55 r je . EEE EEE EN ee Er RE 5 % | IN, Kr RE, : k K 7 > 8 ARTEN — r r , 2 f 8 N 81 * 5 5 a FEN RR nn — . WE x END Ser = SER una rare FOR THE PEOPLE, FOR EDVCATION FOR SCIENCE LIBRARY OF THE AMERICAN MUSEUM OF NATURAL HISTORY . Wen ae U I j N 1 Ä U * l ee 0 * € ) * “ von Jahrgang 1826, erſter Band i * Jen a, der E ped i issn nr ** $ 31 1 5 ur‘ te 1 Preis des Jahrgangs s Thlr. fähf. oder 14 Fl. 24 Xr. rhein. rere 8 Von dieſer Zeitſchrift erſcheint in jedem Monat ein Heft mit Kupfertafeln und Holzſchnitten, fo daß 6 Hefte einen Band ausmachen, und mithin deren im Jahre zwey herauskommen. n Die Buchhandlungen wenden ſich an die Buchhandlung Brockhaus in Leipzig; Die Poſtaͤmter an das in Jena, welches die Iſis mit * Rabatt erhaͤlt. ; Man kann nur auf einen ganzen Jahrgang Beſtellung machen, und die Zahlung iſt ungetheilt zur Leipziger Oſtermeſſe des laufenden Jahres zu leiſten. 5 Beytraͤge werden an den Herausgeber unmittelbar, oder, und beſonders Bücher, im Wege des Buchhandels an Brockhaus zu Leipzig geſchickt. Man ſetze nichts anderes darauf, als: Ger drucktes, zur fahrenden Poſt; dickere Sachen gerollt. Es geht nichts verloren; das Recomman— dieren iſt daher unnoͤthige Vertheuerung. Unfrankierte Buͤcher mit der Poſt werden zuruͤckgewieſen. Damit ſich Niemand vergeblich bemuͤhe, fo wird hiemit angezeigt, daß in die Iſis keine politi— ſchen Aufſaͤtze aufgenommen werden. 5 Jena bey der Redaction., De Iſis iſt, in Bezug auf das Publicum, ein encyclopädiſches Blatt, und umfaßt alle Reiche der Natur, der Elemente, der Mineralien, der Pflanzen und der Thiere, ſo wie das Reich oder die Reiche des Geiſtes; fie ſchließt keine Betrachtung aus, welche bleibenden, be⸗ foͤrdernden Werth hat. Sie erzaͤhlt, beurtheilt, lobt, tadelt vorzuͤglich das, was die laufende Zeit bringt; ſchaut aber auch zuruͤck und vorwaͤrts nach Belieben ihrer Mitarbeiter. 8 In Bezug auf den Herausgeber iſt ſie ein naturhiſtoriſches Blatt, das, ſoviel in ſeinem Vermoͤgen liegt, alles zu liefern wuͤnſcht, was in dieſem Fache gearbeitet wird. Da die Iſis jetzt die einzige naturhiſtoriſche Zeitſchrift iſt, welche in Deutſchland er⸗ ſcheint, indem ſich bis jetzt weder eine mineralogiſche, noch botaniſche, noch zoologiſche Zeitſchrift hat halten koͤnnen; ſo kann man erwarten, daß ſich alle neuen Entdeckungen und Arbeiten in dieſen Faͤchern darin ſammeln. Es haben daher auch die Mineralogie, die Botanik und die Zoologie ihre eigenen Rubriken, welche in der Regel nie ausfallen. Und jeder, auch der Par— theyiſchſte, wird eingeſtehen, daß wir jeder Meynung, jeder Anſicht und jeder Parthey einen Platz einraͤumen, wofern damit nur wirklich etwas Neues gegeben wird. Wir laden daher Jeden ein, uns ſeine Entdeckungen mitzutheilen, und namentlich die naturforſchenden Geſellſchaften, uns Auszuͤge aus ihren Abhandlungen zuzuſchicken, damit ſie nicht Jahrelang der gelehrten Welt vorenthalten werden. In dieſe Zeitſchrift kann Jeder unaufgefordert einſenden, was er will, jedoch mit Ausſchluß der unten genannten Fächer, Wir werden vorzuͤglich den aus laͤndiſchen Verkehr beſorgen, indem wir hoffen, daß ſich der inlaͤndiſche durch die Theilnahme und den Eifer unſerer Landsleute von ſelbſt mache. Buchhaͤndler Anzeigen koſten, poſtfrey eingeſendet, die Zeile nur 6 Pf. Einruͤckgebuͤhren. Von Antikritiken wird eine gedruckte Seite (2 Spalten) unentgeltlich aufgenommen; was mehr iſt, wird obigen Gebuͤhren unterworfen. Ordnung, in der wir die Aufſaͤtze folgen laſſen: I. Geiſtes- Wiſſenſchaften. Philoſophie. Geſchichte. Kunſt. a II. Natur Wiſſenſchaften. 0 Mathematik. Naturgeſchichte Medicin. und zwar vorzugsweiſe. Phyſik und Chemie. a. Mineralogie. b. Botanik. c. Zoologie. Noch Etwas über Metaphyſik, Speculation und Phyſik. * Sagt uns noch ein Kantianer: „Es gibt eine Me⸗ taphyſik der Natur, aber keine Naruͤrphiloſophie; fo iſt ein ſolcher im Widerſpruche mit ſich ſelber, wenn er die Metaphyſik mit der Logik nicht verwechſelt und folglich dieſelbe weder als formale Wiſſenſchaft, noch als jene rea— le, deren Gegenſtand das Sinnliche iſt, anſieht und behan⸗ delt. tur vorſchreibet, find im Grunde nur logiſche Geſetze: er Die Geſetze, welche der Verſtand nach Kant der Na- 5 Aus einer Schrift, die unter der Preſſe iſt: Grun dz uͤ⸗ zuͤge der allgemeinen Phiſoſophie; aus dem Standpuncte der hoͤheren Bildung der Menſchheit, mit beſonderer Hinſicht auf ein Bedürfniß unſerer Zeit. Zweyte, vermehrte und zum Theil neu bearbeitete Auflage. Von Dr. J. Salat. — Der Plan dieſer (groͤßtentheils neu⸗ en) Darſtellung iſt: Die Philoſophie I. im Unterſchiede von jedem Andern, und II. an ſich betrachtet; und jeder Theil hat drey Abſchnitte — der erſte: I. Unſer Gegen: ſtand, II. unſere Wiſſenſchaft, III. unſer Standpunct; und der zweyte: I. Naͤhere Beſtimmungen in Betreff des Gegenſtandes der Philoſophie überhaupt, II. Die Philo⸗ ſophie nach ihrem Entſtehungsgrunde und ſo als ein Gan⸗ zes betrachtet, III. Wiſſenſchaft und Leben in Abſicht auf die Philoſophie, und: von den Theilen der Philofophie als Wiſſenſchaft. Der Zuſatz aber: mit beſonderer Hin— ſicht ꝛc., geht dahin: Es ſoll beſonders, durch die Dar» ſtellung im Ganzen, gezeigt werden, die Philoſophie ſey weder eine gefährliche Schwaͤrmerey oder Phan⸗ taſterey, noch leere Speculation oder ſoge⸗ nannte metaphyſiſche Gruͤbeley; ſondern indem fie zunächſt jener Lehre, welche den uͤberſinnlichen Charac⸗ ter der Menſchheit aufhebet, ſcharf entgegentritt, arbeite ſie zugleich und wahrhaft fuͤr Staat und Kirche oder, wenn man lieber will, fuͤr Thron und Altar; und wer hingegen, ein Studierter oder ein Studierender, der Philoſophie gänzlich entſage, muͤſſe entweder dem My ftir cismus oder dem Materialismus ſich zuwenden, und werde dann, wie ein Froͤmmling oder Luͤſtling, ſo ein Taugenichts (trotz jedem Scheine des Gegentheils), wenn nicht gar eine Geißel der Menſchheit. Und welcher Ges winn koͤnnte dann von einem Solchen der Kirche oder dem Staate noch zugehen 22 e Geſchrieben in den Herbſtferien 1825 v. d. Verf. Isis 1826. Heft 1. kann das vom Sinnorgan ihm Gegebene nur auf eine ſei⸗ ner Form entſprechende Art aufnehmen. Bey dem Blicke auf den menſchlichen Verſtand mag jedoch die Wuͤrde des Menſchen erſcheinen, ſo daß eine Art von Amalgamation des Metaphyſiſchen mit dem Logiſchen vorgeht: wie uͤber der Natur, fo erſcheint dann jenes Menſchliche auch in dere ſelben. Auch ſo entſteht eine Art von Naturpoeſie. Und findet nicht zugleich einige Vergoͤtterung ſtatt, indem der menſchliche Verſtand dergeſtalt als Geſetzgeber der Natur vorgeſtellt wird? Iſt nicht das Goͤttliche im Menſchen ver— miſcht und verwechſelt mit dem Einen, was der gemuͤthli⸗ che Betrachter in jedem Endlichen ſchaut? — Auch die— ſem Gewirre kann, meines Erachtens, nur die beſtimmte Erfaſſung unſerer zwey Grundanſichten * abhelfen und vor— beugen. Daß bey Vant bald die logiſche Anſicht vordrang, bald ein Poetiſches hinzukam, duͤrfte bey näherer Betrach— tung insbeſondere feiner Critik der Urtheilskraft unverkenn⸗ bar ſeyn. Er gieng ja ſelber von der Leibnitziſch⸗Wolfiſchen Schule aus; und welcher menſchliche Geiſt hat ſich dem Einfluße ſeiner Zeit jemals ganz entzogen, wie groß oder ausgezeichnet auch ſonſt Einer, als Denker und als Ge— lehrter ſeyn mochte? Und was die ausgezeichneten Denker aus feiner Schule betrifft; fo wird man zu einem beſtimm⸗ ten Begriffe von der Metaphyſik, in deren Unterſchied von der Phyſik ſowohl als von der Logik, wohl nimmermehr gelangen, ſo lange man von dem Seyn ſchlechthin oder überhaupt ſprechen mag. Sagt man z. B.: „Aogib iſt die Lehre vom Denken, Metaphyſik die Lehre vom Seyn /]; fo iſt, im beſten Falle, die Metaphyſik mit der Phyſik vermiſcht. Indem auf ſolche Art von dem Seyn uͤberhaupt und hiemit von dem Gattungsbegriff ausgegan⸗ gen wird, entſtehet wiederum der Schein des Metaphyſi⸗ ſchen: die logiſche Allgemeinheit wird an die Stelle der rea⸗ len geſetzt. Auch iſt es nur eine Art von Idenditaͤtslehre, Ds * d. h.: Sache und Form, und: Zweyerley Sa⸗ chen — das Ueberſinnliche und Sinnliche, Geiſtige und Phyſiſche, und (noch beſtimmter!) Moraliſche und Phyſi⸗ ſche, weder als abfolute Einheit uoch im abfoluten Ge: genſatze!! D. Verf. 3 | - ö Th wenn im Miffen, unterſchieden vom Denken, das Forma’e und Reale zufammengefaßt werden. Das Wiſſen unter ſcheidet ſich ja vom Denken nur dadurch, daß bey jenem Worte der Blick auf ein Sachliches hingerichtet wird, wie eben ein ſolches gewußt werden ſoll, waͤhrend bey dieſem, dem Denken, bloß die Form oder das Denkgeſetz in Be⸗ trachtung kommt. Das Wiſſen als ſolches bleibt darum nicht minder ein Formales oder Logiſches. Eben darum muß ja, ſobald nicht die bloße oder formale Wiſſenſchaft ſtatt finden ſoll, Wort, welches die Sache bezeichnet, vorgeſetzt werden: Naturwiſſenſchaft, Rechtswiſſenſchaft u. ſ. w. Vom Wiſ⸗ ſen aber gilt ohne Zweifel daſſelbe, da ſich eben dieſes zu jener geſtaltet, indem es nach den Geſetzen des Verſtandes entwickelt und fortgebildet wird. Sind hingegen das For— male und Reale einmal auf die beruͤhrte Weiſe vermiſcht, dann mag freylich ſogar eine „philoſophiſche Logik“ zum Vorſchein kommen: die Metaphyſik iſt dergeſtalt mit der Logik verſchmolzen. — Und fagt ein Aelterer: „Lo— gik iſt Denklehre, Metaphyſik Erkenntnißlehre “,, waͤhrend das Erkennen die formale Vorſtellung mit einer realen vereinigt; ſo erſcheint da, nach wiederholter Pruͤ— fung, einem Theilnehmenden nichts weiter als daſſelbe Blendwerk und hoͤchſtens eine Popularitaͤt, indem das Ue— berſinnliche nicht verkannt iſt, ſondern die Metaphyſik in die höhere und niedere abgetheilt wird. Das metaphyſiſche Seyn (Nr. I. 2.) iſt wenigſtens fo weit hervorgehoben. Aber genau betrachtet, iſt die höhere Metaphyſik offenbar ein Pleonasmus, alſo eine Sünde gegen die Logik; und die niedere Metaphyſik iſt wohl gar ein realer Widerſpruch, im Worte ſelbſt hervorgetreten (contradictio in adjecto), und folglich ſogar eine Suͤnde gegen den heiligen Geiſt der Metaphyſik. Ja vermoͤge der Folgerichtigkeit führt dieſe Sprache nicht minder, als die Identitaͤtslehre,“ zur Auf⸗ hebung alles Metaphyſiſchen. (Das Naͤmliche gilt von der Anſicht eines Dritten, Ehrwuͤrdigen, welcher die Meta— phyſik des Ueberſinnlichen und des Sinnlichen aufſtellend, dieſe Eintheilung mehr als Einmal wiederbrachte, und auf dieſelbe ein beſonderes Gewicht legte.) Im beſten Falle iſt in dieſen ſpeculativen Verſuchen nach Kant die Meta: phyſik mit der Logik verwechſelt. Letztere iſt ja auf jedwe⸗ de Sache anwendbar! (Nr. II. 2.) Alſo von einer Logik des Ueberſinnlichen und Sinnlichen koͤnnte allein die Rede ſeyn, wofern dieſe wiſſenſchaftliche Sprache ſonſt ſtatt fin⸗ den duͤrfte. Was iſt die bekannte Real-Logik — Phy— ſik ?“ — Diefe Bemerkungen follen jedoch keineswegs das Treffliche laͤugnen, was unter der Aufſchrift: höhere Mes taphyſik ic., befonders im Felde der angewandten Philoſo— phie, gegeben ward. — * tie eigentliche, d. k. eine Lehre, welche nur Ein Reales und zwar ausdruͤcklich nur das Phyſiſche oder Aeußere als Reales annimmt, — folglich im Grunde ſtets Einerley (dem ens, eandem rem) hat! D. Verf. 4% nach Prof. Eſchenmeyer, indem er die Logik in der Nalur = pusisreal werden läßt, D. Verf, der Wiſſenſchaft oder dem Wiſſen ein 4 a Was nun die Abtheilung der Phyſik in die höhere und niedere, rationale und empiriſche eder ſpecula⸗ tive ac. betrifft; ſo kann zuvoͤrderſt nur die Frage entſte— hen, ob die Phyſik, im Unterſchiede von der bloßen Logik ſowohl als von der Metaphyſik ſich einfinde oder nicht? Die Phyſik iſt als ſolche Empirie in dem guten Sinne, der auf dem wiſſenſchaftlichen Gebiete gilt, oder weniaſtens vordringt: ſie iſt Erfahrungswiſſenſchaft. Die empiriſche Phyſik verſtoͤßt alſo nicht minder, als die höhere Metaphy⸗ ſik gegen ein logiſches Geſez. Und wenn die Phyſik als ſolche Wiſſenſchaft iſt, keine Wiſſenſchaft aber ohne den Verſtand, der auch Vernunft (ratio) genannt wurde, zu Stande kommt; ſo iſt ja dieſelbe, als ſolche, auch ratio— nal, und folglich die rationale Phyſik nicht minder verwerf— lich. Wohl hatten und haben wir auch die rationale Land— wirthſchaft, obwohl nicht die rationale — Viehzucht (war⸗ um nicht? ſtand da jene hoͤhere Bedeutung des Wortes, wo es das erſte Reale oder das Metaphyſiſche ſelbſt bedeutet, entgegen?): hier aber fand ſich ja ein beſonderer Grund, die Theorie der Praxis auf ſolche Art enrgegenzufegen. Nur iſt das Rationale, welches man auch Grundſatz oder Grunds füge nennt, in dieſem Felde ſelbſt das Ergebniß der Erfahs rung — einer reifern und reichera oder umfaſſenderen. Denn der Schluß (Syllogismus, in dieſer Sprache: Ver⸗ nunftſchluß) kann aus der Erfahrung nicht mehr oder ein Anderes herausnehmen, als in derſelben liegt; dieſelbe iſt aber, nach der bekannten Einſchraͤnkung des Wortes auf die phyſiſche Welt, ihrem ganzen Gehalte nach nur phyſi— ſcher Art. Nimmt man hingegen das Wort Vernunft in jener realen Bedeutung, die ſich zeither wenigſtens da und dort beſonders herausbildete; ſo gewinnen wir unter dem Ausdrucke; rationale Phyſik die — metaphyſiſche Phyſik, d. h. jenes Gemiſche von Ueberſinnlichem und Sinnlichem, welches unter dem Namen: Naturphiloſophie überall, wo nicht der Naturalismus eigentlich (wenn auch verborgen) obwaltete, in der letzten deutſchen Schule hervorgieng. Und was endlich die „ſpeculative Phyſik““ im Unterſchiede von der nicht- fpeculativen anbelangt, fo dürfte man zu⸗ voͤrderſt fragen: iſt denn das Speculative mit dem Ratio— nalen = dem Ueberſinnlichen oder Metaphyſiſchen Eines? Mit dem Wiſſenſchaftlichen faͤllt daſſelbe bekanntlich zufams men. Wenigſtens duͤrfte zwiſchen der „wiſſenſchaftlichen Philoſophie“ und der „ſpeculativen“ kein Unterſchied ge— macht werden. Und wenn das bloß Wiſſenſchaftliche mit dem Logiſchen einerley iſt, ſo mag das Speculative hoͤch— ſtens das geſteigerte Logiſche heißen. Nur eine neu: fholas ſtiſche Willkuͤhr (wenn nicht Unwiſſenheit) konnte die Spe culation mit der Philoſophie „identificieren“ d. h. das eine Wort als gleichbedeutend mit dem andern nehmen. Wer mag aus den Schriften fo vieler Aelteren und Ausgezeich⸗ neten, z. B. Mendelsſohns, „das Labyrinth, die Verir⸗ rungen, ꝛc. der Speculation“ entfernen, oder ſich uͤber dies fen Sprachgebrauch wegſetzen, wofern man auch die „kauf— maͤnniſche Speculation“ und, auf dem Gebiete der Wiſſen— ſchaft, die „leere“ ſowohl als die ſophiſtiſche gar nicht bes achten will?! Man feste juͤngſthin die Speculation auf ſolche Art der Reflexion entgegen, als draͤnge die erſtere in das Innere, in das Weſen der Dinge (2) u. dgl. Wenn jedoch ſelbſt ein wackrer Mann, welchen ſeine Zeit in dieſe \ Schule geführt hat, fo eben in einer ſuͤdweſtlichen critiſchen we 5 5 Zeitſchrift für die Speculation nach feiner Anſicht mit einer Entſchiedenheit ſpricht, als koͤnnte unter den wahrhaft Phi— eſophierenden gegen dieſelbe gar kein Zweifel mehr ſtatt finden; ſo iſt mir, ich geſtehe es, dieſer dogmatiſche Ton nur aus der Macht der Angewoͤhnung erklaͤrbar. Denn weder aus dem einen noch aus dem andern der beruͤhrten zwey Gründe ſoll bey dieſem Denker die Erſcheinung, wie auffallend ſie auch uͤbrigens ſeyn mag, erklaͤrt werden. Will übrigens auch ein aͤlterer und ſonſt trefflicher Denker das Metaphyſiſche — dem Reinſpeculativen wiederbeingen, und findet er z. B. die Metaphyſik als „Lehre von dem Ueber: finnlichen“ ganz neu, waͤhrend ein Anderer, auch in einer ſehr geſchaͤtzten Literaturzeitung, dieſe Erklärung eben fo begruͤndet als naturlich findet, wenn auch eben nicht bes ſonders ausgezeichnet: fo dürfte man hier einen Thatbeleg finden, wie der beſagte Intellectualismus noch immer nach— ſchlaͤgt, zugleich aber das Tiefere in Betreff des Ueberſinn— lichen und hiemit des wahrhaft Metaphoſiſchen allmählich durch⸗ und vordringet. Iſt nun das Speculative im Grun— de nur ein Logiſches, ſo kann mit wiſſenſchaftlicher Guͤltig— keit auch keine ſpeculative Phyſik aufgefuͤhrt werden. Jener Ausſpruch der Identitaͤtslehre: Metaphyſik und Phyſik ſind Eins, kann uns wohl nimmermehr ſtoͤren oder aufhalten. Denn was iſt die ſpeculative Phyſik — dieſer Einheit, da bekanntlich nur Eine Sache geſetzt iſt? Vorausgeſetzt aber das Speculative im logiſchen oder eigentlichen Sinne des Wortes; ſo mag hoͤchſtens auf einem untergeordneten Stand— puncte, wo das „a potiori fit denominatio“ entſcheidet, die logiſche oder formale Seite der Phyſik beſonders her- vorgehen, während auf der andern Seite, unter dem Aus— drucke empiriſche Phyſik, die Erfahrung oder Naturforſchung als ſolche, und ſomit das (dieſes) Reale vornehmlich er— ſcheint. Aber ſo iſt die empiriſche Phyſik die Grundlage der ſpeculativen oder rationalen, in der Leibnitziſch-Wolfi⸗ ſchen Bedeutung dieſes Wortes, wie ſolche dort, in jener fruͤheren Schule, wenigſtens vorherrſchte. Auch entſtaͤnde, nach dieſer Reflexionsanſicht, wohl eine eben fo flörende, als unnötbige Scholaſtik: indem die Phyſik als ſolche ein Reales und Formales in ſich verbindet, würde in der ſpe— - eulativen und empiriſchen Phyſik ein Pleonaſtiſches und ſo— mit ein Störendes nie ganz verklingen. Mittelbar koͤnnte ſich ein Nachtheil in Betreff der Sache ſelbſt ergeben. Und traͤte dann, was folgerecht waͤre, auch die Phyſik als Wiſſenſchaft auf, da eben dieſe der ſpeculativen Phyſik gleich waͤre; ſo erſchiene dagegen die „Philoſophie als Wiſſenſchaft ““: aber wie ſtimmte nun jene zu diefer? Dieſe Rede betreffend die Philoſophie findet ſtatt, weil man auch vom Weſen oder Geiſte der Philoſophie reden kann. Wer aber hat jemals vom Geiſte oder Weſen der Phyſik geſprochen? Und warum iſt dieſe Sprache nie entſtanden? Ja, wer möchte wohl den Inhalt oder Gehalt der Phyſik mit dieſem Worte bezeichnen? — Dieſer Punet kann je— doch erſt dann voͤllig einleuchten, wann das Subject der Philoſophie in ſeinem Unterſchiede von jenem der Natur— wiſſenſchaft erfaßt und wohl betrachtet ſeyn wird. — Woll⸗ „te man hingegen die Phyſik von der „Phyſik als Wiſ⸗ ſenſchaft ! ſelbſt und zwar fo unterſcheiden: „jene hat die erſcheinende oder relative Natur, dieſe aber die abſolute oder wahre zum Gegenſtande“; fo möchte, etwa unter dem Namen Naturphiloſophie in Abſicht auf die letztere, nur — — die bekannte Miſchung der Metaphyſik mit der Phyſik (im beſten Falle) hervorkommen. Die Wiſſenſchaft ſelbſt aber wäre, wie dort die Speculation, ingeheim vermiſcht und verwechſelt mit der Vernunftwiſſenſchaft. Und wieſe man der Phyſik = „Naturphiloſophie“ als eigentlichen Gegen— ſtand z. B. „das ewige Naturweſen“ an; ſo faͤnde ſich in dieſem Ausdrucke, meines Erachtens, hoͤchſtens eine ſchola— ſtiſch verhuͤllte Poeſie, welche jedoch, mit Anderem wohl verbunden, jugendliche Geiſter maͤchtig anziehen und taͤu— ſchen koͤnnte. Iſt uͤbrigens die Natur, womit ſich die blo— ße (1) Phyſik beſchaͤftigen ſoll, nicht die wahre; fo duͤrfte man fragen: wer mag oder ſoll ſich damit abgeben? Und klinget nicht die relative Natur, will man anders einen be— ſtimmten Sinn mit dem Worte verbinden ganz ſo wie die phyſiſche Phyſis, die abſolute Natur aber wie die meta— phyſiſche — pſychiſche und moraliſche — Phyſis,? (In der bekannten ſymboliſchen Sprache iſt die Erſtere offen- bar S irdiſche Erde, und die Letztere = himmliſche Erde.) Dahin fuͤhret, kraft der Folgerichtigkeit, dieſe ſogenannte Naturphiloſophie. Gleichwohl iſt dieſelbe beſonders merk— wuͤrdig, da ſogar Treffliches und Vortreffliches, in phyſi⸗ caliſcher und gemuͤthlicher Hinſicht, mit derſelben verbun— den ward. Endlich mag der Werth des Natur-Studiums neben jenem der Philoſophie bier noch befonders in Frage kommen. Es gilt von demſelben, was vorhin uͤber die Mathematik * in deren Verbindung mit der Phyſik geſagt worden. So erglaͤnzt auch die Phyſik als eine ausgezeich— nete Wohlthaͤterin der Menſchheit; fo iſt folglich die Na— turwiſſenſchaft, uͤberhaupt und in allen ihren Zweigen, hoch— fhägbar, Hiebey aber darf nicht vergeſſen —, oder muß wohl erkannt und bedacht werden, daß und wie dem Mate— rialismus, zumal dem pfaͤffiſchen und deſpotiſchen (mithin ſelbſt dem Obſeurantismus in jeder Geſtalt), das Natur: ſtudium ſehr willkommen ſeyn moͤge, wenn es zunaͤchſt ſelbſt als ein Mittel gegen die Philoſophie gebraucht werden kann: man empfiehlt es, um die Aufmerkſamkeit von dem Ueberſinnlichen abzuziehen. Die Logik wird bekanntlich nicht minder empfohlen und erſcheint wohl gar unter dem Na— men Philoſophie, eine gehorſame Dienerinn des Poſitivis— mus jeder Art: nur nicht der poſitiven Religions- und Rechtswiſſenſchaft, die allerdings auch die Lsgik erfordern, aber zugleich, ja (da eben die Sache entſcheidet) zuvoͤr⸗ derſt, ohne die Philoſophie oder Metaphyſik gar nicht ent: ſtehen koͤnnen. Das Naturſtudium, die Phyſik u. f. f. wird dann, mehr oder weniger, in eine Art von Spielerey verwandelt. Zunaͤchſt moͤchten zwar dieſe Wiſſenſchaften, die man reale und exacte nennt, wohl als brauchbare und treue Dienerinnen des Staates — wenn auch eben nicht der Kirche — erſcheinen. Allein was muͤßte im Fortgange der Zeit erfolgen, nicht nur weil der Obſcurantismus, wel; cher bekanntlich dee geiſtigen, moraliſchen, rechtlichen und veligiöfen Angelegenheiten der Menſchheit betrifft, ſich zu⸗ gleich befeſtigte, und in feiner Art fortſchritte; ſondern * Unter der Aufſchrift: Von dem Verhaͤltniſſe der Mathe⸗ matik zur Philoſophie. 5 0 D, Verf. 7 —— auch weil von den Wiſſenſchaften gilt, was von den Sa⸗ chen oder den Gegenſtaͤnden derſetben gültig und überall ans erkannt (wenigſtens gefühlt). iſt, wo immer die materialis ſtiſche Anſicht der Dinge nicht obwaltet? Nein, gleichwie das zweyte Reale ohne das erſte im Reiche der ſubjectiven Menſchheit nicht wahrhaft iſt: fo kann auch das Natur⸗ Studium ohne das philoſophiſche nicht beſtehen oder wahr— haft gedeihen. Je wichtiger ein Gegenſtand iſt, deſto mehr nimmt er ohne Zweifel den Verſtand in Anſpruch. Und was hieraus folge, ſpringt wohl in die Augen, ſobald das Ueberſinnliche nicht, wie in jedem Syſteme des Materias lismus weggeworfen wird. Auch iſt hieraus klar, was von elner Academie der Wiſſenſchaften, bey der ſich keine philo— ſophiſche Claſſe oder Seccion namentlich und in der That finde, zu halten ſeyn würde, Selbſt in Betreff des Hoͤch⸗ fen der Menſchheit in der Kirche ſowohl als im Staate, ſoll die Philoſophie als Wiſſenſchaft vorarbeiten, ſoweit nehmlich dort überall ein Menſchliches iſt. Denn die Menſch⸗ heit ſteht unter dem Geſetze der Fortbildung, der Vervoll⸗ kommnung: auch die voͤlligere Erkenntniß der Wahrheit, des an ſich Goͤttlichen und ſo Unveraͤnderlichen, iſt ihre Aufgabe. „Non progredi est regredi‘ gilt vom Gan— zen wie vom Einzelnen. Und die Aufgabe iſt deſto dein⸗ gender, je mehr Mißgriffe und Blendwerke, laut der Ge— ſchichte, in Betreff dieſer Sache von jeher ſtatt gefunden. Wie koͤnnte aber (eine Hauptfrage kommt wieder) die Phi— loſophie, erfaßt und feſtgehalten im ſcharfen, trennenden Gegenſatze mit dem Materialismus, der Kirche ſowohl als dem Staate jemals nachtheilig ſeyn?? — Mit der Phy⸗ ſik, in jeder Bearbeitung derſelben, verträgt ſich die Philos ſophie gar wohl, da ſie dem Formalismus und der Schwaͤr— merey nicht minder entgegenſtehend, auf das zweyte Reale oder das Phyſiſche in deſſen Beziehung auf den Geſammt⸗ zweck der Menſchheit zugleich deſtimmt hinweiſet. Um ſo reiner und reicher mag ſich dann die Phyſik an ihrem Orte einfinden. u ib ent das Verhaͤltniß der Vernunft und Offenbarung in Beziehung auf die Erkenntniß Gottes. Ein Programm von Dr. Nuͤßlein, Director und Profeſſor am k. Lyceum zu Dilingen. bey Roßnagel 1825. Dilingen Recenſent geſteht, noch wenige philoſophiſche Abhand⸗ lungen mit ſo vielem Vergnuͤgen und Intereſſe geleſen zu haben, als die vorliegende, nicht nur wegen der Wichtig— keit des Thema's, ſondern auch, und zwar vorzuͤglich, we— gen der Gediegenheit ihres Inhalts, der Lebendigkeit ihrer Darſtellung, und der Verſoͤhnung wegen, welche durch ſie zwiſchen den ſtreitenden Parteyen eingeleitet werden koͤnnte: Der Verfaſſer iſt weder ein blinder Anbeter der Vernunft, noch ein blinder Eiferer fuͤr die Offenbarung; er verehret bende nach ihrer Würde und ſucht ihre Werthe darzuſtellen und zu vertheidigen. Nach dem Verfaſſer iſt es falſch, daß der menſchliche Geiſt nur auf dem Wege der poſitiven Offenbarung zu der Idee von Gott gelangen koͤnne: er zeigt dieſes durch ſie— gende Gründe, wobey er recht viel ſchoͤnes Uber die poſiti⸗ 8 ve Offenbarung vorbringt. Die pofitive Offenbar ing iſt nach ihm nichts anders, als Erziehung des Menſchenge⸗ ſchlechtes durch Gott; alle Erziehung aber wecket, belebet und entwickelt bloß das in dem Geiſte Vorhandene und bes fordert das Wachsthum deſſelben, ohne aber ſelbſt Neues hinzufuͤgen zu koͤnnen, weßhalb ſie auch Socrates eine gei⸗ ſtige Geburtshuͤlfe nennt: die pofitive Offenbarung iſt dar— um ihrem Begriffe nach nicht ſowohl gebend, als anregend und entwickelnd. Wie der menſchliche Leib, fo iſt auch der menſchliche Geiſt dem Verfaſſer ein Organismus, deßhalb in dieſem, wie in jenem, alles nur von Innen heraus ent⸗ wickelt werden kann; denn was durch Anſatz von außen zus nimmt, gehöret der ſogenannten todten Natur an, wohin, doch wohl Niemand den Geiſt zaͤhlen moͤchte. Wer unter euch, beißt es in der heil. Schrift, kann feiner Leibeslaͤnge- eine Elle zuſetzen? Daſſelbe, ſagt der Verfaſſer, kann man auch auf ſeine Weiſe von dem Geiſte ſagen; denn jeder von ihnen iſt ein in ſich abgeſchloſſenes Ganzes. Das Reich Gottes iſt in euch, die Vernunft vergleichbar einem Acker, beſaͤet mit Gottes Wort. Einen Menſchen, welchem das Licht der innern Offenbarung, oder die Idee von Gott, urſpruͤnglich mangelte, vergleicht der Verfaſſer ruͤckſichtlich der goͤttlichen Dinge, und zwar mit vollem Rechte, mit eis nem Blindgebornen. Der Blindgeborne verſteht aber nicht, was von andern uͤber Licht und Farbe zu ihm geredet wird: und ſo wuͤrde auch ein Menſch, welchem urſpruͤnglich das Licht der innern Offenbarung fehlte, auch nicht begreifen, was durch aͤußere Offenbarung zu ihm über Gott und goͤtt— liche Dinge geredet würde: wozu dann die poſitive Offen⸗ barung? Der Verfaſſer verbindet damit einige treffende Stellen aus der heil. Schrift und dem Kirchenvater Augu⸗ fin, und bekaͤmpfet fo die Gegner auf ihrem eigenen Bor den. Die Idee von Gott iſt, nach dem Verfaſſer, eine dem menſchlichen Geiſte ſelber moͤgliche Idee, wobey er, aber ganz in der Kürze, die verſchiedenen Arten der menſch— lichen Erkenntniß aufzaͤhlet. Dieſe Idee iſt aber nicht er⸗ reichbar durch Sinnesanſchauung, was ſich wohl von ſel⸗ ber verſteht; aber auch eben fo wenig durch Verſtandesab⸗ ſtraction und durch Schluͤſſe. Der Verf. bekaͤmpfet hier die verbreitete Meynung, als koͤnnte man auf der Leiter der Welt zur Erkenntniß Gottes hinaufſteigen. Den Gott aus ßer uns, ſagt er, finden wir nur durch den Gott in uns. Wer Gott nicht ſchon im Geiſte hat, wird ihn in der Welt, in der Natur und Geſchichte, weder ſuchen noch finden, was die Erfahrung aller Zeiten beſtaͤtiget. Die Idee von Gott gibt uns erſt den Schluͤſſel in die Hand, um das Raͤthſel der Welt zu loͤſen; daher aus der Welt ſo wenig das Weſen Gottes erkannt werden kann, daß vielmehr die Erkenntniß Gottes jener der Welt als Bedingung vorange— hen muß. Die Idee von Gott iſt nach dem Verfaſſer eine urſpruͤngliche Vernunftidee, gehoͤret der Vernunft an als urſpruͤngliches Eigenthum, und iſt mit ihrem Weſen un: mittelbar und zumal gegeben. Er beweiſet es auf indirecte und directe Weiſe und zwar hoͤchſt einleuchtend, wobey er, wie ſchon früher, vortreffliche Anſichten über die Vernunft entwickelt, die jeden Unbefangenen anſprechen werden. Ueber beydes verweiſet aber der Rec. auf die Schrift ſelber; in dem Auszuͤge aus ihr zu weit fuͤhren wuͤrden. Am Ende dieſes Abſchnittes fuͤhret der Vrf., um die Gegner mit ih⸗ ren eigenen Waffen zu bekaͤmpfen, noch eine Stelle aus 9 - dem Kirchenvater Arnobius an, welche verdient, ausgeho⸗ den zu werden. Es iſt kein Menſch, ſagt derſelbe, der nicht mit dem Begriffe von Gott ins Leben getreten, welchem dieſe Idee nicht angeboren, unzertrennlich mit ſei⸗ nem Weſen verbunden und ſchon in dem Schooße ſeiner Mutter eingepraͤgt ſey. Obgleich aber die Vernunft mit dem Samen goͤttlicher Ideen erfüllt iſt, fo genuͤget fie doch, nach dem Verfaſſer, ſich nicht ſelber, ſondern bedarf der poſitiven Offenbarung. Damit nehmlich die Vernunft ſich des in der ihr urſpruͤnglich eigenthuͤmlichen Idee von Gott enthaltenen Mannichfaltigen auch abgeſondert bewußt werde, dazu bedarf ſie der Erregung und Erweckung durch hoͤher— ſtehende Intelligenzen (Erziehung), welche Wahrheit der Verf. durch eine ſchoͤne Zuſammenſtellung der Geſchichte der Natur und des Geiſtes anſchaulich macht. Dieſe hoͤher ſtehende Intelligenz konnte aber nach dem Verf. rückſichtlich des urſpruͤnglichen Menſchengeſchlechtes keine andere ſeyn, als die goͤttliche oder ein von Gott erleuchtete menſchliche Intelligenz. So folgert der Verf., nachdem er zuvor die bes liebte Hypotheſe eines Utvolkes, von dem alle Cultur aus: gegangen ſey, angefuͤhrt und ihre Unzulaͤnglichkeit gezeigt hat, da ſolche die Cultur ſchon vor der Cultur ſetzt, und ſomit im Kreiſe erklaͤrt. Nach des Verf. Ueberzeugung, die wohl die Ueberzeugung eines jeden unbefangenen For⸗ ſchers ſeyn wird, ſetzen alſo Vernunft und Offenbarung, beyde ſich wechſelſeitig voraus und machen einander noth— wendig, wie in der Natur das erregende und das erregbare Princip, beyde ſich wechſelſeitig fordern und bedingen. Ohne die ſegnenden Einfluͤße der Sonne wuͤrde die Erde kahl, finſter und oͤde ſeyn, und ſo wuͤrde es auch, nach dem Verfaſſer, ohne die Strahlen der goͤttlichen Offenbarung in der Vernunftwelt nicht zum Lichte, der Erkenntniß von Gott und göttlihen Dingen kommen. Aber die Sonne uͤberzie— het trotz ihren allbelebenden Wärme die Oberfläche der Erde nicht ſelber mit dem Schmucke der Blumen und Bluͤthen: und fo trägt auch, nach dem Verf. die poſitive Offenba— rung vie Idee von Gott und goͤttlichen Dingen nicht erſt in die menſchliche Vernunft hinein; dieſe Idee iſt urſpruͤng⸗ lich ſchon in ihr gegruͤndet und darum ihr weſentlich: durch die ſegenreichen Strahlen der Offenbarung aber wird die in der Vernunft gegruͤndete Idee von Gott und goͤttlichen Dingen angeregt und die Vernunftkraft gewecket und erhö⸗ het, auf daß ſie den Samen dieſer Idee entbinde von der unendlichen Fuͤlle des darin begriffenen Mannichfaltigen, und ſo in dem Lichte der Erkenntniß wandle um Gott und goͤttliche Dinge. ö Der Verfaſſer kommt waͤhrend des Verlaufes der Ab⸗ handlung oͤfters auf Eſchenmayers Religionsphiloſophie, welche er auf eine eben fo beſcheidene, als gruͤndliche Wei— ſe bekaͤmpft. Beſonders vertheidigt er die Vernunft gegen den von Eſchenmayer ihr gemachten Vorwurf der Anma— ßung, indem das Creatuͤrliche ſeinen Maßſtab an ſeinen Schoͤpfer anlegen wolle, und zeiget ferner die Falſchheit einer Behauptung, daß die Idee von Gott nicht gleich Gott ſey, wie er an ſich iſt, ſondern nur, wie er ſich gerade dem Menſchen offenbaren will. In der Behauptung Eſchen— mayers, daß die Vernunft, ihre abſoluten Begriffe, ihre ganze Einrichtung nur beliebige Formen ſeyen, ſo beliebig, wie die Form des Topfes es iſt ruͤckſichtlich des Toͤpfers, Se 1826. Heft 1. — 10 ſieht der Verfaſſer einen neuen Beweiß, daß vom Ueber⸗ glauben nur ein kleiner Schritt zum Unglauben fey. Und ver führt dieſe Stelle eine ungeziemende Rede von ott. — a Dilingen ſtand fruͤher in dem Rufe des Obſcuran⸗ tiſmus, aber ſchon feit geraumer Zeit hat es ſich von die⸗ fee Schmach gereiniget und bewahrt feinen Ruhm. Dilins gen war in Suͤddeutſchland eine der erſten Lehranſtalten, wo die Naturphiloſophie Wurzel faßte; es hat Prof. Weber, einen der erſten und vorzuͤglichſten Phyſiker, welcher die Na= turphiloſophie lehrte und in Schriften verbreitete; und Nuͤß⸗ lein ſteht ihm wuͤrdig zur Seite. Rec. wuͤnſcht der Lehranſtalt Gluͤck, an welcher ſolche Lehrer ſind. Catechis mus der Moral, oder kurzer Inbegriff der Grunbwahrheiten der Sittenlehre für Schule und Haus. Leipzig bey Baumgärtner. 1825. 8. Vorliegender Grundriß der Pflichten und Tugendlehre befaßt ſich: 1. mit Tugend und Pflicht überhaupt, und ge⸗ gen uns ſelbſt; 2. mit den Pflichten in Anſehung unſeres Körpers und aͤußern Zuſtandes; 3. mit jenen in Anſehung unſerer Seele; 4. mit den Pflichten fuͤr andere Menſchen, fuͤr ihr Leben und Geſundheit; fuͤr ihr Eigenthum, Ehre und guten Namen; 5. mit den befondern Naͤchſten-Pflich⸗ ten zwiſchen Ehegatten, Eltern und Kindern; Geſchwiſtern und Verwandten; Herrſchaften und Dienſtbothen; Obrig— keiten und Staatsbuͤrgern und Freunden; 6. mit jenen ges gen lebloſe und vernunftloſe Weſen; 7. mit jenen gegen Gott, durch Ehrfurcht, Liebe, Gehorſam, Dankbarkeit, Demuth, Vertrauen, Zufriedenheit und Ergebung; 8. end- lich mit der Gottesverehrung, durch oͤffentliche Andacht, frommes Beyſpiel, Ceremonien, Religionshandlungen. Leitfaden bey dem Unterrichte in der Rhetorik in engern Sinne zum Ge⸗ brauche in den Obergymnaſialclaſſen. Von Andr. Muͤhlich, k. Prof. in Bamberg. Bamberg bey Reindl. 1825. 8. S. VIII. u. 152. Je zahlreichere Anleitungen der Art im noͤrdlichen Deutſchlande erſchienen, deſto weniger wurden im ſuͤdlichen zu Tag gefördert. Wegen der zun Theil zeitwidrigen Eins richtung der Leitfaͤden von Braun und Roppelt, welche mehr den geiſtlichen Stand, als den Menſchen nach allen Verhaͤltniſſen des Lebens berüͤckſichtigten, ſchlich ſich in Suͤd— deutſchland das unſelige Dictieren von Heften, wovon man⸗ ches gute Manuſcript 20 Jahre von einer Schule zur an⸗ dern circulierte, ein, was ſchlechthin auf allen Schulen vers boten ſeyn ſollte. Denn es gibt immer einen erträglichen Leitfaden, woran der Lehrer ſich halten kann, bis er ſeinen eigenen heraus gibt; und iſt ein Lehrer ſo genialiſch, daß er Schoͤpfer einer ganz neuen Wiſſenſchaft geworden iſt, ſo kann er auch waͤhrend ſeines Vortrages einen Leitfaden 1 11 drucken laſſen, und denſelben bogenweis unter ſeine Schuͤler vertheilen. Nach dieſer Anſicht war es daher dem Ref. er— freulich, daß die Zahl der Anleitungen zur Rheterik durch vorliegende vermehrt wurde. Der Verf. ſpricht ſich uͤber den Zweck und das Gelingen ſeines Unternehmens in der Vorrede ziemlich beſcheiden aus. Die Einleitung be— ſchaͤftigt ſich mit Begriffs-Beſtimmung und Plan: der Vrf. theilt die Rhetorik in die reine Wiſſenſchaft (2) und Kunſt⸗ wiſſenſchaft. In der Vorerinnerung zur erſtern werden die Bedingungen der Meditation aufgezaͤhlt. Im erſten Capi⸗ tel vom Stoffe wird deſſen Findung, Erlaͤuterung, Erzaͤh— Yung, Beweiß und die Gemuͤthsbewegungen in die erſte Abtheilung, die Anordnung des Stoffes in die zweyte verwie- Ten. Im zweyten Capitel befaßt ſich die erſte Abtheilung mit der inneren Darſtellung, mit den Tropen, Figuren und Perioden nach ihren vielen Abtheilungen, die zweyte mit der äußern. Der zweyte Theil verbreitet ſich uͤber die Rhe— torik als Kunſtwiſſenſchaft, und handelt im erſten Capitel von der Rede an ſich und ihrer Bearbeitung, im zweyten von den verſchiedenen Eintheilungen der Reden. 8 Der Verf. hat ſeinen Gegenſtand in gedraͤngter Kuͤr— ze vollſtaͤndig behandelt, und feine Behauptungen mit gleichs zartigen aus griechiſchen, lateiniſchen und deutſchen Claſſi— Kern unterſtuͤtzt, welche unter dem Texte als Noten aufge— fuͤhrt, dem Ganzen ein beſſeres Anſehen wuͤrden gegeben Haben. Uebrigens da die Rhetorik nur eine Formenlehre aft, fo wird fie ſich als theoretifche und practiſche Kunſt weit beſſer ausnehmen, als wenn ſie zum Range einer Wiſſenſchaft erhoben wird. Der Verf, hat durch dieſes Werk zugleich der Verbindlichkeit, eine Abhandlung zu lie— fern, entſprochen. Addreſſe des litteraten Stadtraths der k. Kreishauptſtadt Paſſau, Mar: tin Koͤlnberger, vormals k. b. 1. Landg. Aſſeſſor an die Buͤrger⸗ und Einwohnerſchaft, ſonderlich an ihre verehrlichen Repräſentanten, zugleich ein Wort des Abſchieds und der Recht⸗ fertigung uͤber und bey dem Moment feines Austrittes aus dem k. allerhoͤchſten Staatsdienſte. Paſſau 1821. 8. S. 32, Der Verf. dieſer Schrift, als Wahrheitsfreund durch mehrere fruͤhere Schriften, beſonders durch fein Sendfchreis ben der Baieriſchen Landgerichts-Aſſeſſoren, im ganzen Ko: nigreiche hoch geachtet und bekannt, erzaͤhlte hier ſeinen neuen Mitbürgern, daß und wie er während feines I8jaͤh— rigen Staatsdienſtes 16 mal verſetzt wurde, obgleich er überall wegen feiner Anhaͤnglichkeit an die Baieriſche Ne⸗ gierung und wegen fein. hoͤchſt untadelhaften Dienſtleiſtung die ſchoͤnſten Belohnungsdecrete erhielt. Unzufrieden, daß er die verdiente Vorruͤckung deſſen ungeachtet nicht erlangen konnte, warf er ſich dem Gemeindeweſen zu Paſſau in die Arme welches ihn als rechtskundigen Magiſtratsrath le— benslaͤnglich anftellte, — — — 12 Erzählungen und Sagen, gefammelt von Agnes Franz. Leipzig im Ins duftrie Comptoir. 1825 8. S. 304. Auch unter dem Titel: Sammlung von Romanen und Erzählungen deutſcher Schrift⸗ ſteckerinnen. Dritter Band. Je mehr ſich das weibliche Geſchlecht von ihrer frü— heren Beſtimmung entfernt, deſto zahlreicher und fruchtba— rer werden die Schriftſtellerinnen in Deutſchland, wie in Frankreich. Vorliegendes Buch eroͤffnet ſich mit einer großen Abhandlung über Gefühl und Empfindeley, welche in 9 Briefen die wahre Theorie mit der Praxis vereinigt. Dann folgt eine Boͤhmiſche Volksſage unter dem Titel: Wlaſin⸗ ka, welche ſehr angenehm erzaͤhlt iſt. An dieſe reihet ſich der Wettſtreit, als Skizze aus den Zeiten der Meiſter⸗ ſchulen des Taten Jahrhunderts, eben ſo voll Wabrheit uͤber das tiefere Sinken des Ritterſtandes, als voll Sach— kenntniß über Geſang. Die poetiſche Erzählung in zwey Geſaͤngen, die Hohle bey Benidoleig, iſt eben fo gluͤck— lich gereimt, als bereichert mit ſchoͤnen Bildern in der edel ſten Sprache. Die himmliſche Liebe verſetzt den Leſer in die frühere Jugend zuruͤck, wo fein Herz nur von dies fer Empfindung ſtrotzte. Den Schluß macht die Sahn⸗ kraͤhe, eine ſchleſiſche Volksſage, worin viele Wahrheiten aus dem taͤglichen Leben, welche von Heuchlern ſtark be— ſtritten werden, auf die feinſte Weiſe eingewebt ſind. Das Buch iſt ganz geeignet, Juͤnglinge und Maͤdchen gut zu unterhalten, deren Herz an edle Freuden zu feſſeln, und ſie zu guten Hausvaͤtern oder Muͤttern zu ziehen. Die blumenreiche Schreibart wird unmerklich auf die Verbeſſe— rung des Styls der jungen Leute ſehr vortheilhaft wirken. Catechis mus der Homdopathie, von Dr. Hartlaub. Leipzig bey Baum⸗ gärtner, Zweyte verb. u. verm. Aufl. 1825. 8. Dr. Hahnemanns Organon ſchien vielen Aerzten uns bekannt geblieben oder zu theuer! geweſen zu ſeyn. Dars um hat dieſer Catechismus, wovon wir fruͤher in dieſer Zeitz ſchrift eine ausfuͤhrliche Anzeige machten, ſich ſo ſchnell vergriffen, daß der Vrf. eine verbeſſerte und vermehrte Aufs lage ſchon nach wenigen Monaten konnte folgen laſſen. Wenn auch aus dieſer Schrift nur eine oberflaͤchliche Kennt⸗ niß der neuen Lehre zu ſchoͤpfen iſt, ſo gibt ſie doch vielen Aerzten, in deren Hände fie kommt, eine Veranlaſſung zu Verſuchen, deren Haltbarbeit einſt bekannt werden wird. Bald wird in der naͤmlichen Verlagshandlung ein ganz zes Syſtem der Homoͤopathie in 4 Theilen erſcheinen: iſt es gut, ſo wird es ſich weiter ausbilden und verbreiten, en Catechis mus | der homdopathicchen Diätetit für alle Kranke, welche ihre Cs ſundheit durch eine oder die andere Heilmethode wieder zu er⸗ langen ſuchen, v. Dr. Caſpa ri. 1825. 8. S. Ill. 8 bev Baumgaͤrtner. Leipzig Waͤhrend des Streites der Aerzte, ob die von den Homo opathen vorgeſchriebene ſtrenge Diät nicht mehr wirke, als die kleinen Arzneygaben, iſt vorliegender Catechismus eine willkommene Erſcheinung. Denn darin wird genau vorgeſchrieben, was jeder Kranke, er mag allopathiſch oder homoͤopatiſch behandelt werden, zu beobachten habe in Bes treff der Nahrungsmittel, Getraͤnke, Luft, Waͤrme, Kaͤlte, des Lichtes, der Ruhe, Bewegung, koͤrperlichen Arbeit, Geiſtesbeſchäftigung, des Schlafens und Wachens, der Bes obachtung der Reinlichkeit, Kleidung, Wohnung, Leiden⸗ ſchaften, Vergnuͤgungen, und des ehelichen Umganges. Die Schrift iſt fo faßlich, daß auch dem gemeinſten Layen nichts unverſtaͤndlich bleibt, wenn er nur den guten Willen hat, die vorgeſchriebene Diaͤt zu befolgen. Reiſe eines Philhellenen durch die Schweiz und Frankreich nach Griechenland und zuruͤck durch die aſiatiſche Tuͤrkey und Italien in ſeine Heymath v. G. Müller, Th. I. II. 1825. 8. VI. u. 188. u. d. VI. 161. Bams berg b. J. C. Dreſch. . Wenn es noch eines Beweiſes bedurfte, daß viele Deutfche ſich für die Griechen ſehr intereffieren, fo waͤre es ſchon der, daß der Verf. vorliegenden Buches 500 Sub— feribenten auf feine Reiſebeſchreibung in rurzer Zeit erhielt, obgleich er als kaufmaͤnniſcher Commis den Ruf einer zum Reiſebeſchreiben gehörigen Qualification nicht zum Vorlaͤu⸗ fer hatte. Aus eben dem Grunde tritt er auch ſehr beſchei⸗ den in der Vorrede, wie im Verlaufe des Buches auf, und macht auf ſchonende Beurtheilung Anſpruch. Daſſelbe be— ginnt mit der Reiſe von Bremen nach Griechenland im Fruͤhlinge 1822, über Minden, Buͤckeburg, Rinteln, Pyr⸗ mont, Caſſel, Aſchaffenburg, Darmſtadt, Heidelberg, Carls ruhe, Straßburg, Baſel, Solothurn, Bern, Murten, Lau ſanne, Genf, Ecluſe, Bellegarde, Nantua, Lyon, Vienne, Tournon, Valence, Monteliart, Viviers, St. Eſprit, Drange, Avignon, Aix und Marſeille, wo der Verf. mit ſeinem Gefaͤhrten Duntze im July eintraf, und ſich an andere Philhellenen ſchloß, welche zuſammen 15 Deutſche, 1. Pole und 1 Ungar ausmachten. Nach einem faſt 4 woͤ— chigen Aufenthalte reiſten fie von Marſeille ab; Stürme trieben fie in die Nähe von Tunis, dann gegen Sicilien, Malta nach Morea. Ungluͤcklicher Weiſe landeten ſie auf dem von den Tuͤrken beſetzten Modon, ſtatt daß ſie in No⸗ varino anzukommen waͤhnten; doch kamen fie noch bald ge> mug daven wieder weg, in den Golf Koron, und nach Ka— lamatta. 5 Daſelbſt erfuhren fie genaue Nachricht Aber die Schlach⸗ ten bey Argos, Arta und in den engen Paͤſſen, welche hier witgetheilt werden; ſie begaben ſich unter vielen Beſchwer⸗ — 14 den uͤber Novarino und Niſſi nach Tripoliza, zur Blocade von Napoli di Romania. Hier wurden ſchon mehrere Philhellenen in Folge der Entbehrungen und Anſtrengungen krank, andere verwundet und ſtarben; getrennt waren ſie ſchon fruͤher durch Uneinigkeit; der Verf. ſelbſt wurde mit feinem Gefährten Duntze zu Hydra krank, dieſer ſtarb bald an ſeiner Seite, und er wurde noch durch die Bemuͤ— hungen des Dr. Leander gerettet. Die Regierung war unbemittelt und die Griechen hatten keinen Sinn fuͤr die Unterftügung ihrer Freunde, und verlangten, fie moͤchten ihren Unterhalt aus Beute an den Tuͤrken, wie ſie ſelbſt, ſich verſchaffen. i Im II. Theile erzählt der Verfaſſer das Schickſal der deutſchen Legion, zu der er ſich gewendet hatte — gibt ei— ne Ueberſicht der griechiſchen Revolution — beſchreibt Athen, Sira, Scios, Mytelene, Smyrna, wie er dieſe Staͤdte im Fruͤhlinge 1823 gefunden hat — ſchildert den Charae— ter der Tuͤrken — liefert ein Gemälde der Ruͤckreiſe von Smyrna durch den Canal von Meſſina nach Livorno, und der beſchwerlichen. Quarantaine daſelbſt — ſtellt den Um⸗ fang der vielen Handelsgeſchaͤfte, ſamt den Sitten und Ge— wohnheiten der Livoneſer kraͤftig dar — zaͤhlt die vorzügs lichſten Merkwürdigkeiten von Florenz und Rom auf, Wo: hin er vor feiner Ruͤckkehr nach Deutſchland ſich begeben — und ſetzt die Leſer von den Beſchwerden der Ruͤckreiſe uͤber Siena, Piſa, Genua, Mayland, Chur, St. Gallen nach Baiern in Kenntniß. Den Schluß bildet ein Ruͤckblick auf die Fortſchritte der griechiſchen Revolution. Wenn durch die Zahl der vielen Subferibenten, vereinigt mit dem allge— meinen Intereſſe der Deutſchen an der griechiſchen Sache, die erſte Auflage ſich bald vergriffen hat; ſo wird der Verf. darin einen gerechten Anſpruch des Publicums auf die hoͤchſt moͤgliche Vervollkommung der neuen Auflage finden. Bis dahin wollen wir auch mit der ſcharfen Critik noch zuruͤck— halten. e e ee für die geſammte Naturlehre in Verbindung mit mehreren Ge— lehrten herausgegeben von Kaſtner, Prof, zu Erlangen, Nürnberg bey Schrag. 8. . Dieſe ſeit 2 Jahren erſcheinende Zeitſchrift (monatl. 1 Heft) tritt mit Kraft in die Reihe ihrer Schweſtern und verdient daher, da dieſe bereits fett. vielen Jahren ihren Weg ins Publicum gefunden haben und daher hinlaͤnglich bekannt ſind, in unſerem Blatte eine Erwaͤhnung. Der Hauptinhalt iſt Phyſik und Chemie, und der Herausgeber wird wohl thun, ſich innerhalb desſer Graͤnzen zu halten, theils weil dieſes Land ohnehin groß genug iſt, theils weil es des Herausgebers vorzuͤgl. Heimath iſt, theils endlich weil fuͤr die andern Fächer die betreffenden Zeit⸗ ſchriften vorhanden find; auch ſcheint uns Vaſtner alles aus den genannten Faͤchern zu ſammeln, was wichtig iſt, und was den Leſer immer mit den gefammten Fortſchritten dieſer Wiſſenſchaften in Bekanntſchaft ſetzen kann. Was im Inlande entdeckt wird, kommt hier zur Sprache, und was im Auslande gedruckt erſcheint, wird hier angezeigt oder I — 1 — 9 a sgehoben. Eine Inhaltsanzeige hier zu geben, iſt bes geiflicher Weiſe unmoglich. Wir werden aber, fobald Raum im Umſchlage iſt, den Inhalt eines oder des anderen Hef⸗ tes mittheilen, damit man doch wenigſtens ſieht, was als les in dieſer Zeitſchrift vorkommt. Die noͤthigen Kupfer ſind den Heften mitgegeben. Wellenlehre auf Experimente gegründet, oder über die Wellen kropfbarer Fluͤßigkeiten mit Anwendung auf die Schall und Licktwellen, von den Bruͤdern E. H. Weber, Prof. in Leipzig und W. We⸗ der in Halle. Leipzig bey Gerhard Fleiſcher 1825. 8. 575. 8 2 Tabell. und 18 Kupftaf. in Quart. Bis eine ausfuͤhrlichere Anzeige von dieſem meitläufs tigen und gruͤndlichen Werk veranſtaltet werden kann, wol⸗ len wir unſeren Leſern wenigſtens den Inhalt davon mit: theilen. Die Verfaſſer haben alles, was bey irgend einem Schriftſteller uͤber dieſen ſchwierigen Gegenſtand gedacht und gelehrt worden iſt, mit unglaublichem Fleiß zuſammen⸗ getragen, haben ſelbſt viele Beobachtungen und Verſuche angeſtellt, darauf ihre Rechnungen gegründet und die zahl: reichen, oft ſehr verwickelten Zeichnungen danach entworfen. Die Tafeln enthalten 203 Figuren, bey welchen zugleich zur Bequemlichkeit des Leſers die betreffenden Seitenzahlen ſtehen. Auch geht ein vollſtaͤndiger Conspectus dem Text voran, wodurch man mit Leichtigkeit ſich zu rechte finden kann. Nach der Einleitung, welche von den Schwingungen, die in verſchledenen Medien moͤglich find, überhaupt han— delt, folgt S. 27 die Eintheilung des Werks in 2 Haupt: theile, wovon der erſte die Schwingungen tropfbarer Fluͤ— ßigkeiten, der ate die Wellen in Beziehung auf Schall und Licht betrachtet. Der erſte Theil zerfaͤllt wieder in 3 Abtheilungen, und jede in mehrere Abſchnitte. Die erſte handelt über die fort: ſchreitende Schwingung oder über die Wellenbewegung tropf: barer Fluͤßigkeiten, und zwar uͤber die Erregung der Wel⸗ len überhaupt, über die Erſcheinung bey Wellen durch forte wirkende Urſachen z. B. Wind, erregt, Höhe, Tiefe, Ge: ſchwindigkeit, Beſaͤnftigung derſelben durch Ausgießen von Oel; über Wellen, die nur durch augenblicklich wirkende Urſachen erregt werden; Geſtalt derſelben im Allgemeinen, Bewegung der einzelnen Theilchen einer Fluͤßigkeit waͤh— rend der Wellen, ein ſehr ausführlicher Abſchnitt; Geſchwin— digkeit der Wellen, Veränderung ihrer Geſtalt, Durchkreu— zung, Ruͤckwerfung, Umbeugung, Entſtehung der Wirbel. Die 2te Abtheilung betrachtet die entſtehende Schwin— gung tropfbarer Fluͤßigkeiten; die zte ſtellt eine Verglei— chung an, der durch die Erfahrung gefundenen Wellener— ſcheinungen mit den Reſultaten der bis jetzt aufgeſtellten Wellentheorien, wobey ſich eine geſchichtliche Darſtellung dieſer bis jetzt aufgeſtellten Theorien von Wewton bis Poisson und Cauchy findet: Der 2te Haupttheil handelt von den Wellen in Be⸗ ziehung auf Schall und Licht, und zwar über die Wellen durch Bewegung fadenfoͤrmiger geſpannter Körper, über die 16 ſtehende Schwingung an denſelben, uͤber die Schwingung ſteifer Körper, die fortgepflanzte Schwingung durch Stoß und die ſtehende Schwingung in der Luft, uͤber das Mit⸗ en der Körper und uͤber die Schwingung anderer Me⸗ ien. 5 Die 2te Abtheilung betrachtet die Wellen in Bezie— hung auf das Licht. Die Wellentheorien der Franzoſen find in franzoͤſiſcher Sprache gegeben, beſonders ausführs lich die von Poisson. z Man muß ſich unter dieſem Werke nicht ein popu⸗ laͤres, ſondern ein wirklich wiſſenſchaftliches denken, ges ſchrieben vorzüglich für Phyſiker und Mathematiker. Die Abbildungen find von den Vrf. ſelbſt gezeichnet u. geſtochen. Catechismus der Mineralogie, fuͤr Anfaͤnger und Liebhaber dieſer Wiſſenſchaft, Leipzig Baumgärtner. I. Th. Allgemeine Oryctognoſie. 8. 150 8 Steintaf. Catechismus der Homoͤopathie, oder kurze und faßliche Darſtellung der Grundſaͤtze des homdopath. Heilverfahrens, für Aerzte und Nichtaͤrzte. v. Dr. Hart⸗ laub. 2te Aufl., ebendaſ. 1825. 8. 186. Catechismus der homoͤopath. Diaͤtetik fuͤr alle Kranke, welche ihre Geſundheit durch eine oder die an⸗ dere Heilmethode wieder zu erlangen ſuchen, v. S. Caſpari, ebend. 1885. 8. 111, bey Die Catechismen ſind nun durch die Englaͤnder in allen Wiſſenſchaften Mode geworden. Ob ſie ihrem Zweck ent⸗ ſprechen, muß der Verleger am beſten wiſſen, da er bereits nicht weniger als 40 dergleichen herausgegeben hat. Die Wiſſenſchaft gewinnt naturlich nichts dabey; darauf iſt es aber auch nicht abgeſehen. Es iſt genug, wenn ſich die Wiſſenſchaften auf dieſe Art unter dem Volk verbreiten, und wenn es davon Nutzen zieht, was wohl der Fall ſeyn mag; wenigſtens ſind die vorliegenden Catechismen verſtaͤn⸗ dig bearbeitet und enthalten Alles, was zu dem genannten Zweck erforderlich iſt. Dieſes davon geſagt zu haben, mag fuͤr die Iſis genug ſeyn. Der mineralogiſche enthält bloß die Terminologie und Cryſtallab bildungen. Die eigentliche Mineralogie und Geo⸗ gnoſie wird ein 2tes Baͤndchen fuͤllen. Homoͤopath. Dispenſatorium für Terzte und Apotheker. Herausgegeben v. Dr. Caſpati, Leipzig bey Baumgärtner 1825. 8. 67. Die kleine Apotheke der Homoͤopathen beſteht gegen- wärtig aus 122 Stuͤcken, zwar wenig aber durchprobiert, was eine große Empfehlung iſt. Die Zubereitungsart und die Dofis wird kurz angegeben. Bekanntlich wenden die Homoͤopathen nicht viel Material an, z. B. ein Billion. theil und ſelbſt Quadrilliontheil der Gruͤnſpantinctur; oft ſey ein Milliontheil eines Tropfens von Essent. cyclami- nis, ſelbſt ein Quintilliontheil v. Ess. digitalis, ja ein Octilliontheil von Bitterſuͤß noch zu ſtatk. Das kann uns 17 ? EBEN hier gleichgültig ſeyn. Das Buch ſcheint uns fuͤr die brauchbar bearbeitet zu ſeyn, welche deſſen beduͤrfen. Ob diejenigen Mittel diejenige Krankheit heben, welche ſie bey Gefunden hervorbringen, iſt eine Aufgabe, deren Loͤſung man gern der Nachwelt uͤberlaͤßt, da es noch viel anders zw thun gibt, welches vorher muß ins Reine gebracht feyn, Die Einfachheit der Homoͤopathie iſt allerdings ſehr zu lo— ben; allein gewiß iſt es, daß alle Krankheiten nur durch alle Mittel geheilt werden koͤnnen. Einige Verſuche, das natürliche Pflanzenſyſtem auch chemiſch zu begründen, von Dr, Runge (gelefen in der Verſammlung der deutſchen Natur— ö forſcher und Aerzte zu Frankfurt. Septbr. 1825.) Die Geſchichte der Pflanzenkunde zeigt, daß es im⸗ mer Maͤnner gegeben hat, die der Ueberzeugung waren: ßeren, oder mit anderen Worten: es ſey eine Beziehung und Uebereinſtimmung der äußern Geſtalt (Form) mit dem innern Gehalt (Stoff) vorhanden, * Es hat ſich dieſe Ueberzeugung bey den verſchiedenen Forſchern, den verſchiedenen Zeitaltern gemäß, im welchen fie lebten, verſchieden ausgeſprochen; ebenſo auch das Stre— ben ſie zu begruͤnden. Die neuern Unterſuchungen dieſes Gegenſtandes, die mit Camerarius x beginnend, durch Kinz ne / de Candolle “e, Caſſel s und Voigt! ſich fortbildes ten, gruͤnden ſich vorzugsweiſe auf die Ausmittlung und Nachweiſung gleich oder ahnlich wirkender Stoffe in bota— niſch verwandten Pflanzen. Daſſelbe war mit den neueſten phytochemiſchen Unterſuchungen (namentl. bey der Verfolgung des Vorkommens beſtimmter Pflanzenbaſen) der Fall, we: dutch, wie die folgende Zuſammenſtellung zeigt, nur für klei— nere Pflanzenabtheilungen eine Uebereinſtimmung zwiſchen Form und Stoff aufgefunden wurde. Die Ergebniſſe der bisherigen Forſchungen laſſen fi, abgefehen von phyſiologiſchen Beziehungen, im Folgendes zuſammenfaſſen: N k. Es gibt eine Stoffübereinſtimmung zwiſchen den Theilen (Organen) einer beſtimmten Pflanze. (Stoff, der die Species characteriſiert.) Als Benfpiel, wo ein Stoff zugleich mit einer Menge verſchiedener Nebenſtoffe in allen Theilen der Pflanze wir Camerarius; de convenientia plantarum in fructivi- 2 „ eatione et virbus; Tub. 1699. 1 2 de Candolle: Essai sur les propriétés médicales des pulwKwVantes comparées avec leurs formes. Paris 1804. 1 8 Caſſel: die natürlichen Pflanzenfamilien in Vergleich mit ihren Heilkraͤften. 5 a 0 * Voigt: Von der uebereinſtimmung des Stoffs mit dem Bau bey den Pflanzen: Schweigger Journ, B. 17. S. 191. Iſis 1826. Heſt J. S 18 derkehrt, Führe ich nach Vauquelins * Erfahrungen: Aesculus Hippocastanum und nach den meinigen die Belladonna an. Die erſtere Pflanze enthalt in allen ihren verſchiedenen Organen den ſ. g. gerbenden Stoff und die letztere jene narcotiſche Baſe, welche auch nach oͤrtlicher Aufbringung aufs Auge die Pupille erweitert. Auch die Eiche iſt hieher zu rechnen. Ihr gerbender Stoff, der in der Wurzel beginnt, geht durch alle Organe und iſt endlich noch in den Samenlappen der Eichel anzutreffen. Gewiß iſt Für jede Species ein ſolcher, allen Organen weſentlicher Stoff, aufzufinden und namentlich bey den bittern, ſchar⸗ fen und milchſaftigen Pflanzen nicht ſchwierig nachzuweifen.“ 2. Es gibt eine Stoffuͤbereinſtimmung zwiſchen dert, Arten einer Gattung (Stoff, der die Gat⸗ tung characterifiert) . Ob die hier anzufuͤhrenden Beyſpiele wirklich den N Stoff b „der i t iſcher Hinſicht de deu⸗ das Innere der Pflanzen ſpiegele ſich in ihrem Aeu⸗ eff e en e dee mee e eee tet, was in boͤtaniſcher die Kennzeichen der Gatt. umfaßt, laſſe ich hier auf ſich beruhen; fo viel iſt jedoch gewiß, daß es ſehr der Beachtung des Pflanzenforſchers werth iſt, wenn er in den Kernen aller Arten der Gattung Prunus Blau» ſaͤure, und in den Wurzelrinden aller Arten der Gattung Galium jenen rothfaͤrbenden Gelbſtoff findet, worauf De-. candolie bereits aufmerkſam gemacht hat. 3. Es gibt eine Stoffuͤbereinſtimmung zwiſchen den Gattungen einer Familie. (Stoff der die dar. milie characteriſiert.) 5 Da man bisher mehr das Vorkommen ähnlicher oder gleicher Stoffe (z. B. der gerbenden, der zucker⸗ und ſtärkeartigen) in ſehr verſchiedeyen Pflanzen verfolgt hat, als das des Vorkommens ahnlicher oder gleicher in aͤhn⸗ lichen, naturlich verwandten Pflanzen, fo iſt die Duͤrf⸗ tigkeit unſerer Kenntniſſe in dieſem Felde der Forſchung ers klaͤrlich. Jedoch geben die Unterſuchungen neuerer Zeit, beſonders von Pelletier und Caventou hier einige bedeu- tungsvolle Beyſpiele. Dieſe fanden 2 das, in Strychnos nux vomica, entdeckte ſ. g. „Strychnin“ in mehreren Gattungen der Strychneen wieder, und ebenſo ? das ſ. g. „Veratrin /in mehreren Gattungen det Colchiceen. Aus dieſen zwar einzelnen, aber zuverlaͤſſigen Erfah⸗ rungen ließe ſich nun wohl mit einigem Grunde ſchließen, daß es auch ſtoffige Derbindungsglieder von Familien gebe; daß ebenſo, wie die Arten einer Gattung und die Gattungen einer Familie fi durch eine ihrer Foemverwandtz ſchaft entſprechende Stoffaͤhnlichkeit aneinander ſchließen, beſtimmte Familien einer Gruppe daſſelbe thun und eine ihrer Formaͤhnlichkeit parallel laufende Stoffuͤbereinſtim⸗ mung zeigen. N L — EEEREERER 2 Vauduelin: Annales de Chimie et Physique F. 82. p. 309 u. 83 p. 36. 2 Annales de Chimie et de Physique T. 10. p. 147. 8 Annales T. 14. p. 69. 2 2 19 Schon früher * habe ich, durch naturphiloſophiſche Gruͤnde beſtimmt, es gewagt, dieſe Behauptung, ohne ber ſtimmte Thatſachen anfuͤhren zu koͤnnen, auszuſprechen, und jetzt bin ich nach mehrjaͤhrigem Pflanzenunterſuche n im Stande, eine ſolche Menge von Thatſachen aufzufuͤhren, daß dadurch jene Behauptung vollkommen gerechtfertigt und empiriſch begründet wird. Ich habe nehmlich gefunden, daß den Individuen der Semiflosculosae, der Flosculosae, der Radiatae, der Dipsaceae, der Falerianeae, und der Sca- biosae ein beſtimmter, in feinen Eigenſchaften ſehr charac⸗ teriſtiſcher Stoff eigenthuͤmlich iſt, welcher, wie dieß die Art feines Vorkommens zeigt, eine bedeutende Rolle bey ih— rer Entwicklung und Ausbildung (Metamorphoſe) ſpielt. So 3. B. enthält die eine Species dieſen Stoff bloß in der Wurzel, die andere ihn nur im Stengel, die dritte ihn nur im Blatt, indeß die vierte ihn in allen drey Theilen enthält, welchen er bey der fünften gänzlich fehlt, dafür aber in Bluͤthe oder Samen auftritt. Ein Verhalten, wo— durch es moͤglich wird, auch auf chemiſchem Wege eine Species von der andern zu unterſcheiden. Der Stoff, von dem hier die Rede iſt, verhaͤlt ſich ubrigens ganz wie eine Pflanzenſaͤure, die mit den Als calien aufloͤsliche, uncryſtalliſierbare Verbindungen, mit den meiften Metalloxyden aber unloͤsliche Niederſchlaͤge bildet. Die alcaliſchen Verbindungen ſind gelblich gefaͤrbt und be- figen die ausgezeichnete Eigenſchaft, ſich deym Zutritt der Luft, unter Aufnahme von Sauerſtoff, in blaugrün ge— färbte umzuwandeln. (Indeß ſie bey Ausſchluß der Luft unverändert bleiben.) Durch eine vergl. angeſtellte Zerlegung der Verbindung der ungefaͤrbten, unveraͤnderten Saͤure und der gefärbten, veränderten mit Bleyoxyd habe ich mich über zeugt, daß jenes Blaugruͤnwerden in einer directen Oyy⸗ dation der Säute feinen Grund hat; indem nehmlich das Miſchungsgewicht der gefarbten Säure im Vergleich zu dem der ungefaͤrbten gerade um fo viel mehr beträgt, als ein damit verbundenes Miſchungsgewicht Sauerſtoff ausmacht. Das Mittel aus zwey Zerlegungen beyder Bleyoxydverbin⸗ dungen gab nehmlich folgendes Reſultat. Gelbe Verbindung 52,9 ungefaͤrbte S. 47 Bleyoryd 100, Blaugruͤne Verbind. 54,6 gefärbte (oxyd. ) Säure, 45, Bleyoxyd 100,0. Berechnet man nun die Mengen beyder Säuren auf 1 Mg. Bleyoxyd — 112, fo ergibt ſich für die ungefaͤrbte die Zahl 126 und für die gefärbte die Zahl 135, alſo für die letzte eine Zunahme — 9. Eigentlich ſollte dieſe Zu: nahme nur 8 betragen — der Zahl des Sauerſtoffs. Dieſe Abweichung hat außer den Beobachtungsfehlern ſicher ih⸗ ren Grund in der Unreinheit der Säuren, die im völlig reinen Zuſtand zu erhalten, etwas ſchwierig iſt. Ich will jetzt nur noch die Darſtellungsweiſe der Saͤuren und die Art der Zerlegung der beyden Blepopydule, 1 Materialien zur Phytologie 2. Liefer, Berlin bey Reimer: „Stoffſyſtematik.“ — 20 deren ich mich bediente, beſchreiben, ehe ich weiter gehe. Das knollenfoͤrmige Rhizom der Scabiosa succisa wird im feingepulverten Zuſtand mit Alcohol kochend ausgezo⸗ gen und nach dem Abkühlen mit einem gleichen Volum Aether gemiſcht. Der Aether ſchlaͤgt eine Menge weißer Flocken nieder, die ſich am Boden ſammeln und die Sub ſtanz ſind, worum es ſich hier handelt. Sie wurde von neuem durch Aether gefaͤllt, um ſie moͤglichſt rein zu erhal— ten. Jetzt wurde ſie in Waſſer geloͤſt und mit eſſigſaurem Bley gefällt. Der gelbe Niederſchl. wurde mit Hpdrothionf. zerlegt und der abgeſchiedene Stoff folgenden Verſuchen uns terworfen. Von 2 gleichhaltigen Aufloͤſungen dieſes Stoffs in Waſſer wurde die eine mit einem kleinen Ueberſchuß von Ammon vermiſcht und dem Zutritt der Luft preis gegeben. Es erfolgte bald die ſchon erwähnte Blaugruͤnung der Anfangs gelbgefaͤrbten Verbindung. Als keine Zunahme der Faͤrbung mehr zu bemerken war, wurde durch Erwärmung das uͤberſchuͤſſige Amnon ausgetrieben und das Ganze mit eſſigſaurem Bley verſetzt, das einen dunkelblaugruͤnen, Niederſchlag erzeugte. Sag Die andere Auflöfung wurde ohne vorher mit Amnion behandelt zu ſeyn, fogleich mit Eſſigbley verſetzt, das ei: nen gelben Niederſchl. erzeugte. Auf dieſe Weiſe hatte ich mir nun eine Verbindung des farbloſen unveraͤnderten und des gefaͤrbten veraͤnderten Stoffs mit einer und derſelben Baſe (Bleyoxyd) darge— ſtellt, und ſo wurde es dann leicht, aus einer vergleichenden Zerlegung beyder die Veraͤnderung einzuſehen, welche beym Blaugruͤnwerden an der Luft vor ſich geht. Jeder dieſer Niederſchlaͤge wurde nehmlich fuͤr ſich in ei⸗ nem kleinen Porzellantiegel verbrannt. Die Ruͤckſtaͤnde, die aus metalliſchem Bley und Bleyoxyd beſtanden, wurden in Salpeterfäure geloͤſt und unter Zuſatz von Schwefelſaͤu⸗ re und Abdampfen und Gluͤhen in trocknes ſchwefelſ. Bley verwandelt, aus deſſen Gewichtsmenge ſich nun das Ver— halten der Säure und des Bleyoxyds in der organiſchen Vers bindung ergab. Dieſer Stoff, der ſich durch feine Eigenſchaften genug⸗ ſam von anderen unterſcheidet, bietet nun in ſeinem orga⸗ niſchen Vorkommen das Merkwürdige dar, daß er ſich in einer fo großen Anzahl von Pflanzen vorfindet, die bota- niſch verwandt ſind; daß er nicht nur in allen wirklichen Spngenefiften, ſondern auch in den ſich hieran anſchließen⸗ den Dipsaceen, Scabioseen u. Valerianeen in großer Men⸗ ge vorkommt. Da es aber nicht genug war, um den Satz: daß dieſer Stoff zur Form eine Beziehung habe, zu be: gruͤnden, ſein Daſeyn in den genannten Familien auszumit⸗ teln, ſondern es gleichfalls nothwendig war, fein Nicht daſeyn in anderen botanifch fernerſtehenden zu beweiſen; fo habe ich eine große Menge anderer Pflanzen untetſucht und gefunden, daß es noch drey Familien gibt, in welcher er ſich vorfindet: in den Umbellaten, Caprifolien und den Plantago-Arten; merkwürdig iſt es aber, daß ich in den Rubiaceen und Campanulaceen keine Spur davon gefunden habe, Lax : Statt der namentlichen Aufzahlung aller von mir uns terſuchten Pflanzen, die ich hier in dieſem Verzeichniß zur Auſicht beylege, will ich nur noch kuͤrzlich anfuͤhren, wie ich meine Unterſuchungen anſtellte: ich trennte mittelſt eines Meſſers die verſchiedenen, leicht trennbaren Hauptheile der Pflanze, um jeden für ſich unterſuchen zu koͤnnen. 3. B. die Fafern der Wurzel, Rinde und Holz des ab- und aufſteigen⸗ den Stockes, Blatt- u. Bluͤthenſtiele, Wurzel u. Stengelblaͤt— ter u. ſ. w. Dann die verfchiedenen Theile der Bluͤthe und der Frucht. Jeder dieſer Theile, wurde nun in ein kleines Porzellangefaͤß gethan, mit verduͤnntem Ammon übergoffen und dem Zutritt der Luft ausgeſetzt. Nach 8 — 10 Stun: den iſt dann der Verſuch geendet, indem ſich das Daſeyn des Stoffs durch ein Blaugruͤnwerden der (beſtimmte Thei— le bedeckenden) Fluͤſſigkeiten kund gibt. Auf dieſe Weiſe habe ich gewoͤhnlich von einer ausgebildeten Pflanze 18 — 2s verſchiedene Theile unterſucht. Hiebey zeigte es ſich nun immer, daß in verſchiedenen Species auch das Vorkommen des Stoffs verſchieden iſt; daß er bey der einen, haupt⸗ ſaͤchlich in den untern (Wurzel) Organen, bey der andern in den mittlern Theilen, bey der dritten aber in den obern Theilen ſich vorfand. Ferner: daß ſein Vorkommen mit dem Alter und dem Entwickelungszuſtand des unterſuchten Theils zuſammen hieng: daß nicht vollig entwickelte Theile, z. B. Bluͤthenknoſpe, Fruchtknoten den Stoff oft in großer Men: ge enthalten, der ihnen im ausgebildeten Zuſtand fehlt. Da eine ſolche Unterſuchung 8 — 10 Stunden Zeit erfor⸗ dert, ſo iſt es unmoͤglich, namentlich auf der Reiſe, eine große Anzahl von Pflanzen in kurzer Zeit zu unterſuchen, ich nahm daher in den Faͤllen, wo ich viele Pflanzen aber nur wenig Zeit hatte, meine Zuflucht zu einer Verfahrungs— art, die ſich darauf gruͤndet, daß auch in einem getrock— neten Pflanzentheil der Stoff noch f aufzufinden iſt; ich trennte nehmlich, wie oben, die verſchiedenen Theile der friſchen Pflanze, ſchlug ſie in Papiercapſeln ein, die mit dem Namen des Theils verſehen waren, und bewahrte ſie ſo zu kuͤnftigen Verſuchen auf. Da hier nicht der Ort iſt, um über einzelne Thatſachen weiter ins Einzelne zu gehen, fo ſchließe ich mit dem Wunſche, daß man das hier Ges ſagte nur als eine Anzeige meiner kuͤnftig ausführlich mit⸗ zutheilenden Verſuche anſehen moͤge, und bemerke nur noch, daß ich bereits fo gluͤcklich geweſen bin, auch in einer ans deren Familie, nehmlich den Rubiaceen, einen Stoff aufzus finden, der den Individuen dieſer Familie eigenthuͤmlich iſt, aber in keiner andern Familie angetroffen wird. Clavis analytica, in floram Bohemiae phanerogamicam „sive Conspect. planta- rum phanerogamarum, in Bohemia sponte nascentium secun- dum methodum analyticam ; auctore V. F...Kosteletzky. Pragae apud ‚Borrosch. 1824. 8. 140. Analytiſche Werke gehoͤren immer zu den muͤhſamſten und geduldigſten Arbeiten, und fordern zugleich ein großes Unterſcheidungstalent. Es find zwar in der Botanik ſchon viele analytiſche Verſuche gemacht worden: da ſie aber ſo⸗ wohl in der Terminoiogie ſich aͤndert und beſtimmter wird, 0 auch an Entdeckungen ſich bereichert; ſo iſt die Wieder⸗ olung ſolcher Verſuche von Zeit zu Zeit immer nuͤtzlich und er — —-—V—-— N 22 beſonders wenn die Arbeit fo gut ges lungen iſt, wie die vorliegende. Solche Schriften geben zwar kein Bild vom Pflanzenreich, ſind aber das beſte Mittel, Pflanzen auf Excurſionen ſchnell zu beſtimmen, was beſonders auf Reiſen, wo man nicht lange Zeit hat ſich aufzuhalten, von großem Vortheil iſt. Der Verfaſſer geht nach dem Linn. Syſtem, wie es nicht anders ſeyn kann, gibt vorher analytiſch den Con- spectus generum, und laͤßt dann den Sage specierum darauf folgen. Folgendes Muſter wird die Art der Behandlung und die Verdienſte, welche ſich der Verfaſſer dadurch erworben hat, beſſer zeigen, als wir aussinanderzufegen im Stans de waͤren. daher lobenswerth, TETRAND RIA. Conspectus generum. Monogynia. ß / Rlorıbas incompl eis 3 — S Bon» Gorbllanmorropetalame ana lel u aeiser, Corolla terrapetalg wu Fame ai. ar / se hen Elönıbus superisy ß; at. raruneer. Cal. duplici, communi et Bere: ; CarV op ... Globularia (T) Cal. simplici; capsula ei Sirene ee 53 5 Cor. limbo reflexo; capsula ı-loculari Centunculus (X) Cor. limbo patente; caps. 2-4-loculari , Plantago (IX) Florib. aggregatis; cal. communi et proprio „ Florib. non aggregatis; cal. en N eie cen commur palea cee 8 73 Recept. comm. setoso (cal. prop. inter cor. multidentato-setoso . . Scabrosa (III) Cal. proprio exter. margine debili, in- 8 teriore subrepando . ; Cal. propr. exter. 4-lobo aut scarioso, interiore 4-5-sel080 - - +. 2 9 Cal. prop. ext. 4-lobo, herbaeeo, in- ter. pelviformi . » ! Dipsacus (II) Succisa (IV 9 Cal. prop. ext. rotato, scarioso, in- . tegro, inter. patellaeformi . Asterocephalus (V [Corolla infundibuliformi . N 104 Cor. rotata, plana aut parum cam- L panulata Galium (VII) „ + „ IX. PLANTAGO. Fol. radicalibus; caulinis nullis. . . Fol, radic. caulinisque; cauleramoso . e W. H. Tubo corollae nudo . . . . ee Tubo corollae villoso aut pubescente AU Scapo tereti. . - en ER angulato (bract, longe acumin) „ * U 4 Fol. lanceol.; spica ovata (bracteis ob- — 23 N U Fol. oyatis; spica oblongo aut lineari- Jind races B . a * 5 D Sa le ya ne Tapete Ru -; monlana Lam, Spica lineari-cylindrica; caps. poly- 61 een Nine UT TE N Int nar e.\ vB Spica oblongo-cylindrica; caps. 2- sperma. alt a meckia L. . 7-ıı-nervis; spica lineari- 6 elongatar 20 2 eigen ne „Fol. 5-nerviis ; spica lineari-ova- fScapo humili, spicis ovatis . 733eapo foliisque elongatis; spicis 0 longis cylindricis. „ B.sylvaticaPers, J el linearibus, integerrimis .. martiima L. Fol. lineari-lanceolatis, dentatis. fl. den lala Roth. Neuvieme Memoire sur les caractöres généraux des familles tirés des graines, et confirmes ou rectifiés par les Observations de Gaertner. Ara- liacees — Ombelliferes. Par M. A. I. de Jussieu, (Vergl. Iſis 1823. H. XI. S. 1213. i U Leramen des travaux de Gaertner sur plusieurs des genres qui se rapportent aux familles de plantes dicotyl&dones apétales ou monopetales, a &te objet de plusieurs mémoires précédens. Pour suivre ce travail nous devons rassembler maintenant ses ob- servations sur un grand nombre de plantes polype- tales, en les parcourant suivant la serie des famil- les. Dans cette Ennmeration nous ne négligerons point les observations interessantes de M. Gaertner fils, qui s'est associé, aux traveux de son pere et märche dignement sur ses traces! Nous continue- rons encore, en passant en revue chaque famille, de mentionner les changemens qu'elle doit subir et les genres nouveaux qu'il faut lui ajouter. „La premiere classe de plantes dicotytédones po- Ivpetales, qui se présente à la suite des monopeta- les est celle que caracterisent des &tamines &pigynes ou ınserees sur.le.pistil, Elle n'est composée que de deux familles, les Araliacees et les Ombellifères, dont il n'est pas question ici de répéter les caracte- res tres-connus. Nous avions deja indique..dans toute la classe un perisperme de nature presque lieneuse creusé dans son centre d'une petite cavite ellongée plus rapprochée du sommet, et dans la- quelle est niché un petit embryen cylindrique. Gaertner faisoil la m&me remarque sur beaucoup d' Ombellifères et ajoutoit, apris Adanson, que la radicule étoit dirigée supéërieurement. Parmi ses. observations qui indiquent cette organisation de la graine on n'en trouve point sur les genres de la fa- mille des Araliacces; mais dans les Ombellifères pro- prement dites il Pa observée sur les genres aegopo- dium, pimpinella, carum, apium, anelhium, smyrnium, — ell! b. uliginosa Schm. lanceolala L. 24 paslinaea, thapsia qui composent la premiere section de cette famille; sur les imperalöria,. ehacrophyllum, " scandsx, coriandrum,.aethusa, phellandrium, qui appar- tiennent a la seconde; sur les oenanthe, cuminum, bubon,, sium, angelica, ligusticum, laserpilium, hera= cleum, ferula, peucedanum, cachrys, alhamanta, selir num, cicuta, bunium, ammi,. daucus, caucalis, tordy- lium, hasselquistia, artedia, bupleurum, hermas, asiran- Ua, santcula, qui font partie de la troisieme; sur les eryngium, hydrocotyle, ‚ lagoecia relégués dans la quatrieme, On voit que la série des observations de ce savant est ici frès-nombreuse. Il faut ajouter qu'il a présenté plusieurs nouveaux genres dans les- quels organisation de la graine est conforme äcelle de la famille. Ces genres, qui sont pour la pluparl des especes détachées de genres anciens, me£ritent d'etre discutés pour qu'on decide s’ils doivent dtre adoptes ou si leur séparation est inutile. On jetera quelque jour sur cette discussion en rappelant les observations de Cusson sur les Ombel- liferes. Chacune des deux graines qui composent le fruit a, selon cet auteur, deux faces, P'une interi- rieure qu'il nomme commissure, appliquee contre la surface pareille de la graine opposee, lautre exté- rieure ou dorsale ordinairement égale en diametre, à la premicre, mais quelquefois plus large lorsque les bords rentrans diminuent le diametre de celle- ci. Sur la surface exterjeure sont tracëes de la ba- se au sommet cinq lignes ou stries, souvent rele- vees en cötes, dont deux marginales bordent la commissure, deux latérales sont relevces sur les cö- tes et une dorsale est place entre les deux dernic- res. Ces cötes qu'il nomme primaires, sont nues ou bordees de membranes, de piquans, de tubercu= les; elles sont séparées par quatre interstices ou sil- lons du milieu desquels s'élèvent quelquefois autant de [cötes dites secondaires, voisines des marginales, deux dorsales rapprochees de la dorsale primaire. et le nombre de ces stries ou cötes, et le rapport de diametre entre le dos et la commissure doivent, etre les mémes dans les especes d’un genre ombel- lifere, et il fait avec raison plus de cas de ces ca- racteres que de celui qui est fourni par la presence ou absence des involucres. Si bon adopte ces principes de Cusson, que nous avons döja plus detailles dans les Mäémoires de la Société royale de Médecine, année 1782, on recon- neitra d'abord que Adanson et Gaertner n’ont pas de motif suffisant pour separer Pantpgum du pimpinel- la, auquel Linnaeus et tous ses successeurs Pont r&lıni, puisque les graines de l'un et de autre ont les cing cötes primaires relevées et que le pimpinella manquaut des deux sortes d'involucres, Pantsum dif- lere seulement par un involucre partiel de deux ou trois feuilles tr&s-menues portées sur le cöte, et une feuille unique d’involucre general qui manque 16 Pius senen e Ta ene en en In savoir, deux latérales Cusson croit que la forme 1 RR SS 26 . Linnaeus confondoit ensemble l’anethum et le foeniculum- de Tournefort, en reconnoissant néëan- moins que les bords de la graine du premier etoient entourés d'un feuillet membraneux qui n'existe point dans le second, Gaertner les separe, parce que, selon lui, dans la graine de l'anethum le dos est plus aplati et par suite les deux bords plus minces et presque membraneux. Cependant dans un et au- tre on retrouve également des ombelles et ombellu- les sans involucre, des fleurs jaunes, des graines a surface glabre et relevees de cing petites cötes, dont les deux marginales ont seulement un peu plus d’ex- tension dans l’anethum, Il en résulte que ces deux genres voisins et inséparables dans l'ordre naturel, peuvent sans inconv£nient étre refondus en un seul. 5 uand on examine le meum de Tournefort, reuni a l’aeihusa par Linnaeus et que Gaertner a voulu retablir comme genre distinct, on ne voit pas un motif suſſisant de distinction puisque tous deux, decrits separement par Gaertner lui-méme, ont les sraines ovales allongées, relevees de cind cötes tres- saillantes et creusées consequemment de quatre sil- lons intermediaires. Cependant Gaertner qui figure ces cing cötes dans l’aelhusa, t. 22, les a omises dans sa description et y mentionne au contraire cing sillons au lieu de quatre, en disant de plus qu'ils sont a angle aigu; ce qui paroit prouver qu'il a par inadvertance substitué le terme sulel a celui de juga. Peut-etre aussi n’a-t-il pas juge la diffe- rence des uns et des autres assez importante, puis- gu'après avoir decrit dans l’aethusa ces sillons sulcos aculangulos, il annonce dans le meum cinq cötes aigues et des intervalles planes entre les sillons, ju- ga quingue acutangula et interstitia inler sulcos plani- uscula. Nous ne croyons pas encore que l'on doive regarder, avec Gaertner, comme caractere tres-dis- tinctif la membrane exterieure de la graine, mem- braneuse dans le meum, fongueuse et coriace dans l’aethusa, et le perisperme à dos simplement con- vexe dans ce dernier, marqu& de trois sillons dans le premier.. Enfin quoique les graines du meum res- semblent, comme nous l’avons dit anciennement, à celles du ligusticum, cependant l'abscence d'un invo- lucre général peut suffire pour empecher qu'on ne le reporte a ce dernier genre, comme Pont fait quel- ques auteurs. Gaertner, presque persuadé que l’athamanta eretensis L. est le libanolis des Anciens, le désigne sous ce dernier nom, adopté anterieurement par Haller soit pour cette plante soit pour l’athamanta libanotis, L. qui est le libanotis de Rivin, Le carac- tere de ces plantes est d'avoir les graines couvertes d'un duyet tres-court et épais qui cache cing lignes ou stries peu saillantes. Il se retrouve a peu pres le méme dans les A, annua, condensala, incana, ma- "thioli: ce qui doit rendre inutile admission du gen. “re libanotis dont il suffit d’appliquer le caractere re. forme a l’athamanta;‘ mais alors on detachera de ce Ins 1826. Heſt 1. dernier genre les quatre espèces suivantes. La pre- mieère est 'A. chinensis, L. qui a cing cötes primai- res, saillantes et bordees d'un feuillet membraneux, et dont Cusson formoit son genre enidium, en lui associant le selinum monnieri, L. et le HMapsia trifolia- ta, L., munis l'un et l’autre de graines pareilles; ce genre paroit devoir étre adopté. Deux autres especes sont l’alhamantha oreoselinum, et A. cervaria, L., dont la premier etoit l’oreoselinum de Dodoens et de Rivin, la seconde le cervaria de ce dernier auteur, Toutes deux rapportees a l’oreoselinum par Tourne- fort, au selinum par Haller et Crantz, au peucedanum par Cusson, sont caracterisees par des graines ab- solument lisses et relevées de cinq cötes non mem- braneuses dont les trois dorsales sont rapproch&es entre elles et eloignees des deux marginales, ce qui donne à celles-ci plus d’extension apparente avec la forme d' ailes, et consequemment à la graine entiere plus de largeur, de sorte qu'elle paroit moins con- vexe ou plus compriméèe. Une quatrième espece d’athamanta, A. sibirica, L., a dans la graine les m&mes caracteres que les deux précédentes et de- vra consequemment faire partie du méëme genre; c'est celle que Gaertner nomme cervarıa et dont Linnaeus avoit d’abord fait un selinum dans son hor- tus Upsaliensis. Il n'est pas douteux que les trois dernières especes sont congeneres, et doivent tre séparées de l’athamanta: mais doit-on les réunir sous le nom générique de Gaertner, ou faut-il avec Hal- ler et Crantz, les rapporter au selinum, ou avec Cusson, au peucedanum? Nous pencherions plutöt pour cette dernière opinion, qui rendroit inutile Petablissement du genre cervaria par Gaertner, que pour la r&union au selinum, surtout s’il est vrai, comme le dit Cusson, que dans ce dernier genre, et notamment dans le S. carvifolia, les deux cötes ailées ne sont point marginales primaires, mais laté- rales secondaires. Gaertner a fait encore un changement dans le genre scandiæ qu'il a reduit a l’espece primitive de Tournefort, S. peelen veneris, caracterisee par un prolongement au-dessus de la graine, au meins trois, fois plus long qu'elle. D'autres auteurs, tels que MM. Persoon et Decandolle, y joignent aussi les S. australis, Li, chilensis, Mol., grandiflora, Willd,, pin- nalifida, - Vent. Cels t. 14, en admettant seulement une proportion un peu moindre dans le prolonge- ment qui termine la graine, Cette determination paroit devoir étre adoptee. Les mémes auteurs reportent avec Gaertner au genre chaeropfhllum, les S. cerefolium, procumbens, L., glaberrima, Desf., qui ont le fruit allongé, lisse, dont chaque graine présente sur le dos cinq lignes ou cötes pen pensibles et se termine a son sommet en un bec court. Ces especes sont sjoutées aux autres chaerophy’lum de Linnaeus qui dtoient distin- gués par un fruit plus lisse et nullement strié. MM. Lamarck et Decandolle mettoient dans le meme genre le S. odorata, L., qui cependant n'a point de 2 * 27 . * prolongement au sommet de la graine dont le dos est de plus relev& de cing cötes très-saillantes. Gaert- ner a cru ponvoir séparer celle-ci sous le nom gé- nerique myrrhis, et lui associer les chaerophyllum te- mulum, aureum, L., ainsi que le sison canadense, L., qui ont les graines striées assez profond&ment, pla- cant ainsi dans deux genres distincts les especes à graines striées plus ou moins profondément et cel- les à graines unies. M. Decandolle, n’admettant pas le genre myrrhis, r&unit toutes ces especes dans deux sections du chaerophyllum. Cette reunion est aussi adoptee par M. Persoon qui conserve seule- ment sous le nom de myrrhis le S. odorata, à cause de ses cötes plus saillantes et presque membraneu- ses. Pour adopter definitivement cette exception, il faudroit établir une nouvelle comparaison des grai- nes de toutes ces especes. On reconnoitra au moins que ces genres, ou séparés ou confondus en un seul, sont distingués avec raison par ces auteurs, soit des vrais scandir mentionnes precedemment, soit des scandix anthriscus, nodosa, trichosperma que Linnaeus leur associoit et qui different essentielle- ment par des graines herissees de petits piquans. Ce dernier caractere est celui du torilis de Gaertner qui rapporte à son genre, non-seulement deux de ces trois espèces, mais encore le tordylium nodosum, L., et consequemment le T. anthriscus, L., insépa— rable du précédent, sans égard aux involucres gé— neraux existant ordinairement dans ces tordylium, et manquant toujours dans les scandix. Peut-etre cette considération des involucres sera-t-elle jugde de moindre valeur, surtout lorsque dans le T. an- ihriscus, on les voit manquer quelquefois ou étre habituellement à peine composés de quelques feuil- les lineaires tres-petites. Deès-lors on ne sera pas surpris de voir combien les auteurs ont varie sur la nomenclature de ces plantes, de trouver ces tordy- Ileum transportés au caucalis par M. Lamarck et plu- sieurs autres, de remärquer que MM. Allioni, Sco- poli, Decandolle etc., lui ont aussi associé les scan- die a fruit herisse. Gaertner attribue aux graines de son torilis des piquans nombreux disposés sans ordre, au caucalis des piquans plus forts disposes seulement par series sur les cÖötes. Si son caractere est vrai, la distinction gendrique est suflisante et admissible; mais la régularité indiqude par Cusson dans la strueture des graines d’Ombelliferes, neper- met peut-etre pas d’admettre dans quelques-unes des piquans répandus sans ordre. Il en ‚resultera au moins que les tordylium cités devront rester anne- xés au caucalıs. Mais pourra-t-on séparer avec M. Persoon sous le nom gen£rique anthriscus, les scan- dir dont il a été fait mention, et les caracteriser par un bec tres-court et lisse qui termine leurs graines herissees, Pour decider ces diverses questions il faudroit qu'un savant, accoutumé aux observa- tions qui exisent l’usage de la loupe, et doné d'une vne meilleure que la nötre, soumit toutes ces grai- nes à un nouvel examen, et perfectiomnät ou recti- E 28 fiät Pouvrage ébauché par Cusson. M. Ramond, de YInstitut, dont le talent est bien connu, avoit entrepris et avancé ce travail qui a &t& interrompu par l’obliga- tion de vaquer à des fonctions administratives d'une haute importance. On doit souhaiter, pour l’avan- tage de la science, qu'il charge quelqu'un de rem- plir les lacunes de son ouyrage et d'en faire jouir le public. ö Mais parmi les genres nouveaux de Gaertner il en est quelques-uns qui paroissent devoir etre adoptes sur-le-champ comme ayant des caracteres suflisamment distinctifs. Tel est le siler detache du laserpitium dont il differe par ses involucres formes a peine de deux feuilles quelquefois avortees, et ses graines relevées de neuf petites cötes non membra- neuses, dont les quatre intermédiaires moindres ré- pondent a ce que Cusson nomme cötes secondaires, maintenant Prefet du Puy-de- Dome, 4 I n’y rapporte que le laserpitium aquilegifolium, L. II faudra bien distinguer ce genre du siler de Crantz dont les graines ont quatre a cin cötes mem- braneuses, et qu'il est difficile de séparer du laser- pitium. On peut encore former, avec Gaertner, du co- nium africanum, L. un genre sous le nom de capno- phyllum, dont les graines, aromatiques et plus al- longees que celles du conium, ont trois cötes dorsa- les à rebord non frise, mais hérissé de plusieurs tu- bercules; et de plus dans chaque ombellule la seule fleur centrale est sessile et hermaphrodite, pen- dant que toutes les autres sont steriles et pédon- culees, Si le caractère attribué par le mëme auteur 3 son visnaga est vrai, il doit aussi @tre séparé soit du daucus avec lequel Linnaeus et M. Willdenow l’ont reuni, soit de ’ammi dont M. Lamarck le fait congenere. Gaertner ne trouve dans les graines de son genre que trois cötes dorsales et deux margina- les, tres-amincies et dépourvues de toute aspérité, pendant que le daucus a ces mémes cötes, beaucoup moins Saillantes, entre lesquelles sont quatre cötes secondaires plus elevees et garnies chäcune de pi- quans. Celles de l’ammi sont absolument lisses on au moins sans piquans comme dans le visnaga, mais elles ont neuf cöfes a rebord alternativement mousse ou aigu; »ce qui etablit une distinction suf- fisante. On a adopté généralement la r&union du bolas de Commerson avec l’azorella de M. Lamarck faite d’abord par Gaertner. II donnoit a son nouveau genre le nom de chamitis, admis ensuite par_Gme- lin; mais Vahl et MM. Willdenow et Persoon ont cru devoir conserver à cette r&union le nom plus ancien de azorella, et nous acc&dons à cette décision fondée sur une des lois botaniques. M. Persoon a * \ encore joint A ce genre, et probablement avec rai- son, le fragosa’ de la Flore du Perou qui n’offre que de legeres differences; et nous ajouterons qu'il faut u reporter de plus le mulinum de cet auteur qui avoft formé ce dernier genre de quatre plantes rap- portées par Cavanilles au selinum dans ses Icones, t. 486, 487. b Quelques auteurs modernes ont détaché pareil- lement des especes de genres anciens pour en for- mer des genres nouveaux; mais leurs caracteres di- stinctifs ne paroissent pas suffisans pour autoriser leur admission, surtont avant qu'on ait fait une re- fonte générale dans toute la famille: sans quoi on risqueroit de faire sans fruit une réforme qui ne seroit pas definitive. Nous devons nous contenter de rappeler ici les genres absolument nouveaux, for- mes de plantes nouvelles qui doivent appartenir, soit aux Araliacees, soit aux Ombelliferes propre- ment dites. 3 ; \ Les Araliacdes seront enrichies du scheflera de Forster qui précédera l’aralia, du seiodaphyllum de Browne et du maralia de M. Dupetit- Thouars qui le suivront. Le gtlibertia de la Flore du Perou pa- “roit Etrecongenere du polyscias, et l’actinophyllum de la meme Flore ne peut étre séparè du sciodaphyllum. Ce dernier genre avoit été r&uni a l’aralia par MM. Swartz et Willdenow; mais il est bien distingne par son calice entier et la réunion des petales en une coiffe qui se détache par le bas. Les Ombelliferes ne présentent aucun genre nouveau dans la premiere section qui manque d’in- volucres, ni dans la seconde qui n’a que des invo- lucres partiels; mais dans la troisième, caracteriste par existence d’involucres soit partiels, soit univer- sels, on doit placer le siler de Gaertner apres le la- serpitium, le capnophyllum du mèéme apres le cicuta, le huanaca de Cavanilles apres le bunium, Vanihris cus de M. Persoon et le torilis de Gaertner (s’ilssont conservés) après le caucalis, et V’eroacantha de M. Labillardiere à leur suite, Poliveria de Ventenat apres Lhermas, Valepidea de M. Laroche et l’actino- tus deM.Labillardiere après le sanicula. La quatrie- me section qui comprend les Ombelliferes anomales, sera augmentte de trois genres, savoir: le bowlesia de la Flore du Perou, le trisanthus de Loureiro, et le drusa de- M. Decandolle, qui prendront place en- tre Veryngium eł V’hydrocotyle, Nous ne prolongerons pas davantage examen des travaux de Gaertner sur les Ombelliferes. Elles ne sont presentees ici que-pour suivre le plan que nous nous sommes trace relativement à cet auteur célèbre. On en pourra conclure seulement que les Ombelliferes ne sont pas encore suſſisamment con- nues dans leurs parties les plus essentielles, et qu' elles ne sont pas disposees jusqu’a présent dans Por- dre le plus naturel. II sera de plus facile de recon- — 30 notre qu'elles forment, avec les Araliacees, deux familles bien caracterisees dans lesquelles, d’apres les observations de Gaertner et celle plus récente de son fils sur l’aretopus,; on retrouve constamment un périsperme de meme nature et la m&me situation de l’embryon. Glyphis et Chiodecton genera duo nova Lichenum, auctore E. Acharius (Linn. transact. XII. P. I.). Postquam fundamenta Lichenologiae jam pri- dem jeci * vel vera, ut opinior, principia constitui, spem mihi facio, fore neminem rei hujus intelligen- tem, qui negaverit, duo haec describenda genera, satis superque a reliquis omnibus distincta esse. In dies increscere coepit Lichenum tam nume- rus antea incognitarum specierum, quam de earum proprietatibus et partium formis singularibus noti- tia. Quae harum detectarum divitiis superstructa est, scientia, specierum in plura genera distributio- nem necessariam reddidit; quando nempe characte- ribus essentialibus apprime convenientibus, fixis cer- tisque, haec determinari possunt. Inter eas species, quarum apothecia intra sin- gularem et e propria substantia, nec a thallo for- matam verrucam locata sunt, * distinctissimum inter reliqua a me stabilita, huc usque solum emi- nuit genus, quod Trypethelium vocatur. *** Species illae nuper detectae, quarum descriptiones et Agu- ras Societati Linneanae Londinensi jam oflerre ani- mum induxi, cum Trypetheliis natura et dispositio- ne jam dictarum verrucarum et apotheciorum etiam conveniunt, sed propriis simul dignoscuntur cha- racteribus essentialibus, quibus a Trypetheliis omni- bus et singulis ita discedunt, ut inter haec, salvo eorum charactere generico, recipi nequeant. Hae notae e sequentibus clarius apparebunt, GLYPHIS, Character generis essentialis, Receptaculum universale crustaceo - cartilagineum plano-expansum adnatum uniforme. Partials „ Lichenographia Universalis, Goettingae 1810 edita c. Tab. color. collatis Praemonendis in Synopsi mea Methodica Lichenum, jam nunc typis ex- scripta et mox evulganda, - *% Lichenes Idiothalami Hyperogenei. Cfr. Con- spectus Systemat, Lichenum in Synopsi supra me- morata. »+ Monographiam hujus Generis c. Figuris dedi in Actis Societ. Phytogr. Gorenkensis, vol. i. seqq. — Cfr. etiam de hoc Genere Synopsis Meth, Lichenum antea citaie. 31 verrucaeforme, e propria substantia colorata formatum. Apothecia subcartilaginea subrotun- da oblongiuscula elongataque supra denudata impressa vel canaliculata (atra), in singula ver- ruca plura innata, intus homogenea. Character naturalis, Receptaculum universale. Thallus cartilagineo-mem- branaceus, contiguus uniformis plano adnatus, effusus l. limitatus. Receptaculum partiale. Verruca planiuscula, colore et substantia propria a thallo diversa, apothe- cia fovens. Apothecia numerosa verrucae pro- priae innata, ad ejus superſiciem denudata, ag- gregata l. subconfluentia, difformia (subrotun- da, oblonga, elongato-linearia) supra impressa, disco planiusculo, excavato l. subcanaliculato, in ambitu magis elevata submarginata, solidi— uscula atra, parenchymate homogeneo. Obs. Singulare hoc genus, equidem tam ab Opegraphis et “Gyrophoris, quam a Trypethelüs distin- 2) Fossilis? Desmarest, Crustaces foss., pl. VI, f. 3, 4. Ferussac, XXIe liyr. Mel. foss., ze pl., fig. 7. In Indien und auf den Molucken. Nimmt man die zaͤhe Oberhaut. ab, ſo zeigt ſich die Schale glaͤnzend, braun mit weißgedüpfelten Laͤngslinien geziert. Das ver ſteinerte Stuͤck ſteckt in weichem, thonhaltigem Kalk mit Portunus leucodon, und kommt von der Inſel Lucon. Cordier haͤlt dieſes Stuͤck nur für vertrockneten Schlamm. Iſis. 1826. Heft 1. m. findet ſich auch im Toͤpfer⸗ n 50 ‚ 13. Melanopside 2pineus@ , Mel. spinosa, nobis. Testa turrita; vertice ereso ..“Uncato; crassa, nigro- opaca; anfractibus 7 ad 13, inferne dubereulato-spinosis; prope suturam planulatis et suleis linearibeis notatis, ultimo superne sulcalo: apertura caerulea, ovalu-acula, utrin- que emarginata; latere exteriore sejuncto, ite medio * tenso, emarginato, partito, latere interiore distincto, crasso, repando, integro, columellam adnato. Peristo- mate fusco, callo non dislinelo; rima umhilicali di- slinela, 5, nn D * — 1 Buceinum fluminsum, Gmelin, p. 3503. Lister, SyYnops., t. 118, f. 13. Martini, Berlin Mag. 4, tab. 10, f. 52. Schroet. Einleit. 1, p. 405. Buecinum, ne 183. Helix cuspidata, Dillwyn, Descript. cat., p. 949. Pyrena Madagascariensis, Lamarek, Eneyelop. method, » pl. 458, fig. 2, a, b. a Pyrena spinosa, Lamarck, An. s. vert., to. VI, 2e part., p. 170, n 2. Im ſuͤßen Waſſer auf Madagascar. Dt Mel. de Ronca (Brard Journal de Phys. t. 74. p. 254) ift Bulimus lacteus Brunguiere, marck fein Mel. lactea gemacht hat; Meerverſteinerung bey Courtagnon. Nerita aurita Mall. gehört zu Melania, eben ſo Pyrena granulosa Lam. Diefe Gattungen find auf 2 Tafeln abgebildet. Monographia Cimicum Sueciae, Auetore C. F, Fallen, Hafniae apud Bon- nier 1818. 8. 124 Von dieſer intereſſanten Schrift hätte billig ſchon früher eine Anzeige gemacht werden follen; guter Rath kommt aber nie zu fpät, und daher wollen wir unſere Les ſer wenigſtens noch mit der Einrichtung dieſes Werks be⸗ kannt machen. . Voran geht eine Ueberſicht alleen in Schweden vor⸗ kommenden Wanzengattungen und dann folgt eine ganz ausfuͤhrliche Beſchreibung derſelben mit Angabe des Charaec— ters, der Synonymie, Aufenthalts, begleitet von einer aus⸗ führlihen Auseinanderſetzung und intereſſanten Bemerkun⸗ gen, welche ſich jedoch mehr auf das Terminologiſche als auf die Lebensgeſchichte diefer Thiere bezieht. Das unten zu gebende Muſter wird des Verfaſſers Methode beſſer zei⸗ gen. Die beſchriebenen Sippen und Gattungen ſind fol⸗ gende: \ ı. Acanthia lectularia, ı Sp. 2, Salda litoralis, saltatoria, pilosa, lateralis, elegan- tula, marginalis, coleoptrata. 3. Aradus betulinus, corticalis, betulae, brevicollis erosus, varius, depressus, lugubris, laevis. 4 woraus La- 51 a 4. Tingis costata, cardui, humuli, nigrina, parvula, cCassidea, pusilla, crassicornis, spinifrons, folia- . . cea, pyri, capitata, laeta. 8 5. Tetyra maura, fuliginosa, scarabaeoides. 6, Cimex bidens, bispinus, haemorrhoidalis, lituratus, asathinus, punctatus, rufipes, luridus, nigricor- nis, dumosus, prasinus, juniperinus, baccarum, vernalis, ornatus, oleraceus, caeruleus, perlatus. “7, Aelia acuminata, 8. Cydnus marginatus, quadratus, spinipes, nubilus, crassicornis, capitatus, magnicornis, miriformis, hyoscyami, equestris. 9. Lygaeus Famil. I. a; srylloides, urticae, thymi, cla- viculus; b. pini, nubilus, nebulosus, agrestis, chiragra, syl- vaticus, plebeius, erraticus, Rolandri, abietis, sylvestris, podagricus, rusticus, pedestris, pusil- lus; i g * c. nemorum, pygmaeus, minutus, exilis, cursitans. Fam. II. a. chenopodii, bipunctatus, binotatus, pabulinus, contaminatus, rugicollis, nassatus, angulatus, chlorizans, seladonicus, molliculus, tanaceti; , b. striatus, striatellus, populi, tiliae, tunicatus, fer- rugatus, sexguttatus, semiflavus, thoracicus, fulvo-maculatus, ulmi, revestitus, coryli, pra- tensis, campestris, rufipennis, rubicundus, lim- batus, viridis, flavovarius, pastinacae, punctu- latus, tripusiulatus, nigrita, Gyllenhali, varia- bilis, mutabilis, ambiguus, roseus, sanguineus, - tenellus, arbustorum, viridulus, rubicatus, eri- cetorum; Thunbergii, Paykullii, filicis; c. danicus, gothicus; d. leucocephalus, luridus, pinastri, pallicornis, pu- licarius, saltitans. 10. Capsus. a. ater, albo- marginatus, gothicus, muta- bilis, bifasciatus, quadrimaculatus, magnicornis, b. flavomaculatus, agilis, umbratilis, triguttatus, virens, bilineatus, caricis, decolor, roseus, col- laris. c. ambulans, ruſifrons, pteridis. 11. Alydus calcaratus. 12. Miris dolabratus, ferrugatus, longicornis, laeviga- tus, calcaratus, erraticus, holsatus, ruficornis, ferus. 15. Gerris lacusteis, currens, denticollis, stagnorum, vagabundus, erraticus, tipularius, clavipes. 14. Reduvius personatus, annulatus, subapterus. Im Ganzen 190 Species, wovon in Fabricius 100, in anderen 12, bey Linné nur 66. Der Verf. hat alſo mit viel Fleiß geſammelt, und war meiſt gezwungen, neue Definitionen zu geben. Muſter der Behandlung. d renn 10 1 Salda. Rostrum capitis apici insertum. Labium corneum, fornicatum, rotundatum, integrum. An- tennae filiformes, 4-articulatae, ad basin rostri inser- tae, Fabr. \ Corpus ovatum, crassiusculum subpilosum. Ca- put abdomine angustius, oculis valde exsertis. Thorax muticus. Elytra convexa, obtegentia. Pedes simpli- ces, tenues, tibiis subspinosis. } Obs. Species sequentes et structura et vivendi ralione similes, Genus nuturale constituunt. Differen-,' lia sexus (in exsiccatis) non facile discernitur, quia genitalia feminae longe aliter ac in Lygaeo constructa sunt. Hospitantur ad aquas et in locis humidis, aliis insectis verisimiliter victitantes. 1. S. littoralis nigra, elytris coriaceis conve- xioribus, in medio longitudinaliter alboguttatis; alis abbreviatis. ara Cimex littoralis Linn, Fn. gı5. De Geer Ins. 5. 278. 21. tab. 14 fig. 17. ö Acanthia zosterae Fabr. Ent. syst. 4. 68. 2. Sal- da Rhyng. 115.1. Mas et Fem. similes. Corpus .orbiculato-ovale sordide nigrum. Antennae pilosae. Oculi valde ex- serti. Thordx antice angustior, formam subtriangu- larem referens. Elytra convexa, abdomen tegentia, in medio guttis longitudinalibus, et in apice sub-mem- branaceo lineolis 3 vel 4 albodiaphanis notata. Alae elytris breviores. Pedes plerumque pallidi, tibiis spi- nosis. Var. fl. elytris nigris immaculatis: membrana nigra coriacea; forte junior. . l Habitat ad aquas ubique frequens, velocissime cursitans. a 2 Elytra hac in Specie, a qua Characterem Generis desumsit III. Fabricius, abdomine vix longiora, guttulis diaphanis in aliis distinctis, in aliis obsoletis, et in aliis (forte junioribus) omino nullis notantur. Hine Salda flavipes Fabr. Rhyng. forsitan orta. Pedes vel pallid.. * Mor mol y ce, 2 novum Coleopterorum genus, descriptum al. Ja c. Hagen- bach. Norimberg. apud Sturm 1825. 8. 1 tab. color, Dieſer fonderbare und ganz abweichende Käfer wurde durch Rühl und Saſſelt von Java nach Lepden geſchickt. Er gehoͤrt in die Familie der Carabinen, in welche Abs theilung aber iſt ſchwer zu entſcheiden. Die Beſchreibung iſt vollſtaͤndig und macht den jungen Naturforſchern Ehre, beſonders aber find die Abbildungen v. Sturm vortrefflich gewahlt und gerathen. Was wir fo oft anempfohlen ha⸗ — 2 « x 3 * den, iſt hier befolgt, Das Auffallende beſteht in den Fluͤ⸗ alten ſich mondfoͤrmig verlaͤngern. Sie beſtehen deutlich aus 2 Subſtanzen, einer derberen nach innen und einer bautigen nach außen, welche bloß an die vorige angeſetzt zu ſeyn ſcheint, Es find nach unſerer Meynung beſondere Fluͤ— gel, welche nur an die Flügeldecken angewachſen find; und dieſes iſt eines der ſchoͤnſten Beyſpiele für unſere Lehre, wel: che wir in unſerem Lehrbuch der Naturphiloſophie III. S. 271 aufgeſtellt haben, daß die Fluͤget der Kerfe nichts an⸗ des als vertrocknete Kiemenblaͤtter und Schalen der Mus ſcheln ſind. Da nun die Muſcheln 2 Paar Kiemen und 1 Paar Schalen haben, fo muͤſſen auch die Kerfe 2 Paar Fluͤget und 1 Paar Decken, bald mehr bald weniger vers kuͤmmert, zeigen. Daß ſich dieſe bey den verſchiedenen Ordnungen nachweiſen laſſen, dafuͤr ſprechen auch in neuerer Zeit die Unterſuchungen Audouins. Unter den Kaͤfern ift noch kein Beyſpiel vorgekommen, welches dieſen Bau ſo deutlich ausſpraͤche, wie dieſes. Die haͤutigen Raͤnder der Fluͤgeldecken find nichts anders als die damit verwachſenen Oberkiemen, welche groͤßtentheils verkuͤmmert find, was auch das allmaͤhliche Verſchwinden der Decken ſelbſt durch: die Ordnungen der Falter, Wanzen, Schricken, Immen und Mucken beweißt, 5 Abgebildet ſind der ganze Leib bon oben und unten, der Bauch allein von oben, eine Fluͤgeldecke, das Fluͤgel⸗ geaͤder und die Freßwerkzeuge ſehr deutlich zerlegt und Al⸗ les vortrefflich und ſchulgerecht beſchrieben. Die Gattung heißt: Mormolyce phyllodes. Der Kopf iſt 6%, Linien lang, die Bruſt 5 ¼, der Bauch x Zoll, das Ganze alſo 2 Zoll. Die Fluͤgelbecken (mit dem Hautanſatz oder der Oberkieme) 1 Zoll 7 Lin,; die Fuͤh⸗ let haben 12 Glieber und find faſt ſo lang als der Leib. Jeder Kerffreund wird mit Vergnuͤgen dieſen wunderbaren, fo viele Aufſchluͤße gebenden Kaͤfer betrachten. Schade, daß er ſo allein in der gelehrten Welt herumfliegt, er wuͤrde ſich beſſer in Sturms oder Germars Fauna ausnehmen. r F Die Schmetterlinge von Europa. (Fortſetzung des Ochſenheimeriſchen Werkes) von Fr. Treitſch⸗ ke. B. V. Abbtheil. 1. Seipaig ‚den Serhard Fleiſcher 1825. Es war ein loͤblicher Gedanke, daß der Verfaſſer, ein 251iähriger Freund des leider am 2ten Novbr. 1322 ver⸗ ſtorbenen Ochſenheimers die Fortſetzung dieſes vortreffli⸗ chen, einzigen Werks uͤbernahm. Kaum moͤchte auch je⸗ mand anders dazu geeigneter ſeyn. Sein langer Umgang mit Ochſenh., die Bekanntſchaft mit deſſen Sammlung, wonach der Verf. ſeine eigene geordnet hat, ſetzten ihn in den Stand, vollkommen im Geiſt Ochſenh. fortzuarbeiten, Freplich hat er die ſchwerere Aufgabe zu loͤſen, nehmlich die Bearbeitung der Linn. Noctuae, woran faſt alle Entomo— logen ſtehen geblieben ſind. Er erfreut ſich aber der Un— 5 Biningers u. Stenzens zu Wien, Zinkens zu Braun⸗ * Mulzers zu Anſpach, Bieringer zu Gunzenhau⸗ — ben, daß die Kerfe auch von unten u üßten abgebilbet wer⸗ geldecken, welche viel breiter als der Leib, zugleich nach erſtuͤtzung v. Schreibers, Vollars, Podapins, Dahls 54 fen, Bindermanns zu Ofen und Macaires zu Con⸗ ſtanz; und es ſtehen ihm die große kayſerliche, die Schif⸗ fermuͤllerſche, Gundianiſche und Mazzolaiſche Samm— lungen zu Gebote. Die Bearbeitung iſt ganz in der Art von Ochſenheimer und es iſt daher unnoͤthig, hier ein Mu— ſter davon mitzutheilen. Der Verf. gedenkt noch 2 Bände zu liefern; im naͤchſten wird der Entwurf einer Reihenfolge für die Spanner, im zten ein Nachtrag ſuͤmmtlicher neu- en Entdeckungen und ein Entwurf für die Zuͤnsler, Blatt⸗ wickler, Schaben und Geiſtchen gegeben werden. Dieſer Band enthaͤlt folgende Sippen und Gattungen. | 44. Acronycta leporina, bradyporina, aceris, mega- cephala, alni, (degener), ligustri, strigosa, tri- dens, Psi, cuspis, menyanthidis, auricoma, rumi- cis, euphorbiae, euphrasiae (esulae), 45. Diphthera coenobita, ludiſica, Orion. 46. Bryophila (Poecilia), glandifera, par, perla, spo- liatricula (degener Esper, algae Fabr.) ereptricu- la, receptricula (strigula Bort.) fraudatricula (palliola Borkh.), raptricula (pomula Bor fl.), de- ceptricula (divisa Esper) „ calcedonia.. Cyınatophora (Tethea), ambusta, refusa, subtusa, oO, xanthoceros (ridens Fabr.), ruficollis, dilu- ta, bipuncta, fluctuosa,. octogesima, O. R. (conso- brina Borkh.), flavicornis, saliceti (viminalis Fabr.), congener, Scoriacea. g ir Episema caeruleocephala, I. cinctum,) trimacula, tersa, gramınıs. 48« Agrotis rectangula, multangula, ocellina, lidia, vitta, aquilina (domestica Fabr.), tritici, fumosa igricans Linn), Obelisca, ruris, saucina, aequa, suffusa, annexa, segetum, corticea, exclamatio- nis, valligera, crassa, forcipula (signifera Fabr.), signifera, sagittifera, ripae, cursoris (mixta Fabr.), cinerea, tenebrosa, pancratii, aethiops, lutulenta, decora, fimbriola, birivia, grisescens, ae renigera, dilucida, lucipeta, pyrophila, atens; Ag. 50. Noctua ravida, augur, sigma, baja, candelisequs, brunnea, Dahlii, festiva, polygona, depuncta, rhomboidea, gothica, C. nigrum, triangulum, tristigma, flammatra, musiva, plecta. Triphaena interjecta, comes (orbona Fabr.), suk- sequa, pronuba, innuba, fimbria, janthina, lino- grisea. oO 51. a 5 Amphipyra tragopogonis, tetra, liyida, cinna- momea, pyramidea, perflua, spectrum. „Mania (Mormo) maura, typica. a 2 S Hadena saponariae, perplexa, capsincola, cucuba- li (rivularis Fabr.), popularis, leucophaea (fulmi- nea), glauca, proxima, marmorosa, dentina, pe- regrina, amica, sakura, adusta, thalassina, gemi- na, genistae, contigua, aeruginea, convergens, distans, protea. 55 55 55. Eriopus pteridis. 56. Phlogophora adulatrix, scita, meticulosa, lucipa- ra, fovea, empyrea, ; 57. Miselia conspersa (annulata Fabr.), comtaj albi-- macula, gemmea, culta, serpentina, oleagina, orbiculosa, oxyacanthae, bimaculosa, aprilina. Man kann nicht anders als mit Dank diefe Arbeit vom Verf. empfangen. 5 die umſichtigen Synonymen, die critiſchen Unterſuchungen geben dieſem Band einen vorzuͤglichen Werth, welcher dem der Ochſenheimerſchen Baͤnde nicht nachſteht, um ſo weni⸗ ger, wenn man die groͤßere Schwierigkeit bedenkt, die der Verf. zu überwinden hatte; gewiß darf man daher die fols genden Baͤnde, welche noch ſchwieriger ſind, mit Vertrauen auf Befriedigung erwarten. Ein Fehler, der ſchon oft ge⸗ ruͤgt worden, und der daher doch einmal wegbleiben koͤnnte, trifft auch dieſen Band, den weder einen Rahmen noch ein egiſter ziert; denn ein Haus ohne Vorder- und Hinter⸗ thuͤre iſt gewiß eine Gebaͤude, woran das weſentlichſte ver⸗ geſſen iſt. RG isi O crıtı da generis Ichneumonis specierum, quae Riliae in Cl. Fabrieii musco adhuc superstites sunt, auctore Joanne Jacobo Trentepohl, Eiderostadiensi. Inde a puerili aetate Entomologia praecipue ga- visus sum, et colorum splendore et varietate atque specierum, quam haec doctrina praebet, multitudi- ne delectatus. Quod animi studium novisssimis an- nis, cum volaptatis eausa retentum tum benigna atque docta Cl. Wiedemanni institutione adjutum fortius etiam incitabatur. Saepe interrogatus: cui bene has litteras colerem, mea respondi, atque ipsius scientiae causa. Palis autem intercogatio, mea quidem senten- sia, litteris est indigna, sat enim omnibus litterarum eultoribus cognitum est: suum a quaque doctrina eultorem maximi praemii participem fieri. Jam vero, cum dissertatiuncula mihi scribenda sit, gratissimam propensjonem in themate eligendo sequutus sum, non ut nova insecta, quibus careo, describerem, sed ut breve quidem, male vero et laxe descripta iterum ac- curatius retractarem. Cujusmodi mihi esse videntur generis Ichnenmonis species, quae in Cl. Fabricii, re- centieris Entomelosiae immortalis auctoris, museo Riliae adhuc superstites et in Systemate Piezatorum ab eo ‚descriptae sunt. Inter omnes enim hujus discipline cultores constat: optimi Fabricii descrip- tiones cum brevitate, tum imprimis eo, quod, omni- bus aliis neglectis, unice tantum instrumentorum ci- bariorum formam structuramque respexerit, et leves et mancas esse. Instrumenta cibaria quidem divisio- nis principium suppeditant, quo unice respecto, om- nes Insectorum ordines signari et describi pessunt, id, quod Cl. Fabricius ipse nobis sat superque in libris suis ostendit. Vero enim vero, etsi hoc divisionis principium in nonnullis Insectorum ordinibus e. g. in Coleopteris unum summum haberi potest, in alüs ta- 1 opteris solum et unicum non suflicit, sed venarum si- Die vollſtaͤndigen Beſchreibungen, instrumentis cibariis non tantum, sed nervorum alae Poss unt. — 56 men insectorum ordinibus e. g. in Dipteris et Hymen- ve nervorum alae decursum et totius corporis habi- tum una cum instrumentis cibariis xespicere necesse est. Cujus sententiae veritatem novissimis temporibus CL Widemannus et Meigenius in opere de Dipteris Euro- paeis, et Cl. Jurine in opere Nouvelle Mälhode de classer les Hymenopteres et Dipleres lome premier nobis sat su- perque demonstrayere et nunc quoque demonstrare pergunt. Quod jam ad Hymenoptera et nominatim ad Ichneumonoides attinet, Cl. Fabricius ipse in Sy- stemate Piezatorum, characterem generis naturalis, quem in Ent. syst. generi Ichneumoni constituerat, propter plurimas hujus Generis species nondum suffi- cere, bene sensit et in hoc igitur opere genus unum Ichneumonium, quod prius unum erat, in no- vem genera: Ichineumones Cryptos, Bassos, Bra- cones Pelecinos Pimplas, Joppas, Banchos et Ophio- res divisit. Quum quidem divisionem quivis lau- daret, nisi horum generum singulorum charac- teres tam subtiles essent, ut aut omnino non aut ma- ximo tantum labore conspici possent. Quam ob cau- sam mea sententia optimum est: omnia haec Fbr. ge- nera aut rursus conjungere aut in alia meliora genera, decursu toliusque corporis habitu respectis, denuo di- stinguere. Quod Cl. Jurine in opere suo supra nomi- nato fecit; quod Cl. Rlug Berolini in opere futuro de toto Hymenopterorum ordine, in prooemie ad Siri- cum Germaniae monographiam 1803 pag. E. ab eo jam indicto, aliquando quoque faciet, ut ipse Berolini mi- hi dixit, quod Cl. Gravenhorst et Nees ab Esenbeck in monagraphia Ichneumonoidum facient, cujus prima pars: „monographia Ichneumonum pedestrium praemisso prooemio de transitu et mulabilitale speeierum et varieta- ium auclore I. L. C. Gravenhorst 1815, jam vulgata et altera longe major ab omnibus Entomologiae culto- ribus desiderio maximo exspectatur. Num hujus al- terius partis aliquid jam vulgatum sit, nescio; fortas- se in ultimis tomis Nov. Act. physic - medic. Academiae Caesareae Leopoldino- Carolinae nalurae Curiosorum, qui, a bibliotheca Universitatis chiloniensi nondum com- parati, in hac igitur dissertatione a me respici non Attamen vero amicissimus de Winthem, Hamburgensis mihi scripsit: in tomo nono p. 279 — 298. conspectum generum et familiorum Ichneumonoi- dum a Cl. Gravenhorst ibique p. 299 — 310. conspec- tum gen. et famil, Ichneum. adscitorum a Cl. Nees ab Esembeck, nullam vero alicujus speciei descriptio- nem reperiri. Cl. Nees ab Esenbeck in Iside (1817 p. 1235.) accuratiorem quoque illius monographiae inentionem fecit, et Revisionem criticam de prima parte jam vulgata nobiscum communicayit atque ad- notationes de explicatione Ichneumonoidum adscito- rum sua (Magazin der naturforfchenden Freunde zu Berlin 8. ö. U. 7ter Jahrg.) addidit. Quo igitur summo ope- re, quod illi ambo viri celeberrimi in id studium jam posuerunt et ponunt, incitatus, operae pretium esse, putavi, Ichneumonoides in museo immortalis Fabricii Kiliae adhuc superstites accuratius, quam Cl. posses- * zor olim fecit, describere adnotationibusque instrue- re. Optimus Fabricius ipse, si viveret, hanc descri- bendi et ordinandi-rationem probaret, praesertim si sciret, quanta hujus generis specierum multitudo, se mortuo, detecta sit. Cl. Baer enim in libellulo suo (Zwey Worte uber den jetzigen Zuſtand der Naturgeſchichte 1621, p. 15) dicit: a Cl. Gravenhorst et Nees ab Esen- beck generis Ichneumonum Linnaei species mille et sexcentas diversas, mirabile dictu! novissimis tempo- ribus destinctas esse. Jam vero in hac dissertatione ad Fabricii tantum generis Ichneumonis in Systemate Piezatorum species me retuli et tempus occasionem- que cetera quoque Ichneumonoidum genera Fabri- ciana accuratius perscrutandi unquam mihi futu- rum esse dubito. Quod quidem certe operae pre- tium esset, cum in iis plures quoque Fabricii erro- res, quam in hoc genere, in promptu magis jacente, illustrari possent. Omnia fere, quae praeceptor ca- rissimus Wiedemannus in prooemio operis sui: Dip- tera exotica sect. I. de hoc toto ordine Fabricii di- eit, de hoc quoque genere Ichneumone, quod dolen- dum est, dici possunt. Qua ex causa, ut, L. B. ad 4 prooemium se referrant et ipsa hujus senten- tiae testimonia. Cl. Fabricii descriptione cum mea atque adnotationibus meis comparata, sumere ve- lint, rogo, partim ut iterationes supervacuas vitem, partim ut tiro in vituperatione tanti viri, quantus Fabricius semper erit, non arrogantior videar; quam- quam bene scio, optimum Fabricium in Entomolo- gia recentiore fundanda permultos quoque errores nobis tradidisse. Itaque hoc loco ea tantum attin- gam, quae ad dissertationem meam magis perti- nent: 5 Quamquam hujus generis species jam ultra vi- ginti annos in museo fuerunt, nibilo minus statu paene integro gaudent. Ex octoginta et quinque . speciebus, quas Fabricius in Systemate Piezatorum descripsit, in museo Chiloniensi septemdecim (N. 3, As 20, 25; 50, 40, 49, 51, 52, 55 54 60, 62, 63; 64, 73 et 85) desunt. In museo vero sub hoc genere quatuor sunt species, quae in Systemate Piezatorum sub hoc genere a Fabricio non descriptae sunt, (Ich- neumon scabrator, prope Ichn. oculatorem infixus; mandator, irrorator etglomeratus) quas Fabricius sub ge- nere Cryptorum in Syst. Piez. descripsit. Cryptus lapida- tor Fbr. sub genere Ichneumonum in museo est, sed " Ichneumon lapidator verus in museo deest. In En- tomologia systematica sub nomine .lapidatoris duas species diversas diversis phrasibus specificis designa- vit (Ent. syst. II. p. 160. N. 111, et p. 164. N. 128). Deinde et Ichneumonis molitorit in Syst. Piez. N. 5. p. 55 aliam phrasin specificam, ac prius in Ent. syst. II. N. 3. p. 153 constituit, ntraque vero falsa est, ex quibus igitur unam rectam constituere stu- dui (comp. N. 3). 2 Inter septuaginta duas species, quas descripsi, mea sententia duodecim novae, a Fabricio nondum escriptae species sunt, duae ab eo prope jam de- scriptas falso inſixae sunt, (var, a in Ichn. comita- Sf 1826. Heſt 1. 58 tore N. 23 var. b in molitorio N. 3; zar. h in biden- torio N. 26; par. a in castigatore N. 10 var. à in custodiatore N. 11; var. a in fabricatore N. 143 var. a in erectorio N. 35; var, ain elongatore N. 41; var. a et bin raptorio N. 45; var. a in annulatore N.59; var. a in restauratore N. 57). Species, quas Cl. Fabr. sub duobus nominibus diversis descripsit, mea sensentia unam tantum spe- ciem constituunt, sunt, Jehn. sugillatorius N. ı5 et nalalorius N. ı6; 'infraclorius N. 27 et volutalorius N. 28; interruptorius N. 25 et bidentorius N. 26 var. a; molitorius N. 3 et corruscutor N. 53 castigator N. 10 et custodiator N. 11; sputator N. 32 et culpatorius Na Nonnullas species ab eo descriptae prope alias descriptas in museo falso fixit, 2olutalorium N. 28 prope bidentorium N. 26; vaginatorium N. 50 prope designatorium; N. 31 mediatorium N. 50 prope luc- tatorium N. 36; negalorium N. 47 prope sarcilalorium N. 46. Quod jam vero ad Ichneumonoidum divisio- nem attinet, sat superque cognitum est, antenna- rum et scutelli colorem, quem Fabr. secundum op- timi et immortalis praeceptoris sui exemplum in di- visione respexit, ad hand aptum non esse, praeser- tim cum haec signa tum in natura non semper pu- ra et sincera adsint, tum quoque hac ratione mas et femina male disjungantur. Quas ob causas Cl. Ju- rine systema, quod quidem usque ad hoc tempus fa- cillimum quidem, sed non perfectum et optimum habeam, sequutus sum atque speravi, fore, ut hac ratione nervorum alae decursum, a Fabrieio omni- no neglectum, clarissime oculis proponere ppssem. Cl. Jurine ipse in libro suo erravit, quod Crypium glomeratum Syst. Piez. N. 89 p. 90. ad generis Ich- neumonis ſumiliam secundam suam numeravit, quae autem species secundum characterum rationem, quam ipse proposuit, Bracon est. Attamen vero rationem simul habui: characterum quas Cl. Panzer in Revis. erilica: pro generibus diversis constituit, quibus re- spectis, Ichn. micratorius et necalorius Fabr. et Ich. dissectorius Panz. fsc. 97 tab. 14 unnm novum genus, Metopiorum ut Panzer ipse etiam in Ichn. dissecto- ri descriptione jam notavit, rectissime efficiunt, cum et instrumenta cibaria, et abdomen sessile, et ipse nervorum alae decursus has species ab om- nibus aliis, Ichneumonibus satis distinguant. Quare has species non inter Ichneumonis, ut Cl. Jurine fe- cit, sed inter Metopii species, ut Panzer in Rev. crit. II. p. 78. fecit, numeravi characteremque generis naturalis secundum Panzer addidi atque nervorum alae decursum in descriptione mea indicare studui. OQuae fere omnia de Ichneumone quoque eoeruleatore Fabr. dici possunt, qui abdomen petiolatum quidem habet, peculiaris vero formae, qua ab omnibus allis facile distingui possit, cujnsque palpi etiam anterio- res sunt diversi, articulus enim eorum secundus ac- curate ipsam, quam Panzer in Rev. crit. II. p.go.indica- 4* 59 vit, formam habet, quamquam Panzer fisura sub hoc nomine delineata non accuratissime Musei spe- ciem repraesentat (comp. N. 65). Hos celeberrimos igitur auctores, Jurine et Pan- zer in specibus ordinandis sequutus sum ideoque in- ter septuaginta duas generis Ichneumonis Fabr. spe- cies 60, Ichneumones veri Jurine, quorum 59 ad fa- miliam primam et quidem ad ejus divisionem pri- mam 14, secundam 17, lerliam 11, quarlam 8, quın- tam 9, et ad familium secundam- ı adnumerandi sunt; Metopii Panzer 2; Trochus Panzer ı; Anomala Jurine 4; Bracones Jurine3; Chelonii Jurine 2; a me descrip- ti sunt. Semper id individuum, quod cum Fabricii sienatura in museo adest pro specie accuratissime adumbravi et ne species inter se confunderentur phrasin Fabricii specificam, saepius vitiosam et mu- tandam, (quod si cui meam descriptionem cum Fbr. phrasi specifica comparare libet, elucebit) semper integram descripsi. Cujusque speciei individua, et, quae veras effi- eiunt varietates, et, quae a Fabr. in museo falso af- fixae sunt, sive falsis speciebus adnumerata sint, si- ve constituant species omnino novas, quibus apta nomina dare locupletioribus auctoribus relinquo, om- nia varietatum nomine insignivi. — Ubi sexus dif- ferentia perspicua erat, eam notavi, in qua respexi et ea, quae Cl. Klug (Magazin der naturforſchenden Freunde zu Berlin ıfler Jahrgang 1807 pag.) dixit, et ea, quae Cl. Jurine in libro suo pag. 102. de hac re constituit, Jurine enim notavit: ultimum abdomis segmentum in feminis subtus longitudinaliter fissum esse, ita ut duae hujus segmenti lamellae distingui possint et dum altera alteram tegat, separationis li- neam inter se ostendant. Marum vero abdomen seaundum Jurine glabra nitidaque lamina, aqua va- gina pilosa originem trahit, terminatur. Aculeus (terebra) autem feminarum ipse plerumque pla- nus est. Quae sexus differentiae a Jurine constitutae ‚rectae qufdem esse possint, quas vero in siccis indi- viduis cognoscere res saepe difhicillima est. — In descriptione ipsa llligeri terminologiam (1. K. W. Illigers Verſuch einer vollftändigen Terminologie für das Thier⸗ und Pflanzenreich 1800.) et Gravenhorstii mono- graphiae partem jam vulgatam sequutus sum aut circumscriptione parte aliquam adhuc non nominatam signiſicare studui, imprimis e. g. in Ichn. lutorio etc. Multis in locis verbis fortasse non omnino necessariis usus sum, melius esse, credens pluribus verbis rem illustrare, quam brevitatis studio eam minus accu- rate describere. Antennarum et totius capitis colo- rem primo, tum singulas ejus partes, aliter colora- tas, semper notavi; deinde nuchae, thoracis, abdo- minis, alarum, pedumque descriptio sequitur. Pal- pos armatis oculis perscrutari semper studuß ut, si formaın forte propriam haberent, eam detegerem; in permultis tamen speciebus maximo opere per- scrutari non potui, saepe enim aut omnino deerant, 60 aut talem situm habebant, quali accurate perspici non possent. In omnibus vero speciebus, quarum palpos perspicere potui, anteriores quinquearticula- tos, nunquam vero sexarticulatos inveni; posterio- res autem accurate perspiciendi nunquam fere mihi potestas erat. Rationem quidem a me habitam esse formae palporum, notandum mihi est, quae tamen senten- tentia non tanti momenti est, quanti Panzer arbitra- tus est, sed Esenbeck sententiae de Panzer Rev. crit. (Isis 1817 p. 1235) consentire debeo, quia et in pal- pis, et in omnibus instrumentis cibaris formarum dilferentiae minores et in una eademque specie non- nunquam diversae esse mihi videntur. Verum enim vero palporum formam omnino non respiciendam esse, contendere nolo quae quidem saepius diversissi- ma est; palporum enim anteriorum articulus impri- mis secundus multas formae differentias suppeditare videtur ita, ut quisque hujus disciplinae cultor fa- cile eam conspiciat, e. g. in generibus Metopii et Trochi Panzer, in quibus hujus articuli formae a Panzer tam multum recte tribuitur. Sic etiam hu- jus articuli formam in Ichneumonibus pisorio N. 51, lutorio N. 52, laminatorio N. ı et’ comitatore N. 2, Fabr. respicere oportet (comp. Adn. h. spec.), quae species mea sententia a. ceteris Ichneumonis specie- bus forsitan distingui possent et inter generis Tro— chi species a me positae essent, nisi in Trocho eoe- ruleatore abdominis segmenta tam distincta et latere arcuata essent (conf. N. 63) quae insignia his spe- ciebus desunt. Eadem quoque ratione articulus - palporum anteriorum secundus in Ichneumone ova- tore N. 40 Fabr. insignis est: oblongus, crassior, cu- neiformis et in multis musei speciebus, quibus pal- pi aut detriti sunt aut omnino desunt, secundus’an- teriorum articulus, si adfuissent, multas quoque dif- ferentias mihi forsitan ostendisset. Diversi diver- sorum auctorum generis characteres, ut facilius com- parari possent, descripti juxta se positi sunt. — Colorum significatio, in qua etiam Cl. Fabricius sae- pe erravit, res et mihi difficillima fuit et quoad maxime potui, hanc accurate indicare semper studui. Sed, cum ipse hac in re gravissima, viribus volunta- ti interdum minus respondentibus, nonnulla vitia- forte in dissertaciuncula mea offendi credam, te ro- go, L. B. ut, cum primum hac in re periculum fa- cere ausus sim, clementiam indulgentiamque mihi negare-nolis. Denique etiam publice Cl. Wiedemanni benig- nitatis gratissimo animo mentionem facere. debeo, qua mihi licnit, cistellam, quae Ichneumonis Fabr. species continet, e museo in domicilium. mecum por- tare atque ipsius libris, ad dissertaciunculam ne- cessariis, quibus bibliotheca Universitatis Chilonien- sis caret, pro meis uti. Attamen vero hi libri: Ge- offr. Ins.; Schranck Fauna; SulzersHist. Ins.; Panzer Syſtematiſches Verzeichniß der Schaͤfferſchen Inſecten; No- va Acta physico- medica Academiae Caesareae Leo- 61 paldino - Carolinae naturae curiosorim tomi ulti- mi; Rossi Fauna Etrusc.; Scopoli Insect. Carniol; "aliique mihi defuerunt. Indicem quoque sive tabu- lam generis Ichneumonis Fabr. specierum compara- tivam secundum auctores celeberrimos, adnotationi- bus brevibus instructam addidi. Ubique individuo- ‚rum longitudinem et latitudinem (alis explicatis) secundum veterem Parisorum mensuram notavi. Auclores, quorum libros in hac disserlalione adhibut. J. C. Fabricii Systema Piezatorum Brunsvigae 1804. Ejus Entomologia systematica emend. et-aucta Haffniae 1795 cum suppleinento Haffniae 1798. Ejus. Mantissa Insectorum Haffniae 1787. Caroli a Linne. Systema Naturae edit, XII. 1767 et editio XIII. Gmelino emendata et aucta. Ejus. Fauna Suecia Stockholmiae 1761. TI. Oh. Schaefferi. Icones Insectorum circa Ratis- bonam indigenorum coloribus naturam refe- rentibus expressae. Regensburg 1741. Ejus. Elementa Entomologica 1766. I. Rajus. Historia Insectorum Londini 1710. Eruscarum ortus, alimentum et paradoxa me- tamorphosis per Merian Sibillam Merian, I. Goedartius de Insectis in methodum redäctis cum notularum additione Londini 1685. G. V,. F. Panzer. Fauna Insectorum Germaniae Deſſelben Kritiſche Reviſion der Inſectenfauna Deutſchlands nach dem Syſteme bearbeitet II. Bd. Nuͤrnberg 1806. ; J. M. Bechſtein und G. 2. Scharfenberg voll: ſtaͤndige Naturgeſchichte der ſchaͤdlichen Forſtinſecten Leipzig 1805. Nouvelle Méthode de classer les Hymenopteres et les Dipteres par L. Jurine. Tome premier a Geneve 1807. 5 Histoire Naturelle des Crustacés et des Insec- ö tes par P. A. Latreille. Tome treizième à Fits 1813, f f Baron Carl v. Geer Abhandlungen zur Geſchichte der Inſecten uͤberſetzt von J. A. E. Soze. ‚ Reaumur Memoires pour L'histoire des Insectes Tom. II. et VI. A. J. Roöfel Inſecten-Beluſtigungen. Tom. II. J. C. W. Illigers Verſuch einer ſyſtematiſchen voll- ſtaͤndigen Terminologie für. das Thierreich und Pflan⸗ zenreich. Helmſtaͤdt 1800, Dr. C. v. Baͤr. Zwey Worte uͤber den jetzigen Zuſtand der Naturgeſchichte. Königsberg 1821. Iſis oder Encyclopaͤdiſche Zeitung von Ofen. 1817. Magazin der Geſellſchaft naturforſchender Freunde zu Berlin 1807. | N 62 Genus Ichneumoin Jurine Fabr. Panzer, I. Characteres diversorum auctorum. Secundum Fabricium in Systemate Piezatorum P. 54. \ Palpi quatuor elongati. Labium apice membranaceum, emarginatum, e me- dio palpigerum. Antennae setaceae, multiarticulatae, Secundum Panzer in Revis. critic. II. p. 57. Palpi quatuor qninquearticulati anteriores elongati posteriores quadriarticulati. Labium apice membranaceum fornicatum, integrum (emarginatum, biſidum), laciniis conniventibus. Antennae setaceae multiarticulatae. Panzer hunc characterem generis naturalis ibi addidit: ; Os maxillis palpisque absque lingua. Palpi quatuor filiformes, inaequales, elongati, exserti: ar- ticulis inaequalibus: anteriores longiores, quinquear- ticulati: articulo primo longiori subclavato, apice truncato, secundo breviori, compresso, securiformi, tertio et quarto longioribus cylindricis, quinto lon- gissimo filiformi, adhaerentes medio maxillae; po- steriores |breviores quadriarticulati: articulo primo longiori subclavato, apice truncato, secundo et ter- tio brevioribus compressis securiformibus- (apice oblique truncatis), quarto longiori cylindrico obtuso, ante apicem labii inserti. Maxilla cornea, recta, brevis, compressa, dilata, apice membranacea, for- nicata, obtusa, labium includens. Labium basi fornicatum inte- corneum, apice membranaceum, grum, truncatum: in aliis apice emarginatum, la- ciniis obtusis conniventibus, Mandibula cornea arcuata, apice acuta, saepius ante apicem obtuse dentata. Antennae setaceae multiarticulatae, mm nn Secundum Jurine proprio modo in libro suo P. 98. Familia prima. Cellula radialis, una, maxima. Cellulae cubitales, tres: prima, maxima, exci- pit primum nervum recurrentem; secunda, minuta, fere rotundata, excipit secundum; tertia, magna, apicem alae vulge attingit. Mandibulae, parvae, bifidae vel bidentatae. h Antennae, setaceae, plus viginti articulis com- Dosıtae. . Prima divisio: Abdomine nigro, vel apice maculato. 1. Ichneumon laminatorius Fabr. I. scutello albo, thorace maculato ater clypeo albo: lineis tribus nigris. Longit. lin. 10% Latit, lin. 16 C. Halae Saxon. Fabr. Syst. Piezat. 60, 28. Ent. syst. suppl. N 220, 55. Klug Magazin der naturforſchenden Freunde zu Berlin ifter Jahrg. 1807 p. 72. Desc. Antennae nigrae porrectae, primo articu- lo subtus punctis duobus albis — Caput atrum; o- culi pallidiores; orbita antice et postice subtilissime in medio alba; clypeus albus tribus lineis longitu— dinalibus; labium superius album; mandibulae bi— dentatae nigrae nitidae in medio albo- nitentes; pal- i albidi — Nucha in medio duabus lineis minimis albis. — Thorax ater, linea antica angusta, ante alas puncto calloso majori et alio minori in basi ala- rum ipsa, lineola sub alis, scutello et punctis sub scutello duobus minutissimis albidis. — Abdomen petiolatum, atrum, immaculatum. Venter ut abdo- men coloratus. — Alae hyalinae nigricantes, subni- tidae: stigmate ferrugineo nervisque omnibus nigris. — Pedes albi: Coxis atris, anterioribus subtus ma— cula et punctis supra duobus, posticis supra tantum punctis duobus albidis; trochanteribus albis; femo- ribus anterioribus nigris, posticis annulo magno al- bo; tibiis anterioribus posteriore latere apicem ver- sus nigris, posticis totis nigris; tarsorum articulis ultimis apice nigris. ; In-Fabr. museo est praeter descriptum unum quoque specimen, var. a in omnibus descriptae si- millinum, nervorum tantum alae decursus praeter- naturalis, in dextra enim ala nervi, ut Anomalon Ju- rine, in sinistra vero procellula cubitali secunda sim- plice, duae minores sunt. (Adn. Cl. Klug c. J. de generis differentia lo- quitur et secundum signa, quae hac de re consti- tuit, musei species feminae sunt. In Jurine libro haec pulchra species deest, in hac vero divisione Jurine recte ponenda. Specimen musei secundum seu var. a exemplum rarissimum est, quo nervo- rum alae decursum solum et unice respicere ad spe- ciem quandam recte constituendam et nominandam non suflicit. Palpi anteriores quinquearticulati ar- ticulo secundo, maximo, crassiori, dilatato, securi- formi, ea igitur, quam Panzer Rev. crit. II. go pro genere Trocho constituit, accurata forma (comp. se- quentis adn. prooemium et adnot. N. 52). N. 2. Ichneumon comilatorius Fabr. I. ater totus antennis fascia alba. 6%, Latit. 10 &. Europa bor. Tabr. Syst. Piez, 65. 58, Ent. syst. 2. 151. 71. Linn. Syst. Nat. 2. 955. 24. edit,. XIII. 5.2655. 24. Pn. Sv. 1600. e Latreille Hist. nat. des crust, et ins. Tom. 13. p. 185. . ˖ . L. Jurine N. M. d. cl. les Hym. 106 C. g g + Geofr. Ins. 2. 538. (7) Lonsit, lin. 64 Dese. Antennae porrectae nigrae in medio su- pra albae. Caput atrum; oculi pallidiores — Nu: cha atra — Thorax ater immaculatus — Abdomen petiolatum, aterrimum, immaculatum, segmento. 3 basi parum obsolete ferrugineo colorato. — Venter ut abdomen — Alae.hyalinae paululum fuscae, fere limpidae, testaceo stigmate nervisque omnibus dilu- te fuscis — Pedes: coxis atris puncto supra albido, trochanteribus atris, femoribus anterioribus atris api- cem versus ferrugineis posticis plane atris ; tibiis fer- rugineis, posticis apice nigris; tarsis nigris, excepto articulo primo anticorum ferrugineo. * In Fabr. museo praeter descriptam unum quo- que specimen, quod quidem, var. a, descriptae ad- modum affine, mea tamen sententia aut mas lami- natorii aut propria species et non ad comitatorem numerandum est; in his enim a descripta diver- sum: longit lin. 7½, latit. lin. 12; — color totius corporis aterrimus, nitidior, quam descriptae; — Antennae curvatae in medio annulo lato albo, — ti- biae non ferrugineae sed albae apice nigrae; tarso- rum anteriorum primi articuli nigri basi albidi, posticorum omnes plane nigri. — Alae hyalinae paululum fuscae, macula marginis ferruginea nervis- que omnibus nigris. — Cetera omnia ut in deserip- tione. | (Adn. Cl. Panzer figura 71. tab. ı4 sub nomine eomtlalorii est minime Ichn. comitatori Fabr., ut de- scriptio mea demonstrabit, sed, si abdominis pe- dumque color, quem Panzer figura indicat, accura- tissimus est, haec Panzeri species in Fabr. museo non est, sed alia forsitan propria, Qua ex causa Fabr. citationem ex Panzer Fn. Gm. falsam omisi. Fabr. eitationem vero ex Geoffr. Ins. libro mihi deficiente, ut rectam posui. Hujus etiam speciei articulus palpo- rum anteriorum secundus eadem, qua in praecedente specie, accurate est forma, quam ob causam omnia de his ambabus quoque speciebus dici possunt, quae in prooemio de Ichn. lutorio et pisorio Fabr. dixi, (comp. praeced. et prooemium). Fabr. citationem ex Degeer Ins. ı tab. 24 fig: 10 omisi, figura enim, quam- quam nomen comilaloris tenet, minor tamen et alia forma est, minime igitur Ichn. comitatorem Fabr. ante oculos ponit; descriptio quoque accuratior in Degeer libro non reperitur, Fabr. citatio ex Reaumur 6 tab. 29 fig. 1 — 14 falsa est, et figura enim et descriptio in hoc libro aliam Ichneumonis speciem indicant,) Nr. 3. Ichineumon molitorius Fabr. 1. scutello albo, thorace immaculato, abdomine atro, tibiisque basi albis. Longit. lin, 6. Latit. lin. 9½. Europa. Fabr. Syst. Piez. 55. 5. Linn. Syst. Natur. edit. XIII. 5. 2676. 10. Panzer Fn. Germ. 19. tab. 16. Revis. crit. II. 60. I. Jurine N. M. d. cl. les Hym. p. 106 6 Latreille Hist. nat. des. crust.et ins. T. 13. p. 186. If 0 0 J | 5 — —— IR dent; Antennae 3 nigrae in medio al- Caput atrum proxime supra anten- mandibulae nitidae ferrusineo- — Thorax ater iin- VBeser. bo, annulatae. nas nitidissimum ; nisro -nitentes. — Nucha atra, maculatus scutello albido. — Abdomen petiolatum "atrum immaculalum 3 primis segmentis apice anguste ferrugineo⸗ nitentibus. — Alae "hyalinae fuscae, stig⸗ mate testaceo ner visque omnibus nigris. Pedes: Co- is atris puncto supra albido; trochanteribus atris; femoribus anticis ferrugineis basin versus nigris, po- sterioribus nigris; tibiis albidis, Santerioribas apice obscure ferrugineis, posticis apice er tarsis ob- scure, ferr ugineis. In Fabr. museo Prater descriptam tria quoque specimina sunt, quorum duo: var. a el descriptae simillima, abdomine tan- tum plane atro pedibusque diversis, quorum enim antici sunt femoribus nigris, apice dilute kerrugineis, tibiis ferrugineis postice nigris, #arsisque nigris; po- steriores plane nisri (comp. sequent). Tertium vero paululum minus: var. c pedes habet, ut var. a et b praeter ti- bias posticas, quae in medio dilute ferrugineo- ni- tentes, ibi lineolam albidam interno latere possi- praeterea abdomen atrum nitidissimum et alas hyalinas limpidas maciıla marginis testacea ner- visque omnibus nigris. Qua ex causa hanc spe- ciem non Ich. molitorium Fabr. sed propriam esse - credam, a (Adn. Fabr. phrasis speciſica et in Ent. Syst. 2, 122. 3.: „scutello albo, thoruce N corpore alro, pedibus nigris, et in öyst. Piez. n. 5. feutello albo, thorace immaculato, abdominis 9185 e basi.albis““ inter se diversae et mancae sunt, quare ex utraque unam rectam feci, quae musei speciem de- scriptam accuratissime repraesentat. Quomodo op- timus Fabricius in hac specie abdominis apicem al- bum signare possit, mirandum certe est, cum in omnibus Musei quatuor speciebus abdominis apex niger est. Cl. Panzeri igitur ſigura est accuratissima haec species Fabr. musei ipsa et minime, ut Cl. Pan- zer in Rev. crit. dixit, hujus speciei varietas abdo- mine immaculato. Thoracem bidentatum in his qua- tuor speciebus conspicere non potui. Praecedenti et praecipue praecedentis varietati a haec species ad- modum aflınis est, illa tamen est major, scutello atro, colore atriore, nitidiore, tibiarumque colore clarissime albo non albido. Fabr. Citationes ex Linn. syst. nat. 2. 951.5 10. et ex Fn. Sv. 1587 (non 1888) falsae sunt. Citatio mea ex Linn. syst. nat. edit. XIII. sola tantum recta esse potest, cum Cl. Gmelin in phrasi specifica: scutello albo, corpore alro, pau— ciora, quam Linn. vere in libro suo constituit, nota- vit. Cujus generis musei species, mares an feminae sint, decernere non audeo, verisimile autem fe- minae.) f Iſis 1826, Heft I. . — — 66 No. 4. J. scutello flavicante, thorace maculato, abdo- mine tribus ultimis segmentis macula dorsali alba. Long. lin. 6½. Late lin. 11%, (Europa). Fabr. Syst. Piez. 57. 18. Ent. Syst. 2. 136,18. 950. 5. edit. XIII. 53. 2675. 5. 106 f. Ichneumon quaesilorius Fabr. } Linn. Syst. nat. 2. Fn. Sv. 1582. L. Jurine N. M. de cl. les Hym. p Deser. Antennae curvatae nigrae in medio al- bo late annulatae. Caput atrum; oculi pallidiores. — Nucha atra. Thorax kater lineola sub alis scutel- loque albidis. — Abdomen petiolatum atrum, seg- mentis primis apice parum ferrugineo - nitentibus, ultimis tribus in medio apice maculis albis. — Ven- ter niger, nitidus, primis segmentis fuscis. — Alae hyalinae fuscae, stigmate ferrugineo nervisque om- nibus fuscis. — Pedes: Coxis atris puncto supra al- bido; trochanteribus atris; antici: femoribus nigris apice ferrugineis, externe tibiis latere et tarsis fuscis; medii femoribus nigris apice dilute e tibiis tarsisque fuscis; postici nigri. In Fabr. museo praeter descriptam unum quo- que specimen in omnibus, excepta nens sub alis, descriptae simillimum est. Adn. (Haec species est praecedenti praecipue praecedentis var a admodum si milis, unice maculae segmentorum ultimorum has species a praecedente. distingunt. Feminae an mares sint, dubium mihi est. Panzer figura 80. tab. 8. > bimaculatorius est huic speciei "descriptae admodum similis, longitu- do tamen totius corporis, alae abdominisque apice non maculae, sed fasciae Panz, figuram distingunt.) No. 5. Ichneumon coruscator Fabr. I. corpore artubusque atris, alis fusco- hyalinis. Long. lin. 6¼. Lat, lin. 10 & (Europa bor.). Fabr. Syst. Piez. 66.66. Ent. Syst. 2 161. 215. Linn. Syst. Nat. 2. 934. 51. edit. XIII. 5. 2690. 31. Fn. Sv. 1606. a L. Jurine N. M. de cl. les Hym. p. 106. S. Deser. Antennae porrectae nigrae primo arti- culo subtus albido. Caput atrum; oculi pailidiores; orbita antice et postice subtilissime albida; clypeus, labium superius et palpi albida. — Nucha atra. — Thorax ‚ater immaculatus puncto ante alas et lineo- la sub alis albidis. — Abdomen petiolatum, atrum, immaculatum. Venter nigro-fuscus. — Alaehyalinae fuscae stigmate ferrugineo nervisqgueomnibusnigris. — Pedes: Coxis atris puncto supra albido ; trochante- ribus atris; femoribus anterioribus antice dilute fer- rugineis, postice nigris, posticis plane nigris; tibiis basi albidis, anterioribus apice et tarsis fuscis, po- sticis apice tarsisque nigris. 67 In Fabr. museo praeter descriptam unum quo- que specimen descriptae simillimum est, Adn. (Hanc speciem marem molitorii descripti esse, fere putem; antennae quidem sunt nigrae, clypeus, labium superius, orbita oculorum et palpi albidi et secundum haec igitur a molitorio diversa species haec species est; sed totus habitus, alae, pe- dumque color sunt in utraque specie aequales, utram- que igitur unius ejusdemque speciei marem et femi- nam esse credam.) No. 6. Ichneumon saturatorius Fabr. I. scutello albo, thorace immaculato, abdomi- ne nigro apice albo. Long. lin. 6. Latit: lin. 8. P. Europa bor. Fabr. Syst. Piez. 56. ı3. Ent. Syst. 2. 155. 15. Linn. Syst. Nat. 2. 951. 9. edit. XIII. 5. 2676. 9. Fn. Sv. 1586. Latreille Hist. nat. des crust, et ins. Tom. 13. 187. L. Jurine N. M. de cl. les Hym. p. 106 f Degeer Ins. 1. tab. 25. fig. 16. (non 6.) Deser. Antennae curvatae nigrae in medio al- bo- annulatae. Caput atrum; oculi antice pallidio- res. — Nucha atra. — Thorax ater scutello albido. — Abdomen petiolatum, atrum, ultimis duobus seg- mentis in medio apice macula alba. — Venter niger immaculatus. — Alae hyalinae paullulum fuscae, stig- mate nervisque omnibus nigricantibus. — Pedes rufo- ferruginei: Coxis atris puncto supra albido; trochanteribus atris; tarsis anterioribus fuscis, tibiis posticis latere interno certo situ albo-nitentibus a- pice et tarsis posticis nigris. In Fabr. museo haec unica tantum species. Ada. (Haec species pedibus rufo- ferrugineis unice tantum ab Ich. ꝙuaestorio Fabr. diversà est. Cl. Gmelini citatio ex Schaeff. Icon. tab. 61. f. 4., quam in Linn. Syst. Nat. edit, XIII. in hanc speciem posuit, omnino falsa est.) No. 7. Fabr. 1. scutello albo, thorace immaculato, abdomine atro, pedibus rufis. Longit. lin.6%,. Latit. lin. 10 9. Riliae. Fabr. Syst. Piez. 55. 6. Ent. syst. 2. 135. 4. L. Jurine N. M. d. cl. les Hym, p. 106 f Ichneumon pedatorius D:ser. Antennae porrectae, ad apicem curva- tae, nigrae, in medio albo annulatae. Caput atrum proxime supra antennas nitidissimum et sub anten- nis subtilissime nigro-plumatum; oculi antice pal- lidiores; linea subtilissima inter oculos et antennas et supra antennas usque ad stemmata flava; mandi- bulae immaculatae, nigrae. — Nuchaatra. — Tho- rax ater, nitidus, in metathorace subtilissime fusco- (Er — — ee 68 U plumatus vix subbidentatus. — Abdomen petiola- tum, aterrimum, immaculatum aculeo apice minu- tissimo, nitidum. — Venter ut abdomen coloratli — Alae hyalinae dilutissime obscurae fere limpidae, stigmate testaceo nervisque omnibus dilute fuscis.— Pedes rufi: Coxis atris puncto supra albido; tro- chanteribus atris, tibiis posticis certo situ interno latere albo- nitentibus et tarsis posticis nigris. In Fabr. museo haec una tantum species, in qua lineola in capite supra nominata vix conspi- cua est. Adn. (Inter meas tres species Riliae lectas, pa- rum majores long. lin. 7 latit. lin. 11½ duae femi- nae, descriptae simillimae et unus mas, qui in omni- bus ut femina est, antennis tantum plane nigris, abdomineque graciliore et acutiore, apice sine àcu- leo. Panzer figura 71. tab. ı2. (non 72. tab. 2, ut Panz, in Rev. crit. II. 61. jam notavit) est forsitan - huic speciei aſſinis, sed certe diversa, longe minor enim punctum flavum basi mandibularum, tibia- rumque anticarum dilatatio, ut Panzer dicit, mu- sei speciei desunt, pedumque color quoque et mu- sei-speciei et omnium mearum accuratissimusest, u supra descripsi. Palporum articuli mea sententia non valde elongati, sed ut in ceteris speciebus, an- teriores quinquearticulati, posteriores quatuorarti- culati et forma, quam Panz. in Ichneumone genere significavit, quae tamen in speciminibus paululum variare videntur.) RL, No. 8. Ichneumon narralor Fbr. I. ater tibiis anticis piceis. Longit. lin. 7. La- tit. lin. 11%, 2 Austria. Fabr. Syst. Piez, 67. 76. 2 1 Desc. Antennae porrectae nisrae. Caput atrum, orbita oculorum antice tota et postice in medio an- guste albida; in fronte prope oculos utrinque pun- cto albido; labium superius atrum puncto utrinque laterali albido cum orbita albida utrimque conjun- cto. — Nucha atra. — Thorax aterante alas lineo- la, puncto suh alis et duobus aliis ante scutellum ipsum atrum, albidis. — Abdomen petiolatum, atrum, immaculatum. — Alae hyalinae limpidae stigmate nigro, incisura alba et nervis omnibus nigris. — Pe- des: Coxis atris puncto supra albido; trochanteri- bus atris, femeribus anterioribus dilute ferrugineis postiee nigris, tibiis dilute ferrugineis externo-latere et tarsis fuscis; pedes posteriores plane nigri. In Fbr. museo haec unica tantum species, mas an femina sit, decernere non audeo. No. 9. Ich. nigralor. Fbr. 5 T. F duobus ante scutellum albis, pedibus rufis: femoribus nigris. Long. Ain. 5Y,. La- tit. lin. 9. 2? Riliae. e * 7 . 2 x < 17 — —_ | 1 69 2 \ s Fabr. Syst. Piez. 65. 57. Enf. Syst. 2. 150. 68. L. Jurine N. NM. de cl. les Hym. p. 106. & Desc. Antennae curvatae nigrae in medio albo- annnlatae. Caput atrum; oculi antice pallidiores; orbita antice inter oculos et antennas et supra an- tennas allida, et postice in medio anguste albida; in fronte prope oculos utrinque puncto albido; man- dlibulae nigro- fuscae-mitidae. — Nucha Bneola al- bida. — Thorax ater, nitidus, puncto subtilissimo ante alas, aliö sub alis et ante scutellum ipsum atrum duobus aliis albidis. — Abdomen petiolatum, atrum, immaculatum, primis segmentis apice parum ferru— gineo- nitentibus. — Alae hyalinae, paululum fuscae, stigmate nigro incisura albida, nervisque omni- bus nigris. Pedes anteriores: Coxis atris puncto su- pra albido; trochanteribus atris; femoribus nigris apice dilute ferrugineis, tibiis antice ferrugineis po- stice et tarsis fuscis; postici: femoribus rufo- ferru— -gineis externo latere linea fusca et tarsis fuscis. In Fabr. mnseo unum praeter descriptam spe- cimen in omnibus fere descriptae simillimum est, pedes enim rufo-ferruginei: tarsis fuscis. Alae fere limpidae et segmenta abdominis prima apice magis ferrugineo-nitentia; cetera omnia eodem mode co- lorata, quam in descripta, (Adu. Hanc speciem descriptam praecedentis admodum aflinem aut praecedentis varietatem tan- tum diversarum regionum nominarem. Secundum Cl. Jurine, qui hac in specie netavit: marem antennas plane nigras, feminam albo-annulatas habere, prae- cedens, Ich. narrator forsitarı mas hujus speciei es- set. Quod etiam Cl. Jurine, cum in libro suo nul- lam Ich. narratoris Fabr. mentionem fecerit, forte putavit. Kiliae hanc speciem nunquam vidi vel le- gi. Num altera non descripta species ob differen- tias supra nominatas propria species sit, nec ne, decernere non audeo. Utraque est femina propter terebram apice abdominis non admodum quidem conspicuam.) No. 10. Iehneumon castigator Fbr, I. ater pedibus rufis. Longit. lin. 6%,. Latit. lin. 10, Germania. Riliae. 2 Fabr. Syst. Piez. 68. 77. Ent. Syst. 2. 166. 135. L. Jurine N. M. de cl. les Hym. 106 = Desc. Antennae porrectae nigrae subtus basi ferrugineae. — Caput atrum; oculi antice pallidio- res; mandibulae in medio ferrugineo - nitentes; pal- i (toto corpore respecto) minores, anteriores quin- quearticulati, subtilissime plumati, posteriores de- sunt. — Nucha atra. — Thorax ater, — Abdomen petiolatum, atrum, immaculatum. — Alae hyalinae parum dilute fuscae, stigmate ferrugines nervisque omnibus fuscis, — Pedes rufi: Coxis atris puncto x 70 supra albido; trochanteribus nigris; tibiis posticis apice et tarsis posticis nigris. In Fabr. museo praeter descriptara duo quo- que specimina sunt, quorum alterum in omnibus descriptae simillimum, alterum vero: var. q alia, quamquam admodum affınis spe- cies propria esse mihi videtur; minor enim, long. lin. 5, lat. lin. 7½. — Caput atrum, proxime supra antennas et labium superius nitidissimum; man- dibulae atrae, bidentatae, porrectae, longae, niti- dae; Palpi, toto corpore respecto, majores quam in descripta. — Thorax ater, nitidus. — Abdomen pe- tiolatum, atrum, immaculatum, nitidum; segimentis apicem versus canal minore transversali. — Alae hya- linae limpidae, irideae, stigmate testaceo nervisque omnibus dilute fuseis. — Pedes accurati ut in de- scriptione. Adn. (Ichneumon moschator, cujus magnitudi- nem staturamque haec species habere dieitur, ut Fabr. in Ent. Syst. indicavit, longe diversus est et terebra quoque rufa, de qua Fabr. eodem loco men- tionem fecit, nusquam conspicere possum, de sene- ris igitur differentiis harum specierum nil decernere aut volo, aut possum.) Ichneumon cuslodialor Fabr. No. 11. I. ater abdominis segmentis duobus ultimis puncto albo, pedibus rufis. Long. lin. 7. Latit, lin. 10%. 2? Germania. Fabr. Syst. Piez. 66. 78. Ent. Syst. 2. 166. 136. L. Jurine N. M. de cl. les Hym. 106 f. Dese. Haec species in Omnibus fere praeceden- ti, Ich. castigatori, simillima est et nullam aliam differentiam, quam ultimorum duorurh segmento— rum puncta alba in medio vix conspicua et nucham lineolis duabus.albidis, conspicere possum. Cetera omnia, ut in Ich. castigatoris descriptione, accura- tissima sunt. Praeter hanc speciem in museo Fabr. una quo- que species est et sicut sententia mea fert, propria, his ex causis; . var. a, eadem magnitudine. — Antennae cur- vatae nigrae. — Caput atrum; oculi antice pallidio- res; orbita postice in medio anguste albide. — Nu- cha atra. Thorax ater, nitidus immaculatus. — Abdomen petiolatum, atrum.,- Alae hyalinae, limpi- dae, stigmate nervisque omnibus nigris. — Pedes anteriores: Coxis atris puncto supra albido; trochan- teribus atris; femoribus nigris subtus sinuatis; ti- biis anticis interno latere parum ferrugineis externo nigris, mediis plane nigris et tarsis nigris; poslici: femoribus rufis nitidis subtus minus sinuatis, tibiis tarsisque nigris. Adn. Hanc speciem praecedentis varietatem 71 tantum esse, paene credam. Fabricius in Ich. casti- galore apice Ahdominis terebram, quae deest, vidit, in Ich. custodiatore vero eam vix conspicuit, cum 3 conspicua est.) No. 12. Iehneumon fossortus Fabr. I. scutello flavicante, thorace immaculato, ab- anne atro, pedibus rufis. Long. lin. 5¼. Latit. Un, 7%. Europa bor. Fabr. Syst. Piez. 65. 55. Ent. Syst. 2. 4405 64. Linn. Syst. Nat. 2. 953. 22. edit. XIII. 5. 2682. 22. Fn. Sv. 1599. Ichneumon calceatorius Panz. Fn. Germ. 30. tab. 15. Latreille Hist. nat. des crust. et ins. Tom. 13. P. 187. L. Jurine N. M. de cl. les Hym. p. 106 6 Dese. Antennae porrectae nigrae subtus ferru- gineae. — Caput atrum; oculi antice pallidiores; mandibulae nitidae in medio ferrugineae. — Nucha atra. — Thorax ater scutello albido. — Abdomen petiolatum, atrum. — Alae hyalinae, limpidae, stig- mate testacco nervisque omnibus niero -fuscis. — Pedes rufiz Coxis atris puncto supra "albido; chanteribus et tarsis posticis nigris. tro- — . . In Fabr. museo haec unica tantum species. Aeln. (Panzeri figura supra citata est acurafissi- me Ich. fossorius Fabr., excepta solum magnitudi- ne naturali, quae parum minor a Panzer forte in- dicata est.) No. 13. Jchneumon moschator Fabr. I. niger pedibus ferrugineis apice albis. Long. lin. 4¾. Latit. lin. 6. Dania. Riliae. Fabr. Syst. Piez. 67. 75. Ent. Syst. 2. 166. 134. IL. Jurine N. M. de cl. les Hym. p. 106 3 Desc. Antennae porrectae nigrae. — Caput atrum; oculi pallidiores; orbita oculorum antice subtile et postice in medio subtilissime albida; man- dibulae porrectae, atrae, bidentatae. — Nucha atra. — Thorax ater, in metathorace ‚subbidentatus. — Abdomen petiolatam, atrum, lineare, nitidum, im- mac ulatum. — Alae hyalinae, limpidae, irideae, stig- mate nervisque omnibus nigro- fuscis. — Pedes te- nui, rufi: Coxis atris puncto supra albido; trochan- teribus atris; tibiis posticis nigris, tarsorum posti- corum primo et ultimo articulo nigris, secundo, tertio et quarto albis. In Fabr. museo praeter descriptam duo quo- que specinlina sunt, querum alterum: omnibus descriptae simillimum, ex- utrinque in medio mandibularum al- var. b. in omnibus accuratissimum ut var. a in cepta macula bida, alterum . — 60 var. a pro tibiarum vero et tarsorum axticnlorum nigro, rufo- -nigrum colorem habet. Adn. (Fabr. descriptio in Ent. Syst. c. J. in eo manca est, quod omnes pedes apice albos false no- minat, accuratissimi enim sunt, ut eos descripsi, qua cum descriptione species meae Riliae lectae ac- curate quoque congruunt.) No. 14. Ichneumon ‚fabrieator Fabr. I. ater fronte flava, abdomine 1 pedibus zufis. Longit. lin. 4%. Latit. 15 8 J. 85 Ger- mania. Fabr. Syst. Piez. 68. 80. Ent. Syst. 2. 166. 158. L. Jurine N. M. de cl. les Hym. p. 106 & Deser. Antennae porrectae nigrae subtus palli- de ferrugineae, primo articulo nigro, subtus albido. — Caput atrum; orbita sub antennis, clypeus, la- bium superius, mandibulae et palpi albida. — Nu- cha atra. — Thorax ater immaculatus. — Abdomen petiolatum, sublineare, atrum, immaculatum. — Venter ater primis segmentis flavicantibus. — Alae hyalinae, limpidae, irideae; stigmate ferrugineo, nervis omnibus fuscis. Pedes rufi: Coxis atris pun- cto supra albido; trochanteribus atris; tibiis posti- cis apice fuscis et tarsis posticis fuscis. In Fabr. museo tria quoque specimina praeter descriptam sunt, quorum duo in omnibus descriptae simillima, tertium vero: var. a est paulo majus long. lin. 5, latit. lin. 8. et propria species: antennae enim porrectae pla- ne nigrae. — Caput plane nigrum; oculi antice pal- lidiores. — Nucha atra. — Thorax ater immacula- tus. Abdomen petislatum, atrum, nitidum, magis longe ovatum, apice laciniis duabus minimis. — Alae hyalinae parum fuscae, fere limpidae, stigmate ni- gro in medio ferrugineo, nervis omnibus Tuscis. — Pedes rufi; Coxis atris puncto supra albido; tro- chanteribusjatris; tibiis posticis apice nigris et tar- sis posticis Rec (Adn. Haec varietas varietati a Ich. castigatoris admodum similis est, sed abdominis forma hanc ab illa praeeipue distinguit. Fbr. in phrasi specifica abdomen ovatum nominat, quod vero minime est de varietate a, quae certe alia species est, rectius forte dici posset.) Divisio secunda. Abdomine maculalo vel marginato. No. 15. Ichneumon sugillatorius Fabr. I. scutello flavicante, thorace immaculato, ab- domine atro: segmento primo secundoque utrinque puncto albo; pedibus rufis. Lonsit lin. 7%. Latit. lin. 13 ½ Europa. 72 73 Fabr. Syst. Piez. 54. 1. Ichn. mediatorius Pans. Fn. germ. 80. t. 7. var. Panzer Rev. crit. II. 59. Syſtematiſche Nomenclatur der Schaͤfferſchen Inſeeten S. 98 n. 9. Schaeffer Ic. Ins. rat. tab. 84. fig. 9. Bechſtein und Scharfenberg Handbuch III. p. 954 Geoffr. Ins. 2. 345. 64. Latreilla. Hist. nat. des P. 187. L. Jurine N. M. de cl. les Hym. p. 108 f Descr. Antennae curvatae in medio albo- an- nulatae. — Caput atrum, proxime supra antennas nitidissimum: oculi nigri; orbita antice anguste fla- va; mandibulae nigrae in medio ferrugineae, niti- dae; palpi nigro-fusci. — Nucha lineola flava. — Thorax ater, ante alas puncto et sub alis alio scu- telloque albidis. — Abdomen petiolatum, atrum, nitidum, segmento 2. basi duahus maculis semiluna- ribus, albidis, oppositis; 3. eodem loco maculis dua- bus rotundis, majoribus, albidis; reliquis immacula- tis. — Venter fusco-nigerimmaculatus. — Alae hya- linae parum dilute fuscae, stigmate ferrugineo et omnibus nervis fuscis, basi pallidioribus. — Pedes ruſi: Coxis atris, puncto supra albido, trochante- ribus atris; postici: femoribus interno latere et ti- biis etiam certo situ interno latere albido -nitentibus In Fabr. museo praeter descriptam unum quo- que specimen in omnibus descriptae simillimum est. Adn. (Hic quoque in Syst. Piez. in 35. pro nu- gatorio, ‚fasciatorius ponendus est, quod Cl. Jurine quoque non vidit). No. 25. Ichneumon interruptorius Fabr. I. scutello albo, thorace maculato ater abdomi- nis segmento primo secundoque fasciainterrupta, re- liquis margine flavis. Longit. lin. 7%,. Latit. lin, 11 ½ P. Australia. f Fabr. Syst. Piez. 57. 17. L. Jurine N. M. de cl. les Hym. p. 10g. Schagſfer. Icon. Ins, rat. tab. 225. fig. 7. Descr. Antennae curvatae nisrae, in medio us- que ad basin subtus flavae, primo articulo nigro subtus puncto minuto flavo. — Caput atrum, orbita oculorum antice supra antennas angustius, quam sub antennis flava; clypeus et labium superius atrumz mandibulae bidentatae, basi nigrae, in medio ferru- gineo-nitentes, dentibus nigris; palpi fulvi. — Nu- cha lineola flava. — Thorax ater ante alas lineola et alia sub alis scutelloque flavis. — Abdomen pe- tiolatum, atrum, nitidum; segmento 2. latiore basi maculis duabus majeribus al basin contiguis; 3. la- tiere basi totidem maculis triangularibus non con- tiguis flavis; reliquis non tam latis, quam 2. et 3., apice fascia angusta, versus basin emarginata, flava. — Venter ater, nitidus: segmento 2. 3. flavis: dua- bus maculis lateralibus atris; reliquis apice flavis. — Alae hyalinae paululum pallide fuscae basi flavio- res, stigmate testaceo nervisque omnibus ‚pallide fus- cis. — Pedes flavi: Coxis nigris puncto supra flavi- cante ; trochanteribus flavis; pedes antici: femoribus macula postice atra; medii:femoribusannulolatoatro; postici femoribus atris basi anguste flavis et tibiis api- ce atris. In Fabr. museo praeter descriptam unum quo- que specimen in omnibus descriptae simillimum est. Adn. Fabr. descriptio hujus speciei multis in rebus manca est. Aflınitas J. notatorit est minime, cum pedum color non rufus, flavus vere est, tan- ta, quanta Fabr. dicit, sed aflinitas Ich. bidentatorii et praecipue I. bidentatorü var. a est longe major, ita, ut hanc speciem ‚feminam Ich. bidentori: varieta- tis a esse credam, quod descriptio sequens I. biden- torii var. a distinctius quoque demonstrabit. Quod Cl. Panz. vero in Rev. crit. II. 65. dicit, falsum est, nam Schaeff. figura Icon. ins. rat. tab. 205. fig. 6. est minime Ich. interruptorius Fabr,, utPanzer vult, sed accuratissime Ich. mercatorius Fabr., quare haec Fabr. citatio in Ich. mercatorio rectissima est. Schaef- fer vero fig. 7. tab. 255. est musei speciei, inter- 80 we Bir» ruptorio, simillima et Cl, Panzer in Fn. Germ. 78. tab. 11 erravit, qui hanc Schaefferi figuram et Ichn. mercatorium Fabr. unam eandemque speciem ha- buerit (vid. adn. in 15). Panzeri figuram 80. tab. 13. ad hane speciem forte adnumerandam esse, negem, cum fascia segmenti 2 interrupta et fascia segmenti 3. in segmentum 4. transit, quod in hac specie, in- terruptorio Fabr. minime est; forma macularum quo- que in figura diversa est, quare Panz. Ichn. moni- torius mea sententia propria species est.) 1% Nr. 26. Ichneumon bidentorius Fabr. 1 ! I. scutello flavicante, thorace submaculato, ab- dominis segmento secundo tertioque-basi flavis, pedi- bus rufis. Long. lin. 7½ Latit. 12 P. Europa bor. Fabr. Syst. Piez. 63. 43. Ent. syst. 2. 145. 47. L. Jurine N. M. de cl. les Hym. 109 ö. Desc. Antennae desunt, primo vero articulo ni- gro subtus flavo. — Caput atrum; oculi pallidiores; orbita antice flava supra antennas maxima parte ni- gra; clypeus et labium superius flava; mandibulae bidentatae, dilute ferrugineae, dentibus nigris; palpi flavi — Nucha lineola flava — Thorax ater ante alas lineola et alia in basi alarum ipsa, alia sub alis angustissima, vix conspicua scutelloque flavis. — Ab- domen petiolatum, atrum; segmento 2. basi fascia vix dimidia segmenti parte lata, flava; 3. margine laterali utrinque flavo, laciniis ad basin latioribus majoribusque, quam ad apicem segmenti; reliquis immaculatis.— Venter ater, nitidus; segmento 2. 3. fusco-nitentibus, apice pallidioribus — Alae hyali- nae, paululum dilute fuscae, basi fusciores: stigma- te ferrugineo nervisque omnibus fuscis. — Pedes: Coxis atris, puncto supra albido; trochanteribus ni- gris; femoribus rufis, anterioribus postice macula atra; tibiis et tarsis rufo-flavis, tibiis posticis apice et tarsorum posticorum ultimis articulis nigrican- tibus.- In Fabr. museo praeter descriptum duo quoque specimina sunt: quorum alterum: Far. a in omnibus fere Ichn. interruptorio, 25, est simillimum, in his tantum ab eo diversum: se- cundum generis differentias, a Jurine notas, mas est. — Antennae totae nigrae, articulo primo subtus fla- vo. Orbita oculorum sub antennis latius flava, in clypeo nigro proxime sub antennis utrinque puncto minore flavo, cum orbita utrinque {lava conjuncto; labium superius nigrum basi duabus maculis ma- joribus, contiguis — Abdominis segmenta 4. 5. 6. et 7. immaculata, atra. — Venter ater: segmento 2. 3. flavicantibus. — Omnia cetera accuratissime ut in Ichn. interruptorio, quare hanc speciem interrup- torii marem esse credam. Alterum var. b minime Ichn. bidentorius est, sed propria a Fabr. in Systemate nondum descripta Ifis 1826. Heft 1. 5 82 species: antennae enim nigrae subtus ferrugineae, primo articulo nigro subtus puncto ferrugineo. — Caput atrum; mandibulae ferrugineae, nitidae, basi paulo nigricantes. — Nucha atra — Thorax ater, nitidior; puncto ante alas et alio in basi alarum ip- sa, lineola subtili sub alis scutelloque albidis. — Ab- domen petiolatum, atrum, nitidum: segmento 2., 3. litura laterali in medio utrinque obsoleta, ferrugi- nea. — Venter niger, nitidus: segmento 2., 3. magis fuscis. — Alae hyalinae, limpidae stigmate testaceo, radio testaceo-nigro nervisque ceteris dilute fuscis. Pedes rufi: coxis atris puncto supra albido; tro- chanteribus atris; tarsis posticis nigro-fuscis, Adn. (Panz. in Rev. crit. II. 64. Ichn. deserto- rium snum Fn. Germ. 45. tab. 15. et Ichn. bidenlo- rium Fabr. unam eandemque speciem esse putat, quod mea vero sententia falsum est, pedes enim in figura flavi abdominisque segmenta 2., 3. et alia for- ma et alio colore, quam in Fabr. specie sunt, quod figurae Panz. comparatio cum descriptione mea di- lucidius demonstrabit. Fabr. igitur citationem ex Panz. Fn. Germ. falsam habens, eam hic omisi et Panz. Ichn. desertorius mea sententia propria species aut bidentorü varielas est. Musei vero species sub hoc nomine femina secundum Jurini notas mihi esse videtur, quamquam dentes in metathorace, se- sundum Panz. generis signa, desunt. Quod ad var. a attinet, quam marem inlerruptori Fabr. habeo, Panzeri figurae 45. tab. ı5. simillima est, maculae ta- men laterales segmenti 3. in musei specie non con- tiguae sunt. Varietas 6. certe propria species et minime hic ponenda.) No. 27. Ichneumon infractorius Fabr. I. scutello flavo, thorace maculato, abdominis segmentis margine flavis, pedibus flavis, femoribus nigris. Long. lin; 6%, Latit. lin. 12. P. Europa. Fabr. Syst. Piez. 58. 21. Ent. syst. 2. 138. 25. Linn. Syst. Nat. 2. 931. 7. edit. XIII. 5. 2676. 7. Fn. Sv. 1584. Panzer Fn. Germ. 78. tab. 9. (non 18. g.) Schaeffer Icon. ins. rat. tab, 20. fig. g et tab. 72. fig. 5. L. Jurine N. M. de cl. les Hym. 108. 9. Rossi Fn. Etrusc. Tom. II. N. 744. p. 37. (se- cundum Panzer.) Desc. Antennae curvatae flavo-albidae, apice ni- gricantes, primo articulo nigro subtus ferrugineo. Caput atrum; oculi nigri, dimidia anteriore parte pallidiores; orbita antice flava; mandibulae bidenta- tae, nitidae, fuscae; palpi fusci.— Nucha lineola fla va Thorax ater: in metathorace postice duobus dentibus, lateralibus, minutis, puncto calloso majore et minore in basi alarum anteriorum, lineola sub alis scutelloque flavis. — Abdomen petiolatum, atrum: segmento 2, basi fascia angusta, e 3. basi et 83 apice fascia angusta; angusta sulphurea. — reliquis apice tantum fascia Venter accurate ut abdomen coloratus, apice terebra conspicua. — Alae hyalinae, falvae; stigmate testaceo nervisque fulvis. Pedes: coxis atris puncto supra albido; trochanteribus atris; pedes anteriores flavi: femoribus annulo lato atro; postici: femoribus nigris basi flavis; tibiis flavis api- ce et tarsis dilute fulvis. In Fabr. museo haec unica tantum femina est. Adn. (In Panzeri figura 78. tab. 9. (N. 8. 9. enim ty- - pographi vitium est) antennarum apex non nigri- cans, alaeque obscuriores et fascia in abdominis seg- mento 2. angustior, quam in musei specie, sunt; ce- tera ut in descriptione mea (comp. sequent). Schaef- feri figura tab. 20. fig. 9. non accurata est, cum seg- menti 3. fasciae, ad speciem distinguendam mea sen- tentia hic praecipue graves, et segmenta ıpsa non accuratissime delineata sint, sed Schaefferi tab. 72. fig. 5. est accuratior. Nr. 28. Ichneumon volutatorius Fbr. I. scutello flavicante, thorace submaculato, abdominis segmentis omnibus margine flavis. Long. lin, 7. Latit. lin. 11½. Europa bor. Fabr. Syst. Piez. 61. 57. Ent. syst. 2. 143. 40. Schaeffer Icon. Ins. rat. tab. 72. f. 5. L. Jurine N. M. de cl. les Hym. p. 108 9% Desc. Antennae porrectae ferrugineae apice ni- gricantes, primo articulo nigro subtus flavo. 8 put atrum, oculi nigri, dimidia anteriore parte pal- lidiores; orbita antice flava; clypeus flavus, punctis duobus margine inferiore et alio margine he nigris, labium superius llavum; mandibulae biden- tatae, nigrae, nitidae, in medio puncto flavo. — Tho- rax ater, in metathorace postice duobus dentibus lateralibus minutis; puncto in basi alarum calloso, majori, alioque ante alas, sub alis lineola scutelloque flavis, — Abdomen petiolatum, atrum: segmento 2. basi fascia, quartam segmenti} partem lata; 5 basi et apice fascia angusta, susphurea, reliquis apice tan- tum fascia angusta, sulphurea. — Venter ut abdo- men coloratus — Alae hyalinae, fulvae; stigmate testaceo nervisque fulvis. — Pedes flavi: coxis atrıs puncto supra albido; trochanteribus atris; ‚femori- bus anterioribus postice macula nigra, posticis vero ad apicem annulo lato nigro; tibiis posticis apice tarsisque dilute fulvis. In Fabr. museo praeter descriptam unum quo- que specimen in omnibus descriptae simillimum est. Adn. (In Systemate Piezatorum in 37. Pro mer- calorio, volulatorius ponendus est. Mirandum vere est, quod Cl. Fabr. hanc speciem a ee fractorio, diversam descripsit, cum sine ulla diffe- rentia una eademque species sunt. Antennarum enim pedumque color tantum diversus, omnia cete- ra simillima sunt, quod comparatio descriptionum a — mearum etiam indicabit. Musei species sub nomi- ne infractorius est perspicue femina, haecne autem sub nomine volutalorius mares sint decernere nolo. Attamen vero eos, cum terebra abdominis apice de- est antennaeque obscuriores sunt, mares habeam, Phrasis utriusque speciei speciſica in Syst. Piez. a Fabr. quoque aequaliter fere constituta est, sed in utraque verbo: margine, quod verbum Fabr. plerum- que pro segmenti apice posuit, Fabr. hic in seg- mento 2. et 5. false usus est. Verba: pedibus flavis: ‚femoribus nigris, quae Fabr. in infractorio addidit in volulalorium quoque conferri possunt. Fabr.citationes ex Linn. Syst. nat. 2. 932. 14. et ex Fn. Sv. 1591 falsae sunt, cum Linn, descriptio in Fn. Sv. c. I. mi- nime hane speciem designare potest. Schaefferi vero ſigura citata, alis, ut plerumque in Schaefferi figuris, exceptis, accurata est (comp. sed. var. a). Nr. 29. Ichneumon mercatorius Fabr. I. scutello flavicante, thorace submaculato, ab- dominis segmento secundo tertioque basi, reliquis apice flavis. Long. lin. 7, Latit. lin. 9½ F. Italia, Fabr. Syst. Piez. 61. 38. Ent. syst. 2. 143. 41. Panz. Fn. Germ. 78. tab. 11. Rev. crit. II. 65. Schaęſf. Icon. Ins. rat. tab. 205. f. 6. L. Jurine N. M. de cl. les Hym. 108. C. Desc. Antennae porrectae dilute ferrugineae, primo articulo nigro subtus flavo. — Caput atrum; oculi pallidiores; orbita antice flava; clypeus ater; labium superius flavum; mandibulae bidentatae, ni- tidae, fuscae, dentibus nigris; palpi nigro- fusci, — Nucha lineola flava. — Thorax ater puncto ante alas minutissimo et alio maximo in basi alarum ipsa, Iineola sub alis scutelloque flavis. — Abdomen petio- latum, atrum; segmento 2., 5. basi fascia flava ter- tiam partem lata; reliquis apice fascia angusta fla- va. — Venter nigro-fuscus, nitidus; segmento 2. basi flavicante. — Alae hyalinae, fulvae, stismate testa- ceo nervisque fulvis. — Pedes flavo-fulvi: coxis atris puncto supra albido; trochanteribus atris; femori- bus anterioribus postice macula nigra, posticis an- nulo nigro, In Fabr. museo praeter descriptam duo quo- que specimina, quorum alterum in his a descripta diversum est: antennae totae nigrae, labium supe- rius flavum in medio sub. antennis puncto nigro. — Alae dilutissime fulvae, fere limpidae. — -Venter ni- tidus, nigro-fuscus; segmento 2., 3.flavis duabus ma- culis quadratis, lateralibus, fuscis — Cetera omnia ut in descriptione accurata. — Alterum vero: var, a non hae species, sed Ich. volulalorius seu in infracto- rius accuratissime et femina quidem mea senten- tia est. Adn. (Panz. ſigura citata est accuratissima sed Panz. citationes in hac tabula ex Schaefferi Ic, Ins. | rat. t. 72 f. 5. et eb. 223. lig. 7. falsae sunt, haec enim inter ruptorium Fabr. illa vero volutatorium Fabr. urate repraesentat. Citatio ex Schaefferi Ic. Ins. rat. tab. 205. fig. 6. est unice recta. Haec species est volutalorii seu inſraclorti Fabr. admodum aflınis, fasciarum duarum primarum latitudo et in segmen- to 3. fasciae absentia in hac specie tantum sunt dif- ferentiae non adeo conspicuae, quare Fabr. in varie- tate a, et Panzer, ut supra dixi, erravere. Quod ve, ro ad Panz. sententiam in Rey. crit. I. c. attinet, negem, Ichn. mercatorium Fabr. et nugatorium Fabr. unam eandemque speciem esse, cum in nugalorio partim fasciae ultimae desunt, partim magnitudo major est, quam in mercalorio, In Systemate Piez. est in 38 pro vaginalorio, mercatorius ponendus). Ichneumon vaginatorius Fabr. Nr. 30. I. scutello albo, thorace maculato, abdomine nigro: fasciis quinque albis: tertia interrupta. Long. lin. 6¼ Latit. lin. 9½ C. Europa bor. Fabr. Syst. Piez. 62. 39. Ent. syst. 2. 143. 42. Panzer Fn. Germ. 78. tab. 8. 9. Rev. crit. 11.65. Linn. Syst. nat. 2. 932. 15. edit. XIII. 5. 2680. 15. En. Sv. 1592. Latreille Hist. nat. de crust. et ins. Tom. 13. P. 186. Rossi Fauna Etrusc, Tom. II. N. 730. p. 38. (se- cundum Panzer). s L. Jurine N. M. de cl. les Hym. p. 108 &. Desc. Antennae maxima parte detritae, nigrae, subtus ferrugineae, primo articulo rigro subtus fla- Vo. — Caput atlrum, proxime supra antennas niti- dissimum; oculi nigri antice pallidiores; orbita sub antennis fla va; clypeus ater prope sub antennis duo- bus punctis flavis cum orbita conjunctis; labium superius atrum; mandibulae bidentatae, nitidae, ni- grae, in medio puncto ferrugineo; palpi fulvi, ante- riores quinquearticulati. — Nucha lineola flava. — Thorax ater lineola ante alas, puncto in basi ala- rum ipsa, lineola sub alis scutelloque albidis, — Ab- domen petiolatum, atrum: petiolo apice duobus unctis lateralibus; segmento 2. 3. 4. apice fascia emarginata albida, tertia vero late interrupta; 5.im- maculato apice puncto utrinque minute, laterali, al- bido; 6. et 7. totis fere albidis. — Venter nigro-fus- cus, 'nitidus: segmento 1. et 2. pallidioribus, colore dorsali translucente — Alae hyalinae, paululum pallide fuscae; stigmate testaceo, nervisque pallide fuscis. — Pedes rüfi: coxis atris puncto supra albi- do; trochanteribus atris; pedes postici: femoribus apice nigris, tibiis albidis apice ultimisque tarsorum articulis nigris. In Fabr. museo praeter descriptam nulla alia est (vide seq. var. a). Adn, (Panzeri figura tab. g, quam varietatem 86 vocat, est accuratissime musei species, punctis vero apice segmenti 5. masis ad latera in musei specie sunt, quam fisura demonstrat et pedes rufi non fla- vi, ut in Panz. figura, sunt. Fabr. citationes ex Linn. Syst. nat. et Fn. Sv. in dubium vocandae mi— hi videntur, In Linn. Syst. nat. edit. XIII. est phra- sis Fabr. specifica a Gmelino adhibita. Panzer vero sententiam in Rey. crit. Ichn. volutatorium Fabr. hujus speciei varietatem forsitan esse, omnino ne- gem, cum hae species adeo diversae sint. Citatio- nes ex Schaefferi Icon. rat. tab. 83. f. 7. et g. Fabr. et in Fn. Germ. a Panzer mea sententia sine vitio magno omitti possunt, figura 7. est certe falsa, figu- ra 8. accuratior quidem, vitiosa tamen quoque est). Nr, 31. Ichneumon designatorius Fabr. I. scutello flavicante, thorace maculato, abdomi- ne airo: segmentis primis tribus utrinque puncto albo. Long. “in. 6%, Latit. lin. 11½ &. Europa bor. Fabr. Syst. Piez. 63. 44. Ent. syst. 2. 146. 51. Linn. Syst. nat, edit. XIII. 5. 2681. 18. Panzer Fn. Germ. 80. tab. 9. mus. et 73. tab. 11. femina Rev. crit. II. 62. Desc. Antennae porrectae nigrae, subtus subti- lissime flavae, primo articulo nigro subtus flavo. — Caput atrum, proxime supra antennas nitidissimum; oculi antice pallidiores; orbita antice et in fronte flava; elypeus flavus in medio sub antennis linea longitudinali nigra; labium superius flavum; man- dibulae bidentatae, nitidae, nigrae in medio ferru- gineae; palpi flavi; maxilla utringue macula magna, fla va. — Nucha lineola in medio et alia minori utrin- que flavis. — Thorax ater lineola antica lata, alia minutissima angusta sub alis, puncto ante alas et alio calloso in basi alorum ipsa, inter coxas anterio- res in plura utrinque macula magna, malleo simili, scutello et linea transversa sub scutello flavis, in metathorace utrinque macula triangulari, dorsali et alia rotunda, laterali flavis. — Abdomen petiolatum, atrum: petiolo apice duabus maculis rotundis, valde contiguis; segmento 2., 3. apice maculis duabus late- ralibus. — Venter niger, nitidus: segmento 2. flavi-. cante duabus macnlis lateralibus quadratis, magnis, fuscis; 3. et 4. in medio linea lata, longitudinali, fla- vicante. — Alae hyalinae, limpidae, stigmate ferru- gineo nervisque fuscis. — Pedes flavi: coxis anterio- ribus flavis, posticis supra flavis subtus nigris ma- cula flava, omnibus puncto supra albido; trochan- teribus atris; femoribus anterioribus postice tantum basi nigris, posticis vero basi annulo lato nigro; ti- biis omnibus basi parum fuscis, In Fabr. museo praeter hunc descriptum ma- rem unum quoque specimen est, quod vero: Var. a alia species et vaginalorius quidem, quam Panz. Fn. Germ. 79. tab. 9. delineavit, accuratissime est (vid. praeced.). 87 Adn. (Fabricium neque in mantissa Insect, ne- que in Ent. syst., neque in Syst.-Piez. hujus tam in- signis speciei descriptionem accuratam dedisse et omnino de multis insignibusque thoracis maculis ni- hil dixisse, mirandum vere est. Qua ex causa ma- gis vel ignoscendum est, si Cl. Panz. hanc speciem in Fn. Germ. go. tab. 9. sub nomine nolatorius accu- rariissime adumbravit et in Rev. crit. Ichn. rotatorium suum Ichn. notalorium Fabr. vere esse, false notavit (comp. N. 16); Panz. enim Ichn. notatorius et Ichn. de- signalorſus Fabr. una eademque species sunt. Quam- quam Cl. Panzeri descriptio nolalortt cum mea non onmino convenit, maculam enim pleuricam, mag- nam, flavam utrinque sicuti maculam lateralem u- trinque in metathorace silentio transiit, minime ve- ro has specificas, sed hujus tantum speciei varieta— tis differentias esse credam. Panzer vero senten- tiam in Rev. crit. Ichn. notatorium suum et ichn. va- ‚riegatorium suum marem feminamque unius ejusdem speciei esse, omnino probo, cum anno anteceden- te hujus speciei unum specimen, Panz. fie. 75. tab: 11. Ichn. variegatorio, in omnibus simillimum legi, in quo pleurae maculae quidem desunt, metathora- cis quatuor vero conspicue adsunt; terebra, feminae signum, in mea specie quoque admodum conspicua est. Hujus speciei generis differentiae igitur in fe- mina essent: antennae albo annulatae, elypeus et la- bium superius nigra et macularum segmentt 3. absentia, Fabr. Citationes ex Linn. Syst. nat. et Fn. Sv. mea . sententia falsae sunt, quas igitur omisi; citatio vero ex Linn. Syst. nat. edit. XIII. recta est, cum Cl. Gmelin, pro Linnei, Fabricii phrasin specificam po- suit, quod vitium hic ut in aliis hujus editionis Jo- cis vituperandum est. In Jurine libro haec species deest, in hanc divisionem vero recte ponenda.) Beytraͤge zu Amphibiologie und Ichthiyologie v. Caup. Stellio. Les Stellions ordinaires lions vrais Daud. Agama Merr. Kennz. d. Gatt. / Vorderzaͤhne, 1 Eckzahn. Baden: zaͤhne pyramidenfoͤrmig mit den Einſchnitten der nackten Kiefern verwachſen, Zunge weich, rund und dick, Kopf kurz. Augendecken flach. Tympan freyliegend. Füße, 4 mit 5 be⸗ krallten Zehen. Keine Schenkelporen. Kopf geſchuppt. Ruͤcken mit hackerigen Schuppen in Querreihen. Schwanz rund, wirbelig mit ſtachelig gekielten Schuppen. Obgleich Laurenti und Schneider den Namen Stellio Cuv. Les Stel- auf andere Gattungen angewandt haben und er von Daud. und Hn. Curier in weiterem Sinne genommen wur— de, ſo glaube ich dennoch Entſchuldigung zu finden, bloß den Stellio der Alten damit zu bezeichnen. Dieſe Gattung gehört in meine Familie der Eckzaͤhnler. Stellio vulgaris Daud, Le stellio du Levant Cuv. Agama cordylea Merr. Tournefort voyage au Levant (jung). Le stellion des Anciens Geoffroy rept. d’Esypte pl. 2 fig. 4. Agama Sebae Merr. Seba 107. fig. 1. 3. (alt), h — —— 5 f — — —— | | 88 Uracentron. Les Fouettes - queue Cuv. Les stellions bätards Daud. Uromastix Merr. Kennz. d. Gatt. Die Zähne find fein, cylindriſch und an die innere Seite der Kiefern angefügt. Zunge weich, rund und dick. Kopf kurz. Augendecken gewoͤlbt. Augenlie⸗ der doppelt. Tympan freyliegend. Füße 4 mit 5 bekrall⸗ ten Zehen. Keine Schenkelporen. Kopf geſchuppt. Ruͤk⸗ ken und Bauch mit feinen koͤrnigen Schuppen. Schwanz wirbelig mit ſtachelig gekielten Schuppen. Dieſe Gattung iſt verwandt mit Uromastix, Stellio und Tropidurus. Hierher gehören: Uromastix coeru- leus und azureus. 1 Exypnestes. Tejus Merr. Tupinambis Daud., Spix. b Kennz. d. Gattung. Die Zähne find fein, cylindriſch, an der Spitze gezaͤhnelt und an die innere Seite der Kies fern angefügt. Keine Gaumenzaͤhne. Augen mit Augen⸗ liedern. Zunge breit, flach, an der Spitze tief geſpalten, an der Wurzel mit pfeilförmigen Flügeln, Tympan freylie⸗ gend. Fuͤße 4 mit 5 bekrallten Zehen. Kopf mit getaͤfel⸗ ten Schildern. Rücken fein und gleich geſchuppt. Bauch mit vielen kleinen Taͤfelchen in Querreihen belegt. Mor: der» und Hinterfuͤße ohne Schilder. Schwanz ſchindelartig geſchuppt. Schenkeloͤffnungen. f Dieſe Gattung, zu der vielleicht Crocodilurus”Spix als Abth. gehören koͤnnte, ſteht zwiſchen Tejus und Vara- nus. Mit erſterer hat fie die Bildung der Zunge, der Zaͤh— ne und die Form der Kopfſchilder und das Vaterland, mit letzter Schuppenbildung des Bauches und der Glieder ges mein, Narke, Raja Gmel. Torpedo Schneid. Kennz. der Gattung. Scheibe des Körpers rund. Ruͤcken gewoͤlbt. Spritzloͤcher, die kurzen Roͤhren hinter den Augen. Schwanzfleiſchig, kurz mit einer Aüchenfloffe. Dieſe Gattung ift nahe mit Torpedo verwandt, von welcher ſie der gewoͤlbte Rücken und der Mangel der ei⸗ nen Schwanzruͤckenfloſſe unterſcheidet. Eine Art. Raja Gro- noviana Lacep. Raja capensis Gmel. Dieſe von Gronov zuerſt und ſehr genau beſchriebene Roche ift elec— triſch und lebt am Vorgebirg der guten Hoffnung. Leyd⸗ ner Reichsmuſeum. ö Raja Cuv. Unter den Arten herrſcht bis jetzt noch eine ziemliche Verwirrung, die ich während meines Aufent⸗ enthaltes in Holland, zu loͤſen, mich beſtrebte. Raja rubus Bloch Gmel. iſt Raja clavata Linn. In ihrer zarteſten Jugend, gleich nachdem fie dem Ey entſchluͤpft iſt, trägt dieſe Roche eine Reihe Stacheln auf Ruͤcken und Schwan⸗ ze. Im mittleren Alter erzeugen ſich noch 2 Reihen Sta- cheln am Schwanze und ſie wird alsdann rubus Bloch. Im begattungsfähigen Zuſtand verlieren fie alle Stacheln, fo wohl auf der Fläche der Koͤrperſcheibe als auch am Schwan⸗ ze und es erzeugen ſich auf letztem 4 Reihen kleinerer Sta- cheln. Die Stacheln ſind Erzeugniß der Haut und wer nach ihnen die Arten unterſcheiden will, kann die Anzahl der Ar⸗ ten ins Unendliche bringen. Raja rostrata Lacep. iſt ba- Ba. u tis, ebenſo find hoͤchſtwahrſcheinlich mareinata, rostellata und asterias Altersverſchiedenheiten von batis. Als eigene Arten find undulata Lacep., rubus Gmel., miraletus Rond. zu betrachten. Rachycentron. Gasterosteus Linn. Kennz. der Gattung. Zähne fein und borſtenfoͤrmig; Kopf plattgebruͤckt. 7 Kiemenſtrahlen. Bruſtfloßen klein; Bauchfloßen 7ſtrahlig. Erſte Ruͤckenfloße enthält freye, von einander entfernte Stacheln. Zweyte Ruͤckenfloße und die Af⸗ terfloße lang, vom Schwanze unterſchieden. Schuppen Dieſe Gattung hat ſehr viel ähnliches mit Echeneis und hat nur die freyen Stacheln mit Centronotus gemein, die ſich durch den zuſammengedruͤckten Koͤrper ſehr von die⸗ ſer unterſcheidet. Eine Art Rachycentron typus. Gasterosteus canadııs Linn. Syst. nat. Ed. XIII. p. 1526. (Strahlen der Bruſtfloße 2 iſt ein Druckfehler, denn es muß 20 heißen.) Motta Russel Tishe. Ceix- upira Marcgraye Hist. Bras. p. 158. mit einer kenntli⸗ chen Abbild., an welcher der Zeichner die Bauchfloße vergaß. Dieſer Fiſch kommt ſowohl bey America als auch bey Oſt⸗ indien vor, erreicht eine ungeheure Größe und die Dicke eis nes Mannes. Im Alter iſt der Schwanz gabelfoͤrmig, der in der Jugend gerade iſt. Im Alter einfarbig ſchwarzbraun, in der Jugend ſilberfarbig geſtreift. ; 7 Monographie der Gattung Uraniscodon. Kennz. der Gattung. Zähne fein, cylindriſch, an die innere Seite der Kiefern angefuͤgt, 3 einfache ſpitze, ſcharf nach hinten gerichtete Gaumenzahne. Zunge dick, weich, an der Spitze rund; Kopf kurz, Augen mie doppelten Augenliedern und gewoͤlbten Augendecken. Tym⸗ pan frey liegend. Naſenloͤcher an der Spitze der Schnauze. Nuͤcken rund, Schwanz zuſammengedruͤckt, ſpitz auslaufend. Füße 4 mit einfachen gleichdicken bekrallten Zehen. Keine Schenkeloͤffnungen. Kopf geſchuppt. Augendecken geſchuppt oder mit kleinen Schildchen. Wirbel meiſt mit einem gro⸗ ßen Schilde. Ruͤcken mit gekielten Schuppen. Ruͤcken firſte theils gezahnt, theils glatt. Schwanz ſchindelartig geſchuppt, mit und ohne Kamm, Zußertremitäten geſchuppt. Die Arten biefer Gattungen leben in America, wor fie) nach den Zeugniſſen der beruͤhmten Reiſenden Don Felix’ d' Azara, des Prinzen von Neuwied und des Herrn Prof.“ von Spix, ſich meiſt auf Bäumen aufhalten. Von Ur. picta (Agama picta, Pneustes prehensilis Merr.) iſt es durch den vortrefflichen Azara bekannt, daß er mit Hilfe ſeines Schwanzes klettert, welches doch nach dem meiſt feinen, ſchindelartig geſchuppten Schwanze zu ſchließen, waheſchein⸗ lich allen ubrigen in mehr oder minder ſtaͤrkerem“ Grade: eigen ſeyn mag. Die Schwaͤnze, wenn ſie abbrechen, «res! producieren ſich, allein ohne Knochen und mit verkümmer⸗ ten Schuppen, welches ſie mit den meiſten Gaumenzaͤhn— ern: als Iguana, Lacerta, Seincus und den nacktaugi⸗ gen Geckonen gemein haben. Dieſe Eigenſchaft erinnert an die Reproductionskraft der Salamander und Tritonen und Iſis 1826. Heft 1. X. Lophyrus auronitens Spix tab. 15, — 90 verräth eine andere Stufe der Bildung als die, welche Cha maeleo, Draco, Galotes, Agama etc., bey welchen ſich dieſe Kraft verloren hat, einnehmen. Sie wechſeln die Far⸗ ben wie Chamaeleo, Trapelus, Anolis, Calotes; und die⸗ ſe Eigenheit, welche den Spaniern durch das Chamaͤleon bekannt war, erwarb ihnen in Suͤdamerlea den Namen Camaeleo. Die Jungen prangen mit lebhafteren Farben und ſchaͤrferer Zeichnung als die Alten. Daudin und Merrem zählten die ihnen bekannten Arten dieſer Gattung unter Agama, mit welcher ſie im Aeußeren auch viele Aehnlichkelten haben. Hr. Prof. Merz rem bildet aus Agama picta Neuw. (prehensilis Daud) feine Gattung Pneustes, allein bezeich net fie mit meiſt unrichtigen Characteren, wie ich ſchon in der. Iſis Stes Heft 1825 aufmerkſam gemacht habe. Herr Pryfeſſor v. Spix ſtellte ſie nach mir, in ſeinen Novae species lacèr- tarum, unter dem Gattungsnamen Lophyrus zuſam men, vermiſcht fie aber wieder durch feine Agama hispida mit feiner. Gattung Agama. In dieſe Gattung gehören 5 Ar⸗ len, bie ich kurz characterſſieren wil!;?;; 1. Uraniscodon superciliosa. Rand der Augendecke“ nach hinten mit einer Spitze beſetzt. Nacken, Ruͤckem und der ganze Schwanz mit einem Kamme. Seiten des! Koͤrpers mit einem breiten mellenförmigen Streifen. Das junge Thier hat ſchwarze Querſtreifen uber den Kopf?: EHRE e 1 7 f Lacerta superciliosa Linn. Agama superciliosa Merr. nicht Daud. * Lophyrus xiphosurus Spix tab. Agama stel- laris Daud. Merr. (eine verſchoͤnerte nicht ſeltene Varietät) Seba 92 fig. 2. 7 2. Ur. rhombifer. Augendecken geſchuppt. Nacken, Rüden und ein Theil des Schwanzes mit einem Kamme. Ueber den Ruͤcken hin zieht ſich eine Kette von 5 rhom⸗ biſchen oder runden Figuren. Vordertheil des Kopfes mit gelben Querbaͤndern. i er 283 Lophyrus rhombifer Spix tab. XI. Loph. al- bomaxillaris (jung) Spix tab. 13 fig. 2. Un petit lé- zard Voy. dans l' Amer. merid. par D. F. Azara pu- bliee par Walkenaer p. 245. “ ti 81 Ur. margavitaceus. Augendecken geſchuppt, Na⸗ cken, Rücken und ein Theil des Schwanzes gekaͤmmt. Zwey rhombiſche Figuren hinter jeder Augendecke. .. Ein durch Alter entfaͤrbtes Thier, das wahrſcheinlich eine Zeichnung wie rhombifer hat. Lophyrus margaritaceus Spie tab. XIII. fig. 1. ae 4. Ur. Umbra. Augendecken kleingeſchildet. Wirbel. mit einem Schilde. Nacken mit einem Kamme, Ruͤcken 1 11° 1 41 20 110408 4 £ ® Dandin, Latreille und Guvier beſchreiben unter bieſem Namen Agama tigrina oder. cristata Seba 94. 4. Ich irrte daher, indem ich tigrina zum Typus meiner Gat⸗ tung Gonecephalus machte, zu welcher bis jetzt nur Aga- ma gigantea Ruhl Seba 100 fig.‘ 2 oder Iguana chamae- leolina Laur, gehört. Der Name tigrina kann bleiben, nur das Citat iſt zu rn * * 91 Lacerta umbra Linn. Agama umbra Merr. Lophyr. ochrocollaris Spix tab. XII. ſig. 2. mit ſchwa⸗ chen gekielten Schuppen. Ruͤcken mit dunklen Querbän⸗ dern. 5. Ur. picta. Nacken und Rüden mit einem Kam⸗ me. Korper mit 4 braunen Querbaͤndern. Agama picta Princ. Max. gte Lief. Agama prehensilis Daud. Pneu- stes prehensilis Merr. Chamaeleo second. Voy. dans Pamer) merid. p. 242. Lophyrus pantherus Spix. tab. XIII. fig. 1. (2) | 6. Ur. catenata. Nacken, Rüden und ein Theil des Schwanzes mit einem Kamme. Ein wellenfoͤrmiger brau⸗ ner Laͤngsſtreifen auf jeder Seite, welcher nach dem Bauche hin von einem helleren begrenzt wird. Agama catenata Princ. Max. Ste Lief. Agama paraguensis Daud. Merr. Chamaeleo prémier Azara p · 241. Ur. plica. Augendecken geſchildet. Wirbel mit ei⸗ nem Schilde. 2 erhabene Laͤngsfalten an jeder Seite. Lacerta plica Linn. Agama plica Merr. Agama plica et umbra Daud. Ur. hispida. Augendecken geſchildet. Wirbel mit ei⸗ nem Schilde. Seiten mit ſchief nach dem Ruͤcken hinlau⸗ fender Schuppenreihe. Alle Schuppen hoch gekielt. Kehle flach. Schwanz an der Wurzel plattgedruͤckt mit ehr gro⸗ ßen hochgekielten Schuppen. Agama hispida vel tuberculata Spix, Agama cy- clurus Spix tab. 17. fig. 1. Agama nigricollaris Spix tab. XVI. fig. 2. Beſchreibung bekannter Carabicinen v. Dr. den neuer und weni 5 zweyer Decaden ne 9 4 Kpfrtaf. A. Palliardi. Wien bey Heubner 1825. 8. 44, (ſchwarz). Nach einer etwas weitlaͤuftigen Einleitung uͤber das, was Art und Abart feyn ſoll, kommt der Verf. zur Ber ſchreibung der Kaͤfer ſelbſt, welche uns in jeder Hinſicht wohl gerathen zu ſeyn ſcheint. Die De chreibung iſt in la⸗ tein. Sprache, der gewöhnlich noch eine beſondere Schilde⸗ rung in deutſcher Sprache folgt. Voran der Character in Abhiger Kuͤrze; dann der Aufenthalt (meiſt im oͤſtlichen Europa), darauf die Laͤnge und zwar der einzelnen Theile, dann Beſchreibung dieſer Theile, unter den Rubriken: Ca- put, Antennae, Thorax, Scutellum, Elytra, Pectus, Abdomen, Pedes. Jede Gattung nimmt zwey Seiten oder ein Blatt ein. Es find folgende: Carab. euchromus. . paraysi. Croatia. . collaris. Banat. . Escheri. Banat. . graniger. Ibid. Banatus. 1. 5. 4 5 9999 — 1 92 6. C. fastuosus. bi. I' en Nn: 7. C. Besseri. Podolia. i 8. C. praecellens. Sirmia. f 9. C. erythrops. Volhynia et Podol. 10. C. alternans. Sicilia. 11. C. aeruginosus. Sibiria. 12. C. Henningi. Ibid. 13. C. Mussini. Caucasus. 14. C. montivagus. Banat. 15. C. fuscus. Sabaudia. 16. C. Boeberi. Caucasus. 17. C. Carpaticus. N 18. C. semigranosus. Banat. 19. C. chalybaeus. Ibid. | 20. C. Schüppelli. Ibid. Sind alle abgebildet aber nicht illuminiert, was bey Inſecten nicht gut iſt. Außer dem Leibe, der von oben in natuͤrlicher Groͤße abgebildet iſt, ſind noch insbeſondere die Fluͤgeldecken ums doppelte vergroͤßert, und mit allen einzel⸗ nen Zeichnungen abgebildet. Die Zahl der Fußglieder iſt angegeben, ſelten aber der vordere Umriß des Kopfes, wel⸗ cher gewöhnlich mit den Oberkiefern verfließt. Dieſe Schrift’ iſt allerdings ein dankenswerther Beytrag zur Entomologie; wir koͤnnen uns aber doch der Ueberzeugung nicht entfchlas gen, daß es fuͤr die Wiſſenſchaft beſſer waͤre, wenn der Verfaſſer ſeine Beſchreibungen und Zeichnungen in Sturms oder Germars Inſectenfaunen geſchickt haͤtte. Es iſt ja platterdings unmoͤglich, die vielen kleinen Ab» handlungen zu kaufen; und wenn man ſie auch hat, wie ſehr erſchweren ſie das Aufſuchen und mithin das Studium! Die Naturforſcher muͤſſen ſich zur Herausgabe gleicher Ges genſtaͤnde vereinigen, wie die Franzoſen; ſonſt koͤnnen ih⸗ re Arbeiten nie imponieren. Indeſſen iſt es erfreulich, daß im Wiener Nat. Cabinet ſich immer mehr und mehr Na⸗ turforſcher finden, welche deſſen große und berühmte Schaͤ⸗ tze der Welt mittheilen; gewiß eine Folge der großen Libe⸗ talitaͤt, womit die gegenwärtigen Vorſteher Allen entgege kommen, welche darin arbeiten wollen. Was die Feſtſtellung der Art betrifft, fo reichen die vom Vrf. angeführten Beſtimmungen von Linn. u. Fabri⸗ cius keineswegs hin, im vorkommenden Falle zu entſchei⸗ den. Species tot sunt, quod diversas et constantes formas in hoc globo produxit inſinitum ens. L. — Spe- cies insectorum tot numeramus, quod diversae for- mae constantes existunt hodie. Fabr. Damit iſt nichts geſagt, denn die Races der Hunde und die Abarten der meiſten Gemuͤſepflanzen und Getreide ſind auch beſtaͤndig. Es gibt nun einmal keinen anderen Character als die Paa⸗ rung, welche ohne Noth und Zwang Stati findet. Was ſich in der freyen Natur mit einander paart, das gehoͤrt zu einer Species, es mag Übrigens geſtaltet ſepn, wie es will, 93 Betracht ungen N ‚über einige americaniſche Thiere aus der Sippe Autilope , don Ch. H. Smit h. (Lin. transact. XIII. P. 1.) Antilope furcifer, Prong-horned Antelope. Tra- wels of Lewis and Clarke. Le Cabris oder Cabree der canadiſchen Reiſenden? ! Die bier gelieferte Beſchreibung und Abbildung ift nach einem Exemplar in Peels Mufeum zu Philadelphia und das einzige, welches ſich von denen, welche Lewis und Clarke eingeſchickt haben, erhalten hat. 5 Altes Männchen. Laͤnge von der Naſe bis zum Schwanz, 5 F. 8 8. Höhe des Widerruͤſtes — — 3 Länge des Kopfsz —— “ — 12—.— des Horns in grader Linie — 1 — 9 — Laͤngs der Kruͤmmung — 6 Abſtand der Hoͤrnerſpitzen ? — „ — 10%; Amfang des Leibes — — 3 — 4— Laͤnge des Schwanzees — — e Inm Allgemeinen gleicht dieſes Thier der Gemſe, iſt jedoch viel größer, Naſe klein, Naſenloͤcher wie bey Scha⸗ fen, Stirn breit, Ränder der Augenhoͤhlen vorſpringend; über und etwas innerhalb des hinteren Theils der Augen⸗ hoͤhten ſtehen die Hoͤrner, welche in Geſtalt und Character von allen anderen abweichen; unten 5 Zoll im Umfang, ſeitlich zuſammengedruͤckt, inwendig faſt flach, auswendig rundlich, ſchwach runzlig und geſtreift, und beſonders in- wendig mit kleinen, hornigen Perlen bezeichnet, wie am Hirſchgeweih. Von unten bis 7 Zoll hoch behalten fie die— ſelbe Dicke, wo der Vordertheil in einen zuſammengedruͤck⸗ ten, geſtreiften Zinken ſich endigt, der auf- und vorwaͤrts ſieht und eine Gabel bildet mit dem hinteren Theil, wel⸗ cher ſogleich rund wird, ſich zuſpitzt, nach hinten und in⸗ nen ſich kruͤmmt, und in eine ſtumpfe Spitze endigt. [Der vordere Zinken iſt etwa 2 Zoll lang, der hintere 4 — 5]. Auf dem Kopf ſind die Hoͤrner etwa 2 Zoll von einander, braͤunlich ſchwarz; die hornige Subſtanz iſt am Grunde bünn und etwas durchſcheinig, die innere Höhle 2 Finger weit. Zaͤhne ſcheinen wie bey den Antilopen zu ſeyn. Kei⸗ ne Thränen, auch keine Höhlen hinter den Hörnern wie bey der Gemſe, Ohren etwa 6 Zoll lang, ſchmal, ſpitzig, fahl, inwendig mit langen, weißen Haaren beſetzt. Stirn, Naſe, Schlaͤfen, Hals, Ruͤcken und Keulen fuchſigbraun, Seiten blaͤſſer: Lippen, Kinn, Kehle, ein Fleck unter den Ohren, einer unter der Kehle, Bruſt und Bauch gelblich weiß: Kreuz und Blume hellweiß. Alle Beine glänzend ochergelb, dünn, doch feſt, bas Feſſelbein iſt be⸗ deutend lang, die Hufe ſchmal, ſpitzig und ſchwarz, kaum 1½ Zoll lang; keine Haarſchoͤpfe an den Knieen. Haar weich und grad, geht leicht aus; von den Schultern an iſt es längs ‚des Halskammes vorwärts gerichtet, und von den Hoͤrnern an, wo es laͤnger iſt, ruͤckwaͤrts; bepde Rich⸗ tungen kommen am Hinterhaupt zuſammen und bilden ei— nen kleinen Schopf; Augen braun. Das ganze Thier zeigt einen Character, der Staͤrke mit Schoͤnheit verbindet. Ich zeigte die Abbildung einem verſtaͤndigen Indier von der 94 Kluche Nation, welche den weſtlichen Arm der Stony Mountains bewohnt. Er kam von Notka sund, diente eis nige Jahre beym engliſchen Pelzhandel, ſprach engliſch und ſah aus, wie ein chineſiſcher Tartar. Er erkannte die Fi⸗ gur ſogleich, und ſagte, das Thier heißt Kistu- he oder kleines Elenn. Er ſagte, daß dieſe Thiere im Winter in die Ebenen kaͤmen, und dann mit langen, weißlichen Haaren bedeckt waͤren. 5 Finden ſich weit ausgebreitet im centralen Nordame⸗ rica, in kleinen Heerden, oder vielmehr Familien laͤngs der mittleren Gegenden der Stony mountains, wo fie das zu ſeyn ſcheinen, was die Gemſen auf den Alpen. Bisweilen unter dem americaniſchen Argali, welcher die Gipfel be: wohnt. Sie gehen bisweilen oͤſtlich am oberen Miſſuri und zeichnen ſich durch außerordentliche Schnelligkeit aus. Werden dennoch von den Indianern mit Erfolg gejagt. Sie bilden einen Kreis und treiben die Thiere auf einen Huͤgel, der auf der andern Seite einen Abgrund hat; dann ſchrehen Alle laut auf, wodurch die Thiere erſchreckt, hin⸗ unterſpringen u. todtſtuͤrzen; in einem einzigen Treiben hat man über 60 Cabrits und dickhoͤrnige Schafe bekommen. Antilope palmata, Mazame? Hernandes, Davon kenne ich bloß die Hörner, welche im Muſe⸗ um des chirurgiſchen Collegiums, Lincolns — Inn Fields, aufbewahrt werden. Sie ſtammen von Hunter her, aͤh⸗ neln ſehr den vorherbeſchriebenen und gehoͤren wahrſchein⸗ lich einer anderen Gattung oder wenigſtens einer Varietaͤt an. Ein Theil ihres Grundes fehlt. Das uͤbrige iſt et⸗ wa 11 ½ Zoll lang nach der Krümmung. Unten ſind ſie 2 ½ Zoll breit und 1 dick. Vorder, und Hintertheil ſind in eine ſcharfe Kante zuſammengedrückt. Die Seiten ſind voll Knoten und Streifen, faſt 7 Zoll lang gegen die Spi⸗ be; der vordere Theil endet in einen zuſammengedruͤckten, blattartigen, ſtumpfen, abgebogenen, geſtreiften Lappen voll Knoten; der hintere Theil iſt ein runder, zulaufender, ha— kenfoͤrmigen Zinken, viel größer als der vordere Theil. An dem Kamm, welcher den blattförmigen Theil mit dem hin⸗ terſten verbindet, ſind 2 kleine, hornige Knoten, die wie die Knoſpen eines jungen Zinkens ausſehen. Die Hoͤrner ſtehen wahrſcheinlich fo, daß die hinteren Lappen gegen eins ander gebogen find. Der Durchſchnitt des Horns iſt rau⸗ tenförmig, bey A. kurcifer aber elliptiſch; das erſte Horn iſt auf beyden Seiten geſtreift und voll Knoten, das vom letzten aber iſt nur auf der Vorderflaͤche geſtreift und auf der äußern voll Runzeln; auch find die Hörner der A. palına- ta größer als die von A. furcifer, welche doch einem aus: gewachſenen Maͤnnchen angehören. Schrebers Abbildung von Cervus pygargus Pall. gleicht ſehr der erſten Gate tung. Die alten Schriftſteller von Nordamerica ſcheinen dieſe Thiere gekannt zu haben. Hernandes fagt: Maza- mes caprarum mediocrium panlove majori constant magnitudine; pilo teguntur cano et qui facile ayel- latur, fulvoque; sed-lateribus et ventre candentibus, Cornua gestant juxta exortum lata, ac in paucos par- vosque teretes ac praeacutos ramos divisa et sub eis oculos, — Recchi hat dieſes wohl eingeſehen, indem er ſagt: hos (teleth-calmagame et tlemamagame) ego 2% 95 4 potius "eompntaverim in capreos quam inter cer- vos (apud Hernandesium L. IX. c. 14. p. 324.) Antilope mazama, Antelope of honduras? An- ders. hist. of honduras 8. Mazame seu Cervus cor- nutus Seba Taf. 42. fig. 3. Büffon nimmt in feinem Article des Mazames an, daß in America zur Zeit der Entdeckung weder Bifamıs thiere noch Antilopen und Ziegen geweſen ſeyen; daher machte er aus den Thieren von Recchi im Hernandes Hirſche und Rehe. Seba fagt aber ausdruͤcklich, daß feine zwey Figuren aus Neufpanien ſtammen. Daß wenige ſtens eine Gattung davon im wärmeren America vorkommt, kann ich ſelbſt wahrſcheinlich machen. Als ich vor einigen Jahren an der Kuͤſte des mexica⸗ niſchen Meerbuſens war, brachten mir am St. Juan-Fluß Quitos Indianer ein Thier, das kleiner als eine Hauszie⸗ ge, aber hoͤher auf den Beinen war; ſah aus wie ein kleines Schaf, hatte aber Haare ſtatt Wolle; Hoͤrner 6 Zoll lang, ſchwach geringelt, dunkel, nach hinten ‚gebogen und ſpitzig. Leibesfarbe blaß rothbraun, Bauch, Seite der Fuͤße, Bruſt und Kinn gelblich weiß, uͤber den Augen und Naſenloͤchern grau, Schwanz dick und kurz. Fuͤße ſtaͤrker als die der arfricaniſchen Antilopen, Hufe ſchwarz, das ganze Thier etwas ſchwerfaͤllig. Seba hat diefes Thier abgebildet und ſagt? Mazame seu Cer- vus cornutus. tisque est et bina gerit tornata quasi cornicula, in acutum recurvumque apicem convergentia, retror- sum reclinata. Auriculae grandes, flaccidae; at ocu- li venusti. Cauda crassa, ‚obtusa. Pilus totius corpo- ris subrufus est, paulo tamen dilutior, qui caput et ventrem tegit. Femora cum pedibus admodum habilia. * Buͤffon, welcher feinen ‚Cariacou mit dem Mazame verwechſelt, bemerkte nicht, daß der Cariacou oder das Weibchen des guianiſchen Bajeu = Hir- ſches eine kleine, feuchte Schnauze hat, wie alle Hirſche, waͤhrend die Mazames oder Antilopes deſſelben Landes eine Schafnaſe haben, wenigſtens ‚fo weit meine Beob— achtungen reichen. So viel ich mich erinnere, ſagt Anz derſon, daß dieſes Thier der Antilope dorcas völlig glei: che. Das Exemplar, welches ich geſehen, ſchien aber um den Kopf der chineſ. Antilope oder ſelbſt der Ant. saiga, aͤhnlicher als der A. dorcas, Doch mag ſeine Meynung richtiger ſeyn. * Das Wort Mazame ober Magame ſtammt von dem mexi- caniſchen Magatl, welches Humboldt unrichtig dem virgin. Hirſch beylegt. Was Wort iſt aber fipp. für die Hirſche, Antilopen und Biſamthiere von America. Tetlelcal- Ma- game, Temma Magame, Magatl chichiltic , Yziac Ma- game, Tlamacas que Magatl, Quauht Magame und Tla- huica Magame, bedeuten Alle verſchiedenen Thiere, wor⸗ unter ſicherlich nicht Alle Hirſche ſind. 5 Da ich keine Abbildung vom Thier habe nehmen koͤnnen, ſo ziehe ich es nur aus dem Gedaͤchtniſſe her. Sebas Sammlung wurde vom Prinzen von Oranien gekauft und kam nachher nach Paris, wo ſich vielleicht das Thier noch befindet. Die Hörner haben große Aehnlichkeit mit Anti- Lope lanigera und sumatrensis. 2 * Ba sr sEnre — innere Haec species omnino differt ab illa quam Guinea profert. Capite et collo crassis cur- 96 Ant. temamazama, cervns Macatel chichiltic ° seu temamazamee? Seba: Capra pudu Molina?, Ovis pudu Linn. Spring-buck uon New-Jersey? ? Dieſe 4te Gattung american. Antilopen iſt zweifelhaf⸗ Ler, war aber, nach der Meynung der Eingebornen dex vereinigten Staaten, frühet haͤufig in dem Staate von Neu⸗Jerſey und ſey es noch jetzt manchmal. Der Name Springbuck iſt das verdorbene holland. Springbock, wel⸗ cher das Männchen der Ziege iſt. Dieſer Name iſt be⸗ zeichnend, da in den Waͤldern, wo ſich die Holländet zu⸗ erſt anjiedelten, das americaniſche Reh und der ditginiſche Hirſch häufig vorkommen und fie alfo wohl ein Hirſchge— weiße von Vockshoͤrnern unterſcheiden konnten. Im Mu⸗ ſeum zu Philadelphia iſt ein Stuͤck von einem Schädel mit Hörnern aus Jerſey, welches vom Springbuck herkommen ſoll; fie gehören aber entſchieden einem Hirſch an, und ent⸗ weder einem jungen eder einer unbeſchtiebenen Gattung. Ich habe von einem Americaner eine Zeichuung von einem Thier erhalten, das an den Quellen des Red-River ges ſchoſſen worden. Geſtalt leicht und ſchlank; Naſe klein und ſchafartig; Ohren lang, ſchmal und abgerundet; Schwanz einige Zoll lang, aufrecht getragen, wie bey der Ziege. Bey der Zeichnung ſtand: „wie ein großes Zicklein, Hörner über 5 ¼ Zoll lang, ſchwarz, ſchlank, unten runz⸗ lig, liegen grad längs der Fortſetzung der Stien, neigen ſich zuſammen und biegen ſich dann unter einem kleinen Winkel rückwaͤrts.“ Farbe wie des Rehbocks, doch etwas röther, Maul, Fleck auf der Kehle, Bauch, innere Seite der Fuͤße und Untertheil des Schwanzes weiß, Augen dun⸗ kel und voll. i Nach diefer Beſchreibung kann man das Thier wohl kaum fuͤr eine verwilderte Ziege anſehn, ſtimmt mit Ovis Pudu Molina überein, Sebas Abbild. aber und noch mehr feine Beſchreibung iſt ganz gleich. Er ſagt bey Taf. 42. Nr. 4. Cervus magatl chichiltic s. Tuna maca- ne dictus. Horum ingens numerus per alta montium novae Hispaniae divagatur, qui gramine, foliis, her- bisque victitantes, cursu saltuque velocissimi sunt Europeos cervos habitu referunt sed instar hinnulo- rum walde parvi. Cornua tornata recurvatum in acumen convergunt, quae singulis annis, nova spira acuta aetatem animalis produnt. Cornunm color co- racinus. Oculi auresque magni et agiles. Dentes praegrandes et lati Cauda pilis longis obsita; bre- vioribus et dilute spadiceis universum, corpus ve- stitur. 17 EBIRE NR Bey Hernandes 325 finden wie ein ähnliches Thier abgebildet, aber mit viel ſchwerfaͤlligeren Verhaͤltniſſen. Sein Exemplar iſt vielleicht eine Varietaͤt, denn es unter⸗ ſcheidet ſich: brevissimis cornubus, acutissimisque, co- loris fulvi, fusci et inferne albi, von dem obigen, gleicht aber in der Farbe des Bauches meiner Figur. Antilopedanigera, Rupicapra amer, Blainv., O vis montana Ord. Dieſe Gattung hat einen zuſammengeſetzten, ſehr ab— weichenden Character. Bl. hat ſie neben die Gemſe geſtellt, aber unrichtig, die Ant. furcifer gehoͤrt eher dazu. Das . g 5 von ihm beſchriebene Exemplar iſt das naͤmliche, welches ſich im Muſeum der Linn. Geſellſchaft befindet. Ords Erem: plar im Mufeum zu Philadelphia iſt“ ſehr unvollſtändig, jung, ohne die langen Haare, und mit feiner Wolle be⸗ deckt. f 201 Iſt größer als Schaf, Naſenloͤcher, Naſenfirſte und Stellung der Augen wie beym Widder, Ohren ziemlich lang und ſpitzig, inwendig voll langer Haare. Hals kurz, Leib lang, Stummelſchwanz, Beine kurz, der ganze Bau ſehr kraͤftig, Farbe ganz weiß. Die Dicke des Leibes iſt betraͤchtlich durch ein Flies von langen, graden, gelblichen Haaren verdickt, die aber weicher anzufuͤhlen find, als die von der Ziege: dieſes Haar iſt beſonders häufig unter der Kehle und den Schultern, auf Hals, Ruͤcken u. Schwanz; es bedeckt die Oberarme und die Kniekehle: darunter liegt eine dichte, flaumige Wolle von weißer Farbe, welche ſich bey jungen Thieren wie ungeſponnene Baumwolle anfuͤhlt: im Geſicht und an den Beinen iſt das Haar kurz und dicht, wie bey den Schafen, Augenlieder weiß. Die Hörner, wel⸗ che aber bey dieſem Exemplar nicht auf dem Kopfe ſtehen, ſind 5 Zoll lang, unten 1 Zoll lang, unten 1 Zoll im Durchmeſſer, ſchwach nach hinten gebogen, mit 2 oder 3 Ringen, und enden in eine ſtumpfe Spitze; fehlen wahr— ſcheinlich den Weibchen. Die Hoͤrner zu Philadelphia ſind nicht uͤber 3 Zoll lang, an der Wurzel iſt eine Art Krone ½ Zoll hoch, Spitzen etwas gebogen und ſcharf, ſchwarz. Füße kurz und ſenkrecht, Hufe agathſchwarz, hoch, breit und mit tiefen Gruben in der Sohle. 2 Irre ich nicht, fo hat Vancouver dieſes Thier zus erſt bey Nootka entdeckt. ſich fo weit ſuͤdoͤſtlich, als der Lake of the Woods beym Lake superior, von da bewohnt es die Gegenden weſtlich von der Hudſonsbay, bis an die Kuͤſten des noͤrdlichen ſtil⸗ len Meeres. 1 e an Wahrſcheinlich bildet dieſe Gattung mit den 2 vori igen eine kleine natürliche Familie, und die 2 erſten eine andere, und ſie werden von den Antilopen der alten Welt getrennt werden muͤſſen, was aber erſt zukuͤnftige anatom. Unterſuchungen entſchefden koͤnnen. N g Abgebildet ſind: = Antilope furcifer, Hörner von Ant; palmata, Ant, lanigera. 75 r V als nee ; von Grönland, don E. Sabine, beobachtet im Jahr 1818, nn transact. Vol. XII. p. 27 g Von den 30 aus Grönland bekannten Voͤgeln habe ich 24 beobachtet und J neue dazu entdeckt. Das Schiff ſtieß ſelten ans Land. (Synonymie und Beſchreibungen ‚find ſehr ausfuͤhtlich; wie geben nur den Auszug.) N 1. Falco islandicus, Jerfalcon, candicans, islan- Jus, rusticoſus. Der junge — Falco gyrkalco, fuscus, ‚sacer. Nur einmal geſehen. ' g 98, 1826. Heft 1. Man verſicherte mich, es finde Haͤufig. 98 2. F. peregrinus, communis. Wahrſcheinlich iſt Bruͤnnichs Falco lanarius ein Merlin, Zu Falco lanar, Linn. gehört stellaris jung; wahrſcheinlich aus America. Corvus Corax. 5 4. Tetrao lagopus, rupestris; ptarmigan; haufig. 5. Emberiza nivalis, glacialis, montana; haufig. 6 Sylvia Oenanthe, wenig. * 3 3 I 1 7. Pringa maritima, striata, nigricans, truppweiſe. 8. Tr. cinerea, Sommervogel Tr. islandica, fer- ruginea, Wintervogel Tr. einerea, grisea, canutus. Einjaͤhrige, Tr. calidris, naevia, australis. Selten. 9. Tr. alpina, variabilis. Sommervogel Tr. al- pina, Dunlin, Wintervogel Tr. cinelus, Purre. Selten. 10. Charadrius hiaticula. 11. Phalaropus hyperboreus, Tringa hyperborea, lobata. Jung Tr. fusca. Selten. 12. Phal. platyrhynchos, Sommervogel Tr. fu- licaria, hyperborea var. 8. Wintervogel T. lobata. In der Mauſer Tr. glacialis. Jung Tr. lobata var. £. Selten. „ 6 B. Alca Alle. Häufig. 14. Uria Brünnichii, U. troile Br. Brünnid) hat die jetzt Uria troile genannte Gattung zuerſt unter dem Na⸗ men Lom via beſchrieben und eine andere Uria troile ge⸗ nannt, welches gegenwärtige Gattung iſt. Linn, hat Ans fangs dieſen Vogel Alca Lomvia genannt 1758, nachher troile 1761. Leach hat ihn als Uria Francsii aufgeſtellt. Der Character muß nun ſo geaͤndert werden: D. trolle. U. corpore fusco, pectore abdomine- que niveo, remigibus secundariis apice albis, rostro longitudine capitis; mandibula superiore quadruplo longiore quam lata. . Brunniclili. V. corpore fuliginoso, pectore abdomineque niveo, remigibus secundariis apice albie, -rostro capite breviore; mandibula superiore triplo longiore quamı lata, 15. Uria Grylle. Wintervogel Uria grylloides, baltica. Sommervogel Uria Grylie, Colymbus Gryl- le, Gryllus. 16. Colymbus septentrionalis, me. Einjaͤhrig Colymb. stellatus. Iymb. stellatus, borealis, Erwachſen Lum⸗ Zweyjaͤhrig Co- 17. Sterna hirundo, paradisea. 7 18. Larus marinus. ve, nur einmal geſehen. Jung naevius. 19. Lar. glaucus, giganteus, Burgermeiſter. 20. L. argentatus, neu. Bruͤnnichs L. argenta- kus iſt L. fuscus im Winterkleide. Aehnelt L. glaucus, beyden fehlt das Schwarze in den erſten Schwunglidern, un⸗ dterſcheiden ſich in Groͤße. Mein argentatus iſt 24 Zoll lang, Flugweite 4 Fuß. Iſt nach Temminck doch Lar. 15 deſſen ſchwarze Faͤrbung im Norden weiß werde. Alſo L Fuscus, glaucus. Wintervogel argentatus. Sommervo⸗ gel fuscus. Jung varius. Haͤufig. 21. P. eburneus, candidus. Häufig. 22. L. tridactylus. Sommervogel tridactylus, Wintervogel Ritti wake. Jung tridäctylus. Lar. Sabini, ſoll in Wien als L. collaris ſtehen; iſt in dieſem Bande ausfuͤhrlich beſchrieben: albidus, capite migricante, torque cer vicali nigro, rostro basi nigro, apice luteo, pedibus nigris, cauda forficata, (abgebild.). rissa. 24. Lestris parasiticus. In braunem Kleid Cata- racta coprotheres Brünn. Jung Lar, crepidatus, Cep- phus. 25. Procellaria glacialis; ſehr häufig. 26. Anas spectabilis; wie mollissima. Häufig, 28. A. glacialis, hyemalis. Dieſe find beſchrieben: außerdem Falco albicilla; Strix nyctea; asio; Häufig. 27. Anas mellissima. 7 Fringilla lapponica; linaria; Parus bicolor. Ardea cinerea; Scolopax lapponica; gallinago; Tringa interpres; Charadrius pluvialis (Apricarius); Alca impennis; torda (Pica) ; arctica; Colymbus glacialis; Procellaria puffinus; Mergus merganser; serrator; Anas anser; ber- nicla; boschas; clangula (glaucion), histrionica. ü Pelicanus carbo; graculus (cristatus); bassanus. Größte Moͤ⸗ { beſonders auf den 100 Das Schaf und die Wolle, deren Geschichte, Erzeugung, Wartung, Beredelu 175 Beur- theilung, mit Bezug auf die großen Vortheile, welche die Wolle, andel mit derſelben, nicht nur den ftädti- ſchen Gewerben, ſondern auch der landwirthſchaftlichen Betrieb⸗ ſamkeit in Deulſchland gewährt. Dargeſtellt v. 3. C. Ribbe, Prof. zu Leipzig. Prag bey Calve 1825. 8. 268. Dieß Buch kann als ein Coder von der ganzen Haus, haltung des Schafes betrachtet werden, indem es ſowohl die Naturgeſchichte deſſelben, feine Krankheiten, die Zucht, die Ber handlung der Wolle und den Handel mit derſelben aufs ausführlichſte ſchildert. Die Gegenſtaͤnde ſind ſo manchfal— tig, daß wir nicht im Stande ſind, ſie einzeln auszuheben. Das Buch zerfaͤllt aber in fünf Abtheilungen, wovon die erſte vom Schaf im Allgemeinen und von deſſen Vehand⸗ lung; die 2te geſchichtlich von den feinwolligen Schafen; die zte von der Veredelung derſelben durch ſpaniſche in al: len europaͤiſchen Laͤndern; die 4te von der Wolle überhaupt, und die Fte vom Wollhandel handelt. Es ſcheint uns nichts vergeſſen zu ſeyn, was nur irgend auf dieſen Gegen⸗ ſtand Bezug hat, und es wird daher gewiß jeder Schaf— zuͤchter dieſes Werk mit Nutzen um Rath fragen. ueber Racen, Kreuzungen und Veredelung der landwirthſchaftlichen Hausthiere. Herausgegeben v. Sturm, Prof. zu Bonn. Elber⸗ feld bey Buͤſchler. 1825. 8. 160. 2 Steintaf., nebſt einer Veſchrei⸗ bung des Skeletts der Hausthiere von Weber. Der Verf. iſt bereits durch ſeine vielen gruͤndlichen Werke als einer der erſten Landwirthe bekannt, und man kann daher von der Bearbeitung diefer Schrift um fo mehr etwas vollkommenes erwarten, da fie ganz auf eigene Ber obachtungen gegruͤndet iſt. Seine Anſichten find. bereits aus einer früheren ähnlichen Schrift befannt; hier find fie nur weiter ausgeführt und beſſer begründet, Die Haupturs ſache, welche nach dem Verf. die Racen bedingt, ift der Aufenthalt. Früher hatte er nur Söhen- und Tiefenthiere, jetzt aber theilt er ſie in I. Bergthiere: Schafe, an. 2. Ebenenthiere: Pferde. 3. Tiefenthiere: Rinder. 4. Sumpfthiere: Schweine. Nach dieſem Princip theilt er nun auch die Racen bey einer jeden Species ein: z. B. Pferde der trocknen Eb— nen find: das arabiſche, aͤgyptiſche, perfifche, ungariſche, engliſche u. ſ. w. Pferde der Niedrigungen: das daͤniſche, holſteiniſche, brabanter. Zum Mittelpferd gehört: das mecklenburgiſche, ſpani⸗ ſche, neapolitaniſche. Kühe der Niedrigungen find: hollaͤndiſche und frie⸗ ſiſche. Kühe der Höhe: die Schein. Das Mittel zwi⸗ ſchen bepden, die fraͤnkiſche, 1 T 101 HSohenſchafe ſind: die Merino. eu Tiefenſchafe: die frieſiſchen. Mittelſchafe: die gewohnlichen Landſchafe. Sumpfſchwein, iſt das wilde. Tiefenſchwein, das der Marſchgegenden, das hollaͤn— diſche u. ſ. w. Mittelſchwein, das gewöhnliche deutſche. Dieſe Racen ſind alle vellſtaͤndig characteriſiert. Außerdem betrachtet der Verf. die anderen Einfluͤße, welche die Racen beſtimmen, wie Clima, Temperament, Triebe, Nahrung, Gewohnheit u. dgl. Dieſe Unterfuchuns gen ſind Gegenſtand des 2ten Capitels. Im erſten werden die verſchiedenen Racenzeichen im Allgemeinen abgehandelt, und zwar ins befondere die am Kopfe, Hals, an der Bruſt, dem Bauch, dem Kreutz und den Haaren. Es kommen hier mehrere intereſſante Geſetze vor, welche der Verf. ent: deckt hat und nachweiſt. 3. B. Der Kopf iſt das ſicherſte Racenzeichen bey allen Thier— gattungen, welche auf einer höheren Stufe der geiſtigen Dr: ganifation ſtehen; weniger wichtig iſt er bey ſolchen, die ge— ringere geiſtige Anlagen haben. So laſſen ſich beym Menſchen ſelbſt Individuen durch den Kopf unterſcheiden, beym Affen die Gattungen, beym Hund und Pferde die Racen. Bey dem Rind fallen die Unterſchiede ſchon mehr in Zufaͤlliges, z. B. in die Hör: ner; beym Schaf in noch Zufaͤlligeres: wie Behaarung. Ferner der Kopf wird in der Regel im Jungen nach dem Vater, die Hintertheile nach der Mutter gebildet. Alle Veraͤnderungen einer Race in eine andere gehen von dem edelſten Theile aus, nehmlich vom Gehirn und verbreiten ſich nach dem Ruͤckenmark hin. a 5 Der Verf. betrachtet nun die einzelnen Theile des Kopfes, ſodann den Hals und die uͤbrigen Theile beſon— ders und ſtellt den Satz auf: man muͤſſe bey Kreuzungen BVaͤter waͤhlen, die vorzüglich ſchoͤne Köpfe und Vorder: theile, und Muͤtter, welche ein ſchoͤn gebautes Kreuz und Körper und vorzuͤglich ſchoͤne Extremitaͤten haben. Hinſichtlich der Haare behauptet er, daß die meiſten Thiere, welche von Vegetabilien ſich naͤhren, in einem hei— ßen Clima — alle fleiſchfreſſenden Thiere in einem kalten mit einem feineren, weicheren und glaͤnzenderen Haare ver— ſehen ſind: ein ſehr intereſſanter Satz, welcher ſich allers dings zu bewähren ſcheint. Im zten Capitel wird von den Kreuzungen und der Veredelung gehandelt; ebenfalls ein intereſſanter Auffag, den wir aber nicht ausziehen koͤnnen: man wird aber aus dem Vorhergehenden hinlaͤnglich erkennen, wie viel der Vif. beobachtet und wie ſcharfſinnig er dieſe Beobachtungen ges deutet hat. Am Schluße handelt Prof. Weber zu Bonn vom Skelette der Hausthiere überhaupt und von dem des Och⸗ fen insbeſondere. 1 ö . 6 — 147 r an u 102 Er ſtellt den Satz auf: daß je höher die Bedeutung, und je vollkommener der Bau eines Organs ſey, deſto in— niger die Begraͤnzung von den Knochen Statt finde. Z. B. Kopf, Hirn, Geſchlechtstheile. Dann beſchreibt er die ein— zelnen Knochen und gibt eine gute Tabelle vom Zahnwech— ſel. Die Tafeln ſtellen eine hollaͤndiſche, eine fraͤnkiſche und eine Schweizer-Kuh vor. Taf. 2. das Skelett des Ochſen, gut gemacht. Dr. Pfeufers Geſchichte des allgemeinen Krankenhauſes zu Bamberg von ſei⸗ ner Entſtehung bis auf die gegenwaͤrtige Zeit. 1825. 8. Dem Unweſen der zu geizigen Buchhaͤndler zu ſteu— ern, ließ der Verfaſſer vorliegendes Werk von 12 Bogen auf ſeine eigenen Koſten drucken, und durch die Kunziſche Commiſſions-Handlung um den aͤußerſt wohlfeilen Ladens preis von 1 fl. 36 kr. in die Ferne verbreiten. Sein wohl— thaͤtiger Sinn für die Beförderung der Wiſſenſchaften, und ſeine ſtrenge Uneigennuͤtzigkeit haͤtte ſich in keinem ſchoͤneren Lichte zeigen koͤnnen. Seine Beſcheidenheit gibt ſich ſchon auf dem Titelblatte zu erkennen, indem er, waͤhrend viele andere Schriftſteller mit unverdienten Titeln und Praͤdica— ten prahlen, nicht einmal beyſetzte, daß er ſeit 1811 cor— reſpondierendes Mitglied der wetterauiſchen Geſellſchaft fuͤr die geſammte Naturkunde und der cameraliſtiſchen Geſell⸗ ſchaft zu Erlangen, ſeit 1812 des medicinifchen Vereines in Altenburg, ſeit 1813 der phyſtcaliſch-mediciniſchen Geſell— ſchaft in Erlangen ꝛc. iſt. Wie wenig er zum Schmeicheln und Kriechen geneigt iſt, mag ſchon aus ſeiner Zueignung an die Manen Franz Ludwigs erhellen, wenn Ihm auch nicht alle ſeine Patienten ein volles Zeugniß daruͤber er— theilten. Der Inhalt des Werkes verbreitet ſich: 1) uͤber den Urſprung und Zweck des Krankenhauſes und uͤber deſſen cli— nifches Inſtitut. 2) Ueber die Lage und Einrichtung des Krankenhauſes. 3) Aerztliches und Adminiſtrativ s Derfos nal, deſſen Beſoldungen, Verhaͤltniß des dirigierenden Atze tes zu dem Magiſtrate und dem Oberwundarzte; Dienſtin— ſtructionen. 4) Die Krankenhaus-Commiſſon. 5) Inſti⸗ tut für kranke Geſellen, Lehrlinge und Dienſtboten; Sta— tuten deſſelben. 6) Entwurf zur Errichtung eines -Inſtitu⸗ tes fuͤr erkrankte Geiſtliche, Officianten und Studierende auf den hieſigen Lehranſtalten. 7) Bedingungen zur Aufnahme in das Krankenhaus. 8) Hausordnung. 9) Herrſchende Krankheiten, Cur- und Behandlungs-Methoden. 10) Fun— dierungs-Vermoͤgen des allgemeinen Krankenhauſes. 11) Gutachten des Dr. Pfeufer über die vom verehrl. Stadt⸗ magiſtrate dahier vorgeſchlagenen Mittel zur Erhaltung des allgemeinen Krankenhauſes. 12) Beytraͤge zur Verpfle⸗ gung der Kranken im allgemeinen Krankenhauſe aus der fuͤrſtlichen Chatulle. 13) Verzeichniß der Legaten und Ver maͤchtniſſe, welche ſeit 1790 bis 1824 einſchluͤſſig von Wohl⸗ thaͤtern zum Fond des allgemeinen Krankenhanſes dahier geſtiftet worden find. 14) Koſtenberechnung für jeden eins zelnen Kranken. 15) Allgemeiner Einnahmen- und Ausgaben⸗ Etat. 16) Sum mariſches Verzeichniß der Kranken, welche 103 3 vor der Entſtehung des Krankenhauſes (vom IL. Nov. 1789) bis zum 31. Dee. 1824 behandelt wurden. } Ueber 1. und 2. belehrt der Verfaſſer das Publicum in zweckmaͤßiger Kuͤrze mit dem, was Director Marcus 1789 in ſeiner Antrittsrede, 1795 den 11. Nov. in ſeiner Rede zur Eroͤffnung des cliniſchen Unterrichts, und 1797 in ſeiner Beſchreibung des Krankenhauſes weitläufig erzählt hatte. Er fügt noch feinem officiellen Gutachten uͤber den zum cliniſchen Unterrichte erforderlichen Koſtenaufwand von 15 — 2000 fl. die Nachricht bey, daß die koͤnigl. Regte— 115 bis jetzt daruͤber noch keine Entſchließung gefaßt abe. 5 Im Strome der Ideen uͤber Nr. 3. vom aͤrztlichen und Adminiſtrativ-Perſonale iſt dem guten Gedaͤchtniſſe un: ſeres Verf. entwiſcht, daß der fuͤr die Wiſſenſchaften zu fruͤh geſtorbene Dr. Bilian gleichfalls zum zweyten Arzte des Krankenhauſes von Jena gerufen war; daß und wars um er ſpaͤter aus dieſem Wirkungszweige verdraͤngt wurde, hat er ſelbſt in feiner Zurückberufung nach Franken (München 1805) ſehr gruͤndlich bewieſen. Eben. fo iſt die Erwaͤhnung vergeſſen, daß und warum der Wundarzt Scheuering auf eine Reihe von Jahren aus dem Kran— kenhauſe verdraͤngt war — daß nach dem Tode des Dir. Marcus die aͤrztliche Leitung der Anſtalt einem andern Arzte geraume Zeit uͤberlaſſen war, bis das Publicum mit der unerwartet frohen Nachricht uͤberraſcht wurde, dieſelbe ſey dem wuͤrdigen Verfaſſer vorliegenden Werkes zum hoͤch— ſten Gluͤcke der Mit- und Nachwelt übertragen worden, daß endlich die Einſchraͤnkungen deſſelben durch den Magi⸗ ſtrat, aus deſſen ganz ſachunkundigem hoͤheren Vertrauen zu ſich ſelbſt, als zu dem dirigierenden Arzte gefolgt waren. 0 \ Ueber 4 — 5 gilt, was wir über 1 und 2 ſagten: Uber 6. koͤnnen wir unſer Bedauern nicht unterdruͤcken, daß der Magiſtrat und die koͤn. Regierung nicht mit zuvorkom⸗ mender Menſcheufreundlichkeit dem Antrage für die Auf: nahme der Studenten ꝛc. beyſtimmten. Ueber 7, 8, 9 gilt unſere Bemerkung bey 1 — 2, unter beſonderer Beziehung auf Dr. Uarcus Prüfung, Magazin für ſpeclelle Therapie und deſſen Ephemeriden, zuſammen in 10 Bänden Die Seite 138 entwiſchte Schmeicheley eines Großen iſt durch viele entgegengeſetzte Aeußerungen dieſer Schrift genug widerlegt. 3 Ueber 10 und 15, die mit einander hätten verbunden werden koͤnnen, hat der Verfaſſer nicht ſo beſtimmt mit Freymuͤthigkeit ſich ausgeſprochen, als die Wichtigkeit des Gegenſtandes s verdient hätte, Ueber 11 iſt dem Verfaſſer der Dank der Aerzte nicht ungewiß geblieben. 5 8 ede Don 12, 14 und 16 gilt das von Nr. 1 und 2 Ges ſagte; die Tabellen 15 und 15 würden, critiſch beleuch— tet, dem Publicum noch willkommener geweſen ſeyn, und hätten mit 5 verbunden werden ſollen. Ungerne vermißten wir die Erzählung , daß und wie Dr. Marcus neben dem Krankenhauſe auch eine von Dies 104 ſem vielfach abhängig geweſene Entbindungs⸗ Anſtalt unter ſeiner oberſten Leitung errichtete, und warum ſie nach deſſen Tode davon getrennt wurde. Eben ſo moͤchte aufzu⸗ klaͤren ſeyn, warum die Haushaͤlterinnen in der neuern Zeit allein ſpeiſten — warum ſie geneſenden Frauenzimmern, welche ihre lange Weile durch unentgeldliches Nähen, Stris cken und Ausbeſſern des weißen Zeuges vertreiben moͤchten, dieſes hartnäckig verweigert, wie das männliche und weibli⸗ che Dienſtperſonale ſo große Capitalien erwerben konnte, als es bey leichtſinnigen Kaufleuten ſchon verloren hat — warum die homoͤopathiſche Methode im allgemeinen Kran— kenhauſe zu Bamberg gar nicht anwendbar ſey, noch deren Unhaltbarkeit angeführt wurde — warum der cliniſche, ſchon 1795 von Marcus begonnene Unterricht nicht als Zweck, ſondern nur als Folge der mediciniſch - chirurgiſchen Dil dungsanftalt zu betrachten ſey — ob der dirigierende Arzt, welcher uͤber alle Kranke und Waͤrterinnen die oberſte Auf— ſicht hat, außerordentliche Unfaͤlle, z. B. das Herabſtürzen vom Fenſter, das Entwiſchen aus dem Hauſe, oder Schwaͤn⸗ gerungen ꝛc., zu verantworten hat — ob derſelbe fuͤr die Kranken einer ſolchen Anſtalt waͤhrend der Sommermonate auch ſoviel Malaga, Burgunder und andere Weine, nebſt Sauerwaſſer und Torten aus den Apotheken duͤrfte holen laffen, daß der monatliche Betrag auf 50 fl. ſteigen Eönns te — ob derſelbe in den Ferien ſogut, als außer denſelben zum täglichen Vor- und Nachmittags-Beſuche verbunden werden koͤnne — ob derſelbe nicht eben deßwegen auf die ganze Stadtpraxis verzichten und ſich hoͤchſtens nur in Noth⸗ fällen, der Muͤndlinge, alten Jungfrauen und Wittwen, welche nicht taxmaͤßig bezahlen, erbarmen ſollte. Einige kleine hiſtoriſche Unrichtigkeiten find dem phi⸗ loſophiſchen Geiſte des Verf. ſehr verzeihlich. 3. B. daß er vom Regierungs-Antritte des B. Chriſtoph Franz bis zur Saͤculariſation (1795 bis 2. Sept. 1802) zum Thei⸗ le, und von der Uebergabe des Krankenhauſes an den Stadtmagiſtrat groͤßtentheils mithandelnde Perſon war, obgleich er 1795 erſt in der dritten Schule war, 24. Sept. 1799 Doctor der Philoſophie, und 5. May 1802 auch der Medicin, ſogleich Beſucher der Medicinal-Anſtalten zu Wien, 3. Juny 1805 Landgerichts-Phyſicus zu Scheslitz für dierpractifche Laufbahn, 11. Oct. 1809 als ſolcher im Landgerichte Bamberg I., 27. Febr. 1814 Stadtgerichts⸗ Phyſicus, und 8. Oct. 1816 Medicinal Aſſeſſor und diri⸗ gierender Arzt des Krankenhauſes zu Bamberg wurde.“ Ferner daß die Univerſitaͤt von Bamberg ſchon 1803 auf⸗ gehoben wurde, nicht 1804. Daß das Browniſche Syſtem nach der Marcuſiſchen Zeltſchrift: Prüfung deſſelben, ſchon 179%, nicht erſt 1799 im Krankenhauſe ausgeübt wurde. Daß Prof. Doͤllinger ſchon 1803, ſtatt 1804, feine Worte: ſungen zu Wuͤrzburg mit jenen zu Bamberg verwechſelte. „Oisher bemühten ſich die, Geſchichiſchreiber, die auf. gefaßten Stoffe in ihrem Geiſte ſyſtematiſch zu ordnen, und erſt nach deren genauer Verbindung durch Urſache und Wirkung vorzutragen. Unſer Verf. verſchmaͤhte dieſes ſteife Kleid der Pragmatik, enthob ſich auch des pedantiſchen Pa— ragraphiſterens, und ſtellte uns ein ganz neues Muſter einer Geſchichte vor, indem er alle woͤrtl. Berichte, Gutachten und landesherrliche Decrete, welche als Noten unter dem 5 8 105 { Texte, oder als Beylagen am Ende von allen Geſchichtſchrei⸗ bern bisher geliefert wurden, ſeiner hinreißenden Erzaͤhlung ſchon im Texte anreihte, und dadurch dem Leſer die Aus— ſcheidung der neuen Zugabe, und die Ueberſicht des Ganzen ſehr erleichterte. Großen Schriftſtellern, deren Gedankenfuͤlle ſich ſchnel⸗ ler ergießen moͤchte, als die langſame Feder ſie aufzutragen faͤhig iſt, muß verziehen werden, wenn ſie ſich nicht immer im reinſten Dialecte ihrer Schriftſprache ausdruͤcken. So iſt es auch unſerem Verf. nicht zu verargen, daß ihm mans cher nicht ganz claſſiſche Ausdruck im Strome der Rede entfiel. Z. B. inzwiſchen; unſern Lieben Frauen ſtatt un— ſerer Lieben Frau; ſowie; von wo aus; temperirte; Wech⸗ ſel der Waͤſche ſtatt des leinenen Zeuges; betrachten ſtatt ers zählen; reſultirende; mit in Anſchlag bringen; Gouverne— ment; beim; Summa; Remuneration; aufhabenden Pflich- ten; bis zur Stunde iſt indeß; zuſichern ſtatt zu zuſichern; eigends; zwey Schuh langen Gang ſtatt 202; ſelbſten; bes laſſen; mit einemmale; ſodann; Karmeliter ſtatt Karmelis ten; Zahl zählen; benen; vierfachen Marmortafel ſt. vier— eckigen; verſtorben; wo nun; reduzirt; ſpaͤterhin; Hilfs⸗ perfonal; koͤmmt; Aushilfe; wohl — wohl; Monate wo ſie; brodloſe Menſchen, wo des Klagens kein Ende iſt; Sub— ordination unter der ſtatt die; Menſchenfreund, dieſes war; Bereiche; ſchützet dem Arzte; als Director ſtatt birigiren der Arzt; directer auf die Direction einwirken; mit Ueber— nahme ſtatt bey der; Sr. M. der Koͤnig ſtatt Se; antermz im Kommunikationswege; ſchluͤßlich; auf ihre Adminiſtra— kivbehoͤrde ſtatt feine; Kampf kaͤmpfen; in einem erſtatteten Berichte, worin der Berichterſtatter; Geheimerrath; an die Regierung, von da; ins; elterlich ſtatt aͤlt.; bis hierher; notoriſch; erfolgte folgende Entſchließung; glaubguͤltig; Ob— ſervanz; anheimfallen; nirgendswoanders; Schubiſten; dis ſtinguirte; behaͤndigt; bis auf 120 Kranken; mehr wie ſtatt als; hiedurch; hierunter; mitunter; das Mittel hat mich im Stich gelaſſen; transportirt; Fondirung; Einnahms Aus— gabs⸗Etat; Sudeleien; die Kranken im loftgenaunten) Krankenhauſe. Dieſe kleinen Unvollkommenheiten verringern jedoch den hohen Werth dieſes geiſtreichen Werkes nicht im ge— ringſten; vielmehr iſt zu hoffen, daß daſſelbe, ſobald es im Buchhandel gehoͤrig verbreitet iſt, eben ſo entfernte Candi— daten der Medicin herbey locken wird”, wie die Browniſche Methode einen Bewohner der Inſel St. Thomas bewogen hat, ſich darin zu Bamberg unterrichten, prüfen und feyers lich promovieren zu laſſen. Phyſiologiſche Reſultate der Viviſectionen neuerer Zeit. Eine von der copenhagner Unis verfstät gekroͤnte Preißſchrift, von P. W. Lund. Copenhagen | bey Brummer. 1825. 8. 34% Dieſe Preißaufgabe war allerdings ſehr an der Zeit, und der Verfaſſer hat fie mit ſolchem Fleiß bearbeitet, daß ihm der Preis mit Recht gebührte. Er hat mit großer Sorgfalt und Unbefangenheit die unzähligen zerſtreuten Thats Ilis 1826. Heft 1. f 8 N 106 ſachen über dieſen Gegenſtand geſammelt, wohl geordnet und klar auseinander geſetzt. Das Buch zerfaͤllt in drey Abtheilungen. In der erſten betrachtet er die Productionsfunctionen, und führt die Verſuche auf, weiche gemacht worden find, um zu entſcheiden, ob die Uebertragung des Samens in die Eyerſtoͤcke zur Befruchtung nothwendig ſey und ob eine Verbindung zwiſchen dem Kreislauf der Gebaͤrmutter und demjenigen des Foͤtus Statt finde. In der zten Abtheilung folgen die Reproductions⸗ functionen, und zwar zuerſt die der Verdauung. Verſuche über die Mitwirkung des Kehlbeckels zum Schlucken, über das Verhalten der Speisroͤhre im normalen Zuſtande und beym Erbrechen, die Function des Dickdarms, die Bewe⸗ gungen des Magens, Folgen der Durchſchneidung des here umſchweifenden Nerven, des Ruͤckenmarks; Verſuche, um die Wirkungsart der Brechmittel zu beſtimmen, uͤber die Bewegung des Duͤnndarmes und über die der darin abger ſonderten Fluͤſſigkeiten. Dann folgen die Functionen des Kreislaufs S. 54, und zwar Verſuche über den Uebergang des Chylus, der unverdauten Subſtanzen ins Blut, über die Einſaugung une verdauter Subſtanzen durch die Darmvenen, über die ge> heimen Harnwege, die Function der Milz, die Einſaugung außerhalb des Darmeanals, der Lymphgefaͤße, der Venen, über die Wirkungsart der Gifte, über den Kreislauf des Bluts ſowohl im arteriellen als venoͤſen Syſtem, uͤber die Bewegungen des Gehirns und die Abhaͤngigkeit des Kreis— laufs von der Nefpiration wie vom Nervenſyſtem; über das Verhalten des Gefaͤßſyſtems gegen fremde Agentien, wie Hitze, Licht, verduͤnnte Luft, Einſpritzungen, Verſuche über die Functionen der Sekretion, Reproduction, des Athemholens und über thieriſche Wärme. In der Sten Abtheilung betrachtet der Verfaſſer die Functionen des Relationslebens, und durchgeht die Verfuche über die Stimme, die Muffeldewegung, Senſibilitaͤt, Auf ſere Sinne, und über die Wirkungen der Nieren, ſowohl im verletzten als unverletzten Zuſtand. Jeder Arzt, und beſonders der Phyſislog kann aus dieſer Schrift viele und manchfaltige Belehrung ſchoͤpfen. Die zahlreichen Verſuche find bündig erzählt und mit Scharf ſinn beurtheilt, und nicht ſelten durch eigene vermehrt. Es ergibt ſich bey ſcharfer Prüfung dieſer Verſuche an lebenden Thieren, wie viele Schluͤſſe man daraus mit Zuverlaͤſſigkeit ziehen kann, wie viele aber auch unzuverläffig find und ſelbſt auf wie viele verkehrte man geführt werden Eönne, Aber gerade deßhalb hat eine Schrift, worin dieß alles zu— ſammengeſtellt iſt, eine ſo große Wichtigkeit, und man muß es der Copenhagener Univerſitaͤt Dank wiſſen, daß ſie eine ſolche Bearbeitung veranlaßt hat, zZ 207 Ch. H. E. Biſchoff, - Prof. zu Bonn, Lehre von den chemiſchen Heilmitteln, oder Handbuch der Arz— neymittellehre als Grundlage für Vorleſungen und zum Gebrauch practiſcher N. und e N bey Weber 1825. 8. 1 Dieſer Band enthaͤlt die Sintehturn, die allgemeine Arzneymittellehre, und von der beſonderen die erſte Claſſe der Arzneymittel und die baſiſchen Arzneykoͤrper. Man muß ſich durch die etwas lange und faſt unnoͤ— thige Vorrede nicht abhalten laſſen, dieſes Werk mit Ernſt zu ſtudieren. Außer vielen neuen ſcharfſinnigen Ideen ent— haͤlt es einen Schatz von wohlgeordneten Thatſachen, welche ſowohl von naturhiſtoriſcher als chemiſcher und therapeuti- ſcher Seite vollſtaͤndig behandelt ſind. Der Anfang iſt zwar ſehr metaphyſiſch, was in ein ſolches Buch nicht paßt. Da er jedoch ſehr kurz iſt, ſo kommt man bald daruͤber hinaus zur Geſchichte der Arzneymittellehre, welche faſt mehr als gruͤndlich bearbeitet iſt. Seite 185 kommt man ſodann zur eigentlichen Arzney— mittellehre, worin zuerſt die allgemeinen Wirkungsweiſen auf eine muſterhafte Art auseinander geſetzt werden. Seite 253 folgt die beſondere Arzeneymittelleh⸗ re, welche eine ſolche Menge Gegenſtaͤnde in ſich be— greift, daß es unmöglich iſt, eine gehörige Ueberſicht davon zu geben. Wir koͤnnen aber mit gutem Gewiſſen dieſes Werk jedem Arzt anrathen, überzeugt, daß er uns dafür Dank wil- ſen wird. Der Verf. ſchlaͤgt ſich auf die Seite der chemifchen Pharmacologen und hält die chemiſche Eintheilung der Arz— neymittel ſuͤr die allein richtige. Uns duͤnkt, ſo lange man nicht den Parallelismus der Arzneymittel, überhaupt, der einwirkenden Stoffe, beſonders der Pflanzen, mit den Or— ganen des Thiers erkannt hat, ſey es ziemlich gleichguͤltig, wie man die Arzneymittel eintheilt, ob chemiſch oder thes rapeutiſch; jedoch wird die erſte Art eher zur Wiſſenſchaft fuͤhren, waͤhrend die zweyte leichter practicieren hilft. Die erſte Claſſe der Arzneymittel nennt der Verfaſſer negativ electriſche Arzneykoͤrper von baſiſcher Qualität. Er fuͤhrt davon folgende 11 Ordnungen an: 1. Ordn. 2te Ordn. Oleum aethereum animale: Moschus, ee grisea, Castoreum, Zibethum. Gas hydrogenium, 3. Ordn. Aetheres et acida dulcihicata.- Ate — Alcohol. 5te — Ammonium. 6te — Ammonium sulphuratum. 7te — Gas hydrogenium sulphuratum, 1) Aquae soteriae sulphuratae, 2) Schwefelwaſſerſtoff mit Äther, Oel u. ſ. w. 3) Hepata sulphuris. gte Ordn. Gas azoticum oxydulatum. 9. Ordn. 1. Gatt. Oleum. aeth. hydrogenatum. 1. Geſchlecht. Oleum aether. camphoratum. Oleum aethereum vegetahile. | 108 Flores lavendulae, Herba majoranae, thym. etc. 2. Geſchl. Ol, aeth. materia extractiva. 1. Familie. Herba menthae piperitae, radix serpentariae, valerianae, galangae etc. 2. Fam. Herba melissae, mari etc. 3. Geſchl. Knoblauchartiges, oder ne: ſtoffiges aͤther. Oel. 1. Fam. Mit Schleim oder extractivſtoffiger Sy. I Radix allii, raphani etc. Nit Harz, Assa foetida, camph. cum resina et 2. Fam. galba- num 15 „ Gatt. Kohlenſtoffig aͤther. Oel. 1. Geſchl. Mit Extractivſtoff, Flores chamo- millae etc. 2. Geſchl. Mit Extractivſtoff und Harz, Corti- ces auranliorum etc. - 3. Geſchl. Mit Extractivſtoff und ſcharfem Harz, Piper etc. 4. Geſchl. Mit Extractivſtoff, Harz und fettem Oel, Baccae läuri, semen anisi etc. 5. Gatt. Sauerſtoffig aͤther. Oel. 1. Geſchl. Mit minderem Uebergewicht an Hurt Ol, terebinthinae, lignum aloes etc. 2. Geſchl. Mit groͤßesem Uebergewicht an Harz, Terebinthina, Myrrha, Succinum etc. ’ 4. Gatt. Sudifferenziertes aͤther. Oel, Flores sam- buci etc 10. Ordn. Campher- und Anemonenſtoff. 11. Ordn. Oleum aether. empyreumaticum. 1. Gatt. Ol. aeth. emp. animale. 1. Geſchl. Ol. aeth. emp. 2 Oleum Dippelii. 2. Geſchl. — cum ammonio. Liquor ammon, succinici etc. 2, Gatt. Ol. vegetabile. 1. Geſchl. Ol. purum. Oleum cerae etc. cum resina. Pix liquida etc, 2. Geſchl. Ol. Dieſe Claſſification iſt vortrefflich und beweiſt allein, mit welchem Fleiß der Verfaſſer die Manchfaltigkeit feiner. Gegenſtaͤnde durchgearbeitet hat. Folgendes Muſter wird die Art der Bearbeitung hin laͤnglich klar machen. Zweytes EN Aetheriſches Gel mit Eptractivfioff und Sarz. J. Es befaßt dieſes Geſchlecht im Allgemeinen die ſo— genannten gewuͤrzhaften oder eee aͤtheriſchen Oele 109 und die feurigſten Gewürze des gemeinen Lebens. Die Mittel deſſelben haben, wie die des Vorigen, eine vorherr— ſchende Richtung auf den Darmcanal und den Unterleib: aber Theils wuͤrken ſie durch das beygemiſchte Harz ſtaͤrker erregend auf die Nerven der Blutgefäße, einige ſelbſt durch beſtimmt gerbeſtoffige Modification ihres Extractiffſtoffes ſo— gar auf die hoͤhere Irritabilitaͤt; Theils ſcheinen ſie weni— ger gebunden an die feſten Beſtandtheile, und beſitzen eine beſondere Annehmlichkeit für die Geruchsnerven. . II. Sie wuͤrken daher Theils durchdringender und feuriger erregend auf die Verdauungsthaͤtigkeit, Theils auch mit weiterer Ausbreitung uͤber die hoͤhere Senſibilitaͤt und das geſammte Gefaͤßſyſtem. Sie beſoͤrdern im Einzelnen hoͤchſt kraͤftig die Verdauung, erregen bedeutend die Blutge— faͤße des Unterleibes und wuͤrken auch allgemein erheblich erhitzend und ſtark erweckend auf das Gemeingefuͤhl, die Sinnen⸗ und ſelbſt die Hirnthaͤtigkeit. Sie bilden daher unſere ſtaͤrkſten und allgemeinſten Reize fuͤr die geſammte Vitalitaͤt, und ſind deßhalb nur bey gleichmaͤßigerer Aſthe— nie der Nerven- und Gefaͤß-Thaͤtigkeit, niemals bey noch uͤbrigem Vorherrſchen oder gar entzuͤndlicher Spannung der Letzteren anwendbar. III. Nach dieſer ihrer Eigenthuͤmlichkeit werden die Mittel dieſes Geſchlechtes vorzuͤglich auch nur unter zwey Verhaͤltniſſen angewendet: 1) nehmlich in beſchraͤnkterer Ga— be und Einwuͤrkung, als Erregungsmittel der Verdauungs— und Unterleibs-Thaͤtigkeit; oder 2) in freyerer und ſtaͤrke— rer Anwendung, nur bey hoͤherer und allgemeiner Erſchoͤ— pfung der Lebensthoͤtigkeit, in Fiebern und in Zuſtaͤnden von höherer Torpiditaͤt und Laͤhmung. IV. Als allgemeine Formen und Zuſammenſetzungen dieſer Mittel ſind offieinell: 1) Pulvis aromaticus, völlig rein und ohne indif— ferentere Zuſaͤtze gemiſcht aus 2 Unzen Zimmt und kleinen Cardamomen, Ingwer nebſt weißem Pfeffer, von Jedem zu 1 Unze. 2) Tinctura aromatica, aus 2 Unzen Zimmt mit Gewuͤrznelken, kleinen Cardamomen, Galgant und Ingwer, von Jedem zu einer halben Unze, mit 2 Pfunden vectifi- cierten Weingeiſtes ausgezogen. . a 5) Emplastrum aromaticum, aus gelbem Wachs mit Hammeltalg, unter Zuſatz von Gewuͤrznelken, Oliba— num, ausgepreßtem Muskatennuß- und deſtilliertem Pfeffer— muͤnzoͤle bereitet. Ferner gehoͤren auch dahin nach ihrem Gehalte an Zimmt und Gewuͤrznelken und dem aͤtheriſchen Oele davon: das Electuarium Theriaca und die oben bezeichnete Mix- tura oleoso-balsamica. 1. Corlices auranliorum. Pomeranzen -oder Oran⸗ genſchalen. Die Schale der reifen Frucht von Citrus Auran- tium VIII. L. die Pomeranze, In Aſien und dem ſuͤd— lichen Europa einheimiſch, aber auch in Weſt-Indien und dem mittaͤglichen America vorfommend, Pl. VI, 580. E. 110 Als eine beſſere Sorte Cortices Aurantiornm Cu— rassaviensium von der weſtindiſchen Inſel Curagao, duͤn⸗ ner, viel ſchwaͤcher an dem inneren kraftloſen Marke und dagegen kraͤftiger aromatiſch bitter. I. Kommen vor in der bekannten Eigenthuͤmlichkeit, gelb-braun, die Curaſſaoſchen etwas dunkeler von Farbe, ſind von angenehm durchdringendem Geruche und gewuͤrz— haft bitter von Geſchmack, und zwar nur in der aͤußeren gelben Schale, nicht in dem inneren weißen Marke; weß— halb jene auch von letzterer gereinigt fuͤr ſich vorkommt, unter der näheren Bezeichnung Flavedo corticum auran- tiorum. II. Enthalten: 1) ein aͤtheriſches Oel, von der kraͤftigſten aromatiſch bitteren Eigenthuͤmlichkeit der Pome— ranzen: darzuſtellen ſowohl durch Auspreſſen der friſchen Schalen, und dann angenehmer von Geruch und bitterer von Geſchmack, vorkommend unter dem beſonderen Namen DBergamottöl (Oleum Bergamottae); oder durch Des ſtillation aus den trocknen Schalen, nach Remmler bis zu Jo und dieſes etwas brennender von Geſchmack. 2) Harz und beſonders viel bitteren Extractivſtoff, beyde in beſon— ders inniger Verbindung, durch Waſſer oder Weingeiſt aus— ziehbar, bis an 8 — 9 Skrupel aus der Unze. 3 III. 1) Oleum corticum aurantiorum, Home- ranzenöl, gelb, das ältere geſaͤttigter goldgelb von Farbe. Nach Gaubius ſetzt es mit der Zeit cryſtalliniſche Kluͤmp— chen ab, die bis jetzt weder als Campher, noch für Ben— zoeſaͤure erkannt ſind. 2) Tinctura corticum aurantiorum, Pomeranz zentinctur oder Eſſenz, aus 5 Unzen Pomeranzenſcha— len mit 2 Pfunden rectificierten Weingeiſtes ausgezogen. Durch Anwendung eines ſtaͤrkeren Weingeiſtes und im groͤßeren Verhaͤltniſſe der Pomeranzenſchalen auch concen— trierter darzuſtellen als einfachſte und reinſte ſogenannte Di: ſchoff⸗-Eſſenz (Essentia s. tinctura episcopalis). 3) Elixir aurantiorum compositum, zuſammen— geſetztes Pomeranzenelixier. Aus 4 Unzen gereinigter Pomeranzenſchalen, aus unreifen Pomeranzen und Zimmt— caſſie, von Jedem zu 2 Unzen, kohlenſaͤuerlichem Kali zu, 1 Unze mit 4 Pfunden ſpaniſchen Wein ausgezogen, und demnaͤchſt mit Wermuth, Enzian -, Cascarillen- und Bit⸗ terklee-Dickauszug, von Jedem zu 1 Unze, 2 Dr. Cedro⸗ oͤl und 2 Unzen Schwefeläthergeift verſetzt, (und eben durch den Zuſatz dieſer letzteren, hoͤher potenzierten Reize manchen älteren bitteren Elixieren vielfach nachſtehend an allgemeiner Brauchbarkeit.) ö ) Extractum corticum aurantiorum, Pomes ranzenſchalen-Dickauszug. Zwar durch geiſtig waͤßrige Ausziehung bereitet, aber durch die ſtaͤrkere Abdampfung doch groͤßtentheils ſeiner aͤtheriſchen Beſtandtheile beraubt, und daher im Weſentlichen nur bitter extractivſtoffig und harzig. n 5) Syrupus corticum aurantiorum, Pomeran⸗ zenſaft, durch Ausziehung von 4 Unzen getrockneter und, gereinigter Pomeranzenſchalen mit 2 Pfunden franzoͤſi⸗ 111 ſchen weißen Weins und Zuſatz von 3 Pfunden Zucker zu der Durchſeihung bereitet, unter einmaligem Aufwallen nach der Verſetzung mit Zucker. 6) Aqua corticum aurantiorum, Pomeranzenz ſchalenwaſſer, nicht officinell, aber keinesweges unkraͤftig. IV. Neben der allgemein angegebenen Eigenthuͤmlich— keit find die Pomeranzen im Beſonderen dadurch ausge zeichnet, daß fie im Ganzen mit dem Wermuth uͤberein— kommen, aber Theils überhaupt mit geringerer Intenſttaͤt der Wuͤrkſamkeit, Theils dagegen, vermoͤge groͤßeren Ueber— gewichtes des aͤtheriſchen Oeles über den bitteren Extractiv⸗ ſtoff, mit größerer Extenſitaͤt die Nerven- und Gefaͤßthaͤtig— keit des Nahrungscangles und des Unterleibes erregen, da— bey auch auf eine hoͤchſt ſchaͤtzbare, milde und doch kraͤftige Weiſe das geſammte Nervenleben erwecken. f V. Sind insbeſondere angewendet und von -Horkteffs licher Eigenthuͤmlichkeit: 1) bey geringeren Graden der Verdaunngs⸗ und Unterleibs-Schwaͤche, namentlich auch der Geſchlechtswerkzeuge, und inſofern ſie mit allgemeiner Intemperatur des Nervenlebens werbunden iſt, gegen die mannichfachen Verdauungsleiden der Hypochondriſchen und Hyſteriſchen und deren Hinneigung zu cachectiſchem Zuſtan— de, als magenſtaͤrkend, verdauungsbefoͤrdernd und allgemein analeptiſch. 2) Bey ſogenannt paſſiven Blutungen der Ge— baͤrmutter und des Maſtdarmes, wie überhaupt bey Ge: ſchlechtsſchwaͤche und Unvermoͤgen. 3) Aber auch wohl beym erſten Angriffe nicht entzuͤndlicher Fieber vom Heer— de des Nahrungscanales und des Unterleibes aus, na— mentlich auch gegen das Wechſelfieber in feinen leichteren Formen. VI. Die Subſtanz der Schale in Pulverform mit Zucker zu 10 — 30 Granen p. d., einige male im Tage, auch Cortices aurantiorum conditi mit Zucker uͤberzo— gen, oder im Aufguſſe zu ½ Unze bis 6 Dr. auf 1 Pfd. Waſſer oder Wein, alle 3 — 4 Stunden Taſſenweiſe zu nehmen, auch mit andern pflanzlichen Mitteln verbun⸗ den zum Theeaufguſſe. Die Abkochung iſt ſchaͤrfer bit— ter und wegen Einbuße der aͤtheriſchen Eigenthuͤmlichkeit verwerflich. Die Tincturen zu / — 1 Caffeeloͤffel voll, 2 — Amal im Tage, mit Wein als Biſchof-Getraͤnk, oder auch mit Waſſer, unter Mixturen. Das aͤtheriſche Oel iſt vorzuͤglich nur gebraͤuchlich als Wohlgeruch unter Salben, aber auch innerlich wohl durch Abreiben der friſchen Po— meranzenſchalen auf Zucker als Oelzucker. Ferner ſind von den Pomeranzenſchalen im arzneyli chen Gebrauche: 1. Flores aurantii s. Naphae, Domeranzenzz Örangenblüthen. Enthalten das aͤtheriſche Del der Pomeranze in feiner feinſten Entwickelung, und werden deßhalb benutzt Theils zur Darſtellung dieſes Oeles als eines feinen Wohlgeruches, unter dem Namen Oleum florum aurantii s. Naphae s. Neroli, Theils und arzneylich insbeſondere zur Darſtel— lung eines feinen deſtillierten Waſſers, Aqua florum atı- rantii s. Naphae, Pomeranzenbluͤthenwaſſer, als 8 112 feinen analeptiſchen Conſtituens fuͤr Mixturen oder Pflan⸗ zenmilchen, auch hie und da dem Unguentum rosatum als wohlriechender Beſtandtheil zugeſetzt, endlich auch wohl mit Zucker zum Syrupe verdickt. 2. Folia aurantii, Pomeranzen-, Grangen⸗ blatter. Von bekannter Eigenthümlichkeit und friſch gegen das Licht gehalten das aͤtheriſche Oel dem Auge in befonderen durchſichtigen Blaͤschen darbietend; in ihrer Miſchung und ſonſtigen Eigenſchaften den Pomeranzenſchalen nahe kom— mend, nur viel weniger reichhaltig an aͤtheriſchem Oele. Sind dem gemaͤß auch viel milder in ihrer Einwuͤrkung auf den Organismus, namentlich weniger erhitzend; ſcheinen dagegen aber fixer, anhaltender von Wuͤrkung, und ſind in dieſer Eigenthuͤmlichkeit beſonders geruͤhmt bey allgemei- ner Nervenſchwaͤche, namentlich bey der durch Exinanition bewuͤrkten, vornehmlich gegen krampfhafte Nervenleiden und als wahrhaft ſpecifiſch gegen die Fallſucht. Werden verordnet Theils in Subſtanz, als Pulver mit Zucker abgerieben, zu , — 1 Dr., 3 — Amal im Tage, oder im Aufguſſe von 1 — 2 Unzen mit 12 — 16 Unzen ſiedenden Waſſers, im Tage zu verbrauchen; nur moͤglichſt friſch anzuwenden, und daher in der arzney— lichen Verordnung haͤufig naͤher bezeichnet als Folia au- rantli viridia. 3. Fructus s. poma aurantii immatura, unreife Pomeranzen. Die grünen Pomeranzen, getrocknet und dann ſchwaͤrz⸗ lich gran und runzlicht hart von Aeußerem. Kommen im Ganzen mit den Pomeranzenſchalen uͤber— ein, ſind aber uͤberwiegend bitter, wie die Pomeranzenſcha⸗ len überwiegend aͤtheriſch- feurig. Finden ſich als Beſtandtheil im Elixir aurantio- rum compositum mit den Schalen beyſammen, ferner in der Tinctura amara mit Enzian- und Zittwerwurzel, hie und da auch in der Aqua aromatica. Hie und da kommt auch wohl ein Dickauszug aus ihnen vor. Eignen ſich insbeſondere für die torpideren, tiefer bes ‚gründeten Formen der Verdauungsſchwaͤche. Cortex citri, die Schalen von Citrus medicus, der Zitrone und davon Flavedo corticis citri, das Gels, be der Zitronenſchale, wie auch das durch Auspreſſung ge— wonnene aͤtheriſche Oel, Oleum citri s. de Cedro, ſind auf aͤhnliche Weiſe benutzt wie die Pomeranzen, auch das letztere vorfindlich in der Miſchung des Elixir auran- tior. compos. und der Mixtura oleoso balsamica, aber ſchwaͤcher und von minder angenehmer Bitterkeit, als die Pomeranzen. i a 3 113 ber ueber ſchreibung eines in Braunſchweig lebenden Albinos, von Dr. Mansfeld. Braunſchweig 1822. VI und 40 S. in 4. und B g 1 illum. Kupfer. In der Vorrede verwahrt ſich der Verf. gegen den Vorwurf der Unvolltändigkeit, da er nicht Willens geweſen, die Leucopathie ganz vollſtaͤndig abzuhandeln, ſondern nur die einzelnen Symptome derſelben, in ſofern er ihrer zu Auseinanderſetzung ſeiner eignen Beobachtungen und Mey— nungen bedurfte, zu beruͤhren, alle andere aber, als bekannt genug, wegzulaſſen. Was er Neues uͤber das Weſen der Leucopathie geſagt, ſey das Product faſt ununterbrochener mehrjaͤhriger Forſchungen. J Das Werk zerfällt in zwey Abtheilungen: 1) von der Leucopathie überhaupt, und 2) die Beſchreibung eines zu Braunſchweig lebenden Leucopathen. 1. Im erſten Abſchnitt „allgemeine Erklaͤrung der Worte Leucopathie und Albinoismus“ (Blumenbach hat dieſen Zuſtand mit dem Namen Cachepie belegt) führt der Verfaſſer zuerſt die verſchiedenen Benennungen der mit dieſer Cachexie behafteten Individuen anf: Bakerlak, von der großen Aehnlichkeit, welche die Holländer in Oſtindien hinſichtlich ihrer Lichtfchen mit dem Kakerlak, Blatta ori- entalis, bemerkten; da aber Lichtſcheu nicht das einzige Merkmal und etwas veraͤchtliches damit verbunden ſey, Menſchen nach einem Thiere zu benennen, ſey es gut, den Namen nicht mehr von menſchlichen Individuen zu brau— chen. Buffons Meynung, daß die Benennung von der Far⸗ be hergenommen fey, hält der Verf. für unwahrſcheinlich, weil die Holländer damals noch nicht die weißen und die gefledten Neger für eins und daſſelbe halten konnten. Schrunners Herleitung des Namens aus dem ahnlichen Geruch der Ausdünſtung iſt eben fo ungenügend, weil bey den Albinos keine beſonders riechende Perſpiration Statt findet. Leukäthiop, nögre blanc. Dondos, africani⸗ ſche Benennung, wahrſcheinlich ſo viel wie dondolo (Ital.), Grobian, auch res ridienla, weil die Albinos von den Africanern verſpottet werden. Bedas in Ceplon, viel⸗ leicht wie bedano (Ital.), Toͤlsel. Blafard in Frank⸗ reich, gleichbedeutend mit dem latein. pallidus, engl. pale. Albino (albus) nennen die Portugteſen die weißen Afrira⸗ ner; wuͤrde die richtigſte Benennung ſeyn, wenn nicht da⸗ durch die Europaͤer in Africa nicht von den eigentlichen Al⸗ binos unterſchieden wären. Nachtmenſchen, weil man glaubte, die Augen thaͤten in der Nacht beſſere Dienſte. Leucopath (v. Jeuaòs und ados) Benennung, vom Ver— faſſer neu gebildet, gegen die wohl die wenigſten Einwen— dungen zu machen ſeyn moͤchten, weil ſich dadurch der ganze Zuſtand verraͤth: Mangel an Kohlenſtoff, vorzuͤglich im Schleimgewebe unter der Oberhaut, und das daraus ent— ſpringende Pathologiſche. Daß das rothe Anſehn der Pu⸗ pillen nicht ausgedruͤckt iſt, ſey kein Einwurf, weil dieß nur vom Durchſchimmern der Arterien abhängt, die der chori- oidea zur Ernaͤhrung beſtimmt find, und vom fehlenden Pigment nicht gedeckt werden. Dann geht der Verfaſſer zu Iſis 1826. Heft I. TUR 2 — — —— das Weſen der Leucopathie oder des Albinoismus, nebſt Be⸗ enorme Erweiterung der Sehe. 114 zu einer kurzen Geſchichte der Entdeckung der Leueopathie und ihres Zuſtandes uͤber, von Lionet Wafer, der Ende des ı7ten Jahehunderts zuerſt dergleichen Geſchoͤpfe auf dem Iſthmus von Panama ſah und wenigſtens fuͤr Spiel⸗ art hielt, bis auf Blumenbach, der den Zuſtand fuͤr Ca— chexte erklärte, die ſich durch die aͤußere Farbe und das feh⸗ lende Pigment im Auge zu erkennen gebe, und Sachs, der, wie ſeine Schweſter, ſelbſt Albino, in ſeiner Selbſtbe⸗ ſchreibung Manches über” das Allgemeine einfließen laßt, aber den Aibinoismus auch in kein helleres Licht ſtellt; denn dieſer Gegenſtand hat immer noch ſehr viel Problemati⸗ ſches, welches einer fernern Zeit zur Loͤſung aufbehalten iſt. — Im zweyten Abſchnitt „Schilderung des leucopathiſchen Zuſtandes“ beweiſt der Verfaſſer, daß ſich die Cachexie gleich auf den erſten Blick zu erkennen gibt, wenn auch bey den europaͤiſchen Albinos nicht in ſo enormem Grade ausge druͤckt wie bey den africaniſchen und americaniſchen. Die bey vollkommner Leucopathie immer mit einander verbunde— nen Hauptmerkmale find: die vigenthümliche Beſchaffenheit. der Haut, der Haare, und die Lichtſcheu oder richtiger Sonnenſcheu. Schwaͤchlicher Körperbau und ein Ueberge— wicht der ſenſiblen Sphaͤre im leucopathiſchen Organismus find auch fo conſtant lerſteres wenigſtens mit einigen Ein⸗ ſchraͤnkungen, in Batavia find die Leucopathen nicht ſelten, aber, die Lichtſcheu ausgenommen, kraftvoll und mufculös), daß fie zu den Hauptmerkmalen gezählt werden koͤnnen. In der eigenthuͤmlichen Beſchaffenhelt der Haut iſt der Als bino ein wahrer Gegenſatz mit dem Neger, bey dieſem Les berfluß an Kohlenſtoff im Schleimnetz, bey jenem der groͤßte Mangel dieſes Stoffes. Neben der großen Weiße und Durchſcheinheit das ſchneeweiße Flaumenhaar uͤber den ganzen Körper und gewöhnlich) ein borkenartiger Ausſchlag, der verſchwindet und wiederkommt. Haare: wie bey den Thieren gewohnlich lichtere Farben auch Schwäche andeu⸗ ten, ſo auch die Haare hier Zeugen der Cachexie, ſchmutzig gelblichweiß, nur mit Ausnahme der Schaamhaare, die -et- was dunkler ſind, wahrſcheinlich durch die größere Fettanß haͤufung in jenen Theilen. Eigenthämlich noch die Feinheit der Haare, dem Werg aͤhnlich, und gar nicht oder hoͤchſtens an der Spitze gekraͤuſelt. Lichtſcheu und Beweglichkeit der Augen finden ihren Grund in größerem oder geringerem Mangel des ſchwarzen Pigments. Sonnenlicht flieht der Albino, aber nicht das Kerzenlicht, weil dieß nicht fo plotzlich auf das Auge einwirkt und — indem das Kerzenlicht durch ſei⸗ nen matten Schein gleichſam die Augen dazu vorbereitet, wird freylich die hohe Senſibilitaͤt der Sehorgane zuerſt noch mehr geſteigert, daher zuerſt die große Verengerung der Pupille; die ſenſible Sphäre kann ſich aber wegen Ue⸗ berreizung nicht mehr auf ihrer hohen Stufe erhalten, ſie fällt wieder und die Irritabilitaͤt dieſer Augenparthien wird dadurch indirect geſteigert, daher denn die nun entſtehende Der ſchwaͤchliche Roͤr⸗ perbau und das Uebergewicht der fenfibfen Sphaͤre findet ſich bey den Leucopathen immer im männlichen Alter, vor— her nicht ſo auffallend, weil ſie durch die im Kindesalter ſehr thaͤtige Reproduction ſich nicht ſo aͤußern kann. Die Sinne ſind alle geſteigert, vorzüglich zeichnen ſich Gehoͤr und Geruch aus. Auch ſind fie geneigt, ſich exaltlerenden Leidenſchaf— ten hinzugeben, gerathen z. B. leicht in Zorn, wenn ſie merken, daß man ſie zu ſeiner Belehrung beobachtet. ; 8 - 115 Nun kommt der Verfaſſer zu der nächſten Urſache der Leucepathie, und beweiſt S. 15 ff., daß dieſe Indivi— duen nicht anders zu betrachten find, als auf einer früs hirn, ihnen einſt normalen Bildungsſtufe ſtehen geblieben. Dieſe ſog. Hemmungsbildung zeigt ſich in der Organiſation des Leucopathen: durch das Fehlen des Pig— ments auf der Chorioidea, durch die Farbe der Haut und Haare, durch die membrana pupillaris und das lanugo- artige Gewebe auf der Haut. Was das Fehlen des Pig— ments im Auge betrifft, ſo nimmt der Pfr. an, daß, wenn die veranlaffende Störung nach Anfang der Bildung des Pigments eintritt, alſo nach Oſtander nach dem erſten Mo: nat, nach v. Froriep Ende des zweyten, der Leucopath we— niger vollkommen erſcheine, und hierin ſieht er den Grund, warum ſich bey verſchiedenen Leucopathen die Lichtſcheu nicht in gleichem Grade zeige, und warum auch die rothe Far— be der Pupillen bald heller, bald dunkler gefunden wer— de. Das Rete Malpishii ift dem Pigment der Chorioi- dea ſo analog, daß es auch bey dieſer Hemmungsbildung fehlt, mit denſelben Nuancen in Farbe von Haut und Haa⸗ ren wie beym Auge. Die beyden andern Zeichen ſind faſt noch ſchlagender, indem die membrana pupillaris in eis nem Falle erſt ein halbes Jahr, und in dem unfrigen fünf Wochen nach der Geburt ſich verlor; und die Lanugo auf der Haut bleibt gar das ganze Leben hindurch, da ſie doch im normalen Zuſtande freylich erſt im sten Monate der Schwangerſchaft ſich zeigt, aber immer vor der Geburt ausfällt. — Für entfernte Urſachen halt der Verf. allein pſychiſche Einfluͤſſe, und beweiſt dieß durch mehrere Falle, wo bloß Verſehen der Mutter als Urſache aufzufinden war. In dieſen phyſiſchen Einfluͤſſen, beſonders deprimierenden Leidenſchaften ſucht der Verf. auch den Grund, warum die Leucopathie unter Negern und andern uncultivierten Natio— nen oft erblich angetroffen wird, nehmlich in Folge der Verachtung dieſer Ungluͤcklichen. — Im dritten Abſchnitte „von der unvollkommnen Leucopathie, Leucopathia im- perfecta, erklaͤrt der Verf., der von Schrunner und Sachs geaͤußetten Meynung bepzutreten, daß es verſchiedene Ueber- gange bis zum vollkommnen Albinoismus gebe, und ſucht zugleich die Uebergaͤnge, ſo wie ſie ſich unter einer großen Menge Menſchen vorfinden, zu erweiſen und in eine gewifs ſe Ordnung zu bringen. Die Leukopathie iſt nach ihm ent— weder allgemein verbreitet, Leucopathia imperfecta uni- versalis, oder fie nimmt nur ſtellenweiſe den Körper ein, Leucop. imperf. partialis. Die Merkmale des erſten Zus ſtandes find dieſelben wie im vollkommen ansgebildeten Zu— ſtande, nur die Staͤrke des Ausdrucks der Symptome auf einem niedern Standpuncte; oft aber fo ausgedrückt, daß ſie auf den erſten Blick ſchwer vom vollkommnen Zuſtande zu anterfcheiden find. Haare blond, in verſchiedenen Nuͤan— cen, denen der wahren Albinos oft ſehr nahe, auch von ders ſelben Beſchaffenheit. Augen bey den Blondins aus dem— ſelben Grunde blau oder grau, wie bey den Leucopathen roth, auch groͤßere Empfindlichkeit gegen das Sonnenlicht. Haut, oft der der Albinos ganz gleich, auch oft Neigung zu Haut— ausſchlaͤgen. Stellenweis verbreitete Leucopathie, leucop. imperl. partialis, hat nie Lichtſcheu, und ſtellt ſich nicht immer ſchon mit der Geburt ein. Zu erkennen gibt fie ſich entweder als allgemeine Leucopathie mit Ausnahme der Augen (bey manchen Negern), oder ſtellenweiſe (wie der 3 —— 8 a 116 gefleckte Neger in Blumenbachs Abbildungen), oder ein Theil, und auch nur der partiell, iſt leucopathiſch (kreideweiße Fle⸗ cken beſonders im Geſicht, und gewöhnlich bey ſehr fenfts blen Menſchen, wobey ſelbſt die darauf ſitzenden Haare die leucopathiſche Beſchaffenheit zeigen). Die zweyte Abtheilung gibt nun die Beſchreibung des“ im J. 821 zu Braunſchweig gebornen Leucopathen. Die Eltern bemerkten den Zuftand des Kindes erſt nach der Sten“ Lebenswoche, wo die Beweglichkeit der Augen anfieng, wahr ſcheinlich weil nun die Pupillarmembran aufgeſogen war. Der Vater, in feiner Jugend ſerophuloͤs, iſt ſeit feiner Ver— heirathung geſund, wenn gleich von ſchwächlichem Koͤrperbau und bruͤnett. Die Mutter, auch in der Jugend kraͤnklich u. wahrſcheinlich ſerophuloͤs, dabey ſehr ſpaͤt menſtrutert, hat!“ im 21. und 24. Jahre an fluor albus gelitten, iſt dunfels blond. Sie hat Ende des erſten Monats der Schwanger— ſchaft ohne bekannte Anlage mehrere epileptiſche Anfalleübers ſtanden, die übrige Schwangerſchaft verlief aber gut. Die älteren Kinder, von einer andern Mutter, ſind alls hellblond, und ferophulds, Das Kind ſelbſt, geſund und groß, iſt mun— ter, nur, wie es ſcheint, zum Ernſte geneigt. Außer etwas ſchwerem Durchbruch der Zaͤhne und dadurch ſogar einmal entſtandene Eclampſie litt es nur an faſt ununterbrochenen Hautausſchlaͤgen. An unbedeckten Körperftellen iſt die Haut nicht leukopathiſch, woraus zu vermuthen iſt, daß dieſer Zu— ſtand erſt mit den Jahren recht bemerkbar wird; aber an bedeckten Stellen und wo ſie zarter zu ſeyn pflegt, iſt ſie faſt durchſichtig. Farbe wie etwas gelbliches Briefpapier. Ge— ſicht, beſonders Wangen und aͤußere Seite der Arme ganz ſo roth, wie bey andern Albinos. Der, meiſtens partielle Ausſchlag, von dem das Kind noch nie ganz befreyt gewe— ſen, betrifft beſonders faſt immer Geſicht, Arme, und da vor— zuͤgl. die Ellenbogenbuge. Es ſind Puſteln mit einem rothen Hofe, die in Kruſten uͤbergehen. ſchuppen der Haut oder gar Blaſenbildung iſt bisher nichts bemerkt worden. Kopfhaare weiß ins gelbliche ſpielend, von der Spitze bis zur Wurzel gleichmaͤßig gefaͤrbt, ſchlicht, nur an den Spitzen etwas gekraͤuſelt, wie es ſcheint, im Wachsthum träge, von der Feinheit des Flachſes. Augenbraunen u. Au⸗ genwimpern eben ſo, wohl etwas länger als bey andern Kin— dern. Die ganze Haut, befonders we ſie unbekleidet iſt, be— deckt ein feines wollartiges Haar. Die Augen werden uns ruhig hin- und hergeworfen und der Blick iſt auch bey nicht ausgezeichneter Tageshelle ſurchtſam. Bey auffallenden Sons nenſtralen erkennt man eine roſenfarbene Regenbogenhaut mit blauen Schattierungen. Die Pupille iſt dunkelroth, etwa wie Himbeeren, wahrſcheinlich nicht wegen groͤßeren Vor— handenſeyns des Pigments, ſondern bedingt theils durch die größere Entfernung der chorioidea als der Iris von der Ober— flaͤche des Auges, theils durch die Pupille ſelbſt, indem ſie durch ihre Hoͤhle, die ſie bildet, auch von den ſie umgeben— den Theilen mehr beſchattet wird; beyde Pupillen eng, vom Durchmeſſer eines Stecknadelknopfes; weiß, ins blaͤuliche ſpielend. Die Sonnenſcheu ſo ſtark, daß er im Sonnenlichte Schmerz aͤußert, dagegen ſieht er Von kleyenartigem Ab- die Sclerotica ſehr ins Kerzenlicht, wie andre Leucopathen, ſtarr ohne die Au- genlieder zu ſchließen. truͤbes Tageslicht bey bedecktem Himmel oder in der Abend— Am beſten ſcheint den Augen ein daͤmmerung zuzuſagen, immer ſind ſie aber in unruhiger | se = 117 Bewegung; dabey iſt das Kind, wie andre Leucopathen, ſehr kurzſichtig. Die dem Werke beygegebene Abbildung des kleinen Leucopathen zeigt ihn im Alter von neun Monaten, ſchoͤn geſtochen und ſehr brav illuminiert. ueber . das Alter des Bauch- und Gebärmutter: Schnitte an Lebenden; ein Beytrag zur Geſchichte der Geburtshuͤlfe von Dr. Mans: feld, practiſchem Arzt und Geburtshelfer in Braunſchweig, Zweyte Auflage. Braunſchweig, 1825 bey E. Meyer. in 8. VI und 24. Der ſchon nach Verfluß eines Jahres erfolgte Wie— derabdruck dieſer kleinen Schrift zeugt von der Theilnahme, die jetzt an hiſtoriſchen Unterſuchungen ſich aͤußert, und von dem Beyfall, den die gegenwaͤrtige gefunden hat. Es werden in derſelben zuerſt mit vieler Gelehrſamkeit die bis— her geltenden Meynungen uͤber das Alter der Operation vorgelegt, woraus ſich ergibt, daß von den Autoren dieſelbe als nicht früher als hoͤchſtens ſeit dem ı5ten Jahrhundert ausgeuͤbt einſtimmig angenommen worden. Um ſo auffal⸗ lender ſind nun die Stellen, welche der Verf. aus ver— ſchiedenen Schriften des Talmuds und feiner Erklärer, von welchen die aͤlteſten noch in die erſten Jahrhunderte nach Chriſti Geburt reichen, hervorgehoben und mitgetheilt hat. Denn fie beweiſen unwiderſprechlich, daß ſchon ſehr frühe, wenigſtens unter den Juden, der Kayſerſchnitt an Lebenden vollzogen wurde, daß man verſchiedene Arten deſ— ſelben kannte, gluͤcklich ausfuͤhrte, und daß die Geſetzgeber auf die Folgen, die unter gewiſſen Umſtaͤnden daraus her— vorgehen, ſorgfaͤltigen Bedacht nahmen. Es ſind zwey Stel— len hier in der Urſprache vorgelegt, mit einer Ueberſetzung und vielen belehrenden und anziehenden Erlaͤuterungen be— gleitet, ſo daß man ſehr wuͤnſchen muß, daß der Verf. ſein in der Vorrede gegebenes Wort: Alles, was jene alte Litte— ratur mediciniſch und phyſiſch Merkwuͤrdiges enthält, in eis nem eigenen Werke bearbeitet herauszugeben, baldigſt erfül— len moͤge. Bemerkungen über die von Hr. von Spix abgebildeten braſilianiſchen Saurier 8 von Dr. H, Boie in Leyden. 0 Es iſt fuͤr die richtige Beſtimmung naturhiſtoriſcher Abbildungen, trotz beygefuͤgter Beſchreibungen, oft unum— gaͤnglich nothwendig, die Originale, welche ihnen zum Grun— de gelegt wurden, ſelbſt geſehen zu haben, um nicht un— vorſichtig uͤber ſie zu entſcheiden. Dennoch aber waͤre es zu wünſchen, daß unſere Zeitſchriften bey der Anzeige von Wers ken ſolchen Umfanges, als es Hr. von Spixs Naturgeſchich— te Braſiliens iſt, mehr in das Einzelne eingiengen, mit Benutzung älterer Quellen über denſelben Gegenſtand!; und eben fo erſprießlich Fiir die Wiſſenſchaft dürfte es ſeyn, wenn Gelehrte, denen eine guͤnſtige Lage oder zufaͤllig gemachte Erfahrung dazu die Hand bietet, zeitig auch nur einzelne, ihnen klar gewordene Berichtigungen dem Publicum mit: un 118 theilen wollten; fie würden dadurch einen der Hauptzwecke wiſſenſchaftlicher Zeitſchriften fördern und dem Unfug compi— latoriſcher Werke ſteuren helfen. Den Deutſchen bietes da— für die von einem — — Naturforſcher herausgege— bene Iſis eine treffliche Gelegenheit, fo wie den Franzoſen das Bulletin des Sciences, Nachſtehende Deutung der Spixiſchen Saurier iſt ei— ne Abſchrift der Bemerkungen, welche ich bey Durchſicht dieſes ſchoͤnen Kupferwerkes für mich niederſchrieb; manche derſelben wurden mir durch einen ausgezeichneten Amphibi— olegen, der das Münchner Muſeum kennt, beſtaͤtigt; und da das niederlaͤndiſche Reichsmuſeum direkt daher eine Rei— he jener Lurche erhielt, ſo hoffe ich wenigſtens uͤber einige derſelben mehr Licht verbreiten zu koͤnnen, muß aber bitten, nichts ohne Pruͤfung anzunehmen. — Im Allgemeinen glaube ich, daß Hr. von Spip, der ſich vor feiner Abreiſe nach Braſilien vielleicht nicht ſpeciell mit dem Studinm der Lurche beſchaͤfftigt hatte, gut gethan haͤtte, vor Herausgabe ſeines Werkes noch einige der größeren enropäifchen Samm— lungen zu beſuchen, in denen ſeit der Wiedereröffnung des Friedens die braſtlianiſchen Naturalien ſchon zu ben ge— woͤhnlicheren gehören. — Der Verf. wuͤrde ſich dadurch die literariſchen Nachforſchungen erleichtert haben und weniner in Gefahr gekommen ſeyn, Arten für neu zu halten, die es in der That nicht ſind; denn auch der geiſtreichſte Mann, glaube ich, thut in Erfahrungs-Wiſſenſchaften nicht wohl, den Weg der Erfahrung zu verlaſſen, und ſelbſt dieſer iſt in der Zoologie mit groͤßeren Schwierigkeiten verbunden, als man zum Theil glaubt; dennoch bleibt dieſes Werk, ſchon der treuen Abbildungen wegen, welche es zieren, eines der ſchaͤtzbarſten, welches wir uͤber die Natufgeſchichte der Lurche beſitzen, und daſſelbe gilt von Hr. v. Spixens braſi— llaniſchen Schildkroͤten, Froͤſchen und Schlangen. — Hier nur die Deutung der Saurier mit der Bemerkung, daß die mit einem + bezeichneten in Exemplaren aus dem Muͤnch— ner Muſeo in dem hirſigen vorhanden find. T. I. Jacaretinga moschifer — Crocod. trigonatus Sœhn. (— palpebrosus Cv.) — Crod, sclerops Sch. jun. absque epidermide, — Croc, acutus Cus.? — Cr. lucius Cuv, aut scle- j rops Schn. pullus. Fuͤr die erſte dieſer 2 Arten ſpricht die Vertheilung der Farben und die weniger deutliche Querleiſte zwiſchen den Augen, fuͤr letztere das Vaterland. T. V. Iguana squamosa — 1g. delicatissima Laur. lg. tuberculata Cn. 2 absque epidermide, T. II. — punctulatus T. III. Caiman fissipes T. IV. — niger T. VI. — viridis — ead. spec. jun. — VII. — coerulea — — — absque epid. — VIII. — emarginata — — — paleäri-pırum. mutilato. +— IX. — lophyroides — — — pullus, Die jungen Leguane dieſer über Brafilien, Guyana und einen Theil der Antillen verbreiteten Art kommen theils ein— farbig blaͤulich oder gruͤnlich grau vor, theils dunkler marmo— riert; letztere ſcheinen mir weiblichen Geſchlechts zu ſeyn. 119 en 120 T. X. Lophyrus xiphosurus — Lacerta superciliosa Daud. Dieſe Eydechſe, unter der, wenn ich nicht irre, Lin. 2 Arten ſtecken, und die allerdings wohl ein beſonde— Gen. Ophryessa m. res Geſchlecht bilden muß, kommt mit und ohne Sta- — XI. — rhombifer — Agama catenata Pr. Max. cheln am After vor. Ein Exemplar, incertae originis, ; Adult (Ophryessa). mit den Stacheln fah ich in dem Mufeo in Frankfurt +— XII. 1. Loph. margaritaceus — e n. sp. am Mayn; neuerdings erhielt das hieſige ein anderes — — 142. — ochrocollaris — — — — aus Surinam. Ob die Stacheln nur dem maͤnnlichen — XIII. 1. Lophyrus panthera — Ophr. n. sp. Geſchlecht zukommen, weiß ich nicht gewiß. +2. — albomaxillaris — — catenat. jun. - XXIII. Tejus ameiva Merr, adulta. 5. — cruciger — nach Geſtalt und nachdem +— XXIV. 1. T. Jateristriga Cuv. — ead. spec. jun. Texte des Werkes nur Gecko und offenbar ein ſehr jun⸗ ges Thier, dergleichen man allein nie als neue Arten beſchreiben ſollte. — XIII. a. Loph. auronitens — pullus Ophr, super- ciliosae. — XIV. Polychrus marmoratus Cuv. — XIV. a. — acutirostris — ead. spec. absque epidermide. — XV. 1. Agama tuberculata. a — hispida n. sp. — XVI. T 1. Ag. semitaeniata n. sp. 2. — nigricollis — an hispida? — XVII. 1. — cyelurus — an hispida jun. 2 . Anolis violaceus — gewiß eim junges Thier und wahrſcheinlch in Natur kaum minder ſchwer bes Raue als hier. y — XVII 1. Gymnodactylusgeckoides — ſcheint mir zum Gen. Ascalabotes Fitz, zu gehören, 2. Thecadactylus pollicaris“ an G. arma- 3. Gecko aculeatus 9 tus Pr. M. 2 Beyde gehören gewiß derſelben Art ſ an; der repros ducierte Schwanz bekommt bey allen Sauriern dieſer Familie die Hoͤcker nicht wieder, — XIX. Tejus monitor Merr. — XX. — nigropunctatus — daſſelbe Thier erhielt das hieſige Muſeum aus Wien unter dem Namen Te- jus bimaculalus Fitz, Ohne eine Reihe von Exempla— ren geſehen zu haben, wage ich nicht, darüber zu ent— ſcheiden, ob ſie wirklich eine Art bildet oder nur eine Abaͤnderung des monitor iſt. — XXI. Crocodilurus amazonicus. — An Tejus cro- codilinus Merr.? die gleich großen Schuppen des Ruͤckens ſcheinen dagegen zu ſprechen. +— XXII. I. Tej. ocellatus — ſcheint mir das junge Thier der vorigen Art zu ſeyn; leider beſitzt das hie— ſige Muſeum zu der anzuſtellenden Vergleichung keinen andern Tejus derſelben Abtheilung; im Pariſer ſind ihrer mehrere unter dem ſchon in der Botanik angege— benen Namen Dracaena abgeſchieden, welchem NWamen der hier gebrauchte auf jeden Fall vorzuziehn ſeyn duͤrfte. 2. Centropyx calcaratus — Lacerta striata +2. T.tritaeniatus — — — — Dieſe brafilianifche Lac. ameiva mit ſcharf bes graͤnzten weißen Querbinden an den Seiten, ſcheint mir eine von der ſurinamiſchen verſchiedene Art zu ſeyn, wie ſo oft in America, dieſſeits und jenfeits der Linie, einander parallele Arten deſſelben natürlichen Geſchlechts vorkommen; auf jeden Fall bildet fie eine leicht zu un— terſcheidende Varietaͤt. Hieher gehoͤrt auch noch als ſehr jung Tejus ceyanomelas Pr. M. — XXV. Tejus ocellifer. — junior Tej. murini Mus. Bat. et Berol. Syn. Seps murinus Laur. Seba II. 105. adult. Lacerta coeruleocephala Gm. — leinniscata Lin. Ameiva vulgaris Cuv. et Ruhl. Dieſe Art iſt im franzöfifchen und hollaͤndiſchen Guyana häufig, ſcheint aber nur im nördlichen Bra⸗ ſtlien vorzukommen. Die Längeftreifen verlieren ſich mit dem Alter ganz, die runden Flecken auf Seiten und Schenkeln bleiben. \ — XXVI. 2. ocincus bistriatus — absque epiderm. Dieſelbe Art erhielten wir auch von Wien unter dem Namen 1 aurala Filz. . Scine. nigropunctatus. 2 ER Heterodactylusimbricatus — An-gene- ris Tachydromi? So urtheile ich nach einem Exem— plar des Pariſer Muf., welches ich früher Gelegenheit hatte zu ſehen, ohne es jedoch ganz genau unterſucht zu haben. 8 2 : — XXVIII. 1. Pygopus a eadem spec. ad. et — caryococca jun. Daſſelbe Thier verdankt das niederlaͤnd. Muſeum dem Wiener, woher wir es unter dem Namen Pygo- dacty lus Gronovit Merr. erhielten. Herr Fitzinger, ein ſehr unterrichteter Amphibiolog, irrte ſich auch wohl kaum in dieſer Beſtimmung. Die einzige Schwierig keit bleibt, daß Africa das Vaterland dieſes ſepsar— tigen Thieres feyn ſoll. Doch waren unfre Vorgänger ja ſelten genau in ſolchen Angaben, die wir jetzt mit Recht fuͤr ſehr wichtig halten. Leyden den 21. Nov. 1825. — „ a 7 —— % — — — Diefe Zeltſchrift zerfallt in: IJ. Abhandlungen. II. Beurtheilungen. III. Anzeigen. I. Die Abhandlungen (ind: 1. Urſpruͤngliche. / 2. Aus andern, vorzüglich fremden Zeitſchriften. r 3. Auszüge aus Buͤchern. 4. Ueberſichten der Litteratur, der fremden wie der einheimifchen. 5. Arbeiten gelehrter Maͤnner und Geſellſchaften. g a Ausgeſchloſſen find Theologie, Rechtenkunde und Politik, fo wie gewöhnliche Lebens; Vorfälle, II. Beurtheilungen; N werden auch nur Über genannte Fächer aufgenommen. Jede muß vollſtaͤndige Darlegung der Einrichtung des Buchs und ein beſtimmtes Urtheil enthalten. 8 1. Es kann Jeder recenſieren, wer ſich nennen will; ungenannt nur, wer ein ſelbſtſtaͤndiges Buch geſchrieben hat. — Diſſertationen, Programme, Flugſchriften, Zeitſchriftaufſaͤtze werden nicht als ſolches betrachtet, aber Ueberſetzungen von ordentlichen Buͤchern. 2. Jedes Buch kann recenſiert werden, wann es auch erſchienen ſeyn mag. 3. Es werden 3 — 4 Recenſionen über ein Buch von verſchiedkaen Verfaſſern aufgenommen. 4. Der Verfaſſer kann ſein Buch ſelbſt anzeigen, muß ſich aber nennen. — Oder will er das nicht, ſo mag er uns Erlaubniß geben, zu aͤndern, wegzuſtreichen und hinzuſetzen, was wir für gut finden, in welchem Falle wir die Arbeit für die unſerige anſehen und ausgeben wollen. III. Zu Anzeigen gehoͤren: a. 1. Beförderungen der Wiſſenſchaften durch Gönner, Fuͤrſten, Reiche. 9 2. Zuſtand wiſſenſchaftlicher Anſtalten, Bibliotheken, Sammlungen, Gärten , Thierhaͤuſer. 3. Preisaufgaben, die alle unentgeltlich aufgenommen werden. 4. Vorles-Cataloge, deßgleichen. b. 5. Inhalt v. Zeitſchr. u. Büchern beſonders von fremden, wozu alle Hilfsmittel angeſchafft find. c. 6. Gelehrte Anfragen und Antworten, Berichtigungen. 7. Leben und Weben und Sterben oͤffentlicher Menſchen. = ? 8. Entdeckungen. 9. Reiſen. Jeder Band bekommt ein Regiſter, jedes Heft eine Inhalts- Anzeige. * * * * * * * * * Ueber eingelaufene Briefe oder Bücher werden wir keine beſondere Antworten brieflich mittheilen. Dieſes wird unſern Kunden und Mitarbeitern ſelbſt angenehm ſeyn; doch wollten wir es anzeigen, da— mit deßhalb Niemand in Ungewißheit bleibe, und wir nicht der Unhoͤflichkeit beſchuldiget werden. Wichtige Auffäge, die nicht aufgenommen werden koͤnnen, werden mit der zweyten Poſt zuruͤckgeſchickt. 5 Der Empfang von allem, was eingeht, wird auf dem Umſchlag angezeigt, und, wo es noͤthig iſt, ſo daß es nur der Einſender verſteht. | Was wir abfenden, wird auch angezeigt, damit nichts ohne Nachfrage bleibe. Bey beweisfordernden Gegenſtaͤnden muͤſſen wir den Einſender (nicht eben den Verfaſſer) kennen. Es kann aber Jeder ſicher ſeyn, daß kein Name genannt wird, als in Folge eines durch freye Richter entſchiedenen Prozeſſes, und nicht eher als bis der Einſender davon in Kenntniß geſetzt iſt, wovon allem öffentlich in der Iſis Nachricht gegeben wird. Sn Matt A. Allgemeines. S. r. Salat, noch etwas über Metaphyſik, Specula« tion und Phyſik. IH 7. Ueber Nuͤßleins Verhaͤltniß der Vernunft und Of⸗ fenbarung zur Erkenntniß Gottes. 10 Catechismus der Moral. ; — Muͤhlichs Leitfaden in der Rhetorik. 11 Koͤllnbergers Adreſſe. 12 Erzählungen und Sagen von Agnes Franz. — Catechismus der Homöopathie von Hartlaub. : — Catechismus der homoͤopath. Diaͤtaͤtik von Caſpari. — Reife eines Philhellenen von G. Müller. B. Naturgeſchichte. a. Mineralogie. 24. Kaſtners Archiv für die geſammte Naturlehre. 15. Wellenlehre von E. und W. Weber. j 16. Catechismus der Mineralogie, der Homöopathie von Hartlaub; der homoͤbpath. Diaͤtetik und homoͤo⸗ path. Diſpenſatorium von Caſpari. b. Botanik. 17. Runge, einige Verſuche das natuͤrliche Pflanzenſy— ſtem auch chemiſch zu begruͤnden. 21, Kofteletzky, clavis analytica in floram bolıe- mıae, 23. Juffieu, neunte Abhandlung über die Charactere der Pflanzenfamilien. Aralien und Umbellaten. 30. Acharius, Glyphis et Ghiodecton. c. Zoologie. g 35. Meyers Zuſaͤtze zum Taſchenbuch der deutſchen Nor gelkunde. ! 41. Feruffae, Monographie von Melanopſſis. 50. Fallen, onographia cimicum [ueciae. 51. Hagenbach, Mormolyce, novum coleopte- rorum genus. N . 33. Dreitſchke, die Schmetterlinge von Europa V. 55, Trentepohl, revilio critica generis Ichneu- monis. 37. Caup, Beytraͤge zur Amphibſologie und Ichthyolo⸗ gie. 5 89. Palliardi, neue Cgrabſcinen. 9. Smith, american. Antilopen. 97. Sabine, Voͤgel Grönlands. 100 Ribbe, das Schaf und die Wolle. — Sturm, uͤber Racen, Kreuzungen und Veredelung der landwirthſchaftl. Hausthiere. d. Mediein. 102. Pfeufer, Geſchichte des Krankenhauſes zu Bam— berg. * 105. Lund, phyſiol. Reſultate der Viviſeetionen neuerer PR Zeit. 107. Biſch off, Handbuch der Arzneymittellehre. 113 Mansfeld, über das Weſen der Leucopathie. 117. Derſelbe, über das Alter des Kaiſerſchnitts. — Boie, Bemerkungen über Spivens Braſilianiſche Saurier. Umſchlag— Plan der Iſis. Die Aufſaͤtze wegen des Centrifugalpendels Verkehr. und wegen Lagrange ſind nicht eingegangen. Brief von V. beantwortet. N Ein gegangen. An Nuffaͤtzen. flanzenverzeichniß von G. S. in L. Antikritik. W. in G. uͤber Foſters uſw. Boie, ſapaniſche Lurche. W. in B. wegen Pflanzen. An Buͤchern. Theoret. Mediein für Wundaͤrzte als Leitfaden zu Vorle⸗ ſungen entworfen von F. W. Nus hard, Prof. Prag bey Calve, 1826. I. 8. 532. (Phyſiologie und Pathologie.) \ Sommers Taſchenbuch zur Verbreitung geographifcher Kenntniſſe. ar Jahrg. 405. 6 Kyft. Ebenda. Timkowsky, RNeiſe nach China durch die Mongoley uͤberſetzt von Schmidt. Leipzig bey Gerh. Fleiſcher. II. 1325. 8 368. 3 Kpfr. (Aufenthalt in Pecking.) 2 Thlr. Die Schmetterlinge von Europa, von Treitſchke. Ebenda. Bd. V. Abth. 2. 8. 417. 2 Thlr. Die Bergſtadt Freyberg im Koͤnigreich Sachſen in Hinſicht auf Geſchichte, Statiſtik, Cuſtur und Ger werbe, befunders auf Vergbau und Hüttenweſen, ſkizirt von Breithaupt (Edelſtein-Inſpector). Freyberg bey Craz und Gerlach, 1825. 8. 272. mit 1 Sttfl. 21 Gr. Commenlatio de Ariftotele botanico philoſopho, feripfit A. Henfchel (Prof.). Wvratislaviae ap. Golohorsky. 1724. 4. 58. (12 Gr.) An Zeitſchriften. 5 10 8 Journal f. Chemie u. Phyſik. Bd. XV. eft 2. Brandes Archiv des Apotheker-Vereins. Lemgo be Meyer. XIV. Heft 1. , Tugendwelt, von Krey (Pfarrer zu Tuͤllingen bey Loͤr⸗ rach in Baden). Baſel bey Schweighaͤuſer und ng 9 amt Kaltenherberg. 1828. 8. woͤchentlich 1 Bogen. Nr. 1-12. Buchners Repertorium für die Pharmacie Bd. RE 55 Regiſter) Nuͤrnberg bey Schrag. Bd. XXII. Heft 1— 2. f Poggendorffs Annalen der Phyſik und Chemie. 1828. Leipzig hey Barth. St. 9. Hinrichs Verzeichniß neuer Bücher v. July — Decbr. 825 1 2 Botan. Zeitung. 1825. Nr. 37 — 44. * * * on Oken iſt erſchienen: V 5 Naturgeſchichte II. (der Pflanzen). Jena b. Schmid, 1828. (4 Thlr. Ladenpreis, nicht netto, wie in Hinri Catalog ſteht.) Wr e Ferner hat er herausgegeben: Kirby und Spences (populäre) Entomologie. Stutt⸗ gard bey Cotta. 8. Ko b. Brown, Flora Noyae Hollandiae. Jenae ap. Schmid. 4. — —— —üä—6äU EE e tet ee He ft. Preis des Jahrgangs 8 Thlr. ſaͤchſ. oder 14 Fl. 24 Xr. rhein. A ER FO IS . Von dieſer Zeitſchrift erſcheint in jedem Monat ein Heft mit Kupfertafeln und Holzſchnitten, fe daß 6 Hefte einen Band ausmachen, und mithin deren im Jahre zwey herauskommen. Die Buchhandlungen wenden ſich an die Buchhandlung Brockhaus in Leipzig; Die Poſtamter an das in Jena, welches die Iſis mit 4 Rabatt erhält, | Man kann nur auf einen ganzen Jahrgang Beſtellung machen, und die Zahlung iſt ungethellt zur Leipziger Oſtermeſſe des laufenden Jahres zu leiſten. Beytraͤge werden an den Herausgeber unmittelbar, oder, und beſonders Buͤcher, im Wege des Buchhandels an Brockhaus zu Leipzig geſchickt. Man ſetze nichts anderes darauf, als: Ge— drucktes, zur fahrenden Poſt; dickere Sachen gerollt. Es geht nichts verloren; das Recomman— dieren iſt daher unnoͤthige Vertheuerung. d | Unfrankierte Bücher mit der Poſt werden zuruͤckgewleſen. | Damit ſich Niemand vergeblich bemühe, fo wird hiemit angezeigt, daß in die Iſis keine politi— ſchen Aufſaͤtze aufgenommen werden. eo a ; W g 75 — — — lw... eee Jena bey der Expedition. Zi Zn 2 = oe * Bey Eduard Weber in Bonn iſt fo eben er⸗ ſchienen und in allen Zuchhandlungen zu haben: Nöĩggerath, Dr. J. Cord. Prof. d. Mineralo⸗ gie und Bergwerks biſſenſchaften), das Gebirge in Rheinland-Weſtphalen nach mineralogiſchem und chemiſchem Bezuge. ar Bd. Mit 2 großen um, Tafeln, gr. 8. 3 Thlr. oder 5 Fl. 24 Kr. Rheln. . Dieſer tate Dand darf um ſo ſicherer auf eine ebenſo sunlige Aufnahme rechnen, wie den frühern Bänden zu Theil wurde, als, ſich durch denſelben das Werk feinem Ziele, der eben ſo gründlichen als gleichfoͤrmigen Behand: lung aller Gebirgskheile von Rheinland- Weſiphalen, um ein Bedeutendes nähert, Ex wird eröffnet mit, einem gründlichen ufſaß über das altere S inkohlengebirge auf der Sudfeite des Hundruͤcks (ſogenannten Saarbrücken⸗ ſchen Stein kohlengebirge) von dem fehr verdienſtvollen Geognoſt Herrn Bergrath Schmidt in Siegen. An dieſe Arbeit ſchließt ſich eine ſehr umfaffende geognoſtiſche Skizze der Gebirgsbildungen des Kreiſes Kreuznach und sintger angrenzenden Gegenden der ehemaligen Pfalz von 9, J. Burkart gest in Mexico). Unſtreitig iſt der Kreis Kreuznach unter allen uͤbrigen des preußiſchen Gebiets auf der rechtlen Moſelſeite in geognoſtiſcher Beziehung der in⸗ tereſſanteſte, weil in ihm das Zuſammentreffen aller Ge: birgsformationen ftatt findet, welche in jenem Landesthei⸗ e vorkommen: daher auch die beygefuͤgte detaillirte areg: moſtiſche Karte mit Gebirgsdurchſchnitten von der größten Wichtigkeit iſt. Die uͤbrigen Aufſätze dieſes Bandes vom Herrn, Herausgeber und den Herren Biſchof, Umpfenbach 5, Hoͤrel, ꝛc. bieten nicht minder reiche Beyträge zur Wiffenſchaft dar. Biſchof, Dr. Guſtav (ord. Prof. d. Chemie u. Technologte) die vulfanifhen Mineralquellen Deutſchlands und Frankreichs, deren Urſprung, Miſchung und Verhaͤltniß zu den Gebirasbils dungen. Eine nach phyſikaliſchen, chemiſchen und geognoſtiſchen Grundfagen geführte Unters ſuchung, für Phyſiker, Chemiker, Geognoſten und Aerzte, wle auch für unterrichtete Brunnen und Bade- Relſende. M. 1 Kupf. A. u. d. Titel: Chemiſche Unterſuchung der Minerolwaſſer zu Geilnau, Fachingen und Seb ters im Herzogthum Naſſau, nebſt allgemelnen Betrachtungen aber vulkanſſche Mineralquellen, — — * n. beſonders uͤber deren Urſprung / Mlſchung und Verhaͤltniß zu den Gebirgsbildungen. Mit x Kupfer. gr. 12. geh. 1 Thlr. 12 r. Wir kundigen hiermit ein Werk an, das mik Recht zu den bedeutendſten Erſcheinungen der neueſten Littera- tur gezählt werden darf. — Daß eine gleichzeitig ange⸗ ſtellte chemische Analyſe dreyer fo allgemein geſchätzter Mineralquellen, wie die zu Selters, Fachjngen und Geil⸗ nau, von einem gründlichen, ſcharffinnigen und gewifz ſenhaften Chemiker den Aerzten, ſowie den vielen Vereh⸗ rern dieſer Mineralwaſſer nicht anders als hoͤchſt willkom⸗ men ſeyn koͤnnen, darüber dürfte wohl nur eine Stim me ſeyn; dieſes Werk beſchrankt ſich aber keinesweges bloß auf dieſen ſpeciellen Gegenſtand, ſondern es gewährt | außerdem jedem Naturſorſcher, fo wie jedem gebildeten Brunnen- und Bade-Reiſenden eine gleichwichtige und intereſſante Ausbeute. . \ 5 Der Phyſiker und Chemiker findet darin uns ter andern ein neues ſehr zweckmaͤßiges Verfahren zur ge⸗ nauen Beſtimmung der Beſtandtheike eines Mineralwaſ⸗ ſers; Unterſuchungen zur Erforſchung des Prozeſſes im Innern der Erde, welchem die Thermen ihre Waͤrme ver⸗ danken: eine chemiſche Unterſuchung verſchied. vulkan. Gebirsarten u. aus denſelben efflorescikter Salze u. ſ. w. Der Geognoſt und Mineralog finder eine genaue, aus den vorzuglichfien geognoſtiſchen und mineralogi⸗ ſchen, zum Theil noch üngedruckten Werken entnomme- ne Zufammenſtellung d. geognoſt. Verhaͤltniſſe aller Mineralquellen Deutſchlands und Frankreichs: eine fuͤr die Beziehung der Mineralquellen zu den Gebirgsforma-⸗ tionen und für ihre Entſtehung äußerſt wichtige Ueber⸗ ſicht. Die Aufmerffamteit des Arztes, ſowie auchdes Brunnen und Badegaſteszduͤrfte ganz lefonders - | der ate Abſchnitt, welcher von dem Beſtand der Mineral⸗ waſſer, dem Werth der ſchemiſchen Analyſe, von der künſt⸗ lichen Nachbildung der Mineralwaſſer, (ein hier nach ſei— ner ganzen Bedeutung eroͤrterter Gegenſtand), von der Cos riſtenz unvertraͤglicher Salze in Mineralwaſſern uſw. handelt, auf ſich ziehen. Er findet darin uber alle dieſe in neuern Zeiten ſo vielfaͤltig beſprochene Gegenſtaͤnde befriedigende, auf Thatſachen gegründete Belehrung, die mancher bisher verbreiteten myſtiſchen Vorſtellung uber die Natur der Mineralwaſſer freilich nicht das Wort redet. Fur alle Elafen von Leſern dürfte endlich dasſe⸗ nige von großem Intereſſe ſeyn, was der Hr. Verf. über Entſtehung der Mineralquellen mittheilt: keine unhaltba⸗ ren Sypotheſen; ſondern wohl begründete Thalſachen, womit die ausgezeichnetſten Naturforſcher die Wiffen- ſchaft bereichert haben. Mehrere bollſtändige Regiſter zeugen eben ſo ſehr von der Reichhalligkeit dieſes Werkes, als fie das Nach; ſchlagen und die Ueberſicht ſehr erleichtern. —— Haß den Verein zur Wetretnng von Naturkenntniß 1 0 Mie li: «3J3 v. Dr. J. „S. 3 Schweigger, 951 7? a . Dr Prasser, der ent und Shemie n Halle, ak n 7 10 Di pbfiealifhe,. Vorleſung uͤber Elite neneltemüg, welche ich fuͤr dieſe Verſammlung der Naturforſcher ſchrieb, um ſie durch den Druck bekannt zu machen, eignet ſich nicht, — Vortrag in einer, gemiſchten Geſellſchaft. Auch fehlen‘ mir hier die Hüͤlfsmittel, um das vorzeigen zu koͤnnen, was zum Verſtandniß derſelben nothwendig waͤre, und noch mehr fehlt dazu die Zeit, bey dem erfreulichen Reichthum mannichfaltiger hier zur Sprache kommender Gegenſtaͤnde. Da indeß ein Abſchnitt jener Vorleſung „auf Hieroglyphen ſich bezieht, folglich mit dem zuſammenhaͤngt, was ich frü⸗ her übe Urgeſchichte der Phyſik und den Urſprung des Heydenthums aus mißverſtandener Naturweisheit publicierte: fo will ich hier die practiſche Seite des Gegenſtandes herz ausheben, indem aus dieſen alterthümlichen Forſchungen etwas hervorgeht, was nicht bloß fuͤr die Phyſik neuerer Zeit von Intereſſe ſeyn kann, ſondern auch zu einer in das ar. er hier Thätigkeit aufe . | Es ſcheint mir nehmlich zwegmäblg, bey diefen, Gele⸗ genheit einige Worte zu ſprechen uͤber den, an jene alter, thuͤmliche Forſchungen ſich anſchließenden, von mir geſtiffte⸗ ten Verein, zur Verbreitung von Naturkenntniß und hoͤherer Wahrheit. dige Ueberzeugung hervorgebracht, daß auf dieſem Wege et⸗ was auszurichten ſey, und bedeutende Beyſpiele in der Ge⸗ ſchichte ſtehen mir zur Seite. Aber da hier von einem Un⸗ ternehmen die Rede, welches der Mitwirkung vieler bedarf: ſo iſt, wenn es mir nicht gelingt, dieſelbe Ueberzeugung unter meinen Zeitgenoſſen zu verbreiten, mein ganzes Stee⸗ ben ein nichtiges, wenigſtens ein nichtiges für ‚meine, Zeit, und kann bloß als allgemein, wiſſenſchaftliches, mit Beziehung auf das, was ich über den Urſprung des Heydenthums aus einer mißverſtandenen Naturweisheit dargelegt habe, einen Werth haben für eine ſpaͤtere Periode; welche es der Muͤ⸗ he werth hält, 2 Betrachtungen . e 8 Iſis 1826. Heſt 11 * Die Art meiner Studien hat in mir die leben- . hi 85 buten in der Verſammlung der deueſchen Rauen ir Aerzte zu Frankfurt am Mayn. ö * 3 Uebrigens kann ich doch zu meinem Troſte auf meh⸗ rere bedeutende Stimmen unter meinen Zeitgenoſſen mich berufen, welche ſich fuͤr dieſen Verein erklaͤrten. Statt ale ler andern, nenne ich hier allein die Stimme eines Mannes, welcher aus dieſer Stadt, hier aus Frankfurt, hervorgieng, zur Ehre unſerer Nation, ich meyne Gothe / der ſich auf eine ſehr theilnehmende Weiſe fuͤr jenen Verein erklaͤrte. 1 0 fiengen bald naturwiſſenſchaftliche Geſellſchaften an, die Angelegenheit, von welcher hier die Rede, als eine ge⸗ meinſchaftliche zu betrachten. Und! ohnehin fehlt es nicht an jungen tüchtigen, Männern, welche im Sinne Nahr Vereins zu reifen wuͤnſchen. Freylich die aͤußern Hilfsmittel deſſelben ‚find Ra ge⸗ ring; und hieran kann wohl dieſes Unternehmen ſcheitern, wenn es gleich bloß im Anfange einiger Unterſtützung be⸗ darf, waͤhrend es dann bald ſelbſtſtaͤndig werden wuͤrde. Indeß ſind wenigſtens fo viele Beptraͤge, bis jetzt eingegan— gen, daß mit einem Zuſchuſſe aus dem Ertrage des Jahr: buches der Chemie und Phyſik eine Actie der rheiniſch— weſt⸗ indiſchen Compagnie um 525 Thaler gekauft werden koͤnn⸗ te. Ueberdieß bleiben aus dem Nachlaſſe meines veremig- ten Bruders, deſſen trauriger Tod zur Begründung dieſes Vereins eine nur allzuernſte Veranlaſſung mir darbot, TOOO Thaler für denfelben übrig, fo daß die Geſellſch aft alſo ein Vermögen, von 1509 Thalern beſitzt, wozu außer den feſt⸗ geſetzt eingehenden kleinern Beptraͤgen noch eine jähtlfthe bes ſtimmte Einnahme kommt, von etwa 75 — 100 Thalern aus dem Ueberſchuſſe des Strage meines Jahrbuches über le mie und Phyſik . e Die erſten geſammelten Beytraͤge für jenen Verein habe ich aber gefliſſentlich zum Ankauf einer Actie bey der rheiniſch. weſtindiſchen Compagnie angewandt. Es war hie: zu, da von Anlegung eee die Rede Ge⸗ 2 12 * U a 43519 28 * sun win; 3 Nee 0 ee 123 nehmigung des Staates nöthig, unter deſſen Oberaufſicht dieſer Verein ſteht. Das koͤnigl. preuß. Miniſterium ertheil⸗ te dieſe Genehmigung auf eine Weiſe, welche zugleich das Vertrauen des Staates zu jener achtungswerthen Handels— geſellſchaft ausdrückt. Uebrigens hatte ſich dieſelbe ſchon fruͤher auf eine ſehr verbindliche Weiſe fuͤr jenen Verein erklärt. Schon im zweyten Jahresberichte vom Jahre 1823. konnte ich in dieſer Beziehung folgendes anfuͤhren: Dankbar hervorzuheben iſt die freundliche Geſinnung der rheiniſch-weſtindiſchen Compagnie in Beziehung auf uns, ſern Verein. So eben, waͤhrend dieſer Jahresbericht ge⸗ druckt wird, ſchreibt die Direction dieſer Handelsgeſellſchaft: „Da gegenwaͤrtig die innern Verhaͤltniſſe des mexicaniſchen Reichs Sicherheit und Feſtigkeit gewinnen, und wir ſchon in den beyden Hauptplägen dieſes Landes permanente Eta⸗ bliſſements haben: ſo ſind wir vielleicht im Stande, die Zwecke des Vereins zur Verbreitung von Naturkenntniß in jener Gegend zu fördern; wir bitten deßhalb von unſern Dienſten, welche der Sache uneigennuͤtzig und eifrig gewid— „ merkungen darüber vorausſenden. met ſind, Gebrauch zu machen und uns mitzutheilen, wor⸗ in wir etwa nuͤtzlich werden koͤnnen.“ — Sicherlich iſt die— ſe theilnehmende Geſinnung eines achtungswuͤrdigen Han— delsvereins den Naturforſchern unſers Vaterlandes willkom— men und vielleicht für manche eine Veranlaſſung, mit un: ſerem Vereine, der geen auch auf dieſem Wege ihren Wünz, ſchen förderlich zu werden ſuchen wird, in nähere Verbin⸗ dung zu treten. . bins 3 f 4 Neuerdings hat die theiniſch-weſtindiſche Compagnie verſprochen, mehrere Exemplare von den Jahresberichten diefes Vereins im ſuͤdlichen America zu verbreiten, um be⸗ ſonders deutſche Pharmaceuten oder andere Freunde der Na⸗ turwiſſenſchaft daſelbſt zu natuzwiſſenſchaftlichen Sendungen (ſey es auch nur getrockneter Pflanzen) zu ermuntern, die zunächſt zur Dispoſition der Mitglieder jenes Vereins fie hen werden. f * Uebrigens ſollte durch den Ankauf einer Actie bey der theiniſch⸗weſtindiſchen Compagnie zugleich der Character uns ſerer auf das thaͤtige Leden berechneten Geſellſchaft naͤher bezeichnet werden. Denn mit kaufmaͤnniſchen Unternehmuns gen muß nothwendig ein Verein zur Verbreitung von Na⸗ turkenntniß in Verbindung treten, weil der Welthandel und die Naturforſchung ſtets Hand in Hand giengen und beyde ſich gegenſeitig hülfreich werden konnen. Da ich in einer ſo bedeutenden Handelsſtadt, wie Frankfurt iſt, über jenen Verein rede: fo will ich aus dies ſem Geſichtspuncte noch etwas uͤber ihn beyfuͤgen. Der Zweck dieſer Vorleſungen ſcheint mir nehmlich keinesweges zu ſeyn, etwas vollſtaͤndig zu entwickeln, wozu hier nicht die Zeit iſt, ſondern bloß ein und das andere zu berühren, was dann Gelegenheit zur Unterhaltung mit dei nen geben kann, welche ſich für denſelben oder einen ver⸗ wandten Gegenſtand intereſſieren. Nun hat der Verein zur Verbreitung von Natur- kenntniß offenbar, in fo ferne er die Mittel feines Beſte⸗ gens durch naturwiſſenſchaftlichen Verkehr und Handel mit eingeſandten Naturmerkwüurdigkeiten ſich erwerben will, eine nes Buch anfehen dürfen. 124 kaufmaͤnniſche Seite. Und hieruͤber möchte ich mir aus eis ner ſo beruͤhm Handelsſtadt, wie Frankfurt iſt, wohl einige belehrende Bemerkungen mit nach Hauſe nehmen. Um jedoch diejenigen meiner achtungswuͤrdigen Zus hoͤrer, welchen die Sache, wovon hier die Sprache, noch ganz neu ſeyn ſollte, in den Stand zu ſetzen, fie im Alls gemeinen wenigſtens zu beurtheilen, werde ich einige Be— Daß jede gewonnene Wahrheit als Gemeingut der Menſchheit zu betrachten „fen. wird kein Wohlgeſinn ter in Zweifel ziehen. Dieß gilt von mathematiſchen und naturs wiſſenſchaftlichen Wahrheiten eben fo gut, als von religioͤ— ſen, und die Verbreitung naturwiſſenſchaftlicher Einſichten muß auch darum als Pflicht uns erſcheinen, da wir mit Recht die Natur als ein allen Voͤlkern dargebotenes und namentlich zur Belehrung der Heiden von Gott geſchriebe⸗ Dieſe Betrachtungen draͤngten ſich mir beſonders in Halle auf, wo eine Miſſions⸗ Anſtatt fuͤr Indien beſteht, welche waͤhrend meines kurzen Aufenthalts daſelbſt allein an baarem Gelde zwoͤlftauſend Thaler nach Indien fands te, außer den Transporten Halliſcher aus der Miſſionscaſſe erkaufter Arzeneyen. Einmuͤthig aber ſchreiben die Miſſio⸗ narien, daß befonders die verkehrten Begriffe der Indier von der Natur, ihrer Wirkſamkeſt entgegen ſtehe, indem das ganze indiſche Heidenthum auf mißverſtandenen Reſten einer untergegangenen Aſtronomie und Naturwiſſenſchaft beruht. Ich will in dieſer Beziehung eine Note vorleſen, welche ich ſchon im Jahre 1820, noch ehe ich an Begruͤn⸗ dung jenes Vereins dachte, einer Vorleſung uͤber Urge⸗ geſchichte der Phyſik und den Urſprung des Heidenthums aus mißverſtandener Naturweisheit beyfügte, 05 „In Indien iſt der ſchwerſte Kampf mit dem Haupt⸗ feind aller beſſern Erkenntniß von Anfang an, dem Stolz. Darauf machte ſchon le Gentil aufmerkſam in feinen Mé— moires sur l' Inde.“ * Nicht bloß die Braminen, ſagt le Gentil, blicken ſtolz auf die Alterthuͤmlichkeit ihrer Kenntniſſe mit der groͤßten Verachtung auf uns herab, fons dern dieſer Hochmuth iſt auch dem gemeinſten Indier, ja ſelbſt denen eigen, welche gegen Lohn die niedrigſten Dien⸗ ſte verrichten. Als ein Ausdruck dieſes Stolzes iſt es zu betrachten, daß es jedem Indier frey ſteht, zu einer an⸗ dern Religion uͤberzutreten (er wird bloß aus feiner Caſte ausgeſtrichen), während die ihnen eigenthuͤmliche Abgoͤtterey als ein Vorrecht der Geburt betrachtet wird. Eine angeſtammte Verehrung haben indeß die Indier vor der Aſtronomie, womit auch ihre religioͤſen Ideen genau zu⸗ ſammenhaͤngen; aber ſie ſtellen ſich vor, ſagt le Gentil, daß man in Europa ganz uwiſſend ſey in dieſer Wiſſen⸗ ſchaft, und bloß darum nach Indien komme, um von ih⸗ nen zu lernen. Lediglich durch ſeine aſtronomiſchen Kennt⸗ niſſe vermochte dieſer Gelehrte den Beaminen einiges Ver⸗ trauen einzuflögen und fie mittheilender zu machen. ** „S. die Denkſchriften der Pariſer Academie vom Jahr 1772 Paris 1776 B. 2. S. 169 u. . w. 18 % „Ce Brame s’imägina peut-£tre que je devois ötre une 125 Ich hebe aus feinen für indiſche Aſtronotnie ſo inte ine folgende hieher gehoͤrige Stelle aus: Ir 4 ien Br 1% 13 1 1899997 „In vollkommener Uebereinſtimmung mit dem, was, le Gentil ſchon im Jahr 1772 ſchrieb, ſtehen die neueſten Berichte aus Indien, und alle Beachtung verdienen na— laͤuterten mathematiſchen Begriffen dekannt machen möge. Außerdem aber ſoll in den Schulen noch X. „eine kurze aber deutliche Beſchreibung des Sonnenſyſtems nebſt einer erklaͤrung der Geſetze der Bewegung, Attraction, Schwer⸗ fta t, 2. eine allgemeine Ueberſicht der Geographie und 3. eine Reihe allgemein verſtaͤndlicher Wahrheiten und That⸗ ſachen aus der Naturlehre mitgetheilt werden. Eine Kenntniß folder Thatſachen, wird beygefuͤgt, wuͤr⸗ de für den Hindu faſt unſchaͤtzbar ſeyn. „Der ganzlihe Mangel an ſolchen richtigen Begriffen iſt der Hauptgrund des tief herabgeſunkenen Zuſtan⸗ des der Sittlichkeit in dieſem Lande /. Dieß iſt alſo die Anſicht der Mifjionarien ſelbſt; und dieſe ſetzen noch da⸗ neben: „Wollte jemand ſagen: bewirkt dieſes dadurch auf einmal, daß ihr ſogleich die heilige Schrift in der indiſchen Schule einführt“, fo moͤchten wir dagegen nicht nur eine wenden, daß eine ſolche Maaßregel mit Gefahr verknuͤpft ſey, ſondern vornehmlich, daß ſie bey der noch gaͤnzlichen Unwiſſenheit, ohne Vorbereitung, keinen guten Erfolg vers ſpreche“. He 2 1 g 9 1 8 124 0 1 Ja Bid i 1 5 5 a espece de Brame dans ma nation, car chez eux aucu- ne famille que celle des. Brames ne peut se meler d’A- stronomie. Les Indiens s’en rapportent avec une con- fiance aveugle à ce que leur disent cesBrames sur tout ce qui a rapport à cette science. Ces Brames, comme je Lai deja dit, nous regardent, nous autres Européens, resque comme des sauvages, qui n’ont point, ou pres- que point de connoissances;, fiers, de leur ancienneté et { de leur savoir ils ont pour les Européens beaucoup de mepris. — Malgré leur mepris pour nous et la foible idee, qu'ils ont de nos connaissances; quoique ce Bra- me, qui étoit venu me rendre visite de si loin, temoig- nat la plus grande indiffererce en voyant nos instru- mens d' Astronomie, quoiqu'il; parut tres peu flatte de Vexplication, que je lui donnai de Pusage du quartde- cercle, pour les observations astronomiques: cependant ma prediction, au sujet de la Comete, qui parut en Aoũt et Septembre 1709, le frappa; elle fit la méme sen- gbsation sur esprit de tous les Indiens de Pondichery. FPavois annonce, dans le courant du mois de Septem- bre, que cette ‚comete, apres qu'elle auroit cessé de pa- roitre le matin vers la fin du mois, reparoitroit vers le mi — Octobre à sept heures du soir, et qu'on la ver- roit la queue tournee en sens opposé à celui, qu'elle avoit lorsque on la voyoit en Septembre“, „ S. Magazin für die neueſte Geſchichte der evangelischen Miſtions⸗ und Bibelgeſellſchaften Jahrg. 4. H. 4. S. 472 700 494 x 126 Und wirklich werden Beyſpiele erzaͤhlt, woraus her⸗ vorgeht, daß die Hindus in Beziehung auf ſolche vorbereis tende Belehrungen „der Ueberzeugung weit zugaͤnglicher ſind als viele meynen“. - Beſonderes Vergnügen aber gewährt es mir aus der neuern Geſchichte der evangel. Miffionsanftalten zur Bekeh⸗ rung der Heiden in Oſtindien von Dr. 5. Chr. Knapp 69. St. Halle 1820 nachfolgende Stelle herauszuheben, die auf eine recht ausgezeichnete Weiſe zur Beſtaͤtigung des eben Geſagten dient. Es wird darin ein Brief des Herrn Miſſionaͤrs Deocar Schmidt in Madras vom 10 Auguſt 161) mitgetheilt, worin derfelbe von den unter den Braminen ſelbſt auftretenden Reformatoren ſpricht, welche ſich der Ab⸗ goͤtterey entgegenſetzen, und in dieſem Zuſammenhange fol: gendes beyfuͤgt: „Noch eine andere Erſcheinung, die als ein Zeichen der Zeit in Indien betrachtet zu werden vers dient, kann ich nicht unberuͤhrt laſſen. Dieß iſt die Errich⸗ tung einer Unterrichtsanſtalt, in welcher junge Hindus in der engliſchen und in den indiſchen Sprachen, ſo wie auch in europaͤiſcher und aſigtiſcher Litteratur und Wiſſenſchaft un: terrichtet werden. Der Plan zu dieſer Anſtalt iſt ſelbſt von Hindus entworfen und ausgeführt worden, und fie wird auch von ihnen unterhalten und diri— giert. Sie führe den Namen Collegium und ſoll aus eis ner niedern und aus einer hoͤhern Schule, welche letztere Academie genannt wird, beſtehen. In der Academie ſoll nebſt dem Unterricht in denjenigen Sprachen, welche noch nicht gründlich in den niedern Schulen gelehrt werden koͤn⸗ nen, Unterricht in der Geſchichte, Chronologie, Geo— graphie, Aſtronomie, Mathematik, Chemie und andern Wiſſenſchaften ertheilt werden“. „Wenn man weiß“, fügt dieſer Miſſionaͤr Herr Deocar Schmidt dieſer intereffanten, Nachricht bey; wie ſehr ſonſt die Afiaten und beſonders die Hindus alle europaͤiſche Litteratur und Wiſ⸗ ſenſchaft verachten, und wie ſehr ſie hierin die Europaͤer zu uͤbertreffen waͤhnen; wenn man ferner weiß, daß die, ihrer Meynung nach, rechtglaͤubigen Hindus alle naͤhere Verbindung mit Europaͤern und alles Studium europaͤiſcher Wiſſenſchaft für verwerflich und entehrend halten, und endlich, daß ihr ganzes jetziges Keligionsſyſtem auf hochſt un: richtigen und verkehrten Begriffen in der Geſchich⸗ te, Chronologie, Geographie, Aſtronomie und anz deren Wiſſenſchaften beruht, ſo muß man ſich in der That uͤber die großen Fortſchritte wundern, welche die Hin⸗ dus ſeit einiger Zeit in der wahren Aufklaͤrung gemacht has ben, und man muß ſich freuen, daß ſie jetzt ſelbſt Anſtal⸗ ten errichten, die ganz gewiß, wiewohl groͤßtentheils ohne ihr Wiſſen und Wollen, viel dazu beytragen werden, das Reich der Finſterniß in Indien zu zerſtoͤren und das Reich des Lichtes an deſſen Stelle zu begruͤnden“. 0 Dieß ſind Worte des indiſchen Miſſionaͤrs Deocar Schmidt, welcher in demſelben Briefe noch vieles von dem gelehrten Braminen Kam- Moheu-Ray in Calcut⸗ ta erzählt, der ſich ernſtlich um europaiſche Wiſſenſchafk bes kuͤmmert, fo daß er nach allgemeinen Schilderungen wegen ſeiner umfaſſenden Gelehrſamkeit eine Zierde jeder un ſerer europäifchen Academien feyn würde. Die Beſchaͤftigung mit eutopäiſcher Wiſſenſchaft hatte aber bey ihm auch fogleich 127 ein ernſteres Studium der alten in Indien heiligen Buͤ⸗ cher der Pedas zur Folge, ſo daß er dann bald ſeine Landsleute auf ihre Irrthuͤmer aufmerkſam machte, und durch ihre heiligen Schriften ſelbſt fie hinweg vom Gaoͤtzen— dienſt zum Monotheismus zurück zu führen ſich bemühte, Wer dieß alles wohl erwägt, wird ſogleich begreifen, daß aus den Verhaͤltniſſen ſelbſt, in welchen ich in Halle lebe, die Idee zur Begründung einer Porſchule für alle Miſ⸗ ſtonen nothwendig hervorgehen mußte, einer Vorſchule, welche das, wie es in den bibliſchen Schriften ausdruͤck⸗ lich heißt, von Gott zur Belehrung der Heiden geſchriebe⸗ ne Buch benutzt, um vorzubereiten zum Vortrag hoͤherer Wahrheiten. „Man erwäge, fagte ich in dieſer Beziehung bey ei⸗ ner andern Gelegenheit, was noch vor zwey Jahrhunderten in China, Japan und Indien, alſo unter den unzugaͤng⸗ lichſten Voͤlkern, auf welche unter allen am ſchwerſten zu wirken iſt, ausgerichtet wurde durch Naturwiſſenſchaft, und wie vorzuͤglich die Streitſucht und Habſucht der Europäer es war, welche dieſes wohlbegruͤndete ſolgenreiche Werk in dem Grade vereitelte, daß Japan, damals fo zahlreich be ſucht von den Europäern, ſelbſt dem Handelsverkehr faſt unzugaͤnglich geworden iſt. Man erwaͤge ferner, ob Glau— ben an Hexen- und Geſpenſterfabeln, der im Mittelalter neben dem Chriſtenthum im Leben und ſelbſt vor Gerichts hoͤfen galt, nicht mindeſtens gleich zu achten ſey dem my: thologiſchen Glauben und nicht gleich vetderblich wirkte, während gar nichts Gutes genannt werden kann, was dar⸗ an auch nur zufaͤllig ſich anſchloß; und nun antworte die Geſchichte, ob wir von dieſem traurigen Heibenthume durch etz was anderes befreyt worden ſeyen, als durch gruͤndliches Studium der Natur? Man erwaͤge alles dieß wohl und frage ſich dann, was auszurichten ſeyn moͤchte in der Welt, wenn die Bibelgeſellſchaften an ihr ruͤhmliches Beginnen noch ein anderes dem Begriffe nach dazu weſentlich gebötis ges anſchließen wollten, nehmlich außer der Kenntniß eines neueren göttlichen Buches auch Kenntniß des altern, wor: auf ſich jenes beruft, der von Gott fuͤr alle geſchriebenen Bibel der Natur unter den Voͤlkern zu verbreiten“. Von dieſer Seite aber muß nothwendig die Wirkſam⸗ keit der Naturforſcher in Anſpruch genommen werden. Und wenn die Stimme des Volkes in einem Sprichworte als eine Stimme Gottes bezeichnet wird; ſo hat ſich folches auch bewaͤhrt in dem ſogar oͤffentlich bey Gelegenheit von Ständeverſammlungen gegen gelehrte Academien ausgeſproch⸗ nen Tadel, daß ſie nicht eingreifen in die Welt. Waͤre freylich damit gemeynt, daß fie nicht zunaͤchſt um practiſche und techniſche Dinge ſich bekuͤmmern: ſo haͤtte dieſer Vor⸗ wurf keinen Sinn.“ Aber es gibt, wie wir ſo eben ſahen, auch ein hoͤheres Eingreifen in die Welt, in welcher Bezie— hung wirklich die naturwiſſenſchaftlichen Vereine, welche ſchon im Mittelalter als geheime Geſellſchaften ſchuͤchtern ſich im Stillen zu bilden anfiengen und nach und nach an Wirkſamkeit und Einfluß gewannen, wohlthaͤtig wirkten fuͤr Europa zu einer Zeit, wo Aberglauben den Geiſt verfinſter— te; und in eben dieſer Beziehung eroͤffnet ſich ihnen noch ein weites Feld außerhalb Europa. Gelingt es dem Vereine zur Vetbreitung von Naturkenntniß, Pflanz⸗ 128 ſchulen fuͤr Mathematik und Naturwiſſenſchaften durch Rei⸗ ſende außerhalb Europa, namentlich in Aſien, o a Wiſſenſchaften als heilig gelten, zu begründen: fo wer: den dieſe wohlthätig in ihrem Kreiſe wirken und mohlthäs tig wieder zurückwirken auf das Vaterland. Daraus koͤn⸗ nen dann auch für das gemeine practiſche Leben und für techniſche Dinge, ganz beſonders aber fuͤr den Welthandel große Vortheile hervorgehen. eng 307 sis nne 41% nr, 1 17 nt. in 4 2 420 Schon in dem, was ich bisher vortrug, find. Beweiſe, dafuͤr enthalten. Man erwaͤge nur, woran ich vorher erinnerte, was noch vor zwey Jahrhunderten in China, Japan und. Indien ausgerichtet wurde durch Naturwiſſenſchaft. Ich frage den Kenner der Geſchichte, ob wir nicht den erſten lebhaften Handelsverkehr mit Indien, China und, früher mit Japan vorzuͤglich der Mitwirkung naturwiſſenſchaft⸗ licher Miſſionarien verdanken? Denn als ſolche ver⸗ ſchafften ſich die Jeſuiten Eingang in jene Laͤnder, während, fie als Theologen den Boden wieder verloren, welchen fie, als Naturforſcher gewonnen hatten. Bloß als Theologen. waren die Jeſuiten in China, Japan und Indien zu ta⸗ deln und ſind ſtark genug getadelt worden, ſelbſt von ihrer. eigenen Kirche, aber als Mathematiker und Phyſiker (denn hier war ihre Lehre ſo lauter und ſo rein als irgend elne) ſind ſie zu loben und nachzuahmen. Und in der That es gehoͤrten große Anſtrengungen der theologiſchen Streitſucht und Habſucht, der Falſchheit und Verkehrtheit dazu, um den Sieg zu vereiteln, den damals die demonſtrative Wahrheit, im Orient auf eine ‚fo ‚glänzende Weiſe errungen hatte., Ja ſelbſt bey den Chriſtenverfolgungen, welche vorzüglich durch Schuld der Chriſten ſelbſt und ihre Streitſucht un— ter einander in China und Japan herbeygefuͤhrt wurden, blieben die wiſſenſchaftlichen Maͤnner, weil ſie in ſo hoher Achtung ſtanden, gewöhnlich verſchont. Schon im kſten Jahresberichte uͤber den Verein zur Verbreitung von Na— turkenntniß habe ich einige auf China ſich beziehende beach⸗ tungswerthe Thatſachen angeführt, an welche ich hier meis ner Abſicht gemäß erinnern muß. Er = 2 m In „Es wird nehmlich in Wolfs Geſchichte dex Jeſuiten, ei⸗ nes Mannes, der denſelben ſehr abhold iſt, zuerſt erzaͤhlt, daß die Jeſuiten 20 Jahre vergebliche Verſuche machten, uͤber die Grenzen des chineſiſchen Reiches zu kommen. „Allein, fährt Wolf fort“ die Geduld und der Eifer des Pater Ricci ermuͤdete nicht. Er hatte ſich ſchon vorher mit den chineſiſchen Wiſſenſchaften, mit dem Character und den Gewohnheiten der Nation bekannt gemacht und wußte ſich vorzüglich durch feine matbem. und mecha⸗ niſchen Kenntniffe Anſehen zu verſchaffen. — Er machte ſich noch beliebter, indem er eine geographiſche Karte von China entwarf, wel⸗ che bis zu dieſer Zeit in dieſem Reiche noch eine fremde Erſcheinung war. — Er hatte eini⸗ ge Seltenheiten aus Europa mitgebracht, die man als Wunderwerke in China anſtaunte. Sein vorzuͤglichſtes Au: genmerk gieng auf die Bekehrung der Mandarinen. Gleich⸗ wie dieſe als die herrſchende Religionsſecte und als die eigentlichen Gelehrten des Reichs am meiſten auf das l wirkten: ſo konnte es nicht fehlen, daß nicht in kurzer Zeit chrlſt⸗ liche Gemeinden in fh Hauptſtadt und dann in den vornehmſten Provinzia dten zu blühen anfiengen.“ — Ricci Fade Jahr -. Was Indien anlangt, fo behauptet freylich Dubois in ſeinen bekannten Briefen uͤber den Zuſtand des Chri— ſtenthums in Indien, daß die Indier unzugaͤnglich ſeyen jeder beſſern Belehrung. Selches. iſt aber allein wahr mit der Beſchraͤnkung, die er auch im Sinne hatte und an eis nigen Stellen wirklich ausſpricht, nehmlich ohne vorherge— gangenem ihre Grundirrthuͤmer untergrabenden naturwiſſen— ſchaftlichen Unterricht, welchem fie aber, wie die vorher an: gefuͤhrten Beyſpiele es zeigen und alle Miſſionarien es be⸗ ſtaͤtigen, nicht fo unzugaͤnglich find, als viele ſich vorſtel⸗ len, wenigſtens nicht fo unzugaͤnglich als vormals unſer eu⸗ gen hoͤchſt gefahrvoll waren, waͤhrend fie in Indien ſtets bereitwillig und dankbar aufgenommen wurden. Ausdruͤck⸗ lich hebt auch Dubois hervor, daß die erſten chriſtlichen Miſſionarien in Indien, welche Gemeinden an verſchiede— nen Orten ſtifteten von 30000, 35000, 80000 und 100000 Seelen, daß alle dieſe Miſſionarien mehr oder weniger ſich 1610; ſein Tod wurde allgemein im ganzen Reiche von 1 Chriſten und Heiden betrauert. Die Großen erwieſen - ihm die letzte Ehre und der Kaiſer ließ ihm ein praͤchti⸗ ges Grabmahl errichten. Im Verlauf der Geſchichte wird ferner erzaͤhlt, daß die Wiſſenſchaft der Mathe ⸗ { matik für die Chineſen eine Art von Reli⸗ 3 gionsheiligkeit habe, was bekanntlich auch in Beziehung auf die Indier gilt; ferner, daß um die Zeit 1655 die Jeſuiten eben darum wieder ganz außerordentlich beguͤnſtigt waren am Hofe des Kayfers, indem der deutſche Jeſuit Adam Schall zur Würde ei- nes Mandarins vem erſten Range und zum Praͤſidenten des Tribunals der Mathematik erhoben wurde. „Ales beſchäftigte ſich nun mit Verfertigung mathematiſcher In⸗ ſtrumente. Dieſer arbeitete an Clapieren, jener an Ca⸗ lendern. Dort beſchoͤftigte ſich einer mit Uhren u. hier mit aſtronomiſchen Tabellen. Andere machten Almanache und wieder andere chemiſche Proceſſe. Der Koyfer war mit der Geſchaͤftigkeit der Sefuiten jo wohl zufrieden, daß er den Pater Schall eines ganz. befoadern Vextrauens wuͤrdigte. Sonſt pflegten die waͤhrend ihrer Regierung nie ihren Pallaſt zu verlaſſen, allein Chuntchi beſuchte in zwey Jahren mehr als zwan⸗ zigmal den Praͤſidenten feines mathematiſchen Tribunals. Ja ſeine Vertraulichkeit gieng ſo weit, daß er an ſeinem Geburtstage anſtatt auf ſeinem Throne die Gluͤckwuͤnſche des kayſerl. Hofſtgates anzunehmen, vielmehr den ganzen Tag in der Wohnung des Pater Schall zubrachte. Ein andermal beraubte er ſich zur Winterszeit feiner eigenen Kleidung, um dem Sefuiten, der fror, damit ein Ge— ſchenk zu machen. Er nannte dieſen nie anders als Ma Fa, eine Benennung, welche in der Sprache der Tartaren den hoͤchſten Grad von Ehrfurcht ausdruͤckt.“ Nen Als ſpaͤterhin vorzuͤglich durch die Schuld der Euro: päer, ſey es Eiferſucht entweder und Neid, oder mißver— ſtandener Eifer der Gegner (ſogar Handelsintereſſe der Nationen kam mit ins Spiel, weil die Jeſuiten durch ih⸗ ren Einfluß in China eine große Bedeutung für den eu— 3 ropaͤiſchen Handel gewonnen hatten) oder auch Leiden— ſchaftlichkeit einiger Jeſuiten ſelbſt, wodurch das großar⸗ tig begonnene Werk vereitelt und eine Chriſtenverfolgung herbeygefuͤhrt wurde; fo blieben doch die naturwiſſenſchaft⸗ lichen Männer dabey verſchont, und noch im Jahr 1780 Pe lebte Pater Hallerſtein, aus Schwaben gebürtig, als Mandarin und als Praͤſident des mathematiſchen Tribus nals in Pecking. 5 Ward Jſis 1826“ Heft II. 7 E ropaͤiſches Mittelalter, wo naturwiſſenſchaftliche Belehrun⸗ chineſiſchen Souverains 130 mit Aſtronomie oder Medicin bekannt gemacht, „die⸗ fen zwey Wiſſenſchafte , fuͤgt er bey, „welche am beſten berechnet waren, e bey den Eingebornen jeder Art beliebt zu machen /. Daher kam es auch, was hier Unſerm Zwecke gemaͤß hervorzuheben iſt, daß ſich in eben dieſer Periode der gan- ze indiſche Handel in den Händen der Jeſuiten befand. In einem Lande aber, welches dem europaͤiſchen Handel nun fäſt unzugaͤnglich geworden, in Japan nehmlich, war vor einigen Jahrhunderten der Einfluß jener naturwiſſenſchaft⸗ lichen Miſſtonarien (denn als ſolche wirkten, wie ſchon er⸗ innert, die Jeſuiten allein, mit Erfolg) fo uͤberau's groß, daß zahlreiche und bluͤhende Gemeinden japanifher Cchriſten entſtanden, deren Mitglieder bis uͤber eine Million an⸗ wuchſen. Faſt halb Japan neigte zum Chriſtenthum und es wimmelte dort von Europäern. Eiferſucht der Europ der unter einander und theologiſche Streitigkeiten der ſchlimden⸗ fen Art halfen aber ſelbſt wieder einreißen, was Nati wiſſenſchaft gebaut hatte. Zum Theile bezog ſich jene Ei: ferſucht auf das Handelsintereſſe; und vorzuͤglich werden im dieſer Beziehung die Holländer angeklagt, deren Handels- verkehr mit Japan allein noch jetzt fortdauert, obwohl un-“ ter ſehr beſchraͤnkten druckenden Verhaͤltniſſen. Beſonders aber der religiöfe Fanatismus unter den Europäern ſelbſt trug weſentlich dazu bey, daß jenes große ſchon zur Hälfte: für beſſere Belehrung und chriftliche Freyheit gewonnene Reich wieder in den Zuſtand des traurigſten Aberglaubens“ und der damit verbundenen Sclaverey zurückſank zum Scha⸗ den 15 fein eigenes Intereſſe und für das Intereſſe der Welt. 85 8 Dieſer Fanatismus der ſich gegenfeitig bekaͤmpfenden chriſtlichen Religionspartheyen hat wohl in der neuern Zeit gluͤcklicher Weiſe ſich gemindert; wer wollte aber behaupten,!“ daß er ganz bis auf die letzte Spur vernichtet ſey? Darum auch in dieſer Beziehung ſcheint es zweckmaͤßig einen Ver⸗ ein zur Verbreitung von ganz ſtreitloſen Wahrheiten zue begruͤnden, welcher ſelbſt fuͤr entgegengeſetzte Religionspar⸗ theyen ein Gegenſtand der Theilnahme werden kann. Und in der That hat der Verein zur Verbreitung von Natur- kenntniß und höherer Wahrheit Theilnehmer ſowohl bey, Proteſtanten als Catholiken gefunden. Im ähnlichen Sins ne wurde auch in England eine Geſellſchaft zur Befoͤrde⸗ rung intellectueller und moraliſcher Bildung zunaͤchſt fuͤr Indien im Jahr 1821 geſtiftet. Dieſer ſowohl, als die Schule fuͤr indiſche Aerzte zu Calcutta, wovon im Asia- tic Journal 1823 Febr. die Rede iſt, ſo wie die vorhin erwaͤhnte von Braminen geſtiftete Academie für Mathema— tik und Naturwiſſenſchaft, alle dieſe Anſtalten koͤnnen un⸗ ferm Vereine zum Auhaltpuncte und zur Unterſtuͤtzung dienen. ! In den Jahresberichten uͤber den Verein zur Verbrei⸗ tung von Naturkenntniß und höherer Wahrheit hob ich, bisher vorzüglich die innere geiſtige Seite des Unterneh⸗ mens hervor. Es gilt aber auch hier wie überall, daß das Aeußere am Ende von ſelbſt denen zufaͤllt, die nach dem Innern, Höheren trachten. Oder werden wir Anſtand neh⸗ men, der Naturwiſſenſchaft neuerer Zeit einen eben ſo kraͤf— tigen Einfluß auf Menſchen und Voͤlker zuzugeſtehen, als 11 Nil 5 9 \ 131 fie in ältern Zeiten, gemäß der angeführten Beyſpiele, ges habt hat? Ueberhaupt wuͤrde es frevelhaft ſeyn, behaupten zu wollen, daß irgend ein Volk der Erde unzugaͤnglich ſey demonſtrativer Wahrheit. Dieß hieße gleichſam, wie ver: ſchiedene Menſchenracen, ebenſo auch verſchiedene Racen von Menſchenverſtand annehmen wollen. Demnach dürfen wir wohl dem Siege demonſtrativer Wahrheit aller Orten vertrauen. Und iſt es nun etwas fo gar Unwahrſcheinli— ches, daß Japan wieder aufs Neue fuͤr die Welt und den europaͤiſchen Verkehr, der ehemals dort ſo lebhaft war, ge— wonnen werden koͤnne, und zwar durch dieſelben Mittel, durch welche es fruͤher gewonnen ward, nehmlich durch den Sieg der dort heilig gehaltenen Wiſſenſchaften, die bey uns fo große Fortſchrite gemacht haben, daß wir wohl zu hoͤhe— sem Vertrauen auf die ſiegende Kraft derſelben berechtigt ſind als die Jeſuiten in jener fruͤheren Periode es waren. Welchen bedeutenden Einfluß aber wuͤrde die Wiedereroͤff— nung Japans auf den Welthandel haben; und doppelt und dreyfach wurde es hier gelten, was Schiller von dem Schif— fe des Kaufmanns ſagt: „an fein Schiff ſchließet das Gu— te ſich an“. Wirklich abgeſehn von allen andern und. hö: heren daran ſich reihenden Betrachtungen, es koͤnnte die Begründung eines Vereins zur Verbreitung von Natur: kenntniß und Anlegung von Pflanzſchulen fuͤr Mathematik und Naturlehre in allen den aſiatiſchen Laͤndern, wo dieſe Wiſſenſchaften als heilig gelten, ſogar als ein Gegen: ſtand einer kaufmaͤnniſchen Speculation betrachtet werden. Denn gluͤcklicher Weiſe iſt hier von Dingen die Rede, wor⸗ in ſchon ein Einzelner ſehr viel vermag. Was hat nicht der einzige Franciscus Xavier im 1öten Jahrhundert in Japan gewirkt, wohin er von Indien aus den Zugang fand? Man ſage nicht, daß ein in feinen erſten Fort: ſchritten fo großartiges Weck durch jeſuitiſche Raͤnke ge: lungen ſey. Dieſe vereitelten vielmehr ſpaͤterhin, wie ſchon geſagt, das durch Wahrheit begruͤndete Werk. Und uͤber— haupt, welche verwerfliche Feigheit wuͤrde es ſeyn, nicht mehr zu erwarten vom Siege demonftrativer: Wahrheit, als von den Taͤuſchungen fein erſonnener Luͤge, welche, wo es auf bleibende großartige Dinge ankommt, nie etwas ver⸗ mochte, ſondern immer bald zu Schanden wurde. Und man bedenke doch, was es heißen will, daß wir Naturfor⸗ ſcher und Mathematiker uns im Beſitze von Wiſſenſchaften befinden, welche als heilige gelten unter den größten Voͤl⸗ kern Aſiens, und daß wir daher, wenn wir wirklich weiter nichts wollen als Verkuͤnder ſeyn in jenen Laͤndern einer, der alterthuͤmlichen Ueberlieferungen wegen, dem Volke hei⸗ ligen Wiſſenſchaft, wir gewiß freudig und dankbar aufge: nommen werden. Alles Uebrige koͤnnen wir getroſt dem Himmel uͤberlaſſen. Denn an Wahrheit ſchließt Wahrheit ſich an, und an die kleinſte, die am meiſten untergeord— net ſcheint, kann die hoͤchſte ſich anreihen, weil das erſte Glied der Kette das letzte nach ſich zieht. Und gerade dar— um vermochten ſtets Einzelne ſo viel, wo es auf Wirkung durch Wahrheit ankam. Was nun die aͤußeren Huͤlfsmittel anlangt, fo wär; de fürs Erſte allerdings, um die Ausſendung von Reifen: den im Sinne unſers Vereins beginnen zu koͤnnen, ein Stifftungscapital von 28000 Thaler, das jährlich zu ver⸗ wendende 1000 Thaler abwirft, nothwendig erforderlich — 132 ſeyn. Aber durch die einkommenden Naturmerkwuͤrdigkei⸗ ten wuͤrde bald ſo viel gewonnen werden koͤnnen, um reich⸗ lich dieſen erſten Aufwand zu verguͤten. Haben ja in der neuern Zeit ſelbſt einzelne Reiſende, die mit hoͤchſt duͤrfti— gen Mitteln ausgiengen, ſich bald foviel erworden, um auf ihre Koſten ſelbſt Reiſende ausſenden zu koͤnnen. Und fpre- che ich hier nicht in einem Muſeum, das durch die edle Freygebigkeit eines naturwiſſenſchaftlichen Reiſenden, deſſen Bildniß wir hier vor Augen haben , fo reich ausgeſtattet iſt? Warum ſollten wir nicht, was Einzelne vermögen, auch einem ganzen Vereine zutrauen duͤrfen? Nothwendig aber wird jede einzelne in Aſien angelegte naturwiſſenſchaftliche Pflanzſchule zugleich einen Stapelſatz des europaͤiſchen Han⸗ dels bilden. ö [3 8 * Um die Leſer mit der näheren Einrichtung die- ſes ſo nuͤtzlichen und vielverſprechenden Vereins naͤher be— kannt zu machen, laſſen wir hier aus dem erſten Jahres- berichte uͤber denſelben, die daſelbſt mitgetheilten Statuten abdrucken. — 9 5 Statuten des Vereins zur Verbreitung von Na⸗ turkenntniß und 1 ſich anreihenden Wahr: Dieſer Verein ſchließt ſich den Frankiſchen Stiftun⸗ gen an, und iſt als eine Erweiterung der mediciniſchen und naturwiſſenſchaftlichen Seite dieſer Anſtalt zu betrachten. Da nehmlich für Franke die Halliſchen Arzneyen ein uͤber alle Erwartung großes Mittel wurden zur Befoͤrderung ſei— ner Zwecke und den Miſſionarien nicht ſelten den erſten Zutritt und den gewuͤnſchten Eingang verſchafften: fo wer: den wir in dieſem Sinne zeitgemaͤß einen Schritt weiter gehn und mit gruͤndlichen mediciniſchen und naturwiſſen⸗ ſchaftlichen Kenntniſſen ausgeruͤſtete Reiſende in fremde Kinder ſenden, auf welche wir wirken wollen, namentlich nach Oſtindien, dem dringenden Beduͤrfniſſe daſelbſt, und dem von indiſchen Miſſionarien, ja ſogar von Kandegein- gebornen, ausgeſprochenen Wunſche gemaͤß. In der Art tritt dieſer Verein in Verbindung mit der den Frankiſchen Stiftungen ſchon früher angereihten oſtindiſchen Miſſions— anſtalt, und mit der neuerdings geſtifteten brittiſch⸗indiſchen Societät zue Beförderung intellectueller und moraliſcher Bildung. | 2. Wenn, was oft und mit Recht geſagt wurde, die Natur als ein Buch Gottes zu betrachten iſt: ſo kann in ſolchem Sinne der Zweck unſers Vereins als verwandt an⸗ geſehen werden dem Zwecke der Bibelgeſellſchaften, denen er votzuarbeiten beſtimmt iſt, um gleichſam urbar zu mas chen das Land, worauf dieſe wirken wollen. 3. Dieſer Verein ſoll aber nicht bloß dem Auslande, ſondern auch gegenſeitig wieder dem Vaterlande nuͤtzlich werden, beſtimmt uns mit den reichen Schaͤtzen der Natur und den merkwuͤrdigen Reſten alterthuͤmlicher Wiſſenſchaft in Indien bekannt zu machen, wodurch er in die Reihe gelehrter Geſellſchaften eintritt, und ſich kuͤnftighin die Mittel zu ſeiner Erhaltung ſelbſt erwerben wird. —— 133 4. Eben darum iſt die Verfaſſung deſſelben ganz wie bey anderen gelehrten Geſellſchaften. Er hat außerordent⸗ liche und ordentliche Mitglieder, Vorſteher und Directoren und einen Secretaͤr. 5. Außerordentliche Mitglieder geben einen nach Be⸗ lieben zu unterzeichnenden Beytrag. Der jaͤhrliche Beytrag eines ordentlichen Mitgliedes geht von einem Ducaten bis zu einem Friedrichd'or, und es beſtimmt ſich darnach der Grad des Vorrechtes, den die Einzelnen bey dem Ankaufe der eingeſandten Naturmerkwürdigkeiten haben. Allen ordentlichen Mitgliedern aber ſoll das Verzeichniß der eingegangenen Natur- und Kunſtmerkwuͤrdigkeiten zuerſt mitgetheilt werden, bevor den nicht näher mit uns verbun⸗ denen Naturforſchern die Auswahl frey ſteht. 6. Wer jaͤhrlich drey Friedrichd'or eigene oder aus kleinen Gaben geſammelte Beytraͤge einſendet, gehoͤrt zu den Vorſtehern des Vereins, durch welche das eben erwaͤhn— te Verzeichniß der eingegangenen Natur- und Kunſtmerk, würdigkeiten den ordentkichen Mitgliedern vorgelegt werden ſoll. Wer ſich außerdem noch durch beſondere wifjenfchafts liche Mitwirkung um dieſe gelehrte Geſellſchaft verdient macht, gehoͤrt unter die Directoren. An den Wohnorten der einzelnen Directoren und Vorſteher ſollen ſpaͤterhin Nies derlagen der eingeſandten Natur⸗ und Kunſtmerkwuͤrdigkei⸗ ten Statt finden. 7. Das Directorium iſt demnach auf aͤhnliche Art, wie das ſtatutenmaͤßige der Academia naturae curioso- rum durch ganz Deutſchland verbreitet. Solches ſcheint zweckmaͤßig zur Erregung mehrſeitiger Theilnahme, und zur leichten Einſammlung der Beytraͤge. 8. Und da bey derſelben Academia naturae curio- rum es feit anderthalb Jahrhunderten gewoͤhnlich war, den Naturforſchern Beynamen zu geben, der Bedeutung nach wahre Adoptionamen: fo. fol dieſelbe Sitte beobachtet werden von unferem Vereine, jedoch mit Beziehung auf Stifter, um unſere Dankbarkeit gegen ſie auszudruͤcken, und dadurch zu neuen Stiftungen zu ermuntern. So oft wir nehmlich annehmen koͤnnen, aus den Intereſſen einer Stiftung eine bedeutende Summe zur Ausſtattung eines Reiſenden gewonnen zu haben, ſo oft ſoll der Reiſende die⸗ ſes Stifters ausgeſandt werden, der ſeinen Namen wieder lebendig macht, indem er ihn als Beynamen fuͤhrt auf dem Titel der Reiſebeſchreibung, und anderer naturwiſſenſchaft⸗ licher Schriften. Nach gluͤcklicher Ruͤckkehr und erhaltener Anſtellung hat der Reifende ein feinen Vermoͤgensuͤmſtaͤn⸗ den angemeſſenes freywilliges Geſchenk zur Vermehrung des Stiftungscapitals zu machen, fo wie auch ein Theil der von ihm eingeſandten Naturmerkwuͤrdigkeiten zu gleichem Zwecke verwandt werden foll. Bey Stiftungen von Fuͤrſten wird jedesmal der Reiſende auf aͤhnliche Art bezeichnet, wie die Profeſſuren in England nach dem Namen der Koͤnigli⸗ chen Stifter bezeichnet werden. 9. Fuͤr jeden Reiſenden iſt eine beſondere Inſtruction zu entwerfen. — Die Meldung zur Reife kann bey je⸗ dem der Directoren geſchehen unter Vorlegung von Zeugniſ— fen bewährter Männer, welche dem Secretaͤr eingeſandt werden, der hieruͤber an ſaͤmmtliche Directoren Bericht zu erſtatten hat. Dieſe berathen ſich mit den Vorſtehern und 1 134 ſoweit es thunlich iſt auch mit den einzelnen Mitgliedern in ihrem Kreiſe. Die Stimmenmehrheit der Directoren entſcheidet. Jedes Mitglied aber kann Reiſende vorſchla— gen, oder auch Einwendungen machen gegen einen Vor⸗ geſchlagenen, welche der Secretaͤr zur Kennkniß der Direc— toren zu bringen hat. Io. Jeder von uns nach Oſtindien gefandte Natur: forſcher ſoll außer medieiniſchen und naturwiſſenſchaftlichen Kenntniſſen auch mathematiſche haben, namentlich nicht, unbekannt mit dem ſeyn, was wir von indiſcher Aſtrono— mie wiſſen. Er ſoll ſich nebenbey fo viel techniſches Ge⸗ ſchick zu erwerben ſuchen, um phyſicaliſche Geraͤthſchaften, unter ſeiner Leitung, von den durch techniſche Fertigkeiten ausgezeichneten Indiern anfertigen laſſen zu koͤnnen. Noch beſſer wuͤrde es ſeyn, wenn jedesmal zwey Reiſende in Geſellſchaft ausgeſandt werden koͤnnten, welche die Ar⸗ beiten zweckmaͤßig unter ſich vertheilen. 11. Da in neuerer Zeit einige große naturhiſtoriſche Reiſen auf Actien veranſtaltet und mit bedeutendem Gewin— ne für die Unternehmer ausgeführt wurden: fo ſoll derfel- be Weg auch bey dieſen Reiſen eingeſchlagen werden. Die Actien koͤnnen durch Merkwuͤrdigkeiten der Natur oder Kunſt, oder Wiſſenſchaft, dem Wunſche der Actionaͤre ge maͤß, verguͤtet werden. 12. Bey unſern naturwiſſenſchaftlichen Reiſenden wird, außer ihrer durch oͤffentliche Zeugniſſe bewaͤhrten in⸗ tellectuellen Bildung, auch ein wohlgeordneter moraliſcher und religioͤſer Character vorausgeſetzt. Sie ſollen, wie es naturgemaͤß und vernuͤnftig iſt und bey Gutdenkenden ſtets der Fall ſeyn wird, mit Liebe zur Natur auch Liebe zu den Menſchen verbinden und im Geiſte dieſer allgemeinen Men: ſchenliebe zu wirken ſich beſtreben. Naturforſcher, die bloß Sinn haben für Thiere, Pflanzen und Steine fremder Laͤn⸗ der, keinen aber für deren Bewohner, und daher bloß um jene, nicht um dieſe, ſich bekuͤmmern und bemühen. mo: gen, ſolche ſtehen unferm Verein ihrer Natur nach fern und koͤnnen wenigſtens nicht unmittelbar zur Befoͤrderung der Zwecke deſſelben dienen. 13. Unſere naturwiſſenſchaftlichen Reiſenden ſollen ſich zu einem Aufenthalte von mindeſtens fuͤnf bis ſechs Jahren in Indien verbindlich machen und ganz ſo wie die Miſſio⸗ natien wenigſtens eine Zeitlang Unterricht geben an Schu⸗ len, oder an der von indiſchen Vornehmen geſtifteten Aca⸗ demie für Mathematik und Naturwiſſenſchaft, wobey die den mathematiſchen Wiſſenſchaften eigenthuͤmliche Allgemein- ſprache und die große Empfaͤnglichkeit, beſonders des ju⸗ gendlichen Alters dafuͤr, ihnen gut zu Statten kommen wird. Dieſes durch Naturnothwendigkeit herbeygefuͤhrte Allgemeinverſtaͤndniß der mathematiſchen Sprache und Wiſ— ſenſchaft ſcheint dieſelbe zur erſten Anknuͤpfung der ‚auf Des iehrung abzweckenden Unterhaltung mit fremden Völkern zu empfehlen, und zwar beſonders in einem Lande wie In⸗ dien, worin aus alterthuͤmlicher Zeit ſich Achtung vor den Ueberreſten ehemals erkannter mathematiſcher Wahrheiten erhalten hat. Darum ſollen unſere Reiſenden (welche kei⸗ neswegs dazu beſtimmt ſind, eilfertig das Land zu durch⸗ ziehen, ſondern mit größerem Gewinne ſelbſt für naturwiſ⸗ 135 ſenſchaftliche Zwecke ſich jedesmal einen beſtimmten Ort des Aufenthaltes waͤhlen werden, wo ſie vorzugsweiſe verwei— len) dahen eifrig ſtreben, ſich Schüler zu gewinnen für ihre Wiſſenſchaft unter den Landeseingebornen, welche fie beglei— ten auf ihren Wanderungen, mit denen ſie auch nach ihrer Ruͤckkehr ins Vaterland in einer unſerm Vereine foͤrderli— chen wiſſenſchaftlichen Verbindung bleiben koͤnnen, und wel: che ſelbſt neue Schulen für Mathematik und Naturwiſſen⸗ ſchaft anzulegen im Stande ſind. Koͤnnen ſie Indier, be— Jonders von den erſten Ständen, veranlaſſen in unſer Va: terland in ihrer Geſellſchaft zuruͤck zu reifen: fo werden fie dadurch unmittelbar einen ſchon von mehreren Miſſionsan- ſtalten beabſichtigten Zweck befördern. Eben fo unmittelbar ſollen unſere naturwiſſenſchaftlichen Reiſenden die wohlwol— lenden Abſichten der Bibelgeſellſchaften zu foͤrdern ſuchen, und die ihnen von denſelben mitgegebenen Schriften auf ei— ne zweckmaͤßige Weiſe zu vertheilen ſich bemuͤhen. 14. Gewiß werden gegenſeitig die Miſſionsanſtalten unſerem oſtindiſchen naturwiſſenſchaftlichen Vereine foͤrder— lich zu werden ſuchen. wirkung der Frankiſchen Stiftungen rechnen, an welche er ſich unmittelbar anſchließt. Schon iſt von Seiten dieſer © .iftungen eine Einladung an alle Miſſionsplaͤtze ergangen, wieder wie in früherer Zeit Naturmerkwuͤrdigkeiten an dieſe Stiftungen einzuſenden, welche nun zum Beſten dieſes Vers eins verkauft werden ſollen. Dieſe Einladung wird von Zeit zu Zeit wiederholt werden. Thaͤtige Mitwirkung iſt auch von der brittiſch indiſchen Societaͤt zur Befoͤrderung erwarten, der intellectuellen und moraliſchen Bildung zu weil unſer Verein gerade in demſelben Verhaͤltniſſe zu die⸗ fer Societaͤt ſteht, in welcher die mit den Frankiſchen Stif— tungen verbundene Miſſionsanſtalt ſich mit den Miſſions⸗ anſtalten Englands befindet. f i f 15. Es ſoll auch eine durch Mittheilung der Reiſen⸗ den begruͤndete Zeitſchrift zum Beſten dieſes Vereins her⸗ ausgegeben werden. Diefe wird zugleich den Neiſenden Ger legenheit darbieten, ſich durch gelehrte Mittheilungen fo vortheilhaft im Vaterlande bekannt zu machen, daß fie zu einer, ihren Wuͤnſchen entſprechenden Anſtellung zuruͤckge⸗ rufen werden koͤnnen. 16. Die Einnahmen der Geſellſchaft beſtehen demnach aus den Beytraͤgen der Mitglieder und anderer Gönner und Befoͤrderer des Vereins, aus dem Erlös für die von Rei- ſenden eingefandten Producte fremder Laͤnder, aus den zum Zweck einzelner Reiſen geſammelten Actien, aus dem Honorar fuͤr Schriften, und aus den Intereſſen der dem Vereine zukommenden Capitalien. Zur ſpeciellen Leitung der geſellſchaftlichen Angelegenheiten kann, ſobald es nöthig ſcheint, eine Commiſſion beauftragt werden. Eben fo kann es ſpaͤterhin wohl zweckmaͤßig ſcheinen, ein eigenes Statut über Verwaltung der Gelder auszuarbeiten, welche wenig⸗ ſtens für die erſten Jahre die Frankiſchen Stiftungen allein zu übernehmen ſich bereit erllaͤrt haben. 3 17. Alle Beytraͤge zur Beförderung der vorgelegten Zwecke werden daher an die Frankiſchen Stiftungen mit der Nebenaufſchrift: „Für den Verein zur Verbrei⸗ tung von Renntniß und hoherer Wahrheit, abzu⸗ —— 8 tenden oͤffentlichen Sitzung geleſen werden. Namentlich kann derſelbe auf Mit⸗ land iſt der academiſche Vortrag der Moralphiloſophie — 136 geben in der Canſteiniſchen Bibelanſtalt zu Za le. Es wird: über deren Empfang mit dankbarer Nens | geſandt. nung der Namen aller Einſender, ſo wie uͤber die Ver⸗ wendung derſeiben fuͤr nach Indien reiſende Naturforſcher jahrlich Rechenſchaft gegeben werden. ſoll jedesmal in einer jährlich (am 28. Jun.) zu veranſtal⸗ 18. Der Verein zur Verbreitung von Naturkenntniß und hoherer Wahrheit darf gewiß mit Vertrauen auf die erhabene Protection aller deutſchen Fuͤrſten rechnen. Unter den Schutz und die Oberaufſicht des Koͤniglich Preußiſchen Staates iſt derſelbe ſchon dadurch geſtellt, daß er ſich ans f. ſchließt an die Frankiſchen Stiftungen, und als eine Ere weiterung der mediciniſchen und naturwiſſenſchaftlichen Sei⸗ te dieſer Auſtalt zu betrachten iſt. In dieſer Hinſicht ſteht | er zunaͤchſt unter der Oberaufſicht eines hohen Miniſteriums für medicinelle und naturwiſſenſchaftliche Angelegenheiten, ganz in der Art, wie die von Franke geſkiftete Waiſenhaus⸗ Apotheke, mit welcher er in die naͤchſte und unmittelbarfte, | Verbindung tritt. Der hiebey ſo nothwendige kaufmaͤnni⸗ ſche Verkehr wird, fo weit es thunlich Aft, gewiß auch von Seiten des Staates gefördert, wenigſtens ſtets der freyeſte Spielraum ihm gegeben werden. | (Eingegangen find bis jetzt 228 Thaler ſaͤchſ) Moral⸗ oder Religionsphiloſophie? x Ein Abſtich zwiſchen dem Oſten und Norden; mit einer Erklaͤ⸗ rung über das Religiöfe und Moraliſche. 1 Nach einem neuen Studienplane im oͤſtlichen Deutſch⸗ erlaubt, ja vorgeſchrieben oder geboten. Aber die Reli⸗ gionsphiloſophie (den letzten oder oberſten und wichtige: * Soll der bekannte neuere Kaltſinn gegen die Philoſophie aufhören, — ſoll dieſelbe und die mit ihr durch ein inne⸗ res, ſchweſterliches Band verknüpfte Aufklaͤrung (wohl unterſchieden von der bekannten Aufklaͤrerey!) wieder zu groͤßerem Anſehen und Einfluß gelangen: ſo kann dieſes wohl vornehmlich nur dadurch erlangt werden, daß ſie be⸗ ſonders zur Moral, Rechts: u. Religionsphilo⸗ ſo phie ſich geſtalte, — als ſolche hervorgehoben oder behan⸗ delt werde Indem ſie dem groͤbſten und verderblichſten Irr⸗ thume, jener Irrlehre, welche das Reale bloß im Aeußern findet, und daher die Menſchheit aufhebet, ſcharf entge⸗ gentritt, erſcheinet ſie ja als eine ausgezeichnete Freun⸗ din der Menſchheit fomit auch der Kirche und des Staates. (Oder worauf beziehen ſich dieſe ??) Auch kann ja das eigenthuͤmliche Licht der Vernunft ſich erſt weiterhin, in der Anwendung auf die wichtigſten Gegen⸗ Hände der Menſchheit völliger oder fo weit ad daß auch dem Verſtande die zureichende Befriedigung wird. Uebrigens iſt dem Obſcurantismus (wer kennt nicht den neuaufſtrebenden ?) eine gewiſſe Verſtandes- und Sinnes⸗ Lehre unter dem Namen Philoſophie ſehr willkommen. Aber iſt ſolche Lehre Philoſophie? werk, indem man ſich ſchaͤmt, auch den Namen aufzu⸗ heben,) g 4 is 12 81 f * Der Einſender. Ein ſolcher Bericht (Sie iſt nur ein Blende 137 ſten, o wie den ſchoͤnſten, Hauptzweig der Phllofophie,) vorzutragen, iſt keinem academiſchen oder lyceiſtiſchen Leh⸗ rer der Philoſophie ferner geſtattet; ausdruͤcklich und bes ſtimmt iſt der Vortrag dieſer philoſophiſchen Wiſſenſchaft, fo wie der Rechtsphiloſophie, unterſagt — verboten! Dagegen ward jüngfthin, wie bekannt, im nördlichen - Deutſchland an mehr als Einer (beruͤhmten) Hochſchule nur die Religionsphiloſophie gegeben: weder im erſten noch im zweyten Semeſter war ein Collegium der Moralphilgs ſophie oder, wenn man lieber will, der Ethik angekuͤndigt. Woher dieſe Erſcheinung? Darf man fagen: die Noth Lehr: te beten, und mit dem practiſchen Beduͤrfniſſe verband ſich das Wechſelſpiel der Mode, zumal da zu dem Uebermaaß in der wiſſenſchaftlichen Rede vom Sittlichen ( Morali— ſchen, Moralgeſetz, Moralprincip“ u. ſ. w.) die Einſicht in eine Beſchraͤnktheit des kantiſchen Syſtems gekommen war, indem nehmlich dieſe Lehre das Religioͤſe bloß hin⸗ zunahm? So kam nun das Religioͤſe an die Tagesord— nung; das Leben wirkte auf die Wiſſenſchaft ein; und wie ehedem der wiſſenſchaftliche Geſichtspunet den practiſchen verdraͤngt hatte: fo verdraͤngte jetzt der letztere den erſteren. Daher auch die erbauliche Sprache in wiſſenſchaftlichen Schriften. Vielleicht kam auch, bey dieſem oder jenem aca— demiſchen Docenten, ein ſpeculatives Intereſſe hinzu: es galt — das Honorar, während die Religion, d. h. die Nez de davon, jetzt Mode war, und die Lehrfteyheit auch dieſe Ruͤckſicht beguͤnſtigte. Konnte doch ſchon ehedem an einer ſuͤdweſtlichen Univerſitaͤt keine Ethik mehr gelehrt werden, als dort eine neue Phyſik, welche der Moral (in dem bis— her geltenden Sinne des Wortes) feindlich entgegentrat, aufgekommen war! Was iſt nun aber eigentlich eine Moral ohne Re: ligion, und was eine Religionslehre ohne Moral, wenn anders die Moralphiloſophie ohne die Religionsphilo— ſophie nicht beſtehen, und dieſe ohne jene nicht entſte— hen kann? J. Moral ohne Religion iſt entweder eine Halbheit oder eine Vergoͤtterung des Menſchen; eine Halbheit, in— dem die Moralitaͤt erſt auf dem untergeordneten Stand— puncte, we das ethiſche, den guten oder ſittlichen Willen ſchon vorausſetzende Nachdenken über das Goͤttliche in uns eintritt, aufgefaßt und hervorgehoben wird, waͤhrend uͤber— dieß die Folge der Sittlichkeit, d. i. die Gluͤckſeligkeit im Gegenſatze mit den blinden Schlaͤgen des Schickſals und den Gewaltſtreichen der Tyranney bey dieſer bloßen oder reinen Moral uͤberall nicht erſcheinet — denn die heilige Macht (Gott), alſo der Eine, welcher dieſe Mißtoͤne gewiß aufloͤſen wird, darf ja in einer ſolchen Moral als Wiſſen— ſchaft gar nicht vorkommen; iſt aber die Lehre oder Rede von dieſer ausgleichenden Macht in der Moralphiloſophie ein Lehrſatz, ſo weiſet ja ſolcher ſchon beſtimmt auf die Religionsphiloſophie hin! — oder eine Vergötterung des Menſchen, wenn das Moralgeſetz und hiemit der Zweck des Menſchen, indem er handeln und nicht dem Sinnlichen als Endzweck ſich hingeben ſoll, innerhalb der Menſchheit abgeſchloſſen iſt. Alſo die unguͤltige Seite des Stoicismus (denn wohl gültig iſt dieſer, indem er den Menſchen in ſeiner Erhabenheit über die Natur erfaßt und darſtellet) Iſis 1826. Heft II. 138 muß da hervorkommen, wofern je die Folgerichtigkeit ſiegt. Und wie bey ſolcher Rede vom Sittlichen oder Moraliſchen das Religioͤſe zuvoͤrderſt gar nicht erfaßt, alſo davon gaͤnz— lich abgeſehen wied, indem man vom Erſten und Hoͤchſten redet: ſo geht natuͤrlich das Moraliſche allein oder ſchlecht— hin als das „Abſolute,“ wie als das Erſte, hervor; und das Religioͤſe, indem es bloß hinzukommt, erſcheint nothwendig in der Geſtalt des Relativen. Nun iſt aber das Relative das Mit— tel, wie das Abſolute der Zweck, oder jenes nur untergeordneter Zweck, wenn dieſes Endzweck genannt wird. Und eben das Phy⸗ jiſche verhaͤlt ſich ja zu dem Moraliſchen wie das Mittel zu dem Zwecke. Alſo mit dem Phyſiſchen wird da, ver— möge der Folgerichtigkeit das Meligiofe zuſammengeſtellt, d. h. es wird aufgehoben. heuer: der moraliſche Atheismus — nehmlich im hiſto— riſchen Sinne dieſes Beyworts, d. h. um anzuzeigen, daß, wer zu dieſem Irrthume gekommen, von dem moraliſchen Standpuncte (obwohl nur ſoweit) ausgegangen fey. Denn ſieht man auf die Unzertrennlichkeit des Moraliſchen von dem Religioͤſen zuruͤck, ſo muß die verbeſſernde Wendung oder die Einlenkung hinzukommen: der moraliſche oder vielmehr immoraliſche Atheismus. Unzertrennlich aber vom Religioôſen erſcheint das Moraliſche, wenn bedacht wird, daß a. beyde ein Ueberſinnliches oder Ueberphyſiſches find, und daß b. in der Rede vom Moraliſchen das Religioͤſe immer — wenn auch ingeheim — vorausgeſetzt iſt, wo immer der Menſch nicht vergoͤttert, und dann nur ein Spiel mit den Worten Moralgeſetz, Moralitaͤt u. ſ. f. ges trieben wird. 2 Dieſes Ungeheuer * ergab ſich, nach ſolcher Auffaſ— ſung des Moraliſchen, ſchon in objectiver Hinſicht. Ganz Entſprechendes folgte dann in Betreff des Subjects oder des Beweggrundes, welcher den Handelnden, den Menſchen als Subject, beſtimmen ſoll. Die Religion, wurde geſagt, verhält ſich zur Moralitaͤt wie das Mittel zu dem Zwecke. Aber welch' ein Mittel! Es war nicht einmal bleibend, und ſo nothwendig wie das Phyſiſche in Bezug auf des Menſchen Veſtimmung, das Ueberſinnliche in der Sinnen: welt zu verwirklichen. Denn aus dem Moraliſchen, nach— dem man es dergeſtalt vox dem Religioͤſen aufgeführt hat⸗ te, ſollte der Beweggrund hervorgehen: dieſer Grund hieß der innere. Wuͤrde das Religioͤſe in ſubjectiver Hinſicht, d. i. als Religioſitaͤt oder Religion in dieſem Sinne, hin⸗ zugenommen; ſo hießen dann ſelbſt der Gedanke an Gott und an die Unſterblichkeit der Menſchenſeele nur äußere Beweggruͤnde. Vielleicht pries und empfahl man dieſelben. Aber ſie waren doch nur Behelfe, nur Mittel dieſer Art, und hießen folglich nur in Abſicht auf ſolche nothwendig, die ſich zu jenem Grunde, dem „reinmoraliſchen,“ noch nicht erhoben, oder denſelben ganz zu erfaſſen noch nicht vermochten. Hatte ſich aber Jemand ſo weit erhoben, war man auch moraliſch oder ſittlich erſtarkt und gleichſam muͤn— dig geworden, dann bedurfte man dieſer Mittel, dieſer Be: — Ausgeſprochen ward jedoch, meines Wiſſens, der morali— ſche Atheismus nur in Heydenreichs Taſchenbuch für reine Gottesverehrer, D, Einf. 9 * Daher das wiſſenſchaftliche Inge 139 weggruͤnde nicht mehr. Det Menſch handelt itzt (hieß es im Syſteme dieſer Moral) bloß um des Guten willen oder aus Achtung fuͤr das Moralgeſetz; und ſolches Handeln hieß nun: die reine Moralität. Da gab es denn auch eine gottloſe Sittlichkeit; wofern dieſes Veywort die reinnegati⸗ ve Bedeutung verſtattet. Alſo die Religion war nach die— fer Lehre eigentlich nur eine Kruͤcke fuͤr die moraliſch Lah— men. Iſt der Kranke geneſen, iſt er geſund und ſtark ge— worden, dann wirſt er die Kruͤcke hinweg, und ſchreitet einher mit eigener Kraft! (Erſt vor wenigen Jahren noch wurde der Gedanke an Gott ꝛc. als aͤußere Beweggruͤnde des menſchlichen Handels in einer vielgeleſenen Lit. Zeitung vorgeſtellt, und zwar im Contraſte mit dem innern Grun— de, welcher in die innere Schoͤnheit der Tugend geſetzt, oder davon abgeleitet wurde. Aber bloß auf dem untergeordne— ten Standpuncte, welcher die Religion als religioͤſe Refle— gion erfaßt und hetvorhebt duͤrfte ein Wahres an dieſer Anſicht erſcheinen.) II. Zu keinem beſſern oder ſchoͤnern Ergebniſſe fuͤhrt hingegen die Religionslehre, welche da wiſſenſchaftlich ſeyn ſoll, vor der Moral und ſo ohne dieſelbe, d. h. ohne daß der moraliſche Grundbegriff jeder Rede von Gott zum Grunde gelegt wird. Soll die Lehre bloß erbaulich ſeyn; dann iſt es allerdings nicht erfoderlich, daß man ausdruͤck— lich und beſtimmt von dieſem Begriff ausgehe: er kann (und ſoll) vorausgeſetzt werden; denn die erbauliche Reli— gionslehre will eigentlich nur das Gemuͤth ergreifen, das Herz zum Ideale des Guten emporheben, und durch die fromme Betrachtung — den kindlichen Aufblick zu Gott, dem einen Heiligen, Allguͤtigen und Allgerechten — die Triebfeder eines gottgefaͤlligen (wie menſchenwuͤrdigen) Les bens unterſtuͤtzen, beleben und verſtaͤrken. Nimmermehr kann dagegen eine wiſſenſchaftliche Rede oder Lehre von Gott ohne den ethiſchen Grund entſtehen, wenn } a, das ar oder Moralifhe von dem Ueberſinnli— chen, d. i. von dem erſten Realen im Gegenſatze mit der materialiſtiſchen Anſicht der Dinge ausgehet oder abgeleitet wird, wenn b. das Moraliſche oder * Sittliche die naͤchſte wiſſen⸗ ſchaftliche Beſtimmung des Ueberſinnlichen iſt, und wenn 0. der uͤberſinnliche Character der Menſchheit neben den — bloß phyſiſchen Dingen (Weſen oder Geſchoͤ— pfen) als die moraliſche Natur (Anlage) des Men: ſchen hervorgeht, daß er gerade dadurch den Character eines moraliſchen Weſens objectiv erhaͤlt. Denn als Subject iſt der Menſch, ein jeglicher, ſodann entwe⸗ der moraliſch oder immoraliſch. Die Anſicht aber, welche dem Menſchen ein Ueber— * Gegen die ſpeculierende Willkühr, welche juͤngſthin, im Widerſtreite mit dem entſchiedenſten Sprachgebrauche, das Moraliſche von dem Sittlichen Enter 1 25 f Einf. r r — 140 ſinnliches zuſchreibt, ſetzt dasjenige Weſen, welches eben ſo— wohl unbeſchraͤnkt, als unbedingt iſt, voraus: das Ueber— ſinnliche mit Unbeſchraͤnktheit, d. i. Gott; und dieſe Vor: ausſetzung findet ſo gewiß Statt, als der Menſch oder, was hier daſſelbe iſt, die Menſchheit nicht vergoͤttert wird. Nun heißt aber das erſte Reale eben ſowohl das Goͤttliche als das Ueberſinnliche. Wer alſo dem Menſchen, im Unterſchiede von der Natur oder dem bloßen Naturwe— fen, kein Goͤttliches im eigentlichen Sinne des Wortes zu— geſtehen will: der ſetzet ihn eben dadurch in die Categorie des zweyten Realen, d. i. des Phyſiſchen und ſomit des Thieriſchen, herab. Die wiſſenſchaftliche oder fpeculative Verthierung bildet ſonach das andere Extrem, das Gegen— und Seitenſtuͤck zu jener Dergötterung. Wer jedoch vom Goͤttlichen (HErov) im Menſchen wahrs Bert redet: der ſetzt objectiv eine reale Verbindung des Menſchen mit Gott voraus — wie des Nachbildes mit dem Urbilde oder, wenn der Ausdruck erlaubt iſt, des Nachgei— ſtes mit dem Urgeiſte. Subjectivp aber erſcheint freylich dieſe Verbindung erſt und nur da, wo ſich der (irgend ein) Menſch mit Gott vereinigt; eine Vereinigung, die — vor— ausgeſetzt jede erfoderliche Gabe von Oben — eine Ser— vorbringung des Willens und hiemit der erſten ſubjecti— ven Thaͤtigkeit iſt. Denn die Verſtandesthaͤtigkeit kann nach der tiefſten Anſicht nur die zweyte Thaͤtigkeit des Subjectes heißen, da eben der Wille, die Eine freye und dann frey— oder ſelbſtthaͤtige Kraft, denſelben urſpruͤnglich und fortwaͤh— rend in Thaͤtigkeit ſetzt (gebraucht oder anwendet) — ſelbſt im Kreiſe des aͤußern Lebens, indem gegen den Irrthum, der begangen, den Mißgriff, der ſelbſt bey der guten Ab— ſicht gemacht werden koͤnnte, der Verſtand dem Willen, wel— cher da wählen oder Führen ſoll, und daher Willfähr heißt, vorleuchtet. Dieſem Willen (dem empiriſchen) liegt der reis ne, d. i. derjenige zum Grunde, welcher die Geſinnung, die ſittliche oder die unſittliche, hervorbrachte. Nicht vor der (innern) Handlung, ſondern nur vor der Behand— lung — irgend eines Phyſiſchen, Aeußern —, alſo nur vor der aͤußern Handlung gehet des Verſtandes Thaͤtigkeit her. Nur in Bezug auf die That, wie nun einmal die aͤußere Handlung heißt, kann der Verſtand vor dem Willen aufgefaßt werden. Und indem er der Willkuͤhr vorleuchtet, iſt er ſelbſt von dem Willen — dem reinen * — beſtimmt oder angewendet, fo wie die Geſinnung der That, das in— nere Leben dem aͤußern zum Grunde liegt. Kurz, gleichwie der Wille, ausgegangen von der Freyheit, die Eine freye und dann freythaͤtige Kraft iſt: ſo iſt er auch die Eine ge— brauchende, und folglich der Verſtand oder die Denkkraft immer die, ſo oder anders, gebrauchte, — gleich der Naturkraft oder den Naturkraͤften, ſoweit ſolche in den Bereich der menſchlichen Thaͤtigkeit fallen. Der Gebrauch aber iſt der Vernunft entweder gemaͤß oder zuwider, alſo guter Gebrauch oder Mißbrauch, und folglich der vernuͤnf— * In dieſem Gegenſatze mit dem empirifhen, alſo nur in dieſer objectiven Hinſicht, — nicht im Gegenſaße mit dem unreinen (unſittlichen) Willen! D. Einf, 141 tige oder unvernuͤnftige, — vorausgeſetzt, daß man die Vernunft als Eines mit dem Ueberſinnlichen oder dem erſten Realen auffaſſe und von derſelben das moraliſche Geſetz (Moralgeſetz), wie mit dieſem das Gewiſſen ur⸗ ſpruͤnglich zuſammenfaͤllt, ableite, wahrend das logiſche Ge— ſetz (Denkgeſetz) von dem Verſtande, wie das phyſiſche Ser ſetz von 1 Wa ausgehet oder abgeleitet wird. Nehm lich von der Watur im eigentlichen Sinne! Denn heißt auch das moraliſche Geſetz — Naturgeſetz; fo iſt dieſes Wort eine Art von Metapher, obwohl eine verſteckte, nach— dem das Wort Natur auch — Weſen der Seele, des Geis ſtes u. ſo w. herrſchend geworden. Dieſe Grundbeſtimmung in Betreff des Willens (ſo wie des Geſetzes, welches dem Geiſte angehoͤrt) iſt noͤthig, wenn auch von Gott als Perſon oder Subject eine wiſſen— ſchaftliche Rede entſtehen ſoll. 955 Redet man aber zuvoͤrderſt von der Vernunft nach der eben beruͤhrten Anſicht; ſo kommt auch dabey keines— wegs der Menſch allein in Betrachtung. Denn auch die Vernunft muß demnach in die unbegraͤnzte und begraͤnzte, goͤttliche und menſchliche abgetheilt werden. Und eine reale Verbindung beyder iſt vorausgeſetzt, indem man wahrhaft von der Vernunft im Menſchen redet. Daher gibt es keine „ſich ſelbſt uͤberlaſſene Vernunft“, fo wie Feis nen „ſich ſelbſt uͤberlaſſenen Menſchen,““ wo nehmlich der Menſch in Wahrheit ſich einfindet, oder mit dem Wor— te (Menſch) nicht irgend ein empiriſches Spiel getrieben wird. Objectiv, d. h. in Bezug auf den Menſchen, wie er zuerſt neben den bloß phyſiſchen Weſen geſetzt erſcheinet, gilt dieſe Anſicht zufoͤrderſt. a Gehen wir nun von der objectiven Menſchheit zu der ſubjectiven fort; betrachten wir naͤchſt der Gabe (Gnade) die Hervorbringung, wie jene zunaͤchſt als Kunde von dem Ueberſinnlichen an den Menſchen (als Subject oder nach ſeiner Beſtimmung zur Selbſtthaͤtigkeit) ergehet, und wie dieſe, die Hervorbringung, entſtehet, wenn er dem Ange— kuͤndigten huldigt: ſo erſcheint das Moraliſche im Subfecte, dem ethiſchen, — verwirklicht, das iſt als Moralitaͤt (abgeſehen hier von der Immoralitaͤt, der Hervorbringung des Subjects, wenn es dem Angekuͤndigten nicht huldigt, oder dem zweyten Realen im Widerſtreite mit dem erſten ſich hingibt!). So heißt nun die uͤberſinnliche Realttaͤt neben der finnlichen oder phyſiſchen, und neben der Forma— litaͤt, welche von dem Verſtande und der aͤſthetiſchen Kraft auf ihrer techniſchen Seite ausgehet. Und wir haben ſo— nach die ſubjective Anſicht zuruͤckweiſend auf jene zwey Grundſetzungen in Betreff des Objects: Sache and Form, und: zweyerley Sachen. Moralitaͤt, Sittlichkeit, Güte des Willens, iſt demnach das Hoͤchſte (der Sache nach) das Oberſte, was irgendwo gefunden oder gedacht werden kann. Und wir ſollten dieſes Gut in der Gottheit nicht ers kennen? — Oder was koͤnnten wir von Gett ausſprechen (praͤdicieren), wenn die Sittlichkeit, wenn die Willensgäte dem Urgeiſte nicht, und zwar mit objectiver Gultigkeit bey: gelegt werden dürfte? Lee — 142 Die Moralphiloſophie gibt uns ſonach das erſte, ob— jectguͤltige Merkmal für die Vorſtellung und Rede von Gott, indem ſie, dieſe philoſophiſche Wiſſenſchaft, 1) das Ueber— ſinnliche — den Gegenſtand der allgemeinen Philoſophie — als das Moraliſche neben dem Phyſiſchen feſtſetzt, und atens das Moraliſche in feiner Fortbildung zur Moralitaͤt darſtellt. $ Aber als ein Beſchraͤnktes, obwohl als ein Unbeding— tes, erſcheinet die Moralitaͤt, indem das Moraliſche auf ſol— che Art, als Realitaͤt, einem menſchlichen Geiſte zukommt. Wie kann fie nun in dem Urgeiſte, in dem Einen Weſen, das eben ſowohl unbeſchraͤnkt als unbedingt iſt, erkannt — wie dieſem Weſen zugeſchrieben oder mit objectiver Gültigs keit beygelegt werden? Dieſer Einwurf verſchwindet, ſobald wir auf das Ei— ne Ueberſinnliche als das erſte Sachliche, und hiemit' auf die Sacheinheit, zwiſchen dem unendlichen und endlichen Geiſte als ſolchem (d. i. als Geiſte) zurückſehen. Indem das Sittliche von dem Ueberſinnlichen abgeleitet, und dann als Sittlichkeit in irgend einem menſchlichen Geiſte dargeſtellt wird, iſt das Ueberſinnliche, wie es im Gegenfage mit der Vergoͤtterung des Menſchen auch als Unbeſchraͤnktes geſetzt ward, nicht aufgehoben. Dieſe Grundſetzung, welche ſchon der allgemeinen Philoſophle angehört, beſtehet, wenn oder indem die Moralphiloſophte eintritt. Und ſo erhalten wie fuͤr die Vorſtellung der Rede von Gott A. zunaͤchſt das ZSauptwort — Moralitaͤt — von der Moralphiloſophie, B. zuerſt aber die Sache (im Gegenſatze mit dem Ma— terialismus) und mit [derfelben ‚das Beywort — uns beſchraͤnkt, vollkommen oder abſolut — von det allgemeinen Philo ſophie. Auf ſolche Art ergibt ſich mit objectivguͤltigem Grun— de, indem das Objective hier dem bloßen Scheine, der Er— dichtung oder Willkuͤhr dieſer Art entgegenſteht, — die ab— ſolute Sittlichkeit, d. h. mit Einem Worte die Seilig⸗ keit: dasjenige Merkmal (diejenige Eigenſchaft), wodurch Gott zuerſt, und in ſofern allein von dem Abgotte, von dem Goͤtzen jeder Art mit derſelben Gültigkeit, Sicherheit und Gewißheit unterſcheidbar iſt. Daher die Axiomen: A. Weil Gott heilig, d. h. hoͤchſtſittlich iſt, darum will er, daß wir gut oder ſittlich — und dann ſtets beſſer, ihm ſtets aͤhnlicher — werden; . ? B. weil Gott heilig, d. he vollkommen moraliſch iſt, darum gefallen ihm nur moraliſche Opfer, ein reines Herz, ein ſittlicher Wandel, während dem Goͤtzen phy— ſiſche Opfer als ſolche gebracht werden; und: C. weil Gott die vollkommene Sittlichkeit iſt — weil dieſe feine Natur, feine Weſenheit ausmacht, fo daß Allwiſſenheit und Allmacht zwar davon unzertrennlich ſind, aber nur damit vereinigt als goͤttliche Eigen— ſchaften erkannt werden koͤnnen: — darum kann un— ter zwey Menſchen, wovon der Eine reich, der Andere arm, der Eine ſchoͤn, der Andere haͤßlich, Dieſer uns wiſſend, Jener vielwiſſend, Dieſer ſtark, Jener ſchwach 143 j u. ſ. w. iſt, ſchlechterdings nicht geſagt oder beſtimmt werden, welcher von beyden Gott gefalle, welcher von dem Einen Alguten (und hiemit Allguͤtigen und Allgerechten der Belohnung, des Vorzugs, der Ver— geltung u. dgl. werth ſey; daß hingegen nur der Gute, Sittliche (in der Steigerung: der Edle), ſey es nun Dieſer oder Jener, in Gottes Augen Werth ha— be, gottgefaͤllig und fo belohnungswerth u. ſ. w. ſey: dieſes ergibt ſich wit einer Gewißheit, die ſo groß oder noch groͤßer iſt, als jene; 2 mal 2 iſt 4. Daher auf die Frage: welcher von beyden gefaͤllt Gott? — das Schlagende, Treffende und Ergreifende der Ant⸗ wort: A a. weder der Reiche noch der Arme, oder: b. ich weiß es nicht; denn es iſt nicht geſagt, daß der Reiche oder Arme, der Schöne oder Haͤßliche 2c. ein guter Menſch ſey; und: c. der Schoͤne, der Reiche, wenn er ein Sittlicher it, — alſo wohl der Reiche 'c., aber nicht weil er dieſes iſt; oder (was bey dem Abſtiche zwiſchen dem Moraliſchen und Phyſiſchen noch eingreifender iſt) der Arme, nicht der Reiche, wenn jener, und dage⸗ gen nicht dieſer als ein ſittlicher Menſch erkannt wird; ja d. beyde gefallen Gott, wenn beyde als gute, wahrhaft ſittliche und folglich gottaͤhnliche Menſchen geſetzt find, fo daß bey der hoͤchſten oder tiefſten Anſicht der Din⸗ ge im Reiche der Menſchheit irgend ein Phyſiſches und Intellectuelles oder Aeſthetiſches dieſer Art gar nicht in Betrachtung kommt. Und woher dieſe Gewißheit, dieſe Sicherheit, dieſe hoͤhere Noͤthigung und hiermit ein ſo ſtarker (ſtringenter) Beweis? Nicht aus der Natur, die vom Uebernatuͤrlichen nichts weiß, nicht (zunaͤchſt) aus dem Verſtande, der nur das Empfangene, ſey es aus der ſinnlichen oder aus der uͤberſinnlichen Welt, wiedergeben kann: ſondern aus jenem Sachgrunde, der, zum Weſen der Menſchheit, im Unters ſchiede von der bloßen Natur, gehoͤret, alſo aus der Ver— nunft, wofern die gedachte, metaphyſiſche Bedeutung gilt, oder, wenn man lieber will, aus den Tiefen der Menſch— heit — erſt ‚gbjectiv und dann ſubjectiv, indem das Ge— muͤth (das ethiſche Subject) zunaͤchſt in Frage kommt, vor— ausgeſetzt das uͤberſinnliche Object, ſo wie das Licht und die Kraft, welche davon, in Bezug auf die ſubjective Thaͤ— tigkeit, ausgehet, „Das Innere gibt davon Bunde“ (Schiller). So gehet der Beweis zurück auf jene Grundſetzung, welche die allgemeine Philoſophie in Betreff des Realen dem Materialismus entgegenſtellt; aber die Moralphiloſo— phie gewährt uns die nächſte Beweisfuͤhrung — für jede Aufgabe der Religionsphiloſophie. Es gibt nur zweyerley Sachen: das Ueberſinnliche und Sinnliche, oder, nach der naͤchſten wiſſenſchaftlichen Beſtimmung, das Sittliche und Sinnliche („Moraliſche und Phyſiſche“). Wer alſo in der Lehre von Gott den FF —— vom hoͤchſten der Menfchheit entfteht, oder — den phyſi— Shen Weg einſchlagen. Und wohin führt diefer? Auf dieſem Wege findet ſich nur das Merkmal der Macht, der Staͤrke, alſo immerhin nur ein Phyſiſches, wie ſehr dann auch ein ſolches geſteigert, und wie es Lann auch ges nannt werden mag. Heiße man es Allmacht, der Name gibt nichts Beſſeres; und die geſteigerte Macht, die Phy⸗ ſis unter dem Geſichtspuncte dieſer Bollendung (der Gat— tung oder logiſchen Allgemeinheik), fuhrt bloß zu einem Götzen, zu dem orientaliſchen Despoten, der auch in feie ner Art noch potenziert, und der Herr zur’ Sgoxuv genannt werden kann. Zwey Beyfpiele: 1. Ein berühmter Kirchenvater, Thomas von Aquin — konnte, indem er von dem moraliſchen Stand⸗ puncte nicht beſtimmt ausgieng, „Toͤdten, Stehlen, Suͤnde, aber ſobald Gott es befiehlt, iſt's keine Suͤn⸗ de 2 beweiſt Thom. v. Aqu. daher, weil Gott der Herr von Allem (dominus universorum) ſey; und 2) ein academiſcher Lehrer unſerer Zeit, uͤbrigens ein Proteſtant, hat juͤngſthin den Satz aufgeſtellt: „Wenn Gott will, daß ihm dieſe Eigenſchaften, Ge— rechtigkeit, Guͤte, Heiligkeit, Weisheit zukommen, jo werden fie ihm zukommen; wenn er's aber nicht will, ſo werden ſie ihm auch nicht zukommen.“ Und den Beweis Führt dieſer Lehrer aus der „Macht⸗ und Wahl: Vollkommenheit“ als der hoͤchſten Eigen⸗ ‚Schaft Gottes. — „Tell est notre volonté.“ Eine Religionsphiloſophie nun, der, als academiſcher Lehre, keine Moralphiloſophie zum Grunde gelegt ward, kann wohl als eine Art von Erbauungsrede wirken, indem ‚ste den ethiſchen Grundbegriff vorausſetzt; fie mag dann in Bezug auf den practiſchen Zweck eben ſo Treffliches als Anſprechendes geben: Mehreres, was in einer Predigt, eis nem Gebetbuche u. dgl. Trefflich wirken, ja eine eben fo geſegnete als ‚glänzende Wirkung thun würde; aber Wiſſen⸗ ſchaft, Religionswiſſenſchaft kann fie gewiß bey dem Mans gel jener Grundlegung nimmermehr heißen oder werden. Ja, indem ſie ſich dafuͤr gibt, duͤrfte man ſie wohl als eine Art von Schoͤnrednerey, wenn nicht gar von Salba— derey abweiſen. Wird hingegen dort, im noͤrdlichen Deutſchland, unter dem Namen Religionsphiloſophie hin und wieder auch die Moralphiloſophie gegeben, ja die Moral der Religion (Mes ligionslehre) zum Grunde gelegt und jener Wame (Reli⸗ gionsphiloſophie) allein deßhalb gebraucht, weil nun eben die Religion an der Tagesordnung — um nicht zu ſagen: Mode iſt, indeß gegen die Moral eine Art von theoreti⸗ ſcher Eingenommenheit obwaltet: fo verdient dieſer Fall als lerdings eine ruͤhmliche Ausnahme, obwohl der wiſſenſchaft— liche Ernſt, die Folgerichtigkeit, die Geradheit und der »Muth, welchen die Wiſſenſchaft fordert, dieſes Verfahren nicht wohl zulaſſen duͤrfte. Und abgeſehen von der Macht der Mode, die als Zeit: 144 moraliſchen weg nicht betreten und r abeln mag: der muß — ſtille ſtehen, ganz ſchweigen, wo immer de Rede geradezu lehren: Ehebrechen u. ſ. f. iſt freylich daß aber Gott auch fo Etwas befehlen koͤnne, em +2 u nn tn din Er, r Zu > ui 145 geiſt auch einen ſonſt Staͤrkeren zu weit führen mag; ab⸗ geſehen uͤberdieß von jenem ſpeculativen Intereſſe, welches, ein luͤſterner Hinblick auf das Honorar, den moraliſch Schwaͤchern wohl leicht ergreift; ſo, liegt eine beſondere Gefahr ſelbſt in der idealiſchen Anſicht, wenn dabey nicht die moraliſche wohl erfaſſet iſt und wenn zumal jene gar im Gegenſatze mit dieſer, veranlaßt durch ſo manches Vor⸗ ſpiel eines bekannten Moralismus, hervorgeht. Denn ſo wie die Idee, neben dem 0 b Begriffe, den Blick auf das Ideal und hiemit auf des Menſchen Abhängigkeit von Gott richtet: fo wird dieſer Begriff, bey ſolcher Vor— ſtimmung, zurücgedrängt, wie nehmlich derſelbe den Men: ſchen in feiner Erhabenheit über die Natur oder das Phy⸗ ſiſche darſtellt, und dann eben das Moraliſche, vermoͤge defe ſelben, neben und uber dem Phyſiſchen hervorgeht. Nun aber, nachdem dieſer Begriff dergeſtalt zuruͤckgedraͤngt wor— den, tritt das Neligiöfe einfeitig vor, fo daß jenes, wenn licht ausgeſchloſſen, doch ſchlechthin nachgeſetzt oder als das weyte aufgeführt wird. Wie dort das Religioͤſe, fo fallt nun hier das Moraliſche in die Categorie entweder des Phyſiſchen oder des Logiſchen hinab, d. h. es wird aufge— heben, da es mit dem zweyten Realen ꝛc. nimmermehr auf Einer Linie ſtehen mag. (Von dem Aeſthetiſchen — Tech— niſchen, oder dem Formalen dieſer Art gilt immer daſſelbe.) Daher das andere wiſſenſchaftliche Ungeheuer der religid⸗ ſe Immoralismus. { 87 Und wie, nachdem der Moralbegriff zurückgedrängt war, der bloße Begriff eintrat und die Phantaſie mit dem Verſtande ſich gattete: ſo entſtand nun eine ganz ausge— zeichnete Idealiſtik; damit aber kam mehr als Eine beſon⸗ dre Phantaſterey oder Spielerey zum Vorſchein, z. B. „die Religion, die mit der Moral verbunden iſt, gleicht dem Golde, das mit Bupfer legiert iſt; die Religion aber ohne Moral gleicht dem reinen Bol: de.“ So wurde der Orientalismus, die Religion der from— men Hindus (wie man ſagte), uͤber den Chriſtianismus — d. i. über das Chriſtenthum ſelbſt hinaufgeſetzt. Alſo wie dort eine reine, d. i. bloße oder Gott⸗loſe (ſogenannte) Moral: ſo hier eine reine, bloße, von der Moral geſchiedene oder gereinigte (12), ſogenannte Religion: welche Erſchei— nungen! Wurde auch das Moraliſche hinzugenommen; ſo gilt es doch nur als das Zweyte, Untergeordnete, gerade wie das Sinnliche neben dem Ueberſinnlichen. Ganz folgerecht, ſo wie eine ausgezeichnete Naivetaͤt, war ſonach z. B. der idealiſtiſche Ausſpruch: „Das Religiöſe verhält ſich zu dem Moraliſchen, wie das Unendliche zu dem End lichen, wie der Geiſt zu dem Rörper.“ Welch ein Seitenſtuͤck zu der obengedachten Kruͤcke für die moraliſch Lahmen! . Daher auch „die von der religioͤſen Geſinnung getrie— bene Moralität.“ Denn von der moraliſchen oder immo— raliſchen Geſinnung konnte nicht mehr die Rede ſeyn, nach» dem man das Moraliſche dergeſtalt in das Aeußere verlegt hatte. Aber ſo hatte man offenbar auch die Moralitaͤt mit der Legalität verwechſelt. N Noch mehr! denn die Conſequenz mußte, auf bekannte deutſche Art, durchgefuhrt werden (wer kennt nicht das Iſis 1826. Heſt U. > — 146 Wechſelſpiel der Extreme im Lande deutſcher Wiſſenſchaft ?): theils vermoͤge jener Abneigung vor dem Moraliſchen, nach, dem ſolches gar ſo oft war beſprochen worden, einer Ab— neigung, die — abgeſehen hier von einem geheimen phyfis ſchen Grunde! — auch phyſiologiſch entſtehen konnte, theils vermoͤge der bemerkten idealiſtiſchen Einſeitigkeit ward das Religioͤſe nicht nur geſchieden von dem Moratiſchen, ſondern auch damit contraſtiert; auf dieſe Art ſollte es in ſeiner Reinheit und Erhabenheit ganz hervorleuchten! So entſtand z. B. die Behauptung: „Religios, ſehr religios kann Jemand ſeyn, wenn er auch immoraliſch, ja ſehr immoraliſch iſt;“ und es wurde der Grund angegeben: denn die Religion hat mit dem Handeln nichts zu thun.“ — Dieſer Ausſpruch erinnert an die ehemaligen Jeſuiten oder Exjeſuiten zu Augsburg in ihrer „Critik uber Critis ker: * Den Glauben, die Religion, nehmlich die wahre oder catholiſche, kann Jemand haben, wenn er auch in einer Todſuͤnde iſt;“ und ſie fuͤgten den Grund hinzu: „denn der Glaube iſt der Baum, die Sittlichkeit aber, oder die guten Sitten ſind nur die Fruͤchte; der Baum kann doch da ſeyn, wenn er ſchon einmal nicht traͤgt, bringt er in dieſem Jahr keine Fruͤchte, ſo kann er die Frucht im naͤchſten Jah⸗ re bringen“ u. dgl. or Iſt der ethiſche Begriff erſt entfernt, dann mag die Phantaſie beſonders mit dem Worte Religion ſpielen. Und kommt der bloße Begriff hinzu; ſo erſcheint unter dem Worte Gott nur das unbeſtimmt Unendliche — das logi— ſche (die bloße Allgemeinheit) und das mathematiſche: ein unendliches Feld fuͤr den Verſtand in ſolchem Vereine mit der Phantaſie! In dieſem Puncte laufen am Ende ſelbſt das „Sittliche“ (?) und das Unſittliche in Eines zuſam— men, waͤhrend das Streben nach dem (dieſem) Unendlichen als Religion gelten und erglaͤnzen fol. Ronnten doch auf ſolche Art Bruno, der Stifter des Carthaͤuſer-Gr⸗ dens und eine Dornehme aber Ausfchweifende, die jedoch nur den Beſten und Edelſten (? 7) ſich hingab, im Streben nach dem Unendlichen identifiziert wer; den? — Ja, ſelbſt die größten ſittlichen Graͤuel heißen da nur eine beſondere Art von Verſuchen der Menſchheit, ihrt Sehnſucht nach dem Goͤttlichen (12) zu befriedigen. Und die Suͤnde wird zwar nicht geradezu geprieſen, aber doch auch für eine Form Gottes oder des Abſoluteg erklaͤrt, nur für eine minder edle, wie jene Verſuche fuͤr mißlungene. Dahin führte die Confequenz, nachdem man zwiſchen dem Ueberſinnlichen und Sinnlichen, oder, wie man ſagte, zwi⸗ ſchen dem Goͤttlichen und Natuͤrlichen keinen Sachunter⸗ ſchied angenommen hatte: der bloß formale oder graduale Unterſchied in objectiver Hinſicht fuͤhrte dann natuͤrlich auch zur Aufhebung jedes Realen in Betreff des Subjectiven. * Eine Vorläuferin oder, wenn gleich erſt nach mehreren Jahren, ein Vorſpiel der bekannten Litteraturzeitung für catholiſche Religionslehrer — in Bayern! —, jetzt (von einem penfionierten Dfficier herausgegeben) die ca th o⸗ liſche ſchlechthin genannt?! a 1 D. Einſ. 10 147 Alſo wie dort die Religion als eine Kruͤcke fuͤr die ſittlich Lahmen wegfiel: ſo wurde hier die Sittlichkeit, eben damit aber auch die eigentliche Religion voͤllig aufge⸗ hoben, indem unter dem Worte Moralitaͤt hoͤchſtens eine Art von Klugheit, die mehr oder weniger gluͤcklich iſt, er⸗ ſcheinen konnte — wo immer die Folgerichtigkeit eintrat. Da jedoch das Moraliſche und Religioͤſe keineswegs trennbar ſind, indem der Menſch weder zum Thiere (wenn auch zu einem klugen) herab, noch zum Gotte hinaufgeſetzt werden kann: ſo mußte die neue Lehre unter dem Namen Religionsphiloſophie auch in wiſſenſchaftlicher S ver⸗ derblich auf die Moral einwirken. Daher z. a. Die Idee einer hoͤhern dee e die nur Einzelnen, die ehelos * bleiben, erreichbar ſeyn ſoll, — alſo auch eine moraliſche Ariſtocratie! —; b. Aufhebung des Begriffs der Zurechnung, dem zufols ge Belohnung und Strafe nur nach Maaßgabe der Selbſtthaͤtigkeit! Statt finden kann;! ja, ein feindli⸗ cher Gegenſatz zwiſchen der göttlichen (?) Heilsord⸗ nung und dem menſchlichen () Rechtsbegriffe; er Uebertragung, wie der Folge, ſo auch des Grundes — der Immoralitaͤt und der Moralitaͤt — gleich dem oder einem Phyſiſchen auf den Andern; und d. im vollen Ernte der Wiſſenſchaft die Lehre von ei: nem leidenden und ſterbenden Gott, ſo daß man de— nen, welche dieſer Lehre widerſprechen, weil ſie ihnen widerfinnig vorkommt, geradezu die Religion und das Chriſtenthum abſpricht. Aber welche Reizung — wie viel Anlaß und Stoff muß daher, zum feinen und groben Spotte, entſtehen! Der moraliſche Grundbegriff haͤngt ja auf beſondere Art mit dem geſunden Menſchenverſtande ſelbſt zuſammen. Daher die öffentliche Moral als bon sens. Alſo, wie viel oder was Toͤnnte wohl daher das Chriſtenthum —, was die Kirche ſowohl als der Staat bey dieſem Gange der Wiſſenſchaft in Betreff des Hoͤchſten der Menſchheit gewinnen? Bad Gaſtein den 30. Aug. 1825. Prof. Salat. Zugabe. 11855 drey Fragen: Wenn dem Vorſtehenden zu Folge jede (ſogenannte) Wee ph welcher die Maral als Wiſſen⸗ ſchaft und ſo die (eigentliche) Moralphiloſophie nicht zum Grunde gelegt ward, in baaren Myſticismus und ſelbſt in ein neues — d. i. in das alte, aber mit neuen Formeln verbraͤmte — Pfaffenthum, und hies mit ſelbſt in den eigentlichen Naturatismus (Materla⸗ lisinus), auf Koſten des Staates und der Kirche ſelbf, » Nach dem neueſten Syſtem der Moralphiloſophie eines — Proteſtanten. D. Einf, — a . I 8 77 148 ſich aufloͤſen muß: was Folget dann in Betreff der Oberaufſicht? ja, entſtehet nicht daher eine befonden re Pflicht fuͤr die F re — Uabeſchanet der academiſchen Freyheit! re 5 9 II. Wenn das Wechſelſpiel der Extreme, ein Kind der code und eine Ausgeburt der menſchlichen Schwach⸗ heit und wohl auch der Leidenſchaft, in dieſem und jenem Kreiſe des Lebens — zumal des gemeinen — vorkommt: wie kann wohl daſſelbe auch im nde der Wiſſenſchaft, zumal auf dem Gebiete. der. Philo 0: phie, vorgehen? Oder, wie dürfte. es in dieſem Lande geduldet werden? Darf denn auch hier das eine Aeu⸗ ßerſte im Laufe der Zeit zu dem anpern (3. B. gar zu viel Moral zu — keiner) fuͤhren? Ja ſoll denn auch von der gelehrten und ſelbſt von 75 philoſoßhis ſchen Welt gelten, was ein kraͤſtiger Deutſcher der Vorzeit über eine gemeine, practiſche geſagt hat: „dite Welt gleicht dem berauſchten Bauer zu Pferde, hebt man ihn von der einen Seite hinauf, ſo fallt er yon der andern wieder hinab.“ — Und: III. Zugegeben, daß es einem academiſchen eehrer zur Ehre gereiche, wenn er, weil kein Collegium der Ethik mehr zu Stande gebracht werden kann, oder weil dies ſer Lehrgegenſtand eben nicht beliebt iſt, — unter dem Namen Religion oder Religionsphiloſophie ſelbſt die Moral und beſonders den, moraliſchen Grundbegriff fo viel moͤglich gibt, alſo das moraliſche Fundament legt, und ſo auf demſelben fortbauet: ziemt es denn abet dem öffentlichen Bekenner (Professor) der Wahrheit, die Moral einzuſchwaͤrzen? Oder iſt eine gewiſſe Politik ſelbſt auf der Hochſchule erlaubt? Und fol nicht vielmehr hier das Wort auf das Offenſte, wie auf das Beſtimmteſte, der Sache dienen? 4 5 Landshut im Sept. 1825. — 5 0 Der Wiel — Berichtigung, nähere Beſtimmung, Bitte und Erklaͤrung. (Beylage zur Rer cenfion der „Verſuche über Supernaturalismug und Myſticis⸗ mus“ ꝛc. in der Jen. A. L. 3. Nro, nr] 8 Caſpar Anton Freyherr von Maſtiaux war 15 mals ein M yſtiker, wohl aber, in der neueren Zeit — laut feiner Lit. Zeit. — ein ſehr heftiger Geguer des Myſtleis⸗ mus, insbeſondere der H. H. Boos, * Goßner, Poͤſchl — — — > «„ Dieſer ſchon ehedem, durch Henke ns Annalen und W̃ 2 meiſter 's Jahrſchrift ꝛc., bekannt gewordene Myſtiker ſtarb juͤngſthin bey Coblenz, nachdem er von feiner Pfar⸗ rey (Gallneukirchen bey Linz) in Ooeröſterreich entfernt, in ſein Vaterland (Bayern) zurückgegangen, und ſodann Studienanſtalt gerufen, — bald darauf, nach ſeinem Wunſche, wieder eine Landpfarre erhalten hatte. Er ſtarb als catholiſcher Pfarrer, waͤhrend 40 Familien in fei: ner ehemaligen Pfarre oder, wie man dort ſagt, Pfarrey P. nach Rheinpreußen (Düffeldorf) als Religionslehrer an der 149 d Lindl. So iſt er in den gedachten Aufſchluͤſſen dar⸗ . ur 1 ehemaligen Lehrer des Hrn. Boos ſprach er, aus einem andern Grunde, ſtets mit ſehr großem Lobe. — Daß und wie übrigens Hr. v. M. zu der Neacı tion gegen die Aufklaͤrung, die er den modernen Aberglau— ben nennt, uͤbergegangen, iſt bekannt. II. Was (den viel- und hochverdienten) Johann Mi⸗ chael Sailer betrifft; jo hat der Verfaſſer ausdruͤcklich und fo beſtimint, als er vermochte, angegeben, 1) daß derſelbe⸗ keineswegs ſchlechthin ein Myſtiker genannt, 2) noch we niger mit den gedachten Mynifern in eine Categorie ge: ſetzt, und 3. am wenigſten, auch nur mittelbar, als der eigentliche Urheber oder die Urquelle des Schrecklichen, was in Oberoͤſterreich vorgefallen, angeſehen und dargeſtellt wer⸗ den koͤnne, ſind gleich dieſelben theils unmittelbar theils mittelbar aus ſeiner Schule. Und auch dieſelben ſind, trotz dem myſtiſchen Beyſchlage in ihrer Denk- und Handlungs- weiſe, treffliche Männer. Denkwuͤrdig iſt insbeſondere die theils ausgezeichnete, theils außerordentliche Aufnahme und Behandlung, welche die Hrn. Goßner und Lindl im Auslande jüngfthin erfuhren: der letztere in Rußland, der erſtere in Rheinpreußen und Rußland, nachdem ſie aus Bayern (ihrem Vaterlande) dahin ausgewandert waren. — Dem Verfaſſer ward übrigens dieſer Myſticismus, im Suͤ⸗ den und Südoften, beſonders nahe gelegt, da er auf feis nem fruͤhern Lebenswege beynahe mit allen dieſen Myſti⸗ kern in eine naͤhere und beſondere Verbindung gekommen war; und uͤber jene Vorfaͤlle im Oſten — uͤber welche bey⸗ nahe in allen in und auslaͤndiſchen Zeitungen ſoviel theils Halbwahres, theils Ganzfalſches verbreitet ward — konnte er einen ganz wahren und naͤhern Bericht aus dem Grun, be geben, weil er ſchon fruͤherhin mit dem k. k. Commiſ⸗ ſarius in dieſer Sache (dem ehrwürdigen Conſiſtorialrath und Decan Freindaller zu Voͤckla-Bruck) perſoͤnlich be⸗ kannt geworden, jetzt — bald nach jenem ſchrecklichen Aus⸗ bruche — zu demſelben reiſte, und ſo den Hergang von der beſten Hand erfuhr, während die k. k. Regierung die Hand auf die Acten legte (und noch leget). Auch hier⸗ uͤber iſt in den beſagten Aufſchluͤſſen das Naͤhere ange⸗ geben. 9. 5 a III. Der Recenſent — deſſen Wahrheitsliebe und Bekanntſchaft mit dem Gegenſtande durch das Ganze feiz ner Recenſion wohl bethaͤtigt iſt — ſagt S. 265 „der nicht ſelten fuͤhlbare Mangel an Beſtimmtheit .....“ Jeder Philoſophierende hat bekanntlich fein Syſtem; und Jedes Syſtem gleicht, als Beſonderheit, mehr oder weniger zur evangelkſch⸗ proteſtantiſchen Confeſſion über⸗ giengen! — Der neue Pfarrer, zu Gallneukirchrn, trug (nach ſicherm Vernehmen) zu dieſem Gang der Sache nicht wenig bey, indem er vor der Gemeinde gegen die Grund— fie: und die Perſon ihres ehemaligen (geliebten) Pfarrers aͤmpfte. Man ließ daher Ligorianer aus Wien kom⸗ men, um dieſe Myſtiker und Myſtikerinnen, oder, wie man ſagte, dieſe Ketzer ꝛc. zu bekehren. Allein die neuen Miſſionare trieben ihre Sache fo, daß jener Theil der Ges meinde zum Austritt aus der alten Kirche vollends be⸗ ſtimmt wurde⸗ Beſonderheit oder beſondern Sache, 150 dem Prisma, durch welches jeder einfallende Strahl ſich, fo oder anders, bricht. Daher kann wohl, was dem Einen beſtimmt ſcheint und es vielleicht iſt, dem Audern unbe— ſtimmt erſcheinen. Jedoch der Verſaſſer beſcheidet ſich ger⸗ ne, daß ihm nicht gebühre, dieſen Umſtand hier fuͤr ſich in Anſpruch zu nehmen. Nur ſo viel will und kann er ver— ſichern, 1) daß er in dieſen Verſuchen beſonders und zwar deſto mehr nach Beſtimmtheit ſtrebte, da er, nach der ein— leitenden Abhandlung, die weitere Entwickelung und Des gruͤndung feiner. Anſicht mit einer Critik des Intereſſante— ſten, was ihm ſeit Jahren uͤber den vielbeſprochenen Ge— genſtand zugekommen war, verband, und 2) daß er noch immer lernen moͤchte oder will, hat er gleich in dieſem Felde der Wiſſenſchaft ſchon 37 bis 38 Jahre (wenigſtens raſtlos) gearbeitet. Daher die Bitte: es moͤge dem Re— cenſenten gefallen, ihm einige — oder doch ein Paar — Belege oder Beyſpiele der beruͤhrten, aber nicht belegten Unbeſtimmtheit zu geben. Und wohl kaͤme, waͤre nur die Erfuͤllung ſonſt moͤglich oder noch ſchicklich, der Wunſch hinzu: es möchte der Recenſent mit dieſer Gabe einen kur— zen Auszug aus dem einleitenden Aufſatze, etwa nach den Nummern der Inhaltsanzeige, verbinden! — Jene Criti⸗ ken kamen uͤbrigens hinzu, um dem Leſer Stoff zur Pruͤ⸗ fung, zur Vergleichung, und dadurch ein beſonderes Mittel zur voͤlligern Erkenntniß der Wahrheit, in Betreff des Wich⸗ tigſten, zu verſchaffen. Zugleich aber ſollte der hiſtoriſche Geſichtspunct vorwalten, nehmlich mit ſolcher Ruͤckſicht auf den Culturgang im deutſchen Vaterlande. Und der Verfaſſer geſteht gerne, daß ihm dieſe Verſuche nicht wenig Zeit und Anſtrengung koſteten. Auch galt es ja zu gleicher Zeit: weder dem Verdienſte des Mitarbeiters, z. B. eines de Wette, noch der Wiſſenſchaft (um der Wahrheit willen) etwas zu vergeben! — Um der Wahrheit wegen, d. i. nach Ueberzeugung: wer kann, wer darf anders? — IV. Nach der Frage des Necenfenten: „Was duͤnkt dem Verfaſſer wohl von den zwey neuerlich aufgeſtellten theologiſchen Monstris rationaler Supernaturalismus und ſupernaturaler Rationalismus?“ mag ihm erlaubt ſeyn, hier ſeine Anſicht ſo kurz als moͤglich darzulegen. Sein Arioma iſt: Erſt die Sache, dann das Wort! — dann aber auch Beſtimmtheit auf Seite des letztern und daher „Uebereinſtimmung im Ausdruck,“ da ſich eben in der Philoſophie, nach deren Unterſchiede von der Poeſie, die Tiefe zur Schärfe geſtalten ſoll! — A. Die Sache: Vor Allem entſteht die Frage, ob man im ſcharfen, trennenden Gegenſatze mit jener Lehre, welche das Sachliche (Reale) ſchlechthin oder bloß im Aeu— Bern, Phyſiſchen, Sinnlichen u. ſ. w. findet, ein Ueber— ſinnliches unter dem Geſichtspuncte des Realen zulaſſe, und fo. das Uleberſinnliche (wie es dann auch heiße) als das er⸗ ſte Reale mit Entſchiedenheit annehme und aufſtelle? Von demſelben muß dann alles Andere, was weder formal oder logiſch, noch phyſich oder material iſt, — das Moraliſche, Rechtliche, Religioſe u. ſ. f. abgeleitet (deduciert) werden. Denn nach dieſer Grundſetzung gibt es urſpruͤnglich zwey und nur zweyerley Sachen, jo daß weiterhin, bey jeder nur gefragt werden kann, ob foiche in die Categorie des erſten oder zwepten 151 Realen gehöre? Aber dabey kann eben fo wenig die Tren⸗ nung als die Miſchung Statt finden. Und wie der Menſch, in ſeinem Unterſchiede von dem bloßen Naturwe— ſen oder (um das Hoͤchſte in dieſer Ordnung zu nennen) vom bloßen Thiere, an dem erſten Realen wahrhaft — eben ſeiner hoͤchſten Anlage nach — Theil nimmt: ſo kann der Sache oder dem Wefen nach uͤberall nichts aufgeſtellt werden, was dem Menſchen fremd waͤre, oder mit dem, was ſeinen uͤberſinnlichen Character ausmacht, nicht in ei— ner innern Verbindung fände. Nur ſo ergibt ſich ein in⸗ nerer, im Weſen der Menſchheit liegender Sachgrund in Abſicht auf Moralitaͤt, Recht und Religion. B. Das Wort: Nun entſteht die weitere Frage, wie denn dieſe Sache neben der Sinnlichkeit oder Watur = gvsıg genannt werden ſolle, da wir, zum Behufe der Wiſſenſchaft, ein entſprechendes Seitenſtuͤck (Cotelat) beduͤr⸗ fen, indeß weder das Wort Ueberſinnlichkeit noch das Wort Uebernatur ſo gebraͤuchlich oder geltend iſt, daß man es fuͤglich mit der Entſchiedenheit, welche der wiſſen— ſchaftliche Ernſt fodert, gebrauchen koͤnnte? Das Wort Vernunft iſt hingegen laͤngſt zu dieſem Behufe, beſonders im Gebiete der Ethik, gebraucht worden — trotz jeder Ab- weichung, die ſonſt oder auch zugleich Statt finden mochte. Und in der neuern Zeit ward dieſe Bedeutung (die meta— phyſiſche oder, wenn man lieber will, uͤberphyſiſche) we— nigſtens immer mehr herausgebildet und geltend gemacht. Sind nun die Woͤrter uͤberhaupt nur willkuͤhrliche Zeichen (valent sicut nummi), und hat jedwedes nur um der Sache willen einen Werth, ſo daß auch die Auszeichnung, die irgend einem werden mag, ihm nur durch ſeine Be— ſtimmung fuͤr die Sache und durch ſeine Beziehung auf dieſelbe zukommen kann: warum ſollten wir dann, bey ſolchem Mangel eines andern, nicht das Wort Vernunft zur Bezeichnung des Ueberſinnlichen annehmen und feſtſe— tzen? Ja muß nicht derjenige, der ſich gegen dieſes Wort ſteänbel“ indeß er kein anderes hat, eben ſo eigenſinnig als arm (oder umgekehrt) heißen? Oder welcher Einzelne waͤ— re wohl jemals im Stande, fuͤr eine Sache, die ſo ent⸗ ſchieden iſt, ein anderes Wort einzufuͤhren oder geltend zu machen, zumal nachdem das erſte (3. B. Vernunftwe⸗ fen = Geiſt) ſchon fo oft, ſelbſt in der Rede von Gott, vorgekommen? Alſo, indem wir den Blick zunaͤchſt auf die Menſch— heit richten, eben das, was (nach Platon) das Goͤttliche im Menſchen, von Kant und Andern der uͤberſinnliche Cha— racter der Menſchheit, und von Jacobi, Weiller, Chriſttan Weiß u. A. auch das Uebernatuͤrliche im Menſchen genannt wurde, — heißt eben fo fuͤglich die Vernunft (ratio), und muß ſo genannt werden, wo die Sinnlichkeit oder Natur auf der andern Seite erſcheint. Bey dieſer Rede von der Menſchheit und hiemit oder ſoweit vom Menſchen iſt aber im Sinne jedes Geſunddenkenden das Goͤttliche —. Gott, oder das Ueberſinnliche, welches zugleich unberchtänft oder vollfommen iſt, wenigſtens ingeheim vorausgeſetzt, — alſo immer zugleich geſetzt, wenn auch eben nicht ausgeſpro⸗ chen, da eben die Vorausſetzung zugleich eine fortwaͤh⸗ rende Setzung iſt. Faͤnde ſich dieſelbe nicht ein; ſo wuͤr⸗ de ja, bey jener Rede, der Menſch vergoͤttert, d. h. es 152 wiirde ſelbſt mit den Worten „das Sörrtict im ee nur ein leeres Spiel getrieben. var, an Sf nun dieſe Bedeutung Fe Wortes Wenunſt sub ‚hieden, ſo erhält auch jenes: Rationalismus, einen für ſten Sinn. Und indem es eben die Sache bedeutet, oder g ſich auf dieſelbe Sache bezieht, uͤber welche dem Weſen nach keine andere geſetzt werden kann, weil ja ſonſt eben jene, worauf der Menſchheit Adel beruht, und welche eben zugleich der Philoſophie Gegenſtand iſt, vermoͤge der Folge⸗ richtigkeit in die Categortie des zweyten Realen herabſinken (d. h. aufgehoben) wuͤrde; ſo muß das Wort Superna⸗ turalismus entweder — dem tiefſten Grunde nach und ſo im Allgemeinen — die nämliche Bedeutung erhalten ad ganz ‚aufgegeben werden. Und wenn das Uebernatürliche mit gutem Grunde oder mit dem Rechte, welches der Wi iſſenſchaft zuſteht, auch im Lande der Philoſophie vorkommt, waͤhrend zu dem Nas tuͤrlichen — Phyſtſchen nur das Uebernatürliche, nicht das Goͤttliche, als paſſendes oder ganz angemeſſenes Seitenftü erſcheinet: warum follte dann nicht ebenfalls der Super naturalismus auf dem Gebiete der wiſſenſchaftlichen Phi⸗ loſophie auftreten dürfen, — warum nicht auch dieſes Wort reine oder allgemeine (univerſelle) Bedeutung erhalten koͤn— nen, ſo daß, wie die Religion in die reine und poſitive, auch der Supernaturalismus in den reinen und pohtiven abgetheilt werden müßte ?? Dieſe Beſtimmung duͤrfte ar nacht erfiheb nen, wenn bedacht oder wohl erkannt wird, daß die Phi⸗ loſophie der poſtitiven Religionswiſſenſchaft ſowohl als der pofitiven Rechtswiſſenſchaft vorarbeite, und zwar nicht bloß oder zuerſt in formaler (logiſcher) Hinſicht, ſondern daß ſie fuͤr dieſelben einen Sachgrund — den metaphyſiſchen oder erſten realen Grund — lege. Dieſe Grundlegung aber ſpringt ja in die Augen, wenn die Philoſophie nicht mit der Logik, geſchweige denn mit der Phyſik, unter dem Namen Weltweisheit, verwechſelt, und beſonders wenn ſie zunächſt im Gegenſatze mit jener Irrlehre, dem Materla⸗ lismus, ſo wie mit dem Formalismus oder der leeren er culation, aufgefaßt und hervorgehoben wird. Der (poſitive) Theolog hat demnach kein eh, Be Worte „uͤbernatürlich“ und „Supernaturalismus“ f.fe Gebiet einzuſchraͤnken. Denn die Sache, worauf 160 voͤrderſt aukommt, iſt ein Gemeingut. Und ein Ruͤckblie auf das Factiſche oder Entſtehen der Worte Nationalismus und Supernaturalismus kann, meines Erachtens, dieſe Grundbeſtimmung keineswegs aufheben, oder die Gultigkeit derſelben an irgend einem Orte beſchraͤnken. Es dürfte viels mehr gefragt werden: J. Was hatten eigentlich diejenigen im Sinne, welche mit dem erſten Worte kein intellectuelles oder logiſches Spiel trieben? und: II. Was ſchwebte eis gentlich denjenigen vor, welche das andere gebrauchten, waͤhrend ſie zugleich fuͤr die Sache, worauf ſich die Wuͤrde und das Heil der Menſchheit gründet, einen regen oder le— bendigen Sinn hatten? Was fand ſich da, ſelbſt in ihrem Kopfe (Denkgeiſte), wenigſtens zuerſt ein, wenn auch nicht deutlich ers kannt u. ſoweit verborgen, waͤhrend ein Beſonderes, Poſitives, das ihnen von außen zugekommen war, in ihrem Bewußtſeyn vordrang? 1 auch in den weitern Kreis des Lebens eingieng. 153 So betrachtet duͤrften wohl Rationalismus und Su⸗ pernaturalismus nicht zweyerley „Erkenntnißweiſen“ ge⸗ nannt werden. Was aber nun jene theologiſchen Monstra betrifft; jo muß der Verfaſſer beyde, den rationalen Su: pernaturalismus ſowohl als den ſupernaturalen Ra⸗ tionalismus als baare Pleonasmen abweiſen und etwa noch als zwey beſonders denkwuͤrdige Erſcheinungen dieſer Ari auszeichnen. Jedoch aus dem hiſtoriſchen Geſichtspun— ete, d. i. bey einem Ruͤckblicke auf den Gang unſerer wiſ— ſenſchaftlichen Cultur, moͤgen auch dieſe Schulgebilde eine mildere Deutung erhalten. I. In der Leibnitziſch-Wolfiſchen Schule war bekanntlich das Age n Rationale nichts weiter als das Logiſche oder Formale dieſer Art: woher ſollte nun ein Denker, welchem das Phyſiſche nicht genuͤg— te, ſeinen hoͤhern Stoff nehmen? — Freylich war dann ein Solcher zugleich in mehr als Einem Widerſpruche mit ſich ſelber, indem er 1) zugleich die Vernunft, dieſe ſogenannte, fuͤr das Hoͤchſte im Menſchen erklaͤrte, dabey 2) derſelben einige Erkenntniß des Moraliſchen und Religioͤſen zuge— fand, und uͤberdieß 5) nicht wagte, feine „geoffenbarten Wahrheiten“ über dieſe „Vernunftwahrheiten“ fo wie das erſte Reale uͤber das zweyte hinaufzuſetzen! — Und II. in der Kantiſchen Schule ward, wie bekannt, die Vernunft in die theoretiſche und practiſche, oder, wie man auch ſagte, in die logiſche und moraliſche abgetheilt. Wie nun das Mos raliſche mit dem Uebernatuͤrlichen zuſammenfaͤllt, da es oh— ne Zweifel mit dem Natuͤrlichen (Phyſiſchen) nicht zuſam⸗ mengeſtellt werden kann: ſo ergab ſich ja, auf der andern Seite, der ſupernaturale Rationalismus. Denn es war offenbar eine Folgewidrigkeit, daß man zwar die Vernunft, aber nicht den Rationalismus auf jene Art abtheilte. — Wie ſchaͤtzbar uͤbrigens dieſer Kantianismus auch zu ſeiner Zeit ſeyn mochte: er duͤrfte doch, naͤher betrachtet, nicht haltbar ſeyn. Der Verſtand genuͤgt ja zur Bezeichnung des Logiſchen auf allen ſeinen Stufen; und wohin weiſet die bekannte, neuerlich von unſern beſten Paͤdagogikern ange— nommene und ſo claſſiſch gewordene Setzung: „Sinnlichkeit, Vieles, Vernunft?“ Wenn aber geſagt wird: „Doss Ueberſinnliche oder beſtimmter (!) das religiöfe Glauben;“ fo kann der Verfaſſer nicht beyſtimmen; denn nach ſeiner Anſicht verbaͤlt ſich das Ueberſinnliche zum Glauben, wie das Ob— jective zum Subjectiven, da eben letzterer die gemuͤthliche Ergreifung (urſpruͤngliche Anerkennung) des erſteren iſt, — der Glaube in der reinen, univerſellen Bedeutung, die in neuerer Zeit beſonders durch unſere Herder und Schiller, Und liegt nicht dieſer Glaube auch jedem poſitiven, der kein bloßes Sedaͤchtnißwerk oder gar Heucheley iſt, zum Grunde?? Und heißen Rationalismus und Supernaturalismus „zwey Wege zu Einem Ziele, d. i. zum religioͤſen Glauben und Hoffen;“ ſo erſcheint da, dem Geſagten zufolge, dem Verfaſſer zufoͤrderſt nur Ein Weg: und dem Uebrigen kann er nur auf jenem Standpuncte der Reflexion, welcher auf das äußere ı oder weitere Leben hinweiſet, ein Wahres abge— winnen. Denn urfprünglich, oder wenn die Sache im tief— ſten Grunde betrachtet wird, gehet (nach des Wrf, Anſicht) der Glaube vor dem Wiſſen her. Sf 1826. Heft II. ich bedauere, 154 Der Rationalismus oder Supernaturalismus aber iſt ja, wie Lehre oder Wiſſenſchaft, ſo auch ein „Wiſſen““ und zwar ein — „objectives“, ſo gewiß er nicht bloße Logik iſt. Wir unterſcheiden ja das bloße (formale oder ſubjective) und reale Wiſſen, waͤhrend das Objective dem Realen gleich iſt. Daher das Vernunft- und Naturwiſſen, ſo wie von erſterem das moraliſche, religioͤſe u. ſ. f. nach dem beruͤhrten Geſetze der Wiſſenſchaftlichkeit abgeleitet wird. Der Rat. oder Supern. iſt alſo wahrhaft oder im ſtreng— ſten Sinne ein objectives Wiſſen, und zwar das erſte, da eben das erſte Reale oder das uͤberſinnliche Object ſein Ge— genſtand iſt. (Aber wie entſtehet dieſes Wiſſen? wie kommt da 1. das Object zum Subjecte, und wie 2. das Subject, in mehr als Einem Betracht, zum Objeete?!) — Wer dies ſes Wiſſen leugnet, der muß auch zugeben, daß wir mit objectiver Guͤltigkeit und fo mit Sicherheit oder Gewißheit weder das Recht von der bloßen Macht oder phyſiſchen Staͤrke und dann ſelbſt vom Unrechte, weder die Tugend von der bloßen Klugheit und dann auch vom Laſter, noch die Gottheit oder Gott vom Goͤtzen jeder Art en koͤnnen. Was uͤbrigens die Vernunft betrifft, welche der Rationaliſt und Supernaturaliſt — nach der bloß hiſtori— ſchen, auf jenem poſitiven Gebiete noch geltenden oder doch vorherrſchenden Anſicht — ſich einander noch zugeſtehen; ſo duͤrfte wieder gefragt werden: aber was iſt denn dieſe „Vernunft?“ und iſt denn ein ſolcher „Supernaturaliſt“ nicht im Widerſpruche mit ſich ſelbſt, wenn er zugibt, daß jener auf ſeinem Wege ebenfalls zum Heile oder zu der Seligkeit gelangen koͤnne? Denn dieſe wird, zunaͤchſt bloß durch die Sittlichkeit (wie ſolche im tiefſten Grunde von der Religion — Religioſitaͤt unzertrennlich iſt) begründet. Um eine deſto ſchaͤrfere Pruͤfung ſeiner Anſicht vom Rat. und Supernat. zu veranlaffen, mag dem Verfaſſer erlaubt ſeyn, hier anzufuͤhren, was ein Ungenannter in Wachler's theol. Annalen (nicht als Recenſ., ſondern in einem andern Aufſatze) uͤber dieſelbe bemerkt hat, wie ſol— che vorläufig in der zweyten Auflage feiner Darſtellung der Moralphiloſophie vorgelegt ward: „Dieſe Beſtimmung der Begriffe iſt aus einer tiefern Ergruͤndung hervorgegan— gen.“ (Jahrg. 1819, April und May, S. 164 — 1658.) Auch der Anzeige des wuͤrdigen Recenſenten über den Myſticismus in deſſen Verhaͤltniſſe zum Rationalismus kann der Verfaſſer leider nicht ganz beyſtimmen; denn nach ſeiner Anſicht iſt die Myſtik oder (abgeſehen hier von einem Unterſchiede, den ſonſt die Willkuͤhr oder auch die Wiſſen— ſchaft machen mag) der Myſticismus als ſolcher ein Unge— laͤutertes, folglich jener Ausdruck pleonaſtiſch; einen wah⸗ ren Myſticismus aber gibt es nicht, obwohl zwey Seiten der Einen, eigentlichen Myſtik: eine gültige oder unguͤlti⸗ ge oder, wenn man lieber will, eine wahre und falſche. Jene betrifft die Sache (in jener hohen Bedeutung), wie ſelbige dann fubjectiv, in des Semürhes Tiefe, erſcheinet; und dieſe, die ungültige oder mangelhafte Seite, betrifft den Mangel der Form, wie damit die Herausbildung, die Deutlichkeit, Beſtimmtheit u. 5 w. zuſammenhaͤngt. Und daß wohl feine Zeit dem e nicht 107 155 erlaubte, uber einen theils an ſich theils in unſerer Zeit fo wichtigen Gegenſtand aus dem Bache ſeloſt (etz wa von S. 225 bis 241) einen kurzen Auszug dem Leſer zu geben. — Schon vor 25 bis 28 Jahren (im „Philoſo- hiſchen Journal“ von Fichte und Niethhammer und dann n Henke's Magazin für Religionsphiloſophie ꝛc.) hat den Verfaſſer auch disfer Gegenſtand vornehmlich beſchaͤftigt. Um ſo mehr mußte das Anſehen, welches die Myſtik neu— erlich ſelbſt auf dem Gebiele der Wiſſenſchaft gewann, feine Aufmerkſamkeit auf dieſen Gegenſtand richten, indeß er fort⸗ während beſtrebt war, ſeine Anſicht davon weiter zu begruͤn⸗ den oder näher zu beſtimmen.“ Wuͤnſcht endlich der Theilnehmende auch eine andere Weiſe (Darſtellungsweiſe) des Verfaſſers kennen zu lernen; ſo erlaubt ſich dieſer, auf ſein Handbuch der Moralwiſſen— ſchaft (nach der 3ten Auflage feiner Darſtell. der Motalphi— lofephie) hinzuweiſen. Und eine gleiche oder aͤhnliche Wei: fe findet ſich in der zweyten Auflage feiner Grundzüge der allgemeinen Philoſophie (die naͤchſtens erſcheinen wird). — Der Titel ſoll jedoch, anſtatt Grundzuͤge, Darz ſtellung heißen; und wenn dieſe Aenderung auffaͤllt, ſo möge fie der Umſtand entſchuldigen, daß der erſte Theil ei ne ganz neue und, betreffend die Ausfuͤhrung, eine ganz andere Bearbeitung erhalten hat. Daher auch der Zuſatz: „Mit beſonderer Sinſicht auf ein Bedurfniß unſerer Zeit. — Wenn der (übrigens wohl freundliche) Recenſent der neuen Auflagen meiner Darſtellungen der Moral: und Religionsphiloſophie in der Leipz. Litt. Zeit. ein Syſtem, in Betreff der erſten philoſophiſchen Principien, wuͤnſchte: ſo wird ihn dieſer neue Verſuch, wie ich hoffe, befriedigen, vorausgeſetzt, daß eben der philoſophiſche Grundſatz von je— nem Sachgrund ausgehe. Denn, meines Erachtens, findet ſich das Syſtem der Philo ſophie (mehr oder weniger) uͤber— all da, wo J. das (leberſinnliche nicht verkannt iſt, ſey auch die Idee, die eigentliche Vorſtellung deſſelben, zunaͤchſt ſcholaſtiſch verhuͤllt, fo daß fie erſt weiterhin, in der Rede von den wichtigſten Gegenſtaͤnden und Angelegenheiten der Menſchheit, ſich entwickeln und enthüllen kann, — und wo II. auch in der weitern Entwickelung die logiſchen Geſetze befolgt ſind. Eine ſolche Darſtellung der Philoſophie iſt nun nicht bloß der Schule, ſondern auch dem ſtudierten (und wahrhaft gebildeten) Manne zugedacht. Denn ein Solcher bedarf ja der weitern Erklärung, welche dem Stu: dierenden Noth iſt, nicht mehr: wohl aber ſtrebt er, eben weil er wahrhaft gebildet iſt, fort zum Beſſern, Vollkomm⸗ nern. Es iſt folglich nicht denkbar, daß er jemals der Phit loſophie als Wiſſenſchaft gaͤnzlich entſage. Die allgemeine Philoſophie aber weiſet, wie es das Wort ſagt, auf die beſondern philoſophiſchen Wiſſenſchaften hin — wie die Gattung auf die Art. Und wie dieſelbe beſonders der Rechts⸗ und Religionsphiloſophie vorarbeitet, und fo, zunaͤchſt in ihrer Geſtaltung zur Ethik oder Mo: ralphiloſophie, auch fuͤr die poſitiven Wiſſenſchaften des Rechtes und der Religion jenen hoͤheren Grund leget: ſo arbeitet fie auch wahrhaft für Staat und Kirche, für „Thron und Altar“. Dieſe Beziehung auf das Hoͤchſte der ratioren außer dem Tempel, = g 156 Menſchheit iſt entſcheidend. Wo gibt es ſonſt ein Mit⸗ tel, dem neuzaufftrebenden Obſcurantismus von Grund aus zu begegnen oder entgegen zu arbeiten? Und wo gibt es ein beſſeres Mittel, das geſunkene Anſehen der Philoſophie, gegen den bekannten neu⸗ eren Baltſinn in Betreff derſelben, wieder zu heben: Landshut, den 29. Nov. 1825. Dr. 8 Salat. Huͤlfs- Lehr- und Leſebuch fuͤr Volksſchulen zur beſſeren Begruͤndung der Lebenskenntniß durch z veckmaͤßige Wiederholung der Unterrichts Gegenſtaͤnde:; Natur und Menſch mit ſteter Beziehung auf Got. Von F. K. Dffinger, Volks- Schullehrer. Erſtes Baͤudchen. Oben genannte Kenntniß in Bezug auf die beyden erſten Lebens- Verhaͤltniſſe : das Familienleben im eltertichen Haufe und das Gemeindeleben -im Wohnorte, und zwar zunaͤchſt für Bamberg. 1825. 8. Bamberg bey Dreſch— Ref. nahm früher einige Veranlaſſungen, bey aͤhnli⸗ chen Gelegenheiten ſich für die Graſer'ſche Methode in dies ſer Zeitſchrift auszuſprechen, und zwar aus gutem Sinne für dieſelbe ohne Ruͤckſicht auf Graſer oder Stephani. Aus gleichem Grunde meldet er die Erſcheinung des vorlier genden Buches, mit kurzer Anzeige feines Inhaltes, und zwar hat der Verſaſſer das hier einſchlaͤgige Lebensverhaͤlt— uiß nach 4 Hauptpuncten dargeſtellt. Dieſe ſind: 1) der Wohnplatz einer beſtimmten menſchlichen Geſellſchaft (hier das Haus und die Stadt Bamberg); 2) die Bewohner dieſes Wohnplatzes mit ihren Beduͤrfniſſen; 5) was der beſtimmte Wohnplatz mit ſeinem Bezirke zur Befriedigung der Lebensbedurfniſſe enthält, und was uͤberhaupt daſelbſt Einfluß auf das Leben der Menſchen hat; 4) die Bedin⸗ gungen des guten geſelligen Zuſammenlebens mit den dazu er⸗ ſprießlichen Anſtalten in dem beſtimmten Wohnplatze. Der Verfaſſer hat alle dieſe Gegenſtaͤnde in mehr als 300 Abs theilungen ſehr faßlich für gut unterrichtete Kinder von 8 — 9 Jahren vorgetragen, und ſich des reinſten Ausdruckes befliſſen. Druck und Papier iſt gut, und ohne Zweifel macht der Verleger auch den Parthienpreis fo billig, daß das Buch wenigſtens in Franken — wenn auch nicht in Bayern — ein zahlreiches Leſe⸗Publicum gewinnen kann. Trauerſchriften, veranlaßt durch den Tod des Koͤnigs Max Joſeph von Bayern. 1) Worte des Dankes und des Troſtes vom Landrichter von Sagenhofen zu Scheßlitz, in 36 Strophen. (Ohne allen dichteriſchen Schwung, in Stoff und Form, leere Proſa, nicht einmal gereimt.) 2) Trauerrede ꝛc. vom Domprobſt Fr. von Lerchenfeld zu Bamberg. (Nach dem ganzen Inhalte eine Standsrede vor Hono⸗ wohin jedoch weder die Ai 157 ſpielung auf die Familie des Redners, noch das ungeeigne— te Lob ſeines Bruders, nech weniger jenes eines unbe— kannten Helden, noch der Schimpf auf den Verwuͤſter Napoleon gehoͤren.) 5 * 4) Trauerrede ꝛc. von Dr. A. Schellhorn, Pfarrer zu Hoͤchſtadt. (Der Redner beruͤckſichtigt des Königs perſoͤnliche Eigen- ſchaften und deſſen Verdienſte um das Vaterland, welche fein bleidendes Andenken ſichern; er hat in gedraͤngter Kuͤr— ze feinen Zwecke entſprochen. Nur hat er das Concordat zu ſehr gelobt, und dem Stadepfarrer die Koſtgaͤnger, nehmlich den Dechant und Schulen-Aufſeher, vorgeſetzt.) 0 Trauerrede ꝛc. von J. G. P füſter, Caplan an der Me⸗ tropole zu Bamberg. (Das junge Gemuͤth des Verfaſſers iſt ergriffen, darum beginnt er vorſchriftsmaͤßig er abrupto, und zeigt ſchon im Eingange, daß der König, als Geliebter, im Andenken ſei⸗ nes Volkes nie erlöihen kann. Er zeigt, daß Gott und die Menſchen ihn liebten, darum ruhet Segen auf ſeinem Andenken. Die ganze Rede iſt ein ununterbrochener Strom des gefühlvollen Herzens; bey fortgeſetzter Uebung kann er ein großer Kanzelredner, wie ſein Vorgaͤnger Wegermann, werden. Nur iſt ihm als beſtem Redner zu bemerken, daß er die Rhetorik mehr beobachten ſoll, und kein Caplan an der (dem gemeinen Volke unverſtaͤndlichen) Metropole iſt, weil dieſe weder Pfarrer noch Caplan braucht. Sprachwi— brigkeiten, als: ſtuͤrbe, immerdar ꝛc. werden ſich kuͤnftig verlieren.) g 5) Der Trauer ⸗Gottesdienſt in der proteſtantiſchen Pfarrkir⸗ che zu Bamberg ıc. von Dr. E. A. Elarus ıc. (Nach einem auf 10 Seiten erſtatteten Bericht über die kirchlichen Vorbereitungen zur Trauerrede, folgt dieſe ebens falls auf 10 Seiten nach 7 Abtheilungen. Eine ſchneiden— dere Kaͤlte iſt dem Referenten noch nicht vorgekommen, als hier zu leſen iſt. Welch großer Unterſchied zwiſchen die— ſem Erzaͤhler und dem warmen Sprecher vorher! Dabey fehlt es nicht an Sprachwidrigkeiten, welche bey langſamem Vortrage um fo mehr auffallen. Auch er laͤßt, wie Schell— horn, den Schulen-Inſpector als Koſtgaͤnger vor dem Stadtpfarrer einher ſchreiten.) 6) Rede bey dem Trauer ⸗Gottesdienſte ꝛc. gehalten zu Scheß⸗ litz von N. 9 (Nach einem lauen Eingange wird uͤber das Privat⸗ oder ſtille Menſchenleben, uͤber das oͤffentliche oder Koͤnigs— leben geſprochen, ſtatt daß dieſes jenem voraus gehen ſoll⸗ te. Ein Aggregat von ſchoͤnen Zügen ohne innere Verket— tung und Leben.) 15 Trauerrede auf weiland Mar Joſeph 1., gehalten vor den zum Zrauer, Gottesdienfte verſammelten Profeſſoren und Studierenden des Lyceums und Gymnaſiums zu Bam⸗ berg vom Prof. und Lyceums⸗ Director G. A. Regn, vormaligen Prediger an der St. Michaels⸗ Hofkirche in Munchen. 5 5 P — 158 (Da die Poſaune eines kriechenden Mercurs ſchon vor dem Abdrucke dieſer Rede erſcholh, jo griff Referent um ſo gieriger nach ihr. Nachdem die trauernde Bavaria darin kalt und uͤber Holper eingefährt war, verbreitet ſich der Redner über den König 1) als Menſchen und 2) als Re⸗ genten. Weſſen Herz von Menſchen- Liebe nicht durchdrun⸗ gen iſt, ſucht das Bild in nicht zuſammenhaͤngenden Stel— len des h. Paulus, um es auf andere zu übertragen; Max Joſeph aber war das lebendige Bild der Liebe, an welcher jeder Redner ſich ſpiegeln konnte. Dis Regenten Muſter, wenn es nicht aus undeutlichen Scheiftterten entwickelt wers den kann, liefern die Worte der Conſtitution. Wenn Max Joſephs Herz uͤber den ruſſeſchen Feldzug bekuͤmmert war, ſo war dieß ein Beweis ſeiner Menſchenliebe, wovon im erſten Theile hätte gefprochen werden ſollen. Der Schluß, ſtatt eine gedraͤngte Wiederhelung des Geſagten zu feyn, liefert gar erſt das Verhaͤltniß des Königs zu ſeiner Fami⸗ lie?! So bildet jede der vier Abtherlungen ein geſondertes Aggregat Falter Worte unter einem Heere von Sprachwi— drigkeiten. Die auffallende Unwahrheit, daß alle Fluren vom Ueberfluſſe uͤberſchuͤttet waren, widerlegt die bekannte Ueberſchwemmung des letzten Fruͤhlings, deren Schaden das liebevolle Herz des Königs ſo eilig zu mindern ſuchte. Wenn ein ı3jähriger Kanzekredner, der ſich noch des vers walteten Amtes eines Hofpredigers auf dem Titel feiner ers ſten gedruckten Rede rühmt, wenn ein mehrjähriger Pros feſſor der Theologie, ein Vorſteher einer großen Studien: Anſtalt ſo auffallende Maͤngel in der Redekunſt ohne alle Beredſamkeit an den Tag legt, was fell man von feinen Talenten und Kenntniſſen uͤberhaupt halten? Was erſt dann, wenn er ſelbſt ſagt, daß er in ſeiner Umgebung zuletzt über dieſen Gegenſtand ſpreche, folglich die meiſten Wo⸗ chen zur Vorbereitung gehabt habe?? Jugendwelt von Krey (Pfarrer zu Tuͤllingen bey Loͤrrach in Baden). Baſel bey Schweighauſer und Poſtamt Kaltenherberg. 1825. 8. woͤchent⸗ lich 1 Bogen. 7 Vortrefflich! Kaum hat uns je eine Unterhaftunge- und Belehrungsſchrift fo angezogen, wie dieſe. Gute Aus⸗ wahl der Gegenſtaͤnde, lebhafte Erzaͤhlung, witzige Bemer⸗ kungen, ſcharfſinnige Anwendung und das Talent, die Auf⸗ merkſamkeit zu feſſeln, wetteifern mit einander. Die Ju⸗ gend findet darin reichlichen Stoff zur Belehrung und An⸗ muthung, das reifere Alter zu Unterhaltung und Anwendung. Bis jetzt ſcheinen die meiſten Aufſaͤtze in den 12 vor uns liegenden Nummern von dem Herausgeber ſelbſt herzuruͤh⸗ ren. Es ſind zwar alle mit derſelben Kraft geſchrieben und ſie behandeln eine große Manchfaltigkeit von Gegenſtaͤnden; dennoch wird es gut ſeyn, wenn ſich noch einige Freunde mit dem Verfaſſer verbinden, die in demſelben Geiſte und mit demſelben Eifer arbeiten. Es iſt dann nicht zu zwei⸗ feln, daß dieſe Zeitſchriſt Eingang finden und ſich weiter verbreiten wird. Bis jetzt haben wir an dieſer Zeitſchrift nichts auszuſetzen gefunden, als daß manche Aufſaͤtze ſehr zerriſſen find und daß in Hinſicht der Sprache manchmal der Accu⸗ ſativ mit dem Dativ verwechſelt iſt, was fehr um 159 angenehm auffällt. ſcheid vor. Die Auffäge find: Heraclit und Democrit; die Inſel Auch kommt geſcheut ſtatt gez der Edlen oder Alfred der Große; Mutterherz u „Bruderlie⸗ be; die verſchwundene Familie; die Glocke; Briefe aus London; Mathilde von Magdeburg; einige Worte uͤber die alten Deutſchen; die Conrade von Deutſchland; ge vorlaͤufige Bemerkungen uͤber Laͤnderkunde; eini⸗ [was vermag ein Mann; die Gefangenen des Schloſſes Garda; Des trachtungen. Außerdem Anecdoten, Charaden und kleine Gedichte. Um die Art des Verfaſſers zu zeigen, heben wir fol— gendes aus: Mutterherz und Bruderliebe. In der letzten Hälfte des vorigen Jahrhunderts lebte in England die Familie Williams. Williams war Geſchaͤftsmann. Ein anftrengender und vielumfaſſender Beruf hielt ihn faſt immer außer dem Hauſe in Thaͤtigkeit; die wenigen Stunden, die ihm im Kreiſe der Seinigen wurden, benutzte er zur Erholung und zur Ueberſicht der Familienangelegenheiten. So blieb das Hausweſen und die Erziehung der Kinder faſt ganz der Mutter uͤberlaſſen. Dieſe fand ihre Welt in der Mitte der Ihrigen. In— nig, thaͤtig und klar, ſah ſie alles unter ihrer ſorgſamen Hand gedeihen. Sinnig wußte ſie in Allen, die ſie umga— ben, jene friſche und freudige Heiterkeit zu erhalten, die eine Frucht der Geſundheit, Arbeit und eines ruhigen Be— wußtſeyns iſt. Sie machte die jugendlichen Herzen vertraut mit der Natur, ſie fuͤhrte ihnen die Beyſpiele edler Men— ſchen vor, ſie ſtaͤrkte und hob in ihnen das Bewußtſeyn der eignen unendlichen Menſchenkraft. Fruͤh gewoͤhnte ſie ihre Kinder an die Schaͤtzung deſſen, was man im Leben als Kleinigkeiten nicht achtet. Denn ſie wußte, daß die Men— ſchen ihre Plage und ihren Kummer ſich ſelbſt bereiten, in den Wermu r) öpfchen, die fie ins Leben traͤufeln, und welche zu „ anenbaͤchen zuſammenrinnen. Sie wußte, daß nur der in dieſem Erdendaſeyn den Himmel findet, dem er ſich abſpiegelt in dem Thautropfen an der Blume und im Laͤcheln des Saͤuglings. — Die beyden reiferen Kinder, Heinrich und John, waren der Gegenſtand beſonderer mütterlicher Sorgfalt. Zur Freude aller Menſchen wuch» ſen die beyden in Erkenntniß und Geſchicklichkeit. Aber vor allem naͤhrte in ihnen die Mutter den liebevollen und kraͤftigen Sinn, der gleich fern von Menſchenverachtung und Menſchenuͤberſchaͤtzung die eigene Selbſtſtaͤndigkeit wahrt, und zugleich durch das ſuͤße Band der Sympathie den Menſchen an den Menſchen knuͤpft. — Oft ſprach ſie zu den Söhnen: „Nicht immer wird euch das Glück laͤcheln; es werden Zeiten kommen, wo euch, von Guͤtern und Mens ſchen verlaſſen, nichts bleibt, als die eigene Kraft. Sorgt alſo fruͤhe dafuͤr, daß etwas Rechtes aus euch werde, und daß ihr in guten wie in ker Tagen edle und thats kraftige Menschen bleibet.!“ als dieſer beſchloß, 160 Solche Lehren entzuͤndeten die Geiſter der Juͤnglinge. Noch in ſpaͤten Jahren am Grabe der Mutter erzaͤhlten fie mit Thraͤnen, wie ihr Bild, als ein zweytes Gewiſſen, fie begleitet habe das ganze Leben hindurch, wie es fie ers hoben und geſtaͤrkt habe in Zeiten maasloſen Jammers, wie es zu andern Zeiten eingetreten ſey, wie eine Engels geſtalt, zwiſchen das ſchwankende Herz und die Ver— ſuchung. 4 Gluͤckliche Familie! — harmlos ſtoſſen euch die Tage dahin! Ihr fuͤhltet ganz die Seligkeit eines Lebens voll Einfalt, voll Thaͤtigkeit und Liebe! Schnell ſchwanden die Jahre. Heinrich, der aͤlteſte Sohn war reif, alleinſtehend ſeine Kraft zu verſuchen. — Da trat das Leben mit ſeinem Ernſte unter die gluͤcklichen Menſchen. Es war ein ſchwerer Abſchied, als nach dem Willen des Vaters Heinrich nach den engliſchen Colonien abreiſte. Wochen, Monate verſtrichen; — keine Kunde von ihm! Jahre verſtrichen, und auch die ſorgfaͤltigſte Bemuͤ— hung fand nicht die Spur des theuren Sohnes. Schwere Ahndungen lagen auf dem Herzen der Mut— ter, und endeten in einen ſtillen Kummer, der die Heiter— keit aber nicht die Kraft ihrer Seele daͤmpfte. — foͤrderte ſie das große Werk der Mutterpflicht. Im Schooße der Ihrigen fand ſie uͤberſchwaͤnglichen Troſt. Dieſe theilten ganz ihren Schmerz, aber ſie theil— ten auch die unvertilgbare Hoffnung, des Mutter⸗ herzens. Zehn Jahre waren verfloſſen. John war herange— reift und kraͤftig hatte er bereits den Vater, unterſtuͤtzt, ſollte. Mit ſchwelgendem Harme fuͤgte ſich die Mutter dem wohlberechneten Plane des Vaters. John reiſte und bey der harten Trennung waren ſeine letzten Worte: „Vielleicht | bring’ ich den Bruder wieder!“ „Vielleicht bringt er den Bruder wieder!“ fe. Schon iſt ein portugieſiſches Schiff berelt, ihn an den Ort ſeiner Beſtimmung zu bringen. — Der Vater ve voll Freude; die Mutter hofft und zagt. — Ploͤtzlich weicht aus des Vaters Angeſicht die Hehe: | die Scharfſichtigkeit der Mutterliebe lieſt in feiner Seele die Urſache ſeines Kummers. — Dein tiefer Schmerz, ſagte ſie laß mich auch das ee zu ihm, gilt unſerm John; mit dir theilen und tragen! Er gab ihr den ſchrecklichen Brief. Das Schiff, das John getragen, war in die Haͤnde der Seeraͤuber gefallen; John war Sclave in Algier. Sclave mein Sohn! rief ſie und erbebte vor ihrem eignen Ton, der ſchneidend durch ihre Seele fuhr. Mein Sohn iſt in Ketten! ſagte fie dann weinend mit einer Stim Raſtlos daß auch der zweyte Sohn reiſen das war der Nachklang, der ſich in die frommen Gebete der Zuruͤck⸗ gebliebenen miſchte. = 8 7 reiſte glücklich. — Es kamen beruhigende Brie⸗ win ſie brechen. Hafen. Ahndung getrieben beſucht er die e worin am Abend die Sclaven eingeſchloſſen werden. f | ſeufzend zu ihm auf. el Bauber! — : biſt Werne; Wines; mein Bru⸗ der: ß mich aufrecht erhalten, die Worte der Mutter wiederholt: men, wo dir, von Guͤtern und Menſthen verlaſſen, nichts Schm 13 vergaß. x Da ward ihr auf 05 e zu Muths. machte die Mutterliebe in ihr ſich auf und arbeitete in. in waltigen Gedanken. Ihre Thraͤuen trockneten und es kam uͤber ſie ein Glaube und eine Zuverſicht, wie ſie der Men⸗ ſchenſeele werden, wenn ſie in einem i Fachs über das Erdenſchierſal Herr wird. Mein Sohn iſt in Ketten, fagte: fie, cart — u ich Ich will die 8 der Ihe erweichen. Ohne Raſt gieng ſie ans Werk. Aber es iſt Ich e die Großen dieſer Erde fuͤr das Schickſal eines Einzelnen zu bewegen; muͤheſelitz iſt es, vor der Thuͤre der Maͤchtigen zu ſtehen, und mit „feinem Kummer vor den Weltmann zu treten, oft nicht gehoͤrt, nicht verſtanden, oft mißdeutet. — Mit den Hinderniſſen aber wuchs ihr der Geiſt, wuchs r die Zuverficht, und wenn nach den fauren, Mühen: des 1900 ſie der Schlummer empfieng, ſo miſchten ſich in ih⸗ ren Traumen in das Kettengeraſſel Stimmen der Engel. — Es gibt eine Anſicht des Lebens, welche auch in den Lei⸗ den eine heilige Bedeutung wahrnimmt; es gibt menſchliche ſogar der Schmerz fig ver⸗ Gemuͤther, in denen Alles, klaͤrt. i Endlich 1 der unermuͤdliche Eifer der Mutter zum Ziel. Es war ihr Werk, daß Elliot, der heldenmuͤ⸗ thige Vertheidiger von Gibraltar von der engliſchen Regie⸗ rung den Auftrag erhielt, die Befrepung Johns und der mit ihm zugleich geraubten Englaͤnder bey dem Dc in Al⸗ gier zu bewirken. John wurde frey. Auf Flügeln der Eibe eilt er zum Aber widrige Winde hindern die Abfahrt. Von Am dritten Tag nach ſeiner Beftepung in einem ſol⸗ chen Kerker weilend, bemerkt er einen Sclaven, der am Boden ſitzend Thraͤnenſtroͤme auf ſeine Ketten fallen laͤßt. . Krankheit und Elend ſchienen ſein Antlitz gefurcht zu ha⸗ John tritt voll Ruͤhrung naͤher: der Sclave blickt O Himmel, ſchrie John, das iſt ben. r Ich wage es nicht, bas Wiederſehen 1 Brüder zu ſchildern. — In die Freude eines ſolchen Wiederfindens miſcht ſi ſich ein Ren Schmerz. Sie etzaͤhlten ſich ihre Schickſale. Heinrich hatte zehn Jahre in den Ketten geſchmachtet. Die Leiden der Sclaverey hatten feine Kraͤfte verzehrt. Er endete die Ge⸗ ſchichte ſeines Jammers mit den Worten: „Laͤngſt ſchon waͤre ich nicht mehr, haͤtte nicht das Andenken an Euch Tauſendmal habe ich bey mir ſelbſt Es wird eine Zeit kom— Iſis 1826. Heft II. | 161 — 162 me, 13 braͤche ein Enge erz. Sie lag an der Bruſt ih⸗ bleiben wird, als die eigene Kraft; ſorge dafuͤr, daß du res“ annes, der d in der Wk Gattin den eignen auch in ſchlimmen Tagen ein edler Menſch bleibeſt. Oft ſprang ich mit dieſen Worten auf und ſchuͤttelte muthig meine Ketten. Endlich aber bin ich dem namenloſen Elend erlegen. Bemuͤhet Euch nicht um meine Befreyung; auch der gluͤcklichſte Erfolg würde zu ſpaͤt kommen. Ich fühle mein nahendes Er Ich ſcheide froh deines Wieder⸗ fehens 4 r Verzweifle Pr o! verzweiſte nicht, ſchrie John, du ſollſt wiederſehen das theure Vaterland, wieberfegen Ge⸗ ei und Eltern. Damit eilte er weg. Bald kehrte er wieder. Freudig glinzten feine Blicke, als er dem Bruder die Freyheit verkuͤndigte. Er hatte leicht bey dem Sclavenherrn bewirkt, daß man ihn, den juͤngern und ſtaͤrkern, an die Did des Als tern und kranken Bruders treten ließ. Der edelſte Wettſtreit der beyden Wb erhob: ſiche Jeder wollte bleiben. John ſchloß mit den Worten: „Ich bin jung und ſtark, ich werde ausdauern, bis ihr meine Befreyung bewirkt habt. Ich bin dein Retter, werde du mein Retter! dieſer Gedanke wird dich ſtaͤrken und deine Kraft verdoppeln, er wird dich gluͤcklich zu den Unſrigen hinuͤberbringen. — Leb' wohl Bruder! wir ſehen uns wie⸗ der!“ Dieſe Worte durchdrangen den Bruder mit. be⸗ lebender Kraft; maͤchtig fühlte, er ſich geſtaͤrkt und gehoben; er beſchloß zu gehen, Sie Sclavenhaufen Hätten ſich um ſie herumgedrängt, die untetirdiſchen Gewölbe ertoͤnten von dem Jauchzen und, Schluchzen der Freude und Ruͤhrung, und die Natur fey⸗ erte in den ſchauerlichen Grüſten des Elendes ein erhabe⸗ nes Fe 1 1 An dieſem Punct verlaͤßt mich die Geſchichte, die ich bis hieher treu, wie ſie mir aus ſicherer Quelle geworden, wiebergegeben habe. Von den weitern Schickſalen dieſer guten Menſchen habe ich nur fo viel erfahren, daß es den Bemühungen der Familie Williams gelungen ſey, auch den edelmuͤthigen zweylen Sohn in ihren Schooß zuruͤckzufuͤh— ren. — Genug, um jedes Herz, das fuͤr das Schickſal andrer Menſchen noch eine Thraͤne hat, zu flillen, Ein armſeliger Spaßmacher, wie es viele gibt, welche ſelbſt das Heiligſte angreifen, und alles Zartgefühl verletzen, um nur nach ihrer gemeinen Weiſe witzig ſeyn zu koͤnnen, ſpottete in einem Wirthshauſe uͤber die Bibel. Ein ern⸗ ſter Mann, der eben zugegen war, achtete des Thoren nicht; als aber derſelbe, einen alten verwuͤrmten Kaͤß verzehrend, ſich zu dem Manne wandte, mit ſeiner Unflaͤthigkeit prah⸗ lend: „ich toͤdte die Wuͤrmer zu Tauſenden, wie Simſon die Philiſter;“ da antwortete der Mann ruhig: „ja, und mit demſelben Inſtrument,“ 163 Des Aſtronomen 1 Lieutenant Foſter's Beobachtung des täglichen Steigens und Fallens der Inclination der Magnetnadel, erlautert von Dr. J. B. Wilbrand. In Zeitungen findet ſich jetzt folgende Nachricht: „London den toten Nov. Lieutenant Foſter, der als Aſtronom die letzte Reiſe mit Capitaͤn Parry gemacht hat, berichtet, daß ihre wichtigſte magnetiſche Beobachtung die eines täglichen Steigens und Fallens der Inclination um 2 Grad geweſen, eine Art von Pulsz ſchlag der Erde //. & Dieſe allerdings merkwürdige Beobachtung, und die hinzugefuͤgte Bemerkung: „eine Art von Pulsſchlag der Erde“ veranlaßten mich, auf meine, 1813 erſchiene⸗ Schrift: „uͤber den Urſprung und die Bedeutung der Be— wegung auf Erden“ um ſo mehr hinzuweiſen, da dieſe Be⸗ obachtung Foſter's mit meiner in genannter Schrift gege— benen Nachweiſung, die Natur aller und jeder Bewegung, und namentlich der Flut und Ebbe betreffend, vollkom⸗ men uͤbereinſtimmt; weswegen ich dort die Flut und Ebbe im Meere und in der atmoſphaͤriſchen Luft, an mehreren Stellen, den allgemeinen Pulsſchlag der Erde genannt habe. 5 Die Sache iſt kurz dieſe: I. Alle Bewegung auf der Erde, — im Großen, wie in jedem Staͤubchen derſelben, — iſt Ausdruck desjenigen Lebensmaaßes, welches dieſem Planeten, nach feinem indi⸗ viduellen Stande im Univerſo, zukommt. Es äußert ſich dieſes, auf eine untergeordnete individuelle Weiſe, in jez, dem Gefhöpfe der Erde, tritt aber am ſichtbarſten in der organiſchen Welt hervor, und iſt dort am mei- ſten im Pulsſchlage der Thiere von koͤrperlicher Seite ſinnlich wahrnehmbar. 2. Das Leben auf der Erde, und die Aeußerungen. dieſes Lebens, — im Großen wie in der Monade, — fin: den nur Statt, in fo weit dieſer Planet in dem unermeß— lichen Himmelsraume mit andern Weltkoͤrpern in dem ein— mal feſtſtehenden Zuſammenhange iſt. Insbeſondere und vorzugsweiſe iſt es die Sonne, ohne deren Einfluß auf der Erde keine Lebenserſcheinung hervortritt. 3. Das Verhaͤltniß der Erde zur Sonne verſinnlicht ſich im Großen, in den beyden Bewegungen der Erde, wovon wir die eine den Lauf der Erde um die Son: ne, die andere aber die Drehung um ihre Axe nennen. Hierin aͤußert ſich alſo das allgemeine Leben der Erde. 4. Jedes individuelle Leben auf der Erde, z. B. das Leben eines Thieres, iſt dem allgemeinen Lebensmaaße, wie es der Erde zukommt, untergeordnet, und nur als eine ſpetielle Aeußerungsweiſe jenes allgemeinen Lebens anzuſe⸗ hen, — auf dieſelbe Weiſe, wie das Daſeyn einer Pflanze oder eines Thieres als eine ſpecielle Aeußerungsweiſe des allgemeinen Pflanzen- oder Thierlebens anzuſehen iſt. — 164 5. Demnach iſt auch jede individuelle Bewegung, wie fie ſich z. B. im Wachsthum einer Pflanze, eines Bu u. f. w. äußert, jener allgemeinen doppelten 11099 gung der Erde untergeordnet, und als eine indivi⸗ duelle Durchbildung jener allgemeinen doppelten Se: wegung durch jede Monade Ge Erde zu betrachten. l Dieſe Schlußfolge ſteht logiſch feſt, und laͤßt ſich in allen Naturerſcheinungen, im Großen wie im Kleinen, als wirklich in der Natur begründet nachweiſen. — Hier iſt zugleich die Quelle eines jeden individuellen Kreis: laufes, wie ſich derſelbe in den organiſchen Geſchoͤpfen aͤu⸗ ßert, und hierin liegt zugleich der Grund, warum jeder in⸗ dividuelle Kreislauf ſich auf das ganze leibliche Leben eines organiſchen Geſchoͤpfes, und nicht bloß auf deſſen Saͤfte bezieht, — und warum ein Blutkreislauf (circulatio sarı- guinis) eine phyſicaliſche Erdichtung und keine in der Natur beſtehende Thatſache iſt. 79 SIR, 6. Jene doppelte urſpruͤngliche Bewegung der Erde aͤußert ſich als wahrnehmbare Bewegung, in den beyden beweglichen Elementen, — im Waſſer und in der atmo⸗ ſphaͤriſchen Luft, — im Waſſer aber nur da, ‚wo, diefes, ein großes Ganzes bildet, — im Meere. Wir nennen dieſe Bewegungen hier die Flut und die Ebbe. >, Dieſe Darſtellung iſt im Widerſpruche mit Wew⸗ ton's Theorie, wornach die Flut von einer Anziehung her⸗ ruͤhrt, welche der Mond, und zum Theile auch die Sonne, auf das Meerwaſſer gusuͤben folll! In der genann⸗ ten Schrift „über den Urſprung und die Bedeutung der Bewegung auf Erden“ findet ſich aber der Beweis / daß nach den Grundſätzen der Phyſik, und nach den Grundſätzen der auf die Phyſik angewendeten Ma⸗ thematik, dieſe Theorie irrig iſt. Ich wiederhole dies ſes hier von neuem, und verweiſe auf den dort gelieferten Beweis. Bisher iſt von den Naturforſchern, ſo viel mir bekannt geworden, darauf nicht geachtet worden; allein es gehoͤrt zu den Schwaͤchen der menſchlichen Natur, daß man lieber glaͤubig annimmt, was einſt ein großer Mann gelehrt hat / als daß man deſſen Lehre pruͤft, und dieſelbe geradweg verwirft, wenn ſie nicht be⸗ ſtehen kann. Newton's Theorie wird glaͤubig von den Cathedern her vorgetragen, und gläubig trägt fie der Schuß ler ins Heft, um ſie eben fo glaubig dereinſt wieder zu lehren. n f 5 Zum Ueberfluße ſtelle ich hier noch die Frage: wo hat Newton es nachgewieſen, daß der Mond eine An⸗ ziehung gegen das Meerwaſſer auszuuͤben vermag? — 0 iſt eine bloße Annahme (Hppotheſe), wozu Newton durch den Zuſammenhang dieſer Bewegung mit der Bewegung des Mondes veranlaßt wurde; — aber wo hat je die Logik die Schlußfolge: „cum hoc ergo propter hoc“ gebilliget? Die Flut und Ebbe des Meeres ſteht mit der Bewegung des Mondes in einer Uebereinſtimmung (Harmonie), weil beyderley Bewegungen in einem und demſelben allgemeinen Grunde begruͤndet find, nehm⸗ lich in dem Leben des Univerſums. 7. Die Flut und Ebbe des Meeres und der at⸗ moſphaͤriſchen Luft (über letztere ſehe man die Beob⸗ 165 achtungen Humboldts im tropiſchen America) habe ich nun den Siigewsſpen Pulsſchlag der Erde genannt, weil die hierin ſich aͤußernde Bewegung aus den angegebenen Gruͤn⸗ den in ihrem weſen durchaus dieſelbe iſt mit derjenigen Bewegung, welche wir an dem Herzen und an den Gefaͤ— ßen der Thiere den Puls nennen; ich ſage, was ich wohl zu demerken bitte, — in ihrem Weſen; denn daß außerdem die Flut und Ebbe ein Pulsſchlag im Großen der Erde ſey, und daß der Puls in den Thieren auch noch etwas Eigenthuͤmliches habe, dieſes wird nicht allein nicht gelaͤugnet, ſondern vielmehr pofitiv bejahet. i 8. Die Flut und Ebbe des Meeres, welche ſich in der heißen und gemaͤßigten Zone innerhalb 24 Stunden zweymal aͤußert, ſchmilzt jenſeits des Polarkreiſes in eine einmalige Flut und Ebbe allmaͤhlich zuſammen; — dieß iſt eine bekannte Thatfache. Demnach aͤußert ſich nach den Polen hin der Pulsſchlag im Meere innerhalb 24 Stunden nur einmal. 9. Dieſer einmalige taͤgliche Pulsſchlag der Erde aͤu⸗ ßert ſich nun nach Foſters Beobachtung auch an der Magnetnadel in einem einmaligen Steigen und Fallen ih— rer Inclination! — Daß ſich derſelbe nur hier an der Magnetnadel aͤußert, und nicht auch anderswo, dieſes hat wohl in dem ſtaͤrkern Hervortreten des Magnetismus in der Naͤhe des Erdpols ſeinen Grund. 10. Iſt nun wohl ein Zuſammenhang dieſer Erſchei⸗ nung mit der wechſelnden Evolution und Involution im Meere, welche wir Flut und Ebbe nennen, vorhanden oder nicht? — Ich bitte denkende Naturforſcher, dieſes zu berückſichtigen, da es doch wohl nicht einerley iſt, mit welchen Augen wir die Natur anſehen. N e beer die Wirkung erdiger und metalliſcher Auflöfungen, fo wie eini⸗ ger narcotiſchen Auszuͤge auf lebende Pflanzen v. A. F. Wieg⸗ . mann, Apotheker in Braunſchweig. Durch die mir aus Nr. 103 der Froriepiſchen Noti⸗ zen fuͤr Natur- und Heilkunde bekannt gewordene Be— hauptung des Herrn John Nurrap, daß die Wurzeln der Pflanzen nicht als einfaugende, ſondern nur als aus: ſcheidende Organe zu betrachten waͤren, wurde ich ſchon im Jahre 1823 bewogen, eine Reihe von Verſuchen, Pflanzen fremdartige Stoffe durch die Wurzel einſaugen zu laſſen, anzuſtellen, deren Reſultate ich der Geſellſchaft zur Befoͤr— derung der geſammten Naturwiſſenſchaften zu Marburg gleich nach Neujahr 1824 mittheilte. Da aber dieſe Geſellſchaft den zweyten Band ihrer Schriften nach nicht herausgegeben hat, und ich in Nr. 248 der Froriepiſchen Notizen die Marcetiſchen Verſuche Te: "fe, welche, obgleich zu einem andern Zwecke, und auf eine andere Art angeſtellt, doch den meinigen gleiche Reſultate geliefert haben; ſo finde ich mich bewogen, auch meine Ver⸗ ſuche, und die Art, auf welche ſie angeſtellt worden ſind, jetzt im Auszuge bekannt zu machen. Ich habe nehmlich die Pflanzen, nicht wie Philipps 166 Becker und Marcet, mit den einzuſaugenden Fluͤßigkei⸗ ten begoſſen, ſondern ich habe die in Toͤpfe gepflanzten, und darin freudig vegetierenden Pflanzen, nachdem die Er- de um dieſelben faſt ganz ausgetrocknet war, dieſe Fluͤßig⸗ keiten aus den unter dieſelben geſetzten Schaalen durch die Wurzeln wirklich einſaugen laſſen. Auf dieſe Weiſe habe ich gefunden, daß ganz neu— trale Auftöfungen von eſſigſaurem Queckſfilber (ſalzſaures zerſtoͤrt ſchon getoͤdtete Pflanzen), eſſigſaurem Bley, ſchwe— felſaurem Kupfer, ſalzſaurem Zinn und Mangan, ſalpeter— ſaurem Kobalt und Wismuth, weinſteinſaurem Spießglanz, ſalzſaurem Baryt und ſalpeterſaurem Strontian, fo wie weißer Arſenik und ſchwache Blauſaͤure (Aqua Amyeda- lar. amar. concentrata) ganz kraͤftige Pflanzen, theils, in einigen Tagen, theils, wie der Brechweinſtein, binnen einigen Wochen tödten. Dagegen beweiſen ſich nach mei— nen Verſuchen Auflöfungen von ſchwefelſaurem Eiſen und Zink, ſalzſaurem Titaneiſen, ſalzſaurem Kalk, und ſchwe— felſaurer Thon- und Talkerde, dem Leben der Pflanzen völlig unſchaͤdlich. g Zum Beweiſe, daß obige Aufloͤſungen von Metallen und Erden wirklich durch die Wurzeln eingeſogen waren, habe ich die von denſelben getoͤdteten, oder länger als 3 Monate in den Auflöfungen geſtandenen, und im Wachs— thum nicht behinderten Pflanzen zerkleinert, mit heißem de ſtillierten Waſſer uͤbergoſſen 48 Stunden lang ſtehen laſſen, und aus den filtrierten Auszügen durch ſchickliche Reagen— tien die Baſen und Saͤuren der Aufloͤſungen, ſo wie den Arſenik und die Blauſaͤure, wirklich ausgeſchieden darge⸗ ſtellt. Da ich auch neugierig war zu wiſſen, welche Wirkung die narcetiſchen Stoffe auf die Pflanzen aͤußern wuͤrden, ſo begoß ich verſchiedene in Toͤpfe gepflanzte junge Spinat⸗ pflanzen mit Aufloͤſungen von Opium -, Schierlings-, Bil- ſenkraut⸗, Fingerhut- und Brechnußextract, im Verhaͤlt— niſſe von 20 Gran zu 2 Unzen deſtillierten Waſſers, und toͤdtete dieſe Pflanzen damit in dem Zeitraume von 4 bis 8 Tagen. (Die in dieſe narcotiſchen Fluͤßigkeiten mit der bloßen Wurzel geſetzten jungen Schminkbohnen (Phaseo- li) ſtarben dem Hn. Marcet ſchneller; ich glaube aber, daß ſie eines zweyfachen Todes geſtorben ſind, auch hat der Phaseolus ein lockereres Zellgewebe als Spinat.) 1 1 Den Verſuch Philipps, einen jungen Baum durch Begießen mit einer Aufloͤßung von ſchwefelſaurem Kupfer zu tödten, und die Einſaugung des Kupfers durch den ro⸗ then Ueberzug eines polierten, in den Baum geſchnittenen Meſſers zu beweiſen, habe ich ſchon im September 1822 mit demſelbeu Erfolge nachgemacht, und das Kupfer auch aus einer, durch Salpeterſaͤure bewirkten Ausziehung eines Stuͤckes von dem Holze des Baumes dargeſtellt. * Zu derſelben Zeit ſuchte ich auch einen jungen, jenem an Wuchs gleichen Weidenbaum durch eine Auflöfung von 4 Unzen eſſigſauren Blepes zu tödten; aber der Baum Sieh Flora oder botaniſche Zeitung, Jahrgang 1823, Set te, 302. f — 167 wurde dadurch nicht in feinem Wachsthum geſtort, auch wurde in dem Holze deſſelben kein Bley entdeckt, und erſt in dieſem Sommer, alſo 3 Jahre ſpaͤter, iſt ein Theil ſeiner Rinde geplatzt und vertrocknet, doch zeigt dieſelbe keinen Bleyge⸗ halt, und der Baum ſcheint fortzuwachſen. An einen dritten Baum derſelben Groͤße und Staͤrke goß ich zu derſelben Zeit eine Auflögung von 2 Unzen weis ßen Arſeniks; aber dieſer Baum wurde dadurch nicht allein nicht getödtet, ſondern er wuchs noch ſchneller und Fräftie ger, als ſeine durch nichts in ihrem Wachsthum gehinderten Nachbaren, und uͤbertrifft noch jetzt biefelben an uͤppigem Wuchſe. 5 Dieſe Erſcheinungen bey den beyben letzten Verſuchen, welche denen, mit kleineren Pflanzen in Töpfen angeſtell⸗ ten widerſprechen, erklaͤre ich mir auf folgende Weiſe. In dem erſten dieſer Verſuche iſt das eſſigſaure Bley wahr: ſcheinlich nur aͤußerſt wenig aufgeſogen, und als kohlenſau— res Bley, durch die von den Wurzeln der Weide ausge⸗ ſchiedene Kohlenſaͤure, am Fuße des Baumes, wo ich nach— her ganze Kluͤmpchen kohlenſaures Blep fand, niedergeſchla⸗ gen worden. i Die Menge bes Arſeniks in dem zweyten Verſuche ſcheint eben zu geringe geweſen zu ſeyn, um nachtheiligen Einfluß auf das Leben des Baumes aͤußern zu Eönnen, und ſcheint da als Reizmittel, wie man ihn zu dieſem Behufe bey Pferden, und wie man ihn in geringeren Gaben bey Menſchen im Fieber angewandt hat, gewirkt zu haben. In⸗ deſſen zweifele ich nicht, daß ſich bey beyden Baͤumen noch nachtheilige Folgen dieſer Verſuche mit der Zeit zeigen wer— den, und werde dieſelben deßwegen oͤfters beobachten. W. Dixieme Memoire - sur les caracteres généraux des familles tirés des graines, et confirmés ou rectifies par les observations de Gaertner. Re- nunculacees — Malpighiacees, Par M. A, L. 5 de Jussieu. Dans plusieurs Memoires prec&dens nous avons parcouru toutes les familles des plantes dicotylédo- nes, soit apétales, soit monopétales, et commence Lexamen polypetales, en rapportant les observations, de Gaertner et de son fils propres a chacun, et joig- nant a cette énumération celle des genres nouveaux qui se lient à ces diverses séries. Nous nous pro— posons aujourd'hui de continuer ce travail et de par- ler des familles polypétales à &tamines insérées sous Vovaire. La classe qui les renferme étant tres-nom- breuse, nous serons forcés de nen présenter d’abord qu'une premiere partie, ‚Renunoulacees. Cette première famille reeonnue comme, tres-naturelle, ajet€ pour nous l'objet d'un me- moire publié en 1773, dans le recueil de l’Acad&mie des Sciences. Il y e&toit des-lors fait mention d'un corps corne occupant intérieur de la graine dans toutes ces plantes, et creusé vers son ombilic d'une — que la radicule de l!embryen est replice sur ses lo- senebtera Cand. 168 petite fossette dans laquelle est niché un très-petit embryon. Ce corps que nous avons nommé peri- sperme et qui est l’albumen de Gaertner, a été vu par lui dans les genres clemalis, atragene, thalietrum, ane mone, adonis, ranunculus, myosurus, trollius, helleborus, tsopyrum, nigella, garidella, aquilegia, delphinium, aco- nilum, calthia, pueonia, eimicifuga, aclaea: ce qui prou- ve que nous avions eu raison dès 1765 de le regar- der comme un des caracteres principaux communs a toutes les Renunculacees dont il faudra éloigner tous les genres qui en seront depourvus, Les addi- tions de genres nouveaux dans cette famille ne sont pas nombreuses. On y trouve senlement 'anamenia de Ventenat, ou knowlonia de Salisbury, woisin de l’adonis, composè de plusieurs espèces ‚reunies dans radonis eapensis Lin,, et le jefersonia de Michaux qui prend place apres le podophyllum, D'autres genres, faits par divers auteurs rentrent dans quelques- uns des anciens. Papavcractes. C'est a Gaertner que nous devons dans cette famille la connoissance, d'un périsperme charnu occupant tout l’interieur de la graine vers l’ombilic de laquelle est un tres-petit:embryon à ra- dicule plus longue que les cotylédons, renferme dans une petite cavité. II ha observe dans les genres ar- gemone, papaver, glaucium, cheledontum, bocoonia, hy- peeoum, fumaria, Cest-à-dire dans tous ceux anterieu- rement rapportés à cette famille et de plus dans le capnoides et le eysticapnos retablis avec raison par lui et adoptes par d'autres sous les noms de coryda- lis et de capnocystis, places auprès du ſumaria. Cruciferes. Gaertner refuse, comme nous, à cette famille, l'existence d'un périsperme; il ajoute bes et dirigée vers l’ombilic de la graine, Les gen- res raphanus,'Sinapis, brassica, turritis, hesperis, 12037 ränthus, erysimum, cardamine, ricolia, lunaria, elypeo- la, pellaria, alyssum, draba, cochlearia, iberis, thlaspi, lepidium, anaslalica, vella, myugrum, bunias, isalis, lui ont présenté completement ce caractere. I a re- marqué de plus dans le raphanus, le sinapis, le crambe, ‚| que dans lemhryon l'un des lobes embrassoit Pau- tre. Nous lui devons encore. le pugionium, . genre nouveau voisin du crambe, et le retablissement de quelques genres de Tournefort, tels que le camelina séparé du myagrum et reporte ‚pres de lalyssumy.. Verucago.et le cakile detaches du bunias dont ils ne s’eloignent pas, le coronopus retranché au cochlearia,, et qui paroit devoir etre enrichi par Faddition du A ces genres on ajoutera le rapi- strum de Tournefort, également enleve au mydgrum-’ et place près de lui, et le irentepohlia de Roth qui ne s'éloigne pas de THeliophila. TAT) Capparidies. Un embryon sans périsperme à ra- dicule repliee sur les lobes offre dans cette famille le caractere déja indiqué dans la précédente, et èta- blit entre elles un point d'affinité. Parmi les vraies Capparidées, Gaertner n'a eu occasion de Fobserver e ue dans le morisonia et le cleome; mais il admet dans ce dernier un p£risperme qui paroit n’etre qu'une membrane interieure epaissie, quoiqu'il de- crive en outre trois autres tégumens de la graine. M. Dupetit-Thouars trouve le ıneme embryon, mais sans perisperme ou membrane épaissie, dans son othrys qui doit venir auprès du crateva. On ne peut que le supposer par analogie dans les autres, soit anciens, soit nouveaux. Nous citerons parmi ces derniers le siephanium de Wildenow qui precedera le capparis, et les podoria de Persoon et thrlachium de Loureiro (Voy. Ann. Mus. Hist. nat., vol. 12, p. \ 70), qui devront le suivre. A la suite de cette famille sont places quelques genres qui, sans lui appartenir entierement, ont avec elle quelque aſſinité, surtout par l'attache des grai- nes aux parois du fruit. Tels sont. le reseda dont Pembryon simplement courbe est encore recouvert d'une membrane l&egerement £paissie, le parnassia dans lequel il est presque droit sans aucun &paissis- sement de membrane, le drosera dont les graines treés-menues sont remplies par un perisperme char- nu renfermant, dans une tres-petite cavité creusée pres de l’ombilic, un embryen globuleux encore plus petit. D’apres ces observations de Gaertner, le rese- dla et le parnassia s’eloignent moins des Gappariddes que le drosera qui devra certainement étre reporte ailleurs, mais dont la veritable place est dificile à assigner, Nous avons £t& plus heureux lorsque nous avons pu reporter aux Guttiferes (Annales, vol. 14, p. 405) le marcgravia et le noranies que nous avions 1 trouves et laissés a la suite des Gappari- ses. . \ | 9 } Une premiète distribution des familles en 1774, dans l'école du Jardin des Plantes, présentoit enco- re dans une section detachee des Capparidées le vio- la, le passiflora et le kiggellaria, qui ont pareillement lies graines attachees aux parois du fruit uniloculai- re, et qui pour cette raison conservent un point d’aflinite avec cette famille ainsi qu'avec les genres precedens; mais & l’Cpoque de la publication du g- nera, en 1789, nous avons été determines a les elo- igner parce qu'ils ont tous trois un embryen assez grand a lobes planes et élargis, zenferme dans un perisperme ckarnu, et nous les avions r£partis dans trois familles, distinctes. Un nouvel examen a fait detacher le Ola des Cistes et le passiflora des Cu- curbitacées pour en former la base de deux famil- les nouvelles qui seront relatees a leur place dans la serie actuelle. Quant au kiggellaria, il ne peut re- ster dans les Euphorbiacees à raison de son fruit uniloculaire qui le rapproche plus du passiflora. * Sapindacces. cardiospermum, un paullinig, un serjanıa ei un sapin- dus avoient paru suflisantes pour assigner à cette famille un embryon sans perisperme a radicule cour- bee sur les lobes repliees eux-memes Pun sur Pau- tre. Gaertner a vu le meme caractere dans ces qua- Sfiß 1826. Heft 11. — 2 — N du Perou. Nos observations anciennes sur un 170 tre genres et dans le cupanla, a quelques modifica- tions pres dans la courbure des parties, et il a ajou- té que la radicule est toujours dirigee vers le fond de la loge; mais il a trouvé dans un melicocca, un ornilrophe et un euphoria une radicule droite et in- ferieure, avec des lobes également droits, cependant un peu courbes vers leur base dans le melicoeca. On devra donc rectifier le caractere general de la famil- le et reconnoitre que la radicule et l'embryon sont courbes dans quelques genres et droits dans, d’au- tres, que de plus la radicule est toujours dirigee in- ferieurement. 9 On rapportera ici le serjania, genre detache du paullinia par Schumacher, lakeesia de Tussac qui differe peu de ce dernier, le koelreuteria de Lax- mann, voisin du sapindus, V’hypelate de Swartz pre& de l’euphoria, le stalmannia de Lamarck avant le me- Leo, dont le schleichera de Wildenow n'est proba- blement qu'une espèce. Le thouinia de Poiteau et le eupania, auparavant placé plus toin, deivent précé- der le molinasa qui est presque congénère de ce der- nier et avec lequel se confond le guica de Cavanil- les. Ii faut encore ramener à la suite de ces gen- res le dodonaea, auparavant rejeté a la fin des Té- rebintacees, et le faire suivre par l'eyslathes de Leu- reiro et l’amirola de Persoon eu Zagunoa de la Flore Le fruit de Palechtion de Gaertner an- nonce qu'il ne peut s’eloigner de ces genres, et lors qu'on aura vu sa fleur on le confondra peut- etre avec un d’eux, J 2 il est encore reconnu maintenant que le pełea Aublet, nommé rhizobolus par Gaertner, et qui est le.caryocar de Linnaeus, a dans la graine une con- formation qui l'éloigne des Sapindacees. Gaertner, et apres lui MM. Richard et Correa, ent observ& que cette graine consiste dans une tres-grosse. radi- cule, occupant presque tout son intérieur, qui se prolonge inferieurement en un pivot mince redresse,„ appliqué contre elle et termine par deux tres-petits cotyledons semblables A des écailles entre lesquels en n’apergoit pas de plumule. Cette structure de la rallicule que M. Richard dit &tre commune au leeythis et au berlholletia de M. Bonpland, l'éloigne de tous les ordres connus et fait désirer un nouvel examen de tous ses caracteres pour mieux fixer s place dans Fordre naturel. i * 7 Acerinees. Nous avons observe avec Gaertner, que les deux genres de cette famille, aesculus et acer, ont un embryon sans perisperme, à radicule entiè- rement repliee sur les lobes. II a dit de plus que la radicule de lVaesewlus tres-longue s’enfonce dans une poche formse par les tegumens interieurs de la graine, de sorte qu'elle ne touche pas les lobes, guoique repliee sur eux. M. Richard ajoute encore que cette radicule entiere à sa pointe, est divisce & sa base par une fente presque ämperceptible en deux parties continues a chacun des ſobes qui, ainsi re- trécis a leur origine, paroiesent, comme portes sur il her "2 2 — —— 171 des petioles, Il remarque aussi que dans les detx genres, chaque loge du jeune fruit contient deux ovules qui rarement parviennent tous à maturité. Les caracteres Enonc&s, joints a celui des feuilles op- osees, distinguent l’aesculus des Sapindacées avec esquels il a une afſinité fondee sur le repli de la radicule, l’absence d'un perisperme, la situation et le nombre defini des &tamines.. Gaertner a encore observé que les lobes de l’embryon sont diversement et irrégulièrement contournées dans trois especes d’acer, et nous l’avons aussi remarqu& dans deux au- tres, de sorte que cette irrégularité peut étre regar- dee comme un signe propre ä ce genre qui, rappro- che de l’aesculus par le repli de la radicule, la pré- sence primitive de deux ovules dans chaque loge, Punite de style, les etamines distinctes en nombre ordinairement déſini et les feuilles opposées, en dif- fere par la structure de son fruit compose de deux et plus rarement de trois capsules ailées et unilocu- laires. C'est par ce dernier caractere qu’il se rap- proche du banisteria, premier genre de la famille suivante, qui a trois capsules aildes de meme forme, mais dont les filets d’etamines sont r&unis par le Das et les capsules ou divisions de l’ovaire mu- mies chacune d'un style propre. Ainsi l’acer, differe des Malpighiacees, comme l’aeseulus des Sapindacees, et ces deux genres, qui ont entre eux des points de contact assez nombreux, servent ainsi de transition. de l'une a lautre famille. Ils doivent donc rester intermediaires entre les deux, soit qu'ils deviennent le type de deux familles distinctes par le fruit, soit qu'on les laisse réunis dans la m&me, comme nous avons fait, pour &viter l’etablissement de familles composees d'un seul genre. ö Mälpighiacees. Yordre pr&cedent, des fruits composés de trois cap- sules uniloculaires (dans le banisteria), et d'autres conformés en baie simple à trois loges ou trois no- yaux (dans le malpighia). Quelques genres ou esp£- ces n’ont qu'un style, mais la plupart en ont trois. Tous n'ont qu'un oyule ou une graine dans chaque loge ou noyau ou capsule, et ont les filets d’etami- nes toujours réunis a leur base et au nombre de dix, dont cing sont souvent plus longs. Nous avions ajouté a ces caractères celui de absence d'un p£ri- sperme et de la direction droite de la radicule non repliée sur les lobes, observée par nous, soit dans deux banisteria dans lesquels elle étoit dirigée infe- rieurement et accompagnée de lobes droits, soit dans ie malpighia et le triopteris jamaicensis qui tous deux avoient cette radicule dirigée supérieurement et les lobes replies seulement à leur base sur eux-memes. Nous nous &tions crus deslors fondés à admettrela ra- dicule droite sur les lobes comme caractère de la famille. Gaertner retrouye à la vérité Ja meme ra- dicule droite et inférieure avec les lobes droits dans le banisteria laurifolia; mais il decrit une radicule replice sur les lobes et dirigée supérieurment dans le triopteris bifurca de V’herbier de M. Banks et dans On retrouye ici, comme dans 172 de 1 1 x WR, 5 son hyplage qui appartient a cet ordre. Massigne la meme direction a Pe, de Jacquin qu'il nom- me triopteris hiracd; cependant sa figure montre plu- töt une radicule droite sur les lobes qui sont pliés dans leur milieu. La difference dans la conrbure de la radicule sur les lobes ou du repli des lobes sur eux-memes, peut s’expliquer facilement parce qu'elle paroit dependre seulement du repli des lobes dans leur partie inférieure, ou moyenne, ou plus su- perieure. II n’en est pas de m&me de la difference de direction de la radicule, inferieure dans le hans slerta, superieure dans le triopteris et le malpighia, Ce caractère merite un nouvel examen, et il faut vériſier si la graine du banisteria dans son premier développement n'avoit pas une direction supérieure qu'elle aura perdue en augmentant de volume, sur- tout dans ses lobes dont l’accroissement trop consi- derable aura peut-etre, gene celui de la radicule et son redressement. Cette direction supérieure ‚paroit, en effet, la plus naturelle dans cette série, ainsi que le repli des lobes qui n'est cependant pas constant. La section des fruits en bzie ne présente ici que le genre malpighia, dont il ne paroit pas que Pon puisse detacher, avec Cavanilles; sous le nom de galphimia, les espèces a calice non glanduleux:; On pourroit cependant le diviser avec M, Richard en trois genres d'après des caracteres plus impor- tans. Les espèces a pédoncules axillaires charges d'une ou plusieurs fleurs en ombelle, à trois styles distincts, a fruit rempli de trois noyaux monosper- mes conserveroient le nom de malpighia. D'autres, telles que les M. spicala, lucida, crassifolia, verbascifo- lia, etc., à fleurs disposees en épis läches et termi- naux, à trois styles, à fruit contenant un seul no- yau à trois loges monospermes, formeroient un se- cond genre que M. Richard nomme byrsonima, par- ce que ces espèces sont einployées dans leur pays natal pour tanner les cuirs. Un troisieme genre réu- niroit les M. odorala, nitida de Jacquin, armeniaca, glandulosa, etc.., dont les fleurs sont en &pis läches ou grappes axillaires, les styles réunis en un seul, le fruit rempli seulement de deux noyaux aplatis d’un cöte, convexes de Fautre, semblables à des grains de café: ce qui pourroit le faire nommer bunchosie du mot bunchios un des anciens noms arabes du ca- fe. II faut cependant observer que Zen de ces caracteres ne sont pas constamment uniformes: on trouve quelquefois avec des fleurs en grappes des fruits à trois noyaux; les styles, collés ensemble pour en former un seul, sont quelquefois detaches dans une grande partie de leur longueur. Ces cir- constances pourroient mettre obstacle à la division du genre. ; Dans la section des fruits tricapsulaires on doit ajouter au banisteria et au triopleris, 19. le tetrapteris de Cavanilles qui, à raison des quatre ailes de ses capsules, ne peut faire partie du triopleris, ainsi nom- me parce qu'il a trois ailes, deux supérieures et une inférieure; 20. le hyplage- de Gaertner, ou gaerinera de Sschreber, distinct du précédent par la disposi- tion dliflèrente de ses quatre ailes ou appendices et h par la r&union des trois styles en un seul; 3°, le hiraca' de Jacquin que nous avions eonfondu, comme Gaertner, avec le triopteris, mais qui doit en £tre di- stingué parce que les capsules, munies d’une crete saillante sur le dos, ont à chaque côté une grande aile demi-orbiculaire, et que de plus le calice est site de glandes extérieures. M. Willdenow, en reétablissant ce genre, lui a réuni avec raison le flabellaria de Cavanilles qui ne differe que par b'a- vortement de deux des capsules, et par la r&union inkérieure des deux ailes de la capsule qui subsiste. 4. Quoiqne la description du mum de M. Dupe- tit-Thouars ne fasse pas mention de la réunion in- feérieure des dix filets d’etamines, cependant on peut la supposer par analogie. II differe de l’hyptage par un plus grand nombre d’ailes ou appendices sur chaque capsule; mais il s’en rapproche par son style unique, caractère qui Etablit Faſſinité de l'un et de autre avec l’acer 5. C'est entre ces genres et l’a- cer que nous avions placé avec doute le Ihryallis de Linnaeus que nous connoissons seulement par les descriptions: il a, en effet, avec eux un rapport fon- spection de la fleur et du fruit de ce genre sur l’in- dividu vivant, ou au moins dans les herbiers, est nécessaire pour decider la question: mais il est au moins sür que le ihryallis ne peut s’eloigner de cet- te sé rie. Nous pensons encore que l’erylhroxylum doit re- ster à la suite des Malpighiacees dont il présente tous les caracteres dans sa fleur, sans omettre les trois styles. On retrouve méme aux aisselles de ses feuilles la petite ecaille remarquable dans plusieurs malpighia. Mais il en differe par ses feuilles alter- nes, naissant cependant aux deux cötes opposés de la tige, et parce que son fruit, petit et conforme en brou sec, contient un seul noyau monosperme. La ce primitive de trois loges ou trois graines, dont deux seroient avortées; la forme triangulaire du fruit de quelques espèces le confirmeroit; et une note manuscrite tirée de l’'herbier d' Améridue de M. Richard peut lever tout doute à ce sujet: il-a vu dans le fruit tres-jeune de l’erythroxylum maerophyl- zum trois loges et trois ovules dont deux ont dispa- ru dans le fruit mür. Nous ajouterons d'aprés lui que, ici comme dans le malpighia, la radicule de Pembryon n'est point repliee, mais droite et mon- tante; que de plus, les lobes sont aussi droits, et ö | que la membrane interieure de cet embryon est un peu &paissie. D’apres ces observations il paroit évi- dent que l'erythrogylum est bien place aupres du mal- pighia, quoiqu’il ait les feuilles alternes. Le genre hippocratea, plac& primitivement à la dé sur Funité de style et le fruit tricapsulaire. M.“ Richard croit qu'il en a plus avec Vhiraea. ' L’in- precence de tröis styles peut ‚faire supposer ’existen- R EZ suite des Acerindes et avant les Malpiehiactes, diffe- re des premieres par ses filets d'étamines rennis à moitié en un tube charnu elev& sous forıne de dis- que autour de l’ovaire qu'il recouvre presque entiéò- rement sans lui adherer. II se distingue des secon- des parce que cette réunion a lieu jusqu’a la hau- teur du sommet de l'ovaire, et que de plus ses an- theres inserdes sur ce tube sont seulement au nom- bre de trois. Comme Pacer il n'a qu'un ‚style, mais triangulaire, et dés-lors peut- etre compose de trois unis ensemble. Son fruit est l’assemblage de trois capsules distinctes uniloculaires ovales, aplaties com- me la gousse de l’haematoxylum, s’ouyrant de mème dans leur milieu en deux valves naviculaires et con- tenant quelques graines. Celles-ci &levees jusqu'au sommet de la loge par un cordon ombilical ferme insere a sa base, se prolongent inférieurement en une aile membraneuse qui adhere dans sa lon- gueur A ce cordon. -L’embryon est droit, dépourvu de p£risperme et a radicule droite et descen- dante, ayant ainsi sa direction vers le point d’in- sertion de la graine. Ce genre, véritablement voisin des familles citees, peut devenir le type d’une fa- mille nouvelle que l'on peut enrichir des à present de deux ou trois autres genres. Le premier qui se présente est le fontelea d' Au- blet, ou tonsella de Schreber, deja rapproché par MM. Richard et Lamarck, semblable par le calice, la corolle, l’unite de style et la r&union des trois filets d’&tamines, mais different par le fruit qui est une baie simple presque spherique, Les auteurs qui Pont decrite, la disent a une seule loge remplie de plusieurs graines, mais on peut Croire qu'avant sa maturité elle avoit trois loges, puisque Je calypso de M. Dupetit-Thouars, qui est presque congenere et organisé de méème, a, suivant l'anteur, un ovaire a trois loges dont les cloisons disparoissent dans la maturité. II attribue aussi aux graines un p£risper- me dont l'existence peut etre contestde parce que l’observation a ete faite sur des fruits non mürs, ou qui n'est qu'une membrane &paissie. L'admission de ce perisperme le determine, A ranger ce genre pres des Rhamndes qui ont de plus un disque sta- minifere dans lequel l’ovaire est plus ou moins en- foncé. On trouve a la verite quelques rapports ex- terieurs entre l’hippocratee et ses analogues d'une part, et le myginda et l’elaeodendrum genres Rham- nes de l'autre; les feuilles sont également opposces, et les fleurs en corymbes axillaires; mais dans les Rhamnees, les filets d'étamines sont implantes sur un disque et non un prolongement de ce disque comme observe M. Richard; elles sont aussi en nombre &gal à celui des pétales, pendant que les gen- res decrits plus hant n’ont que trois étamines avee cind petales. Ils ne peuvent dong, à cause des dif- ferences énoncées, étre ranges dans les Rhamnées ni etre éloignés des Malpighiacées. Nous pensons aussi que le calypso doit rester 175 dans cette derniere serie. II ne differe en effet du tontelea que par ses filets d’&tamines moins réunis suivant l’auteur, et parce que ses fleurs au lieu d’E- tre en corymbe tres-apparent, ayant un pédoncule commun tr&s-court, paroissent plutöt comme dispo- sees en faisceaux axillaires. Compare dans nos her- biers avec l’hippocralea madagascariensis de M. La- marck dont on ne connoissoit pas le fruit et qui a öte cueilli dans le meme pays, le calypso n’offre au- cune difference, De plus la mème plante est pres- due identique avec le salacia cochinchinensis de Lou- reiro, dont M. Banlıs nous a communigu® ancien- nement la feuille et la fleur, en nous margnant qu'il etoit le meme que le salacia chinensis, d’apres la comparaison faite dans l’herbier de Linnaeus. Le resultat de ces diverses vérifications est simple: le salacia doit étre rapproché de la série actuelle; son caractère d’etamines épigynes donné par Linnaeus nest pas exact; ses étamines au nombre de trois (une faute d’impression en met cin dans le genera) sont portées sur un disque qui eache l’ovaire; la nature de son fruit le place aupres du tontelea; ses feuilles, étant opposees dans la plante de Loureiro, doivent Petre aussi dans celle de Linné qui les indi- que cependant comme alternes; enfin le calypso est congenere du salacia et peut-ètre la mème plante; et constquemment, d’apres les descriptions de Lou- reiro et de M. Dupetit-Thouars, le fruit du salacie, que l'on ne connoissoit pas, est une baie contenans plusieurs graines. Une partie de ces faits et de ces conséquences a deja été enoncee par M. Dupetit- Thouass. Nous ajouterons qu'il faut aussi probable- ment rapporter a ce genre l’hippocratea senegalensis de M. Lamarck, semblable dans son port, son feuil- lage et la disposition de ses fleurs. II existe encore dans la Flore du Pérou de MM. Ruiz et Pavon le genre anthodon que les au- teurs eux-memes rapprochent de l’hippocratea et du tontelea. L’inspection du fruit qu'ils n’ont pas vu, decideroit auquel de ces deux genres il peut se rap- orter., Il faut encore savoir si ses &tamines sont reunies inferieurement pour former le disque, ou si suivant l’enonce du caractère elles sont seulement inser&es autour du disgue. Dans ce dernier cas le genre resterois distinct et signale de plus par les pé- tales cilies. Dans le premier il sera peut-etre difh- sile de le separer de l'un des deux genres pres des- quels il paroit se placer naturellement. Ainsi P’hippocratea, le tontelea, Vanthodon et le salacia imi au cälypso, peuvent-former ensemble une famille nouvelle sous le nom de Hippocraliceae, à la- quelle on assigneroit le caractere general suivant. Calice morophylle a cinꝗ divisions. Cingq peta- les hypogynes. Trois £tamines a filets distincts-par le haut, Clargis par le pas et r&unis jusqu'au som- met de l’ovaire en un tube £paissi en forme de dis- que hypogyne. Ovaire enfoncé dans ce disque, sur- monte d'un seul style terminé par un ou trois stig- 1 8 d 176 mates. Fruit, tantöt composé de trois capsules uni- loculaires, tantöt conformé en baie simple à trois loges. Un petit nombre de graines dans chaque lo- ge ou capsule, dont quelques-unes avortent quelque- ois. Lige en arbrisseau. Feuilles opposees. Fleurs axillaires, en corymbe ou en fascicule. On attend des observations nouvelles pour de ter miner le point d’attache des graines et leur struc- ture interieure dans les fruits en baie. Le disque prolongé en trois Blets d'étamines est ici le caractéè- re principal qui distingue cette famille, soit des Ace- rinees, soit des Malpigbiacées. Quelgue différence qu'il y ait entre les fruits tricapsulaires et ceux en ‚baie, il est impossible de séparer les genres ainsf distingués, qui d'ailleurs se ressemblent entièrement. Ils ont entre eux la mème aſſinité qui existe entre les divers genres de Malpighiacees à Ja suite des- quels se place cet ordre, et on en peut conclure plus facilement celle de l’asseulus avec l'ecer qui au premier coup: d'oeil paroit moins fondee. Dans an mémoire suivant on s’occupera des autres familles de la meme classe. (Annal. Mus. XVIII Observations sur le Genre Couratari d’Aublet; . Par M. Achilles Richard. Aublet a décrit sous le nom de Couratari Guy- anensis, un grand arbre originaire des forets de la Guyane et de l’ile de Cayenne, qu'il n’avait observe qu’en fruit. Depuis cette epoque, aucun botaniste n'a été plus heureux qu'Aublet, et Fon en n'avpait pas decrit les fleurs, en sorte qu'il était assez diſſi- cile de déterminer bien rigoureusement la place de ce genre dans la serie naturelle. Possedant plusieurs chantillons en fleurs de ce végétal, je puis indiquer avec exactitude non-seulement ‚l’erdre naturel au- quel il appartierrt, mais les caractères précis du gen- re qu'il constitue. 3 Le fruit du Couratari est un des plus singu- liers que l'on connaisse; aussi le recherche-t-on dans les cellections comme un objet de curiosite. C'est une sorte de capsule ligneuse de cing a six pouces de hauteur, obscurément triangulaire, de deux pou- ces et demi de diamètre, un peu évasée à son som- met, qui se ferme par le moyen d'un opercule court, Epais, convexe, a la face inferieure duquel le recep- tacle central adhère, et qu'il entraine avec lui, au moment oü il se detache. Ce réceptacle est épais, triangulaire, marqué d'une dépression longitudinale sur ses trois surfaces. Chacun de ses angles est une des cloisons qui partageaint la capsule avant sa par- faite maturite, et qui se détache insensiblement de sa paroi interne, à laquelle elle adherait. Les grai-, nes renfermées dans cette capsule sont peu nom- breuses, tres-alongees, planes, membraneuses et en forme d’ailes sur leurs bords. 177 Pels sont les seuls points que l'on connaissait jusqu’a présent de organisation du Couratari. Ces caractères, tirés du fruit, ont, comme il est facile de le voir, une tres-Srande: analogie avec ceux du genre Lecythis. Aussi M. de Jussieu en avait-il rap- proche le Couratari, mais cependant avec doute, ne connaissant pas les fleurs de cet arbre. La descrip- tion que nous allons en donner confirmera le rap- prochement naturel indique par le savant auteur du Genera planlarum. ’ Les feuilles du Conratari sont alternes, de- pourvues de stipules, courtement petiol&es, el- liptiques, acumindes, entieres, cariaces, glabres des deux cötes, longues de cing à six pouces, lar- ges de peux pouces et demi. Les fleurs sont Srandes, blanches, legerement lavées de pourpre, dis- . en épis simples, solitaires, places a l’aisselle es feuilles superieures et plus courts qu'elles. Cha- que fleur est pedicell&e et articulée vers la base de son pedoncule qui est long de cing a six lignes. Le calice est turbiné à sa base, à six divisions un peu €paisses, ovales lancéolées, aigues, dressées. La co- rolle se compose de six petales étalés, un peu iné- gaux, obovales obtus, soudes ensemble a leur base par l'intermède des filets staminaux, de maniere qu’ils tombent d'une seule piece et représentent une corolle monopétale rotacee. Les étamines, dont le nombre est extrémement considerable, sont mona- delphes. Leur androphore est peu saillant d’un cö- te, tandis que du côté oppose,.il se prolonge en un urcéole très-alongé, concave, :tronqu& au sommet, recouvert dans toute sa face interne d’antheres a deux loges portées chacune par un filet court. L'ovaire est adhérent par sa moitié inferieure avec le tube calycinal. Cet ovaire se termine par un style subulé, au sommet duquel est un stigmate extremement petit, legerement quadrilobé. Coupé en travers, l’ovaire offre quatre loges contenant cha- cune quatre ovules attachés à leur fond et dressés. La structure de l’embryon est fort singulière; ill est simplement recouvert par le tégument propre de la graine, et sa radicule est recourbée, trés-lon- gue, cylindrique, un peu renflée dans sa partie su- perieure, appliquée sur la face d’un des deux coty- ledons. Ceux-ci sont planes, foliacés, plisses, et of- frent une gouttiere qui regoit la radicule. Pour peu que l'on compare ces caracteres avec ceux du genre Lecythis, il sera facile d'en saisir la grande ressemblance. En effet, dans l'un et dans autre, nous trouvons un calice, une corolle et des étamines, absolument les mémes. Dans le Coura- tari, le style est assez long, tandis qu'il existe à peine dans trois espèces de Lecythis de la Guyane que j'ai analysces. On remarque encore quelques autres differen- ces entre le genre qui nous occupe et les autres especes de Lecythis. En effet, nous avons trouve dans plusieurs fleurs de Couratari, Povaire constam- Iffs. 1836. Heft U. — 178 ment à quatre loges, et contenant chacune quatre ovules dresses, tandis que dans les trois especes de ‚Lecythis deja mentionnees, nous n’avons constam- ment trouvé que deux loges dans l'ovaire, et un tres-grand nombre d’ovules attaches à la partie in- ferieure de la cloison. Cependant nous n'ignorons pas que dans quelques especes du meme genre, le nombre des loges est plus grand. De plus, les graines offrent dans le Couratari une forme qu'elles n’ont pas dans les Lecythis. Elles son tres-alongees, pla- nes, membraneuses et en forme d'ailes sur leurs bords. II en est de m&me de l’embryon qui est fort différent dans ces deux genres. Mais ces differences suſſisent-elles pour etablir un genre, nous ne saurions l’afırmer. On pourrait, en modifiant les caracteres du genre Lecythis, y comprendre les particularités offertes par le Coura- tari. S'il est souvent avantageux pour les progres de la science, d’etablir de nouveaux genres, lors- que l'on trouve des types d’orsanisation tout-a- fait nouveaux, il ne est pas moins également de detruire ceux qui n'offrent pas des differences assez tranchées. Aussi ne proposerions-nous pas d’etablir un genre distinct pour le vegetal qui nous occupe, s’il fallait surcharger la science d'un nom nouveau. Mais comme ce nom existe deja, nous ne voyons nul inconvénient a conserver le genre indiqué par Aublet. Nous ferons remarquer ici une assez grande difference entre la structure de Povaire et celle du fruit dans le Couratari. L'ovaire m'a constamment présenté quatre loges, tandis que le fruit n’en offre toujours que trois; car bien qu'à l'époque de sa par- faite maturité, la capsule ne nous montre qu'une cavité unique, elle ne doit pas moins étre considé- rée comme à trois loges. Son axe central, qui fait corps par son sommet avec l’opercule, présente trois angles qui ne sont autre chose que trois cloisons d’abord adherentes a la paroi interne du fruit, et qui ne s’en sont detachees que par suite de la des- siccation qu'il èprouye au moment oü l’opercule tom- be. Une des loges de l’ovaire avorte donc constam- ment, De tout ce qui precede, il resulte que le Cou- ratari Guyanensis d’Aublet, peut étre considere com- me formant un genre qui touche immediatement au genre Lecythis, et dont nous tracerons bientöt les caractères. Le Lecythis avait d'abord été placé par M. de Jussieu dans la famille des Myrtées avec le Courou- pila et le Gustavia. Mais ces trois genres, qui ont entr'eux la plus grande aflinite, s’eloignent des Myr- tes par une foule de caracteres, et mon pere avait le premier propose d’en forıner une petite famille distincte sous le nom de Lécythidées. Outre les trois genres mentionnés plus haut, cette petite fa- mille comprend encore le Bertholetia de M. de Hum- 12 179 boldt, genre fort interessant, dont M. Poiteau a fait le premier connaitre les fleurs dans son travail sur les Lébcythidées, Ce groupe, que l'on peut considé- rer comme une famille distincte ou simplement comme une section des Myrtées, se distingue des Myrtes proprement dits: 19. par ses feuilles con- stamment alternes et non ponctuees; 2°. par son ovaire seulement à demi-infere; 5°. par sa corolle pseudo-monopetale; 4°, par ses etamines monadel- phes et par la forme de son embryon. Les Lecy- thidées nous paraissent avoir plusieurs points de ressemblance avec une famille. tres-eloignee des Myr- tees, savoir les Malvacees, sans cependant que nous croyons devoir les en rapprocher. En effet, dans Pune et dans l'autre les feuilles sont alternes et non ponctudes; les petales sont soud&s ensemble à la ba- se par l’intermediaire des filets staminaux. Les éta- mines sont monadelphes; les cotylédons sont sou- vent plissés sur eux-memes. Mais les Malvacees ont des stipules qui manquent dans les Lécythidées; les Malvacees ont P'ovaire libre tandis qu'il est se- mi-infere dans les Le£cythidees. ces deux familles des points de structure qui les rapprochent et d'autres qui les eloignent l’une de Tautre. Lorsque l'on examine avec soin les caractères offerts par les genres Lecythis, Couroupita, Bertholetia et Gustavia, et qu'on les compare entr'eux, on est forcé de considerer. le Couratari comme un genre distinct. Dans ces cing genres, toutes les parties de la fleur offrent une organisation analogue, et les differences qui existent entr'eux ne consistent que dans quelques modifications de leur fruit, le leurs graines et de leur embryon. Ainsi, le fruit reste completement ind£hiscent dans les genres Couroupi- ta, Bertholelia et Gustavia, tandis qu'il s'ouvre par le moyen Fun opercule, dans les genres Lecythis et Couralart. L’embryon consiste en une masse homo- gene sans distinction de cotylédons ni de gemmule dans les genres Lecylhis et Berlholetia; tandis que dans le Couroupita, la radicule, qui est tres-longue, est roulée autour des cotyledons, et que dans le Couralari, la radicule, egalement tres-lonzue, cylin- drique et recourbée, est appliquee dans une sorte de gouttiére formée par le repliement des deux coty- ledons, qui sont planes, tres-grands, foliacés et com- me chiffonnes. Le genre Gustavia se distingue des quatre autres par son androphore égal, non dejete d'un cöt&, et par son embryon, dont la radicule est tres-courte, conique; et les deux cotylédons tres- &pais et nullement plissés. Ainsi, Yon distinguera le Couratari des autres Lecythidees, par son opercule adhérent avec l’axe central qui se detache de la ba- se du fruit; par ses graines tr&s-grandes, planes, membraneuses, et en forme d’ailes, et par son em- bryon recourbé dont la radicule est longue, cylin- drique, et les deux cotyledons larges, foliacés et re- pliés sur eux-m&mes. Ce petit groupe qui ne se compose que de — II y a donc entre 180 cing genres nous fait voir que dans les ve- gétaux, les caractères tires méme des organes les plus importans, n'ont pas une valeur ab- solue, mais que cette valeur varie suivant les familles. Ainsi la structure de l’embryon que gé- neralement est la mème dans tous les genres d'une meme famille. et qui fournit les caracteres du pre- mier ordre, n'a, dans le groupe des Lecythidées et meme dans toute la famille des Myrtacees, qu'une importance bien faible, puisqu’elle offre des différen- ces si tranchees dans cinqg genres aussi voisins les uns des autres. En effet, nous trouvons dans l’em- bryon des Lécythidées, trois types d’organisationz ı°. ’embryon forme une meme, masse homogene sans distinction de radicule, ni de cotylédons, dans les genres Lecythis et Bertholetia, 2°. Il offre une radicule alongee, cylindrique, repliee, sur les deux cotyledons qui sont minces, foliaces et plisses dans les genres Couroupila et Couratari. 3. Enfin dans le genre Gustavia, la radicule est courte, conique, les deux cotylédons sont très-épais et nullement plissés. M. de Jussieu, dans son Genera, aprés avoir reuni avec doute le Couratart d’Aublet au Leeythiis, se demande si:ce genre n'est pas le méme que le Penarvalli de Rheede ou Zanonia de Linné? Mais la connaissance exacte de la structure de la fleur du Couratari et la comparaison de son fruit avec celui du Zanonia, repoussent également ce raprochement. Dans ce dernier genre, le fruit au lieu de s'ouvrir par un opercule simple qui entraine avec lui l’axe central, s'ouvre en trois valves incomplètes. Les caracteres de la fleur ne sont pas moins differens. A la suite de son mémoire sur le fruit des Cu- eurbitacees et des Passiflorées, M. Auguste de St. Hilaire a propose l'établissement d'une petite famille nouvelle, à laquelle il donne le nom de Nandhiro- bees et qui se composerait, des genres Fevillea, Za- nonia, et Couratari, Cette famille servirait en quel- que sorte a combler l’intervalle qui existe entre les Passiflorées et Myrtacées. Mais ce que nous avons dit prec&demment de l'organisation des diverses par- ties du Couratari, doit suflire pour faire voir que ce genre ne saurait étre éloigné des Lecythis et ne peut etre place dans un ordre naturel different de ces derniers. . Jusqu’a present le genre qui nous occupe ne se composait que d'une seule espèce, le Couratari Guya- nensis d'Aublet. M. Raddi vient d'en indiquer une seconde, originaire du Bresil, et à laquelle il donne le nom de Couratari Estrellensis: Mais M. Raddi n'a obse.ve cette espèce qu'en fruits. Il n'en a pas con- nu la fleur. Néanmoins, les differences qu'il indique nous paraissent suflisantes pour établir une seconde espece. Elle differe de la premiere par son fruit dont le bord ou l’ouverture est decoupee et comme frangée, et par ses graines, qui ne sont ailées que d'un seul cöte. g Le genre Couratari se compose donc de deux 5 A & 18T ginaire des foréts de la Guyane frangaise; P'autre, Couralari Eslrellensis Raddi, croit dans celles du Bre- sil. g Nous allons maintenant tracer les caractères du genre Couratari et donner une description dé- taillee du Couratari Guyanensis. Couratari Aublet. Calyx monosepalus basi turbinatus, limbo 6- partito, laciniis lanceolatis, erectis. Corolla 6-petala, basi coalita. Stamina numerosissima in urceolo magno, conca vo, unilaterali, apice truncato, intus antherifero, disposita. Ovarium semi-inferum 3-4 loculare; loculis 4-ovulatis erectis. Stylus subula- tus simplex. Pyxidium oblongum, obsolete trigo- num, subuniloculare; axis centralis trigona, apice cum operculö convexo, cohaerens et cum illo deci- dua, Semina oblonga, compressa, plano-membrana- cea, marginibus alaeformibus. Embryo hippocrepi- cus, radicula longa, cylindrica ; cotyledones foliaceae, - plicatae, incumbentes. Arbor foliis simplicibus, alternis, exstipulatis; floribus magnis spicatis; spicis simplicibus axillari- bus. Couratari Guyanensis., Aublet. Guy. t. 290. Arbor excelsa aut arbuscula in ripis fluviorum Guyanae crescens; ramis patentissimis griseo-cine- teis. x reti; Folia alterna brevi petiolata, elliptico-viridia, subtus pallidiora, venosa, 5-6 pollices longa, 2-3 la- ta, dependentia; petiolo brevi; canaliculato, semite- Flores magni, elegantissimi, candido-purpura- scentes spicati. Spica axillaris, folio dimidio brevior, floribus ı2- ı5,.brevi pedunculatis subobliquis, refle- Kis, ad basim articulatis et caducis constans. E Cal turbinato-campanulatus, persistens basi solida cum inferiore ovarii parte cohaerens. Pim- bus G-partitus; laciniis suberectis, lanceolato-acutis, subaequalibus glabris. Corolla: Petala sex patentissima calyce multo longiora, inaequalia, crassa, obovali-obtusa, basi, me- diante staminum urceolo, coalita et inde corollam monopetalam rotaceam aemulantia. Slamina numerosissima monadelpha in urceo- lum sub petalis infertum et cum illis cohaerentem, ine brevem, illinc in ligulam lateralem deflexam, valde concavam, apice truncatam, productum. In- + terna urceoli facies antheris numerosissimis subcor- diformibus apice emarginato-obtusis, bilocularibus, filamento brevi insidentibus obtegitur;: espèces, l'une; Couratari Guyanensis- Aublet , est ori- 182 Ovariüm semi- inferum; medĩa superior pars su- pra urceolum eminens; inferior cum calice cohae- rens; tri-aut quadriloculare, ovulis quatuor oblongis planiusculis basi affixis inde erectis in singulo loculo. Stylus subulatus simplex, glaber, brevis, Stig · mate parvulo obtuso terminatus. Fruetus: Pyxidium 4-5 uncias longum obconoi: - deum, truncatum, coriaceo-durum, subtrigonum, 5-loeulare (ung e loculis ovarii abortivo) apice oper- culato, operculo infra in receptaculum trigonum et usque ad imum loculum descendens primo cohae- rens, sed mox separatum producto; post dehiscen- tiam, id est receptaculi separationem, capsulae dila® tatur ostium, Semina in singulo loculo pauca erec- ta, podospermio brevi insidensia, plano-membrana- cea et alaeformia oblonga, angusta, obtusa; embryo epispermicus recurvatus et, ut in Cruciferis pluribus radicula longa cylindrica, sub apice subincrassata; cotyledones planae, foliaceae, plicatae, accumbentes; Crescit: in sylvis Guyanae. H. (Ann. Sc. nat. I.) Note sur l’Agaricus tubaeformis de Schaeffer; 8 7 Par Alphonse de Candolle. II y a environ trois mois que, dans une excur- sion que je fis au petit et au grand Saint-Bernard, je m'arrétai un jour aux bains del Saint- Didier, pres Cormayeur, au haut de la vallée d’Aoste. Mon pre- mier soin, en visitant la source d’eau chaude de Saint-Didier, fut d’y chercher le Champignon extra- ordinaire que mon pere y avait trouvé en 1801, et qu'il a decrit dans la Flore Francaise sous le nom de Clavaria thermalis.. Il ne parait pas que depuis cette époque aucun botaniste ait retrouye cette plan- te a Saint-Didier ou dans quelque autre bain chaud, en sorte qu'elle n'est encore connue des savans que sur une seule description, et sur quelques échantil- lons recueillis et distribués par mon pere. Son hi- stoire paraissait trop obscure, et elle differait trop des autres Clavaires, pour que les botanistes qui ne Lavajent pas vue eux-mèmes osassent la _decrire, Ainsi Fries (dans son Systema Mycologieum, publié en 1821) la regarde comme n’appartenant pas au genre Clavaire, mais il ne dit pas à quel genre on doit la rapporter. Jai recueilli un grand nombre d'échantillons de ce Champignon, et j'ai fait sur sa maniere de croi tre, ainsi que sur sa nature et sur 'lespece à la laquelle on doit le rapporter, quelques observations qui, je crois, méritent l’attention des botanistes. La source de Saint-Didier pres Cormayeur avait; lorsque je l’ai visitée, et a ordinairement la tempé- rature élevée de vingt-huit & vingt-neuf degres de Reaumur. Elle parait pure, ou du moins ses eaux sent claires, sans goùt ni odeur, et ne sont certai- 183 nement ni sulfurenses ni ferrugineuses. La source, a l’endroit où elle sort de terre, est contenue dans un bätiment tout en bois; de-la elle descend dans la maison des bains, a cent pas environ de distance. Elle se répand par plusieuys. canaux dans les baig- noires qui sont grandes et toutes en bois. L'eau ne cesse jamais de couler dans ces baignoires, et les chambres ou elles se trouvent sont si basses et si peu aerees, que leur atmosphere est toujours char- gee de vapeurs a une temperature. voisine de celle de eau. C'est dans cette atmosphère naissant de la paroi exterieure des baignoires et du plafond du bätiment qui contient la source, que se trouvent les singuliers Champignons dont il est ici question. Les planches ou ils prennent naissance sont continuelle- ment imbibees et arrosées par les vapeurs de l'eau chaude. Ce Champignon est certainement celui qui est decrit dans la Flore Frangaise sous le nom de Clavaria thermalis,; Il varie, en longueur depuis trois a quatre pouces jusqu'à quinze ou dix-huit; il et coriace, roux et un peu blanchätre lorsqu'il est frais; la base plus rousse que l’extr&mite; il adhere au bois par des sortes de bourrelets ou tubercules; il n’a pas de saveur, mais une odeur particuliere; quelquefois il parait simple, quoiqu’il soit toujours ramifie, au moins à sa base; ‚quelquefois il est ra- mifié de partout, et alors il présente une apparence tout-a-fait singuliere, chaque rameau étant tortillé et bosselé de tous cötes. Dans l'état ordinaire les, rameaux sont allonges, coniques, terminés en pointe, et ressemblent au pédoncule d'un Asaric. Ce Cham- pignon noircit et se rabougrit en vieillissant. Parmi ces Clavaires et croissant absolument dans les mémes circonstances, se trouvaient trois Agarics que nous recueillimes avec soin. Des la premiere vue nous ne pùmes nous empécher de croi- re, M. Coulter et moi, que cet Agaric et la Clavai- re n’etaient qu'un m&me Champignon. En effet ils ont entre eux de grands rapports: ils croissent dans la méme localité, et elle est assez extraordinaire pour qu'on puisse croire qu'elle a quelque influence sur la forme des Champignons. Ils ont les mémes dimensions; ils ont exactement la mème consistan- ce, la meme distribution de couleurs et la m&me odeur; le pedicule de l’Agaric est plein et blanc a l’interieur comme la Clavaire; en un mot si on coupait le chapeau de l'Agaric, on prendrait le re- ste du Champignon pour une Clavaire. Ces rap- ports se presenterent immédiatement à notre esprit; mais en y reflechissant nous trouvämes l’hypothese trop hardie, et nous en conclümes qu'elle était pos- sible, möme probable, mais quelle ne serait prouvee que lorsque nous aurions vu un Agaric sans chapeau par l'effet de l'avortement, ou une Clavaire quelcon- que s'épanouir à son extrémité de manière à pré- senter l’apparence d'un Agaric. II fallait, pour qu'on füt sür de ces transformations, que l’Agaric sans ‚chapeau se trouvät adherent a un Agaric parfait, ou que la Clavaire, développée à son extrémité, se trou- — 5 184 vat avoir d'autres rameaux dans état ordinaire. Pai cherché depuis à rapporter notre Agaric a quei=) que espece déjà connue, La decurrence extreme de ses feuillets, sa consistance coriace, sa couleur et son pedencule plein étaient des caracteres qui devaient me permettre de le rapporter au moins à quelque sous-division du genre Agaric. J’ai trouve, dans les planches de Fouvrage de Schaeffer sur les Champi- gnons de Baviere, la figure d'un Agaric qui lui res- semble tout-à-fait, c'est l’Agaricus tubagformis de Schaeffer, pl. 248 et 249; mais ce qui est plus inte- ressant, c'est que j’y ai trouve la solution de notre probleme. En effet Schaeffer donne une figure dans laquelle trois de ces Agarics partent d'une base com- mune; mais l'un d’eux n’ayant point de chapeau, son pédicule se termine en pointe et ressemble tout- ä-fait à notre Clavaire. L’auteur dit dans sa de- scription que cet Agaric tubiforme est tres-changeant et qu'il croit sur les vieux troncs. Sowerby de son cöte en a donné une figure dans ses Englisch Fungi, pl. 382. Il’admet le nom de tubaeformis donné par Schaeffer et dit que ce Champignon change beau- coup d’aspect et croit sur les vieilles poutres. La planche de Sowerby represente aussi un individıy arfait de la base duquel partent des Agarics avor- tes, sans chapeaux, tout-a-fait semblables a notre Clavaire. Sowerby ajoute dans sa description qu'il crois que la Clavaria lignosa de Dickson (fasc. 4, t. ı2, fig. 9) ainsi que la Clavaire, Ramaria ceratoides de Hölmskiold‘, ne sont autre chose que des avorte- mens de cet Agaric tubaeformis. La description de Holmskiold s’accorde assez bien avec notre Clavaire. 5 ’ On doit donc regarder comme prouve que l’A- garic et la Clayaire qui se trouvent dans les bains de Saint-Didier, ne sont qu'une m&me plante; Cest cel- le que Schaeffer et Sowerby ont decrite sous le nom d' Aguri eus tubaęſormis. Mon pere qui ne avait trou- »ée qu'à état avorté l'avait decrite comme une Clavaire, et en effet c'était alors le seul genre au- quel on put rapporter ce Champignon quoiqu'il dif- fere assez des autres Clavaires. Voila un exemple assez singulier de degenerescence de formes dans les Champignons: peut-etre est-il plus frequent que nous ne le croyons? peut-etre se retrouve-t-il dans d'au- tres especes d’Agarics? c'est ce que le temps et des observations bien faites pourront seuls constater, D'après ces observations, il faut rayer de la Flore Frangaise l'article de la Clavaria thermalis, et le remplacer par Particle suivant plac€ dans la pre- miere division des Agaricus gymnopus. 455 Agaricus tubaeformis (Schaeff. fung. bav. t. 248 et 2495 Sowerb. Engl. fung., t. 382.) Agaricus (gymnopus) stipite elongato tereti, medio subgibbo, basi rufo, caeterum cum pileo et laminis flavo pallescente, pileo juniore convexo de- mum superne concavo, laminis valde decurrentibus, demum transverse scissis. 5 1 a 185 6 Clavariaeformis, pileo abortivo stipite cylin- draceo, apice attenuato. I} 1 4 10 Tralliana 1 Clavaria thermalis, D. C. Fl. Fr., ed. 3,. n. 266; “ Ramaria ceratoides, Holmsk. Clav., p. 104, Clav. li- gnosa, Dick. fase. 4, f. 12, fig. 9, ex Sowerb. loc. cit. Habitat in trabibus cryptarum ad thermas sancti Didieri in Pedemontio. Decandoltle: ‚ Prodrofmus systematis naturalis regni vegetabilis. P. II. si- stens calyciflorarum ordines X. Parisiis apud Treuttel et a Würtz. 1825. 8. p. 644. Dieſe ungeheure Arbeit, groͤßtentheils auf die eigene Anſicht der Pflanzen gegründet, ruͤckt, zum Vergnuͤgen der Naturforſcher und zum Nutzen der Wiſſenſchaft, raſch vor— waͤrts, und enthält ſowohl der Maſſe nach viel Neues, als auch, und dieß iſt die Hauptſache, der Form nach. Die Charactere ſowohl der Sippen als der Gattungen find neu gegeben und die Hauptabbildungen angefuͤhrt. Der Verf. iſt im Beſitz einer großen, man koͤnnte ſagen, aller botan. Litteratur, hat ſelbſt ein großes Herbarium und macht un⸗ aufhoͤrlich Reiſen, um andere Herbarien durchzumuſtern und Gärten zu beſuchen. Man kann ſich daher auf ſeine Be⸗ ſchreibungen verlaſſen, da ſie Ausſagen eines Augenzeugen ſind. dem Leſer das Aufſuchen und die Ueberſicht durch Verſchie— denheit der Schriften, Regiſter zu erleichtern. Auch iſt der Druck mit Ueberlegung eingerichtet, um durch Rubriken, Columnen⸗Titel und Dieſer Band enthaͤlt folgende Pflanzen: Sube lass. II. Calyei-jı4 Myginda_ 12. 15 Illex 38. 16 Prinos 13. 17 Nemopanthes 18 Skimmia 1. 19 Lepta 1. florae. Ordo 55. Celastrineae. 15 Trib. I. 'Staphyleaceae. ? Ordo 56. Rhamneae. ı Staphylea 6 Spec. 2 Turpinia (Dalrymplea) 2.1 Zizyphus 54. ; 2 Paliurus 3. Trib. II. Evonymeae, 3 Berchemia 5. 3 Eyonymas 13 14 Rhamnus 57. ) 8 5 Condalia 2. 4 Celastrus 65. 6 Colletia 7 5 Maytenus 4. 7 Goupia sn E 6 ee i 8 Carpodetus ı rohe 9 Ceanothus 38. 8 Elaeodendron 8. 9 Ptelidium ı 10 Pomaderris 11 Phylica 50. 5 12 Cryptandra 4. 15 Ventilago 3. 14 Gouania 20, ı5 Hovenia 3, ı6 Schaefferia 4. 17 Olinia 1. Trib. III. 11 Cassine 5. 12 Hartogia 1. 13 Curtisia 1. Iſis 1826. Heſt II. Aquifoliaceae 15 Poupartia — Gras 57. Brumiaceae. 1 Brunia 26, 2 Staavia 2. 3 Linconia 4. Ordo 58. Samydeae, ı Samyda 12. Casearia 38. 5 Chaetocrater 2. Ordo 59. Homalinae. Homalium 4. Napimoga 1. Pineda 1. Blackwellia 8. Astranthus 1. Nisa 2. Myriantheia Asteropeia 9 Aristotelia Ordo 60. Chailletia 5. Leucosia 1. Tapura 1. Ordo 61. Agquiarinae. 1 Aquilaria 3. 2 Ophispermum 5 Gyrinops 1. 1 2 5 4 5 6 7 8 1. le Chailletiaceae. OD" * Ordo 62. -Terebinthaceae. Trib. I. Anacardieae. ı Anacardium 2. 2 Semecarpus 1. 5 Holigarna 1. 4 Mangifera 4. 5 Buchanania 2. 6 Pistacia 7. 7 Astronium 1. 8 Comocladia 8. 9 Picramnia 4. Trib. II. Sumachineae. 10 Rhus 86. 11 Mauria 2. 12 Duvaua 2. 13 Schinus 3. Trib. III. Spondiaceae. 4 14 Spondias Trib. IV. Burseraceae. ı6 Boswellia 3. 12* 186 117 Bens dene 5 18 Icica 15. 19 Protium 1. 20 Bursera 3. 21 Marignia 22 Colophonia 25 Canarium 6. 24 Hedwigia 2. 2. 1. 25 Sorindeia 2. 26 Garuga 2. Trib. V. Amyrideace. 27 Amyris. 'Trib. VI. Pieleaceae, 28 Ptelea 4. 29 Blackburnia 1. 30 Toddalia 4. 31 Cneorum 2. 32 Spathelia 2. Trib. VII. Connaraceae. 133 Connarus 3. 34 Omphalobium 12. 55 Eurycoma 1. 36 Cnestis 7. 37 Brunellia 38 Brucea 3. 39 Tetradium 1. 40 Ailanthus 4. 41 Dyctioloma 1. 42 Triceros 1. 43 Trattinnickia 44 Huertea 1. 45 Asaphes 15 46 Rumphia 1. 47 Philagonia 1. 48 Tapiria 1. 49 Cyrtocarpa 1. 50 Thysanus 1. 31 Barbylus 1. 7. I. 152 Suriana 1. 55 Lunanea 1. 54 Heterodendron 55 Stylobasium 1. Ordo 63. Subord. 1. Papilionaceae Trib. I. Sophorsae. ı Myrospermum 4. 2 Sophora 13. ı3 Edwardia 5, 1. Leguminbsde. 4 Ormosia 3. 5 Virgilia ‚7. 6 Macrotropis 2. 7 Anagyris 2. 8 Thermopsis 5. 187 9 Baptisia 9. 10 Cyclopia 2. 11 Podalyria 14, 12 Chorizema 4. 13 Podolobium 6. 14 Oxylobium 8. 15 Callistachys 3. 16 Brachysema 2. 17 Ompholobium 18 Burtonia 4. 10 Jacksonia 5. 20 Viminaria 2. 21 Sphaerolobium 2. 22 Aotus 2. 25 Dillwynia 9. 24 Eutaxia 1. 25 Sclerothamnus 1. 26 Gastrolobium 1. 27 Euchilus . 28 Pultenaea 32. 29 Daviesia 12. 30 Mirbelia 3. 12. Trib. II. Loteae. FCubtrib. I. Genisteas, 3ı Hovea 7. 32 Platylobium 5. 4355 Platychilum r. 34 Bossiaea 11. 35 Goodia 3. 36 Scottea 1. 37 Templetonia 2 35 Rafnia 14. 30 Vascoa 2. 40 Borbonia 41 Achyronia 42 Riparia 1. 43 Priestleya 15. 44 Hallia 7. 45 Heylandia 3. 46 Crotalaria 137. 47 Hypocalyptus =. 45 Viborgia 5. 49 Loddigesia r. 50 Diehilus 1. 81 Lebeckia 11. 52 Sarcophyllum 1. 55 Aspalathus 85. 54 Ulex 3. 55 Stauracanthus 1. 56 Spartium . 57 Genista 76. Cytisus 40. Adenocarpus 6. Ononis 106. Requienia 2. Anthyllis 21. 8 11. LE, 62 Subtrib. 2. Trifoliaeae, 65 Medicago 78. 64 Trigonella 45. 65 Pocockia I. 66 Melilotus 27. 67 Trifolium 144. 68 Dorycnium 11. 69 Lotus 51. 70 Tetragonolobus 4. 71 Cyanopsis 1. Subtrib, III. Clitoreae. 72 Psoralea 61. 75 Indigofera . ı2t. 74 Clitoria 17. 75 Neurocarpum 7. 76 Martiusia 1. 77 Cologania 6. 78 Galactia 17. 79 Odonia 1. Vilmorina 2. 81 Berbieria 1. 82 Grona 1. 85 Collaea 2. 84 Otoptera 1. 85 Pueraria 2. 86 Dumasia 2. 87 Glycine 21. 88 Chaetocalyx 2. Sublrib. 4. Galegeae, 89 Petalostemum 7. 90 Dalea 33. 91 Glycyrrkiza g. 92 Galega 3. 95 Tephrosia 94 95 96 Nissolia 97 Müllera 1. 98 Lonchocarpus E Robima 16. 74. Amorpha 5. Eysenhardtia 2. 27. 19. 100 Poitaer 3. 101 Sabinea 2. 102 Coursetia 3 105 Sesbania 17. 104 Agati 2. »05 Glottidium 1. 106 Piscidia 2. 107 Daubentonia 2. 108 Corynella 2. 109 Caragana To. 110 Halimodendron 1. 111 Diphysa 1. 112 Calophaca 1. 115 Colutea 6. 114 Sphaerophysa 2, 115 Swainsona 53. 149 Lespedeza 116 Lessertia 17. 117 Sutherlandia 2. Sublrib. V. Astragaleae. 118 Phaca 16. 119 Oxytropis 50. 120 Astragalus 244. 121 Güldenstaedtia 2. 122 Biserrula 1. Trib. III. Hedysareae. ; Subtr. 1. Coronillae. 123 Scorpiurus 7. 124 Coronilla 19. 125 Astrolobium 4. 126 Ornithopus 2. 127 Hippocrepis 9. 128 Securigera 1. Subtr. 2. Euhedysareae. 129 Diphaca 1. 130 Pictetia 6. 131 Ormocarpum 3. 132 Amicia 2. 133 Poiretia 3. 134 Myriadenus 1. 135 Zornia 11. 136 Stylosanthes 137 Adesmia 9. 138 Aeschynomene 36. 159 Smithia 4. 140 Lourea 3. 141 Uraria 7. 142 Nicolsonia 3. 143 Desmodium 144 Dicerma 3. 145 Ta vernièra 146 Hedysarum 147 Onobrychis 148 Eleiotis 2. 10. 135. 3. 34. 57. 18. 150 Ebenus 3. 151 Flemingia 7. 152 Alhagi 3. 155 Alysicarpus 7. 154 Bremontiera 1. Trib, IV. Victeae. 155 Cicer 5 156 Faba 1. 157 Vicia 90, 158 Ervum 17. 159 Pisum 8. 160 Lathyrus 62, 161 Orobus 39. Trib. V. Phascoleae. 162 Abrus 1. ↄZßĩ——õ——— ! ä—— ' — —.ñͥÜ d Q — 188 163 164 165 166 167 168 169 170 171 172 175 174 175 Sweetia 3. Macranthus 1 Rothia 1. Teramnus 2. ? Amphicarpaea 2. Kennedya 6. Rhynchosia 51. Fagelia 1. Wisteria 3. Apios 1. Phaseolus Soja ı. Dolichos 49. 176 Vigna 2. 177 Lablab 6. 178 Pachyrhizus 3. 179 Parochetus 2. 180 Dioclea 4. 181 Psophocarpus 1. 182 Canavalia 8. 185 Mucuna, 17. 184 Cajanus 2. 185 Lupinus 36. 186 Cylista 5. 187 Erythrina 32. 188 Rudolphia 4. 189 Butea 4. 57. Trib. VI. Dalbergieae. 190 Derris 2. ? 191 Endespermum 1, 192 Pongamia 5. 193 Dalbergia 25. 194 Pterocarpus 22. 195 Drepanocarpus 5. 196 Ecastaphyllum 7. 197 Amerimnum 2. 198 Brya 2. 199 Deguelia 1. Subordo 2. Swartzieae, 200 Swartzia 17. 201 Baphia 1. Subordo 3. Mimoseae. 202 Entada 6. 203 Mimosa 71. 204 Gagnebina 2. 205 Inga 112. 206 Schrankia 5. 107 Darlingtonia 2. 108 Desmanthus 19. 109 Adenanthera 4. 210 Prosopis 15. 211 Lasonychium 1. 212 Acacia 258. 8 N 214 Voandzeia 1. 215 Peraltia 2. 21 Pomaria 1. 1 [4 241 Tachigalia 264 Palovea 1. 265 Aloexylon Subordo 4. Caesalpineae. Trib. IX. Geofreae. 213 Arachis 1. — 216 Brongniartia 2. 217 Andira 6. 218 Geoffroya 6. 219 Brownia 7. 220 Dipterix 2. Trib. X. Cassiacae, 221 Moringa 4. 222 Gleditschia 8. 2235 Gymnocladus 1. 224 Anoma 1. 225 Guilandina 4. 226 Coulteria 5. 227 Caesalpinia 228 Poinciana 3. 229 Mezoneurum 2. 22. 230 Reichardia 2. 231 Hoffmannseggia 3. . 232 Melanosticta 236 Cadia 1. 237 Zuceagnia 1. 238 Ceratonia 2. 239 Hard wickia 2. 240 Jonesia 2. 3. 242 Baryxylum 1. 24353 Moldenhawera 244 Humboldtia 1. 245 Heterostemon 246 Tamarindus 2. 247 Cassia 211. 248 ale 1. 2 etrocynia 1. = Afzelia 2. Schotia 6. Copaifera 5. Cynometra 4. 4 Intsia 2. Eperua 1. Parivoa 1. Anthonota . Outea 3. 259 Vouapa 5. 260 Hymenaea 5. "36: Sclinella 2. | Bauhinia 63. 265 Cercis 2. 1. 1. 8, 1. 266 Amaria , | 267 Bowdichia 1. 268 Crudya 4. 269 Dialium 2. 270 Godarium 5. 271 Vatairea Trib. X. Detarieac. 1.— 272 Detarium 275 Cordyla 1. N * Parum notae, 274 Phyllolobium 1. 275 Amphinomia 1. 276 Sarcodum 1. 27% Varennea 1. 278 Crafordia 1. 279 Ammodendron 280 Lacara 1. 281 Harpalyce 1. 282 Diploprion 1. 285 Riveria 1. 1. Ordo 64. Rosaceae. Trib, 1. 1 Chrysobalanus 4. 2 Moquilea 1. 5 Couepia 2. 4 Acioa 1. 5 Parinarium 4. 6 Grangeria 1. 7 Licania 1. 8 Thelyra. 9 Hirtella Trıb.. 2. 10 Amygdalus 11 Persica 2. 12 Armeniaca 15 Prunus 10. 14 Cerasus 41. Trib. 5. Spireaceae, Chrysobalaneae. 20. Amygdaleae. 6. 4. 15 Purshia 1. 16 HKerria 1. 17 Spiraea 38. 18 Gillenia 2. 19 Neillia 2. 20 Rageneckia 3. 21 Quillaja 2. 22 Vauquelinia 23 Lindleya 1. Trib. 4. Neuradeae, 24 Neurada 1. 25 Grielum 2. Trib. 5. Dryadcae. 26 Dryas 2. 190 27 Geum 41. 46 Poterium 7, 28 Waldsteinia 1. 47 Cliffortia 24. 29 Gomaropsis 5. Tri 30 Kubus 111 rib. VII. Rosaceae. 31 ne 1. 48 Rosa 146. 52 Dalıbarda 5. Be 55 Fragaria 10. ; Trib. VIII. Pomaceae, 34 Potentilla 106. 20 CH 85 8 49 Crataegus 49. 35 „ 6. 50 Raphiolepis 725 56 Agrimonia 9. 51 Chamaemeles 1. 37 Aremonia 1“ 52 Photinia 6, 58 Brayera 1. 55 Eriobotrya 4. Trib. VI. Sanguisorbeae. 5 Cotoneaster 4. 55 Amelanchier 3. 39 Cercocarpus 1. 56 Mespilus 2. 40 Alchimilla 18. 57 Osteomeles 1. 41 Cephalotus 1. 58 Pyrus 41. 42 Margyricarpus 1. 59 Cydonia 4. 43 Polylepis 4. 60 Amoreuxia 1. 44 Acaena 17. 61 Lecostomon 1. 45 Sanguisorba 6. 462 Trilepisium 1, Etwas uͤber Brehms neue Voͤgelarten von Brehm. 7 Alles Neue findet als Solches Widerſpruch, und deß⸗ wegen muß ſich derjenige, welcher es behauptet, auf Geg— ner gefaßt machen, waͤhrend der, welcher das laͤngſt Be; kannte und Tauſend Mal Geſagte noch ein Mal ſagt, auf den Beyfall der Menge rechnen kann. Dieß iſt ſehr nas tuͤrlich. Der, welcher neue Behauptungen aufſtellt, muthet Andern zu, aus ihrem gewohnten Kreiſe herauszutreten und von ihren ein Mal gefaßten und ihnen ſeit langer Zeit lieb gewordenen Anſichten abzuweichen, waͤhrend der, welcher das Bekannte abermals ausſpricht, lauter Dinge beruͤhrt, welche in dem Geiſte der meiſten Menſchen ſchon feſt ges wurzelt und ihnen deßwegen theuer und werth ſind. Was kann aber das Gebiet der Wiſſenſchaften erweitern und die Wahrheit an das Licht bringen? Offenbar nur das, was Widerſpruch erregt. Er iſt das Feuer, welcher das herrli- che Gold, die ewige Wahrheit von den Schlacken reinigt; und aus dieſem Grunde hat ſich der Verfaſſer dieſes uͤber den Widerſpruch, welchen ſeine Behauptungen erregt haben, wahrhaſt gefreut, und wird ſich auch kuͤnftig daruͤber freuen. Die Urſachen, welche den von mir neu aufgeſtellten Voͤgelarten Gegner erweckt haben, ſind mancherley. Bey vielen Naturforſchern iſtes Mangel an Gelegenheit, vie— le Thiere einer oder der verwandter Arten genau zu unterſuchen und ſorgfaͤltig zu vergleichen, was ihnen die Prüfung neuer Arten unmoglich macht. Viele Sammlungen enthalten von einer Art nur 1 oder 2 Stück, mit dieſen meynen die Beſitzer auszukommen; fie betracht ten ſie als den untruͤglichen Maaßſtab, um verwandte Ge⸗ ſchoͤpfe zu beſtimmen. Gegen fie bemerke ich bloß, daß ich vom 6. Maͤrz bis zum 8. November d. J. mit einem Ge⸗ huͤlſen 151 Pieper, unter dieſen 112 ſogenannte Wieſen⸗ OF pieper erlegt, alle ſelbſt unterſucht und für die Sammlung zurecht gemacht habe, und doch mit den Piepern noch nicht im Reinen bin. Wie koͤnnen die in einer fo verwi— ckelten Sache, als die Beſtimmung verwandter Arten iſt, mit ihren wenigen Hüͤlfsmitteln etwas entſcheiden? Andere ſind gegen neue Arten eingenommen. Zu ihnen gehört z. B. Herr Bar in Königsberg und Hr. Bruch in Mainz. Der erſtere hat es in einem ſchaͤtzba— ren Aufſatze uͤber dieſen Gegenſtand, in den Notizen der Natur- und Heilkunde und in der von ihm herruͤhrenden Beurtheilung von Thienemanns Seehunden, und der letztere in dieſer Zeitfchrift bewieſen. Iſt es aber nicht ſehr begreiflich, daß dieſe wuͤrdigen Maͤnner, welche mir Eingenommenheit fuͤr die neuen Arten vorwerfen, durch Eingenommenheit dagegen man— che nicht anerkennen koͤnnen, welche dem Unbefangenem ſo— gleich einleuchten muͤſſen. Das Verwerfen der verwandten Arten hat uͤberdieß um deßwillen viel Angenehmes, weil es durch ſcheinbare Verminderung der Schwierigkeiten ein— nimmt. Es ſteckt das Feld, auf welchem der Naturſorſcher arbeitet, in engere Grenzen ab, und erleichtert dem Samm— ler eine gewiſſe, wenn auch nur vermeintliche Vollſtaͤndig— keit zu erlangen. 7 g Als ich Meyers und Wolfs Taſchenbuch zum erſten Mal ſah, freute ich mich ſehr, die bedenkliche Fringilla montium, Museicapa collaris Bechst., und den felte: nen Colymbus arcticus nicht darin zu finden, weil ich im Vertrauen auf das Anſehen dieſer mit Recht allgemein geſchaͤtzten Männer feſt uͤberzeugt war, daß dieſe Voͤgel nicht vorhanden ſeyen, und alſo auch nicht in meine Sammlung gebracht zu werden brauchten. Blickt man aber erſt einige Zeit mit forſchendem Geiſte in die Natur ſelbſt, wie ganz anders erfcheint da Alles! Ein dritter Grund der Zweifel an der Bichtig⸗ keit neuer Arten iſt die Unmöglichkeit, in der ſich manche Naturforſcher befinden, eine neue Art in der Natur ſelbſt zu beobachten. So wurde meine Certhia brachydactyla von Herrn Temminck verworfen und von Herrn Meyer als zweyfelhaft aufgeſtellt, was gar nicht denkbar waͤre, wenn dieſe beyden großen Naturforſcher nur ein Mal, ich ſage, nur ein Mal die beyden europaͤiſchen Baumlaͤufer hätten ſchreyen hoͤren. Eben fo iſt es bey den Blaukehlchen. Wer Sylvia Wolfi neben Sylvia cyanecula im Käfig gehabt, und die verſchiedenen Locktoͤne und Geſangſtrophen gehört hat, kann gar nicht mehr an der Verſchiedenheit beyder Voͤgel zweifeln. Andern, und zwar nicht wenigen fehlt der Hor— ſcherblick. Es iſt etwas ganz Eigenes mit dieſem; er kann und muß durch Uebung geſchaͤrft, aber er kann nicht errungen werden, ſondern muß angeboren ſeyn. Wer die— ſen Forſcherblick nicht hat, der ſieht bey wiederholter Be— trachtung Etwas nicht, was der mit ihm Begabte ſeogleich bemerkt. Exempla sunt odiosa und ich fuͤhre, um Nie— manden zu beleidigen, keine an, weiß aber gewiß, daß mir in dieſer Behauptung jeder Hellſehende Recht geben wird. 9 die hollaͤndiſche iſt noch kleiner und wieder etwas anders ge 192 Der letzte, und zwar der Hauptgrund, weß⸗ wegen viele meiner neuen Arten Widerſpruch finden, iſt die Unbeſtimmtheit, welche in dem Ausdrucke Art ſelbſt liegt. Mit ihm verbindet der Eine dieſen, der Andere jenen Begriff, und ſo legt Jeder ſeinen eigenen Maaßſtab an die Geſchoͤpfe und mißt ſie nach dieſem ab. Wie nothwendig es ſey, den Begriff Art genau zu be⸗ ſtimmen, fühlt mit mir beſonders Hr. Boje der ältere, und wir Beyde werden naͤchſtens in der Ornis, wo auch bald ein Syſtem aller europaͤiſchen Voͤgel von mir erfcheis | nen wird, ein Jeder von dem Andern unabhaͤngig, unſere Anſichten daruͤber mittheilen. Ohne dieſe Beſtimmung wird ein ewiger Streit in der Naturgrſchichte ſeyn. Stelle ich z. B. eine neue Art auf, z. B. Colymbus hyemalis und ſage: „Der Wintertaucher iſt ein von dem Eistau⸗ cher, Colymbus glacialis, verſchiedener Vogel, weil er eine geringere Größe, einen ſchmaͤlern Schnabel und zwey Schwanzfedern weniger, als der Eistau⸗ cher hat;“ fo ſpricht ein Anderer: „Dieſe Verſchieden⸗ heiten geben wir zu, aber ſie begruͤnden keine beſondere Art, ſie ſind Folge des Himmelſtrichs, alſo ſogenannte cli matiſche Abweichungen.“ Iſt es bey dieſer Grundverſchie— denheit der Anſichten moͤglich, jemals zur Uebereinſtimmung zu gelangen? Ich geſtehe, die Schwierigkeiten, den Be- griff von Art genau zu beſtimmen, find ſehr groß, was“ die meiſten Naturforſcher gar nicht zu ahnen ſcheinen, aber unuͤberwindlich find fie doch nicht, und mehrere müͤſſen ſich! zur Beſiegung vereinigen. Art nenne ich die beſtimmt Bildung und Beſchaffenheit eines Geſchopfes, wel: che durch Zeugung von einem Geſchlechte auf das an⸗ dere uͤbergetraͤgen wird. Nach dieſem Begriff nenne ich alle die ſtandhaft verſchiedenen Bildungen, welche an völlig gefunden Geſchoͤpfen immer forterben, Artverſchieden— heiten, fie moͤgen ſich aͤutzerlich oder innerlich zeigen. Alles“ dieß werde ich in der Abhandlung uͤber Art genauer ent— wickeln und auch auf die von mir als neu aufgeſtellten Voͤ gel anwenden. Vorlaͤufig bemerke ich nur, daß es bey manchen Vogelarten unmoͤglich iſt, ausreichende Artkennzein chen anzugeben, wenn man nicht ihr Inneres genau un— terſucht und die vergleichende Anatomie, dieſe herrliche und noch viel zu wenig geſchaͤtzte und angebaute Wiſſenſchaft zu 0 Huͤlfe nimmt. Ich werde mich kuͤnftig genoͤthigt fehen, bey vielen neuen Voͤgeln die Artkennzeichen vom Gerippe mit zu entlehnen. Gegen die, welche die ſtandhaften Ver— ſchiedenheiten der Geſchoͤpfſe dem Einfluſſe des Himmels“ ſtriches zuſchreiben, bemerke ich nur, daß ſie ſich dadurch in ein Labyrineh verirren, aus welchem kein Ausgang zr finden iſt. Wo wollen fie anfangen, wo aufhoͤren! Se wenig, man aus dem Einfluß des Himmelſtriches erkläre kann, daß in der neuen Welt keine Haidenarten wachſen: fi wenig wird man aus ihm die verſchiedene Bildung und Be ſchaffenheit der Geſchoͤpfe erlaͤutern koͤnnen. Die islaͤndiſch Rormoranfcharbe iſt der norwegiſchen ſehr aͤhnlich un mit ihr die größte des Nordens; beyde nenne ich Carbı cormoranus; die grönländiſche iſt kleiner und etwas an ders gefärbt und geſtaltet, fie ift mein Carbo glacialis färbt und gebildet, mein Carbo subcormoranus; ihr i die daͤniſche ſo aͤhnlich, daß ich, weil mir eine vollſtaͤndig Vergleichung der Voͤgel und der Gerippe nicht möglich if aͤhnliches findet fih bey den Blaukehlchen. 193 a noch ungewiß bin, ob ich ſie fuͤr eine oder 2 Arten halten ſoll; bende find aber der groͤnländiſchen weit mehr, als der islaͤndiſchen und norwegiſchen verwandt. Etwas Das nordi— ſche, die aͤchte Sylvia Suecica Nilsſons (Motacilla Sue- verſchieden zu betrachten und zu behandeln. Aehnlichkeiten, heit zu beſtimmen. Beyſpiele. ſehr zweifelhaft wegen der Verſchiedenheit von Larus ma- ECC cica Linn.) hat im Fruͤhlingskleide des maͤnnlichen Ge— ſchlechts einen roſtrothen Stern an der Kehle, und ſteht durch ihn der Sytvia coerulecala Pallas, das einen zZimmetbraunen zeigt und in Weſtaſien und Egypten lebt, ſehr nahe, waͤhrend die zwiſchen ihnen wohnenden Sylvia eyanecula, leuco- cyanecula? und Wolfii “ einen wei⸗ ben oder gar keinen Stern an der Kehle haben. Mag- nus mihi erit Apollo, wer mir dieſe und ähnliche Erz ſcheinungen, wovon ich ganze Dutzende anführen koͤnnte, aus dem Himmelsſtrich und allen mit ihm verbundenen und durch ihn bedingten Einfläffen genügend zu erklaͤren im Stande iſt. Nach der Meynung Vieler müßten nun alle 5 dieſe Vögel einer Art angehören; ich aber glaube Gründe genug zu haben, ſie, da ſie verſchiedene Geſchoͤpfe ſind, als Die vieien Beobachtungen, welche ich uͤber die europaͤiſchen und groͤn— laͤndiſchen Vögel angeſtellt, haben mich überzeugt, daß die Geſchoͤpfe gruppen- oder reihenweiſe daſtehen, indem aus ein und derſelben Grundgeſtalt verſchiedene Geſtalten ge— worden zu ſeyn ſcheinen, welche wie Werke uͤber ein und denſelben Gegenſtand zwar denſelben Grundton und große aber dennoch bedeutende Verſchiedenheiten zeigen. Linne nannte gewoͤhnlich eine ganze Reihe ſolcher verwandten Geſchoͤpfe mit einem Namen, z. B. Falco al- bieilla alle europaͤiſchen Seeadler; wir aber, die wir weiter gekommen find, als unſer unſterblicher Altvater, muͤſſen, um uns in dem großen Hauſe Gottes zurecht zu finden, der Sache etwas genauer auf den Grund zu ſehen ſuchen, und die Arten mit groͤßtem Fleiße ſondern. Nur dann erſt wird es uns moͤglich ſeyn, die Eigenthuͤmlichkeiten der Geſchoͤpfe, z. B. die Wanderungen der Vögel mit Sicher— Fuͤr die, welche die Wichtigkeit dieſer Sache nicht einſehen und die genaue Sonderung der Arten fuͤr Spielerey oder Kleinigkeitskraͤmerey halten, nur zwey Herr Schilling ſchrieb mir vor kurzem, er ſey ximus und marinus geworden, weil er in den großen Muoͤven faft lauter Männchen, und in den kleinen faſt lau⸗ ter Weibchen erkannt habe. Dieſe Beobachtung hat ihre volle Richtigkeit, aber nicht die Vermuthung, daß beyde Voͤ⸗ gel eine Art ausmachen. Larus maximus gehört. dem Norden — er wohnt in Norwegen und auf Island. — Larus marinus dem Nordoſten an — er lebt in Schwe⸗ den, Finnland und noch oͤſtlicher. Die Weibchen dieſer Möven ziehen ſuͤdweſtlich, die Männchen mehr ſuͤdlich, oder ſuͤdoͤſtlich. Es iſt ſehr die Frage, ob von Larus maxi- mus alte Weibchen in Pommern und Ruͤgen vorkommen; die meiner Sammlung ſind aus Holland und Daͤnemark. Unter 5 Stuͤck dieſer. Moͤven aus Holland ſind 4 Weib⸗ chen und ein Maͤnnchen von Larus maximus, aber kein — „ Die Beſchreibung dieſer fhönen Thierchen ſieh weiter unten. Iſis 1826. Heft II. 194 An der pommerſchen Kuͤſte ſind die al⸗ ten männlichen Larus maximus zu finden, welche natuͤr⸗ lich auch Daͤnemark und Holſtein beſuchen, namentlich bey Helſingoͤr und Schleswig vorkommen. Von beyden letzten Arten erhielt ich auch weibliche Larus maximus, aber noch keinen Larus marinus. Die alten Maͤnnchen dieſer Moͤve in meiner Sammlung find aus Schweden, Larus marinus. Noch merkwuͤrdiger find die Wanderungen der großen Taucher. Mein ſehr geſchaͤtzter Freund, Herr Bruch im Mainz, den ich ſchon als einen Feind der neuen Arten ana geführt habe, ſchrieb mir: „der Colymbus hyemalis- ſey nichts als eine Abänderung des Colymbus glacialis; die Verſchiedenheit in der Zahl der Schwanzfedern beweiſe nichts; denn es ſey oft der Fall, daß aus einem Kiele 2 Federn entſpraͤngen u. ſ. w.“ Ich antwortete darauf, daß ich ihm hierin unmoͤglich beyſtimmen kännte. Die letztere Erſcheinung komme allerdings vor, aber ſo felten, daß uns ter den mehr als 4000 Stuͤcken meiner Sammlung nur ein Vogel, und zwar eine Singdroſſel, 1s Federn im Schwanze habe. Ich bat ihn hierauf, die 5 großen Tau⸗ cher feiner Sammlung, welche alle auf dem Ahern geſchoſſen worden, genau zu unterſuchen. Einige Zeit dar auf erhielt ich die merkwuͤrdige Nachricht, daß alle dieſe Taucher nur 18 Schwanzfedern haben. Es folgt hieraus, daß Me, da der Schwanz aller islaͤndiſchen Eistaucher aus 20 Schwanz⸗ ſteuerfedern beſteht, ſaͤmmtlich aus Grönland auf dem Rhein gekommen waren. Wer hätte dert nicht die öslaͤn⸗ diſchen geſucht? Wo mögen dieſe hinziehen? Vielleiaht ge⸗ hen fie nach England, oder wandern, was bey den meiften alten gewiß der Fall iſt, gar nicht aus. Solche ſehr wich⸗ tige Ergebniſſe ſind nur dadurch zu erlangen, daß die aufs forft nahe verwandten Arten auf das ſorgfaͤltigſte geſondert und auf das genaueſte beobachtet werden. Dann erſt, warn dieß geſchehen iſt, werden wir über die Lebensart der Vo gel etwas Tuͤchtiges und Befriedigendes erhalten koͤnnen. Unter ſolchen Umſtaͤnden glaube ich ein voͤllig erwieſenes Recht zu haben, auf dem von mir betretenen Weg, fo be⸗ denklich er auch Vielen erſcheinen mag, fortzugehen, und das, was mir auf demſelben ſichtbar ward, andern vor die Augen zu ſtellen. Ich komme nach dieſen Vorbereitungen zu den von mir entdeckten Arten. 1) Aquila borealis, der nordiſche Seeadler, “ hat meines Wiſſens wenig Widerſpruch gefunden. Er ſcheint weder im Nordweſten noch im Suͤdoſten von Europa vor- zukommen. Herr Schlegel, jetzt Gehuͤlfe am Muſeum zu Leyden, hat mit Hrn. Natterer und Sockel in Wien vier le aus Ungarn auf den wiener Vogelmarkt gebrachte Ser? adler unterſucht, aber bie Aquila borealis nicht darunter gefunden. Der in Groͤnland lebende Seeadler, den ich A. groenlandica nenne — ein Stuͤck meiner Sammlung aus Island aͤhnelt ihm ſehr — iſt ein ganz anderer Vogel, wie ich naͤchſtens zeigen werde. ö „Sieh das erſte Heft der Ornis gleich im Anfang. 13 , 195 i 2 e) Aquila fusca, der braune Adler. Herr Bär zu Königsberg ſagt, daß es dort zwar viele Schreyadler, Aquila naevia, gaͤbe, der braune Adler aber nicht vorzu— kommen ſcheine. Auch habe ihm Herr Hornſchuch geſchrie— ben, daß ſich kein Stuͤck im Muſeum zu Greifswald be— finde. Das iſt alles recht gut moͤglich, beweiſt aber nichts gegen das Daſeyn des braunen Adlers. Herr Schilling meldete mir, daß im Muſeum zu Greifswald einer ſtaͤnde; ich konnte daran nicht zweifeln, weil ich meines Freundes Blick und Geſchicklichkeit im Unterſcheiden kenne. Herr Hornſchuch ſah ſpaͤter mein Exemplar, konnte dann uͤber das Greifswalder richtig urtheilen, und hat es, wie ich ſe⸗ he, verworfen. So verhaͤlt ſich dieſe Sache. Uebrigens iſt die Aquila fusca als ein von Aquila naevia verſchie⸗ dener Vogel gar nicht zu bezweifeln. Herr Hornſchuch hat eine Aquila bifasciata * entdeckt, über welche ich mir kein Urtheil anmaaße, weil ich ſie nicht kenne, und Herr Temminck hat eine Art Schreyadler aufgefunden, den er Falco Bonelli nennt. Von dem letztern weiß ich bis jetzt nur, daß er die ſuͤdeuropaͤiſchen Gebirge bewohnt. Es iſt ſehr moͤglich, daß er mit Aquila fusca oder bifasciata einerley waͤre; doch laͤßt ſich von dem großen Forſcher Hrn. Temminck wohl erwarten, daß er ihm keinen neuen Namen gegeben haben wuͤrde, wenn er ihn nicht fuͤr verſchieden von den beyden genannten hielt. Es iſt waheſcheinlich ders ſelbe Vogel, den Hr. Temminck fruͤher fuͤr den Jungen des Falco naevius anſah. * Bey den Schreyadlern iſt noch, wie bey allen Adlern, viel zu thun übrig. Ich werde uͤber ſie im 2. Hefte der Ornis einiges in meiner Ueberſicht der enropaͤiſchen Voͤgel mittheilen, und es fehr dankbar erkennen, wenn mir je mand abgebaͤlgte Adler oder Schädel derſelben oder ſi— gen er über fie mitzutheilen die Güte has en will. 3) Aquila minula, der Zwergadler. Dieſen herr: lichen Vogel hat Herr Meyer in ſeinem dritten Theile zu ſeinem und Wolfs Taſchenbuche ohne Umſtaͤnde mit Falco pennatus Temm. vereinigt, ohne nur des Umſtandes, daß er von ihm verſchieden feyn koͤnnte, zu erwähnen. Herr Hornſchuch, welcher Temmincks Falco pennatus in def: fen reichen Muſeum geſehen hat, ſchrieb mir, es ſey ein ganz anderer Vogel als meine Aquila minuta, die ich ihm hier zeigte, und Herr Schlegel, welcher die im herrli— chen wiener Cabinet ſtehenden Stuͤcke des Falco penna- tus genau unterſucht hat, fand meine Aquila minuta ſehr von ihnen verſchieden. Er ſagte mir, ſie ſeyen viel groͤßer und ganz anders gezeichnet. Alle dieſe Umſtaͤnde ſi⸗ chern das Bürgerrecht der Aquila minuta fo lange, bis unwiderſprechlich dargethan iſt, daß fie zu Falco penna- tus gehoͤrt. Sieh Brehms Lehrbuch ſchen Voͤgel 2. Th. S. Sieh deſſen Manuel d' Ornithologie 2. Aue gabe 1. Th. S. 43 in der Anmerkung. u Naturgeſchichte aller europaͤi⸗ — 1 196 4) Die beyden Arten Nußknacker, Nucifraga macrorhynchos und brachyrhynchos, haben ſchon Anfechs tungen erfahren. Herr Bruch hat ſie in dieſer Zeitſchrift ſtark angegriffen, indem er behauptet, ſie ſeyen im Betra— gen nicht verſchieden und auch um deßwillen keine beſon⸗ dern Arten, weil es Exemplare gaͤbe, die in der Mitte zwiſchen beyden ſtaͤnden. Allerdings haben ſie in den Sit— ten große Aehnlichkeit. Dieſes iſt aber faſt bey allen ver— wandten Thieren der Fall; wie nahe ſtehen die einander ähnlichen Arten Rreuzſchnaͤbel, Goldhähnchen, See— ſchwalben und Möven einander im Betragen, ſelbſt im Lockton, Geſang oder Geſchrey. Und dennoch iſt der kurz⸗ ſchnaͤblige Wußknacker mehr Nußfreſſer, als der langs ſchnäblige, was ich ſchon in meinem Lehrbuche bemerkt habe. Die Stuͤcke, welche Herrn Bruch in der Mitte zu ſtehen ſcheinen, ſind wahrſcheinlich halbjaͤhrige Voͤgel von Nucifraga brachyrhynchos, bey denen der Schnabel zu⸗ weilen einige Aehnlichkeit mit- dem der N. macrorhyn- chos zeigt. Dieſe Voͤgel muͤſſen weit verbreitet ſeyn. Eis nen langſchnaͤbligen Nußknacker erhielt ich aus Helſingoͤr, einen kurzſchnaͤbligen aus Greifswald. Man hat aber auch, wie mir Herr Lichtenſtein aus Berlin vor kurzem ſchrieb, voriges Frühjahr auf dem Rieſengebirge Nuß— knacker angetroffen; vor wenigen Jahren wurden glaub— wuͤrdigen Nachrichten zu Folge auch auf dem thuͤringer Walde kaum ausgeflogene Junge bemerkt. Daß Herr Bruch dieſe Voͤgel nicht fuͤr zwey Arten gelten laͤßt, wird niemanden befremden, welcher weiß, daß er auch Fringilla cisalpina und hispanica mit unſerm Hausſperlinge, Fringilla domestica, vereinigt. Meine Ueberzeugung, daß die Nußknacker wirklich 2 Arten aus⸗ machen, iſt durch eine genaue Unterſuchung des Schaͤdels derſelben gar ſehr beſtaͤrkt worden. Bey N. brachyrhyn- chos iſt der ganze Schaͤdel viel breiter und plumper als bey dem nahe Verwandten. Die Hauptſache aber bleibt, daß er an ſeinem Augenknochenrand, da dieſer nicht uͤber den Scheitel vorſteht, kaum merklich aufgeworfen und auf dem Hinterkopfe nicht buckelartig erhoͤht iſt, bey N. macrorhynchos hingegen einen fo aufgeworfenen Augen- knochenrand zeigt, daß dieſer weit über die Scheitelflaͤche vorragt, und auf dem Hinterkopfe zwey deutliche, merklich vorſtehende Buckel hat, welche ihn ſehr auszeichnen. Ver— bindet man damit die verſchiedene Schnabelbildung, dann wird jeder Naturforſcher die beyven Arten leicht unterſchei— den koͤnnen, und der Kenntnißreiche wird zugeben, daß eis ne bedeutende Verſchiedenheit im Gerippe verſchiedene Ar⸗ ten beurkundet. 5) Cuculus macrourus, der langſchwaͤnzige Ru⸗ ckuk iſt durch feine geringe Größe, feinen anders geftaltes ten Schwanz, und ganz vorzuͤglich durch die Kopfbildung von dem Strauskuckuk, Cuculus glandarius, ſtandhaft verſchieden. Ich werde naͤchſtens uͤber dieſe dunkelen Voͤgel meine Beobachtungen in einem beſonderen Aufſatze mitthei⸗ len, und verſichere deßwegen jetzt nur noch mit Beſtimmt— heit, daß es wenigſtens 2 Arten unter dieſen Kuckuken gibt, alſo mein Cuculus macrourus ein volles Recht hat, in der Liſte der europaͤiſchen Voͤgel zu ſtehen, 6) Ueber Certhia brachydactyla, den kurzzehigen Baum:mlaͤufer habe ich ſeit der Herausgabe des Lehrbuches wieder mehrere Beobachtungen angeſtellt. Er lebt einzeln das ganze Jahr im Saalthale bey Jena, und bruͤtet dort in den hohlen Welden oder Erlen; in den hieſigen Thaͤlern niſtet er nur in manchen Jahren, und kommt nicht einmal jeden Herbſt auf dem Striche vor. Er iſt hier ein aͤcht zi— . geunerartiger Vogel. Im October 1825 bemerkte ich nur N 2 Stuck in unſern Thaͤlern und erlegte einen davon, wel⸗ cher fin einer Waldſtrecke großer Fichten nur durch feinen ausgezeichneten Lockton zu erkennen und von dem lohruͤ— ckigen, der dort haͤufig iſt, zu unterſcheiden war. Der Herr Freyherr von Seyffertitz ſchreibt mir über dieſen Vogel: „Es iſt mir unbegreiflich, daß mehrere Ornitholo— gen unfte Certhia brachydactyla nicht für eine eigne Art gelten laſſen wollen; fie kommt auch in unſerer Gegend (bey Herberg) vor, und unterſcheidet ſich ſo ſehr von Certhia 0 daß ich ſie ſchon in bedeutender Entfernung hoͤrt man vollends auf ihren familiaris, am Aeußern erkennen kann; Lockton, dann iſt es gar nicht moͤglich, familiaris zu verwechſeln.“ Herr Baͤdecker, Apothe— ker in Witten, meldet mir, daß er den kurzzehigen Baum— { laͤufer von Zeit zu Zeit auch in Weſtphalen antreffe, und ; ſehr leicht von dem lohruckigen unterſcheide. Noch muß ich eine Eigenheit der Certhia brachydactyla anführen. Certhia familiaris bruͤtet gewoͤhnlich in zufammenhängen: den Nadelwaͤldern, Certhia brachydactyla hingegen ni: ſtet nur da, wo laubtragende Baͤume ſtehen, und beſucht die großen Schwarzwaͤlder nicht einmal auf dem Zuge oder Striche. Das hieſige Rodathal iſt in der Nähe des Fluſ— ſes mit Laubbaͤumen, auf feinem Bergrücken aber mit Na: delwaͤldern beſetzt. Auf der linken Seite bilden dieſe einen großen zuſammenhaͤngenden, mehrere Geviertmeilen bede— ckenden Wald, auf der rechten hingegen nur kleine, von Feldern, Wieſen und mit Laubbaͤumen beſetzten. Stellen unterbrochene Holzſtrecken. Alle kurzzehigen Baumlaͤu— fer, welche ich hier erlegte — ihre Zahl iſt nicht gering — fand ich im Thale, fo weit die laubtragenden Baͤume, reichen und auf der rechten Seite deſſelben in den unzuſam⸗ menhaͤngenden Nadelholzſtrecken. Ehe ich die beyden Arten Baumlaͤufer am Locktone unterſchied, ſchoß ich viele in dem en Walde auf der linken Seite des Rodathales; aber leider war nicht ein kurzzehiger unter ihnen. Spaͤ⸗ terhin zeigte mir der Lockton beyder Arten, wie vergeblich meine Berihungen, eine C. brachydactyla in dem zu: ſammenhaͤngenden Walde der rechten Seite des Rodathales zu ſchießen, geweſen waren; denn nie habe ich da ihren ausgezeichneten Lockton gehoͤrt. Zwey Stunden von hier nach Jena zu, wo ſich das Thal erweitert und der zuſammenhaͤngende Nadelwald der rechten Seite in ab getrennten Holzſtrecken weit hinein reicht, ſtrei⸗ fen die kurzzehigen Baumlaͤufer in dieſen letztern 1 herum. x 7) Fringilla flavirostris, der gelbſchnaͤblige Zeifig iſt von mir mit Unrecht mit dem Namengeber Linne be> zeichnet worden. Herr Nilsſon hat mich durch ſeine vortreffliche Ornithologia Suecica und Skandinavisk Fauna uͤberzeugt, daß dieſer Name dem von Herrn Temminck und mir unter dem Namen Fringilla mon- 8 m ſie mit Certhia: 198 tium “ beſchriebenen Vogel zukommt. Ich bitte deßwegen, hinter meine Fringilla flavirostris anſtatt Linne den Nat men meiner Wenigkeit zu ſetzen, da es mir ſehr wahrfchein- lich ift, daß Linne dieſen Zeiſig nicht gekannt hat. Seine Selbſtſtaͤndigkeit iſt indeſſen gewiß, was ich naͤchſtens in ei— ner beſondern Abhandlung uͤber den LZeinzeifig und die mit ihm verwandten Arten, wovon ich einige 40 Stuͤck le⸗ bendig beſitze, zur Genuͤge zeigen werde. Für jetzt bemerke ich nur, daß meine Pringilla flavirostris zuweilen auch auf Stoppelaͤcker fällt, um ausgefallene Saͤmereyen aufzu⸗ leſen, Birken- und Erlenſaamen aber vorzuͤglich liebt, ein⸗ zeln oder in ganz kleinen Geſellſchaften — oft ſind nur 2 bis 4 Stuͤck zuſammen — wandert, am oͤfterſten jedoch unter den großen Flügen der aͤchten Fringilla linaria ans zutreffen iſt. Sie iſt ein aͤußerſt niedlicher, ader zaͤrtlicher Vogel, welcher ſich weit ſchwerer als feine nahen Verwand— ten in die Gefangenſchaft findet und oft zu Grunde geht, ehe er ſich an das Futter im Kaͤfig gewoͤhnt hat. Er weicht auch in feinem: Locktone und Geſange vom Leins zeiſig ab. a Die Emberiza borealis Zetterstedt iſt, wie im 2. Hefte der Ornis gezeigt werden wird, ein und derſelbe Vogel mit Emberiza rustica des Pallas. Es muß deß⸗ wegen im Lehrbuche S. 955 dieſer letztere Name anſtatt des esftern geſetzt werden. 99 Die Spornerarten, nehmlich Emberiza niva- lis, montana et mustelina hat Herr Naumann der juͤn⸗ gere in der zweyten Ausgabe der Naturgeſchichte ſeines Va— ters ſo ſtark angegriffen, daß man beym Leſen ſeiner mit großem Fleiße gemachten Beſchreibung der Emberiza niva- lis verſucht wird, alle 3 verwandte Vögel für eine Art zu halten. Allein den Hauftbeweis, nehmlich die Beſchreibung eines Vogels, welcher die ſchwarze Kopfplatte in die weiße vermauſert, iſt er uns ſchuldig geblieben, und wird ihn zu führen nie im Stande ſeyn. Ich habe feit der Herausga⸗ be des Lehrbuches wieder mehrere Sporner erhalten, und muß die Verſicherung, daß es 5 verſchiedene Arten dieſer Voͤgel gibt, wiederholen, kann aber den Beweis fuͤr dieſe Behauptung nur in einer beſondern Abhandlung uber dieſe merkwürdigen Voͤgel führen, weil er hier zu viel Raum ein— nehmen wuͤrde. Fuͤr jetzt bemerke ich nur, daß ich aus der Lauſitz ein halbjaͤhriges Maͤnnchen des Schneeſporners bes kam. Bey ihm iſt das Weiß auf dem Oberfluͤgel durch eine ſchwarze Querbinde unterbrochen, und das Schwarz des Oberruͤckens zieht ſich ziemlich weit an dem Nacken her⸗ auf, ohne jedoch den Oberkopf zu bedecken; dieſer iſt weiß, mit einem roſtfarbenen Ueberzug, der auch das Schwarz des Nackens verbirgt, ganz bedeckt. Ich muß mich hier über die Kopfzeichnung der Spornerarten erklären, da ich von Vielen falſch verſtanden worden bin. Bey allen maͤnn⸗ lichen ein Mal vermauſerten Schneeſpornern, welche ich geſehen habe, find die vollſtaͤndigen Scheitelfedern im Grunde ſchwaͤrzlich, Sieh Temmincks Man. d'Ornith. 2, Ausg. S. 368 und — Lehrbuch der Mat. aller europaͤiſchen Vogel 299 in der Mitte weiß und vorn roſtroth, fo daß fie im Winz ter einen roſtfarbenen, im Sommer einen weißen Oberkopf bilden. Bey den verwandten Arten ſehen die Kopffedern der Maͤnnchen ganz anders aus; ihr Grund iſt ſchwarz, aber ihre Mitte nicht weiß, ſondern auch ſchwarz und ihre Spitze roſtfarben. Daher kommt es, daß ihr Scheitel im Sommer nicht weiß, ſondern ſchwarz / im Winter aber, wie beym Schneeſporner, roſtfarben uͤber— zogen iſt. Fruͤher nannte ich das den Grund des Gefie— ders, was nach dem Abfallen der roſtbraunen Federſpitzen uͤbrig bleibt, und dieß hat Anlaß zu Mißverſtaͤndniſſen ge⸗ geben. Zwiſchen den ein- und mehrjährigen Schneeſpor— nermännchen iſt nur der Unterſchied, daß bey den erſtern daß Weiß in der Mitte der Scheitelfedern weniger weit verbreitet iſt; daher kommt es, May einen ganz weißen Kopf haben, waͤhrend die ein— jaͤhrigen zu dieſer Zeit noch einen mehr oder weniger deut: lichen roſtfarbigen oder roſtbraunen Ueberzug zeigen. “Auf fer dieſem dunkeln Kopfuͤberzug unterſcheiden ſich die ein⸗ jaͤhrigen Maͤnnchen des Schneeſporners von den ganz alten noch durch das Schwarz, welches im Nacken mehr oder weniger, gewoͤhnlich in Flecken ſichtbar iſt, und ſich oſt in einem Halbkreiſe um den Hinterkopf herumzieht. Der Scheitel erſcheint aber, wann die roſtfarbenen oder rofts braunen Federſpitzen abgefallen find, bey allen maͤnnlichen Schneeſpornammern, die ausgeflogenen Jungen ausge⸗ nommen, weiß. Wee ſehr unterſcheiden ſich dieſe Voͤgel durch das Weiß des Kopfes von den beyden verwandten Arten, bey denen der Oberkopf nach dem Verſchwinden der roſtbraunen Federkanten ſchwarz oder ſchwärzlich aus⸗ ſieht. Außer dieſer auffallenden Verſchiedenheit in der Kopf— zeichnung bieten die Schaͤdel der Sporner noch deutliche Binterfcheidungszeichen dar. Bey Emberiza nivalis iſt er ſehr gewoͤlbt, auf dem Hinterkopfe erhoͤht und dann ploͤtz— lich herabgebogen. Bey E. montana ungewoͤhnlich platt, - auf dem Hinterkopfe nicht erhoͤht und dann in einem fla⸗ chen Bogen nach dem Nacken zu gewoͤlbt; bey Emberiza mustelina ſteht der Schaͤdel in Hinſicht ſeiner Bildung mitten inne zwiſchen den der beyden genannten Arten; er iſt weniger gewoͤlbt als bey Emberiza nivalis, und viel mehr erhoͤht als bey Emberiza montana; denn er bildet einen etwas flachen Bogen vom Urſprung des Stirnbeins bis zum kleinen Gehirn, ) durch eben fo ſehr von dem niedrigen Schädel des Berg: ſporners, als von dem hinten merklich erhoͤhten des Schneeſporners aus. Selbſt die Schnaͤbel der Sporner ges ben dem aufmerkſamen Beobachter Unterſcheidungsmerkmale an die Hand. Der des Schneeſporners bildet faſt ein gleichſeitiges Dreyeck und erſcheint ziemlich kurz; der des Bergſporners iſt bedeutend langer, wenigſtens im Ver⸗ haͤltneß zu feiner Höhe und zur [geringen Größe des Vo⸗ gels. Der des ſchwarzköpfigen Sporners endlich der kleinſte und gewoͤhnlich der kuͤrzeſte unter allen. Doch ſind dieſe Unterſchiede der Schnaͤbel nicht ſo ſtandhaft als die der Schaͤdel, und deßwegen nicht ſo ſicher. Man ſieht hier— aus von Neuem, wie nothwendig eine genaue Beachtung der Schaͤdel zur Unterſcheidung verwandter Arten iſt. Noch muß ich bemerken, daß bey dieſer Vergleichung der grönländiſche Schneeſporner, den ich Emberiza subni- valis nenne und mit welchem der islaͤndiſche die größte daß die letztern ſchon im, und zeichnet ſich da- 5 200 Aehnlichkeit hat, nicht beruͤckſichtigt iſt. ſtens etwas Ausfuͤhrliches. Er iſt mit dem norwegiſchen ſehr nahe verwandt, unterſcheidet ſich aber von ihm durch Groͤße, Aufenthalt und Geſang. a Ueber ihn naͤch⸗ In Hinſicht der Eyer des „Schneeſporners verdient noch erwähnt zu werden, daß fie denen unſeree Rreuzichnäs bel, zuweilen auch denen unſerer Edelfinken ähneln. Unter— den im Lehrbuche angegebenen ſind die richtig, welche denen des Finken gleichen. 9) Die Pieper, Anthus, gehoͤren zu den ſchwierig⸗ ſten aller Voͤgel. Sie zeigen recht deutlich, daß es viele Geſchoͤpfe gibt, welche im Aeußern einander außerordentlich aͤhnlich, in Hinſicht ihres Aufenthaltes aber äußerſt ver- ſchieden find. Die Erforſchung der europaͤiſchen Pieper be— ſchaͤftigt mich ſchon ſeit Jahren; da ich aber mit ihnen, wie fchon oben bemerkt wurde, noch nicht im Reinen bin, fo theile ich hier nur [Weniges über die als neu aufgeſtellten Arten mit. | a. Anthus littoralis, der Rüftenpieper', iſt wahr: ſcheinlich vom Anthus rupestris Nils. verſchieden. We⸗ nigſtens weichen 2 Stuͤck Pieper, welche ich durch Herrn Fabers Guͤte von einer daͤniſchen Inſel erhielt, ſehr von meinem Kuͤſtenpieper ab. Ich kann aber über den Fels ſenpieper Nilsſons nicht eher etwas Zuverlaͤſſiges ſagen, als bis ich dieſen Vogel von Herrn Wilsſon ſelbſt erhal⸗ te, was bald aefhehen wird. Möchte doch niemand über eine neue Art abſprechen, welcher nicht wenigſtens ein Stück derſelben aus der Hand des Entdeckers beſitzt. Vorlaͤufig bemerke ich, daß der Antbus, welchen ich von Herrn Fa⸗ ber als Anthus rupestris bekam, laͤngſt der Meeresufer wandert, den Strand nicht verläßt und an der Weſtkuͤſte Daͤnemarks uͤberwintert. b. Anthus palustris Meisn.; der Sumfpieper - um ſeres unvergeßlichen, für die Wiſſenſchaften viel zu fruͤh verſtorbenen Peisners in Bern iſt von den ihm nahe ver— wandten Piepern nicht ſowohl durch Re Zeichnung — den zuſammenhaͤngenden dunkeln Fleck auf der Gurgel haben an— dere Pieper auch — ſondern durch die geringe Größe, den langen, an der Wurzel breiten Schnabel und den platz ten Vopf verſchieden. Ich kann mit Sicherheit uͤber ihn urtheilen, weil ich ihn vom ſeligen Meisnes ſelbſt erhielt. Er kommt auch in der hieſigen Gegend vor, und gab mir dadurch Gelegenheit, ihn genau zu beobachten und manches uͤber ſeine Lebensart zu bemerken, was ich, ſobald meine Unterſuchungen ber die Pieper noch einige Zeit fortge⸗ ſetzt ſind, bekannt machen werde. c. Vom Anthus rufogularis, dem rothkehligen Pieper, bekam ich abermals ein Stuͤck, und fand an ihm alle meine, im Lehrbuche S. 863 angegebenen Unterſchei⸗ dungszeichen beſtaͤtigt. Dieſer Vogel iſt nach kaum, aber völlig beendigter Fruͤhlingsmauſer geſchoſſen, und zeigt das eigne matte Roſtfarben an der Kehle in ganz beſonderer Schoͤnheit. Durch dieſes erhaͤlt der rothkehlige Pieper ein fo ausgezeichnetes Anſehen, daß er mit keinem Ber: wandten zu verwechſeln iſt. Der von Naumannzgals altes ten, wenig grasreichen Schlägen, — 1 zur 01 wieſenpiepermaunchen abgebildete Vogel ſcheint dem kothkehligen anzugehoͤren. ch Ä a hi d. Anthus monlanellus, der Bergpieper, lebt auf dem ganzen Rücken des thüringer Waldes auf den hin und wieder mit moorigen, doch nicht ſumpfigen Stellen bedeck⸗ wo jedes Paar einen kleinen Bezirk behauptet. Er unterſcheidet ſich von den na⸗ hen Gattungsverwandten beſonders durch den mittellan⸗ gen, an den Naſenlöchern aufgetriebenen Schnabel und etwas kurzen Schwanz. Im Jugendkleide hat er mit dem daſſelbe Gewand tragenden Baumpieper Aehn⸗ lichkeit. Eine ihm nahe verwandte Art ſcheint noͤrdlicher abgerieben ſind, werden dunkle Flecken ſichtbar. als er zu wohnen. de. Auch von Anthus Lichtensteinii, Lichtenſteins Pieper erhielt ich mehrere Stuͤcke. Er aͤhnelt dem Berg; pieper ſehr, hat aber eine etwas andere Farbe, beſonders ein anderes, ins Gruͤnliche ziehendes Gelb am Vorderkoͤr⸗ per, einen geſtrecktern, niedrigern Schnabel und einen an⸗ ders gebildeten Schädel! Seine Kehle iſt gewohnlich, wie bey den Verwandten ungefleckt, nur wenn ihre a ſtark ieß iſt der Fall bey den beyden erſten, welche mir Herr Baͤdecker ſandte, und durch ſie ſind in das Artkennzeichen dieſes Diez per im Lehrbuche S. 967 die Worte: „die Behle dun⸗ Fel gefleckt“ gekommen, welche ich auszuſtreichen bitte. Dieſer Pieper iſt nur an wenigen Orten zu finden, und beſucht viele Gegenden Deutſchlands nicht einmal auf dem Zuge. Noch bin ich ungewiß, ob der im Norden auf dürren Heiden wohnende Pieper hieher gehoͤrt oder nicht; die Zukunft muß dieß entſcheiden. Wenn fern wohnende, beſonders außerhalb Deutſchland lebende Naturforſcher die Güte haben wollen, mir gut abgebälgte und mit Zetteln, auf denen das Geſchlecht und der Tag des Todes bemerkt iſt, verſehene Pieper zuzuſenden; fo werden ſie mir meine Forſchungen uͤber dieſe ſehr ſchwer zu beſtimmenden Vögel nicht wenig erleichtern, der Wiſſenſchaft einen Dienſt erweiſen und mich gar ſehr verbinden; ich bitte mit Zuver⸗ ſicht um dieſe Gewogenheit. * Noch muß ich bemerken, daß der Name Wieſenpie⸗ per, Anthus pratensis, weil er, wie ich zeigen werde, we⸗ nigſtens 8 Arten umfaßt, ganz unbrauchbar, und deßwe⸗ gen aus dem Syſteme zu vertilgen iſt. 40) Mein Regulus pyrocephalus, feuerköpfiges Goldhaͤhnchen, hat keinen Widerſpruch erregt, aber durch Herrn Naumann, den juͤngern, ohne allen Grund einen andern Namen erhalten, den ich mir verbitten muß, weil es dem Entdecker allein zuſteht, das von ihm aufgefundene und unterſchtedene Geſchoͤpf zu benennen. In Hinſicht der Goldhähnchen muß ich bemerken, daß es mir gelungen iſt, noch 2 Arten in Deutſchland, ja um meinen Wohnort zu entdecken. Die eine ähnelt dem Re- gulus pyrocephalus, iſt aber etwas großer, ſtaͤrker von Gliedern und durch den kuͤrzern Schnabel, anders geſtalte⸗ ten Schoͤdel und abwechſelnden angenehmen Geſang leicht von ihm zu unterſcheiden. Dieſes ſchoͤne Voͤgelchen heißt Iſis 1826. Heft II. zern Schnabel, 202 Regulus Nilssonii, brütet nicht in hiefiger Gegend, wahr⸗ ſcheinlich nicht in Deutſchland, zieht in ganz kleinen Ger ſellſchaften oder einzeln im Frühſahre und Herbſte durch, und iſt das ſeltenſte unter den eüropaiſchen Goldhaͤhn⸗ chen. Die andere Art ſteht dem Regulus crococepha- lus ſehr nahe, iſt aber efwas groͤßer und durch feinen kuͤr⸗ beſonders durch ſeinen niedrigern Schaͤdel von ihm zu unterſcheiden. Es hat einen ſehr unbedeuten⸗ den Geſang, kommt im October und November an, übere wintert hier und verlaͤßt uns im Maͤrz und April. Nicht ein Paar bruͤtet bey uns, fo, wie nicht ein einziger Regu⸗ lus crococephalus hier uͤberwintert. 5 In dem zweyten Hefte der Ornis werden die Freun⸗ de der Voͤgelkunde eine ausführliche, genaue, und lediglich aus eigenen Beobachtungen hervorgegangene Beſchreibung dieſer 4 ſchoͤnen Thierchen finden, welche ihnen, wie ich hoffe, nicht unangenehm ſeyn wird. 11) Die neuen Arten des Cinelus, nehmlich Cinclus septentrionalis und melanogaster; des nordiſchen und ſchwarzbaͤuchigen Waſſerſchwaͤtzers unterſcheiden ſich unter ſich und von dem gewöhnlichen Waſſerſchwatzer, Cinclus aquaticus, durch den Schaͤdel. Dieſer iſt bey Cinclus aquaticus ſtark gewoͤlbt, auf dem Hinterkopfe ſehr erhoͤht, und dann plotzlich nach dem Nacken herabge⸗ bogen, bey G. septentrionalis bildet er einen flachen Bo⸗ gen, iſt auf dem Hinterkopfe nicht erhoͤht und ſanft nach dem Nacken herabgebogen; bey C. melanogaster endlich iſt der Schaͤdel hoͤher, als bey C. septentrionalis, und niedriger als bey C. aquaticus; er bildet einen ziemlich gewoͤlbten Bogen, iſt alſo durch ſeine Hoͤhe von dem des Cinclus septentrionalis und durch den nicht aufſteigenden Hinterkopf von Cinclus aquaticus zu unterſcheiden. Dies ſe Merkmale muͤſſen um ſo mehr beachtet werden, je ſchwie⸗ riger ohne ihre Berückſichtigung das Erkennen von Voͤgeln, deren Zeichnung keine ausreichenden Unterſchiede darbietet, auch dem Geuͤbten werden muß. . Merkwuͤrdig iſt es, daß der Waſſerſchwaͤtzer det Schweiz mit dem der hieſigen Gegend und des thuͤringet Waldes auch in der Schaͤdelbildung vollkommen überein. immt. Cinclus melanogaster gehört zu den größten Deltenheiten in unſerm Vaterlande. g a 132) Turdus Seyfertitzü, Sepyffertitzes Droſſel. Herr Naumanu ſagt im zweyten Theil der zweyten Aus⸗ gabe der Naturgeſchichte ‚feines Vaters S. 279 bey Tur-, dus iliacus: „Außer einer ſemmelgelben Varietät (Tur-, dus iliacus pallidus) habe ich auch eine geſehen, welche näher (d. h. genauer) beſchrieben zu werden verdient. Alle obern Theile waren wie gewohnlich, doch etwas lichter, auch die Flecken an der Kehle matter, der Augenſtreif be⸗ ſonders groß. Gurgel, Kropf und Oberbruſt ohne alle. Flecken und einfarbig ſchoͤn roſtgelb, eine eigne fanft in das Weiß auf der Mitte des Unterleibes verwa⸗ ſchene Farbe. Die untern Flaͤgelfedern waren nicht roth. ſondern weiß mit gelblichen Spitzen. Dieſer Vogel hatte ein ganz beſonders auffallendes Anſehen.“ Wer erkennt hierin nicht meinen im 1 S. 972 und 973 beſchrie⸗ 1 * 203 benen Turdus Seyffertitzji.,, Hier haben wir alſo das zweyte Exemplar 1955 höchſt feltenen Vogels, a aber nicht, wie Herr Naumann glaubt, eine Ausartung von Turdus iliacus ſeyn kann. Denn 1) iſt er großer, an Schnabel und Gliedern ſtaͤrker, 2) von Farbe ganz anders, 3) in der Zeichnung regelmaͤßig, wie man aus den Beſchreibungen beyder Vogel leicht erkennt, und 4) von ganz anderm Schaͤdelbau. Tur ac hat einen hinten buckelartig und ungewöhnlich erhoͤhten Schädel — bey einem ihm ſehr verwandten und in der Zeichnung vollig ahnlichen Vogel, meinem Turdus subi- Jiacus, iſt er niedrig; — Turdus Seyffertitzii hingegen zeichnet ſich durch einen ſanft gewoͤlbten, hinten kaum merklich erhabenen Schädel auf den erſten Blick aus, und. Deurkundet ſchon durch ihn feine Artverſchiedenheit von Turdus iliacus. Dieß wird hinreichen, um Seyffertitzens Droſſel das Buͤrgerrecht zu ſichern. (Fortſetzung folgt.) Merkmale einiger japaniſchen Lurche, von Dr. H. Bote in ketzden. Das nun ſchon ſeit Jahrhunderten von den Japane⸗ fen mit ſonderbarer Einfoͤrmigkeit durchgefuͤhrte Prohibitiv⸗ Syſtem, welches außer den Hollaͤndern alle Europäer von einigem Verkehr mit Japan ausſchließt, aͤußerte auch auf die Kenntniß der Naturerzeugniſſe dieſes merkwuͤrdigen Lan— des einen traurigen Einfluß, und ſo find, was insbeſondere die Zoologie anbelangt, nur dürftige Bruchſtuͤcke vorhan⸗ den, wo eine allgemeine Ueberſicht fuͤr die Kunde der geo⸗ graphiſchen Verbreitung der Thiere von groͤßter Wichtigkeit ſeyn würde. Jene Bruchſtuͤcke find wir faſt allein Kaͤm⸗ pfern / Bloch, Schneider, Thunberg Tileſius und neuerdings Herr Dr. Siebold ſchuldig und alle wurden, trotz ihres ungleichen Werthes, mit deſto größerem Danke aufgenommen, als ſeldſt in den hollaͤndiſchen Sammlun⸗ gen die Naturalien, deren japaniſcher Urſprung ſich mit Sicherheit nachweiſen laͤßt, nur ſehr ſelten ſind. Dieſem letzten Mangel wird der tege Eifer des Hn. Siebold, von einem beſonderen Auftrage der niederl. Regierung unter⸗ ſtützt, hoffentlich bald weſentlich abhelfen; aber dis jetzt duͤrfte wohl ſchwerlich je eine ſo reiche und gut erhaltene natuthiſtoriſche Sammlung von Japan nach Europa ges bracht worden ſeyn, als es diejenige iſt, welche mir ihr würdiger Beſitzer, Hr. Blomhoff, vor kurzem mit ſeltner Bereitwilligkeit durchzuſehen erlaubte, und aus der ich es der Wiſſenſchaft ſchuldig zu ſeyn glaube, dasjenige zu be⸗ ſchreiben, was mir eine beſchraͤnkte Zeit genauer zu un⸗ terſuchen gestattete. pe Hr. Bl. bekleidete in Japan uͤber 10 Jahre lang den wichtigen Poſten eines Directors der holländiſchen Nies derlaſſung auf Decima und verwandte wahrend dieſes Zeitraums die Stunden der Muße, um die moͤglichſt ge⸗ naueſten Nachrichten über den phyſiſchen und politiſchen Zuſtand dieſes Reiches zu ſammlen. Seine mit dem mei⸗ ſten Fleiße zuſammengetragenen Handſchriften geographi⸗ ſchen, geschichtlichen und ſtatiſtiſchen Inhaltes wird er dem Turdus iliacus 204 Publicum hoffentlich nicht lange vorenthalten, aber ohne finn near zu ſeyn, untetlleß Hr. Bl. nicht, Br von japanifhen Naturalien zuſammenzuraffen, was bie Umſtaͤnde erlaubten, und nur der Mangel eines paſſenden Locals verhinderte ihn bis jetzt, dieſe naturhiſtoriſchen Scyäs tze ſo vortheilhaft aufzuſtellen, als es fuͤr die Erleichterung des Studiums derſelben wuͤnſchenswerth iſt. * Die genauere Unterſuchung der zu beſagter Samm⸗ | lung! gehörenden und gleich näher) aufzuzählenden japaniſchen Lurche, mußte fuͤr mich um ſo anziehender und lehrreicher ſeyn, als mich kurz zuvor die fuͤr ein Kupferwerk beſtimm⸗ te Beſchreibung der von dem ſel. Ruhl und van Saſſelt auf Java geſammelten Arten anhaltend beſchaͤftigt hatte. Unter ihnen mehrere zu finden, die zugleich auch auf einer der Sundainſeln einheimiſch ſind, war fuͤr mich ſo uͤber⸗ raſchend, daß ich ruͤckſichtlich ihrer eine irrige Angabe des Vaterlandes vermuthete, bis mich Hr. Bl. durch die Art ih⸗ ter Aufbewahrung uͤberzeugte, daß eine ſolche Verwechſelung nicht ſtatt gefunden habe. Schon fruͤher hatte ich Gele⸗ genheit in Erfahrung zu bringen, daß einige africaniſche Schlangenarten zugleich am Cap der g. H. und an der Kuͤſte von Guinea, oder hier und in Aegypten einheimiſch ſind, und von einer aſiatiſchen ſah ich Exemplare von Cey⸗ lon, von dem Continent von Indien und von den Philip⸗ pinen, die ſich vollkommen gleich waren; aber die ſelben Arten von Lurchen zugleich auf den Sundainſeln und auf Japan zu finden, bleibt um ſo viel auffallender, als das Clima dieſes Landes im Weſentlichen mit dem des ſuͤd⸗ lichen Europa uͤbereinkommt und Japan nicht allein mit Europa, ſondern ſelbſt mit dem noͤrdlichſten Aſien, Thier⸗ arten gemein hat; * nur die bedeutende Höhe manchet ja⸗ „Schon Hr. Dr. Sebold (de hist. nat, in Japonia statu etc. p. 13) führt unter den japaniſchen Voͤgeln unſeren europaͤiſchen Seidenſchwanz (Bombyciphora garrula T e m.) auf, und da Hr. Bl. mehrere Balge dieſer Vogelart mit⸗ gebracht hat, ſo kann ich mit Beſtimmtheit verſichern, daß er ſich in dieſer Angabe keineswegs irrte. Es wird durch dieſe merkwürdige Thatſache faſt mehr als wahr⸗ ſcheinlich gemacht, daß die zahlreichen von Zeit zu Zeit in Europa erſcheinenden Schwarme jenes Vogels aus dem Oſten oder N. Oſten und keineswegs aus dem Norden des großen Continentes zu uns kommen; doch konnte Hr. Bl. mir keine Auskunft daruͤber geben, ob der Seidenſchwanz in Japan Stond⸗ oder Zugvögel ſey, und auch er. Ste bold ſchweigt daruͤber. Eben ſo iſt die bisher fuͤr rein europäifh gehaltene Emberiza cia zugleich in Japan einheimiſch, und was mehr in Verwunderung ſetzen dürfte, daſſelbe Land hat mit Kamſchatka den Accentor calliope gemein. — Beylaͤuſig geſagt, bildet der von Sn. Dr. Siebold unter dem Namen Bombyciphora japonica aufs gefuͤhrte Seidenſchwanz, allerdings eine eigene, weder mit der unſrigen noch der nordamericaniſchen zu verwechſelnde gleichſam in der Mitte ſteht; auch Art zwiſchen denen ſie | don ihr befigt Hr. Bl. eln Exemplar in feiner Samms lung. — Bildung des Schnabels und der Fuße, ſo wie Totalhabitus ganz wie bey garrula; Größe um etwas geringer. Ganze Länge 7“ 2“ pariſ. M. Schwanz 21% Fluͤgel 311’; Tarsus 7% Schnabel vom M. W. 9% von Stirn 5““, Loch an der Baſis 2½““ breit 4“ Gefieder und Zeichnung im Ganzen wie bey garrula, b. h. von ei⸗ nem zarten roͤthlichen Grau; Kopf nebſt Haube mit leb⸗ haft caſtanienbraunem Anfluge, Kinn und Halfter ſam⸗ u . —— 205 N vaniſcher Gebirge ſcheint einen Theil dieſet Schwierigkeiten zu heben. 6 5 ö Nachſtehend folgt in ſyſtematiſcher Ordnung die Auf zahlung det faͤmmtlichen mir bekannt gewordenen japani⸗ ſchen Lurche, von denen die meiſten bisher unbeſchriebene Arten ſind. ’ 201. 2 1 1 1 aitsuhde A. Saurier. 1. Tupinambis bivittatus Ku Diagn. Tupin. — naribus lateralibus, rotundis, rostet ‚apici quam oculis propinquioribus; cauda he- miolia, supra compresso-carinata, carina biſida; supra fuscus infra stramineus, fasciis rostri tribus trans versis nigricantibus, infra interrup- tis, postorbitali unica longitudinali, trunco su- pra seriebus 5 — 6 macularum majorum mino- rumque alternis ornato; cauda annulata. Syn. Seba II. 32. 2 et 86. 2. Monitor elegant Cuv. R. A. II. p. 24. Monitor de Java ejusd. Ossem. foss. edit. 2. vol. V. P. II. p. 2688. — Kuhl Beyträge ꝛc. Pag. 125. n. 15. 60 4 Dieſer zuerſt von meinem fel. Freunde Kuhl richtig unterſchiedene Waran ſcheint die Mehrzahl der zum indi— ſchen Archipel gehoͤrigen Inſeln zu bewohnen; ich unterſuch— te außer vielen javaniſchen Exemplaren, im pariſer M. auch ein von den Philippinen uͤberſchicktes und ein anders von Rawak oder Voigion; Hr. Prof. Reinwardt fand ihn 3 auf Celebes und Hr. Diard auf dem Feſtlande von Cochin⸗ china. — Eine genauere Beſchreibung der Art nach allen Altersverſchiedenheiten habe ich in der ſich unter der Preſ⸗ ſe befindlichen Erpetologie de Java gegeben.“ — B. Gphidier. 2. Tropidonotus tigrinus m. N ‚ Toravebi (Tigerſchlange) Jap. har. gen. Dentes colubrini, maxillares posteriores — metſchwarz; große Deckfedern der Fluͤgel an der äußeren Falze breit pfirſiſchbluͤthenroth eingefaßt: von der letzten Farbe auch die Spitzen der rectrices 2 — 3 vom Ende U. durch ein eben ſo breites ſchwarzes Band von ihrer grauen Baſis getrennt; remiges grau mit ſchwarzer Spitze, die 2 erſtern hier ungefleckt, die folgenden 8 am äußern Rande der Spitzen mit kurzem weißem Randfleck; die 2 folgenden am Ende gerade abgeſtuzt, ungefleckt und die 4 letzten f ſtatt des weißen mit rothem Endfleck; unterfluͤgelſeite „grau; Unterbauch ſchwefelgelb, wie bey B. cedrorum Piüeill.; untere Schwanzdecken dunkel oder Farbe mit pur⸗ purrothem Anſtrich. — Von hornartigen Endſpitzen der remiges IId. ober der rectrices konnte ich keine Spur ent⸗ decken, welcher Mangel jedoch moͤglicher Weiſe nur dem Geſchlechte oder dem Alter zuzuſchreiben iſt. Aus Japan kuͤnſtlich in Metall nachgebildete Figuren ſchei⸗ nen zu bewähren, daß auch eine Art des Genus Lacerta Coy. auf, Japan popfommti Im Natur bag ſch ſie nicht geſehen. 206 caeteris mediocribus, aequalibus multo longiores; caput a trunco distinctum, oblongo oyatum, an- tice, subtruncatum , rictu amplissimo; oculi me- diocres aut magni; scuta pilei novem, verticali atque superciliaribus longitudine aequalibus, illo quinquangulo oblongo; scutellis postorbitalibus tribus, mentalium paribus 2; truncus longus cylindricus; cauda corporis dimidia parte bre- vior, continua acuta; squamae imbricätae per series longitudinales dispositae, lanceolatae, om- nes aut plurimae carinatae; scuta abdominalia simplicia, arcuata, subcaudalia divisa. 5 Char. spec. Tropidonolus — oculis magnis, * cauda Yz scuto verticali lateribus subconcavis, loreo rhomm beo, gularibus 2; squamis trunci lanceolatis per series 19 dispositis, mediarum 17 caudaeque om- nibus carinatis; supra ex oli vaceo pallide fuscus suturis scutellorum marginalium superiorum; linea postorbitali maculisque dorsi quadruplici serie digestis, alternis, nigris; cervice albido » infra olivaceo albidus, scutorum abdominalium anteriorum nonnullis guttula nigra utringne no- tatis, mediis ibidem punctatis, posterioribus sub- caudalibusque obscuris, nigro marginatis aut tessellatis; 160 — 162 + 75 — 76. : Das Geſchlecht Tropidonotus zuerſt für einige ja⸗ vaniſche Arten von Dr. Kuhl von den et Nation 12 trennt und fuͤr welches unſer Coluber natrix Lin. und viperinus Daud. als Beyſpiel gelten konnen, bildet eine rein natuͤrliche Abtheilung, welche in allen Welttheilen reich an Arten iſt, die in den angegebenen generiſchen Kennzei⸗ chen mit einander uͤbereinſtimmen und ſich oft allein durch Farbenvertheilung von einander unterſcheiden. Dieſe Schlan⸗ gen ſind Amphibien im eigentlichen Sinne des Wortes und ſcheinen den Aufenthalt im Waſſer dem auf dem Lande bey weitem vorzuziehen; ſie leben von Fiſchen und Batrachiern. Der Tropid. tigrinus iſt fo nahe mit einer oſtindi⸗ ſchen Art verwandt, welche Hr. Prof. Gravenhorſt zuerſt unter dem Namen Coluber melanzostus * beſchtieben 1 f „unter großen Augen verſtehe ich ſolche, deren Durchmeſ⸗ for die Breite des Ruͤſſelſchildes übertrift. Sravenhorſt. (Vergl. ueberſicht des Linn. und anber . Syſteme S. 402). Die Diagnofe diefer Art, welche en Prof. Reinwardt in Java fand und Col. quinquefascia- ius nannte und der Hr. Prof. Swinderen ben Namen Wee e gab „wegen ihrer Aehnlichkeit mit dem ropidonotus vittatus (Col. vittatus Lin.) habe ich ge⸗ laubt ſo ſtellen zue müſſen: Tropid. melanzostus. — r. — oculis magnis, cauda ½, scuto verticali lateri- bus marginato, gularibus 2; squamis trunci lanceolatis per series 19 dispositis miediarum 15 carinatis; supra ex olivaceo pallide fnscus, linea infraorbitali et postorhi- tali, nec non vittis dorsalibus quinque nigris; scutis abdominalibus subcaudalibusque nigro marginatis; 129- 142 + 93 = 80, Varietas — supra nigro tessellata, Hr. Prof. Reinwardt ließ in Java eine dieſer Schlage nach dem Leben entwerfen, „0. Zeichnung ö welche er 207 hat, ober vielmehr mit beren varietas tessellata, welche man in der Erpetologia de Java ausführlicher bezeichnet finden wird, daß ich ſie anfangs dafuͤr nahm; die genauere Unterſuchung einer ganzen Reihe von Exemplaren bewies mie die ſpecifiſche Verſchiedenheit. f Die ganze Länge einer größeren beträgt 22“ 2½, wovon 10““ auf den Kopf kommen und 6“1““ auf den Schwanz. — Die Form der Kopfſchilder iſt im Weſentlichen ganz dieſelbe, wie bey den uͤbrigen Tropidonoten und es verdient nur noch bemerkt zu werden, daß 2 vordere Augencandſchildet vorhanden ſind, Randſchilder und auf jeder Seite der Hinterhauptsſchilder 2 fie begraͤnzende Tem: poralſchilder. — Die Schuppen des Rumpfes find lanzetfoͤr⸗ mig, dachziegelfoͤemig in 19 Reihen vertheilt, die der 15 mittleren Reihen ſcharf gekielt, die ſeitlichen glatt und die etwas breiteren mehr rautenfoͤrmigen Schuppen des Schwan⸗ zes, von denen man an der Urſprungsſtelle 9 — 10 Reihen zählt, ſaͤmmtlich gekielt; Hundert und ſechzig bis Hundert und zwey und ſechzig Bauchſchilder, nebſt fünf und ſieben⸗ gig bis ſechs und ſiebenzig Schwanzſchildern. Die Grundfarbe der oberen Theile iſt ein blaßes Oli⸗ venbraun, die der unteren ein unreines Weiß. Die Naͤthe der oberen Rand» oder Lippenſchilder find ſchwarz, gleich eis ner Linie, welche vom hinteren Augenwinkel kommend, ſich längs den Seiten der Hinterhauptſchilder hinzieht. Hinter dem weißlichen Ruͤcken beginnt eine 4fache Reihe ſchwarzer Flecken, welche die ganze Oberſeite des Rumpfes einnehmen und ſich auf dem Schwanze verlieren. Die Flecken der 2 mitt⸗ leren Reihe ſind groͤßer als die der ſeitlichen, oft eckig, nicht ſelten paarig verbunden, und die aller Reihen alternieren mit einander. Diejenigen Bauchſchilder, welche den hinteren Theil des Rumpfes einnehmen, ſind am hinteren Nande ſchwarz eingefaßt, wie bey Tropid. melanzostus auf mehr olivengrauem Grunde oder uͤberall ſchwarz gewuͤrfelt; daſſel⸗ de gilt von den Schwanzſchildern; die mittlern und vordern Bauchſchilder ſind heller von Farbe, von erſteren jedes zte oder ate ſeitlich mit einem ſchwarzen Punct bezeichnet und von den vordern endlich in ununterbrochener Reihe mehrere an derſelben Stelle ſchwarz getropft, wodurch auf jeder Seite ein aus ſolchen runden Fleckchen beſtehender Laͤngeſtreif ent⸗ ſteht. — Dieſes Kennzeichen, welches der verwandten Art abgeht, habe ich bey allen Exemplaren vorgefunden und nur Verſchiedenheit in der Zahl der Flecken bemerkt. Bey einem Exemplar z. B. nahmen fie das 6te bis Tate Bauchſchild ein, bey einem andern das Zte — 18te incl. u. ſ. w. — Noch iſt zu bemerken, daß bey juͤngeren Schlangen dieſer Art laͤngs dem Ruͤcken eine doppelte Reihe weißlicher Puncte vorhanden iſt, wie ſich dieß bey den meiſten uͤbrigen jungen Tropidonotdn zu wiederholen pflegt und wovon ich am a. O. bey Beſchrei⸗ dung der Tropid. chrysargus u. submiuiatus geredet haben. 3. Tropid. vibakari m. Fibakari et Firakbeti Jap. Diagn. Tropid. — oculis mediocribus, oauda ½%; sen- nebſt mehreren andern ſchoͤnen amphibiologifhen Abbil⸗ dungen, hoffentlich bald ans Licht geben wird, graͤnzt von 2 Schlaͤfenſchildern, die von einander getrennt f 208 © tellis postorbitalibus duobus, sentis oeefpitalibus po- ne mucronalis; scutellorum marginalium superiorum | 6to utrimque ad scutum occipitale usque prolongato; loreo altieri quam latum;. squamis lanccolatis per se- ries 19 digestis, mediarum ı5,-caudaliumque 7 cari= natis; supra rufo cinereus, dorso saturatiori, scutello- rum marginalium alborum suturis nigris, cervieisque maculis 2 albidis; infra stramineus, scutis abdominali- bus utrumque puneto nigro notatis; 144 + 68. Die Gegner der kleinen generiſchen Abtheilungen, wel che mir wiſſenſchaftlich die einzig haltbaren ſcheinen, ſuchen für ihre Anſicht wie ich glaube, vergebens ein triftiges Argu⸗ ment in der Behauptung, daß es uͤderall zu viele Uebergaͤnge gäbe, als daß an wahrhaft ſcharfe Gattungskennzeichen zu denken ſey; denn daſſelbe Argument laͤßt ſich mit viel größerem Rechte gegen die viele Arten umfaſſenden Genera anführen und gerade bey Annahme kleiner Geſchlechter wird in jedem Falle die Mehrzahl von Kennzeichen immer bald fuͤr das eine oder das andere Geſchlecht entſcheiden, unbeſchadet der ge⸗ wuͤnſchten Schaͤrfe. a b Der vorliegende Fall diene als Beyfpiel! Von allen bisher von mir unterſuchten Tropidonoten, deren Zahl ſich uͤber 20 belaufen wird, iſt dieſe neue japaniſche Art die einzi⸗ ge, welche ſtatt drey nur zwey hintere Augenrandſchilder hat, und es fehlt ihr alſo eines der unter den generiſchen auf⸗ geführten Kennzeichen. Dennoch trage ich keinen Augenblick Bedenken, fie zu den Tropidonoten zu rechnen, da alle uͤbri⸗ gen generiſchen Kennzeichen vorhanden ſind, und dieſe Aus⸗ nahme von der Regel ſehr wohl als ſpecifiſcher Character die⸗ nen kann, bis die Auffindung einer Reihe von Arten, die ihn theilen, eine neue Abtheilung noͤthig macht. Erweitert man dagegen die generiſchen Kennzeichen für ſolche Ausnahmsfaͤlle, wie es ſo oft geſchieht, ſo geht die gewuͤnſchte Schaͤrfe noth⸗ wendig verloren, und dafuͤr ließen ſich viele Beyſpiele an⸗ fuͤhren. 5 Nach mehreren von Hn. Bl. mitgebrachten Exemplaren zu urtheilen, ſcheint d. Tropid. vibakari keine bedeutende Größe zu erlangen. Das größte derſelben iſt nur 13 /“ lang, wovon 7“ auf den Kopf kommen u. 43‘ auf den Schwanz; der cylindriſche Rumpf hat in der Mitte 5“ im Durchmeſſer. Kopf etwas zugefpigt, hinten breit deprimiert; Augenbraun⸗ ſchilder und Wirbelſchild gleich lang, wie gewohnlich; die Hin⸗ terhauptsſchilder hinten eigenthuͤmlich zugeſpitzt, ſeitlich be⸗ werden durch eine ſchmale Verlangerung des Eten oberen Randſchildchens. Von den Schuppen der 19 Reihen, welche den Rumpf decken, ſind die der 15 mittleren Reihen ſcharf ge⸗ kielt und die ſeitlichen glatt; an der Schwanzwurzel zaͤhlte ich Reihen Schuppen, von denen die der 7 mittleren cariniert And; Hundert vier und vierzig Bauchſchilder und acht und ſechzig Paar Schwanzſchilder. x ' Die Grundfarbe der obern Theile iſt ein roſtbraͤunliches Aſchgrau, welches längs der Mitte des Ruͤckens in's Schwaͤrz⸗ liche zieht, die der unteren ein mattes Strohgelb; Lippen⸗ ſchilder weiß mit ſchwarzen Naͤhten, an jeder Seite des Hin⸗ terhaupts ein heller Fleck, und auf beyden Seitenraͤndern ie des Bauchſchildes ein ſchwarzer Punct. ens >: 209 4. Coluber puadr-iningatus mit? A en Vebi Jap. 5 11 1 2 — * * ... Char. gen. Dentes mediocres per series sex dispositi, Om r r * * 7 nes aequales; caput a trunco distinctum oblongo-ova- tum, antice obtusum, rictu amplissimo; oculi me- diocres aut magni; scuta pilei novem, verticali atque superciliaribus longitudine aequalibus latis, scutellis postorbitälibus duobus, menlalium paribus 2; trun- cus longus, cylindricus, infra subplanus; cauda corpo- ris dimidia parte brevior, continua acuta; squamae imbricatae per series longiludinales dispositae, omnes aut plurimae laeves; scuta abdominalia simplicia u- ttrinque angulato-recurva, subcaudalia divisa. Char. spec. Coluber — rostro acutiusculo oculis mag nis, 27 cauda ½ ; scutis occipitalibus verticali longioribus; 1 pone truncatis, loreo rhombeo; squamis trunei rhom+ beis per series 19 dispositis, serierum mediarum 8 subcarinatis, caudae omnibus laeyibus; supra oliva- ceo-ceinereus, linea postorbitali vittisque trunci 4 ni- gris; infra olivaceo-albidus caudam versus fusco ne- bulosus, scutis in ipso angulo laterali pallidioribus, arte ascendente oliyaceis, ibidemque puncto fusco 150 a notalis; 194 17 84. a 170 a g 10 1 Nach Dr. Kuhl's in einem feiner von Java datierten Briefe enthaltenen Vorſchlage habe ich den Geſchlechts⸗ namen Coluber auf die groͤßeren Nattern beſchraͤnkt, wel— che man ihres Aufenthalts wegen Landnattern nennen koͤnnte, und die Kennzeichen, welche ſie mit einander ge— mein haben, genauer zu beſtimmen geſucht. — Zu ihnen gehört aus der Zahl der europaͤiſchen Arten Col. quadhili- neatus Lac., Col. scalaris Schinz, Col. flavescens Scop. und viridiflavus Lac.; die oben angegebenen Gattungs— merkmale ſind fuͤr ſie conſtant und paſſen zugleich auf eine große Menge auslaͤndiſcher Schlangen. Die Arten ſind wie in allen natuͤrlichen Geſchlechtern oft ſchwer von ein: ander zu unterſcheiden und weichen auch in der Zahl der Bauchſchilder wenig von einander ab, welche meiſtens 200 KRA nen nn 22 Lin man mm nn m u a en überſteigt, während fie ſich bey den Tropidonoten nie fo hoch beläuft... Die Uebereinſtimmung zwiſchen dieſer Art, der folgenden, dem Coluber quadrilineatus, dem scalaris u. dem radiatus Reinw. (Russel! Vol. II. pl. 42.) von Java, iſt ſehr groß; alle 5 bilden aber wohl gewiß Arten und kei— neswegs bloße Varietaͤten. Unſer Col. quadrivirgatus erreicht nach der Analogie zu ſchließen, wahrſcheinlich eine viel bedeutendere Groͤße, als ich fie bey den Exemplaren fand, die ich zu unterfur chen Gelegenheit hatte, und die ganze Laͤnge des groͤßten derſelben betrug 26 ½“, die des Kopfes 1“ und die des Schwanzes 6½. Der Kopf iſt vorn mehr zugeſpitzt als bey Col. quadrilinealus, aber feine Bedeckung im Weſent⸗ lichen dieſelbe; jedoch ſind die Hinterhauptsſchilder anſtatt zugeſpitzt zu ſeyn, hinten breit und gerad abgeſchnitten und ſeitlich von 3 Schlaͤfenſchildern begraͤnzt; Zuͤgelſchild rhombiſch; 2 hintere und 2 (nicht 3) vordere Augenrand— childer; % Randſchilder; 19 Schuppenreihen, wie bey qua- drilineatus, von denen wie bey dieſe Art, die 7—9 mittle⸗ ren gekielt find; aber alle rhombiſch und nicht ſchmal lan⸗ Iſis 1826. Heſt U, — 210 zetföemig , wie bey quadrilineatus’; die Schuppen des Schwanzes find befonders breit und ſaͤmmtlich ungekielt, waͤhrend ſie bey jener Art zum Theil gekielt ſind. Die Zahl der ſeitlich ſtumpfwinklig gebogenen Bauchſchilder bes traͤgt Hundert und vier und neunzig, und die der paarigen des Schwanzes vier und achzig. Alle oberen Theile dieſer Schlange ſind olivengruͤnlich grau und die unteren gelblich weiß mit olivengrauem Anſtrich, der nach hinten zunimmt und in's Wolkige uͤbergeht. Ein ſchwarzer Strich verlaͤuft von dem hintern Augenrand zum Mundwinkel, und 2 Streis fen von derſelben Farde nehmen oben jede Seite des Rum— pfes ein. Die Unterfeite des Kopfes, nebſt den Randſchil⸗ dern und den vorderen Bauchſchildern ſind ziemlich rein weiß, und dieſelbe Farbe nimmt auf jedem Bauchſchilde die ſcharfe Kannte ein, welche den horizontalen Theil von dem aufſteigenden trennt; letzterer iſt dunkelelivenfarben mit ſchwaͤrzlichem Fleck. 5. Coluber elimacophorus m, Diagn. Col. — rostro acutiusculo, oculis mediocribus, cau- da ½ ; scutello lorco rhombeo, longiori quam altum, orbitalibus anterioribus 3; seulis oecipitalibus pone truncatis; squamis subangustis lanceolatis per series 21 disposilis, mediarum 9 subcarinalis, caudae omni- bus laevibus; supra olivaceus linea ab oculo ad an- gulum oris produola, quadratis dorsi medii serie con- tinua dispositis fuscis, nigro marginatis; cesvice la- teribusque nigro siriolalis; infra olivaceo-albidus, scutis abdominalibus anterioribus immaeulatis, me- diorum trunci 3lio quoque ad latera punctalis, cae- terisque fusco nebulosis; 250 — 255 + 104 — 106. Ganze Länge 2(5½ ““; Kopf 11“ Schwanz 6½“; Höhe des Rumpfes 9“, Breite 6"'. Kopf zugeſpitzt, wie bey Col. quadrivisgatus und scalaris Schinz; Augen von mittlerer Größe; unter dem größeren vorderen Augenrand— ſchild noch 2 kleinere; Schuppen ſchmal lanzetfoͤrmig, auf dem Rumpfe in 21 Reihen vertheilt, von denen die der 9 mittleren ſchwach gekielt ſind; die des Schwanzes ſaͤmmt— lich glatt. Zweyhundert dreyßig bis zweyhundert drey und dreyßig Bauchfchilder, nebſt Hundert und vier bis Hundert und ſechs Paar Schwanzſchildern. 5 Die Vertheilung der Farben it bey dem Exemplare, welches ich der Diagnoſe zum Grunde gelegt habe, fol— gende: Alle obern Theile ſehr hell olivengrau; Scheitel dunkler gewoͤlkt; hinter den Augen ein ſchwarzer Strich; Nacken und Seiten des Koͤrpers fein ſchwaͤrzlich geſtrichelt; laͤngs der Mitte des Ruͤckens eine Reihe ziemlich regelmäs ßer, dunkelbrauner, ſchwarzgerandeter Vierecke, theils ge— trennt, theils verbunden; Kehle und vordere Bauchſchilder weißlich ungefleckt, von den folgenden bis gegen die Mitte des Rumpfes reichenden jedes Zte am aufſteigenden Theil mit ſchwaͤrzlichem Punct und die übrigen auch in der Mite te punctiert; die untere Schwanzſeite nur an den Seiten— tändern der scuta ſchwach gefleckt. — Dieſelbe Zeichnung iſt wahrſcheinlich bey juͤngeren Schlangen dieſer Art, wie bey allen übrigen mir bekannten, deutlicher und ſchaͤrfer abgeſetzt, bey 2 oder 3 groͤßeren Exemplaren hingegen fand ich die leiterartige Zeichnung des Ruͤckens undeutlich oder 14 SER faft ganz verlofhen auf einfarbig dunkel olivengrauem Grunde, gerade wie es ſich mit Colub. scalaris verhält, bey dem wenigſtens die Querbaͤnder des Ruͤckens mit dem Alter ganz verſchwinden.“ 6. Coluber geminatus Oppel (Mus. Paris.) Erpetologie de Java pl. 20. Diagn. Coluber — oculis midioeribus, cauda ½; scuto loreo rhombeo, verticali hexagono, oceipitalibus pone angustis; squamis rhombeis laevibus per series 18 disposilis; supra e badio fuscus, collari fasciisque 2 longitudinalibus rubicundo pallidus, sculis abdomi- nalibus puncto fusco utrinque notalis; 164— 163 + 195 — 105. Eine ſehr fhon und regelmäßig gezeichnete Natter, welche zueeſt von Hn. Leschenault de la Tour, ſpaͤter von Kuhl und van Haſſelt auf Java gefunden wurde, und wie aus Hr. Bl. Sammlung hervorgeht, auch in Japan einhei— miſch if. In dem a. g. Werke habe ich außer der Abbil— dung der Art eine ausfuͤhrliche Beſchreibung derſelben gege— ben; fie ſcheint nie eine bedeutende Größe zu erlangen, oder alle 4 von mir unterſuchten Exemplare waren noch jung. 7. Coluber conspicillatus m. Torakoetie-nawa Jap. Diagn. Coluber — rostro obtuso, oculis parvis, cauda ½; scuto verlicali lato quinquangulo superciliaribus lon- giori, oceipitalibus pone truncatis; scutello orbitali anteriori uno, infra orbitalibus nullis; loreo parvo; squamis laevibus angustis, pone rotundatis per series 21 dispositis; suprarusescens, fascia nares inter trans- versa, altera verlicis per oculos ad oris angulum pro- ‚ducto, occipitis triangulo pone aperto, linea cervicis recta, viltis dorsi transversis multis, laterumque ma- culis crebris nigris; infra albido nigroque tessellatus; 219 + 68. Die zum Theil unauflöstihe noch in den amphibio— logiſchen Werken herrſchende Verwirrung if vorzuͤglich mit daraus entſtanden, daß man fruͤher die Natur für viel Ars mer an Arten hielt, als ſie es wirklich iſt und daß man noch weniger durch vielſeitige Erfahrung belehrt, gefunden hatte, daß es ihrer in der Regel eine ganze Reihe gibt, die ſich nur durch ſchwer aufzufindende Merkmale von ein⸗ ander unterſcheiden. Dieſe Wahrheit laͤßt ſich auch auf eine Reihe von Nattern anwenden, welche man bisher un— „ Coluber scalaris' (Meiffrenii Mus. Paris.) unterſcheidet ſich außer der in der Ueberſetzung des regne animal von An. Prof. Schinz angegebenen Farbenvertherlung noch durch die ſehr ſchmalen vorderen Stirnſchilder, das mit ſpitzem Winkel weit auf die Haube verlängerte Ruͤſſelſchild, das länglich ſchmale Zuͤgelſchild und die Zahl der Bauch- und Schwanzſchilder (214 + 61). Der Kopf ift auch an biefer Art vorn zugeſpitzt und die Hinterhauptsſchilder ſind wie bey den 2 beſchriebenen Arten hinten grad ab eſchnitten. Wegen des Col. radiatus Reinw. muß ich auf Russell und die Erpetologie de Java verweiſen. — 210 ter dem Namen Col. bippoerepis Lin. verwechſelte und bie in der That einander ſelbſt rückſichtlich der Farbenverthei— lung fo taͤuſchend gleichen, daß nur die forgfältigfte Unter— ſuchung derſelben gegen Irrthum ſchuͤtzen kann. Das nie, derlaͤndiſche Reichsmuſeum zu Leyden beſitzt 3 dieſer Nat⸗ tern aus dem noͤrdlichen Africa „von denen Linne's Colub. hippoerepis Mus. Ad. Fried. I. t. 16 f. 2. die gemeinſte iſt, | eine 4te ebenfalls africaniſche Art iſt ven Hn. Savigny (Rept. d’Eg. pl. IV. f. 3.) abgebildet, eine ste braſilianiſche von Hr. v. Spix Serp. tab. X. f. 2. (Col. bahiensis im Nachtrag für ſynonym von hippocrepis genommen) und als 6te kann dieſe neue japaniſche Art gelten. — Eine Monographie dieſer Nattern würde mich hier zu weit fuͤh ren, und ich glaube nur noch hinzufuͤgen zu muͤſſen, daß ich bisher vergebens nach einem generiſchen Kennzeichen für ſie geſucht habe, aus Mangel an Exemplaren, die ich haͤtte anatomiſch unterſuchen koͤnnen, und daß mir daher auch das Genauere ihrer Zahnbildung fremd iſt; auf jeden Fall werden ſie eine Unterabtheilung in der Gattung Co- luber bilden muͤſſen. ; Ganze Länge 15“. Laͤnge des Kopfs 7“ — des Schwanzes 25“ Durchmeſſer des Rumpfes 4“; Kopf vom Rumpfe wenig abgeſchieden, vorn ſtumpf, oben et⸗ was gewoͤlbt; Augen klein; vordere Stirnſchilder nur halb ſo groß als die hinteren; 2 ſchmale die Hinterhauptsſchilder auf jeder Seite begraͤnzende Schlaͤfenſchilder; zweybundert neunzehn Bauchſchilder und ſechs und achzig Paar Schwanz⸗ ſchilder; drey Paar Kehlſchuppen. — Grundfarbe oben hell roſtbraun; eine ſchmale ſchwarze Querbinde verbindet die beyden Naſenloͤcher und fest ſich von dieſen zu den Aus gen fort; eine 2te zwiſchen den Augen iſt von dieſen zum Mundwinkel verlängert; ſchwarze Flecken ſeitlich unter je⸗ dem Naſenloch, ein anderer unter dem Auge; den Hinter⸗ kopf zieren 2 in ſchraͤger Richtung auf dem Wirbelſchild zum hinten offenen Winkel verbundene Linien; im Nacken ein Längeſtreif, längs dem Rüden viele getrennte oft zick⸗ zackfoͤrmige Querbaͤnder und an den Seiten viele kleine rundliche Flecken, ſaͤmmtlich von ſchwarzer Farbe; Kehle weißlich ungefleckt, Bauch- und Schwanzſchilder ſchwarz und weißlich gewuͤrfelt. 8 Ich habe nur das beſchriebene Exemplar dieſer ſchoͤ⸗ nen Schlange geſehen, welches ſehr gut erhalten iſt und mir jung zu ſeyn ſcheint. f 75 8. Coluber vulneratus m. Kolasoe Kutinawa Jap. Diagn. Colüber — rostro obtuso, oculis medioeribus, cauda ”/, ; scuto verticali superciliaribusque longitu- dine aequalibus, latis, illo subcampaniſormi; loreo rhombeo; 'occipitalibus magnis pone truueatis; squa- * Diefe Art, welche mir auch von Hr. Geoffroy Rept. d'Eg. pl. 8. f. I. abgebildet zu ſeyn ſcheint, unterſcheidet ſich von den übrigen conſtant durch das Vorgandenſeyn von un⸗ teren Augenrandſchildern, welche ſich dem vorderen und hinteren anreihen. Syn. 1 od 213 vibus; supra totus ex olivaceo atio-fuscus, collo u- trinque witta-longitudinali albo nigroque varia albo- que marginata ornalo; scutellis marginalibus atque Sula stramineis; sculis abdominalibus anterioribus pallidis, caeleris caudam versus sensim saluratioribus, Punctis sanguineis cruentatis; cauda concolori; 200 + 84. 5 Totalform von Col. canus Lin.; ganze Länge 2’8'' 6"; Länge des Kopfes 11“; — des Schwanzes 7¼ “ö; Höhe des Rumpfes 8““ Breite deſſelben 7“; Kopf hinten breit 6’ vorne 2“ ſtumpf oval, wenig vom Rumpf abgeſchieden. Augen von mittlerer Groͤße; 2 vordere und 2 hintere Au— genrandſchilder; Wirbelſchild vorn breit hinten verſchmaͤ— lert, etwas glockenfoͤrmig; 2 die hinten gerade abgeſchnitte— nen Hinterhauptsſchilder randende Schlaͤfenſchilder; 19 Schuppenreihen des Rumpfs, von denen die der 8 — 9 mittleren ſchwach gekielt find; 10 Reihen Schwanzſchup— pen, nur einige derſelben ſchwach gekielt; zweyhundert Bauchſchilder und vier und achzig Paar Schwanzſchilder. Alle ern Theile, der Schwanz und die hinteren Bauch— ſchilder dunkelſchwarzbraun in's Olivenfarbige; Randſchil— der und Unterſeiten des Kopfs ſtrohgelb; vordere Bauch— ſchilder blaßbraͤunlich, die folgenden dunkler, mehr oder wes niger dicht beſpruͤtzt mit blutrothen Puncten. 9. Homalopsis molurus m. Char. gen. Deutes colubrini numerosi, angulo fere recto recurvi, maxillares aequales, postiei sulcali; palati- norum mandibulariumque antici eaeteris longiores; caput distinctum anlice depressum, rictu oris medio- cri; nares minutae, horizontales scutum nasale utrin- que unicum perforantes; oculi antici, paryi subhori- zontales convexi; pupilla rotunda; scuta frontalia duo parva aut unicum; mentalia parva; gula squa- mata; Iruncus cylindricus crassus, subtus scutis ab- dominalibus brevibus tectum; cauda tenuis corpore multo brevior, subtus scultis divisis, teeta, spec. Russell Ind Serp. II. 40. Seba II. 15. 3. Py- tion molurus Merrem, Coluber moluroides Schneid. hist. ampbib. II. p. 279. Col. schneiderianus Daud., Col. decipiens Oppel (Mus. Paris.) Col. oblutasus Reinwardt (Mus. Bat.). g Dr. Kuhl (Briefe aus Java) hat das Verdienſt zuerſt gezeigt zu haben, daß Colub. buccatus und monilis Lin, (horridus Daud. — viperinus Shaw, Echidna semifasciata Merr. etc) nicht bey den Nattern ſtehen bleiben koͤnne, fondern ein eignes-Geſchlecht bilden muͤſſe, wofuͤr er den Namen Homalopsis vorſchlaͤgt. Hr. Prof. Reinw. machte mich ſpaͤter darauf gufmerkſam, daß an denſelben Schlan— gen die hinteren Maxillarzaͤhne gefurcht ſind und vielleicht mit einer Gifidruͤſe in Verbindung ſtehen; endlich fand ich, daß die angegebenen Gattungskennzeichen eine ganze Reihe von Schlangen zukommen, welche ich in der Erpet. de Java genauer bezeichnet habe Die mir bekannten Homglopſis— arten leben vorzugsweiſe im Suͤßwaſſer, ſtehen gleichſam 7 7 214 in der Mitte zwifchen den Tropidonoten und der Familie der Seeſchlangen und naͤhren ſich wie es ſcheint, vorzuͤg⸗ lich von Fiſchen; es bedarf fernerer Nachforſchungen, ob ſie giftig find, Hr. Prof. Neinwardt hielt die Homal. monilis fuͤr gefaͤhrlich, Hr. Dr. Evers in Cleve, früher in Bata— via anſaͤßig, verſicherte mich das Gegentheil, ſowohl von dieſer Art, als von Hom. molurus und I. abr (Col. aer Oppel Mus. Paris., Erpet. de Java pl. 38). Was die vorletzte Art anbelangt, ſo iſt ſie bereits von Schneider ausfuͤhrlich und gut beſchtieben und eine Va- vietät derſelben von Ruſſell trefflich abgebildet. Daß ſie auch in Japan vorkommt, ſetzt die Sammlung Hr. Bl. 's außer Zweifel; haͤufig iſt ſie auf dem Continent von In⸗ dien auf den Sundainſeln und auf den Molucken, woher unſer Muſeum Hr. Prof. Reinwardt Exemplare verdankt. 10. Trisonocephalus Dlomhofil m. Hunamamousi Jap. Diagn. Trigon. — capiie latissimo, rostro resimo, oculis Parvis obliquis, pupilla perpendiculariter oblonga, cuuda tenui / ; scutellis frontalibus tribus anguslis, marginalibus; verticali hexangulo, rostrali perpendi- euları campaniformi; fossalibus anterioribus 2, posle- rioribus 3, his simul ante-orbitalibus; orbitali posele- riori uno parvo, inferiori uno longissimo ; Occipila- libus pone rotundatis, squamis acutissime carinatis truuci per series 21, caudae (ad basin) per series 14 distributis; gularibus Jaevibus; supra obscure oliva- ceo-fuscus, fascia lata, albido marginata ab oculo utrinque ad oris augulum producta nigra; dorsi ma- CV ! scutellis aceo - pallidis; scutis abdominalibus subcaudalibusque nigro rosaceo- que tessellatis cauda subtus apice rubicunda, squama apicis coniformi aculissima, subtus canaliculata; + 45. Die Section der Giftſchlangen mit bildet gleich der der Vipern ER Reihe Annen ne tur ſcharf geſchiedener Geſchlechter; ich laſſe nach Dr. Kuhl's Vorſchlage den Namen Trigonocephalus den Arten ohne Klapper und mit getheilten Schwanzſchildern, deren Scheitel mit Schildern bedeckt iſt, und nenne die mit ge⸗ ſchupptem Scheitel nach Merrem und Sr. Durchl. dem Prinz von Wied Cophias. Zu der letzten Gattung gehören alle ſuͤdamericaniſchen und einige aſiatiſche Arten, zu der letzten außer einer nordamericaniſchen nur afiatifche, 142 Der Trig. Blomhofii gehört zu den nächtlichen" Arten mit laͤnglicher Pupille und, ſteht unter den mir bekannten dem javaniſchem Trig. rhodostoma Reinw. Russell II. pl. 21 am naͤchſten; ich ſah nur ein Exemplar deſſelben. Ganze Länge 111,6“ — des Kopfes." ar des Schwanzes 3” 1"; Kopf hinten breit 10° vorne 2“ hinten hoch 7’, — vorne 4”; Durchmeſſer des Rumpfes an der dickeſten Stelle 11“ Rüffel aufgeworfen, Ruͤſſelſchild daher perpendicular; 3 kleine vordere Stirnſchilder langs dem Schnauzenrande in einer Reihe liegend, das mittlere am 215 kleinſten; 2 vordere, 3 hintere Grubenrandſchilder, die Ieks teren zugleich vordere Augenrandſchilder; ein hinteres kleines Augenrandſchild und ein unteres, welches lang und ſchmal iſt; Wirbelſchild ſo lang als Augenbraunſchilder, Hinterhauptsſchil— der hinten abgerundet, ſeitlich von Schuppen begraͤnzt, aber über dem letzten oberen Randſchilde 3 große eckige Schlaͤ— fenſchilder; %,, Randſchilder; ein Paar Rinnenſchilder, ſcharf gekielt; Schuppen lanzetfoͤrmig mit abgerundeter Spitze, ſcharf gekielt; 21 Reihen auf dem Rumpfe, 11 auf dem Schwanze; Hundert zwey und vierzig Bauchſchilder, nebſt fuͤnf und vierzig Paar Schwanzſchildern; die kegel⸗ foͤrmige Endſchuppe des Schwanzes ungewöhnlich lang und ſpitz, unten gefurcht. Obere Theile des Kopfes, Rumpfes und Schwanzes dunkel olivenbraun; Lippen roͤthlich weiß; ein breites ſchwar— zes weißlich gerandetes Band erſtreckt ſich vom Auge zum Mundwinkel, und laͤngs dem Ruͤcken und dem vorderen Theil des Schwanzes verläuft eine Reihe großer ſchwaͤrzli— cher, ſchwarzgerandeter Flecken, welche zum Theil getheilt find und dann mit einander alternieren; Unterſeite des Kos pfes weißlich, alle Bauch- und Schwanzſchilder roͤthlich weiß 197 ſchwarzgewuͤrfelt; die Spitze des Schwanzes unten roth. > 11. Molge pyrrhogaster m. Es ift faſt bey keinen andern Lurchen, außer den Schildkroͤten, ſo noͤthig zur Unterſcheidung der Arten, ihre ſaͤmmtlichen Altersverſchiedenheiten zu kennen, als bey den Molchen, und ich wage daher auch von dieſem japaniſchen keine Artkennzeichen zu geben, da ich ihn nur im halb— wuͤchſigen Zuſtande geſehen habe. In dieſem gleicht er ſehr der Molge palustris aus derſelben Lebensperiode und ohne ſein Vaterland zu kennen, wuͤrde ich ihn fuͤr eine bloße Va— rietaͤt deſſelben gehalten haben. i Ganze Länge eines Exemplars 3“, wovon 1.9“, auf den Schwanz kommen; eines anderen 3“ 10% — des Schwanzes 1“ 9°, Form des Kopfes, Körpers und Schwan— zes ganz wie bey palustris. Alle obern Theile dunkel— ſchwaͤrzlichbraun mit kleinen Puſteln dicht beſetzt; Ruͤcken— ſtreif wulſtig, faſt glatt, gelblich; untere Seite des Koͤr— pets und Schwanzes feuerroth, beſonders der Bauch reich— lich beſetzt mit runden ſchwarzen Flecken. Houttuyu's Sala- mandra japonica oder Thunberg’s Lacerta japonica, von der ich im ethnographiſchen Mufeo im Haag mehrere in Erz nachgebildete Figuren ſah, ſcheint der Art nach voͤllig ver— ſchieden zu ſepn. 12. Bufo praetextatus m. Vitikairu, et Fikikojeru et Nakfudo Jap. Diagn. Bufo —- rostro porcato, poreis oboslelis, paroti- dibus mediocribus, palmis fissis plantis basi palına- tis; corpore toto verrucoso, verrucis superioribus magnis, inferioribus parvis; supra livido-fuscus, sub- tus flavescens nigro dense marmoratus; femoribus fas- olis nigricantibus yarlis; trunci vitta laterali lata, ab *. — 8 f 216 oculo utrinque ad femur prolongata aträ supra albi- do late marginata. Die Kroͤten mit hervorſtehenden bis auf den Scheitel verlängerten Schnauzenleiſten nach dem Typus von Bufo agua, scaber u. ſ. w., von denen Merrem mehrere unter dem Namen Bufo marinus mit einander verwechſelte, bil» den eine eigne an Arten reiche Abtheilung, zu der auch d. Bt. praetextatus gehoͤrt. 8 Dieſe Kroͤte iſt, wie mich Hr. Bl. verſicherte, haͤufig in Japan und ſelbſt in den Haͤuſern von Nangaſacki nicht ſelten. Sie ſcheint eine bedeutende Groͤße zu erreichen, und das größte von mir unterſuchte Exemplar gibt infos fern dem ausgewachſenem Bufo agua D. wenig nach. Vorderzehen frey, Hinterzehen an ihrer Wurzel mit ſchmaler Schwimmhaut verſehen; Leiſten der Schnauze von derſelben Form, wie bey B. agua, aber weniger ſcharfran⸗ dig; Hinterhauptsdruͤſen (Parotiden) nach Verhaͤltniß nicht ſehr entwickelt; die obere Seite des Koͤrpers uͤberall mit großeren, die unteren mit kleinern Puſteln beſetzt. Farbe oben lividebraun, unten gelblich weiß, uͤberall, ſelbſt auf der Unterſeite der Schenkel dicht ſchwarzmarmoriert; längs den Seiten des Kopfes und Rumpfes von den Augen an ein breites ſchwarzes Band, welches dem Ruͤcken zunaͤchſt von einem faſt eben fo breiten weißlichen begraͤnzt wird; „Kies fertaͤnder ſchwaͤrzlich marmoriert. I) Trentepohl 0 Revisio critica generis Ichneumonis, II. Divisio tertia.: Abdomine bicolore. No. 32. Ichneumon sputator Fabr. I. niger thorace immaculato, abdominis seg- mento secundo tertioque rufis. Long. lin. 6%. La- tit. lin. 10 P. Germania, Fabr. Syst. Piez. 66. 61. Ent. syst. 2. 155. 81. Panz. Fn. Germ. 19. tab. 20. 2 L. Jurine N. M. de cl. les Hym. 110 & Desc. Antennae porrectae nigrae, in medio al- bo-annulatae. — Caput atrum; dlypeus apice duo- bus punctis lateralibus impressis. — Nucha atra. — Thorax ater, immaculatus, parum nitidus. — Ab- domen petiolatum, atrum: petiolo in medio apice puncto ferrugineo; segmento 2. 3. obscure ferrugi- neis; reliquis immaculatis, atris. — Venter ut ab- domen coloratus. — Alae hyalinae dilute parum fuscae, nitidae: stigmate minori, testaceo, nervisque omnibus fuscis. — Pedes obscure ferruginei: coxis a- tris puncto supra albido; trochanteribus atris; ‚fe- moribus nigris, tibiis posticis apice et tarsis posticis nigris. a 5 In Fabr. museo praeter descriptam tria quo- que specimina in omnibus descriptae simillima sunt. 217 Adu. (Panzer ſig. e. J. est accuratissima, tarsi vero anteriores nigri, qui in musei vero specie ob- scure ferruginei sunt.) No. 35. Ichneumon culpätorius Fabr. I. scutello flavicante, thorace immaculato, ab- dominis segmento secundo tertioque ferrugineis. Long. lin. 4%, Latit, lin. 7. 2. Germania. | Fabr. Syst. Piez. 55. 7. Ent. Syst. 2. 153. 5. Linn. Syst. nat. 2. 951. 6. edit. XIII. 5. 2675. 6. Fn. Sv. 1585. L. Jurine N. M. de cl. les Hym. p. 109 8. + - Desc. Antennae porrectae nigrae in medio al- bo- annulatae. — Caput totum atrum. — Nucha atra. — Thorax ater immaculatus parum nitidus scutello albido. — Abdomen petiolatum, atrum: seg- mento 2, 3. obscure ferrugineis, reliquis immacula- tis, atris. — Venter ut abdomen coloratus, — Alae hyalinae, parum pallide fuscae, nitidae, stigmate testaceo nervisque omnibus fuscis, — Pedes: coxis atris puncto supra albido; trochanteribus atris; pe- des antice femoribus nigris apice obscure ferrusi- neis, tibiis et tarsis obscure ferrugineis externo late- re nigris; posteriores toti nigro - fusci. In Fabr. museo praeter descriptam duo quoque specimina in omnibus descriptae simillima sunt, li- neola tantum sub alis albida et tibiis omnibus basi obscure ferrugineis. — Adn. (Haec species omnino praecedentis aflı- nis, ita ut utramque unam et eandem speciem, scu- tellumque album in hao specie solummodo feminae signum habendum esse, credam, cum de generis differentia nihil accuratius dicere possum. Cl. Juri- ne in libro suo: antennas maris in hac specie totas nigras esse, dicit, quod quidem, si verum, meam sententiam refutaret.) No. 54. Ichneumon erispatorius Fabr. I. scutello albo, thorace immaculato, abdomi- ne luteo apice nigro. Long. lin. 5½ . Latit. lin. 9. Europa. 7 ; Fabr. Syst. Piez. 56. 11. Mantissa ins. 261. 16. Linn. Syst. nat. a. 951. 11. edit. XIII. 5. 2677. 11. Fn. Sv. 1588. Desc. Antennae curvatae nigrae in medio di- lute ferrugineo - annulatae. — Caput atrum; orbita antice inter antennas et oculos et supra antennas nec non postice loco opposito angustissime ferrugi- nea; mandibulae nitidae, ferrugineae, basi nigrae; palpi ferruginei. — Nucha atra. — Thorax ater, immaculatus, parum nitidus, scutello flavicante. — Abdomen: petiolo basi atro apice ferrugineo; seg- Sſis. 1826. Heft I Ent. Syst. 2. 154. g. 218 mento 2. ferrugineo apice magis flavicante; 3. fer- rugineo basi nigro; 4. et 5. nigris; ultimis vix con- spicuis ferrugineis. — Venter: segmento 1. apice et 2. fla vicantibus; reliquis ferrugineis. — Alae hyali- nae, flavicantes; stigmate et radio ferrugineis, ner- visque ceteris fuscis. — Pedes: coxis atris puncto supra albido ; trochanteribus atris; pedes anteriores femoribus nigris apice dilute ferrugineis; tibiis basi albidis apice et tarsis dilute ferrugineis; postici: fe- moribus nigris, tibiis basi albidis apice et tarsis di- lute ferrugineis. a In Fabr. museo haec una tantum species est. Adn. (Hujus speciei phrasis specifica et descri- ptio in Fn. Sv. c. l. a Linneo accuratiores sunt, quam a Fabr., qui phrasin Linn. specificam false mutavit et descriptionem ipsam c. l. nusquam de- dit. Cl. Gmelin in edit. XIII. Syst. nat. phrasi Fabr. speciſica usus est. Num descripta species mas an femina sit, decernere non audeo. In Jurine libro haec species deest, hic vero recte ponenda.) No, 35. Ichneumon ereclorius Fabr. I. scutello albo, thorace immaculato, abdomi- nis segmento secundo tertioque ruſis. Long. lin. 6 ½. Latit. lin. 11. Europa bor. Fabr. Syst. Piez. 65. 56. Ent. Syst. suppl. 22 1. 65. L. Jurine N. M. de cl. les Hym. p. 109 &. Desc. Antennae porrectae nigrae. — Caput a- trum subtilissime plumatum; oculi antice pallidio- res; mandibulae nigrae in medio ferrugineae, niti- dae. — Nucha atra. — Thorax ater, nitidus, im- maculatus scutello albido, — Abdomen nitidum: petiolo nigro; segmento 2. 3. ferrugineis; 4. atro, a latere utroque ferrugineo; reliquis atris. — Ven- ter ut abdomen coloratus. — Alae hyalinae, parum fuscae fere limpidae; stigmate nervisque omnibus fuscis. — Pedes: coxis atrıs puncto supra .albi- do; trochanteribus nigris; femoribus ruſis, ti- biis albidis posticis apice fuscis, tarsis pallide fuscis. In Fabr. museo praeter descriptam duo quoque specimina sunt, quorum alterum in omnibus de- scriptae, exceptis pedibus, qui femora nigra habent, simillimum; alterum vero var, a species diversa mihi esse videtur, pau- lulum major enim long, lin. 7, latit. lin. 11; anten- nae curvatae nigrae. — Caput atrum; mandibu- lae atrae, nitidae, in medio ferrugineae. — Nucha atra. — Thorax ater proxime sub alis lineola et punctis duobus minutis albidis; scutello ipso et an- te scutellum lineola transversa flavicantibus. — Pe- des atri nitidi: coxis atris puncto supra albido; trochanteribus atris; tibiis anticis solis interno late- re parum fuscis. — Abdomen magis ovatum, niti- dum: petiolo nigro; segmento 2. 3. latissimis fulvo- 14 * 219 ferrugineis; reliquis nigriss — Venter ut abdomen coloratus. — Alae hyalinae, flavicantes, nitidae: stigmate ferrugineo nervisque omnibus fuscis. Ada. (Haec species est I. luctatorii quidem val- de aflinis, sed recte a Fabricio distincta, ut descri- ptio sequens quoque demonstrabit. Var. a est spe- cies, cujus habitus totus robustior, inter hanc spe- ciem et sequentem in medio apte collocari potest et femina esse videtur, quod terebra abdominis apice vix conspicua est.) 9 55 u No. 36. Ichneumon luctatorius Fabr. I. scutello albo, thorace maculato, abdominis sesmento secundo tertioque luteis. Long. lin. 6%,. Latit. lin. 11. Europa. | Fabr. Syst. Piez. 60. 29. Ent. Syst. 2. 141. 35. Linn. Syst. nat. 2. 951. 15. edit. XIII. 5. 2680. 13. Pn. Sv. 1590. Schaeffer Icon. tab. 244. fig. 6. (non 264 fig. 6.) Geoffr. Ins. 2. 347. 59. Ichneumon elegantulus Schrank Ins. austr, p. „361. n. 727. g L. Jurine N. M. de cl. les Hym. 109. 8. Descr. Antennae porrectae nigrae. — Caput a- trum; oculi antice pallidiores; orbita antice sub an- tennis flava; clypeus ater basi puncto utrinque fla- vo, cum orbita flava conjuncto; mandibulae atrae, nitidae, in medio ferrugineae. — Nucha atra. — Thorax ater ante alas lineola et in basi alarum ip- sa puncto, sub alis lineola scutelloque albidis. — Abdomen: petiolo nigro; segmento 2. 3. luteis, a- pice minime fuscis; reliquis atris. — Venter ut ab- domen: coloratus. — Alae hyalinae, pallide fuscae; stigmate obscure ferrugineo nervis omnibus fuscis. — Pedes: Coxis atris puncto supra albido; trochan- teribus atris; femoribus anterioribus nigris apice macula albida, posticis totis nigris; tibiis albidis posticis apice nigris; tarsis dilute fuscis posticis ni- gris. 2 ö a In Fabr. museo praeter descriptam quatuor quoque specimina sunt, quorum primum: Far. a in omnibus descriptae simillimum, tho- rax tamen sine puncto et maculis, pedumque color pro albido pallide ferrugineus. Secundum var. b. Antennae porrectae nigrae subtus dilute ferrugineae primo articulo subtus flavo. — Caput atrum; orbi- ta antice flaya; clypeus, labium superius, mandibu- lae et palpi flava. — Nucha lineola flava. — Thorax ater ante alas linea et alia sub alis, puncto in basi alarum ipsa scutelloque albidis. — Abdomen: pelio- 16‘ atro; segmento 2. et 3. flavis; 4. atro duobus punctis lateralibus basi flavis; reliquis totis atris, — Venter ut abdomen coloratus, — Alae Iıyalinae, pa- rum fuscae, nitidae: stigmate testaceo, radio flavo nervisque ceteris fuscis. — Pedes flavi: coxis atris 220 puncto supra albido; trochanteribus atris; femori- bus anterioribus supra macula nigra, posticis nigris, basi flavis; tibiis anticis nigris basi flavis; tibiis, posticis apice nigris et tarsis posticis fuscis, excepto primo articulo flavo, Tertium var. c in omnibus var. b admodum similis, minor tamen antennis totis nigris primo articulg subtus flavo. — Alis fere limpidis et sine lineola al- bida ante alas; cetera accuratissima ut in var. b; qQuartum 121° . ’ 4 var. d alia species et Ich. mediatorius quidem est. (comp. 50 Div. quart.) Adn. (Num inter has species una ex Nova Ze landia sit et quaenam? difficillime dictu est, quod punctum album sub alis, quod Fabricius speciei Novae Zelandiae in systemate tribuit, in nulla spe- cie, sed sub alis lineolam omnibus communem con- spicere potuerim. Descripta et var, a forte ex Nova Zelandia species sunt, quia in aliis mu- sei et omnibus meis speciebus abdominis seg-, mentorum 2. et 3. color non luteus et fere ferrugineus, sed sincere flavus est. Clypeus et la- bium superius flava una cum antennis subtus dilu- te ferrugineis generis differentias fortasse indicant. Citatio, ex Schrank Ins., quem librum non habeo, a Cl. Gmelin in Syst. nat. Linn. edit. XIII. est. Ci- tatio ex Geoffr, etiam eandem ob causam evolvere non potui. No. 57. Ichneumon flavatorius Fabr. 10 I. scutello albo fulvus antennis abdominisque ultimis segmentis atris. Long. lin. 8. Latit. lin. 14. Italia. f Er Fabr. Syst. Pitz. 220. 54. Panzer Fn. Germ. 78. tab. 12. F. et 100. tab. 12. P. Revis. critic. II. 66. 8 Schaeffer Icon. Ins. Ratis. tab, zo. fig. 14. Ichneumon ferrugineus Schrank austr. n. 697. (secund. Panzer.) 63. 46. Ent. Syst. suppl. Dese. Antennae porrectae nigrae primo articu- lo subtus fulvo. — Caput fulvum; oculi et stemma- ta nigra; orbita antice et postice, clypeus, labium superius flava; mandibulae flavae dentibus nigris; palpi flavi. — Nucha flava. — Thorax fulvus linea antica, puncto in basi alarum, scutello et linea transversa sub scutello flavis; Iineola sub alis fla va et sub hac alia nigricante; pleurae margo posterior et anterior utrinque sub alis flavi}; in angulo, quem lineae anticae in cervice conformant, puncto nigro; in dorso duae lineae longitudinales, inter se linea transyersa ante scutellum conjunctae, nigrae; regio dorsalis, in cujus medio scutellum flayum est, ni- gra et margine metathoracis usque ad locum, ubi petiolum incipit, utrinque linea nigra, in quarum 221 4 . conjunctione ante petiolum puncto albido. — Abdo- men petiolatum, fulyum: ultimis duobus segmentis nigris. — Alae hyalinae, flavo - micantes, nitidae, margine posteriore et interiore pallide fuscae: stig- mate testaceo et nervis omnibus fuscis. — Pedes fulvi: coxis fulvis puncto supra albido; trochanteri- bus fulvis; femoribus posticis apice nigris. In Fabr. museo praeter descriptam quatuor quo- que specimina sunt, quorum primum: var. a in omnibus descriptae simillimum, ulti- ma tamen tria pro duobus abdominis segmenta ni- gra, secundum var. b descriptae quoque simillimum, omnes vero thoracis partes, in descripta nigro - colora- tae, in hac varietate fulvae sunt; praeterea tria ul- tima abdominis segmenta hic etiam nigra, Tertium var. c a descripta in his diversum: Antennae porrectae nigricantes in medio albido - annulatae. Caput totum flavum. — Thorax ut in descriptione partes ejus nigrae vero pallidiores; abdominis tria ultima segmenta nigra. — Pedes ut in descriptione — color fulvus totius corporis est magis ruber. Quartum 5 var, d est in omnibus accuratissime ut var. c, sed femoribus posticis totis fulvis. Adn (Descriptam speciem et varietates a et b mares, ceteras duas variet. c. et d, in quibus tere- bra abdominis apice conspicua et antennae albo- annulatae sunt, feminas habeam., Cl. Panzer figu- rae c. l. accuratissimae sunt, femina tamen 100. tah. 12. minime una eademque species cum Joppa lutea Fabr. est, ut Panz, in Rev. crit. false notavit, sed Joppa lutea Fabr. in Syst. Piez. et in Entom. Syst, Ichneumon luteator Fabr. in museo Fabr. sub nomi- ne Iuteator inter generis Joppae-species adest. Haec igitur Joppa luteator seu lutea Fahr. est hujus spe- ciei admedum quidem aflınis, sed diversa et has ob differentias propria: minor long, lin. 5'%, Latit. lin, 8%. — Antennae porrectae basi fuscae, subtus ful- vae, in medio alho - annulatae, apice nigrae, pri- mo articulo toto fulvo. — Caput fulvum, sub an- tennis clypeus et labium superius impressjone, ut plerumque, inter se non separata sed contigua, con- vexa; oculi minimi et stemmata nigra; mandibulae bidentatae, nitidae, fulvae, dentibus nigris; palpi fulvi; anteriores quinquearticulati: articulo primo, secundo, tertio et quarto longitudine aequali, cylin- dricis, secunda tamen crassiore, quinto longiore, ſi- liformi, sub mandibulis adhaerentes; :posteriores, non conspicui sunt. — Nucha fulya. — Thorax ful- vus immaculatus. — Abdomen fulvum: petiolo lon- gius et angustius, quam in Ich. flavatorio; tribus ultimis-segmentis aterrimis, 5. immaculato, 6. apice et 7. toto albis. — Venter flayus: petiolo fulvo et tribus ultimis segmentis aterrimis immaculatis, api- ce terebra clarissima atra. — Alae hyalinae, limpi-, matis conspicere potui, 222 dae, nitidae, toto corpore respecto breves; nervo- rum alae decursu ut in gen. ichneumonis Familia prima Jurine; stigmate pallide testaceo et ner vis omnibus fulvis. Pedess coxis fulvis puncto minuto supra albido; trochanteribus fulvis; pedes anterio- res fulvi; postici fulvi; femoribus apice annulo et tibiis apice alio aterrimis, tarsis nigris excepto ar- ticulo primo fulvo. — Qua ex descriptione,accura- tissima diversitas ich. flavatorii Fabr. et Joppae Iuteae Fabr. facile intelligi potest,; quamquam Cl. Fabr. in palpis erravit; palpi enim anteriores non 'sexarti- culati sed quinquearticulati et quotquot, oculis ar- in omnibus ceteris Fahr. musei speciebus generis Joppae palpi anteriores quin- quearticulati et non sexarticulati, articuli vero ipsi longiores sunt, quod Cl. Fabricium in hoc vitium forte induxit. Omnium ‚Joppae specierum alae quo- que, ut in Ichneumonis Fam. 1. Jurine, sunt. Ci- talio ex Schrank austr., libro mihi deficiente, a Panz. in Rev. crit. est. 7 ein No. 58. Ichneumon arrogator Fabr. ‚I. ater abdominis segmento secundo tertioque fulvis, alis atris: macula costali testacea. Long. ſin. (ine capite) 10. Latit. Jin. 16. Italia. Fabr. Syst. Piez. 66. 65. Ent. Syst, 2. 159. ka; Desc. Antennae et caput hujus pulchrae spe- ciei (secundum Fabricium atra, immaculata) de- sunt. — Nucha atra. — Thorax aterrimns, imma- culatus. — Abdomen: petiolo atro; segmento 2. et 3. fulvis; reliquis atris, nitidis, — Venter ut abdo- men coloratus. — Alae nigrae, basi obscuriores: stigmate luteo nervisque omnibus atris. — Pedes a- tri: coxis puncto supra albido. ' 82 In Fabr. museo haec unica tantum species laesa. = No. 39. Ichneumon occisorius Fabr. I. scutello ſlavicante, thorace maculato, abdo- minis sesmento secundo basi, tertio toto, reliquis, apice flavis. Long. lin. 5%. Latit. lin. 10. Halae. Kilsae, , 42. 7741 \ Fabr. Syst. Piez. 61. 34. Ent. Syst. 2. 142. De Ichneumon marginatorius Panzer En. Germ. 73. tab. 14. Rev. Crit. II. 66. L. Jurine N. M. de cl. les Hym. 109. 5 Desc. Antennae porrectae nigrae primo articu- Io subtus fävo. — Caput atrum; oculi antice palli- diores, orbita sub antennis, clypeus, labium supe- rius et palpi flava; mandibulae nigrae nitidae, in medio flavae. — Nucha lineola flava. — Thakak ater linea ante alas et alia sub alis scutelloque flavis. — Abdomen: petiolo nigro; segmento 2. flavo apice li- fura magna lata nigra; 3. flavo in medio punctis pluribus trans versaliter positis; reliquis nigris, niti- dis, apice fascia angusta flaya. — Venter niger: seg- 223 f 2 mento 2. 3. flavis, duabus maculis lateralibus fer- rugineis. — Alae hyalinae, limpidae, nitidae, stig- mate fulvo et radio nigro, basi flavo, ceterisque ner vis fuscis. — Pedes flavo - fulvi: coxis atris puncto supra albido; trochanteribus atris; femoribus anterioribus basi et supra nigris, posticis totis ni- gris; tibiis posticis apice nigris. In Fabr, museo haec unica fantum species, Adn. (Panzer figura ex Fn. Germ. c. l. est ac- curatissima haec species nec vero, ut Panzer in Rev. crit. credit, Cryptus marginatorius Fabr.; puncta tamen nigra in segmento secundo Musei speciei fla- vo Panzer figurae desunt, et lineola transversa sub scutello, quam Panzeri figura habet, musei speciei deest, in ceteris vero Panz. figura est accuratissima. Riliae etiam speciem anno praecedente, in omnibus Fabr. musei speciei simillimam, legi. Cryptus mar- ginatorius in Syst. Piez. 76. 24., quem Panzer figu- ra citata delineasse credit, inter Cryptorum indivi- dua in museo Fabr. at longe alia species est minor enim longitudine lin. 3½, latit. lin. 3½. Caput a- trum; oculi antice pallidiores; facies sub antennis flava in medio linea löngitudinaliter nigra et supra antennas orbita utrinque anguste flava; labium su- perius convexum, porrectum, flavum apice mar- gine fusco; mandibulae flavae, porrectae, dentibus fuscis; palpi anteriores tenui, flavi (posteriores de- sunt). — Nucha atra. — Thorax ater in prothorace antice maculis duabus oppositis flavis, sub alis an- terioribus lineola minima scutello et linea transver- sa sub scutello flavis. — Abdomen subsessile, 'ova- tum, atrum, thoracis latitudine; segmentis 1. 2. apice linea latiori flaya, sequentibus 3. 4. 5. angu- stissime apice flavicantibus, ultimis totis atris. — Venter totus flavus petiolo nigro. — Alae hyalinae, limpidae, paulo irideae; stigmate fusco incisura pal- lidiore, radio fusco basin versus et radice flavican- te. — Pedes flavi:- coxis atris puncto supra flavido, posterioribus subtus quoque puncto flayo; trochan- teribus anterioribus flavis supra nigris, posticis totis nigris; tibiis posticis apice nigris; tarsis omnibus fusco-flavis. Quae descriptio, cum Ichn. oecisorü descriptione comparata maximam harum specie- rum: Ich. enim occisorii Fabr. musei seu Ich. mar- ginatorii Panz. F. g. c. l. et Crypti marginatorii mu- sei Fabr. diversitatem probabit. No. 40. Ichneumon ovator Fabr. I. ater thorace immaculato abdominis segmento secundo tertioque pedibusque ferrugineis: femoribus posticis nigris. Long. lin. 7. Latit. lin. 10. Italia. Fabr. Syst. Piez. 66. 68. Ent. Syst. 2. 163. 122. Latreille Hist. nat. des crust. et ins. Tom. 13. p. 179. Desc. Antennae porrectae nigrae. Caput mi- nus, plumatum, atrum; mandibulae biſidae, niti- 8 — 224 dae. — Nucha atra. — Thorax ater immaculatus. — Abdomen oblongum, nitidum, gracile: petiolo nigro; segmento 2. et 3. rufis; 4. atro latere utro- que rufo; reliquis atris. — Alae hyalinae, paululum fuscae: stigmate ferrugineo et nervis omnibus fus- cis. — Peqes nitidi: coxis atris puncto supra albi- do; trochanteribus atris; pedes anteriores: femori- bus anticis basi nigris, mediis totis nigris, tibüs al- bido-rulis, tarsis dilutissime fuscis; _ postici: fe- moribus nigris, tibiis albido rufis apice et tarsis fuscis. | In Fabr. museo haec unica tantum species, Adn. (Haec pulchra species abdomen valde lon- gum habet, et palpi etiam mihi propria forma esse videntur, anteriores enim quinquearticulati: articu- io secundo oblongieri, crassiori et cuneiformi; poste- riores non conspicni sunt; labium superius quoque longe plumatum, quod in ceteris speciebus non tam conspicue videre possum.) : No, 41. Iehneumon elongator Fabr. I. niger abdominis segmento secundo tertio quartoque pedibusque ruſis, femoribus posticis ni- gris. Long. lin, 4%. Lat. lin. 7. Anglia. . Fabr. Syst. Piez. 67. 72. Ent. Syst. 2. 165. 130. L. Jurine N. M. de cl. les Hym. 110. F. Latreille Hist. nat. des crust. et ins. Tom. 15. p. 185. i - Dese. Antennae porrectae nigrae. — Caput a- trum prope supra antennas cörnu minori; mandi- bulae nitidae, ferrugineae; palpi nigro-fusci. — Nu: cha atra. — Thorax immaculatus, ater. — Abdo- men nitidum, oblongum: petiolo basi nigro apice rufo, segmento 2. 3. 4. rufis, reliquis atris, — Ven- ter ater; segmento 2. 3. 4. flavicantibus. — Alae hyalinae, limpidae, irideae; stigmate et radio testa- ceis, nervis reliquis fuscis; triangulum nervorum in alis seu cellula cubitalis secunda Jurine, super- ne parum petiolatum. Pedes: coxis atris puncto supra albido; trochanteribus atris; pedes anteriores: femoribus nigris, apice dilute ruſis, tibiis albidis, tarsis dilute fuscis; postici: femoribus nigris, tibiis albidis, apice nigris, tarsis dilute fuscis. In Fabr. museo praeter descriptam quinque quoque specimina sunt, quorum quatuor in omni- bus descriptae simillima; quintum vero var. a minime ad hanc speciem adnumerari potest: eadem enim magnitudine. — Antennae por- rectae nigrae. — Caput totum atrum. — Nucha et thorax ut in descriptione. — Abdomen petiolatum, subovale, nitidum: petiolo basi nigro apice ferru- gineo, segmento 2. 3. ferrugineis; 4. ferrugineo, apice nigricantibus, reliquis nigricantibus. — Venter ut-abdomen coloratus. — Alae hyalinae parum fus- cae; stigmate nervisque fuscis; nervorum cellula 225 enbitalis secunda, ut plerumque, quinqueangulata. — Pedes antici: trochantericns atris; pedes femoribus basi nigris apice et tibiis dilute ferrugineis, tarsis dilute fuscis; medii femoribus nigris, tibiis et tarsis dilute fuscis, excepto articulo secundo tertioque albidis; postici: "ati nigri, exceplis tarsorum articulo 2. et 3. al- bidis. Adn, (Hanc speciem frequentissime Riliae etiam anno antecedente legi. Statura omnino speciei se- quentis (comp. adnat. seq. sp.). Ichneumon rulilalor Fabr. No, 42. I. niger antennis subtus abdomine pedibusque quatuor anticis rufis. Long. lin. 3%,. Lat. lin. 6 ½¼. Europa. Fabr. Syst. Piez. 66. 68. Ent, Syst. 2. 161. 116. Linn. Syst. nat. 2. 954. 50. edit. XIII. 5. 2690. 30. Fn. Sv. 1607. Ä L. Jurine N. M. de cl. les Hym. 112. C. (Div.5). Dese, Antennae porrectae nigrae subtus flavae. — Caput atrum; orbita sub antennis, clypeus labi- um superius, mandibulae et palpi flava. — Nucha atra. — Thorax ater in basi alarım anteriorum puncto nitido flavo. — Abdomen nitidum, oblon- sum rufum: petiolo nigro..— Venter rufus: primis segmentis flavicantibus, terebra apice rufa. Alae hyalinae, limpidae; cellula cubitali secunda petiola- ta: stigmate incisura albida, nervis omnibus fuscis. — Pedes: coxis anterioribus subtus flavis supra ni- gris puncto albido, posticis nigris puncto supra al- bido; trochanteribus flavis; pedes anteriores rufo- flavi: postici: femoribus nigris, tibiis flavis apice et tarsis fuscis. In Fabr. museo praeter descriptam tria quoque specimina sunt, quorum primum 55 var. a majus long. lin. 4 ½, latit. lin. 7. in om- nibus descriptae simillimum est; secundum var b et tertium, var. e magnitudine varielalis a abdominis ultimis segmentis nigricantibus sine te- rebra conspicua, in ceteris omnibus descriptae si- millima sunt. Adu. (Haec species statura omnino praeceden- tis a Fabr. vero ob colorem flavum sub antennis recte distinctam, Riliae nonquam legi. Cellula cu- bituli secunda petiolata, quam ceteri Ichneumonis species non habent, hae species duae signantur. Cl. Jurine hanc speciem in Divisione quinta posuit, sed abdominis ultima segmenta in varietatibus b et , verisimile ınaribus hujus speciei, ut in praecedente, nigra sunt, qua ex causa et propter praecedentis aflinitatem hanc speciem hic collocavi.) — Iſis 826. Heft u. ö U coxis atris puncto supra albido; - 226 Divisio gu,oMta: Abdomine tricolore. No, 45. Jehneumon grossorius Fabr. I. scutelle albo, thorace maculato, abdominis sestnento secundo tertioque rufis, ultimis apice albis. Long. lin. 9. Latit. lin. 17. P. Selandia. Kiliae. Fabr. Syst. Piez. 57. 15. Ent. Syst. 2. 156. 17. Panzer Fn. Germ. 78. tab. g. Rev. crilica II. 61. Ich. extensorius Fn. Germ. 19. tab. 17. L. Jurine N. M. de cl. les Hym. p. 111. $ Dese. Antennae curvatae nigrae in medio al- bo- annulatae. — Caput atrum; mandibulae puncto ferrugineo nitido; palpi anteriores longiores fulvi; posteriores breviores fusci, — Nucha atra. — Tho- rax ater: macula magna, callosa, proxime ante alas et in basi alarum puncto minuto, scutelloque albi- dis. — Abdomen: petiolo atro apice in medio pun- cto ferrugineo; segmento 2. et 3. ferrugineis; 4. atro latere utrinque litura ferruginea; veliquis atris apice in medio magna macula alba, — Venter: petiolo atro ; segmento 2. 3. et 4. ferrugineis; reliquis atris. — Alae hyalinae, fusciores, nitidae: stigmate palli- de ferrugineo nervisque omnibus nigris. — Pedes: coxis atris puncto et macula supra albidis; frochan- teribus nigris; femoribus anterioribus nigris apice ferrugineis, posticis totis nigris; tibiis avis apice ei tarsis nigro -fuscis. In Fabr. museo haec unica tantum species.’ Adn. (Kiliae tria specimina in omnibus de- scriptae simillima legi. Citationes ambae ex Pan. . n. Germ. unam et eandem speciem, I. grossorium repraesentant. Cl. Panzer secundum Rev. crit. c. N. credit: Ich, extensorium Fabr. et Ich. grossorium Fabr. unam et candem speciem esse, quod vero minimee est; Panzer enim figuram 19. tab. 17. false nominat. ; Ich. extensorius verus Fabr. enim est lenge alia spe- cies, ut magnitudo et descriptio sequentis jam pra- babunt (comp. sed.) Anno antecedente speciem Ri- liae legi, quam hujus speciei varietatem aut maren potius habeam: magnitudo enim eadem. — Anten- nae porrectae totae nigrae, primo articulo subtus ſlavo. — Caput atrum; orbita sub antenn:s, clypeus et labium superius flava; palpi anteriores longiores flavi, posteriores fusci; mandibulae nitidae, atrae. — Nucha lineola flava. — Thorax ater linea antica, macula magna callosa proxime ante alas in basi ala- rum ipsa puncto, scutello et lineola transversa mi- nima sub scutello albidis, — Abdomen: petiolo ni- gro apice punctis tribus ferrugineis; segmento 2. 3- ferrugineis; 4. atro utrinque litura ferruginea; 5. et 6. atris; immaculatis; ultimo atro in medio macula alba. Venter: petiolo nigro; segmento 2. 3. 4. ferrugi- neis; reliquis atris. — Alae hyalinae fusciores, nitidae; ‚stigmate pallide ferrugineo nervisque omnibus nigris. — Pedes flavi: coxis atris macula supra majori flava; - trochanteribus atris; ‚femoribus posterioribus apice 15 227 nigris; tibiis posticis apice nigris, tarsorum poslico- rum ultimo articulo nigro. Anne descriptio accu- ratissima in multis quidem a gvossori descriptione diversa est. Nihilominus credam: hanc speciem grossorio adnumerandam @sse, quod totius corporis habitus in ambabus speciebus idem est et tum in hac, tum in musei specie, grossorio, palpi anteriores quinquearticalati, plumati; articulo secundo maxi— mo, dilatato, vomeriforme et fere triangulari; po- steriores quatuorarticulati plumati et ea, quam Panzer pro genere Ichneumone constituit, accurata forma sunt, No. 44. Ichneumon exiensorius Fabr. I. scutello flavicante, thorace immaculato, ab- dominis segmento secundo tertioque ferrugineis, ul- timis apice albis. Long. lin. 5. latit. lin. 9 2 Eu- ropa. Kiliae. Fabr. Syst. Piez. 56. 12. Ent. syst. 2. 154. 10. Lin. Syst. nat. 2. 950. 4. edit. XIII. 5. 2675. 4. Fr. Sv. 1581. f ? Sehaeffer Ic. Ins. rat. tab. 43. f. 1. 2. I. Raji Hist. Ins. London 1707. p. 253. 8. Lalreille Hist. nat. des crust. et ins. Tom. 13. p. 186. L. Jurine N. M. de cl. les Hym. p. 111. Desc. Antennae curvatae nigrae in medio albo- annulatae. — Caput atrum; mandibulae nigrae, ni- tidae, in medio ferrugineae. — Nucha atra. Thorax ater, immaculatus scutello flavicante. — Ab- domen: petiolö nigro; segmento 2. et 3. ferrugineis; 4. et 5. atris immaculatis; ultimis atris in medio a- pice macula albida. — Venter petiolo atro, segmen- to 2. 3. ferrugineis, reliquis atris, immacnlatis. — Alae hyalinae fusciores: stigmate ferrugineo nervis- que omnibus nigro-fuscis. — Pedes: coxis atris puricto supra albido; trochanteribus nigris; femori- bus nigris; tibiis obscure ferrugineis, posticis apice nigris; tarsis obscure ferrugineis posticis dilute fus- cis. In Fabr. museo praeter descriptum quatuor quoque specimina sunt, quorum duo in omnibus de- scriptae simillima, tertium vero: * Var. a parum a descripta diversum: Nucha lineola flava et pedes anteriores ferruginei femori- bus nigris basi ferrugineis, tibiis ferrugineis apice nigris interno latere albo-micantibus: tarsis fer- rugineis articulis apice nigris. — Alae hyalinae, nitiddae, flavicantes magis, quam fusciores: stigmate testaceo nervisque omnibus pallide fuscis. Cetera ut in descriptione: quartum: Var. b in omnibus etiam descriptae simillimum, lineola vero sub alis; pedes omnes toti ferruginei, tarsis posticis solis dilute fuscis. Adn. (Haec species est certe a praecedente di- ar * _—_ 228 versa, quamquam, magnitudine excepta, multa cum praecedente communia habet. Ob differentias snpra nominatas varietates b et a yarictates verae nec vero a descripta diversae species mea sente n tia sunt, Riliae hanc speciem varietatesque quoqus legi. Fbr. citatio ex Schaeff. Ic. ins. nat. figura n ante oculos ponit, quae non omnino musei Fabr. speciei respondet, quod in musei specie duo tantu-n, non quatuor abdominis segmenta ultima albas ma- eulas habent. Lin. phrasis specifica in Fn. Sv.; qua Fabr. etiam usus est, recta quidem, descriptio Lin. vero in Fn. Sv., quae ultima segmenta immaculala significat, vitiosa est. Panz. fig. 19. tab. 17. est, ut in praecedentis adn. notavi, non haec species, sel Ichn. grossoriusFabr.. Curiositatis tantum causa Fabr. citationem et Raj. In. descripsi, quem enim librum, aetate fere supervacuum, multi Entomolosiae culto- res non facile manibus tenebunt; descriptio tamen in hoc libro c. I. hanc speciem repraesentare vere potest.) No. 45. Ichneumon raptorius Fabr. I. scutello albo, thorace immaculato, abdomi- nis segmento secundo, tertio, quartoque rufis, reli= quis apice albis. Long. lin. 4½ Latit. lin. 7%. Eu- ropa. Fahr. Syst. Piez. 56. 8. Ent. syst. 2. 133. 6. Linn. Syst. nat. edit. XIII. 5. 2675. 2. Geoffr. Ins. 2. 342. 49 Laireille hist. nat. des erust. et ins. Tom. 13. p. 186. Le Jurine N. M. de cl. les Hym. ic0g. Desc. Antennae curvatae nigrae in medio albo- annulatae. — Caput atrum; mandibulae et palpi nigro-fuscescentes. — Nucha et thorax atri scutello albido. — Abdomen: petiolo atro apice ferrugineo, segmento 2. 3. 4. ferrugineis; reliquis atris in medio apice macula alba. — Venter petiolo atro, segmen- to 2.3.4. ferrugineis flavis, reliquis nigris immacula- tis. — Alae hyalinae, fusciores, nitidae: stigmate testaceo ner visque omnibus fuscis, — Pedes: coxis atris puncto supra albido; trochanteribus atris; pe- des anteriores: femoribus ferrugineis anticis subtus, mediis usque ad apicem fere nigris, tarsis dilute fus- cis; postici: femoribus nigris, tibiis basi ferrugineis apice et tarsis nigris. { In Fabr. museo praeter descriptam duo quo- que specimina sunt, quorum primum var. a alia species esse videtur, in his enim a descripta diversum: longitudine eadem, latitudine vero lin. 6°/,. Antennae curvatae nigrae in medio albe-annulatae, primo articulo subtus ferrugineo-ni- tente. — Caput atrum, oculi antice pallidi, labium superius apice et mandibulae ferrugineo-nitentes. — Nucha et Thorax ut in descriptione. — Abdo- flava. — 229 men gracilius, angustius, versus apicem aculius de- currens, quam in descripta: petiolo atro; segmen- to 2. et 3. ferrugineis, reliquis. angustioribus atris macula in medio apice albida. — Alae hyalinıe, limpidae :' stigmate testaceo, nervisque omnibus fus— cis. — Pedes: coxis atris puncto supra albido ; tro- chanteribus atris; pedes anteriores nitidi rufi: fe- moribus mediis versus basin nigris; postici femori- bus nigris, tibiis basi ferrugineis apice et tarsis fus- cis. Secundum 5 var. b mihi propria etiam species esse videtur: lon. lin. 5%, latit. lin. 7½. Antennae desunt. Caput atrum; orbita supra antennas „subtilissime Nucha atra. — Thorax ater, immacula- tus scutello albo. — Abdomen nitidum: petiolo ni- gro apice ferrugineo; segmento 2. 3. castaneis; 4. a- tro latere utroque castanco-nitente; reliquis atris macula in medio apice albida. — Venter: petiolo basi atro apice et segmento 2. 3. 4. castaneo-niten- tibus; reliquis atris, nitidis immaculatis. — Alae hyalinae, fusciores, nitidae: stigmate obscure fer- rugineo incisura albida, nervisque omnibus fuscis. — Pedes coxis atris puncto supra albido; trochanteri- bus atris; pedes anteriores obscure ferrugineis: fe- moribus basi antice nigris, mediis totis nigris; po- stici: femoribus nigris, tibiis basi obscure ferrugi- neis apice et tarsis nigris. 5 Adn. (Haec species praecedenti valde afſinis, abdominis vero segmento quarto ferrugineo diversa. Var. a et b species proprias habeam, quamquam hu- jus et sequentium specierum aflınes sunt. Orbitam antice supra antennas subtilissime flavam varietatis b in nulla alia simili specie cum Fabricii, tum mei musei offendi. Fabr. citationes ex Lin. syst. nat. 2. 936. 2 et ex Fn. Sv. 1579. (non 1578) vitiosae sunt. Citatio ex Lin. syst. nat. edit. XIII. recta, quia Cl. Gmelin phrasi Fabr. specifica usus est. Citatio- nem ex Geoffr., cujus librum non habeo, auctorita- te Fabricii posui. Ichn. raptorius in Bechstein et Scharffenberg Naturgeſchichte der ſchaͤdlichen Forſtinſecten III. p. 955, est non Ichn. raptorius Fabr., sed alia species. Cl. Jurine Ichn. raptorium Fabr. inter Div. tertiae species false posuit, inter Div. enim quartae species recte ponendus.) U No. 46. Ichneumon sarcitorius Fabr. I. scutello albo, thorace immaculato, abdomi- nis segmento tertio posterius secundoque ferrugineis, ultimis apice albis. Long. lin. 5½ Lat. lin. 8 2 Eu- ropa. A Fabr. Syst. nat. 56. 9. Ent. syst. 2. 134. 7. Lin. Syst. nat. 2. 930. 3. edit. XIII. 5. 2675. 5. Fn. Sv. 1580. Rajt ins. p. 255. 15. Sulz. Ins. tab, 18. f. 15. L. Inrine N. M. de cl. les Hym. 111 5 ipse 230 Deso. Antennae curvatae nigrae basi subtus ſerrugineae in medio ferrugineo- annulatae, primo articulo majori, toto nigro, — Caput atrum; man- dibulae nitidae, fuscae; palpi fusci. — Nucha lineo- la flava. — Thorax ater sub alis lineola scutelloque fiavieantibus. — Abdomen: petiolo atro; segmento 2. ferrugineo; 3. ferrugineo basi nigro; 4. 5. atris im- maculatis; 6. toto fere albido basi parum tantum atro; 7. atro immaoulato. — Venter: petiolo atro: segmento 2. 3. ferrugineis: reliquis nigris, nitidis, apice, aculeo conspicuo. — Alae hyalinae, nitidae, dilute flavicantes, fere limpidae: stigmate testaceo nervisque omnibus pallide fuscis. — Pedes nitidi ru- fi coxis atris puncto supra albido; trochanteribus atris; femoribus posticis apice nigris et tibiis posti- cis interno latere albo nitentibus apice fuscis, tarsis- que dilute fuscis. i In Fabr. museo praeter descriptam quinque quoque specimina sunt, quorum duo in omnibus de- scriptae simillima; tertium vero: a var. a, a descripta in his diversum; panlulum majus long. lin. 6. lat, lin. 9: Nucha atra. — Ab- dominis segmenta 2. 3. magis flavicantia, quam fer- ruginea et color niger basi segmenti tertii minor usque ad latera non porrigens; ultima duo seg- menta atra in medio apice macula alba. — Venter segmento 2.3. flavis; reliquis atris, apice aculeo con- spicuo. — Pedes anteriores flavo-rufi: femoribus basi nigris; postici: femoribus nigris, tibiis flavis api- ce nigris tarsisque fuscis. Cetera ut in descriptio- ne: quartum: 5 var. a ın his a descripta diversum: magnitu- dine eadein et pedibus eodem modo coloratis ut in var. a. Nucha vero lineola flava et ultima ria abdo- minis segmenta in medio apice macula albida. Cete- ra ut in descriptione, quintum. var. e ad ich. negatorium (comp. seq.) adnu- merandum est. - Adn. (Haec species praecipue var. a et b, I. extensorii Fabr. admodum aflınes sunt, quod Fabr. in Ent. syst. in I. exiensorio jam notavit, quae quidem mea etiam sententia recte a Fabr. distinctae sunt, quamquam basi segmenti tertii co- lor niger in omnibus musei speciebus unica quidem sed con:picua differentia est. Coloris differentia in var. a et b certe varietatis differentia tanium est. Fabr. citatio ex Raj. ins, eadem, quae in I. extenso- rio est, ex quo mea sentenlia: Cl. Fabricium jp- sum huic libro minimum tantum pretium consti- tuisse, intellisi potest. Cl, Gmelin vero in Lin. syst. nat. XIII. citatio et Raj. ins, mihi melior quoque, quam Fabricii, esse videtur. Fabr. citationem et Sulz, Ins. in Ent. syst., quam ipse, libro deficiente comparare non potui, Gmelinii auctoritate posui. No. 47. Ichneumon negatorius Fabr. 1. scutello albo, thorace maculato, abdom nis 231 segmento secundo tertioque totis, reliquis margine ferrugineis. Long. lin. 7½. Lat. lin. 11. Anglia. Ri- liae, — Fabr. Syst. Piez. 60. 31. Ent. syst. 2. 141. 35. Ichn. ornatorius Pans. Fn. Germ. 75. tab. 15. Rev. crit. II. 63. L. Jurine N. M. de cl. les Hym, 111 3. Schaeffer Icon. Ins, rat. tab. 61. fig. 7. Desc. Antennae porrectae nigrae. — Caput atrum; sub antennis lineola prope orbitae utrinque Ha va; mandibulae fuscescentes. — Nucha atra. — Thorax ater lineola subtilissima ante alas et alia sub alis scutelloque albidis. — Abdomen: petiolo nigro; seginento 2. 3. dilute ferrugineis apice litura magna; reliquis atris, nitidis, apice in medio litura albida; ultimo fere toto albido. — Venter: petiolo nigro, segmento 2. 5. ferrugineo-flavis; reliquis immacula- tis, nigris. — Alae hyalinae, limpidae, nitidae: stigmate testaceo nervisque omnibus fuscis. — Pe- des: coxis atris puncto supra alhido; trochanteribus atris; femoribus anterioribus basi nigris apice fulvo- flavis, posticis totis nigris; tibiis flavis, posticis api- ce nigris; tarsis flavis, posteriorum articuli apicem versus ultimi nigri. f In Fabr. museo praeter descriptam duo quo- que specimina in omnibus descriptae simillima sunt. Adn. Musei Fahr. species mares sunt et prae- cedentis varietatem e, cujus habitus totus huic om- nino similis est, hujus spiciei feminam esse, credam, quamquam terebra abdominis apice minus conspicua praeterea quoque in his a descripta diversa. — Antennae curvatae nigrae in medio superne albidae, — Caput atrum sine lineolis sub antennis; mandi- bulae fuscescentes; oculi antice pallidiores. — Nucha, thorax, abdomen, venter et alae ut in descripta, pe- des vero omnino atri nitidi. -huius speciei varietas an propria species sit, decer— nere non audeo. Et hanc varietatem et speciem ip- sam Riliae lesi. Panz. Ich. ornatorius in omnibus accuratissima haec Fabr. musei species, quamquam Cl. Panzer in ſigurae descriptione nullam linearum flavarum sub antennis mentionem fecit. In Fabr. de- scriptione c. l. Fabr. ultima abdominis segmenta mar- gine ferruginea, cum ibi albida u sint, false signavit. (I. Panzer sententiae in Rev. crit., quam secundum I. ambulalorium Fabr. et I. negalorium Fabr. unam et eandem speciem esse vult, non consentiam, prae- sertim cum Fanz. I. ambulatorius non accurate I. am- bulatorius Fabr. repraesentat. (comp. 48). Schaeffer figura citata hanc speciem repraesentari, credam. * No. 48. Ichneumon ambulatorius Fabr. I. scutello flavicante, thorace maculato, abdo- minis segmento secundo ferrugineo, reliquis margi- ne albis. Long. lin. 6%, Latit, lin. 11 2 Anglia. — Num haec femina jam 232 Fabr. Syst. Piez. 88. a2. Ent. syst. 2. 133. 26. L. Jurine N. M. de cl. les Hym. p. 111. Desc. Antennae curvatae basi dilute ferrugi- neae in medio albido-annulatae, primo articulo ma- jori, nigro. — Caput atrum; orbita antice flava; mandibulae ferrugineo-nitentes. — Nucha lineola flava. — Thorax ater puncto ante alas et in basi alarum alio calleso scutelloque flavicantibus. — Ab- domen: petiolo nigro, segmento 2. ferrugineo apice linea transversa, angusta, flava; 3. atro utrinque ba- si litura minore ferruginea apice linea transversa, lava, reliquis atris apice linea transversa flava. — Venter nitidus, ater: segmento 2. 5. ferrugineis. — Alae hyalinae, flavicantes, nitidae: stiemate testaceo nervisdue omnibus fulvis. — Pedes fulvi: coxis a- tris puncto supra albido; trochanteribus atris; fe- moribus anterioribus basi posticis totis atrig. In Fabr. museo haec unica tantum species. Adn. (Haec musei species femina sit nec ne, decernere non audeo, terebra enim minus conspicua, antennarum vero scutellique coloris causa, qui fe- minae in hac specie a Cl. Jurine in libro suo notatus est, feminam esse putem. Panz. ſigura sub hoc no- mine 78. tab. 10. eadem, qua musei species, statura ex mea tamen sententia diversa species ante oculos ponit, quod phrasis Fahr. specifica abdominis secun- dum tantum segmentum, nec vero secundum et ter- tium, ut in Panz. fisura, ferrugineum recte indicat. Eändem ob causam Ebr. citatio ex Schaeff. Ic. falsa est et ad speciem sequentem melius refertur. Tu- berculum basi segmenti secundi, de quo Cl. Panzer in Rev. crit. loquitur, non tanti habendum est, quia permultae species hoc signo gaudent.) No. 49. Jehneumon laboratorius Fbr. I. scutello albo, thorace maculato, abdominis sesmento secundo tertioque rufis, omnibus margi- ne flavis. Long. lin. 7½ Latit. lin. 11 & Kiliae. ö Fabr. Syst. Piez. 61. 35. Ent. syst. 2. 142. 36. L. Jurine N. M. de cl. les Hym. 111 ö. Schaeffer Ic. Ins. rat. tab. 74. fig. 4. Desc. Antennae porrectae nigrae primo articulo subtus llavo. — Caput atrum; oculi antice palli- diores, orbita antice flava, clypeus et labium supe- rius flava; mandibulae atrae, nitidae in medio fer- rugineo-nitentes; palpifuscescentes. — Nucha flava.— Thorax ater lineola ante alas et alia sub alis in basi a- larum ipsa, puncto calloso scutelloque flavicantibus. — Abdomen: petiolo atro, segmento 2 et 3 £ulvis; a- pice linea transversa flava, — Venter ater nitidus; segmento 2.3. flavo-ferrugineis. — Alae hyalinae, fla- vicantes, nitidae: stigmate testaceo nervisque omni- bus fulvis. — Pedes flavo-fulvi: coxis atris puncto supra albido; trochanteribus atris femoribus ante- rioribus parum basi nigris, posticis totis fere nigris. 233 In Fabr. museo praeter descriptam unum quo- que specimen in omnibus descriptae simillimum est. Adn. (Statura omnino Juctalorii, ut Fabr. recte notavit, abdominis autem segmentorum 2. 3. color fulvus (non rufus secundum Fabr.) lineaeque flavae apice omnium segmentum hanc speciem ab Ich. lucta- torio Fabr. facile distinguunt. Fabr. citatio ex Schaef- feri Ich. in I, anbulatorie falsa est et ad hanc spe- ciem melius referri potest, quamquam Schaeffer &- gura non accuratissime eam repraesentat, lineae enim segmenti 2. 3. apice flavae desunt, et eas, quae adsunt, Schaeffer albidas signavit. Riliae hans speciem nunquam legi. No. 50. Ichneumon mediatorius Fabr. I. scutello albo, thorace maculäto ater abdomi- nis sesmento secundo tertio quartoque flavis basi atris. Long. lin. 6. Latit. lin. 11. Moravia. Fabr. Syst. Piez. 60. 32. Desc. Antennae porrectae nigrae. — Caput atrum sub antennis macula, majori, triangulari, utrinque prope orbitas flava; mandibulae fulvae; palpi fuscescentes. — Nucha lineola flava. — Thorax ater ante alas lineola aliaque sub alis, scutello et li- nea transversa sub scutello ſlavis. — Abdomen: pe- tiolo atro apice punctis tribus flayis; .segmento 2. flavo fascia basi rufa; 3. et 4, flavis basi fascia ni- gra; reliquis atris, nitidis. — Venter ater,-nitidus; segmento 2. 3. 4. ſlavis. — Alae hyalinae, flavican- tes: stigmate et nervis omnibus fulvis. — Pedes fla- Vi: coxis atris puncto supra albido; trochanteribus atris; femoribus basi rufis, In Fabr. museo haec unica tantum species, Adn. Huic pulchrae speciei varielas d in I. luc- tatorio, n. 56., omnino similima est et fasciae seg- menti 2. rufae causa in hac divisione hanc speciem posui, In Jurine libro haec species deest, ichneumonr enim medialor in libro Jurine est, ut Jurine ipse no- tayit, Panz. Ichn. scurra et longe ab hac specie di- versus. a Divisio quinta. Abdomine unicolore non vero nigro. No. 51. I. scutello albo, thorace lineato, abdomine te- staceo petiolo nigro. Long. lin. 11. Latit. lin, 16%. Europa bor. Fabr. Syst. Piez. 59. 25. Ent. Syst. 2. 140. 30. Linn, Syst. nat. 2. 931. 12. edit. XIII. 5. 2677. 2. Fn. Sv. 1589. Seiacſſer Elem. tab. 52. fig, 1. Icon. Ins. rat. tab. 6. f. 12. ER L. Jurine N. M. de cl. les. Hym. p. 112 F. eod. loc. Ich. lentorius ꝙ. Sass 1826. Heft U. Ichneumon pisorius Fabr. 234 Lätreille Hist. nat. des crust. et ins. Tom. ı3. p. 186. Beclisloin et Schamſenberg Naturg. der ſchaͤdl. Forſt⸗ inſecten III. p. 955, Ich. lentorius Panz. Fn. Germ. 71. tab. 11. Rev. crit. H. 64. Klug Magazin der Geſellſchaft naturforſch. Freunde zu Berlin 1807 S. 72. f Dese. Antennae curvatae nigrae in medio late albo annulatae. — Caput atrum; eculi pallidiores; orbita antice supra antennas utrinque flava; mandi- bulae nigrae puncto fusco; palpi fuscescentes (comp. adn. seq.). — Nucha lineola flava. — Thorax ater: lineola antica et alia sub alis, scutelloque flavicanti- bus. — Abdomen testaceum: petiolo basi nigro api- ce fusco. — jAlae hyalinae, nitidae, parum fuscae, margine posteriore obscuriores: stigmate testaceo, rervisque omnibus fuscis. — Pedes: coxis atris pun- cto supra albido; trochanteribus atris apicem ver- sus fuscis; femoribus atris; tibiis flavis, posteriori- bus apice ferrugineis; tarsis anterioribus flavis, po- sticis ferrugineis. In Fabr. museo haec unica tantum species. Adn. (Fabr. citatio ex Schaefferi Elem. tab, 12. fig. 1, quam Fabr. et Gmelin etiam in Linn. Syst. nat. edit. XIII. ex Lin. Syst. nat. edit. XII. descrip- serunt, falsa est, quod in hac labula nulla Ichneu- monis species invenitur, sed tab. 52, fig. 1, in hoc libro Cl. Linne forte eredidit, Panz. figura c. l. ac- curatissima est haecc species et non Ich. exspectaio- rius Fabr, ut Panz. in Rev. erit, IL 64. false credit, Cl. Klug etiam erravit, qui Panzeri figuram c. l. sub nomine I. lentorius Linn. et Fabr. I. fusorium esse putavit. Qui errores, cum J. pisorius Fabr. lutorius Fabr., exspectatorius Fabr. et fusorius Fabr. inter se admodum aflines similesque sint, facillime fieri pos- sunt (comp. tres s2q.).) . No. 52. Ichneumon lutorius Fabr. I. scutello flavicante thorace lineato, abdomi- ne toto pedibusque luteis. Long. lin. 9. Lat. lin. 16. Ager Pedemontanus, Fabr. Syst. Piez. 64. 50. Ent. Syst. 2. 147. 57. L. Jurine N. M. de cl. les Hym. p. 112 F. Desc. Antennae porrectae nigrae subtus et ba- si totae ferrugineae, primo articulo subtus flayo. — Caput atrum; oculi pallidiores; orbita antice late flava postice latius fulvo-flava; clypeus, jabium su- perius et palpi flava; mandibulae nitidae flavae den- tibus nigris. — Nucha in medio lineola et alia utrin- que flavis, — Thorax ater linea antica, ante alas macula callosa et puncto minuto in basi alarum, lineola callosa sub alis scutelloque flavicantibus; li- neis duabus dorsalibus; puncto utrinque ante scu- tellum, linea transversa sub scutello et sub hoc li- ı5* 335 nea transversa margine metathoracis anteriore fer- rugineis. — Abdomen petiolatum luteum: segmento sexto in medio basi macula, nitida, nigra. — Ven- ter luteus immaculatus. — Alae flavicantes, nitidae, margine posteriore fuscescentes; stigmate testaceo, ra- dio luteo, ner vis ceteris pallide fuscis. — Pedes fla- vi: coxis flavis macula supra nigra; trochanteribus flavis; femoribus anterioribus supra, posticis to- tis luteis. In Fabr. museo haec unica tantum species. Adn. (Haec species est praecedentis et magni- tudine et colore valde affinis, punctis vero lineisque thoracis, sicuti patria secundum Fabr. certe ab illa diversa. In hac tamen et in praecedente specie pal- porum anteriorum articulus secundus, maximus, erassus, triangularis et ea fere accurata, quam Panz. in Rev. crit. II. 80. pro genere Trocho constituit, forma sed abdominis segmenta non tam distincta, non latere arcuata sunt, ut in Trocho coerulea- tore Panz.) No. 43, Ichneumon exspectatorius Fabr. I. scutello albo ater thorace maculato, abdo- minis rufo: primo segmento nigro. Long. lin. 7. Latit. lin. 11½. Italia. Fabr. Syst. Piez. 5g. 26. Ent. Syst. suppl. 219.30, L. Jurine N. M. de cl. les Hym. p. 112 2. Dese. Antennae porrectae nigrae in medio al- bo- annulatae. — Caput atrum; mandibulae biden- tatae, nitidae, in medio ferrugineae. — Nucha atra. — Thorax ater puncto ante alas et lineola sub alis scutelloque albidis. — Abdomen nitidum, castane- um: petiolo atro. — Venter nitidus, castaneus; pe- tiolo nigro, linea in medio segmenti 2. 3. longitu- dinali fusca, apice segmenti 2. etiam fusco. — Alae hyalinae, parum dilute fuscae, nitidae: stigmate testaceo, nervisque omnibus fuscis. — Pedes: coxis atris puncto supra albido; trochanteribus atris; fe- moribus anticis nigris apice et anteriore latere dilu- te ferrugineis, mediis nigris anteriore latere tantum ferrugineis, posticis totis nigris; tibiis et tarsis an- terioribus terrugineis, anticis vero anteriore latere albidis, tibiis posticis apice et tarsis nigris. In Fabr. museo haec unica tantum species. Adn, (Haec species, quamquam praecedentium aflınis, diversa tamen et minime, ut Panz. credit, lentorius suus est, quod magnitudo minor, abdomi- nis color diversus aliaeque differentiae in descriptio- ne satis probabunt. In phrasi Fabr. specifica pro niveo nigro ponendum est.) ; No. 54. Ickneumon fusorius Fabr. I. scutello flavicante, thorace maculato, abdo- mine luteo: Long. lin. 6. Lat, lin. 10. Europa. 336 Fabr. Syst. Piez. 64. 47. Ent, Syst. 2. 147. 58. L. Jurine N. M. de cl. les Hym. p. 112 8. Desc. Antennae porrectae nigrae primo articu- lo subtus flavo, — Caput atrum; orbita sub anten- nis et clypeus flavi; labium superius flavum margi- ne superiore linea fulva; mandibulae nitidae, nierae, in medio flavae; palpi fulvi. — Nucha lineola flava. — Thorax ater; linea ante alas et alia sub alis, pun- cto ealloso in basi alarum scutelloque flavis. — Ab- domen: petiolo basi nigro, in medio luteo, apice flavo, segmento 2. 3. 4. flavis basi luteis; reliquis totis luteis. — Venter flavus: petiolo basi nigro, segmento 2. 3. 4. maculis duabus lateralibus magnis, luteis, reliquis totis luteis. — Alae hyalinae, dilute flavicantes: stigmate fulvo nervisque Inteo fuscis. — Pedes flavo-lutei: coxis atris puncto supra albido; trochanteribus atris; femoribus mediis posteriore la- tere linea nigra, posticis annulo latissimo nigro. In F. br. museo haec unica tantum species. Adn. (Haec species praecedente minor non in hac Jurine divisione, sed in secunda propter abdo- men bicolor ponenda est, sed hic eam posui, -quia Cl. Klug hanc speciem cum I. pisorio Fabr. seu len- torio Panz. commutavit et Cl. Jurine ipse eam huic divisioni adnumeravit, Fabr. citationes ex Linn. Syst. nat. 2. 953. 21. et Fn. Sv. 1598, quia Linne frontem linea, quae in musei specie atra est, lutea ante singulum oculum significat, mancas omisi. No. 55. Ichneumon sponsatorius Fabr. I. scutello margine albo, thorace maculato, ab- domine pedibusque testaceis. Long. lin. 6”,. Latit. lin. 10Y,. America meridion. Fabr. Syst. Piez. 59. 27. Desc. Antennae desunt (nigrae faseia lata alba Fabr.) primo articnlo tamen nigro, nitido. — Caput atrum; oculi pallidiores; orbita tota oculorum, cly- peus, labium superius et inferius et palpi straminea, mand.stram.,nitidae; dentibus nigris. Nucha fla va. Tho- rax ater linea antica, puncto in hasi alarum lineola sub alis flavicantibus; scutellum ipsum atrum at latera et linea transversa sub scutello flavicantia; pectus stramineum; pleurae pulcherrime argenteo-micantes. — Abdomen castaneo-testaceum: petiolo nitido ni- gricante. — Alae hyalinae, limpidae, nitidae: stig- mate nigro in medio testaceo, nervisque omnibus nigris. Pedes: coxis stramineis, posticis supra ca- staneis puncto albido; trochanteribus castaneis; fe- moribus et tibiis nitidis castaneis, posticis vero in- terno latere flavo-micantibus; tarsis fulvis. In Fabr. museo haec praecedentium aſſinis, u- nica species. No. 56. Ichneumon.similatorius Fabr. I. scutello albo, thorace maculato, abdomine ‘ 1 — 237 rufo: petiolo nigro. Long. lin. 4%,, Latit. lin. 7%. Gallia. Fabr. Syst. Piez. 64. 48. Ent. Syst. suppl. 22 1. 55. Dese. Antennae porrectae nigrae. — Caput atrum; orbita antice sub antennis latius et postice angustissime in medio flava; labium superius atrum basi duabus maculis lateralibus flavis; palpi flavi. — Nucha lineola flaya. — Thorax ater; linea antica, lineola sub alis scutelloque albidis. — Abdomen fer- rugineum: petiolo nigro. — Venter ut abdomen co- loratus. — Alae hyalinae limpidae: stigmate fusco in medio ferrugineo, nervisque omnibus fuscis. — Pedes: coxis atris puncto supra albido; trochante- ribus atris; femoribus nitidis ferrugineis, anteriori- bus subtus, posticis apice nigris; tibiis et tarsis an- terioribus dilute fuseis, tibiis posticis ferrugineis a- pice et tarsis nigris. In Fabr. museo haec unica tantum species. Adn. (Fabr. descriptio hujus speciei in Ent. Syst. suppl. in multis levis et manca est. Abdomi- nis forma non magis ovata est, quam in ceteris speciebus; color vero et magnitudo minor hanc spe- ciem ab J. fusorio evidenter distingunt. In Jurine libro haec species deest, hic vero ponenda.) No. 57. Ichneumon reslaurator Fabr. I. niger thorace punctis duabus albis ante scu- tellum, abdomine pedibusque piceis. Long. lin. 7%. Latit. lin. 12 ½. Riliae. Fabr. Syst. Piez. 67. 74. Ent. Syst. 2. 165. 133. L. Jurine N. M. de cl. les Hym. p. 112. Desc. Antennae porrectae nigrae. — Caput a- trum, oculi pallidiores; orbita sub antennis et posti- ce in medio subtilissime flava; in fronte prope orbi- ta puncto utrinque minuto flavo; mandibulae ni- grae, nitidae in medio puncto flavo; palpi flavican- tes. — Nucha lineola fla va. — Thorax ater puncto ante alas lineola sub alis et duobus punctis ante scutellum atrum lateralibus flavis. — Abdomen obscu- re ferrugineum : petiolo nigricante, segmento 2.3.4. basi paululum nigricantibus. — Venter ut abdomen coloratus. — Alae hyalinae, nitidae, limpidae, mar- gine posteriore parum fusciores; stigmate nigro in- cisura albida nervisque omnibus nigris. — Pedesfer- rusinei, nitidi: coxis atris puncto supra albido; tro- chanteribus atris; femoribus posterioribus subtus et posticis apice etiam dilute fuscis; tibiis posteriori- bus apice et tarsis nigris. a In Fabr. museo est praeter descriptam unum quoque specimen. 8 var. a. a descripta in his diversum: minus: long. lin. 6., latit. lin. ı0',. Antennae porrectae nigrae. Caput atrum; oculi antice pallidiores; palpi fuscescentes. — Thorax ater immaculatus. — Ab- dömen ferrugineum: petiolo et basi segmenti secun- di atris. — Alae hyalinae, limpidae: stigmate testa- ceo nervisque fuscis. Pedes accurati ut in deseri- ptione. Adn. (Num hujus speciei var. a, speciei ipsi valde aflinis, varietas vera an propria species sit, de- cernere non audeo, utriusque autem differentias ge- neris differentias habeam, nisi utraque mas mihi es- se videatur. Riliae hanc speciem nec vidi, nec legi. In Fab. phrasi specifica et descriptione color piceus ab eo pro obscure ferrugineus indicatus est.) No. 58. Ichneumon ſcarinator Fahr. I. niger abdomine ferrugineo: petiolo bicari- nato nigro. Long. lin. 5½. Latit, lin. g. Italia. Fabr. Syst. Piez. 67. 70. Ent. Syst. suppl. 228. 127. Desc. Antennae porrectae nigrae, primo articu- Jo subtus albido. — Caput atrum; orbita subtile supra antennas, sub antennis latius et postice in medio subtilissime albida; labium superius atrum at latera albida puncto nigro minuto; mandibulae nigrae in medio albidae; palpi fuscescentes. — Nucha lineo- lis duabus, minutis, albidis. — Thorax ater lineo- la ante alas, alia sub alis et duabus aliis ante scutellum atrum albidis. — Abdomen obscure ferru- gineum: petiolo nigro, segmento 2. 3. basi maculis triangularibus in medio obsoletis nigris, reliquis ob- scurius quoque ferrugineis. — Venter nitidus, ferru- gineus. — Alae hyalinae, limpidae: stigmate niero incisura parva albida, nervisque omnibus nigris.— Pedes: coxis atris, anterioribus subtus et supra, pos- ticis supra tantum puncto albido; trochanteribus a- tris; $pedes anteriores dilutissime ferruginei, poste- riore vero latere nigricantes; postici nigri. In Fabr. museo hoc unicum tantum specimen. Adn. ( Haec species, magnitudine excepta, prae- cedentis admodum similis est. Abdominis color est obscurius quoque ferrugineus quam in praecedente, et badius aut terreus accuratius quoque secundum Illiger nominandus esset. Propter maculäs abdomi- nis obsoletas nigras haec species in Divis. tertia me- lius forte ponenda esset, praecedentis vero affinita- tis causa hic eam posui. In Fabr. descriptione ab- dominis color aliter, quam in phrasi specifica sie- natur. Petiolum quoque in hac specie non eviden- tius, quam in plurimis, bicarinatum est.) No. 59. Ichneumon annulater Fabr. I. ater pedibus rufis, tibiis albo annulatis. Long. lin. 3”,. Latit. lin. 5. Halae. Fabr. Syst. Piez. 65. 69. Ent. Syst. 2. 151. 72. L. Jurine N. M. de cl. les Hym. 106 2. Desc. Antennae curvatae nigrae in medie al- bo- annulatae, primo articulo majori, ovato, nitido 239 subfus ferrugineo. — Caput atrum, nitidum; oculi pallidiores; labium superius et mandibulae nitidae ferrugineae; palpi desunt. — Nucha atra. — Tho- rax ater nitidus immaculatus. — Alae hvalinae, limpidae, irideae: stigmate testaceo nervisque fus- cis. — Pedesrufi, nitidi: coxis fuscescentibus puncto supra albido; posticis magnis subtus etiam linea al- bida; trochanteribus rufis; tibiis posterioribus latere externo in medio fuscis macula albida. In Fabr. museo praeter descriptam duo quoque specimina sunt, quorunı alterum in omnibus de- scriptae simillimum, alterum vero: var. d alla species est: major: long. lin. 3%, latit. lin. 6. Antennae curvatae nigrae jad apicem parum crassiores, articulis 3. et 4. longioribus. — Caput atrum, magnum, latum, nitidum; palpi fusci non conspicui. — Nucha atra. — Thorax ater im- maculatus. — Abdomen ovatum, nitidum, nigrum: petiolo longiori. — Venter ut abdomen coloratus apice terebra conspicua. — Alae hyalinae parum pal- lide fusciores; stigmate incisura albida fusco nervis- que omnibus fuscis. — Pedes nitidi: coxis atrispun- cto supra albido; trochanteribus atris; femoribus anticis nigris apice ferrugineis; posterioribus totis ferrugineis; tibiis et tarsis anterioribus dilute fuscis, posticis nigris. Adn. (Fabr. et phrasis speciſica et descriptio leves sunt, tibiae enim anticae immaculatae et pos- teriores non albo annulatae, sed maeula tantum al- ba externo latere. — Abdomen etiam non atrum aut nigrum, sed fuscum et accuratius quoque nuceum est, quare Cl. Jurine hanc speciem in Divis. prima false posuit. Yarietas a vero omnino diversa species, in prima divisione Jurine ponenda.) „ he 1 7 * 1 0 An den Herausgeber. Mein Freund, der Herr Dr. Blumroͤder in Erlangen beſchaͤftigt ſich gegenwärtig mit Verſuchen über die Wuürkſamkeit des Tripperſtoffes der Hunde auf den menſchlichen Organiſm, und hofft darin einen Impf— ſtoff zur gaͤnzlichen Ausrottung der menſchlichen Luſtſeuche zu finden. Ehe Vetſuche und Erfolge dargethan find, laͤßt ſich, wie ich glaube, dieſe eigenthuͤmliche Idee nicht verwerfen: und wie ſehr wünfchenswerth es wäre, daß nach Analogie der Jenner'ſchen Entdeckung irgend ein thieriſches Conta— e als Praͤſervativ der Lues aufgefunden werde, iſt ar. —— — — 240 Sollten auch fragliche Verſuche den erwuͤnſchten Er⸗ folg nicht haben, To wäre die Bekanntmachung der Verſu— che doch ſchon in Veteringer Beziehung zu wünſchen, da über die fogenannte Luſtſeuche der Hunde faſt nichts gefage iſt. Ich ſelbg ſah Geſchwuͤre an den Genitalien eines Hun⸗ des, die den menſchlichen Schankern auf das taͤuſchendſte glichen: gleichwohl iſt dieſe Form bisher faſt nur ange» deutet. N Finden Sie diefe Idee meines Freundes Dr. Blums roͤder auch Ihrer Aufmerkſamkeit werth, ſo veranſtalten Sie gefaͤlligſt davon eine oͤffentliche Bekanntmachung in Ihrer Iſis, damit auch andere Aerzte, die Gelegenheit und Wil— len dazu haben, Verſuche über dieſen Punct anſtellen und uns ihren Erfolg mittheilen moͤgen. : Würzburg d. 9. Januar 1826. Dr. J. B. Friedreich, Prof. d. Mediz. Von dem Delirium Tremens durch Dr. H. A. Goͤden. Berlin 1825. bey Reimer 8. 182%, Der durch viele litter. Arbeiten als geiſtpeicher und philoſoph. Arzt beruͤhmte Verfaſſer hat in dieſer Schrift vorzuͤglich die practifche Seite dieſes merkwuͤrdtgen Krank- heits-Phaͤnomens in Augen gehabt und dasjenige in dieſer Schrift niedergelegt, was die Erfahrung daruͤber gelehrt und was, beſonders er haufig zu beobachten Gelegenheit ges habt hat. Er hat in einfachen Zügen das Bild der Krank— heit, ihre Eigenthuͤmlichkeiten entwickelt und das Heilver— fahren nach dem Erfolg in der Praxis und wiſſenſchaftlich entworfen; die philofophifchen und phyſiologiſchen Eroͤrte— rungen aber nur im allgemeinen angedeutet. Die Schrift iſt daher eigentlich für den practiſchen Arzt geſchrieben; fals lein er findet darin nicht bloß trockene Aufzaͤhlung von Symptomen und Mitteln, fondern, wie es von einem geifte reichen Mann zu erwarten iſt und wie er eigentlich nicht anders kann, viele Beurtheilungen der Erſcheinungen, Zu— rückfuͤhrungen auf die Gründe und phyſiologiſche Andeutun— gen aller Art, welche das Leſen der Schrift intereſſant und lehrreich machen. Das Buch iſt in 6 Capitel getheilt, worin vom Be— griff und Namen der Krankheit, von ihren Eigenthuͤmlich— keiten, vom Verlaufe und den Zeitraͤumen, vom Weſen, vom Sitze der Krankheit, ſodann von der Vorherſagung u. von der Heilmethode gehandelt wird.. Jeder denkende Arzt wird dieſe Schrift nicht anders, als mit Hochachtung u. Dankge— fuͤhl fuͤr das viele Neue, was er darin lernt und fuͤr die wiſſenſchaftliche Anregung, welche er durch ſie geſpuͤrt hat, aus den Haͤnden legen. . — —— . © D > 2 —— — Inhalts. Anzeige der Relſe durch England und die belden Nieden lande, vom K. Bibliothekar Ja eck. 1. Einleitung, Landung und Aufenthalt zu Dover Fahrt ach London ; 9 95 . on 2 5. Andere öffentliche Buͤcher⸗Sammlungen, 4, Lord Spencerſche Druckdenkmaͤler. 5. ALiniverfirat. 0. Gelehrte Geſellſchaften. 7. Buchhandel, 38. Juridiſche Lehr⸗Anſtalten. 0. Arxzneiwiſſenſchaftliche Lehr-Anſtalten. 10. Elementar- Schulen. 11. Kunſtſinn im Allgemeinen, 5 ; 12. Kunſt⸗Ausſtellungen: a) kön. Akademie, b) Brit: tiſches Inſtitut, o) National- Gallerie. 15. Muſikaliſche Produktionen. 5 14. Kirchen: a) Pauls: Kirche, b) Weſtminſter-Ab⸗ tey, e) Stephans Kirche, d) St⸗ Mary⸗la-bon⸗ ne, e) St. Batolph, H St. Georg, 8) Sra Fields, h) Tabernakel, i) Albion, 1) rom. kathol. Kirche in Moorfields, I) neue Kirche am Strand, m) St. Magnus, n) St. Leonard, o) Weslegan, p) Jewin, g) Anna Kirche. } §. 15, Ctaatö-Stadt - und Handlungs⸗Gebaͤude: a) Engliſche Bank, by koͤn, Boͤrſe u. Llyods-Kaffee⸗ haus, c) neues Zollhaus, d) Capel-Court für Pa⸗ pier-Handel, e) Handlungs: Halle, k) Kath: und Kanzlei: Haus der oſtindiſchen Geſellſchaft, g) Drei b h) Guildhall, i), Suͤdſee -Haus, k) Manſion⸗Hauſe, 1) andere Gebäude, m) Feu⸗ er; Verſichexungs Gebäude, n) Docken von London, Oſt⸗ und Weſt-Indien. 5 $. 10, Brücken: a) Waterloo - 5) Blackfriars⸗ c) Lon⸗ don⸗ d) Weſtminſter⸗ e) Southwark-Brücke, D neue Fahrſtraße Bruͤnels unter der Temſe. §. 17. Palläſte: a) St. James, b) Carlton ⸗ e) Bu: ckingham⸗Houſe, 4) Haͤuſer der Lords und Gemet: nen, e Weſtminſter⸗Halle, f) Kriegs » Bureau, g) Admiralitaͤt, h) Schagkammer, 1) Staats-Seecre⸗ tariat, k) Somerſet-Houſe, D Tower, §. 18. Monument. 9777 5 3. 10. Städtiſche, Verwaltungs- und Polizei⸗Behoͤrden. $, 20, Gerichtshöſe: a) Parlament, bp) Schatzkammer⸗ Gericht, e) Königs⸗Bank, d) Gericht der bürgerl. Prozeſſe, e) das Gericht in Southwark, k) Ober⸗ ericht der Admiralitaͤt, g) geiſel. Gerichtshoͤfe, h) Geric für Schuldner. > $. 21, Sicherheits - Anftalten: a) Newgate, b) Koͤnigs⸗ Bank, ch Fleet, d) Zuchthaus von Middleſer, e) Taothill Fields Bridewell, ) Elerlenwell, 8) Sheriffs⸗ Officers, Ah) Penitentiary, ) Marie la- bonne, *k) St. Martin, 1) St. Pancraz. 8 5. 20 Wohlthaͤtigkeits Anſtalten, a) Bartholomäus Spital, bp) St. Thomas, e) Guy, 4) Bethlem, e) St. Lucas, f) Kinder- Blattern Spital, g) Su: den: Spitäler, h) jenes der proteſtantiſchen Franzoſen, 1) Middleſer, k) Typhus- und Scharlach-Spital, ) h. Georg, m) London, u) Weſtminſter, o) das der Königin, p) Entbindungs, Häuſer, q) Findel⸗ haus, r) Magdalenen, 5 weibliche Penitentiary, s) fon, Spital fur Kinder „t) Aſyl weibl. Maifen, Marine Geſellſchaft, ») Schule für arme Blinde, ) Taubſtummen-Inſtitut, *) philantropiſche Maͤd⸗ chen und Knaben -Anftalt, ) Grindlays Anftalt für Schiffsweiber, 1) fuͤr Erfrunfene und Schein⸗ EURER no nn ne + .2. Brittiſches Muſeum. 7 todte, za) für geneſende Dienſtbolen, 15) Se ulleh⸗ rer⸗Wittwen,, ꝛc) invalide Gelehrte und Künſtler, ad) für Befoͤrderung des Chriſtenthums, ze) der Andacht, af) des Bibelleſens, 23) der Gebete und Predigten, zu) Miſſlonen. f §. 25) Spagiergänge: St. James ⸗gruner⸗Hyde⸗Ken⸗ ſinglon Negents⸗Park⸗ Wellingtons Monumenf⸗ Synares. > $. 24, Theater und andere Schauſpiele. $. 25. Doftwefen. Eilwaͤgen und Gasbeleuchtung— 9. 20. Bier: Fabriken. a $. 27. Lebenswetſe und Gewohnheiten der Engländer, vorzuglich an Sonntagen. $. 28. Oxrford's Bodlejaniſche Bibliothek — Dr. Rad⸗ cliff's Muſeum — Clarendoniſche Druckerei — aka⸗ demiſches⸗ Theater — Colleg Ehriſt Churchf mit fei⸗ ner Einrichtung — akademiſche Würden und Klei⸗ dertracht — vorherrſchender Ariſtokratiſmus — ubriz ge Kollegien und Hallen — botaniſcher Garten, An⸗ tifen: Sammlung, chemiſches Laboratorium — Bud: handlungen — Kirchen und neuer Markt. 29. Grafſchaft Bedford — Univerſitaͤt Cambridge, Kollegien und Hallen — oͤffentliche Bibliothek — Ser nats Haus — Mufeum Fitzwilliams — andere Merkwuͤrdigkeiten — Vergleichung beider Univerſitä— ten unter ſich, und mit deutſchen. 9 §. 30. Rückreiſe auf dem Dampfſchiffe von Rotterdam — Merkwürdigkeiten dieſer Stadt — Kanalfahrt nach Delft und 1 9 AR 31, Univerſität Leyden — Bibliothek — Buchhand— lungen — Kirchen. 32, Harlem's Buͤrgermeiſter Hoeufft, — Coſterſche Druckdenkmaͤler — van Marum's Naturalien⸗Ka⸗ binet — Teyler'ſches Muſeum — Domkirche und Dr: gel — L. Coſters Wohnhaus und Denkmal — Kunſt⸗ garten — Hope's Palaſt im Buſch — Leichen-Un⸗ ug. H. 33. VAmſterdam — Gaſthaus zur Stadt Elberfeld — Ahenaum — Gymnaſtum — botaniſcher Garten anatomiſches Theater — Kunſt : Ausſtellung — Muſeum — fon, Pallaſt-Akademie der Künfte — Kirchen — Theater — neue Kaſerne — Zeughaus — widrige Einrichtungen. 34. Univerfitat Utrecht — Gaſthaus von Antwerpen, Bibliothek — Profeſſor Koch — neues Spital — viehaͤrztliches Inſtitut — anatomifher Hoͤrſaal — Praͤpargten- Sammlung — Theater und andere Merkwürdigkeiten — Swellengrebel'ſche Billa, oa an 8. 35. Reife über Gorkum und Breda. A | §. 36: Antwerpen — Kirchen — Borfe und Hafen — Mecheln chloß Schönberg und grüne Allee. §. 37. Bruͤſſel's öffentliche. Bibliothek — Gemaͤlde⸗ Sammlung — phyſſkaliſches und Naturalien-Ka⸗ binet — botaniſcher Garten — Geſellſchaft der ſchoͤ⸗ nen Kuͤnſte — Akademie der Wiſſenſchaften und Künſte — Kirchen — Stadthaus und andere Ge⸗ baͤude — Wohlfkaͤtigkeits Anſtalten — Kanaͤle, §. 38. Univerfität Löwen — Naturalien = und phyſika⸗ liſches Kabinet — botaniſcher Garten — anatomi⸗ ſches Theater — Leſe⸗Inſtitut — Maler- und Zeich⸗ nungs⸗Schule — Gemälde : Sammlung auf dem herrlichen Stadthauſe —, Kirchen. 5 5 H. 39. Lüttich — ſchlechte Einrichtung der Privat- Eil⸗ wagen im ganzen Brabant. $. 40. Aachen's Buchhandel — Dom- und andere Kir⸗ chen — Theater — Joſephine's Kinder-⸗Inſtitut. $. 41-46. Koln — Bonn — Koblenz — Mainz, Frank ſurt — Aſchaffenburg — Würzburg. $. 47. Krankheits⸗Geſchichte. —ä Inhalt:. 9271 Allgemeines. * „ Scwsigger; über den Verein zu Verbreitung a on Natufennmiß und bößerer Wahrheit. gi! 136. Sal; Moral oder Religionsphiloſophie? „ 148. Derielbe; Berichtigung wegen Supernaturalif⸗ nus und Mpficismus, f 156. Offingers Hulfs⸗Lehr⸗ und Leſebuch. — FTrauerſchriften von Sagenhofen, Lerchen⸗ feld, Schellhorn, Pfiſter, Clarus, Regn. 168. Kreys Jugendwelt. 7 B. Phyſik und Chemie. 403. Wilbrand; über das tägl, Steigen und Fallen der Magnetnadel. f ER "465, Wiegmann; über die Wirkung hemifcher Aufloͤſun⸗ gen auf Pflanzen. g O. Bot an ick. Juſſieu; über Nanunculaceen, Papaveraceen, Cru⸗ 7. Juſſieu; uber Rar een, ! 5 ersten, Cappariden, Sapinden, Ahorne, Malki- ehien. $ BR 176 Richard; über Aublets Couratari. . 132. A. Decandolle; über Agaricus tubaeformis. 235. Decandolle, Prodromus. II. 4 D. Zoologie. 100. Brehm; über feine neue Vogelarten. 205. H. Boierz Merkmale einiger japaniſchen Lurche. 216. Trentepohl; revilio critica generis ichneu- monis. II. um ſch Ha g. Acheranzeigen v. Weber in Bonn. Juha nielge von Jack's Reiſe durch England und die beiden Niederlande, 4 Se Verkehr. 1. Abgeſchickt. Ein an M. in B.—nu geſchickter Brief kam wieder zurück, weil der Empfänger nicht zu finden war. Der Aufſatz, mit welchem Charen eingeſchickt wurden, aut die Iſis und wird auf Verlangen zurüuͤckgeſchickt. An M 55 —g iſt Antwort geſchickt, nebſt dem Aufſatz von Brief an T. zu L. in Holland. t . Antwort an Bu, F—c, B. de St. V. in Paris, 2. Eingegangen. An Aufſätzen. B. über das Weſen der Muskelbewegung. N. Venen bey Voͤgeln uſw. 8 N. Oarnwerkzeuge einiger Amphibien. B. Bedeutung der Bauchmuskeln. N. De circulo etc, B. Ueber die Blenden. Ä Von den Frankfurther Neuburgs, Klipſteins, Zennecks, Keferſteins, Con⸗ ſtantinis, Egſſebeers beyde, Rüppells Reifen Jahrsbericht der Solothurner nat, Gef. 1825, An Bu hern. Jahresberichte über den Verein zu Verbreilung von Na⸗ turfenntniß und höherer Wahrheit, v. Shweigger. Halle p. 1821 — 1824, 1 Lehrbuch der Mineralogie v. A. Rau (Prof.) Wuͤrzburg bey Stahel. 1826, 8. 2te Auflage. 775. ns Populäre Atronomie v. J. F. Littrow Ark) Wien bey Heubner. 1825. 8. zr Thl. e Abthl. 271. Goeden, von dem Delirium tremens. Berlin bey Reimer 1825. 6. 182. F. D. Dietrich, Flora jenenſis,. Jena H. Schmid, > 1826. 8. I. Thl. 1. 409. Claſſe 1 — X. G. Biſchof, (Prof. in Bonn) chemiſche Unterſuchung der Mineralwaſſer zu Geiln au, Fachingen und Selters, Bonn bey Weber. 1826. 8. 412. J. Noeggerath, das Gebirge in Rheinland Weſtpha⸗ len. Bonn bey Weber. IV. 8. 390 mit 2 illumm. Steintafeln, in, Folio. BE Burger, vollſtaͤndige Theorie der Parallellinien. Carls— ruh bey Marx. 1820. 8. 53. 1 Tafl. (2 Aufl.) Derſelbe: nothgedrungene Erklarung wegen der Parellel⸗ theorie, ebend. 1825. 8. 15. [Darüber kann die Iſis leine Beurtheilung liefern. 4 Derfelbe, Abhdl. über die lung unregelma: Biger in regelmäßig abzutheilender Felder, Heidel⸗ berg bey Groos. 1925. 8, 50. 2 Sttafl. in Fol. Ueber das Weſen und die Erſcheinung des Galvanismus v. Dr. A. Ko elle. Stuttgard bey Cotta. 1825, 8. 303. Dr. J. A. Neums Forſtbotanik. ae Aufl, Dresden bey Arnold 1825, 8. 480, An Zeitſchriften. 17 5 Schweiggers Journal, für Chemie 5. Kalners Hoi VI. ff. 5 Ki Pe 5 ‘ Brandes Archiv des Apothekervereins XIV. Hft. 9, Notizen aus der Natur- und Heilkunde, bis Nr, 251, Eonverfationäblatt, 1820, Nr, 1 =6, a: Vorleſungen: — — — TE en, Preis des Jahrgangs 8 Thlr. fähf. oder 14 Fl. 24 Kr. rhein. eee eee eee eee Von dieſer Zeitſchrift erſcheint in jedem Monat ein Heft mit Kupfertafeln und Holzſchnitten, fo daß 6 Hefte einen Band ausmachen, und mithin deren im Jahre zwey herauskommen. 3 4 Die Buchhandlungen wenden ſich an die Buchhandlung Brockhaus in Leipzig; Die Poſtaͤmter an das in Jena, welches die Iſis mit 3 Rabatt erhaͤlt. Man kann nur auf einen ganzen Jahrgang Beſtellung machen, und die Zahlung iſt unget r Leipziger Oſtermeſſe des laufenden Jahres zu leiſten. A Hung iß ungetheils | Bepträge werden an den Herausgeber unmittelbar, oder, und beſonders Bücher, im Wege des Buchhandels an Brockhaus zu Leipzig geſchickt. Man ſetze nichts anderes darauf, als: Ge% rucktes, zur fahrenden Poſt; dickere Sachen gerollt. Es geht nichts verloren; das Recomman⸗ leren iſt daher unnoͤthige Vertheuerung. Unfrankierte Buͤcher mit der Poſt werden zuruͤckgewieſen. I Damit ſch Niemand ; 2 n 5 WE 0 I en ee ane eee, lich bemühe, fo wird hiemit angezeigt, daß in die Iſis keine yoliti⸗ ! Jena bey der Redaction, Zweptes Supplement zu dem „„Die mit Curſipſchrift gedruckten Arten find cuftivirt. Standort und Autor auf den Etiguetten. — Preis: 100 Stu Ir ſaͤchſ. Briefe mit Beſtellungen oder alphabetiſchen Liſten zu Tauſcherbietungen oder mit Gel . Ben e Achillea atrata, impatiens, speciosa, tanaeetifolia. Aconitum Judenbergense. Adonis vernalis. Argostemma coeli-rosa. Agrostis foliosa, verticillata, mexicana, versicolor. Aira uliginosa. Alchemilla alpina, pubescens. Alcina perfoliata. Allium baicalense , flexum. Alyssum argenteum, monta- num, calycinum. Amaranthus bahiensis,, bulla- tus, Caracu, curvifolius, speciosus, sanguineus, tor tuosus , viridis. Amethystea coerulea. Ammi majus. Anchusa officinalis. Andropogon angustifolium. Androsace lactea. Anemone alpina. Anychia dichotoma. Anthriscus trichosperma. Anthemis biaristata, caucasicay Cota, fallax , ruthenica. pargia pratensis. phanes arvenısis. pium graveolens. rabis alpina, arenosa, con- ferta, glabra, Halleri, sa- gittata. 5 Arenaria macrocarpa, fascicu- lata, m rina. Arnica montana. Asperula aristata, Odorata. Asclepias pulchra, Asperugo procumbens, _ Aster adulterinus, alpinus, amygdalinus , Amellus , bel- lidiflorus, carneus, cyaneus, dracunculoides, elegans, r- mus, heterophyllus, junceus, laevis, macrophyllus a, ma- erophyllus ß, multiflorus, no- vae Angliae, novi Belgü, obliquus , praecox, punctatus, puniceus, recurvatus, specta- bılis. trinervis ßB, versicolor, Verzeichniſſe getrockneter Pflanzen von Wilhelm Gerhard, Herzogl. Saͤchſ. Legationsrath zu Leipzig. 1825 — 182% Astragalus aegiceras, Cicer, exscapus, glyciphyllos, ha- mosus , trimestris. Avena pratenſis. Bas ella lucida, Barbarea iberica, praecox. Barkhausia graveolens. Beckmannia erucaeformis. Betonica Airsuta, Bidens bipinnata, Foliosa. Biscutella ciliata, raphanifolia. Blitum petiolare. Brachypodium distachion. Brassica fruticolosa, semper- vırens. Bromus hirsutissimus. Bubon buchtormense. Bupleurum Gerardi, rotun- difolium. Calendula stellata. Calliopsis bicolor. Campanula barbata, gummi- fera, neglecta, pusilla. Cardiospermum Halicacabum. Carduus bulbosus. Carex acula, brizoides, cae- spitosa, ciliata, curvula, elongata. flacca, flava, hir- ta, intermedia, Linnaeana, pallescens, panicea, pani- culata, Pseudo- Cyperus, praecox, remota, riparia, stellulata, teretiuscula. Carthamus mitissimus. Cassia marylandica. Caucalis grandiflora, latifo- lia, muricata. Celosia castrensis. Cenlaurea elongata, feror, melitensis, orientalis, pani- culata, reflexa, salmantica Hor. albo, seridis, stereo- phylla, transalpina, vochi- nensis. Centrospermum Chrysanthe- mum. Centunculus minimus. Cephalaria centauroides. Cerastium perfoliatum, Chenopodium ambrosioides, Botrys, lanceolatum, Quinoa. Chloris polydactyla, radiata. Chrysanthemum Myconis. Chrysurus echinatus. Oladanthus arabicus. Onicus ciliatus, horridus, stel- latus. Cnidium Monnierü. Coix Lacryma Comarum palustre, Convallaria bifolia. Convolvulus farinosus. Conyza chilensis. Coreopsis auriculata. Coriandrum testiculatum. Coronilla montana, varia. Corydalis sempervirens. Corynephorus canescens. Crepis agrestis, bannatica, glo- bifera, Gmelini, parviflora Desf., parviflora Mönch, rigida. Cuphea viscosissima. Cyclamen europaeum, Cyperus ferax. Cytisus nigricans, Datura Metel. Daucus polygamus. Delphinium palmatifidum. Dianthus caesius, furcatus, glaucus, plumarius, praecoæ, sSerotinus, sylvestris. Digitalis purpurea, tosa. Digitaria ciliaris fimbriata, Dinebra arabica. Diplotaxis saxatilis. Dipsacus feror. Doronicum aus:-iacum. Drosera intermedia, Dryas octopetala. Echium salmanticum , ceum. Eleocharis acicularis. Eleusine Corocana. Elichrysum bracteatum. Elymusarenarius, canadensis. Epilobium angustifolium, co- loratum, hypenicifolium. Eragrostis polymorpha, tomen- viola- dern poſtfrey. Erigeron linifolium. Eriophorum augustifolium. Erodium moschatum, Eruca sativa. Ervum uniflorum. Eryngium planum, Erysimum cheiriflorum, exe pidifolium, longisiliquosum perfoliatum, strigofum, su, Fruticosum. Erythraea pulchella. i Euphorbia dulcis, hypericifo lia, humifusa, literata, spon! giosa, stellulata, virgata. Fedia dentata a, leiocarpa, dis‘ coidea. - Festuca Fenas, Myurus. Filago germanica. Flaveria_repanda. Galinsoga parviflora. Galium lucidum, filiforme, li- nifolium, rotundifolium, sac charatum, uliginosum. Gaudinia fragilis. Gentiana asclepiadea. Geranium lucidum, sibiricum Geropogon glaber, Glaux maritima. Gnaphalium luteo- album. Gymnadenia odoratissima, conopsea. Gypsophila altissima. Helianthemum appeninum, ni: loticum. Helianthus giganteus, macro- phyllus, mollis, strumosus trachelifolius. Heliopsis laevis. Helminthia echioides, Heracleum sibiricum. Herminium Monorchis, Hieracium coronopifolium, co- toneaefolium, echioides, glau cescens, humifusum, Lache- nalii, Ledebouri, murorum var., virgatum, rigidum. Hippocrepis comosa. Hordeunı Zeocriton, Hutchinsia alpina. Hydrophylium magellanicum. e III. Der ſogenannte, der zweydeutige und der eigentliche Rationalismus. (Ein Verſuch im Gewirre alter und neuer Lehrmeynungen.) Er die Sache, dann das Wort! Diefem Arioma zufolge muß vor allem die Frage, welche dem Materialismus ent= gegenſteht, beſtimmt aufgeworfen und bejaht ſeyn, — die Sachfrage: Gibt es ein Ueberſinnliches? oder hat der Materialiſt, d. i. derjenige Recht, welcher behauptet, real ſey eigentlich nur das Sinnliche, das Phyſiſche, wie eben ſolches der Phyſis, deren oberſter Sproſſe die Thierheit iſt, entſpricht? — Gilt dieſe Behauptung, fo muß natürlich als les Ueberſinnliche fuͤr eine Chimaͤre, ein Hirngeſpinnſt, fuͤr den (ſogenannten) metaphyſiſchen Traum erklaͤrt werden. Und was wird ſodann aus dem Moraliſchen, aus der Tu— gend und dem Rechte nicht minder als der Religion? Denn das Subjective im logiſchen Sinne, das Subjeet, welches zu jenem Objecte kommt (hinzukommt), alſo das Verſtaͤn— dige, wie ſolches die bloße Klugheit, die Gewandtheit und Feinheit dieſer Art gibt, gewaͤhrt nimmermehr einen Erſatz, heiße man es auch mit Spinoza (oder einem Neueren) das Moraliſche, das eigentlich Sittliche, ſo daß eben der kraͤftige — oder ein kraͤftiger — Verſtand der Tugend gleich geſetzt, d. h. mit dieſem Worte bezeichnet wird. Das Wort iſt nicht die Sache. Dem bloßen, d. h. unſittlichen Politi— ker, der zugleich ein feiner Kopf, ein in ſeinem Felde wohl bewanderter und geuͤbter Arbeiter iſt, muß ja die Verſtaͤn⸗ digkeit als ſolche, und hiermit der Verſtand wohl, ſelbſt im groͤßeren Maaße, zugeſtanden werden, gerade wie dem So— phiſten, während Glanz- und Gewinnſucht, alſo das trens nende Gegentheil der Sittlichkeit, nach Sokrates und Pla— ton die Seele der Sophiſtik iſt. Aber von dem, was er— ſcheint, was im Kreiſe der Gegenwart vorkommt und ſo al⸗ lerdings wirklich heißen muß, iſt hier die Rede: alſo 1) nicht davon, wie das Goͤttliche — Religion, Sittlichkeit und Recht — ſeine Oberherrſchaft im Reiche der Menſch— heit auch indirecter Weiſe, d. i. durch die zerftörenden Fol⸗ gen ſeines Gegentheils, geltend macht, und 2) nicht davon, wie der Seher, der idealiſche Denker als ſolcher, d. h. derjenige, welcher ſich vermoͤge der Idee *) über Zeit und * Wenn die Vorſtellung des erſten Realen, d. i. des ueber⸗ Ifis 1826. Heft III. Raum wegſchwingt, das Künftige in die Gegenwart verſe⸗ tzen, alſo eben das, was kraft der beruͤhrten Oberherrſchaft gewiß verſchwinden wird, als ſchon verſchwunden ſich vor: ſtellen koͤnne und wirklich vorſtelle. Mit gutem Grunde ers klaͤrt dann ein Solcher jede Verſtaͤndigkeit, wie jede Nuͤtz⸗ lichkeit und Brauchbarkeit, die nicht auf den uͤberſinnlichen oder goͤttlichen Grund gebaut iſt, fuͤr bloßen Schein. Und in die Categorie des Eitelen * fallt dann die Wiſſenſchaft und die Kunſt nicht minder als jedes irdiſche Gute. ** Seinem Werthe nach ſteht ja das Verſtaͤndige und Verfei⸗ nernde — das Intellectuelle und Aeſthetiſche dieſer Art — mit dem Sinnlichen auf, einer Linie: jenes iſt, wie dieſes, nur ein Brauchbares und folglich auch Mißbrauchbares. Allerdings find Kuͤnſte und Wiſſenſchaften durch den from— men, guten Willen, durch Religion oder Sittlichkeit nicht gegeben, nicht geſetzt oder hervorgebracht. Aber beſtehen kann ohne dieſe Cultur keine andere, weder die Litteratur noch die Agricultur, weder die Kunſt noch die Manufactur u. ſ. w. Was die Philoſophie, ausgegangen von dem er⸗ ſten Realen als guͤltig fuͤr alle Zeiten und Orte aufſtellet, das beſtaͤtigt ja die Geſchichte auf das Sprechendſte (zumal indirecter Weiſe) an dieſem und jenem Orte, zu dieſer und jener Zeit, ſo daß wenn die Philoſophie in der Anwendung, auf irgend ein Volk oder einen Staat als Seherin auftritt, die Hiſtorie in ſolcher Anſchließung an dieſelbe wohl die Zeu⸗ ſinnlichen, ſo genannt werden darf. Nur mittelbar bezieht ſich dann ſelbige auf das zweyte Reale, da ſich eben das Sinnliche — und das Verſtaͤndige — zu jenem verhält, wie das Mittel zum Zwecke. * „Vanitas vanitatum. “ „Alles iſt eitel, außer Gott lieben, und feinen Willen thun,“ d. h. außer man liebe auch und zuvöͤrderſt Gott! Sonſt fuͤhrt dieſer Spruch zu der Schwaͤrmerey, welche Moͤncherey genannt ward, indem ſolche die Wiſſen⸗ ſchaft ſowohl, als die irdiſchen Güter verachte⸗ te. (Nur Schätzung, weder Achtung noch Verachtung, gebuͤhrt jenem und . 1 43 zin und ſo, wenn gleich nur die zweyte Sprecherin, doch uch eine Lehrerin der Menſchheit genannt werden darf. So viel liegt daran, daß vor Allem die Sache, wor: auf der Menſchheit Wuͤrde und Heil beruht, anerkannt werde! — Wie man uͤbrigens das Göttliche oder Ueber⸗ ſinnliche mit Unbeſchraͤnktheit und Beſchraͤnktheit aufs faſſen, und dann, ſoweit dieſe Sache der Menſchheit zu⸗ kommt, vom Objectiven zum Subjectiven (dieſes ethiſch und dann logiſch betrachtet!) fortgehen muͤſſe: dieß aufzu- weiſen, iſt eben die Aufgabe einer Darſtellung der allge— meinen Philoſophie. So gewiß die Menſchheit oder, was hier Eines iſt, der Menſch nicht vergoͤttert wird: fo gewiß iſt bey ſolcher Lehre das Goͤttliche = Gott vorausgeſetzt, alſo ſtets voran- und dann mitgeſetzt (denn die Vorausſe⸗ sung iſt zugleich eine fortwährende Setzung). Wie aber die Gottheit als eigener, beſonderer Gegenſtand der wiſſen⸗ ſchaftlichen Betrachtung hervorgehoben, ausgeſprochen oder geſetzt werden ſolle: dieß zeiget erſt die Religionsphiloſo⸗ phie; und aus der Methode, aus der Natur einer (jeden) philoſophiſchen Darſtellung ſowohl als aus der Natur die⸗ ſes Gegeuſtandes wird dann erhellen, wie da fo manche Vorarbeit noͤthig ſey, und daß eben darum die Religions, philoſophie der letzte und folglich der oberſte oder hoͤchſte, wie der wichtigſte und ſchoͤnſte Hauptzweig der Philoſophie genannt werden muͤſſe. — Iſt nun die Sachfrage bejaht, alſo die Realitaͤt des Ueberſinnlichen entſchieden, oder beſtimmter: das Ueberſinn— liche (wie es dann auch heiße) als das erſte Reale ange⸗ nommen und geſetzt; dann erhebt ſich die Wortfrage, die um ſo wichtiger iſt, da bey einer Sache von dieſer Wich⸗ tigkeit der Wortſtreit, die Wortſcheu nicht minder als die Wortſucht, ſo leicht eintreten kann, — alſo die Frage: Wie ſoll dieſe Sache genannt, wie zum Behufe der wiſſenſchaft— lichen Darſtellung naͤher bezeichnet und beſtimmt werden, da offenbar jenes Wort (das Ueberſinnliche) nicht gemeynt, während auf der andern Seite die Sinnlichkeit oder die Natur erſcheint? „Denn wie unbeſtimmt auch ſonſt dieſe Worte ſeyn moͤgen: neben dem Verſtande und der Vernunft hat das erſtere doch einen wohl beſtimmten Sinn; und dem etztern fehlt wenigſtens da, wo die Natur als Gegenſtand zer Phyſik vorkommt, nicht die entſchiedene Bedeutung. Iffenbar bedürfen wir neben der Sinnlichkeit und der Na⸗ ir in der eigentlichen Bedeutung des Wortes, d. i. = P hyſis, ein eben fo entſchiedenes Hauptwort. Denn „das leberſinnliche“ oder, wie neuerlich auch im Lande der Phi⸗ twfophie geſagt wurde, „das Uebernatuͤrliche“ iſt offenbar Moß ein Nothbehelf, indem das Beywort auf ſolche Weiſe n it Vorſetzung des Artikels und dieſer Schreibart, die Stel: le des Hauptwortes vertreten muß. Eigentlich iſt da nur das Überſinnliche Ding Object u. ſ. w. Hätten wir nun auch die Ueberſinnlichkeit und die Uebernatur; ſo er⸗ gaͤben ſich recht füglich die Seitenſtücke: Uebernatur und Natur / Ueberſinnlichkeit und Sinnlichkeit, oder — was, indem man pädagogiih aufſtiege, noch anſprechender ſeyn würde — Sinnlichkeit und Ueberſinnlichkeit, und ſogar Natur und Uebernatur (vorausgeſetzt, daß man nicht, wie juͤngſthin ein Pofitivift, den Menſchen mit den bloß phyſiſchen Dingen unter dem Namen „Natur“ zuſam⸗ 244 menfaßte, indem die Uebernatur bloß — Gott aufgeführt würde; eine Grundſetzung, die kraft der Folgerichtigkeit zu dem Ergebniſſe fuͤhrt, welches den Poſitivismus oder ſogenannten Supernaturalismus als Eines mit dem Ma— terialismus oder eigentlichen Naturalismus darſtellt !). Nun iſt aber, wie bekannt, weder das Wort Ueber— ſinnlichkeit, noch das Wort Uebernatur gebraͤuchlich. Wer nigſtens hat noch keines die erfoderliche Geltung, zu dieſem Behuf oder Gebrauch, erhalten, iſt gleich das erſtere ſchon da und dort in wiſſenſchaftlichen Schriften vorgekommen. Es kam nebenher vor: aber keineswegs mit der Entfchies denheit, in dem wiſſenſchaftlichen Ernſte, welcher zunaͤchſt der einen Sache neben der andern gegolten haͤtte. Dagegen findet ſich laͤngſt — auf dem Gebiete der Wiſſenſchaft und ſelbſt in der Sprache des Lebens für die Gebildeten — die Setzung: Vernunft und Sinnlichkeit, Vernunft und Natur, fo daß weder bey dem einen noch bey dem anderen Worte die formale Bedeutung eintritt. Selbſt die bekannten Aus druͤcke: Vernunft = Moral, Dernunfts Recht und Vernunft- Religion, weiſen auf jene reale Bedeutung hin. Denn gleichwie da nur von eis ner Sache, von keinem Logiſchen als ſolchem, die Rede iſt; ſo kann hiebey auch nur ein Sachgrund in Frage kommen, wie eben ein ſolcher in der Menſchheit, wiefern ſie von den bloßen Naturdingen ſich weſentlich unterſcheidet, gelegen iſt. Wie fremd und wohl auch wunderlich klaͤnge z. B. die Verſtandes-Moral? und warum hat ſich dieſer Aug: druck uͤberall nicht ergeben? — Noch beſtimmter gieng die (metaphyſiſch) reale Bedeutung da hervor, wo man zunaͤchſt in Bezug auf das Handeln die Vernunft der Sinnlichkeit gegenüber auffuͤhrte, und fo in der erſtern das Gewiſſen, wie in der letztern den Zug der Luſt oder den Trieb zum Angenehmen als ſolchem erkannte. Wer mochte dabey an ein formales oder logiſches Geſetz denken? — Ja in der neuern Zeit wurde die Philoſophie geradezu als Vernunft wiſſenſchaft aufgeſtellt und ſo von der Logik, die man Ver— -ftandess oder Denklehre und wohl auch Verſtandeswiſſen— ſchaft nannte, auf der einen Seite, und von der Phyſik oder Naturwiſſenſchaft auf der andern beſtimmt unterſchie⸗ den; eine Unterſcheidung, die offenbar das Weſen, d. h. nicht bloß den Grad, betrifft, und folglich einen mwefentlis chen Unterſchied ſetzet und ausſpricht, obwohl derſelbe zus gleich in Betreff der Logik nur negativ, in Betreff der Phyſik aber poſitiv iſt. Die Logik als ſolche hat und gibt ja nur Formales; in der Phyſik hingegen kommt Reales vor, obwohl ein ganz anderes in Vergleich mit dem eigents lichen Gegenſtande der Philoſophie oder, was hier, bey dem Blick auf die Sache, einerley iſt, der Metaphyſik. Aber wie viel Unbeſtimmtheit herrſchet gleichwohl ins mer noch in dem Gebrauche des Wortes Vernunft! I. In der Leibnitziſch⸗Wolſiſchen Schule galt be⸗ kanntlich die logiſche Bedeutung; und ſo entſchieden war dieſe, daß man die Logik geradezu Vernunftlehre, oder die Vernunftlehre bloß Logik nannte. Philoſophie war (hieß) dieſe Lehre hoͤchſtens in ſofern, als man die Loglk ſelbſt für den erſten Theil der ſogenannten theoretiſchen Philoſophit 245 E erklärte. Aber ſo fiel dieſelbe mit der alten „philosophia formalis“ zuſammen. Und was iſt dieſe, loſophie als ſolche eine reale Wiſſenſchaft it? — Freylich ſtachen gegen dieſe Schulſprache in Betreff der Vernunft jene Ausdrucke nicht wenig ab. bey der „Vernunftmoral“ ꝛc. die tiefere, d. i. ſiſche Bedeutung keineswegs herausgebildet: hin und wieder durch und fand ſich ubrigens, wo Defons ders jene Ausdruͤcke vorkamen, nur practiſch, und befons ders polemiſch ein, bey jenen würdigen Aufklaͤrern, die aus dieſer Schule hervorgiengen. (Von andern iſt hier keine Re⸗ de.) Im beſten Falle ward die Vernunft mit dem Ver⸗ ſtande vermiſcht. Und natürlich drang letzterer dann in der Darſtellung ſtets wiederum vor, wenn auch unter dem Na: men der erſteren. Um fo mehr konnte die formale oder lo⸗ giſche Bedeutung des Wortes Vernunft ſich feſtſetzen. Da⸗ her z. B. wäh offenbar, vermoͤge dieſes Beyworts nur das Ver⸗ ſtaͤndige oder Intellectuelle geſteigert iſt. Ja, wenn auch geſagt wird: „das höhere Erkennknißvermoͤgen;“ ſo iſt doch überall der Sinn kein anderer, indem weder die Sache, worauf es zuvörderft ankommt, noch die gemuͤthliche Erz greifung, welche bey dieſer Sache zunaͤchſt entſcheidet, be⸗ ruͤhrt wird. Was wäre nun, indem wir den Rationalismus von der Vernunft (ratio) ableiten und ſo Vernunftlehre nennen, derſelbe nach der herrſchenden Anſicht dieſer Schw die metaphy⸗ fie blickte nur le? Im Grunde, wie man fieht, nichts weiter als die Los‘ gik, und folglih, wenn oder indem ſolche an die Stelle der Wiſſenſchaft jener Sache, worauf der Menſchheit Heil beruhet, geſetzt wird, — ein Verwerfliches: Intellectua⸗ lismus, Formalismus. Und wie muß nun dagegen, im Vergleiche, ja im Contraſte damit, der Supernatu⸗ ralismus erſcheinen, wo immer ein reger Sinn für das Goͤttliche, Uebernatürliche u. ſ. w. ſich findet? — Da eben das Verſtaͤndige (heiße man es das Logiſche oder das Sn: tellectuelle und ſelbſt „Intelligenz“) gleich dem Phyſiſchen. Irdiſchen u. ſ. f. nur ein Brauchbares iſt; fo erſcheinet unter demſelben Worte, indem der Verſtand mit dem Wor— te Vernunft bezeichnet wird, auch das Mißbrauchbare: und wie leicht wird dieſem das Mißbrauchte untergeſcho— ben, zumal wo eben die Erinnerung an den Unfug, an den Mißbrauch des Verſtandes, der unter dem Namen Aufflä rung und Philoſophie vorgieng, ſich mächtiger aufdrängt! Sonach wird ſich der Supernaturalismus zu dem (ſogenann⸗ ten) Rationalismus verhalten wie 1. der Himmel zur Er⸗ de, und dann ſelbſt wie 2. der Himmel zur Hoͤlle. II. Anders, obwohl nur zum Theile und daher zwey⸗ deutig, durfte die Sache erſcheinen, ſobald wir den Blick von der fruͤheren deutſchen Schule auf ihre unmittelbare Nachfolgerin werfen: die Kantiſche Unterſcheidung der Ver⸗ nunft in die theoretiſche und practiſche führt uns dies ſelbe in einer Doppelgeftalt auf, die wenigſtens in ſoweit, als dem Formalca ein Reales beygefuͤgt iſt, ein Fortſchritt genannt werden mag, denn ſonſt duͤrfte dieſer neus wiſſen⸗ ſchaftliche Verſuch nicht wohl, ſelbſt nach einem Grundgeſe⸗ tze der Wiſſenſchaftlichkeit, gelungen heißen. Der „Neue Critiker“ (Fries) ſetzt bekanntlich, als gleichbedeutend, die wenn die Phi⸗ Allein wiſſenſchaftlich war „das hoͤhere Denkvermoͤgen“ (= Vernunft), a 246 logiſche und moraliſche Vernunft. nun das Practi⸗ ſche mit dem Moraliſchen Eines, . ee 5 1 ein Sachliches, zumal wie es den lobwohl nicht = trennen: den) Gegenſatz des Phyſiſchen bildet; fo fragen wir: mit welchem Rechte kann eine und dieſelbe Vernunft theoretiſch und practiſch heißen? oder wie duͤrften mit demſelben Wor— 5 zu weſentlich verſchiedene Bedeutungen verknüpft wer: en? denn a. ſagt man z. B.: „die moraliſche und iſche Natur“ — des Menſchen —; fo a d che Statt finden weil das Hauptwort mit jenem Bey⸗ wort ar 29100 auch verſteckte) Metapher iſt, wähs rend das Wort Vernunft überall als ein eigentliche: gelten ſoll; und ne b. wird das Object oder Ding in das überſinnli⸗ che und ſinnliche, ja ſogar die Seele in an fchen s. und Thierſeele abgetheilt; fo iſt da eigentlich nur ein ſprachlicher (logiſch- grammaticaliſcher) Noth⸗ behelf. Die Noth entſchuldigt dieſe Rede nach dem logiſchen Organismus, waͤhrend die metaphyſiſche Grundbeſtimmung, wodurch der Sachunterfchied er— faßt und ausgeſprochen wird, vorausgeſetzt iſt. 5 Denn giengen das Ueberſinnliche und Sinnliche aus dem Ding uͤberhaupt hervor, wie zwey Fluͤſſe aus Einer Quelle; ſo file ja der weſentliche Unterſchied zwiſchen beyden hinweg. Heißen ſie nun auch Arten im Ver- haͤltniſſe zum Ding oder Object uͤberhaupt, indem ſolches als Gattung vorgeſtellt wird: fo dürfen wir doch das Wort keineswegs in dem Sinne nehmen 1010 b B. 1 1 ge als Arten, in der Ab⸗ eitung vom Naturding uͤberhau ü betrachtet werden. n ee Der beruͤhrte Nothfall findet uͤberdieß bey der Ver— nunft keineswegs Statt. Denn zur N malen dieſer Art, des Logiſchen auf allen ſeinen Stufen (als Vermoͤgens der Begriffe, der Urtheile und Schluͤſſe) reicht der Verſtand vollkommen zu. Auch ſagte ja ſchon die aͤltere Wi : i praeter necessitatem non sunt Be OR 59 5 ſelbe gilt wohl auch von den Woͤrtern. Dann fallen Ten ſcholaſtiſchen Beyworte „theoretiſche und practiſche ꝛc.“ u s und die Auffaſſung der Sache gewinnt an Leichtigkeit die Darſtellung an Einfachheit. Aa Und wir haben ja bey unfern beſten Paͤ i (Niemayer, Peſtalozzi, ee Seh et mit Eutjchiedenheit und foweit als claſſiſch geltend die Se- tzung: „Sinnlichkeit, Verſtand, Vernunft,“ waͤhrend das erſte und dritte Wort auf die Sache (das Sinnliche und Ueberſinnliche), das zweyte aber auf die Form weiſet, wie ſolche zum Dienſte jeder Sache beſtimmt iſt, da in der Rede von Geiſt, Gott, Tugend, Recht ꝛc. eben ſowohl als in jener von Stein, Pflanze und Thier die logiſchen Geſe⸗ tze eee und ſo die Foͤrmlichkeit, d. i. die Ordnung, Fol⸗ we 0 „Beſtimmtheit und Deutlichkeit angebracht wer: Geſetzt indeffen, man laſſe die Kantiſche Unterſcheidung 2477 gelten; ſo fordert die Folgerichtigkeit, daß man, wie die Vernunft in die logiſche und moraliſche oder in die theore— tiſche und practiſche, fo auch den Rationalismus in den logiſchen und moraliſchen ꝛc. abtheile. Was nun den erſtern betrifft; ſo beſtaͤnde, wenn dieſe Abtheilung gemacht würde, noch immer das bemerkte Ergebnis. Kann aber wohl der Supernaturalismus, der aͤchte oder eigentliche, eben jo über den moraliſchen Rationalismus geſtellt wer: den?? — Das Moraliſche iſt, neben dem Phyſiſchen, ge— wiß (unftreitig, wofern nicht der Materialismus eingreift) ein Ueberphyſiſches oder, wenn man lieber will, das Sittli— che ein Ueberſinnliches, und wenn das Natuͤrliche in der eigentlichen Bedeutung des Wortes mit dem Phyſiſchen zu— ſammenfaͤllt; ſo darf, ja ſo muß (bey dieſem Blick auf die Sache) das Moraliſche oder Sittliche zugleich ein Ueberna— tuͤrliches genannt werden. Auch kann das Moraliſche we— der mißbrauchbar noch mißbraucht, wie das Logiſche, heißen, indem es eben dem Mißbrauch entgegenſteht. Re— det man von einem Mißbrauche der Freyheit — wie der Vernunft, wenn dieſe nicht bloß eine Art von Verſtand iſt; — ſo waltet da nur eine uneigentliche (um nicht zu ſa— gen: ungeſchickte) Redensweiſe. Denn eigentlich ſagt dieſe Rede nur ſo viel: der Menſch, irgend einer, thut (Boͤſes), was er, wenn ihm die Freyheit gebraͤche, nicht thun koͤnn— te. — Einer myſtiſchen „Speculation“, die man juͤngſthin Verſtandesmyſtik nannte, heißt dieſes: „Der Menſch noth— zuͤchtigt Gott.“ (Im Vorbeygehen: welche Sprache!) — Nein, die Brauchbarkeit als ſolche, und mithin auch die Mißbrauchbarkeit trifft nur das Bedingte oder Relatlve, d. i. alles dasjenige, was zum Mittel fuͤr den Einen Zweck der Menſchheit beſtimmt iſt, alſo das Verſtaͤndige und Sinnli— che, oder die Denk- und Naturkraft uͤberhaupt, ſo weit letz— tere in den Bereich des Menſchen faͤllt. (Von dem Aeſtheti— ſchen auf ſeiner formalen Seite gilt immer daſſelbe.) Geſetzt nun ferner, irgend ein Poſitiviſt (von dem poſitiven Theologen oder dem Freunde des Poſtitiven, wel— ches giltig iſt, wohl unterſchieden!) wollte das, was er Supernaturalismus nennt, über den moraliſchen Nationas lismus wie den Himmel uͤber die Erde, wie das Unendliche über das Endliche, wie den Geiſt über den Koͤrper, Eutz wie das erſte Reale uͤber das zweyte hinaufſetzen; ſo wuͤrde er mit dem moraliſchen Gefühle und ſelbſt mit dem ethi: ſchen Grundbegriffe, wie dieſer von dem geſunden Men— ſchenverſtande nicht trennbar iſt, in Widerſtreit gerathen. Und wer moͤchte es wagen, dieſen Rationalismus zu ver— werfen? wer moͤchte ihm auch nur eine untergeordnete Stelle neben dem Hoͤchſten der Menſchheit anweiſen, hieße dann letzteres Chriſtenthum oder Religion, und wie ſehr auch hiebey vor allem die Offenbarung, die Gnade u. ſ. f. in Betrachtung kaͤme? Unterordnung trifft nur das Sinnliche in ſeinem Verhaͤltniſſe zum Ueberſinnlichen, oder den Koͤrper im Verhaͤltniſſe zum Geiſte, ſo jedoch, wie die— ſer (auf nicht⸗trennende, aber einen Sachunterſchied ſetzen— de Art) der Materie entgegen ſteht, und wie folglich unter dem Worte Geiſt weder zuerſt noch allein das Logiſche, das Denkvermoͤgen und die Denkkraft, hervorgehet. Denn wie das Formale, auch das Aeſthetiſche dieſer Art, ſeinem Wer— the nach mit dem Phyſiſchen auf einer Linie ſteht; fo unter⸗ liegt auch daſſelbe dem Geſetze der Unterordnung. — * A $ 248 Were alſo die beſagte Kantiſche Unterſcheidung auch fo weit verfolgt, — waͤre fie durchgeführt worden, wie es wenigſtens die Folgerichtigkeit und hiemit die Logik ſelbſt forderte, wofern je die theoretiſche und practiſche Vernunft Gultigkeit hatte; dann würde der bekannte Widerſtreit zwi— ſchen Supernaturalismus und Rationalismus wohl eine an⸗ dere Wendung, wenigſtens zum Theile, genommen haben.“ So viel iſt hoffentlich, dem Geſagten zufolge, unläugbar. Und iſt es nicht eine ausgezeichnete Eigenheit der deutſchen Wiſſenſchaft zu jener Zeit, daß die beſagte Unterſcheidung nicht ſo weit gefuͤhrt wurde, ungeachtet man zunaͤchſt ein ganz beſonderes Gewicht darauf legte? Warum aber, dürfte man weiter fragen, ward fie nicht bis zum ſittlichen Rationalismus fortgefuͤhrt, waͤhrend das Sittliche neben dem Religtoͤſen und hiemit auch neben, der Offenbarung nimmermehr wie das Sinnliche neben dem Ueberſinnlichen aufgeführt werden kann?! Ja, wurde das Weitere nicht ſelbſt durch ein geheimes Gefühl jenes Ge⸗ brechens, womit ſchon die Abtheilung der Vernunft in die theoretiſche und practiſche behaftet iſt, zuruͤckgehalten? Verwandt iſt in dieſer Hinſicht das Schickſal des Rationalismus mit jenem des Naturalismus im theo⸗ logiſchen Sinne dieſes Wortes, wo eben derſelbe ein Guͤlti— ges, obwohl ein Untergeordnetes (O Erde) iſt, da hinge⸗ gen derſelbe im philsſophiſchen Sinne mit dem Materialis⸗ mus, alſo mit dem Ungültigen (ja mit der Hoͤlle) zuſammen⸗ fällt; eine Anomalie, die nun einmal hiſtor. vorliegt. — Trotz der „moraliſchen und phyſiſchen Natur des Menſchen“, trotz dieſer im Kreiſe der Wiſſenſchaft und des Lebens ſo ent⸗ ſchiedenen, fo geltenden Rede hat doch überall (meines Wiſ⸗ ſens) kein Theolog den Naturalismus in den morali⸗ ſchen und phyſiſchen abgetheilt. Was dieſer Abtheilung entgegen ſtand, war die ſchon bemerkte Metapher des Wor⸗ tes Natur. Geſetzt aber, man haͤtte ſie gemacht, wuͤrde dann wohl irgend ein Supernaturaliſt das Chriſtenthum oder die Theologie dem moralifchen Naturalismus fo wie dem phyſiſchen entgegengeſetzt haben?? — Daß uͤbrigens neuerlich anſtatt Phyſik und Ethik, oder auch Phyſiologie und Pſychologie, z. B. die aͤußerliche und innerliche Nas turlehre aufgeſtellt worden, brachte bloß die Zeit mit ſich, nachdem die. „Natur“ fo beſonders an die Tagesordnung gekommen (Mode geworden) war. Welche unnoͤthige Scho⸗ laſtik! welche Pein oder Laſt fuͤr den auffaſſenden Geiſt, da eben die Naturlehre als ſolche Phyſik, und dieſe Bes deutung, dieſer Sprachgebrauch laͤngſt entſchieden iſt! Und welche Wort- und Begriſſsverwirrung müßte da einreißen, wofern der neue Gebrauch neben dem alten beſtehen follte?! Auch iſt es ja ein Geſetz der hoͤhern Philologie in Betreff der Wortbildung, daß ein zuſammengeſetztes Wort nur nach der eigentlichen Bedeutung desjenigen, wovon man ausge het, und welches das Subject neben dem Praͤdicate bezeich⸗ net, entſtehen kann. Alſo nur mit der Watur — Phyſis kann z. B. die Lehre verbunden, und ſo die Naturlehre gebildet werden. Dieſes Geſetz ſtand zugleich dem moralis ſchen Naturalismus (dieſer Zuſammenſtellung) entgegen. Und wenn auch bey jenem theologiſchen Sprachgebrauch eine ſchlimme, nicht bloß untergeordnete Bedeutung des Wortes 219 Naturalismus leicht vordrang; fo war es eben darum, weil auch dieſes Wort an die Natur im eigentlichen Sinn er⸗ inneite, während die Natur im feindlichen Gegenſatze mit dem Uebernatuͤrlichen (Ueberſinnlichen) ſich ingeheim dar⸗ ſtellte. Die philoſophiſche Bedeutung des Wortes Natu⸗ ralismus kam unvermerkt hinzu. Dem Philoſophen ers ſcheint nehmlich die NWaturlehre, wenn in der Rede vom Sinnlichen das [eberſinnliche vorausgeſetzt wird, ſonſt aber — der Naturalismus. Kehren wir nun zur Kantiſchen Schule zuruͤck, fo bes gegnet uns offenbar ein zweydeutiger Rationalismus. Welches Merkmal gilt da, das logiſche oder das moraliſche? Oder ſollen beyde in Eines zuſammeufließen? Und wie wäs re dieß moͤglich, da beyde weſentlich verſchieden ſind? — Wie aber die theoretiſche Vernunft die erſte in dieſer Schulſprache iſt, und jener Formalismus, aus der Leibni— tziſch⸗Wolfiſchen Schule, noch immer nachwirket; ſo mag unter dem Worte Rationalismus noch immerhin das Ver— ſtaͤndige, wie es mißbrauchbar und mißbraucht iſt, gar leicht vordringen, ja allein ſich darſtellen und aufdraͤngen. Wie viel Anlaß zum Wortſtreit und Mißverſtand!! Indem jedoch auf der andern Seite auch das moraliſche Merkmal — iſt es gleich überall nicht ausgeſprochen — ſich ingeheiin darbietet, mag ſich bey den Freunden des Rationalismus aus der ſpaͤtern Schule um fo mehr ein ſchoͤner Eifer naͤchſt dem Widerſtreit im Worte einfinden. $ III. Iſt hingegen die Vernunft ſchlechthin = dem Ueberſinnlichen oder erſten Realen angenommen und feſtge— ſetzt; gilt demnach nur Eine Bedeutung des Wortes Ver— nunft: dann ergibt ſich auch ein feſter Sinn des Wortes Nationalismus; und es iſt klar, welches dann der eigent— liche Rationalismus ſeyn wuͤrde, wo und wie er nun auch weiterhin erſcheinen moͤchte. Zuruͤckſehend auf dieſen Gang der Wiſſenſchaft hatten wir ſonach in Betreff der Vernunft dieſe Fortbildung: a. nur formal — in der früheren Schule, P. formal und real — in der nachfolgenden, und c. nur real — in der neueren Zeit, ſo weit durch die vereinigten Bemuͤhungen Mehrerer dieſe Bedeutung wenigſtens voͤlliger herausgebil⸗ det ward, ſo jedoch, daß man die reale Bedeutung nicht auf das Moraliſche einſchraͤnkte⸗ Soll nun aber dieſe Bedeutung des Wortes Ratio⸗ nalismus — d. i. diejenige, welche der Vernunft — dem Ueberſinnlichen oder erſten Realen entſpricht — allgemeine Geltung erhalten; ſo kommt es wohl zuvoͤrderſt darauf an, daß die Vernunft mit dem Verſtande eben fo wenig ver- miſcht als verwechſelt werde, weil fonft vermoͤge der Ans gewöhnung nach jenem Gange deutſcher Cultur die Ingifche Bedeutung gar leicht wiederum vordringt — ſich einſchlei⸗ chet und wohl auch eindraͤnget. Dagegen möchte vorzuͤg⸗ lich dienen a. die Unterſcheldung zwiſchen der objectiven und fubjec- tiven Vernunft, und f B. die Erklaͤrung, wie eigentlich die Vernunft ſubjectis eintrete 7 sid, 1926. Heft 111. 250 Objectiv wohnt die Vernunft allen Menſchenweſen ein, aber wohl nicht ſubjectiv, da g 1) das neugeborne Kind und der Ganz, Wilde noch kein Subject, 2) der Wahnſinnig- oder Tollgewordene kein Subject mehr, und 5) der Unſittliche wohl eines, aber gewiß kein vernfinf: tiges iſt, wofern nicht Schlauheit, Verſchmitztheit oder wenigftens die Klugheit als ſolche auch Vernunft und Vernuͤnftigkeit heißen fell. Alͤlſo auch daran iſt viel gelegen, daß man die Sub⸗ zectivitͤt * recht erkenne: I. In Gott find Object und Subject Eines; da iſt keine Trennung, kein Abfall des letztern vom erſtern denkbar: II. Das bloße Naturweſen, Stein, Pflanze und Thier, iſt nur (phyſtſches) Object — iſt gar kein Subject, wenn nicht das Praͤdicat neben dem Subjecte ſteht: und 5 5 III. indem nur das Menſchenweſen — aber nur das ſoweit erzogene oder entwickelte, daß die Frey- oder Selbſtthaͤ⸗ tigkeit Statt findet — Subject heißen darf, tritt die ilar- terſcheidung zwiſchen der objectiven u. ſubjectiven Menſch⸗ heit dergeſtalt ein, daß man, in dieſer geiſtigen Hinſicht, Zwey in Einem unterſcheiden kann. Der gute Menſch iſt mit ſich ſelbſt (der fubjective mit dem objectiven) in Harmonie, der boͤſe Menſch aber uneins mit ſich, — von ſich (von dem metaphyſiſchen Objecte oder dem Goͤtt⸗ lichen in ſich, wie von Gott) abgefallen, und daher im Zwiſte oder „Zwieſpalte“ mit ſich. Wie iſt alſo die Vernunft im Menſchen? Nur auf folgende Art: 0 5 A. Im Neugebornen, Ganz-Wilden und Wahnfinnigen nur als Keim oder Anlage — da im letztern, in dieſem Ungluͤcklichen, die eigentliche Knospe der Menſchheit wie⸗ der verſchloſſen wardz — ' B. als Anlage und Stimme (Vernunftſtimme, Gewiſſen, innere Offenbarung, Trieb, moraliſcher oder religioͤſer in dem Menfhen, welchem die Erziehung in Betreff des Ueberſinnlichen (die aͤußere Offenbarung, oder die geiſtige Sonne, die jenen Keim zu dieſem geiſtigen Trieb entwi⸗ ckelt) zugekommen iſt; und C. als Anlage, Stimme und Geiſt — aͤchter Geiſt, Re⸗ ligion, Sittlichkeit — in dem wahrhaft Gebildeten, und zwar a. in dem wahrhaft aber unvollftändig Gebildeten, als Veruunftleben ohne die Vernunſtwiſſenſchaft, ohne die «Wie konnten wir dieſe Fremdlinge — Object und Subject, objectiv und beſonders ſubjectiv — jemals ganz auf: geben? 2 16 * 257 erfoderliche Herausbildung der Sache (Vernunft) durch den Verſtand, — in dem Myſtiker, und b. in dem wahrhaft und vollſtändig Gebildeten als Leben und Wiſſenſchaft — in dem Philoſophen, dem Weiſen. ; So erſcheinen 1) der Ungebildete, 2) der Verbilde— te, und 3. der Gebildete. — Die naͤhere Beſtimmung, und wie insbeſondere der Verbildete Sophiſt heißen möge, folgt aus dem Geſagten. Sagt nun z. B. ein neuer trefflicher Schriftſteller: „der Menſch kann eine ausgebildete Vernunft haben, ohne daß er ihr jedesmal folge; fo iſt dieſe Ausbildung wohl nicht die im Meaſchen als Subjecte verwirklichte Krealiſter— te) Vernunft, d. h. mit einem Worte: die Vernünftigkeit. Und gegen den Ausdruck dürfte bemerkt werden: a. die Vernunft wird entwickelt, b. der Wille gerichtet, und c) der Verſtand — wie die Naturkraft — gebildet oder ausgebildet. Spricht man aber von menſchlicher Bildung, und zwar von der aͤchten hoͤhern; ſo iſt die Entwickelung der Vernunft zum Gewiſſen, und die Richtung des Willens auf daſſelbe, indem er dem Goͤttlichen huldigt, voraus— geſetzt. Aber dieſe Entwickelung der Vernunft iſt die objecti⸗ ve, d. h. die vor der urkpruͤnglichen Thaͤtigkeit des Sub— jects (der Frey- oder Selbſtthaͤtigkeit) vorhergehende. Dann erſt folget 1. vermoͤge der Willensthaͤtigkeit die erſte fubjective Ent⸗ wickelung der Vernunft, wenn nehmlich der Wille die Richtung auf das Goͤttliche nimmt, — die reale Entwickelung, d. h. nit Einem Worte die Reali⸗ ſierung oder Verwirklichung — tritt aber das ethiſche Subject auf ſolche Weiſe nicht ein, ſo bleibt es bey der objectiven Entwickelung (dem Gewiſſen, dieſes urs ſprünglich oder rein aufgefaßt!); — und 2) vermöge der Verſtandesthaͤtigkeit ergibt ſich die zwey⸗ te ſubjective Entwickelung der Vernunft, wenn nehm lich der Verſtand, beſtimmt von dieſem Willen — dem goͤttlich Geſinnten — dieſelbe Richtung nimmt (erhalt), alſo die formale Entwickelung der Derz nunft, da eben der Verſtand das formale oder lo— giſche Vermögen iſt, d. h. mit Einem Worte, wenn dieſes erlaubt iſt, die Ausſprechung oder, wenn man lieber will, die Setzung der Vernunft, indem der Verſtand, beſtimmt zum Organe der Vernunft, auf ſolche Art hinzukommt, und den Satz, wie den Begriff, hervorbringt, alſo der Vernunftbegriff ꝛc. auf dieſem Grunde! — Kommt er aber, wegen ir— gend eines aͤußern Hinderniſſes, nicht hinzu: dann bleibt es bey der objectiven und erſten ſubjectiven Entwickelung der Vernunft (Myſtik, ſo wie auf der andern Seite die Sophiſtik entſteht, wenn der Ver— ſtand zwar in ſeiner Art wohl ausgebildet, aber nicht auf dieſem Grunde, eintritt). Der Rationalismus findet ſich alſo nur da, wo die Vernunft (ratio) vollftändig entwickelt iſt: vollftändig, nicht vollkommen, wie eben die Vollkommenheit im ſtren⸗ == — * 3 252 1 gen metaphyſiſchen Sinne des Wortes nur Gott zukommt! Vervollkommnung bleibt daher zugleich die ſtete Aufgabe des Menſchen. Und der Rationalismus fallt demnach mit, e * 1 1 der Pbulofophie, ſo wie dieſe mit der ächten hoͤhern Cultur; der Menſchheit, zuſammen. Bad Gaſtein den 1. Sept. 1828. 5 99 ä Prof. Salat. Piſteol og i e, * oder Glaube, Aberglaube und Unglaube ſowohl an ſich, als im Verhaͤltniſſe zum Staat und zur Kirche betrachtet vom Profeſſor Krug in Leipzig. Leipzig bey Baumgaͤrtner 1825. . 8 S. XVI u. 236, In der Vorrede ſagt der Bir, daß der Realismus wie der, Idealismus immer gleich nachthetlig gewirkt habe, er wolle, alſo verſuchen, den Einfluß beyder zugleich auf eine ver⸗ nunftmaͤßige Art zu beſchraͤnken und in Eintracht zu brin⸗ gen. In der Einleitung zeigt er, wie der Glaube in Aber— glaube und Unglaube ausarte, weßwegen die Graͤnzen eines jeden genau zu bezeichnen ſeyen, was nur durch die wahre. Glaubenslehre oder Piſteologie möglich ſey. Im erſten Ab⸗ ſchnitt wird die Idee der Wahrheit aus einander geſetzt, nach der Uebereinſtimmung unſerer Vorſtellungen unter ein⸗ ander, Ideen oder dem Abſoluten in ihrer Beziehung auf das menſchliche Leben. Der 2. Abſchnitt lehrt, daß gewiſſe Grundwahrheiten oder Grundſaͤtze aufgeſtellt werden muͤß⸗ ten, aus welchen alle andere flöffen, daher kein Beweis ohne dieſelben gefuͤhrt werden und keiner in das Unendliche fortlaufen kann, daher kein Grandfag eines Beweiſes bes. darf, und in ſich ſelbſt ſchon gewiß ſeyn muß. Dieſe erſten Grundwahrheiten ſind: daß wir ſind, daß es Gegenſtaͤnde außer unſerem Weſen gibt, und daß wir mit dieſen in Wechſelwirkung ſtehen. Um etwas für wahr halten zu koͤn⸗ nen, muß es Gruͤnde in ſich haben, wodurch auch die Ue⸗ berzeugung Anderer gewonnen wird. Oft waͤhnen oder meynen wir nur, ohne foviele Gründe zu haben, daß wir auch glauben konnten — oft glauben wir, ohne zu wiſſen. Der Glaube wird bald nach den Subjecten, bald nach den Objecten beſtimmt, und der hiſtoriſche iſt von jenem der Vernunft wohl zu unterſcheiden. Aus beyden Arten iſt der Offenbarungsglaube zuſammengeſetzt; wer ſich dem einen oder andern Glauben vorzugsweiſe hingibt, iſt Naturaliſt, oder Supernaturaliſt. Letzterer haͤlt ſich ſicher hinter den Bollwerken der Wunder, Weiſſagungen und innerer Vor⸗ trefflichkeit gewiſſer Lehren, und artet allmählich in Aber. glauben — zuletzt in Unglauben aus. Dieſer theilt fidy. zwar in den hiſtoriſchen und rationellen, doch ſelten iſt ein anderer als der hiſtoriſche Unglaube uͤberwiegend. Manz chee Menſch kann jedoch auch bey dem feſteſten Glauben verſchrieen werden, wenn er nicht nach dem Buchſtaben. blind glaubt, ſondern auch unterſucht und prüft, in wel— chem Falle er von den Orthodoxen als heterodor verſchrieen— wird. Der Staat kann ſich eigentlich im ſtrengen Sinne um den Glauben des Volks nicht bekuͤmmern, weil er ſo wenig, als dieſes, den wahren beſtimmen kann; aber in mit ihren Gegenſtaͤnden, und mit den goͤttlichen Er Zr 1 ee [> 253 ſeiner Pflicht der Oberaufſicht, liegt der Schutz aller Glau⸗ bensarten gegen einander. beerſcht, iſt Eintracht und Liebe zu hoffen. % Der Verfaſſer hat alle dieſe Gegenſtaͤnde ſehr ſaßlich entwickelt und ſehr gründlich bewieſen. Diͤe Geſchichte der Deutſchen: für die reifere Jugend und zum Selbſtunzerricht faßlich beſchrie⸗ ben von W. Menzel. Zurich bey Geßner 1825. 1. 8. 332. Dieſer erſte Band enthaͤlt gedrängt die Zeit des heid⸗ niſchen Alterthums bis auf Carl den Großen. Die Er: zaͤhlung iſt fließend und kraͤftig. Sie gibt ein kreues Bild von dem Leben und Weben der alten Deutſchen, und vers breitet ſich über -alle Stämme derſelben. Der Verfaſſer kann zwar, dem Zweck dieſes Buchs gemäß, nicht cietie— ren, allein es leuchtet aus allem hervor, daß er aus den Quellen ſchoͤpft und dieſe zum Theil ſelbſt reden laͤßt. Dieſer Band zerfaͤllt in 7 Buͤcher. Das erſte hans delt von dem heymathlichen Leben der alten Deutſchen, von den aͤlteſten Sagen uͤber dieſelben, von ihrer Einwan— derung nach Europa, ihrer Eintheilung, Beſchaffenheit des Landes, Körper und Geiſtesbildung, Glaubenslehre und Gottesdienſt, Bildung der Staaten und der Stände, Allos de, Familien, Leuten und Sclaven; deßgleichen von der Lebensweiſe, von Kuͤnſten, Gaſtfreundſchaft, Marken, Gil: den, Gauen, Volksverſammlnagen, Gerichtsweſen, Geſetzen, Landwehr, Heldenthum u. ſ. w. Das ste Buch, S. 63, erzählt eben fo umſtaͤndlich die aͤlteſten Kriege mit den Roͤmern. f Das zte Buch, S. 116, die Voͤlkerwanderungen. Das Ate, S. 172, behandelt den Uebergang des alte deutſchen Lebens zum Mittelalter. Das Ste S. 241, ſchildert die Uebermacht der Franken. a Das 6fte, S. 273, die Regierung Carls des Großen. Das 7te, S. 3 8, gibt einen kurzen Abriß der nor⸗ diſchen Geſchichte. f Jederman wird dieſe Geſchichte mit Intereſſe leſen, und ſie nicht ohne Belehrung, Befriedigung und Ermuthi⸗ gung aus der Hand legen. N Ge ſſſch i chte der Schulen in Bayern, d. F. Lipowsky. Münden bey Giel. j 1825. 8. S. VIII u. 390. Der Verf. erklärt in der Vorrede, daß er die Ehre feines Vaterlands gegen die Behauptungen anderer Schrift: ſteller, welche die Bayern wie Wilde anſehen, rechtfertigen Sn Er beginnt mit den Druiden » Schulen unter der iche, * Wo ein vernünftiger Glaube und mit den erſten chriſtlichen Schulen in Alt⸗ 257 Bayern * vor und unter den Carolingern — dort muß er ſich noch mit Vermuthungen helfen, hier aber baut er ſchon auf Urkunden und gelehrte Werke einiger Zeitgenoffen. Noch beſtimmter kann er die Gegenſtaͤnde und die Art des Un⸗ terrichts in den altbayeriſchen Schulen unter fraͤnkiſchen, ſaͤchſiſchen und ſchwaͤbiſchen Herzogen angeben, jedoch be— ſchraͤnken dieſelben ſich vorzuͤglich nur auf das Schreiben und Malen nebſt Muſit im Allgemeinen, weil nur einzelne Kloſtergeiſtliche eine reelle wiſſenſchaftliche Bildung ſich ans eigneten und zu verbreiten ſuchten. Erſt, nachdem das Haus Wittelsbach in ſeiner ganzen Verzweigung feſten Fuß gefaßt hatte, entwickelte ſich der Unterricht der Jugend in regelmaͤßiger Form durch die Kloſterſchulen Altbayerns; die Benedictiner zeichneten ſich am meiſten aus, obgleich die Dominicaner und Franzkscaner auch nicht unthaͤtig waren. Im 15. Jahrhunderte wurden die Univerfitäten Ingolſtadt und Wuͤrzburg begründet, im 16. aber erſt zum! Flore ge⸗ bracht, und mit berühmten Lehrern beſetzt, welche aus dem Auslande meiſtens gerufen wurden. So eifrig der Herzog Wilhelm IV. für die Erweiterung und Verbeſſerung bes jugendlichen Unterrichts geweſen iſt, fo konnte er ihn doch nicht durch Einheimiſche heben, weßwegen er 1549 drey Jeſuiten nach Ingolſtabt kommen ließ. Noch in dieſem Jahrhunderte erhielten fie in mehreren Theilen Bayerns eie nen ſehr ausgedehnten Wirkungskreis, den ſie waͤhrend und nach dem Zojähtigen Kriege durch die Beguͤnſtigung des Kurfuͤrſten Maximilian vorzuͤglich befeſtigten und erweiter— ten bis zu ihrem Untergange 1772. Jetzt traten ſie zwar in den Weltprieſterſtand uͤber, blieben aber in ihren Lehr⸗ ämtern der Städte; auf dem Lande wurde durch Braun 1770 ſchon neu organiſiert. Später wurden das Cadetten- Inſtitut, die Feyertagsſchulen, die Normalſchulen ꝛc. geſtif⸗ tet, waͤhrend die Guͤter der Jeſuiten dem Unterrichtsfond zugewendet waren. Im J. 1782 verfiel Carl Theodor auf den Gedanken, dieſe Güter dem Maltheſer Orden zuzuwen⸗ den, und die Beſetzung der meiſten Lehrerſtellen den Orden der Benedictiner, Ciſterzienſer, Praͤmonſtratenſer, regulier⸗ ten Chorherren u. Dominicaner zu übergeben; die zu Muͤn⸗ chen errichtete Academie der Wiſſenſchaften u. Kuͤnſte wurde unterhalten u. befördert. Was unter Max Joſeph geſchehen iſt, dieſen Bericht uͤberließ der Verfaſſer der Nachwelt. Der Verfaſſer iſt der thaͤtigſte Schriftſteller in Bayern, der beleſenſte Hiſtoriker, ſchreibt immer uͤber einen neuen Gegenſtand, und ſtattet ihn dennoch ſo reich mit Litteratur aus, daß man nicht begreift, woher er die Zeit nehme. Am vorliegenden Werke iſt bloß zu tadeln, daß die Schu: len von Würzburg zu oberflaͤchlich, und jene von Ansbach, Nuͤrnberg, Heilsbronn, Bayreuth und Bamberg gar nicht berührt find. * Altbayern hat gegenwärtig an Raum und Seelenzahl nur 2), des altfränkifhen Kreiſes, welcher gegenwärtig unter Bayerns Zepter gehort; beffen ungeachtet fprechen die alt: bayeriſchen Schriftſteller von Franken nur nebenher, ob: gleich deſſen Bewohner in Landes- und Geiſtescultur von den älteften Zeiten an den Vorrang behaupteten. —ů—— 10 Sr ON Taſchen buch zu Verbreitung teoarapbiiher Kenntniſſe von Sommer, Prag bey Calbe 1826. Ater Jahrgang, S. 495. 6 Kpfrt. Mit der Einrichtung dieſes Taſchenbuchs ſind die Le— fer ſchon bekannt. Der Herausgeber ſammelt mit Fleiß und Auswahl, und dieß Taſchenbuch iſt daher gewiß eine nuͤtz— liche Aushuͤlſe für diejenigen, welche ⸗ſich große Reiſewerke nicht anſchaffen koͤnnen. f 1 a Voran geht eine Ueberſicht der neueſten Reiſen und geographiſchen Entdeckungen, dann folgen Auszüge aus Molliens Reife nach Columbia S. 1; neue Schilderung von London nach Leigh und Broling S. g5; die Inſel Iſchia S. 218 (von wem?); die Länder am Nil nach Mengin S. 249; die Heilquellen bey Sergiewks nach » Erdmann S. 276; geographiſch ſtatiſtiſche Ueberſicht der ruſſiſchen Statthalterſchaft Simbirsk nach Erdmann S. 291; eine Schilderung von Aſtrakan von demſelben S. 524; endlich Lyons Reife nach des Sudſonsbay S. 584. i Abgebildet ſind: Indier und Bettler aus Columbien, die St. Pauls Birche, die Weſtminſter-Abtey und der Tower in Lendon, das Hoſpital zu Greenwich, ein Eskimale und das Grab eines ſolchen⸗ Catechismus der Rhetorik nach Quintilian von Dr. Ferd. Philippi ꝛc. Leip⸗ zig bey Baumgärtner 1826. 8. S. VIII u. 232. Je einleuchtender die Nothwendigkeit geworden iſt, daß die in England und Frankreich herrſchenden öffentlichen Ver— handlungen in Gerichts- und Landtags » Sitzungen mit ges hoͤriger Vorbildung geſchehen, defte willkommener iſt das vlelſeitige Streben öffentlicher Lehranſtalten, die ſtudieren⸗ den Juͤnglinge fruͤhzeitig zu guten Rednern zu bilden. Da aber ſeit Cicero und Quintilian niemand beſſere Anleitung dazu geben konnte, ſo war es ein vortrefflicher Gedanke der Verlags- Handlung, dieſes Muſter der Jugend vorler gen zu laſſen. Nach der Entwicklung des Begriffs der Rhetorik iin Allgemeinen ſchreitet der Herausgeber zur Er— findung fuͤr demonſtrative, deliberative und gerichtliche Res den, fuͤr deren Eingang, Erzählung, Beweisfuͤhrung, Wider— legung der Einwuͤrfe und Schluͤſſe. Er befaßt ſich ferner mit der Anordnung und Ausarbeitung der Gedanken, mit der Schoͤnheit des Ausdrucks, mit dem Bau der Perioden und mit der verſchiedenartigen Schreibart, mit der Erwei⸗ terung, mit Tropen und Figuren. Alle dieſe Gegenſtaͤnde find ſehr kurz, und auch für die Nichtſtudierenden ſehr faß⸗ lich vorgetragen, und zugleich durch eine ſchoͤne Sammlung von Beyſpielen in unmittelbarer Beziehung auf die worhers gehenden Fragen erlaͤutert. Dahin rechnen wir J. Engel's Rede am Geburtstage K. Friedrich Wilhelm II. kurz nach dem Ableben Friedrich des Einzigen. — Jacobi's Meineids⸗ Verwarnung — Cato's Rede über die Strafbarkeit der. catilinariſchen Verſchwoͤrung — Votzebue über des Ehe: äber das Trinken ꝛc. f 256 ſtands Freude und Leid. Damit find mehrere rheteriſche Meiſterſtuͤcke uͤber die wichtigſten Verhaͤltniſſe des Lebens zur Nachahmung verbunden, z. B. Herder's Taufrede, Mörlin's Abendmalsrede, Matthiä's Schulrede, Jaco— bi's Tauf⸗ und Grabreden. Am Schluſſe finden ſich noch rhetotiſche Fragmente, welche eben ſo unterhaltend als be— lehrend ſind, z. B. Moritz Parallele der phyſiſchen und moraliſchen Welt — Jean Pauls Morgengedanken auf einem Berge — Swift's Meditationen uͤber einen Des ſenſtiel — Wagner uͤber wahre Liebe — Tieck's Rede Aus dieſer gedraͤngten Anzeige des Catechismus der Rhetorik wird der Sachkundige Leſer erkennen, daß derſel⸗ be ſehr zweckmaͤßig fuͤr die Jugend abgefaßt iſt. Die allgemeine Modenzeitung von Leipzig 2 wurde durch das Muſter des Journal des Dames et des Modes de Paris nicht nur auf gleichen, ſondern noch auf einen hoͤhern Stand der Brauchbarkeit und des Abſatzes er— hoben. Jenes wurde in der erſten franzoͤſiſchen Revolution von einem Capuziner geſtiftet, welcher ſich mit einer Putz⸗ macherin verehelichte und bis auf dieſe Zeit ſo eifrig ge⸗ pflegt, daß alle franzoͤſiſch ſprechenden Damen der ganzen Welt ſich in ihrem Anzuge von ihm beherrſchen laſſen, weß⸗ wegen es auch in Frankfurt für die deutſchen Damen, wel- che ſich auf irgend eine Weiſe ſranzoſiſierten, nachge⸗ druckt wird. Die allgemeine Modenzeitung von Leipzig aber gibt nicht bloß alle jene Abbildungen von Trachten wieder, fondern fügt auch die neueſten Modelle von Meubles, Wär gen, Vorhaͤngen, Kutſchen und beſtens getroffene Portraͤts ſolcher Perſonen bey, welche eben ein allgemeines Intereſſe fuͤr das Publicum gewonnen haben. Nebſtdem hat ſie noch einen entſchiedenen Vorzug vor dem franz. faden Romantext: denn fie zeigt aus der Ges ſchichte alle Klippen, welche junge Frauenzimmer und Weis ber jedes Alters vermeiden muͤſſen, wenn ſie lebenslaͤnglich geachtet bleiben wollen. Man nennt ſie beßwegen mit Recht das Evangelium des ſchönen Geſchlechts, welches gleich gut belehrt, ob man einen alten oder neuen Jahr gang auffchlägt und nachlieſt. Man ſollte fie auch die beſcheidene Unſchuldige nennen: denn fie allein wurs de waͤhrend des Krieges und Friedens in keinem Lande verboten; vielmehr in ganz Deutſchland und deſſen an⸗ graͤnzenden Laͤndern immer weiter verbreitet, weßwegen auch bereits mehrere Tauſend Exemplare gedruckt werden muͤſſen. 257 2 a Die Sprachſchule. Ein Hülfebuch zur zweckmäßigen Wiederholung der Anfangs⸗ grunde des deutſchen Sprachunterrichtes in Volksſchulen; nebſt einer Sammlung von Uebungsaufgaben zur Selbſtbeſchaͤftigung der Schüler Von Fr. Härderer, Volksſchullehrer in Pam: berg. Bamberg bey J. C. Dreſch 1826. 8. S. VI u. 132. Der Verfaſſer ſagt in der Vorrede, daß jeder Schuͤ— ler dahin zu bringen: ſey, ſeine Gedanken und Empfindun— gen ſprachrichtig, ſowohl muͤndlich als ſchriftlich auszudruͤ— cken; auch ſoll durch dieſen Unterricht die geiſtige Kraft des Kindes geweckt, geuͤbt und geſtaͤrkt werden. Da aber dieß durch das ſteife Declinieren und Conjugieren nicht möglich iſt, fo muß der Schüler in der Sprache fo unterrichtet wer⸗ den, daß deren ganze Lehre aus ihm hervorgehe, wie ſie in dem erſten Sprachlehrer entſtanden iſt. Die Sprachge— feße dürfen nicht von Außen in das Kind gelegt, ſondern muͤſſen von dem Lehrer ſelbſt mittelſt catechgeifch = focratifcher Unterredung aus der Seele deſſelben entwickelt werden. Der Schuͤler muß mit jedem Schritt der Entwicklung ins Leben ſchauen, und von dieſer Anſchauung einen Lehrſatz fuͤr den Gebrauch der Sprache ſich ſelbſt bilden. Der Inhalt des Buches befaßt ſich: 1) mit der Spra⸗ che als Mittel der wechſelſeitigen Mittheilung im Leben, 2) Kenntniß der Woͤrter-Ordnungen als Theile des Gedan— ken⸗Ausdruckes, 3) Biegung der Woͤrter, welche 8 Haupt: ſtuͤcke in vielen ſehr zweckmaͤßigen Unter-Abtheilungen hoͤchſt deutlich aus einander geſetzt, und durch 204 zwiſchen ih— nen fortlaufende Aufgaben erläutert find... In einem An; hange ſind noch einige Regeln der Rechtſchreibe-Lehre durch 64 Aufgaben verſtaͤndlicht. Der durch ſeine fruͤheren Schulſchriften ſchon ausgezeichnete Vefaſſer hat ſich durch vorliegende ein neues Verdienſt erworben, woran ſeine Col⸗ legen ſich ſpiegeln moͤgen. Das Leben des Kayſers Napoleon nach Norvins und andern Schriftſtellern dargeſtellt von Dr. Bergk. 1. Abth. Leipzig 1825. 8. S. XVI u. 280. In Erwägung, daß Napoleon der außerordentlichſte Menſch aller Zeiten war, daß er nach ſeinem Tode erſt in ſeiner wahren Groͤße erkannt werden konnte, war eine voll⸗ ſtaͤndige Darſtellung aller feiner Handlungen nach ihren Urs ſachen, Triebfedern und Abſichten ein um ſo dringenderes Beduͤrfniß, je partheyiſcher alle Schilderungen deſſelben während. feines Lebens, und ſelbſt in der erſten Zeit nach ſeinem Tode waren und ſeyn mußten. Die vorliegende Bear: beitung hat zwar die bekannte Biographie des Contempo⸗ rains zur Grundlage, allein fie iſt berichtigt und fo vervoll— ſtaͤndigt, daß in dieſer Hinſicht nichts zu wuͤnſchen uͤbrig iſt. Dieſelbe befaßt ſich mit ſeiner Geburt, erſten Erziehung auf der Kriegsſchule zu Brienne, ſeinem kraͤftigen Einfluſſe auf feine Mitſchüler, den früher unbekannten Schulzeugniſſen, ſeinem Aufenthalte auf der Kriegsſchule zu Paris, ſeiner erſten Anſtellung, ſeiner Preisſchrift auf der Academie zu Lyon, welche er ſelbſt als Kayſer in das Feuer warf, als ſie der Schmeichler Talleyrand ihm vorlegte; mit ſeinen Alls 1926. Heft ul. — —— 258 beyden Druckſchriften uͤber Corfica im Anfange der franzoͤ⸗ ſiſchen Revolutien, mit feiner erſten Waffenthat von Avig⸗ non nach Taraſcon, mit feiner Schrift: le diner de Beaucaire, mit ſeiner Heldenthat zu Toulon, mit der ihm dafuͤr gewordenen Auszeichnung als Commandeur der Trup⸗ pen am 13. Vendemiaire und als Oberbefehlshaber der Ir» mee des Innern zu Paris, wobey zugleich feine Heyrathe vorgieng. Beyde letzte Verhaͤltniſſe begründeten feine Er- nennung zum Oberbefehlshaber der Armee in Italien; ſo große Hinderniſſe er im Anfange des Feldzuges zu übers winden hatte, fo uͤberwand er fie doch und machte ſich fo- gar dem franzoͤſiſchen Directorium durch ſeinen Sieg bey Lodi furchtbar, wodurch fein Ehrgeitz das erſte Mal ges ſpornt wurde. Er montierte und naͤhrte die Armee, erhob noch Contributionen und entfuͤhrte Meiſterſtuͤcke der ſchoͤ⸗ nen Kuͤnſte. Sein ruhmvoller Kampf mit Wurmſer ſetzte ihn in den Stand, Republiken in Italien zu erriasten, welche durch feine Schlachten bey Arcole, Rivoli ꝛc. und durch die unerwartete Capitulation von Mantua befeſtege wurden. Seinen neuen Feldzug durch Steyermark gegen Oeſterreich hatte die Friedens- Praͤliminarien zu Leoben, und feine ſchnelle Vernichtung der Republik Venedig dem Frieden von Campo Formio zur Folge, worauf er nach Paz ris zuruͤckkehrte. Er wurde ſogleich zum Mitglied des Na» tionalinſtituts ernannt, in deſſen Sitzungen er die allgemei⸗ ne Bewunderung durch feine genialen Aeußerungen ein⸗ erndtete. Die gegen ihn rege Eiferſucht des Directoriums befoͤrderte die Unternehmung nach Egypten; ſeine Abfahrt von Toulon, ſeine Eroberung der Inſel Malta, feine Landung in Egypten, ſeine Schlacht bey den Pyramiden und feine Beſetzung Kahira's in weniger als 6 Wochen ſetz⸗ ten die Welt fo ſehr in Staunen, daß darüber der Verluſt⸗ feiner Schiffe in der Schlacht bey Abukir vergeſſen wurde. Seine kluge Annaͤherung an die Religionsgebraͤuche der Muſelmaͤnner, die Feyer des Neujahrstags der franzoͤſiſchen Republik, die Errichtung eines egyptiſchen Inſtituts macht ten ihn als Staatsmann eben ſo ſchaͤtzbar, wie die Unter⸗ druͤckung des Aufſtandes zu Kahira, die beſchwerliche Reiſe - duch die Wuͤſte nach Suez, der Feldzug nach Syrien, die Beſtuͤrmung Jaffa's und Acre's feinen Kriegsruhm erhoͤh⸗ ten. Ueber die Vergiftung der von der Peſt erkrankten Franzoſen durch Opium iſt noch keine volle Gewißheit zwar vorhanden, dech laͤßt ſich wenig Zweifel mehr darüber ers heben. Dieſer ungluͤckliche Feldzug mag die erſten Gedan⸗ ken zur Rückkehr nach Frankreich in ihm erregt haben, ob⸗ gleich dieſelben erſt der Mittheilung franzoͤſiſcher Zeitungen durch ein engliſches Schiff zugeſchrieben werden. Eben ſo unvermuthet er von Egypten abreiſte, fo glücklich feine Fahrt und Landung war, ſo uͤberraſchend iſt feine Ankunft zu Paris geweſen. i gi Die großen Ereigniffe am 18 — igten Brumaire zw St. Cloud, ſeine Wahl zum erſten Conſul, die neue Ders faſſung, feine Wohnung in den Tuillerien, feine Humanitaͤt gegen die Ausgewanderten, feine erſten Beſchaͤftigungen zu Paris, die kuͤnſtliche Errichtung einer Reſervearmee, der ſtaunenswürdige Uebergang Uber den St. Bernard, die glück liche Schlacht bey Marengo, die dadurch erfolgte Erobe⸗ rung von Italien, fein Empfang zu Paris, der Friede zu Luneville, fein Angriff auf Portugal, feine Verbindung der 17 0 55 nate, mißlang; 259 nordiſchen Seemaͤchte, und ſein Friede zu Amiens ſind eben jo meckwürdig durch ihre ſchnelle Folge in dem kurzen Zeit: raume von kaum zwey Jahren, als durch ihre individuelle Wichtigkeit. Obgleich die Unternehmung auf St. Domingo fo wagte er doch ſchon das Anſehen des Tribu— nats zu entkraͤften, ſein Conſulat auf 10 Jahre — dann auf Lebenszeit zu verlaͤngern, den Orden der Ehrenlegion zu errichten, die nordiſchen Provinzen mit Frankreich zu vereinigen, die Verſuche der Bourbons auf den franzoͤſiſchen Thron abzuweiſen. Gegen die Verſchwoͤrer Moreau, Pi— chegruͤ und George ꝛc. handelte er mehr ſchonend als ſtreng; nicht jo gerechtfertigt erſcheint die ſchnelle Hinrichtung des Herzogs von Enghien in den Augen aller Roypallſten. Durch ſeine Erhebung zum Kayſer, durch die Ernennung von Reichsmarſchaͤllen, durch die Begnadigung mehrerer Verſchwornen vermehrte er die Zahl ſeiner geheimen Fein— de im Innern wie im Aeußern. Seine großen Zubereis tungen zu einer Landung in England ſetzten die Miniſter deſſelben in nicht geringe Unruhe, und wurden Veranlaſ— ſung zu den Verbindungen Oeſterreichs, Rußlands und Eng— lands gegen ihn; letztere wurden um ſo enger, als er ſich durch die paͤbſtliche Kroͤnung uͤber andere gekroͤnte Haͤupter zu erheben ſuchte. Dafuͤr gewann er die Herzen vieler Franzoſen durch den Abſchluß des unerwarteten Concordats, durch ſeine Erhebung zum Koͤnige von Italien und durch ſeine Kroͤnung in Mayland. Sein ſchneller Aufbruch der franzoͤſiſchen Armee von Boulogne bey dem Einfalle der Oeſterreicher in Bayern, feine Verhandlungen mit dem Se— fein Treffen bey Ulm, fein ſchneller Marſch nach Wien, ſeine Schlacht bey Auſterlitz, und ſein Friede zu Presburg in einem Zeitraume von kaum drey Monaten hatten ihn bey der franzoͤſiſchen Nation in ſo große Achtung geſetzt, daß darüber die ungluͤckliche Seeſchlacht bey Trafalgar vergeſſen wurde. Dieß iſt der weſentliche Inhalt des vorliegenden Bu- ches, deſſen Beſitz jedem Gebildeten, welcher nicht gleich⸗ gültig gegen die großartigen Erſcheinungen ſeiner Zeit iſt, zu rathen iſt: denn es enthaͤlt nicht nur alle Details von Wichtigkeit aus der angezeigten Periode in der gedraͤngte— ſten Kürze, ſondern iſt auch mit ſolcher Unpartheylichkeit oh: ne allen redneriſchen Schmuck abgefaßt, daß kein Neben— buhler deſſelben von gleichem Inhalte bis jetzt ihm zur Seite ſteht. Wer Napoleon nach feiner ganzen Geiſtes— Groͤße kennen lernen will, findet ihn hier; die Genieſtrei— che drängen ſich fo auf einander, daß der Leſer öfters aus: ſetzen muß, um ſich einige Augenblicke von der grenzenlo— ſen Bewunderung zu erholen. Der Wunſch nach baldiger Erſcheinung der Fortſetzung wird daher um ſo allgemeiner werden, als von der W. Scotifhen Bearbeitung deſſel— ben uns nur eine Noman -Lectuͤre zu erwar⸗ ten i * 2 7 . — — 200 Timbo wsky's Reiſe nach China durch die Mongoley in den Jahren 1820 und 1821. Aus dem Ruſſiſchen uͤberſetzt von J. A. E. Schmidt, Profeſſor. Leipzig bey Gerh. Fleiſcher 1826. I. 8. 360 II. 8 Nicht leicht find wir mit mehr Begierde an die Les ſung einer Reiſe gegangen, wie an dieſe. Als wir aber mit dem erſten Bande zu Ende waren, befchloffen wir aus Ruͤckſicht auf Verfaſſer, Ueberſetzer und Verleger, dieſen Band nicht eher anzuzeigen, als bis der 2te erfchienen ſeyn wuͤrde. Es thut uns nehmlich jedesmal leid, wenn wir von einem mit viel gutem Willen geſchriebenen und mit viel Koſten gedruckten Werke nichts gutes ſagen koͤnnen; und dieſes waͤre wirklich beym erſten Bande der Fall gewe— ſen. Er hat uns in der That gaͤhnende Langeweile gemacht, und dennoch haben wir ihn Seite fuͤr Seite durchgeleſen, auf der Vorderſeite hoffend, es werde nun die Ruͤckſeite endlich das Intereſſante bringen. Dieſe Hoffnung war aber unſere einzige Unterhaltung bis zur vorletzten Seite, wo der Verf. die Abbildung des ruſſiſchen Kloſterhofs in Pe— king erklaͤrt. Der erſte Band enthaͤlt nehmlich die Reiſe von Riachta nach Peking durch die mongoliſche Wuͤſte Gobi, wo im eigentlichſten Sinne des Worts nichts zu ſehen war; allein wer eine Reiſe beſchreiben will, muß auch das Nichts intereſſant zu machen wiſſen, wenn er einen ganzen Band damit fuͤllen will. Waͤre ein Naturforſcher bey der Reiſe geweſen, ſo wuͤrden wir gewiß uͤber die Ge— birgsformationen und ſelbſt über die Pflanzen und Thiere manches erfahren haben, was dieſen Band durchzuleſen der Muͤhe Werth gemacht haͤtte. Statt deſſen erfahren wir aber nichts, als daß die ruſſiſche Miſſton mit mehr als 100 Cameelen und einigen Studenten, die in Peking etz wa 10 Jahre bleiben und die chineſ. Sprache lernen ſol— len, 3 Monate lang taͤglich Berg auf und Berg ab ritt, bald durch Hohlwege, bald durch Ebenen, bald durch Fluͤſſe kam, bald große bald kleine Heerden von Schafen, Pfer— den und Rindern, deren Zahl nicht einmal nach einer Schaͤtzung angegeben wird, ſah, bald große bald kleine Tempel, die nicht einmal beſchrieben werden, bald gutes Gras, das nicht wiſſenſchaftlich beſtimmt wird, bald Ge— ſtraͤuch, von dem daſſelbe gilt, und daß man alle Nacht in Jurten ſchlief, welche die chineſ. Regierung jedesmal zu— richten ließ. Ein Paar Streitigkeiten mit den chineſiſchen Begleitern und die denſelben von Zeit zu Zeit gemachten Geſchenke an Tuch und Pelzwerk tragen zur Unterhaltung nichts bey. Wir wollen dem Verfaſſer es nicht zum Vor⸗ wurf machen, daß er fein Tagebuch Tag für Tag hat ab⸗ drucken laſſen, aber wohl, daß er es gar nicht verarbei— tet, ſondern ganz roh und ungekocht aufgetiſcht hat. Auf der Reiſe ſelbſt kann man natürlich nur das wichtigſte nos tieren; kommt man aber nach Hauſe, ſo fuͤllt man es aus, ergaͤnzt es, ſchlaͤgt andere Werke nach, aus denen man das, was zweifelhaft geblieben iſt, entſcheidet, z. B. die Namen der Pflanzen u. Thiere, die Entfernungen u. ſ. w.; kurz man fügt ein Raͤſonnement bey, welches nur der geben kann, der die Sachen geſehen und gehoͤrt hat. Etwa aus Politik kein ausgeſprochnes Bild von den Chineſen zu geben, kann hier kein Grund ſeyn, indem jg die Chineſen von uns doch nichts leſen. f i 8 261 Von Petersburg bis Kiachta find 6500 Werſte (928 ½ d. Meilen); von da dis Peking noch 1500 W. (214 M.), alſo im Ganzen etwa 1143 d. Meilen. Von Viachta lis zur chineſiſchen Mauer, ungefähr 150 Meilen, gibt es nur eine einzige Stadt Urga, und außer dieſer kein Feld, kein Dorf und kein Haus. Obſchon die Miſſion in Urga lange aufgehalten wurde, erfaͤhrt man doch nichts, gar nichts von dieſer Stadt. Von der Mauer oder der Graͤnz— ſtadt Chalgan bis Peking ſind es noch etliche und 70 Meilen; das ganze Land vortrefflich angebaut voll Doͤrfer und Staͤdte; aber wie, wie groß, wie lang, breit und viel, davon kein Wort, als wäre die Reiſe in der Nacht mit Er: trapoſt durchgegangen. In dieſer Gegend ſoll es auch Ti— ger und Panther geben, woran man billig zweifeln darf. Wenn man abrechnet, was hin und wleder über die lama⸗ iſche oder ſchigemuniſche Religion vorkommt und einige abentheuerliche Volksſagen; ſo iſt nichts in dieſem Bande, was geleſen zu werden verdient. Der Neberfeßer hätte das her billig davon ſo wie vom Sten, der die Ruͤckreiſe ent— hätt und ohne Zweifel eben ſo langweilig ſeyn wird, einen Auszug machen und denſelben mit dem 2ten Bande, dem Aufenthalt in Peking, der allein intereſſant iſt, vereinigen ſollen. Auf dieſe Art waͤre ein lesbares und nuͤtzliches wohlfeiles Buch entſtanden. f Der ꝛ2te Band verdient dagegen wirklich gelobt zu werden; obſchon er kein zuſammenhaͤngendes und bewegungs— volles Bild von dem Leben und Weben in Peking dem Le— ſer vor Augen ſtellt; ſo gibt doch der Verfaſſer eine wahre Erzaͤhlung von dem, was er geſehen hat, wie auch von dem Zuſtande mancher Verhaͤltuiſſe des Reichs, naͤhere Nachrichten uͤber angraͤnzende Laͤnder, wie Turkeſtan und Tibet, welche der Verfaſſer ſich aus guten Quellen zu ver— ſchaffen gewußt hat. Man lernt aus Thatſachen den Cha— racter der Chineſen, ihre Schlauheit, Betruͤgerey und Be: ſtechlichkeit kennen, alles Folge der regiemaͤßigen Regierung, welche alles ſelbſt verwaltet und verkauft, kurz, in allen moglichen Dingen das Monopol ausuͤbet. Daher kommt es, daß jeder ſie zu betruͤgen ſucht und daß ſie hinwieder fuͤrchterl. Strafen anwendet, die alle unnoͤthig wären, wenn fies jedem fein Eigenthum ließe und ihm damit nach Frey: heit zu ſchalten und zu walten geſtattete. Alles iſt in Fol⸗ ge dieſer Regieverwaltung unverſchaͤmt theuer, und uͤber— dieß verlangt jeder Kaufmann 5mal mehr als die Sache werth iſt, welche man noch dazu ſelten unverfälfcht erhält, Sogar die. Buchhändler verfaͤlſchen ihre Bücher, indem fie zerſtreute, gar nicht zuſammen gehoͤrende Blaͤtter in ein Buch vereinigen, um es dicker zu machen. Aber auch dieſes iſt begreiflich, wenn man bedenkt, daß die Regierung der ein— zige Buchdrucker iſt, von dem alle Buchhaͤndler die Buͤ⸗ cher fuͤr einen feſtgeſetzten Preiß kaufen muͤſſen. Darin liegt auch der Grund der Stagnation der chineſiſchen Cul⸗ tur. Alles, was Beamter heißt, iſt beſtechlich, und Ge⸗ rechtigkeit erhält nur wer Geld hat. Daher die nothwen— dige Augſt, Vorſicht, Schlauheit und Lügenhaftigkeit der Chineſen. Das Reich hat zwar viele Soldaten; fie find aber fo weichlich, daß ſie kaum einen Bogen ſpannen koͤn— nen, und das Material iſt fo ſchlecht und verroftet, daß es kaum Dienſte leiſtet. Der Verfaſſer ſetzt die Truppenzahl ; auf 740000 Mann gußer ungefähr ‚590000 mongoliſchen 3 — a 262 Reitern, welche den tuſſiſchen Koſacken entſprechen. Außer: dem erhaͤlt man Nachrichten uͤber die Religionen in China. Die Chriſten wurden 1805 fürchterlich verfolgt, erdroſſelt und gekoͤpft, weil ein Geiſtlicher eine Art Landeharte von dem Diſtrict, wo er wohnte, nach Rom ſchicken wollte. So groß und ſo geſaͤhrlich iſt das Mißtrauen einer Regie— rung, welche nur mit der Unwiſſenheit und der Dummheit glaubt beſtehen zu koͤnnen. Dieſe Anſicht iſt aber der we— ſentliche Character aller halbbarbar. Regierungen. Die ganz barbariſchen und die civilifierten wiſſen nichts davon. Die Beſchreibung von Turkeſtan und von Tibet iſt ſehr ins tereſſant und Dankes werth, da man fo wenig von dieſen Laͤndern weiß. Die Spinne Bio iſt wahrſcheinlich Bichor— cha (Solpuga araneoides),’ nicht Tarantel. Am Ende kommt eine Beſchreibung und Abbildung von Peking, wel— ches zum Bewundern regelmaͤßig gebaut iſt. Auch das Ver— zeichniß der Lebensmittel und anderer Dinge, ſo wie eine Ueberſicht des chineſ. Gewichts und Geldes iſt intereſſant. Die Kupfer ſtellen einen Manſchuren und eine Manſchurinn in Hoftracht vor. Die Ueberſetzung iſt im Ganzen gut und fließend; mit Befremden ſieht man aber ſehr haͤufig den Dativ mit dem Accuſativ verwechſelt, z. B. der Fluß ergießt ſich in dem See; das geht ihm nichts an. Die Bergſtadt Freyberg im Königreich Sachſen, in Hinſicht auf Geſchichte, Stattſtik, Natur und Gewerbe, beſonders auf Bergbau und Huͤttenweſen. Skizzirt von A. Breithaupt (Edelſtein-Inſpector und Lehrer der Mineralogie), Freyberg bey Craz und Gerlach 1825. 8. 272. 1 Steintafel, Ein fo wichtiger Ort wie Freyberg, welcher durch fer: nen Bergbau dem Lande eben ſo großen Nutzen ſchafft, als Ruhm durch die Academie, welche durch die Trefflichkeit ihrer Lehrer in der ganzen Welt bekannt iſt und Zoͤglinge von al— len Voͤlkern herbeyzieht, verdiente wohl eine ansführliche Schilderung, wie ihm hier zu Theil geworden iſt. Die fruͤheren Schriften daruͤber ſind theils unbedeutend, theils veraltet. Breithaupt hat ſich daher fowehl für das In— als. Ausland und votrzuͤglich fuͤr die Wiſſenſchaft verdient gemacht, indem in dieſer Schrift ſowohl das Oertliche, Ge— ſchichtliche und Statiſtiſche als auch das Geognoſtiſche und Techniſche des Bergbaues und des Huͤttenweſens gedrängt aber klar und vollſtaͤndig dargeſtellt iſt. Die Schrift zerfaͤllt in 4 Abſchnitte, wovon der erſte die Geſchichte der Stadt; der ꝛte kurze Beſchreibung der— ſelben, S. 35; der zte die ſtattſtiſchen Verhaͤltniſſe, S. 88; und der Ate einen Wegweiſer für Fremde enthält, S. 267. Die zwey erſten und der letzte Abſchnitt ſind nur kurz be— handelt, dagegen der Ste um ſo weitlaͤuftiger. Vom Urſprung der Stadt und des Vergbaues iſt wer nig bekannt. Die Geſchichte fange erſt mit dem 12. Jahr- hundert an. Die Stadt liegt 256, 4 Toiſen oder 1630 Leipz. Fuß uͤberm Meer; die Hauptgebirgsart iſt Gneis. Die Zahl der Einwohner betraͤgt 9000. ‘ Es wird von der Stadt alles beſchrieben, was be— merkenswerth iſt, Kirchen, Thore, öffentliche Gebaͤude, 263 Gärten u. ſ. w.; ſodann die Arten des Lebensgenuſſes, Gaſthoͤfe, Geſellſchaften und Betragen der Einwohner ass gen Fremde. Nach einer ausfuͤhrlichen Aufzaͤhlung der Be— hoͤrden folgen die Lehranſtalten, worunter die Bergacademie vorzuͤglich glaͤnzt. Unter den Gewerben ſteht der Bergbau obenan und laͤuft von S. 163 — 347. Man zerhaͤlt hier einen voll⸗ ſtaͤndigen Begriff vom Ganzen des eigentlichen Bergbaues und von der Verarbeitung der Erze; ein wohlgelungener Aufſatz, Jedem verſtaͤndlich. Dann folgen Manufacturen und Handwerke. An Wohlthaͤtigkeitsanſtalten und milden Stiftungen ſehlt es nicht. Die Anleitung fuͤr die Frem⸗ den enthaͤlt alles Erforderliche. So glauben wir, daß die— fe Schrift ihren Zweck erreicht, Freyberg ehrt, der Nach⸗ welt die Geſchichte vom jetzigen Zuſtand uͤberlaͤßt und den Fremden die Mittel an die Hand gibt, wie ſie die Zeit daſelbſt, ſey es nun im Durchgehen oder dauernd, lehrreich zubringen koͤnnen. g ; Nur Vorträge gehalten in ber Berfammlung der deutſchen Naturforſcher und Aerzte zu Frankfurt a. M. vom 18. bis 23. Sept. 1826. 1 Den Bericht über die Verhandlungen haben wir be⸗ reits in Heft XI. 1825 gegeben, auch ſchon einige Vortraͤ⸗ ge, die uns fruͤher mitgetheilt worden, abdeucken laſſen, den von Wedekind uͤber die Aloe in demſelben Heft, den von Schweigger über Verbreitung der Naturwiſſenſchaf— ten, und den von Bunge uͤber die natuͤrlichen Pflanzen- familien in chemiſcher Hinſicht in Heft I. 1826. Da wir nun eine groͤßere Anzahl der Vortraͤge oder wenigſtens Aus⸗ zuͤge davon beyſammen haben; ſo wird es unſern Leſern angenehm ſeyn, wenn wir ſie hier nach der Reihe mittheilen. Die Wichtigkeit ihres Inhalts, ſo wie die Neuheit der Ent⸗ deckungen, welche ſowohl die folgenden als die ſchon gelie- ferten Aufſaͤtze enthalten, wird fie uͤberzeugen; daß die Vers ſammlung bereits ihre, mit Grund erwarteten Fruͤchte im vollen Maaße zu tragen beginnt: obſchon ſſie dieſelben kei⸗ nesweges unmittelbar beabſichtiget und nicht beabſichtigen kann, da ſie niemanden Zwang auflegt. Man wird leicht erkennen, daß eben dieſe Freyheit des Zuſamwentritts es iſt, welche jeden anſpornt, ſein Beſtes zu geben; weil er es mit ſichtbarer Freude aufgenommen wahrnimmt und darin das ſicherſte Mittel findet, feine Enſdeckungen ſchnell und lebendig zu verbreiten, ſich das Fruͤherrecht zu ſichern und baldige Beſtätigung oder Widerlegung oder weitere Nach— forſchung anzuregen. Die Befoͤrderung der Sache durch die Frankfurter, die allgemeine Begeiſterung der fremden Ger lehrten iſt Buͤrge, daß ſich der lebendig gewordene Sinn für die Nuͤtzlichkeit ſolcher Verſammlungen erhalten und von Jahr zu Jahr weiter ausbreiten werde. 5 =. 1. Eröffnung der Verſammlung von Dr. Neuburg, Geſchaͤftsfuͤhr er. | N Sn der vorjährigen Verſammlung der Geſellſchaft deutſcher Naturforſcher und Aerzte fiel die Wahl ihrer in Wuͤrzburg anweſenden verehrten Mitglieder auf unſere Stadt zur dießjaͤhrigen Zuſammenkunft. Dieſe Nachricht wurde mir im Namen der Geſellſchaft durch Herrn Medieinal— Rath d'Outrepont, als Geſchaͤftsfuͤhrer bez den damaligen Verſammlungen mitgetheilt, um mir zu gleicher Zeit die Geſchaͤftsleitung bey den hieſigen Sitzungen anzutragen. Ob ich zwar in meiner Lage und in manchen meiner Ders haͤltniſſe, zur Ablehnung dieſer mir zuerkannten Chre, Ent ſchuldigung finden und fie einem Wuͤrdigern Übertragen laf ſen konnte, ſo entſchloß ich mich dennoch aus Achtung de⸗ rer, die mich dazu aufforderten, die angebotene Stelle ans zunehmen. Ich traf hierauf, ſo gut es mir moͤglich war, die zu den Verſammlungen noͤthigen vorbereitenden Anſtalten, die angeſuchte Erlaubniß dazu wurde mir vom hohen Se— nate willfaͤhrig ertheilt, und durch das guͤtige Anerbieten der Senkenbergiſchen naturforſchenden Geſellſchaft, ihres ſchoͤ— nen und paſſenden Locals zum Verſammlungsort, wurde ich auch weiterer Vorſorge in dieſer Hinſicht enthoben. Webers haupt wetteiferten die Mitglieder dieſes Vereins mit einem Theil unſerer geachtetſten Mitbürger, Anerbietungen ver⸗ ſchiedener Art zu machen, um ihren verehrten Gaͤſten den Aufenthalt angenehm zu machen und ihre Zwecke nach Mögs lichkeit zu unterſtuͤtzen. 5 Unſerm kleinen Staate, der weder, wie Univerfitäten, eine wiſſenſchaftliche Beſtimmung hat, noch reiche Huͤlfs— quellen beſitzt, wie weit groͤßere, um wiſſenſchaftliche Inſti⸗ tute befördern zu koͤnnen, mußte es ſehr ſchmeichelhaft und erfreulich ſeyn, von verdienſtvollen Gelehrten mit ſolchen, die jene Vorzuͤge genießen, in gleichen Rang geſetzt zu wer⸗ den. Zwar fehlt es uns nicht an einigen nuͤtzlichen und Schönen Anſtalten für Wiſſenſchaft und Kunſt, die wir theils dem hohen Sinn einzelner Stifter oder der Vereinigung mehrerer zu einem gemeinſchaftlichen guten Zweck verdan⸗ ken. Eine der vorzuͤglichſten der erſten Art iſt die des um aͤrztliches Wiſſen und Menſchenwohl gleich hochverdienten Dr. Senkenbergs, deren Wohlthat unſere Stadt ſchon ein halbes Jahrhundert genießt. So groß ihr Nutzen aber auch bis jetzt für uns war, fo hinderte dennoch der lang dauernde letzte Krieg, der in unſerer Naͤhe meiſt gefuͤhrt wurde, die Ausfuͤhrung des Guten, das in den Zwecken des Stifters lag. Nur erſt einige Jahre nach wiederher— geſtelltem Frieden konnte dem wiſſenſchaftlichen Theil der Stiftung mehr Leben und ſogar eine bedeutendere Aus deh⸗ nung gegeben werden, der fruͤher weniger beherzigt wurde. Das ſeit einigen Jahren errichtete naturhiſtoriſche Muſeum liefert hiezu einen eben fo auffallenden als erfreulichen Ber weis. Ohne gegründeten Fond, ohne Unterſtützung vom Staate, dankt es feine Entſtehung und feine raſchen, gluͤck— lichen Fortſchritte lediglich dem herrlichen Sinn unſerer Mitbuͤrger, womit ſie das Edle zu befoͤrdern ſuchen. Schon der verewigte Senkenberg, ſo ſehr es ihm auch bey feiner Stiftung um Beförderung des aͤrztlichen Wiſſens 265 zu thun war, ließ dabey dennoch feine Vorliebe für Na: turgeſchichte nicht verkennen. Seine hinterlaſſene ſchoͤne Petrefactenſammiung, die zur Zeit, da ſte angelegt wurde, zu den ſeltenen gehoͤrte, ſeine Liebe zur Botanik, die ihn wahrſcheinlich mit dem großen Haller in freundſchaftliche Verbindung ſetzte, wofuͤr auch ſein botaniſcher Garten und das darin befindliche Gewaͤchshaus beweiſen, ſein Wunſch für eine ehemiſche Vorrichtung, find Belege, die dafür ſpre— chen. Was er anregte gieng nicht verloren, ſein herrliches Wirken diente feinen Nachkommen zum Beyſpiel, und fo entſtand in ſehr kurzer Zeit das naturhiſtoriſche Muſeum als eine ganz neue Schöpfung. Die Senkenbergiſche na— turforſchende Geſellſchaft würde ſich Gluͤck wuͤnſchen, wenn auch Sie, hochachtbare Männer! wie andere deutſche Nas turforſcher, ſowohl durch wiſſenſchaftliche Beytraͤge, wie auch durch Vermehrung und Verbeſſerung ihrer Sammlun— gen ihre Zwecke unterſtuͤtzen helfen wollten. In Deutſchland fehlt es durchaus nicht an naturwiſ— ſenſchaftlichen Anſtalten und noch weniger an dem guten Willen, ſie zu erweitern; aber der Mangel einer Central— anſtalt, die das viele zerſtreute Gute verbindet, iſt ſehr fuͤhlbar, und aller Fleiß und Gruͤndlichkeit deutſcher Natur— forſcher konnte dieſen Mangel nicht ausgleichen. In den letzten Zeiten glaubte man durch eingeführte Vereine in mehreren Faͤchern dem Uebel in etwas abzuhelfen, aber auch dieſe dienen zu nichts, wenn ſie nicht unter ſich in Gemein— ſchaft gebracht werden; um ſich gegenſeitig zu unterſtuͤtzen und gewiſſermaßen ein Ganzes zu bilden, ſollen ſie nicht, wie die kleinen Staaten, denen ſte angehoͤren, zerſplittert bleiben. Dieſe Abſicht zu erreichen, duͤrften ſolche Vereine ſich nicht ganz iſolieren, vielmehr durch angeknuͤpfte Ver— bindungen unter ſich eine groͤßere Einheit erhalten, wozu die Geſellſchaft deutſcher Naturforſcher und Aerzte, die jahrlich den Ort ihrer Verſammlung wechſelt und mehrere derſelben kennen lernt, viel beytragen koͤnnte. An zweck— maͤßigſten wäre es alsdann, wenn jeder ſolcher Vereine ſich auf ein beſtimmtes Fach, das nicht zu ſehr ausgedehnt ſeyn dürfte, beſchraͤnkte, wodurch er im Einzelnen was Gedie— genes zu liefern im Stande waͤre, waͤhrend er dadurch, daß er zu umfaſſend ſeyn wollte, am Ende nichts bezweckte. Dadurch, daß jeder in ſeinem gewaͤhlten Fache zu einer gewiſſen Vollkommenheit es gebracht haͤtte und alle unter ſich eine Gemeinſchaft unterhielten, wuͤrde ein vollkommenes Ganzes entſtehen; der Gelehrte, dem es um Erweiterung ſeiner Kenntniſſe zu thun iſt, faͤnde das bey uns, was er oft im Auslande vergeblich oder mit groͤßern Schwierigkei⸗ ten ſucht. Dieſes koͤnnte ſowohl von wiſſenſchaftlichen Ein⸗ richtungen, als beſonders von Sammlungen gelten; manche folder Sammlungen haben ſchon einen Grad von Vollſtaͤn— digkeit erreicht, oder ſind mehr als andere ihn zu erreichen beguͤnſtigt, wie durch Verhaͤltniſſe der Localitaͤt und ans dere; dieſe müßten hauptſaͤchlich fortarbeiten, ohne durch zu große Ausbreitung ihre -Mittel zu ſchwaͤchen, den moͤglicht ſten Grad von Vollkommenheit zu erreichen. So hat un— ſere zoologifche Sammlung in der kurzen Zeit ihres DBefter hens, durch die reichen Sendungen mitunter ſeltener oder ganz unbekannter Thiere von Hru. E. Ruͤppell, bedeutende Fortſchritte gemacht, indeſſen andere Sammlungen mit jener nicht gleichen Schritt halten konnten; auch für andere Zweige Iſis 1826. Heft III. 266 der Naturwiſſenſchaft konnte weniger bey uns geſorgt wer— den, als für Naturgeſchichte. Wenn wir nun unfer wich tigſtes Beſtreben ſeyn laſſen, unſerm reichhaltigen Vorrath das moͤglichſt Vollſtaͤndigſte zu verſchaffen, ohne deßhalb andere Anſchaffungen zu verabſaͤumen, fie bloß gegen jene in engern Schranken zu halten, hingegen von andern An— ſtalten für andere wiſſenſchaftliche Fächer ein gleiches Ders fahren erwarten dürften; jo wurde eine ſolche Uebereinkunft fuͤr das Studium der Natur in Deutſchland von den be— ſten Folgen ſeyn. Die Aufmerkſamkeit derer, die wiſſen⸗ ſchaftlichen Inſtituten vorſtehen, hierauf zu lenken, würde der Ausführung dieſes Projects ſehr förderlich ſeyn. Da ſich ſaͤmmtliche, in Deutſchland zerſtreute wiſſenſchaftliche Inſtitute einander unterſtuͤtzen ſollen, wozu manche durch Lage und Verhaͤltniſſe, wie Sachſens Gebirgsgegenden für Mineralogie, Geologie und Oryctognoſie mehr Gelegenheit haben, ſe muß dieſer große, nur durch gemeinſchaftliches Zuſammenwirken zu erreichende Zweck, jede auf Egoismus ſich gruͤndende Abſicht verdraͤngen. Wenn dieſer Vorſchlag vielleicht nur den frommen Wuͤnſchen gehoͤren moͤchte, die in der Ausfuͤhrung erſt ihre Bloͤße zeigen, ſo duͤrfte er dennoch Anregung und erwogen zu werden verdienen. ; . 2, Ueber Ruͤppels naturhiſtoriſche Reiſen, vor— zuͤglich in Aegypten, vom Dr. Cretzſchmar. (Nachher von ihm und H. v. Meyer ausfuͤhrlicher dargeſtellt in der Iris, wovon wir hier einen Auszug mittheilen). Nachrichten von der Senkenbergiſchen naturforſchenden Geſellſchaft. Acht Jahre ſind es gerade, daß in der Senkenbergi— ſchen naturforſchenden Geſellſchaft ein Verein von Privat: maͤnnern geſtiftet wurde, der in fo kurzem Zeitraum Franf- furt zu einer großen Zierde gereicht und die Augen von ganz Europa auf ſich gezogen hat. Mit faſt unglaublicher Schnelr ligkeit hat das naturhiſtoriſche Cabinet dieſer Geſellſchaft einen Reichthum von Naturgegenſtaͤnden aus allen Welt— theilen vereinigt; in Europa, Aſia, Africa und America lee ben Mitglieder, welche für das Inſtitut mit Eifer ſam⸗ meln; aus den entlegenſten Gegenden des Erdbodens, von der Nordſpitze Groͤnlands bis zum Suͤden des großen Weltmeeres in Japan, treffen unmittelbar reichliche Sen— dungen ein. Was in ſo kurzer Zeit eine ſolche, ans Wun⸗ derbare graͤnzende Aufnahme und Bereicherung erfahren, konnte nur durch enthuſiaſtiſches Feſthalten in der Liebe zum Gegenſtande, durch Widmung der Kraͤfte Vieler und durch gluͤckliche, außerordentliche Vereinigungen mit ausgezeichne— ten Reiſenden in fremden Welttheilen, zu Stande kommen. — Als am 22. November 1817 ein Haͤuflein von zwoͤlf Männern im Locale der Senkenbergiſchen mediciniſchen Stiftung zuſammentrat, um Rath zu halten, wie man in der wiedergewonnenen Zeit der Ruhe und im Schooße des Friedens die erſchoͤpften wiſſenſchaftlichen Anſtalten dieſes Inſtitutes dem großen Zweck des Stifters gemäß wieder neu ins Leben rufen und der zur Selbſtſtaͤndigkeit zuruͤckge⸗ 1 7 * . 257 kehrten Vaterſtadt erhalten möge; da ahnte noch keiner dies ſer Maͤnner die große Beſtimmung, zu welcher ihr kleiner, nur durch kraͤftiges, edles Wollen fo eben gegruͤndeter Ver: ein heranwachſen ſollte, und wie die geistige Kraft der Wes nigen gefoͤrdert werden wuͤrde durch Gemeinſiun und durch ſchnelle glänzende Verbindungen; der Ausführung der ſchoͤ⸗ nen Zwecke ſtanden damals noch namenloſe Schwierigkeiten im Wege. Aber das Vertrauen auf den Gemeinſinn der Bürger Frankfurts, der ſich fo oft dethaͤtigte in Zeiten leib— licher und geiſtiger Noth, fand eine feſte Wurzel. Wie bald mehrte ſich das Haͤuflein der Naturforſcher, wie regs ten ſich die Haͤnde, wie ſammelten ſich die Schaͤtze der Na— tur, wie bald erhob ſich aus dem feſten Boden des alten Feſtungswalles ein prachtvolles Gebaͤude, ihrer Aufnahme geweiht: da begann in dem aufgeregten Geiſte der weni⸗ gen Naturforſcher ein Hoffnungsſtrahl zu ſchimmern, daß das kleine Werk einmal zum großen gedeihen werde. Aber Niemand ahnete noch, daß dieſes ſo ſchnell geſchehen ſolle. — Wie dieſer Verein nun fein ſchnelles Wachsthum erhal ten hat, iſt uns im Schooße der Vaterſtadt wohl bekannt, aber den Auswaͤrtigen erſt zu erklaͤren. Er verdankt es dem großen Eifer und Vertrauen unſerer Mitbuͤrger, dem angeſtrengten Fleiße ſeiner wirklichen arbeitenden Mitglieder, einen großen Theil der prachtvollen naturhiſtoriſchen Schatz— kammer mancher edelmuͤthigen Schenkung, vor Allem aber den bedeutenden Anſtrengungen und Aufopferungen einzelner Freunde; ja, die Geſellſchaft zaͤhlt Mitglieder, die den Wirkungskreis ihres ganzen Lebens dieſer Anſtalt unentgelt— lich gewidmet haben. Dieſem ſeltenen Zuſammentreffen von allgemeiner Beguͤnſtigung und Unterſtuͤtzung, und dem noch ſeltneren Ereigniß, daß die Errichtung dieſer Anſtalt grade in einen Zeitpunct faͤllt, in welchem unaufgefordert und auf eigne Kräfte geſtuͤtzt, zum erſten Male in der Geſchichte un— ſerer Vaterſtadt, hochherzige junge Männer als reifende Naturforſcher im Weſten und Oſten des Erdballes auftre— ten, koͤnnen wir es zuſchreiben und verdanken, daß wir jetzt umfaſſende Nachrichten von der Senkenbergiſchen na— turforſchenden Geſellſchaft der ganzen gebildeten Welt zu uͤberreichen und damit zur Geſchichte der Naturwiſſenſchaft. einen wichtigen Beytrag zu geben in Stand geſetzt wor- den ſind. Wir übergehen gegenwärtig noch die ganze Aufzaͤh— lung der Verbindungen mit entlegenen Welttheilen und der daraus hervorgegangenen ausgebreiteten Tauſchverhaͤltniſſe in Europa, wozu jene die Geſellſchaft in den Stand geſetzt haben, und wenden uns zuvorderſt allein zu der Betrach- tung eines kuͤhnen Mannes in fernem Welttheil, eines Frankfurters, der ſeit vier Jahren zum zweyten Male uns ter dem heißgluͤhenden Himmel Nordafricas wandelt, forſcht und ſammelt; eines der Erſten unter den Stützen des Vereins, durch deſſen raſtloſe und uneigennuͤtzige Thaͤ— tigkeit dieſe naturforſchende Geſellſchaft faſt allein zu dem ſchnellen und bedeutenden Flor gediehen iſt — Eduard Ruͤppell. 268 Eduard Rüppell, i als Naturforſcher und Mitglied der Senkenbergiſchen naturs l forſchenden Geſellſchaft, 1 iſt geboren 1794, wurde Kaufmann, kam 1816 nach Lis vorno, von da 1817 nach Aegypten, und 1818 wieder nach Frankfurt zuruͤck, wo ſich gerade die naturforſchende Geſell— ſchaft bildete. Hier traf er unter den verdienten Gründern der neuen Anſtalt auch den im Reiche der Naturwiſſenſchaft, fuͤr die emporbluͤhende Frankfurter Geſellſchaft ſo aͤußerſt thaͤtigen Director, Hrn. Dr. Cretzſchmar. Sein erſtes Zuſammentreffen mit ihm waͤhrte 12 Stunden, und in die— ſer Friſt wurde beſchloſſen, was er jetzt auf ruhmvollem Wege auszufuͤhren begriffen iſt. Der Entſchluß fuͤr das Vaterland und ſeine oͤffentlichen Anſtalten zu arbeiten, die— ſen alle auf Reiſen erworbenen Schaͤtze zu widmen, war der in der Bruſt des edlen Mannes zuerſt aufkeimende Gedan— ke, und er hat dieſen Vorſatz bis auf den heutigen Tag mit ſolcher Treue ausgeführt, daß fein fortwaͤhrendes, völlig uneigennuͤtziges Schenken ihm gleichſam zur Gewiffensfache geworden iſt. — Bey dieſer ſeiner erſten Ruͤckkehr nach Frankfurt war fein edler Sinn fogleich auf die Bereiches rung der wiſſenſchaftlichen Anſtalten ſeiner Vaterſtadt be— dacht. Er ſtiftete hoͤchſt uneigennuͤtzig, und nur zum Be— ſten der naturhiſtoriſchen Geſellſchaft mit oneroſer Bedin— gung, auf die Staͤdtiſche Bibliothek, ſeine bedeutendſten in Aegypten geſammelten Alterthuͤmer, beſtehend aus ſeltnen Papyrusrollen, einem gemalten Mumien-Sarg von Sy— comoruss Holz, einem Granitblock mit dem Dildniß einer ägyptiſchen Gottheit (ungewiß), eine große Granittafel mit griechiſcher Inſchrift, eine Menge kleiner Alterthuͤmer, Sca— rabaͤen -Ringe ꝛc. In kurzem trat er ſeine Ruͤckreiſe nach Italien an, mit dem Entſchluß, ſich auf Italieniſchen Academieen zum Natur- und Alterthumsforſcher gründlich zu bilden. Rup— pell und fein neugewonnener Freund, Dr. Cretzſchmar trenn- ten ſich beyde begeiſtert von dem großen Gegenſtande ihrer gemeinſamen Beſtrebungen, und während erſterer die Unis verfität Pavia bezog, unterhielten beyde einen ununterbros chenen Briefwechſel, welcher die Reiſe-Abſichten, Plane, und die beyderſeitigen Studien über Nordafrica enthält, Ruͤppell hoͤrte nun in wenigen Jahren Anatomie, vorzuͤg⸗ lich die vergleichende, Phyſiologie, Phyſik, Chemie, Zoolos gie, und fieng an, ſich mit Aſtronomie zu beſchaͤftigen. Sein Studieren war ein Schaffen; denn waͤhrend er dem unterrichtenden Lehrer gegenuͤberſtand, lieferte er Neues in der Wiſſenſchaft. Auf ſolche Weiſe erwarb er ſich bald bie, allgemeine Achtung von Italiens gelehrten Forſchern und lebte in vertrautem Umgang mit einem Rusconi, Breis- lak, Bardi, Nesti, Bonelli, della Marmora und fo vies len Andern. Von Zach unterrichtete ihn zu Genua in der Beobachtung der Geſtirne, und ruͤhmt ſich, einen ſehr tuͤch— tigen Aſtronomen aus ihm gebildet zu haben; aber, wir koͤnnen fragen, in welchem Fache der Naturkunde hat un⸗ ſer geiſtreicher Landsmann in kurzer Zeit nicht unglaubliche Fortſchritte gemacht? — Um zugleich ſammelnd ſich zu un⸗ terrichten, unternahm er Reifen nach der Inſel Elba, Sie cilien, den Liparen, und hat als Reſultate derſelben das naturhiſtoriſche Muſeum feinen Vaterſtadt mit ganzen Meis 269 hen von geologiſchen und oryctognoſtiſchen Sammlungen be: reichert, welche nebſt den beygeſellten Abhandlungen über die wichtigſten Gegenſtaͤnde Zeugen find, daß dieſer Forſcher in jedem Fache immer ein Ganzes auszuführen ſtrebt. — f Unter dieſen vorbereitenden Arbeiten verſtrichen vier Jahre, waͤhrend der Hr. Dr. Med. Cretzſchmar bemuͤht war, einen Begleiter nach Africa fuͤr ſeinen Freund auszu— bilden. Seine Wahl fiel auf den Hrn. Michael Hey aus Ruͤdesheim, einen ſeiner fleißigſten Schuͤler und Ar— beiter im Senkenbergiſchen anatomiſchen Theater. Dieſer war mit dem Aufbluͤhen der naturhiſtoriſchen Anſtalt gleiche ſam aufgewachſen und hatte bey ſeinen Arbeiten in der vergleichenden Anatomie eine ſo feſtgewurzelte Vorliebe fuͤr die ſaͤmmtlichen Unternehmungen der Geſellſchaft bewieſen, daß er ſich unbedingt Ruͤppells Planen als Gehuͤlfe ans ſchloß. Dieſer fand ihn mit allen wuͤnſchenswerthen Eigen— ſchaften verſehen; und die ins Unglaubliche gehenden Ar— beiten dieſes jungen Mannes in Africa, von denen wir ſpaͤter berichten werden, haben das Zutrauen zu demſelben vollkommen gerechtfertigt. Rüppell ſchickte von feiner Reiſe durch die Schweiz und Italien viele Mineralien ein, ferner mehrere Hundert Nummern von Siſchen, Mollusken (Weichthieren) und Cruſtaceen (Schalthieren) aus dem Mittelmeer. Dieſe, ſowie die von ihm nach dem Leben entworfenen und colo— rierten, aͤußerſt gelungenen Zeichnungen (Abbildungen dieſer Thiere), ſind ein neuer Beweis ſeines ausgezeichneten Ta— lentes, die Naturwiſſenſchaften ſich zu eigen zu machen und ſie zu bereichern. Ruͤppell hat ſich durch die Beobachtun— gen und Sammlungen in dieſen Faͤchern, an den Ufern des mittellaͤndiſchen Meeres, als einen preiswuͤrdigen Ich— thyologen bewaͤhrt. Unter Forſchungen dieſer Art und unter umfaſſenden Vorbereitungen zu der zweyten, nun eigentlichen Entde— ckungsreiſe in Nordafrica, nahete die Zeit heran, die Ruͤp— pell ſich zur Beendigung ſeiner Studien in Italien geſetzt hatte. Im Laufe des vierten und letzten Jahres war er ernſtlich darauf bedacht, ſein Verhaͤltniß zu der natur— forſchenden Geſellſchaft feiner Vaterſtadt zu beſtimmen, — und mit welchem edlen Sinn er dieſes ſelbſt entworfen und angeordnet, koͤnnen wir aus den folgenden, dem Va— terland und den Freunden unſerer Wiſſenſchaft nun nicht mehr vorzuenthaltenden Datis erſehen. Ruͤppell ließ eine Erklaͤrung an die Senkenbergiſche naturforſchende Geſellſchaft ergehen, worin er ihr nicht al⸗ lein ſeine bereits gewonnenen Schaͤtze: ſeine ſaͤmmtlichen mineralogiſchen Sammlungen nebſt mineralogiſchen Auss ſtaͤnden und Forderungen, fo wie einen Theil feiner Bibz liothek zum Geſchenk machte, ſondern auch — alle von ihm auf feinen Reifen in Nordafrica zu gewinnens de Naturalien zuſicherte, wenn die Geſellſchaft ihm — in der Perſon des Hrn. Michael Sey aus Ruͤdesheim — einen Sammler zum Begleiter bepgeſellen, dieſen waͤh— \ — bisher beſcheiden verborgen blieb, 270 rend der Dauer ſeiner Reiſe beſolden und das zum Ein— ſammeln benoͤthigte Material, als Waffen, Pulver und Bley, Arzneyen, Arſenikſeife ꝛc. auf ihre Koſten ſtellen wolle. Er ſeinerſeits machte ſich anheiſchig, die ſaͤmmtlichen Reiſekoſten zu tragen. — So erfreulich und wichtig dieſes edle Anerbieten fuͤr die Geſellſchaft war, ſo wenig fand dieſelbe ſich im Stan— de, die Auslagen fuͤr einen ſolchen Bedarf zu beſtreiten, da ſie ihr ganzes Einkommen fuͤr die innere Einrichtung des Muſeums und die Aufſtellung der vorhandenen Naturalien zu verwenden hatte. Das Inſtitut war noch im Entſte— hen, die Beytraͤge der Mitglieder ſchon dankenswerth ge— nug; man durfte nicht wagen, mit einer neuen, fuͤr die Kraͤfte der Anſtalt immer bedeutenden Forderung an die Geſellſchaft zu gehen, um ſich das Wohlwollen und die uk des Publicums für ihren ferneren Beſtand zu er— alten. Was vermochte die Geſellſchaft in dieſer mißlichen Lage? Gezwungen von ihrem wohlwollenden Landsmann, alles an— nehmen zu muͤſſen, ohne ihm die verlangte Unterſtuͤtzung für fein großes Unternehmen aus eigenen Kräften darbieten zu koͤnnen, eröffnete ſie ihr Verlangen nach Huͤlfe einem ih— rer verehrten Mitglieder, einem Freunde der Kuͤnſte und Wiſſenſchaften, der durch eine fruͤhere großmuͤthige Unter— ſtuͤtzung den Grundſtein zu dem vaterlaͤndiſchen naturhiſtori— ſchen Muſeum gelegt hatte, zum Nutzen der Vaterſtadt entworfenen Plane durch Ein— ſichten und freygebige Unterſtuͤtzung aufzuhelfen gewohnt iſt. Dem Herrn Staatsrath von Bethmann verdankt die Senkenbergiſche naturforſchende Geſellſchaft die Mittel, durch welche ein Vertrag zu Stande gekommen iſt, der die materielle Ausruͤſtung des Begleiters unſeres Ruͤppels völlig geſichert hat. 1 Moͤge der Geber, welcher unter ſeinem edlen Werk es vergeben, daß die Stimme des Dankes ſich in dieſen Mittheilungen, um nichts von Buͤrgertugend in unferm Kreiſe zu verheimlichen, Bahn bricht und das Verdienſt offen nennt, welches nicht mehr uus allein, ſondern der Welt und Nachwelt angehört, — Moͤge jede wohlwollende Theilnahme an dem Fortſchreiten des Wiſſens und der Cultur fo erfreuliche Reſultzte her— beyführen, wie dieſe zu rechter Zeit angewandte reiche In: terſtuͤtzung. Am 1. Januar 1822 gieng Ruͤppell mit feinem Bee gleiter Hey in Livorno unter Segel, ausgeräftet mit Kennts niſſen und Huͤlfsmitteln aller Art, mit Büchern, Arzneyen, Inſtrumenten, einem bedeutenden aſtronomiſchen Apparat und vielerley Material und Werkzeugen zum Einſammeln und Zubereiten der Naturgegenſtaͤnde, belebt von kuͤhnem feſtem Muth, entſchloſſen, das Leben nur fo weit zu ads ten, als es für ihre großen Zwecke erforderlich ſey. — In Caird angelangt, wußte Ruͤppell die Gunſt des Viceko— nigs von Aegypten ſogleich dadurch zu gewinnen, daß er ſich ihm bereitwillig zeigte, die Goldminen der Acaba em ſtes, nigen Arabien zu unterſuchen und an die Regi rung dar über Bericht zu erſtatten. Er beruͤhrte auf dieſer Reiſe und der jedem zur Ehre und 271 Suez und richtete feinen Weg zuvoͤrderſt nach dem Sinai, welches intereſſante Gebirg er in geologiſcher, geographiſcher und naturgeſchichtlicher Hinſicht unterſuchte. Auf demſelben iſt unter andern Gegenſtaͤnden der ſyriſche Klippdachs (iyrax Syriacus) aufgefunden ſworden. Dieſe Reiſe erwarb ihm die Gunſt des aͤgyptiſchen Herrſchers, welche ihm fuͤr ſeine fernern Zwecke ſehr ſoͤrderlich war. Er beſuchte nun mit Hey Fayoum, den See Moͤris und das Delta, und ent— ſchloß ſich, nun nach Nubien zu gehen, wo fie auch ſchon im December 1822 mit 15 Cameelen ankamen. Sie was ren ein Zeitlang in Dongola, im April 1825 in der Wü: fie von Corti, wo 3 Strauße und ſechs Gazellen * erlegt wurden, jede beynahe ſo groß wie ein Pferd; es befindet ſich darunter die fo feltene Antilope leucoryx. “Hey allein hat in zwoͤlf Stunden fünf Stuͤck abgezogen und eines fee letiert. Die einzige Art, dieſes moͤglich zu machen, war, alle Fuß⸗ und Kopfknochen herauszunehmen und ſeparat zu bearbeiten. Solche ſind ſaͤmmtlich in einer beſondern Kiſte verpackt. Nach Vollendung dieſes harten Tagwerks erkrank— te unſer Freund an einem heftigen Fieber. Er entkam fuͤr dießmal der Gefahr ohne merkliche Folgen. — Der letzte Jagdtag verſchaffte uns zwey Exemplare einer neuen großen Species Gazelle (Antilope dama ** Plin.), Auch wurde auf dieſen Jagden das erſte Exemplar von Canis pictus (Hyaena picta Temminck) aufgefunden und erlegt ***. Ferner fand Hey in der Wuͤſte eine neue Species ſehr gro⸗ ßer Landſchildkroͤten (Testudo Schoephi, Musei Franco- furtensis). Waͤhrend Hey ſich mit dieſen Beſchaͤftigungen in der Wuͤſte herumtrieb, blieb ich in den Gegenden von Ambukol nicht muͤßig. Ich erlegte drey Species Canis (Fuͤchſe): Canis zerda (Lin.), den Fennek des Bruce, + * unter dieſen befanden ſich fünf Exemplare Strepsicerog und Addax des Plinius, eine Antilope, die im hohen Alterthum genau gekannt war und der Symbolik ange- hoͤrte, welche aber bis zu unſeren Zeiten dem Blick der Forſcher entgangen war und einen neuen Beweis liefert, daß die Schriftſteller des Alterthums viele Thiere gekannt und beſchrieben haben, welche uns fehlen. «+ Antilope dama war vor der Unterſuchung der Fauna des weſtlichen Nubiens nur durch Europa gebrachte junge Thiere bekannt, weßwegen die zuerſt von Buͤffon gelieferte, von Schreber und An⸗ deren nachgebildete Zeichnung ſo unrichtig ausgefallen iſt, daß man das erwachſene Thier nicht mehr erkennen kann. Die Hyaena picta des Temminck iſt zuerſt auf dem Vorgebirg der guten Hoffnung von Levaillant, Kolbe und Paterſon geſehen, von dem erſten als Chien vena- teur, wilder Jagdhund, angegeben, und in neuerer Zeit einige in lebenden Exemplaren nach England gebracht wor⸗ den, welche Temminck zuerſt genau beſchrieben. Durch das Auffinden dieſer Thierart in dem noͤrdlichen Africa kann man auf die vielfältige und weite geographiſche Ver— breitung deſſelben auf dem Continent von Africa ſchließen. Nach dem Berichte unſerer Reiſenden iſt daſſelbe ein eben fo unerfättliches als gefährliches Raubthier, welches in Geſellſchaft auf den Raub ausgeht und Menſchen und Thiere angreift. +Dieſes von Bruce zuerſt gefundene und fabelhaft beſchrie⸗ bene Thier iſt bisher als eine unerklärliche Aufgabe unter die verſchiedenartigſten Geſchlechter in den Syſtemen der einige vom Senegal nach 272 Canis famelicus (Mus. Francof.) und Canis variega- tus (Mus. Francof.), beyde letztere neue, bisher under kannte Arten. Auch lieferte mir dee Zufall eine kleine Ka— tzenart, Felis maniculata (zartpfötige K.), welche als der Typus der aͤgyptiſchen Hauskatze anzuſehen iſt. Unter meh— reren kleineren Saͤugthieren zeichnet ſich eine Eechimys (Stachelmaus, mus dimidiatus, Mus. Francof.), ferner Lepus isabella (eine neue kleine Haſenart), dann Her- pestes discolor (), einige Meriones und Dipus aus.“ Hey blieb krank in Dongola zuruck, und Ruͤppell ſchaffte die Sammlung nach Cairo, um ſie von da nach Frankfurt zu ſchicken. Da die Senkenbergiſche naturfor— ſchende Geſellſchaft gegenwärtig beſchaͤftigt iſt mit der Ber arbeitung und Herausgabe eines Atlaſſes, der vor der Hand die zoologiſchen Entdeckungen und Berichtigungen Ruͤppells enthalten ſoll, in welchem die vorzuͤglicheren Thier— arten lithographiert und coloriert demnaͤchſt erſcheinen wer— den; ſo wollten wir als Ankuͤndigung dieſes Atlaſſes, wel— che ebenfalls die vorigen naturhiſtoriſchen Anmerkungen bey den Saͤugthieren bezwecken, einen vorläufigen Auszug eini— ger in der erwaͤhnten Sendung enthaltenen Voͤgelarten hier namentlich mittheilen. Der Beyſatz Museum Franco- furtense, bey mehreren der in dieſen und andern Stellen bezeichneten Thieren, bedeutet, daß dieſe in dem Ruͤppelli⸗ ſchen Atlas zuerſt abgebildet find. Hier das Verzeichniß mehrerer Seltenheiten dieſer Sendung. 1) Vultur niger (Briss.) 2) Lanius personatus (Musei Francof.) 3) Alauda bifasciata (Licht.) 4) — isabellina 5) — bilobata 6) Saxicola melanura N monacha 8) — olivastra (Mus. Frcf.) 9) — isabellina 20) — pallida 11) 5 — deserti 12) Fringilla gitteaginea * 5 . » (Licht.) 14) Sylvia Ruppelli 15) Perdix Heyi > Tem.) 16) Nectarinia metallica (Licht.) 17) Pterocles Hemprichii (Mus. Frcf.) 18) guttatus (Licht.) 19) Malurus arabs (Mus. Fref.) 20) acaciae (Licht.) 21) gracilis (Mus. Frcf.) 22) Ciconia Abdimii (Licht.) 25) Ardea russata (Tem.) 24) Larus cachinnans (Mus. Frcf.) 25) Rhynchops nilotica (Mus. Frc£.) Säugthiere eingeſchaltet worden, und Ruͤppell ift wohl der erſte, der durch Ueberſendung deſſelben ſeinen wahren Standpunct, als zu dem Geſchlecht Canis gehoͤrend, feſtge⸗ ſetzt und ſolches berichtigt hat. 273 d Zu Nr. 14. und 15. (Sylvia Ruppelli und Perdix Heyi). Hr. Conr. Jac. Temminck, Director der Koͤnigl. Niederlaͤndiſchen naturhiſtoriſchen Muſeen, deſſen Gewogens heit und Theilnahme ſich das naturhiſtoriſche Muſeum uns ſerer Vaterſtadt in ſo großem Maaße erfreut, hat als An⸗ erkennung der Verdienſte unſerer Reiſenden um die Nature geſchichte dieſe beyden ausgezeichneten Voͤgel in ſeinem gro— ßen Werk (Planches coloriées, als Fortſetzung zu Buͤf⸗ fons Abbildungen) mit dem Namen unſerer beyden Reiz: ſenden bekannt gemacht. Zu Nr. 17. (Pterocles Hemprichii), Ruͤppell, um feinen freundſchaftlichen Verhaͤltniſſen mit dem beruͤhm⸗ ten, jetzt verſtorbenen Koͤnigl. Preußiſchen Naturforſcher rn. Dr. Hemprich ein Denkmal zu ſetzen, hat diefe ſchoͤne Huͤhnerart mit deſſen Namen bezeichnet. g Zu Nr. 22. (Ciconia Abdimii). Die Koͤnigl. Preu⸗ ßiſchen Naturforſcher, die Herten Dr. Ehrenberg und Semprich hatten ein Jahr früher als Ruͤppell eine eben ſo liebevolle Aufnahme wie unſer Landsmann bey dem Statthalter von Dongola, Abdim-Bey, gefunden, und um das Andenken dieſes nubiſchen Herrſchers wiſſenſchaft— lich zu verewigen, dieſem ſchoͤnen Vogel deſſen Namen beys gelegt. — So zeichnet die Naturgeſchichte Wohlthaten auf, welche den Forſchern von dem Fuͤrſten eines großen Landes widerfuhren, wo die roheſten Leidenſchaften taͤglich krampf— hafte Zuckungen hervorbringen, waͤhrend dieſer ein groß— muͤthiger und den Fremden wohlwollender Menſchen⸗ freund iſt. Im November 1825 war Ruͤppell wieder in Don⸗ gola zurück, wo er Sey hergeſtellt traf. Von da ſchreibt er: Mein Reiſeplan für die naͤchſten ſechs Monate iſt fols gender: Ich gehe nach Ambukol, von dort uͤber die Berge nach dem verwuͤſteten Schendi; dann nach Halfaja an den Zuſammenfluß der beyden großen Nil-Arme, der blaue und der weiße Fluß genannt. Den Ufern des letzteren folge ich aufwaͤrts nach Suͤdweſt; dann geht es weſtlich nach Kordofan, von wo aus ich durch die große Wuͤſte von Haraza und Simrie an den Nilſtrom bey Dabbe zu kommen hoffe. Fuͤr dieſe ganze Reiſe muß ich alle Le⸗ bensmittel von hier mitnehmen, denn jetzt ſind durch ei— nen dreyjährigen Vertilgungskrieg alle ehemaligen Flurfel⸗ der Wuͤſteneyen geworden. Außer Hey und mir beſteht meine Karavane aus einem europaͤiſchen Jaͤger, den ich in Cairo in meine Dienſte nahm, ferner zwey Sclaven, vier arabiſchen Bedienten und meinem Führer, in als lem zehn Menſchen. In Aegypten habe ich mich uͤbrigens noch mit Waffen, Pulver und allen ſonſtigen Materialien verſehen, um mir den Erfolg meines Unternehmens ſichern zu koͤnnen. 8 Aus Kordofan ſind bereits Briefe in Frankfurt an⸗ gekommen. Ifis 1836. Deft lu. J 274 3. Profeſſor Zenneck, von Hohenheim bey Stuttgart, 1) erzählte, wie ihn eine genaue Unterſuchung der Buchwaizenkerne (Polygonum fagopyrum) auf dem naſſen Weg auf die Entdeckung gefuͤhrt habe, daß der von dem ſpaniſchen Analytiker Prout als eigenthuͤmlicher unter dem Namen von Sordein angegebene Beſtandtheil des Gerſtenmehls (Hordeum vulgare) kein beſonderer Stoff deſſelben ſey, ſondern aus der Huͤlſenſubſtanz der zermalm— ten Gerſtenkerne und einem denſelben anklebender Antheil von Stärke beſtehe. Das Mittel, das er dabey angewen⸗ det habe, um dieſen vermeintlichen Beſtandtheil der Gerſte zu zerſetzen, und womit er auch einen von ihm bey ſeiner Unterſuchung des VBuchwaizens gefundenen aͤhnlichen Buch— waizenſtoff analyſiert habe, ſey nichts anders geweſen, als ein Kneten der erhaltenen Ruͤckſtaͤnde mit kochendem Waſſer in einem Leinbeutel. x Als Belege feiner genauern Analyſe wieß Z. die Huͤl⸗ fens oder Faſerſtofftheile der Hordein, der Gerſtenkerne und des Buchwaizenſtoſſs vor; auch machte er zugleich auf die Nothwendigkeit einer neuen Analyſe der Getreidearten, die nicht von dem Mehl der Muͤhlen, ſondern von den unger mahlenen Kernen ſelbſt ausgienge, aufmerkſam, und ſchloß mit der allgemeinen Bemerkung, daß, wie ſich ihm hier die ſogenannte Hordein in einfachere Theile aufgelößt habe, hoͤchſt wahrſcheinlich noch manche andere Stoffe des Pflan— zen = und Thierreichs bey irgend einer genauern Methode der Unterſuchung in untergeordnete, vielleicht ſchon bekannte Theile zerfallen dürften, 2) zeigte derſelbe eine gallertartige Materie, theils im eingetrockneten, theils in mit Waſſer wieder aufgeloͤßtem Zuſtand, die ihm aus der Gegend von Kupferzell geſchickt worden ſey und ſich in ihren Eigenſchaften und Verhaͤltniſ— ſen zu Reagentien ganz wie die erſt kuͤrzlich im Archiv der Naturl. Nr. 2. beſchriebene ſogenannte Sternſchnuppenma⸗ terie verhalten habe. Die naͤheren Umſtaͤnde, unter denen ſie ſich einem von Z. vorgeleſenen Berichte des Einſenders zufolge, auf feuchten abgemaͤhten Wieſen gebildet hatte, ſchienen zwar mehr fuͤr eine vegetabiliſche, als meteoriſche Entſtehungsart dieſer Materie zu ſprechen, und Hr. Leib: medicus Menke aus Pyrmont insbeſondere war der Mey⸗ nung, daß ſie einer gewiſſen Art von Tremella oder Lin- kia ihr Daſeyn zu perdanken habe; da jedoch weder 3. noch andere eine ſolche Bildung in ihrer Gegend (wo uͤbri⸗ gens dieſe gallertartigen Pflanzen nicht ſelten find) wahrges nommen hatten, noch die entſtandene Gallerte ſelbſt friſch theils microſcopiſch, theils chemisch unterſuchen konnten; ſo blieb das Urtheil über dieſe Materie für jetzt noch unent— ſchieden, bis etwa weitere Beobachtungen uͤber ihre Entſte⸗ hungsart gemacht, und insbeſondere die von dem Herrn Briefſteller an 3. verſprochene Sendung einer ganz friſch gefundenen Materie eingelaufen und die darüber angeſtell⸗ ten Unterſuchungen in einem naturwiſſenſchaftl. Journal mitgetheilt ſeyn wuͤrden. — ——ë4 18 4 Bemerkungen über die Dolomite aus der Gegend von Gelnhauſen, von Ch. Keferſtein, Hofrath zu Halle. s Von Caſſel nach Frankfurt reiſend, iſt man ſo daran gewoͤhnt, die Chauſſee mit Baſalt belegt zu fin— den, daß leicht die dunkel gefaͤrbten Steine auch fuͤr Ba— fait gehatten werden, die bald hinter Gelnhaͤuſen begin— nen und bis gegen Hanau hin, anhalten. Bey näherer Betrachtung ergibt ſich aber ſogleich, daß dieſe nicht baſaltiſcher Natur ſind, ſondern daß man es hier mit Kalkſteinen von dunkler Faͤrbung zu thun hat, die mannigfache Modificationen zeigen. Obwohl, ſo viel ich weiß, von dieſen Geſteinen in der Litteratur noch nicht die Rede geweſen iſt; ſo ſind ſie doch den Mineralogen jener Gegend ſehr wohl bekannt, und beſonders iſt es Hr. Apotheker Dr. Caſſebeer in Geln— haufen, der ihnen eine befondere Aufmerkſamkeit geſchenkt hat. Dieſer verdiente Naturforſcher fand, daß ſie wegen ihres bedeutenden Magnesia- Gehaltes, groͤßtentheils den wahren Dolomiten beygezaͤhlt werden muͤſſen, und wird hoffentlich die Reſultate ſeiner chemiſchen Unterſuchung bald bekannt machen. Als ich in dieſem Fruͤhjahre jene Ge— gend durchreiſte, hatte Hr. Dr. Caſſebeer, die Gefällig: keit, auf dieſe Geſteine mich beſonders aufmerkſam zu mas chen und mich in die etwa 3 Stunden entfernt liegenden Steinbruͤche zu führen, wofür ich meinen Dank zu wieder: holen, nicht ermangele. Kaum von einer Reiſe durch Frankreich zuruͤckgekehrt, wird es mir unmoͤglich, gegenwaͤrtig zu ſeyn, bey der dleß— jährigen Verſammlung der deutſchen Naturforſcher zu Frank furt, aber die innige Theilnahme an dieſem Vereine moͤch⸗ te ich wenigſtens dadurch bekraͤftigen, daß ich mir erlaube, einige Notizen Über jene Dolomite vorzulegen, um. aufs merkſam darauf zu’ machen, da es dann vielleicht gluͤcken wird, die geognoſtiſchen und geologtſchen Verhaͤltniſſe der⸗ ſelben näher aufzuklären, was in wiſſenſchaftlicher Hinſicht um ſo mehr von Werth waͤre, da bekanntlich die Dolomite jeso in der Geologie eine bedeutende Rolle zu ſpielen bes gonnen haben.’ Das Geſtein, mit dem dort die Chauſſee gebauet und belegt wird, iſt dunkelblaͤulich, ſchwarzgrau gefaͤrbt; es zeigt ſich in ziemlich ſtarken Platten, theils als ein dichter Stink— ſtein, der beym Anſchlagen einen Geruch verbreitet, wie der Stinkſtein im Mansfeldiſchen; theils als ein thoniges kurzſchiefriges Geſtein, theils als cryſtalliniſche Maſſe; letz— tere bildet bald ganze Floͤtze, bald bloß feſtere Knoten; haͤu— fig iſt das Geſtein auch cavernoͤs und voller Hoͤhlungen, die mit ſchoͤnen buntfarbig angelaufenen Cryſtallen von Bit terſpath bekleidet erſcheinen; an Erzen iſt daſſelbe nicht ganz arm, da man nicht ſelten Blepglanz und Kupferlaſur ſin— det; organiſche Reſte werden aber vergebens geſucht. Alle dieſe Verhaͤltniſſe geben dieſen Geſteinen die allervollkom— menſte Aehnlichkeit mit dem Stinkſteine und der Rauchwa— cke aus der Zechſteinformation in Thüringen und Mans: feld, fo, daß man fie in Handſtuͤcken durchaus nicht davon unterſcheiden kann. 37 Die Naturforſcher jener Gegend ſind, ſo viel mir be— kannt geworden, auch der Meynung, daß dieſe Geſteine der Zechſteinformation angehoͤren, ſie ſtuͤtzen dieſe, theils auf die große Aehnlichkeit, theils darauf, daß die Senkenberg— ſche Sammlung zu Frankfurt, einen, die Zechſteinforma⸗ tion characteriſierenden, Productus N (Gryphites aculeatus nach v. Schlotheim) verwahrt; mit der Etikette — aus der Gegend von Hanau — theils darauf, daß in der Gegend von Ruͤdingen un⸗ bezweifelbarer Zechſtein vorkommen fi leich wi fol, der unſerem Ger eine gleich wäre. Bald hinter Gelnhauſen verläßt man die bergigen, höheren Gegenden von Heſſen, die durch bunten Sandſtein, rothen Mergel und Muſchelkalk gebildet werden, welche Ge: ſteine durch Baſalte mannigfach gehoben und veraͤndert ſind, um in das viel tiefere Baſin des Maynes und Rheines herabzuſteigen, das dey dem Dorfe Rothenbergen ſich aus— zudehnen beginnt; hier wird es noch von Sandſteinbergen⸗ umktaͤnzt, unter denen der Galgenberg ein beſonderes Ins tereſſe gewaͤhrt; er beſtehet aus buntem Sandſtein mit ro- them Mergel bedeckt und traͤgt eine kleine Kuppe von baſal⸗ tiſchem Geſtein, das ſich meiſt mandelſteinartig, grobſchief— rig und wenig feſt zeigt; es beſtehet aus einer graublaͤuli— chen Grundmaſſe, in welcher weißliche oder geuͤnliche ſpeck— ſteinartige Koͤrper, fauſtgroße Maſſen von Gruͤnerde, Con— cretionen von gruͤnlichem Pechſtein, von gelbem durchſcheinen⸗ dem Halbopal und dunkele cryſtalliniſche Koͤrper von Augit liegen. Der Sandſtein der dieſe Maſſe zunaͤchſt umgibt, hat eine bedeutende Veraͤnderung erlitten, indem er mehr oder weniger mit chalcedonartiger Kieſelmaſſe durchdrungen iſt, wodurch er eine ungemeine Feſtigkeit erhielt. Bloßen Handſtuͤcken nach wuͤrde man das Geſtein wohl nicht für bunten Sandſtein halten koͤnnen, zu dem es doch wohl oh: ne Zweifel gehoͤrt. Eine Stunde hinter Rothenbergen fuͤhrt die Chauſſee bey dem Dorfe Rückingen vorbey, welches ganz in der Ebene des Mayn-Baſſins liegt. Gehet man kurz vor dem Dorfe, links uͤber den Anger, ſo zeigen ſich die Bruͤche, welche den erwähnten Chauſſeeſtein liefern, und gleich hin— ter dem Dorfe bezeichnet ein, mit hohen Pappeln umgebe— ner Punct den Platz, wo herrliche Reſte eines roͤmiſchen Bades ſteben; dieſes bedeutende Gebäude wurde theils aus dunkeln Dolomiten, theils aus hellem verſteinerungsvollem Grobkalke aufgeführt, der dem aus den ſachſenhaͤuſer Bergen bey Frankfurt gleicht, woraus ſich ergibt, daß besy reits zu den Zeiten der Roͤmer die Dolomite gebrochen wurden; zugleich muß man aber auch vermuthen, daß die hellen verſteinerungsreichen Kalkſteine ganz in der Naͤhe ge— wonnen wurden, da man keinen Grund abſieht, warum man dieſe haͤrte weither führen ſollen. Die Steinbruͤche vor dem Dorfe liegen nicht an ei— nem Berge, ſondern ganz in der Ebene und haben eine Tiefe von etwa 2 bis 3 Lachter; gleich am Eingange des erſten Bruches trifft man auf eine Stelle, wo zu oberſt ein rothes thoniges Geſtein von etwa 1 bis 2 Ellen Maͤchtig— keit unmitfeitar über den Dolomiten liegt; es hat dieſes Aehnlichkeit mit der rothen thonigen mergeligen Schicht, die zu glauben, daß der Dolomit älter als die rothe Mergel 377 den bunten Sandſtein deckt, und man wird hier verſucht bildung ſey, was ſehr für die Meynung ſpraͤche, vaß jener. 2 der Zechſteinformation angehoͤre. Bey genauerer Betrach⸗ tung aber ſcheint dieſe roͤthliche, thonige Maſſe nur eine Anſchwemmung von den benachbarten Bergen zu ſeyn; man vermißt bey ihr den Character, den die rothe Mergelbile dung ſonſt ausgezeichnet; dagegen ſcheint ein unmittelbarer Uebergang in Lehm: und Grand ſtatt zu finden, der uͤbri⸗ gens deutlich das Hangende der ganzen Dolomitbildung aus⸗ macht, die hier mehr als 12“ durch den Bruch entblößt iſt, und ganz horizontale Schichten zeigt. Die Arbeiter unterſcheiden 3 Sorten von Geſtein; die oberſten Floͤtze, Abraumsſtein genannt, beſtehen aus duͤnnen Schichten von knospigen, hellgrauen, nicht befon: ders eryſtalliniſchen Dolomiten, die meiſt mit weichen, düns nen Thonmaſſen umgeben find; tiefer liegen die am mei⸗ ſten geſchaͤtzten ſogenannten blauen Steine; dieß iſt ein grobgeſchichteter dunkelgefaͤrbter Stinkſtein, von ſtark hepa⸗ tiſchem Geruche durchzogen mit thonigen Blättern und duͤn⸗ nen Schichten; er fuͤhrt hie und da Bleyglanz und Kupfer— laſur, wird haͤufig druſig, wo dann zollgroße Poren weiß mit ſchoͤnen buntfarbigen Bitterſpath-Cryſtallen bekleidet ſind. Zu unterſt liegt die ſogenannte Wacke ein hoͤchſtery⸗ ſtalliniſcher zaͤher Dolomit, voller Poren und ebenfalls ſtin— kend. Die Wacken ſowohl als die Abraumsſteine, liefern beym Brennen einen guten Moͤrtelkalk; der blaue Stein aber, der vorzugsweiſe zur Chauſſee angewendet wird, ſoll ſich durchaus nicht brennen laſſen; in wie fern dieſes be— gründet iſt, und wodurch dieſes Verhaͤltniß bedingt werden mag, da ſonſt der Stinkſtein, wie z. B. die Mansfeldi⸗ ſchen einen trefflichen Moͤrtel liefern, werden N Uns terſuchungen bald ergruͤnden. Nach Verſicherung der Arbeiter liegen dieſe Wacken unmittelbar auf Grand, der ohnweit davon auch zu Tage ſtehet, doch war es mir nicht moͤglich eine Auflagerung ſelbſt beobachten zu koͤnnen. Der Grand wird durch einen Waſſerriß ziemlich tief entbloͤßt, er zeigt ſich theils locker, theils aber verhaͤrtet, dann einen feſten, zaͤhen Grandſtein bildend, der in bedeutenden Schichten mit lockerem Sande wechſeit. Wenig entfernt liegt ein zweyter, jego wenig betrie⸗ bener Steinbruch, der einen gelblichgrauen, dichten, feſten, deutlich und horizontal geſchichteten Kalkſtein liefert, der we⸗ nig, vielleicht gar nicht dolomitiſch zu ſeyn ſcheint. Weder “ hier noch dort finden ſich organiſche Reſte, aber ein Stein: brecher, der ſeit 15 Jahren hier beſchaͤfftigt iſt, verſicherte mich: daß er hier einmal ein Floͤtz getroffen hätte, welches faft bloß aus Muſcheln beſtanden habe, die völlig denen gleich geweſen waͤren, die ſich in den ſachſenhaͤuſer Bergen bey Frankfurt finden. Der verſteinerungsreiche Kalkſtein von Frankfurt gehoͤrt aber, wie man jetzo allgemein annimmt, zur Formation des Grobkalkes, der, ſeinem relativen Alter nach, der jüngfte Floͤtzkalk mit Meerconchylien iſt, waͤh⸗ rend der Zechſtein als der aͤlteſte angeſehen wird, daher bey— de Formationen, in geognoſtiſcher Hinſicht höchſt differiexen. — a 378 Ob zwiſchen Ruͤckingen und Hanau Brüche auf hel⸗ lem, verſteinerungsreichem Grobkalk umgehen, iſt mir nicht bekannt, aber laͤngſt dem Mayn und Rhein iſt dieß Geſtein ſehr verbreitet; große Bruͤche davon findet man unter an— dern bey Dormingen, Hochſtedt, Offenbach u. ſ. w. Eine halbe Stunde von Frankfurt ziehet ſich die nie— dere Kette der ſachſenhaͤuſer Berge hin, die ganz aus Grob— kalk beſtehen, wie die Steinbruͤche bey der Ziegeley ohnweit dem ſchoͤnen v. Bethmaunnſchen Guthe zeigen; dieſe, wenn gleich von geringer Tiefe, entbloͤßen doch verſchiedene Stein- ſchichten und geben dem Naturforſcher Gelegenheit, die Verhaͤltniſſe dieſer intereſſanten, weit verbreiteten Forma— tion naͤher betrachten zu koͤnnen. Zu oberſt iſt das Geſtein meiſt grob und undeutlich geſchichtet, ohne ſo regelmaͤßige Schichten zu zeigen, wie ſonſt wohl der jüngere Kalkſtein; haufig zeigt es ſehr harte, in einer thonigen Maſſe liegende Concretionen, die außer Kalk viel Kieſelerde, vielleicht auch Talkerde enthalten und wenige Verſteinerungen fuͤhren. Ob dieſe ſonderbare Schicht urſpruͤnglich ſo gebildet ſeyn mag, wie wir ſie jetzo finden, oder ob nicht vielleicht eine weiche ſchlammartige Maſſe vorhanden war, aus der ſich erſt ſpaͤ— ter die Kalk- und Kieſeltheile nach und nach zuſammenzo⸗ gen, und auf dieſe Art von der weichern Thonmaſſe umge— ben wurden, wird ſchwer zu ermitteln ſeyn. Tiefer folgen ſtarke Schichten von hellgefaͤrbtem gelblichem, dichtem Grob— kalke, ganz erfüllt mit Conchylien, die meiſt noch ihre na— tuͤrliche Perlmutterſchale haben; zuweilen fuͤhren dieſe Ge— ſteine Höhlungen mit ſchoͤnen buntfarbig angelaufenen Cry— ſtallen von Bitterſpath bekleidet, der ganz dem aͤhnlich iſt, der ſich in den Dolomiten von Ruͤckingen findet; ausge— zeichnete Stuͤcke davon verwahrt die Senkenbergſche Samm— lung in Frankfurt. Die unterſte Schicht, die man in dieſem Steinbrüche gewinnt, bietet beſonderes Intereſſe dar; fie iſt etwas Über einen Fuß maͤchtig, wie das uͤbrige Geſtein hellgelb gefaͤrbt, zeichnet ſich aber durch beſondere Feſtigkeit aus, daher ſie bloß durch Sprengen gewonnen werden kann, wodurch ſich dann bedeutende Bloͤcke abloͤſen. Laͤßt man einen ſolchen Block zerſchlagen, ſo zeigt ſich, daß er nach der Mitte zu dunkler und blaugrau gefaͤrbt iſt; zugleich wird das Geſtein mit dieſer Farbenaͤnderung eryſtalliniſcher und dem una aͤhntich, die Conchylien, die fonft deutlich ihre ganze Ge ſtalt zeigen und meiſt ihre natuͤrliche Schaale haben, wer— den in dieſen blauen eryſtalliniſchen Partien ſehr undeutlich, nur die groͤßern erhalten ſich mehr, die kleinern dagegen verſchwinden faſt gaͤnzlich und zeigen nur durch ſchwache Linien ihre Form. Man kann hier wohl kaum zweifeln, daß dieſe blauen dolomitaͤhnlichen Partien durch irgend ei— nen Proceß aus dem hellen verſteinerungsreichen, dichten Kalkſtein entſtanden ſind, und ſich wohl noch fort entwik— keln, wobey jedoch die Form der organifchen Reſte meiſt verloren gehet, und das Geſtein eryſtalliniſcher wird. Denkt man ſich dieſen Proceß weiler fortgehend, fo wird durch Laͤnge der Zeit vielleicht die ganze Schicht auf aͤhnliche Art umgebildet, und ſtatt des hellen, dichten Kalkſteins er⸗ fuͤlt mit Conchylien, die ihre natuͤrliche Schaale haben, erſcheint ein dunkler eryſtalliniſcher Kalkſtein, in dem kaum noch Spuren von organiſchen Reſten gefunden werden, der 379 dann den Dolomiten von Ruͤckingen fehe ahnlich ſeyn wuͤrde. Beſonders merkwürdig iſt es, daß ſich hier die dun⸗ keln cryſtalliniſchen, dolomitaͤhnlichen Maſſen, ſtets mitten im Geſteine und nie an deſſen Oberflaͤche finden, woraus man wohl ſchließen muß: daß das Agens, welches den Kalkſtein ſo auffallend modificierte, nicht von Außen zu⸗ trat, ſondern hier ſelbſt erzeugt wurde. Ein zwar entge⸗ gengeſetzter, aber analoger, ebenfalls von Innen nach Aus ßen wirkender Proceß erſcheint häufig im Mineralreiche, in dem man an verſchiedenen, beſonders aber an den Cryſtal⸗ len des Feldſpathes findet, wie dieſe häufig in ihrem In⸗ nern ganz aufgeloͤßt und thonig find, während das Aeußere noch vollkommen feſt und eryſtalliniſch ſich zeigt. Dieſe Art der ſogenannten Verwitterung kann daher nicht durch die Atmoſphaͤre hervorgebracht ſeyn, ſondern muß wohl durch ein anderes Verhaͤltniß bedingt werden, das von Innen nach Außen wirkt; eben fo gut nun wie eine Auflöfung, ein Weicher und Homogenwerden im Innern von Cryſtal⸗ len und Maſſen entſtehen kann, eben ſo gut kann auch wohl ein Verhaͤrten, Cryſtalliniſch werden, ſtatt finden, und, wo dieſes der Fall iſt, da muͤſſen auch wohl die Formen der organiſchen Koͤrper undeutlicher werden und ſich mehr und mehr verwiſchen. Bey naͤherer Betrachtung der Gebirge kann man wohl nicht uͤberſehen, wie Kräfte überall wirkfam find und ſtets waren, welche die Geſteinſchichten modificierten, beſonders in ſofern, daß während eine Partie härter wird, die andere nebenliegende, weicher und lockerer wird, wobey zugleich meiſt chemiſche Veraͤnderungen mit ſtatt finden; uͤberall z. B. ſetzt ſich der Kalktuff als weiche ſchleimartige Maſſe ab; betrachtet man aber große Bruͤche davon, wie unter ans dern in der Gegend von Weimar, ſo findet man ſtets eine Abwechslung von ſehr harten und ſehr lockern Schichten; = Gebirgsarten liefern davon Beyſpiele, beſonders ber ranit. Kehren wir nun zu den Dolomiten von Ruͤckingen zuruck, fo moͤchte ich der Meynung ſeyn, daß dieſe, fo aͤhnlich ſie auch der Rauchwacke find, doch nicht der Zech— ſteinformation, ſondern wahrſcheinlich der Grobkalkforma⸗ tion angehören durften, fo different auch ihr Character von den gewöhnlichen Geſteinen dieſer Bildung iſt; ich moͤchte ſie als bloße Modificationen dieſes Geſteins betrachten und glauben, daß durch irgend ein Agens, aus hellem, dichtem verſteinerungsvollem Grobkalk, dieſes cryſtalliniſche dunkle ver⸗ ſteinerungsleere Geſtein auf aͤhnliche Art entſtanden ſey, wie die dunkeln crpftallinifchen Flecke in den untern Schich⸗ ten des Grobkalkes der ſachſenhaͤuſer Berge. Unterſtuͤtzt möchte dieſe Anſicht dadurch werden, daß jene Dolomite eben fo horizontal geſchichtet und uͤber⸗ haupt unter ſolchen Verhaͤltniſſen vorkommen, wie der Grobkalk, der das ganze uͤbrige Baſſin des Maynes und Mheines erfuͤllt und dadurch, daß man mitten im Grob- kalke Partien findet, die jenen Dolomiten aͤhnlich ſind; hierzu kommt noch die erwaͤhnte Angabe der Arbeiter uͤber das Liegende und die Verſteinerungen der Dolomite; bes ſtaͤtiget es ſich, was durch eine nähere Unterſuchung jener 380 Gegend, vielleicht ohne Schwierigkeiten zu ermitteln iſt, daß wirklich das Liegende der Dolomite in einem groben Grande beſtehet, oder daß fie unmittelbar in Grobkalk übers gehen, ſo wuͤrde die ſtreitige Frage bald entſchieden ſeyn. Es find zur Zeit bereits Dolomitſchichten in Schie⸗ fergebirg, in Zechſtein, Mufchel- Gryphiten⸗ und weißem Ju⸗ rakalke nachgewieſen; es wuͤrde daher wenig Ueberraſchendes haben, ſie auch in Grobkalk zu finden, um ſo mehr, da Schichten dieſer Formation bey Paris ſehr reich an Ma- gnesia find; uberall aber ſpielen die Dolomite eine eigens thuͤmliche Rolle und die Art ihrer Bildung bleibt ſtets ein 5 Gegenſtand für den menſchlichen Forſchungs⸗ geiſt. Wie ſehr man ſich uͤbrigens taͤuſchen kann, wenn mehr der aͤußere Character, als die geognoſtiſchen Verhaͤlt⸗ niſſe einer Gebirgsart betrachtet wird, lehrt unter andern die nähere vergleichende Unterſuchung der noͤrdlichen Kalk⸗ alden in der Dauphine, Savoyen und der Schweiz. Dieſe ſah man bisher als Uebergangsgebirge, fuͤr Grauwacke, Zechſtein und verwandte Gebirgsarten an, und dennoch wer⸗ den ſie bloß aus der Juraformation beſtehen, die mit der untern Kreidebildung bedeckt iſt. Liaskalk, Liasſandſtein, weißer Jurakalk, Gruͤnſand oder chloritiſche Kreide mit Quaderſandſtein, zum Theil bedeutend modificieret, ſind die bisher fo verkannten Geſteine, aus den dieſe mächtige Ge: birgsmaſſe zuſammengeſetzt iſt. Dieß iſt wenigſtens die An⸗ ſicht von Buckland und Backwell, die mir bey meiner jegis gen Durchreiſe vollkommen begruͤndet zu ſeyn ſchien. n ein merkwürdiges Vorkommen von Thonſaͤulenbildung im Ba⸗ falte des Vogelsgebirges als Beleg für deſſen Vulcanitaͤt von A. Klipſtein in Darmſtadt. Es erſtreckt ſich ein Hauptzweig des Pogelsgebirges, welches von Buch fuͤr das groͤßte zuſammenhaͤngende Ba⸗ ſaltgebilde haͤlt von allen, die er beobachtete, nordweſtlich über Grünberg bis Gießen, wo er am Grauwacken⸗ und Schiefergebirge des Weſterwaldes abſchneidet. Zwiſchen beyden Städten bildet der Baſalt langgedehnte, nicht ſehr hoch anſteigende Hoͤhen, welche in ihrem Streichen nichts Conſtantes und uͤberhaupt einen unregelmäßigen Zufammens hang zeigen; fie ſcheinen in ihrer Bildung vom Hauptrüf: ken des Vogelsgebirges durchaus abhängig zu ſeyn. Be⸗ ſonders ausgezeichnet iſt das Gebirge in dieſer Gegend, durch mehrere keſſelfoͤrmige Thaler, welche in den äußern Form⸗ verhaͤltniſſen deſſelben einen eigenen phyſiognomiſchen Cha⸗ racter begründen und es in dieſer Hinſicht merklich unters ſcheiden vom Hoͤhengebirge (Centralgebirge) des Vogelsge⸗ birges. Am noͤrdlichen Abhang einer dieſer Höhen, füb: waͤrts von Ettingshauſen befindet ſich die Stelle, wo der Aberglaube die Gemeinde Ettingshauſen verleitete, nach einem im Berge verborgen ſeyn ſollenden Weinzeller zu ſchuͤrfen und wo man ſtatt deſſen einen fuͤr den Geologen nicht unintereſſanten Gegenſtand zu Tage foͤrderte. 381 Die beyden darauf verzenbnmenen Schurfe waren, als ich den Ort beſuchte, zur Halfte leider wieder mit Schutt zugeworfen. Sie befinden ſich in gleicher Höhe und dicht neben einander. Naͤhert man ſich ihnen auf einige Entfernung, fo fällt ſchon ein weißliches Geſtein in die Augen, welches von Baſalt bedeckt iſt. Der erſte Anblick dieſer ſeltſamen Erſcheinung erinnerte mich an das Vor⸗ kommen von Opal im Dolerite von Steinheim am Mayn * und ich dachte hier an ein aͤhnliches, fand jedoch zu meiner groͤßten Verwunderung in dieſem weißen Geſtein einen in regelmaͤßige Saͤulchen zergliederten Thon. Die Abſonde⸗ rungsflaͤchen der Thonſaͤulchen find mit gelblichweißem Bo: lus bekleidet, welcher die Saͤulchen zu einzelnen größeren und kleineren Partieen verbindet und gleichſam das Binde— mittel derſelben abgibt. Zuweilen fuͤllt der Bolus auch groͤßere Zwiſchenraͤume aus, groͤßtentheils aber umgibt er die einzelnen Saͤulchen als eine duͤnne Minde und haͤlt ſie feſt zuſammen. f Der Thon, welcher ſie bildet iſt von blaßrother, ſehr häufig ins Grau uͤbergehender Farbe und hat einen gelblich weißen Strich. Außerdem iſt er hart, nicht leicht zerreib— lich und leicht zerſprengbar. Die Saͤulchen ſelbſt ſind groͤßtentheils ſechs⸗ zuweilen auch fuͤnf⸗ und vierſeitig und haͤufig von regelmaͤßiger Form. Ihre Dicke wechſelt von 2 Linien bis zu 1½¼ Zoll. Die Laͤnge vermag ich nicht genau zu beſtimmen, indem die ger; theilung in Saͤulchen in die Tiefe fortſetzt und ich ſie nur 1½ bis 2 Schuh über Tage beobachten konnte. Der groͤß⸗ te Theil des Schurfes war, wie ich ſchon bemerkte, wieder verſchuͤttet. Uebrigens brachte ich von einigen Einwohnern Ettingshauſens, die bey der Schurfarbeit zugegen waren, in Erfahrung, daß ſie auf einer Stelle (welche meinem Ermeſſen nach ungefähr die Hälfte der horizontalen Aus: dehnung des einen Schurfes einnimmt) das Thonſaͤulenge⸗ ſtein 4 bis 5 Fuß niederſetzend gefunden hätten, ohne auf eine andere Gebirge ſchicht zu ſtoßen, und dabey waͤren die Saͤulchen nach unten hin immer dicker geworden. Dieß be- ftätigte meine Vermuthung, welche ſich auf die Beobach— tung des oberen Theils der Saͤutenmaſſe gründete; daß, da nehmlich die Saͤulchen von Tage herein immer an Dicke zunehmen, ſie in groͤßerer Teufe bedeutend dick werden muͤßten. Die unbetraͤchtliche Entbloͤßung verhinderte ubrigens das Unterſuchen des weiteren geognoſtiſchen Verhaltens die— ſes denkwuͤrdigen Geſteins. Von Tage herein iſt es mit einer Schicht Dammerde, welche, wie noch eine Menge darin enthaltene Bruchſtuͤcke Baſaltes andeuten, durch Zers ſetzung desſelben entſtand, und dann von einer Lage zer⸗ kluͤfteten Baſaltes bedeckt. Am Saͤulenthon gewahrt man durchaus keinen Uebergang in Baſalt, ſondern die Aufla⸗ gerungsflaͤche des Baſaltes ſcheidet ſic genau. 5 8 Molls Ephemeriden für Berg: und Hüͤttenkunde I. Inu Geller für Mineralogie der herzogh Societät zu Je⸗ nd. IV. Iſis 1826. Heft III. 382 Bildet nun dieſer Säulentbon im Baſalt ein für ſich beſtehendes Lager, welches waͤhrend der Erhebung aus der Tiefe der durch Feuer flüßig gewordenen Baſaltmaſſe in dieſelbe eingeſchloſſen wurde? oder iſt derſelbe der obere Theil einer maͤchtigen Schicht aufgeſchwemmten Landes und wurde es ſpaͤter durch Bafalt uͤberdeckt? oder gehört dies ſes Gebilde vielleicht gar dem die tertiaͤren Gebirge begleis tenden Thon urſprünglich an? Alle dieſe Fragen haben Wahrſcheinlichkeit für ſich, jedoch am wenigſten die letztere; indem vom tertiaͤren Thon und Sandſtein und allen Baͤm ken bis zum Süͤßwaſſerkalkſtein am ganzen noͤrdlichen und weſtlichen Fuße des Vogelsgebirges, wie es ſcheint, kein Spur vorhanden iſt. Daß aber der Saͤulenthon wirklich Tagerformig im Baſalt verbreitet vorkomme, davon überzeugte mich fol⸗ gendes: Nachdem ich den Thon von Ettingshauſen bereits kannte, wurde ich ſpäterhin durch ein zweytes ähnliches Vorkommen uͤberraſcht. In einem verlaſſenen Baſaltbruche, nahe bey Lich, von dem eben genannten Dorfe 1 ½ Stunde entfernt, fand ſich dieſes Lager vor. Der Steindruch iſt noch bis gegen 16 Fuß in die Tiefe aufgeſchloſſen. In der Tiefe von 8 Fuß erblickt man das Lager, welches gegen 2 Fuß Maͤch⸗ tigkeit und eine ziemlich ſoͤhlige Lage beſitzt. Es ſcheint ſich, nach ſeinem Ausgehen im Steinbruche zu urtheilen, nicht betraͤchtlich auszudehnen. Die Laͤnge der Ausdehnung ins Feld beträgt hier nicht über 8 Fuß. Vermuthlich hat man nur ſeine Breite vor Augen und es beſitzt denn nach der Laͤnge eine groͤßere horizontale Ausdehnung. Die aͤuße⸗ re Beſchaffenheit des Thons dieſes Lagers weicht übrigens von derjenigen des Ettingshaͤuſers im Ganzen etwas ad. Er zeigt bey weitem nicht die deutliche Zergliederung in Saͤulen, ſondern ſondert ſich in mehr unregelmaͤßige ftänge lige Stücke ab. * Auch bemerkt man an dieſem lagerföre mig verbreiteten Thon eine friſchere Farbe und einen gerin geren Grad von Feſtigkeit. Die ſtaͤnglig abgeſonderten Stuͤcke find ebenfalls mit Bolus bekleidet, aber nicht fehe ausgezeichnet; derſelbe erſcheint mehr neſterweiſe und befons ders häufig zunaͤchſt der Begraͤnzungsflaͤche des Baſaltes im Lager verbreitet. Von dieſem lagethaften Saͤulenthon bey Lich laͤßt ſich auf die Wahrſcheinlichkeit einer ebenfalls lagerfoͤrmigen Verbreitung des Ettingshaͤuſers ſchließen, abet keineswegs dieſelbe mit Gewißheit darthun. Es iſt eben fo glaubhaft, daß der Baſalt daſelbſt die von ſeiner Entſte⸗ hung ſchon vorhandenen Thonſchichten überdedte, Die bisher aufgefuͤhrten Thatſachen koͤnnen uͤberhaupt nicht zu ſehr verſchiedenen geologiſchen Folgerungen führen, welche die Umbildung dieſes Thones durch Baſalt darthun. Anhänger des Hygrotyps, deren Anzahl ſich wohl — nach⸗ dem durch die Anſtrengung der trefflichſten Gebirgsforſcher » (Die Form derſelben hat viel Aehnlichkeit mit derjenigen der Stangenkohle oder des ſogenannten Stangenſchwuͤhls vom Meißner, welche auch in Anſehung der Regelmä⸗ ßigkeit der Prismen dem Ettingshäufer Säulenthön um vieles nachſtehen). 2 18 383 für die Feuerbildung der Baſaltgebirge “ ſich fo vieles aufs klaͤrte — bedeutend vermindert haben mag, möchten in dies ſem den Baſalt begleitenden Thon einige Gruͤnde zu nach⸗ drücklicherer Vertheidigung ihrer Hppothefe ſuchen. Aber eben dieſe eigenthuͤmliche Beſchaffenheit des Thongebildes, ſetzt der Vertheidigung des Baſaltniederſchlags aus einem Fluidum erhebliche Gruͤnde entgegen. Warum findet man die Thonbildungen, welche zum Theil in ſo maͤchtigen Maſ⸗ ſen das aufgeſchwemmte Land, die Floͤtzgebirge (z. B. den bunten Sandſtein), uͤberhaupt faſt alle jüngern Gebirgsfor⸗ mationen begleiten, noch in ihrer urſpruͤnglichen Beſchaf⸗ fenheit und nicht fo auffallend verändert, als gerade dieſen unter oder im Baſalt vorkommenden Thon? Eine ſolche Veraͤnderung kann daher nicht leicht in der urſpruͤnglichen Bildung ihren Grund finden, ſondern muß durch eine oͤrtliche Urſache hervorgebracht worden ſeyn. Und dieſe iſt wohl keine andere, als der Baſalt. Ich erlaube mir zum Behufe der weiteren Ausfuhrung dieſer Anſicht einige Wor⸗ te im Allgemeinen über die Bildungsepoche des altvulca> niſchen Vogelsgebirges hier einzuſchalten. { Die mächtigen Schichten des Schuttlandes der Wet: terau hatten ſich aus einer der letzten partiellen Ueberſchwem⸗ mungen oder während dem letzten Ruͤckzuge der Gewaͤſſer — welche die Hauptthalbildung der unter der vulcaniſchen Maſſe des Vogelsgebirges hervortretenden juͤngeren Floͤtzfor— mationen bewirkten — abgeſetzt, als zu dieſer Zeit das Waſſer noch die Niederungen der dortigen Gegend bedeckte und das eigentliche Agens abgab zu den ungeheueren vulca⸗ niſchen Revolutionen, welche hier wuͤtheten. Der Waſſer⸗ ſtand erreichte oder uͤberſchritt vielleicht noch das Niveau des bunten Sandſteins, waͤhrend ſich die Cataſtrophe ereig: nete, welche die weitverbreitete groͤßtentheils zuſammen⸗ haͤngende, maͤchtige Baſaltmaſſe des Vogelsgebirges aus der Tiefe emporhob. Die Kraft, welche die vulcaniſchen Ausbruͤche hervor⸗ brachte, hat in der Richtung von Suͤdweſt nach Nordoſt ihre Wirkung am rieſenmaͤßigſten bewaͤhrt, indem ſie nach dieſen Weltgegenden hin ihre Producte am maͤchtigſten auf: thürmte. Dieſe ſind wahrſcheinlich aus dem bunten Sand⸗ ſtein, welcher an vielen Orten unter ihnen heraustritt, herz vorgebrochen und verbreiteten ſich in großen mweitfortfegens den Strömungen über denſelben weg. Allein damals hatte ſich in dem Baſſin der Wetterau, welches von dem Schie⸗ fergebirge und dem bunten Sandſtein eingeſchloſſen iſt, auch ſchon Schuttland abgeſetzt und dieſes wurde zugleich von dem Baſalt und von Lavenſtroͤmen uͤbergoſſen. Alſo der Baſalt jener Gegenden iſt jünger als ein großer Theil des aufgeſchwemmten Landes. Die vulcaniſchen Revolutionen ſcheinen ungefaͤhr in die Mitte der Bildungsperiode des letz⸗ teren zu fallen. Dieſe Meynung über das relative Alter des vulcaniſchen Vogelsgebieges gründete ich früher auf Beweiſe, welche ich mehr aus der äußeren Beſchaffenheit des Gebirges hergeleitet hatte. Allein ich habe neuerdings Gelegenheit gehabt, Stellen zu beobachten, die uͤber die „ (unter ihnen verftehe ich den größten Theil des Werneri“ ſchen Blögtrapps.) a — 1 384 Bedeckung des Schuttlandes durch den Baſalt keinen Zwei fel mehr uͤbtig laſſen. Bey Muͤnſter, eine Stunde von dem Fundorte des Saͤulenthons entfernt, baut man auf Braunkohlen, welche im aufgeſchwemmten Lande liegen. Man hat ſie in einer betraͤchtlichen Tiefe in maͤchtigen Thonſchichten und zwar als mehrere uͤbereinander liegende, durch Lettenmittel * ges trennte Lager angetroffen. Auf dem Dach der Braunkohlen iſt der Baſalt als Taggebirge ausgebreitet. Das Grubens gebaͤude fuͤhrt bereits in einer nicht unbedeutenden Strecke unter dem Baſalt hin fort; da aber die Braunkohlen zu tief liegen, ſo hat man die Auflagerungsflaͤche des Baſaltes, — welcher das Schuttland in einer nicht ſehr dicken Stroͤmung uͤbergoſſen zu haben ſcheint — noch nicht berührt und wird dieſelbe auch ſobald nicht erreichen, wenn der Baſalt nicht an einem andern Puncte dem Kohlenlager naͤher angraͤnzt oder maͤchtiger iſt. Wird der Beruͤhrungspunct des Baſaltes und Schuttlandes ſpaͤter aufgeſchloſſen, fo hat man hier viels leicht eine aͤhnliche Umwandlung, als diejenige, welche den Thon bey Ettingshauſen betroffen hat, vor Augen; ich komme auf dieſen wieder zuruͤck und behalte mir vor, an einem anderen Orte Über die Lagerungsbeziehungen des Bas ſaltes zum Schuttlande der Wetterau mehr zu ſagen. Mag man ſich nun zur Annahme berechtigt finden, daß die Maſſe des Saͤulenthons durch die Gewalt der Erds beben, oder durch vulcaniſche Eruptionen von dem Schutt» lande getrennt und in die Producte dieſer Eruptionen als Lager eingeſchloſſen wurde; oder iſt man geneigter, einer Bedeckung durch Baſaltſtroͤme bepzupflichten; fo iſt in keys den Fällen eine ſo ſeltſame Umbildung des Thons den Wirs kungen des Baſalts zumfchreiben. Dieſer bedeckte den Thon in einem durch Feuer fluͤßig gewordenen Zuſtande. Sein hoher Grad von Hitze drang in die Thonmaſſe ein, und zwang fie, in Saͤulchen zu zerſpringen. Der Bolus ſon⸗ derte ſich beym allmaͤhligen Erkalten des Baſaltes aus ihm ab und füllte die Zwiſchenraͤume der Saͤulchen aus. Erz kundigt man ſich nach der Grundurſache der Zergliederung in regelmaͤßige Prismen, oder fragte wie es moͤglich gewe⸗ ſen, daß ſie durch die Wirkung der Hitze hervorgebracht worden, fo wuͤrde eine treffende Erläuterung dieſer Frage viel Schwierigkeiten finden. Ihre Loͤſung will ich wenig⸗ ſtens hier nicht wagen, ſondern dieſes Problem der Beur⸗ theilung tieferer Einſichten uͤberlaſſen. N Außer dem Meißner in Churheſſen erinnere ich mich weder aus autoptiſchen noch aus litteraͤriſchen Quellen eines Gebirges, deſſen Beſchaffenheit etwa Aehnlichkeit mit die⸗ ſem Gebilde bey Ettingshauſen auffinden ließe.“ Ein ungeheurer Coloß iſolierter Baſaltmaſſe bedeckt hier eben⸗ wohl eine Thonſchicht, unter welcher man das fo mächtige Braunkohlenlager abbaut. Der Thon und der ihn begraͤn⸗ * (Zwiſchenlager von Letten.) % Statt einer geognoſtiſchen Schilderung des Meißners Raum zu geben, verweiſe ich auf Voigts und Schnaubs Schrif⸗ ten und eine Beſchreibung des Meißners, welche Hundes» hagen in dem von Leonhardiſchen Taſchenbuche Jahrgang XI. geliefert hat. 2 988 zende Theil des Braunkohlenlagers ſind beyde dergeſtalt ver⸗ ändert, daß die Wirkungen eines früher erlittenen Hitzgra— des daran unverkennbar find. Voigt betrachtet die Veraͤn⸗ derung, welche den Thon und das Braunkohlenlager am Meißner trafen, aus einem ſehr richtigen Geſichtspuncte. In ſeiner Geſchichte der Steinkohlen ꝛc. ſagt er: „Wenn, wie ich gewiß überzeugt bin, der Baſalt je- mals in einem erhitzten Zuſtande geweſen und uͤber ein Braunkohlenlager wie das am Meißner ausge⸗ breitet worden iſt, ſo mußte alles das erfolgen, was wir darin beſonderes antreffen und was es vor ande— ren auszeichnet, die keine Bedeckung von Baſalt ha— ben, und beſonders mußten dadurch Glanz- und Stan— genkohlen entſtehen. Ehe ich aber meine Gedanken hieruͤber entwickele, muß ich noch anzeigen, daß eben auch am Meißner zwiſchen dem Bafalte und Braunkohlenlager ein ſehr ſchwaches, oft nur einige Zoll maͤchtiges Thonlager angetroffen wird, welches die Bergleute Schwuͤhl nennen, und welche Benennung ich hier beybehalten will. War nun der Baſalt jemals heiß, fo mußte die Hitze durch dieſes ſchwache Thonlager hin— durch wirken, die erdharzigen Theile der Braunkohlenarten mußten erweicht und flüchtig werden und ſich in den fie be— deckenden Thon heraufziehen, demſelben ihr Bitumen mit— theilen; und dieſes iſt wirklich auch der Fall. Denn dieſer Thon, der an ſich ſchon ein Anſehen hat, das die Wir— kung des ehemaligen Hitzgrades verraͤth, iſt an manchen Stellen ſo voll von Erdharz, daß er einer Kohle gleicht, auch zuweilen von wirklicher Stangenkohle kaum zu unter⸗ ſcheiden iſt und in dieſelbe übergeht. Durch dieſes ſchwa— che Thonlager wirkte die Hitze hindurch bis in das Braun⸗ kohlenlager, deſſen Oberflaͤche die Veraͤnderung erlitt, die es gegenwaͤrtig vor andern auszeichnet. Es wurde dadurch gleichſam entölf und riſſig und kam in eine Art von Schmelzung, daher man auch nicht ſelten Luftblaſen darin antrifft, und hieraus entſtand die Glanzkohle. Der Hitze noch mehr ausgeſetzt, wurde dieſer nach oben zu noch mehr Bitumen entzogen, und fie zerſprang in ſaͤulenfoͤrmige Stüfs ke, daher die Stangenkohle. Dieſe Spruͤnge ſetzten in den ſie bedeckenden Thon fort, der nun auch voll brennbarer Theile war; daher endlich auch der Uebergang aus Stan— genkohle in gemeinen — und Stangenſchwuͤhl und der Ge: halt von erdharzigen Theilen in demſelben, ſowie auch ſein gebranntes Anſehen.“ - Enthielte der Saͤulenthon von Ettingshauſen Braun: kohlen in einer geringen Tiefe, ſo wuͤrde man dieſelben auf die naͤmliche Weiſe umgewandelt finden. Uebrigens ſtellt ja der Saͤulenthon dieſelben Erſcheinungen dar, als der meißneriſche Schwuͤhl. Beſonders iſt derjenige von Lich von letztetem in der Form der Abſonderungsweiſe nicht verſchitden; nur durch den Gehalt an Bitumen weicht er von ihm ab. Der Ettingshaͤuſer unterſcheidet ſich durch feine geregelte Saͤulenform, erhielt dieſelbe jedoch durch Ucſachen, von denjenigen nicht abweichend, welche dem Schwühl und dem Thon von Lich ihre gegenwärtige Bes ſchaffenheit ertheilen. In Bezug auf die regelmäßige Saͤulenbildung des Tons von Ettingshauſen muß ich noch bemerken J daß — = 386 derſelbe Analogieen mit der Form und Gruppierung der Baſaltſaͤulen wahrnehmen läßt. Reſultate ſorgfaͤltiger Vers gleichungen wären vielleicht geeignet, den Schleyer, in wels che die Urſachen der prismatiſchen Abſonderung des Bafale tes gehuͤllt find, etwas zu lüften. Möchten deßhalb erfah, rene Geognoſten, welche das Vogelsgebirge befuchen , nicht unterlaſſen, die Gegend von Ettingshauſen einer naͤheren Pruͤfung zu unterwerfen. Naß heiter a g. Als ich dieß ſeltene Geſtein neuerdings bis zu einer Tieſe von 7 Fuß entblößen ließ, war ich im Stande ſeine innere Beſchaffenheit ſicherer zu beobachten. Theils zur Berichtigung einiger in der vorſtehenden Abhandlung ent haltenen Angaben, theils zur Aufrechthaltung der gegebe⸗ nen Anſicht uͤber die Urſachen der Umbildung des Saͤulen⸗ thons bemerke ich noch kuͤrzlich folgendes: Die Zertheilung in Saͤulchen an der entblößten Stel: le war im Durchſchnitt nur 2½ Fuß tief zu verfolgen und ſetzt hier nicht, wie es mir von Ettingshaͤuſer Einwohnern fruͤher falſch berichtet wurde, bis in eine bedeutendere Tiefe fort. Der den Thon bedeckende dunkelgraue Baſalt zeigt überall da, wo er den erſteren bedeckt mehr Feſtigkeit und urſprüngliche Friſchheit, als nach feinem Ausgehenden hin und enthaͤlt Olivin in kleinen Parthieen als das ihn allent⸗ halben bezeichnende Foſſil. Unmittelbar unter dem Baſalle ſind die Saͤulchen am duͤnnſten und nehmen nach unten an Dicke allmaͤhlich zu, ſo daß dieſelben, waͤhrend ſie an ihrem oberen Ende nur einige Linien meſſen, am unteren über einen Zoll dick werden. Sie ſtellen fi demnach mehr in einer pyramidalen Form dar. Ihre Farbe zunaͤchſt dem Baſalt iſt einige Zoll tief braunroth, geht jedoch alsdann ins Rothe über. Die Zertheilung in Saͤulchen verliert ſich in einem minder feſten, wiewohl immer noch verhaͤrteten Thon und zwar ſo, daß ſich die Abſonderungsflaͤchen zuletzt nur noch in ſchwachen Andeutungen ausdruͤcken und nicht mehr mit Bolus bekleidet ſind. Dieſer kommt überhaupt zunächſt dem Baſalte in groͤßter Quantitaͤt vor. Solche . mit zunehmender Dicke der Saͤulchen und in dem nach unten in einem geringeren Grade ve Thon fand ſich keine Spur von Bolus mehr. e Wer ſollte ſich nun bey ſtrenger Prüfung dieſer Thatſa⸗ chen enthalten koͤnnen, dieſelben durch die Wirkung eines bedeutend erhöhten Temperaturgrades zu erklaͤren? Die Hi⸗ be des durch Feuer fluͤſſig gewordenen Baſaltes mußte na⸗ tuͤrlicherweiſe zunaͤchſt der Begraͤnzungsflaͤche des Thones am erfolgreichſten wirken, während fie dom Bafalt abwärts allmaͤhlich einen minder ſtarken Einfluß auf die Umwand⸗ lung des Thones übte. Die braune Farbe deſſelben, wo er dem Baſalt am näͤchſten liegt, die ſtärkere Anhaͤufung von Bolus daſelbſt, die Zunahme der Saͤulchen an Dicke nach unten, das allmählige Verſchwinden der Saͤulenabſonde⸗ sung in einer geringen Entfernung vom Baſalte; alles die⸗ wer ſes redet zu deutlich für Wirkungen durch vulcaniſche Urs ſachen hervorgebracht, als daß man Zweifel dagegen er⸗ heben koͤnnte. 6. Hugi aus Solothurn legt der Geſellſchaft etwa 30 — 40 Tafeln mit gezeichne⸗ ten Petrefacten aus der Familie der Schildkroͤten vor, de— ren er im Laufe einiger Jahre eine ſehr große Menge ent: deckte. Zugleich wirft er dabey in muͤndlichem Vortrage einige Blicke auf die Bildung des Jura uͤberhaupt und dann auf das Erſcheinen der Petrefaceen in dieſem Gebirge. Das tieffte Gebilde des Jura, daß in der Gegend von Solothurn ſich offenbart, und zwar an mehreren Klüf- ten der vordern Kette, iſt ein lockeres Schuttgebilde, das nach oben in Mergel, wie dieſer in die Rogenſteinforma⸗ tion uͤbergeht. Die untern Rogenſteinſchichten find dunkel, rauh und unbeſtimmt grobkoͤrnig. Das Korn der mittlern wird ſehr gleichfoͤrmig, ſehr rund mit deutlich concentriſcher Schalung. Nach oben verliert ſich die Koͤrnerbildung wies der und das Geſtein erhaͤlt muſchligen Bruch. Ueber ei— ne ſolche Schichtenſammlung legt ſich wieder lockre Floͤtz— maſſe; uͤber dieſe wieder die gleiche Bildung vom Mergel durch den Rogenſtein bis zum muſchligen Kalke, und ſo folgen oft drey Wiederholungen uͤber einander. Oft ſon⸗ dert ſich in einer ſolchen Wiederholung der Mergel in ein Sandſtein- und Thongebilde, über das erſt der Kalk ſich legt; und noch oͤfters vereinigt ſich der Sand, Thon und Kalk einer Periode ungeſondert in eine Maſſe und erſcheint unter verſchiednen Verhaͤltniſſen als Mergelkalk, bey dem, wie bey den geſonderten Bildungen durchgehen's eine oder zwey nach gleichen Geſetzen fi wiederholende Bildungsepo— chen unzertrennbar find. Dieſe Gebilde rechnet er zur Ju⸗ raformation, an die ſich die neueren Kalk-, Gyps⸗, Molaſ⸗ ſe und Suͤßwaſſerformationen an- und auflegen. Allenthalben, wo die Berge bedeutende Hoͤhe errei— chen, was an den ſuͤdlichen Ketten der Fall iſt, liegt auch das Schuttgebilde ſehr hoch und über dieſes die Jurafor⸗ mation in gewoͤlbartiger Schichtung. Die neuern Wieder— holungen jedoch bilden nur Segmente von Gewoͤlben, ſtei⸗ gen tiefer in die Thaͤler und nehmen in ihren neueſten Schichten, die oft in großen Maſſen auftreten und an za⸗ ckige Urformen erinnern, ſenkrechte Stellung an. Wenn fo die jüdlichen oder hoͤchſten Ketten, eigene kuglichte und in den neueſten Gliedern aͤſtige Formen nachahmend, ſich uͤber die Flache der Erde zu erheben ſuchen; fo ſchmiegen, wie der Jura gegen Norden abdacht, die gleichen Gebilde all⸗ maͤhlich fi über die Flache der Erde in horizontaler Schich— tung hin. Was z. B. bey Solothurn in den neueſten Gliedern ſenkrecht und ſchauerlich ſich hebt, lagert ſchon ge: gen Baſel ſich horizontal. Wenn ſo im Suͤden die er— habnen Ketten quer durchriſſen, ihre ganze Bildung kund geben, offenbaren gegen N. ſich nur die neueren Glieder. Wenn der Beobachter z. B. im Balsthale von O. gegen W. zieht, ſo hat er, bis er gegen S. in die flache Schweitz geſtiegen, zuerſt nur eine Kette zu uͤberſteigen, 288 weſtlicher aber aus der Fortſetzung des gleichen Thals zwey, und noch mehr weſtlich drey oder viere, bis im abdachen⸗ den Jura alle regelmäßige Streifung ſich verwiſcht in Fleis nern Hügeln. So ſtellt ſich der bogenförmig von den Als pen ſich entfernende Jura als Gebilde dar, das aus meh⸗ reren Ketten beſteht, die einzeln mit den Alpen parallel ftreis chend, gegen Oſten die hoͤchſte Höhe erreichend in die flache Schweitz ausgehen und gegen Weſten in das Innere des abdachenden Jura ſich verlieren. Die Ketten gehen mithin gegen O. in die Schweitz aus und weſtlich in das Innert des Gebirgs. Die Petrefacten der Juraformation beſtehen in einer außerordentlichen Menge von Conchylien und Pflanzenthieren, von denen eine bedeutende Menge noch nicht bekannt zu ſeyn ſcheint. Von Wirbelthieren erſcheinen nur ſogenannte Buffoniten, aber nur als einzelne Zaͤhne. — Ueber das Vorkommen der Petrefacten im allgemeinen gibt er folgen⸗ de Verhaͤltniſſe an: Im Verhaͤltniß, wie die Maͤchtigkeit der Felslager zunimmt, nimmt die Menge der Petrefacten ab, oder je maͤchtiger die Felsbildung vor ſich ſchritt, deftor mehr wurde das thieriſche Leben verdrängt. So ſtand der thieriſche mit dem Erdorganismus im Verhaͤltniß, und zwar bey allen Wiederholungen der Juraperiode. In den neues ſten Lagern der letzten Wiederholung, die bey Solothurn in ungeheuren Maſſen auftreten, iſt auch keine Spur von Petrefacten zu entdecken, da weſtlich und noͤrdlich in glei— chen Lagern das Thieriſche ſich zeigt, wie die Maͤchtigkeit der Maſſen abnimmt. — Ferner zeigt die größere Menge von Petrefacten ſich vorzuͤglich dort, wo die Wiederholuns gen der Juraformation anfangen und wieder aufhoͤren. Im Mergel z. B., mit dem eine Wiederholung anfaͤngt, iſt Menge und Verſchiedenheit der Conchplien und Pflan⸗ zenthiere ſehr groß. In dem darüber ſich lagernden Ro⸗ genſtein erſcheinen nur einzelne Geſchlechter, gewoͤhnlich Te⸗ rebrateln; und wenn die Schichten maͤchtig werden, werden auch dieſe aͤußerſt ſelten. Wenn nun die Wiederholung mit flachmuſchligem Kalke ſchließt, erſcheint das Thieriſche wien der und zwar meiſt in Serpuliten, Mille: und Frondipo⸗ titen, die das Geſtein uͤberziehen. derholung eine zweyte mit Mergel beginnt, erneuern ſich wieder die gleichen Geſetze. So hob ſich bey den Pauſen der Felsbildung das thieriſche Leben, und wurde verdrängt, wie jene ſich hob. — Die mannichfachen Familien finden ſich in den Lagern unter verſchiedenen Verwandlungsver— haͤltniſſen; mehr oder weniger iſt das Thieriſche verfluͤchtigt, in leerem Raume ſich kund gebend oder mit Braunſpath⸗ und andern Druſenformen wieder erzeugt u. ſ. w. In dieſe einzelnen Verhaͤltniſſe einzutreten, erlaubte die Zeit nicht. Die Wirbelthiere erſcheinen nur im neuern Kalke, in der Molaſſe- und der mit ihr analogen Grobkalkformation. Im neuern Kalke, der in einzelnen Lagern dem Fuße des Juras nachſtreicht, find vorzüglich die Marmorbruͤche bey Solothurn merkwuͤrdig, deren Geſtein zu Werken der Kunſt in den 9 oberſten Schichten ausgebeutet wird. Durch alle dieſe Schichten finden ſich einzelne Seeigel, Auſtern, Turs biniten, Terebratuliten u. ſ. w. Eine dieſer Baͤnke aber beſteht faſt nur aus Terebrateln und zwey aus Strombiten und Turbiniten. Einzeln erſcheinen ferner durch alle Bäns Wenn uͤber dieſe Wie⸗ 239 ke Megalosaurus, Proteosaurus, das Krocodil von Caen und, wie's ſcheint, noch ein anderes. Die Zähne und Kies fer von Raja aquila, mehrerer Squalus, Anarrhichas und mehrerer noch ganz unbekannier Seegeſchöͤpfe ſind ebenfalls keiner Schicht eigenthuͤmlich. Eine Krebsart mit ſehr lan— ger, aber nicht dicker Scheere, fo Palaͤotherien und andere Saͤugthierreſte finden ſich nur in den oberſten Baͤnken uns ter Strombiten, wo auch das Oberarmbein eines Vogels ſich fand. In gleichen obern Baͤnken wurden ſchon oͤfters Raupen entdeckt, die beym Sprengen des geſuͤndeſten Ge— ſteins an die Luft gebracht wieder auflebten, und wovon Hugi mehrere Zviertel Jahr zu erhalten vermochte. Am haͤufigſten erſcheinen durch alle 9 Baͤnke Reſte von Schild— kroͤten, wovon der Berichterſtatter ſeit 5 Jahren mehrere 100 Stuͤcke entdeckte. In den 5 oberſten und den 3 unters ſten Schichten aber ſind die Schildkroͤten meiſt zertruͤmmert; vorzuͤglich gut erhalten aber in einer ſchiefrigen Mittelſchicht, in der mehrere ganze Exemplare mit Ober- und Unterſchale ſich fanden, auch Wirbel, Schaͤdel und andere wohl erhalt— ne Theile. Einige gehoͤren den Emyden an, wovon Emys serrata beſtimmt it, andre den Chelydren und Chelonien; ein ziemlich kuglichter Kopf ſcheint auch einer Testudo an— zugehoͤren. Im allgemeinen ſcheinen unter der bedeutenden Menge von Arten nur einige wenige mit jenen der heuti- gen Natur analog zu ſeyn; die meiſten ſcheinen neu und noch unbekannt, was ſchon die 30 — 40 vorgelegten Zeich— nungen beweiſen dürften. — Das Erſcheinen von Sees, Suͤßwaſſer- und Landbewohnern, und zwar aus allen Claſ— ſen des Thierreichs, in einem und demſelben Geſtein iſt merkwuͤrdig, und ſehr intereſſant das geognoſtiſche Verhaͤlt— niß der Gegend, bey der die Juras, die neue Kalk- und Grobkalk-Formation, fo wie verſchiedne Gebilde der Mo— laſſe, des Gypſes des Suͤßwaſſerkalkes und mannichfache Diluvialgebilde ſich in nicht bedeutendem Umfange ver: einen. — F. e ber ble leichteſte Methode, unmittelbar aus der reifen. Moosbuͤchſe die Conferve darzuſtellen, vom Senator Caſſebeer zu Gelnhauſen. Aus meinen zahlreichen Verſuchen gehet hervor: daß ſich die niedern Pflanzen analog den niedern Thieren ver— halten, indem ſie, wie dieſe, verſchiedene Entwicklungsſtu— fen durchlaufen und in ihren Zwiſchenformen fo wenig, ih⸗ rer Geſtalt und Lebensweiſe nach, der Mutterpflanze aͤhn— lich ſind, als die Raupe dem Schmetterling. Unter dieſe niedern Gewaͤchſe gehoͤren auch die Laub⸗ mooſe. Der Same des Laubmooſes, welchen dieſe Pflaͤnz— chen in einer Buͤchſe tragen, beſtehet aus einer eyweißarti— gen Subſtanz, die eine zahlloſe Menge aͤußerſt kleiner, kundlicher, ſehr einfacher, unanſehnlicher, durchſichtiger, punctfoͤrmiger, ſchleimartiger Koͤrperchen enthaͤlt, und von einer gefaͤrbten Samenhaut umgeben iſt. Der Same hat einen Nabel an der Stelle, die ihm als Anheftungspunct in der Moosbuͤchſe diente. — N Iſis 48260. Heft IM. — 290 Wird dieſer Moosſame ins Waſſer geſtreuet, fo oͤff⸗ net ſich der Nabel, der Same ſelbſt ſchiuckt Waſſer ein, und das, mehr oder weniger verduͤnnte Eyweiß entſchluͤpft mit feinen kleinen Koͤrperchen der Huͤlle und theilt ſich dem Waſſer mit. N Betrachten wir nun dieſe kleinen punctfoͤrmigen We— fen genauer, fo erkennen wir in ihnen dieſelben Körper, wel che in den Syſtemen als Monas Termo aufgeführet und unter die Snfuforien gerechnet [ſind. Einfache organiſche Blaſen ihrem Ey entſchluͤpft. Unendlich verſchieden jedoch verhaͤlt ſich im Waſſer der Same der einzelnen Laubmooſe! Dieſe Verſchiedenheit rühs ret von dem Eyweiße her, welches die fraglichen Koͤrper⸗ chen, die Monaden, einhuͤllt. f Das Eyweiß in dem Samen der Waſſermooſe zeigt ſich im Waſſer aͤußerſt duͤnn und ſchluͤpfrig, jenes in dem Samen anderer Mooſe, die auf Daͤchern und trocknen Steinen ihren Standort haben, aber ähnlich dem einge— quellten Tragantſchleim. Dieſes Eyweiß iſt für die Entwi⸗ ckelung des Mooſes von großer Wichtigkeit, von noch groͤ— ßerer jedoch bey Anheftung an den kuͤnftigen Standort und Ausbildung der noch zarten Monade. Das Eyweiß mehrerer, haͤufig verbreiteter Laubmooſe gehet im Waſſer aͤußerſt leicht in Gaͤhrung über und er— theilet hierdurch demſelben jenen uͤbeln Geruch, den wir oft in der Naͤhe ſtillſtehender Gewaͤſſer bemerken, und wel⸗ cher der Geſundheit des Menſchen oft ſo ſehr nachtheilig wird. Merkwuͤrdig bleibt die Erſcheinung, daß die zarte Monade, ehe ſie ſich weiter zu entwickeln vermag, durch beſondere Reizmittel hierzu erſt tauglich werden muß. Die⸗ ſes Geſetz hat mich lange Zeit in Ungewißheit gehalten; denn gerade jene Potenzen, welche das Ey der hoͤheren Pflanzen zerſtoͤren, Faͤulniß, heftiger Sonnenſtral, Kochen im Waſſer u. dgl. m. wirken hier als wohlthaͤtige Reiz⸗ mittel. 8 Die Natur hat auch hier mit weiſer Vorſicht jedem einzelnen Gliede der Familie das Seinige zugetheilt. Nach und nach, bey einigen Mooſen fruͤher, bey andern ſpaͤter, wird die Monade reif zur weitern Entwicklung; fie erſchei⸗ net alsdann ſchon in einer ſolidern Geſtalt, und hat die Eigenſchaft ſich, ohne Zuthun des Eyweißes, an einem Ort feſtzuſetzen. In dieſer Conſiſtenz iſt fie Monas Lens der, Autoren. Als ſolche faͤrbt ſie ſich häufig grün im Sonnen: ſtral, oder überhaupt an der atmoſphaͤriſchen Luft, auch wenn ihrer weitern Entwicklung Hinderniſſe in den Weg treten, zum Beyſpiel im Schlamme, und erſcheinet als Enchelys pulvisculus. Immer aber behaͤlt ſie ihre merkwuͤrdige Lebenskraft bey, und entwickelt ſich zur ausgebildeten Pflanze, jo bald es die Umſtaͤnde erlauben. Sie begegnet uns auf dem We— ge der practiſchen Naturforſchung ſehr oft, und es ſey mir erlaubt, hiervon ein Paar Beyſpiele anzufuͤhren. In ſtill⸗ ſtehenden Waͤſſern finden wir die Monaden der Laubmooſe häufig, und in den verſchiedenſten Stufen ihrer Ausbildung, Monas Termo, Monas Lens und Enchelys Pulviscu- lus. Monas Termo ift gewohnlich ſehr bewegt. Dieſes 19 291 ſcheinbar willkuͤrliche Leben iſt aber lediglich Reſultat der Entmiſchung ihres, ſie umſchließenden, Eyweißes; denn nach dieſer Gaͤhrung bleibt fie ruhig, fie hat an Körper zuge⸗ nommen und gehet in Monas Lens ober Enchelys Pul- visculus uͤber. h Häufig finden ſich kleine Thiere, wahrſcheinlich Lars ven, dabey ein, und ich muß geſtehen, daß mich dieſe klei— nen Weſen oft geneckt und meine Geduld auf die Probe geſtellt haben. Sie ſind den Monaden der Laubmooſe auf den erſten Blick taͤuſchend aͤhnlich, bewegen ſich aber mit einer Schnelligkeit und Sicherheit in der Miſchung, daß man oft ſtundenlang ſie zu beobachten verſucht wird. Da— bey find fie, gleich den Raupen, unerſaͤttliche Wuͤrger, und ſcheinen an den noch zarten Monaden der Laubmooſe vor— treffliche Biſſen zu finden. Bey genauerer Betrachtung er— ſcheinet ihr Maul zuſammengezogen und faſt gewimpert. An Mauern ſiehet man haͤufig gruͤne Stellen, ſo an Brunnen, die von Enchelyen herruͤhren. Werden ſolche Stellen oft benetzt, ſo entwickeln ſich dieſe Enchylien in glaͤnzende Conferven und ſpaͤterhin in Laubmooſe. Gleiche Beſchaffenheit hat es mit einigen Leprarien; Lepraria botryoides (Byssus botryoides), die man auf alter Baumrinde findet, iſt nichts anders als ein Enche— lyenaggregat. Die Enchelyen fuͤgen ſich nehmlich oft ver— traulich zuſammen und ſtellen roſenkranzartige Gebilde dar, die man fuͤr Conferven zu halten geneigt ſeyn koͤnnte, wie ich dieß bereits an einem andern Orte gezeigt habe. Da, wie wir gleich ſehen werden, dieſe Koͤrper in Conferven uͤbergehen, ehe ſie ſich zum ausgebildeten Laub— moos entwickeln und die ſogenannte prieſtleyiſche gruͤne Ma— terie aus Monaden, Enchelyen und Conferven beſtehet; fo erkennet man leicht, was es mit dieſem raͤthſelhaften Weſen fuͤr eine Bewandtniß hat. Es beſtehet, um mich bildlich auszudruͤcken, aus den Larven der niedern Pflanzen. Marchantia polymorpha, die mich häufig beſchaͤftiget hat und deren Entwicklung mir vollkommen gelungen iſt, ſpielet dabey eine wichtige Rolle. Sobald die Monade zur weitern Entwicklung reif iſt, entwickelt ſie im Waſſer aus ihrer Subſtanz einen weißen duͤnnen Faden, der ſich ſehr ſchnell verlaͤngert, conſiſtenter wird, ſich gruͤn faͤrbet und als Conferve erſcheinet. Durch dieſe Entwicklung erſchoͤpft, verſchwindet die Monade in dem Weſen des Ganzen, und die Conferve ſtehet da als Larve des Laubmooſes, die ſich, ſobald ſie dazu gelangen kann, zum vollkommnen Laubmoos ausbildet. Ich habe hiervon bereits ausfuͤhrlich gehandelt, will das Geſagte nur durch ein Beyſpiel verſinnlichen. Das Brunnenwaſſer meines Wohnortes, welches ſich in einem Baſſin ſammelt, enthaͤlt ſehr viele Monaden. Dieſe Weſen gehen nach und nach in Enchelyen und Con— ferven uͤber. Bey einer großen Kette von Verſuchen, die ich über die Lebenskraft der Monaden anſtellte, füllte ich, unter andern, eine Flaſche mit dieſem Waſſer an, ſetzte ſie, leicht bedeckt, in einen Keſſel mit Waſſer uͤbers Feuer, und brachte das, die Flaſche bis an den Hals umgebende Waſ— ſer in ſtarkes Kochen, ſo daß die Flaſche ſelbſt in eine huͤ⸗ eben und 292 pfende Bewegung gerieth und befeſtigt werden mußte.“ Das Waſſer wurde mehrere Stunden lang im Kochen erhalten, die Flaſche nach dem Erkalten verſchloſſen und an einem Fenſter den Sonnenſtralen ausgeſetzt. Schnell entwickelten ſich die Monaden, ohne erſt gruͤn zu werden, in Conferven, und dieſe bildeten ſich raſch zum Laubmooſe aus. (Die Flaſche, in welcher man die Entwicklung des Laubmooſes aus der Monade bis zur ausgebildeten Pflanze beobachten konnte, wurde, ſo wie mehrere Cylinder, in welchen ebenfalls die ſtufenweiſe Entwicklung einzelner Laub: mooſe zu bemerken war, vorgezeigt.) Bald wird es moͤglich ſeyn, das Pflaͤnzchen zu bes ſtimmen. Da die unentwickelten Laubmooſe in den Naturſyſte⸗ men als ſelbſtſtaͤndige Weſen aufgefuͤhret ſtehen, ſo iſt es wichtig, die Conferven eines jeden Mooſes darzuſtellen. Dieſe Arbeit beſchaͤftiget mich ſchon ſeit langer Zeit. Ich habe ſehr viele Wege eingeſchlagen, und bin auch ziemlich gluͤcklich dabey geweſen. Ich brachte im Anfange den Moosſamen mit dem Waſſer in Beruͤhrung dadurch, daß ich denſelben in einer Reibſchale von Glas oder Steingut zermalmte, und, nachdem das Waſſer gehoͤrig mit Mona⸗ den angeſchwaͤngert war, daſſelbe von den Samenhaͤuten trennte. Auf dieſe Weiſe iſt Dicranum heteromallum entwickelt (wurde ebenfalls vorgezeigt). Ich uͤbergehe die einzelnen Methoden und will alsbald den kuͤrzeſten Weg zei— gen, wie man ſeinen Zweck erreichen kann. An einem glaͤſernen Cylinder bringt man auf der zu⸗ geblaſenen Seite eine kleine Oeffnung an, die man mit Wachs uͤberdeckt, und verſchließt die entgegengeſetzte Oeff— nung mit einem moͤglichſt reinen Kork. Man wuß hierbey darauf ſehen, daß der Kork keine ſchwarzen Streifen ent— hält, weil dieſe ſich leicht zu einer Rhizomorpha wäh⸗ rend der Operation entwickeln und der Sache hinderlich ſind. In dieſen Kork ſticht man nach innen zu mit einer Nadel ein Loch, und befeſtigt darinn mit ihrer Berſte die Moosbuͤchſe. Der Cylinder wird ſodann mit möglichft reis nem deſtilliſrten Waſſer angefuͤllt, die Buͤchſe hinein ges taucht und der Kork wohl eingepaßt. Man kann ihn tief eindruͤcken und den Cylinder mit einem zweyten Kork ver ſchließen. Man kehret nunmehr den Cylinder um, fo daß der zugeblaſene Theil nach oben gerichtet erſcheinet, ſetzt, nachdem das Wachs wieder weggenommen und die Deff- nung mit einem Papierhuͤtchen verſchloſſen worden, denſel⸗ ben eine Zeitlang den Sonnenſtralen aus, und gibt ihm hernach einen Standort, wo ihn nur die Morgenſonne trifft. Die Entwicklung gehet ſicher und ziemlich raſch vor ſich, wenn, was wohl zu bemerken iſt, die Buͤchſe uͤberreif war und der Same ausſtaͤubte. Dieſes letztere iſt noth⸗ wendige Bedingung. An die Buͤchſe ſowohl wie an die Borſte und den Kork legen ſich die Conferven an, oder ſie ſtreben die Oberflaͤche des Waſſers zu gewinnen. Nunmehr iſt es an der Zeit, den Kork heraus zu ziehen und die jar- te Conferve ſammt der Moosbuͤchſe in ein offenes Glas mit Waſſer zu bringen, uͤber welches man ein groͤßeres Glas ſtuͤrzt, um den Staub abzuhalten. Der Cylinder war hier dem Laubmooſe das, was das Miſtbeet 293 größern Pflanzen iſt. Die Confetve wuchert, nachdem ſie in dieß groͤßere Glas gebracht worden, uͤppig fort. Auf ſolche Weiſe ſiehet man leicht, welche Laubmooſe die Confer- va Byssus Flos Aquae hervorbringen. Ihre Conferven erſchei nen auf der Oberflaͤche des Waſſers ſchwimmend, in einfachen ſehr feinen Faͤden. Andere bleiben feſt an der Buͤchſe haͤngen, und find dunkel gefaͤrbt. Wieder andere entwickeln ſich bold zum ausgebildeten Laubmoos, unterm Waſſer, wie z. B. die Waffermoofe, oder ſetzen ſich an die Wände des Gefü> ßes feſt. Kurz, ſo viele verſchiedene Laubmooſe wir has ben, ſo viele verſchiedene Conferven laſſen ſich aus ihren Samen entwickeln, und es wird mit der Zeit leicht ſeyn, ſie mit jenen, in der freyen Natur geſammelten, zu vergleichen. Daß da, wo der Same des Laubmooſes alsbald ei⸗ nen guͤnſtigen Standort findet, die Entwickelungsſtufen raſch hinter einander folgen und die Conferven, oft kaum aus der Samenhülle herausgewachſen, ſich ſchon vollſtͤͤndig ausbilden, bedarf für den Beobachter keiner Erwaͤhnung. Die Entwicklungsſtufen ſind hier an keine Zeit gebunden, und die Conferve verlaͤngert ſich ſo lange, als ihr die Moͤglichkeit noch abgehet, die vollkommnere Geſtalt der Mutterpflanze anzunehmen. Daß jedoch die, dem Waſſer zugefuͤhrten, Nahrungstheile die Conferve uͤppiger geſtalten und fie zur Veraͤſtung beſtimmen, habe ich durch directe Verſuche Häufig gefunden; und werde hierüber, fo wie über meine ſaͤmmtlichen Forſchungen in dieſem Gebiete der Naturkunde, ſeiner Zeit gehoͤrige Rechenſchaft ablegen. rente po hl, Revisio critica generis Ichneumonis. III. Fam II. Jurine Cellula radialis, una, magna. Cellulae cubitales, tres: prima, parva, excipit nervum recurrentem; secundus nervus deest; se- cunda, minutissima; tertia, maxima, apicem alae non semper attingit. f 5 5 Mandibulae, idem. Antennae, idem. No. 60. Ichneumon deprimator Fabr. I. ater abdomine depresso plano, pedibus rufis. Long. lin. 2. Latit. lin. 4½· Halae. Fabr. Syst. Piez. 69. 83. Ent. Syst. suppl. 227. 182. Ich. et Bassus deprimator Panz. Fn. Germ. 79. tab. ıt, Rev. crit. II. 75. Microgaster depri- mator. Latreille Hist. nat. des crust, et ins. Tom. 13. Pp. 190. L. Jurine N. M. de cl. les Hym. p. 112 8. t Desc. Antennae porrectge nigrae, toto corpore 294 longiores. — Nucha atra. — [Caput atrum; palpi fuscescentes non conspicui. — Thorax ater, magnus: pleuris nilidis, in basi alarum puncto calloso ferrugi- neo-nitente. — Abdomen, thorace minus, nitidum, ovatum, planum petiolo crasso brevi. — Venter ut abdomen coloratus. — Alae hyalinae, limpidae, iri- deae: stigmate fusco, magno, crasso, nervis omnibus fuscis, nervo supra cellulam cubitalem secundam fusco-limbato. — Pedes rufi: coxis atris puncto su- pra albido; trochanteribus atris; tarsorum postico- rum ultimo articulo fusco, \ In Fabr. museo tria quoque specimina in om- nibus descriptae simillima sunt, tarsi tamen postici in duobus toti fusci. Adn. (Haec species in museo est generis Ich- neumonis Jurine unica, quae in Fam. secunda Ju- rine ponenda est. /ch. globalus Fabr. enim Bracon Jurine est (comp. 69) Panz. figura c. I. accuratissima in omnibus vero Fabr. musei speciminibus femora et tibiae posticae sine apice nigro sunt. Cl. Panz. in Rev. crit. c. I. hanc speciem ad genus Bassus ad- numerare vult, quod mea sententia falsum est, pal- pi enim anteriores non sexarticulati sed quinquear- ticulati esse mihi videntur; mandibulae quoque api- ce non admodum dilatatae sunt. Cl. Latreille d. 1. han speciem unacum Evania sessili Fabr. ad ge- nus Mierogaster, cujus character hoc modo consti- tuit: „Abdomen brevissimum, paene triangulare; palpi maxillares quinquearticulati; labiales triarti- eulati,‘‘ numeravit. Num in musei specie palpi la- biales vere triarticulati sint, conspicere non pos- sum. Cujus generis species in museo sint, decerne- re non audeo.) II. Genus Metopius Panzer. Character generis naturalis secundum Panz. Rev. crit. II. 78. Palpi quatuor inaequales elongati anteriores quinquearticulati, articulo secundo maximo incrassato, clavato. Labium apice integrum. Antennae filiformes. Panzer addidit eod. loco p. 79. Os maxillis palpisque absque lingua. Palpi qua- tuor inaequales elongati: anteriores longiores quin- quearticulati: articulo primo recto cylindrico, se- cundo maximo, inerassato, clavato,. piloso, reliquis tribus minutis, tenuioribus, ultimo filiformi medio maxillae affixi: posteriores breviores, quadriarticula- ti, articulis subaequalibus, tertio erassiori, ultimo fi- liformi, ante apicem labii inserti. Maxilla brevis, cornea, apice obtusa, Labium basi corneum, apice membranaceum, truncatum, integrum. Mandibu- Ia arcuata, valida, acuta, edentula, Antennae fili - formes, 295 | No. 61. M. scutello bidentato, margine Rara ater ab- dominis segmentis margine flavis; secundo bipuncta- to, ultimo immaculato. Long. lin. 7. Latit. lin. 11½ . Germania. Ichneumon necatorius Fabr. Syst. Piez. 62. 48. Ent. syst. 2. 144. 45. Metopius necatorius Fabr. Fe Fn. Germ. 47. t. 19. Metopius necatorius Panz. Rev. crit. II. 79. Ichneumon vespoides Latreille Hist. nat, descrust. et ins. Tom. 15. p. 184. Sphex vespoides Scopoli Ins. Carneol. ic. 789. Ichneumon vespoides Bechſtein und Scharfenberg vollſtaͤndige Naturgeſchichte der ſchaͤdl. Forſtinſecten III. p. 975. Ichneumon vespoides. n. 789. Ichneumon necatorius L. Jurine N. M. de cl. les Hyın. p. 109 &. Descer. Antennae nigrae subtus ferrugineae. — Caput atrum subtile punctatum; oculi pallidiores; orbita utrinque antice flava, proxime sub antennis linea transversa flava conjuncta, (mandibulae, palpi, frons, nucha non conspicua, gummi arabici solutio- ne, cujus ope Fabr. caput in thorace olim fixit, ob- tecta).— Thoraxater subtile punctatus, linea antica, a nucha non prorsus ad alarum basin porrecta, fla- va. Scutellum ipsum nigrum, quadratum, postice bidentatum puncto basi in medio et dentibus posti- eis fla vis. — Abdomen sessile, subtile punctatum, atrum, primo segmento apice fascia late flava; 2. apice puncto laterali utrinque minuto flavo, 3. 4. 5. apice fascia angusta flava; ultimis immaculatis. — Venter ut abdomen coloratus. — Alae hyalinae, di- lutissime fuscae fere limpidae, nitidae; stigmate ob- longo, angusto, testaceo, nervisque pallide fuscis; ver cellulae cubitalis 1 laterales subtus 1 divergentes, ut Panzer figura accuratissime ostendit. — Pedes: coxis atris puncto supra albido; trochan- teribus anticis nigris; posterioribus Navis; femoribus nigris, anticis latere anteriore, mediis basi et apice, pasticis basi flavis; tibiis flavis, posticis apice nigris; tarsis dilute fuscis, posticis nigris. In Fabr. museo hoc unum tantum specimen. Adn. Cl. Panzer in revis, crit. 8. I. hand spe- ciem et sequentem sub genere Metopius ab aliis Ichneumonibus recte separavit (comp. proemium), Panzeri figura c. l. hanc speciem, quae quidem in museo mutila adest, in omnibus accuratissime res praesentat. Cl. Fabricii phrasis specifica et descri- ptio in Syst, Piez. in nonnullis a priore in Ent. Syst. diversa et melior est; in utraque tamen pedes, non ferruginei 8 sed flavi, nitidi, false signati sunt. Panzer citationem in Fn. Germ, ex Schaeff. Ic. tab. 128, fig. 5. a Bechstein et Scharfenberg etiam descriptam, omisi, quia haec Schaefferi figura hanc Fabr. speciem — —— f —ͤ—ͤ 45 | 6 mea sententia minime aut ambigue saltem ante ocu- los ponit. Panz. citationem ex Scopoli Ins. Carneol. n. 786. ic. 789., descripsi, quia libro ejus car2o. Cl. Latreille et jurine hanc speciem Ichneumonis spe- ciebus adnumerant, ille vero hujus speciei causa, di- visionem propriam: „Abdomine cylindrico, omni la- titudine in thoracem affixo,“ fecit. No. 62. M. scutello bidentato margine flavo, abdomine sessili segmentorum margine flavo; secundo bipun- ctato. Long. lin. 9. Latit. lin. 15% 2. Germania. Metopius micratorius Fabr. Ichneumon micratorius Fabr. Syst. Piez. 62. 41. Ichneumon micratorius L. Jurine N. M. de cl. les Hym. 108. $ Ichn. rear Panz. Fn. Germ. 99. tab. 14. Metopius diss. Rev. crit. II. 80. 0 Dese. Antennae porrectae nig.ae subtus ferru- gineae, primo articulo subtus flavo. — Gaput subtile punctatum, atrum; oculi antice pallidiores; orbita sub antennis, clypeus et labium superius flava; palpi detriti, fulvi. — Nucha atra. — Thorax ater subtile punctatus, linea ante alas et alia sub alis, puncto in basi alarum, macula ovata in pleura anteriore utrin- que et duobus punctis ante scutellum flavis. — Ab- domen sessile atrum, subtile punctatum: segmento 1. apice fascia in medio interrupta flava, 2. apice puncto laterali utrinque minuto flavo, reliquis apice fascia angusta flava. — Venter ut abdomen colora- tus. — Alae hyalinae, nitidae, pallide flavicantes stigmate et radio fulvis ceterisque nervis pallide fus- cis, cellula cubitali secunda ut in praecedente. — Pedes subtilissime plumosi, flavi: coxis atris, ante- rioribus subtus macula et supra puncto flavis, pos- ticis puncto supra tantum flavo; trochanteribus fla- vis; femoribus posticis latere posteriore atris; tibiis et tarsis posticis fulvis. 1 In Fabr. museo hoc unicum tantum specimen. Adn. (Haec species praecedentis admodum aflı- nis. Ultimi palporum articuli desunt, anteriorum vero articulus secundus adest et ea accurata, quam Panzer signavit, forma est. Panz. Metopius dissec- torius auctoritate Jurine hic posui, qui in libro suo c. l. notavit; hujus speciei feminam omnia abdomi- nis segmenta apice flava et antennas subtus ferrugi- neas habere et Panz. Ichneumon disseclortum hujus speciei marem esse. Quae Jurine sententia vera sit, nec ne, dijudicare nequee, addubitem vero, ‚cum utriusque speciei magnitudo aliaque permulta quo- que diversa sunt.) III. Genus Trochus Panzeri. Character. Palpi anteriores quinquearticulati: articulo se- cundo maximo dilatato, securiformi. 297 Labium membranaceum, bipartitum, laciniis tri- angulis acutis. r Maxilla brevis cornea, recta, obtusa. Mandibulae apice bifidae, laciniis inaequalibus. Antennde setaceae. Addidit haec: Os maxillis palpisque absque lingua. Palpi qua- tuor inaequales, anteriores quinquearticulati: articu- lo secundo maximo dilatato vomeriforme, tertio cy- lindrico, reliquis angustis linearibus, maxillae dorso aflıxi: posteriores quadriarticulati, articulis subae- qualibus, primis tribus crassioribus, ultimo angusto lineari labii apice inserti. Labium membranaceum, apice bipartitum, laciniis triangulis acutis. Maxilla brevis cornea recta obtusa. Mandibula crassa bre- vis, acuta, apice bifida, laciniis inaequalibus. An- tennae setaceae. No. 63. T. ater abdomine coeruleo nitidulo, antennis subtus pedibusque ferrugineis. Long. lin. 8. Latit. lin. 13. Germania. Trochus coeruleator Fabr. Ichneumon coeruleator Fabr. Syst. Piez. 68. 79. L. Jurine N. M. de cl. les Hym. 106. 2. Schaeffer Icon. Ins. rat, tab. 135. fig. 3. 0 Trogus coeruleator Panz. Fn. Germ. 100. tab, 15. Rev. crit. II. 80. Desc. Antennae porrectae nigrae subtus ferru- gineae apice vero totae nigrae, primis duobus arti- culis nigris. — Caput atrum; oculi pallidiores; la- bium superius apice fulvum; palpi fulvi. — Nucha atra. — Thorax ater scutello elevato turriforme atro, sub scutello in metathorace quoque eminentia turri- forme. — Abdomen petiolatum, atrum: segmentis magis distinctis et utrinquesupernearcuatis. — Ven- ter nitidus fusco-niger. — Alae hyalinae, nitidae flavicantes margine posteriore pallide fuscae; stigma- te testaceo nervisque omnibus fuscis. — Pedes rufi: coxis atris puncto supra albido; trochanteribus ru- fis; tarsis posticis solis nigris. — — In Fabr. museo hoc unicum tantum specimen. Adn. (Haec species Panzeri figurae c. I. similli- ma est, abdominis tamen color in musei specie ater est et in Panz. figura coeruleo-nitidulus, ut Fabr. etiam scripsit, signatus. Num haec vera sit diffe- rentia an primus musei speciei color coeruleo - niti- dulus aetate viginti annorum forte in atrum colorem mutatus sit, decernere non possum. Certe vero haec species Trogi species est, instrumentorum enim cibariorum forma est accuratissime ea, quam Panz. in Rev. crit. in charactere hujus generis constituit. Alis 1826. Heft ul. f 298 Nervorum alae decursus est ut in generis ichneu- monis Jurine Famil. prima; cellula vero cubitalis secunda est subquadrata, ita ut nervi hujus cellulas laterales superne angulum acutum includunt.) 1 IV. Genus Anomalon Jurine, Character secundum Jurine. Fam. ı, Cellula radialis, una, magna. * Cellulae cubitales, duae, magnae; prima exeipit primum nervum recurrentem; secunda secundum apicemque alae attingit. Mandibulae, bidendatae. Antennae, setaceae, viginti et amplius articzäis compositae. f Fam II. Cellula radialis, idem. Cellulae cubitales, duae: prima, magna, in infi- ma parte non nunquam undulata, duos neryos re- currentes excipit. Mandibulae, idem. Antennae, idem. Fam. I. No. 64. Anomalon laelatorius Fabr. A. scutello albo, thorace maculato niger abdo- mine rufo apice nigro, tibiis posticis annulo albo. Long. lin. 3½. Latit. lin. 6%,. 2. Germania. Ichneumon laetat. Fabr. Syst. Piez, 63. 45. Ent. Syst. 2. 147. 54. a Ichn. laet. Panz. Fn. Germ. 19, tab. 19. 8. Bassus laetat. var. Panz. Fn. Ger m. 102. tab, 18. Rev. crit. II. 74. Schaeffer Ic. Ins. rat. tab. 43. fig. 5. et 6. Anomalon laetat, L. Jurine N. M. de cl. les Hym: p. 116 2. * f Desc. Antennae porrectae nigrae, primo articu- lo apice puncto flavo. — Caput atrum; orbita anti- ce albida; clypeus niger sub antennis puncto albido; labium superius albidum; mandibulae breves, niti- dae, bidentatae, apice dilatatae, dentibus nigris; pal- pi albidi. — Nucha atra. — Thorax ater linea anti- ca, puncto minutissimo ante alas et in basi alarum ipsa alio majori, lineola minuta sub alis anteriori- bus, sub posterioribus puncto, scutello et lineola trans- versa sub scutello albidis. — Abdomen subpetiola- tum fere sessile, segmento 2. 3. 4 apice linea trans- versa ferruginea, proxime ante hanc lineam sulco transverso minuto; reliquis nitidis apice parum al- bidis, — Venter nitidus: sesmento 1. albhido; 2. 3 19 * 299 albidis latere utroque macula nigra; reliquis imma- culatis. — Alae hyalinae, limpidae, nitidae, irideae: stigmate fusco incisura albida nervisque omnibus fuscis. — Pedes rufi: coxis anterioribus albidis, po- sticis majoribus, nitidissimis, rufis puncto supra albi- do; trochanteribus rufis tibiis posticis albis parum basi et apice nigris tarsisque posticis nigris. In Fabr. museo hoc unicum tantum specimen. Adn. (Panz. hand speciem ad genus Bassus in Rev. crit. c. I. numerat; palpi igitur anteriores se- cundum Panz. characterem hujus generis sexarticu- lati et mandibulae apice dilatatae esse debent; man- dibulae conspicue adsunt et ea accurata forma, quam Panz, in genere Bassus notavit, palpes vero anteriores, qui desunt, perscrutari non potui. Spe- cies musei descripta femina est; in omnibus ut Panz. figura 100. tab. 14. accuratissima, mas vero longe minor secundum Panzer in museo deest, quam- quam Fabr. in Ent. Syst. c. I. marem nec feminam descripsit. Schaefferi figurae c. l. huic musei speciei, alis exceptis, similes sunt.) No. 65. Anomalon delusor Fabr. A. niger abdomine ferrugineo basi apiceque ni- gro, pedum posticorum patellis solis nigris. Long. lin. 3%,. Latit. lin. 6. P. Europa. Ichneumon delusor Fabr. Syst. Piez. 67. 71. Ent. Syst. 2. 165. 129. Ichn. delusor Linn. Syst. nat. 2. 954. 34. edit. XIII. 5. 2691. 54. Fn. Sv. 1610. Ichn, del. Latreille:Hist. nat. des crust. et ins. Tom. 15. P. 188. Ichn. del. L. Jurine N. M. de cl. les Hym. p. 1108. Desc. Antennae porrectae nigrae. — Caput a- trum, nitidum; mandibulae obscure ferrugineo ni- tentes; palpi fusci. — Nucha atra. — Thorax ater, nitidus, immaculatus puncto minuto in basi alarum fla vo. — Abdomen petiolatum, nitidissimum, acu- minatum, rufum: petiolo angustissimo basi nigro apice rufo, ultimis segmentis nigricantibus. — Ven- ter ut abdomen coloratus apice aculeo conspicus. — Alae hyalinae, limpidae, dilute irideae: stigmate nervisque omnibus nigris. Pedes nitidi, ruſi: coxis atris puncto supra albido; trochanteribus atris; tibris posticis interno latere albo- micantibus, tarsisque pos- ticis pallide fuscis. a : f In Fabr. museo duo quoque specimina in om- nibus. descriptae. simillima sunt. Adn, Fabr. citatio ex Linn. Fn. Sv. falsa et nu- merus 1610 pro 1609 ponendus est; Fabr. enim hoc typographi vitium in Linn. Syst. nat. edit. XII, qua Fabr. utebatur, in Ent, Syst. descripsit et postea quoque in Syst. Piez. hund numerum vitiosum sine comparatione cum Linn. Fn. Sv. rursus addi- nervis omnibus fuscis. — dit. Cl. Gmelin in editione XIII. hoc vitium cor- rexit. Cl. Jurine ipse in libro hanc speciem, cujus nervorum alae decursus Anomalon vere indicat, ad generis Ichneumonis Fam. I. false numeravit. Mu- sei species feminae propter terebram vix conspicuam mihi esse videntur. No. 69. Anomalon auriculatus Fabr. A. ater capite abdominisque depressi segmento secundo tertioque rufis. Long. lin. 3½, 6 ½. 2. Austria. Ichneumon auriculatus. Fabr. Syst. Piez. 6g. 82. Deso. Antennae porrectae nigrae subtus ferru- gineae primo articulo subtus puncto rufo. — Caput atrum, nitidum; orbita antice sub antennis, cly- peus, labium superius et maxilla rufa; mandibulae bidentatae rufae dentibus fuscis; palpi fulvi, ante- riores longiores, quinquearticulati, subaequales; pos- teriores minores quatuorarticulati aequales. — Nu- cha atra. — Thorax ater, nitidus, immaculatus, in basi alarum puncto minuto, calloso. — Abdomen petiolatum, nitidum: petiolo atro latere usque ad basin segmenti tertii utrinque margine depresse, stramineo ; segmento 2. 3. rufis; reliquis immacula- tis. — Venter fuscus: nigra, apice terebra conspicua. — Alae hyalinae, limpidissimae, pallide irideae, stigmate minori et Pedes rufi: cexis atris puncto supra albido; trochanteribus nigris tibiis et tarsis posticis nigris. \ y In Fabr. museo hoc unicum tantum specimen. Adn. (Fabr. in descriptione pedes, qui rufi, false nigros significavit. In Jurine libro deest, Ano- malon Jurine in Familia prima vero ponenda est.) No. 67. Anomalon mandator Fabr. tu A. ater thorace immaculato abdominis segmen- to secundo tertio pedibusque flavis. Long. lin. 5. Lat. lin. 9g. Halae. Riliae. is Bl Ichneumon mandator Fabr. Ent. syst. 2. 165. 132. Cryptus mandator Fabr. Syst. Piez 86. 65. Anomalon mandator L. Jurine N. M. de cl. les Hym. p. 1176. Desc. Antennae porrectae nigrae subtus ferru- gineae. — Caput atrum, sub antennis subtile pilo- sum; oculi pallidiores; clypeus et labium superius nulla impressione inter se sejuncti; palpi fusci, an- teriores quinquearticulati, posteriores quatuorarticu- lati.— Nucha atra. — Thorax ater, immaculatus in basti alarum anteriorum puncto nitido flavo. — Ab- domen petiolatum, atrum: petiolo apice fla vo; se g- mento 2. lla vo in medio basi macula atra; 3. toto flavo; reliquis immaculatis. — Venter ut abdomen 300 latit, lin. linea longitudinali in medio f coloratus. — Alae hyalinae, limpidae, nitidae, fpa- rum pallide fuscae: stigmate et nervis omnibus fus- cis. — Pedes flavi: coxis atris puncto supra albido; trochanteribus atris; femoribus anticis postice atris, pPosterioribus totis atris; tibiis posticis apice nigris; tarsis omnibus fuscis. In Fabr. museo praeter descriptam unum quo- que specimen in omnibus descriptae simillimum est, abdominis tantum petiolum totum atrum et macu- la segmenti secundi cum petioli colore nigro con- juncta. ER Adn. (Haec species, a Cl. Jurine recte ad ge- nus Anomalon numerata, in museo Fabr. inter gene- ris ichneumonis species fixa et in Syst. Piez.. sub no- mine: Cryptus mandator a Fabr. descripta est, cum et phrasis Fabr. specifica in Syst. Piez. et descriptio in Ent. Syst. c. l. hanc speciem accurate indicant. Inter generis Crypti species nulla sub nomine man- dator in museo reperitur. Riliae saepissime hanc speciem modo petiolo toto atro, modo macula seg- menti secundi minutissima, modo etiam omnino si- ne hac macula legi. Num haec macula sexus an speciei differentia sit, cum in copula hanc speciem unquam nec vidi, nec legi, decernere non audeo, eam tamen varietatis tantum differentiam esse credam.) V. Genus Bracon. Jurine. Cellula radialis, una, magna. Cellulae cubitales, tres; duae primae quadra- tae, fere aequales; prima excipit nervum recurren- tem, secundus nervus deest; tertia, magna, apicem alae attingit. Mandibulae, bidentatae. Antennae, setaceae, viginti et amplius articu- lis compositae. In Er No. 68. Bracon aſſirmator. Fabr. 5 . flavus antennis alisque nigris. Long. lin. 1¾, Latit. lin. 4 3. America ‚merid. ö Ichneumon aſſirmator Fabr. Syst. Piez. 69. 84. Desc. Antennae porrectae nigrae lengitudine totius corporis apice parum albidae. —.Caput: ful- vum, nitidum: oculi et ocelli nigri; mandibulae bi- dentatae, nitidae, fulvae, dentibus fuscis; palpi ful- vi, filiformes; anteriores quinquearticulati. — Nu- cha fulva. — Thorax nitidus, immaculatus, fulvus. — Abdomen ful vum, nitidum: ultimis segmentis in medio parum nigricantibus. — Alae hyalinae, fuscae, ad basin obscuriores, apicem versus pallide irideae: stigmate et nervis omnibus fuscis. — Pedes fulvi: coxis et trochanteribus fulvis; tarsis posticis paulu- lum fuscis. 318 2 In Fabr. museo praeter descriptam unum quo- que specimen est, descriptae simillimum: paullulum 302 minor tantum; antennis totis nigris abdominisque apice terebra nigra admodum conspicua unius fere lineae lonęitudine; in ultimis tribus abdominis seg- mentis duobus punctis in medio nigris; tarsis me- diis fuscis; tibiis posticis apice et tarsis posticis to- tis nigris. Propter has differentias haec species non propria, sed aflirmatoris femina esse videtur. Adn. Haec minor et pulchra species, in mu- seo bene adhuc conservata, vere Bracon Jurine est; antennae autem maris descripti, quamquam totius corporis longitudine, apicem versus .detritae et albae mihi esse videntur. Palpi anteriores filiformes, to- to corpore respecto, longiores vel sexarticulati ve certe quinquearticulati sunt, quod propter situm eorum iniquum accurate distinguere nequeo ; tertius 4288 paululum brevior, quam ceteri, esse vi- etur. VAR No, 69. Bracon glomeralus Fabr. B. niger pedibus flavis. Long. lin. 1¾. Lat. lin. 3¾. Germania. Cryptus glom. Fabr. Syst. Piez. 90. 89. Ich- neumon glom. Ent. syst. 2. 188. 231. Ichn. glom. De Geer ins. 1. tab. 16. fig. 6. Ichn. glom. Lin. Syst. nat. 2. 940. 75. edit. XIII. 5. 2751. 75. Fn. Sv. 1646. Ichn. glom. L. Jurine N. M. de cl. les Hym. P. 113. Fam. II. 5 Ichn. glom. Bechſtein und Scharfenberg voll: 8975 Naturgeſchichte der ſchaͤdlichen Forſtinſecten II. 971, Ichn. glom. Reaumur Memoires I. Hist. d. ins. Tom. 2. tab. 33. Desc. Antennae porrectae nigrae, longiores to- to corpore, primo articulo magno, crassato, ovato, — Caput fulvum fere ferrugineum, nitidum; oculi, stemmata, clypeus, orbita antice et frons atra; man- dibulae nitidae, fere ferrugineae. — Nucha atra. — Thorax ater, nitidus, immaculatus. — Abdomen ses- sile, nigrum, nitidum, immaculatum. — Venter ut abdomen coloratus apice terebra, abdominis longi- tudine testacea. — Alae hyalinae, limpidae, pallide irideae; stigmate magno, oblongo, fusco, nervisque omnibus fuscis. Pedes testacei, subtile imprimistar- si pilosis: coxis testaceis, nitidis ut videtur, imma- culatis posticis majoribus; trochanteribus testaceis; tarsorum ultimo articulo nigro. In Fabr. museo praeter descriptam feminam unum quoque specimen descriptae simillimum est, minus tamen et sine terebra abdominis apice; or- bita antice sub antennis, clypeus et labium superi- us fulva sive fere ferruginea, nitida; cetera omnia ut in descriptione accuratissime sunt, quare verisi- mile hujus speciei mas est. Adn. (Linnei citationes in hac specie non tan. 303 tum ex Raj. ins. 260. 254. N. 12. cent. 35, ex Scopul. carn. 767. et ex List. goed, ı7. 7., quas Fabr. in Syst. Piez. recte jam omisit, sed Linnei etiam cita- tiones ex Goed. Ins. I. 59. 11. et ex Merian. Ins. Eu- rop. 48., quas Fabr. ex Linn. Syst. nat. descripsit, omisi, cum et eas citationes, quas perspicere pote- ram, incertas et ambiguas invenerim, et eas, quas, libris me deficientibus, perspicere non poteram, an- norum aetate abolitas esse putaverim. _ Mandibula- rum forma in hac specie accurate est ea, quam Cl. Jurine in tab. VIII. figura Bracon gasterator in medio delineavit. Fabr. citatio ex Roesel Insect. 2. vesp. tab. 3. fig. a. et b. vitiosa est, cum et Roesel ipse in descriptione ichneumonis speciem c. I. antennas cla vatas habere, notavit, et figura ipsa quoque an- tennis brevioribus, alis puncto tantum sine nervis, et oculis rubris est, quare eam omisi. Eadem fere de citatione ex De Geer Ins. 1. tab. 16. fig. 6. dici possunt, cujus figura etiam cl. Fabr. musei speciem non repraesentat, secundum vero descriptionem ejus, in qua antennarum longitudinem, abdominis pe- dumque colorem recte indicat, eam repraesentare potest. Cl. De Geer quoque addidit: Ichneumon glo- meratum suum illi ichneumonis speciei simillimum esse, quae ex erucis papilionum Brassicae Lin, eve- nit, quam speciem ignoro et de ejus igitur simili- tudine cum hac Fabr. specie nil offerre possum. In Fbr. citatione ex Reaumur numeros: 2 7 8 omisi, quia tota tabula 35 hujus speciei et larvas et speci- mina perfecta ostendit, et numeri ipsi, a Fabr. ci - tati, larvas tantum indicant. Speciminum jam per- fectorum figurae valde dissimiles quidem sunt, sed secundum descriptionem Cl. Reaumur hanc speciem forte ante oculos vere habuit. Cl. Jurine ipse quo- que erravit, qui hanc speciem, quae vere Bracon Jurine, in generis ichneumonis familia secunda po- suit. In libro a Bechstein et Scharfenberg descriptio vitiosa est et haec quoque citatio ibi reperitur: Brakms Insect. 1. 234. 818., quam vero, libro defi- ciente cum musei specie comparare non petui.) No. 70. Bracon irrorator Fabr. B. ater alis anticis apice nigris puncto albo, abdomine clavato: apice macula villosa aurea, Long. lin. 5. Latit. lin. 9½. Europa austr. Cryptus irrorator Fabr. Syst. Piez. 88. 76. Ich- neumon irr. Ent. syst. 2. 177. 180. Sigalphus irrorator Latreille Hist. nat. des crust. et ins. Tom. 25. p. 189. Bracon irrorator IL. Jurine N. M. de el les Hym. p. 118 F. Geoffr. Ins. 2. 357. 36. Dese. Antennae porrectae nigrae. — Caput a- trum, sub antennis subtile plumatum albo-nitens; mandibulae oblongae angustae, bidentatae, rufae, dentibus nigris; palpi desunt. — Nucha lineola flava. — Thorax ater, nitidus, immaculatus; — Abdomen 304 sessile, clavatum, subreticulatum, atrum; margine laterali utrinque inflexo, tribus tantum segmentis distinctioribus, ultimo maximo, lato, subrotundo, in medio macula obsoleta, aureo-nitente. — Venter fus- cior apice aculeo conspicuo. — Alae hyalinae parum fuscae margine posteriore admodum fuscae; stigma- te pallide fusco, nervisque omnibus fuscis, — Pe- des: coxis atris, nitidis puncto supra albido; tro- chanteribus atris; femoribus nitidis, atris. anticis apice rufis; tibiis anterioribus fuscis, posticis testa- ceis apice nigris; tarsis anterioribus fuscis, posticis nigris. N In Fabr. museo hoc unicum tantum specimen. Adn. (Haec species, secundum nervorum alae decursum a Cl. Jurine ad genus Bracon recte nume- rata, abdominis forma tam insignis est, ut hanc ob causam genus novum rectius fortasse constituere possit. Palpine, qui desunt, propriam quoque for- mam habeant an anteriores sexarticulati sint, de- cernere non possum. Cl. Latreille hanc speciem cum genere sequente, Chelono, sub nomine Sigal- phus conjunxit et generis hunc characterem consti- tuit: „Abdomen ex tribus tantum segmenlis vel ex uno ipso segmento compositum esse videtur, retundum sive ovalım, subtus valde concavum. Palpi: mazillares sexarticulati; labiales quatuorarticulati.“ Gl. Latreille in articulorum numero palporum anteriorum erra- vit, cum Cheloni Jurine species palpos anteriores quinque - non vero sex -articulatoshabent, quod Pan- zer quoque in Rev. crit. II. 99. recte notavit. Num eadem Cl. Latreille erratio in hac quoque specie lo- cum habeat, et palpi anteriores pro sexarticulatis - secundum Latreille, quinquearticulati autem vere fuerint, dicere non possum. Praeterea nervorum alae decursus hujus speciei ut Anomalon Jurine est; Cheloni vero specierum ut Jurine figura Chelonus sul- catus, tab. 12. in libro ejus demonstrat, accuratus est. Abdominis etiam segmenta in hac specie valde distincta et in Cheloni speciebus, cum abdomen to- tum continuum magis format, vix conspicua sunt. Qua ex causa hanc speciem, irroratorem, solummo- do ad genus Sigalphus Latreille; aliam vero hujus generis speciem secundum Latreille, Sigalphum occu- latorem, ut Panzer et Jurine, ad genus Chelonus Ju- rine adnumerare proponam (comp. adnot. sequent. 71. et 72.).) Genus Chelonus. VI. Panzer, Jurine. Characleres. Secundum Panz. Rev. crit. II. 99. * Palpi quatuor inaequales: anteriores quinquear- ticulati, posteriores quadriarticulati. Labium apice membranaceum integrum. Mandibula arcuata, apice argute bifida. Antennae setaceae. 6 Praeterea addidit: 305 Os maxillis palpisque absque lingua. Palpi qua- tuor inaequales filiformes; anteriores longiores elon- gati, quinquearticulati: articulo secundo crassiori, reliquis subaequalibus filiformibus, ultimo brevissi- mo: posteriores multo breviores quadriarticulati, ar- ticulis subaequalibus incrassatis, ultimo minuto ob- tuso. Maxilla cornea brevis recta obtusa. Labium breve, apice membranaceum integrum. Mandibula cornea arcuata, apice argute bifida. Antennae se- taceae, articulis triginta: primo majori crassiori cy- lindrico, Secundum Jurine libro suo p. 289. Cellula radialis, una, dulata. Cellulae cubitales, tres: prima, fere quadrata; secunda, parva; terlia, maxima, apicem alae at- tingit. Mandibulae, bidentatae. Antennae, setaceae in feminis, vigintiquinque articulis compositae; in maribus sexdecim, primo articulo crasso et obconico. magna, parumper un- 1. Observatio. Feminae aculeo parvo exserto armatae sunt. 2. Observatio. Punctum alae magnum. 3. Observatio. Abdomine unico segmento ca- taphracto, subtus excavato. No, 71. Chelonus oculator Fabr. Ch. ater abdominis basi utrinque puncto flayo, thorace postice bidentato. Long. lin. 3. Latit. lin. 5a Anglia. Ichneumon oculator Fabr. Syst. Piez. 68. 81. Ent. Syst. 2. 169. 151. Cynips inanita Lin. Syst. nat. 2. 920. 19. (non 917. 2.) edit. 5. 2653. 19. Ichneumon oculator Panz. Fn. Germ. 72. tab. 3. Chelonus oc. Rev. critica II. 99. Sigalphus oculator Latreille Hist. nat. des crust. et ins. Tom. 13. p. 188. i Chelonus oculator L. Jurine N. M. de cl. les Hym. p. 291 2. Klug Magazin der Geſellſch. naturf. Freunde in Ber⸗ lin 1807 S. 75. Dese. Antennae, quarum dimidia pars deest, nigrae porrectae. — Caput atrum, subtilissime pun- ctatum, palpi anteriores quinquearticulati et ea, quam Panzer indicavit, forma.— Thorax ater, sub- tilissime punctatus, in metathorace postice dentibus duobus lateralibus, acutis. — Abdomen subsessile, subovale, sine segmentis, sübtilissime punctatum, atrum: margine laterali utrinque inflexo et igitur subtus concavum, basi utrinque macula laterali, Isis 1826. Heft Ul. — 306 majori, rotunda, 'albida. — Venter ut abdomen co- loratus, apice terebra conspicua. — Alae hyalinae, limpidae, in medio et basi fuscae: stigmate magno, -atro, post hunc puncto quoque minori, atro; radio fulvo ceterisque nervis fuscis: Pedes rufi: coxis ni- gris puncto vix conspicuo supra albido; trochanteri- bus nigris; tarsis fuscis, posteriorum articulo primo excepto albido. ’ In Fabr. museo praeter descriptam quatuor quoque specimina sunt, quorum primum var. a. capite amisso in omnibus descriptae si» millimum. Secundum: i var. b. abdomine et antennis amissis, in omni- bus descriptae simillimum. Tertium: var. c. in his a descripta diversum: antennae nigrae viginti et quinquearticulatae ut videtur (uni- cum tantum specimen, quod antennas integras ha- bet); mandibulae fuscae. — Abdomen immacula- tum, totum atrum, apice terebra (cum terebrae ru- dimentum adesse videatur) detrita esse videtur. — Pedes:. femoribus nigris, apice ruſis; tibiis rufis, posticis apice nigris; tarsis fuscis, posteriorum primo articulo albido excepto. Num harum differentiarum causa hanc varietatem c. propriam speciem an ocu- latorıs varietatem tantum, ut Fabr. credit, haben- dam esse, dubium mihi est, quartum: var. d. capi - te amisso, in omnibus varietati c. simillimum. Adn. (Fabr. citatio e Lin. syst. nat. 2930. 19. haec musei species vere esse potest, cum Linn. om» nia ita, ut in musei specie vere est, accurate de- signavit tibiis unice exceptis, quae non nigrae, ut Linn. dixit, sed rufae sunt. Cl. Gmelin, qui in edit. XIII. syst. nat. Linn. c. l. hujus speciei breviorem, quam Linne ipse, descriptionem nobis dedit, qua obscurus et ambiguus fit, tibias etiam false nigras signavit. Cl. Latreille hanc speciem ad genus Sigal- ‚phus numeravit (comp. adnot. praeced.). Cl. Rlug c. l. eodem modo, quo.Jurine, sexus differentiam constituit, Jurine tamen antennarum numerum quo- que respexit. Terebra igitur abdominis apice et an- tennarum articulorum numero respectis, descripta species et var. c. feminae sunt; in var. a. in omni- bus descriptae simillima, terebra abdominis apice conspici non potest et antennae, secundum sexus sig- num, ut Jurine notavit, desunt; var. b. tam cor- rupta est, ut in hoc etiam specimine de sexu nil contendere possum; in varietate d. in omnibus va- rietati c. simillima, terebra vel terebrae rudimen- tum apice abdominis et caput deficiunt. Num ab- dominis basi macularum absentia speciem propri- am conformare sufſiceat an varietatis tantum diffe- rentia, ut Fabr. vult, contemplanda sit, ignoro; se- xus vero differentia, cum terebrae rudimentum in var. c. abdominis apice adesse videatur, macularum absentia esse nequit, Panzeri figura 72. tab. 3. ac- curate repraesentata sine dubio, ut Cl, Jurine nota- vit, femina est. 20 307 No. 72. Chelonus scabrator Fabr. Ch. niger scaber, tibiis posticis basi, rufis. Long. lin. 2 ½, latit. lin. 6. Hlae. Ichneumon scabrator Fabr. Syst. Pie. 68. 81. Ent. syst. 2. 174. 167. Chelonus sulcatus L. Jurine N. M. de cl. les Hym. p. 291 & et figura tab. XII. Desc. (Haec musei species est accuratissime Chelonus sulcatus Jurine (vide ejus figura tab. ı2.). Quae quidem species maximam quoque similitudi- nem Ich. oculatoris Fabr. habet. — Antennae tan- tum in hoc specimine sedecimarticulatae et pedes femoribus, anterioribus tibiis et tarsis pallide rufis; posticis tibiis basi albidis apice nigris, tarsorumque posticorum articulo primo albido; mandibulae in medio ferrugineae. — Abdomen immaculatum api- ce. sine aculeo. — Cetera omnia ut in praecedente accuratissima. In Fabr. museo praeter hanc, scabrator sig- natam, unum quoque specimen: var. a. est quod in omnibus praecedentis varietati c. simillimum, an- tennae sedecimarticulatae. Secundum Jurine igitur mas et mea sententia mas praecedentis varielatis c. * — est, quia utraque species omnia, praeter articulo- 308 rum numerum in antennis et terebram abdominis apice, generis tantum secundum Jurine differentias, inter se communia habet. ö md Adn. (Haec species scabrator signata secundum Jurine notatorius mas est, num vero mas propriae; novae speciei, ut Jurine vult, an Ich. scabratoris Fabr. an Ich. oculatoris Fabr., sit, ut Fabr. ipse secundum citationem suam indicavit, minus liquet; sicuti: haecne species a praecedente, Chelono ocular tore, vere diversa species et Jurine auctoritate Che- lonus sulcatus pro Chelono scabralore Fabr. nominan- da an regionum diversarum varietas tantum Chelo- ni oculatoris habenda sit, decernere non audeo. Fe- mora enim nigra hanc speciem praecipue ab ocula- tore Fabr. evidenter distinguunt, quod comparatio etiam Panzeri figurae 72. tab. 3. cum Jurine figura c. I. ostendit, Hujus speciei abdomen paululum oblongius, quam praecedentis est. Panzeri igitur sententiam in Rev. critic. II. 99.: Jehneumon scabra- torem Fabr. Ent. syst. 2. 174. 167. marem Ichneum, oculaloris Fabr. Syst. Piez. 68. 81. esse, non si- ne ulla dubitatione probem. Chelonum dentatum Pan- zer 88. tab. ı4.: Panzeri tabula ipsa me deficien- te, cum musei specie comparare non potui. Huc spectat tabula ad calcem annexa. 309 a Beſchreibung einiger abgebildeten Arten von Echinosphaeriten und er Trilobiten. Taf. J. Oybnſtreitig iſt es die Pflicht eines jeden Sammlets von wiſſenſchaftlichen Gegenſtaͤnden, der hoͤhere Zwecke hier: bey beabſichtigt, und ſich nicht bloß mit feinen Seltenhei— ten bruͤſten und damit ſpielen will, alles was darunter noch nicht gehoͤrig bekannt und hinreichend unterſucht iſt, zur offentlichen Bekanntmachung zu. befoͤrdern. Bey den Petrafactenſammlungen moͤchte dieß deſonders erforderlich feyn, wo ſich fo häufig neue raͤthſelhafte Geſchoͤpfe der Ur⸗ welt auffinden, welche nicht nur die nähere Kenntniß und Beſtimmung der Gebirgslagerung, in Beziehung auf ihr relatives Alter erleichtern, ſondern uns auch mit unterge⸗ gangenen, aus der großen Kette der Weſen gleichſam ver: ſchwundenen Gliedern bekannt machen, die uns nunmehr bey genauerer Ueberſicht und Pruͤfung, in jener unendlichen Reihe die fehlenden Zwiſchenglieder wieder zu ergaͤnzen ſcheinen. Da mir Zeit und Umſtaͤnde gegenwaͤrtig nicht ſo leicht mehr verſtatten, weitlaͤuftige Abhandlungen über der: gleichen Gegenſtaͤnde zu ſchreiben, ſo darf ich wohl nach und nach, in der Iſis, einige ſolcher Mittheilungen und Bemerkungen niederlegen, um zur naͤhern Unterſuchung derſelben aufzufordern, und dadurch Belehrung und Aufklaͤ⸗ rung von andern bewährten Naturforſchern herbeyzufuͤhren, welche uns außerdem vielleicht noch laͤnger vorenthalten wor⸗ den waͤren. Zuerſt will ich mit den Eehinosphaeriten den Anfang machen, welche neuerlich ihren ſehr paſſenden Namen von Wahlenberg erhalten haben, und zu einer hoͤchſt merk⸗ würdigen Familie gehören, die das zahlreiche Geſchlecht der Echiniten, durch die Marsupiten Millers, und durch den ſeltenen Ecrin. florealis der Petref. K. Parkins, or- gan. rem. Vol. II. I. 15. f. 56. 37. Encrinites Godo- ni Defrancii mit den Encriniten, u. folglich mit dem gen. Comatula als Zwiſchenglieder zu verbinden ſcheinen. * Einige ſchoͤne Exemplare meiner Sammlung dieſes feltenen Encrin, floreal. von Huntsville in Nordamerica, und von Mendips, Glocestershire, zeigen in der äußern Form, und beſonders in der Beſchaffenheit ihrer Stralen zwar große Aehnlichkeit mit den Echiniten, daher ſie auch von mehrern Naturforſchern, und ſelbſt von Miller nicht mit Unrecht zu den Echiniten gerechnet werden; aber die Zu⸗ ſammenfuͤgung ihrer Schilder, und bie ſtielaͤhnliche Fort: | fegung des Afters, nähert ſich wieder außerordentlich den Enermiten. Es darf uns daher uͤberhaupt nicht wundern, wenn wir unter den Thieren der Urwelt vielleicht ebenſo⸗ wohl geſtielte Echiniten finden, als wir bereits offenbar: N durch die Encriniten, mit geſtielten Seeſternen bekannt N N - Ti N 10 1 »Da die Schriften der ſchwed. Acad. nur in wenig Händen, und ihre darin befindlichen Abbildungen faſt gar nicht be⸗ kannt ſind, ſo wird die nachfolgende Beſchreibung der Echinosphseriten nebſt den dazu gehörigen Darſtellüngen vielleicht zicht un willkommen ſeyn, 0 3 310 zen Armen (Millers Crinoid. pag. 134), vermoͤge der Be. ſchaffenheit ihrer Schilder und ihrer ſchon ſehr kugelfoͤrmi— gen Geſtalt, wieder den Echinosphaeriten nahe anſchlie— ßen, da zumal der After der letzten zum Theil mit einem durch das ganze Thier laufenden Nahrungs und Abſonde— rungscanal, ganz nach Art der Encriniten, in Verbindung zu ſtehen ſcheint. a Die Echinosphaeriten find zwar ſchon fruͤhzeiti Malchi im Naturforſcher 8. p. 299 Tab. N Da Sa ter dem Namen Östracion, von Gyllenhal in Vet. Acad. Handl. ı772, von Telas, und neuerlich von Hisinger, in den naͤmlichen Schriften als eine eigenthuͤmliche Art der Echiniten angefuͤhrt und abgebildet, aber im Ganzen noch wenig bekannt, und noch lange nicht ausreichend unterſucht, und mit ihren bis jetzt aufgefundenen verſchiedenen Arten beſchrieben worden. Die vorzuͤglichſte Abhandlung darüber bat uns „ alilenberg in act. reg; Soc. scient, Upsal. Vol. VIII. pag. 52 geliefert, und ihnen die gegenwaͤrtige ſehr paſſende Benennung ertheilt, Er führt drey Arten derſelben E. granatum, aurantium, und pomum auf, und ſagt im Allgemeinen von dieſer Familie: 5 Nulla enim in jis unquam observatur conformatio radiata ceteris omnibus et affinibus ge- neribus tam essentialis, neque in iis aculei ulli mo- biles ansam nominis praebentes; sed toti constant globo uniformi, cujus axis exit in rostra vel polos duos oppositos, plus minus evidentes. Ad latus idem rostri alterius exeunt tum os, tum anus, pa- 5 hd rum a se inyicem remoti. Superficies globi plerum- que plus minusve tessulata est, quae nota unacum praesentia oris, et ani conformatione eos Echinis quodammado affines esse comprobat, ceterum re vera Alcyonium quoddam magis referunt. Rostra eorum duo vicibus stipitis quodammodo functa fuis- se videntur in globo alendo vel saltim construendo. Ob tantam dissimilitudinem ab Echinitis veris non possum a me impetrare, quin eos nomine quodam- modo diverso distinguens Echinosphaeritas dicam. Auch feine Anſicht und Beſchreibung beſtäͤtigt di mir bereits aufgeſtellte Behauptung, daß ſie u. diges Zwiſchenglied, einen Uebergang aus einer Familie in die andere ausmachen, hinreichend. Wenn ſich aber auch ſelbſt mit den Alcyonien allerdings, beſonders bey einigen Arten, große Aehnlichkeit zeigt, ſo ſind ſie doch durch ihre uͤbrige Beſchaffen heit zu weſentlich von denſelben verſchie⸗ den, und zeigen auch in der Verſteinerung eine den Echi— niten vollkommen ähnliche Katkſpathſchale, welche leider! nur zu leicht beym Herausſchlagen aus ihrem ſehr feſten Muttergeſtein beſchaͤdigt wird, daher nur hoͤchſt ſelten Exem⸗ plare zum Vorſchein kommen, welche Mund- und After⸗ oͤffnung erhalten haben. Bis jetzt find fie lediglich in Ge⸗ birgsſchichten der Uebergangsformation in Schwe⸗ den, Norwegen, der Gegend von Reval und auf der Inſel Oeſel zum Vorſchein gekommen, und ſchoͤn erhaltene Exemplare gehoͤren ſtets zu den vorzuͤglichſten Seltenheiten. Sollte das Fig. 6. abgebildete Exemplar wirklich zu den Echinosphaeriten gerechnet werden muͤſſen, welches ſich im Mecklenburgiſchen gefunden hat, und offenbar aue greſ⸗ 311 delagern herruͤhrt, fo wurden wir freylich ein Glied dieſer Familie aus den jüngften Floͤtzgebirgen aufzuweiſen haben, das ſich jedoch von den altern Verwandten auch hinlaͤnglich unterſcheidet. i Nach dieſen vorausgeſchickten Bemerkungen ſchreite ich nunmehr zur nähern Beſchreibung der einzelnen Arten fott. Leider! habe ich aller Bemuͤhungen ohngeachtet, nicht alle erforderlichen Bände der vet. Acad. Handl., worin Abbildungen einiger Echinosphaeriten vorkommen, auf: treiben und die erforderlichen Vergleichungen mit den hier dargeſtellten Exemplaren meiner Sammlung ausreichend be⸗ wirken koͤnnen. Echinosphaerites Granatum Fig. 1. a. b. c. Wahlenberg No. 2. pag. 55. superficie tessulata a- reolataque, ano ori evalvi subcontiguo. Echinus novus Hisinger in vet. Acad. Handl. 1802. p. 189. Tab. 2. f. b. Die Mittheilung dieſes ſchoͤn erhaltenen Echino— sphaeriten zum Behuf der Abbildung habe ich der ausge⸗ zeichneten Guͤte des Herrn Doct. Buch in Frankfurt zu verdanken. Er ſoll nach Wahlenberg hauptſaͤchlich auf Oeland, und bey Wikarby und Furudal in Dalecarlien vorkommen, faſt ſcheint es aber als wenn das vorliegende Exemplar von der Inſel Oeſel herruͤhrte. Ob es wirklich Echinosph. granatum Wahlen- bergs iſt, wie behauptet wird, kann ich nicht mit voller Zuverlaͤſſigkeit angeben, da ich die von Hiſinger gelieferte Abbildung nicht habe vergleichen koͤnnen, ſeine naͤhere Be— ſchreibung macht es jedoch hoͤchſt wahrſcheinlich. Er un: terſcheidet ſich von den uͤbrigen Arten hauptſaͤchlich durch ſeine birnfoͤrmige Geſtalt, und durch die hervorſpringenden Ecken mehrerer ſeiner Schilder, welche ihm allerdings einige Aehnlichkeit mit einem Granatcryſtall, und daher ſei— nen Namen verſchaffen. Die Mitte der Schilder von wel⸗ cher die feinen Stralen nach den Seitenflaͤchen auslaufen, erhebt ſich ein wenig, und bildet dadurch jene angefuͤhrten Ecken. Seine Mundoͤffnung, aus lauter ſehr kleinen lang: lichen Oeffnungen beſtehend, wedurch das Thier hoͤchſt wahrſcheinlich ſeine Arme oder Saugfaͤden herausſtreckte, bildet ein geſchobenes Viereck, und ſteht nahe an dem ſtiel— foͤrmigen Afterende. Pig. a. iſt feine) Abbildung von der Seite, Fig. b. von unten nach dem After zu, und Fig: c. von oben, wo die merkwuͤrdige Eneriniten aͤhnliche Rundung, in Geſtalt eines einzelnen Trochiten, mit einer kleinen ſcheinbaren Oeffnung in der Mitte ſichtbar wird, welche allerdings einen bis zum After fortlaufenden Nahrungscanal zu bilden ſcheint. Dieſe Erſcheinung verdient eine fortge— ſetzte recht genaue Unterſuchung, und wird ſich wohl erſt bey der Auffindung mehrerer hierzu geeigneter Exemplare hinreichend anfklaͤren laſſen. Man koͤnnte aus dieſer Urs ſache zweifelhaft werden, ob man ihn nicht zu den En- oriniten zählen müßte; ſeinel Mundoͤffnung moͤchte ihm jedoch entſchieden unter den Enchinosphaeriten die gehös rige Stelle anweiſen. ” Zus 2 312 Echinosphaerites Aleyonium Fig. 2. Aus den Uebergangsthonſchiefergebirgen der Gegend von Chriſtiania in Norwegen, und insbeſondere aus ihren untergeordneten Kalklagern. Er iſt im Innern gewoͤhnlich mit kleinen Kalkſpathdruſen ausgefüllt, und koͤmmt von verſchiedener Groͤße vor. Seine ganze Oberflaͤche iſt aus kleinen unregelmaͤßig fuͤnfſeitigen, flach gewoͤlbten, und in der Mitte mit einer kleinen, oft kaum merklichen, knopf artigen Erhöhung verſehenen Schildern zufammengefegt, | welche mit unbewaffnetem Auge betrachtet ganz glatt zu ſeyn ſcheinen; und nur erſt bey einer ſtarken Vergrößerung kommen gleichfalls ſchwache, aus dem Mittelpunct auslaus fende Stralen zum Vorſchein. Leider! iſt ſelbſt an den be⸗ ſten meiner Exemplare weder After- noch Mundöffnung ſichtbar und beyde find wahrſcheinlich beym Herausſchlagen des Stuͤcks, das auf der einen Seite beſchaͤdigt iſt, zerftört. Ich verdanke ihn nebſt mehrern intereſſanten Verſteine⸗ tungen der Güte des Hn. Prof. Esmark. Von Mehz reren wurde er für den Echinosphaer. Aurantium Wahlenbergs gehalten, womit jedoch die von letzterm an⸗ geführte Abbildung im 8. Stuͤck p. 259. I. 5. f. 1. 2. des Naturforſchers nicht gehoͤrig uͤbereinſtimmt. Aus dieſer Urſache, und weil ich die übrigen angeführten Abbildungen Gyllenhal in vet. Acad. Handl. 1772, p. 245. et 258. T. 8. f. 4. 5. et T. 9. f. 6 — 9. ingleichen Tilas vet. Ac. Handl. 1740. p. 196. T. 11. f. 18. nicht zur Ver⸗ gleichung auftreiben konnte, lege ich ihn, zumal in Er⸗ mangelung feiner characteriſtiſchen Mund- und Afteroͤffnung einſtweilen wegen ſeiner großen Aehnlichkeit mit einem ſoge⸗ nannten Alcyonienball, den Namen |Echinosph, Alcyo- nium bey. . & Zur Vollſtaͤndigkeit der Ueberſicht aller bisher bes kannt gewordenen Echinosphaer. möchte es jedoch nicht überfluͤßig ſeyn, hier noch Wahlenbergs Beſtimmung von Echinosph. aurantium beyzufuͤgen: superficie tessulata, ore quinquevalvi ab ano distante. lagnitudine et rostris magis prominentibus, quam in ceteris pomum Aurantii revera apprime refert. Optime distinguitur ore quinquevalvi, tes- sulis superhiciei circiter triplo majore, per spatium plurium linearum ab apertura ani parva rotunda sejuncte. Occurrit ia Westrogothiae strato schistoso superiori. — In dem Knorriſchen Petref. Werk finden ſich gar kei⸗ ne Abbildungen von Echinosphaeriten, und nur in den Suppl. T. X. f. 3. 4. pag. 229 koͤmmt eine Ähnliche Abs bildung vor, die zu unvollſtaͤndig iſt, um ſie hierher rech⸗ nen zu koͤnnen. Walch glaubt, daß ſie eine noch unbe⸗ kannte ſeltene Echiniten-Art darſtelle. Echinosphaerites aranea. Fig. 3. Aus juͤngerm Uebergangskalkſtein der Gegend von Re. val, auf der hintern Seite ebenfalls beſchaͤdigt, aber mit * Die Aehnlichkeit der auslaufenden erhabenen Stralen auf feinen Schildern mit einem Spinnengewebe wird feine Benennung rechtfertigen. a —— Inder spesierum in haz de. 1. Gen. Ichneumon. Divine I, Nr. e. bees. — Sele, = — bean Lace, — bellen. e fee, 8 ge gen Mn. gar Blenenterius: albaterien. lla, eee abel. halber inlerruptarin, laren infrastoriun. eule. Index et tabulä\spetierum conparalürs secgadum celeberrimos auetöres, adnolalionibus breyibus instructs. ral, Sy, Pie Haminsterise 28. dur 88. olle b dene, 18 Laa, ele, 6. eee, , men — ger 77, — Lede. nee 2 nella : etaterius 16. cum prasendente Inca veplenie nos badet, 19, ee . uit, Kat, t it c eddie , elan 2 ages, 36. momen is Shu. erbte ln begun, 38. nomen in Sp. Tete is ao interruptoriun 17. Bidenfrius iner s ee 38. a0 Ti fe bes ar Lie aaa ss e ee i. tab, 14 din . wolte ia edit. KU res ve g 19- 1b. 16. non ya- le vera den an bn, ad eki Ip, . bimesukilaria 8 — Hab „ tegte z tb 12, t Sete Arche split. Se Variante ER nr ar eb a en 5 ee ri e le ee 2 . e e ee nee 2 e e wi 3 eat,. eb. in cken l dune alert Ding molitgeise b. v b. g. been b. u b. f. K. eee F. 1. b. ere r. pedatoiu F, 3. r. Der in ge ine dent, erer 5.7 f eee F. f b. 4 Sauce ud? Heuers k. . b. . 5 Imoschälor F. Dr Jabricator V. 5 5. 5 eugilatiriie b. . b. e. K morateriu r. Blaneitorius v. ebe M wre Hellers r . b. a 3 Interruptoriaen, . b. & bidentorisa®. 1. b. 3 inet FORD albaner Ps, b. K meronteriüs E. f. a5 Sethe, 6. he Ser » Cl. Gmelin de e e. deres ar von tab. 105. fig. 6. 1 daes . e. 1.9: n . vo b . ff. 8. eee . i dg. 5 et et, meroateriu tab. 208. & ai. eke false nt. pole, elender, 1826. Bag. 307 et 308. mie. Yaminat ere P 22 mb, „inudnde mu 36 wohnt Lale. ara in ha die 0 a e 0 e 50. ett. Teen int at a 85 r N 5 2. non ee 1 * iel varietas minime est. = = 2 30 ae. CCTT——T 1,Du 2. in dan Dh -- = - ee een ee lehnen denk 5 r 3 ee e G e € 8925 e bal a el 5 ee . vll ih . bel b. lh, — 8 * eee Inte, heile 57 auf v di., * non, !!. ͤ K 5-1 Te ie — iin san ee e ee eee Er — — ri ZT MD eee 6. non — S — r eee "fanatrius 46. VCC r „ e lee Item 8 8 ap hehe, e ae e e ee N EN en ee eee en = ee ee Farin . = e ab Ul d- ech =. nn — 1 ee. ee Er. Fr E E agen, 6e. — — Peso ir v. . p, 3. in Janine Ubroden 0. — . oer, 8 Au ee . e. ee Be 135 ane. Se e, Tae r er aan" rede EEE > = 8 N. kr = 8 8 J „ eee lese = . nee. brauen 5. e ab enengo= eri k. ub. a Te — — eee eee et eee . e eu. * 1 tab. 24. f 4. ed speciem te- A 5 — — begebe, 74. fg. 4. — ah et — 2 cedente reprnesenlat. gi 4, A N dee ala feen. — been 71. 1-aneuratis- Fler Fi f, 1. 4% gls ‚12. Element, r Sees Ba op Fl Bla b e — anape n c eee deen, ee Anderem in Mn dr abi Ka in Ss Pie Lin, Panzer. rue Schaefer. lr. Kg. Na . bie. nin lnurle 48. PN „ Pe s „ dee „ r — — 5 Sener. r „ 2 Eur 3 ee ab en a. Eu aa SG da, praceedeni at dae bie pa, — 89. ennie, anmudater 59. üble pete. — 5 e 3 n Ar abo e ad r. 2 aut baden aber Fam. u. x es Arier, dure 85 P N * e T Bar. it 7 ufer. 15, ne fa Tehneuman ne, ke: = „= eee verpoile 57. 9. isdn nat: e as 8 bes cet Tehneumen yupailer. — — — een a, 5 1 eee Pa, eee . ä be meme. Hehneumen miraerius 41 — — eee kane, mie f. „ b, Fp nee Er Larne are hey. ek 3 (az eee een Juri ve. IM. Genus Teogu N — 65, soerulaate Ichneumen coeruleater 79. — — Trap oseruleator 100. tab. ug, leis erulser b. b. u 9 d 185. DT e w. Genus Anomalon. 2 7 . 1 — 64. bab. laune liner 46: e beser la. . . .. ah e ca u ul 8.6. Me bee drs ref. r erer. 85 . Een . bg 8 ent erte: bed re. es der. Tehneumen deluer 7 bananen alben, een bee deiner b Eg r e Lace beat fende Tehnsumon aureiates 92, Ser eee ee — Te 5 a e mandater 68 = us 2 — — Teta er Fr. 7 Ben ar 5 = ane mandater 132. x V. Genus nen. Cd. afmale. Tehneuon afirmaler dl. BE >; — 33 ER STAR: Bene Jaime ver es keene. a en nnen dee, — agierten ee 3 nomie. E En =. Bracon irorator f „tests irorater bes nes 0 — gat Karte, hs bead vl. Genus Chelonus. bee ca., ane. Tehneumon oculear 81: Hehneumon oeulaar. Tehneumen oculetor 7a. ta. Z, Chur oeulater. A - — — ebe, oclater. EN TE -n "Chelonus oeulatar Ber. t Aura secumte ei — be. neee, berech wabrator e fun. — — e den, adele dr - — — 5 . r 167. 2211 ni 9 5 90 01 0 rei 20 5 Mal cd 8 85 Im na 7 . N An". Er bes Er WAREN NER EN 85 m me 1 ne Sur = iR ? 208 - S E e N 1 7145 Eh te e 1849 ‚ob denken n ar, gan 855 7 „ — N ee eee er 313 erhaltener rundlicher Afteroͤffnung, welche in der Mitte des am ſpitzigen Ende ſchließenden Schildes befindlich iſt. Die wahrſcheinlich beſchaͤdigte Mundoͤffnung iſt nicht ſichtbar. Von voͤllig eyfoͤrmiger Geſtalt, mit verhaͤltnißmaͤßig großen, faſt zuſammen verwachſenen Schildern, deren Naͤthe fo wie die vom Mittelpunct auslaufenden fuͤnf Hauptſtralen mit flach gewoͤlbten, etwas hervorſtehenden Rippen bedeckt ſind, zwiſchen welchen ſich feinere Stralen vom Mittelpunct aus verbreiten. Die Schilder ſind zuweilen unregelmaͤßig, bald etwas größer und kleiner; und wenn ſie eigentlich gleich in der Regel fünffeitig erſcheinen, fo kommen doch auch durch anſcheinliche Biegungen der Rippen ſechsſeitige zum Vor: ſchein. Zuweilen ſind auch 6 Hauptſtralen ſlaͤrker und rip— penartig hervortretend, und oft ſind bey einigen Exemplaren die feinern Zwiſchenſtralen kaum bemerklich. Echinospſiaerites ovum. Gleichfalls von eyfoͤrmiger Geſtalt, und dem vorher⸗ gehenden außerordentlich ahnlich, nur find die Schilder klei— ner, ohne hervorſtehende rippenartige Hauptſtralen, und feiner geſtralt, ſo, daß ſeine Stralung haͤufig erſt durch das Vergroͤßerungsglas ſichtbar wird. Die Afteroͤffnung ift wie bey den Vorhergehenden in der Mitte des lletzten Schildes an dem ſpitzigen Ende befindlich. Ohngeachtet das vorliegende Exemplar bis auf unbedeutende kleine Stel: len ganz vollſtaͤndig erhalten, und nur an einigen Puncten wenig abgerieben iſt, fo hat ſich doch von der Mundoͤff⸗ nung keine Spur entdecken laſſen. Er hat ſich ebenfalls im juͤngern Ueberg. Kalkſtein der Geg. v. Reval gefunden. Echinosphaerites pomum. Fig. 5. a. b. M alilenberg. Echinosph. pomum, superficie puncta- ta indivisa, ore evalvi cum ano confluente. Echinus pomum Gyllenhahl in vet. Acad. Handl. 1792. Pp. 242 et 253, Tab. 8. f. 1 — 5. Linnes Oelänske resa p. 156. Koͤmmt in Schweden häufig, und faſt in allen bortis gen Strichen der Uebergangsformation, hoͤchſt ſelten aber gut erhalten vor. Nur am Kinnekulle in Weſtgothland finden ſich zuweilen noch vollſtaͤndige Exemplare. Das hier f. 5. a. abgebildete Exemplar meiner Sammlung iſt von La- by in Schweden, und gut erhalten, daher es auch mit Wahlenbergs Beſchreibung voͤllig uͤbereinſtimmt. Er ſagt nehmlich, „totus rotundus est, rostris parum promi— nulis, itaque Pomum exiguum optime refert. Su- perſicies asperula quidem et punctata, sed vix lineis inscripta, multo minus cancellis ullis elevatis insig- nita. Os et anus in communi tuberculo sita fere confluunt. Omnia lineamenta hujus speciei minus expressa, quam in praecedentibus, itaque primum tantummodo initium organisationis Echinoideae con- stituere videtur.“ a So wenig als ich durch die nachfolgenden Bemerkun— gen Wahlenbergs Beobachtungen und Beſtimmungen be⸗ ſtreiten, und entkraͤften will, ſo kann ich doch nicht umhin eine Vermuthung anzufuͤhren, wozu mie der Fig. 5. b. Iſis 1826, Heſt I. — user?! 314 abgebildete Echinosphaerit Veranlaſſung gibt. Er gehoͤrt zu den vollſtaͤndig erhaltenen aus der Gegend von Reval, und ſtimmt in Anſehung der Form mit E. pomum faſt ganz uͤberein. Beym erſten Anblick erſcheint er ebenfalls in den meiſten Exemplaren nur rauh, ohne alle ſichtbaren Schilder mit den gewöhnlichen Strafen, bey genauerer Bes ſichtigung aber, zumal mit der hinreichenden Vergroͤßerung werden Schilder und Stralen vollſtaͤndig ſichtbar. Die Schilder erſcheinen zwar als kleine geſchobene Vierecke, mit außerordentlich feinen Stralen, welche ſtets aus dem Mit: telpunct vier ſolcher zuſammenſchließender Vierecke auslau⸗ fen; aber es wird ſehr wahrſcheinlich, daß die Spitze des einen ſtets etwas abgeſtumpft iſt, und alsdann die zte Seite bildet. Auf gleiche Weiſe zeigt ſich auch durch das Vergrös . ßerungsglas ein kleines aus lauter rundlichen Vertiefun⸗ gen beſtehendes geſch. Viereck, nach Art der Mundoͤffnung des Echinosph. granatum, in der, Nähe des Afters, und vielleicht iſt dieß gleichfalls ſeine Mundoͤffnung. Freylich find die Puͤnctchen nur ſehr klein, und leicht zu uͤberſehen, und erſt durch die Vergleichung mit mehrern Exemplaren wuͤrde ſich entſcheiden laſſen, ob man hierbey einer Taͤu⸗ ſchung unterworfen iſt, oder ob dieſe Beobachtung ihre volle Richtigkeit hat. Da nun mehrere Echinosphaeriten häufig mehr oder weniger mit Eschariten, fogen. Seerin⸗ den uͤberzogen ſind, wie dieß auch bey E. pomum ſtatt findet; fo koͤnnte man zufällig feine Oberfläche als punc⸗ tiert betrachtet, und die fo fehr feinen Schilder und Stra⸗ len leicht uͤberſehen haben. Sollte ſich indeſſen feine anz gegebene Beſchaffenheit, nach Wahlenbergs Anfuͤhren, durchgaͤngig beſtaͤtigen, ſo wuͤrde Fig. 5, b. alsdann eine eigene neue Art ausmachen, und eine beſondere Benennung erhalten muͤſſen. 5 Fig. 6. iſt der bereits angefuͤhrte in Feuerſtein ver⸗ ſteinerte hoͤchſt problematiſche abgebl. Echinosphaerit, aus Kreidemergellagern im Mecklenburgiſchen, der feine regel— mäßigen, ſchildaͤhnlichen Eindruͤcke nur auf einer Seite bes halten hat, und auf der übrigen Oberflaͤche mehr oder wes niger abgerieben iſt. Die genaue Abbildung uͤberhebt mich einer weitern Beſchreibung, und nur nach Auffindung meh— rerer und vollſtaͤndigerer Exemplare wird ſich entſcheiden laſſen, zu welcher Familie er eigentlich gehört, Fig. 7. iſt ebenfalls zu unvollſtaͤndig erhalten, um eine naͤhere Beſtimmung und Beſchreibung hinzufuͤgen zu koͤnnen. Die ſehr ſtark hervorſpringenden rippenartigen Hauptſtralen zeigen zwar Verſchiedenheiten vom E. costa- tus fig. 3., indeſſen koͤnnte dieſes Bruchſtuͤck doch fo abge⸗ fuͤhrt ſeyn, daß es ſich in vollſtaͤndigern Exemplaren zuletzt dennoch als uͤbereinſtimmend mit dem erſtern bewährte. Der Raum auf der angefuͤhrten Kupfertafel verſtatte⸗ te noch die Darſtellung einiger andern Gegenſtaͤnde, daher ich hierzu die Abbildung einiger, ſo viel mir bekannt iſt, weder von Wahlenberg, noch von Brongniart und andern beſchriebenen Trilobiten- Arten waͤhlte, weil dieſe gleich⸗ falls raͤthſelhafte Familie durch neue Entdeckungen immer zahlreicher wird, und es um ſo nothwendiger macht, durch 20 315 1 Darstellungen und Beſchreibungen, eee er W mög au verhuͤten. Trilbites Eestankii Fig. 8. a. b. c. Gerade bey dieſem Trilobiten haben bereits mehrere Verwechſelungen mit Trilobites cornigerus, Asaphus cor- nig. Brongn. Entömostracit. expansus Wahlenb. und Linn. Entom: dilatatus Brünnich, ftatt gefunden, mit welchen er allerdings beym erſten Anblick leicht verwechſelt werden kann. Eben fo wenig möchte er zu Entomostr. erasstcauda Wahlenb. additamenta ad petrilic, tellur. Suecan. pag. 294. T. VII. f. 5. 6. in act. soc. reg. up- sal. Vol. VIII. gehören. Seine Darſtellung müßte denn fo außerordentlich verfehlt ſeyn, daß man ein ganz anderes Geſchoͤpf vor ſich zu haben glaubte. Er gehoͤrt allerdings zum Geſchlecht Asaphus Brongn., unterſcheidet ſich aber weſentlich vom Asaph. corniger. durch ein viel gewoͤlbteres Kopfſchild, zu deſſen beyden Sei⸗ ten an den gewohnlichen Stellen der ſogenannten Augener⸗ hoͤhungen ſich nur halbrunde, flachgewoͤlbte Wulſte oder Bu⸗ ckeln zeigen, deren aͤußerer oder oberer Rand rundlich ab⸗ geſtumpft iſt, anſtatt daß beym Asaphus corniger. an dieſer Stelle, jedoch etwas naͤher nach dem Mittelſtück zu, ſchon faſt hoͤrnerartige Erhoͤhungen zum Vorſchein kommen, und der mittlere Theil des Kopfſtuͤcks mehr kugelförmig hervortritt. Außerdem iſt auch das Mittelſtuͤck der Ruͤcken— ſchilder viel breiter, und das erhabene Mittelſtuͤck der Schwanzklappe viel kuͤrzer, und in den meiſten Exemplaren faſt mit gar keinen Runzeln verſehen, welche letztere die Schwanzklappen des Cornigerus ſtets unterſcheiden. Die Schale iſt ziemlich dick und durchgaͤngig, ſelbſt uͤber den angeblichen Augenerhoͤhungen, von gleicher Staͤrke. Fig. a. zeigt dieſen Asaphus von der Seite und zuſam⸗ mengebogen. Pig. b. von oben, völlig ausgeſtreckt. Fig. c. von vorn. ; Ich habe zu dieſen Abbildungen drey verſchiedene, vors zuͤglich ſchoͤne, faſt ganz vollſtaͤndig erhaltene Exemplare, und Fig, C. hauptſaͤchlich deßwegen gewählt, weil hier noch ein Stück Schale von der untern Seite zum Vorſchein koͤmmt, welches ſich wie eine Klappe an das obere Kopf- ſtuͤck anſchließt. Nach mehrern gemachten Verſuchen mit beſchaͤdigten Stücken, habe ich Urſache zu vermuthen, daß die untere Schale nur einen Theil des Kopfſtucks, und die untere Hälfte des Körpers nicht weiter bedeckt. Die erſten Exemplare dieſes Trilobiten habe ich dem Prof. Esmark in Chriſtiania zu verdanken, daher er wohl mit vollem Rechte den Namen dieſes ſo verdienten Gelehr— ten traͤgt; ſpaͤter habe ich die ſchoͤnſten und vollſtaͤndigſten Stucke aus der Gegend von Reval erhalten, welche an vers ſchiedenen Trilobiten Arten, ſo wie überhaupt an ſelte⸗ nen Verſteinerungen vorzuͤglich reich iſt. Er findet ſich dort in hoͤchſt merkwürdigen Lagern des jüngern Uebergangskalk⸗ ſteins, dem aͤußern Anſehen nach dem Ueberg. Kglkſteine — — nn ee nn u — LEERE der Eiffel-Ahnlih, In der Gegend von Chriſtiania koͤmmt er in den dortigen ueegzsssf Wache und Kalklagern vor. 5 Trilobites S Fig. 9. a. b. d d. Hoͤchſtens von der Groͤße eines Wickenkorns, er ſich nach den erhaltenen Angaben truppweiſe, in einzels nen Partien des juͤngern Ueberg. Kalkſteins der Gegend von Pafrath im Bergiſchen, und ſcheint offenbar zur Fa⸗ milie des Agnostus Brongn. zu gehören. In den Stücken meiner Sammlung koͤmmt er ziemlich zahlreich, von ver⸗ ſchiedener Groͤße vor, und iſt ſo ſehr mit dem Geſteine verwachſen, daß man nur bey wenigen einzelnen Exempla⸗ ren ſeine wahre Geſtalt mit Huͤlfe des Vergroͤßerungsglaſes heraus finden kann. Vom Agnostus pisiformis iſt er gaͤnzlich verſchieden. Seine Geſtalt iſt ganz hufeiſenfoͤrmig, und fein Schild rund herum gefäumt, an der vordern Sei⸗ te klappenartig umgeſchlagen, und dieſer Umſchlag an den fortlaufenden Saum, zu beyden Seiten mit einem Knoͤpf⸗ chen und in der Mitte mit einem hervorſpringenden Haken oder Zahn verſehen. Hinter dem Saum läaft eben eine glatte Hohlkehle weg, welche den zu beyden Seiten laufen⸗ den hufeiſenförmigen fein geförnten Wulſt, und die gleich⸗ falls gekoͤrnte und wieder mit einem Knoͤpfchen verſehene Erhoͤhung in der Mitte des Ruͤckens, ſo wie den gekerbten Querwulſt nach dem vordern Umſchlag zu, durchgängig be⸗ graͤnzt. Dieſer Umſchlag ſelbſt iſt ebenfalls gekoͤrnt. Fig, 9. a. ſehr vergrößert b. c. d. natürliche Groͤßen. Fig. 10. a. b. C. d. kommt zugleich mit dem Vor⸗ hergehenden nicht weniger zahlreich in dem naͤmlichen Ue— bergangs-Kalkſtein vor, und gehoͤrt wahrſcheinlich gleich— falls zur Familie des Agnostus. Er ſcheint aber nicht ganz vollſtaͤndig erhalten, und entweder nur ein Theil eines groͤ⸗ ßern Agnostus, oder zu ſehr mit dem Geſtein verwachſen zu feyn, und daher moͤchte ſich eine ausfuͤhrlichere Befchteis bung vor der Hand überflüßig machen, da zumal die ver⸗ 10. à. groͤßerte Darſtellung fig. ein völlig hinreichendes Bild verſchafft. Seit kurzem find mir ſchon wieder mehrere neue Pele lobiten-Arten vorgekommen, die ich nach Erlangung mög» lichſt vollſtaͤndiger Exemplare ebenfalls naͤher bekannt zu machen gedenke, und waheſcheinlich werden wir durch die ſo ruͤhmlichen und ſo hoͤchſt thaͤtigen Bemühungen des Hn, Gr. v. Sternberg, um die Erweiterung der vaterlaͤndiſchen Naturgeſchichte, bald mit noch mehrern neuen Arten de⸗ kannt werden, und die Trilobiten zu einer ſehr zahlreichen Familie anwachſen ſehen. Es wird immer wahrſcheinlicher, daß ſie vielleicht ähnlich den ſogenannten Walfiſchlaͤuſen, Schmarotzerthiere waren, die fo’ verſchieden wie die See thiere ſelbſt, auf welchen ihnen Wohnung und Nahrung angewieſen war, nicht wenig zur Plage der letztern beytrus | 855 Die Arten des Agnostus insbeſondere möchte ich Schildlaͤuſen (Coccus Linn. ) oder den Milben (gen. acarus Linn.) vergleichen, wenn ſie gleich zu einem ganz andern Geſchlechte gehoͤren, da ſie zumal in ſo unzaͤhlbarer Men⸗ ge vorhanden geweſen ſind, daß ſie beſonders in Schweden faſt ganze Gebirgsſchichten von bedeutender , aus ‚a 316 - findet . N 317 füllen. Vielleicht lebten ſie aber auch hauptſuͤchlich in den e Fe! U Se en faulenden thieriſchen Maſſen, welche ſich in Menge an den Seekuͤſten finden, in Geſellſchaft mit den mannichfaltigen Krebsarten. Uebrigens bleibt es noch immer hoͤchſt raͤth⸗ ſelhaft, daß wir ohngeachtet aller Aufmerkſamkeit, und ohn⸗ geachtet der Aufopferung mehrerer Stuͤcke zu dieſem Behufe, noch nichts haben auffinden koͤnnen, was bey ihnen die Stelle der Fuͤße, oder ſtatt deren, der Floßen, vertreten hätte, Schlotheim. Einige Bemerkungen über Hn. Brehms neue Arten der hochnordiſchen Schwimmpögel, ſammt Vergleichung zwiſchen feiner Platypus (anas) glacialis und Pl. Faberi. — Hr. Paſtor Brehm, der durch mehrere ornithologiſche Schriften bekannt iſt, hat in dieſen viele neue Arten der europaͤiſchen Voͤgel aufgeſtellt. Von dieſen gehoͤrt ein Theil zu den hochnordiſchen Waſſervoͤgeln; namentlich findet ſich nach Hr. Brehms Meynung eine ſpecifiſche Verſchiedenheit zwiſchen den meiſten der in Grönland und Island reſp. le— benden Schwimmvoͤgel. Gleiche Meynung findet man be— ſonders in feinem Lehrbuch der Naturgeſchichte aller euro- paͤiſchen Voͤgel ausgeſprochen. Die Sache ſcheint fuͤr die Wiſſenſchaft von fo viel Intereſſe, daß fie verdient, einer genauern ctitiſchen Prüfung unterworfen zu werden, und da die fuͤdlich — europaiſchen Ornithologen ſchweigen, ob es mir gleich bewußt iſt, daß, mehrere dieſer nicht Brehms Meynung beytreten, oder an ſeine vielen neuen aufgeſtellten Arten glauben; ſo ſcheint es, als warteten ſie nur, daß eine Stimme aus Norden ſich in dieſer Angelegenheit hoͤren laſſen ſollte: Es ſey mir daher erlaubt, kuͤrzlich meine Meynung überhaupt über Hn. Brehms neue Arten der hoch— nordiſchen Schwimmvoͤgel herzuſetzen, ſo wie auch eine ſpecielle Unterſuchung der Artenverſchiedenheit des platypus -glacialis von pl. Faberi Brehm anzuſtellen. Nach und nach, fo wie ich hinlaͤngliche Materialien zu genauerer Un⸗ terſuchung erhalte, werde ich alle ſeine nordiſchen neuen Arten pruͤfen. Da ich als Zoolog in Island gereiſt bin, und ziemlich genau Groͤnlands Ornithologie kenne, da weiter Hr. B. von unſerm zoologiſchen Muſaͤum zu Kopenhagen einen Theil der Individuen der nordiſchen Waſſervoͤgel, wo: nach er ſeine Arten aufſtellte, bekommen hat, fo, können wohl dieſe Motive dafuͤr ſprechen, daß eben ich mit dieſen Zeilen hervortrete, um mit Huüͤlfe der Critik die Wahr: heit zu ſprechen. Ich habe Hn. B. geſchrieben, daß ich ruͤckſichtlich mehrerer feiner „neuen Arten ihm widerſpre— chen muͤßte, aber nur dann, wenn ich es gruͤndlich machen konnte, und He. B. hat mir die Antwort, die ich von ei⸗ nem unpartheyiſchen Forſcher erwartete, gegeben, daß ich ihn nur geradezu widerlegen ſollte, wo wir verſchiede⸗ ner Meynung ſind. Durch critiſche Prüfung und gruͤndli⸗ chen Widerſpruch wird die Wahrheit, ſo wie Gold im Feu⸗ er, geprüft, und dieſes iſt für die Wiſſenſchaft ebenſo eiu- traͤglich, als inhumane Perſoͤnlichkeiten und gallſuͤchtiges unbegruͤndetes Tadeln für die Auffindung der Wahrheit ſchädlich und für gebildete Leute unpaſſend iſt. Ich ſchrei⸗ — 318 be, um Hn. Brehms Recht ebenſo ſehr gegen die zu ben haupten, die meynen koͤnnten, daß feine neue Arten übers haupt nur in der Phantaſie des Schriftſtellers exiſtierten, als auch um fie da zu widerlegen, wo er gewiß geirrl hat. Meine Dankbarkeit für mehrere perſoͤnliche Verbind— lichkeiten, die ich von der Freundſchaft des Hn, B. empfan⸗ gen habe, muß dafuͤr noch mehr buͤrgen, daß ich ihm nicht mit meinem Wiſſen Unrecht thun werde; daß ich in meiner Unterſuchung auch nicht auf perſoͤnliche Dev haͤltniſſe Ruͤckſicht nehmen werde, eine feiner Aufſtellun— gen da zu billigen, wo er ſcheint Recht zu haben, dafuͤr muß meine Liebe fuͤr die Reinheit der Wiſſenſchaft, und meine Unluſt neue Arten ohne genaue Pruͤfung anzuneh— men, ſprechen. — Daß etwas in Hn. Brehms Aufſtellungen ſeyn muß, dafuͤr ſpricht, daß er ſich als einen genauen und ſcharfſich⸗ tigen Beobachter in der Sphaͤre gezeigt hat, wo er Mittel genug hatte, um richtig beobachten zu koͤnnen. Seine Darſtellung von der Hiſtorie und den Sitten vieler deut— ſchen Voͤgel iſt aus dem Buche der Natur unverkennbar geſchrieben; doch muß man auch nicht vergeſſen, daß er fo: wohl als jeder der neuern Ornithologen auf den ſtarken Schultern eines Bechſteins u. ſ. w. ſteht. Weiter hat Hr. B. in ſeiner Aufſtellung der neuen Arten ſich nicht auf die Beſchreibung anderer Ornithologen geſtuͤtzt, wo alſo die Abweichung in einer mangelvollen Beſchreibung des Vogels und nicht in dem Vogel ſelbſt liegen konnte, aber er hat eine Menge von den Vogelindividuen ſelbſt zur Vergleichung gehabt, und darnach die Arten beſtimmt. Was dagegen Vorſicht, nicht ohne Critik Hn. Vrehms Arten anzunehmen, raͤth, iſt der Umſtand, daß die meiſten feiner neuen Ar— ten nach ausgebaͤlgten Individuen aufgeſtellt find, und daß. er nicht ſelbſt Gelegenheit gehabt hat, dieſe Voͤgel in ih⸗ rer Heimath zu ſehen. Zwiſchen den Individuen einer Art finden ſich oft ſo bedeutende individuelle Abweichungen, nicht ſo ſehr in der Farbe, als in der Groͤße des Koͤrpers und der Bildung der Theile, daß ſie in der erſten Betrachtung, ſpecifiſch verſchieden ſcheinen; aus dieſem Grunde fallen die Compilatoren am leichteſten in die Aufſtellung unbegründeter Arten, was Gmelin bey der Ausgabe des Linnéiſchen Na— turſyſtems hinlänglich zeigte; aber auch leicht kann der in Aufſtellung der Arten irren, der dieſe in einem Mufäum findet; denn die todten Baͤlge find nur ein kleiner Theil der Vögel, und waͤhrend dieſe nun bis zu Legionen in den Muſaͤen zu Hauſe find, iſt es doch ſelten, daß die Voͤgel in einem zu anatomiſchen Pruͤfungen tauglichen Zuſtande daſelbſt gefunden werden. Beobachtung des Vogels und feines Lebens iſt daher der Faden, wodurch die Natur ſelbſt den Beobachter zuruͤck -auf den rechten Weg leitet, ob: fie auch durch ihre Abweichungen ihn irre geführt zu haben ſcheint. Sieht es auch ſo aus, als ob Individuen durch Abweichung in ihrer Geſtalt und Groͤße ſpecifiſch verſchie- - den find, fo zeigen doch die zwiſchen den Extremen ſtehen— den Individuen den Umſtand, daß ſie zuſammen lebend, in Haufen oder gepaart, gefunden werden, ihre Nahrung und Sitten, daß ſie zu derſelben Art hingehoͤren; aber fol⸗ che Beobachtungen kann der Forſcher nur an Ort und Stelle machen. Eben daher iſt die Ornitholo gie des mitt⸗ leren Europa mit ſo vieler Critik behandelt, weil die Be⸗ 319 obachter in der Nate der da zu Haufe gehörenden Arten wohnen, ſo wie auch, wo dieſe Erfahrungen fehlen, der Schriftſteller in das Minutieuſe zu fallen, oder das Unrech⸗ te zu greifen, leicht ausgeſetzt iſt. Daß Hr. B. ein guter Forſcher iſt, wo er es ſeyn kann, habe ich oben behauptet; daß er keine Erfahrungen hat, wo er fie nicht haben kann, kann ihm nicht zum Tadel werden; aber daß Hn. B. der Zutritt zu der wichtigſten Quelle, woraus er Critik zur Pruͤfung ſeiner neuer Arten dee hochnordiſchen Voͤgel hätte ſchoͤpfen koͤnnen, gefehlt habe; iſt nach meiner Mey: nung eben ſo gewiß. Dazu kommt dieſe Betrachtung: Hr. »B. bat wirklihe Abweichungen zwiſchen den Individueu ver: ſchiedener Arten, die ſowohl in Grönland als Iskand zu Hauſe ſind, gefunden; er hat daher nach und nach die Idee aufgefaßt, daß die Vögel dieſer Polarländer uberhaupt ſpecifiſch verſchieden ſeyen, ob fie ſich auch ſehr gleichen: die: fe Idee hat er verfolgt in der fortgeſetzten Unterſuchung von den Vogelbaͤlgen aus dieſen Laͤndern, und ſo hat er wohl oft das verousgeſetzt, was aber bewieſen werden ſoll— te, oder wenigſtens von jener Vorausſetzung eingenommen, nicht mit hinlänglicher Critik geprüft, wie weit die gefun= denen Abweichungen fo bedeutend waren, daß fie dazu be: rechtigten, neue Arten zu etablieren. Sch führe dieſes nicht als einen ſpeciellen Mangel bey dem Forſchergeiſt des Hn. Brehms an, aber er hat das mit mehreren Forſchern und uͤberhaupt Gelehrten gemein, daß ſie leicht eine Lieblings⸗ theorie annehmen, und wohl oft ihre Beweiße auf dieſe gruͤnden, oder wenigſtens nach dieſer lenken; da doch die Beweiße für eine Theorie ſich nicht auf dieſe ſelbſt ſtüͤtzen muͤſſen. 5 Nachdem ich dieſe Betrachtungen vorangeſendet habe, wende ich mich zu der Betrachtung der v. Hn. B. aufgeſtell⸗ ten neuen Arten ſelbſt. Dieſe muͤſſen, nach dem, was ich Gelegenheit zu pruͤfen gehabt habe, ihres innern Gehaltes wegen, in drey Abtheilungen geſetzt werden, und find k. die, welche aͤchte neue Arten, 2. die, welche climatiſche Abaͤn— derungen, und 3. die, welche keine von beyden und nur in⸗ dividuelle Abweichungen ſind. — g 1. Einige von Hn. Brehms aufgeſtellten Arten ſind acht, ſolcheldie bedeutende Differenzen von den angraͤnzenden Arten darbieten, zu welchen fie nicht als Individuen derſel⸗ ben Art irgendwo ſcheinen gehoͤrt zu haben. Dieſe aͤchte Arten find indeſſen, wie es Hr. B. ſelbſt ſcheint zu erken⸗ nen, nur wenige. Die von ihm aufgefundene sylvia igni- capilla wird gemeiniglich für eine von s. regulus ſpeci— fiſch verſchiedene Art anerkannt, auch ſehe ich den im Lehr- buch I. S. 239 angeführten anthus littoralis für weſent⸗ lich verſchieden von anth. aquaticus Bechſt. an, denn er. weicht von dieſem in Ausſehen, Aufenthalt und Sitten ab; a. littoralis ſcheint dem noͤrdlichen Europa anzugehoͤren, er bruͤtet und uͤberwintert ſogar im Hlaͤmmoden, ich fand ſeinen Bruͤteplatz immer an felſigen oder hohen Gegenden, dicht am Meere, und ſogar auf dem Striche verläßt er nicht das Strand-Ufer; Nilsſon nennt dieſen Vogel anth. rupestris, aber meynte, er waͤre mit a. aquaticus einer⸗ ley. Hr. Brehm zweifelt zwar, daß fein a. littoralis identiſch mit Nilsſons a. rupestris iſt, aber darin fehlt er; aus einem Haufen ſchoß ich Individuen, die bald einen kuͤrzern bald einen etwas laͤngern Sporn als die Hinterzehe leben, 320 hatte. Indeſſen hat Hr. B. erſt dieſen Pieper von dem Waſſerpieper als ſpecifiſch verſchieden gettennt. In Ruͤckſicht der Aufſtellung dieſer Arten als neu hat Hr. B. alſo ſowohl in dem Gegenſtand ſelbſt, als in der Form, worunter er ſie hervorſetzte, Recht gehabt. — — 2. Weit mehrere von Hn. Brehms aufgeſtellten Arten find climatiſche oder locale Abaͤnderungen anderer Ars ten. Der Vogel nimmt oft nach den verſchiedenen Umge⸗ bungen oder Climaten eine oder die andere kleine Abweichung von dem Grundtypus der Art an, welche Abweichung fuͤr die Individuen dieſes Platzes conſtant und den Generatios nen mitgetheilt wird, deſonders wenn fie Standvögel und alſo immerfort der Einwirkung derſelben cosmis ſchen Momente ausgeſetzt ſind. Es gehoͤrt nicht hie⸗ her, die verſchiedenen Theorien Über die Bildung der Ars ten zu pruͤfen, ob die eine Art, wie Lamarck meynt, nach einem gewiſſen Zeitraume und nach den verſchiedenen Um⸗ gebungen in eine andere Art übergegangen iſt, oder ob eis ne jede Art urſpruͤnglich ihre eigene Form erhielt, und dann auf mehreren Plaͤtzen der Erde, wo ſie ihrer Natur nach leben konnte, hingeſetzt wurde. Dieſes ſcheint indeſſen unmoͤglich; denn wie lange Zeit gehoͤrt nicht dazu, ehe dieſe bedeutende Abweichungen entſtehen konnten; Cuvier hat bes wieſen, daß eine Art nur ſehr langſam eine fortdauernde Abweichung annimmt, und daß z. B. bey den Hunden des verſchiedenſten Ausſehens kein einziger Knochen bey dem ei⸗ nen, der nicht auch bey dem andern gefunden wird. Nimmt man indeſſen an, daß jede conſtante Abweichung bey eini⸗ gen Individuen der Art, die unter ſpeciellen Verhaͤltniſſen leben, der Anfang zur Bildung einer von dem Haupttypus ausgehenden neuen Art iſt, fo find doch dieſe conftante Ab: weichungen, folange fie in den unweſentlichen Theilen fie: gen, fo lange ſie eine unbedeutende Differenz in Größe oder Bils dung nur enthalten, doch nicht ſo weſentliche Charactere, daß wir berechtigt ſind, ſie als Artkennzeichen anzunehmen, wenn die conſtantabweichenden Individuen uͤbrigens alles in dem Aeußern und Innern mit dem Haupttyppus gemeinſchaft⸗ lich haden. Das iſt oft der Fall, daß Hr. Brehm nach einer conſtanten Abweichung in der Laͤnge des Schnabels oder Schwanzes eine eigene Art gebildet hat. Es koͤnnte wohl geſagt werden, daß der Name nichts zur Sache thut, wenn man nun einmal weiß, daß Hr. B. das eine Art nennt, was andere eine climatiſche oder locale Abaͤnderung nennen; aber darin ſcheint mir weit gefehlt, denn es iſt für die hoͤhern Reſultate der Wiſſenſchaft nothwendig, daß man mit demſelben Namen denſelben Begriff verbindet; und wel⸗ che ſchwankende Reſultate werden wir z. B. von der geo⸗ graphiſchen Ausbreitung der Voͤgel erhalten, wenn wir zwi⸗ ſchen die aͤchten Arten alle die von den Arten ausgehenden climatiſchen Abaͤnderungen als eigene Arten einmiſchten, und wie ſchwer wuͤrde es nicht zuletzt für die Forſcher werden, dieſe climatiſche Abaͤnderungen jede zu ihrer Hauptart wider zu bringen, wenn ſie einen von der Art, aus welcher ſie entſprangen, verſchiedenen Artsnamen tragen. Wenn man die Individuen von anas glacialis, die in Grönland conſtant von den uͤbrigen dadurch abweichen, daß ſie einen um 1 bis 2 Zoll laͤngern Schwanz — und Schulter — dort haben, anas Faberi nennt, fo weiß keiner, daß ſie nur als climatiſche Abaͤnderung zu der Eisente gehoͤren; 324 — und wurde man auch nicht ſolche kleine locale, wiewohl fortdauernde, Abaͤnderungen bey denſelben Arten in Siberien und Kamtſchalka u. ſ. w. finden, und ſollte jede dieſer eine eigene Art ausmachen und einen eigenen Artsnamen tragen, welche Myriaden von Arten und Namen wuͤrden dann ent⸗ ſtehen! Hr. B. nennt ſolche unbedeutende Abaͤnderungen Nebenarten, und gibt eine authentiſche Erklaͤrung dieſes Ausdruckes in feinem Lehrbuch I. Seite IX., wo er ſagt, die Natur hat eine und dieſelbe Grundgeſtalt auf das Mans nichfaltigſte veraͤndert, und dadurch ſind ſo nahe an einan⸗ der grenzende Geſchoͤpfe entſtanden, daß ſie nur durch den Einfluß des verſchiedenen Himmelsſtriches zu verſchiedenen Thieren geworden zu ſeyn ſcheinen. Nach dieſem letzten Paſſus in der Definition iſt ſeine Nebenart identiſch mit dem, was ſonſt climatiſche Abaͤnderung genannt wird; aber nach dem erſten Paſſus ſind ſeine Nebenarten nicht von den wirklichen Arten in dem Begriff verſchieden, ja nicht allein Nebenarten und Arten, aber auch Gattungen und ganze Familien entſtanden dabey, daß die Natur dieſelbe Grundgeſtalt auf das Mannichfaltigſte veränderte; fo kann 3: B. keiner laugnen, daß die meiſten Schwimmvoͤgel die: ſelbe Grundgeſtalt haben, den dicken ſtark befiederten Leib, kurzen Hals, die Beine weit hinten und mit Schwimmhaut verſehen, und doch theilt ſich dieſe Grundgeſtalt nicht allein in viele Arten, ſondern auch in mehrere natürliche Familien. Hr. B. fraͤgt in dem Lehrbuche II. S. VII., ob nicht die Schnabelverſchiedenheit eine verſchiedene Nahrung voraus ſetze, wodurch er argumentieren will, daß man mit Recht von einem conſtant abweichenden Schnabelbau oder der Laͤnge des Schnabels eine eigene Art bilde, indem Abweichung in der Lebensart immer einen ſprechenden Beweiß für die Arts⸗ verſchiedenheit abgibt. Ich erlaube mir hierauf zu ant— worten: Zwar nicht immer deutet ein verſchiedener Schna— belbau auf verſchiedene Nahrung, denn die Natur erreicht oft auf verſchiedenen Wegen denſelben Zweck; die Lerchen und Scharben z. B. haben verſchiedenen Schnabelbau und doch dieſelbe Nahrung, aber doch iſt es unlaͤugbar, daß ein differierender Schnabelbau auch eine differierende Nahrung oͤfters andeutet, wenn die Differenz im Weſentlichen des Schnabels liegt. Der gezaͤhnelte Schnabel der Saͤger deu— tet auf ihre Fiſchnahrung, waͤhrend der breite mit Lamel⸗ len verſehene Schnabel der Enten zeigt, daß ſie Nahrung von Schaalthieren und Meerinſecten fuchen, welche fie durch die Lamellen des Schnabels, fo wie die Walfiſche mit ih⸗ ren Barden, welchen dieſe Lamellen analog ſind, zu— ruͤckhalten, indem ſie das Waſſer wieder ausſtroͤmen laſſen; aber daß ſo kleine Abweichungen in der Schnabelform oder Laͤnge, die die Nebenarten des Hn. B. characteriſieten, nicht auf eine eigene, von den uͤbrigen Artverwandten, verſchiedene Nahrung deuten, das darf ich wohl behaupten; ſo weit ins Detail iſt die Natur nicht gegangen; und da das Maͤnnchen und Weibchen der meiſten Sumpfvögel in der Schnabellaͤnge differieren, ſo muͤßten die verſchiedenen Geſchlechter und Alter derſelben Art auch verſchiedene Nah— rung haben; dann müßte der junge alca torda und mor- mon fratercula, der im Schnabelbau viel mehr von den Alten, als irgend eine von Hn. Brehms neuen Arten von der Hauptart abweicht, auch eine von ſeinen Eltern ver⸗ ſchiedene Nahrung haben, was nicht der Fall iſt. Ich kann daher nicht Hn. Brehms Aufſtellung dieſer Iſis 1826. Heft Tl um 855 climatiſchen Abaͤnderungen als eigene Arten beytreten, und meiner Meynung nach hat Hr. Brehm Unrecht in Ruͤck— ſicht der Form gehabt, indem er mehr in den Artbegriff gelegt hat, als darin liegen kann, und auf dieſe Weiſe das eine Art genannt, was nicht eine Art iſt. Dagegen hat Hr. B. bey den hochnordiſchen Arten, die ich unter: ſuchte, oͤfters Recht in Ruͤckſicht des Materiellen, indem wirklich die conſtanten Abweichungen, oder wenigſtens meh— rere dieſer, die er für die auf einem gewiſſen Platze leben⸗ den Individuen angibt, ſtatt finden. Dieſes gilt außer den obenerwaͤhnten Enten, von ſeinem larus maximus u. marinus, lar. argentatus u, argenteus, carbo cormora- nus u. glacialis, Procellaria glacial. u. hyemalis u. mehrern, die ich ferner anführen will, wenn ich fie hinlaͤnglich uns terſucht habe. Auch weicht die lapplaͤndiſche sylv. suecica, die auch ab und zu nach Daͤnemark ſtreicht, wo ich 6 Exempl. geſchoſſen habe, von der des mittleren Europas da⸗ durch climatiſch ab, daß ſie einen roſtrothen Stern an der Bruſt, dagegen die deutſche einen weißen Stern hat. Nilsſon bemerkte auch dieſes in ſeiner ſcandinaviſchen Fauna, 2ter Theil, und haͤlt es für eine elimatiſche Abweichung. Wenn daher Hr. B. dieſe durch kleine Abweichungen ent: ſtehenden climatiſchen Abaͤnderungen als eigene Arten einge— hen laſſen, ſie jedoch unter feiner Art als conſtante climati: ſche Abaͤnderung anfuͤhren und das Vaterland jedesmal an— geben wollte, fo würden gewiß mehrere Forſcher wie ich er— kennen, das die Wiſſenſchaft durch den ſcharfſichtigen Blick des Hn. B. eine wahre Bereicherung bekommen habe, die nicht allein fuͤr ſich, ſondern auch fuͤr die hoͤhern Reſultate der Wiſſenſchaft, beſonders für die Wanderungshiſtorie der Voͤ— gel von Wichtigkeit und Intereſſe iſt. Zum Beweiß dieſes letztern ſtelle ich zwey Beyſpiele dar: 1. Anas glacialis hat ihr Vaterland in den Polarlaͤndern, und mehrere uͤberwintern da, waͤhrend andere Individuen gegen den Winter ſuͤdlicher wandern, und namentlich zu der Zeit bey den daͤniſchen Kuͤſten ankommen. Die groͤnlaͤndiſche Eisente zeichnet ſich durch längere Schulter- und mittlere Schwanz: federn von der islaͤndiſchen u. oͤſtlichen — europaͤiſchen aus. Bey Vergleichung der Individuen, die ich bey unſern Kuͤ— ſten des Winters erhielt, mit den hochnordiſchen finde ich, daß fie ganz den islaͤndiſchen, nicht aber den groͤnlaͤndiſchen ähnlich ſind, und ſchließe daraus, daß die zu unſern Kuͤſten im Herbſt ankommenden aus Island oder Norwegen kom— men, und daß die groͤnlaͤndiſchen in ihrem Zuge eine weſt— lichere Richtung nehmen. Auch B. bemerkt im Lehrbuche II. S. 1005, daß unter dreyßig Stuͤck an der pommerſchen Kuͤſte geſchoſſenen Eisenten ſich keine der neuen Art (An. Faberi) befinde; 2. Ohngefaͤhr ſeit 30 Jahren wander— ten einige Haufen von Carbo Cormoranus in Daͤnemark ein, u. obgleich fie früher nicht brüteten, nahmen fie es als ein neues Vaterland an, und ſiedelten ſich ſowohl auf den Inſeln als in Holſtein u. nun in Jytland an. Die gron— laͤndiſche Cormoran Scharbe (Brehms Carb. glacialis) zeichnet ſich conſtant vor der islaͤndiſchen und norwegiſchen durch eine geringere Groͤße und kuͤrzern und ſchmaͤchtigern Schnabel aus. Indem ich nun die Individuen, die bey den Neſtern in Jytland geſchoſſen find, und die nicht fo lange in Daͤnemark angeſiedelt geweſen ſind, daß ſie einen neuen Character angenommen haben koͤnnen, mit den hoch— nordiſchen vergleiche, finde ich, daß dieſe Emigranten vieles 2 323 mit den groͤnlindiſchen Cormoranen gemeinſchaftlich haben, und es iſt deßwegen wahrſcheinlich, daß ſie, ob nicht aus Groͤnland, wo ihre Anzahl zu gering äft, um Colonieen aus zuſenden, jo doch aus den nachbarlichen nordamericani⸗ ſchen Laͤndern, nach Daͤnemark gekommen ſind. - s 3. In einigen Faͤllen hat Hr. B. wirklich auch in dem Objecte ſelbſt geirrt, da er einige Arten aufgefuͤhrt hat, die weder als Art noch als climatiſche Abänderung von dem Haupttypus abweichen; doch iſt dieß ſelten der Fall. Die regulairen Motiven nehmlich, die derſelben Art verſchiedenes Anſehen geben, find. in dem Alter, dem Ges ſchlecht und der Jahrszeit gegruͤndet. Einige Arten haben zu⸗ gleich, wie oben erwähnt, an gewiſſen Plaͤtzen elimatiſche Abaͤnderungen. Indeſſen iſt es auch nicht ſelten der Fall, daß eine Art, ohne Rückſicht zu jenen regulairen Motiven, nach den Individuen abaͤndert, das heißt: die Natur hat ſelten den Character der Art in jedem ihrer Individuen fo genau wiederholt, daß das eine eine völlige Wiederhol. des andern in Form und Farbe iſt. Die Individuen der Art weichen oft unregelmaͤßig in der Form und Bildung des Schnabels, in der Groͤße und Farbe des Koͤrpers etwas ab. Hiezu gehören die Albinos-Varietaͤten einiger Arten; die 2 Varietaͤten von lestris parasitica u. ſ. w. Von 40 St. tringa alpina, die ich mit einem Schuſſe erlegte, fand ich nicht drey, deren Schnabel ganz von derſel— ben Laͤnge war, daſſelbe war der Fall mit Meven und Urien; ſelten hat der Schnabel des Eis- oder rothkehligen Tauchers dieſelbe Laͤnge, oder ihr Koͤrper dieſelbe Groͤße; von vielen larus glaucus hatten zwey nicht dieſelbe Laͤnge oder Dicke des Schnabels. Dieſe individuellen Abaͤnderun⸗ gen koͤnnen leicht den Forſcher irre fuͤhren, der ſeine Arten in den Naturalienmuſeen beſtimmt. Auf dieſe Weiſe trennte Hr. B. larus medius als Art von J. glaucus, aber haͤtte Hr. B. dieſe Meven an Ort und Stelle geſehen, ſo wuͤr— de er gleich geſehen haben, daß der groͤßere und kleinere Schnabel dieſer Meven den Individuen derſelben Art gehoͤrt, und daß fo viele Groͤßenverſchiedenheiten zwiſchen den Ex⸗ tremen der Schnabellaͤnge ſich finden, daß, wenn darauf Ruͤckſicht genommen werden ſollte, faſt eben fo viele Arten als Individuen dieſer Meve exiſtieren muͤßten. Auch iſt Brehms I. medius nicht durch Paarung zwiſchen J. glau- cus und J. leucopterus entſtanden, da ich in Island nur den erſten für ſich in Colonien fand, auch Hr. Lieutnant Holboͤl, der ſpaͤter den Bruͤtplatz der letztern Meve in Groͤnland fand, nie dieſe mit jener am Bruͤteplatze antraf. Eben ſo muß Hr. Brehms larus argentatoides unter lar. argentatus als ertraordinäre Abweichung eingehen, ſeine Art von Gryllummen auf zwey climatiſche Abaͤnderungen redueiert werden; fein falco islandicus und gyrfalco, was ſchon Hr. Juſtizrath Benicke in Okens Iſis 1824 be⸗ merkt, ganz zuſammengezogen werden; wenigſtens erhalt die zwiſchen bepden angegebene Diagnoſe keine Prüfung; fo muͤſſen auch die 5 emb. nivalis, meiner Meynung nach, zuſammenfallen, und eben fo, wie es nach der ſchwanken— den Diagnoſe ausſieht, mehrere feiner neuen Pieper verei— nigt werden; doch Über dieſe letztern kann ich nicht eine auf Erfahrung gegruͤndete Meynung ausſagen, da ſie nicht (mit Ausnahme des anthus littoralis, die eine eigene Art aus⸗ macht) nordiſch find, Das etwa abweichende Aus ſehen al: — 324 ler dieſer obenerwaͤhnten Arten iſt individuell, und enthaͤlt nichts conſtantes; fie find von Individuen gezeugt und (zent gen wieder Individuen, die den gemeinen Schnabelbaus u. . w. haben. Sie konnen alſo weder als climatiſche Abs aͤnderungen, noch minder als eigene Arten in; werden. sche r . * Schließlich erlaube ich mir noch ein Paar Worte in Ruͤck⸗ ſicht der beſchreibenden Theile 'in Hr. Brehms Beytraͤgen zur Vogelkunde über eine Methode, die ich nicht ganz rath— ſam finde. In den letzten Jahren wurde die Kenntniß des Aeußern der Voͤgel ſehr viel vervollſtaͤndiget. Nun kannte man mit Gewißheit die Kleidung mehrerer Voͤgel nach dem Alter, Geſchlecht u. der Jahrszeit. Hr. B. hat nicht nur viel Intereſſantes darin geliefert, ſondern er hat auch die meiſten Arten in vielen verſchiedenen Alters-Kleidungen be- ſchrieben. Dieſe ſo vollſtaͤndige Beſchreibung der Kleidung in allen Altern wuͤrde ſehr intereſſant ſeyn, wenn ſte eben fo ſicher und zuverlaͤſſig wäre; aber darüber kann ich nicht meine Zweifel unterdruͤcken. Zu einer ſo vollſtaͤndigen und ſichern Kenntniß von allen dieſen Farbenveraͤnderungen gehoͤrt die ganze Lebenszeit eines Ornithologen auf dieſe Unterſuchungen in der Natur ſelbſt hingewandt. Aber die— ſes iſt namentlich in Ruͤckſicht der hochnordiſchen Voͤgel nicht mit Hr. B. der Fall geweſen. Ich denke mir, daß Hr. B. bey dem Abfaſſen dieſer Beſchreibungen der nach dem Alter abaͤndernden Farbe eine Suite von abgebaͤlgten Individuen einer Art vor ſich gehabt hat und dieſe nach dem Alter geordnet, ſo wie die Baͤlge in dem Farb-Ue⸗ bergange zu einander es zu machen ſcheinen; iſt dieß der Fall, fo kann man auf dieſe Weiſe keine fo ſichern Reſultate er» halten, als es die Ornithologie wuͤnſchen laͤßt, beſonders wenn die Baͤlge nicht mit Etiquetten verſehen ſind, die, in welchem Monate der Vogel erlegt iſt, andeuten, und dies ſes iſt wohl auch ſelten der Fall; doch weiß ich, daß ſolche Etiquetten den Voͤgeln angeheftet waren, die er aus dem Muſeum in Copenhagen erhalten hat. $. 2. Hr. Br. trennt die Tauchenten von den nicht tau⸗ chenden, nennt jene platypus, läßt aber dieſe den Gattungs⸗ namen anas behalten. Den in Groͤnland lebenden platy- pus (anas) glacialis hält er für fpecififch verſchieden von den Individuen der Art, die im noͤrdlichen Europa zuhaus ſe ſind, und er trennt ihn von dieſen Eisenten unter dem Namen Platypus Faberi. Dieſe neu aufgeſtellte Art iſt in dem Lehrbuche II. S. 1004 fig. erwähnt. Hr. B. hat mir die Aufmerkſamkeit gezeigt, ſie nach meinem Na⸗ men zu nennen, und er fuͤhrt am a. O. den Grund hier— zu an auf eine fuͤr mich ſo ſchmeichelhafte Weiſe, daß ich ſie groͤßtentheils auf die Rechnung der guten Geſinnungen ſchreiben muß, die Hr. Brehm in ſeinen Schriften mir und meinen ornithologiſchen Arbeiten mehrmals gezeigt hat. Bin ich auch der Wahrheit ſchuldig zu bemerken, daß Fa⸗ bers Tauchente als Art ſich nicht von der Eistauchente trennt, und daß ſie deßwegen einen eigenen Namen nicht mit Recht tragen kann, ſo iſt es mir deßwegen nicht min⸗ der eine angenehme Pflicht, dem Hrn. B. meinen freund lichen Dank für fein gefaͤlliges Andenken abzuſtatten. Zur gegenwärtigen Unterfuchung habe ich vor mir 2 Mn Individuen von der groͤnlaͤndiſchen Eisente (Pl. Faberi Bum.) directe aus Groͤnland erhalten, 2 Individuen von der isländiſchen Eisente (Pl. glaclalis Bhm.) und drey am dere bey den jytlaͤndiſchen Kuͤſten geſchoſſen. Es ſind alle alte Männchen im Winterkleide, welche ſich am beſten zu dieſer Unterſuchung brauchen laſſen, da Hr. B. die Dia— gnoſe meiſt von den Maͤnnchen im Winter genommen hat, und keine groͤnlaͤndiſchen Individuen in Sommertracht zur Unterſuchung ſcheint gehabt zu haben. Für diejenigen, die nicht Hr. Brehms Lehrbuch bey der Hand haben, bemerke ich, daß er fuͤr den pl. Faberi, wodurch dieſer ſich von den Eisenten, die in Island u. noch oͤſtlicher leben, unterfcheis der, als Artkennzeichen angibt, „daß er oft etwas kleiner als die Eisente iſt; der Schnabel geſtreckt und ſchmal, aber bedeutend laͤnger, ſo ſind auch die Band- und Spießfedern länger als die der Eistauchente. Er fügt hinzu, daß die ſchmalen Schulterfedern über die Fluͤgelſpitze hinausragen, und daß die mittleren Schwanzfedern meiſtens bey ihm 11 Z. u. alſo 1 3. mehr als bey der Eistauchente meſſen; ſonſt hat das alte Maͤnnchen im Winter ganz die Farbe und Zeichnung dieſer.“ Indem ich die Individuen, die ich vor mir habe, vergleiche, finde ich, daß die Individuen aus Groͤnland völlig in der Farbe denen aus Island gleichen, was auch Hr. B. richtig auffuͤhrt. Der braune Fleck auf der Halsſeite und der braune Schild an der Bruſt iſt bey beyden voͤllig von derſelben Farbe und Groͤße, nur daß letz— terer bey der islaͤndiſchen Eisente mit ſchmalen weißen Raͤn— dern verſehen iſt. Die Farbe des Kopfes, der Fluͤgel und des Schwanzes iſt auch bey beyden völlig dieſelbe. Auch finde ich, daß der Schnabel bey der groͤnlaͤndiſchen wenig ſchmaͤler und nicht fo hoch als bey der islaͤndiſchen Eis tauchente iſt; dagegen iſt der Schnabel jener nicht bey mei— nen Individuen bedeutend laͤnger als bey dieſer, wie Hr. B. ſagt, denn er mißt von der Stirne bis zur Spitze des Schnabels nur 1 Zoll, wogegen bey der islaͤndiſchen 1 Zoll 2 L. — In der Größe des Koͤrpers find fie einander völlig ahnlich. Obgleich die ſchmalen weißen Schulterfedern bey Pl. Faberi nicht, nach Hr. B. Meynung, uͤber die Fluͤgel⸗ ſpitze hinausragen, da fie bis auf einen Zoll nicht die Fluͤ⸗ gelſpitze erreichen, ſo tft es doch ganz richtig, wenn er anz gibt, daß ſie bedeutend laͤnger als bey der islaͤndiſchen ſind, die ſie in der Laͤnge bis um 1 Zoll 4 Linien uͤbertreffen, ſo ſind ſie auch weit ſpießfoͤrmiger als bey dieſer. Eben ſo richtig iſt es, daß die beyden mittlern Schwanzfedern bey den groͤnlaͤndiſchen weit länger und ſehr ſchmal zulaufend find, denn fie ragen 5¼2 Zell daͤn. Maas über die 5. und 6. Schwanzfeder hinaus, dagegen nur 5 ¼ Zoll bey der islaͤndiſchen. Die ganze Länge; dieſer beyden Schwanzfe⸗ dern iſt bey jener 9½ Zoll und bey dieſer nur 7%, Zoll daͤn. Maas. Daſſelbe Verhaͤltniß der Laͤnge findet ohnge— fehr hier Statt, als zwiſchen den Schwanzfedern der lestris Buffoni und lestris parasitica. — Die an den daͤniſchen Küften im Winter geſchoſſenen Eistauchenten find den lslaͤn— diſchen ahnlich. Es kann bemerkt werden, daß die Schul⸗ terfedern dieſer Enten, nicht aber die mittlern Schwanzfes dern, im Winter bedeutend laͤnger als im Sommer ſind. Von dieſer Vergleichung habe ich alſo folgende Re⸗ ſultate erhalten. —— — 326 a. Die groͤnlaͤndiſche Eistauchente, das Maͤnnchen im Winterkleide, zeichnet ſich von der islaͤndiſchen dadurch conſtant aus, daß es einen ſchmaͤchtigern aber nicht längern Schnabel, "längere Schulter- und mittlere Schwanzfedern als dieſe hat. 5 b. Uebrigens gleicht ſie ſowohl in der Farbe als in der Groͤße der Theile ſo ſehr den übrigen nordiſchen, na— mentlich den islandiſchen Eistauchenten, daß ſie nicht durch jene unbedeutende, wiewohl conſtante Abwei— chungen als eigene Art angeſehen werden, oder eine eigenen Artnamen: Pl. Faberi, tragen kann; ſondern fie iſt eine locale Abänderung von dem plat. (anas) glacialis, und muß als eine ſolche unter der Haupt⸗ art angefuͤhrt werden. ö ü Saber. Dissertatio pathologica de morbis aurium auditusque. Auctore J. van der Hoe ven, Lugdunae Batavorum apud Heerdingh 1324 8. 112. Der durch mehrere Arbeiten aus der vergleichenden Anatomie bereits ruͤhmlich bekannte Verfaſſer liefert hier wieder eine Schrift, welche der Beleſenheit, der Genauig⸗ keit und dem Scharfſinn des Verfaſſers Ehre macht. Ei— nige Jahre vorher hat er einen Preiß gewonnen uͤber den Bau und die Verrichtungen des Ohrs. Durch jene Schrift vorbereitet wagt er ſich nun auch an die Pathologie dieſes Organs, deſſen einzelne Krankheiten er nach der Reihe an⸗ führt, characteriſtert und die Schriftſteller darüber vers gleicht. Wie die meiſten hollaͤndiſchen Diſſertationen ei⸗ gentliche Buͤcher und nicht bloß Wiſche, wie die meiſten deutſchen Diſſertationen vorſtellen, ſo auch dieſe. Ohne die Schrift gerade erſchoͤpfend zu nennen, kann man ſie doch hier vollſtaͤndig und gut gearbeitet anſehen. Wir glauben aber, der Verfaſſer thue beſſer bey der vergleichenden Ana— tomie, in der er ſich ſchon ſo ausgezeichnet hat, zu bleiben und wo moͤglich die academ. Laufbahn zu wählen. Aufſaͤtze von ihm werden der Iſis immer angenehm ſeyn. Grundriß ber Epizoonologie oder Thierſeuchenlehre von 9 1 l ae 1 8 91. 3 eee Dieſe kleine Schrift verdient von Thieraͤrzten beruͤck— ſichtiget zu werden. Sie enthält gute Eintheilungen, Chas racteriſtiken dieſer Krankheiten, gibt gute Vorbauungsregeln und wohl uͤberdachte Behandlungen an. Zerfaͤllt in zwey Abtheilungen, wovon die erſte die anamneſtiſche, dlagnoſti⸗ ſche und prognoſtiſche Beſchreibung enthält; die ate die praͤſervative, curative und polizeyliche Behandlung. Es kommt uns kein Urtheil über dieſe Gegenſtaͤnde zu; aber daß fie mit Sachkenntniß und Ueberlegung und mit Klar⸗ heit behandelt find, ſieht man dem Buche an, De De evolutione et vita, encephali. Diss. inangnral. mediea Auct. Paulus Ba- logh de F. Almas, Pestini apud Trattner. 1823 84 115. 11 17 Dieſe große Diſſertation iſt eine ausführliche u. gruͤnd⸗ liche Abhandlung uͤber den genannten Gegenſtand, worin der Verfaſſer alle Schriften verglichen hat, welche beſonders in der neuen Zeit darüber erſchienen ſind, ſelbſt ſchon das Werk von Serres. Sie ſind ſcharfſinnig beurtheilt und zu vielen neuen und gelungenen Anſichten benutzt, welche der Verfaſſer hier mittheilt und wodurch die Wiſſenſchaft von dieſem dunkeln Gegenſtand allerdings gewinnt. Die Schrift zerfällt in zwey Theile. Fach einer Einleitung folgt Pars prima, de meta- morphosi cerebri, und zwar zuerſt das systema inter- costale; dann medulla spinalis, ſehr weitlaͤuftig; me— dulla oblongata, corpora quadrigemina, cerebellum, pons, und endlich cerebrum mit allen feinen einzelnen Theilen; alles, wie geſagt, neueren Ideen angepaßt. Um mit wenigem einen vollſtaͤn⸗ digen Begriff von dem zu erlangen, was ſowohl über das Nervenſyſtem als über die Bedeutung des Schaͤdels gedacht worden iſt, braucht man nur dieſe wirklich gelehrte Ab— handlung zu leſen. Pars secunda handelt de vita cerebri. Ein Gegenſtand, von dem man zur Zeit noch wenig weiß, der aber doch vorgenommen werden muß, um we— nigſtens an ſeine Bearbeitung zu mahnen. ’ Theoretiſche Medicin fuͤr 8 als Leitfaden zu Vorleſungen, entworfen von F. W. Nushard, We 1 , „bey Calve. 1. Theil 6. 8. 332. Dieſer Band enthaͤlt die Grundzuͤge der Phyſiologie und allgemeinen Pathologie, und ſcheint uns, außer etwas zu großer Weitlaͤuftigkeit, gut bearbeitet, beſonders gehörig abs getheilt, wohl geordnet und klar dargeſtellt, ſo wie es fuͤr Zuhoͤrer dieſer Art, welche nicht immer wiſſenſchaftlich vor⸗ bereitet ſind, paßt. Die Schrift zerfallt in 4 Abtheilungen; in die allge⸗ meine Phyſiologie; die allgemeine Pathologie S. 115; die ſpecielle Phyſiologie und Symptomatologie S. 225, und in Aetiologie mit Diaͤtetik S. 441. Jede Abtheilung zers fällt wieder in mehrere Abſchnitte und dieſe in Paragra⸗ phen, welche ſich durch große Vollſtaͤndigkeit und einfache, klare Anſichten auszeichnen, mit Vermeidung aller nicht * 15857 — — vollſtaͤndig verglichen und den Rubriken zerfallen wieder in eine Menge kleinerer, die chronologiſche Ordnung gewaͤhlt 328 hergehoͤriger philoſophiſcher Betrachtungen. Die Chirurgen haben, hier ein Werk, welches das Ganze des ihnen noͤthiz gen, mediciniſchen Wiſſens umfaßt, und aa 0 r Ric s Wan Leben Aenne kann. f 1 ? Ii. er 11 8 114 Kliniſche Denttohrdigketen von J. F. Biſchoff, 1825 tr s Prag bey Calve Wit koͤnnen von dieſer Schrift nur ‚aneiaen. daß ſie vorhanden iſt und eine Menge intereſſanter Branebeiretäle nebſt deren Behandlung enthält. In der Einleitung findet fich eine chronologische tel berſicht der behandelten Krankheitsformen, fo wie die Wit: terungsbeſchaffenheit und der herrſchende Character, beſon— ders der Volkskrankheiten in den einzelnen Monaten. Dann folgt die Darftellung einzelner Krankheiten und zwar 1. der Fieber, der entzuͤndlichen, gaſtriſchen, nervoͤſen und der Faul, fieber; darauf der anhaltenden Fieber mit ortlichen Entzuͤn⸗ dungen und mit Exanthemen. Am Schluſſe folgen die Wechſelſieber. 2 Im 2ten Theile werden die chronlſchen Krankheiten behandelt, des Blutgefaͤßſoſtems, der reproductiven, des lymphatiſchen, des Ernährungs = und des ſenſiblen Syſtems. Der Verfaſſer hat eine reiche Aernte gehalten, wozu ihm die große Stadt hinlaͤnglich Stoff darbot. Die groͤßeren welche ſo viele Krankheiten enthalten, daß ſie faſt ein Handbuch der Therapie füllen koͤnnten. Jeder practiſche Arzt würde daher ſchon in dieſer Hinſicht das Werk mit Nutzen ſtudie— ren, wenn es auch nicht mit ſo vielen trefflichen n kungen vom Verfaſſer ausgeſtattet waͤre. Kliniſches Jahrbuch uͤber das Hellverfahren in der mediciniſch practiſchen Schule fuͤr Wundaͤrzte in dem kayſ. koͤnigl. allgemeinen Krankenhauſe zu Prag im Jahr 182 von J. F. Biſchoff, Profeſſor, Prag bey Calve 1825. 8. 144. - Diefe Schrift ſchließt ſich an die vorige an, und kann in dieſer Hinſicht als Fortſetzung betrachtet werden. Die Einrichtung iſt aber verſchieden, indem der Verfaſſer hier hat. Solche Ber kanntmachungen des Heilverſahrens ſind immer eine loͤbliche Urkunde fuͤr den Arzt und ein Beweis, daß er ſich nicht zu ſcheuen hat, ſeine Behandlungsart der Welt mitzutheilen. Wer dieſes wagt, muß in ſeiner Wiſſenſchaft feſt ſtehen und uͤber die Gruͤnde ſeines Verfahrens reiflich nachgedacht haben, wie es denn auch zur Genüge aus den Miztgelhen gen des Verfaſſers hervorleuchtet. Hypochoeris maculafa. Hyssopus Foeniculum, Lo- |" phantus, scrophulariaefolius. Iberis amara. lagascans, Inula germanica, hirta, sua- veolens. - Ipomaea convolvulifolia, punc- tata, superba, Iris sibirica. Isatis praecox. Iuncus filiformis, subverticil- latus, Tenageja. Kochia eriophora. Lactuca laciniata, perennis, Lagoseris leontodontoides. Lapsana pubescens. Lathyrus aæillaris, palustris, Ssativus, spurius, tingitanus. Lavatera neapolitana. Leonurus multifidus, neglec- tus. - Lepidium virginicum. Leskea trickomanoides. Ligusticum alatum. Linaria alpina, bipartita, re- hene, supina, spuria, versteo- lor. Linum decumbens, perenne, tenue, usitaiissimum verum. Lolium arvense. "Lotus ciliatus, decumbens, si- liquosus, tenuis, tenuifolius. 1 Lunaria biennis, rediviva. " Lupinus albus. Lychnis laeta. : Lycopersicum cerasiforme, Luysimachia nemorum. Malcomia lyrata, maritima. Malva Alcea, mauritiana, pe- ruviana. Medicago distans, fenestralis, Gerardi, graeca, granaden- sis, Helix, laciniata, Murez- pubescens, strumaria. Melampodium longifolium. Melica ciliata. Mentha rotundifolia, Mercurialis ambigua, Milium microspermum, Mygalurus delicatulus. Y Myosotis alpestris, arvensis, ga espitosa, intermedia, pa- lustris, sparsiflora, sylva. ttica, strigulosa, versicolor. Nardus stricta. Nasturtium officinale. Nepeta botryoides, italica, lon- \ giflora, nuda, Nepetella. Nicotiana Langsdorfii, pani- culata, tatarica, varcensis. . Nigella foeniculacea. Oy mum minimum, pilosum. Oenothera caespitosa, dentata, hybrida, media, molissima, muricata, rosea, stricta. Onobrychis petraea, Ononisreclinata, alopecuroides. Orchis coriophora , latifolia, macnlata, paluſtris. Ornithopus sativus. Panicum attenuaium, capillare, colonum, tenuissimum, vir- atum. Parthenium Hysterophorus. Penstemon campanulatum, Phalaris minor, paradoxa. Phleum annuum, cuspidatum, Michelii. Phlox carolina, maculata. Physalis Alkekengi, Barba- densis. Phyteuma hemisphaericum, orbiculare. Picridium dentatum, hispani- cum , ligulatum . tingitanum, Picris pauciflora. Piptatherum multiflorum. Plantago divaricata, Loefflin- gii, maritima, pumila, Mul- Fenü. Poa distans, laxa, nervata, nemoralis, punctata, rigida, vivipara. Polygala comosa, uliginosa, Polygonum aviculare y ar- vense. Polypogon monspeliensis, Potentilla alba,, laciniosa, nemoralis, obscura, pilosa, ruthenica, sabauda, strigula- vis. Poterium agrimonifolium, San- guisorba. Prenanthes muralis. Prismatocarpus Falcatus. Pulmonaria azurea. Pulsatilla vulgaris. Pyrethrum alpinum, ceine- rariaefolium , indicum a, ra- diatum g, breviradiatum Y discoideum, marıtimum, pın- natifdum, Pyrola rotundifolia, secun- da, uniflora. Radiola linoides. Ranunculus abortivus, trifoli- atus, tuberosus, Stevenii. Reseda mediterranea, lutea. Rhododendron hirsutum. Rosa rubiginosa var., triflora, villosa. 5 Rothia cheiranthifolia. Rudbeckia digitata. Rumex Brittannica, confertus, hastaefolius: Sagina apetala. Sale herbacea. Salia pentandra. Salsola rosacea. Salvia amplexicaulis, dumeto- rum, gigantea, hirsuta, lan- ceolata, oblongata, polymor- pha g, parviflora, Spielman- ni, valentina, Verbenaca, virgata. 1 Sanvitalia procumbens. Saponaria officinalis. Saxifraga aizoides, Aizoon, androsacea, aspera, bryoi- des, rotundifolra , palınata, sponhemica , stellaris. Scabiosa agrestis, bannatica, columbaria,maritima,ochro- leuca, setifera, suaveolens. Scheuchzeria palustris. Schismus marginatus. Seirpus radicans, Scorpiurus gulcatns, vermicu- Lata. 3 Serophularia betonicaefolia, biserrata, chrysanthemifolia, rugosa. Sedum album. Selinum Oreoselinum. Senecio artemisiaejolius, galli- cus, rupestris, triflorus. Serapias atrorubens. Seriola aeinensis. Seseli crassifolium, glaucum. Setaria italica a, aegyptiaca, verticillata. Sida Abutilon, crenatiflora, Dilleniana, spinosa, vesica- ria, Sideritis syriaca. Sigesbeckıa orientalis. Sılene acaulis, asperata, car- nosa, bipartita, disticha, glu- tinosa, hirsuta, infracta, li- vida, micropetala, noctiflora, nyctantha, obtusifolia, pa- tula, paradova, pilosa, quin- quevulnera, rupestris, sapo- nariaefolia, stellarioides, vi- ridiflorp Silybum syriacum. Sinapis dissecta, foliosa, lae- big ata. Sison amomum. Sisymbrium austriacum , Ka- Hikir. Sisyrinehium iridifolium. Solanum fontanesianum, Kitai- belii, villosum , pterocaule. Solidago alsissima , virginia- na, caesia, flabelliformis, flexicaulis, fragrans, gigan- tea, lithospermifolia , proce- ra, villosa. Sonchus leucophaeus. Stachys arvensis, alpina, de- cumbens, heraclea, lanata. Stellaria palustris. Stevia subhirsuta. Tagetes patula ß, minor. Teucrium montanum. Thalictrum diffusum, nutans. Thlaspi perfoliatum, Thrineia psilocalir. | Thymus angustifolius, canus, mastichina. - Tiarella cordifolia. Tiaridium indicum. Tordylium maximum. Tradescantia erecta. Tragopogon parviflorus. Trichera hybrida , pubescens. Trifolium agrarium, albidum, alexandrinum, alpestre, cam- pestre, decipiens, fragiferum, flexuosum, gemellum, incar- natum, ochroleucum, rigi- dum, resupinatum , SpuUmo- sum, spadiceum, tomento- sum. Trigonella media. Triticum monococcum. Ursinia anthemoides. Valeriana tripteris. Veronica acuta, alpina, con- fusa, Cymbalaria, crenulata, hybrida, Iacquini, media. maritima, neglecta, spicata, taurica, villoca. Vesicaria sinuata.' Vicia calcarata, . cassubica, dumetorum, globosa, hel- vetica, Musquinez, Napoleo- nis, nissoliana , polyphylla, pisiformis, sylvalica, Viola bannatica, collina, gran- diflora, lutea, tricolor. Weissia recurvirostris. Xanthium orientale. Zacintha verrucosa. Zaluzania trüloba, Zinnia multiflora, tenuiflora, Sahakt A. Allgemeines. ©. 241. Salat; der ſogenannte, der zweydeutige und der eigentliche Ratienglismus. 252. Krugs Piſteologie. 253. Menzels Geſchichte der Deutſchen. — Lipowsky's Geſchichte der Schulen in Bayern. 255. Sommers geograph. Taſchenbuch. 5 — Philippi's Catechismus der Rhetorik. 256. Leipziger allgem. Modenzeitung. 257. Haerderers Sprachſchule. — Bergk's Leben des Kaiferd Napoleon. 260. Dimbowsky's Reiſe nach China. 262, Breithaupts Bergſtadt Freyberg. B. Naturgeſchichte. 263. Vortraͤge, gehalten bey der Verſammlung der deut⸗ ſchen Naturforſcher und Aerzte zu Fraykfurt. 264. 1) Eroͤffnung der Verſammlung von Neuburg. 266. 2) Ueber Ruͤppells Reiſen von Cretzſchmar. 274. 3) 175 Hordein und Sternſchnuppenmaterie von Zen neck. 5 274. 4) Ueber die Dolomite um Gelnhauſen von Ke— esſtein. 2 EN 5) Ueber Thonſaͤulenbildung im Baſalt von Klip— ein. F 287. 6) Ueber die Gebilde des Jura und deſſen Verfieis nerungen von Hugi. 5 289. 20. Darſtellung der Conferven aus der reifen Moos; büchfe von Caſſebeer. C. Zoologie. 193. Trentepohl, reyisio critica generis Ich- neumonis III. 2 Dazu die Tabelle, hinten angebunden. Zog. i Echinoſphaͤriten und Triboliten. * af. I. . 317. Faber, über Brehms neue Arten hochnordiſcher Schwimm voͤgel. D. Mediein. 326. Van der Hoeven, de morbis aurium. — Blank, Thierſeuchenlehre. 5 0 327. Balosh, de evolutione et vita encephali. — Nucshard, Mediein für Wundaͤrzte. 328. Bifchoff, Cliniſche Denkwuͤrdigkeiten. ! Heft II. 239. Blumenroͤder, Einimpfung des Tripper⸗ ſtoffs der Hunde. — 240. Goͤden, vom Delirium tremens. Umſchlag. Gerhards tweytes Supplement getrockneter Pflanzen. Tafel I. gehoͤrt zu Seite 309. Verkehre. Eingegangen. Brief von F. in P. An Auffäͤtzen. B. Hypothenuſe. ; — Erdbildung. F. Cryſtallonomiſche Aufſaͤtze. Mathematiſches. V. ö 8. Deßgleichen. neue Fledermaus. — B. Medula auxita. An Buͤchern. Die Menſchenertiehung, die Erziehungs , Unterrichts⸗ und Lehrkunſt, angeſtredt in der allgemeinen Deutz ſchen Erziehungsanſtalt zu Keilhau, dargeſtellt von dem Stifter derſelben F. W. A. Froebel. Leipzig bey Wienbrack. 1826. I. 8. : 497- Lehre vom Kreislauf des Blutes, dargeſtellt von Dr. J. H. Oeſterreicher. Nürnberg bey Schrag. 1826. 4. 200. Sturm, Flora Deutſchlands. Heft 44, 48. Zur Feyer der Bekanntmachung der academifchen Geſetze vom 3. December 1828, von Gold mayer. Wuͤrz⸗ burg. 4. 8. Churchilss Abhandlung über die Acupunctur; uͤberſetzt von J. Wagner, mit Zuſaͤtzen von Friedreich nicht Friedrich, wie Hft XI. ſteht). Bamberg bey Weſche. 1824. 8. 44. — Die Nadeln werden nicht in Zell, ſondern in Heidingsfeld bey Würzburg beym Inſtrumentenmacher Pfeuffer verfertigetz man kann ſich deßhalb auch an Prof. Friedreich ſelbſt wenden. Eine von Stahl koſtet Einen Gulden, eine von Silber Einen Gulden und zwölf Kreuzer. Darſtellung der allgemeinen Philoſophie von Salat. zte Aufl. Münden bey Finſterlin. 1826. 8. 381. Project etc. par L. 1825. 8. 51. lith. Verzeichniß von Franks Schmetterlingen zu Straßburg "1325. 8. 107. An Zeitſchriften. Bulletin universel des sciences et de l'industrie par Ferussac. Nr. 9. et 10. Linnaea. Ein Journal für die Botanik in ihrem ganzen Umfange; von D. J. L. v. Schlechtendal. Berlin bey Duͤmmler. 1826. I. 18 Quartalheft. 8. 163. 2 Taf. \ Annalen für das Univerſalſyſtem der Elemente, von F. Sertuͤrner. Göttingen bey Ruprecht. 1826. 3. 16 Heft. r. N Regensburger bot. Zeitung, bis Ende 1825. Die erziehenden Familten. Wochenblatt fuͤr Selbſtbildung urd Bildung Anderer; von F. W. A. Froebel. Keilhau und Leipzig bey Wienbrack. Oeconom. Neuigkeiten und Verhandlungen von Chr. C. Andre. Prag bey Calve. 1823. II. 4. S. 383 — 768. 1 Sttaf. ( Dergleichen kann in Zukunft nicht mehr aufgenommen werden. 777. et! 8 Preis des Jahrgangs 8 Thlr. fähf. oder 14 Fl. 24 Kr. rhein. NANNY NNNANIMISARNNSSEANNANANNNNNINSNSNDNDANNNANNNSNSNANNANANNANTINNANISSAAINDANIT IT ISIN Bon dieſer Zeitſchrift erfcheint in jedem Monat ein Heft mit Kupfertafeln und Holzſchnitten, fo daß 6 Hefte einen Band ausmachen, und mithin deren im Jahre zwey herauskommen. Die Buchhandlungen wenden ſich an die Buchhandlung Brockha us in Leipzig; Die Poſtaͤmter an das in Jena, welches die Iſis mit 3 Rabatt erhaͤlt. Man kann nur auf einen ganzen Jahrgang Beſtellung machen, und die Zahlung iſt ungetheilt zur Leipziger Oſtermeſſe des laufenden Jahres zu leiſten. Beytraͤge werden an den Herausgeber unmittelbar, oder, und beſonders Buͤcher, im Wege des Buchhandels an Brockhaus zu Leipzig geſchickt. Man ſetze nichts anderes darauf, als: Ge⸗ drucktes, zur fahrenden Poſt; dickere Sachen gerollt. Es geht nichts verloren; das Recomman⸗ dieren iſt daher unnoͤthige Vertheuerung. ö N Unfranflerte Bücher mit der Poſt werden zuruͤckgewieſen. 0 Damit ſich Niemand vergeblich bemuͤhe, fo wird hiemit angezeigt, daß in die Iſts k i ſchen Auffaͤtze aufgenommen werden, e i . Ils keine voliti⸗ Jena bey der Redaction. 0 4 * * Verzeichniß ausländifher Thiere, welche am 25. April 1826 in dem Königlichen Garten zu Nymphenburg meiſtbietend verkauſt werden. Saͤugethiere. 1. Halmaturus giganteus. Neuholland. 1 Stuͤck. Weib⸗ chen. 2. Phalangista lemurina. Flugbeutelthier. Neuholland. 1 Stuͤck. 3. Arctomys Marmotta. Murmelthier. Tyrol. 2 St. 4. Antilope Corinna, Corinna-⸗Gemſe. Aftika. 1 Geis, auf einem Auge blind. . f 5. Pteromys volans. Fliegendes Eichhoͤrnchen. Nord⸗ amerika. 1 St. 6. Viverra. Biſamthier. Viverrae Genettae affınis, eadem multo minor, ex India orientali allata. Civette, 1 St. Voͤgel. 1. Cathartes Papa. Kutten (Koͤnigs » Geier. Suͤd⸗ amerika. 1 St. ER 2. Aquila ecandata. Zraueradler. Suͤdafrika. 1 St. 3. Psittacus Macao. Rother Ara. 4. Psittacus Ararauna. Blauer Ara. Braſilien. 1 St. 5. Psittacus militaris. Grüner Ara. Braflilien 1 St. 6. Psittacus Illigeri. Illigers Sittich. 1 St. 7. Psittacus Haematopus, Blaukoͤpfiger Sittich. Neu⸗ holland. ı St. u SH 8. Psittacus carolinensis. Caroliniſcher Sittich. Nord⸗ amerika. 2 St. { a R 9. . murinus. Mausfarbiger Sittich. Brafilien. 1 St. 10. Psittacus Pennanti. Pennantiſcher Sittich. Neu⸗ holland. 1 St. . 55 5 11. Psittacus nobilis. Rothſchulteriger Sittich. Guiana. Brafilien. 2 Stuͤck. St. PR 12. Peittacus. accipitrinus. Habichtskoͤpfiger Sittich. Guiana. 2 St. 13. Psittacus nov. spec. (Corpore toto viridi, excep- tis humeris coccineis, gula plumis rubris vario- losa; psittaco Illigeri multo minor). Guiana. 1 St. d Aus 275 ide 14. Psittacus aureus. Goldſtirniger Sittich. Braſilien 1 St 1 RR Grüner Sittich. 15. Psiltacus viridissimus Kuhlii. ertinaci simil- Brafilien. 2 St. : 46. Psittacus nov. spec. (?); psittaco 1 i limus, ab eodem regione ophthalmica virescen- ste diversus; canda cuneata. Guiana. I Stuͤck. 17. Psittacus moluccensis. Rothhaubiger Kakatu. Mo: lukiſche Inſeln. 1 St. 5 18. Psittacus galeritus. Goldgelbhaubiger Kakatu. Neu⸗ holland. 1 St. N 10. Psittacus sulphureus. Kleiner Kakatu. kiſche Inſeln. 1 St. 5 20. Psittacus garrulus. Gruͤnffuͤgeliger Lory. Molufs kiſche Inſeln. 1 St. 5 21. Psittacus grandis. Scharlachrother Lory. Amboina. 1 St. 5 22. Psiftacus niger. Schwarzer Papagai. Madagascar. 1 St. 31. Turdus cyanus. 37. Fringilla naevia. Fleckiger Finke. Senegambien. Moluk⸗ 25. Psittacus pulvernlentus, Beſtaubter Papagai. Ka— jenne. (Spricht.) 1 St. 2 24. a aeltivus. Amazonen-Papagai. Brafilien. 1 St. 25. Psittacus senegalensis. Orangebaͤuchiger Papagaf. Senegambien. 1 St. 26. Psittacus Kuhlii Vigorsii. Capite crista du- plice, antica viridi, postica azurea; corpore sub- tus coccineo, supra viridi, Magnitudo passeris. Kuhls Papagai. Inſel Tahututiteroa. 2 St. 27. e indicus. Blaugebaͤnderter Lory. Indien. „1 St. 7 . 28: Buceros malabaricus. Malabarifcher Nashornvogels Malabar. x St. 20. Turdus migratorius. Wanderamſel. Nordamerika. 1 St. 30. Turdus saxatilis. Steinamſel (Steinroͤtbel). Die bayeriſchen Alpen. 1 St. 5 5 Blaudroßel. Die bayeriſchen Als pen, 1 St. 20. Sturnus vulgaris, varietas alba, oculorum iridi- bus roseis. Gemeiner Staar. Weiße Abart mit roſenfarbigem Augenſterne. Bayern. 2 St. eit is 30. Pastor cristalellus. Gehaubte Staarenamſel. na. r St. a 5 31. Fringilla cucullata, Kardinalfinke. Suͤdamerika. r . 32. ZRH gularis. Rothkoͤpfiger Finke. Kajenna. 2 St. 33. . rufa. Roſtrother Finke. Nordamerika. ı St 34. Fingilla nova species. Corpore toto sordide albo, supra paulo obscuriore, undique longitu- dinaliter cinereo-striola.o. Magnitudo Spini. Egregie et per totum annum cantillat. ova- Hollandia (2). 6 St. Er x 35. Fringilla Bengalus. Rothohriger Finke. Senegam⸗ bien. 1 St, f N 30. Fringilla senegala. Amarantfinke. Senegambien. 58. 17 8 Ciris. Blaukoͤpfiger Finke. Nordamerica. er 50, Fringilla flaveola. Gelbfinke. Suͤdamerika. 1 St. 40. Fringilla fusca. Hellbrauner Finke. 2 Maͤnnchen und 2 Weibchen. Genegambien. 41. 1 punctularia. Beperlter Finke. Aſien. 1 St. 42. Men Schaͤckiger Finke. Vaterland. S 43. Fringilla nivalis. Schneefinke. Hudſonsbay. 1 St. a4. Fringilla oryzivora. Reisfinke. China, 2 St. 45. Fringilla Maja. Weißköpfiger Finke. China 2 St. 40. Fringilla nitens. Schwarzfinke. Amerika 1 St. 47. Ploceus capitalis. Schwarzkoͤpfger Webervogel. Senegambien. 1 St. ; b 48. Plocens sanguinirostris, Blutſchnaͤbeliger Webers vogel. Senegambien. 3 Maͤnuchen, 2 Weibchen. ELDER > 4 * ö die Sache, worauf es zuvoͤrderſt ankommt, entſcheidet. Gegenſatze mit dem Materialismus ſich findet: Einzelnen uͤberlaſſen. Iv. Unkerſcheiden wir, mit Ruͤckſicht auf den bemerkten Cul⸗ turgang deutſcher Wiſſenſchaft, den ſogenaunten, den zweydeutigen und den eigentlichen Rationalismus; ſo faͤllt der alte, vielbeſprochene Gegenſatz zwiſchen Superna⸗ turalismus und Rationalismus gaͤnzlich weg, wo immer die letzte Bedeutung des erſteren Worts geltend wird. Beyde Worte ſind dann gleichbedeutend (Synonyme), indem eben Al⸗ ſo der Rationaliſt iſt Supernaturaliſt, und umgekehrt, was dann auch als Beſonderheit, zu Folge irgend eines Aeußern auf dem fruͤhern Lebenswege, hinzukommen mag. Denn I. wo der Rationalismus im gedachten, trennenden eigentliche Gegenſtand und Geiſt der Philoſophie (das Ob⸗ jective und Subjecte derſelben im Gegenfage mit der So⸗ phiſtik) dergeſtalt anerkannt, daß ein der Sache oder dem Weſen nach Hoͤheres und ſo ein Anderes gar nicht geſetzt werden kann; und II. jedes Poſitive, jedes Hiſtoriſche dieſer Art, was da oder dort, nach Maaßgabe der aͤußern Umſtaͤnde, der Geburt, des Vaterlandes, des erſten Unterrichts u. ſ. w. ſich einfindet, iſt bloß ein Hinzukommendes. Die Ent⸗ ſcheidung hierüber bleibt der redlichen Uederzeugung jedes Und fo wie Nr. 1. beſteht, findet ſich Einheit bey aller Verſchiedenheit. Auch im Lande der Philoſophie muß demnach der Supernaturalismus zur Sprache kommen. Selbſt die Grammatik, ſelbſt die Logik, indem ſie auch in dieſer Hin⸗ ſicht iht Recht geltend macht, entſcheidet dafuͤr. Wir haben ja in dieſem Lande auch das Wort Naturalismus. nicht dieſer allein der entſprechende Gegenſatz, das paſſende oder eigentliche Seitenſtuͤck (Correlat)? Und wenn neuerlich treffliche Schriftſteller vom „Uebernatuͤrlichen!“ — wie vom „Goͤttlichen — im Menſchen“ geſprochen haben; fo ergibt ſich Ja, will man anders folgerecht verfahren, nicht minder das Wort Supernaturalismus in Bezug auf die Sache, welche der Philoſophie Gegenſtand iſt. Oder wie ſoll denn die Lehre vom Uebernatuͤrlichen heißen, wofern Ein Wort fuͤr dieſel— Iſis 1826. Heſt ly. da iſt der der Inngrimm, SIE. Rationalismus oder Naturalismus? Ein Nachtrag. be verlangt wird, und zwar a. im nicht⸗ trennenden Gegen⸗ ſatze mit der Naturlehre, und b. im trennenden — d. h. nicht bloß den Sachunterſchied, ſondern auch die Unverein— barkeit en — Gegenſatze mit dem Naturalis⸗ mus?! Will hingegen 9 7 ein Theolog, heiße er übrigens Pros teſtant oder Catholik, den Gebrauch des Wortes Supernaturalis⸗ mus auf fein Gebiet einſchraͤnken, alſo die Bedeutung deſ⸗ ſelben zuerſt und ſo nur poſitiv beſtimmen, wahrend ihm unter demſelben das Hoͤchſte oder ein ganz Anderes (im Ver⸗ gleiche mit dem, woran die Menſchheit in ihrem Unter— ſchiede von der bloßen Natur Theil nimmt) erſcheinet: dann wird vermoͤge der Conſequenz jener Gegenſtand und jener Geiſt verkannt und aufgehoben, wenn auch eben nicht ausdruͤcklich weggeworfen. Der Menſch auf ſeiner geiſtigen Seite wird zur bloßen, leeren Tafel herabgeſetzt: und die Schlauheit laͤßt dann auf ſelbige ſchreiben, was der Eigen nutz, die Geld⸗ und Herrſchbegierde wünſcht. Denn wer macht die Auslegung von dem, was da Eingebung, Dffen: barung, Gottes Wort und ſo weiter genannt wird? — Von einer guͤltigen Auslegung, welche zum Behufe des Po— ſitiven, in deſſen Beziehung auf das wahre Beſte der Menſch⸗ heit, der menſchlichen Schwachheit und dem Schwindelgeiſte fowohl als dem unreinen und zerſtoͤrenden Treiben der Lei⸗ denſchaft entgegenſteht, iſt hier keine Rede. Daher (auch ein denkwuͤrdiges Zeichen der Zeit!) der Jorn, ja 4 ſich ein ſchlauer und ſtets kecker auftretender Monachismus oder Je⸗ ſuitismus gegen eine e erhebt, die nachweffet, daß und wie gerade dieſer angebliche Supernaturalismuf kraft der Folgerichtigkeit nichts weiter ſey, als ein verkapf— ter Materialismus und ſomit der eigenttiche Naturalismus. Oder was iſt z. B. die Lehre das Bewußtſeyn Got⸗ tes“ (welches man auch „ Gewiſſen“ heißt) ‚ft in Gott, und wird von Gott an den Menſchen abgegeben“ Der Menſch iſt (exiſtiert) alſo ſchon verher: und das Ge⸗ wiſſen ſelbſt. geht, ſchlechterdings nicht aus feiner Natur, aus ſeinem Weſen hervor! Was heißt dieſe Lehre, wenn zu— mal beygeſetzt wird: denn was der Meuſch hetvor⸗ bringt, iſt nichtig und vergaͤnglich wie er“? Ent: ? 21. * 331 ſpricht dieſelbe nicht vollkommen dem alten, franzoͤſiſchen Naturalismus? Ja koͤnnte nicht dieſelbe Rede in Betreff des Menſchen aus dem bekannten systeme de la nature hervorgehen? Das Wort Gott würde, als Vor- oder Zu: ſatz, Nichts aͤndern; denn die Sache iſt aufgehoben, da nach ſolcher Anſicht vom Menſchen unter dem Namen Gott nichts weiter hervorkommen kann, als die ins Unendliche, d. i. Unbeſtimmte oder Graͤnzenloſe dieſer Art, geſteigerte Phyſik, — d. h. der orientaliſche Deſpot, etwa der All- mächtige oder die Macht- und Wahlvollkommenheit genannt, wie juͤngſthin ein, (keineswegs unberuͤhmter) öffentl. Leh⸗ rer der Philoſophie das Goͤttliche — Gott nannte, nach⸗ dem er den uͤberſinnlichen Character der Menſchheit, in Kants Sprache, und hiemit das ſittliche Merkmal als das erſte oder entſcheidende in jeder guͤltigen Rede von Gott verkannt hatte. Und zu welcher Hyperdogmatik führt die Lehre dieſes „evangeliſchen Proteſtanten“, waͤhrend er in ſeiner „Religionsphiloſophie“ (2) die Parabeln des Ev⸗ angeliums erklaͤrt, da er. z. B. „Kant in der Hoͤlle dafuͤr büßen * läßt, „weil er feine reflectierten Wahrheiten über jene des Evangeliums geſetzt“ habe.“ Eben darum, weil zwiſchen Philoſophie und Theolo⸗ gie Sacheinheit (trotz jeder andern Verſchiedenheit) ſtatt findet, muß auch daſſelbe Wort in Betreff des Erſten, worauf es ankommt, uͤberall gebraucht werden koͤnnen, da fuͤr ſolchen Gebrauch ein Grundgeſetz der Wiffenfchaft: lichkeit ſpricht. Daß aber dieſe Einheit ſtatt finde, muß ja einem Jedem einleuchten, der eingeſehen hat, daß die Phi— loſophie weder bloße Logik noch die Phyſik als ſolche iſt. Daher verhaͤlt ſich die Philoſophie zur poſitiven Rechts⸗ und Religionswiſſenſchaft wie das Allgemeine zum Beſon⸗ dern. Und eben darum, weil ſie nicht bloße Logik iſt, gilt hier nicht die formale Allgemeinheit. Sie legt zufoͤrderſt * * — Kant in der Hölle, „der redliche K.“, wie ſelbſt Gegner ihn nannten, er, von dem ſelbſt ein war⸗ mer Freund des Chriſtenthums und ein Mann, der ihn näher kannte, der mit ihm viele Jahre an Einem Orte gelebt hatte — Haman an Jacobi ſchrieb: „Kant iſt ein Mann von eben ſo großen Talenten als guten und ed⸗ len Geſin nungen.“ S. Jacobi's Werke, B. 4. Abth. 4, S. 202. h ++ Das erſte Reale und hiemit der Sachgrund, fo wie ein 4 inneres, objectiv- gültiges Merkmal in Betreff des Hoͤch⸗ ſten und ſomit auch in Bezug auf (für) Kirche und Staat, muß vor Allem angenommen, recht erfaßt und hervorge⸗ hoben ſeyn — als Gegenſtand der allgemeinen Philoſo⸗ phie, und fo, wie diefe zunaͤchſt den beſondern philoſo⸗ phiſchen Wiſſenſchaften und, in ihrer weitern Geſtaltung, insbeſondere der Rechts- und Religionsphiloſophie vorar⸗ beitet. (Dahin gieng vornehmlich des Verf. Beſtreben in der neuen Bearbeitung ſeiner Grundzuͤge der allgemeinen Phtloſophie.) Liegt nicht hier — in dem erſten Realen, in dem metaphyſiſchen Objecte, wie der Menſch nach ſeiner hoͤchſten Anlage weſent⸗ lich an ſelbigem Theil nimmt — das Argu«- mentum Achilles gegen den neu- aufſtreben⸗ den Obſcurantismus, der ſich Kirchen⸗ und Staatslehre nennt, oder von „Thron und Altar“ ſchwätzt, indeß er die Grudpfeiler des Staates und der Kirche untergräbt! 332 den realen, d. h. hier den metaphyſiſchen, Grund. Auf die Sache, nicht auf die Form, kommt es zuvoͤrderſt an! Wer dieſen Grund nicht annimmt, wer auf dieſem nicht fortbauen will: der bauet auf Sand, mag er auch noch fo viel von Chriſtus, Evangelium u. ſ. f. ſprechen. Es iſt, was er ausſpricht und aufſtellt, ein Goͤtzenbild, — nicht der eigentliche, evangeliſche Chriſtuus. Bey dem (eigentlis chen) Myſtiker, der mit Innigkeit ſpricht: Chriſtus iſt der Grund, einen andern Grund kann Wiemand lehren,“ waltet bloß ein Mißverſtand, und dem wahehaft frommen duͤrfte ſchon der hellere Begriff aufgehen, ſobald er gefragt würde: ob er denn nicht Chriſtus ſelbſt zuvoͤr— derſt unter dem Geſichtspuncte des Guten, des Sittlichen, auffaſſen muͤſſe, ſo wie eben das Sittliche von dem erſten Realen, von dem Ueberſinnlichen als dem Gegenſtande der allgemeinen Philoſophie, abſtammet? Fuͤrwahr, der ſollte noch auftreten, welcher bey der Frage, was denn irgend ein geiſtiges (2) Weſen ſey, außer dem Moraliſchen neben dem Phyſiſchen und Logiſchen oder Formalen jeder Art noch Et— was aufzeigen —, uͤber das Moraliſche der Sache oder dem Weſen nach irgend Etwas hinauffegen koͤnnte! Mag nun auch der Supernaturalismus in den reinen und poſitiven — wie die Religion in die reine und pofiz tive “ — abgetheilt werden: Rationalismus iſt der zweyte * Aber ja nicht mehr in die Vernunft — (oder vernänftis ge?) und geoffenbarte Neligion, fo wenig als im die natürliche und uͤber naturliche! I. Iſt denn irgend eine Religion nicht vernuͤnftig, geſchweige denn un— vernünftig? und kann denn irgend eine — der Sache nach! — mehr als vernuͤnftig ſeyn, wenn das erſte Reale (das Ueberſinnliche) neben der Sinnlichkeit oder Natur, in dies ſer Bedeutung, Vernunft genannt werden muß, da wir bekanntlich in unſrer Sprache weder die Ueberſinnlichkeit noch die Uebernatur, mit ſolcher Entſchiedenheit, haben ?! und II.: Wie koͤnnte wohl die Betrachtung der Natur, des Phyſiſchen als ſolchen, die Religion (nicht etwa nur beleben, ſondern) begründen? wie koͤnnte die Nas tur zur Vorſtellung des Uebernatuͤrlichen irgend ein Merk: mal, irgend einen Stoff liefern?? — Soll aber „die natuͤrliche Religion“ auch, ja zuvoͤrderſt, auf die Natur des menſchlichen Geiſtes als Grund oder Quelle hinweiſenz ſo iſt ja die Natur hier nicht Phyſis, alſo das Wort eine (wenn auch verſteckte) Metapher: wie koͤnnte alſo die Wif- ſenſchaft uns erlauben, ein Beywort, welches von dieſer Natur abſtammet, als ein eigentliches Wort zu gebrau⸗ chen? (Man ſ. „Die Religionsphiloſophie, zweyte ganz von Neuem ausgearbeitete Auflage, S. 108 bis 128’), Aber fo lange man jene Grundanſicht: Es gibt urſpruͤnglich nur zweyerley Sachen, nicht erfaßt, nicht beſtimmt er- kannt und hervorgehoben hat: fo lange kann, meines Ers achtens, dem ſogenannten Supernaturalismus und hiemit der Inhumanitaͤt, der Intoleranz und der berüchtigten Inquiſition ſelbſt keineswegs vom Grund aus begegnet, abgeholfen und vorgebeugt werden. Daß ein (poſitiver) Theolog ſchlechterdings nichts aufſtellen konne, was der Sache oder dem Weſen nach uͤber jenes Gemeingut der Menſchheit gienge: dieß muß vor Allem erkannt und an« erkannt ſeyn! (Woher die neusſte Hyperdog ma⸗ tik, ſelbſt tm noͤrdlichen Deutſchlande und fos gar in Schriften, bie philoſophiſche heißen — von mehr als Einem? und welchen Vorſchub oder — Nachdruck erhält daher eine bekannte neu⸗aufſtrebend Hyperdogmatik im catholi⸗ ſchen Deutſchland? 0 333 ſowohl als der erſte; und nur das berührte Hinzukommen⸗ de kann unter dem zweyten Beyworte noch, aber dem er⸗ ſten Realen und hiemit dem Rationalismus als einem Ge meingute allen Wuͤrdigen und Denkenden unbeſchadet! — vorgeſtellt oder gedacht werden. Die alte Setzung: Ra⸗ tionalismus und Supernaturalismus oder umgekehrt, kann alſo, ſelbſt nach einem Grundgeſetze der Wiſſenſchaft⸗ lichkeit nimmermehr ſtatt finden, ſobald jene zwey Haupt⸗ fragen, die Sach- und Wortfrage, * beſtimmt aufgeworfen und bejahet find. Und muß denn nicht auch die letztere be⸗ jaht werden, wofern man der Wortſcheu ſowoöhl als der Wortſucht und dem gerechten Vorwürfe der wiſſenſchaftli⸗ chen Armuth nicht minder als des Eigenſinns in Betreff eines — Wortes entgehen will? Gültig iſt hingegen die Setzung: Naturalismus und Supernaturalismus; guͤltig, indem ſowohl in fachlicher Hinſicht die Gegenſtuͤcke (der trennende Gegenſatz) als in ſprachlicher Hinſicht die Seitenſtuͤcke (Correlata, die- ſer Art) zum Vorſchein kommen. Aber eine alte, theologiſche Bedeutung des erſtern Wotts, der Naturalismus — der ſogenannten natuͤrlichen Religion und der Lehre davon, muß dann vor Allem gaͤnz⸗ lich dahin ſchwinden, kommt ſie gleich zuweilen noch ſelbſt in einer philoſophiſchen Schrift, wo eben ein Arbeiter in diefem Felde nicht dem Materialiſten, ſondern (obwohl nur in Betreff jenes Hinzukommenden und ſo keineswegs auf dieſelbe Art) einem poſitiven Supernaturaliſten nach deſſen befonderer Anſicht entgegenſteht, wie z. B. Reinhold La⸗ vater'n (in „Reinholds Leben und lit. Wirken“ S. 405). Welche unnöthige Mühe und welche Laſt, mit einem und demſelben Worte zwey weſentlich verſchiedene Bedeutungen zu verknuͤpfen und verknuͤpfen zu muͤſſen!! Denn die phi⸗ loſophiſche Bedeutung, der Naturalismus — Materialis⸗ mus und ſo als ein ſchlechthin Verwerfliches oder Unguͤlti⸗ ges, iſt zugleich laͤngſt entſchieden. (M. ſ. z. B. Jacobi „Von den goͤttlichen Dingen und ihrer Offenbarung “.) Und wie leicht kann trotz der vorläufigen Unterſcheidung — zwi⸗ ſchen dem theolegiſchen und philoſophiſchen Naturalismus ** — der Wortſtreit und der Mißverſtand wieder eintreten! Nein, ſieht man auf die Sache, und hoͤrt man ſo manche ſprechende Erfahrung; ſo muß auch dieſes Wort nur Eine Bedeutung erhalten. Sonſt gibt es kein Mittel, den Wech⸗ ſelbalg, der bekanntlich ſchon unter dem Worte „Natur“ ſpielt und ſtoͤret, aufzuheben. Sagt uns aber ein Philoſoph: „Der Name Ya: turaliſt bedeutet doch im Grunde nichts weiter, als einen Menſchen, der ſich innerhalb der Schranken der Natur (:) haͤlt, und ich kann daher an dem⸗ ſelben durchaus keine Mackel finden!; fo dürfte man bemerken: Erſt die Sache, dann das Wort! Nun iſt aber eine doppelte Anſicht und Behandlung des Natuͤrlichen „ Nehmlich J.: Gibt es ein Ueberſinnliches, das weder ein Formales, Logiſches, noch eine bloße Verneinung des Sinnlichen iſt? Und, II.: Können, ja muͤſſen wir daſ⸗ felbe an feinem Orte Vernunft nennen ? Was gewährt biefe Unterſcheidung, dieſe — Worter£läs rung? Und wozu oder warum dieſe Mühe, dieſer Wort⸗ 4 aufwand? f - S — —— 334 oder Phyſiſchen möglich: entweder fo, bag man dabey das Uebernatuͤrliche (Ueberphyſiſche, Ueberſinnliche) voraus: ſetzt, oder ſo, daß man ſelbiges wegwirft, — in vollem Ernſte der Wiſſenſchaft daſſelbe für eine Chimäre, ein Hirn⸗ geſpinnſt, kurz für das Nichts erklaͤret, indem man es hoͤch⸗ ſtens für das Nichtſinnliche, d. i. fuͤr eine bloße Vernei⸗ nung des Sinnlichen als des (eigentlich) Realen, anſieht. Heißt nun die erſte Anſicht, indem ſie als Lehre ſich auf ihren Gegenſtand beſchraͤnkt, Phyſik oder Naturlehre: wie ſoll dann die andre genannt werden?? Was, wenn auch zunaͤchſt nur als moͤglich, ſo entſchieden vorliegt, und was dann, laut der Geſchichte, als wirklich in feiner Art fo aus⸗ gezeichnet iſt: das fordert doch wohl eine eigene und wohl auszeichnende Benennung. Alſo wie die Lehre, welche au— ßer der Materie oder dem Materialen (in der eigentlichen Bedeutung dieſes Wortes!) uͤberall kein Reales zulaͤßt, eben darum oder eben darnach Materialismus genannt ward: ſo heißt fuͤglich jene, welche alles Reale in die Natur (= Phy— ſis) ſetzt, Naturalismus, indem letztere zugleich als der In⸗ begriff alles Materiellen vorgeſtellt wird; und die beyden Worte, Naturalismus und Materialismus, find dem— nach ganz gleichbedeutend. Auf die Natur aber, wie ſolche Gegenſtand der Phyſik iſt, kann jedoch — ſobald man auf ſolche Art beſtimmt unterſchieden hat — ſchlechterdings kein ſchiefes Licht fallen. » Nicht der Natur und nicht der Lehre davon gilt ja die Brandmarkung. Im Sinne des eigentlichen, d. i. des conſequenten, Naturaliſten lebt nicht bloß die Vorſtellung von der Natur oder Marerie, ſondern zugleich jene eines ganz Unguͤltigen. Was aber die neuere Einwendung einer gewiſſen Skeptik — wenn nicht gar So— phiſtik — betrifft: „wer denn wiſſe oder ſagen Föns ne, was eigentlich die Materie ſey? “; fo kann dieſer Einwurf wohl Keinen ſtoͤren oder aufhalten, der jene Grunds beſtimmung in Betreff des Realen erfaßt hat: Es gibt urſprünglich zwey und nur zweyerley Sachen, — unbeſchadet der Einheit, die ſich durch (die unterordnende) Verbindung des zweyten Realen mit dem erſten ergibt, und ſo zugleich dem philoſophierenden Denker als ſolchem dar⸗ ſtellet! Und den möcht’ ich ſehen oder hören, der im Ern⸗ ſte, geſchweige denn mit Innigkeit, das Geiſtige (Sittliche, Neligioͤſe ... . . .) an ſich und dann die Geſinnung in Abſicht auf daſſelbe als ein Materielles vorſtellen koͤnnte! Denn von dem Natuͤrlichen — Phyſiſchen, welches bey der Behandlung, That oder Ausführung hinzukommt, iſt hier » PVorausgeſetzt, daß man nur die Aeußerung der Geſinnung, nicht aber dieſe, That nennen duͤrfe. Aber was iſt denn wohl die Geſinnung, wenn ſie nicht die innere Handlung heißen darf? Die moraliſche Kraft, als ſolche, handelt, die phyſiſche wirkt! Nur dem Willen kommt ſonach das Handeln zu; und der Ausdruck: „Handlungen des Ver⸗ ſtandes“ iſt nur eine Act von ſcholaſtiſcher Metapher, fo wie die Handlung im kaufmaͤnniſchen Sinne nicht eigent⸗ lich heißen darf, wenn nicht der Blick auf den Willen zu⸗ ruͤckfaͤllt (fo wie dieſer bey allem menſchlichen Treiben vor: ausgeſetzt iſt), und dann nur eine Art von äußerem Handeln in Betrachtung kommt. — Allerdings war das Handeln, auf den Willen uͤbergetragen, urſpruͤnglich eine Metapher. Aber hat nicht der hoͤhere, metaphyſiſche Genius, waltend im Sprachgebrauche, nunmehr ſo entſchieden, daß gerade in Bezug auf den Willen das Wort (handeln) recht ei⸗ gentlich klingt? Ein Leiden, eine Paſſivität, iſt ſicher⸗ 335 a, keine Rede, fo wenig als von jenee Popularität, welche, den Freund der Natur, der ſich z. B. als Naturforſcher auf einer Reiſe begibt, einen Naturaliſten nennt. der ſoll dieſes Wort hier als eine Art von Metapher gelten, trotz jener Makel? — Jene Gemeinheit aber, welche den bekannten Handelsmann einen Materialiſten nennt, darf wohl kaum berührt werden. 5 Der Sprachgebrauch wird in Betreff des Naturalis⸗ mus ſowohl als des Supernaturalismus fo lange ſchwan⸗ ken, bis die eigentliche Bedeutung des Wortes Natur bes ſtimmt erfaſſet und feſtgeſetzt iſt. Ein Canon der Sprach⸗ lehre oder Sprachwiſſenſchaft fordert bekanntlich, daß nur Eine Bedeutung irgend eines Wortes die eigentliche, und folglich jede andere, wie oft auch eine ſolche ſonſt noch vors kommen mag, nur metaphoriſch (irgend eine Art von Mes tapher) ſey. Alſo welche iſt die eigentliche, — A. jene, welcher zufolge die Natur das Object — der eigenthuͤmliche Gegenſtand — der Phyſik iſt, oder B . jene, vermoͤge welcher von der Natur der Seele, des Geiſtes u. ſ. w. im Sachunterſchiede von der Natur — Phyſis oder Materie nicht minder, als von der Natur des Steins, der Pflanze u. ſ. w. geſprochen wird? Dieſe Frage entſcheidet! Die Natur im letztern Sins ne, d. i. = Weſen (essentia), richtet ſich nach der Sub- ſtanz (substantia). Das Pleonaſtiſche aber, welches dem Ausdrucke: die Natur z. B. der Pflanze, anhängt, wird uͤberſehen, d. h. es wird davon abgeſehen, indem eben von dem Umſtande, daß die Pflanze dem Reiche der Natur Phyſis angehoͤrt, abgeſehen wird. Wie der Menſch von Seite des Koͤrpers zu derſelben gehört, redet man ja au von der phyſiſchen Watur des Menſchen; alſo vermoͤ⸗ ge der Folgerichtigkeit müßt ja, wenn nicht dieſes geheime Abſehen, (dieſe Art von Abſtraction) ſtatt fände, auch ge: ſagt werden koͤnnen: die phyſiſche Phyſis oder die na⸗ türliche Natur des Menſchen. Wer aber moͤchte wohl fo reden? Und wie hingegen der — nichttrennende, aber ei> nen Sachunterſchied ausſprechende — Gegenſatz: „das Gei⸗ ſtige und Phyſiſche“, und noch mehr, noch beſtimmter: das Moraliſche und Phyſiſche“, im Sprachgebrauche aller Gebildeten feſtſitzt; ſo wagt es ſicherlich kein Geſundden⸗ kender, im vollen Ernſte von der moraliſchen Phyſis, oder von der Phyſis des Geiſtes, der Seele und dann auch der Moralitaͤt, der Tugend und Religion oder des Rechtes, in deſſen bekanntem Unterſchiede von der bloßen Macht oder „phyſiſchen Staͤrke“, jemals zu ſprechen. Muͤßte eine ſol⸗ che Art zu reden, eine ſolche Sprache im Ernſte der Wiſ⸗ ſenſchaft, nicht zur babyloniſchen Sprachverwirrung führen, ſo wie davon die Begriffsverwirrung, in Be⸗ lich die Geſinnung nicht, indem ſie entweder ſittlich oder unſittlich heißen muß. Was übrigens die Ableitung von der Hand oder den Händen betrifft; fo dürfte man noch fragen: Hat denn der Affe eigentlich oder im ſtren⸗ gen Sinne des Wortes Hände? (Vergl. die Rec. des Handb. der Moralw. in der A. L. 3. 1825. Erg. Bl. 73 — 75) a — g d 336 treff des Hoͤchſten und Wichtigſten, nicht trennbar iſt?! Nur wenn Jemand klüglich die Worte Geiſt, Moralität ie, beybehalten, aber der Sache nach zugleich materialiſtiſch verfahren, d. i. einen ganz andern Sinn mit denſelben ver⸗ binden wollte, — nur dann konnte auch dieſe Redensweiſe Platz greifen; und (naiv genug!) wuͤrde fie dann als dis eigentliche aufgeſtellt und behauptet werden. Und eben fo folgerecht wurde ſodann auch die phyſtcaliſche Theorle (alſo die Phyſik) des Geiſtes und die Natürlehre der Seele auftreten. Sollte aber dieſes Wort nur eine Art von Metapher ſeyn, und etwa von der Klugheit darum ge⸗ waͤhlt werden, weil das Wort „Natur“ eben an der Tas gesordnung waͤre; fo dürfte die Wiſſenſchaft noch immer fragen: mit welchem Rechte mag ſo Etwas da vorkommen, wo eben der volle wiſſenſchaftliche Ernſt eintritt? Ja, iſt es wohl erlaubt, eine ſolche Zuſammenſetzung, ein em Wort da zu bilden, wo dasjenige, welches as Subject neben dem Praͤdicat bezeichnet, nur als uneigentlich gelten kann:? N Wenn jedoch ſelbſt achtungswürdige und Übrigens wohl ſchätzbare Schriftſteller dieſe Ausdruͤcke, und zwar recht ernſtlich auf dem Gebiete der Wiſſenſchaft, gebraucht has ben; ſo verſtattet und erfordert dieſe Erſcheinung wohl eins mildere Erklaͤrung: es gieng da nur ein Mißgriff im Wor⸗ te vor. Dieſer Mißgriff aber kam daher, weil man die eigentliche und die uneigentliche — die phyſiſche und die nichtphyſiſche, die materielle und die nicht materiale“ — Bedeutung keineswegs erkannt oder doch überall nicht bes ſtimmt unterſchieden hatte. Um ſo eher konnte dann erſte⸗ re auch in der Rede vom Geiſte vordringen oder ſich eins ſchleichen. Und wagte man es gleich nicht, von der Phy⸗ ſis der Pſyche, der Seele oder des Geiſtes zu reden; ja beugte gleich der geſunde Sinn dieſer Redensweiſe inge⸗ heim vor, ſo konnte doch nunmehr das abgeleitete oder zu⸗ ſammengeſetzte Wort (Naturlehre, Phyſik oder phyſicaliſche Theorie der Seele ic. . . .) ſelbſt mit der Miene und im Tone der Wiſſenſchaftlichkeit aufgefuͤhrt werden. Die Logik ſelber konnte dann, eintretend als Dialectik, ſtolz die Fra⸗ ge aufwerfen: „Warum ſoll es denn Feine Natur⸗ lehre der Seele geben, da es eine Natur derſelben gibt?““ Was hier das Wort Natur eigentlich heiße, wird dann nicht weiter gefragt. Und eben fo wenig wird bes dacht, daß man auf ſolche Art (wenn auch nur ſoweit) entweder mit ſich ſelbſt in Widerſtreit gerathe, und, hat man je den Muth die Folgerichtigkeit ſo weit fortzufuͤhren, in die babyloniſche Wort- und Begriffsverwirrung hinein- falle, oder, wofern man die Conſequenz ganz durchſetzt, dem eigentlichen Naturalismus unmittelbar und offenbar diene. Auch duͤrfte gefragt werden: dient jene Verwirrung dem Materialismus nicht wenigſtens zum Theile und mit⸗ telbar? Ja, wie weit kann ſich, zumal unter beſondern Umſtaͤnden, auch dieſe Wirkung erſtrecken? „ Aber nicht materkale und formale! denn die Natur Veſen des Geiſtes, der Moralität ꝛc. iſt ja ein Rea⸗ les: wie koͤnnte fig eine Form oder ein Formales genannt werden? 337 Was aber zu ſolcher Verwechſelung der uneigentlichen Bedeutung des Wortes Natur mit der eigentlichen zuvoͤr— derſt beyträgt, iſt die Macht der Angewöhnung, weil das Wort auch in jener ſo oft, ja im Ganzen (da jede Sache ein Weſen hat) noch oͤfter vorkommt. Und die Gewohnheit iſt deſto ſtaͤrker, da in den Schrif— ten der Alten, von welchen unſre wiſſenſchaftliche Bildung zunaͤchſt und vornehmlich ausgieng, die Natur in jenem Sinne gar maͤchtig herrſchet. Man denke z. B. an Liz cero. a Auch wirket ſonach die Macht des Anſehens mit: das Wort ſcheint geheiligt; und eben dieſer Gebrauch, die Natur als Weſen überhaupt, wird dann gar leicht für die hoͤhere und eigentliche genommen oder als ſolche angeſehn. Kommt nun eine fromme Weltanſicht hinzu; ſo er⸗ ſcheint die Natur zunaͤchſt als ſchoͤpferiſche Anlage. Und leicht gehet auf dieſem practiſchen Standpuncte eine Art von Concretion vor: die Schöpfung wird mit dem Schoͤ— pfer, die Natur mit ihrem Urheber zuſammengefaßt (Bey: de wachſen im auffaſſenden Sinne zuſammen)? und ſodann gehet die Uebertragung vor: der Natur wird zugefchries ben, was fonjt nur über einen Geiſt als Perſon ausgeſagt wird, z. B. das Urtheil — „Opiniorum commenta de- let dies, naturae judieia confirmat —“, obgleich man eben nicht wagt, im Ernſte der Wiſſenſchaft zu ſprechen: die Natur urtheile, oder ſie habe eigentlich ein (irgend ein) Urtheil gefällt. Aber fo weit trat ſelbſt in der Proſa eine Art von Naturpoeſie ein. Sogar jene Popularitaͤt: „Gaben der Natur, die Natur gab ihm ſchoͤne Talente“ oder: „die Natur ruͤſtete ihn nur ſtiefmuͤtterlich aus“ u. d. gl., — ſelbſt dieſe ge: meine Rede moͤchte dann fuͤr ein wiſſenſchaftliches und tie⸗ fes Wort gelten. Kommt bey jener Stimmung, ber religiöfen Natur: betrachtung, der Begriff vom Schoͤpfer als Urgrund und hiemit als Traͤger alles Geſchaffenen hinzu; ſo wird natuͤr— lich (wo einmal jene Vermiſchung vorgegangen) Gott Jeg⸗ lichem, was da iſt, untergelegt; und das Ergebniß tritt ein: „Gott iſt in allem Irdiſchen“, ja: „das eigentliche Seyn in jedem Dinge, in jedem Seyenden, iſt Gott“, Die Frage aber, was denn Gott im Unterſchiede von dem Abgotte oder Goͤtzen ſey, findet dann ſo wenig mehr ſtatt, als die Unterſcheidung zwiſchen moraliſchen und phyſiſchen Geſchoͤpfen — nehmlich in der Bedeutung des erſteren Bey⸗ worts, welche bisher, in der alten claſſiſchen Welt ſowohl als in der modernen oder chriſtlichen, * geltend war. Denn von der neueſten Umtaufung oder Umwandelung des Mo⸗ raliſchen in das Logiſche, ſo wie ſich dieſes im Kreiſe des Lebens zum Klugen geſtaltet, ſey hier keine (weitere) Rede. } Und findes ſich zu dieſer Art von Speculation noch eine Art von Poeſie, die aͤſthetiſche Einkleidung und zumal die poetiſche Einbildung des Unendlichen in das Endliche * Denn die ſogenannte Mönds: und Jeſuitenmoral war und iſt keine chriſtliche, — ſo wenig als Moral. Iſis 1826. Heſt IV. * — 338 („des Goͤttlichen in das Natuͤrliche“): dann muß die Na⸗ tur als das Eine und Hoͤchſte hervorgehen. Schlechthin wid dann geſagt: Philoſophie und Poeſie; Metaphyſik und Phyſik ſind Eins“, — ſchlechthin, nicht bloß inſofern, als die Sache, worauf es zufoͤrderſt ankommt, weder der (hoͤ⸗ heren) Poeſie noch der Philoſophie (in deren Unterſchiede von der bloßen Logik und zumal im Gegenſatze mit der Sophiſtik) fehlen kann, und als ohne dieſe Sache, in ih⸗ rer Vollendung und ſo als Urgrund gedacht, kein anderes Seyn denkbar iſt. Wo aber diefe Ausſpruͤche ohne jede nähere Bes ſtimmung gelten ſollen; da wird jede Sprache, ſowie jede Wiſſenſchaft, aufgehoben. = Denn wo alles Eins (einerley) iſt, da verſchwindet jede objectiv-guͤltige Unterſcheidung; ohne dieſe aber iſt (im Ernſte) weder ein Wort noch eine Wiſſenſchaft. Denn wie mag ein Wort beſtehen, das irgend eine Sache bezeichnen, irgend eine von der andern unterſcheiden ſoll, woferne jede Unter⸗ ſcheidung grundlos, ein Gebilde der bloßen ſogenannten Res flexion oder ein Kind der Willkuͤhr ift? So beſtehet denn vielmehr die Grundſetzung: Gott, der Menſch, die Natur, da eben der Menſch, nach ſeiner Geſammtlage betrachtet, ein Goͤttliches und ein Natuͤrli— ches in ſich verbindet. Nur durch ſeine reale Verſchieden⸗ heit von dem Nichtgoͤttlichen jeder Art (dem Phyſiſchen und Logiſchen ſowohl als dem Immoraliſchen) iſt das Goͤttliche als ſolches erkennbar: alſo nur da, wo jene Verſchiedenheit erkannt iſt, wird von dieſem wahrhaft geſprochen. Wo hingegen Alles goͤttl. iſt, da iſt — Nichts goͤttlich: u. der Pantheismus loͤſet ſich vermoͤge der Folgerichtigkeit in den Atheismus auf. Nur auf jenem Standpuncte des Lebens und der Poefie, alfo nur in Bezug auf das Gemuͤth und hiemit zu deſſen Ehre, aber zugleich auf Koften der Conſequenz und fomit des Kopfes (des wiſſenſchaftlichen Geiſtes), verſtattet der Pan⸗ theismus eine mildere Deutung. Wiſſenſchaftlich oder ſtren⸗ ge genommen, kann ſelbſt das Wort (Pantheismus) nim⸗ mermehr gelten. Alſo nur von der Natur — Phyſis kann der Natu— ralismus ſowohl als die Naturlehre abgeleitet werden, waͤh⸗ tend jenes Wort die unguͤltige Lehre, wie dieſes die gültie ge, bezeichnet. Wer hat, wer gibt uns ein Anderes zur Bezeichnung der erſtern? Und warum ſollte das Wort Na⸗ turlehre zur Bezeichnung der letztern nicht feſtſtehen, damit eben das Wort Naturalismus, im Vergleiche damit oder neben demſelben, um ſo eher einen feſten Sinn erhalten koͤnnte? Die Unterſcheidung aber: Naturlehre uͤberhaupt, abgetheilt in die guͤltige und ungültige, wuͤrde bloß eine neue unnöthige Scholaſtik herbeyfuͤhren. Wollte man aber auch die Theologie, welche die Re ligion durch Betrachtung der Natur zwar nicht begruͤnden aber beleben will, „Naturalismus“ und zwar (wie ſo eben in einer norddeutſchen Lit. Zeit.) „einen gewiß un⸗ ſchuldigen und harmloſen“! Naturalismus nennen; fo haͤtten wir wieder den alten theologiſchen Naturalismus auf feiner zweyten Seite; aber wie koͤnnte dann die Zweydeu⸗ tigkeit jemals vom Grund aus gehoben werden, wenn nicht etwa das Wort (Naturalismus) hier eine Art von Meta⸗ 22 339 pher ſeyn follte? Aber wie wäre dieſe Metapher wohl denkbar, weng die philoſophiſche Bedeutung — d. i. jene, welche den Naturalismus — Materialismus ſetzt — die eigentliche, oder auch nur eine zu gleicher Zeit geltende iſt? Denn auf dem Gebiete der Wiſſenſchaft kam jene Erklaͤ— rung vor. Und verſchwinden muͤſſen daher auch die alten ſchola— ſtiſchen Gebilde: A. Natur uͤberhaupt, und B. Natur im weitern und engern Sinne, da man, dem Geſagten zu Folge mit keinem dieſer Ausdruͤcke einen beſtimmten Sinn verbinden kann. Landshut im Novemb. 1825. Prof. Salat. Piſteolog ie oder Glaube, Aberglaube und Unglaube ſowohl an ſich als im Verhaͤltniß zu Staat und Kirche betrachtet. — Vom Profeſſor Krug in Leipzig. — Leipzig, in der Baumgaͤrtnerſchen Buch⸗ handlung 1825. XVI und 236 S. 8. Niemand, der den Verfaſſer dieſes Werkchens ſchon aus andern ſeiner Schriften kennt, oder auch nur von ſei— nem Rufe, als Philoſophen, gehoͤrt hat, wird zweifeln, daß der Inhalt eine philoſophiſche Theorie des Glau— bens (überhaupt) ſeyn fol, wenn es auch der Verfaſſer nicht ſelbſt, S. 10; erklaͤrt haͤtte; ob aber in dem Buche eine philoſophiſche, wir meynen, eine echtwiſſenſchaftliche Theorie des Glaubens oder auch nur die Grundlage einer ſolchen wirklich zu finden ſey? auf dieſe Frage ſoll eine wiſſen⸗ ſchaftl. Beleuchtung der Hauptpuncte des Inhalts die Ant— wort liefern. Da Herr Krug den Glauben für eine „gewiſſe Art des Fuͤrwahrhaltens“ erklaͤrt, fo betrifft der erſte Haupt⸗ punct, der S. 15. zur Sprache kommt, die wichtige Fra⸗ ge: „Was iſt wahr? oder Was iſt die Wahrheit ſelbſt?“ — Nach einer 8 Seiten langen Ehrenrettung der Wahr— heit oder deren Realität gegen die Skeptiker erfaͤhrt der wißbegierige Leſer, daß es auf die erwaͤhnte Frage folgende drey Antworten gebe: N 1) „Wahrheit it Uebereinſtimmung unſerer Vor— ſtellungen unter einander. 2) Wahrheit iſt Uebereinſtimmung unſrer Vor⸗ ſtellungen mit ihren Gegenſtaͤnden. x 3) Wahrheit iſt Uebereinſtimmung unſrer Dor: ſtellungen mit den göttlichen Ideen oder — was auf Eins hinauslaͤuft — mit dem Abſo— luten.“ Hier kann nun Ref. nicht umhin, zu erklaͤren, daß er uͤberzeugt iſt, eine geſunde Philoſophie fordre die Be⸗ jahung aller drey Sätze, um die Frage: Was iſt die Wahrheit? genuͤgend zu beantworten. Denn was Nr. 1. betrifft, ſo verſteht es ſich von ſelbſt, daß zwar eine Vor⸗ ſtellung nicht wahr ſeyn kann, inſofern ſie andern, als 340 wahr anerkannten Vorſtellungen widerſpricht; aber die bloße Uebereinſtimmung ſubjectiver Vorſtellungen unter ſich kann fuͤr ſich allein noch nicht Kennzeichen der Wahrheit ſeyn, da man weiß, daß nicht nur einzelne falſche Vorſtellungen einſtimmen koͤnnen, ſondern auch, daß es ganze Syſteme irriger Vorſtellungen gibt, die innerhalb ihrer Sphaͤre, durch ihre gemeinſchaftliche Beziehung auf ein falſches Prin— cip, allerdings mit einander uͤbereinſtimmen. Dagegen iſt die Uebereinſtimmung der Vorſtellung mit dem Gegenſtande derſelben (Nr. 2.) allerdings ein weſentliches und Haupt— Merkmal der Wahrheit, welches der geſunde Verſtand (auf jeder Bildungsſtufe) als unerlaͤßlich zur Bewahrheitung fors dert, der daher auch nirgends Wahrheit anerkennt, wo die Ueberzeugung von dieſer Uebereinſtimmung fehlt. Wo end— lich von der Wahrheit in der hoͤchſten Bedeutung, nehmlich von der wiſſenſchaftlichen oder religioͤſen Wahrheit die Re— de ſeyn ſoll, da koͤnnen Vorſtellungen oder Gedanken aller— dings nur in ſofern wahr genannt werden, als ſie mit den göttlichen Ideen (3), d. h. mit den hoͤchſten wiſſenſchaftli— chen Begriffen oder auch religioͤſen Anſchauungen uͤberein— ſtimmen, da in jenen Begriffen der letzte (uͤberſinnliche, uns bedingte) Ideal- und Realgrund der Dinge erkannt und ge— dacht, in dieſen Anſchauungen gefuͤhlt und ſymboliſiert wird, ohne welchen Grund die Dinge keine Bedeutung und kei— nen Werth, d. h. keine Wahrheit haͤtten. Das iſt nun freylich nicht die Anſicht der Krugiſchen Philoſophie, welche von den genannten drey Antworten nur die erſte, als richtige Definition der Wahrheit gelten laſſen will, mit Ausſchließung der übrigen, gegen welche der Vers faſſer mit (vermeyntlich) gar großen, ja unuͤberwindlichen Schwierigkeiten zu Felde zieht. Was z. B. die goͤttlichen Ideen, als Probierſtein der Wahrheit unſerer Vorſtellungen betrifft, fo ſieht Herr Kr. gar nicht ab, wie oder durch wel che Mittel man ſich der goͤttlichen Ideen ſoll bemächtigen koͤnnen, was doch nothwendig ſey, um die eigenen Vor— ſtellungen damit zu vergleichen und daran zu prüfen. Dies ſes Geſtaͤndniß des Verfaſſers iſt ſehr eharacteriſtiſch: Alle Philoſophen ſeines Schlags denken ſich ihren Gott in ab— ſoluter Trennung von den Menſchen, etwa in einem Rau- me jenſeit des Sternenhimmels lebend, um ſo auch von der Welt rein geſchieden zu ſeyn. Dieſer Gott iſt nun das gerade Widerſpiel alles Menſchlichen, z. B. durch die Ei⸗ genſchaft der reinen Unendlichkeit, im Gegenſatze, oder viel⸗ mehr Widerſpruche mit der reinen Endlichkeit des Men— ſchen, — in jeder Hinſicht wird der Widerſpruch zwiſchen Gott und Menſchen in hoͤchſter Schroffheit gedacht, mit hin der Gegenſatz und die Trennung zwiſchen beyden abſo— lut geſetzt. Natuͤrlich alſo, daß nun gar nicht abzuſehen iſt, wie zwiſchen Weſen von abſoluter Ungleichartigkeit ir gend eine Gemeinſchaft moͤglich ſeyn, oder wie eine Bruͤcke von unſern (menſchlichen) Vorſtellungen zu den goͤttlichen Ideen gedacht werden koͤnnte. 5 Noch weit groͤßer aber findet der Verfaſſer die Schwie⸗ rigkeiten, in die man ſich verwickle, wenn man annimmt, die Wahrheit ſey Uebereinſtimmung unſerer Vorſtellungen mit den Gegenſtaͤnden; denn hier iſt dem Verf. der Stein des Anſtoßes: wie man es anſtellen ſoll, die Vorſtellungen mit den Gegenſtaͤnden zu vergleichen, um zu ſehen, ob und wie 341 1 1 abermals die Möglichkeit gar nicht avſehen, 4 fol, beyde mit einander uͤbereinſtimmen? Davon kann Herr K. da wir doch aus unſern Vorſtellungen nicht herausgehen und die Dinge an ſich (unabhängig von den Vorſtellungen) betrachten koͤn— nen. Da nun ſelbſt dieſes Betrachten im Grunde doch ein Vorſtellen ſey; ſo gibt er die Uebereinſtimmung der Vor— ſtellungen mit den Gegenſtaͤnden, als etwas Unerweisbares und uͤberdieß Unweſentliches im Begriff der Wahrheit, lie— ber ganz auf, und hält ſich einzig an die Uebereinſtim— mung unſerer Vorſtellungen unter einander ſelbſt, als den allein richtigen Begriff der Wahrheit. Ref. kommt es aber vor, die Krugiſche Philoſophie, und namentlich Piſteologie muͤſſe ſchlecht beſtehen, wenn ſie nach dieſer Definition der Wahrheit gepruͤft werden ſollte. Freylich eine harte Be— ſchuldigung! Auch wird Herr K., und zwar mit groͤßtem Rechte, eine Rechtfertigung derſelben fordern: fie folge dem, nach hier. + Gegen den obigen Einwurf: daß Vorſtellungen mit einander uͤbereinſtimmen und doch irrig ſeyn koͤnnen, ver— wahrt ſich der Verfaſſer dadurch, daß er behauptet, ſolche Uebereinſtimmung (nehmlich irriger Vorſtellungen) ſey nur eine partielle, die Rede ſey aber von einer „durchgaͤngi— gen“ Uebereinſtimmung „aller“ Vorſtellungen, von einer „abfoluten Harmonie derſelben.“ — Was ſich der Pfr. unter dieſer Harmonie eigentlich denke, daruͤber haͤtte er ſich vor allem deutlicher erklaͤren ſollen, da er zumal gar nicht zwiſchen Vorftellungeu und Vorſtellungen unterſcheidet, ſon⸗ dern ſchlechthin von allen, d. h. von einem All menſch—⸗ licher Vorſtellungen ſpricht, in welchem aber unſtreitig eben ſo viel Dismarmonie als Harmonie herrſcht, wovon ſich jeder leicht uͤberzeugen wird, ſobald er den Widerſtreit und Wirrwarr der Anſichten und Vorſtellungsweiſen der heutigen gelehrten Welt in Erwaͤgung zieht. — Indeſſen nach S. 30, das „gefundene Ergebniß“ deutlicher ausgedrückt, folgendes ſeyn: „Der Wahrheit ſuchende Menſch bezieht jede einzelne Vorſtellung oder Erkenntniß auf ein abs ſolut harmoniſches Syſtem von Vorſtellungen oder Erkennt— niſſen überhaupt (I), und prüft eben dadurch jene, ob fie wahr oder nicht.“ 5 . Nun, dieſen Pruͤfſtein der Wahrheit merke ſich doch jeder, dem es darum zu thun iſt, Wahrheit zu finden! — Sollte man aber dem Verfaſſer nicht mit Recht zumuthen dürfen, daß er ſelbſt vorzugsweiſe im Beſitz des Prüfſteins ſey, den er für den einzigen erklaͤrt, durch deſſen Gebrauch man Wahrheit finden koͤnne? Aber ach! was findet man S. 30 in dieſer Beziehung für ein trauriges Bekenntniß! „Nun iſt es freylich ein Ungluͤck fuͤr den Menſchen, daß er ſich nie im Beſitz eines ſolchen Syſtems befindet, und es iſt auch nicht abzuſehen, wie er je zu dieſem Beſitz gelangen ſollte u. ſ. w.“ a Freunde und Anhänger der Ktugiſchen Philoſophie, wie mag euch bey dieſem Ergebniß derſelben zu Muthe ſeyn, ſobald ihr es gehoͤrig verſtanden und uͤberdacht habt! Der Wahrheit ſuchende Menſch kann ſeine Vorſtellungen nu durch Beziehung derſelben auf ein abſolut har⸗ moniſches Syſtem von Dorſtellungen prüfen, ob fie wahr oder falſch Find; denn daß die bloß theilwei⸗ 342 ſe Uebereinſtimmung einiger Vorſtellungen die Wahrheit derſelben nicht verbuͤrgen kann, gibt Herr K. (S. 27) ſelbſt zu. Und gleichwohl iſt (nach S. 30) der Menſch nie im Beſißz eines ſolchen Syſtems, das heißt (und kann hier nichts anders heißen, als) er hat keine Kenntniß davon. Der Verf. fordert nehmlich, wie aus S. 31 hervorgeht, zum Begriff des erwähnten Syſtems die vollſtaͤndige oder Totalſumme aller einzelnen Vorſtellungen, welche zu um— faſſen, — nach dem eigenen Geſtaͤndniß des Verf. — nur dem Allbewußtſeyn moͤglich ſeyn kann. Daraus folgt denn, daß der einzige Pruͤfſtein fuͤr Wahrheit und Irrthum nur bey Gott ſey, und der Verf. kommt mithin ſelbſt auf die von ihm fruͤher verworfene Definition der Wahrheit, als Uebereinſtimmung unſrer Vorſtellungen mit den goͤttlichen Ideen, die doch im Allbewußtſeyn Gottes begriffen ſeyn muͤſſen. Da nun, nach ©. 22, ſelbſt das Daſeyn Gottes und goͤttlicher Ideen unter die Dinge gehört, die ſich Eei- neswegs von ſelbſt verſtehen, und deren Behauptung erſt eine Rechtfertigung fordern wuͤrde, da, nach S. 24, vor der Hand noch gar kein ſicheres Mittel abzuſehen iſt, wie man ſich der göttlichen Ideen bemaͤchtigen koͤnnte; ſo iſt, natuͤrlich auch kein Mittel abzuſehen, wodurch man ſich der Wahrheit verſichern koͤnnte. Wie ſollte es alſo — nach dieſer Anſicht — kein Ungluͤck fuͤr den Menſchen ſeyn, „daß er ſich nie im Beſitz eines ſolchen (abſolut harmoni— ſchen) Syſtems befindet,“ noch jemals befinden kann. (S. 50). Und gleichwohl widerſpricht der Verfaſſer auch dieſer (jener eigenen) Behauptung S. 31, wo er lehrt, daß dieſer Mangel oder — was daſſelbe ſagt — der Mangel an All— bewußtſeyn eigentlich kein Ungluͤck fuͤr den Menſchen ſey, weil nur Gott der Allwiſſende ein Allbewußtſeyn haben koͤn⸗ ne, und es doch wohl Thorheit waͤre, zu ſagen, es ſey ein Ungluͤck für den Menſchen, daß er nicht Gott ſey. — Ref. bemerkt hierbey nur ſo viel, daß der Verfaſſer hier von Gott und deſſen Allbewußtſeyn, ohne alle Rechtfertigung, Ei von Dingen ſpricht, die ſich ganz von ſelbſt wer: ehen. Wie hat nun die Krugiſche Philoſophie die bisherige Prüfung nach ihren eigenen Grundfägen beſtanden? Wie ſtimmen die Vorſtellungen derſelben unter einander überein? Selbſt ſeine Anhaͤnger, wenn ſie aufrichtig ſeyn wollen, werden bekennen müffen: leider ſchlecht genug! mithin ſteht es auch mit der Wahrheit derſelben — leider ſchlecht ge⸗ nug! — Sollte indeſſen dieſe Pruͤfung, da ſie ſich nur auf den erſten Abſchnitt bezieht, noch nicht genuͤgen, ſo moͤgen nun noch einige pruͤfende Blicke auf andere Abſchnitte fol- gen. Unter dieſen iſt nun der zweyte vorzugsweiſe zu bes ruͤckſichtigen, da fi) in ihm das Weſen der Krugiſchen Phi⸗ loſophie ganz vorzuͤglich offenbart, ein Umſtand, der allein 8 die Fortſetzung dieſer Pruͤfung mit Recht fordern ürfte, \ 5 Dieſer zweyte Abſchnitt führt den Titel: Grund- wahrheiten, über deren Begriff ſich der Verf— zuvoͤrderſt erklart, und dabey bemerkt, daß man dieſen Begriff, nach Umftänden, auch durch die Benennungen Gründe, Grund⸗ ſaͤtze, Principien, bezeichnen koͤnne. — Eingaͤnglich meynt der Verf. — um es beylaͤufig zu erwähnen — S. 34, etz was paraborer Weiſe, baß man über die Frage, „ob es ge⸗ 343 wiſſe Grundwahrheiten gebe, und welches dieſelben feyen, noch lange nicht im Reinen ſey“, was die Moͤglichkeit der Annahme vorauszuſetzen ſcheint, es koͤnne wohl auch Wahr— heiten ohne Grundwahrheiten, alſo grundloſe, princip— loſe Wahrheiten geben. Rec. bittet nun die Leſer dieſer Beurtheilung, ja nicht zu uͤberſehen, daß der Verf. ganz richtig die Grundwahr⸗ heiten fuͤr ſolche Wahrheiten erklaͤrt, „die andern zum Grunde liegen, d. h. woraus andere abgeleitet, wodurch andere als guitig dargethan, mithin ſelbſt erſt bewahrheitet werden.“ Daß mithin kein Beweis ohne ſolche Grund— wahrheiten geführt werden koͤnne; daß eine Grundwahr⸗ heit kein relatives, ſondern ein abſolutes Princip ſey, ein ſolches nehmlich, auf dem zuletzt alles ruhe; daß ein ſol— ches Princip einen Beweis weder zulaſſen, noch beduͤrfen koͤnne; daß (mithin) Grundwahrheiten im eigentlichen oder ſtrengen Sinne ihre Bewahrheitung in ſich ſelbſt tra— gen, folglich unmittelbar gewiß ſeyn müffen. Nachdem dieß Herr K. gehoͤrig aus einander geſetzt hat, ſo wird nun uͤber die Frage verhandelt: wie viel und welche Grundwahrheiten es gebe? und da iſt denn die ent— ſcheidende Antwort des Verfaſſers, daß es deren nur drey gebe, nehmlich: 1) Ich bin; 2) Es gibt Dinge au: ßer mir; 3) Ich ſtehe mit den Dingen außer mir in beſtaͤndiger Wechſelwirkung. — Den Satz: Ich bin, hält der Verfaſſer (S. 37) für die erſte aller Grundwahrheiten, und das Bewußtſeyn (weiches nach ihm durch die genannten drey Grundwahrheiten conſtituiert wird) für den letzten Träger aller Wahrheit und Ber wißheit (S. 37 und 46). Schwerlich hat Herr Krug eine Ahnung davon ge— habt, wie viel Schlimmes ſich aus dieſem Geruͤſte feiner Philoſophie fuͤr ihn folgern laͤßt! Rec. bemerkt vorerſt, daß das Bewußtſeyn, welches man jo hoch geſtellt und zur Ab— ſolutheit oder Unbedingtheit erhoben hat, offenbar kein ande— res iſt, als das gemeine empiriſche Bewußtſeyn, in deſſen Beſitz jer der Tagloͤhner, ja jedes Kind iſt, ſobald es ſprechen kann, und welches auf der Entgegenſetzung des Ichs und der Außendinge beruht; wußtſeyn oder vielmehr Selbſtbewußtſeyn iſt Herr K. ſo weit entfernt, als irgend ein Menſch es ſeyn kann. Es iſt wahrhaft abſurd, das empiriſche Bewußtſeyn, das fur ſich keiner hoͤhern Erkenntniß faͤhig iſt, das, ſelbſt von allen Seiten bedingt, dem Scheine und der Taͤuſchung unterwor— fen iſt, zum letzten Traͤger aller Wahrheit und Gewißheit zu machen! Es iſt vielmehr der letzte Traͤger alles Irr— thums und aller Vorurtheile, und wer zur Wahrheit (in der Wiſſenſchaft) gelangen will, muß ſich vor allem uͤber das Bewußtſeyn, das Herr K. meynt, zu erheben wiſſen. Doch zuruͤck zu unſerer Prüfung ! Wir behaupten mit dem Verfaſſer, daß Grundwahr— heiten in und durch ſich ſelbſt gewiß, alſo unmittelbar ge— wiß, d. h. abſolute, unbedingte Wahrheiten ſind, und daß dagegen alle andere Wahrheiten bedingte oder abgeleitete find. Wollen wir nun die vom Verſaſſer genannten Grund— wahrheiten anerkennen, fo muͤſſen wir auch zugeben, daß von dem hoͤhern philoſophiſchen Be⸗ 344 die Wahrheiten der Religion und der Philoſophie der Als ten, z. B. der Satz: es iſt ein Gott, oder, philoſophiſch ausgedruͤckt; eine ewige, unbedingte, abſolute, uͤberſinnliche (erſte oder letzte) Urſache aller Dinge, entweder keine oder bloß abgeleitete Wahrheiten ſind. | Die Meynung, der Satz: Ich bin, ſey die erfte aller Grundwahrheiten, ſucht der Verfaſſer S. 32 auf fol. gende Weiſe recht eindringlich zu machen: „Jetzt fragen wir zuerſt den Leſer, ob er nicht irgend einmal die Betheu⸗ rung gehoͤrt, vielleicht ſelbſt gelegentlich ausgeſprochen has be: So wahr ich bin! oder: So wahr ich lebe! — Was will wohl dieſe Betheurung ſagen? Unſtreitig, daß irgend eine andere Ausſage, was auch ſonſt ihr In halt, Gegenſtand oder Zweck fey, fo wahr, fo gewiß, fo zuverlaͤſſig ſey, als das eigene Seyn oder Leben.“ — Jetzt fraͤgt nun auch der Rec. den Verfaſſer, ob er nicht irgend einmal eine andere Betheuerung gehört, vielleicht ſelbſt ges legentlich ausgeſprochen habe, nehmlich die Betheurung: So wahr Gott iſt oder lebt! Bekanntlich hielt man dieſe bisher fuͤr die hoͤchſte, jedoch irrigerweiſe, wie aus der Krugiſchen Philoſophie hervorgeht, nach welcher die letztere Betheurung ſich zur erſten verhält, wie die relative, abge⸗ leitete Wahrheit zur Grundwahrheit. Herr K. wird alfo, wenn er folgerichtig handeln will, die Betheurung bey dem Seyn oder Leben Gottes entweder geradezu zuruͤckweiſen, oder doch von dem Betheuerer zuvor eine Rechtfertigung verlangen, daß er ein goͤttliches Weſen und deſſen Seyn oder Leben vorausſetzt, „da ſich fo etwas (nach S. 22) kei⸗ nesweges von ſelbſt verſteht.“ — Doch laßt uns nun die Krugiſchen Grundwahrheiten etwas naͤher beleuchten! Der Satz: Ich bin, hat in dem Sinne, wie ihn der Verf. nimmt, nichts weniger als den Character einer Grund⸗ wahrheit, d. h. einer abſolut ſelbſtſtaͤndigen Wahrheit, die mithin durch nichts anderes vermittelt oder bedingt ſeyn darf, ſondern ihre Gewißheit unmittelbar in ſich ſelbſt hat. „An den Satz: Ich bin — ſagt der Verf. S. 38 — als die erſte Orundwahrheit, ſchließt ſich aber nothwendig die zweyte in dem Satze: Es ſind Dinge außer mir. Denn wir würden unſer Ich gar nicht einmal denken Eins nen, wenn wir ihm nicht in einem und demſelben Gedan⸗ ken ein Du oder Nicht-Ich entgegenſetzten.“ — Das Letz te iſt nun ganz richtig, aber der Verfaſſer ſpricht es ans dern Schriftſtellern nach, ohne es ſelbſt recht zu verſtehen, fonft würde er geſehen haben, daß der Satz: Ich bin, kei— ne Grundwahrheit ſeyn kann, weil er durch den Gegenſatz der Dinge außer mir bedingt iſt. Das ganze Seyn oder Bewußtſeyn des Ich's beſteht in dieſer Entgegenſetzung, oder, das Ich iſt nur, in ſofern es ſich denkt oder anſchaut, und dieſes Sich ſelbſt denken iſt nur moͤglich durch das Ana ſchauen und Denken ſeines Gegenſatzes, der Außenwelt. Die beyden erſten Grundwahrheiten der Krugiſchen Philofos phie ſind alſo gegenſeitig durch einander bedingt, keine iſt in ſich ſelbſt wahr oder gewiß, ſondern nur durch ihren Gegenſatz: Das Ich iſt nur, wenn eine Außenwelt iſt oder gedacht wird, und umgekehrt, eine Außenwelt iſt nur, wenn das Ich; denn ohne den Satz: Ich bin, hat ja ei Gegenſatz: Es find Dinge außer mir, gar keinen inn. 345 „Die dritte ſogenannte Grundwahrheit: Ich ſtehe mit den Dingen außer mir in beftändiger Wechſel⸗ wirkung“ (S. 43), hat ebenfalls keine Selbſtſtaͤndigkeit, keine Wahrheit oder Gewißheit in ſich ſelbſt, ſondern iſt be⸗ dingt durch den Gegenſatz des Ichs und der Außendinge. Weiß denn Herr K. nicht, daß die Wechſelwirkung eine uothwendige Folge der Entgegenſetzung iſt? Es iſt alſo weder eine (reale) Entgegenſetzung der Dinge denkbar ohne Wechſelwirkung, noch eine Wechſelwirkung ohne die Entge⸗ genſetzung der Dinge. Der Verfaſſer beachte nur die Na— tur des Gegenſatzes: In vorliegendem Falle find einerſeits das Ich (nehml. das erſcheinende oder empiriſche), anderer— ſeits die Außenwelt die zuſammengehoͤrigen Glieder des Ge— genſatzes, die Wechſelwirkung gehoͤrt weſentlich zur Natur des Gegenſatzes, und macht mit den entgegengeſetzten Glie— dern das Ganze aus. Und nur das Ganze darf wahr oder eine Wahrheit genannt werden, keineswegs aber ein Glied des Ganzen für ſich allein. So iſt z. B. der Nordpol des Magneten, für ſich allein betrachtet, nichts, oder vielmehr, er kann nicht fuͤr ſich allein betrachtet werden, ſondern er iſt und heißt nur Nordpol, in ſofern ihm der Sus pol entgegengeſetzt iſt. Daſſelbe gilt nun auch vom Suͤdpol, der ebenfalls fuͤr ſich allein keine Wahrheit (keine Exiſtenz) hat, ſondern nur in Beziehung auf ſeinen Gegen— pol. Das Ganze aber, nehmlich der Gegenſatz von Suͤd— und Nordpol und was aus dieſem Gegenſatze zunaͤchſt folgt, der Magnetismus alſo iſt eine Wahrheit, nehmlich eine rſcheinung, die ſich an gewiſſen Körpern offenbart, und von deten Daſeyn ſich jeder uͤberzeugen kann. Eben ſo iſt der Satz: Ich bin (d. h. ich erſcheine) für ſich keine Wahr, heit (vielweniger eine Grundwahrheit), ſondern er iſt nur wahr in Beziehung auf den- Gegenſatz: Es gibt Dinge außer mir, der ebenfalls nur in Beziehung auf das Ich Wahrheit hat. Nur das Ganze dieſer Entgegenſetzung, nehmlich das Subject⸗Gbject, iſt eine Wahrheit, ſo wie die unmittelbare Folge aus der Wechſelwirkung ſeiner Glie— der, das Bewußtſeyn nehmlich, welches die Erſcheinung des Subject-Objects iſt. Und dieſes Bewußtſeyn alſo, wels ches ſelbſt von dem Gegenſatze des Subjects und Objects (des Ichs und der Außenwelt) getragen wird, ſoll der letzte Traͤger aller Wahrheit und Gewißheit ſeyn? Das Wider⸗ finnige dieſer Behauptung liegt klar am Tage! Die Träger des Bewußtſeyns ſind, einerſeits das Subject, andererſeits d. Object, u. dieſe Träger. find zugleich die Erzeuger, was der V. ſelbſt, S. 45, ſehr einleuchtend aus einander ſetzt; er wird ſich alſo, um den letzten, das heißt doch, ſelbſtſtändigen Trä⸗ ger aller Wahrheit und Gewißheit zu finden, an die Traͤ⸗ ger und Etzeuger des Bewußtſeyns wenden muͤſſen. Aber — hier it, — wie früßer ſchon gezeigt wurde — wieder kein Troſt; denn keiner von dieſen Traͤgern iſt ſelbſtſtaͤndig, keiner iſt in ſich ſelbſt wahr und gewiß: das Subject (Ich) iſt nur in Beziehung auf das Object (die Außendinge) und das Object nur in Beziehung auf das Subject, beyde ſind gegenſeitig durch einander bedingt. — Offenbar muß der letzte Träger aller Währheit und Gewißheit jenfeit des Gegenſatzes von Subject und Object liegen und kann daher kein anderer ſeyn, als — die abſolute Einheit des Subjectiven und Objectiven, eine Idee, von welcher unſer Verſaſſer der Piſteologie noch keine Ahnung hatte, und auch ſchwerlich jemals haben duͤrfte. Ihm iſt (nach Seite Iſis 1826. Heft IV. —— — — 2. 346 47) jenes bedingte, empirische Bewußtſeyn das hoͤchſte Prin⸗ eip feiner Philoſophie, und, nach feiner Meynung, uͤber⸗ haupt „der abſolute (1) Grenzpunct des Philoſophierens.“ Denn (nach S. 44) iſt das Bewußtſeyn nichts anders, als „eine Verknuͤpfung des wiſſens mit dem Seyn und des Seyns mit dem wiſſen.“ und dieſe Ver⸗ Enüpfung betrachtet er als eine urſpruͤngliche, und glaubt ſie ſchlechtweg die transſcendentale Synthe— fe (1) nennen zu dürfen. Man ſieht aus dieſem Aus— drucke, daß der Verfaſſer ſogar in Schellings Schriften geleſen hat, aus welchen er, als Ausbeute ſeines Studiums, die Wahrheit mitgenommen — um — nicht zu ſagen, entwendet — hat, „daß das Beginnen der Realiſten, welche aus dem Seyn oder dem Realen als dem Erſten oder Urſpruͤng— lichen das Wiſſen oder das Ideale als das Zweyte oder Abgeleitete erklaͤren und begreifen wollen, eben ſo unſtatt— haft ſey, als das der Idealiſten, welche den umgekehrten Weg einſchlagen; aber man ſieht auch zugleich, wie er ſo etwas verſteht. Warum ſprach denn Schelling von der Unſtatthaftigkeit eines ſolchen Realismus und Idealismus? Weil er zeigen wollte, daß echte Philoſophie uͤber ſolche Einſeitigkeit erhaben ſey, daß weder das Wiſſen, dem ein Seyn gegenuͤber ſteht, noch das Seyn, dem ein Wiſſen entgegengeſetzt iſt, abſolut ſeyn koͤnne, um ein wahres Sy— ſtem darauf zu gründen; daß es vielmehr zum Philofophies ren eines Princips beduͤrfe, welches gleicherweiſe als das unbedingte Weſen (die abſolute Einheit) ſowohl des Wife lens als des Seyns zu eckennen waͤre. — Ganz anders aber benimmt ſich in dieſer Angelegenheit unſer Piſteolog: er wirft und knetet das gemeine Wiſſen und ſeinen Gegen⸗ ſatz, das empiriſche Seyn, in eine Maſſe zuſammen, haͤlt dieſes Gemenge für das urſprüngliche Weſen des Bewußt— ſeyns und nennt es die transſcendentale Syntheſe, die ihm eigenthuͤmliche Kunſt aber, ſolches Gemenge zu be— reiten, den transſcendentalen Synthetismus, als das⸗ jenige Syſtem, wodurch ſich der Verfaſſer von andern Phi— loſophen, namentlich von den Idealiſten und Realiſten une terſcheiden will. | So ſteht es alſo mit den Grundwahrheiten der Krur giſchen Philofophie! So ſicher find die Grundfäulen, auf welchen das Gebaͤude derſelben ruht! Und welches ſind nun die wichtigen Wahrheiten, die, in Beziehung auf den Haupt⸗ inhalt dieſes Buchs, aus dieſer Phileſophie hervorgehen? (7 In dem folgenden dritten Abſchnitte werden die Leſer der Piſteologie in das Weſen des „Fürwahrhaltens eins gefuͤhrt, worunter Herr K. alle Arten des Erkennens oder Vorſtellens begreift. Uebrigens iſt an dieſem Abſchnitte nichts bemerkenswerth als folgender Eingang: „Wer etwas fuͤr wahr haͤlt, ſey es ein einzelner Satz oder eine ganze Lehre als Inbegriff von mehreren Satzen, oder auch eine Erzählung von mehrern Thatſachen, der ſieht ſich auf gewiſſe Weiſe genoͤthigt, dem für wahr Gehaltenen ſeinen Beyfall zu geben.“ — So? — Aber wenn nun das fuͤr wahr Gehaltene, z. B. eine Mordge⸗ ſchichte iſt? — Dieß nur beylaͤufig, zum Beweiſe, wie bes ſonnen der Verfaſſer zuweilen ſchreibt! Im folgenden vier: ten Abſchnitte ſchreitet er endlich zur Sache, und bemüht ſich, „das Glauben, als eine Art des Fürwahrhal⸗ 22 347 tens“ ins Licht zu ſtellen, was er dadurch zu bewerkſtelli⸗ gen ſucht, daß er das Glauben mit den uͤbrigen Arten des Fuͤrwahrhaltens, nehmlich mit dem wiſſen, Meynen und Wähnen vergleicht. Das Wiſſen iſt ihm zwar die hoͤchſte Art des Fuͤrwahrhaltens, aber doch nur ein Für: wahrhalten, und ſelbſt die Wiſſenſchaft bringt es bey Hrn. K. nicht weiter, als bis zum Fuͤrwahrhalten. — Rec. war bisher überzeugt, das Fürwahrhalten und Meynen ſey eins und daſſelbe, das Wiſſen aber, und namentlich das wiſſenſchaftliche, ein über alles Meynen oder Fürwahrhalten: weit erhabenes Erkennen. Zwar nennt der Verfaſſer ſelbſt (S. 59) das Wiſſen eine „zweifelloſe Erkenntniß“ indem er weiter ſagt: „Wo wir aber dieſe haben, da ſprechen wir vom Wiſſen, und wuͤrden es ſogar ungereimt und laͤcherlich finden, wenn jemand dann nur vom Glauben reden wollte. So ſagt jederman: Ich weiß (nicht, ich glaube), daß ich lebe oder denke, daß zweymal zwey vier iſt, daß der Durch— meſſer eines Kreiſes kleiner als fein. Umfang iſt“ — u. ſ. w. — Aber wuͤrde man es denn weniger ungereimt und laͤcherlich finden, wenn jemand ſagen wollte: ich halte fuͤr wahr oder halte dafuͤr, daß zweymal zwey vier iſt, daß der Durchmeſſer eines Kreiſes kleiner iſt als fein Umfang u. ſ. w.? > Darum will es dem Verfaſſer auch gar nicht gelin- gen, ſeinen Leſern den Unterſchied zwiſchen glauben und meynen begreiflich zu machen; denn das Glauben, das er kennt, iſt in der That nichts als ein Meynen; und daß in feinem dürftigen Begriffsleben von dem Weſen des hoͤch⸗ ſten Glaubens, des religioͤſen nehmlich, keine Ahnung vor⸗ kommt, erſieht man leicht aus dem Ton ſeines Werkchens und aus der darin herrſchenden Dialectik. Man beachte in dieſer Beziehung folgende Aeußerung S. 65, wo von dem Unterſchiede zwiſchen glauben und wiſſen und von dem Range des einen gegen den andern die Rede iſt. „Wie es aber ungereimt waͤre zu ſagen, eine Meynung ſey wahr⸗ hafter und gewiſſer als ein mathematiſcher Lehrſatz, der in Euklid's Elementen mit hoͤchſter Evidenz erwieſen wor— den: eben fo ungereimt wäre es, dieß von einem Glas bensartikel zu ſagen, wenn auch dieſer in irgend einem für göttlich gehaltenen Buche ſtaͤnde. Denn daß das Buch goͤttlichen Urſprungs ſey, iſt ſelbſt wieder eine bloße Glau— bensſache, niemand von uns weiß es, weder unmittelbar noch mittelbar, indem bloße Zeugniſſe (beſonders in eigener Sache) keine zulänglichen Beweisgruͤnde find, und der Schluß von den Wirkungen eines Buches auf die Urſache deſſelben hoͤchſt unſicher iſt; weßhalb auch der glaubige Muſelmann feinen Koran für eben fo göttlich haͤlt, als der glaubige Chriſt ſeine Bibel. In wiſſenſchaftlicher Hin⸗ ſicht gebührt alſo dem Wiſſen der erſte Rang unter den verſchiedenen Arten des Fuͤrwahrhaltens. — Es ſteht in theoretifcher Hinſicht Höher als das Glauben und alſo auch das Meynen.““ Man vergleiche nun mit dem ſo bezeichneten Glau⸗ ben den Glauben religioͤſer Perſpuen der fruͤhern Zeit, wie er ſich an einem Paulus z. B., an einem Petrus und an— dern Glaubenshelden offenbart, und urtheile, was in unfes rer Zeit aus dieſem Glauben geworden iſt, wenigſtens un⸗ ter derjenigen Claſſe, welche einer Philoſophie huldigt, wie ſie in dieſem Vuͤchlein ſich kund gibt. — Wie kann doch 348 davon die Rede ſeyn, ob der Glaube oder das Wiſſen, wie nehmlich beydes in der Krugiſchen Piſteologie vorkommt, den hoͤhern Rang behaupte, da vielmehr nur die Frage ſeyn kann, welches von beyden das Werthloſeſte ſey? Was iſt denn ein Glaube ohne Erkenntniß, was z. B. der Glau⸗ be an ein hoͤchſtes Weſen, welches zu erkennen das menfchs liche Erkenntnißvermoͤgea durchaus nicht geeignet iſt? (S. 61 u. 62). Und was iſt ein Wiſſen, das mit dem Glau— ben in auffallendem Widerſpruche ſteht? Denn waͤhrend das Wiſſen das Bewußtſeyn für den letzten Traͤger aller Wahrheit und Gewißheit erklaͤrt, mithin abſolut, unbedingt ſetzt, laͤßt der Glaube das ganze wiſſende Weſen, mithin auch das Bewußtſeyn von einem unbekannten Schöpfer ab⸗ haͤngig ſeyn, leitet es alſo von einem Princip ab, von dem keine Erkenntniß moͤglich iſt. Dieſer Widerſpruch iſt auch ſehr begreiflich, da in dieſer ſogenannten Philoſophie der Glaube und das Wiſſen, in objectiver Hinſicht, voͤllig iſo— liert, ohne alle Beziehung zu einander ſtehen. Dieß iſt zwar ſchon aus der bisherigen Relation uͤber die Krugiſche Piſteologie jedem Leſer ohne Zweifel klar genug, doch wol— len wir es auch an einem beſondern Beyſpiele nachweiſen. S. 98 ſagt der Verfaſſer: „Die beyden Hauptgegenſtaͤnde des rellgioͤſen Glaubens find daher Gott und Unſterb⸗ lichkeit, ohne deren Annahme der Menſch ſich ſelbſt als ein ganz zweck- und beſtimmungsloſes Ding betrachten muͤß⸗ te.“ — Als ein ſolches Ding muß ſich alſo auch — was der Verfaſſer zugeben muß — der Menſch betrachten, oder wenigſtens betrachten laſſen, wenn er ohne alle Beziehung und Ruͤckſicht auf dieſe beyden Grundartikel der Religions- lehre denkt und handelt. Nun findet ſich aber in des Vers faſſers Lehre von den Grundwahrheiten, nehmlich vom Ich und Nicht-Ich und von der Wechſelwirkung beyder, nicht die geringſte Beziehung auf Gott und Unſterblichkeit, ja dieſe Lehre ſteht ſogar, wie vorhin gezeigt wurde, mit den Grundartikeln der Religionslehre in offenbarem Widerſpru⸗ che. Folglich hat der Verfaſſer ſich ſelbſt das Urtheil ge hir welches noch beſonders auszuſprechen uͤberfluͤſ⸗ ig waͤre. Doch genug! wo nicht ſchon zuviel; denn der nicht tige Inhalt dieſes Vuͤchleins verdient freylich keine Beurz theilung von dieſem Umfange: um ſeinetwillen hätte Rec. nicht die Feder anzuſetzen der Muͤhe werth gehalten. Das Werkchen diente dem Verfaſſer dieſes Aufſatzes nur zum Vehikel, um daran zu zeigen, wie die Philoſophie beſchaft fen ſey, die in unſerer Zeit Aufnahme finden konnte. Und ſo etwas muß zuweilen geſchehen, wenn wir nicht einſt vor der Nachwelt mit Schande beſtehen wollen! Denn was ſoll— ten unſere Nachkommen philoſophiſchen Geiſtes von uns denken, wenn fie faͤnden, wir wären einfältig genug gewe⸗ ſen, uns ſolches Geſchreibſel, wie das hier beurtheilte, das nicht einmal in logiſcher Hinſicht die Pruͤfung aushaͤlt, fuͤr Philoſophie aufhaͤngen zu laſſen, die Afterphiloſophie une ſers Zeitalters waͤre ſo allgemein geweſen, daß niemand es vermocht hätte, die Nichtigkeit und Erbaͤrmlichkeit derſelben aufzudecken? Zu dieſer fo noͤthigen Aufdeckung glaubt nun Rec. in diefem Aufſatze einen kleinen Beytrag geliefert zu haben, wozu es hinreichend war, einige Hauptzuͤge der vorliegenden 349 5 iſteologie in Anſpruch zu nehmen, oder deren philoſophi⸗ baden, etwas ſtreng zu beleuchten. Die Haͤrte des Urtheils aber, welches hier ausgeſprochen werden mußte, trifft mehr die Scheinphilofophie, welcher der Verfaſſer hul⸗ digt, als ihn ſelbſt. Beurtheilt man ihn oder ſein Werk von ſeinem eigenen Standpuncte aus, ſo verdient er das Zeugniß, mit Fleiß gearbeitet und geleiſtet zu haben, was er vermochte. Daß er keinen hoͤhern Standpunct erreichen konnte, iſt Folge feiner Individualitaͤt und Ergebniß feiner Bildungsgeſchichte, darf ihm alſo nicht zum Vorwurf ge⸗ reichen. Es gebührt ihm ſogar das Lob, daß er in ſeinem Buche viel dlalectiſche Gewandtheit geoffenbart hat. Aber ſeine ganze Philoſophie beſteht eben in nichts weiter als in dieſer dialectiſchen Kunſt, und Dialectit ohne höhere Phi⸗ loſophie iſt nichts weiter als — Sophiſtik, eine Kunſt leich⸗ ter Combination der Begriffe und Urtheile, welche fuͤr den Unkundigen viel Schein hat, da ſie, bey oberflächlicher Auf⸗ nahme, mit den Geſetzen der Logik uͤbereinſtimmend er⸗ ſcheint. Dieſes fo eben dem Verfaſſer ertheilte Lob wider— ſpricht aber dem obigen Urtheile keinesweges, nach welchem der Inhalt des Werkchens, ſeiner Grundlegung nach, nicht einmal die Pruͤfung in logiſcher (geſchweige philoſophiſcher) Hinſicht aushalte, wenn man nehmlich die Logik ſelbſt aus dem hoͤhern Standpuncte erkennt, und fie mit philofophis ſchem Geiſte handhabt. f . Das Uebel der in dieſem Auffatze bezeichneten After⸗ philoſophie entſpringt aus einſeitiger Bildung, kraft welcher ihre Bekenner mit halbem Geifte philoſophieren, indem bey ihnen der Verſtand (das Vermoͤgen des Mannigfaltigen oder deſſen Erkenntniß) nur fo viel, Bildung erhalten hat, als es beym Mangel der Vernunftbildung moͤglich iſt (Ver⸗ nunft iſt der höhere Gegenſatz des Verſtandes, alſo das Wermögen der Einheit). Und daher kommt es, daß ſie wohl das Mannigfaltige und deſſen erſcheinende Verhaͤltniſ⸗ fe erkennen, für die Einheit aber, die aller Mannigfaltig⸗ keit zu Grunde liegt, blind ſind. De tactionibus aique intersectionihus circulorum et in plano et in sphaera sitorum, sphaerarum atque conorum ex vertice pergentium Commentatio geometrica auctore Fr. E. f Ne 5 Berolini mens Septhr. MDCCCXV, f Cab. II. III.) Proemium. Theoremata ac problematum solutiones de tan- gendis atque secandis et circulis sive in plano sive in sphaera descriptis et sphaeris et conis rectis ejus- dem verticis, quae in eommentatione hac obtuli, arctae atque succinctae majoris cujusdam tractatus, ejusque alterius modo partis adumbrationi tantum esse volebam. Altera enim illius tractatus pars ver- gatur in via ac ratione investiganda ea, qua metho- dus nostra in altera priore parte exposita, jam illic tot et tam variis solutionibus inserviens, immo eo promoveatur atque tam universa fiat, ut circulo- rum aut sphaerarum in locum quibuscunque cur- vis aut planis secundi ordinis substitutis, curyae —— 850 quoque aut plana secundi ordinis, a quibus curvae datae aut plana secundi ordinis vel itangantur vel sub angulis datis secentur, inde inveniri possint, Cum autem methodum illam conis rectis ex eodem communi vertice pergentibus ab aliis ejusmo- di conis tangendis aut secandis adhiberem, deinde vero ostenderem, qua ratione etiam in superficie sphaerae circuli invenirentur, qui alios in eadem su- perficie datos circulos aut tangerent aut secarent, jam in hac ipsa dissertatione universitatem illam methodi hujus praeparandam curavi. Problemata de sectionibus ad problemata de tactionibus reduxi ea ratione ac via, qua geometria in solvendis problematibus diflicilioribus problema- tum ejusdem generis simpliciorum ope solutorum ubique utitur. Quae res tamen ita instituatur non sane necesse esse sed potius tam universa ratione considerari posse videtur, ut solutis sectionum pro- blematibus, solutiones de tactionibus problematum non nisi corollaria esse videantur. In ‚hoc autem libellulo conscribendo id maxi- me spectavi, ut ex eodem principio constructiones problematum de circulis tangendis atque secandis tum in plano tum in sphaera descriptis et sphaeris et conis rectis, quibus idem vertex sit communis, repetendas esse et eorum problematum, quaecunque oriantur, si in locum circulorum in plano aut in sphaera descriptorum sive puncta sive lineas rectas aut circulos maximos, in locum sphaerarum siye puncta sive plana, in locum conorum rectorum communis ver- ticis sive lineas rectas sive plana, quibus sit pun- ctum idem commune, substituas, perspicuum foret, Alias enim permagnae huic problematum multitu- dini totidem variis constructionibus opus fuisset. Omnino comparans rationes, quibus ista problema- ta per analysin et per geometriam solvantur ha- rum simplicitatem illarum difficultatem miraberis. Qua re factum est, ut tot et tam illustres viri so- lutioni algebraicae primi et simplicissimi problema- tis ex iis quae hoc loco pertractata sunt de inveni- endis nimirum circulis, a quibus tres in eodem pla- no dati circuli tangantur, operam ac diligentiam darent. Iam Cartesius qui primus geometriam sub analyseos imperium redegit nova sua methodo illud problema tractavit, solutionem autem a se in ven- tam vix construi posse ipse confessus est. Inter eos, qui inde ab eo usque ad nostram aetatem idem problema aggressi sunt, viri et ingenia et scientia excellentissimi non desiderantur: Newton, L’Hopi- tal, Lambert, Simpson, Holland, Fristus, Euler ac Fufs; quibus viris hocce problema celebritatem su- aim debet. Inprimis autem duo viri hoc loco com- memorandi sunt, qui et hoc problema et ea, quae aut punctis aut lineis rectis in locum eircnlorum datorum seu unius seu duorum seu trium substitu- tis oriuntur, methodo geometrica solverunt, Apollo- nius Pergaeus, quem magnum geometram veteres 35 appellabant et Viela ille suae aetatis doctissimus geometra. Ille duos libros, quibus titulus erat megı inapmv conscripsit, quorum argumentum, Pappo Alexandrino teste haec problemata fuerunt. Interie- runt enim neque quidquam ex iis nisi summaria ac lemmata eo spectantia ab eodem Pappo scripta ad nostram aetatem pervenerunt, quae omnia in edi- tione elegantissima invenies, quam sub titulo: 4 pollonii de taclionibus quae supersunt ac maxime lem- mata Pappi etc. Camerer curavit. Vieta autem anno 1600 librum nomine inscriptum Ayollonit Calli edi- dit, in quo problemata haec mira elegantia et me- thodo vere geometrica ita tractavit, ut singulum se- quens diflicilius ad antecedens simplicius reduceret. Quas Vietae solutiones Camerer editioni quam eum curasse diximus adjecit simulque historiam diligen— tem problematis Apolloniani. Verum solutiones quas Vieta obtulit nihil cum nostris commune habent, neque iis Apollonianas solutiones restitutas esse quisquam credet. Qua autem ratione Apollonium problema suum universum solvisse putem paucisad- huc infra dicam. Num etiam alii illud problema Apollonianum metliodo geometrica sint aggressi nescio. Comme— morandus autem hoc loco est adhuc Fermat, ille suae actatis sagacissimus geometra, cui Cartesius problema de inveniendis sphaeris quae datos qua- tuor sphaeras tangant proposuerat, idque calculo al- gebraico a se tractatum. Quod problema prospero successu aggressus Fermat eadem elegantia ea- demque methodo qua Vieta in Apolloniano proble- mate tractando usus erat solvit, neque non ea, quae, punctis aut planis in locum sphaerarum datarum seu unius seu plurium seu omnium substitutis oriuntur. Num sint qui de aliis hujus dissertationis ar- gumentis seu methodo geometrica seu, calculo al- gebraico usi, quidquam publici juris fecerint mihi ignotum est. Quod in locis quibusdam peculiaribus quos sin- sulos commemoravimus methodo illa nostra directe uti non possunt, vitium hujus methodi esse negari nequit. Quod autem vitium evanescere puto cum ea solutio problematis de inveniendis cireulis a qui- bus tres dati sub tribus datis angulis secentur, quam hac in dissertatione explicavi, tam universa reddita erit, ut, quae ad problema de inveniendis circulis, a quibus tres dati tangantur pertineant nihil nisi il- lius corollaria sint. Ut universitatem quam maximam in solutio— nibus hic oblatis attingerem maxima mihi cura fuit et causa sufficiens, quod viam illam quam Pappus in lemmatibus ad Apollonii libros de tactionibus ad solvendum problema Apollonianum ostendit, non in- grederer. Quam autem cum ab aliis nondum ani- madversam esse credam, paucis verbis hic expli- candam puto. Lemma enim duodecimum docet, - data puncta transeant. | 352 quibus ratior bus trianguli in circulo dato descri- bendi sint, quorum latera per tria in linea recta Cui problemati ita tantum mutato, ut data puncta quolibet modo sita essent, studebant, ne alios viros dicam, Lagrange et Euler, neque ignotum est, quantam celebritatem Giordano, di Ottojano vir juvenis Neapolitanus ob ejus geome- tricam solutionem nactus sit, Attamen etiam hoc problema non nisi casus peculiaris illius est, ut de- ecribantur trianguli, quorum vertices in tribus da- tis peripheriis siti sint, quorumque latera per tria data puncta transeant. Cujus problematis solutio Apolloniani problematis solutionem complectitur. Sint enim dati circuli C, C', C“, quorum singulus, ne nimis multis verbis opus sit, extra reliquos situs sit. Puncta analogica (F. 2.) binis datis circulis com- munia, quae ex iisdem eorum lateribus jacent, sint e e güne ene itis eorum lateri- 1 7 * ‚ q X Opposılıs m g bus, sint E,“, E,“, E,“. Quorum punctorum per terna transire latera triangulorum, quorum vertices sint ea puncta, in quibus dati circuli ab alio circulo tangantur, ex definitione in $. 2. commemorata se- quitur. Trianguli igitur J 1“ 1“ et U’ U” U”, quo- rum latera per puncta G’,’, G,“, G’, , quorumque vertices in peripheriis C, C“, C“ jacent, ita vero, ut bini ex oppositis binorum centrorum laterihus siti sint, definiunt circulos, a quibus dati circuli eadem ratione tanguntur (O. .). Triangulorum J, I/, I/, et U, U, U,,. vertices in peripheriis datis ita siti sint, ut bini ex iisdem binorum centrorum laterißus jaceant, eorumque latera per puncta G',“ E,“ E,, transeant. Circuli per puncta J,, I/, I%, et U,, U,, U, descripti circulos C, C“ cadem ratione diversa vero circulum C“ tangunt. Similia etiam de sphae- ris, de conis rectis ejusdem verticis et, de circulis in sphaera descriptis valent, nec quae jis respon- dent in casibus peculiaribns et Apolloniani proble- matis et ceterorum problematum desiderantur. Pro- blema exempli gratia de constituendis, circulis, a quibus tres datae rectae tangantur, quae per idem punctum non transeant, reduci potest ad problema de describendis triangulis, quorum vertices singuli in singulis rectis siti sint, quorumque latera ad per- pendicmlum normata lineis insistant, quae angulos a datis rectis comprehensos dimidiant. Quae autem omnia hoc loco praetereamusiet ostendamus, qua ratione trianguli 1“ 1” I” et U, U” U” et I, I, I, et U, U, U,, secundum lemma, quod a Pappo prola- tum esse diximus, constituantur. Occurrant enim circulo G Fig. 10. in quo punctum I situm est li- neae IT I’ et I I” in punctis (I) et (J“). Recta (10% (L/ quae parallela est reetae I” 1”, intersecet rectam G/ 6“, in puncto (G”,”). Per quod idem punc- tum (6“,“) transit etiam recta (U”) (U”), si enim puncta (U“) et (U“) ea sunt, in quibus lineae i et U U” circulo C occurrunt. Hino liquet, ut de- finiantur trianguli I I“ I” et U U” U” constitnen- dos esse triangulos I’ (L) (“) et U’ (U”) (U), quo- rum latera per puncta G,, C,“ zt (G”,”) transe- ant. Nam horum vertices F et U‘, in quibus läterd 0 53 per j uncta G%, Gi et(G",") transeant. Nam horum vertices “/ et U, in quibus latera per puncta G,,“ et 6%“ transeuntia se intersecant, pertinent etiam ad triangulos J“ I” I” et U, U” U”, quorum reli- qui vertices J“, J, U”, U‘ sunt ea puncta, in qui- bus circuli C“ et C“, a lineis “ (J”), J (J) et U’ U“), U‘ (U’') intersecantur, et quae ratione punc- torum J‘ et U’ ex oppositis lateribus centrorum C., Cet C C“, sita sunt. Puncta autem 6,“ et 6,“ ex definitione in $ 2. laudata deſiniuntur, punctum vero (6% %) est intersectio lineae 6,“ G,,“ et ree- tae, quae per centrum C“ parallela rectae C“ C.“ ducta est. — Uberius vero docenda via qua eadem ratione trianguli J, I., J, et U, U, U,, secundum Pappi lemma describendi sint me abstineo. Secrıo I. * De inveniendis et circulis in plano deseriptis, iis qui datos tres circulos, et sphaeris lis quae daltas qua- tuor sphaeras aut langant aut sub ungulis datis in- tersecent, Fig. 1. 1. Duo circuli sese tangentes aut id dem aut opposilis lateribus sese tangunt, si aut in eo- dem latere auf in utroque illius lineae siti sunt, quae utrumque circulum tangit. Et sphaerae duae sese tangentes aut dsdem aut opposilis laleribus sese lan- gunt, si aut in .eodem latere aut in utroque illius plani sitae sunt, quod utramque sphaeram tangit. Fig. 2. Circuli duo aut sphaerae duae se se- cantes aut eadem aut opposita latera sibi obvertant, prout in eo triangulo, cujus tres apices in utroque centro et uno intersectionis puncto sunt, radii cir- culorum aut sphaerarum sive acutum sive obtusum angulum comprehendunt. Nominantur autem et circuli et sphaerae altera ratione iisdem lateribus, al- tera vero opposilis lateribus sese intersecanles. Circulus, qui quotlibet circulos aut omnes iis- dem aut omnes oppositis lateribus tangit seu secat, eadem ralione eos sive tangit sive secat; qui autem alios iisdem alios oppositis lateribus tangit seu secat, diversa ratione eos sive tangit sive secat, Similiter sphaera aut eadem aut diversa ratione quotlibet sphae- ras tangit sive secat. Fig. 35. 2. Quotlibet lineis rectis ductis per bi- na puncta in quibus bini circuli a quolibet alio cir- culo tangantur eadem ratione idem intersectionis punctum est. Quod est idem punctum in quo bi- nae lineae, utrumque circulum datum ita tangentes, (si nempe alter circulus intra alterum non est si- tus), ut ulerque in eodem utriusque lineae latere si- tus sit, se intersecant. Nominatur autem hocce punctum: analogieum ulrique circulo commune in eo- dem utriusque circuli latere situm, Fig. 4. Et quot- Iſis 1820. Heft IV. a 354 libet lineis rectis ductis per bina puncta, in quibus bini circuli a quolibet alio circulo tangantur dive rs ratione idem intersectionis punctum est. Quod est idem punctum in quo binae lineae utrumque circu- lum ita tangentes, (si alter circulus extra alterum est, neque ab eo secatur,) ut uterque in opposilo utriusque lineae latere situs sit, se intersecant, No- minatur autem hocce punctum: analogicum utrique cireculo commune, in opposiio utriusque cireuli latere situm. Sphaeris autem duabus circulorum loco datis, similiter punelum analogieum utrique sphaerae commu- ne, in eodem utriusgue sphaerae latere situm, id appel- latur, in quo quotlibet lineae rectae, ductae per bi- na puncta, in quibus binae sphaerae a qualibet alia sphaera tangantur eadem ralione, se intersecant, Punctum vero analogicum ulrique sphaerae commune, in opposito uiriusque sphaerae lalere situm, id appella- tur in quo quotlibet lineae rectae ductae per bina puncta, in quibus binae sphaerae a qualibet alia sphaera tangantur diversa ratione, se intersecant. Circulis aut sphaeris binis datis litteris aut C, C“ aut K, KR“ signatis punctum analogicum com- mune in eodem latere situm signetur littera G,, punctum autem analogicum commune in opposito latere situm littera E,“. N Fig. 5. Puncta analogica circulis C, C“ com- munia et illud in eodem utriusque circuli latere et illud in opposito situm sequenti constructione facile inveniuntur. Ductis enim in utroque circulo C, C, radiis C D’ et C“ D“ sibi parallelis ex eadem parte rectae C C per centra C, C“, ductae positis, inter- sectio rectae D', D“ cum recta C, C“ est punctum analogicum circulis C, C“ commune ex eodem utri- usque latere situm. Ductis autem radiis C Det C“ D,, sibi parallelis ex opposita parte rectae C G sitis, recta D' D,, rectam C C“ in puncto analogico circulis G C“ communi, ex opposito utriusque late- re sito secat. Prout circuli duo se iisdem’ aut oppositis late- ribus tangunt, punctum analogicum iis commune ex eodem utriusque latere aut ex opposito situm in punctum contactus incidit. Inter plures proprietates perpulcras, quibus puncta analogica guadent, hoc elegantissimum theo, rema indicamus. Datis tribus circulis C, C, C“ puncta analogica binis iis communia ex iisdem eo- rum lateribus sita signentur littesis G,, G,“, G“,“ eodemque modo litteris E,“, E/, E,“ puncta ana- logica binis datie circulis communia d oppositis eorum lateribus sita. In linea recta sunt sita et puncta GA 6% Gi” et 6%, E, . et GR a E’/’ et 67”, E,, E,“. Ex quo facile deduci potest hoc non minus elegans de sphaeris theorema. Da- tis enim quatuor sphaeris R', R“, RK“, RK” si punc- ta analogica binis iis communia, et ex iisdem eorum lateribus et ex oppositis sita eodem modo ae antea 23 355 designas, sunt sita in iisdem planis et puncta Gr VVV E E. I et G, GI, G”,IV, 2 3 EY et Bin 6%. 6 %öͤ IV, Eis E. EI et G,, Ey Gr”, E IV, E’.IV, EI. Sphaerarum duarum K, R“ puncta analogica iis communia G’,” et E,“ sunt eadem, quae ad cir- culos duos earum maximos in eodem plano sitos pertinent, unde eorum constructio facile perspicitur. Fig. 6. 3. Si per punctum_G seu intra seu ex- tra circulum C datum lineae quotlibet GB, GB’, GB” etc. ducuntur, quae circulum C in punctis A, B, A, B', A“, B“ etc. secant, linearum binarum AA’, BB’ et AA” BB” etc. et AB’, AB et AB”, A”B etc. inter- sectiones in linea recta posita sunt, perpendiculari ad lineam rectam per punctum G et centrum cir- culi C duetam; radius circuli GC est medius propor- tionis inter distantias et puncti G et hujus lineae rectae a centro circuli. Ex quo liquet, aliam sin- gulam lineam rectam per singulum aliud punctum G aut intra aut extra circulum C datum determi- natam existere. Ductis per punctum G seu extra seu intra sphaeram R situm binis quibuslibet lineis GB et Gb’ etc. quae sphaeram in punctis A, B et A’, B' etc. intersecent, intersectiones linearum AA’, BB et AB’ AB etc. in eodem plano positae sunt perpendi- culari ad lineam per punctum G et centrum R duc- tam; radius sphaerae est medius proportionis inter distantias et puncti G et hujus plani a centro sphae- rae. i Fig. 7. 4. Si lineae rectae T’, R et J“, R“, a puncto G,,“ analogico circulis C, C“ communi in eodem utriusque circuli latere sito secundum pro- prietatem in F. antecedenti explicatam in circulis , C“ definitae sunt, linea recta T“, R,“, iis paral- lela ab utraque eandem distantiam habens ea pro- prietate gaudet, ut distantia ab ea centri circuli cu- juslibet, qui circulos C, C“ eadem ratione tangit ad ejus radium eandem constantem rationem habeat, eamque aequalem illi quae est inter distantias line- arum 1“, R, et J“, R“, a centris circulorum C, C et eorum radios. Ratio autem inter distantiam cen- tri cujuslibet circuli circulos C, C“ diversa ratione tangentis ab illa recta linea T“ R’,” et ejusdem cir- culi radium eadem est rationi inter distantias linea- rum „I“ „ER et ,T’,R" a centris circulorum C, C“ et radius eorum, siquidem lineae rectae „I“ „R et ‚T” „R“ per punctum E,“ analogicum circulis. C, C“ commune in opposito utriusque latere situm eodem modo quo lineae T’, R,, et T“, R“, per punctum 6“, definitae sunt, ex illa scilicet proprietate, quae in H. antecedenti explicata est. Qua ratione eflici- tur, ut a linea recta J“, R,“ circuli circulos C, C“ eadem ratione tangentes simul et sub eodeın angulo intersecentur atque eirculi C, C“ a lineis T., R’, et N rene 356 T“, R.; ex altera autem parte ut circuli circulos C, C“ diversa ratione tangentes a linea recta J“, R, simul et sub eodem angulo intersecentur ac circuli C, C“ a lineis „I. „R et „I“, R'. Quam ob cau- sam linea recta T“, R, trajectoria recta circulorum cireulos C, C, tangentium appellalur. Lineas rectas T5, R, et T“, R“, analogicas trajcotoride rectae in cir- eulis C, C” eadem ration e tactis, lineas rectas „T „R et, I“, R“ vero analogicds Irajecloriae rectae in cireulis C, C” diversa ratione taclis nominamus. Nota. Sunt quidem casus, in quibus a linea recta, quam trajectoriam rectam nominavimus, circuli qui datos duos tangunt non intersecantur, quocirca jis in ca- sibus me nomen trajectoriae injuste usurpasse insi- mulabis. Cujus rei autem veniam mihi des, quia, nomine ejus lineae egens, aptiorem designationem invenire non potui. f Proprietates lineae rectae T’,’ N,“ ad circulos qui circulos datos C, C“ seu eadem ratione seu diver- sa tangunt pertinentis facile transferuntur ad pla- num P“, T., R,, quod perpendiculare ad lineam per centra G et C“ ductam per lineam T.,“ R,“ transit, respiciens sphaeras, quae eas N et R“ qua- rum circuli maximi C et C“ sint seu eadem ratione seu diversa tangunt. Descriptis enim planis P J R, et P,“ TJ“, R“, perpendicularibus ad lineam per centra Cet C ductam, per lineas 'T’,, R et J“, R“, transeuntibus rationes inter distantias ab his planis P/, T, R., et P“, I“, R/, centrorum sphae- rarum R et R“ et earum radios aequales sunt et inter se et rationi inter distantiam a plano P.,“ T., R,“ cujusvis sphaerae centri, quae sphaeras N et R“ eadem ralione tangit et ejus radium. Distantia ab eodem plano centri sphaerae cujuslibet sphaeras & et R“ diversa ralione tangentis ad ejus radium ean- dem rationem habet, quam distantiae a sphaerarum RK et I centris ad usque plana „P „T' „R’ et „P“ „T“ „R“ quae et perpendicularia ad lineam C C et per lineas „I“ „R et „1“ „R“ transeunt ad radios sphaerarum R’ et R“. Ex quo liquet, omnes sphae- ras, quae sphaeras K et R“ eadem ratione tangunt, a plano P, T.,“ R, simul et sub eodem angulo in- tersecari ac sphaeras R’ et R“ a planis P, T, R., et “%, T“, R“, nihiloque minus perspicuum est, sphaeras, quae a sphaeris K et R“ diversa ratione tanguntur a plano P,“ JT“, R. simul et sub eodem angulo intersecari atque a planis „I“ „T’ „R et „P“ „T“ ‚R’sphaeras K et R“. Quam ob rem planum P., T., R, ylanum trajeclorium sphaerarum, quae sphaeras K' et K” tangunt, nominatur; plana autem 5% T“, R% et P“, T“, R“, analogica trajectorio plano in sphaeris R et R“ cudem ratione taclis atque „P „T „BR et ‚P" „1“ „R“ analogica trajeotlorio plano in sphae- ris K et K' diversa ratione taclis appellentur. 5. Circuli omnes, qui circulos datos C et C. sub angulis A’ et A” eadem ratione, secant, circulos C et C', qui eos involventes (i. e. quod Francogal- li Enveloppe dicunt) appellantur, eadem ratione tan- 397 gunt et circulus quicunque eirenlos Cet C“ sub angulis A et A” diversa ratione secat circu- los „C' et „C“ diversa ratione taneit; cirenli „C“ et „C“ autem eos circmlos, qui C et C“ sub angulis A’ et A” diversa ratione secant involventes nominantur. Quis igitur circulus circulos C, et C“, eadem ratione tangit circulos Cet C“ sub an- gulis A et A” eadem ratione secat, quis autem eir- los „Cet „C“ diversa ratione tangit circulos Cet C“ diversa ratione secat. Circuli involventes C/, C“, et „C „C” constructio- ne sequenti inveniuntur. Sint anguli A’ et A“ ji acuti, qui a radiis circulorum intersecatorum C et C“ et intersecantis cujuslibet comprehenduntur. Jis aequales constituantur anguli C A’ B’ et C” A” B“, verticibus A’ et A” in peripheriis circulorum C’et C“ sitis, quorum altera crura A’ C/ et A“ C. per cen- tra C/ et C“ transeant, altera vero A“ B’ et A“ B- intra peripherias C! et C“ terminentur. Quarum chordarum A“ B' et A” B“ dimidiis A M et A" M' radiis, circa centra C“ et C describantur circuli C m’ et C“ m". Quo facto seguentia eo ten- dunt, ut constituantur cum circuli duo quibus sit idem ac circulis C’ m’ et C” m“ punctuin analogicum iis commune ex jisdem eorum late- ribus situm et eadem ac circulis C’ et C“, tra- jectoria recta-tum quibus sit idem ac circulis C’ m’ et C m“ punctum analogicum iis commune ex oppositis eorum lateribus situm, neque minus ea- dem ac circulis datis C/ et C“ trajectoria recta. II- li enim circuli omnes circulos, qui datos sub angu- lis A’ et A“ eadem ratione intersecant, hi autem eos, qui datos diversa ratione intersecant, involvunt. Definiamus igitur eos circulos C/ et C., qui- bus sit idem ac circulis C’ m’ et CV m“ punctum analogicum iis commune ex iisdem eorum lateribus situm et eadem ac circulis datis C' et C“ trajecto- ria maxima. Quorum constructio est duplex, prout punctum analogicum circulis C’ m’ et C m“ com- mine ex iisdem eorum lateribus situm intra aut ex- tra eos jacet. Extra circulos hoc puncto jacente ducatur linea recta m' m“ circulos C’ m’ et G“ m“ ita tangens, ut uterque ad idem hujus lineae latus positus sit, quae trajectoriam rectam T.,“ R,“ in uncto J intersecet. Per punctum ] linea IN“ aut In“ circulum C’ in puncto N' aut circulum 6“ in puncto N“ tangens ducatur (aequales enim sunt in- ter se lineae IN“ et IN“) abscindanturque in linea m' m" ex utraque parte puncti J lineae In“ et In“ aequales lineis IN“ aut IN“. Constituentur per punc- ta n' et n“ lineae n“ C et n“ C,, ad lineam m’ m“ perpendiculares, quae lineam C’ C“ per centra C. et C ductam in punctis CV, et C‘, intersecant. Cir- euli circa haec puncta C/ et C, radiis C/, n' et C n“ descripti omnes circulos, qui circulos G. et C. sub angulis A’ et A“ eadem ratione intersecant in- valyant. Fig, 9. Eſſici autem non potest methodus, 358 quam nunc explicavimus, si punctum analogicum g.,“ circulis C’ m’ et C“ m” commune ex eodem utriusque latere situm intra ntrumque jacet, quo enim in casu linea utrumque circulum ad eandem suam partem situm tangens duci non potest. Li- nea recta C’ C, per centra C/ et C. dueta trajecto- riae maximae T“ R' in puncte S occurrat, per quod lineam SU’ circulum G in puncto U’ tansens (aut SU” circulum C“ in puncto U” tangens) ducas et circa punctum S linea SU’ (aut SU“, quae enim lineae inter se sunt aequales) radio circulum S de- scribas. Per punctum analogieum g/“ cireulis C m- et EC’ m“ commune ex eodem utriusque latere si- tum rectam g.,“ v“ y“ age perpendicularem in linea C’ C", cujus cum circulis C’ m’ et C” m“ intersec- tionum puncta ad eandem lineae C, C“ partem sita sint v’ et »“. Circuli definiendi C/ et C“, sunt ii, qui circulum 8 sub angulis rectis et rectaın g v' v“ sub iisdem angulis ae circuli C m’ et C“ m’ in- tersecant, quorumque centra in recta C C“ jacent. Quae rectae circulos C’ m’ et C“ m“ in punctis v‘, »“ tangant, inter se sunt parallelae, iisque paral- lelam per centrum S age lineam rectam SJ, quae rectae g.,“ v“ v“ in puncto J occurrat. Per punc- tum ] recta IW quae circulum 8 in puncto W tangat ducta abscinde ex utraque parte puncti J in linea J 8 lineas Jw‘ et Jr“, aequales reetae IW et describe circulos Z’et Z“, qui, centris in recta C/. sitis, rectam S] in punctis w' et W“ tangant. Cir- euli quaesiti C/ et C“, sunt ii, qui rectam C/ C., sub angulis rectis intersecantes circulos Z“ et Z“ ea- dem ratione tangunt. Ut inveniantur circuli, quibus est idem ac cir- culis C m‘ et CV m“ punctum analogicum iis com- mune in opposilis eorum lateribus situm et eadem ac circulis C’ et C“ trajectoria recta, quos enim cir- culos eos qui C’ et C“ sub angulis A’ et A“ diversa ratione intersecant involvere diximus, duplex iterum constructio adhibenda est, prout enim punctum ana- logicum e,“ circulis C' m‘ et C” m” commune ex opposito utriusque latere situm intra adt extra utrumque jacet, quae autem constructiones ab iis, quibus antea usi sumus, paullulo discrepant. Punc- to enim analogico e,,“ extra circulos C’ m’ et Cm“ jacente ducas loco lineae m‘ m“ lineam m, m,, quae circulos C m’ et CV m“ ita tangat ut uterque in oppositis hujus lineae lateribus situs sit. Haec li- nea m, m, trajectoriam rectam in puncto ] inter- secet. Abseinde partes In“ et In“ lineae m, m, ex utraque parte puncti J sitas, aequales et inter se et lineis IN“ aut IN“, quae per punctum ] ductae cir- culos C’ aut C“ in punctis N’ aut N” tangunt et in- ter se nisisitu non differunt. Tum sistas lineas n“ „G et n” ‚C" perpendiculares der puncta n' et n“ ad li- neam m, m,, quae lineae C, C“ in punctis „C’ et,“ occurrunt. Circuli qui circa puncta „C“ et „C“ ra- diis „C' n“ et „C“ n“ describuntur circulos eos, a quibus circuli C’ et C“ sub angulis A’ et A“ divers a ratione secantur involvunt. \ 359 intra autem circulos C’ m’ et C m" puncto analogico e,“ jacente constituatur circulus, quem antea |littera 8 designavimus et per punctum e,,“ ducatur linea e,“ v *“, perpendicularis ad lineam C C, cujus cum circulis U’ m’ et CV m“ intersec- tionum puncta non ex eadem lineae C’ C parte si- ta, sint v“. et v“. Per centrum S age lineam S] pa- rallela lineis circulos & m” et C“ M“, in punctis v’ et “ tangentibus, cujus cum linea e,“ »“ vw inter- sectio sit J. Postquam rectam MW per punctum J circulum S in puncto \V tangentem duxisti, abscin- de ex utraque parte puncti J in linea 8] lineas Jw‘ et Jw“ et inter se et lineae JW aequales. Descrip- tis circulis Z’ et Z” qui, centris in recta C/ C" sitis, rectam S] in punctis ww’ et W“ tangant, censtituan- tur circuli „C’ et „C“ qui, centris in recta C! C“ si- tis, circulos Z“ et Z“ eadem ratione tangant. Hi sunt circuli, qui erant deſiniendi. a Si sese intersecant autem circuli Cm et C m”, quod non, nisi circuli etiam € et d“ se intersecant, heri potest, tum duc per punctum analogicum e,“ eirculis Cni et Cm“ commune, ex oppositis eorum lateribus situm ad punctum D, unum eorum in qui- bus circuli C' et C” se intersecant, rectam e, D, quae circulos Cm et Cm“ sub eodem angulo in punctis „et »“ intersecat. Angnli igitur €,’ v € „ »“ C' sunt inter se aequales, signenturque litte- ra v. Age per punctum D in utraque parte rectae e, IJ) rectas D., € et D, C', quae cum recta €,” D angulum » comprehendant. Intersecant hae rec- tac rectam € e in punctis € et ‚e”. Circuli qui cir- ca puncta „e' et „e“ radiis d Det „C“ D describuntur sunt il, quas quaesivimus. * Descriptis sphaeris sex K, MW, Ry, R,“, „R“ et „li“ quarum eirculi maximi sint C, C', C/, C', „EC et „C', tangunt sphaerae N, et R,“ omnes sphae- ras, quae W et Id sub angulis & et A“ cadam ratio- ne secant et sphaerae „R et „R“ eas, quae K et R“ sub angulis & et A“ diversa ralione secant. Unde constat, quomodo sphaerae, involventes eas, quae da- tas Auas sphaeras sub datis angulis intesecant, de- scribendae sint. Est exceptio quaedam, quae prohibeat, quo minus propositiones istae valeant, si enim purctum illud, quod in singulis constructionibus littera J de- signavimus, aut intra circulos datos seu sphaeras datas aut intra circulum littera S designatum situm est, quo in casu lineae illae tangentes, quas duci ju- betur, eſſici non possunt, 6. Circuli, qui datos ires circulos C, C, C tan- gant, invenienili. Duplex est solutio; trium enim datorum cir- culorum aut omnes eadem ratione aut dus cadem unus vero diversa ratione tanguntur. „0, e und e find im Mfer. fo wenig unterſchieden, daß wir nicht für die Richtigkeit ſtehen. Corr. * 360 Ima. Cireuli deseribantur, qui C, CC“ eadem rullone tangant, Fig. 40. c. Age trajecteriam rectam T., R,“ circulorum qui C et C” tangunt, et trajectorias ree- tas T.,“ R,“ et 1“ “ R“, eorum eirculorum, qui binos Cet C“, C” et C“ tangunt. Intersectio com- munis, qua hae trajectoriae rectae gaudent, sit pun- ctum D. 6. Age lineas T.,, R., et T“, R“, analogicas trajectoriae rectae T, R, in circulis C et C ea- dem ratione tactis et lineas T., R., et T,“ R,“. T“ R, et T”,, R“, analegicas trajectoriis rectis 55 R et I bel 8 in circulis et C, en et . C“ eadem ratione tactis, quarum analogicarum li- nearum binae ad emdem circulum pertinent atque in punctis d, d“, d“ sibi occurrunt. 7. Age per punctum D ad puncta d, d“, d“ lineas rectas Du’, Dd', Dd“ quarum singula ei cir- culo, ad quem punctum d junctum cum puacto D pertinet, duobus in pnnctis occurrit: J, U, J., U 7%, U”. Sit punctum 6,“ analogicum, circulis C et C' commune ex eodem utriusque latere situm, atque eadem puncta sint 6,“ et G”,/” respectu cir- culorum C, C“ et C, C“. Pancta J, J“, J”, quae triangulum J I“ J” determinent, cujus latera pro-, longata, si opus sit, per puncta G,“ 6“, G, transeunt, sunt ea, in quibus circuli C, C, C!“ ab altere ee Schon bey der Kleiſterbereitung in einem verfcht 2) | i f loſſe⸗ nen Zimmer, entwickelt ſich ein eckelhafter adhs Sa der edoch ungleich ſtaͤrker wird und ſich ſelbſt in Dampf. geſtalt zeigt, wenn man, Behufs der Cartoffelſtaͤrkezucker⸗ bereitung, das fragliche Amylum uͤberm Feuer mit Waſſer und Schwefelſaͤure behandelt. Die Entwickelung ſolcher l at a diefer il beynahe ſo lange fort, als die Miſchung aus Amylum, Waſſer - felſaͤure noch breyartig iſt. a e Diefer Stoff gehet ſicherlich während der Gaͤhrung i — 2 © n den Weingeiſt uͤber; welcher Modification derſelbe e dieſer Operation unterliege, muß die Zukunft enthuͤllen. Wir haben nunmehr geſehen, daß der fragli = wein, welcher im reinen Zuſtande nur 0 Weingeiſt und Waſſer iſt, nicht von einem einzelnen Stoffe verunreiniget wird, ſondern daß 4 naͤhere Be; ſtandtheile den übeln Geruch und Geſchmack, ſo wie die nachtheiligen Wirkungen bey dieſer Waare, zumal wenn ſie friſch von der Blaſe kommt, bedingen. Dieſe ſind: 375 1) das ſtinkende, ſogenannte Fuſeloͤl, 2) das fluͤchtige betaͤubende Weſen, Be 2 3) der aromatiſchbittere Stoff, und 4) der ſcharfe Stoff. Ich ſchreite, nachdem ich ſonach die Natur der den Cartoffelbranntwein verunreinigenden naͤhern Beſtandtheile betrachtet habe, nunmehr zu dem zweyten Theil dieſer Ab: handlung, nehmlich zur Feſtſtellung einer rationellen Entfuſelungsmethode. Es ſey mir jedoch erlaubt, einis ge Bemerkungen vorausgehen zu laſſen. Es iſt in der Natur der Sache gegründet, daß ohne Deſtillation die gaͤnzliche Entfuſelung des Cartoffelbrannt— weins außerhalb der Graͤnzen der Moͤglichkeit liegen wuͤrde, man folglich daran denken muß, dieſe Operation auf die zweckmaͤßigſte Weiſe zu veranſtalten. Die Wahl der Ger faͤße iſt aber dabey nicht gleichguͤltig, fo wenig als die Lei⸗ tung des Feuers. Ob das Feuer unmittelbar den Deftilliers apparat beruͤhren duͤrfe, oder ob ein Dampfbad dabey an⸗ zuwenden ſey? Dieſe Fragen ſind dahin zu beantworten, daß die Größe der Anſtalt hier lediglich den Aus⸗ ſchlag geben muͤſſe, und daß da, wo von einem einzigen Dampfkeſſel mehrere Apparate mit Dampf verſorgt werden koͤnnen, ein ſolches Verfahren allezeit den Vorzug behaupten werde. Nothwendig iſt jedoch das Dampfbad nicht, indem eine zweckmaͤßige Feuerung, unmittelbar unter dem Keſſel, der Güte des erzielten Präparats keinen Eintrag thut. Da indeſſen hier nur von einem einfachen Inſtrumente die Res de ſeyn kann, ſo will ich verſuchen, davon ein Bild zu entwerfen. . Der Deftillierapparat beſtehet aus einem Keſſel, einis gen Recipienten zur Verdichtung der Daͤmpfe und aus der Kuͤhlgeraͤthſchaft. Nan ſtelle ſich indeſſen darunter keine koſtſpieligen Werkzeuge vor. Der Keſſel und das Kühlrohr von Kupfer, die Recipienten von Blech; alles hoͤchſt einfach! Der Keſſel, in welchem die Reaction vor ſich gehen muß, darf nicht flach ſeyn, ſondern fell. eine walzenfoͤrmige Geſtalt haben, in der Hoͤhe zur Breite wie 2 zu 1. Der erſte Recipient ſtellet zugleich den Hut oder Helm vor. Ein kegelfoͤrmiger Hut verlaͤngert ſich in ein Rohr, welches in einen hohlen Ring mündet, aus dem eine Menge enger Röhren in et⸗ nen weiten Behälter herabziehen. Dieſer Behälter iſt durch eine kleine Roͤhre mit dem untern weitern Theil des Hutes verbunden, um die verdichteten Daͤmpfe, als tropfbare Fluͤſ— ſigkeit, wiederum in den Keſſel zurückzufuͤhren. Der Helm hängt mit einer blechernen Trommel, die den 2ten Recipi⸗ enten vorſtellt, zuſammen, aus welcher die nicht verdichteten Dämpfe dem Kuͤhlrohr zugefuͤhret werden. dan muß trachten, die Fluͤſſigkeiten, welche in den beyden Recipienten ſich ſammeln, ſchnell abzufuͤhren, und deßhalb verbindet man die erwähnte Trommel am Boden vermittelſt einer Röhre mit dem Keſſel. Die Recipienten dienen dazu, eine niedere Temperatur den Übergegangenen Daͤmpfen zu geben, und ſomit eine theilweiſe Scheidung derſelben hervorzubringen. Das, was ſich darin in tropfbarfluͤſſiger Geſtalt niederſchlaͤgt, kommt nicht in die Vorlage, ſondern wird dem Keſſel wie⸗ der zugeführet. h E N 2 —— —— — a auf welche Form wir immer wieder zuruͤckkommen, 376 Es iſt, im vorliegenden Falle, ungleich waſſerhaltiger, als das erzielte Deſtillat; folglich leuchtet der Nutzen dieſer Recipienten, die zuerſt Eduard Adam, auf eine ſehr Eoftr. ſpielige Weiſe, in Anwendung brachte, obſchon man fie be⸗ reits bey den Alten angedeutet findet, von ſelbſt ein. Der Abkuͤhler beſteheß aus einem gewoͤhnlichen Schlangenrohr, nach⸗ dem wir unſern Scharfſinn in Erfindung neuer Kuͤhlappa⸗ rate geuͤbt haben. \ Es leuchtet von ſelbſt in die Augen, daß hier bey wet nigen Deftillationen eine möglichft große Reaction im Keſ⸗ ſel hervorgebracht, und ein moͤglichſt ſtarker Weingeiſt erzier. let werden ſoll. — Der der Entfuſelung unterworfene Branntwein muß möglichft ſtark ſeyn, denn die Leichtigkeit der Reaction hält, mit der Staͤrke des derſelben ausgeſetzten Weingeiſtes glei- chen Schritt. Deßhalb wird der neuen Miſchung während der Arbeit, immer nur ſoviel friſcher Branntwein täglich), zugeſetzt, als erforderlich ift, die Maſſe des täglich erzielten, reinen Weingeiſtes zu erſetzen; alles, was noch uͤbergehet, nachdem die feſtgeſetzte Menge bereits abgenommen worden, wird aufgehoben und wieder bey der erſten Deſtillation an⸗ gewendet. Auf dieſe Weiſe arbeitet man immer mit ziems lich alcoholreicher Miſchung, und verhindert dadurch die all: zuſtarke Erhitzung, durch welche jene Stoffe, dle nur durch Deſtillation abgeſchieden werden koͤnnen, ebenfalls in die Hohe geriffen werden würden, ER Man wendet deßhalb zu Anfang der ganzen Arbeit bereits fertigen Weingeiſt an, und ſetzt, wie geſagt, jedes: _ mal nur foviel Branntwein zu, als erforderlich iſt, die Menge reinen Weingeiſtes zu erſetzen, welche man bey jed— weder Arbeit abnehmen will. Alles uͤbrige kehret bey der naͤchſten Deſtillation wieder in den Keſſel zuruͤck, und er- ſcheinet ſonach hier als Huͤlfsweingeiſt. Je weniger man Wemgeift abnimmt, deſto feiner wird die Waare. Dieß iſt feſtes Geſetz! Will man nun zur Arbeit ſchreiten, fo laͤßt man zuerſt den anzuwendenden Branntwein durch friſch ausgegluͤhete und moͤglichſt fein gepulverte Holzkohlen fils trieren; auf dieſe Weiſe wird das Fufeloͤl vollkommen abge⸗ ſchieden. Man kann ſich hierzu eines Faſſes mit doppeltem Boden, wovon der innere durchloͤchert iſt, oder auch einer Luftpreſſe bedienen, und die taͤglich nothwendigen Kohlen unter dem Keſſel, während der Deſtillation, ausglühen laſ— ſen, zu welchem Ende der Heerd eine Scheidewand und doppelte Schürköcher haben muß, um die Deſtillation nicht zu unterbrechen und die Regelmuͤßigkeit derſelben zu untere halten; weil, waͤhrend von dem einen Roſt die ausgegluͤ— heten Kohlen weggezogen werden, die friſchen Kohlen auf dem andern Roſte bereits wieder in Gluht uͤbergegangen ſeyn muͤſſen. Die mit Branntwein angeſchwaͤngerten Koh: len werden nach und nach zuſammen in ein Faß geſchlagen und, ſobald eine hinreichende Menge derſelben vorraͤthig iſt, mit etwas Waſſer der Deſtillation unterworfen, um den Spiritus, welcher uͤbrigens der Kohle ungemein ſtark an⸗ haͤngt, wieder davon zu gewinnen. Die Menge des jedesmal anzuwendenden filtrierten Branntweins richtet ſich nach der Groͤße des Keſſels, in 377 welchen derſelbe nunmehr gebracht und mit dem Huͤlfs⸗ Weingeiſt, von dem ich fo eben geſprochen habe, vermiſcht der Deſtillation ausgeſetzt wird. . Durch dieſe Deſtillation werden die beyden, den Rea⸗ gentien widerſtehenden Stoffe, nehmlich der aromatiſch bit— tere und der ſcharfe Stoff großentheils abgeſchieden. Dieſe Stoffe ſtehen, hinſichtlich ihrer Fluͤchtigkeit, dem Waſſer naͤher als dem Weingeiſt, haͤngen aber letzterem ſehr innig an, ſo daß die beyden Recipienten, welche den Weingeiſtdaͤmpfen eine niedere Temperatur verſchaffen, hier— bey eine ſehr wichtige Rolle ſpielen. Es wird jedoch nur das doppelte des Volums des zu erzielenden reinen Wein— geiſtes abgenommen, das übrige aber zu dem Huͤlfswein⸗ geiſt gegoſſen. a Wir haben nunmehr den Weingeiſt erſter Deſtillation zu betrachten, der, wenn man eine hinreichende Menge da— von angefertiget hat, um den Keſſel zu füllen, einer zwey— ten Deſtillation zu unterwerfen iſt. Er erſcheinet ſchon ziemlich ſtark und rein, enthaͤlt aber noch das flüchtige, betaͤubende Weſen, welches die Koh— le ſo wenig als die Deſtillation zu entfernen vermag, ſo wie von dem aromatiſch bittern und ſcharfen Stoffe noch eine gute Portion. Am ihn hiervon zu befreyen, unterwirft man ihn der zweyten Deſtillation, nachdem man zuvor den ſechszigſten bis hundertſten Theil, dem Gewichte nach, engliſches Vi— trioloͤl hinzugeſetzt hat; die Schwefelſaͤure dienet dazu, das fluͤchtige betaͤubende Weſen zu zerſetzen. Dieſe zweyte Deſtillation muß mit Vorſicht unternom— men werden. Zuerſt ſteiget eine Portion Weingeiſt mit unzerſetztem fluͤchtigem Stoffe auf; dieſe verdichtet ſich aber in den bey— den noch kalten Recipienten und fließt in den Keſſel zurück, Man ziehet etwas mehr als die Haͤlfte des Blaſen— inhaltes heruͤber und erhaͤlt dadurch einen beynahe reinen Weingeiſt. Sobald dieſe Portion uͤbergezogen iſt, laͤßt man, mit Huͤlfe eines Krahnens, der ſich in einen Trichter endiget, genau ſoviel Kalkmilch in den Keſſel laufen, als erforderlich iſt, die Säure zu neutraliſieren, huͤtet ſich jedoch wohl, eine größere Portion davon hinzuzuſetzen, weil dieſe anſonſt nach— theilig auf den nachfolgenden Weingeiſt wuͤrken würde, Es geſchiehet dieß, um, bey der endlich waͤſſerig wer— denden Fluͤſſigkeit im Keſſel, denſelben gegen Zerſtoͤrung, die durch Aufloͤſung des Kupfers in Schwefelſaͤure erfolgen wuͤrde, zu ſchuͤtzen. © Der Keſſel wird nun abgetrieben und das nachgezoge— ne Deſtillat zum Huͤlfsweingeiſt geſchuͤttet. 2 Durch eine dritte Deftillation endlich, die jedoch ſehr vorſichtig geleitet werden muß, erhaͤlt der Weingeiſt eine Stärke und Reinheit, um dem beſten franzoͤſiſchen Wein⸗ geiſt zur Seite geſetzt und uͤberall da angewendet werden zu koͤnnen, wo man eines reinen Weingeiſtes bedarf. Die Iſis 1826. Heft IV. ? 378 Säure und der Weingeſchmack, welche den franzoͤſiſchen Weingeiſt auszeichnen, ſind unweſentlich, koͤnnen jedoch bey⸗ de dem Deſtillate noch gegeben werden; allein dieſe Künftes leyen gehoͤren nicht vor unſer Forum! Ich will vielmehr zu dem neuen Gebaͤude einen Schlußſtein ſuchen, und finde dieſen in einer Entdeckung, die für die ausuͤbende Heilkunde ſowohl, wie für die tech niſchen Gewerbe von der groͤßten Wichtigkeit iſt. Bey der Bereitung des Aethers im Großen darf man von dem, auf angegebene Weiſe gereinigten Weingeiſt, zwar nicht mehr eine Verunreinigung der Säure erwarten; allein der Stral des in dem großen Ballon ununterbrochen nachſtroͤmenden Weingeiſtes macht bey regelmaͤßig betriebe— ner Deſtillation des Aethers, wobey es an Sicherheitsfla⸗ ſchen und Roͤhren nicht fehlet, den Nuͤckſtand leicht waͤſſe⸗ rig, und bringt den Nachtheil, daß man endlich denſelben durch ſtarkes Erhitzen von der uͤberſchuͤſſigen Waͤſſerigkeit zu befreyen ſuchen muß. Durch dieſe Operation wird jedoch ſchweflichte Saͤure erzeuget, und die Arbeit nicht nur un⸗ terbrochen, ſondern auch der Ruͤckſtand verdorben. Ein ſolches hat der ſorgfaͤltige Arbeiter fernerhin nicht mehr zu befuͤrchten. Durch die ſchoͤne und wichtige Entdeckung der Aus- ſcheidung des dem Weingeiſt noch anhaͤngenden Waſſers, welches die bloße Deſtillation nicht abzuſondern vermag, mittelſt Derdünftung durch thieriſche Haute, welche wir dem Herrn geheimen Rath, Ritter von Soͤmmerring verdanken, iſt auch dieſem Uebelſtande abgeholfen, und wir duͤrfen nur bey der Bereitung des Aethers im Großen, um den Ballon herum, uͤber'm Sandbad, eine hinreichende An— zahl mit gehoͤrig ſtarkem Weingeiſt gefuͤllte Blaſen vorſichtig aufhängen, um ſoviel waſſerfreyen Weingeiſt, ohne den ge⸗ ringſten Koſtenaufwand und von der reinſten Beſchaffenheit zu gewinnen als erforderlich iſt, die geſchwaͤchte Saͤure zu ſpeiſen. Und ſo muͤſſen wir denn auch hier die großen Vortheile eingeſtehen, welche die Wiſſenſchaft dem Men— ſchengeſchlechte gewaͤhret, wenn ſie mit der Kunſt Hand in Hand gehet. f Zweyter Jahresbericht der naturhiſtoriſchen Cantonal-Geſellſchaft in Solothurn, i Auguſt 1825, (von Hugi.) W 13 iſte Verſammlung. H. Pfluger trug aus Kaſtners Archiv die Entdeckungen Gruithuiſens über die Bewohner des Mondes und die Spuren der Vegetation auf ihm vor, mit Bemerkungen und Beſprechung daruͤber. Dann zeigte H. Hugi in einem Topfe, wo er fruͤher unter eine Glocke Erdfloͤhe eingeſchloſſen, die Raupen der⸗ ſelben zu Hunderten vor, gibt muͤndlichen Bericht über die Entwicklung derſelben, und zeigt, daß dieſe Thiere im Rau- penzuſtande nicht von pflaͤnzlichen, ſondern von thieriſchen Stoffen ſich naͤhren. Wurden Inſecten u. ſ. w. in den Topf gelegt, kamen alle Raupen zuſammen und ließen nicht ab, bis alle weichen Theile aufgezehrt waren. Pflanzen⸗ 24 379 theile berührten fie nie, was im entwickelten Zuſtande fo begierig geſchieht. ste Verf. H. Roth machte dem Vereine den Vor ſchlag zur Errichtung eines Tantonalherbariums, und ſetzte dabey die Vortheile einer ſolchen Sammlung auseinander. Er erklart zugleich, daß die noͤthigen Huͤlfsquellen und meh— rere Mitarbeiter die Ausführung des Vorſchlages beguͤnſti— gen wuͤrden, wenn der Verein denſelben unterſtuͤtzen und als Eigenthumsſache behandeln wolle. Darauf ſprach er uͤber die naturlichen Graͤnzen der zu ſammelnden Flor und gab eine ausführliche Anweiſung zur Sammlung, Anordnung und Aufbewahrung eines ſolchen Herbariums nebſt Ueber— ſicht der allfaͤlligen Ausgaben zur Ausführung des Vor ſchlags. / Dieſer wichtige Antrag wurde mit vielem Danke ans genommen. zte Verf. Die zu behandelnden Geſchaͤfte fuͤllten die ganze Zeit aus. Ite Verſ. H. Walker las eine Abhandlung über die Naturgeſchichte der Lärche, Arve und der Weimuthskiefer. Er vergleicht dieſe drey Nadelbaͤume in Bezug auf die Schwere des Holzes und ihrer Kohle, der Ausdauer beym techniſchen Gebrauche, der Brennkraft u. ſ. w. Er gibt das Verhaͤltniß zu andern Holzarten an und ſpricht uͤber das Klima, in dem fie gedeihen, über ihr Anſteigen in die Alpen und das Gedeihen im Jura, ſo wie uͤber die Art der Ausſaat, des Keimens und des Wachsthums. Schließ, lich gibt er Bericht Über das Gedeihen dieſer Bäume in den Pflanzungen des H. Kaſthofers in Unterſeen. Darauf zeigt 2. Hugi zwey Arten von gezogenen Korn— motten vor, ferner eine Sertularia, dann die Eyer von Sepien und jene von Rochen, deren Athmungs⸗ und Ent⸗ wicklungs⸗Geſchichte, wie jene der Hayfiſche er entwickelt. ste Verſ. H. Hugi legt das erſte Heft von den An⸗ nalen der ſchweizeriſchen Geſellſchaft vor, und hebt aus ihm die Abhandlung Über die Molaſſe von H. Studer aus, zeigt die Wichtigkeit der Arbeit dieſes Forſchers und die Noth⸗ wendigkeit, die Formationen zwiſchen dem Jura und den Alpen und ihr geognoſtiſches Verhaͤltniß zu beyden dieſen Gebirgen naͤher zu ſtudieren. Ueber das Streichen und ei— nige andre Verhaͤltniſſe macht er Gegenbemerkungen. Er vergleicht mit der Molaſſe die Gebilde von Dornach, die einerſeits in Molaſſe, anderſeits in Grobkalk übergehen und ſich wie die Molaſſe durch eigenthuͤmliche Petrefactenfamili— en auszeichnen, die dem Jura fehlen, wozu Cetaceen, Hay, fiſche und andre Familien gehoͤren. Darauf durchgeht derſelbe die Abhandlung uͤber die Granitbloͤcke am Jura von H. Eſcher, der, wie H. v. Buch, dieſe Bloͤcke durch einen ausgebrochnen Alpenſee zu uns fuͤh⸗ ren läßt. Dieſe Anficht vergleicht er erſtens mit jener von de Luc, der dieſelben aus dem Innern der Erde hervor— getrieben annahm, ztens mit jener andrer deutſchen For⸗ ſcher, weiche in jener allgemeinen Fluth dieſe Granite in Eismaſſen eingefroren an den Jura ſchwimmen laſſen. Oh⸗ ne ſich zu einer dieſer Anſichten unbedingt hinzuneigen, ſpricht er uͤber die Lagerung dieſer Bloͤcke bey Solothurn, und ſagt, — 0 380 daß die meiſten Syenit ſeyen. Schließlich ſpricht er uͤber die Kieſelmaſſen im Kalke des Roggenbergs und uͤber die Kieſelgebilde im Jura uͤberhaupt. 7 6te Verf. H. Pfluger las aus Doͤbereiners Beyträ- gen zur phyſiſchen Chemie: 1. Doͤbereiners Bemerkungen zu den Experimenten und Anſichten engliſcher, deutſcher und franzoͤſiſcher Natur— forſcher uͤber ſein Feuerprincip. H. Pfluger glaubt, zugleich in Doͤbereiners Annahme entgegengeſetzter Electricitaͤt des Waſſer- und Sauerſtoffgaſes einen An⸗ naͤherungsſchritt zu den winterliſchen Anſichten zu er⸗ blicken. Ueber das Aufbewahren des Obſtes und deſſen Gaͤh⸗ rung in kohlenſaurem Gaſe. * Z. Ueber das Keimen der Gerſte in verduͤnnter und ver⸗ dichteter Luft, auch in der electromagnetiſchen Kette. 4. Ueber die Umwandlung der Weinſteinſaͤure in Amei⸗ ſenſaͤure durch Behandlung mit Braunſteinoxyd. 5. Ueber Doͤbereiners Ausmittlung des Zuckergehaltes in Pflanzenkoͤrpern. Darauf las H. Dr. Jaͤgi: Parallele zwiſchen dem Vermoͤgen der Natur und der Kunſt, krankhafte Zuſtaͤnde zu heben, erläutert durch die Krankengeſchichte einer 78jäh: rigen Perſon. — Nachdem er manch Wichtiges uͤber das Verhaͤltniß der Natur und Kunſt geſprochen, gibt er Faͤlle und Krankheiten an, wo vorzuͤglich die Kunſt zu heilen vermag; dann ſolche, wo die Natur und Kunſt heilen, und dann ſolche, wo die Natur allein das Uebel am beſten hebt, das mithin das wachende Auge des Arztes ihr zu uͤberlaſ— fen hat, wozu er als Beyſpiel jene Krankengeſchichte ans fuͤhrt. Tte Verf. H. Hugi hielt einen muͤndlichen Vortrag uͤber das ſogenannte Ausfliegen des Getreides. — Er zeigt zwey Arten von Kornmotten und deren Eyer nebſt friſch ausgeſchloffenen Raupen und ſolchen vor, die ſchon mehr ſich entwickelt. Darauf ſpricht er uͤber die Lebensart und die ganze Entwicklung dieſer zerſtoͤrenden Thiere. * Darauf zeigt derſelbe die Tipula vulgaris in ihren verſchiednen Verwandlungszuſtaͤnden vor und ſpricht über ih⸗ re Entwicklungsverhaͤltniſſe. N Nach dieſem las H. Kottmann aus Graͤfes und Mals thers Journal die Verſuche von Tieffenbach über Transplan⸗ tation von Haaren auf Vögel und von Federn auf Säugs thiere, von Hahnenſpornen auf Kaͤmme; dann über Haut⸗ « Fortgeſetzte Beobachtungen zeigten, daß einige im Ge⸗ treide ſelbſt ſich verwandeln, andre aber in Kiffen des Holzes, das ſie annagen. Die erſte Varietaͤt flog noch im Laufe des Sommers aus, die zwepte erſt dieſes Fruͤhjahr. Sie uͤberwinterte als Raupe, kam bey ſtei⸗ gender Temperatur oft aus ihrem Gefpinnfte hervor, doch ohne Nahrung zu genießen und begab ſich erſt im Fruͤh⸗ jahre zur Verwandlung. 5 4 7 381 einſetzungen, Wiederanheilung einer abgeſchnittnen Canin⸗ chenſchnautze und uͤber die Transfundation von Spanferkel⸗ blut in eine Taube. gte Verſ. Die von H. Gerno aus Dornach einge— ſandten meteoriſchen Beobachtungen werden mit jenen von Solothurn verglichen. f H. Hugi macht dann Bemerkungen uͤber die ſchon lange anhaltende regneriſche Witterung, und fuͤhrt an, daß ſchon lange in den untern Regionen Oſtwind herrſchend war, waͤhrend in den obern Weſtwind herrſchte, und daß, wenn oft in der Tiefe der Oſt- in Weſtwind umſetzte, zugleich in der Höhe der Weſtwind zum Oſtwind wurde; und daß die Witterung erſt mit jenem Augenblicke ſich aufheiterte, in— dem der obere Wind mit dem untern gleiche oͤſtliche Rich⸗ tung annahm. 5 Darauf werden in einem Briefe von H. Statthalter Brunner in Beinwyl mehrere auffallende meteoriſche Er— ſcheinungen mitgetheilt, und unker dieſen vorzüglich ei— ne Lichterſcheinung, die dem Zodiakallichte analog zu ſeyn ſcheint. H. Roth gibt Notiz über den astragalus cicer, der bey Rumiſchberg ſich findet, und H. Meyer lieſt eine Abhandlung uͤber die Futter⸗ pflanzen. Er ſpricht uͤber das verſchiedne Verhaͤltniß der Vieh— waiden überhaupt; dann über Beobachtungen und Verſuche mit ſchaͤdlichen Pflanzen. Er zählt jene Pflanzen auf, wel: che fuͤr dieſe oder jene Thierart ſchaͤdlich, fuͤr eine andre aber zutraͤglich ſind, und umgekehrt. Er gibt ferner die Art und Weiſe an, wie das Thier ſelbſt zu waͤhlen weiß. Endlich zaͤhlt er jene Pflanzen auf, welche das Pferd mit mehr oder weniger Luſt und Zutraͤglichkeit als Nahrung waͤhlt. 5 3 gte Verſ. H. Lüthi las über thieraͤrztliche Curen und Sanitaͤtsberichte. Er ſpricht über die Irrthuͤmer in der Thierheilkunde überhaupt und führt merkwuͤrdige Beyſpiele an, wie unkundige Practiker trauriges Unweſen im Fache treiben. Darauf fuͤhrt er Sanitaͤtsberichte an, die eben ſo auffallend gaͤnzliche Unkenntniß und widerſinnige Behand- lung beweiſen. 5 Nach dieſem legt H. Kottmann dem Verein astraga- lus baeticus vor nebſt gedrucktem Berichte, theilt feine Bemerkungen daruͤber mit, und ſpricht uͤber den Vortheil der Einführung dieſes wichtigen Caffeeſurrogats, das ſehr ge— eignet waͤre, manch ſchaͤdliches zu verdraͤngen. Darauf zeigt H. Hugt verſchiedene Haͤute von Libel— lulen vor, und ſpricht uͤber das allmaͤhliche Aufſteigen aus dem Waſſer und die merkwuͤrdigen Metamorphoſen durch fortgeſetzte Haͤutung. rote Verſ. H. Roth ertheilte Bericht über eine bo— taniſche Excurſion uͤber die Balmberge und hinunter bis zur Kluſe, uad macht darin vorzuͤglich aufmerkſam: iſtens auf das Eigenthuͤmliche der Schmidenmattwaiden in Bezug auf Hervorbringung weicher Futterkraͤuter, ꝛtens auf das Vor: — 382 kommen von einigen ſeltnen Pflanzen, als astragalus ci- cer, vicia sylvatica, Thalictrum foetidum, Hieracium praemorsum u. ſ. w.; stens auf den Statt gehabten Sturz eines Theils der Lebernfluh in der Gegend von At tiswyl bis Oberpipp, auf welcher Schutthalde hernach die Dorfſchaften Farnern und Rumisberg ſich erhoben. Herr— ſchenden Volksſagen jener Gegend und uralten Urbarien ge— maͤß, ſoll der Ort, wo jetzt Rumisberg bluͤht, die fette Henne geheißen haben. — Aus dem bisher beobachteten Vorkommen der Pflanzen am vordern Theile des Jura, von Allerheiligen bis Olten, will der Verfaſſer folgende Ve— getationsgraͤnzen gefunden haben. Von Grenchen bis zur Haſenmatt die vegetatio subalpina; von der Haſenmatt bis zur Roͤthe die vegetatio montana; von da bis zur Kluſe die vegetatio montana inferior; und öftlich der Kluſe naͤhert ſie ſich der Weinbergsflor. Darauf las H. Pfluger als Nachtrag zu H. Kott— manns letztem Vortrage uͤber die Caffeewicke aus Dinglers Journal: uͤber den Werth der Caffeewicke. Der Gewichts— Verluſt beym Brennen, wie das ganze Behandlungs- und Miſchungs-Verhaͤltniß mit Caffee wird angegeben und in vi auf Oeconomie und Geſundheit das Ganze fehr em— pfohlen. ııte Verſ. H. Pfluger las einen Bericht über die ıote Verſammlung der ſchweizeriſchen Naturforſcher in Schaffhauſen, worin er über den Stand der Geſellſchaſt, ih⸗ ren Vermoͤgenszuſtand und ihren Arbeiten ſpricht. Dann legt H. Hugi etwas rohe Seide vor, welche vor einigen Jahren in Olten gezogen wurde, wo man an— fieng, Maulbeerbaͤume zu pflanzen, die nun im beſten Ge— deihen mittlere Groͤße erreicht haben. Mehrere Thaͤler in unſerm Jura ſcheinen ihm zum Gedeihen deſſelben geeignet. Wenn dieſer Baum, der auch in techniſcher Hinſicht man⸗ chen andern Holzarten vorzuziehen iſt, allgemeiner gepflanzt waͤre, duͤrfte vielleicht in einigen Jahren die Seidenraupe weniger Gefahr mehr leiden und der Seidenbau als Er— werbs quelle in einigen Thaͤlern eingeführt werden koͤnnen. — Nach Beſprechung der Anſicht wurde beſchloſſen, mit Stecklingen dieſes Baumes Verſuche anzuſtellen. Darauf trug derſelbe ſeine Beobachtungen von leben— den Raupen in unſern Kalkſteinen vor. — Die Sagen, daß lebende Wuͤrmer oft in Mitte des feſteſten Kalkes ſich finden, waren von jeher allgemein und die Arbeiter erken— nen dieſe nicht ſeltnen Faͤlle als Thatſache. Bey mehreren Erſcheinungen dieſer Art wurden mehr als 20 Augenzeugen einzeln und zu verſchiednen Zeiten angefragt, die auch in den kleinſten Umſtaͤnden uͤbereinſtimmten. Doch wurde der Sache wenig Glauben beygemeſſen. Mehrere Erſcheinun— gen aber in Gegenwart H. Hugis beym Sprengen der Bloͤcke und augenblickliche Unterſuchung des Geſteins und aller Verhaͤltniſſe ſtellten ihm die Sache als Factum auf. Er zeigt ſolche Raupen, die er durch Sorgfalt uͤber Zvier⸗ tel Jahre zu erhalten wußte, vor, * und ſpricht über dieſe * Mehrere Entomologen, welche jene Raupen ſahen, wiſ⸗ ſen nicht anzugeden, welcher Familie ſie angehören moͤch⸗ 383 Erſcheinung, die bey Froͤſchen ſchon lange als Thatſache anerkannt iſt, als einem anhaltenden Winterſchlafe, bey dem keine organiſche Function thaͤtig iſt, bis freye Luft u. Waͤrme des Fruͤhlings den Organismus wieder in Regung bringen. Er ſpricht ferner uͤber die infuſoriſche Selbſtent— wicklung in den Blaſenraͤumen des Geſteins. late Verſ. H. Hugi lieſt eine Abhandlung über die Bildung der vordern Jurakette zwiſchen der Haſenmatt und Buͤtzenfluh bey Grenchen. Er entwickelt zuerſt die Aufgabe der Geologie, welche die Erde in der Darſtellung ihrer Ge— bilde und der Entwicklung derſelben zu betrachten hat. Dann entwickelt er das Verhaͤltniß zu den uͤbrigen Zweigen der Naturkunde näher, und fpricht über die Schwlerigkei— ten, die dem Geognoſten bey Durchſorſchung der Gebirge entgegen ſich ſtellen und Forſcheraugen verlangen, die im Stande ſind, ſowohl große als kleine und halbverwiſchte Hieroglyphenzuͤge der Natur zuſammen zu ſtellen und Sinn ihnen abzugewinnen. Darauf ſpricht er uͤber die Unterbre— chung der regelmaͤßigen Gebirgszuͤge im Jura wie über die Störungen feiner Gebilde, worauf er den angeführten Theil des Jura naͤher betrachtet. Die Gebilde geben ſich ſehr ſchoͤn kund. Bunter Mergelfchiefer iſt das tieſſte. Von ihm geht's durch Rogenſtein zum mufchligen Kalke. Sechs Zeichnungen und Durchſchnittslinien machen die An— ſicht deutlich. Nach dieſem ſpricht er uͤber den Mergel, dem viele Juragegenden ihre Fruchtbarkeit verdanken. Er zeigt, wie er den verſchiednen Wiederholungen der Rogenſteinforma— tion, die er koͤrnige oder Mittelperiode nennt, zu Grunde liege und dort zu Tage breche, wo die Mittelperiode in ih— rer Schichtung abgebrochen zu Tage ausgeht, was im mitt— lern Jura an unzähligen Stellen, an der füdlichen Kette aber bey den meiſten Einriſſen und Trennungen der Fall iſt. Der Mergel, der in den Thaͤlern oft in einzelnen Huͤ— geln auftritt, iſt zuſammen gefluthet, ſchon ausgeſuͤßt und dem Lande meift ſchaͤdlich. Als Character des guten und urſpruͤnglichen Mergels muß ſeine Schichtung und Schiefe— rung angeſehen werden. Seine Guͤte iſt aber unter den verſchiedenen Wiederholungen der koͤrnigen Periode wieder ſehr verſchieden. Zweckmaͤßig angewandt iſt er fuͤr das Land eine wohlthaͤtige Gabe der Natur. H. Noth trug dann Bemerkungen vor über Trifo- lium repens in Bezug auf das Geeignetſeyn dieſer Kleeart zur beſſern Bewirthſchaftung unſrer Alpwaiden; wobey er uͤber die Leguminoſen uͤberhaupt, uͤber das Verhaͤltniß der Alpwaiden zum Acker- und Wieſenland im Cantone und uͤber Bodenarten der Alpen ſpricht, und die chemiſchen Beſtand— theile des erwähnten Klees mittheilt. - Darauf theilte er die Reſultate einer betanischen Ex— curſion auf dem Jura mit, die ihm eine Ausbeute von Pflanzen gewaͤhrte, von denen einige, ſeines Wiſſens, noch nicht im Jura uͤberhaupt, und andre noch nicht in unſerm Theile deſſelben gefunden worden. ten. Die Raupen ſelbſt zeigten nie ein Streben, ſich ver— wandeln zu wollen. 1 384 13te Verf. H. Hugi gibt in muͤndlichem Vortrag die Entwicklungsgeſchichte des Flohs, wovon er Eyer und Raupen auf den verſchiednen Entwicklungsſtuffen vor— zeigt. 3 ; Ferner las er aus feinem Tagebuch eine naturhiſtori⸗ ſche Excurſion über die vordere Kette des Jura. — Zeigt dann aus unſern Steinbruͤchen den Zahn eines unbekannten Thiers vor, das zwiſchen Fiſch und Eydechſe geſtanden zu haben ſcheint; und dann ausgeflogene Kornmotten, welche ſaͤmmtlich viel kleiner ſind, als die eingeſchloſſenen Eltern waren. Die die— ſen Fruͤhling eingefangenen Alten waren alles Weibchen, die eine außerordentliche Zahl von Eyern abſetzten. Dieſe im July ausgeflognen Jungen ſcheinen alles Maͤnnchen zu ſeyn, die keine Eyer ſetzten. Zugleich flogen Schwaͤrme im Freyen, welche wie die gezognen waren, und in Menge ein⸗ gefangen ſich nicht vermehrten. * 12 H. Jaͤgi las aus Naſſes Zeitſchrift von Grohmann ge⸗ ſchichtliche Gruͤnde, welche das Abſchreckungsvermoͤgen der Todesſtrafe ſehr in Zweifel ziehen. H. Luͤthi las kleine landwirthſchaftliche Beobachtun— tungen, Gegend. ı4te Verſ. H. Lüthi las eine Abhandlung über frem— de organiſche Weſen in den thieriſchen Organen. Er ſpricht von den Eingeweidwuͤrmern im allgemeinen, gibt Litteratur und theilt fie dann: iſtens nach der Vermehrung a, in geſammelt von den erfahrenſten Landwirthen der ſolche, die ſich durch Theilung, b. durch Sproſſen, c. durch Ableger, d. durch Eyer, e. durch lebende Junge vermehren. atens nach dem Aufenthalte, a. in Gedaͤrm-, b. Gefäß, c. Gehirn-, d. Leber- und Nieren-, e. Muffelbewohner. stens nach Schaden und Nutzen. Seiner Arbeit legt er Zeders Syſtem zu Grunde, nach dem er das einzelne zu betrachten anfaͤngt. Dann wurde aus der Iſis geleſen uͤber die Laͤuſe— krankheit, an der Sulla geſtorben ſeyn ſoll, und über Kalle dieſer ſchrecklichen Krankheit in unſerm Vaterlande geſpro— chen. Ein wuͤrklicher Fall, wo ein Knabe verſchiedne In— ſecten durch den Schlund von ſich gibt, ſcheint noch nicht als Factum aufgeſtellt werden zu duͤrfen. Dann las H. Hugi folgende Abhandlung: Bemer— kungen uͤber den Moͤrtel oder die Pflaſterkunſt. Er unter— ſuchte die verſchiednen Sandarten, die hier zum Mauer— mörtel benutzt werden, und fand durch Auslaugen, daß fie dem Volumen nach oft ı Drittel Thon enthalten. Er gibt ebenfalls das geognoſtiſche Verhaͤltniß der Sandgruben bey Solothurn an, wo nach den Auffluthungsperioden nicht nur der Kies mit Thon durchdrungen, fondern ſich eigne Thon— ſchichten finden. der Thon mit Feuchtigkeit in Verbindung und Wechſelwir— kung ſteht, falzartige Stoffe erzeugt und durch feine Waſſer—⸗ Schwaͤrme, die nach dem Winter ausflogen, hatten Männe chen und Weibchen, und pflanzten ſich fort, Dann gibt er das Verhaͤltniß an, in dem 7 ——— 335 5 anziehung nie ein richtiges Bindemittel ſeyn kann, ſondern durch chemiſche Thaͤtigkeit ſich von der Mauer und dem Geſteine trennt. Schlemmung u. f. w. den altroͤmiſchen Mörtel und fand den Sand darin rein und ohne Thon, was beym abgefall⸗ nen Beſtichmoͤrtel neuerer Gebaͤude nicht der Fall war. Er prüfte ebenfalls den Kalk zum Brennen und fand, daß meiſt ſchlechte Arten mit Thongehalt gewaͤhlt werden; und ſpricht dann uͤber das Verhaͤltniß des gebrannten Kalkes zum Kalkſteine und zum Kieſel. Gleichartiges, wie Kalk und Kalk, geht nicht innige Verbindung ein, wohl aber Ungleichartiges wie Kalk und Kieſel, was die alte Baus kunſt und jeder Verſuch beweiſt. Selbſt bey den Kalkſtei— nen zum Mauern iſt eine Auswahl zu treffen, indem es Schichten gibt, die vermoͤge ihres Thongehalts an freyer Luft und feuchten Stellen von ſelbſt zerblaͤttern oder durch ihr Eiſenoxyd ſich aufloͤſen; und aus unſern Steingruben wird gerade dieſe ſchiefrige Schicht leider am meiſten zum Mauern benutzt! Er macht noch mehrere geſchichtliche und techniſche Bemerkungen und empfiehlt als Reſultat Folgen— des: kſtens Entfernung des Thones. 2tens Vermehrung der Kieſelmaſſen in der Mauer und vorzüglich an der Au: Bern Fläche. Ztens der Kalk alt, ſehr ſparſam und nur als Bindemittel des Kieſelſands und der Steine. ı5te Verſ. Hr. Meyer las comparativ-anatomiſch⸗ und phyſiologiſche Anſichten uͤber die Krankheiten des Mens ſchen und der Hausthiere. Er entwickelt vorzüglich die oͤrt⸗ lichen, climatiſchen und andre Krankheitsurſachen, die in verſchiednen Thieren herrſchen, bey andern aber oder den gleichen in andern Ländern nicht. Dann über das Wan— dern der Krankheiten u. ſ. w. Ferner uͤber das Verhaͤltniß der drey organiſchen Grundfunctionen bey Menſchen und Thieren. Ein— fluß der Nahrung auf die Functionen. Vorwalten einer über die andere beym Menſchen, dem Pferde, den Wider: kaͤuern, Raubthieren und Schweinen. Darauf las Hr. Hugi einen Reiſebericht durch die Waſſervogtey vor. Sagen Über die Herrſchaft Spiegel⸗ berg und den Haltenthurm. Bemerkungen uͤber Blitzablei⸗ ter der Kirche zu Kriegſtetten. Geroͤlllager und geognoſti— ſche Beſchaffenheit der Gegend. Die Molaſſeformationen, die bey ihrem Anſchließen an die Alpen die groͤßte Höhe er— reichen und mit ihnen parallel ſtreichen, ſcheinen bey ih— rem Herabſteigen in ihrer Streichungslinie nach und nach unbeſtimmt. Bald aber ſcheinen ſie in ihren einzelnen Ge— bilden entgegengeſetzte Richtung anzunehmen und wie die Fluͤſſe nach dem Zuſammen- und Ausfluß des Gewaͤſſers aus dem Waſſerbecken am Lagern zu convergieren. Er bes trachtet die Streichung dieſer einzelnen in die Ebne ſteigen— den Molaſſeketten, die an der Oenz, Schmarz und Lange— ten, ſo wie an den Fluͤſſen des Aargaus ſich kund zu ge— ben ſcheint, näher, und ſpricht über deren Bildungsepochen. Dann betrachtet er die Granitmaſfen am Steinhof. Faſt der ganze Huͤgel iſt mit Graniten angefuͤllt. Einer ſteigt mit 150,000 Kubikfuß Maſſe über die Fläche empor, und nach Berichten ſehr tief und unerreicht in die Erde. Er ſtellt zwey ſenkrecht ſtehende Schichten vor. Aus Betrach— tung dieſes Granitriffs, der ¼ St. ſich ausdehnt, glaubt Iſis 1826. Heſt ly. Ferner unterſuchte er durch Auflöfung, . 386 er die Frage aufſtellen zu duͤrfen, ob nicht vielleicht in die» ſen Koͤpfen das Urgebilde uͤber die Molaſſe zu Tage breche? 16te Verſ. Hr. Pfluger las aus einem Journal die naͤhere Entwicklung der Art und Weiſe des merkwuͤrdigen Straßenbaues unter der Themſe durch, mit Bemerkungen und Erklaͤrungen darüber; Und Hr. Hugi aus der Iſis uͤber die Art der Golb⸗ gewinnung in den Werken von Braſilien. ırte Verſ. Hr. Roth las Bemerkungen über den Character der Gotthardsflor, verglichen mit jener der weſt— lich gelegnen Hochalpen der Schweiz. Nebſt anderm bes trachtet er das Verhaͤltniß der Leguminoſen und Syngene⸗ ſiſten und erörtert am Schluſſe feine Anſicht über gentiana bavarica, imbricata und pr-strata an vorgewieſenen Exemplaren. Eu Ä 18te Verf. Hr. Walker las eine Abhandlung über die Urſachen des, ſowohl dem Alter als den Holzarten nach, verſchiedenartigen Beſtandes des größten Theiles der Waͤl— der in unſerm Cantone. Ueber das Anpflanzen und Gera— then des Tannenſaamens. Die Hinderniſſe, welche der re— gelmaͤßigen Forſtwirthſchaft, der Taxation und Cultur der Waͤlder entgegen geſetzt ſind. Vorſchlag, Forſtkarten und tabellariſche Beſchreibung der Waͤlder zu erhalten. Ueber die Abnahme der Eichenwälder im Canton und deren Urs ſache nebſt den Mitteln, die Uebriggebliebnen auf natuͤrli— che Art verjuͤngt zu erhalten. Dann empfiehlt er die An: pflanzung des Laͤrchenbaumes im Jura. rote Verf. Hr. Hugi ertheilt Bericht über die neu: entſtandne landwirthſchaftliche Geſellſchaft im Canton Bas ſel und legt das erſte Heft ihrer Arbeiten vor, zeigt dann eine Vipera berus, und macht auf ihre Lebensart, Vor— kommen und Gefaͤhrlichkeit aufmerkſam. Er macht ferner Bemerkungen uͤber die Benutzung des Mergels im Canton und den Vor- oder Nachtheil verſchiedner Arten auf vers ſchiednem Boden. Dann las derſelbe einen naturhiſtoriſchen Reiſebericht durch den Jura. Als Einführung ſpricht er über das Ver: haͤltniß von Beobachtung und Theorie, von Thatſache und Anſicht. — Dann beſchreibt er das Sandſteingebilde vom Attisholz als Fortſetzung des Buchecks. Ebenſo durchgeht er die Molaſſegebilde durch den Gau der Aare nach. An. mehrern Stellen wird die Molaſſe über dem Sand zur Nas gelfluh. Er ſpricht von den Geroͤllen des Aarbeckens und den Anſichten der Forſcher daruͤber, die noch lange nicht feſtſtehenden Grund haben, und oft nicht auf gehoͤrige Thatſachen gegruͤndet zu ſeyn ſcheinen. 2ote Verf. Hr. Zägi lieſt eine Abhandlung über die Cassia marylandica. Er berührt den wielfeitigen Nutzen der Leguminoſen uͤberhaupt, geht dann zum Gebrauche der Caſſien uͤber, weißt mehrere Arten vor mit dem Geſchicht— lichen ihrer Anwendung, gibt dann den Vorzug der Cassia marylandica aus Gründen, die er entwickelt. 2ıte Verf. Hr. Kottmann lieſt eine Abhandlung über Kaͤſebereitung und Benutzung der Molken zu Trink- und Badecuren auf dem Jura. Er beſchreibt das Ganze det 25 387 Kaͤſebereitung mit Angaben der Inſtrumente, der Kunflauss drücke u. ſ. w., ſpricht über die Sitte und die Ausſchei— dung der Molken, und dann a. Von dem mohlthätigen Einfluße eines laͤngern Bergaufenthaltes auf den Organis, mus im allgemeinen und die einzelnen Organe insbeſonde⸗ te. b. Von dem unmittelbaren Einfluße curmaͤßig gebrauch— ter Molken, ſowohl innerlich als aͤußerlich als Baͤder, an— gewandt. Nach vieljaͤhrigen Beobachtungen empfiehlt er die bisher ſelten gebrauchten Molkenbaͤder gegen Gemuͤthslei— den, entzuͤndliche Krankheitsanlagen und Abnormitäten im Haut: und Lymphſyſtem, und ſchließt mit dem Wunſche zur haͤufigern Benutzung dieſer wohlthaͤtigen Gaben der Natur. 22ſte Verf. Hr. Lüthi las die Fortſetzung feiner Ar⸗ beit über die Eingeweidwuͤrmer, und handelt über die Fa⸗ milien der Nematoideen, Acanthocephalen, Tremato- den, Cestoideen und Cysticeen. Er beſchreibt dieſe Fa⸗ milien in vergleichender Ueberſicht, handelt von ihrem Vor— kommen, ihrer Fortpflanzung und ihren phyſiologiſchen Aeußerungen, und fuͤhrt dann die einzelnen Gattungen auf, wovon er viele vorzeigt, und dann der Sammlung der Ges ſellſchaft ſchenkt. Dann las Hr. Hugi aus den St. Galliſchen Vers handlungen, Skizze einer Geſchichte der Natur wiſſenſchaf— ten im Kanton St. Gallen und Appenzell. 23te Verſ. Hr. Meyer trägt die Fortſetzung feiner Abhandlung Über das Verhaͤltniß der drey organiſchen Grund» functionen ver. Die Organe und Aeußerungen des Drgas nismus ordnet er unter Senſibilitaͤt, Irritabilitaͤt und Re— production. Er zeigt, welches Syſtem beym Menſchen, den Ein⸗ und Zweyhufern und den Klauern vorherrſche. Er gründet ſeine Anſicht auf die phyſiologiſchen Aeußerungen und den Organenbau, welcher in der Entwicklung von. Schaͤdel⸗, Bruſt⸗ und Bauchhöhle, als Repraͤſentanten der drey Syſteme, denſelben in mehr oder wenigerer Vollkom— menheitsſtufe entſpricht. Dann handelt er uͤber das ganz Eigenthuͤmliche und Verſchiedne der Krankheiten auf den verſchiednen Entwicklungsſtufen der Syſteme. He. Hugi lieſt aus der Alpina die Naturgeſchichte der Viper mit Angabe eigner Erfahrungen über ihre Gif⸗ tigkeit (beym Unterſuchen der Giftzaͤhne und Druͤſen). 24te Verf. Hr. Pfluger lieſt eine Abhandlung über das Sprengen von Felsmaſſen und deren weitere Bearbei— tung. — Aus der Geſchichte fuͤhrt er Thatſachen und Kunſtwerke an, welche das Alter der Kunſt des Steinhaus eus beweiſen. Dann ſagt er, die Erfindung des Schieß— pulvers ſtamme wenigſtens aus dem raten Jahrhundert, weil ſchon damals Fels- und Feſtungswerke damit geſprengt worden, Anfaͤnglich wurde das Bohrloch mit Holz zuge⸗ pfropft, ſpaͤter mit eingeſchlagenem Thon, nun aber, nach Jeſop, am beſten mit grobem, locker aufgeſchuͤttetem Sans de, was er auch ſchon vor mehrern Jahren in’ unfern Steinbrüchen eingeführt. Dann ſpricht er über die Erſpa⸗ rung von / Pulver durch Miſchung mit Saͤgſpaͤnen nach Varnhagen, und zeigt die Zündroͤhren und Stepinen vor, welche letztere in der Roͤhre blitzſchnell abbtennen, in der freyen Luft hingegen ſehr langſam, was er durchs Experi⸗ ment beweißt, 0 388 25te Verf. Hr. Roth trug aus Voigt vor. Ueber den Zuſammenhang der Natur-Studien mit dem Leben; und Hr. Hugi aus der Alpina geſchichtliches über das Er. ſcheinen der Woͤlfe in der Schweiz mit Vemerkungen über ihr Erſcheinen im Jura, uͤber den Fang derſelben durch Gruben, Stricke und Garne. Aus der Menge der letztern, laͤßt ſich auch ohne geſchichtliche Nachrichten, auf die che» maligen Verheerungen der Wölfe ſchließen. 15 — 26te Verf. Hr. Walker lieſt eine Abhandlung über dieſe Frage: Iſt es rathſam oder noͤthig, die Gemeinde: oder Privatwaldungen der forſtpolizeylichen Aufſicht zu un, terwerfen? Rathſam iſt es immer, weil die Gemeinden die Art, ihre Waldungen auf zweckmaͤßige Art zu behan⸗ deln nicht kennen, und nicht den groͤßtmoͤglichen Vortheil daraus zu ziehen wiſſen. In Gegenden aber, wo die Wal- dungen zum Beduͤrfniß der Einwohner nicht hinreichen, iſt es nothwendig. Pr Darauf referierte Hr. Rathsherr von Roll uͤber den Plan, die Aare mit der Rhone zu verbinden, und 2 He. Pfluger über das Schießen mit Waſſerdampf nach Perkins. Ueber beyde geſchahen Beſprechungen und Ent⸗ wicklungen. ! N arte Verſ. Hr. Hugi las die zweyte Fortſetzung fei- nes Reiſeberichtes durch den Jura. Er beſchreibt a. das Sandfteingebilde gegen den Born, das als einzeine Kette die Aare ſchneidet. b. Die Geroͤlllager im Gau, und ſpricht uͤber die urſpruͤngliche Natur derſelben, wobey er die vorzuͤglichſten Theorien uͤber die Bildung der Gebirge und die Anſichten von der Wiederzerſtörung derſelben und die Geroͤllbildung anfuͤhrt. o. Hebt er die Anſicht aus, welche die Molaſſe und insbeſondre die Nagelfluh als ur— ſpruͤngliches Gebirge betrachtet. d. Weiſt er die Anbau— ung des heutigen Gaus durch Vegetation nach, und führt als Beweiß die alte roͤmiſche Straße an, die von Altreu durch den ehemaligen Sumpf gegen Grenchen fuͤhrte, dort ſich in 2 Aeſte theilte, wovon einer das Thal aufwärts (nach Aventicum), der andre uͤber Allerheiligen in Gallien fuͤhrte. Dann ſpricht er uͤber das oͤconomiſche Verhaͤltniß einiger Orte im Gau, über merkwuͤrdige Meteore und Ges witterzuͤge in demſelven u. ſ. w. 28te Verſ. Hr. Hugi trug einen Jahreswunſch fuͤr die Geſellſchaft vor, und fordert auf zum Studium des ein⸗ zelnen im Verhaͤltniß zum großen Ganzen des Alls. Dann eine Abhandlung Über das Lagerungs- und Steigungsver⸗ haͤltniß des jüngeren Kalkes am Jura. Der Kalk bey So— lothurn ſteigt gegen Grenchen in die Höhe des Gebirges, wo zugleich ſeine Schichten ſich aufrichten. Gegen Gren— chen geht wieder eine Kette von W. gegen O. in die flache Schweiz aus. Jener Kalk lagert ſich da wieder flach um den Fuß in der Tiefe, und ſteigt wie bey voriger Kette ge— gen W. wieder in die Hoͤhe des Gebirges. Allenthalben gibt er ſich durch die gleichen Petrefacten kund. Stucke von Schildkroͤten characterifieren ihn. Merkwuͤrdige Zähne von Seegeſchoͤpfen, die noch unbekannt find, und von Hm, Roth geſammelt wurden, weiſt er aus dem Gebirge zwi— ſchen dem Bieler- und Neuenburgerſee vor. Und dann ei⸗ 389 thurn. “29 Verf. Hr. Luͤthi liest eine Abhandlung uͤber die Inſecten in den thieriſchen Organen. Ueber Aufent⸗ halt, Nahrung, Vermehrung, Entwicklungs, und Verwand⸗ lungsperioden, in denen die Inſeeten groͤßere Thiere bewoh⸗ nen oder nicht, ſpricht er allgemein in vergleichender Ueber⸗ ſicht, führt dann als Beſondres die Pferde: Maftvarınz, Vieh- und Schafbremſe auf, deren Geſchichte er naher entwickelt. Dann las Hr. Hugi die zte Fortſetzung ſeines Rei⸗ ſeberichtes. Er ſpricht über die Characterverſchiedenheit der Gauer an der Aare und jener am Jura, gibt Notizen über den Character nach der Hoͤhe oder Tiefe des Wohnorts. Es gibt aber zu viele Ausnahmen, um eine beſtimmte Re⸗ gel aufſtellen zu koͤnnen. Unter dieſen Ausnahmen hebt er nur jene aus, welche das geognoſtiſche und meteotologiſche Verhaͤltniß hervorbringt; und ſchreibt dann die Character⸗ verſchiedenheit der Bewohner an der Aare und jener am Berge in gleicher Ebne zum Theil geognoſtiſchen Verhaͤlt⸗ niſſen zu. Aus mitgetheilten mehrſeitigen Beobachtungen fagt er, daß in jener Ebne, wo die aufgeflutheren Gebilde in ungemeſſene Tiefe reichen, immer auf: und abſteigende Luftwirbel mit Erddaͤmpfen ſich zeigen, daß in Bezug auf Naͤffung und Trocknung außerordentliche Abwechslung und keine Norm herrſche, was auf den Kalkformationen, wo die Abforbtion und Exhalation der Luft weniger herrſcht, nicht der Fall iſt. Er entwickelt dann das geognoſtiſche Verhaͤltniß der verſchiedenen Gebirgslager zur Atmoſphaͤre näher. — Am Ende beſchreibt er die alte, wie's ſcheint, roͤmiſche Straße über den Buchſitenderg nach dem Hauen> Kein, und ſpricht über die Anbauung des trocknen Landes von Balſtal, wobey er Grabungen, alte Pfahlwerke u. f. w. zote Verf. Hr. Meyer lieſt landwirthſchaftliche Nor tizen über das Wachsthum der Pflanzen. — Unter den Einfluͤſfen auf das Wachsthum durchgeht er 1. die Erdar⸗ ten, die er nach ihren Beſtandtheilen, Schwere und Waſ⸗ ſergehalt anfuͤhrt. 2. Die Duͤngerarten, die er nach ihrem verſchiednen Verhältniß zur landwirthſchaftlichen Vegetation betrachtet. 3. Die Bearbritung des Landes und die Zeit derfelben. 4. Die Luft als Atmoſphaͤre und deren nähere Beſtandtheile insbeſondre. 5. Das Waſfſer nach Menge und Verſchiedenheit. 6. Licht und Wärme. Dann las Hr. Hugi aus Schubert uͤder die Ausdeh⸗ nung des Weltgebäudes im Raume. Zrte Verf. Hr. Pfluger las Notizen Über Merge und Mergelung und Litteratur dieſes Gegenſtandes. Dann aus Plinius und aus Thaͤrs rationeller Landwirthſchaft ebenfals über diefen Gegenſtand, und aus der Zeitung für die elegante Welt die Anzeige von einer in Stein gefund⸗ nen lebenden Kroͤte. Ferner las derſelbe über Fruerfprigen und zwar a. Geſchichre derſelben in der altern und neueren Zeit. b. Ul rich Scheuks Verddenſte um deren Vervollkommnung. c. Theorie der Saugſchlaͤuche. J. Leiſtungen dieſer Spritzen bey zwey Brandſchaͤden. e. Tabelle über Preiße, Dimen⸗ nen Schildkröͤtſchader aus den Steinbrüchen von Solo» ET K. 390 fionen, Leiſtungen u. f. w. dieſer Spritzen mit naͤherer Aus⸗ kunft von Hn. Schenk. Darauf las Hr. Hugi Bemerkungen Über Hn. Reng⸗ gers Abhandlung von der Schiefer- und Schichtenbildung des Mergels im Jura. Zuerſt gibt er den vollſtaͤndigen Inhalt der Abhandlung. Bey der Beurtheilung findet er viel Widerſprechendes und die Anſicht von der Bildung eis ner (wie Hr. Rengger ſelbſt ſagt) zuſammengeſetzten Ge⸗ birgsart, wie der Mergel iſt, durch Zerblätterung eines (wie er ebenfalls fagt) einfachen Kalkes ungegruͤndet und, (wie's ſcheint) nicht aus gehoͤrigen Unterfuchungen bervorgehend. Er ſchließt dann mit Bemerkungen Über den außerordentli⸗ chen Einfluß der Atmoſphaͤre auf Gebirgsmaffen an der Oberflache und in der Tiefe. 32te Verſ. Hr. Roth las einen botaniſchen Excur⸗ ſionsbericht durch den hieſigen Schanzgraben. Er ſpricht über die Wichtigkeit von Suͤmpfen und Teichen fuͤr wiſſen⸗ ſchaftliches Forſchen und gibt dann Bericht uͤber die bey mehrern Unterſuchungen gemachte Ausbeute. Durch dieſe Unterſuchungen verankaßt, trug er ferner vor: Gedanken und Bemerkungen uͤber die Lehre der Pflanzenmetamorphoſe in der neuern Zeitz; wobey er das unlogiſche Verfahren eis niger Botaniker bey Aufſtellung dieſer Lehre ruͤgt. Hr. Hugi gibt mündlich Bericht Aber die Bildung des Grundeiſes, wobey er die Frage aufſtellt, ob nicht ſei⸗ ne Bildung auf dem Grunde des Waſſers durch die Kaͤlte deſſelben und die natuͤrliche Wärme der Erde in Zuſam⸗ menwirkung bedingt ſey, was er auch bey mehrern kuͤnſtli— chen Eisbildungen zu erblicken glaubt. Er fuͤhrt ferner den Beweiß, daß das Grundeis ſich wirklich auf dem Grunde der Fluͤſſe bilde. 23te Verf. Hr. Walker las die Fortſetzung der Na: turgeſchichte von den Nadelhoͤlzern, und beſchreibt in Bez zug auf Ausſaat, Keimen, volle Entwicklung, Vaterland, Gedeihen, Oeconomie u. ſ. w. die Pinus cembra. 34te Verf. Hr. Hugi lieſt eine Abhandlung über das Verſchwinden der Petrefacten, aus Beobachtungen. Er wirft ſeine Blicke auf die Metamorphoſen der Dinge, von denen keins abfolut bleibende Form hat. Er betrachtet das Streben nach Auflöfung in reinere Formen, ſowohl beym Organiſchen als Unorganiſchen, und die immerwaͤhrende Thätigkeit der Atmoſphäre im Innern der Erde und der Felsmaſſen. Dann ſtellt er folgende Petrificationsſtufen im Jura auf: I. Unverändert, 2. calciniert, 3. halbverſteinert, 3. verſteinert, 5. metalliſiert, 6. verſchwunden, 7. ausge⸗ fuͤlt, 8. gefaſert ausgefüllt, 9. getafelt⸗ ausgefüllt, 10. abgedruͤckt. Nach dieſen Verhaͤltniſſen betrachtet er die Per trefacten von den jüngften bis zu den dlteften Gebilden des Jura, und findet in der Folge der Zeit und der Gebirgs⸗ gebilde ein allmaͤhliches Verfluͤchtigen des Thleriſchen, bis es in älteren Gebilden gaͤnzlich fehlt und nur in leerem Ratte me ſich kund gibt, der in noch altern Gebilden wieder mit fremden Stoffen ſich anfuͤllt, entweder ungeregelt oder nach deſtimmten Cryſtalliſationsgefetzen gefaſert, gewuͤrfelt oder getafelt. Nicht alle Thierfamilien finden ſich nach gleichen Verhaͤltniſſen. Einige find ſchon in neuern, andre in Äl- ten Gebilden verſchwunden; und die meiſten Familien au⸗ * erzeugte. N 391 ßern ein Vorherrſchen nach dieſer oder jener der ro Stu⸗ fen. So vergleicht er ſowohl die Petrefacten als Gebirgs— arten des Jura in Parallele und hebt als Anfang zu kuͤnf— tigen ſpeciellen Betrachtungen die Belemniten aus, deren Alveolen er als eine Art von Wirbelſaͤule betrachtet, den weichern verſchwundnen Koͤrper aber mit jener kalkigen Fa⸗ ſermaſſe wieder erſetzt. 35te Verf. Hr. Luͤthi lieſt die Fortſetzung Über frem⸗ de Organismen in und auf den Organen der Thiere, und betrachtet folgende auf der Oberflaͤche wohnende Inſecten: Pferdelausfliege, Laus, Floh, Schaflaus, die Milbenars ten u. ſ. w., wobey er die krankhaften Zuſtaͤnde angibt, welche durch dieſe Inſecten hervorgebracht werden. Dann las Hr. Hugi Notizen uͤber den Nebelreif (in der Schweiz Biecht genannt). Dieſer Nebelreif iſt nicht gefrorner Thau, ſondern er cryſtalliſiert ſich unmittelbar aus der Atmoſphaͤre und es legt ſich Cryſtall auf Cryſtall oft zu maͤchtigen Druſen. Ueber die bey friſchem Oſtwind in der Atmoſphaͤre ſchwebenden Cryſtalle, die bey gewiſſer Hoͤhe der Sonne, bey hellſter Luft ſich in außerordentlichem Flim⸗ mern offenbarten, gibt er feine Beobachtungen und entwik⸗— kelt dann die Bildung jener Nebelreifdruſen. Dann gibt er die Reſultate feiner Beobachtungen während dieſes Win: ters Einigemal fand er das Geländer der Aarbruͤcke bey ei⸗ nigen Graden unter o mit den ſchoͤnſten gfeitigen Tafeln von Nebelreif uͤberzogen, die vom Mittelpunct gegen die 8 Winkel geſtreift waren; dieſes aber nur als Einzelnheit. In der Regel aber fand er, daß bey o ſich keine Druſe Von — 2 bis 3 waren die zuſammengehaͤuften Cryſtalldruſen ruthenfoͤrmig, von der Anheftungsbaſe an divergierend. Unter 3 erhielten fie Seitenzweige und die Drufenhaufen wurden riſpenfoͤrmig. Bis — 6 bildete dies ſe Druſenform ſich aus. Unter ſechs trat ein anderes Cryſtalliſationsverhaͤltniß ein. Die Cryſtallhaufen ſaßen mit breiter Flaͤche auf und liefen convergierend in Conus zufams men, welche von — 8 bis 10 mannichfach ſich durchwuch— ſen und bey der Durchwachſung anfiengen, ihre Kegelbaſe nach allen Richtungen in die freye Luft zu kehren. Bey — 10 aͤnderte wieder das Druſenverhaͤltniß und es trat die zellige Form ein, wobey die Wände ſich ſonderbar durch⸗ wuchſen. Aenderte waͤhrend der Bildung die Temperatur nach + oder — fo legte ſich über die Druſenſchicht eine andre; uͤber die coniſche z. B. die riſpige oder zellige, oder ungekehrt nach der Temperatur. Die riſpige, coniſche und zelige Form war in Farbe und Durchſichtigkeit immer ſehr verſchieden. Schon der Eryftallflimmer der Luft ſcheint auf eine gemeinſame Grundform hinzudeuten, die durch fecuns daͤre und Nachgeſtalten in der Zuſammenhaͤufung zu Dru⸗ ſenmaſſen nach der Temperatur jene Formenreihe zeugt. Bey allen Druſenmaſſen ſucht er die Grundform nachzu— weiſen, die er in der Tafel zu finden glaubt. Er macht dann auf die Schwierigkeit der Unterſuchung, ſo wie auf die Wichtigkeit des Gegenſtandes für die Oryctognoſie auf- merkſam und fordert die Mitglieder zur Prüfung dieſer Be⸗ obachtungen auf. zöte Verf. Hr. Pfluger las aus Goͤthes Morpho⸗ logie über die Geſtaltung großer organiſcher Maſſen a. Eismaſſen, b. Klippen am Harz, c. Erſchuͤtterungen beym 392 Augenblick der Solidescenz. d. Florentinet Marmor. e. Verſchiebung der Gaͤnge in dieſer Beziehung. 11 Ferner las er eine Ueberſetzunz von H. Ohavannes Abhandlung über die Hagelableiter mit Zufägen, Erfindung und Einfuͤhrung in America. Erſte Form und Einrichtung in Italien. Voller Beweiß ihrer Wirkſamkeit in Frank⸗ teich und Italien. Koſtenbetrag der Einrichtung auf 1,000 Jucharten. Dann Beſprechung daruber in Bezug auf un⸗ ſre Gegend u. ſ. w. grte Verf. Hr. Meyer las über die Arten, die Gr treidemenge zu vermehren. Er bringt 8 verſchiedne Mes thoden in Vorſchlag, welche von anerkanntem Einfluße auf das Keimen und Gedeihen des Getreides ſind, und ſchon zum Theil zu Virgils Zeiten bekannt waren. Bey allen Mes thoden gibt er das Verhaͤltniß der Beſtandtheile, die Be⸗ reitung und Gaͤhrung der Stoffe, das Verfahren bey der Anwendung u. ſ. w. Im allgemeinen glaubt er, die Wir⸗ kung dem Gehalte an ſalpetrigen Theilen zuſchreiben zu muͤſſen, die zugleich mit bittern und ammoniacaliſchen Stof⸗ fen vor den Schnecken ſichern. a 5 Dann wurde von Schuͤra, aus Grenchen eingeſandt, vorgeleſen; uber das Verhalten des chemiſch⸗ reinen Wafe ſers zum thieriſchen Organismus im Bergleich mit den Mineralwaſſern. Er ſpricht über das Verhaͤltniß der Eier mente im allgemeinen und dann des Waſſers insbeſondre. Ferner über die Ueberſchwemmungen der Aare, um Reiben und Staad und die Mittel ſelbe zu hindern. — Dann aus ſeiner Praxis uͤber die Stillung der Kraͤmpfe durch Unterbindung. L : zate Verf. Hr. Roth las aus Humboldts Anſichten der Natur uͤber die Phyſiognomik der Gewaͤchſe, und Hr. Hugi die 4te Fortſetzung feiner Jurareiſe. Et macht aufmerkſam auf die Wichtigkeit der Gegend von Lo⸗ ſtorf in geſchichtlicher und naturhiſtoriſcher Hinſicht, de⸗ ſchreibt die ringsumgelegnen Schloßruinen des Mittelalters und das Lokal- und geognoſtiſche Verhaͤltniß der Gegend. Der regelmaͤßige Laͤngenzug der noͤrdlichen und mittlern Ju⸗ raketten hat ſchon mehr weſtlich an der Grenze von Solo⸗ thurn oder Baſel aufgehoͤrt, und auch die vordere Kette beginnt hier theilweiſe in einzelne Gebilde zu zerfallen. Er beſchreibt die Folge der Lager, die Abwechslung von Kö⸗ pfen und Schluͤnden und das Verhaͤltniß des Jura zum Born; dann die Lage von Olten, das auf einem Kalkla⸗ ger ſich über die Geröllebne des Gaues erhebt, ſowohl das ſich hier beengende Thal, als den Durchriß des Borns und des Hauenſteins mit den Straßen und die Aare bewacht, und ſo Bedeutung und kriegeriſche Wichtigkeit erhält. Fer⸗ ner beſchreibt er das Bad und die Ausſicht von Warten⸗ fels über die Schweiz und die Alpen. gate Verf, Hr. Walker ſtellt die thermometriſchen Beobachtungen, welche auf der Frankliniſchen Expedition gemacht worden, zuſammen und reſultiert daraus das Ver hältniß der Temperatur auf dem Continente und der ho» hen See unter verſchiednen Graden der Laͤnge und Breite. 393 zote Verſ. Hr. Hugi lieſt kine Abhandlung über den Winterſchlaf. Er zieht Parallelen zwiſchen dem Ge— genſatz im Baue der Organe und jenem der Thaͤtigkeits⸗ aͤußerungen derſelben. So betrachtet er den Gegenſatz zwi— ſchen Dynamiſchem und Leiblichem, ſtellt dann die Aec— tionsſphaͤre der Ganglien mit jener des Gehirns zuſammen entſprechend der Waͤrme und Lichtthaͤtigkeit des Univerſums und als dynamiſches bedingend das Seyn des Individuums. Bey den untern Thierſtufen tritt nach und nach das Gang— lienſyſtem als hoͤchſtes auf, das Gehirn erſt dann, wann die moͤglichſte Selbſtſtaͤndigkeit zu beginnen anfängt. Mit dieſen allmaͤhlichen Entwicklungsſtufen nach dem Hoͤhern be: trachtet er den Winterſchlaf als Zurädtreten der Ganglien und Gehirnthaͤtigkeit nach dem Zuruͤcktreten von Waͤrme und Licht der das Leben bedingenden Erde. Wo nun im Thiere Ganglion das hoͤchſte iſt, als bedingend das vegeta— tive Leben des Thiers, tritt volle Erſtarrung ohne Lebens⸗ aͤußerungen ein. Wo das Gehirn ſich zu entwickeln ans faͤngt, herrſcht oft halber Winterſchlaf, wobey das vegeta— tive oder Ganglienleben fortdauert. Bey voller Ausbildung des Gebirns als Centralſyſtem herrſcht in der Regel keiner; das Thier erreicht die moͤglichſte Selbſtſtaͤndigkeit, indem es (ſymboliſch zu ſprechen) die belebende Sonne als Gen: trum in ſich aufgenommen, und weniger vom Organismus der Erde bedingt iſt. Zum Winterſchlaf erſter Art rechnet er nebſt unzähligen Erſcheinungen die Entdeckungen von ers ſtarrten Thieren in Felsbloͤcken. Beym Winterſchlaf zwey⸗ ter Art fuͤhrt er feine vielen Verſuche mit arctomys Mar- mota an, wo er nur die Gehirnactionen, folglich Sinn, Bewegung u. ſ. w. nicht aber die Ganglienthaͤtigkeit zus ruͤckgetreten fand. Erſtarrung und andre krankhafte Zu⸗ ſtaͤnde des Menſchen, ſind mit dieſer Erſcheinung analog. Mit dem Winterſchlaf ſtellt er auch den thieriſchen Magne— tismus zuſammen, wo die Gehirnaction ebenfalls zuruͤck tritt und der Menſch zu jenen Thieren ſinkt, bey denen Ganglion das hoͤchſte iſt, das der Waͤrme entſprechend mehr cubiſch wirkt und wo der Menſch wie jene hirn- und ſin⸗ neloſen Thiere mehr mit dem ganzen Koͤrper empfindet, hoͤrt und ſieht. Er ſtellt die bekannten Beobachtungen an Juſecten und Würmern, die ohne Augen und die ſogenann⸗ ten Sinne und unabhaͤngig vom Lichte ſehen, ſelbſt durch zwiſchenliegende Maſſen wahrnehmen und den Gegenſtand ihres Strebens zu finden wiſſen, mit den Erſcheinungen des Magnetismus, Somnambulismus u. ſ. w. zuſammen, und zeigt, daß z. B. das Sehen jener Thiere ohne centra— les Gehirn nicht nach der Norm unſter Organiſation vor ſich gehen koͤnne. Atte Verſ. Hr. Hugi hielt einen mündlichen Vor⸗ trag Über das Lagerungs⸗Streichungsvechaͤltniß der Molaſ⸗ ſeformation im allgemeinen und der Nagelfluh, des Braun- kohlen⸗ und Muſchelſandſteins zwiſchen den Alpen und dem Jura und felpft in den Thaͤlern des letztern insbeſondere, und zeigt einen merkwürdigen Wirbel aus dem Muſchel⸗ ſandſteine vor, den er noch nicht zu beſtimmen weiß. zate Verf, Hr. Meyer über das geſunde Leben unſ⸗ rer Hausthiere. Er betrachtet die dynamiſche, chemiſche und mechaniſche Seite des Organismus und das Leben der Natur überhaupt; entwickelt dann die Geſetze und Beſchraͤn— Isis 1826. Heſt IV. 3 —_—- 334 kungen des Organismus, deſſen Miſchung, Thaͤtigkeit und Selbſtbildung. Hr. Hugi las eine Abhandlung Über die Vertheilung der Petrefacten in unſern Steinbruͤchen. Er führt die Per trefacten auf, welche in jeder der neun Schichten, welche bearbeitet werden, ſich finden; woraus ſich ergibt, daß ge- wiſſe Familien in einigen Baͤnken vorherrſchen, wie Turbo und Strombus im bdritt=oberften, Terebratula im sten u. ſ. w. Alle dieſe Seegeſchoͤpfe ſind auch, obwohl nur als Einzelnheiten, durch alle uͤbrigen Schichten verbreitet, wie auch Seeigel, Auſtern u. ſ. w. Raja, Sparus, Anarhichas und andre noch unbeſtimmte Seefiſche, erſcheinen ebenfalls ohne beſtimmtes Verhaͤltniß in allen Schichten als Eins zelnheiten. Die Krokodillfamilie iſt ebenfalls keiner Schich⸗ te eigenthuͤmlich. Krebſe und Saͤugthiere erſcheinen bis dahin nur in den oberſten Schichten. Die Schildkroͤten finden ſich nur in einer merglichten Zwiſchenſchichte wohk erhalten, oben und unten aber meiſt nur Bruchſtuͤcke, die oft abgerollt find. See- und Suͤßwaſſerſchilbkroͤten finden ſich mit einander. Die anfaͤngliche Meynung von Cuvier, als waͤren unter den Schichten Suͤßwaſſergebilde, iſt daher nicht richtig, das Erſcheinen von Land-, Suͤßwaſſer⸗ und See⸗ thieren aber ſehr merkwuͤrdig. Er hebt dieſe Erſcheinungen näher aus und verſucht Erklaͤrungen Über dieſe Bildungs: momente. ꝗ43te Verſ. Hr. Roth las uͤber die Berechnungsfor— meln fuͤr Hoͤhemeſſungen mit dem Barometer, verglich mehrere der bekannten Methoden in Bezug auf Genauig— keit und leichte Anwendung und entwickelte, als die fuͤr die Mitglieder und Correſpondenten unſrer Geſellſchaft und unſre meteorologiſchen Inſtrumente am meiſten analoge, jene des Hn. Prof. Litrov. Die leicht verſtändliche Anwendungsart derſelben und die dazu noͤthigen Tabellen mit Beyſpielen, ſiehe im Anhange. 44te Verf. Hr. Hugi lieſt über die merfwürbige Ent⸗ deckung des Sclenits in unſern Kalkſteinbruͤchen. Er ſpricht Über das Vorkommen des Gipſes in den verſchied⸗ nen Ketten des Jura und die Abänderung deſſelben in geo— gnoſtiſcher und oryctognoſtiſcher Hinſicht; dann uͤber jene großen Säulen und Zwillingscryſtalle in feſtere Kalkſtein⸗ ſchicht mit Eiſenocher eingeſchloſſen. Viele Geyftalle find mit einer Maſſe durchzogen, die in allen oryctognoſtiſchen Verhaͤltniſſen mit Clorit analog zu ſeyn ſcheint. Darauf las Hr. Pfluger feinen Bericht Über die Aus: führung des Auftrages der hohen Regierung, das Runnin⸗ gerthal zur Probe mit Hagelableitern zu verſehen; mit An⸗ gabe der Lage und Streichung dieſes Thales, der Gewit⸗ terzuͤge in demſelben und der Anordnung der Linien von Hogelableitern begleitet, die alle auf Obſt- und andere Baͤu⸗ me angebracht werden koͤnnten. Aste Verf. Die zu behandelnden Geſchäͤfte und Ber ſprechungen füllten die ganze Zeit aus. 46te Verf. Ein Schreiben des Hn. Pfarrer Wohl⸗ gemuths aus Oberkirch wurde geleſen, worin derſelbe Iſtens über Mergel und Mergelung im Nunnigerthal, 2teng über ſeine barometriſchen und meteoriſchen Beobachtungen, die er zuſammenfaßt, ztens über Merzenſchnee, tens uͤber 25˙* 395 doppelten Ertrag der Gerfie, stens Uber Flachsſaat und Erdfloͤhe und otens über anfaͤngliche Heilung eines Krebs⸗ ſchadens ausfuͤhrlichen Bericht ertheilt. Hr. Hugi zeigt der Geſellſchaft den verſteinerten astragalus eines unbekannten Thieres vor, nebſt andern Verſteinerungen aus dem Bucheck und ſpricht uͤber deren Vorkommen. He. Kottmann lieſt eine Abhandlung Über die Schuß: pocken und deren Einfuͤhrung. Er gibt die Geſchichte von dem erſten Erſcheinen der Kindsblattern in Europa und der Bemuͤhungen der Aerzte dagegen, bis Dr. Jenner 1798 die Vaccine entdeckte. Dann gibt er die Geſchichte der Einführung der Schutzpocken in der civilifierten Welt und die Lehre von der richtigen Behandlung derſelben. Ferner beſchreibt er die aͤchte und falſche Vaccine, die Aufbewah⸗ tung des Stoffes, deſſen Behandlung und Anwendung. Endlich beſchreibt er die Wirkung der Vaccine auf den Kör- per unmittelbar und deren Folgen in Ruͤckſicht der Kind» blattern ſowohl als andrer Krankheitsſtoffe und Anlagen. Nachdem er die Hinderniſſe der allgemeinen Anwendung der Vaccine angegeben und die Vorurtheile aus Unwiſſen— heit, Eigenſinn und Aberglauben widerlegt, gibt er Vor— ſchlaͤge zur Befoͤrderung der allgemeinen Einfuͤhrung der Schutzpocken und Ausrottung der Kindsblattern. Er ſetzt letztere auf die Linie der levantiniſchen Peſt und des gelben Fiebers, und glaubt, die Obrigkeiten hätten ebenfalls die ſtrengſten Maaßregeln zu ergreifen, die von geiſtlicher, welt: licher und aͤrztlicher Behoͤrde zu handhaben waͤren. Die Verordnungen aber, die er in ſpeciellen Vorſchlaͤgen angibt, ſollten ſich weit ausdehnen. a arte Verſ. Ein Brief von Hn. Gerno aus Dornach wird mit eingeſandtem Mergel vorgelegt. Darin wird uͤber das Vorkommen dieſes Mergels Bericht ertheilt. Dann las Hr. Lüthi über Erwerbsquellen einiger Handwerker und Kuͤnſtler zum allgemeinen Nachtheil der Mitmenſchen. 48te Verſ. Hr. Meyer lieſt eine Fortſetzung uͤber geſundes Leben der Hausthiere, und ſpricht a. über das Verhaͤltniß des Pflanzen: und Thierledens in Bezug auf Organiſation und die Mifhung der Stoffe b. uͤber die pflanzliche und thieriſche Bildungsthaͤtigkeit; d. über die Merven⸗ und Muskelaction; e. Über das Wechſelverhaͤltniß des bewegenden und bildenden Lebens. 49te Verf. Hr. Hugi legt der Geſellſchaft von Hn. Rathsherrn Vigier zuerſt entdeckte und beobachtete Inſecten— eyer vor, und theilt die gemachten Beobachtungen über des ren Entwicklung mit. Das Ey wird vom Inſect in die Rinde der Linden gelegt, wo es ſich zu entwickeln anfaͤngt, an Größe zunimmt und zugleich ein weißes haaraͤhnliches Rohr aus der Rinde treibt, das, bis die Metamorphoſe vollendet, oft zwey Zoll lang wird, und am Ende meiſt ein Tropfchen klebrichter Feuchtigkeit enthält. Hat das Raus penev faſt feine Größe erreicht, wird der Inhalt roth und flüßiger, die Haut wird feſter und zu einer wahren Pup⸗ penhaut, innen mit weißem geſpinnſtarcigem Ueberzuge. In mehreren dieſec letztjaͤhrigen Raupeneyer fand Hr. Hugi 396 gefluͤgelte, vollendete Inſecten, die der Winter und der Tod vor dem Ausfliegen ereilt. Er glaubte fie zu Hemerobius ſetzen zu muͤſſen; fie waren aber zu zerſtoͤrt, um fie gehös rig beſtimmen zu koͤnnen. Die Raupeneper find in ſo gro⸗ ßer Menge vorhanden, daß ganze Aeſte abſterben, und ſelbſt Bäume in Gefahr find. Ueber dieſe merkwürdige Entwick⸗ lungsgeſchichte macht er vergleichende Betrachtungen, erkennt jenes Haar, das niemals fehlt, als Kiemenrohr, das, da das Weſen vom Legen dis zum Ausfliegen ſich nie bewegt, auch Einſaugungs- und Nahrungsfunctionen zu verrichten hat. Ob dieſe Erſcheinung ſchon näher beobachtet und ber ſchrieben, iſt Hr. Hugi und mehreren Entomologen, denen die Entdeckung mitgetheilt wurde, unbekannt; woher um fo mehr um Mittheilung aufgefordert wird, da die Sache für die wiſſenſchaftliche Naturkunde von Wichtigkeit iſt. 5 sote Verf. Von Hn. Roth wurde ein Excurſionsbe⸗ richt durch den Bucheck vorgeleſen. Das Auffinden von zwölf für die Cantonsflora zum erſtenmale gefundnen Pflans zen und Bericht darüber war das vorzuͤglichſte Reſultat der Vorleſung. Die meteorologiſchen Beobachtungen bey den meiſten Stationen des Cantons, ſchritten im Laufe des Jahres in gehoͤrigem Gange vorwaͤrts, und entſprechen den gehabten Erwartungen. Die Reultate aber konnten noch nicht zus ſammengeſtellt werden, weil die ausgefüllten Beobachtungs⸗ tabellen einiger Stationen erſt dieſer Tage eingeſandt wur— den, und zwey noch fehlen. Ein allgemeiner Ueberblick uͤber dieſe Tabellen bietet Erfreuliches dar; und es ſcheinen nicht unwichtige Reſultate daraus hervorzugehen. Dieſe Beobachtungen ſollen zuſammengeſtellt, verglichen, die Re— ſultate ausgehoben und den Mitgliedern, die um die Bes obachtung der Barometerſtaͤnde, der Temperatur und der Witterungsverhaͤltniſſe fo viele Mühe ſich gegeben, mitges theilt werden, um das Verhaͤltniß der Höhen, die Ver: ſchiedenheit der Witterung und der Winde in den verſchied⸗ nen Thaͤlern, und ſelbſt den Einfluß auf den Landbau im- Canton einſehen zu koͤnnen. Die Geſellſchaft hat nun ebenfalls beſchloſſen, jedes Jahr irgend einen allgemein wichtigen Gegenſtand fo allſei⸗ tig als möglich zu behandeln, und das erſte Jahr ſich mit der Geſchichte und Anwendung des Mergels im Vaterlande zu befaſſen. Es ſind dazu bereits aus mehreren Theilen des Cantons Muſterſtuͤcke mit Bemerkungen über Vorkom⸗ men und Benutzung des Mergels zur Unterſuchung an die Geſellſchaft eingeſchickt worden. : Als ein in Zukunft zu behandelnder Gegenſtand iſt ferner die Beſtimmung des Gewichtes und Gehalts der Fruͤchte in verſchiednen Hoͤhen, Thaͤlern, Bodenarten, Fel⸗ dern und Jahrgaͤngen beruͤhrt und von der Geſellſchaft be⸗ ſprochen worden, in Bezug auf die mannigfache und oft noͤthige Wechslung des Samens vom Kalk, in den Thon⸗ boden, vom Berg ins Thal, von einem Land ins andre. — Indem ich dieſen Punct beruͤhre, kann ich nicht umhin, auf die Wichtigkeit einer Sammlung landwirthſchaftlicher 397 Dinge aufmerkſam zu machen; um fo mehr, da nun die hochloͤbliche Stadtbehoͤrde auch zu einem Mufeum für wiſ⸗ ſenſchaftliche Naturkunde den Grund gelegt. Bey der Vers theilung unſrer Mitglieder durch den ganzen Canton und den übrigen Verhaͤltniſſen des Vereins kann nur dieſer ein ſolches Unternehmen beginnen und die Bodenarten mit frey wach tenden und gezognen Producten, fo wie die Erzeugniffe des Fleißes zuſammenlegen, und zwar dem Zwecke des Ver⸗ eins gemaͤß, welcher Zweck in wiſſenſchaftlicher, hoͤherer Selbſtvervollkommnung, Kenntniß der Natur im Ganzen und Einzelnen, und in Anwendung der Producte zum Woh— le des Landes beſteht. Ich wuͤnſchte, indem ich dieſes bes rühre, die Mitglieder moͤchten im Laufe des Jahres wenigſtens Gedanken mittheilen, wie mit der allmaͤhlichen Entwicklung des Vereins nach und nach ein fuͤr Landescultur ſo wichtiges Unternehmen vorbereitet werden könnte, zugleich mit der Foͤrderung des wiſſenſchaftlichen Strebens. Prodro mus zu einer einſtmaligen phyſiologiſchen Darſtellung der ſuc⸗ ceſſiven Erdbildung, dieſe mit der Thier⸗ und Pflanz⸗ entwicklung als Eines betrachtet. Vom Grafen Georg - von Buquopy. Die bisher unter uns allgemein herrſchende Anſicht, über allmaͤhliche Ausbildung des Erdkoͤrpers, und der ihm entſprechenden Pflanz⸗ und Thierwelt, beruht weſentlich auf folgenden Momenten: a. Die fuͤr uns wahrnehmbare Erdrinde entſtand durch allmaͤhliches Niederſchlagen aus einer urſpruͤnglichen Fluͤßigkeit. b. Was daher zu unterſt liegt, iſt der ältefte Nie: derſchlag, was zu oberſt, der juͤngſte, u. ſ. w. daher die Eintheilung in Ur⸗, Uebergangs⸗, Floͤtzgebirge, und, aufge: ſchwemmtes Gebirge der juͤngſten Formation. c. Da im Urgebirge keine Pflanz- und Thierſpuren vorkommen, fondern erſt in Uebergangs- und Floͤtzgebirgen, aber auch hier nur groͤßtentheils zoophytiſche und phytozoi⸗ ſche; da hingegen in aufgeſchwemmten Gebirgen der jüng- ſten Formation ſchon die Spuren höherer Thierbildungen haͤufig zu treffen ſind; ſo gab es anfangs keine Pflanzen und Thiere; ſpaͤter bloß Zoophyten und Phytozoen, end: lich nebſt andern auch vollkommnere Pflanzen und Thiere bis auf den Menſchen hin. U. ſ. w. Wer ſich nun, durch allgemein uͤberſichtliche und le⸗ bendige Naturanſchauung, daran gewöhnt hätte, die Nas tur als einen durchaus zuſammenhaͤngenden Organismus zu betrachten, Alles an dieſem, als Reflex eines und deſ⸗ ſelben Lebens zu berückſichtigen, und überhaupt alles Ent⸗ ſtehen und Entwickeln als vitalen Act eines Zeugens, Ausbruͤtens und Reifens ſich vorzuſtellen; — dem koͤnnte obige Darſtellung nicht anders vorkommen, als im hoͤchſten Grade abgeſchmackt und als disharmonierend mit alle dem, das, vor dem ſinnigen Beobachter, unaufhoͤr⸗ lich aus der lebendigen Stätte des Allnaturlebens hervor⸗ tritt, und zwar ſelbſt als Lebendiges ſich hervordraͤngt, 2 i 308 3 ſelbſt als ein auf vitale weiſe Gewordenes ſich gebehr⸗ det; — eine Grundidee, die dem ſinnigen Griechen unter dem Symbole einer im Zeugen nie ermuͤdenden Aphrodite fo klar vorſchwebte. — Wer die Natur, auf die hier an⸗ gegebene Weiſe, in ihrem vollen Turgor, als Minenſpiel höheren Geiſtwaltens, als den Ausbruch ewiger Schaffens⸗ und Nichtenstuſt, als den Act unaufhoͤrlichen Austobens eit ner unendlichen Lebensfuͤlle, zu betrachten ſich gewoͤhnt, wer in der Natur allenthalben den Reflex des eigenen le⸗ bensregen Ichs einmal erſchauet haͤtte; dem koͤnnte die weiter oben gelieferte Anſicht (sub a, b, und ch, in ihrer proſaiſch dictatoriſchen Abgeſchloſſenheit, nicht zuſagen; vielmehr faͤnde er ſich zu folgenden critiſchen Bemerkungen dringend aufgefordert: Es entſtehe ja nicht einmal der Cryſtall nach je⸗ ner Ordnung im Bilden, daß erſt deſſen Kern (noyau), und dann, durch Anlagern der Schichten (lames de su- perposition) die ſecundaͤre Form ſich niederſchluͤge. Soll: te übrigens wohl der Erdplanet als ein bloß Cryſtal⸗ liniſches betrachtet werden können, er, aus deſſen Schoos ße die Pflanzenwelt ſo maͤchtig hervorſproſſet, aus deſſen die Blutwelle ahnenden Fluthen ein Theil der Thierwelt in ſolcher Fuͤlle hervorwimmelt, deſſen allerwaͤrts gruͤnende und rankende Oberflaͤche, deſſen ausgeathmeter Dunſtkreis, zur Geburt». und Gedeihſtaͤtte wird einer fo unuͤberſehbaren Menge das Feſt⸗ und Luftreich durchirrender Thiere, — ſollte dieſer Erdplanet denn bloß als ein ſich Erſtarrtes Conglomerat betrachtet werden, an dem univerſellen Leibe der Natur bloß die Bedeutung eines Tret⸗ und Stuͤtzpunc⸗ tes haben, und nicht ſelber Kunde geben von eigener Le— bensſtroͤmung durch und durch? Dieß Letztere nun aber bejahet, fragen wir weiter: Wie geſtaltet ſich wohl das Lebende? Wendet euch nur einmal hinweg von dem ein: tönigen Anblicke des chemiſchen Niederſchlagens, und gehet hin, nach der organiſch ausdruckvollen Entwicklungsweiſe des der Erzſubſtanz allmaͤhlich erſteigenden Embryos; hier iſt von Schichtung aus dem Centro nach der Oberflaͤche hin keine Rede; ſondern es richtet ſich die Succeſſion der Bildungen nach den Bedeutungen der dem einſtigen Orga: nismus zukommenden Syſteme und Organe, u. ſ. w. Warum follte der Erdplanet, — dieſer von fo maͤch⸗ tigem Leben durchſtroͤmte Organismus am Sternengewim⸗ mel, — ſich nicht allmaͤhlich nach jenen phyſiolo⸗ giſchen Geſetzen gebildet haben, wie es thut der Embryo im Ey? Ließe ſich, Dieß einmal als bejaht vorausgefegt, die Pflanz- und Thierwelt nicht betrach⸗ ten, als ein fortgeſetztes Entwickeln der Erdbil⸗ dung? Haare, Klauen, Nägel, Federn, Schuppen u. |. w. erſcheinen gleichſam als Nachbildungen am ausgereiften Foͤtus u. ſ. w. Koͤnnte man weiter nicht eine zweyfa⸗ che, aus der Erdvitalitaͤt, aus der telluren Zeugensluſt, hervorgeſproſſene Pflanz- und Thiergeneſis annehmen, nehm— lich eine unterirdiſche und eine oberirdiſche, oder eine inner- erdige und außer- erdige, jene erſcheinend unter den Zügen des Erdgehefteten, gleich der fie umklammern⸗ den Felsfeſte (als das, ſo bisher einer vielleicht falſchen Hypotheſe gemäß, Pflanzabdruck, Petrefact, foſſiler Ueber: reſt u. f. w. genannt wird, ſtatt es als urfprünglidy in: nerzerdige Formation zu bezeichnen), dieſe ſich aus⸗ 399 ſprechend unter dem Character des Wandelbaren, gleich der fie umwogenden Fluth des Gewaͤſſers und der Lüfte? Waͤ⸗ re es dann, wie nach den bisherigen Hypotheſen der Geo⸗ gonie, noch fo unerklaͤrlich, daß wir auf inner ⸗erdige For⸗ mationen ſtoßen, die entweder gar keiner ober-erdigen Thier⸗ und Pflanzenſpecies entſprechen, oder doch nur einer ſolchen, die dem geographiſchen Standpuncte des Fundortes der un⸗ ter⸗erdigen Formation nicht zukommt? Wundert es uns wohl, am Menſchenleibe, unter der Epidermis Haare, und unter der Epidermis das malpighiſche Wetz zu finden? aber ſonderbar muͤßte uns dieſe Erſcheinung vor⸗ kommen, wenn wir das malpighiſche Netz, als aus unter die Epidermis verſunkenen Haaren entſtanden, betrachten wollten. Daß die Erdeinde, der wir ein Steinleben zuzu⸗ ſchreiben uns geneigt fühlen, dennoch Pflanz- und Thier⸗ ähnliche Formationen hervoigebracht hätte, dieß iſt um nichts auffallender, als daß der Thierkörper ſteinaͤhnli⸗ che Formationen in ſeinem Innern produciert, z. B. Gal⸗ lenſteine, Harnſteine, Nierenſteine u. ſ. w. Mit unferer hier in ein paar Worten bingeworfenen Anſicht, beabſichtigen wir nicht, es als unmöglich zu erwei, fen, daß auch mitunter manch unterirdiſch gefundenes Pflanz und Thier⸗ aͤhnliches Gebilde, als wahrer Pflanz- und Thier⸗ abdruck oder als foſſiler Reſt wirklich ehemals lebenden In⸗ dividuums in Wahrheit angenommen werden koͤnne; aller⸗ dings mag das ſubterane Pflanz⸗ und Thieraͤhnliche, nicht in allen Fallen eine unterirdiſche Formation ſeyn, Diez les davon mag immerhin oberirdiſch gelebt haben, dann verſunken ſeyn, und Abdruck oder Fofjilen Reſt hinter ſich gelaſſen haben. Wer wird in der ſo mannichfaltigen Natur, Alles über einen Leiſten ſpannen wollen? Dieß Wenige, das den herrſchenden Anſichten ſo zu⸗ wider laͤuft, daß es Manchem vielleicht ſchon als zu viel erſcheint, mag hinreichen, um zu zeigen, daß ſich die bis⸗ her in Starrheit und Erſtorbenheit ausſprechende Geogonie, in der Folge vielleicht mit der lebendigen Darſtellung einer Geophyſiologie vertauſchen ließe, wobey man ſich jedoch wohl huͤten müßte, nicht in leere Gruͤbeley und phantaſti⸗ ſches Spiel der Einbildungskraft zu verfallen, ſondern, in dieſer Hinſicht, dem ruͤhmlichen Beyſpiele Werners und feiner Schule zu folgen, Alles nehmlich im Lichte der Er— fahrung, der intuitiven Anfhauung,sgemfig und ruhig zu verfolgen. £ Das Gebirge in Rheinland Weſtphalen nach mineralog. und chem. Bezug. Herausgegeben von J. No eg⸗ gerath (Prf.). Bonn bey Weber. IV. 1826, 8. 390 und 2 il⸗ lumin. Steintfl. Wir haben von dieſem raſch fortſchreitenden und in⸗ tereſſanten Werk zwar nur kurz, aber nach Verdienſt in der Iſis geredet, und koͤnnen auch jetzt nur die Erſchei⸗ nung dieſes neuen Bandes ſo wie deſſen Hauptinhalt an⸗ zeigen. Die raſtloſe Thaͤtigkeit des Herausgebers, ‘fo wie die ſeiner Mitarbeiter iſt hinlaͤnglich bekannt und bedarf unſe— tes Lobes nicht, Auch iſt dieſer Band fo reichhaltig, daß 40) eine gehörige Darſt Lung deſſelben die Graͤnzen der Iſis weit überfchreiten würde. Er enthält 11 große Abhandlun⸗ gen, worin die manchfaltigſten Gegenſtaͤnde zur Sprache gebracht werden. s i Die erſte: von Schmidt in Siegen: über das Älter re Steinkohlengebirg auf der Suͤdfeite des Hundsruͤcks, v. S. 1 — fat und if ein Muſter von genauer Unterſu⸗ chung und Beſchreibung. ; II. J. Burkart (jetzt in Mexico), geognoſtiſche Skiz. ze der Gebirgsbildung des Kreiſes Creuznach und einiger angrenzenden Gegenden. S. 142 — 221. Dazu gehoͤrt die petrograph. Charte 1 und die Gebirgsprofile Tf. 2. Ebenfalls eine ſehr umfaſſende Abhandlung: III. Hoͤhenmeſſungen mit dem Barometer um Co⸗ blenz v. Umpfenbach. Es ſind an 200 Orte beſtimmt. Der Rhein bey Coblenz iſt 205 Fuß uͤber dem Meer. IV. Ueber die aus vulcan. Gebirgsarten auswittern⸗ den Salze v. G. Biſchoff und Woeggerath. S. 238. V. Geolog. geogneſt. Zweifel und Fragen von Fr. v. Soevel S. 264. Ein ſcharfer und ſcharfſinniger Auffag gegen verſchiedene Anſichten in der Geologie. f VI. Beftändige Mofetten in der Eifel von Woegge⸗ rath und G. Biſchoff S. 337. . VII. Periſtein im Lahnthal v. Schneider (zu Holz⸗ appel) S. 354. VIII. Saͤulenfoͤrmige und concentriſchſchalig cplindri. ſche Abſonderungen des Trachyts am Siebengebirge von Noeggerath S. 239. IX. Kugelige Abſenderungen der Grauwacke zu Eh⸗ renbreitſtein v. demſ. S. 362. 8 K. Granaten in Porphyr bey Saarlouis von demf. . 363. 5 " XI. Einiges über Braunkohlenſand und Sandſtein und dichten Sphaͤroſiderit u. ſ. w. von demſ. S. 364. Dabey Analyfen von G. Biſchoff. Beytrag zur Kenntniß der Blenden. Von Auguſt Breithaupt. Durch Herrn Haidinger's Zuſammenſtellung der ihm bekannt gewordenen Zwillingscryſtalliſationen hat ſich dere ſelbe nicht nur als trefflicher Beobachter bewaͤhrt, ſondern auch ein wahres Verdienſt erworben. Jedoch iſt es auch wohl eine in der Geſchichte der Wiſſenſchaften ſich oft wie⸗ derholende Erfahrung, daß manchmal ein falſcher Ausſpruch laͤngere Zeit das Wahre unterdruͤckt, wenn er nicht gleich widerlegt wird. So halte ich's denn fuͤr noͤthig, die in der Iſis 1825. H. VI. S. 646, vorkommende Bemerkungen auf folgende Art zu berichtigen. Allerdings wurde ich im Jahre 1817 durch die regel⸗ mäßige Verwachſung der derben Zinkblende verführt, ein ſechsſeitiges Spaltungsprisma, was ich geſchlagen hatte (und noch Jederman zeigen kann), als eine Abweichung von dem Cryſtallifationsſyſtein der teſſeralen * Zinkblende anzunehmen. Erſt gegen Ende des Jahres 1823 überzeugs te ich mich von meinem Irrthum, fand aber zugleich eine neue Wahrheit, nehmlich die, daß nicht alle Abaͤnderungen der ſtraligen Blende dieſes ihr Anſehen von jener regelmaͤ— ßigen Verwachſung haben, ſondern daß es auch eine gebe, welche nothwendig einem andern als dem teſſeralen Cryſtal— liſationsſyſteme angehoͤren und ſchon darum eine eigne Spe⸗ cies ſeyn muß. Dieſe Stralblende kommt meines Wiſſens nur zu Przibram in Boͤhmen vor, und, merkwuͤrdig ge— nug, zuweilen mit der dodecaédriſch fpaltbaren aber durch regelmäßige Verwachſung der Individuen zum Theil ebens falls ſtralig erſcheinenden zuſammen. Aber die aͤchte Stra: lenblende iſt gerade in dieſem Falle am bequemſten von der andern zu unterſcheiden, nehmlich durch den Perlmutterglanz, den ſie beſitzt. Das auszeichnendſte Merkmal aber iſt die deutliche Spaltbarkeit in nur einer Richtung, welche ich als lateral und zwar nach der Brachydiagonale eines Rhom— benprisma nehme. Herr Profeſſor-Adjunct Zippe zu Prag hat mich vers ſichert, daß die aͤchte Stralblende an Cadmium aͤrmer ſey als die dodecakdriſch fpaltbare und zuſammengeſetzte. Da ich auch eine Wismutblende “ aufgefunden habe, welche mit der Zinkblende ein Geſchlecht bildet; ſo gebe ich hier zum Schluſſe noch die Charactere des zwey— ten Geſchlechts der Blenden, nach denen die Seite 132 meiner vollſtaͤndigen Characteriſtik des Mineralreichs zu vers beſſern iſt. 2. Geſchlecht. Gemeiner Glanz. Strich, braun, gelb, gelblichgrau. Als Teſſeral dodecgedriſch; in Zwiſchenformen zwi⸗ ſchen Hexaeder und Octaeder polariſch - hemiedriſch. Als Monoaxie rhombiſch; ſpaltbar lateral. H. 4,5 bis 5,75. G. 3,8 bis 6,0, 1. Species. Wismutblende. Fettglanz, zum demantartigen und glasartigen nur ge⸗ naͤhert. Farbe, ſchwarz, braun, gelb. Strich, gelblichgrau. Primärform: Rhombendodecgeder. Spaltbar, dos decaedriſch unvollkommen. Meiſt mufchelig, Mit Hrn Prof, Naumann einverſtanden, werde ich kuͤnf— tig das Teſſular⸗Syſtem ſprachrichtiger Teſferal⸗ Spſtem nennen. B. »Eine ausfuͤhrliche Abhandlung über dieſe mineralogiſch und chemiſch gleich merkwuͤrdige Species habe ich dem Hrn. Prof. Poggendorf fuͤr ſeine Annalen der Phyſik zuge⸗ ſendet. f 8 8 Iſis 1826. Heft IV. 402 H. 5,5 bis 5,78. G. 5,9 bis 6,0. 2. Species. Zinkblende. Demantglanz, zum glasartigen geneigt. Farbe, ſchwarz, braun, roth, gelb, gruͤn. Strich, braun bis erbſengelb. Primaͤrform: Rhombendodecatder. decaedriſch, ſehr vollkommen. H. 4,75 bis 5,25. G. 3,9 bis 4,1. 3. Species. Spaltbar, do⸗ Strahlblende. Perlmutterglanz bis zum demantartigen geneigt. Farbe, braun. Strich lichtbraun. Rhombiſch. Derb. Spaltbar, gonal, ſehr vollkommen. H. 4,5 bis 5. G. 3,8 bis 7,0. lateral, brachydia⸗ Auguſt Breithaupt. Synopsis plantarum, quas in itinere ad plagam aequinoctialem orbis novi college- zunt Alex. de Humboldt et A. Bonpland. Auctore O. S. Runth. Tom. IV. Paris, apud Levrault. 1825. 8. 528 (2 Rthlr. 6 Gr.). Dieſes durch eine lange Reihe von Jahren, Muͤhſe⸗ ligkeiten, Koſten und Gefahren durch Sammeln der Pflan⸗ zen in America und durch Unterſuchung und Zeichnung der⸗ ſelben in Europa vorbereitete und mit Recht angeſtaunte Werk, ſteht nun in ſeiner Vollendung da. Die großen Verdienſte von Sumboldt und Bonpland find faſt ſeit einem Vierteljahrhundert von der ganzen Welt anerkannt. Die von Bunth werden ſich ebenfalls durch die Welt aus— breiten in dem Maaße als Humboldts Rieſenwerk ſich ver⸗ theilt. Und in der That nicht geringere Kenntniſſe, Mühe und Ausdauer war auf dem Zimmer bey den meiſt micro ſcopiſchen Unterſuchungen erforderlich, als in den Waͤldern von America, wenn man Regen und Hitze ausnimmt. Kunth hat den Bluͤthen- und Fruchtbau aller Pflanzen ſelbſt unterſucht, die Charactere neu, freylich bisweilen et— was zu lang gegeben, viele neue Sippen aufgeſtellt, eine große Menge neuer Gattungen beſchrieben, manche Fami⸗ lien neu gegruͤndet, andere beſſer begruͤndet, die meiſten in ſcharfe Abtheilungen gebracht, und endlich ſo viele Berich— tigungen zu machen ſich veranlaßt gefunden, daß man das ganze Werk als eine Critik des Pflanzenreichs betrachten kann. Von der Druckeinrichtung deſſelben iſt ſchon geſpro— chen, und wir brauchen daher nur den Inhalt des letzten Bandes anzugeben. 26 403 * Fam. Leguminosae, Sect. I. 1. Mimosa 21 sp. 2. Schrankia 1. 5. Desmanthus 4. 4. Acacia 32. 5. Inga 35. 6. Prosopis. 7. 7. Adenanthera 1. Sect. II. Caesalpinieae. 8. Brawnaea 2. 9. Pauletia 5. 10. Casparea 1. 11. Bauhinia 4. 12. Hymenaea 5. 13. Haematoxylum m. 14. Caesalpinia 4. 15. Coulteria 2. 16. Poinciana 1. 17. Parkinsonia 1. 18. Tamarindus 1. 19. Cassia 51. Sect. III. Paptlionaeeae. 20, Myrospermum 1. 21. Myroxylum 3. 22. Bowdichia 1. 23. Geoffraea 2. 24. Amphymenium 1. 25. Piscidia 1. 26. Lonchocarpus 2. 27. Andira 2. 28. Hecastophyllum 2. 29. Amerimnum 1. z0. Drepanocarpus 1. 51. Machaerium 1. 32. Robinia 3. 33. Cajanus 1. . Crotalaria 9. Neurocarpum 4. Cologania 5. . Ternatea 1. . Clitoria 2. Glycine 10. . Galactia 4. . Rudolphia 1. . Erythrina 4. . Dioclea 2. 45 i 44. Dolichos 8. 45. Negretia 2. . Phaseolus 10. . Indigofera 4. . Tephrosia 7. 9. Brongniartia 2. 50. Peraltea 1. Mimoseae, 51. Lupinus 9. 52. Dalea 7. 53. Psoralea 2. 54. Eysenhardtia 1. 55. Astragalus 4. 56. Phaca 2. 57. Vicia 4. 58. Trifolium 2. 59. Nissolia 1. 60. Stylosanthes 4. 61. Poiretia I. 62. Amicia 1. 65. Zornia 2. 64. Hedysarum 11. 65. Desmodium 2. 66. Aeschynomene 4. 67. Sesbania 1. II. Terebinthaceae p. 143. 68. Anacardium 1. 69. Rhinocarpus x. 70. Mangifera 1. 71. Rhus 3. 72. Mauria 1. 73. Schinus 1. 74. Comocladia 5. 75. Cyrtocarpa 1. 76. Pistacia 1. III. Fam. Burseraceae p. 157. 77. Elaphrium 8. 78. Icica 4. IV. Fam. Amyrideae p. 164. 79. Amyris 1. V. Fam. Connaraceae p. 166. g0. Rourea 1. 81. Brunellia 5. FI Spondiaceae p. 171. 82. Spondias 1. VII. Rhamneae p. 174. m ů ———̃ v 85. Rhamnus 7. 84. Zizyphus 1. 85. Colletia 1. 86. Ceanothus 2. VIII. Fam. Celastrinae, p. 183. 87. Maytenus 1. 88. M ygindag. 89. Ilex 8. 90. Perrottetia 1. Hiemit ſchließt das Werk und es folgen nun Nach— traͤge aus den bis jetzt abgehandelten Familien, ſowohl neue Gattungen als Sippen, welche letzte wir angeben 91. Dulongia 1. 9 . Rhaptostylum 1. wollen. 1. Elodea 2. 17. Norantea 1. 2. Olmedia 1. 16. Souroubea 1. 5. Hedyosmum 3. . Odontandra 1. 4. Coriaria 1. . Hasseltia 1. 5. Ditaxis 1. 21. Ruhlia 2. 6. Siphonia 1. . Flacourtia 4. 7. Styloceras 2. . Krameria 2. 8. Begonia 158. . Esenbeckia 1. 9. Cervantesia 1. . Ramatuela 1. 10. Gyrocarpus 1, . Lasuncularia 1. 11. Boussingaultia 1. . Copaifera 1. ı2. Menodora 1. . Riveria 1. 13. Hydranthelium 1. „ Lacistema 1. 14. Saccellium 1. . Liquidambar 1. 15. Lasiostoma 1. Desfontainia 1. 16. Marcgravia 1. . Corallophyllum 1. Darauf folgt p. 271. Distributio geographica plantarum aequinoctialium orbis novi. Die Pflanzen ſind namentlich aufgefuͤhrt und vorher iſt eine kurze Schil⸗ derung der Gegenden, beſonders hinſichtlich der Höhe und des Clima's gegeben. Die Abtheilungen ſind folgende: I. Flora provinciarum novae Andalusiae, Venezue- lae et planitiei Barcionensis, II. Flora Orinoci et fluminis nigri p. 313. III. Flora Novo - Granatensis p. 338. IV. Flora Quitensis p. 397. 5 v. Flora Andium peruvianorum ab oppido Caxa- marcae usque ad litus oceani pacifici p. 445. VI. Flora mexicana p. 463. VII. Flora Cubae insulae p. 511 — 521. Dann folgt das Regiſter für dieſen Band, Unterſuchungen über den Verlauf und die Vertheilung der Venen bey einigen Vögeln, Amphibien und Fiſchen, beſonders die Venen der Nie: ren betreffend, von Dr. A. H. Nicolai. Die Veranlaſſung zur Unterſuchung des gegenwaͤrti⸗ gen Gegenſtandes gab die vor mehrern Jahren durch Ja⸗ cobſon bekannt gemachte Abweichung der Venen des Bauchs, der hintern Glieder und beſonders der Nieren in den Voͤ⸗ geln, Amphibien und Fiſchen. Es erſcheint auffallend, daß dieſer fo wichtige Punet nicht eher ſchon bekannt wurde, da doch die Gefaͤße bey eis . — nenne 405 nigen Thieren fchen früher beſchrieben worden find, befan- bers die ieh allein die Unterſuchung der Venen ſteht nicht nur in den niedern, ſondern auch in den hoͤhern Thieren der der Arterien weit nach; denn wie ſehr ver⸗ ſchieden iſt nicht die Beſchreibung der Venen im Menſchen von der der Arterien; einige allgemeine Unterſchiede, die Zahl derſelben, die Beſchaffenheit ihrer Häute, ihren Um⸗ fang betreffend, findet man wohl; allein über die Verbin⸗ dung der Venenzweige in den verſchiednen Theilen zu groͤßern Staͤmmen ſucht man faſt uͤberall vergebens. Ueberall bietet die Unterſuchung der Venen ſowohl im Menſchen als in den Thieren gewiß noch eben ſoviel Intereſſantes dar, als die der Lymphgefaͤße; beſonders wuͤr⸗ de es jetzt von Wichtigkeit ſeyn, die Anfänge der Venen und der Lymphgefaͤße in verſchiedenen Theilen genauer zu unterſuchen, behufs der Beſtimmung uͤber die Einſaugung der Venen. Solche Unterſuchungen koͤnnen aber nur bey größern Thieren angeſtellt, und zwar anhaltend fortgeſeßt, etwas Genaues beſtimmen. In dieſer Ruͤckſicht habe ich dieſe Unterſuchungen nicht angeſtellt; denn wie oben geſagt, muß dieſe bey groͤ— Fern Thieren beginnen, und fo erſt der Weg zu Unterſu⸗ chungen in kleineren Thieren gebahnt werden. Ich habe bloß unterſuchen wollen, wie der Verlauf der Venen in dieſen Thieren ſich verhaͤlt zu dem der Arterien und zu den Ve— nen der hoͤhern Thiere. Eine auffallende Verſchiedenheit in dieſer Hinſicht bier ten ſchon die Venen des hintern Theiles des Leibes der Voͤgel dar, welches zum Theil von der veraͤnderten Lage der Eingeweide im Unterleibe, zum Theil von der Lage der Glieder abhängt, §. I. Von den Denen des Suhns. Die von dem hintern Theile des Bauchs, des Beckens zuruͤckkommenden Venen fließen in dem Umfange der Klon: ca in einzelne Gefaͤße zuſammen, und dieſe vereinigen ſich wieder an der Wurzel des Schwanzes zu zwey Staͤmmen, | welche durch einen Zwiſchenaſt mit einander wieder verbun⸗ den werden; darauf laͤuft eine jede Vene fuͤr ſich an der untern Flache der Schwanzwirbel mit dem Harngange zum hintern Ende der Niere. Indem dieſe Gefaͤße den hintern Rand der Niere erreichen, nehmen ſie die aus den Zwi— ſchenraͤumen der Schwanzwirbel hervorkommenden Venen auf, und aus allen dieſen wird endlich ein kurzer Stamm gebildet, welcher der Stamm der Schwanzvenen genannt werden kann. Dieſer Truncus venarum caudalium theilt ſich ſogleich in drey Zweige, in einen untern, vor⸗ dern und zwey ſeitliche obere. Jener, der untere weicht faſt in einem rechten Winkel vom Stamme ab, läuft zur hin⸗ tern obern Wand des Maſtdarms, nimmt hier viele Venen aus dem Darme auf, geht an ihm grade nach vorn und oben, und endigt im rechten Zweige der Vena portarum, Dieſe Vene kann man den Leberzweig der Schwanzvene, Ramus hepaticus venae caudalis, nennen. Die Seitenzweige des truncus venae caudalis ges hen in einem fpigen Winkel vom Stamme ab, laufen nach | 1 406 vorn und außen in den hintern Lappen der Nieren; treten in die Subſtanz deſſelben ein, und werden von derſelben, ganz verdeckt. Zerſchneidet man das Parenchym der Niere um den Verlauf der Venen zu verfolgen, ſo erblickt man ſie in der Mitte des hintern Lappens der Niere; ſie nimmt mehre Zweige aus dieſem Lappen auf, wird ſtaͤrker und erreicht ſo den mittlern Lappen der Niere. In der Gegend des hintern Einſchnitts der Niere verbinden ſich mit dieſer Vene, indem fie an der arteria ischiadica liegt, Venen zweige des mittlern Lappens der Niere; ſie ſteigt nun neben dem mittlern Theile der Nieren nach vorn und verbindet ſich mit dem hintern Theile der Vena cruralis. Dieſe, die Vena cruralis, wird in der Gegend des Pfannengrundes aus drey Zweigen zuſammengeſetzt und geht, nachdem ſie in die Unterleibshoͤhle gelangt iſt, in die vordere obere Rinne der Niere. In dieſer ſteigt ſie ſchraͤg nach innen und vorn, nimmt gleich die erſte Nierenvene, aus dem vordern Lappen auf, diejenige, welche Jacobſon zufuͤhrende Nierenvene nennt, Ramus superior venae eruralis; von hinten nimmt fie die vena hypogastrica, aus der Vena caudalis und ischiadica zuſammengeſetzt, welche Jacobſon Ramus commnnicans vene cruralis nennt; und dann die Vena renalis aus dem mittlern und hintern Lappen der Niere kommend, auf; ſie wird dicker, ſteigt ſchraͤg nach vorn und innen zum innern Rande des vordern Lappens der Niere, zwiſchen welchem ſie in der Mitte liegt. Nachdem die Vena cruralis auch die Vene des Eyerſtocks oder der Hoden aufgenommen hat, und ſo auch die innern Venen des vordern Lappens der Niere, verbindet ſie ſich mit der der andern Seite und bildet ſo den Anfang der Vena cava. Diejenige Vene, welche in dem vordern Einſchnitte der Nieren liegt, und welche ich eben vena cruralis genannt habe, nennt Jacobſon, Ramus anastomoticus venae cruralis cum vena cava. So⸗ wohl in ihrem Verlaufe, als ihrer Verbindung iſt ſie aber der Vena iliaca ganz zu vergleichen, und auch ſo zu nen⸗ nen. ; Die Vena cava ſteigt vom vordern Theile der Nie⸗ ren als ein dickes Gefaͤß grade nach oben und vorn zu dem rechten Leberlappen, tritt neben dem obern Rande der Leber in dieſen Lappen, nimmt hier einige Lebervenen auf, und am vordern Rande der Leber nimmt ſie auch die Venen des linken Lappens der Leber auf und geht ſo grade zum Herzen. In dem Huhne kann man daher drey Hauptvenen der Nieren unterſcheiden: ; pr I. die hintere des vordern Lappens, Vena renalis po- sterior lobuli anterioris; denn es iſt auch eine vor⸗ dere Vene des vordern Lappens, die aus dem innern Rande kommt, vorhanden, Sie fuͤhrt das Blut nicht allein vom vordern Lap⸗ pen der Niere zur Vena cruralis, fondern ſie nimmt auch das Blut des untern hintern Theil des Beckens auf; denn ihre Anfaͤnge kann man bis außerhalb des vordern Nierenlappens verfolgen in die foramina et interstitia vertebrarum. Sie kann daher auch das Blut aus der Vena cruralis nicht zum vordern Lap⸗ pen der Niere fuͤhren, wie Jacobſon meynt; denn 407 wozu wurden da die Zweige zu den Wirbelloͤchern dringen. 2. Die Vena renalis interna lobuli anterieris. Dies fe entfpringt aus dem innern Rande des vordern Lap— pens und geht zur Vena iliaca, bevor die beyden ve- nae iliacae ſich zur vena cava vereinigen. 3. Die Vena renalis posterior lobuli medii et posterioris. Sie entſteht am innern Rande und ber untern Flaͤche des mittlern Lappens und des hintern, aus vielen Zweigen dieſes Theils der Niere, ſteigt an der untern Flaͤche derſelben nach vorn und verbindet ſich im vordern Einſchnitte der Niere mit der Vena cruralis zur iliaca, welche, wie vorhin erwähnt, aus der Vena hyposastrica, cruralis, ven. rena- lis porterior lobuli anterioris und dem ramus la- teralis venae caudalis zufammengefegt wird. Im Falco Milvus, verhalten ſich die Venen im Allgemeinen eben fo, nur der untere Zweig der Vena caudalis, welcher mit dem Maſt— darme nach vorn geht, weicht etwas ab; es fließt dieſer Zweig nehmlich zuſammen mit der Vena mesaraica, liena- lis und der Vena ventriculi, woraus ein bedeutendes Ge⸗ faͤß entſteht, in der Gegend der hohlen Fläche der Leber gelegen, welches hier ſtark anſchwillt und ſich dann theilt in einen rechten und linken Zweig, deren jeder zu einem Lappen der Leber zur Vena portarum gehen. Außerdem zeigen die beyden Seitenzweige der Vena caudalis im Falken noch eine Verſchiedenheit im Laufe; denn ſie gehen nicht wie bey den Huͤhnern in das Paren⸗ chym des hintern Lappens der Niere, ſondern neben dem: ſelben nach vorn und oben, nehmen hier mehre Venen aus dem äußern Rande der Nieren auf, werden größer und verbinden ſich eben da mit der arteria cruralis, nachdem ſie die vena ischiadica aufgenommen haben, wie dieſes bey den Hühnern der Fall iſt. Die vena renalis posterior lobuli anterioris kann man bey den Falken nicht wie bey den Huͤhnern durch die Nieren bis zu den Zwiſchenwirbelloͤchern verfolgen; ſondern ſie kommt allein aus dem vordern Lappen, und die venae lumbales gehen hier beſonders an die vena cava. In den Tauben verhalten ſich die Venen wie in den Huͤhnern, und die vena renalis posterior lobuli ante. rioris faͤngt hier eben ſo an, in den Löchern der Wirbel wie bey den Huͤhnern. Die Übrigen Nierenvenen verhalten ſich eben fo wie bey den Huͤhnern, eben fo auch der ra- mus hepatius venae caudalis und die vena caya. Im Störche auch find keine Abweichungen im Ver⸗ laufe der Venen von dem des Huhns zu bemerken. Eine andere eigenthuͤmliche Vene findet ſich oben noch in dem Unterleibe der Voͤgel. Dieſe entſteht aus einem Fettkoͤrper, welcher an dem vordern untern Theile der Cloa⸗ ca ſeinen Sitz hat, ſteigt unten und vorn zwiſchen dem Bauchfelle und den Bauchmuskeln in die Höße und nach vorn, geht durch den Laͤngseinſchnitt der Leber und verbin⸗ — — nalis advehens zuſammengeſetzt. 408 det ſich mit dem großen Venenſtamme der vena cava po- sterior. Sie ſcheint ihrer Lage nach wohl ein Ueberreſt der Gefaͤße des Dotterſacks zu ſeyn. l f 0 Eine aͤhnliche Vene findet ſich auch in einigen Fir ſchen. Kl n $. II. Die Venen des Bauchs und der Vieren in einigen Amphibien. N Im Crocodill. Die Venen der hintern Glieder, des Schwanzes, der Eingeweide des Beckens und der Bauchdecken findet man hier vielfach verbunden. Die vena caudalis iſt hier, der Groͤße des Schwanzes wegen, ſehr groß; ſie theilt ſich an der Wurzel des Schwanzes in zwey Zweige, deren jede an der Seite des Afters gegen den Eintritt der vena ischia- dica in die Bauchhoͤhle geht, und ſich durch einen ramus anastomoticus mit der cruralis und ischiadica verbin- det zu einem Stamm. Der hier entſtandene Stamm nimmt von außen her die vena obturatoria, von innen aber die Venen des Endes des Maſtdarms auf, ſteigt mit dem ſehr großen Ureter zu den Nieren nach vorn und theilt ſich hier bey den Nieren in zwey Hauptzweige. Der kleinere ders ſelben geht mit dem Harnleiter zu den Nieren und theilt ſich wiederum in einen ramus communicans venae rena- lis revehentis und einen ramus renalis advehens, wel⸗ cher ſeine Zweige an der untern Flaͤche der Niere uͤberall vertheilt. Der groͤßere Zweig aber geht als die Fortſetzung des Stammes in einem ſtumpfen Winkel gegen die vordere Wand des Beckens, liegt hier zwiſchen dem dem Zwerchfell zu vergleichenden Muskel und dem Peritoneum, nimmt vie— le Zweige aus der Bauchwand auf, wird groͤßer, ſteigt nach vorn am Bauche in die Hoͤhe und biegt ſich in der Gegend des untern Randes der Leber nach der converen Oberfläche dieſes Eingeweides und geht zu beyden Lappen der Leber, wo ſie ſich in zwey Zweige theilt. Der aͤußere derſelben geht zu den aͤußern Lappen der Leber; der innere aber zur großen Rinne der Leber, gibt neben der Spitze des Her zens einen Zweig zu dem Theile der vena portae, welche das Blut zum rechten Lappen der Leber fuͤhrt. Die zuruͤckfuͤhrende Nierenvene wird aus vielen Zweigen, welche aus der untern Flaͤche der Nieren hervor⸗ kommen und aus dem Ramus communicans der vena re- Es fließen nehmlich vie⸗ le kleine Venen der Niere zu einer eigenen Nierenvene zu— ſammen, welche am innern Rande der Niere liegt; darauf, fließen dieſe beyden eigenen Venen der Niere zu einem, Stamme, dem Anfange der Vena cava zuſammen. Die⸗ ſe vena cava posterior nimmt an dem vordern Ende der Nieren die Venen der Hoden oder des Evyerſtocks auf, geht dann an der rechten Seite der Wirbelſaͤule zum recht ten Lappen der Leber hinauf und erreicht ſo den hintern Rand derſelben, dringt in das Parenchym dieſes Lappens ein, geht dadurch und verbindet ſich unter und hinter dem Herzen mit der vena cava superior und gelangt ſo zum Herzen. a f 409 In der Schildkroͤte. Testudo orbicularis. Das venoͤſe Blut des Schwanzes, des hintern und und untern Theils des Beckens ſammelt ſich in vielen klei⸗ nen Zweigen, welche neben dem After gelegen find; viele dieſer Venen verbinden ſich mit den hintern Venen der Schale und bilden ſo einen bedeutenden Zweig, welcher auf der linken Seite der Schale gelegen iſt. Ein aͤhnliches Ge— faͤß entſteht auch auf der rechten Seite. Dieſer rechte Zweig laͤuft an der aͤußern Seite des Beckens und der Pfanne nach vorn, nimmt die vena cruralis, von dem hintern Theile des Schenkels kommend, auf, dann die von dem aͤußern Theile der Schale kommenden Venen, und beugt ſich nach innen gegen die Nieren. Dieſe Vene, wel: che vena iliaca communis genannt werden kann, laͤuft zwiſchen dem hintern Theile der Schale und dem Knochen, welcher dem os ilium zu vergleichen iſt, nach vorn, und theilt ſich in zwey Zweige. Der kleinere derſelben biegt ſich ſchraͤg nach dem aͤußern Rande der Niere, nimmt die Ve⸗ nen des hintern Theils der Schale, der Bauchmuſkeln und auch einen Zweig, welcher aus einem koramen interver- tebrale hervorkommt neben dem hintern Theile der Niere, auf, gelangt zum aͤußern Rande und der untern Flaͤche der Niere, und bildet ſo die aͤußere zufuͤhrende Vene der Nies re, vena renalis advehens externa. Der groͤßere Zweig der vena iliaca communis laͤuft gegen die untere Wand des Beckens, nimmt in der Gegend der Pfanne eine von der aͤußern Flaͤche des Schen— kels zuruͤckkommende Vene auf, gelangt zu dem Queraſt des Schambeins, nimmt viele Muſkelzweige des hintern untern Theils des Bauchs auf, wird ſtaͤrker und geht zwi— ſchen die geraden Bauchmuſkeln. Hier koͤmmt noch zu ihm ein bedeutender Zweig von dem mittlern Theile der Scha— le und kleinere Hauptzweige. Der hier gebildete Stamm ſteigt nun nach vorn und oben mit den Bauchmufkeln bis zur Gegend der Leber, geht nach innen zur Bauchhoͤhle, und nachdem er ſich mit einem von dem Vorderfuße kom— menden Venenſtamme verbunden hat, geht er zum rechten Lappen der Leber. Solcher Gefaͤße liegen an der Bauch— wand zwey; der linke verhaͤlt ſich uͤbrigens eben ſo wie der rechte, und beyde werden von Jacobſon venae umbilica- les genannt. Das Blut der Eingeweide des Beckens, der Eyerſtoͤ⸗ cke, Eyerleiter, Hoden, des eignen Organs vesica cloaca- lis, des aͤußerſten Theils des Maſtdarms fließt mit den ve- nis obturatoriis zu mehrern Zweigen, welche unter ſich verbunden ſind, zuſammen, und aus allen dieſen Venen wird neben dem Maſtdarme ein Stamm gebildet, welcher zum hintern Theile der Niere ſich neigt. Dieſer Stamm hat an der untern Flaͤche der Niere mit der vena renalis advehens externa Gemeinſchaft, und führt als vena re- nalis advehens posterior dad“ Blut gleichfalls zur Niere ſeiner Seite. Die dritte vena end nannt, wird aus den vordern und mittlern Venen der Schale, welche in der Gegend der Halswirbel ſich vereini— gen, zuſammengeſetzt; fie liegt in einem eignen Canale, wel— cher von den Ruͤckenwirbeln auf jeder Seite gebildet wird. Iſis 1826. Heft IV, advehens anterior ges 410 und laͤuft in dieſem von vorn bis zum vordern Ende der Nieren nach hinten. Hier biegt ſich ein groͤßerer Zweig derſelben nach unten zur untern Flaͤche der Niere, und ver— bindet ſich durch einige Zweige mit der vena renalis ad- vehens externa und posterior. Ein kleinerer Zweig der— ſelben geht in dem vorhin beſchriebenen Canale neben den Wirbeln nach hinten bis zum äußerſten Ende der Nieren, von welchen er bedeckt iſt, kommt nach innen aus einem foramen intervertebrale hervor, und verbindet ſich mit der vena renalis advehens externa. Alles, was bis jetzt von den zufuͤhrenden Venen der Nieren geſagt iſt, gilt nur von der rechten Seite derſelben, denn in der linken Seite werden einige Verſchiedenheiten beobachtet. Zuerſt iſt auf der rechten Seite keine eigentliche vena renalis advehens anterior vorhanden, ſondern dafuͤr eine zweyte externa, welche mehr nach vorn gelegen iſt, als die eigentliche externa. Dann gibt der aus den Intercoſtalvenen zufammens geſetzte Stamm keinen eigentlichen Zweig direct zu den Nie— ren, ſondern einen Zweig zu der aͤußeren vordern zufuͤhren— den Vene der Niere. Alle zufuͤhrenden Venen der Nieren fließen an der untern Fläche der Nieren zu einem gemeinſchaftlichen Stam⸗ me zuſammen, aus welchem mehrere Zweige zu der ganzen Niere gehen, und welche ſich allein in den Nieren verzwei— gen, fo daß nicht einer mit der vena renalis revehens Gemeinſchaft hat. Die-vena-renalis revehens wird an der unteren Flaͤche einer jeden Niere aus mehrern Zweigen zuſammengeſetzt. Die Venen einer Niere gehen nehmlich zuerſt zu einer eigenen Vene zuſammen, und endlich gehen dieſe beyden eigentlichen zuruͤckfuͤhrenden Nierenvenen zum Anfange der vena cava zuſammen. Dieſe vena cava hat eine bedeutende Groͤße, ſteigt von den Nieren gerade nach vorn, erreicht den hintern Rand des rechten Lappens der Leber, durchoringt dieſen, verbindet ſich vor der Leber mit der Lebervene, mit den Venen des Kopfes und denen der vordern Glieder, und gelangt fo zum Herzen. Bojanus nennt dieſe vena cava, vena spermatica. Von den Froͤſchen. Die Venen der hintern Gliedmaaßen der Froͤſche ſam— meln ſich am Oberſchenkel in zwey Hauptzweige, von de— nen der eine an der untern, der andere an der obern Flaͤ— che des Schenkels nach vorn dem Unterleibe zu hinlaͤuft. Der größere oder untere nimmt am Schenkel mehrere Zwei— ge auf, gelangt an den hintern Theil des Bauchs, durch— bohrt hier die Bauchmuſkeln und gelangt fo zur Unterlei— beshoͤhle, liegt außer dem Bauchfelle und ſpaltet ſich in Rand esculenta et bufo. zwey Zweige. Der erſte größere Zweig dieſer vena cruralis laͤuft gerade nach vorn zum hintern Ende der Niere; ehe er aber die Niere ſelbſt erreicht, nimmt er die zweyte Vene des Schenkels, die vena ischiadica auf, und verbreitet fi) mit den Venen der aͤußern Wand des Bauchs, wird da— durch ein ſtarkes Gefaͤß, welches 9105 hintern obern Theil 2 * 411 \ der Niere geht und feine Zweige buͤſchelfoͤemig nach beyden Flachen der Nieren, beſonders aber der obern oder Rücken⸗ flache vertheilt. Die äußerften Zweige dieſer zufuͤhrenden Nierenvene, vena renalis advehens, kann man bis an die vordere Spitze der Niere in der außen mehr dunkelge— faͤrbten Nierenſubſtanz verfolgen, ſo daß dieſe aͤußere Sub⸗ ſtanz faſt aus lauter zufuͤhrenden Venen beſteht, die aber keine unmittelbare Verbindung mit der zurückfuͤhrenden Ve— ne haben. Der zweyte kleinere Zweig der vena cruralis weicht innerhalb der Bauchhoͤhle neben der Cloake in ſchraͤger Rich— tung von jener zufuͤhrenden Nierenvene ab, gelangt nach unten an die Seite der vesicula cloacalis, liegt hier in einer engen Stelle dieſer Blaſe, nimmt daſelbſt viele Ve— nen aus dieſem Organe, fo wie aus der Cloaca und den Bauchdecken auf, verbindet ſich zwiſchen den geraden Bauch— muſkeln mit dem analogen Gefaͤße der anderen Seite, wird dicker und läuft fo zwiſchen den genannten Bauchmuſkeln nach vorn. In der Gegend der Befeſtigung der geraden Bauchmuſkeln am Bruſtbeine nimmt dieſe Vene mehrere querlaufende Gefäße der untern Bauchwand auf, dringt in die Bauchhoͤhle, gelangt in den großen Einſchnitt der Leber und verbindet ſich hier mit dem Stamme der vena por- tae. Dieſes Gefäß iſt ſchon von andern Schriftſtellern mit Recht vena umbilicalis genannt worden. Die zuruͤckfuͤhrende Vene der Nieren entſteht an der untern Bauchflaͤche dieſes Eingeweides aus mehrern Zwei— gen, welche in der Gegend der gelblichen Koͤrper, die man an dieſer Flaͤche der Nieren bemerkt, u. welche nichts anders als die Anfaͤnge der Harngefaͤßchen ſind, entſpringen; mehrere ſolcher zuruͤckfuͤhrenden Venen laufen in einiger Entfernung queer nach innen, indem ſie mehr helle, warzenfoͤrmige Herz vorragungen zwiſchen ſich haben, verbinden ſich endlich zu einer eignen Nierenvene, die ſich vor den Nieren wiederum mit den gleichnamigen der andern Seite verbinden, hier die Venen der Eyerftöce oder Hoden aufnehmen und den Ans fang der vena cava als ein dickes Gefaͤß darſtellen. Die Vena cava laͤuft von den Nieren gerade nach vorn, erreicht die concave Flaͤche der Leber; hier theilt ſie ſich in zwey Zweige, die ſich wieder mit den Venen der Les ber am obern vordern Rande diefes Eingeweides verbinden und endigen ſo im Herzen. §. III. Die Venen der Ciſche. Die Venen der Nieren in den Fiſchen zeigen große Verſchiedenheiten von denen der bisher beſchriebenen Thiere, was von der verſchiednen Geſtalt der Nieren dieſer Thiere abzuhaͤngen ſcheint. Die einzelnen Verſchiedenheiten aber genau aufzuſtellen, iſt deßhalb ſehr ſchwer, weil die Ve— nen dieſer Thiere fo ſehr dünne Waͤnde haben und daher mit gefaͤrbter Maſſe ſchwer anzufüllen find. Gadus lola. Die aus den Muſkeln des Schwanzes und der After⸗ hervorkommenden Venen bilden bey den Dornfortſaͤ⸗ floſſe welche in dem Canale, tzen des Schwanzes einzelne Zweige, — zum hintern Theile der Niere gelangt iſt, 412 welchen dieſe Dornfortſaͤtze an der Bauchſeite bilden, ſich zu einem Gefäße vereinigen. Dieſes Gefäß mehr nach uns ten als die Arterie liegend läuft nach vorn, und nachdem es alle Venen des Schwanzzs aufgenommen hat, laͤuft es als vena caudalis nach vorn zum Umfange des Afters, und gelangt ſo in die Hoͤhle des Bauchs. So wie dieſe vena caudalis in die Bauchhoͤhle und theilt ſie ſich gleich in zwey Zweige. Der kleinere derſelben theilt ſich gleich in mehrere Zweige, die mehr an der aͤußeren Seite gelegen ſind und ſich ſo in das hintere dickere Ende der Nieren verzweigen, und zwar an der aͤußeren Seite der Nieren und der unteren Flaͤche. Der groͤßere Zweig aber aus der Theilung der vena caudalis entſtanden, läuft über dem hintern dickern Theile der Niere nach vorn und vers theilt ſich hier in der Niere. Die Venen der Bauch und Ruͤckenmuſkeln bilden an der innern Fläche der Bauchwand mehrere Zweige, die ifchräg nach innen und oben zur Ruͤ— ckenwand des Bauches laufen, auf ihrem Wege mehrere Muſkelzweige aufnehmen und fo zur aͤußern Seite der Sub: ſtanz der Nieren, welche hier an der ganzen Wirbelfäule hinauf liegt, gelangen; ſie theilen ſich ſchon am aͤußeren Rande der Nieren in mehrere Zweige, welche ſich tiefer in die Subſtanz der Nieren ſenken und ſich daſelbſt vertheilen, jedoch ſo, daß dieſe Venen mit den zuruͤckfuͤhrenden keine Gemeinſchaft haben; denn nicht einmal das Queckſilber ges langt von den zufuͤhrenden in die zurückfuͤhrenden Venen. Audere Venenzweige der hintern Wand des Bauches bilden ein eigenes zuruͤcklaufendes, zu dem hintern Ende der Nie— ren laufendes Gefaͤß, welches hier am dickeren Ende der Nieren mit der zuruͤckfuͤhrenden Vene der Nieren eine Ver⸗ bindung hat. Die vena renalis revehens wird vor dem dickern hintern Theile der Nieren durch mehrere Zweige, welche aus der Niere hervorkommen, zuſammengeſetzt. Sie laͤuft nun, indem ſie von beyden Seiten Nierenvenen aufnimmt und dicker wird, nach vorn zwiſchen der Subſtanz der Nie— ren, und liegt an der rechten Seite der Ruͤckenwirbel. Sie laͤuft bis nach vorn in die Gegend der Armfloſſe, wird hier wieder von einer Anſchwellung der Nierenſubſtanz be⸗ deckt, nimmt die Venen der Schwimmblaſe, der Hoden oder Eyerſtoͤcke auf, verbindet ſich mit den Venen der vor— dern Floſſe, bildet ein dickfs Gefaͤß, welches zum Her⸗ zen geht. 9 Im Wels. Silurus Glanis. Die vena caudalis zeigt dieſelbe Lage und wird auf eben die Art zuſammengeſetzt, wie im vorhergehenden geſagt iſt; ſo wie ſie aber zur Gegend des Afters kommt und in der Hoͤhle des Unterleibes liegt, theilt ſie ſich in viele Zwei⸗ ge. Ein groͤßerer Zweig derſelben geht in einem Einſchnitte der Nieren nach vorn, nimmt die Venen des Eyerſtocks oder der Hoden auf, ſo wie Gefaͤße des Maſtdarms, geht hier, mit dem Darme verbunden, nach vorn zur Milz, ver⸗ bindet ſich mit der Milzvene, den Venen des Darms, wird dicker und geht neben dem Magen zur hohlen Flaͤche der Leber, und bildet fo den linken Zweig der vena portarum. Der rechte Zweig der vena portae wird aus den Venen des - 413 l — Pancreas, des Zwoͤlffingerdarms und denen des duͤnnen Darms zuſammengeſetzt. 5 Der Zweig der vena caudalis, der hier zur Leber geht, iſt ganz dem ramus hepaticus venae caudalis der Voͤgel zu vergleichen, und kann daher auch ſo benannt werden. f Viele andere Zweige, aus der Theilung der vena caudalis entſtanden, gehen zum hintern Theile der Nieren, zu welchen auch noch Venen des Afters, des hinteren Thei— les des Ruͤckens kommen, welche ſich dann gemeinſchaftlich in den Nieren verzweigen. ; Die vena renalis reyehens wird beym Wels aus mehrern Zweigen, die aus den einzelnen Lappen der Nie— ren kommen, zuſammengeſetzt. Der Stamm der vena re- nalis revehens liegt zwiſchen den beyden innern Lappen der Niere und ſteigt hier an der rechten Seite der Wirbel nach vorn zugleich mit der Aorta. Der Anfang der vena cava, oder die vena renalis revehens, geht in der Mitte des Bauchs in zwey Zweige über, von denen ein jeder auf einer Seite der Wirbelſaͤule bis zur Gegend der Armfloſſe hinaufgeht, hier in einen Ca— nal tritt und darin fortläuft bis zu dem Theile, wo der vordere Theil der Nieren wieder dicker und ſtaͤrker gewor— den iſt. Sie laͤuft nun mit den Venen dieſes Theils der Nieren zuſammen, ſo wie auch mit denen der Armfloſſe und des Kopfes. Die Venen der aͤußern Wand des Bau— ches beobachten ganz den Verlauf und die Verbindung wie beym Gadus. Im Sechte. Auch hier verhaͤlt ſich die vena caudalis im Ganzen eben ſo wie beym Wels, gibt aber auch zugleich einen Zweig zur vena renalis revehens. Denn ſobald fie die Nieren erreicht, jo gehen viele Zweige in die Nieren; der groͤßere derſelben aber geht, als die Fortſetzung der vena eaudalis, mit den zuruͤckfuͤhrenden hintern Nierenvenen zu: ſammen, und bildet ſo den Anfang der vena cava. Die vena cava läuft nun zwiſchen den Nieren nach vorn, nimmt auf ihrem Wege die venae renales revehentes, die Venen der Hoden, der Schwimmblaſe und des Eyer: ſtocks auf, und theilt ſich in der Mitte der Wirbelſaͤule auch in zwey Zweige, die ſich nun eben ſo wie beym Wels verhalten. Die Venen der Seitenwand des Bauchs fammeln ſich auch hier in mehrern kleinen Staͤmmen, die auf verſchiede— ne Weiſe zum aͤußern Rande der Nieren kommen, und hier in der Subſtanz derſelben ſich vertheilen. Auch dieſe zu— fuͤhrenden Venen haben keine unmittelbare Verbindung mit den zuruͤckfuͤhrenden Nierenvenen. Eso Lucius. Cyprinus carpio. Im Barpfen. Die vena caudalis wird eben fo zuſammengeſetzt, und verlaͤuft eben ſo wie bey den uͤbrigen Fiſchen; ſie gibt aber keine Zweige zu den Nieren, ſondern geht gerade durch den hintern Theil der Niere, nimmt dann von beyden Seiten 414 zuruͤckfuͤhrende Nierenvenen auf, wird ſtaͤrker, verbindet ſich mehr nach vorn auch noch mit den Venen der Hoden und der Eyerſtoͤcke, und verbindet ſich vorn ebenfalls noch mit den Venen der Armfloſſe und des Kopfes wie im Hech⸗ te. Auch der Verlauf der Venen des Bauchs iſt hier ganz wie in den vorigen Fiſchen. f Auch im Barſch, perca fluviatilis, zeigen die Venen die größte Analogie mit denen der Karpfen. Die vena testis zeigt hier eine bedeutende Größe, liegt unten auf der Schwimmblaſe, laͤuft nach vorn und verbindet ſich in der Gegend der Armfloſſe mit der vena cava, die darauf zum Herzen uͤbergeht. — H. IV. Aus der jetzt beſchriebenen Verbindung und dem Ver— laufe der Venen bey dieſen verſchiedenen Thieren erhellet ſchon, daß der Blutumlauf in den Venen dieſer Thiere ſowohl unter ſich, als auch von dem der Saͤugthiere ſehr verſchieden ſeyn muß. Dieſe Verſchiedenheiten beſtehen be⸗ ſonders darin, daß das Blut der hintern Gliedmaaßen, des Schwanzes, des mittlern Theils des Körpers nicht, wie in den Saͤugthieren allein zur vena cava, ſondern auch, wie bey den Voͤgeln, zur vena portae, bey den Amphi— bien zur Leber und den Nieren, und bey einigen zugleich zur vena cava; bey den Fiſchen bald zu den Nieren und der vena cava, bald auch zur vena portae fließt. Bey den Voͤgeln iſt die erſte merkliche Abweichung zu bemerken, und dieß ſcheint ſich ganz durch die beyden un— tern Thierclaſſen zu erſtrecken. Es geht nehmlich ein Theil des Blutes der hintern Gliedmaaßen durch einen eigenen, ziemlich bedeutenden Zweig, der aus den venis caudalibus zuſammengeſetzt wird, zur Leber, und verbindet ſich mit der vena portae. Da dieſes Gefäß in allen Vögeln beobach— tet wird und viele Venen aus dem Ende des Darmes auf- nimmt, fo ſcheint es ein Ueberreſt der Embryonen : Bil dung der Voͤgel zu ſeyn, indem es wahrſcheinlich mit dem Dotterſack zuſammenhaͤngt. Uebrigens kann dieſe Vene mit der vena hoemorrhoidalis interna der Saͤugthiere ver⸗ glichen werden. Das uͤbrige Blut der venae caudales, obturato- rige, der Venen der Cloaca, fließt zur vena hypogastri- ca, welche entweder in oder hinter den Nieren am Grun— de der Pfanne aus einigen Nierenvenen, Schwanzvenen und hintern Schenkel- und Geſaͤßvenen zuſammengeſetzt wird. Die vena hypogastrica gelangt dann zur eigentlichen vor- dern Schenkelvene, und verbindet ſich mit dieſer zur vena iliaca, welche im vordern Einſchnitte der Nieren liegt. Zu der vena iliaca kommt nun noch das Blut des hin⸗ tern Lappens der Niere durch die hintere Nierenvene, des vordern runden Lappens der Niere durch einige, meiſtens zwey Venen, von welchen Jacobſon ſagt, daß ſie das Blut zum vordern Lappen der Niere fuͤhren; ferner kommt noch dazu das Blut der Eyerſtoͤcke und Hoden. Alle dieſe Venen ſetzen ein ſtarkes Gefaͤß auf beyden Seiten zuſam⸗ men, welches ſchraͤg nach vorn läuft, ſich mit dem analos gen Gefäße der andern Seite zum Anfange der vena ca- va verbindet und ſo zur Leber, zum rechten Lappen derſel⸗ 415 ben, gelangt. Durch den rechten Lappen der Leber geht die vena cava eine Strecke nach vorn, nimmt hier Leber- venen auf und geht ſo aus dem obern ſtumpfen Rande zum Herzen. Daß aber das Blut der vena hypogastrica bey den Voͤgeln nicht, wie Jacobſon behauptet, zu den hintern Lap— pen der Niere gefuͤhrt werde, wird dadurch erwieſen, daß dieſes Gefaͤß von der Schwanzvene gerade nach vorn zur vena cruralis hinaufſteigt; auf dieſem Wege, indem ſie bey einigen Voͤgeln, wie beym Habicht, ganz außer der Niere liegt, hintere Nierenvenen, und die vena ischiadi- ca aufnimmt, groͤßer und ſtaͤrker wird, und als ein bedeu— tendes Gefäß ſich mit der vena cruralis verbindet. Daß durch einige Venen, welche zu dieſer vena hypogastrica kommen, das Blut nicht zu dem hintern Theile der Niere gefuͤhrt werden koͤnne, wird auch noch dadurch erwieſen, daß dieſe Venen in einem ſpitzen Winkel, von hinten kom⸗ mend, ſich mit der vena hypogastrica verbinden. Eben ſo verhaͤlt es ſich mit dem Zweige der vena eruralis, wovon Jacobſon fagt, daß er das Blut zum vordern Lappen der Niere fuͤhrt. Dieſer geht nicht nur in einem ſpitzen Winkel aus dem vordern Theile der Niere zur vena cruralis, wodurch das Blut der vena cruralis gehindert wurde, in die Niere zu gelangen; ſondern die vena cruralis wird nach der Aufnahme dieſes Gefaͤßes auch dicker. Vorzuͤglich wichtig iſt aber noch, daß man den Anfang der Vene des vordern Nierenlappens auch bis außer der Niere bis in die Löcher der Ruͤckenwirbel, bes ſonders beym Huhne und den Tauben verfolgen kann; und wenn wirklich zu den Nieren durch dieſes Gefaͤß Blut ge— fuͤhrt wuͤrde, wozu ſollte das Blut in den Ruͤckenmarksca— nal gefuͤhrt werden; und eine vor- und ruͤckgaͤngige Bewe— gung des Blutes kann doch in einem und demſelben Gefaͤße nicht angenommen werden. Eine analoge Vene, wie diejenige iſt, welche aus den Wirbelloͤchern der Voͤgel zu der Nierenvene geht, findet man auch in den Saͤugthieren und im Menſchen; nur geht ſie in dieſen Thieren nicht zu der Nierenvene, ſondern, da die Nieren höher liegen, fo verbindet fie ſich mit der vena hypogastrica und wird vena ileolumbalis genannt. In den Amphibien iſt die Bewegung des Blutes ſehr abwei— chend von der der Voͤgel, und der Uebergang des Bluts zu den Nieren iſt hier ſehr deutlich. Beym Crocodil geht nur ein kleiner Theil des Bluts der vena caudalis und cruralis, zu den Nieren, ein Theil des Bluts der vena renalıs adyehens. Der groͤßere Theil des Bluts, der Schwanz- und Schen⸗ kelvene, der Eingeweide des Beckens, des Bauchs geht durch die vena umbilicalis zur Leber und zur vena portae. Die Hehlvene nimmt das Blut der Nieren, einen Theil deſſelben aus der Schwanzvene, der Hoden und Ey— erſtoͤcke auf. f 1 In der Schildkroͤte geht das Blut des Schwanzes, des mittlern Theils der Schale und der Bauchdecken, ſo — blaſe und das der Nieren, wie der Eingeweide des Beckens zu den Nieren. Das Blut der hintern Glieder, der hintern Wand des Bauchs und ein Theil des Bluts der vordern Glieder, geht zur Le— ber, und zwar, da zwey venge umbilicales hier vorhan⸗ den ſind, zu jedem Theile der Leberlappen. „HE Bey den Fröfchen geht das Blut der vena cruralis und alles Blut der vena ischiadica, der Seitenwand des Bauchs und des Ruͤckens durch die vena renalis adve- hens zu den Nieren. Die groͤßere Menge aber der vena cruralis geht zu der einfachen vena umbilicalis, welche alles Blut der vordern untern Wand des Bauchs zugleich aufnimmt und zur Leber fuͤhrt, woſelbſt es mit dem der venae portae verbunden wird. In den Fiſchen iſt der Blutumlauf ſehr verſchieden, ſelbſt unter den einzelnen Arten, ſo wie ihn auch Jacobſon vortrefflich beſchrieben hat; denn bald geht das Blut des. Schwanzes und des mittlern Theiles des Bauchs allein zu den Nieren, wie im Gadus; bald geht das Blut des hin— tern Theiles des Koͤrpers zu den Nieren und der Leber, wie im Wels: bald geht es zu den Nieren, zur Leber und zur vena cava, wie im Karpfen, Hecht und dem Bar— ſche. Das Blut der Hoden, der Eyerſtoͤcke, der Schwimm— geht zur vena cava, ausge⸗ nommen beym Wels, wo das Biut der Hoden zum ramus hepaticus der Schwanzvene fließt. — Berlin im Monat October 1828. Ueber die Bedeutung der Bauchmuskeln; vom Dr. A. A. Berthold. So gut und treffend die meiſten Knochen gedeutet ſind, fo ſehr hat man das Muſkelſyſtem in dieſer Hinſicht ver— nachlaͤſſigt; wenn man aber bedenkt, in welchem Verhaͤlt— niß Muſkel und Knochen zu einander ſtehen, ſo iſt es ge— wiß jedem einleuchtend, daß die genauere Betrachtung des einen zur Vermehrung der Kenntniß vom andern beytragen muß. Wo jetzt noch Luͤcken in der Deutung der Knochen Hobwalten, verſchwinden gewiß mit der Zeit dieſelben, wenn man erſt einmal die übrigen Syſteme genauer beruͤckſichtigt und mit in Erwaͤhung zieht. Gegenwärtig will ich nur let⸗ was über die Bauchmuſfkeln geben. Betrachten wir dieſe beym Menſchen oder den mei— ſten Saͤugthieren, ſo wird es uns gewiß nicht einfallen, ſie für etwas anderes, als Bauchmuſkeln zu halten; wir be— trachten ihren Urſprung und die Stelle ihrer Anheftung; an welcher Stelle fie ſehnig werden uud wie dieſe Sehnen etwa in Hinſicht auf Form, Groͤße u. ſ. w. beſchaffen ſind, und führen hinterher den Nutzen auf, oder denken uns we— nigſtens denſelben. Wir ſteigen aber vor der Hand eine Stufe tiefer und gelangen zu den Voͤgeln. „Bruſtthiere find Vogel“ ſagt unſer ... Gken, und zwar mit Recht. Wir ſehen faſt den ganzen Vogelleib mit der Bruſthoͤhle durch verſchiedene Oeffnungen zuſammen "hängen; wir be⸗ merken, daß die Luft, die eingeathmet worden, nicht bloß bis in die Lungen, ſondern aus dieſen heraus in die Bruſt— 417 hehle, Bauchhoͤhle, in verſchiedene Knochen, ſogar zwiſchen manche Muſkeln, z. B. die des Halſes dringt u. ſ. w. Die Bruſthoͤhle aber hat viel Verwandtſchaft mit der Bauch— hoͤhle. Wenn die Organe der Bruſt- und Bauchhoͤhle bey den Saͤugthieren dieſe Höhlen ganz ausfüllen und keinen freyen Raum uͤbrig laſſen, ſo findet man bey den Voͤgeln das Gegentheil; hier iſt ein Raum zwiſchen den Waͤnden der Bruſthoͤhle und den Eingeweiden derſelben, fo wie zwifchen denſelben, der Bauchhoͤhle und den Wänden dieſer vorhans den. Hier iſt noch kein muſkuloͤſes Zwerchfell zugegen, und da die Bruſthoͤhle mit der Bauchhoͤhle durch eine mannich— faltig durchloͤcherte membranoͤſe Scheidewand (Zwerchfell im eigentlichen Sinne des Worts) in Verbindung ſteht, ſo iſt Bauch und Bruſthoͤhle gewiſſermaaßen für eine und dieſel— be Hoͤhle zu halten. Wie wunderbar aber, daß auch in Hinſicht auf die dieſe Höhlen umgebenden Muſkeln eine Lies bereinſtimmung Statt findet. Wir finden bey den Voͤgeln, wie bey den Saͤugthie⸗ ren vier Paar Bauchmuſkeln, obgleich nach Cuvier nur drey Paar vorhanden find, indem er den Voͤgeln den Re— ctus abdominis abſpricht. Aber eine Gans ſchon kann jeden wie uns vom Gegentheil überzeugen. 1. M. obliquus descendens: entſpringt von der Seite der Bruſt, von der zweyten bis letzten Rippe; nach oben von den Haken der Rippen, nach unten aber von der Nippenflaͤche ſelbſt. Der Mufkel iſt, fo lange er die Rip⸗ pen bedeckt, verhaͤltnißmaͤßig ſehr ſchmal, und geht gegen das Bruſtbein hin in eine ſehnige Membran uͤber, welche den vordern aͤußern Theil der Rippen bedeckt, und ſich an den aͤußern Rand des Bruſtbeins befeſtigt. Von der letz ten Rippe an geht der Muſkel nach unten, wird breiter u. verwandelt ſich in eine Aponeurose, welche nach innen in die weiße Linie übergeht, nach hinten gegen die Kreuzbein— wirbel zuläuft, und nach unten an das Schaambein ſich ſeſtſetzt; gerade beym Uebergang an das Schaambein bildet der Muftel eine Falte. Nach oben wird der Muſkel vom Seitentheil des pectoralis major bedeckt, nach unten aber bloß von der Haut. So lange der Muffel die Rippen be- deckt, laufen ſeine Faſern quer, hat er aber die letzte Rip⸗ pe verlaſſen, ſo laufen ſie ſchraͤg von oben nach unten, und von außen nach innen. Dieſem Muſrel parallel gehen die aͤußern Intercoſtalmuſkeln, die vom untern Rand einer Rippe entſpringen, ſchraͤg von oben nach unten und von außen nach innen laufen, und ſich an dem obern Rand einer folgenden Rippe feſtſetzen. 2. M. obliquus ascendens: entſpringt aponeurotiſch von dem obern Rande des Darm- und Schaambeins, und verwandelt ſich bald in einen Muſkelkoͤrper, der ſich an dem untern Rande der letzten Rippe befeſtigt. Der Muffel iſt ziemlich ſtark, und füllt den Raum zwiſchen dem Darm-, Schaambein und der letzten Rippe aus; er iſt nach vorn, oder nach innen breit, nach hinten oder außen aber ſehr ſchmal. Nach innen hoͤrt er rundlich auf, und man be⸗ merkt an dieſer Stelle einen weißen halbmondfoͤrmigen Streif, der vom Rectus gebildet wird, Die Faſern ſtei⸗ gen ſchraͤg aufwaͤrts von unten nach oben und von außen nach innen. Man ſieht alfo, daß dieſer Muſkel die⸗ Iſis 1826. Heft Iv. 418 felbe Richtung hat, welche man beym innern In— tercoſtalmuſkel bemerkt. Dieſer entipringt vom obern Rande einer Rippe, und ſteigt ſchraͤg von unten nach oben und von innen nach außen aufwärts, um ſich an dem uns tern Rand einer obern Rippe zu befeſtigen. 3. M. rectus abdominis: entſpringt breit vom un⸗ tern Theil des Bruſtbeins; die aͤußern Faſern gehen in ges rader Richtung herab, und ſtoßen mit ihrer Sehne auf die Spitze des Schaambeins. An der Stelle, wo die Sehne zum Schaambein übergeht, bildet ſich eine derbe Sehnen— falte; die innern Faſern, der bey weitem groͤßere Theil des Muſfkels, hört halbmondfoͤrmig nach unten auf, und geht dann in eine Aponeuroſe uͤber, die zwiſchen den Spitzen der Schaambeine ſich befindet. Wo die Rippen aufhören, geht der aͤußere Theil des Muffels in eine halbmondfoͤrmige, bandaͤhnliche Sehne uͤber, die ſich um den vordern Theil des obliquus ascendens herumſchlaͤgt und an dem obern Theil des Schaambeins feſtſetzt. Die äußern Faſern dieſes Muſkels laufen faſt gerade abwärts auf die Spitze des Schaambeins zu, die innern gehen aber ſchraͤg ab⸗ und einwaͤrts, wie der obliquus externus und in- tercostalis externus. Die Querſehnen in der Mitte des Muſkels fehlen. - 4. NI. transversus abdominis: entſpringt fleiſchig von der innern Flaͤche der drey letzten Rippen, und fleiſchig vom Rande des Darm- und von der innern Fläche des Schaambeins, geht nach innen und verwandelt ſich in eine Aponeurofe, die in die weiße Linie uͤbergeht und hinter dem zweyten Bauchmuſkel liegt. Der Muſkel iſt ziemlich ſtark, und ſeine Faſern laufen nicht ganz quer, ſondern ſchraͤg von außen nach innen und von unten nach oben, ob- gleich nicht ſehr in die Augen ſpringend. Es laͤuft die— fer Muſfkel alfo parallel mit dem obliquus ascendens und intercostalis internus. Das Mufkelbündel, wel⸗ ches von der zweyten und dritten letzten Rippe entſteht, iſt von dem uͤbeigen Muſkel getrennt, und koͤnnte als ein eis genthümlicher Muſkel, transversus superior, angeſehen werden, welches bey den Saͤugthieren zur Bildung des Zwerchfells verwendet wird. Die pyramidenfoͤrmigen Mufkeln fehlen, wie bey den meiſten Saͤugthieren. R Hieraus ſehen wir nun, daß die Bauchmuſkeln nur unter einander geſchobene Zwiſchenrippenmuſ⸗ keln, oder eine doppelte Lage derſelben find, und daß das Schaam- und Darmbein als Rippen betrachtet werden muͤſſen. Was wären aber demnach die inscriptio- nes tendinosae, welche man bey den Saͤugthieren im rectus abdominis wahrnimmt? — Wie man allgemein annimmt, Befeſtigungspuncte im Muſkel ſelbſt, und unferer Meynung nach Rippen, was vielleicht nicht ſo fremd erſcheinen wird, wenn man den Bau mancher Amphibien, fo wie die Lehre von der Faſerformation, wie nehmlich Muſkel, Sehne, Knochen u. ſ. w. allmählich ſich bilden und metamorphoſteren, betrachtet und beherzigt, als es auf den erſten Blick erſcheinen mag. 27 419 Ueber das Weſen und die Bedeutung der Muſkelbewegung. Vom Grafen Georg von Buquoy. Die Phyſiologen betrachten im Allgemeinen die Muſ— kelbewegung bloß in zweyfacher Ruͤckſicht, nehmlich als will— kuͤrliche und unwillkuͤrliche Bewegung, erſtere entſprechend den von Cerebralnerven, letztere entſprechend den von Gang— liennerven vorherrſchend verſehenen Muſkeln, oder den aͤu— fern und innern Muſkeln, welche erſtere von mehr paral⸗ lel gelagerter fibroͤſer, letztere mehr von ſtralenfoͤrmig gelas gerter fibroͤſer Textur find. b N Wir finden die von den Phyfiologen feſtgeſetzte eben erwaͤhnte Eintheilung in willkuͤrliche und unwillkuͤrliche Bewegung nicht erſchoͤpfend, und muͤſſen dieſen zweyerley Bewegungs-Modificationen noch eine dritte Hinzufügen, nehmlich jene der unbewußt vor ſich gehenden, der Gebehrde und dem Mienenſpiele entſprechenden, die jedesmalige Gei— ſtesſtimmung ausdruͤckenden Bewegung, bey welcher zwar in ſoferne die Willkuͤr mit eintritt, als z. B. der Schau: ſpieler durch die gehoͤrige Muſkelbewegung ſowohl der Glied— maaßen als der Phyſiognomie kuͤnſtlich jenen Ausdruck dar— zuſtellen vermag, welcher der Geiſtesſtimmung entſpricht, die er ausdrucken ſoll. In ſoferne jedoch, als bey ſolchen Muſkelbewegungen im gewoͤhnlichen Leben weder Willkuͤr noch Bewußtſeyn eintreten, ſondern die Muſkeln jene Span— nung und Lage annehmen, welche der jedesmaligen Geiſtes— ſtimmung entſprechen, in ſoferne kann die hier betrachtete Art von Muſkelbewegung nicht als abſolut willkuͤrliche be— trachtet, nehmlich nicht mit jener als Eins betrachtet wer— den, welche z. B. dann Statt findet, wenn mittelſt der Armmuffeln eine Laſt gehoben wird, oder nach einem Ge— genſtande mit Willen und Abſicht hingelangt wird. Unſern Abſichten gemäß vertheilt ſich die Muſkelbe⸗ wegung folgendermaaßen: Den Muſkeln der reproductiven Sphäre entſpricht eine vorherrſchend unwillkuͤrliche Bewe— gung; wir ſagen gefliſſentlich vorherrſchend, weil ein ger ringer Grad von willkuͤrlicher Bewegung auch dieſen Mufs keln zukommt, wie dieß ſchon aus der Verbindung des Ce⸗ rebralſyſtems mit dem Ganglienſyſtem durch den vagus zu vermuthen waͤre, ſich aber in der That dadurch beſtaͤtigt, daß Menſchen, bey denen der Geiſt einen entſchiedneren Eins fluß auf den Körper äußert, durch gewiſſe kuͤnſtlich in ſich aufgeregte Leidenſchaften im Stande ſind, den Herzſchlag zu vermehren, oder durch abſtracte Geiftesanftrenaung den Ders dauungsproceß zuruͤck zu halten u. ſ. w. Den Muſkeln der ſenſiblen Sphäre, welche wir die aͤußern oder fpontojeigmis ſchen Muſkeln nennen wollen, im Gegenſatze der vorhin erwaͤhnten innern oder aſpontoſeigmiſchen, den ſpontoſeigmi⸗ ſchen Muffeln ſagen wir, entſpricht eine zweyfache Bewer gung, nehmlich die vollkommen willkürliche, welche erſtere ſich z. B. Außert beym willkuͤrlichen Heben einer Laſt, beym willkürlichen Hinlangen nach einem Gegenftande u. ſ. w.; letztere hingegen bey der, der jedesmaligen Geiſtesſtimmung entſprechenden Stellung des ganzen Körpers, fo wie dem entſprechenden phyſiognomiſchen Ausdrucke. 420. So viel über das Weſen der Mufkelbewegungen, und nun noch einiges Über deren Bedeutung, oder über das Veranlaſſungsmoment zu ſolchen Bewegungen. * Wenn wir alle bisher über dieſen wichtigen und ſchwie⸗ rigen Gegenſtand aufgeſtellten Erklaͤrungs-Hypotheſen ͤͤber— blicken, ſo ſcheint keine ſich mit fo viel Wahrheit auezus ſprechen, als jene vom Einfluſſe der Nerven auf die Muſ— keln, welcher Einfluß nebenher mitinfluenziert wird durch den auf die Mufkelfibern vom Blute ausgeuͤbten Reiz, wie dieß unter andern Sprengel in ſeinen Institutiones medicae auf eine ſehr vorzuͤgliche Weiſe entwickelt. Was nun namentlich den Einfluß der Nerven auf Mufkelbewegung anbelangt, fo wird ſelber am einleuchtend— ſten dadurch, daß hier das Verhaͤltniß vom Nerv zum Muſkel mit jenem DVerhältniffe paralleliſiert wird, das zwi⸗ ſchen der innern und aͤußern Belegung an der Leydner Fla— ſche ſich beobachten laͤßt. Es ſpricht ſich nehmlich der Ge— genſatz zwiſchen Nerv und Muſkel aus durch den Gegen— ſatz der Factoren Hydrogen und Oxygen, oder Expanſion und Contraction, oder Licht und Schwere, oder Dynami— ſches und Somatiſches, oder Ideales und Reales u. ſ. w. So wie nun an der Leydner Flaſche die negativ s electrifche Spannung der aͤußern Belegung um ſo mehr geſteigert wird, je mehr die pofitiv: electriſche Spannung der innern Bele⸗ gung zunimmt, und umgekehrt; eben ſo wird die Contra⸗ ctivſpannung des Muſkels um fo mehr geſteigert, je mehre die Expanſivſpannung am Nerv beſagten Mufſkels zunimmt, und umgekehrt. Dieß Verhaͤltniß beſteht ſowohl zwiſchen Gangliennerv und vegetativem Muſkel, als zwiſchen Cere— bralnerv und ſpontoſeigmiſchem Muſkel. Hiernach wird es uns erklaͤrlich, wie der ſpontoſeig— miſche Mufſkel bey incitierenden Affecten zu einer oft ſo une geheuern Contractivipaunung potenztert werden koͤnne, und wie bey niederſchlagenden Leidenſchaften der Muſkel beynahe ſeine ganze Contractivſpannung einbuͤße. Im erſten Falle nehmlich tritt der Organismus, und aus dieſem vorzugs— weiſe der Cerebralnerv, inniger in die Herrſchensſphaͤre des Geiſtes, nimmt daher in hoͤherm Maaße den geiſtigen Cha⸗ racter der Expanſion an, wodurch denn antagoniſtiſch die Muſkelfibern in einen erhöhten Zuſtand der Contractivſpan⸗ nung verſetzt werden. Im zweyten Falle hingegen entweicht gleichſam der Organismus, und aus dieſem vorzugsweiſe der Terebralnerv, der Herrſchaft des Geiſtes, und fällt daher, bey dieſer Iſoliertheit, dem materiellen Contractivſtreben mehr anheim; daher denn bey folder deprimierter Erpans fivipannung am Nerv, nothwendig die antagoniſtiſche Con— tractivfpannung am Muſkel mit hernieder ſinkt; gleichwie an der Leydner Flaſche, bey abnehmender pefitivselectrifcher Spannung der innern Belegung, auch die negativelectriſche Spannung der aͤußern Belegung nachlaͤßt. . Nun noch einiges über den wenlgſtens indireeten Ein⸗ fluß des Blutes auf Leben und Bewegung des Muſkels, wofür ich nichts Gruͤndlicheres und Scharfſinnigeres ans führen kann, als indem ich hier Sprengels eigene Worte mittheile. : f +21 Trivialibu; et vulgatissimis observationihus ma- jorem habere consuevi ſidem quam acutissimis ex- perimentis aut ratiocin'is. Hinc certissimum puto et lueulentissimum: sanguinis ad musculorum motus requisiti argumenfum ruborem illum insignem, quo musculi frequentius exerciti insigniuntur, quemque in feris animalibus facillime comparaveris cum pal- lore carnis anımalium quiete saginatorum. Nulto robustiores etiam sunt et stabiliores muscali magis exerciti,; ob secretiones earum particularım fre- quentiores, quae fibrillas replent ac constituunt. Negavit tamen Hallerus a sanguine irruente motum musculorum cieri, quod cordis imperium statüerat in minimis etiam valere vasis. Cum cor autem voluntati haud obediat, motum muscularem arbitrarium nequaquam posse illi tribui caussae. Antagonistas etiam musculos ex eadem arteria acci- pere sanguinem; comprehendi igitur motus alternos non posse. Sed probavimus jam supra, arleriarıım vires peculiares increscere, ut minora fiant lumina, et medium esse systema vasorum, quod nullo mode cor gubernat. Itaque et motus musculorum varii a sanguine per locales stimulos et incitamenta pe- euliaria. adlicito possunt cieri, haud mutata cordis vi ac potestate. 1 Neque tamen arbitror ipsa alterna actione musculorum, contractione aut dilatalione, sangni- nem omnino excludi aut adlici. Etenim nec in cor- de animalium majorum, stratis plurimis constructo, nec in quopiam alio musculo pallorem inveneris cum rubore alternantem, prout ii musculi contra- hantur sive dilatantur. Microscopio adhibito, Hal- lerus observavit primus, et nos post eum, vasa, quae lacertos ipsos aut interstitia cellularia petunt, perinde plena ac rubra, sive contraheretur musculus sive dilataretur. a Simplici etiam experimento evincitur neces- sitas sanguinis ad muscularem motum: perit enim hie ligata arteria, stupet etiam vulgo membrum, cu- jus arteria aneurysmate occupatur. in den Mollusken und Inſecten Das Urinſyſtem 922 von Wilbrand. In meiner Darſtellung der geſammten Grgani⸗ ſation (Gießen 1809, 1810) habe ich, und zwar, Jo viel ich weiß, zuerſt aus philoſophiſchen Gründen bewieſen, daß das Urinſyſtem in allen Mollusken, von den Schne⸗ cken (Gaſteropoden) angefangen, und in allen geftuͤgelten Inſecten vorhanden ſey, — und zwar ſo, daß in dieſen Thieren das Urinſyſtem zuerſt erſcheine, wenn die Thiers welt in ihrer allmählichen Entfaltung betrachtet wird, in fo weit dieſe allmähliche Entfaltung in der relativen Vervoll⸗ kommnerung der Thiere von der Natur angedeutet wird. Ich verwelſe in der genannten Schrift zten B. auf die 9. 183,, V. 184, H. 185. H. 186., 9. 187., 9, 250., $. . —— — — — 22 — — 251. 0. 252, $. 255, F. 254., $. 255. Spaͤterhin ka: be ich dieſen Gegenſtand in der Iſis, Jahrgang 1821, B. 1. litterar. Anzeig. S. 265, vorzuͤglich in Hinſicht der Sn: ſecten von neuem zur Sprache gebracht, und auch da S. 205 bemerkt, daß in den Molluſken das Urinfyſſem gleich⸗ falls vorhanden, und in den Schnecken in demjenigen Gebilde gegeben ſey, welches Swammerdamm das urpurblischen nennt. Obſchon ich dieſes wiederholt öffentlich behauptet, und phyſiologiſch bewieſen habe, und zwar ſchon ſeit wenigſtens 16 Jahren; ſo iſt doch dieſer Gegenſtand von den Naturferſchern weder beyfällig auf: genommen, noch auch andererſeits widerlegt, mit einem Worte gar nicht beachtet worden. In neuern Zeiten hat indeß ein würdiger deutſcher Anatom, — Treviranus, — dem aber meine Schrif— ten nicht bekannt geworden ſind!! — dieſen Ge— genſtand hinſichtlich der Schnecken aufgenommen; * feine Meynung weicht aber darin von der meinigen ab, daß er den Swammerdammiſchen Purpurbeutel nicht für das Ganze des Urimſyſtems in dieſen Thieren, ſondern bloß für eine Harnblaſe anſieht, — eine Meynung, welche zuerſt Cuvier (Annales du Muséum etc. Tom. II. p. 507) mit folgenden Worten berührt: „Qui doit étre un Organe assez essentiel; car on le trouve dans tous les Gastéropodes, et méme dans les Clios. Ne seroit- ce pas tout si uplement un analogue de la vessie uri- naire? mais alors ou seroient les reins?“ Ich habe aber in meiner Darftellung d. g. O. in den angeführten §phen gezeigt, daß von einer Urinblaſe bey die⸗ ſen Thieren noch nicht die Rede ſeyn koͤnne, — weil die Urinblaſe im ganzen Umfange des Urinſyſtems ein ſehr untergeordnetes Gebilde ſey, was ſich nur als eine Erweiterung in den Ausführungscandlen (Ureteren) betrachten laſſe, — und deßfalls nicht weſentlich ſey, und in den Fiſchen, in den meiſten Am— phibten, Jo wie in den Voͤgeln (welche Thiere ſaͤmmtlich ohne Widerrede auf der Stuſenleiter der Schöpfung höher ſtehen) ganz fehle. Alle und jede Ausſonderung gehoͤrt dem Hautſyſtem an, — findet anfangs — (die Thierwelt in ihrer allmaͤh⸗ lichen Entwicklung betrachtet) — bloß in haͤutigen Gber— flachen, — und dann in darmartigen Verzweigun⸗ gen Statt, — und concentriert ſich zuletzt in ſogenannte Druͤſen, welche als traubenfoͤrmige (in ſich involvierte) Ge⸗ bilde an dem Ende der darmartigen Ausfuͤhrungsgaͤnge haͤn⸗ gen, wie die Weintraube am Stiele. Nur in den maͤnnli⸗ chen Zeugungsorganen bleibt, ſelbſt beym Menſchen, dieſe darmartige Verzweigung zeit Lebens, fo daß die Ho⸗ * Zeitſchrift für Phyſiologie 1s Heft S. 52. — Der Laden⸗ preis dieſes Heftes iſt 8 fl. 45 kr. rheiniſch!! Die Schrift wird daher wohl in wenige Hände kommen. War: um gaben denn die Herausgeber die Abhandlungen nicht an die Iſis, welche ſie ſchnell in mehrere Hände bringt, und auch zweckmaͤßige Abbildungen liefert? — Sie haͤtten dadurch die Wiſſenſchaft mehr gefoͤrdert und ihren Leſern eine Ausgabe erfpart, Einſ. 423 den, vom Ausfuͤhrungscanal (vas deferens) aus, in Sa⸗ mencanaͤlchen (canaliculi seminales) ſich theilen laſſen. So iſt auch das Leberſyſtem in allen Inſecten, und ſelbſt in den Cruſtaceen, z. B. im gemeinen Flußkrebs und in allen kopfloſen Mollusken, z. B. in der Teichmuſchel ein Buͤſchel kleiner darmartiger, bald ſehr kurzer, — in den meiſten fufecten aber ſehr langer Canäl— chen. Erſt ſpaͤterhin ſchließt ſich der Buͤſchel der Canaͤl⸗ chen in ſich zu einem Ganzen, — und dieſes Ganze theilt ſich erſt mit dem Eintreten des rothen Blutes, d. h. von den Fiſchen angefangen, — in einen links liegenden Theil — Milz, — und in einen rechts liegenden Theil — Leber. Dieſe Entwicklungsgeſchichte iſt weſentlich in der Natur gegruͤndet, und muß daher binſichtlich des Urin: ſyſtems auch gelten. Was daher ſpaͤterhin eine Niere wird, welche als das letzte traubenfoͤrmige Gebilde am Ausfuͤh⸗ rungscanal (Ureter) haͤngt, — das iſt anfangs ein bloßes darmartiges Gebilde. Dieſes entfaltet ſich fpäter in einen Ausfuͤhrungscanal (Ureter) mit einem traubenfoͤrmigen, in ſich geſchloſſenen Ende, — Niere. Dieſes iſt aber erſt da der Fall, wo das ganze Gebilde aus der Einheit nach zwey Richtungen hin, d. h. in zwey Harnleiter und zwey Nieren ſich entwickelt. Die Urinblafe kommt noch ſpaͤ⸗ ter, — und zwar da, wo die beyden Harnleiter aus der einfachen Harnröhre entſpringen, zum Voeſchein; — wo dieſes nicht iſt, da iſt auch keine Urinblaſe. Die einfache Harnroͤhre bleibt daher in allen Thieren, in wels chen fie ſich findet, als die einzige Andeutung der ur: ſprünglichen Einfachheit des Urinſyſtems und der ur⸗ ſpruͤnglichen Darmform zuruͤck. Das darmfoͤrmige, mit einem blaſenfoͤrmig aufgerie⸗ benen Ende verſehene Gebilde, — worin ſich das ganze Urinſyſtem in den Inſecten und in den Mollusken an: kuͤndigt, — dieſes iſt demnach im eigentlichen Sinne der Embryo desjenigen Uxinſyſtems zu nennen, — wie ſich daſſelbe in den mit Blut verſehenen Thieren zeigt; — iſt mithin die gemeinſchaftliche Grundlage fuͤr alle jene Gebilde, worin ſich das ganze Urinſyſtem in den mehr ent⸗ wickelten Thieren entfaltet hat. Treviranus nennt das Organ, was ich als das Gan⸗ ze des Urinſyſtems in den Mollusken anſehe, eine bloße Harnblaſe: „denn bey der ſchwarzen Nacktſchnecke geht der Ausfuͤhrungsgang des Organs, das Swammerdamm mit dem Namen des Kalkbeutels belegte, in ſie uͤber, und in dieſem wird bey den Schnecken, wie in den Nieren bey den höhern Thieren, Harnfäure abgeſondert.“ Darnach waͤ⸗ re dann Swammerdamm's Kalkbeutel als die Wiere ans zuſehen, und Cuvier's Frage: „mais alors ou seroient les reins?“ beantwortet. Ohne Treviranus Entdeckung bey der ſchwarzen nackten Schnecke im geringſten bezweifeln zu wollen, — (wozu ich mich durch keine eigene Beobachtung berechtigt fühle) muß ich doch die Gultigkeit der Schlußfolge fo lange verneinen, bis der Zuſammenhang des Kalkbeutels durch einen beſondern Ausfuͤhrungsgang mit dem Purpur— beutel, als bey allen Schnecken gültig nachgewieſen iſt. 424 iſt. In dieſer Hinſicht ſagt aber Treviranus ſelbſt: „Je⸗ ner Uebergang findet zwar nicht bey allen Schnecken Statt; allein auch bey den hoͤhern Thieren ſteht nicht im⸗ mer die Harnblaſe mit den Nieren in Verbindung (22), und bey manchen Mollusken iſt wohl der Verbindungscanal zwiſchen dieſem Organ bisher uͤberſehen.“ Was die Be— merkung betrifft, daß auch bey den hoͤhern Thieren die Harablaſe nicht immer mit den Nieren in Berbindung ſte⸗ he, ſo geſtehe ich, daß mir kein Beyſpiel bekannt iſt, wo bey vollig regelmäßigem Bau ſich eine wahre Urin⸗ blafe findet, welche nicht mit den Wieren in Derbinz dung ſteht. Dagegen findet ſich eine Urinblaſe, — nicht bey den Fiſchen, nicht bey den Schlangen und Ey⸗ dechſen, nicht bey den Pogeln, den Straus etwa aus⸗ genommen: — waͤhrend ſich doch in allen dieſen Thieren ein Niereuſpſtem findet, nehmlich Nieren und Harz leiter, welche letztere ſich nur nicht in einen gemeinſchaft⸗ lichen Ausfuͤhruugsgang und dazu in eine Blaſe vers einigen. 2 Was die Harnſaͤure betrifft, welche in Swanmers damm's Kalkbeutel abgeſchieden werden ſoll, weil Chemiker dieſelbe aus der Paterie, welche dort abgeſchieden worden war, dargeſtellt haben (odfchon dieſes ſelbſt nach Treviranus wieder nicht allgemein gilt): ſo laͤugne ich, daß dieſe Schlußfolge in der Natur ſelbſt begründet it, und behaupte, daß fie nur in der Phantaſie der Chemiker ihren Urſprung habe, — und daß der Kunſtdrechster, wel⸗ cher beinerne Knopfformen aus Knochen drehet, mit dem⸗ ſelben Grunde behaupten kann, feine Rnopfformen ſaͤ⸗ ßen in den Knochen, und er ſtelle ie mir daraus dar! Wäre es endlich auch wirklich der Fall, daß in Swammer⸗ damm's Kalkbeutel allgemein Harnſaͤure abgeſchieden wuͤrde: ſo laͤßt ſich doch daraus nicht folgern, daß deßhalb das Organ als eine Niere betrachtet werden könne; — Dies ſes hier eben fo wenig, als von der aͤußern Haut des Men⸗ ſchen und deſſen Lungen geſagt werden kann, daß beyde Organe einerlev Art ſind, weil in beyden, — wie uns die, Themiker belehren, — ihr Phantaſieproduct — Kohlenſaͤure, — abgeſchieden wird. — Ich fuͤhre dieſes bloß als Beyſpiel an, ohne daß ich die Ausſagen der Chemiker als in der lebenden organiſchen Natur begruͤndet zugebe. Die Chemiker ſollen nur zuvor den Beweis liefern, daß das, was fie behaupten, nicht in ihrer bloßen Phanta⸗ fie, ſondern in der organiſchen Natur gegründet iſt; — daß nehmlich dieſe Kohlenfäure, und dieſe Harnſaͤure ſich nicht erſt ſpaͤterhin aus der Materie, welche in dem Or⸗ gane waͤhrend des Lebens des Thiers abgeſchieden wurde, gebildet hat, — daß dieſe Materie vielmehr fo, wie fie ausgeſchieden wurde, demnach ohne ſich zu verändern, ſo lange in abſoluter innerer Unveraͤnderlichkeit liegt, bis ein Chemiker dieſe abſolut träge Materie in feinem Ex⸗ perimente wieder in Bewegung ſetzt, und hiermit den Na⸗ men auffindet, womit ſie belegt werden muß!! In meiner Darſtellung der g. O. habe ich J. 243. u. 244. die Idee aufgeftellt, daß in Swammerdamm's Kalk⸗ beutel diejenige Ausſonderung verſinnlicht ſey, wel⸗ cheſ in jedem Thiere mit dem Athmen verbunden ift. Der Umſtand, daß dieſes Organ mit dem Athmungsorgan dieſer Thiere ſtets in der naͤchſten Verbindung iſt, ſpricht 425. - — duͤnkt mich, ganz ungezwungen für dieſe Anficht. kann daher dieſelbe nicht eher aufgeben, derweitige finde. Ich ö 0 als ich durch am phyſiologiſche Gründe dazu mich weranlaßt Demnach wiederhole ich meine bereits vor 16 Jahren oͤffentlich ausgeſprochene und in den angeführten Sphen mei⸗ ner Darftell. d. g. O. in der Natur nachgewieſene Anſicht, daß das Urinſyſtem in allen gefluͤgelten Inſecten nd in allen Mollusken von den Schnecken ange⸗ angen, wirklich enthalten iſt, und daß in den Schne⸗ cken dasjenige Organ, was Swammerdamm den Purpurbeutel nennt, das Ganze des Urinſyſtems darſtellt, — in derjenigen Entfaltung, worin es bey dieſen Thieren noch vorkommt. — Ich wiederhole zugleich die $, 187. meiner Darftell, d. g. O. gemachte Fra⸗ ge, ob ſich das Urinſyſtem nicht auch in allen Arachniden ſchon finde? — und ob nicht das Gift des Scorpions als eine Art Urin anzuſehen ſey? Ich erklaͤre zugleich, daß mir das Organ, was Bojanus bey der Teichmuſchel für eine Lunge erklart, auch als eine Andeutung des Urin— fyfiems in dieſen Thieren, — aber nicht bloß als eine Niere, erſcheine, wie auch Treviranus dieſes Organ ans ſteht. Doch habe ich zur Zeit hierfur keinen weitern Grund, els weil dieſes Organ mit dem Fortpflanzungsſyſtem dieſer Thiere zunächfE zuſammenhaͤngt, — wie dieſes in allen Thie— ren vom Urinſyſtem gilt, — weil die Lebensaͤußerung deſſelben mit der Lebensaͤußerung der Zeugungsors ane zunschſt zu einem Ganzen gehört, und zwar o, daß beyde Lebensäußerungen in dieſem Ganzen eine Polarität darſtellen. Sollten nun endlich wohl die Naturforſcher, und ins- befondere die Anatomen und Phyſiologen, und hierun⸗ ter auch Treviranus hiervon Wotiz nehmen? — Um der Fortſchritte in der Naturkunde, und um der Klarheit in der Phyſtologie willen wuͤnſche ich es. 2 Sendſchreiben an die philoſophiſche Claſſe der Academie der Wiſſenſchaften ia; Er zu Berlin, R betreffend die von derſelben aufgeftellte Preis⸗ frage Über den Inſtinct und die Bunſttrie⸗ be der Thiere. In Nr. 232, der Halliſchen Litteraturzeitung (Jahrg. 1885 eptemb. S. 191) lieſt Unterzeichneter folgende von der philoſophiſchen Claſſe der Academie der Wiſſenſchaften zu Berlin gemachte Preisfrage „Carteſius, Feibnitz und Locke haben die Thatſachen des thieriſchen Inſtinctes und des Kunſttrie— bes insbeſondere in Uebereinſtimmung mit ihren allgemeinen Theorien zu erklaͤren. Spaͤtere Syſteme hingegen haben dieſen Gegenſtand theils ganz übergangen, theils ſich nur ſehr im Allgemeinen darauf eingelaſſen. Die Academie wünſcht, daß dieſer Mangel ergaͤnzt werde oder erklaͤrt, und fordere daher, daß einerſeits der Verſuch gemacht werde, Isis 1620. Heft IV. N U — verſucht, 426 Erklaͤrungen jener Thatſachen zu geben in dem Geiſte der verſchiedenen neuern Syſteme der Philoſophie; naͤchſtdem aber ſoll auch dargeſtellt werden, mit welchen Eigenthuͤm— lichkeiten der Schulen es zuſammenhaͤngt, daß die einen dien ſen Gegenſtand behandeln, die andern ihn uͤbergehen.“ „Es wird der Academie nur angenehm ſeyn, wenn die Bearbeiter der Aufgabe bey Aufſtellung des Begriffes alles beruͤckſichtigen, was die Beobachtungen der Naturfor- ſcher hieruͤber bisher an die Hand gegeben haben, indem auf dieſe Weiſe am ſicherſten der Gegenſtand in ſeinem gan⸗ zen Umfange aufgefaßt werden wird. Auch wird es ihr keinesweges zuwider ſeyn, wenn jemand glaubt, das was man thieriſchen Kunſttrieb und Inſtinct nennt, nicht iſolie⸗ ren zu koͤnnen, und daher als Mittel zum Zwecke ſeiner Unterſuchung auf alle Erſcheinungen des thieriſchen Lebens richtet, welche eine Analogie mit menſchlichen Seelenkraͤften darbieten.“ Die philoſophiſche Claſſe der Academie hat in dieſer Bekanntmachung einen Gegenſtand zur Sprache gebracht, welcher, ſeiner Quelle nach, den Unterzeichneten ſeit mehr als zwanzig Jahren ſo ernſtlich beſchaͤftigt, daß der⸗ ſelbe feine ganze Perfönlichkeit in Anſpruch nimmt. Es wird ihm daher vergönnet ſeyn, über den Inhalt dieſer Bes kanntmachung ſeine abweichenden Anſichten vorzutragen. Er bemerkt übrigens ausdruͤcklich, daß ihn hierzu nichts ander res veranlaßt, als das lebendige Intereſſe an dem Ge⸗ genſtande ſelbſt, und daß er ſich zugleich überzeugt hält, daß der philoſophiſchen Claſſe der Academie dieſes nicht qu⸗ ders als willkommen ſeyn kann, weil ſelbſt eine abwei⸗ chende Anſicht über dunkele Gegenſtaͤnde oft mehr Licht verbreitet, als eine übereinſtimmende Betrachtung. Was zuerſt den Umſtand betrifft, daß ſeit Carteſius, Locke und Leibnitz in den verſchiedenen philoſophiſchen Schu⸗ len der in Frage ſtehende Gegenſtand übergangen ſey: fo kann Unterzeichneter darin keinen Mangel finden, deſſen Ergaͤnzung jetzt noch wuͤnſchenswerth waͤre. Nur die inne⸗ re und aͤußere Klarheit im ganzen Umfange des menſchli— chen Wiſſons ſcheint ihm wuͤnſchenswerth, nicht aber auch, daß die Darſtellung des Wiſſenswuͤrdigen auch jedesmal im Gewande der herrſchenden philoſophiſchen Schule auftre— te. Was man uͤberhaupt da, wo die Philofopkie ins wils ſenſchaftliche und practiſche Leben tritt, an ihr die Schule nennt, iſt ja ohnehin diejenige Seite, die am wenigſten Werth hat und nur in ſoweit zu dulden iſt, als einer— ſeits die ins Leben tretende Philoſophie doch in irgend ei⸗ nem Gewande erſcheinen muß, und andererſeits das eine Gewand mehr dazu geeignet iſt, Klarheit zu verbreiten, als das andere. Auch kann es, wenigſſens zum Theile, zufällig ſeyn, daß in den ſpaͤtern philoſorhiſchen Schulen der fragliche Gegenſtand nicht beruͤhrt wurde, — weil eben kein, der einen oder der andern Schule angehoͤriger Schrift— ſteller auf die Bearbeitung dieſes Gegenſtandes verfiel, Doch laͤßt ſich auch nicht in Abrede ſtellen, daß nach dem philoſophiſchen Geſichtspuncte, wovon einige ſpaͤtere philoſophiſche Schulen ausgiengen, den Bekennern derſelben es ſchwer fallen moͤchte, uber den in Frage ſtehenden Ge⸗ genſtand etwas einigermaaßen Befriedigendes anzugeben. Auf jeden Fall muß es aber ae Phileſophen von tüche 27 437 tigem Schrot und Korn unmöglich ſeyn, in einer andern philoſophiſchen Form, als derjenigen, weiche er die ſeinige nennt, etwas zu liefern, dem man es nicht beym erſten Anblicke anſehen ſollte, daß es erkuͤnſtelt, und demnach in ſeinem Weſen unwahr iſt, und was demnach auch diejeni⸗ ge Schule, der das Product untergeſchoben wird, als etz was ihrem eigentlichen Geiſte Aufgedrungenes Fremdartiges verwerfen muß. Und am Ende wozu alles dieſes? — Unſtreitig iſt die Philoſophie die Seele aller Wiſſenſchaft, und wo irgend ein klares Wiſſen ſich aus: ſpricht, da ſpricht ſich in der Darſtellung ſelbſt auch die Philoſophie aus, wovon der Darſteller beſeelt wird. Wer aber hinſichtlich irgend eines Gegenſtandes zum klaren Wiſ— ſen gelangt iſt, der wird jede billige Forderung erfuͤllen, wenn er fein Wiſſen in der ihm eigenthuͤmlichen Dar— ſtellungsweiſe ſo klar vorlegt, wie er es eben vorzulegen fähig iſt, — und es dabey feinen Leſern uͤberlaͤßt, aus der Art der Darſtellung es auszumitteln, ob er ein philoſophi⸗ ſches Talent beſitze, — und zu welchen ianern er gehoͤ⸗ ren möge. Was man durch Inſtinct und durch Runſttriebe der Thiere bezeichnet, find unſtreitig nur Erſcheinungen, welche im allgemeinen Leben, wie daſſelbe insbeſondere durch das Ganze der Thierwelt ſich verſinnlicht, almaͤhlich hervortreten; — es find demnach Erſcheinungen, welche im Weſen des thieriſchen Lebens begruͤndet ſind. Das Leben aber, wie es in der Thierwelt hervortritt, kann nur in dem allgemeinen Leben ſeinen Grund haben, welches ſich auf dieſem Weltkoͤrper, welchen wir bewohnen, dat- ſtellt. Denn die Thiere ſind nicht auf die Erde geſetzt, wie diejenigen, welche man in einen Kaͤfig ſperret, dorthin ge— ſetzt werden; ihr Leben iſt vielmehr mit allen Naturver— bältniffen, die der Zeit und dem Raume nach derjenigen Erdgegend, wo ſie leben, angehoͤren, bald in einer naͤhern, bald in einer entferntern innern, demnach organiſchen Ver— ſchmelzung. Was man alſo in einem beſtimmten Thie⸗ re, oder auf einer beſondern Thierſtufe, durch In⸗ ſtinct und durch Kunſttrieb bezeichnet, das kann nur zur wiſſenſchaftlichen Klarheit gelangen, wenn man die geſammte Natur des beſtimmten Thiers und der beſtimmten Thierſtufe ſo ins Auge faßt, wie dieſelbe ſich in einer urſpruͤnglichen Beziehung zur ganzen Natur, und zu den hierin wieder begründeten Der: haltniſſen befindet. Als Beyſpiel diene bier der Inſtinct der Zugvögel, zu gewiſſen Zeiten zu wandern. Dieſer In⸗ ftince äußert ſich nicht in allen Vögeln, und nicht zu allen Zeiten; — er aͤußert ſich nur in den Bewohnern der kalten und gemaͤßigten Zone, — in jenen mehr, in dieſen weniger; — er aͤußert ſich gar nicht in den Voͤgeln der warmen Zone, oder, — wenn dieſes zu viel behauptet ſeyn ſollte, doch nur unbedeutend in den dieſer Zone ange- börigen Strichvoͤgeln. Der Zugvogel wandert ſtets in der Richtung des Meridians, nehmlich von Norden nach Suͤden, und wieder von Suͤden nach Norden, — nie in der Richtung des Aequators von Morgen gegen Abend, oder umgekehrt; — er kehrt im Fruͤhjahre in die Zone, welcher er angehört, zuruͤck, wenn mit dem ſich hebenden Einfluße der Sonne in dieſer Zone alle Lebenserſcheinun— gen ſich heben; — er entfernt ſich im Herbſte mit der Son⸗ 428 ne, wenn dieſe ſich in ihrer Bahn der entgegengeſetzten Halbkugel naͤhert, und dort die Lebenserſcheinungen ſteigert. So hängt demnach der Wanderungstrieb (Inſtinct) der Dögel mit der Bewegung der Sonne im Jah— reswechſel organiſch zuſammen. Daſſelbe zeigt ſich in dem Geſchlechtstriebe der Voͤgel, und in dem hiermit er⸗ wachenden Kunſttriebe, welcher ſich im Bau der Neſter aͤu⸗ ßert. Der Geſchlechtstrieb aͤußert ſich bey den Voͤgeln, wie faſt allgemein bey allen Thieren, vorherrſchend nur im Fruͤhjahre, wenn die allgemeine Belebung in der Natur mit dem ſteigenden Einfluße der Sonne ſich hebt. Bin und daſſelbe Verhalten der Natur tritt in jener Bez wegung der Sonne, und in dieſen Regungen in den Vögeln hervor. Daß ſich aber dieſes auf dieſe Weiſe in den Voͤgeln, und nicht auch allgemein in den Saͤug⸗ thieren regt, — dieſes ift nur aus der beſondern Na⸗ tur der Vogel in Vergleich mit der beſondern Natur der Saͤugthiere zu begreifen. Jene befinden ſich mit dieſen auf derſelben Lebensſtufe der warmbluͤtigen Thiere, ſtehen aber auf dieſer Stufe dieſen gegenuͤber, ſo daß ſich beyde Thierreihen unter einander verhalten wie die Richtung nach Norden ſich zur Richtung nach Suͤden an der Magnetnadel verhält. In jenen aͤußert ſich das Les ben (in Vergleich mit dieſen) in der vorherrſchenden Evo— lution, in dieſen aͤußert es ſich (in Vergleich mit jenen) in der vorherrſchenden Involution; — in jenen reflectiert ſich die Natur der Sonne, die ſich in der Lichtentwickelung aͤußert, — in dieſen reflectiert ſich die Natur der Erde, welche ſich in den Erſcheinungen der Schwere verſinnlicht. Was ſich in den Voͤgeln in einem groͤßern Umfange darſtellt, das zeigt ſich in einem geringern Grade, und an— dern Naturverhaͤltniſſen entſprechend, auch in den Fiſchen, und in einem noch geringern Grade in den Inſeeten. Auch die Fiſche wandern, fo gut wie die Vogel, aber nur auf eine andere weiſe. Die Flußfiſche z. B. ſchwimmen im Fruͤhjahre ſtrom-aufwaͤrts, manche Meere bewohner ſteigen in die Fluͤße, — andere wandern im Mees re; — jene, wie dieſe, gehen der zuruͤckkehrenden Sonne entgegen, fo weit dieſes den Fiſchen moglich iſt, ohne das Element zu verlaſſen, dem dieſe Thiere angehoͤren. Der Strom faͤllt nach dem Geſetze der Schwere aus einer hoͤhern Gegend gegen das Meer herab; — der aufwärts ſchwimmende Fiſch geht alfo der hoͤhern Gegend, und fo der Sonne entgegen. In den Fiſchen aͤußert ſich ſo gut, wie in den Vögeln, der Trieb zur Fortpflanzung nur im Fruͤhjahre, und hiermit tritt auch in dieſen Thieren der Kunſt— trieb hervor, inſoweit dieſes hier, auf eine ſchwache Wei⸗ ſe, der Fall iſt, — nehmlich in der Art, wie die Fiſche ihre Eyer von ſich geben, dieſelben etwa verſcharren u. ſ. w. Was man daher in den Lebensaͤußerungen der Thie— re, ſo lange dieſe an ſich noch dunkel ſind, durch In⸗ ſtinct bezeichnet, das tritt von ſelbſt als eine völlig begreifs liche, und in den Geſetzen der Natur nothwendig begruͤnde— te Erſcheinung in die Augen: fobald man von dem allge- meinen Leben der Natur aus, in gehoͤriger Folgerichtig⸗ keit, die einzelnen Lebensverhaͤltniſſe ins Auge faßt, worin ſich das allgemeine Leben auf den einzelnen Thierſtufen und in den einzelnen Thiergeſchlechtern u. ſ. w. verſinnlicht, und E y bie: 429 zwar fo, daß die Verſinnlichung mit den jedesmaligen oͤrt⸗ lichen Verhaͤltniſſen, worin ſich das Thier naturgemaͤß be— findet, und mit den Jahres- und Tageszeiten beachtet wird, — und daß ferner darauf geſehen wird, worin der Jahres- und Tageswechſel wieder degruͤr det if, Das Wort „Inſtinct“ iſt demnach eine Benennung, die dann, wenn die Sache klar iſt, hoͤchſtens nur noch als bloße Benennung fuͤr mancherley Erſcheinungen bleiben kann, aber in jedem Falle nichts weiter iſt, als ein all: gemeiner Name fuͤr dieſe und jene Erſcheinung im Leben der Thiere. a Das Leben in der Natur, im Allgemeinen und im Beſondern bis in die kleinſten Erſcheinungen, bezeichnet das Hervortreten deſſen, was man zuletzt, beſonders in der menſchlichen Natur, das Geiſtige nennt. Waͤhlt man hierfür als allgemeine Bezeichnung den Ausdruck „das Idea— le,“, und nennt man die dem Idealen gegenuͤberſtehende Seite in der Natur „das Reale“: fo wäre das Leben ſelbſt „ein Aufgenommenwerden des Realen ins Ideale“! und das Leben in der Natur waͤre eine Offen— barung des abſoluten Lebens, — und dieſe Offenba⸗ rung verſinnlicht ſich gleichfalls als ein allmaͤhliches Aufe geſchloſſenwerden des Röperlihen (Realen) in das Geiſtige (Ideale). In dem Leben, wie es in der Thiers welt ſich darſtellt, verſinnlicht ſich dieſes uͤberall in der willkürlichen Bewegung. Das einfachſte Infuſions⸗ thierchen, z. B. Monas termo, bewegt ſich ſchon will: kuͤhrlich, d. h. das Leibliche dieſes Infuſionsthierchens ges horcht einem inwohnenden, mit dem Leiblichen weſentlich einigen Princip, welches von hier angefangen immer kla— ter ſich ausſpricht, bis es zuletzt im menſchlichen Geiſte uͤber allen Stoff zur Freyheit ſich hervorhebt, und fo der we— ſentliche Character der menſchlichen Natur in der geiſtigen Freyheit beſteht. Die Erſcheinungen, welche man bey den Thieren Kunſttriebe nennt, bezeichnen fo gut, wie alle übrigen Lebens dußerungen der Thiere, das graduelle Hervortreten des geiſtigen Lebens; — die Kunſttriebe erſcheinen aber auf der Stufenleiter der thieriſchen Schoͤpfung nur in denjenigen Thieren, deren Leben in Vergleich mit andern auf der⸗ felben Stufe, vorzugsweiſe in der Evolution, d, h. in der Richtung von dem Innern des Thiers in die umge- bende Natur, alſo nach außen hin, fich äußert. — Das Leben der Inſecten z. B. zer rin net gleichſam in die Natur, und zwar auf eine aͤhnliche Weiſe, wie ſie andererſeits vom Larvenzuſtande zu demjenigen Verhalten, wo fie mit Fluͤ⸗ geln verſehen find, uͤbergehen, und in dieſer Richtung ges gen die Sonne aufſteigen, und wie ſie ſich in ihrer Meta⸗ morphofe, — den Pflanzen ähnlich, von innen nach außen, entfalten. Es hat demnach das Leben dieſer Thie— re auf dieſelbe Weiſe eine Richtung nach außen, wie auch in der Bildung ihres Koͤrpers die groͤßte Mannigfaltigkeit nicht innerlich, ſondern aͤußerlich ſich zeigt. Die In⸗ ſecten find daher auf der Stufenleiter der thieriſchen Schös pfung die erſten Thiere, welche Kunſttriebe aͤußern. Dieſe hangen aber mit ihrem Bauchleben innig zuſammen, und beziehen ſich entweder auf ihre Ernährung und eigene Erhaltung, z. B. bey den Spinnen und Inſectenlarven, 430 oder auf ihre Fortpflanzung z. B. bey den Bienen. In den Fiſchen und in den Voͤgeln treten dieſe Kunſttriebe nach und nach in einem größern Umfange hervor. In den Saͤugthieren äußern fie ſich nur bey jenen, in welchen ſich die Natur der Vögel reflectiert, nehmlich insbefondere in den Nagethieren. Ohne die Bemuͤhungen anderer um dieſen Gegenſtand auch nur im Geringſten verkennen, oder weitern Beleuch— tungen auch nur auf das Entſernteſte hinderlich fern zu wollen, darf der Unterzeichnete wohl bemerken, daß alles dieſes, und demnach insbeſondere das, was man bey den Thieren mit Inſtinct und mit Runfitrieb bezeichnet, in feiner Darſtellung der geſammten Organiſation (Gießen 1800) bereits beleuchtet iſt, und zwar nicht bloß im Allgemeinen, ſondern auf das Specielleſte. Schon der Anfang der Vorrede bezeichnet dieſes: „Die Welt ere ſcheint in ihrer Einheit einerſeits anorganiſch, andererſeits organiſch. Die Organiſation iſt vorherrſchend der Aus— druck des Lebens. Sie iſt nur Eine, und die erſte Re— gung derſelben, wie der Schluß im Menſchen ſind der Aus— druck eines und deſſelben Ganzen. Was ſich im Univer— ſum extenſiv ausſpricht, und an den einzelnen Weltkoͤrpern obſect viert, daſſelbe ſpricht ſich auch intenſiv im Menſchen aus, und offentbart ſich durch feine Erſcheinung“. „Dieſes in den Erſcheinungen fo aufzuweiſen, daß es klar werde, wie der grenzenloſe, und ewig in ſich zuruͤckkehrende Strom derſelben der noth: wendige Ausdruck Eines Lebens ſey, deſſen Bluͤ⸗ the der Menſch iſt, iſt die Abſicht gegenwaͤrtiger Schrift.“ Wenn nun dieſe Idee in der Schrift ſelbſt nur eini⸗ germaßen feſt gehalten ift: fo muß wohl in jeder Zeile der— ſelben dem Weſen nach dasjenige vorkommen, was man ſonſt mit dem dunkeln Ausdrucke „Inſtinct /“, und was man bey denjenigen Thieren durch „Runſttrieb“ bezeich⸗ net, in welchen Thieren ſich, ihrer Natur entſprechend das Ideale uͤber die Peripherie ihres Vorpers bins aus in dem Hervorbringen gewiſſer kuͤnſtlicher Gebilde aͤu— ßert. Es iſt in derſelben nicht bloß dem Weſen nach und im Allgemeinen, ſondern ſpeciell von den Kunſttrieben der Inſecten, z. B. der Spinnen, der Inſectenlarven, der Bienen und anderer Stachelfliegen, von der Verſtellungsliſt der Käfer, von den Zuͤgen der Fiſche und Vögel, von den Kunſttrieben der Voͤgel und der Saͤugthiere, — und von den eigenthuͤmlichen Sitten und dem Naturell der verſchie— denen Saͤugthiere die Rede, und zwar wie dieſes mit der koͤrperlichen Bildung des Thieres, und mit ſeinem Stande in der Natur in einem Zuſammenhange iſt, — bis das ideale Verhalten, was ſich in gradueller Steigerung in allen dieſen Aeußerungen immer heller und heller ankuͤndigt, zuletzt im geiſtigen Leben des Menſchen ſich zur Vernunft aufſchließt, und in der geiſtigen Freyheit über der Materie gleichſam ſchwebt, und den Stoff beherrſcht. . Gießen, im Januar 1826. — — Wilbrand. 43! 8 Dr. Pfeufers Erklärung. zu der im erſten Hefte der Iſis enthaltenen Anzeige feiner Ger ſchichte des Krankenhauſes. Die in dieſer Anzeige emthaltenen, meine Perſoͤnlich— keit betreffenden Bemerkungen ſollen hier nicht beruͤhrt werden; ich finde mich durch jeden Tadel, jede Verlaͤum⸗ dung eines Menſchen geehrt, der einem boͤſen Geiſte gleich, an jeder Sache nur Etwas Boͤſes findet, an Niemanden, wie man zu fagen pflegt, ein gutes Fleckchen läßt, und das her von jedem rechtlichen Menſchen verachtet wird; ich dan— ke ihm daher aufrichtig, daß er durch ſeine Anzeige wieder⸗ helt oͤffentlich bewieſen, daß ich nicht zu dem kleinen Haͤuf⸗ lein gehöre, welches, aus Furcht pasquilliert zu werden, ſeine Fahne noch nicht verlaſſen hat. Aber da ſich dieſer Embryo von einer Menſchenſeele an eine Anſtalt wagt, die ſich eines ſo allgemeinen Intereſſes zu erfreuen hat, und bey minder Unterrichteten ſein giftiger Pfeil ſelbſt dieſe tref- fen koͤnnte, ſo halte ich mich zu folgender Eroͤrterung be— wogen: Es iſt erlogen, daß der Wundarzt Scheuring aus dem Krankenhauſe verdraͤngt war; wegen Kraͤnklichkeit ſuchte er um einen Urlaub nach, auf Marcus Begutach⸗ tung erhielt er ihn, hatte aber jaͤhrlich ein Zeugniß uͤber ſeine fortdauernde Kraͤnklichkeit beyzubringen. Es iſt erlogen, daß Einſchraͤnkungen von Seiten des Magiſtrates erfolgt ſeyen; der dirigierende Arzt hat in der Medicinalpflege volle Freyheit, und die Leitung des Deco- nomiſchen unſerer Anſtalt iſt beym Stadtmagiſtrate in ſol⸗ che Haͤnde gelegt, die es ſich zur Ehre rechnen, Nichts zu ſparen, wenn es auf die Erhaltung eines Menſchenlebens ankömmt. Dieſes wechſelſeitige Vertrauen zwiſchen dem Arzt und dem Magiſtrate brachte auch die ſchoͤnſten Fruͤch⸗ te, indem nun die Einnahme die Ausgabe jaͤhrlich uͤber— ſchreitet. A Es ift erlogen, daß die Entbindungsanſtalt von dem Krankenhauſe getrennt wurde; jene war nie mit dieſer verbunden, und der Anzeiger ſollte es wiſſen, daß man ſich wegen der Aufnahme einer Schwangeren in die Entbin⸗ dungsanſtalt an Marcus nicht in der Eigenſchaft eines dirigierenden Arztes, ſondern in der des Directors der ſaͤmmt⸗ lichen Medieinalanſtalten zu wenden hatte, Es iſt erlogen, daß Reconvaleſcentinnen Nichts ar⸗ beiten duͤrfen. Wenn die Weißzeugverwalterin ihnen keine Arbeit gibt, fo mag fie ihre befonderen Gründe haben, viel- leicht ſind es Kraͤtzige und Veneriſche, denen man doch nicht gerne wegen der Gefahr einer Anſteckung das Wol⸗ len⸗ und Leinenzeug anvertraut. N Daß das Dienftperfonale des Krankenhauſes große Capitalien erworben haben ſoll, um es an leichtſinnige Kaufleute zu verlieren, iſt mir nicht bekannt. Wenn es wahr ſeyn ſoll, ſo iſt es beſſer, als wenn andere Leute durch die Lotterie, durch Druckkoſten fuͤr Pasquille, durch Injurienproceſſe u. dgl. ihr Geld verſchwenden. Auch kann fo Etwas dem dirigierenden Arzte To wenig zum Vorwurf gereichen, als irgend einem Dienſtherrn, wenn Eine ſeiner —— Herabſtuͤrzen Pr 432 Maͤgde oder Aufwaͤrterinnen bey ihrer Verehelichung eine reichliche Ausſteuer erhält. f 5 Daß die Homoͤopathie im Krankenhauſe nicht einge⸗ führt iſt, liegt der Grund darin, daß wir fie unter dieſet Form nicht brauchen koͤnnen, eine ſtrenge Diät, die Schmier⸗ oder Hungercur vertritt ihre Stelle; bedarf der Anzeiger letzterer, fo findet er hiefuͤr ein Zimmer eigends einge⸗ richtet. 5 Ob der dirigierende Arzt bey Ungluͤcksfaͤllen, beym von Kranken ꝛc. verantwortlich ſey, hier- über habe ich mich S. 131 und 132 der Geſchichte des Krankenhauſes bereits erklaͤrt; es exiſtiert keine Anſtalt, wo ſo Etwas noch nicht geſchehen iſt. Ein billig denkender Menſch wird hiefuͤr den Arzt ſo wenig verantwortlich ma⸗ chen, als ein Vorſteher eines Kloſters die Schuld trug, wenn ein junger Pater ſich zur Nachtzeit aus der Zelle ſchlich, oder ſelbſt noch Etwas Aergeres gethan hatte. Soll. te indeß der Anzeiger der ihm ſo noͤthigen pſychiſchen Cur, wenn auch gleich nur Verſuchsweiſe, unterworfen werden, ſo verſpreche ich ihm, daß er uns gewiß nicht entwiſchen werde. Deſſen Aeußerungen uͤber die Druckfehler rechtfertigen uͤbrigens die vor einiger Zeit verbreitete Nachricht, daß er als Schulmeiſter an den Anſtalten zu St. Georgen am See bey Bayreuth angeftelit werden ſollte. 8 Noch muß ich der groͤßten, aber auch der niedertraͤch⸗ tigſten feiner Lügen erwähnen. Es ſollen in den Som⸗ mermonaten fünfzig Gulden monatlich für Extraweine, Sel⸗ terswaſſer und Torten aufgehen. Bey einer Krankenan⸗ ſtalt, die jaͤhrlich zwiſchen ſechs und achthundert Kranke zählt, und wo die Heilmethode groͤßtentheils noch die anti⸗ phlogiſtiſche iſt, verdiente der Arzt, unter deſſen Mitwir⸗ kung ſo was geſchehen wuͤrde, die Caſſation. Actenmaͤßig kann aber erwiefen werden, daß vom October 1816, bis den letzten September 1825 für Extraweine im Ganzen nicht über hundert vierzig Gulden aufgewendet wür⸗ den, worunter zwey Jahre begriffen find, wo die Ruhr im Krankenhauſe ſehr häufig vorkam. Nur bey zwey Krane ken, die an Luftroͤhrenſchwindſucht litten, und Nichts Anz ders genießen konnten, wurden ‘während dieſer neun Jahre und zwar innerhalb fünf Wochen fuͤr einen Sulden Anis brod und Bisquit verbraucht. N Die Kranken, die Mineralwaſſer erhalten, bekommen, in der Regel keine Arzney, und ſchon die Thatſache, daß gerade in dem Jahre, worauf der Anzeiger hinzudeuten ſcheint, die Medicamenten-Rechnung eintauſend und ſech⸗ zig Gulden weniger betrug, beweißt, aus welchen ſchlechten Quellen der Anzeiger geſchoͤpft habe, und daß Menſchen, die ſich in Alles miſchen wollen, durch ihre beabſichtigte Verlaͤumdung ſich ihre eigene Schandfäule ſetzen. Nach dieſer Erörterung wird nun jeder Unbefangene die Anzeige meiner Geſchichte des Krankenhauſes, die ich aus der beſten Abſicht, ohne ale Nebenruͤckſicht entworfen habe, wuͤrdigen, dabey aber nicht vergeſſen, daß der An— zeiger wahrſcheinlich noch in einer ſchweren Krankheit be⸗ griffen ſey, die durch die habituelle Ausſcheidung von Gei⸗ ſtesexerementen eine unvollkommene Criſis gemacht hat. — . 10) -rw— von a u nett. DE di 1:48: 2 6. Preis des Jahrgangs 8 Thlr. ſaͤchſ. oder 14 Fl. 24 Xr. rhein. Von dieſer Zeitſchrift erſcheint in jedem Monat ein Heft mit Kupfertafeln und Holzſchnitten, fo daß 6 Hefte einen Band ausmachen, und mithin deren im Jahre zwey herauskommen. Die Buchhandlungen wenden ſich an die Buchhandlung Brockhaus in Lelpzig; Die Poſtaͤmter an das in Jena, welches die Iſis mit 2 Rabatt erhaͤlt. Man kann nur auf einen ganzen Jahrgang Beſtellung machen, und die Zahlung iſt ungetheile zur Leipziger Oſtermeſſe des laufenden Jahres zu leiſten. Beyträge werden an den Herausgeber unmittelbar, oder, und beſonders Buͤcher, im Wege des Buchhandels an Brockhaus zu Leipzig geſchickt. Man ſetze nichts anderes darauf, als: Ge; drucktes, zur fahrenden Poſt; dickere Sachen gerollt. Es geht nichts verloren; das Recomman— dieren iſt daher unnoͤthige Vertheuerung. Y Unfrankierte Bücher mit der Poſt werden zuruͤckgewieſen. (, Damit Ah Niemand vergeblich bemuͤhe, ſo wird hiemit angezeigt, daß in die Is keir iti ſchen Auffäge aufgenommen werden. 5 ! BRNO je SIEB Heine polits — —— ͤ — BET — — nn —T— Jena bey der Redaction. Den Aerzten und Naturforſchern Deutſchlands. Nachdem Se. Majeſtaͤt der König von Sachſen huldreichſt genehmigt haben, daß die Verſammlung deutſcher Naturforſcher und Aerzte in dieſem Jahre zu Dresden gehalten werde: ſo laden die Unterzeichneten zu dieſer Zuſammenkunft freundlichſt ein. darauf Bedacht nehmen, fuͤr die Verſammlungen, welche wieder den 18ten September be— ginnen ſollen, ein geneigtes Local vorzubereiten, und erſuchen ſodann die zu dieſem Zwecke eintreffenden Gelehrten, Ihre Ankunft den Unterzeichneten anzuzeigen und uͤber etwa von Ihnen zu haltende Vortraͤge eine kurze Angabe bey dem Secretaͤr niederzulegen, um eine zweckmaͤßige Vertheilung vorzutragender Abhandlungen auf die einzelnen Sitzungen treffen zu koͤnnen. Dresden, den 14. April 1826. D. Seiler, Geſchaͤftsfuͤhrer, und D. Carus, Seeretaͤr, bey der dießjaͤhrigen Verſammlung deutſcher Naturforſcher und Aerzte. ch Einladung zunaͤchſt an die a a Mitglieder des landwirthſchaftlichen Vereins in Wuͤrtemberg und allgemein an alle botaniſche, landwirthſchaftliche und naturhiſtoriſche Geſellſchaften, an alle Beſitzer oder Vor— ſteher von botaniſchen Gärten und Naturalten-Kabinetten, wie auch an alle einzelnen Freunde der Botanik und der Naturwiſſenſchaften uͤberhaupt in oder außer 1 Deutſchland, zur Gründung eines a botaniſchen Reiſe⸗ Vereins, der ſich zum Zweck ſetzt, alliährlich junge Botaniker zur Entdeckung und Einſammlung feltner Gewaͤchſe, Same: reyen u. dergl. in Deutſchland und andern europäifchen Laͤndern reifen zu laffen- (Aus dem Correſpondemblatt des wurtemb. landwirthſch. Vereins rs und 12s Heft 1825.) Der uber alle Erwartung glückliche Erfolg der bota⸗ niſchen Reiſe des Pharmaceuten Fleiſcher, welchen die Unterzeichneten in Verbindung mit andern deutſchen Bo: tanikern im vergangenen Sommer zur Einſammlung der Schaͤtze Flora's in das ſuͤdliche Tyrol geſchickt haben “), brachte bei ihnen den Gedanken hervor, nicht nur zu ei⸗ ner zweiten ſoſchen Reiſe wiederum eine Actien s Geſell⸗ ſchaft zuſammen zu bringen, ſondern wo moͤglich einen ſtehenden Verein zu gründen, der ſich die naturhiftorifche Durchforſchung der verſchiedenen Provinzen Deutſchlands und der angraͤnzenden, oder auch weiter entlegenen, Laͤnder „) Die botaniſche Zeitung ertheilt von dieſer Reife und ihren Reſultaten naͤhere Nachricht. den der lieblichſten aller Naturwiſſenſchaften ein leichtes Sie werden x | * in botanifcher Hinſicht zum Zweck ſetze, und den Freun⸗ Mittel darbiete, ſich auf die wohlfeilſte Weiſe ſowohl eine inſtruetive Sammlung getrockneter Pflanzen, aus vers ſchiedenen Ländern, als auch lebende Pflanzen und Saͤ— en der ſeltnern Gewaͤchſe jener Gegenden zu ner affen. Dieſer Verein naͤmlich wuͤrde nach Maßgabe ſeiner Kraͤfte alljährlich einen, oder auch mehrere Reiſende in ver: ſchiedene Laͤnder oder Prrpinzen ausſenden, welche die ſeltenſten, botaniſchen Schaͤtze dort, für den Verein, in möglichft vielen Duplicaten einzuſammeln und deren oͤrt— liche und klimatiſche Verhaͤltniſſe in ihren Reiſe-Diarien - genau anzumerken haͤtten. Die Unterzeichneten glauben in dieſem Vorlchlage ein ſehr gemeinnütziges Unternehmen in Anregung zu bringen, denn 8 2 1) würde durch einen ſolchen Verein die Wiſſenſchaft überhaupt ſehr wirkſam befordert, i 2) die oͤrtliche Naturkenntniß, vorzüglich in Ruͤckſicht a ohne Zweifel dadurch bedeutend erweitert werden. 3 Sammler naturhiſtoriſcher Gegenſtaͤnde, Natura: lien-Kabinette und botanifche Gärten wurden fich dadurch das weit vollkommner und wohlfeiler verſchaffen koͤnnen, was fie oft mit den bedeutendsten Keſten, und doch meiſtens nur mangelhaft, bisweilen in ganz unbrauchbarem Zur ſtande, von Pflanzenhaͤndlern beziehen. 40 Es würde jungen Botantkern, welche aus eignen Mitteln nicht reifen koͤnnen, durch Ausſchickung in naͤhete oder entferntere Laͤnder eine ſchöne Gelegenheit eröffnet, durch ſolche Reiſen ſich weiter auszubilden, mit Kennt? niſſen zu bereichern und auf eine ruͤhmliche Art auszu- zeichnen g N Zweierlei Reifen wären es, welche der Verein veran- ſtalten würde, namlich erſtens größere Reiſen in Gegen- den oder Lander, die von der Natur befonders reich aus- 9 i 2 - En — 4 ueber die Urſachen der Verſchiedenheit der Claſſificationsgrundſaäͤtze unter 5 . den Naturforſchern; | ia und Würdigung der Syſteme nach dieſen Grundſaͤtzen im Allgemeinen, von B. H. Blaſche. Dar es Beduͤrfniß fey für die Behandlung der Naturge⸗ ſchichte, die Naturdinge zu claſſificieren, d. h. die große Mannichfaltigkeit derſelben aus gewiſſen Geſichtspuncten, nach beſtimmten Grundſaͤtzen zu ordnen, in verſchiedene, größere und kleinere, weitere und engere Abtheilungen zu bringen, daruͤber iſt man allgemein einverſtanden; hinſicht⸗ lich der Quellen aber des Beduͤrfniſſes, d. h. wie dieſes auszulegen, zu verſtehen, aufzufaſſen ſey, uͤber die Frage alſo, warum, in welcher Hinſicht, aus welchem Grunde es Beduͤrfniß ſey, zu claſſificieren, darüber find die Anſichten, bekanntlich, ſehr verſchieden. Und eben aus dieſer Verſchiedenheit der Anſichten hinſichtlich des Beduͤrfniſſes entſpringt die Verſchiedenheit der Grundſaͤtze, nach welchen man claſſificjeren zu muͤſſen glaubt, und wirklich claſſificiert hat. Das Beduͤrfniß aber bezieht ſich auf die Kenntniß und Wiſſenſchaft der Natur und ihrer Geſchichte oder Entwicklung, welche Kenntniß oder Wiſſenſchaft durch das Claſſificieren gefördert und ver- vollkommnet, wo nicht gar conſtituiert werden ſoll, wenn man etwa annimmt, das Claſſificieren ſey ein weſentliches (zeugendes) Moment der Naturgeſchichte, in ſofern ſie als Wiſſenſchaft (im ſtrengeren Sinne) dargeſtellt werden ſoll. Doch davon vor der Hand noch abgeſehen, ſo iſt ſoviel klar, daß, weil die Claſſificationsgrundſaͤtze von der Anſicht oder Auslegung des Beduͤrfniſſes abhaͤngen, das Beduͤrfniß aber die Kenntniß der Natur oder deren Bedingungen be— trifft, — es iſt hieraus klar, wollen wir ſagen, daß die Verſchiedenheit der Claſſificationsgrundſaͤtze zunaͤchſt auf der verſchiedenen Anſicht der Natur im allgemeinen, zugleich aber auf der Verſchiedenheit der Begriffe beruht, die man ſich von der Wiſſenſchaft uͤberhaupt ſowohl, als insbeſonde— re von der Naturwiſſenſchaft gebildet oder angeeignet hat. Was nun zunaͤchſt die Anſichten der Natur betrifft, ſo gibt es deren unter den Menſchen, namentlich unter den Naturforſchern ſo viele, als es verſchiedene Bildungsgrade Iſis. 1826. Heft V. oder Bildungsarten unter ihnen gibt. Dieß wird jedem einleuchten, der begreift, daß ſich des Menſchen Inneres in der Art, wie er das Aeußere betrachtet, nothwendig ſpie⸗ gelt. Auch hat die Natur ſo viele Seiten, von welchen fie ſich den Menſchen offenbart, daß fie eines jeden Bes trachtungsweiſe entſprechen kann; wodurch es kommt, daß jeder auf ſeine Weiſe Wahrheit in ihr findet. In dieſer Hinſicht laſſen ſich unter den Naturforſchern verſchiedene Claſſen unterſcheiden, von welchen vorzuͤglich folgende dann zu bemerken ſind: 5 1) Die zahlreichſte Claſſe bilden diejenigen Naturfor⸗ ſcher, die ſich vorzugsweiſe an das Sinnliche, an die Er— ſcheinung oder aͤußere Erfahrung halten. Sie achten das Mannichfaltige der Natur, wie es ſich den Sinnen dar— ſtellt, fuͤr die Hauptſache, und ſchaͤtzen daher den Werth eines Naturforſchers einerſeits nach ſeiner Beobachtungsga— be, das heißt hier, nach der Fertigkeit, die Erſcheinungen ſinnlich richtig aufzufaſſen, anderſeits nach dem Umfange ſeiner Kenntniſſe (Erfahrungskenntniſſe). Dieſe Claſſe iſt unter dem bekannten Namen Empiriker (im reinſten Sins ne des Worts) begriffen. Auf dem Namen Empirie in dieſem Sinne laſtet kein Tadel, in ſofern es nehmlich rei— ne Empirie iſt, die ſich nicht mit eigentlicher Theorie be— faßt, ſondern bloß mit der hiſtoriſchen Darſtellung der That— ſachen innerhalb der aͤußern Erfahrung. Auch hat dieſe Art der Naturforſchung ihren eigenthuͤmlichen Werth, ob— gleich er bloß relativer Art iſt, wie in der Folge gezeigt werden ſoll. — Daß uͤbrigens ſchon in dieſer Art der Na— turbeſchaͤftigung und Naturforſchung viel Reiz liege, Bee weiſt ſowohl der große Umſang dieſer Claſſe, als auch die Menge der Liebhaber und Dilettanten, die ſich an fie uns mittelbar anſchließt, indem ſie es bloß mit der empiriſchen Naturbetrachtung zu thun hat, und ſich mit der Beſchau⸗ ung, mit dem Sammeln und Aufbewahren der Naturkoͤr— per einzelner Reiche oder Claſſen oder Ordnungen beſchaͤf 28 435 igt, während fih das Studium auf die Nomenclatur und ne beſchraͤnkt. — Dieſer, bis zur Allgemeinheit gediehenen Ausbreitung der empirifchen turforſchung, zu⸗ gleich aber auch einer Ueberſchaͤtzung elben ver anken viele Naturforſcher dieſer Claſſe den bedeutenden Namen, den ſie ſich erwerben konnten. g Eine andere Claſſe von Naturforſchern betrachtet die Natur nach Zweckbegriffen. punct, aus welchem die Erſcheinungen beurtheilt werden, und Zweckmaͤßigkeit ſetzt man auch da wenigſtens voraus, wo fie noch nicht erkannt wird; Zweckmaͤßigkeit iſt alſo, ins nerhalb dieſer Elaſſe, das leitende Princip bey allem Be⸗ obachten und Forſchen in der erſcheinenden Natur. Dieſe teleologiſche Naturanſicht iſt urſpruͤnglich religioͤſen Cha: racters; denn in ſofern die Natur von den Teleologen als ein Ganzes betrachtet wird, erſcheint ihnen dieſes Ganze als ein Werk, welches urfpränglid von dem göttlichen Ver— ſtande mit Bewußtſeyn nach Zweckbegriffen entworfen und durch die goͤttliche Allmacht ins Daſeyn gerufen wurde. Nach dieſer Anſicht iſt die Natur ein Ganzes, deſſen Ele⸗ mente zuvor geſchaffen, und dann durch eine, der mechani⸗ ſchen Zuſammenſetzung aͤhnliche Verbindung zufammengefügt wurden, nicht nach Geſetzen, welche im Weſen der Ele⸗ mente begruͤndet ſind, ſondern durch Kraͤfte, welche den Elementen vom Schoͤpfer, nach dem von ihm zuvor ent⸗ worfenen Plane des Ganzen, eingepflanzt wurden. — Spä⸗ ter iſt das religioͤſe Princip in der teleologiſchen Anſicht mehr in den Hintergrund zuruͤckgetreten, und ſie ſelbſt da⸗ durch zur Gewohnheit geworden, die einzelnen Naturgegen⸗ ſtaͤnde als für ſich beſtehende Ganze teleologiſch zu betrach⸗ ten, ohne dabey viel an den göttlichen Urſprung der Dinge zu denken. Gewoͤhnlich wird bey der Betrachtung und For⸗ ſchung, in Bezug auf die Naturerzeugniſſe, der Erde wes nigſtens, der Menſch und deſſen Wohl als Hauptzweck ge: ſetzt, auf welchen alle Dinge, als Mittel, bezogen werden, und der Nutzen jedes Dings fuͤr den Menſchen erſcheint als untergeordneter Zweck. Ein ſolcher untergeordneter Zweck iſt z. B. die Verrichtung eines Organs oder Sy⸗ ſtems, etwa die Verdauung im menſchlichen Organismus. Damit der Menſch verdauen und dadurch ſich naͤhren oder erhalten koͤnne, dazu iſt ihm der Magen, der Zwölffingers darm, die Leber, überhaupt das ganze Verdauungsſyſtem geſchaffen. Die Verdauung iſt untergeordneter Zweck, die Ernährung, Erhaltung, das Wohlſeyn des Ganzen Haupt⸗ zweck, zu welchem ſich die genannten Organe als Mittel ver⸗ halten. So fragt der teleologiſche Naturforſcher bey jedem Organ, bey jedem Theil eines Organismus nach der Be⸗ ſtimmung, nehmlich nach der Abſicht ſeines Daſeyns, nach dem Nutzen, den es fuͤr das Ganze hat, d. h. nach ſeinem beſondern Zwecke, der, in Beziehung auf das Ganze (als Hauptzweck), zugleich als Mittel erſcheint. == Auch bey dies fer Anfiht, welche viele Naturforſcher mit einander gemein haben, fragen wir vor der Hand noch nicht nach ihrem Werthe, der ſich erſt wird beftummen laſſen, nachdem zuvor von einer dritten Naturanſicht die Rede geweſen. Eine dritte Claſſe von Naturforſchern — bey weitem die kleinſte der Zahl nach — betrachtet die Natur als Gan⸗ zes in der ſinnigſten Bedeutung des Worts, mithin nicht Zweckmaͤßigkeit iſt der Geſichts⸗ als ein Ganzes, deſſen Theile und deren Verhaͤltniſſe, wie bey einem menſchlichen, mechaniſchen Künſtwerk, nach eis nem mit Bewußtſt zweckmaͤßig entworfenen Plane her⸗ vorgebracht waͤten, ſondern als ein Ganzes, das in feiner Mannichfaltigk + Die Einheit iſt das Princip des Ganzen und das abſolut Bedingende der ganzen Mannichfaltigkeit deſſelben, in wels cher fie (die Einheit) ſich offenbart oder darſtellt. Die Ents wicklung erfolgt, urſpruͤnglich, bewußtlos, und geſchieht nach Geſetzen, die im Weſen der Einheit gegruͤndet ſind. Das Bewußtſeyn iſt erſt eine Folge der Entwicklung, und zwar der hoͤchſten Naturentwicklung, in einem Individuum (Ein⸗ zelweſen), in welchem alle Bedingungen zum Bemußtwers den der Einheit gegeben ſind. Die Einheit heißt auch Idee, und jeder Theil des Naturganzen iſt nun Erſcheinung der Idee als des abſolut Inneren in W jeder Theil iſt Darstellung, Sffenbasung) usdru der Idee des Ganzen auf einer beſondern Stufe, und anders, als durch Stufenverſchiedenheit, hinſichtlich der Entwicklung, koͤnnen ſich die Theile nicht von einander unterſcheiden; und ſie muͤſſen daher zuſammen (in der Geſammtheit) ein Syſtem, d. h. eine Unter-, Ueber s und Nebenordnung der Stufen darſtellen. — Dieſe Naturanſicht iſt die philoſophiſche oder wiſſenſchaftliche. Bey ihr iſt nicht die Frage nach dem Zwecke des Ganzen oder der Theile, und nach den Mitteln zum Zwecke, ſondern nach der Bedeutung jedes Theils im Ganzen, nach feinem Range, ſeiner Stufe in der Stufenverkettung des Ganzen, nach ſeiner Stelle, die es im Syſtem einnimmt, und nach allen Verhaͤltniſſen, die aus ſeiner Stellung nothwendig folgen. In dieſer Anſicht iſt der Theil nicht getrennt vom Princip des Ganzen, wie bey der teleologiſchen Anſicht, noch beſtehen die Erſcheinun— gen ideenlos (principlos) neben einander, wie bey der em piriſchen, ſondern jeder Theil iſt unmittelbarer, beſonderer Ausdruck der Idee, welche als Seele des Ganzen in ihm lebt und den Theil ſelbſt zu einem Abbild des Ganzen macht, wie es in den organiſchen Körpern der nachweisbare Fall iſt. — Dieſe Anſicht bewaͤhrt ſich durch ihre Allſeitigkeit, und neben ihr muͤſſen die andern ſich in ihrer Einſeitigkeit zu erkennen geben. Sie verwirft z. B. keinesweges die empiriſche Forſchung, fie erkennt fie vielmehr für nothwen— dig, weil ſie weiß, daß der nothwendige Gegenſatz der Idee ihre ſinnliche (empiriſche) Darſtellung, ſihre Erſcheinung in der Sinnenwelt iſt, ohne welche ſie nicht zum Bewußtſeyn kommen, nicht erkann! werden oder ſich ſelbſt erkennen kann; fie empfiehlt alſo ſelbſt das forgfältigfte empiriſche Studium der Naturdinge, die fleißigſte Beobachtung und moͤglichſt allſeitiges Auffaſſen der Erſcheinungen, wodurch ſte alſo das Empiriſche als einen weſentlichen Theil der Naturwiſſenſchaft anerkennt. Sie verwirft nur die Empirie als einſeitiges Treiben, wenn ſie Alles in Allem ſeyn, wenn ſie allein die ganze Naturwiſſenſchaft ausmachen will, wenn ſie die Spe⸗ culation (welche die höhere Seite der Naturwiſſenſchaft iſt) verkennt und verachtet, und die Principien zu Theorieen und Syſtemen allein aus der aͤußern Erfahrung neh— men will. Eben ſo ſchließt die philoſophiſche Naturanſicht keines- weges das Teleologiſche ſchlechthin aus, ſie laͤugnet nicht das Zweckmaͤßige in der Natur, fie erkennt vielmehr die e Entwicklung einer Einheit erſcheint. . — ————— — + , 437 Urſachen, durch welche die Naturdinge und deren Einrich⸗ ne e eiae als zweckmaͤßig erſcheinen müſfen; „fie findet die Erſcheinung der Zweckmaͤßigkeit in der hwendigen Verhaͤltniß des Mannichfaltigen zur Eins Sake weiche, an ſich betrachtet, als abſoluter elbſtzweck erkannt wird, während in ihrer Erſcheinung in der Mannichfalligkeit ihres Ganzen, ſich alles gegenſeitig als Zweck und Mittel verhält. Sie verwirft nur die bes e h te Te welche die relative Zweckmäßigkeit um yſten Geſichtspunct der Naturforſchung macht, wel: 8 den Zweckbegriff von dem zweckmaͤßigen Erzeugniß „Teleologie, gangen. Dieſe drey Naturanſichten find hier nach ihrem Ran— ge aufgeführt und bezeichnet worden. Die erſte, nehm— lich die reinempiriſche, iſt die unterſte, da ſich ihre Bes kenner nicht zur (geiſtigen) Anſchauung der Natur, als eines Ganzen, erheben; fuͤr ſie ermangelt die Natur des hoͤhern (uͤberſinnlichen) Princips, oder es wird dieſes wer nigſtens von ihnen nicht beruͤckſichtigt, indem fie die Na⸗ tur für ein Aggregat lein Nebeneinanderſeyn) für ſich bes ſtehender Einzelnheiten oder Einzelganzen betrachten. Hoͤher ſteht ſchon die teleologiſche Anſicht, weil es hier ſchon zur Idee eines Naturganzen kommt, obgleich nicht eines ſelbſt— ſtaͤndigen, in ſich lebendigen Ganzen, da das Princip des letztern als von ihm getrennt gedacht wird. Die philos ſophiſche Anſicht endlich iſt [bereits als die hoͤchſte und all- ſeitige, aber darum auch als die ſeltenſte bezeichnet wor— den. Alles entwickelt ſich, nach dieſer Anſicht, aus ſeinem Innerſten heraus, und tritt als Darſtellung ſeiner Idee, d. h. ſeiner abſoluten Anlage in die Erſcheinungswelt. Alle Ideen aber ſind, an ſich betrachtet, die Ur- und Allidee, das goͤttliche Princip des Ganzen, den Univerſum (im ſinnlichen Naturganzen) als ſchaffende Weltſeele erkannt wird. Nach dieſer Anſicht iſt die Natur ein Ganzes im hoͤchſten und reinſten Sinne, ein ſelbſtſtaͤn— diges Ganzes durch ſeine von ihm ungetrennte, goͤttliche, allen Dingen gemeinſame Einheit, ſo daß die geſammte Mannichfaltigkeit des Ganzen nichts iſt, als die nach außen gekehrte, in der Erſcheinung dargeſtellte, im Sinnlichen ges offenbarte abſolute Einheit. ö Um die Wahrheit dieſer Anſicht allgemeiner anzuer— kennen, dazu ſcheint unſer Zeitalter in ſeiner hoͤhern intel— lectualen (verſtaͤndig vernünftigen), d. h. philoſophiſchen Aus— bildung noch zu wenig vorgeſchritten. Wir nannten daher die zuletzt bezeichnete Anſicht mit Recht die ſeltenſte. Sie iſt es aber nur in ihrer Reinheit und conſequenten Dar: ſtellung; weniger ſelten erſcheint ſie mit andern Anſichten gemiſcht, was aber hier nicht umſtaͤndlich nachgewieſen werden kann, ſondern es wird nur bemerkt, daß jede Mis das in dem erfcheinen-. 438 ſchung dieſer Art ſich mit burchgaͤngiger Folgerichtigkeit uns moͤglich vertragen kann. Aber auch die beyden andern Ans ſichten erſcheinen ſelten rein, ſondern mehrentheilg mit ein- ander verbunden, als empiriſch teleologiſche oder teleologi empiriſche Naturanſicht. gisch ogiſch Außer den genannten gibt es freylich wohl noch an⸗ dere Betrachtungs- oder Auffaſſungsweiſen in Beziehung auf Naturkenntniß, die jedoch auf die Beſchaffenheit der Claſſificationsgrundſaͤtze wenig oder gar keinen Einfluß ‚har ben duͤrften. Dahin gehört z. B. die reinreligioͤſe Matur- anſicht, welche die Naturerſcheinungen (erſcheinenden Na⸗ turdinge) als goͤttliche Wunderwirkungen betrachtet, und fie daher ihrem Weſen nach für eben fo unbegreiflich (dem menſchlichen Geiſte unzugaͤnglich) haͤlt als das Weſen Got⸗ tes ſelbſt, mithin alle Naturerklaͤrung, alles Theoretiſieren uͤber die Natur, als unſtatthaft, verwirft. Ferner: die wiſſenſchaftlich myſtiſche oder myſtiſch wiſſenſchaftliche, nehm⸗ lich diejenige, welche an gewiſſen religioͤſen Meynungen oder Vorurtheilen feſthaͤlt, die an ſich ſchon einer geſunden phi⸗ lofophiſchen Grundanſicht widerſprechen, und die gleichwohl ihre Bekenner — im Widerſpruche mit ſich ſelbſt — wif: ſenſchaftlich zu rechtfertigen ſuchen. — Auch koͤnnte man wohl von einer mathematiſchen Naturanſicht ſprechen wollen, ſie iſt aber, in Hinſicht auf die genannten drey Grundanſichten der Natur, nicht ſelbſtſtaͤndig, ſondern ent- weder die mathematiſch empiriſche oder mathematiſch teleo— logiſche oder mathematiſch philoſophiſche Naturanſicht. Eben ſo, wenn man noch eine practiſche Naturanſicht, die alles auf den (öconomiſchen) Nutzen bezieht und allen Werth der Naturkenntniß, als begruͤndet in dieſem Nutzen, aner— kannt wiſſen will, unterſcheiden wollte; ſo wuͤrde ſich bey naͤherer Beleuchtung finden, daß ſie nichts iſt, als die ge⸗ meinſte empiriſch teleologifche Anſicht. — Von der atomi⸗ ſtiſchen Naturanſicht endlich, die alles aus den ur⸗ ſprünglichen Eigenſchaften der kleinſten Theile (Atome, Mo- leculn) ableiten und erklaͤren will, bemerken wir, daß fie eis gentlich eine empiriſch theoretiſche iſt, uͤbrigens aber zugleich auch teleologifch ſeyn kann. Sie iſt aber unter allen An⸗ ſichten die verwerflichſte, weil ſie fuͤr den religioͤſen Stand— punct antireligioͤs oder atheiſtiſch erſcheint, da ihr Princip ſtatt der goͤttlichen Einheit, eine unendliche Vielheit if während fie, vom philoſophiſchen Standpuncte aus, als die verkehrt wiſſenſchaftliche ſich darſtellt, da ſie, anſtatt die Mannichfaltigkeit — den Forderungen der Vernunft gemaͤß aus der Einheit hervorgehen zu laſſen, und daher alles Mannichfaltige in der Einheit und durch ſie zu begreifen umgekehrt eine unendliche Zerſplitterung zum hoͤchſten Prin- cip ſetzt, und daraus die Einheit erſt entſpringen laͤßt, was im hoͤchſten Grade widervernuͤnftig iſt. 1 Was nun die Begriffe betrifft, die ſich die Geleh von der Wiſſenſchaft uͤberhaupt und ge endete n katurwiſſenſchaft bilden, ſo ſind dieſe ebenfalls ſehr ver— ſchieden, und es haͤngt dieſe Verſchiedenheit mit den An: ſichten der Natur nothwendig genau zuſammen; wir ma- chen aber, fuͤr unſern Zweck, auf zwey Hauptunterſchiede in Die Meiſten fragen, wenn Wiſſenſchaft die Rede iſt, nach dieſe hat alſo die Wiſſenſchaft dieſer Beziehung aufmerkſam. vom Weſen und Werthe der einem Zwecke derſelben. Fur 439 nur relativen Werth, denn fie erhält ihren Werth erſt von dem Zwecke, zu welchem fie ſich als Mittel verhält. Als dieſen Zweck nennt man gewöhnlich das Leben (des Mens ſchen) das practiſche Leben, das Handeln oder Thun, es ſey nun, daß man dabey ein niederes (das Gewerbs- und Geſchaͤftsleben) oder ein hoͤheres (das rechtliche und ſittliche Thun oder Handeln) im Sinne habe. „Zum practiſchen Leben, zum Handeln iſt der Menſch geſchaffen, das iſt fe ne Beſtimmung, das Wiſſen, ja die Wiſſenſchaft dient nur als Mittel zu dieſem Zweck; denn je mehr man weiß, je wiſſenſchaftlicher man iſt, deſto beſſer, deſto richtiger und weiſer, deſto folgenreicher kann man handeln; je beſſer man z. B. die Natur kennt, deſto mehr, deſto vielſeitiger kann man ſie benutzen; je eifriger die Naturwiſſenſchaften betrie— ben werden, auf deſto mehr neue, nuͤtzliche Erfindungen fuͤr die menſchliche Geſellſchaft darf man rechnen. Auch die hoͤ— hern Wiſſenſchaften, z. B. die Ethik und Rechtswiſſenſchaft find nur da, um das ſittliche und rechtliche Leben der Men— ſchen im Staate zu foͤrdern, zu vervollkommnen, zu feſtigen.“ Aus dem hoͤhern, philoſophiſchen Standpuncte ange— ſehen, iſt die Wiſſenſchaft Selbſtzweck, fo gut es die (hoͤ— here) Kunſt iſt; beyde ſind ſelbſtwerthig, haben ihren Werth in ſich ſelbſt, brauchen ihn mithin nicht von einem außer ihnen liegenden Zwecke zu borgen. Die Wiſſenſchaft bloß als Mittel, ſey es fuͤr den edelſten Zweck, betrachten, und ihten abſoluten Werth, d. h. ihr Weſen verkennen, iſt eins und daſſelbe. Der Philoſoph, in welchem die Wiſſenſchaft gleichſam in ſich ſelbſt zurückgekehrt, d. h. zum Bewußts ſeyn ihres Weſens, zum Selbſtbewußtſeyn gelangt iſt, gibt allen Nutzen der Wiſſenſchaft zu, welches die teleologiiche Anſicht von ihr ausſagt, aber er laͤugnet, daß fie einzig um dieſes Nutzens willen da ſey. Sie iſt und wirkt nicht bloß um eines andern Lebens willen, ſie iſt vielmehr zugleich ſelbſt ein Leben, und zwar das hoͤchſte gebildetſte Leben des Menſchen, in welchem er alſo ſeine edelſte Beſtimmung er— kennen muß. — Wer die Wiſſenſchaft um eines Zwecks willen treibt, kennt und beſitzt fie nur von einer ihrer Sei— ten, z. B. der empiriſchen; wer dagegen in ſeiner wiſſen— ſchaftlichen Thaͤtigkeit ſelbſt, abgeſehen von jedem Zweck, Vergnuͤgen findet, iſt wenigſtens auf beſſerm Wege; wer fie aber in ihrem Weſen und daher von allen Seiten er— kannt hat, liebt und ſchaͤtzt ſie um ihrer ſelbſt, um ihrer innern Vortrefflichkeit, um ihrer Goͤttlichkeit willen, da ſich in ihr die Welt in ihrer harmoniſchen Einrichtung ſpiegelt, und das Goͤttliche, die Idee (die uͤberſinnliche Einheit der Dinge) in entwickelter Klarheit offenbart. — Daß uͤbrigens dieſe Wuͤrde, dieſer abſolute Werth der Wiſſenſchaft von den Meiſten nicht anerkannt wird, iſt eben ſo natuͤrlich, als daß auch das Weſen und die Goͤttlichkeit der Kunſt von vielen, ja den meiſten Menſchen verkannt wird; denn dieſe Anerkennung der hoͤchſten Seite der Kunſt und Wiſſenſchaft ſetzt eine Bildung innerhalb dieſer Sphaͤren voraus, die dem Anzuerkennenden entjpricht. Dieſe Praͤmiſſen werden nun hoffentlich jeden denken— den Leſer in Stand ſetzen, zunaͤchſt uͤber die verſchiedenen Claſſificationsgrundſaͤtze, worauf die vorhandenen Naturſy⸗ ſteme gebaut find, mit dem Verfaſſer dieſer Abhandlung 440 richtig zu urthellen. — Jeder Naturforſcher faßt das Be⸗ daͤrfniß, die Naturdinge zu claffıficieren nach Maaß gabe ſeines Standpuncts auf. Der Empiriker haͤlt das ficieren aus dem Grunde für nothwendig, weil man ohne Eintheilung der Naturerzeugniſſe und die dadurch zeugte Ordnung in der grenzenloſen Mannichfaltigkeit nicht zurechtfinden, nicht orientieren koͤnne, weil ohne ein Sy⸗ ſtem die Naturforſcher ſich einander nicht verſtaͤndlich mins chen koͤnnten, wo es darauf ankommt, auf einzelne turerzeugniſſe hinzuweiſen und fie zu beſchreiben; denn jes der, der dieſes thun will, um die Kenntniſſe anderer da⸗ durch zu bereichern, muß zuvor ſagen koͤnnen, in welcher Claſſe, in welcher Ordnung, Zunft, Sippſchaft u. ſ. w. das Thier, die Pflanze, das Mineral zu finden ſey, wel⸗ ches oder an welchem er etwas entdeckt zu haben glaubt. Je beſſer nun durch eine Claſſiſication dieſer Zweck erreicht wird, je beſtimmter und deutlicher die Kennzeichen oder Merkmale der verſchiedenen Abtheilungen angegeben, je ſchroffer die Gruppen und Haufen der Gegenſtaͤnde eines Naturreichs dadurch von einandert geſondert und geſchieden find, und je mehr das Aufſuchen eines bezeichneten Gegen— ſtandes dadurch erleichtert wird, deſto vollkommener oder zweckmaͤßiger iſt das Syſtem. Mit dieſer Anſicht des Claſſificationsbeduͤrfniſſes muͤſt ſen denn auch die Teleologen einverſtanden ſeyn; denn es iſt ja von dem Zwecke des Claſſificierens die Rede, in wel— chem Zwecke eben das Beduͤrfniß feinen Grund hat. Woll⸗ ten fie freylich ganz folgerichtig, hinſichtlich ihrer Grundan⸗ ſicht der Natur denken, fo müßten fie fagen: Man muß die Naturdinge nach der Idee der Zweckmaͤßigkeit claſſifi⸗ cieren, damit letztere in der Claſſification offenbar werde. Allein die ganze Mannichfaltigkeit, auch nur eines Natur⸗ reichs, als eine Verkettung von Zwecken und Mitteln, in durchgaͤngiger Beziehung auf einen Hauptzweck folgerichtig darzuſtellen, — dieſe Aufgabe zu loͤſen, fühlt ſich, natuͤr— lich, jeder Teleolog zu ſchwach, und man entſchuldigt ſich mit der Beſchraͤnktheit des menſchlichen Verſtandes, der nicht fähig ſey, den goͤttlichen Plan der Schöpfung zu durchſchauen. Dieſe Aufgabe ſich zu ſetzen, nehmlich dem goͤttlichen Plan der Schoͤpfung nachzuforſchen, iſt nun dagegen der wiſſen⸗ ſchaftliche (philoſophiſche) Naturforſcher allerdings kuͤhn und anmaßend genug, nur daß er uͤberzeugt iſt, man muͤſſe nach einem andern Princip verfahren als nach dem der Zweckmaͤßigkeit, ja man duͤrfe, im Grunde, nicht einmal nach einem Zweck der Claſſification fragen, weil dieſe nicht eine bloße Zugabe der hiſtoriſchen Naturwiſſenſchaften ſey, ſondern weſentlich zu ihnen gehöre, ein nothwendiger Beſtandtheil oder eine integrierende Seite derſelben ſey. Gibt er in irgend einem Sinne einen Zweck der Claſſifica⸗ tion zu, ſo iſt es der, daß dadurch die Einheit in der Mannichfaltigkeit der Naturdinge offenbar werde, daß durch ſie die Mannichfaltigkeit als Entwicklung und Darſtellung der Natureinheit und die dadurch gegebene nothwendige Ordnung erkannt werde. Dieß iſt aber kein Zweck, der außerhalb der Sache liegt, es iſt Selbſtzweck der Naturer⸗ kenntniß, gehoͤrt weſentlich zu ihr und iſt daher hoͤchſtes Ziel aller wahren (wiſſentſchaftlichen) Naturforſchung, zu 441 welchem den Naturforſcher die Ahnung jener natürlichen oder vielmehr goͤttlichen Ordnung, die Hoffnung der zu fin⸗ denden Geſetze der Entwicklung des Mannichfaltigen aus der Einheit auf feinem Wege vorwärts treibt. se ; 0 PR den uns nun zur naͤhern Betrachtung der verſchiedenen Claſſiſicationsgrundſaͤtze und der darauf gegrün⸗ deten Syſteme. Was zunäachſt die empiriſche Natutfor⸗ ſchung betrifft (in Beziehung auf Naturgeſchichte und Claſ⸗ fifteation), ſo wird fie. ſich ohne Zweifel — fie ſey nun zu⸗ gleich teieologiſch oder nicht — zu folgenden Grundſaͤtzen ee e 20@ f I. Man nehme die Naturdinge (Naturproduc- te oder Erzeugniſſe), wie ſie die Natur gegeben hat, man faſſe ſie auf, wie ſie ſich dem geſunden Sinn und dem unbefangenen Verſtande darſtellen, ohne ſich um die Entſtehung derſelben zu bekümmern, wovon man doch eigentlich nichts wiſſen kann; waͤre es aber auch der Fall, ſo muß man das (die genetiſche Naturforſchung) an⸗ dern Naturwiſſenſchaften, namentlich der Naturphiloſophie — wenn es eine gibt — uͤberlaſſen. Die Naturgeſchichte iſt Wiſſenſchaft der Naturdinge, wie ſie erſcheinen, und muß von andern Wiſſenſchaften gehoͤrig geſondert werden. 2. Man achte, um die große Mannichfaltigkeit eines Naturreichs, z. B. des Thierreichs, in Claſſen, Ordnungen u. ſ. w. einzutheilen, auf gewiſſe wichtige ce der Organiſation der Thiere (3. B. zum Behuf der Claſſeneintheilung auf die Beſchaffenheit des Bluts, auf die Einrichtung des Herzens, ferner auf das, was das Aeußerſte an den Thieren iſt, nehmlich die Haut und deren Bedeckung, und auf das Daſeyn und die Zahl oder den Mangel der Glieder, namentlich der Fuͤße). Man ſehe ſich im Thierreich um, beobachte die geſammte Man— nichfaltigkeit deſſelben hinſichtlich dieſer Puncte, und man wird finden, daß viele Thiere in Anſehung der beſondern Beſchaffenheit dieſer Puncte, z. B. der ei: genthuͤmlichen Temperatur und Farbe des Bluts, des ein⸗ fachen oder in Kammern (Doppelhoͤhlung) abgetheilten Herz- baues der Feder⸗, Haar: oder Hornbedeckung u. ſ. w. mit einander uͤbereinſtimmen und eine Verwandtſchaft, einen großen, durch jene Merkmale verwandten Haufen, eine Claſſe bilden, und daß man auf dieſe Art —— Reich in eine beſtimmte Zahl von Claſſen thei⸗ len kann. f 20 3. Innerhalb einer jeden Claſſe laffen ſich, zum Behuf der weitern Eintheilung, wieder andere Der: wandtſchaftspuncte auffinden, wodurch die Claſſen in Ordnungen zerfallen. Man beachte z. B. bey den Saͤugthieren die Zaͤhne oder das Zahnſyſtem, worin dieſe Thiere, vorzüglich hinſichtlich der Schneidezaͤhne, im Gan⸗ zen ſehr von einander abweichen, haufen- oder gruppen⸗ weiſe aber eine auffallende Verwandtſchaft mit einander has ben. Nimmt man dazu noch andere wichtige Theile oder Organe, z. B. die Fuͤße, in deren Bau die Gruppen mit einander uͤbereinſtimmen, ſo dilden letztere die deutlich von einander geſonderten Ordnungen der Claſſe. Auf aͤhnliche Weiſe werden die Ordnungen in Familien und Gattungen abgetheilt, bis endlich die naͤchſtverwandten Individuen, d. Iſis 1826, Heſt v. h. Arten, durch die beſtimmteſten Kennzeichen bezeichnet und von einander geſchieden ſind. 1 an Jederman wird in dieſen Grundſaͤtzen und deren an⸗ gedeuteten Anwendung ſogleich die Geneſis des Linneiſchen Syſtems erkennen. Die Grundſaͤtze haben, im Verhaͤltniß zu dem Standpuncte, welchem ſie angehören, dem empiri⸗ ſchen nehmlich, ihren Werth, wie das darauf gebaute Sy⸗ ſtem ſelbſt, welches bekanntlich von dem groͤßten Einfluß auf die Bildung und den Fortgang der Naturgeſchichte ge⸗ weſen iſt, und daher ſeinem Urheber einen unſterblichen Namen verſchafft hat. Gleichwohl hat dieſes Syſtem, in anderer Hinſicht, ſeine großen Unvollkommenheiten, die ſchon laͤngſt von vielen Naturforſchern gefuͤhlt wurden, daher zunaͤchſt von Blumenbach, und nach ihm von vie⸗ len Andern andere Syſteme aufgeſtellt wurden, welche voll⸗ kommener ſeyn ſollten, obgleich fie auf ganz ähnlichen Grundſaͤtzen erbaut wurden, wie das Linneiſche, mit wel⸗ chem ſie mehr oder weniger dieſelben Unvollkommenheiten theilten. Der Hauptmangel beſteht aber darin, daß meh⸗ re Naturdinge in einer Abtheilung zuſammengefaßt wer⸗ den, die zwar in dem gewaͤhlten Eintheilungsprincip oder Claſſificationsmerkmal mit den uͤbrigen uͤbereinſtimmen, in allen andern Puncten aber deſto mehr von ihnen abweichen oder ihnen deſto unaͤhnlicher, deſto weniger verwandt ſind, — eine nothwendige Folge des Claſſificiereus nach einzel⸗ nen Geſichtspuncten, wobey die Willkuͤhr der Claſſificieren⸗ den freyen Spielraum hat. ns 22 : Da dieſe Syſteme empiriſchen Urſprungs find, aus einſeitig wiſſenſchaftlicher (bioß oder vorwaltend empiriſcher) Naturanſicht hervorgegangen ſind, ſo wuͤrden ſie, nach ih⸗ rem Urſprunge, empiriſche Syſteme benannt werden muͤſ⸗ fen. Ihnen waͤre dann das philoſophiſche (allſeitig bes gründete) Naturſyſtem entgegengeſetzt, deſſen Urſprung in der wiſſenſchaftlichen Naturanſicht nachzuweiſen iſt. Man pflegt aber, bekanntlich, jene Syſteme — wiewohl, erweis⸗ lich, weniger treffend — kuͤnſtliche Syſteme zu nennen, deren Gegenſatz dann das natürliche Syſtem if. Es heißt natuͤrlich, in ſofern es mit der Natur moͤglichſt, we⸗ nigſtens ungleich mehr uͤbereinſtimmt, als jene, in ſofern es richtiger, begründeter die allſeitigen Verwandtſchaften der Naturdinge aufſtellt, als es die kuͤnſtlichen Syſteme vermoͤgen. Dieß iſt aber nur aus dem wiſſenſchaftlichen (aͤchtphiloſophiſchen) Standpuncte moͤglich. Da nun die wiſſenſchaftliche Darſtellung die unmittelbare practiſche Seite der Wiſſenſchaft, d. h. eine Runſt iſt, ſo gehört offenbar zur Darſtellung des philoſophiſchen Naturſyſtems weit mehr Kunſt, als zur Entwerfung der empiriſchen Sy⸗ ſteme, und in fofern iſt die Entgegenſetzung der kuͤnſtlichen Syſteme und des natuͤrlichen unpaſſend; denn iſt das phi⸗ loſophiſche Naturſyſtem zugleich das achtkuͤnſtliche, fa würden jene (die empiriſchen) die gefünftelten Syſteme heis ßen muͤſſen. Der Name thut nichts zur Sache, pflegt man zu ſagen; es iſt aber nicht ganz richtig, da die rechte Benen⸗ nung allerdings für die Erkenntniß der Sache förderlich. iſt. Was aber die Sache betrifft, nehmlich die Frage, ob und in wiefern dieſer Gegenſatz der Syſteme gegründet fey? fe iſt die Antwort darauf ſchon im Vorhergehenden enthalten. 28 * 443 » Et iſt eben fo gegründet, als es der Gegenſatz der einſeiti⸗ gen Naturanſichten und der allſeitigen, philoſophiſchen oder einwiſſenſchaftlichen Anſicht der Natur iſt. Denn wie das Begründende (die Erzeuger), fo muß das Begründete (die Erzeugniſſe) entgegengeſetzt ſeyn. Aus der allſeitigen An⸗ icht muß, natuͤrlich, etwas beſſeres, genuͤgenderes, der atur entſprechenderes hervorgehen, als aus der einſei⸗ tigen. Das philoſophiſche (ächtwiſſenſchaftliche) Naturſyſtem iſt, ſeiner Idee nach, nur eines, der empiriſchen Syſteme dagegen gibt es viele. Nur ein Syſtem kann mit der Na⸗ tur felbſt zuſammenfallen, dieſelben Verwandtſchaften auf⸗ ſtellen, wie ſie die Natur (die ſchaffende Natur) wirklich bingeſtellt hat; nur ein Syſtem kann ein treues Bild der teaten, geordneten Mannichfaltigkeit der Natur ſeyn. Die Vielheit der Syſteme iſt alſo durch ſich ſelbſt ſchon ein Beweiß ihrer Mangel. oder Fehlerhaftigkeit. Verſuche, das philofophifhe Syſtem darzuſtellen, kann es zwar allerdings mehrere geben, und ſie ſind auch wirklich vorhanden. In ſofern aber ein Verſuch dieſer Art verun⸗ glückt iſt, in ſofern zumal das Syſtem, ſeiner ganzen Grund⸗ und Anlage nach verfehlt iſt, in ſofern iſt es auch nicht das philoſophiſche. Auch kann wohl überhaupt nicht von einer vorhandenen vollkommenen Darſtellung des phi⸗ loſophiſchen Syſtems die Rede ſeyn, von einer ſolchen nehmlich, in der allem Einzelnen erweislich die rechte Stel⸗ de angewieſen wäre; denn dieſe Darſtellung iſt für den Na⸗ turforſcher ein Ideal, eine unendliche Aufgabe, die nur ans näherungsweiſe gelöft werden kann. Wohl aber kann und ſoll von der richtigen Grund⸗ oder Anlage zur Darſtellung des wahren (philoſophiſchen) Naturſyſtems die Rede ſeyn, und die Grundzüge des letzteren koͤnnen und muͤſſen ſo be⸗ ſchaffen ſeyn, daß ſie dem wiſſenſchaftlichen Talent einleuch⸗ ten und als unumſtoͤßlich erſcheinen. — Daß übrigens der ganze Gegenſatz der empiriſchen Syſteme und des philoſo⸗ phiſchen, der kuͤnſtlichen und des natürlichen von den Em⸗ pirikern gar nicht anerkannt, daß das philoſophiſche Sy⸗ ſtem, wo es als ſolches auftritt, von ihnen nicht verſtan⸗ den, ſondern verkannt und mißdeutet wird, iſt Natur der Sache, da dieſes Anerkennen und Verſtehen den philoſo⸗ phiſchen Standpunct vorausſetzt. Indeſſen, wie uberhaupt bey keinem wahren Gegen ſatze die Glieder, in jeder Hinſicht, abſolut getrennt ſind, ſondern zugleich in einander ſpielen und dadurch ihre ur: ſprüngliche Einheit beurkunden, fo auch hier. Kein Sy: ſtem wird, bey naͤherer Betrachtung, teinempirifch erſchei⸗ nen, und ſo iſt auch das philoſophiſche nicht reinſpeculativ, ſondern zugleich empiriſchen Urſprungs ſowehl, als von empiriſchem Character. Der menſchliche Geiſt, ſobald er in feiner Entwicklung begriffen iſt, kann feine urſpruͤngliche Neigung zur Speculation nicht ganz verlaͤugnen. Auch der ſeldſtthaͤtige, claſſificietende Empiriker wird, bey der Ent⸗ werfung feines Syſtems, wenn auch unbewußt, moͤglichſte Uebereinſtimmung mit der Natur anſtreben, weil er fuͤhlt und fühlen muß, daß der Werth ſeines Syſtems zum Theil im Verhältniß zu dieſer Uebereinſtimmung ſtehen wird. Er ſtrebt alſo, bey ſeiner claſſiſicierenden Thaͤtigkeit, die Ver⸗ wandtſchaften der Naturdinge, fo treu und richtig er es 444 vermag, aufzufaſſen, und dieſes Streben ißt eine unvollkom⸗ mene Aeußerung der Speculation. Denn in der erſcheinen⸗ den Verwandtſchaft der Dinge offenbart ſich ihre Einheit, und das Weſen der Speculation beſteht eben in der Er⸗ kenntniß und wiſſenſchaftlichen Darſtellung der Einheit des Mannichfaltigen und der dadurch gegebenen Harmonie der Welt. Und ſo darf man auch in den empiriſchen Syſtemen das philoſophiſche Moment nicht verkennen, das ſie alle, in wie geringem Grade es zuweilen auch ſey, in ſich haben. Durch dieſe Betrachtung verſchwindet das Abſolute des Gegenſatzes zwiſchen dem philoſophiſchen und den em⸗ piriſchen Syſtemen. Der Unterſchied zwiſchen beyden iſt eine bloße Stufenverſchiedenheit, fie verhalten ſich zu einan⸗ der wie die Stufen der Geiſtesbildung, aus welchen fie her vorgegangen find, Die empiriſchen Syſteme find nur uns vollkommene, einſeitig entworfene, und deßhalb zum Theil verfehlte Verſuche, das wahre (philoſophiſche) Naturſoſtem darzuſtellen. Aber darum fällt der Gegenſatz nicht weg, da aller wahre Gegenſatz, im Grunde, auf der Stufenvers ſchiedenheit beruht, oder vielmehr ſelbſt nichts anders iſt. Es wird nun zweckmaͤßig ſeyn, neben die bereits auf⸗ geſtellten Grundfäge, auf welchen die empiriſchen Syſteme erbaut find, diejenigen zu ſtellen, die dem philofophifchen Naturſyſtem zum Grunde liegen muͤſſen. Sie entwickeln ſich aus der oben dargelegten philoſophiſchen Grundanſicht der Natur, und ſtehen daher nothwendig mit ihr in der engſten Beziehung. Es ſind vornehmlich folgende: I. Ein Naturreich iſt eine große Sphäre mit einander verwandter Naturdinge, eine große Ders wandtſchaft von Erzeugniſſen, deren Glieder in ſehr verſchiedenen Verwandtſchaftsgraden, von den naͤch⸗ ſten bis zum entfernteſten, zu einander ſtehen, ſo daß ſämmtliche Grade ein Verwandtſchaftsſyſtem bilden. Denn die ſchaffende Natur (die thaͤtig geſetzte Natureinheit) kann ihre Erzeugniſſe nicht planlos, oder willkuͤhrlich ohne Ordnung, ohne beſondere, gegenſeitige und allgemeine Beziehung neben einander hingeſtellt haben: Ihr Hinſtellen iſt ein Entwickeln aus der Einheit, das nicht denkbar iſt ohne Entwicklungsgeſetze, welche nothwendig eine Ordnung, eine durchgaͤngige, allgemeine und beſondere Bes ziehung, alſo ein Ganzes, ein Syſtem, einen Organismus begründen muͤſſen. % 2. wie das Reich ein Ganzes aus organiſchen Individuen iſt, ſo das Individuum ein Ganzes aus Organen und organiſchen Theilen, eine kleine Ders wandtſchaftsſphaͤre in der großen, in welcher die Organe u. Gebilde in naher und entfernterer Ver⸗ wandtſchaft zu einander ſtehen. Jedes Individuum iſt, in Beziehung auf das Reich, dem es angehoͤrt, ein Theil⸗ ganzes, d. h. ein Ganzes, fuͤr ſich betrachtet, und zugleich ein ergaͤnzender Theil des Reichs. Denn auch im Indivi⸗ duum kann die ihm einwohnende, allgegenwaͤrtige Natur nichts anders entwickeln, nichts anders darſtellen und offenbaren als ſich ſelbſt, ihr unſichtbares Inneres, ihre Einheit, welche zugleich das Vermoͤgen iſt, das Mannichfache aus ſich zu entwickeln. Jedes Indivi⸗ duum iſt alſo nothwendig ein Abbild ſeines groͤßern Ganzen, ſeines Reichs. Von einem Original oder Urbild find aber, bekanntlich, ſehr viele, mehr oder weniger ges —— — 445 troſſene, mehr oder weniger volftändige Abbilder möglich, die aber doch alle wirkliche Abbilder ſeyn koͤnnen, wenn fie auch nur eine oder einige Seiten des Originals richtig dar⸗ ſtellen. Was aber für die Natur moͤglich iſt, das wird auch wirklich, und eben dadurch beurkundet ſie ihre All⸗ macht, ihre göttliche Wirkſamkeit, daß fie alles Mögliche in die Wirklichkeit hinſtellt, das heißt, ſich ſelbſt vollſtaͤndig offenbart. Und dieſes iſt der Grund der unendlichen Mans nichfaltigkeit innerhalb eines Reichs. Dier Plan — um es bildlich fo zu nennen —, nach welchem die Natur ein Reich geſchaffen (hervorgebracht, pro⸗ duciert) hat, und fortſchaffend (teproducierend) erhält, iſt alſo der; die Idee des Individuums durch alle möglichen Begrenzungen in der Wirklichkeit, durch alle moͤglichen Stufen der Bildungsfaͤhigkeit und wirklichen Bildung hin⸗ durchzuführen, fo, daß nur auf der hoͤchſten Stufe das Individuum ein vollſtändiges Abbild des Ganzen (des Reichs) ſeyn kann. So wird man z. B. im Pflanzenrei⸗ che die edelſten Obſtbaͤume, beſonders die der ſuͤdlichen Län der, die zugleich grünen, blühen und Fruͤchte tragen, für die hoͤchſte Stufe in dieſem Reiche erklaren muͤſſen, da in dieſen Baͤumen nicht nur alle moͤglichen Organe der Pflan⸗ ze enthalten, ſondern auch in moͤglichſt vollkommener Aus⸗ bildung vorhanden find. In einem ſolchen Baume ſtellt ſich alſo das ganze Pflanzenxeich in feiner Ausbildung rein individuell (in der höchften Beſonderheit) dar, er iſt das Pflanzenteich ſelbſt, in der Begrenzung eines Indivi⸗ duums. So ſind Pflanze und Pflanzenreich, überhaupt das Individuum und die ſyſtematiſche Geſammtheit der Indi⸗ diduen gegenfeitig von einander Abbilder. ; Was in ber gro⸗ ßen Pflanze (dem Pflanzenreich) die Individuen, das ſind in det kleinen die Organe, beyde haben in ihrem Ganzen gleiche oder ähnliche Bedeutung, bezeichnen in ihm die glei⸗ chen Stufen der Entwicklung, und ſind auf beſondere Wei⸗ fe Abbilder ihres Ganzen, nur daß hier die Theile des letz⸗ ten, auf Koſten ihrer Selbſtſtaͤndigkeit in engere (innigere) Verbindung oder Wechſelwirkung mit einander getreten find, Und ſo kann oder ſoll man vielmehr einerſeits das Reich als die feibfifiändige Darstellung der Organe des vollkom⸗ menſten Individuums, anderſeits aber das hoͤchſte Indivi⸗ duum des Reichs als die Syntheſe (engere Verbindung) der Theile deſſelben betrachten. ö 3. Die Bedeutung, den Sinn, das Verſtand⸗ niß / überhaupt das allſeitige Verhaͤltniß der Theile zu einander und zu ihrem Ganzen kann man nur in und mit der Entwicklung, durch Erforſchung der Entwicklungsgeſetze kennen lernen. Der gewuͤnſchte Erfolg dieſer Forſchung ſetzt aber vor allem den rechten Begriff der Entwicklung voraus, über welchen die Empiriker nicht aus der Dunkelheit und Verworrenheit herauskommen. ür den philoſophiſchen Standpunct iſt die Klarheit dieſes Brei zugleich mit der wiſſenſchaftlichen Grundanſicht der Natur gegeben oder fällt vielmehr mit ihr zuſammen: Ent, wicklung iſt das allmähliche (fucceſſive) ſtufengemäße Her⸗ vortreten der Einheit in ein harmoniſches Mannichfaltiges der Erſcheinung, in welcher ſich die Einheit offenbart, fo daß einerſeits die Theile des Mannichfachen durch die Eine 446 heit und die Stufe ihrer Entfaltung ihre Bebeutung, den Sinn ihres Erſcheinens im Zuſammenhange der Theile, das Verſtaͤndniß ihres Daſeyns in der Stufenverkettung des Ganzen erhalten, anderſeits aber und umgekehrt durch das Mannichfache und deſſen Ordnung die Einheit in ih⸗ rem Weſen als einfacher Grund der Erſcheinung, als In⸗ volution, als abſolute Möglichkeit alles deſſen erkannt wird, was die Entwicklung an den Tag bringt. Ohne den rechten Begriff der Entwicklung al⸗ ſo und ohne Kenntniß der Entwicklungsgeſetze kei⸗ ne wahre, wiſſenſchaftliche Naturkenntniß! Wer aber die Entwicklung eines Dings kennt und die Geſetze, nach welchen es ſich entwickelt, der kennt auch feine Ent, ſtehung, ſeine Geneſis, d. h. die Geburt ſeiner Idee (ſei⸗ ner Einheit) ins Daſeyn, mithin ſeine Natur in der ur⸗ ſpruͤnglichſten Bedeutung des Wortes: (natura rerum d. h. Geburt der Dinge, nehmlich aus ihrer [unfichtbaren ] Einheit ins Dafenn, in die Wirklichkeit, in die ſichtbare oder ſinnliche Erſcheinung). Die Dinge genetiſch erkennen heißt alſo, ſie wiſſenſchaftlich erkennen, und umgekehrt. Da nun Reich und Individuum, wie oben dargethan wurde, nothwendig Abbilder von einander ſind, ſo iſt klar, daß eines zum Muſter und Vorbild genommen (geſetzt) und zuerſt naͤher erkannt werden kann und ſoll, um das andere darnach richtig zu erkennen. Welches von beyden? das iſt keine Frage mehr, ſobald man ſie zu beantworten verſucht: Das Individuum liegt uns näher, iſt klein, ſcharf ums grenzt, mithin in ſeinem Bau, in ſeiner ganzen Eintich⸗ tung leichter zu überblicken, und kann überdieß im feiner Entwicklung, wozu eine kurze, beſtimmte Zeit gehoͤrt, be⸗ obachtet werden. Das Reich dagegen iſt groß, ausgebrei⸗ tet, und wegen unzaͤhliger Nebenbeſtimmungen, die nicht zum Weſen der Theile gehoͤren, von unermeßlicher Man⸗ nichfaltigkeit, mithin ſchwer zu uͤberſehen, und wäre daher in ſeiner wahren Ordnung und Einrichtung gar nicht er⸗ kennbar, es ſey denn, daß man ein Muſterbild vor ſich haͤtte, von welchem man wuͤßte, daß es nach denſelben Geſetzen entſtanden wäre, mithin auch, dem Weſentlichen nach, denſelben Bau, die gleiche Einrichtung haͤtte, wie das große Ganze. Daß es aber ein ſolches Muſterbild gibt, wiſſen wir bereits a priori, d. h. aus reinwiſſen⸗ ſchaſtlichen Gründen; es iſt der Bau (die organiſche Eins richtung) eines der hoͤchſten (vollkommenſten, allſeitig aus. gebildeten) Individuen des Reichs. Man muß alſo vor al⸗ lem ein ſolches Individuum nach ſeinem ganzen innern und aͤußern Bau, und nach der naturgeſetzmaͤßigen Entftehung dieſes Baues, d. h., man muß es wiſſenſchaftlich zu erken⸗ nen ſuchen, ſich eine philoſophiſche, anatomiſch- phyfiologis ſche Erkenntniß davon verſchaffen. Man wird durch dieſes Studium, in ſoweit es gelingt, das Individuum als ein kleines, vollkommen geordnetes Reich, als ein luͤckenloſes Syſtem von innig verbundenen Organen und organiſchen Beſtandformen erkennen. Und mit dieſer Erkenntniß, mit dieſer Ausbeute jenes Studiums muß man ſich zur Be⸗ trachtung, zur Erforſchung des großen Reichs in fpftematis ſcher Hinſicht wenden, in der, allerdings gegründeten Zu⸗ vetſicht, man werde, bey undefangener Beobachtung und ſinniger Aufmerkſamktit auf das Weſentliche im Mannich⸗ 447 S faltigen, im großen Ganzen wiederfinden, was man im kleinen entdeckt und erkannt hat. Auf ſolche Weiſe wird der philoſophiſche Naturforſcher ſeinen Zweck, wenigſtens im Weſentlichen, nicht verfehlen, ſondern im Stande ſeyn, vorerft die ſchoͤnen Grundzüge des wahren Syſtems richtig zu zeichnen. 4. Ihm folgen die allgemeinſten Entwicklungs⸗ geſetze mit Nothwendigkeit und ſchon a priori aus- der Idee (dem wiſſenſchaftlichen Begriff) der Entwick⸗ lung. Wir nennen, als hieher gehoͤrig, z. B. folgende Geſetze: a. die erſte Verſchiedenheit (Differenz), in welcher ſich die Einheit offenbart, iſt nothwendig die Entzweyung, d. h. der Gegenſatz (Urgegenſatz), der ſich in zwey entge⸗ gengeſetzten Gliedern darſtellt. Man konnte ihn das ein⸗ fachſte Mannichfaltige, oder den erſten Anſatz zur Mannich⸗ faltigkeit nennen, und er iſt zugleich der naͤchſte Grund al⸗ tes Mannichfaltigen, das ſich, bey näherer Betrachtung der Erſcheinungen, überall in Gegenſaͤtzen und gegenſaͤtzlichen Beziehungen offenbart, in welchen das Fortwirken des Ur⸗ gegenſatzes erkennbar iſt. So iſt z. B. der Gegenſatz von Leben und Stoff im Organiſchen allgemein, er iſt der or⸗ ganiſche Urgegenſatz aller Gegenſaͤtze, die in den Organi⸗ ſationen erkannt werden. h. Die Stufen innerhalb eines Naturreichs find, im Allgemeinen, durch den Grad des Mannichfaltigen bezeichnet. Denn je einfacher die Natur⸗ dinge find, deſto weniger hat ſich in ihnen die Natureinheit entwickelt, deſto unvollkommener ſind ſie, deſto niedriger iſt die Stufe, auf welcher fie ſtehen. Und umgekehrt alfo, je größer die Mannichfaltigkeit, deſto höher die Stufe. Wel⸗ cher Unterſchied iſt nicht in dieſer Beziehung zwiſchen dem Infuforjium oder Polypen und dem Pferde! Wie einfach lebendig erſcheint dort die Natur, und wie zuſammengeſetzt hier, wie reich iſt ſie an Mannichfaltigkeit der Theile und Lebensaͤußerungen in dem ſchoͤnen organiſchen Ganzen! Und ſo groß dieſer Unterſchied, eben ſo groß auch die Stufen⸗ verſchiedenheit. o. In dem organiſchen Ganzen entwickelt ſich das Hoͤhere nothwendig aus dem Niedern, denn dieſe Entwicklung iſt Vermannichfachung des Einfachern. Das Höhere waͤchſt aus dem Niedern hervor, als ein Anderes (Höheres) und zugleich als daſſelbe (dem Weſen nach). Die höhere Stufe iſt die Verwandlung (Metamorphoſe) der niebern, jedoch keine ſolche, wodurch die niedere vernichs tet wird; ſondern letztere bleibt ſtehen, damit erſtere darauf treten und ſicher fußen koͤnne. Das heißt: die niedere Stufe dient der hoͤhern nicht bloß zum todten Fußgeſtell, ſondern in dem lebendigen Ganzen lebt auch das Fußgeſtell⸗ und wirkt als lebender Nahrungsquell fuͤr den Beſtand der hoͤhern Stufe. So waͤchſt aus der Wurzel der Stamm hervor, der als ein anderes höheres Organ des Ganzen ers ſcheint, und doch zugleich nichts iſt, als die höher entwik⸗ kelte Wurzel, ſich naͤhrend von dem Inhalte der urſpruͤng⸗ lichen Wurzel, ohne dieſe dadurch vernichten zu koͤnnen, weil ſie ſich aus einer tiefer liegenden Nahrungsquelle erhaͤlt, d. h. fortwährend erneuert (reproduciert). Eben fo entwik⸗ kelt ſich auch aus dem verzweigten Stengel (Stamm) das Laub, das dem Anſchauenden von gewoͤhnlicher Bildung als ein durchaus Anderes erſcheint, im Grunde aber nichts iſt, als der weiter entwickelte, vermannichfachte, nehmlich vert flaͤchte, anders gefärbte und geformte Inhalt des Stengels. 448 Dieſe drey Organe (oder Syſteme) der Pflanze, deren Eins heit ſo eben ausgeſprochen wurde, werden nun von dem wiſſenſchaftlichen Forſcher in der Bluͤthe wieder erkannt und nachgewieſen; die Bluͤthe erſcheint ihm daher als die auf's Hoͤchſte verfeinerte und ausgebildete Laubpflanze, mit. hin als die hoͤchſte Stufe der Pflanzenentwicklung, von wel⸗ cher aus die Ruͤckbildung (rückgaͤngige, abſteigende Entwick⸗ lung) durch die Frucht und den Samen erfolgt, die als Abbilder der Bluͤthe auf tieferen Stufen erkannt werden! So offenbart ſich ihm die Einheit durch den ganzen Le⸗ benslauf der Pflanze, die ihm daher nichts anders fe kann, als die im naturgefegmäßigen Stufengange erfolgen⸗ de, ſyſtematiſche Darſtellung der Pflanzenidee in der Zeit und im Raume. x Dieſes ſchoͤne Bild einer, von der Natur ſelbſt ges gebenen, ſyſtematiſchen Entwicklung der Einheit (Idee) zur ganzen geordneten Mannichfaltigkeit des vollendeten Indivi⸗ duums dient nun dem philoſophiſchen Syſtematiker zum Muſter und Vorbild, um nach ihm das ganze Reich zu claſſificieren. Mit dieſem Muſterbild im Geiſte geht er an ſein Geſchaͤft, und je richtiger, naturgetreuer und voll⸗ ſtändiger er jenes aufgefaßt hat, und jemehr Scharf: und Tiefſinn er zur Beobachtung mitbringt, um die ganze Einrichtung des Muſterbildes im großen Ganzen (dem Reiche) wieder zu erkennen, deſto deſſer, das heißt naturgetreuer wird ihm die Darſtellung des Syſtems gelingen. Er findet z. B. im Pflanzenreiche ganze Abthei⸗ lungen — man nenne fie Claſſen oder große Familien —, deren Individuen bloß der Wurzel der hoͤhern Pflanze ent. ſprechen, die daher nichts find, als felbfiftändige Pflanzen wurzeln. In andern Abtheilungen ſieht er die Idee des Stengels vorwalten: die Pflanzen dieſer Abtheilung haben aus ihrer Wurzel noch den Stengel entwickelt, der bey ih⸗ nen Hauptſache, gleichſam Hauptzweck der Natur iſt, über welchem die hoͤhern Organe vernachlaͤſſigt werden mußten, ja zum Theil faſt nur angedeutet werden konnten. Eine dritte Abtheilung hat aus dem Stengel noch das Laub ent⸗ wickelt, u. ſ. w. Die Namen der Abtheilungen werden von ihrem Character entnommen, daher für das ſo eben hingeſtellte Beyſpiel die Namen: Wurzelpflanzen, Sten⸗ gelpflanzen, Laubpflanzen. h. Dieß nur als einfache Probe, um zu zeigen, wie unmittelbar aus der Anwendung obiger Geundſaͤtze, na⸗ mentlich aus der Anwendung der im Individuum erkann⸗ ten Entwicklungsgeſetze, das philoſophiſche Naturſyſtem her vorgeht. Um letzteres in der Ausführung kennen zu ler⸗ nen, vergleiche man Gkens Bearbeitungen der Naturge⸗ ſchichte, * welchem der Ruhm gebührt, den erſten Verſuch einer ausgefuͤhrten Darſtellung des philoſophiſchen oder na⸗ tuͤrlichen Spſtems, durchgefuͤhrt durch alle Reiche der Na⸗ 2 N g Rp: 7 6 4 e z rn „ Okens Naturgeſchichte für Schulen. Mit Ku⸗ pfern. Leipzig dey Brockhaus. Und ſein Lehrbuch der Naturgeſchichte, wovon zuerſt die Mineralogie 1813. Leipzig bey Reclam, dann die erſte Abthellung der Zoologie 1815. und die zweyte 1816. Jena bey Ku: guſt Schmid erſchien, und wovon gegenwärtig der zweyte 1 enthaltend die Botanik (in 2 Abteilungen) hec⸗ auskommt. TE u — 449 tur, geliefert zu haben. Daß dieſe Darſtellung, als erſter Verſuch, nicht gleich vollkommen ausfallen konnte, iſt Natur der Sache; denn zu dieſer Vollkommenheit gehoͤrt a, eine durchgaͤngig und vollkommen richtige Deutung aller heile (Organe, Syſteme, Beſtandformen, Stoffe u. ſ. w.) des Individuums, ſo wie der Functionen dieſer Theile; b, eine vollkommen getroffene Wiedererkennung (ſyſtematiſche Beſtimmung) dieſer Theile und Functionen in dem großen Ganzen, dem Reiche, wodurch erſt die Vollkommenheit der Darſtellung des Syſtems geſichert ſeyn koͤnnte. Beyde Ber dingungen ſind aber ſchwer zu erfuͤllen und koͤnnen nicht von dem Einzelnen geleiſtet werden. Die Maͤngel der Dar— ſtellung werden von Andern gehoben werden, die die Idee des Ganzen gefaßt haben, damit das Syſtem feiner baldi— gen Vollendung entgegenreife, nehmlich vorerſt von Seite ſeiner Grundlage, ſeines Grundriſſes, deſſen Vollkommen⸗ heit von der erſten Bedingung (a,) abhaͤngt, waͤhrend die der Nusfuͤhrung auf der noch ſchwerer zu erfuͤllenden zwey— ten Bedingung (b,) beruht. — Nur aus dem in dieſer Abhandlung deutlich bezeichneten philoſophiſchen Standpunc⸗ te koͤnnen Gkens naturſyſtematiſche Leiſtungen nach ih— cem hohen Werthe gewuͤrdigt und anerkannt werden, und nur wer die obigen Bedingungen (a, und b, in Beziehung auf die Vollkommenheit der Darſtellung des Syſtems) ſelbſt in hoͤherm Grade beſitzt, wird die, zum Theil bedeutenden, Mängel derſelben richtig aufzeigen konnen; die meiſten vors handenen Beurtheilungen aber (in den Litteraturzeitungen) verrathen, jedoch mit einigen ehrenwerthen Ausnahmen, den Standpunct der Empirie, von welchem aus keine Einſicht in das Syſtem moͤglich iſt. Die Empiriker und Teleologen erklaͤren das philoſo⸗ phiſche Naturſyſtem, wenn's hoch kommt, fuͤr eine ſinnrei⸗ che Dichtung, zu deren Erzeugung und Geburt die Will kür der Phantaſie, auf Koſten des Verſtandes, vorzugs— weiſe thätig geweſen ſey. Die gewohnliche Beſchuldigung iſt daher dieſe, daß man, bey dieſer Art von Syſtematik, der Natur Gewalt anthue, daß man die Naturdinge in die zuvor a priori, auf dem Studierzimmer, gemachten Abtheilungen hineinzwaͤnge, mögen fie ſich fügen wollen oder nicht, daß ſich alſo hier die Erfahrung nach dem Sy— ſtem richten muͤſſe, was doch billigerweiſe der umgekehrte Fall ſeyn ſollte. f Koͤnntet Ihr euch nur des rechten Begriffs der Er⸗ fahrung bemaͤchtigen! Ihr wuͤrdet bald gewahr werden, daß dieſer Vorwurf Euch ſelbſt viel mehr, viel nachtheili⸗ ger als uns treffen muß. Die Erfahrung hat nehmlich ihre zwey Seiten, die nothwendig zuſammengehoͤren, eis ne reale und eine ideale. Die reale iſt die Erſchei⸗ nung oder Anſchauung, die ideale aber der Sinn, das Ver— ſtaͤndniß, die Deutung der Erſcheinung. Die letztere nun kann Euch nicht von außen gegeben werden, ſie iſt die un— ſichtbare Seite, Ihr muͤßt ſie aus Euch ſelbſt nehmen, und dabey — was bey Euch freylich bewußtlos geſchieht — vor⸗ ausſetzen, daß Euer Inneres mit dem Aeußern der Erſchei⸗ nung und dem Innern der Natur in einer nothwendigen verwandtſchaftlichen Beziehung ſtehen muͤſſe. Je weniger ſich nun noch das Innere (der Geiſt) des Menſchen ent— wickelt hat, jemehr ſeine Vernunft noch ſchlummert, und Heſt v. Iſis 1826. 450 jemehr er mithin die Einheit des Innern und Aeußern vers kennt, deſto weniger wird er im Stande ſeyn, die Erſchei— nungen richtig zu deuten, d. h. wahre, mit der Natur alle ſeitig uͤbereinſtimmende Erfahrungen zu machen. Die Na⸗ tur kann ſich daher einem jeden nur nach dem Grade und der Art feiner Bildung offenbaren. Wer z. B. vorzugs- weiſe den Verſtand (das Vermoͤgen, das Mannichfache und deſſen äußere Verhaͤltniſſe zu erkennen) in ſich ausgebildet, die Bildung der Vernunft dagegen, welche der Einheitsſinn (das Einheitsvermoͤgen) der Intelligenz iſt, verſaͤumt hat, dem muß die Natur ihre Einheit verbergen, ſie kann ihm nur ihre Mannichfaltigkeit (ihre Oberflaͤche) ſehen laſſen. Was iſt aber die Mannichfaltigkeit ohne die Einheit? Buch, ſtaben, Sylben, Worte ohne Sinn, Schale ohne Kern! Nur in der Einheit und deren Beziehung zum Mannichfa⸗ chen liegt das Verſtaͤndniß der Natur, nur durch die Er— kenntniß und wiſſenſchaftliche Benutzung der Natureinheit koͤnnen die Raͤthſel der Natur geloͤſt werden. Ihr fest fo hohen Werth in die Kunſt, richtig zur beobachten, und meynt, nur durch fie komme die Natur wiſſenſchaft weiter und koͤnne man ſich naturwiſſenſchaftliche Bildung erwerben. Aber ſetzt nicht vielmehr der gute Erfolg der Beobachtung ſchon Bildung voraus. Man ſetze zwey Be— obachter von gleicher Uebung und Gewandtheit im richtigen Auffaſſen der ſinnlichen Erſcheinungen, aber von ſehr ver— ſchiedener Bildung, der eine von empiriſcher, der andere von philoſophiſcher Bildung. Wie verſchieden werben die Reſultate ihrer Beobachtung ausfallen! Der eine hat durch ſie entweder bloß Erſcheinungen geſammelt, oder — wenn von Erklaͤrung die Rede iſt — ſeine vorgefaßten Meynungen beſtaͤtigt gefunden, während der andere, durch feine Grund- anſicht und die in dieſer enthaltenen Ideen richtig geleitet, den innern Zuſammenhang der Erſcheinungen, die wahre naturliche Einrichtung der beobachteten Dinge näher kennen lernte. Darum „wer hat, dem wird gegeben“, und nur wer fuͤr das rechte Capital im innern des Geiſtes geſorgt hat, legt es durch ſeine Beobachtung auf gute Intereſſen an. — Die Natur iſt ein großer Spiegel, in welchem jeder fein eigenes Bild erblickt. Was kann alſo durch geiſt- oder ideenloſes Hineinſchauen in den Spiegel gewonnen werden? In dem Grade, als der Beobachter ſein Inneres bildet, ſchließt ihm die Natur ihre Schaͤtze auf und laͤßt ihn in ihr Heiligthum ſchauen. — — Um alſo zu behaupten, daß wir der Natur Gewalt anthun, wenn wir ihre Erſcheinun— gen aus Ideen deuten, wenn wir unſer Beobachten und Forſchen nach der obigen Grundanſicht anſtellen, die wir die philoſophiſche nannten, muͤßt ihr erſt beweiſen, daß dieſe Anſicht falſch ſey, was Ihr ſicher nicht koͤnnt, da wir, im Gegentheil, die Einſeitigkeit Eurer Naturanſichten bes reits bewieſen haben. Wir ſprechen hier nicht mit benjenigen Naturforſchern, die in der empiriſchen Forſchung ihren Beruf erkannt ha— ben, die zur philoſophiſchen kein Beduͤrfniß fühlen, ubrigens aber uͤber dieſe wiſſenſchaftliche Forſchung ſich des Urthei— lens enthalten, und fie auf ihrem Werthe berahen laſſen. Wir ehren die Beſchaͤftigung und ernſte Bemuͤhung ſolcher empiriſchen Forſcher, und erkennen den großen Nutzen ihrer Leiſtungen, obgleich wir dieſen Nutzen zum Theil etwas an⸗ 29 \ 451 ders nehmen als er gewohnlich genommen wird. Nicht alle Naturferſcher koͤnnen und ſollen zugleich Naturphiloſophen ſeyn; denn wäre es der Fall, fo wuͤrde die empiriſche For: ſchung zu wenig bedacht ſeyn, da die philoſophiſchen For⸗ ſcher ihr zu wenig Zeit widmen koͤnnen. Letztre muͤſſen ſich daher der Erfahrungen und Verſuche Anderer bedienen, in⸗ ſoweit fie zuverlaͤſſig find, und ſich durch mehrfache Wie: derholung an verſchiedenen Orten und zu verſchiedenen Zei: ten beſtaͤtigt haben. Der Gegenfag der Empiriker und Phi— loſophen, der ſich in der Geſammtheit der Naturforſcher offenbart, iſt alſo nicht nur nothwendig, ſondern auch gut und nützlich, und es iſt zugleich natuͤrlich, daß der empiri— ſchen Forſcher ungleich mehrere find, als der philoſophiſchen. Aber Viele von jenen bleiben nicht in ihrer Sphaͤre; ſie können die naturliche Neigung des menſchlichen Geiſtes zum Deuten und Erklären der Erſcheinungen nicht verlaͤugnen, und gleichwohl iſt ihr Standpunct dazu nicht geeignet. Hier zu kotamt nun noch die allgemeine Schwäche der menſchlichen Natur, der Stolz, der es nicht geſtattet, eine hoͤhere Ein— ſicht in das Weſen der Natur, in den innern Zuſammen⸗ hang der Erſcheinungen anzuerkennen, als er ſich ſelbſt bes wußt iſt. Und ſo iſt der Antagonismus fertig: Die Lei⸗ ſtungen der Naturphiloſophen werden angefeindet, ohne ver— ſtanden zu werden. Und dieſe unberufenen Feinde der fpe= culativen Seite der Naturwiſſenſchaft ſind es allein, gegen welche ſich zuvor unſere Rede gerichtet hat. Wenn aber gegenwärtig bey Einigen die Selbſttaͤu⸗ ſchung fo uͤberhand genommen hat, daß fie, bey offenbarer Unfaͤhigkeit, ſich uͤber den empiriſchen Standpunct zu erhe— ben, ſich gleichwohl fuͤr Philoſophen halten, und ſich, in diefem Wahne, herausnehmen, die Leiſtungen aͤchter Na: turphiloſophen ctitiſch herabwuͤrdigen zu wollen, indem fie dabey, naturlich, die ſtarkſten Bloͤßen geben; fo iſt es an der Zeit, und Pflicht für die philoſophiſche Critik, ſolches Beginnen gehoͤrig aufzudecken. Ein hierher gehoͤriges, ſehr inſtructives Beyſpiel, das ſehr geeignet iſt, die beſonnene Anticritik hervorzurufen, damit geruͤgt werde, was Ruͤge verdient, liefert Hr Prof. B. in feiner Beurtheilung von Friedr. Mohs und Au⸗ guſt Breithaupts Schriften über Mineralogie im Herz mes 1824. Viertes Stuͤck. N. XXIV. der ganzen Folge. S. 38 ff. Vorn herein entwickelt Hr. B. allerdings viel hiſtoriſche Gelehrſamkeit und liefert fhügbare Bemerkungen zur Geſchichte der Mineralogie. Spaͤterhin offenbart er aber ein anderes Talent, nehmlich die Kunſt, ſich durch Be— redſamkeit und eingeſtreute, aͤchtphiloſophiſche Grund ſaͤtze ein Anſehen philoſophiſcher, hier naturpbilofophifcher Wichtig keit zu geben, welche Kunſt u er fo meiſterhaft verſteht, daß er ohne Zweifel bey weitem die meiſten Leſer, die den Ge⸗ genſtand der Beurtheilung nicht kennen, auf ſeine Seite gebracht hat, Am Ende ſeiner hiſtoriſchen Einleitung verſucht Hr. B. noch an einem ausgezeichneten Beyſpiele darzuthun, „wie ohne die Fackel der Philoſophie ſelbſt die beruͤhmteſten Männer im Dunkeln herumtappen.“ (S. 56 a. a. O.) Er waͤhlt hierzu Gkens Lehrbuch der Naturgeſchich⸗ te, und insbeſondere den erſten Theil, die Mineralogie; 482 über deren Werth er nur auf 2% Seiten mit aller eriti-⸗ ſchen Strenge entſcheidet. Okens Syſtem der Mineralogie, meynt er, habe ſehr viel Blendendes durch die große Ein⸗ fachheit der Claſſification, die darin herrſche. Wenn man ſich aber dadurch nicht beſtechen laſſe, ſondern kaltblütig prüfe, fo entdecke man leider „erſtens, daß es feine Auf- gabe, eine Naturgeſchichte im hoͤhern, wahren Sinne, zu liefern, nicht geloͤſt habe; zweytens in die Peincipien, auf denen der ganze Schematismus beruht, viel Willkuͤrli⸗ ces miſche; drittens die einzelnen Koͤrper mit Gewalt in das Schema zwaͤnge.“ (S. 57). — Zur Rechtfertigung dieſes ſtrengen Urtheils wird nun „einiges zum Beleg“ her— ausgehoben, werin ſich aber ſogleich das gaͤnzliche Mißver⸗ ſtehen der Okenſchen Glaffification offenbart. Gleich im Eingange ſeiner ſtrengen Beurtheilung verraͤth Hr. B. ein artiges Mißverſtaͤndniß in Beziehung auf Okens Definition der Naturgeſchichte (S. deſſen Mineralogie S. t): ols „Entwicklungsgeſchichte des Planeten, bloß erzaͤhlend, ohne Gründe dargeſtellt“. Ueber dieſe Definition haͤlt ſich Hr. B. ſchon hier ſtillſchweigend auf, nehmlich dadurch, daß er die Worte: ohne Gruͤnde groß drucken ließ. Daher ſpaͤ⸗ ter die ſehr naive Aeußerung S. 87: „Zwar ſoll die Na⸗ turgeſchichte eine Erzaͤhlung ſeyn ohne Gruͤnde, allein dann wuͤrde auch die Wahrheit des Erzaͤhlten durch nichts verbuͤrgt, und dieſe Geſchichte von einer Erdichtung nicht weſentlich verſchieden ſeyn“. — Er ſcheint alſo in vollem Ernſte zu glauben, Oken habe eine Naturgeſchichte ohne Gruͤnde liefern wollen, und in ſeinem Werke dem natur⸗ wiſſenſchaftlichen Publicum ein bloß erzaͤhlendes Phantafies ſtuͤck aufgetiſcht. Was auf dieſe Definition a. a. O. uns mittelbar folgt: „Die Naturgeſchichte des Planeten aus Gruͤnden entwickelt, iſt ein Theil der Naturphilofos phie,“ muß alſo Hr. B. entweder uͤberſehen, oder, was noch viel wahrſcheinlicher iſt, gar nicht verſtanden haben, fonft würde ihm, was in dieſem Nachſatze liegt: daß nehmlich die Naturgeſchichte nothwendig durch Ma- turphiloſophie begruͤndet werden muͤſſe, nicht ent⸗ gangen ſeyn. 8 a b f Wenn nun ſchon Okens Definition der Naturgeſchich⸗ te in Hn. B. Geiſte ein fo großes Mißverſtaͤndniß hervor gebracht hat, wie wird es um ſeine fernere Beurtheilung ſtehen, wo er mehr ins Beſondere eingehen muß! „Die verſchiedenen Claſſen der Mineralien“ — ſagt er S. 57 — „ſollen durch die Einwirkung der Elemente gebildet worden ſeyn. Wenn man nun die Kieſe als Erd-Erden bezeich⸗ net findet, die Schwefelfäure als ein Waſſer-Ird (was doch chemiſch offenbar unrichtig iſt), den Schwefel aber als eine Luft-Ird, den Diamant als ein ſolches (der doch reiner Vohlenſtoff iſt, wovon ſich in der Luft fo ſehr wen nig findet) fo gibt dieß ein ganz unbeſtimmtes Bild von der Entwicklungsgeſchichte dieſer Korper, wobey man ſich vergebens nach einer Beſtaͤtigung durch Naturgeſetze um⸗ ſieht.“ — Ferner ſagt unfer Critiker (auf derſelben Sei⸗ te): „Es iſt aber auch in den Principien viel Willkürlis ches. Einmal wird im Spftem ein Gegenſatz zwiſchen den Elementen angenommen, der ſo gar nicht exiſtiert [fo hl. Verſteht man z. B. unter Luft bloß die atmoſphaͤriſche, ſo⸗ wuͤrden durch fie nur die zu Tage liegenden (Mineralien, Irden] haben entſtehen konnen. Dann wuͤrden aber wohl 1 J 453 1 & — nur die verwitterten als wahre Producte der Luft zus ber Zu L (Reit die Luft auflockert, den Zuſammen⸗ hang der Theile ſchwächt. Wie aber durch Einwirkung der Luft der Diamant eniſtehen konnte, dieſes iſt ſchwer zu bes greifen. Befaßt er aber unter Luft auch die im Innern der Erde thätige, fo wurde wohl die Wirkung dieſer von den Proceſſen der Erdwaͤrme und des Feuers nicht zu tren⸗ nen ſeyn, und mithin die Claſſenunterſchiede keine ſcharfen Gegenſuͤtze geben. Ueberhaupt möchte es ſchwer ſeyn, einen 1 4) Feuer-, Waſſer⸗ oder Luftproceß für die Mi⸗ neralien nachzuweiſen; es ſcheinen vielmehr dieſe Proceſſe in einandergegeiffen zu haben.“ U. f. w. : ER diefen Zeilen offenbart ſich wieder ein ſehr bedeu⸗ tendes Mißverſtaͤndniß, und zwar ein mehrfaches: 1. iſt Hn. B. der philoſophiſche Grund, warum in der ſyſtema⸗ tiſchen Irdlehre die Claſſen nach den Elementen beſtimmt werden, im Geringſten nicht klar geworden. Er meynt nehmlich, Luft-Irden z. B. dürften. nur ſolche Minera⸗ lien mit Recht genannt werden, in welchen man, wo mögs lich, dieſelben Beſtandtheile und in demſelben Verhaͤltniß zu einander wiederfände, wie fie die chemiſche Analyſis in der (atmoſphaͤriſchen) Luft vorgefunden hat. Und eben fo dürfte, nach feiner Meynung, nur dann von Waſſer-Ir⸗ den die Rede ſeyn, wenn es Mineralien gaͤbe, in welchen Sauer⸗ und Waſſerſtoff eben ſo wie im Waſſer, mit ein⸗ ander in Verbindung waͤren. Daher erſcheint es ihm als ein großer Mißgriff, die Schwefelſaͤure unter den Waſſer⸗ Irden, und den Diamant unter den Luft⸗Irden (Bren⸗ zen) zu finden. Er muthet alſo (im Widerſpruch mit ſich ſelbſt) Oken zu, daß er die chemiſche Analyſe (die er ſelbſt, nehmlich Hr. B., in feiner Einleitung, S. 45, als Grundlage der Claſſification, ſo eifrig beſtritten hat, zum Eintheilungsprincip haͤtte waͤhlen ſollen. In dieſem Sin⸗ ne muß nothwendig im philoſophiſchen Syſtem Vieles, ja Alles, als chemiſch unrichtig befunden werden, denn alles, was, im angezeigten Sinne, als chemiſch richtig erſchiene, wäre nothwendig philoſophiſch unrichtig, weil es, einfeitig; bloß nach der chemiſchen Analyſis geordnet waͤre. 2. Es fehlt Hn. B. gar ſehr an dem rechten (wiſſenſchaftlichen) Begriff von der Geneſis der Naturdinge, insbeſondere der Mineralien, ſonſt wuͤrde er z. B. bey der Benennung Luft⸗ Irden an die hoͤchſtſecundaͤre, allmaͤhliche Veraͤnderung der Irden durch den fortwaͤhrenden Einfluß der Luft, die Ver⸗ witterung nehmlich, gar nicht haben denken koͤnnen. Von der urſpruͤnglichen Erzeugung der Irden durch die Elemente und deren Wechſelwirkung iſt natuͤtlich die Rede, wenn 206 den Elementen claſſificiert werden ſoll. Eben ſo fehlt ihm auch der rechte (wiſſenſchaftliche) Begriff vom Naturproceß: ſonſt würde er nicht von einem „iſolierten Feuer-, Baffer: oder Luftproceß“ geſprochen has ben, als wenn Oken oder irgend ein Naturphiloſoph an dergleichen haͤtte denken koͤnnen; auch wuͤrde er nicht geſagt haben, daß zwiſchen den Elementen gar kein Gegenfag exi⸗ ſtiere, weil alsdann uͤberhaupt von gar keinem Etementen⸗ proceſſe die Rede ſeyn Eönnte; er ſollte wiſſen, daß eben in der Wechſelwirkung entgegengeſetzter Glieder das Weſen jes des Proceſſes beſteht. Zwiſchen den Elementen ſoll kein Gegenſatz exiſtieren? Und wenn man auch nur ihre ſinnliche Form, ihten aͤußern Beſtand in Betrachtung zieht, fo iſt 454 z. B. zwiſchen der leichten und leichtbeweglichen Luft und der Schwere und dem feſten Zuſammenhang irdiger Körper der auffallendſte Gegenſatz unverkennbar. Wir verſuchen nun, Herrn B., das Verſtaͤndniß zu eröffnen, indem wir ihn auf die wahre Beſchaffenheit der Prineipien für das philoſophiſche Mineral- (Ird⸗) Syſtem aufmerkſam machen: Um nicht einſeitig zu verfahren bey der Eintheilung der Mineralien, ſondern aus dem Ganzen und zum Ganzen zu claſſificieren, fragt der wiſſenſchaftli⸗ che Mineralog zunaͤchſt nach den Erzeugern des Mineral: reichs und nach demjenigen individuellen Ganzen, das ihm bey der Claſſeneintheilung als leitendes Vorbild und Mur ſter dienen koͤnne. Beydes findet er in der urſpruͤnglichen (einfachſten) Organiſation des Planeten, deſſen zeugende Organe die Elemente find. Das ganze Mineralreich iſt unfteeitig ein Erzeugniß des Planeten, und da zu aller Er⸗ zeugung ein Gegenſatz nothwendig iſt, ſo koͤnnen die Er⸗ zeuger keine andern ſeyn, als die entgegengeſetzten Glieder des planetiſchen Urgegenſatzes, nehmlich des Gegenſatzes der Elemente, in die der Planet, kraft ſeines Verhaͤltniſſes zur Sonne, zerfallen mußte. Außer den Elementen (Erde, Waſſer, Luft) war nichts vorhanden, woraus die Entſte⸗ hung des Mineralreichs denkbar oder erklaͤrlich wäre, mit⸗ hin iſt der angegebene Urſprung außer Zweifel. Auch wei⸗ ſen die Mineralien deutlich genug auf ihren Urſprung, auf ihre Erzeuger zuruck, wenn man bey deren Betrachtung des allgemein anerkannten Naturgeſetzes gedenkt, daß die Er⸗ zeugniſſe nothwendig bie weſentlichen Eigenſchaften, den Grundcharacter ihrer Erzeuger an ſich tragen, da bey der Erzeugung die Erzeuger ſelbſt, wenigſtens theilweiſe, in das Erzeugniß eingehen und es bilden. Alle Elemente muͤſſen bey der Entſtehung und zur Erzeugung des Mineralreichs thaͤtig geweſen ſeyn, da ſie alle, mehr und weniger mit einander im Gegenſatz ſtehen. Und daß der Gegenſatz der Elemente in der Urzeit von unverhaͤltnißmaͤßig größerer Intenſitaͤt geweſen ſeyn muß, als gegenwaͤrtig, nachdem er durch den Zeugungskampf abgeſtumpft iſt, iſt Natur der Sache. Je nachdem nun in dieſem Kampfe, dieſer Wech⸗ ſelwirkung der Erzeuger, in verſchiedenen Entwicklungsepo⸗ chen, hier das eine, dort das andere Element vorgewaltet, und dem Erzeugniß vorzugsweiſe ſeinen Character aufge⸗ druͤckt oder mitgetheilt hat, in demſelben Verhaͤltniß wird wird ſich unter den Mineralien, hier eine auffallende Ver⸗ wandtſchaft zu dem einen, dort zu dem andern Element ofe fenbaren, fo daß das ganze Reich wieder die Gefammtheit der Elemente auf einer hoͤhern Bildungsſtufe darſtellt. Da⸗ her im Mineralreich ſoviel große Verwandtſchaftskreiſe oder Claſſen, als in ihm Hauptverſchiedenheiten durch die Ele⸗ mente geſetzt ſeyn koͤnnen, alſo 1. Ird⸗Irden 2. Waſſer⸗Irden 3. Luft⸗Irden 4. Ceuer⸗Irden Erden Salze Brenze (Inflammabilien) Erze, Metalle. — — Dieieſe Claſſen bilden nun allerdings vier deutlich bes zeichnete Unterſchiede im Irdreiche, nur muß man dieſe Unterſchiede nicht ausſchließend oder auch vorzugsweiſe durch die chemiſche Analyſe nachweiſen und beſtaͤtigen wollen. Es find die bekannten, ſchon früher von Andern groͤßtentheils 455 aufgeftelltem, nur hier nach ihrer philofophifhen Bedeutung benannten, und dadurch ſichergeſtellten Claſſen, die nun zur Grundlage eines conſequenten, naturgetreuen Syſtems dienen konnten. Um dieſes aber zu verſtehen, muß man vor Allem jene Bedeutung nicht verkennen: Die Erde, als Element und als zeugendes Hauptglied bey der Ent⸗ ſtehung des Irdreichs, muß, in ſeinem urſpruͤnglichen Zuſtande, allerdings als ein allgemeines gedacht werden, beſtehend aus einer identiſchen Maſſe, wie Luft und Waſ⸗ fer. Die Erden, welche die Hauptmaſſe des Irbreichs ausmachen, find felöft Erzeugniſſe und muͤſſen als verbrann⸗ tes, conſtant oxydiertes Erdelement betrachtet werden, wel— ches ſich des Verbrennungsprincips (Oxygenes) bemaͤchtigt hat, und es in ſich gebunden, gleichſam gefeſſelt, mit ſei⸗ ner Subſtanz identificiert, enthält. Daher find die aus ih— nen gebildeten Irden dem Einfluß der Elemente mehr oder weniger entzogen. Die Ird⸗Irden find nur ſich ſelbſt, kei⸗ nem andern Elemente verwandt. Daher Unſchmelzbarkeit, Unauflôslichkeit im Waſſer die Haupteigenſchaften dieſet 17 1 1 wodurch fie ſich von den andern beſtimmt unter eidet. Den waſſer-Irden — Salzen hat das Waſſer feinen chemiſchen Character aufgedruckt. Ihre Verwandte ſchaft zum Waſſer beurkunden die Salze durch ihre Auf⸗ losbarkeit in dieſem Element und durch ihren Geſchmack, wodurch ſich der Geiſt des Chemismus (das Wechſelverhaͤlt— niß der chemiſchen Pole) dem Menſchen offenbart. — Da uͤberhaupt kein Pol für ſich allein exiſtieren kann, ſondern nur zugleich mit ſeinem Gegenpol, ſo ſind die ſogenannten Beſtandtheile der Salze, nehmlich Saͤure und Lauge ſelbſt Salze, nur keine Neutralſalze, ſondern Salze mit großem Uebergewicht des einen Salzpols uͤber den andern. Daher darf ſich Hr. B. nicht wundern, die Schwefelfäure unter den Waſſer-Irden zu finden; denn Aufloͤslichkeit im Waſſer und auffallender Geſchmack find Eigenſchaften, fo: wohl der Saͤure als der Lauge (Alcali). Und wenn Hr. B. bedenkt, daß der Sauerſtoff (der Luft) es iſt, der den Schwefel (beym Verbrennen) zur Schwefelſaͤure macht, und daß der Schwefel ſelbſt dem andern Waſſerpol (dem Waſ— ſerſtoff) in feinen Eigenſchaften entſpricht; fo muß er be⸗ kennen, daß die erwähnte ſyſtematiſche Stellung der Schwe⸗ felſaͤure auch chemiſch richtig iſt. Die Luft-Irden fuͤhren ihre Benennung ebenfalls nicht ſowohl von den Beſtandtheilen, welche die chemifche . Analyſis in dieſen Koͤrpern findet, als vielmehr von ihrer Luftnatur, von ihrem electriſchen und verbrennlichen Cha- racter. Die Luft (gleichviel, ob unter⸗ oder uͤberirdiſche) iſt ſchen laͤngſt von allen wiſſenſchaftlichen Naturforſchern als die eigentliche Heimath, als das Element des Electris⸗ mus erkannt worden. Gaſigkeit und große electriſche Er⸗ regbarkeit find Haupteigenſchaften der Luft. Alle entſchie⸗ den idioelectriſchen und mit der Luft verbrennlichen Irden alſo, z. B. der Schwefel, die Erdharze, Naphthe, Steins kohlen haben durch die eine oder die andere der genannten Eigenſchaften oder durch beyde in gleichem Grade Luftver— wandtſchaft und heißen daher, mit Recht, Zuft-Irden — Brenze. Es find die vormals ſogenannten Inflammabi⸗ lien, deren Hauptbeſtandtheile Kohlenſtoff und Waſſerſtoff, — —— 456 beydes mit der Luft ſehr verwandte, und allein oder mit ihr vergasbare, verbrennliche Stoffe. Selbſt der ſehr elecs triſche und bey ſtarker Hitze verbrennende Diamant gehört, kraft dieſer Eigenſchaften, und um fo mehr, weil er (mögs lichſt) reiner Kohlenſtoff — der Hauptſtoff dieſer Claſſe — iſt, zu den Luft⸗Irden. Die Erze endlich oder Metalle beweiſen ſich als der entſchiedene Gegenſatz der Erden, find ſchmelzbar, oxpdier⸗ bar und ſelbſt aufiöslih in Säuren. Sie find als das theilweiſe reducierte, auf mannichfache Weiſe individuali⸗ ſierte Erdelement zu betrachten, deſſen characteriſtiſche Ei⸗ genſchaften Schwere und Magnetismus ſind. Die Metalle find daher die ſchwerſten Irden, und die Metallitaͤt (in der Idee wenigſtens, wenn auch nicht durchgaͤngig der Erſchei⸗ nung nach) der Sitz des Magnetismus im Mineralreiche. Wenn Hr. B. dieſe kurze Einleitung in das Ver⸗ ſtaͤndniß des philoſophiſchen Mineralſyſtems, im Zuſam⸗ menhange mit dem Inhalte unſerer Abhandlung, auch nur zum Theil verſtanden hat, ſo wird ihm wenigſtens die Ah⸗ nung geworden ſeyn, daß ihm der Geiſt dieſes Syſtems, wie überhaupt des philoſophiſchen Naturſyſtems bisher voͤl⸗ lig fremd geblieben war. — Hätte Oken je den Einfall haben koͤnnen, nach dem chemiſchen Princip zu claſſificie⸗ ren, ſo wuͤrde ihm das ohne Zweiſel, — inſofern ſo et⸗ was uͤberhaupt gelingen kann, beſſer als irgend Einem vor ihm gelungen ſeyn, da er, in ſeiner chemiſchen Irdleh⸗ re gezeigt hat, wie wohlbewandert er im Felde der Mine⸗ ralchemie ſey, und Hr. B., der in ſeiner Critik uͤberall nur nach dem Chemiſchen fragt, wuͤrde durch eine ſolche che⸗ miſch-ſyſtematiſche Mineralogie vollkomemn befriedigt were den ſeyn, und er haͤtte dabey ſicher vergeſſen, daß er ſelbſt ſich fruͤher gegen die chemiſche Maaßregel erklaͤrte, wie er es denn in ſeiner ganzen Beurtheilung vergeſſen hat. Okens Mineralogie zeichnet ſich ſchon durch ihre All⸗ ſeitigkeit, durch die ſorgfaͤltigſte Beruͤckſichtigung und aͤcht⸗ ſyſtematiſche Anordnung aller Theile dieſer Wiſſenſchaft vor allen andern Werken uͤber dieſen Gegenſtand aus: Das ganze zerfaͤllt in vier Theile und ſechs Hauptab⸗ ſchnitte. Erſter Theil. Beſtandtheillehre des Planeten. Dieſer enthaͤlt: I. Chemiſche Irdlehre, II. phyſiſche, III. mathematiſche, IV. geographiſche Irdlehre. Mr Zweyter Theil. Stüuͤcklehre des Planeten. ar V. Syſtematiſche Irdlehre. Dritter Theil. Theillehre des Planeten (Geognoſie). VI. Felſenlehre. nnn 457 f P: | Vierter Theil. Ganzlehre des Planeten (Geologie). [Der dritte Theil iſt nur kurz, der vierte gar nicht abs gehandelt, weil die Geologie als befondere Wiſſenſchaft be⸗ ſteht, und daher auch ein beſonderes Werk erfordert.] Dieſe fchöne Gliederung des Ganzen dieſer Wiſſen⸗ ſchaft beruht auf der philoſophiſchen Anſicht der Natur, als eines organiſchen Ganzen. Der Blick des philoſophiſchen Forſchers erkennt ſchon in der Einrichtung des geſammten Irdreichs die erſte große Anlage zur Einrichtung des menſch⸗ lichen Organismus, da dieſer ebenfalls nothwendig ein Abs bild des Planeten ſeyn muß. Daher folgende Einleitung Okens zu ſeiner ſyſtematiſchen Irdlehre. „Das vollkommenſte Individuum, der Menſch, iſt ein Ganzes nur durch verſchiedenartige Theile. Die Theile ſind wieder zweyerley, entweder einfache, wie Nerven, Ge— fäße, Knochen, Muſkeln, welche man anatomiſche Sy— ſteme zu nennen pflegt, oder aus dieſen zuſammengeſetzte, als Lunge, Arm, Auge, Ohr, welche Organe heißen; dieſe machen durch ihre Aneinanderſetzung und ſtattliche Verbin— dung den Leib aus. Die organiſchen Syſteme ſind aus Urformen zuſammengeſetzt (wie die Druſe), welche bald Zellen (Zellgeweb), bald Kugeln (Knochengeweb), bald Fa⸗ ſern (Fleiſch), bald Puncte (Nerv) ſind. Dieſe vier Urformen entſprechen den Urdruſen, und alſo dem Tetraeder, dem Prisma und dem Pfeiler, wozu wohl noch das Octaeder als das vierte kommen kann; das Tetraeder iſt der Punct, das Prisma die Faſer, das Octa⸗ eder die Kugel, der Pfeiler die Zelle oder Blaſe. Dieß aufs Irdreich angewandt gibt folgende Stufen: 1) sa ‚entfprechen dem organiſchen Grundge— 2) Druſe, den organiſchen Syſtemen; die einfachen Irden ſind alſo organiſche Syſteme. 5) Den thierifhen Organen muͤſſen irdige Organe ent: ſprechen, alſo Zuſammenſetzungen aus den Irden, welches Berge, Gebirgsarten, Helfen find. 4) Der thieriſche Leib iſt endlich aus dieſen Organen zuſammengeſetzt; ſo muß die Zuſammenſetzung der Gebirgsarten einen irdigen Leib hervorbringen, wel— ches (der) Planet iſt.“ — Herr B. will nicht zugeben, daß die Mineralien bloß Combinationen von fo und fo viel Elementen wären, ſon⸗ dern es ſey noch ein „beſonderes Princip dabey thaͤtig, deis ſen Kraft das Mineral erſt zum individuellen gemacht hat“, und davon liegt ihm der — nach feiner Meynung augen: ſcheinliche — Beweis darin, daß kein Chemiker im Stande iſt, aus den Elementen Mineralien zu bilden, wobey er ſich erklaͤrt: „Ich moͤchte doch den ſehen, der mir das durch die Analyſe zerſtoͤrte Mineral aus den gewonnenen Iſis 1826, Heſt v. 458 Stoffen wieder herſtellte, wenn er fie auch zuſammenſchuͤt⸗ tet, oder auf der Capelle foltert und ihm die Daumen— ſchrauben feiner ſaͤmmtlichen Apparate anlegt“ (S. 54). Ein wichtiger Beweis! — Zur urſpruͤnglichen Zeugung der Mineralien gehoͤren freylich andere Bebingungen, als die Apparate der Chemiker und ihre analytiſchen und ſyntheti— ſchen Operationen. Nicht nur der Chemiker, ſondern die Natur ſelbſt koͤnnte aus den Elementen, wie fie gegenwärs tig ſind, kein Mineralreich ſchaffen, weil die dazu noͤthigen Kräfte der Elemente ſchon auf die Schöpfung des vorhans denen verwendet ſind. Nicht nur der Chemiker (der ſich auch der Naturkraͤfte bey feinen Experimenten bedient), fons dern die Natur ſelbſt, ohne Mitwirkung des Chemikers, zerſtoͤrt nicht ſelten mineraliſche Koͤrper; aber fie kann, fo wenig als jener, aus den zerlegten und während der Zerles gung veraͤnderten Stoffen daſſelbe Mineral wieder hervor⸗ bringen. Auch fest dieſer Beweis voraus, daß das indivi⸗ duierende Princip der Mineralien außer den Elementen lies ge; wenn es nun aber, wie wir mit Recht behaupten, in ihnen ſelbſt laͤge, zu ihrer Natur gehoͤrte — und das lehrt Herr B. wirklich ſelbſt auf der vorhergehenden Seite, — waͤre dann der Beweis nicht voͤllig entkraͤftet? An dem ſo eben erwaͤhnten Orte ſeiner Abhandlung (S. 53 us 54) äußert nehmlich Herr B. mitunter einen aͤchtnaturphiloſophiſchen Gedanken, verraͤth aber dabey ſo— gleich, daß es nur geborgtes Gut iſt, das er ſelbſt zu me: nig kennt, um es mit Vortheil und folgerichtig anwenden zu koͤnnen. Es iſt hier von der urſpruͤnglichen Identitaͤt des Organiſchen und Unorganiſchen die Rede, nehmlich das von, daß beyde gar nicht weſentlich verſchieden, ſondern nur verſchiedene Aeußerungsweiſen, Formen einer und der— ſelben Kraft ſeyen. Dem gemaͤß wird nun ferner geſagt; „es gebe gewiß die richtigere und erhabenere Vorſtellung von Gott, anzunehmen, es ſey die Welt, als die unendli— che Schöpfung Gottes, gleich im Keime organiſch, die or— ganifierende, plaſtiſche Kraft habe fie vom Anfange durch— drungen“ u. ſ. w. — Hätte nun Herr B. das gehörig verſtanden, fo wuͤrde er fo daraus gefolgert haben: da fos nach zwiſchen dem Organiſchen und dem ſogenannten Unor— ganiſchen kein abſoluter Gegenſatz ſtatt findet, fo dürfen auch die Mineralien, ja ſelbſt die (phyſiſchen) Elemente nicht als abſolut unorganiſch, ſondern muͤſſen vielmehr als unvollkommene Organismen betrachtet werden, ſo daß jener Gegenſatz ſich auf Stufenverſchiedenheit, auf den Gegenſatz von hoͤhern und niedern Organiſationsſphaͤren reduciert. Ferner: da die Schöpfung ſchon im Keime organiſch gez dacht werden muß, die organiſierende, plaſtiſche Kraft fie. vom Anſange durchdrungen hat, da, was ſich durchdringt, nothwendig weſentlich zuſammen gehoͤrt und ein Ganzes bildet; da ferner die Elemente, ohne Zweifel, zur Schöpfung gehoͤren, da ſie eben das ſind, was man die Schoͤpfung im Keime nennen kann; fo find auch die Elemente noth— wendig gleich vom Anfange von jener organiſierenden Kraft durchdrungen und beſeelt geweſen; mithin bedarf es fuͤr die Geneſis der Mineralien durchaus keiner andern Annah— me, als der Elemente. Nach dem Urſprunge des Mineral reichs und nach den Elementen fragen iſt eins und daſſel— be; denn das „eigenthuͤmliche Princip“, welches Herr B. (S. 54) noch außer den Elementen fordert, iſt ſonach kein 29 459 fremdes, fondern den Elementen ſelbſt eigenthuͤmlich, da fie dem Naturphiloſophen nicht als todte Stoffe, ſondern als lebendige, urkraͤftige Weltanfaͤnge erſcheinen. Die Conſe⸗ quenz feiner eigenen Behauptungen alſo, wenn er jdiefe felbſt recht verſtanden haͤtte, mußte Herrn B. auf die Rich⸗ tigkeit der Maaßregel fuͤhren, das Mineralreich nach den Elementen und deren einfachften Erzeugniſſen zu claſſi⸗ ficieren. Wenn nun Herr B. — wie aus ſeiner Abhandlung erſichtlich iſt — fuͤr die Naturgeſchichte ein philoſophiſches Syſtem zwar allerdings fordert, ein ſolches aber — was ſehr natuͤrlich iſt unter den mitgetheilten Umſtaͤnden — in Gkens Mineralogie gänzlich vermißt; fo ſcheint er es das gegen in „dem Grundriß der Mineralogie von Mohs ge⸗ funden zu haben, indem er S. bo erklaͤrt, daß dieſer Na⸗ turforſcher „den einzig richtigen Weg — nach feiner Ueber— zeugung — eingeſchlagen habe, die Mineralogie in die Form eines Syſtems zu bringen.“ — Nachdem wir dieſes Werk, hinſichtlich ſeiner Architectonik, gehoͤrig unterſucht haben, wollen auch wir ihm gern die gebuͤhrende Anerkennung wis derfahren laſſen. Das Werk iſt durchgaͤngig mit unver⸗ kennbarem Fleiße ausgearbeitet, und der Verfaſſer hat alles Maoͤgliche geleiſtet, was fein Standpunct vermochte, und ſich beſonders in der Bearbeitung des mathematiſchen Theils der Mineralogie, nehmlich der Cryſtallographie, ausgezeich— net. Aufgemuntert durch den Beyfall des Publicums hat ſich der Verfaſſer ſogar verleiten laſſen, ſich für den Schoͤ⸗ pfer einer wiſſenſchaftlichen Mineralogie zu halten, worin er aber nur in Uebereinſtimmung mit ſeiner Anſicht des Wiſſenſchaftlichen im Allgemeinen Recht haben koͤnnte. Da hier, wie ſich von ſelbſt verſteht, nicht der Ort iſt, das Werk ſelbſt zu beurtheilen, fo befhränfen wir uns bloß auf die Wuͤrdigung der vom Verfaſſer vorausgeſchickten, auch von Herrn B. in feiner Beurtheilung mitgetheilten, allges meinen Grundſaͤtze, in Beziehung auf die geſammte Natur— geſchichte. Dieſe Grundfäge treffen meiſt mit den oben be⸗ reits aufgeſtellten der empiriſchen Naturforſcher zuſammen, nur daß hier zugleich offenbar wird, wie leicht dieſe Grund» ſätze zu nachtheiligen Irrthuͤmern führen koͤnnen. Auch iſt es bemerkenswerth, daß Herr B. ſelbſt die von ihm mitge— theilte Mohſiſche Grundanſicht ſtellenweiſe (und zwar ſind es keine unbedeutenden Stellen) zu beſtreiten ſich gedrungen gefühlt hat. Wir muͤſſen daher einiges aus dieſer Mittheis jung ausheben: S. 61 findet ſich davon folgendes: „Die Wiſſenſchaften muͤſſen genau von einander abgeſondert und mit Strenge innerhalb ihrer Grenzen erhalten werden, da— mit man ihre Kräfte und Schwaͤchen ermeſſen und nachhel— ſen kann. (Wir bemerken hierbey, daß im Vorhergehenden ſchon der Grundſatz deutlich ausgeſprochen iſt, daß man den Einfluß anderer verwandter Wiſſenſchaften auf die Naturs geſchichte forgfältig abhalten muͤſſe, damit dieſe nicht verun⸗ reinigt werde. Das heißt aber die Einheit der Wiſſen⸗ ſchaften und das Wohlthaͤtige ihres gegenſeitigen Einfluſſes ganz verkennen. Eine Wiſſenſchaft, die ſich innerhalb ih⸗ rer Grenzen verſchloſſen haͤlt und ſich allſeitig iſoliert, wird es nicht weit in ihrer Bildung bringen. Die Wiſſenſchaften ſollen allerdings ſtreng geſondert, d. h. es ſoll das Eigen: thuͤmliche einer jeden ſcharf unterſchieden werden, aber dieſe Sonderung iſt ein hoͤchſt einſeſtiges und ſchaͤdliches Treiben, — . 8 460 wenn man nicht zugleich ihre Einheit anerkennt, mithin ih⸗ re Verwandtſchaft, natürliche Unter-und Ueberorduung und gegenſeitige Bildungsbeduͤrftigkeit.) Sie gleichen den Werk⸗ zeugen eines Kuͤnſtlers, welche, jedes in ein beſonderes Heft gefaßt, zu beſondern Abſichten dienen. Der verſtaͤn⸗ dige Naturforſcher iſt der Kuͤnſtler, der ſie ſeinen Abſichten gemäß zu brauchen weiß. (Bey dieſer Stelle macht Herr B. die wahre philoſophiſche Bemerkung: „Wir wuͤrden lieber fagen: le find Glieder eines Organism, wovon zwar jedes ſeine beſondere Function hat und dieſe ganz verrichten muß, deren Functionen aber alle in einander greifen zur Verwirklichung einer einzigen Idee.“ — Schade, daß ſol— che Lichtſtralen bey Herrn B. jederzeit iſoliert ſind!) „Der Name Naturgeſchichte iſt unſchicklich und hat nachtheilis gen Einfluß auf die Entwicklung und das Fortſchreiten der Wiſſenſchaft ſelbſt gehabt und zu mancherley Mißverſtaͤnd— niſſen Veranlaſſung gegeben. niſſen zu thun, nicht mit Veraͤnderungen, die eins in dem andern gewirkt und die Gruͤnde von Ereigniſſen enthalten koͤnnten, ſo wie ſie auch auf die Zeitfolge keine Ruͤckſicht nimmt, ſondern bloß mit Gegenſtaͤnden, von denen es ihr gleichguͤltig iſt, ob fie zugleich oder nach einander erifties ren.“ — O Grundſaͤtze! kaum iſt es begreiflich, wie ein Mann von Talenten, wie Mohs, bey ernſter Beſchaͤftigung mit der Natur, auf ſolche Behauptungen kommen koͤnne. Herr B. ſelbſt findet ſie nicht ganz richtig, und ſpricht von einer wahren Naturgeſchichte, als der „hoͤhern Wiſſenſchaft, von welcher erſt das volle Licht auf die Naturbeſchreibung falle.“ „Pflanzen und Thiere“ — ſagt er hier (S. 61 u. 62) — „fuͤr ſich nach ihren aͤußern Kennzeichen betrachtet, gleichen den nicht mehr zu entziffernden Hieroglyphen der alten Welt: erſt ihre Geſchichte gibt Aufſchluß uͤber ihr Weſen, man würde dann erkennen, nach welchen Grundfäs tzen, durch welche Kraͤfte aus beſtimmten Stoffen die Na— tur dieſe Koͤrperreihen gebildet hat, und dieſe Erkenntniß wuͤrde der Schluͤſſel ſeyn zu den naturhiſtoriſchen Chiffern.“ — Man ſieht, daß es Herrn B. keinesweges an richtigen Ideen fehlt, wohl aber bemerkt man bey jeder Gelegenheit, daß ihm das Vermoͤgen (geſchweige die Fertigkeit), die Ideen in der Wirklichkeit wieder zu erkennen, nach ihnen die Erſcheinungen philoſophiſch zu deuten, ganz abgeht, und gleichwohl macht dieſes Vermoͤgen, dieſe Fertigkeit allein den Unterſchied zwiſchen dem wahren Beſitz der Ideen und der bloß erborgten Aufnahme (der oberflächlichen Auffaſ— ſung) derſelben. Waͤre die ſo eben mitgetheilte, vollkom— men richtige Bemerkung aus wahrem Ideenbeſitzthum hers vorgegangen, ſo wuͤrde er von jener hoͤhern Wiſſenſchaft, als der wahren Naturgeſchichte, nicht geſprochen haben wie von einer Sache, die noch gar nicht exiſtiert, oder die man wenigſtens noch nirgends vorgefunden hat; ſondern er wuͤr— de ſie, wenigſtens ihrer Grundlage nach, in den Schriften unſerer beſten Naturphiloſophen, deren Verfaſſer ſich eben mit jener wahren (philoſophiſchen) Naturgeſchichte beſchaͤf⸗ tigen, erkannt haben, deren Inhalt aber ihm, leider, eine verſchloſſene Welt iſt. Auch wuͤrde er das Unſtatthafte der Mohſiſchen Anſicht der Naturgeſchichte beſſer aufgedeckt und nicht in das Urtheil eingegangen ſeyn, der Name Nas turgeſchichte ſey für die gewöhnliche (empiriſche) Behandlung derſelben ganz unpafiend, Wir wollen daher unſere Anſicht Die Naturgeſchichte iſt nicht Geſchichte, ‚fie hat es nicht mit Begebenheiten oder Ereig- 461 . über dieſen Gegenſtand, die wir für die wiſſenſchaftliche halten duͤrfen, noch mittheilen. Jieenes unſtatthafte Urtheil entſpringt vornehmlich aus der Verworrenheit des Begriffs der Geſchichte. Nicht nur der Menſch, ſondern jedes Ding hat ſeine Geſchichte, weil jedes durch Entwicklung das geworden iſt, als was es er⸗ ſcheint. Dieſe Entwicklung nun, mit den ſie begleitenden Veränderungen, iſt Geſchichte — reale Entwicklung; die ſprachliche Darſtellung der Entwicklung aber heißt Erzaͤh⸗ lung, oder auch Geſchichte S ideale, geſchichtliche Dar⸗ ſtelung. Den Begebenheiten oder Ereigniſſen der Men⸗ ſchengeſchichte entſprechen daher die Naturbegebenheiten, Na⸗ turereigniſſe bey der Entwicklung niederer Dinge. Aber die Geſchichte, rein betrachtet, iſt nur die eine Seite des dar: zuſtellenden oder dargeſtellten Dings; denn indem es ſich entwickelt, offenbart es das bereits Entwickelte im Raume und ſtellt ſich von ſeiner materialen (ſtoffigen) Seite als ein raumlich begraͤnztes (geformtes) Ding dar. Die ſprachliche Darſtellung aber des bereits Entwickelten oder der durch die Entwicklung entſtandenen raͤumlichen und materiellen Ver— haͤltniſſe heißt Beſchreibung. — Erzählung und Beſchrei— bung gehoͤren daher zuſammen, wie Zeit und Raum, ſie fordern einander wie die Pole eines Naturproceſſes, wor⸗ aus folgt, daß eine reinbeſchreibende, alle Erzaͤhlung aus— ſchließende Naturgeſchichte, wie ſie, nach Herrn B. Mit⸗ theilung, Mohs haben will, eine hoͤchſt einſeitige, und dann allerdings unpaſſend benannte Wiſſenſchaft waͤre. Aber eine ſolche exiſtiert auch nicht, ſelbſt wenn die Behandlung der Naturgeſchichte bloß empiriſch iſt. Was waͤre das z. B. für eine Botanik, die ſich bloß mit der Beſchreibung der Pflanzen beſchaͤftigte, gleichviel in welchem Zeitabfchnits te ihres Lebenslaufs, die ſich alſo um die Pflanzeuentwick— lung im geringſten nicht bekuͤmmerte, die gar nicht darnach fragte, zu welcher Zeit beſtimmte Pflanzen bluͤhen, zu welcher an— dern fie reifende Früchte oder Samen tragen, ja der es gleichgültig waͤre, ob die Bluͤthe ſpaͤter als die Frucht, der Same fruͤ— her als letztere erſcheint oder ob es ſich vielleicht umgekehrt verhalte! Oder was waͤre das fuͤr ein Entomolog, der zwar die Kerfe (Inſecten) ſehr gut zu beſchreiben wuͤßte, übrigens aber gar keine Kenntniß von der Verwandlung (Metamorphoſe) dieſer Thiere haͤtte, mithin nicht wuͤßte, wie ſich das Ey, die Larve und Puppe, der Zeit und Be— deutung nach, zum vollendeten Kerf und zu einander ſelbſt verhalten! Dieſe Dinge gehoͤren aber alle zur Naturgeſchich⸗ te im eigentlichſten Sinne. In der Mineralogie iſt zwar die Beſchreibung vor⸗ waltend, weil, einerſeits in den Naturerzeugniſſen dieſes Reichs das Raͤumliche und Materielle über das Zeitliche, Lebendige ein greßes Uebergewicht behauptet, und weil, ans derſeits, die Entwicklung der meiſten Irden der Anſchau— ung entzogen iſt, da fie in die Vergangenheit früherer Ent⸗ wicklungsperioden der Erde faͤllt. Aber darum fehlt das geſchichtliche Moment, ſelbſt in der vorzugsweiſe empiriſch behandelten Mineralogie, keinesweges ganz. Man wird zes, namentlich, in der mathematiſchen Irdlehre — beſonders wie fie. Oken behandelt hat — nicht verkennen, wo das Drus⸗ wachſen (die Entwicklung der Cryſtalle) keinen unbedeuten⸗ den Artikel ausmacht. Die geographiſche Irdlehre (das 462 Vorkommen) enthaͤlt wenigſtens viel Anregendes zu weiterer hiſtoriſcher Ausbildung dieſer Wiſſenſchaft. Und wenn man letztere endlich nach ihrem vollſtaͤndigen Umfange betrachtet, von welchem die Geognoſie und Geologie keinesweges aus— geſchloſſen werden duͤrfen; ſo liſt bekannt genug, daß die hiſtoriſche Seite in dieſen Theilen des Ganzen keine unbedeutende, ſondern vielmehr eine weſentliche Rolle ſpielt. Die Benennung Naturgeſchichte iſt alſo weder fuͤr die Zoologie, noch für. die Botanik, noch ſelbſt für die Mine: ralogie ein unpaſſender Name, und dieſer darf keinesweges aus dem Grunde fuͤr unſchicklich erklaͤrt werden, weil die Naturgeſchichte nicht reine Erzaͤhlung, ſondern auch Be— ſchreibung iſt. Und hat denn elwa, was man vorzugswei— fe Geſchichte nennt, die Menfchens und Menſchheitsgeſchich⸗ te den Vorzug — wenn es einer ſeyn kann — reine Er— zaͤhlung (von ſubjectiver Seite) und reine Entwicklung (von objectiver) zu ſeyn? Keinesweges! Der Geſchichtſchreiber kann und darf nicht immer bloß erzaͤhlen, er muß auch beſchreiben, d. h. angeben, wie ſich das bereits Entwickelte im Raume dargeſtellt hat; er muß Perſonen von hiſtori— ſcher Wichtigkeit — nicht bloß nach ihrem geiſtigen Chara— cter ſchildern, ſondern auch von leiblicher Seite, von Seite ihres Koͤrperbaues, ihrer Statur, Phyſiognomie und ihres ganzen aͤußern Betragens beſchreiben, und nicht minder ſich die Beſchreibung der Gegenden und Oerter angelegen ſeyn laſſen, wo die Begebenheiten vorgefallen ſind. Will man dagegen einwenden, das letztere gehoͤre zur Geogra— phie, von welcher die Geſchichte etwas in ſich aufzunehmen genöthigt ſey, fo iſt dabey nicht zu vergeſſen, daß auch die Geographie, ihrerſeits, etwas von der Geſchichte in ſich aufzunehmen gedrungen iſt, und es folgt aus dieſem Ein— wurfe nichts, als das Geſchichte und Geographie einander fordern, wie Erzählung und Beſchreibung. Hier, wo nur einzelne Wiſſenſchaften mit einander verglichen werden, kann wohl das Uebergewicht der einen Seite über die andere für die Benennung entſcheiden, aber anders iſt der Fall, wenn von dem großen, vierſtufigen Ganzen (der geſammten Na— turgeſchichte) die Rede iſt, bey welchem beyde Seiten, im Durchſchnitt, als mit einander im Gleichgewicht ſtehend, angenommen werden koͤnnen und muͤſſen. Fuͤr dieſen Fall muß die Benennung von der hoͤhern Seite, von der Ent— wicklung und deren Darſtellung, der Erzählung oder Ge— ſchichte genommen werden, und der Sprachgebrauch hat ſich alſo hierin — wie überhaupt ſehr oft — nicht vergrif— fen. Daß aber die Geſchichte die hoͤhere Seite wirklich ſey, davon kann man ſich ſchon durch die Betrachtung des Verhaͤltniſſes beyder Seiten zu den vier Stufen oder Haupt⸗ abtheilungen der Naturgeſchichte uͤberzeugen, die ſich wie ihre Gegenſtaͤnde, die Naturreiche zu einander verhalten. Die Erzaͤhlung (das Geſchichtliche) ſteht nehmlich in glei— chem, die Beſchreibung in umgekehrtem Verhaͤltniß zu dem Range der Stufen. In der Anthropologie iſt die Erzaͤh— lung (als Darſtellung der Entwicklung) eben fo vorwaltend, als in der Mineralogie die Beſchreibung, da in dieſer Wiſ— ſenſchaft, wie ſchon erwaͤhnt, das Raͤumliche und Materielle vorwaltet uͤber das Geiſtige, Lebendige, waͤhrend, umge⸗ kehrt, in jener das Materielle ſelbſt vergeiſtigt und alles in ſteter Entwicklung, Veraͤnderung, Umwandlung begriffen iſt 463 In der Botanik — vorausgeſetzt, daß fie nicht einſeitig be⸗ arbeitet wird, — werden beyde Elemente der Naturgeſchich⸗ te mit einander im Gleichgewicht ſeyn, welches aber in der naͤchſt hoͤhern Wiſſenſchaft, der Zoologie, ſchon wieder auf gehoben wird, indem hier das Geſchichtliche das Ueberge— wicht erhaͤlt. f So ſcheint uns auch dieſer Gegenſtand, zur Befriedi⸗ a. jedes denkenden Naturforſchers, ins Klare ges racht. — — Aus der fo eben entwickelten Unrichtigkeit der Moh— ſiſchen allgemeinen Grundanſicht mußte nothwendig auch ei⸗ ne unrichtige Eintheilung der Naturgeſchichte oder fehlerhaf⸗ te Beſtimmung der Theile dieſer Wiſſenſehaft folgen, und es wird nun aus dem bisherigen leicht zu berichtigen ſeyn, was Mohs z. B. S. 10 in der Einleitung zu feinem Wer— ke in dieſer Beziehung ſagt: „Eine andere Eintheilung der Mineralogie, d. iſt der Naturgeſchichte des Mineralreichs, findet nicht Statt. (Er theilt fie nehmlich in die beſtimmende und beſchreiben⸗ de.) Es iſt daher die Geognoſie kein Theil der Miner ralogie, ſondern der phyſiſchen Aſtronomie (ſehr gefehlt! die letztere Wiſſenſchaft darf ſich nicht auf die ſpecielle Ent wicklung der Weltkoͤrper einlaſſen und mit den daraus her— vorgegangenen beſondern Erzeugniſſen abgeben, oder man muͤßte ihr eine ſehr ungleiche Behandlung vorwerfen, da ſie keine allgemeine Gebirgslehre der Weltkoͤrper aufzuſtellen vermag); die mineralogiſche Chemie kein Theil der Mine: ralogie, ſondern der Chemie (das iſt richtig, dafür iſt aber die chemiſche Mineralogie allerdings ein Theil der Ge— ſammtmineralogie); die öconomiſche Mineralogie kein Theil der Mineralogie, fondern der Oeconomie (es gibt viel- mehr gar keine oͤconomiſche Mineralogie, wohl aber eine mineralogiſche Geconomie; denn die Mineralogie als ſolche, hat mit der Oeconomie nichts zu ſchaffen, wohl aber letztere mit der Mineralogie), und die mineralogiſche Geographie ebenfalls kein Theit der Mineralogie, ſon⸗ dern der phyſiſchen Geographie, welche zur phyſiſchen Aſtro— nomie gehört.” Das letztere kann wieder aus obigen Gruͤn— den beſtritten werden; uͤbrigens ſoll auch bey der Mineras logie von keiner mineralogiſchen Geographie, wohl aber von einer geographiſchen Mineralogie die Rede ſeyn. Wenn dagegen der Verfaſſer unter den von ihm auf⸗ geſtellten und fo genannten Hauptſtuͤcken der Naturgeſchichte die Terminologie und Nomenclatur mit auffuͤhrt, fo vers wechſelt er offenbar den der Wiſſenſchaſt dienenden ſprachlichen Kunſtapparat mit weſentlichen Theilen der Wiſ⸗ ſenſchaft. — Kunſt und Wiſſenſchaft ſind, der Sache nach, unzertrennlich verbunden, aber um zu wiſſen, was der ei⸗ nen und der anderen angehoͤrt, muͤſſen ſie, dem Begriff nach, wohl unterſchieden werden. Auch muß man bey der Wiſſenſchaft ſubjective und objective Theile unterſcheiden und nicht durch einonder werfen. Die Syſtematik z. B. iſt der dritte, ſubjective, aus dem rechten Verhaͤltniß der Erzaͤh— lung und Beſchreibung hervorgehende ſynthetiſche Theil der Naturgeſchichte. Dagegen gehört z. B. die Phyſidgraphie zu den objestiven Theilen, und es theilt ſich die Naturge⸗ ſchichte gerade eben ſo wie ihr Object. Der ſyſtematiſche \ 464 Theil der Naturgeſchichte endlich iſt eigentlich das Cen⸗ trum des Ganzen, in welchem ſich alle (ſubjectiven und ob⸗ jectiven) Theile der Wiſſenſchaft und ihrer Kunſt zu einer Geſammtdarſtellung vereinigen. Nes „Sinnige Leſer werden aus dieſer Abhandlung erſehen haben, wie oder woran man den rechten Standpunct fuͤr die hoͤhere Behandlung der Naturwiſſenſchaften erkennen ſoll: Derjenige muß es ſeyn, aus welchem die Critik ſich allſeitig als wiſſenſchaftlich bewaͤhrt, und von welchem die Aftereritik in ihrer ganzen Nichtigkeit erſcheinen muß; der⸗ jenige alſo, aus welchem alle andern Standpunete und alle Gattungen von Syſtemen nach ihren Standpuncten, und ſomit nach ihrem Werthe richtig beurtheilt werden koͤnnen; derjenige endlich, aus welchem die fremden Federn, womit ſich mancher gern ſchmuͤckt, gar leicht von wahrem Eigen thum unterſchieden werden koͤnnen. 5 Die Ausfuͤhrlichkeit der Antieritik, in welche unſere Abhandlung ausſchlaͤgt, steht freylich in keinem Verhaͤltniß zu dem Unwerthe der Critik, auf die ſie ſich bezieht; aber wir ſind der Meynung, daß auch der ſchlechteſte Gegen⸗ ſtand, wenn er als gegenſaͤtzliche Anregung ‚gehörig benutzt wird, zu mannichfachen nuͤtzlichen Eroͤrterungen Gelegenheit geben koͤnne, und wir glauben hier dieſe Meynung durch die That gerechtfertigt zu haben. Aufforderung an die Domcapitel Bayerns. In den meiſten proteſtantiſchen Laͤndern herrſcht die loͤbliche Gewohnheit, daß alle Pfarrer und Vicare jaͤhrlich eine theologiſche Abhandlung und eine Predigt uͤber zwey vorgeſchriebene Saͤtze verfaſſen und an die hoͤchſte Behoͤrde einfenten muͤſſen. Bey der jährlichen Claſſification wird dann nicht allein auf die übrige, meiſtens mechaniſche oder routinierte Verwaltung des Amtes eines jeden, ſondern auch auf dieſe Geiſtesproducte gehörige Ruͤckſicht genommen, und unter Vorausſetzung der Dienſtesjahre die gewuͤnſchte Be— förderung auf anſehnlichere oder eintraͤglichere Stellen er» theilt. Sind die Conſiſtorialräthe Repraͤſentanten der hoͤchſten Intelligenz in theoretiſcher, wie in practiſcher Hinz ſicht, haben ſie die Aeußerungen der beſten älteren und aller neueren Theologen und Prediger mit ihrem Geiſte jo amals gamiert, daß ſie die Depoſitaires des ganzen theologiſchen Wiſſens, Glaubens und Meynens finds; fo kann kein Can⸗ didat, Vicar oder Pfarrer wagen, ſein Thema aus einem Buche abzuſchreiben, ohne dafuͤr eine ſcharfe Ahndung zu erhalten. Mehrere Patrioten Bayerns haben ihren catholiſchen Landsleuten laͤngſtens die naͤmlichen Vorſchlaͤge gemacht; dieſe blieben aber unberüͤckſichtigt, obgleich deren Ausfüh⸗ rung hoͤchſt nothwendig iſt. Denn ſeit 24 Jahren und vielleicht noch länger haben nur wenige talentvolle und ſtu⸗ dierluſtige Studenten dem geiſtlichen Stande ſich gewidmet, wenn ſie ſich deſſelben auch nur bey einiger Unterſtützung für einen andern Beruf entheben konnten. Daraus ent⸗ ſtand ein Mangel an Geiſtlichen, wegen deſſen die jungen Cleriker eiligſt zu Prieſtern und Caplaͤnen befoͤrdert wur⸗ 465 den, ehe fie nur ihre noͤthigſte practiſche Bildung in den Priefterhäufern vollenden konnten; von einer Aneignung bes fonderer Luſt zur wiſſenſchaftlichen täglichen Beſchaͤftigung war gar keine Rede. Die natuͤrlichſte Folge davon war, daß ſie ihren Kenntnißkreis fuͤr geſchloſſen hielten, ſich mit dem gemeinſten Schlendrian begnuͤgten, und in voller Un⸗ thaͤtigkeit des Geiſtes ſo verbauerten und verwilderten, daß fie zuletzt nicht einmal ordentliche Officialberichte mehr abfaſſen konnten. Traten außerordentliche Faͤlle ein, ihre Talente und Berufsfertigkeit zu erproben, fo waren ſie oͤf⸗ ters nicht im Stande, ihre Unfähigkeit vor der Gemeinde zu verheimlichen, wodurch ſie in deren Achtung noch tiefer ſanken. Dieß erprobte ſich beſonders an dem Galimathias, welchen viele Canzelredner bey dem Tode des Koͤnigs Mar Joſeph theils muͤndlich, theils gar ſchriftlich dem Publi⸗ cum vortrugen. Daruͤber kann man ſich um ſo weniger wundern, wenn man in Erwaͤgung zieht, daß der Mangel an Gelegenheit, ſich als oͤffentliche Sprecher gedruckt aus⸗ zuzeichnen, ſogar viele Stadtpfarrer, Rectoren und Pros feſſoren dießmal in Schande ſetzte, obgleich ſchon mancher derſelben um erledigte Dompfruͤnden buhlte, und dreiſt ge— nug war, bey den Miniſtern ſogar vorzugeben, das neue Stift beduͤrfe eines Theologen, Hiſtorikers und Canoniz ſten, welchen nur er — ungeachtet ſeiner kaum initiati⸗ ven Einweihung — zu erſetzen im Stande ſey. Exem- pla sunt odiosa, licet verissima. Ueber eine auffallende Ungeſchicklichkeit eines Archivars. Die Archivare des Koͤnigreichs Bayern wurden einſt beordert, die Originalurkunden ihres Bezirkes genau zu copieren und mit Local- und Perſonalnotizen die unleſerli⸗ chen oder unverſtaͤndlichen Stellen zu erlaͤutern, was dem Herausgeber der Regesta Bojariae nicht leicht möglich ik. Dabey wurde natuͤrlich erfordert, daß jeder Archivar die Kloſtergeſchichten ſeines Bezirkes ganz inne habe, um nicht durch Unwiſſenheit oder Nachlaͤſſigkeit im Aufſuchen der Sterbregiſter Irrthuͤmer in einem großen Staatswerke zu veranlaſſen. Deſſen ungeachtet findet ſich Vol. II. p. 7 der Regesta Bojariae vom J. 1202 eine Urkunde dem Abte Wolfram noch zugeſchrieben, obgleich ſchon S. 5 im J. 1201 deſſen Nachfolger Ulrich vorkommt. Haͤtte der Ar⸗ chivar richtig geleſen; fo würde er VI ſtatt W gefehen ha= ben, und hätte er nach Pflicht das Sterbregiſter ſtets be= rückſichtigt, fo hätte ſelbſt eine koͤrperliche Verblendung nes ben der geiſtigen einen ſolchen Fehler nicht zum Vorſcheine koͤnnen kommen laſſen. Iſis 1826. Heſt v. rn |— une 466 Fr. E. Neumann, de tactionibus atque intersectionibus circulorum, sphaerarum et conorum. Tab. II. et III. (fasc. IV.) SECTIO II. De inveniendis conis qui ires datos conos rectos qui- bus verlex est communis tangant aut sub datis angulis intersecent. 10. Coni duo quibus est vertex communis se tangentes si aut in iisdem lateribus aut oppositis plani, quod utrumque tangit, siti sunt, aut asdem aut oppositis lateribus se tangenies appellantur, Coni duo quibus est vertex communis se in- tersecantes si in pyramide baseos triangularis, cui et axes conorum et altera intersectionis linea mar- ginibus e vertice pergentibus sunt, angulus inclina- tionis in eo margine, qui est idem conorum inter- sectioni aut acutus aut obtusus est, se aut iisdem aut oppositis lateribus se intersecantes nominantur. Conus aliquis duos aut plures conos, quibus est vertex communis aut eadem aut diversa ratione tangit vel secat si aut omnes seu iisdem seu oppo- sitis lateribus aut alios iisdem, alios oppositis tangit vel secat. 11. Quaecunque plana per binas lineas in qui- bus duo coni recti verticis communis a quovis alio cono eadem ratione tangantur, posita sunt eandem intersectionis lineam communem habent, quae, si alter conus non intra alterum est, eadem est inqua plana quae utrumque conum ita tangunt ut uter- que in eodem utriusque plani latera situs sit, sese intersecant. Hanc lineam analogicam datis conis communem ex tisdem eorum lateribus sitam appellabimus, eamque co- nis datis litteris SK et SR“ signatis, .litteris SG’,” designabimus. Quaecunque plana per binas lineas ducuntur in quibus coni SR’ et SK“ a quovis alio cono diver- sa ratione tangantur unam iterum intersectiouis li- neam communem habeat; qua in linea, si alter co- nus extra alterum est, plana quae datos conos ita tangunt, ut uterque in utriusque plani oppositis la- teribus situs sit se intersecant.. Hanc lineam analogi- com conis & et S communem in oppositis eorum late- ribus sita appellabimus eamque litteris SE,“ signa- bimus. 25 5 Lineas analogicas duobus datis conis commu- nes sequenti constructione invenias. Descriptis enim sphaeris duabus RK et R“ quarum altera alterum conum ita tangat, ut peripheriae C et C“ contactu- um sphaerarum et conorum in utriusque coni su- perficie a vertice conis communi eandem distantiam habeant, linea 86“, quae per punctum analogicum G“, sphaeris K et R“ communem ex iisdem earum lateribus situm et per verticem S datis conis com- munem ducitur, est linea analogica conis datis com- munis, ex iisdem eorum lateribus sita. Si ver- 30 467 7 — ticem S conis datis communem cum puncto analo- gico E, sphaeris R et R“ communi ex oppositis earum lateribus sito linea recta SE, conjunxeris, hac conjunctione lineam analogicam datis conis communem ex oppositis eorum lateribus sitam con- stituisti. N 12. Si per lineam aliquam SG quae per verti- cem coni alicujus transit intra aut extra eum sitam plana quaelibet S6 EZ, SGEZ, SGE’Z" etc. ducun- tur, quae conum SK in lineis SE,SZ, SE, SZ‘, SE,, SZ“ etc. secant, iterumque per binas harum sectionum lineas plana ducuntur, intersectiones, in uibus bina haec plana: SEE et SZZ/, SEE, et 82 Z,, SE E, et SZ L etc., SEZ et SE Z, SEA et SE“ Z, SE Z“ et SE’Z/ etc. sibi occurrunt in eodem plano sitae sunt. 18. Coni duo SK et SR“ dati recti quibus est vertex communis tangantur a duabus sphaeris I et R“ (singulus conus a singula sphaera) ita constitu- tis, ut peripheriae contectuum Cet Ca vertice conis datis communi in utriusque coni superlicie eandem distantiam habeant, signenturque harum sphaerarum etiam centra litteris R r eirculorum C et C' centra litteris C. et C“. Pla- num per verticem 8 transiens, perpendiculare in li- nea R R“ constitutum trajectorium planum eorum conorum, qui datos conos SW et SR“ tangunt no- minamus, et eam quidem ob causam quod duem- que ‚conum qui datos conos eadem ratione tangit, cui occurrit sub eodem angulo intersecat, nec non quemque eorum conorum qui datos diversa ratione tangunt cui occurrit, sub alio quidem sed constanti angulo. Occurrit autem trajectorium planum om- nibus conis, et qui datos eadem ratione et qui di- versa tangunt, si coni dati ita siti sunt ut ab eo- dem plano tangi possint. Sit linea Sy, in plano per axes SR et SR“ constituto sita, axis coni qui datos conos SR“ et SK iisdem lateribus in lineis SA’ et SA” contingit. Quae linea Sy facillime construi potest. Per pun- cta K et K“ lineae K P, et K’P”, parallelae lineae Sy ducantur, quarum cum conis datis intersectiones, et ea quae interjacet inter circulum Cet verticem 8, et quae inter circulum C“ et eundem verticem, sint P. et P“, Plana per puncta P, et P“, consti- tuta parallela trajectorio plane appellamus hoc quo- que loco, ut brevissime in sequentibus loqui possi- mus plana trajectorio plano analog iea in ſeonis datis ea- dem ratione teclis, eaque signamus litteris P., 14% R, ei E, T. R.. Id Sit linea Sy, in plano per axes SR et SR” con- stituto sita, axis coni qui conum Sk iisdern lateri- et oppositis conum SK“ tangit, ducanturque per puncta K et R“ lineae K, P et K, F. parallelae li- neae Sy. Intersectio lineae RP cum cono SR,, inter circulum C' et verticem S interjacens, sit „ et intersectio lineae R.,“ cum cono SR“ quae non 468 inter circulum C“ et verticem S, interjacet ‚sit P“, Plana per puncta „P‘ et ‚P“ parallela trajectorio pla- no ST,“ R.,“ constituta analogica trajectorio plano in oon is datis diversa rat ione tactis appellabimus. Desig- nantur haec trajectorio plano analegica plana in co- nis datis diversa ratione tactis litteris „P’ „T“ „R- et E Pa ‚Bi 5 1 : ei: g Si punctum in axe Sy cujuslibet coni situm, qui datos conos eadem ratione tangit, eodem modo est deſinitum, quo puncta K et R“ in axibus SR’ et SR“ conorum datorum sunt definita i. e. si pun- ctum y est centrum sphaerae, quae conum Sy ita tangit, ut peripheria contactus ejusdem distantiae & vertice communi, cujus circuli Cet C”, sit, inter distantiam puncti y a trajectorio plano ST,, R et radium sphaerae, cujus centrum est ; eadem ra- tio est ac inter distantia punctorum K- et R“ 4 planis trajectorio plano analogicis in conis SR“ et SR“ eadem ratione tactis et radios sphaerarum, qua- rum centra sunt R“ et KR“. i 5 14. Conus quisque, qui duos datos conos rectos SK’ et Sk“, quibus est vertex S communis sub da- tis angulis A’ et A“ eadem ratione secat conos SR, et SR“, eadem ratione tangit et qui conos SK et SR“, eadem ratione tangit conos SR“ et SR“ sub datis angulis A“ et A“ eadem ratione secat. Ut construas conos SR, et SR“, describe sphaeras R, et R“, involventes sphaeras eas a quibus sphaerae R“ et R“ (quae enim litterae easdem sphaeras sig- nant ac in h. antecedenti) sub angulis A“ et A“ ea- dem ratione secantur. Deinde constitue conos qui e vertice 3 pergentes sphaeras R,“ et RU, tangant. Hi enim coni SR et R“, involvunt conos, qui da- tos sub angulis A’ et A“ eadem ratione secant. Tanguntur autem coni SK’, et SR“, iisdem lateri- bus a conis iis, qui datos sub angulis A’ et A“ iis- dem lateribus secant, oppositis autem lateribus ab iis, qui oppositis lateribus conos SR’ et SR“ sub da- tis angulis secant. w * Si loco sphaerarum R/ et R/, eae describun- tur, a quibus sphaerae, sphaeras R“ et R“ sub an- gulis A’ et A“ diversa ratione secantes involvuntur, quas litteris „R“ et R“ signabamus, et coni qui e vertice S pergentes has sphaeras „R“ et „R“ tangant constituuntur, hi coni S/, R“ et 8, R“ omnes conos involvunt, qui datos conos sub angulis A’ et A“ di- versa ratiöne secant. Et ii quidem coni, qui co- num SR“ iisdem lateribus et oppositis conum SR“ secant, conum S/R“ iisdem lateribus et oppositis co- num S,K” tangunt, ii autem qui conum SR“ oppo- sitis lateribus et iisdem conum SR“ secant, conum S,K’ oppositis lateribus et fiisdem conum &,R“ tangunt. Est exceptio quaedam harum propositionum, quae existit, si constructio supra explicata sphae- rarum involventium Ry, R/, „R“, „R“ eflici non Potest. 469 = 1.5. Inveniendi sunt coni, qui datos tres conos SKY SR SK reclos, quibus est vertex & communis, con- tingant. Aut tres coni dati cadem ratione tanguntur aut eorum bini eadem ratione et unus diversa, « Ima, Solutio. Coni describanlur qui datos conos SRK, SK N, eadem ratione tangant. c. Constituantur trajectoria plana ST‘, R/, ST %% R/", ST," R conorum, a quibus bini da- ti tanguntur. Intersectio communis horum trajecto- riorum planorum litteris SD signetur. 6. Constituantur plana singulo trajectorio pla- no analogica in binis datis conis eadem ratione ta- etis, quorum bina ad eundem conum pertinent, se- que in lineis s’d‘, sd“, s,“ intersecant. 5. Constituantur plana per lineam SD, in qui- bus lineae s’d’, sd, s'”d'" sitae sint, quorum sin- gulum eum conum, ad quem linea sd in singulo lano sita pertinet, duobus in lineis intersecat: ST, Sl, SU, SI, SU”: In lineis SI‘, SI“, SI“, per quarum binas ea plana describi possint, quae per lineas 86%“, SG’, SG", (quibus enim litteris eodem sensu utor, ac in F. 11. praedixi) transeant, eoni dati ab altero cono Sy eadem ratione tangun- tur; ab altero autem Sy‘ in lineis SU‘, SU“, SU“, quarum per binas transeuntia plana etiam per line- as 86%, 86% SG“, transeurt. Axes horum co- norum Sy et Sy‘ sunt intersectiones communes cum planorum SI’ R“, SI“ R“, Sl“ R“, tum planorum 'SU’R“, SUR“, su RK“, Conorum datorum, si nec duo aut unus intra reliquos jacent, neque unus intra angulum compre- hensum a planis, qui duos datos conos ita tangunt, ut eorum uterque in eodem utriusque plani situs sit, alter conorum y et “ datos conos iisdem alter oppositis lateribus tangit, quod discrimen inter y et non amplius invenitur, si datorum conorum aut duo aut unus intra reliquos jacent, aut unus in- tra angulum ab illis planis tangentibus compre- hensum. Si datorum conorum axes in eodem plano siti sunt, alia e data constructio huic casui peculiari apta derivanda est. Ulda, Coni deseribantur, qui datos conos SK’ et SK“ eaclem ratione et diversa conum Sl, tangant. a. Intersectio communis trajectoriorum plano- rum 817 RR sT/ N SE N Sit iterum linea SD. 8. Constituantur plana trajectorio plano ST’,” BR,” analogica: 175 1575 IR et pe I, R, in conis SR“ et Si“ cadem ratione tactis et plana trajecto- riis planis S "u R. et ST Rel. analogica „ ER: A* 1 „R, un zur RU ze „T“ „Ri. in conis diversa ratione tactis cum SR“ et SR“ tum 10 470 SK“ et SR“. Bina haec plana trajectoriis planis analogica ad eundem eonum pertinent seque inter- secant in lineis s’d‘, s, sg ; y. Constituantur plana, quae per lineam SD et singulam linearum s’d', sd, s transeant. Quo- rum planorum singulum suum conum (i. e. ad quem sua linea sd pertinet) intersecat duabus in lineis: SI, SU’, Sl“, SU, SI“, SU Si litteris S6½ . . S lineae analogicae binis datis co- nis communes cum in iisdem eorum lateribus tum in oppositis-sitae signantur, intersectiones illae Sl“ 81% 81“ per quas binas plana ducta etiam per lineas 86% SE,, SE”, transeant, sunt lineae, in quibus coni dati a cono Sy ita tangantur ut hic conos Sti“ et SR“ eadem ratione et diversa conum SR‘ tangat; lineae SU, SU”, SU autem, per quas binas plana ducta etiam per lineas S6%, SE. SE % transeunt, sunt eae, in quibus coni dati a co- no Sy’ tanguntur, qui iterum conos SR’ et SR“ ea- dem ratione et diversa conum SR“ tangit. Axes igitur conorum Sy et Sy’ facillime construi Possunt. Conorum datorum si duo aut unus intra reli- quos non jacent, alter conorum Sy et Sy’, ne de aliis quibusdam casibus singularibus, dijudicandis ex eorum positione respecta planorum duos datos co- nos tangentium, commemorem, conos SR“ et SR“ iisdem et oppositis lateribus SR“ tangit, alter vero SR“ et SR“ oppositis et iisdem SR, quod discri- men inter conos Sy et Sy“ evanuit, si datorum cono- rum vel duo vel unus intra reliquos jacent. De conis datis iis, quorum axes in eodem pla- no siti sunt, eadem quae antea dixi valet. 5 16. Gonz inveniendi sunt, qu£ datos tres conos SL., SK „ SK reclos, quibus est vertet communis sub datıs tribus angulis A,, A, All intersecent, Duplex est solutio, aut enim tres coni dati ea- dem ratione aut eorum bini eadem ratione et unus diversa sub datis angulis intersecantur. Ima, Con: construanlur, qui conos SK', SK., SK“ eadem ratione sub angulis A, A, 4 intersecent, Describantur coni SR, et SR“, qui involvunt conos eos a quibus dati SR’ et SR“ sub angulis A’ et A” eadem ratione intersecantur, nec non coni SR, et SR’, qui involvunt eos conos, qui datos SR“ et SR“! sub angulis A’ et A“ eadem ratione intersecant. Coni Sy et Sy’ a quibus SR, SRV SR, eadem ratione tanguntur datos conos SR SR“, SR“ eadem ratione sub angulis A’, A”, A in- tersecant. Coni SyetSy’ tangunt etiam conos SR, SR, SR“, neque minus ab iisdem tanguntur et conus m SR, involvens eos conos, qui conum SR sub an- 19 47ı gulo evanescente et conum SR“ sub angulo A” inter- U secant et conus SR , involvens conos eos, qui conum 4 [2 nn SR, sub angulo evanescente et conum SR“ sub an- \ ‚ gulo A’ intersecant etc. ‚Coni Sy et Sy‘ datos conos iisdem aut oppositis lateribus sub datis angulis intersecant, si conos SR, Sl, SR“, aut iisdem aut oppositis lateribus tangunt. Si existit exceptio illa in g. 14. commemorata hocce problema constructionibus iis quas nunc ex- plicavi solvi non potest. ö Ilda, Coni inveniantur, qui conos SK' et SK“ ea- dem ratione el diversa conum SK sub angulis 4, A", A“, intersecent. j Describantur coni 5,,R' et S,K“ qui involvunt eos conos a quibus dati SR“ et SR“ diversa ratione sub angulis A“ et A““ intersecantur, nec non coni 8% R“ et 8,R““ qui involvunt conos eos, a quibus dati coni SR“ et SR“ diversa ratione sub angulis A“ et A“ intersecantur. Coni Sy et Sy‘, qui %R“ et 8% R“ eadem ratione ac diversa 8, R“ itangunt, conos SR“ et SR“ eadem ratione ac diversa SR“ sub angulis A“, A“, A’" secant. Coni Sy et Sy‘ tangunt etiam conos S,K“, SRV, SR“, nec minus ab iisdem tanguntur conus S,„R’,,, qui involvit conos, a quibus conus %R“, sub angulo evanescente et conus SK’ sub angulo A’ ea- dem ratione intersecantur et conus 8, %, qui in- volvit eos conos, a quibus 8, R““ sub angulo evanes- cente et SR“ sub angulo A“ eadem ratione secan- tur etc. Coni Sy et Sy’ iisdem aut oppositis lateribus conos SR“ et SR“ et oppositis aut iisdem. conum SR“ sub datis angulis intersecant si conos 8, R“ et 8, R“ iisdem aut oppositis et 8, R““ oppositis autiis- dem lateribus tangunt. Si existit exceptio illa in $, 14. commemorata, haec solutio eonstructionibus iis, quas nunc explica- vi, eflici non potest. SECTIO III. De inveniendis circulis, qui datos tres circulos insphae- ra descriptos non maæimos aut tangant aut sub da- lis tribus angulis intersecent, 17. Circuli duo non maximilaut isdem lateribus aut oppositis se tangunt, si autem in iisdem aut op- positis lateribus circuli maximi ſutrumque tangentis siti sunt. Circuli duo nen maximi sese intersecantes, si 472 in triangulo sphaerico, cujus vert'ces sunt circulo- rum centra et unum intersectionum punctum, ra- dii circulorum angulum aut acutum aut obtusum comprehendunt aut iisdem aut oppositis ‚lateribus se intersecant. Circulus alios 'circulos eadem ratione tangit aut secat, si singulos sive iisdem lateribus sive oppositis tangit aut secat; diversa aulem ratione eos tangit aut secat, si alios iisdem lateribus alios oppositis tangit aut secat. 18. Circulis omnibus maximis per bina puncta ductis, in quibus duo circuli non maximi a quolibet alio non maximo eadem ratione tangantur, idem intersectionis punctum est, quod analogicum, cireulis contaclis commune, ex üsdem eorum laleribus situm ap- pellatur, atque, si circuli litteris C’ et C“ signati sunt, littera G’,” signatur. Eodem intersectionis puncto gaudent et circuli maximi, qui circulos C’ et ita tangunt, ut eorum uterque in eodem utrius- que circuli maximi latere situs sit. Circuli maximi per bina puncta ducti, in qui- bus circuli Cet C“ a quolibet alio circulo non ma- ximo diversa ratione tangantur, idem unum inter- sectionis punctum habent, quod analogicum, leireulis C' et Ci commune, ex opposilis corum lateribus situm appellatur atque littera E,“ signatur. Idem inter- sectionis punctum est circulis maximis, qui eircu- los C“ et C“ ita tangunt, ut eorum uterque in op- positis utriusque circuli maximi lateribus situs sit. 19. Circulis non maximis Cet C“ ita positis, ut ab eodem circulo maximo tangi possint, curvae et quae circulos a quibus dati G et C“ eadem ra- tione tanguntur et quae circulos a quibus dati C' et C' diversa ratione tanguntur, sub iisdem angulis intersecant (i. e. trajectoriae horum circulorum tan- gentium) sunt circuli. Inter quos circulos est maxi- mus unus, quem trajectorium circulum maximum no- minamus. Constructio trajectorii circuli maximi circulo- rum datos Cet C“ tangentium hoc modo fieri pot- est. Describatur enim circulus quilibet 5, qui datos C et C“ in quibusvis punctis praeter eos tangat, in quibus circuli C’ et C“ a circulo maximo per eo- rum centra ducto secantur. Puncta contactuum sint A’ et A“. Ducantur per puncta A’ et A” circuliduo maximi, circulum y tangentes, quorum intersectio sit punctum T Circulus maximus IT.,“ R.,“ qui, perpendicularis ad circulum maximum, per centra C et C. ductum per punctum T’,” transit est tra- jectorius circulus maximus. Omnes enim circu]i trajectorii circulorum datos C’ et C“ tangentium cir- culum maximum per centra C et C ductum sub angulo recto intersecant. Quamquam inter trajectarios circulos eorum circulorum, a quibus C’ et C“ tanguntur, si horum situs talis est, ut circulus maximus utrumque tan- ME - gens describi non possit, revera circulus maximus non est, tamen in hoc quoque casu illum circulum maximum, qui constructione, quam nunc explica- vimus, definitur, ſtrajectorium circulum maximum nominabimus, quamquam circulos, qui datos C' et C“ tangunt, non intersecat. 20. Circulis non maximis C’ et C“ ita positis, ut a duobus circulis maximis T T“, RR“, in iisdem utriusque lateribus siti tangi possint, circu- li T/,R/, et T“,R“, qui paralleli trajectorio circulo maximo T.; (R.,“ per puncta T‘, et R%, T“, et R“, in quibus circuli C, C“ a circulis maximis T% T“, et RR“, tanguntur, ducti sunt, nominantur circuli trajeclorio eirculo mazimo analogiei in cireulis C C. eadem ralione laclis. 72 85 Si circuli C“ et C“ ita siti sunt, ut a duobus circulis maximis in oppositis utriusque lateribus siti tangi possint et puncta contactuum sunt „T“, „R“ et „% „R“, circuli paralleli trajectorio circulo maxi- mo per puncta contactuum ducti „T“ „R“ et „1“, R“ nominantur analogici circulo maximo trajeclorio in cir- eulis C, CV diversa ralione tactis, Si igitur circuli C“ et C“ ita ut dixi a circulis maximis tangi possunt, hac simplicissima constru- ctione circuli trajectorio circulo maximo analogici et in circulis; eadem ratione et in circulis diversa ra- tione tactis constitui possunt, quem ad finem au- tem, cum non desint, si circuli C“ et 6“ ita ut di- xi a circulis maximis tangi non possint, alia huic quoque casui apta methodus quaerenda est. Circu- lus y tangat iisdem lateribus in punctis A“ et A“ circulos C’ et C“ ejusque centrum sit in clrculo ma- ximo per centra Cet C“ ducto situm. Designen- tur radii circulorum , Cet C“ litteris g, r“ et r“ et distantiae trajectorii circuli maximi a punctis A“ et A“ sint a’ et a“. Circuli trajectorio icirculo ma- xima analogici et in circulis eadem ratione et in circulis diversa ratione tactis, sunt circulo maximo trdjectorio paralleli. Distantiae a circulo maximo trajectorio circulorum, qui ei sunt analogici, in cir- culis C! et C“ eadem ratione tactis, inter se sunt 2 8 tang r“ N aequales signenturque D. Est sin. D (iE tang % 5 tang r“ 8 sin a = (i N sin a“. Qua e for- tang % mula alia cuique casui apta constructio ad circulos trajecterio circulo maximo analogicos in circulis ea- dem ratione tactis definiendos derivari potest. Circulus G‘ tangatur iisdem lateribus in puncto A“ a circulo , circulum C“ oppositis lateribus tan- gente, cujus centrum 3“ in circulo per centra C“ et C, ducto situm sit. Distantia puncti A“ a circulo maximo trajectorio sit a“ et radii circulorum 7 C! et C“ sint o, r' et r”. Distantiae a trajectorio cir- culo maximo circulorum, qui trajectorio circulo ma- ximo analogici sunt, in circulis Cet C. diversa ra- Iſis 1826. Heft V. — f 474 tione tactis, inter se sunt aequales et si eas littera N a 2 tang r D designas, hac formula sin D (1 — er) tang o sin a‘ definiuntur, ex qua methodus ad construen- dos eirculos trajectorio circulo maximo analogicos in circulis diversa ratione tactis, derivanda est, quod uberius explicare hoc loco opus esse non duco. 21. Quicungue circuli duos datos C/ et C“ non maximos sub duobus datis angulis A’ et A“ eadem ratione intersecant a duobus circulis C/“ et C“, in- volvuntur, quorum constructio haec est. Sint angu- li A’ et A“ ji acuti, qui a radiis circulorum secato- rum Cet C“ et intersecantis cujuslibet comprehen- duntur, Quorum complementa ad rectos sint angu- li C' A’ BH et C“ A” B“ ita constituti, ut vertices A“ et A“ in peripheriis C/ et C“ siti sint, et altera cru- ra A“ Cet A“ C“, per centra Cet C“, transeant. Deinde circulis C M/ et C“ M“, quorum radii CM. et C“ M“ sint arcus, quos per centra C’ et C“ in A“ B“ et A“ B“ perpendiculares duxeris e centris C“ et C descriptis sequentia eo tendunt, ut constituantur circuli duo, quibus sit idem ac circulis CM“ et CV“ punctum analogicum iis commune ex iisdem eorum lateribus situm atque idem ac circulis C“ et C“ trajectorius circulus maximus. Hi enim circuli singulum circulum qui datos sub angulis datis ea- dem ratione intersecat, tangunt. Quorum autem constructio est duplex, prout circuli CM“ et CM“ ab eodem circulo maximo in eadem ejus latere siti tangi possunt aut non possunt. Agas enim, siquidem hoc fieri potest, circulum maximum M/ M“, circulos CM et CV M“ ita tan- gentem, ut in eodem ejus latere siti sint, a quo cir- culus maximus trajectorius in puncto I intersecatur. Per punctum I arcus IN’, circulum C in puncto N- tangens (aut arcus IN” circulum C“ in puncto N“ tangens, qui enim arcus inter se nisi situ non diffe- runt) ducatur, et abscindantur in circulo maximo mim“ ex utraque parte puncti I arcus In’ et In“, qui et inter se et arcui IN’ (aut IN’) aequales sint. Deinde describas per puncta n“ et n“ arcus C n' et C‘,,n“, perpendieulares ad circulum maximum m’m’, qui circulum maximum C.“ in punctis C, et C“, intersecant. Circuli circa C/, et C“, arcubus C, n’ et C/% n“ radiis descripti sunt quaesiti, a quibus om- nes circuli, qui datos C’ et C“ sub angulis A’ et A“ eadem ratione secant, involvuntur. Simplex haec constructio eſſici non potest, si circuli CM et CM“ ab eodem circulo maximo in eodem ejus latere siti tangi|non possunt. Tunc de- scribendis circulis involventibus C/ et C“, haeccon- structio loco praecedentis adhibenda est. Sit g.,“ punctum analogicum, circulis C’M’ et CY“ com- mune, ex iisdem eorum lateribus situm, per quod circulum maximum g, YYY“ perpendicularem ad circulum maximum CC, qui per centra C“ et C“ N 30 475 transit, describas; qui circulus g.“ secundum proprietatem, omnibus circulis maximis per pun- ctum g.,“ ductis communem, circulos C/ M et CV M“ sub eodem angulo, quem littera B designemus, in- tersecat. Per punctum 8, in quo circulus trajecto- rius maximus a circulo maximo C’ G“ secatur, duc circulum maximum SN. qui circulum C in puncto N’ tangat (aut SN“ qui circulum C“ in puncto N" tangat, quod perinde valet), et describe circa pun- ctum S arcu SN“ radio circulum SN. Circulis, qui, centris in circulo maximo C/ C” sitis, circulum SN‘ sub angulo recto et circulum g,“ v“ »“ sub arguloB intersecant, est idem ac circulis C’ M’ et C M“ punctum analogicum ex iisdem eorum lateribus si- tum, atque idem ac circulis C“ et C“ trajectorius circulus maximus. Ad quos describendos duc per punctum 8 circulum maximum SI, a quo cireulus 8%, » v“ sub angulo B in puncto I intersecetur, quod ut fiat nihil impedit. Tum per punctum I circulum maximum IW age, qui circulum S in pun- eto WV tangat. Tum abscinde in circulo maximo IS ex utraque parte puncti I arcus IW“ et Iw”, qui et inter se et arcui IW aequales sint. Deinde describe circulos Z“ et Z., qui, centris in circulo maximo C/ C“ sitis, circulum maximum SI in punctis Wet W“ tangant. Circuli tandem C/, et C”, qui circu- los Z’ et Z, eadem ratione tangentes circulum ma- ximum C’ C sub angulis rectis intersecant, sunt ji, quos quaesivimus. Quicunque circuli datos C’ et C“ sub angulis A“ et A“ diversa ratione secant, a circulis „C' et C“, involvuntur. Hi circuli involventes sunt ii, qui- bus est idem ac circulis C/ M' et C M“ punctum analogicum iis commune, ex oppositis eorum lateri- bus siturn, et idem ac circulis C’ et C“ trajectorius eirculus maximus. Ad quos construendos constitue circulum maximum ‚m „m, qui C! M“ et C“ M“ in oppositis suis lateribus sitos tangat, quodsi effici potest neque situ circulorum C M et C“ N“ impe- ditur. Circulus m, m, trajectorium circulum ma- ximum in puncto I intersecat. Per punctum I age circulum maximum IN’, qui circulum C’ in puncto N’ tangat (aut IN“, qui circulum C“ in puncto N” tangat). Tum abscinde in eirculo maximo m, ma, ex utraque parte puncti I arcus In’ et In“ et inter se et arcui IN’ (aut IN“) aequales. Quo facto per puncta n“ et n“ ducantur circuli maximi perpendi- culares ad circulum m, my, qui circulum maximum C' C" in punctis „C et „C“ intersecant. Circuli cir- ca puncta „C“ et „C“ arcubus „C' n“ et „C“ n“ radiis descripti omnes circulos, a quibus dati C’ et C” sub angulis A’ et A“ diversa ratione secantur, in- volvunt. Quae ratio ac via construendis circulis „C' et „C“ adhiberi non potest, si circulus maximus ‚m,,m, qui circulos C’ M et CM“ in oppositis suis lateri- bus sitos tangat, describi non potest, quod evenit, si punctum analogicum circulis CM“ et CM“ com- 476 mune in oppositis eorum lateribus situm intra utrum- que circulum CM“ et CM“ jacet. Constructio huic singulari problemati solvendo inserviens duplex est, prout circuli C. Met CV NM“ se intersecant (quod autem circulis datis C', C“ se non intersecantibus fieri non potest) aut alter eorum intra alterum si- tus est. Se secantibus igitur circulis CY M“ et CV M“ puncta, in quibus circuli C et C“ se secant, sint D“ et D, Per punctum analogicum e,“ circulis C M“ et C“ M“ commune in oppositis eorum lateribus si- tum age ad punctum D (aut D,) circulum maxi- mum e,“ D, qui circulos CM“ et CM“ sub eodem angulo in punctis v’ et v“ intersecat. Anguli igitur e,, , Cet e,“ »,, sunt sibi aequales signentur- que littera v. Age per punctum D in utraque par- te circuli e, D circulos maximos duos DC et D, C, qui cum circulo e, D angulum v comprehendant. Intersecant circuli D, C“ et D, C“ circulum C'C” in punctis „C“ et „C“. Qui circuli circa puncta „“ et „C, radiis arcubus „CD et „C“ describuntur, sunt ii, quos quaesivimus. Si circulorum C’M’ et C M“ alter intra alte- rum situs est, per punctum e,“ describatur circu- lus maximus e“ v'v” perpendicularis in C C qui circulis CM et CM“ in punctis »“ et v“, non ex eadem parte circuli C C, sitis occurrit. Per pun- ctum 8 intersectionis trajectorii circuli maximi T’,“ R, ad circulos C“ et C“ pertinentis et circuli C C ducatur circulus maximus SI, qui circulum maxi- mum e,“ v'“ sub eodem angulo secet, sub quo is ab iis circulis maximis secatur, qui circulos C! M aut C“ M“ in punctis »“ aut v“ tangunt (qui enim circulum e,“ v“ v“ sub eodem angulo secant). In- tersectio circulorum SI et e,“ vv“ sit I. Per pun- ctum I circulus maximus IW', qui circulum circa 8 radio areu SN“ circulum C' in puncto N‘ tangente descriptum, in puncto WV’ tangat describatur, et ab- scindantur in utraque parte puncti I circuli SI ar- cus IW“ et Iw’, qui et inter se et arcui IWW aequa- les sint. Describantur tandem circuli Z“ et Z., qui centris in circulo maximo C C“ sitis circulum ma- ximum SI in punctis w‘w’' tangant. Qui enim circuli eirculos Z“ et Z, eadem ratione tangunt sunt circuli involventes „C’ et, C“. Singulae constructiones, quas ad describendos circnlos involventes et „C', „C“, et C/%, C“, nunc ex- plicavimus, si punctum, quod eadem semper littera I designavimus, aut intra circulos datos aut intra circulum circa 8 descriptum jacet, efliei non pos- sunt, quia tunc per id punctum I circulus maxi- mus qui aut datos circulos aut circulum circa 8 descriptum tangat, agi non potest. Qua re efhcitur, ut propositiones ipsae hoc in casu non valeant. a2. Circuli inveniendi sunt, qui datos tres eirou - los non maæimos C, C, C tangant. ‘ \ 477 Daouplex est solutio: aut dati circuli eadem ra- tione aut eorum bini eadem ratione et unus diversa tanguntur. 4 ; Ims. Circuli inveniantur,, qui C, C, C eadem rãtione tangant, a. Constituantur trajectorii circuli maximi T.,“! R, T,, R/, T % R. qui ad binos datos cir- culos pertinent. Eorum intersectionis communis punctum sit D. Describantur circuli trajectorii illis circulis maximis analogici in binis datis circulis eadem ra⸗ ie tactiat %, I, R, T, R%, T“, R, % R%, 1%, R, quorum binorum, qui ad eundem eirculum datum pertineant, intersectiones sint d', d, d˙%, 1 ö y. Per punctum D ad puncta di, d“, d'“ agan- tur circuli maximi Dd‘, Dd“, Dd“, quorum singu- lus eum circulum datum cujus per punctum d tran- sit duobus in punctis intersecat: I, U, 1“, U”, I“, U“, Circuli maximi et per bina punctorum I, I“, I“ et per bina punctorum U, U“, U‘ ducti per puncta analogica binis datis circulis communia ex üsdem eorum lateribus sita 6%, 6%, G",'” transe- unt. Circuli y et y' cum per puncta I’, I, I” tum er puncta U’, U”, U!“ descripti datos circulos C’, , O eadem ratione tangunt; quam ob rem cen- trum circuli y est intersectio communis circulorum maximorum CI, CI“, C“, I“ et centrum circuli y’ intersectio circulorum maximorum CU’, G“ U”, 0. U”, Trium datorum circulorum, si neque duo in- tra unum neque unus aut intra duos aut intra an- gulum jacent comprehensum a circulis maximis re- liquos ita tangentibus ut uterque ex eodem utrius- que circuli maximi latere situs sit alter circulorum y et / datos circulos iisdem lateribus alter oppositis tangit. Si autem duo dati circuli intra unum aut unus intra duos jacent uterque circulorum y et y' datos iisdem lateribus tangit. Si tandem unus da- torum circulorum intra angulum jacet comprehen- sum a circulis maximis ceteros ita tangentibus, ut uterque in eodem utriusque latere situs sit, prout intra aut ultra circulos ab iis circulis maximis ta- ctossitus est, uterque circulorum y et y datos op- positis lateribus aut iisdem tangit; si jacet intra an- gulum ad verticem illius situm circuli y et y’ datos oppositis lateribus tangunt. IId. Circuli inveniantur, qui Ci et Ci eadem ra- tione et diversa C tangant. ö . Punctum D sit iterum intersectio commu- nis circulorum maximorum trajectoriorum T“ R, Ti R,, ar sb N 8. Describantur circuli trajectorio maximo T.. R.,“ analogici in circulis C’ et G eadem ratione ta- ctis: T. R/, et T“ R, et circuli trajectoriis maxi- 7 473 mis T., R, T/%, RW, analogici in circnlis cum C et C, tum C, et C diversa ratione tactis: „T. „R. et „T““ „R, „T“ „T“ „R“ Puncta, in quibus se intersecant bini illi trajectoriis maximis analogici circuli, qui ad eundem circulum datum pertinent, sint d', d“, d“. y. Describe per punctum D circulos maximos per puncta d,, d, d-“ transeuntes, quorum sineulus eum circulum cujus per punctum d ipse transit du- obus in punctis intersecat: I“, U‘, I“, U”, I», Ur, Quo facto latera et trianguli I’ I 1” et trianguli U’ U” U" per puncta 6%, E,, E transeunt. Cir- culi y et y' cum per puncta !‘, 1”, I” tum per pun- cta U‘, U”, U descripti datos circulos C' et C. eadem ratione et diversa circulum C tangunt, quo- rum ıgıtur centra sunt cum intersectio communis circulorum maximorum CI, C, CE” tum cir- culorum maximorum CU, CU GC Ur, Trium datorum circulorum si nec duo intra unum jacent neque unus aut intra duos aut intra angulum comprehensum a circulis maximis reliquos ita tangentibus, ut uterque ex oppositis lateribus utriusque circuli maximi situs sit, alter cieculorum y et y' circulos Ci et C. iisdem lateribus et C“, op- positis, alter circulos Cet C oppositis et C“ iisdem lateribus tangit. Quod autem discrimen inter cir- culos yet y' non amplius invenitur si aut duo dati circuli intra unum siti sunt aut eorum unus intra duos aut intra angulum ab illis circulis maximis quos dixi comprehensum jacet. Methodus quam ad solvendum hocce proble- ma hucusque explicavi, si constructiones, quas ad constituendos circulos trajectoriis maximis analogi- cos indica vi, effici non possunt, adhiberi non potest quod accidit, cum eorum distantiae a circulis traje- ctoriis maximis in F. 20. memoratae unitate majo- res factae sunt. 23. Circuli inveniendi sunt qui datos tres circulos non maximos C, C, C sub datis trıbus angulıs A. A, A“ intersecent. ; Duplex est solutio: aut enim circuli dati ea- dem ratione aut eorum bini eadem et unus diversa ratıone intersecantur. Is. Circuli inveniantur qui datos C, Cu, Cin, sub angulis A’, 4", A“, eadem ratione. inlersecent. Constitutis cum ci is C- 1 5 e re € sub angulis A et A“ eadem ratione secant involventibus tum circulis C/, et C eos qui C et C“, sub angulis A’ et A’ eadem ratione secant involventibus, describantur circuli y et 3“ qui circu- los 0%, a CH eadem ratione tangant, a quibus enim et circuli C/, C”,,, C, etc. tanguntur, Hi secant eadem ratione sub datis angulis A“, A”, Aw datos circulos C CV, C. Circuli dati ab altero circulorum y et 75 qui 479 C, C, Ci, jisdem lateribus tangit, ‚iisdem lateri- bus secantur, ab altero vero qui C, C, C, oppo- sitis lateribus tangit oppositis lateribus secantur; qui autem circuli y et y’ circulos C’,, C“,, C, non nisi aut iisdem aut oppositis lateribus tangunt datos eirculos C, C, CV, non nisi aut iisdem aut oppositis lateribus secant. Ilde, Circuli inveniantur, qui datos O et C" sub angulis A, et Al, eadem ratione et diversa circulum Ci sub angulo A'' intersecent. Descriptis circulis C/ et C qui eos cir- culos, a quibus dati sub datis angulis A“ et A“ eadem ratione secantur, involvunt, constitutisque eirculis „C, et „“, qui eos circulos, a quibus C et C sub angulis A“ et A’ diversa ratione se- eantur, involvunt, circuli y et y, qui circulos C/ et C., eadem ratione et diversa , C,, tangant, deseriban- tur. Qui enim datos circulos C’ et C“ sub datis an- gulis A’ et A“ eadem ratione et diversajcirculum C“ sub angulo A“ intersecant. Circuli y et 50 prout circulos C, et C, iisdem lateribus et oppositis circulum „C aut CV, et C, oppositis et iisdem lateribus circulum, „C, tangunt, datos circulos C et C, aut iisdem et C“ oppositis aut C’ et C“ oppositis et C“ iisdem lateribus tan- gunt. Obstantibus illis in $. 21. memoratis exceptio- nibus constructioni circulorum involventium, hocce problema ita ut dixi solvi non potest. S ECTIO IV. Addenda ad construetiones supra laudalas. 24. Constructiones, quas hactenus solvendis problematibus adhibui cum de inveniendis circulis, qui datos tres in plano descriptos circulos tangant aut sub datis angulis intersecent, atque iis, qui da- tos tres in sphaera descriptos circulos non maximos tangant aut sub datis angulis intersecent, tum de inveniendis conis qui datos tres conos rectos ejus- dem verticis tangant aut sub datis angulis secent, tum denique de inveniendis sphaeris, quae quatuor datas sphaeras aut tangant aut sub datis angulis in- tersecent, constructiones, inquam, illae ex eodem fonte deductae sunt, iisque est idem fundamento principium. Sunt praeterea ita fecundissimae, ut problemata nova singularia, quaecunque oriuntur e problematibus enuntiatis si vel loco unius circulo- rum sive in plano sive in sphaera descriptorum non maximorum aut duorum aut omnium |seu puncta seu lineas rectas aut circulos maximos ponas, vel in locum unius aut plurium sphaerarum aut omnium seu puncta seu plana substituas vel loco unius ce- norum aut duorum aut omnium seu lineas rectas seu plana, quibus sit idem punctum intersectionis, et inter se et cum conis datis commune ponas quae omnia non nisi tanquam casus singulares in illis N ” universis et generalibüs ita comprehensa sunt, ut ra- dii circulorum aut conorum aut sphaerarum seu singuli seu plures seu omnes aut minimi aut maxi- mi fiant, — mutatis mutandis iisdem constructio- nibus solvi possint, quod quia eas omnino non de- pendere a radiis circulorum aut conorum aut sphae- rarum neminem fugere potest, jam facile perspici puto. Omnia inde orta problemata, quorum nume- rus est permagnus, hoc loco pertractare mihi non, est in animo, nonnulla enim tanquam exempla suf- ſiciant. k In problemate quod jubet circulos inveniri, qui datos tres circulos in. plano descriptos eadem ratio- ne tangant, est ob simplicitatem suam is casus di- stinguendus, in quo dati circuli inter se aequales sunt. Qua enim re constructio inveniendorum cir- culorum simplicissima fit. } designantibus centra circulorum litteris C, C, C, latera trianguli C CH C quibus ad perpendiculum normatae insistunt, dimidiant, eorumque intersectio communis est centrum circulorum quaesitorum. Perspicuum enim est puncta, in quibus binae lineae trajectoriis rectis analogicae in binis datis circulis eadem ratiöne tactis ad eundem circulum datum pertinentes se invicem secant, eadem esse ac centra datorum circulorum. Quae vero etiam tum valent cum radii circulorum datorum evanescunt, quippe quae non pendeant ab eorum magnitudine. Metho- dus igitur vulgaris ad describendum circulam, qui per tria data puncta transeat, non nisi corollarium est methodi nostrae describendis circulis a quibus tres circuli tangantur adhibitae. Neque minus ejus- dem corollarium esse apparet methodum in elemen- tis geometricis explicatam describendi circuli qui tres datas lineas rectas quae per idem punctum non transeant, tangant. Cum enim se invicem secant tres circuli aequales, ita vero, ut per unum inter- sectionis punctum non transeant, trajectoriae rectae angulos sub quibus bini circuli dati se intersecant, dimidiant, earumque intersectio communis centra circulis, qui datos eadem ratione tangunt, praebet, quod valere debet, etiamsi radi circulorum datorum in infinitum creverint. 25. Propositio, quod omnes circuli, qui duas datas rectas C et C, sub iisdem angulis A’ et A" intersecant, a qualibet linea recta per punctum in- tersectionis G,“ rectarum C et C” transeunte sub iisdem angulis intersecatur ex propositione in g. 2. explicata patet. Linea ergo, quam per illum inter- sectionis punctum G.,“ ad centrum alicujus circuli rectas C’ et C“ sub angulis A“ et A“ intersecantis, ducis, omnes circulos, qui rectas C’ et C“ sub angu- lis A et A“ intersecant, sub angulo recto intersecat, quorum igitur omnium centra in eadem recta sunt sita. OQnae autem linea recta per punctum G,,“ ducta aliquem circulum rectas C et C sub angu!is A' et A“ intersecantem tangit omnes circulos, qui rectas C' et C“ sub angulis A‘ et A“ intersecan’, Trajectoriae enim rectae, — 7 . 0 2 N a * N 481 tangit. Quibus rationibus problema de describendis circulis, qui datas tres rectas eodem puncto com- muni non gaudentes sub datis tribus angulis inter- secent sine ullo negotio solvi potest. 26. His extremis casibus eorum, quos proble- ma universum de inveniendis circulis, a quibus tres dati in plano descripti tansantur, continet, pertract- atis, videamus quae fiant illa, quae puncto analo- ica appellavimus, et trajectoriae rectae iisque ana- fr lineae, (quippe quibus omnis solutio proble- matis de inveniendis circulis, qui datos tres in pla- no descriptos tangant, conficeretur), si in locum al- terius ex duobus circulis aut punctum aut lineam rectam substituimus. Jam per se est perspicuum, punctum analogicum circulis C’ et C“ commune ex eodem utriusque latere situm et ex opposito situm inter se non differre cum circulorum Cet C“ alter evanescit, eaque puncta in centrum evanescentis incidere. Ex quo patet, si dantur punctum C et circulus C“, unam tantummodo lineam J“ R“, £trajectoriae rectae analogicam esse, quae, puncto C extra circulum C“ jacente, circulum G sub eodem angulo secat, sub quo omnes circuli, qui per punctum C' transeuntes circulum C” tangunt, a trajectoria maxima I, R,“ intersecantur. Con- structio lineae T”, R“, ex ejus definitione in g. 4. data liquet. Trajectoria maxima IT.,“ R, est paral- lela lineae T“, R“, et eadem ab ea atque a puncto C distantia gaudet. 27. Nulla igitur diſſicultas remanet, quo mi- nus circuli describantur, qui aut per punctum C transeuntes circulos G et C“ tangant aut per punc- ta Cet C“ tränseuntes circulum C“ tangant. In priore enim problemate, si circuli C“ et C“ eadem ratione tangendi sunt, ut puncta contactuum circu- lorum C“ et C“ invenias constitue trajectorias rec- tas 7 1 55 1 N * RAM, quarum intersec- tio communis sit punctum D; tum describe lineas singulae trajectoriae rectae analogicas: T”, R, T“, R Pa N R%, T“, R/, quarum binarum quae ad singulum circulum pertinent intersectiones sint punc- ta d’ et d“. Deinde per punctum D agas ad punc- ta d' et d“ lineas rectas, quarum singula circulum eum, ad cujus punctum d ducta, in punctis con- tactuum intersecat. Si autem circuli C“ et C“ di- versa ratione tangendi sunt, lineas „T“ „R“ et „T“ „R“ analogicas trajectoriae rectae R/) R“ in cir- culis C, et G“ diversa ratione tactis in locum linea- rum 1% R et T”, R“, substituas, quo facto in constructione praecedenti nihil adhuc mutandum est. In altero autem problemate, quod circulos, qui per puncta C et C“ transeuntes circulum C“ tan- Sant, quaerit, evanescit illa inter circulos eadem ra- tione et diversa ratione tangentes differentia, et duo tantummodo circuli solutione hujus problematis de- finiuntur, quorum alter circulum C“ iisdem lateri- Iſis 1826. Heft v. 482 bus alter oppositis kangit. Ut puncta contactuum ꝛiavenias constitue trajectorias rectas T',“ R,“, T”,” R,“ et trajectoriam rectam I“,“ R/, quae in me- dia linea C C“ ei perpendicularis insistit secundum H. 24. Sit intersectio communis harum trajectoria- rum rectarum punctum D, et littera d“ signetur in- tersectio linearum trajectoriis rectis J“ R/“, 4“; R“,“ analogicarum: T”, R“, et T”, R”,. Puncta, in quibus linea Dd“ circulo C“ occurrit, sunt ea, in quibus is a circulis quaesitis tangitur, 28. Puncta analogica duobus circulis C et C“ communia in g. 2. definita etiam sic definiri pos- sunt, ut sint puncta, per quae ducta linea quaelibet eirculis C et C” occurrens utrumque sub eodem an- gulo secet, ex quo demonstrari potest, puncta ana- logica, circulis duobus C et C communia, radio circuli C“ infinite magno facto, in circuitu circuli C et in linea recta per centrum Cad rectam C., perpendiculari ducta, sita esse, Se invicem non secantibus linea C“ et circulo C,, quotlibet lineis rectis per hina puncta ductis, in quibus quilibet circulus lineam rectam C“ et circulum C iisdem lateribus tangat, idem punctum commune est, idquae punctum periphe- riae circuli C proximum lineae C”. Designe id punctum littera 6,“ . Quaecunque autem linea duc- ta per bina puncta, in quibus quilibet circulus rec- tam C“ et circulum C oppositis lateribus tangat per punctum circuitus jcirculi C a recta C“ remotissi- mum transit, quod littera E,“ signetur. — Oui- cunque circuli, se non intersecantibus circulo Cet recta C“, circulum C’ et reetam C“ tangant, in iis- dem rectae C“ lateribus siti sunt, quod, si circulo C recta C occurrit eumque intersecat, ita se non habet. Tunc enim circuli, qui circulum ( et rec- tam C“ tangunt, in utraque parte rectae C“ et ali intra circulum C alii extra eum siti sunt. Occur- rat in punctis D, D circulo C recta C/. Per cen- trum C agas lineam rectam E, G,“ perpendicula- rem ad rectam Ci, quae peripheriam Cin punctis 7, G“, intersecet. Bina Puncta, in quibus rectz C“ et arcus DE, D iisdem lateribus a quolibet cir- culo tangantur, sunt sita in linea recta, quae per punctum G,,“ transit, neque minus bina puncta, in quibus recta C“ et arcus DG“, D oppositis lateribus a quolibet circulo tangantur; puncta autem bina, in quibus recta C“ et arcus DG, D iisdem lateribus ant arcus DE, D oppositis lateribus a quolibet cir- culo tangantur, in linea recta per punctum E,“ transeunte sita sunt. Ne autem in nimia verba pro- labar hinc inde circulum et lineam rectam se non intersecantes tantumodo respiciam. Trajectoria recta, quae eos circulos, qui duos datos eadem ratione tangunt, sub eodem angulo se- cat, si omnino iis occurrit, itidemque circulos, qui datos diversa ratione tangunt, cum datorum circu- lorum alter in infinitum creverit, i. e. linea recta 31 483 facta sit, in hanc lineam incidit, quippe quae om-_ nes circulos et a dato circulo et a data recta tactos sub eodem angulo et evanescente quidem intersecet. Linea trajectoriae rectae analogica in dato circulo iisdem lateribus contacto est parallela lineae datae et transit per punctum circuitus eirculi dati rectae datae proximum; transit autem per punctum cir- cuitus dati a data recta remotissimum linea paral- lela datae rectae, quam analogicam trajectoriae rec- tae in dato eirculo oppositis lateribus tacto nomi- namus. Ilam igitur litteris T, R., hanc „T' „R’ designabimus. 29. Quo percepto nihil simplicius est, quam constructionem illam in $. 6. explicatam ad solven- dum problema eodem loco propositum de invenien- dis circulis, qui datos tres in plano descriptos tan- gant, adhibere ad ea solvenda problemata, quae, ra- diis datorum circulorum vel unius vel duorum infi- nite magnis factis, oriantur. Sint igitur inveniendi circuli, qui circulos datos C et C“ et datam rec- tam C“ tangant, el in ea quidem hypothesi, qua ob brevitatem nos uti diximus, quod circuli se in- vicem non secantes et a recta non secantur. Solu- tio est triplex: aut enim circuli dati iisdem lateri- bus aut oppositis aut alter eorum iisdem et alter oppositis tanguntur; si alter iisdem lateribus et al- ter oppositis tangendlus, duplex est iterum solutio.: aut enim C iisdem lateribus et C“ oppositis aut € oppositis lateribus et C“ iisdem tangitur. Singula autem solutione duo circuli definiuntur, ita ut, si casus quosdam peculiares non respicis, omnium cir- culorum qui problemati satisfaciunt numerus sit octo. I. Ut invenias circulos, qui datos C' ei C“ üs- dem lateribus et reclam C“ tangant, duc per punctum D intersectionis datae rectae C“ et trajectoriae rec- tae I, R.“ pertinentis ad circulos, qui datos C et C“ tangunt, lineas rectas Dd et Dd” ad puncta d’ et d“, quae, puncta sint intersectiones linearum J F 9... 2E 15, R“, in H. antecedenti definitae sunt, I, R., et T., R“, autem ex iis quae supra (H. 4.) diximus satis perspiciuntur. Singula linearum Dd et Dd“ eum circulum, ad cujus punctum d ducta est, duobus in punctis J, U’, J“, U” intersecat, quae bina J, Jet U, U“ in lineis rectis per punctum G“, ductis sita, sunt ea puncta, in quibus circuli C et C“ a circulis quaesitis y et y tanguntur, Punctum, in quo recta C“ a circulo y tangitur, est intersectio communis rectarum G,“ J, 6“, J et rectae datae C“ et il- lud punctum, in quo recta C“ a circulo y tangitur, est intersectio communis linearum rectarum G',“ U, 6“; U” et rectae datae C“. Plura jam dictis addam necesse non videtur. II. Inveniantur circuli qui datos C’ et C“ opposi- tis 'ateribus et rectam C“ tangant. In punctis d’ etd” se intersecent lineae binae ad eundem circulum per- tinentes trajectoriis ınaximis analogicae: T R. et — — — 484 TR, T“, R“, et „T“ „N. Ad quae pundiad’ et d“ a puncto D ducas lineas rectas quarum singu- lae intersectiones cum circulo eo, ad quem punc- tum d in ipsa situm pertinet, sint J, U’, J“ U”. Al- ter circulus quaesitus y datos circulos in punctis J et J“, quae in linea recta, per punctum 6,“ transe- unte, sita sint, tangit, alter y in punctis U’ et U”, quae iterum in linea recta, per puncta G,“ ducta, sita sunt. Data recta C“ a circulis y et y in iis punctis tangitur, in quibus se intersecant et lineae BE J, Ef Fr et lin eae E,“ U, E U”. III. Sint denique inveniendi circuli, qui datam rectam C“ et datum circulum C üsdem lateribus et op- positis circulum C”tangant, Designemus litteris d’ et d“ puncta, in quibus et lineae trajectoriis rectis analogicae „T’ „R ac T’,, R etlineae „T“ „R/ ac, T“, R“ seintersecant. Circuli da- ti a lineis Dd’ et Dd” in punctis J, U, J, U” intersecati ab altero circulo quaesito ; in punctis J et J” in rec- ta per E,“ ducta sitis, et ab altero in punctis U’ et U” in recta per E,“ ducta aeque sitis, tanguntur. Recta data C“ a circulis y et y in punctis inter- sectionis tum linearum G,“ J et E,,“ J tum linea- rum 6, U’ et E’/” U” tangitur. 30. Perpauca adhuc de circulis, qui datas rec- tas C et C“ et datum circulum C“ tangunt, ad- dam. (Quod duplici ratione fieri potest, quarum in utraque duo circuli problemati satisfaciunt. Aut enim datus cireulus, siquidem, ut brevitatis causa ponimus, a rectis datis non secatur, jisdem lateri- bus aut oppositis tangi potest. Sit intersectio data- rum rectarum punctum D et in puncto d“ se in- tersecent lineae T“, R, et T, R,. Linea per D et d“ ducta circulo C.“ in punctis J“ et U oc- currat et lineae G“/ J“ et G'“,‘ 1" lineam C’ in punctis J’ et U’ atque lineae 6%,“ J% et 6 ¼, “ U rectam C“ in punctis J“ et U” intersecent. Alter circulus, qui datas rectas et datum circulum iisdem lateribus tangit, per puncta Y J“ J“, alter per punc- ta U‘, U“, U‘ transit. Ad eos circulos inveniendos, qui rectas C’ et C. et oppositis lateribus circulum C, tangant, signato eo puncto, ubi lineae trajectoriis rectis analogicae „Tui ‚BR et „T-“, „R“ se secant, littera d“, duc li- neam Dd’”, quae circulum C-“ in punctis J“ et U intersecat. Lineae E'",’ J,, et E-,, U“ datam rec- tam C in punctis J et U’ et lineae E“, J et E'," U datam rectam C“ in punetis J’ et U” interse- cant. Alter circulus quaesitus per puncta /, J%/ J% alter per puncta U‘, U”, U“ describendus est. Jam verens, ne nimis longus fuerim, nil de circulis inveniendis, qui per datum punctum C’ transeuntes datam rectam C et datum circulum € tangant, addam, quandoquidem eadem sane metho- do hoc problema solvi posse maxime perspicuum est. Neque de illis problematibus longe simplicio- ribus disseram, in quibus quaeritur, ut circuli de- 9 488 a scribantur qui aut per duo data puncta C' et C“ transeuntes lineam datam C“ tangant, aut per punc- tum datum C transeuntes lineas datas C“ et C.“ contingant, quorum constructio, etsi a methodo nostra universa directe non eſſiciatur, tamen ex ea sine magna opera variis modis deduci potest. 31. Constructio, quam proposui ad describen- dos circulos, a quibus inyolvuntur ji qui datos duos sub datis angulis secant, altero dato angulo evane- scente, pleno jure adhiberi potest, nihilque impe- dit, quo minus eadem constructione utaris, si ra- dius etiam alterius dati circuli evanescit. Angulus enim C‘ A“ B“ sit ita descriptus, ut alterum ipsius erus. CG“, A“ per centrum C“ transeat, alterius AB’ puncta A“ et B“ in peripheria circuli C“ sita sint. Punctum medium lineae A“, B,“ sit M“. Describe circa centrum C“, radio dimidia corda A” M“ cir- culum C“ m“. Trajectoria recta circulorum, qui per punctum datum C’ transeuntes circulum datum C” tangunt, lineae C C“ in puncto S occurrat. De- scribe circa punctum S linea S C' radio circulum S, Constituto denique circulo C”,, qui circulum S sub angulo recto secet et ita quidem, ut punctum ana- logicum circulis C“ m” et C/, commune incidat in punctum datum C, omnes circuli, qui per punctum transeuntes circulum C“ sub angulo dato secant, ab eo circulo C“, inyolvuntur et jisdem quidem la- teribus aut oppositis ab eo tanguntur, prout datum circulum C“ ıisdern lateribus aut oppositis sub dato angulo secant, Quo modo autem circulus C, secun- dum indicatas suas proprietates, puncto C aut in- tra circulum C aut extra eum sito eflici possit, sa- tis ex üis, quae in g. 5. explicavi, apparere puto. | 32. Quibus ex rationibus sequitur, quo modo inveniendi sunt circuli et qui per datum punctum EC transeuntes dates circulos C“ et C“ sub datis an- gulis A” et A“ secent, et qui per data puncta Cet € transeuntes datum circulum C“ sub dato angulo A” secent. In priore enim problemate sunt describendi eirculi C“, et C“, quorum alter involvat eos, qui per punctum C transeuntes circulum C“ sub angu- lo A” secant, alter eos, qui per idem punctum trans- euntes circulum C“ sub angulo A“ secant. Circu- li, qui per punctum C transeuntes circulos C, et C”, aut eadem ratione aut diversa tangunt datos circu- los C’ et C“ aut eadem ratione aut diversa sub an- gulis A” et A“ intersecant. Duplex est igitur solu- tio et in utraque duos circulos problemati proposito satisfacere constat. In alterno autem problemate, quod circulos de- scribi jubet, qui per data puncta C et C“ transeun- tes datum circulum C” sub dato angulo A“ inter- secent, constituatur circulus C”,, qui involvat eos, qui per datum punctum C transeuntes circulum C“ sub angulo A“ secant. Qui enim circuli per punc- ta C et C transeuntes circulum C“, tangunt pro- 2 456 blemati huic satisfaciunt, quos duos esse neminem fugit. 35. Quae ad circulos datum circulum et da- tam rectım secantes spectant ut facilius pertracte- mus, eos circulos datum circulum iisdem lateribus secantes, quorum centra in eo latere lineae datde, in quo centrum circuli dati non situm est et circu- los datum circulum oppositis lateribus secantes, quo- rum centra in eodem latere lineae datae, in quo da- ti circuli centrum, sita sunt, datum circulum et da- tam reclam eadem ralione secanles appellabimus. Cir- culos autem datum circulum jisdem lateribus secan- tes, quorum centra in eodem latere datae rectae, in quo dati circuli centrum et datum circulum op- positis lateribus secantes, quorum centra non in eo- dem latere datae rectae ac dati circuli centrum si- ta sunt, datum ceirculum et dalam vectam diversa ra- tione secantes nominato. Quicunque circuli datum circulum C’ sub dato angulo A’ et datam rectam C“ sub dato angulo A” eadem ratione intersecant, circulos C, et C“, tan- gunt, qui eam ob causam illos involventes nomi- nantur. Circulorum involventium C, et C’, con- structio hoc modo eflici potest. Constituatur enim angulus C A’ B’ sub quo circulum C' secari jubea- tur, ita ut alterum crus C A’ per centrum trans- eat, alterius autem cruris A’ B’ puncta A’ et B' in peripheriä C sitasint. Tum describas dimidia chor- da A’ B radio circa centrum C circulum C R, at- que agas duas rectas M J, M' J quae circulum © Mita tangant, ut intersectio- ipsarum ex ea parte centri C, quae est a recta data aversa, sita sit, et rectam C“ in punctis J et J ita secent, ut anguli ab utraque et a data recta comprehensi aequales sint eo, sub quo rectam datam intersecari jubeatur. Tum per punctum J linea JN’, quae eirculum datum in puncto N’ tangat ducta in recta M' J ex utraque parte puncti J lineas In et In“ et inter se et lineae IN“ aequales abscinde. Lineae per punctan’ et n“ ductae ad perpendiculum normatae lineae n’ n” insistentes a perpendiculo per centrum C' ad lineam datam constituto in punctis C., et C“, intersecentur. Cir- culi denique circa centra C, et C”, lineis C n et C, n“ radiis descripti quaesiti sunt. Circuli, qui datum circulum C’ et datam rec- tam C“ sub datis angulis A’ et A” diversa ratione se- cant, a circulis „C’ et, C“ involvuntur, quorum con- structio a praecedenti non discrepat, si modo in lo- cum linearum M' J, M' circulum C M tangen- tium, quarum intersectio ex parte centri C' a data recta aversa sita sit, eas quarum intersectio in par- te centri C in rectam datam conversa sita est sub- stituis. Has propositiones non nisi casus peculiares il- lius in $. 5. explicatae propositionis universae com- prehendere quisque intelligit. Observandum autem est, eandem exceptionem, quam illic indicavimus, 487 et hic oecurrere, cum punctum illud, quod littera J designavimus, intra circulum datum C situm est, no ſit, ut linea, quae circulum C tangat, per hoc punctum duci non possit. 54. Nihil amplius nunc oſſicere, quo minus problemata circulorum describendorum, qui aut du- os circulos datos et unam datam rectam, aut duas rectas datas et unum circulum datum sub datis an- gulis secent, solvantur, vides. Nam ad describen- dus circulos, qui eadem ratione et a data recta C sub angulo A et a datis circulis C“ et C“, sub angulis A“ et A“ intersecentur, Iconstituendi sunt circuli involventes C%, C“, et C/. Circuli enim, qui eos eadem ratione tangunt, datos circulos C et C“ et datam rectam C’ sub angulis A”, A”, A ea- dem ratione secant. Circuli autem, qui datos cir- culos:C* et C“ eadem ratione, diversa vero rectam C secant, circulos involventes C”,, et C“, eadern ratione, diversa vero circulum involyentem „C tan- sunt. Circuli denigue, qui datum circulum C“ et datam rectam C eadem- ratione, diversa vero cir- culum C” sub datis angulis secant, circulos invol- ventes C, et C“, eadem ratione, diversa vero cir- culum involyentem „C“ tangunt, Neque difficilius perspicitur, quo modo circuli, qui duas datas rectas C et C’ et datum circulum G sub datis angulis A’, A”, A“ intersecent, consti- tuantur. li enim, qui et datas rectas et datum cir- culum eadem ratione intersecant, circulos involven- tes C”,, C, C', eadem ratione tangunt, et qui da- tam rectam Cet datum circulum d eadem ratio- ne, diversa vero datarn rectam C” sub datis angulis intersecant, circulos involventes C/%, C“, eadem ra- tione, diversa vero circulum involventem „C“ tan- gunt, et qui denique datas rectas Cet C“ eadem ratione, diversa vero circulum datum C“ sub da- tis angulis intersecant, circulos involventes „et „C“ eadem ratione, diversa vero circulum invol- ventem „C“ contingunt. 35. Quotlibet circuli per datum punctum C transeuntes datam rectam C“ sub dato angulo A” intersecant, circulum involventem C”, tangunt, qui hoc modo construitur, Agas per punctum datum C lineam CS perpendicularem in datam rectam, atque describas lineam C J, quae, per datum punc- tum C' transeuns, datam rectam C“ sub dato an- gulo A“ in puncto ] intersecet. - Tum definias punc- tum M in recta C] ita situm, ut puncta Met C eadem distantia a puncto J gaudeant. Deinde du- cas lineam M C, perpendicularem ad C M, quae perpendiculum CS in puncto C, intersecat. Po- stremum linea C“, M radio circa punctum C', cir- culum describas, qui circulus involvens C“, est. Qui enim circuli per punctum datum C’ transeuntes cir- culum Involventem C”, iisdem lateribus aut opposi- tis tangunt, datam rectam ſisdem lateribus aut op- positis secant, si nempe conveneris de circulis iis, qui per datum punctum C transeuntes datam rec- 488 tam C sub dato angulo intersecant, prout eorum, centra in eadem parte lineae datae ac punctum C aut in opposita sita sunt, datam rectam üsdem lLateri- bus aul opposilis intersecanlibus appellandis. Ex his jam rationibus satis dilucidum fit, quo modo circuli, qui aut per unum datum punctum transeuntes duas datas rectas sub datis angulis in- tersecent, aut per dua data puncta transeuntes ab una data recta sub dato angulo intersecentur, de- scribi possint, ita at aliquid de iis conſiciendis am- plius afferre desinam. Neque de iis circulis consti- tuendis, qui per datum punctum C transcuntes da- tum circulum G et datam rectam C“ sub datis an- gulis A” et A“ intersecent disseram, quippe qui ex rationibus nunc satis expositis facillime eflici pos- sint. 5 36. Nunc autem investigemur rationem qua methodus supra explicata describendorum circulo- rum, qui datos tres in sphaera descriptos non ma- ximos seu tangant seu sub datis angulis intersecent, apta fiat solvendisproblematibus, ubi datorum circulo- rum vel unius vel duorum radii aut minimi aut maximi facti sint. De describenda trajectoria maxima, punc- to in locum alterius circuli dati substituto, iis, quae in H. 19. jam dicta sunt, aliquid amplius addendum esse non puto, neque puncta analogica hoc in casu in ipsum punctum datum incidere admoneam, ne- que minus iisdem, in $. 20. usis verbis, regulam ad efficiendos circulos trajectorio maximo analogi- cos exprimi. Hinc liquet circulos, qui per datum punctum C’ transeuntes a datis drculis C, et C“ eadem ratione tangantur, tum per puncta C, J“, J, tum per puncta C, U”, U” descriptos esse, in qui- bus enim punctis circuli dati (et circulus quidem C“ in punetis J, U”, circulus autem C“ in punctis J”, U”) ab illis circulis maximis Dd”, Dd“ secantur, qui per punctum intersectionum D trajectoriorum maximorum ducti sunt ad puncta d, d“, in quibus se mutuo intersecant bini circuli trajectoriis maxi- mis analogici circulis C et C“ eadem ratione tactis, qui ad eundem circulum datum pertinent. Si in locum punctorum d” et d“ ea substituuntur, in qui- bus bini circuli trajectoriis maximis analogici ad eundem circulum datum pertinentes, datis circulis diversa ratione contactis, se intersecant, circuli ma- ximi per punctum D et per haec puncta ducti da- tis circulis in punctis J, U,,, J,,, U,, occurrunt, in quibus a circulis per punctum C transeuntibus di- versa ratione tanguntur. Ne autem puncta J et J, aut J“ et J, pro punctis U’ et U, aut U” et U, im- mutentur, id indicium spectandum est, quod punc- ta et J“, 1“ et U”, U” in circulis maximis per punc- tum analogicum @”,” transeuntibus sita sunt, punc- ta et J, J,, et U,, U,, autem in circulis maximis, qui per punctum analogicum E!,“ transeant. 37. Trajectorium circulum maximum qui ad cir- culos pertinet, a quibus datus circulus non maximus C et datus circulus maximus C tanguntur, eadem in (. 19. 439 indicata methodo definitum in ipsum datum circulum maximum G incidere neminem fugit. Quae de de- finiendis punctis analogicis, datis circulis Cet C“ communibus, et de describendis circulis, qui tra- jectorio maximo analogici dicuntur, commemorata sunt, eodem jure hoc quoque loco adhiberi possunt, si modo eorum circulorum trajectorio maximo ana- logicorum, qui ad circulum datum maximum perti- nent, nullam rationem habes. Neque vero de con- ficiendis circulis, qui datos tres circulos, quorum aut unus aut duo maximi fiant, tangant, aliquid novi dicere superest, neque de iis, qui per punc- tum datum C transeuntes, circulum maximum C“ et circulum non maximum C“ contingant. 38. Considerans illam, quam in $. 21. exposui constructionem circulorum involventium eos, qui datos duos circulos in sphaera descriptos non ma— ximos sub datis angulis secant, etiam iis circulis de- scribendis, a quibus involvuntur ii, qui alterum da- tum circulum tangunt alterum sub dato angulo se- cant, aptam esse, nihil videas quod impediat quo minus eadem methodo ad describendum circulum involventem eos, qui per punctum datum. sub dato angulo secant utaris. Eadem igitur in G. 23. expo- sita methodo solvuntur quoque problemata et confi- ciendorum circulorum eorurn, qui per datum punc- tum C transeuntes datos circulos C“, C!“ in sphae- ra descriptos non maximos sub datis angulis sccent, ct eorum qui per data puncta C’ et C“ transeuntes a circulo C“, non maximo sub dato angulo inter- secentur, Quae denique pertinent ad circulos constituen- dos, a quibus involvuntur ii, qui datos circulos G. et C“, quorum alter non maximus alter vero ma- ximus sit sub datis angulis intersecant, ea, quae in H. 21. explicavi huic quoque casui adhibere poteris, si modo id respicis, quod trajectorius circulus ma- ximus in circulum datum maximum ipsum incidit, neque minus si quaeritur circulus involvens eos cir- culos qui per datum punctum C transeuntes datum circulum maximum sub dato angulo intersecant. Unde patet, quomodo problemata conficiendorum eirculorum solvenda sint et eorum, qui datos tres eirculos, quorum sint aut unus aut duo maximi, sub datis angulis intersecent et eorum, qui per data duo puncta transeuntes datum circulum maximum sub dato angulo intersecent, et eorum qui per da- tum punctum transeuntes a duobus datis eirculis, quorum vel alter vel uterque sit maximus, sub datis angulis intersecentur. fis 1976 Heft v. —— — 490 I. Genauere Beſtimmung einer in einigen Lehrbuͤchern der Mathematik enthaltenen For⸗ mel, zur näherungsweifen Berechnung irrationaler Wurzein. II. ueber die Berechnung der Winkel eines gleich⸗ ſchenkligen und rechtwinkligen Dreyecks, ohne An⸗ wendung trigonometriſcher Tafeln. 1. Im erſten Theile der Vorleſungen uͤber die Mathe matik, von Vega, befindet ſich Seite 494 folgende For⸗ mel zur Aus ziehung der hoͤhern irrationalen Wurzeln: ın Wenn Yx = W beynahe iſt, was man entweder durch Hilfe der Logarithmen, oder ſonſt auf eine andere Art ſchon beſtimmt hat; ſo iſt ſehr genau, 5 e 2 W (x —— wm) er med (m+ı)Jwa+(m—ı)x Die bedeutende Annäherung, die dieſe Formel gemähs ten kann, iſt nicht in Zweifel zu ziehen, und es iſt auch nicht mein Wille, ſie in dieſer Hinſicht zu erweitern; ſon⸗ dern dieſe Formel iſt nur inſofern nicht genau genug be⸗ ſtimmt zu nennen, als man nicht wiſſen kann, wie viele Ziffern einer irrationalen Wurzel durch fie richtig berech⸗ net ſind. Es moͤge daher hier ihre Entwicklung auf einem Wege ſtatt finden, wodurch es moͤglich wird, die Grenze der Richtigkeit einer entwickelten Irrationalwurzel zuverläfs ſig zu beſtimmen. Es ſey 1 = w + f, C möge einen kleinen äch⸗ ten Bruch bezeichnen) fo wird ſeyn: x = ( + Im = — was wu mm- ı)wa—2 mm- ı) (m . 1. 2 1 5 1. 2. 3 Weil der Vorausſetzung nach J nur ein kleiner aͤch⸗ ter Bruch ſeyn ſoll, ſo wird man alle hoͤheren Potenzen deſſelben vernachlaͤſſigen koͤnnen, und es wird nur erforder- lich ſeyn, auf einige Glieder dieſer Reihe Ruͤckſicht zu nehs men. Zuweilen iſt es auch moͤglich, ſolchen Reihen durch gewiſſe Kunſtgriffe eine noch größere Tonvergenz mitzutheis len, als bey ihnen ſchon ſtatt findet. Koͤnnte man z. B. hier das dritte Glied fo eliminieren, daß die darauf folgen⸗ den Glieder fortgelaſſen werden koͤnnten, ohne daß dadurch noch ein bedeutender Fehler begangen wuͤrde; ſo waͤre diefe Abſicht auch hier erreicht. Es müßten etwa beyde Theile der Gleichung mit ei⸗ ner ſolchen Groͤße multiplitiert werden, daß die ganze Glei⸗ chung hinſichtlich ihres Werthes unverändert bliebe, und doch dabey das dritte Glied S o waͤre. m (m- i) m- 29“ =, 1. 2 Es ſey yx T mwa f+ „ Deßgl. Pasquich, Unterricht in der mathematiſchen Analy⸗ ſis und Maſchinenlehre, Ir Band, Seite 147, neue Zufe lage. 317 491 nehmlich das zweyte Glied mit einer ſolchen Größe y mul⸗ tipliciert, daß die Summe des zwepten und dritten Glie⸗ des S o iſt; fo wird ſeyn: 5 2 . mwWm - 1 f — en af oder y = + (m — 2) — N Wird nun die Gleichung für x, mit 1 1 * multipliciert, fo füllt das dritte Glied aus, und es wird fon: 2 wx rem — 1) + wm 8 + (m+ı) 8 mn 1) m3 f3 — (m Ti) m (m — i) (m 2)wn 4 f. . etc. 2: 732 i Nimmt man nur auf drey Glieder dieſer Reihe Ruͤck⸗ ſicht, und vernachlaͤſſigt das vierte und alle darauf folgen⸗ den Glieder; ſo erhaͤlt man nach gehoͤriger Reduction: .S= zw (x — wm) + = (m? — ı)wıa =2 f + (m + ı)\ym + (m — ı) 5 Folglich wird ſeyn: /* = F 2 W (x — wa) * . + (m TI) .]¹ n + (m- i)x a ee TL (m TI) ]Wů n +)ın— ı)x Das Zeichen + oder — iſt anzuwenden, je nachdem wm kleiner oder groͤßer als x iſt. Dieſe Formel iſt allerdings genauer, als die von Ve⸗ ga und andern Mathematikern angegebene, indem die Wurs zel noch um einige Ziffern dadurch vermehrt werden kann, daß man den Werth des Bruches F vermittelft des zweyten Gliedes entwickelt, und dieſen in das dritte Glied ſubſti— tuiert. Allein weit wichtiger iſt das hier entdeckte dritte Glied dadurch, daß es ein Griterium für die beyden erſten abgeben kann, nehmlich daß dadurch beurtheilt werden kann, wie viele Ziffern einer Irrationalwurzel, durch die beyden erſten Glieder, bereits richtig berechnet ſind. Und das kann geſchehen, ohne daß es gerade nothwendig ſeyn wird, eine genaue Entwicklung des dritten Gliedes vorzunehmen. Denn es habe der Zähler des aͤchten Bruches Fun und der Nen- ner (n + p) Ziffern, fo hat der Zähler des zur dritten Potenz erhobenen Bruches hoͤchſtens zn, und der Nenner wenigſtens zn + (3 p — 2) Ziffern, folglich (5p — 2) Ziffern mehr als der Zähler, Ferner vermehrt der Factor: + m 8 — C den Nenner des Bruches + (mum I (in — ı)x , auch noch um einige Ziffern; kommt es jedoch nicht dar, Auf an, ob eine Irrationalwurzel mit einigen Ziffern mehr oder weniger berechnet wird; ſo iſt auch ſchon der Bruch / 492 hinreichend, die Grenze der Richtigkeit einer ſolchen Wurzel zu beſtimmen; nehmlich es werden von ihren Zif— fern überhaupt, zuverlaͤſſig (3p — 2) Ziffern richtig ſeyn. Das folgende Beyſpiel wird ſolches am beſten erlaͤutern. 3 . Es ſey Ye zu beſtimmen; die Zahl 2 mit dem Cu⸗ bus von 23 multipliciert, gibt die Zahl 243343 es wird 3 3 alfo ſeyn: Y2 = 25 V24554. Nun findet man in den Potenzentafeln, (wie z. B. im zweyten Bande der loga⸗ rithmiſch „ trigonometrifhen Tafeln von Vega, Seite 180 bis 161 enthalten find) [daß die Zahl 24389, der Cubus von 29 iſt; folglich wird ſeyn: — 3 2588 1 9 = % 24354 = 23 (9 . Wird in die fo eben entwickelte Formel, für x die Zahl 24334, für wm die Zahl 24389 fubflituiert, und m = 3 geſetzt; fo iſt 7 = 5 58 (24334 — 24389) = — 3190 97556 + 48663 146224 W 3190 Pans V e ve) 1 Hier hat der Bruch f, im Zähler 4 — (n), und im Nenner 6 = 4 + 2 = (n+p) Ziffern; folglich bes ſteht der Zähler des zur dritten Potenz erhobenen Bruches F, hoͤchſtens aus 12 = (5n), und der Nenner wenigſtens aus 16 Zu + (3p — 2) Ziffern. Es beſtimmt alfe hier der Bruch f? nur 4 = (5p — 2) Ziffern, als zuver⸗ läffig richtig; ferner iſt der Factor: 5 (m — 1) vm 3 29 ; | (m+ı) Um (in—I)x 3633565 | und dieſer vermehrt den Zähler des Bruchs ; um eine, und den Nenner um 4 Ziffern; folglich hat uͤberhaupt der Zaͤh⸗ ler des dritten Gliedes 13, und der Nenner 20 Ziffern, und mithin iſt die zuverlaͤſſige Grenze der Richtigkeit, 7 Ziffern. Entwickelt man nun noch wirklich das dritte Glied, fo erhaͤlt man wenigſtens 3 bis 4 Ziffern der Wurzel, wo: von man ſich mit Hilfe des vierten Gliedes: (m ihm n — ) (m — 2) Mm 4, 2. 12 ö ganz auf die vorige Art, uͤberzeugen kann; und ſo wuͤrde alſo durch die Entwicklung dreyer Glieder die Wurzel ſchon mit lo bis 11 Ziffern beſtimmt. Wie man ſich ferner durch fortgeſetzte Subſtitution einer Irrationalwurzel immer mehr nähern kann, übergehe ich bier, da ſolches in den angezeigten Lehrbuͤchern deut⸗ lich genug gelehrt wird. Uebrigens habe ich es für nöthig gefunden, mich über dieſe Formel hier weitläufiger auszulaſſen, als es der an⸗ ſcheinigen Geringfuͤgigkeit des Gegenſtandes nach, wohl ei— gentlich geſchehen dürfte; allein die Formel iſt wirklich von großer Wichtigkeit, wenn man eine höhere Irrationalwur⸗ zel mit einer bedeutenden Anzahl Ziffern entwickeln will; * 493 - denn die gewoͤl nichen Tafeln der Logarithmen gewähren dann keine hinlaͤngliche Aushuͤlfe. f f Auch dürfte lihre Erweiterung um das dritte Glied nicht unwichig ſeyn, denn man wird ſich nun nicht mehr veranlaßt finden, die aͤußerſt weitlaͤufige Subſtitution der Naͤherungswerthe oͤfter zu wiederholen, als es eigentlich nothwendig iſt, um eine erforderliche Anzahl Ziffern einer Irrationalwurzel ganz zuverlaͤſſig richtig zu erhalten. II. Wenn in einem gleichſchenkligen Dreyeck, der Bogen zwiſchen den Schenkeln durch p, das aus einem der Wins kel an der Grundlinie auf einen der Schenkel gefaͤllte Loth durch h, und die Grundlinie durch a bezeichnet wird: fo iſt beynahe, arc ꝙ = 4a — h + 4 (a — h) a 5 5 (5a + h) Dieſe Formel und noch einige andere, habe ich in einer beſondern Schrift * bekannt gemacht, und darin durch vers ſchiedene Beyſpiele gezeigt, daß ſie den Winkel an der Spi⸗ ze fo genau gibt, daß der Fehler weniger als 18 Secun⸗ den betraͤgt, wenn dieſer Winkel kleiner als 60° oder die Grundlinie kleiner als der Schenkel iſt. Da jedoch der Recenſent meines Verſuchs, in der Leipziger Litteraturzeitung, 1824 Juli Nr. 183 an der Beſtimmung des Fehlers in einzelnen Faͤllen, wie es mir ſcheint, auszuſetzen gefunden hat, obgleich er ſich daruͤber nicht geradezu äußert; fo werde ich hier verſuchen, den Fehr ler ganz allgemein zu beſtimmen, da ich einen ſolchen Ein— wand ſelbſt als gegruͤndet anerkannt haben wuͤrde, inſofern es allerdings beſſer iſt, nicht allein die Grenze der Zuver⸗ laͤſſigkeit einer ſolchen Naͤherungsformel zu wiſſen, ſondern auch ein Kennzeichen zu haben, wodurch der Fehler ganz genau beſtimmt werden kann, indem doch Faͤlle vorkommen konnen, wo man ſich einen ſolchen Fehler gar nicht erlau- ben darf. Ich werde daher verſuchen, ſolches hier nachzuho— * Wenn der Schenkel oder der Radius durch er bezeichnet ird, ſo iſt — (r? — a9); alſo auch lr? — 45 or \ h= ere 5 „ — 3 ı 3 +4 (a- „ d 0 EI D eur‘ 5. (50 +2 Ar! a 9 Nun wird es das natuͤrlichſte Verfahren ſeyn, dieſen Ausdruck in eine Reihe aufzulöfen, und die Differenz zwiſchen dieſer Reihe und derjenigen zu ſuchen, die den Bogen durch ſei⸗ »Berſuch, die Länge eines Kreisbogens ohne Hilfe einer Sinus- oder Sehnentafel zu beſtimmen, i Ruͤcker 1824. k Berlin, bey z 494 nen Sinus aus rückt. Wird dieſer Bogen durch be⸗ zeichnet, ſo iſt wie bekannt dieſe Reihe folgende: arc. “ =h+ h . 3. 3 hs 2. 0 27. % Sr? + 3. 3. 3. 5 h? 2. 4% 6. Tee oder wenn fuͤr den Sinus des ganzen Bogens, der Sinus des halben Bogens — ½ à geſetzt wird: 3 arc. m = a Tf a’ + 32% + Sar 0 24r? 64or* 7ı68r° + 105 a? 854756r® 10% Verwandelt man die Naͤherungsformel für den Bogen in eine Reihe, ſo iſt arc. ꝙ =aHt a’ + 18 as 24 2 3840r* + 58 a? 921605 5 er und die Differenz zwiſchen beyden Reihen wird ſeyn: arc. op — arc. = 11a 16128015 oder . gleich 1 beynahe. Dies einzige Glied wird zur Correction des Bogens hin⸗ laͤnglich ſeyn, wenn ſolcher durch die Formel noch nicht ges nau genug beſtimmt ſeyn ſollte, wovon man ſich eben durch dieſes Glied uͤberzeugen kann. Der Radius r, der hier außerdem noch vorkommt, kann immer ſehr leicht berechnet werden, wenn die Grund— linie a und das Loth h gegeben iſt. Was aber die Nähe: rungsfermel ſelbſt noch betrifft, ſo iſt ſie wirklich etwas compliciert, weil im zweyten Gliede das Quadrat der Diffe⸗ renz zwiſchen der Grundlinie a und dem Lothe h vorkommt; gewiß gewaͤhrt aber eine ſolche Formel nur dann den be— abſichtigten Nutzen, wenn ſie ſehr einfach iſt. Naͤhme man nur auf das erſte Glied Ruͤckſicht, ſo 2 4a — h wäre arc. ꝙ = —— 3 — a är! — a)), - — 4 . 0 ) und wenn dieſer Aus; druck in eine Reihe verwandelt wird, ſo iſt art, m, ah ;as, za? + a? 24r? 384r* 3072r® 5a? Mare folglich arc. “ — arc. ° RN 1 a? + a +... * (480 2588 55/28 7 ) Wäre z. B. a r das heißt, der Centriwinkel — 60°, ſo würde das dritte Glied ſeyn: 73729 N 4 0,0000135 Aa; alfo findet man durch die Naͤherungsformel, und * 495 8 dutch Hilfe zweyer Glieder dieſer Correctionsformel den Bot gen fo genau, daß der Fehler noch nicht /oodo der Grund⸗ linie beträgt, Iſt aber der Centriwinkel ſtumpf, ſo iſt die Formel nicht mehr zu gebrauchen; man kann ſich dann der folgen⸗ den Formeln bedienen, um den Supplementswinkel zu ber rechnen: arc. m = h (Ar + k) a gor + ol b und arc. p! — arc. = h G 1 ah: ri ) r6 \2100 ' ı8000r? In der erſten Formel bezeichnet k das Stud des verlaͤn⸗ gerten Radius, zwiſchen dem Mittelpuncte des Kreiſes und rn Puncte, wo das Loth h den verlaͤngerten Radius trifft. g Wenn z. B. r = 5, h = 3 und k = 4 iſt, ſo e das zweyte Glied der Correctionsformel feyn: 216515 8 = N. 88 gleich o, oooo 507 ...; alſo gäbe die Naͤhe⸗ rungsformel mit Hilfe des erſten Gliedes der Corrections⸗ formel den Bogen y ſo genau, daß der Fehler noch nicht ooo betraͤgt, und iſt w bekannt, fo hat man auch das Supplement = rn — . Beyde Naͤherungsformeln geben den Winkel in Thei⸗ len des Halb meſſers; man kann ihn aber auf die bekannte Art, ſehr leicht in Graden, Minuten und Secunden aus⸗ drücken. Uebrigens iſt die Entwicklung der zweyten Naͤherungs⸗ formel, der erſten ganz ähnlich, und ich verweiſe daher deßwegen, ſo wie wegen Anwendung dieſer Formeln auf die Berechnung der Winkel jedes beliebigen ungleichſeitigen, ſpitz⸗ oder ſtumpfwinkligen Dreyecks, auf die Berechnung des Flaͤcheninhalts der Sectoren, Segmente und vermiſcht⸗ linigen Flaͤchen, ſo wie endlich auch wegen Entwicklung ei⸗ ner Formel zur naͤherungsweiſen Loͤſung der Aufgabe „einen gegebenen Winkel abzuſtecken“, auf meine vorhin angezeig⸗ te Abhandlung. Voll. Geſchichte der Eryſtallkunde, v. Dr. C. M. Marx (Prof. in Braunſchweig). Carlsruh bey Marx 1825. 8, 309; 10 Kpfrt. 1 illumin. Die Cryſtallographie iſt binnen der 25 Jahre, feit dem Haupy's Werk erſchienen iſt, zu einer ſolchen Vollen⸗ dung gediehen, wie ſich derſelben wenige andere Zweige der Naturwiſſenſchaften ruͤhmen koͤnnen. Sie war daher wohl ihrer Geſchichte werth, und ſie kann ſich gluͤcklich preißen, einen Geſchichtsforſcher gefunden zu haben, wie der Verf. dieſes Buchs iſt, dem nicht bloß die eigentlichen eryſtallogra⸗ phiſchen, mathematiſchen, phyſicaliſchen u. ehemiſchen Kennt⸗ ‚ niffe zu Gebote ſtehen, ſondern auch die Schaͤtze der latein. und griech. Philologie, worin ſich der Verf. bereits ruͤhm⸗ lich ausgezeichnet hat, 4096 Obſchon in den aͤlteſten Zeiten kaum Spuren von Aufmerkſamkeit auf die Cryſtalle gefunden werden und eine wiſſenſchaftliche Betrachtung derſelben bis auf Sauy oder wenigſtens Rome de l'Isle ganzlich fehlt, fo hat denno der Verf. die Alten mit unglaublicher Mühe durchſucht, um die Paar Stellen aufzufinden, wo die Cryſtalle wenigſtens genannt werden. Die griech. und römifh. Stellen find ausgehoben. Nach dieſem völlig leeren Zeitraum laͤßt der Verf. noch 5 folgen. Der ate geht von Albertus ma- gnus bis Boyle S. 18. Der zte von Steno bis Henckel. S. 55. Der 4te von Linné bis Romé de VIsle. Der zte von Hauy bis Brooke. S. 132. Der 6te von Kaͤſtner bis Mohs. S. 214. In die ate Periode fallen Agricola, Cardanus, En- celius, Jamitzer, Caesalpinus, T. Gesner, Rent⸗ mann. Pr. v, Arles, Bostius de Boot, Helmont, Kepler, Baco, Bircher, Becher, Bartholin, Huyyens, Leeuwenhoek, Newton. S. 93. In die Zte: Guilielmini, Swedenborg, Boerhaa- ve, Scheuchzer, Lang, Cappeller, Bourguet, Lahi- re, Tournefort, Mairan, Woodward. In die ate: Sill, Bergmann, werner, Deme- ste, Grignon. In die ste: Monteiro, Levy, Malus, Biot, Ara- go, Seebeck, Bournon, Leblanc, Beudant, Mitſcher⸗ lig, Wollaston, Daniell N In die öte: Kramp, Bernhardi, weiß, Rofe, Kupfer, Neumann, Raumer, Storr, Ofen, wak⸗ kernagel, Leonhard, Seßel, Hausmann, Boch, Walchner, Breithaupt, Brewster, Serſchel, Saidin⸗ ger, Naumann. Der Verf. hat die Schriften dieſer Maͤnner alle durch⸗ ſtudiert und eine Darſtellung von ihren Anſichten gegeben und von dem Neuen, welches fie in dieſe Wiſſenſchaft eine gefuͤhrt haben; ſo daß man Jedem den Antheil von Ehre zumeſſen kann, welche ihm dafuͤr gebuͤhrt. Man bekommt daher durch dieſe Schrift einen vollkommenen Begriff vom jedesmaligen Zuſtand dieſer Wiſſenſchaft und wird im ei⸗ gentlichſten Sinne darin unterrichtet; die Darſtellungen ſind klar, die Entwickelungen einfach und zugleich anſchaulich gemacht durch die vielen Abbildungen. Es wird daher dem Buch nicht an Abſatz und mithin nicht an Nutzen fehlen. Der Verfaſſer beklagt ſich mit Recht, daß die eigentlichen Mathematiker ſich noch ſo wenig um die Cryſtallographie bekuͤmmert haben, als wenn ſie dieſelbe gar nichts angien⸗ ge, ein Beweiß, wie ſchwer es allem Neuen wird, ſich Eingang zu verſchaffen, ſogar bey wiſſenſchaftlichen Maͤn⸗ nern, welche wohl wiſſen ſollten, daß hinter dem Berge auch Leute wohnen. Uns duͤnkt vielmehr, daß die Cryſtal⸗ lographie ein eigentliches mathematiſches Fach iſt, eben ſo wie Mechanik, Hydraulik, Aſtronomie u. dgl., und daß ſie in der Mineralogie nur als Lehnſatz ſtehe, gleich der Phy⸗ ſik und der Chemie. Wit hoffen auch, noch die Zeit zu erleben, wo in den mathematiſchen Lehrbüchern die Erp⸗ ſtallographie als beſondere Rubrik auftritt. e 2 5 8 497 Cryſtallonomiſche Aufſaͤtze von M. k. Frankenheim. I. weſen der Cryſtalliſation. 1. Die Koͤrper koͤnnen drey Aggregatzuſtaͤnde anneh⸗ men, den elaſtiſch fluͤſſigen (gaſigen), den tropfbar fluͤſſigen und den ſtarren. Wenn man noch nicht alle Körper in je⸗ dem Aggregatzuſtande beobachtet hat, ſo liegt die Urſache in der Mangelhaftigkeit unſrer Inſtrumente. 2. Elaſtiſch fluͤſſige Körper find formlos, ihre Be⸗ ſtandtheile ohne Cohaͤſion und ihre Begrenzung wird daher nur von der Schwere und der Geſtalt der für fie undurch⸗ dringlichen Gefäße beſtimmt. Ihre Elaſticitaͤt iſt eine Fun⸗ ction der Temperatur, ſteigt und faͤllt mit dieſee, iſt jedoch keinesweges unbeſchraͤnkt; denn wenn auch die Ausdehnung ins Unendliche fortgeſetzt werden kann, fo kann es die Zus _ ſammendtuͤckung nur bis auf eine gewiſſe Grenze, die für jede Temperatur verſchieden iſt. Ueber dieſen Gegenſtand verweiſe ich auf meine i. J. 1823 erſchienene Inaugural⸗ Diſſertation. f 3. Trofbar fluͤſſige Körper dagegen bilden ſich vermoͤge ihrer nach allen Richtungen gleichen Cohaͤſion zu einer Kugel, welche indeſſen von der Schwere und der Ads haͤſion an andre Koͤrper ſehr modificiert wird. 4. Das Weſen der ſtarren Vörper endlich ſcheint darin zu beſtehn, daß ſie in verſchledenen Richtungen un— gleiche Cohaͤſion haben, oder vielmehr, daß die in den flüfs ſigen Koͤrpern nach allen Seiten hin verbreitete Cohaͤſion ſich hier auf gewiſſe Richtungen concentriert hat; nach allen übrigen Richtungen hin findet fie nur in ſofern Statt, als der Zuſammenhang auch hier nicht ohne Störung jener Co— haͤſtonsrichtungen unterbrochen werden kann. Daher die Begraͤnzung in geraden Flaͤchen, welche durch die Adhaͤſion der ſie umgebenden Koͤrper und die Schwere in der Regel nur wenig modificiert wird. Dieſes ruͤhrt von der theils durch den Verluſt der Fluͤſſigkeitswaͤrme, theils uͤberhaupt der durch Erkaͤltung vermehrten Cohaͤſton her, indem die Koͤrper, wenn ſie ſtarr ſind, ſich faſt immer in einer weit geringern Temperatur befinden, als wenn ſie fluͤſſig ſind. Beyde Urſachen vereinigt reichen zur Erklaͤrung der in den ſtarren Körpern gewöhnlich fo großen Cohaͤſion aus. Defs ſen ungeachtet werden auch ſie von der Schwere gebeugt und gebrochen und in manchen ſchleimigen, ja ſcheinbar fluͤſſigen Körpern, ſehn wie vermuthlich eryſtalliſierte Koͤr— per, deren Cohaͤſion aber fo ſchwach iſt, daß ihre Begran⸗ zung, wie die der fluͤſſigen, von der Oberflaͤche der Gefaͤße und der Schwere bedingt iſt. Waͤre es nicht moͤglich, daß die bekannte Beobachtung Biots uͤber die Polariſation des Lichts in Oelen von einer ſolchen Eryftallifation herruͤhre? Auf jeden Fall kann ein ſtarrer Aggregatzuſtand und Cry⸗ ſtalliſation ſelbſt bey dem Scheine der Fluͤſſigkeit beſtehen. Die Rechtfertigung dieſer Erklaͤrungen, wobey inner⸗ halb der Körper keine von der Cohaͤſion verſchiedene Mafs ſenanziehung angenommen wird, in der Folge. 5. Regelmäßige Ungleichfoͤrmigkeit im Innern eines Iſis 1826. Heft V. ; 498 Koͤrpers nennen wir Structur. Es iſt nicht die mechani⸗ ſche, von verſchiedenen Gemengtheilen herrührende Ungleich⸗ foͤrmigkeit — denn wir reden nur von homogenen Koͤrpern — ſondern diejenige, welche man unter einer verſchieden⸗ artigen Anordnung der Theile zu verſtehen pflegt, und die ſich durch Theilbarkeit in gewiſſen Richtungen, Härte, Glanz, Polariſation des Lichts und dergl. offenbart. Sie iſt theils eine Folge der ungleichen Cohaͤſion im Innern, theils eine Spur des Wachsthums des Cryſtalls, der, ſo klein er auch ſeyn, und ſo ſchnell er auch entſtanden ſeyn mag, doch im⸗ mer nur allmählich zu feiner gegenwärtigen Größe gelangt iſt und auf jeder Stufe ſeines Wachsthums von geraden Flächen begraͤnzt war. Beyde Umſtaͤnde muͤſſen, wie mie deucht, ſtreng unterſchieden werden, wodurch manche Un⸗ regelmaͤßigkeit in der Theilbarkeit erklaͤrt werden kann. Körper, bey denen die Grundflaͤchen⸗Begraͤnzung zerſtoͤrt iſt, oder gar nicht hat ausgebildet werden koͤnnen, die aber ihre Structur noch zeigen, nennt man cryſtalliniſch. 6. Zuweilen entziehen ſich die Cryſtalle durch ihre ges tinge Größe, ihre Anhaͤufung oder ihre Vermengung mit fremdartigen Stoffen unſern Sinnen; man pflegt ſie dann Uncryſtalliſterte zu nennen: ob es aber wirklich uncrys ſtalliſierte Koͤrper gebe, iſt noch ungewiß. Intereſſant ſind in dieſer Beziehung diejenigen Koͤrper, bey denen ſich zwi⸗ ſchen fluͤſſig und ſtarr keine ſcharfe Graͤnzlinie ziehen läßt, indem die Cohaͤſion allmaͤhlich abzunehmen ſcheint, 3. B. bey Wachs, Glas, Eiſen. Die Gründe für und gegen moͤ⸗ gen einer andern Zeit vorbehalten bleiben. Die Umſtaͤnde, unter welchen ſich uns die Koͤrper cryſtalliſtert oder uncryſtalliſiert zeigen, ſind uns nur in we⸗ nigen Faͤllen bekannt. Einige, z. B. Eis, die meiſten Sal⸗ ze find, ſobald fie ſtarr find, unter faſt allen Umſtaͤnden wenigſtens cryſtalliniſch; andre nur ſehr ſelten. Außer chemiſchen Urſachen iſt es gewoͤhnlich die Kaͤl⸗ te, welche die Körper in den ſtarren Aggregatzuſtand ver⸗ fegt und dadurch die Cryſtalliſation bedingt. Nach Brew⸗ ſter (Phil. Transact. 1815 p. 2) iſt es zwar die Wärme, wodurch z. B. das Glas faͤhig wird, zu cryſtalliſieren und die ploͤtzliche Erkältung bewirke nur, daß die in der Waͤr— me angenommene Eryftallifation nicht wieder zerſtoͤrt Were de; allein hier moͤchte wohl ein doppelter Irrthum Statt finden: erſtlich iſt's doch wohl die Kälte, welche die Stru⸗ ctur des Glaſes, etwa in den Glasthraͤnen, erſt hervor bringt, wie auch aus andern Verſuchen Brewſters über die Polariſation des Lichts durch Glas zu folgen ſcheint; zwey tens iſt es ſehr zu bezweifeln, daß dieſe ganze Claſſe von Erſcheinungen wirklich für Cryſtalliſation zu halten ſey. Dieſer Zweifel würde gerechtſertigt werden, wenn Koͤrper, deren Cryſtalliſationen verſchieden ſind, durch ploͤtzliche Tem⸗ peraturveraͤnderungen dieſelben Erſcheinungen darboͤten. 7. Ueber den Zuſammenhang der Wärme und der Cos haͤſſon find viele Hypotheſen aufgeſtellt; aber welche man auch annehmen mag, ſo bleibt es immer ſeltſam, daß der Verluſt der Liquefactionswaͤrme dem homogenen Koͤrper nach verſchiedenen Richtungen ungleiche Cohaͤſion verleiht, und daß dieſe Ungleichheit wirklich bey allen Cryſtallen 32 499 Statt finde, hoffen wir in der Zukunft überzeugend. darzu⸗ thun. Auch findet durchaus keine Mittelſtufe Statt, daß etwa die Cohäfion in einer Richtung ausgezeichnet wäre, in der darauf ſenkrechten Ebene aber nach allen Seiten gleich, wodurch vielleicht ein Cylinder entſtehen wuͤrde; ſondern die Natur laͤßt dem ſich geſtaltenden Körper nur die Wahl zwis ſchen der Kugel und einem geradflaͤchigen Körper (Ausnah⸗ men ſind nur ſcheinbar). Die auf dieſe Saͤtze ſich gruͤn⸗ denden Unterſuchungen werden hoffentlich über die Bildung der ſecundären Flächen einiges Licht verbreiten; fie mögen andern oder doch einer anderen Zeit vorbehalten bleiben. II. Die Flaͤchen der Cryſtalle und die darauf ü ſenkrechten Linien. 1. Aus dem Vorigen folgt noch ein weſentlicher Un⸗ terſchied zwiſchen einer ſich frey geſtaltenden Fluͤſſigkeit und einem ſtarren Körper. Wenn wir uns alle fremde Kräfte, die Anziehung der Erde und die Adhaͤſion entfernt denken, und bloß, um uns der gewoͤhnlichen Sprache zu bedienen, die unendlich nahen, benachbarten Theile einander anziehen, ſo bildet ſich jene zur Kugel als Reſultat der Wechſelwir⸗ kung ihrer Theile. Wenn nun irgend ein Theil der Ku⸗ geloberflaͤche zerſtoͤrt wird, indem ihr etwas Fluͤſſigkeit ent: zogen oder. hinzugefügt ift, fo hört das Gleichgewicht an diefem Theile auf, die entſtandene Bewegung pflanzt ſich über die ganze Kugel fort und alle Theile derſelben, und wäre fie von der Größe der Sonne und die hinzutretende Fluͤſſigkeit ein Tropfen, aͤndern ihre Lage und kommen nicht eher wieder in's Gleichgewicht bis ſich wiederum die ganze Maſſe zu einer kleinern oder größeren Kugel gebildet hat. 2. Nicht fo verhalt es ſich bey den Cryſtallen. Dies ſelben Rechnungen, welche dort das Gleichgewicht nur von der Kugelgeſtalt abhaͤngig machen, zeigen, daß es hier un⸗ ter gleichen Bedingungen, d. h. wenn die Anziehung ſich nur auf die benachbarten Theile beſchraͤnkt, nun von einer geradflähigen Begrenzung abhaͤngt. Da man aber jede Oberflaͤche des Cryſtalls, fo unregelmaͤßig ſie auch durch aͤu⸗ ßere Umſtaͤnde geworden iſt, von Flächen beſtehend denken kann, fo findet hier, 1 wenn keine fremde Urſache wirkt, ſtets Gleichgewicht Statt. Je⸗ der Theil eines Cryſtalls iſt daher ſeiner Geſtalt und der in ihm thaͤtigen Kräfte nach von der Groͤße und Geſtalt des übrigen Theils ganz unabhängig und feine Veraͤnderun— gen werden nur von den unmittelbar auf ihn einwirkenden Kraͤften abhängen; daher die Unregelmaͤßigkeit und Geſetz⸗ loſigkeit, wodurch ſich die natürliche Oberflaͤche der Mine⸗ ralkoͤrper fo ſehr von derjenigen der organiſchen Welt uns terſcheidet. 3. Alle äußere Umftände koͤnnen nun auf die Groͤße der Flaͤchen oder die Bildung von neuen einwirken, die Richtung, in welcher ſich die Theile einander anziehen, bleibt aber unverändert, indem alle Theile, ſelbſt des unre⸗ gelmaͤßigſten Cryſtalls, ſtetig mit einander zuſammenhaͤngen. Es bleibt alſo auch die Neigung der verſchiedenen Richtun— gen untereinander, und was innig damit zuſammenhaͤngt, die gegenſeitige Lage und Neigung der Flaͤchen und Linien unveraͤndert. Dieſe und nicht ihre Groͤße und Entfernung ſich aus einer großen Anzahl 500 von einander machen daher den Gegenſtand der Cryſtallo⸗ graphie aus. 5 III. Gleichungen für die Lage und die Neigung der Flaͤchen und Linien. 1. Die Cryſtallographie iſt eine der leichteſten An⸗ wendungen der höheren Analyſis, da fie ſich nur mit Eher nen und Linien beſchaͤftigt, deren Berechnungen die Natur noch erleichtert. Wir werden aber dennoch oͤfter Gelegen heit haben, einige der intereſſanten Reſultate anzufuͤhren, womit die Mathematik erſt durch die Bearbeitung der Cry⸗ ſtallographie bereichert worden iſt. Von den verſchiedenen Methoden, eine Flaͤche im Raume zu beſtimmen, iſt keine unſrem Zwecke fo angemeſ— ſen, als die nach drey rechtwinkligen Coordinaten. Werden dieſe durch x, Y. 2 bezeichnet, fo iſt die Gleichung für jede Ebene ax + by +ez = f?, wo a, b, c und f durch einige Eigenſchaften der Flaͤche beſtimmt werden muͤſſen. 2. Die Gleichung für elne andre Fläche ſey ax + by T cz fz, fo iſt der cos. der Neigung beyder Flaͤchen = aa+bb+ cc Va TBT ‚Va + b + c⸗ Wir werden in der Folge der Abkuͤrzung wegen ſtatt a? + be + c?, d? und ſtatt a“: + bz + c., d. ſetzen, daher wird jener cos. — ala 4 bb + cc n A der sin. deſſelben Winkels d’d auch die tang. wird oft gebraucht: fie iſt ala + bb c’c f 3. In dieſen Formeln kommt k nicht vor, ihre Groͤße iſt daher ohne Einfluß auf die Neigungen, ſie dient nur dazu, die Entfernung der Flaͤche vom Abſeiſſenanfange zu beſtimmen, d. h. die Größe des vom Abſeiſſenanfange auf 2 f die Fläche gefällten Perpendikels. Dieſer iſt = T — — Die drey Coordinaten des Punctes, wo dieſe Linie 7 a affs bf ef? die Flaͤche trifft, find: Jr. J. d 4. Die Gleichung fuͤr dieſe Linie, welche die Nor⸗ male genannt wird, iſt — —— u 0 a ——Ü—U— — ser o a, b, c dieſelben Werthe haben wie in der Gleichung für die Flache. Auch ſie it unabhangig von der Grohe von f. In den Neigungen zweyer Linien, deren Gleichungen CCC => und a = p77 = 8 iſt, zu einander, ſtoͤßt man bis auf die Zeichen, auf dieſelben Werthe, wie in den Neigungen der Flächen. Die Normalen beobachten alſo in den Neigungen dieſelben Geſetze wie die dazu gehoͤrigen Flaͤchen. . In beyden Fällen iſt eine von den drey Groͤßen a, b, c M willkuͤrlich. Da dieſes jedoch auf die Rechnung ohne Einfluß iſt, ſo benutzen wir es der Symmetrie we⸗ gen nicht. 5. Wenn ax T by cz 0, und ax T bx Tc o. die Gleichungen für zwey Flächen find, die ſich im Abſciſ⸗ ſenanfange durchſchnelden, fo iſt die Gleichung fuͤr ihre EN x . Y — Durchſchnittslinie Be dal cd sit 2 * — .. Ted ab“ — ba‘ Da man nicht annehmen kann, daß die Cryſtallflaͤ⸗ chen durch den Abſeiſſenanfang gehen, fo iſt jene Gleichung nicht diejenige der Kante zweyer Cryſtallflaͤchen, ſondern nur der durch den Abſciſſenanfang gehenden, jener Kante pa⸗ rallelen Linie. In den Neigungen find jedoch beyde Linien nicht verſchieden. f 6. Sin Gleichungen zweyer Linien, ſo iſt die Gleichung der Ebene, die durch beyde gelegt werden kann, (ab! — ba“) 2 + + (ca“ — ac’) y + (be! — ch) x=o. Da die Li⸗ nien ſich durchdrungen, fo iſt die Ebene immer möglich. Dieſelbe Gleichung hat eine Flaͤche, welche durch den Abſciſſenanfang und zwey Puncte geht, deren Coordinaten a, b, c und a“, b, c’ find. 7. Wenn drey Flaͤchen, deren Coordinaten folgende Coefficienten haben, a, b, c, a“, b., c und al, b. c’‘ ſich in parallelen Linien, oder wenn fie durch den Abſciſſenanfang gehn, ſich in derſelben Linie durchſchneiden ſollen, fo muͤſ⸗ fen die Coefficienten ſolche Werthe haben, daß abc" + ca’b“ + bela“ = ac’b“ + cb!a' 4 ba’c’ wird, eine ſehr leicht zu faſſende Bedingung. Ware etwa die Aufgabe fo geſtellt, man ſolle die Bes dingung für eine Fläche feſtſetzen, welche die beyden Flaͤchen ax + b’x + cz = £'2 und a“ x + DX + c % — 1 7 in parallelen Linien durchſchneidet, ſo muß a (b. c“ — cb ‘ + b(c’a” — ac!) + c (ab 2 ba“) o ſeyn, wenn die Gleichung fuͤr die geſuchte Flaͤche e + by T cz f? iſt. Man ſieht, daß auch abgeſehn von k, deſſen Werth voͤllig gleichguͤltig iſt, eine unendliche Anzahl von Flächen dieſer Bedingung genügen kann. — — Ye — x 2 - zz F und a 0 = = 502 8. In jeder Linie, welche in der Flaͤche ax +by+cz=f? liegt, oder ihr parallel iſt, und deren 1 x N 5 I mag iſt, muß ala + b’b + c/c=o ſeyn. Für alle dieſe Saͤtze find die Beweiſe für jeden die Elemente der Algebra kennt, W i 9. In dieſen wenigen Saͤtzen ift das Allgemeine fü faſt alle in der Cryſtallographie vorkommende nn gegeben. Sobald die Gleichungen für die zu unterſuchen⸗ den Flächen bekannt find, koͤnnen nach 9. 2 — 4 die Neis gungswinkel berechnet werden. In H. 5. iſt die Gleichung fuͤr die Durchſchnittslinien gegeben, aus welcher leicht die Winkel berechnet werden koͤnnen, die ſie mit einander ma— chen, d. h. die ebenen Winkel an den Ecken der Eryſtalle Sehr haͤufig kommen Flaͤchen vor, die mit andern parallele Durchſchnitte haben; man pflegt dieſes mit dem Ausdrucke zu bezeichnen, daß die Flaͤchen in Einer Zone liegen: die hierzu nöthigen Formeln find in einem der folgenden Ab⸗ ſchnitte enthalten (S. §. 7.). Gewoͤhnlich ſchlaͤgt man jedoch den um i tr gekehrten W ein. Man beobachtet einige Zonen- und ee und berechnet daraus die Gleichungen für die Flächen und ihre Normalen; auch hierzu konnen die Formeln benutzt an 1 an die, wie wir bald ſehen werden, fo ſehr einfachen Verhaͤltniſſe in den Cryſtallen, wird die Arbei noch mehr abgekuͤrzt. ; ren Wir würden daher bey allen im Folgend = menden Berechnungen nun hierauf zu e . Anwendungen zu machen haben. Da jedoch dieſe Gegen⸗ fände den Inhalt far aller Cryſtallographien ausmachen die nur von andern Geſichtspuncten ausgehen und ſich we⸗ niger allgemeiner Methoden bedienen als wir, ſo werden wir nur die Lehre von den Zonen in einer der folgen⸗ den Abhandlungen beſondere Aufmerkſamkeit widmen weil fie, obgleich hoͤchſt intereſſant, nur wenige Bearbeiter un⸗ ter dieſen vorzuͤglich Neumann — gefunden hat. Auch die in der Geometrie fo wichtigen Deraͤnderungen der n werden uns ſpaͤterhin beſonders beſchaͤf⸗ igen. 10. Statt der vollſtaͤndigen Gleichung für die Fläche ax + by + cz = f? oder die Linie N e man abgekuͤrzt D + b +4 fegen, wenn man ſich ein für alle mal merkt, daß die erſte Größe der Coefficient i i zweyte der von „ und die dritte der 9 5 if. Wo, 5 es nicht felten der Fall iſt, die Unterſcheidung des Poſiti⸗ ven und Negativen nicht beruͤckſichtigt zu werden braucht, kann man allgemein |a : b : cj für die Fläche ſetzen, deren Eigenſchaften daraus hinlaͤnglich entwickelt werden koͤn Dieſe Bezeichnung hat zu viel Aehnlichkeit mit der Weißt ſchen, als daß man hier nicht mehr als eine zufällige Ue⸗ bereinſtimmung vermuthen ſollte, und in der That find bey⸗ 503 de ſehr nahe verwandt. Setzt man nehmlich i 4 ſtaͤndige Gleichung hier die Fläche ax 14 pe — 8 — 5 und 2 d, ſo iſt x = I gleich der Entfernung des Punctes, wo die Fläche die Abſeiſſenlinie x durchſchneidet, vom Abſciſſenanfange; kennt man dieſe Linie A und die entſprechenden Linien auf den Abſciſſenlinien y und 2, B - 5 12 f und C, ſo iſt A = , B = FF, C= Sund b ; A:B:C=-:2:= oder er . De A B W. . Alle Formeln, die wir für die Lage der Ebenen und Linien gegeben haben, koͤnnen alſo leicht auch unmittelbar durch die Weißiſche Bezeichnung gefunden werden. Es ſind z. B. der Coſinus der Neigung der beyden Flaͤchen A: B und [ E i nach Weiß, zu finden. Dieſer iſt, wenn man ſtatt a bc, a-, b. c’ die entſprechen⸗ den Werthe in A,, B' u. ſ. w. ſetzt: g 1 RR RER - AN TBB. tw 1 5 1 1 * * . . U. MXL I K U G Eine aͤhnliche Geſtalt erhalten die andern Formen, dieſe find nun zwar nicht ſchwerer aufzulöfen, als jene aus der Gleichung entſpringenden; allein ſie ſind offenbar minder elegant. Ferner iſt dieſe Betrachtungsweiſe nur auf Flär chen, nicht aber unmittelbar auf Linien und Puncte an— wendbar, weßhalb wir gensͤthigt find, uns der analptiſchen Bezeichnung zu bedienen. III. Das Seſetz der Rationalität. . Wenn die Flaͤchen eines Cryſtalls in keiner weitern Beziehung zu einander ſtaͤnden, fo würde die ganze Cry— ſtallographie mit den in dem vorigen Abſchnitte angegebe— nen Formeln geſchloſſen ſeyn, und in der That bey den meiſten Lagen, welche wir den Coordinaten geben koͤnnen, findet keine weitere Beziehung Satt. Allein bey genauer Beobachtung zeigt es ſich, daß es faſt immer eine oder ei⸗ nige wenige Lagen von drey rechtwinkligen Coordinaten gibt, bey denen die Flachen und ihre Normalen folgendem Geſetze gehorchen: Es ſey ax T by T cz f? die Gleichung für eine Flaͤche, und ax VT lz die Gleichung für ir⸗ gend eine andere Fläche deſſelben Cryſtallkoͤrpers, fo ſtehen a b c — 1 — — — A i mit andern Worten, wenn eine Flaͤche durch d b 2 in einem rationalen Verhaͤltniſſe, oder 3 504 bezeichnet wird, fo läßt ſich jede andere durch an + 5b yc| bezeichnen, wobey a, 8, y rationale gan⸗ ze oder gebrochene Zahlen find. Alle Flaͤchen, welche diefe Eigenſchaft beſitzen, ſind innerhalb gewiſſer Grenzen, die wir ſpaͤterhin anfuͤhren werden, moͤglich; alle aber, die ſie nicht beſitzen, find von der Cryſtallreihe eines Körpers — ſo wollen wir die Geſammtheit der bey ihm vorkommenden Flaͤchen nennen — ausgeſchloſſen. * 2. Wenn einmal die guͤnſtige Lage der Coordinaten gefunden iſt, fo bieten ſich faft ſogleich merkwürdige Ans wendungen jenes Geſetzes dar. Wenn wir nehmlich eine Flache beobachtet haben, deren Ausdruck Fa+b+ cl ſeyn mag, ſo findet ſich gewoͤhnlich auch die ihr parallel liegende, welche durch 2 —5— bezeichnet wird. Nicht ſelten kommen auch 5 4 vor und oft alle Flͤͤ⸗ chen, welche ih durch E E bezeichnen laſſen. Dieſe 8 Flaͤchen ſind nur durch die poſitiven und negativen Zeichen unterſchieden, welche aber keinen Einfluß auf die Neigung ihrer Normalen zu den Abſeiſſenlinien uͤben. Ihre Neigung zu 2 betraͤgt z. B. — — 2 7 eos. TEE eh ein für alle 8 Flaͤchen bis auf's Zeichen gleicher Werth. Auch in ihrer wechſelſeiti— gen Neigung findet kein Unterſchied Statt, und oft ſind ſie auch in ihren phyſicaliſchen Eigenſchaften einander gleich. In dieſem Falle faßt man ſie in der Betrachtungs- und Bezeichnungsweiſe zuſammen und bezeichnet ſie durch a b 00 wobey auf das Poſitive und Negative keine Ruͤckſicht genommen iſt, ja man hat ſich ſo gewoͤhnt, ſie als zuſammengehoͤrig anzuſehn, daß man da, wo einige von ihnen fehlen, einen Mangel, eine Halbierung in der Cryſtallreihe zu erblicken glaubte. Hierzu \ifE man jedoch keinesweges berechtigt, da uns die Urſachen dieſer Erſchel⸗ nungen noch völlig verborgen find. Wir wollen ſolche Flaͤ⸗ chen, die in faſt allen Ruͤckſichten — die Groͤße nehmen wir nach angefuͤhrten Gruͤnden aus — einander gleich ſind, eine Flaͤchengruppe nennen. Solche Gruppen beſitzt nun jede Cryſtallreihe mehrere, und auch im angeführten Bey⸗ ſpiele bildet aa : Bb : yel, wo a, 8, y ſich wie rationale Groͤßen verhalten, eine aͤhnliche Flaͤchengruppe, deren ein zelne Glieder aber von denen der andern Gruppen verſchie⸗ den ſind. „Ich ſehe hier vorläufig von den von Mohs, Haidinger, Nau⸗ mann u. a. angenommenen Abweichungen in der Achſe ab. Sollte es ſich wirklich beſtätigen, daß nicht alle Eryſtall⸗ reihen ſich auf 3 rechtwinklige Achſen zuruͤckfuͤhren laſſen, ſo bleiben die folgenden Unterſuchungen nur auf die fruͤ⸗ hern Cryſtallſyſtene von Weiß und Mohs anwendbar, und den neuern bleiben andere Unterſuchungen vorbe⸗ halten. 3. Es gibt jedoch Fälle, wo der Aehnlichkeit in der Gleichung ungeachtet die Flaͤchen in ihren phyſicaliſchen Ei⸗ genſchaften von einander abweichen, und wiederum, Fälle, wo Flächen, deren Gleichungen nach drey rechtwinkligen Cos ordinaten verſchieden ſind, dennoch in allen phyſicaliſchen Eigenſchaften einander fo gleich find, daß wir fie zu einer Gruppe zaͤhlen muͤſſen. Da dieſe flaͤchenreichern Gruppen eine Hauptrolle in der Cryſtallographie ſpielen, ſo wollen wir die Bedingun⸗ gen ihres Daſeyns naͤher unterſuchen, und obgleich wir die— ſen Gegenſtand hier nicht in der Allgemeinheit betrachten koͤnnen, deren er faͤhig iſt, ſo umfaßt das Folgende doch ſchon alle bis jetzt vorgekommenen Fälle, und wie wir bey einer andern Gelegenheit zeigen werden, auch alle moͤg— lichen. 4. Es ſey ſab : 65. yo| das Zeichen für eine Flaͤ⸗ che oder eine Normale; es ſoll eine andere Flaͤche „ 8. b. vie] geſucht werden, welche dieſelbe Neigung zu eines der Achſen etwa 2 hat. Die Sinus der Winkel ſind (a g'c A = 8 —n 77 pe Voatart Bebrr pic. Da einer der drey Coeſſicienten 7, 8, 4 willkuͤrlich iſt, jo wollen wir y = y’ ſetzen; alſo auch Vr Ted + ya — / TB i und nach den gehoͤrigen Reductionen c — c 2 (er 5 — * Re Sobald aljo in einer Cryſtallreihe zwey Flächen dies ſelben Neigungen zu einer Achſe haben, fo gehören fie ent— weder zu derſelben achtflaͤchigen Gruppe, 2 0 . alſo unbeſtimmt bleibt, oder die Dimen⸗ ſionen a: b verhalten ſich wie Wurzelgroͤßen, welches nur bey der gleich zu erwaͤhnenden Claſſe von Cryſtallreihen mit voͤlliger Genauigkeit Statt findet. 5. Die gleiche Lage zur Abſciſſenlinie 2 reicht jedoch nicht aus, um die Flaͤchen in ihren eryſtallographiſchen Vers haͤltniſſen einander völlig gleich zu ſtellen, auch zu der Ebe— ne von x und y muß ihre Lage ſymmetriſch ſeyn, fo daß fie, wenn 7 = , eine Pyramide bilden, welche dieſe Ebe⸗ ne in einem regulaͤren, oder doch in einem fymmetrifchen Polygone ſchneidet. In dem erſten Falle ſind alle Winkel, welche zwey vom Abſeiſſenanfange auf dieſe Durchſchnitte ſenkrecht gezogenen Linien mit einander machen, Central— winkel von Polygonen oder Multipla davon; im zwey⸗ ten Falle findet es nur bey den auf die abwechſelnden Sei⸗ ten gezogenen Perpendikeln Statt. * Wir werden fpäterhin. ein genaueres Kennzeichen fur die zu einer Gruppe gehörigen Flächen kennen lernen, Iſis 1826. Heft v. LD in welchem Falle 506 Die Gleichung für zwey ſolche Linlen iſt N 33333 Fre! Bb und Te + cb Ihre Neigung gegen einander . . cos. S T Tata S gib Va T Behr” aber nach dem Vorhergehenden ift ar aa? + B?b? = & ea + B=h alfo — d, BB b? jener cos. —Z — a? + 80. . Da ſich a? und b* wie rationale Größen verhalten, fo ift jener Coſinus ebenfalls rational, eine Eigenſchaft, die von allen Centralwinkeln der Polygone nur 60° und 120°, welche nicht weſentlich von einander verſchieden ſind, und 90° genießen. Die Durchſchnitte der Seitenflaͤchen der Py⸗ ramide mit der Ebene von x und y bilden daher entweder ein Quadrat, oder ein Sechs- oder Dreyeck; alle übrigen Durchſchnitte find ausgeſchloſſen, ſelbſt diejenigen, wel⸗ che ein regelmaͤßiges Acht- oder Zwoͤlfeck hervorbringen wuͤrden. 6. Subſtituiert man in dem Ausdruck für den 142 b cos. — r F br die Gleichung (a2 — a“) a + (82 — 6/2) be — o, fo erlangt man nad) den gehörigen Reductionen ie NR er rer age wobey die Größen pofitiv oder negativ ſeyn koͤnnen. Für den Fall, daß der Winkel = 90 oder cos. — o iſt, fin⸗ det eh aß + ap! = o und b = Ha, wenn # eine ra⸗ tionale Groͤße iſt. Der allgemeine Ausdruck für jede zu ei⸗ ner ſolchen Cryſtallreihe gehoͤrige Flaͤche iſt aa : 89a : 5c oder kürzer 4a : ßb rd die Coefficienten von x und y ftehen alfo in einem rationa⸗ len Verhaͤltniſſe. 7. Fuͤr den Fall, wo der Winkel = 60 oder 120%, der cos. alſo T ½ findet ſich b = ad 5. Der all gemeine Ausdruck fuͤr eine Flaͤche dieſer Cryſtallreihe iſt va : 9b: yc oder kuͤrzer aa: ßb : 50, wenn b S a 3 8. Es findet alſo nur dann etwas mehr Regelmaͤßig⸗ keit als im allgemeinen Falle Statt, wenn a und b einander gleich ſind, oder ſich wie 1: / verhalten. Hieraus er⸗ hellt, daß unter den Cryſtallen zwar doppelt⸗-gleichſchenklige Pyramiden, deren gemeinſchaftliche Grundflaͤche ein Qua drat oder ein Sechseck oder Dreyeck iſt, vorkommen koͤn⸗ nen, niemals aber ähnliche Geſtalten von 5, 7, 8 u. ſ. w. Seiten; deßhalb ſind auch von den ſogenannten regulaͤren geometriſchen Koͤrpern zwar der Wurfel, das Üctaeder u. 32 507 Tetraeder da, nicht aber das Dodecaeder und Icoſae⸗ der, weil fie auf Sſeitige Pyramiden führen. Es finden ſich zwar noch doppelt- achtſeitige und zwoͤlfſeitige Pyramiden; aber ihre Flaͤchen find nicht gleichſchenklig und die Perpendikel auf ihre Durchſchnitte mit der Ebene von x und y nicht gleich ſtark zu einander geneigt. Dieſe als die allgemeinern Faͤlle haben wir bey unſrer Unterſuchung vor Augen gehabt. Das Geſagte wird hinreichen, um ein Phaͤnomen zu erklären, deſſen Daſeyn man zwar kannte, das man aber ſtets neben das Geſetz der Nationalität als ein zweytes uns abhaͤngiges Naturgeſetz aufgeſtellt hat. Wir haben gefun— den, daß es nur ein beſonderer Fall deſſelben iſt. IV. Die Sauptabtheilungen in den Cryſtallreihen. 1. Wir haben in dem vorhergehenden Abſchnitte geſe— hen, daß die Lage der drey rechtwinkligen Coordinaten, die bey der Beſtimmung aller Linien und Oberflaͤchen in der hd: hern Geometrie an ſich gleichgültig und nur in der Bes quemlichkeit des Gebrauchs verſchieden find, in der Eryftals lographie keinesweges willkuͤhrlich ſind. Deſſen ungeachtet genügt, wie wir bey einer andern Gelegenheit zeigen wer⸗ den, eine unendliche Menge von Stellungen dem Geſetze der Nationalität, zwiſchen welchen die Wahl ſchwierig ſeyn wuͤrde, wenn uns hier nicht die Gruppen zu Huͤlfe kaͤmen. Dieſe offenbaren ſich uns auf mannichfache Weiſe, unab⸗ haͤngig von der Wahl der Coordinaten, die wir alſo nach jenen beſtimmen muͤſſen, fo daß die Aehnlichkeit der Flaͤ⸗ chen auch in der Gleichung ſichtbar werde. Wir werden uns der Benennung Achſen, Mittel⸗ punct des Cryſtalls und dergl. wie unſere Vorgänger bes dienen, muͤſſen aber erinnern, daß wir mit dem Ausdrucke Achſe nicht den Begriff von Kraͤften in ihrer Richtung verbinden; fie find vielmehr die aus einer gewoͤhnlich viel größeren Anzahl reſultierenden Richtungen, und ſelbſt die Rationalitaͤt der Coefficienten nach den drey Coordinaten moͤchte zunaͤchſt eine Folge weit verwickelterer Erſcheinungen ſeyn. Ich hoffe, in der Folge zahlreiche Belege für die Richtigkeit dieſer paradoxen Behauptung aufführen zu koͤn⸗ nen. Sie iſt übrigens ohne Einfluß auf die folgende Dars ſtellung. 2. Jede Fläche einer Etyſtallreihe laßt ſich, wie wir wiſſen, durch [va : Pb: yc| ausdräden, wo a, 8, y ra tionale Größen find, a: b: c aber das Grundverhaͤlt⸗ niß ausmachen. Ein Paar ganz ſpecielle Faͤlle ausgenom⸗ men find in jenem Ausdrucke alle Flächen enthalten, die eis ne Gruppe bilden koͤnnen, indem jede andre Flaͤche Ga b vd welchen Werth man auch a“, 8’, 7 beylege, doch immer andere Neigungsverhaͤltniſſe hat. Die Wahr scheinlichkeit, daß jene Fälle eintreten, iſt, da das Verhaͤlt⸗ niß a: b alle möglichen Werthe annehmen kann, unendlich gering; allein durch einen hoͤchſt merkwuͤrdigen Hang zur Regelmaͤßigkeit zeigen die Eryſtalle jene einfachen Verhaͤlt⸗ 508 niffe fo oft, daß wir dieſe trotz den Einwendungen der Los gik als zwey Hauptabtheilungen unterſcheiden muͤſſen. 5. In dem erſten Falle ift das Zeichen jeder Fläche ſaa : Bb : yel, wenn wir 2 für die von den übrigen aus gezeichneten Achſe nehmen. Aber auch die Flaͤchen der Gruppe Eb aa: ze] haben dieſelbe Neigung zu 2, und obgleich fie eine andre Neigung zu den Achſen x und y haben, fo neigen ſich dieſe eben fo zu X wie jene zu y und umgekehrt, und da zwiſchen beyden Achſen kein andrer Unterſchied Statt findet, als den wir ihnen durch die Benennungen und y beylegen, fo find wir berechtigt, beyde Gruppen zu einer 16flächigen Gruppe zuſammenzufaſſen. ri 4. Nehmen wir im zweyten Falle ebenfalls 2 als die ausgezeichnete Achſe, ſo iſt das Zeichen a : Bay 3 : re] wenn ſtatt des gewöhnlichen b. 20 3 geſetzt wird. Die Nei⸗ gung der Normalen zur Achſe 2 iſt e Tc Wenn es mehrere Flaͤchen gibt, welche dieſe Nei⸗ gung haben, fo muß, wenn man y bey ihnen gleich ſetzt 2 + 3 8⁰ = «a? —— 3 6² ſeyn, eine Bedingung, die von den Flaͤchen a — 386 2 + 5 a ER h +5 —— Ls e erfüllt wird, Beyde gehören wegen ihrer Nationalität zur Cryſtallreihe, und bilden mit den Flaͤchen ſaa : Bay 5 : ye| ein aus völs Zwar find ih— lig gleichartigen Theilen beſtehendes Ganze. re Zeichen ſehr verſchieden, allein die Wahl der horizontalen Coordinaten iſt auch zwiſchen mehrern Lagen ſchwankend, u. es findet ſich durch eine leichte Berechnung, daß die zweyte und dritte Gruppe, auf ein andres Achſenpaar bezogen, ein aͤhnliches Zeichen darbieten, welches jetzt die erſte hat. Wir koͤnnen daher dieſe 24 Flaͤchen zu einer Gruppe zuſam⸗ menziehen, die zwar ſymmetriſch um 2 gelagert iſt; allein in der Ebene von x und y find es nicht zwey, ſondern drey 60° O zu einander Linien, gegen welche Symmetrie Statt findet. 5. Die Natur zeigt aber ihren Hang zur Rationali⸗ tät auf eine noch auffallendere Weiſe, indem manche Körs per die Eigenſchaften der beyden zuletzt genannten Eryſtall⸗ reihen in ſich vereinigen. Sie haben z. B. in der Ebene von x und y drey unter 60° geneigte Achſen und uͤberdieß iſt der Coefficient von 2 dem von x oder „ gleich; oder es zeigen ſich ſowohl in der Ebene von xz als in der von y,z drey Achſen von 60°, oder endlich ſowohl in der Ebene von ya als in der von x,y find die beyden rechtwinkligen Genug — nn Achſen einander gleich. In allen dieſen Fällen kann man die Coordinaten ſo ſtellen, daß drey auf einander rechtwink⸗ lige Achſen einander gleich ſind, d. h. daß ſich jede Flaͤche einer ſolchen Cryſtallreihe durch an 284 2 ya|; wo a, ß, y wie gewöhnlich. rationale Größen find, ausdrücken laͤßt. Diefe merkwürdige Cryſtallreihe, die unendlich ſelten vor— kommen ſollte, findet ſich vielmehr gerade am haͤufigſten. Die Schwierigkeiten, auf welche man bey der conſequenten Verfolgung des Geſagten ſtoßen moͤchte, werde ich in der Folge zu beſeitigen ſuchen. 6. Alle (wenigſtens alle rechtwinkligen) Cryſtallreihen zerfallen daher in die vier ſeit Weiß bekannten Claſſen.: A. Das zweygliedrige Syſtem Weiß, das tri— metriſche Hausmann. Es iſt das allgemeine Syſtem, von dem die folgen⸗ den eigentlich nur beſondre Faͤlle ſeyn ſollten. Die Vers hältniſſe a: b: c ſcheinen ſchlechthin an keine mathema— tiſch auszudruͤckende Regel gebunden zu ſeyn, (wenigſtens ſind alle bisherigen Verſuche darauf mißgluͤckt), ſondern alle möglichen ratienalen und irrationalen Werthe haben zu koͤn— nen. Die Zahl der möglichen Cryſtallreihen iſt daher un— endlich (in fruͤhern Zeiten würde man geſagt haben 0. 00), obgleich eine jede wiederum eine unendliche große Anzahl von Flaͤchen enthalten kann. Es iſt mathematiſch gleich— giltig, welche von den Gruppen einer Cryſtallreihe man mit 5 bezeichne, durch welche alſo das Grundverhaͤltniß beſtimmt werde; denn geſetzt, man beſtimme es jetzt aus einer andern Flaͤchengruppe, etwa ſcs : 55.2 200, fo wirs den in jeder dritten Flaͤchengruppe a 550 die Co⸗ efficienten ſowohl mit der erſten als mit der zweyten in einem rationalen Verhaͤltniſſe ſtehn. Es find daher phyſi⸗ caliſche Gründe, die uns bey der Beſtimmung des Grund: verhaͤltniſſes leiten muͤſſen; davon mehreres in der Folge. B. Das viergliederige Syſtem Weiß, das mono: dimetriſche Hausmann. Wir werden kuͤnftig die Achſe 2, die auf den beyden einander gleichen, & und „, ſenkrecht ſteht, ſchlechtweg die Achſe des Syſtems nennen; die ans dern horizontale Achſen. Da man in der Ebene von %,y zwiſchen zwey unter 45° geneigten Paaren wählen kann, fo wollen wir das einmal gewählte Paar die horizonta— len Sauptachſen, die andern die Webenachſen nennen. Das Grundverhaͤltniß der Cryſtallreihen dieſer Abtheilung, d. h. das einzige, aus welchem alles übrige abgeleitet wer: den kann, a: o ſcheint alle möglichen rationalen und irra— tionalen Werthe annehmen zu koͤnnen. Die Anzahl der moͤglichen Cryſtallreihen, obgleich unendlich geringer als im zweygliedrigen Syſteme, iſt dennoch unendlich (= 0). C. Das regulaͤre Syſtem Weiß, das iſometriſche Hansmann. Es enthaͤlt nur eine Cryſtallreihe und alle zu dieſem Syſteme gehörigen Korper unterſcheiden ſich eryſtal⸗ lographiſch nur, indem ſie ſich bald mit dieſer, bald mit je⸗ ner Gruppe vorzugsweiſe begrenzen, 1 üw]wüwü.ʃꝑr·ĩ⸗ ůü!,ʒĩ· o—-; ENG VE GES BERGER 510 D. Das ſechs⸗ oder dreygliederige e i das monotrimetriſche l Wir Gr 19 5 bey der Ausdrücke Achſe des Syſtems, horizontale Haupt ⸗ und Nebenachſen in demſelben Sinne bedienen, wie bey dem viergliedrigen Syſteme. Auch in Ruͤckſicht en „ SHNNE a: € gilt von beyden Syſtemen aſſelbe. V. Die Ausbildung der vier Syſteme. A. Das zweygliedrige Syſtem. Das allgemeine Zeichen einer Gruppe iſt lea 5b 5 gg. Da jeder Eoefficiene ſowohl poſitiv als nes gativ gefegt werden kann, fo enthält fie gewöhnlich 23 — 8 Flaͤchen. Jedoch gibt es einige Werthe von c, f, 5, wo zwey oder mehrere Flächen zuſammenfallen und dadurch die Flaͤchenzahl der Gruppen geringer wird. Dieſe Fälle foll: ten nun zwar unendlich felten eintreten, weil fie einen ſpe⸗ ciellen 1 5 der Coefficlenten vorausſetzen, allein an der gleichen Anomalien ſind wir in der Cryſtallographie gewoͤhnt. aeg 5 Da wir hier nur wenig hinzuzufuͤgen haben, den wir uns ſehr kurz faſſen koͤnnen. Die einzelnen Gruppen ſind folgende: 1) Die Octaeder ea 55.20 23 2 g. 2) Die Säulen lea B : ac 22 τ g. 3) Die Endflaͤchen . ob: <| 21 f 2. Die Zahlen in der Parenthefe bedeuten die Anz der Flaͤchen in den Gruppen. — Die Säulen e 3 Reihen |ea : Pb: Hes ſaa : ob: rc] joe 5 77. — Ten auf deren Flaͤchen wieder drey Paar Endflaͤ 11 ) flaͤchen ſenkreg ſo wer⸗ joa: ob: c oa : b: O 2 = Tmmm— — 3 5 0b: 9 B. Das viergliedrige Syſtem. Der allgemeine Ausdruck fuͤr eine Flaͤchengruppe iſt E 5 700 Durch die Negation der Coefficienten entſtehen 23 = ee und und y gleihen Werth haben, fo Eönnen ae un vertauſcht werden, wodurch die Anza auf 1.2. 2 16 ſteigt. 5 8 15 e lachen Nachdem man « = ß oder einen oder einige der Co⸗ efficienten = 0 feßt, entſtehen folgende einzelne in? 1) Die doppeltachtſeitigen Pyramiden jea : Ba: 200 1. 2. 2 16. 2) Die Octaeder erſter Reihe . 1. \ 15 8 3 511 3) Die Oetaeder zweyter Reihe b ; E02: ze] Lo mr 6) Die vier- und vierfeitigen Säulen. je : Bar: 94 1272 2 8. 5) Die erſte vierſeitige Saͤule Toej-* 6) Die zwey'e vierfeitige Säule 2 5 2 4. [a 0a: 00 1. 2. 2 2 4. 7) Die geraden Endflaͤchen |ea : — 1 2 2 40 1 Alles C) Das reguläre Syſtem. Der allgemeine Ausdruck der Gruppen iſt da : Ba 22 worin a, 8 und ; nach und nach auch als mögliche Arten uns ter die drey Achſen verſetzt werden. Da ſie uͤbrigens poſitiv und negativ ſeyn koͤnnen, ſo iſt die Anzahl der Flaͤchen = 1.2. 3. 2 — 48 die zahlreichſte Gruppe in der Cry— ſtallographie. Sie haben zwar nicht alle dieſelbe Neigung zur Achſe 2, wie in den uͤbrigen Syſtemen, jedoch wenn einige Flächen eine gewiſſe Neigung zu x haben, haben andre eine eben fo große zu y, und wieder andere eine chen fo große zu 2, ſo daß alle Flaͤchen und Achſen in gleichem Range ſtehen. Auch bilden alle Flächen, wenn man ihnen eine gleichmaͤßige Lage um den Mittelpunct gibt, gleiche Dreyecke. Sie zerfallen in 6 einander gleiche achtflaͤchige Grup⸗ pen, die durch Te L e e e EE z E T 5 I ee T. e e nl bezeichnet werden, daher die 48flaͤchigen Gruppen auch ſechs— mal⸗acht⸗Slächner genannt werden koͤnnen. * Dieſe zahl⸗ reiche Gruppe beſteht jedoch nur dann, wann die Groͤßen , 8, y weder = o noch einander gleich find, in welchen Faͤl⸗ len die Anzahl ihrer Flächen bedeutend vermindert wird. Wir koͤnnen nach dem Vorhergehenden ſchon erwarten, daß dies fe ſpeciellen Fälle eintreten werden. Es gibt folgende einzelne Gruppen: * Diefe Benennung ift von Weiß vorgeſchlagen, bey dem jedoch die kleinen Gruppen durch andere Flachen gebildet werden. 512 1) Die ſechs⸗mal⸗ acht- Flaͤchnen 7 2 4 11 jea ga. fai. 2 2 r 18. 3) a. Die Leufitoide „ i e e ——— 1.2. 5 D a: yal . 2) b. Die Pyramidenoctaeder — — — . 2.3 W n en jet an 1. 2 l- 3) Die Pyramidenwuͤrfel e Ba : 0al . 2. 3. 2 24. 4) Das Rhombenoctaeder 1.25. 8 H 24 eee 24 5) Das Octaeder a 4 . Er i 6) Die Wuͤrfel — 1.2. 3 ja :.0a 3 ca} —= 6. In 2. a. und 2. b. find y und «7 | zu nehmen. D. Das ſechsgliedrige Syſtem. Wir haben dieſes Syſtem, das ſeinen Platz eigentlich neben dem viergliedrigen einnehmen ſollte, bis zuletzt aufge— ſpart, und ſind darin der gewoͤhnlichen Betrachtungsweiſe ge— folgt, welche zwiſchen den erſten drev und dieſem Syſteme eis ne weite Rluft ſieht, ja die Cryſtallreihen ſogar in zwey Hauptclaſſen theilt, diejenige mit 3 rechtwinkligen Achſen und das unſrige mit einer verticalen und 3 darauf ſenkrechten 60° zu einander geneigten Achſen; allein wir haben ſchon ges ſehen, daß feine von dem zweygliedrigen verſchiedene Ausbil— dung nur daher ruͤhrt, das vermoͤge des beſondern Verhaͤlt⸗ niſſes von b zu a auch noch zwey andre achtflaͤchige Gruppen hinzutreten, eben ſo wie am viergliedrigen Syſtem die Gruppen aa Po: 70 und a: da z 0 und im regulären gar ihrer ſechs; welche bey etwas verfchie: denen Grundverhaͤltniſſen ſich zwar auch bilden wuͤrden, aber immer mit Verſchiedenheit von einander, welche um fo be⸗ deutender werden, je größer die Abweichungen von je: nem Verhaͤltniſſe find. Warum ſich aber gerade jenes Verhaͤltniß von a: b (Ii: „/ 3) wodurch die beyden 1 Gruppen jedoch mit dem Unterſchiede, daß in dem regulären und viergliedrigen Syſteme die 2 oder 6 Gruppen auch einander völlig gleich find, welches bey dem dreygliedrigen nicht der Fall iſt. 513 mit aa : Pb : 2. in völlig gleichen Rang treten, fo oft findet, [das geſtehe ich, iſt mir eben ſowohl unbekannt, als warum es ein vierglie⸗ driges und regulaͤres Syſtem gibt. ö So lange keine ſichern Gruͤnde uns vom Gegentheile uͤberzeugen, brauchen wir daher das dreygliedrige Syſtem nicht von den übrigen zu trennen, und ſind auch nicht gend- thigt, anzunehmen, daß hier urſpruͤnglich in der Ebene von x und y die Kraͤfte in drey Richtungen, in den uͤbrigen Syſtemen aber in zweyen wirken — denn von Kraͤften wiſſen wir noch gar nichts. Die drey rechtwinkligen Achſen haben wir jetzt als ein bequemes Werkzeug benutzt, um die Nationalität, die Flä- chenreihe und die Eigenſchaften der Gruppen darzuſtellen; wir fanden es bequemer, als wenn wir z. B. im zweigliedrigen Syſteme von den auf die Octaederflaͤchen ſenkrechtern Linien ausgegangen waͤren, wo die Rationalitaͤt, wie leicht zu er— weiſen iſt, nicht minder ſtatt gefunden hätte. In dem drey— gliedrigen Syſteme laͤßt es jedoch an Symmetrie vieles zu wuͤnſchen uͤbrig. Nun koͤnnten wir zwar an die Stelle unſrer horizontalen rechtwinkligen Achſen x und y zwey unter 60 und 120 zu einander geneigt nehmen und daraus ohne Schwierigkeit die Gleichungen für die Durchſchnitte der Flaͤ— chen und ihre Neigungen entwickeln; allein auch hierdurch wuͤrde an Symmetrie wenig gewonnen werden. Wir nehmen deßhalb den Begrif von Coordinaten in einem, von dem ge— wohnlichen etwas abweichenden Sinne. Wir verſtehen dem— nach unter den Coordinaten eines Puncts diejenigen Theile der Abſciſſenlinien oder Achſen, welche durch die auf fie von dem Puncte aus gefaͤllten Perpendikel von ihm abgeſchnitten werden. Wenn wir den Anfangspunct der Abſeiſſe mit A, den Ort, wo der von dem Puncte gefaͤllte Perpendikel die Linie trifft, mit B bezeichnen, fo iſt AB eine Abſciſſe. Die Coordinaten bey rechtwinkligen Achſen ſind, wie man ſieht, nur ein einzelner Fall jener Methode, die man auf eine bes liebig große Anzahl von Achſen anwenden kann, obgleich na— tuͤrlich drey ſchon hinlaͤnglich find, die Lage eines Punctes zu beſtimmen, und wo ihrer mehr als drey ſind, zwiſchen den Coefficienten der Achſen noch von ihrer Lage abhaͤngige Gleis chungen Statt finden. — Auf eine aͤhnliche Weiſe, wie Pun— ete, werden nun auch Linien und Flaͤchen beſtimmt. Wir werden ſpaͤterhin alle oben fuͤr 3 rechtwinklige Koordinaten gegebene Gleichungen auch für unſern Fall ent— wickeln; jetzt genügt es, die Lage der Flächen und ihrer Nor— malen auszumitteln. Dieſes geſchieht ſehr leicht, indem man aus den bekannten Gleichungen diejenigen Puncte berechnet, wo die drey horizontalen Hauptachſen von den Perpendikeln, die von einem Puncte der Normale gefaͤllt ſind, getroffen werden. Wenn die drey horizontalen Achſen, wie wir der Symmetrie wegen durchgängig annehmen wollen, 120k mit Iſis 1826. Heft v. 5 / ——— 514 einander machen, fo verhalten fih die 3 Abſciſſen (der Aus: druck wörtlich genommen) wie da: 6a: — ( + ß) a, wobey e und ß jeden beliebigen rationalen Werth annehmen konnen, und von den oben angefuͤhrten unabhaͤngig ſind. Zwey Ab— ſciſſen find ſtets poſttiv, die andern negativ oder umgekehrt, fo daß ihre Summe immer = o iſt. Dieſe Bemerkung gewährt uns ein leichtes Mittel, aus zwey Abſeiſſen die dritte zu berechs nen. Wir wollen & + ß ſtets zu oabkuͤrzen, fo daß der Aus druck fuͤr jede Flaͤche Fe Bee wird, und fuͤr jede vierflaͤchige Gruppe [ea . 70 wobey nicht überfehen werden darf, daß a 56e So iſt. * Jene Gruppe enthaͤlt zwar nur vier Flaͤchen, da aber ſechs ſolcher kleinen Gruppen ; aa 3 83 ea : G; [8 ea : ea: ge] 70 . : Ga : dn — rel zu einer groͤßern Gruppe gehoͤren, ſo enthaͤlt dieſe, wie wit auch oben geſehen haben, 24 Flaͤchen. “ Das Uebrige iſt leicht, beſonders da dieſes Syſtem in ſeiner Ausbildung viele Aehnlichkeit mit dem viergliedrigen hat. Es enthaͤlt folgende verſchiedene Gruppen: Sa: oa: fa: 1) Die doppelt zwoͤlfſeitige Pyramiden da : Ba: ea: 01.2.3. 2 2 24. 2) Die doppelt ſechsſeitigen Pyramiden erſter Neihe 28 1.8 OS RN ja:a: za: 1 » Jene Eigenſchaft der Abfeiffen, daß ihre Summe Ss iſt, iſt übrigens nicht auf unſer Beyſpiel beſchraͤnkt, ſendern fin— det bey allen Achſen Statt, die dergeſtalt um einen Mis: telpunct gelagert ſind, daß ſie die Radien eines Polygons bilden. Die Anzahl der Achſen ſey = n, der Winkel, den irgend eine mit einer in derſelben Ebene aus dem Mit— telpuncte gezogene Linie macht = ꝙ; fo find die Winkel mit den andern Achſen 1 2 n — 1 n 360 + , A 360 + . 860 + ꝙ. Die Größe der Linie ſey a, fo find die Abſciſſen — nach unſrer Erklaͤrung — 1 n — 1 acos p,acos (1. 860 +9) . 2 cos ( 5 n deren Summe o iſt. (Dieſes folgt aus einer von Eu- ler Introductio in Anal. infin. angeführten Reihe. ** Diefe 6 kleinen Gruppen find alle fämmtlich einander 35 gleich. 515 3. Der doppelt ſechsſeitigen Pyramyden zweyter Reihe DL 1. 2, 5. 2 = 12. 4. Die ſechs⸗ und ſechskantigen Saͤulen | ea: Ba e o 1.2.9.0 .12, 5. Die erſten fechsfeitigen Saͤulen 5. 224 oc —— — 1 2. 6. Die zweyten ſechsſeitigen Saͤulen a: a ED oe 1. 2. 5 2 6. 7. Die geraden Endflaͤchen Jaa: aa: oa: c l 12222 te 1. 2. 3 Hiermit find die rechtwinkligen Hauptſyſteme charac⸗ terifiert; mehr Syſteme find phyſiſch unmoͤglich und mehr und andre Gruppen kann auch keines enthalten. Die Res ſultate der Theorie die nun das Geſetz der Rationalitaͤt aus der Erfahrung entnommen hat, ſind in dieſem Abſchnitte durch die Beobachtung vollſtaͤndig beſtaͤtigt. Wir muͤßten nun zu dem Neigungsverhaͤltniß uͤbergehn, allein was wir hier darbieten koͤnnten, wuͤrde faſt nur in der Entwick lung Neues enthalten. Wir übergehen es deßhalb fuͤr jetzt und wenden uns zu einem ſchoͤnen, bis jetzt noch wenig angebauten Gebiete der Cryſtallographie, zu den Unterab⸗ theilungen. (Fortſ. folgt). — Das Manuſcript unterſchei— det nicht gehörig a und o. n e err eine neue Fledermaus in Juͤtland, entdeckt von Faber. 1. Vespertilio cornutus mihi. Die gehoͤrnte Fle⸗ dermaus. Artskennzeichen. Die Schnauze ſehr kurz, die zuge— ſpitzten Ohren von der Laͤnge des ganzen Koͤrpers, auf der Stirn durch eine Haut vereinigt. Die lanzetfoͤrmigen Oh: rendeckel länger als das halbe Ohr, laufen jederſeits parallel mit der Schnauze, wie ein Paar Hoͤrner; ein weißlicher Bart haͤngt uͤber die Oberlippe herab. Die untere Schwanz— flughaut am Rande gefranzt. Der ſehr kleine Rumpf mit wolligem Haare dicht bedeckt. Die Farbe einfaͤrbig blaß⸗ ſchwarz. Beſchreibung. Der Koͤrper klein; eyrund. Kopf mittelmaͤßig groß. Vorderkopf ſehr klein. Stirn wenig behaart. Schnauze kurz, breit, abgeſtumpft, in der Mitte niedergedrückt, kahl. Die Naſenloͤcher ſchmal, an der Seite der Schnauze, emdis gen ſich in ihrer Spitze mit einer kleinen Roͤhre. Ueber den Augen und unter dem Kinn ſitzen lange Haare; ein . 516 weicher kurzer weißer Bart hängt über die Oberlippe her ab. Der Mund groß, endigt ſich vor den Ohren. Gebiß ſchwach, ſehr ſpitz, ſchneeweiß. Oben 4 Schneidezaͤhne; die 2 Eckzaͤhne kegelfoͤrmig; unten 6 ſehr kleine Schneide zaͤhne; die 2 Eckzaͤhne lang, ſtark. Die Badenzähne habe ich nicht genau zählen koͤnnen. Die Augen ſehr klein, ſchwarz, liegen in einer Hoͤhlung dicht vor den Ohren. — Dieſe ſind ausgezeichnet, verhaͤltnißmaͤßig laͤnger als die der langoͤhrigen Fledermaͤuſe, da fie die Länge des Koͤrpes von der Spitze der Schnauze bis zur Schwanzwurzel faſt er⸗ reichen; ſie ſtehen halbſenkrecht oder horizontal, und be— decken alsdann den ganzen Vorderkopf; an der Wurzel ſind ſie breit und ſtark gewoͤlbt, an der Spitze ſchmal zulau— fend; ihre Querrunzeln verlieren ſich bald nach dem Tode; am Rande, beſonders dem innern ſind ſie eingebogen und uͤber die Naſe mit einer breiten behaarten in der Mitte eingeſchnittenen Haut verwachſen; gerade unter dieſer Haut figen am innern breiten Rande des Ohres zwey mit lans gen Randhaaren verſehene Hautlaͤppchen, wovon das unte> re ſehr klein und einlappig, das obere groͤßer und doppelt gefaltet iſt; die innere Falte iſt halbdreyeckig. Der innere Rand des Ohres mit langen ſparſamen Haaren; auch iſt das ſonſt nackte Ohr an der Wurzel oben dicht behaart. Der Ohrdeckel ſehr lang, beträgt mehr als die halbe Ränge des Ohres, ſehr fein behaart, lanzetfoͤrmig, an der Wurzel breiter, auswendig mit einem breiten Laͤppchen ausgeſchnit⸗ ten, inwendig mit dem Ohrenrand verwachſen; gegen die Spitze iſt der Ohrdeckel ſchmaͤler, wenig auswaͤrts gebogen; er läuft jederſeits mit der Schnauze parallel, und bildet gleichſam zwey Hoͤrner. Das Gegeneck rund, bedeckt wie eine Lamelle die Hälfte von dem erhabenen Rande des Ohrs ganges. — Der Oberruͤcken liegt, wenn das Thier lebens dig iſt, in Querfalten. Die Flügel ſchmal, zufammenges faltet, erreichen die Spitze des Unterarms, kaum die Schnaus ze. Die Flughaut fein, geadert, zwiſchen den Hinterbei— nen und dem Schwanze ſehr gerunzelt, am Rande fein ges fraͤnzelt. Die Schwanzſpitze ragt mit einem ſtumpfen Na⸗ gel wenig hervor; übrigens iſt die Flughaut oben auf dem Theile, der dem Koͤrper zunaͤchſt liegt, ſtark behaart; feine und lange Haare bedecken die Wurzel der obern Schwanz⸗ flughaut. Oberarm kurz, Unterarm mittelmäßig groß, et» was gebogen. Die Hand lang. Der Zeigefinger an der Spitze mit dem Mittelfinger zuſammengewachſen; der Dau⸗ men ei lang; ſein weißer ſcharfer Nagel ſtark ge— kruͤmmt. Die Beine nackt; die Schenkel behaart; die 5 ſtark zuſammengedruͤckten Zehen mit langen doch ſparſamen Haaren, die uͤber die ſtarkgekruͤmmten ſcharfen weißen Näs gel herausliegen. Der Schwanz lang, mit 8 Wirbeln. Die Ruthe ziemlich lang, behaart. — Farbe. Der Körper mit ſehr langen feinen wolli⸗ gen Haaren ſehr dicht bedeckt. Von den mir bekannten cus ropaͤiſchen Fledermaͤuſen hat. fie die ſtaͤrkſte Haarbedeckung. Der Oberleib ſchwarz mit braͤunlichem Schimmer. Die Haare find von der Wurzel bis zur Spitze einfarbig. Der Unterleib blauſchwarz. Die Seiten des Unterleibes haben dieſe Farbe einfaͤrbig; aber an der Mitte, beſonders der Kehle und des Bauchs, haben die blauſchwarzen Haare weißgraue Spitzen, wodurch dieſe Theile des Unterleibes ein grau- und blauſchimmerndes Ausſehen erhalten. Die 517 Schnauze ſchwaͤrzlich. Ohten, Flughaut und Extremitä⸗ ten blauſchwarz. f Ausmeſſung. 10 daͤniſch. Maas ange von der Schnauze bis et 1 Zoll 6 Lin. wurzel 7 des Rumpfs — des Schwanzes der Ohren des Ohrdeckels des Kopfs der Schnauze — des Oberarms des Unterarms des Daumen mit Nage zur Schwanz⸗ EEE | > * — — — — — — des Zeigefingers — des Mittelfingers des vierten des fuͤnften der Beine des Schenkels der Schiene — des Fußes mit Zehen — Breite zwiſchen den Fluͤgeln — — des Ohrs an der Wurzel an der Spitze — des Rumpfs Über die Bruſt Anm. Dieſe Fledermaus habe ich bey keinem Schrift⸗ ſteller beſchrieben gefunden. Bechſtein, Schreber, Leis: ler, Kuhl haben fie nicht. Sie gehört zu der Abthei⸗ lung der Fledermaͤuſe, die Geoffroy St. H. Plecotus nennt, und ſie zeichnet ſich merkbar durch ihre ſehr langen zugeſpitzten Ohren, die Kleinheit des Vorderkopfs und gan⸗ zen Koͤrpers, und die einfarbige dunkle Farbe aus. Sie ſteht dem vesp. auritus am naͤchſten, aber ihr Rumpf ift viel kleiner und runder; die Ohren noch laͤnger und mehr zugeſpitzt, der Vorderkopf viel kuͤrzer, die Haarbedeckung dichter, und die Haare laͤnger als bey der langoͤhrigen Fledermaus; fo iſt auch die Körperfarbe total verſchieden. — asse 14144444444 | | 2 | | do — — — — JJV Rn Aufenthalt, Im October flog dieſe feltene Fledermaus in der Abenddaͤmmerung in den Edelhof Thyrreſtrup anderthalb Meilen von Horſens hinein, wo ſie gefangen und mir le⸗ bendig gebracht wurde. Ich hatte ſie in der Gefangenſchaft bis zum 14. Nov., wo ſie ſtarb. — Eigenſch aften. Da ich fie fleißig während ihrer Gefangenſchaft beob⸗ achtete, kann ich einige intereſſante Bepträge zu ihrer Nas turgeſchichte liefern. Sie war ſehr munter, in der Abend⸗ daͤmmerung beſonders in Bewegung, flog doch auch am Tage umher, des Nachts war ſie ruhig. In der Stube flog ſie mit der groͤßten Leichtigkeit und anhaltend, meiſt mit ſtillgehaltenen Fluͤgeln umher, doch konnte fie dieſelben auch im Fluge zuſammenziehen und ausbreiten, Behende TEEN, 518 machte fie Bogen in dem Fluge, wenn fie den Gegenſtaͤn⸗ den ausweichen mußte; ohne Schwierigkeit hob ſie ſich von dem Boden in die Luft hinauf; fie lief mit Hurtigkeit auf einer Flaͤche auf dem untern Theil des Unterarms hin. Auf den Waͤnden kletterte ſie, beſonders mit Huͤlfe des abſtehenden Daumens, behend herum, und konnte ſich ſehr feſt halten; in die Ritzen wollte ſie gern hineinſchlͤͤpfen. Wenn fie ruht, liegt das Unterbein faſt parallel mit der Schnauze, der Daumen iſt unter ihm ver⸗ borgen; die Fluͤgelhaut iſt zuſammengefaltet und der Schwanz einwaͤrts gekruͤmmt; der Kopf iſt eingezogen und die Haut des Ruͤckens in Falten. In den langen Ohren hat ſie die größte Beweglichkeit; bey dem mindeſten Geraͤuſche ſpitzt fie fie, wie die Pferde, und wenn es fortdauert, kruͤmmt fie fie zu deyden Seiten wie Widderhoͤrner; wenn fie in vollkommener Ruh iſt, legt ſie die Ohren zuruͤck unter den Unterarm, der ſie ganz bedeckt, und dann ſind die ſpitzen Ohrdeckel allein ſichtbar, die vorwaͤrts auf jeder Seite des Kopfes wie ein Paar Hoͤrner hervorragen; wenn das Thier horcht, ſtreckt es die Ohren horizontal, wodurch der ganze Vorderkopf bedeckt wird. Sie dreht oft den Kopf, zeigt die Zaͤhne, und leckt ſich mit der Zunge; ebenſo wittert ſie oft mit der Naſe. Wie alle Fledermaͤuſe plagen ſie die Milben, daher ſie ſich oft auf der Seite des Kopfes mit den Naͤgeln kratzet. Die Stimme iſt fein und pfeifend; fie hat einen uͤblen Geruch, dach nicht fo widerlich als V. proterus. Die Veränderung der Temperatur wuͤrkte gleich auf fie; in kalter Witterung ſaß ſie ſtill mit gefalteten Fluͤ⸗ geln; wenn die Sonne aber auf ſie ſchien, wurde ſie dald munter, und lief in dem Gehaͤuſe herum. Nahrung. Die gehoͤrnte Fledermaus iſt ſehr gefräßig, und frißt willig in der Gefangenſchaft. Sie kann aber auch lange hungern, und in kalter Witterung geht fie nicht ihrer Nah⸗ rung nach. Dieſe ſcheint vorzuͤglich Fliegen, Muͤcken und andere weichfluͤgelige Inſecten zu ſeyn. Auf die Fliegen mach⸗ te ſie ſogleich Jagd, wenn ich ſie zu ihr ſetzte, und zu einer Mahlzeit waren nur 60 — 70 Fliegen hinreichend; fie vers daute faſt eben ſo hurtig als ſie fraß, und waͤhrend ſie nach Fliegen jagte, füllte fie ihr Gehaͤuſe mit den ſchwarzen Ext crementen. Die Beute bemerkt ſie nicht durch das Geſicht, ſondern durch ihr feines Gehoͤr und den Geruch. Wenn ich Fliegen zu ihr hineinſetzte, wurde ſie gleich unruhig; ſo— bald die Inſecten ſich zu bewegen anfiengen, lief ſie witternd umher, bewegte die Ohren, ſtockte vor der Fliege, fuhr dann mit ausgebreiteten Fluͤgeln auf ſie los, und ergriff ſie. Auch ſuchte ſie die Fliegen unter ihre Fluͤgel zu zwingen u. griff fie mit unter den Bauch gebogenem Kopfe: wenn die gefan⸗ gene Fliege ſehr groß war, bog ſie den Kopf unter die Bruſt, um ſie beſſer anzufaſſen. Sie kauete die Fliegen ſehr leicht und geſchwind, und leckte fie mit der Zunge bins ein; auch wußte fie behende die Beine und Flügel der lie: gen, die fie nicht gern fraß, aus den Munde fallen zu lafs ſen. Todte Fliegen packte ſie nur, wenn ſie ſehr hungrig war, an; wie die Spinnen fuhr ſie nur auf die Beute los, wenn ſie ſich bewegte. Nach geendeter Mahlzeit ſaß ſie tuhig und zog ſich zuſammen. Einige Tage, ehe fie ſtarb, bemerkte ich deutlich, daß ſie nicht ſo begierig die Fliegen verfolgte, oder ſie ſo leicht als vorher kauete. 519 „Außer dieſer Art habe ich folgende Arten Flebermäufe im eigentlichen Daͤnemark gefunden: 2. Vesp. auritus Linn. Seltener; ich erhielt meh⸗ rete Exemplare aus Seeland, auch einige in Juͤtland. Die erhaltenen waren immer in Staͤdten gefangen. Auch Boie 9 fie einmal aus Kiel. Ckr. Okens Iſis 1823. II. 964. — b 2. Vespert. proterus Ruhl. Gemein in Seeland; ich bekam fie aus Helfingder und Kopenhagen; die gemeinſte bis in Juͤtland; ſie leben ſehr geſellig. In der Domkirche in Aarhuus findet ſich eine große Colonie dieſer Art. Sie ſind ſehr biſſig, und ſcheinen nicht andere Artverwandte in ihrer Wohnung zu leiden. Riechen widerlich, und ſind ſehr von Milben geplagt. Ihr Geſchrey iſt fein aber durchdrin— gend, und wird oft des Abends gehoͤrt. Boie erhielt ſie in Holſtein aus einer alten Eiche. — Vespertilio seroti- nus Daubent., der in Holſtein nicht ſelten ſcheint, bekam ich bisher nicht im eigentlichen Daͤnemark. — 4. Vespert. discolor Natt. Dieſe ſchoͤne Fleder⸗ maus bewohnt nach Boie das koͤnigliche Schloß zu Fre⸗ drichsburg in Seeland. Ich bekam auch drey Exempl. aus Helſingoͤer. Daß wir dieſe Fledermaus nicht ſelten bey uns, mindeſtens in Seeland haben, iſt deſto auffallender, da ſie ſonſt nur in Oeſterreich gefunden wird, und Kuhl ſie nicht im mittleren oder nördlichen Deutſchland, auch nicht in Hol: land fand. Doch ſchrieb mir Hr. Profeſſor Nitzſch aus Halle, daß er dieſelbe zweymal erhalten habe. — 5. Vespert. barbastellus. Daubent. Kuhl ſchildert ihn vortrefflich, wenn er in feiner Beſchreibung ſagt: Ei⸗ ne wahre Mopsphyſiognomie. Aus dieſer Characteriſtik ers kannte ich ihn ſogleich, als ich ihn einmal aus Helſingoͤer im nordoͤſtlichen Seeland erhielt. Auch Nilsſon fuͤhrt in Skandinaviſk Fauna I. S. 352 an, daß er in Schonen iſt gefunden worden; uͤbrigens ſcheint er Suͤdeuropa anzugehoͤ— ren. Leisler und Kuhl fanden ihn, doch ſelten, in der Wetterau, Boie nicht in Holſtein. — 6. Vespert. pipistrellus Daubent. Dieſe Fleder⸗ maus iſt nach Nilsſon gemein in Schweden, ich erhielt ſie ein paarmal aus Seeland. In Juͤtland mt ſie nicht vor; wo fie ſich aufhalten, bilden fie große Colonien, Ei⸗ ne ſolche findet ſich in den Gebaͤuden von Moͤgulkjer, einem Edelhofe, 2 Meilen von Horſens. Boie nennt ihn haͤufig in Schleswig und Holſtein. 7. Vespert. mystacinus TLeisl. Leisler entdeckte ihn, Kuhl erhielt ihn auch in Deutſchland; dieſer bemerkt, daß fie bis jetzt zu den ſeltenſten gereihet werden muͤſſen, auch er zweifele, daß ſie haͤufiger vorkommen, als man vermu— thet. Boie hat ſie fuͤr unſere daͤniſche Fauna gefunden, indem er mittheilt, daß ſie in den Kalkgruben zu Dagbjrig, ohnweit Wiborg im noͤrdlichen Juͤtland wohnen; auch ich erhielt ſpaͤter von da mehrere Individuen. Im Fruͤhlinge kommt er in den Gruben ſo haͤufig vor, daß die Bauern ihn fangen, und zu der Stadt Wiborg bringen, wo ſie dreyßig Stuck für ein paar Schilling verkaufen. Einige der Bewohner haben mich verſichert, daß ſie keine Fledermaus im Winter in den Hoͤhlen ſuchen, und es ſcheint mir deß⸗ 7 520 Halb zweifelhaft, ob fie da nach DBoies !! Mey iung ihren Winterſchlaf halten. Vielleicht ſind ſie zu dieſer Zeit in den Ritzen verborgen. 38. Vespert. Daubentonii. Ein Individuum dieſer Art fand ich uster der Domkirche in Aarhuus. Es ſcheint aber nicht ganz ausgemittelt, ob ſie wirklich ſpecifiſch ver⸗ ſchieden von vespert. mystacinus ſey. Unerhörtes Vorkommen eines auslaͤndiſchen Vogels in der Mitte von Deutſchland. Am 22ten Dec. 1828, wurde im Walde bey Klein⸗ Zerbſt, im Herzogthum Anhalt-Coͤthen, (unweit Aken an der Elbe) im Dohnenſtege meines Bruders, C. Yu: mann, herzogl. Foͤrſters daſelbſt, ein Maͤnnchen der klei⸗ nen Droſſel, Turdus minor, (Gmel. Liun. syst. I. p. 809 Sp. 52.) in einer Dohne gefangen, von ihm ſogleich dafür erkannt und mir zugeſchickt. Ein Exemplar derfel- ben Art, das ich aus Penſylvanien erhalten hatte, erlaub— te mir ſogleich bepde zu vergleichen, und ſicherte mich vor jeder Irrung. Beyde gehoͤren unbeſtreitbar zu einer Art. Ob nun zwar Turdus minor den Kennern bekannt genug, und dieſer in Nordamerica ſehr gemeine Vogel auch in vielen deutſchen Voͤgelſammlungen aufgeſtellt zu ſchauen iſt; ſo erlaube ich mir dennoch einige Bemerkungen, weil es bekanntlich ein ganz ander Ding um die Kenntniß eines Vogels nach frifhen Stuͤcken, als nach trocknen Häuten iſt. Mein Exemplar war noch dazu ſo rein und unverletzt, daß man es nicht genug anſehen konnte. Es iſt, wie die ans dern feiner Art aus Nordamerica, nicht größer als unfre Eeldlerche, wenn gleich Kopf und Hals, des laͤngern Ges fieders wegen, etwas ſtĩrker ſcheinen; ja es iſt nicht einmal ganz ſo lang, und ſeine Breite, der kurzen Fluͤgel wegen, fogar über 3 Zoll geringer. Das Gewicht beträgt (in ziem— lich fettem Zuftande,) nur 2¼ Loth. Es iſt eine niedliche aͤchte Droſſelgeſtalt, wie bey unſrer Singdroſſel, T. mu- sicus, welcher ſie auch in Farbe und Zeichnung ſehr aͤhn⸗ lich ſieht, aber in Folgendem ſich davon unterſcheidet: Das Olivenbraun der obern Theile iſt dunkler, und geht an den obern Deckſedern des roſtbraunen Schwanzes in dieſe Farbe uͤber; an den Seiten der Bruſt, vom Kropfe abwaͤrts, hoͤren die dunkeln Flecken gaͤnzlich auf; die Unterſchwanzdeckfedern find völlig ungefleckt; der Unterfluͤgel nur an der Wurzel haͤlfte der Innenfahnen der Schwingen roſtgelb; feine Dede federn weiß, gelblich gemiſcht, am Fluͤgelrande graugefleckt. In andern Verhaͤltniſſen zu jener, bemerkt man, außer der um ein volles Drittheil geringern Größe, daß der Schwanz kürzer, der Schnabel geſtreckter, und der Lauf des unge⸗ mein ſchlanken Fußes höher if. Der Schnabel iſt 6 Li⸗ nien lang, der Lauf 1¼ Zoll hoch. 3 So viel mir bewußt, wird die kleine Droſſel nur in Nordamerica, namentlich in den Waͤldern von Canada, den vereinigten Staaten u. ſ. w. angetroffen, und zieht im Winter ſuͤdlich, bis Jamaica hinab. Ob ſie auch das noͤrdliche Aſien bewohne, iſt mir nicht bekannt. Wäre dieß der Fall, fo ware das Erſcheinen eines einzelnen Stuͤckes 524 x 7 - in Deutſchland nicht ſo außerordentlich merkwürdig, als es uns ſonſt ſeyn muß. Welchen Weg koͤnnte das Voͤgelchen zu uns genommen haben? Ueber den atlantiſchen Ocean? Nicht denkbar. Den langen Landweg durch Sibirien u. f.- w. 2 Nicht minder unwahrſcheinlich. Solche Betrachtun— gen muͤſſen am Ende auf den Gedanken bringen: daß Vö⸗ gelchen koͤnne irgendwo auf unſerm Continent aus der Ge⸗ fangenſchaft entflohen ſeyn. Dagegen ſtreitet jedoch ſein ſchmuckes Ausſehen, und ich kann verſichern, daß fein Ge⸗ fieder ſo ſchoͤn und durchaus ſo wohl erhalten, wie das ei⸗ nes eben fertig vermauſerten Vogels, ausſieht, und daß ſein Schnabel, ſeine Fuͤße und Krallen ſo geſund und feh— lerftey find, als man fie nur bey Vögeln antreffen kann, die im Freyen leben. An keinem Theil des Koͤrpers findet ſich irgend eine Spur einer ausgeſtandenen Gefangenſchaft; alle ſind im geſundeſten Zuſtande. Sein Magen enthielt Reſte von kleinen Kaͤferchen, kleine weiße Maden und an⸗ dere Larven, nebſt Sandkoͤrnern; in den Dohnen hatte es ſich bey vorgehaͤngten Ebereſchenbeeren gefangen. Vielleicht koͤnnte jemand in dieſen Blaͤttern authen— tiſch angeben, ob vielleicht doch wohl ein Vogel dieſer Art, vor nicht gar langer Zeit, irgendwo in Deutſchland aus der Gefangenſchaft entwiſcht ſey. Das Wo, Wann und Wem, muͤßte freylich genau angegeben werden, und der Berichterſtatter ſeinen Namen nennen. Man bittet hoͤf— lichſt darum. — Auch waͤre es erwuͤnſcht, auf dieſem We— ge zu erfahren, ob Turdus minor auch in Sibirien vor— komme. Ziebigk, am 18ten Jan. 1826. Joh. Friedr. Naumann. Als naturhiſtoriſch-merkwuͤrdig verdiente wohl auch noch bekannt zu werden, daß in der Woche zwiſchen Weih— nachten und Neujahr, 1825 bey Aken, auf der Elbe, zwey Tuͤmmler (Delphinus Pliocaena) geſehen und einer da⸗ von Deſſauiſcher Seits geſchoſſen worden, welchen der Her- zog von Deſſau hat ausſtopfen laſſen. His t O r i a molluscorum Sueciae terrestrium et fluviatilium hreviter deli- neata a Suenone Nils [on Prof. reg etc. Lundae, sumpt. I. H. Schubothii. 1822. gr, 8. XX. und 124 Seiten. Seit Linni's Tode find die Mollusken Schwedens, während die ſchwediſchen Naturforſcher mehreren anderen Elaffen der Fauna, wie dem Pflanzen- und Mineralreiche ihres Vaterlandes eine vorzügliche Aufmerkſamkeit widme⸗ ten, beynahe ganz unbeachtet geblieben. Es ift daher um fo erfreulicher, in der vorliegenden Schrift wieder einmal eine Ueberſicht der ſchwediſchen Mollusken zu erhalten, als dieſer intereffaffte Zweig der Zoologie ſeit Linné's Tod, ſchon durch O. Fr. Puüller, zumal aber durch die Arbei- ten der franzoſiſchen Naturforscher, bedeutende Erweiterun— gen und Veränderungen erfahren hat. Der, als Zoolog bereits rühmlichſt bekannte und um die vaterländifche Zoo⸗ logie ſchon ſonſt verdiente Verf. hat darin geleiſtet, was Jſis 1826. Heft v. (rm — 522 zu leiſten moglich war. Die Schrift fuͤhrt nicht allein vies le zuvor in Schweden noch nicht als einheimiſch bekannt geweſene Arten auf; ſondern enthaͤlt auch viele intereſſante, eigene Beobachtungen und lehrreiche Anmerkungen. Der fleißige Verfaſſer hat ſich keinesweges auf die Beobachtung der Schalen allein beſchraͤnkt, ſondern wo es immer moͤg⸗ lich war, auch die Bewohner derſelben in naͤhere Betrach— tung gezogen; uͤberdieß iſt ſowohl ein loͤblicher Fleiß auf eis ne zweckmaͤßige Anordnung der Sippen und Arten verwen— det, als eine gute Auswahl der benutzten Litteratur getrof- fen. Was letztere anbetrifft, ſo haͤtte der Verf. freylich ſei— ne nordifhen Landsleute und Vorgaͤnger, Pontoppidan (Verſuch einer natuͤrlichen Hiſtorie von Norwegen. Th. II.) und J. Strom (in den Schriften der Drontheimſchen Geſellſchaft Th. III.), nicht unberüͤckſichtigt laſſen follen, Ruͤckſichtlich der Arten vermißt Ref. ungern einigen Auf⸗ ſchluß über Helix gothica Linn. Syst. nat. ed. XII. 1. p. 1243. nr. 669, die Linné als ſchwediſche Art aufführt, von ſpaͤteren Naturforſchern jedoch nicht wieder erkannt zu ſeyn ſcheint. Dieſe, lediglich dem Verf. gewidmeten Andeutun⸗ gen ſollen jedoch den Werth einer Schrift nicht ſchmaͤlern, die Ref., wegen ihrer Reichhaltigkeit, wie an Arten, ſo an neuen und ſicheren Beobachtungen in den Haͤnden aller Freunde dieſes Studiums wuͤnſcht. Die Anordnung der Claſſen iſt nach Cuvier; Sip⸗ pen und Arten ſind vorzuͤglich nach Lamarck beſtimmt; doch iſt auch unſeres Pfeiffers Werk wohl beruͤckſichtiget. — Eine neue Sippe, die der Verf. Amphipeplea genannt, iſt von Limnaea, davon fie ſich durch einen großen Mans tel, der die ganze Schale einhuͤllet und andere, auch von letztrer entnommene, Merkmale unterſcheidet, abgeſondert worden; neue Arten ſind mehrere aufgeſtellt und, was wir billigen, viele beſtimmte Varietäten. Im Ganzen ſind 20 Sippen und, unter dieſen, 66 Arten aufgefuͤhrt. Eine dispositio generum systematica iſt voraus— geſchickt und bietet folgende Abtheilungen und Sippen, mit kurzen Diagnoſen, dar: Classis I. Mollusca gasteropoda Cuv. Ordo. I. Fam. I. Terrestria. * tentaculis quatuor, apice oculiferis. Gasteropoda pulmonata. Cuv. a. corpore per totam longitudinem cum pe- de conjuncto. 1. Limax. b. corporis parte posteriore a pede disjuncta, spiraliter contorta et testa vestita. 4. Bulimus. 5. Achatı- 8. Pupa (wozu Ver- 3. Helix. 7. Clausilia. ’ Vitrina. na. 6. Succinea. tigo gezogen iſt). i ER K tentaculis duobus, basi oculiferis. on» 9, Auricula. Fam. II. 10. Physa. 15. Planorbis. Aquatilia. 11. Amphipeplea, 12. 14. Ancylus: 55* Limnaea, 523 Ordo II. Gasteropoda pectinibranchiata Cuv. 15. Valyata. 16. Paludina. Classis II. 18. Cyclas (wozu Pisidium Pf.). Anodonta. \ 17. Neritina. Mollusca acephala Cuv. 19. Unio. 20. Muſter der Behandlung: 1) der generellen Ueberſicht: 10. Physa. Animal tentaculis longis setaceis, basi oculife- ris. Testa oblonga vel ovalis, apertura sinistrorsa, longitudinali, superne angustata. 11. Amphipeplea. Animal tentaculis triangularıbus, eompressis, basi antice oculiferis; pallio testam involvente. Testa subglobosa; spira obtusissima, vix pro- minula. 12. Limnaea. Animal tentaculis triangularibus compressis, basi antice oculiferis; pallio testa condito. Testa oblonga; spira exserta, acuta; apertura longitudinali; columella plica oblique adscendente. XVI. Paludina Lam. 2) der fpeciellen Ausführung: Animal tentaculis duobus setaceo- subulatis, ad basin extus oculiferis; ore proboscidiformi; bran- chiis pectiniformibus, cavitate propria conditis. Testa operculata, ovata vel conoidea, anfracti- bus convexis vel rotundatis; cavitate spirali ab an- Eractu proximo subexcisa; apertura rotundato- ova- ta, superne angulata; peristomate continuo, acuto. 1. Paludina vivipara P. testa ovato- conoidea, ventricosa, tenui, perforata; anfractibus subsenis teretibus, fusco-fasciatis; spira obtusa submucro- nata. Longit. 26 — 28; lat. 20 millim. Paludina vivipara Lam. Hist. des Anim. 3. vert. VI. 2. p. 173. — Pfeiff, Land- und Wasserschn. p. 105. t. 4. f. 43. (42 operc.). Nerita vivipara Müll. Verm. hist. p. 182. nr. 350. — Sturm Fauna VI. 2. cum fig. Helix vivipara Linn, Faun. Sv. p. 529. — Syst. Nat. p. 1247. n. 690. Obs. Animal (cujus anatomiam descripsit et fi- guris egregiis ornavit Illustr. Cuvier, in Nemoires pour servir a l’hist. et a anat. d. Moll. Paris. 1817. 4t0.) viviparum est. In singula testa feminea, per acstatem inveniuntur 6—8 Embryones, magnitudi- ne inaequales, testa subglobosa, pellucida, obsolete * - En, — — 52 fasciata, subtus convexissima, imperforata, supr« magis planulata, spira brevi mucronata. Vide Pfeifl. 1. . k. zu f 82 f Testa ovato-conoidea, ventricosa, fusco- vires- cens, tenuis, pellucida, tenuissime striata. Spira conoidea, obtusa, vertice jam mucronato, jam ero- so et obtuso; anfractibus 5— 6 tereti-convexis, sub- turgidis, primo mucronem formante, minimo, acu- to, infimo ceteris majori, subventricoso. Fasciae spirales rufo-fuscae, in anfractu ultimo tres, qua- rum duae in penultimo cöntinuantur. Sutura pro- funde exarata. Apertura ovato-rotunda, superne subangulata. Peristoma intus nigro- fuscum, sim- plex, acutum, margine columellari aliquantulum re- flexo, unde umbilicus magis vel minus obtectus est. Operculum corneum, bruneum, lineis inaequalibus concentricis striatum, extus obscurum, centro con- cavo, intus nitidum, centro convexo. Juriat testa fusco- virescenti, fasciis obsoletis, et testa pallide virescenti, fasciis distinctis. Habitat in lacubus et fluviis Sueciae superioris. In Scania rarius obvia, ex. gr. in amne ad St. Kö- pinge, etc. 2. Paludina impura, wollen wir, als bekannte Art, uͤbergehen und, dagegen, vielmehr die Beſchreibung zweyer neuer Arten mittheilen: 2. Paludina ballhica. P. testa oblongo - conica, laevi, sub epidermide virescente albida; anfractibus subsenis; spira producta, subacuta. Longit. 3 — 7 millim. Obs. Cyclostomati acuto, Draparn. Moll. p. 40. t. 1. f. 25. subsimilis, sed aliquantum magis ventri- cosa et major, anfractibus plerumque paucioribus. Cum Cyclostomate anatino Drap. quod cum Paludina murialica Lam. identicum dicitur, magis convenire videntur Leslae juniores magnitudine, numero anfrac- tuum etc, Animal album, proboscide et pede supra nigri- cantibus, tentaculis pure albis. Pes antice dilatatus, truncatus, subemarginatus, postice rotundatus, utrin- que incisus. Tentacula longa setacea, oculis ab ba- sin extus. Proboscis longa, cylindracea, truncata, trans versim rugosa, apice subbiſida. Testa animale foeta saturate olivacea; ubi non, crosa et dealbata est. Tesla oblongo - conica, laevis, parum nitida, subpellucida, epidermide viridi in statu integro ve- stita, sed plerumque, praesertim anfractibus supe- rioribus, decorticata vel erosa, et hinc albida. Spira anfractibus quinis, vel senis, rarius septenis tereti- convexis, aequabiliter crescentibus. Sutura profun- da. Vertex in statu integro acutus, sed plerumque erosus et subobtusatus. Apertura rotundato-ovata, peristomate simplici, subpatulo, acuto, Operculum, aperturam intrans, nitidissimum, striatulum. Fis- sura umbilicalis obsoleta, 525 Habitat in aqua parum salsa maris balthici, fueis et lapidibus plerumque adfixa, Juxta Esperöd frequenter obvenit simul cum Limnaca balthica et Neritina, fluvtatili. 5 4. Paludina octona. P. testa conico-oblongä, fulvo-fusca, laevi, pellucida, nitidissima; anfracti- bus octonis, spira producta, acutissima. Longit. 6 millim. Helix octona Linn. Syst. Nat. p. 1248. nr. 698. An Cyslostoma aculum Drap. Moll. p. 40. t. 1. f. 22 Animal nondum examinavimus. Testa praecedente gracilior et magis elongata, fulvo-fusca vel virescens, laevis, pellucida, valde nitida, Anfractus octoni, convexi, sensim Crescen- tes; spira producta, acutissima. Apertura exacte ovata, peristomate acuto, patulo. Fissura umbili- calis obsoleta. Obs. Hanc esse veram Helicem octonam Linn. Syst. Nat. p. ı248. n. 698 et descriptio Linneana et patria utriusque docet. Cyclostomati acute Drap. ‚haud absimilis, sed differt forma magis elongata et anfractibus octo. Habitat .... Specimen descriptum ante ali- quot annos in Scania reperi; locum vero specialem in memoriam jam revocare non possum. Ein kleiner Nachtrag und ein vollſtaͤndiger index ge- nerum et specierum machen den Beſchluß. R. Th. M. Ueber eine Suͤßwaſſer⸗Mießmuſchel. Von Prof. Baer. So eben erhalte ich die zwepte Abtheilung von Pfeif⸗ fers Naturgeſchichte deutſcher Land- und Suͤßwaſ⸗ ſermollusken. Weimar 1825 in 4. und finde in derſel⸗ den S. 3 die Anmerkung. „Aus der Donau und dem Plattenſee in Ungarn erhielt ich erſt kuͤrzlich einige Arten der Gattung y- tilus Lam. und follten ſich dieſe, wie es wohl zu ers warten iſt, auch weiter aufwaͤrts in der Donau finden und ſich dadurch als deutſche Muſcheln ausweiſen u. f. w. f Auch den Franzoſen iſt eine Mytilus⸗Art aus der Donau neuerlich bekannt geworden. Sie ſcheint aber noch keinen ſyſtematiſchen Namen erhalten zu haben, wie ich aus bem zuletzt erſchienenen Verzeichniß der Arten dieſer Gattung im 33ten Bande des Dict, des sciences natu- relles ſchließe, wo ich unter den benannten Arten keine 526 aus der Donau finde, Ich kann alſo auch nicht beurthei⸗ len, ob die Mießmuſchel aus der Donau mit einer Art uͤbereinſtimmen mag, welche in den groͤßern Fluͤſſen und einigen Seen Preußens, beſonders im Curiſchen um Fri⸗ ſchen Haff in Legionen vorkommt. Dieſe preußiſche Mieß⸗ muſchel habe ich im Monat September des Jahrs 1825 in einem Programm, das zur Jubelfeyer des Hn. Medicinal⸗ rathes Sagen erſchienen iſt, unter dem Namen Mytilus Hagenii beſchrieben. Da das Programm nicht in den Buchhandel gekommen iſt, fo ift meine Abſicht, den My- tilus in irgend einer Zeitſchrift noch einmal und zwar mit einer Abbildung zu beſchreiden. Vorher habe ich jedoch noch in Paris angefragt, ob dieſe Muſchel nicht irgend wo unter einem andern Namen ſchon aufgeführt iſt; denn be⸗ kanntlich find einige Arten fo unvollkommen beſchrieben, daß es ohne Autopſie durchaus nicht moͤglich iſt, ſie zu erken⸗ nen (man denke nur an den Mylitus vulgaris von Chem: nitz, den Niemand wieder beobachtet zu haben ſcheint). Noch habe ich aus Paris keine Antwort erhalten. Es ſchien mir nicht überflüffig dieſe Anzeige hier zu machen, damit doppelte Namen vermieden würden, im Fal⸗ le die Mießmuſcheln der Donau mit den unſerigen überein- ſtimmen ſollten und ein Naturforſcher ſie benennen wollte. So wenig ich auf die Benennung eines neuen Thiers einen Werth lege, fo würde ich doch die Priorität dieſes Na— mens aufrecht zu erhalten ſuchen, da er nach einem Man— ne gegeben iſt, der ſich in einer langen Reihe von Jahren und faſt allein feit dem Tode Bleins mit vieler Liebe der Naturgeſchichte Preußens gewidmet hat. Folgendes mag vorläufig zur Characteriſtik der Mu: ſchel hinreichen: Die Länge beträgt ſelten über einen Zoll. Die Wirbel find ganz im vordern Winkel; von dem Wir: bel verläuft auf jeder Schaale ein ſcharfer Kiel, der die Schaale in zwey Haͤlften theilt, eine untere flache und eine obere gewoͤlbte. Der Kiel liegt in derſelben Ebene mit dem untern Rande jeder Schaale. Die untere Seite der ges ſchloſſenen Muſchel, aus welcher der Byssus hervortritt (den ich fuͤr die herausgewachſenen Sehnen von Muskelfa⸗ ſern halte), iſt folglich eine Ebene, die zu beyden Seiten von den Kielen begraͤnzt und in der Mitte von dem untern Rande der Schaalen durchſchnitten wird. Der obere und der hintere Rand der Muſchel ſind gewoͤlbt und die ge⸗ ſchloſſene Muſchel gleicht einem umgeſtuͤlpten Boote. Ihre Farbe iſt auf der äußern Flaͤche braun mit dunkelbraunen oder dunkelvioletten Zickzacklinien, im Innern violett. — Man ſieht leicht, daß ſie mit Mytilus polymorphus Pall. große Aehnlichkeit hat. Von den fünf Scheidewaͤnden, die Pallas angibt, iſt aber in unſter Muſchel nichts zu ſehen. Statt ihrer findet ſich im vordern Winkel ein klei⸗ nes Blattchen zur Aufnahme eines ſchwachen Muskels. Freunde einer großen Zerſplitterung der Gattungen koͤnnten dieſe Muſchel von den gewoͤhnlichen Mießmuſcheln generiſch ſondern, denn der Mantet iſt faſt ganz geſchloſſen und hat nur drey enge Oeffnungen, zwey an der Stelle der gewöhnlichen Tracheen und eine dritte für den Austritt des Byssus. Im Uebrigen iſt aber doch die Uebereinſtim⸗ mung mit Mytilus ſo groß, daß man eben hieraus ſieht, 527 wie die größere oder ‚geringere Mantelſpalte kein Fo wichti⸗ ges Moment ſeyn kann, wie Cuvier annimmt. Man glaubte lange mit Vernachlaͤſſigung des Myti- lus polymorphus Pallas und Myt. rugosus Müller, daß alle Mießmuſcheln in der See leben. Jetzt mehrt ſich die Zahl derer, die man aus dem ſuͤßen Waſſer kennt. Nimmt man hinzu, was uns Lerussac kuͤrzlich äber an⸗ dere Gattungen mitgetheilt hat, von denen auch einige ‚Ars ten in Fluͤſſen vorkommen, ſo wird man immer mehr ſich überzeugen, wie unſicher es iſt, aus den enthaltenen Mu⸗ ſcheln einer Gebirgsmaſſe uͤber Bildung derſelben im ſuͤßen Waſſer oder Seewaſſer zu urtheilen. Der Mytilus Hagenii ſowohl als das Programm uber denfelben bin ich bereit Conchyliologen mitzutheilen, fo bald fie mir den Weg der Mittheilung angeben wollen. Koͤnigsberg, den 10. Januar 1826. Unterſuch ungen + über die Harnwerkzeuge, e Amphibien. Von Dr. A. G. W. Nicolai. Die Unterſuchung der Venen der Nieren in einigen Thieren bot mir die Gelegenheit dar, auch einiges an den Nieren, den Harnleitern und deren Endigungen zu beob⸗ achten, welches ich in Verbindung mit der Beſchrei⸗ bung des Verlaufs der Gefaͤße in den Nieren hier öffent⸗ lich mittheilen werde. Am haͤufigſten habe ich Froͤſche un⸗ terſucht, die theils überall zu haben find, theils auch zu: gleich zu mancherley andern Verſuchen und Unterſuchungen angewendet werden koͤnnen. Die Nieren liegen bey vollkommen entwickelten Froͤ⸗ ſchen, Rana temporaria und Bufo am hintern und mittlern Theile der Bauchhoͤhle, unten mit dem Bauch— felle, welches hier an einzelnen Stellen ſchwarzgraue Punc- te zeigt, bedeckt, und nehmen beynahe den ganzen Raum zwiſchen Herzen, Lungen und der Kloaka, an der Ruͤcken⸗ wand ein; ihre Geſtalt iſt oval, glatt, beynahe bohnen— foͤrmig; bey jungen Froͤſchen dagegen mehr langgeſtreckt. Ihre untere Flaͤche iſt mehr platt als die obere und man unterſcheidet an ihr mehrere kleine, rundliche, heller als die übrige Subſtanz gefärbte Hervorragungen, 5 bis 7 an der Zahl. Die Farbe der Nieren iſt im friſchen Zuſtande roth— braun, jedoch iſt dieſelbe am aͤußern Rande dunkler als am innern. Die dunkler gefaͤrbte Subſtanz am aͤußern Ran⸗ de zeigt da, wo ſie an die weißere mehr nach innen gele— gene grenzt, einen gezackten gelben Streifen, deſſen Spitzen ſich in die Zwiſchenraͤume der einzelnen warzenartigen Hervorra— gungen an der untern Flaͤche der Niere erſtrecken. Dieſen gezack— ten gelben Streifen bemerkt man aber nur an der untern Flaͤ⸗ che; an der obern ſieht man eine gleichmaͤßig rothbraun ge— faͤrbte Subſtanz. Die gelben geſchlaͤngelten Streifen liegen der Laͤnge nach in der Nierenſubſtanz und ſtechen auffallend durch ihre Farbe von der uͤbrigen Subſtanz ab. In jun⸗ gen Froͤſchen bemerkte ich weder dieſe gelben Streifen noch die warzenartigen weißern Hervorragungen. Die Nieren liegen überall in jungen Individuen nahe aneinander, bil⸗ El 528 den beynahe ein Stück und haben zugleich ihrer Lange wer gen wirklich einige dehuüichteit mit den Nieten der Fiche. 00.7 Was die innere ene anbetrifft, To iſt dieſe 90 in entwickelten Fröſchen noch ſehr einfach; denn die einzel: nen Theile des Innern det Nieren in den hoͤhern Thies ren ſind je getrennt und nicht fo durch die Nindenſub⸗ ſtanz im Innern verborgen. Man unterſcheidet auch ohne daß die Niere zerſchnitten iſt, die einzelnen Theile durch bloßes Anfehenz denn die mehr nach dem aͤußern Rande liegende dunkelrothe Subſtanz iſt nichts anders als die Rin— denſubſtanz, in welcher ſich zugleich die das Blut zufüh- renden Gefäße, Venen, verzweigen und aus welcher naͤhet am innern Rande der untern Fläche die zuruͤckfuͤhrenden Venen, aus den einzelnen braunen Zacken hervorkommen. Die gelben geſchlaͤngelten Streifen und Koͤrperchen, welche man zwiſchen jenen Zacken der Rindenſubſtanz und den warzenfoͤrmigen Hervorragungen ſieht, ſcheinen die Traͤub⸗ chen als die Mittelſubſtanz zwiſchen der Rinden- und Tabus lar⸗Subſtanz, die Anfänge der Harngefuͤßchen zu ſeyn, wo die zufuͤhrenden Venen ſich mit den Arterien, den zurückfüh⸗ den Venen und Harngefaͤßchen verbinden. Aus dieſen gel⸗ ben Koͤrperchen gehen dann einzelne grade Tubuli urini= feri zuſammen und mehre derſelben bilden dann den An; fang der warzenaͤhnlichen Hervorragungen an der un⸗ tern Flaͤche. Da die einzelnen Harngefäßchen convergieren, ſo bilden ſie ebenfalls einen pyramidenaͤhnlichen, Koͤrper. Aus den warzenförmigen Hervorragungen entſpringen dann endlich einige großere Befaͤße, die in gerader Rich⸗ tung aus mehren zuſammenlaufen und den Ae des Ureter bilden.“ Der Harngang faͤngt am vordern Ende der Niere, am aͤußern Rande gelegen an mit mehren kleinen Zweigen, geht mehr nach hinten, nimmt überall aus den Hervorra⸗ gungen Zweige auf, und gelangt an das hintere Ende der Niere, iſt hier mit der nach außen gelegenen Vena rena- lis advehens verbunden, mit welcher er dann nach hinten zur hintern Flaͤche des Darms nach dem hintern, oder beſ— ſer, obern Theile der Kloake gelangt, 5 An ſeiner innern Seite ſcheint der Samengang bey maͤnnlichen Froͤſchen gelegen zu ſeyn, der einen weiten, faſt darmfoͤrmigen Canal bildet, aus einer dünnen, durchſichti⸗ gen, dem Peritonaͤum zu vergleichenden Haut beſteht und ſich hinten mit dem Ureter gemeinſchaftlich in die Kloake endigt. Wenn dieſer Canal der Samengang iſt, wie es mir aus dem Zuſammenhange ſcheint, denn vorn haͤngt er mit dem ebenfalls ſehr großen Hoden an deſſen innerm Rande zuſammen, ſo wie auch mit einer nachher zu beſchreibenden Blaſe; ſo hat er viele Aehnlichkeit mit dem Samengange der Fiſche zur Laichzeit. In männlichen Froͤſchen bemerkt man einige Linien von den Nieren entfernt, am Harn⸗ gange eine blaſenartige Erweiterung die vorzüglich mit dem Ureter, aber auch mit dem Samengange zuſammen⸗ haͤngt. Sie hat eine ovale kegelfoͤrmige Geſtalt, el ein dicke⸗ res vorderes ſtumpfes und ein hinteres ſpies Ende, welches letztere hinter dem Darme gelegen iſt. Am vordern ſtum⸗ pfen dicken Theile geht nach innen der Haengaung in die⸗ 529 felbe uber, und neben dieſer Stelle bleibt nach außen ein geſchloßner Theil, der Grund frey nach vorn liegen. Nach hinten geht dieſe Blaſe mit ihrem ſpitzern duͤnnern Theile in den Ureter uͤber, der ſich dem der andern Seite naͤ⸗ hert, und ſo gehen beyde Harnleiter an die obere hintere Wand der Kloaka, welche fie daſelbſt durchbohren und ſich ſo im hintern obern Theile der Kloaka einmuͤnden. Daß dieſe Blaſe mit⸗den Harngaͤngen Gemeinſchaft hat, bewei— ſet die Injection; denn Queckſilber, welches in derſelben vorhanden iſt, und durch das vordere Ende des Ureter in dieſelbe eingeſpritzt werden kann, dringt aus der Höhle der— ſelben, die inwendig faͤcherig iſt, und die häufig zur Laich, zeit mit einer weißlich durchſichtigen zaͤhen Fluͤßigkeit ge⸗ fuͤllt iſt, in das hintere Ende des Harnganges und fo in die Kloaka; außerdem laͤßt ſich auch eine Borſte aus der Blaſe in den Ureter und von da in die Kloaka einfuͤhren, wie an einigen Präparaten auf dem hieſigen koͤnigl. zooto⸗ miſchen Muſeum zu ſehen iſt. Bey weiblichen Froͤſchen iſt dieſe Blaſe nicht vorhan— den, ſondern hier gehen die Harngaͤnge frey nach hinten und verbinden ſich nahe an der Kloaka mit dem innern Rande des unten darmfoͤrmig erweiterten Eyerleiters und gehen fo mit dieſer zuk Kloaka. 0 Es ſcheint daher, daß die bey maͤnnlichen Froͤſchen vorhandenen Blaſen die Verbindungen der Ureteren mit ir Samengange ſind und nicht Receptacula für den rin. f 7 2 Oeffnet man die Kloaka, fo ſieht man da, wo die Ureteren und Eyerleiter ſich in dieſelbe muͤnden, auf jeder Seite eine fait. halbmondſoͤrmige Falte, die eine kleine Vertiefung einſchließt; und in deren Grunde kommt die in bie Harn⸗, Samen oder Eyerleiter eingeführte Borſte zum Vorſchein. Die Samengaͤnge ſowohl als die blaſigen Er: weiter Blaſen zſind daher wohl am meiſten den Samenblaͤschen analog, kommen ader auch beynahe mit kleinen Exweite⸗ rungen der Harnleiter in Schlangen mehr an der Kloakg an der Ruͤckenwand gelegen, überein. f Nebennieten find bey den Ftoͤſchen nicht vorhanden; denn die gelben gefranzten fettartigen Koͤrper, welche vorn mit dem Hoden und den Nieren verbunden ſind durch Ge⸗ faͤße und das Bauchfell, find am meiſten wohl der Capsu- la renalis zu vergleichen; denn daß fie den Nieren ange⸗ hoͤren, ſcheint zu beweiſen, weil ſie im weiblichen Froſche ebenfalls vorkommen. Die Subſtanz derſelben zeigt gelbe, glänzende Körner. Die blaſenartigen Koͤrper im hintern untern Theile der Bauchhoͤhle, vor der Kloaka gelegen und mit dieſer ver: bunden, ſind gewiß Harnblaſen; denn obgleich die Harn⸗ gaͤnge nicht in fie übergehen, fo haben fie doch in ihrer Form ſchon große Aehnlichkeit mit Urinblaſen der Schild- kroͤten; fie zeigen im leeren Zuſtande eine rauhe netz⸗ foͤrmige Oberfläche, an der man, bey erſtickten Froͤſchen, vie: le Blutgefaͤße bemerkt; find Häufig mit einer waͤſſerig⸗gelben Flüſſigkeit gefüllt, und ſtehen an der untern Wand der Kloaka da offen, wo ihnen grade gegenüber die Ureteren ſich in die Kloaka an der obern Wand oͤffnen, und det Iſis 1826. Heft Y. en ſind außer der Laichzeit ſehr klein, und die 530 Urin kann daher leicht von den Uretern, bey geſchloſſener Kloaka, in dieſelben eintreten, beſonders bey der Lage der Froͤſche, wenn der hintere Theil des Körpers höher ſteht. Dieſe Blaſen find durch eine Scheidewand im Innern ge: theilt, ſind mit dem Bauchfelle bekleidet und dadurch an den Darm, die Kloaka und den Ruͤcken befeſtigt, und ihre Venen ergießen ſich zum Theil unten in die vena umbi- licalis, zum Theil in die vena renalis advehens. Auch bey den Schildkroͤten, wo ich bey einem großen Exemplar der Seeſchildkroͤte, durch des Geheimen-Rath Dr. Rudolphi Güte, eine groß: Harnblaſe ſab, und wo aus den Harnleitern kein directer Weg zur Blaſe vorhanden war, gelangt der Urin ohne Zweifel zur Blaſe vielleicht auf eben die Weiſe, wie bey den Froͤſchen, da die Oeff— nung der Harnblaſe ebenfalls den Endigungen der Harn⸗ leiter in der Kloaka gegenüber gelegen iſt. Von den übrigen Amphibien habe ich nur noch die Harnwerkzeuge der Schlangen in einigen Species unterfus chen können, und dieſe zeigen eine auffallende Abweichung in ihrer Bildung von den Übrigen Amphibien: Die Nieren beſtehen in den Schlangen aus langen Körpern von faſt clyindriſcher Geſtalt; fie liegen auf jeder Seite im Unterleibe, die rechte hoͤher, die linke niedriger, mehr nach hinten. Sie ſind mit dem Bauchfelle bekleidet und durch daſſelbe und Blutgefaͤße an die Bauch- und Ruͤk⸗ kenwand befeſtigt, fo wie an die Daͤrme. So wie man ſie liegen ſieht, beſtehen ſie aus einem Stuͤcke, ſind an der Oberflaͤche mit vielen Quereinſchnitten verſehen. Trennt man ſie aus ihrer Verbindung und nimmt das Bauchfell davon weg, ſo ſieht man, daß ſie aus mehren kleinen Thei— len, die wie runde Scheiben aneinander liegen, beitehen. Solcher Scheiben, einzelne Reniculi, ſind zwiſchen 20 — 30 vorhanden; nach oben, unten und außen iſt jeder Renicu- lus durch die queren Einſchnitte von dem naͤchſten vordern und hintern getrennt, nach innen aber ſind ſie unter ſich, durch die einzelnen Harngefaͤßchen, die ſich hier zum Harn— gange verbinden, verbunden. Die Anfaͤnge der Harnge— faͤße kann man ſchon an der Oberflaͤche der einzelnen Reni- culi, beſonders aber in den Einſchnitten derſelben als klei— ne Straͤnge erkennen, die an ihrem aͤußern peripheriſchen Ende von vielen runden Koͤrnchen, die zuſammen Traͤub⸗ chen bilden, umgeben find. Aus dem innern Rande, wel— cher nur kurz iſt, entſpringen kleine Harngefaͤßchen, die zu: ſammenfließen und einzelne groͤßere Straͤnge bilden; mehre dieſer convergieren wieder und endigen in den Harnleiter. Der Harnleiter wird an der untern innern Flaͤche aus eben ſoviel Zweigen zuſammengeſetzt als reniculi da ſind. Jede dieſer Scheiben der Nieren bildet daher eine kleine Niere fuͤr ſich; denn der aͤußere große Rand enthaͤlt beſonders die Blutgefäße, als Rindenſubſtanz, und zu ihr gehen die venae renales advehentes, und die Arterien und die Harngefaͤßchen, fo wie die venae renales reve- hentes entſpringen aus ihr. Papillen und Kelche, fo wie eine pelvis renalis find in den Nieren der Schlangen daher nicht vorhanden, ſon⸗ dern die tubuli uriniferi bilden durch ihren Zuſammen⸗ 34 Kr 531 flug größere, mit dickern Wänden veſehene Ausgaͤnge, und dieſe ergießen ſich jeder einzeln aus einem reniculus in den Anfang des Harnkeiters. Der Ureter faͤngt am vordern Ende der Niere aus dem erſten vordern Reniculus mit einem ziemlich ſtarken Strange an, nimmt, indem er in einer Rinne der Niere mit der vena renalis advehens verbunden nach hinten verläuft, Harngefaͤße aus jedem Reniculus auf, wird grös ßer und gelangt als ein aͤußerlich derber Canal, im In⸗ nern mit mehren Falten und Loͤchern verſehen, zum hintern Ende der Niere. Auch außerhalb der Niere liegt der Harn gang mit der zufuͤhrenden Vene verbunden, und geht, in⸗ dem an ſeinem innern Rande der Samengang liegt, bey Maͤnnchen dem hintern Ende des Darms zu. Hinter oder uͤber dem Darm nähern ſich beyde Harn⸗ leiter einander und bilden nahe an der Kloaka oben eine kleine Erweiterung, die aus einer feſten Haut beſteht. Aus dieſer Hoͤhle, die ein Analogon der Harnblaſe zu ſeyn ſcheint, fuͤhrt dann ein einzelner Gang zum obern Theile der Kloaka, woſelbſt ſich dann der Gang endigt. Im In⸗ nern der Kloaka bemerkt man an dieſer Stelle eine klap⸗ penartige Falte der innern Haut, wodurch die Oeffnung der Harngaͤnge einigermaßen von dem übrigen Theile der Kloaka getrennt wird; und an der untern Wand dieſes Behälters bemerkt man, bey maͤnnlichen Schlangen, einen laͤnglichen Körper, oben mit einer rinnenfoͤrmigen Vertie⸗ fung zum Abfluffe des Harns beſtimmt, verfehen. Neben den Oeffnungen der Harngaͤnge öffnen ſich gleichfals die Samengaͤnge und zwar in einer Grube neben jener Falte. Hieraus geht demnach hervor, daß in einigen Schlan⸗ gen, wenigſtens in Coluber capistratus, berus, quadri- striatus, in Anguis fragilis fo wie in einigen andern Amphibien, der Rana temporaria und Bufo eine Harn⸗ blaſe vorhanden ſey; bey einigen, wie bey den Schlangen eine Hohle, die mit den Ureteren Gemeinſchaft hat; in den Froͤſchen aber Blaſen, die nur in die Kloaka offen ſte⸗ hen und durch dieſe den Harn aufnehmen. Bey den Froͤſchen find die Blaſen verhaͤltnißmaͤßig zu den Nieren und dem übrigen Körper ſehr groß, koͤnnen da⸗ her eine bedeutende Menge Harn faſſen; der auch meiſtens als eine wenig gelb gefaͤrbte waͤſſerige Fluͤſſigkeit in den⸗ ſelben enthalten iſt und den dieſelbe beym Entfliehen zum Theil in einem Stlahle von ſich ſpruͤtzen. Hierdurch kam man auf die Vermuthung, daß die Froͤſche und Schild⸗ kroͤten durch das Entleeren dieſer Fluͤſſigkeit ſich leichter mas chen wollten, oder daß ſie dadurch beſſer ſchwimmen koͤnn⸗ ten; allein da bey hoͤhern Thieren und ſelbſt beym Men: ſchen durch Angſt und Furcht die Wirkung der Sphincte- ren geſchwächt werden kann, und fo unwillkührliche Ent⸗ leerungen entſtehen, fo iſt es wahrſcheinlich, daß bsy die⸗ fen Thieren daſſelbe Statt hat. Schon im vorhergehenden iſt bemerkt, daß die Bla⸗ fen der Froͤſche große Blutgefäße zeigen und, daß dieſelben ſich in die vena umbilicalis und die vena renalis ad- vehens ergießen. Auch die Nieren derſelhen Thiert bekom⸗ 2 332 men ſtarke Blutgefäße und dieſelben verhalten ſich in den⸗ ſelben ganz eigenthuͤmlich. f a eil Allgemein ſcheint es zu ſeyn, daß ſie ihr Blut durch Arterien und Venen bekommen und daß ſich die zufuͤhren⸗ den Venen in der Oberflaͤche der Nieren verzweigen, wel⸗ ches am deutlichſten bey den Schlangen beobachtet wird, nachdem die Gefäße mit Queckſilber gefüllt find. Bey den Schlangen iſt der Verlauf der zuführenden Vene ſehr re⸗ gelmaͤßig. Sie liegt am aͤußern Rande, wie ſchon bemerkt mit dem Harnleiter verbunden, und theilt ſich daſelbſt in ſo viele Zweige als Reniculi vorhanden ſind. Aus dieſen Zweigen gehen einige Gefaͤße nach der aͤußern Oberfläche, und verbreiten ſich da ſternfoͤrmig, buͤſchelartig an die Reni⸗ culi; andere gehen mit den Harngefaͤßen zu der Flaͤche der reniculi, welche in den Einſchnitten einander zugekehrt find, und dieſe kruͤmmen ſich in den Furchen und gehen an der Oberflache der Harngefaͤße zu der innern Flaͤche der Reniculi, theilen ſich hier in viele Zweige, die zum äußern Rande ber einzeln Lappen gehen und ſich da wo die Traͤub⸗ chen gelegen ſind, endigen; zu eben dem Theile ſenken ſich die aͤußern Zweige dieſer Venen. f f Die Arterien der Niere ſind in Schlangen klein und begeben ſich mit den Anfaͤngen der Harnleiter zum Innern des Reniculus. Meiſt erhält jeder Reniculus eine derſelben. Die venae renales revehentes entſpringen aus der Mitte jedes Reniculus, ſind hier von bedeutender Groͤße und erſcheinen, wenn man eine Scheibe davon abgeſchnit⸗ ten hat, mit offenſtehenden, mit bloßen Augen zu erken⸗ nenden Muͤndungen, grade in der Mitte des Reniculus. Jeder Reniculus hat eine Vene, und wenn man dieſelben mit Queckſilber füllt, erſcheinen fie niemals an der Ober⸗ flaͤche gelegen, auch laͤßt ſich das Queckſilber nicht einmal bis dahin treiben. Dieſe einzelne Theile der Nieren ſind demnach wohl nur einzelne, nicht durch Rindenſubſtanz vers. bundene Theile der Nieren, Reniculi, wie in einzelnen Saͤugthieren, und im foetus des Menſchen, wovon jeder ſeyn eigenen Gefaͤße bekoͤmmt und abgibt. N Die Vertheilung der Blutgefäße in den Nieren der Froͤſche weicht im ganzen nicht von der der Schlangen ab. Die zuführenden Venen gehen zum äußern Rande und der obern Flaͤche; und die Arterien zum innern Rande und der vordern Fläche, woſelbſt auch die Anfänge der vena renalis revehens gelegen ſind. 5 f Die zufuͤhrenden Venen ſcheinen in dieſen Thieren daſſelbe zu ſeyn, was in den höhern Thieren die Arterien find. Sie bilden wahrſcheinlich in der Rindenſubſtanz Vers bindungen mit den Arterien und zurüuͤckfuüͤhrenden Venen und tragen gewiß zur Abſonderung des Urins bey. Die Menge des Bluts, welche die Nieren in den Froͤſchen bes kommen, entſpricht auch eingermaßen den großen Bla⸗ ſen und der Menge des Harns; und da die Abſonderung des Urins in denſeden beynahe die einzige Secretion iſt die geſchieht, da eine Hautfunction in dieſer Art wohl nicht vorhanden iſt, ſo iſt hierdurch Erſatz in hinreichendem Maa⸗ ße gegeben. Daß durch die Functionen der Nieren bey Ab⸗ fonderung des Urins das Blut ebenfalls Veränderungen er⸗ v 533. leide, iſt der Analogie nach wohl zu ſchließen erlaubt, wenn man die Aehnlichkeit der Nieren hier mit den Fiſchen beruͤckſichtigt. f Berlin, am 15. Nov. 1825. Militaͤriſche Geſundheitspolizey, mit beſonderer Beziehung auf die k. k. öſter⸗ Von J. N. Isfordink, oberſtem Feldarzt reichiſche Armee. ir Wien bey der Armee und Director der ‚Sofepbs = Academie, 2 Heubner, 1825. 8. I. 671. II. 358. Wir bedauern recht ernſtlich, von dieſem umfaſſenden, auf große medicin. Kenntniſſe und ein langes Geſchaͤftsle⸗ ben gegruͤndeten Werk, keinen ſo ausfuͤhrlichen Bericht ge⸗ ben zu koͤnnen, als es verdient. Dieſes muͤſſen wir den eigentlichen medicin. und vielleicht militär. Zeitſchriften uͤber⸗ laſſen und uns begnuͤgen mit der Anerkennung der gro⸗ ßen Verdienſte des Verf. in der Bearbeitung dieſer im Gtunde vom Verf. ganz geſchaffenen Wiſſenſchaft, ſowohl für die Militaͤraͤrzte als die Aerzte überhaupt, für die Heil⸗ kunde und den Staat, vorzuͤglich aber fuͤr die Erhaltung der ſtehenden Heere und fuͤr die Milderung der Leiden des armen Soldaten, der mehr als irgend jemand allen uͤblen Einfluͤßen ausgeſetzt iſt, ſowohl von Seiten des Wetters, des Viehes und der Menſchen. Der Verf. tritt uͤberall als helfender Mittler ein, und gibt fuͤr alle vorkommenden Faͤlle ſo paſſende Verhaltungsregeln an, wie ſie nur aus eigener Erfahrung und verſtaͤndiger Benutzung derſelben ſich ergeben konnen. Schon der große Umfang dieſes Buchs laͤßt die große Vollſtaͤndigkeit ermeſſen; noch deutlicher wird fie aus der Aufzählung der Rubriken ſich ergeben. Das Bud zerfällt in Abtheilungen, und jede wieder in mehrere Hauptſtücke und Abſchnitte, welche endlich in Paragraphen zerfallen. Im erſten Hauptſtuͤck wird von der Aufnahme zum Militär oder von der Recrutierung gehandelt, von der Vi⸗ ſitation der Recruten, wobey alle Vorſichtsmaßregeln ange⸗ geben werden; ein wichtiger und intereſſant behandelter Ges genſtand, wobey viel Klugheit und Erfahrung nöthig iſt, um durch die ſo gewoͤhnliche Verſtellung nicht getaͤuſcht zu werden. Dann folgt im 2ten Hauptſtück S. 89 die Auf⸗ nahme in militaͤr. Einziehungs⸗ und Bildungs « Anſtalten. Das Zte Hauptſtuͤck handelt von der Dienſtuntaug⸗ lichkeit oder der Invalidiſierung S. 107; das 4te von der Conſervation der Mannſchaft im Allgemeinen, in Caſernen, bey der Einquartierung, in Baracken, im Lager, im Bi⸗ vouac, in Caſematten, in. Ttansporthaͤuſern, Wachtſtuben und Gefaͤngniſſen. S. 144. Die hier angegebenen Vor⸗ ſichtsmaßregeln und Anſtalten ſind ſo zweckmaͤßig und ſo allgemein anwendbar, daß ſich jeder Arzt damit bekannt machen ſollte. Das öte Hauptſtück betrachtet die Bekleidung des Sol⸗ daten S. 223, das 7te die Reinlichkeit deſſelben S. 282. Das Ste bearbeitet einen der wichtigſten Gegenſtaͤnbe bep ſtehenden Heeren, nehmlich die Nahrung des Solda⸗ — 5 2 4 534 ten. ©. 257. Zuerſt: Getraidenahrung, Magazine, Mehl, Brod, Zwieback, Transportierung det Victualien; dann Fleiſchnahrung, ein ſehr intereſſanter Artikel. 5 Das gte Hauptſtuͤck: Vom Getränke, Waſſer, Wein, Branntwein, Cyder, Bier, Eſſig, S. 418. Dann kommt die Aufſicht uͤber den Verkauf der Naht rungsmittel, über die Kochgefaͤße, die Menage der Mann: ſchaft und uͤber die Nahrung derſelben in bloquierten Fe⸗ ſtungen S. 477. i Mit dem raten Hauptſtück fangen die Geſchaͤfte des Arztes bey dem Dienſte des Soldaten an, S. 530, bey Waffenuͤbungen, Wache, Maͤrſchen, Ordonnanz Dienſt, Gefechten und Belagerungen. Das gte handelt vom Verhalten der Soldaten auf Schiffen S. 612; das idte von den Strafen der Solda⸗ ten. S. 651. Bis jetzt hat der Verf. die Mittel angegeben, wie die Geſundheit des Soldaten unter ſo manchfaltigen, meiſt ſchaͤdlichen Einwirkungen zu erhalten iſt. Im ꝛten Bande tritt nun die eigentliche Medicin ein. Zuerſt von der Verhuͤtung der Krankheiten, Viſita⸗ tionen, Aufſicht uͤber die kraͤtzigen und veneriſchen. Dann folgt S. 25 die Impfung mit Kuhpocken, die Verletzung durch wuͤthige Thiere S. 33, Rettung Verungluͤckter und Scheintodter, Erſtickter, Ertrunkener, Erfrorner, Erhenk⸗ ter, Vergifteter und vom Blitze Geſtreifter. S. 55. In der aten Abtheilung dieſes Bandes S. 120 fol⸗ gen die Vorſchriften, welche das allgemeine Geſundheits⸗ wohl betreffen. Die Anſtalten bey herrſchenden Krankhei⸗ ten, Sicherung gegen Peſt, S. 138; Errichtung der Spis täler, ihre Vortheile und Nachtheile. Reinigung der Ges mächer, Kleider und Betten S. 177. n i Endlich kommt S. 229 die Einquartierung, Trans⸗ portierung der Kranken, Behandlung der Reconvalestenten in Spitaͤlern und auf Märfhen S. 257; eine Betrach⸗ tung über die Krankenwaͤrter S. 2733 Obſorge über Selbſtranſonnicte, Deſerteure und Kriegsgefangene S. 278. Den Beſchluß macht die Aufſicht über die Todten und de⸗ ren Beerdigung und Anlegung der Leichenaͤcker S. 295. Dem Werk iſt ein ausfuͤhrliches Regiſter beygegeben. Aus dieſem nur kurz ausgezogenen Inhalt wird man die Reichhaltigkeit des Werks ermeſſen koͤnnen. Die ange⸗ gebenen Regeln ſind klar ausgeſprochen, auf Einſicht end Erfahrung gegründet und zeugen von einem wohlwollenden Gemüthe, welches umfaſſende Geiſteskraͤfte und allſeitige Beobachtung mit Geſchick zum Wohl ſo vieler Tauſende in Anwendung zu bringen weiß. 535 | Uueber -Recenfionen- Unfug. ya MIR: Be Wie Recenſionen beſchaffen ſeyn ſollen, und felten find, „bat. am beſten der unſterbliche Fichte in ſeiner a prioriſchen Conftruction Micolai's dargethan. Wenn ein Rec. ein Werk lobt oder tadelt, ohne mit dem Inhalte alz ler gleichzeitigen und früheren Werke über den naͤmlichen Gegenſtand genau bekannt zu ſeyn, fo begeht er eine An⸗ maßung, welche gar keinen Namen hat — iſt gar ſein Lob erkauft, dann verdient er mit der größten: Verachtung ge⸗ ſtraft zu werden, weil er das Publicum abſichtlich täuſcht. In die erſte oder zweyte Categorie gehört Dr., F — r. (vielleicht Fiſcher) aus Dresden, welcher in Ruſt's criti⸗ ſchem Repertorium Band IX eine aus mehreren bekannten Werken unferer Zeit zuſammen gejtoppelte Skizze der allge⸗ meinen Heilkunde vom J. 1824, wovon nur wenige Exem⸗ plare im Buchhandel abgiengen, und die meiſten von Leip⸗ zig erweislich remittiert wurden, ſo hoch erhoben, daß Frank und Sufeland nie mit ſoviel Weihrauch beehrt wurden. Wenn der Rec. das, was jeder gebildete Gelehrte und jeder Initiant der Medicin ſchon zur Schule mitbrin- gen ſollte, als die hoͤchſte Weisheit und den bewunderns⸗ würdigſten Erguß eines Genies auspoſaunt, dann muß er ſelbſt nur ſchwache und wenige Lehren verdaut haben. Wir behalten uns vor, dem Rec. von Stelle zu Stelle feines, Lobes das Gegentheil in einem ausfuͤhrlichen Bericht über den therapeutifchen Index — denn mehr iſt nicht daran — zu beweiſen. Unterdeſſen mag er ſich mit den beſſeren Schriften feiner Zeitgenoſſen Über die allgemeine Heilkunde. bekannt machen. 8 sun‘ Kurze Antwort auf Dr. P feufert Erklärung gegen die Recenſion ſeiner ſoge⸗ nannten Geſchichte des Krankenhauſes zu Bamberg. T. Recenſent hat durch alle Theile des Buches be⸗ wieſen, daß es eine der gemeinſten Compilationen iſt, wel⸗ che je im hiſt. Fache erſchienen — daß der Verf. Dr. Pf. darin viel Unwahrheiten von und für ſich geſagt, d. i. gez logen, und viele Wahrheiten von der Kranken: Anſtalt ab: ſichtlich verſchwiegen hat. Statt fein Buch zu rechtferti⸗ gen, ſchimpft er auf den vermeyntl. Rec., geſteht alſo ſtill⸗ ſchweigend den gegründeten Tadel desſ. zu. 2. Dr. Pf. weiß aus nahen Otiginalquellen beſſer, als der Recenſent, daß und warum der Wundarzt Scheuering, einem Andern Platz zu machen, einſt verdrängt wurde; es iſt alſo vom Rec. nicht erlogen, wohl aber hat Pf. dieſen Umſtand ab⸗ ſichtlich verſchwiegen. 3. Es iſt actenmaͤßtg, folglich nicht 1 — 536 erlogen, daß der Magi lrat unter dem Buͤrgermeiſter v. Hornthal die Willkuͤhr des Hausarztes bis zu deſſen lau⸗ ter Unzufriedenheit deſchraͤnkte; laͤugnen koͤnnte dieß nur ein ſolcher Wahrheitsfreund, wie Pf., der heute ni 1 weiß oder wiſſen will, was er geſtern gefprochen 15 18 Pf. ſagt in ſeiner Erklaͤrung ſelbſt, daß Marcus die Kran⸗ ken⸗ und Entbindungsanſtalt zugleich unter ſeiner Aufſicht hatte, es iſt alſo nicht erlogen, daß ſie jetzt getrennt ſind, und Pf. nichts davon ſagte. 5. Es iſt in den Rechnungen bewieſen und hoͤchſt notoriſch, daß und warum ganz an⸗ dere Reconvalescentinnen, als kraͤtzige und veneriſche, ihre Langweile durch unentgeltliche Ausbeſſerung des haͤuslichen weißen Zeuges zu vertreiben, von der Haushaͤlteein nicht betuͤckſichtigt wurden, folglich iſt es nicht erlogen. 6. Marı cus und Pf. klagten oft und laut über den ehemal. Miß⸗ griff, daß der Hausverwalter die Kranken mit ſeinen eige⸗ nen Weinen ꝛc. beſorgte, dadurch große Capitalien erwarb, die er in Concurſen verlor. Es waͤre beſſer geweſen, er hätte ſich dafuͤr eine Equipage angeſchafft, und ware da⸗ mit wie ein Edelmann herum gefahren, bis die Pferde aus Mangel an Heu verhungert wären. 7. Pf. glaubt ſeinen Mangel an gruͤndlicher Kenntniß der Homöopathie durch Schimpf zu maskieren, uͤbergeht dabey die verſchiedenen Schwaͤngerungen der Kranken und Gefunden während der letzten TO Jahre, und rathet dem Rec. die Hungercur, was ſo wenig paßt, als wenn dieſer ihn auf den Nuͤrnberget Spielmarkt verweiſen wollte, damit er die Folgen ſeiner Lebensart anſehe. 8. Pf. erklart die gegruͤndeten Ruͤgen ferner ſchlechten Schreibart für Druckfehler, weil das ganze Buch der größte iſt. 9. Nur ein ſolcher Wahrheitsfreund, wie Pf., kann ſagen, er wiſſe nichts von den aus einer Apotheke gelieferten Extraweinen, Mineralwaſſern, Anis⸗ broden, deren Betrag zu 30 fl. in einem einzigen Som mermonate von dem Medicinal⸗Comité, vorzüglich wegen Lieferung aus der Apotheke, mit 1 9 5 gerügt, und von Pf. mit gewohnlichen Grobheiten ohne ( Fe tet wurde, wie die auf dem Magiſtrate befind ichen en, Rechnungen, Monita und deren Beantwortungen beweiſen; es iſt alſo keine der größten) und niedertraͤchtigſten Lügen. des Re. IE eilen ahnen g 1 ar I. ih 3 ir, mA 4 ‚a Rec. hat dieſe kurze Antwort nur wegen der Kranz, kenanſtalt ertheilt, bey der Mißbraͤuche ſo ſchwer zu heilen ſind, als der Krebs an manchen Einrichtungen. Dem plumpen Embryo eiter“ Menſchenſeele des‘ Verf. wird um fo weniger mehr erwiedert, je entſchiedener. des Rec. Grund: ſatz iſt, mit Afteredelleuten keine Berührung zu haben. [Die Redaction der Iſis wͤnſcht hiemit den Steeit geſchloſſen; haben beyde weiler Luſt, ſo muͤſſen fie Ein ruckungsgebuͤhren bezahlen]! Erd, geſtattet find, oder doch fehr viel Seltnes zur Ausbeute darbieten, wie z. B. Iſtrien, Sardinien“), Siebenbürgen, die Pyrenaͤen, die lapplaͤndiſchen Alpen u. ſ. w. Zwei⸗ tens würden aber auch kl nere Rufen: zur Erforſchung einzelner intereſſanter Steig dis deutſchen Vaterlandes veranſtaltet werden, um die ſeltnern Producte und die Henntniß der Flora ſolcher Gegenden zu erlangen, die bis jezt zu wenig unterſucht worden ſind, wie z. B. in Würtemberg die höheren Gegenden des Schwarz⸗ waldes, der Heuberg bei Tuttlingen und einige Striche der wuͤrtemberaiſchen Alp, in Kaͤrnthen und Krain die intereſſanteſten Gegenden und eben fo in an⸗ dern Provinzen Deutſchlands. Der Be wuͤrde zu Dies fen partialen Unterſuchungen nur gefinge Summen auf⸗ zuwenden nöthig haben, weil er durch feine Mitglieder leicht, uͤberall in der Naͤhe ſolcher Gegenden, eifrige, junge Botaniker ausfindig. machen konnte, die fir Bezah⸗ lung der Reiſekoſten gerne auf 8 oder 14 Tage die bezeich« neten Striche beſuchen wuͤrden, um das, was beſonders intereſſant oder neu ſchiene, fuͤr den Verein einzuſammeln. Dadurch wuͤrde es denn auch moͤalich werden, die Floren ſolcher deutſchen gaͤnder, die bis jezt in botaniſcher Hin— ſicht noch gar nicht oder doch nur ſehr unvollkommen beſchrieden find, zu Tage zu foͤrdern “). Der Verein würde vor der Hand auf fuͤnf Jahre ſich verbinden, und deſſen Thaͤrigkeit von einem Mictelpunet aus geleitet werden. Da die Unterzeichneten ſich nicht anmaßen wollten, denſelben zu bilden, ſo erſuchten fie die, auch für Naturkunde, von Er. Majeſtaͤt dem Könige von Würtemperg organiſirte Centralſtelle des landw. Vereins in Stuttgart, die Oberleitung des Ganzen za übernehmen, und fie hat auf das Bereits villigſte ihrer Bitte entſprochen Die Mitalieder des botaniſchen Reiſevereins wuͤrden ſich in zwei Klaſſen theilen. Ohne Zweifel würden ſich erſtens Ehrenmitglieder finden, d. he ſolche, die den Verein, als eine der Beförderung der Wiſſenſchaft gewid— mete Ankalt, aus reiner Liebe für die Sache, durch frei- willige Beitraͤge, in ſeinen Unternehmungen unterſtuͤtzen. Dieſen Es renmitaliedern wurde nicht nur vorzugsweiſe das Recht eingeräumt werden, aus der Summe der all- jährlichen Ausbeute, worüber jedesmal öffentlich Rechen: ſchaft gegeben werden würde, ſich-Seltenheiten an Sa: mereien und lebenden Pflanzen für ihre Gaͤrten, oder Pracht » Eremplare für ihre Sammlungen auszubitten, ſondern ihnen wrde es auch zuſtehen, den Reiſenden etwa beſondere Auftraͤge in Hinſicht auf andre naturhi— ſtoriſche Gegenſtaͤnde, z. B. aus der Zoologie und Mine⸗ ralogie, oder in landwirthſchaftlicher und techniſcher Be— ziehung zu ertheilen. 2 h keinen eigentlichen Quotienten der alljaͤhrlich zu erzielenden Ausbeute begehren. Der Verein würde dann zweitens ordentliche Mit: glieder zählen, welche gegen den beſtimmten alljaͤhrlichen Beitrag von 15 fl. rheiniſch die jedesmal fich ergebende Ausbeute an getrockneten Pflanzen, an Saͤmereien oder *) Ein ſehr gewichtiger Botaniker in Muͤnchen hat bereits den Wunſch gegen uns geaͤußert, daß Sardi⸗ nien das Zjel einer ſolchen Reiſe im naͤchſten Som⸗ mer ſeyn moͤckte, weil wir von dieſer Inſel noch aͤu— ßerſt wenig wiſſen und dieſelbe in einigen entlegenen Thaͤlern noch ganz die Wildheit fruͤherer Zeiten er— halten haben full. Er aͤußert dabei die Hoffnung, daß bedeutende Männer und beſonders die Turiner kademie der Wiſſenſchaften ſich thaͤtig für bieſen Reiſeplan intereſſieren wuͤrden. ) Eine Flora Wuͤrtembergs koͤnnte namentlich auf dieſem Wege ſchneller zu Stande gebracht werden. Dagegen wuͤrden dieſe Mitglieder lebenden Gewaͤchſen nach Abzug deſſen, was die Ehren⸗ mitglieder erhielten, nach dem Geſetze der Gleichheit, uns ter ſich vertheilen; wobei uͤbrigens Einige ſich bloß fuͤr lebende Pflanzen und Saͤmereien, Andre nur für getrocs nete Pflanzen, oder für einen verhaͤltnißmaͤcigen Antheil an Beiden erklaͤren koͤnnten, welche Erklaͤrung jedoch gleich bei dem Eintritte in den Verein geſchehen muͤßte, damit die Reiſenden gehoͤrig inſtruirt werden koͤnnten, in welchem Vekhaͤltniſſe fie das Eine oder das Andere zu ſammeln baͤtten. Lebende Pflanzen und Saͤmerelen, bes ſonders jene, haben natuͤrlicher Weiſe einen höhern Werth als getrocknete Pflanzen; dieſes Verhaͤltniß des Werthes muͤßte nach einem billigen Maßſtabe feſtgeſetzt werden. Die Centralſtelle wird die Reiſenden wählen und in⸗ firuiren. An ebendiefelbe würden ſowohl die Geldbeiträge der Mitglieder eingefendet, auch nach jeder vollendeten Reiſe die ganze Ausbeute uͤbergeben, welche dann, unter ihrer Aufſicht und Anordnung, von demjenigen Reiſenden, der die groͤßere Nefe gemacht hätte, waͤhrend des Wins ters geordnet, gehoͤrig beſtimmt, an die Mitglieder wer— theilt und verſendet werden würde, Es verſteht ſich, daß der Reiſende, der ſich dieſem Geſchaͤfte an dem Orte der Geſchaͤftsleitung waͤhrend der Wintermonate zu widmen hätte, auch in dieſer Zeit auf Koſten des Vereins ſalariert werden muͤßte. 5 ? Wir glauben, hoffen zu dürfen, „daß nicht nur in kurzer Zeit eine bedeutende Anzahl ordentlicher Mitglieder ſich zuſammen finden werde, ſondern auch, daß es nicht an Mäcenaten fehlen werde, die als Ehrenmitglieder ſich dafür intereffiren duͤrften, und namentlick auch naturhis ftorifche Geſellſchaften und Univerſitaͤten ihren Beitritt erklaͤren werden. Aus dem Reſultate der ſchon im Eingange erwaͤhn, ten Reiſe des Pharmaceuten Fleiſcher nach Tyrol glauben wir den Schluß ziehen zu duͤrfen, daß jedes ordentliche Mitglied, für feinen jahrlichen Beitrag, gegen 200 getrocknete Exemplare ſeltner Pflanzenarten, oder diejenigen, welche nur lebende Gewaͤchſe und Saͤmereyen beziehen wollen, im Verhaͤltniſſe des Werthes, einen aͤhn— lichen Quotienten alljaͤhrlich erhalten werden. Wohlfeiler kann man zu dem Befise der ſeltneren europaͤiſchen Gewaͤchſe nicht kommen. Wie ſchoͤn iſt aber außerdem der Gewinn, den die Wiſſenſchaft von einem ſolchen Unternehmen ziehen wird! 5 Da auf jeden Fall, auch wenn ein Verein in der bezeichneten Weiſe und groͤßern Ausdehnung nicht zu Stande kommen ſollte, doch eine botaniſche Reiſe nach Iſtrien, oder ſonſt wohin, veranſtaltet werden wird, ſo bitten wir alle diejenigen bekannten und unbekannten Freunde oder Geſellſchaften, welche beizutreten wünfchen, ihren Beitrag für das erſte Jahr portofrei und zwar balb⸗ moͤglichſt einzuſenden, damit die Vorbereitungen zur naͤch⸗ ſten Reiſe eingeleitet und entſchieden werden koͤnne, ob Iſtrien oder Sardinien fuͤr den naͤchſten Sommer das Ziel ſeyn ſolle; was von der Menge der Beitritts— Erklaͤrungen abhaͤngen wird. Eßlingen, den 14 Dec. 1928. Ch. F. Hochſtetter, Prof. F. Steudel, Dr. * * A a Die unterzeichnete Stelle unterzieht ſich mit Ver⸗ gnügen der Leitung dieſer wiſſenſchaftlichen Unternehmung, wird nichts verſaͤnmen, was zu ihrer Beförderung erfor— derlich iſt, und in ihrem Correſpondenzblatte den Theil— nehmern die noͤthigen Eroͤffnungen machen. Stuttgart, den 17. Dec. 1825. \ K. Centralſtelle des landw. Vereins. In h alt A. Allgemeines. S. 433. Blaſche, über die Urſachen der Verſchieden⸗ beit der Claſſifications-Grundſaͤtze unter den Natur⸗ forſchern. 5 Ä 464. Aufforderung an die Doncapitel Bayerns. 465. Ungeſchicklichkeit eines Archivars. B. Mathematik. 466. Neumann, de tactionibus etc. circulorum, [phaerarum et conorum II. 5 49. Voll, genauere Beſtimmung zur naͤherungsweiſen Berechnung irrationaler Wurzeln. C. Mineralogie. 495. Geſchichte der Cryſtallkunde von Marx. 497. Frankenheim, cryſtallonomiſche Auffäge I. D. Zoologie. 818 Faber, neue Fledermaus Cvelpertilio cornutus). 520. Naumann, ünerhoͤrtes Vorkommen in Deutſch⸗ land von Turdus minor. 821. Nils [on ii hiltoria molluscorum Sueciae. 525. Baer, über eine Suͤßwaſſer-Mießmuſchel (Myti- lus Hagenii). E. Anatomie und Mediein. 527. Nicolai, Über die Harnwerkzeuge einiger Amphi⸗ 533. 105 670 rdinks militaͤriſche Geſundheitspolizey. F. Streit. g. Ueber Recenſionen-Unfug 1 en Antwort auf Pfeufers Erklarung. Umſchlag. Verſammlung der Aerzte und Naturforſcher Deutſchlands in Dresden. g ; 5 Einladung zur Gründung eines botaniſchen Reife: Vers eins zu Stuttgart. S Die Abdruͤcke an T. in K. find N in B. kommen 1 Aae 15 er Verkehr. 5 Ein gegangen. An Nufſfaͤtzen. S. Wahlverwandtſchaft uſwv. 4 Dr ul d Hes f eber Friedrei und Heſſelb e. D. Ueber Fiſchotter. en we 5 Acariden. 8 Berthelot, Thiere der eanariſchen Inſeln. um die Auſſaͤtze über die nordifchen Voͤgel in einen Band zu vereinigen, ſollen fie mit Heft VII. anfangen, An Buͤchern. 8 F. G. Schulze (Prof. in Jena), Ueber volkswirtb⸗ ſchaftliche Gründung der Gewerbswiſſenſchaften. es na bey Frommann. 1826. 8. 126. N Calf lan, Recherches fur les cas de P'uterus double et de ſuperfétation. Paris 1820. a. 58. 1 planch, Pantheon der Geſchichte des deutſchen Volks, durch E. Muͤnch (Prof.) und eine Geſellſchaft von Kuͤnſt⸗ lern. Freyburg bey Wagner und Augsburg bey Herzberg. 1826. Heft 13. Folio, jedes Heft mit 2 — 3 Bogen Text und ı Kupfer. Haidinger, on the criftalline forms etc. of the manganele ores. 8. 10. 1 tab. Dell[alines - d’Orbigny, modeles des cepha- lopodes microlcopiques. 8. VIII. Raſpails Abh. — über die Gräfer — Überf, von Tri⸗ nius. Petersb. Kaiſerl. Acad. 1826. 8. 121. 2 Stt. H. v. Bergen, Verſuch einer Monographie der China. Hamburg. 1826. 4. 348. 8 ausgemalte Ktaf. in Fol. und 10 Tab. An Zeitſchriften. Bulletin univerſel par Fé ruf ac. 1825. Nr. 11. 12. 1820. Nr. 2. (Nous prions Mr. le Redacteur de nous faire parvenir les cahiers X. et XII. de T’annee 1823.) Kaſtners Archiv VI. Heft 4. VII. Heft 1. 2. Poggendorfs Annalen 1825. Nr. 10. L. 12. 1826, r. Schweiggers Journal. XV. Heft 4. Büchners Repert. für die Pharmacie XXII. Heft 3. n Archiv d. Apoth. Vereins XIV. Heft 2. 3. I. Notizen aus Natur- und Heilkunde. XIII. Nr. 11. Botan. Zeitung Nr. 1 — 12. Von Kirby und Spenee's Entomologie iſt Band III. und IV., der letzte, angekommen. JJV 8 IR Fe en be 2 6. 1117 Preis des Jahrgangs 8 Thlr. ſächſ. oder 14 Fl. 24 Er. rhein. ö rere uur Von dieſer Zeitſchrift erſcheint in jedem Monat ein Heft mit Kupfertafeln und Holzſchnitten, ſo daß 6 Hefte einen Band ausmachen, und mithin deren im Jahre zwey herauskommen. Die Buchhandlungen wenden ſich an die Buchhandlung Brockhaus in Leipzig; Die Poftämter an das in Jena, welches die Iſis mit 3 Rabatt erhaͤlt. Man kann nur auf einen ganzen Jahrgang Beſtellung machen, und die Zahlung iſt ungeth't zur Leipziger Oſtermeſſe des laufenden Jahres zu leiſten. Beytraͤge werden an den Herausgeber unmittelbar, oder, und beſonders Bücher, im Weg des Buchhandels an Brockhaus zu Leipzig geſchickt. Man ſetze nichts anderes darauf, als: Ge, drucktes, zur fahrenden Per, dickere Sachen gerollt," Es geht nichts verloren; das Recomman— dieren iſt daher unnöthige Vertheuerung. f Unfrankierte Buͤcher mit der Poſt werden zuruͤckgewieſen. Damit ſich Niemand vergeblich bemühe, fo wird hiemit angezeigt, daß in die J i iti ſchen Aufſätze aufgenommen werden. i APR ON ie Sie. keit ds kat; Jena bey der Redaction. Den Aerzten und Naturforſchern Deutſchlands. Nachdem Se. Majeſtaͤt der Koͤnig von Sachſen huldreichſt genehmigt haben, daß die Verſammlung deutſcher Naturforſcher und Aerzte in dieſem Jahre zu Dresden gehalt: werde: ſo laden die Unterzeichneten zu dieſer Zuſammenkunft freundlichſt ein. Sie werden darauf Bedacht nehmen, für die Verſammlungen, welche wieder den 18ten September be— ginnen ſollen, ein geeignetes Local vorzubereiten, und erſuchen ſodann die zu dieſem Zwecke eintreffenden Gelehrten, Ihre Ankunft den Unterzeichneten anzuzeigen und uͤber etwa von Ihnen zu haltende Vorträge eine kurze Angabe bey dem Sccretaͤr niederzulegen, um eine zweckmaͤßige Vertheilung vorzutragender Abhandlungen auf die einzelnen Sitzungen treffen zu koͤnnen. Dresden, den 14. April 1826. D. Seiler, Geſchaͤftsfuͤhrer, und D. Carus, Secretär bey der dießjaͤhrigen Verſammlung deutſcher Naturforſcher und Aerzte. An z e Mehreren Anfragen zu folge erlaube ich mir den Freun den der Pflanzenkunde anzuzeigen, daß folgende Pflanzen⸗ Sammlungen fortgeſetzt werden und ſtets vollſtaͤndig bey mir zu haben find. . 22 1). Ein Herbarium vivum medieinale von 400 Spe⸗ cies, nach dem Linneiſchen Syſtem geordnet und mit gedruckten ausführlichen Namen nebſt einem Verzeich⸗ niſſe der Pflanzen verſehen. Im Archio des Apothe⸗ ker ⸗ Vereins kſter Bd. ates Heft S. 68 find dieſe Sammlungen dem pharmaceutiſchen Publicum beſon⸗ ders empfohlen. 5 2) Ein Herb. viv. oeconomicum von 500 Sp. ent⸗ haltend die ſaͤmmtlichen Getreidearten, Fukterkraͤuter, Wieſengraͤſer, Handelskraͤuter nebſt den Unkraͤutern, die auf Aeckern und Wieſen vorkommen, worunter alle Giftpflanzen befindlich find. 3) Ein Herb. viv. foreltale, worin die roo Deutſchen, 150 der beliebteſten nordamerikaniſchen Holzarten und 110 der ſchaͤdlichen Waldkraͤuter vorkommen, zuſam⸗ men: 350, Sy. ne ein cs) Te Saͤmmtliche Pflanzen ‚find. richtig beſtimmt, in dem vollkommenſten Zuſtande geſammelt, ſchoͤn getrocknet und jede Pflanze liegt in einem Bogen weißem Papiere. Als ein billiger Preis iſt fuͤr die Centurie 2 Thlr. feſtgeſetzt. Jede Sammlung iſt in 6 faubern Mappen, wovon das ce mit 4 gr. zu verguͤlen iſt, verthellt. Goͤttingen im December 1828. 8 J. Voß, Univefſitaͤts⸗Gaͤrtner. i h E n. Von folgenden Werken hat der Unterzeichnete die Lie, ferung zu beiſtehenden Preiſen in Preuß. Courant übers nommen, und erlaubt ſich, dieſelbden allen Botanifern dringend anzuempfehlen. 5 Flora, oder botaniſche Zeitung, welche Rezenſtonen, Ab⸗ handlungen, Aulfage, Neuigkeiten und Nachrichten, die Boranik betreffend, enthalt. Herausgegeben von der koͤniglich baierſchen botaniſchen Geſellſchaft in Ne; gensburg. 8 Jahrgaͤnge find erſchienen, der neunte Jahrgang von 1826 wird in monatlichen Lieferungen e Preis eines Jahrgangs von 2 Bänden 3 r. Hayne, Dr. F. G., getreue Darſtellung und Beſchrei⸗ bung der in der Arzneikunde gebraͤuchlichen Gewaͤchſe, wie auch ſolcher, welche mit ihnen verwechſelt werden koͤnnen. Berlin 9 Baͤnde. Jeder Band mit 48 kolorirxten Kupfern 8 Thlr. Hoppe, Dr. D. II. „ Caricologia germanica, den Au zaͤhlung der in Deutſchland wildwachſenden Ried graͤſer. Zum bequemen Gebrauch auf botaniſchen Excurſionen, zur erleichterten Beſtimmung der Arten und ſyſtematiſchen Anordnung in Herbarien. Leipzig 1826. 14 Gr. Tratlin nick, L., Genera nova plantarum iconi- bus observationibusque illustrata. Der erſte Heft mit 14 Kupfertafeln in Quarto x Thlr. 40 Gr. Jeder folgende Heft 10 Gr. 0 Es ſind bereits 2 Hefte erſchienen, die Fortſetzung wird raſch erfolgen. Leipzig im April 1826. Friedrich Hofmeiſter. u VI. 1 Wohlverwandtſchaft zwiſchen dem eigentlichen Naturaliſten und dem ſo⸗ genannten Supernaturaliſten. 1. ann iſt der menſchliche Geiſt nichts weiter als Sub⸗ ject, und zwar im logiſchen Sinne, alſo die bekannte leere oder unbeſchriebene Tafel, nach Ariſtoteles, — die Form oder das Formale. Die Sache oder das Reale kommt Beyden ſchlechthin von Außen; nur ſagt der Eine: von Unten, und der Andere: von Oben. 2. Der Eine wie der Andere laͤßt auf dieſe Tafel ſchreiben, was feiner Abſicht und hiemit feiner Anſicht zu: ſagt. Die Abſicht aber iſt: Wohlſeyn (mdovn), alſo Ge⸗ nuß, ſo wie derſelbe der Habſucht und dem Ehrgeize, der Herrſchſucht u. ſ. w. zugleich entſpricht. 3. Der Eine ſagt: Natur, und der Andre: Offenba— rung. Aber jene wird da keineswegs ſo erfaßt, wie ſie der Gegenſtand einer hochſchaͤtzbaren Wiſſenſchaft iſt; und dieſe, die „Offenbarung“, — iſt ein leerer Name. Und beruft ſich, zum Behufe der ſogenannten, der Andere zugleich auf ein heiliges Buch; ſo macht — er die Auslegung. 4. Die erſte Wiſſenſchaft, welche der Eine und der Andere preiſet, und vielleicht Grundwiſſenſchaft, ja wohl gar Philoſophie nennt, iſt die Logik. Dieſe Anſicht von der Wiſſenſchaft iſt, wie man ſieht, jener vom Geiſte ganz nachgebildet. Und da eben die Form zum Dienſte jeder ad ache (zur Auffaſſung und Darſtellung des Realen jeder Art) beſtimmt iſt, waͤhrend das Sachliche von dem Geiſte, wie das Object von dem Subjecte, wegfaͤllt: ſo erſcheint jetzt naturlich die Logik als eine Dienerin oder Magd — dem Einen (wo er nicht bloß als Naturlehrer eintritt) der Jurisprodenz, wie dem Anderen der Theologie, oder deſſen, was Beyde unter dieſem und jenem Worte verſtehen und vorgeben. Aber die Kantiſche Frage: ob nun die Philo⸗ ſophie ihrer Dame die Schleppe nach oder die Fackel vor: trage, darf uͤberall nicht Statt finden. Denn welches Licht koͤnnte von der Form oder dem Verſtande ausgehen, da er nur wiedergeben kann? Iſis 1926, Heſt TR 5. Von der Religion will der Eine Nichts hoͤren. Aber um ſo mehr redet der Andere davon. Nur iſt, was er von Oben (2) einfallen läßt, bloße Superſtition, — als fo mit der Nichtreligion des Erſteren im Grund einerley. Und wie Beyde in Betreff des Geiſtes ganz einig ſind; ſo ergibt ſich dann auch die Einheit im Worte oder Buchſta⸗ ben: auch der Erſtere redet von der Religion, wo ſie (das Wort) ihm Mittel zum Zwecke iſt, zumal als Politiker (dieſer Art); ja er ſpricht vielleicht gar ehrerbietig von der Religion, der Offenbarung und Kirche, wenn ſolche Rede gerade eben an der Tagesordnung iſt, und die Religion, die ſogenannte, wohl gar als eine Art von Verwaltungs- mittel dienen mag. 6. Auch in Betreff der Aufklärung iſt der Gegen⸗ faß zwiſchen Beyden nur ſcheinbar. Die negative Seite derſelben iſt dem Erſtern angenehm; denn er kann an Geld und Glanz wohl gewinnen, indem ſie dem Aberglauben und deſſen Gebilden entgegentritt. So wie aber die poſitive Seite derſelben eintreten, — wie dasjenige, wodurch alles andere wahrhaft Nuͤtzliche und Glaͤnzende im Reiche der Menſchheit bedingt iſt, geſetzt (poniert) werden ſoll: ſo heißt dieſelbe — „Ultra- Aufklärung.” Und kein Wunder, wenn dann, haben ſich nur erſt gewiſſe Dinge geändert, der ehe: malige Aufklaͤrer mit dem alten (beſonders dem feinen oder ſchlauen) Verfinſterer ſich foͤrmlich verbindet! Zu dieſem (unheiligen) Bunde paßt die politiſche Wetterſahne von jer der Farbe. 7. Wenn die Philoſophie die Mutter der eigentli⸗ chen oder vollen Aufklaͤrung iſt; ſo kann ſie kein beſſeres Loos haben als ihre Tochter. Auch fie wird geprieſen, we fie dem Geiſte, der niederreißen will, dienet. Und ihre for ſtematiſche Seite kann ja ſo lange, als ein Neues dieſer Art Mode iſt, dem Streben nach Glanz, als einem Zwei⸗ ge der bekannten Weltehre, wohl zufagen. Iſt aber eins mal jener Vortheil erlangt, und die Periode dieſes Glan⸗ 34 * 539 zes voruͤber; wird von irgend einem Freunde der Philofos phie zuvoͤrderſt auf ihre poſitive oder reale Seite gedruns gen; wird der eigentliche Gegenſtand aller Philoſophie, zu⸗ mal unter den Worten: „das Ueberſinnliche, Goͤttliche, Unbedingte“ u. ſ. f., hervorgehoben und geltend gemacht: dann ergeht ein ganz andres Urtheil uͤber dieſelbe; dann er⸗ ſchallt wohl auch fo kraͤftig als offen das Wort: „Ich ver— abſcheue die Philoſophie (je deteste la philosophie“)! Und der neue Ton ſtimmt, wie man ſieht, vollkommen zu jenem alten des ſogenannten Supernaturaliſten, welchem die eigentliche Philoſophie von jeher ein Dorn im Au⸗ ge war. 8. Dieſes Loos fällt der Philoſophie beſonders unter dem Namen „Metaphyſik.“ Der alte franzoͤſiſche Na— turalismus ſchalt bekanntlich die Metaphyſik — „die hohle Wiſſenſchaft.“ Auch iſt bekannt, wie Mapoleon, zuruͤck⸗ gekommen aus Rußlands Eisfeldern, im Senate zu Paris über dieſe Wiſſenſchaft ſchimpfte oder loszog: „cette te- nebreuse métaphysique, cette sombre ideologie“ .. Muß diefe Wiſſenfchaft, muß die eigentliche Philoſophie unter dieſem Namen nicht eben ihrem Gegenſtande nach je: dem Naturaliſten (Materialiſten) widerlich klingen, — deſto widerlicher, je feiner da irgend einer in ſeiner Art iſt? Tritt ſie vollends der Macht eines Solchen, ſey er auch bey weitem kein Napoleon, feindlich entgegen; dann wird fie natürlich abgewieſen und bekaͤmpft oder beſchimpft — nicht etwa kur als eine Naͤrrin, ſondern auch (oder jetzt bloß) als eine gefährliche Schwaͤrmerin, ja als eine boshaf— te Heuchlerin. Denn was ſind (in dem Auge oder Ohre des eigentlichen Naturaliſten) jene Worte?! — Die Phi⸗ loſophie droht ja ſeinen hoͤchſten () Intereſſen Gefahr; fie iſt ſeine Feindin: und iſt der Feind nicht boshaft? — Was aber, nachdem die Metaphyſik aufgehoben worden, unter dem Namen Philoſophie noch übrig bleibe, iſt bekannt: die Logik! Die Logik wird alſo empfohlen, befohlen — vorgeſchrieben und zwar (wie nach ſicherm Vernehmen juͤngſt⸗ hin irgendwo im deutſchen Lande) als academiſcher Lehege— genſtand durch zwey Semeſter hindurch, nachdem bisher dem Vortrage derſelben ein halbes Semeſter geworden! Dieſe Einrichtung, dieſer Studienplan iſt gewiß den Ab⸗ und Anſichten des ſogenannten Supernaturaliſten ganz ent⸗ ſprechend. Denn ſo wuͤrde ja (falls der Plan feine Aus⸗ fuͤhrung erhielte) die Philoſophie, jene alte, ſogenannte, wieder zum Magddienſte verdammt. Und der Profeſſor derſelben konnte die Metaphyſik hoͤchſtens nur einſchwaͤr⸗ zen unter dem Namen Logik, gerade wie dort, in Frank— reich, die Philoſophie unter dem Namen „alte Literatur“ in und wieder noch eingeſchwaͤrzt wurde, nachdem Napo⸗ leon dieſelbe an ſeiner großen ſogenannten Univerſitaͤt ganzs lich ausgeſchloſſen (excludiert) hatte. Jedoch man bedenke auch, ob nicht in Deutſchland — nachdem unter dem Namen Philoſophie und Metaphyſik zeither theils ſo manche leere Speculation oder Gruͤbeley und Phantaſterey, theils ſo viel Rohheit und Leidenſchaft⸗ lichkeit vorgekommen — auch der wuͤrdige und ſonſt den⸗ kende Staatsmann zu einem Mißgriff in dieſer Hinſicht verleitet und zu einer ſolchen Anordnung gebracht wer⸗ den mochte? Mur waͤre, wo, ein Solcher entſcheidenden 540 Einfluß gewaͤnne, barum fuͤr die Sache ſelbſt keineswegs beſſer geſorgt. 40 5 C 2 Dr. J. Salat. Un U. Das Neueſte in Betreff der Logik; und: uͤber das Verhaͤltniß derſelben zur Metaphyſik in Vergleich mit der Phyſik. Schon Plattner, der alte, berühmte Lehrer der Phi⸗ loſophie zu Leipzig, hat gelehrt: „Was die Logik betrifft, 1 ſo ſcheint mir dieſelbe einestheils in der Philoſophie eine Epiſode, und anderntheils ein Werkzeug fuͤr fie zu ſeyn. Daher kommt es auch alle Zeit gezwungen heraus, wenn man ſie als einen weſentlichen Theil der Philoſophie dar— ſtellen will (Phil. Aphorismen, Th. 1. S. 14). Nun gibt uns eben ein neuer Profeſſor an derſelben Hochſchule, Hr. H. Richter, eine zwar kleine, aber trefilis che Schrift „Ueber den Gegenſtand und den Umfang der Logik“, wo im Contraſte mit der bekannten, herrſchenden Schulanſicht behauptet wird: „die Logik iſt kein Theil (Zweig) der theoretiſchen Philoſophie.“ Abgeſehen hier von der Frage, ob das Theoretiſche nicht mit dem Wiſſenſchaftlichen einerley ſey; fo ſtimmt dieſe Behauptung mit dem, was in der Iſis 1822 Über die Logik aufgeſtellt ward, ganz uͤberein. Moͤchten jene Maͤnner der Schule, welche die Logik noch immer als philoſophiſche Wiſſenſchaft und zwar als „unſre erſte philoſophiſche Disciplin“ (in dieſem Sinne oder ſchlechthin) auffuͤhren, insbeſondere Folgendes wohl pruͤfen: Das Logiſche if, als ſolches, auch mißbrauchbar. Denn mißbraucht iſt es offenbar von dem Sephiften auf dem Gebiete der Wiſſenſchaft, und z. B. von dem Rabu⸗ liſten in einem bekannten Kreiſe des Lebens, oder von je: nem Politiker, der ſich jedes Mittel erlaubt, wenn auch, wie er ſagt, zum Beſten des Staats. Das Moraliſche hingegen, — Moralität, ſtehet offenbar dem Mißbrauch ents gegen; ja, es ſchließt denſelben geradezu aus. Denn der „Fehlſchluß,“ den der Unwiſſende oder Beſchraͤnkte letwa der Myſtiker oder ein Frommer dieſer Art) machet, iſt oh⸗ ne Zweifel von dem „Trugſchluſſe“ weſentlich verſchleden: in dieſem, nicht in jenem, iſt der Mißbrauch des Logiſchen oder, was hier Eines iſt, des Verſtandes — der logiſchen Kraft oder „Potenz.“ — Iſt nun z. B. die Moralphiloſo⸗ phie ein Zweig der Philoſophie, eine beſondere philoſophi⸗ ſche Wiſſenſchaft: wie koͤnnte dann auch die Logik eine Wiſ— ſenſchaft dieſer Art heißen?? Und: II. Wenn der, welcher das trennende (abſolute) Gegentheil des Philoſo⸗ phen iſt, wenn der Sophiſt — im bekannten Sinne nach Sokrates, Platon, Cicero u. a. — wenn der eigentliche oder conſequente Materialiſt, Senſualiſt, Atheiſt u. ſ. w. die Logik in hohem Grade beſitzen kann, ſo daß er ein trefflicher Lehrer derſelben heißen und ſeyn moͤchte, wo es eben nur auf dieſe Lehre, die Aufſtellung und Entwickelung der logiſchen Geſetze ankaͤme: wie mag dann ſelbſt der ge: ſunde Menſchenverſtand zugeben, daß die Logik, als 1 unter den philoſophiſchen Wiſſenſchaften aufgeführt werde!! 541 reylich gieng juͤngſthin, von einer neuen Schule, auch b Vila aus: „Logik iſt nicht bloß for⸗ male Wiſſenſchaft, ſie iſt auch eine malte ja es wurde fogar „die objcctive Logik aufgeſtellt. Auf jenem Standpuncte der Idealitaͤt, wo ohne die Grundlage des er⸗ ſten Realen (Objectiven) alles Andere nichtig erſcheint, wo demnach ſelbſt die logiſche Feinheit (Fineſſe), fo wie die ges prieſenſte Klugheit, ohne das Eine, worauf der Menſchheit Wuͤrde und Heil beruht, nur ein glaͤnzendes Meteor hei⸗ ßen darf; da zeiget ſich wohl ein Wahres an dem neuen Lehrſatze. So mag derſelbe auch einen Beſſeren anziehen und — blenden. Wie aber auf dieſem Standpuncte Alles mmeinander fließt, das Reale mit dem Formalen und das eine Reale mit dem anderen (das Ueberſinnliche mit dem Sinnlichen) vermiſcht wird, oder, vermoͤge der obwalten⸗ den Phantaſie, zuſammenfließt: ſo iſt da eigentlich keine Wiſſenſchaft moͤglich; und trotz einer ſpeculativen oder ſcho⸗ laſtiſchen Zugabe kann hoͤchſtens eine Art von Poeſie Statt finden. Vielleicht kommt auch ſonſt Gelehrtes und in feis ner Art Schaͤtzbares hinzu. Nur Logik iſt dann Solches eben ſo wenig, als wiſſenſchaftliche Philoſophie. Aber eine ganz eigene Bewandtniß hat es mit der Logik in deren Verhaͤltniſſe zur Philoſophie auf der einen Seite und zur Empirie (Erfahrungs- oder Naturwiſſen⸗ ſchaft) auf der andern. J. Indem das Object der Meta⸗ phyſik oder, was der Sache nach einerley iſt, der Philoſo— phie dem Sinne mit ſeinen fuͤnf Organen keineswegs vor⸗ gelegt werden kann, waͤhrend das Logiſche kein Sinnliches oder Phyſiſches heißen darf; ſo kann ingeheim eine Ver— wechſelung der Sache mit der Form vorgehen; daher der bekannte Formalismus ſeit Jahrhunderten; und II. weil das lleberſinnliche auch und zunächft dem Gemüthe zugaͤng⸗ lich iſt, waͤhrend das Naturding als ſolches — Stein, Pflanze, Thier — kein Gegenſtand fuͤr das Gemuͤth, das Herz oder den Willen (unter dem Geſichtspuncte der Ach— tung, Verehrung, Huldigung, Anbetung u. ſ. f.) werden kann: ſo iſt moͤglich, daß jenes Object, das metaphyſiſche, von dem Gemuͤthe ſo ergriffen werde, daß, indem nun die Phantaſie mit dem Gefühle ſich verbindet, der Verſtand zu⸗ ruͤckgedraͤngt und ausgeſchloſſen wird. Daher der Myſti⸗ cismus, der auch Hyperidealismus heißen kann, wenn die Idee, die lebendige Erſcheinung und Vorſtellung jenes Hoͤ⸗ heren, durch den Begriff nicht entwickelt und daun über die Sphaͤre ihrer Guͤltigkeit hinausgetrieben wird. Dann iſt z. B. „Alles abſolut“ (ſchlechthin), indem die Vollen⸗ dung, welche nur Gott zukommt, dem Menſchen oder menſch⸗ lichen Eigenſchaften und Hervorbringungen zugeſchrieben wird; dann wird insbeſondre der ethiſche Grundbegriff aus— geſchloſſen: „Gott wird im Menſchen geboren, Gott oder Chriſtus handelt in ihm,“ u. ſ. w. (Ausgezeichnete Schrift⸗ ſteller haben daher neuerlich die gute Handlung, wo immer eine ſolche vorkomme, dem Menſchen ſelbſt abgeſprochen.) — In der Phyſik hingegen iſt kein Extrem dieſer Art möge lich. Denn x. der phyſiſche Stoff, die Ausbeute der Be— obachtung und des Verſuches macht ſich wohl geltend: er liegt dem Sinne vor, ja er drängt ſich demſelben auf; und 2. ſo wie dieſe Maſſe vorliegt, wie man ſie wohl ins Auge faſſen und feſthalten will, fo iſt man zur logt⸗ ſchen Anordnung, zur ſyſtematiſchen oder wiſſenſchaft— "542 lichen Bearbeitung zugleich beſonders veranlaßt und ges drungen. ; 2 Die Logik als ſolche, die bekanntlich die reine (bloße) heißt, iſt demnach A. nur Propaͤdeutik, und zwar fuͤr jede Sachwiſſenſchaft, da jegliche einen logiſch geordneten Kopf, einen geſchaͤrften Verſtand u. ſ. w. vorausſetzt — die Po: gik wird eben daher noch auf dem Gymnafium als Bor: ſchule fuͤglich gegeben — und B. nur wegen dieſer zwey Gefahren in Abſicht auf die Philofophie einer beſondern Auszeichnung beduͤrftig, damit eben weder die Ueberſchaͤ⸗ tzung noch die Ausſchließung derſelben eintrete — da nehm⸗ lich, wo die Anwendung und hiemit die angewandte Lo: gik vorkommen ſoll. Auch hat die Logik allerdings auf die Philoſophie eine vorzuͤgliche Beziehung, da eine Sache des ſtomehr, je wichtiger ſie iſt, bedacht, und alſo vor Allem gedacht werden ſol. Wer aber die Logik noch immer ſelbſt als philoſophiſche Wiſſenſchaft aufſtellen will, der ſehe wohl zu, ob er nicht jenem ſchlauen, verfinſternden Geiſte, der gegenwaͤrtig alle Philoſophie in Logik verwandeln möchte, ein Heft in die Hand liefere! Landshut im Maͤrz. 1826. 2 Dr. Se Salat, Eryſtallonomiſche Auffäge von M. L. Frankenheim. II. V. Die Grdnungen der Cryſtallreihen. In dem dritten Abſchnitte haben wir die Claſſen der Cryſtallreihen entwickelt, indem wir die verſchiedenen Lagen der Flaͤchen zu den rechtwinkligen Achſen betrachteten; auf eine aͤhnliche Weiſe wollen wir jetzt bey den Unterab— theilungen oder Ordnungen der Cryſtallreihen verfahren. Hierbey ſind die im fuͤnften Abſchnitte behandelten Flaͤchen⸗ gruppen beſonders die flaͤchenreichſten in jeder Claſſe von vorzuͤglicher Wichtigkeit. Wir haben ihnen dort immer den hoͤchſten Grad von Symmetrie beygelegt, deſſen fie fähig ſind; uͤberall werden bey 3 rechtwinkligen Coordinaten die Coefficienten pofitiv und negativ geſetzt, und wodurch die eis genthuͤmlichen Verhaͤltniſſe von a: b:c mehrerer Gruppen zuſammen traten, auch von dieſen die moͤglich groͤßte Anzahl angenommen. Allein jener Reichthum in der Ausbildung fließt keinesweges aus dem Begriffe der Claſſen, der oft auch auf eine viel geringere Anzahl von Flaͤchen ſeine Anwendung findet. Im regulaͤren Syſteme z. B. gibts Flaͤchengruppen von 24 ja von 12 Flaͤchen, die ohne einen beſondern Werth der Coefficienten vorauszuſetzen, wie es bey den einfachern Gruppen (Pyramiden- Octaeder und Würfel, Granatbeder u. f. f.) der Fall iſt, völlig ſymme⸗ triſch zu den 5 Achſen liegen und weder einer von dieſer noch irgend einer andern Linie irgend einen Vorzug einraͤu⸗ men. Aehnliches findet ſich bey den andern Syſtemen. Die Umſtaͤnde nun, unter welchen auch bey einer geringern An— zahl von Flaͤchen die Symmetrie bleibt und die daraus hers vorgehenden Unterabtheilungen feſtzuſetzen, welches, wie ich glaube, noch nicht einmal verſucht iſt, ſſey der Gegenſtand dieſer Abhandlung. 213 Wir rechnen alſo alle diejenigen Cryſtallreihen zu eis nem Syſteme oder einer Claſſe, bey denen die Flächen den in den vorhergehenden Abhandlungen beſtimmten Geſetzen folgen; die verſchiedenen Arten von Gruppen, wobey dieſes moͤglich iſt, bilden die Ordnungen, wovon jede wieder die einzelnen Cryſtallreihen enthaͤlt, deren es ſo viele gibt, als das Grundverhaͤltniß a: b : c verfchiedene Werthe ha⸗ ben kann, die in der Regel irrational ſeyn muͤſſen, da ſich die Anzahl der rationalen zu denen der irrationalen wie 1: c verhält. Wir dürfen hierbey ſogar die Wurzelgrös ßen zu den rationalen rechnen. Die Unterſchiede, die in⸗ nerhalb einer einzelnen Eryftallreihe Statt finden koͤnnen, und vorzüglich beym regulären Syſteme auffallend find, lafs fen wir für jetzt unberuͤckſichtigt. Unter den Ordnungen einer Claſſe iſt eine durch ihre Symmetrie und den Reichthum an Flaͤchen ausgezeichnet; wir wollen fie die ſymmetriſche nennen. Ihre Gruppen haben die groͤßte Anzahl von Flaͤchen, die in der Claſſe möglich iſt, alſo die in dem vorhergehenden Abſchnitte ents wickelten. Die uͤbrigen Ordnungen haben gewoͤhnlich nur die Haͤlfte oder ein Viertel derſelben, und man hielt ſich deßhalb fuͤr berechtigt, die ſymmetriſche als Hauptabtheilung zu betrachten, die übrigen aber als mehr oder weniger be⸗ deutende Abweichungen davon. Da die treffliche Bezeichnungsart des Herrn Profeſ⸗ for Weiß auch hier die einzige iſt, welche naͤchſt der anas lytiſchen zu den folgenden Unterſuchungen brauchbar iſt, ſo bemerke ich noch, daß die anzuführenden Formeln uns mittelbar auf beyde Methoden anwendbar ſind; nur bey den einfachen Gruppen muß, wie im vorhergehenden Ab- ſchnitte, ſtatt REN . f 1 und ſtatt, o, co geſetzt werden. Wir beginnen mit dem regulaͤren Syſteme, weil deſ⸗ fen Unterabtheilungen ſchon bekannt find und unſre Ver⸗ fahrungsart daher leichter beurtheilt werden kann. Sonſt haͤtten wir mit dem zweygliederigen den Anfang machen muͤſſen. a &; 6. Yo» A. Das reguläre oder iſometriſche Syſtem. Die Gruppe iſt ſymmetriſch um die drey Achſen ge⸗ lagert, und wenn einige Flächen eine gewiſſe Neigung et⸗ wa zur Achſe 2 haben, ſo muͤſſen eben ſo viele dieſelbe Neigung zu den Achſen y und x haben. Dieſer Bedin⸗ gung wird Genüge geleiſtet, ſobald wenn Tea TB T xa] fi findet auch ITE und Tra L= T5 vorkommen. Das Geſetz, wodurch dieſe Flaͤchen zus ſammenhaͤngen, iſt klar und auf alle Faͤlle anwendbar. Wenn z. B. 544 N = Ba + ya] beobachtet iſt, fo kann auch nicht fehlen. * Jene Bedingung iſt jedoch noch nicht hinreichend, um das regulaͤre Syſtem zu characteriſieren, indem die drey ge⸗ nannten Flächen auch ſymmetriſch um eine Linie liegen, die durch — — — — Xð S T a = F 2 beſtimmt wird und daher auch zum ſechsgliederigen gehoͤren koͤnnen. Dieſes findet aber nicht mehr Statt, wenn auch TE 5 EA 52 — yal Fer, gleichzeitig vorkommen. Durch die Combination dieſer Bes dingung mit der vorhergehenden wird für jede Cryſtallgrup! pe des regulären Syſtems die Bedingung aufgeſtellt, daß ſich folgende 12 Flächen gemeinſchaftlich finden müflen: Hertbıtral TBT LEA TZ La Ta 542 Featß-yl + Ba — ya — 4 4 2 — Bal B La DE L e e ee d. h. ſobald man die rechtwinkligen Coordinaten fo geftellt hat, daß eine den beobachteten Flaͤchen durch einen der an⸗ gegebenen 12 Ausdrucke bezeichnet wird, fo kann man übers zeugt ſeyn, daß auch die übrigen 11 vorkommen koͤnnen, und daß es bloß zufällig iſt, wenn fie ſich nicht finden. Das Geſetz iſt einleuchtend, und man wird ſehen, daß man immer auf dieſelbe Gruppe ſtoͤßt, von welcher Flaͤche man auch ausgehe. Um die 12 Flaͤchen leichter auf dem Gmal Fflaͤchner finden zu können, bemerke man, daß von 6 Flaͤchen, die über einer Octagederflaͤche liegen, die erſte, dritte und fuͤnfte, und ferner die zweyte, vierte und ſechſte gemeinſchaftlich „ , ß und y find nehmlich reine Zahlen, die alfe nicht negativ werden koͤnnen; das Negative iſt alſo in der Große a, und bey den folgenden Syſtemen in a, b und c zu ſuchen, welche als Linien poſitiv und negativ ſepn koͤnnen. 545 7 bleiben oder verſchwinden. Von den 8 um eine Octaeder⸗ ecke liegenden bleiben und verſchwinden immer die erſte u. fuͤnfte [ea + Ba + yal und [aa — 5 — yal gleichzeitig. — Die Flächen find hierbey fo gezählt, daß immer zwey auf einander folgenden eine Kante des Gmal Bflächners gemeins ſchaftlich if. Das Geſetz iſt Übrigens von der Richtung, nach welcher man zaͤhlt und den Groͤßen der Coefficienten ganz unabhängig. Der Emal Zflaͤchner enthält 4 ſolcher Gruppen, deren Flaͤchen bey jedem durch daſſelbe Band zuſammenhaͤngen. Um Raum zu erſparen wollen wie LE 4 als Repraͤſentant der angeführten 12 Flächen anſehen und 2 ya)] + (aa: ya: Be) | @a: ) A als Repraͤſentanten der übrigen. Es iſt für das Folgende nuͤtzlich zu bemerken, daß, wenn zwey Coefficienten einander gleich werden, oder ein Soefficient = o Wird, zwar jede Gruppe ihre 12 Flächen behaͤlt, allein im erſten Falle he (wa: Ba ya)l und |+ (wa : ya: Ba) | und im zweyten Falle ‚+ (ea : Ba :ya)l (a : Ba: ya)l ubereinkommen. Da es in unſerm Belieben ſteht, welche von den Richtungen der Achſen wie für pofltiv oder negativ halten wollen, fo werden wir der Gleichfoͤrmigkeit willen durch— gaͤngig annehmen, daß ſich wenigſtens die erſte dieſer Grup— pen finde. Auf dieſe Weiſe ſind folgende Unterabtheilungen des kegulaͤren Syſtems gefunden worden. I. Die ſymmetriſche mit 48 Flaͤchen oder 4 Zwölf: flaͤchnern. II. Haͤlften. 3. [T4 T 5 + 2. und Fer die Kantenhaͤlfte. 8 ‚tea tra + Be] die Diagonalhaͤlfte, Iſis 1826. Heft VI. — — — 546 3; T e die abwechſelnde Hälfte, III. Das Viertheil. L 5b T J Im Ganzen 5 Ordnungen. Eigentlich entſprechen 3 ſolcher 1eflächigen Gruppen ebenfalls den oben angegebenen Bedingungen, und wir koͤn⸗ nen weiter keinen Grund fuͤr deren Weglaſſung anfuͤhren, als daß in keiner Claſſe andere Unterabtheilungen beobach— tet find, als ſolche, deren Gruppen ½ oder ½/ der Flaͤ⸗ chenzahl der ſymmetriſchen Abtheilung haben. Man konnte hierin einige Analogie mit Polaritaͤt wahrnehmen, inſofern nehmlich jedem poſitiven Pole gewoͤhnlich (nicht immer) ein negativer, einem anziehenden ein abſtoßender entſpricht, ſo daß ſich zwar begreifen laͤßt, wie die Anzahl der ſonſt moͤg⸗ lichen Flaͤchen auf die Hälfte, und dieſe wiederum auf ein Viertel zuruͤckgefuͤhrt werden kann, / und 7 aber nicht hervorgebracht werden. ; Wir gehen zur Betrachtung der einzelnen Ordnungen über, von denen wir jedoch nur das Nothwendigſte anfüh- ren wollen. J. Die ſymmetriſche Abtheilung. Ihre einfachern Gruppen ſind ſchon in dem vorherge— henden Abſchnitte entwickelt, wir wollen ſie hier kuͤrz— lich in Beziehung auf die ı2flächigen Gruppen aufführen: FE (aa: Ba: ya)] und ILA 5%: 291 der 48flaͤchner; |F (ea : a: a] das Pyramidenoctaeder und Zeus Fitoid ; |oa : Be : zu| und oa: ya: Bal der Pyramidenwuͤrfel; joa : a 4] das Granatoeder, indem alle 4 Grup⸗ pen zuſammenfallen; T (a : a : a)| das Octaeder und endlich. oa| der Wuͤrfel. [a : oa : ee II. I. Die Kantenhaͤlfte. Es bleiben oder verſchwinden ſtets die ſich in einer Hauptkante durchſchneidenden Linien zu gleicher Zeit. Un⸗ ter Hauptkante wollen wir hier diejenigen Durchſchnitts⸗ linien verſtehen, welche zwey Achſen mit einander verbin⸗ den, alſo die durch |oa : Pa : 22 zu bezeichnenden Linien. Es iſt dabey voͤllig gleichgiltig, von welcher dieſer Linien 35 547 man ausgehe. lehrt, einander parallel; Halbierung. Die Flaͤchen find, wie ſchon der Ausdruck es iſt Weißens pyritoedriſche Sie enthaͤlt folgende Gruppen. — ya)l Das Pyramidenoctaeder und das Leukitoid bleis ben unveraͤndert. Der Pyramidenwuͤrfel wird zu [oa : Ba 24 al⸗ ſo getheilt. Das Granatoeder, das Getaeder und der Wuͤr⸗ fel bleiben unveraͤndert. Dieſe Ordnung enthält alſo zwey z4flächige und zwey 12flaͤchige Gruppen, die aber weſentlich von einander abs weichen. N II. 2. Die Diagonalhaͤlfte. Die beyden um eine Diagonale liegenden Flächen blei⸗ ben und verſchwinden zu gleicher Zeit, wenn wir unter Di: agonale diejenigen Durchſchnittslinien des 48flaͤchners ver: ſtehen, welche von einem Puncte einer Achſe ausgezogen in der Mitte zwiſchen den beyden andern durchgehen, deren Zeichen alſo Der asflächner wird zu [T (wa : Ba: ca . ½ 4 if. zwar in mehreren Kanten und Diagonalen; allein es iſt gleichgiltig, von welcher man ausgehe; die ausgeſprochene Bedingung findet auch ihre Anwendung, wo die Durch— ſchnittslinien in dem ſymmetriſch ausgebildeten 48flaͤchner nicht vorkommen. Die Flaͤchen ſind einander nicht parallel; fie iſt Weißens tetraedriſche Halbierung, und enthält folgende Gruppen: Den 48flaͤchner ſiehe oben. Das Pyramidenoctaeder und Leukitoid wird zu [ea 2. al alfo nur 12 Flachen. Pyramidenwuͤrfel und Granatoeder behalten ih— re volle Flaͤchenzahl. Das Gctaeder aber behält nur 4 einander nicht pas rallele Flachen. Symmetriſch ausgebildet find es 4 gleich— feitige Dreyecke — ein Tetraeder. Der Wuͤrfel bleibt unverändert. Dieſe Ordnung enthält alſo ebenfalls zwey 24flächner und zwey ı2flächner, die nicht mit einander verwechſelt werden dürfen, dieſes wird vermieden, wenn man ihre La— ge zu dem unverändert bleibenden Wuͤrfel und Granatoeder betrachtet. II. 3. Die abwechſelnde Hälfte. Von welcher Kante oder Diagonale man auch ausge— be, von zwey anliegenden Flächen bleibt und verſchwindet immer eine; daher der Name. Die Flaͤchen ſind, wie ſchon der Ausdruck lehrt, einander nicht parallel. Es 10 8 gedrehtes Leukitojd und noch nicht heob⸗ achtet, Die Flaͤchen durchſchneiden ſich 548 Außer dem 438flaͤchner wird keine der Gruppen getheilt. III. Das Viertheil nun aus der oben angegebenen ı2flächigen Bedingungsgrup— pe beſtehend, kann es als die Haͤlfte ſaͤmmtlicher Haͤlften betrachtet werden, indem ſich die Eigenſchaften aller in ihm vereinigen. Weiß hat es in Beziehung auf die erſten bey- den pyritotetraedriſche Halbierung genannt; es iſt noch nicht beoachtet. Die 48 und anaflaͤchner behalten nur 12Flaͤchen. Das Granatoeder bleibt wie immer unveraͤndert. Das OGctaeder wird zum Tetraeder. Der Wuͤrfel behaͤlt ſeine 6 Flaͤchen. Wir finden hier alfo 4 weſentlich verſchiedene 12 Flaͤch⸗ ner, die jedoch leicht zu unterſcheiden ſind. Wenn man die Diagonal- und Kantenhaͤlften mit der ſymmetriſchen Abtheilung vergleicht, ſo findet man, daß die weggefallenen Flaͤchen gleichfoͤrmig ausgebildet nicht nur ei— nen gleichen und aͤhnlichen, ſondern ſogar denſelben Raum einſchließen, wie die uͤbriggebliebenen. Dieſes iſt jedoch bey der abwechſelnden Haͤlfte nicht der Fall. Die Raͤume, wel— che die beyden Haͤlften deſſelben 4 ners einſchließen, ſind hier zwar ebenfalls einander glei d aͤhnlich; aber ſie fuͤllen einander nicht aus, indem von einem beſtimmten Standpuncte aus beobachtet, die eine aus allen Flaͤchen be— ſteht, welche zur rechten Seite der Durchſchnittslinien lies gen; die andre aus denen, die links liegen; eine Erſchei— nung, die ſich auch in andern Cryſtallreihen wiederholt und aus der ſphaͤriſchen Geometrie bekannt iſt. Bey dem Vier— theile findet ſich ein aͤhnliches Verhaͤltniß. Dieſer merk— wuͤrdige Unterſchied von Rechts und Links iſt alſo nicht auf die Thierwelt, wo er Regel zu ſeyn ſcheint, beſchraͤnkt; er findet ſich auch bey der Polariſation des Lichts, ſogar bey ſcheinbar fluͤſſigen Körpern. * Das merkwuͤrdigſte Beyſpiel und vielleicht der Schluͤſſel des ganzen Phaͤnomens iſt in den Wechſelwirkungen der Electrieitaͤe und des Magnes tismus. In derſelben Cryſtallreihe ſind niemals verſchiedene Ordnungen nebeneinander, ſo daß einige Gruppen, z. B. ja : Ba : yal nach der Kantenhaͤlfte, und andre [ea : Ba Z. Al etwa nach der abwechſelnden "Hälfte getheilt waͤren, ſondern daſſelbe Geſetz iſt allen Gruppen gemein⸗ ſchaſtlich. Dieſes erſtreckt ſich jedoch nicht jo weit, daß wenn Ta T5 T ZI ſich in einem Viertheile findet, auch bey allen andern Gruppen gerade Hea+ßaty da Ha Tl al vorkom⸗ men muͤſſe, ſondern es kann auch T —yal a'a+ ß’a — 2. mit der zugehoͤrigen ſeyn. % Vergl. oben I. 4. 549 Die geringe Anzahl der Ordnungen und der Reich— thum an Flächen erleichtert fehr die Aufgabe, die Ordnung zu beſtimmen, zu welcher ein vor uns liegender Cryſtall ges hoͤrt. Sie hat gar keine Schwierigkeit, wenn mehrere Flaͤ— chen eines 48flaͤchners vorkommen. Es iſt keineswegs noͤ— thig, daß ſich die ganze Gruppe oder auch nur der größte Theil derſelben vorfaͤnde; 3 Flächen, die aber zu verſchiede⸗ nen der oben erwaͤhmten 1aflaͤchner gehören, find hinreichend, den Cryſtall zur ſymmetriſchen Abtheilung zu reihen. Ge— hören alle beobachteten gleichartigen Flächen, deren Ansdruck la : Ba: yal iſt, zu einem oder zu zwey jener 12flaͤchner, ſo wird man leicht auf die Haͤlften oder das Viertheil ſchlie— ßen koͤnnen, zu denen ſie gehoͤren. Von den einfachern Gruppen werden die 24flaͤchner auf aͤhnliche Weiſe unter: ſucht, und ſelbſt das ſo haͤufig vorkommende Octaeder laͤßt durch die Anzahl ſeiner vorkommenden Flaͤchen auf die Ord⸗ nung ſchließen. Findet man z. B. zwey parallele Flaͤchen deſſelben, ſo kann es weder das Viertheil, noch die Diago— nalhaͤlſte ſeyn; daß zuweilen dennoch ſogar in dieſem Falle parallele Flachen vorkommen, ſchadet der Unterſuchung nicht ſehr, da fie ſich alsdann durch ihr Aeußeres gewögnlich von einander unterſcheiden. Zwar koͤnnen auch in der ſymmetri— ſchen Abtheilung zufaͤllig gerade ſolche Flaͤchen bleiben und fehlen, die dem Cryſtall die Geſtalt einer andern Ordnung geben, allein dieſes iſt bey der großen Anzahl und der Las ge der Flaͤchen hier weniger zu befuͤrchten, als bey den an— dern Syſtemen. Nur der Wuͤrfel und das Granatoeder ſind ganz ohne Nutzen fuͤr dieſe Unterſuchung, es ſey denn um den Beobachter zu orientieren und ihm die Beſtimmung der Flaͤchen zu erleichtern. B. Das viergliedrige oder monodimetriſche Syſtem. Die Achſen ſind hier nicht ſo abhaͤngig von einander als im regulaͤren Syſteme. Wenn der allgemeine Ausdruck des Agliederigen Syſtemes a : 8a eſ if, fo Eönnen zwar die Achfen x und y fich nicht unabhängig von einander ausbilden, wohl aber 2; daher auch die An⸗ zahl der Unterabtheilungen hier groͤßer iſt, als im regulaͤren Syſteme, obgleich die Flaͤchenzahl der allgemeinen Gruppe geringer iſt. Wir muͤſſen hier vor einem aͤhnlichen Irrthume war— nen, wie beym regulaͤren Syſteme, daß nehmlich das vier⸗ gliedrige in den Unterabtheilungen nicht bloß illuſoriſch wer— de; denn auch im zweygliedrigen Syſteme kann man zwey auf einander rechtwinklige Linien ziehen, die in der Ebe— ne von x und y liegend 45° zu dieſen Achſen geneigt find und zu denen die Flaͤchen ebenfalls ſymmetriſch liegen. In dem viergliedrigen muͤſſen jedoch die Flaͤchen zu bey— den, ſowohl den Haupt- als Nebenachſen ſymmetriſch ſeyn. Es ergeben ſich nun folgende Ordnungen: 1. Die ſymmetriſche mit 16 Flaͤchen, II. Hälften, 1 6. + (aa + Ba) + 20 h + ATEN |# a + ea) — 90 Ta — ea) —yel Die Kantenhaͤlfte. 1. b. Ta +ßa+ ve] [Tea — fa - FE&+ aa + ve | | 8 Ba — da Fa 70 | Die Diagonalhaͤlfte. 2. 2 (da + Bui + re] F Die abwechſelnd parallele Haͤlfte. 5. T (an T Ba) Lz. It (ae) xe IH (Ba+ ea) — ye| = (Ba — da) + yc | Die abwechſelnd geneigte Hälfte. 4. TEE EN F Die einſeitige Haͤlfte. III. Viertheile. . EN F Das zweyſeitige Viertheil. 2. | F(@a+ Ba)+ re] \E Ba daz. Das einfeitige Viertheil. Im Ganzen 8, oder wenn man die durch a und b unterſchiedenen nicht mitzaͤhlt, 7. Die Abkuͤrzungen, deren ich mich bedient habe, ſind leicht aufzuloͤſen. T bezieht ſich immer auf die unmittel, bar folgende, einzelne, oder in Parentheſe eingeſchloſſene 551 Größe, fo daß immer zwey Flächen dadurch bezeichnet wer⸗ den. In der abwechſelnd parallelen und in der einſeitigen ‚Hälfte find es daher vier. Auch iſt unmittelbar aus ben Zeichen abzuleſen, in welchen Gruppen die Flaͤchen einan⸗ der parallel ſind, oder nicht. Das Geſetz, nach welchen die Flaͤchen einer Ordnung mit einander verbunden ſind, iſt leicht zu erkennen, und auch die Nothwendigkeit gerade dieſer und die Unmoͤglich⸗ keit andrer Unterabtheilungen; denn, (e + (Bat ca) + 24, die man vielleicht vermiſſen moͤchte, iſt eben jene illuſoriſche, von der wir geſprochen haben. Hler, wie in dem regulaͤren Syſteme, haben wir die Ordnung, deren Flaͤchenzahl / der ſymmetriſchen betraͤgt, ausgeſchloſſen. Sie iſt hier 12flaͤchig und ihrer nur eine Art vorhanden. Faͤr das Verhaͤttniß der ſymmekriſchen Unterabtheilung zu den übrigen find namentlich zwey Arten von Durch— ſchnittslinien wichtig, die von der Achſe des Syſtems 2 nach den horizontalen Hauptachſen und die nach den hori— zoutalen Nebenachſen gehenden; jene mögen vorzugsweiſe Kanten, dieſe Diagonalen genannt werden. Auch wol⸗ len wir alle Flaͤchen, denen + yc gemeinſchaftlich iſt, die poſitive Seite der Cryſtallgruppe, und denen — 3% ge: meinſchaftlich if, die negative nennen, _ Wir fuͤhren nun das Nothwendige von den einzelnen Ordnungen an. 1. Die ſymmetriſche Abtheilung. Ihre Flaͤchengruppen bieten nichts Eigenthuͤmliches weiter dar, als wir ſchon in dem vorhergehenden Abſchnitte angeführt haben; daher gehen zwir gleich zu den Haͤlf— ten uͤber. II. 1. a. Die Kantenhaͤlfte. Die zwey ſich in einer Kante durchſchneidenden Linien bleiben und verſchwinden ſtets zu gleicher Zeit; daher der Name. Daß Parallelismus fehlt, lehrt ſchon der Ausdruck; die Kante nehmlich, welche auf der poſitiven Seite ihre beyden Flaͤchen behaͤlt, verliert ſie auf der negativen. Sie enthaͤlt folgende Gruppen. Der ußbflaͤchner wird zu einem Bflächigen Körper, den man der Analogie nach einen 2 und 2kantner nennen koͤnnte, der aber von einem aͤhnlichen aber parallelflaͤchigen des zweygliedrigen Syſtems wohl zu unterſcheiden iſt. Die Gcetaeder erſter Reihe behalten ihre 8 Flaͤchen. Die Octaeder zweyter Reihe aber nur die 4 durch | oa + gaze und |F Ba + 0a + gel zu bezeichnenden. Sie ſchließen ſymmetriſch ausgebildet eis nn 552 nen Körper als 4 gleichſchenklige Dreye ke ein: das vier: gliedrige Tecraeder nach Weiß. Die Saulen und Endflaͤchen bleiben under ind rt. II. 1. b. Die Diagonalhaͤlſte. Hier ſpielen die Diagonalen und Nebenachſen dieſelbe Rolle, die bey der Kantenhaͤlfte die Kanten und horizonta= len Hauptachſen ſpielten. & Der 16flaͤchner wird zu dem oben beſchriebenen 2 u. 2kantner. d Das Gotaeder erſter Reihe aber, das dort unver⸗ aͤndert blieb, wird hier zum Agliedrigen Tetraeder S e Meere Die Getaeder zweyter Reihe, Endflaͤchen bleiben dagegen unverandert. Beyde, die Diagonal- und Kantenhaͤlfte, ſind alſo, fuͤr ſich genommen, einander vollkommen gleich und durch eine Aenz erung in der Lage der Achſen um 45°, wodurch, die Säulen und wie wir wiſſen, im viergliedrigen Syſteme die Nationalität geſtoͤrt wird, vertauſchen beyde Ordnungen ihre Benennung. So lange wir daher kein ſicheres Merkmal beſitzen, um die Hauptachſen von den Nebenachſen zu unterſcheiden, bleibt die Verſchiedenheit beyder Ordnungen auch zweifelhaft, weß— halb fie auch nur durch ı .a und 1. b bezeichnet find. — Sie find der Diagonalhaͤlfte (tetraedriſchen Halbierung) des regulaͤren Syſtems analog und von Mohs am Kupferkieſe beſchrieben worden. g II. 2. Die abwechſelnd parallele Haͤlfte. Von den zwey ſich in einer Kante oder Diagonale durchſchneidenden Flächen bleibt und verschwindet ſtets eine, wodurch die 8 Flächen, denen + 7e gemeinſchaftlich iſt, ab— wechſelnd bleiben und wegfallen. Die Flaͤchen auf der ne— gativen Seite ſind denen auf der poſitiven parallel. Der 16flaͤchner wird dadurch zu einer achtſeitigen Doppelpyramide mit quadratiſcher Grundflaͤche, die an ſich vollkommen den achtſeitigen Pyramiden ja va 27% oder ja : 0a 201 aͤhnlich und nur der Lage nach davon verſchieden iſt. Die beyden Reihen der achtſeitigen quadratiſchen Doppelpyramiden bleiben unverändert. Aus der achtſeitigen Saͤule wird die vierſeitige quadratiſche a [T (ea + Ba) : oc| und |+ (Ba — aa) : oc] Die übrigen Säulen und die Endflaͤchen bleiben unverändert. Wir finden alfo hier nur quadratifhe Octaeder nebſt den entſprechenden Säulen und geraden Endflaͤchen, und die der Unterabtheilung eigenthuͤmlichen unterſcheiden ſich durch nichts von denen, welche durch einfachere Werthe der Coef— ficienten entſtanden find. Eine ſehr merkwuͤrdige Erſchei⸗ 553 nung, deren Dafeyn man wohl geneigt wäre, zu bezwei⸗ feln, wenn es nicht durch Mohſens Beobachtungen am Schwerſtein und Yttrotantalit und Analoges von Haidin— ger am Apatit im zgliedrigen Syſteme außer Zweifel geſetzt wäre. Man bleibt hierbey zweifelhaft, welche von den Oc— taedern und Saͤulen den beyden Hauptreihen angehoͤren, oder welche Lage die horizontalen Achſen einnehmen; denn von welchem dieſer Octaeder man auch ausgehe, die Coeffi— cienten der Flaͤchen bleiben immer rational. Da es nur eine parallele Haͤlfte in dieſem Syſteme gibt, ſo koͤnnen wir dieſe Haͤlfte ſchlechthin die parallele nennen. II. 3. Die abwechſelnd geneigte Haͤlfte. Sowohl auf der poſitiven als negativen Seite des 16flaͤchners bleiben nun die abwechſelnden Flächen doch ſo, daß ſie einander nicht parallel werden. Wir finden hier wiederum den ſchon bey Unterabtheilungen des regulaͤren Syſtems bemerkten Unterſchied von Rechts und Kinks vor. Beobachtet iſt er zwar noch nicht, allein eine analoge seem zeigt fih im ſechsgliedrigen Syſteme beym uarz. Die 16flaͤchige Gruppe ſchließt hier mit 8 Flächen einen Körper ein, den man den Akantner nennen koͤnnte, indem alle Achſenkanten einander gleich ſind. Die einfacheren Gruppen bleiben ſaͤmmtlich un— getheilt. II. 4. Die einſeitige Haͤlfte. Sie behaͤlt entweder nur diejenigen Flaͤchen, denen + yc gemeinſchaftlich iſt, oder nur die, denen es — yc if. Man hat wohl die Realitaͤt dieſer Unterabtheilung bezwei— felt, weil ſie unſymmetriſch ſey und der Koͤrper durch die Gruppen nicht eingeſchloſſen werde. Allein in den horizon— taien Achſen findet allerdings Symmetrie Statt, welche durch die verſchiedene Ausbildung von + z und — 2 nicht geſtoͤrt wird. Die Behauptung, daß ein Koͤrper von der allgemeinen Gruppe eingeſchloſſen werden muß, iſt irrig, indem ſie ſich z. B. bey keiner der weniger ſymmetriſchen Unterabtheilungen des zweygliedrigen Syſtemes beſtaͤtigt. Es vereinigen ſich alſo auch hier wenigſtens zwey Gruppen, wovon die eine um + z und die andre um — 2 gelagert iſt, um einen Körper von allen Seiten zu begrenzen. Dies ſe Ordnung iſt zwar noch nicht beobachtet, wohl aber aͤhn— liches im Turmalin geſehen und bey mehrern andern Cry— ſtallreihen vermuthet. Von allen 3 Doppelpyramiden bleibt nur die um +z gelagerte Haͤlfte. Die Saͤulen dagegen bleiben unveraͤndert. Von den geraden Endflaͤchen bleibt eigentlich auch nut eine; das Daſeyn der andern kann jedoch nicht fuͤr unmoͤglich erklaͤrt werden, indem ſie eben ſowohl wie die parallelen Flaͤchen des Octaeders (in der Diagonalhaͤlfte des regulaͤren Syſtemes) vorkommen kann. Jedoch moͤchte ſie ſich alsdann eben ſowohl wie dieſe durch ihr Anſehn von der ihr parallel liegenden unterſcheiden. Iſis 1926. Heft VI. 554 III. 1. Das zwepfeitige Viertheil. Der Viertheile gibts weniger, weil mehrere illuſoriſch werden. Das zweyſeitige beſteht aus zwey Paar nach der Achſe gegenuͤberliegender Flächen, von denen das eine auf der poſitiven, das andre auf der negativen Seite liegt. Sie bringen ſymmetriſch ausgebildet einen von 4 einander glei⸗ chen, gleichſchenkligen Dreyecken eingeſchloſſenen Körper hevs vor, der ſich aber von dem vorhin beſchriebenen Tetraeder durch ſeine Lage unterſcheidet. Auch die beyden andern Doppelpyramiden werden zu Tetraedern, die ſich zu jenem Tetraeder eben jo verhals ten, wie dle Zſeitigen Doppelpyramiden zu den Ähnlichen Koͤrpern der parallelen Haͤlfte. Die 3 Saͤulen werden zu quadratiſchen Saͤulen, die in einem aͤhnlichen Verhaͤltniſſe zu einander ſtehen, wie die Saͤulen der parallelen Haͤlfte. 0 Die Endflaͤchen bleiben unveraͤndert. III. 2. Das einſeitige Viertheil. Von dem ı6flächner bleibt nur die poſitive oder die negative Seite, und in dieſer nur Idie abwechſelnden Flaͤchen. Die andern beyden Pyramiden behalten nur ihre 4 poſitiven Flächen, die zwar an ſich jenen gleich find aber durch Lage und Bezeichnung abweichen. Die achtſeitige Säule wird zur quadratiſchen und die quadratiſchen bleiben unveraͤndert, ganz wie in dem erſten Viertheile. Von den Endflaͤchen bleibt jedoch nur eine, wobey aber daſſelbe zu bemerken iſt, wie in der einſeitigen Haͤlfte. In dem viergliebrigen Syſteme iſt es wegen der ge⸗ ringern Flaͤchenzaht in den Gruppen und der groͤßern An⸗ zahl der Ordnungen weit ſchwieriger, die Ordnungen zu be⸗ ſtimmen, zu welcher eine Cryſtallreihe gehoͤrt. Die quadra⸗ tiſchen Säulen und Octaeder werden bey den wenigſten Ord— nungen getheilt, und die gflaͤchigen Säulen und die 1öflaͤ— chigen Doppelpyramiden kommen nur ſelten und unvoll⸗ ſtaͤndig vor. C. Das zweygliedrige oder trimetriſche Syſtem. Wir ſollten jetzt eigentlich zu dem gliedrigen Syſteme, das dem Agliedrigen naͤher ſteht als das zweygliedrige, uͤber— gehn; allein da Neigung der horizontalen Achſen zu einans der eine eigene Ausbildung veranlaßt, ſo wollen wir erſt die Betrachtung der ſogenannten Zachſigen Syſteme beendigen. Zu dem zweygliedrigen Syſteme gehören alle Cryſtall— reihen, die — zu keinem andern gehoͤren. Eine beſſere Er⸗ klaͤrung vermag ich nicht anzugeben, da die Natur ſich in den Cryſtallen auf eine ſo hoͤchſt anomale Weiſe offenbart, indem ſie in den regelmaͤßigern Syſtemen Formen hervor- bringt, die dem Geſetze der Wahrſcheinlichkeit nach nur uns endlich ſelten, d. h. gar nicht vorkommen ſollten. Die 3 Achſen bilden ſich völlig unabhängig von einander aus, und keiner der Coefficienten im allgemeinen Ausdrucke aa 2 6b 20 x 35 * 555 Ehe kann mit einem andern vertauſcht werden. Die Unterſchie⸗ de der Ordnungen koͤnnen daher nur im Poſitiven und Megas tiven beſtehn. Es werden dadurch folgende Unterabtheilungen möglich. I. Die ſymmetriſche mit den 8 Flächen. S II. Saͤlften. Die parallele Haͤlfte. ep + 50. Lea 55 — rel BEINE \ Die zmeyfeitige Hälfte, 3. E EEE Die vierfeitige Haͤlfte. II. Viertheile. Das parallele Viertheil. Das einfach einſeitige Viertheil. Das doppelt einſeitige Viertheil. IV. Das Achttheil. B Ei Fuel Im Ganzen alſo acht Ordnungen. Die Abkürzungen find leicht verſtaͤndlich, das Geſetz des Zuſammenhangs der Flächen einer Unterabtheilung leicht zu erkennen, und wie vorhin ſind auch hier die Combinationen von 3, 5, 6 und 7 Flächen ausgeſchloſfen, das Achttheildas gegen, obgleich nicht beobachtet, aufgenommen worden, da es den übrigen aualog iſt. 5 Wir wenden uns zu den Unterabtheilungen feldft, von denen die ſymmetriſche die in dem vorhergehenden Abſchnitte beſchriebenen Gruppen enthaͤlt. II. 1. Die parallele Hälfte. Eine der wichtigſten Ordnungen der ganzen Cryſtallo⸗ graphie, die vielleicht häufiger, als alle übrigen zuſammenge⸗ nommen, verkommt, daher fie auch von Naumann u. a. als eigenes Syſtem aufgeſtellt iſt. Es iſt das zwey und einglies drige von Weiß. Die zwey Achſen x und y ſtehn in glei⸗ 556 chem Range und z iſt von ihnen verſchteden, welches ſich auch ſchon aus der Bezeichnung der Flaͤche ergibt. Wenn man ſich den Eryſtall in einer gewiſſen Stellung denken will, fo iſt es am beſten, die Achſe, deren Coeffieient ya iſt, ſenk— recht zu ſtellen, wodurch die parallelen Kanten der 4 zufams mengehoͤrigen Flächen horizontal liegen. Dergleichen Stel: lungen find übrigens für die reine Cryſtalographie unwe— ſentlich, und ich erwaͤhne ſie nur deßhalb, weil man gewoͤhn— lich annimmt, daß ſich eine Achſe, etwa a durch ihre Mans gelhaftigkeit von den uͤbrigen unterſcheide, da es doch viel— mehr, wie wir geſehen haben, durch ihre Vollſtaͤndigkeit ges ſchieht (In den Weißiſchen Bezeichnungen ſteht b, wo ich geſetzt habe, und umgekehrt; die UÜrſache dieſer kleinen Ab— weichung iſt augenſcheinlich.) N Statt 2 hätten wir auch x oder „ als ausgezeichnete Achfen annehmen Finnen; allein wenn ſich in einer Eryſtall⸗ reihe auch nur eine Gruppe in paralleler Haͤlfte nach 2 zeigt, ſo iſt dieſes auch bey allen uͤbrigen Gruppen der Fall. Wenn daher der Ausdruck fuͤr eine Gruppe HF (aa + 6b + ve] iſt, fo kann er für keine andere Tala T (Gb Tz. feyn- Von der g flächigen Doppelpyramide der ſymme⸗ triſchen Ordnung bleiben hier nur die vier Flaͤchen IE (aa +Bb) + yel, die eine Aflaͤchige Säule bilden. Unverändert bleiben die vierflaͤchigen Säulen. [Tan T ob + ve | und oa + gb + rel. Dagegen bleiben von IH (za+ Pb) + oc] nur zwey einander parallele Flaͤchen. Die Endftaͤchen bleiben unverändert. Dieſe ganze Ordnung beſteht daher aus vierftaͤchigen, ſaͤmmtlich geſchobenen Saͤulen und parallelen Flaͤchenpaaren, die man als ſchiefe Endflaͤchen derſelben anſehen kann. Es iſt oft ſchwer, aus der großen Anzahl ſcheinbar unzuſam— menhaͤngender Flaͤchen diejenigen herauszufinden, welche das Geſetz der Rationalitaͤt als Hauptprismen bezeichnet, jedoch bleibt hier jenes Geſetz, ſobald nur das Grundverhaͤltniß bekannt iſt, ein ſichrer Fuͤhrer, welches bey der abwechſelnd parallelen Haͤlfte des viergliedrigen Syſtems nicht der Fall war. II. 2. Die zweyſeitige Haͤlfte. Alle drey Achſen ſind in gleichem Range, daher auch in der Bezeichnung keine Abkuͤrzung angewendet iſt. Man mag die Geſtalt des ſymmetriſch ausgebildeten Eryſtalls be⸗ trachten, wie man will, es bleiben von den 4 Flaͤchen immer zwey nach einer Anſicht gegenuͤberliegende, die parallelen verſchwinden. Die 4 Flaͤchen ſchließen als ungleſchſchenklige Dreyecke einen Raum ein. Wir erinnern hier an aͤhnliche Geſtalten des regulaͤren Syſtems, wo die Dreyecke gleichfeis tig, und des gliedrigen, wo fie gleichſchenklig waren. Die einfachern Gruppen behalten ſämmtlich ihre volle Flaͤchenzahl. ; 55 7 II. 5. Die einfeitige Haͤlfte iſt der ſchon beym vier gliedrigen Syſteme betrachteten analog. Wenn ein Körper von allen Seiten begrenzt werden ſoll, ſo muß noch eine andre Flaͤchengruppe hinzutreten, wo 5 negativ iſt. Dieſe Ordnung iſt noch am mannigfaltigſten ausge⸗ bildet, indem nur die durch [ea : pb: og bezeichnete Saͤule unverändert bleibt. Von den beyden Saulen joa : 55 : 00 und [va : ob : yej — bleiben nur zwey zu einander geneigte Flächen. Die Endflaͤchen lea : ob : oc} und aa 8b ac] bleiben unverändert, allein von [oa : ob : yc| bleibt nur eine Flaͤche. Wir haben alfo hier unter den Gruppen: Te— traeder, vierſeitige Saͤulen, zwey parallele, zwey geneigte Flaͤchen und endlich auch einzelne Flaͤchen, denen keine andre in der Eryſtallreihe entſpricht. III. 1. Das parallele Viertheil. Es iſt faſt das einzige Viertheil der ganzen Cryſtallogra— phie, welches wirklich beobachtet iſt. Die 8 Flaͤchen der ſymmetriſchen Ordnung find hier auf 2 einander paral⸗ letz zuruͤckgefuͤhrt, und wenigſtens 3 ſolcher Paare find noͤ⸗ thig, um einen Körper einzuſchließen. Es iſt das ein = und eingliedrige von Weiß, ein bisher nur ſelten beobachtetes Syſtem, das aber nach den Beobachtungen von Roſe u. a. wahrſcheinlich viel haͤufiger vorkommt. Seine Beobachtung iſt am ſchwierigſten, weil auch von allen einfachern Grup⸗ pen nur zwey einander parallele uͤbrig bleiben und die La— ge der paſſenden Coordinaten, oder der Achſen ſich nur dann beſtimmen läßt, wenn man zum Geſetze der Rationalität und nicht ſelten muͤhſamen Beobachtungen und Rechnungen ſeine Zuflucht nimmt. Zum Lohne fuͤr die Muͤhe, welche die Beobachtung dieſes Syſtems koſtet, verſchafft es uns aber wahrſcheinlich einen tiefern Blick in die Geheimniſſe der ſe⸗ cundaͤren Flaͤchen. III. 2. Das einfach einfeitige Viertheil behalt von den 8 Flächen nur zwey an der Achſe gegen⸗ uͤberliegende. Man kann es, wenn 2 als Achſe angeſehen wird, als einſeitige Haͤlfte des zwey- und eingliedrigen Sy⸗ ſtemes anſehen. Von den Säulen |ea : Ba : yal bleiben zwey ein⸗ ander parallele Flächen; von den Säulen lea : Ba : 7e| und aa: Ba : yc] aber zwey geneigte Flächen. Von den Endflaͤchen bleibt joa b : oc| und — 5 00 ungetheilt; von oa: ob: c aber nut eine Fläche, III. 3. Das doppelt einfeitige Viertheil hat feinem ————— 558 Namen, weil von zwey Achſen nur die poſitiven Werthe vorkommen. Die zwey noch von der Zflaͤchigen Doppelpy⸗ ramide uͤbrigen Flaͤchen durchſchneiden ſich in einer Kante deſſelben, fo daß hier jeder Körper wenigſtens 5 Paare be- darf, um rundum begrenzt zu werden. Von den beyden Saͤulen ca : ab : e und joa: Bb : * bleiben zwey benachborte Flächen; allein von [ei : Bb : oc] nur eine. Von den Endflaͤchen joa : ob : ge] "unverändert, von den beyden übrigen nur eine Fläche. IV. Das Achttheil enthält bloß eine Fläche und eine Cryſtallreihe aus dieſer Ordnung, beſteht aus ſcheinbar voͤl— lig von einander unabhaͤngigen Flaͤchen. Sie iſt jedoch noch nicht beobachtet. In dieſem Syſteme iſt es am ſchwierigſten, einer je⸗ den Eryſtallreihe ihre Ordnung anzuweiſen, die Flaͤchenzahl der Gruppen iſt zu gering und die Ordnungen find mei- ſtentheils durch fo feine Unterſchiede eharacteriſiert, daß man nur bey einer Reihe ſehr gut und mannigfaltig ausgebilde⸗ ter Eryſtalle daruͤber entſcheiden kann. D. Das ſechsgliedrige oder monotrimetriſche Syſtem. Dieſes Syſtem, deſſen Gruppen naͤchſt denen des re⸗ gulaͤren am flaͤchenreichſten find, enthält die meiſten Ord⸗ nungen. Ihre Entwicklung iſt nicht ſchwieriger als bey den uͤbrigen Syſtemen, und vorzuͤglich dem viergliedrigen ſehr analog, allein man darf nicht, wie dort, die poßtiven und negativen Zeichen willkuͤrlich vertauſchen (vergl. IV. D.). Um die Bedingungen der Symmetrie zu erfüllen, muͤf— fen die folgenden 5 Flaͤchen ſtets gleichzeitig bleiben und wege fallen: + watßatea+ye] + Patzat+t da + rel | zı-t aa + pa + 20 Alles, was in dieſer Beziehung beym regulären Syſteme ge⸗ ſagt iſt, gilt auch hier. Wie dort nehmen wir auch hier TF(gar B e + yo] als ihre Repraͤſentanten an.! Durch die Combination dieſer kleinen Gruppen ent⸗ ſtehn folgende Ordnungen: \ I. Die ſymmetriſche mit den 24 Flächen. [T(aa fa sa) + ycl Ta ea) + rel II. Zaͤlften. 1. A. Es (wa : Ba: ca) +79] * ar aa — 4 204 Die parallele Kantenhaͤlfte. 1. b. + (wa: Ga: ea + 200 E eee Die parallele Diagonalhaͤlfte. 2. + (wa : Ba: ea) + re Die abwechſelnd parallele Hälfte. 5. T (ea : Ba: ea) + re] + (Be: «a: ca) — 10 Die abwechſelnd geneigte Hälfte, &. a. I. (aa: fa: ka) +»e| + (Ba: da: e + yel Die geneigte Kantenhaͤlfte. d. b. T lea: Ba: ca) + ye] sa a) Die geneigte Diagonalhaͤlfte. 5. + (ca: pa: ca) + rel [+ (Ba : ca : ka) T ye| Die einſeitige Haͤlfte. III. Viertheile. 1. T (ea: pa: ca + 700 Das parallele Viertheil. 2. T (aa: far kal + 4e Das abwechſelnd zweyſeitige Viertheil. 0 Das zweyſeitige Kantenviertheil. 5 1. TAL D Das zweyſeitige Diagonalviertheil. — 360 AI. a. Tea : Ba : ca) Tze |+ Pa :ea:za) Te Das einfeitige Kantenviertheil. 4. b. | + (ea: Ba: 2a) + ze | Ba: ea: ea) Te Das einfeitige Diagonalviertheil. 5. [T (ea: Ba: ka) + yel Das abwechſelnd einſeitige Viertheil. IV. Das Achttheil. | + (ea : Ba: za) Tze Im Ganzen alfo 16 Unterabtheilungen, oder wenn man die durch a und b unterſchiedenen nicht mitzaͤhlt, 12. Aus aͤhnlichen Gründen, wie bey den andern Syſtemen, has ben wir 9, 15, 18 und 2ıflächige Unterabtheilungen aus⸗ geſchloſſen. Auch ſchon von dem Standpuncte der Erfah— rung aus koͤnnte man ihr Daſeyn bezweifeln, da ſie uns in dieſem Syſteme, wo noch die größte Anzahl von Unter— abtheilungen beobachtet iſt, nicht entgangen ſeyn wuͤrden. Das bey den Benennungen der Ordnungen beobach⸗ tete Verfahren iſt ganz daſſelbe wie bey dem viergliedrigen Syſteme. Vanten nennen wir vorzugsweiſe die Durchs ſchnittslinien, welche von einem Puncte der Achſe des Sy⸗ ſtems nach einer der horizontalen Hauptachſen gehn, Diaz gonalen, die nach den horizontalen Nebenachſen gezogen werden. In den Kantenhaͤlften und Viertheilen bleiben u. verſchwinden zwey Flaͤchen, denen eine Kante gemeinſchaft— lich iſt in den Doppelhaͤlften und Viertheilen, denen es ei— ne Diagonale iſt. Wie dort unterſcheiden wir die poſitive Seite der Gruppen, welche alle Flaͤchen enthaͤlt, denen + yc gemeinſchaftlich iſt von der negativen, deren Flaͤchen — yo gemeinſchaftlich iſt. Wir fügen nun noch eine kurze Ueberſicht der einzel: nen Gruppen hinzu. I. Die ſymmetriſche Unterabtheilung bedarf keiner wei- tern Entwicklung, da ihre Gruppen alle Flaͤchen enthalten, welche durch die hoͤchſte Symmetrie moͤglich ſind. II. 1. a. Die Kantenhaͤlfte iſt die wichtigſte aller we— nigen ſymmetriſchen Ordnungen, und ſchließt ſich durch ihr Ebenmaaß am meiſten den ſymmetriſchen an. Sie iſt auch deßhalb von Hauy, Mohs u. a. als Hauptform des Sy: ſtems aufgeführt, woraus erſt die ſymmetriſche Abtheilung abgeleitet wurde. Allein Weiß betrachtet ſie mit Recht als eine Halbierung des ſechsgliedrigen Syſtems unter dem Na— men des 5 und Zgliedrigen. Die 24flähige Doppelpyramide verliert die Hälfte ihrer Flaͤchen, fo daß von den uͤbrig gebliebenen zwölf, 6 auf der poſitiven und 6 auf der negativen Seite liegen, ohne daß jedoch die zwey dadurch entſtandenen Pyramiden s6t eine gemeinſchaftliche Grundfläche Hätten. Von den 6 ſich in einem Puncte der Achſe treffenden Durchſchnittslinien find je 3 einander gleich, daher Weiß dieſer Gruppe den ſehr paſſenden Namen Drey- und Dreykantner gegeben hat. Von der erſten 12ſeitigen Doppelpyramide blei⸗ ben nur die 6 durch + (a: 4: sat 7000 zu bezeichnen den Flaͤchen. Sie bilden ſymmetriſch ausgebildet das in der Cryſtallographie, wie n der Phyſik, berühmte Rhomboeder, d. h. ein von 6 Rhomben eingeſchloſſenes Parallelepiped. Es findet ſich noch einige Mal in dieſem Syſtem. Die zweyte ı2feitige Doppelpyramide oa zel bleibt unverändert. Die Säulen und Endflaͤchen behalten ſaͤmmtlich ebenfalls ihre volle Flaͤchenzahl. Die Gruppen dieſer Ordnung find daher der Drey⸗ und = Dreykantner, die ızfeitige Doppelpyramide, das Rhomboeder in zwey Reihen: [Le 224 20 und IT (ara: 2a— z. 0 12feitige und zwey ſechsſeitige Säulen. II. 1. b. Die Diagonalhaͤlſte bietet uns faſt ganz dies ſelben Erſcheinungen dar, wie die Kantenhaͤlfte. Die 24 flaͤchige Doppelpyramide wird zum Drey » und » Drey⸗ Kantner. Die erſte ı2feitige Doppelpyramide bleibt unvers ändert. Dagegen iſt es hier die ate, der wird. Die Saͤulen und Endflaͤchen behalten, wie oben, ihre volle Flaͤchenzahl. : Dieſe Ordnung enthaͤlt alfo ganz dieſelben Gruppen, wie die vorhergehende, nur daß ſie hier dieſelbe Lage zu den horizontalen Hauptachſen haben, wie dort zu den Ne: benachſen. Veraͤndert man die horizontalen Achſen um 300, welches, wie wir wiſſen, in dieſem Syſteme die Symme⸗ trie nicht ſtoͤrt, fo würden die Benennungen beyder Ord— nungen ſich vertauſchen; da wir aber noch kein Mittel befis Gen, zu beſtimmen, welche von den beyden möglichen Lagen man den Achſen geben muͤſſe, ſo ſind die beyden Ordnun⸗ gen nur durch a. und b. unterſchieden. Analoges haben wir im viergliederigen Syſteme bemerkt, und werden es auch noch oͤfter finden. II. 3. Die abwechſelnd parallele Haͤlfte iſt der gleich⸗ namigen im viergliedrigen Syſteme verwandt. Der ꝛäflaͤch⸗ ner wird zu einer la flaͤchigen Doppelpyramide, die ſymme⸗ triſch ausgebildet zur gemeinſchaftlichen Grundflaͤche ein re⸗ gelmaͤßiges Sechseck hat, alſo ganz wie die einfachere Dop⸗ pelpyramide der ſymmetriſchen Ordnung. Die beyden 12feitigen Doppelpyramiden behal⸗ ten ihre volle Flaͤchenzahl. e 0 Die ısfeitige Säule wird zur ſechsſeitigen, deren ſenkrechte Durchſchnitte regelmäßige Sechsecke find. Iſis 1826. Heft vi. welche zum Rhomboe⸗ 562 Die beyden öſeitigen Säulen und die Endflaͤchen bleiben unverändert, ö 1 8 Wir haben alſo in dieſer Ordnung außer den beyden Hauptreihen von 1aſeitigen Doppelpyramiden noch zahlloſe andre, nebſt den entſprechenden Saͤulen und Endflaͤchen, die ſich nur durch ihre Lage von den erſten unterſcheiden, wobey es zweifelhaft bleibt, welche man für die Hauptreihen halten ſoll. Dieſe Ordnung iſt beym Apatit beobachtet. II. 3. Die abwechſelnd geneigte Haͤlfte ebenfalls der gleichnamigen im viergliedrigen Syſteme analog. Auch hier bleiben wie in der vorhergehenden Ordnung ſowohl auf der poſitiven als der negativen Seite die abwechſelnden Flaͤchen, allein die beyden Pyramiden haben keine gemeinſchaftliche Grundflaͤche. Der 24 flaͤchner wird dadurch zu einem von 12 Trapezen begrenzten Koͤrper. Alle übrigen Gruppen behalten ihre volle Fläs chenzahl. Dieſe Ordnung iſt von Weiß am Quarz beobachtet. Auch hier zeigt ſich jener merkwuͤrdige Unterſchied von Rechts und Links, der vorzuͤglich dadurch merkwürdig ges worden iſt, daß er eine entſcheidende Modification im Lich⸗ te hervorbringt. Dieſe Erſcheinung iſt jedoch noch dunkel, da weder Biot noch Fresnel, welche fie entdeckt und wieder: holt haben, ſie auf eine der genauern Forſchung guͤnſtige Art dargeſtellt haben. Wir werden ſpaͤterhin, wenn wir von der Einwirkung der Cryſtalle auf das Licht handeln wer⸗ den, wieder hierauf zuruͤckkommen. II. 4. a. Die geneigte Kantenhaͤlfte und II. 4. b. Die geneigte Diagonalhaͤlfte ſtehen in dem ſelben Verhaͤltniſſe zu einander, wie die parallelen Kanten⸗ und Diagonalhaͤlften, und ſind deßhalb nicht gaͤnzlich von einander getrennt. Der 24flaͤchner wird in beyden zu einer ı2feitigen Doppelpyramide; die gemeinſchaftliche Grundflaͤche iſt jedoch kein regulaͤres, ſondern nur ein ſymmetriſches Sechseck, worin nur je 3 Winkel einander gleich ſind. Jede einzelne Pyramide iſt daher 5, und ⸗3⸗ kantig. Die erſte ı2feitige Doppelpyramide wird in der Kantenhaͤlfte zu einer 6ſeitigen Doppelpyramide, deren ges meinſchaftliche Grundflaͤche ein gleichfeitiges Dreyeck iſt, aber in der Diagonalhaͤlfte unveraͤndert. Die zweyte ısfeitige Doppelpyramide dagegen bleibt in jener unverändert und wird in dieſer zur 6feitigen Doppelpyramide. Die ı2feitige Säule wird zur 6ſeitigen, deren Flä⸗ chen aber einander nicht parallel ſind; in dem horizontalen Durchſchnitte ſind ebenfalls nur je 3 Winkel einander gleich; es iſt eine drey und dreykantige Säule, Die erſte 6ſeitige Säule wird in der Kantenhaͤlfte zur Zſeitigen, bleibt aber in der Diagonalhaͤlfte unver: ändert. Fuͤr die zweyte 6feitige Säule findet das Umge⸗ kehrte Statt. g 5 3 563 i Von allen Hälften der Ceyſtallsgraphie entfernt ſich dieſe alſo am meiſten von den ſymmetriſchen Cryſtallreihen. II. 5. Die einſeitige Hälfte endlich iſt der gleichnami— gen im viergliedrigen Syſteme bis auf die Zahl der Flaͤ— chen vollkommen aͤhnlich, worauf wir daher nur verweiſen koͤnnen. III. 1. Das parallele Viertheil iſt dem gleichnamigen des zweygliedrigen Syſtems (dem ein- und eingliedrigen) nicht unaͤhnlich, indem man es ſich der Natur des ſechs— gliedrigen Syſtemes gemäß aus 3 zweygliedrigen Paaren zuſammengeſetzt denken kann. Aus allen Doppelpyramiden werden hier Rhom⸗ boeder, die ſich nur der Lage nach von einander unter⸗ ſcheiden. Die 1zſeitige Säule wird zur regulär 6ſeitigen, und AN. feitigen Säulen bleiben unverändert; fo auch die n en. Die Cryſtallreihen dieſer Ordnung beſtehen daher nur aus Rhomboedern nebſt den entſprechenden Saͤulen und End— Nähen, jo daß man ungewiß bleibt, welche man der Lage der horizontalen Achſen zu Grunde legen ſoll. III. 2. Das abwechſelnd zweyſeitige Viertheil entſteht, wenn in der abwechſelnd parallelen Haͤlfte noch einmal die abwechſelnden wegfallen. Der Parallelismus geht dadurch verloren; beyde Pyramiden behalten zwar eine gemeinſchaft— liche Grundflaͤche, die aber ein gleichſeitiges Dreyeck iſt. Aus den beyden ı2feitigen Doppelpyramiden ent⸗ ſtehen ähnliche Körper. Alle Säulen werden Zfeitig und unterscheiden ſich nur ihrer Lage nach von einander. Die Endflaͤchen bleiben unverändert. Die Ordnung enthält daher nur jene 6ſeitigen Dop⸗ pelpyramiden mit den entſprechenden Zfeitigen Säulen und nam, Unterſchied von Rechts und Links findet ſich nicht. III. 3. a. Das zweyſeitige Kantenviertheil. Der 24flaͤchner wird zu einem von 6 Trapezen eins geſchloſſenen Koͤrper. Die erſte ı2feitige Doppelpyramide zu der ſchon mehrmals erwähnten öſeitigen Doppelpyramide. Die zwepte ısfeitige Doppelpyramide zu einem Nhomboeder. Die ı2feitige Säule zu einer Gfeitigen drey / und dreykantigen. Die erſte 6feitige Saͤule zu einer dreyſeitigen. Die zwepte 6feitige Säule bleibt unverändert. Die Endflaͤchen ebenfalls. Die Gruppen diefes Ordnung find daher geſchobene Rhomboeder oder Doppelpyramiden mit ihren 3» und skantigen Saulen, Rhomboeder mit ihren 6ſeitigen und öſeitige Doppelpy⸗ zamiden mit ihren Sſeitigen Säulen und Endflaͤchen; alſo eine ziemlich verwickelte Cryſtallreihe. 564 III. 3. b. Das zweyſeitige Diagonalvierthell ſteht zu dem vorhergehenden in dem ſchon oft erwaͤhnten Verhaͤlt⸗ niſſe, hat dieſelben Gruppen und weicht nur darin von ih ab, daß hier e | die erſte teſeitige Doppelpyramide zum Rhomboe— der, dagegen die zweyte zur Öfeitigen Doppelpyramide wird; daß ferner die erſte öſeitige Säule unverändert bleibt, und die zweyte zur Sſeitigen wird. III. 4. a. Das einſeitige Kantenviertheil, und III. 4. b. das einſeitige Diagonalviertheil find nur ihr rer Lage zu den horizontalen Achſen nach verſchieden. In jenem bleiben und verſchwinden die beyden um eine Kante liegenden Flaͤchen gleichzeitig, in dieſem die beyden um eine Diagonale liegenden; in beyden Viertheilen aber findet ſich nur die poſitive Seite. Der 24flaͤchner wird zur drey und dreykantigen Pyramide. Die erſte reflaͤchige Doppelpyramide in dem Kan⸗ tenviertheile zur Sſeitigen; in dem Diagonalviertheile zur ſechsſeitigen Pyramide. Die zweyte 12flaͤchige Doppelpyramide in jenem 6. ſeitig, in dieſem Zfeitig. III. ** 5. Das abwechſelnd einſeitige Viertheil end⸗ lich hat in der flaͤchenreichſten Gruppe eine Fſeitige Pyramide. Auch beyde ı2feitige Pyramiden werden zu dem⸗ ſelben Koͤrper, der ſich von jenem nur der Lage nach un⸗ terſcheldet. Die ı2feitige Säule wird zur regulär ſeitigen, und die beyden ſechsſeitigen Saͤulen bleiben unveraͤndert. Von den Endflaͤchen bleibt nur eine. Man kann dieſe Ordnung als die einſeitige Haͤlfte der abwechſelnden Haͤlfte betrachten. IV. Das Achttheil behaͤlt von allen Gruppen nur 5 Flaͤchen von gleicher Neigung zu einander; aus den Py⸗ ramiden entſtehn einfach Sfeitige Pyramiden, aus den Säulen Zfeitige Säulen, und von den beyden Endflaͤ⸗ chen bleibt nur eine. Die große Anzahl der Ordnungen und ihre Aehnlich— keit unter einander macht die genaue Beſtimmung einer Nach Haidingers und Anderer Beobachtung ſcheint der Quarz zu dieſer Ordnung zu gehoͤren. In dieſem Falle konnen aber auch die Flaͤchen der doppeltſechsſeitigen Pyramiden keinen völlig gleichen Werth haben. % Die 12feitige Säule wird zur drey- und s dreykantigen, die erfte öſeitige Säule in dem Kantenviertheil zur dreyſeitigen; in dem Diagonalviertheil unverändert, die zweyte 6ſeitige Säule hier dreyſeitig und dort unveraͤndert. Von den Endflächen bleibt nur eine; beyde Vier⸗ theile koͤnnen als einſeltige Haͤlften des rhomboedriſchen Syſtems angeſehn werben, Der Turmalin ſcheint hierher zu gehören, ki * 565 | Cryſtallreihe ſehr ſchwer, beſonders da nicht felten auch bie fehlenden Flaͤchen erſcheinen, ohne im Aeußern bedeutend von den uͤbrigen abzuweichen. Am entſchiedenſten ſpricht ſich das Gepraͤge der parallelen Kantenhaͤlfte (rhomboedriſches Syſtem) und, wo rundum ausgebildete Cryſtalle nicht ſel⸗ ten ſind, die einſeitige Haͤlfte aus, welche daher auch am leichteſten zu erkennen ſind. Ueber die uͤbrigen Ordnungen kann man wohl erſt nach einer genauen Prüfung einer Reis he wohlausgebildeter Cryſtalle entſcheiden. Dieſe Schwie⸗ rigkeiten, die ſich bey allen Syſtemen in höherem oder nie⸗ derm Grade finden, iſt es auch wohl zuzuſchreiben, daß von der großen Anzahl der von uns beſchriebenen Ordnungen bis jetzt noch ſo wenige bekannt ſind. Wir haben in dem regulären Syſteme 5 im viergliedrigen — — 7 im zweygliedrigen — — 8 und im ſechsgliedrigen 12 angeführt, alfo im Ganzen 32, und wenn man die durch a und b unterfchiedenen mitzählen will, gar 37, wovon ben weitem der geringfte Theil beobachtet ift. Aus Mangel an Raum konnten zwar die einzelnen Ordnungen nicht ausfuͤhrlich entwickelt werden, allein wir ſchmeicheln uns, daß das Geſagte hinlaͤnglich ſeyn wird, diejenigen, denen große Mineralienſammlungen zu Gebote ſtehen, auf dieſen Zweig der Naturlehre aufmerkſam ge⸗ macht zu haben, der an ſich ſchon intereſſant, es durch ſeine Beziehung zu den andern phyſiſchen Kraͤften in noch hoͤherem Grade wird. Fuͤr die einſeitigen und unparallelen Ordnungen . wir ein treffliches Hilfsmittel in der Elec⸗ tricitaͤt, das um fo brauchbarer iſt, weil die Electroſcope in den neuern Zeiten einen ſo hohen Grad von Genauig— keit erlangt haben und ſelbſt Körper dadurch geprüft wer— den koͤnnen, die aller Cryſtallflaͤchen beraubt find, (die ja nur die Erſcheinungen der Natur regelt, und beſondern Zwecken unterwirft). Gern wuͤrde ich neben dieſer und folgenden Unterſuchungen auch eine Reihe von Beobachtun— gen, die meine Theorie beſtaͤtigen oder wiederlegen, vorge⸗ legt haben, wenn ich nicht bis vor kurzer Zeit aller lite⸗ tatiſcher Hilfsmittel der Art völlig beraubt geweſen wäre. Wir bitten künftig um beſſeres Manuſcript. Corr. Einleitung“ zu dem Werke: Analyfis der dreyeckigen Pyramide durch die Methode der Coordinaten und Projectionen. Ein Beytrag zu der analptiſchen Geometrie, von Dr. Carl Wilhelm Feuerbach, k. b. Prof. d. Math. Die dreyeckige Pyramide behauptet bekanntlich unter allen, von ebenen Seitenflaͤchen eingeſchloſſenen koͤrperlichen Figuren als der einfachſte und elementare Körper den naͤm lichen ausgezeichneten Rang, welchen das Dreyeck in der Ebene unter allen geradlinigen Figuren beſitzt. Denn gleich Der bedauernswerthe Zuſtand unſerer Litteratur, vorzüglich der mathematiſchen, veranlaßte den Verfaſſer, die Einlei⸗ tung dieſes, nunmehr für den Druck bereit liegenden, Werkes ſtatt einer Anzeige dem gelehrten Publicum mit der Bemerkung vorzulegen, daß es feinen Verleger noch zu finden hoffet, Es wird etwa 16 Bogen ſtark werden, 566 wie man ſich biefe als aus lauter Dreyecken zuſammenge⸗ ſetzt vorſtellen kann; ſo koͤnnen auch eben ſo alle Polyeder durch gehoͤrige Verbindung dreyeckiger Pyramiden gebildet werden. Ferner gleichwie in der Ebene drey Puncte und ihre drey Abſtaͤnde von einander die Lage und alle Stüde eines geradlinigen Dreyeckes beſtimmen; ſo beſtimmen im Raume vier Puncte und ihre ſechs Abſtaͤnde von einander die Lage und alle Dimenfionen einer dreyeckigen Pyramide. Sind daher irgend ſechs, von einander unabhaͤngige, Stuͤk— ke dieſer Pyramide durch ihre Kanten ausgedruckt; fo wird man auch umgekehrt, mit Hilfe dieſer ſechs Gleichungen, die Werthe der ſechs Kanten und ſomit aller Dimenſionen der Pyramide, aus jenen ſechs Stuͤcken zu berechnen im Stande ſeyn; worauf man das, dem Probleme der ebenen Trigonometrie analoge, Problem im Raume begruͤnden kann; aus ſechs, von einander unabhängigen, Stuͤk— ken der Pyramide (deren 44 an der Figur unmittelbar ſich befinden, nehmlich 4 Seitenflaͤchen mit ihren 6 Wins keln, 6 Kanten mit ihren 15 Winkeln, 12 Winkel, wel⸗ che die Kanten mit den Seitenflaͤchen bilden, und endlich der Inhalt der Pyramide ſelbſt, die übrigen zu berech⸗ nen. Die allgemeine, alle moglichen Faͤlle umfaſſende, Auf⸗ loͤſung dieſes Problemes, welches ſeiner, vorzüglich practis ſchen, Wichtigkeit wegen den Titel einer befonderen Dieci⸗ plin, etwa der Tetraedrometrie, ſich zueignen würde, iſt bis jetzt noch nicht geleiſtet worden. Und, da die Moͤglich⸗ keit eines Problemes in der Mathematik nur durch ſeine gelungene Conſtruction ſelbſt nachzuweiſen iſt (denn a priori kann man auch den Winkel triſecieren, den Kreis quadrie- ren, u. a. m., fo wie ohne Schwierigkeit Gebiete ganzer Wiſſenſchaften anlegen, welche vielleicht niemals zur wah⸗ ren Entwicklung gelangen konnen); fo bleibt dieſe Aufgabe der Tetraedrometrie, deren vornehmſte Grundrelationen im erſten Abſchnitte dieſer Schrift enthalten ſind, vor der Hand nichts weiter, als eine mathematifhe Idee. Im Verhaͤltniſſe zu dem außerordentlichen Umfange, zu welchem die vollſtaͤndige Ausführung derſelben ſich ausdehnen muͤßte, ſind alle bisherigen, dieſen Gegenſtand betreffende, Ergeb⸗ niſſe als ſehr gering zu achten; und es iſt zu vermuthen, daß ſie großen Schwierigkeiten begegnen, und, bey dem ge⸗ genwaͤrtigen Zuſtande der Theorie der Gleichungen, zum Theile ſelbſt unterliegen werde. Den erſten, und bis jetzt einzigen bemerkenswert Verſuch dieſer Art hat Carnot 8 Memoire 8 la relation, qui existe entre les distances respectives de cing points pris dans l'espace, Paris, 1806. ange⸗ ſtellet, wo er zugleich den Wunſch aͤußerte, dieſen Gegen⸗ ſtand einer forgfältigen Bearbeitung gewürdigt zu ſehen. Er ſelbſt begnuͤgte ſich groͤßtentheils damit, die Fragen auf Gleichungen zu bringen, womit denn freylich in der Regel noch wenig gewonnen iſt; wie z. B. in H. 17., wo die Glei⸗ chung: der dreyfache Inhalt der Pyramide iſt gleich dem Producte aus ihrem Umfange in den Halb⸗ meſſer der einbeſchriebenen Kugel nach gehörigen Sub- ſtitutionen die Aufgabe: aus ſechs der ſieben Stuͤcke, nehmlich der ſechs Kanten und des genannten Halb⸗ meſſers, das ſiebente zu finden, aufloͤſen ſoll. Mit gleicher Befugniß koͤnnte das Hauptproblem des ganzen Mé- moire ſchon nach der ten Aufgabe durch die Gleichung: 567 — * Sn TEA Tn + mV als aufgeloſt betrachtet wer: den, wo die * die Inhalte der Pyramiden vorſtellen, wel⸗ che je vier der fünf Puncte im Raume beſtimmen; denn man erhält ſogleich nach jener Aufgabe dieſe Inhalte in Werthen der zehn Abſtaͤnde ausgedruckt. Ich moͤchte es aber nicht verſuchen, irgend eine dieſer beyden Gleichungen auf directem Wege zur Nationalität, und obigem Zwecke gemaͤß in eine geſchmeidige Form zu bıingen. — Auch befindet ſich in dieſem Memoire * eine fehlerhafte Aufloͤ⸗ fung, nehmlich der 25ten Aufgabe: zwiſchen den ſechs Winkeln, welche irgend drey Seitenflächen der Py— ramide mit den, ihnen reſpective gegenüberliegen: den, Xanten und einer beliebigen geraden Linie bilden, eine Gleichung zu finden; denn die Formel (50.) iſt auf die Complemente der hier betrachteten Winkel nicht anwendbar, weßhalb die fur fie aufgeſtellte Relation unrichtig iſt, und keine Probe beſtehen kann. Legt man z. B. die Transverſale in eine der Kanten k, g, h; fo wer⸗ den von den Sinus der Winkel s, q, r zwey gleich Null, hingegen der dritte gleich dem Sinus eines der Winkel m, n, p, zwiſchen welchen drey Winkeln ſich alsdann aus der angeblichen Relation eine, nicht identiſche, Gleichung ergaͤ⸗ be, durch welche man im Stande waͤre, aus zweyen dieſer Winkel den dritten zu finden, was nicht ſeyn kann. Da⸗ gegen finden folgende Aufgaben hier ihre Stelle, nehmlich: zwiſchen den drey Winkeln irgend dreyer Seitenflaͤ⸗ chen, und denjenigen drey Winkeln, welche die den: felben reſpective gegenuͤberliegenden Kanten mit ei: ner beliebigen geraden Linie oder Ebene bilden, eine Gleichung zu finden, ferner: zwiſchen den 5 Winkeln ir⸗ gend dreyer, an der naͤmlichen Ecke liegenden Ranten, und denjenigen drey winkeln, welche die denſelben reſpective gegenuͤberliegenden Seitenflaͤchen mit ei⸗ ner beliebigen graden Linie oder Ebene bilden, eine Gleichung zu finden, welches beydes in Hö. 48. 49 un: ſerer Schrift bewerkſtelliget wird. — Die uͤbrigen, im an⸗ geführten Mémoire von $. 47 bis 6. 54 abgehandelten, die Winkel der Pyramide betreffenden, Probleme ſind alle in dem allgemeineren: zwiſchen den ſechs Winkeln, wel⸗ che irgend vier Stuͤcke, deren jedes eine Ebene oder u Linie ſeyn kann, mit einander bilden, eine leichung zu finden, enthalten, welches wir im $. 50 aufgelöft haben. Was die Pyramiden in geometriſcher Beziehung be⸗ trifft, ſo muß man ebenfalls geſtehen, daß ſie, ohne auf U’Huilier de maximis et minimis Ruͤckſicht zu nehmen, noch nicht diejenige Aufmerkſamkeit auf ſich gezogen haben, welche ſie verdienen; was um ſo mehr befremdet, wenn man bedenket, daß der große Reichthum der, für das ebene Dreyeck aufgefundenen, Eigenſchaften und aufgelöften Pros » Ich habe nicht das Original ſelbſt, ſondern Schumachers Ueberſetzung vor Augen, welche er dem 2ten Theile feiner Ueberſetzung von Carnot's Geometrie de Position, Alto- na, 1810. angehängt hat. Bey dieſer Gelegenheit bes merke ich einen erheblichen Schreib- oder Druckfehler auf der 164 Seite (3. 2. v. o.) des naͤmlichen Bandes, wo die 8 Seite der erſten Gleichung durch 2 zu multipli⸗ cieren iſt. y 568 bleme eine fo ergiebige Hilfsquelle von Stoffen analoger Unterſuchungen im Raume darbietet. Dieſe Bemerkung war es, welche mich ermunterte, analogen Saͤtzen im Rau⸗ me nachzuſpüren, wie ich in meiner erſten Abhandlung: Eigenſchaften einiger merkwürdigen Puncte des gradlinigen Dreyecks u. ſ. w. Nürnberg. 1822, für die Ebene entwickelt habe. Ich ſah mich aber bald in meinen Erwartungen ziemlich getaͤuſcht. Der Grund iſt ſicher eis nerſeits dieſer, daß es keinen gemeinſchaftlichen Durch⸗ ſchnittspunct aller Perpendikel der Pyramide gibt, ausge⸗ nommen, wenn die Summen der Quadrate je zweger eins ander gegenüberliegender Kanten einander gleich ſind; auf der anderen Seite aber darin zu ſuchen, daß die Zahl und Lage der Kugeln, deren Oberflaͤchen alle Seitenflaͤchen der Pyramide berühren, im Allgemeinen unbeſtimmt iſt. Es giebt nehmlich deren nicht mehr als elf, und nicht weniger als acht, oder, wenn man von den unendlichen Kugeln abſieht, nicht mehr als acht, und nicht weniger als fuͤnf. La Grange bemerkte (Solutions analytiques de quelques problemes sur les Pyramides triangulaires. Nouv. Mem: de l’Acad. de Berlin. 1773. $. 30.) nur fünf bes ruͤhrende Kugeln, von welchen eine die einbefchriebene iſt, jede der vier anderen aber eine Seitenflaͤche der Pyramide ſelbſt und die Verlaͤngerungen der drey ubrigen durch dieſe beruͤhrt. Allein es ſind noch ſechs andere ſolcher Kugeln zu betrachten, welche in denjenigen Raͤumen außerhalb der Pyramide liegen, welche die Verlaͤngerungen je zweyer Geis tenflächen durch ihre gemeinſchaftliche Kante mit den Ver⸗ laͤngerungen der beyden übrigen beſtimmen. — Die Natur dieſer beruͤhrenden Kugeln beſtimmte mich nn, in obi⸗ ger Beziehung zur Betrachtung befonderer Pyramiden übers zugehen, deren mehrere in der That merkwuͤrdige Analogien zeigen, von denen ich nur dieſe ausheben will: Wenn die vier Perpendikel einer dreyeckigen Pyramide einen gemeinſchaftlichen Durchſchnittspunet haben; fo iſt der Salbmeſſer der Kugel, deren Gberflaͤche durch die Fußpuncte dieſer Perpendikel geht, gleich einem Drittel vom Salbmeſſer der, um die Pyramide be; ſchriebenen, Kugel. — Dennoch hielt ich es fuͤr kei⸗ ne unintereſſante Arbeit, die Reſultate dieſer und verwand⸗ ter Unterſuchungen, deren Vorbereitung gegenwaͤrtige Schrift veranlaßten, in einer beſonderen Abhandlung zuſammenzu⸗ ſtellen, welche unter dem analogen Titel jener erſten Ab⸗ handlung: Eigenſchaften einiger merkwürdigen Puncte der dreyeckigen Pyramide u, ſ. w. dem Drucke überges ben werden ſoll. Da leicht vorauszuſehen war, daß die Hilfsmittel der ebenen und ſphaͤriſchen Trigonometrie der Bearbeitung eis nes fo complicierten Gegenſtandes nicht gewachſen fepn kön nen; fo wählte ich für’6 erſte die Methode der Coordinaten und Projectionen, und der Erfolg ließ keinen Zweifel übrig, * Der analoge Satz in der Ebene iſt dieſer, daß der Halbmeffer des Kreiſes, deſſen umfang durch die Fußpuncte der drey Perpendikel eines ebenen Dreyecks geht, gleich der Hälfte vom Halbmeſſer des, um das Dreyeck beſchriebe⸗ nen, Kreiſes iſt, welchen v. Staudt, Prof. zu Wuͤrzburg, aufgefunden hat. 569 daß fie hier ihre wahre, naturgemäße, Anwendung finde, und ihre Fruchtbarkeit in einem ſehr ſchoͤnen Lichte zeige. La Grange bediente ſich derſelben zu gleichem Zwecke in der beruͤhmten, obenerwaͤhnten, Abhandlung, in welcher er indeſſen zunaͤchſt nur die Abſicht hatte, ein Beyſpiel von der Anwendung der Analyſis, insbeſondere des geſchickten Gebrauches einiger ſehr merkwuͤrdigen, von ihm aufgefun⸗ denen, Relationen zwiſchen neun beliebigen Groͤßen, auf die Behandlung dieſes Gegenſtandes nachzuweiſen. Daher mag es auch kommen, daß feine Bezeichnung weiteren Un terſuchungen hinderlich iſt, indem fie die Raumgroͤßen in zufammengeſetzte algebraiſche Ausdrucke einhuͤllet, und ba: durch ihre Dimenſionen ſchwer erkennen laͤßt. So zuſam— mengeſetzt auch der erſte Blick die, in unſere Schrift ein⸗ gefuͤhrte, Bezeichnung finden mag, ſo ſcheint ſie doch die Natur der abgehandelten Materie mit ſich zu bringen: und obgleich geachtete Mathematiker die Zweckmaͤßigkeit und die Vortheile der geſtrichenen Buchſtaben in Abrede ſtellen; ſo bin ich doch feſt uͤberzeugt, daß ohne ſie die hier angeſtell— ten Unterſuchungen ſchwerlich gelungen waͤren, und uͤber— haupt, daß die geſchickte Anwendung der Indices oder Zei: gerzahlen fuͤr den Buchſtabencalcul etwas Aehnliches leiſtet, und von gleicher Wichtigkeit zu achten iſt, wie der Gebrauch der Buchſtaben ſelbſt fuͤr den arithmetiſchen Calcul. — Ferner legt la Grange den Urſprung der Coordinaten in eine Ecke der Pyramide. Hier iſt er nach Belieben ange— nommen, fo daß Alles auf die zwoͤlf rechtwinkligen Coor— dinaten der vier Ecken bezogen wird; wodurch zwar der Calcul der Form nach an Kürze verliert, dagegen nicht mes nig an Symmetrie und Eleganz gewinnt: ſo wie denn uͤberhaupt der Gebrauch der analytiſchen Kunſtgriffe, um, der Bequemlichkeit halber, gewiſſen unweſentlichen Schwie⸗ rigkeiten auszuweichen, dem Geiſte der Analyſis, welche ſo haufig mit allgemeineren und ſelbſt unerwarteten Reſulta— ten uͤberraſcht, nicht jedesmal angemeſſen ſeyn kann. Zu⸗ gleich haben wir uns hierdurch alle Vortheile erhalten, wel— che die Umformungen des Coordinatenſyſtems gewaͤhren, und auch durch die Relationen zwiſchen den zwölf Coordinaten die vornehmſten Relationen zwiſchen je zwoͤlfen von ſechs— zehn derjenigen Größen vorgebildet, welche ich mit dem Nas men der coordinierten Coefficienten bezeichne. Was die, im zweyten Abſchnitte dieſer Schrift abgehandelte, Me— thode dieſer coord. Coefficienten betrifft, welche die Raum- groͤßen in Beziehung auf eine Urpyramide betrachtet und auf den merkwuͤrdigen Satz ($. 55.): wenn man den Abz ſtand jedes von fünf beliebigen Puncten im Raume von einer und der naͤmlichen beliebigen Ebene in den Inhalt derjenigen Pyramide multipliciert, wel— che die vier übrigen Puncte beſtimmen; fo iſt die als gebraiſche Summe dieſer fuͤnf Producte gleich Null, gegründet iſt, fo iſt fie meines Erachtens von ſehr ausge— dehnter Wichtigkeit, und unterwirft ſich die ſchwierigſten hierher gehörigen Probleme, welche ohne fie ſicher die Kräfs te der Analofis uͤberſteigen wurden; in welcher Beziehung ich mich indeſſen vorzüglich auf die oben erwaͤhnte Schrift: Eigenſchaften einiger merkw. Puncte der dreyecki⸗ gen Pyramide u. ſ. w. berufen muß, * Isis 1826. Heft VE — 570 Rationaler Ausdruck der Hypothenuſe, mit ziemlicher Approximation. Vom Gras fen Georg v. Buquoy. Es ſeyen b und a die Catheten h die Hypothenuſe, ferner ſey b a. Es iſt en h= Va Tb = MAI a0 i = a2 4. 6. Es iſt a + be = a + (2a 4 A ii e weiſe = a? + gag, da ß = b und b 2 if. Es ſey wa immer nur eine pofitive Zahl, fo ift Va. + 0 = 90 = Sen 7 (+0)? i oder wenn u = 2 + W > 2 gefegt wird, = Yu: +1 und b b b — — — — — 5 oder + 2a 10 as 20 a° BL BE: 1 I I ’ 2 > 40 BE EAN 4. Vu Tu 2 u lou 20. us Eben daher iſt 1 o 2 — 9 — 5. log. nat, (u? + 1) = 2 log. nat. (u+ = 1 1 10. u 20 2). Hier iſt z. B. u? + 1 oder = 17 oder = 26 oder = 37 oder = zo oder — 65 oder = 82 oder = tot u. ſ. w., und dann iſt u oder = 4 oder 5 oder = 6 oder = 7 oder oder = 9 oder 10 u. ſ. w. Auch kann u eine Bruchzahl ſeyn, wenn nur u> 2 iſt; fo wären z. B. obige Formeln 4 und 5 aud gültig fur u = / und u + 1 5% ; es wäre daher / 58 Rn er — 9 — 3 e 3(%+ 207. u. ſ. w., und ſo zeigt ſich denn die mannichfaltige An⸗ mw .nbbarkeit obiger Gleichungen. 10 — 3 — — — Ei I 2.7% 0. D 3. Anwendung auf die Ausdrücke: YS. -a. und log. nat. (5a? — 4a, 0 + 40°). enn MCE Sn are folglich iſt (Gleichung 2), wenn o immer poſitiv und in: nerhalb der Werthe von o und a genommen wird, Sa — 4a 0 + 40 by (a — 20)? (a — 20)“ (a — _20)° a Fr 640. a und eben daher (a— 20)? log. nat. (5a? — 4a. + 4% = 4 + —, S ER (ai. ah 40,a° 320. as 2 4. Anwendung auf den Ausdruck der Sypothenuſe h, in jenen Faͤllen, wo die kleinere Cathete b mehr als die Saͤlfte der groͤßern Cathete a be⸗ trägt, oder wo der dem b gegenuͤberſtehende Winkel > 23° und < 45 iſt. Es iſt a + 82 a2 1 be Hay — ay mar —alyt+bitary = ar — ay br T (ay %): = [menn wir y = 2 ſeten! = a — ga. b 1 b + (/2 Jr = (a -D T V2 VAH (VVA + (a — b). Setzen wir / 2 / ab = A und a— b = B, ſo iſt A:B= 2 Vab: 6 — b); ſeg fer 573 ner b = er a fo iſt, A:B=yY3.n.N: Nn, worin N n ange nommen iſt. Wir haben | Va?+ b2 + b = V/RFR 424 — (Gleichun 2), worin * V2 Hab, B = a- b. Dieſe Gleichung iſt aber brauchbar wenn B 4 ½ A alſo wenn b< a und > ½ a, alſo für die Werthe von b 8 . 5 B. 10, 20, T5 zwiſchen = und a, fo wie die Gleichung 2 anwendbar if für die Werthe von b zwiſchen o und 7 Dieſe Behauptung erſieht man hieraus: Bey Erhaͤit man = * Al. 20058 n =, 7. „ 3 r N 2 . : 90: n * * %| 4A B = 10,59 1 u. ſ. ww. Wir haben alſo fuͤr b —2 und = a, oder für den dem b gegenuͤberſtehenden Winkel > 23° und °, fol⸗ genden approrimativen Ausdruck der anz gen, 1 4 Func⸗ tion der Catheten a und b. 6 N Fa JT b 5 — at , ee e 8 > 2%½ Gb % T 2. % (ab) 10,0% C00 ( 5)5 20,2 / (ab % Iſt b 2 wo x4 2 und >ı if, fo iſt (Gleis chung 9 M (T) — S V A 2 7 (ab) /. + „„ „ „ „6 „ alſo iſt 574 (x — 1) *. 7. VTI = 2 X 2 . (x — ). 10 2 ½ * S — 30: 2% b * in ſoferne X 2 2 und = 1 iſt. 5. Anwendung auf log. nat. (x + y) in foterne X*x 4 y iſt. Wir hatten für u > 2 (Gleichung 5) 1 1 1) =2l.n (u Ice -w"tı) TI. n. y In, (u . 1 alſo iſt 1. n 1 In A 20 — 10.u° 20 =) 21. n %%), oder I. n. (u- y + ) S 2. n 2 y% 2 10.03 20. u- 2, u S 2, ſo iſt, in, ſoferne 2 4 n (% 2½ + 8 * (ya. l — fegen wir u? ift,il.n(zyty)=el — — —— e 5 2 — — * I 10Z z Mr 20 z2 VE) = ober I. nE. Y =I. I) 1 1 542 5 n. y- Il. n. z T2. l. n. — 2 —— 20 na =)" = 5 S it, a, 12 00 (99 - (O“) 1 1 (2% + Tr ze Setzen wir „ 6 iſt in ſoferne 575 Gch; CO . (Chr + I. Sy 2. n. ( 3 * e - m O') O) ey. approximative, wenn X 4. y, und um fo genauer, ie 1 5 x gegen y iſt, =. Ey) = ft N ae . — ̃ 000 Es iſt alſo I: n: xä„ T 2. 1: n 27 T 221: 6. Anwendung auf den Ausdruck +(2 2%. 100 in ſoferne m > o und = 50 iſt. Aus der en 2 wenn m o und < 3o iſt, Ya 55 “+ = 5 =ä. ( 8 2 85 op) Hier iſt eigentlich —— 10000 2E (a0 (Ho Y + 100 b 8 =; dus Verhaͤltniß der Ca⸗ 100 thete b zu jener a entſprechend der Hypothenuſe h = — a = Ya? + b#, in ſoferne b o und = iſt. 7. Anwendung auf die Syperbel. Druͤckt a die mögliche halbe Are, b die imaginäre halbe Are aus, ferner x die vom Mittelpuncte der Hyper— bel an gemeſſene Abfeiffe, und y die entſprechende Ordinate ſenkrecht auf der verlaͤngerten mögiichen Axe ſtehend, fo be— ſteht fuͤr die Eh bekanntlich die Gleichung: „ o, 2 a, Sa, + © folgende Werthe von y ente ſprechen: y= Y-ıy= YYY = V, y. 2 — x?), wobey den Werthen von — un rue 576 Es folgt aber aus obiger Gleichung folgender Aus. druck fuͤr die der Ordinate y auccpe Abſciſſe: i e * 0 a 0 + 1, oder (Gleichung 20 5 Y+ e ©) en, 15 >) 5 welcher letztere Ausdruck 1 e angewandt werden darf, in ſoferne 1 < ½ 2 oder y d 2b, oder y?> 4b? oder — Xx — 52 — r (a x’) & 4b“, oder x 2, 24. a iſt. Gortſ. f.) Aus einem Schreiben an Herrn Dr. Winkler, Secretär der naturforſchenden Ge⸗ ſellſchaft des Oſterlandes in ic e vom Dr. Schott ein in ri Mit großem Intereſſe las ich heute die von Ihnen erhaltene Nachricht, daß Lieutenant Foſter in der Nähe des Nordpols die magnetiſche Beobachtung eines taͤglichen Steigens und Fallens der Inclination der Magnetnadel um 2 ½ Grad, einer Art von Pulsſchlag der Erde, gemacht habe, — eine Beobachtung, die ich, wenigſtens ihrer We— ſenheit nach, ſchon vor geraumer Zeit aus Beobachtungen uͤber den Pulsſchlag im Menſchen gefolgert, die ich daher bey verſchiedenen Gelegenheiten als Hypotheſe gegen mehre— re Freunde ausgeſprochen, und als ſolche auch, aber, um ihres noch ſehr paradoxen Anſehens willen, nur ganz ſchuͤch— tern und leiſe im vorigen Herbſt in einem in den Frorieps ſchen Notizen fuͤr Natur- und Heilkunde enthaltenen Auf— ſatze „uͤber den Laut bey dem Nordlicht“ berührt habe, Da es ſich fuͤr den gegenwaͤrtigen Fall mehr um Thatſachen als um Hypotheſen handelt, fo wuͤnſche ich von Herzen, daß ſich Foſter's merkwuͤrdige Beobachtung auch fer— ner beſtaͤtige, und daß mein ganzes heutiges Schreiben, na— mentlich in Bezug auf obige Hypotheſe und deren Entſte— hungsweiſe, als eine bloße wiſſenſchaftliche Ahndung ledi— glich Ihrem freundlichen und nachſichtsvollen Ermeſſen an⸗ heim geſtellt ſey. Ich kam vor etlichen Jahren bey Leſung des Aufſatzes über den Microcosmus in Pierer's mediciniſchem Realwoͤr— terbuche auf den Gedanken, den Macrocosmus im Micro— cosmus aufzuſuchen und nachzuforſchen, ob Protagoras wirk— lich nicht ſo ganz Unrecht daran gethan habe, den Men— ſchen als den Maaßſtab fuͤr alle Dinge, und als eine Art von Typus des Univerſums aufzuſtellen. Ich unterſuchte zu dieſem Zweck die Blutſtroͤme des menſchlichen Korpers, wie fie ſich mit Huͤlfe einer dem Blute ſelbſt eigenthuͤmlichen Propulſionskraft beym Puls- ſchlag und Athmen unter der Erſcheinung von Ebbe und Fluth raſtlos von dem arteriellen nach dem venoͤſen Syſte— me bewegen. Ich betrachtete an dieſen beyden Syſtemen die Denen als Wurzeln, das Herz als Stamm, und die Arterien als Aeſte und Zweige, und fo das venoͤſe und ar: terielle Syſtem uͤberhaupt als zwey in entgegengeſetzter Richtung an einander gelehnte und mit den Staͤmmen ver⸗ 577 wachſene Gefaͤßbaͤume, deren Aeſte und Wurzeln einerſeits im Zelfgewete der Lunge und andererſeits im Zellgewebe als ler ubrigen Organe des Körpers zuſammenkommen, und ſich hier netzartig unter einander verflechten. Das venoͤſe Syſtem konnte von dem vordern oder rechten Herzen der vordere Gefaͤßbaum, und das arterielle von dem hinteren oder linken Herzen der hintere Gefaͤßbaum benannt werden. Sehr beachtenswerth ſind an dem vorderen Gefaͤßbaum die langen Wurzeln, die aus allen Organen des Koͤrpers kom⸗ men, und die kurzen Aeſte, die ſich in das Luftorgan, die Lunge, erheben; eben ſo merkwuͤrdig ſind aber auch an dem hinteren Gefaͤßbaume die kurzen Wurzeln, welche in dem Luftorgane entſtehen, und die langen Aeſte und Zweige, die ſich mit capillaren Reiſern in alle Theile des Körpers vers breiten. In dieſen beyden Gefaͤßbaͤumen bewegen ſich nun die Saft⸗ oder Blutſtroͤme in beſtaͤndiger Oscillation als Fluth und Ebbe aber immer polariſch von den Wurzeln nach dem Stamm und aus dieſem nach den Aeſten und Zweigen bis in die capillaren Reiſer derſelben, die ſich hin⸗ wiederum den Wurzeln des entgegengeſetzten Gefaͤßbaumes freundſchaftlich nahen, und denſelben ſoviel von ihrem Saf⸗ te zur Aufnahme darbieten, als ſie entbehren können. Wer ſich von der nur noch geahndeten Propulſionskraft des Blu tes überzeugen will, der benutze anevrysmatiſche Venenge⸗ ſchwuͤlſte dazu, in welchen ſich dieſe Kraft im Großen und deßhalh auch den Sinnen wahrnehmbarer als irgendwo darſtellt, und er wird in guͤnſtigen Faͤllen bey ſorgfaͤltiger Beobachtung finden, daß ſich jedes einzelne Blutblaͤschen in ſeinem Gefaͤß auch ohne Herz- und Adernſchlag abwech⸗ ſelnd expandiert und contrahiert, und daß ſich daſſelbe auch ohne jenen Schlag unter beſtaͤndigen Rotationen * polariſch von den Venen nach dem Herzen bis zu den Endſpitzen der Arterien, alſo auch in den Arterien oder Gefaͤßaͤſten in Be— zug auf das Herz oder den Stamm centrifugal und in den Venen oder Gefaͤßwurzeln in demſelben Bezuge centripetal, bewegt, ja, er wird finden, daß ſich das einzelne Blut: blaͤschen wie ein kleiner electriſcher Strom verhält, welcher durch die Zuſammenſetzung der Electricität entſteht, lebt und ſich bewegt. In dieſem Sinne nun verglich ich die Blutſtroͤme des menſchlichen Koͤrpers mit den electriſchen Stroͤmen des Univerſums — als den Ur⸗ quellen aller Waͤrme und alles Lichtes, alles Lebens und aller Bewegung — mittelſt welcher ſich auch der Erdkoͤrper taglich einmal um feine Axe dreht, und gelangte hierüber zu einer Anſicht, die ich Ihnen im Vertrauen auf Ihre gütige Nachſicht, hier kuͤrzlich mittheile, wie ich fie damals niedergeſchrieben habe: „Es iſt mehr als wahrſcheinlich, daß dieſe electriſchen Ströme zu Folge ihrer Größe taglich bloß einmal in einer „ Dieſe Rotationen erleiben inzwiſchen durch Gravitation, Zerſetzung, Entzündung ꝛc. des Blutbläschens mancherley Modificationen, und nach meinen Beobachtungen beginnt 3. B. eine Entzündung des Blutblaͤechens damit, daß es ſeine Rotationen und äußere Bewegung einſtellt, und, wahrſcheinlich einer Zerſetzung deſſelben zu Folge, an der innern Wand ſeines Gefaͤßes kleben bleibt, und hier zu einem punctum saliens anwächſt, das durch vermehrte Spannung, Wärme und Rothe einen der Entzündung ähn⸗ lichen Zuſtand ankündigt, is 1826, Heſt VI. nnd 573 Art von Pendelbewegung, wie burch Einen großmaͤchtigen Pulsſchlag getrieben, von einem Pole des Erdkoͤrpers zum andern bin: und wiedergehen, und daß ſelbſt die merkwür— digen Phaͤnsmene von Ebbe und Fluth im Meere größten» theils hierdurch veranlaßt werden. Man ſchlage die Attracs tionskraft des Mondes auch noch fo hoch an, fo wird fie doch gewiß nicht die Kraft jenes großmaͤchtigen Pulsſchlags erteichen, und man dürfte vielleicht auch für den gegenwär: tigen Fall, ohne dadurch eine Thorheit zu begehen, auf protagoriſchem Wege es verſuchen, der Natur jener Phäs nomene von Ebbe und Fluth im Meere durch Betrachtung der Ebbe und Fluth im Blute des menſchlichen Koͤrpers naͤher auf die Spur zu kommen. Man ſehe z. B. auf das Zwerchfell, wie es im menſch⸗ lichen Körper durch feine Attractions- und Propulfionskraft mit jeder In» und Exſpiration ſehe kraͤftig auf die geſamm⸗ ten Blutſtroͤme einwirkt, und in denſelben, wie ich durch Thatſachen beweiſen kann, eine ſichtbare Ebbe und Fluth, und unter gewiſſen Umſtaͤnden ſogar einen Pulsſchlag her— vorbringt; und gleichwohl wird man finden, daß die Blut— ſttoͤme immer unendlich mehr ven der dem Blute ſelbſt ei- genthuͤmlichen Propulſionskraft während des Herz- und Aderı derſchlages in Schwingung geſetzt werden, als von dem Impulſe des Zwerchfells. Wer das Verhaͤltniß des Zwerch— fells zu den Blutſtroͤmen genauer zu beobachten Gelegen— heit gehabt hat, wird es nicht laͤcherlich finden, wenn ich hier die Attractions- und Propulſionskraft des Zwerchfells in Bezug auf die Bewegung des Blutes als eine Art von Typus für die Attractionskraft des Mondes in Bezug auf die Bewegung des Meeres aufzuſtellen wage; wobey na⸗ tuͤrlich dieſe Krafte für die erwähnten Bewegungen immer nur als acceſſoriſche und den Pulsſchlagen des menſchlichen Körpers, fo wie dem großmaͤchtigen Pulsſchlage des Erdkörpers weit nachſtehende Mio: mente angeſehen werden muͤſſen. \ Vielen dürfte ſich hierbey die Frage aufbringen: war⸗ um denn jene bey den Menſchen vom Athmen abhaͤngige Ebbe und Fluth des Blutes nicht auch bey den Vögeln, Fiſchen, Froͤſchen und überhaupt bey den Amphibien wahr: genommen werde? — und ich antworte: weil ſie kein Zwerchfell wie die Menſchen und Saͤugthiere haben, und fuͤge noch die Bemerkung hinzu, daß ſich die Naturforſcher auch immer vergeblich bemuͤhen werden, eine vom Athmen abhaͤngige Bewegung des Gehirns und Ruͤckenmarks bey allen ohne, oder wenigſtens mit unvolkkommenem, Zwerch⸗ fell athmenden Thieren aufzufinden, weil nun einmal dieſes hoͤchſt merkwuͤrdige und in ſeinen Wirkungen auf das Ge⸗ hirn⸗, Ruͤckenmark⸗, Ganglien⸗ und Nervenleben des Men⸗ ſchen noch viel zu wenig gewürdigte Phaͤnomen von Ebbe und Fluth lediglich durch die Oscillationen des Zwerchfells, und zwar durch die Zuſammenziehung deſſelben die Ebbe und durch die Ausdehnung deſſelben die Fluth, bedingt wird.“ Koͤſtritz, im März; 1826, Dr. Schottin. 579 Zeitſchrift für Mineralogie. Herausgegeben von K. C. v. Leonhard, der W. W Dr. Geheimenrathe und Profeffor der Mineralogie an der Univerſitaͤt zu Heidelberg. Jahrgang 1825. Band 1 und 2 in 12 Monats- heflen 7½ Bogen kl. 8. Frankfurt a. M. in der Herrmann: ſchen Buchhandlung. Es kann dem mineralogiſchen Publicum nicht anders als hoͤchſt angenehm ſeyn, daß das ſeit 1807 erſt in ei— nem, ſeit 1813 in zweyen, ſeit 1821 in dreyen und et 1823 in vier Baͤnden erſchienene, anerkannt treffliche „Ta— ſchenbuch fuͤr geſammte Mineralogie“ ſeit Anfang des vorigen Jahres in Journal-Form uͤbergegangen iſt. Der Wunſch, dieſen Bericht uͤber alles Neue aus dem Ge— biete der Mineralogie heftweiſe in kurzen Friſten erſcheinen zu laſſen, iſt haͤufig ausgeſprochen worden und willig hat ſich Herr v. Leonhardt gefuͤgt. Referent glaubt den Werth des Journals nicht beſſer bezeichnen zu koͤnnen, als wenn er hier eine Auswahl ſeines Inhaltes mittheilt: L. Gmelin und Heſſel uͤber den Harmotom, zumal uͤber den aus der Gegend von Marburg; Gay-Luſſac uͤber die Vulcane; J. v. Charpentier uͤber das Salz fuͤhrende Ge— bilde bey Wimpfen; Merian uͤber die Verſteinerungen im rauchgrauen Kalkſteine der Gegend von Baſel; Ueberſicht der Verſteinerungen Wuͤrtenbergs; Necker de Sanssure geognoſtiſche Schilderung Schottlands; geogn. Schilderung von Puy en Velay; Hr. Bronn über zwey neue Trilobi— tenarten; Hofr. Gmelin Verſuch eines chemiſchen Mineral: ſyſtems; Hiſingers mineralogiſche Geographie von Schwe— den, uͤberſetzt von Woͤhler; Walchner's chemiſche Unter— ſuchung des Bitterkalkes und des Hyaliths vom Kaiſerſtuhl im Breisgau; Mencke geognoſtiſche und oryctographiſche Schilderung des Fuͤrſtenthums Pyrmont; Wernekink uͤber den Harmotom von Annerode bey Gießen; uͤber die Veraͤn— derungen in dem chemifhen Mineralſyſteme des Hrn. Ber, zelius; mineralogiſche Notizen von dem Herausgeber; Boué uͤber die Felsgebilde im ſuͤdweſtlichen Deutſchland, nord⸗ waͤrts von der Donau; Berzelius Unterſuchung einiger Mi— neralien; Naumann uͤber den Porphyr und Klingſtein von Toͤplitz; Schuͤbler uͤber die Hoͤhlen und den Baſalt der wuͤrtembergiſchen Alp; Ruͤppel Beſchreibung des Lievrits von Elba, des ſchwefelſauren Strontians von Sicilien u. f. w.; Dillwyn über die foſſilen Mollusken. Ein jedes Heft enthaͤlt ferner Auszuͤge aus Briefen bekannter und be— ruͤhmter Mineralogen, z. B. von einem Bauerſachs, Bous, Bronn, Hausmann, Heſſel, v. Hoff, Hoffmann, u ſtein, Lardy, Merian, Noͤggerath, Schübler, Schulz, v. Schlotheim, Selb, Graf C. Sternberg, Stifft, v. Streu: ve, Graf Vargas Bedemar, Voltz, Walchner, Woͤhler ıc. — Unter dem Titel Miszellen enthält ferner jedes Heft Auszuͤge und Notizen aus Schriften, Journalen des In— und des Auslandes, ſo wie uͤberhaupt Bemerkungen aus dem Gebiete der Mineralogie im weiteſten Sinne. — Au— ßerdem findet man neue Analyſen bewaͤhrter Chemiker, An— zeigen von verkaͤuflichen Mineralien und Mineralien-Cabi—⸗ netten und im 12. Hefte Namen, Sachen und Ortsre— giſter. Die Verlagshandlung hat fuͤr ein huͤbſches Aeuße— res und für ein promptes Erſcheinen, zu Anfang eines je— den Monats geſorgt, auch iſt der Preis billig. — Refe— rent iſt ſchließlich der Mepnung, daß dieſe Zeitſchrift kei⸗ x 580 nem Mineralogen fehlen dürfe und wuͤnſcht von Herzen. dem Unternehmen einen fernern gedeihlichen Fortgang. 16 * Mis Ard h Classes plantarum 1825 * Canones Heterodoæi. 1. Classes plantarum eadem ratione, ad:cas- demque regulas componi debent, ac genera et ordi- nes; non itaque sectionis superioris divisione, sed compositione et concatenatione inferiorum forman- dae. Ex contrario principio, si dispositionem Bat- echii, in aliis rejiciendam, exceperis, classes planta- rum, quas naturales dixerunt, huc usque formatae sunt. Hine, quam maxime laudant, pulchritudo sy- stematis ex unitate principii divisionis oriunda, nul- la est, quae si valeret, methedum analyticam La- marckii, (Rumicem Chamaeropi, Chamaeropem Ceralo- niae Juglandique proximam collocantem) nullum sy- stema antecelleret. 2. Distinguendum est, ut jam distinxit Lin- naeus, inter characterem et affinitatem. Ille ex hac fluit, non vice versa. Characteribus saepe paucis conveniunt, quae tamen aflınitate maxima conjun- cta sunt. Sic Ceralonia a Leguminosis, Frarinus a Jasmi- neis maxime aberrant, tamen affines. Sie non character, sed aſſinitas classes deſinit. Et classes plantarum non magis ab insertione, quam numero starminum derivari possunt. Sic ordines naturales Adansonii, characteribus, non afinitate, suffulti, minime naturales. Sic prineipinm Linnaei ad systema naturale condendum, in coneatenatione' plantarum haerens, solum verum; Linnaei, quem, quia characteres non daret farniliarum, tam vituperaverunt recentiores, Adansonium laudantes. 3. Sequikur itaque, non prae ceteris valere unum vel alterum characterem generatim et abso- lute. Ckr. Linn. class. pl. p. 497. Sic in regnis naturae organicis, licet semen ad sectiones formandas in vegetabili maximi us ovum nullius fere momenti in animali. * Quam in Aphorismis, Botanicis Lundae a:o 1817 — 1823 inchoavimus dispositionem Ordinum plantarum, hic to- tam et una serie tradimus. . — — — 581 X Sic semen non generalim supereminet florem, nec semper insertio staminum eorum numerum men e nnen ee 0 „pe 4. Methodus artificialis exceptionum quidem immunis esse potest, qnia ex unitate principii divi- sionis derivatur, sed systema naturale exceptionibns necessario abundat, ad characteres autem, non ad afjnitatem, pertinentibus. Sie insanus vel infans est homo, licet non ani- mal rationale. 1 0 Sie Ornithorhynchus mammale esse potest, licet non animal lactans. ? Sic plura zoophyta, quae, an sentiant, nescis, tamen anımalia. Hlino Linnaeus characteres non dedit ordinum plantarum, quia nimias vidit exceptiones. 5. Classes non magis, quam ceterae sectiones, certo numero definiri possunt; et si ita conditae sunt, ut augeri vel numero minui nequeant, certe non naturales. Systema enim homini idea est, cui sese appropinquat, quam tamen numquam attingit. Sic classes nec 15, nec 24, nec 33 stabiliri, nec ad ullum alium numerum fixum reduci, nisi pro tempore possunt. \ 6. Utriusque regni organici duplex principium est; alterum proprium et fundamentale; alterum imperfectum tantum, alienum et e regno superiori mutuatum, vel ei saltem analogum. Sic afflatus tenuior, animae sublimioris conge- ner, regnum animale totum perspirat. — Sic irri- tabilitas, sensibilitatis coeca soror, vegetabilia ani- malibus reddit analoga. Fü \ 7. In duplici tamen puncto utrumque regnum superiori cohaeret, in infimo scilicet et summo. Haec, . e on duo puncta fixa sunt, inter quae ceteri omnes organismi medii collocantur. Ut Algae, inſima vegetabilia, in animalcula in- fusoria ita transeunt, ut vix discerni queant, sic ani- malcula infima, organis fere destituta, perceptionem et appetitum * intra membranam tantum foventia, monades duplici sensu appellari possunt. ** Ut homo summum punctum regni animalis, in quo vita spiritualis maxime explicatur; sic Legumino- sas irritabilitate maxima donatas supremas plantas es- se ducimus. 8. Non vero a puncto infimo, aequabili ad sum- mum passu, adscendünt organismi, ita ut sensim Perceptio et appetitus solae qualitates, quas spiritui, ut spiritui, tribuit Leibnitzius. „ Leibnitzium spiritus, Müllerum animacula imperfectis- sima, Monades appellasse, notum est. ö 4 582 maeis magisque regno superiori appropinquarent, sed formas omnes vitae interea tentant, organaque omni- moda explicant, ut tandem erganismus summus quas habiles forinus, quae organa idonea requirat, ea jam parata et explicata inveniat. Ut animalia, quo ad hominem propiora sunt, non ideo etiam intellectu ceteris praecellunt, sic plan- tae non perfectiores semper, duo magis perfectissimis appropinquant, sed inferiores superioribus immi- scentur. 84.8 Ut homo qualitates in ceteris animalibus sparsis colligit nobilitatque, sic in Leguminosis quidquid reg- num totum vegetabile habeat pulchrum, vel explica- tum, vel varium, vel utile, fere collectum invenies. 9. Cum in classibus enumerandis tantum suc- cessive exprimi potest quod simul exsistit, ordo enu- merationis arbitrarius est et ab arte pendet. Illud vero principium, ad quod classes enumeramus, cla- vem systemalis cum Linnaeo appellamus. Qui quo ma- gis explicationem organorum sequitur, eo etiam ma- gis ad naturalem accedit. Non tamen nisi gradus in- dicat, per quos ab infimo organismo ad summum sensim adscenditur. € 5 Clavis Classıium. I. Acotyledoneae — — Classes 1 — 3 II. Pseudocotyledoneae — — 4 27 IH. Cryptocotyledoneae — — 8 — 12 IV. Phanerocotyl. incompletae —— 15 — 16 V. — completae, hypogynae, monopetalae — 17 VI. — — — — polypetalae 18 — 22 WII. Sc — discigynae, monopetalae — — 25 VIII. — — — — polypetalae 24 — 26 IX. — — — perigynae * 27 — 33 I. Acotyledoneae. Classis I. Algae: Acotyledoneae aquaticae; gelatinosae, membranäceae vel coriaceae; filamento- sae, laminosae vel (rarius) foliosae; colore herbacee- virides, olivaceae vel purpureae; articulatae (sc. in- feriores), vel continuae (sc. superiores); sporidia aut pericarpiis inclusa aut superficiei inspersa, foventes. Ordo 1. Diatomeae. 2. Nostochinae. 3. Confervoideae. Leptomiteae. ** | „ Perigynae et epigynae omnino confluunt, ita ut si ea- rum diversitas pro charactere assumitur, familiae clas- sesque maxime naturales divellerentur. Neque ulla in illis differentia fixa inter monopetalas et polypetalas. * Sectiones familiarum nondum ut genuinae familiae re- ceptae, cum synonymis in parenthesi adjectis non con- tundendae. 583 Oscillatorinae. Characeae, Rich. Ceramieae. Ectocarpeae. 4. Ulvaceae. 5. Florideae. 6. Fucoideae. Laminarieae. Dictyoteae. Lamour. Lamour. II. Lichenes: Acotyledoneae perennes; cru- staceae, laminosae vel filiformes; colore cinerascen- tes, nigrescentes vel flavescentes (non herbaceo- viri- des; sporidia vel in sorediis annuis vel in apotheciis perennibus foventes. 7. Crustaceae. Leprosae. Rimatae. (Graphideae. Esek id.) Pyrenulatae, (Verrucariae et Trypethe- liaceae. Eschw.) Calicioideae. Scutellatae, 8. Lobiolatae. 9. Cephaloideae. 10. Ramalineae. (Usneaceae. Eschw.) III. Fungi: Acotyledoneae fugaces; pulvera- ceae, floccosae, crustaceae vel carnosae; solutione organismorum exortae vel nutritae; lividae, nigrae vel aliter coloratae (non, vel rarissime, herbaceo-vi- rides), sporidiis immersis. 11. Coniomycetes. N. v. E. (Epiphyta. Lk.) 12. Mucedines. N. v. E. 13. Byssaceae. N. v. E. 14. Tremellinae. Fr. : 15. Pyrenomycetes. Fr. (Hypoxyla. Dec. Scle- rocarpi. Pers.) Xylomaceae. 16. Gasteromycetes. N. v. E. 17. Hymenomycetes. Fr. 18. Hydnorinae. II. Pseudocotyledoneae. IV. Muscoideae: Pseudecotyledoneae sub- sexuales, fructu calyptrato, cotyledonidiis con fer- voideis. 19. Hepaticae, Juss. (Musci hepatici Hedsv.) 20. Musci. Linn. Juss. (Muscifrondosi. Hedw.) V. Tetradidymae: Pseudocotyledoneae aga- mae, sporis quaternatis intra capsulam bivalvem, vel evalvem. 2ı. Rhizocarpae Batsch. (Rhizospermae, Dec. et Roth. Hydropterides. Willid. Marsileaceae. Br. Salvinieae. Mirb.) 22. Lycopodineas Dec. 25. Opkioglosseae, Br. VI. Filices: Pseudocotyledoneae agamae, gap - 384 sulis gyratis vel striatis, dorsalibus vel rarius spi- cat is. 112 ser tts 24. Osmundaceae. (Gleicheniae et Osmunda- ; ceae. Br.) 25. Polypodiacese. Br. ‚26. Danaeaceae. (Agyratae. Sz. Poropterides. Wild) VI. Equisetaceae: Pseudocotyledoneae sub- sexuales, fructu spadicino, peltis capsuliferis. 27. Equisetaceae, Dee. f IM. Cryptocotyledoneae. VIII. Macropodae: Cryptocotyledoneae (a- quaticae); perigonio nullo, squamaceo vel corollino; pistillis pluribus, endospermio clavato. ö 28. Najadeae. Juss. * (Inundatae. Linn. Flu- viales. Vent. Potamopkilae. Rich.), 29. Podostemeae. Rick. 30. Alismaceae. Dec. Butomeae. Rich. Juncagines. Rich. 31. Hydrocharideae. Juss- Rich. 32. Nymphaeaceae. Salisb. Dee. Hydropeltideae. Rick, (Tripetaloideae, Linn.) IX. Spadicinae: Cryptocotyledoneae floribus in spadice dispositis, perigenio nullo vel squamaceo vel rarius corollino. 35. Aroideae. Juss. 54. Acoroideae, 35. Pandaneae. Br. Cyclantheae. Polt. 36. Cycadeae. Pers. Rich. 37. Palınae. Linn. Humb. Mart. X. Glumiflorae: Cryptocotyledoneae flori- bus spiculatis, perigonio glumaceo. 38. Typhinae. Juss. 1 39. Eyperaceae. Juss. (Calamariae. L.) 40. Gramineae. Linn. 5 41. Juncaceae. Restiaceae. Br. 42. Xyrideae. XI. Liliiflorae: Cryptocotyledoneae, peri- gonĩo celorato succoso sexfido, staminibus liberis, pericarpio triloculari. 773 45. Asparageae. Smilaceae. Br. 44. Asphodeleae. Hypoxideae. Br. * Synonymiam e genere, quod pro typo hahuerunt aueto- res, haurimus, terminatione, de qua formanda dissen - tiunt, neglecta. Neque separatio quorundam generum in alias familias synonymiam mutare videtur. 588 45. Coronariae. (Liliaceae. Linn. Phil. Bol) Hemerocallideae. Br. 46. Veratreae. Sulisb. (Melanthiaceae. Batsch. et Br. Colchicaceae. Dec.) 47. . Br. Mirb. (Ephemereae. Balsch. Rich.) 48. Pontedereae. Kunth. 49. Dioscorinae. Br. 50. Haemodoreae. Br. 51. Irideae. Juss. (Ensatae Linn.) - 52. Narcissae. Juss. (Spathaceae. Linn.|Amaryl- lideae. Br.) 53. Bromeliaceae. Juss. (Muricatae. Linn.) XII. Gynandrae: Cryptocotyledoneae, corolla irregulari supera, staminibus plerumeue solitariis et corollae accretis. 54. Musaceae. Juss. 55. Cannaceae, 56. Scitamineae. (Drymyrrhizeae. Vent.) 57. Orchideae. Linn. IV. Phanerocotyledoneae. -* A. Incompletae. XIII. Micranthae, incompletae diclines, peri- gonio squamaceo, 58. Euphorbiaceae. Juss. (Triceccae,; Diss ’ Coriarieae. Dec. 56. Begoni.ceae. Bonpl. 60. Piperaceae. Rick. et Kunth. 61. Urticeae. Juss. (Scabridae. Linn.) Balanophoreae. Rich. Moni mieae. Juss. 62. Stilagineae. 65. Amentaceae, Linn. Cupuliferae. Rich. Salicinae. Rich. Mpyriceae. — Betulinae. — Juglandeae. Dec. 64. Coniferae. Linn. Taxinae. Rich. Abietinae. — Cupressinae. — Plantae plerumque arborescentes, rarius herba- ceae, saepe lactescentes. Folia simplicia. Flores di- clines, saepe aggregati, vel spicati, vel interdum umbellati, perigonio squamaceo. Stamina in qua- que flosculo pauca, perigonio aflıxa. Stigma 2-mul- tiplex. Fructus caryopsis. XIV. Oleraceae: incompletae hermaphrodi- tae, staminibus subhypogynis, stylo multiplici. 65. Polygoneae. Juss. (Vaginales. Linn.) * Quae de classibus praecedentibus in Aphorismis Botani- ois p. 71-192 fusius egimus, * repetere, minus neces- sarium visum est. Iſis 1820. Heſt VL. = 586 66. Amaranthaceae. Juss. ; Paronychieae. A. S. Hil. quoad partem. 67. Chenopodeae. Dec. (Atriplices. Juss.) 68. Petivereae. 69. Rivineae. Plantae herbaceae, rarius frutescentes , stipula- tae vel exstipulatae. Flores parvi, squamacei, inter- dum colorati, valvis ante explicationem imbricatis. Stamina vel hypogyna, vel imo calyci affixa. Sty- lus multiplex. Germen superum. Fructus caryop- sis. Embryo circa perispermium centrale curvatus, XV. Epichlamydeae: incompletae herma- phroditae, staminibus perigonio tubuloso regulari insertis. 5 70. Ulmaceae. (Statuminatae. Linn.) Aquilarinae. Br. 71. Laurinae, Vent. 72. Santalaceae. Br. 75. Elaeagneae. Juss. 74. Thymeleae. Juss. (Vepreculae. Linn.) 75. Proteaceae, Juss. Br. Plantae arborescentes, pl. exstipulatae. Folia sımplicia, saepe perennia. Flores aggregati vel um- bellati. Perigonium tubulosum, plerumque colora- tum, 4 — 5 fidum, laciniis ante explicationem im- bricatis. Stamina perigonio plerumque superne in- serta. Stylus 1, rarius duplex. Stigma indivisum. Embryo rectus. Perispermium saepius o. Fructus pl. nucamentaceus vel drupaceus. XVI. Columnantherae: incompletae, theris extrorsis vel columnae centrali aflıxis. 76. Pistiaceae. Ag. aph. (Cytineae Ad. Biongn.) 77. Asarinae. Ad. Brogn. 78. Myristiceae. Br. All- Plantae herbaceae vel frutescentes, Flores di- clines vel rarius hermaphroditi. Perigonium supe- rum vel inferum, 3 — 4 fidum, Antherae 3 — ı2, filamentis in columnam centralem connatis, rarius liberis, saepe extrorsae. Stigma peltatum. Fructus capsula polysperma, vel drupa monosperma. Peri- spermium carnosum vel cartilasineum. B. Completae. . a. Hypogynae monopetalae. XVII. Tubiflorae: completae, corolla 1-peta- la hypogynae. a oligosporae. 79. Plantagineae. Juss. 80. Plumbagineae. — 81. Jasmineae. Juss. (Sepiariae Linn.) Oleinae. Link. 82. Polemoniaceae. Juss. 35. Convolvulaceae. — Hydroleaceae. Br. 57* Kunth. 587 4 b. polysporae. 34: Primulaceae. Juss. (Preciae. Linn.) 85. Lentibulariae. Rich. (Utricularieae Link.) 86. Solanace te. Juss. (Luridae. Linn.) 87. Personatae. Tournef. Linn. Scrophularinae. Br. Bignoniaceae. Juss. Acanthaceae. Gesnerieae. Rich. 88. Gentianeae. Juss. 89. Apocyneae. (Contortae. Linn.) Asclepiadeae. Br, Strychneae. Pet. Th. — Plantae herbaceae vel rarius frutescentes. Co- rolla tubulosa, regularis vel labiata. Stamina 5, la- ciniis alterna, rarius vel ex abortu 4, aut 2. Sty- Ius 1. Fructus capsula (vel rarius bacca) bilocularis, vel rarius ı-locularis, placenta centrali aut columna- ri libera, aut dissepimentosa, rarius marginali. Se- mina definita vel indefinita. Perispermium carno- sum in plerisque (nullum in Lentibularüs, Bignonia- eeis et Acunlhaceis). Embryo rectus vel rarius ar- cuatus. b. Hypogynae polypetalae. XVIII. Centrisporae: hypogynae polypetalae, se- minibus centripetis. 90. Caryophylleae. Linn. Juss. Dec. Sclerantheae A. S. Hil. 91. Lineae. Dec. 92. Oxalideae. — 95. Hypericinae. Juss. 94. Vochisieae. A. S. Hil. Plantae plerumque herbaceae. Folia opposita. Calyx ante explicationem imbricatus. Petala ungui- culata, aestivatione contorta. Stamina plerumque definita, interdum basi coalita. Styli 2 — 5. Cap- sula multivalvis vel rarius bacca. Placenta cen- tralis. Classis satis naturalis. Vochistede loco incertae. XIX. Brevistylae: hypogynae, sepalis binis vel multipli-binis subdeciduis, fructibus solitariis bre- vistylis, stigmate suborbiculato. 95. Guttiferae. Juss. Dec. 96. Berberideae, — 97. Podophylleae. Dec. 98. Papaveraceae. Juss. Dec. (Rhoeades Linn.) 99. Fumariaceae. Dec. (Corydales Linn.) 100. Balsamineae. Rich. Dec. 10 1. Polygaleae. Juss. Dec. 102. Marcgraviaceae. Juss. Dec. 105. Capparidleae — (Putamineae. I.) 204. Cruciferae Adans. — (Siliquosae I. Cruciformes. Tournef.) Plantae herbaceae vel frutescentes. Folia ple- rumque alterna. Calyx 2 - 4-sepalus, deciduus et denne 388 saepe fugax. Petala subquaterna, saepe irregularia. Stamina libera, deſinita vel indefinita, multipli- 4:na. Stylus saepe nullus, vel, si adest, brevis et quasi acu- men germinis. Stigma orbiculatum, et peltatum vel capitatum. Fructus capsula, saepe siliqua, rarius bacca. Classis satis naturalis, immixtis tamen quibus- dam familiis loco incerlis: Gulliſeris, calyce saepe disepalo, petalis saepe 4: nis, stylo subnullo, stigma- te peltato, caule lactifero tamen aflınibus, et Poly- galeis, vix ullibi alias collocandis. XX. Polycarpellae: hypogynae, carpellis pluribus. 105. Menispermeae. Juss. Dec. 106. Anonaceae. Juss. Dun. Dec, (Glyptosper- mae. Vent.) 107. Magnoliaceae. Dec. 108. Dilleniaceae. Dec. Salisb. 109. Ranunculaceae. Juss. (Multisiliquae Linn. Batsch. Anemoneae. Guelt) Plantae fruticosae vel herbaceae. Folia alter- na. Corolla regularis. Stamina indefinita. Carpel- la plura aggregata, stylo vel stigmate quaeque co- ronata. XXI. Valvisporae: parieti capsulae affixis. 110. Samy dene. Fent. 111. Flacourtianae. Rich. Dec. 112. Resedacene. Dec. 113. Droseraceae. Dee. Salisb. 114. Frankeniaceae. 4. S. Hil. — Dec. 115. Violarieae. Vent. Dec. (Jonidia. Spr.) 116. Cistinae. Juss. Dee. 117. Bixinae. Kunth. Dec. hypogynae, seminibus Plantae herbaceae vel frutescentes. Corolla pl. regularis. Stamina libera, deſinita vel indefinita, Stylus 1. Capsula unilocularis polysperma, saepe tri- valvis, valvulis seminiferis. Samydeae apetalae. XXII. Columniferae: hypogynae, stamini- bus subconnatis styloque adpressis, calyce valvato. 118. Chlenaceae, Pet. Th. — Dec. 119. Tiliaceae Juss. Kunih. Dec. Elacocarpeae. Juss. Dec. 140. Büttneriaceae. Br. (Sterculiaceae. Vent. Hermanniaceae. Juss.) Lasiopetaleae Gay. Kunth. 121. Bombaceae. Kunth. Dec. 182. Malvaceae. Br. Kunth. Dec. Plantae herbaceae vel arborescentes. Folia pl. alterna, petiolata, et lobata, stipulata. Calyx ante explicationem valvatus. Petala ante explicationem contorta. Stamina indefinita, vel rarius deſinita, epipetala, in tubum adpressum coalitis, inaequalibus. Styli plures, saepe coaliti. Fructus e carpellis pluri- bus verticillatis vel connatis compositus. 559 | Bombaceae calyce irregulariter valvato. Tilia- ceae staminibus liberis, errant. c. Discigynae monopetalae. XXIIl. Tetraspermae: discigynae, corolla ı- petala, fructu subtetraspermo. 125. Boragineae. Juss. (Asperifoliae. Linn.) Heliotropieae. Schrad. Hydrophylleae. — Sebestenae, Vent. 124. Myoporinae. Br. 125. Pedalinae. — 126. Verbenaceae. Juss. (Pyrenaceae. Vent. Vitices Juss.) 127. Labiatae Juss. (Verticillatae Linn.) Plantae herbaceae, vel rarius frutescentes. Fo- lia simplicia, opposita vel alterna. Flores racemosi vel verticillati. Corolla monopetala, hypogyna. Sta- mina 5, vel 4, vel abortu 2. Stylus 1. Caryopses 4, vel rarius capsula tetrasperma, disco aſſixa. d. Discigynae polypetalae. XXIV. Gynobaseae: discigynae, corolla po- Iypetala, carpellis liberis vel subconnatis quinis. 128. Ochnaceae Dec. 129. Simarubeae Rich. Dee. 150. Rutaceae Juss. Diosmeae Br.) Zanthoxyleae Dec. Diosmeae Bartl. et Wendl. 151. Zygophylleae Br. Dec. 132. Geraniaceae. Juss. Dec. 7 Plantae plerumque frutescentes, rarius herba- ceae. Folia alterna, simplicia vel rarius composita. Corolla hypogyna. Stamina definita, rarius indefini- ta, disco inserta. Stylus 1, saepe in gynobasin di- latatus. Stigma simplex, aut rarius 5 fidum. Car- pella quina, saepe libera vel apice lobata, interdum tota concreta. Classis nondum rite circumscripta. XXV. Trihilatae: discigynae, corolla polype- tale, carpellis subconnatis subternis. 133. Tropaeolae Juss. Dec. 134. Hippocastaneae — N 135. Hippocrateaceae Kunth. Dec. Juss. 136. Erythroxyleae Kunth. Dec. 157. Malpighiaceae Juss. Dec. 158. Acerinae Juss. Dec. 159. Rhamnoideae Juss. (Frangulaceae Dec.) ‚Celastrinae Br. 140. Rhizoboleae Dec. 141. Meliaceae Juss. Dec. Cedreleae Br. | 148. Sapindaceae Juss. Dec. Dodonaeaceae Kunth. Chlenaceae stylo unico ab- 590 143. Terebinthaceae Juss. Amyrideae Br. Anacardeae Br. Connaraceae — Plantae arborescentes, rarissime herbaceae. Fo- lia alterna, interdum composita. Calyx basi mono- phyllus. Corolla hypogyna vel perigyna. Stamina definita, discigena. Styli vel stigmata 3 :na, inter- dum 2 rarius 5. Carpella 3, interdum 2, vel abortu solitarium, rarius 5, 1-2-spernia. e. Perigynae. XXVI. Hypodicarpae: perigynae distylae, germinibus binis connatis. 144. Lorantheae Rich. 145. Rhizophoreae Pers. (Candelares Linn.) 146. Caprifoliaceae Juss. (Cymosae Linn.) 147. Hederaceae Rich. 148. Ampelideae Kunth. (Vites Juss. Vinife- rae Juss.) Rubiaceae Juss. (Stellatae Linn.) Opercularieae Juss. Umbellatae Linn. (Umbelliferae Juss.) Araliaceae Juss. 152. Viburneae. 153. Cunoniaceae Br. 154. Saxifrageae Juss. 155. Grossulariae Dec. (Ribesieae Rich.) Plantae frutescentes vel herbaceae. Folia op- posita vel alterna. Inflorescentia corymbosa vel um- bellata. Corolla apici calycis saepius adhaerentis in- serta, mono- vel polypetala. Stamina definita, 4 vel 5, rarius 10. Styli 2. Fructus e binis carpellis mono — oligospermis concretis, saepius inferis, com- posıtus. Tantum in Caprifoliaceis et ejus aſſinibus sty- lus et fructus aberrat. XXVII. Subaggregatae: perigynae monope- talae, germine solitario adhaerente. 149. 150. 151. 156. Nyctagineae Juss. 157. Staticinae. 158. Valerianeae Dee. 159. Dipsaceae Juss. 160. Cynarocephalae Juss. (Capitatae Linn. Carduaceae Rich.) et Rich. (Boopideae Cass.) Calycerae Br. 161. Corymbiferae Juss. Oppositifoliae Linn. Chaenanthophorae Lag. (Labiatiflorae Dec Perdicieae Spr.) 162. Cichoraceae Juss. (Semiflosculosae Linn.) 165. Campanulaceae Juss. Stylidieae Br. Juss. Spr. Lobeliaceae Juss. Rich. Goodenovieae Br. Brunonieae Br. 591 Plantae herbaceae, Folia opposita vel alterna, Inflorescentia saepius aggregata. Corolla tubulosa, apici germinis inserta. Stylus unicus, rarius plures. ‚Sfamina definita, 5, interdum 4, rarius 3 vel 1. Fructus caryopsis isperma, vel rarius capsula 2 polysperma. Classis vere naturalis; neque Nyclaginege, Sta- ticinae et Campanulaceae, licet parum aberrantes, se- gregari possunt. XXVIII. Aridifoliae: Bere ynae submonope- talae, stylo unico, germine sublibero pluriloculari, seminibus perispermosis. 164. Epacrideae Juss. Mirb. Ericeae Desv. (Bicornes Linn.) Rhodoraceae Juss. Vaccinieae Lınn. Pyrolaceae Lindl. . Tremandreae Br. Dec. . Pittosporeae — . Myrsineae Br. (Ophiospermae Vent. Ar- disiaceae Juss.) 169. Sapoteae Juss. (Hilospermae ent.) 170. Ebenaceae Br. (Guajacanae Juss. Styra- ceae Spr.) 171. Olacinae Mirb. Dec. 72. Ternstroemiaceae Mirb. Dec. Caınellieae Dec. (Theaceae Mirb.) Aurantiaceae Corr. „Mirb. (Agrumae Spr.) Plantae frutescentes vel arborescentes. Folia coriacea, perennia, plerunıque alterna. Calyx saepe coriaceus. Corolla subperigyna, 1 -polypetala. Sta- mina definita. Stylus simplex vel rarius divisus. Fructus baccatus vel capsularis, seminibus plerum- que perispermosis. 173. Classis naturali quodam nexu cohacrens, sed characteribus aegerrime definienda, inter perigynas, hypogynas et discisynas quasi media, ut et inter mo- nopetalas et polypetalas. XXIX. Succulentae: perigynae polypetalae, stylis vel stigmatibus pluribus, seminibus perisper- mıosiß. 174. Portulaceae Juss. 175. Crassulaccae — 170. Aizoideae Spr. (Ficoideae Juss.) 177. Nopaleae Juss. (Gereae Spes) Plantae herbaceae vel frutescentes. Folia suc- culenta, perennia. Corolle polypetala, perigyna. Sta- mina definita vel rarius indefinita. Styli plures vel saltim stiginata plura. Capsula multilocularis, vel rarius bacca ı-locularis. Semina perispermosa, XXX. Calycanthemae: perisynae polypeta- lae, staminihus quaternis vel multipliquaternis; stylo et stigmate subsimplici, perispermio nullo. 178. Sulicariae Juss. Tamaricinae Des». mn — u —— ——— 532 179. Hamamelideae Br. 180. Sanguisorbeae. 181. Onagrariae Juss. Iiygrobeae Rich. 182. Combretaceae Br. (Myrobalaneae Juss. Terminaliacese Jeaume,) 185. Melastomeae Juss. 184. Escallonieae Br. g Piantae herbaceae vel frutescentes. Folia alter- na vel opposita. Corolla summo calyci inserta. Sty- lus et stigma simplex, rarius quaternum, Ger- men adhaerens vel rarius liberum, Perispermium nullum. XXXI. Peponiferae: perigynae, baccae pa- rictibus seminiferis. 185. Datisceae. 186. Cucurbitaceae Linn. Juss. A, S. Hil. Nandhirobeae A. S. Hil. 187. Papayae. 188. Passilloreae Juss. A. 8. Hu. 189. Parnassieae. 190. Homalinae Br. 161. Loaseae Juss. interdum Folia. alterna, saepe Plantae herbaceae vel frutescentes, cirrhosae, cirrhis axiliaribus. -lobata. Flores saepe diclines. Corolla interdum mo- nopetala. Stamina perigyna. Germen inferum vel superum. Styli vel stigmata plura. Fructus pepo, rarius capsula. XXXIL Icosandrae: icosandrae. 192. Potentilleae (Senticosae Linn.) 193. Rosaceae. 194. Spiraeoideae (Comosae Linn. plı.B.) 195. Calycantheae N. v. Es. 196. Myrtoideae Juss. (Arbustivae Linn. ph. Bot. Hesperideae Linn, prael.) 197. Pomaceae Linn. Lindl. 198. Amygdaleae Juss. (Drupaceae Linn.) 199. Chrysobalaneae Br. x Plantae frutescentes, rarins herbaceae. Folia alterna vel rarius oppesita, simplicia aut composita, stipulata. Petala 5, summo tubo calycis inserta, unguiculata. Stamina subviginti. Styli laterales, plures vel unicus. Germina plura vel unicum. Pe- rispermium nullum. > perigynae polypetalae XXIII. Leguminosae: perigynae decandrae, flore irregulari, fructu leguminoso. 200. Papilionaceae Linn. Wes mi dere 201. Cassieae (Lomentaceae Linn.) 202. NMimoseae. Herbaceae vel frutescentes. Folia alterna, |sae- pius pinnata, stipulata, interdum cirrhosa. Calyx ı- phyllus. Corolla tetrapetala, plerumque irregularis et papilionacea, in Mimoseis tandem iterum regula- 593, Stamina 10, calyci sub petalis inserta, filamentis aut monadelphis, uno saepe libero, aut interdum omni- bus liberis. Fructus leguminosus vel lomentaceus. 77172 „ Affinitates plantarum melius tabula vel mappa quasi Geographica, quam serie lineari perspici, jam observavit Linnaeus; cujusmodi etiam postea plures proposuerunt, et quidem speciatim Batsch atque Giseke. Ille lineis rectis familias et classes conjun- gentibus, vegetabilium afſinitatem notare tentavit, unde tabula ejus non est nisi compendium scriptio- nis, nullam phantasiae imaginem relinquens. Hic vero Linnaei institutione imbutus, et ab ipsius ore pendens, mappam suam magis ad ejus mentem, vel quod fere idem est, ad ipsam naturam accomoda- tam instruxit. Sed quoniam justo pauciores cum Institutore numeravit familias, cum neque classes admisit, neque explicationem regni vegetabilis ex in- fimo ad aliud punctum, qued summum judicetur, admisit, mappa illa, (insuper major, quam ut uno conspectu perlustretur) hodiernae scientiae parum sonyenire videtur. Einige Beobachtungen über unſere Holzpflanzen, von Dr. J. A. Reum. 1. Daß die Droſſelroͤhren (Spiralgefaͤße) keinen ſoge⸗ nannten rohen Saft weder einſaugen noch fuͤhren koͤnnen, das kann man bey den Holzpflanzen ſchon daraus ſchlie⸗ ßen, daß ſie an den Enden keine ſichtbaren Oeffnungen ha⸗ ben, und daß ſie in den Wurzelenden allenthalben vom Zellgewebe umgeben ſind. Was alſo in die Droſſeln kom⸗ men ſollte, das muͤßte durch die Zellen und Adern der Wur⸗ zelzaſern hindurch gehen, und waͤre mithin kein ſogenann⸗ ter roher Saft, wie wir ihn aus dem verletzten Holze aus⸗ fließen ſehen, ſondern ein aus den Zellen und Adern erhal⸗ tener Bildungsſaft. Daß aber auch kein Saft in den un⸗ verletzten Droſſelroͤhren im Holze aufſteige, wie man durch abgeſchnittene Zweige, die man in gefärbte Fluͤſſigkeit ſteck⸗ te, bewieſen zu haben glaubte, davon kann man ſich durch folgenden Verſuch uͤberzeugen. Man nehme einen belaubten Zweig, und mache auf zwey entgegengeſetzten Seiten Einſchnitte bis auf die Mitte, verklebe dieſe Einſchnitte forgfältig mit Baumwachs, und ſtelle nun den Zweig mit fammt den Einſchnitten in eine gefarbte Fluͤſſigkeit, und es werden niemals die Droſſel⸗ waͤnde gefärbt erſcheinen. Denn es find die Droſſeln luft: führende Canaͤle, in denen nur gefärbte Säfte wie in Haar roͤhrchen aufſteigen, wenn der abgeſchnittene Zweig mit Huͤl⸗ fe der Blaͤtter, im Sonnenſchein vornehmlich, jene Luft verbraucht hat. Daß aber ein lebender Zweig oder Stamm noch fortwaͤchſt, wenn er auf zwey entgegengeſetzten Seiten bis zur Hälfte durchſchnitten wurde, das kommt alſo nicht auf Rechnung der Droſſeln, ſondern auf die der noch viel⸗ ſeitig in Verbindung gebliebenen Adern in Borke und Holz. Iſis 1826, Heft YI. 594 2. Je eine Holzpflanze kann ziemlich ungeſtoͤrt ohne Wurzeln viele Jahre fortwachſen, wenn nur einer ihrer Aeſte mit einem bewurzelten Stamme zuſammengewachſen iſt, und wenn alſo die galvanifch > electrifche Einwirkung des Bodens, gleichſam wie durch eine Kette, unterhalten wird. Um dieſes auſchaulich zu machen, binde man von zwey ne— ben einander ſtehenden Staͤmmen den Aſt des einen mit dem Hauptſtamme des andern zuſammen, und nach eini⸗ gen Jahren wird dieſer Aſt mit jenem Stamme feſt vers wachſen ſeyn. Nun befeſtige man den erſten Stamm an einen Pfahl, und ſchneide ihn in einer beliebigen Entfer⸗ nung von den Wurzeln gaͤnzlich durch, und der ganze Stamm wählt fort; ſelbſt die Theile, welche unter dem verbundenen Aſte liegen, und der Abſchnitt heilt mit einem Wulſte zu. Auch dieſe Beobachtung zeigt, daß die Ernaͤh⸗ rung der Holzpflanzen auf ganz andere Weiſe, als bisher, erklärt werden muͤſſe. Selbſt bey Harz: oder Nadelhoͤlt zern iſt dieſes der Fall, wie dem Einſender eine Kiefer zeigt. [Der Verf. hat uns einige Abbildungen von wirklich ſo gewachſenen Baͤumen eingeſchickt, welche die Sache vers ſinnlichen. Da man es ſich gut vorſtellen kann, fo lafs fen wir fie weg, ] 3. Auch die Wurzelſtoͤcke der Harzhoͤlzer koͤnnen viele Jahre, ohne Nadeln zu haben, fortwachſen, Jahrringe anle⸗ gen und den Abhieb wieder gaͤnzlich ſchließen, wenn nur eine ihrer Wurzeln mit einem andern lebenden Stamme verwachſen iſt. Solche uͤberwachſene Stoͤcke ohne Aeſte fin⸗ den ſich am haͤufigſten in Beſtaͤnden von Weißtannen, wo theils abgefägte, theils vom Winde umgeworfene Stäms me an den gebliebenen Stoͤcken ſo verwachſen, daß man an vierzig Jahrringe zaͤhlen kann. Dieſe Erſcheinung iſt ein neuer Beweis, daß der Wurzelſtock eine ſelbſtſtaͤndige Les bensthaͤtigkeit hat, daß er nicht nothwendig feine Ernaͤh⸗ rung vom Stamme durch die Blätter erhalten, und daß der Bildungsſaft nicht von oben und der rohe Saft von unten kommen muß, wie man gemeinhin glaubte. [Auch hievon ſind Zeichnungen eingeſchickt, als Beweis des wirk⸗ lich vorkommenden Falles.] 4. Daß die Zaſern (feine Wurzelſpitzen) ſich, wie die Blätter, jahrlich erneuen bey den Holzpflanzen, iſt ziemlich allgemein durch Beobachtung ausgemittelt, daß aber dieſe Entwicklung der Zaſern nicht jedes Jahr gleichen Schritt mit der Entwicklung der Knoſpen und Zweige haͤlt, das kann man im Fruͤhjahre nach harten und gelinden Wins tern beobachten. Denn nach harten Wintern bilden ſich Knoſpen und Zweige, und nach gelinden Wintern die Za— fern früher aus. Daraus iſt es erklaͤrlich, wie in man— chen Jahren Spaͤtpflanzungen gut gedeihen konnten und in andern wieder gar nicht. Man kann nehmlich nur ſo lan⸗ ge im Fruͤhjahre mit Sicherheit eine Holzpflanze verſetzen, ſo lange die Zaſern noch nicht entwickelt ſind, die Knoſpen mögen noch fo fehr aufgeſchwollen ſeyn, alſo befonderg nach harten Wintern die Harzhoͤlzer noch, wenn auch die Triebe ſchon etwas entwickelt ſind; ſolches gelingt aber nicht nach gelinden Wintern. Im letzten Falle kuͤmmern wenigſtens die Pflaͤnzlinge lange Zeit. — Ueberhaupt gedeihen Pflan⸗ zungen im Frühjahre beſſer, als wenn ſolche, nach Ger wohnheit der Gärtner, im Herbſte gemacht werden, weil 38 595 eine im Fruͤhjahre verſetzte Pflanze, die kerhaltenen Ver⸗ letzungen auszuheilen, ſogleich anfangen kann. 5. Die ſogenannten Froſtriſſe bey den Bäumen ent: ſtehen nicht dadurch, daß die Saͤfte gefrieren und dieſe dann ſene auseinander ſprengen, ſondern dadurch, daß ſich das Holz bey ſchnell abwechſelnder Witterung nicht gleich— foͤrmig ausdehnen und zuſammenziehen kann. Dieſes un— gleiche Ausdehnen geſchiebt nun allermeiſt bey excentriſch gewachſenen, d. h. ſolchen Baͤumen, die das Mark nicht in der Mitte haben, wie z. B. gewöhnlich bey Rand- und Ufer: baͤumen, und der Riß entſteht auf der Seite, auf welcher vom Marke aus der groͤßere Halbmeſſer iſt. Dieſes aͤußere Aufreißen geſchieht beym Uebergang des waͤrmeren Zuſtan⸗ des in den kaͤlteren, alſo zwar gewoͤhnlich im Winter; doch habe ich es auch zweymal im Auguſt nach kuͤhlen Naͤch— ten beobachtet, und zwar an Rhus typhinum und Pinus strobus. Umgekehrt reißen beym ſchnellen Uebergang der Kaͤlte in Waͤrme die Baͤume bloß innerhalb des Stammes auf, ebenfalls wegen des ungleichen Ausdehnens des Ker— nes und des Splintes, indem ſolches bey dieſen ſchneller von Statten geht. Durch das letzte entſtehen die ſoge— nannten Waldriſſe, wobey im Walde ein deutliches Pla— tzen gehoͤrt wird. Dieſe Ausdehnung und Zuſammenziehung der Stäm: me kann den hundertſten Theil ihres Umfanges betragen. Am deutlichſten bemerkt man dieſes verſchiedene Ausgedehnt— ſeyn der Staͤmme an jenen Aufriſſen den Winter hindurch, wo die Spalte groͤßer oder kleiner erſcheint, je nachdem die Witterung kaͤlter oder waͤrmer iſt. 6. Durch die Zucht unſerer Holzpflanzen aus Steck— lingen und Ablegern wird ebenſo, wie durch das ſogenann— te Veredeln derſelben (nur langſamer) allgemein die Droſ— ſelbildung geſchwaͤcht und vermindert, und dagegen die Zel— lenbildung vermehrt. Die Folge davon iſt, außer der be— kannten Zunahme der Bluͤthen- und Fruchttheile, daß die Blaͤtter dicker, haariger und am Rande wie an der Spitze ſtumpfer werden; ebenſo die Staͤmme und Aeſte kuͤrzer, ſchwachholziger und dickſchaliger; ferner die Wurzeln vielfa- cher und weniger holzig. Darum werden ſolche Staͤmme empfindlicher gegen Witterung, weniger dauerhaft und nicht geeignet zum botaniſchen Unterricht in Unterſcheidung der Gattungen; daher zum Theil fo abweichende Beſchreibun— gen der durch Stecklinge und Veredelung gewöhnlich erzoge- nen Holzpflanzen. 7. Sind Baum: und Strauchſippen ganz getrennten Geſchlechts, wie Weiden, Pappeln, Wachholder u. ſ. w., ſo kann man die maͤnnlichen und weiblichen Staͤmme, wenn ſie aus Samen erzogen wurden, ſehr deutlich von einander unterſcheiden. Denn es haben (unter gleichen Wachsthums— umſtaͤnden) die maͤnnlichen Staͤmme kurze und dicke, die weiblichen aber lange und ſchlanke Schaͤfte; die männlichen! wenige und ſtarke, die werblichen viele und feine, ſchlanke Aeſte. Worin liegt dabey wohl der gegenſeitige Grund, und was folgt wohl, wenn man dieſe Erſcheinung mit an⸗ deren Pflanzen- und auch Thierſippen vergleicht? 8. Wenn es mit Recht als ein weſentliches Merkmal der Pflanzenwurzeln angegeben wird, daß ſie im Dunklen 598 entſtehen und das Dunkle ſuchen; ſo kann man auch leicht beobachten, wie jede Gattung nur ein gewiſſes Dunkel, als ſo nur eine gewiſſe Tiefe des Bodens verlagt. Auffallend wird dieſe Erſcheinung im Walde beſtaͤtigt, wo die Wurs zeln um ſo flacher liegen, je dichter der Ort mit Holzpflan⸗ zen beſtanden war, als ſolche noch jung waren. Wird ſpaͤ⸗ terhin der Beſtand nach und nach freyer, fo liegen die als ten Wurzeln viel zu flach, und auch darum wirkt die Weg⸗ nahme der Moos- und Laubdecke fo nachtheilig auf den Holzwuchs. Daraus folgt für den Baumpfleger, die jun⸗ gen Beſtaͤnde auch deßhalb nicht ſo dicht zu erziehen. Weil ferner die gepflanzten Staͤmme immer etwas tiefer als Saalpflanzen zu ſtehen kommen, fo erklärt dieſes das befr fere Wachſen der Pflanzungen als gleichalter Saaten. 9. Wenn unſere Obſtbaͤume mit ihten Wurzeln zu flach, alſo nicht genug im Dunkeln ſtehen, ſo iſt die Folge ein kummerlicher Wuchs und manche Krankheit, namentlich auch der Baumbrand. Dieſes Uebel des zu Flachſtehens wird in Grasgaͤrten noch dadurch vermehrt, daß die Saug- wurzeln unter der Grasdecke noch mehr nach oben ſich keh⸗ ten und nun verwelken, wenn das Gras abgemaͤhet wird, in trockenen Sommertagen; oft fallen dann ſogar die an⸗ geſetzten Fruͤchte ab. Sollen alſo in trocknen Gaͤrten die Fruͤchte nicht abfallen, ſo muß man das Gras bis in den Spaͤtſommer ſtehen laſſen. 10. Das ſicherſte Mittel, ſolche Holzpflanzen, die ges gen die Witterung im Winter empfindlich find, zu ſchuͤtzen, iſt, daß man ſie tiefer als gewoͤhnlich pflanzt, und daß man die Wurzeln im Winter mit einer Laubdecke verſieht. Denn dadurch werden ſchnelle Uebergaͤnge aus dem Zuſtande der Waͤrme in den der Kaͤlte und umgekehrt vermieden, und ſolche bedeckte Holzpflanzen treiben auch im Fruͤhjahre ſpaͤ⸗ ter, und leiden auch darum weniger von Spaͤlfroͤſten. Denn nicht die Kälte als ſolche ſchadet unſern Holzpflanzen fo ſehr, als ſchnelle Uebergaͤnge der Witterung aus einem Zu⸗ ſtande in den andern, gerade wie beym thieriſchen Körper.” (Wird fortgeſetzt.) Dr. J. A. Reums Forſtbotanik, 2te ſehr verbeſſerte und vermehrte Auflage, Dres⸗ den bey Arnold. 1825. 8. 486. ; Begreiflicher Weiſe iſt uns das Ganze der Forftlites ratur nicht bekannt, und wir koͤnnen daher keine Verglei⸗ chung dieſer Schrift mit andern anſtellen. An ſich betrach⸗ tet, iſt ſie aber mit großem Fleiß und mit viel Sachkennt⸗ niß bearbeitet, wohlgeordnet, in einer klaren, fließenden Sprache geſchrieben, und begreift in wohluͤberdachter Voll ſtaͤndigkeit Alles, was zu dieſem Fache gehört, fo daß man uͤberhaupt ſagen kann, ſie werde ihrem Zwecke als Lehrbuch vollkommen entſprechen, und auch dem einzelnen Forſtmann Auskunft uͤber Alles geben, worüber er ſich Raths zu er⸗ holen Wenn hat. Der Verf. hat im practiſchen Theil das Alte, Bewährte durch die neueren Erfahrungen vermehrt und ſich im theoret. Theil vorzuͤglich an a Neuere ange⸗ ſchloſſen, was ſeit wenigen Jahren ſowohl in der Geſammt⸗ 597 Nat. Geſchichte als in der Botanik beſonders, gearbeitet worden iſt. Auf dieſe Art iſt es dem Verf, gelungen, frey von allen Vorurtheilen, eine Vollſtaͤndigkeit und Klarheit in ſein Lehrbuch zu bringen, welche ſchon in Ruͤckſicht auf die Zeit der Erſcheinung demſelben eigenthuͤmlich ſeyn muͤſſen. i a Das Buch zerfällt in 2 große Abtheilungen, in die allgemeine und beſondere Forſtbotanik; jene enthaͤlt das Anatomiſche, Phyſiologiſche und Oeconomiſche der Pflan⸗ zen, dieſe die Beſchreibung der Holzarten und der Forſt⸗ kraͤuter. Die erſte Abtheilung zerfaͤllt in 4 Abſchnitte, wovon der erſte das noͤthigſte aus der allgemeinen Pflanzenkunde, der 2te das anatomiſche und phyſiologiſche der Holzpflan— zen, der zte ihr Verhalten in forſtlicher Hinſicht, der à4:te die Zucht und Benutzung derſelben enthaͤlt. ö Im erſten Abſchnitt werden Begriff und Natur der Pflanze, anatomiſche Beſtandtheile wie: Zellen, Adern und Droſſeln nebſt ihren Verrichtungen; Boden, Nahrung, aͤu— ßere Einfluͤſſe; endlich die Pflanzenorgane: Wurzel, Sten— gel, Blatt, Bluͤthe, Samen und Frucht betrachtet. Alles nach den neueren Begriffen wohlgeordnet, klar und der Na— tur gemäß. Dann wird ein Schema vom natuͤrlichen und künſtlichen Syſtem, ein Verzeichniß der wichtigeren Werke und eine Anleitung zum Pflanzenſammeln gegeben. 1 > Der ate Abſchnitt handelt von den Holzpflanzen und ihren Theilen ins Beſondere, vorzuͤglich in anatomifcher und phyſiologiſcher Hinſicht S. 62, ein ſehr lehrreicher und auf viele Erfahrungen gegruͤndeter Aufſatz, worin wieder. al- le Theile der Pflanze einzeln durchgegangen werden. Der zie Abſchnitt S. 90 vom Verhalten der Holz⸗ pflanzen in forſtlicher Hinſicht und der 4te S. 122 von der Zucht, Pflege und Benutzung der Holzpflanzen, enthal— ten den eigentlichen Kern dieſer Abtheilung des Buchs, die Lebensperioden, das Verhalten gegen einander und gegen Kraͤuter, gegen den Boden, die Lage, die Witterung, die Krankheiten, Ausartungen und die Feinde dieſer Pflanzen, die Vermehrung durch Samen, Wurzelbrut, Ableger und Stecklinge, das Veredlen, Verſetzen, endlich die eigentliche Pflege und Benutzung der Holzarten, Alles kurz und buͤn⸗ dig und dennoch vollſtaͤndig. i € Sn der ꝛten Abtheilung S. 146 werden nun die deutſchen und die wichtigern fremden Holzarten einzeln aufs gezählt, characterisiert, ausführlich beſchrieben und in allen obigen Nüdfichten, nehmlich phyſiologiſch und oͤconomiſch betrachtet. Der Verf. theilt ſie in: ; 1. Baumartige Laubhoͤlzer. 2. Nadelhoͤlzer. 3. Aufrechte Straͤuch er. 4. Kletternde Sträucher, 5. Erdhoͤlzer. 13 6 6. Schmarotzerpflanzen. Eine ſolche Abtheilung iſt ganz dem Geiſte einer ſol⸗ chen Wiſſenſchaft gemäß. Es wäre ganz unrichtig und ſchon den Grundſaͤten der Logik zuwider, wenn man Forſtpflan⸗ zen oder ‚Scomomifdhe oder techniſche oder offitinele nach irgend einem Pflanzenſyſtem aufführen wollte, obſchon die⸗ ſes leider verkehrter Weiſe oft geſchehen iſt und noch ge⸗ ſchieht, was aber nichts anderes beweiſt als den Mangel philoſophiſcher Bildung bey ſolchen Schriftſtellern. Jede Wiſſenſchaft muß ihr eigenes Eintheilungsprincip haben, nehmlich die Theite, in welche ihr Weſen ſelbſt zerfallt. In den pharmaceutiſchen Pflanzen muß die Anordnung der Apotheke wiederkehren; in den officinellen die der Materia merlica; in den techniſchen die der Gewerbe; in den öco⸗ nomiſchen die des Feldbaues und ſo in den forſtlichen die des Forſtbeduͤrfniſſes. Iſt aber einmal dieſe Haupteinthei⸗ lung getroffen, fo muͤſſen dann die Pflanzen nicht nach dem künſtlichen, ſondern nach dem natürlichen Syſtem ge⸗ ordnet werden; denn das kuͤnſtliche Syſtem iſt durchaus nichts anders, als ein Lexicon, in welchem der Botaniker wann er im Felde herumgeht und wann er Gaͤrten deſucht, ſchnell den Namen finden kann. Einen anderen Zweck and einen anderen Nutzen kann und will ein ſolches Syſtem nicht haben, und mithin dakf es auch nirgends angewendet werden, wo von der Grammatik, vom eigentlichen Geiſt des Pflanzenreichs die Rede iſt. Im Wörterbuch ſtehen die heterogenſten Woͤrter beyſammen, nur nach den Buch⸗ ſtaben, alfo ohne innern Sinn geordͤnet; ſo im kuͤnſtlichen Syſtem die Pflanzen z in der gewoͤhnlichen Grammatik ſte⸗ hen die Wörter deyſammen, welche gleichen grammaticalis ſchen Character haben. Hauptwoͤrter, Beywörter, Fuͤrwoͤr⸗ ter, Zeitwörter u. ſ. w.; ſo die Pflanzen in der ſ. g. mas tuͤrlichen Methode. In der Syntaxe ſtehen aber nicht bloß Hauptwoͤrter bey Hauptwörtern, Beywoͤrter bey Beywoͤr⸗ tern u. ſ. we, ſandern fie ſtehen alle durcheinander, aber ſo geordnet, daß ſie zuſammen eine Rede bilden, welche einen wirklichen Sinn hat; fo die Pflanzen im na- tuͤrlichen Syſtem, welches daher nothwendig ein philoſophi⸗ ſches ſeyn muß. Dieſe Anſicht hat der Verf. nicht immer feſtgehalten, wie es ſich aus der Reihenfolge ergiebt. Er führt nehmlich die Pflanzen in folgender Ordnung auf: , 1. Laubhoͤlzer. 1. Quercus pedunculata, robur, cerris, rubra, coc- cinea, prinus, tinctoria 7. f 2. Fagus sylvatica 8. 5, Ulmus campestris, effusa, suberosa 11. 4. Acer pseudo-platanus, platanoides, campestre, saccharinum, dasycarpum, rubrum, striatum, nesundo, tataricum 20. 5. Fraxinus excelsior, simplicifolia, ornus 23. 6. Betula alba, odorata, fruticosa, nana, lenta, ex- celsa, populifera 30. 7. Alnus glutinosa, incana, alpına 33, 8. Carpinus betulus, ostrya 35. 9. Populus tremula, nigra, italica, canadensis, al- ba, balsamifera 41. 10. Salix caprea, aurita, aquatica, acuminata, gran- difolia, alba, fragilis, vitellina, amygdalina, mey- eriana, pentandra, praecox, viminalis, helix, rubra, purpurea, lanceolata, triandra, undulate, 599 2 824 holosericea, mollissima, glabra, fusca, incuba- ‚ cea, pratensis, rosmarinifolia 67. 11. Sorbus aucuparia, domestica, hybrida 570. 12. Pyrus communis, malus, nivalis, aria, tormi- nalis, intermedia, pollveria, amelanchier, cydo- nia 79. 15. Prunus avium, cerasus, fruticosa, padus, ma- haleb, domestica, insititia, spinosa 87. 14. Tilia europaea, parvifolia 89. 15. Castanea vesca 90. 16. Robinia pseudoacacia 91. 17. Aesculus hippocastanum 9. 18. Juglans regia, nigra 94. 5 19. Platanus occidentalis, acerifolia 96. 20. Morus alba 97. II. Nadelhölzer. 21. Pinus abies, balsamea, canadensis, picea, alba, sylvestris, cembra, strobus, pinaster, mughus, larix 108. 22. Taxus baccata 109. 25. Juniperus communis, sabina, virginiana 112. 26. Cornus mascula, sanguinea 35. Staphylea pinnata 24, Tamarix germanica 113 gehört zu Sträuchern, III. Aufrechte, große Straͤucher. 25. Crataegus monogyna, oxyacantha 115. 117. 27. Corylus avellana, tubulosa 119. 28. Rhamnus catharticus, frangula, alpinus 29. Mespilus germanica, cotoneaster 124. 20. Sambucus nigra, racemosa 126. 351. Hippophaë rhamnoides 127. 5 32. Evonymus europaeus, latifolius, verrucosus 130. 151. 34. Viburnum opulus, lantana 133. 35. Cytisus laburnum, alpinus, nigricans, austria- cus, capitatus 13. 36. Ilex aquifolium 139. 37. Buxus sempervirens 140. 38. Berberis vulgaris 141. 39. Ligustrum vulgare 142. 40. Syringa vulgaris 143. 41. Philadelphus coronarius 144. 42. Babes alpinum, nigrum, petraeum, rubrum, uva crispa 149. 45. Rosa canina, collina, arvensis, rubiginosa, vil- losa, alba, centifolia, cinnamomea, lutea, pumi- la, spinosissima 1560. 44. Spiraea salicifolia 161. 45. Lonicera xylosteum, nigra, alpigena, caerulea. Rhododendrum fehlt. 122. IV. Bletternde Straͤucher. 46. Caprifolium periclymenum, perfoliatum 47. Hedera helix 16g. 48. Vitis vinifera 169. 49. Clematis vitalba, 17. 50. Solanum dulcamara 171. 167. —— un 60⁰ 51. Rubus fruticosus, corylifolius, glandulosus, mentosus, caesius, idaeus 177. Lycium fehlt. V. Erdhoͤlzer. 52. Erica vulgaris, tetralix, herbacea 180. a 55. Vaccinium myrtillus, uliginosum, vitis idaea, oxycoccos 184. 54. Spartium scoparium 185. 55. Daphne mezereum, laureola 187. Staͤnden beſ⸗ ſer bey den Straͤuchern. 56. Myrica gale 188. 57. Ledum palustre 189. 58. Andromeda polifolia 59. Empetrum nigrum 191. 60. Arbutus uva ursi 192. 61. Genista germanica, anglica, tinctoria, pilosa, sagittalis 197. 62. Ononis spinosa 198 65. Vinca minor 199. VI. Schmarotzerpflanzen. 65. Viscum album. 5 Wie gefagt, fo iſt die Beſchreibung dieſer Pflanzen, ſo wie die Angabe der Pflege und Benutzung vortrefflich und darum zu bedauern, daß die Anordnung nicht ganz natuͤrlich iſt. Acer und Fraxinus gehoͤren nicht zu den Kaͤtz⸗ chenbaͤumen, fo nicht Sorbus und die folgenden. Gasta- nea ſollte ſogleich auf Fagus folgen. Dieſelbe Unordnung herrſcht unter den Straͤuchern und zwar noch mehr. Hätte fie der Verf. nach natuͤrlichen Zuͤnften geordnet, fo hätte er von jeder Zunft eine allgemeine Characteriſtik und viel⸗ leicht Behandlungs- und Benutzungsart angeben koͤnnen; fo aber laͤuft alles an einer Schnur fort, und die Ueber ſicht wird erſchwert. Wir würden unmaßgeblich vorfchlas gen, die Bäume fo folgen zu laffen: 1. Nadelholz als die unterſten und allgemeinſten Bäume, 190. Ruscus fehlt. © 2. Rauchenbaume und 3. Terebinthaceen, Juglans.' 4. Urticeen; Morus. 5. Ahorne; Acer, Aesculus. 6. Suͤlſenbaͤume; Robinia. 7. Roſenbaͤume; Prunus, Sorbus, Pyrus. 8. Linden; Tilia. g Dann werden noch in einer zien Abtheilung die Foeſk⸗ kraͤuter aufgeführt und beſchrieben. Es find deren 50, kei: der nach dem linn. Syſtem geordnet, welches durchaus je⸗ der Art von angewandter Botanik widerſpricht. Die Gräs ſer ſind ſogar zerriſſen. Manche haͤtten wohl wegbleiben koͤnnen, wie Circaea, Trientalis, Paris, Actaea; dagegen haͤtten beſonders in Vergleich mit den aufgeführten, und auch ſelbſt ohne dieſe Ruͤckſicht, noch viele aufgenommen werden koͤnnen und ſollen, namentlich Giftpflanzen, wovon nur Atropa aufgefuͤhrt iſt; dann doch wohl auch diejeni⸗ gen Pflanzen, welche das Wild gern frißt und wovon der alte Meiſter Flemming ein großes Verzeichniß geliefert hat, a 601 Dann werden noch S. 435 in 4 Abſchnitten die Farren, Mooſe, Flechten und Pilze abgehandelt. Das Buch iſt mit Rahmen und Regiſter verſehen. Die geringen Ausſtellungen, welche wir gemacht has ben, ſollen dem Werke nichts von ſeinem Werthe entzie— hen, ſondern nur zur Beruͤckſichtigung des Verfaſſers die— nen, wenn er einſt zur Iten Auflage, die gewiß nicht lange ausbleiben wird, ſchreitet. Berichtigung der Bemerkungen des Herrn Dr. Boie in Leyden uͤber die von Herrn Dr. Spix abgebildeten Saurier (Iſis 1826 Heft 1. S. 117). Herr Dr. Boie fordert die gelehrten Zeitſchriften auf, bey der Anzeige von Werken ſolchen Umfangs, als es Hr. D. Spixrs Naturgeſchichte Braſiliens iſt, mehr ins Einzelne einzugehen und zeitig einzelne, klar gewordene Berichtigun— gen dem Publicum mitzutheilen. Dieſem Grundſatze ges maͤß ſchrieb Er bey der Durchſicht der braſil. Saurier von Dr. Spix, welches Werk Er nebſt jenen uͤber Schildkroͤten, Froͤſchen und Schlangen ſeiner treuen Abbildungen wegen eines der ſchaͤtzbarſten nennt, Bemerkungen nieder, und hielt es für gut, ſolche ſogleich oͤffentlich bekannt zu machen, bit: tet aber hiebey, nichts ohne Pruͤfung anzunehmen. Da der Herr Verfaſſer jener Bemerkungen bey ſeinen Deutungen gar nicht den Text der Werke, welcher doch die eigentliche Characteriſtik jeder neuen Art enthält, beruͤckſich— tigt, auch ſonſt keine anderen Gruͤnde, als: daß er dieſes oder jenes für jung, ohne Oberhaut, bloß durch Farbe verſchieden ꝛc. halte, angibt, ſo uͤberlaͤßt es der unterzeichnete Verfaſſer jener Schrift dem Urtheile des Ken ners, ob Hr. Dr. Boie nach den hier beygefuͤgten Gegen— bemerkungen gut gethan habe, fluͤchtige Bemerkungen ſogleich oͤffentlich bekannt zu machen. Tab. I. Boie. Crocodilus trigonat. Schn., palpebrosus Cuv, Spir. Jacaretinga moschifer (Lacertae brasil. pag. 2.) „differt a Crocodilo trigonato Schn., scu- tis cervicalibus non irregularibus nec tricuspida- tis, a Crocod. palpebroso Cuv. capite acuto, gla- bro, ante oculos rectangulo, scuto cervicali inter- medio non bi-, sed tri-cuspidato numeroque scuto- rum thoracicorum.“ — Auch hat Cuvier den Croc. trigonatus Sehn. und feinen palpebrosus als 2 verſchie— dene Arten (Le régne animal T. 2. p. 22) aufgefuͤhrt. Tab. II. Bote. Croc. sclerops Schn. junior absque epi- dermide. Spiz. Jacaretinga punctulatus (pag. 2) „differt a Cr. Sclerope Cuv. rostro non obtuso sed acuto etc, a trigonato scutis cervicalibus non irregularibus, Iſis 1826. Heft VI. 602 Bote. Croc. acutus Cu»? Spir. Caiman fissipes. Dieſes Mal hat Hr. Boie einen ſtumpfruͤßligen Caiman mit einem ſpitzruͤßligen Cros codile verwechſelt; auch haͤtte er, wenn Er doch den Haupt⸗ unterſchied des Crocod. tissipes von allen bis jetzt bekann⸗ ten Arten — nehmlich den gaͤnzlichen Mangel der Schwimm— haut an den Hinterfuͤßen — nicht beachten will, nur den ganz verſchiedenen Ruͤckenſchild beyder betrachten ſollen. — Tab. IV. Boie. Crocod. Lucius Cuv. aut Sclerops Sohn. pullus. „Spix. Caiman niger. Der Verfaſſer der Lacert. brasil. hat, da der Hauptunterſchied der americanifchen, africaniſchen und aſiatiſchen Crocedilarten in dem ſtumpfe⸗ ren oder ſpitzigeren Ruͤſſel erkennbar iſt, auch unter den americaniſchen denſelben Unterſchied beobachtet und daher die ſpitzigruͤßligen, die auch immer viel kleiner als die breit⸗ und ſtumpfruͤßligen Caimane ſind, unter der ganz richtigen Benennung der Indier „Jacaretinga (Crocodilus mi- nor)“ als eigene Gattung aufgeſtellt. Unter der Gattung „Caiman (rostro obtuso)“ hat derſelbe nun auch den „niger“ beſchrieben, der ſich von dem Lucius Cuv. und Sclerops Sch. wirklich ſchon für den bloßen Anblick der Abbildungen unterſcheidet und auch in der dem Worte beys gefuͤgten Beſchreibung ganz andere Charactere darbietet. — Auch Cuvier war ſchon geneigt, das Crocodile noir d' A- danson von dem gruͤnen palpebrosus zu unterſcheiden: „je n'ose donc pas encöre établir ici deux especes; mais je sonpconne fort qu'elles sont distinctes.” — Das Muͤnchner Cabinet beſitzt einige Exemplare von Tab. IV. und Tab. I., beyde immerhin nur 3 — 4 Schuh lang und ſehr wohl in ihrer Oberhaut erhalten. Tab. V. VI. VII. VIII. IX. Boie. Iguana delicatissima — pulli, absque epi- dermide, paleari parum mutilato. — Spiz. H. Boie hat, wie es ſcheint, den Text gar nicht geleſen, weil er die in der Beſchreibung angegebenen Unterſcheidungscharactere gar nicht beruͤckſichtige. Seine Ausſpruͤche: „es ſind junge, ohne Oberhaut, an der her— abhaͤngenden Haut der Kehle, von Natur ausgeſchnitten, nach ſeiner eingebildeten Annahme aber verſtuͤmmelt,“ ſind ganz willkuͤrlich. Es ſind fuͤnf verſchiedene Species, wie es auch die Beſchreibung des Textes gibt. Die Exem⸗ plare im muͤnchner Cabinet find wohl erhalten und von eis nigen fuͤnffach vorhanden. Tab. X. Boie. Lacerta superciliosa Linn. Spir. Lopliyrus Xiphosurüs. Es iſt wahr, beyde haben viele Aehnlichkeit, allein der Xiphosurus hat Feine crista superciliaris, den Schweif um das doppelte länger und iſt nicht aus dem Orient. 58* * 603 Tab. XI. Bois. Agama catenata Pr. Mar. Adulta, Spix. Lophyrus Rhombifer. Weder der kurze Text noch die Abbildung vom Pr. von Neuwied fuͤnfte Lieferung 1824 enthält irgend ein Merkmal auch nur der Aehnlichkeit, wie ſich jeder durch Vergleich Überzeugen kann. Tab. XIII. — XIII a. Boie. Agama catenata jun. — Lacerta superci- liosa pullus. Spiz. Lophyrus albo maxillaris — aurenitens. Beyde Arten (ſiehe Text) unterſcheiden ſich, wie das Zebra und Pferd; auch iſt die superciliosa corpore spinoso, non aeneo, die auronitens corpore glabro, aeneo. — Tab. XIVa. Boie. Polychrus marmoratus absque epider- mide. Syir. Polychrus acutirostris iſt nicht nach dem Mangel der Oberhaut, mit der er hier und am Originale wohl verſehen iſt, ſondern nach dem ſpitzigen Ruͤſſel, dem Mangel des paleare eristatum etc. unterſchieden, und bildet daher eine eigene Species. Tab. XVIII. Boie. Thecadactylus pollicaris und Gecko acule- atus gehoͤren gewiß derſelben Art an. Spiæ. Beyde gehören ſogar zu verſchiedenen Gat⸗ tungen, und wenn H. Boie glauben ſollte, daß der The- cadactylus nur nach dem dickeren Schweiſe als Gattung unterſchieden wuͤrde, ſo hat Er den Text nicht geleſen, der den Thecadactylus pollice mutico, corpore nude, den Gecko aculeatus digitis omnibus patellatis, corpore spinoso darftellt, Tab. XXI. — XXII. Boie. Crocodilurus amazonicus und ocellatus ſcheinen bloße Altersverſchiedenheiten zu ſeyn. Spie. Beyde unterſcheiden ſich wie der Luchs und Loͤ⸗ we (ſieh Text). H. Boie, ſcheint es, iſt gewohnt, was kleiner in dem Werke abgebildet iſt, auch ſogleich, ohne Ruͤckſicht auf die Beſchreibung zu nehmen, als eine Ju⸗ gendvarietät zu erklären. Tab. XXIII. — XXIV. Boie. Tejus ameiva, Lateristriga und 5-taenia- tus find Varietäten. Spir. Das muͤnchner Muſeum beſitzt vier Ameiva, 3 lateristriga und 2 tritaeniat., und alle dieſe Exem⸗ plare bleiben ſich in der Verſchiedenheit der Charactere gleich. Der Verfaſſer hatte alſo Grund genug, es bey den braſil. Eydechſen nicht fo wie mit der mehrere Species enthalten den Lacerta agilis Linn. zu machen und Heterogenes zu vereinigen. | 604 Tab. XXVII. Boie. Heterodactylus imbricatus Spix an generis Tachydromi ? : Spir. Weiß H. Boie nicht, daß die Gattung „Ta- chydromys“ nicht 4, ſondern 5 Zehen hat? Tab. XXVIII. Boie. Pygopus striatus und Caryococca Spiz find Altersvarietaͤten. Spiæ. Beyde enthalten auffallende Unterſcheidungs— charactere (fie) Text); der Ausſpruch „jung“ iſt alſo ganz willkuͤrlich. Spir. Ein Beytrag zur Naturgeſchichte des Fiſchotters (Lutra vulgaris L.) von Diezel (bey Schweinfurt). . Geleſen bey der Verſammlung der N. F. und Ae, zu Frank⸗ furt a. M. 1825. Unter diejenigen Thiere, die der Naturforſcher übers haupt, und in specie, der Jaͤger, den doch feine Beſtim⸗ mung, vorausgeſetzt, daß er den rechten Sinn derſelben aufgefaßt habe, gleichſam zum permanenten — faſt moͤchte ich, in Beziehung auf unfer tägliches, von keiner Jahres- zeit oder Witterung beſchraͤnktes Wirken unter freyem Himmel ſcherzweiſe ſagen — zum perennierenden — Naturforſcher macht, nur aͤußerſt ſelten zu beobachten Ges legenheit findet, gehört ohnſtreitig auch, und zwar — ich möchte ſagen — vorzugsweiſe der Fiſchotter (Lutra vulga- ris L.). Seine Lebensweiſe bringt es nehmlich mit ſich, daß er dem menſchlichen Auge faſt immer verborgen bleibt; denn an den unzugaͤnglichſten Orten, z. B. unter hohlen Ufern u. ſ. w. iſt des Tages über fein gewöhnlicher Auf— enthalt, wenn nicht Eisbruͤche, ſehr hohes Waſſer, oder Kampfbegierde in der Begattungszeit ihn veranlaſſen, bis— weilen, als Ausnahme von der Regel, feine gewöhnlie chen Zufluchtsorte zu verlaſſen. Meiſt wird er nur von der Abenddaͤmmerung an bis zum frühen Morgen, während welcher Zeit er dem Fiſch— fange nachgeht, fuͤr den fleißigen Beobachter ſichtbar, und gluͤcklich ſchaͤtzen darf ſich derjenige, dem je das Vergnügen zu Theil ward, als ein wahrer Venator, manens sub Jove frigido, in mondhellen Winternaͤchten einen ſolchen Erzſiſchermeiſter am trocknen Ufer, oder auf dem Eiſe fi- tzend, ſeine Beute recht behaglich verzehren zu ſehen. Nicht einmal dazu findet man Gelegenheit an ges zaͤhmten Thieren dieſer Art Beobachtungen anzuſtellen, wenn auch die Reſultate derſelben zuverlaͤſſiger waͤren, als fie wirklich find, da man nie mit Sicherheit von dem Bes tragen eines ſo menſchenſcheuen Raubthieres im Zuſtande der Gefangenſchaft auf ſeine eigenthuͤmliche Art zu ſeyn, ſchließen kann. Geſetzt aber auch, man koͤnnte dieß, fo ges hört doch immer das Habhaftwerden eines jungen Fiſchot— ters unter die ſeltneren Ereigniffe, und unter denen, die man 605 Er groß zu ziehen verſucht, erreichen vielleicht nur die wenig⸗ ſten das Alter der Mannbarkeit. Bereits ſeit einem Zeitraume von 13 Jahren lebe ich in einer Gegend, die, im Vergleiche mit andern, vorzuͤglich reich an Fiſchottern iſt, und dennoch zeigte ſich mir, aller angewendeten Muͤhe ohngeachtet, bis jetzt erſt eine einzige Gelegenheit, einen jungen Otter in meine Gewalt zu bekommen. Es war nehmlich im Auguſt des J. 1823, als ich bey einer Entenjagd ein im Schilfe mir völlig unbekanntes Ge⸗ ſchrey hoͤrte. Nachdem ich auf mehrmaliges Zurufen meines Jagd— gefaͤhrten den Ort, von welchem der Laut herkam, erreicht hatte, fand ich denſelben, einen ſo eben von ſeinem Pudel gefangenen, jungen Otter im Arme haltend. Dieſes kleine Thier ſchrie unaufhoͤrlich, waͤhrend deſ— ſen Mutter ziemlich nah bey uns im Schilfe bald rechts, bald links laut und heftig ziſchte und blies, ohne jedoch ſichtbar zu werden. a Hätte der gedachte Schutze nur einige Gegenwart des Geiſtes beſeſſen, fo würde er im erſten Augenblicke den al⸗ ten Otter, als er den Hund, der fein Kind fortgetragen hatte, mit der groͤßten Wuth verfolgte, leicht haben ſchie— ßen koͤnnen, ohne deßhalb ſeinen Gefangenen loszulaſſen; allein er getraute ſich nicht, beydes zugleich zu bewerkſtelli⸗ gen, und war bloß damit beſchaͤftigt, den ſchon ziemlich ſcharf beißenden Saͤugling mit beyden Armen feſt an ſich zu druͤcken. Vergebens erwartete ich nun noch eine geraume Zeit hindurch die Zurückkunft des Alten, der immer noch in mei— ner Naͤhe verweilte, ſo daß ich ſogar mehrmals das Schilf ſich vor ihm her bewegen ſah, allein nie konnte ich, da die ſe Thiere gewoͤhnlich nur die Spitze des Kopfes aus dem Waſſer herausſtrecken, auch nur mit der entfernteften Wahr⸗ ſcheinlichkeit eines gluͤcklichen Erfolges meinen Schuß an⸗ bringen, weil, eh' ich hinzukam, ein zweyter heftiger An— griff des Pudels, der ſich nicht durch den Zuruf feines Herrn züruͤckhalten ließ, ihn zu ſehr abgeſchreckt hatte. Da ſich nun uͤberdieß auch das junge Thierchen durch fort— währendes Schreyen ſehr abgemattet hatte und mir an defs ſen Erhaltung weit mehr gelegen war, als an dem Balge des Alten, ſo eilte ich damit nach Hauſe. In den erſten Tagen war die Ernaͤhrung deſſelben ſehr beſchwerlich, denn es trank noch keine Milch, ohne da⸗ bey an dem Finger zu ſaugen, bald aber gewoͤhnte es ſich, allein zu trinken, und nahm nun gleichſam mit jedem Ta⸗ ge an Kraft und Groͤße zu. Nach 14 Tagen mußten die Katzen ſchon vor ihm flüchten, und bald machte es ſich auch den Hunden durch ſein aͤußerſt ſcharfes Gebiß furchtbar. Bewundernswuͤrdig war fein nunmehriges Gedeihen an Wachsthum und Stärke! Der Balg wurde zuſehends dich— ter und glaͤnzender, und gewiß wäre dieſes wahrhaft ſchoͤne Thier zu einer bedeutenden Größe herangewachſen, wenn nicht die Unreinlichkeit in den Winkeln des Zimmers, wo es ſich aufhielt und wohin es, nach Art der Katzen, ſei— ne Excremente abſetzte, und auch, wie dieſe, jederzeit zu verſcharten ſuchte, mich genoͤthigt Hätte, ihm ein Halsband 606 anzulegen, und ein kleines, hoͤlzernes Haus zur Wohnung anzuweiſen. Von dieſem Augenblicke an hoͤrte gleichſam ſeine wei tere Ausbildung auf! Der Balg wurde age unit haariger und ſchlechter, verlor allen Glanz, und das Uns behagliche der Gefangenſchaft druͤckte ſich durch ein unauf⸗ hörliches Pfeifen aus, welches nur während feiner haͤufigen Mahlzeiten aufhoͤrte. Dieſe beſtanden gewoͤhnlich aus Milch Semmeln und dergleichen, denn ſchwarzes Brod nahm ler nicht an. Eine beſondere Begierde äußerte er nach Gleiſch, namentlich nach Voͤgeln, die er mit einer unbeſchreiblichen Wuth packte und zerriß. Mehreren Kraͤhen, die ich ihm vorhielt, riß er augenblicklich den Kopf ab, und griff ſo haſtig zu, daß man ihn, an den Voͤgeln haͤngend, frey in die Höhe heben konnte. In dergleichen Fällen, fo wie überhaupt, wenn er auf irgend etwas ſehr begierig war glich ſein Geſchrey ganz dem des Marders, wenn ſich dieſer mit ſeinen Nebenbuhlern zur Zeit der Begattung her— umbeißt. Das kleine, ohnehin hoͤchſt tuͤckiſche Auge hatte dann jenen ganz beſondern Ausdruck von Blutdurſt und Grauſamkeit, durch den ſich alle bey uns einheimiſche Muſtelen ſo auffallend auszeichnen. Hunger und Lange⸗ weile, wenn ich jo ſagen darf, oder vielmehr das Verlan— gen, von der Kette befreyt zu werden, druͤckte er durch ein helles, feines Pfeifen aus, welches dem Rufen junger Rehe ſehr ähnlich, aber unglelch ſtärker, und bey oͤfterer Wieder⸗ holung hoͤchſt unleidlich war. Wenn man ihn losließ, welches von Zeit zu Zeit ei 5 : U Zeit ein mal geſchah, ſo eilte er, alles andere Wee eng Hi na 1 er 5 er erzogen worden war, und be— aͤſtigte dann ſowo enſchen als Hunde dur i tes und ſtarkes Beiſſen. 9 ea { Was Hr. G. F. D. aus dem Winkel in fei ſchaͤtzten Handbuche für Jaͤger zu bezweifeln 0 daß nehmlich der Fiſchotter nach Art der Katzen, waͤhrend des Kauens, die Augen verſchließe, habe ich an dem meini⸗ gen vollkommen beſtaͤtigt gefunden, indem er bey jeder Mahlzeit ſie zudruͤckte, ich glaube daher, daß er dieß auch im Zuſtande der Freyheit thut. Es wuͤrde jedoch allerdings ein ſehr laͤcherlicher Schluß ſeyn, wenn man hier⸗ auf die Behauptung gruͤnden wollte, daß man ſich dieſem ſcheuen Thiere waͤhrend des Freſſens unbemerkt naͤhern konne; denn nicht feſt und anhaltend drückt der Otter die Augen zu, ſondern nur periodenweiſe, ſo daß immer eine a En welches ihn keinesweges am Sehen und en hindert, zwiſchen de irkli i ee = = m wirklichen Niederlaſſen Doch ich komme nun zur Erzählung deſſe i gentlich mich bewogen hat, dieſe Eine ieh ſchreiben, nehmlich auf die ſonderbare Todesart meines Pfleglings. Gegen den Anfang des Monates Februar bes merkte ich, daß er immer unruhiger und zugleich auch mas gerer wurde, ohne mir die Urſache dieſes Abnehmens er⸗ klaͤren zu koͤnnen, bis ich einſt wahrnahm, wie er mit der größten Geilheit auf einem alten Beſen reitend, den Be⸗ gattungsact vollzog. Das Raͤthſel war nun alſo auf einmal geloͤſt und fortgeſetzte Beobachtungen uͤberzeugten mich bald daß er dieſe Selbſtſchwaͤchung an den Ecken ſeines Haͤus⸗ 607 chens, fo wie an mehreren andern Gegenfänden unzäͤhlige⸗ male wiederholte und ſich dadurch ganz zu Grunde richtete. Bald nahm er nun gar keine Speiſen mehr zu ſich, ſondern ſchluͤrfte nur bisweilen etwas Milch ein. Sein Ruͤckgrat war durch die unausgeſetzte Anſtren— gung wie gebrochen, ſo daß er den hinteren Theil des Koͤr— pers gleichſam nachſchleifen mußte, und an die Stelle der ſonſtigen Lebhaftigkeit und Unruhe trat nunmehr der. äußerz ſte Grad von Erſchlaffung mit Froſt und Schlaͤfrigkeit verbunden. Ich ließ ihn nunmehr in einem mit Werg und Wolle ausgefuͤtterten Korbe in ein warmes Zimmer bringen und unter den Ofen ſtellen, allein alle Sorgfalt war vergeblich. Er lag, zwar noch athmend aber ohne Speiſe oder Trank anzunehmen, mehrere Tage lang in einer gaͤnzlichen Agonie, und zugleich mit dieſem lethargiſchen Schlummer endigte ſich auch ſein Leben. 1 Der Körper glich an Fleiſchloſigkeit einem wahren Gerippe, und die Haare giengen ſo ſtark aus, daß ich den Balg, als voͤllig unbrauchbar, wegwerfen laſſen mußte. Bey Pferden, Hunden und Affen ſind Beyſpiele von Onanie nicht ſelten, allein am Fiſchotter iſt, meines Wif: ſens, noch keine Beobachtung dieſer Art gemacht worden. ) Ehe ich dieſen Aufſatz ſchließe, glaube ich hier noch einer ziemlich allgemein herrſchenden Meynung widerſprechen zu muͤſſen. In mehreren phyſiographiſchen Werken erinnere ich mich, die Behauptung aufgeſtellt gefunden zu haben, „daß der Fiſchotter ſich oͤfters an dem Ufer der Fluͤſſe, oder auf alten Weidenſtoͤcken frey hinlege, theils um auszuruhen und zu ſchlafen, theils um ſich in den warmen Sonnenſtra⸗ len gütlih zu thun.“ Dieſen Satz habe ich in meiner Erfahrung durchaus nicht beſtaͤtiget gefunden. Ich lebe, wie gefagt,: nunmehr feit bereits 15 Jah- ren in einer Gegend, die, faſt allzureich an Waſſer, faſt alle Bewohner des fluͤſſigen Elementes — eigentliche See— thiere begreiflicherweiſe ausgenommen — aufzuweiſen hat, folglich auch Fiſchotter. Der Maynſtrom bildet die Grenze eines großen Thei⸗ les des hieſigen Jagdbezirkes, und ich beſuchte in der En⸗ tenſtrichzeit ſeine Ufer oͤfters, ſo daß ich vielleicht annehmen kann, ich ſey in dem beſagten Zeitraume von 15 Jahren 80 bis roomal dort geweſen. Hierzu kommt noch, daß die Ufer deſſelben großen Theiles mit Gebuͤſchen bewachſen find, in welchen ich zum Behufe der Entenjagd viele kleine, dicht am Waſſer hinziehende Pfaͤdchen hatte aushauen laſſen, die mich in den Stand ſetzten, moͤglichſt nah am Rande des Ufers fortzugehen. Es war ferner der Wunſch, einmal zu— faͤlig an einem ſolchen Orte einen Otter anzutreffen und zu ſchießen, bey allen dieſen Jagdgaͤngen mein unzertrennlicher Begleiter, fc daß es ſchlechterdings nicht wahrſcheinlich iſt, es möge jemals aus Unachtſamkeit einer von mir über: ſehen worden ſeyn, und dennoch habe ich noch nie einen = 608 bey Tage erblickt, obſghon ich nicht ſelten durch das Ste⸗ hen und Scharren meiner Huͤhnerhunde aufmerkſam gemacht, tief unter dem hohlen Ufer ein dumpfes Geraͤuſch von Ds tern hoͤrte, die aus ihrem Bau ins Waſſer giengen, jedoch fo ſehr in der Tiefe, daß man an dem Spiegel deſſelben kaum eine Bewegung wahrnehmen, viel weniger von dem Schwimmer ſelbſt etwas ſehen konnte. Man wird mir vielleicht den Einwurf machen, dieß ſey ein Beweis, daß es ihrer in der fraglichen Gegend nicht viel gebe, allein dieſem Einwurfe laͤßt ſich leicht begegnen, wenn ich verſichere, daß ich faſt bey jeder Jagdparthie an den Maynufern friſche Faͤhrten finde, die ſich, wenn auch kein Schnee liegt, dennoch gar wohl von den älteren unters ſcheiden laſſen, da man fie im Uferſchlamme ganz nah u. deutlich vor ſich ſieht, und daß an meiner Stelle ein Jaͤger, der weniger das Vergnügen der Jagd, als den damit vers bundenen Vortheil, d. h. den theuern Balg des Otters im Auge haltend, an ſchicklichen Orten gute Eiſen legte, dabey den Abend- und Nachtanſtand — welchen letztern ich beſonders wegen der Unſicherheit des Schuſſes und des oͤf— tern zweckloſen Verwundens der Thiere, die, nicht ganz toͤd— lich getroffen, ſelbſt dem beſten Hunde noch entgehen, nicht benutzen mochte — fleißig beſuchte, daß, ſage ich, ein fol- cher Jaͤger gewiß von Zeit zu Zeit einmal feinen Zweck er⸗ reicht haben wuͤrde. Dagegen bedauere ich jeden, der, wenn er, um Ciſchotter zu ſchießen, ausgeht, ſtatt des Mond— ſcheines auf die Waͤrme der Sonnenſtralen rechnet. Mir wenigſtens iſt das Vergnügen noch nie zu Theil ge worden, einen ſolchen Schlaͤfer waͤhrend ſeiner Siesta im Schlummer zu uͤberraſchen. Ver f u ch einer ſyſtematiſchen Eintheilung der Acariden. Von C. von Heyden. (Entwurf. — Geleſen in der Verſammlung deutſcher Natur- forſcher und Aerzte am 19. Sept. 1825 zu Frankſurt am Mayn.) : Claſſe. Arachnides, Ordnung. Holetra. Familie. Acarides. Kennzeichen: Kiefer fehlen entweder aͤußerlich oder ſind doch ungegliedert, dann aber wohl aus mehreren, in einander ſchiebbaren Stücken (perſpectivartig) zuſammenge⸗ ſetzt. Hinterleib ungeſtielt und ohne Segmente. 8 oder 6 Beine. Vor der erſten Haͤutung fehlt ſtets ein Paar. — Legion J. Mit 8 Lauffuͤßen. Phalanx 1. Mit Augen. Section 1. Mit 4 Augen (auf der Seite ſitzend). a, Taſter ägliedrig. 1. Gatt. Bdella. Latr. (Scirus Herm.) Typus: Bdella rubra. Latr. b. Taſter zàgliedrig. 2. Gatt. Cyla nob. Typ. Scirus latirostris. Herm. c. Taſter 2gliedrig. | 609 3. Gatt. Cunaxa nob. ang Typ. Scirus setirostris. Herm. Section 2. Mit 2 geſtielten, am Vorderrande des Koͤrpers ſitzenden Augen. a. Taſter mit einem Anhange. 4. Gatt. Trombidium Fabr. . Typ. Tromb. holosericeum. Fab. B. Taſter 5. Gat ohne Anhang. t. Balaustium noh. Typ. Tromb. murorum Herm. Section 3. Mit 2 ungeſtielten, auf der Oberſeite des Koͤrpers ſitzenden Augen. Diviſton 1. Mit Taſtern. Subdiviſion 1. Taſter an den Seiten des x Ruͤſſels eingefügt. Cohorte 1. Taſter länger als der Ruͤſſel. 2. Taſter mit einem Anhange. e. Ruͤſſel mit Zähnen. 6, Gatt. Erythraeus Latr. 7. Typ. Eryth. phalangioides. Latr. 6. Ruͤſſel ohne Zaͤhne. Gatt. Fessonia nob. Typ. Trombid. papillosum. Herm. b. Taſter ohne Anhang. 8. Cohor Gatt. Anyslis nob. 4 Typ. Tromb. cornigerum. Herm. te 2. Taſter kürzer als der Ruͤſſel. 6. Gatt. Smaris Latr. Typ. Smaris sambuci. Latr. Subdivi ſion 2. Taſter auf der Unterſeite des Koͤrpers eingefuͤgt. 10. Gatt. Gausapa nob. ! Typ. Gausapa globifera nob. Diviſion 2 . Hhne fihtbare Taſter. 11. Gatt. Gambula nob, Typ. Gambula bimaculata nob. | Phalang 2. Ohne Augen. Section x. Diviſion ı Subdivi a. Alle Die Mundtheile am Vorderrande des Koͤrpers. f Mit freyen, beweglichen Taſtern. ſion 1. Mit ineinander ſchiebbaren Kies ern. 7 8 Füße mit Klauenhaftſcheiben. * 12. Gatt. Nura nob. Typ. Nura signata nob. b. Alle 8 Fuͤße mit keulenfoͤrmigen Ent⸗ 13. ©. Die gl gliedern, Gatt. Parastata nob. Typ. Parastata guttula nob, vorderen Füße mit keulenfoͤrmigen Ends iedern, die andern mit doppelten Klauen. L Haftſcheibe (Arolium Nitzsch.), — Dieſe mit Klauen bewaffnet = tum.). — Iſis 1826. Heft vr, Klauen Haftſcheibe (Arolium unguicula- 610 14. Gatt. Gamasus Lalr. Typ. Gamasus coleoptratorum Latr. d. Die vorderen Füße mit doppelten Klauen, die andern mit Klauenhaftfheiben, a. Kiefer ztheilig. 15. Gatt. Syrma nob. Typ. Syrma caudata nob. 5. Kiefer Atheilig. 16. Gatt. Ollicula nob. Typ. Ollicula vorax neh, SBubdivifion 2. Der Saugruͤſſel mit Widerha⸗ ken beſetzt. 17. Gatt. Ixodes Latr. (Cynorhaestes. Herm.) Typ. Ixodes Ricinus, Latr. Subdiviſion 3. Mit undeutlichen Mundtheilen. a. Taſter zgliedrig. 18. Gatt. Cheylelus Latr. Typ. Cheyletus capulatus nob. —? Cheyl. eruditus. Latr. p. Taſter Zgliedrig, länger als der Ruͤſſel. . Alle 8 Füße mit doppelten Klauen. 19. Gatt. Odopeta nob. Typ. Odopeta indefessa nob. 8. Alle 8 Füße mit keulenfoͤrmigen End⸗ gliedern. 20. Gatt. Tribon nob. Typ. Tribon umbratile nob. 7. Alle 8 Fuͤße ohne deutliche Endglieder. 21. Gatt. Ased nob. Typ. Gamasus aphidioides. Fab. c. Taſter Zgliedrig, nicht länger als der Ruͤſſel. 22. Gatt. Voltula nob. 1 Typ. Voltula ornata nob. d. Taſter 5gliedrig. 23. Gatt. Galba nob. Typ. Galba hieroglyphica nob. e. Taſter ogliedrig. . Taſter mit Seitenzaͤhnen. 24. Gatt. Crobylus nob. Typ. Crobylus Hystrix nob. 5. Taſter ohne Seitenzaͤhne. 25. Gatt. Tylos nob. Typ. Tylos doliaris nob. 4 Divifion 2. Mit angeſchloſſenen, unbeweglichen Taſtern. a. Taſter 4gliedrig. 26. Gatt. Clunus nob. Typ. Clunus dispar nob. b. Taſter wenigſtens Sgliedrig. 27. Gatt. Analges Nilzseh. Typ. Analges passerinus Nitzsch. — pinnatus — — chelopus — Diviſion 3. Ohne ſichtbare Taſter. a. Der Mund mit 6 verſchiebbaren Haken (Saugroͤhren?) 39 611 1 28. Gatt. Sarcoptes (Latr.) Nitzsch. Typ. Sarcoptes nidulans. Nitzsch. b. Der Mund auf beyden Seiten mit Kiefern. 29. Gatt. Acarus Lin. Typ: Acarus Siro. Lin. c. Der Mund mit stheiliger Saugroͤhre. 30. Gatt. Tergilla nob. Typ. Tergilla familiaris nob. N Der Mund mit einfacher Saugroͤhre. 31. Gatt. Offula nob Typ. Offula Patella nob. e. Mit undeutlichen Mundtheilen. d. Alle Füße mit doppelten Klauen. 32. Gatt. Try lla nob. Typ. Trylla spinosa nob. 5. Alle Füße mit keulenfoͤrmigen Endͤgliedern. 33. Gatt. Lygdinus nob. Typ. Lysdinus niveus nob. 7. Die 4 5 — Fuͤße in Borſten auslaufend. 34. Gatt. Itrium nob. Typ. Itrium sociale nob. Section 2. Die Mundtheile auf der unteren Seite des Koͤrpers. Diviſion 1. Der Kopf iſt abgeſondert. a. Alle Fuͤße mit einfachen Klauen. 35. Gatt. Cryptopeza nob. Typ. Cryptopeza galeata nob. b. Die 6 vorderen Fuͤße mit doppelten, die hin⸗ teren mit einfachen Klauen. 36. Gatt. Oluris nob. Typ. Oluris Medusa nob. c. Alle Füße mit 3fachen Klauen. 57. Gatt. Abella nob. Typ. Abella Limnioides nob. Diviſion 2. Kopf und Thorax find abgeſondert. a. Mit vorgeſtreckten Taſtern. 38. Gatt. Balluca nob. Typ. Balluca marginata nob. b. a ſichtbare Taſter. Alle Fuͤße mit e Klauen. Be Gatt. Zura nob Typ. Zura femoralis nob. 6. Alle Füße mit öfachen Klauen. 40. Gatt. Lorax nob. Typ. Lorax arcuatus nob. Diviſion 5. Kopf, Protothorax und Metathorax find abgeſondert. 41. Gatt. Bella nob. Typ. Notaspis corynopus. Herm. Diviſion 4. Kopf und Protothorax find mit einan⸗ der verwachſen. a. Alle Füße mit einfachen Klauen. 42. Gatt. Rox nob. Typ. Rox lobata nob. b. Alle Füße mit Zfachen Klauen. 43, Gatt. Liodes nob. Typ. Notaspis theleproctos. Herm. 612 Diviſie on 5. Kopf und T orar find mit einander au verwachſen. ® H M 4. Alle Füße: mit einfachen Klauen 44. Gatt. Pandla nobs Typ. Panda pinguis ah b. Alle Füße mit keulenfoͤrmigen Endgliedern. 45. Gatt. Oribata Latr. (Notaspis Herm.) Typ. Oribata geniculata Latr. c. Das ste Paar Füße‘ mit etheiligen, die ander ren mit eintheiligen Klauen. 46. Gatt. Saburra nob. Typ. Saburra cirrigera nob.“ d. Alle Füße mit 3theiligen Klauen. 47. Gatt. Camisia nob. Typ. Notaspis 1 Herm. e. Die Vorderfuͤße mit Haftſcheiben, die anderen mit 3theiligen Klauen. 48. Gatt. Fadus nob. Typ. Fadus paradoxus nob. Diviſion 6. Kopf und Thorax find mit dem uͤbri⸗ gen Koͤrper verwachſen. Subdiviſion 1. Mit vorſtehenden Taſtern. E a. Alle Füße mit Klauenhaftſcheiben. 49. Gatt. Spinturnix nob. Typ. 1 vespertilionis Scop. (non n.) b. Alle Fuße mit doppelten Klauen. 50. Gatt. Argas Lair. (Rhynchoprion erm.) g Typ. Argas reflexus Latr. 2 S. EEE SIT 51. Gatt. Lipotomus Nilzsch. (? Astoma Latr.) Typ. Lipotomus parasiticus Nitzsch. Subdiviſion 2. Ohne ſichtbare Taſter. a. Alle Fuͤße mit Klauenhaftſcheiben. a, Spinnorgane am After. 52. Gatt. Uropoda Lalr. Typ. Uropoda vegetans Latr. 6. Ohne Spinnorgane. 53. Gatt. Cetra nob, Typ. Cetra orbicularis nob. b. Alle Füße mit ztheiligen Klauen. 54. Gatt. Panoplia nob. Typ. Acarus denticulatus Schrank. c. Die Vorderfuͤße mit ztheiligen Klauen, die anderen mit Klauenhaftſcheiben. 55. ri Ciecun nob. . Ciccum pyriforme nob. d. Die an mit ‚ztheiligen Klauen, die anderen ohne abgeſondertes Endglied. (2) 56. Gatt. Myscelus nob. Typ. Myscelus curvipes nob. e. Alle Fuͤße mit ztheiligen Klauen. 57. Gatt. Galumna nob. Typ. Notaspis alatus Herm. f. Die Vorderfuͤße ohne Klauen, die anderen mit Ztheiligen Klauen. a 613 58. Gatt. Cilliba nob. ' Ip. Notaspis cassideus Herm. 5 7 Legion II. Mit 6 Lauffuͤßen. Section 1. Mit Augen. a. Taſter länger als der Ruͤſſel. 59. Gatt. Leptus Latr. Er Typ. Leptus Phalangii Latr. b. Taſter kürzer als der Ruͤſſel. 60. Gatt. Cnodax nob. Ip. Cnodax albosignatus nob. c. Ohne ſichtbare Taſter. 61. Gatt. Rescula nob. Typ. Rescula rubra nob. 2 62. Gatt. Ocypete Leach. Typ. Ocypete rubra Leach. Section 2. Ohne Augen. a. Taſter länger als der Ruͤſſel. ©. Taſter mit einem Anhange. 63. Gatt. Trochiseus nob, Typ. Trochiscus sobrius nob. 6. Taſter ohne Anhang. 64. Gatt. Myobia nob. Typ. Myobia coarctata nob, (= Pediculus musculi Schrank.) b. Taſter nicht länger als der Ruͤſſel. 65. Gatt. Caris Latr. Typ. Caris vespertilionis Latr. c. Ohne ſichtbare Taſter. i 66. Gatt. Achlysia Audouin. Typ. Achlysia Dytisci Audouin. Legion III. Mit 8 Schwimmfuͤßen. (Alle haben Augen.) a. Mit Kiefern. 67. Gatt. Eylais Latr. Typ. Eylais extendens Latr. b. Ohne Kiefer. a. Taſter mit einem Anhange. 68. Gatt. Hydrachna Müll, Typ. Hydrachna geographica Latr. 6. Taſter ohne Anhang. 69. Gatt. Limnochares Latr. Typ. Limnochares holosericea Latr. — ueber die umbildung des Darmcanals und der Kiemen der Froſchquap⸗ pen von E. Huſchke. (Vortrag gehalten in der Verſammlung der deutſchen Natur⸗ x forſcher zu Frankfurt.) Schon mehrere Jahre mit der Entwicklung der Kie— men, mit dem Kreislauf der Froſchlarven und deſſen Um⸗ wandlung beſchaͤftigt, wurde ich angenehm durch die inters ſſanten Unterſuchungen von Dumas und Prevoſt: über die nfangsbildung des Froſcheyes, uͤberraſcht, deſſen regelmaͤ⸗ ges Geometriſieren nicht weniger einzig in feines Art iſt, — 614 als die von Stiebel und Carus beobachtete rhyth miſche Drehung des Schneckeneyes. Ich wiederholte ihre micro feopifchen Beobachtungen vom Austritt des Eyes aus der Cloake an, und fand ſie ſo vollkommen der Natur treu, daß, wenn ich mich auf die aͤußere Form haͤtte beſchraͤnken wollen, wohl wenig hinzuzuſetzen wäre. Auch iſt dieſe fo bequem zu verfolgen, daß man nicht leicht eine Veraͤnde— rung verlieren kann und kaum einer einfachen Lupe be— darf, um alle zu erkennen. Deſto ſchwieriger iſt aber das Innere klar ſich vor die Augen zu legen, da für die Weich heit und Kleinheit der Theile faſt jegliches anatomiſche In— ſtrument zu rieſenhaft iſt, um nicht zugleich die verſuchte Verletzung zu groß zu machen. Am aͤußern finde ich folgendes hinzuzuſetzen. Dumas erwaͤhnt 2 Haͤute, woraus das Ey beſteht, wenn es noch im Eyerſtock und in den Eyerroͤhren ſich bes findet; ſagt aber nicht, was aus der äußerſten wird, ob ſie Theil an der Haut der Larve nimmt, oder bereits im Mutterkoͤrper abreißt. In einem Zeitraume von 5 Tagen entwickelten ſich meine Eyer von Rana fusca, jene geometriſchen, meduſen— artigen Umriſſe und Muſter durchlaufend bis zur Bildung einer Ruͤckenmarksfurche, welche nicht um die ganze eine Hemiſphaͤre herumgieng, ſondern ſich nur mit etwas mehr als einem Drittel des Umkreiſes begnuͤgte und ziemlich ſchnell nach ihrer Ausbildung wieder verſchwand, indem die Raͤnder der Duplicaturen ſich zuſammenlegten, ſo daß zu— letzt bloß eine feine dunklere Mittellinie vom Kopf bis zu dem Schwanz lief, als Verwachſungsſtelle der jetzt noch haͤutigen Dornfortſaͤtze. Sollte ſich in ihren Duplicaturen das Rückenmark bilden, ſo liegt es dennoch durchaus nicht frey; denn die dunkelbraune Eyhaut, welche die kuͤnftige aͤußere Bedeckung des Froſches darſtellt, war noch mit einer ſehr feinen um— geben, welche ohne Zweifel diejenige iſt, von der Dumas am Eyerſtocke redet. Sie iſt bis zur Zeit der Bildung ei— ner Ruͤckenmarksfurche unſichtbar, weil ſie ſehr genau auf der braunen liegt. Erſt in jener Periode, wo neue Orga— ne aus den alten ſich ſcheiden, und wahrſcheinlich durch die— ſe groͤßere Judividualiſierung ein neues Leben auch in den Eyhaͤuten erzeugt wird, faͤngt auch ſie an, ſich zu trennen und allmaͤlich als ein größerer Sack ziemlich weit das eis gentliche Thier zu umgeben. An einigen Eyern, woran noch etwas Weißes von der Narbe auf dem Dotter war, befand ſich dieſes auch auf jener Haut, und iſt wahrſchein⸗ lich von ihr bey ihrer Trennung vom Dotter mitgenommen worden. Sie ſenkt ſich durchaus nicht mit in jene Furche der Medulla spinalis ein, ſondern geht weit daruͤber hin— weg; und ſobald die Halbkugeln des Eyes, an denen ſchon anfangs die Natur durch jene wandelbaren Kreislinien eine Theilung verſucht hatte, allmaͤlich zur Bildung eines Kopf— und Schwanzendes aus einandertreten und das Ganze laͤng— lich und zu einem foͤrmlichen Embryo wird, ſo vergroͤßert ſie ſich mit ihm, und ſchließt an vielen Stellen ſehr weit als ein ovaler Sack die zuſammengekruͤmmte Froſchquappe ein, indem ſie durch Abſonderung einer durchſichtigen Fluͤſ— ſigkeit eine gleichmaͤßige Ausdehnung und Spannung erhaͤlt. — Sie iſt alſo ſehr verſchieden von der das Eyweiß des 615 Dotters einſchließenden Membran, die beſtaͤndig ihr altes Volumen behält und mit mehrern Vorbildungsoͤffnungen für die uͤbrigen Eyerzellen verſehen iſt. Als erſte Haͤutung kann fie ebenfalls nicht gelten, da fie ſich ſchon am Eyerſtock fin⸗ det und folglich eine urſpruͤngliche Haut iſt; für das Am⸗ nion der hoͤhern Thiere, mit welchem ſie hinſichtlich ihrer Durchſichtigkeit und Waſſergehalt Aehnlichkeit hat, iſt ſie nicht zu halten, weil dieſes bekanntlich in die Haut des Thieres uͤbergeht und eigentlich nichts als das Mutterorgan derſelben iſt, wie die Dotterhaut das Bildungsorgan fuͤr den Darmcanal, womit jene Froſchmembran nichts zu thun hat, als daß ſie anfangs die Haut genau lumgibt. Es bleibt daher nur übrig, ſte mit dem Chorion zu verglei⸗ chen, was, wie ſie, anfangs ſehr dicht die Nabelblaſe um— ſchließt, und doch nichts zur Bildung des Embryo bey— traͤgt durch Verwandlung in einen oder andern Koͤr⸗ pertheil. Jemehr ſich nun der Embryo entwickelt, deſtomehr bildet ſich der Schwanz aus, der anfangs gar nicht vor handen iſt, weil der After, der ſchon ſehr fruͤh, als ſich kaum eine Ruͤckenmarksrinne gebildet hat, als eine kleine Grube erſcheint, zuerſt ganz am hinterſten Koͤrperende liegt. Je aͤlter der Embryo wird, deſto mehr ruͤckt der letzte ſchein— bar nach vorn, weil aus dem darüber liegenden Kugelſeg— ment der Schwanz ſich verlängert. Anfangs iſt dieſer da- her dick und undurchſichtig, wie die Eyhaͤute in der erſten Periode, und von ziemlich gleicher Breite oben und unten, bleibt aber ſpaͤter mit der Entwicklung der Wirbelſaͤule bloß in der Mitte dick, und wird an dem freyen Ende durche ſichtig und ſchmal. Seine Laͤnge vergrößert ſich bis zu der Zeit, wo die Extremitäten heraustreten, worauf er, wie be— kannt, wieder an Volumen und Lebenskraft abnimmt, auf⸗ geſogen wird und vertrocknet. In Beziehung auf After und Mundoͤffnung war mir merkwuͤrdig, daß jener fruͤher ſichtbar wurde, als dieſe, da im menſchlichen Embryo, in manchen Inſectenlarven (3. B. Ameifenlöwe) das Umgekehrte Statt hat, und auch das ganze Thierreich, mit welchem ſonſt die Entwicklung der Individuen genau ſympathiſiert, zuerſt den Mund in Acti— nien, Suͤßwaſſerpolypen, Meduſen, Seeſtern ꝛc. öffnet, ehe es in Comatula, Aſcidien, Muſcheln ꝛc. zur Afterbil— dung kommt. Jedoch kann ich nicht mit Sicherheit be— haupten, daß derſelbe ſchon fo früh, als er aͤußerlich er— ſchien, durchbohrt ſey. Wenn dieſes in der allererſten Zeit beſtimmt nicht der Fall, in der naͤchſten aber wenigſtens unwahrſcheinlich iſt, fo wird in ihrer Function die Mund- Öffnung erſetzt durch die von Mehrern ſchon beobachteten Saugwarzen neben dem Mund, die an manche Eingeweid- wuͤrmer und uͤberhaupt niedere Thiere mahnen, und mit welchen der Embryo am Eyweiß haͤngt und es ohne Zwei⸗ fel einſaugt, da man beſtaͤndig kleine Kluͤmpchen davon dar⸗ an haͤngen ſieht. Sie ſind daher in der erſten Zeit, wo Mund und Kiemen noch an ihrer Vollkommenheit arbeiten, in ihrem Flor, nehmen mit deren Entwicklung ab, und ſchwinden endlich mit dem Austritt des Thieres aus dem Eyweiß ganz. — Kurz nach ihrer Erſcheinung zeigt ſich der Mund in Form einer Spalte (waͤhrend der After ein bloßes Gruͤbchen und viel kleiner iſt), gleichſam als wollte N x 616 die Natur an der Bauchſeite des Koͤrpers eine ähnliche Thei⸗ lungslinie hervorbringen, wie an der Ruͤckenſeite durch die Ruͤckenmarksfurche. Die Spalte iſt anfangs nur eine feine Furche zwiſchen beyden Saugnaͤpfen, die ſich aber bald in ihrer Mitte der Queere nach ausdehnt, ſo daß à ſeitliche Winkel, die Mundwinkel, gebildet werden. Hiermit geht der Mund durch eine von hinten nach vorn laͤnglich rhomboidale Form zu einer ziemlich viereckigen über, bis endlich auch dieſe verſchwindet, die Laͤngenfurche aun ab⸗ flacht, mit dem ſich erweiternden Munde verfließt, und zu⸗ letzt eine bloße Querſpalte die Oeffnung ausmacht. Hier⸗ auf entſtehen Knoͤtchen am Mundrand, die zu fiſchartigen Bartfaſern werden, die aber auch bekanntlich von der raſt— los metamorphofierenden Natur verſchlungen werden und einem groͤßern, nach hinten verlaͤngerten Mund Platz ma— chen, indem dieſer bis in ihre Sterbezeit immer noch durch ſeine mehr runde Form an die Fiſche erinnert, deren Claſſe der Froſch jetzt mit dem Austreten der Vorderfuͤße und dem Zuſammenſchrumpfen des Schwanzes verlaͤßt und als voll⸗ endetes Amphiblum dafteht, Die Naſenloͤcher und Augen erſcheinen ſehr früh, vor— zuͤglich deutlich die erſten, waͤhrend die letzten zwar als Knoͤtchen etwas hervorragen, aber noch von der allgemei- nen dunkeln Eyhaut ſo uͤberzogen werden, daß an ihrer Stelle kein Unterſchied zu merken iſt. Die Naſenloͤcher ſind, uͤbereinſtimmend mit ihrer Entwicklung im Thierreich, zus erſt bloße flache Gruben, und werden erſt nach und nach tiefer, doch kann ich nicht ſagen, in welcher Periode ſie den Gaumen durchbrechen, ob mit dem Anfang der Lun— genathmung oder erſt mit dem Verſchwinden der Kiemen. Hinter dem Auge endlich bilden ſich ſchon in der ers ſten Zeit, fo wie die Laͤngenfurche für den Mund entflane den iſt, jederſeits 2 hervorſpringende Wuͤlſte, von denen der hintere am Hals liegt und wahrſcheinlich der erſte Anfang der Vorderglieder iſt. Der vordere aber, welcher dicht hin⸗ ter und etwas unter den Augen ſich erhebt, iſt der Kie⸗ menbildung gewidmet und anfangs ganz einfach und ziems lich flach; er trennt ſich aber bald durch von oben nach un⸗ ten laufende Querfurchen in drey Abtheilungen, die zuerſt auch wieder ungetheilt ſind, wie der ganze Kiemenwulſt, aber nach 1 — 2 Tagen Knoͤtchen durch neue Furchung bekommen, welche ſich endlich zu Kiemenaͤſten verlaͤngern und ferner ramificteren. Jetzt erſt erſcheint die Kiemenoͤff⸗ nung, nachdem die Athemorgane einige Vollkommenheit er⸗ langt haben, und verhaͤlt ſich alſo wie die drey uͤbrigen Körperlöcher, verſchwindet aber bekanntlich fpäter, öffnet ſich an der rechten Seite wieder und verwaͤchſt endlich noch einmal, eine Unſchluͤſſigkeit der Natur, wie man gewiß ſel⸗ ten im Organismus findet. Wichtiger und intereſſanter, aber auch ſchwieriger fuͤr die Unterſuchung iſt die Umbildung der innern Theile, von denen Rathke vorzuͤglich Geſchlechts -und Harnwerkzeuge näher betrachtet hat, und welche ich durch die Metamor⸗ phoſe des Darmcanals und der Kiemen zu ergänzen geſucht habe, fuͤr deren erſten ſchon Dutrochet und Steinheim (der erſte aber an der Kroͤte, Bufo obstetricans) wichtige Re⸗ ſultate geliefert haben. nm 955„ñ]ĩ7:˙é' nn 617 Die erſte Entwicklung des Darmcanals laͤßt ſich im Allgemeinen ſchon errathen, wenn man das Reſultat als Leilſtern nimmt, was ſich aus einer Reihe von Unterfus chungen der ausgezeichnetſten Naturforſcher Deutſchlands und Frankreichs über die Entwicklung des Embryo der Säugehierenind Vögel ergeben hat, daß nehmlich der Darm— canal nur der umgewandelte Dotter iſt, der ſich mit der Entwicklung ſeiner Producte zuſammenzieht, bey einigen hiebey vollkommen in den Darm ſich aufloͤſt, bey andern aber und zwar den vollkommnern Thieren theilweis von der Natur abgeworfen und mit den uͤbrigen Huͤllen, in die er ſich ſchon aufgeloͤſt hat, bey der Geburt ausgeſtoßen wird. Bey Rana kusca geſchieht eine Umwandlung des ganzen Dotters in den Darmeanal. Das Ey dieſes Froſches bes ſteht außer jenem vorhin beruͤhrten mit zur embryoniſchen Ausbildung gehörigen Chorion, aus 2 concentriſch in eins ander liegenden Membranen, von denen die aͤußere Blaſe das Hautorgan iſt, die innere, den Dotter enthaltend, zum Darm wird, ohne von ſich Duplicaturen oder Grundtheile, wie es Amnion und Nabelblaſe bey den Saͤugthieren ſind, abzumwerfen. Sobald es ſich in die Länge zieht und die Embryogeſtalt annimmt, thut deßgleichen der Dotterſack und heftet ſich mit ſeinem obern ſchmalen Ende an die Laͤngen— furche des Mundes, mit der untern dickern an den, der Aftergrube innerlich entſprechenden Punct, und ſtellt in die— ſer Geſtalt ſchon einen geradlinigen, aber vorzüglich hinten noch ſehr blaſenartigen einfachen Darm eines Wurms oder Actinie und Meduſe dar. Bald darauf aber theilt ſich die— ſer Sack, indem eine bis zur Faltung fortſchreitende Furche ziemlich in der Mitte, doch etwas mehr nach oben den Dot— tercanal in einen Mund oder Magendarm und einen Af— terdarm ſcheidet, ſo daß dieſe Zuſammenknickung von links nach rechts heruͤberliegt. Die Leber unterſcheidet ſich ſchon jetzt und noch fruͤher, doch habe ich die allererſte Ausbil— dung nicht verfolgt. Der Blindſack des Magens draͤngt ſich ſchnell als ein Wulſt heraus, und damit iſt die Meta— morphofe des Munddarms geſchloſſen, indem merfwürtigerz weiſe die zahlreichen, neu entſtandenen Faltungen und Win— dungen den Afterdarm betreffen, der zuerſt wenig groͤßer war als jener. Zuerſt nehmlich verlängert ſich das untere Stück der erſten Theilungswindung oder der Anfang des Afterdarms, und ſenkt ſich damit zugleich nach unten, fo daß es allmds lich auf das untere Ende deſſelben oder den Maſtdarm 7 kommt und folglich 5 Stuͤcke am Afterdarm ent: e en. So wie dieß geſchehen iſt, dreht ſich das obere Ende des hintern herabgeſunkenen Darmſtuͤcks nach vorn, und in dieſer Zeit, die ſehr ſchnell voruͤbergeht, bilden ſich ſo die erſten Windungen, von denen zuerſt bloß eine große ent⸗ ſteht, die ſich aber bald fo vervielfachen durch immer bes deutender werdende Verlaͤngerung des untern Duͤnn und Dickdarms, daß ich nicht jede neue Windung abgeſondert habe entſtehen ſehen. Der Duͤnn und Dickdarmwulſt fieht bekanntlich allmaͤlich fo aus, wie ein in ſich zuruͤck— gewundener Wachsſtock; anfangs liegen bloß 2 Drehungen in einander, von denen die innere die mit dem Maſtdarm ſich verbindende, alſo die hintere iſt, bald aber durch neue Iſis 18326. Heft VI. — — — — 618 Duplicaturen vorgedraͤngt wird, eine ganze doppelte Reihe von 12 — 13 hinter einander liegender innerer und aͤuße— rer Schlingungen erzeugt, in deren leerem Mittelpunct das Bauchfell trichterfoͤrmig mit vorgezogen wird. Hiemit hat der Duͤnn- und Dickdarm die Acme ſei— nes Lebens erreicht, und die Einſaugung in ihm uͤbernimmt ſogleich die Ernaͤhrung. Er bleibt daher nicht nur nicht auf der Stufe feines erreichten Wachsthumes ſtehen, ſondern zieht ſich offenbar, wie der zuſammenſchrumpfende Schwanz, und zwar in derſelben Periode als diefer, zuſammen, ſinkt alſo auf fein decrementum vitae zurück, welcher Vor— gang aber zu bekannt, und vorzuͤglich von Steinheim aus— einander geſetzt iſt, daß eine weitere Beſchreibung nur eine Wiederholung ſeyn muͤßte. Eine Schlinge wird nach der andern eingeſogen, immer weniger wird der Bauch vom Darmwulſt in die Höhe getrieben, und in der Zeit, wo der Schwanz ganz verſchwunden iſt, ſieht man ihn auf eis ne Windung reduciert, die vom Duͤnndarm anfangend, ſich einfach in den Maſtdarm zuruͤckſchlaͤgt. Er kehrt ſo auf die Stufe der Ausbildung zuruͤck, welche er ſchon erreicht hatte, als von den Extremitäten noch keine Spur, von den Lungen aber, die jetzt durch die ganze Länge der Bauchhoͤh— le laufen, nur kleine luftloſe Knoͤpfchen einer Talgdruͤſe oder einem Haarbalge gleich und eine einfache Entfaltung des Schlundes darſtellend ſichtbar waren. Zugleich iſt bemerkenswerth, daß ſeine Lage ſehr um— geaͤndert wird. Im Gegenſatz damit ſteht die Leber. Sie entſpringt ſehr fruͤh am Anfang des Duͤnndarms oder am Ende des Magendarms, und folglich an der rechten Seite. Anfangs iſt ſie ſehr unbedeutend und ihr Parenchym nicht gehoͤrig vom Darm geſchieden; aber bald umgibt ſie den Schei— dungswinkel von After- und Munddarm mit einem Knoͤt⸗ chen weicher, noch wenig gekoͤrnter Druͤſenmaſſe, und ſchiebt ſich mit einem Lappen zwiſchen zwey Windungen. Je mehr ſie ſich vervollkommnet, deſto mehr dringt ſie aus der Tiefe hervor, theilt ſich in mehrere Lappen, und derjenige, welcher gleich einem Pankreas ſich zwiſchen zwey Daemſchlingen ent- wickelt hatte, zieht ſich aus denſelben zuruͤck oder vielmehr, er ſchien nach und nach kleiner durch Einſaugung zu werden, und zuletzt in ein kleines Hoͤckerchen des vordern Leberlap— pens zu verſchwinden. In der Zeit der größten Dickdarm— verſchlingung befindet ſich ſchon der vordere oder unterſte Lappen ungefaͤhr in der Mitte, die ſie dann uͤberſchreiten, und ſo die ganze Druͤſe faſt mehr links als recht zu liegen koͤmmt. Waͤhrend alſo der Dickdarm von links nach rechts wandert, ſo zieht ſich die Leber von rechts nach links hin. Der untere Theil des Darmeanals muß alſo in der erſten Zeit thaͤtiger ſeyn, als ſpaͤter und als der obere; jpäter fo wie derſelbe ſchwindet, ſcheint der Magen und der erſte Anfang des Duͤnndarms das Centrum der Verdauungskraft zu werden. — Wichtiger und zugleich intereſſanter iſt die Metamor⸗ phoſe, welche der Kiemenapparat erleidet. Es war mir immer unwahrſcheinlich, daß ſo bedeutende Werkzeuge des Vegetationsproceſſes, wie dieſe Athemorgane der niedern Thierclaſſe, die dem Magen oder Darm an Wichtigkeit 39 * 8 619 - nicht nachſtehen, mit der Ausbildung der Lunge ganz ver: ſchwinden ſollten. Was 2 Drittel des Thierreichs hindurch geherrſcht hat, kann wohl nicht durch eine Claſſe, durch die der Amphibien vollſtaͤndig zu Nichts aufgeloͤßt werden; denn die Natur laͤßt meiſtens da noch wenigſtens die alte Form längere Zeit ſtehen, wo neue Thaͤtigkeiten ſich über den al: ten erhoben haben, wenn fie auch, gleich einem ausgebrann— ten Vulcan, faſt unthaͤtig im Organismus beſtehen ſollte. Dabey verſchwinden die Kiemen in den Amphibien ſo ſchnell in 2, 5 Thieren, daß ich mich des Gedankens nicht erweh— ren konnte, eine bedeutende Metamorphoſe verdunkele ihr ferneres Leben. Unter den Reptilien bemerkt man noch regelmaͤßig in der erſten Quappenbildung aͤußerlich 5, dann innerlich lie gende Kiemen. Erdſalamander, wie Triton, Froſch, wie Kroͤte beſitzen fie; an Eydechſenembryonen fand ich zwar in der Zeit, wo ſich ſchon die vordern Extremitaͤten bedeutend entwickelt hatten, keine Kiemenboͤgen mehr, aber wohl war die doppelte Aorte auf beyden Seiten in S Aeſte geſpalten, die, nachdem fie einen Bogen nach dem Ruͤckgrat zu bes ſchrieben hatten, ſich wieder vereinigten und mit dem Stam— me der andern Seite verbunden die aorta descendens bildeten; zugleich glaubte ich an beyden Seiten des Halſes Spuren von verwachſenen Kiemenſpalten bemerkt zu haben. Es ſind alſo ohne Zweifel auch bey dieſer Reptilienordnung Kiemen vorhanden, da die Theilung der Aorta ſich ja nur darauf bezieht, und wahrſcheinlich nur in einer fruͤhern Pe— riode, als bey andern mehr im Waſſer lebenden Amphibien, und daher bis jetzt, ſo viel ich weiß, nicht beobachtet. Die Schildkroͤten, beſonders die Waſſerſchildkroͤten, haben ſie ge— wiß in der erſten Zeit ihres Eylebens alle, und in den Schlangen moͤchte eine genaue Beobachtung daſſelbe zeigen koͤnnen. Bey dem Vogel- und Saͤugthierembryo hat Rath: ke 4 Kiemenſpalten jederſeits am Hals beobachtet, die bis in den Schlund drangen, und es wird folglich bey ſehr fruͤhen Embryonen dieſer Thierclaſſe, und ſelbſt bey dem Menſchen der Kiemenbau nicht fehlen, da ja die Riemen— ſpalten bloß wegen der athmenden Kiemenfaſern hervor⸗ gebracht und am ganzen Kiemenapparat nicht die Hauptſa— che ſind. Es verſchwaͤnde alſo wirklich durch die ganze Embry- onenreihe der Wirbelthiere dieſer Waſſerathmungsapparat nicht, und es fragte ſich nur: bleibt vom Embryonenzu— ſtand in allen Claſſen nicht wenigſtens eine Spur der Kier men zuruͤck bis nach der Geburt oder zum erwachſenen Al: ter, wie von Thymus uud Nebenniere? Oder zerſtoͤrt die Ausbildung der Lunge vollkommen jene Organe eines nie— dern Athmungsproceſſes? Nachdem ſich bey Rana fusca die ſchwarzbraunen Fims brien durch ihre aͤußere Kiemenſpalte in die Rachenhoͤhle zur uͤckgezogen haben, verbreiten ſie ſich gleichfoͤrmig auf ih⸗ re weichen knorplichen Kiemenbogen und vertauſchen ihre dunkle Farbe mit der des Blutes, was ſie augenſcheinlich jetzt gefaͤrbter durchſtroͤmt, wozu übrigens auch beytragen kann, daß alle dem Licht entzogenen und den Schleimhäu- ten ſich hingebenden Producte des Hautſyſtems weichen wer; den und eine hellere Faͤrbung annehmen. Die ganze aͤußere Flache jedes Kiemenbogens wird mit einer Menge feiner — — — 620 Zotlen bedeckt, die in zwey Reihen herablaufen. Drey Kies menboͤgen ſind ſehr leicht wahrzunehmen, die nach unten und oben zuſammenfließen; doch auch vom Pharyngialkno— chen und vielleicht dem erſten Kiemenbogen der Fiſche ſcheint die Spur nicht zu fehlen; der erſte von jenen dreyen iſt nach vorn feiner ganzen Laͤnge nach an eine blaſenartig ges woͤlbte Haut befeſtigt, die duͤnnere und dickere Stellen hat und faſerig und wie zerriſſen an manchen Stellen ausſieht. Sie haͤngt am hintern Theile des Quadratknochens, der noch ſehr ſchmal und knorplich iſt und feſt mit dem Ende des vordern Zungenbeinhorns fich verbindet; fie ſtellt folg⸗ lich die Kiemenhant oder den wie bey manchen Fiſchen haͤu— tig gewordenen Kiemendeckelapparat dar. Aus ihr entſteht aber ſpaͤter, nachdem die Kiemenſpalten ſchon lange vers wachſen find und die Vorderfuͤße ſich vollkommen ausgebil- det haben, die fibroͤſe Membran, welche bey dem erwachſe— nen Froſch die hintere Flaͤche des Quadratbeins auskleidend, den noch haͤutigen Paukenknochen oder Trommelfellring re— präfentiert und mit Huͤlfe der äußern Haut das Paukenfell bildet. Es iſt folglich der Kiemendeckel und ſeine Haut zum Trommelfell und Paukenring der Amphibien geworden. Schneidet man aber dieſe Blaſe der Kiemenhaut auf, an welche, wie bey Rochen und Hay, der erſte Kiemenbogen angewachſen iſt; ſo koͤmmt man in eine Hoͤhle, die mit der Mundhoͤhle durch die allgemeine innere Kiemenoͤffnung com— municiert, und in ihr liegt ein kleiner weicher conifcher Koͤr— per, der mit feinem hintern Ende im eyfoͤrmigen Fenſter ſteckt und folglich die Columella oder der Steigbuͤgel iſt. Er iſt noch nicht gebrochen, wie im vollkommnen Froſch, ſondern wie eine coniſche Zungenpapille geſtaltet, heftet ſich noch nicht an die Kiemenhaut, aber wohl laͤuft uͤber ſeine obere Flaͤche ein Nero, der ſich in denſelben eindruͤckt und an die aͤußerſte Spitze des Stapes gelangend auf der erwaͤhnten Paukenhaut ſich fortſetzt, bis er das ſchmaͤlere, aber laͤnge— re hintere Zungenbeinhorn erreicht, wo er ſich vertheilt. Das hintere Zungenbeinhorn iſt aber hier die Baſis der Kiemenboͤgen und in den hoͤhern Thieren das untere Ueber— bleibſel davon, folglich der bogenartig herablaufende Nerv wahrſcheinlich Kiemenbogennerv, und ich halte deßhalb den Stapes ſelbſt, über welchen er hier weggeht, für den zus ſammengeſchrumpften erſten Kiemenbogen der Fiſche, der keine Kiemenfaſern und Gefaͤße mehr erhaͤlt und ſich an ein ſenſitives Organ anſchließt. Es ſind wohl deßhalb bey den Froͤſchen bloß 3 eigentliche Kiemenboͤgen mit Kiemenfaſern beſetzt, die ossa pharyngea ſcheinen zwar vorhanden zu ſeyn, ſind aber mehr haͤutig als knorplich, und ſchließen ſich an den Theil des Rachens an, der ſpaͤter zum Kehl— kopf wird. (Hierüber hoffe ich jedoch bald noch genauere Unterſuchungen mittheilen zu koͤnnen.) Von der einen Seite wird alſo der Kiemenapparat des Grasfroſches zum mittlern Ohr, indem noch deutlicher als die Verwandlung der Kiemenboͤgen in die Gehoͤrkno— chen, die innere Kiemenoͤffnung in die Euſtachiſche Trompete übergeht und, wenn es erlaubt iſt, der Beobachtung vors zugreifen, ſo muß ich ſchließen, daß die erſte Spalte, die Rathke bey Vogel- und Saͤugthierembryonen entdeckt hat, in das äußere Gehoͤr“ oder Trommelfellloch ſich umwandle. Die Kiemen ſelbſt aber verſchwinden zunehmend mit der Ausbildung der Extremitaͤten und Lungen, ruͤcken auf ein 621 kleines Haͤufchen zufammen, die Kiemenſpalten verkleinern ſich, verwachſen allmaͤlich um die Vorderfuͤße herum von hinten nach vorn, und verſchließen ſich gaͤnzlich. — Swammerdam und Rusconi fagen, die Kiemen vers ſchwaͤnden bey Froſch und Salamander ganz, jener glaubt, fie wuͤrden mit der letzten Haͤutung abgeworfen. Rusconi fand beym Waſſerſalamander zuerſt bloß eine einfache Pa— pille, die aber endlich auch obliterierte. An dieſem letztern Thiere habe ich daſſelbe Reſultat erhalten, dagegen muß ich, ſo beſtimmt es die Feinheit der Theile und ein Wider— ſpruch gegen den hellſehenden Hollaͤnder erlaubt, behaupten, daß eine kleine roͤthliche Druͤſe, auch ſelbſt bey dem erwach— ſenen Froſch übrig bleibt, die bereits von Carus zuerſt an Rana esculenta beſchrieben worden iſt, welche ich aber auch bey kusca und einigen Kroͤten gefunden habe. Dieſe mit Blut ſehr durchzogene Papille hat noch ihren Platz je— derſeits an der aͤußern Seite des hintern Zungenbeinhorns, woran ſich wie erwaͤhnt die Kiemenboͤgen befeſtigen und deſ— fen Fortſetzung fie eigentlich find; liegt zu beyden Seiten des Kehlkopfs, welcher von den kleinen Zungenbeinhoͤrnern beyderſeits begraͤnzt wird, und iſt deßhalb ſchon von Ca: rus, und nicht mit Unrecht, als Schilddruͤſe angeſehen worden. Dieſes dunkle Druͤſenorgan iſt demnach nichts an— ders, als die verſchmolzenen, druͤſig gewordenen Kiemenfa— ſern, deren Leben jetzt nicht mehr ingeſtiv wirkt, ſondern bloß durch Turgescenz; und Zuſammenfallen ihres Pa— renchyms ſeine groͤßere oder geringere Vegetationskraft beweiſt. Aus dem Verhalten des Gefaͤßſyſtems muß ſich für oder gegen die Richtigkeit dieſes Satzes viel ſchließen laſſen, und es fragt ſich daher: Wie verhaͤlt ſich der Blutlauf durch die Froſchkiemen bey der Metamorphoſe dieſer Thiere? Bey dem Grasfroſch gehen jederſeits 2 Arterien aus dem Stamm der Aorta hervor, die ſich bald wieder in 2 theilen und, wie bey den Fiſchen, an der converen Seite des Kiemenbogens verlaufend, Aeſte in die Kiemenfaſern ſchicken. Ob fie hier in ein vollſtaͤndiges Capillargefaͤßſy— ſtem zerfallen und an der entgegengeſetzten Seite zu einem Lungenvenenſyſtem werden, oder ob, wie es Blainville von Fiſch⸗ und Froſchquappen behauptet, noch ein dünner Stamm uͤbrig bleibt, der als die Fortſetzung der Aorta angeſehen werden kann, uͤberlaſſe ich fernern Beobachtungen. Falſch iſt es aber, daß Blainville die Kiemenvenen in den Hohl— venenſack zuruͤckkehren laͤßt. Man ſieht leicht bey einer Froſchlarve mit noch ſtark vegetierenden Kiemen, daß gegen das obere Ende jedes Kiemenbogens ein rother Gefaͤß— ſtamm — und nur dieſer einzige iſt zu bemerken — zum Vorſchein kommt, der ſich uͤber die erwaͤhnte blaſenartige Kiemenhaut wegſchlaͤgt, unter dem Schaͤdel ſich verbirgt, wo ſich alle 3 oder 4 Aeſte wieder vereinigen, um die dop- pelte abſteigende Aorte zu bilden. Bis unter den Schaͤdel wird kein Aſt abgegeben; hier ſchlaͤgt ſich aber von der ers ſten Kiemenvene ein anfangs duͤnner, ſpaͤter immer dicker werdender Zweig als carotis hinter dem Auge in die Schaͤ⸗ delhoͤhle. Man bemerkt daher bey geſchwundenen Kiemen, daß aus der erſten Kiemenarterie die Carotis geworden iſt, die zweyte, die eigentliche Aorta descendens, und die drit⸗ noch nicht ausgebildet haben. — 622 te, die art. pulmonalis darſtellt. Dieß ſtimmt mit den Beobachtungen von Ruſconi am Waſſerſalamander überein, welcher aus den 4 Kiemenarterien, die Carotis, Aorta, Temporalis und Pulmonalis werden ſah. Damit har— monierend fand ich ſelbſt noch an groͤßern Froͤſchen dieſer Art, daß die Carotis etwas fruͤher, als wo ſie in den Schaͤdel treten will, ein duͤnnes Band abgab, was zur Aorta herablief und ſich mit ihr verband, welches nur die verwachſene obliterierte Fortſetzung des urſpruͤnglichen Stam— mes der erſten Kiemenvene ſeyn kann, deren Nebenzweig, die Carotis, ſich nun geloͤſt und zum Hauptſtamm ausges bildet hat. Etwas aͤhnliches muß ſich auch von den uͤbri— gen Kiemenvenen nachweiſen laſſen in der erſten Periode ih— rer Verwandlung, wie auch dafuͤr Ruſconi den Beweis fuͤr eine andere Gattung geführt hat. Iſt aber die Schilddruͤſe vom Grasfroſch und allen uͤbrigen Thieren Ueberbleibſel der Kiemen, ſo muß ſie Ge— faͤße bekommen, welche fruͤher zu den Kiemen liefen. Bey dem erwachſenen Froſch haben ſchon Swammer— dam, Carus u. a. an der Carotis einen Knoten oder ein wahres Aneurysma beſchrieben, welches kurz nach deren Ur— ſprung ploͤtzlich vorſpringt und von beyden Naturforſchern mit Recht als der Punct angeſehen wird, wo fruͤher die Kiemengefaͤße entſprangen. Aus dem innern Theil deſſel— ben geht aber eine Arterie hervor, die ſich nach jener Druͤ— fe begibt, ſich in ihr verzweigt und auch die Muſkeln des Zungenbeins mit vielen Zweigen verſorgt. Sie iſt folglich Kiemengefaͤß und eben deßhalb auch die Druͤſe, zu welcher ſie laͤuft, die druͤſig gewordenen Kiemen. Bey Voͤgeln erlaubte mir die Zeit nicht Unterſuchun— gen über das Gefaͤßſyſtem der Glandula thyreoidea an- zuſtellen (doch erhaͤlt fie wohl ihre Hauptzweige bloß von der Carotis), bey den Saͤugthieren bekoͤmmt fie größten: theils wenigſtens ihr Blut aus der Carotis. Bey dem Menſchen aber 3 Gefäße, die thyreoidea superior aus der Carotis, die inferior aus der Subclavia und die zu⸗ weilen vorkommende ima, welche haͤufig wenigſtens aus dem Aortenbogen entſpringt. Es ſind daher wahrſcheinlich dieſe 35 Gefäße Ueberbleibſel der Kiemenarterien, die Carotis fuͤr den erſten Kiemenbogen, die Aorta und Subclavia aber für den zten und Iten. Daraus allein iſt es zu er— klaͤren, warum beym Foͤtus und Kind die thyreoidea inf. fo ſtark, wie ihr ſogenannter Stamm, die Subclavia, und ſelbſt noch ſtaͤrker iſt, wodurch ſie alſo zur Fortſetzung des Stamms, und die Hirn- und Gliedergefaͤße umgekehrt faſt zu Nebenaͤſten werden, welches Verhaͤltniß noch mehr in der Zeit gewinnen muß, wo die obern Gliedmaaßen ſich Aus dieſer Entwicklungsweiſe iſt es vielleicht abzuleiten, warum die Schilddruͤſenadern von ſo verſchiedenen Gefaͤßen abſtammen, warum die obere in einem ſtumpfen Winkel entſtehend ſogar wieder zuruͤcklaͤuft, indem ſich auch beym Froſch die Kiemen bey ihrem Zuſam⸗ menſchrumpfen nach unten und hinten zuruͤckziehn, und da— her die Kiemengefaͤße folgen muͤſſen. Daher koͤmmt es ferner, warum die Schilddruͤſe erſt mit den Amphibien auftritt, daß ihre Hälften in der Thier⸗ reihe bey Voͤgeln und vielen Saͤugthieren wie beym fruͤhen 623 Embryo vollkommen getrennt ſind und weit von einander abſtehen und erſt bey den hoͤhern Saͤugthieren und dem aͤl⸗ ter werdenden Foͤtus von der Seite zuſammenruͤcken und erſt im Affen und Menſchen in Einen Druͤſenkoͤrper ver⸗ ſchmelzen. Hierin moͤchte ferner der Grund liegen, weßhalb die ſorgfaͤltigſten Unterſuchungen keinen Ausfuͤhrungsgang nach— weiſen konnten, da ja ihre Mutterorgane, die Kiemen, nie einen ſolchen beſitzen, warum ſie groß bey jungen Thieren iſt, warum ihr Wachsthum bey dem Menſchen ſchon vor der Geburt ſein Ende erreicht, bey andern Saͤugthieren (phoca ursina) zwar noch nach dieſer fortdauert, aber bey weitem nicht bis zum erwachſenen Alter des Thieres. Wrisberg fand fie ſchon im sten Monat bey dem Men⸗ ſchenembryo, jedoch exiſtiert fie gewiß ſchon im zweyten. In der vierten bis ſechſten Woche, wo der Menſch die Fiſchclaſſe durchlaͤuft, muͤſſen noch Kiemenſpuren aufzufin⸗ den ſeyn, die ſich in der Sten bis gten in die Schilddrüͤſe umaͤndern moͤchten. Damit haͤngt es zuſammen, warum ſie ſo groß un⸗ ter den Saͤugthieren bey den Cetaceen iſt, indem dieſe als Wiederholung des Fiſchtypus auch die Fiſchlunge ſtaͤrker or— ganifiert zeigen muͤſſen, als andere, welche mehr Luftorgas nismen find. Alle Thiere uͤberhaupt, die dem Waſſerele⸗ ment noch nicht weit entſtiegen find, ſcheinen dieſes Geſetz zu befolgen, und bey den Voͤgeln ſind daher im Verhaͤlt— niß zu den Saͤugthieren die Druͤſen, wenn ſie anders Schild— drüſen find, ſchwach und gerade die unter ihnen, welche mit dem Waſſer in Sympathie ſtehen; die Waſſervsgel, has ben die ſtaͤrkſten. Darf ich endlich noch einen Schluß aus dieſer gene⸗ tiſchen Beziehung auf die fo dunkle Thaͤtigkeit dieſes Dr: gans machen, ſo muß ſie natuͤrlich, wenn auch unmerklich und wahrſcheinlich mehr oͤrtlich, als auf den ganzen Orga— nismus wirkend, reſpirieren und folglich in fi) Hydrogen und Carbon abſetzen, welche beyde fie früher nach außen ſchickte. Oder man muͤßte den ſogenannten Kiemen der Froſchlarven die Natur eines Athmenorgans abſprechen. Daß dieſe aber Wiederholung dieſes Fiſchorgans ſind, iſt aus der Analogie des Baues klar, und daß dle Fiſchkie⸗ men auf das Waſſer wirken, wie unſre Lunge, iſt laͤngſt durch chemiſche Unterſuchungen bewieſen. An den Froſch— und Salamanderkiemen kenne ich zwar keine chemiſchen Verſuche hierüber, wohl aber kann man den mechaniſchen Act des Stoffwechſels unter dem Microſcop leicht beobach— ten. Legt man eine Salamanderlarve auf den Objecttraͤger, ſo daß ſie bewegungslos iſt, was leicht gelingt, ſo ſieht man das Waſſer um alle Koͤrpertheile ganz ruhig, nur an den mit Blutkuͤgelchen dicht angefuͤllten Kiemen iſt es in einer lebendigen Bewegung, als wenn es kochte, und dadurch werden die im Waſſer ſchwimmenden organiſchen Staͤubchen in einem Wirbel herumgetrieben, und abwechſelnd bald an— gezogen bald abgeſtoßen, was nicht vielleicht von Vorticellen herkommt, die ich einigemal an den Kiemen dieſer Thiere ſitzen ſah, ſondern an allen Theilen des Kiemenbuͤſchels und an allen Larven beobachtet werden kann. Vor einigen Jahren machte ich eine aͤhnliche Erfahrung an den Kiemen— — une des Waſſers. 624 blättern von Mya pictorum, deren Kreislauf ich beobach⸗ ten wollte, die ich anfuͤhre, weil ich mich nicht erinnere, von was aͤhnlichem bey andern Schriftſtellern ſchon geleſen zu haben. Da jenes Vorhaben nehmlich nicht gelang, fo ſchnitt ich ein Stuͤck der Kiemen ab, um daran zu ſehen, was noch vom Blutlauf uͤbrig ſeyn wuͤrde. Die Faͤcher derſelben waren mit Waſſer und einer Menge Monas ter. mo ahnlichen Kuͤgelchen gefüllt, die in beſtaͤndiger Bewe— gung waren, bald von der einen, bald von der andern Wand des Fachs angezogen und ſo hin und her geworfen wurden. Am Rande des abgeſchnittenen Stuͤcks bewegte ſich das Waſſer nicht weniger lebhaft, ſtroͤmte an der einen Seite herauf, und am Ende angekommen und einen Wir⸗ bel bildend zuruͤck. Ich ſchnitt zur Vergleichung ein Stuͤck vom Fuß des Thiers ab, fand aber unter dem Microſcop hier das ganze Waſſer ruhig. Es iſt folglich, wie bey dem Salamander, die Urſache des Waſſerwirbels offenbar eine Anziehung der anhaͤngenden atmoſphaͤriſchen Luft deſſelben, was um ſo merkwuͤrdiger hier iſt, da es ein vom Koͤrper getrenntes Lungenſtuͤck war, was die alte Gewohnheit zu athmen noch fortſetzte. Jedoch konnte ich weder bey dem einen noch bey dem andern ſich entwickelnde, in die Kiemen uͤbergehende Luftblaͤschen, trotz meiner angeſtrengteſten Auf— merkſamkeit, erkennen, und der Uebergang iſt daher hier eben jo fein als bey der Ähnlichen galvaniſchen Zerfegung Daß aber die Schilddruͤſe ein abſterbendes und zwar Waſſerathmungsorgan ſey, beſtaͤtigt ſowohl ihre geſunde Veraͤnderung, als auch ihre Krankheit, auch iſt das allge— meine Reſpirationsverhaͤltniß von mehrern Phyſiologen und Pathologen bereits lange erkannt worden. Traͤg iſt ihre Athemthaͤtigkeit in beyden Zuſtaͤnden, und muß es ſeyn, weil alle abſterbenden Organe weniger Receptivitaͤt haben und weniger Reaction auf den ganzen Organismus aͤußern; aber trotz dem zeigt ihr ſo bedeutender Blutreichthum (weßhalb fie von mehrern ausgezeichneten Anatomen bloß für einen das Blut vom Kopf ableitenden Gefaͤßknaͤuel gehalten wor— den) auf ihre Lungenbedeutung hin, und dieſe Paſſivitaͤt ihres Lebens bey ſolcher Blutmenge laͤßt ſich wohl auf keine beſſere Weiſe zuſammenreimen. Im geſunden Zuſtand erleidet ſie faſt keine ſichtbare Veraͤnderung, als in den Zeiten, wo die Geſchlechtstheile in der Weiterentwicklung begriffen ſind, und wie jeder Theil am Hals, ſo ſcheint auch ſie durch eine genaue Sympathie mit dieſen Organen verbunden zu ſeyn. Bey der Katze, dem Hunde, der Ziege ſchwillt ſie haͤufig in der Begattungs⸗ zeit betraͤchtlich an, eben fo bey Maͤdchen, zumal beym Anz fang der Menſtruation, nach der Defloration und Con— ception; und aus dieſer Urſache, ſo wie aus dem analogen Lagenverhaͤltniß halt fie Meckel für den am Hals ſich wie— derholenden Uterus, wofuͤr aber doch zu wenig triftige ana— tomiſche Gründe angeführt werden koͤnnen, beſonders da mehr die Speichelwerkzeuge den Geſchlechtstheilen ent— ſprechen moͤchten, als Thymus und Schilddruͤſe. Dieſer Conſens zwiſchen Uterus und Schilddruͤſe ſcheint ſich mir beſſer, theils aus der in der Geſchlechtsperiode eintretenden allgemeinen Veraͤnderung der Organe, theils aus der Fun— ction des Uterus erklären zu laſſen. Kurz vor der Men: 626 ſtruation, nach der Conceptlon, in der Schwangerſchaft wird der ganze Vegetationsproceß geſteigert; nicht bloß die Ge⸗ ſchlechtstheile, ſondern auch die Aſſimilation der Lungen; und ſo auch das Schilddruͤſenleben werden erhoͤht und das allgemeine Bedürfniß einer groͤßern Menge Sauerſtoff und Stickſtoff iſt es daher, was ſo maͤchtig in das Leben eines ſolchen welkenden Organs eingreift. Bey den Fiſchen fand daher Configliachi während der Laichzeit eine geringere Mens ge von Oxygen in der Schwimmblaſe als gewoͤhnlich, was alſo ſchneller aufgeſogen, von dem Organismus fuͤr die Ge— ſchlechtstheile verbraucht worden war und von den Kiemen erſetzt werden mußte. Von hoͤhern Thieren gilt wahrſchein— lich daſſelbe, doch weiß ich nicht, ob Verſuche hieruͤber ans geſtellt worden. Außerdem aber iſt der Uterus das fuͤr den Foͤtus re— ſpirierende Organ und bey mehrern niedern Thieren (bey den Cruſtaceen und Muſcheln) find ſelbſt Kiemenblaͤtter am Af— terende entwickelt, welche die ausgeſchuͤtteten Eyer aufneh— men und in ſich, wie in einer Gebärmutter, zur Voll— kommenheit bringen. Die HifchFiernen find aber nur dem Ort ihrer Entſtehung nach von denſelben verſchieden und an den Kopfringeln des Koͤrpers entſtanden, wie jene am Schwanzende. Jene haben, wie das Mundende, überhaupt bloß die Nutrition des Individuums zum Ziele, dieſe wuͤr— ken fuͤr die Ernaͤhrung der Gattung, fuͤr die Fortpflanzung mit, einige andere, ebenfalls unweſentliche Unterſcheidungs— puncte nicht zu erwähnen. Die Function der Muſchelkie— men wird aber in den vollkommnern Thieren dem Uterus übertragen, indem in ihm theils der Foͤtus reſpiriert, theils uͤberhaupt ſeine Vollendung erhaͤlt, und daraus laͤßt ſich vielleicht erklaͤren, warum die Schilddruͤſe, als verwandelte Kiemen, mit dem Leben des Uterus noch in den hoͤhern Thieren in genauer Sympathie ſteht. Die Krankheit der Schilddruͤſe, der Kropf, bietet hies zu noch mehr Beſtaͤtigungspuncte dar, als der geſunde Zu— ſtand derſelben. Meiſt ſteht uͤberhaupt dieſes Organ im umgekehrten Verhaͤltniß zur Lungenthaͤtigkeit. Bey zu Lungenſchwind— ſucht prädifponierten Subjecten, wo alſo die Oxydation der Saͤfte raſcher in den Lungen vor ſich geht, wird ſie faſt immer im Verhaͤltniß zum uͤbrigen Koͤrper ſehr klein ange— troffen, wie davon ſchon der ſchmale lange Hals einen Be— weis gibt; und umgekehrt ſind Aſthma und ein dicker Hals oder Kropf haͤufig gleichzeitige Erſcheinungen; beſonders aber deziehen ſich faſt alle Urſachen, die man als kropferzeugen— de angegeben hat, auf einen geſtoͤrten Athmungsproceß, wie vieles Schreyen bey der Geburt, Spielen von anſtrengen⸗ den Blasinſtrumenten, oͤfteres Steigen auf hohe Berge, Wohnen in den kohlenſaͤurereichen, tiefern Alpenthaͤlern. Dazu kommt noch die feuchte, neblige Luft, welche die mit Kroͤpfen heimgeſuchten Gegenden durchweht; durch ſie wird der Menſch halb zum Waſſerthier herabgezogen, ſtatt daß er ſich dieſem Element entwinden und ein reines Luftthier wer⸗ den fol. Dieſe Nebelatmoſphaͤre muß ſomit, da Waſſer— bildung mit der Exſpiration zuſammenfaͤllt, den Athmungs— proceß unterdruͤcken, wie es auf aͤhnliche Weiſe der haͤufige Genuß des Fettes macht; es werden ſich daher die Waſſer— reſpirationsorgane, und folglich die zur -Drüfe ausgebildeten Iſis 1826. Heft vl. Sue > / 626 Branchien auf Koften der Lungenathmung erheben, und die erhoͤhte Vegetation, die hier aber meiſt, gemaͤß dem Ab— ſterben des Organs, ſchlaff iſt und oft in Afterproductionen ausartet, wird ſich als Kropf darſtellen. Damit mag es zuſammenhaͤngen, daß nach einigen Beobachtungen in den Gebirgslaͤndern auf der Nordſeite, nicht aber auf der Suͤdſeite, der Kropf endemiſch iſt, daß häufig Tyroler, welche alle Jahre im Sommer ihrer Geſchaͤfte halber nad Trieſt, Venedig und andere Gegenden des Mittelmeers rei ſen und im Spaͤtjahr wieder zuruͤckkehren, mit dem Kropf auswandern und alle Spaͤtjahre geheilt zuruͤckkommen. Das häufige Vorkommen des Kropfs beym Cretinis- mus ſteht vielleicht in Verbindung mit dem Zurückbleiben auf einer fruͤhern Bildungsſtufe. Die Kiemen als Schild- druͤſe bilden ſich ſtark fort, ihre Arterien, die ohnedieß auch fpäter noch regeimäßig fo groß find, behalten den Fiſchty— pus und ſo ihr bedeutendes Volumen, waͤhrend dagegen die anfaͤnglichen Nebenzweige, wie Carotis und Vertebralis, die ſich mit höherer Metamorphofe zu Stämmen erheben muͤßten, ihre untergeordnete Rolle das ganze Leben hindurch fortſpielen. Warum das Kalkwaſſer auf endemiſchen Kropf fo bes fördernd wirkt, was nicht gelaͤugnet werden kann, warum Jodine das hauptſaͤchlichſte Heilmittel iſt, moͤchte zwar ſchwerer, aber beſonders das letzte aus dem Vorigen doch ſich im allgemeinen erklaͤren laſſen. Die meiſten Mittel, welche den Kropf heilen, und namentlich Jodine, Kropfs ſchwamm wirken reizend auf die Lungen, und die Heilung iſt hier wahrſcheinlich haͤufig eine antagoniſtiſche, indem mit Concentration des Athmungsproceſſes auf die Lungen das Schilddruͤſenleben unthaͤtiger werden und damit der Kropf ſchwinden muß, ſo wie uͤberhaupt im ganzen Thierreich Lungen und Kiemen im umgekehrten Verhaͤltniß der Ent⸗ wicklung und Thaͤtigkeit ſtehen. Iſt hierdurch ihre allgemeine Reſpirationsthoͤtigkeit ans erkannt, ſo moͤchten dennoch ſpeciellere Beziehungen nicht fehlen, eben ſo wenig als bey Leber und Nieren. Da alles nach dem Kopf zu ſich vergeiſtigt und die Vegetation hier zur Empfindung uͤbergeht und ihr dient, ſo werden natuͤrlich auch die Kiemen dieſem Uebergang naͤher ſtehen, als die Lungen, die in der Bruſt gelegen, dem Heerd des Pflanzenlebens näher geruͤckt find als der Animalität. Die Kiemenhoͤhle verwandelt ſich daher in die Paukenhoͤhle und Euſtachiſche Trompete, der erſte und in den hoͤhern Thieren wahrſcheinlich auch der 2te Kiemenbogen ſelbſt legt ſich als Gehoͤrknochenreihe an das eyfoͤrmige Fenſter, und alle 3 dienen folglich jetzt nicht mehr der vegetativen Aſſi⸗ milation, ſondern einer geiſtigen, indem ihr Hauptzweck dle Concentration und Leitung der Schallſtralen iſt und ihre Le⸗ benskraft nicht mehr in der Aufnahme des materiellen Subs ſtrats des Schalls in einer Aufſaugung der Luft ver— zehrt wird. Die Kiemen ſelbſt aber mit ihren weich gewordenen hintern Boͤgen verſchmolzen, ziehen ſich herab nach dem Kehlkopf, und dienen, in die Schilddruͤſe verwandelt, weni; ger der materiellen Luftfunction, als einer Thaͤtigkeit, die 40 5 627° nichts zur Verdauung oder Vegetation des Körpers überhaupt beyträgt, ſondern einzig dem Geiſt angehört und daher mit deſſen Entwicklung gleichen Schritt haͤlt, der Stimme. Daß der Kropf (und oft ſchon im geringen Grad, wo er noch nicht mechaniſch wirkt) die Stimme krankhaft veraͤn— dert, ſie heiſer, kreiſchend, um einige Toͤne zu hoch oder tief macht, ihr die Weichheit, Biegſamkeit, Helligkeit nimmt, beweiſen ſowohl Menſchen, als die Hausſaͤugthiere, die dem Kropf nicht ſelten unterworfen ſind (wie Hund, Katze, Schwein, Ziege, Schaf ꝛc.). Was das Gehoͤr fuͤr die Empfindung, iſt die Stim⸗ me für die Willens: und Reactionsſeite des Organismus, und die einzelnen Stuͤcke des Kiemenapparats vertheilen ſich alſo an zwey Organe, welche beyde im Dienſte des Geiſtes, untereinander aber in der genaueſten Verwand— ſchaft ſtehen, und ſich nur durch die entgegengeſetzte Rich⸗ tung ihrer Thaͤtigkeit unterſcheiden. Die Weiſe, nach wel⸗ cher ſich dieſe Theile bey ihrer Umbildung ordnen, iſt da⸗ her nicht zufällig, ſondern ihrer und der Bedeutung der Theile entſprechend, an welche ſie ſich anſchließen, und wenn auch weit von einander entfernt und mechaniſch von einander geriſſen, werden ſie doch das ganze Leben hindurch durch das Band der Analogie, welches beyder Functio⸗ nen, Gehör und Stimme, vereinigt, feſt zuſammengehal— ten. Die Weiſe aber, wie die Schilddruͤſe ihren Einfluß auf das Stimmorgan aͤußert, mag ſie auch dunkel wegen Mangel an Beobachtungen ſeyn, ſcheint, aus der Bedeu⸗ tung der Branchien zu ſchließen, als eine Art Athmen, als Oxydation und Stickſtoffung ſich vorlaͤufig beſtimmen zu laſſen. Ob hiebey die milchige, ſuͤße Fluͤßigkeit, die viele Beobachter oft in reichlicher Menge in Menſchen und Thie— ren in den Druͤſenlaͤppchen gefunden, vorzuͤglich thaͤtig iſt, ob dieſe vielleicht nicht unpaſſend mit einer aͤhnlichen ver⸗ glichen werden koͤnne, die ſich zwiſchen muͤtterlicher und kindlicher placenta befindet, ob die Wege der Wirkung die Lymphgefaͤße oder Blutgefäße, oder unmittelbare Durch⸗ ſchwitzung find, muß ich fernern Unterſuchungen überlaffen. Observationes anatomicas de Distomate hepatico et lanceolato ad Entozoorum humani corporis historiam naturalem illustrandam, scripsit E. Mehlis. Acced, tab. aenea. Göttingen apud Vandenhoek et Ruprecht. Fol. 42 S. (1 Thlr. 4 Gr.). f In dieſem Werke erhalten wir nun bereits das dritte helminthologiſche, welches der Liberalitaͤt und Leitung des würdigen und ehrenwerthen Dr. Bremſer in Wien fein Entſtehen verdankt. Der Verf. fand bey feiner Anweſen⸗ heit in Wien Gelegenheit, vorliegende Bemerkungen uͤber die Diſtomenarten zu machen, und ſind gleich, ſeitdem die erſte Kunde dieſer Arbeit durch Bremſer in Meckels Archiv (Bd. 6. S. 297) gegeben worden, 5 Jahre vergangen, ſo wird Hr. Mehlis Arbeit dennoch dem Helminthologen wie dem Naturforſcher ein wilkommenes und angenehmes Ge⸗ ſchenk feyn, — — — Die Arbeit ſelbſt zerfällt in 7 Gapitel und handelt im Cap. 1. De Dist. hepatico et lanceolato ge- neratim. Der Verf. findet Urſache, von der Annahme Zeder's, Rudolphi's und Bremser's das Distoma lan- ceolatum für junges Dist. hepaticum zu halten, abzu— weichen, und beſchreibt beyde ſehr genau. Die Charactere beyder Arten find kurz folgende: 1. Dist. hepaticum: D. obovatum, planum, collo subconico, brevissimo, acetabulorum ostiis subtriangularibus, ventrali ma- jore und 2. Dist. lanceolatum: D. planum, collo cum corpore continuo, acetabulorum suctoriorum termi- nali subgloboso, ventrali orbiculari majore. Ref. kann nach feinen Unterſuchungen über biefe Helminthen der Meynung des Hn. Mehlis nur beypflichten, indem auch er gefunden hat, daß die aͤußern Abweichungen zu groß ſind, als daß man dieſe fuͤr junge, noch nicht ausgewachſene Exemplare von jenem halten koͤnnte. Intereſſant iſt die eingewebte Krankengeſchichte einer Bergmannsfrau, welche mehremal Dist. lanceolat. mit Blut vermiſcht erbrach und ganze Klumpen derſelben unter ſehr ſtarkem Tenesmus durch den After ausleerte. — Cap. 2. De cute et acetabu- lis suctoriis. — Eine Lage Längen: und Querfibern bil⸗ det die Muscularhaut. Dieſe iſt aber bey manchen ſo un⸗ gemein zart und duͤnn, daß ſie ſelbſt dem bewaffneten Auge entgehen. Aus dieſem Grunde hat vielleicht der Verf. kei⸗ ne Muskelfibern beym D. lanceolato auffinden koͤnnen. Die Haut hat Einſaugungsvermoͤgen, wenn gleich keine Pos ren ſichtbar find, Von den beyden acetabulis, verdient bloß der porus anticus den Namen einer Saugwarze, da er mit dem Darmcanal in Verbindung ſtehet; der porus posticus iſt aber nichts weiter, als ein blinder Saugnapf, welcher zur Anheftung u. ſ. w. dient. Der porus anti- cus hat ein ſo dichtes und derbes Gewebe, daß der Verf. die Zederſche Beobachtung, in demſelben Quer- und Laͤn⸗ genfibern aufzufinden, nicht beſtaͤtigen kann. — Cap. 3. De apparatu nutritionis. Neu iſt in dieſer meiſterhaften Beſchreibung das haͤutige musculoͤſe unmittelbar an den Fundus der Saugwarze ſtoßende Organ, welches der Verf. mit dem pharynx vergleicht. — Cap. 4. De Nervis. — Ein ſolches Nervenſyſtem, wie Otto und Ramdohr in dems ſelben gefunden haben wollen, beſitzt das Dist. nicht. Er fand zwey von dem Pharynx entſpringende Nervenfaͤden, welche gleich nach ihrem Urſprunge 2 Ganglien zu bilden ſcheinen, durch einen Querfaden mit einander verbunden find, und zwey zarte Aeſtchen längs des acetabuli nach oben ſchicken. Dieſe bilden ebenfalls ein kleines Ganglion und veraͤſteln ſich theils in der Haut, theils in dem Acetabulo. Zwey andre Hauptaͤſte durchlaufen ſchlan⸗ genförmig den ganzen Körper bis zum Schwanzende, und veraͤſten ſich hie und da. Zu unſerm Leidweſen muß Ref. geſtehen, daß er ungern die naͤhere Beſchreibung dieſes Verlaufes der Nervenfaͤden vermißt. Daß der Verf. das Nervenſyſtem recht beobachtete, glaubt Referent ver> ſichern zu koͤnnen, theils weil er die Mehlisſchen Praͤpara⸗ te zu ſehen Gelegenheit gehabt, theils wie Bojanus bey mehren Amphiſtomenarten ein ganz aͤhnliches Nervenſyſtem vorgefunden hat. Cap. 5. — De apparatu generatio- nis et ovi. Cap. 6. — De coitu et partu. Ref. bes dauert von dieſen beyden Capiteln keinen Auszug beybrin⸗ gen zu koͤnnen, Der Verf. behauptet mit Recht die Mey⸗ 7 628 629 - nung, daß die Diſtomen nur wechſelſeitig ſich zu begatten und zu befruchten faͤhig ſind, wofür, außer andern Gründen, die mehrfachen Beyſpiele von Diſtomen, welche ſich in ei⸗ ner Copula befinden, ſprechen. Sie find uͤberdieß Ovi- para. Cap. VII. De incremento et aetate. Da der Verf. wohl Eyer und Diſtomen verſchiedener Größe fand, es ihm aber nie gluͤcken wollte, ganz junge Diſtomen zu finden, ſo wirft der Verf. die Frage auf: Ob vielleicht die Zeit, in welcher er die Unterſuchungen vorgenommen habe, auf das Vorhandenſeyn der jungen Diſtomen Einfluß gehabt habe. Eine Frage, die viele Wahrſcheinlichkeit hat. Ref. nehmlich, dem die Liſten der im Wiener Cabinet auf Helminthen unterſuchten Thiere zur Einſicht vorlagen, er⸗ innert ſich ſehr deutlich in manchen Monaten gar keine Helminthen, als in den unterſuchten Thieren gefunden, ans gemerkt geſehen zu haben, waͤhrend dem die Liſten andrer Monate eine ungeheure Ausbeute an Helminthen gegeben hatten. — Die angehaͤngte Kupfertafel, von Zehner und Seb- mayer gezeichnet und von Mannsfeld geſtochen, wird die Erwartungen und Forderungen befriedigen, und als Mu⸗ ſterbild gelten koͤnnen. Die ausfuͤhrliche Beſchreibung der einzelnen Figuren hilft dem Uebelſtande, daß die einzelnen Theile der Figuren nicht naͤher bezeichnet ſind, in etwas ab; dieſe nähere Bezeichnung wäre indeſſen wuͤnſchenswerth geweſen. / Hiemit hätte Ref. die Anzeige dieſes intereſſanten Werkchens vollendet. Schließlich aͤußert Ref. den Wunſch, daß es Hn. Dr. Schmidt in Bremen gefallen moͤge, ſeine Beobachtungen uͤber die Anatomie der Ascariden, wozu, wie Ref. ganz ſicher weiß, die drey von denſelben Meiſtern ge— zeichneten und geſtochenen Tafeln, ſchon laͤngſt im Pulte des Hn. Dr. Schmidt ruhen, der Welt nicht laͤnger zu ent⸗ ziehen, und fordert Ref. den Hu. Dr. Mehlis auf, ſich fernerweit dem Studio der Helminthen zu widmen, und uns bald mit einer andern helminthologiſchen Arbeit zu beſchenken. Weſtrumb. Ornis, oder das Neueſte und Wichtigſte der Voͤgelkunde; in Verbin: dung mit mehreren Naturforſchern herausgegeben von Ch. C. Brehm, Pfarrer zu Renthendorf. Jena bey Schmid 1824, Heft 1. 8. 157. Die ausgezeichnete Sammlung v. Voͤgeln, welche der Verf. beſitzt, ſein raſtloſer Eifer in Unterſuchung derſelben und in Beobachtung der Lebensart von denjenigen Voͤgeln, welche ſich in feiner Gegend aufhalten oder die er einge- fangen erzieht, waͤren allein hinreichend, eine ſolche Zeit⸗ ſchrift mit lehrreichen und unterhaltenden Aufſaͤtzen zu fuͤl⸗ len; es haben aber außerdem mehr als ein Dutzend der an⸗ geſehenſten Ornithologen Deutſchlands dem Verf. ihre Mit⸗ wirkung zugeſagt und zum Theil ſchon in dem erſten Hefte bethaͤtigt. Es iſt zu wuͤnſchen, daß das Publicum eben ſolchen Eifer zeige, wie der Herausgeber und ſeine Mitar⸗ beiter. Die Wiſſenſchaft gewinnt durch dieſe treuen Ber ſchreibungen und ſcharfen Unterſcheidungen von Vögeln, die 630 bisher ganz fuͤr einerley gehalten wurden; und die lebhafte Schilderung ihres Betragens laͤßt ſich eben ſowohl zum Zeitvertreib leſen, als ein Roman. Voran ſteht eine ausfuͤhrliche Beſchreibung des note diſchen Seeadlers (Aquila borealis, albicilla, ossifraga), und zwar durch alle Praͤdicamente hindurch: Dunenkleid, erſte, zweyte, dritte, vierte Befiederung, bis zum ausge fürbten Kleid, welches erſt nach 8 Jahren erſcheint; Zers gliederung, Aufenthalt, Betragen, Nahrung, Fortpflan⸗ zung, Feinde, Jagd und Fang, Nutzen und Schaden, und endlich eine Vergleichung von Ag. leucocephala, borealis und albicilla. Der Winter ⸗Sturmvogel (Procellaria hyemalis Brehm) S. 20, ganz auf dieſelbe Art geſchildert und mit Pr. glacialis verglichen. Keislers Eider-Tauchente (Platypus Leisl. Br.) 5. 28 73 und verglichen mit Plat. mollissimus und orealıs, Die kleine Cormoran-Scharbe (Carbo sub-cor- moranus) p. 42, deßgleichen und verglichen mit Carbo glacialis und cor moranus. Beobachtungen über den Wuͤrger (Lanius) von Hn. v. Seiffertitz, p. 54, ein Aufſatz voll der raſtloſeſten und genaueſten Beobachtungen aller Gattungen, des L. excubi- tor, minor, collario und ruficeps, beſonders ihrer Kim: pfe mit Sylvien, Fringillen und Ammern. Ueber die Raubſucht dieſer Thiere, worin fie ſich unmittelbar an die Raubvoͤgel anſchließen, fuͤgt Brehm noch einen Fall bey wo L. excubitor eine Amſel getödtet hatte, ja von 2 mit einander aufgezogenen, brachte das Männchen das Weib: chen um. i Merkwuͤrdige Beobachtungen über den grauen Kra⸗ nich (Grus cingrea) v. Hn. v. Seiffertitz, S. 793 eine aͤußerſt interefffte und wahrhaft rührende Geſchichte vom Betragen dieſer Voͤgel und beſonders von ihrer Zahmheit und ihrer Liebe zu einander und zu einem Ochſen, den eis ner von ihnen beſtaͤndig begleitete und f. z. f. bewachte Dieſe Voͤgel zeigten mehr Verſtand und Anhaͤnglichkeit als manche Menſchen. Ihr Betragen iſt uͤbrigens ſo ſchlicht und wahrhaft meiſterhaft beſchrieben, daß man dabey an keine Uebertreibung denken kann. sh Mohr's Nachrichten über die islaͤndiſchen Voͤgel, aus dem Daͤniſchen uͤberſetzt und mit Anmerkungen verſe⸗ ben v. Fr. Faber S. 111. i Das Buch von Mohr kam ſchon 1786 heraus. Fa⸗ ber uͤberſetzt davon Alles, was die Voͤgel betrifft, von S. 18 — 55, und beſtimmt die Gattungen genauer, wenn der Verf. ſich geirrt hatte: Aquila borealis, Falco islandi- cus, caesius, Strix .., nebulosa? Corvus Corax, Anas cygnus, segetum, leucopsis, torquatus, mollis- sima, clangula, hyemalis, histrionica, boschas, crec- ca, marila, penelope. Fortſetzung folgt. Brehms Beurtheilung des aten und zten Thei . 2 e von Naumanns Voͤgelwerk, ꝛte Ausgabe, 8 135 Eine Critik, welche Naumanns ſchoͤnem Werk alle Gerechtigkeit 631 widerfahren laßt, aber auch Manches berichtiget, was nur einem fo großen Voͤgelkenner, wie Brehm moͤglich iſt. Moͤge dieſer kurze Bericht dazu beytragen, dieſe wich⸗ tige Zeitſchrift in die Haͤnde aller Freunde der Natur zu bringen. Beytraͤg e zur Natur- und Heilkunde herausgegeben von J. B. Friedreich und A. K. § eſſelbach. Erſter Band. Mit zwey Steindruck⸗ tafeln. Wuͤrzburg 1825. bey Richter und Stahel. Gr. 8. 73 S 273 S. Bey der Menge der ſchon beſtehenden Schriften bie: ſer Art, kann nur die Gewichtigkeit des Inhalts einer neu Erſchienenen ihr Erſcheinen rechtfertigen. Es iſt wahr, was die Herausgeber in der Vorrede ſagen, daß keine ſolche Schrift die andere entbehrlich macht, wenn nur jede neue Erfahrungen, neue Wahrheiten, ja zum Theil nur neue Anſichten darbietet und daß jeder Beytrag, der die Medicin ihrem Ziele naͤher bringt, wuͤrdigende Anerkennung verdie— ne. Großentheils haben vorliegende Beytraͤge ihr Erſchei— nen durch ihren Inhalt gerechtfertigt; ſie enthalten recht gutes; nur ſcheinen uns die Herausgeber ſich den Umfang des Aufzunehmenden zu weit geſteckt zu haben. Es wird zwar niemanden einfallen zu läugnen, daß die Medicin un— ſaͤglichen Gewinn aus den naturwiſſenſchaftlichen Zweigen geſchoͤpft und immer ſchoͤpfen wird; indeß bleiben beyde doch geſonderte Doctrinen und es iſt beſſer, Beytraͤge fuͤr beyde auch in gefonderten Schriften zu geben. Es muß außer: dem der Naturforſcher gar vieles kaufen, was ihn nicht naͤher intereſſiert und ſo umgekehrt auch der Arzt. So paßt gleich der erſte Beytrag: „Ueber die geometriſchen Eigenſchaften der verſchiedenen Arten des Getaeders mit Ausnahme des regulaͤren, und über einige in der Cryſtallographie anwendbare t nometriſche Sormeln. Von Hn. Dr. A. Rau, Prof. der Naturge⸗ ſchichte zu Wuͤrzburg,“ nicht in dieſe Schrift und der ate Beytrag: „Würzburgs Clima. Von Hn. Dr. Schon, Prof. d. Mathematik zu Wuͤrzburg,“ iſt wenig wichtig. III. Bemerkungen und Erfahrungen uber den Character und das Temperament, ſo wie uͤber die geiſtigen Eigenſchaften des Pferdes überhaupt. Ein Beytrag zu einer Erfahrungs- Seelenkunde der Pferde. Von Hn. S. v. Tennecker, koͤnigl. fühf. Mas jor der Cavallerie, ꝛc. Es find hier ſchaͤtzbare Reſultate für die Pſychologie der Pferde geliefert und alles mit reifen Erfahrungen belegt. Wichtig fuͤr Phyſiologie, Anatomie und gerichtliche Medicin iſt der gediegene 4te Beytrag Seſſelbachs: über menſchliche Zwitterbildung. (mit Abbildung.) Nachdem derſelbe mit bekannter Genauigkeit und Sorgfalt das All⸗ gemeine uͤber dieſen Gegenſtand abgehandelt, beſchreibt er einen ven ihm ſelbſt beobachteten Fall an einem 36 Jahr alt verſtorbenen Gefangenen, bey dem ſich vollkommener Uterus mit Trompeten und einer unvollkommenen Scheide mit ovarienähnlihen Hoden mit Samenblaͤschen und Pros ſtata, nebſt normalen äußeren (maͤnnlichen) Genitalien fan, K RE v 632 den, der verheurathet war, und beffen Frau ihm 2 Kinder gebar. Daß bey ihm Samen erzeugt wurde, beweiſt der Umſtand, daß man ihn uͤber Manuſtupration im Augen- blick der Samenergießung ertappte. Die lobenswerthe Ges nauigkeit und tiefe anatomiſche Kenntniß des bekannten Verfaſſers findet ſich auch hier wieder. 8 V. Von dem, mit dem Leben gleichen Typi⸗ ſchen, Periodiſchen der Rrankheit und ihrer in Als lem gleichen Geſetzmäßigkeit mit ihm; von Hn. J. A. Walther, Dr. phil. und med. zu Bayreuth. Zu tas deln iſt an dieſem Aufſatze der gezwungene, undeutſche und unklare Styl und manche willkuͤhrlichen Deutungen einzels ner Erſcheinungen. VI. Von den beſondern Formen des Erkran— kens innerhalb der Dreyzahl ſeiner Exponenten, un— ter der es nach der urſpruͤnglichen Einheit und dem doppelten Gegenſatz im Leben nothwendig ſich her- auswirft. Von Ebendemſelben. Eben dieſelben ehr ler finden ſich hier. Mit den Phthiſen im Chroniſchen, mit dem Typhus im Acuten und mit der Apoplexie, als der Indifferenz beyder, laͤßt der Verf. den ganzen Krankheits⸗ organismus, ſecundaͤr angeſehen, abgeſchloſſen ſeyn. VII. Erdroßlung eines Menſchen durch einen Eingeweidewurm. Von Hn. Dr. Rapp, Prof. der Med. in Tuͤbingen. Bey einem I4jährigen Menſchen fand ſich die Schilddruͤſe durch einen echinococcus fo degene— siert, daß fie die Luftroͤhre bandartig an die Halswirbel druckte und fo Erſtickung verurſachte. VIII. Ueber die Verwandtſchaft zwiſchen dem Gehoͤrorgane und der Leber. Von J. B. Friedreich. Eine gelehrte umſichtige Arbeit. Eine Stelle aus Plato's Timaͤus iſt zu Grunde gelegt und critiſch, anatomiſch, pa— thologiſch und chemiſch erlaͤutert. Die Sache ſelbſt iſt wich— tig und ihre Anregung und weitere fo gut ausgeführte Bes ſtaͤtigung verdient alles Lob. IX. Eine Geſchichte einer durch Perforation des Warzenfortſatzes bewerkſtelligten Entleerung einer Eiterablagerung im Innern des Ohres und Seilung des davon abhaͤngigen Ghruͤbels, von Hn. Landge— richtswundarzt Weber in Hammelburg. Eine mit vieler Klarheit erzaͤhlte Krankengeſchichte, die fuͤr die noch ſo mangelhafte Therapie der Gehoͤrkrankheiten ſehr ſchaͤtzbar iſt. X. Zwey merkwuͤrdige Steinſchnitte, verrich— tet und beſchrieben von Hn. A. Mayer, Wundarzt und Geburtshelfer in Wuͤrzburg. Eine Urethrotomie und ein Seitenſteinſchnitt beyde mit gluͤcklichem Erfolge, genau, deut⸗ lich und mit umfaſſender Sachkenntniß erzaͤhlt. XI. Exſtirpation einer invertirten gangränöfen Gebärmutter, von Hn. Weber, Landgerichtswundarzt in Hammelburg. Kranken- und Operationsgeſchichte iſt klar dargeſtellt, und vorzüglich lobenswerth die ſehr ſorg— fältige Auseinanderſetzung der Indicationen. Der Erfolg der Operation war der guͤnſtigſte. XII. Ueber die traumatiſchen Mutterblutfluͤſſe waͤhrend und nach der Geburt, ſo wie beſonders 633 2 uͤber ihre zuverlaͤſſige Behandlung, von Hn. Dr. A. Ulſamer, Repetitor d. k. Hebammenſchule und Aſſiſten⸗ ten der k. Entbindungsanſtalt in Wuͤrzburg. Durch die Bekanntmachung ſeines neuen und zuverlaͤſſigen Mittels ge⸗ gen die ſo gefaͤhrlichen und oft nicht zu ſtillenden trauma⸗ tiſchen Mutterblutfluͤſſe hat ſich der Verf, allen Dank er: worben. Das Mittel beſteht in Compreſſion der Aorta auf die MWirbelfäule von außen. Gründe und Näheres der Ens cheireſen muͤſſen ſelbſt nachgeleſen werden. Einige Kran: kengeſchichten mit beſtem Erfolg beſtaͤtigen das Reelle der Operation. Die Sache verdient ausgezeichnete Beruͤckſich⸗ tigung. — Das Aeußere der angezeigten Schrift iſt gut; nur entſtellen mehrere Druckfehler den Inhalt. Mögen die Her: ausgeber dieſe in den folgenden Banden befeitigen und fort fahren, ſelbſt fo gutes zu liefern, fo wird das Werk ges wiß ſich guͤnſtiger Auf⸗ und Abnahme zu erfreuen haben. 4 — n. Woͤrterbuch der Nat. Geſchichte, dem gegenwaͤrtigen Stande der Botanik, Mineralogie und Zoologie angemeſſen. Weimar, Induſtrie⸗ Comptoir II. Hälfte 2. S. ER 468 und Regiſter S. 153 — T 2 * A Den Geiſt und die Art der Bearbeitung dieſes Werks hat die Iſis wiederholt anzudeuten geſucht, und ſie kann daher jetzt nur den Fortgang deſſelben anzeigen. Dieſer Band geht von Caprimulgus bis Chaixia, und iſt eben fo vollſtaͤndig, vorzuͤglich mit Benutzung der franzoͤſ. Woͤr⸗ terbuͤcher, bearbeitet, wie die fruͤheren Baͤnde. Die Ku⸗ pfert. zeichnen ſich durch Treue und Schoͤnheit aus. Zu dieſem Band gehören 21 — 40. Nicht leicht iſt ein an⸗ deres Juſtitut im Stande, dergleichen Abbildungen fo wohl⸗ feil zu liefern. Die Gegenſtaͤnde ſind groͤßtentheils neu oder ſonſt fuͤr das Leben wichtig. Es laͤßt ſich daher wohl erwarten, daß dieſes Woͤrterbuch den Beyfall des deutſchen Publicums ſich erwerbe. Ohnehin iſt es das einzige, wel⸗ ches in ſeiner Art bis jetzt in Deutſchland herausgekommen iſt. Es wird nicht wenig beytragen, die beym großen Has fen noch immer ſo ſehr vernachlaͤſſigte Nat. Geſch. allge⸗ mein zu verbreiten. Berichtigung. Die Zeitſchrift Iſis hat im Publicum ſich dauernde Achtung, vorzuͤglich dadurch erworben, daß die darin ers ſcheinenden Auffäge und Abhandlungen, ohngeachtet die meiſten durch ſtreng wiſſenſchaftlichen Gehalt ſich auszeich⸗ nen, nicht honoriert werden, daß uͤber jede neu erſcheinen⸗ de Schrift mehrere Stimmen, wie in der Prozeßform, ſich dürfen vernehmen laſſen, unter welchen ſogar eine des Schriftſtellers ſelbſt ſeyn kann, und daß jede Stimme mög⸗ lichſt unbefangen und freymuͤthig ſeyn ſoll. In dieſe Claſſe wird wohl der Beurtheiker von Müh⸗ lichs Leitfaden der Rhetorik (im erſten Hefte der Iſis von Iſis 1846. Heſt VI. 634 1826. S. 10) ſich nicht fegen, wenn er auf die Achtung des Publicums Anſpruch machen will. Denn er hat den alten Spruch „Suum cuique“ ganz außer Acht geſetzt, indem er zu bemerken unterlaſſen hat, daß der Verf. der Bearbeitung feiner Rhetorik die Vorträge zu Grunde legte, welche der jetzige Domcapitular Gengler wahrend ſeiner 20jaͤhtigen Profeſſur der Rhetorik zu Bamberg feinen Schuͤlern, deren Zahl wohl auf Tooo ſich belaufen mag, gehalten hat. Jedoch hat der Verf. des genannten Buches manche Erläuterungen, Sprüche und Beyſpiele aus guten Schriftſtellern hinzugefuͤgt, und auf dieſe Art das Manu⸗ feript erweitert, Uebrigens ift der Leitfaden ſehr zweckmaͤßig, kurz und deutlich, und nur zu bedauern, daß der Herausgeber den⸗ ſelben in manchem Ausdrucke verunſtaltete, ſtatt daß er ihn zu verbeſſern glaubte, und manches Beyſpiel beyſetzte, das nicht ganz zu paſſen ſcheint. So iſt ſogar in den 2 erſten Zeilen des Titels die Praͤpoſition in dreymal zu leſen. Inhalt der erſten 6 Hefte der Iſis von 1826. 1. Nach der Reihe. Heft I. 1. Salat; über Metaphyſik, Speculation und Phyſik. 7. VUuͤßleins Vernunft und Offenbarung. 10. Catechismus der Moral. — Muͤhlichs Leitfaden der Rhetorik. 12. Erzaͤhlungen von A. Franz. 12. Hartlaub's Catechismus der Homoͤopathie. 12. e Catechismus der homaͤopatiſchen Diaͤ⸗ tetik. — Reiſe eines Philhellenen, v. Muͤller. Kaſtners Archiv der Naturlehre. Wellenlehre v. E. und W. Weber. Goeßels Catechismus der Mineralogie. — Caſpari's Catechismus der Diätetik, Runge, das Pflanzenſyſtem chemiſch zu begruͤn⸗ den. Kosteleizky ; clavis in floram bohemiae, 23. Juss. über Aralien und Umbellaten. 30. Acharius; Glyphis et Chiodecton. Mapyers Taſchenbuch der Voͤgel. Ferussac; Melanopeis. Fallen; cimices sueciae. 51. Hagenbach; Mormolyce. 55. Treitſchke's Schmetterlinge. 55. Trentepohl, Ichneumones I. 87. Caup zur Amphibiologie und Ichthyologie. Palliardi; neue Carabicinen. Smith; americaniſche Antilopen. 97. Sabine; Voͤgel Groͤnlands. . Ribbe; das Schaf und die Wolle. — Sturm; Veredelung der Hausthiene. 102. Pfeufers Krankenhaus zu Bamberg, 105. Eunds Viviſectionen. 107, Biſchoffs Arzueymittellehrs. 49* II ıııla Fr: — O C a S 635 ©. — 113. Mansfelds Leucopathie. 117. Deſſ. Alter des Kaiſerſchnitts. 117. Boie; über Spixens Lurche. Heft II. — — Fe | 121. Schweigger; über den Verein zur Verbreitung von Naturkenntniß. 136. Salat; Moral- oder Religionsphiloſophie? 148. Derſ.; wegen Supernaturalismus und Myſticis⸗ mus. 156. Offingers Huͤlfs⸗ und Leſebuch. Trauerſchriften von Satzenhoven, Schellhorn, Piſter, Clarus, Regn. 158. Rreys Jugendwelt. 163. Wilbrand; uͤber Steigen und Fallen der Ma⸗ gnetnadel. 165. Wiegmann; Wirkung chemiſcher Aufloͤſungen auf Pflanzen. Jussieu; über Ranunculaceen, Papaveraceen, Tru⸗ ciferen, Cappariden, Sapinden, Ahorne, Mal— pighien. Lerchenfeld, 167. — S. 327. Balogh; evolutio encephali. — — Uushards Medicin für Wundaͤrzte. — 328. Biſchoffs cliniſche Denkwuͤrdigkeiten. Heft IV. — 329. Salat; Rationalismus oder Naturalismus? — 349. Neumann; de tactionibus circulorum etc. I. S. 2. 3. 368. R. über eine Gleichung von Euler. 369. Littrows populäre Aſtronomie. 370. Biſchoffs Mineralwaſſer. Caſſebeer; Entfuſelung des Branntweins. 379. Solothurner Jahresbericht. 397. Buquoy; Erdbildung. 399. Wöggeraths Gebirge. 400. Breithaupt; Blenden. 402. Kunth; synopsis plantarum. 404. Nicolai; Venen bey Voͤgeln u. ſ. w. 416. Berthold; Bauchmuskeln. 419. Buquoy; Muskelbewegung. EEE EAA — Burgers Umwandlungen unregelmäßiger Felder. — 176. Richard; Couratari. 421. Wilbrand; Urinſyſtem in Mollusken. — 182. A. Decandolle; Agaricus tubaeformis. — 425. Derfelbe, Inſtinct. — 185. Decandolle; Prodromus II. — 431. Pfeufer; Berichtigung. — 190. Brehm; uͤber feine neue Voͤgelarten. . 203 Boie; 1 Lurche. 1 Seft V. — 216. Trentepohl; Ichneumones II. I N — 230. Blumenroeder; Einimpfung des Tripperſtoffs — 183. nn Ciaffificationd » Grunbfäge, der Hunde, — 464. Domcapitel in Bapern. — 465. Ungeſchicklichkeit eines Archivars. Heft III — 466. Neumann; de tactionibus etc, II. RE 5 — 490. Voll; irrationale Wurzeln. 240. Goeden, vom Delirium tremens. — 495. Eryſtallkunde von Marx. — 241. Salat; Rationalismus. — 497. Frankenheim; Crypſtallanomie 1. — 252. Rrugs Piſteologie. — 515. Faber; Vespertilio cornutus. — 253. Menzels Geſchichte der Deutſchen. — 520. Naumann; Turdus minor. — — Lipowsky, Geſchichte der Schulen in Bayern. — 521. Nilsfonii mollusca. — 255. Sommers Taſchenbuch. ; — 525. Baer, Mytilus Hagenii. — — Pbilippi’s Catechismus der Rhetorik. — 527. Nicolai; Harnwerkzeuge einiger Amphibien, — 256. Leipziger Modenzeitung. ö — 533. Isfordinks Geſundheitspolizey. — 257. Haͤrderers Sprachſchule. — 538. Necenſionenunfug. — — Bergk's, Leben des Kayſers Napoleon. — — Antwort an Pfeufer, — 260. Timbowskys Reiſe nach China. — 262. Breithaupts Freyberg. Zeft VI — 263. Vorträge bey der Verſammlung der deutſchen Na⸗ 5 5 turforſcher und Aerzte zu Frankfurt. — 537. Salat; Naturaliſten und Supernaturaliſten. — 264. Eröffnung derſelben, v. Neuburg. — 540. Derſelbe; Logik. i — 266, Cretzſchmar (und von Meyer); über Ruͤppells — 542. Frankenheim; Cryſtallonomie. II. N Reiſen. — 565. Feuerbach; dreyeckige Pyramide. — 274. Zenneck; Hordein und Sternſchnuppenmaterie. — 570. Buquoy; Hypothenuſe. — — Beßferſtein; die Dolomite um Gelnhaufen, — 576. Schottin; Pulsſchlag der Erde. — 280. Klipſtein; Thonſaͤulen in Baſalt. — 579. Leonhards Zeitſchrift fuͤr Mineralogie. — 287. Hugi; Jura und deſſen Verſteinerungen. — 386. Agardh; Classis plantarum. — 289. Caſſebeer; Conferven aus der Moosbuͤchſe. — 595. Reum; Beobachtungen über Holzpflanzen, — 293. Trentepohl; Ichneumones III. (Tabelle). — 508. Deſſen Forſtbotanik. — 309. Schlotheim; Echinoſphaͤriten und Trilobiten — 6or. Spix; Berichtigung wegen Lurchen. Taf. I. — 604. Diezel; Fiſchotter. 317. Faber; Brehms neue Arten Schwimmyöogel — 608. Heyden, Acariden. — 326. Hoeven; de morbis aurium. — 610, Suſchke; Darmeanal und Kiemen der Froſchquap⸗ Blanks Thierſeuchenlehre. pen, 637 638 627. Mehlis, de distomate. Zenneck, Hordein und Beernfäuugpenmoleeie III. 274 629. Ornis v. Brehm. Buquoy, Erdbildung — — 3097 63 T. Friedreichs und Heſſelbachs Beytraͤge. Neumann, de tactionibus IV. 349. V. — 466 633. Woͤrterbuch der Naturgeſchichte. R. über eine Gleichung v. Euler IV. — 368 — Berichtigung wegen Maͤhlichs Rhetorik. Bürger, Umwandelung unregelmaͤßiger Felder — — Kittrows populäre Aſtronomie — — 369 Umfdläge. Biſchof, Mineralwaͤſſer — — 370 1 Plan der Iſis. l 5 . 1 — — — 1 SE oll, irrationale Wurzeln 490. — U. 1 u Möggerath, Biſchof; Jaͤks Beger eh Pyramide u 565 III. Gerhards Pflanzentauſch. uquoy, Hyppothenuſe 570 —.— Iv. Li in Nymphenbuch; Salzmanns Pflanzen. Schottin, Pulsſchlag der Erde 576 — V. Verſammlung der Aerzte und Naturforſcher zu Dres⸗ g i den; botaniſche Reifen. sches . 8 C. Allgemeine Naturgeſchichte. VI. Herbarien von Voß; Batſches Wanderungen; Ser— es 0 Hofmeiſters bot. Werke; Kor⸗ Veuburgs Eröffnungsrede III. — — 264 ners Flintglas; Verſammlung der Naturf. zu Dress Rüppells Reiſen — 7785 „5 ea den; Druckfehler in Salats Auffägen, Solothurner Jahresbericht V. — — 379 Kupfettfl. 1. gehört zu Heft III. 409. Woͤrterbuch der Nat. Geſ. VII. — — 633 — 2, 3 zu ——— IV. 349. D. Mineralogie. 1. Wach den wiſſenſchaften. 8 815 Catechismus der Mineralogie I. 5 16 : * Keferſtein, Dolomite um Gelnhauſen III. — 274 . Klipſtein, Thonſaͤulen im Baſalt — 285 Salat, Sr 1 1. II. 136, 148 III. 241. IV. 329. VI. Sugi, Jura und deſſen Berfleinerungen — 287 YIioggeraths Gebirge IV. — 399 Yrüßlein, Vernunft und engen I. — r Breithaupt, Blenden — — 8 Catechismus der Moral — 10 Marx, Eryſtalkunde V. x . 405 Muͤhlichs Rhetorik 10. VI. 633. — 25 Frankenheim, Eryſtallonomie 497. VI. — 542 Köllnbergers Addreſſe — — II Leonhards Zeitſchrift 2 579 Sagen von Franz — — — 12 Muͤllers Reiſe — — 12 E. Botanik. Schweiggers Verein 1 — — 121 Offingers Leſebuch — — 156 Kosteletzky, clavis in floram Bohemiae IJ. 21 Wunden von Satzenhofer, W 1d, Iussieu, Aralien und Umbellaten 23. II. — Schellhorn, Pfiſter, Clerus, BRegn — 155 — Ranunculaceen bis Malpighien — — 167 Kreys Jugendwelt — — 158 Acharius, Glyphis et Chiodecton I. — 30 Krugs Piſteologie III. 252. IV. 339. Richard, Couxatari II. — —— 176 Menzels Geſchichte III. — 253 A. Decandolle, Agaricus tubaeformis — 182 Lipowskys Geſchichte — — Decandolle, Prodromus — 185 Sommers Taſchenbuch — — 255 Caſſebeer, Conferven aus der Mosbüchſe III. — 280 Philippis Rhetorik — — — Kunih, synopsis plantarum IV. — 402 Leipziger Modenzeitung — — — 256 4gardh, Classis plantarum VI. — . 580 Saͤrderers Sprachſchule — — 257 Reum, Holzpflanzen — — — 503 Bergks Leben Kaifer Napoleons — Deſſen Forſtbotanik — — — 598 Timbowstys 8 — — . 260 Breithaupts Freyberg — 252 a Domcapitel Bayerns V. — — 464 F. Zoologie. Ungeſchicklichkeit eines Archivars — — 465 Meyers Taſchenbuch I. ad a 35 Ferussac , Melanopsis — — 41 B. mathematik, Phyſik, und Chemie. Fallen, Cimices Sueciae — — 50 Hagenbach, Mormolyce — — 51 Rafıners Archiv JI. — — — 14 Treitſchkes Schmetterlinge — — 53 Wellenlehre v. Weber — — 15 Trentepohl, Ichneumones 55. II. 216. III. — 293 Runge, Verſuche das Pflanzenſpſt. 1 u Caup, Amphibiologie und Ichthyologie I. — 87 d begründen 17 Palliardi, neue Carabicinen — — 89 Wilbrand, Magnetnadel II. 163 Smith, americaniſche Antilopen — — 90 Wiegmann, Wirkung chemiſchet neben Sabine, Voͤgel Grönlands — — 97 auf Pflanzen 165 Bibbe, Schaf und Wolle — — Foo 20 639 7 75 — 640 Sturm‘, Viehracken = — — 100 Kosteletzky, clavis in floram bohemiae — 21 Boie, über Spixens Lurche — — 1177 Meyers Taſchenbuch — — — 38 Brehm, neue Vögelarten II. — — 190 Fallen, Cimices — — — 50 Boie, japaniſche Lurche f 203 Hagenbach, Mormolyce = — 51 Schlotheim, Echinoſphaͤriten und Trilobiten III. 303 Treitſchke) Schmetterlinge — — 53 Saber, uͤber Brehms neue Arten Schwimmotgel 317 Palliardis Carabicinen — — 89 Derſelbe, neue Fledermaus V. — 515 Rippe, Schaf und Wolle — — 100 Naumann, Turdus minor — — 520 Sturm, Viehracgen — — — 102 Nilsfonii Mollusca — — — 521 Pfeufers Krankenhaus — ve * 105 Baͤr, Mytilus Hagenii — — 525 Biſchofs Arzneymittellehre — — 107 Spir, Berichtigung wegen Lurchen VI. — 601 Mansfelds Leucopathie nit ei 113 Diezel, Fiſchotter — — — 604 Deſſen Alter des Kayſerſchnitts — — 117 Heyden, Acariden — — — 608 Offingers Leſebuch II. . 156 Ornis, vom Brehm. > — 629 Trauerſchriften von Satzenhofer, techenfb, Schell⸗ x horn, Pfiſter, Clarus, Regn — — — G. Anatomie und Phyſiologie. Kreys Jugendwelt — Pr 1 } Decandolle, Prodromus — >= 185 Zund, Viviſectionen 1. — — 105 Brugs Piſteologie III. 252. IV. — — 339 Balogh, evolutio encephali III. — 327 Yienzels Gefdichte III. — — 253 Nicolai, Venen bey Voͤgeln, eee uf. w. >. VI. 404 Lipowskys Geſchichte — — — — Berthold, Bauchmuskeln — 416 Sommers Taſchenbuch — — 2235 Buquoy, Muskelbewegung „ 419 Philippis Rhetorik — — — 255 Wilbrand, Urinſyſtem in Mollusken — 4421 Leipziger Modenzeitung — — — 256 Derſelbe, Inſtinct — 5 425 SHaͤrderers Sprachſchule — — 257 Nicolai, Harnwerkzeuge einiger Ac ien V. — 527 Bergks Leben Napoleons — — — Suſchke, Darmcanal und Kiemen der Sroſchauap⸗ Timbowskys Reiſe — 2 . 260 pen VI. — — 613 Breithaupts Freyberg — — 2 Mehlis de distomate — — 627 Hoeren, de morbis aurium — — 326 Blank, Thierſeuchenlehre — — — H. Medicin. Balogh, de evolutione encephali — 327 Nushards Medicin für Wundaͤrzte — = Sartlaubs u. Caſparis Homoͤopathie I. 12. — 16 one cliniſche Denkwärdigkeiten — 8 328 Pfeufers Krankenhaus 102. IV. 431. — 538 Bürgers Umwandlung der Felder IV. — 368 Biſchofs Arzneymittellehre 8 — 107 Litttrows Aſtronomie — — — 3569 Mansfelds Leucopathie — — 113 Biſchofs Mineralwaͤſſer == * 8: 370 Deſſelben, Alter des Kayſerſchnitts — = 117 Noggeraths Gebirge — — — 399 Blumen roder, Einimpfung des Tipperſtoffs s der Kunth, synopsis plantarum — — 402 Hunde 5 239 Marx, Cryſtallkunde V. — — 498 Böden, vom Delirium | tremens — — 240 Nilsjoni Mollusca — — Hoeven, de morbis aurium III. — — 326 Isfordinks Geſundheitspolizey — A: 533 Blank, Thierſeuchenlehre IN — 327 Teonhards Zeitſchrift VI. — — 57 Nushard, Medicin fuͤr Wundaͤrzte — 327 Reums Forſtbotanik — — — 659 Biſchoff, cliniſche Denkwürdigkeiten — 328 Mehlis, de distomate —— eee sfordinks Geſundheitspolizey V. — — 533 Ornis von Brehm 2 . 629 Friedreichs und Seſſelbachs Bepträge — zt Friedreichs und Seſſelbachs Weytraͤge — 631 Woͤrterbuch der Nat. Gef. — — 633 1. Critiken. H. Kleinigkeiten. 10 Plan der Iſis, Umſchlag I. . Suchen von Vogerrath, Biſchof, Jaͤck, Um⸗ 11 ſchlag II. 12 Gerhards Pihl, Umſchl. 11. Thiere in ac Pflanzen v. Salzmann, um⸗ Nuͤßleins Vernunft J. Catechismus der Moral Muüͤhlichs Rhetorik — Kollnbergers Addreſſe Franz Erzählungen a Sartlaub, Homöopathie LE! aſpari oͤopathie 12, 16 ſchlag IV. Hess 5 t — BR Verſammlung zu Dresden, botaniſch. Neifeverein, Um: Raftners Archiv — 14 ſchlag V. . Weber, Wellenlehre — 15 Recenſionenunfug Hft. V. 538. Antwort an Pfeufer ibid. Bößel, Catechismus der Mineralogie 16 33 ü > © —————— — * E Hydrotechniſche Wanderungen in Baiern, Baden, Frankreich und Holland, gemacht in dem Jahre 1821 von Dr. Carl Batſch, Artillerte⸗ Lieutenant in Großh. Weimar. Dienſten; auch unter dem Titel: Mar gi— nalien zur neu umgearbeiteten und vermehrten Ausgabe der theoresifih = prafrifchen Wafferbaufunft von Carl Friedrich von Wiebekingz nebft andern hydrotech⸗ niſchen Bemerkungen, gemacht auf einer Wanderung in Baiern, und. Baden. — Der zweyte Heft enthält die Wanderung in Frankreich und Holland. — Weimar, In— duſtrie Comptoir 1824 ul 1828 Wit 15 Taf. lithogr. Abbild. Cıfter Heft 1 Thlr. 18 gr. 2ter Heft 2 Thlr. 18 gr.) Dleſe Schrift verdient nicht allein wegen der Man⸗ nigfaltigkeit der darin beſchriebenen Gegenſtaͤnde die Auf⸗ merkjamfeit des für Waſſer⸗ und Straßenbaukunſt ſich in⸗ tereſſirenden Publicums, ſondern auch wegen der beſon— dern, Sorgfalt weſche der Verfaſſer auf die Beleuchtung der Werke eines Mannes gewender hat, der in Teutſch⸗ land noch von Vielen für einen der geſchickteſten Waſſer⸗ baumeister und für einen der vorzuͤglichſten hydrotechniſchen Schriftſteller gehalten wird. ; Der Verfaſſer der hier angezeigten Schrift hielt ſich während feiner Wanderungen mehrere Monate in Baiern auf und hatte alſo Gelegenheit die meiſten der von Hn⸗ Geh. Rath von Wiebeking ausgeführten Waſſer ⸗ und Drückenbauwerke zu ſehen. Bekannt mit den Schriften des H.bom Wiebefinge mußte dor Verfaſſer uber den ſchlech⸗ ten Zuſtand, worin er die Mehrzahl dieſer Bauwerke fand, erſtaunen und glaubte daher keine unnütze Arbeit zu uns ternehmen, wean ven nicht alſein den Zuſtand dieſer vom Hun. ban Giebeking ſo vielfach geprießenen Bauwerke ſchil⸗ derte, ſondern auch den Werth feiner ſchrißtſtellertſchen Arbeiten eta naher prüfte; und in diefer Hinsicht durfte wohl der erſte Heft dieſer Wanderungen von Keinem un⸗ beachtet bleiben, dem es darum zun tdun iſtt den wahren Werth der thebretiſchpraktiſchen Waſſerbaukunſt des Hm Geh. Rath von Wiebeking nahen kennen zu lernen. In dem zweyten Heft, worin der Verfaſſer erzaͤhlt, was er auf ſeinen Wanderungen durch Frankreich und ganlanı ſah und worim er vorzuͤglich ſeine Aufmerkſamkeit en ihn als Hydrotechniker intereſſirenden Gegenſtanden zu, Pfris, dein großen: unterirdiſchzn Kanal zwiſchen St. Quentin und Cambrai, den. Hafenwerken von Duͤnkirchen, Oſtende, Amſterdam und vom Helder, fos wie auch dem damals in Arbeit befindlichen und voll endeten großen, Kanal vom Helder nach Auſterdam der Auswaͤſſerungsſchleuße des Rheins bei Katwyk 8 byn widmet, find ebenfalls die ſchriftſteſlerſſchen Ars beiten des Hn. von Wlebeking nicht unberuͤckſichtigt gez blieben und iſt dadurch, ſo wie in dem erſten Heft ein neuer Beweiß geliefert, wie behutſam man beim Gebrauch der Wiebeking'ſchen Schriften ſeyn muͤſſe. Nicht unbemerkt darf bleiben, daß die zum erſten und zweyten Heft gelieferten lithogyh. Abbildungen ſauber ausgeführte find und daß der Verfaſſer auch die von Napier projectirte Kettenbruͤcke, welche zu Parts: über die Seine gebaut werden ſoll und deren Bau auch ſchon von der Regierung genehmigt iſt, in ſeine Beſchreibung von Paris mit aufgenommen und davon nicht nur eine kurze Beſchreibung ſondern auch eine deutliche Abbildung geben hat. Nicht weniger icksveſſant find: die Beſchrei⸗ ungen der eiſernen Brücke bean botaniſchen Garten, der beim Louvre und der ſteinernen Brücke bei der Kriegs⸗ ſchule neoſt den dazu gelieferten Abbildungen. > In unſerm Verlage iſt erſchienen und an alle Buch⸗ handlungen verſandt: Sertürner, Dr. Fr. Die neueſten Entdeckungen in der Phyfik, Arzneiwiſſenſchaft und Chemie, oder Ans nalen für das Unfverſal Syſtem der Elemente; zften® Bandes ıfles Heit. Ladenpreis ı Rthlr. Praͤnumerationspreis fur 6s Hefte oder einen Jahrgang 4 Rthlr. 20 Ggr. Der reiche und vielfeitige Inhalt dieſer, die ganze Naturwiſſenſchaft umfaſſenden Schrift, laͤßt uns hoffen, daß auch der blos gebildete Leſer kein Heft unbe⸗ friedigt aus der Hand legen wird. — Um unſere Vermu⸗ thung zu rechtfertigen, laſſen wir eine kurze Ueberſicht⸗ von einigen Gegenſtaͤnden folgen, welche groͤßtentheils ſchon in den erſten 6 Heften dieſer Zeitſchrift abgehandelt werden. 5 Heilkunde. 28.2 Ueber die ſchaͤdlichen Erzeugniſſe des animaliſchen⸗ Körpers, wodurch die mannigfaltigſten Krankke⸗ heiten erzeugt, oder gefährlich, und die mehrſten Men⸗ ſchen getoͤdtet werden. Neues bewaͤhrtes Heil- verfahren gegen dieſelben. Oertliche Entzündungen, der Croup, die Kinderkrankheiten, das Kindbettfteber, der Scharlach, die Anlagen zur Schwindſucht, und die große Anzahl mervöfer und entzündlicher Fieber machen keine Ausnahme. Berzelius und Biot. Ueber die Lebens⸗ kraft. Neue wichtige Heilmittel. Urſache der Seilkraft der Geſundbrunnen und falinifihen Bader u. ſ. w. 5 Chemie und Phyſik. 5 8 Von dem maͤchtigen Einfluſſe des Sonnenlichts auf die Erde, als Grundurſache des thieriſchen Lebens, der meteoriſchen Erſcheinungen und des geſacmten irdiſchen Kreislaufs. Blicke in die gegenwaͤrtigen und urweltlichen Naturverhaͤltuſſſe. Die Entſtehung der Aetherarten. Ges ſchuͤtzkunſt, große Mängel derſelben; gruͤndliche Therrie des Schießpulbers. Neue hoͤchſt wirkſame Feuergewehre. e uͤber die Alkaloide. Zerlegung der Chlorine u. ſ. w. Fremde Beitraͤge bitten wir an uns, oder direkt an den VPerfaſſer zu addrefſiren. — Gottingen, den 1. Jan. 1826. Vandenhoek und Ruprecht. zu Flintgla 8. Seit mehrern Jahren habe ich mich mit Darſtellung des Flintglaſes zu dioptriſchem Gebrauch beſchaͤftigt , und nach vielen vergeblichen Verſuchen wurde mein Unternehs men mit einem Erfolge gekroͤnt, der für Dioptrik allerdings zu Erwartungen berechtigt. Aus dieſem Glas gearbeitete Fernrohre zeichnen ſich durch größere Lichtſtaͤrke vor den engliſchen aus. Ich bin daher in den Stand geſetzt, Liebhabern alle Sorten Fernroͤhre um billige Preiße zu liefern; auch ver⸗ fehle ich nicht den Naturforſchern meine Mikroſcope zu empfehlen, welche ich zu ihrem Vortheil mit denen von Amici habe vergleichen laſſen. Jena, 1826. Dr. Fr. Koͤrner, Großh. Hofmechanikus. Sowohl die Glasmaſſen als die Fernroͤhre haben wir geſehen und konnen bezeugen, daß Kenner beyden als les Lob wiederfahren laſſen. O. ** N h a l teln wi) . A. Allgemeines. S. 337. Salat, Wahloerwandtſchaft zwiſchen dem D un e ee 840. Derſelbe, über die Logik. 542. Frankenbeim, Cryſtallonomiſche Auſſaͤtze II. 565. Feuerbach, Einleitung zu ſeinem Werk: Analyſis der 3) digen Pyramide. Bin 570, Buquby, rationaler Ausdruck der Hypothenuſe 1. 576. Schottin, uber eine Art Pulsſchlag der Erde. 579, Ueber Leonhards Zeitſchrift für Mineralogie. ’ a B. Botanik. mh 380. Agardh, Olalles plantarum. 393. Reum, Beobachtungen über Hohpflanzen, 398 Ueber deſſen Forſtboranik. 955 D C. Zoologie und Anatomie. 601. Spix / wegen feiner Lurche, gegen Boie. 604. Diezel, uber das ſonderbare Betragen einer Fiſch⸗ otter. 608. Heyden, Eintheilung der Acariden. 613. Huſchke, Umbildung des Darmeanals und der Kiemen der Froſchquappen. am 600. Mehlis, de diliomate. . 600. Ornis von Brehm. II. OR 600. Friedreich und Heſſelbachs Beytraͤge zur Na⸗ tur- und Heilkunde. N 633. Wörterbuch der Naturgeſchichte. a — Berichtigung wegen Müh lich s Rhetorik. Inhalts- Anzeige der erſten 6 Hefte von 1826, Umſchlag. Verſammlune der Naturforſcher und Aerzte zu Dresden. Voß in Göttingen Herbarien-Anzeige. 1713 Hofmeiſters in Leipzig botaniſche Buͤcher. Batſch' s hydrotechniſche Wanderungen. Sertürners neueſte Entdeckungen in der Phyſik und Chemie. xs Heft. Körners Flintglas. min, Ver ke her. 72404 Wage i fe Nat ; ande Eingegangen. An Auffägen. über den Werth der Kugel. 0 5 Stelle aus Axiſtoteles. — F. über Sps Schlangen. wegen Felis chalybeata. f dae H. Manganerz. — B. Braunfiſch. f V. marhemat. Aufſaͤtze. Bs Blographie. — R. Anticritik. An Buͤchern. Chelius Handbuch der Chiruraie. Heidelberg b. Groos. I. Abth. 1 1826. 8 419. (Veyde Abth. 4 Thlr. Dierbach, Benträge zu Deutſchlands Flora aus den Werken der aͤlteſten deutſchen Pflanzenforſcher. Eben⸗ da. 1825 I. 8. 130. (1 Thlr) ine Erb, Forſchungen über Geſchlechtͤngtur. Ebenda. 1324. 8 56 (8 Gr.) u Kaen, n F. Groos, über das homdopathiſche Heilprineip, ein kri⸗ tiſches Wort. Ebenda 1835. 8. 37. (5 Gr.) | H. G. Bronn, zur angewandten Naturgeſchichte und Phyſſologie. Leitfaden. Ebda. 1824. 8. 176. (20 Gr.) W. Horn, uͤber den Geſchmacksſinn des Menſchen. Ebenda. 1825. 8. 100, N ö 117 Goeßel, Latechismus der Mineralogie. Leipzig bey Baumgaͤrtner 1826. 8. I. 148. 8 Steintaf. II. 470. Cr Thlir 6 gr. 75 . 95 Lampadius, Supplemente zum Handbuche der allge⸗⸗ meinen Hüttenkunde. Göttingen bey Dieterſch. II. 1826. 8. 288. 7 Tfl in 4. (1 Thlr. 16 gr.) F. Heuſinger, Terraſſirung der Berge mit, der Waſ⸗ ſerleitung. Leipzig bey Baumgaͤrtner 1826. 8. 282. 6 Kupfertaf. . . ta u J. Friedlaͤnder, Verſuch uͤber die inneren Sinne und ihte 5 Ebenda. 1826. II. 8. 862. (2 Thlr. 16 gr.) rt N . Ir gar. KIN TA RO Hoeninghaus, Steintafel mit 3 Elephantenzaͤhnen. (Hart, Sceleton of the ‚Follil deer of Ireland. Du- plin 1875. 51. 2 tab.) 3 TI TCR A. Baumgartner (Profeſſ.), Naturleßre. 2. Aufl. Wien bey Heubner 1826 8. 709. 7 Sttfl. Die Homdopathie in ihrer Würde, als Wiffenfchaft und Kunſt dargeſtellt von D. Muͤkiſch. Ebenda. 1926, 8. 204. , e 0 74 * R. = Vergleichung verwandter Voͤgel. \ 1 R An Zeitſchriften. 0 57, Dre Bulletin der naturwiſſenſchaftl. Section der ſchleſiſche Gleſellſchaft für vaterlaͤnd. Cultur. 1 N g ber N e 5 5 ! tv tandta Ueberſicht der Arbeiten und Veränderungen der ſchleſt Geſellſchaft für vaterlaͤnd. Cultur. 1825. Ah. Columbus. Americaniſche Mifeellen, von L. N. B. Roͤ⸗ ding. Hamburg b. Herold. 1826. 8 Hft. 1— 3. Rheiniſch- weſtphaͤſiſche Monatsſchrift für Erziehung und Volksunterricht, eon J. P. Noſſel. Aachen. % 1324. 251 (je 12 Hefte) 1826. Heft 23, ' 2° 1 0 1 1 Nad 4 0 = —1 % ci inne bein t e 5 9 ef 2 „ (Bend r y Preis für 12 Hefte 8 Thlr. ſachſ. oder 14 Fl.] 24 Er. rhein. Hr und 29 0 int : Die Buchhandlungen wenden ſich an die Buchhandlung Brockhaus in Leipzig; Die Poſtaͤmter an das in Jena, welches die Iſis mit 3 Rabatt erhält, Man kann nur auf einen ganzen Jahrgang Beſtellung machen, und die Zahlungſiſt ungetheilt zur Leipziger. Oſtermeſſe des laufenden Jahres zu leiſten. Beytraͤge werden an den Herausgeber unmittelbar, oder, und beſonders Bücher, im Wege des Buchhandels an Brockhaus zu Leipzig geſchickt. Man ſetze nichts anderes darauf, als: Ge— drucktes, zur fahrenden Poſt; dickere Sachen gerollt. Es geht nichts verloren; das Recomman— dieren iſt daher unnöthige Vertheuerung. 5 5 Unfrankierte Buͤcher mit der Poſt werden zuruͤckgewieſen. ’ Damit ſich Niemand vergeblich bemuͤhe, fo wird hiemit angezeigt, daß in die Sfs keine pol it ſchen Auffäte aufgenommen werden. — ———— ͤ ͤ Ja.ena bey der Redaction. 1 118 2 6. 7 Den Aerzten und Naturforſchern Deutſchlands. 1 Nachdem Se. Majeſtaͤt der Koͤnig von Sachſen huldreichſt genehmigt haben, daß die Verſammlung deutſcher Naturforſcher und Aerzte in dieſem Jahre zu Dresden gehalten werde: ſo laden die Unterzeichneten zu dieſer Zuſammenkunft freundlichſt ein. Sie werden darauf Bedacht nehmen, fuͤr die Verſammlungen, welche wieder den 18ten September be— ginnen werden, ein geeignetes Local vorzubereiten, und erſuchen ſodann die zu dieſem Zwecke eintreffenden Gelehrten, Ihre Ankunft den Unterzeichneten anzuzeigen und uͤber etwa von Ihnen zu haltende Vorträge eine kurze Angabe bey dem Secretaͤr niederzulegen, um eine zweckmaͤßige Vertheilung vorzutragender Abhandlungen auf die einzelnen Sitzungen treffen zu koͤnnen. Dresden, den 14. April 1826. D. Seiler, Geſchaͤftsfuͤhrer, und D. Carus, Secretaͤr bey der dießjaͤhrigen Verſammlung deutſcher Naturforſcher und Aerzte. A n e i e n. Sorex pygmaeus Laxm. et Pall. Da bereits durch allerhand umſtaͤnde in einem eben nicht mehr engen Kreiſe auch außerhalb meines Vater⸗ landes etwas uͤber die d ee des kleinſten aller Saͤugthiere, Sorex pygmaeus, Pall., S. exilis Gmel., in Schleſien bekannt geworden iſt; fo ſehe ich, um et⸗ waigen unrechtmaͤßigen und mangelhaften Nachrichten darüber, zu denen ſich wohl ein Unberufener finden koͤnn⸗ te, zu begegnen, mich hiermit zu der Anzeige veranlaßt, daß bald etwas Ausfuͤhrliches über dieſes Thierchen (ſo— wohl wie über Sorex etruscus Savi und Lutra lu- treola, III.) mit einer Abbildung in den Actis der Leo⸗ poldiniſch⸗Caroliniſchen Akademie der NF iu Bonn ers ſcheinen wird, indem die ſehr gegruͤndete Regel, Entde⸗ ckungen nach geſchehener Prüfung moͤglichſt bald zur öffents lichen Kenntniß zu bringen, nicht unbeachtet blelben wird. Breslau, den 9ten May 1826. 5 Conſtantin Gloger, Cand. d. Philoſ. g Nachricht wegen des Fortgangs der Allgemeinen medicini⸗ ſchen Annalen von 1826, als dem Eintritt in ihre zweite viertelhundertjaͤhrige Periode, an. Die Allgem. medic. Annalen follen, unter Verfol—⸗ gung ihres Hauptplans, beſonders als mit dem Jahre 1820 eingeleitete Kritiſche Annalen der Medie in, von dem Jahre 1826, oder der der neubeginnenden Pe⸗ riode an, welche grundverfaſſungsmaͤßig eine abermalige Reviſſon ihres Plans nahegelegt hat, unter folgenden Modiſicationen deſſelben, ebenſo die Wuͤnſche und Anfo⸗ derungen ihrer bisherigen Intereſſenten berüͤckſichtigen, als neuen Intereſſenten, in Anhebung einer neuen Rei⸗ hefolge, den Eintritt erleichtern. Uebersdie Ahweichun⸗ gen des Plans von dem bisherigen hat ſich die Redaetion in dem erſten Hefte des neuen Jahrgangs ausführlich ausgeſprochen. a l f 1) Das Inſtitut bleibt, feiner Hauptbeſtimmung nach, Necenfirinftitdt und liefert theilg kritiſche, theils referirende Literaturberichte über alle — T 4 VII. Pantheon der Geſchichte des deutſchen Volks durch Dr. Ernſt Muͤnch, Profeſſor zu Freyburg, und eine Geſellſchaft von Kuͤnſtlern. Groß Folio, 1826. Heft 1 — 3, bey Wagner, und Augsburg bey Herzberg. Freyburg im Breisgau zuſammen 15 Bogen und drey Kupfertafeln. Ein Prachtwerk, welches die Tiſche der Fuͤrſten und Rei⸗ chen zieren und ein Kunſtdenkmal ſeyn wird von den ſinni— gen Gebraͤuchen und den großen Thaten des deutſchen Volks, ſowohl in der älteren als in der neueren Zeit; ein Ver⸗ ſuch, der noch nicht da geweſen iſt,, und dem man daher alles Gluͤck wuͤnſchen muß. Die Kupfertafeln find natuͤr— lich die Hauptſache, obſchon auch der Text ſowohl in ge⸗ ſchichtlicher Hinſicht wichtig, als in der Kraft der Darſtel— lung anziehend iſt. Das Ganze aber wird vorzuͤglich dazu dienen, der Welt von unſeren verkannten Altvordern einen edleren Begriff beyzubringen. Schon als ſogenannte Wilde hatten fie Sitten, Gebraͤuche, Einrichtungen, und verrichtes ten Thaten, welche die damalige gebildete Welt in Erſtau— nen ſetzten und wovon Aehnliches bey keinem Volke waͤh— rend ſeines Eintritts in die Geſchichte vorkommt. Schon dieſer Umſtand verdient große Aufmerkſamkeit, indem er den geſunden Kern andeutet, woraus ein ſo kraͤftiger Stamm gewachſen, der ſo ſchoͤn gebluͤht hat und vielleicht auch ent— ſprechende Fruͤchte traͤgt, wofern er nicht unverſtaͤndig ge— koͤpft oder gar abgefreſſen wird. Aus der römifchen, grie— chiſchen und heiligen Geſchichte haben wir bildliche Dar— ſtellungen in Menge, welche als Kunſtwerke verehrt wer— den und uns Achtung fuͤr dieſe Voͤlker einfloͤßen. Es war daher ein guter Gedanke, daſſelbe von dem deutſchen Volke zu verſuchen. Freylich konnten hier die Kupferſtecher ſich nicht an Gemaͤlde großer Meiſter halten, da keiner die Deutcſchen einer Darſtellung gewuͤrdiget hat und auch nicht wuͤrdigen konnte, indem die Geſchichtſchreiber die Thaten dieſes Volks entweder nur trocken erzählen, ohne alle Erhe— bung des Gemuͤths, oder dieſelben gar nur als die Aus— brüche einer rohen Barbarey darſtellen. Die Kuͤnſtler muß— ten daher hier mit dem Verfaſſer die Darſtellungen erfin— den, dieſelben zeichnen und ſtechen. Wir konnen uns kein Kunſturtheil anmaaßen; allein dieſe Kupferſtiche gefallen uns. Die Darſtellung iſt edel, die Compoſition reich, manchfaltig; die Maſſen ſind mit Ueberlegung vertheilt und die Hauptperſonen hervorgehoben, die Geſichter ſprechend, Sfiß 1826. Heft vll. die Bewegungen abgemeſſen, die Landſchaften reich und be— reit zur Cultur. Die Zeichnungen find von Volz und Dietrich; Nilſon hat ſie geaͤtzt und Schweitzer ge— druckt. N Das erſte Blatt ſtellt die Wehrmachung eines jungen Germanen dar; ein wohlgewaͤhlter Anfang, eine finnyolle Handlung im Großen gut angelegt, edel gehalten, im Kleinen nicht ſo ſorgfaͤltig ausgefuͤhrt. Eine Beſchreibung des Blattes zu geben, waͤre hier nicht der Ort. Die Hand— lung geht unter zwey ſchoͤnen Eichen vor, in einer Ver— ſammlung von Kriegern in manchfaltiger Stellung, bey denen es aber auffaͤllt, daß ſie alle wie Greiſe ausſehen. Der Juͤngling empfaͤngt knieend neben einem Barden den Spieß, vz inige andere ſehen ſehnſuͤchtig zu; von weiblichen Weſen ſtehen nur die Angehoͤrigen, oder wenigſtens die, welche dazu gehoͤren wollen, im Hintergrunde. Das Ganze iſt feyerlich und erregt Achtung. Der Text dieſes Heftes enthaͤlt eine kurze Geſchichte vom Urſprung des deutſchen Volks und von deſſen Einrichtungen. Das 2te Heft beginnt mit Hermann und endet mit Marbod. Das hergehoͤrige Kupferblatt wird nachgelie— fert, weil es den Herausgebern nicht gelungen genug ſchienz eine Sorgfalt, welche Vertrauen verdient. Das zte Heft ſchildert die Thaten des Civilis zur Befreyung ſeines Vaterlandes vom Joche der Roͤmer. Das Kupferblatt ſtellt den Moment dar, wo dieſer mit den anderen Vornehmen des Nachts verſammelt die Nachricht von neuen Greueln der Roͤmer erhält, und ift im Einzel: nen fleißiger ausgefuͤhrt. Große Ruhe, viel Verſtand bey der Beſtuͤrzung. Aus der Einleitung des Werks koͤnnen unſere Leſer ſowohl die Art der Darſtellung als den Sinn, indem er zu wirken ſucht, erkennen. 4 - 643 Allen Deutſchen. Die Bunde von den Thaten der Vaͤter; Vraft der Tage, die vorüber find. von der Ihe, in der glänzenden Ohnmacht dieſer Zeit, die ihr durch Selbſtſucht, Feilheit und Stumpfſinn verblendet und erſchlafft, kaum euch ſelber mehr erkennt, und die großen Verhaͤltniſſe der Geſchichte und das maͤchtige Walten des Weltgeiſtes nicht begreift, der vergeblich warnend zum be— fangenen Duͤnkel dieſer Tage ſpricht; erhebt das Auge nach den Raͤumen der Vergangenheit, das abgeſchwaͤchte durch den Ruͤckblick auf ſie zu ſtaͤrken und zu erhellen. Dort wandelt eine lange Reihe ehrfurchtgebietender Geſtalten auf und nieder. Dieſen verneiget euch mit dankbarer Bewun— derung und lernt von ihnen das Unſterbliche erkennen, auf dem aller Adel unſers Geſchlechtes ruht. Denn ſie haben die Erde beherrſcht in allem Glanze irdiſcher Herrlichkeit und den Stolz der Gewaltigſten mit ihrem Arm geſchla— gen. Einem Volke voll frommen Sinnes und demuͤthigen Glaubens, aber ſcharf in ſeinem Verſtande und furchtbar im Grimm, zu jedem Ruhme Weg ſich bahnend, jeder Maͤnnertugend das Daſeyn verleihend, leuchteten ſie in gu— ten und boͤſen Tagen voran und erfuͤllten die Welt mit der Glorie ſeines Namens. — Dieß Volk der Thaten und der Helden iſt das deutſche Polk. Germanien heißt das Mutterland der Tugenden und Größen, In ſchauerlich - heiliger Einſamkeit, zwiſchen Goͤtter— hainen und Rieſengraͤbern rauſcht die Eiche der Urzeit, gro— ßentheils vom Auge der Geſchichte unerforſcht. Nur der Sang der Barden und der Skalden und geweihte Sagen der Erinnerung eeſchallen, majeſtaͤtiſch wie Bergſtroͤme, durch die uͤppige Fuͤlle ihrer Zweige zum fernen Ohr der Nach— welt heruͤber. Die Sonne der Kultur verdraͤngt allmaͤlig das furchtbar-praͤchtige Nordlicht einer wilden, unbeugba— ren Freyheit, die nur das Schwert und den Zorn der Goͤt— ter kennt; der Brauch weicht dem Geſetze; vor dem ge— kreuzigten Heiland flieht das ſtreitbare Geſchlecht der Aſen. Immer dichter und ſtolzer mehren ſich die Zweige und brei— ten ſich uͤber mehr als einen Welttheil aus. Alle Natio— nen ruhen unter ihrem Schatten. Aber auch der Feind hat tuͤckiſch bereits die Wurzel untergraben und das Mark der innern Lebenskraft angebort. Mit jedem Jahrhundert faͤllt der Schmuck der Zweige mehr; zuletzt ſteht bloß der Rumpf noch da, aber auch diefer Ehrfurcht gebietend. Mit Seuf— zen ertraͤgt er die Gewalt der Zeit und ſehnt in niemals aufgegebener Hoffnung, vermoͤge der noch ingebliebenen Kraft, der Wiedergeburt ſich entgegen, die durch treu in— nige Verſchliugung der Geiſter mehr als der Marken bey jedem Volke wird, welches politiſch auch untergegangen. So erſcheint dem beſſern Sohn des Vaterlandes die Geſchichte deſſelben. In ihrer aͤltern und mittlern Periode ſtellt ſie ſich ihm und ſo auch dem Geſchichtſchreiber der Menſchheit als der Uebergang zu einer neuen Geſtaltung des europaͤiſchen Welttheils dar. Während Rom vom Raub der überwaͤl⸗ tigten Nationen vollgenaͤhrt, im Siegestaumel feines Gluͤ⸗ ckes ſorglos ſchwelgt, keinen irdiſchen Feind in der Gegen— Rom ein anderer germaniſcher Koͤnig einziehen. 644 wart mehr erkennend, keinen in der Zukunft fürchtend, regt und uͤbet bereits, und Suͤmpfen und von gebieteriſchen Stroͤmen, die ſel ſt den Lauf eines Caͤſars hemmen, zum bevorſtehenden Kam— pfe ſich der Rieſe, welchen das Verhaͤngniß zum Naͤcher der unterjochten Welt und zum Gründer der neuen Ordnung der Dinge geweiht hat. Bald ertoͤnt der Schreck ſeines Namens in die ewige Stadt und in die Sitze der Ueppig— keit und des Hochmuths. Die, Harſthoͤrner Bojorichs und Teutobochs rufen faſt vor ihren Thoren das Andenken an Brennus und Hannibal zuruͤck. Legionen fallen, über Kunſt und Liſt ſiegt der ungeſtuͤme Andrang germaniſcher Tapfer— keit. Roms groͤßter Held macht ſich auf, mit den ſtarken Soͤhnen der Natur zu ſtreiten; mit Muͤhe und nicht ohne geſchuͤtzt von undurchdringlichen Forſten Beſchwoͤrung der ganzen alten Roͤmerkraft gelingt es ihm, und nur dem einen Marius, zur Zeit noch das Verderben von der Heymath abzuwenden. Aber auch dieſer Sieg ſchuͤtzt in die Dauer nicht; Roms Ueberwindlichkeit iſt dargethan; das Geheimniß ſei— ner Schwaͤche und Entartung wird von dem treulos gewor— denen Gluͤck taͤglich mehr an den Feind verrathen. Ueber die Truͤmmer jener Mauern und Thore, durch welche der gefeſſelte Teutoboch hoch über Sieger und Landsgenoſſen ra— gend, jetzt gefuͤhrt wird, ſoll dereinſt nach wenigen Jahr— hunderten in noch ſtolzerer Herrlichkeit als Triumphator uͤber Die Fein⸗ de ſcheinen ſelbſt im verderblichen Bruderkrieg, der ſie zer— fleiſcht und theilt, nur ihre Kraͤfte zum Streit wider die Tyrannen der Welt zu pruͤfen und zu ſtaͤhlen. Bald tilgen fie die leichten Spuren aufgedrungener Herrſchaft; die Bluͤ— the des Roͤmerheers erliegt in den unheilvollen Schluchten, wo die Rachegoͤtter ein nie geſehenes Opfer feyern. Auch Germanicus hohe Tugend überwaͤltigt Sermanns Muth und Wachſamkeit nicht. Den groͤßten Helden des alten Roms an Kraft der Seele und des Armes gleich, beſteht Civilis die Heerſchaaren des Vitellius und Vespaſians; als Bothin der Goͤtter ruft Welleda Deutſchlands Voͤlker zum Rachekrieg; die Weisheit M. Aurels erliegt dem Schwert der Marcomannen. Mit jedem Jahrzehnt waͤchſt die Kühnheit der Ger⸗ manen wie ihrer Feinde Ohnmacht und Verderbniß. Voͤl—⸗ kerbuͤnde geſtalten ſich drohender fortan zu einem und dem: felben Ziele. Die tauſend Bäche einer und derſelben ſtamm⸗ verwandten Nation von Oſten und von Norden ſammeln ſich zu einem verheerenden Strom, der alle Daͤmme der Liſt und Staatskunſt ſiegreich durchbricht, bis der Sturz der groͤßten Weltherrſchaft, die je beſtanden, endlich gelingt. Die befleckte Majeſtaͤt der Caͤſaren wird hinter dem letzten Bollwerke, wo fie ſich zu ſichern waͤhnt, erſchlagen und Ala⸗ richs, Odoakers, Pharamunds, Dieterichs, Albo⸗ ins und Senſerichs Koͤnigsthrone erheben ſich auf den Ruinen. Deutſchland. Gallien, Hiſpanien, Italien und Africa erhalten neue Geſetze und die milde Lehre des Soh— nes der Maria zaͤhmt das ſturmbewegte Herz der Ueber winder. Zwar erſcheint fern von Oſten her ein anderes Volk des Gluͤckes und des Schwertes als Nebenbuhler ſei— ner Groͤße, bereit, den Anſpruch auf die Welt auch im Abendlande durchzuſetzen. Die Araber der Wuͤſte, nach — —— . ̃ §—t—ß— . ˙˖‚—˙ E * Schwert. 645 Beſtegung des Orients zu einem einzigen ungeheuern Feld: lager angewachſen, dringen ſiegreich bis ins Herz von Frank⸗ reich vor. Da ſtellt als Wehr der Chriſtenheit und aller Germanenreiche Carl der Sammer ſich entgegen, und das Blut der Saracenen uͤberſtroͤmt die Gefilde von Tours. Europa iſt gerettet und chriſtlich-deutſche Bildung ſoll von nun an feinem Schoos entkeimen. Endlich ſetzt ſich die Fluth der Voͤlkerwanderung. Carls des Großen Thron wird die heilige Achſe des Gleichgewichts in dem erſchuͤtterten Erdtheil, der Anker der Hoffnung für alle Chriſten der Welt. Normann und Sa— racene, Roͤmer und Grieche weichen der Ehrfurcht feines Namens. Der Wechſelhaß von Franken, Sachſen und Lon— gobarden wird mit dem Schwerte verſoͤhnt; dem maͤchti— gern Geiſte des Frankenkoͤnigs erliegt Wittekinds Helden— much und Odins Goͤtterdienſt. Die Krone des heiligen roͤ— miſchen Reichs deutſcher Nation wird von dem Vater der Glaͤubigen auf Carls Haupt geſetzt. Aber auch der große Held der Zeit erliegt dem Geſetze der Narur. Unwuͤrdige Feiglinge zertruͤmmern das Werk ſeines Geiſtes und ſeiner Hände, Anarchie, Ungarn und Normannen drohen Deutſch— land gaͤnzlichen Untergang. Aus dieſem rettet es der Staͤd— tegruͤnder Heinrich und des Löwen Gtto furchtbares Bey Merſeburg und auf dem Lechfeld wird neu— erdings des Reiches Selbſtſtaͤndigkeit und Ruhm begruͤndet, bis in noch gefaͤhrlicherem Streite ein ganz anderer Feind ſie neuerdings bedroht. Fuͤr die entriſſene Kirchenfreyheit, die Majeſtaͤt des Kayſerthums und die Ehre deutſcher Na— tion wird gegen geiſtliche Gewalt nun gefochten; zuvoͤrderſt in erfreulichen Anfaͤngen, waͤhrend der erſten Salier kraft— vollem Regiment; ſodann mit tiefſter Schmach und beweis nenswerthem Mißgeſchick in dem Fortgang des ungleichen Krieges, wo phyſiſche Waffen den moraliſchen unterliegen und Hildebrands Rieſengeiſt den Eigennutz der Fürften und des Kayſers moraliſche Ohnmacht leicht bemeiſtert; endlich wurdevoll im heldenmuͤthigen Widerſtand der glorreichen Sohenſtaufen. Der Mittagspunct der Herrlichkeit deut: ſcher Nation iſt nunmehr angebrochen. Die Parteyung im Innern wird durch Gewalt wie durch Verſtand und per— ſoͤnliche Wuͤrde gedaͤmpft; alle Anſtrengungen trotziger Va— ſallen ſcheitern, und ſelbſt der Welfen hochverraͤtheriſcher Uebermuth erliegt mit ihrem groͤßten Verfechter, Heinrich dem Löwen, der edlern Größe Friedrichs I. Haͤrtern Kampf bietet der Lombarden verzweiflungsvoller Freyheits— ſinn entgegen, aber auch dieſer empfängt blutige, ja oft To— deswunden vom Schwert des Deutſchen, das ihre Staͤdte zerſtoͤrt und feine Geſetze ihnen aufzwingt. Im Norden und im Morgenland wehen ſiegreich deutſche Banniere. Daͤnemark, Schweden, Polen und Boͤhmen huldigen der Oberhoheit des Reichs; Frankreich, England und Rußland zittern und ihre Geſandten nahen dem Oberhaupt deſſelben mit Demuth. Selbſt der Statthalter Chriſti auf Erden, der widerſpenſtige Throne bisher mit Blitzen aus jeuer Welt zerſchmettert oder beben gemacht, empfaͤngt, obwohl in einem Augenblick der feindlichen Schwaͤche (weil Verrath die Nationalkraft gemindert) Sieger, mit unverhaltenem Frohlocken den dargebotenen Frieden, der ſeine Gefahren und Beſorgniſſe endigt. Bald aber geht die blühende, hoff: nungsvolle Saat wieder unter, nachdem der zweyte Frie⸗ ——— 646 drich, noch größer als jener erſte, über fein Jah hundert weit erhaben, in zwey Welten ſieghaft, mit der Krone Je— ruſalems gekroͤnt und vom Sultan der Unglaͤubigen ſetoſt verehrt, lange furchtbar dem Widerſacher, der alle Waffen irdiſcher und geiſtiger Natur, ja ſelbſt Hochverrath und Sohnes-Aufruhr, wider ihn ausgebracht, — endlich ſeinem Schickſal und dem Geiſte der Zeit erlegen iſt, und der Juͤngling Conradin im verraͤtheriſchen Waͤlſchland ausgeblu— tet hat. Aus der Tiefe namenloſen Elendes und ſchmachvoll— ſter Erniedrigung rettet ein Ritter aus dem Lande der Al— pen, ſtark wie ſie, und rein wie der Himmel, der in ihren Seen ſich ſpiegelt, aus unanſehnlichen Anfängen zum Köche ſten Gipfel irdiſcher Macht geſtiegen, und richtet den um— geſtuͤrzten Thron Karls des Großen auf den Leichen der Feinde des Reichs wieder auf. Deutſche Art, Treue und Tapferkeit kehren in alle Gaue zurück; ein neues Heldenge— ſchlecht breitet ſich in vielfacher Verzweigung uͤber Deutſch— land aus und einigt das Feindlichgetrennte, Losgeriſſene wieder. Nur ein Bruderſtamm, von dem hoͤhern [Gedan— ken der Freyheit bewegt, in ſeinem Innern durch unge— woͤhnliche Maͤßigung, Eintracht und Frommſinn doppelt furchtbare Selbſtkraft entwickelnd, reißt ſich, in der Erbit— terung über unwuͤrdigen Druck ſelbſtſuͤchtiger Statthalter und eines tyranniſchen Adels von dem Gehorſam gegen Habsburg los, und erſchlaͤgt in moͤrderiſchen Feldſchlach— ten die Bluͤthe feiner Edlen. Zum erſtenmal in der Ge— ſchichte gehorcht nun neben Fuͤrſten und Leibeigenen eine Eidgenoſſenſchaft freyer Buͤrger einem und demſelben Ober— haupte. Die Dittmarſen, die Hanſee wetteifern mit ihrem Ruhm. Schon iſt ein neues Denkmal deutſcher Volkskraft im Bund der Staͤdte und in den Anſtrengungen des Han— dels emporgeſtiegen. Die rieſenhaften Erinnerungen der als ten Heldenwelt und die gewaltigen Gefuͤhle der Gegenwart ragen verkoͤrpert in majeſtaͤtiſchen Domen zum Himmel auf. Von den Wartburgen und Maneken herab hallen Gefänge von Rittern und Meiſtern die reinſte, edelſte Liebe wieder. In glanzvollen Turnieren und froͤhlichen Volksfeſten ſpricht, wenn die Drommeten des Kampfes ſchweigen, ritterlicher Sinn und zarter Frauendienſt in dem ſuͤßeſten Zauber eines poetiſchen Lebens ſich aus, und die wilden Herzen erſchlie— ßen demuͤthig ſich den Gefühlen, die älter als Himmel und Erde ſind. ! Schwere Zeiten gehen mit den Tagen Ludwigs des Bayern und Friedrichs von Geſterreich voruͤber; aber die herrlich bewaͤhrte deutſche Treue uͤberſtrahlt ſiegreich die blutige Flamme des Buͤrgerkrlegs. Scenen des Edelmuths, wie keines Volkes Geſchichte ſie bietet, begeben ſich unter deutſchem Himmel und laſſen die Tugend im Fuͤrſtenkleide allen Nationen zum erhebendſten Beyſpiel glänzen. Als maͤhlig beginnt mit der Luxemburger würdelojen Wal— ten ein Zeitraum der Schmach fuͤr Deutſchland, das der Vergroͤßerung des einzelnen Hauſes willen nach und nach der edelſten Kräfte und Glieder beraubt wird. Durch Kay⸗ ſer Sigmunds und der Vaͤter zu Conſtanz Meineyd zieht der Wetterſturm des Huſſitenkriegs mit furchtbarer Wieders vergeltung uͤber einen großen Theil des Reichs; der von den Vaͤtern zu Baſel hingegen der Tyranney der Paͤpſte 647 angedrohte Sturm zieht ſich, durch Friedrichs III. Matt⸗ herzigkeit und Aeneas Sylvius Staatskunſt abgeleitet, vor⸗ uͤber. Aufs neue erhebt ſich die Macht von Habsburg, um als kraͤftiger Schwerpunct das bedrohte Reich aufrecht zu erhalten. Der boͤſe Genius Deutſchlands und der Chri— ſtenheit hat aber in Friedrichs Perſon einen allzu friedli— chen Herrſcher als Schirmer der Nation hingeſtellt, da, wo nicht nur ultramontaniſche Lift, ſondern auch der Os⸗ manen ungeheuere Streitmacht taͤglich furchtbarer ſie bedro— hen. Zu fpät erſcheint der ritterliche May mit allem Groß: ſinn und Heldenmuth und allen Tugenden beſſerer Zeiten. Die Nationalehre nach Außen geht wider Tuͤrken, Roͤmer, Franzoſen, Venetianer und Schweizer verloren; die Fuͤr⸗ ſten des Reichs und die Diener des Kayſers uͤben Verrath ihm. Doch veſtigt Maximilian L nach Innen das Reich durch Anſtalten, die einen Solon ehren, durch Her— ſtellung der Ruhe und Gleichheit des Geſetzes. Von Außen aber draͤngt und uͤberliſtet mit allen Kuͤnſten einer vom Prinzip des Boͤſen bereits angefreſſenen Zeit eine grund: ſchlechte, machiavelliſtiſche Politik, die nach drey Jahrhun⸗ derten durch franzoͤſiſche Meiſter ihre Ausbildung und Voll- endung auch in Deutſchland erhalten hat. Das Fauſtrecht iſt zu Ende, aber ein geiſtiges droht nun nach allen Nic) tungen zu raſen. Der Geiſt der Zeit, die verſchmaͤhten Leh⸗ ren der Geſchichte, die Aufklaͤrung der Geiſter, durch die Kreuzzuͤge und die in unſerm Vaterland erfundene Buch— drucketey mächtig vorbereitet und gefördert, dringen auf Herſtellung alter, natuͤrlicher, ſowohl als urkundlicher Rech te; die Gewiſſen begehren, irdiſcher Feſſeln frey, wieder zu dem Schoͤpfer des Lichts und des Verſtandes zu ſchlagen. Der Muth eines unerſchrockenen Mannes entzündet wie ein Feuerbrand die langgehaͤufte Glutmaſſe kuͤhner Ideen und Begriffe; Begeiſterung und Eigennutz verkuͤnden mit ge theilten Zwecken einen neuen Glauben dem in ſeinen Grund— veſten erſchuͤtterten Europa. Von nun an ſoͤndert ſich Deutſchlands Intereſſe von dem Intereſſe des Hauſes Oeſterreich,) das furchtbar durch Spaniens Beſitz und das Gold der nen entdeckten Laͤndermaſſen jenſeits ferner Meere den todbringenden Sturm dem Stuhle Petri zum Theil wieder beſchwichtigt, da den Gegner die Helligkeit ſeiner Sache, im Gefuͤhl profaner Leidenſchaften und irdiſcher Zwecke verlaſſen. Duͤſtere Wolken ſammeln ſich am peliti— ſchen Horizont: fuͤrchterlich druͤckt die Gewitterſchwuͤle: in zwey Nationen ſteht das eine Deutſchland, für Jahrhun⸗ derte geſchieden, ſchlachtgeruͤſtet fich gegenüber: da entladet ſich der lange zoͤgernde Blitz aus ſeinen fluchbeladenen, ver— derbenſchwangern Regionen. Die durch des Feindes geiſti— ge Schwaͤche ſtark gewordene phyſiſche Macht wird durch den Sieg zum Uebermuth verfuͤhrt, aber ſie ſoll nach des Himmels Rathſchluß wieder niedrig werden vor den Voͤl— kern der Erde, weil ſie zur Allmacht ſich- erheben will. Ein Heldenſohn des Nordens naht, durch Heermacht und Huͤlfsquellen weniger, denn durch die Freyheit, die er ver— ficht, durch die oͤffentliche Meynung und das Vertrauen auf Gott und ſich ſelbſt unuͤberwindlich, von den Geſtaden des baltiſchen Meeres her, und wie einſt der kuͤhne Otto die Scandinavier vom Odins Dienſte weg und zur Verehrung des wahren Gottes gezwungen, fo will nun Guſtav Adolph, der Beherrſcher einer verachteten und lange dienſt— baren Nordlandsinſel, die treulos gewordenen Bruͤder im 648 Suͤden zu reinerem Dienſte fur eben dieſe Gottheit wieder en und den Fels der Hierarchie in Europa jers plittern. 3 Dreyßig Jahre des Brudermordes kaͤmpfen ſich lange ſam blutig in warnenden Gluͤckeswechſeln vorüber. Deutſch— land iſt zur Moͤrderhoͤhle, das Land des Sieges zum Spott der Fremdlinge geworden. Auf den Graͤbern ſeiner edel— ſten Maͤnner und kraftvollſten Juͤnglinge, auf den Ruinen verwuͤſteter Staͤdte und Doͤrfer ſchließt den ſchmaͤhlichen Krieg ein noch ſchmachvollerer Friede. Mit jedem Ge— ſchlechte dringt die Anmaaßung der Fremden raͤubeciſcher in das Heiligthum deutſcher Ehren ein; die Goͤtzenbilder von Paris beſudeln die Stellen, wo Hermanns, Karls und Heinrichs, der Ottone, der Hohenſtaufen, der Habsburger Heldenbilder einſt verehrt und heilig waren; der Mildthau franzoͤſiſcher Sitten zerfrißt die Bluͤthe deutſcher Kraft; der deutſche Genlus iſt in dem wuͤſten Laͤrm der Theologen und der neuen Scholaſtiker und in der Buhlſchaft mit fremden Muſen entflohen; der Keim des edelſten erſtickt in der Hofs farth der Hoͤhern, der Niedertraͤchtigkeit des Volks, der Selbſtentehrung der Gebildeten. Mittlerweile pflanzt auch der Unglaͤubige die Banniere der Knechtſchaft uͤber Un— garns Burgen und den Thoren der Hauptſtadt des Reiches auf. Die Kraft der Feldherrn geht durch die Raͤubertactik franzoͤſiſcher Diplomaten, die Undeutſchheit der Fuͤrſten und die Feilheit beſtochener Miniſter verloren; civiliſierte Bar baren aus dem Lande, das ſich den Mittelpunct europaͤiſcher Geſittung pries, haufen, wie einſt die Tamerlane zund Dſchingischans in deutſchen Provinzen mit Mord, Brand und Aufruhr; und der allerchriſtlichſte Koͤnig, getreuer Bun— desgenoſſe der Unglaͤubigen, verhoͤhnt mitten im Frieden Chris ſtenthum, Voͤlkerrecht und feyerliche Vertraͤge. Endlich erſcheint nach langen Jahren nur in der Form wechſelnder Schmach, durch wenige Denkmale alter Volks— kraft unterbrochen, eine fuͤrſtliche Frau, den entweihten Scepter des Reichs mit kraͤftiger Hand wieder zu fuͤhren. Aber ihr Schickſal und ihr Ehrgeitz durchwuͤhlt auf's neue den innern Frieden der Nation, und macht die große Ar⸗ muth des Nationalcharacters und die Ohnmacht der Heere des Reichs vor aller Welt offenbar. Ein deutſcher Fuͤrſt, beſtimmt, in Kurzem die Zierde Europa's und der Bildner eines philoſophiſchen Jahrhunderts zu werden, ringt in har⸗ tem Streit, feinem Streben nach ſelbſtſtaͤndiger Größe, Va⸗ ſallenpflicht, Nationalitaͤt und Deutſchlands Einheit opfernd, mit der mächtigen Beherrſcherin des Reichs aus der Habs burger glanzerfülltem Stamme, die den jungen Hercules in der Wiege erdruͤcken will. Das Genie und die Tactik Frie- drichs des Großen macht die Anſtrengungen von halb Eu⸗ ropa zu Schanden, und den Sieg des Geiſtes über phyſi— ſche Streitkraft neuerdings glaͤnzend offenbar. Reicher, kuͤh⸗ ner, mächtiger, furchtbarer als vor dem fiebenjährigen Kam— pfe, der ihn demuͤthigen ſollte, ſteht er in der Reihe euro— paͤiſcher Fuͤrſten da, und er liefert auch durch fein ferneres Regierungsſyſtem im Frieden den Beweis, daß der Fuͤrſt alles kann, der alles nur durch und für das Geſetz will, und der ſeinen Thron auch uͤber die Geiſter ſichert, durch derſelben Freyheit und Erhebung. Verzweifelnd, durch Ges walt der Waffen feinen Ruhm und feine Größe zu errei⸗ 649 chen, macht es ſich der Sohn feiner’ Feindin, der uͤber die Deutſchen ebenfalls zu herrſchen kommt, zur Aufgabe feis nes Lebens, nach Mark Aurels und Friedrichs Bild durch Freyheit, Geſetzlichkeit, Cultur und Geiſtesfreyheit die zahle reiche Maſſe der feiner Sorge anvertrauten Voͤlker zu res gieren; aller Edlen in Europa Liebling, der Bewunderung ſpaͤterer Geſchlechter, die nach Geſinnungen, nicht nach Fole gen, Fuͤrſtenwerth zu beſtimmen pflegen, verſichert, aber un: verſtanden von feinen aus dem Schlafe erſt aufgerüttelten Unterthanen, gehaßt von Kaſten, die er im Geſetze den übrigen gleichſtellte, groß und kuͤhn im Entwurfe und auf: richtig im Willen, aber raſch in der That und deßhalb im Irrthum, weil er Freyheit durch Willkuͤhr in ihre Rechte ſetzen wollte, glaͤnzt und erliegt der zweyte Joſeph, bey weitem der edelſte Fuͤrſt des achtzehnten Jahrhunderts. Die Fehler Friedrichs und Joſephs zeigen ſich, als die durch Graͤuel und Wahnſinn geſchaͤndete Freyheit der Neu: franken ihr ſieghaftes Banner nach allen Ländern zu tra— gen ſich anſchickt. Die Verwaltungsmaximen im Innern des Staats, welche ſich ausgelebt, und die Grundfäge ei⸗ ner Kriegskunſt, die fuͤr ſolche Faͤlle keinen Halt wußte, vermoͤgen nimmermehr den wilden Sturm zu daͤmmen, der mit verfuͤhreriſchen Liedern von Freyheit und Gleichheit und mit ungewoͤhnlichen geiſtigen und phyſiſchen Waffen an dem muͤhſamen Gebaͤude einer, Menſchen nur als Zahlen wer— thenden, ausgekluͤgelten Politik ruͤttelt. Deutſchland, in ſich zerfallen, verrathen, um Einheit und Willen gebracht, erliegt den Streichen der wilden Republicaner. Ihr ver: wegenſter und gluͤcklichſter Führer, vom Sieg und dem Schickſal wunderbar beguͤnſtigt, errichtet uͤber den Truͤmmern des alten Koͤnigthums und der verrathenen Republik auf eigene Rechnung ſich einen Thron, von dem herab er bald die Schickſale Deutſchlands wie beynahe aller Nationen Eu: ropa's waͤgt und entſcheidet. Aber auch er faͤllt den fin⸗ ſtern Maͤchten wieder heim, weil er das Recht ſich nicht zur Seite geſetzt. Die durch Friedrich und Joſeph und gluͤckliche Umſtaͤnde des achtzehnten Jahrhunderts gefoͤrderte Aufklärung der deutſchen Völker wendet ſich allmaͤhlig auch einer politiſchen Seite zu, und ſchafft nach und nach wies der einen Nationalwillen, eine Nationalbegeiſterung, eine Nationalkraft, durch diefe aber die Sehnſucht nach Frey— heit von Außen. Mit dem Volkshaß und den Anſtrengun⸗ gen der Waffen verbinden ſich die Elemente und der Zorn des Himmels; gemeinſam durch Polk und Fuͤrſt, die zum erſtenmal ſich wieder einander vertraulich naͤhern, faͤllt der unbeſiegbare Feind; im Herzen von Deutſchland wird die erſte, in Civilis Vaterland die zweyte große Voͤlkerſchlacht geſchlagen; deutſche Banner wehen auf den Thuͤrmen des neuen Babylons, und an der Stelle despotiſcher Willkuͤhr und anarchiſcher Freyheit wird das urkundliche Recht und die geſetzliche Freyheit verkuͤndet, die Fuͤrſt und Volk durch wechſelſeitige Buͤrgſchaften enger umſchlingen und von den Gefahren unumſchraͤnkter Gewalt wie verderblicher Selbſt⸗ huͤlfe für immer retten foll, Iſis 1826. Heft Pur. a 650 Literatur und Kunft in Böhmen, 1 Erfte Lieferung. Graf Buquo y. Unter den vielen und ſchaͤtzbaren Literatoren Boͤhmens, welche der gegenwaͤrtigen Zeit angehoͤren, wird dem Grafen Georg Longueval von Buquoy, Freyherrn von Veaux, Doctor der Philoſophie, Mitglied mehrerer gelehrter Geo ſellſchaften und gemeinnuͤtziger Anſtalten, dem Urenkel eines der weltberuͤhmten Helden des dreyßigjaͤhrigen Krieges, im⸗ mer einer der erſten Plaͤtze eben ſo ſehr gebuͤhren, als er ihm unter den tiefſinnigſten und genialſten Schriftſtellern und Gelehrten des Auslandes im Fache der Mathematik, Mechanik, Phyſik, allgemeinen Naturwiſſenſchaft, Philoſo⸗ phie, Technologie, Politik und Staatswirthſchaft ꝛc. unſtrei⸗ tig gehoͤrt. Er unterſcheidet ſich von den vaterlaͤndiſchen Schriſtſtellern durch eine ganz eigenthuͤmliche und ſelbſtge⸗ ſchaffene Sphaͤre des mehr der Welt uͤberhaupt, als bloß dem eigenen Vaterlande zugewandten Wirkens; dieſem edlen Streben mit großem Gluͤck und hoher Wirkung ſein ganzes Leben weihend iſt er einer der unermuͤdlichſten Forſcher im Reiche des Wiſſens. Bevor Einſender diefes über Geiſt, Weſen und Cha⸗ racteriſtik ſeiner mannichfachen Schriften, von denen weiter unten ein nach Fächern geordnetes Verzeichniß folgen fol, etwas ſagt, will er in einem kurzen biographiſchen Umriß zeigen, wie der Graf das, was er iſt, wurde, und wie ſich unter ſeiner Feder geſtaltete, was er bisher der Welt bekannt gemacht hat, uͤberzeugt, daß auf ſolche Weiſe der Menſch und der Gelehrte dem Leſer begreiflicher wird. Der Leſer findet darin eine Geſchichte ſeiner Bildung und ſeines Lebens, die ihm die Ueberſicht ſeines Wirkens und Willens erleichtert und ihn uͤberzeugt, daß jede geſchloſſene Periode ſeines vielſeitigen Lebens immer durch ein kleineres oder groͤßeres Buch bezeichnet iſt, das alsdann wie eine reife Frucht dem Heſperiden-Baume von der einen Seite entfiel, um ihn an der andern neue Bluͤthe und Fruͤchte treiben zu laſſen; ſo dient die Geſchichte ſeiner literaͤriſchen Leiſtungen als Wegweiſer in der Organiſation ſeiner Bil⸗ dung. Erſt dadurch wird es möglich, die Form feiner Phi⸗ loſophie klar zu entwickeln und darzuſtellen, zu zeigen, wie Saͤttigung in den einzelnen Zweigen ſtrenger Wiſſenſchaft, geregelter Disciplin, des Weltlebens und der Kunſt, ihn auf jenen tiefern veducierenden und umfaſſendern Paralle⸗ lismus fuͤhrte, der ſich ſo eigenthuͤmlich von dem ſeichten oft ſpielhaften Allegorifieren der Naturphiloſophie untere ſcheidet, und ſich dieſelbe als eine untere Form coordiniert. Georg Graf von Buquoy wurde am 7ten Septem⸗ ber 1781 zu Brüffel geboren. Schon in dem zarten Kin⸗ de, das für Gemuͤthsbegeiſterung bey jeder Anregung ſehr empfaͤnglich war, ſprach ſich ein entſchiedener Hang zum Meditieren aus, und wuchs mit ihm verhältnißmägig, wie ſich der junge Organismus nach und nach entwickelte, ohne ſich jedoch beſtimmt auf einen oder den andern Gegenſtand ausſchließlich zu beſchraͤnken. Alles was Kunſt und Wiſſen⸗ ſchaft den ſich raſch und 95 entwickelnden Begriffen Faß⸗ 1 651 liches darboten und dem lernbegierigen Knaben mitgetheilt ward, begeiſterte ihn maͤchtig. Auffallende Zuͤge aus dem Gebiete der Weltgeſchichte oder aus Biographieen großer Menſchen riſſen ihn zu hoher Bewunderung oder zum bitterſten Unwillen hin. Ein Hauptthema fuͤr ſein leidenſchaftliches Wuͤrdigen des Guten und Boͤſen waren die grellen Contra⸗ ſte von Seelengroͤße und Verworfenheit, welche in der Graͤu— elzeit der franzoͤſiſchen Revolution in ihr Triebrad eingreis fend, kraͤftig ins Leben traten. Aus dieſem entwickelten ſich eben ſo hohe Achtung fuͤr echte Nationalſelbſtſtaͤndigkeit im Schutze einer vaͤterlichen Regierung unter monarchiſchen For— men, als entſchiedener Haß gegen Empoͤrung, ſelbſtſuͤchtige Intrigue, Illegitimitaͤt, unhiſtoriſch begruͤndete, ſophiſtiſch gerechtfertigte, politiſche Verfuͤgungen u. ſ. w., welche ſich ſpaͤter dem Character des Mannes einverleibten. In den Gegenſtaͤnden der Gymnaſialſtudien erhielt der junge Graf zu Hauſe Privatunterricht, unterzog ſich aber den oͤffentlichen Pruͤfungen. Die philoſophiſchen und Rechts⸗ wiſſenſchaften abſolvierte er an der Thereſianiſchen Ritter academie. Er war in den fruͤhern Studien nicht weit uͤber die Graͤnze des Mittelmaͤßigen hinaus geſchritten, weil er fie bloß aus Pflicht trieb, und ſtets das eine oder das an⸗ dere Lieblingsfach mit ganzem Gemuͤthe umfaßte, ohne ſich jedoch laͤngere Zeit hindurch einem ausſchließlich widmen zu koͤnnen, da ihn der immer neue Reiz abwechſelnd bald zu dieſem bald zu jenem hinzog. In feinem 17ten Jahre je⸗ doch warf er ſich beynahe ganz auf die reine Mathematik, welche ihn nun geraume Zeit hindurch gefeſſelt hielt. Hierzu wurden folgende zwey Umſtaͤnde die vorzuͤglichſte Veranlaſ— ſung. Er hatte kurz zuvor Elyſchau verlaſſen, bey deſſen Beſitzer, dem als Aſtronomen ausgezeichneten Grafen Taff, er einige Jahre verlebte. Dieſer väterliche Freund befchäff: tigte ſich viel mit dem talentvollen, wißbegierigen jungen Grafen, und wirkte hauptſaͤchlich dahin, feinem unſteten Feu ereifer eine leidenſchaftsloſere Haltung und eine Ableitung von der Begeiſterung und Erbitterung, die ſein Gemuͤth aus allem ſchoͤpfte, zu geben, und ſolches auf den Weg ruhige— rer Wahrnehmung und Beobachtung zu fuͤhren, welches ihm ſehr gut gelang. Dann hatte Graf Buquoy das Gluͤck, im Thereſiano den beruͤhmten Phyſiker und Mathematiker, den Erjefuiten Pater Giesmann fuͤr ſich fo einzunehmen, daß er von ihm Erlaubniß und Aufforderung erhielt, ihn in je— dem Augenblick zu beſuchen, um ihm die im Studium der nun leidenſchaftlich getriebenen Mathematik und Phyſik vor— kommenden Zweifel zur Pruͤfung und Loͤſung vorzutragen. Ee ſtudierte nicht nur das im Thereſiano Vorgeſchriebene uͤber Mathematik und Phyſik mit Auszeichnung, wodurch er bey den oͤffentlichen Pruͤfungen unter andern auch des berühmten Vega Aufmerkſamkeit beſonders auf ſich zog; ſondern er ſtudierte auch mit angeſtrengtem Fleiß bey Tag und Nacht dieſe Fächer in mannichfachen andern Schriften, wobey ihn vor allen jene der Franzoſen befriedigten, weil ihn uͤberhaupt der franzoͤſiſche, epicuraͤiſch⸗ atomiſtiſche, klar durchgeführte und mathematiſch entwickelte Materialismus ungemein anzog, ob es gleich fuͤr den menſchlichen Geiſt nichts Herabwuͤrdigenderes, nichts Verderblicheres gibt. Denn durch dieſes Syſtem hat die Vernunft ihre Fluͤgel verloren, und ſchleppt ſich muͤhſam fort wie ein Kothwurm; durch daſſelbe iſt auch die Duelle der Poeſie u, Veredſamkeit 652 verſiegt u. alle moraliſche Wiſſenſchaften untergangen. Durch ſo eine Anſicht fuͤhlte er einige Jahre darnach die entſchie⸗ denſte Erbitterung gegen den franzoͤſiſchen, die Menſchheit entehrenden Materialismus. Dieſes dankte er vorzüglich feinem kindlichen Gemuͤthe, das ſich von chriftlich = religiöfen Anſichten nie zuweit abzuwenden vermochte, ſo, daß das Herz verdammte, was den Kopf entzuͤckte, und ferner dem Umſtande, daß Pater Giesmann ein eben ſo tiefer Theolog als Mathematiker war, mit dem er viel uͤber Offenbarung, fo wie über die ſcheinbaren Widerſpruͤche zwiſchen Offenba⸗— rung und Vernunft disputierte, woraus er für feine kuͤnfti⸗ ge Fortbildung ungemein viel Nutzen zog. In feinem 2=ten Jahre, als der Graf fo eben feine juridiſchen Studien zu vollenden beſchaͤftiget war, gelangte er durch den ploͤtzlichen Todesfall feines Oheims, des Gras fen Johann von Buquoy, als Fideicommißerbe zu einem ſehr anſehnlichen Vermoͤgen, welches ihm die Mittel gab, auf weiten Reiſen, welche immer fuͤr jede hoͤhere Erziehung das Ultimatum, — wodurch ihre Vollendung bedingt wird — bleiben, erweiterte Welt- und Menſchenkenntniß zu er⸗ werben. So wurden nun mehrere Jahre mit Wanderun⸗ gen durch die ſchoͤnſten Länder Europas — Schweiz, Frank reich und Italien — zugebracht. Durch dieſe Reifen ers hielt der ausſchließende Geſchmack fuͤr Mathematik eine maͤchtige Diverſion. Von den unzaͤhligen neuen Gegenſtaͤn⸗ den, die hier feinem aufmerkſamen Blick begegneten, in fies tem Wechſel angezogen und abgeſtoßen, ergab ſich im Sins nerſten des Grafen als Reſultat ein mannichfaches Oſcillie⸗ ren zwiſchen Begeiſterung, Ekel und Leere des Gemuͤths, fo daß ihn feine übrigens ſehr angenehmen, mit aller wuͤn⸗ ſchenswerthen Bequemlichkeit unternommenen Reiſen mehr quälten als fie ihm Genuß verſchafften. Sein Streifen durch die damals ſo unruhig bewegten Laͤnder jenſeits der Alpen und des Rheins gab ſelbſt ſeinem Geiſte eine ſehr ernſte Richtung, wozu vielleicht der Umſtand ſehr viel beys getragen haben mochte, daß der Graf in Paris wegen eis nes arretierten Reiſegefaͤhrten in einer Zeit hoͤchſter politis ſcher Gaͤhrung perſoͤnlich viele Unannehmlichkeiten ertragen mußte und Gelegenheit hatte, die kaum geſtillte Revolution noch in ihren Nachwehen unter dem ſcheußlichſten Bilde zu erblicken. Unverkennbar entwickelte ſich aus den Gemuͤths⸗ empoͤrungen, die fein Erſchauen aufregte, der erſte Grad von Miſanthropie, welcher der aufmerkſame Beobachter menſchlichen Treibens in Vergangenheit und Gegenwart fo ſelten entgehen kann. Als ſich der Graf nach beendigten Reiſen verehlicht hatte, zeichnete er ſich für die Zukunft einen beſtimmten Les bensplan vor, gemaͤß dem er ferne von dem oͤffentlichen Staatsdienſt nur in fo weit es die Sorge einer wohlgelei⸗ teten Geſchaͤftsfuͤhrung zur Verwaltung ſeiner weitlaͤuftigen Güter geſtatteten — dem Forſchen, Meditieren und Dich⸗ ten ganz hingegeben ſeyn wollte, nicht um als Schriftſteller zu glaͤnzen, welche kleinliche Eitelkeit ihn nie plagte, ſon⸗ dern um Ruhe und Harmonie in das uͤbermaͤßig und viel⸗ fach aufgeregte Gemuͤth zu bringen und feinem Grundſtreben beſſer nachkommen zu koͤnnen, das in der Folge allen ſeinen Arbeiten ihren eigenthuͤmlichen Stempel aufdruͤckte: dem Streben nehmlich, das Mannichfachſte in Harmo⸗ 553 nie unter fih, und fo im Einen Alles, und im All nur Eines zu erblicken. N Er betrieb nun vorerſt und vorzuͤglich wieder das Studium der Mathematik, verband es mit dem der Phy— ſik, Chemie, Technologie und Staatswirthſchaft, wobey er vorzuͤglich die Franzoſen und Englaͤnder ſtudierte. Im Fa⸗ che der Staatswirthſchaft konnte er den Deutſchen keinen Geſchmack abgewinnen, da er in ihren Werken mehr hypo— thetiſches Gedankenſpiel als practiſche Anſichten fand, die demjenigen entſprochen haͤtten, was er auf Reiſen beobach⸗ tet, und durch Beſprechen mit unterrichteten Maͤnnern vom Fache gelernt hatte. In dieſe Zeit fällt der Urſprung der Erſtlinge ſeiner mathematiſchen, technologiſchen und ſtaats⸗ wirthſchaftlichen Werke, mit denen er ſeine ſchriftſtelleriſche Laufbahn eroͤffnete. Im Jahre 1815 unternahm der Graf eine Reiſe nach Paris, um mit den Maͤnnern perſoͤnlich be kannt zu werden, deren Schriften er ſo fleißig ſtudiert hatte. Dort hatte er im Allgemeinen Urſache, ſowohl mit der Theilnahme, womit das Inſtitut feine gelehrten Arbeiten beehrte, als auch mit der Bereitwilligkeit, mit der man ihm erwuͤnſchte Auskünfte zu ertheilen ſich gefaͤllig bewies, zufrieden zu ſeyn. Eine Abhandlung, die der Graf aus einer ſeiner mathematiſchen Schriften ausgezogen und nach franzoͤſiſchem Genre bearbeitet, ins Franzoͤſiſche uͤberſetzt hats te, um ſie im Inſtitute vorzuleſen, erwarb ihm die ſchmei⸗ chelhafteſten Beyfalls⸗Aeußerungen von den Mitgliedern des Inſtitutes, welche verſicherten, daß ſie dieſe Ausarbeitung mit großem Vergnuͤgen und einem ausgezeichneten Rapport daruͤber den Annalen des Inſtituts einverleiben wuͤrden, wenn es nicht den Statuten deſſelben zuwider liefe, einen ſchon wo immer einmal in oͤffentlichem Drucke erſchienenen Aufſatz in feine Annalen aufzunehmen. Ungeachtet dies fee und vieler andern perſoͤnlichen Auszeichnungen mißfiel dem Grafen das zunftmaͤßige und pedantiſch Abgegrenzte und das ſtrenge Fachweſen dieſes Inſtitutes, fo wie über: haupt die franzoͤſiſche Pedanterei unbedingter Verehrung veralteter Regeln und kaſtenmaͤßige Eintheilung der Kuͤnſte und Wiſſenſchaften, welche ſelbſt Beſchraͤnkung der eigenen hierdurch nur zu proſaiſch werdenden Sprache herbeyfuͤhrte, ihm im hoͤchſten Grade zuwider waren. Sie mußten ihm widerlich werden, weil ſie ſeinem Streben nach Ineins⸗ Verſchlingen des Manchfaltigen, und nach dem Erhorchen der Weltharmonie, dem ahnend die geſammte Natur als das Hoͤchſte der Vernunft und zugleich der dichteriſchen Phantaſie vorſchwebte, zu ſehr entgegen ſtand. Uebrigens hatte der Graf mit vieler Freymuͤthigkeit den Mitgliedern des Pariſer Inſtitus bemerkt, daß ſie eine Menge der wich⸗ tigſten Reſultate des Denkens und Beobachtens, die in Deutſchland ſehr allgemein bekannt waͤren, ignorierten, und uͤber manche Dinge ſich noch mit Schwierigkeiten plagten, welche man dort ſchon viel weiter gebracht hatte. So z. B. über die Theorie der Wellen, mit der ſich la Grange, la Plaks, Poiſſon, Cauchy u. a. unnütz gemartert hätten, während Gerſtner in Prag durch ſeine kurze Theorie der Wellen den Gegenſtand faßlicher und gruͤndlicher erlaͤuterte, als jene Academiker in ihren weiten und langweiligen For ljanten. Graf Buquoy war gutmuͤthig genug, zu glauben, es koͤnnte dieſen Herren durch Bekanntmachung der Gerſt⸗ nerſchen Schrift ein angenehmer Dienſt erwieſen werden, und bot ſich an, fie ihnen vorzutragen, Allein die, unfehl⸗ — — — 654 baren Herren nahmen den Antrag beynahe uͤbel, zogen ſich kalt zuruck, ſpeiſten ihn mit franzoͤſiſch artigen Redensarten und Complimenten ab, und ſuchten Auswege, ſeinen Ans trag auf jede Art aufzuſchieben, aus denen der Wille, ihn gänzlich abzulehnen, ſehr klar wurde. Dieſes mißfiel dem Grafen vollends und beſchleunigte einen ſchon laͤngere Zeit vorbereiteten Moment, der feinem Geiſte eine neue Rich⸗ tung gab. Eine Veränderung, die ſchon früher an feiner Gemuͤthe begonnen hatte, eilte dadurch ihrer Reife entge- gen. Er hatte nehmlich ſchon ſeit mehrern Jahren trotz ſeiner leidenſchaftlichen mathematiſchen und Naturſtudien ge⸗ funden, daß er nicht auf dem rechten Wege ſey, zur Auf⸗ faſſung der erſehnten Harmonie des Naturganzen, ſo wie der Uebereinſtimmung der Offenbarung mit Vernunft und Beobachtung zu gelangen. In einer Art von Mißmuth warf er ſich uͤber die Schriften der deutſchen Philoſophie, die ihn ſchon in ſeinen Studienjahren nebenher angeſprochen hatten, fand aber nun vorzuͤglich an jenen Schriften Geſchmack, welche die Natur als ein lebendes Ganzes im Sinne der Schellingiſchen Naturphiloſophie betrachteten. Von dieſen wandte ſich ſein Studium vorzuͤglich zu in dieſem Sinne abgefaßten Schriften über Phyflologie, vergleichende Anato⸗ mie, Phytotomie, Zootomie u. ſ. w. als zu Werken, in de⸗ nen er deutſchen Scharfſinn, Gruͤndlichkeit und weit umfaß ſende Gelehrſamkeit, und zugleich das deutſche fuͤr alles Schoͤne und Gute ſo lebendig aufgeregte Gemuͤth kennen, lieben und ehren lernte. Bis zu dieſer Epoche galt ihm der Franzoſe und Englaͤnder mehr als der Deutſche. Von nun an, wo er ſich der erſtrebten Harmonie zwiſchen Gott, der Außenwelt und ſich ſelbſt zu nähern begann, wo ſich ihm der Weg eröffnete, — wie dieß feinem Geiſte fo gan zuſprach, — mathematiſche und metaphyſiſche Tiefe mi dichteriſcher Gluth und Begeiſterung, dem ſichern Leit- ſterne der Naturbeobachtung folgend, zu verbinden, von nun an ward ideelle Verherrlichung des empiriſch erfaßten Naturlebens fein Studium, und der Gegenſtand feiner ſchriſtſtelleriſchen Arbeiten. Doch gaben die Schriften deut⸗ ſcher Naturphiloſophie und — im Sinne Schellings — philoſophiſcher Naturforſcher ſeinem Geiſte wohl den Im⸗ puls zur erwaͤhnten Reform ſeines Wirkens, aber ſie dien⸗ ten ihm keineswegs als leitendes Princip; denn ſo ſehr er auch anfangs von dieſen Schriften begeiſtert war, ſo merk⸗ te er doch bald, daß auch ſie von oberflaͤchlichen Ueberſich⸗ ten, ſchielenden Analogieen, poetiſchen Faſeleyen und myſti⸗ ſchen Schwaͤrmereyen und Taͤndeleyen nicht frey waren, daß ſie ferner von dem maͤchtigen Vehikel der mathemati⸗ ſchen Analyſis entweder keinen Gebrauch machten, oder doch den Sinn der Mathematik zu bloßen Symbolen und hiero⸗ glyphiſch klingenden Zauberſpruͤchen herabwuͤrdigten, gaͤnz⸗ lich von jener Correctheit und Beſtimmtheit abweichend, die der aͤchte Geometer — wie ein de la Grange, la Place, Biot u. a. — in mathematiſche Ausdrüde und Formeln zu legen weiß. Er warf daher alle Bücher von ſich, ſammel⸗ te rhapſodiſch alles, was in feinen manchfachen Geiſtesſtuͤr⸗ men, in ſeinen geiſtigen Ebben und Fluthen ſeit lange her aus ihm ſelbſt entſtanden war, zuſammen, ordnete es nach Moͤglichkeit ſyſtematiſch, unterwarf dem analytiſchen Calkul, der Metaphyſik und dem freyen Schwunge der Dichtung, was ſich jedem aneignete; reihte aber unablaͤſſig alles er⸗ probten Erfahrungen an, oder beſſer zu ſagen, machte jene 655 Erfahrungen zur Grundlage feines Forſchens, von welcher aus er ſich feſſellos in die Sphaͤren der Meditation und Dichtung aufſchwang, unbekuͤmmert ſich in augenblickliche Irrthuͤmer zu verlieren, da er ja immer wieder von ſeinem unerſchuͤtterlichen Fundamente aus — dem unabaͤnderlich feſtgeſetzten point de départ — ſeinen neuen Anlauf nahm. So entſtanden ſeine Skizzen zu einem Geſetzbuche der Natur, die ſeinem Geiſte als erſter gelungener Verſuch die erſehnte Harmonie in ihm hervorzurufen, ſehr zuſagten. Seit jener Zeit hat Graf Buquoy dieſe Weiſe geiſtiger Gymnaſtik immer weiter verfolgt, hat Gluͤck und Befriedi⸗ gung darin gefunden und geſtrebt, auch andern einen Theil jener Wonne mitzutheilen, die ſeine Arbeiten ihm gewaͤhr— ten. Nebenher ſetzte er auch noch immer feine mathematis ſchen Arbeiten fort, fuͤr immer gefeſſelt von dem, dem Stu⸗ dium der reinen Mathematik ausf Reiz, daß durch ſelbes das Denkvermoͤgen auf eine Weiſe defriedigt wird, wogegen jede andere Befriedigungsweiſe nur ein ſchwacher Schatten iſt. Gaͤbe es etwas (fo druͤckt ſich der Graf bey einer Gelegenheit ſelbſt aus), das zu gleicher Zeit Verſtand, Vernunft, Phantaſie und Gefühl fo befrie⸗ digen moͤchte, wie die reine Mathematik bloß den Verſtand und die Vernunft befriedigt; ſo muͤßte man nur jenes und nie ein anderes treiben — aber leider iſt dieſes Etwas noch nicht gefunden und wird es wohl auch nie werden. Was den Grafen uͤbrigens von ſeinen mit vieler Lie⸗ be begonnenen, weiter oben erwähnten ſtaatswirthſchaftli⸗ chen Arbeiten abbrachte, war der Umſtand, daß uͤber alle Gegenſtaͤnde dieſes Faches nicht ganz erſchoͤpfend geſprochen werden kann, ohne ſich in das ſchwer zugaͤngliche Labyrinth politiſcher Betrachtungen zu verirren, wozu die Zeitereigs niſſe nicht die einladendſten waren. Indem wir nun das Verzeichniß von Buquoy's ge⸗ lehrten Arbeiten beyfuͤgen, wollen wir uns vorlaͤufig nur im Allgemeinen fluͤchtig und kurz uͤber Tendenz und Characte⸗ tiſtik derſelben auslaſſen, weiter unten aber die vorzuͤglich⸗ ſten derſelben etwas weitlaͤuftiger beſprechen. 1, Reine Mathematik und analytiſche Dynamik. a. Erläuterungen und Zuſaͤtze zu Schuberts phyſiſcher Aſtronomie. Unſers Dafuͤrhaltens das Klarſte, was uͤber analytiſche Dynamik, ſo wie uͤber den Sinn des In⸗ finiteſimalcalculs je geſagt worden, übrigens aber rück⸗ ſichtlich der Eigenthuͤmlichkeit ohne beſonders ausgezeichne⸗ ten Werth. Mehr ein gutes Schulbuch als etwas weiter. b. Zwey Auffäge mathematiſchen Inhalts u. ſ. w. — Enthalten manches Eigenthuͤmliche und Neue. c. Analyptiſche Beſtimmung des Geſetzes der virtuellen Geſchwindigkeiten in mechaniſcher und ſtatiſtiſcher Hinſicht, und d. Weitere Entwicklung des Geſetzes der virtuellen Geſchwindigkeiten, u. ſ. w. Zwey zuſammengehoͤrige Schriften von hoͤchſter Wich⸗ tigkeit, ganz eigenthuͤmlich und originell, der Erfindung und Ausführung nach, Dieß bedarf einer Erlaͤuterung, ießlich zukommenden 656 Die franzoͤſiſchen Geometer hatten ſich ſchon lange in der Statik des principe statique des vitesses virtuelles bedient, ohne daſſelbe anders, als per inductionem ers weiſen zu koͤnnen, alles aprioriſchen Beweiſes ermangelnd. Buquoy dachte dem Beweiſe jenes ſtatiſchen Satzes lange fruchtlos nach, endlich gerieth er zu ſeiner großen Freude auf weit mehr, als er anfangs geſucht hatte, nehmlich auf den Beweiß uͤberhaupt des dynamiſchen Lehrſatzes der vir⸗ tuellen Geſchwindigkeiten, * von welchem Satz der ſtatiſche Lehrſatz der virtuellen Geſchwindigkeit ſich, bloß als einzel⸗ ner Fall, dann von ſelbſt ergab. Und ſo gelang es ihm, die geſammte Mechanik und Statik als ein Einziges aus Einem Grundprincipe zu entwickeln. Kurz darauf trug er dieß dem Pariſer Inſtitute, wie weiter oben erwaͤhnt ward, vor, unter dem Titel: 5 e. Exposition d'un nouveau principe général de Dynamique, dant le principe des vitesses virtuelles n'est qu'un cas particulier. — Lu à Pinstitut de France le 28. Aoüt 1815, woruͤber ihm unter andern Graf Laplace äußerte, er. hätte einen hoͤchſt ſchwierigen Fall mit ungemeinem Scharfſinne und feltener Subtilitä entwickelt. 5 f. Eine neue Methode für den Infiniteſimalealeul, nehmlich die umgekehrte Ableitung der Functionen (dériva- tion inverse). Eine wichtige Entdeckung, worauf unter andern die goͤttingiſchen gelehrten Anzeigen aufmerkſam mas chen; — dieſer Aufſatz dedarf aber noch einer fernern Ent⸗ wicklung; er iſt bisher ein bloßer Impuls, der gute Fruͤch⸗ te erwarten laͤßt. a * g. Neue Blicke in die Fundgruben der mathematiſchen Analyſis und Phyſik. 7 Enthaͤlt bloß Neues und manche wichtige Erweite⸗ rung, beſonders fuͤr die Rechnungsmethoden im hoͤhern Calcul. 2. Practiſche Mechanik. 2. Eine Dampſfmaſchine, welche ſich mit wenig Uns koſten, ganz aus Holz ꝛc. erbauen laͤßt. i. Beſchreibung einer am Kunſtſchachte eines Kohlen⸗ bergwerkes erbauten ... Dampfmaſchine. Beyde Schriften machen, erſtere theoretiſch, letztere practiſch, mit einer von dem Verfaſſer erfundenen, bloß aus Holz erbauten Dampfmaſchine bekannt, welche auf ei⸗ ner Torfhaide mehrere Jahre den Pocher einer mit Torf betriebenen Glashuͤtte in Gang erhielt, und noch in Gang waͤre, wenn die Glashütte wegen Handelsſtockung und zu theuerm Torfſtiche an der ſaͤchſiſchen Grenze, wo zu viel anderweitiger Erwerb ſtatt findet, nicht Hätte muͤſſen einge⸗ ſtellet werden. „Dieſer merkwürdige Satz iſt analytiſch fo ausgedrückt: 1 pdſ T pd“ Fra en = ede (qa, ds + + dd ds + 8g“ ds“ T .). 2 1 l 3. Staatswirthſchaft und Finanzweſen. k. Die Theorie der Natie nalwirthſchaft, nach einem neuen Plane und nach mehrern eigenen Anſichten darge— ſtellt. — h Dieſes Werk wurde in Leipzig als Schulbuch fir Pros feſſor Pohl's Vorleſungen uͤber Cameralwiſſenſchaft be— ſtimmt. J. Das nationalwirthſchaftliche Princip. — m. Erläuterung einiger eigenen Anſichten aus der Theorie der Nationalwirthſchaft u. ſ. w. n. Begruͤndung des Begriffes vom reellen Werthe; Theorie des Steuerweſens u. ſ. w. Saͤmmtlich auf einer⸗ tep, dem Verfaſſer eigenthuͤmlichem, von dem Techniſchen der Gewerbe ſelbſt ausgehendem Syſteme beruhende Schrif— ten. Das Characteriftifche dieſer Schriften iſt die technos logiſche Baſis des Ganzen; die Claſſification des National: vermoͤgens; die moͤglichſte Durchfuhrung des Ganzen mit: telſt mathematiſcher Formeln, wodurch es freylich fuͤr viele Leſer zu abſtract geworden, und einer populären Weberarbeir tung werth waͤre; ferner ganz eigenthuͤmliche Tabellen und Ueberſichten, die dem nationalöconomiſchen Treiben eine ganz neue Phyſiognomie ertheilen; endlich die heftige De: ſtreitung des modiſchen Grundſatzes, der beſonders den deut- ſchen Theoretikern zuſpricht, als habe ſich die Staatsver⸗ waltung in das ſtaatsoͤconomiſche Treiben gar nicht zu mens gen, nach dem falſch angewandten Gemeinplage, laissez nous faire. o. Vorſchlag, wie in jedem Staate ein auf aͤchten Nationalcredit fundiertes Geld geſchaffen werden koͤnnte. Ein populärer gemeinnuͤtziger Vorſchlag, um das Pa— piergeld nach und nach zu tilgen, ohne die Auflagen zu erhoͤhen oder Anlehen zu machen, mit beſonderer Ruͤck— ſicht auf Oeſterreichs Kayſerſtaat. 4. Natur, Religion, Politik, Seſchichte, Moral, 7 8 55 harmoniſchen Wechſelbeziehungen auf: gefaßt. p- Skizzen zu einem Geſetzbuche der Natur, zu einer ſinnigen Auslegung deſſelben, und zu einer hieraus hervor— gehenden Characteriſtik der Natur. d. Die Fundamentalgeſetze an den Erſcheinungen ber Warme, empiriſch begründet, und deren Bedeutung nach dynamiſch⸗mathematiſchen Anſichten, im Geiſte hervorges tufen, ohne Annahme eines Wärmefteffes. r. Zuſammenſtellung einiger Hauptmomente aus der Gestomie, Phytotomie und Zootomie, u. ſ. w. ferner: Ueber die Methode in der Biologie uͤberhaupt, u. ſ. w. erläutert durch die Hahnemanniſch- homoͤopathiſche Heillehre. Saͤmmtliche Schriften von der hoͤchſten Eigenthuͤm— lichkeit, in denen ſich durchgehends das Streben zeigt, Alle Reſultate des Wiſſens, der Speculation, der Dichtung zu harmoniſchem Einklange zu verſchmelzen, u. ſ. w.; Schrif— ten, woruͤber ſich im Auszuge Nichts ſagen läßt, ſondern die ſtudiert werden muͤſſen. Sie ſetzen aber ſchon viele Isis 1826. Heft VII. 653 Kenntniffe voraus, und zwar vorzüglich aus allen Fächern der Naturwiſſenſchaft, Naturlehre, hoͤhern Mathematik, 1 Phyſiologie, der deutſchen Naturphiloſophie, u. „ w. Ganz daſſelbe muß rückſichtlich folgenden Werkes in einem noch viel geſteigerteren Sinne geſagt werden. 8. Ideelle Verherrlichung des empiriſch- erfaßten Nas turlebens in 2 Bänden, welches ſich übrigens durch folgene de Eigenthuͤmlichkeiten auszeichnet: a. Des Verfaſſers ges ſammte Anſicht der Natur, das Reſultat zwanzigjaͤhrigen Denkens, Suchens, Haſchens, Verwerfens, Interpretierens und Dichtens, iſt in einem didactiſchen Gedichte vorgetragen; bier iſt jeder Vers beziffert, und findet feine Erläuterungen in den gleich bezifferten weiter hinten nachfolgenden Erläus terungen. 6. Die Anwendung mathematiſcher Formeln ge⸗ ſchieht nur in Anmerkungen, um den fortlaufenden Text nicht zu unterbrechen. y. Die Mathematik wird hier nach einer von dem Verfaſſer erfundenen ganz neuen Methode angewandt, nehmlich nach der von ihm fo benannten pa— ralleliſierenden Methode, welche der Meditation und Dich— tung uͤber das Univerſum, über deſſen Interpretation und Beziehung auf Gott ein unermeßliches Feld neuer, bisher gänzlich vernachlaͤſſigter Uebungen, darbietet. J. Dem Pans theismus wird keineswegs gehuldiget, ſondern allenthalben: Beobachtung, Vernunft, Gefühl, auf die ewigen Wahr⸗ heiten Acht chriſtlicher Offenbarung, vorzuͤglich der reinen chriſtlichen Moral hingewieſen. 8. Manche verderbliche Mos deprincipe, Religion, Moral und aͤchten Buͤrgerſinn, hiſto— riſch begruͤndeten Nexus zwiſchen Unterthan und Souveraͤn betreffend, werden beſtritten; und was ehedem in jedes bier dern Unterthanen Buſen fuͤr feines Fuͤrſten Ruhm hoch aufs loderte, wird hier, vernunftgemaͤß, hiſtoriſch begründet, und in der Gluth der Begeiſterung da wieder hervorgerufen, wo die Sophiſtik einer Alles ſchonungslos zermalmenden Zeit alle Herzen zu ausgebrannten Kratern umzuwandeln ſtrebte. t. Worte der Begeiſterung über die Nacht des Co- reggio (La Notte del Correggio). u. Auswahl des leichter Aufzufaſſenden aus deſſen philoſophiſch-wiſſenſchaftlichen Schriften und contemplati⸗ ven Dichtungen fuͤr gebildete Leſer und Leſerinnen. Dieſe ſaͤmmtlichen Werke find, mit Ausnahme der beyden letztern die 1825 in Prag bey Enders erſchienen ſind, in Leipzig bey Breitkopf und Haͤrtel verlegt worden. Ueberdieß find verſchiedene Auffäge vom Grafen von Buquoy in mancherley auswaͤrtigen Zeitſchriften erſchie. nen. Wer durch Vergleichung mehrerer Urtheile die aus ſachkundigen Federn über des Grafen Schriften gefloffen find, dem eigenen einen groͤßern Spielraum verſchaffen will, den verweiſen wir auf das, was die Litteraturzei⸗ tungen von Leipzig, Halle, und Jena; die goͤttingiſchen ges lehrten Anzeigen; die Heidelberger Jahrbuͤcher der Littera⸗ tut; das Journal von Buchholz; Hormayrs Archiv; das Converſations⸗Lexicon; Huͤbners Zeitungs- und Converſa⸗ tions⸗Lexicon; u. a. m. von ihm ſagen. Als Reſultat der meiſten dieſer Urtheile geht hervor, daß Studium und Ge⸗ 42 659 nuß der Werke des Grafen ganz geeignet find, tuͤchtige Maͤnner, wenn ihr vielbeſchaͤftigtes und doch ſo leeres Le⸗ ben fie zur Erholung und Troͤſtung noͤthigt, zu ſtärken und aufzurichten. Ueberzeugt, daß die trefflichen Bemerkungen eines ausgezeichneten Gelehrten, der als competenter Richter abzu⸗ ſprechen befugt iſt, die Leſer intereſſiren werden, nehmen wir keinen Anſtand, einen Theil derſelben hier im Auszuge anzufuͤhren. Sie gelten einem der Hauptwerke des Gra⸗ fen, den „Skizzen zu einem Geſetzbuche der Natur.“ Wir heben ſie aus ſeinen Briefen an den Grafen aus, und laſ⸗ ſen ihn ſelbſt ſprechen. „Gleich im Eingange Ihres Buches „Skizzen zu eis nem Geſetzbuche der Natur“ drang ſich mir eine Stelle aus dem Plato auf, wo er den Socrates in Philebus ſagen läßt (A4 d d h ıva WA ονEiν ıyv r moAlov, garsov allnv davıyv r pılocopsvrav). „Ob es nicht eine zweyfache Mathematik gebe, eine fuͤr die Menge, und eine für den Philoſophen“. In der That ſehe ich in Ih⸗ rem Werke zum erſten Male die Mathematik als Zweig des Univerſal⸗Bewußtſeyns, in der Philoſophie aufgenom: men, und nicht wie es bisher die Menge that, abgeſondert als einzige vollkommene Wiſſenſchaft, daneben ſtehend, um bald als Muſter, bald als Probeſtein, und hoͤchſtens als ein Reagens für die Philoſophie zu dienen. Wie Cryſtalle die untern Stufen der organiſchen Formation verſinnlichen, und leichter das Weſen des Lebens ahnen laſſen, und von hier aus ein Object für den Phyſiologen werden, fo ſcheint auch die Mathematik ſelbſt auf fortgeſchrittener Stufe, nur ſinnlich anzudeuten, wie Zahl und Groͤße, Zahl und Zahl, Größe und Größe, bey ihren zufälligen oder bedingten ges genſeitigen Beruͤhrungen, Functionen und Formeln zu Stande kommen laſſen, welche als Norm für ſolche Reac⸗ tionen dienen konnen, welche entſtehen müffen, wenn, Koͤr⸗ per und Kräfte, Körper und Körper, Kräfte und Kräfte in Beziehungen untereinander treten. Wobey auch die Analo⸗ gie zwiſchen Körper, Größe und Raum, mit Kraft, Zahl und Zeit dem Forſcher zu Statten koͤmmt. Man kann nicht vorſichtig genug mit Worten ſeyn, um es begrenzt und ſcharf genug auszuſprechen, welchen Standpunct ſie in Ihrer Philoſophie der Mathematik einraͤumen, wodurch ſie ſich von allen andern bisher bekannten mathematiſchen Me⸗ thoden zu philoſophieren auszeichnet, und ſich gerade da am meiften von dem übernuͤchternen Rationalismus entfernt, wo die andern ihm troſtlos anheimfallen“. „Sehr belohnend und hoͤchſt originell iſt die Art, wie Sie mehrere ſcheinbar verſchiedenartige Geſetze, einem ein⸗ zigen unterzuordnen wiſſen, und wie dadurch nicht nur Vie; les vereinfacht wird, ſondern uns auch dabey die ſchoͤne Hoffnung aufgeht, daß auf dem Wege ſolcher eindringen⸗ der Reduction endlich nur einige wenige Geſetze übrig blei⸗ ben werden, nach denen ſich ganz dem erhaben = einfachen Character der Schoͤpfung gemaͤß, die meiſten Erſcheinungen des Lebens und der Welt werden erklaͤrend deuten laſſen. So hat mich die Art, wie Sie Herr Graf, die wichtigen Gefege der Capillarität und die Erſcheinung der Cryſtalllſa⸗ tion, unter einem aufzufaſſen wußten, hoͤchſt erfreulich übers raſcht. Das aufgeſtellte Gefeg von der Umſtimmung der 660 Typen im Artikel des Chemismus iſt zu weit um ſich grei⸗ fend, als daß Sie es nicht in einem eigenen Buche in ſei⸗ ner ganzen möglichen Ausdehnung hätten aufſtellen ſollen, wodurch es deutlicher und in ſeiner Wichtigkeit klarer her⸗ austreten wuͤrde. Wenn uͤberhaupt manche Seite Ihres Werkes Stoff zu einem Buche gibt, ſo glaube ich, daß Sie es vor allen andern dieſem wichtigen Gegenſtand ſchul— dig ſind, ihn zum Heil der Phyſik und der Philoſophie vielſeitig und weitlaͤuftig zu beſprechen. Ich muͤßte freylich dieſes Schreiben auch zu einem Buche anwachſen laſſen, wollte ich meinem Beduͤrfniſſe folgen, und uͤber jedes Neue und Wichtige was mir in Ihren Werken auffiel, mich ein⸗ zeln aͤußern.“ „Was ihre Philoſophie von gewoͤhnlicher Naturphi⸗ loſophie trennt und auszeichnet, iſt der leichte zund noth⸗ wendige Zuſammenhang mit der ſogenannten Ethik im auss gedehnteſten Sinne. Dem Schoͤpfer der letztgenannten Schule, dem tuͤchtigen Schelling war auf ſeinem Wege die Ethik der Stein des Anſtoßes, und er hat es bis jetzt nicht vermocht, fie auf feinen Leiſten zu ziehen, und wo er es verſucht hat, mußte es ihm nicht gluͤcken, und wird es auch ferner nicht, weil ſeine Schule in zwey hoͤchſt unaͤhnliche Theile zerfaͤllt, wovon der erſte ſein Buch, der zweyte die Welt iſt, und die Unendlichkeit des Lebens ſich gewiſſerma⸗ ßen wie der einzig mogliche Gegenſatz zu jeder aufgeſtellten Theorie verhalten muß, alſo auch in dieſer Schule theore⸗ tiſche und practiſche Philoſophie wie Tag und Nacht ere ſcheinen muͤſſen, während Sie Herr Graf keine beſchraͤn— bende, ſondern bloß eine ordnende Schule aufſtellen, wo mannichfaltige Erſcheinungen als aus aͤhnlichen oder un⸗ ähnlichen verwandten oder unverwandten Geſetzen entſprin⸗ gend aneinander gehalten werden, bey welcher Gelegenheit ſich Begebenheiten und Geſtaltungen aus dem Unendlichen fürs Endliche ſondern, und ein Buch bilden, das dann zum Fortſchreiten auf dieſem Wege mehr und mehr behuͤlflich wird. So entſtehet eine Univerſalwiſſenſchaft der Welt und des Lebens, wo das Entdeckte und das Entdeckende, wie bearbeitetes und unbearbeitetes Feld, betrachtet werden, und wo es auch gleich iſt, von welcher Seite aus man zu ar⸗ beiten anfaͤngt, und in welcher Richtung man ſie verfolgt. So daß man keck behaupten darf, was die bisherigen Schus len practiſches Gebiet der Philoſophie nannten, und das man nur mit den Schnuͤrſtiefeln ihrer Theorien bewandern durfte, von dort hätten Sie manche Theorie auf dem Mes ge der Induction ermittelt, waͤre ſie nicht ſchon zufaͤllig fruͤher vorhanden geweſen. So reihet ſich Ihre ganze Ar⸗ beit, den ahnlichen einzelnen, von Newton, Leibnitz, Keppler, und Galilei an, die auch vom Leben aus, untere Geſetze ermittelt haben. „Steht mir nun Ihre Philoſophie ſo hoch, ſo wer⸗ den Sie es ſehr verzeihlich finden, wenn ich fuͤr jedes Miß⸗ verſtaͤndniß zittere, dem Sie ſich theils durch zu gedraͤngte Kuͤrze, theils aber auch durch ein zu großartiges Fortſchrei⸗ ten ausſetzen.“ „Die Naturphiloſophie, wie ſie bis jetzt getrieben wur⸗ de, hat ihren Anhaͤngern jedes tiefe Nachdenken, jedes muͤh⸗ ſame Studieren faſt erlaſſen, deßhalb hat ſich auch die Sphaͤre dieſer Schule fo ertenfiv erweitert, während dieſel⸗ u, 6 3 601 be intenſiv flacher, duͤnner, leerer wurde (die Geſchichte und das Schickſal der Naturphiloſophie, läßt ſich im Focus des Brownianismus leichter uͤberſehen und deuten), und da Ih— re Philoſophie der Form nach, der Naturphiloſophie am naͤchſten ſteht, ſo bin ich leider uͤberzeugt, daß Sie von dort aus, in dem Grade, mißverſtanden, uͤbelgedeutet, und be- urtheilt zu werden Gefahr laufen „als dieſe Herren Sie zu verſtehen auf keine Weiſe vorbereitet genug ſind, und dann mit bloßen Floskeln ſich oͤffentlich daruber aͤußern, wenn fie es anders wagen, vom Daſeyn Ihrer Werke Notiz zu ge— ben. Bin ich auch uͤberzeugt, daß das Getreibe dieſer Leu— te Sie in Ihrem Streben weder zu demuͤthigen noch zu hemmen im Stande iſt, ſo muß ich doch fuͤrchten, daß der Geiſt und das Weſen Ihrer Philoſophie, ſo wie manche Ihrer wichtigen Entdeckungen, dadurch weniger ſchnell und allgemein um ſich greifen und durchdringen, und auf dieſe Weiſe dem wahrhaft Guten ein ſchoͤnes Ziel weiter hin— ausgeruͤckt wird. Man muß Sie in allem fruͤhern ſehr gut verſtanden haben, ſoll man nicht den Verſuch, wie Sie eine Stelle aus dem Montesquieu für ihren Zweck commentie⸗ ren, ſehr verkennen. Metapher, Allegorie, Parallelismus und Symbolik vertreten ſehr oft einander und koͤnnen leicht der guten Sache ſchaden, da dieſes gerade das einzige Feld Ihres Werkes iſt, an das ſich ſogenannte Recenfen⸗ ten ohne Scheu wagen koͤnnen, und dieſe armen Leute das letzte Capitel Ihres Buches als das practiſche Product aller vorausgegangenen Theorie betrachten. Dazu koͤmmt noch, daß Sie fuͤr Ihren Zweck einen Franzoſen, und nicht we— nigſtens einen Roͤmer oder Griechen waͤhlten, wenn Sie ſchon keinen Deutſchen augenblicklich dazu bequem fanden; dieſe Sünde vergibt jetzt fo leicht kein deutſcher Recen⸗ ſent. “ 5 „ . .. . Mittlerweile habe ich einige Necenfionen... geleſen. Wie halb, flach, ja falſch haben einige dieſer Her: ren Vieles von Ihren tuͤchtigen Leiſtungen aufgefaßt, und das Meiſte Ihrer tuͤchtigſten Entdeckungen, Anſchauungen und Aneinanderſtellungen gar nicht erfaßt, und daher gar nicht beſprochen. Eben ſo wenig finde ich in irgend einem dieſer Blaͤtter auch nur entfernt angedeutet, daß man es erkannt habe, wie ein großes aſſimilierendes Princip, die divergenten Richtungen Ihres Strebens beherrſcht, und die reichen und neuen Einzelnheiten in Ihren Worten, ſo ſcheinbar iſoliert ſie da ſtehen, durch eine große Idee (die der Seele Ihrer Philoſophie angehoͤrt) aneinander knuͤpfe, ſ. w. (Fortſ. f.) Forſchungen über Geſchlechtsnatur, von Karl Auguſtus Erb. Vorläuſig abgebrucktes erſtes Bruchſtuͤck einer Sammlung dieſes Titels. Heidelberg bey Groos 1824. 8. 56. Es iſt zu wuͤnſchem daß dieſes Werk den Weibern nicht in die Hände falle, damit der Autor nicht in Gefahr erathe, von denſelben zerriſſen zu werden, nehmlich aus Dankbarkeit, nicht aus Aerger oder ſonſt einem ſinnli⸗ ; 662 chen Triebe. Solch einem beſtuͤgelten Verfechter, wi a len nicht ſagen, der weiblichen hd eee fender Er der weiblichen Hoͤherheit uͤber die Männer, deren Duͤnkel ſie bisher uͤber die Weiber geſetzt hatte, wird es nicht ſchwer werden, ganz allein mit Flotten in der Luft zu fliegen auch wenn er von den Actionaͤren, die doch wahrſcheinlich Maͤnner ſind, nun wie billig verlaſſen werden ſollte. Das Buͤchlein iſt ſo ſcharfſinnig durchgefuͤhrt, und die duͤnnen Nerven der Weiber, ſo wie die glaͤnzenden, aber Niedriges bedeutenden Farben der männlichen Vogel find fo geſchickt benutzt, daß man nicht begreift, wie er ſich vergeſſen konn⸗ te, ſein Werk der Menſchheit zu widmen und nicht dem weiblichen Geſchlecht. Doch „wer an der Menſchheit hoͤch⸗ 80 er frevelt, greift mir an den Bart“, „ laut der orrede, Graf Buquoh, rationaler Ausdruck der Hypo⸗ thenuſe II.. 8. Anwendung auf Kectification der Curven uͤber⸗ haupt. Bezeichnet x die Abfeiffe, Coordinaten x und y kanntlich ds Vdxs + d = Vys T dT y die Ordinate, s das den entſprechende Curvenſtuͤck, fo iſt be⸗ dx dy 85 5 In fo ferne dy < 2 oder J. < ½, oder, wenn y=f (x) geſetzt wird; fr (2) ½ iſt [nach del ge Bezeichnungsart im ee 1 5 chung 2) naͤherungsweiſe anſezen: ; ds = VN + dy? — — dy2 F en EN N y. a ee dx T (½ . e () — 1% f (N 7% . 00) dr — 5 „ 2 (*) . dx — ro * SM (x) 5 dx. = fr (H.. de — J Iſt alſo Y eine ſolche Function von x, daß d hends für alle Werthe von x behauptet Wide dy << 1, oder daß wenigſtens für alle Werthe von x dx innerhalb der Grenzen x = m und x D n ſich an⸗ d ſetzen laͤßt J < / fo iſt naͤherungsweiſe, im Iſta Fal⸗ le für die ganze Curve, im aten Falle bloß fuͤr alle j Theile der Gurven, welche den Abſci jene entſprechen, „welch ſeiſſen x m und x A n 9. 5 Ci x 4. ½ JT f ν dx 1. ex — ½ s (x) dx A ) dx — Tf (x) dx In ſoferne dx < a. oder fk“ (x) 2 iſt, laͤßt ſich (Gleichung 2) naͤherungsweiſe an ſetzen: ds = Ydy? + daz = 1 125 dx? dx“ dxs Se 2.dy 10. dys 20.dy® 5 az dy dy® Sa A . d, (I) — e d (I . dys a — ½o. dx: 9 =dy+%. * dx dx — e 7756 — 28 9 55 Iſt alſo y eine ſolche Function von x, daß durchs gehends für alle Werthe von x behauptet werden kann Ei 2, oder daß wenigſtens für alle Werthe von x in⸗ nerhalb der Grenzen x = m und x S n ſich anſetzen laͤßt a >2, fo ift naͤherungsweiſe, im ıflen Falle für die ganze Curve, im 2ten Falle bloß für alle jene Theile der Curven, welche den Abſciſſen x > m und x = n ents ſprechen, 10.:s=C+yr+% [Es - 1 r = 1. Ff ch 9. Anwendung auf Kectification der Ellipſe insbes ſondere. Bezeichnen p. a, b, den Parameter, die halbe groͤße— re Axe, die halbe kleinere Are, ſo daß p = a iſt; werden ferner die Abſeiſſen x vom Scheitel an gemeſſen, und es entſprechen demſelben die ſenkrechten Ordinaten y, ſo iſt bekanntlich: Y P X (* = * = 2%, 5 eo „ * 2a daher iſt: dy — Pia Pla » XV . fa — * 2a Pre)? — oo — — 27 2 a d Dem gemaͤß wird 45 < Y,, in foferne dx rat v2 — ee iſt, worin a immer 4p 2a poſitiv alſo nie 3 o iſt, übrigens aber alle moͤglichen Werthe haben kann; und eben ſo wird = »>2, in foferne a VER 8a + p oder x a 284 ; * 80 Fp iſ. 004 Es laßt ſich alſo näherungsmeife bey der Ellipſe das den Coordinaten x und y entſprechende rectificierte Stuͤck der Eurven, entweder nach der Gleichung 9 oder nach der Gleichung 10 anſetzen, je nachdem s jenen Werthen von x 3 d entſpricht, welche fich ergeben aus der Gleichung 45 2 7 oder welche fich ergeben aus der Gleichung & 2. ro. Anwendung auf Rectification der Parabel insbeſondere. Bezeichnen p, x, y. den Parameter, die vom Schei⸗ tel gemeſſenen Abſciſſen, und die ſenkrechten Ordinaten, ſo ty?’ = p x, alfo Ay _ p. BR dx a, folglich iſt — d 4 d 4 * ½, in ſoferne Xp iſt, ei 45 2, a pP. . in ſoferne x = 16 iſt. In fo weit alſo x > p iſt, kann approrimatiue ges ſetzt werden (Gleichung 9) dx p? dx 3 dx x p — Yo 7 p? ps FE ao und in wieferne x = 16 iſt, kann approximatide geſetzt werden (Gleichung 10) s — C + p½ X + % 8. x% .dı 32 XK /. dx % F „ — % dx pP” 20 Pe Um die, bey der Parabel Statt findende, der Glei⸗ chung 9 entſprechende Gleichung genauer zu beſtimmen, fa, gen wir: Fuͤr x p iſt: 2 C TE dog. nat. I 4 X 4 >; + 0 8 > ; r 160.x 3 3 2560..x? chende s = 8! nennen, ober, wenn wir das dem x = p entſpre⸗ 665 - 5 ni +5 log.nat. ( + * — p) + Ya (ED K e ( b. Es iſt aber, wie ich in einer fruͤher erſchienenen Schrift S. 12 dargethan habe, * naͤherungsweiſe g 5 . an log. nat. =) = (2 pm | 21 x m wenn m recht groß angenommen wird, alfo haben wir: 1 1 Sm (m ) T Gr 1 * 90 1 ps 1 4 %% (ED + le (p, X Dieſe Gleichung wird um ſo richtiger, je groͤßer m angenommen wird, und auf je groͤßere Werthe von x luͤber x Sp hinaus! ſich s bezieht. Man ſieht wohl, daß die— ſe Gleichung weit anwendbarer iſt, als die bisher bekannte unendliche Reihe, wobey nur dann eine genugſame Conver⸗ genz Statt findet, wenn x ſehr klein iſt; denn dieſe Reihe iſt folgende: x+ S p. % ( 4 4 Eee b r 6 [rt 5 11. Anwendung auf Rectification det Cycloide ins⸗ beſondere. Bezeichnet a den Halbmeſſer der die Cycloide be⸗ ſchreibenden Scheibe, b die Entfernung des die Cycloide verzeichnenden Stiftes vom Mittelpuncte beſagter Scheibe, und m = % die rectificierte halbe Kreisperipherie pro radio — 1, ferner x die von dem einen der oberſten Schei⸗ telpuncte an herabzu gemeſſene Abſeiſſe, und y die dazu ge⸗ hoͤrige auf x ſenkrecht ſtehende Ordinate, fo iſt a — b y a. T VIDA a. Arc. Cos. (== ! folglich | dy _ E . dx 2b X Eine neue Methode für den Infiniteſimalcaleul un ſ. w. Prag Sommer 1821, in Commiſſion bey Breitkopf und Haͤrtel in Leipzig. Iſis 1826. Heft VII. N — — 666 Sucht man nun hieraus die Werthe von x innerhalb dy welcher 5 1 welcher Gr > = ist, fo läßt ſich, bey der Cycloide, das 4 ½ iſt, und die Werthe von x, innerhalb Curvenſtuͤck s naͤherungsweiſe anſetzen, nach Gleichung ro. Betrachtungen über eine tranſcendente Function, aus deren ſpecieller Anwendung Taplor's Formel folgt. Vom Grafen Georg v. Buquoy. Herr Soldner hat in ſeiner exposition d'une nou- velle formule transcendente . . .,, folgenden hoͤchſt allgemeinen Ausdruck entwickelt, worin F (x) und f (x) irgend zweyerley beliebige Functionen von x bezeichnen. F (Xx + AX) = F (x) + (Af (x)) d E (N rer (Af ()) d F (x) +, Fr ( q F απνο VVV + 2 5 — © f 00 5 [ dt (x) J er def (x) Wir wollen verfuhen, durch zweckmaͤßige analytiſche Kunſtgriffe aus dieſer Formel anwendbare Reſultate zu er— halten. Obige Gleichung bleibt wahr, wenn durchgehends x=ound Ax—xgefegt wird, welches wir fo ausdruͤcken: N * 0 8 ne DEI, NE F (Xxĩ + O x) oder F (x) = F () + 0 * N h — . T (Af ()). def ) +. Setzt man k () x, fo gibt obige Gleichung folgende: F (Xx + Ax) = F ) Tx 42 (4 d F (x) (4x)? d F (x) 2 & ( dx ) + 23 0 dx _ e dx welches Taylors Formel iſt. Soldners Formel iſt nur in ſoferne wahr, als k (x) eine ſolche Function von * iſt, daß SE (x) bloß dann = 0 wird, wenn X = O if. Würde z. B. 4 f (X) O für 1x=0 und für dx =a, fo moͤchte Soldners Formel auf den Unfinn führen: F ( + a) = F A). 42* 667 IT AR 2x0 F 1 SR TITEL; df (x) TE (23 S = een PLA (, fd AEN 2.3 d Nd 1 &J/ 1 = (x) 14 (x) ober Xx 2 O- 8 KINO . FH = O =) Grit 8 Xx — — + (f(x) — f (x))? 4 2 \d f (x) def (x) ae en ? T (FO KW), ü fu CN DZ Nd f (5 d IF dF d £ (x) a N 2 7 1 fürs ste Glied = . hee REN: Wir wollen nun aus der unendlichen Mannichfaltig⸗ keit, welcher, nach Maaßgabe der für k (x) angenomme⸗ nen Function, der Ausdruck fuͤr F (X) unterworfen iſt, ei⸗ nige Beyſpiele entwickeln, indem wir nach und nach fuͤr f (x) = z verſchiedene Functionen von x annehmen: I. Setze f (*) = 2 &. 668 Bezeichnen wir, Kuͤrze halber, F (X) durch Z und f (x) durch 2, ferner, nach De la Grange T'heorie des fonctions analytiques, durch Z“, Z“, Z”, u. ſ. w. die Ite, 2te, zte u. ſ. w. abgeleitete Function von F (x), und eben fo durch 2, 2 2“, u. ſ. w. die Ite, 2te, 3te u. ſ. w. 8 * 0 SE abgeleitete Function von f (x), fo erhalten wir (über F (x) hinaus) fürs te, 2te, zte 4te u. ſ. w. Glied, oder für den Coefficienten: 5 — 0 X 2 0 X us von (f (x) — f (X) ) von (FE) — ac JE 2 ’ : x='0 xi==-0 8 SR von (f (x) — f T von (f (x) — u. f. w 3 N r folgende Ausdruͤcke, in welche durchgehends x-— 0 zu ſe⸗ tzen iſt: 7 | 50 Fürs rte Glied — [. — fuͤrs zte Glied — = . 2. * 2 5 5 1 „ fürs zte Glied — = (32 *. Z. — 2 . 2 Z, + z 2. 2% 2 , fürs gte Glied S „ re Sn . 2 r ο = NN e x> ce a + Te F“ () .. . . wie dieß aus Taplor's Formel laͤngſt bekannt iſt. II. Setze f („) = 2 S xm. f Hier, erhaͤlt man: fürs tte Glied — ( fürs ı Y [ 2. ze mx Hier erhält man: fürs ıte Glied S ar = Zs, fürs 3 8 (mi) xm == Z TA -i Z, a 20 7 8 5 20. 5 5 mz. X m 3 ) 7 ate Glied = 1 zZ’, fürs dritte Glied = — 2 2 S 2ER‘, h u. ſ. w. Alſo iſt (Gleichung 11): \ mx np für k — 1) — 2 . n zte Stn . (eg? mi. Xð [ 565m - (m— 1)? Z Tem- (m—ı)x.27—5 (m— 1) NZ. Ax. Z. A u. ſ. w., fuͤrs gte Glied D wornach ſich (Gleichung 1) das Weitere finden laͤßt. ut. Setze f(x) = z=e, wo e die Baſis der natün lichen Logarithmen ausdruͤckt. me. X in Hier erhält man; fürs rte Glied — (2), fuͤrs ate Glied = (— Z+Z”), fürs zte Glied (3 z — 22” + zZ”), fuͤrs 4te Glied (- 9 z +9 2-52 “/ 2%, u. ſ. w. Alſo iſt (Gleichung 11): 2 0 R 2 0 ex — l Ser 75 8 2, — 2 F@&)=F OY. ). A ——- —2 720 tem G2 2, 4 20 4 2 (er — Die Ne: z 2 5 zur 3 2 24 11 —92 79 a + 0 — . * . „ 0 . [} * 0 jernach laßt ſich F (x) für ſehr kleine Werthe von ae ausdruͤcken, indem dann obige Reihe tonvergiert; iſt x gar ſehr klein, fo laͤßt ſich aprorimative ſogar anſetzen: 0 0 „ 0 80 x we Se F (x) et (ex — 1) F (x), woraus folgt: 2 N SO , - en = F (Xĩ) — FH TFE x) a) — F (x) IV. Setze f(x) = 2 = log. nat. (a + x). Hier erhält man: fürs rte Glied = (a+ x). Z, fürs ate Glied = (a + ix)? (0 9 2 + 2.0 1 3 * 2 75 m, fürs zte Glied = i r 2): Z’+Z } u. ſ. w., alſo iſt (Gleichung 1) 2 7 3 — — F. = FU TU: n: 5 . 4 . Z“ J * 8 ; 2 zT Zr 265)... ii... + (Sin (a + x) — Sin a)? € Z. . Sin? at. 2% 2.5 Hier läßt ſich recht deutlich zeigen, daß die angewand⸗ ten Runſtgriffe, um (bey feſtgeſetzten Werthen von x ) die Reihe convergierender zu machen, immer nur die Convergenz des einen Factors beguͤnſtigen, zugleich aber dem andern Factor eine größere Divergenz ertheilen. Die Potenzen von (Sin (a + Xx) — Sin a) convergieren ſchneller, wenn man, bey angenommenem =;= Werthe von x, den Bogen a + x 90° aljo den 670 x 2 0 > 3 — + (890 ig 2 + 2.2, T 2 ) 4 F 8 + .oe 0 . * . Setzen wir hier F (x) = x, fo erhalten wir nad letzter Gleichung: = . a a x=a.(l:n:(2 +*)) +5 (En; ( 2 20 + 5 3 + dn: de +#)) R X wir ferner hierein ſubſtituiren a > durch 1 + o, folglich x durch a. : und nehmen ee ſehr klein an, fo dürfen wir appro- ximative ſetzen: a, 0. = A (I: n: (1 + o)) +2 (in: (14 000 woraus folgt: I: n: (1 + o) I: n: (i — o) 1: n: (2) = In: (IT) - ln: -) 1 Qu VI T2 — 1, und eben ſo: 2 — 13 aſſo iſt: — = Yı +20 — Vı-o, welches um fo genauer iſt, je kleiner o angenommen wird. Auch laͤßt ſich, unter derſelben Vorausſetzung, mittelſt Entwicklung nach New⸗ tons Binomialformel, ſagen: a (6 —590 * =m.l: = m (20 + ). (it 0 N ans — — V. Setze f (X) = 2 = Sin (a + ), ſo iſt 7 . (Gleich. 1) FGO SFA ein (af ) Sins). Cos a zen (et T Cos a Cosa Sin a Cos a T z“ . Cos 2 Cos 54 VVA * z * fest, als wenn man den Bogen + (Sin (a x) — Sin a)? 2 Bogen a Tr a 4 — * annimmt; allein hiedurch wird in den Coef⸗ ficienten der Potenzen von (Sin (a + x) — Sin ah eine Di: vergenz oder wenigſtens verminderte Convergenz her⸗ vorgebracht, indem als Nenner die Potenzen von Cos 4 erſcheinen, welcher Cos a um ſo kleiner wird, je mehr ſich „ 671 8 a dem Werthe = nähert. Bey gegebenen Ausdruͤcken von F (x), alſo in einzelnen Fallen, mag es wohl öfters möglich werden, den Werth von a zu finden, bey wel⸗ chem (fuͤr die Werthe von x innerhalb gewiſſer Grenzen) ein Maximum der Convergenz in der Reihe Statt fin— det. Es muß nehmlich in ſolchen Faͤllen die gewonnene Convergenz an den gleichnamigen Factoren der einen Art die verlorene Convergenz an den gleichnamigen Factoren der andern Art uͤberwiegen. Aehnliche Betrachtungen finden uͤberhaupt an den 5 Soldners Formel entwickelten unendlichen Reihen tatt. VI. Setze (kf (*) 2 = Cos (a + „, ſo iſt (Gleichung 1.) sen au Zr FFG (cos (a + x) — Cos SER 1 5 a gu rg — FR + (Cos (a + *) Cos a)s. (Z Cosat Z". Sin a) + 2 Sin? a (Cos (a + x) — Cos a)’. + ee 5 8 — 22. Jess A 2 Zr. "Cos a. Sına — Z"!, Sin? a) Sin? a + C aerale sen .e VII. Setze fx) z = tang. (a + , fo iſt (Gleich. 1.) Re . F (xX) 29. (tang (a+ x) — tang a). Z Cos a 4 (tang (a T x) — tang a) S o EEE > ei 0) Sina Cos a T 2" (tang (a + x) — tang a)’ 223 . Cos! a) + 0 > en 1 (12 Z Finz. Cos dit Din a. u satz". Coss a) + Unter andern Bemerkungen, deren aͤhnliche ſich auch ſchon an den fruͤher entwickelten Reihen machen ließen, wol⸗ len wir hier nur folgende anführen: Wird x unendlich klein angenommen, z. B. = du, fo darf man fagen: > 8 u ans 672 45 — at x=o * S= F + (tang (a + du) — tang DE FR). „Cos? a, oder x du Kar Ki x—o a NR See F(x)=F(x)+ (tang (u + du)—tang u) F, (x). . Cos? u, oder — eo. RO — — — ? . Kir) Fo + F (). Cos®®u.d tang u, dahet = du x O Neue P age 3(x) F SE Ff (Xx) . Cos? u Setzt man F (X) x, fo erhält man: ada = PB, An SE. dtanu= 2 Gose ICh at wie dieß bekannt⸗ lich auch ſo iſt. Setzt man F (x) = tang x, fo erhält man: d tang u =tang u — tang o n Se ur aa wie vorhin. Cos u OR Cos Setzt man F (x) = Sin x, fo erhält man: d tang u Sin du — Sin o s Cos o. Cos? u S „ wie vorhin. Setzt man F (X) =e 3 RE: ‚ fo erhält man: d tang u = f du . . r... e Cos? u u = Fs Zu wie zuvor. Und ſo weiter. — | 673 Auffäge über Gegenftäube der reinen Mathematik. Tafel IV. Fig. A. 1. Algebraiſche Aufloͤſung der Aufgabe: den Durchmeſſer eines Kreiſes, aus drey gegebenen aneinanderſtoßenden Sehnen zu beſtimmen. Man kann eine Gleichung zwiſchen den drey Sehnen als den drey Seiten, und dem Durchmeſſer als der vier- ten Seite eines Vierecks im Halbkreiſe auf folgende Art finden: Erſtens ziehe man eine Diagonale des Vierecks; dieſe werde durch a bezeichnet. Zwey gegenuͤberſtehende Winkel, durch welche die Diagonale nicht geht, moͤgen durch m und n bezeichnet werden. Faͤllt man aus einem dieſer Winkel, z. B. dem Winkel m, ein Loth auf die Diagonale, fo zer⸗ fällt ſolche in zwey Theile; der eine Theil ſey —= x, und das Loth S y. Bezeichnet man ferner die beyden Seiten (zwey von den gegebenen Sehnen), welche den Winkel m einſchließen, durch p und q; fo iſt ſowohl y’= p?— x”, als auch y = q? (a — x)”; daraus folgt, daß x — = p?+a? — q? if. Wird der Winkel, welcher dem Los 2a 5 the y gegenuͤberſteht, durch a bezeichnet, jo hat man +? Cos «a. = p? — q, und alfo der Analogie nach 2 a p Cos m S pe : a?. Weiter iſt n 2 R m, alſo 2 Cos n =— Cos m, folglich wenn der Durchmeſſer durch 2, und die dritte Sehne durch s bezeichnet wird: Cos m S a — 82 — 22. Dieſe beyden Werthe für 2 28 Cos m einander gleichgeſetzt geben nach Subſtitution des Werthes: 2 — s? für a?, die Gleichung vom dritten Grade: 2 — (P + d 50 2 — 2 pas So. Dieſe Gleichung hat eine reelle poſitive Wurzel, weil ſie von ungeradem Grade, das erſte Glied poſitiv, und das Zahlenglied negativ iſt. II. Verſuch einer genauen Aufloͤſung des Keplerſchen Problems, wann die Excentricitaͤt ſehr bedeutend iſt. Dieſe Aufgabe iſt, wie bekannt, folgende: Die Flaͤche eines Halbkreiſes von einem gegebenen Puncte des Durchmeſſers aus ſo zu theilen, daß der Theil zu der halben Kreisflaͤche ein gewiſſes Verhaͤltniß habe. Es ſey BNA (M. ſ. d. Fig) ein Halbkreis, der durch die gerade Linie DM, von dem Puncte D des Durch— meſſers aus, nach dem gegebenen Verhaͤltniſſe getheilt werde. Ferner werde der Bogen AN in einem ſolchen Verhaͤltniſſe zur halben Peripherie genommen, wie der Sector ADM zur Fläche des Halbkreiſes haben fol; endlich ziehe man DN, mit dieſer Linie parallel den Halbmeſſer CP die gera— den Linien CN, DP und die Sehne NP. Iſis 1826. Heft VII. —— — 674 Es ſey der Winkel NCA = m, fo iſt der Suppfe: mentswinkel DEN = 2R — m, und wenn der Abſtand des Punctes D vom Mittelpuncte C durch e bezeichnet, der Halbmeſſer NC aber = ı geſetzt wird; fo iſt I. tang ½ (CDN - DNC) Si- e tang /½ m. g 1 te Aus dieſer Gleichung ergibt ſich die halbe Differenz der Winkel CDN und DNC, und da man auch ihre halbe Summe = ½ om kennt, fo wird der Winkel CDN, oder auch der Winkel DNC bekannt; mithin find alle Winkel des Dreyecks NDC, und wegen Parallelitaͤt der Seiten ND und PC, auch die Winkel PCA und NC bekannt. Ferner, da PCA = CDP + DPG, fo iſt II. tang , (CDP — DPC) = ı — e.tang /½ PCA. ı te Hieraus berechnet man den Winkel CDP oder den Winkel DPC. Endlich muß noch die Seite PD beſtimmt werden, und es iſt III. PD = Sin DCP Sin CDP Der excentriſche Sector ADM beſteht aus drey Theis len; aus dem Kreisausſchnitte ACP, dem Dreyecke PDC und dem excentriſchen Sector PDM. Der Kreisausſchnitt AEN iſt ebenfalls aus drey Theilen zuſammengeſetzt, nehm— lich aus dem Kreisausſchnitte ACP, dem Drevecke CNY und dem Kreisabſchnitte NMP. Da nun die Dreyecke PDC und CN gleich find, fo folgt daraus, daß der ex— centriſche Sector PDM dem Kreisabſchnitte NIMP gleich iſt. Dieſer Kreisabſchnitt aber iſt die Differenz zwiſchen dem Kreisſector NMPC und dem Dreyecke CN P, alſo Seg. NM P = % NC? (arc ang NCP — Sin NCP). Der excentriſche Sector PDM Iäft ſich nur approximative beſtimmen; indeſſen in der Vorausſetzung, daß PD von MD ſehr wenig unterſchieden iſt, wird PDM = % PD? A arc ang PDM ſeyn. Wird dieſer Werth dem Werthe des Kreis ſegments CN gleichgeſetzt, fo erhält man IV. arc ang PDM = CN? (arc ang NCP Sin N CP). PD? Diefer Bogen, zu dem Bogen des Winkels ADP ad: dirt, gibt die Länge des Bogens des Winkels ADN; alfo wird der Punct M beſtimmt, durch den die Theilungslinie DM gehen muß. Es ſey z. B. NCA=m= 60°, DC e 0,20878; fo findet man den Winkel ADM = 4236 43“, 59. Iſt aber der Winkel ADM bekannt, fo kann auch die halbe Flaͤche der Ellipſe, welche über den Durchmeſſer des Krei— ſes, nach dem Verhaͤltniſſe dieſes Durchmeſſers oder der großen zur kleinen Axe, beſchrieben wird, fo getheilt wer⸗ den, daß der Theil zu der halben Elllpſenflaͤche eben das Verhaͤltniß habe, was der Theil der halben Kreisflaͤche zur Fläche des Halbkreiſes hat. Es ſey BGAB die halbe Flä⸗ che dieſer Ellipſe; man fälle aus dem Puncte M das Loth MH auf den Durchmeſſer AB und ziehe DG: fo verhält 45 675 ſich der extentriſche Ellipſenausſchnitt GD eben fo zur hals ben Flaͤche der Ellipſe, wie der excentriſche Kreisausſchnitt MDA zur Flaͤche des Halbkreiſes. Man denke ſich aus D mit DH einen Kreis beſchrieben, fo wird MH die Tan⸗ gente des Winkels ADM. Nun verhaͤlt ſich aber jede Or⸗ dinate eines uͤber der großen Axe einer Ellipſe beſchriebenen Kreiſes zu der correſpondierenden Ordinate der Ellipſe, wie die halbe große Axe zur halben kleinen Axe; wenn alſo die halbe kleine Axe durch b und die Ordinate der Ellipſe durch y bezeichnet wird; fo verhält ſich tang MDA: y : b. Es iſt aber b= / (1 — e), alſo V. y Stang GDA = / (i- e) x tang MDA. Fuͤr e = , 20878 und MDA = 42° 36 43”, 59 findet man GDA = 41°58'35”, 7. Da ſich alles mit hinlaͤnglicher Gewißheit beſtimmen läßt, der excentriſche Sector MIDP ausgenommen, der nur approximative beſtimmt werden kann, weil man DVI = Dp ſetzen muß; fo iſt es noͤthig, die Genauigkeit des ber rechneten Winkels MDA zu prüfen; ſolches kann auf fol⸗ gende Art geſchehen: Man verlaͤngere den Halbmeſſer MC über C hinaus ſo weit, bis ein aus dem Puncte D auf die verlaͤngerte Linie MC gefaͤlltes Loth die Verlaͤngerung in E trifft. Ferner ſey der Winkel MCA = 9, und wie vorhin A0 NC = ı; ſo iſt DE = e Sin 9, der Inhalt des Drey— ecks MDC = ½% e Sin 9, der Inhalt des Sectors MCA = ½ arc ang 9, alſo der Inhalt des jercentriichen Sectors MDA = ½ arc ang ꝙ + ½ e Sin . Nun verhalte ſich der Sector DMDA zu der halben Kreisflaͤche wie m: n, fo if arc ang ꝙ F e Sin ꝙ: à* m n. Wird m. * = ang a geſetzt, fo ergibt ſich folgen, II de ſehr einfache Gleichung, vermittelſt welcher die mittlere Anomalie aus der wahren ſehr leicht berechnet werden kann. VI. ang a = ang ꝙ Tang. arc e Sin ꝙ. Zuvor iſt es jedoch noͤthig, die Seite CH zu beſtim⸗ men; wird die wahre Anomalie S 8 geſetzt, fo iſt CH= Cos 6 — e; es find alſo die beyden Seiten MC, CH, 1 — e Cos 8 und die Summe der Winkel MCH und HMC gegeben. Daraus berechnet man den Winkel MCA vermittelſt der Formel: VII. tang / / ıHte.tang ½ f. 1 — e Fuͤr e = o, 20878 und 6 415g 55“ 7 erhält man MCA = ꝙ = 5044 17% 2 u. alſo ang & = 59° 59 5998. Dieß zeugt fuͤr die Genauigkeit, mit welcher der Bogen PM des excentriſchen Sectors MDP beſtimmt worden iſt. Die Länge dieſes Bogens betraͤgt: 0,0005 4579 der Länge des Halbmeſſers; folglich enthält der Winkel PDM, ı' 59”, 16. Wird der Leitſtrahl DG durch » bezeichnet, fo iſt VIII. » = — e 2 1 — e Cos 8 676 Nun läßt ſich auch die Theilungslinie DM berechnen; denn es ſey der Winkel ADM Ses, fo it MDA — GDH SD d 8. Ferner it der Winkel DMG = R- d, und der Winkrl DEM = RT B, folglich: IX. DM = v Ces g. Cos ö * Weil 8 = 4158 35˙%7, fo wird v = 7,1321947 berechnet, ö aber iſt S 4256 4559; man erhält alfo DM = 1,143589, Bey kleinen Ercentrisitäten iſt die Approximation des Bogens des Winkels PDM immer bis auf Zehntheile von Secunden genau; allein bey einer großen Excentricitaͤt wird die Abweichung vom richtigen Werthe betraͤchlich. In einem ſolchen Falle koͤnnte man den Punct M, durch den die Theis lungslinie DM gehen muß, auf folgende Art beftimmen. Es ſey der Winkel PCM = x, PCA = i (der Winkel w wird vermittelſt der Formel Nr. 1. berechnet); ſo iſt MCA = ꝙ = A x, mithin a = r xe Sin (oe = „ fx IT e Sin Y r ex Cos — ex“. Siny— ex?’ 2 5 6 Cos + + — —. Nimmt man nur auf vier Glieder dieſer Reihe Ruck, ſicht, ſo iſt ſchon ziemlich genau: X. ang arc x = ang arc . Farc ang (a — ) — e Sin * \ 1 + e C0 5 Wird indeſſen auch die zweyte Potenz von x beruͤck⸗ ſichtigt, und ard ang (& — y) — e Sin u a er art durch A bezeichnet; fo erhält man einen noch nähern Werth für ang arc x, nehmlich es iſt: - XI. ang arc x = Fare ang (a — n — e Sin y\ Nie Cos v e Sin v 2 Fuͤr a = 140°, e = 0,9 findet man ) S 78° 13’ 41", f und A— 0,1664....; weil jedoch dieſer Werth zu klein iſt, fo ſetze ich A = 0,17 und finde dadurch den nähern Werth = 0,1776718. Da indeſſen auch dieſer Werth zu klein iſt, ſo ſuche ich den Winkel, deſſen Bogen 0,178 der Länge des Halb: meſſers beträgt; dieſer Winkel enthält beynahe 1029, mithin iſt y + * = 88° 25° 41% 41. Um nun noch die fehlenden Minuten und Secunden zu beſtimmen, ſetze man dieſen Werth anſtatt in die Formel Nr. X., ſo iſt A = 0,0004 2638; der zweyte Naͤherungswerth für are ang x iſt = 0,0004 2646, 1‘ 27,96 und endlich ang p — 8847 9“, 37. Macht man vermittelt der Formel Nr. VI. die Probe, fo findet man ang arc 0,9 * Sin 88° 27’ 9% 4 = 51? 327 50% 6 dazu ang p = 88° 27’ 9", 4 ang e = „ ed ang arc alſo ang arc x = 677 Uebrigens würde man auch bey einer nochmaligen Subſtitution des Winkels: 8827“ 9, 37 für w in die Formel Nr. X. finden, daß die Ergänzung von 882779“ 37 weniger als / Secunde beträgt, woraus man ſogleich auf die Genauigkeit des berechneten Winkels ꝙ ſchließen kann. f III. Beweis, daß die gewoͤhnlichen Tafeln der Logarith⸗ men in gewiſſen Fällen ein ſehr fehlerhaftes Reſultat veranlaſſen. Die gewoͤhnlichen Tafeln enthalten dis Logarithmen nur mit ſieben, auch wohl mit einer geringern Anzahl Decimal⸗ ſtellen, und dieſe Anzahl gewährt bey vielen Rechnungen nicht allein eine hinlaͤngliche Schärfe, ſondern auch die meiſte Bequemlichkeit. Allein es kommen oſtmals Faͤlle vor, wo durch die Anwendung ſolcher Tafeln bedeutende Fehler entſtehen. Deßhalb warnt auch ſchon Euler in ſei⸗ ner vollſtaͤndigen Anleitung zur niedern und hoͤhern Algebra (in der, nach der franzoͤſiſchen Ausgabe des Herrn de la Grange, mit Anmerkungen und Zuſaͤtzen von Herrn Grüs ſon veranſtalteten Ausgabe, Seite 306, §. 549 des erſten Theils), vor dem unumſchraͤnkten Gebrauche der gewöhnlis chen Tafeln. Ich fand mich daher veranlaßt, ein Werk⸗ chen auszuarbeiten, das einige Huͤlfstafeln enthält, wodurch man im Stande iſt, den Logarithmus einer Zahl mit 20 Decimalſtellen, und umgekehrt die zu einem Logarithmus gehoͤrige Zahl mit 20 Ziffern zu beſtimmen. Dieſe Tafeln ſollten nur Supplemente der kleinern Tafeln ſeyn, beſon⸗ ders weil ich in einer vollſtaͤndigen Einleitung über die! Be⸗ rechnung der Logarithmen, und den Gebrauch dieſer Hilfs— tafeln ein Verfahren angegeben habe, Logarithmus und Zahl mit eilf bis zwoͤlf Ziffern, ohne irgend eine Multipli⸗ cation oder Diviſion mit Huͤlfe einer Tafel zu berechnen, welche die Logarithmen auf 7 Decimalſtellen enthaͤlt. Als lein es war mir bis jetzt nicht moͤglich, dazu einen Verles ger zu finden. Entweder fand eine gar nicht motivierte Ablehnung Statt, oder es wurden die Gruͤnde angegeben: der Druck ſey zu koſtbar, und das Werk ſelbſt wuͤrde zu wenige Abnehmer finden. Dieſer Meynung ſind die fran— zöſiſchen Buchhaͤndler nicht, denn die Tables portatives de, logarithmes, par M. Callet, welche dieſe Hilfstafeln enthalten, ſind ſchon mehrmals neu aufgelegt worden, a bey jeder Auflage wurden fie auch wieder mit abge druckt; indem es doch ſehr leicht geweſen ſeyn wuͤrde, den Raum anderweitig auszufüllen. Sonſt find mir diefe Tafeln noch nicht vorgekommen. Sollte denn das Reinwiſſenſchaſtlicht und Nuͤtzliche nur in Frankreich Anerkennung finden? Doch genug, ich will verſuchen, meine Behauptung wegen Unzu— laͤnglichkeit der gewohnlichen Tafeln durch ein Beyſpiel von mehrern zu erweiſen. Jemand beſtimmt in feinem Teſtamente ein Capital von 10000 Thl. dergeſtalt zu einem Fond, daß dieſe 10000 Thl. zu 5 pro Cent Zinſen ausgeliehen, von den Zinſen jahrlich 500 Thl. zu einem milden Zwecke gezahlt werden ſollen, der Weberfchuß der Zinſen aber wieder zum Capital geſchlagen und eben ſo ausgeliehen werden. Nach Verlauf von 300 Jahren ſoll von dem dadurch vermehrten Capita⸗ das zeugt doch wohl offenbar fuͤr ihre Nuͤtzlichkeit, 678 fe jährlich ein ſolches Quantum gezahlt werden, daß nach Verlauf von 100 Jahren das Capital ſich wieder bis auf 20000 Thl. vermindert habe; wie groß wird erſtens das Capital nach Ablauf des erſten Zeitraums ſeyn, und wie viel darf im zweyten Zeitraume jaͤhrlich gezahlt werden, wenn der Wille des Teſtators ganz genau erfuͤllt wer⸗ den ſoll? Loͤſet man den erſten Theil dieſer Aufgabe mit Hülfe der gewoͤhnlichen Tafeln, ſo entſteht ein Fehler von 4676 Thl.; übrigens wird dieſer durch den jahrlichen Abzug noch ſehr vermindert, denn wuͤrde nur gefragt, wie hoch das Capital ſich durch Zinſeszinſen nach Verlauf dieſer Zeit be⸗ laufen würde, fo betrüge der Fehler gar 11691 Thl., alſo mehr als das urſpruͤngliche Capital. Wenn, man ſich auch im gewöhnlichen Leben bey manchen Fällen mit einem lies berſchlage begnuͤgt, ſo darf ſolches doch bey einer mathema— tiſchen Berechnung nicht Statt finden, und dem Verehrer und Freunde der Mathematik kann und wird es auch nicht gleichgiltig ſeyn, ob ſeine Rechnung um mehrere tauſend Thaler fehlerhaft iſt oder nicht, weil gerade in dieſer Wiſ— ſenſchaft die größte Vollkommenheit erreicht werden Toll und kann. Die Differenz zwiſchen den ſieben und zwoͤlf⸗ zifferigen Logarithmen, die zu dieſer Berechnung erforderlich find, iſt zwar ſehr klein, und wird in vielen Fällen einen ſehr geringen Einfluß auf die Rechnung haben; allein hier wird ein Logarithmus noch mit der Zahl 300 multipliciert und dadurch der Fehler verhaͤltnißmaͤßig geſteigert. In al: len denjenigen Faͤllen, wo ein Logarithmus mit ſieben oder wohl gar noch mit einer geringern Anzahl Decimalſtellen durch Multiplication mit irgend einer Zahl dergeſtalt ver— groͤßert wird, daß die Kennziffer die Zahl 7 um mehrere Einheiten überſteigt, wird auch die Zahl, welche dieſem Lo⸗ garithmus entſpricht, von dem richtigen Werthe betraͤchtlich abweichen. IV. Entwicklung der cardaniſchen Formel in eine Reihe für den ſogenannten irreduciblen Fall. Wenn &' — Ax - B o, fo iſt nach dieſer Formel: 3 73 + (32 — %, A5) “>, Hau, B Y 32 — 4 3 u ee Wie bekannt iſt, tritt dieſer Fall dann ein, wenn ½r A >B?, und dann hat gerade x in den Gleichun⸗ gen: x — Ax + I drey reelle Werthe. So ereignet ſich dieſes z. B. bey der Dreytheilung der Winkel, wenn aus dem Coſinus eines Winkels @ der Coſinus / à beſtimmt werden fol. Denn es iſt Cos? a , Cosa", Cos 3 a, und wenn 3 & ß geſetzt wird: Cos ½ 6 , Cos % Cos 6, und endlich, wenn det Abdrzung Ba Cos ½ 6 durch bezeichnet wird: x — x - Cos gh So. Angenommen, daß « = 15°, alſo 6 = 45° wäre, fo müßte die Gleichung K — J X — ½ Y o af geloͤſet werden. Nun iſt aber B? Ja, r A = , folglich ? — ½% A? eine negative Größe, und man kann daher dieſe und ähnliche Aufgaben, wo doch die cardaniſche 6:9 Formel noch den meiſten Nutzen ſtiften koͤnnte, durch fie nicht loͤſen. Zwar ſagt Kluͤgel im zweyten Theile ſeines mathematiſchen Woͤrterbuches Seite 395: „Wenn in der Gleichung Xx — bx I c'= o, if Ye, b?> %, c“, fo wird die Quadratwurzel aus / c — Yar bs unmoͤglich, obgleich in dieſem Falle die Gleichung drey mögliche Wurzeln hat. Es entſteht daher eine Schwie— rigkeit wegen der Anwendung der Cardaniſchen Regel auf dieſen Fall, der daher auch casus irreducibilis heißt. Allein das mögliche iſt hier nur in einer unmoͤglichen Hülle verſteckt. Die Cubicwurzel aus einem Binomium von der Form « 4 6 / — 1 kann vermittelſt des binomiſchen Lehrſatzes fur gebrochene Exponenten durch eine ins Unend— liche fortlaufende Reihe dargeſtellt werden. In den Reihen 3 3 für T (a BV -) und J (a- 6 / — i) bekommen die unmoͤglichen Glieder eintgegengeſetzte Vorzeichen, und heben ſich in der Summe beyder Reihen einander auf.“ Allein dadurch iſt die Schwierigkeit, die wegen der wirklichen Berechnung der Wurzel Statt findet, noch nicht gehoben, denn es bleibt noch immer zweifelhaft, ob dieſe Summenreihe ſehr ſchnell convergiert, denn ſonſt würde es doch allerdings vortheilhafter ſeyn, ſich der erſten beſten, wenn auch unſichern Approximationsmethode zu bedienen. Dieß veranlaßte mich, die cardaniſche Formel in eine Reihe aufzuloͤſen, um wenigſtens eine beſtimmte Naͤherung zu erhalten. Dieſe Reihe iſt folgende: 3 1z 2 xs=/alB - G — A5. 8 (B — ½z A) 55 B’3 4. 35 B 74 e ee r Zur Aufloͤſung der vorhin gegebenen Aufgabe iſt die Reihe gar nicht brauchbar, indem fie aͤußerſt langſam cons vergiert, und wollte man die Gleichung aufloͤſen: x? — 50 X — 120 S o, fo find ſchon mehr als 4 Glieder zu entwickeln noͤthig, wenn auch die Wurzel nur mit 3 Deci— malſtellen beſtimmt werden ſollte; alſo iſt auch die Anwen— dung dieſer Reihe, eben ſo wie die Formel, bedingt. Sie gibt einige Naͤherung, wenn B A if. Ließe ſich die nte Potenz eines Binomiums a + b in eine ſchnell convergierende Reihe verwandeln, ſo waͤre es auch vielleicht moͤglich, daß dadurch eine brauchbarere Reihe zur Berechnung von x erhalten würde, Die — nte Po— tenz des Binomiums (a + b) kann in folgende Reihe ver⸗ wandelt werden: — 1 1 BR b (ar E b) = ( F + n(n— 1) Enel 1 ur ee, eee ee br — 1 _.n(n-ı)(n-2)....(n-(r-2)) (4 Tb) 7 ee . T 5 680 Das obere oder untere Zeichen gilt für (a + b) =", je nachdem er eine gerade oder ungerade Zahl iſt. Entwi⸗ ckelt man nach dieſer Reihe die beyden Wurzelausdruͤcke, ſo erhaͤlt man durch ihre Summe eine Reihe, die ebenfalls nicht brauchbar iſt und deren Fortſchreitung uͤberdieß nach keinem deutlichen Geſetz Statt findet. Wie ſehr wuͤnſchens⸗ werth iſt daher eine directe und voͤllig ſichere Methode zur Aufloͤſung der numeriſchen Gleichungen, welche die cardani⸗ ſche und alle aͤhnlichen Formeln entbehrlich macht. Da noch immer Approximationsmethoden bekannt gemacht wers den, die mehr oder minder zuſammengeſetzt ſind, ſo erlau— be ich mir, die Freunde und Verehrer der Mathematik auf die Methode meines geweſenen Lehrers, des Herrn Doctor Bauer, aufmerkſam zu machen. Ihr Vorzug vor allen andern beſteht darin, daß fie einfach und auf eine einzi> ge allgemeine Formel gegruͤndet iſt, die ſich nach dem Grade der Gleichung reduciert. Nach dieſer Formel ent⸗ wickelt man, wie bey der Wurzelausziehung, Ziffer auf Zif⸗ ſer, und iſt alſo voͤllig geſichert, die verlangte Wurzel mit der erforderlichen Genauigkeit berechnet zu haben, da doch alle mir bekannten Methoden daruͤber nichts feſtſetzen. Auch iſt in dieſem Werke ein leichtes Mittel auseinander- geſetzt, durch eine ſimple Diviſton noch einmal fo viele Des cimalſtellen einer irrationalen Wurzel zu entwickeln, als be— reits beſtimmt find; dadurch wird das Verfahren ſehr bes deutend abgekürzt, Schließlich noch folgende Bemerkung: Es iſt mir hin und wieder vorgekommen, daß die bisherigen Begriffe vom Negativen als ganz verwerflich bezeichnet worden ſind. Bis dahin, daß etwas Beſſeres entdeckt wird, empfehle ich angehenden Mathematikern, und jedem, dem es darum zu thun iſt, dieſe Begriffe feſtzuſtel— len, das Lehrbuch des Herrn Doctor Bauer; * ich bin uͤberzeugt, daß jeder durch das, was der Herr Verfaſſer uͤber dieſen Gegenſtand ſagt, befriedigt ſeyn wird. Aus Dankbarkeit gegen ein Werk, dem ich ſelbſt die Grundlage meines Wiſſens verdanke, glaube ich wohl mir erlauben zu duͤrfen, es oͤffentlich zu empfehlen und damit den Wunſch verbinden zu koͤnnen, daß der verehrte Herr Verfaſſer ſich geneigt finden moͤchte, auch die in der Vorrede zum erſten Theile verſprochenen uͤbrigen Theile des Lehrbuchs folgen zu laſſen. N Potsdam am bten May 1826. w. Voll. „Entwickelung aller moglichen Wurzeln der beſtimmten nu⸗ meriſchen Gleichungen jedes Grades nach einer neuen For— mel, von Dr. Heinrich Bauer. Zweyte, ganz umgearbei⸗ tete und ſehr vermehrte Auflage. Berlin bey Auguſt Ruͤ⸗ cker 1825. 4. . » Lehrbuch der reinen Mathematik, beſonders zum Gebrauch in den Militaͤr-Brigadeſchulen des koͤnigl. preußiſchen Staats und in den mittlern Claſſen der Gymnaſien, aus⸗ gearbeitet von Heinrich Bauer, Doctor der Philoſophie, Conrector am Gymnaſium in Potsdam, und Mitglied der koͤnigl. märkifhen öconom. Geſellſchaft, wie auch der Geſellſchaft fuͤr deutſche Sprache in Berlin. Erſter Band. Berlin, bey Mittler 1818. 681 ueber bie Cryſtallgeſtalteu und die Eigenſchaften der Manganerze, von Hrn. W. Haidinger in Edinburg; Taf. IV. (Aus dem Edinburgh Journ. of Science Vol. IV., überſetzt von E. Hartmann zu Blankenburg am Harz.) 1. Prismatoidiſches Manganerz. (Grauer Braunſtein Werners, Grau- Manganerz Leonhards, Manganperoryd Beudants.) Grundgeſtalt. Ungleichſchenklige vierfeitige Pyras P = 1300 49°, 12047, 80° 22’, Taf. 4. Fig. 1. a:b:c=ı: J 3.7 J 2 4. Combinationss Character, hemiprismatiſch mit geneigten Flaͤchen. Einfache Geſtalten, enthalten in den unter den unterſuchten Cryſtallen befindlichen Combinationen 9. ( P — 2)’ (g) = 172 36%, 114 37% 66° 25˙% 4. (J Fr — 1)? () = 115° % 143° 2%, 760 56% mide. 8. (Pr) a (n) = 95° 4 132% 50% 1039 24% 2. P + 4 (m) 11255, 97 55% 118° 45“ 5. P + 00 (M) = 99° 40". 6. (Fr T os DE 810180 8. (Pr + ) (r) = 154 14% 11. Pr (d) = 114° 197%. 7. (Fr —- i)“ (h) = 154° 15’, 116° 10% 70 ar. 12. Pr (e) = 122° 50’. 10. Pr T O0 (s) = 76° 36. 1. (P) = 150° 49“, 120° 54', 80% 22°, Combinationen. 1) (/ P = 2)5. (% Pr — 1)? * \ 2 (Fr)s . P T1. P . (Fr + ). (Pr + 0)? Fig. 2. Die dritte Figur ſtellt eine Projection auf P — ©, die Ate Figur einen Aufriß nach einer, der kurzen Diagona⸗ le des Prismas P + O parallelen Ebene dar. Der her miprismatiſche Character der Species ſpricht ſich bloß durch die Art des Vorhandenſeyns der mit » bezeichneten Fläs chen aus; mit (Pr) bilden fie horizontale Combinations kanten. Die Kanten von (% P — 2)’ und P + 1 find denen von P + 1 und (Pr + co) parallel. Die Cry⸗ ſtalle ſind zwey bis drey Linien dick, und einige unter ih⸗ nen ſind bis einen Zoll lang. 2) Pr. (FUr — 1). Pr. P. PA I. PO. (Pr + co). Pr + 0)°. (Fr + 00). Fig. 5. Iſis 1826, Heft VIL. sn — SR 632 Kleine, aber ſehr gut ausgebildete Cryſtalle wurden von demſelben Stuͤck losgemacht, welches die Varietät 1. enthielt. Sie fanden ſich in kleinen Druſenraͤumen, welche beym Zerſchlagen der Stufe zur Analyſe entdeckt wurden. Die Flaͤchen Pr, auf der Figur e bezeichnet, find noch nicht beſchrieben worden, indem man fie nur ſehr ſelten beobach- tet hat. Theilbarkeit, Pr + 00 ſehr vollkommen und leicht zu erhalten; P + co eben fo vollkommen, aber weniger leicht zu erhalten; Spuren auf Pr + 00 und auf P — mw. Bruch uneben, Oberflaͤche der verticalen Prismen parallel ihren gemeinſchaftlichen Combinationskanten geſtreift; Pr parallel den Combinationskanten mit P; P — co parallel denen mit Pr. Im allgemeinen find die Flächen glatt, u. beſitzen einen ſehr bedeutenden Glanz. Glanz, unvollkommen metalliſch. Farbe, dunkel braͤunlich-ſchwarz, ins Eiſenſchwarze geneigt. Strich, roͤthlichbraun. In großen Stuͤcken undurchſichtig. In der Richtung von Pr + 00 zerſchlagen oder geſpalten, laſſen kleine Splittern, welche man dem Sonnenlichte ausſetzt, leicht durch und zeigen eine hellbraune Farbe, ſo daß das Mineral nicht abſolut undurchſichtig genannt werden kann. Sproͤde. Harte S 4. 0. — 4. 25. Spec. Gew. = 4. 328, an einer Reihe von Cryſtallbruchſtuͤcken; = 4. 312 bey einem andern Verſuche mit einem einzelnen Cryſtall von betraͤchtlicher Größe. Zuſammengeſetzte Varietaͤten. Zwillingscryſtalle, nach zwey vderſchiedenen Geſetzen ge= bildet. Bey der erſten Art ſind die Axen beyder Indivi⸗ duen parallel, welches von dem hemiprismatiſchen Combinas tionscharacter der Species abhaͤngt; bey der zweyten Art find die Axen zu einander geneigt. 1) Zuſammenſetzungs— fläche parallel Pr + oo, Umdrehungsachſe ſenkrecht auf der⸗ ſelben, Fig. 6. Wenn man auf den zuſammengeſetzten Zuſtand dieſer Varietaͤt, welcher hier durch den einfpringens den Winkel oder die rinnenfoͤrmige Vertiefung längs der Zuſammenſetzungsebene dargethan wird, die aber nicht ims mer ſichtbar iſt, nicht achtet, fo koͤnnte man zu der Mey⸗ nung veranlaßt werden, daß ſie einen hemiprismatiſchen Character, abhängig von einer, zu der Baſis der primiti⸗ ven Pyramide geneigten Axt habe, welches aber der Fall nicht iſt. Man kann im allgemeinen die eigenthuͤmliche Beſchaffenheit der Cryſtallflaͤchen auf jedem der beyden In⸗ dividuen beobachten. Eine Wiederholung dieſes Geſetzes bringt ſehr ſtarke Prismen hervor, die ſenkrecht auf ihrer Axe mit einer rauhen Flaͤche beendigt ſind, die aus den ver⸗ ſchiedenen Judividuen, oder vielmehr von vielen Theilen zweyer mit einander wechſelnder Individuen beſtehen. Solche Flaͤchen ſind bey dem prismatoidiſchen Manganerz nicht ſelten. 2. Umdrehungs⸗Axe ſenkrecht, Zuſammenſetzungsflaͤche pas rallel einer Flaͤche Pr . Fig. 7. Die Lage der c bezeichneten Flaͤchen, von denen der hemiprismatiſche Character der Spe— eies abhängt, iſt fo, daß eine bloße Umdrehung von 180 43 683 nicht hinlaͤnglich iſt, die beyden Individuen in die erfors derliche Lage zu bringen, um ſie in einen regelmaͤßigen Zwilling zu vereinigen; obwohl bey der allgemeinen Lage, welche wirklich Statt findet, die Theile der beyden aͤhn— lich liegenden Cryſtalle, in Beziehung auf die Zuſammenſe— Bungsebene 1809 von einander entfernt find. Unregelmaͤßige Zuſammenſetzung findet ſich ſehr haͤu— fig bey dieſer Species; fie iſt entweder koͤrnig oder ſtaͤng⸗ lig, letztere iſt haͤufiger. Bemerkungen. Wenige Mineralfpecies find fo unrichtig beſchrieben worden, als die Manganerze, und beſonders das am ge— woͤhnlichſten vorkommende, das prismatoidiſche Manganerz. Nicht allein waren kleine Differenzen in den Winkeln von zweyen der Prismen, fo wie die Lage der vollkommenſten Theilbarkeit zu keinem feſten Satz gebracht, ſondern auch Farbe, Strich,; Härte, ſpecif. Gew. und andere wichtige Kennzeichen waren nicht richtig beſtimmt, oder mit denen anderer Species verwechſelt. Die Mangelhaftigkeit der Hauyiſchen Beſchreibung wurde von vielen Mineralogen er— kannt, und verſchiedene haben ſich bemuͤht, ſie mit einer beſſeren zu vertauſchen. Die von Herrn von Leonhard F erlangten Reſultate duͤrfen als nicht ſehr viel beſſer angeſe— hen werden; dagegen hat Herr Phillips 2 mit der ihm eigenthuͤmlichen Geſchicklichkeit in cryſtallographiſchen Be— obachtungen ſchon viel mehr gethan. Die Beſchreibung der Cryſtallgeſtalten von Herrn Ritter Mohs ? kommt der des Letztern ſehr nahe, wenigſtens bey weitem mehr als eine der Erſtern beyden. Indeſſen find in Betreff der un: mittelbaren Winkelmeſſung und in Beziehung auf die An— nahme des Herrn Mohs, daß die Theilbarkeit parallel der kurzen Diagonale des Prismas von 99 O40“ vollkommener und leichter zu erhalten, als jede andere Theilbarkeit der Species ſey, einige Differenzen vorhanden; da hingegen nach Phillips die Cryſtalle leicht und mit glaͤnzender Ober⸗ flache parallel den Seitenflaͤchen eines rhombiſchen Pris— mas von 100° und 80s und nach beyden Diagonalen deſ—⸗ ſelben ſpaltbar ſind. Obgleich nun in manchen Abaͤnderun⸗ gen die Theilbarkeit parallel der langen Diagonale des Pris— mas wirklich beobachtet ſeyn mag, fo iſt er doch ſtets wer niger vollkommen als die, welche der kurzen Diagonale parallel iſt und oft auch gar nicht beobachtbar. Es iſt ſehr wichtig, auf dieſe Differenz in der Vollkommenheit der Theilbarkeit zu achten, um ſo mehr, da die Theilbarkeit parallel der kurzen Diagonale von P + o = 99° 400, zu gleicher Zeit parallel der langen Diagonale eines andern Prismas Pr + 0° = ‚76° 56“ (deſſen Supplement 103° 24“ it), welches ſehr häufig bey demſelben Mineral vors kommt und bey einer nur oberflächlichen Unterſuchung der 1 Handbuch der Oryctognoſie, S. 371. 2 Elementary Introduction to Mineralegy, p. 243. 3 Grundriß der Mineralogie, II. p. 488; engl. Ausgabe von Haidinger, II. p. 419. 684 Cryſtallgeſtalten dieſer Species mit der erſtern verwechſelt worden, erſcheint. f ** Beſchreibungen von einzelnen Varietaͤten find beſon— ders dann wuͤnſchenswerth, wenn, wie in dem vorliegen— den Falle, die ganze Species ſo ſchlecht beſtimmt worden iſt. Die Varietaͤt, auf welche ſich dieſe Beſchreibung be— zieht, wurde von dem Herrn Dr. Turner (in Edinburg) von Ilfeld am Harz mitgebracht, und feiner Güte verdan— ke ich die auf der Taf. abgebildeten Cryſtalle. Die merkwuͤrdigſte Eigenſchaft der Cryſtallreihe dieſer Species iſt ihr hemiprismatiſcher Character und die Neigung dieſer Flaͤchen zu einander, * 5 Dieſe c bezeichneten Flaͤchen geben bey groͤßerer Aus, dehnung eine tetraedriſche Geſtalt, Fig. 8., deren Flaͤchen gleiche und aͤhnliche ungleichſeitige Dreyecke ſind. Unter den übrigen Species, deren Geſtalt ſich auf das prisimatis ſche Syſtem bezieht, haben, ſoweit wir ſie kennen, nur das Zinkſulphat, das Magneſiaſulphat u. das Nickelſulphat eine analoge Bildung. Dieß wurde zuerſt durch den Herrn Pros feſſor Mitſcherlich außer Zweifel geſetzt, welcher die Beob— achtung machte, daß die Flaͤchen s und f Fig. 9. nur an den abwechſelnden Flächen I anſtoßend erſcheinen; die abs wechſelnde Ausdehnung derſelben in Fig. 10. dargeſtellten Flaͤchen iſt uͤbrigens an dem Magneſiaſulphat ſchon fruͤher von Romé de L'lsle und von Linne beobachtet worden. Große Cryſtalle des Salzes zeigen im allgemeinen den bes miprismatiſchen Character deutlicher als die kleinen. In der vorliegenden Beſchreibung iſt der Strich ges gen die meiſten Angaben in mineralogiſchen Werken, als roͤthlichbraun angegeben. Es iſt übrigens häufig der Fall, daß man Eryftalle und oͤfter noch zuſammengeſetzte Varie— taͤten, beſtehend in ſtaͤngligen Individuen, die einen ſchwar— zen Strich geben, findet. Die Haͤrte dieſer Varietaͤten iſt weit geringer, als die der Cryſtalle mit braunem Strich, und beträgt ohngefaͤhr zwiſchen 3.5 und 3.0, (ein wenig unter der des Kalkſpaths); bey faſerigen Varietäten iſt fie aber oft ſo gering, daß das Mineral die Finger und Pa⸗ pier ſchwaͤrzt. Dagegen iſt ihr ſpecifiſches Gewicht höher, und nähert ſich oft 4.7. Noch muß bemerkt werden, daß die aͤußern Lagen großer Eryftalle zuweilen einen ſchwarzen Strich zeigen, während die innern Theile die in der Bes ſchreibung angegebenen Kennzeichen haben; die Verſchieden⸗ heit mancher Kennzeichen muß daher einer Veraͤnderung oder Zerſetzung der Subſtanz zugeſchrieben werden, welche regelmaͤßige Geſtalten nicht erleiden. 1 Von dem wirklichen Vorhandenſeyn dieſer Flaͤchen habe ich mich an mehrern Exemplaren von Ilfeld vollkommen uͤber⸗ zeugt; ich hatte fie ſchon früher beobachtet, konnte mir aber, da fie nur ſehr klein find, von ihrem eryſtallogra⸗ phiſchen Character um ſo weniger Rechenſchaft geben, als ich ſolche Hemiedrie, wie fie die obige Species befigt, nicht kannte. Gewiß werden diejenigen Mineralogen, welche von dem neuerlich zu Ilfeld vorgekommenen Grau⸗ Manganerze Exemplare beſitzen, beſonders an den nicht ſeltenen Zwillingscryſtallen die Flaͤchen s mehr beob⸗ achten. Anmerk. des Ueberſ. 685 II. Pyramidales Manganerz. (Werners ſchwarzer Braunſtein; ſchwarz Mangan⸗ erz; Beudauts Trimanganſilicat.) Grundgeſtalt. Gleichſchenklige vierſeitige Pyramide. P= 105° 25%, 117 54. Fig. 11. a „/ 2.76. Einfache Geſtalten. / P—4(a) = 139° 56/8889 46°; P— 2= 114° 51’, 99° 11°; (P). Character der Combination. Pyramidale Combina⸗ tionen. 155 „% P 4. P. Fig. 12. 2) ½ P — 4 — 1 ja < Theilbarkeit, P— co ziemlich vollkommen; P— 1 und P weniger deutlich, und unterbrochen. Bruch uneben. Oberflache, % P — 4 ſehr glatt und glänzend, P hori⸗ zontal geſtreift, oft matt. Metallglanz, unvollkommen. Strich dunkelroth, faſt mehr caſtanienbraun. tig. Haͤrte = 5.0... 55. Spec. Gew. = 4 722, erpftallifierten Varietaͤt. Farbe braͤunlichſchwarz. Undurchſich— einer Zuſammengeſetzte Darietäten. Zwillingscryſtalle: Umdrehungsachſe ſenkrecht, Zuſam— menſetzungsflaͤche parallel der Flaͤche P— 1, Fig. 13. Die Zuſammenſetzung wiederholt ſich oft parallel allen Flaͤchen der Pyramide, Fig. 14. Gewoͤhnlich ſind nur kleine Theil⸗ chen der umſchließenden Individuen mit dem im Centrum befindlichen verbunden. Derb: Zuſammenſetzung koͤrnig, ſtark verwachſen. Bemerkungen. Die vorſtehende Beſchreibung iſt vom Herrn Prof. Mohs. * Es würde uͤberfluͤſſig ſeyn, hier mehr über dieſe Species zu ſagen, indem fie, außer von Hrn. Mobs’, auch von den Herren Brooke und Phillips : und von dem vers ewigten Hauy beſtimmt worden iſt. Eben fo iſt in den Werken der Werneriſchen Schule, in Beziehung auf iden⸗ tiſche Stucke, wie die find, von denen dieſe Beſchreibung entlehnt worden, die pyramidale Form lange vorher darge: ſtellt. Der Fundort der Species iſt Ilmenau in Thürins gen. Graf Bournon“ erwähnt ein in regelmäßigen Octa⸗ edern, deren Endſpitzen durch die Flaͤchen niedriger vierſeiti⸗ ger Pyramiden abgeſtumpft worden, vorkommendes Man⸗ ganerz, welche Cryſtallform nur unter der Annahme erklärt werden kann, daß die Varietaͤt Fig. 12. in der in Fig. 14. dargeſtellten regelmaͤßigen Zuſammenſetzung erſchienen; 1 Grundriß der Min. II. 485. Engl. Ausg. II. S. 416. Die Winkelangaben in der deutſchen Ausg. weichen jedoch von den in der engl. Ausgabe und den in dieſem Aufſatze angefuͤhrten ab. 2 Elem. Introd. to Miner. 3. Edit. p. 381. 3. Traite, 2de Edit. t. IV. p. 264. 4 Catalogue p. 395. — 686 zum wenigſten würde es intereſſant ſeyn, dieſe Varietaͤten mit einander zu vergleichen. III. Untheilbares Manganerz. 5 (Werners Schwarzeiſenſtein, Leonhards dichtes Schwarz-Manganerz, Beudants Manganhydreryd.) Regelmaͤßige Geſtalten und Theilbarkeit unbekannt. Bruch nicht zu beobachten. Glanz, ſchwarz und graulich-ſchwarz, unvollkommen metalliſch. Farbe, blaͤulich⸗ in das dunkel Stahlgraue uͤbergehend. Strich braͤunlichſchwarz, glänzend. Undurch— ſichtig. Sproͤd. Haͤrte = 5.0. . 6.0. Specif. Gew. = 4.145, eine traubige Varietaͤt. ZJuſammengeſetzte Varietäten. Nierenfoͤrmig, traubig, ſtaudenfoͤrmig: Zuſammenſetzung ſtaͤnglig bis zum Verſchwinden; Bruch flachmuſchlig, muſch—⸗ lig, eben; in einer zweyten Zuſammenſetzung krummſchatig, die Zuſammenſetzungsflaͤchen glatt, rauh und gekoͤrnt. Derb: die Zuſammenſetzung koͤrnig bis zum Verſchwinden, ſtark verwachſen. Der Bruch flachmuſchlig, muſchlig, eben. Bemerkungen. Die hier unterſuchten Exemplare ſind aus der Nach— barſchaft von Schneeberg in Sachſen, und kommen genau mit der obigen, aus Herrn Mohs „Grundriß“ entlehuten Beſchreibung uͤberein. Sie beſtehen aus abwechſelnden Schichten, die mehr oder weniger Glanz haben und die nierenfoͤrmige Stuͤcke bilden. Das eigenthuͤmliche Gewicht ſolcher Theile, welche einen hoͤhern Glanz und einen muſch— ligen Bruch haben, iſt — 4.004, wogegen das eigenthäm= liche Gewicht derjenigen Theile, die keinen Glanz und uns ebenen Bruch haben = 4.079 beträgt. IV. Brachytypes Manganerz. Grundgeſtalt. Gleichſchenklige vierſeitige Pyramide. P = 109 55“, 10859“. Fig. 15. a = V 1.94. Einfache Geſtalten. P— oo (o); P (P). Wunſiedel im Bapreuthſchen; P+z (s) = 96° 33‘, 140° 30% Fig. 16. Elgersburg in Thüringen; (PE + 1)? = 144° 4', 128° %% 154° 25. Char. d. Comb. Pyramidal. Combinationen. 1) P — O. P. Fig. 17. Wun⸗ ſiedel. 2) P. P 4 2. Fig. 18. Elgersburg. 5) P. (P + ı)?. Fig. 19. St. Marcel in Piemont. 4) P — O. P. P + 2. Fig. 20. Wunſiedel. Theilbarkeit ſehr ausgezeichnet in der Richtung der Flachen P; von groͤßern Individuen mögen ganze Theilungs⸗ Geſtalten zu erhalten ſeyn. Bruch uneben. Die Oberflä- che von ? — 0 hat geringern Glanz als die von P, iſt 637 aber eben und ſtets ſchwach geſtreift parallel den Combina⸗ tionskanten mit P; P ift oft ein wenig abgerundet; P+ 2 uneben, rauh und horizontal geſtreift; (P + 2)? glatt und eben. Glanz, unvollkommen metalliſch. Farbe dunkelbraͤun⸗ lichſchwarz. Strich von derſelben Farbe. Sproͤde. Härte = 6.0. . . 6.8. Specif. Gew. = 4.818, große theilbare Varietäten von Elgersburg. Zuſammengeſetzte Varietaͤten. Derb: Zuſammenſetzung koͤrnig, die Individuen feſt verwachſen. Bemerkungen. Die erſte Varietaͤt der Species des brachytypen Man⸗ ganerzes, welche ich unterſuchen konnte, war von dem Hrn. Dr. Turner aus Deutſchland mitgebracht und die Etiquette gab Elgersburg als Fundort an. Uoeberraſcht über die Leichtigkeit, mit welcher das Mineral in der Richtung der Flaͤchen einer vierſeitigen Pyramide theilbar war, jedoch in der Vorausſetzung, daß es zu der Species des pyramidalen Manganerzes gehoͤre, erbat ich mir von Herrn Turner die Erlaubniß, die Theilungsgeſtalt von dem Exemplar erhalten zu duͤrfen, war aber noch mehr erſtaunt, als ich die Theil⸗ barkeit ſenkrecht auf die Axe, welche bey ſeinem Mineral ſo ausgezeichnet iſt und die auch die Herren Brooke und Phillips angegeben haben, nicht auffinden konnte. Ob⸗ gleich nun das Mineral ſehr leicht theilbar war, ſo war es doch wegen ſeiner groͤßern Haͤrte, welche die des Feldſpaths weit übertrifft, und wegen der feſten Verbindung feiner Theile außerordentlich ſchwierig, ſo glatte und ſo ebene Flaͤchen zu erhalten, um ein gutes Bild zu reflectieren. Jedoch wurde ich durch mehrere annaͤhernde Meſſungen darauf gefuͤhrt, das regelmaͤßige Octaeder als die Grundgeſtalt annehmen zu koͤnnen. In einigen von den Hoͤhlungen, welche an dem⸗ ſelben Exemplare befindlich waren, fanden ſich aber außer: dem Cryſtalle in der Geſtalt von ſpitzen vierſeitigen Pyra- miden aͤhnlich Fig. 16, welche mit der Symmetrie der tee ſulariſchen Geſtalten durchaus nicht uͤbereinkommen. Sie waren rauh und hatten nur wenig Glanz, ſo daß ſie nur annaͤhernde Meſſungen von ohngefaͤhr 140“ an der Baſis der Pyramide zuließen. Gewiſſe Varietäten von Wunſiedel im Bayreuthiſchen in dem Cabinett des Herrn Allan in Edinburg, in Schwerſpath eingewachfen und in Begleitung von prismatoidiſchem Manganerz, welches in ſehr ſchoͤner ſtaͤngliger Zuſammenſetzung erſcheint, haben die Geſtalten von Fig. 15., 17. und 20. Die beyden erſtern von dieſen Varietaͤten habe ich auch an einem Exemplare in dein Ca⸗ binett des Hrn. Ferguſon von Raith beobachtet, welches von Herrn Heuland (in London) folgende Etiquette erhalten hat: „Mangan- Hydroxyd in der Form von Octaedern mit qua— dratiſcher Grundflaͤche. Thuͤringen — iſt ausgegangen.“ Eben ſe enthält Hauys Werk das Mohſiſche pyramidale Mans ganerz unter der Benennung Manganese oxidé hydraté, ! und dieß Exemplar ſoll wahrſcheinlich eine Varietaͤt dieſer 1 Träite, 2de Edit. t. IV. p. 264. — 688 Specles ſeyn, allein die Beſchreibung Hauys iſt ſehr ſchwan⸗ kend, indem er die phyſicaliſchen Eigenſchaften einer Spe— cies mit den phyſicaliſchen und chemifchen Eigenſchaften von 3 oder 3 andern Species in einer Beſchreibung vereinigt, welcher keine Subſtanz in der Natur correſpondiert. Lange vor⸗ her hatte ich in dem Cabinett des Herrn Allan Cryſtalle von der Form von Fig. 19. beobachtet, welche in einem Stucke des manganhaltigen Epidots von Hauy eingewachſen waren, die ich aber ebenfalls für eine Varietaͤt des pyra⸗ midalen Manganerzes hielt. Nachdem ich aber die zwar kleinen, aber ſchoͤn ausgebildeten Cryſtalle gemeſſen hatte, welches bey weitem beſſer als bey den andern Cryſtallen gieng, war es mir nicht mehr zweifelhaft, daß eine Verſchie⸗ denheit hinſichtlich der Species von dem pyramidalen Man⸗ ganerz Statt finde. Aus den Winkeln, welche dieſe Cry⸗ ſtalle gaben, ſind die obigen Dimenſionen abgeleitet worden. Die bey den uͤbrigen Varietaͤten erhaltenen Reſultate waren nicht conſtant genug, um als verſchieden von dieſen angeſe⸗ hen zu werden, und da uͤbrigens die Farbe ihres Strichs u. ihre Haͤrte gleich waren, ſo durften wir ſie unbedingt zu einer Species rechnen. Einige von den, von dem Grafen Bournon * angeführten octaedriſchen Cryſtallen, fuͤr welche er den Namen manganhaltiges Eiſenoxydul vorſchlaͤgt, gehören auch zu dem brachytypen Manganerz. Er nimmt an, daß ihre Form von dem regulaͤren Octaeder abgeleitet ſey, gibt aber keine entſcheidenden Beweiſe zu Gunſten die⸗ ſer Meynung, welches erforderlich iſt, wenn eine dem Mi⸗ neral nahe ſtehende Species eine vierſeitige Pyramide zur Grundgeſtalt hat, die von dem regelmaͤßigen Octaeder ſo wenig verſchieden iſt. Solche Varietaͤten, deren Endſpitzen durch vier Flaͤchen erſetzt worden ſind, moͤgen vielleicht zu dem pyramidalen Manganerz gehören, wie in der Bemer⸗ kung zu jener Species erwaͤhnt worden iſt, welche aber zu der Zeit, als Graf Bournon ſein Werk herausgab, eben⸗ falls noch nicht als eigenthuͤmliche Species erkannt wor⸗ den war. ueber einige Combinationen des Bleyvitriols, von Dr. C. Rau mant. Tafel IV. Mitten aus einem Stuͤck Fraueneis, angeblich von Dover in England, brach ich eine Cryſtallgruppe aus, wel⸗ che als ein rings um vom Gyps umſchloſſener Koͤrper mei⸗ ne Aufmerkſamkeit erregt hatte. Die J — 4 Linien gro⸗ ßen Cryſtalle waren zum Theil ziemlich vollftändig ausge⸗ bildet, und zeigten eine rhombiſche Cryſtallreihe, graulich⸗ weiße — graue Farbe, fettartigen Diamantglanz, Durch⸗ ſcheinbarkeit, Härte = 3, und Gewicht — 6,2. Ich ver⸗ muthete daher ſchwefelſaures Bleyoryd, wiewohl mir der Habitus der Combinationen für dieſe Species etwas fremd— 1 Catalogue p. 398. 1 Dr. Turner iſt jetzt mit der Analnfe der obigen Specles befhäftigt und feine erhaltenen Reſultate ſollen in einer ber folgenden Nummern mitgetheilt werben, 989 artig erſchien. Die Flaͤchen ſpiegelten zwar nicht vollkom⸗ men, doch verfuchte ich bey ſtarker Beleuchtung das Neflos rions-Goniometer anzuwenden, und erhielt als Mittel wies derholter Meſſungen z = 105° ı14' t : tin Fig. 1“ 3% wie s 11855 61 Dieß gibt, wenn ich aus je zwey der gemeſſenen Wins kel den dritten berechne, die corrigierten Werthe 105° 4%, 1119.35’, 13592“ 30%. Setze ich nun den Inbegriff der mit s bezeichneten Flaͤchen (welche, fo wie die mit o, t unden bezeichneten, den gleichnamigen bey Hauy entſprechen) — der Grundge⸗ ſtalt P, ſo folgen aus dieſen letzteren Werthen die längeren Polkanten X S 111 55° die kuͤrzeren Polkanten Y = 4299 17“ die Mittelkanten 25 90 Nach Mohs ſind aber die Winkel der Grundgeſtalt des Bleyvitriols, wenn ich die Combinationen deſſelben ſo aufrecht denke, wie ſie in Hauys traité gezeichnet ſind, folgende: X = 111 48° alſo Differenz = ı3' Vize 500% 35 Z = 89° 590 * . . . — 6“ Dieſe Differenzen ſind zu unbedeutend, um an der Identitaͤt der Pyramide s mit der Grundgeſtalt des Bley— vitriols zweifeln zu laſſen, und es beſtaͤtigt ſich ſomit obige Vermuthung, daß das fragliche Mineral wirklich eine Was rietaͤt dieſer Species ſey. * Die an verſchiedenen Individuen beobachteten einfa⸗ chen Geſtalten find folgende: ** 1) Aus der Hauptreihe, o = oP le m a— 2P t oO 2) Aus der macrodiagos nalen Zwiſchenreihe mit n 6, d = 616 3) Aus d. macrodiagona⸗ 8 len Nebenreihe n OO 4) Aus d. brachydiago⸗ 5 nalen Nebenreihe b = EO : e= 2Po Eine qualitative Analyſe durch kohlenſaurees Natron im Platinlöffel gab Bleyoxyd; die Aufloͤſung des gebildeten Salzes reagierte ſehr ſtark auf Schwefelſaͤure und auf et was Eifen, Vergl. Fig. 1“, 2“ und 3“; die hinteren Flächen find nicht mit gezeichnet, da man ihrer zur Vorſtellung fo ſymme⸗ triſcher Geſtalten nicht bedarf. Ueber die Eintheilung und Bezeichnung der Geſtalten vergl. meinen Grundriß der Cryſtallographie S. 214 u, f. Iſis 1826. Heft VII. 990 Nach Maasgabe der größeren oder geringeren Zaͤhlig— keit ließen ſich folgende drey Combinationen unterſcheiden: Fig. 1. = OOO. P. 2500. cob. — 3. — OOPOO. P. 2500. OP. ½ POO. 2P. =P. P. 6G. OOO. 2500. / POO. 2P. op. Doch zeigten ſich auch in den beyden erſtern Combi⸗ nationen Spuren von %,Poo, und noch deutlicher von. 658. Die Flächen -oP find rauh, die 656 und ooPco zuweilen ihren Combinationskanten parallel geſtreiſt; die übrigen Flaͤ⸗ chen glatt. S nn Ich benutze dieſe Gelegenheit zur Reviſton eines ſchon früher in der Iſis (1824, X.) beſprochenen Gegenftandes. Die genaueſten Cryſtallmeſſungen, die wir gegenwärtig bes ſitzen, ſind ohne Zweifel jene von Kupffer (vergl. deſſen Preis⸗ ſchrift), welche als ſehr nahe mit der Wahrheit überein⸗ ſtimmend betrachtet werden, und der a. a. O. ausgeſproche⸗ nen Hypotheſe, daß im rhombiſchen Syſteme ein Geſetz der Abhaͤngigkeit zwiſchen den drey Dimenſionen der Grundge— ſtalt Statt finde, zum Pruͤfſteine dienen koͤnnen. Nur er⸗ laube ich mir zu bemerken, daß ſich kleine Differenzen je— derzeit erwarten laſſen, indem ein ſolches Geſetz als Bil⸗ dungsnorm doch zunaͤchſt nur fuͤr den Cryſtalliſationsact und die dabey Statt findenden Bedingungen Guͤltigkeit haben konnte, jener Act aber bey den meiſten Mineralien in ei— ner weit hoͤhern Temperatur vor ſich gieng, als diejenige iſt, bey welcher wir die Cryſtalle meſſen. Da nun nach Mit⸗ ſcherlichs intereſſanten Beobachtungen die Cryſtalle einaxiger Syſteme in hoͤhern Temperaturen ungleichfoͤrmige Ausdeh— nungen erleiden, fo muß das Dimenſionsverhaͤltniß, wel ches unſre Meſſungen fuͤr Baryt, Bleyvitriol u. ſ. w. ge⸗ ben, bey aller Annähesung zu jenem Normalverhaͤltniſſe des Bildungsactes doch um etwas von demſelben verſchieden ſeyn. Diefe Bemerkung bürfte hinreichen, um die obwal⸗ tenden Unterſchiede zwiſchen jener Hypotheſe und den ges naueſten Meſſungs-Reſultaten wenigſtens nicht ſchlechthin als Gruͤnde gegen ihre Haltbarkeit erſcheinen zu laſſen. Im Bleyyvitriol iſt nach Kupffer: Polkante von 2500 = 78° 45 Mittelkante von 500 = 76° 22 alſo a: b: = 0,609 : 1: 0,77% und b = a + . = 0,96 Im Baryt nach demſelben: Vordere Kante von P = 105° 24° 6“ Polkante von 2500 = 77° 43° 11% 44 691 alfoa:b:c = 0,62057 : ı : 0,76175 C und b = a + 4 700 144 Im Coͤleſtin nach demſelben: Vordere Kante von ooP = 104° 4“ Polkante von PO = 104° 200 alſo a: b: r 0,6062 : 1: 0,7816 C und b = a + > = 09965 Folglich gilt fuͤr die ſchwefelſauren Salze der drey ho— moͤomorphen Baſen Barya, Strontia und Bleyoxyd das gemeinſchaftltche Gef b= a + . Für das Weißbleyerz iſt nach Kupffer: eiiie ie Mittelkante von P = 108° 51“ / alpoa:b:c = 0,7256 : ı : 0,6100, 3 (a 1c) ———— — 1,0002 4 Fuͤr den Arragonit find die in der Iſis a. a. O. von mir angegebenen Winkel und die daraus geſchloſſenen Ver: haͤltniſſe zu berichtigen; es iſt nehmlich nach Kupffer: oP = 116° 16° 24” und b= 1089027“ 20“ 0,7205 : 1: 0,6215 m — 1,0065 Da nun im Arragonit der, wenn auch noch fo unbe⸗ deutende Strontiangehalt die Cryſtallform zu beſtimmen ſcheint, ſo wuͤrde fuͤr die kohlenſauren Salze der beyden homoͤomorphen Baſen Strontia und Bleyoxyd das Geſetz e Hi) ſcheinlich, daß eben dieſes Geſetz auch fuͤr den Witherit und Strontianit Guͤltigkeit habe; in welchem Falle ſich die noch unbekannten verticalen Dimenſionen ihrer reſpectiven Grund: geſtalten aus den bekannten horizontalen Dimenſionen nach der Formel a = 5 b — c ableiten laſſen würden. Es iſt aber im Strontianit nach Mohs ooP = 117° 19°, nach Brooke = 117° 32’, alſo im Mittel 117° 25’ 30“, 2c= ı : 0,6077 und hypothetiſch a = 0,7256 Im Witherit dagegen iſt nach Phillips ooP 118° 30”, alſo b: = : 0,5949 und hypothetiſch a — 0,7584 Aus dieſer Vorausſetzung folgt der Neigungswinkel von 20 (P Hauy) zu ooPoo (e) = 144° 54, wofuͤr Hauy 145° 23“ gibt. Polkante von Po = alſo a: b: und b gelten. Dann iſt es aber ſehr wahr⸗ / 092 Durch die hier nachgewieſenen Beziehungen zu dem Geſetze der Homoͤomorphie ſcheint das Geſetz der Dimen— fionsabhängigfeit im thombifchen Syſteme an Intereſſe zu gewinnen, weßhalb ich meine a. a. O. S. 10g6 ausge⸗ ſprochene Bitte hier nochmals ausſpreche. undi . Nach Kupffers hoͤchſt zuverlaͤſſigen Meſſungen des Quarzes iſt die Polkante der Grundgeſtalt — 133° 44“ 8,4“, — 8,4“ die Mittelkante derſelben S 1033535155, 2“ welchen Winkeln ſehr genau das Verhaͤltniß b: = 10 : l entſpricht, denn ruͤckwaͤrts berechnet folgt Polkante = 133° 44“ 4,8“ Mittelfante = 105° 34“ 25”, Die neueften Entdeckungen in der Phyſik, Heilkunde und Chemie, ſo wie in den damit ver— wandten Wiſſenſchaften, herausgegeber von Sertürner. Goͤt⸗ tingen bey Ruprecht 1826. Heft 1. u. 2. 8. 116 — 234. Ueber den Inhalt dieſer Zeitſchrift, von der alle zwey Monat ein Heft erſcheint, wagen wir kein Urtheil zu faͤl⸗ len, da die Art der Gegenſtaͤnde ſowohl als die ihrer Be— handlung uͤber unſerem Horizont liegt, und wir daher es demjenigen Publicum, fuͤr welches der Inhalt beſtimmt iſt, uͤberlaſſen muͤſſen, ſich nach und nach dafür oder dawider zu entſcheiden. Die Gegenſtaͤnde ſind ſehr manchfaltig, und greifen ſowohl in die Mediein als in die Phyſik, Che⸗ mie und Pharmacie ein. Auch iſt nicht zu verkennen, daß der Verfaſſer ſehr viel, faſt moͤchte man ſagen zu viel, uͤber dieſe Gegenſtaͤnde nachgedacht hat. Gewiß iſt vieles in dieſer Schrift, was der Chemiker beachten muß und der Arzt benutzen kann; es hätte aber vielleicht kuͤrzer mitge— theilt werden koͤnnen. ! Nach einer critiſchen Vorrede folgt eine große Abs handlung uͤber die Bildung der ſchaͤdlichen Subſtanzen durch den geſtoͤrten Lebensproceß, wodurch die mehrſten Krankhei— ten des menſchlichen und thieriſchen Koͤrpers veranlaßt wer— den, nebſt Andeutung, wie ſolche durch ein unſchaͤdliches Verfahren beſeitiget werden koͤnnen; ein Aufſatz, den die Aerzte auf jeden Fall leſen muͤſſen, indem er eine ganz neue Seite von der Einwirkung der durch geſtoͤrte Verdau⸗ ung u. dgl. hervorgebrachten Stoffe auf den Organismus hervorhebt. N Das zweyte Heft handelt von der kalten Natur des Lichtes und von dem bisher ganz uͤberſehenen ereignißvollen Einfluſſe der Sonne auf das Erdſyſtem, als Grundurſache des irdiſchen Kreislaufes; ferner Vorſchriften über den innes ren u. äußeren Gebrauch der Alcalien u. Säuren, wie auch ande: rer Heilmittel mit beſonderer Hinweiſung auf die Wirkungs— 693 * + 6te, Verſteinerungen; art der Salze und beſonders des Kochſalzes. Viele neue wichtige Heilmittel werden in Receptform mitgetheilt. Dann folgt ein Aufſatz über das Puerperalfieber und die inflammator. Krankheiten; von der Grundurſache u. der Behandlungsart der mehrſten toͤdtlichen Krankheiten, wel— chen das fruͤheſte Kindesalter unterworfen iſt. Auch dieſe Abhandlungen verdienen vom Phyſiker und vom Arzte be— ruͤckſichtiget zu werden. Da die Lehren und Anſichten des Verfaſſers groͤßtentheils neu ſind, ſo ſind wir begierig, welch eine Meynung ſich daruͤber mit der Zeit geſtalten wird. Bey der Inhaltsanzeige find die Seitenzahlen vers geſſen. Tabellen über die vergleichende Geognoſie. Ein Verſuch von Chr. Kes ferſtein, Hofrath. Halle bey Zwetſchke 1825. 4. 60. Dieſe Tabellen gewaͤhren eine ſchoͤne und klare Ueber— ſicht der Erdformationen. Sie find in 7 Spalten abges theilt, wovon die erſte die Claſſen, die ate die Formationen und deren Abtheilungen, die Ste die Geſteine, aus denen die Formationen beſtehen, die ite die Höhe und Maͤchtigkeit, die 5., die Mineralfuͤhrung, den Erzreichthum und Gänge, die die 7te, das geographiſche Vorkom— men enthaͤlt. Es wird daher an Vollſtaͤndigkeit hier nichts vermißt; auch kann man erwarten, daß ein Mann, wie Keferſtein, der ſein ganzes Leben der Geognoſie gewidmet hat und faſt beſtaͤndig deßhalb auf Reiſen iſt, es an Richtigkeit nicht wird haben ifehlen laſſen. Dieſe Schrift ſcheint ſich daher zu einer ſchnellen Ueberſicht ſowohl des Syſtems als des Vorkommens der einzelnen Formationen, wovon Tauſende von Orten aufgefuͤhrt ſind, ſehr zu empfehlen. e be bau ch der Mineralogie v. A. Rau, Prof, Würzburg bey Stahel 1826 . 2te Auflage. 8. 804. Schon die Seitenzahl zeigt an, daß dieſe Schrift um ein Bedeutendes vermehrt iſt. Sie iſt aber auch wirk— lich verbeſſert, indem der Verfaſſer die vielen, ſeit 1818 gemachten Entdeckungen vollſtaͤndig und vielleicht mehr, als noͤthig geweſen waͤre, benutzt hat. Es iſt ſchwer, zu ſagen, was in ein Lehrbuch ſoll aufgenommen oder weggelaſſen werden. So viel ſcheint indeſſen gewiß, daß nur dasjeni⸗ ge hineingehoͤrt, was entweder zur Vollſtaͤndigkeit des Sy⸗ ſtems gehört, oder was im wirklichen Verkehr mit dem ges meinen Leben ſteht. Man kann des Verfaſſers Buch in 3 Theile ſcheiden, wovon der erſte die Terminologie, der ꝛte das Syſtem, der 5. die Anwendung der Mincralien enthält. Die Terminologie betrachtet wieder zuerſt die geometriſchen Eigenſchaften, dann die phyſiſchen und endlich die chemi⸗ ſchen, worauf die Regeln der Syſtematik folgen. Die Crys ſtallographie iſt mit beſonderer Sorgfalt und Klarheit ent⸗ wickelt, wobey aber die Abbildungen fehlen, was nicht ſeyn ſollte; denn kann auch der Lehrer dieſe durch die Res 694 chentafel erſetzen, ſo bleibt doch ſolch ein Lehrbuch gewoͤhn⸗ lich das einzige, das die meiſten Zuhoͤrer durchs Leben bes gleitet, wo ihnen alſo die Kupfertafeln ſehr nothwendig werden. Die eigentliche Mineralogie ſcheint uns zweckmaͤßig behandelt, jedoch ſind im Druck die weſentlichen Charactere von den unweſentlichen und der eigentlichen Beſchreibung nicht genugſam unterſchieden; auch hat der Verfaſſer einen Rahmen des Syſtems vorauszuſchicken vergeſſen, was die Ueberſicht außerordentlich erſchwert. Wir wollen daher hier einen machen. 1. Abtheil. Unorganiſche Mineralien. I. Claſſe. Metalle. 1. Ordn. Gediegene Metalle. 1. Species Platin, 2. Iridium, 3. Palladium, 4. Gold, 5. Silber, 6. Mercur, 7. Bley, 8. Nickel, 9. Ku⸗ pfer, 10. Eiſen, 11. Wismuth, 12. Kobald, 15. Arſenik, 14. Antimon, 15. Tellur. 2. Ordn. Selen-Metalle. 1. Sp. Selen-Kupfer. 3. Ordn. Schwefel- Metalle. 1. Schwefel-Eiſen, 2. Schw. Nickel, 8. Schwef. Kobald, 4. Schwefelkupfer, 5. Schweſelwismub, 8 Schwefelmolybdaͤn, 7. Schwefelbley, 8. Schwefelantimon, 9. Schwefelſilber, 10. Schwefelzink, ır. Schwefelman⸗ gan, 12. Schwefelmereur, 12. Schwefelarſenik. 4. Ordn. Bohlen- Metalle. 1. Graphit. 5. Ordn. Grydierte Metalle. . Eifenoryd, 2. Manganoryd, 3. Titanoxyd, 4. Zinnoryd, 5. Kupferoxyd, 6. Zinkoxyd, 7. Arſenikoxyd, 8. Antimonoxyd, 9. Wismuthoryd, 10. Uranoxyd, 11. Kobaldoxyd, 12. Bleyoxyd. 6. Ordn. Metall- Silicate. I'. Kupferſil., 2. Zinkſil., 3. Manganſil., 4. Ce- riumſilicat. 7. Ordn. Metall- Aluminate. 1. Zinkaluminate, 2. Bleyaluminate. 8. Ordn. Metall- Salze. f 1. Silberſalz, 2. Mercurſalz, 8. Bleyſalz, 4. Nickelſalz, 5. Kupferſalz, 3. Eiſenſalz, 7. Zinkſalz, 8. Kobaldſalz, 9. Manganſalz, 10. Uranſalz. II. Claſſe. Metalloidiſche Minerale, 1. Ordn. Metalloid⸗Salze. 1. Kaliſalz (Salpeter, Alaun), 2. Natronſalz, 3. a. er 9 5. Barytſalz, 6. Stroms ianſalz, 7. Kalkſalz, 8. Kalkſalz., 9. Thonſal . minit, Wavalitj, Lazulit). F 2. Di Silicate der Metalloide. I. Kyanith, 2. Anthophyllit, 3. Paulit, 4. Breazit 5 Diaclas, 6. Schillerſtein, 7. on . 1 Speckſtein, 10. Bildſtein, 11. Meerſchaum, 12. Ne⸗ 095 phrit, 15. Serpentin, 14. Pyrallolith, 15. Asbeſt, 16. Omphacit, 17. Amphibolit, 18. Pyroren, 19. Schal: fein, 20. Epidot, 21. Lievrit, 22. Gadolinit, 23. Orthit, 24. Leuciih, 28. Hauin, 26. Laſurſtein, 27. Sodalith, 28. Nephelin, 29. Feldſpath, 30. Porcellan— ſpath, 51. Petalit, 52. Dyscolit, 55. Andaluſit, 34. Scapolith, 55. Spodumen, 36. Pechſtein, 37. Perl: ſtein, 58. Obſidian, 39. Bimsſtein, 40. Prehnit, Ar. Karpholith, 42. Laumonit, 45. Stilbit, 44. Meſo⸗ typ, 45. Chabaſit, 46. Harmoton, 47. Analein, 48. Apophylliih, 49. Turmalin, 50. Smaragd, 51. Eu: klas, 52. Dichroit, 53. Axinit, 54. Staurolith, 55. Helvin, 56. Granat, 57. Caneelſtein, 58. Idokras, 59. Gehlenit, 60. Peridot, 61. Chryſoberyll, 62. Eypialith, 65. Zircon. 5. Ordn. Fluoſilicate der Metalloide. 1. Topas. 4. Ordn. Aluminate der Metalloide. 1. Spinell. 5. Ordn. Grydierte Metalloide. 1. Magniumoxyd, 2. Alumiumoxyd (Corund), 3. Siliciumoxyd (Quarz, Jaſpis, Opal). ; III. Claſſe. Nicht metalliſche Mineralien. 1. Ordn. Freye, nicht metall. Elemente. 1. Kohlenſtoff (Diamant), 2. Schwefel. 2. Ordn. Grydierte nichtmetall. Elemente. 1. Uranoxyd. 2. Abtheilung. Grganiſche Verbindungen. Ordn. Grganiſche Salze. 1. Honigſtein, 2. Oralit. Ordn. Reſine. 1. Bernſtein, 2. Retinit. 5. Ordn. Bitume. 1. Erdöl, 2. Elaterit, 3. Aſphalt. 4. Ordn. Vohlen. . Andracith, 2. Stangenkohle, 3. Faſerkohle, 4. Steinkohle. Dann folgen S. 644 bie gemengten Mineralien, volls Kändig aufgefühet mit den neuern Benennungen. Ein Anhang von unvollſtaͤndig bekannten Mineralien S. 685, 72 Gattungen. a Der Abſchnitt uͤber die Anwendbarkeit der Minerallen in der Baukunſt, Steinſchneidekunſt, Faͤrbekunſt und Zeich⸗ nen, in der Apotheke u. ſ. w. ſcheint uns ſehr zweckmäßig. — — — 696 S. e le gisement ou position relative des Ophiolithes, Euphoti- des, Jaspes etc. dans quelques parties des Apennins; par Alex. Brongniart, Paris 1821. 8. 64. 2 cart. Dieſe kleine intereſſante Schrift ſcheint in Deutfchs land nicht recht bekannt geworden zu ſeyn; und doch ver— dient ſie es in eben ſo hohem Grade wie die andern Schrif— ten dieſes ſo beruͤhmten, thaͤtigen, kenntnißreichen und ſcharf— ſinnigen Mineralogen und Geognoſten, welcher ſo viel zur Entwirrung der Erdformationen und zur Kenntniß derſelben in vielen Ländern beygetragen hat. Es bedarf daher von unſerer Seite nichts, als daß wir unſere Leſer mit dem Daſeyn dieſer Schrift bekannt machen. Der Verfaſſer unterſucht genau die Lage der 3 ges nannten Formationen in einem großen Theile von Italien, und gibt auf den 2 Charten mehrere Durchſchnitte davon. Seine Beobachtungen find gemacht bey Rochetta de la spezia, auf dem Monte ferrato, bey Pietra mala, auf dem Monte cerboli, monte ramazzo, la Bochetta, Montagne du dragnon, de la Guardia, bey Doccia di sesto bey Florenz, Fiesole, Massa rosa, am (dos merfee, im Berner Oberland, im Thal Sallancho, im Linththal. Dieſe Beobachtungen ſind untermiſcht mit critiſchen Betrachtungen über die Meynungen anderer Geognoſten und überhaupt mit vielen ſcharfſinnigen Bemerkungen, die ſich bey der gedraͤngten Schreibart des Verfaſſers nicht auszie⸗ hen laſſen. Onzieme Memoire sur les caracteres generaux des familles tirés des graines, Hypericees — Guttiferes. Par M. A. L. de Jussie u. (Vergl. Heft 1.) L’objet de ce Mémoire est de continuer l’exa- men des familles des plantes caractérisées par une corolle polypetale inseree, ainsi que les étamines, sous le pistil; de rassembler les observations faites par Gaertner et d'autres sur la structure intérieure des fruits et des graines dans ces familles; d'en ti- rer des conséquences pour mieux établir leur carac- tere general; et d'indiquer les genres nouveaux qui doivent leur €tre rapportes. Hypericees. Nous avions indiqu£ dans cette fa- mille un placenta central seminifere contre lequel, dans les capsules, viennent s’attacher les bords ren- trans des valves qui forment ainsi chacune leur lo- e; et neus annoncions dans les graines unembryon roit sans perisperme. Ce caractere | general est confirm& dans l’kypericum perforatum par Gaertner, qui ajoute que les graines attachées a ce placenta ont ainsi la radicule centripete, c’est-a-dire, dirigée vers le centre du fruit. Mais si l'on suppose que les bords des valves tendent quelquefois à se redres- ser dans la maturit et à s’eloigner du centre en rum crus andreae, 697 entrainant avec eux une portion- du placenta avec les graines qui lui adhéèrent, il doit en resulter que ‚dans ce mouvement la capsule devient uniloculaire, et ces graines entrainées vers la circonference pren- nent une direction contraire, et ont la radicule cen- trifuge: c'est Bau Gaertner annonce dans l’ascy- On concluera de cette explica- tion que la différence apparente de situation des graines dans ces deux genres essentiellement voisins, est de peu de valeur. Gaertner n'a fait aucune au- tre observation relative à cette famille. $ Elle ne contenoit que deux genres, dont !’un, hypericum, possede a la vérité beaucoup d'espèces et peut facilement £tre subdivise d’apres le nombre de ses styles et des loges de son fruit capsulaire ou en baie. II nous paroit d’abord que l’on doit naturel- lement séparer les baies des capsules, et éloigner de Vhypericum toutes les especes à fruit noncapsulaire. Ainsi l'on retabliroit l’androsaemum de Tournefort qui a trois styles et une baie; et, adoptant le genre vismia de M. Vandelli et de la Flore du Pérou, ca- ractérisé par cing styles et une baie a cin loges, on y reporteroit plusieurs Aypericum de la Guyane, organisés de la m&me manieère. 4 D'une autre part nous rappellerons que l’ascy- rum de Tournefort, qui a cing styles et une capsule à cinqg loges, a été confondu par Linnaeus avec l/. pericum du m&me, distingue par trois styles et une capsule à trois loges; ce qui paroit singulier de la part d'un auteur qui attache generalement beaucoup d’importance au nombre des styles, puisqu’il en fait la base des divisions de la plupart de ses classes, et que frequemment il a subdivisé des genres anciens d’apres cette consideration. Il est donc possible et meme convenable de retablir Pascyrum de Tourne- fort, mais sous un autre nom, puisque celui-ci a été donné depuis long-temps à un autre genre de la méme famille muni de deux styles. Pour cela il sufhroit de rétablir le genre brathys de Forster qui a ‚eing styles et le fruit capsulaire, et y reporter, soit les hyperieum de Linnaeus, capsulaires et a cing sty- les, soit le palava de la Flore du Pérou etabli plus recemrhent et caracterise dem&me. La suppression de ce dernier nom est motivee de plus, parce qu'il est déja donné antérieurement a un genre de Mal- vacees, On peut encore, par les raisons énoncces ci-dessus, detacher de l’hypericum, avec Adanson, 19. sous le nom d’elodea, quelques especes capsulai- res a trois styles qui ont de plus les onglets des pé- tales glanduleux et les filets d’Etamines r&unis a moi- tie en trois ou cing faisceaux portes sur un disque renflé entre chacun d’eux; 2°. sous le nom de knifa, les especes a deux styles, mais differentes de l’ascy- rum de Linnaeus par une corolle a cing petales et une capsule biloculaire. Apres avoir ainsi distingue les Hypéricées capsulaires à deux, trois ou cind sty- les, on ajoutera à cette série, 1d. le carpodontos de M. La Billardiere qui en a six ou sept, avecautant Iſis 1826. Heft VII. — 698 de loges; 2°. Peueryphia de Cavanilles qui eleve ce nombre a douze ou quinze; 3°. peut-etre le sarothra de Linnaeus anparavant rapporté aux Caryophyllées, et ramene par MM. Richard et Michaux pres de l’hypericum, dont il differe cependant par ses étami- nes en nombre defini (5-10) et par l’attache de ses graines aux bords des valves, comme dans les Gen- tianées auxquelles, sil étoit monopetale, il se rap- porteroit encore par son port et par le perisperme que Gaertner lui attribue. 4°. Le marila de M. Swartz, dont la capsule allongèe et amincie comme une silique, se partage en quatre valves, qui con- stituent chacune par leurs bords rentrans une loge remplie de graines menues attachées à un axe cen- tral, termine supérieurement par un style unique tres-court et un stigmate en tete. Nous avions d’a- bord rapproche ce genre des Guttiferes qui suivent, à cause de son style unique et de ses anthéères un peu allongées; mais le fruit capsulaire, ses valves a bords rentrans, la petitesse et la multiplicite des graines, et enfin les points transparens parsemés sur les feuilles, sont autant de signes qui les rappro- chent davantage des Hypéricées. De plus, il ne pa- roit_pas qu’on ait eu raison de le r&unir au mahurea d’Aublet, ou bonnetia de Schreber, genre qui 8’elo- igne méme de cette famille pour se rapporter aux Tiliacees. 5°. Nous ne joindrons ici qu’avec doute le godoya de MM. Ruiz et Pavon, lequel ne nous est connu que par des descriptions insuffisantes qui indiquent plusieurs signes de ressemblance avec le marila, et par suite avec les Hypericees capsulaires, mais qui font mention d’antheres allongees et ous vertes par le sommet, comme dans beaucoup de Guttiferes et dans les Ochnacées. — Les genres d'Hypéricées a fruit charnu sont moins nombreux; car, outre l’androsaemum et le vis- mia mentionnes precedemment, ou ne peut ranger dans cette serie que le harungana de M. Lamarck, caracterise par une tr&s-petite baie contenant cinꝗ noyaux osseux reunis d’abord en un seul, et séparés ensuite a l'époque de la maturite, Cette structure du fruit rapproche ce genre du malpighia, qui appar- tient à la famille prec&dente. Les deux autres gen- res sont peut- etre plus voisins de la famille suivante qui a un fruit également charnu et plusieurs autres caractères communs. Guitiferes. En composant cette famille, nous l’avons désignée sous un nom qui rappelle que pres- que tous les vegetaux qui la composent laissent suin- ter de leur &corce et de leurs fruits un sucresineux approchant plus ou moins de la nature de la gomme- gutte produite par un des arbres de la- famille, L'existence de ce suc etablit un premier rapport des Guttiferes avec les Hypericees, surtout avec celles qui ont le fruit en baie. Quelques autres caractères assez importans sont aussi conformes dans les deux ordres qu'il seroit possible de reunir en un seul di- visé en sections. Cependant le fruit des Guttiferes 44* 699 — est seneralement beaucoup plus volumineux, les grai- nes plus grosses et moins nombreuses; les antheres, au lien d’&tre petites, arrondies comme dans les Hypericees, sont longues, droites et sonvent ouver- tes au sommet comme celles ‚du godoya qui pour cette raison tient le milieu entre les deux familles. Avant d'énoncer un caractere uniforme des Gut- tiferes tiré de la structure interieure des graines et des fruits, nous devons présenter ici les diverses ob- servalions faites sur quelques genres. M. Richard a consigné dans les Annales du Muséum, vol. 17, p. 456, t. 10, f. 64, 65, son ob- servation sur la graine d'un clusia qui, recouverte de deux tégumens minces, est depourvue de peri- sperme, et dont la radicule tres-grande, occupant tout l’interieur de cette graine, se termine a sa par: tie supérieure en deux cotyledons tres-petits; en quoi ce genre a quelque aflinite avec le pekca et le lecy- this qui n’appartiennent point a cet ordre. Gaertner n'a point vu de perisperme dans la graine unique du calophyllum, qui ma qu'un embry- on à deux grands lobes hemispheriques unis parune tres-petite radicule dirigee inferieurement. Cet em- bryon, revetu d'un seul tegument membraneux, est renferm& dans une coque crustacse presque osseuse et attaché au fond de sa cavit&. II seroit interes- sant de savoir si l'ovaire jeune ne contenoit pas plu- sieurs loges et plusieurs graines qui seroient avortées. Le m&me auteur a aussi examine les graines de trois especes de garcinia, qu il nomme mangostana, et a cru y voir un embryon assez grand, a lobes minces, renfermé dans un perisperme dur et presque cartı- lagineux avec lequel il est fortement soude: albumen cum embryone pertinaciler conferruminatum. II ajoute que les lobes de l’embryon sont reunis en un seul corps que l’on ne peut diviser; ce qui lui donne une apparence de monocotyledone, „„ tyledoneus, L’auteur decrit un fruit à plusieurs 5 ges monospermes dont les graines entources de pul- pe paroissent attachées au bas de chaqne loge, du moins leur radicule est dirigee inferieurement ; il admet pour chacune deux tégumens dont un inte- rieur, membraneux, fait corps avec le périsperme, l'autre extérieur est coriace ou crustace. Ses recher- ches ne se sont pas &tendues à d'autres Guttiferes. M. Dupetit-Thouars, decrivant dans le Diction- naire des Sciences naturelles un genre de cette fa- mille qu'il nomme brindonia, dit en parlant de la graine qu'elle na point de périsperme et que les co- tvlédons sont réunis en une masse solide; et il ne fait d’ailleurs aucune mention du lieu de la radicu- le. Lorsqu'il decrit dans ses genres nouveaux de Madagascar le chrysopia et V’ochrocarpus qui appar- tiennent & cet ordre, il refuse a tous deux un peri- sperme; selon lui l’embryon du premier (qui paroit congenere du moronobea suivant M. Richard) a un tegument membraneux et des lobes épais r&eunis en une masse solide; les graines du second sont recou- ey ee 700 vertes d'une coque partieuliere, arillata, et forment “une masse indivise pseudo-monocotyledonea ; mais il ajoute que la radicule est dirigee superieurement, comme dans la plupart des Guttiferes: radicula in apice; sic in plerisque Guttiferis. A ces observations ddja publiees et contradic-, toires entre elles, nous en joindrons quelques autres qui nous sont propres ou qui nous ont été commu- niquees récemment par des savans dont le temoig- nage doit faire autorité. Le fruit tres-gros du mammea contient quatre graines dont chacune est recouverte d'une coque ovoide, coriace, presque ligneuse; l’arnande interieu- re n'est recouverte d'aucun tégument qui puisse s'en detacher. Elle est grande, de forme presque ovoide, de substance solide et meme dure, marquee de deux lignes prolongées aux cötes opposes de la base au sommet ou elles se r&unissent sur un point peu sail- lant. Ces lignes paroissent annoncer l’existence de deux cotyledons nus et sans perisperme; cependant il est impossible de separer ’amande naturellement en deux, quoique dans une coupe transversale on apercoive tres-sensiblement une ligne qui indique le point d’union des deux parties. M. Poiteau nous a montré dans une graine bien müre, sous le point saillant au sommet, une tr&s-petite radicule que nous avions cherche inutilement dans plusieurs autres graines. II avoit aussi observé à St.-Domingue la germination de cette graine qu'il avoit dessinee sur les lieux. On voit dans ce dessin sortir du sommet de la graine restée entiere un prolongement qui se divise bientöt pour former superieurement la plu- ınule et inferieurement la radicule, et dans cette vé— gétation la graine entiere persiste sur le cöte, La meme observation est consignée dans une note ma- nuscrite de M. Richard, rédigée en Amerique. Nous trouvons encore cette disposition laterale de la grai- ne germante dans un tr&s-jeune Echantillon d'une e- spèce de calophyllum qui existe dans notre herbier. M. Mirbel a vu dans le fruit du macoubea les rudimens de trois loges, dont deux sont avortées, et celle qui subsiste contient plusieurs graines ren- fermées chacune dans une enveloppe &paisse et fon- gueuse, et attachées a un placenta central rejeté sur le cöt€ par suite de l’avortement des autres loges. Ces graines, degagees de leurs tuniques et denudes de perisperme, sont composées de deux lobes allon- ges, faciles a séparer, Echancres a ’une de leurs ex- trémités, et dans le fond de l'échancrure assez pro- fonde est situé la radicule qui les unit. Nous avons encore examiné avec M. Richand les fruits du macanea et du singana existans dans no- tre collection et données par Aublet, auteur de la Flore de la Guyane. Chaque graine, renfermée dans sa coque membraneuse, n'avoit pas d’autre tegument intérieur; les deux lobes nus, d'une substance trös- solide, d'une forme variable, se séparoient facile- AE ² ˙w 5—ũͤ . ²˙ i¹¹ ̃ AAA . wʃ² •mũq ²e u a ] ⁰uò³lṽ Tr 2 8 — 701 ment après avoir été mis quelque temps dans eau; et dans leur point de réunion étoit une trés-petite radicule; on n'y trouvoit aucune trace de peri- eperme. On peut facilement conclure deceslobservations reunies que les graines dans cette famille sont atta- chees a un placenta central et composées unique- ment d'un embryon qui, renfermé dans une coque membraneuse ou coriace ou cassante, n'a point d’au- tre tegument propre. Il est sans perisperme, com- pose de deux grands cotyl&dons de substance com- pacte et tres-solide, et d'une tres-petite radicule pla- cee à une extremite dans leur point de réunion. Tantöt ces cotyl&dons se separent facilement l'un de Tautre, comme on l'a vu dans le calophyllum, le ma- coubea, le macanea, le singana; tantöt ils se soudent ensemble sans pouvoir se desunir, comme dans le mammea, le brindonia, le.chrysopia, et l’ochrocarpus; et nous ajouterons que ce dernier mode d’organisa- tion paroit devoir exister aussi dans le garcinia ou mangostana, malgré l’assertion de Gaertner qui pro- bablement aura pris les cotylédons pour un perisper- me, et la ligne qui les distingue pour un embryon aplati. Ainsi cette famille differe peu des Hyperi- cees par la structure de sa graine et de son embry- on. On a deja indique (A. M. H. N., 14, 409) les genres nouveaux qui doivent luijetrerapportes. Nous ajouterons seulement, ı°. que l’aflınite du qualea, du vochisia et du ruyschia est moins constatée parce qu' on ne connoit pas assez leur fruit; 2°. que le vateria, semblable aux Guttiferes par sa graine d’apres la de- scription de M. Gaertner fils, doit y @tre ramené; 5°. qu'on peut encore leur joindre le venana de M. Lamarck, mais avec doute, parce que M. Dupetit- Thouars lui attribue un perisperme; 4°. qu'aux gen- res qui en ont été Ecartes, il faut ajouter le grias dont on ne peut determiner les vrais rapports. Si l’organisation du clusia est telle que l’annon- ce M. Richard, observateur exact, nous devons croire qu'il appartiendra à quelqu'autre famille dont il se- ra le premier type. Il s’eloisne d’ailleurs des Gutti- feres par ses graines menues et nombreuses, et par son fruit à plusieurs valves épaisses et arquées en forme de cötes dont les bords s’appliquent sur la erete des divers rayons d'un placenta central tres- gros, de sorte que chaque valve recouvre une loge enliere pratiquee entse deux rayons du placenta. Nous avons dit (ibid. p. 406), que le marcgravia, le norantea et Vantholoma, avoient beaucoup d’aflinite avec ce genre; examen de la graine confirmera ou détruira cette assertion. (Annales du Muscum d' hist. nat, Vol. XX 1 f 702 Beytraͤge ; zur arctiſchen Zoologie von F. Faber. Vierte Li g 1824. IX. S. 967). ieferung (Vergl. Ueber die islaͤndiſchen Schwimmvögel mit Rus derfuͤßen (Steganppodes). (Anmerk. Es werden alle Beobachtungen Fabers uͤber die islaͤndiſchen Vögel nach und nach in der Iſis er ſcheinen. Der Verfaſſer überliefert hier den Freuns den der Voͤgelkunde einige Monographien von isländis ſchen Voͤgeln, bey denen er es ſich zur Pflicht ge⸗ macht hat, in dieſen Abhandlungen nichts abzuſchrei— ben, und nur das zu liefern, was er durch ſeine eig nen Sinne beobachtet und durch ſeine geiſtigen Kraͤfte geordnet hat; erſchoͤpfen fie daher auch nicht die ab- gehandelte Materie, ſo ſind ſie doch zur Geſchichte der hochnordiſchen Vögel aͤchte Beytraͤge, aus der Natur ſelbſt geſchoͤpft und mit Wahrheit hervorgeſucht. Der Haushalt der hochnordiſchen Vögel war bisher, der Schwierigkeit wegen, demſelben nachzuſpuͤren, min— der bekannt, iſt aber doch gewiß nicht minder anzies hend, als der der füdlichen europaͤiſchen Vögel, die ſich um die Wohnungen der Ornithologen aufhalten und zur genauen Kenntniß die Gelehrten einladen. Um ſich bekannt mit Islands zoologiſcher Na— tur zu machen, brachte der Verfaſſer drey Som: mer und zwey Winter auf der Inſel zu, und hat die Ueberzeugung zuruͤckgebracht, daß er alle Muͤhe angewendet habe, die Abſicht feiner Reiſe zu erreis chen, in ſoweit feine Kräfte, die harte Natur der Inſel und die Sitten ihrer Einwohner es erlaubten; auch darf man glauben, daß es ihm gelungen iſt, ei⸗ nen Blick in die Oeconomie der hochnordiſchen Voͤgel zu werfen, der als Veytrag zum ſortgeſetzten Stu⸗ son, der Natur dieſer intereſſanten Schoͤpfungen die⸗ nen kann. Die nachfolgenden Beſchreibungen ſind an Ort und Stelle, ſobald der Vogel geſchoſſen oder gefangen, noch waͤhrend er im Fleiſche war, gemacht; nur die⸗ ſe in Island ſelbſt entworfenen Beſchreibungen lies fert hier der Verfaſſer, obſchon er ſie ſpaͤter durch meh⸗ rere in Daͤnemark erhaltene Individuen haͤtte vers vollſtaͤndigen koͤnnen, in der Ueberzeugung, daß die in der Ornithologie eines Landes ſich befindenden Vogelbeſchreibungen allein nach ſolchen Individuen gemacht ſeyn muͤſſen, die mit Gewißheit im Lande ſelbſt erlegt worden ſind; denn es iſt oft der Fall, daß dieſelbe Vogelart, durch mehrere Zonen oder Laͤn— der verbreitet, doch in den verſchiedenen Plaͤtzen, bes ſonders wenn es ein Standvogel iſt, nach den clit matiſchen Verhaͤltniſſen in Körperbau und Farbe et— was abweichen.) Linne brachte die Schwimmvoͤgel, deren Geſicht nackt iſt, und alle 4 Zehen durch eine Schwimmhaut vereinigt ſind, zu einer Gattung, nehmlich Pelecanus; ihm folgte Bechſtein, Gerardin“ und mehtere von den neuern Orni⸗ 703 thologen. Briſſon “ theilte Pelecanus in drey Gattungen: Sula, Phalacrocorax u. Onocrotalus; Buffon folgte hierin Briſſon, ſo wie auch die neueſten Ornithologen, doch bisweilen mit Veraͤnderung ihrer generiſchen Namen; ſo nennt Illiger * fie Pelecanus, Halieus „ Dysporus, und Meyer; dieſelben Pelecanus, Carbo und Sula, welche Benennungen von den meiſten neuern Ornithologen nun adoptiert find. Nur die beyden letzten Gattungen wer den hier abgehandelt, da ſie allein zur arctiſchen Zoologie gehoͤren. — Dieſe Verfaſſer ſuchten indeſſen die Gruͤnde zur Theilung der linneiſchen Pelecanus- Gattung in dem Aeußern der Thiere. Temminck s war der erſte, der be— merkte, daß die Arten dieſer beyden Gattungen auch in der Lebensart und den Sitten ſehr verſchieden wären, Nament- lich, daß Carbo ein wirklicher Taucher, aber Sula es nicht wäre. Unabhängig von den Beobachtungen dieſes Schrift— ſtellers bemerkte ich daſſelbe auf meiner Reiſe in Island 1819 — 1821, und ich habe in meinem Prodromus der islaͤndiſchen Ornithologie, Kopenhagen 1822. 8. S. 52 und 84 bewieſen, daß dieſe beyden Gattungen zu zwey natuͤr— lichen Familien nach ihrer Lebensweiſe und übrigen Natur gehören, indem die Arten der erſten Gattung Schwimm- taucher und die der letzten Stoßtaucher ſind. Ich habe in dieſem Augenblick kein Skelet von dem Cormoran bey der Hand, und kann alſo jetzt nicht die oſteologiſchen Verhaͤltniſſe andeuten, wodurch Carbo ſich von Sula in dem Knochenbau unterſcheidet; ich will daher die Verſchiedenheiten in ihrem aͤußern Leben hier abhan⸗ deln. Doch bemerke ich, daß der Sula der eigenthuͤmliche Knochen der Carbo- Arten fehlt, welcher als eine Verlaͤn— gerung der crista occipitalis am Hinterhaupt articuliert iſt, und woran ſtarke Muſkeln befeſtigt find, welche die Kraft der Scharben, große Fiſche zu greifen und zu verſchlin— gen, befoͤrdern. Rudolphi ? hat dieſen Knochen in den Schriften der naturforſchenden Freunde zu Berlin ertbaͤhnt, und Prof. Reinhardt ? fand bey denſelben Arten einen das mit analogen, wiewohl viel kleineren beweglichen Knochen, dicht vor dem Rande des foramen magnum. Kopf und 1 Tableau &lementaire d' Ornithologie par S. Gerardin de Mirecourt. Paris 1806. 8. II. p. 317. 2 Ornithologie par M. Brissen. Paris 1760. 4. VI. p. 494, 511, 519. 3 Hist. naturelle des oiseaux par M. de Buffou. Paris 1781. 8. Tom. f 4 Caroli Illigeri prodromus Syst. mammal. et avium. Berlin 1811. p. 278. 5 Faſchenbuch der deutſchen Voͤgelkunde vom Hofrath Dr. Meyer und Prof. Dr. Wolf. Frankfurt a. M. 1810. 8. II. S. 573 — 584. 6 Manuel d' Ornithologie par C. F. Temminck, edit. 2. Pa- ris 1820. 8. II. p. 895 etc. 7 Noch fruͤher erwähnt Schwenkfeld und nach ihm Klein dieſen Knochen in feinem; Historiae avium prodromus. 4. Lübeck 1750. 3 Reinhardt om Groͤnlands Fuͤgle i Lidsſkdr. for Naturviden⸗ ſkaberne. Kjoͤbenhavn 1824. 8. III. S. 64. 704 Schnabel des Toͤlpels (Sula) iſt größer und breiter und letzt tere ſtaͤrker, der Oberkiefer hat eine gezaͤhnelte Schneide, iſt an der Spitze nue wenig gebogen und ragt uͤber das Uns terkiefer hervor; dagegen iſt der Schnabel bey den Schars ben ſchmaͤler, ſchmaͤchtiger; der Oberkiefer hat eine unge— zaͤhnelte Schneide und hat an der Spitze einen weit unter dem Unterkiefer hervorragenden Haken. Bey beyden Gats tungen iſt der Oberkiefer durch tiefe Furchen in mehrere Stuͤcke getheilt (rostrum compositum). In einer fol chen Furche liegen die bey den Scharben ſaſt verfchwundes nen Naſenloͤcher. Der Hals, die vordern Extremitaͤten und der Tarſus ſind bey Carbo kuͤrzer als bey Sula; und uͤber⸗ haupt zeichnen die Taucher ſich von den Stoßtauchern durch die Kuͤrze dieſer Theile aus. Die Arten dieſer beyden Gat⸗ tungen gleichen einander in der kurzen Zunge, dem zuſam⸗ mengeſetzten Oberkiefer, weiten Rachen, nackten Geſicht und Kehle, in dem anfangenden Kehlſack, den Ruderfuͤßen und dem gefranzten Nagel der zweyten Zehe auf der inwendigen Seite, welcher ebenſowohl bey Sula als Carbo gefun⸗ den wird. In der Lebensart und uͤbrigen Natur weichen dieſe beyden Gattungen bedeutend ab, und es wird daraus klar, daß ſie zu verſchiedenen Familien gehoͤren. Carbo iſt, ſo zu ſagen, der Repraͤſentant der wahren Tauchfaͤhigkeit im Norden, ſo wie Sula der Stoßtauchfaͤhigkeit. Jener ſchießt ſchwimmend unter das Waſſer, dieſer wirft ſich fliegend aus der Luft hinein. Keiner vermag die Faͤhigkeit des an⸗ dern anzunehmen. Sula iſt ein ausgezeichneter und aus— haltender, Carbo nur ein mittelmaͤßig guter Flieger, dage⸗ gegen ein weit hurtigerer und geſchickterer Schwimmer. Doch iſt die Meynung einiger Ornithologen, daß Sula nur ſelten auf dem Waſſer ſitze, nicht richtig, da ſie außer der Bruͤtzeit ſtets darauf ruhet, und, feſt ſchlafend, wie ein Ball vor Wind und Strom treibt. In Ruͤckſicht der Neſt⸗ verhaͤltniſſe legen die Arten von Carbo mehrere Eyer, und zwar von einer andern Farbe als die der Sula, was auch bey der Diagnoſe zwiſchen den verſchiedenen Gattungen in Betracht kommen muß, da die Arten von ganz natuͤrlichen Gattungen, z. B. von Podiceps, Colymbus und Lestris, auch Eyer legen, die einander in Anzahl und Farbe aͤhnlich ſind. Die Scharben waͤhlen die Bruͤtplaͤtze oft tief in den ſchmalen Buchten, und bruͤten zuweilen auch an ſuͤßem Waſſer, was Sula nie thut, die ſtets Bruͤtplaͤtze am of: nen Meere, und beſonders auf iſolierten Scheeren waͤhlt. Die Scharben lieben mehr als die Toͤlpel auf den Schee— ren zu ruhen, und ſetzen ſich auch oft auf Baͤume; ſo wie ſie auch ein wenig beſſer als die Toͤlpel gehen; doch iſt der Gang beyder wackelnd und plump; ſitzend halten ſie ſich faſt ſenkrecht und ruhen mit dem ſteifen Schwanz auf den Felſen. Beyde ſuchen am liebſten Fiſche zur Nahrung, die jedoch Carbo durch ſein Untertauchen leichter erhaͤlt als Sula, die auch bisweilen mit Weichthieren fuͤrlieb nimmt. Dieſes find die wichtigſten Unterſchiede in der Ge ſchichte dieſer Gattungen, doch haben fie auch manches, bes ſonders in den Neſtverhaͤltniſſen, gemeinſchaftlich. Beydes ſind gefraͤßige Fiſcher. Sie bauen beyde ein großes Neſt aus naſſem Meergras auf den Abfägen der Felſen, doch Sula meiſt auf der Oberflaͤche der Scheeren, und beyde 2705 legen ziemlich fruͤh Eyer. Männchen und Weibchen leben in vollkommner Monogamie und brüten und füttern beyde die Jungen aus der Speiferöhre, bis dieſe erwachſen das Neſt fliegend verlaſſen. Sie ſind die einzigen aller vollkommen monogamen Gattungen der nordiſchen Schwimm— voͤgel, die keine Bruͤtflecken haben. Die Eyer find bey bey: den Gattungen unverhaͤltnißmaͤßig klein und mit einer kalk— artigen Kruſte uͤberzogen. Die Jungen kommen ſehr klein und nackt aus dem Ey, welches unter allen mir bekann— ten Schwimmvoͤgeln der einzige Fall iſt, da die Jungen ſonſt im Ey mit Dunen bedeckt ſind; ſie wachſen langſam, ſind lange dunenbedeckt und liegen lange im Neſte. Unter allen Tauchern find Carbo und Puffinus die einzigen Gat⸗ tungen, die den Jungen Nahrung im Schlunde zutragen; die übrigen, z. B. wie Alca und Mormon tragen es im Schnabel. Bey der Brut ſind beyde, Toͤlpel und Schar— ben, zahm, und verlaſſen kaum ihr Neſt; doch find dieſe vorſichtiger als jene, die zum Theil aus dieſem Grunde die Ehrentitel Fou und Tölpel bekommen haben. Beyde laſſen ſelten ihre Stimme hören, die hart und heißer iſt; doch ſchreyen die jungen Scharben im Neſte oft und laut, was die jungen Toͤlpel nicht thun. Beyde Geſchlechter gleichen einander in der Farbe und das Weibchen iſt nur wenig klei— ner. In den Trachtverhaͤltniſſen differieren ſie doch darin, daß Carbo, aber nicht Sula, die Tracht nach den Jahreszeiten verändert; dagegen find die jungen Toͤlpel den Alten in der Farbe mehr unaͤhnlich, als die jungen Scharben, und dieſe bringen hoͤchſtens * nur zwey Winter zu, ehe fie die Bruͤt— tracht haben, waͤhrend der Toͤlpel erſt nach dem Verlaufe des Sten Winters nach dem Ausbrüͤten bruͤtfaͤhig iſt. Die Alten beyder Gattungen, ſo wie ihre Eyer ſchmecken ſchlecht, dagegen haben die Jungen einen beſſeren Geſchmack. In Ruͤckſicht der Verbreitung haben beyde Gattungen Arten, die Standvoͤgel im hohen Norden ſind, und eben ſo Arten, die den milderen Climaten zugehoͤren; doch gehen die Schar— ben tiefer im Norden hinauf, als der Toͤlpel, der kaum jenſeits des 70° n. B. gefunden wird. Sula Brisson. Toͤlpel. Weißer Toͤlpel. ıfte Gattung. ıfte Art. Sula alba Meyer. Synonymen. Sula alba. Neyers Taſchenb. der deutſchen Voͤgelkunde II. S. 582. Die Abbildung gut, doch der Schnabel etwas ſtark gefaͤrbt, und den Zehen fehlen die characteriſtiſchen gruͤnen Streifen. — Temmincks manuel d' ornithol. II. p. 905. e Nilsson ornithol Suecica II. p. 258. — Fabers Prodr. der isl. Ornith. S. 84. Le Fou de Bassan. Brissons ornithol. VI. p. 503. 1 In meiner Schrift: Ueber das Leben der hochnordiſchen Voͤgel. Leipzig 1825 S. 81 zweifele ich noch, ob nicht die Scharben im Fruͤhling nach ihrer Ausbruͤtung ſchon in bruͤtfaͤhiger Tracht wären, aber, da ich fpäter junge Voͤgel noch im May bekommen habe, ſo iſt es mir wahr⸗ ſcheinlich, daß ſie zwey Winter in junger Tracht zu— bringen. ö Sid 1826. Heft VII. mm 706 € Tab. XIIV. Buffons hist. natur. des oise- aux. XVI. p. 145. 5 Pelecanus bassanus. Gmel. Linn. Syst. nat. I. p. 577. "— Gerardin tableau d’ornith. II. p. 317. planche XXX. — Fabricii fn. groenl. p. i. Relzii fauna Suecica 146. no. 105, — Mohrs islandſke Nath. S. 34. Nr. 61. — Landts Beſkr. af Foeroͤe S. 259. — Pennants arctic zoolog. II. p. 582. no. 510. Glafſ. og Paulf. islandſke Reiſe H. 557. S. 556 u. 982. Islaͤndiſche und ſoeroͤiſche Namen: Sula; bey den hollaͤndiſchen Seeleuten: Jan van Gent. Beſchreibung. Descriptio Vet. Rostrum longum pallide plum- beum; maxilla superior, tomiis subserratis, apice paullo incurvato, composita, furcis nigris; basin ver- sus incisura magna. Faux pone oculos se porrigens coerulescenti - nigra. Lingua minutissima rotunda- ta obtusa plumbea, orbita tumida nuda coerulea, oculi iride flavicanti.“ Naribus angustissimis linea- ribus; facies, area a sinu oris ad teımpora, men- tum et gula superior nuda myosa plumbea zinctura nigra. L Caput magnum, vertex, tempora et collum su- pra flavicanti tinctura; tota avis alba; pectus, abdo- men et crissum instar cygni, marginibus flavicanti- bus. Alae longae angustae, remiges primi ordinis nigro-fuscae, interior pagina pallidiores, rachidi- bus albidis; ala spuria et tectricis alarum superiores maximae primi ordinis eodem colore. Cauda 12 rectricibus cuneäta acuminata; pedibus nigro-fuscis ; linea trigemina virescens trans tarsum et digitos an- ticos supra ad ungues usque currit. Hallux vires- centi notatus; ungues pallide plumbei apicibus pal- lidis; digitus secundus subtorquatus intus serratus, Sula. Longitudo 3 ped. alis extens. 6 pedes, rostrum 4½ a uncia, Caput 3% unc. Lingua / unc. Ti- bia 3 unc. Tars. 2% unc., digit. med, 4 unc., dig. post. 1% unc., cauda 10 unc. Nulla inter sexus differentia; femina paullo mi- nor; nulla diverso anni tempore; hyeme tamen mar- ginibus flavicantibus nullis. — Pullus in nido, vix 8 dier: parvus, nudus, ro- strum plumbeum apice albo, totum corpus plumbe- um, digitis albo striatis, unguibus albis 5 unc. long. 2 Sowohl Boie als auch ich haben ſchon früher in der Iſis den Irrthum berichtiget, daß der Augenſtern des weißen Toölpels hell bleyfarbig ſeyn ſollte, wie Herr Meyer in feinen Zufägen des Taſchenbuchs S. 238 nach dem Auf- ſatze des Herrn Fleiſchers in der Iſis 1821. H. 7, S. 340 fg. aufgenommen hat, 45 907 Pullus in nido, hebdomade sexta. Plumulis te- ctus, rostrum fuscum apice albido. Faux plumbea. Frons, facies, gula et jugulum superius fuscum nu- dum; totum ceteroquin corpus plumulis albis bre- vioribus dense tectum, Pedibus sordide olivaceis, digitorum striis et unguibus albis. Long. 16 unc. Pullus in nido in Septembri. Adultus, pennis tectus, rostrum fuscum. Facies, mentum et gula su- perius nigrescens, iride alba. Caput, collum, dorsum et uropygium alaeque nigrofusca maculis minutis oblongis albis, praesertim in alis; remiges primores basi albae, cauda nigrofusca rachidibus albis, tectri- ces caudae superiores albescentes. Subtus corpus ni- srescens albescenti obsolete tinctum; pedibus fusces- centibus striis digitorum et unguibus albis. Magni- Zudine parentum, — Das Junge nach der erſten Frühlingsmauſer (avis annotina). Rostrum plumbeum iride alba pal- ebris coeruleis. Caput et collum supra flavescens. artes nudae ut in veteribus. Corpus subtus al- bum. Dorsum remiges et tectrices alarum superio— zes, Lari marini instar, nigrofusca; uropygium et tectrices caudae superiores albo mixta, cauda nigro- fusca; tectrices alarum superiores minimae albae aigro notatae; tectrices inferiores minores nigro al- Poque maculatae, majores canescentes. * Das Junge nach der zweyten Srühlingsmauz fer, Interscapulium maculis nigris et albis variega- Tum, tergum album, uropygium et tectrices caudae superiores maculis nigris; remiges et alae spuriae fuscae, illae singulis albis pennis; tectrices superio- zes maximae fusco-albae, minores albae singulis pennis fuscis mixtae, scapulares albo fuscoque va- riegatae; inferiores tectrices alarum maximae ca- nıescentes, minores albae maculis singulis fuscis, cauda alba; rectrix ı., 2., 5. et6.fusca. Ceterum ut in praeced. Nach und nach verſchwindet das Braune der Kleis dung; in den Fluͤgeln finden ſich noch abwechſelnde braune und weiße Schwingfedern, und die mittlern Steuerfedern ſind noch braun, und die angrenzenden braun und weiß ge— fleckt, bis auch dieſe Ueberbleibſel der jungen Tracht ver— ſchwinden und der Vogel nach der dritten Fruͤhlingsmauſer in ganz alter Tracht ſich findet. — So habe ich dieſen Vo— gel in allen feinen, mehrentheils unbekannten Trachten voll ſtaͤndig, und nach eben geſchoſſenen Individuen beſchrieben. — Da die Farbe der Dunenjungen öfters der Farbe der fe— derbedeckten Jungen als der der Alten gleicht, ſo kann es hier bemerkt werden, daß die dunenbedeckte und die ganz alte Sula dieſelbe weiße Tracht hat; dagegen die federbedeckten Jungen duncklere Trachten haben, die allmaͤhlich ins Weiße 1 Eine junge Diomedea exulans, die ich in dem Berliner Muſaͤo eben mit dieſer Farbe ſah, macht mir's wahrſchein⸗ lich, daß dieſe Diomebea dieſelben Trachtveranderungen nach dem Alter, wie Sula alba hat, 708 übergeben. — Hr. Profeſſor Lichtenſtein 2 hat unter dem Namen Dysporus sapensis einen Toͤlpel beſchrieben, den ich ſogleich, als ich ihn im Berliner Muſaͤo ſah, für einen weißen Toͤlpel im dritten Sommer erkannte, und der Herr Profeſſor ſchien nicht ungeneigt, mir Recht darin zu geben. — Hr. Temminck 1. c. beſchreibt die Tracht der Jungen etwas abweichend; ſo ſagt er, daß die Jungen im erſten Jahre einen braunen Augenſtern haben und keine weißen Flecken; diejenigen, die ich an Dit und Stelle unterſuchte, hatten einen weißen Augenſtern und waren oben mit klei— nen laͤnglichen weißen Flecken oder Puncten beſetzt. Der weiße Toͤlpel bringt alſo 5 Winter zu, ehe er in bruͤtfaͤhiger Tracht iſt; dieſe meine Bemerkung ſtimmt auch mit Landts J. c. überein, dagegen Dlaffen dieſen Vogel die junge Tracht zu lange tragen laͤßt, wenn er S. 556 ſagt, daß erſt im fuͤnften Jahre (nach dem Verlauf von vier Wintern) die alte Tracht vollſtaͤndig iſt. — Ich muß bemerken, daß nur die ganz ausgefaͤrbten alten Voͤgel bey den Bruͤtplaͤtzen getroffen werden; die Juͤngern nicht bruͤt— faͤhigen treiben ihre Oeconomie von jenen getrennt, und ſind daher weit ſchwieriger zu bekommen als die Alten. — Das Ey iſt nie mehr als eins, und kleln nach der Größe des Vogels, kleiner als das des Eis Sturmvogels, weiß mit einer gelblichen kalkartigen Cruſte “; wann es lange bebruͤtet iſt wird es ſchmutzig gelbbraun, wie die Eyer der Steißfuͤße, von der Feuchtigkeit des Neſtes. Wie Hr. Sleifcher 1. c. richtig bemerkt, trifft man oft einige Unre⸗ gelmaͤßigkeiten in der Bildung des Toͤlpeleyes, beſonders iſt oft die eine Flaͤche des Eyes in einen Bogen ausgeſchweift, waͤhrend die andere regelmaͤßig gewoͤlbt iſt. Das Skelet vom Toͤlpel gleicht beſonders dem der andern Stoßtaucher, z. B. der Meven, durch die ſtarken Gnathidien, die beſonders an der Wurzel ſehr dick und von derſelben Geſtalt wie bey den Meven find. Die Proces- sus spinosi inferiores der Wirbel ſind wie bey allen Stoßtauchern nur da im Nudiment, und noch undeutlicher als bey den Meven. Das Bruſtbein iſt wie bey allen Stoßtauchern gewoͤlbt und etwas kurz, nicht wie bey den Schwimmtauchern flach. Die Rippen breit und zuſammen— gedruͤckt; das Schulterblatt nur mittelmaͤßig lang und ge⸗ 2 Verzeichniß der Doubletten des zool. Muſ. Berlin 1823. 4. S. 86 Nr. 912. 3 Herr Temminck gibt für dieſen Vogel 2 Eyer an, aber die Älteren und neueren Schriftſteller, die ich nachgeſchla⸗ gen habe, von Sibbaldus ab, führen nur 1 an. Weder Hr. Fleiſcher noch ich ſelbſt fand je mehr als ein Ey im Neſte. Auch Landt irrt gewiß, wenn er J. c. von 2 Eyern in dem Neſte des Toͤlpels ſpricht. 4 Herr Fleiſcher meynt, daß der kalkartige Ueberzug des Zölpeleyes eine Folge des Bruͤtens ſey, aber das iſt nicht der Fall. Dieſe kalkartige Cruſte findet man auch auf dem neugelegten Ey, und ſie iſt characteriſtiſch fuͤr die Toͤlpel- und Scharbeneyer. Auch iſt es wenig wahrſchein⸗ lich, daß die Bruͤtwaͤrme dieſes Phaͤnomen bewirke. Das Ey veraͤndert aber ſeine Farbe waͤhrend des Bruͤtens, und wird durch die Bruͤtwaͤrme, Feuchtigkeit und Schmutz des Neſtes ſchmutzig gelbbraun. —— 709 gen die Spitze breiter. Die Hand mit den Fingern kuͤrzer als der Unterarm; doch hat das Gerippe des Toͤlpels auch manches, wodurch es ſich von dem der Stoßtaucher unter— ſcheidet, und worin es dem der Taucher ähnlich iſt; auch hat es mehrere Eigenthuͤmlichkeiten mit dem Gerippe der Scharben allein gemein. Der Schaͤdel iſt groß, ſtark und flach, und hat keine Vertiefungen auf der Stirn oder neben den Augen. Das Schluͤſſelbein und Gabelbein find ſehr ſtark. Letzteres iſt an der Spitze des Bruſtbeinkam— mes feſtgewachſen, was ſonſt ſelten unter den nordiſchen Voͤgeln der Fall iſt. Der erſtere iſt nur mit einem Theil der innern Flaͤche des Bruſtbeins articuliert und ſonſt frey. Das Bruſthein iſt länger und minder gewoͤlbt als bey den Meven, und hat hinter dem Schluͤſſelbein einen bedeuten— den Einſchnitt und eine Hervorragung, iſt aber ſonſt glatt, ohne erhabene Ränder. Der Bruſtbeinkamm iſt ſtark, vors waͤrts gezogen, kaum gewoͤlbt, und laͤuft nicht, wie bey den Meven, ganz über das Bruſtbein hin, fondern endigt ſchon in der Mitte deſſelben, und wird nur durch einen Rand zu deſſen hinterem Theil fortgeſetzt. Der hintere Rand des Sternum iſt nicht, wie z. B. bey den Lummen, ganz, ſondern wie bey den übrigen Stoßtauchern einges ſchnitten; doch hat er bey den Toͤlpeln wie bey den Raub— meven nur 2 Einſchnitte, dagegen bey den Meven 4. Das Becken iſt langgezogen. Die letzte Rippe wie die der Me: ven mit der Spitze vorn feſtgewachfſen und nicht wie bey den Lummen frey. Wirkliche Rippen nur 7, bey den "Mes ven und Lummen 8, bey den Seetauchern 9; der Unter⸗ arm iſt nicht, wie bey den Meven und Raubmeven, laͤnger, ſondern wie bey den meiſten Tauchern kuͤrzer als der Ober: Die Knochen der hintern Extremitaͤten ſind ſehr arm. ſtark, und die Fußwurzel hat faſt die Kuͤrze von der der Taucher. Die Schiene iſt auch kuͤrzer und weit mehr flach gedruͤckt, als die der Meven. Geſchi chte. Sula alba wird ziemlich gemein bey den Kuͤſten Is⸗ lands gefunden, doch ſeltner an den noͤrdlichen als ſuͤdlichen. Sie iſt der Bewohner des offenen Meeres, und geht nie in eine Bucht hinein, um zu bruͤten, ſondern zieht zu Bruͤtplaͤtzen die um Island liegenden Inſelchen und Schee⸗ ren vor. Im Winter haͤlt ſie ſich im offenen Meere auf, und iſt der Regel nach kein Wandervogel; doch geſchieht es mehrmals, daß fie ſich in ſuͤdlichere Climate verfliegt, wels ches oͤfters bey den langfluͤgeligen Voͤgeln der Fall iſt, die nicht To leicht ihre Fluglinie als die kurzfluͤgeligen regieren koͤnnen. In Island habe ich Individuen bekommen, ſogar aus Grimſoͤe, die im Januar getödtet waren; und Landt gibt an, daß ſie ſich den 25. Januar bey Förde zeigten. Bey ihrem hurtigen Fluge folgt fie den Wenderungen von Häs tingen und anderen Fiſche, und iſt daher den Nordbewoh— nern ein angenehmer Vorbote des anfangenden Fiſchfanges. In der Mitte des Aprils nähert fie ſich ihren Brütplaͤtzen, die um Island die Inſel Grimsde, die beyden Vogelſchee⸗ ren gegen ſuͤdweſt, nehmlich Meelſocken * und Geirfugla⸗ 1 Von ihrer Geſtalt der Mehlſack genannk, 710 ſkjaͤr und oͤrey iſolierte Scheeren, von den Weſtmanninfeln, nehmlich: Brandten, Suluſkjer und Geirfuglaſkfer find. An den Seiten der Felſen, doch mehr auf ihrer Oberflaͤche, bauen ſie ein großes Neſt von verſchiedenen Meergrasarten, befonders von fucus digitatus und vesiculosus, die ſie mehrere Meilen weit aufſuchen und fliegend im Schnabel zutragen. Sie brüten in Colonien und die Neſter ſtehen dicht an einander; oft ſind ſie von bruͤtenden Urien umge⸗ ben. Einzelne Individuen bauen keine Neſter. Sie kom⸗ men jährlich zu demſelben Bruͤtplatze zuruͤck. Ihr kleines weißliches Ey legen fie in der Mitte des Mays, auf Förde ſchon in der Mitte des Aprils nach Lande, und brüten es lange; der von dieſem Schriftſteller angegebene Bruͤttermin von 4 Wochen iſt gewiß zu kurz, da man kleine Junge nicht eher als Ausgangs des Junys antrifft. Maͤnnchen und Weibchen find vollkommen monogam und helfen einan— der im Btuͤten und Füttern; auch meynen die Grimader, daß, wenn die Eltern vom Neſte weggefangen werden, dies ſes wieder von andern Artsverwandten bebruͤtet werde. Keines von den Alten hat Bruͤlflecken. Die Eyer werden zu verſchiedenen Zeiten gelegt, was auch Herr Fleiſcher, deſſen Aufſatz von dem weißen Toͤlpel in Okens Iſis 1821 intereſſant und nach der Natur geſchildert iſt, richtig bez merkt, und man trifft in derſelben Colonie eben gelegte Eyer und mehr als halb erwachſene Junge zur ſelben Zeit. Doch iſt dieſe Unregelmaͤßigkeit der Eylegung meiſt in den Nachſtellungen gegruͤndet, denen die Eyer der nordiſchen Vögel von Menſchen und Thieren ausgeſetzt find; oft find die Eyer faul, und ich fand auf der Toͤlpelcolonie auf Brandten die Sonderbarkeit, daß einige Toͤlpel ebenſowohl Futter vor den mit Eyern als mit Jungen verſehenen Neſtern ausgewuͤrgt hatten. Die Islaͤnder nehmen nicht die Eyer, die auch nicht wohlſchmeckend ſind, zur Speiſe, beſonders da ſie ein fettes und wohlſchmeckendes Junges liefern. Dieſes iſt, wenn es aus dem Ey gekrochen, ſehr klein und kahl, und waͤchſt langſam. Im Ausgange des July iſt es noch dunenbedeckt und nicht eher als im Ausgange Auguſts er: wachſen und flugfaͤhig. Nach Sleiſcher werden fie auf den Orkaden den 18. Auguſt aus dem Neſte genommen, auf den Fördern und dem ſuͤdlichen Islande am Anfange und in der Mitte des Septembers, und auf Grimſoͤe, das wohl der noͤrdlichſte aller ihrer Bruͤtplaͤtze iſt, erſt um Michaelis. Die Alten fuͤttern die Jungen reichlich mit Haͤringen, Se— pien u. ſ. w., die fie im Schlunde zutragenz fie ſtecken es den Jungen in den Schlund, und wenn fie größer find, legen fie die Aetzung vor das Neſt. Von den Materialien der Neſter und dem aufgewuͤrgtem Futter find ihre Brüts plaͤtze ſchmutzig und glatt, aber die wohlgenaͤhrten Jungen ſehr fett. Wenn man ſich ihnen naͤhert, ſo bleiben die Al— ten ruhig bey den Jungen ſitzen, und Junge und Alte fans gen an, mit zuruͤckgezogenem Halſe ihre harte kraͤchzende Stimme hören zu laſſen. Auf Grimſoͤe brüten nur ohnge— faͤhr 20 Paar, und die meiſten auf einer kleinen iſolierten Scheere hinter der Inſel. Im Juny 1820 des Nachts ließ ich mich zu dieſer Scheere laͤngs der Vogelberge hin— ausrudern. An den Seiten dieſes Felſens lagen viele La— rus tridactylus und Uria Brünnichii, und auf der Ober: fläche ohngefaͤhr 14 Paar Sula alba, doch gelang es mir nicht, welche davon niederzuſchießen, obgleich fie ganz ru: hig, ohne ſich durch die Schuͤſſe ſtoͤren zu laſſen, da la⸗ 71 gen. Sie lagen zu hoch hinauf, und mein Ruderer, der ſonſt der Bogelfänger der Inſel war, wagte es nicht, den Felſen zu erklettern, was die Grimfder doch in vorigen Zeis ten ſollen gethan haben. Ob ich gleich unverrichteter Sa⸗ che zuruͤck zur Inſel kehrte, hatte ich doch das Vergnuͤgen, zum erſtenmal einen Vogelberg, laͤngs welchem wir ruder⸗ ten, von der See ab zu betrachten, und die unzaͤhligen Schwimmvögel mehrerer Arten, die vom Gipfel bis zum Fuße auf Eyern lagen, genauer zu beobachten. In dem Sommer 1821, als ich wieder eine Reiſe zu den Vogelſcheeren machte, war die eine derſelben auf der Oberflaͤche mit bruͤtenden Toͤlpeln und dummen Lummen bedeckt, und die weißen und ſchwarzen Ruͤcken dieſer Arten gab den Scheeren ein ſchwarz und weiß gewuͤrfeltes Aus— ſehen. Von den Toͤlpeln, die uͤber unſerm Boote ſchweb— ten, ſchoſſen wir in einer halben Stunde 14 Stuͤck; nur ſehr wenige junge Toͤlpel hielten ſich bey den Scheeren auf. Meine Excurſion zum Felſen Brandten, wo auch eine Toͤl⸗ pel⸗Colonie bruͤtet, habe ich ſchon in der zweyten Lieferung dieſer Beytraͤge erwaͤhnt. * Die Jungen und Alten find beſonders im Neſte ſehr von einem laͤnglichen Ungeziefer geplagt, das Fabricius in faun. groenl. p. 218 unter dem Namen Pediculas Bassani richtig beſchreibt; auch werden fie oft von elner Seuche ergriffen, die viele toͤdtet, und die alsdann todt ans Land treiben; vielleicht ſterben auch mehrere vor Hun— ger, wenn ihr Fiſchfang mißlingt. — Landt berichtet, daß die Einwohner der Fördinjeln im April die alten Toͤl— pel tödten, wann fie im Dunkeln bey ihren Neſtplaͤtzen ſi— Gen. Auf den Orkaden dagegen ſieht man aus Fleiſchers Bericht, daß das Toͤdten eines alten Toͤlpels mit einer Geld buße von 5 Pfund Sterling beſtraft wird, in Island ſe— Gen die Geſetze nur Geldſtrafe für die Nachſteller der Eyder— voͤgel, Enten und Gryll-Lummen,? aber es wird doch un: ter den Eigenthuͤmern der Vogelberge ſelbſt als ein Dieb— ſtahl angeſehen, wenn jemand einen alten Toͤlpel wegnimmt; und als ich nach dem Felſen Brandten, um dieſen Vogel zu bekommen, ſegelte, mußte ich vorher die Erlaubuiß der Einwohner einholen, was ſonſt nicht bey dem Wegfangen anderer Voͤgel noͤthig iſt. Wenn die jungen Toͤlpel erwachſen ſind, ziehen die Einwohner gemeinſchaftlich nach den Scheeren; einige Mann beſteigen die Felſen, toͤdten die Voͤgel mit einem Stocke, der auf Foͤroͤe Cadux genannt wird, und werfen die Todten ins Meer, wo fie von untenliegenden Booten aufgeſammelt werden, und darnach fuͤr den Winter eingeſalzen. Auf den Fördern, wo dieſer Vogel nur auf dem Inſelchen Myggenös bruͤtet, erhaͤlt man jaͤhrlich 200 junge Sulen; auf den Weſtmanninſeln bey Island ungleich mehrere, doch ſteht der Toͤlpel in der Menge der Individuen gegen Procell. glacialis auf dieſen Inſeln weit zuruͤck, und unlaͤugbar iſt ihr vornehmſter Bruͤtplatz auf den um Schottland liegen 1 Okens Iſis 1324, 2. Jonsbog: Lanesl. Cap, 57, 712 den Inſeln. — Wenn die Jungen aus dem Neſte fliegen, find fie eben fo fett und fo groß als die Alten, trennen ſich von denſelben und ziehen alle ans offene Meer, wo fie im Nachſuchen viele Meilen vom Lande angetroffen werden. Sowohl Junge als Alte riechen widerlich, dieſe ſogar auch bey dem Neſte, wo fie doch von dem Bruͤten und Füttern ganz ausgemergelt ſind. Sula alba geht ſchlecht und ſelten; doch auf den Füz ßen allein. Sitzend hat ſie eine aufrechte Stellung und ruht zugleich auf dem ſteifen Schwanze. Sie fliegt aus⸗ haltend, hurtiger als die Meven, ziemlich hoch, und ſchwingt ſich oft in der Luft wie der Storch. Sie ruht und ſchlaͤft auf den Wellen, und treibt feſtſchlafend mit dem Kopfe unter den Fluͤgeln vor Wind und Strom tief in die See hinaus. Ich bin dicht an ihnen vorbey geſegelt, ohne daß ſie erwachten, und nach Olafſen wird ſie auch von der Mannſchaft der Fiſcherboote auf dieſe Art uͤberrumpelt und getoͤdtet. Selten ſchwimmt ſie vorwaͤrts und dann lang— ſam, taucht nie; aber in der Stoßtauchfertigkeit hat ſie im Norden nicht ihres Gleichen. Oft hatte ich auf den Weſt⸗ manninſeln den ergoͤtzlichen Anblick, mehrere in Geſellſchaft dieſe Fertigkeit im Meer dicht unter meinen Fenſtern ausüs ben zu ſehen, wo ſie unabgebrochen, um Nahrung fuͤr die Jungen zu erhalten, vom Morgen bis zum Abend fiſchten; wenn ſie durch ihr ſcharfes Auge einen Fiſch unter der Waſſer— fläche bemerkte, ſtockte ſie im Fluge, warf fi) mit ausge— ſpannten Flügeln gegen das Waſſer, arbeitete mit den Fluͤ⸗ gein, um ihrem Fall Kraft zu geben, druͤckte die Fluͤgel dicht uͤber dem Waſſer zuſammen, und ſchoß ſo mehrere Ellen tief hinunter. Die Beute verſchluckte ſie unter dem Waſſer, und kam nach 5 —6 Secunden wieder zum Vor— ſchein; denn ſich freywillig unter demſelben zu halten, vers mag kein Stoßtaucher. Mit dem Kopfe faͤhrt ſie zuerſt unter, und dieſer kommt auch wieder zuerſt zum Vorſchein. Bemerkt ſie die Beute ſo tief im Waſſer, daß ſie ſie nicht durch einen Fall von ihrem augenblicklichen Standpunct errei⸗ chen kann; ſo erhebt ſie ſich ſo hoch in die Luft, daß es ihr gelingen kann, und ſelten verfehlt ſie die rechte Hoͤhe; doch iſt natürlich die Meynung der Islaͤnder irrig, daß ſie eben fo tief unter das Waſſer ſchieße als die Höhe iſt, aus wel cher ſie ſich fallen laͤßt, indem das Waſſer als ein dichteres Medium als die Luft, auch die Kraft des Falles mehr ſchwaͤcht. Dicht uͤber dem Waſſer laͤßt ſie ſich herunter fallen, wenn der Fiſch ſehr hoch gegen den Waſſerſpiegel geht. Auch ſchraͤg vermag ſie unter das Waſſer zu ſchie— ßen, was die uͤbrigen Stoßtaucher nicht koͤnnen, und zwar faſt parallel mit der Oberflaͤche, ſo daß ein weißer Schaum als ein langer Streif ihre hurtige Fahrt unter dem Waſ— ſerſpiegel bezeichnet, oft auf eine Entfernung von 4 — 6 Ellen. Wenn fie wieder zum Vorſchein kommt, fißt fie einen Augenblick ſtill, um den Fiſch ganz einzuſenken, dann hebt ſie ſich wieder hinauf, und ſetzt ihre Fiſcherey fort, bis ſie beladen mit ſchwerem Fluge zu ihrem Jungen fliegt. Sie fiſcht am liebſten im ſtillen Waſſer, und man ſieht ſie daher nur auf der Seite fiſchen, wo der Wind nicht aus der See kommt; doch habe ich ſie auch in Brandungen ſtuͤrzen ſehen. Nach Glafſen ſoll ſie ſich bisweilen den Hals an den blinden Scheeren unter dem Waſſer entzwey ſtoßen, wenn ſie ſich nicht in Acht nimmt; doch dieſes be⸗ 713 zweifle ich; ſo wie auch den Bericht deſſelben Reiſenden, daß ſie ſich oft ſo ſehr mit Beute belade, daß ſie nicht vom Waſſer auffliegen koͤnne und jo von den Fiſchern ges toͤdtet werde. Dazu haben fie zu viele Staͤrke in ihren langen Fluͤgeln. Sula alba nuͤtzt mehr durch das Fleiſch der Jungen als durch die Federn, die uͤbel riechen, und deßwegen eben ſowenig als die des Eis-Sturmvogels mit andern Federn gemiſcht werden koͤnnen. Feinde hat ſie im Norden, außer dem Menſchen, nur in dem Adler, der nach Mohr fie oft verfolgen ſoll; ſelbſt ſah ich es nie, das gegen ſtieß oft Lestris catarrhactes nach Art der Raubs meven auf ſie, um ihr die Bruͤte abzuzwingen. Sula alba iſt ſowohl in der noͤrdlichen als ſuͤdlichen Hemiſphaͤre verbreitet. Cook ſah ſie bey dem Vorgebirge der guten Hoffnung, und Lichtenſtein ebenfalls. Es ift öfters der Fall, daß eine Vogelart ſich im tiefen Norden aufhaͤlt, und erſt wieder unter einer gewiſſen ſuͤdlichen Brei— te zum Vorſchein kommt, ohne daß ſie in den dazwiſchen liegenden Zonen gefunden wird; auch dieſes ſcheint ſehr da— für zu ſprechen, daß eine gewiſſe Art ſich anfaͤnglich nicht von einem einzigen Mittelpuncte, ſondern urſpruͤnglich ſich von mehreren ausbreitete; zwar iſt der Mangel der cosmis ſchen Momente, oder der natuͤrlichen Ereigniſſe, die noth— wendig zum Leben eines gewiſſen Vogels ſind, oft Urſache, daß dieſer Vogel ſich gar nicht auf einer gewiſſen Strecke der Erde findet; und dieß begründet die phyſiſche Verbrei⸗ tung der Voͤgel; aber ſchwerlich kann man annehmen, daß dieſe nothwendigen Bedingungen durchgaͤngig in ſo vielen mittleren Zonen fehlen konnten. In der nördlichen Hemi— ſphaͤre hat der weiße Toͤlpel als Standvogel, in der arcti— ſchen Vogelzone unter und jenſeits den 60 n. B. ſeinen eigentlichen Aufenthalt, und auch da iſt ſeine Verbreitung durch enge Graͤnzen beſtimmt; er bewohnt nur die ſuͤdli— chen Theile dieſer Zone, und geht nicht über den 70° n. B.; auch ſcheint er der Laͤnge nach nur die Strecken zu be⸗ wohnen, die in der Linie mit den Orkaden, Förde und Is⸗ land liegen. Zwar erwähnt Martens in ſeiner ſpitzbergi⸗ ſchen Reiſe den Jan van Gent, aber kaum traf er ihn unter der ‚Höhe von dieſem noͤrdlichen Lande. Keen “ erwaͤhnt ihn nicht als lapplaͤndiſch) Roß? ſah ihn nicht in der Baffinsbay. Fabricius gibt ihn als ſehr ſelten bey Grönland an, und nur dahin verirrt, ohne da zu bruͤ— ten; der letzte daͤniſche Reiſende erhielt ihn nur einmal bey Groͤnland, bey der Colonie Egedesminde. Boie und Yulsfon fanden ihn nicht an den norwegiſchen Küften, und nach Pontoppidan * und Strom; erſcheint er ab und zu, bruͤtet aber nicht an Norwegen. Dagegen hat er 1 Knud Leems Beſkrivelſe af Finmarkens Lapper. Kjöoͤ⸗ benhavn 1767. 4. 2 John Roſſ's Entdeckungsreiſe in der Baffinsbay. Leipzig de. O. 3 O. Fabrieii fauna groenlandica, Hafniae et Lipsiae 1780. 8. P. 91. 4 Norges natürlige Hiſtorie af E. Pontoppidan. Kjoͤben⸗ havn 1753. 4. II. S. 124. 5 Beſkrivelſe over Sönbmör, Iſis 1826. Heft VII. Sorde 1762, 4, I. S. 233. ir; Bruͤtplaͤtze an den ſchottlaͤndiſchen, foͤroͤiſchen und isländis ſchen Kuͤſten, und zwar häufiger an jenen als dieſen. Auf Grimſoͤe, als feinen noͤrdlichſten Brutplatz in der Zone, brüs ten nur wenige Paare. Nach Pennant ( zeigt er ſich auch an Neufoundlands Kuͤſten. In den ſtrengen Wintern era ſcheint er mehrmals an den ſuͤdlichen europaͤiſchen Kuͤſten, nicht ſelten längs den weſtlichen Kuͤſten unſrer cimbriſchen Halbinſel und in der Muͤndung der Elbe; nach Temminck auch an den hollaͤndiſchen, nach Gerardin bisweilen an den Kuͤſten der Picardie, in der Bretagne, und verirrt ſich auch, nach Buffon, bis in die Gegend von Paris. Sonſt wagt er ſich ſelten ins Land hinein; tiefer ins Cattegat hinein als bis Leſſoͤe ſah ich ihn nicht, doch zeigt er ſich nach Nilsſon ? auch an den weſtſchwediſchen Kuͤſten. Daß er auch in die Oſtſee hineindringt, berichtet Boie, ' nach⸗ dem er ab und zu in der Kieler und Schleswiger Bucht gefangen wird. Das wird auch dadurch beſtaͤtigt, daß ei⸗ ner meiner Freunde in Flensburg im April 1825 einen weißen Toͤlpel daſelbſt erhielt, der in der Bucht bey Schles—⸗ wig gefangen und als Handelswaare zum Verkauf auf den Markt gebracht wurde. — (Ich fieng einen auf der Inſel Wangeroog am Ausfluß der Weſer. G.] (Fortſetzung folgt.) u be Felis chalybeata et guttata. (Brief an Prof. Gold fuß in Bonn.) Die Ueberzeugung, daß einem aͤchten Gelehrten jeder auch noch fo geringfügige Beytrag zur Aufhellung zweifelhafs ter Gegenſtaͤnde feinen Forſchungen willkommen ſey, ere muthigt mich, obgleich Ihnen unbekannt, einige Bemer⸗ kungen, das Schreberſche Werk betreffend, die mich meine Lage zu machen veranlaßt hat, an Sie zu ſenden. Da mir eine Anzeige, die mir dieſer Tage zugekommen, Ihr Vorhaben kund macht, das Schreberſche Werk neu heraus zugeben; ſo nehme ich mir die Freyheit, meine Bemerkun⸗ gen gerade an Sie zu ſchicken, um Sie in den Stand zu ſetzen, die Gegenſtaͤnde, auf die fie ſich beziehen, zu wuͤrdi⸗ gen. Sie betreffen nehmlich 2 Tafeln, CI. C. und CV. B., deren Originalzeichnungen dem Verfaſſer von unſerm Her— mann zugeſchickt worden waren, und welche 2 Arten Felis darſtellen, die Zermann damals fuͤr neu anſah und mit dem Namen Felis calybeata und gultalta bezeichnete. Da dieſe Abbildungen in den Supplementheften erſchienen und von keinem Texte begleitet waren; ſo blieben ſie den Na⸗ turforſchern ein Raͤthſel, bis Hermanns Schwiegerſohn und Nachfolger, Prof. Sammer, eine Auswahl aus deſ⸗ 6 Arctic zoology. London 1785. 4. II. p. 582. 7 Ornithologia suecica auctore Sv. Nilsson, Havniae 1821. 8. II. p. 259. 8 Zoologiſches Magazin von Wiedemann. Kiel 1819, 8, Bud. 1. St, 3. S, 152. Kae 45 * 715 ſelben handſchriftlichen Beobachtungen unter dem Titel: Observ. zoologicae. 1804., herausgab, wo dann auch S. 36 und 38 die Beſchreibungen der zwey Felis Arten eins ger uͤckt wurden. Allein dieſe Beſchreibungen paßten ſo we⸗ nig auf die Schreberiſchen Tafeln; und die im hermani: ſchen Cabinette (jetzt unſerer Stadt gehoͤrig) unter obigen Benennungen aufgeſtellten ausgeſtopften Thierhaͤute waren wiederum den ihnen entſprechenden Abbildungen ſo unaͤhn— lich, daß ſchon vor 18 Jahren der jüngere Cuvier bey feis nem hieſigen Aufenthalte dieſe beyden Thierfelle, und zwar die felis chalybeata für einen jungen Panther, und die felis guttata des Cabinets für einen Serval erklärte, und die Schuld der Unaͤhnlichkeit der Abbildungen auf den Maler warf. S. Annal. du Museum XIV. p. 171. Dieſem Urtheile zufolge erklaͤrte nun auch der aͤltere Cuvier die beyden in Schreber abgebildeten Species für irrig ans genommen, und hielt die Figur der felis guttata für einen Guepard (felis jubata), S. Ossem. fossiles T. IV. P. 450. — Neuerlich äußerte ſich auch noch Temminck im ꝗten Hefte feiner NMonographies de mammologie p. 91 und 101 über dieſe beyden Abbildungen, und erklaͤrte ebenfalls die Felis guttata für einen Guepard, die felis chalybeata aber fuͤr ſeinen jungen Panther. Diefe widerſprechenden Urtheile über zwey Thiere, die ich taͤglich vor Augen habe, bewogen mich, einige Nachſu— chungen anzuſteilen, um die Verwirrung aufzuhellen. Das von iſt folgendes das Reſultat: Die felis chalybeata Schreber Cl. C iſt außer allem Zweifel die Abbildung des jetzt noch im Cabinet vorhan— denen ausgeſtopften mit dieſem Namen bezeichneten Thies res, nur ſind in der Zeichnung durch die Verkuͤrzung die Fuͤße zu niedrig und der Schwanz zu lang ausgefallen. In der Illuminierung ſind, wie es gewoͤhnlich geſchieht, die Flecken ganz verkleckſet, und ſtatt Roſen darzuſtellen, deren Umkreis ſchwarz und die Mitte hochgelb iſt, find es uns foͤrmliche ſchwarze Fiecken. Es ſcheint mir daher dieſes Thier ein junger Leopard nach Temmincks Beſtim⸗ mung zu ſeyn, indem fuͤr ſeinen Panther der Schwanz zu kurz iſt. Auch kommen alle uͤbrigen Charactere, und beſonders die hochgelbe Farbe des innern Theils der Fles cken, die in feinem Panther mit der Grundfarbe des Pel— zes einerley iſt, S. 100, ganz mit dem Leopard uͤberein, der aber Cuviers Panthere iſt, ſ. Ossem. foss. IV. Die Beſchreibung in den Obs. zool. S. 36 iſt nach Hermanns Manuſcript abgedruckt und ſehr getreu, und der ſtahlblaue Glanz der ſchwarzen Flecken, die Hermann den Namen chalybeata eingab, if noch ſehr bemerkbar. Hermann kaufte dieſe Haut von einem Pelzhaͤndler, der die Leipziger Meſſe beſucht hatte, 1790; ſeine Angabe, daß dieſe Haut aus America komme, beruht daher bloß auf deſſelben Aus— ſage. Nun iſt aber unter den americaniſchen Katzenarten keine bekannt, die dem Leopard gliche, als der Jaguar, der aber viel größere und weniger Flecken hat; die in Griffith's neuem animal Kingdom abgebildete felis chaly- beala Hamilton kenne ich nicht, da mir dieſes Werk noch nicht zu Geſicht gekommen iſt. Temminck hat irrig unfre felis chalybeata für feinen Panther gehalten, f. mono- graph. de mammologie IV. p. 101, indem er nur nach 716 der fehlerhaften Abbildung mittheilte und ſonderbar genug verſichert, dieſes Thier in Straßburg vergebens geſucht zu haben, da es doch in der Reihe der Felis- Arten ſchon ſeit mehreren Jahren unverruͤckt an einem ſehr augenfaͤlligen Platze ſteht, und Temminck, der das Cabinet nur incogni- to geſehen zu haben ſcheint, nur darnach haͤtte fragen duͤr⸗ fen, um ſogleich ſeinen Zweifel loͤſen zu koͤnnen. Was nun aber die felis gultata betrifft, fo liegt hier der Grund der widerſprechenden Urtheile in einem offenba— ren Irrthume, indem ein im Cabinet befindlicher, von Hermann in feinen letzten Tagen wahrſcheinlich angeſchaff— ter Pelz, den er nicht mehr benannt und auch gar nichts darüber angemerkt hatte, für die felis guttaia gehalten worden, da es doch, wie ſchon Fried. Cuvier richtig be— ſtimmt hatte, ganz der naͤmliche Serval iſt, von dem er in der ıften Lieferung feiner ſchoͤnen Mammifeères litho— graphiés eine Abbildung und Beſchreibung gibt. Die felis guttata in Schreber iſt nicht nach dieſem ausgeſtopften Thiere gezeichnet, ſondern wie ich an der Originalzeichnung, die ich vor mir habe, vom Maler angeſchrieben finde, nach der Natur 1792 verfertigt, alſo nach einem damals in der Meſſe zur Schau ausgeſtellten lebenden Thiere, welches ein Guepard war, von dem Hermann damals noch keine gute Figur kennen konnte. Hermann war ges wohnt, ſehr beſtimmte Beſchreibungen der Thiere, die er fuͤr neu hielt, zu machen; allein es fand ſich in ſeinen Manuſcripten nur ein fliegendes Blatt mit dem Titel Felis gullata nobis überfchrieben, auf dem die in den Obs. zo- olog. p. 38 abgedruckten Bemerkungen von „huc specta- re — bis die gte Zeile vers. germ.“ ſtehen. Die ganze folgende ſehr genaue Beſchreibung von „(Tongitudo. — bis p. 39 albae (Ed.)“ iſt ſpaͤter und nach Hermanns Tode vom Prof. Hammer uach dem im Cabinet vorhandenen, und faͤlſchlich für das Original der felis guttata gehalts nen Serval gemacht. Ich ſollte faſt glauben, daß Her— mann die genauere Beſchreibung feiner felis guttata an Schrebern geſchickt und keine Abſchrift davon behalten. So iſt aus einem vielleicht zufaͤlligen Verſehen in Bezeich— nung dieſer ausgeſtopften Haut eine Verwirrung entſtanden, die mehrere beruͤhmte Naturforſcher irre geleitet hat, und die ich glaubte, dem Herausgeder von Schrebers Werke mittheilen zu muͤſſen. Reißeißen, Med. Doct., Arzt am Waiſenhauſe und Mitglied des Verwaltungs-Co⸗ mitt des Naturalien -Cabinets der Stadt Straßburg. in Bemerkungen zu einer Stelle aus Aristoteles Histor. Anim. Lih. VI. cap. 30. no, 3. Edit. Schneider. ! Von Dr. Fr. Sigism. Seuckart. Hohe Bewunderung fuͤr den großen, unſterblichen Mann und Neigung trieben mich ſchon ſeit laͤngerer Zeit zum Studium der Ariſtoteliſchen Schriften. Beſonders wichtig fuͤr mich mußte die Thiergeſchichte des Ariſtoteles ſeyn. Allgemein anerkannt iſt es, wie viel treffliche und genaue Unterſuchungen dieſelbe enthaͤlt, und wir verdanken ihr ſehr viele Belehrung. Manches blieb jedoch bis jetzt noch dunkel darin. Manche Thiere wurden ſpaͤter nicht wieder erkannt u. ſ. w. In dieſer Hinſicht und um die im Ariſtoteles vorkommenden Thierarten gehoͤrig zu deu— ten, habe ich mir ſchon verſchiedene Bemerkungen gemacht, die ich vielleicht einmal ſpaͤter zuſammen ausarbeiten, vers vollſtaͤndigen und dem Publicum mittheilen will. — Zur Probe fuͤr dießmal folgende oben citierte Stelle: „Ot o' dv d’ıyönro ́ ub oοο,i Eysaı Tyv red qe dv Gone o ycocuioı &yivor. Eioi ob xa Ereooı, ol Padi- fovsıv Im zoig ö vol most Ta yd ngöchıe uınon Eur, ra o oro Ei yiyvovras ds Ader moMoi. "Eorı di nal dA ylın uuov αονν.ò Die Maͤuſe in Aegypten haben ſtachelartige Haare, ohngefaͤhr wie die auf dem Lande lebenden Igel. Es gibt auch noch andere, welche auf zwey Füßen einherſchreiten: dieſe haben nehmlich kurze Vorderfuͤße, dagegen lange Hin⸗ terfuͤße. Sie pflanzen ſich in großer Menge fort. Außer⸗ dem gibt es noch mehrere andere Gattungen (Arten) von Maͤuſen. Dieſe Stelle wurde bis auf unſere Zeiten nicht gehoͤ⸗ rig verſtanden. — \ Offenbar find die Worte zioı de zul Fregoı or, die in dem mediceiſchen Cod., fo wie in anderen Codicibus und Ausgaben fehlen, voͤllig an ihrem Orte, da ganz ver⸗ 1 Die franzoͤſiſche Ausgabe von Camus und die beutſche een von Strack habe ich nicht vergleichen nnen. — 2 Aegyptii mures duro sunt pilo, quemadmodum 'erina- cei (Sunt et alii, qui — haec omittunt Codices optimi) bipedes ingrediuntur: anteriora enim crura brevia ha- dent, posteriora magna: et frequentes sunt. Sunt prae- terea murium genera alia multa. Schneid. Dieſe Ueberſetzung iſt nicht ganz getreu. So iſt z. B. das Wort oyedov, ohngefahr, beynahe, nicht übers ſetzt, obgleich es gewiß nicht ohne Grund von Ariſtot. zugefügt wurde. Tunes heißt allerdings eigentlich dart, ſteif, wir haben aber wohl den Sinn nicht vers fehlt, wenn wir es „ſtachelartig“ überfegt haben. Tiyvoveaı dE wider moAkoi würde ich uͤberſetzt has den: magna eorum copia naseitur. Es ſcheint mir wenigſtens, daß Ariſtoteles durch jene Worte zu⸗ 17 0 = große Fruchtbarkeit dieſer Thiere bemerklich max en will. — m 718 ſchiedene Thiere unter den uss @omeg ö ze N und denen 0: Bodo E Toig oͤvol noc angenommen wer⸗ den muͤſſen. a Letztere ſind offenbar Springhaſen, zu dem Gen. Di- pus L. gehoͤrend. Auch wohl Moves oder Tazat dlxodeg von den Alten genannt. Dieſe Thiere haben aber einen als lenthalben mit weichen Haaren bekleideten Pelz. — Erfter re hielten Beckmann, Pallas u. a. für eine zum Gen. Hystrix gehörende Art; nach Hermann aber, Schneider (S. Adrotation. ad Hist. Anun. Aristot. Tom. III. p. 527) u. a. wurden fie als eine zu den Cavien (Cavia) zu zah⸗ lende Thierart betrachtet. — Keiner hatte Recht. Das. Thier, was Ariſtoteles unter jener Maͤuſeart verſteht, die er mit den Igeln vergleicht und welche, da jene vorhin angefuͤhrten Worte in den meiſten guten Codicibus und Ausgaben als verdächtig weggelaſſen wurden, von meh— reren faͤlſchlich fuͤr eine Art von Dipus gehalten iſt, haben wir erſt in neueren Zeiten etwas genauer kennen gelernt. Es iſt wohl keinem Zweifel unterworfen, daß es nicht Mus cahirinus oder Rat du Caire von Geoffroy u. a. ſeyn folks te. Er hat dieſe Art aus Egypten mitgebracht, eine Abbile dung davon in der großen Description de I'Egypte. Hist. natur. Mammif, Pl. V. f. 2. gegeben, und fie hier als Echimys de l’Esypte bezeichnet, ſpaͤter aber zu Mus ges rechnet. — Der Pelz dieſer Maus iſt aſchgrau, oberhalb dunkler als unterhalb, wo er mehr weißlich » grau iſt. Die Haare des Ruͤckens find ſteif und faſt zu Stacheln umge formt. Der Schwanz ſo lang als der Körper (dieſer 4“ lang). Der Kopf kurz; die Ohren groß, rundlich, faſt nackt und braun; Schnauzhaare braun; Schwanz geſchuppt, hin und wieder mit grauen Haaren. Die Füße ſchmutzig- weiß. Vergl. Desmarest Mammologie. Part. II. Par. 1822. 4. p. 509. — G. Cuvier ſcheint jene Stelle aus dem Ari— ſtoteles gekannt zu haben; denn da, wo er des Mus ca— hirinus gedenkt (Regne anim. T. I. p. 198), bemerkt er, ohne ſedoch eine nähere Angabe beyzufügen, daß Ariſtoteles ſchon jenes Thier erwähnt habe. — Eine genaue Beſchreibung 8 Uriſtoteles (auch Aelian Hist. animal. L. III. c. 10. u. a. a. O.) bedient ſich hier der Worte xeon Zyivor, auf dem Lande lebende Igel (Erinaceus eu- ropaeus L.), im Gegenſatz von denen, welche im Meere leben und die er an einem andern Orte meidycoı Zyivor, See Igel (Echinus L.) nennt. Letztere heißen im Plutarch auch Zyivor Yardzzıo.. Vergl. H. Stephiani Onsavgos rig Eimvın)s yAocons. Edit. nova auct. Vol, III. Lond. 1821 — 22. fol. p. 5925. Plinius hat auch jene Stelle des Ariſtoteles mißge⸗ deutet. Aegyptiis muribus durus pilus sicut herinaceis. Iidem bipedes ambulant etc. fagt er Hist. nat. L. X. c. 65. Eben fo deſſen gelehrter Comment. Harduinus vergl. Note zu der angeführten Stelle u. L. VIII. c. 37. — — Das Stachelſchwein, Hystrix cristata L., war den Alten zur Gnüge bekannt, und fomwohl Ariſtoteles, wie Xelian und Oppfan haben dieſes Thier unter dem Namen Jorees beſchrieben. Hystrix. Plin. 4 Zuſnedr kxau zmv roige, 729 und Bemerkungen über die Lebensweiſe deſſelben fehlen uns bis jetzt noch. Prof. Lichtenſtein glaubt, daß jene Maus zu dem Gen. Loncheres Ill. (Echimys, Geoffr.) gehört, (Vergl. deſſen Abhandl. uͤber die Ratten mit platten Sta⸗ cheln. In der Abhandl. der Acad. der Wiſſenſch. zu Ber⸗ lin. J. 1818 — 19, Berl. 1820. 4. Phyſic. Kl. S. 188, f.). Dieß iſt unrichtig, wenn, wie zu vermuthen ſteht, die franzoͤſiſchen Zoologen den Schaͤdel und namentlich die Zaͤh— ne unterſucht haben. Sowohl durch Zahl wie Form der Backenzaͤhne ſind bekanntlich das Gen. Mus u. Loncheres von einander verſchieden. Findet ſich bey Mus cahirinus die Zahnbildung wie bey den uͤbrigen Maͤuſen, wie wir doch anzunehmen berechtigt ſind, ſo kann man dieſe Art nicht zu Loncheres ſtellen. Die zu Stacheln gewordenen Haare wenigſtens entſcheiden nichts, da dieſe ſich auch bey andern Nagern noch finden. Desmarest hat ſelbſt (a. a. O. Seite 308) die Hystrix macroura von Gmel., Hy- strix fasciculata, Shad und Echimys Perchal, Ge- ofroy zum Gen. Mus gerechnet und dieſe drey Ar⸗ ten nebſt Mus cahirinus als eine zwepte Abtheilung die ſes Cenus: Rats épineuæ, aufgeführt. ueber den chirurgiſchen Unterricht auf Univerſitäten, namentlich der Univerfität zu Halle: Wittenberg, vom Dr. C. A. Weinhold, k. pr. Reg. u. Med. R. ordentl. Prof. zu Halle. (Der Geſellſchaft deutſcher Naturforſcher und Aerzte gewidmet.) In Ruſt's Magazin für die geſammte Heilkunde, 21. B. 2. H. 1826 hat der Hr. General⸗Diviſionsarzt Dr. Waſſerfuhr, Bemerkungen uͤber des Hn. Profeſſor Dr. Biſchoff zu Bonn Anſichten des Kriegsheilweſens zum bürgerlichen Heilweſen betreffend, geſchrieben, welche den alten Streit uͤber dieſen Gegenſtand wieder erneuern, und in welchem die Gegner voͤllig polariſch auseinander weichen. Nach Hn. Prof. B. ſollen ſich nehmlich S. 301 „die Mi—⸗ litaͤraͤrzte deßhalb meiftens der Chirurgie zuwenden, weil die Chirurgie dem grobſinnlichen Menſchen naͤ⸗ her liege, weil fie Fleiſch und Blut habe, und man dabey das wo und wie erkennen konne !. Hr. W. hierdurch gereizt, raͤcht ſich dafuͤr an den Profeſſoren (S. 3zot) und namentlich an den Profeſſoren der Chirurgie insbeſondere, indem er ſagt: „Wer moͤch⸗ te es laͤugnen, daß ſelbſt die wundaͤrztliche Clinik auf unſern Univerſitaͤten ſehr unvollkommen iſt, und daß beſonders die chirurgiſchel u. pathologiſche Ana⸗ tomie, und die Uebungen im Operieren dernachlaͤſ— ſigt werden. Die Schuld davon tragen allerdings vorzugsweise die Profeſſoren ꝛc. Die Organifation des chirurgiſchen Unterrichts bedarf gewiß einer Verbeſſerung.“ _ Der Hr. Herausgeber des Magazins ſucht nun in einer Note die Univerſitaͤt von Berlin hinſichtlich der Ope— rationen zu rechtfertigen, anfuͤhrend; „daß dieſes ſeit Jahren in Berlin nicht mehr der Fall ſey, wo in je: dem Sommerſemeſter 50— 70 Leichname zu Gpera— tionen verbraucht wurden “. 720 Der alte Haß zwiſchen Aerzten und Wundaͤrzten, iſt in England, Frankreich und Italien zu Grabe getragen, warum ſollte dieſes nicht auch in Deutſchland moͤglich wer⸗ den. In jenen Laͤndern iſt man vorurtheilsfreyer, man ach⸗ tet den Mann feines Geiſtes und feiner Talente wegen, ohne pedantiſch darnach zu forſchen, wie er zu ſeinem Wiſſen gekommen ſey, was doch ein wenig gar zu ſehr nach der alten deutſchen Schulfuͤchſerey riecht. Moseati in Mailand hatte einen Collegen, welcher niemals eine Univerſitaͤt beſucht, ſondern ſich durch eignes Studium und Hoſpitalpraxis zum unverkennbar großen Arzte und Wund— arzte ausgebildet; Alle achteten ihn. Mit einem Worte: es iſt des Menſchen Geiſt, den man in der Wiſſen⸗ ſchaft ehren muß, und nicht ſeine aͤußern oft ſehr zufälligen Verhaͤltniſſe, Titel, Rang, Grden ꝛc., welche nur ein ſchwaches Haupt zu blenden vermögen. In Deutſchland hat ſich das Seudalſyſtem am laͤngſten gehalten; das Moͤnchthum hat uns mit ſchola— ſtiſchen Unſinn erfuͤllt; die ſtehenden Heere haben früher durch Militaͤrdespotismus und einen gewiſſen ſyſtematiſchen Muͤſſiggang, welcher nach Manſo faſt in alle Claſſen der Geſellſchaft uͤbergegangen war und auch die Gelehrten und Univerfitäten nicht verſchont hatte, viel geſchadet; uberall ſah man etwas Verſchraubtes oder doch an den Kopf Angeſchraubtes. Profeſſoren und Studierende bildeten eine faſt handwerksartige Corporation, alles außer ihnen war Philiſter, auf allen Hochſchulen herrſchte ein roher Pennalismus vor. Durch eine auf vielen geringern Schu— len oft ſehr pedantiſche Erziehung glaubte man durch das Erlernen der alten Sprachen, vorzuͤglich der griechiſchen und lateiniſchen, eine ſogenannte claſſiſche Bildung erreicht zu haben, die nicht immer weit her war, und von den Mehrſten im buͤrgerlichen Leben bald wieder vergeſſen wurde; ja der Hochmuth der ſo ausgebildeten Aerzte gieng ſo weit, daß ſie jedes auf dem practiſchen Wege erworbene Verdienſt tief unter ſich glaubten, und nur die Schulbank als den Sitz aller Weisheit anſahen. Indeſſen war die Zeit eine andere geworden, die Buchdruckerkunſt erfunden, die deutſche Sprache ausgebildet, die Wiſſenſchaften hatten einen neuen Aufſchwung erhalten, und die Griechen und Roͤmer blieben in der Aſtronomie, allen Naturwiſſenſchaften, der Phyſiologie, Phyſik, Chemie, der Erd⸗ und Voͤlkerkunde wie Pygmaͤen hinter uns, das focia= le Verhaͤltniß wurde durchaus umgeaͤndert, ganze Voͤlker gewannen eine eigenthuͤmliche Cultur, wie die Englaͤnder und Franzoſen, auch der Arme nahm an der allgemeinen Weltbildung Theil. Man ſah, daß durch eine getreue Nas turbeobachtung am Krankenbette, durch Talente und Fleiß auch Aerzte gebildet wurden, welche die ſogenannten claffıfch gebildeten Leute in der Praxis oft fo uͤberfluͤgelten, daß dieſe in mancher Stadt und Gegend nicht wußten, wie ſie ihren Unterhalt erwerben, noch wo ſie ihr Haupt hin— legen ſollten. Nun erkannte man den Fehler, den man mit der bis zum Extrem geſteigerten gelehrten Bildung gemacht hatte, der Schulſtaub ſollte wieder abgeſchuͤttelt werden, man er⸗ kannte, daß ein Philologe noch lange kein practiſcher Arzt ſey, und fiel bald in das andere Extrem, indem man 721 Cliniken ſtiftete, in welchen wiederum die mehrſte Zeit des Beſuchs einer Univerſitaͤt durch clinifche Krankenbehandlung und Ausarbeitung von Krankengeſchichten zu Dutzenden und halben Schocken, was faſt unglaublich erſcheint, zwecklos verſchwendet wurde, und gewiß jede practiſche gelehrte Aus— bildung zum Arzte verfehlte. Man ahmte hierdurch das entſetzlichſte Routinierwe— ſen nach und ahndete den Mißgriff nicht, den man begieng, welcher toto ambitu Zeitverſchwendung heißt; denn die Zeit eines Triennii oder Quadriennii iſt zu koſtbar, als daß wir die jungen Leute aus der Prapis in die Theorie hin- aufführen koͤnnten, im Gegentheil ſoll auf Univerſitaͤten die Theorie ſo gelaͤutert erſcheinen, daß ſie die Fackel wird, welche das unendliche Gebiet der Erfahrung erleuchtet. Ein Lichtfunke in dieſer Nacht und ganz zu ſeiner Zeit, der ja am Ende alles Gute reift, erſchien daher das neue Reglement zur Pruͤfung fuͤr die Medicinalperſonen beginnend mit folgenden Worten: Damit die Studie— renden nicht zu fruͤh ohne die erforderliche Renntniß der theoretiſchen Theile der Seilwiſſenſchaft zu den practiſchen Studien übergeben, theils um Zeit zu behalten, die auf den Landes- Univerſitaͤten beſte⸗ henden practiſchen Inſtitute gehörig benutzen zu konnen, wird nunmehr ein vierjaͤhriges Univerſi⸗ taͤtsſtudium zur Pflicht gemacht, in welchem das vierte Jahr zur Beſuchung der practiſchen Inſtitute benutzt werden ſoll /. Die dreyjahrige Patientenlauferey hat alſo nunmehr ihr laͤngſtgewuͤnſchtes ſeliges Ende erreicht. Gott ſey Lob und Dank, daß dieſes Weſen, was nur ganz rohe Practi— ker bilden konnte, aufhören muß, und daß der wiſſenſchaft⸗ liche Geiſt unter den jungen Aerzten wieder vorherrſchend werden kann. Dergleichen Curierer, wie auf jene Art ge- bildet wurden, taugen höchſtens zu Landaͤrzten, denen es um Phyſiologie und Pathologie nur ſo nebenbey zu thun war. Des Menſchen Urtheilskraft iſt es alſo, welche ſtets das Medium tenuere beruͤckſichtigen, und zwiſchen Theo: rie und Praxis das rechte Gleichgewicht herbeyfuͤhren muß. Es iſt moglich und die Erfahrung hat es bewieſen, daß auch ohne Univerſitaͤten große Gelehrte ausgebildet werden Eönnen; ja es ſteht ſogar die Frage feſt: ob die deutſche Nation nicht laͤngſt weiter in ihrer Ausbildung ge: diehn, wenn ſie ſeit der Reformation das tauſend⸗ jährige Nachbeten der Griechen und Römer den Philologen uͤberlaſſen, und ihren eigenthuͤmlichen Entwicklungsgang gegangen waͤre. Wie viele Gelehrte ſchreiben ein Kuͤchenlatein, und muͤſſen ſolches vorher von einem philologiſchen Freunde et⸗ woas ausfeilen laſſen, ehe ihr Kindlein das Licht der Welt erblicken kann. Nun wuͤnſche ich zu wiſſen, ob ein ſolches die ſechs Jahre werth war, die ſie bey der Erlernung def: ſelben zugebracht haben, und ob die Kraft, welche ſie hier⸗ bey aufreiben mußten, nicht in einer andern Richtung beſ⸗ ſere Fruͤchte getragen. So wie aber die Welt nur aus dem finſtern Chaos zum Lichte entwickelt worden iſt, eben fo ſoll der menſchliche Verſtand, eingehuͤllt in eine unfoͤrmliche MR 1026, Heft vil. 722 Maſſe von Gehirn, erſt nach tauſendjaͤhrigem Kampfe aus der Finſterniß und wirklichen Unwiſſenheit zum wahren Wiſſen gelangen. Die Vorhut des menſchlichen Geſchlechts, welche eben aus den Gelehrten gebildet werde ſoll, mag daſſelbe einſtweilen in das Schlepptau nehmen, und es ſo lange phyſiſch fortziehn, bis endlich eine wahre intellectuelle und ſittliche, uͤberhaupt geiſtige Erziehung hervorgegangen iſt, und gefunden ſeyn wird. Was nun den chirurgiſchen Unterricht auf Univerſitaͤ⸗ ten insbeſondere betrifft, ſo kann man nicht ablaͤugnen, daß er wiſſenſchaftlicher betrieben wird, als in Militaͤraca⸗ demien; weil der eigentliche Student der Medicin mehr Vorkenntniſſe hat und haben kann, ſo koͤnnen wir fuͤglich von der Theorie zur Praxis übergehen, da hingegen die Mi- litaͤrehirurgie in der Regel mehr Zeit auf techniſche Eine uͤbung verwendet und verwenden muß, und das a priori durch das a posteriori zu erreichen ſucht. Sind nun nicht auf beyden Wegen tüchtige Maͤnner ausgebildet worden? lehrt dieſes nicht die tägliche Erfahrung? und find nicht ebenfalls auf beyden Wegen unfleißige und ſchlaffe Sub⸗ jecte zu Grunde gegangen — und zwar ganz durch ihre eigne Schuld. Sollen die Profeſſoren aus Menſchen ohne Talent und Fleiß brauchbare Aerzte und Wundaͤrzte bilden? Welch eine unbillige Forderung! welcher Mangel an Schaͤr⸗ fe und Reinheit im Urtheil! Der Militaͤrchirurg durch Hoſpitalpraxis heraufgebildet, bekommt, wenn er Talent beſaß, eine Präcifion und Sicherheit in der Ausuͤbung aller Theile der Chirurgie, in welcher er den eigentlichen Medi— einer lange hinter ſich zuruck läßt, und kann, wenn er Geiſt und Beharrlichkeit genug entwickelt, ſich ebenfalls zum prac⸗ tiſchen und gelehrten Arzte und Wundarzte, wenn auch nicht immer zum großen Philologen ausbilden, wozu wie⸗ derum faſt ein ganzes Menſchenleben gehört. Der Medicin⸗Studierende hingegen umfaßt gleich an: fangs durch den academiſchen Vortrag die Wiſſenſchaft in groͤßern Ueberſichten, und kann, wenn er Characterfeſtig⸗ keit mit Fleiß verbindet, es in einigen Jahren dahin brin— gen, daß er ſelbſt größere Operationen mit Fertigkeit ver: richtet. Character und Geiſt muß der Wundarzt haben, nicht die mechaniſche Fertigkeit iſt es, wie die Aerzte fas gen, welche den Chirurgen bildet. Character, Ausdaus er, Geiſt fordert die Chirurgie, und zwar eben ſo viel, wie die Anatomie und Medicin, das iſt ganz gleich. Treibt ſich der Anatom mit feinen trocknen Knochen here um, und fragt nicht darnach, wie ſie Gott geſchaffen (Oſteogeneſis), fo iſt er eben fo geiſtesarm wie der Chi— rurg, der auf eine oͤrtlich heftig entzuͤndete Stelle trockne Charpie auflegt. In drey Semeſtern hat ſich einer meiner fleißig ſten Zuhoͤrer ſo zum practiſchen Wundarzt und Operateur ausgebildet, daß er in Gegenwart vieler Zeugen, unter meiner Leitung, eine Amputation des Gberſchenkels mit ſolchem Geſchick ausfuͤhrte, daß nichts zu wuͤnſchen uͤbrig blieb. Warum alſo eine gegenſeitige Verfolgung und Ser⸗ abſetzung? Wir ſehen ja, daß af beyden Wegen durch 4 — 723 2 Geiſt und Thaͤtigkeit ein hohes Ziel erreicht werden kann; eben ſo finden wir; daß der Unfleißige und Mittelmaͤ⸗ ßige , habe er nun feine Larfbahn auf einer höhern Schule oder im Soſpital begonnen, bald zuruͤck bleibt. Beyde Syſteme der aͤrztlichen Bildung haben ihren unverkennbaren Werth, ja Aerzte, welche einſt die Heilkun⸗ de in ihrem ganzen Umfange ausuͤben wollen, eigent⸗ liche promivirte Medico- Chirurgen, folten fie ſtets zu vereinigen ſuchen; fie ſollten vom Gymnaſium den Weg zur Univerſitaͤt durch eine Art von Pepiniere oder Militaracademie hindurchgehn. Der militaͤriſche Zwang, das Ueberhören der Lectionen, das oͤftere Repetieren, der Hoſpitaldienſt zeigen ihre große Wirkung auf den Character junger Leute, auf ihre Ordnung und Pünctlichkeit, und die Ausübung der ſogenannten klei⸗ nen Chirurgie, welche auf Univerfitäten leicht untergeht. Die Arbeit iſt der Talisman, der hier mitgegeben wird; der Juͤngling lernt das Geheimniß der Muͤhe kennen, und ſchaͤtzen. Ein fleißiger Menſch geht bey unſrer Ue⸗ bervölkerung gewiß weniger unter, als ein füßlicher und ſchlaffer, dem die hochmuͤthige Frau Mama ſchon in der Jugend vorredet: „wie er einſt als ein junges Doc⸗ torchen mit Manſchetten in der Vaterſtadt die Frau Pathen beſuchen werde.“ Da wir nun aber der Militaͤrchirurgie, ihren Bil— dungswegen und großen Sülfsmitteln vorurtheils⸗ frey ihr vollkommnes Anerkenntniß laſſen müffen; ſo iſt es aber auch mehr als hart von ihr, wenn ſie ſo anmaßend abſprechen will, als ſey die Ausbildung eines brauchbaren und großen Wundarztes auf Univerfitäs ten, unter der Leitung der Profeſſoren, faſt gar nicht moͤglich. Wuͤrden die Talentloſen ſchon auf Schulen und in den Pepinieren abgewieſen, was auf Univerſitaͤten und Academien oft bereits zu ſpaͤt iſt; ſo wuͤrde die Menſchheit nicht mit ſo viel unwiſſenden Aerzten und Wundaͤrzten geplagt ſeyn. Auf den proteſtantiſchen Univerfitäten haben die Stu— dierenden die Freyheit die Vorleſungen zu beſuchen, wie es ihnen ihre eigne Thaͤtigkeit anraͤth, und vor dem gab es Beyſpiele, daß manche ſie gar nicht beſuchten, ſondern ihre Zeit ganz zwiſchen den weltbekannten drey ſinnlichen Anzie⸗ bungspuncten, der Wolluſt, dem Spiel und dem Be⸗ cher verlebten, und daß ein ſo ſauberes Fruͤchtchen, nach⸗ dem zum Beſchluß der ſilberne Herr Mercurius deſſen Ge— beine durchlaufen hatte, als ein junger Greis wieder nach Hauſe kam. Durch den neuen Staatspruͤfungsplan, welchem man Zweckmaͤßigkeit und richtige Eintheilung der Zeit in Theo» rie und Praxis nicht abſprechen wird, indem die practiſchen Uebungen nur hoͤchſtens den vierten Theil der Zeit hinweg⸗ nehmen ſollen, iſt nun ein leichtſinniger Beſuch der Vorle⸗ ſungen faſt unmöglich gemacht; es werden zu viel philofophis ſche Vorkenntniſſe gefordert, als daß ſie ambulando nach Art der Peripatetiker durch Spazierengehn erworben werden koͤnnten, denn unfere Zuhörer find nicht immer Nachfolger des Ariſtoteles. P 724 Die beſondere Methode des Unterrichts iſt an Univer⸗ ſitaͤten der Einſicht jedes Lehrers ſelbſt uͤberlaſſen; die allges meine Leitung des Ganzen controlliert die hoͤchſte Staats⸗ behoͤrde. | Seit neun Jahren iſt mein Syſtem für den chirur⸗ giſchen Unterricht, bey welchem ich auf kuͤnftige Aerzte und Wundaͤrzte Ruͤckſicht zu nehmen habe, nach dem Vorbilde gelehrter und einſichtsvoller Profeſſoren der Chirurgie, wel⸗ che an den verſchiednen Academieen, die ich in und außer Deutſchland zu beſuchen das Gluͤck genoß, meine Lehrer waren, folgendes geweſen. Die allgemeine und ſpecielle Chirurgie leſe ich nach eignen Heften, weil fuͤr den Anfaͤnger in einer Wiſ⸗ ſenſchaft das Nachfolgen eines freyen Vortrags uͤber ein Compendium wirklich ſchwierig iſt; ich habe hierin erfahr⸗ nen Facultiſten recht geben muͤſſen, und ihre Anſichten be⸗ waͤhrt gefunden. Der Profeſſor ſoll kein Seftableſer, kein Dictierer ſeyn, indeſſen muß er anfangs doch ſo deutlich, klar und langſam vortragen, daß der Studies ’ rende die Hauptthatſachen in die Feder bekommen, und bes ſonders bey vorkommenden Recepten die Gaben der Mittel deutlich niederſchreiben kann; durch die Interpretation kann er das Schleppende eines ſolchen Vortrags wohl vermeiden, Zugleich verbinde ich hiermit die Inſtrumentenlehre, weil die Autopſie beſſer durchgreift, als die einfache Beſchreibung und die Kupfertafel. Eben fo trage ich im erſten Seme⸗ ſter die Augenheilkunde mit den Augenoperationen an Thieraugen am Phantom publice nach eignen Heften vor, weil hier auf die höchftmöglichfte Genauigkeit in allen Dins gen viel ankommt. Thieraugen, beſonders die Schweins⸗ augen, wähle ich deßhalb, weil die Augen der Leichname ges woͤhnlich durch Faͤulniß bereits eingeſunken und verdorben ſind. Die Ceratonyris, die Reclination, Extraction kuͤnſtliche Pupillenbildung, Staphylomoperation, Exſtirpation des Panneus, Pterygii ꝛc. muß jeder Studierende nach ihren verſchiednen Methoden ſelbſt vers richten, und mir nebenbey angeben, ob ihm die bereits frü« her gehörte Anatomie des Auges noch gegenwärtig ſey. Die Lehre von den Rnochenbruͤchen und Verren—⸗ kungen trage ich in Verbindung mit der Derbandlehre publice nach Bernſtein vor, theils weil unſere Banda⸗ genſammlung groͤßtentheils nach deſſen Spſtem des Verban⸗ des geordnet iſt, theils weil der Studierende zu Haufe mit Huͤlfe der Kupfer die Vorleſung repetieren kann. Jeder Verband bey einer Fractur und Luxation wird am Phantom nachgewieſen, jeder Verband einzeln an⸗ gelegt, und den Studierenden die Freyheit gelaſſen, ſich in dazu beſonders feſtgeſetzten Stunden unter Aufſicht meines Aſſiſtenten am Phantom ſelbſt zu üben. Der Vortrag, das Kupfer, das Phantom, die Selbſtuͤbung, alles iſt da; ſoll es nun wohl unter ſolchen Verhaͤllniſſen, wenn irgend Jemand etwas nicht begriffe, oder aus natuͤrlicher vis inertiae nicht begreifen wollte, wohl am Lehrer liegen! Ich bringe das Phantom in jede denkbare Lage, und zeige ſo die Anwendung jedes Beinbruch⸗ und andern 725 Apparats einzeln vor, wobey die Studierenden zugleich ſelbſt in der Anlegung geuͤbt werden. Den Gperationscurſus leſe ich nach Schreger's Grundr. d. chirurg. Operationen. Die Studierenden ſind nun ſo weit gediehen, daß ſie einem freyen Vortrage fol⸗ gen koͤnnen; ihre freye geiſtige Thaͤtigkeit muß, da nun ihr Abgang balb heran ruͤckt, immer mehr geuͤbe werden, ihre Urtheilskraft muß die verſchiednen Anſichten und Methoden vergleichen lernen. Die Uebungen an den Sommerleichna⸗ men, an welchen es weniger fehlt, wie an denen im Win ter, geſchehen im anatomiſchen Hörfaale. Jede Operation wird von mir am Leichnam vorgezeigt, jeder Studierende ohne Ausnahme muß ſie nachahmen und ſelbſt verrichten, ja jeder Einzelne die verſchiednen Arten einer Operation 3. B. eine Cirkelamputation, eine Amputation im Gelenke, eine Amputation mit Lappen u. f. w., ſelbſt ausüben. Hier⸗ bey zeige ich die Sieb-, Stich- und Schußwunden in ihren lethalen oder nicht lethalen Beziehungen vor, und frage, aus welchen Gruͤnden eine Wunde lethal oder nicht lethal ſeyn kann, und wie die Verletzung am beſten behan— delt werden koͤnnte; ich erweitere die Wunde und zeige, wie zerſtoͤrend z. B. die Kugel auf den Knochen gewirkt, und welche bedeutende Gefaͤße und Nerven ſie zerriſſen hat, erlaͤutere auch, in welchen Faͤllen von Verwundung der Weg der Reunion oder Suppuration vorzuziehen ſey, ob hier oder dort ein Setaceum, eine Erweite- rung oder völlige Aufſchneidung des Wundcanals angezeigt ſey, oder nicht. Hierbey erkenne und erforſche ich nun zugleich die manuellen Fertigkeiten des Curſiſten, und laſſe ihn ſchwere⸗ re Operationen erſt ganz zuletzt verrichten. In der Vorle⸗ fung ſelbſt entwickele ich nun vorzüglich den geſchichtlichen Theil der Akiurgie, und zeige, wie ſie gleichſam aus ihrer Kindheit zu ihrer gegenwaͤrtigen Hoͤhe heraufgeſtiegen iſt. Fuͤr das Ganze zahlt jeder das maͤßige Honorar von zwey Friedrichsd'or; es iſt alſo auch von dieſer Seite ge: ſorgt, daß ſich Keiner beklage, man mache an ihn Forde⸗ zungen, welche feine Vermoͤgensumſtaͤnde uͤberſtiegen. Dies ſes Collegium fordert, außer dem halbjaͤhrigen Curſus, oft in einer Woche, wenn Leichname da ſind, 10 bis 12 Ex⸗ traſtunden zu den Operiruͤbungen, und macht außerdem vie— le Vorbereitung an Inſtrumenten ꝛc. nothwendig. Die Clinik fuͤr Chirurgie und Augenheilkunde zerfällt in die ſtatariſche und ambulatoriſche, in wel- cher im Durchſchnitt jahrlich 4 bis 500 Kranke behandelt werden. Von dieſen werden 30 bis 60 der ſchwierigſten, lehrreichſten und operativen Fälle in das Inſtitut ſelbſt auf: genommen, und in fo weit es unfere pecuniären Kräfte erlauben, mit Bekoͤſtigung und Arzneyen frey verſehen. Jeder aufgenommene Kranke wird unter meiner Leis tung einem Studierenden zu ſpecieller Behandlung uͤberge— ben; Aetiologie, Diagnoſe, Prognoſe und den Heilplan muß er feſtſetzen und eine genaue Krankengeſchichte ausar⸗ beiten, welche in Gegenwart der ubrigen Cliniciſten vorges tragen und naher erläutert wird; jedoch iſt hierbey die Eins tichtung getroffen, daß ſaͤmmtliche Kranke nach der Rei⸗ henfolge von allen Cliniciſten verbunden werden, damit 2 726 mehr Fertigkeit bey dem Verbinden ſelbſt erreicht werde. Auch muͤſſen ſie kleinere Operationen ſogleich ſelbſt verrich⸗ ten, um ſich zu groͤßern vorzubereiten. Von Zeit zu Zeit werden uͤber die Kranken ſelbſt Examinatorien gehalten, um Alles nochmals in das Gedaͤchtniß zuruͤckzurufen. Den täglichen Verband muͤſſen die Cliniciſten in mei⸗ ner Gegenwart ſelbſt beſorgen, und ſo viel Ausdauer auch dazu gehoͤrt, langwierige Fiſtelſchaͤden mit Knochenfraß oft Monate hindurch zu verbinden, ſo kann ich doch von dieſer harten Pruͤfung der Geduld junger Aerzte um ſo weniger abgehn, weil gerade in der Privatpraxis bey chroniſchen Kranken die Geduld des Arztes das Hauptmittel iſt. Bey der Beſtimmung zum Unternehmen großer und lebens- gefaͤhrlicher Operationen macht die Religion die Hauptgrundlage zur Unterſtuͤtzung der philoſophifchen und wlſſenſchaftlichen Gründe unfter Wiſſenſchaft aus. Kranker wird von mir operiert, wenn er es auch verlangt, deſſen Tod z. B. durch zu weit vorgeſchrittnen Geſichts— krebs und hectiſches Fieber ohnedieß ſchon gewiß iſt; waͤh— rend der Operation halte ich jedes Demonſtrieren, um das Intereſſe derſelben zu erhoͤhen fuͤr ſchaͤdlich (dieſes kann vor oder nachher in der Clinik geſchehn); keine neue Heil— art wird verſucht, ſo lange noch eine alte durch Erfahrung bewaͤhrte Huͤlfe verſpricht, und überhaupt alles vermieden, was die jungen Aerzte verleiten koͤnnte, den Menſchen als eine Anima vilis oder wie ein Thier anzuſehn, an welchem es erlaubt ſey, Verſuche zu machen; uͤberhaupt wird in die— fee Hinſicht der aͤrmſte Menſch fo genommen, wie der Reichſte; denn nur hierdurch kann eine chirurgiſche Anſtalt, welche ohnedieß ſchon jeder Kranke wegen des fo verrufes nen Schneidens und Operierens fürchtet, ihren alten Ruhm behaupten; auch ſehe ich es gern, wenn bey wichtigen Ope⸗ rationen außer den Herrn Studierenden wenigſtens zwey Zeugen dabey find, welche bereits die hoͤhern Staatspru— fungen zuruͤckgelegt haben, weil nur dieſe als vollguͤltig an⸗ geſehn werden koͤnnen. — Die ſchoͤnſten Momente in der Wiſſenſchaft werden geboren, wenn alle Kräfte der menſch— lichen Seele in reiner Harmonie zuſammenwirken, daher iſt auch in ſolchen gluͤcklichen Augenblicken hier manches geſchaffen worden, was nicht untergehn wird, was ich in fernen Lan⸗ den wieder gefunden, und als unſer Eigenthum anerkannt geſehn habe — und dieſes muß jedem Gelehrten ein Troſt ſeyn, daß das wahrhaft Beſſere, weil es bald ein Gemein— gut der Menſchheit wird, nicht verloren geht. Verlaͤum— der gibt es uͤberall, die Delation, die Inſinuationsſucht durch dieſelbe, nahm in allen Staaten immer dann über: hand, wann die wahre Wiſſenſchaft im Sinken durch So: phiſtik und ſcholaſtiſchen Wortkram verdrängt zu werden begann. Was iſt nur allein der Neid für ein graues Uns geheuer, auch unter den Gelehrten ſpricht er ſich oft in den kleinlichſten Dingen aus, und muß ſich mehr ausſprechen, weil durch Steigerung der intellectuellen Faͤhigkeiten auch diejenigen des Gemuͤths in ſchaͤrfern Umriſſen hervorzutre— ten pflegen. Indeſſen haben auch die Leidenſchaften ihre Graͤnzen, und läßt Gott feine Sonne ſcheinen über die Guten und über die Boͤſen, fo koͤnnen ſich feine Menſchen⸗ geſchoͤpfe doch wenigſtens die Luft goͤnnen, welche ſie ath⸗ men, und wer dieſe kurze Spanne Zeit auf Erden nur ruhig ahnen kann, der hat ſchon viel erreicht. Nach uns kom⸗ men wieder Andere, welche auf unſere Schultern treten und Kein 727 lehren, wie weit zu unfrer Zeit die Wiſſenſchaft zuruͤck ges weſen ſey. Selbſt die Titel unſrer Schriften werden ver geſſen, man findet fie nur noch in einer Art von Plouc— quet, weiterhin ſind unſre Namen nur noch mit ein Paar Zeilen aufgefuͤhrt, und daß wir einmal gelebt haben, weiß man zuletzt gar nicht mehr. Sic transit gloria mundi! Alſo nur das Ungluͤck der Gegenwart kann uns be: ſchaͤftigen! Es druͤckt ſchwer auf uns! Weder die Pros feſſoren noch die ihnen untergebnen Anſtalten ſind daran Schuld; auch kann es ohne eine große tiefeingreifende Maaßregel kaum gehoben werden. In eine Formel gefaßt, liegt es ungefähr in Folgendem: „in allen größern euro— paͤiſchen Staaten hat ſich durch das Centraliſie— rungsſyſtem auch die Sucht eingefunden, felbft die Gelehrſamkeit in den Sauptſtͤdten der Reiche zu centraliſieren, und durch dieſe über die gelehrten Anſtalten in den Provinzen eine Art von gelehrter Dictatur auszuüben, wodurch ein Zuftand herbeyge⸗ führt wird, der ſich durchaus mit der wahren Wiſ— ſenſchaft nicht vertraͤgt, weil er nothwendig Ein— ſeitigkeit und Mangel an gruͤndlicher Ausbildung herbeyfuͤhrt, welche fruher oder ſpaͤter weit tiefer durch eine gewiſſe Gberflaͤchlichkeit in der Behand: lung der wichtigſten Dinge in das Staatsgeſchaͤfts⸗ leben und die Wiſſenſchaft eingreifen wird, als man es gegenwärtig zu ahnen vermag.“ Zunaͤchſt in unſerm Fache, werden die Univerſitaͤten in den Provinzen weit weniger benutzt wie ſonſt', und viel früher verlaſſen, weil man vorgibt in den groͤßern Anſtal— ten der Reſidenzen mehr ſehen und erlernen zu koͤnnen, als in den kleinern der Provinzialuniverſitaͤten, ohne ſich zu fragen: ob man auch bereits Vorkenntniſſe genug habe, um große Maſſen von Kranken beurtheilen zu koͤnnen, ob bey einem ſtarken Andrange von Zuhoͤrern der Lehrer uͤber— haupt Zeit gewinne, das individuelle Geiſtesbeduͤrfniß eines Jeden zu befriedigen. Wenn in den Provinzen der Stu— dierende mit dem Lehrer in ein naͤheres wiſſenſchaftliches Verhaͤltniß treten, und manche Frage ſtellen, um manche Erlaͤuterung bitten kann, die er in groͤßern Staͤdten des Dranges der Umſtaͤnde wegen nicht erhaͤlt, ſo daͤchte ich doch, es müßte vortheilhafter für ihn ſeyn, wenn er fein Quadriennium in den Provinzen abſolvierte. Unſere Anſtalten ſind vorzuͤglich gut, und ihre Vor— ſteher ſaͤmmtlich thaͤtige Männer. Wir beſitzen einen bos taniſchen Garten, welcher den gründlichen Seiſt vers taͤth, der in ihm lebt; eine anatomiſch-zoologiſche Sammlung, die ſich Könige und Fuͤrſten als eine wiſſen⸗ ſchaftliche Zierde ihrer Staaten wuͤnſchten; eine medieiniſche, eine chirurgiſche Clinik, eine Entbindungsanſtalt, welche zu ſammen jaͤhrlich uͤber dreytauſend Krankheitsformen behan⸗ deln, ſo daß auch hieruͤber Niemand klagen kann. Mangel an Einſicht, ja wohl auch Liebloſigkeit und tyranniſches Weſen gegen ihre Nebenmenſchen, verrathen al— fo diejenigen, welche mit einer routinierartigen Red’ heit ohne alle befonderen Gründe in die Welt hineinſchrei— ben, die Profeſſoren und die Verwaltung ihrer Anſtalten ſey Schuld, wenn die Studierenden nichts hinlaͤngliches auf manchen Provinzial» Univerfitäten erlernen koͤnnten; * a | 88 228 im Gegentheil iſt es ganz ihrer eignen Thaͤtigkeit und ih⸗ rem Fleiße überlaffen, recht viel zu lernen. Die Univerſitaͤt ſoll keine Schule ſeyn, der eigne Geiſt ſoll geweckt, und durch dieſen eine hoͤhere Vollkommenheit erreicht werden. Wer uͤberhaupt etwas ſchreibt, was er bald vor dem Urtheile vernünftiger Männer als unhaltbar zurüdnehs men muß, bringt ſich bald in den Ruf, daß es mit feiner Blarheit und Gruͤndlichkeit des Wiſſens nicht weit her ſey, ſelbſt das Beſſere, was er dann vorſchlaͤgt, findet mes niger Eingang; er hat ſich nur ſelbſt geſchadet. Das pro- ductive Denken iſt dem Wirken der Natur faſt gleich; ehe in ihr eine Frucht gedeiht, welche Einwirkung des Lich tes und der Waͤrme muß ſie verſchwenden! Viel tauſend Bluͤthen fallen ab, ſagt Goͤthe, ehe eine Frucht gedeiht !! Aus dieſer großen Wahrheit moͤge man erkennen, welch Unkraut in unſern Journalen und Zeitſchriften aufſproßt, wie wenig Gutes ſich bey jener Plethora des Kopfes thun läßt, die wir doch bey vielen Gelehrten und Ges ſchaͤftsmaͤnnern nur zu häufig wahrnehmen, i In dem Bewußtſeyn unſere Pflicht nach Kräften ges than zu haben, koͤnnen wir demnach ganz ruhig ungerech⸗ ten Tadel ferner über uns ergehn laſſen, und fo nieder ſchlagend es iſt, feine Kräfte in einen zu kleinen Wirkungs— kreis eingeſchraͤnkt zu ſehn, fo koͤnnen wir uns doch damit troͤſten, daß jeder widernatuͤrliche Zuſtand, deſſen Verbeſſe— rung durch Menſchenkraͤfte und ihren guten Willen nicht mehr moglich iſt, unerwartet durch eine höhere Fuͤgung verändert wird. Das Gerechte, Gute, Große und Edle hat zuletzt immer das Selbſtiſche beſiegt. Unſere Ehre, unſern guten Ruf, daß Eigenthuͤmliche, was wir in der Wiſſenſchaft gleich Academikern leiſten und der Menſchheit als ein Geſchenk hinterlaſſen, kann uns Niemand rauben, es iſt unvergaͤnglich, und die unedle Behandlung von Maͤn— nern, welche ihr Leben der Wiſſenſchaft aufopfern, iſt de— nen ſchaͤdlicher, von welchen ſie ausgeht, als denen, welche ſie tragen. Dem Verfall der Wiſſenſchaften folgte immer die groͤßte Sittenverderbniß, die grauenvollſte Barbarey, und der Umſturz der Staaten; alle Länder, welche das edel: ſte des Menſchengeſchlechts, die Wiſſenſchaft ſchuͤtzten, und beförderten bluͤhten empor, und trugen ihren Ruhm, wie Griechenland, Rom und Florenz, in ferne Jahrhun⸗ derte, und alle die, welche ihre Macht mißbrauchten, um Gelehrte niederzudruͤcken und ihrem wiſſenſchaftlichen Stre= ben ſtete Hinderniſſe entgegenzuſetzen, wurden noch in Dies ſem Leben beſtraft, zur Warnung fuͤr Alle, welche glauben, das Glück ſey Verdienſt. Beytraͤge zur Geſchichte der Syphilis. Der Streit ſowohl als die verſchiedenen Meynungen über das Alter und den Urſprung der ſyphilitiſchen Krank— heiten iſt bekannt. Eben ſo bekannt iſt auch die Behaup— tung vieler mediciniſcher Schriftſteller, daß die Syphilis bey den Juden heimiſch geweſen, und daß die Marranen die Krankheit verbreitet haben. Dieſer Meynung ſcheint auch der ſonſt fo gruͤndliche C. Sprengel beyzupflidten. * * Verſuch einer pragmatiſchen Geſchichte der Arzneykunde von Curt Sprengel, 2ter Theil S, 573. 5 729 ' | Die moͤglichſt kurze, aber wie ich glaube, evibente Widerlegung dieſer Anſicht, ſey der Gegenſtand des fol⸗ genden: : Seit Jahrhunderten iſt man gewöhnt, die abgeſchmack⸗ teſten und unſinnigſten Beſchuldigungen dem unterdruͤckten jüdifhen Volke aufzubuͤrden. Nur aͤußerſt ſelten fiel es Jemandem bey, die Wahrhaftigkeit ſolcher Beſchuldigungen in Zweifel zu ziehen oder einer unpartheyiſchen Pruͤfung zu würdigen; deſto häufiger aber ſuchen Manche dieſe Anfein— dungen zu erneuern, um Haß und Zwieſpalt zu erhalten. So geſchah es auch, daß den verfolgten Juden die ſchimpf— liche Laſt aufgelegt wurde, die Verbreiter einer Krankheit zu ſeyn, die eine Ausgeburt des Laſters und der Unzucht iſt. Dieſe Beſchuldigung ſtuͤtzt ſich hauptſaͤchlich auf die Angabe eines ſpaniſchen Autors, der die Marranen als wolluͤſtig, laſterhaft und ausſchweifend fchildert. * Wer jedoch mit vorurtheilsfreyem Sinne dieſes Buch lieſt, dem wird die Parteylichkeit auffallend ſeyn, und der darin herrſchende Geiſt tragt alle Spuren einer ungezuͤgel⸗ ten fanatiſchen Leidenſchaft; auch war es zu jener Zeit ei— ne beſondere Aufgabe, die Juden zu verunglimpfen, um die Verfolgung derſelben auszufuͤhren und ſich mit den ihnen geraubten Guͤtern zu bereichern. ** Schon die Wuͤrdigung der Lage der Marranen wider: ſpricht der Wahrſcheinlichkeit, daß die aus Spanien vertrie⸗ benen Juden die Syphilis verbreitet haben; denn dieſe Vers triebenen hielten feſt an dem Glauben ihrer Vaͤter und wur— den zu Maͤrtyrern ihres Glaubens. Friede, Heymath, Vers mögen und alles was Reiz fuͤr den ſinnlichen Menſchen hat, alles opferten ſie ihrer Religion. Laͤßt ſich wohl von Wol⸗ luͤſtlingen, von aus ſchweifenden unmoraliſchen Menſchen eine ſolche Feſtigkeit im Glauben, eine ſolche Selbſtverlaͤugnung erwarten, laͤßt es ſich auch nur entfernt denken oder vermu⸗ then, daß Fluͤchtlinge, die mit allen Folgen des Elends, Kummers, der Noth und Entbehrung kaͤmpfen, daß dieſe den Ausſchweifungen wolluͤſtiger Liebe ſich hingeben? iſt es nicht viel wahrſcheinlicher, daß die Krankheiten, an denen die ungluͤcklichen Marranen bey ihrer Exportation litten, Folgen des Kummers, der Entbehrung und der gewiß ſchlecht eingerichteten Schiffe waren, auf denen dieſe Verfolgten ihrem fernern Elende zugefuͤhrt wurden, und keineswegs die ſyphilitiſche Krankheit, wie es einige feindſelig geſinnte Schriftſteller berichten, wie in dem früher erwähnten Bu: che, *** dann von Paul Jovius * und Fulgoſi. * Ferner verbietet den Juden ihre Religion aufs ſtreng⸗ fe die Ausſchweifungen der Liebe ** fo wie den fleifchlis chen Umgang mit Individuen anderes Glaubens.“ Es * Bleda coronica de los maros lib. VIII. p. 897. * Zuniga anales de Sevilla lib. XII. % Bleda l. c. lib. V. p. 640. u. lib. VIII. p. 879. % Paul Jovius Historia sui temporis. „ Gruner Aphrodi[. p. 116. o 5. Buch Moſe C. 23. V. 17. „% Nehemia C. 10. V. 29 u. 30, Isis 7846. Heft va. iſt und nicht unter den Sfraeliten vorkommt. 730 laßt ſich alſo nicht leicht annehmen, daß Menſchen, die ih⸗ rem Glauben willig alles opferten, dennoch die Hauptgebo⸗ te ihrer Religion übertreten und zwar unter Verhaͤltniſſen, die Laſtern dieſer Art entgegen waren. Eben ſo wenig laͤßt ſich vermuthen, daß ſich Individuen fanden, die mit dieſen verfolgten und dem Elende Preiß gegebenen Menſchen der Wolluſt pflegten. Abgeſehen von dieſen Neflexionen, die jedoch dem Ge⸗ ſchichtsforſcher gewiß erlaubt, ja zur richtigen Beurtheilung früherer Ereigniſſe nothwendig find, abgeſehen hievon, ſehe ich mich auch durch unbezweifelte Quellen in Stand ge⸗ ſetzt, die Anſicht zu widerlegen: „Daß die Marranen an der Spphilis gelitten haben und ſelbige verbreiteten“. Im Propheten Sacharia * wird von einer Krankheit geſprochen, die meiſtens jene treffen wird, die gegen Jeru⸗ ſalem ſtreiten und das Lauberhuͤttenfeſt nicht halten werden. Don Sfac Abarbanel ſchrieb eine Auslegung und einen Commentar uͤber die Propheten. ** In dieſem Buche gibt er zu dem angeführten Vers 12 des Proph. Sacharia woͤrt⸗ lich folgende Auslegung.“ mm pa wann Sun een ee MN” Won man N mon 5 dp MD N Du IM pan N ] n „ 0% N YO N DA r am Ayayn „r man e N D e Die woͤrtliche Ueberſetzung dieſer Stelle ins Deutſche wuͤrde folgende ſeyn. „Es ſcheint, daß dieſes die Krankheit iſt, die in un⸗ ſerer Zeit erſt entſtanden iſt, und welche fruͤher von den Aerzten nicht vermuthet und nicht geſehen wurde, und wel⸗ che Zarfoſim Krankheit genennt wird, und ausſatzartig iſt, und welche nur einzig unter andern Voͤlkern (Goiem) *** Vielleicht daß dieſes das Zeichen und ſein Anfang iſt.“ Das Wort 50 wird von manchen Sprachforſchern mit Franzoſen uͤberſetzt, Andere aber und unter dieſen der Gelehrte Gefenius * uͤberſetzt dieſes Wort anders, ins dem er es von dem Namen einer phoͤniziſchen Stadt abs leitet, die zwiſchen Tyrus und Sidon liegt. Dieſer Iſac Abarbanel wird auch von einigen Abras banel und Abravanel genannt, er ward geboren in Liſſa⸗ bon im Jahre 1437. Er war Staatsmann und Gelehrter, bekleidete wichtige Stellen am Hofe Alphons des Sten e Die heilige Schrift des alten Teſtaments nach Dr. Martin Luthers Ueberſetzung Sacharia Cap. 14. V. 12 u. 18, »Ngedruckt im J. 1650. pr in man oummn Dina) Sy wo (ohne Druckort.) (NI MIWI die) DnD % 1. c. p. 269. » Hebraͤiſches und chaldaͤiſches Handwörterbuch von W. Gas fenius, Leipzig 1825. S. 140, „% Gesenius l. c. p. 652. 46° 731 von Portugal uud genoß auch das Zutrauen von Ferdinand und Iſabella von Spanien; fpäter lebte er am Hofe Fer⸗ dinands von Neapel. Der aͤlteſte Sohn des Arbanel war als Arzt und Poet bekannt.“ Dieſes ſo deutliche Zeugniß eines Mannes, der zu der Zeit lebte, als die ſyphilitiſche Krankheit ſich verbreitete, iſt gewiß von Wichtigkeit, und da mir kein Werk über Ge- ſchichte der Syphilis bekannt iſt, in welchem von der an⸗ gefuͤhrten Stelle Erwaͤhnung geſchieht, ſo glaube ich, daß gegenwärtige Notizen dem aͤrztlichen Publicum nicht uns willkommen ſeyn werden. Der Beruf als ausuͤbender Arzt laͤßt mir ſehr wenig Zeit, größere litterariſche Arbeiten zu vollenden; daher theile ich einſtweilen gegenwaͤrtige geſchichtliche Bemerkungen mit, da die Vollendung einer groͤßern Abhandlung, welche ich über Syphilis in Arbeit habe, durch zeitraubende Praxis verzoͤgert wird. S. J. Beer. Practiſcher Arzt in Wuͤrzburg. Batrachomyologia. Dissertatio inauguralis anatomico - physiologiea, myologiam ranarum thuringicarnm exhibens comparatam. Auctore I. C. Zenker, philos. Doctor etc. Cum tab. II. Jenae apud Schmid. VIII. 52 ©. gr. 4. Angehaͤngt ift als Einla⸗ dungsprogramm: Kieler, de febris puerperarum indole, va- ria forma et medendi ratione, particula I. S. 24 gr. 4. Der Verf. vorliegender wichtiger Diſſertation, welche einen ganz neuen Gegenſtand beleuchtet, hatte ſich ſchon feit längerer Zeit mit Unterſuchungen uͤber die Bildung der Muskelfubſtanz vorzuͤglich in den Froſchlarven beſchaͤftigt, weil dieſe wegen ihrer deutlichen Metamorphoſe und leidys teren Fangbarkeit ihm vor andern Thieren dazu geeignet ſchienen. Indeß ſah er bald ein, daß vor allen die Mus⸗ kellehre der einheimiſchen Batrachier einer neuen Reviſion beduͤrfe, um ihr eine groͤßere Beſtimmtheit zu geben. Zwar hatten vor ihm ſchon Andere, wenigſtens theilweiſe, dieſen Gegenſtand bearbeitet, namentlich die Myologie von Rana esculenta, wie Cuvier u. Carus in ihren allgemeinen 300: tomiſchen Werken, und die leider zu fruͤh verſtorbenen v. Haſſelt u. Kuhl in ihren zoologiſchen Beytraͤgen; allein ei⸗ ne vollftändige vergleichende Ueberſicht der Muskeln unſerer Froͤſche und Kroͤten hatte noch niemand geliefert, auch wis chen genannte Schriftſteller oft in Beſtimmung der Mus⸗ eln von einander ab. Es war daher vom Verf. um ſo verdienſtlicher, dieß zum Gegenſtand ſeiner medieiniſchen Inauguraldiſſertation zu waͤhlen, welche er in folgende Ca⸗ pitel abtheilte. Das erſte enthaͤlt die eigentliche Naturge⸗ ſchichte der thuͤringiſchen Fröſche und Kroͤten, wo er mans ches durch eigene Beobachtungen berichtigen konnte; dann folgt im zweyten Capitel eine unter ſich vergleichende Oſteo⸗ — Grand Dictionnaire historique de Louis Morreri Idième Edition Terre 1. pag. 45, 732 logie derſelben, und endlich im dritten Capitel die Myolo⸗ gie. Letztere bearbeitete er als Hauptſache der Schrift bes ſonders ausfuͤhrlich. Jedem Muskelnamen fügt er, wie es in der Naturbeſchreibung Sitte iſt, ſeine Autoritaͤt bey, dann wird die Beſchreibung und Wirkung eroͤrtert, wobey oft noch die Analogie mit den menſchlichen Muskeln nach gewieſen wurde. Einzelne eingeſchobene Excurſe uͤber den hemiſphaͤriſchen Kehlkopf der Froͤſche, die Stimme (nicht ohne Beruͤckſichtigung der alten Claſſiker, beſonders der aris ſtophaniſchen Froͤſche, wo er zugleich das ſonderbare Wort noupaivyonapkaoue von den aufgeblafenen Backentaſchen der Fröſche, und nicht wie bisher von den Wafferblafen ers klaͤrt) und die Bewegung, ſowie die vergleichende Ueber— ſicht uͤber die Muskeln der Extremitaͤten, ſind gewiß dem Freunde ſolcher Unterſuchungen keine unerwuͤnſchten Zuga— ben. lle dieſe Unterſuchungen gaben viel Neues und die Reſultate ſind ein Beweiß von des Verf. Scharfſinn und Gelehrſamkeit. Er fand 272 verſchiedene Muskeln (nehm⸗ lich die beyden Seiten zuſammengenommen), welche nach Art und Geſchlecht abaͤnderten, was befonders bey den Kroͤten ſtatt fand. Zum Verſtaͤndniß des Einzelnen fuͤgte er 2 von ihm ſelbſt geſtochene Kupfertafeln hinzu, die zwar nicht eben Meiſterſtuͤcke ſind, jedoch dem Zwecke entſprechen. Der Titel batrochomyologia erinnert an den Homeriſchen Froſch⸗ und Maͤuſekrieg (Batrochomyomachie), indem das mit der Verf., wie er in der Vorrede ſagt, ſcherzhaft auf ſeine Opponenten hindeutet. Uebrigens gedenkt er in einer andern Schrift gelegentlich eine vollſtaͤndige Vergleichung dieſer Muskeln mit den menſchlichen zu geben und ſo das Einzelne und oft Zerfallene zur Einheit zuruͤckzufuͤhren, was ſolchen Unterſuchungen erſt ihren wahren Werth geben kann, In der dieſer Abhandlung beygefuͤgten Einladungs⸗ ſchrift des Hn. Hofr. Kiefer, verſpricht letzterer in folchen Programmen einzelne Capitel der fpeciellen Pathologie und Therapie zu bearbeiten, wodurch er ſich gewiß den Dank ſeiner Freunde und Schuͤler verdienen wird. Er hat hier mit dem Kindbettfieber den Anfang gemacht, indem er nach kurzer Einleitung zu dem erſten Capitel uͤbergeht, wo er die Theorie deſſelben und namentlich zuerſt Theoria pu- trida von Hippokrates an, bis auf unſere Zeiten mit gro» ßer Umſicht und gewohntem Scharfſinn critiſch beleuchtet. De musculis nervisque laryngeis. Dissertatio inauguralis, auetore F. G. Theile, Jenae 1825. 4. 39 Tab. 3. Der Verf. iſt durch Rudolphi's Behauptung der Nich⸗ tigkeit von Magendie's Angabe uͤber die Vertheilung des Nervus laryngeus superior an die Verengerer der Stimmritze, und des recurrens an die Erweiterer derſel— ben, bewogen worden, dieſen Gegenſtand einer anatomis ſchen Pruͤfung zu unterwerfen. Er ſucht daher im erſten Capitel zu beſtimmen, welche Muskeln die Function der Erweiterung und Verengerung der Stimmritze haben. Zu den Verengerern zählt er die musc. arytaenoideos und (auf mehrere Gründe geſtuͤtzt) den crico-thyreoideus, gegen 733 die gewohnliche Meynung; zu den Erweiterern den crico- arytaenoideus posticus und lateralis. Den thyreo- arytaenoideus betrachtet der Verf. als bey der Stimme bildung überhaupt wirkſam, als einen Sphincter, ohne ſich zu entſcheiden, ob der arytaenoideus transversus viel⸗ leicht dieſen Sphincter ergaͤnzt. Im zweyten Capitel han⸗ delt der Verf. von den Nerven des Kehlkopfs, und zwar zunaͤchſt vom descendens hypoglossi und dem ſich mit dieſem verbindenden Aſte vom Cervicalis secundus und tertius an die Muskeln des ganzen Kehlkopfs. Dieſe Vertheilung iſt auf der erſten Tafel dargeſtellt; die zweyte zeigt den Urſprung und Verlauf des Lingualis superior, mit beſonderer Beruͤckſichtigung des Zweiges vom erſten Halsknoten an den Laryngeus externus zum musc. cri- co-thyreoideus. Auf der dritten Tafet iſt die Verthei⸗ lung der Nerven im Innern des Kehlkopfs beym Menſchen und beym Pferde angegeben. In diefer ſtimmt der Verf. in Bezug auf den Menſchen Magendie bey, daß der laryn- geus superior die von ihm beſtimmten Verengerer der Stimmritze, der recurrens die Erweiterer derſorgt. Da⸗ gegen erhält nach ihm der thyreo-arytaenoideus von beyden Nerven Zweige, ſo daß ſich in den Muskeln ſowohl als den Nerven des Kehlkopfs ein deutlicher Gegenſatz er- gibt, obwohl der Verf. die Verbindung beyder Nerven durch einen ſtarken ramus communicans im Menſchen fowohl als in den Saͤugthieren beſtaͤndig fand. — Im dritten Capitel führt der Verf. noch einiges über den Kehlkepf des Kaninchens, des Fuchſes, des Pferdes und des Hundes an, wodurch er ſich berechtigt glaubt, die Nervenvertheilung in den Thieren von der des Menſchen abweichend zu achten, indem 5. B. beym Pferde der musc. arytaenoideus vom re- currens verſorgt wird. Die Bemerkungen uͤber die Thiere ſind uͤbrigens ziemlich kurz, da, wie der Verf. in ſeiner Vorrede fagt, die Schrift erſt ſpaͤter nebſt Unterſuchungen des Gegenſtandes in den Voͤgeln und Reptilien, erſcheinen ſollte, und beſondere Gruͤnde ihn zur Eile bewogen. Aus dieſem Grunde iſt auch die Benutzung der den Gegenſtand betreffenden Literatur duͤrftig ausgefallen. Ueber Homoeopathie. „Seitdem hat Dr. Necker, Leibarzt des Generals v. Koller, zu Neapel und Schüler Hahnemanns, ein ho— moͤopathiſches Clinicum mit vielem Gluͤcke eröffnet, Der Leibarzt des Koͤnigs, Horazio, wohnte den Vorlefungen bey, und wurde fuͤr die neue Lehre ſo eingenommen, daß er ſogleich am Hofe Verſuche damit machte. Da auch die— ſe gluͤcklich ausfielen, ſo verbreitete ſich die Kunde davon ſchnell durch die ganze Stadt, und bie übrigen Aerzte be: muͤhten ſich dann, ſich wenigſtens davon zu unterrichten.“ (Nach einem Briefe aus Neapel im April 1826). 734 Ueber N den urfprünglihen Hirnmangel, und über die Pathologie und Therapie des Gehirnblutflußes von Dr. J. H. Beck. Nürnberg bey Riegel und Wiesner 1826. 8. S. VIII. u. 254. Ueber den erſten Gegenſtand unterrichtete ſich det Vfr. zu Würzburg unter Prof. d'Outrepont, über den letzteren im Krankenhauſe zu Bamberg, außer den beſſeren gedruck⸗ ten Quellen. Im erſten Abſchnitte verbreitet er ſich über den Begriff, die Synonyme und Litteratur der gehirnloſen Mißgeburten, im zweyten folgt die anatomiſche Beſchrei⸗ bung, im dritten handelt er vom Leben derſelben vor und nach der Geburt, im vierten von der Geneſts. Eben ſo liefert der erſte Abſchnitt des zweyten Theis les den Begriff, die Synonyme, Geſchichte und Litteratur des Schlagflußes — der zweyte die Aetiologie des Gehirn⸗ blutflußes — der dritte das Bild deſfelben — der vierte die Dauer, Grade, den Sitz, die Ausgaͤnge und Leichen⸗ oͤffnung — der fuͤnfte die Diagnofe — der ſechste die Pro: gnoſe — der ſiebente die Behandlung. — ueber die Verhütungs⸗ und Heilcur der Hydrophobie (Waſſerſcheu von Dr. M. W. Schneemann, k. b. Landg. e Burgau). Augsburg 98 . und, Leipzig bey Rein. 1825. 8 . 98 Der Verf. dieſer Schrift hat fi in früheſter Ju ſchon ſehr talentvoll bewieſen, und ſich fo w ee ſche, phyftſche, mathematiſche, theologiſche, juridiſche, Land: wirthſchaftliche Kenntniſſe erworben, daß ihm als Arzt ein Wirkungskreis nach dieſer Grundlage, deren wenige Aerzte ſich ruͤhmen koͤnnen, zu wünſchen wäre, Denn als Landgerichtsphyſicus zu Burgau, kann er nur ſelten jene vielfachen Kenntniſſe anwenden, welche dem ſtaͤdtiſchen Arz⸗ te faſt täglich dienen koͤnnen. Die vorliegende Gelegenheit, ſchrift von der voriges Jahr in Bayern ſehr häufigen Hunds⸗ wuth und nicht feltenen Waſſerſcheu, iſt ein Beleg des Geſagten; aber eben deßwegen kam er zuweilen in Verle⸗ genheit, ſein vielfaches Wiſſen uͤber alles auf dieſen Ge⸗ genſtand Beziehbare in der Kuͤrze zuſammenzudraͤngen. Der Inhalt befaſſet ſich: k. mit der Darſtellung der Urſache warum nach Anwendung eines und beffelben Borbauungs⸗ mittels, gegen den Biß wuͤthender Hunde, in einem Falle die Waſſerſcheu eintrete, in dem andern nicht. 2. Eritik der in oͤffentlichen Blaͤttern angeruͤhmten Vorbauungs⸗ und Heilmittel der Alisma Plantago, der Ausbrennung oder Ausſchneidung der Wuthblaͤschen unter der Zunge, 3. Nach welcher durch ſichere Erfahrung bewährten Methode laͤßt ſich die durch den Biß eines waſſerſcheuen Thieres geſche⸗ hene Vergiftung unſchaͤdlich machen? Die Wiedererzeu⸗ gung des Giftes im Gebiſſenen vermeiden? Das Brennen der Wunde war ihm in allen Fällen entbehrlich. Er ruͤgt ſehr ſchonend einen Irrthum der neueren Chemiker in Bes treff der von Dr. Buchner zc. angezeigten Arzneymittel der Ipekakuanha und ihres Emetins. 4. Von der ausge. brochenen Hydrophobie, Sie iſt eine cycliſche Krankheit. 735 Die Urſache, warum fie nicht nach durchlaufenen Stadien in Geſundheit uͤberzugehen pflegt, liegt nicht in ihrer Nas tur, ſondern in dem Ungehorfam der Umgebungen des Kranken gegen die Winke der Natur. 5. Betrachtung der Endſymptome dieſer Krankheit, zur Probe uͤber die Rich— tigkeit der Anſicht des Verf. 6. Iſt nicht die Hydrophobie, wie oft bey dem Tetanus der Fall iſt, Symptom eines auf den vergiftenden Biß gefolgten verlarvten Fiebers. Homoͤopathiſches Dispenſatorium für Aerzte und Apotheker, worin nicht nur die in der reinen Arzneylehre vom Hofrath Hahnemann enthaltenen Arzneyen, ſondern auch die im homdopathiſchen Archiv abgedruckten und vie: le bisher noch ganz unbekannte aufgenommen, und mit practi⸗ fen Bemerkungen begleitet worden find. Herausgeg. von Dr. C. Caſpari. Leipz. bey Baumgärtner 1825, 4. Dieſe Schrift iſt dem geh. Rath v. Werthern zuge⸗ eignet, damit er den Ruhm, daß Sachſen die Wiege der Homöopathie ſey, von Rußland und Oeſterreich nicht ent⸗ teißen laſſe, wo dieſe Lehre Eingang fand. Da durch die⸗ felbe die ungeheuren Koſten für Arzneyen in den oͤffentli⸗ chen Krankenhaͤuſern und Militaͤrſpitaͤlern ſehr vermindert, die Geiſteskranken ficherer hergeſtellt, viele andere Kranke heiten, welche den allopathiſchen Aerzten unheilbar ſcheinen, und alle Nachkrankheiten, welche durch zu ſtarke Arzney: gaben hervorgerufen werden, gehoben wuͤrden, ſo verdiene die Homöopathie gewiß Ruͤckſicht und Schutz. Der Inhalt dieſer Schrift befaßt ſich 1. mit der Ber reitung, Benennung und Aufbewahrung der homoͤopathi⸗ ſchen Arzneymittel im Allgemeinen. 2. Von der Dispenſa⸗ tion der Arznepmittel und den dahin gehoͤrigen Formeln. 3. Von der Bereitung der homoeopathiſchen Arzneymittel im Einzelnen, deren bereits 112 entdeckt ſind. Jedes der⸗ ſelben iſt nach der Quantität und Qualität angegeben, vie⸗ le mit Beyſpielen von ihrer Wirkſamkeit belegt, und ihre Allgemeinheit nach den Subjecten modificiert. Da die Ho⸗ moͤopathie bisher vorzuͤglich von den Apothekern heimlich befehdet wurde, und deſſen ungeachtet immer mehr um ſich griff, fo iſt zu hoffen, daß auch den Apothekern bald für die homoͤopathiſchen Medicamente ein vortheilhafterer Preis als jetzt zugeſtanden werde, welchen die mannichfaltige da⸗ mit verbundene Muͤhe wohl verdient. 1 73⁰ Antwort des Prof, und Eye. Dir. Regn zu Bamberg auf die im 2ten Hefte der Iſis S. 156 enthaltene Anzeige uͤber ſeine Trauerrede auf W. Se. Maj. Max Joſ., König von Bayern, Pflichtgefuͤhl und Dankbarkeit gegen unſeren unver⸗ geßlichen König, Mar. Joſ., hoͤchſtſel. Andenkens, bes ſtimmten mich, dieſe Rede vor einer Verſammlung der Profeſſoren und Studierenden abzuhalten, ohne daß ich im Sinne hatte, ſie dem Drucke zu uͤbergeben. Dazu ließ ich mich erſt durch mehrere ausdrückliche Aufforderungen vers mögen — unbeforgt, ob man mir Lob oder Tadel ſpenden werde. Es geſchah nun beydes. — Wahrſcheinlich Einer meiner verehrlichen Hn. Collegen nannte im fraͤnkiſchen Mer⸗ eur dieſe Trauerrede (fie vieleicht überfchägend) ausgezeich— net in Beziehung auf Inhalt, Sprache und Vortrag. Dieß machte die Galle eines anderen Referenten ſo rege, daß er (wie er feinen Gemuͤthszuſtand ſelbſt beſchrieb) um fo gieriger nach derſelben griff, und daran ſogleich Anorde nung, Sprache, Darſtellung, kurz alles mangelhaft und ohne alle Beredſamkeit fand, und dieſes, nach feiner Mep⸗ nung, kunſtrichterliche Urtheil mit groben Schmaͤhungen auf mein Wirken und Wiſſen im obengenannten Hefte der Iſis abdrucken ließ. Ein ſolch frecher Tadel bewog mich, nach dieſem an⸗ geblichen hohen Kunſtrichter und Homiletiker zu fragen; aber wie ſehr wurde ich in meiner Erwartung getaͤuſcht, als man mir ſagte, es ſey dieß nur ein literariſcher Quaͤker, der die Auwandelungen feiner Geiſtesſiechheit für Begeiſterung haltend, meiſtens im corrupten Deutſch des Unſinnes ſchon gar Viel und am Meiſten von ſich ſelbſt gequaͤkt habe, das Gequaͤkte auch manchmal, er hier keinen Glauben fände, in auswärtigen Blättern wiederquaͤke, Gutes ſchlecht, Schlechtes gut nenne, und an ſolchen Anfaͤllen des Quaͤkerthumes ſchon feit einigen Decennien Trotz aller applicierten Heilmittel periodifch leide, fo, daß ihn ſelbſt feine Mitbürger theils verachten und Ies diglich zum Zeitvertreibe ſeine literariſchen Zwerge wie plum⸗ pe Holzſchnitte belachen, welche die Setzer gewoͤhnlich nur da anbringen, wo ohnedieß der Raum leer bliebe! Wenn dem alſo iſt, dachte ich nach einer ſolch, eine gezogenen Nachricht bey mir: wie koͤnnteſt du dich von ei⸗ nem ſolchen Micrologen für beleidigt fühlen? In den Au⸗ gen der Vernuͤnftigen iſt ja ſein Tadel ſo wenig als ſein Lob, und dieſes offenbar noch weniger werth. Er will doch auch ein Geſchaͤft treiben, und weil er nichts beſſeres ver⸗ ſteht: ſo laß ihn — quaͤken. weil ich t 8 . (Band XIX) LU rr Die Buchhandlungen wenden ſich an die Buchhandlung Brockhaus in Leipzig; Die Poſtaͤmter an das in Jena, welches die Iſis mit à Rabatt erhaͤlt. Man kann nur auf einen ganzen Jahrgang Beſtellung machen, und die Zahlung iſt ungethellt zur Leipziger Oſtermeſſe des laufenden Jahres zu leiſten. Beytraͤge werden an den Herausgeber unmittelbar, oder, und beſonders Buͤcher, im Wege des Buchhandels an Brockhaus zu Leipzig geſchickt. Man ſetze nichts anderes darauf, als: Ge— drucktes, zur fahrenden Poſt; dickere Sachen gerollt. Es geht nichts verloren; das Recomman⸗ dieren iſt daher unndthige Vertheuerung. Unfrankierte Buͤcher mit der Poſt werden zuruͤckgewieſen. Damit ſich Niemand vergeblich bemuͤhe, fo wird hiemit angezeigt, daß in die Iſis keine politi⸗ ſchen Aufſaͤtze aufgenommen werden. f Jena bey der Redaction.“ 5 2 6. A ee. + Verſuch einer Fritifchen Bearbeitung der Geſchichte des Scharlachfiebers und ſei— ner Epidemien von den aͤlteſten bis auf unſere Zeiten⸗ Von D. Georg Friedrich Moſt. Zwei Bande Leipzig F. A. Brockhaus. 1825. Gr. 8. 435 Bogen auf gutem Druckpapier. 3 Thlr. Dieſe hoͤchſt wichtige Schrift, welche bis jetzt gänzlich in der medieiniſchen Literatur gefehlt hat und welche mit Recht als die erſte angeſehen werden kann, die die ſchwie⸗ rige Bahn zur kritiſch » hiſtoriſchen Bearbeitung der exan⸗ thematiſchen ansteckenden Krankheiten glücklich gebrochen, iſt ein herrliches Zeichen der Zeit, beurkundend das beſ⸗ ſere Beſtreben des medieiniſchen Zeitgeiſtes, mehr den Weg der goldenen Erfahrung aller Zeilen, als den einer unhaltbaren ſchwaͤrmeriſchen Philoſophie und der daraus hervorgegangenen leidigen Syſtemſucht , die in der Medicin fo viel Unheil gebracht, zu betreten. Der Verfaſſer der⸗ ſelben, unlaͤngſt ruͤhmlichſt bekannt durch feine verſchie⸗ denen, mit Beifall und Anereennung feines Scharffinns aufgenommenen medieiniſchen, naturhiſtoriſchen und volks⸗ arzneilichen Schriften, iſt ſelbſt vrgktiſcher Arzt und hat mehre Scharlachepidemien ſelbſt zu beobachten Gelegenheit gehabt, und daher hat ſein Werk nicht blos fuͤr den ge⸗ lehrten Geſchichtsforſcher, ſondern vorzugsweiſe Werth und Intereſſe für den praktiſchen Arzt, indem er aufs buͤndigſte darthut, daß die Natur der Krankheit an ſich gutartig ſei und daß die ſchrecklichen bösartigen Scharlachepidemien der neuern Zeit dur ch verkehrte Diat und Arzneien entſtanden und unterhalten worden, und kein Natur⸗ ſondern ein Kunſtproduct geweſen ſind, das Tauſende dem Tode ges opfert hat, die nicht geopfert worden waͤren, wären Seutſchlands Aerzte weniger befangen im herrſchenden medieiniſchen Syſteme geweſen. 8 Der Verfaſſer dieſer Schrift hat nicht allein in einer Reihe von Jahren Alles, was die ältere und neuere medi⸗ einiſche Literatur der Scarlatina betrifft, weislich benutzt, ſondern auch ſelbſt die Quellen nachgeſehen und dazu die vonzuͤglichſten Bibliotheken Deutſchlands befuchts er hat beſonders die aͤltern ſpaniſchen, engliſchen, italieniſchen und franzöfiichen Schriften ſtudirt und daraus den bis jetzt noch ſo zweifelhaft geweſenen Urſprung der Krankheit und ihr wahres Alter nachgewieſen; er hat mit hiſtori⸗ ſcher Treue und mit einer ruhigen, aber freimüthigen Kretik alle wichtigen Data der Geſchichte in chronologt⸗ ſcher Ordnung dargeſtellt; er hat die neueſten engliſchen und deutſchen Monographien unferer Krankheit, ſelbſt die eines Currie, Hamilton, Braithwaite, Pfeu⸗ fer, Wendt, Berndt, Zeroni, Goͤden, Reich, Benedikt u. ſ. w. nicht ausgenommen, ihrem Inhalte nach, in der Kuͤrze angezeigt und kritiſch beleuchtet; hat in einem eigenen Capitel die wichtigen Data, die ihm eine ausgebreitete Correſpondenz mit den beruͤhmteſten praktiſchen Aerzten Deutſchlands darbot, niedergelegt, die neue und wichtige Aufſchluͤſſe über die Eur der Krankheit geben; er hat die beſten Mittel zur Verhütung derſelben, wofuͤr Tauſende von Erfahrungen ſprechen, angegeben; hat, wenn auch nur beilaͤufig, eine neue, hoͤchſt ſcharf⸗ finnige, bis jetzt unbekannt geweſene Anſicht über die Ur⸗ ſachen der Scharlachkrankheit, eine Anſicht, die ſich auf Thatſachen, auf Experimente gruͤndet, und uns dem wah⸗ ren Urſprunge aller exanthematiſchen fieberhaften Krank⸗ heiten naͤher fuͤhrt, entwickelt; er hat eine nahe Ver⸗ wandtſchaft zwiſchen der Scarlatina und einer andern, nicht exanthematiſchen epidemiſchen Krankheit entdeckt; hat nachgewieſen, daß die Scharlachepidemien einer gez wiſſen Direction auf unſerm Erdballe, gleich der Cholexa morbus, folgen; kurz, er hat mit unermuͤdetem Fleiße und mit bewundezungswerther Ausdauer eine hiſtoriſch⸗ pragmatiſche Schrift über das Scharlachfieber geliefert, die nichts zu wünſchen übrig laßt, welche gleichen Werth hat fuͤr den gelehrten Naturforſcher, wie für den prakti⸗ . un Eye 0 805 Bar ad: und neueſte Literatur in Betreff des Scharlack fiebers fuͤgli entbehrlich macht. Wie Anzeige für Entomologen. „Stoll hat in feinem Werke eine große Menge, vor⸗ zuͤglich auslaͤndiſcher Wanzen abgebildet, iſt aber htte lich der Darſtellung der Zübler und übrigen karacterſſchen Kennzeichen nicht immer der Natur getreu nachgekommen. Wolfs Wanzenwerk, worinnen auch eine bedeutende Anzahl dieſer Inſecten-Familie ſehr gut dargeſtellt ift, iſt leider durch den fruͤhen Tod dieſes eifrigen Entomologen 1 N worden. 0 anzer, Germar, Coquebert, Paliffot de Beauvois, Humboldt und Bonvland, Schaef⸗ fer, Drury, De Geer, und mehrere Schriftsſteller 11525 ach i ale Sp Sr en aber noch iſt kaum der achte Theil der jetzt bekannten Arten bildlich dargeſtellt. 5 2 Wie groß der Nutzen einer richtigen, der Natur ganz getreuen und mit Farben erleuchteten Abbildung für die Wiſſenſchaft ift, iſt nur zu gut bekannt, als daß Mehres res hierüber zu fagen waͤre. — Ich unternehme es daher den Freunden der Entomologie einſtweilen die J — * VIII. Literatur und Kunſt in Boͤhmen. Erſte Lieferung. II. Graf Buquopy. Wes den Grafen Buquoy als ſtaatswirthſchaftli⸗ chen Schriftſteller betrifft, in welcher Hinſicht ihn ein vers ſtaͤndiger Beurtheiler in einem der angeſehenſten critiſchen Inſtitute ſehr treffend den deutſchen Lauderdale nannte, fo ward er ſchon in mehrern oͤffentlichen wuͤrdigenden Anzei⸗ gen als derjenige angeführt, dem es ganz vorzuͤglich gelun⸗ gen ſey, die politiſche Oeconomie auf eine in ſich gefchlofs ſene Theorie, als ein vollſtaͤndiges Syſtem darzuſtellen. Schade nur, daß ſeine Theorie der Nationalwirthſchaft groͤßtentheils fo abſtract, metaphyſiſch und mathematiſch durchgeführt iſt, nebſtdem auch noch fo tiefe und vielfeitige Kenntniſſe aus der Chemie, Phyſik, Technologie und Phys fiologie vorausſetzt, daß nur hoͤchſt wenige Leſer gerignet find, Werke von folder Gelehrſamkeit und Tiefe des Den: kens zu faſſen. Zwey Puncte wollen wir jedoch hier aus des Grafen Theorie der Nationalwirthſchaft ausheben, wel⸗ che den Typus jener Theorie klar ausſprechen, und gluͤckli⸗ cher Weiſe nicht ſo abſtract behandelt ſind, als die meiſten übrigen Parthieen jenes durch und durch originellen Wer⸗ kes; ich ſpreche hier nehmlich von des Grafen national— wirthſchaftlichem Princip; und von feiner Eintheilung der zum Nationalvermoͤgen gehörigen Gegenftände, 1. Sauptſaͤtze aus dem nationalwirthſchaftlichen Principe. Nicht die moͤglichſt größte Netto⸗Nationaleinnahme an Geld (nach Colberts Syſteme); nicht die moͤglichſt größs te Production an Getreide und andern rohen unentbehrli⸗ chen Producten (nach dem Syſteme der Phyſiocraten); auch nicht bloß das Maximum des Ueberſchuſſes der Production über die Conſumtion (nach Adam Smith), koͤnnen als letz⸗ ter Endzweck der Nationalöconomie betrachtet werden. Als dieſer laßt ſich bloß annehmen: Die nationale Con ſumtion, und zwar die ſummariſch größte, dauerhafteſte, und bis zur Grenze des bürgerlichen Wohlſtandes vertheilhafteſte. Die nationale Conſumtion bezieht ſich hier bloß auf den mit Genuß und Befriedigung der Beduͤrfniſſe verbun⸗ denen Verbrauch und Verzehr durch Buͤrger des Staates. ITIB 1626. Heft vin. Sie iſt entweder öͤconomiſtiſch oder undconomiſtiſch, je nach— dem ſie unmittelbar den Genuß ſolcher Buͤrger ausmacht, welche das Genoſſene wenigſtens wieder erſetzen oder nicht. Der letzte Endzweck der Nationaldconomie beruͤckſich⸗ tigt zwar unmittelbar bloß die nationale Conſumtion, ſey dieſe oͤconsmiſtiſch oder unoconomiſtiſch. Allein der Um: ſtand, daß fie moͤglichſt dauerhaft ſeyn muͤſſe, gibt der oͤco⸗ nomiſtiſchen vor der undconomiftifhen den Vorzug. Jede Conſumtion, welche ſich nicht auf unmittelbaren Genuß durch Staatsbuͤrger bezieht, nenne ich unnational. Dieſe iſt und conomiſtiſch, wenn ſie nicht als Mittel zur nationalen Conſumtion dient, z. B. was in Feuersbruͤn⸗ ſten vernichtet wird; hingegen iſt ſie oͤconomiſtiſch, wenn ſie als Mittel zur natienalen Conſumtion dient, z. B. was an Futter für Vieh aufgeht, nicht aber dasjenige, was von Arbeitern verzehrt wird; dieß iſt öconomiſtiſche nationale Comſumtion. Die lunöconomiſtiſche unnationale Conſumtion iſt als lemal moͤglichſt zu vermindern, hingegen iſt die öͤconomiſti⸗ ſche unnationale Conſumtion bis auf einen gewiſſen Grad zu befördern, aber in foferne zu vermindern, als durch ſie an nationaler Conſumtien mehr verloren als gewonnen, und als fie der Dauerhaftigkeit und Vertheilung det nationalen Conſumtion ſchaͤdlich wird. Alle Anſtalten der Nationaldconomie, das heißt alle jene Verfuͤgungen, welche ohne alle Nebenruͤckſicht auf den letzten Zweck der Nationaloͤconomie ausſchließlich hinleiten ſollen, muͤſſen jenen Zuſtand der Dinge herbeyfuͤhren, wo— durch auf die ſolideſte Weiſe, auf die entfernteſten Zeiten hinaus, berechnet, der Nation der hoͤchſte Grad von Con— ſumtion, nicht nur ſummariſch, ſondern ſo zugeſichert, wird, daß die Conſumtion unter die Glieder der Natlon dergeſtalt vertheilet werde, wodurch moͤglichſt Viele mit den zum Wohlſtande gehoͤrigen Beduͤrfniſſen verſehen wer⸗ den. Eine hohe Probuction an Gegenftänden des allgemei⸗ nen Nationalbedarfes, es ſey nun an Lebensbeduͤrfniſſen unmittelbar (wohin ſich die Syſteme von Quesnay und 47 739 Smith beziehen), oder an Tauſchmitteln, wodurch man zu denſelben gelangt (nach dem Mercantilſpſteme), iſt allemal eine hoͤchſt wichtige Rückſicht in der Mationaldcongmie; denn hoher dauerhafter Genuß iſt nur bep hoher dauerhaf⸗ ter Production möglih. Allein fie iſt nicht der letzte End⸗ zweck der Nationalwirthſchaft. Nicht fo ſehr die Groͤße der Production, als vielmehr jener nationaloͤconomiſche Zuſtand koͤmmt hier in Betrachtung, wornach der Nation der ſum— mariſch größte, dauerhafteſte, und gleichmaͤßigſt vertheilte Genuß alles deſſen, das aus dem Bürgervereine hervorzu— gehen vermag, verſichert iſt. Hiernach muß nebſt der Quan⸗ titaͤt der Production auch die Methode derſelben, und das quantitative Verhaͤltniß der verſchiedenerley Production ges gen einander, erwogen werden. Waͤren A, B, C, D, die Quantitaͤten, wonach die Beduͤrfniſſe a, b, c, d, jährlich beygeſchafft werden mußten, um alle Glieder der Nation, dem Geſetze des Wohlſtandes gemaͤß, mit dem Nothwendigen zu verſehen, ſo wäre es unſerm nationalwirthſchaftlichen Zwecke zuwider, wenn von 0 dieſen Gegenſtaͤnden nur die Quantitäten A, B, — 100, jaͤhrlich beygeſchafft werden koͤnnten; auch fuͤr den Fall, wo die Summe der Nominalwerthe dieſer Quantitaͤten größer ausfiele, als jene der Quantitäten A, B, C, D, zufammen genommen. Was die Methode der Production anbelangt, ſo iſt dabey (der totalen Production unbeſchadet) die unnationale Conſumtion im Allgemeinen moͤglichſt zu vermindern. Ein: zelne Umſtaͤnde koͤnnen jedoch bierin eine Ausnahme erhei⸗ ſchen; dahin gehört z B. die Ruͤckſicht einer in manchen Fällen vortheilhaften Wohlfeilheit der erzeugten Producte, in ſoferne ſie die Vertheilung der Conſumtion befoͤrdert. Dieſe letzte Ruͤckſicht mag freylich dem Intereſſe man⸗ ches Unternehmers entgegen ſtehen, indem dieſer bloß die Große der ſich auf fein Gewerbe beziehenden Production über die hierzu erforderliche Conſumtien in Rechnung zieht, ohne zu erwaͤgen, in wieferne dieſe Conſumtion zum reinen Einkommen der Nation gehöre oder nicht, das heißt, wel— cher Antheil dieſer Conſumtion ſich auf buͤrgerlichen Ver⸗ zehr unmittelbar bezieht. Geſetzt, es habe ein Fabrikbeſitzer feine Maſchinen theils durch Pferde, theils durch Waſſerdaͤmpfe getrieben, ſo fuͤhrt er in der Rubrik der Conſumtion das an den Dampfmaſchinen verwendete Brennmaterial, und das den Pferden dargereichte Futter an, ohne zu beruͤckſichtigen, daß an und für ſich betrachtet, dieſe Conſumtion eine unnatios nale, nehmlich eine ſolche iſt, welche unmittelbar ſich nicht auf einen mit Genuß verbundenen Verzehr bezieht. Aehnliche Ruͤckſichten ergeben ſich bey dem Betriebe der Landwirthſchaft. Auch hier kann es für den Netto- Er— trag des Grundbeſitzers oder Paͤchters vortheilhaft ſeyn, die an dem Landgute zu verrichtenden Arbeiten mehr durch Vieh als durch Menſchen zu bewerkſtelligen. Hierdurch mag ſich in den meiſten Fällen (bey einerley Production aus dem Boden) die Summe der aufgelaufenen Koſten vermindern; allein der Landwirth gelangt zu dieſem Zwecke bloß dadurch, — 740 daß ein größerer Theil von der totalen Production des Gu— tes der unnatio Conſumtion Preis gegeben wird; folgs lich ein geringerer, Theil für die nationale Conſumtion uͤbrig bleibt. e Landwirth alle Arbeiten durch Men— ſchenhaͤnde verrichten läßt, fo theilt er den Totalertrag des Bodens unter ſich und andere Menſchen; laͤßt er hingegen dieſelben Arbeiten durch Vieh verrichten, ſo theilt er den Ertrag des Bodens unter ſich und das Vieh. Im erſten Falle wird die totale Production des Bodens; im zweyten nut ein Theil derſelben der nationalen Conſumtion ges widmet. Alein im erſten Falle erübrigt der Landwirth gewoͤhn⸗ lich einen kleinern Theil fuͤr ſeine perſoͤnliche Conſumtion als im zwepten. Aechter Buͤrgerſinn würde ihn bewegen, das Landgut nach der erſten Methode zu bewirthſchaften; der Egoismus hingegen müßte ihn beflimmen, die zweyte Bewirthſchaftungsart zu waͤhlen. Welchem dieſer beyden Gefuͤhle wird in den meiſten Faͤllen der Landwirth wohl folgen? vr, Die Methode, nach welcher produciert werden fol, muß nebſt der Verminderung an unnationaler Conſumtion auch noch den Zweck erreichen, daß der Ueberſchuß der Pro⸗ duction über die unnationale Cenſumtion ſich bis an die Grenze des buͤrgerlichen Wohlſtandes hin, unter die Bürger moͤglichſt vertheile; ganz vorzuͤglich aber der Claſſe der productiven Arbeiter in Fuͤlle zuſtroͤme, da hierdurch die nationale Conſumtion an Dauer weſentlich gewinnt. Hierdurch ergibt ſich fuͤr den Landbau, als der Hauptquelle einer dauerhaften Nationalconſumtion, die wichtige Betrachtung, uͤber den Nutzen der Zerſtuͤckelung allzugroßer Landguͤter, wodurch die einzelnen Beſitzer, bey gehoͤriger Bodencultur, des buͤrgerlichen Wohlſtandes theil⸗ haftig werden koͤnnen. Hierdurch ſteigt nicht bloß die Pro⸗ duction im Ganzen, da jeder Eigenthuͤmer Mitarbeiter an feinem Grundſtuͤcke wird, ſondern es vertheilt ſich Produe⸗ tion weit gleichmaͤßiger und billiger zur nationalen Conſum⸗ tion, und zu einem weit groͤßern Theile noch zur Conſum⸗ tion fuͤr productive Arbeiter. LIE Selbſt wenn ſich behaupten ließe, es werde auf einer großen Beſitzung eben ſo viel produciert, als wäre dieſe in mehrere kleine abgetheilt, bliebe immer noch der national⸗ oͤconomiſtiſche Vortheil auf Seiten der Vertheilung, da der Regel nach nur das Beduͤrfniß den Menſchen zur Arbeit und zur nutzvollen Verwendung eines Theiles von ſeinem reinen Ertrage bewegt. Der Eigenthuͤmer eines anfehnlis chen Landgutes wird nehmlich einen betraͤchtlichen Theil feines Einkommens an unproductive Arbeiter abgeben, wel, ches im Falle der Vertheilung nur in einem viel geringern Verhaͤltniſſe moͤglich iſt. l Man koͤnnte hier den Einwurf machen: Wenn eine weit ausgedehnte Beſitzung nach der Vertheilung nicht mehr produciert, dabey aber mehr Landbewohner naͤhrt, als vor der Vertheilung; ſo iſt dieß eher ein Schaden als Nutzen, da im letzten Falle die Landbewohner nur als zum Theile productive Arbeiter, nicht als ganz productive Arbeiter bes trachtet werden koͤnnen (indem ja der große Beſitzer mit wenigen Menſchen daſſelbe producierte), daß alſo in dieſem 741 Falle ein großer Theil des Getreides als von Muͤſſiggaͤn⸗ gern conſumiert, zu betrachten wäre, welches ſchlimmer iſt, als wenn dieſelbe Conſümtion ſich auf unproductive Arbei⸗ ter bezoͤge. Allein darauf antwortete ich: 1. Vor Verthei— lung der Beſitzung wurde gewiß nicht ſo viel produciert, als nach deren Vertheilung, theils wegen des geringern Dranges fuͤr den Beſitzer, fein Vermögen zu vermehren; theils wegen der Schwierigkeit der Ueberſicht des Geſchaͤf— tes; endlich aber auch darum, weil für den Beſitzer großer Grundſtuͤcke nicht eben die moͤglichſt größte Production die hoͤchſten Vortheile gewaͤhrt, ſondern es deſſen reinem Ertrage oft erſprießlicher iſt, cieren, dabey aber zugleich in einem groͤßern Verhaͤltniſſe die zur Production erforderliche Conſumtion zu vermindern. 2. Geſetzt aber auch die Production ſey in beyden Fällen gleich, ſo iſt der Einwurf falſch, daß nach der Vertheilung die Bewohner dieſer Beſitzung nur zum Theile productive, zum Theile muͤſſige Buͤrger ſeyen. Dieß iſt darum falſch, weil nach dem Principe der Humanitaͤt, der allgemeinen Menſchenbegluͤckung, der Bildung der Nation (nicht bloß der Bildung auf Univerſitaͤten und in den groͤßern Staͤdten) das Wort productive Arbeiter nicht ſolche Arbeiter in ſich faßt, die gleich dem Vieh ihre Kräfte bis zur Erſchöpfung verwenden; ſondern vielmehr ſolche, welche durch eine maͤ— ßige Anſtrengung ihr Auskommen erlangen, und dabey Zeit genug eruͤbrigen, um in jener Geiſtesbildung unausgeſetzt fortzuſchreiten, deren Jeder, als Menſch und Bürger, theils haftig werden ſoll. So zweckmaͤßig indeß die Vertheilung des Grunbei- genthums, oder wenigſtens der unmittelbaren Benutzung deſſelben, durch vertheilte Pachtungen iſt; ſo nachtheilig kann es dem nationaloͤconomiſtiſchen Zuſtande werden, wenn dieſe Vertheilung zu weit getrieben wird, indem eine bloß aus kleinen Grundbeſitzern beſtehende Nation in ein Bett⸗ lervolk ausarten muß, deren phyſiſcher Zuſtand aͤußerſt pres kaͤr iſt. Dergleichen karg betheilte Beſitzer ſind vor Man— gel und Hungersnoth weniger beſchuͤtzt. Aber auch ſelbſt die Vertheilung des Grundeigenthums bis auf jenen Grad, welcher einem allgemeinen buͤrgerlichen Wohlſtande entſpricht, darf nicht ohne alle Ausnahme im ganzen Lande Statt finden. Es iſt weſentlich, daß hie und da, in zweckmaͤßi— gen Standpuncten angebracht, große Grundbeſitzungen un— ter den kleinern hervorragen, wodurch jene Unterbrechung der Einfoͤrmigkeit, jene ſymmetriſche Mannichfaltigkeit erhal— ten wird, welche wir in der ganzen Natur beobachten koͤn— nen. Die Nation ſoll nicht aus bloß neben einander woh— nenden phyſiſch wohlverſorgten Grundbenuͤtzern beſtehen. Die hieraus entſtehende Einfoͤrmigkeit des phyſiſchen Zu— ſtandes, das hierbey Statt findende Gefuͤhl von perſoͤnli— cher (nicht nationaler) Unabhaͤngigkeit muß Apathie und Flachheit des Gemuͤthes nach ſich ziehen. Denn nur im Streite der Leidenſchaften, nur im Zuſtande zwiſchen Furcht und Hoffnung, nicht in dem dumpfen forglofen Dahindruͤ— ten, liegt die Bahn zur hoͤhern Entwicklung des Menſchen. Auch ſoll nicht Jedermann Grund und Boden beſitzen; es muß nebſt den kleinern Grundbeſitzern auch Solche geben, welche bloß durch Handarbeit ſich naͤhren. Nur da, wo dieſe letzte Claſſe von Menſchen, und große Grundbeſitzer, fo wie überhaupt einzelne über den gewoͤhnlichen Wohlſtand weniger zu produ- = 742 hinaus verſorgte Glieder des Staates beſtehen, konnen gros ße geniale Unternehmungen Statt finden, welche nicht bloß den allgemeinen Wohlſtand befoͤrdern, ſondern zugleich dem Nationalgeiſte einen erhabenen Schwung ertheilen. * Aus den weiter oben gemachten Bemerkungen über die Vorrichtungen zum Erſparen an Menſchenhaͤnden folgt nicht, daß Maſchinen, Arbeitvieh, und uͤberhaupt alle die Menſchenhaͤnde erſparenden Vorrichtungen gänzlich zu vers werfen ſeyen. Nur ſo viel mag daraus hervorgehen, daß dieſe an ſich nuͤtzlichen Anſtalten, bis auf einen gewiſſen Grad getrieben, die Producenten in den Fall fegen, ihre Producte in ſo geringen Preiſen zu erzeugen, daß einer großen Anzahl von Nationalgliedern die Erteihung dieſer Producte moglich wird; daß aber in einer andern Hinſicht die erwaͤhnten Vorrichtungen ſchaͤdlich werden, indem hier— durch ein großer Theil der Nationalproduction in eine uns nationale Conſumtion uͤbergeht, da doch nicht ſo ſehr eine hohe Production, als eine hohe von den Buͤrgern des Staa— tes conſumierte Production beruͤckſichtiget werden muß. Da nebſt der Groͤße und Vertheilung auch die Dauer für die nationale Conſumtion weſentlich beruͤckſichtiget wer⸗ den muß, ſo folgt die Nothwendigkeit, die Conſumtion durch unproductive Bürger ** wenigſtens bis auf jenen Grad einzuſchraͤnken, wodurch das Betriebscapital der Nas tion nicht angegriffen wird. Ferner ergibt ſich hieraus, daß vorzuͤglich die Gegenſtaͤnde des unentbehrlichen Beduͤrfniſſes zu erzeugen, und durch innern Handel zu vertheilen ſeyen, und daß wo moͤglich ein Ueberſchuß daran hervorgebracht werde, welcher eine Exportation geſtattet. Hierdurch gruͤn— det die Nation weſentlich ihre Unabhängigkeit. Entbehrli— chere Gegenftände erzeuge das Inland nur dann, wenn fie nicht wohlfeiler vom Auslande zu beziehen find. * Ends lich folgt hier noch die Nothwendigkeit der Einſchraͤnkung der die Menſchenhaͤnde erſparenden Vorrichtungen, und zwar ganz vorzüglich bey den landwirthſchaftlichen Beſchaͤf⸗ tigungen, welche ſich auf die wichtigſte Quelle der Natio— nalconſumtion beziehen, wobey uͤberdieß die kraͤftigſten und mehreſten Vertheidiger des Fuͤrſten des Vaterlandes und des vernunftgemaͤßen hürgerlihen Vereins heranzuwachſen und ſich zu bilden vermoͤgen. ö * Treffliche Bemerkungen über Nutzen und Schaden der Guͤterparzellierung, beſonders in Hinſicht der ſich bilden⸗ den uͤbermaͤßigen Concurrenz der Producenten, enthaͤlt das Werk des Engländers Malthus unter dem Titel: Principles of political economy, considered with a view to their practical application. Die Conſumtion durch unproductive Bürger kann zwar im Allgemeinen nicht eine unnationale Conſumtion genannt werden, aber mit allem Fuge eine unöconomiftifhe, ja wohl eine antioͤconomiſtiſche betrifft fie ſolche Vuͤrger, welche durch ihren Muͤſſiggang und Aufwand Andere von productiven Arbeiten ablenken. Dieſe Ruͤckſicht iſt vorzuͤglich für jene Staaten wichtig, welche mit dem Auslande keine geſicherte Handelsconnexion behaupten, 8 — 743 Werden in den Tandmirchfhaftlihen Verrichtungen durch eigene Kunſtgriffe Menſchenhaͤnde erſpart; werden hiedurch auf eine unnatuͤrliche Weiſe die Menſchen von je⸗ ner Beſchaͤftigung entfernt, die ihnen, phyſiſch und mora⸗ liſch betrachtet, am guͤnſtigſten entſpricht; ſo wird die kraͤf⸗ tigſte Pflanzſchule des Menſchengeſchlechtes auf eine ver⸗ wüftende Art abgetrieben. Es wimmelt dann wohl in den Städten zuweilen von Menſchen, allein das flache Land, wo der Ackerbau fabrikmaͤßig betrieben wird, iſt mehr von Vieh und Maſchinen, als von Menſchen bewohnt. Wohin anders endlich kann ſolch ein antioͤconomiſtiſcher und uns moraliſcher Zuſtand der Dinge führen, als zum Kraͤmergei— ſte, zum Wucher, Muͤſſiggang, zur Weichlichkeit? Ueber kurz oder lang muß der Verluſt nationaler Unabhängigkeit erfolgen. Man kann bey Unterſuchungen des Weſens ber Nas tionaloconomie nicht genug von den kleinlichen eingeſchraͤnk⸗ ten Anſichten des Privatſpeculanten abſtrahieren; man muß ſich von dergleichen Ruͤckſichten gaͤnzlich hinwegwenden. Mag immerhin der einzelne Unternehmer feinen letzten End zweck in die größte Production mittelſt der geringſten Arbeit ſetzen; mag er immerhin die Nothwendigkeit des Arbeitens beym Producieren als einen über die Menſchheit ergange⸗ nen Fluch betrachten; ſo ſind dieß Anſichten, welche mit dem großen weitumfaſſenden Gegenſtande des Nationalwir⸗ thes nicht vereinbar find. Der Verwalter des Staatshaus— haltes dringt tiefer in die weiſen Rathſchlaͤge und Zwecke des Welturhebers. Er betrachtet die Arbeit als die Quelle zur Herbeyſchaffung der Genußmaterialien; allein zu glei⸗ cher Zeit auch als die nothwendige Bedingung der Genuß⸗ fähigkeit, der Erhaltung der Menſchenwuͤrde, als dem Schlußſpſtem des Notinalverbandes, als die Erhalterin aller Nationalkraft und Energie. Geſetzt, es wuͤrde eine Methode erfunden, mittelſt welcher beynahe gaͤnzlich durch Vieh und Maſchinen die Quantität Getreides erhalten würde, welche fähig waͤre, ei⸗ nen großen Theil der Nation ohne alle Arbeit zu ernaͤhren; fo wäre die Ausuͤbung jener Methode ſehr antioͤconomi⸗ ſtiſch. Eine ſolche Nation waͤre ein großes Armenhaus; alle nationale Kraft, aller Sinn nach dem Hoͤhern wuͤrde erſtickt; alle zweckmaͤßige Vertheilung des Genuſſes unter den Einzelnen nach Faͤhigkeit und Verdienſt, daher der Be⸗ griff der Billigkeit, muͤßten verſchwinden. Der philoſophiſche Grund des Unterſchiedes in den Anſichten bey Unternehmungen fuͤr den Einzelnen, und bey Unternehmungen in nationalwirthſchaftlicher Hinſicht, iſt weſentlich folgender: Der Zweck des Privatunternehmers iſt Dauer und Groͤße des Genuſſes fuͤr ſich; welches ſich weſentlich auf den Ueberſchuß der Production uͤber die zur Production erforderliche Conſumtion bezieht, ins dem dieſe Conſumtion allemal Abbruch an des Pri: vatunternehmers Conſumtion iſt. Der nationaloͤcono⸗ miſtiſche Endzweck iſt zum Theil auch Dauer und Groͤße des Genuſſes fuͤr die Nation; allein dieſes bezieht ſich nicht auf den bloßen Ueberſchuß der Production uͤber die Conſumtion, ſondern auf den Ueberſchuß der Produc— tion über die unnationale Conſumtion. Was waͤhrend der nationalen Production conſumiert wird, iſt fuͤr den Genuß der Nation nur in ſoferne ein Verluſt, als von unnatio— tend der Production auf Rechnung des Privatunternehmers conſumiert wird, iſt für den Genuß deſſelben verloren. Ue⸗ berdieß tritt bey nationaloconomiſtiſchen Unternehmungen die ganz eigene Ruͤckſicht der Vertheilung der Conſumtion ein. In dieſem letzten Betrachte iſt nicht nur erforderlich viel zu producieren, nicht nur erforderlich ſo zu producieren, daß in unnationaler Conſumtien wenig aufgehe; ſondern es muß fo produciert und fo conſumiert werden, daß die Ver⸗ theilung der nationalen Conſumtion bis auf jenen Grad ihr Maximum erhalte, welcher Grad den buͤrgerlichen Wohle ſtand fuͤr den Einzelnen feſtſetzt. 5 Wird in den landwirthſchaftlichen Befhäftigungen ein betraͤchtlicher Theil des Arbeitsviehes und der die Menſchen⸗ haͤnde erſparenden Vorrichtungen durch arbeitende Men⸗ ſchen erſetzt; fo bildet ſich eine große Anzahl probuctiver Conſumenten; hierdurch verwandelt ſich die unnationale Conſumtion, nehmlich jene durch Vieh und Maſchinen, haͤuſig in nationale Conſumtion. Hier iſt auch die moͤg⸗ lichſt weit getriebene Theilung der Conſumtion bis zu der natuͤrlichen Grenze des im Menſchen liegenden Begehres nach Genuß moglich. Denn in dieſer Claſſe von Menſchen iſt eigentlich der Normalſtand des menſchlichen Begehres zu finden. Hier iſt es beſtimmt, was der Menſch braucht und nicht braucht, was natuͤrliches oder bloß eingebildetes an⸗ gewohntes Beduͤrfniß iſt. Die hier aufgeſtellten Betrachtungen beziehen ſich bloß auf den letzten Endzweck der Nationalöconomie, welcher der Staatskunſt überhaupt unterworfen werden muß. Es will damit nicht geſagt ſeyn, der Staat ſolle bloß aus wohlha⸗ benden Bauern, Handwerkern, Manufacturiſten und Kauf⸗ leuten beſtehen. Den hoͤheren Endzwecken des buͤrgerlichen Vereines gemaͤß, muß auch bey einzelnen Individuen Ue⸗ berfluß uͤber den nothwendigen Bedarf hinaus ſich vorfinden, es muͤſſen unproductive Arbeiter mancher Art ſich dilden. Allein wie leicht iſt es nicht, hierin zu weit zu gehen? einige wenige privilegierte Claſſen zum Nachtheile des Ganzen zu begluͤcken? Die hoͤhere Bildung, welche ſo leicht in bloße Geiſtestaͤndeley ausartet, und hierdurch den Menſchen und Bürger herabwuͤrdigt, in einzelnen Puncten zu concentries ren, ſtatt die Nationalbildung zu befoͤrdern? Wie oft dient nicht die angenommene Function des Maͤzenats, des Bes foͤrderers von Kunſt und Wiſſenſchaft, zum Deckmantel, womit die buͤrgerliche Nichtswuͤrdigkeit verhuͤllet wird! Die Vorrichtungen wodurch Menſchenhaͤnde erſpart werden, vorzüglich koſtſpielige Werkgebaͤude und Maſchinen, führen noch einen eigenen Nachtheil mit ſich (welcher frey⸗ lich in vielen Faͤllen durch groͤßere Vortheile aufgewogen wird), nehmlich jenen: fuͤr kuͤnftige Zeiten einen ſchaͤdlichen Zwang erleidet, da hingegen die bloß durch Menſchenhaͤnde getriebene Fabrica⸗ tion leicht in eine andere Art von Fabrication umgeaͤndert werden kann. Die durch Menſchen verrichteten Arbeiten koͤnnen im Verlaufe der Zeiten mehr den ſich aͤndernden Conjuncturen gemaͤß betrieben werden, zumal wenn jene Freyheit in den Gewerben herrſcht, wornach der einzelne Arbeiter ungehindert aus einem Gewerbe in das andere uͤbertreten darf, und wenn zu gleicher Zeit die National⸗ 74 naler Conſumtion die Rede iſt. Alles was hingegen wähs | Daß die Gattung der Induſtrie 2744 9° bildung dahin gelenket wird, bey den Buͤrgern die Fertig: keit zu uͤben, ſich leicht in jedes Geſchaͤft einzuarbeiten. Betrachtet man die Reſultate der productiven Arbeit unter den in dieſem Aufſatze als Baſts aufgeſtelltem Ge— ſichtspuncten, ſo ſieht man ein, daß manche productive Ar— beit zwar den Nationalwerth des totalen Nationalproducts erhoͤhe, nichts deſto weniger aber dem letzten Zwecke der Nationaloͤconomie zuwider laufe; daß alſo die bloß quanti: tativ berechneten ſtaatswirthſchaftlichen Bilanzen ſehr oft auf Reſultate führen muͤſſen, welche dem aͤcht nationaloͤco— nomiſtiſchen Grundfage, welcher auf Humanität und allge— meine Begluͤckung hinzielen ſoll, völlig widerſprechen. Dieß gilt vorzuͤglich von der fo oft ſchwaͤrmeriſch hochgeprieſenen induſtriellen und commerziellen Production (der von mir be— nannten Werthesveraͤnderung durch qualitative und locale Veraͤnderung). — Folgendes Beyſpiel mag das Geſagte erläutern: Es werden in einer groͤßtentheils aus weitlaͤuf— tigen Beſitzungen beſtehenden Gegend Ackerbau und die uͤbri— gen landwirthſchaftlichen Geſchaͤfte vorzuͤglich durch Vieh und durch die Menſchenhaͤnde erſparenden Vorrichtungen ge— trieben, wodurch der Unternehmer, nach Abzug aller Ko— ſten, eine groͤßere Quantitaͤt an Getreide erübrigt, als wenn bey derſelben Production die landwirthſchaftlichen Ar— beiten durch mehr Menſchenhaͤnde verrichtet würden. Um nun dieſe uͤberfluͤſſige Menge an Getreide zu verwerthen, verwandeln dieſe Unternehmer eine große Menge des Korns in Branntwein, und verſenden denſelben mit leichten Un⸗ koſten (indem er bey geringerm Volumen und Gewichte eir nen hohen Werth beſitzt), an weit entlegene volkreiche Städte im Inlande oder auch ins Ausland, wofür fie ſich eine Menge Gegenſtaͤnde der Bequemlichkeit und des Luxus beyfchaffen, Das hier angeführte Beyſpiel, worin einige Wenige den Genuß ſo vieler Menſchen, die bloß auf Wohlſtand Anſpruch machen moͤchten, in ſich conzentrieren, und hie— durch als Nepräfentanten Vieler ihren Lebensgenuß ſtei⸗ gern, mag zugleich darthun, wie widerſinnig in manchem einzelnen Falle der ſo allgemein angenommene ſtaatswirth— ſchaftliche Grundſatz ſey, es habe ſich die Regierung in die Leitung der Quellen des Nationalreichthums nicht zu men— gen, indem die freye Concurrenz in allen Gewerben ſchon jeden dahin beſtimmen werde, jenes Gewerbe zu waͤhlen, und jedes ſo zu treiben, wie es der Nation am vortheil— hafteſten iſt. Die Anhänger dieſes aͤußerſt bequemen Grund— ſatzes haben nicht bedacht, daß ja das Beſitzrecht ein Man: gel iſt, wovon, wie bey allen Monopolen, der groͤßte Miß— brauch gemacht werden kann, wenn nicht die weiſe Len⸗ kung von Seite der Staatsverwaltung mit einſchreitet. Bey der Wertheserhoͤhung durch productive Arbeit, mittelſt der an einem Gegenſtande angebrachten quantitatis ven und localen Veraͤnderung, muß der Bedürfnißwerth vom Productionswerthe unterſchieden werden. Im Allgemeinen iſt bloß die Erhoͤhung des Erſten als wahrer Vortheil fuͤr die Nation zu betrachten. Wird z. B. von A nach B Getrei⸗ de, und dafuͤr von B nach A Leder verfuͤhrt, ſo beſteht der hiedurch der Nation erwachſende Vortheil weſentlich darin, daß durch dieſen wechſelſeitigen Umtauſch die Erfül⸗ lung an Beduͤrfniſſen erhoͤhet worden iſt, Iſis 1826. Heft VIII. 5 776 Die Vermehrung des Productionswerthes, z. V. das- jenige, warum der Werth der transportierten Waaren we⸗ gen der Auslagen fuͤr den Transport und der Gewinnſte der Handelsleute geſtiegen iſt, fol im Allgemeinen moͤglichſt wenig betragen, und dieß wird um ſo wichtiger, je unna⸗ tionaler die Conſumtion bey der Wertheserhoͤhung iſt. In— deß kann ein unbedingtes Streben, den Productionswerth zu erniedrigen, unſerm nationalwirthſchaftlichen Principe zuwiderlaufen; in ſoferne nehmlich die hierzu gewaͤhlten Mittel ſich auf die Entſtehung einer eigenen unngtionalen Conſumtion beziehen. Alles was in dem angeführten Beyſpiele an Futter fuͤr die Pferde aufgeht, iſt Abbruch an der nationalen Con⸗ ſumtion. Dasjenige, was ſich ruf Straßen und Wegen theils zur erſten Beyſchaffung, theils zur Erhaltung bezieht, iſt, in ſoferne von jenen hier als Lieferungsfonds und Con⸗ ſervationsfonds betrachteten Materialien die Nede iſt, welche dem Menſchen unmittelbaren Genuß Hätten verſchaffen koͤn⸗ nen, Abbruch an der Nationalconſumtion. Ferner iſt das⸗ jenige, was zur Beyſchaffung und Erhaltung des Liefe— rungsfondes durch Menſchenhände verrichtet worden (die Arbeit der Menſchen an Straßenbau, an den Waͤgen, u. ſ. w.), vielleicht zum Theile an der Nationalsonfumtior verloren. Es iſt nehmlich der von dieſen Arbeitern genoffe> ne Theil der Nationalproduction zwar eine nationale Con- ſumtion; allein es fragt ſich, ob bey derſelben daſſelbe me— ehaniſche Moment der Menſchenarbeit nicht hätte koͤnnen mit mehr Vortheil für die totale Nationalconſumtion vers wendet werden? Dieſe allgemeinen Betrachtungen können nur dazu dienen, um den Stoff fuͤr jene Unterſuchungen zu liefern, wornach in einzelnen Faͤllen entſchieden werden muß, wie die Productionskraft der Bürger für die hoͤchſt mögliche und zweckmäßigſt vertheilte Nationalconſumtion zu verwenden ſey. In dem hier angeführten Beyſpiele ſieht man nehm⸗ lich ein, daß es in einzelnen Faͤllen für die totale Natio⸗ nalconfumtion vortheilhafter ſeyn koͤnne, den Transport bloß durch Menſchen verrichten zu laſſen, als durch Laſts und Zugvieh. Der Productionswerth vom transportierten Getreide und Leder, folglich der Preis dieſer Waaren an ihren Ablagerungsplägen, koͤnnte hier zwar weit größer aus⸗ fallen, als wenn der Transport auf Frachtwaͤgen oder Ca⸗ nalſchiffen verrichtet worden wäre; es bezöge ſich aber dann die Erhoͤhung des Productionswerthes ganz auf nationale Conſumtion, welches beym Verfuͤhren mittelſt Waͤgen oder Canalſchiffen nicht der Fall waͤre. Der Transport durch Menſchen wuͤrde indeſſen dem nationalwirthſchaftlichen Prin⸗ cipe zuwider laufen, wenn hiedurch andern Productionen an Nationalbeduͤrfniſſen ſo viel Menſchenarbeit entzogen wer⸗ den moͤchte, daß dieſe Arbeit, an erwähnte Nationalproduc⸗ tion verwendet, mehr hervorgebracht haͤtte, als durch die Verführung mittelſt Waͤgen oder Canalſchiffen in unnatio— naler Conſumtion aufgegangen waͤre. Die Erhöhung des Beduͤrfnißwerthes an einem Ge- genſtande iſt allemal eine Bereicherung der Nation, indem hierdurch wenigſtens ſummariſch die nationgle Conſumtion geſteigert wird. Allein auch ſelbſt die Erhöhung des Pros ductionswerthes an ſich, nehmlich ans Werthes, den ein a 47 477 Gegenſtand bloß um der daran gewandten Koſten Willen erhaͤlt, iſt in manchen Fällen dem nationaloconomiſtiſchen Endzwecke angemeſſen, in ſoferne ſich nehmlich der erhöhte Productionsaufwand auf nationale Conſumtion bezieht, und dazu dient, um theils die unnationale Conſumtion zu ver— mindern, theils den unverhaͤltnißmaͤßig bey einzelnen Claſ— fen angehaͤuften Reichthum unter die productiven Conſu— menten zu vertheilen. Man denke ſich eine Gegend M, welche ihrer zum Erdbau ungeeigneten Lage wegen, ihr Einkommen aus— ſchließlich aus induſtrieller Production zieht, und uͤberdieß vorzuͤglich feine Manufacturwaaren verfertiget, welche größ: tentheils ins Ausland verſendet werden. Es ſey diefer Er: werbzweig den momentanen politiſchen Umſtaͤnden und Handlungsconjuncturen gemäß für die Unternehmer fo guͤn— ſtig, daß dieſe ſehr ſchnell zu großem Vermoͤgen gelangen. Die Gegend M beziehe ihr Getreide und die andern unent⸗ behrlichen Beduͤrfniſſe aus der Gegend G im Inlande. Nach den gewoͤhnlichen ſtaatswirthſchaftlichen Anſichten wuͤrden dieſe Unternehmungen als aͤußerſt wichtig, ja ſelbſt den in- laͤndiſchen Gewerben, welche ſich auf Landwirthſchaft und die uͤbrigen unentbehrlichen Beduͤrfniſſe beziehen, weit vor— zuziehen wuͤrdig beurtheilt, indem ſie dem Inlande den ei— gentlichen Reichthum, nehmlich auslaͤndiſches Gold und Sil— ber zubraͤchten. Dieſen Grundſaͤtzen gemaͤß, moͤchten Stra— ßen oder Canaͤle von G nach M zu bauen, von der Re: gierung veranlaßt werden, wenn gleich mit den hierzu ver— wandten Summen ein betraͤchtlicher Theil der noch unbe— bauten Laͤndereyen beurbaret und hierdurch der Nation ein unvergaͤnglicher Lieferungsſtand Acht nationalen Einkommens geſchenkt werden koͤnnte. Hierdurch entſteht fuͤr die reichen Bewohner der Gegend M der Vortheil, daß ſie mit einem kleinern Theile ihres Einkommens ihre unentbehrlichen Be— dürfniffe zu decken im Stande wären, und folglich einen groͤßern Theil eruͤbrigten, um damit eine Menge unproducz tiver Arbeiter und Muͤſſiggaͤnger zu erhalten, um zu prah— len und zu ſchwelgen. Waͤre es in dieſem Falle nicht beſ— fer, den Transport der Lebensbeduͤrfniſſe von G nach NM nicht auf Straßen oder Canaͤlen, ſondern bloß auf Fuß⸗ ſteigen durch Menſchen verrichten zu laſſen, vorausgeſetzt, daß hierdurch mehr productive Arbeiten an andern Seiten keine Menſchenhaͤnde entzogen würden? Unter dieſen Um: ſtänden fiele die ganze unnationale Conſumtion hinweg, welche ſich auf Straßen- oder Canalbau, auf deren Erhal— tung, auf Beyſchaffung und Erhaltung der Wagen und Schiffe, auf das Futter des Zugviehes, u. ſ. w. bezoͤgen. Es ſtiege zwar zugleich der Productionswerth (nehmlich die Preiserhoͤhung durch locale Veränderung) der von G nach M transportierten Gegenftände; allein das wäre in dem angeführten Falle gerade ſehr zweckmaͤßig. Durch den ſich ganz auf nationale Conſumtien beziehenden erhoͤhten Pro— ductionswerth wurden die in IM übermäßig angehaͤuften Conſumtionsmittel in einem groͤßern Verhaͤltniſſe unter die productiven Arbeiter vertheilt, wodurch nicht nur die Ver— (heilung der Nationalconſumtion bis zur Grenze des buͤr— gerlihen Wohlſtandes befoͤrdert, ſondern zugleich auch die Unterhaltung von Muͤſſiggaͤngern und unproductiven Arbei— tern, und hiedurch das Sittenverderbniß der Nation vers mindert würde, In dieſem Beyſpiele beſteht ganz dieſelbe 748 Anſicht, als da, wo von Verrichtung der landwirthſchaftli⸗ chen Arbeiten durch Menſchenhaͤnde und von dem hierdurch ſich mindernden Netto-Ertrage des Landwirthes geſprochen wurde. Wird der Transport durch Menſchen verrichtet, ſo theilen die hier erwähnten Fabricanten ihr Einkommen un: ter ſich und die den Transport verrichtenden Menſchen; wird hingegen der Transport durch Wagen oder Canalſchif— fe verrichtet, ſo theilen die Fabricanten ihr Einkommen un— ter ſich und die unnationalen Conſumenten (Zugvieh, Stra— ßen, Waͤgen, Canaͤle, Schiffe, .. .). Allein im erſten Falle eruͤbrigen die Fabricanten für ihre übrigen Beduͤrfniſſe und Genuͤſſe weniger, als im letzten Falle. Dem hier aufgeſtellten Princive der Nationalwirth— ſchaft gemaͤß, ergaben ſich fuͤr den Begriff der Circulation folgende Betrachtungen: Die Circulation bezieht ſich auf den Umtauſch der mancherley Producte unter den Produ— centen bloß zu dem Endzwecke der Wertheserhoͤhung durch quantitative, qualitative und locale Veraͤnderung; oder die Circulation betrifft den Uebergang der Theile des umlau— fenden Capitals in das Genußcapital der Conſumenten; oder die Circulation iſt ein bloßes Uebergehen aus einer Hand in die andere, ohne Tauſch, wie z. B. bey Schen⸗ kungen, Erbſchaftsantretungen, beym Gewinnſte und Ver— lufte im Spiele. Die erſte Art von Circulation iſt groͤß— tentheils zu gleicher Zeit Befoͤrderungsmittel der Production und Conſumtion und zwar ven beyden Seiten der Tau— ſchenden. Die zweyte Gattung bezweckt von der einen Seite Production und Conſumtion, von der andern bloß Con— ſumtion. Dieſe beyde Gattungen von Circulation find demnach in nationalwirthſchaftlicher Hinſicht hoͤchſt wichtig, indem Conſumtion der letzte Endzweck, und Production ei— ne unerlaͤßliche Bedingniß derſelben iſt. Die dritte Art der Circulation iſt in nationalwirthſchaftlicher Hinſicht unfrucht— bar, und, in fofern bloß von jener unter Spielern, von Agiotieren, vom Wechſelreuterey u. dgl. die Rede iſt, ſchaͤdlich. Wenn ich hier neue Geſichtspuncte aufſtelle, und von den gewoͤhnlichen ſtaatswirthſchaftlichen Anſichten abweiche, ſo koͤmmt dieß daher, daß ich den Reichthum der Nation nicht wie den Reichthum des Einzelnen, nach der Quanti— taͤt der beſeſſenen werthvollen Dinge, meſſe; ſondern ihn in die Mitte zu dem dauerhafteſten, ſummariſch groͤßten, zugleich aber bis auf die Grenze des natuͤrlichen Begehrs vertheilteſten Genuſſe ſetze. Lord Lauderdale machte ſchon die richtige Bemerkung, daß die Summe der Privatreich— thuͤmer nicht den Nationalreichthum ausmacht. Allein ich gehe hierin noch weiter, indem ich den Reichthum der Na⸗ tion nicht auf die Quantität ihres Beſitzes, ſondern ledig- lich auf die Mittel zu dem erwaͤhntermaßen beſtimmten Genuſſe beziehe. Der Privatſpeculant hat bloß auf den Ueberſchuß det Production uber die bey dieſer Production nothwendige Conſumtion zu ſehen. Der Verwalter des Staatshaushal⸗ tes hingegen darf dieſe Ruͤckſicht nur in jenen einzelnen Fällen nehmen, wo die Conſumtion unnational iſt. In der Nationalwirthſchaft iſt nicht die Anhaͤufung werthvoller Dinge der letzte Endzweck, indem eine Nation ſehr arm ſeyn kann, wenn gleich durch Anhaͤufung großer Reich⸗ thuͤmer bey einzelnen Claſſen die Summe alles Pti⸗ 749 vateigenthums ſehr hoch ausfällt, Nein! Der letzte End: zweck einer humanen menſchenbegluͤckenden Nationaldconos mie beſteht darin, die Staatsmaſchine in jenen Beharrungs— ſtand zu ſetzen, wodurch fortan die größte Summe des Ges nuſſes ſich moͤglichſt unter die Staatsbürger vertheilt. Ei— ne Nation durch deren nationalwirthſchaftliches Syſtem jährlich dieſelben Quantitäten an Gegenſtaͤnden des unent— behrlichen Beduͤrfniſſes, als bey einer andern Nation von derfelden Bevoͤlkerung hervorgebracht werden, kann reich ſeyn, indeß dieſe arm iſt, wenn nehmlich dort die Conſum— tion als Mittel der Production groͤßtentheils eine nationale Confumtion, hingegen hier die Conſumtion als Mittel der Production dem groͤßern Theile nach, eine unnationale Conſumtion, und wenn zu gleicher Zeit dort die Production dergeſtalt unter die Bürger vertheilt iſt, daß die jedem Ein: zelnen uͤberfluͤſſigen Producte auf eine ungezwungene Weiſe in die Canale des wechſelſeitigen Umtauſches fließen; wenn hingegen hier der Ueberſchuß an Producten ſich nur in we— nigen Haͤnden befindet, und der Mangel dem groͤßten Thei— le der Nation zu Theil wird, wodurch dann der Ueberfluß auf eine gezwungene Weiſe in den Umtauſch uͤbergeht. Dieſen Betrachtungen gemaͤß, welche bloß auf Hu— manitaͤt, auf allgemeine (nicht privilegierte) Menſchenbe⸗ gluͤckung zielen, welche wahre Nationalkraft, allgemeinen und aͤchten Buͤrgerſinn, nationale Betriebſamkeit zu dem Zwecke des Nationalgenuſſes, nicht hie und da concentrierte gleichſam fieberhafte Thaͤtigkeit aus Wucher, Gewinnſucht, und dem herzloſen Hange zur Schwelgerey, beabſichtigen, und welche ſich nicht auf die Productionsbilanz nach den eingeſchraͤnkten Anſichten des Privatſpeculanten beziehen; dieſen Betrachtungen gemaͤß, ſage ich, ergibt ſich freylich manches Reſultat, das den gewoͤhnlichen ſtaatswirthſchaft— lichen Regeln zuwider läuft. Das hochgeprieſene Maſchi— nenweſen, und alle die Menſchenhaͤnde erſparenden Vor— richtungen verlieren viel von ihrem ſcheinbaren Werthe, wenn ſie gleich nicht darum verworfen werden duͤrfen. Der das Amt des Regenten ſo herabwuͤrdigende Grundſatz, der Nichteinmengung in die Leitung der Quellen des National: reichthums, erſcheint als völlig unrichtig, indem die wuche— riſchen Speculationen der Einzelnen wohl eine große ſum— mariſche Production, aber nicht eine große nationale Pro— duction, und noch weniger eine große und auf eine billige Weiſe vertheilte nationale Conſumtion bewirken koͤnnen. Die Richtſchnur fuͤr die nationaloͤconomiſtiſchen Ver⸗ fuͤgungen beſteht nun nicht mehr in buchhalteriſchen Bilan zen über die Nettoproduction; die Anſichten erweitern ſich; ſie werden weitumfaſſender; ſie gehen aus der Betrachtung todter Zahlen ins Leben uͤber. Die quantitativen Beſtim⸗ mungen bleiben zwar ſehr wichtig, ſind aber immer nur ein integeierender Theil des Ganzen. Die Conſumtion dient als Mittel der Production; aber auch die Production nicht bloß ihrer Quantität nach, ſondern auch ruͤckſichtlich der dabey ſtatt habenden Methode, wird als Mittel ſowohl der totalen, als zugleich der buͤrgerlichen Vertheilung der Con⸗ ſumtion betrachtet. Aus dem Vorhergehenden dringt ſich dem Verſtande noch die Diftinction folgender zwey wichtiger, in den bis⸗ herigen ſtaatswirthſchaftlichen Schriften nicht gehoͤrig be⸗ 750 trachteten Fragen auf: 1. Wie muß jedes Gewerbe betrie⸗ ben werden, wenn hieraus der Unternehmer den groͤßten Nutzen ziehen ſoll? 2. Wie muß es betrieben werden, da— mit der nationalwirthſchaftliche Endzweck moͤglichſt erreicht werde? d. h. damit für die Nation die dauerhafteſte ſum— mariſch größte, bis auf die Grenze des bürgerlichen Wohl— ſtandes vertheilteſte nationale Conſumtion refultiere 2 Hier⸗ aus entſteht die dritte Frage: In wieferne beſteht hier ein Widerſpruch, und wie läßt ſich das Intereſſe des Privat» ſpeculanten mit jenem der Nation in Harmonie ſetzen? Die Beantwortung dieſer Fragen laͤßt ſich bloß an einzel⸗ nen Beyſpielen verrichten; hierzu muͤſſen die Quellen des Nationalreichthums auch ihrem techniſchen Theile nach be— kannt ſeyn. Hieraus mag die Zweckmaͤßigkeit der Einthei— lung in den techniſchen und politiſchen Theil folgen, welche ich in meiner Theorie der Nationalwirthſchaft angenommen habe. Die bisherigen ſtaatswirthſchaftlichen Schriften übers gehen den techniſchen Theil gaͤnzlich, und dieß vermuthlich aus dem irrigen Grundſatze, der Vortheil des Privatunter— nehmers ſey mit jenem der Nation allemal verbunden; es habe ſich daher der Verwalter der Nationaloͤconomie um jenen nicht zu kuͤmmern. Die Reſultate der Verfuͤgungen nach dem hier auf⸗ geſtellten Principe ſind dann weſentlich folgende: Die Na— tion iſt nicht mehr ein Werkzeug zu einer hohen Preduc- tion, nicht mehr eine Maſchine, wobey bloß das Reſultat der Arbeit und nicht der fubjective Zuſtand der einzelnen Theile beruͤckſichtigt wird. Das buͤrgerliche Gluͤck der ein: zelnen iſt der Zweck, die Production und die Methode der— ſelben ſind die Mittel hierzu. Der Vorrath an Producten, welcher eigentlich der ganzen Nation gehoͤrt, liegt nicht in einzelnen Puncten angehaͤuft, befindet ſich nicht in den we— nigen Haͤnden der herzloſeſten Claſſe von Buͤrgern, ſondern iſt als Genußfond und Productionsfond allgemein und eben— maͤßig vertheilt. Alles arbeitet und genießt, nur der aus perſoͤnlicher Nichtswuͤrdigkeit Muͤßige darbt. Jeder Um— ſturz des Staates, jede fremde Unterjochung wird zur ſchreck— lichſten Idee, nicht bloß für einzelne privilegierte und bey dergleichen Vorfaͤllen gewohnlich wehrloſe Claſſen, fondern fuͤr die ganze Nation, welche kraͤftig, muthig und voll der unerſchuͤtterlichſten Anhaͤnglichkeit an die alte Verfaſſung zum Kampf bereit da ſteht. U. ſ. w. An dieſe Hauptſaͤtze aus dem nationalwirthſchaftlichen Principe ſoll ſich hier, Die Eintheilung der zum Nationalvermö⸗ gen gehörigen Gegenſtaͤnde anreihen. : Als Gegenſtand des Nationalvermoͤgens kann bloß dasjenige betrachtet werden, was ſich auf Nationalgenuß bezieht, wenn Nationalgenuß die Verwendung irgend einer Sache zum Lebensunterhalte, zur Bequemlichkeit oder auch zum Vergnuͤgen in der Nation ausdruͤckt. In ſofern ein Gegenſtand bloß einzelnen Individuen einen Genuß ge, währt, folglich im Allgemeinen keines Umtauſches fähig if keinen buͤrgerlichen Werth beſitzt, kann er nicht zu dem Nationalvermoͤgen gezaͤhlt werden. So können die an und für ſich ſchaͤtzenswertheſten Producte des Nationalvermögens 2tens. * 751 betrachtet, gar keinen Werth haben; ſie koͤnnen aber da⸗ durch einen Werth erlangen, wenn die Bildung der Nation dahin gelangt, daß die erwahnten Producte Gegenſtaͤnde ei: nes allgemeinen Genuſſes werden. Alles was zum Nationalvermoͤgen gerechnet werden kann, indem es mittelbar oder unmittelbar zum National⸗ genuffe geeignet iſt, cheile ich in ſolches, das von der Nas tien noch nicht in Anſpruch genommen worden iſt, und in ſolches, das ſchon von ihr in Anſpruch genommen wurde. Zu erſterem gehören fiſchreiche Fluͤſſe, in denen noch nicht gefiſcht worden; erzreiche Gange und Klüfte, in foferne fie noch nicht auf Erzgewinnung benutzt worden; ferner auch die phyſiſchen und moraliſchen Kräfte der Menſchen, in fos ferne ſolche nicht auf Erhohung des Nationalreichthumes verwendet werden, nehmlich die Kräfte der ſogenannten un⸗ productiven Arbeiter, wie auch der Muͤſſiggaͤnger, u. ſ. w. Zu letzterm iſt alles jenes zu rechnen, was aus Veranlaf⸗ ſung des Menſchen in die Sphaͤre der moͤglichen Benuͤtzung gebracht wird, z. B. ein mit Bergleuten belegtes Berg⸗ werk, alle Maſchinen, die irgend eine gemeinnüßige Pro: duction zum Zwecke haben; die Kräfte der geſammten pro: ductiven arbeitenden Claſſen, u. ſ. w. Nur von dem in Anſpruch genommenen Theile des Nationalvermögens wird hier geſprochen, da nur er es iſt, welcher auf Nationalge⸗ nuß Einfluß haben kann. Jeder Theil des Nationalvermoͤ⸗ gens in dieſem letzten Sinne genommen, iſt ein Product der Arbeit, da ohne Arbeit kein Gegenſtand in Anſpruch genommen werden kann. Sc iſt z. B. ein erzreicher Gang erſt dann in Anſpruch genommen, wenn jene Vorarbeiten verrichtet worden, nach welchen die Arbeiten auf dem Ges ſteine und die Erzfoͤrderniß möglich werden. So iſt ein Feld erſt dann in Anſpruch genommen, wenn es jene Vor⸗ bereitungen erhalten hat, wodurch der darein geworfene Same geſegnet aufkeimen koͤnne, u. f. w. Dieſer zerfält in Gegenſtaͤnde, welche bloß als Mit⸗ tel zur Erlangung von Genußguͤtern, ferner in ſolche, die theils als Mittel, theils als Genußguͤter ſelbſt, endlich in ſolche, die bloß als Genußguͤter zu betrachten find, A. Gegenſtaͤnde, welche bloß als Mittel zur Erlan⸗ gung von Genußguͤtern zu betrachten ſind. Dieſe haben fuͤr die Nation keinen unmittelbaren Werth, ſind nicht als Selbſtzwecke zu betrachten, und muͤſſen gleichſam als noth— wendige Uebel angeſehen werden, indem der Menſch dazu verurtheilet iſt, feine Genuͤſſe mit dem Schweiße feines Ans geſichtes zu verdienen. So iſt z. B. eine Mahlmuͤhle nicht dazu beſtimmt, irgend einem Menſchen unmittelbaren Ge⸗ nuß zu gewähren, fie dient nur mittelbar dadurch, daß durch ſie Getreide in Mehl verwandelt wird. Dieſe Ge— genſtaͤnde theile ich folgendermaßen ein: I. Lieferungsfond. Hierunter begreife ich alle jene Gegenſtaͤnde, woraus Dinge von Werth erhalten werden, oder welche dazu dienen, ſchon beſtehenden Gegenſtaͤnden einen Werth mitzutheilen. Dieſe Lieferungsfonds zerfallen in: a. Todte oder erſchoͤpfliche, welche nehmlich nicht den Keim einer immerwaͤhrenden Production in ſich enthalten, und folglich einmal gaͤnzlich verlaſſen werden muͤſſen; da— hin gehoͤren z. B. Bergwerke. — | 752 b. Lebendige oder unerſchoͤpfliche, welche den Keim einer immerwaͤhrenden Wiederherſtellung in ſich enthalten, folg⸗ lich nach einem zweckmaͤßigen Turnus benutzt, nie verlaſſen werden dürfen; hieher gehören Wieſen, Felder, Weinberge, u. ſ. w.; auch Maſchinen, indem dieſe, bey gehoͤriger Nach ſchaffung der abgenuͤtzten Theile, auf ewige Dauer Anſpruch machen konnen. Cine ſolche Maſchine kann gleichſam als { ein Arbeitsvieh betrachtet werden, das dem Tode nicht un⸗ terworfen waͤre, wobey wegen der beſtändigen Ausſcheidung und Ernährung nach einer gewiſſen Periode zwar Quanti⸗ tät und Qualität unverändert, hingegen die Identitat ver⸗ aͤndert waͤre. Hierher gehoͤren ferner: Werkzeuge, Werk⸗ und Wirthſchafisgebaͤude, Entwaͤſſerungsanſtalten, der Zug⸗ viehſtand (in ſoferne er immer in einerley Zuſtand erhalten wird), eben fo der Melt: und Maftviehftand (in foferne bey letzterm bloß die Fähigkeit des Thieres betrachtet wird, Fleiſch und Fett anzufegen, da dieſe ſchon unmittelbar ein Gegenſtand des Genuſſes ſind). 2. Conſervationsfond. Hierher gehoͤrt alles jenes, was dazu beſtimmt iſt, die abgenutzten Theile der Liefe— rungsfonds zu erſetzen, wodurch allein erſtere einer weiſen Benuͤtzung faͤhig werden koͤnnen. Solche Dinge ſind z. B. alle zu Reparatur von Maſchinen, Werk- und Wirthſchafts⸗ gebäuden, von Schaͤchten und Stollen, von Adwaͤſſerungs⸗ anſtalten u. ſ. w. gewidmete Gegenſtaͤnde; ferner Alles, was zum Schmieren bey Maſchinen angewendet wird; fer⸗ ner Alles jenes, was darauf verwandt wird, dem Acker nach mehrern Erndten feine mineraliſchen und meteorifhen Be⸗ ſtandtheile zu erſetzen (nicht aber gehoͤrt der animaliſche und vegetabiliſche Duͤnger hieher); ferner das ganze Futter des Aebeitsviehes; hingegen bey Maſt- und Melkvieh nur je⸗ ner Theil des Futters, der zur Lebensunterhaltung des Vie: hes nothwendig iſt; u. ſ. w. 3. Verwandlungsgegenſtaͤnde. Hieher gehören alle jes ne Dinge, welche beſtimmt ſind, quantitative oder qualita⸗ tive, oder locale Veraͤnderungen zu erleiden, wodurch der Nation ein Vortheil erwaͤchſt. Dergleichen ſind z. B. al⸗ les Samengetreide, aller vegetabiliſche und animaliſche Duͤnger, jener Theil des dem Maſt- und Melkviehe ge⸗ reichten Futters, welcher bloß zur Erzeugung von Fett und Fleiſch, oder zur Reproduction der Milch erfordert wird; ferner die zum Verſpinnen beſtimmte Baumwolle; auch jede Waare, die noch nicht auf den Marktplatze gebracht wor⸗ den, u. ſ. w. Aus dieſen Verwandlungsgegenſtaͤnden wer⸗ den neue Lieferungsfonds bereitet, oder von der Nation in Anſpruch genommen (z. B. es wird Holz zur Verzimme⸗ rung eines Stollens in einem noch unbearbeiteten Gange verwendet), wohin auch jede Vergrößerung oder Verbeſſe⸗ rung eines ſchon beſtehenden Lieferungsfonds zu rechnen iſt. Hätte man z. B. durch Anbringen eines Condenſators in einer Dampfmaſchine deren Wirkung verdoppelt; ſo iſt es, wenn man bloß auf den Bruto⸗Erlang Rückſicht nimmt, eben ſo viel, als ob man neben der alten Maſchine eine ganz gleiche hingebauet haͤtte. Die Verwandlungsgegen⸗ ftände find ferner beſtimmt, den Lieferungsfond in gehoͤti⸗ gem Stande zu erhalten, und werden in dieſer Hinſicht zu Conſervationsgegenſtaͤnden. Endlich ffind ‚fie auch dazu be⸗ ſtimmt, um in Genußguͤter verwandelt zu werden. 22 753 B. Gegenſtaͤnde, die theils als Mittel zu Dingen des Genuſſes, theils als Dinge des Genuſſes ſelbſt, anzuſehen ſind. noſſen zu werden, es wird aber auch auf Amalgamations⸗ werken zu Erhaltung des Silbers benuͤtzt. Solche Gegen: ſtaͤnde haben vor den Gütern des Genuſſes ſelbſt den Vor: zug, daß ihr Gebrauch viel mannichfaltiger iſt, deren Ab— fas alſo nicht leicht einer Stockung unterworfen werden kann. C. Gegenſtaͤnde, die unmittelbar für den Genuß bes ſtimmt ſind: Als Brod, Fleiſch, vollendete Kleidungs⸗ ſtuͤcke, Hausmobilien u. ſ. w. Alle dieſe Gegenſtaͤnde haben nur in ſoferne einen Werth, als bey jenen unter A und B die Kräfte des Men- ſchen, oder deſſen Leitung hinzutreten, und als bey jenen Genießer oder Verzehrer vorhanden find. Die Leitung des Menſchen beſteht vorzuͤglich in der zweckmaͤßigen Combination dieſer verſchiedenen Gegenſtaͤnde, und in der Verfügung, wodurch die gehörige Wechſelwir— kung eintreten kann. Der Menſch handelt hier gleichſam als Beherrſcher der ihm zu Gebote ſtehenden Naturkraͤfte, und die Baſis ſeiner Kraft ſind das ihm als Buͤrger zuer— kannte Recht, mit Kraͤften von beſtimmter Quantität und Qualitat zu ſchalten, ferner die Kenntniß dieſer Kräfte, vorzuͤglich aber der Reſultate ihrer Combinationen. Die Zweckmaͤßigkeit des Kraftaufwandes im Ganzen einer Na— tion wird weſentlich durch die Vertheilung der Arbeit er— hoͤht, welche aber nur durch Umtauſch der Producte mit der Beduͤrfnißerfuͤllung jedes Einzelnen in der buͤrgerlichen Geſellſchaft vereinbarlich iſt. Das Werkzeug nun, wodurch auf die leichteſte und bequemſte Art, folglich auf die fuͤr die buͤrgerlichen Beſchaͤftigungen guͤnſtigſte Weiſe dieſer Um: tauſch in Gang erhalten werden kann, iſt das Geld. Als Gegenſtand des in Anſpruch genommenen Theils des Na— tionalreichthums muß auch noch D. das Geld angeſehen werden. Das Geld, ſowohl ebles Metall, als jede Anweiſung, die auf Credit beruht, iſt das guͤnſtigſte Werkzeug des Umtauſches, und wird hier: durch zu dem zweckmaͤßigſten Verbindungsmittel ſowohl als Trennungsmittel jener Elemente, aus deren Verbindung oder „Trennung ein zweckmaͤßiges Ganzes dem menſchlichen Beduͤrfniſſe angemeſſen hervorgeht. Als ein ſo kraͤftiges Werkzeug einer erhoͤhten und beſchleunigten Production iſt das Geld ein wichtiger Theil des Nationalvermoͤgens, aber nur des mittelbaren. Es darf das moraliſche Werkzeug und Verbindungsmittel in dem Weſen des localen Welterzeug⸗ niſſes und Weltgenuſſes genannt werden. Es hat an und für ſich, wie die unter A angeführten Gegenſtaͤnde, keinen Werth, und wirkt nicht wie die erwaͤhnten Gegenſtaͤnde auf Erzeugung nach ſeiner Natur und Weſenheit, ſondern bloß durch die mit dem Gelde verbundene Meynung der Menſchen. Man darf ſagen: Wer mit Getreide bezahlt wird, iſt wirklich bezahlt; wer hingegen mit Geld bezahlt wird, dem iſt bloß die Anweiſung auf eine wirkliche Bezah— lung gegeben, die ſowohl von der Meynung der Menſchen, als von Zeit und Ort noch immer ſehr abhängig iſt. Eine geges bene Mahlmuͤhle erzeugt täglich eine beſtimmte Menge Mehl, fin 1826. Deft VIII. — So iſt z. B. das Kochſalz beſtimmt, unmittelbar ge⸗ 754 die Menſchen mögen darüber denken, was fie nur immer wollen; Hundert Gulden, wofuͤr ich heute an Ort und Stelle a Metzen Korn erhalte, gewaͤhren mir morgen mehr oder weniger, je nachdem ſich von heute auf morgen, die Meynung der Menſchen uͤber das Geld geaͤndert hat. U. ſ. w. Das Neueſte, was von Buquoy's Geiſtesproducten im Drucke erſchien, ſind die Worte der Begeiſterung über Correggio's Vacht, und die Auswahl des leichter Aufzufaſſenden aus ſeinen philoſophiſch⸗ wiſſenſchaftlichen Schriften und contemplativen Dichtungen für gebildete Zefer und Leſerinnen, wovon mehrere Baͤndchen bey Enders in Prag erſcheinen werden, und das erſte bereits 1825 erſchienen iſt. Sie enthalten eine erfreuliche Blumenleſe aus dem reichange⸗ bauten fruchtbar⸗weiten Garten ſeines Wiſſens, und ſind ein koͤſtlicher Strauß der herrlichſten Geiſtesbluͤthen — kraͤf⸗ tig an Farben und Duft, ſtarke Kinder einer geiſtigen Al⸗ penflur, nicht Schwaͤchlinge in niedern Glashaͤuſern ängſt⸗ lich getrieben, — die man ihrer Driginalität, ihres kuͤhnen Schwunges und ihrer Freyheiten in Sprache und Vers bau wegen fuͤglich poetiſche Michael-Angelesken nennen koͤnnte. Wir bedauern, daß wir die vielen Proben, welche man e konnte, aus Mangel an Raum nicht mittheilen koͤnnen. Als einen Beytrag zur Characteriſtik des Grafen lie⸗ fern wir hier zum Schluß den Auszug eines Briefes von einem Gelehrten an ihn, welcher ihn mit ſehr treffenden Zuͤgen mahlt. „Das edle Vertrauen, deſſen Sie mich in Ihrer juͤngſten Zuſchrift wuͤrdigten, hat mir viel Freude gewaͤhrt; es ergriff mich wahrhaft zu ſehen, wie klar Sie Ihren eigenen Standpunct beſchauen, und wie Sie das rein Tragiſche (im ächt antiken Sinne) Ihres Verhaͤltniſ⸗ ſes zu Leben, Welt, Kunſt und Wiſſenſchaft mit Beſon⸗ nenheit und Ruhe auffaſſen, und nur ein erhabener Schmerz aus den Worten ſpricht, in welchen Sie ſich Andern dar- über mittheilen. Es war mir fhon laͤngſt klar, wie nur eine recht große Handlung eines Einzelnen, eine große Bes gebenheit bey einem Volke, das tuͤchtige Leben eines Indi⸗ viduums, erſt dann ein wahres Object der Tragödie wer— den kann, wenn es durch ſeine Groͤße und Seltenheit, fern vom Alltäglichen ifoliert daſtehet; daß wir wie Pygmaͤen ges demüthiget hinaufzublicken genöthiget find; und während wir einer Seits unſere ſchwaͤchlichen Beduͤrfniſſe, als da ſind, Mittheilung, Auswechslung, Aufmunterung im Wir⸗ ken, im Kaͤmpfen dem Gefeyerten andichten und ihn faſt bedauern wollen, ihn ſo hoch uͤber ſeine Umgebungen zu ſehen, daß nichts zu ihm hinaufreicht; fühlen wir doch ans drer Seits wieder das Laͤcherliche mit unſerm ſchwachen kindiſchen Mitleiden, ſolcher Groͤße zu Huͤlfe kommen zu wollen. Es leuchtet uns dann erſt ein, wie das Bewußt⸗ ſeyn ſeiner eigenen Wuͤrde ihm jedes fremde Anerkennen entbehrlich macht, und all' unſer vermeintlicher Schmerz loͤßt ſich in ſtille Bewunderung auf, und in Sehnſucht uns zu einer aͤhnlichen Hoͤhe ſchwingen zu koͤnnen, und dieſe Empfindung gewährt uns erhabenen Genuß. Dieſe Analyp⸗ ſe bes ächt Tragiſchen hat ſich mir, ſeit den freundlichen Tagen, als mir die Ehre Ihrer Bekanntſchaft wurde, und 48 un sera nn 755 ich grübelnd jeder Empfindung nachhieng, die mir Geſpraͤche, Umgang und Briefwechſel mit Ihnen erregten, faſt bis zur Evidenz beſtaͤtigt.“ Aeußerſt treffend, und auf die Individualität des Gra⸗ fen paſſend, iſt folgende Stelle aus den von Medwin her⸗ ausgegebenen Conversations de Lord Byron, welche wir hier in der franzoͤſiſchen Ueberſetzung liefern, und mit wel⸗ cher wir dieſen Aufſatz ſchließen. Medwin ſpricht von By⸗ rons Poeſien, wie man fuͤglich von jenen Buquoy's ſpre⸗ chen könnte: „Je le compare en poesie, a ce qu“ toit Michel ange en peinture: il visoit au sublime et a Peffet plutöt qu'au fini de ses tableaux. Il flatte la vanité de ses admirateurs, en leur laissant quel- que chose à suppléer. Si Poeil ne peut toujours sui- vre le vol d'aigle de son genie, la faute en est à la foiblesse de notre vue et aux bornes de notre op- tique. II faut un Esprit, particuliérement organise, pour pénétrer et sonder les profondeures de sa mé- taphysique. Ce que jadmire, c’est la hardiesse de ses idées, et le sentiment de sup£riorit&, qui distin- guent ses Ecrits de tous les autres. — Lebensart und Sitte in Lehre und Beyſpielen für die weibliche Jugend. Eine von der ſeonzsſiſchen Academie gefrönte Schrift der Mad: Campan, A. d. Franzoͤſ. überſetzt v. J. G. C. Leipzig im Induſtrie CEom⸗ toir 1826. 8. p. X. u. 165. So wenig wir der Meynung der Mad. Campan in der Vorrede beyſtimmen, daß den Kindern der arbei— tenden Volksclaſſen die Ausuͤbung der Tugend ſchwerer ſey, als denen der reichen und anſehnlichen Aeltern; fo gerne ſtimmen wir für den Inhalt des vorliegenden Buches hin— ſichtlich der Zweckmaͤßigkeit für die Kinder aller Stände. Denn es beſchaͤftigt ſich im faßlichſten Tone mit der Liebe, Ehrfurcht, dem Gehorſam, der Dankbarkeit gegen Gott und die Aeltern; mit der verädhtlihen Faulheit, mit der Achtung des Eigenthums, mit der Verlaͤumdung, mit der Luͤge, mit den Vortheilen der Liebe zur Arbeit, welche aus der Geſchichte zweyer tugendhafter Waiſen dargethan werden. Sehr eindringend iſt die Lehre von der nothwendigen Un: gleichheit der Gluͤcksguͤter unter den Menſchen, welche in einem getheilten Bauerngute ſehr treffend verſinnlicht wird. Mit vorzüglicher Delicateſſe wird die Mäßigung der Be⸗ gierden, und die Standhaftigkeit im Ungluͤck empfohlen, und die Mädchen belehrt, deren geringe Vermoͤgensverhaͤlt⸗ niſſe den Dienſtbotenſtand zu wählen erfordern. Dabey werden die verfchiedenen Arten des Dienſtes und der damit verbundenen Verbindlichkeiten auseinander geſetzt, als der Köchin, des Kammermaͤdchens, der Ausgeberin, der Kinder: waͤrterin und des Kindermaͤdchens. Sehr anziehend find die Wirkungen des guten, ſehr abſchreckend jene des ſchlechten Betragens geſchildert. Den Schluß des Buches machen zwey Abhandlungen uͤber das Beduͤrfniß zu gefallen und über das Verlangen gluͤcklich zu ſeyn, und von der Höf⸗ lichkeit. Es iſt zu wünſchen, daß dieſes Buch in den Bes ſitz aller bekinderten Familien bald gelange. Ein beygefuͤg⸗ 756 ter Steindruck verſinnlicht eine alte Mutter mit 2 liebevol⸗ len Toͤchtern. 5 ile Kirchenverbeſſerung und die Gefahren des Proteſtantismus. Zur Vorfeyer des Reformationsfeſtes, und als Anhang zur Piſteolo⸗ gie, von Prof. Krug. Leipzig bey Baumgaͤrtner 1826. 8. p. VIII. u. 92. N Ver Verf. iſt als freymuͤthiger Kämpfer für Wahr⸗ heit zu bekannt, als daß man nicht auch in dem angezeig⸗ ten Gegenſtande alle Ruͤckſichtloſigkeit erwarten folte. Er ſetzt das Weſen der Religion in die Liebe zur Wahrheit und Tugend; zu Gott und den Menſchen — in den Glau— ben an eine goͤttliche Weltregierung, an das Evangelium — in die Hoffnung des allmaͤhlichen Beſſerwerdens, welches die ſaͤchſiſchen Fuͤrſten Friedrich der Weiſe, Johann der Bes ſtaͤndige, und Philipp der Großmuͤthige ſehr unterſtuͤtzten. Dieſer Stoff der erſten Rede iſt durch mehrere Belege aus der Schrift beſtaͤtigt. Die Gefahren des Proteſtantismus werden theils als active, theils als paſſive betrachtet. In erſterer Hinſicht drohen ſie nicht nur dem Catholicismus, ſondern dem Chri— ſtenthume uͤberhaupt, den Staaten und Regierungen. In letzterer ſind ſie theils aͤußere, theils innere. Jene gebieten, daß die proteſtantiſchen Fuͤrſten mit gleicher Wachſamkeit auf die Handhabung ihrer Rechte im Verkehre mit den catholiſchen Geiſtlichen und deren Oberhaupte; dieſe erfor⸗ dern, daß man nicht buchſtaͤblich an den Worten der erſten Glaubensreformatoren hänge, ſondern nach dem Verſtande der allgemeinen Menſchheit weiter dringe, und die treuloſen Glaͤubigen verachte, welche dem aͤußern Scheine nach pro— teſtantiſch, heimlich aber catholſſch find. Zur Beſeitigung des letzten Uebels wird die Einfuͤhrung einer ordentlichen Synodalverfaſſung dringend empfohlen. l Das Leben des Kayſers Napoleon nach Norvins und andern Schriftſtel— lern dargeſtellt von Dr. Bergk. Zweyte und dritte Abtheilung, Leipzig bey Baumgärtner, 1826. 8. p. X. u. 302 Kaum haben die Leſer der erſten Abtheilung ſich von der Bewunderung des außerordentlichſten Mannes, welcher je auf der Welt geweſen iſt, etwas erholt, ſo werden fie ſchon von einer zwehten und dritten Abtheilung übers raſcht, worin faſt jede Seite von Genieſtreichen ſtrotzet. Nach dem Preßburger Frieden flarb der hartnaͤckigſte Feind Frankreichs, der Miniſter Pitt, von deſſen Nachfolger Fox Friede zu hoffen war; allein auch er ſtarb ſchon nach 7 Monaten, und deſſen Nachfolger war eben ſo feindſelig, als Pitt; daher alle Unterhandlungen ſcheiterten. Napoleon ſuchte alſo in Deutſchland und Italien ſolche Einrichtungen zu machen, daß der Wohlſtand Frankreichs auch ungeachtet des Krieges mit England befeſtigter wurde. Der Rhein— bund und die Unterjochung Italiens war in Kurzem vol⸗ lendet. Im Staatsrechte zu Paris entwickelte Napoleon 757 die lichtvollſten Ideen, - während er die Preßfreyheit be. ſchraͤnkte, freyſinnige Schriftſteller kraͤnkte, und den uns ſchuldigen Buchhaͤndler Palm erſchießen ließ. Kaum hatte er den Krieg gegen Preußen erklaͤrt; ſo ſiegte er ſchon bey Jena, und eilte mit ſeiner Armee nach Berlin, wo er das Continentalſyſtem anordnete. Wurde er gleichwohl auf ſei— nem Vorruͤcken in Pohlen durch die Ankunft der Ruſſen etwas aufgehalten, ſo ſiegte er doch bey Eylau, eroberte Danzig und Schleſien, und begruͤndete durch die Schlacht bey Friedland den Frieden zu Tilſit. Er kehrte ſchnell nach Paris zuruͤck, wo deutſche Fuͤrſten und auswaͤrtige Geſandte um ſeine Gunſt buhlten, und beſchaͤftigte ſich mit der Ver⸗ veſſerung der inneren Verwaltung. Durch den Einfall der Englaͤnder bey Copenhagen, wurde auch der K. Alexander gereizt, ſich enger mit Napoleon zu verbinden. Im Octo— ber 1807 ſchloß dieſer mit Spanien einen Vertrag ab, in Folge deſſen die Franzoſen freyen Durchzug nach Portugal erhielten, u. zugleich Meiſter von Spanien wurden. Wie er die franzoͤſiſche Finanzverwaltung durch Einführung des ober— ſten Rechnungshofes befeſtigte, ſo verſtaͤrkte er auch das Gleichgewicht der Religionen durch Beſchraͤnkung der Zelo— ten. Die gewaltſame Entthronung des Koͤnigs Ferdinand veranlaßte den kleinen Krieg in Spanien, welcher bis zum Wiener Frieden fortdauerte. Nachdem er den Erbadel in Frankreich wieder eingeführt hatte, hielt er mit dem Kay— ſer Alexander eine Zuſammenkunft in Erfurt, wozu auch die meiſten deutſchen Fuͤrſten erſchienen. Von dieſer Seite geſchuͤtzt, begab er ſich ſelbſt nach Spanien, um den Sieg an ſeine Fahnen zu feſſeln. Dieſe Gelegenheit benutzte Oeſterreich zu einem Einfalle in Bayern: ſogleich erſchien Napoleon mit einem zahlreichen Heere, ſiegte bey Abens⸗ berg, Landshut, Eckmuͤhl und Regensburg, und draͤngte den Reſt der öͤſterreichiſchen Armee über Wien hinab. In dieſem Kriegsgetuͤmmel vereinigte er den Kirchenſtaat mit Frankreich durch einen bloßen Machtſpruch, wofuͤr er vom P. Pius VII. zu Savona mit dem Banne belegt wurde. Deſto muthiger kaͤmpfte und ſiegte er bey Aſpern, Eßlingen und Wagram, worauf der Waffenſtillſtand von Znaim, und der Friede von Wien erfolgte. Seine Herrſchaft durch Nachkommen zu begruͤnden, lag ihm nun ſehr am Herzen; deßwegen ließ er ſich von ſeiner innigſt geliebten Gattin Joſephine ſcheiden, und heyrathete Marie Luiſe, die Toch, ter des K. Franz von Oeſterreich. Durch ſeine hartnaͤckige Strenge gegen den engliſchen Handel machte er ſeinem Bruder Louis, König von Holland, unmoͤglich, ferner au regieren; dieſer legte daher die Krone nieder, und kehrte in den Privatſtand zuruͤck. Die Vereinigung der Hanſeſtädte und des Herzogthums Oldenburg mit Frankreich erbitterte Napoleons Feinde von Neuem um ſo mehr, als zugleich ſein Krieg in Spanien 1810 gluͤcklichen Fortgang gewann, die Schweden den General Bernadotte zu ihrem kuͤnftigen Thronfolger ſich ausgebeten hatten, ſeine Militaͤrmacht auf meht als 1000000 Streiter angewachſen war, und feine Gewalt im Innern ſtets wirkſamer gegen die öffentliche Freyheit wurde. Deſſen ungeachtet dauerte der Enthuſias, mus der Franzoſen fuͤr ihn fort, und wurde noch mehr durch die Enthuͤllung der Siegesfäule auf dem Platze Ven⸗ dome, durch die vielen Öffentlichen Arbeiten in Seehaͤven, Canaͤlen und auf Straßen angefeuert. Obgleich er an⸗ ſpruchslos im Kriege gegen alle Soldaten war, ſo ließ er — 758 doch an feinem. Hofe die ſtrengſte Etiquette, gen die Kayſerin beobachten. Im J. 1811 begann die ſpaniſche Nation aus Ver⸗ zweiflung den kleinen Krieg, und die ruſſiſche wird von den Englaͤndern im Stillen zur Rache gegen Napoleon ent— flammt. Dieß achtete er nicht, — weil er bey der Geburt ſeines Sohnes ſich uͤberzeugte, daß ganz Frankreich ſeine Vaterfreuden theilte, und zur Vermehrung ſeiner Macht gern mitwirkte, obgleich er die Preßfreyheit außerordentlich beſchraͤnkte, und die religiös gefinnten Einwohner durch ſein Benehmen gegen den Pabſt tief kraͤnkte. vorzüglich ges Im Anfange von 1812 machte er Kriegsruͤſtungen gegen Rußland in Verbindung mit Preußen und Oeſter— reich, weil daſſelbe das Continentalſyſtem nicht mehr be— folgte, und Polen erobern zu wollen ſchien. Er verfuchte noch einige Unterhandlungen; da dieſe nicht zum Ziele führs ten, fo brach er mit allen verbuͤndeten Truppen im Fruͤh⸗ linge gegen Rußland auf. Seine ſchnellen Siege veranlaß⸗ ten ihn zuweilen, den angebotenen Waffenſtillſtand auszu⸗ ſchlagen, und raſch nach Moskau vorzuruͤcken, deſſen uner⸗ warteter Brand alle feine Hoffnungen vereitelte. Zu lans ger Aufenthalt daſelbſt erſchwerte ihm den Ruͤckzug; Kaͤlte, Mangel an Lebensmitteln und Kleidung, und ungluͤckliche Gefechte bewirkten die Aufloͤſung feiner Armee ſchon ver dem Einzuge in Polen. Er beorderte zwar eine neue Drganifas tion derſelben, und ernannte Murat zum Oberbefehlshaber, weil Berthier unter Eugen nicht dienen wollte, ehe er nach Paris zuruͤckeilte. Kaum war er daſelbſt angekommen, ſo beſchaͤftigte er ſich ſchon mit der Organiſation einer neuen Armee. Im J. 1813 bemühte ſich Napoleon mit dem Pabſte ſich zu vereinigen, aber vergebens: denn was dieſer heute verſprach, mußte er auf Zudringen feiner Cardinale morgen widerrufen. Oeſterreich bewies ſich zweydeutig, weßwegen Napoleon ſeinen Marſch zur Armee uͤber Mainz, Erfurt und Leipzig nach Dresden unter fortdauernden Unterhand⸗ lungen beſchleunigte. Er erfocht mehrere Siege gegen die Ruſſen -und Preußen, ungeachtet ſeine Truppen groͤßten⸗ theils neu conſcribiert waren; deßwegen gab man ſeinem Wunſche nach einem Waffenſtillſtande in Prag um fo mehr Gehoͤr, als die Oeſterreicher dadurch Zeit zur vollen Aus— ruſtung ihrer Armee gewannen. Die beſtimmten 6 Wochen verſtrichen ohne den ſehnlichſt erwuͤnſchten Frieden zu bekommen; waͤhrend derſelben beſorgte er nicht allein alle Angelegenheis ten ſeiner Armee in Deutſchland und Spanien, fondern auch des ganzen Inneren von Frankreich. Er eröffnete den neuen Feldzug zwar ſiegreich, wurde aber in Dresden im⸗ mer enger von der Uebermacht eingeſchloſſen. Voll Ver⸗ trauen auf die Treue der Rheinbundesfuͤrſten und auf ſein Kriegsgluͤck vernachlaͤſſigte er die guͤnſtige Zeit zum Frieden, welcher ihm noch einmal unter billigen Bedingungen ange⸗ tragen wurde, und zog ſich nach Leipzig, wo er 3 Tage ſo ungluͤckliche Schlachten lieferte, daß ſeine ganze Armee auf⸗ geloͤſet wurde. Zwar ſuchte er fie wieder bey Erfurt zu ſammeln; allein die unerwartete Schlacht bey Hanau brach te dieſelbe ungeachtet ſeines Sieges von Neuem in ſolche Unordnung, daß die Franzoſen mit den Alliierten zugleich in Frankfurt und vor den Thoren von Mainz eintrafen, 759 Er begab ſich eilrnds nach Paris, ſuchte ganz Frankreich in kriegeriſchen Enthuſtasmus zu verſetzen, wurde aber durch einige Mitglieder des geſetzgebenden Koͤrpers daran verhin— dert, weßwegen er dieſen zu feinem größten Nachtheile auf- loͤſte. Zur Beendigung des Krieges in Spanien eröffnete er zwar Unterhandlungen mit Ferdinand VII., aber ohne gluͤcklichen Erfolg. Während die Verbuͤndeten auf allen Seiten in Frankreich einruͤckten, ließ er feine ſchwache Ar: mee auf den Ebenen von Chalons verſammeln. Ungluͤckli— cher Weiſe verlor er die erſte Schlacht, wodurch ganz Frank: teich entmuthet wurde; in den folgenden war er zwar gegen die einzelnen Corps ſiegreich, weßwegen er ungeachtet der Nachricht von Murats Abfall die Friedensunterhandlungen zu Chatillon immer wieder in die Länge zog; allein die Uebermacht bedraͤngte ihn fo ſehr, daß er ſich doch zuruͤckzie— hen mußte, und den Einzug in Paris nicht mehr verhin⸗ dern konnte. 5 Aus dieſer kurzen Inhaltsanzeige erhellet, daß in vor— liegendem Werke kein weſentlicher Beweiß des geniereichen Lebens Rapoleons mit Stillſchweigen uͤbergangen iſt. Die Schreibart des Verfaſſers iſt durch die Reihe der Großthas ten hinreißender geworden. Di e Kirchenverbeſſerung und die Gefahren des Proteſtantismus. Zur Vorfeyer des Reformationsfeſtes und als Anhand zur Piſteologie von Prof. Krug, Leipzig bey Baumgärtner: 1826. 8. Der Inhalt dieſer Schrift iſt in zwey Reden abge— faßt. Die erſtere uͤber die Kirchenverbeſſerung beſchraͤnkt ſich auf die Wirkſamkeit a. der Liebe zur Wahrheit, Zu: gend, Gottes- und Menſchenliebe, b. des Glaubens an ei: ne göttliche Weltregierung, an ein ewiges Leben im ſittli— chen Gottesreiche, an das Evangelium, c. der Hoffnung des Gelingens, des allmaͤhlichen Beſſerwerdens, der Einige keit aller Glaͤubigen. Zum Schluſſe beruft ſich der Redner auf die kraͤftige Unterſtuͤtzung der Reformation durch Fries drich den Weiſen, Johann den Beſtaͤndigen, Philipp den Großmuͤthigen, und andere beruͤhmte Männer, Die zweyte Rede handelt von den (eingebildeten) Gefahs ten des Proteſtantismus. Der Redner reihet ſie in active und paſſive; indem fie nicht nur der catholiſchen Kirche, ſon— dern auch dem Chriſtenthume zugerechnet werden; in politi— ſche wegen der den Staaten vorgeblich drohenden Umſtuͤr— zung in aͤußere und innere, wobey ſehr richtig die zu große Nachgiebigkeit der proteſtantiſchen Fuͤrſten bey dem Ab— ſchluſſe ihrer Concordate mit dem roͤmiſchen Hofe, und der Einfluß der Jeſuiten in weltlicher wie in geiſtlicher Geſtalt getadelt wird. Die meiſten Gefahren aber fuͤhrt der neu— modiſche kraͤnkliche Myſticismus, die Amphibien von Gas tholiken und Proteſtanten, und der Mangel einer guten Synodalverfaſſung herbey. Beyde fließende Reden ſind mit vielen hiſtoriſchen Erlaͤuterungen ausgeſtattet. Druck und Papier ſind ſo vortrefflich, daß wir wuͤnſchten, die meiſten Bücher ſeyen gleichartig gedruckt. — — — ‚760 Dr. Martin Luthers Buͤchlein wider den Türken. Herausg. v. Panſe. Leipzig im Induſtrie-Comtoir 1826. 8. S. VIII. u. 88. In unſerer allgemeinen Stimmung fuͤr die Wiederge⸗ burt Griechenlands, bey der europäifhen Unzufriedenheit mit den Tuͤrken, haͤtte den beſorgten Staatskuͤnſtlern, als moͤchte die kleinſte Beguͤnſtigung der Griechen für eine Ges nehmigung der gerechten Empörung derſelben wider ihre ges waltſamen Unterdruͤcker angeſehen werden, kein ſchoͤ— nerer Beweiß uͤber die gleichartige Denkweiſe unſerer Vor— aͤltern uͤber die Tuͤrken geliefert werden koͤnnen, als hier durch den kraͤftigen Ausſpruch Dr. Luthers geſchieht. Der Herausgeber Panſe zu Weißenfels trug mit Recht Beden⸗ ken, ob er die ſalbungsvollen Worte unſeres großen Reli— gionsreformators vor 300 Jahren durch neuere Faſeleyen erſetzen ſollte; denn eben ſo eindringend haͤtte keine Stelle auf das Publicum werden koͤnnen, wie Luther zu ſeiner Zeit ſich dem allgemeinen Volke in dieſer hochwichtigen Angelegenheit vor 300 Jahren verſtaͤndlich machte. Deß— wegen iſt auch ſeine Zueignung an den Landgrafen Philipp von Heſſen beybehalten worden. Die ganze Schrift Lu— thers iſt ſo voll Wahrheiten, welche man in unſeren Zei— ten kaum mehr auszuſprechen wagt, daß deßwegen dieſer neue Abdruck dem gemeinen Manne ſehr nuͤtzlich, und je— dem gebildeten Freyſinnigen hoͤchſt erfreulich ſeyn wird. Reiter-Catechismus, oder theoretiſcher Reitunterricht für alle Stände. Nach den reis nen und wahren Regeln der Kunſt bearbeitet von Klatte, k. preuß. Premierlieutenant von der Cavallerie, und angeſtelltem Lehrer der Reitkunſt bey der Cavallerie-Lehr-Escadron zu Ber⸗ lin. Leipzig bey Baumgärtner 1826. 8. S. IV. u. 134. Vorliegende Schrift iſt im gemeinfaßlichſten Tone ſo vollftändig belehrend abgefaßt, daß fie jedem Lehrlinge der Reitkunſt als der zweckmaͤßigſte Unterricht zur Wiederho— lung des mündlichen in die Haͤnde gegeben zu werden ver⸗ dient. Dieſelbe iſt in 4 Hauptſtuͤcke abgetheilt; das erſte handelt von der Reitkunſt im Allgemeinen, und zwar von dem Pferde im Allgemeinen, von der Poſttur des Reiters, von der Fuͤhrung, von der Sattlung, vom Aufſatteln, von der Zaͤumung, vom Aufzaͤumen, vom Abzaͤumen. Im zweyten wird gehandelt vom Aufſitzen, von den Huͤlfen, vom Schritt, von den Volten, vom Zuruͤckgeben, vom Trabe, vom Galopp, vom Sprunge, von der Cats riere, vom Abſitzen. Sehr ſchoͤn ſind die Belehrungen, wie der Reiter bey verſchiedenen Widerſetzlichkeiten und Unar⸗ ten der Pferde ſich zu benehmen hat, z. B. bey dem Nicht aufſitzen-Laſſen, bey dem Scheuen, Staͤtiſchſeyn, Ausſchla⸗ gen, Durchgehen und Bocken der Pferde. Endlich wird noch im vierten Hauptſtuͤck auch über die Dreſſur der Pfers de das Noͤthigſte mitgetheilt, nehmlich uͤber die Bearbeitung des Halſes, der Schultern, Rippenbiegung und des Hin⸗ tertheils. Die dialogiſche Form verſetzt jeden Leſer in Ges danken auf die Reitſchule, wo der ganze Unterricht faſt rent zugleich find, 7612 wörtlich ausgefpröchen wird; weßwegen beſonders jene, wel⸗ che dazu keine Gelegenheit haben) ſich dieſes Leitfadens mit großem Bortheile bedienen werden. f Kurze und faßliche Anleitung alle Arten von Uhren nach der Sonne zu ſtellen, und im richti⸗ gen Gange zu erhalten. Eine Calenderzugabe fuͤr Stadt und Land. Leipzig im Induſtrie-Comptoir 1826. 8. Bisher war man gewohnt, die Taſchen-, Dimmer: und Thurmuhren nach der Sonne uͤberhaupt, oder auch nach Sonnenuhren zu richten, woraus immer die Noth— wendigkeit des oͤfteren Richtens entſtand, weil man weder auf die Jahreszeit, noch auf die Schaltzeit die geeignete Nuͤckſicht nahm. In vorliegender Volksſchrift iſt eine ſehr ſaßliche Belehrung gegeben, wann, wie und wo die Sonne zum Richten der Uhren dient, und am Ende befindet ſich noch eine Tabelle der ſaͤmmtlichen Monats-Tage mit den taglich abweichenden Minuten, welche gegen jeden Fehlgriff ſchuͤtzt. le Elemente der Tonſetzkunſt als Wiſſenſchaft von J. A. Walther, Dr. der Philof, u. Medie. u,jpractifhem Arzt zu Baireuth, Verf. der Phthiſen. In Com⸗ miſſion bey A. Grau. gr. 8. 1826 mit 3 Notentafeln, Preis 16 Gr. Wir beeilen uns von dieſer hoͤchſt intereſſanten Schrift die Hauptruͤckſichten herauszuheben. Sie gibt abermals ei— nen ſprechenden Beweiß, wie nichts die von ſo vielen ſeichten Köpfen als geringfügig, ja verderblich angeſehene Philoſophie entbehren kann, was nach wiſſenſchaftlicher Vollendung ſtrebt. Die groͤßten Meiſter der Tonſetzkunſt, welche zugleich die Geſetze derſelben theoretiſch zu begruͤnden geſtrebt, konnten bisher insgeſammt ihren hoͤhern Vereini— gungspunct nicht finden, und mehrere verzweifelten für im> mer daran. Aber eben dieß, was fie, der Philoſophie ent— behrend, bezweifelten, iſt in dieſer Schrift gluͤcklich erreicht, wie aus ihren Hauptpuncten fuͤr jeden klar ſeyn muß, der mehr als gelehrter Handwerker in der Muſik iſt. Der Pfeiler, auf dem in ihr das Ganze ruht, iſt der Ton an ſich und in ſeinem abſoluten Verhaͤltniß, in dem er Einheit in der Duplieitaͤt und Duplicitaͤt in der Einheit iſt. Dieſem nothwendigen abſoluten Verhaͤltniß entſprechend, kann ſich der concrete Ton nur als Trias offenbaren und dieſes ſein triadiſches Verhaͤltniß in dem Drepklang vollends bethaͤtigen. Daher fein nothwendi— ges Zerfallen in den Dreyklang, der aber, ſoll der Ge⸗ gegenſatz, dem abſoluten Verhaͤltniß des Tons entſprechend, vollkommen ſeyn, wieder andere hervorrufen muß, die im Gegenſatz mit ihm als die der Ober- und Unterdominante unterſchieden werden, und ſich zu ihm, ihrer Einheit, eben ſo verhalten, wie ſich der Ton in ſich nach ſeinem Ein⸗ heits⸗ und Duplititaͤtsverhaͤltniß verhält, Mit diefen 3 Grundaccorden, die eins und diffe⸗ iſt die Tonleiter vollendet, welche im ſtrengſten Sinne nichts anders als die auseinander gezogene Sſis 1826. Heft VIII. 762 abfolute Form des einfachen Tons (in dem man immer 3 Töne zugleich hört) ſelbſt if. Da nun aber mit der erſten Tonleiter, die ſelbſt nichts vorgezeichnet haben kann, noth⸗ wendig die Mehrheit aller übrigen, nach zweyen nothwendi— gen, wie poſitiv und negativ ſich verhaltenden Richtungen bedingt iſt; fo ift damit auch die Kreuz- und P Vorzeich⸗ nung in ihrer Nothwendigkeit abgeleitet, wie die von dur und moll, indem der primäre Dreyklang, wie feine beyden Gegenſaͤtze, der Ober- und Unterdominantenaccord, mit ſich ſelbſt gleichſam in Differenz tritt, und ſich als großer und klei⸗ ner Dreyklang entgegenſetzt, der aber, da nicht der Gegen— ſatz, ſondern die Einheit das Reelle iſt, ſelbſt hinwiederum ein einigendes Ztes Glied fordert, welches der verminderte Dreyklang iſt, der demnach zu dieſen beyden in derſelben Beziehung ſteht, wie der verminderte Septimenaccord, wel⸗ ches Verhaͤltniß hier ſehr gruͤndlich entwickelt iſt, ſo daß nichts zur Vollendung ſeiner Natur fehlt, nehmlich zu der großen und kleinen Sept. Der triadiſchen Form des Tons entſprechend, zerfällt der verminderte Dreyklang, wie der verminderte Septimaccord, nun ſelbſt nothwendig wieder in 3 Hauptformen, die als die der Toni⸗ ca, der Ober- und Unterdominante ſo befriedigend unterſchieden werden, und aus dem nothwendigen Zerfallen einer jeden dieſer Hauptformen in 4 Glieder folgt mit einer Evidenz das Eine Grundgeſetz der Ausweichung der Tonaccorde in ein⸗ ander dargethan wird, daß Fein Meiſter der Tonſetzkunſt es verkennen und ihm ſeine durchgreifende Natur abſprechen wird. Dieß ſind die weſentlichſten Momente dieſer Schrift, die uns mit den daraus gezogenen uͤberraſchenden Folgerun⸗ gen nichts geringeres verſpricht, als das einigende Princip auch in der Muſik, von dem der bisherige, bloß in todten Zahlenverhaͤltniſſen ruhende Generalbaß in der That ſeine wiſſenſchaftliche Entraͤthſelung zu erwarten hat; daher ihr Studium, was freylich nicht Sache des Moments, jedem dringend zu empfehlen, dem es darum zu thun iſt, ſich in der Muſik wiſſenſchaftlich zu orientieren! Außerdem, daß durch dieſe Schrift zugleich der Streit: wie ſich die Melodie zur Harmonie und fo umgekehrt vers halte, auf immer geſchlichtet und dieſes bisher, ſtets wie⸗ der hervortretende Problem ganz wiſſenſchaftlich geloͤſt zu ſeyn ſcheint, ſehen wir darin auch den Keim der befriedis genden Entwicklung der ſogenannten chromatiſchen Tonlei⸗ ter, von der man bis jetzt nicht viel mehr weiß, als daß es eben eine ſolche gibt, zu deren, wo moͤglich, baldigen Bearbeitung, wie uͤberhaupt zur Erweiterung ſeiner Lehre bis zum Speciellſten in der Muſik als Wiſſenſchaft wir den Verfaſſer dringend einladen. Dabey haben wir ihn nur um eines zu bitten; nehm⸗ lich die Sprache mehr zu achten und ihr dieſelbe Ehre zu erweiſen, welche er feinen Gedanken erweiſet. Seine Con- ſtructionen find oft fo verwirrt, und die Interpunctation fo unrichtig, [daß man ihm wohl anffeht, er möchte gern ſo geſchwind ſchreiben, als er denkt Allein hier muͤſſen wir uns alle bequemen, wenn wir geleſen ſeyn wollen. 487 7263 Der pythagoriſche Lehrſatz, bloß als beſonderer Fall eines anderen allgemeineren Lehrſatzes, ohne alle noͤthigen Huͤlfslinien oder Rechnung zum Erweiſe. ohne Zweifel gieng die zufällige Entdeckung dieſes Lehrſatzes und ſeine Beſtaͤtigung an einigen mechaniſchen Proben ſeinem wiſſenſchaftlichem Beweiſe voraus. Die Quadrate der Catheten von 3,4 (des Winkelmaßes der Zim⸗ merleute); von 5, 12; von 8,15, welche als Aggreganden⸗ Paare gleich ſind dem Quadrate der zukommenden Hypo⸗ thenuſen von 5, 15, 17, und daß ſich die Quadrate der Catheten und Hypothenuſe gleichſchenklig - rechtwinkliger Dreyecke in ſoviel gleiche Dreyecke zerlegen laflen, daß zwey auf jede Cathete, und vier auf die Hypothenuſe kommen, waren Proben genug, um die Allgemeinheit die⸗ ſes Lehrſatzes vorerſt außer Zweifel zu ſehen. Da man aber bald ſeinen ausgebreiteten Nutzen bey Erfindung und Er⸗ klaͤrung tiefer liegender Wahrheiten einſah und ihn deß⸗ wegen zum Magiſter Matheſeos creierte, ſo war es ſehr na⸗ türlich, daß man ſich ſeinen Urſprung viel verwickelter und auf zuſammengeſetzteren Vorausſetzungen beruhend dachte, als in der That iſt, und fo feine Abkunft aus einem weits laͤuftigen, ſeiner Wuͤrde angemeſſenen Stammbaum herleis ten zu muͤſſen glaubte. Ein Netz von Hüͤlfslinien, auf dem man durch alle früheren Lehrſaͤtze bis zum Grundſatze: jede Groͤße iſt ſich ſelbſt gleich, zuruͤck gieng, ſchien das ſeinem Namen angemeſſene Emblem zu ſeyn — ein Inbegriff der damaligen Mathematik. Nun opferte man Hecatomben zur Ehre der Erfindung. Aber in dieſer Beſchraͤnktheit ergriffen, bloß vom Quadrate ausgehend und darauf bezogen, der Beweiß (nehmlich den ſtreng geometriſchen, nicht arithmetiſchen Be⸗ weiß) durch mehrere dem Beweiß angepaßte Huͤlfslinien moͤglich gemacht, gieng ſo die Form des Lehrſatzes bis in die neueren Zeiten über, um fo mehr, da man die Mathe⸗ matik als eine Ueberlieferung alt griechiſcher Weisheit be⸗ trachtete, in welcher in den Materialien wie in der Zufams menſtellung das bereits erreichte non plus ultra um kein Tupflein zu ändern, ſondern hoͤchſtens durch Commentare die Unerreichbarkeit in ein noch helleres Licht zu ſtellen er⸗ laubt ſey. Seitdem aber die critiſche Philoſophie unſeres Koͤnigs⸗ berger Weiſen alle Gegenftände des Wiſſens vor ihr unbes ſtechliches Reviſionsforum gezogen hat, und jeder Wiffens ſchaft Grund und Vothwendigkeit mit allem, was darin als wahr aufgeſtellt iſt, in und aus ſich ſelbſt, der Forderung des hoͤheren Vernunftgeſetzes gemaͤß, entwi · ckelt wiſſen will, war es faſt unmoglich, daß die Mathe⸗ matik allein davon verſchont bleiben, und ihr altgriechtſches Coſtüm behalten ſollte. Die Schuͤler jener, unſer Vater⸗ land adelnden Schule fangen daher nun auch an, in dieſer Wiſſenſchaft aufzuraͤumen, und ihre ewigen Wahrheiten nicht als abgeriſſene, vom Himmel gefallene Steine, ſondern zu einem aus innerer Nothwendigkeit entwickelten, zuſammen⸗ haͤngenden Ganzen aufzuſtellen. einmal dieſer Bau in allen Theilen vollendet, dann wird 5 Mathematik größeres Gemeingut für die Menſch⸗ SS — — — 764 heit werden. Sie wird den Anſtrich der Pedanterey verlies ren und viele faͤhige Koͤpfe, denen ſie in ihrer bisherigen Form vielleicht ungenießbar "geblieben waͤre, werden fie nicht allein als unentbehrliche Huͤlfswiſſenſchaft in faſt al— len uͤbrigen Wiſſenſchaften und Kuͤnſten, ſondern noch vor— zuͤglich als die beſte Uebungsſchule des Scharfſinnes benu— Ben und verehren lernen; denn der Mathematiker erſcheint dann nicht mehr als ein in Figuren, Zahlen und Buchſta— ben verſteinerter Sonderling — todt fuͤr alles uͤbrige — myſtiſch und unbegreiflich in ſeinen Mittheilungen, ſondern als ein hoͤchſt eingeuͤbter philoſophiſcher Denker, der die abſtracteſten Gegenſtaͤnde mit klarer Beſonnenheit aufzufaſ— ſen, ſie in ihren Verbindungen und wahren Verhaͤltniſſen zu einander zu ergruͤnden und zu erkennen im Stande iſt, der, ſo ausgeruͤſtet, jeden anderen Gegenſtand des menſch— lichen Wiſſens, ſobald er nur will, mit Leichtigkeit und Gruͤndlichkeit ſich anzueignen weiß, weil er im eigentliche ſten Sinne, die Kunſt zu lernen und unbekanntes zu fin—⸗ den, ſtudiert hat. Bey fo bewandten Umſtaͤnden wird jeder dahin ab— zweckende Beytrag zu rechter Zeit kommen, und ſo wird es denn auch erlaubt ſeyn, den beruͤhmten pythagoriſchen Lehrſatz (den uͤbrigens wuͤrdige Schuͤler jener Schule, ſo weit ſichs vom Quadrate ausgehend durch Huͤlfslinien thun ließe, in ihren mathematiſchen Werken bereits um vieles ſimplifciert haben) in fein eigenthuͤmliches Fach zu ſtellen, wo er dann, bloß als ein beſonderer Fall des folgen⸗ den, aus dem Grunde der Aehnlichkeit gefolgerten allge— meineren Lehrſatzes erſcheint: Lehrſatz (ſieh Taf. VI. Fig. 1.). Alle Paare von zweyerley Art unter ſich aͤhnlicher Figuren AB, AB, AB, die eine für jede Figuren⸗ Art gleichnamige (übrigens fo gut gerad» wie rumms linige) Seite oder ſonſt gedenkbare Dimenſion c mit einander gemein haben, ſtehen zu einander im Gleichverhaͤltniß, und es haben deßwegen auch (adges ſehn von allen hier einſchlagenden arithmetiſchen Gruͤn— den) die Figuren A, A. 4 der einen Art, das naͤmliche Verhaͤltniß zu einander, wie die zugehoͤ— rigen Figuren B, B, B der anderen Art; denn bey der bedingten Aehnlichkeit jeder Art Figuren unter ſich, und der bedingten gleichnamigen gez meinſchaftlichen Seite oder Dimenſion c beyder⸗ ley Art Figuren kann jedes auf ſolcher an einander geſetzte Figuren-Paar AB als eine dritte ganze Fi gur F angeſehn werden, in welcher die Theile A und B durchaus gleiches Verhaͤltniß zum Ganzen wie zu einander ſelbſt behalten, und wo daher auch dieſe Theile der Figur F zu den gleichnamigen Theilen A und B jeder anderen Figur F genau das nämliche Verhaͤltniß nothwendig zu einander haben, welches die Figur F zu der damit zu vergleichenden anderen Figur F hat — ja das Gleich verhaͤltniß ſtellt ich aus 765 den nämlichen Gründen ſchon her, wenn in beyden Figur: Arten die gleichnamige Dimenſion c nur in fo ferne gemeinſchaftlich iſt, als die eine von der ande⸗ ren durchaus den gleich großen Theil beträgt. * Weil nun hier unter der Mannigfaltigkeit aller denk⸗ baren Fälle auch jedes rechtwinkelige Dreyeck, Fig. 2. durch ein aus ſeinem rechten Winkel auf die Hypothenuſe gefälltes Perpendikel, als aus zwey kleineren, und wegen der ſich dabey ergebenden Gleichheit der Winkel ihm aͤhn⸗ lichen Dreyecken zuſammengeſetzt betrachtet werden kann, und dabey fo zerlegt wird, daß die Hypothenuſen der beyden kleineren zugleich ſeine, des groͤßeren ganzen Dreyecks, eigene Catheten find, und fo, in allen drey Seiten dieſes Dreyecks ſelbſt, eine gleichnamige Dimen⸗ ſion oder Seite von drey aͤhnlichen Dreyecken gegeben iſt, fo ſtehen auch alle mit dieſen Dreyecken auf ihren Hypo- thenuſen (respective Catheten) als gleichnamige gemein— ſchaftliche Seite gepaarte, oder zu paaren mögliche regu— laͤre oder irregulaͤre Figuren, ſobald ſie nur dabey unter ſich ähnlich find, aus den im Lehrſatz erwähnten Grunden nothwendig im naͤmlichen Verhaͤltniß zu einander, wie die zugehoͤrigen Dreyecke, wovon die Summe der kleineren gleich iſt dem groͤßeren Ganzen, und man kann mit Recht in Bezug auf daſſelbe ſprechen: ſolche Figuren (worunter denn auch die Quadrate gehoͤren) der Catheten ſind, zuſammengenommen, gleich der Figur (und alſo auch dem Quadrate) der Hypothenuſe. Hierin iſt aber ganz die Ausſage des pythagori⸗ ſchen Lehrſatzes, nebſt feinen weiteren Folgerungen, mitbe— griffen. 8 Nicht alſo mehr gerade deßwegen: weil bey einem auf ſeinen Seiten mit Quadraten umſtellten rechtwinkeligen Dreyeck, nachdem nach dieſer und jener Richtung hin die und die Huͤlfsli— nien gezogen find, das Hypothenuſen-Quadrat ſich in zwey Rechtecke theilt und ſich nun in den Gas theten-Quadraten und dieſen Rechtecken gleichviel gleiche Dreyecke oder Parallelogramme von gleicher Grundlinie und Hoͤhe darthun, oder die Catheten— Quadrate ſich ſonſt hiedurch in eben ſolche Dreyecke und Trapezoiden zerlegen laſſen, worein ſich auch das ganze Hypothenuſen Quadrat zerlegen laͤßt, iſt dieſes gleich der Summe der Catheten = Quadrate; ſondern, weil uͤberhaupt alle Paare von zweyerley Art unter ſich ahnlicher und mit einer gleichnamigen gemein: e Dieſes Gleichverhaͤltniß erſtreckt ſich unter den Bedingun⸗ gen des Lehrſatzes ſelbſt auf alle ſo zu paaren moͤgliche zweyerley Art unter ſich ähnlicher Körper. 3. B. die Paarung der Prismen, Pyramiden, Cylinder, Kegel, Kugeln, After: Cylinder, After⸗Kegel, After⸗Kugeln und anderer vieleckiger Körper (regulär oder nicht) auf den gleichnamigen Seiten und Durchmeſſern. 25 m ——ĩ5i5———— 766 ſchaftlichen Seite oder ſonſt gebenkharen Dimenfion verſehene Figuren zu einander im Gleichverhäͤltniß ſtehen, und dieß, wie eben gezeigt, auch auf jedes, durch den Perpendikel in zwey dem ganzen aͤhnliche Dreyecke ſich zerfallen laſſende rechtwinkelige Drey⸗ eck nothwendig feine Anwendung hat, Die Zahl ſolcher aͤhnlichen Dreyecke, in welche ſich ein rechtwinkliges zerlegen und mit unter ſich aͤhnlichen Figuren, in Gemaͤßheit des aufgeſtellten Lehrſatzes, paaren läßt, iſt jedoch nichts weniger als auf zwey beſchraͤnkt, ſon⸗ dern nach dem naͤmlichen Geſetz läßt ſich daſſelbe durch fortgeſetzte Perpendikelfaͤllung auf die neuen Hypothenuſen der entſtandenen kleineren Dreyecke ſogar in unendlich viel, ihm aͤhnliche Dreyecke zerlegen, welche, aus den Gruͤnden des Lehrſatzes zuſammengenommen, eben ſo dem ganzen Dreyeck gleich ſind, als die Summe aller damit auf gleich⸗ namiger gemeinſchaftlicher Seite oder Dimenſton ges paarten, unter ſich aͤhnlichen Figuren gleich iſt, der zum groͤßeren ganzen Dreyeck gehoͤrigen Figur, nehmlich: „%%% K ! Auch iſt dem aufgeftellten Lehrſatz zufolge eben nig die gleichnamige gemeinſchaftliche Sete ur Di⸗ menſion bloß auf die Hypothenuſen dieſer Dreyecke be⸗ ſchraͤnkt. Als ſolche kann von der Zerlegung in zwey an bis in unendlich viel Dreyecke jede Cathete Fig. 3. zu Er⸗ haltung des naͤmlichen Reſultats dienen. Nur bey An⸗ wendung der Catheten-Dimenſion ſchlechthin wuͤrde bey der Zerlegung in zwey Dreyecke, Fig. 5., das Eigene und Vorzuͤgliche in Bezug auf das ganze Dreyeck verloren Dee hen, oder vielmehr verſteckt werden, was eben durch den . pythagoriſchen Lehrſatz zu Erfindung anderer mathematiſchen Wahrheiten ſo oft den Grund gibt und in der Conſtruction ungeſucht ſich darſtellt, nehmlich: daß dann in den drey Seiten des bloßen rechtwinkeligen Dreyecks nicht ſchon ſelbſt die gleichnamige, mit andern unter ſich ähnlichen Figuren gemeinſchaftlich zu feßende Seite der drey aͤhn⸗ lichen Dreyecke gegeben waͤre, wodurch dieſer beſondere Fall unſeres aufgeſtellten Lehrſatzes eben ſein Nuͤtzliches u. Erſprießliches in ſich traͤgt. In der Allgemeinheit des aufgeſtellten Lehrſatze auch ſchon im Voraus der Beweis, 1 a dem rechtwinkeligen Dreyeck noch irgend eine Figur X * denkbar werden koͤnnte, welche ſich in mehrere, ihr aͤhnliche „. 77} * Xx XxX. . . ganz zerlegen ließe, alle andere auf gleich⸗ namiger gemeinſchaftlichen Seite oder Dimenſion damit ge⸗ paarten, unter ſich ähnlichen Figuren y y .. . zu⸗ ſammengenommen, der mit der ganzen Figur X eben ſo gepaarten Figur X gleich wären, und deßwegen jeder andes re hergeſuchtere Beweis uͤberfluͤſſig würde. elle FE * Hat, wie in der vorigen Note, a ; 3 dung auf Körper. „ auch bie nämlihe Lawen⸗ 767 Uebrigens iſt ſich um ſo mehr zu wundeen, daß wenn man auch im pythagoriſchen Lehrſatz bloß vom Quadrate ausgieng, oder vielmehr in dem einmal in dieſer Form von Pythagoras aufgeſtellten Lehrſatz auszugehen ſich veranlaßt ſah, man doch nicht im Beweiſe auf etwas allgemeineres, meiner Methode ähnliches gekommen (war, und ſich dritt— halbtauſend Jahre mit dem ziemlich mechaniſchen Nothbe— helf, dem Beweis angepaßter Huͤlfslinien, begnuͤgen konnte, 4 doch in die Geometrie den Lehrſatz aufgenommen atte: daß ähnliche Dreyecke oder in Dreyecke aufloͤsliche ähnliche Figuren ſich zu einander, wie die Quadrate ihrer aͤhnlich liegenden Seiten verhalten. Hier lag es wahrlich ſchon nahe genug. Aber auf die: ſen Lehrſatz und ſeinen Beweis kam man in der bisherigen Ordnung erſt bey Gelegenheit der Ausmeſſung der Figuren durchs Duadrat- Maas, nachdem der pythagoriſche Lehrſatz laͤngſt unter feinem gewöhnlichen Beweis paradiert, kei— nes anderen weiter beduͤrftig ſchien, und dachte nicht daran, daß jener obige Satz, der, nicht bloß auf Dreyecke mit Quadraten beſchraͤnkt, alle denkbare zweyerley Art un— ter ſich ähnlicher Figuren- Paare umfaſſend, zu feiner Evi: denz des Behelfs der Ausmeſſung und Berechnung durch arithmetiſche Formeln gar nicht beduͤrfe, ſondern bloß in allgemeinerer Betrachtung eine unmittelbare Folge aus dem Begriff der Aehnlichkeit der Figuren und Koͤrper, und ſo der eigentliche Stuͤtzpunct des pythagoriſchen Lehrſatzes fey. Lengsfeld den 1. Juny 1826. i 5. B. Fr. Frepherr v. Muͤller \ zu Lengsfeld. * Nacherinnerung zu ber im Jahrgang der Iſis von 1822 Heft 2. S. 170 vom Herrn Dr. Joh, Friedr. Chriſtian Werneburg zu Jena » verfaßten Abhandlung: Zur genauern Erörterung der Lehren vom Fall und vom Wurfe ſchwerer Körper, Dieſe Abhandlung verdient wegen ihrer Gediegenheit die allgemeine Aufmerkſamkeit der Naturforſcher, ſo wie auch jedes Metier Verwandten der Balliſtik (Schleuder— kunſt), in ſoferne derſelbe aus einem wiſſenſchaftlichen Standpunct, den Grund feiner Kunfl, und was zu ihrer Vervollkommnung vorzüglich zu berüͤckſichtigen iſt, voͤllig einſehen lernen will. Da es aber bey Bekanntmachung der Reſultate ſolcher mathematiſchen Unterſuchungen, deren Stoff bloß aus dem Gebiete der phyſiſchen Erſcheinungen genom— men iſt, oͤfters ſehr noͤthig wird, daß man ſich vorher über ſelbige hinlaͤnglich ausſpricht, und gleichſam den statum controversiae feſtſtellt, damit Mißverſtaͤndniſſe und Ver⸗ wechſelungen vermieden werden, welche leicht zu dem Ur⸗ theil führen koͤnnten: man hätte ſeine an ſich noch ſo ride tigen mathematiſchen Schlußfolgen auf Dinge, die nicht, oder nicht jo, als man vorausſetze, eriſtieren, angewendet, 0 3 — 2768 und alſo nach dem Spruͤchwort, bloß ums Kayſers Bart gefochten; ſo halte ich es hier fuͤr den Gewinn der Wiſſen— ſchaft nicht fuͤr uͤberfluͤſſig, das zu dieſem Behuf erforderli— che, in obiger Abhandlung aber uͤbergangene, mit Billigung und Erlaubniß des Herrn Verfaſſers in gegenwaͤrtiger Nacherinnerung auseinander zu ſetzen, und bitte alle mathematiſchen Phyſiker, mir ihre volle Aufmerkſamkeit in Durchwandlung des nachſtehenden Ideengangs zu ſchenken, dann unmittelbar die Abhandlung damit zu vergleichen und fie unter dieſem Geſichtspunct noch einmal durchzugehen. 1. Die Kraͤfte, welche Koͤrper zur Bewegung treiben, koͤnnen wir bloß aus ihren Wirkungen, entweder aus der wirklichen Bewegung des Körpers, oder aus dem Beſtres ben dazu, aus dem Druck auf den der Bewegung entges genſtehenden Widerſtand erkennen. Ueber die Natur der Kraͤfte ſelbſt werden wir, weil ſie keine fuͤr unſere Sinne wahrnehmbare Gegenſtaͤnde find, nie was gewiſſes durch je— ne entdecken koͤnnen, und uns bloß mit mehr oder weniger wahrſcheinlichen Hypotheſen begnügen muͤſſen. So, und nicht anders, will der Herr Verfaſſer auch das, was er beylaͤufig in H. 3. über die Schwerkraft geſagt hat und vielleicht in einer andern Abhandlung noch ſagen wird, vers ſtanden haben; denn er iſt weit von dem Duͤnkel entfernt: mit apodictiſcher Gewißheit über die Natur der Kräfte ab: ſprechen zu wollen. 2. Um uͤber die Groͤße der Bewegung, und mithin auch der verurſachenden Kraft urtheilen zu koͤnnen, muß alles dabey vorkommende in Erwägung gezogen werden, nehmlich die Maſſe des Körpers, fein durchlaufener Raum und die Zeit, in welcher der Raum vollbracht wird. Die Bewegung muß daher als eine aus dieſen drey Größen zu: ſammengeſetzte Größe, worin aber die letztere, die Zeit, in einem verkehrten Verhaͤltniß ſteht, betrachtet werden, fo daß Maſſe und Raum als Factoren, die Zeit aber als Diviſor erſcheint, und muß ſo mit einer andern Bewe— gung, bey der uͤbrigens dieſe drey Groͤßen in jeder denkba— ren Verſchiedenheit zu einander ſtehen koͤnnen, verglichen werden, um von der Groͤße der Bewegung einen Begriff bekommen zu koͤnnen. 3. Das bloße Verhaͤltniß der Zeit zum Raum allein gedacht, heißt die Geſchwindigkeit des Koͤrpers. Sie druͤckt ſich am natuͤrlichſten aus, wenn dabey die Zeit durch— gaͤngig gleich oder auf 1 geſetzt wird, dann gibt der volle brachte Raum das Maas der Geſchwindigkeit. Setzt man nun auch dabey die Maſſen auf *, fo find bloß die Ges ſchwindigkeiten, ausgedruͤckt in den vollbrachten Raͤumen, die Maaſe der Bewegung, und daraus bey der Verglei— chung ihre in dieſem einfachen natürlichen Bilde dargeſtellte Groͤße, wie die der verurſachenden Kraͤfte, erkennbar. Findet man daher in der genannten Abhandlung Endgefchwindigs keiten mit einander verglichen, welche Fallraͤumen oder Falle hoͤhen aus verſchiedenen Zuſtaͤnden des Falles zugehoͤren, und wo der Natur des Ausdrucks nach die Zeiten nicht ein⸗ ander gleich oder auf 1 geſetzt ſeyn konnten, ſo thut man bey Pruͤfung ſolcher Reſultate ſehr wohl, ſie alle auf die Zeit Sur zu reducieren, um ſich vor Mißverſtaͤndniſſen, Verwechſelungen und daraus folgenden truͤglichen Urtheilen zu ſichern, wie dieß zur Erfaͤuterung, in der weiter unten | € folgenden Tabelle; in der letzten! Haupttolenne gefches hen iſt. f 4. Widerſtand iſt jede andere Maſſe, weiche der Be> wegung eines Körpers im Wege ſteht und fie entweder hemmt, oder auch, wenn die Menge und die Kraft des Zuſammenhangs ihrer Theile nebſt der Friction, die ſich zwiſchen ihrer Unterlage bildet, groß genug iſt, fie ganz auf: hebt. Im letzten Fall verwandelt fich die wuͤrkliche Bewe⸗ gung des Koͤrpers in das Beſtreben zur Bewegung, welches ſich durch den Druck auf die widerſtehende Maſſe aͤußert. Aus der Groͤße des Drucks, durch Vergleichung mit einem anderen als Maas angenommenen Druck, laͤßt ſich eben ſo wie aus der Groͤße der Bewegung, auf die Groͤße der Kraft ſchließen. 5. Bey einer völlig widerſtehenden Ebene liegt nur dann ein zureichender Grund zur Aufhebung der Bewegung eines Koͤrpers, wenn die Directionslinie der Bewegung winkelrecht auf die Ebene gerichtet iſt. In jedem ande ren Fall kann eine ſolche Ebene die Bewegung nur hem— men und daher verkleinern, nehmlich die Groͤße der Ge— ſchwindigkeit zum Theil aufheben und die Richtung der Bewegung nach der Gegend hin ableiten, wo die Direc— tionslinie mit der Ebene den größten ſtumpfen Winkel macht. Und dann zerlegt ſich die Wirkung der Kraft, im eigentlichſten Sinn, in zwey Seitenbewegungen, und zwar in einen zur Bewegung ſtrebenden winkelrechten Druck auf die widerſtehende Ebene und in eine übrig: bleibende, nach der Richtung des groͤßten ſtumpfen Winkels auf der Ebene fortlaufende wirkliche Seitenbewegung, deren Geſchwindig— keit nach Verhaͤltniß dieſer Zerlegung verringert iſt, und ſich zur Geſchwindigkeit der ungeſchwaͤchten freyen Bewe— gung verhält, wie die von der Richtung der Seitenbewe— gung gebildete Seite eines mit der Richtung jenes winkel— rechten Drucks ſich ergebenden Rechtecks (des ſogenannten Kraͤftenparallelogramms) zu ſeiner Diagonale. 6. Dieſe durch den Widerſtand der ſchiefen Ebene erzwungene Seitenbewegung behält aber bey einer gleiche foͤrmig beſchleunigten Bewegung beſtaͤndig Bezug auf die Directionslinie der freyen Bewegung; denn beſtaͤndig wird hier der Koͤrper parallel mit deren Richtung von der Kraft getrieben und nur durch den Widerſtand der ſchie⸗ fen Ebene auf die Seite dabey auszuweichen genoͤthiget. Die eigentliche und effective Geſchwindigkeit einer ſolchen Seitenbewegung iſt daher nur gleich demjenigen Raum, der ſich mittelſt eines durch den Endpunct der ſchiefen Bewe— gung auf die Directionslinie der freyen Bewegung gefaͤll— ten Perpendikels bis zum Anfangspunct der Bewegung darauf abſchneidet, und ſteht zum vollbrachten Raum auf dieſer ſchiefen Seitenbewegung ſelbſt nur in dem naͤmlichen Ver— haͤltniß, worin dieſer zum vollbrachten Raum der freyen Bewegung ſteht, d. h. der auf der ſchiefen Ebene vollbrach— te Raum iſt die mittlere Proportionallinte zwiſchen dem von der freyen Bewegung auf ihrer Directionslinie voll— brachten und dem darauf abgeſchnittenen Raume, welcher der effectiven Geſchwindigkeit der ſchiefen Bewegung zuge— hoͤrt. Auch kann man ſich die vollbrachte Bewegung auf der ſchiefen Ebene ſelbſt wieder in zwey rechtwinklig zu einander ſtehende Seitenbewegungen zerlegt vorſtellen, wo dann die mit der Directionslinie der freyen Bewegung pa— IJſis 1826. Heft VIII. 769 770 rallel laufende Seite dieſes ſogenannten Kraͤftenparallelo— gramms, eben ſo die effective Geſchwindigkeit der ſchiefen Bewegung anzeigt. Macht man nun von vorſtehender allgemeinen Ver trachtung der durch widerſtehende ſchiefe Ebenen erzwunge— nen Seitenbewegung der Koͤrper, Anwendung auf die durch die Schwerkraft gleichfoͤrmig beſchleunigte Bewegung heym freyen, wie auf der geneigten Ebene gehemmten Fall der Koͤrper; ſo verhaͤlt ſich der in gleichen Zeiten vollbrachte Raum des freyen lothrechten Falls zu dem auf der geneig— ten Ebene vollbrachten, wie ſich dieſer ſelbſt verhaͤlt zu dem feiner effectiven lothrechten Geſchwindigkeit zugehörigen lothrechten Falls Raume, d. h. zugleich, er verhält ſich, wie die Laͤnge der geneigten Ebene zu ihrer lothrechten Hoͤ— he. Der vollbrachte Raum auf der geneigten Ebene iſt die oben bemerkte mittlere Proportionallinie zwiſchen den bey— den aͤußeren, hier lothrechten Raͤumen, wovon der eine der freyen lothrechten Fallhoͤhe, der andere der effectiven loth— rechten Fallhoͤhe auf der geneigten Ebene zugehoͤrt. Da die, bey der gleichfoͤrmig beſchleunigten, und alſo auch hier bey der Fall- Bewegung erlangten Endgeſchwindigkeiten gleich den doppelten der bis dahin vollbrachten Raͤume ſind, ſo verhalten ſich die erlangten Endgeſchwindigkeiten, in allen Zuſtaͤnden des Falles, auch ganz ſo zu einander, wie dieſe vollbrachten Raͤume. In den, wenigſtens dem Herrn Verfaſſer bekannten Schriften uͤber die Falllehre ſand derſelbe keine rechte und unzweifelhafte Beruͤckſichtigung deſſen, was ich oben un— ter Nr. 6. wegen der mit der Directionslinie der Kraft parallelen effectiven Geſchwindigkeit des auf der ſchiefen (beym Fall geneigten) Ebene ſich bewegenden Koͤrpers ge— fagt habe; und doch wird man geſtehen muͤſſen, daß hier eine ſolche, ſcharf und beſtimmt gebrauchte Beruͤckſichtigung durchaus nothwendig iſt, wenn man ſachgemaͤße und nicht heterogene Reſultate in dieſer Materie verlangt. Der Herr Verfaſſer hat daher in genannter Abhandlung, ruͤck— ſichtlich des ſchiefen Falles, ſowohl in gerader wie ver— ſchiedentlich krummer Linie, durchaus unter Beziehung auf die bisher hiebey vernachlaͤſſigte effective lothrechte Ge— ſchwindigkeit und ihre Vergleichung mit der des freyen Fal— les, die Lücke dieſer Lehre zu ergänzen geſucht. Die Vers gleichung bey dieſen verſchiedenen Zuſtaͤnden des Falles ge— ſchieht nun nach Maasgabe des mathematiſchen Schluß: folgen-Ganges entweder mit den in gleichen Zeiten vollbrachten ver⸗ ſchiedenen Fallraͤumen und erlangten verſchiede⸗ nen Endgeſchwindigkeiten, oder mit den in verſchiedenen Zeiten vollbrachten verſchiedenen Fallraͤumen aber erlangten gleichen Endgeſchwindigkeiten, welche beyde Faͤlle nicht mit einander verwechſelt werden dürfen. So gehoͤren die §. §. 6. 7. 8. für den letzten Fall, der $. 10. aber für den erſten, jedoch die Anmer⸗ kung zu §. 10. wieder fuͤr den letzten Fall. In der folgenden Tabelle findet mau fuͤr beyde Faͤlle durch einige Beyſpiele eine deutliche Auseinanderſetzung und 49 77¹ Anſicht uͤber dieſe dreyerley Zuſtaͤnde des Falles (nehmlich den freyen lothrechten, den ſchiefen, und den beym ſchiefen in Betracht kommenden, effectiven lothrechten) nebſt den zugehörigen Endgeſchwindigkeiten, woraus ſich al⸗ les vorerwaͤhnte, ſo wie das in der betreffenden Abhand— lung von 9. 1 — To. geſagte um fo mehr erläutern und beftätigen wird. Ich habe dabey die zwey einfachſten Ver: haͤltniſſe der Höhe zur Länge der geneigten Ebene angenom— men; das erſtemal wie 1: 2, und das andere mal wie 1: 3, ö und, da es gerade mit der Wahrheit ziemlich nahe überein- kommt, 16 Londoner Fuß fuͤr die freye lothrechte Fall⸗ hoͤhe in 1 Secunde, geſetzt. In der Aten Hauptcolonne dieſer Tabelle wird ſichs Bann in Bezug auf oben erwähnten letzten Fall zeigen, daß der freyen lothrechten Fallhoͤhe Si“ fdyen die naͤm⸗ liche Endgeſchwindigkeit S 8“ zukommt, welche auf den ge⸗ neigten Ebenen (deren Hoͤhe zur Laͤnge ſich einmal wie 1: 2, und dann wie 1: 3 verhält) den von ihrer Länge verhaͤltnißmaͤßig abgeſchnittenen ſchiefen Fallraͤumen = 2“ und S 3‘, fo wie den in Bezug auf ihre ganze Laͤnge ef⸗ fectiven lothrechten Fallhoͤhen — 4“ und = 9“ zugehoͤ⸗ rig iſt, und daß, wenn man die freye lothrechte Fallhoͤhe = H die Laͤnge der geneigten Ebene = L ihre Höhe (effective lothrechte Fallhoͤhe) = H einen auf der Länge der geneigten Ebene verhältnißs mäßig abgeſchnittenen kleineren Raum — | und die kleinere freye lothrechte Fallhoͤhe = h ſetzt, alsdann: 115 L: H= H: lh, und daher h = 77; = H sin a; in der Tabelle: 4° 8: 42 4:3 2: 1, und daher 1 = 83 — = 4 (sin 30% 4. 05; 2) : 9 2 9: 3 3: 1, und daher ı =. = 9 (sin 19°38°16°,38)? = 9.0, 11111. 272 Eben ſo kann man von der freyen lothrechten Fallhoͤhe = H ausgehen, nehmlich: j H: LSL: H= H: ll: h L H= 1? wo denn == LA = ; b =H.sin u . sin a. Der bequemſte Ausdruck hievon iſt: Hs b L= H sin a weil er bloß aus der gegebenen Laͤnge und ſenkrechten Erhös hung, oder auch dem Erhoͤhungswinkel — « der geneigten Ebene hergeleitet iſt. Setzt man d. Fallraum; die Endgeſchw.; die Zeit, des freyen lothrechten Falls S F ; S SITE des ſchiefen Falls — F z 2 des effectiv lothrechten Falls = f 5 2 des klein. freyen lothr. Falls = f; c fo ift für den oben bemerkten ıften Fall, bey gleichen Zei ten, verſchiedenen Fallraͤumen, verſchiedenen Endge⸗ . > . * e 0 ſchwindigkeiten: 2 L JJ a Be F=L C2 L f=H ;ce=.H für den 2ten Fall, bey verſchiedenen Zeiten, verſchiede⸗ nen Fallraͤumen, gleichen Endgeſchwindigkeiten: 1 H 2 FTC . H? Hs TUT e Auch noch der Zte mögliche Fall kommt in der Tabelle vor, nehmlich: f P in verſchiedenen Zeiten vollbrachte gleiche Fallräus me und erlangte gleiche Endgeſchwindigkeiten, — bier it 3 = Ea; 2 778 — 774 5 n NE ue ber ſ i ch t einiger in gewiſſen Zeiten vollbrachten Falltaͤume und durch die Wirkung der Schwerkraft erlangten Endgeſchwindigkeiten eines Koͤrpers, ſowohl beym freyen Fallen, wie beym Herabgleiten auf einer geneigten Ebene. Es ſey: der in einer Secunde vollbrachte Raum des freyen Fallens — 16° Londoner; die Länge der geneigten Ebene S. 8“; ihre ſenkrechte Erhöhung S 47 hieraus der Erhoͤhungswinkel = 30°. Erlangte Endgeſchwindigkeit in der [ Reducierte Endgeſchwindigkeit, aus: erſten Zeit, ausgedrückt durch den [ gedrückt durch den ohne weitere Vollbrachter Raum. ohne weitere Wirkung der Schwer- Wirkung der Schwerkraft nun zu kraft nun zu vollbringenden Raum || vollbringenden Raum in jeder Se— in jeder mit d. erſten gleichen Zeit. cunde. Zeit. beym beym beym a E beym N beym freyen Fat | ſchiefen Herabgleiten freyen Fal, ſchiefen Herabgleiten || freyen Fal-] ſchiefen Herabgleiten. WCCCCCCCC len nac): 7. 50 nach der in Bezug auf Anlage nach der [in Bezug auf . nach der len Bezug auf ſenkrechter Richtung. Richtung die hiebey Richtung. Richtung die hiebey Richtung 5 die hiebey der geneig / wirkl. her: || Richtung. derlgeneig, wirkl. her⸗ der geneigs | wirkl. her⸗ ten Ebene. | unter gefal⸗ ten Ebene. untergefal⸗ ten Ebene. untergefal⸗ lene ſenk⸗ lene ſenk⸗ lene ſenk⸗ rechte Hoͤhe. rechte Hoͤhe. rechte Hoͤhe. 0˙%5 0%½j 5 20 1 0,5 8 4' 2' 4 2 ı 8 4 4 16 8 4 a % | | (18) (9) 6.5 | (24) 9 5 16 8 4 32 16 8 32 16 8 Es ſey: die Länge der geneigten Ebene = 27“; ihre ſenkrechte Erhöhung S9“ hieraus der Erhoͤhungswinkel = 19°28’16°,38. 0°,25 17 7335... 011 20 01,666... | 0',222... 8 2',666... | 0,888... (0,50) (4) (1,333...) | (0,444...) (8) (2,666...) | (0,888...) (16) (5,333...) | (1,777...) 6 2 2 8 2,666 75 9 3 18 4. 8 (1) (16) (5,555...) (32) (10,6666 .) (5,555...) (32) (10,666...) | (3,555... .) 81 27 162 54 18 72 24 8 1 (1,777...) 2,25 9 - Noch muß ich zur Berichtigung anmerken, daß in der Abhandlung $. 7. Ste Zeile von unten zu leſen ift: „ers langt er eine Endgeſchwindigkeit ruͤckſichtlich der effectiven lothrechten Richtung, als wenn er nur von einer Hoͤhe FE frey lothrecht herabgefallen waͤre und lothrecht weiter gehen wollte;“ und daß es $. 8. ste Zeile von unten heißen muß: „eine eben fo große Endgeſchwindigkeit in E (in ſchiefer Richtung CE) erlangt, als wenn er frey in und von der lothrechten Fallhoͤhe AE herabgefallen wäre und fo in loth⸗ rechter Richtung erlangt hätte, was ruͤckſichtlich wahr und richtig iſt?“ auch daß H. 10. in der ıöten Zeile zwiſchen die Worte „Körper lothrecht“ das Wort „effectiv“ einzuſchalten iſt. Andere, leider bedeutende Druckfehler in den Formeln und Rechnungen find bereits in einem beſonderen Cor. rettur⸗Blatt mit der Iſis ausgegeben worden, und was etwa da, fo wie ſonſt noch uͤberſehn ſeyn ſollte, bitte ich, aus der Natur der Sache ſelbſt zu verbeſſern.) So hoffe ich nun, werden alle mathematiſchen Phyſiker über die Natur des hier behandelten Stoffes mit dem Herrn Verfaſſer einverſtanden ſeyn, und wird kein Zweifel uͤber die Nothwendigkeit der gehaltvollen Schrift obwalten. Kann dann von den Geometern (etwa uͤberſehene Druckfehler abgerechnet) dem Herrn Verfaſſer kein Irrthum im Gang der mathematiſchen Schlußfolge mit Grund nachgewieſen werden, ſo wird das hier aufgeſtellte ſo lange als Wahrheit gelten muͤſſen, bis dieß geſchehen iſt. Heinrich Carl Friedrich Freyherr von Muͤller zu Lengsfeld. 775 Die farbigen Schatten, ihr Entſtehen und Gefeg von H. Zſchokke. Vorleſung ges halten in der naturforſchenden Geſellſchaft zu Aarau. 1826, bey Sauerlaͤnder. 8. 61. Dieſe Abhandlung des ſinnigen und beruͤhmten Ver⸗ faſſers iſt voll merkwuͤrdiger Beobachtungen und ſcharfſinni— ger Zuſammenſtellungen von Erſcheinungen, womit der Ver faſſer ſich ſeit Jahren in ſeinen Nebenſtunden beſchaͤftiget. Er hat in ſeiner Wohnung, welche durch ihre hohe Lage un— willkuͤrlich zu Beobachtung des ſo zauberiſch wechſelnden Lichtſpiels einladet, farbige Glaͤſer in Wandloͤchern ange— bracht, durch welche man die weit und manchfaltig ausges breitete Gegend ſowohl uͤberſchauen als auch die eintreten— den Lichtſtralen im Zimmer auffangen kann. Schon dieſe Vorrichtung eröffnet einen großen Kreis für die Beobach⸗ tung farbiger Schatten, und gibt Mittel an die Hand, fo= wohl andere Vorrichtungen zu erfinden, als auch auf Spa— ziergaͤngen, und beſonders Alpenreiſen, die Gelegenheiten zu benutzen, wann die Sonne ihr Schattenſpiel ſehen laͤßt. Alles, was ſich dieſer Art dem Verfaſſer dargeboten, traͤgt er hier auf eine faßliche Art in ſeinem bekannten fließenden Stiel vor, und ermuntert dadurch gewiß manchen zu fer⸗ nern Beobachtungen, fo wie er dem Phyſiker viele Thatſa— chen an die Hand gibt, woran er ſich verſuchen kann. Voran eine geſchichtliche Darſtellung deſſen, was man bisher uͤber farbige Schatten gewußt und gemeynt hat; dann werden einige Betrachtungen uber Licht und Schatten, farbiges Licht und farbige Schatten angeſtellt und die Vers haͤltniſſe angegeben, unter welchen farbiges Licht und farbi— ge Schatten ſowohl durch Kunſt als Natur entſtehen. Nach dem Verfaſſer ſind die letzteren wahre Schatten, nicht zuruͤckgeworfene Luftfarbe, oder eingebogene, gefärbte Strah⸗ len oder gar ſogenannte Augentaͤuſchungen. Nach ihm wird der Schatten 1) im rothen Licht hellblau, 2) im orangen etwas dunkler blau, 3) im gelben, blau oder roͤthlich blau, 4) im gruͤnen, violett oder purpur, 5) im hellblauen, roth, 6) im dunkelblauen, orange, 7) im violetten, gruͤn; fo daß alfo hier merkwuͤrdige Gegenſaͤtze hervortreten, wor— uͤber der Verfaſſer manche Vergleichungen anſtellt. * Dann folgen Betrachtungen uͤber die ſogenannten zu⸗ faͤlligen Farben, eigentlich die phyſiologiſchen, auch Augen— farben oder Augentaͤuſchungen, Fleck auf weißem Papier geſehen beym Wegwenden der Augen hell erſcheint u. ſ. w. (Wenn die Phyſiker ihre far⸗ bigen Schatten fo gut erklaͤren koͤnnten, wie die Phyſiolo— gen dieſe Erſcheinungen, fo koͤnnten fie zufrieden ſeyn. Sie kommen ganz gewiß von der Abſtumpfung eines klei⸗ nen Theils der Netzhaut her, waͤhrend die uͤbrige Flaͤche in ihrer vollen Thaͤtigkeit bleibt. Das Erſcheinen anderer Farben Hänge von den phyſtcaliſchen Segenſäͤtzen ab, welck e daß z. B. ein ſchwarzer 776 die Phyſiker zu erklaͤren haben.) Der Verfaſſer zeigt nun, wie die farbigen Schatten faſt bey allen Tags- und Jahrszeiten ſich ſehen laſſen und veraͤndern; handelt dann von den Nebenſchatten und den ſogenannten Halbſchatten oder Lichtſaͤumen, die er als Zwit⸗ ter von Licht und Schatten betrachtet, was freylich die far⸗ bigen Schatten im Grunde auch ſind. Die Schklußbemerkungen über das Verhaͤltniß 'der Lichtſtaͤrke zu den Farben der Pflanzen, Voͤgel und ders gleichen in verſchiedenen Zonen und Hoͤhen ſind intereſſant, und laſſen einſt, gehoͤrig verfolgt, auch für das Farbens ſpiel der Blumen, der Kerfe und Vögel Aufſchlüſſe erwar⸗ ten. So haben wir alſo den Verfaſſer auch im Gebiete der Natur als einen eifrigen und finnigen Beobachter ken⸗ nen gelernt, wie wir ihn im Gebiete des Menſchenlebens ſeit vielen Jahren kennen und ehren. Linnae a. Ein Journal fuͤr die Botanik in ihrem ganzen Umfang. ausgegeben von Dr. v. . ler. 1826. 8. I. Hft. 1. Es war allerdings ſehr zu wuͤnſchen, daß eine Zeit⸗ ſchrift fuͤr Botanik wieder in Gang käme, da alle fruͤhe⸗ ten eingegangen find, und die botan. Zeitung und bie Iſis nicht alles foͤrdern koͤnnen. Wir wuͤnſchen daher, daß das Publicum ‚für dieſes neue Unternehmen mehr Theil⸗ nathme bezeigen möge, als für die früheren. Dieſes Heft enthaͤlt auch lauter neue Gegenſtaͤnde und eigenthuͤmliche Abhandlungen, welche mithin bleibenden Werth haben. Nur ſcheint es uns, es ſey nicht genug darauf geſehen, daß auch ſolche Pflanzen mitgetheilt würden, welche mehr imponieren, wie große Baͤume, die entweder dem Leben nuͤtzlich find, oder Bluͤthen und Fruͤchte, welche zur Auf: hellung noch zweifelhafter Charactere und Familien dienen konnen. Indeſſen kann nicht Alles im erſten Hefte ſtehen, und wir erwarten dergleichen in den folgenden. i Voran geht eine Beſchreibung der Pflanzen, welche Chamiſſo bey der von Romanzow veranſtalteten Weltum⸗ ſeegelung geſammelt hat, in lateiniſcher Sprache von Schlech⸗ tendal mit einer Einleitung von Chamiſſo über die beſuch— ten Gegenden. Her⸗ Berlin bey Duͤmm⸗ . 163, 2 Kpft. 1. Cruciferae. 1. Cheiranthus 1 Sp. 9. Cochlearia 4 Sp. 2. Nasturtium 2 10. Menonvillea 1 5. Barbarea 2 11. Sisymbrium 2 4. Arabis 6 (12. Erysimum 1 5. Parrya 1 15. Camelina 1 6. Cardamine 6 |ı4. Oreas, nov. 1 7. Alyssum 1 15. Lepidium 4 8. Draba 8 16. Redowskia "x 2. Frankeniaceae. Frankenia 2 Sp. 7 777 e 778 3. Caryophylleae. 13. Tiliaceae 3725. Papaveraceae 64 A N 14. Malvaceae 38126. Fumariaceae 66 Dianthus 1 |Drymaria x 15. Geraniaceae 3927. Polygaleae 68 Saponaria ı |Stellaria 10 16. Acerineae 4228. Leguminosae 68 Silene 6 |Ayvenaria 14 17. Hippocastaneae 45 29. Terebinthaceae 87 Lychnis 2 Merckia nov. 1 18. Ampelideae 45 30. Rhamneae 87 Mollugo 5 [Cerastium 5 19. Balsamineae pag. — 351. Berberideae 96 Spergula ı |Cherleria 3 u 20. Oxalideae 4432. Ranunculaceae 90 Schiedea nov. 3 54 21. Rutaceae 45135. Nympheaceae 107 8 5 22. Salicariae 46 34. Saxifrageae — Diefe Gattungen, größtentheils neu, find ausführlich 25. Cruciferae 55. Umbelliferae 111 beſchrieben, Oreas und Redowskia abgebildet. Wir koͤn⸗ nen nicht errathen, warum die Verf. nicht andere, anzie⸗ hendere Familien ausgewählt haben, wovon gewiß Cha⸗ miſſo viele beobachtet und mitgebracht haben wird, S. 65. Lineae, auctore Schiede, Linum 4 1 S. 74. Erinea 6 nova, auctore Schlechtendal, wie die vorigen Lina ausfuͤhrlich beſchrieben. S. 78. Ueber die Melanthiaceen vom Vorgebirg d. g. H., von Schlechtendal. Kolbea ı |Erythrostictus 2 Melanthium 5 |Ornithoglossum 2 Androcymbium 3 1Wurmbea 5 Es iſt gut, daß der Vrf. dieſe bisher nicht genug aufs geklaͤrte Gruppe bearbeitet hat, wozu ihm das Herbarium von Willdenow und Lichtenſtein ſehr dienlich geweſen. Lichtensteinia iſt nun ein Ornithoglossum. S. 96, Bemerkungen über die Gattung Phalaris von Link. Beytraͤg e zu Deutſchlands Flora, geſammelt aus den Werken der älteſten deutſchen Pflanzenforſcher, von Dierbach, Prof. zu Heidel- berg. Bey Groos 1825. 8, I. 130. Eine eben fo nuͤtzliche als muͤhſeelige Arbeit, worin der Verfaſſer die Pflanzen der deutſchen Vaͤter der Botanik ges nauer zu beſtimmen geſucht hat als es bisher geſchehen iſt. Der Verfaſſer hat bearbeitet Brunfels, Cordus, Bock, Suchs, Matthiol, Ryff, Roeslin, Lonicer, Geß— ner, Dodonaͤus, Cluſius, Thal, Cameraxius, Ta⸗ bernaͤmontan. Sie haͤtten nach ihrem Alter geordnet und von jedem haͤtte die Lebenszeit genau angegeben wer— den ſollen, ſo wie die erſte Ausgabe ihrer Werke. Der Verfaſſer fuͤhrt die Citate nach den Familien auf, wovon in dieſem Theil folgende durchgegangen werden: 1. Rosaceae pag. 44| 7. Caryophylleae 25 2. Sedeae ı6|8. Lineae 31 3. Myrteae 1819. Violarieae 33 4. Grossulariae 190. Cistineae 34 5. Onagreae 2011. Droseraceae 35 6, Portulaceae 2212. Hypericineae 36 fi 1626. Heft VIII. 47 24. Capparideae 64 Ein Conspectus Familiarum folfte billig voran ſte⸗ hen. Das Reglſter wird hoffentlich am Ende des Werks kommen; auch waͤre es vielleicht ſehr erſprießlich, wenn der Verfaſſer die Namen eines jeden Autors nach der Reihe aufführte, weil es ſchwer iſt, den Namen während des Le⸗ ſens eines Alten in des Verfaſſers Verzeichniß zu finden. Die Erreichung dieſes Zwecks ſcheint uns uͤberdieß die Haupt⸗ aufgabe einer ſolchen Arbeit zu ſeyn; und uͤberhaupt waͤren wiſſenſchaftliche Regiſter uͤber jedes dieſer Werke, ſo wie in Dennſtedts Clavis in Hortum malabaricum, wichti— ger als die Anordnung ihrer Pflanzen nach dem natuͤrlichen Syſtem. Bey den neuern Benennungen ſollten die linnei⸗ ſchen Synonyme ſtehen. Muſter der Behandlung. Rosa canina L. Sentis canis. O. Brunfels 3. 188. Wild Heckroſen. Tragus 364. Rosa. Fuchs 625. Icon. 377. Canis Rosa. Yaler. Cordus in Dioscorid. Canina Rosa vulgo. Dodonaeus 186. Rosa sylvestris. Tabernaemontanus 1495. Icon. Per totam Germaniam frequens. 19. b. Rosa alba L. Rosa sativa prima. Weiße Roſe. Dodonaeus 187. Rosa alba. Tabernaemontonus 1495. Icon. In dumetis. Rosa Eglanteria L. Rosae citrinae seu luteae. Gesner hort. German. 276. b. Rosa octava lutea. Dodonaeus 187. In nonnullis Germaniae provinciis. 49* 779 Deutſchlands Giftpflanzen dach natuͤrtichen Familien aufgeſtellt, mit Abbildungen v. Fr. D. Dietrich. Feya 1826. bey dem Verf. u. in Commiſſ. bey A. Schmid. p. VIII. u. 64 gr. 8. (Kupfrtf. ill. u. mit Text auf Druckpap. 1 Rehlr. ſaͤchſ., auf Velinp. 1 Rthlr. 12 Gr.) Dieſes Werkchen unterſcheidet fih ruͤhmlich von ans dern ähnlicher Art, namentlich von dem neueſten unter dem⸗ ſelben Titel zu Magdeburg bey Rupach 1822 erſchienenen Buche. Die Pflanzen ſelber find nach natuͤrlichen Fami⸗ lien geordnet, wobey aber auch die Angabe der Linneiſchen Claſſen und Ordnungen nicht fehlt. Die Hauptabtheilun⸗ gen find die gewöhnlichen, nehmlich: 1. Abth. rein narco⸗ tiſche (ſchlafmachende) Gewaͤchſe, 2. Abth. narcot. ſcharfe G. zte Abth. rein ſcharfe S. Bey den Be- ſchreibungen wurden die beiten Werke benutzt, nur moͤchte man oft mehr Genauigkeit bey Ausfuͤhrung des Einzelnen und größere Correctheit des Styls wuͤnſchen. Die Actaea racemosa ſoll nach S. 38 in Africa wild wachſen, da doch ihr Vaterland America iſt. Auch wird der Begriff der deutſchen Giftpflanzen zu weit ausgedehnt und es werden fremde mit aufgenommen, indeß einheimiſche fehlen. So ſahen wir uns nach Convolvulus arvensis, Asclepias Vincetoxicum, Sedum acre, Coronilla varia u. a. ver⸗ geblich um, obſchon traurige Erfahrungen ihre giftigen Ei⸗ genſchaften ſattſam beurkundeten. Andre hingegen werden endlich als Giftpflanzen aufgezaͤhlt, deren Benutzung als Salatkraͤuter, wie z. B. Ranunculus Ficaria, allgemein bekannt iſt, daher dieß haͤtte gerechtfertigt werden muͤſſen. Freylich iſt der Begriff der Giftpflanzen ſehr relativ, und oft in ein und derſelben Gattung, ja in einer und derſelben Pflanze liegen nährende uno aͤußerſt giftige Stoffe nahe bey einander: ſo um nur ein Paar Beyſpiele anzufuͤhren, bey den Euphorbiaceen, wo die friſche Wurzel von Jatropha Mani- hot hoͤchſt giftig wirkt, indeß fie geroͤſtet zu dem nahrhaf⸗ ten Maniocbrode verwandt wird. Aehnliche Bewandniß hat es mit Conium Aracatscha und verſchiedenen Arumarten. Ja Jussien machte die intereſſante Bemerkung, daß waͤh— rend das Periſperm im Samen der Euphorbien ein mildes und geſundes Oel gibt, das Embryon hoͤchſt draſtiſche Ei⸗ genſchaften beſitzt, ein Umſtand der uns gleichfalls Aufſchluß über die verſchiedene therapeutiſche Wirkſamkeit des Rici⸗ nusöls geben kann, welche natuͤrlich nach dem mehr oder mins der entwickelten Embryon des Ricinusſamens eine andre ſeyn muß. Sonach hätte bey Angabe der giftigen Wirfuns gen der Gewaͤchſe auch auf ihre Zubereitungsart Ruͤckſicht genommen werden ſollen, inwiefern dadurch ihre Kraft ges ſteigert oder gar ertöbtet wird. Die 24 angehängten Ku⸗ pfertafeln ſtellen folgende Pflanzen dar, wobey zu bemerken iſt, daß gewohnlich nur eine Blume, Frucht und Blatt ausgemalt iſt, waͤhrend das Uebrige bloß im Umriß gege— ben wurde. 1. Lactuca virosa, 2. Lolium temulen- tum, 5. Atropa Bellodonna, 4. Hyoscyamus niger, 5. Datura Stramonium, 6. Conium maculatum, 7. Ae- thusa Cynapium, g. Cicuta virosa, 9. Digitalis pur- purea, ı0. Cyclamen europaeum, 11. Ranunculus flammula und Bluͤthe nebſt Blattumriß von R. Lingua. 12, R. sceleratus, 15. Anemone Pulsatilla, nebſt Blu- me von A. pratensis, 14. Aconitum Napellus, 16. Col- chicum autumnale, 17. Daphne Mezereum, 18. Pa- 730 ris quadrifolia, 19. Arum maculatum, 20. Taxus baccata, 21. Agaricus muscarius u. A. emeticus, 22. A. piperatus u, A. pustulatus, welcher, obgleich der Raum es keineswegs gebot, verkehrt dargeſtellt worden iſt. 23. Agaricus comatus, 24. Phallus impudicus. Wir haben hier die Tafeln beziffert, wiewohl ſie es in der That nicht find, wie man es doch nach den Citaten des Textes. erwartete. Die Abbildungen ſind meiſt Copien (z. B. nach den Kupfern des Dict. des scienc. nat., Schkuhrs Handb. N. v. Eſenbeck Pilze ꝛc.) und machen die Pflanzen deut: lich genug, freylich ſind einige zu ſteif. Die Illumination, beſonders der zuletzt ausgegebenen Exemplare, iſt ſauber und der Natur ziemlich getreu. Nur vermiſſen wir bey al⸗ le dem eine genaue Analyſis der Blume und Frucht, die oft gaͤnzlich fehlt, indeß im Texte eine Beſchreibung davon gegeben wird, und der Verf. mit Recht vorausfegen darf, daß dieſes Buͤchelchen auch junge Studierende in die Haͤnde nehmen werden. Ebenſo iſt der Mangel eines guten Re⸗ giſters hoͤchſt fuͤhlbar. Uebrigens glauben wir, daß dieß Werkchen, beſonders bey einem fo wohlfeilen Preiſe, für den Schulunterricht recht nuͤtzlich werden koͤnne, und em» pfehlen es daher den Schulen, fo wie einem jeden, angele= gentlichſt, dem es um genauere Kenntniß der vaterlaͤndiſchen Giftgewaͤchſe zu thun iſt. Zr. Raſpails Abhandlung uͤber die Bildung des Embryo in den Graͤſern und Verſuch ei⸗ ner Glaffıfication dieſer Familie; mit Anmerkungen überfegt von C. B. Trinius. Petersburg, k. Acad. 1826. 8. Text 100, Anmerkungen 121; mit 2 Tafeln. Dieſe intereſſante Abhandlung, welche in den Annal: des Sc. natur. erſchienen iſt, verdiente allerdings eine Ue— berſetzung, vorausgeſetzt nehmlich, daß es in Deutſchland Mens ſchen gibt, die ſich mit dem Studium der Graͤſer beſchaͤfti— gen, aber nicht Franzoͤſiſch verſtehen. Die philoſophiſchen Anſichten uͤber die Entwicklung der Bluͤthen- und Frucht⸗ theile ſind allerdings ſehr wichtig und verdienen ſchnell ver⸗ breitet zu werden, was in Deutſchland um ſo leichter geht, als es mit dieſer Art der Behandlung bereits hinlaͤnglich bes kannt iſt, indem ſie auf ſeinem Boden entſtanden iſt, und ſich von da aus in andere Laͤnder verbreitet hat. Da die— ſe Schrift nun Allen zugaͤnglich iſt, ſo waͤre es ganz un⸗ nöthig einen Auszug davon, wie wir früher wollten, zu ges ben. Es iſt genug zu ſagen, daß der Verf, die Identitat der Bluͤthen- und Fruchttheile mit der ganzen Entwick⸗ lungsgeſchichte der Pflanzen nachzuweiſen geſucht, und daß der beruͤhmte Grasforſcher Trinius der Sache an vielen Stellen nachgeholfen hat. Hoffentlich wird nun, wenige nigſtens bey den Graͤſern, die von uns ſchon ſo lange, ſelbſt im Pflanzenſyſtem dargeſtellte Wiederholung der Pflans zentheile in der Bluͤthe und Frucht anerkannt werden, . 781 Verſuch einer Monographie der China, von H. von Bergen, Drogue⸗ rie- Makler. Hamburg beym Berfaffer. 1826. 4. 348. mit 8 Kupf. in Folio und 10 Tabellen. Dieſes iſt ein Werk ſo gruͤndlich, vollſtaͤndig und ſchoͤn, wie wohl keines über irgend eine Medicinalwaare vorhan⸗ den iſt. Geſchichte, Naturgeſchichte der Baͤume, Surroga— te, Beſchreibung und Gewinnung der Fieberrinden, ſo wie das Chemiſche derſelben (und zwar das letzte von Pfaff und Santen) find mit einer Vollſtaͤndigkeit und Gründs lichkeit behandelt, welche nichts zu wuͤnſchen uͤbrig laſſen. Dieſes alles wird aber noch uͤbertroffen von den Gemaͤlden der Rinden, die man wirkliche Kunſtwerke nennen muß, der— maaßen genau gezeichnet und illuminiert, daß eine Verwech— ſelung derſelben bey dem nicht mehr möglich iſt, welcher dieſes Werk beſitzt. Materialiſten und Apotheker, ſo wie Phyſict find nun vor jedem Betrug geſichert, indem fie mit dieſen Abbildungen in der Hand jede beliebige Rinde her⸗ ausſuchen koͤnnen. Auf Tafel r. find 9 Stuͤcke von China rubra ge⸗ malt, alle 6 Zoll lang und natuͤrlicher Groͤße. Taf. 2. 13 Stuͤcken von Ch. Huanuco, — 39 — — L regia. — 4. 11 — — — flava. — 5. 15 — — — Huamalies. — 6. 15 — — — de Loxa. — 7. 14 — — Ten China, Noch liegt eine Tafel bey mit einem hohen Gebirg, worauf die Geographie der Thinas Gattungen angezeigt ift. Die Tabellen beziehen fih auf die Einfuhr in Hamburg, auf das aͤußere Ausſehen und auf das chemiſche Ver— halten. Der Text ſelbſt enthaͤlt voraus ein vollſtaͤndiges Ver⸗ zeichniß aller uͤber die China erſchienenen Schriften und Abhandlungen alphabetiſch geordnet; nach dem Alter waͤre beſſer geweſen. S. 75 faͤngt nun die eigentliche Geſchichte dieſes ſo beruͤhmten Heilmittels an, und zwar zuerſt mit den ver⸗ ſchiedenen Namen, welche es erhalten hat. Dann folgt S. 83 die Geſchichte der Entdeckung vom Jahr 1632 bis auf la Condamine 1738; von da S. 106 bis auf die neue⸗ ſte Zeit. Dann folgt S. 119 ein langes Verzeichniß von Sur⸗ rogaten, denen man groͤßtentheils anſieht, daß fie von Aerzten herruͤhren, welche vom natuͤrlichen Pflanzenſyſtem nichts verſtehen. Es iſt keine Pflanzenfamilie, worein man nicht getappt waͤre. S. 151 kommt die Naturgeſchichte der Fieberrinden⸗ baͤume ſelbſt, welche wieder mit der Geſchichte der Entde⸗ ckung anfängt, und endlich auf die Beſchreibung der Gat⸗ tungen ſowohl von Cinchona als Exostemma mit De ruͤckſichtigung aller neuen Arbeiten, beſonders der von Lam⸗ bert, gelangt. Die Beſchreibungen ſind latein, und deutſch, und zwar ganz ausführlich, 782 vielleicht mehr als nöthig ges weſen wäre, von Hermann und R. Sickmann bearbei⸗ tet, ſo daß man dieſen Aufſatz jetzt auch in bot. Hinſicht als die vollſtaͤndigſte Monographie anſehen kann. Es werden 27 Species von Cinchona nebſt 6 we niger bekannten und 17 von Exostemma aufgeführt. S. 233 folgt die Beſchreibung der Rinden ſelbſt mit Angabe der Synonyme aus allen Sprachen. Es hat ſich 85 hierüber ein ganzes Syſtem von Terminologie ge— ildet. Die Beſchreibung ſelbſt S. 250 iſt nach ausgewaͤhl⸗ ten Stuͤcken entworfen und betrachtet alle einzelnen Theile, wie Oberflache, Unterflaͤche, Schichtung, Bruch, Pulver, Farbe, Geruch und Geſchmack, und gibt endlich die Flech— ten an, welche darauf vorkommen. Die Stuͤcke werden wo moͤglich auf die botaniſchen Gattungen zuruͤckgefuͤhrt, wozu nicht ſelten viele critiſche Unterſuchungen erforderlich waren. Zum Beſchluſſe wird S. 325 die muͤhſeelige Einfamms lung der Rinde in der Andenkette geſchildert. Dem Werke find zwey ehemiſche Abhandlungen beyge⸗ fügt, eine von Pfaff über das chemiſche Verhalten und die Beſtandtheile der verſchiedenen Rinden, und eine von Santen uͤber die Art der Darſtellung der Chinaſalze. Die geographiſche Tafel iſt eine Nachahmung von der Humboldtiſchen. Wir glauben, dem Verfaſſer zu dem wohlgelungenen Werke Gluͤck wuͤnſchen zu koͤnnen, ſo wie den Männern, welche daſſelbe unmittelbar zu ihren Ge— ſchaͤften bedürfen: Memoire sur les Lobeliacees et les Stylidiees, nouvelles familles de plantes. Par M. A. L. de Jussieu. Depuis plusieurs années j'avois commencé à préparer, pour les Annales du Museum, une Mono- graphie du genre lobelia dont nous possédons ici be- aucoup d’especes, soit vivantes, soit en herbier, au nombre desquelles plusieurs sont nouvelles. Ce tra- vail etoit retardé, d'une part par la difficulté de bien caractériser et distribuer toutes les espèces, de Fautre par l’embarras de faire dessiner et graver celles qui sont nouvelles, en évitant de trop multi- plier les planches pour ne pas depasser le nombre que peut comporter cet ouvrage pèriodique. Il en- troit dans ce plan l'intention de séparer ce genre des Campanulacees pour en former le type d’une famil- le nouvelle et voisine qui devoit prendre le nom de Lobeliacees, c’est-a-dire, du genre qui fournissoit le plus d’especes à cette nouvelle série. Elle devoit etre distingude des Campanulaeées par une corolie irreguliere inclinée sur le cöte, fendue superieure- ment presque jusqu'à sa base, et par une couronne membraneuse souvent bordee de poils formant à 783 l’extremite du style une espece ctinvoluere ou collet autour du stigmate. La decouverte de cette mem- brane apparteroit a M. Richard qui avoit eu aussi la premiere idée de la formation de cette nouvelle famille. Deja elle pouvoit alors s’enrichir du genre Scaevola qui auroit formé une section caracterisee par les etamines distinctes, et peut-ętre encore du Cy- phia de Bergius qui ne nous est connu que par les descriptions. Cependant les cinq divisions profondes et égales de la corolle dans ce dernier semblent l’&carter de cette famille. Lorsque le goodenia parut, il vint se placer naturellement entre ces genres et le lobe- bia. Enfin le stylidium publié plus récemment fut jugé devoir faire partie de la mème famille et y former une troisieme section, surtout apres que M. Richard eut distingué avec précision du filet d’eta- mines, le style et son stigmate. Ce travail étoit ainsi disposé, lorsque M. Ro- bert Brown m'a fait parvenir le premier volume de son Prodromus Florae novae- Hollandias, ouvrage qui joint au m&rite de présenter beaucoup de plan- tes nouvelles, celui de les classer d’apres leurs rap- ports naturels. II fera époque dans la science, et ne peut manquer d’immortaliser son auteur. Rempli des principes de la vraie science, M. Brown a fixe les aflinites auparayant inconnues de plusieurs gen- res, &tendu ou circonscrit le caractere général de plusieurs familles, formé des familles nouvelles, soit composées entièrement de genres nouveaux, soit de- tachées des familles anciennes. Ces innovations et ces changemens sont en general bien motives. La plupart seront adoptés par tous les botanistes secta- teurs de Fordre naturel; quelques- uns paroitront peut-&tre moins necessaires. Je ne sais si je dois etre satisfait de n’avoir pas encore publié la secon- de edition du Genera plantarun, dans laquelle je me trouve frequemment d'accord avec M. Brown. II est au moins certain que, si le temps et ma vue affoiblie me le permettent, j'essayerai d'enrichir mon travail des observations nouvelles repandues dans son Prodromus. Si nous possedions ici les plantes sur lesquelles il a composé ses genres, nous. pour- rions plus facilement apprecier l’exactitude des de- scriptions et la justesse des rapports établis. Main- tenant nous ne pouvons nous permettre que l’exa- men des genres qui nous sont connus et des famil- les nouvelles formees avec ces genres. En veyant que M. Brown avoit décomposé les Campanulactes pour former deux familles nouvelles des Goodenovites et des Stylidises, sans compren- dre le lobelia dans P'une des deux, j'ai commence a douter de la bonté de mon travail antérieur, puis- qu'il n'étoit pas d'accord avec le sien. Cependant comme M. Richard, auquel je dois les observations faites sur le lobelia et le stylidium, persiste A aſſir- mer qu'elles sont exactes, comme de plus j’ai pu les verifier sur quelques especes, je n’hesite pas à les mettre sous les yeux de M. Brown lui-meme, et je Pe ne ———5V—⸗ —— 73} suis porté & croire qu'il en tirera les mèmes conse. quences que nous. J'ai sous les yeux le dessin et la descriptirn, faits il y a vingt ans a la Guadeloupe par M. Ri- chard, d'un lobelia qu'il nommoit L. arcolata, et qu'il croit étre le L. stricta de M. Swartz, cueilli egalement sur la montagne de la Soufrière à la Gua- deloupe. Sa corolle est irréguliere, fendue presque jusqu’a sa base et divisée par le haut en cin lobes inögaux, comme dans tout le genre. Les cing an- theres allongees, portees sur des filets distincts par le bas et unis au-dessus dans toute leur longueur, forment par une réunion pareille un tube travers& par le style; et celui-ci est termin par un stigmate en tete a deux lobes, au-dessous duquel est une couronne de poils tres-apparentee Un autre dessin du L. amoena de Michaux, fait encore par M. Ri- chard, présente la mème irregularite de la corolle, et surtout la m£ıne couronne de peils entourant le stigmate, On apergoit distinctement dans plusieurs lobelia de nos herbiers, à grandes fleurs, un amas de poils dans le méme point, qui, lorsqu’on les ex- amine avec moins d' attention, paroissent appartenir a la gaine des étamines; mais quand on y regarde. de plus pres, on reconnoit qu’ils tiennent au som met du style. Dans le L. tupa ces poils paroissent portés sur une membrane circulaire dont ils garnis- sent les bords; et l'on peut croire que dans toutes les especes la méème membrane existe, mais plus courte et moins apparente. Si nous passons au goodenia, il ne présente de difference que dans ses antheres qui sont séparées et non réunies en gaine, comme dans le lobelia, D’ailleurs il a la meme organisation, soit dans la corolle, soit dans la membrane ciliee qui termine le style, et qui est seulement ici plus longue, con- formée en godet au fond duquel est niche le stig- mate. Cette membrane avoit été prise pour le stig- mate lui-méme par Ventenat (Mm., de Institut, vol. 2, p. 321, t. 10, et Jard. de Cels, t. 3), dans la description et la figure qu'il donne du G. ovata de M. Smith. M. Richard qui Pavoit observé en 1796 chez M. Gels, distingue bien, dans sa description manuscrite et dans son dessin, le stigmate de la membrane dont il est entoure; et, dans son édition du Dictionnaire de Botanique de Bulliard, p. 210, c'est ce genre et le lobelia qu'il avoit en vue, quand il a indiqué un calicule ou une couronne de poils entourant quelquefois le stigmate. M. Labillardiere a eu la mèéme opinion sur cette membrane qu'il nomme urceolus, et l'a consignee dans sa Flore de la Nouvelle-Hollande, vol. 1, p. 55, lorsque, en par- lant du goedenia, il dit: stigmalis urceolati denomina— lionem quamis non mulaverim, nihilominus septum, hie in medio urceoli inclusum el liberum, est verum slig- ma. II annonce la m&me organisation dans le vel- leia. et le scaevola, p. 55-57. C'est cette membrane differente du stigmate que M. R. Brown designe a : face intérieure du filet, filamento. inius adnatae, sous le nom de indusium submembranaceum eyathifor- me, et dont il fait le caractére principal de sa fa- mille des Goodenovides, celui qui le distingue le plus des Campanulacees. Il rapporte a ce nouvel ordre le velleia et le scaevola dans lesquels il recon- noit, comme M. Labillardiere, l’existence de ce go- det membraneux entourant le stigmate, que nous trouyons également dessiné et decrit dans le scaevo- la Plumerii par M. Richard, lorsqu'il herborisoit dans Pile Sainte-Croix, une des Antilles. Mais M. Brown, en laissant le velleia avec le goodenia dans une pre- miere section caracterisee par une capsule dont les loges sont polyspermes, place le scaevola dans une seconde section distinguée par le fruit qui devient un brou recouvrant une noix a une ou plusieurs loges monospermes. II ajoute a ces deux sections plusieurs genres nouveaux dont la plupart ne nous sont connus que par ses descriptions. Le calogyne, Veuthales et le leschenaultia appartiennent à la premie- res il range dans la seconde le diaspastis, le dampiera, et lui joint avec doute le brunonta de NM. Smith, dont le fruit monosperme n'est ni charnu ni osseux. Tous les genres enonces precedemment sont donc unis par deux caracteres qui les distinguent parfaitement des Campanulacees, savoir la corolle irresuliere fendue profondément d'un cöte, et le godet membraneux ou la couronne ciliee qui en- Ils ont tous les anthères allon- appliquees dans leur longueur sur la et redressces contre le style quis’eleve au-dessus. Dans plusieurs genres ces antheres sont distinctes les unes des autres; dans le dampiera elles sont unies par leur milieu et distinctes à leurs deux extremites; dans le lobelia r&unies entièrement elles forment ensemble un tube travers@ par le style. Le fruit adhérent au calice est ordinairement capsulaire et a deux loges polyspermes- dont les graines sont portees sur la cloison. Rarement les loges sont reduites a une ou portées au nombre de trois ou quatre. Quelques fruits a loges monospermes ont la graine attachée à leur fond et sont alors des espèces de noix recouvertes d'un brou plus ou moins épais. Dans tous l'embryon droit, renferme dans un peri- sperme charnu et mince, a la radicule dirigee vers V’ombilic ou point d’attache de la graine. toure le stigmate. gées, droites, D’apres cet exposé il paroit certain que tous ces genres doivent former une famille voisine des Gampanulactes, dans laquelle on ne peut se dispen- ser de faire entrer le lobelia qui doit méme, ä rai- son de son ancienneté et du tres-grand nombre de ses especes, devenir le genre principal de la famille et lui donner son nom. Cette addition de genre et ce changement de dénomination ne diminuent point le mérite du travail de M. Brown qui a bien tracé le caractere general et a fait d’heureux rapproche- mens. Pour fortifler nos assertions ainsi que les She 1826. Heft VIII. — —— — - 785 siennes, nous joindrons ici dans deux planches les details de fructification des genres lobelia, goodenia, velleia, scaevola, dampiera, qui se trouvent dans nos herbiers et dont M. Richard a fait l’analyse et le dessin qu'il a bien voulu nous communiquer. Nous avions d’abord eu l'idée de former deux sections ca- racterisees par des antheres distinctes et des anthé- res r@unies; mais la division de M. Brown en fruits ä loges polyspermes et fruits a loges monospermes paroit plus naturelle. Le dampiera à antheres réu- nies est rapporte a la seconde partie avec le seaevo- la a antheres distinctes. Il conviendra de joindre également dans la premiere, au gooderia dont les antheres sont separ&es, le lobelia qui les a reunies. Maintenant, apres avoir prouvé l’analogie de ce dernier genre avec ceux qui comme lui ont la corolle irreguliere, nous devons examiner d'autres genres tres-voisins des Lobeliacees par leur port et qui paroissent cependant s'en Ecarter par les cara- cteres qui leur ont été assienes. Al doit Etre ques- tion d’abord du stylidium. Les premiers auteurs qui l’ont fait connoitre ont pris un filet unique, chargé de deux antheres arrondies et didymes, pour un style portant deux anthères sessiles au-dessous d'un stigmate legerement prominent et simplement con- vexe; et leur opinion a été adoptee par plusieurs autres. Si cette insertion des etamines étoit vraie, elle formeroit d’abord une exception unique et tres- forte qui repugne, surtout dans la serie des familles dicotyledones a corolle monopétale; elle reporteroit le stylidium loin des Campanulacees et des Lobelia- cees avec lesquelles il a neanzmoins une grande aſſi- nite determinee par l’assemblage de plusieurs cara- cteres. On peut raisonnablement repousser idee de voir ici des éłtamines portees entierement sur lesty- le, et croire que leur support apparent doit pren- dre un autre nom. II faut chercher ailleurs cet organe. M. Richard le trouve, comme dans les fa- milles prec&demment Enoncees, partant du sommet de l’ovaire et rejeté un peu sur le cöt& du tube de la corolle qui correspond au point oü elle est fendue dans les Lobeliacees, Le style, au lieu de se por- ter au dehors, reste appliqué contre le point ou la fente devroit exister, et se soude, pour ainsi dire, avec les deux bords de cette fente qui des-lors est supprimée. Ainsi au moyen de cette adhérence le tube de la corolle est entier, semblable en quelque maniere a celui des étamines de quelques Legumi- neuses, qui presque toujours fendu devient pareille- ment entier, lorsque le filet de la dixième étamine bouche complétement la fente contre laquelle il n'est ordinairement qu'appliqué. Il faut seulement obser- ver que la soudure du filet des Légumineuses est exterieure, et que dans le stylidium celle du style est intérieure. On reconnoit bien ici l’existence de ce style ainsi adherent qui forme une pelite nervu- re ou ligne relevée contre le paroi de la corolle. II se termine superieurement en deux lobes allon- ges, fermes, Epais et glanduleux, qui ont bien les 50 787 caractères et la structure de stigmates, et que Von a pris cependant pour des appendices ou divisions interieures de la corolle. Entre ces deux stigmates est placte extérieurement une petite languette de meme grandeur qui a été regardée comme une cin- quième division tres-petite de la corolle, et n’est point en proportion avec les quatre lobesprincipaux dont son limbe est compose. Quoique cette lan- guette ait la texture et la couleur des autres gran- des divisions de la corolle, elle paroit cependant moins lui appartenir qu'au style et peut tenir lieu de la membrane existante sous le stigmate des Lo- beliacees. Si cependant un examen plus attentif prouvoit sa dependance plus reelle de la corolle, a- lors ceite corolle seroit regardée comme naturelle- ment entiere, disposee, non à £tre fendue laterale- ment comme celle des Lobeliackes, mais a étre re- guliöre à cind divisions comme dans les Campanu- lacees, et presentant un de ses lobes plus petit, par- ce que l’adherence du style auroit gene son deve- loppement. Cette seconde maniere de considerer la corolle ne contrarie point les aſſinités et ne peut conséquemment répugner. C'est celle qui a été a- doptée par tous les auteurs qui ont decrit dans le stylidium une corolle a cind lobes. M. Swartz, pre- mieur auteur du genre dans le vol. 5, p. 47, t. 1, 2 des Actes de la Société d' Hist. nat. de Berlin, com- pare le cinquième lobe a une petite levre, labellum, divisde en trois parties dont deux intérieures reje- tées sur les cötes, palentes, et plus ou moins appa- rentes dans les diverses especes. Il adınet encore une petite appendice interieure entre chacune des autres divisions de la corolle, et ne les distingue pas suffisamment des deux divisions interieures du labellum; cependant il admet entre celles-ci un corps glanduleux. Ses descriptions sont répétées avec quel- ques modifications par les auteurs plus récens. MM, Labillardiere et Brown parlent aussi des appendices qui n’existent pas ou au moins re sont pas appa- rentes dans toutes les espèces; mais le dernier ajou- te que le disque du labellum est ‚tres-souvent épaissi, un peu convexe en dedans, garni ordinairement asa base de deux decoupures. Ce sont ces découpures interieures que M. Richard persiste a regarder com- me stigmates; et nous ne pensons pas qu'on puisse leur assigner une autre destination. 11 les a obser- vees non“ seulement dans l’espece dessinée par lui sous le nom de stylidium larieifolium, rappor- tée de la Nouvelle -Hollande par NM. Leschenault, mais encore plus recemment dans le S. armeria (La- bill. N.-Holl., t. 216), dont les fleurs plus grandes laissent mieux apercevoir „ces stigmates glanduleux que j'ai pu reconnoitre moi-me&me avec une vue très- affoiblie. Des-lors le filet qui supporte les deux an- theres leur appartient exclusivement, et son sommet ne peut étre pris pour un stigmate. Cette qualifi- cation des vrais organes sexuels du siylidium a deja &t& indiquée depuis long-temps par NI. Persoon, da- pres M. Richard. M. Labillardière, qui avoit d'a- 788 bord adopté les denominations de M. Swartz, a aussi reconnu la separation des deux organes; mais il place le stigmate immédiatement sur lovaire, pres la base du filet d’&tamines, et il le dit plus ou moins apparent, et tantöt simple, tantöt double. II paroit qu’il prend ici pour tel des corps glanduleux, au nombre de un ou deux, qui occupent en effet cette place lorsqu’on peut les apercevoir, et quisont mentionnes par M. Brown: mais peuvent-ils etre autre chose que des glandes ou des productions d’un disque glanduleux, s’il existe en mèéme temps des stigmates tres-apparens et de nature propre à la fonction qu'on leur assigne? C'est ce que 'on voit dans quelques stylidium qui présentent à la fois des glandes et des stigmates, et nous citerons pour ex- emple le siylidium armeria, Labill., t. 216, dans le- quel M. Richard a vu et dessiné (t. 2, ne. 4) une glande place entre les bases du style et du filet. On ne confondra donc point l'un et autre; mais il restera au moins certain que M. Labillardiere, qui ordinairement est severe dans ses observations, re- fuse au filet le nom et les fonctions de style, et que deja quelques autres partagent cette opinion. L’organisation attribuee à la fleur du stylidium parolt se retrouver en partie la mème dans le leeu- wenhoekia de M. Brown, autant que nous en pou- vons juger sur la description sans avoir la plante sous les yeux. Si nous le comprenons bien, son cinquième lobe ou labellum, tres-mobile et irritable, creusé en voüte ou en cuillere, articul& sur le tube de la corolle, et plus long que la colonne qui porte les etamines, la recouyre et l’embrasse avec force par l'effet d'une cause irritante. Cette colonne plus courte, sppliquée contre le tube au-dessous du la- bellum, porte des antheres dont les deux lobes sont places l'un au-dessus de l'autre. II ya ici deux stigmates capillaires dont on n’assigne pas la plaee; mais la mobilite et l’irritabilit& du labellum semblent prouver qu’il joue un röle principal dans l’acte de la fecondation, et qu'il est lui méme un des deux organes sexuels, ou qu'il le renferme dans sa conca- vité. L'inspection de la fleur est cependant néëces- saire pour fixer nos idées sur ce genre singulier dont nous nous contentons de reconnoitre l’analogie avec le stylidium. Ils constituent tous deux la famille nouvelle des Stylidiees, établie par M. Brown, que nous etions d’abord disposes-a regarder seulement comme une section des Dobeliacees; mais quoique nous n’a- doptions pas le caractère principal attribué à cette famille, nous reconnoissons que le style soudé à la corolle, le filet chargé de deux antheres et surtout la forme arrondie de celles-ci la distinguent suffi- samment des Lobeliacees et des Campanulaces qui ont cing antheres allongees, et doivent la faire conserver en ne l’loignant pas de ces deux autres familles. | 789 £ Doit-on cependant adopter pour caractere gé- neral des Stylidides la soudure du style a la corol- le, ou ce caragtere, doit-il; Etre simplement generi- que? Il nous reste sur ce point un doute que fait naitre non- seulement Pincertitude sur la situation reelle du stigmate dans le leeumwenhoekia, mais enco- re l’examen des deux genres forstera et phyllachne rapproches du stylidium par tous les auteurs qui ont transformé en style le ſilet des &tamines. On sait que le forstera, decrit par Linnaeus fils et Forster, présente, selon eux, dans le centre de sa corolle monopétale, un seul filet qui part de son fond et dont le sommet se termine en deux stig- mates larges et Ecartes, entoures de deux écailles ovales au-dessous desquelles sont inserees deux an- theres arrondies. Forster, dans ses Caract. gener. t. 58, decrivant lephyllachne, autre genre tres-voisin du forstera, et que nous en avions aussi rapproché (Gen. Plant. p. 422), y krouvoit dans une fleur un filet long insere dans son fond entre deux glandes et termine par deux antlıeres, dans une autre fleur un filet pareil placé de m&me entre deux glandes et surmonté de deux stigmates; et il regardoit ces fleurs, l’une comme male, l'autre comme femelle, Commerson, dans ses Manuscrits, annonce égale- ment, mais avec doute, cette separation des sexes dans son stibas qui est la m&me plante que le phyl- lachne. Cependant si l'on examine la figure des leurs dans les gravures de Forster, on est tres-por- te à croire qu'elles sont hermaphrodites et que les stigmates ne sont que des antheres déjà onvertes et fanées. D’ailleurs M. Swartz, dans le journal de M. Schrader, 1799, cite par M. Willdenow, dit for- mellement que la structure des fleurs du phyllachne est la me&me que celle du forstera, et il réunit ces deux genres en un seul auquel il conserve ce der- nir nom. Il sufhroit donc pour nous de connoitre l’organisation d'une de ces plantes pour la determi- ner dans l'autre. On ne possede dans l'herbier du Museum qu'un échantillon incomplet du ‚forstera, donné par Forster; mais cet herbier contient assez abondamment le phyllachne, cueilli par Commerson dans le detroit de Magellan. Ses fleurs extreme- ment petites sont difliciles a étudier et il faut des yeux habitues aux observations microscopiques, comme ceux de M. Richard, pour en apercevoir tous les caractères. Il a eu la complaisance de l’examiner et d'en faire le dessin que je joins ici. Cette plante, tr&s-basse et ayant le port d'une mousse, porte, comme l'a vu Commerson, des fleurs terminales solitaires, monopétales, régulières, a cin et quelquefois six ou sept divisions, entourdes des feuilles superieures de la tige qui tiennent lieu de calice. Du fond de chaque fleur s’eleve un filettres- long, implanté sur l’ovaire entre deux corps glandu- leux, et terminé par deux anth£res uniloculaires, ouvertes trans versalement en deux valves dont l’in- ——— . — — 790 ferieure est pendante et la supérieure relevee, La petitesse des parties n'a permis d’apercevoir ni style ni stigmates semblables a ceux du stylidium; mais en coupant perpendiculairement Povaire qui fait corps avec le fond de la corolle ou du calice, M. Richard a vu distinctement deux loges remplies cha- cune d’environ six ovules ou rudimens de graines portés sur le milieu de la cloison qui sépare les lo- ges. Quoique le style n’ait pas Ele apercu, peut-on regarder comme herinaphrodites des fleurs dans les- quelles on a trouvé ces rudimens avec des anthe- res? Tous ceux qui ont decrit le forstera le disent hermaphrodite, et on a vu plus haut que le phyl- lachne lui est congénère. Nous pouvons donc ad- mettre les mémes fleurs dans celui-ci: mais alors ou fixer la place du style et surtout du stigmate dont l’existence est necessaire? On ne voit point ici, comme dans le stylidium, un style soud& contre les parois de la corolle; et on ne peut prendre pour stigmates quelquesunes des divisions de cette corolle toutes Egales et r&oulieres, quoique leur nombre soit augmenté dans quelques fleurs. ® De plus il est dit que le forstera a un style im- plante sur le milieu de Fovaire et termine par deux stigmates bien marqués, entoures de deux ecailles au-dessous desquelles sont inseress deux arftheres presque sessiles. Si l’analogie des deux genres est parfaite, l’organisation du phyllachne devroit étre la meme: cependant M. Richard, observateur exact, n'y a vu ni stigmate ni ecailles au- dessus des deux antheres. D’ailleurs cette organisation du forstera, telle qu'on l'indique, est si particuliere, si differente de celle des autres plantes dans lesquelles la corolle et les etamines ont au moins une origine commune quand elles ne sont pas réunies ensemble, que bon peut la revoquer en doute et demander une nou- velle verification a ceux qui sont à portée de l’ob- server de nouveau. Si les stigmates existoient réel- lement au-dessus des anthères et sur le m&me sup- port, on pourroit croire que ce support apparent est un tube creux &eman& du meme point que la co- rolle, formé par la reunion de deux filets d’etami- nes, et traverse par un style qui le- deborderoit pour se diviser au dela en deux stigmates. Cette organisation seroit presque conforme à celle de quel- ques lobelia dont les filets d’etamines sont presque entièrement reunis en tube, et la principale diffe- rence consisteroit dans le nombre moindre des an- theres, leur forme arrondie et leur séparation. Mais dans la supposition que les pretendus stigmates soi- ent des valves superieures d’antheres déjà ouvertes, et que le filet ne soit pas creux, puisque les meil- leurs yeux n’ont pu y apercevoir de cavite, pour- roit-on croire avec M. Labillardiere (Annales du Mus. 7, p. 400) que les deux petites glandes situées au fond de la fleur du phyllachne, et conseguemment du forstera, sont les véritables stigmates correspon- dans a un nombre pareil de loges. Il semble que 7 \ 791 la méme raison, qui dans le stylidium a fait refuser à ces glandes le nom et les fonctions d'un organe sexuel, doit ici avoir la mème valeur par suite de Vanalogie entre les unes et les autres qui ne peu- vent etre regardees que comme des productions d'un disque glanduleux couronnant l'ovaire. On doit donc multiplier les recherches pour trouver dans ces plantes un autre stigmate; et nous reite- rons, a ceux qui possedent plusieurs fleurs en bon état du forstera sedifolia, plus grandes que celles du phyllachne, P'invitation de les soumettre à un nou- vel examen dirigé d’apres les notions données sur le stylidium. Elles sont nlcessaires pour fixer avec précision le caractere general des Stylidiées dont le forstera ne pavoit pas devoir £tre éloigné. Les observations présentées dans ce méëmoire tendent a prouver d'une part que le lobelia doit ètre placé dans la serie des genres à corolle monopetale et fendue rapportés auparavant aux Campanulacées, de Pautre que le caractère principal du stylidium et de sa famille, plas convenable à ses rapports natu- rels, differe de celui qui lui etoit auparavant attri- bué; et nous croyons qu'elles établissent sufisam- ment la verité de ces propositions. (Annales du Museum d'histoire naturelle, Vol. XVIII.) Beytraͤg'e zur arctiſchen Zoologie von F. Faber. Fünfte Lieferung. Ueber die islaͤndiſchen Schwimmvögel mit Ru⸗ derfuͤßen (Steganopodes). 2te Gattung Carbo, Meyer. Scharbe. Die Scharben ſind ausgezeichnete Taucher, und tau— chen ſowohl wann ihnen nachgeſtellt wird, um zu entflie— hen, als um Nahrung zu ſuchen. Sie ſind Fußtaucher, d. h. fie brauchen unter dem Waſſer nicht die Flügel, fon: dern nur die Beine, die auch mit ſtarken Muskeln verfe- hen ſind. Sie ſchwimmen tief in der Waſſerflaͤche, doch der Regel nach immer mit dem Ruͤcken uͤber dem Waſſer, und ſchwimmen und tauchen mit großer Hurtigkeit. Schwim— mend drehen ſie oft den Hals. Sie tauchen mit einem Sprung. Ihre Nahrung, die aus Fiſchen allein beſteht, und die ſie viele Klaftern tief vom Boden des Meeres ho— len, verſchlucken fie über der Waſſerflaͤche, mit Huͤlfe ihres weiten Rachens, ohne fie zu zermalmen, und zwar den Kopf voran, damit die Floſſen nicht Widerſtand leiſten. Sie ſind ſehr gefräßig. Sie fliegen ziemlich hoch, aber nicht ſo anhaltend und ſicher wie die Toͤlpel. Ihr Gang iſt wackelnd; fie ſitzen gern auf den Scheeren, die fie von dem Meere ab erklettern, und ruhen ganze Tage daſelbſt in einer aufrechten Stellung mit geſtrecktem Halſe und ausgeſpannten faͤchelnden Flügeln. Dieſe Gewohn⸗ heit iſt in ihrer eigenthuͤmlichen Natur gegruͤndet, und es geſchieht nicht, nach meiner Meynung, allein um die Fluͤ⸗ gel zu trocknen, was beſonders in warmen Sommertagen _ 798 bald geſchehen koͤnnte. Leem und Boie 77 erwähnen auch dieſe Gewohnheit der Scharben, doch ſah Boie es nicht von dem Kormoran; indeſſen beobachtete ich es bey beyden Arten. Am Neſte ſind ſie zahm, aber ſonſt vorſichtig; wenn ſie auf den Felſen ſitzend erſchreckt werden, fallen ſie wie todt ſenkrecht ins Waſſer, und entfliehen tauchend. Sie lieben Geſellſchaft von ihres Gleichen, ſowohl wann ſie bruͤten, als ſonſt auf den Scheeren ruhen. Zum Ruheplatze geben fie einzelnen Scheeren den Vorzug, die daher auch die Na— men Skarfaklut tragen; und fie warten es ab, bis dieſe bey dem Fall des Meeres zur Ebbezeit trocken wer— den. Das Neſt iſt in den Felſenritzen, groß, von Meer— gras gebaut. Die Eyer, in der Anzahl bis 4, klein, grüns lich, mit einer Kruſte uͤberzogen; ſie werden fruͤh im Jahre gelegt, und die Jungen, die doch im Neſte liegen, bis ſie erwachſen ſind, fliegen daher fruͤher aus, als die anderen Schwimmvoͤgel. Die Jungen find anfangs ganz nackt, er halten aber bald einen federaͤhnlichen kurzen Flaum. Die monogamen Eltern bruͤten und fuͤttern gemeinſchaftlich, und tragen das Futter in den Speiſerohren, worin fie den Stoßtauchern, aber nicht den Tauchern aͤhnlich find. Der Brütplag iſt am Meere, und in der Mündung feiner Buch⸗ ten, doch auch des Kormorans bisweilen am fügen Waſ— ſer. Sie aͤndern ihre Tracht nach den Jahreszeiten, und die Wintertracht iſt, als eine Ausnahme dey dieſen Arten, ſchoͤner als die Sommertracht. Maͤnnchen und Weibchen ſind einander aͤhnlich; die Jungen weichen in der Farbe u. Groͤße etwas von den Alten ab. Ich halte es daher fuͤr ziemlich wahrſcheinlich, daß fie 3 Winter zubringen, ehe fie bruͤtfaͤhig ſind. Die arctiſchen Arten find Standvoͤgel in ihrer Zone. 5 0 Iſte Art Carbo craculus Meyer. Synonymie. Carbo graculus. Meyers Taſchenbuch 2 S. 578, 3 S. 233. — Nilslons ornith. suec. II. p. 256.— Faders Prodrom. der isl. Ornith. S. 53. — Le petit Cormoran. Kraͤhenſcharbe. Briss. ornith. VI. p. 516. — Pelecanus graculus. Gmel. Linn. Syst. nat. I. p. 574 No. 4. — Bechſteins Naturgeſch. Deutſchl. 4. S. 762. — Pennants arctic zool. p. 581 Retzii. faun, suec. p. 144. No. 105, doch da der Irrthum, daß dieſer Vogel als ein junger Kormoran angegeben iſt, wozu ihn Fabricii fauna groenlandia verleitete. — Brünnichii ornith. borealis. No. 121. Smaa Skarv: Pontopp. Norg. naturl. Hiſt. II. S. 155.— ‚Stroms Sundmör J. S. 280. In der Wintertracht. onen Pelecanus cristatus. Penn. arct. zool. p. 585. No. A. Relzit fn. suec. p. 145. No. 104. — Müller: prodr. zool. dan. 150. — Brünnich, orn. „ Tagebuch auf einer Reiſe in Norwegen im Jahre 1817, von F. Boje. Schleswig 1822, 8. S, 227. 793 3 bor. No, 123. — Mohr island. Nat. h. S. * 33. Nr. 60. — Landts Foͤroͤe S. 258. Toppfkatft. Pontoppidan und Stroͤm J. c. — Olaf: ſeus islaͤnd. Reiſe S. 555 mit einer guten Figur Tab. XXXIX; doch fißt die Haube zu weit im Nacken zuruͤck und iſt zu klein. SGunnerus in Trondhj. Selſk. Nr. 3. S. 141 u. Tab. III. fie. 7 u. 8, wo die Haube ihre richtige Lage vorn auf der Stirn hat. Foͤroͤiſch und islaͤndiſch im Sommer Skarfr, im Wins ter Toppſkarfr. Hraukr. Anm. Die hier angeführten Syn: onymen gehören zu der Kraͤhenſcharbe, die in Island vor: kommt, und die islaͤndiſchen ſtimmen in der Beſchreibung mit Temmincks C. cristatus, nur daß ihr Schwanz, 5 Zoll 7 Lin. lang, nicht: tres courte ſcheint genannt wer: den zu koͤnnen, u. daß Temminck dem Vogel die Haube im ommer gibt, da er ſie nur im Winter traͤgt; daher traf Boie auch nur glattkoͤpfige im Sommer auf feiner norwe— giſchen Reiſe. Nilsſon citiert zwar bey ſeinem C. gracu- lus den Temminckiſchen, und bemerkt auch fuͤr feinen Vo: gel: „Femora pennis longis pure albis“; doch ſcheint er nicht den Vogel ſelbſt in der Natur unterſucht zu ha— ben, da die ſonſt in Norwegen und Island vorkommen— den Individuen keine weißen Lendenflecken haben. Daß eine von unſerer Scharbe verſchiedne Art in Europas Nor— den vorkomme, ſcheint mir ganz unwahrſcheinlich; und al— ler Verwirrung zu entgehen, muß ich hier erklaͤren, daß, mit der angefuͤhrten Ausnahme, ich mit meinem C. gra- culus Temmincks C. cristatus meyne, und daß ich nie eine Kraͤhenſcharbe geſehen, die wie Temmincks C. gra- culus, nur eine Schnabellaͤnge von 1 Zoll to Lin., und weiße Lendenfedern haͤtte; ich kann nicht die Exiſtenz dieſer Art laͤugnen, aber bey Grönland, Island, Foͤroͤe und auch, wie es ſcheint, bis Norwegen kommt ſie nicht vor; in ſo— weit alſo hatte ich in meiner privaten Mittheilung an Hof— rath Meyer, was dieſer darnach in feinen Zufägen ohne mein Wiſſen hat abdrucken laſſen, recht, daß Temmincks C. cristatus nicht von C. graculus verſchieden iſt, wenn der Unterſchied darin beſtehen ſoll, daß jener, aber nicht dieſer, im Sommer ſollte eine Haube tragen. Hr. Brehm 73 beſchreibt unter dem Namen C. graculus und C. brachyurus zwey Scharben, wovon letztere Temmincks C. cristatus und fo auch meinem C. graculus ahnlich iſt, aber dagegen erſterer ſehr von Temmincks C. graculus differiert, beſonders durch den Mangel der weißen Len— denflecken und den Federbuſch im Winter, den Tem— minck feinem G. graculus ganz ablaͤugnet. Daß Herr Brehm feinem C. graculus Island und feinem C. bra- chyurus Norwegen zum Vaterland gibt, rührt zum Theil daher, daß er meynt, die islaͤndiſche Kraͤhenſcharbe ſey nicht nit Temmincks C. cristatus identiſch. In Ruͤckſicht meiner Beobachtung, daß die Haube der Kraͤhenſcharbe nicht die Sommet-, ſondern die Winters 18 Lehrbuch der Naturgeſch. all, europ. Vögel von C. E. Brehm. Jena 1824. 8. II. S. 908. Ifis 1826. Heft Vi, 794 tracht dieſes Vogels iſt, bemerke ich, daß zwar die Verfaſ⸗ ſer lange wußten, daß eine Scharbe gehaͤubt war, aber daß es erſt bey meiner islaͤndiſchen Reiſe ins Reine gebracht worden, wie dieſes ſich eigentlich verhalte. Brünnich und nach ihm Pennant; auch Strom führten die gehaͤubte und die glattkoͤpfige als 2 verſchiedene Arten an. Lin: ne 1“, Leem, Briſſon, Buͤffon, Bechſtein erwähnten nicht die gehaͤubte, Glafſen und Mohr nur dieſe; Glafſen fügt bloß den Irrthum bey, daß die crista des Weibchens nicht recht ſcheinbar ſey. Fabricius kannte nur feinen P. cristatus nach dem Berichte der Grönländer, was fhon fein Ausdruck p. 91: „major carbone“, Hinz laͤnglich zeigt. Meyer läugnet, wie auch vorher Pennant, irgend eine Haube bey der Kraͤhenſcharbe gefunden zu ha— ben; Temminck meynt, die Haube waͤre die Sommertracht des Vogels; Boie fand in Norwegen keine gehaͤubte; erſt Landt in ſeiner Beſchr. v. Förde deutet auf das wahre Verhaͤltniß mit dieſen Worten: Die Alten haben faſt kei⸗ ne Haube im Sommer, und die Jungen keine im erſten Jahre. Ohne dieſen Bericht damals zu kennen, und mit der vorausgefaßten Meynung, daß C. graculus u, crista- tus jener Verfaſſer verſchiedene Arten waͤren, reiſete ich nach Island; aber die Natur offenbarte mir ſogleich das währe Verhaͤltniß, indem alle Kraͤhenſcharben in Island im Sommer glattkoͤpfig waren, aber im Winter eine große Haube auf der Stirn bekamen, und dieſelbe vor der Mit te des Octobers bis zum Anfange des Aprils, und zwar Weibchen wie Männchen tragen. Später hat das Copen⸗ hagner Muſeum ein Individuum aus Föroͤe im December, und ein anderes bey Brunsbuͤttel im weſtlichen Holſtein im Februar geſchoſſen erhalten, die beyde eine vollſtaͤndige Hau⸗ be haben. — Beſchreibung: Femina adulta habitu aestivo in Julio occisa: ro- strum mediocre, maxilla superior|nigrofusca apice ad- unco brevi, ı. Lin. modo sub maxilla inferiori eminenti, et margine pallidiori; maxilla inferior flavescens ma- culä fuscä. Sinus oris, faux, lingua parva depressa carinata, et puncta in mento nigro lutea: area an- te oculos nuda fuscescens; orbita pallida; iride sma- ragdina. Absque crista. Supra et infra nigra nito- re virescenti, praecipue in capite, collo, uropygio; pectore et abdomine brunneo tinctis, remiges ni- grofuscae, extus azureo nitentes; tectrices alarum superiores nitentes mareinibus nigris, inferiores fus- cae; pedibus extus et tarsi digitorumque paginä su- periori nigrofuscis, intus et palamä pallidis; un- gues fusci, secundus intus serratus. Cauda acumi- nata cuneata nigrofusca, rectricibus duodecim. Longit. 26 poll. alis ext. 3 ped. 2 poll. rostrum. 2 poll. 3 L. cap. 5 poll. Lingua 6 Lin. tibia 4 poll. 8 Lin. tars. 2 poll. dis, med. 2 poll, 8 L. dig. post. ı p. 5 L. cauda 5 poll. 3—7 Lin. * 10 C. a Linne Systema naturae ed. XII. Holmiae 1766. 8. I p. 217. 50* 7195 94 Mas simillimus, tamen major, 27”, poll. long., 3 ped, 6 poll. lat. rostr. 2 poll. 5 Lin., magis prae- cipue subtus nitens; in dorso et alis virescenti nito- re marginibus nigris; in pectore et abdomine, pro femina brunnea tincturä, splendore virescenti pul- cherrimo; pedibus, et simul intus, obscurioribus; genibus tamen et palama pallidioribus. Cet. ut in antec. Velus habitu hyemali in Novembri occisus. In omnibus ut in habitu aestivo. Crista modo fronta- lis erecta nigra, pennis 2 — 3 poll. longis acuminatis, in sincipite se porrigit. Der Kormoran unterſcheidet ſich von der Kraͤhenſcharbe, außer der Größe durch feinen Schnabel, deſſen Haken 3 Lin. unter dem Unterſchnabel hervorragt, durch das mit gelben Puncten beſetzte nackte bleyfarbige Kinn. Schlund und Zunge fleiſchfarbig mit ſchmutzigem Anſtriche. Der Augenliederrand, der bey C. graculus faſt glatt iſt, war⸗ zig. Der Körper ſchwarz mit einem violblauen Glanz wie bey den Raben, und nicht gruͤnglaͤnzend. Die Schwimm⸗ haut ſchwaͤrzlich, Schwanzfedern 14, und die Kehlflecken und im Winter die Lendenflecken weiß. Pullus adultus e nido pennis tectus in lulio. Cor- pus sine nitore, supra nigrofuscum subtus sordide fuscum, in singulis indiyiduis sordide albo mixtum; sinus oris et lingua pallide flavescens, iride fusca palpebris plumbeis, rostrum nigrescens virescenti tinctura. Remiges et rectrices 12 nigrofuscae, mar- ginibus rectricum fuscis. Mentum nudum palli- dum punctis flavidis raris. Gula sordide albida. Long. 26 poll. Pullus e nido in hebdomade prima. Corpus nu- dum, plumbeo colore; rostrum fuscum breve, vix apice aduncum apice maculäalbida, Faux, sinus oris et palama pallida. Oculi vix aperti. In kebdomade secunda plumulis fuscis brevibus tectum, in capite et collo tamen singulis maculis nudis; rostrum longius; sinus oris et faux pailide flavescens; pedibus virescenti fuscis palamä pallidiori. In hebdomade quarta plumu- lis dense tectum; rectrices et remiges in stipulis, 22 ½ unc. Long. Auf den, Fördern kommt, doch ſelten, eine ſchneeweiße Abaͤnderung mit gelbem Schnabel und Fuͤßen vor; die, welche Landt unterſuchte, waren junge Voͤgel; alſo ruͤhrte die weiße Farbe nicht von einem hohen Alter her. Ova parva oblonga ovis uriae grylle minora, numero 3 — 4. * Albida crusta virescenti tecta. Geſchichte. Die Kraͤhenſcharbe iſt gemeiner an der islaͤndſchen Kuͤſte als der Kormoran, hat aber da eine von ihm ver— * „ Dlaffen ſagt, daß ſie 5 — 6; Pontoppidan u. Meyer, daß fie 3, Nilsſon 2 bis 3 und Temminck, daß fie nur 2 Eyer a 796 ſchiedene Verbreitung. An den noͤrdlichen Kuͤſten erſcheint ſie ſelten, und bruͤtet nicht daſelbſt. Gegen Weſten iſt ihr noͤrblichſter Bruͤteplatz der Vogelberg bey Lautrum, und ſie bruͤtet ab und zu auf den Felſeninſelchen der Bredebugts und Farebugt, z. B. im Vogelberge bey Stapper; aber die fübmweftlichfte Ecke Islands iſt unlaͤugbar ihre wahre Heymath. So bruͤten fie häufig in dem Vogelfelſen beym Handelsplatze Keblavik, im Vogelberge Hafnarberg und Chryſewik, auch nicht ſelten in den Felſen der Weſtmann— inſeln. Ihre Bruͤteplaͤtze waͤhlen ſie immer in den Felſen am Meere, und gehn weiter in die Muͤndungen der Buche ten, um zu bruͤten, hinein, als Sula u. Procellaria. In den Felſen vertragen fie zwar die Nähe der bruͤtenden breyz zehigen Meven und Urien u. ſ. w., find aber nicht in uns abgebrochene Brutcolonien geſammelt, wie Sula. Der Neſtplatz iſt in den obern oder mittlern Regionen der Fel⸗ fen und zwar in ihren Abſaͤtzen oder Ritzen; ſelten findet man das Neſt auf der Oberfläche der Felſeninſelchen. Sie lieben ihre Bruͤtoͤrter ſo ſehr, daß ſie in denſelben Felſen im Winter ſchlafen, wo fie im Sommer brüteten; fie find alſo in der borealen Vogelzone ein ebenſo wahrer Stand: vogel, als der Hausſperling oder die Elſter bey uns, und es iſt daher nicht noͤthig hinzuzufuͤgen, daß ſie ihr nordiſches Vaterland in der Regel nie verlaſſen. Die Felſen ſind weiß von ihren ſcharfen Exerementen, die kaum von dem Regen im Herbſt abgewaſchen werden koͤnnen; dieſe weiße Farbe verraͤth ſchon von weitem, wo ein Scharbenneſt iſt. Ich traf nie Carbo graculus am Nordlande von Island. Mohr ſah daſelbſt einige Paar zwiſchen dem Hjedinsfjord und Dlafsfjord fliegen; feine Beſchreibung von den Scharbeneyern, deren er einige 100 daſelbſt ſah, daß fie nehmlich größer als ein Huͤhnerey waren, zeigt indeffen, daß ſie dem Kormoran zugehoͤrten, der auch heutiges Tages an Nordisland bruͤtet. Zum erſtenmal ſchoß ich die Kraͤ— henſcharbe gegen Weſten bey dem Handelsplatze Stapper im Auguſt 1820, wo ſie auf einer Scheere dicht am Ufer ſaßen. Ihre ſitzende Stellung war aufrecht mit geftreds tem Halſe und auf den emporgebogenen Schwanz geſtuͤtzt. Sie fisen fo gern auf den Scheeren mit ausgebreiteten faͤ⸗— chelnden Fluͤgeln, daß man ſich zu ihnen ſchleichen kann. Nordweſt von Stapper bey dem Handelsplatze Olafswik iſt eine kleine Scheere / Meile vom Ufer, die bey hohem Waſſer bedeckt if. Dabey halt ſich immer ein Paar pho- ca grypus Fabric. auf; in der Ebbezeit ſammeln ſich darauf mehrere Kraͤhenſcharben, dicht bey den ruhenden Seehunden ſitzend. Ich ließ mich dahin rudern; doch woll— ten dieſe Voͤgel ſich nicht der Scheere nähern, fo lange ich da war; aber die großen Seehunde ſchwammen dicht darum umher, und betrachteten mit wilden Augen den, der ihren iſolierten Ruheplatz beunruhigte. Vom Handelsplage Stickelsholm im Innerſten der Bre— debugt gieng ich den 27. Auguſt Abends 10 Uhr in ein Boot, um über die 10 Meilen breite Bredebugt * mich ſetzen legen. Ich fand in den Neſtern nie weniger als 3 und nicht mehr als 4 Eyer, was ihre vollendete Anzahl zu ſeyn ſcheint. Landt gibt auch für fie 3 — 4 Eyer an: * Es war bey einer Bootfarch uͤber diefe breite Bucht, daß 798. -- zu laſſen. Ein Archipelagus won kleinen Inſeln liegt in der Bucht. Es war ſchoͤnes Wetter, und nicht ganz dun⸗ kel; kein Wind fluͤſterte, und die See war ſpiegelklar, die Ruhe der Nacht wurde nur durch das Schlagen des Ru— derers unterbrochen. Dieſer erzaͤhlte mir, daß etwas aus unſerm Wege, ohngefaͤhr 1 Meile vom Handelsplatze bey einer kleinen unbewohnten Felſeninſel, Namens Vatnstaks— de, noch drey Junge von einer verkſpaͤteten Brut der Kraͤ— henſcharbe im Neſte lägen. Dieſer Bericht war mir ge⸗ nug, um den Umweg nicht zu ſcheuen; wir beſtiegen den Felſen, und der Bauer gieng die Jungen zu ſuchen. Nach einer halben Stunde hoͤrte ich in der Stille der Nacht ein lautes klaͤgliches Geſchrey, das mich ernſtlich beunruhigte, da ich glaubte, ich hoͤrte ein Klaggeſchrey eines Menſchen; aber bald kam ich aus der Irrung, als der Bauer drey lautſchreyende erwachſene Junge der Kraͤhenſcharbe mir brachte. Auch auf Eldoͤe bruͤten einige Paar. Sie legen ſchon Eyer im April und die Jungen find im Anfange Ju— ly erwachſen, alſo war dieſe Brut weit zuruͤck. Als ich zu dem noͤrdlichen Vorgebirg der Bredebugt, nehmlich dem Vogelberge Lautraberg kam, fand ich da einige dieſer Schar— ben, die nach dem Berichte der Einwohner da bruͤten; aber in den noͤrdlichern Buchten, als Dyrufjore und Iſſefjord ſah ich nur den Kormoran. Im Juny 1821 fand ich auf ei⸗ nem Vogelberge bey Keblavik dicht unter dem Bauernhauſe Storaholmum mehrere ihrer Neſter; ſie bruͤten nicht ſo tief in die Buchten hinein als der Kormoran. Alle Alten waren glattkoͤpfig beym Neſte; nur wenige trugen noch eine oder ein Paar Federn als Ueberbleibſel des Winterfederbu— ſches. Das Neſt ſteht in den Felſenritzen, iſt groß, von Meergraſe gebaut und mit verwelktem Gras in der Mitte, immer naß und ſchmutzig. Die Eyer ſind 4, weiß mit ei: ner gruͤnen Kruſte, werden bald ſchmutzig. Die von Pont⸗ oppidan angegebene Brützeit von 3 Wochen iſt zu kurz. Beyde Geſchlechter bruͤten und fuͤttern die Jungen aus der Speiſeroͤhre, und wuͤrgen das Futter aus dem Schlunde mit ſchuͤttelnden Bewegungen des Halfes, wie bey den Tau— ben herauf. Juny iſt der Monat, wo die Jungen im Ne⸗ ſte liegen; aber in der Neſtzeit iſt eine große Unregelmaͤßig— keit, da ich an demſelben Tage im Juny friſche Eyer bey einem Paare, und kleine und faſt erwachſene Junge bey andern fand, was um ſo ſonderbarer iſt, da man nicht die Eyer der Scharben zur Speiſe wegnimmt, ſo daß ſie nicht dadurch verſpaͤtet werden. Die Eyer find ſchlecht von Geſchmack und Geruch, haben einen ſehr kleinen Dotter, und werden nach der Meynung der Islaͤnder beym Kochen nicht hart. Obgleich gut gefuͤttert, ſchreyen die Jungen im Neſte beftändig. Das eine Ey iſt immer faul, denn nie ſah ich mehr als 3 Junge aus einer Brut, und bisweilen nur 2; dagegen in allen Neſtern, ausgenommen einem ein⸗ zigen, immer 4 Eyer. Die Natur hat ſich ſelbſt hier Grän⸗ zen, wie bey dem Adler, deſſen ein Ey auch oft faul iſt, geſetzt, damit dieſe Vögel, die eben ſo ſchaͤdlich für den — — — der eine der Verfaſſer der beruͤhmten islaͤndſchen Reife, nehmlich Landphyſicus B. Paulſen mit ſeiner ganzen Familie ertrank, ſo daß gar keine Spur von den Verun⸗ gluͤckten gefunden wurde, — — 798 Fiſchfang, als die Raubvogel für das Wildpret find, ſich nicht zu ſehr vermehren. In der Bruͤtzeit fliegen die Als ten oft ins Meer und wieder zuruͤck zum Neſte mit Futter. Der Flug iſt ziemlich hoch aber wackelnd; wenn ſie aus dem Fluge ſich bey dem Neſte niederſetzen, biegen ſie etwas den Hals. } Den 24. Juny 1821 ritt ich nach der ſuͤdweſtlichen Spitze des Reikjands zum Hafnarberg. Mein Zelt ließ ich eine Viertelmeile vom Vogelberge bey dem Haufe Galmats joͤrn aufſchlagen. Im Berge bruͤteten L. tridactylus, uria troile, alca torda, mormon fratercula, einzelne procellaria glacialis und etliche carbo graculus. In den Seiten eines wie ein Trichter ausgehoͤhlten Felſens hatten einige Paar dieſer Scharben noch Eyer. Daß ich fie mit Erdkloͤſen warf, half nichts, um fie vom Neſte zu treiben. Sie ſahen mich an, ſtießen einen heißern Kehl⸗ laut aus, ſperrten den Rachen auf, ſtreckten den Hals, und machten ſchuͤttelnde Bewegungen mit Kopf und Hals; nur ein Schuß trieb ſie aus dem Neſte. Nur am Meere in Felſen und nicht, was ſie auch nach Temminck ſollen, an ſuͤßen Seen bruͤtend, fand ich dieſe Art; auch weiß ich kein Beyſpiel davon, was Nilsſon und Bechſtein er waͤhnen, daß fie auf Bäumen niſten. Bey dem Kormorane iſt dieſes letztere der Fall in Dänemark, Im Winter, von der Mitte des Octobers bis im April (die am Ausgange des Maͤrz waren noch ganz gehaͤubt), prangen ſie mit einer langen Haube auf der Stirne, die nur wenig laͤnger am Maͤnnchen als am Weibchen iſt, und die ſie ſchwimmend auf dem Kopfe emporheben, aber ſitzend laͤngs dem Kopfe hinlegen. Die Jungen haben ſie nicht im erſten Winter. Es macht einen huͤbſchen Anblick, ei— nen Haufen von Scharben auf dieſe Art geziert ſchwimmen zu ſehen; die Haube entdeckt man ſchon von weitem. Sie ſchwimmen hurtig und tief ins Waſſer, doch iſt der Ruͤk— ken immer frey; ſie entfliehen tauchend mit einem Sprung und zuſammengefalteten Fluͤgeln, ſo daß ſie unter dem Waſ⸗ ſer nur die Fuͤße brauchen. Ich habe ſelbſt erfahren, daß, wenn man fie mit Boͤten fo verfolget, daß fie nicht gegen den Wind auffliegen koͤnnen, man fie dicht unter das Ufer treiben und da ſchießen kann; — wenn es ihnen dagegen gelingt, durch ihr Tauchen auf die andere Seite des Boo— tes und alſo unter den Wind zu kommen, ſo entfliehen ſie augenblicklich fliegend, indem ſie bemerken, daß ihr Tau⸗ chen ſie nicht vor drohender Gefahr ſichern kann. Schwim⸗ mend drehen und ſchuͤtteln fie oft mit dem Kopfe. Vom Boden des Meeres in einer Tiefe von 20 — 30 Klaftern, ho len fie ſich ihre vornehmſte Nahrung, cottus scorpius, hinauf, und arbeiten oft lange mit dieſem breiten Flſche, ehe ſie ihn durch den weiten Rachen ganz und unzerſtuͤckelt verſchlingen; und doch ſind ſie nicht durch einen Fiſch ge⸗ ſaͤttigt. Auch den breiten Schollen ſtellen ſie nach; in den Jungen fand ich salmo villosus und clupea sprattus. Erſchreckt laſſen ſie ſich, wenn ſie hoch auf den Felſen ſitzen, wie ein Stein ins Waſſer fallen, und verſchwinden taus chend. Mit dieſer Sonderbarkeit nicht bekannt, ſchoß ich an einem Felſen bey den Weſtmanninſeln auf drey dieſer Scharben, die wie todt ins Waſſer ſtuͤrzten; ich glaubte ſie toͤdtlich verwundet, und fah fie als gewiſſe Beute an; aber fie kamen gleich darnach ganz unbeſchaͤdigt außer der Schuß⸗ 799 weite wieder herauf. Die Jungen ſtinken von den Un: reinlichkeiten des Neſtes, und doch ſind ſie, gut zugerichtet, eine angenehme Speiſe. Landt fagt, daß fie wie Hafens braten, Mohr und Glaffen, daß fie ſehr gut ſchmecken; die Islaͤnder nehmen auch immer die Jungen zur Speiſe. Die Alten ſchmecken ſchlecht, und ſind nur mit abgezogener Haut eßbar. Hie und da werden dieſe von den Einwoh— nern gefangen, indem ſie ſie im Dunkeln bey ihrem Neſte überrumpeln und greifen; nach Pontoppidan faͤngt man ſie in Norwegen, indem man Feuer unter ihren Ruheplä— ben anlegt, durch deſſen Rauch ſie betaͤubt werden, und niederfallen. Daſelbſt hat man das Sprichwort von einem naſſen und ſchmutzigen Menſchen, daß er ſo naß wie eine Scharbe ſey. Carbo graculus iſt als Standvogel im Norden zu Haufe, doch nicht an den weſtlichſten Platzen der Zone, und ſcheint nicht ſo hoch hinauf als der Kormoran zu gehen. In Island fand ich ihn nicht auf der Nordſeite, und nicht jenſeits unter 66 „en. B., aber ſuͤdlicher in Island bruͤ— tet er, und iſt da gemeiner als der Kormoran. Landt gibt ihn als einen bey Förde beſtändigen und gemeinen Was gel an. Temminck und Pennant fuͤhren ſie als bey den Orkaden, und letzter auch bey den Hebriden bruͤtend an, ſo auch in Großbritannien an den Meerfelſen bey Wolyhead. In Norwegen ſcheint er hoͤher hinauf zu gehen, als in den weſtlichen Landen, da Boie ihn da erſt unter dem 66° B. antraf, und ſagt, daß er gemein auf der Loffodiſchen Inſel ſey. Temmincks Bericht, daß Boie ihn in Norwegen ſchon unter 60° ſchoß, iſt wohl ein Schreibfehler. Nilsſon fagt, daß er in Norwegen faſt auf denſelben Plaͤtzen, wo der Kormoran vorkommt, und Leem erwaͤhnt, daß er Som— mer und Winter in Lappland iſt. Es iſt mir nicht un⸗ wahrſcheinlich, daß er auch bisweilen an den nördlichen Kit: ſten des bothniſchen Meerbuſens bruͤtet; Brünnich be: richtet, daß er ihn von Chriſtiansoͤe bey Bornholm bekom— men habe; es konnten ſolche Individuen ſeyn, die als Strichvoͤgel aus jener Bucht in die Oſtſee gekommen wa: ten. Bey Grönland findet er ſich nicht. Roß erwaͤhnt ihn nicht; der letzte daͤniſche Reiſende in Groͤnland fand ihn da nicht. Fabricius ſah ihn auch nicht; ſeinen Be⸗ richt in der Fn. groͤnl. hat er nach dem Bericht der Eins gebornen aufgeſetzt, und wie unſicher er iſt, ſieht man hin— laͤnglich dadurch, daß er ſagt, er ſey groͤßer als der Kor— moran; doch find feine angegebenen Citate richtig; dage— gen unrichtig, wenn er C. graculus als den jungen U. cormoranus auffuͤhrt. Selten verlaͤßt er ſein noͤrdliches Vaterland und wird alsdann als verirrter Strichvogel ſuͤd— licher angetroffen. Ich ſah ihn nie an den daͤniſchen Kuͤ⸗ ſten, Boie nicht in Holſtein, doch iſt ein gehaͤubtes Stuͤck daſelbſt im Februar bey Brunsbüttel vom Hn. Capitaͤn Woͤldecke geſchoſſen worden; er kommt nach Meyer in den ſtrengen Wintern an die deutſchen und hollaͤndiſchen Kuͤ— ſten. Temminck erwähnt ihn indeſſen nicht als hollaͤn— diſch. In dem Berliner Muſeo ſah ich einige Individuen von den ſuͤdeuropäiſchen und nordafricaniſchen Küften, 2te Art Carbo cormoranus Meyer. Kormoran— ſcharbe. — — —— 800 Synonymie. | Carbo cormoranus. Meyers Taſchenb. II. S. 576 mit Abbild, Temm. manuel d'ornith. II. p. 894. Nilsfons ornith. sneciea II. p. 254. — Fa⸗ bers Prodromus d. islaͤnd. Ornith. S. 53.— Le Cormoran. Brisson ornith. VI. p. 511 Pl. XLV, die Abbildung iſt der Vogel im Winter. — Buffon hist. nat. d. ois. XVI. p. 45 Pl. II, im Winterkleide. 10985 carbo. Gmel. Linn. S. nat. I. p. 575 nr. 3.— Fabric. fn. groenl. p. 88. — Bechſteins Naturgeſch. Deutſchl. 4. S. 750. — Brünn. orn. boreal. nr. 120. — Geérardin tableau elem. II. p. 313. — Pennanis arctic zool. p. 551 nr. 509. — Landts Forde S. 257. — Mohrs isl. Nat. h. S. 32 Nr. 59. — Retz in fn. suec. no. 105. — Leems Lap⸗ land S. 272 in Anm. — Linn. Syst. nat. edit. XII. I. p. 216 no. 3. Pelecanus Pelecanus phalacrocorox. Brünn. orn. bor. no. 122: der Vogel im Winter. a Hvidlaaring, Blikſkarv. Pontopp. Norg. nat. Hiſt. II. f S. 155. — Stroms Sundmör J. S. 250 Nr. 1. Der Vogel im Winter. i Dilaſkarfr. Utleguſkarfr. Glafſ. isl. Reiſe S. 556 u— 982. C. der alte Vogel im Winter. Graaſkarfr. Hunplungur. Glafſ. isl. R. S. 555. Die⸗ ſer Schriftſteller hat Unrecht, wenn er ſagt, I. 0. daß Finne nicht dieſe Scharbe erwaͤhnt. — Anm. Bruͤnnich theilt dieſe Art ohne Grund in 2 Arten. Pontoppidan, Ström und Glafſen ſehen die jungen und alten als 2 Arten an, — Fabricius u. Res tzius machen Carbo cormoranus zu dem Alten u. gracu- lus zum Jungen derſelben Art. — Der weiße Lendenfleck, der bey einigen Individuen der alten Kormorane gefunden wird, und bey anderen fehlt, hat auch Veranlaſſung zu irrigen Meynungen gegeben. Mohr bemerkt wie die nor⸗ wegiſchen Schriftſteller, daß dieſer Lendenfleck nicht bey al⸗ len Individuen gefunden werde, aͤußert ſich aber ebenſowe⸗ nig als Glafſen über den Grund dazu. Bechſtein, Nez tzius und Fabricius ſahen ihn irrig als das maͤnnliche Kleid an, auch Meyer erwähnte ihn nur bey den Maͤnn⸗ chen. Landt vermuthete, daß er nur den Aeltern zuges- höre. Temminck war der erſte, der bemerkte, daß diefen Lendenfleck ſowohl bey den Weibchen als Maͤnnchen gefun- den wuͤrde, und deutete richtig das wahre Verhaͤltniß an, daß es nehmlich eine Jahrszeittracht ſey, er meynte aber, daß die Lendenflecken die Bruͤttracht oder Sommertracht ſeyen, in welcher Meynung Nilsſon ihm folgte. Ich muß darin ganz Hn. Temminck beypflichten, daß beyde Ge⸗ ſchlechter diefen Lendenſchmuck tragen, da das erſte Stuͤck, das ich mit großen weißen Lendenflecken ſchoß, ein Weibs chen war; auch gehoͤrt dieſes zur Jahrszeittracht des Kor: morans, iſt aber nicht ihre Sommer-, ſondern Wintertracht, und dieſe Art wird alſo, ebenſowohl als die vorhergehende, 801 ſchoͤner im Winters als im Sommer geziert, mit der Aus: nahme, daß C. graculus ſeinen Winterputz am Kopfe und C. cormoranus an den Schenkeln trägt. Denjenigen Kor— moranen, die ich im Sommer geſchoſſen, fehlte dieſer Lendenfleck. Diejenigen aber, die ich im Winter ſchoß, vom 1. Nov. bis im April, hatten ihn. Boie unterſtuͤtzt mei: nen Satz, wenn er in Wiedemanns Magazin J. c. S. 151 bemerkt, daß er nur einzelne Kormorane in dem von Temminck beſchriebenen hochzeitlichen Kleide bey den Ne— ſtern angetroffen, und der Mehrzahl der weiße Fleck auf den Schenkeln fehlte. Ich entdeckte ſchon das richtige Ver: haͤltniß in Island, aber vergaß es in meinem Prodrom. anzufuͤhren. Hr. Brehm iſt alſo der erſte, der in ſeinem Lehrb. II. S. 904 richtig anfuͤhrt, daß die weißen Lenden— flecken das Winterkleid des Kormorans find, und daß fie vor der Begattungszeit ausfallen. — Beſchreibung. Femina velus habitu hyemali in Decembri occi- sa. Rostrum conicum colore plumbeum, crassum, maxilla superior apice adunco 3 L. supra max. in- feriorem eminens, mentum nudum plumbeum ver- rucis luteis; sinus oris, et macula nuda infra ocu- los crocea, Palpebrarum margo verrucosus, iride virescenti; faux et lingua brevis incarnata, plumbeo mixta. Corpus nigrum violaceä tincturä; occiput pennis longis cristae instar. In collo pennae angustae albae sparsae. Gula albä maculä. Scapulares et te- ctrices alarum superiores nitore azureo, marginibus nigris; tectrices alarım inferiores nigrescentes, re- miges nigrae splendore metallico, macula in femori- ribus alba rotundata pennis sericeis, Cauda sub- curvata nigra rectricibus 14. Pedibus nigris robustis membranä nigrä. Long. 2 ped. 6 poll. alis ext. 4 ped. 5 poll. ro- strum 2 poll. 4 L. caput. 3 poll. 2 L. Lingua 5 Lin. Tibia 4 poll. 6 L. tars. 2 poll. dig. med. 3 poll. 2 L. digit. post. 1 poll. 8 L. Cauda 7 poll. Mas vetus habitu hyemali simillimus, paullo major, Long. 2 ped. 12 poll. (sic), alis ext. 4 ped. 7 poll. rostr. 3 poll, Vetus habitu destivo. Absque macula alba fe- morum. Macula in gula fusco mixta. Corpus minus nitens. Pennae occipitis breviores. — Junior prima hyeme. Rostrum e plumbeo ni- grum margine, et basi maxillae inferioris, albidum, Macula ante oculos nuda. Supra nigrofuscus, capi- te supra setis albidis; genae, latera colli, gula, pectus inferius, abdomen et crissum sordide albida. Jugu- lum et pectus superius griseo fuscoque variegatum. Hypochondria nitentia nigra; remiges nigro fuscae marginibus griseis; corporis approximatae nitentes cum tectricibus alarum superioribus nigrae, cauda rectricibus ı4 rotundata nigrescens rachidibus palli- dioribus, pedes nigri, Long. 2 ped. 12 poll, (sic). Junior aetale paullo provectiore pectus, abdomen et crissum nigro alboque mixtum habet. Rostrum 3 poll. 4 L. Iſis 1826. Heft VIII. Gere — — 802 Pulli in nido nudi et tecedenlis speciei habent. Auch Temminck meynt, daß fie erſt nach dem Vers lauf von zwey Wintern die alte Tracht haben. plumis tecti colorem an- Ova 5 — 4, ovis gallinae paullo majora figuram et colorem ovorum antecedentis omnino ferunt. Anm. Hr. Brehm gibt für feine Kormoranſcharbe, der er Island zum Vaterland gibt, eine Schnabellaͤnge bis 3 Zoll 8 Linien, eine Schwanzlaͤnge bis 8%, Zoll und eine Koͤrperlaͤnge bis 3 / Fuß. Ein Individu⸗ um von dieſen Dimenſionen fand ich nie in Island. Doch variieren die Individuen ſehr in der Größe und Ränge dieſer Theile, und cft find fie länger bey den Jungen als bey den Alten. Dieſer Schriftſteller bemerkt auch 1. c. S. 906, daß die groͤnlaͤndiſche Scharbe von der islaͤn— diſchen durch geringere Laͤnge des Koͤrpers, Schnabels und Schwanzes, und durch das im Jugendkleide weichere und hellere Gefieder abweiche, und nennt dieſe kleinere Kormo— ranſcharbe Carbo glacialis; doch hat er dieſe Art nur nach jungen Individuen aufgeſtellt, da er fie nicht im ausge— faͤrbten Kleid kannte. Ob nun gleich die von Hn. Brehm für C. glacialis angegebenen Dimenſionen auch auf den is⸗ laͤndiſchen Kormoran paſſen, und zwar beſſer, als die fuͤr den islaͤndiſchen angegebenen; ſo muß ich doch bemerken, daß auch ich fand, daß die groͤnlaͤndiſche Kormoranſcharbe laͤnger in Koͤrper, Schnabel und Schwanz als die islaͤndiſche iſt, ohne ſie jedoch uͤbrigens als 2 verſchiedene Arten anzuſehen. Die Kormoranſcharbe, die in den letzten Jahren ſich in Daͤnemark angeſiedelt haben, und die wahrſcheinlich eine von Holland ausgeſendete Colonie ſind, wo ſie auch ſeit mehrern Jahren brüten, gleichen in den kuͤrzern Dimenfios nen ſowohl den hollaͤndiſchen als den groͤnlaͤndiſchen, und es iſt nicht unwahrſcheinlich, daß die Kormoranſcharben, die nun in Holland und Daͤnemark brüten, urſpruͤnglich aus den an Grönland graͤnzenden nordamericaniſchen Ländern ge— kommen ſind. Ein junger Vogel von den in Dänemark ſeit ohnges faͤhr 30 Jahren eingewanderten Kormoranen ſieht im Octo ber ſo aus: Der Oberkiefer ragt mit einem krummen und ſpitzen Nagel uͤber den unteren hervor. Die Farbe braͤunlich, der Unterkiefer blaugrau. Die Zunge ſehr kurz, unten concav, oben gekielt, gelb. Der weite Rachen, das nackte Kinn, und der nackte Theil vor, uͤber und unter den Augen gelb. Vor den Augen braune Federborften. Iris braun. Kopf und Hals oben ſchwarzbraun, grau geduͤpfelt, auf dieſem einzelne weißliche ſchmale Federn. Die Kopf— ſeiten und Kehle weißgrau. Die Federn ſchwarz mit violettem Glanze; die Schulterfedern und Deckfedern der Flügel aſchgrau, glänzend, mit einem breiten ſchwarzbrau— nen Rande. Die groͤßten Deckfedern oben mit grauen Spi— tzen; die kleineren obern, und alle unteren Fluͤgeldeckfedern, die obern und untern Deckfedern des Schwanzes, der After und die Seiten des Körpers haben die Farbe des Ruͤckens. Der untere Theil der Kehle, die Gurgel graubraun, weiß— gemiſcht. Bruſt und Bauch, beſonders in der Mitte, rein— weiß mit dichten ſchmutzigbraunen Flecken. Die Fluͤgel er⸗ 51 803 reichen die Wurzel des Schwanzes, ſind ſchmal und abge: rundet; die site und 4te Schwanzfeder und 2. u. 3. ohn⸗ gefaͤhr von derſelben Laͤnge. Die Schwungfedern und die 34 Schwanzfedern ſchwarzbraun, jene der zweyten Ordnung haben wetalliſchen Glanz. Die Fuͤße dick, bis zu den Knie— en befiedert; Tarſus und die 4 mit Schwimmhaut verei— nigten Zehen zuſammengedruͤckt, ſchwarz. Die Naͤgel grau— braun; der zweyte Nagel inwendig kammfoͤrmig gezaͤhnelt.“ Länge 2 Fuß 6 Zoll. Ausgebreitete Flügel 4 Fuß 2 Zoll. Schnabel von der Stirn 2%, Zoll, vom Mundwin⸗ winkel 3%2 3. Zunge 6 3. Schiene 4 3. Fußw. 1¼½12 3. Mittelz. 3 3. Hinterz. 1¾2 3. Schwanz 6 ½ Zoll. Das Gefieder beſonders an Bruſt und Bauch weich und lang. — Geſchichte. Die Kormoranſcharbe iſt in Island nicht fo häufig als die Kraͤhenſcharbe, iſt aber mehr um die Kuͤſten der Inſel verbreitet. Sie bruͤtet zwar nur im Nordlande und hat in Island keine Bruͤtplaͤtze ſuͤdlicher als den 65 30“ bis 66° B., wird alfo nicht als bruͤtend in denſelben Vo— gelbergen wo die Kraͤhenſcharbe gefunden; nur im Lautra⸗ derg, als der noͤrdlichſten Bruͤtgraͤnze dieſer, und der ſuͤdlich— ſten jener Art, trifft man die Neſter von beyden. In der Mitte und im Ausgange des Octobers, noch ehe die weis ßen Lendenflecken vollſtaͤndig ſind, ſtreichen die Kormarane gegen Suͤdisland, und werden alsdann den ganzen Winter oft in Geſellſchaft mit jenen getroffen. Fruͤher als den 40. Oct. ſah ich fie nicht gegen Süden; dann haben fie dieſelben Ruheplaͤtze in den Inſeln bey Keblawick, wie jene; auch ſieht man ſie oft im Winter auf den Scheeren bey Widoͤe nahe an Reikiavik und bey Oerebacke mit faͤchelnden Fluͤgeln, tagelang figend. Im Ausgang März ſtreichen fie wieder gegen Norden um zu brüten; doch haben nicht alle im Winter die noͤrdlichen Kuͤſten verlaſſen. Die Bruͤt— plaͤtze findet man in den Muͤndungen der Buchten, in ſtei— len Felſen oder auf ihrer Oberflaͤche, und fie brüten gern auf der Oberflaͤche ifolierter im Meere dicht am Lande ſte— hender Scheeren, was jene Art nicht thut; dagegen gehen fie tiefer in die Buchten hinein, um zu brüten, als die Kras henſcharbe. Auf Grimſoͤe bruͤten ſie nicht, und zeigen ſich da nur ſelten, wo ſie dann immer auf demſelben Felſen ausruhen, der auch deßwegen nach den Namen des Vogels: Skarfaklet d. h. Scharbenſcheere, genannt wird; aber in einem Felſen auf der Inſel Hriſoͤe in der Bucht Oefjord bruͤten einige Paar. Sie legen Eyer ſchon im April, und als ich auf mei— ner Heimfarth von Grimſoͤe den 22. Juny 1820 auf Hri— ſoͤe landete, um Scharben zu bekommen, waren die erwach⸗ ſenen Jungen ſchon aus den Neſtern genommen. In Is⸗ land brüten keine an ſuͤßem Waſſer, etwa, weil ihnen das ſelbſt Baͤume zu ihren Neſtern fehlen. Ihre vornehmſten Brütpläge haben fie in den nordweſtlichſten Buchten, Ar: * Die Anatomie von dem Kormoran findet man in Pe⸗ raults u. ſ. w. Abhandlungen zur Naturgeſchichte. 4, Leipzig 1757, I. ©, 245, Tab. XXXII. u. XXæXIII. — 804 narfjord, Aunundafford und Iſſefford, wo man fie den gan⸗ zen Sommer durch auf den Scheeren ſieht. Die Neftver- haͤltniſſe haben ſie ganz mit der Kraͤhenſcharbe gemein. Neſt, Zahl, Farbe und Geſtalt der Eyer, die Jungen, die Fuͤtterungsart der Alten, alles iſt jener Art aͤhnlich, ur d ich werde es deßwegen nicht wiederholen; doch haben die be— fiederten Jungen im Neſte, wie oben beſchrieben, eine von der der Jungen der Kraͤhenſcharbe verſchiedene Tracht. Mohr fah gegen Norden mehrere Hundert von Kormoran— eyern, die die Einwohner der Hjedinsfjord genommen hat— ten, und er bemerkt richtig, daß fie ſich ſelbſt dabey bebeus tend Schaden thun, da die Eyer als uͤbelſchmeckend nicht gegeſſen werden, dagegen wohlſchmeckende Junge liefern, wenn ſie ausgebruͤtet werden. — Fabricius gibt auch die Eyer ſo ſtinkend an, daß ſie nicht von den Groͤnlaͤndern gegeſſen werden. Mohr ſagt, daß ſie 3 — 6 Eyer, Has bricius 3 und mehr legen, ich erhielt nie mehr aus einem Neſt als 4, worin ich mit Temminck, Meyer und Nilsſon uͤbereinſtimme. Wenn der Kormoran in dem Vogelberge bruͤtet, ſo haͤlt er ſich immer in den oberen Regionen, was ſchon Fabricius J. c. S. 80 und ©. 89 bemerkt. Mohr ſagt, daß die Eyer etwas groͤßer als Huͤh— nereyer ſeyn; damit ſtimmen auch meine Obſervationen; Fabricius gibt fie zu groß an, wenn er ſchreibt: ova an- serinis aequalia. Wenn die Kormorane ſitzen, fo iſt ihre Stellung aufs recht, und ſie gleichen, nach Fabricius richtiger Bemer— kung, mit den langen Haͤlſen, von weitem einem Haufen Knaben. Sie ſind vorſichtiger als die Kraͤhenſcharbe, fuͤrchten ſich aber im Finſtern zu fliegen, und da fie feſt ſchlafen, ſo faͤngt man ſie, nach Glafſen beſonders auf Kyalarnoͤs gegen Suͤden in Island dadurch, daß man im Winter ein Netz uͤber ſie wirft, wann ſie auf dem Raſen in der Zeit ruhen, wo das Eis ihnen nicht erlaubt, auf den Abſaͤtzen der unzugaͤnglichen Felſen zu ſitzen. Sie ſchwimmen und tauchen vortrefflich. In Island ſtellen ſie vorzuͤglich cottus scorpius nach, und man ſieht oft ein Paar in Geſellſchaft nach dieſem Fiſch tauchen; nach Tem⸗ minck ſtellen fie vorzuͤglich Aalen, nach Pennant Haͤringen, nach Bechſtein dem Zuglachs nach. In Dänemark ſtellen fie am ſuͤßen Waſſer beſonders den Cyprinus“ Arten nach. Bechſteins Bericht, daß ſie den Fiſch in die Luft werfen, um ihn am Kopfe zu nehmen, iſt unrichtig; doch verſchluk— ken fie dieſen mit dem Kopfe voran. Sie ſitzen oft auf Baus men, und Bechſteins Erwaͤhnung, daß ſie auch auf die Maſten der Schiffe ſich ſetzen, kann ich aus eigener Erfah⸗ rung beſtaͤtigen. In Island wird das Fleiſch der Alten, doch nicht uͤberall gegeſſen, da es von uͤblem Geſchmack iſt; doch ſollen die Jungen nach Glafſen wohlſchmeckender ſeyn, beſonders wenn man die Haut abzieht; ſie werden zur Winterproviſion eingeſalzen. Die Haut braucht man in Norwegen nach Ström zur Einbindung der Buͤcher. In England wurden ſie nach Pennant fruͤher, wie die chine— ſiſche Scharbe, zum Fiſchfang abgerichtet. Er iſt bey den füßen Seen ein ſehr ſchaͤdlicher Vogel der Nachſtellung ber Fiſche wegen, auch vertrocknen die Baͤume, worin er bruͤtet, fo wie es bey den Reihern der Fall iſt, von ihren ſcharfen Excrementen; aber kaum iſt Bechſteins Meynung richtig, daß fie den Bäumen durch Abbeißen der Knoſpen ſchaden. — 805 Sch fand in ihren Eingeweiden oft Aſcatiden, aber nie auf der Haut Ungeziefer. Carbo cormoranus iſt der Regel nach in der arctiſchen Zone zu Haufe, und wird da ſowohl weſtlicher als noͤrdlicher als C. graculus gefunden. Er geht über 70 n. B. hinauf, wird jedoch nicht bey Spitzbergen gefunden. Er iſt uͤberall ein Standvogel. Gmelin ?° bemerkt, daß er häufig in Sibi⸗ tien bruͤtet. Leem erwähnt ihn als einen beſtaͤndigen Vo— gel in Lappland, und Landt ebenſo auf. Förde. Boie fand ihn in Norwegen unter 66 n. B., bemerkt jedoch, daß C. sraculus in den loffodiſchen Inſeln häufiger iſt; und Uilsſon fagt, daß er beſonders bey den Inſeln und Schee⸗ zen des noͤrdlichen Norwegens zu Haufe ſey. Er iſt in Se: land gemein, doch brütet er nur am Nordlande, und iſt Wintervogel am Sädlande der Inſel. Nach Fabricius iſt er ein gemeiner Vogel in Groͤnland, Sommers u. Win⸗ ters, und bruͤtet namentlich auf der Inſel Orpikſauk in der nördlichen Region der Discobucht unter 70 n. B. Roß ſah ihn nicht in der Baffinsbay. Dagegen erſcheint er ſuͤd— licher als der 60°n. B. an der noͤrdlichen Hemiſphaͤre nur, wie es ſcheint, gelegentlich; nur in den letzten Zeiten iſt die Sonderbarkeit entſtanden, daß er fih in Holland und Daͤnemark als Bruͤtvogel und Standvogel angeſiedelt hat. Doch ſoll er auch nach Pennant ab und zu in Großbri⸗ tanien bruͤten. Nach Meyer kommt er im Winter an die deutſchen Kuͤſten und, wiewohl ſelten, an die Landſeen, und nach Schinz 2 zuweilen, doch meiſt im Winter, auf die Landſeen der Schweiz. Nach Siemſſen 2? auch an die mecklenburgiſchen Kuͤſten. Brünnich hatte ihn von Chris ſtiansde; nach Gérardin kommt er im Winter an die franzoͤſiſchen Kuͤſten; zwar führt er dieſes nur nach den Be: richten anderer an, doch iſt es ſehr wahrſcheinlich, da Buͤf—⸗ fon ihn, als bisweilen auf den franzoͤſiſchen Landſeen vor- kommend, erwähnt, und Lichtenſtein erhielt ihn für das Berliner Mufeum fogar im Frühling von den Kuͤſten des ſuͤdlichen Frankreichs, aus Egypten und vom Senegal, fo daß er ſich manchmal ſehr weit von ſeiner Zone verirrt; auch Cetti 23 erwähnt ihn in Sardinien und Ariſtoteles und Plinius kannten ſchon unſern Vogel. Pennant be⸗ richtet, daß er in der Fangzeit der Haͤringe haufenweiſe im März und April bey Carolina vorkomme, fagt aber nicht, ob er da beuͤtet. Nur ein Paar Worte uͤber die Einwanderung und Anſiedelung der Kormoranſcharben in Dänemark, wovon ſchon Boie in Wieden, Magaz. I. c. und Blumen: 20 S. G. Gmelins Reife durch Rußland in den Jahren 1768 — 69. A, St. Petersburg I. S. 164, 21 Die Vögel der Schweiz von F. Meisner und H. R. Schinz. 8. Zurich 1815. S. 316, * Handbuch z. ſyſt. Kenntn. der mecklenburgiſchen Land⸗ und Waſſervoͤgel von A. C. Siemffen, 8. Roſtock u. Leipzig 1794. S. 235. 2 F. Cettt Naturgeſchichte von Sarbinien. m, K. 3, XI. Leipzig 1784. II. ©, 342, Ueberſetzung 8 806 bach ſprechen. Schon in den Jahren 1790 zeigten ſich einige Paare bey Hvidkilde in Fyhnen, verſchwanden aber wieder. 1810 kamen einige Paar zur Inſel Laaland, wo ſie ſchwarze Gaͤnſe oder Kjeder genannt wurden, und in die Baͤume zwiſchen den Reihern dicht am Strande und in deren verlaſſene Neſter Eyer legten. In einigen Jahren vermehrten fie ſich zum Schaden des Fiſchfangs auf meh— tere Tauſend, doch iſt Blumenbachs Bericht, zu 20,000 Stud, zu hoch angeſetzt. ums Neujahr 1815 wurden fie vertrieben, doch bruͤten noch einzelne Paare auf der Inſel Laaland. Im Spaͤtjahr verließen fie die Bruͤtplaͤtze. — Im Fruͤhling 1812 zeigten ſich einige Paar im Gute Neu— dorf in Holſtein und ſiedelten ſich in einem nahe am Stran— de liegenden Gehölze an, wo fie die verlaßnen Reiherneſter benutzten; denn uͤberall, wo ſie in Daͤnemgrk bruͤten, drin⸗ gen ſie in die Reihercolonien ein, um ihre Neſter zu benu⸗ gen, weil die Kormane, die ſonſt auf Felſen bauen und zwar ein großes aber ſchlechtgebildetes Neſt haben, deß— wegen nicht ſelbſt ein Neſt zu bilden vermögen, das ficher zwiſchen den Aeſten ſtehen koͤnnte. Ihre Anzahl ſtieg da dis mehrere rooo, und Boie zaͤhlte im Juny 1815 mehr als 50 von den Scharben benutzte Neſter. Eine Commiſ— ſion wurde niedergeſetzt, um die Verwuͤſtungen des Vogels in Holſtein zu verhindern; mehrere 100 Scharben wurden fo: gleich geſchoſſen bey den Neſtern, u. ſeit einigen Jahren find fie ganz aus der Gegend vertrieben. Ein Haufe davon zog nördlicher und ſiedelte ſich in einem Holze am Geſtade der Schley im Gute Loitmak an. So weit Boie. Erſt in dem Jahre 1822 verſpuͤrte man dieſe Voͤgel in Juͤtland; es find waheſcheinlich die aus Holſtein vertriebenen, die zu uns gekommen find. In dieſem Jahre zeigten ſich nehim⸗ lich einige Paar an dem Landſee der Stadt Skanderborg, 3 Meilen tief im Lande, und ebenſoweit von Horßens, und ſiedelte ſich zwiſchen den Reihern im Gehoͤlze auf dem In⸗ ſelchen Abeloe an. Man kannte fie nicht, und der Eigen⸗ thuͤmer der Inſel, der meynte, es waͤren wohlſchmeckende Gaͤnſe, verbot das Wegſchießen. Im Jahr 1823 kamen fie dafelbſt in großer Anzahl wieder, und als ich im Juny dahin reiſete, und beym Inſelchen landete, flogen ſie mit kraͤchzendem Geſchrey nebſt den Reihern von den Baͤumen uͤberall heraus und flogen in ganzen Haufen uͤber den See. Die Einwohner wurden nun auf ihren Schaden aufmerk⸗ ſam, da ſie faſt den Fiſchfang des Sees vertilgten, und im naͤchſten Jahre wurden ſie von den Neſtern weggeſchoſ⸗ ſen, ſo daß nur einzelne 1825 zuruͤckkamen, die vertrieben wurden, und ſich fuͤr dieſes Jahr auf einem Inſelchen des naheliegenden Landſees Moſſde anfiebelten. So führen dieſe Vögel bey uns ein wanderndes Leden, da fie überall ver folgt werden. 1823 kam ein Paar zum Inſelchen Worſoͤe in Horßens Bucht zwiſchen die Reiher, und bruͤtete da auch, 1824 — 25; aber bis jest find nur einzelne Paare daſelbſt. Das Neſt (ein verlaßnes Reiherneſt) ſtand hoch in einer Buche. Die Jungen waren am Ausgange des Maves klein, und im Anfange des Julius erwachſen, noch fruͤher als die Reiherjungen; in Juͤtland haben fie jahrlich nur eine Brut. Lange nachdem die Jungen ausgeflogen waren, kamen ſie 24 I. F. Blumenbachii de quorundam animautium cole- ns commentatio, 4. Göttingae 1823. nr. 11. 807 jede Nacht und euheten auf demſelben Baume im Gehoͤlze des Inſelchens; ſie verſchwinden im Nachjahre, aber blei— ben doch um unſere Kuͤſten, wo ich fie den ganzen Winter geſehen habe. In Seeland druͤten ſie, ſoviel mir bekannt, nur auf einem Platze, nehmlich bey Knudshoved, werden aber ab und zu im Spaͤtjahr und Fruͤhling, ſo auch bey der Inſel Aroͤe an den ſchwediſchen Kuͤſten geſchoſſen. Gewiß würde dieſer Fremdling, der eine große Luft ſich in Daͤne— mark anzuſiedeln zeigt, dem Lande und der Fiſcherey der Landſeen eine wahre Plage werden, wenn man ihn nicht überall, wo er ſich zeigt, fo derb verfolgte. er den Braunfiſch (Delphinus phocaena), von Prof. Baer in Kb: nigsberg. Tf. V. VI. (Als Vorläufer einer vollſtaͤndigen ana⸗ tomiſchen Monographie dieſes Thiers). Schon ſeit mehrern, Jahren bin ich mit der anatomi— ſchen Unterſuchung des Braunfiſches beſchaͤftigt, um durch die genaue Darlegung vom Bau dieſes Thiers eine Grund— lage fuͤr die anatomiſche Kenntniß der Cetaceen uͤberhaupt zu geben. Kein Naturforſcher wird in Abrede ſtellen, daß unter allen Formen von Saͤugthieren — ja man kann jetzt wohl, nachdem die Cycloſtomen und der Proteus genau unterſucht find, behaupten, unter allen Formen von Wirbel thieren — die phyſiologiſch hoͤchſt wichtige Familie der fifch ahnlichen Saͤugthiere am wenigſten gekannt iſt. Wer erin— nert ſich nicht des bunten Gemenges von zahlloſen Wider— ſpruͤchen, die zuſammentraten, als Schneider es unter— nahm, alle bis dahin gelieferten zoologiſchen und zootomi— ſchen Angaben uͤber Cetaceen zu ſammeln? Zwar haben feit jener Zeit Cuvier, Albers, Blain— ville, Camper, Eichwald, Desmoulins, Scoresby und Andre viel geleiſtet. So verdienſtlich aber auch zum Theil ihre Arbeiten ſind, ſo berühren doch die meiſten nur Einzelnes — das Skelet — die Sinnesorgane — das Hirn und einzelne plaſtiſche Organe. Vom Gefäß: und Nerven⸗ foftem lehren fie faſt nichts, und uͤber die Muskeln laſſen ſie uns vollends ganz im Dunkeln. Es iſt daher nicht moͤglich, die Cetaceen in Hinſicht aller organiſchen Syſteme mit andern Thieren zu vergleichen. Beſonders wuͤnſchens— werth ſcheint es alſo jetzt, daß Ein Thier dieſer Familie in allen Theilen ſeines Baues vollſtaͤndig gekannt werde, um als Vergleichungspunct ſowohl fuͤr die ganze Familie mit andern, als auch fuͤr die einzelnen Glieder der Fami— lie unter ſich zu dienen. Zu dieſem Zwecke wählte ich den Braunfiſch, der zus weilen an unſrer Kuͤſte gefangen wird. Es iſt mir gelun: gen bisher acht Individuen von verſchiedenem Alter und Geſchlechte zu erhalten. So ſehr ich mich aber auch be— muͤhte, jede Gelegenheit fuͤr die Unterſuchung zu benutzen, ſo iſt doch meine Arbeit noch nicht vollendet. Die Kno— chen, Bänder und Muskeln glaube ich vollſtaͤndig unters ſucht zu haben. Auch die Unterſuchung der Gefaͤße wuͤrde ich als beendet betrachten koͤnnen, wenn ſich nicht zahlreiche Verſchiedenheiten in dieſem Syſteme bey den einzelnen In— divivuen ergeben hätten und es noch für einige Regionen 808 zu beſtimmen bliebe, welche Vertheilung als normal zu be trachten iſt. Noch mehr bleibt fuͤr das Nervenſyſtem und einige Sinnesorgane zu thun. Das langſame Fortſchreiten der Arbeit beruht theils auf meiner Ueberzeugung, daß der Bau des Braunfiſches nur dann als ſichere Baſis für die Kenntniß der Cetaceen wird dienen koͤnnen, menn er moͤg⸗ lichſt vollſtaͤndig und zuverlaͤſſig bekannt iſt, und auf dem Wunſche eine Arbeit zu Hefern, von der ich ohne Erroͤthen ſagen koͤnnte, daß Bojanus Anatome Testudinis euro- paeae mich dazu aufgeregt hat, theils aber auch auf der Schwierigkeit des Gegenſtandes ſelbſt. Ein bedeutendes Hinderniß iſt ſchon die Groͤße des Thiers, welche nicht er⸗ laubt, es unzerlegt gut aufzuheben, ſondern noͤthigt, es in wenigen Tagen ſo viel moͤglich friſch zu unterſuchen. Da⸗ zu kommt noch die Unſicherheit, ob ſich ein neues Indivi⸗ duum zur Zergliederung finden werde, welche hindert bey je⸗ der Unterſuchung auf Koſten der andern organiſchen Sy⸗ ſteme Eins allein zu beachten. Der Umſtand, daß alle Sys ſteme zugleich beruͤckſichtigt werden muͤſſen, iſt, wie Anato⸗ men aus Erfahrung wiſſen werden, beſonders zeitraubend. Oft war ich ferner genoͤthigt, um den Braunfiſch richtig zu verſtehen, andre Thiere zur Vergleichung zu unterſuchen. Unterdeſſen ſehe ich, daß allmaͤhlich immer mehr von dem, was ich bisher allein vom Braunfiſche zu wiſſen glaub⸗ te, durch Unterſuchung Andrer bekannt wird. Die richtige Kenntniß des Schaͤdelbaues, die ich ſeit vier Jahren als mein Eigenthum betrachten konnte, iſt durch Cuvier, deſ— ſen Kennerblick auch bey kurzer Unterſuchung nicht leicht Etwas entgehet, in ſeinen Unterſuchungen uͤber die foſſilen Knochen den Naturforſchern eroͤffnet. Vieles iſt uͤber das Hirn und die Sinnesorgane durch Andere mitgetheilt wors den. Noch mehr laͤßt ſich uͤber andre Theile erwarten, wenn man ſieht, mit welcher reißenden Schnelligkeit einige Anatomen zu unterſuchen und zu lehren im Stande find, * „Eine fo übereilte Unterſuchung kann, glaube ich, weder der Wiſſenſchaft Nutzen noch dem Beobachter Freude brin— gen. Wir haben vor kurzem die Zergliederung eines halbs verfaulten Schwerdtfiihes erhalten, bey deſſen eiliger Uns terſuchung der Zergliederer, der verdienter Ichthyotom iſt, nicht die Zeit hatte, ſich die Frage aufzuwerfen, wo denn die Geſchlechtstheile des Fiſches ſeyen? ſondern die Eyer⸗ ſtoͤcke, die doch durch ihren Bau und ihre Ausmuͤndung ſich kenntlich genug machen, zuerſt fuͤr Anhaͤnge des Darms und dann ſich verbeſſernd fuͤr Eyerleiter anſah. Selbſt die meiſten Rippen ſind verloren gegangen. Nichts iſt von dem eigenthuͤmlichen Verhaͤltniſſe des Bauchfelles geſagt, nichts von der merkwuͤrdigen Gallenblaſe, nichts von dem noch merkwuͤrdigernRuͤckenmarke, das in feiner flachen Geſtaltung dem der Lamprete am naͤchſten kommt. Unſer Zergliederer ſah nur Vogelaͤhnlichkeit in den Eingeweiden. Man koͤnnte einen Preis auf die Bekanntmachung des Vo— gels feger, der im Magen, Darm, dem Eyerſtock oder its gend einem andern innern Theile die geringſte Aehnlichkeit mit dem Schwerdtſiſche hat. Nur die runden eyaͤhnlichen Koͤrper konnten den Gedanken an einen Vogel rege wer— den laſſen, und dieſe Körper find, wie Rudolphi rich⸗ tig vermuthet hat, die Herbergen für die Köpfe am Bo- thriocephalus plicatus. Ich kann mehrere Exemplare, in denen der Wurm noch ſteckt, anbieten. Drey Schwerdtfi— ſche waren von mir ſchon unterſucht, als jene Zergliede— rung erſchien. Ich habe es aber noch nicht der Muͤhe werth gehalten, etwas daruͤber drucken zu laſſen. Es 809 Ich ſehe mich daher gendthigt, wenn ich nicht die meiſten Reſultate meiner Unterſuchung veralten laſſen will — und welcher Billigdenkende wird dieſes verlangen? — dieſelben fruher bekannt zu machen, als urſpruͤnglich meine Abficht war. Ueberdieß ſehe ich mich auch aus andern Gruͤnden genoͤthigt, den ſtolzen Wunſch, ein Ebenbild von Bojanus unſterblichem Werke zu geben, aufzugeben. Um eine eben ſo große Anzahl von Kupfern geben zu koͤnnen, muͤßte ein ſo bedeutendes Vermoͤgen verwendet werden, als Bojanus der Wiſſenſchaft zum Opfer gebracht hat — und ich habe nicht einmal ein kleines zu opfern. Auch haben meine Zeichnungen erſt durch die Hand eines der Anatomie frem— den Kuͤnſtlers gehen muͤſſen. Meine Arbeit muß alſo, auch wenn ich ſo gut beobachten koͤnnte, als mein Vorbild, (was zu glauben Uebermuth waͤre) dem ſeinigen nachſtehen. Dennoch wuͤnſche ich ein Werk zu liefern, uͤber das Bojauus nicht zuͤrnt, wenn ich oͤffentlich ſage, daß er mich dazu ermuntert hat. Es fol immer, hoffe ich, den Bau von Delphinus Phocaena ziemlich in der Vollſtaͤn— digkeit entwickeln, in der man noch vor wenigen Jahren unſre gewöhnlichen Hausthiere kannte. — Es wird wenig— ſtens 10 Tafeln in Folio mit mehr als go einzelnen Ab— bildungen enthalten. Noch kann ich nicht beſtimmen, in welcher Sprache und in welcher Form der Text gegeben mer: den wird. Bis zur Erſcheinung des Werkes wird noch ein Jahr hingehen. Dieſe Zeit moͤchte ich benutzen, um uͤber einen wichtigen Gegenſtand, der noch ganz in Zweifel bey mir iſt, wo moͤglich zu einer beſtimmtern Ueberzeugung zu ge: langen — ich meyne die Riechnerven. Dieſen Gegenſtand habe ich bey den Köpfen der friſch mir zugekommenen Exem⸗ plare beſonders im Auge gehabt. Ich werde nun wohl, wenn ich noch ein oder zwey Individuen erhalten ſollte, — auf wird noch geſchehen, ſo wie auch an anatomiſchen Monogra— pbien über andre inlaͤndiſche Thiere, den Stoͤr, den See: hund, das Elen gearbeitet wird. Nur mit großer Selbſtuͤberwindung habe ich mich ent— ſchließen koͤnnen, dieſe Note niederzuſchreiben, da ich den Mann, ben fie betrifft, aufrichtig hochſchaͤtze, und ihm per: ſoͤnlich verpflichtet bin, und ich uͤberdieß ſchon in einer andern Erörterung mich gegen ihn habe erklaͤren muͤſſen. Die Ruͤckſicht auf jene perſoͤnlichen Verhältniſſe hieß mich eine ſchon lange abgefaßte anonyme Beurtheilung der Zer— gliederung des Schwerdtſiſches unterdruͤcken und lieber mit Nennung meines Namens erklaͤren, wie wenig fie mir bes friedigend ſcheint. Dieſe Erklaͤrung hielt ich fuͤr noͤthig, um es wo moͤglich zu vermeiden, daß von irgend einer Seite unter unguͤnſtigen Umſtaͤnden angeſtellte raſche Un— terſuchungen über den Braunfiſch und den Stör bekannt gemacht wuͤrden, die nur beyden Theilen unangenehm ſeyn koͤnnten. Nur eine ernſtliche Concurrenz kann der Wiſſenſchaft foͤrderlich und den Bewerbern erfreulich ſeyn. So hatte ich auch angefangen die Neunaugen zu unterſu— chen, als mir Rathke mittheilte, daß er über fie eine anatomiſche Monographie begonnen habe. Ich bin mit aufrichtiger Freude dem Meiſter gewichen und wuͤrde der erſte geweſen ſeyn, den Werth feiner gründlichen und muͤh— ſamen Unterſuchungen oͤffentlich anzuerkennen, wenn mir nicht die zum vollſtaͤndigem Verſtändniſſe des Textes noth⸗ wendigen Abbildungen noch immer fehlten. Iſis 1826. Heft III. \ 810 mehr kann ich in Einem Jahre nicht rechnen, — bie Un⸗ terſuchung dieſer Nerven gegen andre Theile zuruͤckſtellen muͤſſen. Deßhalb fordere ich alle Zootomen, welche Gele— genheit haben, friſche Braunfiſch- oder Delphinkoͤpfe zu uns terſuchen, im Intereſſe der Wiſſenſchaft auf, dieſem Ges genſtande ihre Aufmerkſamkeit vorzuͤglich zu ſchenken und mir entweder oͤffentlich oder privatim das Reſultat ihrer Unterſuchungen mitzutheilen, in welchem Falle ihnen, wie ſich von ſelbſt verſteht, ihr Eigenthum eben ſo geſichert bleiben ſoll. Zu dieſem Zwecke ſchien es paſſend, oͤffentlich bekannt zu machen, was ich uͤber die Riechnerven bisher beobachtet habe. Ich theile zugleich eine ausfuͤhrliche Be— ſchreibung dir Naſe des Braunfiſches mit, um daran zu zeigen, ob uͤberhaupt fuͤr eine genaue Unterſuchung dieſes Thiers von meinen Vorgaͤngern mir noch Etwas zu leiſten übrig geblieben iſt. Als unmittelbares Bruchſtuͤck der groͤ— ßern Arbeit iſt aber die nachfolgende Abhandlung eigentlich nicht zu betrachten, da ich in jener weniger in Excurſe wer— de eingehen koͤnnen, um den Umfang nicht allzuſehr anzu⸗ ſchwellen. Indeſſen halte ich es fuͤr nothwendig, nicht eine bloße Erklaͤrung der Kupfertafeln zu geben, ſondern eine vollſtaͤndige Demonſtration des Baues mit Beruͤckſichtigung der Arbeiten Anderer. Es ſcheint mir nehmlich paſſend, daß ein Beobachter, der ſich lange mit der Unterſuchung eines Gegenſtandes beſchaͤftigt, und dadurch Veranlaſſung gehabt hat, uͤber die Leiſtungen ſeiner Vorgaͤnger ein Urtheil zu faͤllen, ſeine Leſer bey ſtrittigen Angaben nicht in Zweifel laſſe uͤber das, was ihm gnuͤgend und was ihm ungnuͤgend ge— ſchienen. Da nun Cuvier mittelbar oder unmittelbar der Lehrer aller Zootomen ift, und fein Werk mit Recht im: mer noch als die Hauptquelle unſrer zootomiſchen Kennte niſſe angeſehen wird, da man, was Cuvier in ſeiner ver— gleichenden Anatomie gelehrt hat, immer wiederholt, auch wenn er ſelbſt oͤffentlich ſeine Meynung geaͤndert hat, wie wir denn noch vor Kurzem in einem Handbuche der Zoolo— gie den Sitz des Geruches nach Cuviers früherer von ihm ſelbſt zuruͤckgenommenen Meynung angegeben finden, ſo ſchien es mir nothwendig, von Cuviers vergleichender Ana- tomie an alle ſpaͤtere Unterſuchungen fo vollſtaͤndig als möglich anzugeben. Auf fruͤhere Angaben werde ich wohl nur zuweilen verweiſen, etwa wenn eine fruͤhere Enideckung ſpaͤter vernachlaͤſſigt worden iſt. Es ſey mir erlaubt, außer denen in der Abhandlung uͤber die Naſe mitgetheilten neuen Ergebniſſen meiner Unterſuchungen noch einige einzelne hier zu nennen, und zwar ſolche, von welchen ich glaube, daß ſie leicht gefun— den werden koͤnnen — fuͤr andere, wie fuͤr die Beſtim— mung der Muskeln wird ſich wohl nicht fo leicht ein Ne— benbuhler finden, wenigſtens halte ich es für ſehr gewagt, ohne vollſtaͤndige Zergliederung einzelne Muskeln zu beſtim⸗ men. 1. Das Pflugſcharbein nimmt an der Bildung der Schaͤdelhoͤhle Antheil. So unwahrſcheinlich dieſe Beobach— tung klingen mag, ſo ſicher iſt ſie doch am Foͤtusſchaͤdel, deren ich mehr als einen unterſucht habe, zu machen. Nur dem Umſtand, daß Cuvier keinen Foͤtusſchaͤdel zerlegt hat, iſt es zuzuſchreiben, daß ihm dieſe Beobachtung entgieng, N 811 2. Das Becken iſt vollſtaͤndig da, aber außer den bey⸗ den verknoͤcherten Sitzbeinen nur aus fibröfem Gewebe ge— bildet. 3. Der Magen beſteht aus drey Saͤcken, nicht aus vieren, wie Cuvier angibt. Der vierte Sack iſt der erwei⸗ terte Zwoͤlffingerdarm, das lehrt nicht nur der eintretende Gallengang, fondern auch die Vertheilung der Gefäße. 4. Die Nierenkelche fehlen den Cetaceen nicht, viel: mehr hat ein jedes Nierenwaͤrzchen ſeinen beſondern Kelch, und alle Kelche gehen in einen verzweigten Canal zuſam— men, der ein Nierenbecken von ungewoͤhnlicher Form iſt. 5. Daß die Delphine und wahrſcheinlich alle Ceta— ceen den überzähligen Bronchus der Wiederkaͤuer habe, iſt fhon fruͤher von mir bemerkt. 6. Die Muskeln des aͤußern Ohrs fehlen nicht ganz, alſo auch das aͤußere Ohr eigentlich nicht. Es iſt nur die Muſchel roͤhrenfoͤrmig und in die Haut zuruͤckgezogen. 7. Ganz beſonders characteriſtiſch für die Cetaceen find die ungeheuren Gefaͤßgeflechte, die ſich faſt überall fin⸗ den. Auf den Rippen in dem obern Raume des Bruſtka— ſtens ſah ſie ſchon Hunter. Es finden ſich aber auch maͤchtige aus anſehnlichen Arterien und Venen gebildete Geflechte am Halſe unter dem Schaͤdel an den Seiten der Knochenhoͤhlen, um das Ruͤckenmark, in den vordern Ex— tremitaͤten (wie im Faulthier und Lemur tardigrad.) und im Schwanze, wo die Art. sacralis ſich in ein Geflecht auflöſt. Sehr ausgezeichnete Geflechte von Arterien und De: nen gehen in die Hoden und Eyerſtoͤcke. Ein ungeheures Venengeflecht liegt auf dem Pſoas, fo weit er in die Bauch— hoͤhle reicht. Viele dieſer Geflechte finden ſich im Seehun— de wieder. Die Naſe der Cetaceen erläutert durch unterſuchung der Nafe des Braunſiſches (Delphi- nus Phocaena). Vom Prof. Baer. Waͤhrend die aͤußere Form der Cetaceen fie auf den erſten Anblick unter die Fiſche zählen laͤßt, zeigt dagegen der innere Bau nur eine Modification des Saͤugthierleibes. Je genauer die Unterſuchung verfolgt wird, um deſto mehr muß man von dem erſten Eindrucke eines Fiſchkoͤrpers zu der Vorſtellung von einer Mittelſtufe und von dieſer zu der Ueberzeugung ſich wenden, daß die Andeutungen vom Fiſch— typus nur ſehr gering find, im Vergleiche mit den Bewei⸗ fen von dem Herrſchen der Saͤugthierform. Die Hauptor— gane der Blutbewegung, der Empfindung, der Athmung zeigen nichts von dem Character, den ſie in den Fiſchen tragen. Ja, ſelbſt die Werkzeuge der Verdauung, obgleich ſie dieſelben Stoffe zu verarbeiten haben, die in Fiſchen ihrem Einfluſſe unterworfen werden, entwickeln dennoch ei— nen ganz andern Bau. Groͤßer iſt der Einfluß des uͤber— einſtimmenden Elementes auf die Organe der Bewegung. Geſtreckte Leibesgeſtalt und ruderfoͤrmige Extremitaͤten ſind für eine kraͤftige Einwirkung auf das Waſſer fo unentbehr⸗ 812 lich, daß das Saͤugthier um ſo mehr dieſer Nothwendigkeit gehorcht, je mehr es ſein ganzes Daſeyn jenem Elemente anvertraut. In den Bewegungsorganen laͤßt ſich daher die groͤßte Uebereinſtimmung erwarten. Allein, auf ganz an— derem Wege, als der Fiſch, erfüllt das Saͤugthier die For derungen des fluͤſſigen Bettes. Ein anderes Knochengeruͤſte bildet ſeine Floſſe und ſehr verſchieden ſind die Mittel an⸗ gebracht, dieſes Knochengeruͤſte zu bewegen. Noch großer iſt der Unterſchied in den Muskeln, die den Rumpf in Bes wegung ſetzen. Eine frühere Ueberzeugung, daß zwiſchen den verſchie⸗ denen Haupttypen der thieriſchen Bildung die Annaͤhrungen viel unbedeutender und lange nicht fo allmahlich find, als man gewoͤhnlich zu beweiſen ſich bemuͤht, iſt bey mir durch fortgeſetzte Unterſuchung der Delphine nicht widerlegt, fons dern gar ſehr beſtaͤtigt worden. Schwerlich gibt es in den Cetaceen einen Theil, der nach den bisherigen Unterſuchungen weniger mit der Form, die er in andern Saͤugthieren zeigt, in Uebereinſtimmung gebracht werden konnte, als die Naſe. In der That uns terſcheidet ſich dieſe von der Naſe der Landthiere ſehr merk lich, indeſſen duͤrfte ſich bey genauer Vergleichung doch das Gemeinſchaftliche auffinden laſſen. Da die bis jetzt gelie⸗ ferten Beſchreibungen der Naſe der Fifchfaugthiere und der mit ihr in genauer Verbindung ſtehenden Theile zu wes nig mit einander uͤbereinſtimmen, um darnach Vergleichun⸗ gen anzuſtellen, ſo will ich zuvoͤrderſt das Reſultat meiner Unterſuchungen am Braunfiſch mittheilen und das Geſagte durch Abbildungen erlaͤutern, ohne welches nicht moͤglich ſeyn würde verſtaͤndlich zu werden. Von den Athmungs— organen aus, will ich die Naſe aufſuchen und ich glaube, daß es dann nicht mehr noͤthig ſeyn wird, die Bemuͤhungen zu widerlegen, die Naſe an der Spitze der Schnauze zu finden, wo in kleinen Gruͤbchen zuweilen einzelne kleine Borſten und zwar nur in ganz jungen Thieren ſich zeigen. In unſrer erſten Abbildung Taf. Fig. V. feben wir einen ſenkrecht der Laͤnge nach getheilten Kopf vom Braun— fiſche. Die Schnittflaͤche fällt ganz nahe an die Mittelli— nie, ſo daß namentlich fuͤr die Naſe die Scheidewand zwar entfernt iſt, aber dennoch die Gänge und Hoͤhlungen entwe— der faſt ganz oder faſt bis auf die Mitte erhalten ſind, je nachdem fie urfprünglich paarig oder einzeln da waren. Der Schnitt hat auch den Schlund bei 4 geſpalten. — Aus dem Schlunde fuͤhren bekanntlich zwey Wege nach vorn. Der eine geht gerade nach vorn (oder auch bey herabhaͤn— gendem Gaumenſegel etwas nach unten) durch B in die Mundhöhle FG. — Der andere geht nach vorn und oben durch HK bis zum Spritzloche O. Es iſt die fogenannte Spritzroͤhre, die mit den verſchiedenen Spritzſaͤcken in Ver: bindung ſteht. So beſchreibt Cuvier (Bd. II. S. 657 der deutſchen Ueberſetzung ſeiner vergleichenden Anatomie) das Verhaͤltniß dieſer Theile und fo muß es allerdings je— der Beobachter finden. Allein es ſcheint, daß viele Zoolo— gen in dieſer Beſchreibung etwas ganz beſonderes zu finden glauben, indem ſie genau die Cuvierſchen Worte wieder— holen. Iſt das Verhaͤltniß aber bey andern Saͤugthieren anders? Steht der Schlund nicht bey allen mit der Mund— hoͤhle und mit der Naſenhoͤhle in Verbindung. Der weiche 813 Gaumen ſcheidet beyde Eingänge, eben ſo. f des harten Gaumens (7) befeſtigt iſt, bildet das Gaumen— ſegel, welches hier nur etwas laͤnger als gewoͤhnlich iſt und ziemlich horizontal liegt, ohne Zweifel nach der Lage des Schlundes ſich richtend. Indeſſen iſt der Eingang aus dem Schlunde in den Canal H von einem ſcharf vorſpringenden Wulſte DE umgeben, der aus Muskelfaſern beſtehend, ſich als ein ſtarker Ringmuskel zu erkennen gibt. Auch dieſer Ringmuskel iſt den Fiſchſaͤugthieren nicht eigenthuͤmlich, ſon— dern der gewoͤhnliche Uebergang der Muskelfaſern aus dem Gaumenſegel in den Schlund, den wir mit dem Namen des Gaumenſchlundkopfmuskels (NI. pharyngopalatinus s. Constriclor isthmi faucium superior) belegen. Zwar geht dieſer Muskelbogen bey weitem mehr auf die Ruͤckenwan— dung des Schlundes zu, als im Menſchen; allein ſchon in den meiſten Saͤugthieren nähert er ſich der Ruͤckenwandung mehr, und in den Cetaceen, die ſich durch voͤllig horizontale Stellung des Koͤrpers von der aufrechten Haltung des Men— ſchen am meiſten entfernen, mag dieſe Abweichung auch am hoͤchſten ausgebildet ſeyÿ!n. — Wer den Schlundkopf eines Wiederkaͤuers von der Seite dicht uͤber dem Zungenbein weit genug oͤffnet, um den Gaumenſchlundkopfmuskel in ſeiner Lage zu uͤberſehen, wird gewiß nicht zweifeln können, daß er mit dem Schließmuskel der Spritzroͤhre bey Cetaceen oder der ſogenannten Blappe identiſch iſt. Er iſt auch in Wie: derkaͤuern ſchon ſehr ſcharf vorſpringend und naͤhert ſich der horizontalen Richtung, jedoch bleibt er immer nach hinten geſenkt, waͤhrend er in dem Braunfiſche ſich nach hinten etwas Über die horizontale Fläche erhebt. Hier iſt die Sache ganz Der Kehlkopf C iſt in Cetaceen lang ausgezogen und namentlich in ſeinen obern Theilen. Zugleich verlaͤßt er die horizontale Richtung der Luftroͤhre, und erhebt ſich nach oben. Dadurch iſt es moͤglich, daß ſeine obere Oeffnung bedeutend uͤber den Schließmuskel hinuͤber ragt. Hiervon iſt es wieder nothwendige Folge, daß der Uebergang aus dem Schlundkopfe in die Mundhoͤhle in zwey Gaͤnge ge— theilt iſt, die zu beyden Seiten des Kehlkopfs vorbey ge: hen. Auch zu dieſer Bildung fehlen die Andeutungen faſt nirgends. Nur im Menſchen machte das ſenkrechte Her— abhaͤngen des Kehlkopfs verbunden mit dem geringen Vor— ſprunge der obern Theile deſſelben, z. B. des Kehldeckels, daß uns die Hoͤhle des Schlundkopfs faſt ungetheilt er— ſcheint. Je mehr ſich bey andern Saͤugthieren die obern Theile des Kehlkopfs erheben, um deſto merklicher werden zwey Rinnen neben ihm, die ſich in zwey Canaͤle verwan— deln muͤſſen, ſobald der Kehldeckel uͤber dem Gaumenvor— hange liegt, wie im Elephanten. Ja, ich glaube, daß wir irren, wenn wir annehmen, in allen uͤbrigen Saͤugthieren ſtehe die obere Oeffnung des Kehlkopfs tiefer als das Gau— menſegel. Bey ſehr vielen, z. B. den Wiederkaͤuern, mag die Hoͤhe gleich ſeyn, und es wird im Leben von der Wirk— ſamkeit der Muskeln abhaͤngen, ob der Kehlkopf mit der Mundhoͤhle oder mit der Naſenhoͤhle in unmittelbarerer Verbindung ſteht. Durchſchneidet man dieſen Thieren die Luftroͤhre, dicht unter dem Ringknorpel, fo findet man die obere Oeffnung des Kehlkopfes gewoͤhnlich über dem Gau— menſegel. Allerdings iſt dabey die durch die untere Tren⸗ nung bewirkte Zuſammenziehung der obern Theile zu be⸗ — Die Muskelmaſſe bey D, die an den hintern Rand. 814 - ruͤckſichtigen. Im Elen ſah ich aber den Kehldeckel und den Eingang in den Kehlkopf ſo weit uͤber dem Rande des Gaumenvorhanges, daß ich nicht zweifle, er werde im Le— ben, wenigſtens im Zuſtande der Ruhe uͤber ihm ſtehen und nur im Moment des Schluckens herabſinken. Gehn wir nun über zur Unterſuchung des Naſenca— nals (denn fo muͤſſen wir mit Vermeidung des unpaffens den Ausdruckes „Spritzröhre““ den bey DE beginnenden Canal nennen), ſo werden wir uns dabey zu erinnern haben, daß er, bis zu dem Areus pharyngopa- lalinus reichend, mehr umfaßt, als wir im Menſchen bey der mehr ſenkrechten Richtung des genannten Bogens zur Naſe zu rechnen gewohnt ſind, nehmlich nach dem obern Theil der Rachenhöhle. Ueber dem Schließmuskel DE bes ginnt ein einfacher Canal, der ungetheilt bis zur Naſen— ſcheidewand fortgeht, deren unterer Rand ſich, wie gewoͤhn— lich, vom harten Gaumen (von 7) bis zum zweyten Keil— beine (bis 4) hinzieht und vom Pflugſcharbeine gebildet wird. An dem Schließmuskel iſt dieſer Canal faſt ſackfoͤr— mig erweitert und er verengt ſich gegen die Scheidewand wieder. Auf feiner innern Fläche ſieht man eine ſehr ans ſehnliche Menge Schleimgruben. Die groͤßern derſelben zei— gen auf ihrem Boden wieder kleine Oeffnungen, welche Muͤndungen kurzer und weiter Canaͤle ſind. Nach dem Ringmuskel hin, liegen die Oeffnungen reihenweiſe in laͤng— lichen Hauptgruben, eine Sonde laͤßt ſich zwey bis fuͤnf Linien tief in ſie einführen, doch koͤnnten fie mit demfels ben Rechte, mit dem wir ſie eben kurze und weite Canaͤle genannt haben, auch enge und tiefe Schleimgruben heißen. Wir haben nehmlich eine Bildung vor uns, die zwiſchen einfachen Schleimgruben und Druͤſen in der Mitte ſteht, da ja Druͤſen, und beſonders die Visceraldruͤſen, die mit irgend einem Theile des Darmcanals in Verbindung ſtehen, nichts ſind, als nach beſondern Modificationen verzweigte und in der Verzweigung verengte Schleimgruben. Die ganze druͤſige Maſſe, die dieſe Gruben und Gaͤnge enthaͤlt, iſt beſonders nach den Seiten zu einige Linien dick. Wo: für fol man fie halten? Ich denke für die zuſammenge— haͤuften und tiefen Schleimgruben, die im obern Theile der Rachenhoͤhle vieler Thiere und auch des Menſchen ſich wie— derfinden. Im Braunfiſche ſind ſie nur bis uͤber den Schlundkopfrachenſchnuͤrer in die Höhe gerückt, und das bey ſehr verlängert, indem fie ſich bis zur hintern Oeff⸗ nung der knoͤchernen Naſe erſtrecken. Damit übereinftims mend iſt auch die umgebende Muskelſchicht in die Hoͤ— he geruͤckt. Die obere und hintere Wandung beſteht nehm— lich theils aus Laͤngsfaſern (dem oberſten Ende der Laͤngs⸗ faſern des Schlundes), die ſich faſt bis zur obern Deff nung der knoͤchernen Naſengaͤnge erſtrecken (alſo viel hoͤhee hinauf als bey andern Thieren), und aus ſchief verlaufen⸗ den Faſern, dem vorderſten Theile des erſten Schlundkopf⸗ ſchnuͤrers. Die vordere und untere Wandung bildet das Gaumenſegel. Albers hat im zweyten Hefte feiner Icon. ad anat. comp. Tab. VI. die eben beſchriebene Hoͤhlung nach der Anſicht von oben her abgebildet, doch iſt das Einmuͤn⸗ den kleinerer, Gänge in die groͤßern Gruben nicht ſichtbar. 815 Es folgt nun ber Theil der Naſe, welcher in dem boppelten Knochencanale zwiſchen 7,4 und 5,6 eingeſchloſ— ſen iſt. Daß er mit der knoͤchernen Naſenhoͤhle anderer Saͤugthiere uͤbereinſtimmt, lehren außer der Verbindung mit den benachbarten Theilen insbeſondere die begraͤnzenden Knochen. Die Scheidewand wird unten vom Pflugſchar— beine und oben von einer ſenkrechten Platte des Siebbeins gebildet. Das Fluͤgelbein (os pterygoideum) — hier im⸗ mer ein für ſich beſtehender Knochen —, das Gaumenbein und der Oberkiefer bilden die uͤbrigen Wandungen. Ausgang bey K umgibt uͤberdieß ein Saum des Zwiſchen⸗ kieferbeins und bey 6 iſt noch ein kleines für ſich beftehens des Knoͤchelchen, das von den Zergliedern bis jetzt faſt ganz uͤberſehn worden iſt. Camper hält es für einen Fortſatz des Siebbeins (vergl. den beſchreibenden Text zur Taf. XXXV). Es liegt im vordern innern Winkel einer jeden Naſenoͤffnung und iſt ſo klein, daß es in unſrer erſten Fi⸗ gur nicht mit gezeigt werden konnte, indem es bey dem fenkrechten Durchſchnitte ganz an ber Seite der Scheide⸗ wand geblieben iſt. In der zweyten Figur ſieht man bey a feine Stelle mit Haut bekleidet. Er ruht auf einem Vor- ſprunge des Oberkieferbeins, der ſich hierher zieht, iſt je» doch in Braunfifhen nie mit ihm verwachſen und verknoͤ⸗ chert erſt ſpaͤter. Ich weiß ihm keine andre Deutung zu geben, als die der untern Muſchel in verkuͤmmertem Zu⸗ ſtande. Ein dünner Fortſatz zieht ſich von dieſem Knoͤchel⸗ chen am vordern Rande von der Naſenoͤffnung laͤngs des Oberkiefer⸗ und Zwiſchenkieferbeins hin, die normale An⸗ heftungsſtaͤtte andeutend. — Am meiſten unterſcheiden ſich die beſchriebenen knoͤchernen Naſencanaͤle dadurch von der gewohnlichen Form, daß fie nicht horizontal über der Mund» hoͤhle verlaufen, ſondern ſich nach oben ziehen, wodurch eine ſehr bedeutende Knochenmaſſe zwiſchen der Mundhoͤhle und den Nafencanälen uͤbrig bleibt (6,7,8,9), die die Stel: le des knoͤchernen Gaumens der Übrigen Saͤugthiere vers tritt, jedoch dadurch abweicht, daß ſie mehr enthaͤlt. So liegt in der Mitte ein Knorpel (6,9), der das unverknoͤcher⸗ te Ende vom ſenkrechten Blatte des Siebbeins iſt. In der gewöhnlichen Naſenbildung der Saͤugthiere iſt die foges nannte knorpelige Naſenſcheidewand auch nur das unver⸗ knöcherte Ende jenes Blattes, wie Vergleichungen junger und älterer Thiere mit Beſtimmtheit darthun. “ Hier⸗ nach wäre das, was bey andern Säugthieren zur Trennung der Naſencanaͤle dient, beym Aufwaͤrtsbiegen derſelben zum Theil in feiner urſpruͤnglichen Lage zuruͤckgeblieben. Zu eben dieſer Anſicht fuͤhrt uns auch die Unterſuchung der Kie⸗ fer- und Zwiſchenkieferbeine, fo wie des Pflugſcharbeines. Von allen dieſen Knochen liegen innerhalb der Schnauze — fo wollen wir in Ermangelung eines beſſern deutſchen Wors „Wird haͤuſig für das Pflugſcharbenbein gehalten, aber ſehr mit Unrecht, wie mich die Zerlegung von jungen Brauns fiſchſchaͤdeln gelehrt hat. u Die Graͤnze zwiſchen beyden ift immer nicht ſcharf be ſtimmt und nie liegt Perichondrium zwiſchen ihnen. Bey altern Thieren dehnt ſich die Lamina perpendicularis des Siebbeins auf Koften der knorpeligen Scheidewand aus, und die letztere iſt in der That uͤberall nichts als das un⸗ verknoͤcherte Ende der erftern, — Den 8 1 tes fuͤr Rostrum bie Knochenmaſſe 6, 7, 8, 9 nennen. — Theile welche bey der gewöhnlichen Form der Naſenhoͤhle dieſe bilden helfen. Die Naſencanaͤle des Braunfiſches find alſo nicht vollſtaͤndig mit der Enschernen Naſe andrer Saͤug⸗ thiere uͤbereinſtimmend, ſondern enthalten nur den hintern Theil derſelben. Genauer werde ich dieſen Unterſchied fos gleich zu beſtimmen ſuchen; jetzt mache ich nur noch die Bemerkung, daß man das Verhaͤltniß des Knochenbaues der Schnauze in Cetaceen zu dem Knochenbau anderer Thies re am richtigſten auffaßt, wenn man ſich denkt, die Na⸗ ſencanaͤle ſeyen bey jenen zuruͤckgewichen, und die ſonſt durch die Naſe auseinander gehaltenen Knochen ſeyen fo weit zuſammengeruͤckt, als jene zuruͤckgewichen ſind. Eben dieſes Verhaͤltniß, das aus den Knochen nur zu deutlich ſpricht, rechtfertigt auch die Anſicht, in jenem kleinen, zwi⸗ ſchen dem Oberkiefer und Zwiſchenkieferbein auf der einen und dem Giebbeine auf der andern Seite eingeklemmten Knoͤchelchen, die untere Muſchel zu finden. Betrachten wir die innere Bekleidung der Naſengaͤn⸗ ge von 4, 7 bis 5, 6, fo finden wir in dem untern Theile derſelben einige, jedoch nur kleine und ſeichte Schleimgru⸗ ben. Etwas über der Mitte bey J ift die Einmündung der Guſtachiſchen Röhre, von einem ſchwachen Wulſte umgeben. Die Höhe dieſer Stelle, fo wie die musculöfe Bekleidung, die, wie fruͤher geſagt wurde, an der hintern Wand ſich faſt bis zur obern Mündung der knoͤchernen Nas ſe hinzieht, lehrt uns, daß auch in dieſem Theile der Naſe alles in die Höhe geruͤckt und verlängert iſt. So beſchreibt auch die Euſtachiſche Roͤhre einen langen Bogen, um bis hieher zu gelangen. Die weichen Theile in den knoͤchernen Naſencanaͤlen entſprechen nach dem Geſagten nur dem hin— terſten Theile der Naſenhoͤhle anderer Thiere. Hiernach werden wir erwarten duͤrfen, die Muſcheln und die zwiſchen ihnen liegenden Naſengaͤnge in den weichen Theilen uͤber der knoͤchernen Naſe zu finden. Um aber unbefangen die Theile zu betrachten, welche, über der knoͤchernen Naſe liegend, zum Bereiche der Spritz— ſaͤcke gehören, ſollen fie zuvoͤrderſt ohne alle Beziehung auf ähnliche Formen beſchrieben werden. Die geringe Ueberein⸗ ſtimmung der Schriftſteller macht eine neue Beſchreibung um ſo nothwendiger. Cuvier zaͤhlt (zuerſt im Bulletin des sciences von 1797 und dann in der vergleichenden Anato⸗ mie) nur zwey Spritzſaͤcke, die mit einer mittleren Hoͤh— lung in Verbindung ſtehn, durch eine Klappe aber, ſo lan— ge dieſe nicht von einem Stoße von unten her aufgehoben wird, gegen die Naſengaͤnge verſchloſſen werden. P. Cam⸗ per dagegen beſchreibet vordere, hintere und ſeitliche Spritz⸗ fäde (Tab. XLVIII. Fig. 1). Eben fo viele hatte ſchon Ray geſehen. Wirklich liegen aber vorn 2 Paar Hoͤhlen uͤber einander. Es iſt wahrſcheinlich, daß P. Camper ſie alle gefunden hat, denn ſeine Abbildung zeigt das obere Paar der vordern in Hoͤhlen ausgezogenen, das untere in punctierten Umriſſen. Der Text gibt daruͤber keine gehoͤrige Auskunft, entweder weil der Beobachter keine ſchriftlichen Nachrichten daruͤber hinterlaſſen hat, oder weil Cam- per, der Sohn und Herausgeber des Werkes nicht wagte, gegen die Autorität Cuviers noch mehr Sprigfäde auf— zufuͤhren. Er zaͤhlt ſchon die unvermeidlichen Saͤcke (d. h. 817 8 die vom Vater genau beſchrieben ſind) mit ſichtbarer Ver⸗ legenheit auf.“ Nur Blainville hat alle weſentlichen Thei— le gefehen und richtig, wenn auch kurz und undeutlich be= ſchrieben. — Vergl. De Lorgantsatson des animaux T. J. p. 510, Um uns beſſer zu orientieren, erinnern wir uns zu: voͤrderſt, daß innerhalb des knoͤchernen Kopfgerüftes beyde Naſengaͤnge, durch eine in unſter Figur weggebrochene End; cherne Scheidewand getrennt find, daß ferner bey L das Spritzloch iſt und wir nun die Theile zwiſchen K und L zu unterſuchen haben. Das Spritzloch L iſt einfach, unter ihm liegt eine ebenfalls nur einfache und alſo beyden Na⸗ ſengaͤngen gemeinſchaftliche Höhle e; fie mag die gemein— ſchaftliche Sohle heißen — welche auf jeder Seite offen mit einem zeitlichen ſeit Cuvier insbeſondere ſo genann— ten Spritzſacke communiciert. Den Boden der gemein⸗ ſchaftlichen Höhle e, bilden zwey Rlappen, eine vordere und eine hintere. Sie laſſen nur eine ſehr enge Spalte zwiſchen ſich, die uͤberdieß noch durch näheres Aneinanderle⸗ gen der Klappen gaͤnzlich verſchloſſen werden kann. Von dieſen Klappen hat Cuvier nur die vordere bemerkt; alles was unter den Klappen zwiſchen ihnen und dem Schaͤdel liegt, hat er gar nicht geſehen. Es finden ſich aber unter jeder Klappe zwey Paar Hoͤhlen uͤbereinander. Beyde Klap— pen ſind befeſtigt r. an den aͤußern Rand der knoͤchernen Naſenoͤffnung, 2. an die Scheidewand derſelben, ſo daß bey⸗ de Naſengaͤnge erſt uͤber den Klappen zuſammenmuͤnden, bis dahin aber voͤllig getrennt ſind. Ein jeder Naſengang hat alſo ehe er die Klappen erreicht eine vordere untere (a) und eine vordere obere Nebenhöhle (d), ferner eine. hintere untere (5) und eine hintere obere Naſenhoͤh⸗ le (e). Ueber den Klappen gehen beyde Naſengaͤnge in die gemeinſchaftliche Hoͤhle (e) uͤber und communicieren von da aus mit den ſeitlichen Spritzſaͤcken (5). Wir wollen dieſen etwas zuſammengeſetzten Apparat genauer ins Auge faſſen, indem wir ihn wieder von unten nach oben verfolgen und jeden Theil einzeln unterſuchen. Sobald der Naſencanal jeder Seite aus dem Knochen her— vorgetreten iſt, erweitert er ſich nach vorn und nach hinten. Die letztere Erweiterung iſt anfehnlicher als die erſtere. Dies ſe beſteht in einem einfachen Sacke ohne merkliche Falten a. Die Haut die ihn bildet, iſt nur dünn und hat auf der innern Flaͤche einen ſchwarzen Ueberzug. Der Eingang in dieſe vordere untere Nebenhoͤhle liegt unter der vordern Klappe vor dem Ausgange des knoͤchernen Naſen— canals. Der Sack iſt aber zwiſchen der Klappe und den Zwiſchenkieferbeinen. In juͤngern Braunfiſchen iſt er vers haͤltnißmaͤßig größer als in erwachſenen. Die hintere Höhle liegt eben fo zwiſchen der hintern Klappe und dem knoͤchernen Kopfgeruͤſte, namentlich auf dem Siebbeine und den Naſenbeinen. Sie wird durch ei: nen Vorſprung, der von oben und hinten nach vorn und * An andern Orten, wie z. B. bey Beſchreibung des Magens, ſtellt er geradezu und ſehr mit Unrecht die Beobachtung des Vaters in Zweifel, weil ſie mit der von Cuvier nicht übereinftimmt, If18 1826. Heft VIII. 818 unten ſteigt, und im jungen Braunfiſche nur einer dicken Lamelle, im alten aber einem runden Wulſte gleicht, in zwey Hoͤhlungen, die uͤber einander liegen, getheilt. Die untere hintere Soͤhlung 5 erſtreckt ſich etwas weiter nach hinten, als die obere hintere e. Die Auskleidung dieſer Höhlen iſt faſt glatt und ohne Pigment. Die Wan— dung beſteht nicht bloß aus der Schleimhaut des Naſenca— nals, ſondern dieſe wird aͤußerlich von einer dicken Lage eis nes feſten faſerigen Gewebes gebildet, welches nicht nur ganz unmittelbar in die hintere Klappe uͤbergeht, ſondern auch durch Einſtuͤlpung den Wulſt erzeugt. Der Wulſt reicht mit dem freyen Rande bis nah an die hintere Klappe und läßt hier dicht an der Klappe beyde hintere Nebenhoͤhlen nicht nur unter ſich, ſondern auch beyde mit dem Naſen⸗ canale communicieren. Eine Fortſetzung des Wulſtes zieht ſich von E aus immer ſchmaͤler werdend nach außen, um den äußern. Pfeiler (ſiehe unten) der vordern Klappe here um. Hier hoͤrt er endlich auf und beyde hintere Naſen— hoͤhlen gehen gemeinſchaftlich in einen engen Gang über, “ der ſich am Pfeiler herumſchlaͤgt, und vor der vordern Klappe in eine neue Nebenhoͤhle 4 ſich erweitert d. Dieſe Höhle d liegt über derv ordern untern, und muß daher die vordere obere heißen. Sie iſt etwas länger als jene, mit einer dickern Haut ausgekleidet, und enthält ſehr viele Schleimhoͤhlen. Sie communiciert nicht unmit⸗ telbar mit dem Naſencanale, ſondern nur durch den ſo eben beſchriebenen verengten Gang um die Pfeiler der vordern und hintern Klappe herum mit den hintern Hoͤhlen und durch dieſe mit dem Naſencanale. Von der unter ihr lies genden Höhle iſt fie völig geſchieden. Von allen dieſen Hoͤhlen ſieht man nichts, wenn man von oben die Spritz— vöhre öffnet, und nicht zugleich die Klappen entfernt, oder mit dem Finger oder einem Inſtrumente unter die Klappen eingeht. Der freye Rand der Klappen liegt ziemlich nahe uͤber der Oeffnung des knöchernen Naſencanales, naͤher als in unſrer Fig. 1, wo die Klappen ein wenig aufgehoben ſind, um den ganzen Zuſammenhang der Theile beſſer zu uͤberſehen. Indeſſen kann man doch aus dieſer Abbildung eine volftändige Vorſtellung von der gegenfeitigen Lage er— halten. Die vordere liegt faſt horizontal, die hintere ſteht ſchief, fo daß der vordere freye Rand etwas unter dem hin— tern Rand der vordern Klappe vorragt. Der hintere freye Rand der vordern Blappe (Fig. 5 i. 4) iſt in der Mitte eingeſchnitten, und auf jeder Seite dieſes Einſchnittes iſt ein converer Vorſprung. Jede Hälfte iſt durch zwey Ver⸗ laͤngerungen der fibroͤſen Maſſe, aus der ſie ſelbſt beſteht, an den Knochen angeheftet. Dieſe Verlaͤngerungen nenne ich Pfeiler. Der äußere Pfeiler (1) heftet ſich an einen wulſtigen Vorſprung vom aͤußern Rande der knoͤchernen Na⸗ fenöffnung (Fig. 2. 5.), der innere Pfeiler (*) an das vor» dere Ende der knoͤchernen Naſenſcheidewand auf bas früher etwaͤhnte Rudiment der untern Muſchel (ebend. c). Hier In der erſten und zweyten Figur iſt dieſer Gang durch die eingefuͤhrte Nadel bezeichnet, in der dritten Figur habe ich verſucht, durch punctierte Linien das Verhaͤltniß des vordern obern Nebenſackes zu den hintern Saͤcken zu ver⸗ ſinnlichen. 52 819 ſtoßen die gleichnamigen Pfeiler beyder Seiten zuſammen. Die hintere Blappe (7 9) hat in ihrem vordern freyen Rande zwey Concavitaͤten, welche den Eonvexitaͤten der vor— dern Klappe entſprechen. In der Mitte zwiſchen dieſen Ausſchnitten iſt ſie an das hintere Ende der Naſenſcheide— wand angeheftet. Nach außen laͤuft ſie auf jede Seite in einen ſtarken Pfeiler (m) aus, der ſich an den aͤußern Rand der Naſenoͤffnung (bey oͤ) ſetzt. Nach hinten geht ihre fi: broͤſe Maſſe in die fibroͤſe Maſſe, welche die hintern Mes benhoͤhlen bildet, ganz unmittelbar uͤber, und ſie iſt nichts als das vordere Ende derſelben. Zwiſchen beyden Klappen ſind alſo zwey enge mond— foͤrmige Schlitze, die aus der untern Region dieſes Appa— rates in die obere fuͤhren. Ueber den Klappen beginnt ein gemeinſchaftlicher, mit ſeichten Falten verſehener Canal, der ſich bald zu der gemeinſchaftlichen Höhle c erweitett. Mit ihr communicieren die beſonders fo genannten Spritz— ſaͤcke, zwey nach der Seite und zugleich etwas nach vorn gelegene Saͤcke von der Groͤße einer Kinderfauſt. Auf dem Boden jedes Spritzſackes ſieht man parallele rippenfoͤrmige Erhabenheiten durch Einſtuͤlpungen der fibroͤſen Haut des Spritzſackes gebildet. Es laufen dieſe Rippen nach vorn in die Leiſte A (Fig. 3.) zuſammen, nach hinten endigen fie am Eingange des Spritzſackes (c). Die innere Bekleidung des Sackes iſt ſchwarz und mit rundlichen kleinen Erhaben— heiten beſetzt, die ich fuͤr Nervenpapillen halte. Die Decke des Spritzſackes iſt ſehr viel duͤnner als der Boden. Ue— berhaupt muß hier zum Schluſſe bemerkt werden, daß der ganze Apparat, den wir beſchrieben haben, und den man vielleicht am beſten in der 2ten Figur uͤberſieht (vergleiche die Erklaͤrung der Abbildungen) aus einem feſten elaftifchen, fibroͤſen Gebilde geformt iſt, das ſich der Natur der Faſer— knorpel naͤhert. Nur gegen die gemeinſchaftliche Hoͤhle verduͤnnt es ſich immer mehr. Auch die untere Wand der untern vordern Hoͤhle iſt duͤnn. Was die Muſkeln anlangt, fo iſt bekannt, daß vom ganzen Umfange der obern Flaͤche des knoͤchernen Kopfge— ruͤſtes Muſkeln gegen den beſchriebenen Apparat ſich zuſam— menziehn. Nachdem die Haut und die Fettlage entfernt worden iſt, trifft man zuerſt eine Schicht von Faſern, die von der Hinterhauptsleiſte zum Oberkieferrande, die Augen⸗ hoͤhlendecke und zum Jochbogen verlaufen. Dieſe Schicht iſt in Cuviers vergl. Anat. Taf. XIII. Fig. 3. abgebil⸗ det. Sie ſchien mir durchaus aponeurotiſch. Nur ſecun⸗ daͤr ſetzen ſich an ihre Anheftungsſtellen Muſkelfaſern. Da dieſe Aponeuroſe ganz die Fortſetzung des Hautmuſkels iſt, der ſich an der Hinterhauptsleiſte endigt, indem er durch das Hervortreten derſelben unterbrochen wird, ſo ſteh ich nicht an, fie für die Galea aponeurotica zu halten. Ents fernt man fie, fo. ſieht man eine Menge Muſkelfaſern von der ganzen obern Flaͤche des Schaͤdels gegen alle Theile des uͤber dem Schaͤdel liegenden ſogenannten Spritzapparates zuſammenlaufen. Dieſe Muſkelfaſern liegen in mehreren Schichten uͤbereinander, die ſich zwar leicht von einander trennen laſſen, an den Rändern jedoch mehr oder weniger in einander uͤberlaufen, weßhalb es nicht gut moͤglich wird, ſie einzeln ſo zu beſchreiben, daß jeder Andre ſie eben ſo und in eben ſolcher Anzahl wiederfindet. 820 Ich habe fie an mehreren Köpfen. von Delph, Pho- eaena genau unterſucht, getrennt und jedesmal unabhängig von den fruͤhern Unterſuchungen beſchrieben. Ich konnte immer ungefaͤhr 6 Partien unterſcheiden; dennoch ſtimmen die verſchiedenen Beſchreibungen weder in Hinſicht der Zahl nech in der Begraͤnzung der einzelnen Lagen mit einander völlig uͤberein. Ich glaube daher, daß man dieſe Mufkels lagen mit gleichem Rechte als eine einzelne betrachten kann, und es nur darauf ankommt, das Allgemeine in der Ver— breitung und Richtung der Faſern aufzuführen. Im Alb gemeinen muß nun bemerkt werden, daß die oberflaͤchlichſten Schichten in den Umfang des Spritzloches gehen und zwar auf folgende Weiſe. Von der Stirnleiſte, die zugleich Hin— terhauptsleiſte iſt, verlaufen die Muſkelfaſern groͤßtentheils in die hintere Lippe, vom Oberkieferrande in die vordere Lippe derſelben. Die ſeitlich von der Schlaͤfenleiſte komt menden Faſern bilden eine etwas tiefere Schicht, die ſich anfaͤnglich ſehr deutlich von der, die von der Stirnleiſte kommt, ſcheiden laͤßt, zuletzt aber im Umfange des Spritz— loches untrennbar mit ihr verwaͤchſt; indeſſen gelangt ſie doch vorzüglich zum Seitenrande deſſelben. Ich habe das her nichts dagegen, mit Blainville 3 Paar Mufkeln ans zunehmen, die in den Umfang des Spritzloches gehen und offenbar nur Modificationen der gewöhnlichen Nafenmuffeln der Saͤugthiere ſind. Sie muͤſſen gemeinſchaftlich dieſen Eingang auseinander ziehen und oͤffnen. Dagegen iſt kein Sphincter da, um ihn zu ſchließen. Ein ſolcher waͤre auch uberfluͤſſig, da die Lippen wulſtig find und an einander lies gen. So hat die Vorderlippe die Form eines dicken Tam pons, der durch den Druck des Waſſers nur noch feſter den Eingang verſchließen muß, beſonders da fie von der Hin terlippe uͤberragt wird. — Die ſeitlichen Spritzſaͤcke liegen ziemlich nahe unter der vordern oberflaͤchlichen Muſkelſchicht, ſo daß die obere Lage dieſer Schicht unmittelbar uͤber der Decke derſelben weggeht, ja, etwas tiefere Faſern verwe— ben ſich in die Wandung der Spritzſaͤcke. Dringt man noch weiter in die Tiefe, Jo findet man Muſkellagen, wels che die Saͤcke ganz umweben, ſie ſind aber nicht iſoliert, wie etwa die Mufſkeln des Herzens, ſondern gehen uͤberall in Faſern über, die auf den Oberkiefer - und Zwiſchenkie— ferbeinen befeſtigt find. Cuvier lehrt, wie dieſe Muſkeln die Spritzſaͤcke mit großer Kraft zuſammendruͤcken, um das hinein getriebene Waſſer auszuwerfen. Allein, uns will es beduͤnken, daß ein ſolcher Muſkelapparat mehr geeignet ſcheint, die Spritzſaͤcke zu oͤffnen und namentlich ihre Ein— muͤndung in die gemeinſchaftliche Hoͤhle und den Naſen— gang zu erweitern. Tiefer unten liegt nach vorn eine ſtar— ke Muſkelſchicht, die ſich in den Umfang der vordern Klap— pe verwebt. Die beyden hintern Nebenhoͤhlen find ebens falls von einer Mufkellage umflochten, die, wenn fie auch zur Verengerung dieſer Hoͤhle wirkt, doch wohl die hintere Klappe ein wenig aufziehen muß, indem ſie ihren obern Theil Fig. 1. 8 gegen den Boden; der hintern Saͤcke zieht. Der Eingang in die hintern Nebenhoͤhlen wird alſo wohl erweitert werden muͤſſen, da im Umfange deſſelben keine Kreisfaſern ſich finden. — Man denke ſich einmal den De— trusor urinae ohne den Sphincter vesicae. Seine Wir— kung würde ohne Zweifel ſeyn, den Boden der Blaſe ih— rem Halſe zu naͤhern, zugleich aber und vorzuͤglich den Bla— ſenhals zu erweitern, wie der Uterus beym Austreiben der 5821 1 dern Rand dieſer Oeffnung befeſtigt iſt, einbaren laſſen. Frucht thut. Wenn nun aber zugleich die Faſern des De- trusor ſich vom Boden der Blaſe nach feſten Puncten der Umgegend, etwa an die Lendenwirbel, ſetzen würden, -fo bliebe es wohl kaum zweifelhaft, daß die Verengerung der Blaſe nicht eintreten koͤnnte, daß vielmehr die Hauptwir⸗ kung auf Erweiterung der Mündung und ſecundaͤr auf Ers weiterung der ganzen Hoͤhle der Blaſe gehen würde. So ſcheint uns das Verhaͤltniß der Muſkellage auf den Neben— hoͤhlen des ſogenannten Spritzapparates der Cetaceen. — Die Wirkſamkeit der Muſkelfaſern, welche eine Hoͤhlung umweben, iſt immer ſchwer verſtaͤndlich. Sind doch die Phyſtologen ſelbſt über die Wirkungsart der Fleiſchbuͤndel des Herzens noch nicht ganz einig. Zwar iſt die Verenge— rung der Höhlen deſſelben durch die Mufkeln keinem Zwei⸗ fel unterworfen. Allein uͤber die Erweiterung hat man verſchiedene Meynung. Ich halte ſie nach Unterſuchungen bey Viviſectionen für activ, was den meiſten Phyſiologen unwahrſcheinlich duͤnkt. Dieſer Schwierigkeiten wegen will ich auch die Wirkung der Muſkellage der ſogenannten Spritz— ſaͤcke nicht mit Untruͤglichkeit und im Einzelnen nachweiſen zu koͤnnen behaupten. Unleugbar iſt aber in unſrer bishe— rigen Kenntniß dieſes Apparates, ein großer Widerſpruch auf den durchaus aufmerkſam gemacht werden muß. Die Zootomen mögen dann entſcheiden, ob meine Anſichten rich— tig find, oder fie mit beſſern vertauſchen. Unſre Kenntniß des Spritzapparates beruht faſt nur auf den Reſultaten von Cuviers Unterſuchungen an Del- phinus phocaena, die tauſendfaͤltig und meiſt mit denſelben Worten wiederholt ſind. Auch Schriftſteller, die auf ſelbſt— ſtaͤndige Arbeiten ſich berufen konnten, widerſprechen ihm doch gerade in denjenigen Puncten nicht, die ſich nicht ver— Was lehrt nun aber Cuvier? — Nach⸗ dem er auseinandergeſetzt, wie die Cetaceen als Lungenthiere nur durch die Naſe athmen koͤnnen, weil das Maul im Waſſer liegt, und wie eben deßhalb die Naſe ſich am hoͤch— ſten Theile des Kopfes öffnen muͤſſe, heißt es weiter. Die beyden knoͤchernen Naſenhoͤhlen werden an ihrer obern oder aͤußern Oeffnung von einer fleiſchigen Klappe verſchloſſen, welche die Geſtalt zweyer Halbkreiſe hat, und an den vor— die ſie mittelſt ei⸗ auf den Zwiſchenkieferbeinen ſitzenden Muſkels verſchließt. Um fie zu öffnen wird eine fremde, von unten nach oben wirkende Kraft erforderlich. Wenn die Klappe verſchloſſen iſt, verſperrt ſie alle Gemeinſchaft zwiſchen der Naſenhoͤhle und den daruͤber befindlichen Hoͤh— len.“ Einige Schriftſteller machen die Sache noch deutli— cher, indem ſie ſagen: „die Klappe kann nur durch einen Stoß von unten geöffnet werden,“ was freylich auch Luz vier, wenn gleich weniger beſtimmt behauptet. Gegen das Eindringen des Waſſers von oben waͤre nun hinlänglich geſorgt. Wie aber kann das Thier Luft ſchoͤpfen? Die Frage iſt ſo natürlich und doch ſo wenig beruͤckſichtigt. Of— fenbar muß die Klappe noch feſter ſchließen, wenn der Tho— rar und die Lungen anfangen ſich auszudehnen. nes ſehr ſtarken, Vor allen Dingen bemerken wir, daß der Muſkel der Klappe, da er von vorn an ſie tritt und ſein Urſprung tie— fer liegt als die Inſertion, den freyen Rand der Klappe aufheben und ſie vielleicht ein wenig zuruͤckziehn wird, und — 822 wir vermeynen nach [dem Geſagten, Muſkelapparat aller diefer Theile mehr zum Oeffnen derſel⸗ ben als zum Schließen dienen werde. tan fieht wohl, wie bey der gewoͤhnlichen Erklärung vorzüglich an das Aus— treiben des Waſſers gedacht worden iſt, und weniger an den offenen Weg fuͤr die Athmung. Die Waſſerfontainen find auch die Urſachen, daß man die Spritzroͤhre der Cetas ceen lange Zeit gar nicht fuͤr ihre Naſe hat anſehen wol⸗ len, weil es doch ſehr ſonderbar ſchien, daß durch die Na— ſe das eingeſchluckte Waſſer wieder ausgetrieben wuͤrde. Freylich iſt es auffallend — allein wie, wenn die ganze Leh⸗ re von dieſen Springbrunnen ein Vorurtheil wäre! daß überhaupt der Wir wollen hoͤren, wie man ſich die Sache denkt! Ein Stoß von unten treibt das Waſſer in die Höhe. Dies ſes hebt die Klappe auf und ſammelt ſich in den ſeitlichen Spritzſaͤcken, wird da reſerviert und gelegentlich durch Con— traction ihrer Wände ausgetrieben. Welcher Impuls fol denn das Waſſer gerade in die Spritzſaͤcke fuͤhren? Der Eingang in dieſelben liegt an der Seite des Waſſerſtroms, und ſteht nicht weit offen, ſondern iſt ſpaltfoͤrmig. Das Aufheben der Klappe wird, wie die Anſicht unſrer erſten Figur lehrt, den Eingang in dieſe Nebenhoͤhle eher veren⸗ gen als erweitern. Der Strom des Waſſers iſt vielmehr gegen das Spritzloch gerichtet, und in dieſem findet ſich, da es nicht einmal einen Schließmuſkel hat, gar keine Moͤglichkeit, dem Stoße zu widerſtehen. Wenn das Waſſer alſo aus dem Schlunde in die Naſencanaͤle getrieben wird, fo koͤnnen wir nicht anders glauben, als daß es gerade hin⸗ ausfahrt. Welchen Zweck kann man ſich auch für die Auf- bewahrung des Waſſers in den Spritzſaͤcken denken? Und ſind in den wahren Wallfiſchen denn wirklich ſolche Spritz⸗ ſaͤcke da? Es iſt dem Verfaſſer dieſer Bemerkungen nicht erinnerlich, daß irgend ein Schriftſteller eine ſolche Hoͤhle beſchreibt. Die Gelegenheit, einen Wallfifch zu zergliebern iſt freylich ſehr ſelten; daß aber keiner derſelben uns mit der Beſchreibung ſolcher Saͤcke beſchenkt hat, muß auffallen. Camper hatte das Gluͤck, einen Foͤtus vom grönlän- diſchen Wallfiſche zu erhalten; uͤber die Spesen u re Nebentheile ſagt er aber faſt nichts. Von dem Wall⸗ fiſche, der vor einigen Johren in Berlin zergliedert wurde, berichtet Audolphi, daß die innern Theile der Bruſt⸗ und Bauchhöhle entfernt worden waren, er alſo nur den Kehlkopf und die Augen habe unterſuchen koͤnnen (Abhand⸗ lungen der Academie der Wiſſenſchaften zu Berlin). In⸗ deſſen war die Spritzroͤhre gewiß erhalten, und da von die— ſer nichts berichtet wird, ſo darf man vermuthen, daß an ihr nichts beſonderes zu bemerken war. coresby gibt in ſeinem Tagebuche einer Reiſe auf den lfiſchfang! eine (leider faſt ganz unverftändliche) Beſchreibung dieſes Canals, in der ebenfalls von einem ſolchen Nebenſacke nicht die Re⸗ de it. Desmoulins hatte Gelegenheit, einen antarctiſchen Wallfiſch zu unterſuchen (Decttonn. classique d hit. n. ar- ticle Baleine). Er beſchreibt gewiſſe Nebenhoͤhlen, die wohl mit den hintern Nebenhoͤhlen des Braunfiſches zu ver⸗ gleichen ſind und zum Theil von Knochenmaſſe umgeben waren. Von den ſeitlichen oder insbeſondere ſogenannten Spritzſaͤcken ſagt er nichts, auch nicht von irgend einem Organ, das fähig wäre, wie man es von den Spritzſäcken * auf unſre Figur, 623 ä des Braunfiſches glaubt, das Waſſer auszuſpritzen. In dem Canal aber ſoll eine untere Abtheilung für den Durchs gang des Waſſers beſtimmt ſeyn. Das Waſſer muͤßte alſo hier unmittelbar, und ohne ſich vorher in eine Nebenhoͤhle zu retten, ausgetrieben werden. Dennoch halt Desmou— lins lebend. Art. Event) das Austreiben des Waſſers durch die Muſkeln der Spritzſaͤcke an einer andern Stelle für allgemein bey den Cetaceen, und ſagt mit duͤrren Wor— ten, daß die Richtung der Waſſerſtralen nicht von der Rich⸗ tung der Gänge abhienge, ſondern von den Spritzſaͤcken ber dingt wurde, die fo dicht als möglich unter der Haut laͤ— gen. Alſo hat er doch wohl ſolche Säcke bey den Wallfi— ſchen geſehen, koͤnnte man vermuthen. Wir meynen aber, bis uns Desmoulins widerſpricht, hier ſey ein Beweis, wie ſtark eine einmal gefaßte Meynung wirken koͤnne. — Im Herbſte des Jahres 1824 ſtrandete ein Wallfiſch an der Kuͤſte von Pommern, und die Herrn Prof. Roſen— thal und Sornſchuch werden uns wohl belehren können, ob er Spritzſaͤcke hatte oder nicht. Bis jetzt iſt hierüber meines Wiſſens noch nichts bekannt geworden. Im Pro— gramm, das Profeſſor Hornſchuch zur Feyer von Blumen— bachs Jubilaͤum uͤber jenen Wallfiſch herausgegeben hat, geſchieht der Spritzſaͤcke nicht Erwähnung. — — So viel gegen die Meynung, daß die Spritzſaͤcke das Waſſer hervortreiben. Es muͤßte alſo wohl unmittelbar durch die Wirkung der Schlundmufkeln hervorgeſtoßen wer— den. Aber auch hier gibt es viele und wichtige Bedenken, durch welche ich wenigſtens ſoviel zu erweiſen hoffe, daß dieſe Sache noch voͤllig dunkel und unverſtaͤndlich iſt. — Der Wallfiſch, ſagt man, ſchwimmt mit geoͤffnetem Maule durch den Ocean, und vorzuͤglich an Stellen, die von klei— nen Thierchen wimmeln. Er hat darauf nur das Maul ein wenig zu ſchließen, und die Barten werden ihm als treffliche Filtriermaſchine dienen, indem fie das Waſſer ab: fließen laſſen, und das Genießbare zuruͤckbehalten. Dann treibt er das uͤberfluͤſſige Waſſer, um ſich den Magen nicht zu uͤberladen, in die Naſencanaͤle. — Muͤßten da nicht alle Mollusken und Zoophyten mit gehen? Wozu denn das Filtrum im Maule? Wir ſollten meynen, da oben im Uebergange zur Naſe waͤre es erſt recht noͤthig. — Wenn andere Saͤugthiere ſchlucken, fo hebt ſich das Gaumenſegel in die Hoͤhe, um den Eingang in die Naſe zu verſtecken, hier aber, wo der hintere Schenkel des Gaumenſegels im: mer aufgehoben iſt, ſoll gerade das eingeſchluckte Waſſer durch den Naſencanal abgehen. Werfen wir einen Blick ſo ſcheint doch wahrlich die anatomiſche Anordnung dieſen Weg eben nicht zu beguͤnſtigen. Vom Schlundkopfe aus ſoll das Austreiben deſſelben bewirkt wer: den, alſo etwa bey B oder hoͤchſtens bey A, denn weiter nach hinten wird wohl die Herrſchaft der Willkuͤhr aufhoͤ— ren. Nun iſt aber gerade der Gaumenſchlundkopfſchnuͤrer ſtark vorſpringend und ſcheint ganz dazu geeignet, den Kehle kopf zu umfaſſen, um nichts durchzulaſſen; dagegen iſt der Zungenſchlundkopfſchnuͤrer ſehr ſchwach ausgebildet. Es ſcheint viel natuͤrlicher, daß der Schlundkopf ſich des uͤber— fluͤſſigen Waſſers nach vorn hin entledigt, wobey noch die Zungenwurzel behuͤlflich ſeyn kann, da ſie durch die ſtarken Muſkeln des Zungenbeins auf jeden Fall beweglich iſt. Der Kehlkopf it überaus verlängert und bis in das hintere En⸗ 2 N 824 de des Naſencanals gezogen, um ihn voͤllig ſicher vor dem Waſſer zu ſtellen, und gerade hierher ſollte das Waſſer ge— trieben werden! Endlich liegt der wichtigſte Einwand im Bau des Schlundkopfmuſkels. Die Zuſammenſchnuͤrer des ſelben gehen gar nicht auf der hintern Fläche des Schlund⸗ kopfs in einer Mittellinie zuſammen, ſondern ſetzen ſich an die untere Flaͤche des Schädels und zum Theil an die ſeit⸗ lichen fluͤgenfoͤrmigen Fortſaͤtze des Hinterhauptbeines und an die hintern Naſenoͤffnungen. Die Folge davon iſt, daß kein Thier fo wenig im Stande iſt, den Schlundkopf voll ſtaͤndig zu verengen, als die Cetaceen. Die Thaͤtigkeit der Consrictores pharyngis kann nur unvollſtaͤndig den Schlund kopf ſchließen, wird aber immer die Baſis des Kehlkopfs gegen den Schaͤdel druͤcken und die Spitze jenes Organs tiefer in die Naſe treiben. In der That ſcheint jedes an⸗ dre Thier eher fähig, Waſſer aus der Naſe hervorzupreſ— fen und bey jedem andern jkönnte noch der Luftſtrom aus, der Lunge mitwirken. Alle dieſe Zweifel wuͤrden freylich ſchwinden muͤſſen, wenn wir authentiſche Beobachtungen haͤtten, daß die Ce— taceen Waſſer ausſtoßen. Die Zeugniſſe, die wir haben, finde ich jedoch verdaͤchtig. Zwar weiß ich, daß man leicht einige Hundert beweiſende Stellen in den Schriftſtellern von Ariſtoteles an nachweiſen koͤnnte, daß Lacepede umſtaͤndlich ſagt, das Ausſtoßen des Waſſers gebe ein Ge— raͤuſch wie ein ferner Donner, oder wie das Abfeuern einer Canone von ziemlich ſtarkem Caliber; allein was glaubt nicht ein Schriftſteller dem andern, und es iſt ja derſelbe glaͤubige Lacepede, der behauptet, alte Wallſiſche waͤren wohl Yooooo eines Erdquadranten, das iſt über 300 Fuß lang. Wenn das Geraͤuſch vom Waſſer herruͤhrt, ſo kann es uͤbrigens nur vom Herabfallen deſſelben entſtehen (das geringe Sauſen abgerechnet, das der Widerſtand der Luft gegen das ausſtroͤmende Waſſer erregen würde), und diefes- Herabfallen wird wohl nur eine ſehr liebliche Canonade er⸗ zeugen, wie man ſich bey dem erſten beſten Springbrun⸗ nen überzeugen kann, der dieſelbe Höhe erreicht. Wenn das Dach eines Hauſes brennt und man das Feuer mit mehreren Spritzen zu daͤmpfen ſucht, hoͤrt man ja noch nicht eine heftige Canonade oder ein Donnerwetter, und doch geht der Stral aus guten Sprüßen viel höher, als angeblich die Waſſerſtralen der Wallfiſche. Es gehoͤrt eben nicht viel Kenntniß der Phyſik dazu, um dem etwanigen Einwurfe zu begegnen, daß das Waſſer von den Wallfiſchen vielleicht mit viel mehr Kraft ausgeſtoßen werde; denn die Hoͤhe, zu der das Waſſer ſteigt, iſt das genaue Maas der Kraft, die es hinauf treibt. Die Hoͤhe wird aber auf 30 — 40 Fuß hoͤchſtens angegeben, und bey ſolchen Angaben kann man kaum die Haͤlfte als wahr annehmen. Die Ab⸗ bildungen geben nicht einmal dieſe Hoͤhe. Freylich ſprechen auch die Groͤnlandsfahrer ſelbſt vom Auswerfen des Waſſers, aber fie fügen Nebenumſtaͤnde hin zu, welche vermuthen laſſen, daß ſie ſich irrten oder von vorgefaßten Meynungen eingenommen waren. Martens laͤßt die Wallfiſche Waſſer aufblaſen, allein das Geraͤuſch vergleicht er mit dem Herausfahren des Windes aus einer Höhle oder einer Orgelpfeife, Alſo ein Waſſerſtrom, der g ö 825 wie ein Windſtrom klingt!“ — Scoresby hingegen, der wohl die meiſte Erfahrung hieruͤber beſitzt und das meis ſte Zutrauen verdient, ſagt von den Wallfiſchen: „ſie ath— men mit einem lauten Getoͤſe. Der Dampf, den fie aus— ſtoßen, ſteigt einige Ellen hoch und erſcheint in einiger Ent— fernung wie ein hervorſchießender Rauch. Wenn die Wall: fiſche verwundet find, fo iſt er oft mit Blut gemiſcht, und bey der Annaͤherung des Todes wird zuweilen bloß Blut ausgeworfen. Sie blaſen am ſtaͤrkſten, wenn ſie auf der Flucht ſind, oder in Unruhe oder beym erſten Erſcheinen auf der Oberflaͤche, nachdem ſie lange in der Tiefe geweſen ſind. Sie blaſen vier oder Amal in einer Minute.“ Vergl. Scoresby account of the arctice regions Vol. I. p. 465. An einer andern Stelle (p. 456) ſpricht er von den Bla— ſeloͤchern alſo: „Sie ſind die wahren Naſenloͤcher der Thie— re. Ein feuchter Dunſt mit Schleim gemiſcht wird aus ihnen ausgeſtoßen, wenn das Thier athmet, allein, kein Waſſer begleitet ihn, ausgenommen, wenn das Aus: athmen unter der Gberflaͤche geſchieht.“ Dieſes Zeug— niß des erfahrenſten und, umſichtigſten Wallfiſchjaͤgers iſt ſehr beſtimmt und ſcheint dem, was ſich erwarten laͤßt, ſo angemeſſen, daß damit alle Ungewißheit gehoben und alle Schwierigkeiten entfernt ſind, nachdem man ein altes Vor— urtheil abgelegt hat. Das Getoͤſe beym Ausathmen wird demjenigen leicht begreiflich, der groͤßere Seehunde athmen gehoͤrt hat. Mit einem Stoße, dem man bey ruhigem Wetter wohl 100 Schritte weit hoͤrt, treiben ſie die Luft aus der Lunge. Der Luftſtrom ſpritzt gewoͤhnlich auch et— was Waſſer fort, daß die Naſengegend bedeckte. Das voͤl— lige Schließen der Naſenoͤffnungen in den Intervallen des Athmens laͤßt ſchon eine Verwandtſchaft beyder Thiere in der Function der Athmung vermuthen. Von der Gewalt, mit der die Cetaceen die Luft ausſtoßen koͤnnen, habe ich im Bau des Braunfiſches die ſprechendſten Beweiſe gefun— den. Die Lungen ſind uͤberaus derb und treiben auch nach dem Tode die eingeblaſene Luft mit viel größerer Kraft aus, als die Lungen anderer Saͤugthiere. Das Zwerchfell iſt ebenfalls ſehr ſtark, und der Bruſtkaſten wird nicht bloß von den gewoͤhnlichen Muskeln der Saͤugthiere zuſammen— gedruͤckt, ſondern noch von einem eigenthuͤmlichen Muſkel, der auf den Rippen liegt, ſich an alle anſetzt, und ſie ge— gen einander zieht. Daß nun der Wallfiſch, wenn er nahe unter der Oberflaͤche die Luft ausſtoͤßt, auch Waſſer in die Hoͤhe ſpritzt, iſt ſehr natuͤrlich, allein das gibt noch keine Waſſerſaͤule von mehreren Klaftern Höhe. Es wäre nicht noͤthig geweſen, uͤber dieſe Sache viel Worte zu machen, wenn Scoresby's Angaben allen Naturforſchern einleuch— tende Wahrheiten geſchienen haͤtten. Im Gegentheil ſchei— nen ſie überall Widerſpruch zu finden. Desmareſt behan— delt in feiner Mammalogie die Wallfiſche, als ob kein Scoresby da geweſen wäre. Der Doctor Mandt, der nur, um zoologifhe Beobachtungen anzuſtellen, auf den * Sehr merkwuͤrdig iſt es auch, wie das, was die Gelehrten Ausſtoßen des Waſſers nennen, in der Sprache der Groͤn⸗ landsfahrer mit Ausdruͤcken belegt wird, die auf ein Aus⸗ treiben von Luft ſchließen laſſen. Die Deutſchen ſagen: die Wallſiſche blaſen, die Engländer gebrauchen das Wort: to blow. Iſis 1826. Heft VIII. 826 Wallfiſchfang geſendet war, und der feine Vertrautheit mit Scoresby's Werk beurkundet, ſagt ganz kurz: „Ahuam effundunt (balaenae) magno cum strepitu ex duabus a- perluris, und ohne ſich auf eine Widerlegung Scores by's einzulaſſen (Observationes in historiam natura- lem et anatomiam comparatam in itinere groenian- dico factae. Dissert.p. 4.). Desmoulins, ein ausges zeichneter Zootom, ſpricht von der Nothwendigkeit, das Waſ— ſer durch die Spritzroͤhren auszutreiben, und da er gefunden hat, daß im antarctiſchen Wallfiſche jede Spritzroͤhre in zwey Stockwerke durch ein vorſpringendes Blatt getheilt iſt; ſo laͤßt er im obern Luft und im untern Waſſer ſtroͤmen. Dict. classique d'histoire naturelle. Article: Event. Er beruft ſich auf Muoy und Gaimard, um zu bewei— ſen, daß das Austreiben von Waſſer mit dem Schlucken correſpondiert. Quoy und Gaimard nehmlich haben ge: ſehen, daß beym Ausathmen wirklich, wie Scoresby be— hauptet, kein Waſſer ausgeſtoßen wird, ſondern Dampf (Sollte man nicht glauben, es habe noch des Beweiſes be— durft, daß die Wallfiſche nicht Waſſer ausathmen !). Herr Quop hat aber auch bemerkt, daß fie Waſſerfontainen ſtei— gen laſſen, und zwar vorzüglich während eines Sturmes, weil dieſer die Waſſerſchichten unter einander miſcht und mehr Meduſen und !Molluffen an die Oberfläche ſteigen läßt — und alſo hängt das Waſſerſpritzen mit dem Schlu— cken zuſammen. — Wie ſchlau! Was ſollen nun all die ſchoͤnen Sachen, denen der Wallfiſch nachjagt, ihm nüs 1776 Wenn er fie gleich wieder aus der Naſe heraus: treibt? Es kann nicht mein Ernſt ſeyn, uͤber dieſe Frage durchaus entſcheiden zu wollen, da ich nie ein lebendes Thier aus der Familie der Fiſchſaͤugthiere habe beobachten koͤnnen. Aber die Frage näher ins Auge zu faffen und zu genauerer Beobachtung aufzufordern, war durchaus noͤthig. Daß das Austreiben des Waſſers ſo nicht geſchehen koͤnne, wie man es ſich gewoͤhnlich denkt, glaube ich wohl gezeigt zu haben, und zwar mit laͤſtiger Ausfuͤhrlichkeit, weil ich ſehe, wie feſt man an der einmal aufgefaßten Anſicht haͤngt. Sollte es ſich dennoch beſtaͤtigen (woran ich bis dahin zweifle), daß Waſſerſtralen aus dem Spritzloche getrieben werden, ſo bin ich mehr geneigt zu glauben, daß das Waſſer von oben bis an die Klappen eindringen koͤnne als aus dem Schlunde; denn aller Unterſchied, den wir im Bau dieſer Region zwi— ſchen den Cetaceen und den Landſaͤugthieren erkennen, ſcheint deutlich die Sicherſtellung des Kehlkopfs vor dem Waſſer zu bezwecken. 0 Der Spritzapparat der Cetaceen iſt uns alſo die Nas fe und nichts weiter. Es wird jetzt darauf ankommen, ob ſich das Verhaͤltniß derſelben zu der gewöhnlichen Form der Saͤugthiernaſe noch genauer beſtimmen laͤßt. Leider finden wir uns dabey in nicht geringer Verlegenheit, da ſchwerlich ein anderes Organ der Saͤugthiere fo wenig gekannt iſt, als die Naſe in ihren verſchiedenen Formen. Davon findet ſich der ſprechendſte Beweis in den Schriften uͤber die Ana— tomie unſrer gemeinſten Hausthiere. Faſt uͤberall wird die bisher fo genannte vordere Muſchel der Hausſaͤugthiere fuͤr die obere des Menſchen gehalten, die ſie nicht ſeyn kann, weil ſie nicht eine Entwickelung, der hintern, ſondern der 52 827 vorderften Zellen des Siebbeins if. Nur Guelt ſcheint ſich bey der Herausgabe der anatomiſchen Abbildungen der Hausſaͤugthiere orientiert zu haben, und nennt ſie die mittlere Muſchel, nachdem er ſie fruͤher in ſeinem treffli— chen Handbuche der verg. Anat. der Sausſaͤugthiere die vordere genannt hatte, ohne ſie auf einen Theil der menſchlichen Naſe zu beziehen. Gewoͤhnlich findet man in den Werken uͤber den Bau der Hausthiere nicht einmal angegeben, an welchen Stellen die Nebenhoͤhlen ſich einmünden. Bey ſo ungenuͤgenden Vorarbeiten wurde es daher nothwendig, um die einzelnen Theile der Naſe des Braunſiſches zu beſtimmen, dieſes Or— gan dey andern Säuathieren genauer zu unterſuchen.“ Es hat ſich dabey Stoff genug zu einer beſondern Abhandlung über dieſen Gegenſtand gefunden, die indeſſen ohne zahlrei— che Abbildungen nicht verſtaͤndlich ſeyn wuͤrde. So viel ſoll jedoch hier aufgenommen werden, als zum Verſtaͤndniß der Naſe des Braunfiſches noͤthig iſt. Wir erinnern uns zuvoͤrderſt, daß die Naſe der Lun— genthiere das vordere Ende des Athmungsapparates iſt. Sie dient alſo dem Beduͤrfniſſe der Lunge. Allein, in der Region des Kopfes gelegen, erregt ſie eine Empfindung von den aͤußern Einfluͤſſen, die auf ſie wirken. Sie iſt Sin— nesorgan in der Sphaͤre unſers Verhaͤltniſſes zur Luft. — Auf die Empfindung kann die Luft offenbar um ſo kraͤfti— ger einwirken, je laͤnger ſie auf der empfindenden Flaͤche verweilt und je ausgedehnter dieſe iſt. Die Flaͤche der Na— ſe vergroͤßert ſich aber fuͤr das Riechorgan auf zweyfache Weiſe. 1) Durch vorfpringende Blaͤtter, die mehr oder weniger verzweiget und gewunden in das Innere der Naſe vorragen — die Muſcheln; 2) durch blaſige Verlaͤnge— rungen, Nebenhöhlen oder Sinus. Wie die Naſe uͤberhaupt eine mit Empfindung begabte Wiederholung der Athmungs— organe in der Region des Kopfes iſt, ſo ſind die Muſcheln deutlich nach dem Typus der Kiemen und die Sinus nach dem Typus der Lungen gebaut. Das beſtaͤtigt ſich auch in der netzfoͤrmigen Verzweigung der Blutgefaͤße fuͤr die Na⸗ ſenhoͤhle. Auf der vordern (untern) Muſchel der Wieder— kaͤuer bilden ſogar die groͤßern Gefaͤßſtaͤmme ein langmaſchi— ges Gefaͤßnetz, fo daß man ein coloſſales Kiemennetz zu ſehn glaubt. Das Riechorgan iſt alſo, mit OGken zu sprechen, eine Kopflunge oder eigentlich ein Sinnesorgan für die Ath- müngsfunction, und nach dem allgemeinen Typus der Ath— mungsorgane gebildet. Bald iſt ihre Blattbildung, bald die Hoͤhlenbildung vorherrſchend. Erſtere iſt am meiſten entwickelt bey Raubthieren, letztere bey Hufthieren. So .fes hen wir in diefem die Blaͤtter des Siebbeins ſelbſt in Zel— len umgewandelt, beſonders bey Wiederkaͤuern, oder die vordern (untern) Muſcheln enthalten im Innern Zellen wie „Zu den beften Arbeiten über die Naſe — und namentlich was die Saͤugthiere anlangt, gehoͤren wohl zwey — wie es ſcheint nicht gehoͤrig verbreitete Diſſertationen von Ro⸗ fenthal. Allein fie find gerade über die Gegenſtaͤnde, auf die es hier ankommt, nicht entſcheidend, weßhalb ich mich nicht auf ſie habe berufen koͤnnen. — 5 i a 828 die in die umgebenden Knochen dringen — die beym Pferde. — Durch die vorſpringenden Blatter wird die Höhle des Riechorgans in Abtheilungen getrennt, die wir Naſengaͤnge zu nennen pflegen. So ſehr aber auch das Riechorgan den Athmungsor— ganen analog gebaut ſeyn mag, fo genügt es doch dem koͤr— perlichen Beduͤrfniſſe der Blutumwandlung nicht. Viel⸗ mehr ſteht in dieſer Hinſicht die Naſe ganz im Dienſte der Lunge — fie iſt der Luftweg für die Lunge und wird dies ſer Beſtimmung um ſo beſſer entſprechen, je raſcher und un— gehinderter fie die Luft durchſtroͤmen läßt. Die Anforde— rungen, die an die Naſe als Riechorgan und als Luftgang gemacht werden, ſtehen daher mit einander im Gegenſatze. Iſt die Naſe nicht viel mehr als Luftgang wie in vielen Amphibien, ſo kann ſie nur ein ſehr unvollſtaͤndiges Riech— organ ſeyn, wenn auch dieſe Sinnesempfindung gewiß nicht ganz fehlen wird.“ Sind dagegen die Muſcheln ſtark aus— gebildet, ſo wird der Durchgang der Luft mehr Hinderniſ— ſe finden. Weil jedoch das Beduͤrfniß des Luftdurchganges zu dringend iſt, ſo kann es nie in hohem Grade vernach— laͤſſigt ſeyn. Vielmehr wird ihm theils durch größere Weite der Naſenhoͤhle entſprochen, theils findet ſich doch mehr oder weniger deutlich ein Weg, der weniger Hinderniſſe dar— bietet, als andere. Dieſen Weg kann man Luftgang oder Schlot nennen, wenn er auch häufig mit einem Naſen⸗ gange, alſo einem Theile des Riechorganes ganz zuſammen falt. Zuweilen aber iſt der Schlot vom Riechorgane we— ſentlich getrennt, und das letztere ein ſelbſtſtaͤndiger Neben— theil. Die Naſe beſtuͤnde alſo der Idee nach aus dem Schlote, dem Riechapparate und endlich aus einem hintern gemeinſchaftlichen Raume, in welchen alle Naſen- gaͤnge zuſammenlaufen und an welchen in allen Faͤllen der Schlot auch gleichmaͤßigen Antheil hat. Dieſen Raum nen— nen wir, um einen oben gebrauchten Ausdruck beyzubehal— ten, den gemeinſchaftlichen Naſencanal oder den Wa— ſencanal ſchlechtweg. Er communiciert immer mit dem Verdauungscanal, entweder mehr nach vorn durch die Mundhöhle oder weiter nach hinten durch den Schlund kopf. In letzterem Falle wird der knoͤcherne Nafencanal, * Dae Verhaͤltniß iſt in der Naſenhoͤhle gerade fo wie in der Mundhöhle. Die Anfänge der Luft - und Verdauungswe— ge muͤſſen als ſolche Sinnesempfindung haben. Sonder— bar iſt es nur, daß viele Phyſtologen den Thieren mit we— nig ausgebildeter Zunge den Geſchmackſinn ganz haben ab— ſprechen wollen, waͤhrend man doch den Thieren, die keine Muſcheln in der Naſe haben, den Geruch gern zugeſtan— den hat. Wo gar keine oder eine hoͤchſt unvollkommene Zunge iſt, wird wohl die ganze Mundhöhle Geſchmacksem— pfindung haben, die ja ſelbſt bey ausgebildeter Zunge in den übrigen Theilen der Mundhöhle ganz unläugbar iſt — gerade wie die Naſe fo weit die Fahigkeit zu riechen hat, als das fuͤnfte Nervenpaar reicht. Die Muſcheln und die Zunge ſind nur Apparate der Vervollkommnung. Ich ſage „in den Schlundkopf“ und nicht „in die Rachen⸗ oͤhle,“ weil die Rachenhoͤhle ein Unding iſt, oder die natomen wenigſtens einen hoͤchſt unbeſtimmten Begriff mit dieſem Worte verbinden. Im Grunde beruhen wohl die Ausdruͤcke Schlundkopf und Rachenhoͤhle auf zwey vers fhie‘enen Anſichten deſſelben Raumes. Den Naum hinter der Mundhoͤhle hat man, von vorn geſehen, den Rachen 829 der gedoppelt ift, Häufig noch durch einen weichen ungetheils ten Canal verlängert. Zwiſchen dem weichen Naſencanal und der Mundhoͤhle iſt der ſogenannte weiche Gaumen die Scheidewand. Naſencanal und Schlot moͤgen zuſammen KLuftcanal heißen. Ueberblicken wir nach diefer allgemeinen Beſtimmung der einzelnen Theil der Naſe den Bau derſelben bey den Lungenthieren, fo finden wir in den Amphibien in der Re— gel nur einen einfachen Canal, der eben, weil kein eigen⸗ thümlicher Riechapparat ausgebildet iſt, Schlot und einziger ſengang zugleich iſt. Nur bey einigen Amphibien iſt eine Muſchel. Im Proteus iſt auch nur eine ein— fache Hoͤhle, die aber, weil das Beduͤrfniß der Luftathmung ſehr gering iſt, vielmehr den Character des Riechorganes als des Schlotes hat. So iſt die ganze Hoͤhle mit Blaͤtt— chen beſetzt und hat nach hinten eine ſehr enge Ausmüns dung. In den Voͤgeln iſt der Schlot vom Riechapparat geſondert und nimmt die untere Region der Naſe ein, der Riechapparat dagegen liegt in der obern. In den meiſten Saͤugthieren iſt die Sonderung nicht ſo vollkommen. Sind die Muſcheln weniger entwickelt, wie etwa im Menſchen, ſo iſt die ganze Naſenhoͤhle geraͤumig genug, um als Schlot zu dienen. Sind dagegen die Muſcheln mehr ausgebildet, ſo iſt zwar die Hoͤhlung im allgemeinen beengt, man wird aber finden, daß ein relativ weniger beengter Raum bald mehr unten, bald mehr oben ſich nachweiſen laͤßt, der als Schlot angeſehen werden kann. So iſt im Pferde der Gang unter der unterſten (vordern) Mufchel der relativ freyeſte Raum. In Wiederkaͤuern iſt das Verhaͤltniß faſt eben ſo, nur iſt der freye Raum im Verhaͤltniß zur Muſchel doch etwas mehr hinaufgeruͤckt, und liegt nach innen neben dieſer. Die Muſchel iſt in ihrer untern Haͤlfte ſtark eingebogen, um dem Luftſtrom neben ſich mehr freyen Raum zu laſſen. Im Schweine, wo die untere Muſchel mit ihren Windungen faſt die Scheidewand erreicht, iſt der offenſte Canal fuͤr die Luft nach außen neben der Muſchel. In den Raubthieren und vielen Nagern, wo die untere Muſchel ſehr ſtark ver— zweigt iſt, bleibt der für den Durchgang der Luft am meis ſten geoͤffnete Raum uͤber ihr, d. h. im mittleren Naſen— gange, wenn auch eine Menge Luft zwiſchen den Blaͤttern der untern Muſchel durchſtroͤmt. Ueberhaupt gebe ich gern zu, daß in allen dieſen Formen der Luftgang kein ſelbſt— ſtaͤndig organifierter Theil iſt, offenbar aber iſt es, daß der genannt. Die Muſkelwand, die dieſen Raum umſchließt, von hinten angeſehen, hat man den Schlundkopf genannt. Das gienge noch an. Wenn man aber jetzt den Schlund— kopf einen ſchief abgeſchnittenen Trichter nennt und ihm eine Hoͤhlung — einen umſchloſſenen Raum — zuſchreibt, ſo bleibt doch wahrlich kein Raum mehr fuͤr eine Rachen— hoͤhle übrig., da jener Trichter vorn am Zungenbein und Unterkiefer und hinten am Schaͤdel haͤngt. Man muͤßte ſich denn begnuͤgen, den Raum dicht hinter den Choannen Rachenhoͤhle zu nennen. Dieſer Raum iſt aber nicht der Naſen- und Mundhöhle gemeinſchaftlich, ſondern gehört der erſten an, wie die Cetaceen vorzuͤglich beweiſen. Auch bey Wiederkaͤuern ſieht man deutlich, daß eine ganz an— dere Haut den obern Theil der ſogenannten Rachenhoͤhle umkleidet, nehmlich eine Fortſetzung der Naſenhaut, waͤh— rend die Mundhaut ununterbrochen ſich in die Speiferöhre fortz cyt, A — — 830 relativ freyeſte Raum bald mehr unten, bald mehr oben liegt, und daß keinesweges alle Theile der Naſe einen uns gehinderten Durchgang gewaͤhren. So ſind ja oft die obern Theile des Riechapparates faft ganz durch eine Art Schei⸗ dewand von den untern und dem Luftgange ziemlich ges trennt, wovon die Schweine ein bekanntes Beyſpiel geben. Es laͤßt ſich aber ein Verhaͤltniß denken, wo der Schlot noch mehr von dem eigenthuͤmlichen Riechapparate gefonz dert iſt, faſt ausſchließlich dem Luftſtrome dient, und wo die Riechorgane als bloße Nebentheile von der Luft nur ges ſtreift werden, die ſich in ihnen verfaͤngt. So ſcheint mir wirklich das Verhaͤltniß in den Cetas ceen und insbeſondere in den Delphinen. Für die Ceta= ceen, die ihrer ganzen Lebensart nach beftimint find, lange unter Waſſer zu bleiben, muß auch eine ſolche Sonderung des Schloted beſonders nothwendig werden, damit die Lun— ge nach langer Entbehrung raſch mit der Luft in Wechſel— wirkung treten koͤnne, ohne durch den Riechapparat gehin⸗ dert zu werden. Die Richtung, die hier der Schlot nimmt, iſt von ſeiner Richtung bey Voͤgeln ſehr abweichend und offenbar von feiner Bedeutung und der Übrigen Organiſa— tion dieſer Thiere abhaͤngig. Der Leib der Cetaceen iſt nehmlich im Allgemeinen etwas leichter als Waſſer, und ragt daher mit einem Theile uͤber die Flaͤche des letztern hervor. Der Schlot ſteigt nun bey allen nach dem am meiſten vorragenden Theile in die Hoͤhe, indem er die Luft ſucht. Ich brauche nicht zu erinnern, daß in Pottfiſchen, wo eine ungeheure Maſſe von Fett den Kopf deckt, und dieſer daher der leichteſte Theil iſt, das ſogenannte Spritz⸗ loch ſich an der Spttze deſſelben findet. In Wallfiſchen liegt es etwa in der Mitte der Kopflaͤnge, in den Delphi— nen, wo der Kopf viel kuͤrzer iſt und die Schnauze viel weniger Fett enthaͤlt, ſteigt der Luftgang vor der Stirne ge⸗ rade in die Hoͤhe und im Narwall, wo der Kopf durch den ſchweren Zahn nach vorn ein Uebergewicht hat, kruͤmmet ſich der Luftgang ſo weit nach hinten als moͤglich, indem er um die Stirn herum ſich nach hinten windend den Na— cken erreicht. Merkwuͤrdig iſt es, daß im Foͤtus des Nar— walls, bey dem kein ſolches Uebergewicht durch den Zahn erzeugt wird, die Äußere Oeffnung der Naſe nicht fo weit nach hinten lieg. Die letzte Tafel in Campers Werk uͤber die Cetaceen verſinnlicht dieſes Verhaͤltniß vortrefflich. Es ſcheint mir ganz offenbar, daß die Richtung des Luftgan- ges den entſchiedenſten Einfluß auf die ganze Schaͤdelbil— dung hat. Von dieſem Einfluſſe wird das Siebbein in den genannten Gattungen nach der eben aufgeſtellten Reihenfol— ge erſt ſenkrecht und dann immer mehr nach hinten übers liegend geſtellt; von ihm werden die Naſenbeine, die bey Wallfiſchen ſchon ſehr klein ſind, aber mit dem vordern Rande doch noch frey liegen, bey Delphinen und Narwal— len immer mehr zuruͤckgeſchoben, bis fie als unnüße Plat⸗ ten auf den Stirnbeinen liegen, deren vordere Wiederho— lungen auf dem Ruͤcken der Naſe ſie urſpruͤnglich ſind. Auch die Stirnflaͤche ſchiebt ſich nach der Richtung des Luftganges der Naſe immer mehr gegen die Hinterhaupts— fläche zuruͤck (Am meiſten beym Narwall, worüber Albers Abbildung in den Icon. ad anat. comp. fascicul. I. nachzuſehen if). Dadurch werden die Scheitelbeine von dem Scheitel verdraͤngt, Hinterhauptsbein und Stirnbein erreichen einander nicht nur, ſondern es ſind auch ſolche 831 Theile dieſer Knochen, die ſonſt tief unten liegen, hoch nach oben geruͤckt. Man faßt die Eigenthuͤmlichkeit des Schi: dels der Cetaceen wohl am beſten auf, wenn man ſich denkt, daß man den Schaͤdel eines Hundes oder einer Katze aus weicher Thonmaſſe gebildet vor ſich habe, und es würden die Stirn- und Hinterhauptsflaͤchen gegen den Scheitel zu: ſammengeſchoben. Das Zuſammenruͤcken zieht dann auch die andern Knochen mit, und geht ſo weit, daß der Hinter— hauptshoͤcker und das foramen infraorbitale nicht weit von einander abſtehen. Dieſe Modification iſt zu groß, als daß ich das Zuruͤckweichen des Luftcanals für das einzige Bedingende erklaͤren möchte. Vielmehr iſt leicht erſichtlich, daß ein allgemeiner Grund der Metamorphoſe tiefer liegt und auch den Lufteana! mit beherrſcht. Nimmt man aber einmal das Zuruͤckweichen des letztern als Factum, ſo iſt aus ihm die Bildung des Schaͤdels und der Schnauze ver— ſtaͤndlich, denn dieſe enthaͤlt, wie bemerkt iſt, ganz dieſel— ben Theile, wie in andern Saͤugthieren, nur nicht durch eine Naſenhoͤhle von einander getrennt. Wenden wir uns nach ſolchen allgemelnen Betrach— tungen wieder zu unſrer erſten Abbildung. Es iſt hier al— ſo von D, E bis R, d. h. bis zur obern Oeffnung der knoͤchernen Naſe der (weiche und knoͤcherne) Naſencanal. Von KR bis L ift der ſelbſtſtaͤndige Schlot und von D, E bis L der ganze Luftcanal durch nichts unterbrochen, als die zuruͤckziehbare vordere Klappe. Die Nebentheile, die wir bisher nach angenommenem Gebrauche Saͤcke, oder Spritzſaͤcke genannt haben, dürften daher als die eigentli— chen Riechorgane zu betrachten ſeyn. Um es glaublich zu finden, daß die Riechorgane oberhalb des knoͤchernen Kopf— geruͤſtes liegen, muß man ſich nur erinnern, wie ſchon oben gezeigt wurde, daß alle weichen Theile vom Schlundkopf— gaumenſchnuͤrer an im Verhaͤltuiſſe zu den Knochen hinauf— gezogen ſind. In der That iſt es nichts anders, als ob man bey einem gewöhnlichen Saͤugthiere die haͤutige Be— kleidung des Naſencanals, vom Kuochen geloͤſt, zugleich mit dem Schlundkopfe nach oben gezogen, und eben durch dieſe Operation verlaͤngert haͤtte. Dadurch waͤre die Muͤndung der Euſtachiſchen Roͤhre ſo hoch nach oben geruͤckt, als wir ſie finden, und damit ſtimmt es ganz, daß das Rudiment der knoͤchernen Muſchel am Eingange des knoͤchernen Na— ſencanals ſitzt. Alles, was darüber liegt, iſt dagegen zuſam— mengedruͤckt. Um den Riechapparat der Cetaceen näher und ſi— cherer mit dem Riechapparat der gewoͤhnlichen Vierfuͤßer vergleichen zu koͤnnen, wollen wir die Naſe der letzteren in Hinſicht auf den Bau der Muſcheln und der durch ſie ge— bildeten Naſengaͤnge noch einmal beſonders ins Auge faſſen. Zuvoͤrderſt glaube ich mit Recht behaupten zu koͤnnen, daß die Muſcheln nicht zum Weſen des Skelettes gehoͤren. Weniger will ich mich darauf berufen, daß in den meiſten Voͤgeln die Muſcheln nicht knoͤchern ſind — verknoͤchert fand ich fie bisher nur bey den Eulen — denn die größere oder geringere Geneigtheit zu verknoͤchern iſt nicht entſcheidend fuͤr die Frage, ob ein Theil zur Idee des Skelettes, d. h. jener Grundlage der Wirbelthiere gehoͤrt, welche die Cen— traltheile des Nervenſyſtems umhuͤllt, den Mufkeln der wills kuͤrlichen Ortsbewegung die feſten Puncte und dem ganzen Gebäude des Körpers die Stuͤtze gibt, Weſentlicher iſt es, — u- 0 832 daß die Muſcheln weder die Reihe der Wirbelkoͤrper noch ihrer Bogen fortſetzen. Sie ſind vielmehr von den untern Bogen der Kopfwirbel umſchloſſene Organe. Darum iſt auch ihre Anheftung und Geſtaltung fo großer Wanchfal— tigkeit unterworfen. Die ſogenannte untere Muſchel iſt zwar gewoͤhnlich ſelbſtſtaͤndig, doch nicht immer. In See— hunden (ob in allen, wage ich nicht zu behaupten, doch in Ph. vitulina, groenlandica, cristata) bildet fie offenbar ein Continuum mit dem Oberkieferbeine. Dagegen iſt das Labyrinth bey ſehr vielen Thieren, nach meinen Unterſu- chungen muß ich glauben bey allen Hufthieren und vielen Nagern, eine unmittelbare Fortfeßung des Pflugſcharbeins. Es iſt in der That ſehr auffallend, daß dieſes Verhaͤltniß faſt allgemein unbekannt zu ſeyn ſcheint, da es doch ſo ſehr leicht zu finden iſt. Am erſten beſten Kalbskopfe kann man ſehen, wie das Labyrinth vom Pflugſcharbein aus gegen die Siebplatte hin verknoͤchert und der verknoͤcherte Theil ziemlich lange von dem letzten getrennt iſt, waͤhrend er beym Auseinanderlegen der Knochen am Pflugſcharbein bleibt. Mithin bilden die hintern Muſcheln ein ununterbrochenes Ganze mit dem Pflugſcharbein. Die drey Muſcheln, wie wir ſie in der menſchlichen Naſe kennen, finden wir in ſo veraͤnderten Verhaͤltniſſen bey andern Saͤugthieren wieder, daß wir nicht einmal die aus der Zergliederungskunde des Menſchen gebraͤuchlichen Namen auf ſie anwenden koͤnnen. Diejenige Muſchel, welche vom Siebbein getrennt iſt, iſt leicht in allen Saͤugthieren er— kennbar. Die andern beyden ſind Verlaͤngerungen vom Labyrinthe des Siebbeins, und zwar iſt diejenige, die wir im Menſchen die mittlere Muſchel nennen, eine blattfoͤrmige Verlaͤngerung von der aͤußern Wand der vordern Zellen des Siebbeins und die obere Muſchel iſt eine ähnliche Entwick— lung der hintern Zellen deſſelben Knochens. An deyden richtet ſich die freye Verlängerung oder die eigentliche Mu- ſchel nach hinten, und man hat ſie benannt, wie ſie am hintern Theile über einander liegen. In den gewöhnlichen Vierfuͤßern iſt das Verhaͤltnis ganz anders. Die muſchel— foͤrmigen Verlaͤngerungen gehen um ſo mehr nach vorn, jemehr die Schnauze ausgezogen iſt.“ (Schon bey den Afs fen iſt dieſe Metamorphoſe ſehr merklich, indem die mittle— re Muſchel gleichmaͤßig nach vorn und nach hinten verlaͤn— gert iſt.) Ihre Lage wird dadurch völlig umgekehrt. Die Muſchel von den vordern Zellen liegt am meiſten nach oben und vorn, die von den hintern Zellen — es ſind in der Regel inehrere Muſcheln, wie wir denn auch im Menſchen ausnahmsweiſe mehrere bemerken — nach hinten und un⸗ ten. Es wird daher nothwendig, eine Benennung zu waͤh— len, welche auf alle Formen paßt. So mag denn die ſelbſt— ſtaͤndige Muſchel den Namen der vordern erhalten. Auf dieſe folgt die mittlere und dann die hintern Muſcheln, welche Benennung von der Stelle des Urſprungs hergenom— „ Das Vorwaͤrtsrücken iſt ſowohl in der Geſtaltung als in der Anheftung bemerkbar. So beruͤhren bey den meiſten Vierfuͤßern die ſelbſtſtaͤndigen Muſcheln das Gaumenbein gar nicht, dagegen erreichen fie in mancheu das wilden: kieferbein, 833 men iſt. Die letztern koͤnnten wir auch zuſammen die Sieb⸗ beinmuſcheln nennen. Um für diejenigen nicht unverſtaͤndlich zu bleiben, des nen der Bau der Hausthiere nicht voͤllig gegenwaͤrtig iſt, wird in der 7ten Figur die Naſe eines Kalbes abgebildet. a iſt die vordere, 6 die mittlere Muſchel. Statt der eins fachen hintern Muſchel des Menſchen ſehen wir hier bey 7, 0, s ꝛc. eine Menge Vorragungen, die man Anſtand ge: nommen hat, Muſcheln zu nennen, weil ſie lange geſtielte hohle Blaſen ſeyen. Guelt nennt in ſeinen Abbildungen die oberſte Vorragung „ eine Muſchel, die andern aber zus ſammen das Labyrinth. Indeſſen iſt unter ihnen gar kein anderer Unterſchied, als daß ſie nach hinten und unten an Groͤße abnehmen. Sie haben daher auf denſelben Namen Anſpruch. Das Labyrinth iſt ja eben nichts als die Sieb— beinzellen mit ihren Muſcheln. Im Menſchen ſind die Zel— len mehr vereint, und von mehrern Zellen gemeinſchaftlich geht ein Blatt als Muſchel ab. In den Vierfuͤßern ſind die Zellen mehr geſondert und jede fuͤr ſich, oder (nach vorn) einige wenige vereint, haben nach außen eine gemölbs te Wand, die wir Muſchel nennen muͤſſen. Niemals ſind aber die Hoͤhlungen ganz geſchloſſen, vielmehr gehen ſie innen oft in Naſengaͤnge uͤber. Wir koͤnnen daher ſagen, daß das Siebbein in Raubthieren weniger gewundene Verlaͤn— gerungen hat, weßhalb ſie uns nur als Blaͤtter erſcheinen und ſich faft gar keine wahren Zellen finden. In den Wie— derkaͤuern dagegen ſind dieſe Blaͤtter um vieles mehr gewun— den und umſchließen daher Raͤume, ſo daß wir auf den erſten Anblick nichts als Zellen ſehen. Im Grunde beſteht aber der ganze Unterſchied nur darin, daß derſelbe Theil in jenen Thieren mehr nach dem branchioͤſen Typus, in dieſen mehr nach dem pulmonoͤſen Typus gebildet iſt. Die Naſengaͤnge erhalten durch die veränderte Lage der Muſcheln auch in den Vierfuͤßern eine andere Geſtalt und Lage. Der untere Naſengang läuft vom (gemein— ſchaftlichen) Naſencanale nach vorn unter der untern Mu— ſchel fort (Fig. 7. a). Zwiſchen der untern und mittlern Muſchel iſt wie beym Menſchen der mittlere Naſengang (Ebend. b.), der auch die Kieferhoͤhle aufnimmt. Was die Hippotomen obern Naſengang nennen, iſt aber etwas ganz anderes, als was im Menſchen jo genannt wird. Er iſt eine Rinne le), die unter dem Naſengewoͤlbe zwiſchen die— ſem, der Scheidewand und der mittlern Muſchel verlaͤuft und gar nicht in den Naſencanal uͤbergeht. Wir nennen ihn den Naſendeckengang. Er iſt im Menſchen nicht fo deutlich, weil die vordere Muſchel ſich nicht nach vorn ver— laͤngert. Eine Andeutung findet ſich jedoch auch unter dem Naſengewoͤlbe. Deſto deutlicher iſt dieſer Gang bey meh— rern Saͤugthieren, indem die Naſenſcheidewand ſowohl im knoͤchernen als knorpeligen Theile am obern Rande ſich ſeit— lich ausbreitet und ein Gewoͤlbe bildet. Vergl. Fig. 8. die Naſenſcheidewand des Seehundes. Der Gang, den wir im Menſchen den obern YIafengang nennen, kann nur zwi— ſchen der mittlern und obern Muſchel geſucht werden (bey c). Er iſt alſo zuruͤcklaufend und ſcheint auf den erſten Anblick gar nicht in den gemeinſchaftlichen Naſencanal, ſon— dern nur in den mittlern Naſengang uͤberzugehen. Da je— doch die hintere Muſchel von der Seitenwand der Naſen— Iſis 1825. Heft VIII. . 834 hoͤhle getrennt bleibt, ſo iſt nach außen von dieſer eine weite Communication zwiſchen dem Naſencanal und dem obern Naſengange in der Richtung, die die Nadel in unſrer Abbildung andeutet. Jemehr der Naſencanal ſenkrecht aufſteigt, um deſto mehr wird er die vordere Muſchel von der hintern tren— nen, wie wir ſchon an Seehunden deutlich ſehen. Vergl. Harwood vergl. Anatomie (Taf. VIII. Fig. 2.). In unſern gewoͤhnlichen Seehunden geht die Luft, wie überhaupt bey den Saͤugthieren, theils zwiſchen Blaͤttern der vordern Mu— ſchel durch, theils dient der Gang uͤber denſelben als Schlot. In der Phoca proboscidea iſt nach Cuviers Abbildung (Recherches sur les ossemens foss. Tom. V. Tab. XIII. Fig. 1.) die vordere Oeffnung der Naſe nach oben, und die vordere Muſchel weit nach vorn geruͤckt, auch ſcheint es, daß uͤber ihr der freye Raum anſehnlicher iſt, als gewoͤhnlich. Denken wir uns den Luftgang noch mehr gerade aufſteigend, ſo wird offenbar der Raum fuͤr die vor— dere Muſchel eine blinde Hoͤhle vor ihm bilden. In Ce— taceen ſind die eigentlich ſogenannten Spritzſaͤcke in dieſem Verhaͤltniſſe, und ich ſtehe gar nicht an, die rippenfoͤrmi— gen Erhabenheiten auf dem Boden derſelben fuͤr die Blaͤt— ter der vordern Muſchel zu erklären. Es iſt nehmlich uns genau, wenn man im Allgemeinen ſagt: die Spritzſaͤcke ſeyen im leeren Zuſtande faltig, angefuͤllt aber würden fie oval. Man muß die Decke vom Boden unterſcheiden. Je- ne iſt duͤnn und liegt in unregelmaͤßigen ſchwachen Runzeln. Fuͤllt man den Sack mit Waſſer an, fo wird ſie vollig aus— gefpannt. Sie iſt in unfter Iten Abbildung bey v zuruͤck⸗ geſchlagen. Der Boden iſt dagegen aus einer feſten fißrd- fen Maſſe gebildet, die ſich in die vordere Klappe fortſetzt. Von ihm erheben ſich regelmaͤßige, dicke, rippenfoͤrmige Fal⸗ tungen nach innen, die ſich beym Anfuͤllen der Höhle zwar verflaͤchen, aber keineswegs ganz ausglätten, Ihr paralle— ler Lauf, ihr Zuſammentreten am vordern Ende bey A und am hintern Ende bey h auf der Klappe, am Eingang der Hoͤh— le, ſpricht dafuͤr, daß ſie die Blaͤtter dee vordern Muſcheln find. Zwar habe ich ſchon ein verkuͤmmertes Knoͤchelchen fuͤr die vordere Muſchel angeſehen, doch glaube ich nicht, daß dadurch die rippenfoͤrmigen Erhabenheiten weniger die Blaͤtter derſelben ſind; denn die vordere Klappe ſetzt ſich mit dem innern Schenkel auf jenes Rudiment an, und kann deßhalb als die Fortſetzung der Muſchel betrachtet werden, wie uͤberhaupt die Knochen nur einzelne mehr er— haͤrtete Theile im fibroͤſen Skeiette ſind (ſo nenne ich den Inbegriff der fibroͤſen Haut, die die Bildungsſtaͤtte und Külle des knoͤchernen Skelettes iſt) und wo die Knochen: bildung zuruͤcktritt, dieſes allein uͤbrig bleibt. Eben fo betrachte ich 289 Fig. 1. als die fibröſe Er: gaͤnzung des verkuͤmmerten Siebbeins. Der Koͤtper des Siebbeins mit den Flügeln iſt, bedingt durch die Schaͤdel— bildung, zuruͤckgehalten, das Labyrinth aber herausgetreten und fibroͤs geblieben. — & iſt offenbar eine Muſchel und b ce find zwey blinde Naſengaͤnge. Die genauere Beſtimmung möchte aber wohl ſchwer mit Sicherheit zu geben ſeyn. Ob nehmlich L die hintere Muſchel, 8 (unſre hintre Klap— pe) die mittlere Muſchel, und alſo b der obere und c der mittlere, hier auch nach hinten geworfene Naſengang iſt, 53 835 wie in den meiſten ae nur der obere; oder ob die hintere Muſchel andrer Saͤugthiere hier fehlt, & die mittle— re Muſchel und 9 eine nach beyden Seiten ausgehende Ausbreitung der mittleren Platte des Siebbeins, wie ich ſie beym Seehunde ein kleines Gewoͤlbe uͤber jeder mittlern Muſchel bilden ſehe, wobey denn b der mittlere und obere Naſengang vereint und c ein Naſendeckengang ſeyn würde, — dieſe Frage laſſe ich ganz unentſchieden, weil hieruͤber wohl nur die Vergleichung der Naſen der Cetaceen unter einander entſcheiden kann. Die letztere Anſicht ſcheint mir indeſſen die wahrſcheinlich richtigere. Nur ſo viel kann ich nicht bezweifeln, daß die hintere Klappe noch zum Bereich des Siebbeins gehoͤrt und nicht etwa als Knorpel der aͤuſ— fern Naſenoͤfſnung zu deuten iſt, wie eine flüchtige Verglei— chung glauben machen koͤnnte. Die aͤußere Naſenoͤffnung L iſt der aͤußern Naſenoͤffnung andrer Thiere gleich; darauf führen die Muſkeln, Nerven und Gefäße hin, die ſich hie- her begeben und die Knorpel der aͤußern Naſe ſcheinen daher hier zu fehlen. Die Höhle d iſt nur als das vor— derſte Ende der Höhle b und c zu deuten, der Raum, in welchem auch bey gewoͤhnlichen Saͤugthieren der Naſende— ckengang und der mittlere Naſengang zuſammen laufen, a hingegen eine blinde Einſenkung nach vorn, die man fuͤr den untern Naſengang oder für den hintern, auch in vielen andern Saͤugthieren und unter andern beym Seehundeſtark vertieften Theil anſehen kann. Daß sd das Labyrinth iſt, würde gar keinem Zwei⸗ fel unterworfen ſeyn, wenn man die Riechnerven dahin verfolgen koͤnnte. Im antarctiſchen Wallfiſche ſollen nach Desmoulins die Canaͤle dieſer Nerven deutlich ſeyn, ob ſie aber in andern Cetaceen, und namentlich in Delphinen ſich finden, iſt ſo oft gelaͤugnet, bejaht und jetzt wieder ſo allgemein geleugnet worden, daß ich in Gefahr komme, an meiner bisherigen Ueberzeugung irre zu werden, nach wel— cher die Riechnerven in den Delphinen zwar uͤberaus duͤnn find, aber nicht völlig fehlen. Ich will daher ausführlich erzaͤhlen, was ich in dieſer Hinſicht beobachtet habe, und da dieſe Sache ihre großen Schwierigkeiten hat, ſoll es mich freuen, wenn ich andere Beobachter zu erneuten ſorg— faͤltigen Unterſuchungen veranlaſſe und bis zur Erſcheinung meiner Anatomie des ganzen Braunfiſches Beſtaͤtigung oder Widerlegung erhalte. Kaum iſt es der Muͤhe werth, einer aͤltern Behaup— tung zu widerſprechen, daß das Siebbein den Cetaceen ganz fehle. Es iſt da, hat einen ſchwachen Hahnenkamm, breite Seitenfluͤgel (die Lamina cribrosa andrer Soͤugthie— re), eine ſenkrechte Platte, und wird ganz von den gewoͤhn— lichen Knochen begraͤnzt. Es iſt aber auch irrig, daß ſein flacher Theil keine Löcher habe. In einem Schaͤdel, der noch mit harter Hirnhaut an der vordern Wandung beklei— det iſt, darf man fie ſreylich nicht ſehen wollen. Iſt dieſe völlig entfernt, fo wird man mehr oder weniger Loͤcher ent— decken, deren Enge es freylich zweifelhaft läßt, ob fie bloß ernährende Blutgefäße in den Knochen leiten, oder ob fie irgend etwas durch ihn hindurch fuͤhren. Indeſſen habe ich an dem auseinander gelegten Schaͤdel eines neugebornen Braunfiſches durch das noch völlig knorpelige Siebbein zu— voͤrderſt zu beyden Seiten einer geringen Erhabenheit, die zufuͤhren. ſelben zu finden war, 836 die Stelle des Hahnenkammes vertritt, einen weißen Faden durchgehen ſehen, und nach Herausnahme deſſelben war der leere Canal weit genug, um eine duͤnne Borſte hindurch— Ein Paar andere Faͤden, welche auf jeder Seite mehr nach außen ſich fanden, blieben mir zweifelhafter, ſo daß ich nicht mit Beſtimmtheit ſagen kann, ob ſie nicht In⸗ ſertionspunete von Faſern der harten Hirnhaut waren. Wenigſtens ließ ſich hier keine Borſte durchfuͤhren. In er⸗ wachſenen Braunfiſchen ſind offenbar auch Löcher im Sieb: bein, doch habe ich nichts hindurchführen koͤnnen. Starke Borſten find zu dick und dünne Haare allzu nachgiebig, denn auf keinen Fall gehn die Canaͤle gerade durch. Unterſucht man ein friſches Hirn des Braunfiſches, ſo bemerkt man auf der untern Flaͤche des vordern Hirn— lappens einzelne auseinander liegende ſehr dünne weiße Faͤ— den. Nach innen liegen ſie naͤher zuſammen, die aͤußern find weiter von einander entfernt. Der Faden, den Tres viranus in der Biologie abgebildet hat, gehoͤrt offenbar zu ihnen. Es gibt ihrer aber viel mehr, 5 bis 6 auf je— der Seite. Einer nach innen zu pflegt etwas ſtaͤrker zu ſeyn. Die andern ſind bedeutend duͤnner als ein Menſchen— haar, und wurden ohne den Contraſt, den die weiße Farbe auf der grauen Grundlage bildet, ſchwerlich bemerkt wers den. In einem friſchen Hirn ſind ſie jedoch ſo deutlich, daß diejenigen meiner Zuhörer, welche mir bey der Zerglies derung huͤlfreiche Hand leiſteten, ſie alle geſehen haben. Ich habe ſie viermal beobachtet. Das vordere Ende dieſer Faden liegt frey auf der Arachnoidea, das hintere durch— bohrt dieſelbe und auch die Gefaͤßhaut. Zuletzt ſenken ſie ſich in die Maſſe des Hirns auf die ſogleich zu beſchreiben— de Weiſe ein. Wenige Stunden nach der Entbloͤßung des Hirns werden fie undeutlich, und wenn das Hirn ſchon bey der Herausnahme nicht friſch war, ſind ſie nie zu erkennen. Eben ſo wenig erkennt man ſie in einem Hirn, das in Weingeiſt gelegen hat. Wenn alſo Rudolphi ſie in den von Mandt mitgebrachten Hirnen von Cetaceen nicht ges ſehen hat, jo finde ich darin keinen Beweis, daß fie in jes nen Hirnen fehlten. Dieſe Faͤden kann ich fuͤr nichts an— ders als verkuͤmmerte Riechnerven halten. Die Wahrheit zu geſtehen, habe ich den Nervenban nicht deutlich unter dem Microſcope erkannt, vielmehr erſchienen die Faͤden ſo, wie auch ganz duͤnne Gefaͤße erſchienen ſeyn wuͤrden; allein oͤfter habe ich deutlich geſehen, daß fie ſich in das Hirn eins ſenken. Meiſtens theilen ſie ſich, indem ſie die Maſſe des Hirns erreichen, in zwey Wurzeln, deren weiße Farbe deut— lich aus der grauen Maſſe des Hirns hervortritt. Einige haben ſich ſchon vorher in zwey Faͤden getheilt. Dagegen ſchienen ſie meiſt auch am vordern Ende getheilt, jedoch ſah ich eine ſolche Theilung nicht an allen Faͤden. Sie durch die Knochenmaſſe des Riechbeins bis in den Spritzapparat zu verfolgen, moͤchte wohl ihrer Duͤnnheit wegen voͤllig un— moͤglich ſeyn. Ich habe mich daher begnuͤgen muͤſſen, ſie auf dem herausgenommenen Hirne zu ſehen. Fuͤr Gefäße kann ich ſie nicht halten, weil ſie von entſchiedener Weiße find und weil fie ſich mit den deutlichen Gefäßen der weis chen Hirnhaut kreuzen und nirgends ein Urſprung aus den⸗ ihre vordern Enden auch aus den beyden innern Hirnhaͤuten frey hervorragten, kleinere Geſaͤße aber, welche die weiche Hienhaut durchbohrend in die Hirn⸗ 837 ſubſtanz eingehen, bisher nicht bekannt geworden find. * Freylich tritt dem Beobachter hier kein entwickelter Riech— kolben entgegen, in welchen doch bey allen übrigen Saͤug⸗ thieren die Riechn rven ſich einſenken. In der Ueberzeu— gung nehmlich, daß die Anatomen nicht mehr anſtehen wer— den, den ſogenannten Riechnerven der Menſchen bis zum bulbus einereus für einen Theil des Hirnes und dem Riechkolben der Vierfuͤßer analog anzuſehen, ſcheint es uns überfluͤſſig über die Allgemeinheit dieſes Organs ein Wort zu verlieren. Die Abweſenheit deſſelben in den Cetaceen wurde daher für die Anerkennung des Riechnerven ſehr be— denklich ſeyn. Allein, ſieht man die Gegend, in welche die Riechnerven ſich einſenken, genauer an, ſo bemerkt man, daß fie wie ein rundlicher Hügel vorragt. Die Vorragung ic in einem friſchen Hirne fo bemerklich, daß ſchon P. Camper ſie fuͤr die Riechkolben anſah, obgleich ſie wenig aus den Windungen der Hemiſphaͤren hervortreten. * Ich füge noch hinzu, daß das vordere Horn des Seitenventri— kels ſich in dieſen Hügel hineinkruͤmmt und nah an die Oberflaͤche tritt. Dieſer rundliche Huͤgel ſcheint alſo der aus der Maſſe des Hirns nur wenig hervortretende Riech— kolben zu ſeyn. Eben deßhalb haben die Riechnerven ei— nen langen Weg zuruͤckzulegen, bevor ſie das Siebbein er⸗ reichen. Zwar kommen nicht alle Faͤden, die ich vorlaͤufig fuͤr verkuͤmmerte Riechnerven halte, aus dem Huͤgel ſelbſt, ſondern einzelne auch aus den benachbarten Windungen des Hirns. Mir ſcheint aber darin noch keine Widerlegung zu liegen, denn verkuͤmmerte Nerven haben keinen feſten Ur- ſprung. So kommt der Sehnerve des Maulwurfs auch nicht aus dem Seehuͤgel. +** . Indem wir verſucht haben, die einzelnen Theile der Naſe der Cetaceen auf die Naſe der gewoͤhnlichen Saͤug— thiere zuruͤckzuſuͤhren, haben wir bisher noch keinen Theil gefunden, der mit den Nebenhoͤhlen in den Knochen der Umgegend dieſes Sinnesorganes ſich hätte vergleichen laſ— fen. Sie fehlen indeſſen nicht, obgleich fie eine abweichen⸗ de Form und eine andere Einmuͤndung haben. Ob ſie den eigentlichen Wallfiſchen wirklich abgehen, wie Desmoulins berichtet, muͤſſen wir dahin geſtellt ſeyn laſſen. In Braun— fiſchen und fo auch in andern Delphinen, die ich verglei⸗ chen konnte (D. Delphis, Orca und globiceps), ſind ſie aber alle und in den gewohnlichen Knochen vorhanden; fie nehmen ſelbſt die Fluͤgelbeine des Keilbeins ein, in welchen wir ſie bisher nur in einigen Wiederkäuern gefunden haben, ja fie ziehen ſich ſelbſt an den fluͤgelfoͤrmigen Fortſaͤtzen des Hinterhauptbeines zwiſchen dieſen und der Trommelhoͤhle hin. Keine von dieſen Nebenhoͤhlen muͤndet unmittelbar in Auch im Menſchen fand ich weiße Faͤdchen auf der untern Fläche der vordern Hirnlappen. Allein dieſe ſind glaͤn⸗ zend weiß, wie Sehnenfaſern, gehen nur von der Spinn⸗ webenhaut zur Gefaͤßhaut und find denen durch Exſudation gebildeten Faͤden vergleichbar. 2 % Serres Abbildung (Anat. comp. du cerveau Fig. 234.) iſt für dieſe Gegend unrichtig und überhaupt nur in den allgemeinen Umriſſen genau. Treviranus Abbildung iſt von einem ſehr verdorbenen Hirn. „% [In einem Delphinſchaͤdel (friſch vom Markte), den Pfr. Meyer (in Bonn) 1821 zu Paris in meinem Beyſeyn geöffnet, foren ſich 2 Nerven fo ſtark wie Bindfaden, die wir beyde, allen lim: ſtaͤnden nach, ohne Bedenken fuͤr Riechnerven e ven. ._— 0 838 die Naſe, ſondern alle gehen gemeinſchaftlich in die Euſta⸗ chiſche Röhre, und durch dieſe in den Naſencanal über, Unſre Fig. 5. gibt eine Ueberſicht derſelben. In A ſehen wir die Trommelhoͤhle, in B die knoͤcherne Deike der Mund⸗ hoͤhle; ab iſt ein Theil der aus Faſerknorpeln gebildeten Euſtachiſchen Röhre, die in der Richtung der Sonde xy ſich in den Naſencanal erhebt. In der Naͤhe der Trommel⸗ hoͤhle hat fie eine weite Oeffnung 2, die in eine geräumige Hoͤhle odefk führt. Dieſe Höhle hat nur nach innen eine knoͤcherne Wandung, nach außen eine Wand von fibroͤſer Haut, welche von einem arteriöfen und einem noch ſtaͤrkern venoͤſen Gefaͤßnetze umwebt wird. Die beſchriebene Hoͤhle iſt ihrem Haupttheile nach Xeilbeinhoͤhle, verlängert ſich aber bey k tief in das Oberkieferbein (Highmore's Sohle), bey e in das Stirnbein (Stirnbeinhoͤhle) und bey d in das Fluͤgelbein. Die Verlangerung g in die Fluͤgelfortſaͤtze des Hinterhauptsbeines if von der Trommelhoͤhle A verdeckt. Of⸗ fenbar iſt dieſe Höhle diejenige, in welcher Cuvier urs ſpruͤnglich den Sitz des Geruches ſuchte, von welcher Mey⸗ nung er aber ſpaͤter ſich losſagte (Annales du Mus. d'hist. nat. XIX. p. 5). * Von der Einmündung der Nebens hoͤhlen durch die Euſtachiſche Roͤhre kennen wir bey andern Thieren kein Beyſpiel. Bey den meiſten ſehen wir jedoch darin ſchon eine leiſe Annaͤherung an dieſe Anordnung, daß die Nebenhoͤhlen ſich theils unmittelbar in den Naſencanal einmuͤnden, theils zwar in die Naſengaͤnge, aber dem Na— ſencanale naͤher, als im Menſchen. Vergleiche unſre Ab⸗ bildung des Kalbes, wo x die von der Muſchel y verdeckte Einmuͤndung der Oberkieferhoͤhle andeutet. Ob in dieſem Apparate von Höhlen eine Geruchsem— pfindung herrſche, laͤßt ſich wohl weder entſchieden bejahen noch verneinen. Haben wir doch von der Empfindung in dem pulmonoͤſen Theile der Naſe bey den Saͤugthieren kei ne gehoͤrige Vorſtellung, weil im Menſchen der Apparat der Nebenhoͤhlen nicht genug ausgebildet iſt, um die Art der Empfindung in denſelben von der Empfindung auf den rie⸗ chenden Blättern (Muſcheln) deutlich unterſcheiden zu koͤn⸗ nen. Dennoch iſt eine beſondere Art der Sinnes-Perce⸗ ption in ihnen hoͤchſt wahrſcheinlich, und Treviranus hat mit vielem Scharfſinne entwickelt, daß der pulmonoͤſe Theil der Naſe in denjenigen Saͤugthieren beſonders entwickelt iſt, welche in weiter Ferne die Beſchaffenheit der Luft wittern. Es iſt kein Grund, in den Cetaceen eine ſolche Empfindung in denſelben Theilen zu leugnen. Ueberhaupt laͤßt ſich für die Faͤhigkeit, zu riechen, keine ſcharfe Demarcationglinie ziehen. Daß wir mit dem obern Theile der ſogenannten Rachenhoͤhle riechen, muß jeder finden, der mit zugehalte⸗ ner Naſe und offenem Munde an einem Orte vorbeygeht, an dem ſich ſtarkriechende Stoffe befinden. So weit ſich das fünfte Nervenpaar an die Luftwege verbreitet, geht alſo ges wiß die Faͤhigkeit zu riechen. Wir dürfen daher um fo wes niger geneigt ſeyn, alle Sinnesempfindung den Nebenhoͤh⸗ len abzuſprechen. — Sehr bemerkenswerth iſt der Unter⸗ ſchied, daß in andern Thieren die vorbeyſtreichende Luft uns » Gupvter leugnet hier die ganze Höhle und erklärt fie für einen großen Blutbehaͤlter. Das iſt eine ungluͤckliche Verbeſſerung, denn ein folder iſt nicht da, fondern bloß ſtarke Venengeflechte. 839 mittelbar in die Nebenhoͤhlen dringt, — in den meiſten freylich die ausgeathmete noch mehr als die eingeathmete, welche dagegen mehr gegen die Oeffnung ber Euſtachiſchen Roͤhre gerichtet iſt. In Delphinen kann die ausgeathmete Luft zu den Nebenhoͤhlen gar keinen Zutritt gewinnen, auch die eingeathmete ſcheint vor der Euſtachiſchen Roͤhre faſt ganz vorbeyſtreifen zu muͤſſen, wenn an dieſer ſelbſt ſich nicht die Mittel finden, Luft einzupumpen. Solche Mittel ſind aber da. Die Euſtachiſche Roͤhre ſowohl als die Ne— benhoͤhlen liegen nur auf einer Seite an Knochen, die an— dere Seite bildet eine nachgiebige Haut. Es kann aber winigſtens die Euſtachiſche Nöhre auf jeden Fall durch Muſfkeln etwas erweitert und verengt werden, und hiermit muß nothwendig für den ganzen Apparat eine leiſe Einath— mung und Ausathmung Statt finden. Nehmen wir die ungeheure Maſſe von Blutgefaͤßen, die das Ganze um— webt, hinzu, ſo ſehen wir eine uͤberraſchende Annaͤherung an den Apparat und die Function des Athmens. Werfen wir zum Schluſſe noch einen Blick auf den ganzen Unterſchied zwiſchen der Naſe der Cetaceen und an— derer Saͤugthiere, ſo werden wir aus den vorgelegten Un— terſuchungen folgendes allgemeine Reſultat ziehen koͤnnen. In den Cetsceen iſt ſchon der Behlkopf nach oben ausgezogen, mehr noch die zum Reſpirationsappa⸗ rat gehörigen vor dem Behlkopf liegenden Theile. So ſchlaͤgt ſich der Gaumenſchlundkopfſchnürer ganz nach oben, und ſpringt ſo weit vor, daß durch ihn der Behlkopf umfaßt und die Höhle des; Schlund⸗ kopfes oder die ſogenannte Rachenhöhle in zwey über einander liegende Raume getheilt wird. Der untere gehört zum Canale der Verdauung und wird durch den vorragenden Vehlkopf in zwey Gänge getheilt. Der obere gehort zum Canale der Athmung, der mit⸗ telſt des Rehlkopfes den Derdauungscanal durch- bohrt und mit ihm gar keine Gemeinfchaft hat, fo: bald der Gaumenſchlundkopffchnuͤrer ſich um den Kehlkopf zuſammenzieht. Jener obere Raum kann der weiche ungetheilte Waſencanal genannt werden. Er geht nach vorn und oben in die beyden knocher— nen Naſencanaͤle mit feiner Schleimhaut, feinen Ner— ven, Gefaͤßen und Mufkeln über und zieht die Kin: mündung der Euſtachiſchen Röhre mit ſich in die ohe. Der Zug nach oben wirkt nicht auf die in den Ropffnochen enthaltenen, äußerlich aber nur durch fibroſe Haut geſchloſſenen Sinus, welche mit der Kuſtachiſchen Rohre dicht an der Trommelhöhle in Verbindung ſtehen; dagegen find alle Übrigen Thei— le der Naſe bis über die Ruochen hinauf gerückt, und nur der (gememſchaftliche) Naſencanal ift im Knochen enthalten. Ein Budiment der vordern Muſchel liegt am Eingange des knöchernen Naſen— canals. Das Übrige dieſer Muſchel bildet im Braun— fiſche eine vorragende ſogenannte Klappe und rip— penförmige Erhabenheiten auf derſelben. Der Schlot trennt die vordere Muſchel von den Sieb— beinmuſcheln. Es iſt wenigſtens Eine Siebbeinmu— ſchel da. Alle Naſengaͤnge endigen an dem ei— nen Ende blind, indem nur der Schlot durch das fogenannte Spritzloch nach außen minder und — — 2 840 mit einem zuſammengedruͤckten Küffel verglichen werden kann. — Schlußworte an den Serausgeber der Iſis. Das iſt, verehrter Freund! was ich über die Nafe der Cetaceen herausgebracht habe. Ich denke, wir werden hier wieder erkennen, wie die Natur mit etwas Mehr oder Weniger des einmal verwendeten Apparates, etwas Heben und Senken ein ſcheinbar ſehr Verſchiedenes erreicht hat. Wollen wir nun einmal — Sie zur Erholung vom langen Leſen und ich vom noch laͤngern Schreiben — dieſer Kuͤnſt— lerin weiter folgen in ihren Verwandlungen, in denen ſie unſerm bloͤden Auge immer neu erſcheint, im Grunde aber immer dieſelbe iſt. Auf dieſen Spaziergang kann ich aber nur Sie mitnehmen, ſintemal wir leicht auf Dinge ſtoßen koͤnnten, die nicht ganz geheuer ſind, und ich auch nicht verſchwoͤren will, daß ich nicht in der Freude, bisher ſo gruͤndlich und ſo weiſe geſprochen zu haben, irgend einmal einen Sprung mache. Laſſen Sie uns vor allen Dingen die Frage aufwer⸗ fen, was entſtehen würde, wenn die Natur dieſelbe Meta— morphoſe, die fie uns in den Fiſchſaͤugthieren entfaltet, noch weiter triebe? Alſo zufoͤrderſt den Luftcanal noch mehr zuruͤck! Doch nein, das geht nicht! Bey Delphinen und Narwallen draͤngt er ſich ſchon ſo an die vordere Wand des Schaͤdels, daß er dieſe ſogar zuruͤckgeſchiebt. Sollte er noch mehr zuruͤckweichen, ſo muͤßte er queer durch den Schaͤdel und das Hirn oder hinter beyden im Nacken hin— aufſteigen. Das aber iſt nicht moͤglich. Der Luftapparat muß immer im untern Bogen des Skelettes, d. h. alſo immer an der untern Flaͤche der Wirbelkoͤrper und ihrer Wiederholungen im Kopfgerüfte bleiben. Ihn durch die Region der obern Wirbelboͤgen fuͤhren, kann ſelbſt die Kuͤnſtlerin Natur nicht, wenn fie nicht ihr eigenes Geſetz— buch, das ſie uns in der Entwicklungsgeſchichte des Huͤhn— chens aufſchlaͤgt, Luͤgen ſtrafen will. Sie kann aber den Luftcanal ganz zumauern, denn fie hat ja auch Luft im Waſſer, womit fie unmittelbar durch den Mund die Ath— mungsorgane ihrer Thiere verſorgen kann. Denken wir uns nun in der Naſe des Braunfiſches den Luftcanal weg, was wird die nothwendige Folge davon ſeyn? Die Mu— ſcheln, die im Braunfiſch von einander gehalten werden, ruͤcken zuſammen, und die Hoͤhlung, die ſie aufnimmt, iſt nach unten geſchloſſen. So iſt in der That die Naſe der Fiſche gebaut. Sie iſt dem insbeſondere ſogenannten Spritz ſacke gewöhnlich ſehr ähnlich, würde aber als ſolcher nur Nerven des fuͤnften Paares erhalten koͤnnen. Weil dagegen zugleich die Riechnerven in dieſe Naſe gehen, ſo halte ich die gefaltete Schleimhaut der Fiſchnaſe für eine Ver— ſchmelzung der vordern und hintern Muſcheln. Ja, in Cy—⸗ cloſtomen ſcheint der blinde hintere Anhang an der vor— dern gefalteten Hoͤhlung anzudeuten, daß hier beyde Theile noch etwas aus einander gehalten ſind. Die Euſtachiſche Roͤhre iſt offenbar nichts als eine unmittelbare Verlaͤngerung der Trommelhoͤhle, nehmlich das offene Ende der Trommelhoͤhle; wir koͤnnen alſo ſtatt ihrer die Trommelhoͤhle ſelbſt ſetzen und ſagen: Im Menſchen 7 841 verlängert ſich die Trommelhoͤhle herabſteigend in die ſoge⸗ nannte Rachenhoͤhle oder den hinterſten Theil des Naſen⸗ canals; in den eigentlichen Vierfuͤßern unter den Saͤugthie— ren geht die Verlaͤngerung faſt horizontal nach vorn und mündet weiter vorwärts in den Naſencanal; in den Ceta— ceen iſt ſie ſogar aufſteigend und geht noch weiter vorwärts und hinauf in denſelben Canal. Dieſer fehlt aber in Fi. ſchen gaͤnzlich. Darf man ſich da allzuſehr wundern, daß, wenn die Trommelhoͤhle. nicht auch fehlt, ihr offenes Ende in den Schaͤdel dringt, wie z. B. im Karpfen; denn daß die Hoͤhle, welche die Knoͤchelchen enthaͤlt, ihrer weſentlich— ſten Beziehung nach Trommelhoͤhle iſt, darf man doch kaum bez reifeln. Es kommt nur darauf an, richtig zu erkennen, in welcher Hinſicht fie mit ihr uͤbereinſtimmt und in wel— cher Hinſicht fie abweicht. Daß ſie aͤußerlich nur von fibroͤ— ſer Haut begraͤnzt wird, iſt ein ganz unweſentlicher Um⸗ ſtand, da ja gewoͤhnlich ein Theil der Trommelhoͤhle (das vordere Ende der Euſtachiſchen Roͤhre nehmlich) nicht knoͤ⸗ chern iſt. Auch iſt fie in Cobitis ganz von Knochen ums geben, elne in den Querfortſaͤtzen der Halswirbel liegende Höhle, wie fie ſonſt an und in die Querfortſaͤtze der Kopf: wirbel ſich einſchiebt. Der branchioͤſe Theil der Naſe (die Muſcheln nehm⸗ lich) und der pulmonoͤſe Theil (die Sinus) ſind im Men⸗ ſchen mit einander vereint. In den gewoͤhnlichen Vierfuͤ— ßern ſcheinen ſie ſich von einander trennen zu wollen, in⸗ dem die Muſcheln ſich nach vorn ſtrecken und die Einmuͤn⸗ dung des Sinus immer mehr nach hinten gegen den ge— meinſchaftlichen Naſencanal zieht. In den Cetaceen find fie wirklich von einander getrennt und die Sinus muͤnden ſich in die Trommelhoͤhle (in ſo fern dieſe die Euſtachiſche Roͤh— re mit einſchließt). Laſſen wir in den Fiſchen, ſo wie die Muſcheln ganz oben zuruͤckgeblieben ſind, die Sinus weiter nach unten und hinten ruͤcken; ſo werden ſie auch nicht mehr in die Trommelhoͤhle ſich einmuͤnden koͤnnen, ſon— dern ſich an das gejchloffene Ende der Trommelhoͤhle (wo das Trommelfell iſt) anlegen, und wenn nicht etwa alle Ausmuͤndung fehlt, in den Verdauungscanal einmuͤnden. Sie ſehen, daß ich auf die Schwimmblaſe losſteure. Wirk: lich iſt ja auch das vordere Ende der Schwimmblaſe des Haͤrings noch wie die Sinus der Naſenhoͤhle in Kopfkno— chen eingeſchloſſen, und bey vielen andern Fiſchen legt ſich die Schwimmblaſe wenigſtens an Oeffnungen des Schaͤdels an; und es waͤre wohl der Unterſuchung werth, ob nicht bey manchen Fiſchen, denen wir die Schwimmblaſe abſpre— chen, dieſe bloß in Form von kleinen Hoͤhlen unter dem Kopfe liegt. „Aber,“ werden Sie vielleicht ungeduldtgſaus— rufen: „warum ſollen wir denn immer nach neuen Bedeu— tungen der Schwimmblaſe ſuchen — ſie iſt ja ganz deutlich eine Lunge.“ Ich bin vollkommen Ihrer Meynung. Ein Naſenſinus, der in den Rumpf ruͤckt, iſt eben eine Lunge. Ich will mit meiner Vergleichung auch nur ſagen, daß ſie keine ganz aͤchte Lunge iſt, indem ſie nicht ſich erweitert und zuſammenzieht, ſondern ein Sack iſt an der Stelle geles gen, wo ein mit Luft gefüllter Raum ſeyn muß, um dem Fiſch das gehoͤrige Gewicht zu geben, ſo wie die Sinus Bey den Fiſchen muß die Höhle unter dem Kiemendeckel als Trommelhoͤhle, u, die innere -Muͤndung emen als euſtachiſche Röhre betrachtet werden. 3ſis 7826. Heft VIII. 842 der Naſe ſich uͤberall hin verlaͤngern, wo durch ganz hete— rogene Einfluͤſſe die aͤußere und innere Tafel der Knochen auseinander gezogen werden. Auch werden Sie eingeſtehen, daß es von einer Lunge ganz ſonderbar iſt, ſo von Kno chen ſich einſchließen zu laſſen, wie die Schwimmblaſe der Cobitis-Arten, wo man deutlich ſieht, daß dieſes Organ das Schickſal der Trommelhoͤhle theilt. — Endlich bitte ich zu bemerken, wie begreiflich es wird, wenn man von den Naſenſinus aus zur Schwimmblaſe übergeht, daß dieſe von oben in den Verdauungscanal einmuͤndet und nicht von un⸗ ten, wie alle wahren Lungen. Nenne man alſo immerhin die Schwimmblaſe einen Rumpfſinus, um damit anzudeu— ten, daß ſie fuͤr den Rumpf daſſelbe iſt, was die Sinus für den Kopf find. Sie bleibt dabey immer in der allge- meinſten Bedeutung der Athmungsorgane, ohne eine wah— re Lunge ſeyn zu wollen. Sie iſt ein Luftraum, und nach unſrer Anſicht dürfte ſich der Streit über Seyn oder Nichts ſeyn der Lunge in den Fiſchen zur Zuftiedenheit beyder Partheyen ſchlichten laſſen. Auch verſpreche ich Ihnen, die Schwimmblaſe der Fiſche ſeyn zu laſſen, was Sie wollen, wenn Sie mich wegen meinem Zweifel uͤber die Waſſerſtrahlen der Cetaceen in Schutz nehmen wollen. Ich ſehe im Geiſte, wie man mir laut oder ſtill vorwerfen wird, daß es Uebermuth ſey, an einer Beobachtung von mehr als 2000 Jahren zu zwei— feln, einer Beobachtung, die uͤberdieß ſo ſchoͤn und ſcharf— finnig erklaͤrt ſeypl.“ Man wird mir © 5 der Annal., du Museum d’hist. nat. Tom. XIX. vorhalten. Ich mey⸗ ne nur, es ſey nicht alles Beobachtung, was von vielen behauptet wird. Darin beſtaͤrkt mich ein Fiſcher, der mir einen Braunfiſch verkaufte und auf das Spritzloch deutend ſagte: „Hieraus treiben ſie das Waſſer ſo hoch wie ein Haus.“ Begierig fragte ich, ob er das ſelbſt geſehen? Ach nein, er wäre einmal auf dem Wallfiſchfange mit ei- nem Luͤbecker geweſen, und da haͤtte man ihm die Sache erzaͤhlt. Was aber das Erklaͤren anlangt, fo wiſſen wir wohl, daß die Naturforſcher alles erklären koͤnnen, wenn ſie nur erſt glauben, ja viele meynen, im friſchen Erklaͤren laͤge recht eigentlich der Kern der Naturforſchung. Ich koͤnnte Ihnen die Beweiſe liefern. * Uns ſcheint Scoresbys Angabe hinlaͤnglich, SS Erklärungen der Abbildungen Taf. V. VI. Figur 1. Senkrechter Durchſchnitt eines Braunfiſch⸗ ſchaͤdels auf die Haͤlfte verkleinert. Der Schnitt iſt nah an der Mittellinie gefuͤhrt, jedoch ſo, daß die Scheidewand zwiſchen den knoͤchernen Naſengaͤngen entfernt iſt. 1 — 10 Theile des knoͤchernen Kopfgeruͤſtes. 6 Durchſchnittene Theile der Schaͤdelhoͤhle. 1 Hinterhauptshoͤcker. 2 — 3 Hinterhauptsloch. 4 ae zwiſchen dem erſten und zweyten Keil⸗ ein. 4 - 5 Hintere Wand des knoͤchernen Naſen— canals. 6 — 10 Geſichtsknochen. 6 7. Vordere Wand des knoͤchernen Naſen⸗ egnals. 1 — 55 ˙* 8 Spitze des Oberkieferbeins. 9 Spitze des Knorpels in der Schnauze oder des unverknoͤcherten Theils vom Siebbein. 10 Unterkieferhaͤlfte. A Hinterer Theil des Schlundkopfes — Uebers gang in die Speiſeroͤhre. B Vorderer Theil des Schlundkopfes. in die Mundhoͤhle. C Der Kehlkopf nur in Umriſſen und gleichſam durchſcheinend gezeichnet. I. Schildknorpel. — II. Ringknorpel. — III. Gießbeckenknorpel. — IV. Kehldeckel. D Das Gaumenſegel. 9E Der Gaumenſchlundkopfſchnuͤrer. F Der knoͤcherne Gaumen. 6 Der Zungenruͤcken. H—DE Der weiche ungetheilte Naſencanak. HI eder knoͤcherne doppelte Naſencanal. I Einmündung der Euſtachiſchen Röhre. L Das Spritzloch. K Obere Oeffnung der knoͤchernen Naſe. K — . Der Schlot oder Luftgang. L—DE Luftcanal. Uebergang Die Theile zwiſchen K und L find faſt ganz in der natürlichen Lage; nur die beyden 7 ſind ein wenig aufgehoben. Die hierher gehoͤrigen griechiſchen und latei— niſchen Buchſtaben des kleinen Alphabets ſind uͤbereinſtim— mend mit Fig. 2. und 3. Zu bemerken ſind noch in der vorliegenden Figur ei⸗ nige Luͤcken im Schaͤdel. +Luͤcke zwiſchen dem Hinterhauptsbein, dem hintern Keilbein und dem Scheitelbein, in welcher das La— byrinth des Ohrs hineinragt. Luͤcke für den Durchgang des fünften Nervenpaars. D Luͤcke zwiſchen dem Stirnbein und erſten Keilbein, welche die Stelle der obern Augenhoͤhlenſpalte vers tritt. + Hier iſt zuweilen im Siebbein eine beträchtliche und ſehr unregelmaͤßige Luͤcke. (Ueberhaupt ſind alle eben bezeichnete Luͤcken nie in zwey Schaͤdeln gleich.) Dieſe Luͤcke wird, wie es ſcheint, zuweilen fuͤr die Oeffnung angeſehen, durch welche der Riechnerve durchgehen ſollte. Im Foͤtus iſt aber gar keine Luͤ⸗ cke da, ſondern die voͤllig knorpelige Platte des Siebbeins iſt ein Continuum und legt ſich uͤberall an die benachbarten Knochen an (Vergl. Fig. 4.). Die ganze Platte verknoͤchert auch im ganzen Um— fange. Spaͤter wird aber der Knochen an einzelnen Stellen wieder duͤnner, und oft wird ſoviel aufge— ſogen, daß ſehr bedeutende Luͤcken entſtehen, die dann bedeutend hoͤher ſich erſtrecken koͤnnen. Fig. 2. Der rechte obere Theil der Naſe von der Seite und auseinander gezogen. 4 85 Der Rand der Naſenſcheidewand. verkleinert. Auf die Haͤlfte 2 — — — 844 eßyd Umfang der rechter Seite. + Ein Theil der linken Naſenoͤffnung. Die Klappen ſind in der Mitte getheilt und ihre in— nern Pfeiler durchſchnitten, um in die Höhlen von der Set— te hineinſehen zu koͤnnen. So iſt „ von « getrennt und 8. von 8. Die äußern Pfeiler « und 7 find in ihrer Verbin— dung geblieben. a Die vordere untere Höhle in der Naſe des Braunfis ſches. (Sie iſt mit dem untern Naſengange der Vier⸗ füßer zu vergleichen.) b Die hintere untere Hoͤhle (mit dem obern Naſengan⸗ ge der Vierfuͤßer zu vergleichen). o Die hintere obere Höhle (mit dem Naſendeckengange wahrſcheinlich uͤbereinſtimmend). d Die vordere obere Höhle (eine Verlängerung der vorigen). e Die gemeinſchaftliche Hoͤhle (eine Erweiterung des Schlotes). F Der ſeitliche oder insbeſondre ſogenannte Spritzſack mit den unbeſtimmt durchſchimmernden rippenfoͤrmi⸗ gen Erhabenheiten (diefe Höhle iſt mit dem mittlern Naſengange zu vergleichen). f“ Eingang in diefe Hoͤhle. xx Zeigt den Canal an, der um bie äußern Pfeiler beyder Klappen herum aus den hintern Hoͤhlen in die obere vordere fuͤhrt. a Vorderes Ende der Naſenſcheidewand; PB hinteres Ende der Naſenſcheidewand. (Hier find die innern Pfeiler beyder Klappen befeſtigt.) 7 Sen e des aͤußern Pfeilers der vordern Klapp o Iuſertionsſtele des ußern Pfellers der hintern Klappe. & Wand der Hintern. Höhle (fibroͤſer Theil des Sieb— beins). g Siebbeinmuſchel. 5“ Einſtuͤlpung der Wand, um dieſe Muſchel zu bilden. n 9 Hintere Klappe (Ausbreitung des Siebbeins). 1 Aeußere Pfeiler derſelben. 9 Stelle, wo der innere Pfeiler abgeſchnitten iſt. 1 * Vordere Klappe (Baſis der vordern Muſchel). 1. Aeußere Pfeiler derſelben. * Stelle, wo der innere Pfeiler durchſchnitten iſt. Fig. 3. Anſicht der Naſe des Braunfiſches von oben. Die aͤußere Naſenoͤffnung iſt zugleich mit der gemeinfchafts lichen Hoͤhlung entfernt. Bey e ſieht man den Durchfchnitt der abgeloͤſten hintern Wand dieſer Höhle. Der ſeitliche Spritzſack der rechten Seite iſt bey k im Umriſſe zu ſehen. Der linke ſeitliche Spritzſack iſt aufgeſchnitten. A Die Mits leiſte, in welche ſich die rippenfoͤrmigen Erhabenheiten am Boden dieſer Höhle verlaufen; u der Eingang der Hoͤhle, an welche ſich dieſelben Erhabenheiten mit dem anderen En- de ſetzen; » die zuruͤckgeſchlagene duͤnne Decke dieſer Höhle. Die beyden Klappen ſind in ihrer natuͤrlichen Lage von oben zu ſehen. Sie ſind mit denſelben griechiſchen Buchſtaben bezeichnet, wie in Fig, 2. In der vordern knoͤchernen Naſenoͤffnun 3 845 Klappe deutet x den innern, 1 den aͤußern Rand jeder Hälfte der Klappen an; 9 iſt eben fo der innere und der aͤußere Rand jeder Hälfte der hintern Klappe. Dieſe Buchs ſtaben zeigen alſo zugleich die Stellen der von oben nicht ſichtbaren Pfeiler an. es gibt die obere Anſicht der hintern Höhlen und & iſt die Einſenkung, durch welche die obere und untere Höhe le von einander getrennt werden. Durch punktierte Linien iſt verſucht worden, den Umfang und das Verhaͤltniß der Hoͤhlungen anzudeuten. So ſieht man nach vorn die punctierten Umriſſe der uͤbereinander liegenden Hoͤhlen. 5 Die Verkleinerung iſt wie in Fig. 2. und 3. Fig. 4. Anſicht der vordern Wand des Schaͤdels von der Schaͤdelhoͤhle aus — bey einem Foͤtus. Natuͤrli— che Groͤße. Auf der rechten Seite iſt das Stirnbein ent: fernt, und man ſieht nur ſeine Stelle angedeutet. a Das hintere Keilbein. b Das vordere Keilbein. e Das Siebbein, noch ganz im knorpeligen Zuſtande. Ein Theil der Platte des Siebbeins wird vom Stirn— bein verdeckt. + eine Erhabenheit in der Mitte, Hahnenkamms vertritt; a, durchgehende Canaͤle. weißer Faden. 8,8, 6,6 Vertiefungen, die vielleicht nicht durchgiengen. d Das Stirnbein. e, e Zwey Verlaͤngerungen des Pflugſcharbeins. Es iſt ſehr merkwuͤrdig, daß diefer Knochen mit zwey Fort⸗ fäßen die Schaͤdelhoͤhle erreicht. Ein Theil eines ſol— chen Fortſatzes iſt vom Stirnbein bedeckt. Ein andes rer liegt aber wirklich an der harten Hirnhaut. Fig. 3. Inbegriff der Knochenhoͤhlen im Schaͤdel des Braunfiſches. Aus einem jungen Individuum auf die Haͤlf⸗ te verkleinert. A Die Trommelhoͤhle. B Der knoͤcherne Gaumen. ab Die Euſtachiſche Röhre aufgeſchnitten. cdef Ein hohler Naum über ihr, der bey e mit der Euſtachiſchen Roͤhre communiciert und ſich an der einen Fläche der Trommelhoͤhle hinzieht, bey d in das Fluͤgelbein, bey e in das Stirnbein, bey £ in das Oberkieferbein, bey g an das Hinterhauptsbein ſich verlängert. xy Zeigt die Richtung der aufſteigenden Euſtachiſchen Roͤhre. 2 Die Communication zwiſchen der Euſtachiſchen Roͤhre und dieſer Nebenhoͤhle. Fig. 6. Die vordere Haͤlfte von der untern Flaͤche G6 Hirns eines erwachſenen Braunfiſches in natuͤrlicher Groͤße, die die Stelle des In jedem fand ſich ein 846 2 Erhabenheiten, die die Riechfortſaͤtze zu ſeyn ſchei— nen, mit den duͤnnern Faͤden, welche als verkuͤmmerte Riechnerven beſchrieben ſind. b,b Mittlere Hirnlappen. „% Vordere Hirnlappen. d Kreuzung der Sehnerven. Fig. 7. Senkrechter Durchſchnitt eines Kalbskopfes zur Erlaͤuterung des im Allgemeinen uͤber die Naſe Ge— ſagten. A Der hintere und untere Theil des Schlundkopfes, der in die Speiſeroͤhre uͤbergeht. B Der vordere und obere Theil des Schlundkopſes, der in die Mundhoͤhle uͤbergeht. Der Kehlkopf. J. Durchſchnitt des Schildknorpels. II. Durchſchnitt des Ringknorpels. III. Der Gießbeckenknorpel der rechten Seite. IV. Rechte Haͤlfte des Kehldeckels. D — E Ein ſchwacher Saum, der vom weichen Gau— men zur hintern Wand des Schlundkopfes geht. Er bezeichnet die Graͤnze zwiſchen dem Reſpirations- und Verdauungswege. Bis hierher nehmlich zieht ſich die Naſenhaut und hört hier plotzlich auf. Sie iſt ſehr verſchieden von der Fortſetzung der Mundhaut, die eine derbe und faltige Oberhaut hat. dan ſieht leicht daß, wenn beym Schlucken der Kehlkopf nach vorn gezogen und der weiche Gaumen (D) nur etwas aufgehoben wird (bey Vierfuͤßern kann er weniger ge⸗ hoben werden, als im Menſchen, weil er mehr vom ausgeſchnittenen Rande der Gaumenbeine gehalten wird), der Weg der Verdauung AB ploͤtzlich erwei⸗ tert und der Athmungsweg verengt wird. F Knoͤcherner Gaumen. G Zungenwurzel. I Einmündung der Euſtachiſchen Röhre, H-—DE Der weiche Naſencanal. H—R Der knoͤcherne Naſencanal. © Vordere Muſchel. 6 Mittlere Muſchel } $ 7,6, & Hintere 2105 Siebbeinmuſcheln. a Der untere Naſengang. Er iſt zugleich Schlot jedoch bis zue Mitte & hinaufreicht. ae b Der mittlere Naſengang. 5 c Der obere Naſengang. Eine Nadel deutet an, wie dieſer Gang um dle hintern Muſcheln laͤuft. d, d ic. Ueberzählige hintere Naſengaͤnge. d e Naſendeckengang. f Stelle, wo der Naſendeckengang mit dem mittlern Sali zuſammenlaͤuft. x Sonde, die durch den hintern Naſengang in di EN eingeführt iſt. ee e „ Draht, der in die Keilbeinhoͤhle gefuͤhrt iſt. 1. Stirnhoͤhle. N 2—5 Sichbeinfamm. * 4 Vorderes Keilbein. 5 Ein Stuͤck vom Pflugſchaarbein, da durchſchnit⸗ ten, wo es in die hintere Muſchel uͤbergeht. 6 Hinteres Keilbein. 7, 8 Durchſchnitt des knoͤchernen Gaumens. Man bemerkt, daß die großen Buchſtaben und roͤmi⸗ ſchen Ziffern mit der erſten Figur übereinſtimmend gewählt ſind zur leichtern Vergleichung des Braunfiſches mit dem Kalbe. Für die übrigen Theile war eine ſolche uͤbereinſtim— mende Bezeichnung nicht moͤglich, da die gleichnamigen Thei— le der Naſe nicht mit den gleichnamigen Knochen zuſam— menfallen. Fig. 9. Die Lamina perpendicularis vom Sieb⸗ bein des Seehundes von vorn geſehen. Man ſieht die bey— den Gewölbe, welche dieſe Platte nach oben bildet (a, a), die der hintern Klappe in der Naſe des Braunfiſches zu ent⸗ ſprechen ſcheinen. Ueber den Bau von Medusa aurita in Bezug auf Rofenthats Darſtel⸗ lung derſelben von Prof. Baer. Taf. VI. Herr Prof. Roſenthal hat im zweyten Hefte des er— ſten Bandes der „Zeitſchrift fuͤr Phyſiologie“ die Ergeb— niſſe feiner Zergliederung von Medusa aurita mitgetheilt. Er nimmt auf meine Unterſuchungen uͤber daſſelbe Thier auf keine Weiſe Ruͤckſicht, obgleich fie Medusa aurita, mit Rhizostoma vergleichend manche frühere Angaben, wie die von den vier Maͤgen und andere zu widerlegen ſuchen, und daher wohl auf Beruͤckſichtigung irgend einer Art An: ſpruch machen. Roſenthal muß alſo entweder meine Ab— handlung nicht gekannt haben, oder nicht haben kennen wol— len. Beydes iſt mir wahrlich gleichguͤltig. Allein da ich nicht zur bloßen Kurzweil geſchrieben habe, ſo kann es mir nicht ganz gleichguͤltig ſeyn, was andere Naturforſcher von dieſem Stiliſchweigen denken werden. Daß ein deutſcher Profeſſor der Anatomie und Phyſiologie, daß namentlich Roſenthal das deutſche Archiv für Phyſiologie anderthalb Jahre nach ſeiner Erſcheinung — (denn ſoviel Zeit muß wenigſtens von der Ausgabe des 2ten Hefts Zten Bandes von Meckels Archiv bis zur Abſendung von Roſenthals Ab> handlung verfloſſen ſeyn) noch nicht ſollte zu Geſicht be— kommen haben, wird niemand fuͤr moͤglich halten. Man muß alſo nothwendig glauben, Roſenthal halte meine Ar— beit nicht einmal des Widerſpruchs werth, indem er wieder die vier Maͤgen und dergleichen mehr ohne weitere Erlaͤu— terung beſtaͤtigt. Da nur wenige Naturforſcher Gelegen— heit haben, aus eigner Unterſuchung uͤber dieſe verſchiedene Angaben ein Urtheil zu fällen, und da ich glaubte, daß meine Dar bellung der Uebereinſtimmung zwiſchen Medusa aurita und Khizostoma, verbunden mit Eiſenhardts Zer— gliederung des letzten Thieres, als Baſis fuͤr künftige Un— terſuchungen in der Familie der Meduſen dienen koͤnne, ſo erkläre ich hiermit, daß ich im Jahr 1824 die Unterſu— chungen noch einmal begonnen und zwar manches Neue ge— funden, aber nichts Weſentliches in meiner Darſtellung zu andern gefußden habe. Nur den Ausdruck Athemgruben, n 848 den ich von meinem Vorgänger angenommen hatte, "würde ich jetzt vermeiden, da ich mich uͤberzeugt habe, daß die Bewegung der Meduſen keine Athembewegung if. Die Re ſultate [meiner fortgeſetzten Unterſuchungen gedenke ich in einer ausfuͤhrlichern, ſoviel moglich vollſtaͤndigern Darftel: lung vom Bau des genannten Thieres bekannt zu machen, denn für die halbe Kenntniß haben wir ſchon genug. Es wird aber bis zur Erſcheinung deſſelben noch einige Zeit vergehen, da ich nicht fo gluͤcklich bin, die Meduſen fo na⸗ he zu haben, als Roſenthal, und oft vergeblich an den Strand seite, um ſie aufzuſuchen — im Jahre 1825 z. B. dreymal. Bis zur Erſcheinung dieſer Arbeit bitte ich Herrn Profeſſor Roſenthal, die Meduſe noch einmal zu zergliedern, und oͤffentlich zu erklaͤren, ob die Hauptgefaͤße, die in der Scheibe uͤber den Armen verlaufen, nicht aus der Spitze der Theile, die er Rippen nennt, entſpringen, und ob ſie nicht in einen Halbeanal übergehen, der ſich in die Arme fortſetzt. Iſt dieſe meine Angabe richtig, fo wird auch wohl die Einheit des Magens nicht geleugnet werden koͤnnen, die Roſenthal ſogar bey Rhizostoma in Frage ſtellt. Für andere Leſer gebe ich hier noch eine Abbildung, welche meiner Abhandlung fehlt, und das Verhaͤltniß des Schlundes zum Magen noch anſchaulicher macht. Man denke ſich die Anſicht von unten. aaaa iſt der Schlund, oder wenn man es lieber will, die Mundoͤffnung. Man uͤberſieht den Umfang der Höhle, die als Magen dient, in bedebedcbe u. ſ. w. Gäde und Roſenthal nennen nun jede einzelne von den Erweiterungen bedchb einen Magen und haben alſo vier. Was ſie aus dem Raume, der von bbbb eingeſchloſſen iſt, machen, kann ich nicht begreifen. Sie behaupten nicht nur, die eine Art der Haupt⸗ gefaͤße dd d mit den Nebengefaͤßen cccc kaͤmen aus den vier Maͤgen, ſondern auch die Hauptgefaͤße bh b, und zwar ſoll aus jedem Magen eins von den letztern kommen und ſich dann auf die Vorſpruͤnge, die Roſenthal Rippen nennt, begeben. Nun frage ich Dich, lieber Le— fer, wenn dieſe Angabe richtig wäre, müßten die Haupt⸗ gefaͤße bey der übrigen ſymmetriſchen Anordnung nicht mes nigſtens mit zwey Schenkeln entſpringen. Ich fand aber von einem Winkel des Schlundes a einen Halbcanal nach dem Vorſprunge b verlaufen, fand den Anfang des ges ſchloſſenen Canals b auf der Spitze des Vorſprunges begin⸗ nend, habe wenigſtens fuͤnfzigmal von dieſer Spitze aus das Gefaͤß injiciert, habe feine Sonden von dieſer Spitze aus eingeführt — und das alles iſt fo ſehr leicht zu bes werkſtelligen, daß ich nicht begreife, was hier die Differenz der Angabe veranlaßt hat. i Ich erwähne nur des Magens ausführlicher, weil dieſer beſonders Veranlaſſung gegeben hat, das wahre Ver— haͤltniß zwiſchen Rhizostoma und Medusa aurita zu vers kennen, will aber auch im Uebrigen der Darſtellung von Roſenthal keinesweges beyſtimmen. Nur in der Beſchrei— bung der raͤthſelhaften Koͤrper in den Einſchnitten des Um— fanges der Scheibe iſt Roſenthal bedeutend vorgeſchritten. Ich hatte fie in der erſten Unterſuchung ganz vernschlaͤſſigt, im vorigen Jahre aber naͤher betrachtet, und was ich ge— funden habe, ſtimmt mit Roſenthals Beſchreibung im Wer 849 - fentlichen überein. Dagegen habe ich von den verfchiedenen Haͤuten, deren Roſenthal erwähnt, wenig geſehn. Nach dieſen Unterſuchungen muß die aͤußere Haut, obgleich der Epi— dermis aͤhnlich, doch ziemlich derb ſeyn, wenn die Gefaͤße gleich unter ihr liegen (Seite 325 a. a. Orte). Ein ſol⸗ ches Leder mag man finden, wenn man das Thier mit- eis ner Abkochung von Gallaͤpfel gerbt, wie Roſenthal gethan hat, ſonſt aber wohl nicht. Die vierte, fünfte und ſechſte Figur Roſenthals enthalten bedeutende Fehler. In der ſechſten iſt ſogar die innere Hoͤhlung der Tentakeln oder Cir— ren als abgeſondert von dem Randgefaͤße dargeſtellt. Die Injection belehrt ſehr leicht vom Gegentheil. (Taf. VI. M.) Es ſey bey dieſer Gelegenheit erlaubt, Druckfehler in meinem Aufſatze zu verbeſſern. chiv Bb. ein Paar In M. Ar⸗ 8. S. 370 iſt in der erſten Zeile der Anmerkung ein Fragzeichen ausgelaſſen, wodurch der Sinn durchaus unverſtaͤndlich wird. Es ſoll heißen: Von Peron's Chara— cteriſtik der Gattung aurellia etc, iſt für Medusa aurita nicht viel mehr wahr als das? (Fragezeichen), welches am beften hinter dem Char. gen, ſtaͤnde. — Seite 385 Zeile 12 von oben hat ſich das Mörtchen „Paar“ durch einen Druck- oder Schreibfehler eingeſchli— chen, wie der ganze Zuſammenhang lehrt. Es iſt uberall nur von 16 Gefaͤßen, nicht von ſo viel Paaren die Rede, Bau des Biſambeutels. (Taf. VI.) Pallas hat in ſeinen Spicilegiis zoologicis Fasc. XIII. 1779 den Biſambeutel richtig beſchrieben und abge— bildet, aber beydes ſo verwirrt und undeutlich, daß man es erſt verſteht, wann man den Bau ſelbſt unterſucht hat. Da ich Gelegenheit hatte, dieſes Organ zu unterſuchen, ſo will ich eine ſolche Abbildung davon geben, daß jeder in Stand geſetzt wird, beym erſten Blick den ganzen Bau zu begreifen. Die gewoͤhnlichen Biſambeutel, welche zu uns kommen, ſind ſo knapp ausgeſchnitten, daß man weder ih— re Lage am Bauche noch ihre Verbindung mit anderen Leis bestheilen erkennen kann. Der hieſige Profeſſor Bd: bel, Vorſteher eines pharmaceutiſchen Inſtitutes hat aber kuͤrzlich aus der Drogueriehandlung Jobſt und Blein zu Stuttgard einen tunkiniſchen Beutel erhalten, woran ſich noch der Hodenſack, die Ruthe und die Nabelſtelle befand, und den er mir zur Unterſuchung uͤbergeben hat. Da die daran hängenden genannten Theile fo wie das Ganze ſehr zuſammengeſchrumpft waren, ſo ließ ſich der Bau nicht erkennen. Ich weichte daher das Ganze auf und fand mit Hülfe einiger wenigen Einſchnitte den Bau, ſo wie er Taf. 6 in natuͤrlicher Groͤße abgebildet iſt. A iſt ein Laͤngsdurchſchnitt vom After k an durch den Beutel nc und den Nabel b bis au dem Ende der Baud: haut a. a, b, c, d, e, f, g, h, i, k iſt die äußere Bauchhaut, dicht mit 1 ½ Zoll ungen ſteifen, weißen Haaren beſetzt (der Hobenſack ausgenommen) wie Hirſchhaare, welche in der Zeichnung, der Deutlichkeit wegen, weggelaſſen ſind. Dieſe Sfiß 1626. Heft VIII. wie der uͤbrige Theil des Leibes, 850 Haut iſt x ſtarke Linie dick und überhaupt. der äußeren Haut oder der allgemeinen Bedeckung (cutis) dieſer Thier familie gleich, ſo daß in dieſer Hinſicht nichts daruͤber zu ſagen noͤthig iſt. Dieſe äußere Haut 1, x, 1,2 iſt mit einer inneren La: ge n, 2, d, 2, 2, a gefüttert, welche von n bis 2 und e die innere Umhüllung der Vorhaut bildet; und den Beutel n 2, d, 2, 2, n umgibt. a, 2, 2, n iſt eine duͤnne innere Haut, Zweifel die Bauchmuſkeln unmittelbar bedeckte; az iſt die innere Lage der Haut; 2 2 n ſcheint eine beſondere Lage zu ſeyn, welche ſich aver vorn und hinten ſo an die innere Hautlage anſchließt, daß ich keine beſondere Verwachſung bemerken konnte. Man muß alſo annehmen, daß die in» nere Hautlage wieder aus 2 Blaͤttern beſteht, die ſich von einander trennen und den eigentlichen Beutel zwiſchen ſich aufnehmen. Ohne Zweifel liegen bey jungen Thieren die obere Wand 4 und die untere d nah an einander, und werden erſt durch die ſich ſammelnde Biſammaſſe von ein- ander entfernt, ſo daß die Dicke des Beutels mit dem Al⸗ ter immer zunimmt. Bey b iſt ein rundes Loch, durch welches man den Finger ſtecken kann, ohne Zweifel der Nabel, der ſich beym Abziehen des Fells aufgeriſſen hat. k iſt die angenomme Stelle des Afters; Haut reichte nicht weiter als bis i. 3, h iſt der nackte Hodenſack, worin noch beyde Kos den liegen und wovon I der linke iſt. Der Samenſtrang iſt bey ſeinem Eintritt in den Bauch abgeſchnitten, wie Fi⸗ gur a zeigt. g, f iſt der Raum zwiſchen dem Hodenſack und der Vorhaut fe. m, n, o, p iſt die Ruthe, ſich ſelbſt geſchlagen iſt, tritt. o iſt die Eichel. 105 Dieſe Ruthe hat das Spe daß die Harnroͤhre p faſt einen Zoll lang aͤber die Eichel hinauslaͤuft. o, p. Dieſes freye Stück iſt ganz dünn, geißelfoͤrmig, einigemal ſpiralfoͤrmig gedreht und faſt in eine haarduͤnne Spitze geendigt. welche ohne denn die welche im Leibe amal Aber ehe fie in die Vorhaut bey kn e iſt die Oeffnung der Vorhaut von einigen kurzen und duͤnnen Haaren umgeben, welche ſich ganz von den an⸗ deren, viel größeren Haaren unterſcheiden. Beym Steif— werden der Ruthe tritt ſie hier heraus und ihre doppelte Faltung im Leibe wird gerad. Dieſe Vorhaut liegt am hinteren Theile einer rundli⸗ chen Erhöhung n,e,d,c,2,n, welche den Beutel einſchließt. Dieſe Erhoͤhung iſt uͤbrigens von denſelben Haaren bedeckt, und iſt nicht ein etwa durch ein Loch in der Haut hervorgetretenes Organ, ſon⸗ dern nur eine Auftreibung der Haut ſelbſt. Der Beutel liegt ganz loſe in der Hoͤhle dieſer Auf⸗ treibung und hängt mit der aͤußeren Haut nur an der Stel— 54 851 ie zuſammen, wo er nach außen mündet, bey d. Dieſe Mündung iſt das Ende eines kaum 2 Lin. langen Canals, nicht weiter als eine ſtarke Sonde, durch welchen der Di: ſam austreten kann. Was ſonderbar iſt, ſo ſtehen inwen⸗ dig im Beutel ſelbſt, wo der Biſam liegt, hinter der inne= ren Oeffnung einige Dutzend feiner Haare, etwa ½ Zoll lang; dieſe Haare find es, welche man häufig im Biſam zerſtreut findet. An derſelben Stelle ſieht man einige Du⸗ bend kleiner, gelblich durchſcheiniger Körner, wie Sandkoͤr— ner, die ſich aber mit dem Nagel zerdruͤcken laſſen. Sie find nach Profeſſor Söbels Unterfuhung harnſaures Am mon. Dieſes kommt, meines Erachtens, daher, daß beym Harnen des Thiers etwas Harn an den Haaren um die Beutelmuͤndung hängen. bleibt oder vielleicht ſelbſt hinein tritt. Von der Muͤndung der Vorhaut nehmlich e, laͤuft bis zur Beutelmündung 4 eine kleine Furche, in welcher wahrſcheinlich die dünne Harnroͤhre o, p während des Harz nens liegt und mit der Spitze die Mündung d erreicht. Außerdem hat man aber unter dem Biſam wirkliche Sandkoͤrner gefunden, welche wohl ohne Zweifel durch das Beutelloch d hineingedruͤckt werden, wann das Thier mit dem Bauche auf Sandboden ruht. Der Beutel ſelbſt beſteht aus 2 ganz dünnen, ſilber⸗ glaͤnzenden Haͤuten, wie die des Fiſchauges. Die aͤußere 3, 3, 5 liegt an der inneren Lage der eutis 2, 2, 2 dicht an, iſt ganz glatt, ſilberglaͤnzend und faſt ſo duͤnn wie Goldſchlaͤgerhaͤutchen. Sie laͤßt ſich ganz leicht abloͤſen und bleibt nur an der Mündung 4 höngen, Dicht auf dieſer blaſenfoͤrmigen Haut liegt das inne⸗ re Haͤutchen 4, 4, 4 des Beutels, das ebenfalls eine ge— ſchloſſene Blaſe bildet und ſilberglaͤnzend iſt, aber inwendig dicht mit netzartigen Falten bedeckt, welche vom Biſam braun gefaͤrbt ſind. Dieſes Netz ſieht ſammetartig aus und entſteht wahrſcheinlich durch Einfaltung der Blaſenhaut ſelbſt, wie die Falten im Blaͤttermagen des Rindviehs. Dieſe innere Blaſe iſt alſo eigentlich die Schleimhaut des Beutels und ſondert ohne Zweifel den Biſam ab, mit dem der ganze Raum 4, 4, 4,4 angefuͤllt iſt. B iſt der Duerfchnitt des Beutels durch die Muͤndung d. Die Bezifferung erklaͤrt ſich von ſelbſt. Früher habe ich vermuthet, der Beutel ſey nichts an⸗ ders als eine Anſchwellung des Nabels, und der Biſam vielleicht angeſammelter Harnſtoff, mit dem er in chemiſcher Hinſicht manche Aehnlichkeit hat. Die Sache hat um ſo mehr für ſich als bey den Wiederkaͤuern der Urachus ſelbſt nach der Geburt noch offen iſt, was er beym Biſamthier les benslänglich hätte bleiben koͤnnen. Vorliegende Unterſu— chung zeigt aber, daß der Beutel ein eigenthuͤmliches Organ iſt, ſo wie der Biſam eine eigenthümliche Abſonderung. Da nach Pallas ſich beym Weibchen keine Spur von Beu⸗ tel findet, fo muß er wohl zu den männlichen Geſchlechts⸗ theilen gehören, und vielleicht eine ſelbſtſtaͤndige Entwicke⸗ lung der Druͤſen ſeyn, welche das Smegma um die Eichel abſondern; die Art des Uebergangs aber zu einem ſolchen ſelbſtſtaͤndigen Organ bin ich nicht im Stande nachzu⸗ zweiſen. Vielleicht hat ſich ein Thein der Vorhaut eingeſackt e 852 und iſt auf dieſe Art zur Sellbſtſtaͤndigkeit gelangt. Der Raum zwiſchen den beyden Muͤndungen e und d wäre dann nur als eine Scheidewand zu betrachten. Man muß verwandte Thiere in dieſer Hinſicht unterſuchen, und befons ders, wie es mir ſcheint, die kleinen africaniſchen Gemſen und das Kaͤnguru. N Ofen, Natürliche Eintheilung der Saͤugthiere, von F. A. Ritgen (Prof.). Gießen, bey Muͤller 1824. 8. 64 nebſt 1 Tabelle. Der Verfaſſer kommt nach einer kurzen Einleitung uͤber die Hauptruͤckſichten bey der Claſſiſication wieder auf die alte Claſſiſication zuruͤck, und theilt die Saͤugthiere in Waſſer⸗, Luft- und Landſaͤugthiere ein, und die letzten in Fuß⸗, Hands Säugthiere und in ſolche, welche Füße und Haͤnde zugleich haben, wie der Menſch. Die Waſſerſaͤugthiere theilen ſich in 2 Familien, in fiſchartige und in amphibienartige. Zur erſten Familie gehören die Walfiſche. Zur zweyten die Robben und Manati. Die Luftſaͤugthiere theilen ſich in gefluͤgelte Fußſaͤug— thiere und ſolche Handſaͤugthiere. Die erſten theilen ſich wieder in beißende: die Fledermaͤuſe, und in nagende: Pteropus, Petaurus, Pteromys. 5 Die geflügelten Handſaͤugthiere find die Galeopi- theci. Die Landſaͤugthiere theilen ſich ſogleich in 2 Heerden, in Fuß⸗Landſaͤugthiere und Haud-Landſäugthiere; jene in 2 Züge, Huf- und Klauenthiere. I. Große Seerde. 1. Zug. Hufthiere. Zerfallen in mehrere Familien. Ste Familie. Bauer. Sumpfbewohner: Pachydermen. Flaͤchenbewohner: Pferde. 5 6te Familie. Wiederkaͤuer. 1. Reihe. Bewohner der Niedrigungen: Stiere. 2. Reihe. Bewohner der Ebenen: Cameel, Giraffe, Schaf und Hirſch. 3. Reihe. Hoͤhenbewehner: Moſchus, Lama, Ziege, Gemſe. II. Zug. Klauenthiere: thellen ſich in Zahnarme oder Maulreiber und Beißer. te Familie. Maulreiber. 1. Reihe. Im Waſſer: Schnabelthiere. 2. Reihe. In der Erde: Orycteropus. 5. Reihe. Auf der Erde: Ameiſenbaͤr und Gürtelthier. 1. Reihe. 2. Reihe. 853 8. Familie. Beißer. 1. Halfte. Reißer. 1. Reihe. Im Waſſer. a. Zehengaͤnger: Lutra, Chironectes. b. Sohlengaͤnger: Biſamratte. 2. Reihe. In der Erde: a. Zehengaͤnger: Perameles. b. Sohlengaͤnger: Dachs, Igel, Maulwurf, Spitz⸗ maus. 3. Reihe. Auf der Erde. x a. Zehengaͤnger: Dasyurus, Mephitis, Hyaena, Canis. b. Soplengänger : Waſchbaͤr. - 4. Reihe. Auf Bäumen, a. Zehengaͤnger: Didelphys, Felis, Viverra, Mu- stela. b. Sohlengaͤnger: Bär, Vielfraß, Nasua, Cer- coleptes. 7 2. Saͤlfte. Nager. Ken Reihe. Im Waſſer: Castor, Ondatra, Hydro- choerus, Hydromys. 2. Reihe. In der Erde: Wombat, Hypudaeus, Ba- thyergus, Mus, Arctomys, Hystrix, Dipus. 3. Reihe. Auf der Erde: Kaͤnguru, Lepus, Cavia, Cheiromys, Pedetes, Hyrax: 4. Reihe. Auf Bäumen: Balantia, Roala, Myoxis, Sciurus, 1. Kleine Heerde. Vierhaͤndige Landſaͤugthiere. gte Samilie. Salbaffen. Tarsius, Lemur, Hapale. sote Familie. Affen. 3. Abtheilung. Saͤugthiere mit Fuͤßen und Haͤn⸗ den: Menſch. f Dann folgt eine Ueberſicht der verſteinerten Saͤugthie— re, und dann eine Tafel, welche die Claſſification mit eis nem Blick vor die Augen ſtellt. Es laͤßt ſich nicht laͤugnen, daß dieſe Zuſammenſtellung intereſſant iſt, indem man die Thiere beyſammen findet, welche gleichen Aufenthalt haben. Beziehungen ſind ſicher— lich zwiſchen ihnen vorhanden, die ſich auch bey manchen ſogleich darbieten, wie zwiſchen Dachs, Igel, Maulwurf und Spitzmaus, zwiſchen Pteropus, Petaurus und Pte- - romys; zwiſchen Kaͤnguru und Haaſe u. dergl.; allein das Gebiß iſt bey den meiſten ſo verſchieden, daß man ſie un— moͤglich zuſammenbringen kann, und bey andern wieder ſo ähnlich, daß ſie nicht zerriſſen werden dürfen, Davon aber auch ganz abgeſehen, ſo liegt es im Character eines jeden Eintheilungsprincips, daß die Merkmale inhaͤrierende, d. h. am Gegenſtand ſelbſt befindliche ſeyn muͤſſen, und keine ent⸗ fernte, vom Gegenſtand abgeſonderte ſeyn dürfen, wie Waſ— ſer, Luft, Erde und Aufenthalt uͤberhaupt ſind, welche keine Organe des Thieres ansmachen. Ob die Saͤugthiere nach 854 Zaͤhnen oder Klauen, oder nach irgend einem andern Or— gan einzutheilen ſind, kann hier unberuͤhrt bleiben. Daß es aber wirkliche Thierorgane ſeyn muͤſſen, wodurch ſie von einander zu unterſcheiden ſind, unterliegt wohl keinem Zwei— fel, ſo wie auch nicht, daß dieſe Organe den Begriff und den Namen zur Eintheilung hergeben muͤſſen. Die Bes nennungen: Waſſerſaͤugthiere, Auftfäugtbiere, Sö— henſaͤugthiere u. dgl. haben nur einen Sconomifchen Sinn, aber keinen naturhiſtoriſchen. In jener Hinſicht iſt daher dieſe Schrift intereſſant, weil ſie auf die Oeconomie dieſer Thiere aufmerkſam macht und daher beſonders ihre Bezien hung zum Menſchen heraushebt. Die Claſſification aber muß alle Verhaͤltniſſe beruͤckſichtigen, und ihr Inbegriff iſt es, welcher durch den Ausdruck: genetiſche Claſſiſieation, am beſten bezeichnet wird. Die genetiſche Entwicklung laͤuft aber auch nicht an aͤußern Merkmalen fort, ſondern beruht auf der Geſetzmaͤßigkeit der ganzen Natur, welche in jedem einzelnen Abſchnitt, z. B. in jeder Thierclaſſe ſich wieder— holt. Die aͤußern Merkmale dienen bloß zur empiriſchen Unterſcheidung, find aber nicht das Princip der Claſſifica— tion. Noch viel weniger koͤnnen es alſo ganz vom Thier entfernte Verhaͤltniſſe, wie Aufenthalt u. dgl. ſeyn. Naturgeſchichte deutſcher Land » und Suͤßwaſſer Mollusken, von C. Pfeiffer (su Caſſel). Weimar. Induſtrie-Comptoir 2te Abth. 1825. A, 40, mit 8 ausgemalten Kpfrt. Dieſe Schrift iſt der ate Theil von des Verfaſſers ſyſtematiſcher Anordnung u. ſ. w., welche 1821 er- ſchienen und in demſelben Verlage zu haben iſt. Die Iſis hat davon Bericht gegeben, und freut ſich, jetzt anzeigen zu koͤnnen, daß der Verfaſſer mit demſelben Eifer fortfaͤhrt, die Naturgeſchichte dieſer Thiere zu ſtudieren und zu vers vollkommnen. Beſonders ſind die Tafeln meiſterhaft ge— lungen und machen ſowohl dem Zeichner (Hr. Pf. ſelbſt), als dem Kupferſtecher Ritter und dem Ausmaler Ehre. Beſſer koͤnnen Muſcheln nicht dargeſtellt werden, als hier geſchehen iſt. Voran geht eine kurze Claſſification der deut Suͤßwaſſermuſcheln mit Angabe der Charactere ſowohl I Thier als von der Schale genommen: Anodonta, Unio, Cyclas, Pisidium n. g. Aus dem Platten dee in Ungarn, en 105 Verfaſſer, habe er Gattungen der Sippe Mytilus erhalten. Dann folgt die Naturgeſchichte dieſer Muſcheln, und zwar zuerſt die Anatomie derſelben auf Taf. 1. gut abge— bildet. Genaue Beſchreibung der Schalen. Die Fortpflanzung und die Erzeugung der Mu im Ey mit Abbildungen auf Taf. 25 at in ee und kann groͤßtentheils als neu betrachtet werden. Der Verfaſſer hat auch die Muͤndungen der Eyergaͤnge, woraus Oken die Eyer wirklich kommen ſah (vergl. Göttinger ge= lehrt. Anzeig. 1806), und die auch Bojanus, fo wie ſchon fruͤher Poli (aber ohne beachtet zu werden) bemerkt haben, welche aber dennoch von Treviranus gelängnet werden, ge⸗ funden und abgebildet. Der Verfaſſer hat auch die vielen 855 Infuſorien an den Kiemenblaͤttern, wovon nach ihm ein Theil durch Aufloͤſung von Muſchelembryonen entſtanden zu ſeyn ſcheint, geſehen. Dieſe ganze Unterſuchung, ſo wie die microſcopiſchen Beobachtungen uͤber die Schale find ſehr in- tereſſant. Die Schale wird ſchon im Ey gebildet. Der Verfaſſer unterſchied in den Eyern deutlich Dotter und Ey— weiß. Eine Achſendrehung des Embryo, wie ſie Stiebel, Carus und Hugi beobachtet haben, hat der Verfaſſer hier nicht geſehen. Der Verfaſſer meynt, die Abreibung des Schalenwirbels ſey nicht eine Abſchleifung, ſondern haͤnge von der Einwirkung des Waſſers ab, was jedoch ſehr un— wahrſcheinlich iſt. Der Verfaſſer glaubt 4 Gattungen von Unio aufſtellen zu koͤnnen: Unio margaritifera, batava, tumida et pictorum. Darauf folgen Beobachtungen über die Lebensart der Muſcheln, uͤber den Kreislauf, das Athmen. Der Verfaſſer weiß nicht, ob er die Kiemenblaͤtter für Athemorgane, oder wie Bojanus fuͤr bloße Eyerbehälter anfehen ſoll. Wir wiſſen zwar nicht, ob Boj. noch ſeiner Meynung iſt; der Kiemenbau aber durch das ganze Thierreich, und beſonders der der Schnecken und der Sepien, ſpricht dafuͤr, daß die ſogenannten Kiemenblaͤtter wirklich ſind, was ſie heißen. Unter den Feinden hat der Verfaſſer beſonders eine Milbe gefunden, welche auf den Mantelhaͤuten des Thie⸗ res lebt. Dann werden einige Gattungen beſonders beſchrieben: Anodonta ventricosa, ponderosa, Unio depressa, si- nuata, tumida, elongatula. Dem Verf. ſcheint Feruſſacs Werk, Mollusques ter- restres et fluviatiles unbekannt zu ſeyn, was unverzeihs lich iſt: Abbildungen: Taf. T. Anatomie und die Milbe Limnocharis? Taf. 2. Entwicklung der Eyer. Taf. 3. Anodonta ventricosa. Taf. 4. Anod. ponderosa. Taf. 5. Anod. intermedia. Taf. 6. Anod. cellensis. Taf. 7. Unio margaritifera, tumida, sinuata. Taf. 8. Un. tumida, depressa, elongatula, Schloß von pictorum et batava. Von allen iſt das Schloß von außen und innen beſonders abgebildet. — — 856 Das Werk iſt alſo eine wirkliche Bereicherung der Wiſſenſchaft und eine Verſchoͤnerung der Bibliotheken, deſ— fen Fortſetzung die Naturforſcher gewiß mit Vergnuͤgen ers warten. Handbuch der Chirurgie zum Gebrauche ſeiner Vorleſungen, von M. J. Chelius (Prof.). Heidelberg und Leipzig bey Groo. 1826. 8. 2te Aufl. B. 1. Abth. 2. 419. Ein Werk von einem fo kenntnißreichen, erfahrnen u. geſchickten Chirurgen und Lehrer, welches in ſo kurzer Zeit die ate Auflage erlebt hat, bringt feine beſte Empfehlung mit auf die Welt; und es iſt daher fuͤr uns genug, bloß anzuzeigen, daß es da iſt und was es enthaͤlt. Nach einer kurzen Einleitung folgt eine gleichfalls kurze Angabe der Litteratur, weil die beſondere bey jedem einzelnen Capitel vorkommt. Dann beginnt die erſte Abthei— lung des Werks mit der Entzuͤndung im Allgemeinen, und geht S. 57 auf die einzelnen Entzuͤndungen uͤber, wie Rothlauf, Verbrennung, Erfrierung, Blutſchwaͤren u. ſ. we woran ſich S. 79 die Entzündungen einzelner Organe ans ſchließen, wie der Mandeln, der Speicheldruͤſen, Hoden, der Gelenke u. ſ. w. } Die ete Abtheilung, S. 144, handelt von den Krank⸗ heiten, die in einer Störung des phyſiſchen Zuſammen⸗ hangs beſtehen, alfo von Wunden, Knochenbruͤchen, Ges ſchwuͤren, Fiſteln, Verrenkungen, Vorfaͤllen, Aneurysmen. Der Abſchniit über die Wunden nimmt, wie natürlich, eis nen großen Raum ein, und laͤuft bis S. 328. Dieſer Theil ſelbſt Schließe mit den Knochenbruͤchen. In den naͤchſten Baͤnden folgen noch 6 Abtheilungen, welche von den Krankheiten durch abnorme Kohafion der Theile, von fremden Koͤrpern, von Entartung der Theile, von Verluſt derſelben handeln. Ferner von der Ueberzahl, und endlich von den allgemeinen chirurgiſchen Operationen. Die Darftellung ſcheint uns klar und vollſtaͤndig, auch if alles berückfichtiget, was bis auf die neueſte Zeit andere tuͤchtige Maͤnner in den verſchiedenen Faͤchern geleiſtet haben. Nur Eines haben wir, wie leider an ſo vielen andern guten Werken auszuſetzen, nehmlich, daß weder der Conspectus Seitenzahlen angibt, noch ein Regiſter auf⸗ zufinden iſt. — — ——— 9% —ů— Abbildungen zur Monographie der wanzenartigen Inſecten nach und nach heftweiſe zu uͤbergeben. Jedes Heft in ꝛamo enthält 24 Blätter Abbildungen auf Velin⸗ Papier. : Die Blätter erhalten deswegen keine Nummern, das mit ſolche bei Beendigung des Ganzen nach dem Texte, welcher ſodann ſogleich erſcheinen wird, ſyſtematiſch ge⸗ ordnet werden koͤnnen. Auf dem, jedem Hefte beiliegens den Zertblatte wird das Vaterland und auch die Samm⸗ lung bemerkt, woraus die ſeltenen Arten abgebildet wurden. Das ganze Werk wird 30 bis 60 Hefte ſtark werden. Die Original — fo wie die Steinzeichnungen fertige ich ſelbſten und die Illumination aller Blaͤtter geſchieht unter meinen Augen. 2 4 Jedem Freunde der Entomologie, welcher auch die Wanzen beruͤckſichtiget, erſuche ich, mich gütigft dadurch zu unterſtuͤtzen, daß ſolcher die ſeltenen oder gar neuen Arten ſeiner Sammlung entweder an mich oder an die unterzeichnete Verlagshandlung nur auf kurze Zeit zum Abbilden und Beſchreiben gefaͤlligſt, mittheile. Mit innig⸗ ſtem Danke und unverletzt wird die Ruͤckſendung auf uns ſere Koſten erfolgen. Nürnberg, am zten Januar 1326. x Dr. Carl Wilhelm Hahn. Der unterzeichnete hat den Verlag dieſes in jeder Hinſicht ſehr intereſfanten Werkes übernommen, und be⸗ merkt, daß in dem erſten Hefte deswegen nur groͤßten⸗ theils ſchon bekannte Arten abgebildet wurden, damit ſich Jederman von der Richtigkeit der Abbildungen uͤberzeu⸗ gen kann. 8 2 5 5 7 Jedes Heft mit 24 feinkolorirten Blaͤtter⸗Abbildun⸗ gen, farbigem Umſchlag und Futteral koſtet 3 fl. rhnl. boder 8 Thlr. ſaͤchſ. Ert. Indem ich hoffe von den Freunden der Nalurge⸗ ſchichte in dieſem Unternehmen guͤtigſt durch gefällige Theilnahme unterſtuͤtzt zu werden, mache ich zugleich die Anzeige, daß nun auch an der Forſetzung der Mono⸗ graphie der Spinnen von dem nemlichen Verfaſ⸗ fer, eifrig gearbeitet wird, und das 4te Heft noch vor Oſtern erſcheint. Allein um dieſes, in feiner Art einzig ſchoͤne Werk ferner herausgeben zu koͤnnen, iſt es noth⸗ wendig, daß ſich noch mehr Abnehmer dazu finden; und ich wage daher die Bitte, um des Nutzens wegen, den ſolche elaſſiſche Werke der Wiſſenſchaft bringen, die Herz ausgabe durch guͤtige Abnahme zu unterſtuͤtzen. Jedes Heft koſtet 3 fl. ron. oder 2 Thlr. — fächf. Crt. (Die bisher eyſchienenen 3 Hefte will ich zur Erleichterung der Anſchaffung für 4 Thlr. ſaͤchſ. Ert. baar erlaſſen.) Ebenſo empfehle ich: „Dr. Hahns Vögel aus Aſien, Afrika, Amerika und Neuholland, mit Abbildungen nach der Natur und Beſchreibungen; Be u Heftes 2 fl. — rhn. oder 1 Rthlr. 8 Ggr. achſ. Ert. Es erſchien davon fo eben das z5te Heft, und ich bitte gehorſamſt auch dieſes Werk nicht unberückſichtiget zu laſſen, ſondern mich durch recht viele Auftraͤge auf dieſe drei naturhiſtoriſchen Werke, welche nicht großen pecuniaͤren Nutzens wegen, ſondern aus Liebe zur Wif: ſenſchaft unternommen werden, zu erfreuen, und dadurch zur ferneren Herausgabe aufzumuntern. . J g. Ja c. Lechner, Buchhaͤndler, Antiquar und Naturalienhaͤndler. Anzeige fuͤr Bibliotheken. Ich bin im Beſitz nachſtehend verzeichneten Werks, das einen auch fur ſich beſtehenden Theil des großen Hum⸗ boldt ſchen Reiſewerks bildet, und bereit, daſſelbe für 225 Thlr. preuß. Courant abzulaſſen. Das Exemplar iſt ganz neu und die noch fehlenden zwei Lieferungen werden ohne weitere Berechnung nachgeliefert. In Paris koſtet dieſe Ausgabe 1260 Francs. Nova genera et species plantarum, quas in pere- grinatione ad plagam aequinoctialem orbis noyi collegerunt, descripserunt, partim adumbravernnt Amat. Bonpland et Alex. de Humboldt. Ex fchedis autographis Amati Bonplandi in ordinem digelfit Carol. Sigismund. Kunth. - Accedunt tabulae aeri incilae, ei Alexandri de Humboldt notationes ad geographiam plantarum ſpectantes. 7 Bände, aus 35 Lieferungen beſtehend, von denen 33 bis jetzt er⸗ ſchienen find. Großfolio. Mit ſchwarzen Kupfern. Leipzig, im Februar 1826. F. A. Brockhaus. Verbeſſerung ſinnſtoͤrender Druchfehler; nebſt Anzeige. In der neuen Auflage meiner „Daſtellung der allge⸗ meinen Philoſophie“ (Muͤnchen 1826) iſt S. IV 3. 8 d. Vorr. nicht wegzulaſſen, und S. XZ. 20 zu leſen Auf⸗ klaͤreren anſtatt Aufklärung; ferner: 3. 26 nicht anf. nichts; S. XI 3. 3 dieſer anſt. diefen; S. XII 3. 1 Anforderung anſt. Aufforderung; S. 38 Z. 11 zukommen anſt. gekommen; S. 240 3. 25 von (nach Lehre) und: S. 349 3. 21 wohl entfchieden anſt. unentſchieden. Darſtellung, nicht Grundzüge, heißt nun der Titel, weil der ıte Theil ganz neu und betreffend die Ausfuͤhrung, auf ganz andere Weiſe bearbeitet iſt. — Auch der 2fe Th. iſt vermehrt und hat an mehr als Ei⸗ nem Orte eine ganz neue Bearbeitung erhalten. — Naͤchſt der Ergruͤndung und Beſtimmung, welche die Sache fordert, iſt auch der Sprache ein beſonderer Fleiß ge⸗ widmet worden. So ward dieſes Buch nicht bloß der Schule 10 zugedacht. Uebrigens ſoll daſſelbe vornehmlich zeigen, daß die Philoſophie Sachwiſſenſchaft ſey, daß die Sache, welche ihr Gegenſtand ifi, jede Wurde und jedes Heil urfprünglich begruͤnde, und daß fie, die Philoſophie, auf ſolche Art der Menſchheit angehoͤre. Indem nun die Philoſophie zunaͤchſt, eben in Betreff des achlichen („Realen“), dem Materialismus und zwar auf trennende Art entgegenſteht, arbeitet ſie zu⸗ voͤrderſt demſelben beſtimmt entgegen, welche Farbe oder Geſtalt er auch annehmen mag. So arbeitet ſie zugleich wahrhaft für Staat und Kirche. Dieſe Anſicht von der Philoſophie ſcheint für unſere Zeit beſonders wichtig, ja entſcheidend. Wo gibt es ſonſt ein Mittel, dem be⸗ kannten neuern Kaltſinne gegen dieſelbe zu ſteuern und beſonders dem neusaufftrebenden Geifte der Verfinſterung von Grund aus zu begegnen? Landshut, den 28 Januar 1826. Dr. 9, Salat. Inhalt. A. Allgemeines. S. 737. Litterariſches Wirken des Grafen Buquoy II. 785. Lebensart und Sitte von Mad. Campan. 756. Krug Kirchenverbeſſerung und Gefahren des Pros teſtantismus. — Bergks Leben Napoleons. 759. Krug s Kirchenverbeſſerung uf. 760, Luthers Büchlein wider die Türken, von Panſe. — Klettes Reitereatechismus. 761. Anleitung, die Uhren nach der Sonne zu ſtellen. — Walthers Elemente der Tonſetzkunſt. B. Mathematik und Phyſik. 763. H. v. Müller, der pythagoraͤiſche Lehrſatz, bloß als beſonderer Fall eines allgemeineren Lehrſatzes. fel 6. \ zer. Berieldt, Raderinnerun an Werneburgs Lehre vom Fall. 1 778. 3ſchokke's Entſtehen und Geſetz der farbigen Schatten. 0 0. Botanik. 776. Schlechtendals Linnaea oder Journal fuͤr Bo⸗ ik. 5 5 777. Dierbace Beytraͤge zu Deutſchlands Flora. 779. Dietrich; Deutſclands Giftpflanzen. . 780. Raſpails Abhandlung über die Graͤſer, von Dri⸗ 89 55 Monographie der China 8 en i e 785 Voit über Lobeliaeeen und Stybidien. (Es "nd nunmehr alle Abhandlungen von Juſſieu aus den Annal. du Muleum in der, Iſis mitgetheilt; es werden auch die aus den Mem. du Mul. fol⸗ gen.) E. Zoologie und Anatomie. Beytraͤge zur aretiſchen Zoologie Carbo). einer anatomiſchen Monographie. N gır. Derfelbe, über die Naſe von Delphinus pho- caena. Taf. 5 und 6. j h 847. Derfelbe, über den Bau der Medufa aurita, T af. 6. s ken, über den Bau des Biſambeutels. Taf. 6. 9885 Kits ens Elafification der Saͤugthiere. Umſchlag. eſchichte des Scharlachſiebers. 9 75 1 für Entomelogen. Brockhaus, Anzeige für Bibliotheken. ; Salats Verbeſſerung von Druckfehlern und Anzeige. tel V. und VI. zu S. 763. 871. Taf. VI. zu S. 847. Taft 839. Pyth. Lehrſatz, Delphin, Meduſe und Dis ſambeutel. 0 Verkehr. 5 Eln gegangen. An Vriefen. „Der Auffag von R. in Heft IV. S. 368. über Euler verraͤth eine impertinente Ignoranz.“ An Auffaͤtzen. J. Manuferivte in der B. B. B. Ausſtopfen der Voͤgel. B. Jeberſicht der ornithologiſchen Ordnungen und der Amphibien. 5 3. Eintheilung der Naturkunde — und von den Zwecken in der Natur. An Buͤchern. Repertorium fuͤr die chemiſchen Wiſſenſchaften der neue⸗ ren Zeit, oder chemiſches Woͤrterbuch v. Brandes, Nicholſon und Ure, herausgeg. von R. Bran⸗ des. Hannover bey Hahn. I. Liefrg. 2. Beyl. 13 — 28. 1826. 4. O. Kaltenbrunner experimenta circa ſtatum fanguinis et valorum in inflammatione. Stutt- gardiae apud Cotta. 1826. 4. 132. tabul, lithogr. color, 9. N SE Gordon Laing, Reife in das Gebiet der Timannis, Kurankos und Sulimas in Weſtafrica. Jena, bey Bran. 1826. 8. 172. an: 5 Deutſchlands Giftpflanzen nach natuͤrlichen Familien auf⸗ geſtellt von F. D. Dietrich. Jena bey Schmid. 8. 64. mit 24 illumn. Kpf. Geht der Vorkenkaͤfer nur kranke, oder geht er auch ges ſunde Baͤume an? von K. L. Krukſch, Prof. in Tharand. Dresden bey Arnold. 1828. 8. 84. An Zeitſchriften. Kaſtner, Archiv. VII. Heft 3. 4. VIII. Heft x. Buchner, Repertorium fuͤr Pharmacie. XXIII. Heft I. 2. 3. : : Gertürner, die neueſten Entdeckungen in der Phyſik, Heilkunde und Chemie. Göttingen b. Ruprecht 1826. eft 2. 8. 117 — 234. f Poggendorff, Annalen der Phyſik 1825. 2. 3. 4. Zeitſchrift für Phyſik und Mathematik v. Baumgart⸗ ner und Prof. von Ettingshauſen. Wien b. Heubner. 1826. Hſt 1. 8. 128. 1 Taf. Hft 2, 1 Taf. ’ > * * * Von Okens Naturgeſchichte II. erfcheint in einem Monat die letzte Hälfte, Jena bey Schmid. 1826. 5 Ebenſo erſcheint naͤchſtens von ihm Kirby Spences Entomologie. Band III. und IV. (Schlu Stuttgard bey Cotta. * Die Verſammlung der Naturforſcher und Aerzte hat zu Dresden am 18. September ſtatt. ———— — 19 VV Se f . (Band XIX.) ru rr rr rr Die Buchhandlungen wenden ſich an die Buchhandlung Brockhaus in Lelpzig; Die Poſtamter an das in Jena, welches die Iſis mit & Rabatt erhaͤlt. Man kann nur auf einen ganzen Jahrgang Beſtellung machen, und die Zahlung iſt angethelt zur Leipziger Oſtermeſſe des laufenden Jahres zu leiſten. Beytraͤge werden an den Herausgeber unmittelbar, oder, und beſonders Buͤcher, im We ze des Buchhandels an Brockhaus zu Leipzig geſchickt. Man ſetze nichts anderes darauf, als: Ges drucktes, zur fahrenden Poſt; dickere Sachen gerollt. Es geht Aa verloren; das Necomman; dieren iſt daher unnoͤthige Vertheuerung. g Unfrankierte Buͤcher mit der Poſt werden zuruͤckgewieſen. („Damit ſich Niemand vergeblich bemuͤhe, fo wird hiemit angeteigt, daß in die fig Feine ili ſchen Aufſaͤtze aufgenommen werden. r = ——c ccc » ͤ » — —— — ————— ˖ͤ·— EA — Det hen, Vena in der Ekveditlon. | 2 nig: 1000 1 FSB a 820, 1 A nee Einladung an Naturforſcher, Oekonomen und Pharmazeu— ten, an der Ausbeute einer nach Portugal zu veranſtaltenden Reiſe, durch Actien Antheil zu nehmen. Herr F. Holl aus Dresden, hat feine naturhiſtori⸗ ſche Reife durch die Appenninen und Neapel glücklich vollendet, und bereitet ſich ſeit ſeiner Ruͤckkehr auf eine aͤhnliche Reiſe nach Portugal vor, um in dieſem Lande wenigſtens ein Jahr lang zu ſammeln. Auf die von ihm zu ſammelnden Gegenſtaͤnde kann man nur durch Aetien Anfprüche erhalten. Die Actien find auf zwei Louisdior geſetzt, aber nach der Willkuͤhr der Abonnenten auch fuͤr drei und mehrere Louisd'ors zu nehmen, und bei vorto⸗ freier Einſendung oder Anwelſung an unterzeichneten J. C. Kayſer (ohne weitere Addreſſe) wird gebeten, bei deutlich geſchriebenem Nahmen und Wohnorte, anzuge⸗ ben, ob ſich dieſelben auf: 19 Saͤugthiere und Vögel, 9 2) Amphibien, Fiſche, Mollusken, oder Spirituoſen überhaupt, desgleichen Conchylien, 5 2 Kaͤfer und Schmetterlinge, oder Inſekten überhaupt, 4) getrocknete Pflanzen, oder gewiſſe Pflanzenfamilien, auch Cryptogamen insbeſondere, > 5) Saͤmereien und Zwiebeln, 60 Mineralien, beziehen ſollen. Für Nr. 1. und 6, koͤnnen wegen gerin⸗ gen Vorkommens der dahin gehoͤrigen Gegenſtaͤnde in Portugal, nur wenige, zuerſt eingeſendete Actien, ange⸗ Jane werden. 2 F ie mehrſeftige Bildung des Reiſenden fest ihn auch in un Stand, oͤkonomiſche und pharmaceutifche Aufträge u beſorgen. 2 ! Wir halten uns des allgemeinen Vertrauens bei Lei⸗ tung dieſes Unternehmens um ſo mehr verſichert, als dag 8s Majeſtaͤt der Koͤnig von Sachſen be⸗ reits 500 Thaler, als Beitrag zu den Reiſekoſten nach⸗ weiſen zu laſſen, allergnaͤdigſt geruhet haben, ſo daß bei den allgemein günftigen Ausſichten für das Unternehmen, die e ee deſſelben ſehr ſchnell ins Werk geſetzt werden fol. 2 N Eine fo bequeme Gelegenheit, ſich Naturalien aus einem europäifchen Lande, welches, in Hinſicht auf feine... Produkte, dem übrigen Europa noch weit unbekannter iſt, als die entferntefien Welttheile, billig zu verſchaffen, dürfte des allgemeinen Belfalls nicht ermangeln, daher wir recht bald sablreihen Beiträgen entgegenſehen. Wir werden uns angelegen ſeyn laſſen, die geſammelten Ge⸗ genſtaͤnde moͤglichſt geſchmackvoll zubereitet, und, in fo weit fie bekannt find, richtig beſtimmt, den Beiträgen gemaͤß, ſchnell und gewiſſenhaft zu vertheilen. Dresden, den . July 1826. L. Reichenbach. J. C. Kayſer. Hermes oder kritiſches Jahrbuch der Literatur. Fuͤnfundzwanzigſter Band. Nedigirt von Dr. Karl Ernſt Schmid in Jena unter Verantwortlichkeit der Verlagshandlung. Gr. 8. Geh. Preis des Bandes von 2 Heften a 12 — 13 Bogen auf feinem franzoͤſiſchen Druckpapier. 2 Thlr. 12 Gr. Inhalt dieſes Bandes. I, Ueber den Geiſt der Staatsverfaſſungen und de i fluß auf die Geſetzgebung. Von Friede cillon. Von K. E. ©. II. Ueber den Geiſf der Pädagogik unferer Zeit. Zweite Abtheilung. 1. Syſtem des Unterrichts, oder Eneyklopaͤdie und Mes thodologie des geſammten Schulſtudiums. Nebſt ei⸗ ner Abhandlung über die aͤußere Drganifation der Hochſchulen. Von Johann Jakob Wagner. 2. Handbuch der Erziehungswiſſenſchaft, oder Ideen und Materialien zum Behuf einer neuen, durchgaͤn⸗ gig wiſſenſchaftlichen Begründung der Erziehungs⸗ und Unterrichtelehre. Von B. H. Blafche. 3. Ueber den Unterricht in der Naturkunde auf Schu⸗ len. Von Karl von Raum er. 1 4. Naturbildung. Ein Buch für Lehrer, Erzieher, Na⸗ tur- und Jugendfreunde. Von B. H. Blaſche. 5. Die Hauptgeſichtspunkte bei der Verbeſſerung des Volksſchulweſens. Schulvorſtehern zur Beherzigung, Schullehrern zur Ermunterung gutachtlich angedeutet von J. B. Grafen . 6. Ertiehungslehre im Geiſte des Chriſtenthums. Ein Handbuch für Schullehrer und Schulptaͤparanden. Von Joh. Bapt. Dergenröthen ml ’ Von B. H. Blaſche. 1. De institutione ad medicinam libri duo, tiro- num atque scholarum causa editi a Hermann Friedbän der. a. Eneypklopaͤdie und Methodologie der Arzneikunde, zu Ane entworfen von Friedrich Auguf oe. II J Einige Nachrichten über Handſchriften der koͤnigl. Bibliothek zu Bamberg vom Bibl. Jaͤck. Ja Oeſterreich, Italien, Frankreich, England und Deutſchland werden ſelbſt die wiſſenſchaftlichſten Bibliothe⸗ kare und Bibliographen, im Vergleiche ihrer wichtigen Dienſte zu jenen anderer Staatsdiener, gering beſoldet, mit politiſchen Auszeichnungen ſelten oder gar nicht beehrt, und darum auch bey allgemeiner Anerkennung ihrer hoͤchſten Berufsthaͤtigkeit von andern Staatsdienern nur uͤber die Achſel angeſehen. Denn die meiſten von dieſen ſind bloße Routiniers ohne eigentlich wiſſenſchaftliche Bildung, wenn ſie auch die Schulen durchlaufen haben: in dem Wahne, jeder andere Dienſt ſey auch nur aus Geburt, Zufall oder Beguͤnſtigung übertragene Routine, glauben fie großmuͤthig zu ſeyn, wenn ſie die wiſſenſchaftlichſten Verwalter von Biblistheken den gemeinſten Regiſtratoren gleich ſtellen, wel⸗ che alſo durch jeden Schulauswurf, durch jede literäriſche Nullitaͤt, durch jeden, welcher mit der frechen Stirn eines Nachdruckers von Broͤder's Grammatik oder Müller's Welt: geſchichte ſich Auctoritaͤt anmaßt, und durch jeden Aſpiran⸗ ten zum Lehramte augenblicklich erſetzt werden konnten. Manche Einſichtigere ſind ſogar gewiſſenslos genug, als Berichterſtatter ſolchen Wahn zu affectieren, und wie auf dem Dreyfuß zu Delphos uͤber Leben und Tod der Biblio⸗ thekare und Bibliographen zu ſprechen, wofür freylich die unbeſtechliche YTemefis früh genug manchmal ſie ſtraft. Sind die wahren Bibliothekare aber keine bloßen Bücher: verwalter, ſondern von nicht zu hemmendem Streben nach univerſeller Bildung, und von der hoͤchſten Wichtigkeit ih⸗ res Berufes, den Flor der Wiſſenſchaften vor allen Staats⸗ dienern zu befoͤrdern, durchdrungen; haben ſie ihre trocknen Studien durch vieljährige Uebung ihrer Talente und allſei⸗ tigen Kenntniſſe lieb gewonnen; iſt ihnen ihre Anſtalt durch ſelbſt geſchaffenen Mechanismus auch unter der größten Anſtrengung und Ueberwindung das hoͤchſte Gut auf dieſer Erde geworden; haben fie die Ueberzeugung von der hoͤchſt— moͤglichen Ordnung, Reinlichkeit und Brauchbarkeit ihrer Anſtalt ſelbſt in den feindſeligſten Menſchen, welche nichts als Raͤnke kennen und ausüben, unwiderleglich begründet; dann werden fie auch ſehr gleichguͤltig uͤbtr den höheren Ifis 1826, Heft IX. * Rang und die Beſoldung minder wichtiger Staatsdiener, über Auszeichnungen, Orden und andere dergleichen Eitel⸗ keiten bleiben, und ſich mit der inneren Gluͤckſeligkeit be⸗ gnuͤgen, welche ſie zur unermuͤdeten Thaͤtigkeit ſpornt, und nur aus der tiefſten Liebe zu ihrer unendlichen Bibliothek⸗ wiſſenſchaft quillt. Nur ſo iſt die hoͤchſte Zufriedenheit manches Bibliothekars bey einer Unterſchreibers⸗Beſol⸗ dung, welche er durch Privatarbeiten auf ſeinem Studier⸗ zimmer leicht verzehnfachen könnte, erflärbar, wie Schil⸗ ler's berühmter Schwager, Bibliothekar Reinwald zu Meiningen, auch im hoͤchſten Greiſenalter bey nicht mehr als 200 fl. Beſoldung 1811 mich feines hoͤchſten Zuftieden⸗ heit verſicherte. s Zur öffentlichen Bibliothek in Bamberg wurde zwar ſchon 1701 der erſte Grund gelegt; fie wurde mit zeitge⸗ maͤßen theologiſch hiſtoriſchen Buͤchern in einigen Jahr⸗ zehnten ſo beſetzt, daß ſie als öffentliche 1733 dem Pu- blicum dargeboten werden konnte; fie wurde von Zeit zu Zeit mit Vermaͤchtniſſen zu dieſem Zwecke ausgeſtattet, und als ſtaͤdtiſche Anſtalt betrachtet. Allein vom J. 1773 an kam ſie in ſolche Verwahrloſung, daß ein weſentlicher Theil davon geſtohlen oder der Faͤulniß Preis gegeben wurde. So lagen noch die meiſten von vieljährigem Schmus tze bedeckten Buͤcher auf dem Fußboden vieler Kammern in 3 Stockwerken bey der erſten Erſcheinung des Grafen von Rumford, als churbayeriſchen Hofcommiſſaͤrs im J. 1802, und blieben auch bis zum Herbſte 1803 liegen. Die gleichzeitig eingetretene Saͤculariſierung machte die Vereinigung aller im Fuͤrſtenthume Bamberg geweſenen ſtiftiſchen Bibliotheken moglich. Der vom unſterblichen Fürſtb., Franz Ludwig v. Erthal gebaute Bibliothekſaal von 28 Fenſtern, iſt zwar der hoͤchſte und ſchoͤnſte des Koͤ⸗ nigreiches Bayern. Allein ohne deſſen Verbindung mit ei⸗ ner Reihe anſtoßender Zimmer und Kammern haͤtten die weſentlichſten Bücher, welche aus dem Domcapitel und Col⸗ legiatſtifte St. Jakob, aus den Abteyen Michelsberg, Banz und Langheim, aus den Klöſtern der Capuziner zu Bam⸗ 54 859 berg, Hoͤchſtadt und Goͤßweinſtein, der Franciscaner zu Bamberg, Vorchheim und Kronach, der Carmeliten und Dominicaner zu Bamberg mit größter Eitfertigkeik und Unordnung zufammengefahren werden mußten, nicht auf⸗ geſtellt werden koͤnnen. Da ein ſehr großer Theil des Pus blicums das Säcularifationsgut als Gemeingut anſah; ſo iſt einleuchtend, daß manche Koſtbarkeit, für deren Wie dererwerb man jetzt große Summen bezahlen moͤchte, um einzelne Kreuzer in die Kaͤſebuden abgegeben wurde. Nach vielen proviſoriſchen Arbeiten im Sommer 1803 wollte der verſtorbene Freyh. Stephan v. Stengel, als Vicepraͤſident der Landesdirection zu Bamberg, die Verei⸗ nigung und Einrichtung der ehemals ſtaͤdtiſchen mit den kloͤſterlichen Bibliotheken in einer centraliſierten öffentlichen Staatsanſtalt dem verſtorbenen Alexander Schmoözer und mir uͤbertragen. Auf unſer dringendes Anſuchen wurde je⸗ doch auch der 12 Jahre früher angeſtellte Bibliothekar, Kon- tad Frey wieder beybehalten, und jo am gten Sept. 1803 ein Triumvirat durch definitive Organiſation gebildet. Dieſe war ungluͤcklicher Weiſe von einem der Bibliothekwiſ⸗ ſenſchaft ganz unkundigen Rathe, nach wenigen Blicken in das Buch: Denis Buͤcherkunde. Wien 1779. 4, ver⸗ anſtaltet, wodurch unheilbare Maͤngel herbeygefuͤhrt wor— den ſind. Denn wir mußten die Wiſſenſchaften vertheilen, und unabhängig von einander bearbeiten, was nothwendig auch das Nichtarbeiten in ſich ſchloß. Wer nicht von Jugend an aus Vorliebe mit Biblio: theken beſchaͤftigt iſt, fuͤr den gibt es auch kein Reiz⸗ und Zwangsmittel. So blieb Schmotzer und ich bis zu Frey's Tode im Sept. 1813 unbekannt mit deſſen Faͤ⸗ chern, deren segehanifhe Ordnung er als pedantiſches Moͤnchsweſen in Aretin's literariſchem Anzeiger v. 1807. S. 319 u. 407 beſpoͤttelte. So blieb ich unbekannt mit den Reſultaten von Schmoͤtzer's Fleiße an den ihm von der k. Regierung beſonders uͤbertragenen Handſchriften und Druckdenkmaͤlern, bis zu feinem am 29 ten April 1815 er⸗ folgten Tode. Obgleich daher der k. Bibliothek die Idee der Einheit, aus Mangel eines ſachkundigen oberſten Leiters, bis dahin entgehen mußte; ſo fand ich doch unum⸗ gänglich noͤthig, dieſelbe wenigſtens jetzt nachträglich in mir vorerſt zu realiſieren, bis ich fie auch der Anſtalt ſelbſt, bey fortſchreitender Catalogierung und Reviſion der bereits vol⸗ lendeten Zweige, noch moͤglichſt anpaſſen könnte. Die mei⸗ ſten Druckdenkmaͤler waren zwar oberflaͤchlich verzeichnet; aber deren Inventur mußte erſt verfertigt werden. Die Handſchriften waren nach bloßen Ruͤckentiteln verzeichnet, aber nicht nach ihrem oft ſehr vielfachen Inhalte unterſucht, noch weniger mit einer einzigen Druckſchrift verglichen. Da⸗ her konnte auch nur ein hoͤchſt mangelhaftes Verzeichniß derſelben den zwey beruͤhmten Gelehrten, Cramer und Gren, durch welche dieſelben der gelehrten Welt zuerſt be⸗ kannt gemacht wurden, mitgetheilt werden. Die Vollen⸗ dung der Ordnung im Ganzen, die nähere Kenntniß aller Theile, und die Leiſtung der vielen Currentgeſchaͤfte, welche durch die Correſpondenz mit auswaͤrtigen Anſtalten und Ge⸗ lehrten von der einfachſten Bekanntmachung der Schaͤtze an fehr vermehrt wurden, nahm daher meine Zeit fo ſehr in Anſpruch, daß ich unter Einſchraͤnkung der Schriftſtelle⸗ - 860 rey auch viele meiner Freyſtunden täglich dazu widmen muß⸗ te, ſo liebevollsauch der jetzige Pfarrer Friedrich Wunder als ehemaliger Cuſtos, der verſtorbene Otto Reinhard und der noch Ei Bibliothek = Secretär Friedrich Eder mich unterſtuͤtzten. Je genauer ich jedoch meinen Wirkungskreis kennen zu lernen taͤglich veranlaßt wurde, deſto mehr fuͤhlte ich nach genommener Einſicht der k. bayeriſchen Bibliotheken, unter welchen die Wuͤrzburger als dritte an neuerer Lites ratur der unſerigen vorgeht, an wiſſenſchaftlichen Hand— ſchriften und Druckdenkmaͤlern nachſteht, das dringende Ber duͤrfniß auch auswaͤrtige große Anſtalten fuͤr Literatur und Kunſt zu beſuchen. Ungeachtet meiner bibliothekariſchen Bes ſoldung von drey Hundert Gulden, und ohne Unterſtuͤtzung aus einer oͤffentlichen oder privaten Caſſe, entſchloß ich mich zu großen Opfern fuͤr Reiſen in das Ausland aus keinem andern Grunde, als meine Berufsbildung zu befördern. Oenn ich war uͤberzeugt, daß ich jene erreichen koͤnnte, wenn ich die wichtigſten Anſtalten durch perſoͤnliche Einſicht kent nen lernen, meine Kenntniſſe durch Umgang mit auswärtis gen Gelehrten berichtigen und erweitern, durch offenen Ver⸗ kehr mit andern gebildeten Bewohnern fremder Laͤnder mich fuͤr das oͤffentliche Leben brauchbarer machen, und ſelbſt durch Beruͤhrungen mit minder Gebildeten zur reifen Erz kenntniß kommen würde, welche Eigenheiten dieſer oder je— ner Nation dieſelbe vor andern achtungswerth machen. Sehr natuͤrlich iſt zwar jedem fortfchreitenden Welt⸗ buͤrger der Wunſch, große Fluͤſſe, Seen und Meere zu ſe⸗ hen oder zu befahren, hoͤchſt fruchtbare Ebenen zu uͤber⸗ ſchauen, hohe mit ewigem Schnee bedeckte Gebirge zu bes ſteigen, zwiſchen ungeheuren Felſenmaſſen von Granit oder Marmor durchzufahren, fremde Sitten und Gebraͤuche zu beobachten, allerley Producte zu unterſuchen, und die reli⸗ gioͤſe und politiſche Liberalitaͤt anderer Nationen zu erfor» ſchen. Allein die Erfüllung dieſes Wunſches wird gewoͤhn⸗ lich ſchon auf der erſten großen Reiſe im Wagen, Schiffe, Wirthshauſe oder Privatquartier durch fo vielfache Beſchwex— den verbittert, daß nur ein beſonderer Enthuſiasmus für Literatur und Kunſt ſpornen kann, allen durch Jahrzehnte gewohnten Lebensbequemlichkeiten wiederholt zu entſagen. Ich verweilte 1821 vom Juny bis zur Mitte Octor bers in Oeſterreich und Oberitalien, und wurde faſt uͤber— all mit edler Zuvorkommenheit in meinem Streben unters ſtuͤtzt, wie ich in den 4 Baͤnden jener Reiſebeſchreibung er⸗ zaͤhlte. Allein den eigentlichen Zweck meiner Wanderung habe ich nicht nach Wunſch erreichen koͤnnen. Darum mag es verzeihlich ſeyn, daß weder die Erinnerung an die Be⸗ ſchwerden und Koſten der Reiſe, noch ein hartnaͤckiges Fie⸗ ber, welches der zu ſchnelle Wechſel von ſehr großet Waͤr⸗ me in Italien zur eben ſo wenig gewohnten aͤußerſten Kaͤl⸗ te bey Sterzing uͤber den Brenner im October 1821 be⸗ gruͤndete, meine Luſt zu einer zweyten Bildungsreiſe unter⸗ druͤcken konnte. Schon im Fruͤhlinge 1823 hatte ich mich zu einer Reiſe nach Paris entſchloſſen; allein ich konnte weder dahin, noch nach Dresden, Göttingen und Wolfen⸗ buͤttel, die mir noͤthige Erlaubniß erhalten. Auf wieder⸗ holtes Bitten erfolgte die allerhoͤchſte Erlaubniß zwar im Anfange Aprils 1824, allein erſt am öten July konnte ich, 861 nach Beſeitigung vieler veraͤchtlicher Hinderniſſe, meine Wanderung zum Beſuche Frankreichs, Englands und der beyden Niederlande antreten. Die meiſten Reſultate dieſer Reiſe wird das Publicum in meiner eben erſchienenen Be— ſchreibung finden. Doch viele mußte ich fuͤr verſchiedene Zeitſchriften aufbewahren. So z. B. wurde meine Ueberzeugung geſteigert, daß die k. Bibliothek zu Bamberg nicht nur mit mehreren Druckdenk— maͤlern bereichert iſt, welche in den groͤßten Bibliotheken feh— len, ſondern daß in ihr ein Schatz von 1200 Bänden latei⸗ niſcher Handſchriften verwahrt iſt, deren Zahl von datier— ten jene der Parifer und Londoner, Oxforder und Games bridger Bibliotheken bis zum vierzehnten Jahrhundert weit uͤbertrifft. Dieſe Ueberzeugung hat mich, nachdem ich durch die ſorgfaͤltigſte Bemuͤhung mehrerer aͤrztlichen Freunde mit— telſt antiphlogiſtiſcher Behandlung von einer, aus verheim— lichtem Aerger über boshafte Raͤnke entſtandenen, lange Zeit anhaltenden, und dreymal toͤdtlich gewordenen Krank— heit ganz geneſen, und auf ſehr große Unterſtuͤtzung der Bibliothek aus der Staatscaſſe für neue Literatur ſeit dem Abgange des Oberkirchenraths Paulus als Referenten Ver— zicht zu leiſten gewohnt bin, von Neuem enthuſiasmiert, den Reſt meines Lebens der genaueſten Unterfuchung unſe⸗ rer Handſchriften zu widmen, und deren diplomatiſche Be— ſchreibung ſo zu vollenden, daß einſt ihr ganzer innerer Werth dem Publicum bekannt werde. Denn ohne dieſes Reſultat wuͤrde der aus ſeculariſierten Stiftern Bambergs geſammelte todte Schatz ſo wenig zu achten ſeyn, als vor dieſem Jahrhunderte, zu deſſen Ende die noch freyherrli— chen Beſitzer, aus Beſorgniß vor Entdeckung mancher grunds loſen Privilegien, die Einſicht keines einzigen Claſſikers erlaubten. Fruͤher habe ich zwar ſchon, nach dem mie moͤglichen wiſſenſchaftlichen Gewinne, die Handſchriften der Claſſiker und Hiſtoriker unterſucht, wie ich theils in dem von mir herausgegebenen Horaz, Virgil und anderen noch erfcheis nenden Claſſikern, theils in dem zu Frankfurt und Hano— ver erſchienenen Archive fuͤr die Geſchichtskunde, theils in den Monumentis historiae medii aevi bewieſen habe, und noch ferner erproben werde. Allein ohne Unterſuchung aller mir anvertrauten Hand: ſchriften kann kein vollkommenes Reſultat erſcheinen. Eine ſolche anhaltende Arbeit iſt freylich jedem über die juridi⸗ ſchen und theologiſchen Symbole emporgeſchwungenen Bl⸗ bliothekar wegen des oft anekelnden Inhaltes der Hands ſchriften ſehr ſchwer, wie ich mich z. B. ſeit dem Herbſte 1825 mit 130 Bänden von bee Ak, Homile⸗ ten, Theologen, Vaͤtern, Myſtikern ſehr ermuͤdend beſchaͤf— tigte. Indeſſen dieſer relative Werth der einzelnen Hands ſchriften verſchwindet vor der abſoluten Nothwendigkeit, daß der von ſeinem Berufe durchdrungene Bibliothekar den ſpeciell wiſſenſchaftlichen oder bloß diplomatiſchen Werth ei— ner jeden genau kennen muß. Auch ergibt ſich oͤfters aus unbenutzten Handſchriften des obigen, obgleich werthloſen Inhaltes doch manche Nachricht zur Bereicherung der un: endlichen Literärgefchichte, Ich erlaube mir davon einige Proben zu geben, or ——ñ— m 862 1. Eine Sammlung Sonn- und Feſttagspredigten von Peter Chriſtian, welche 1469 copiert wurden, moͤch⸗ 20 0 5 te Erwaͤhnung verdienen, weil kein Literator dieſes Autors erwaͤhnt. Da das Buch in der Bamberger Franziscanerbibliothek vorher aufgeſtellt war, ſo ſcheint er aus dieſem Orten zu ſeyn, obgleich er von Wad— ding in feinen Jahrbüchern nicht berührt worden iſt. So berühmt John Gaube (Johannes Galensis od. Wallensis) als Lehrer der Theologie zu Oxford und Paris im XIII. Jahrhundert geweſen iſt, ſo ſelten ſind doch gleichzeitige Handſchriften ſeines Syſtems. Die hieſige Dominicanerbibliothek lieferte einen ſchoͤ— nen und ganz gleich geſchriebenen Codex in 8. Ein Prieſter Gezo ſammelte aus den wichtigſten Vaͤ— tern Ausſpruͤche für die Lehre vom Leibe und Blute Chriſti, und verſah ſie mit einer Vorrede und In— haltsanzeige. Wenn dieſe Collectaneen auch nicht das Gepraͤge des XI. Jahrhunderts an ſich truͤgen, ſo waͤren fie ſchon wegen des noch unbekannten Samm— lers intereſſant. Hierauf folgen 82 Verſe über den naͤmlichen Gegenſtand vom Abte Ratbert Paſcha⸗ fius, dem Befoͤrderer der Transſubſtantiation zu Korbey, welcher im J. 851 geſtorben iſt, wovon aber nur 15 in der großen Bibliothek der Vaͤter Theil + 14 S. 730 abgedruckt ſind. . Eine im XV. Jahrhundert copierte deutſche Predigt, welche ein Benedictiner bey der Einnahme von Seru> ſalem 1095 vor dem Heere des ganzen Kreuzzuges gehalten hat, erregt durch ihren mit der Abſchrift gleichzeitigen Dialect den Verdacht, daß ſie entweder ſpaͤter erſt aus dem Lateiniſchen uͤberſetzt, oder von dem Abſchreiber der Abtey Michelsberg in Bamberg beliebig modifiziert wurde: ſonſt wäre fie das wichtig⸗ ſte Denkmal unſerer Sprache. Der auf der Academie zu Toulouſe berühmt geworde⸗ ne Erlaͤuterer des Kirchenrechts aus dem Predigeror— den, Guilelmus de Monte - Laudano in der erſten Haͤlfte des XIV. Jahrhunderts, ſchrieb auch ein Buch von den Sacramenten, welches noch nicht gedruckt, und handſchtiftlich nur in wenigen Biblios theken zu finden iſt. Wir beſitzen eine faſt gleichzei⸗ tige ſchoͤne Abſchrift auf 76 Blättern aus dem ehe⸗ maligen Domcapitel. 6. Der Dominicaner Raynuecius de Pisis verfaßte ein Pascale, welches er dem P. Urban V. zueignete, dem er die Berichtigung der chronologiſchen Irrthuͤ⸗ mer, beſonders in Beziehung auf die öſterliche Zeit zutraute. Im erſten Buche behandelt er durch 18 Hauptſtuͤcke die Zeitbeſtimmung der Oſtern, als Aufs erſtehungsperiode Jeſus Chriſtus, und aller bewegli⸗ chen Feſte der Kirche. Im zweyten Buche füllen 18 Hauptſtuͤcke die Zeitbeſtimmung nach der Sonne und dem Monde — 7 andere des dritten die Ausgleichung beyder, und noch 14 des vierten die Regeln, wie bie ſe geſchehen ſoll. Dieſe Handſchrift des ehemaligen Domcapitels auf 56 großen Quartblaͤttern iſt ganz gleichzeitig ihrer Zueignung zwiſchen den J. 1362 — 70, Weder von ihr, noch von ihrem Verfaſſer fand 863 ich auch nur eine Spur, obgleich ich in mehr als 30 Quellen forſchte. Deßwegen wuͤrde ich fuͤr die An⸗ deutung einer mir unbekannten, oder von mir unbes achteten Literaturquelle um ſo mehr verbunden ſeyn, je mehr ich verſichert bin, daß dieſer Raynuccius de Pisis von dem gleichfallſigen Dominicaner Ray neri- us de Pisis ganz verſchieden iſt. 7 — So umſtaͤndlich die Literatoren die Werke des Cardi⸗ nals und Erzbiſchofs von Kanterbury, Stephan Lang— ton, aus den Jahren 1200 — 1228 aufzaͤhlten, fo erwähnte doch noch keiner des ungedruckten Sy- ſtems der Theologie, wovon die k. Bibliothek ein ſchoͤn geſchriebenes faſt gleichzeitiges Exemplar auf 99 großen Pergamentblaͤttern aus der ehemaligen Dombibliothek erhielt. a Die Betrachtung des Erzbiſchoſes Julian v. Toledo aus dem Jahre 680 iſt zwar in dem XII. Bande der gr. Bibliothek der Vaͤter abgedruckt, aber ohne Vorrede, womit unſere herrliche Handſchrift von fx großen Blaͤttern des X. Jahrhunderts vermehrt, ch vor andern auszeichnet. Auch hat eine fpätere Hand den Eingang zur Lebensbeſchreibung der aͤgyptiſchen Maria vom gleichzeitigen neapolitaniſchen Diacon Paul (640), wie fie aus dem Griechiſchen ins Lateiniſche uͤberſetzt nirgends erſchien, beygefuͤgt. 9. Ein herrlicher ganz gleichfoͤrmig geſchriebener großer 10. Codex von 258 zweyſpaltigen Blaͤttern des XI. Jahr- hunderts, mit Vitae Sanctorum uͤberſchrieben, ent— hält 50 ſolcher Lebensbeſchreibungen, deren keine mit Surius und andern Legendenſammlern ganz uͤberein⸗ ſtimmt, und mehrere gar nicht zu finden ſind. Nicht einmal das Leben des h. Martinus von Sulpitius Severus iſt in einer der 3 großen Bibliotheken der h. Vaͤter ſo vollſtaͤndig, als in dieſer Handſchrift; weßwegen ſie die ſorgfaͤltigſte Ruͤckſicht verdiente, wenn jemals eine neue Ausgabe der Art veranſtaltet wer: den ſollte. Eine andere Handſchrift aus dem XIII. Jahrhunder⸗ te war bisher bloß unter der allgemeinen Ueberſchrift einer Abhandlung von der Buße und Beichte vers zeichnet. Statt deſſen fand ich darin auf den erſten 64 Blättern das noch nicht gedruckte Bußbuch Ro— bert's von Flamesburia, Magiſters des Auguſti— nerordens und Beichtvaters im Kloſter des h. Victors zu Paris gegen das Ende des XII. Jahrhunderts. — Eilf andere Blätter gleicher Handſchrift füllen die Bes lehrung eines Unbekannten, wie die Prieſter das ihnen anvertraute Volk von Vergehen abhal— ten und unterrichten ſollen, wenn dieſelbe nicht durch die Ungeſchicklichkeit des Abſchreibers vom naͤch— ſten Werke getrennt wurde. Es folgt nehmlich ein Bruchſtuͤck des Bußbuches Theodors, Erzbiſchofs von Kanterbury zwiſchen den Jahren 668 — 690, von der Abmahnung der 7 vorzuͤglichſten La⸗ ſter, wovon zwar Spielmans, in feiner Samm⸗ lung der engliſchen Concilien, eine Anzeige lieferte, deſſen Inhalt aber noch nicht gedruckt iſt. — Die 864 naͤchſten 26 Blätter von ſchoͤnerer Hand enthalten die Beſchluͤſſe des IV. Lateranenſiſchen Virchen⸗ raths und die Ablaßbulle P. Innocenz III. v. 1215 für die Eroberung des gelobten Landes, wor⸗ auf 25 Conſtitutionen deſſelben folgen, deren klein ſter Theil in der von Matern Cholin zu Köln 1575 veranſtalteten Ausgabe ſaͤmmtlicher Werke def: ſelben Pabſtes enthalten iſt, und wovon die meiſten mit der Addreſſe, dem Orte, Tage und Jahre der Ausfertigung, welche dem Koͤlner Drucke abgehen, verſehen find. Einige dieſer ungedruckten Conſtitutio— nen verdienen dem Publicum wenigſtens angezeigt zu werden. 3. B. Nova bis commisit aus dem Las teran IT. Nov. 1213 an den N. Karthaͤuſer-Prior und deſſen Mitbruͤder. Es wurde nehmlich dem Pabs ſte oͤfters berichtet, daß Aebtiſſinnen des Burger und Palentiner Kirchſprengels ihre eigenen Nonnen eins weihen, ihre Beichten hoͤren, und das Evangelium oͤffentlich predigen. Er verbot dieſes auf das ſtreng⸗ fle, weil der Heiland der Jungfrau Maria, obgleich fie wuͤrdiger und ausgezeichneter als alle Apoſtel war, doch die Schluͤſſelgewalt des Himmels nicht, wie die fen, verliehen habe. — Consequenter bis muta- re, a. d. Lateran 7. Juni 1215 an den Biſchof u. das Capitel von Tripolis. Wenn Jemand, der nicht Biſchof iſt, biſchoͤfliche Verrichtungen vornimmt, ſo ſoll er bey Waſſer und Brod eingefperrt werden. Geiſt⸗ liche, welche aus dem Noviziat austreten, und ſich von ihren Biſchoͤfen fuͤr beſtimmte Kirchen weihen laſſen, mögen geduldet werden. — Petisti bis cele- brans. Signia 19. October 1215 an den Erzbi⸗ ſchof und das Capitel von Biſunt. Wenn eure Stadt wegen der Johanniter und Tempelherren mit einem allgemeinen Interdict belegt iſt, welches dieſe nicht achten, ſo iſt deren Ungehorſam zwar kein Grund zu gleichartigem Benehmen; damit ſie ſich aber nicht über eure Thraͤnen luſtig machen, fo ſollt ihr in ſolchen Fällen die Exlaubniß haben, Meſſe zu leſen. — Contingit bis instituta a. d. Lateran 28. Jaͤnner 1215 an den Erz: und Weihbiſchof von Rheims. Wenn Cleriker ſich in ſchmutzige weltliche Geſchaͤfte einlaſſen, ſo ſollen ſie der geiſtlichen Immunnitaͤt ver⸗ luſtig werden. — Quia bis imminere, Gignia 3. October 1216 an den Ciſt. Abt v. Morimund ꝛc. Wenn Prieſter nach und nach zwey Beyſchlaͤferinnen halten, fo find fie weder als doppelt beweibte zu bes trachten, noch der Strafe der Irregularitaͤt unterwor⸗ worfen; ihre daraus gezeugten Soͤhne koͤnnen nur dann zu Prieſtern geweiht werden, wenn fie Kloſter⸗ geiftliche geworden find. Geiſtliche, welche Falſarler find, oder auf offendarem Diebſtahle ergriffen werden, koͤnnen weder vor ein weltliches Gericht gezogen werden, noch ſind ſie der Excommunication unterworfen, ſobald ih⸗ re rechtmaͤßige Obrigkeit davon benachrichtigt iſt. Päbfts liche Zehntindulte ſind nicht zu beſchraͤnken, ſondern zu erweitern. Bey Verehelichungen ſolcher, deren heimliche Verwandtſchaft im Geheimen angezeigt wird, iſt zu beruͤckſichtigen, ob ein oͤffentliches Aergerniß daraus entſtehen koͤnnte. — Accepimus bis ex- pressam, an den Biſchof zu Breslau. Der Pabſt . verlangt nicht, daß Geiſtliche den Reinigungseid über ihre Enthaltſamkeit ablegen, weil dieſe nach Job und Salomon nicht leicht moͤglich iſt. — Tua bis ex- pedire, Rom 1. Maͤrz 1216. Prieſter, welche mit zwey Schweſtern im Beyſchlafe lebten, find der Sr» regularitaͤt nicht unterworfen, und zu befreyen, wenn fie den Celibat geloben ꝛc. 1c. Da die ganze Handſchrift des Kirchenrathes, des Ablaßbriefes und der Decre— talconſtitutionen P. Innocenz III. gleichartig, und nach allen diplomatiſchen Kennzeichen aus der erſten Haͤlfte des XIII. Jahrhunderts iſt, da der Inhalt des bereits abgedruckten Theiles mit derſelben woͤrt— lich übereinftimmt, und da die paͤbſtlichen Erlaſſe noch mit dem Orte, Tage, Jahre und der Addreſſe verſe— hen find, fo iſt nicht zu zweifeln, daß die IT unge⸗ druckten eben ſo aͤcht ſind, als die bereits gedruckten. 11. Der mit ſeinem Bruder Biſchof nicht zu verwech⸗ ſelnde wiener Prieſter Mamertus Claudianus aus dem V. Jahrhundert ſchrieb uͤber verſchiedene liturgiſche Gegenſtaͤnde ganz andere Abhandlungen, als die Bi— bliotheken der h. Vaͤter erwähnen. Wir beſitzen da— von einen herrlichen Codex des XIII. Jahrhunderts. 12. Ein Codex war bisher bezeichnet „Incerti auctoris summa theologiae.““ Statt deſſen fand ich: 1. Ein Gedicht von der Meſſe, welches vom Erzbiſchofe Hil- debert zu Tours im Anfange des XII. Jahrhunderts verfaßt, und im 21. Bande der großen Bibliothek der alten Väter Seite 168 abgedruckt iſt. 2. Sieben Abs handlungen des Magiſters Hugo aus Sachſen, Aus guſtiners im Kloſter des h. Victor zu Paris 1096 — 1139/40, vom Glauben, der Hoffnung, Liebe, Dreys einigkeit, Schoͤpfung und den Sacramenten — dann 2 Bücher von der Excommunication, Simonie ıc., welche alle im III. Bande der venetianer Ausgabe von 1588 ſtehen ſollen, wovon ich mich aber aus Man— gel irgend einer Ausgabe der Werke Hugo's nicht überzeugen kann. 3. Die 3 Buͤcher vom Zuſtande der Seele des wiener Prieſters Mamertus Claudianus, welcher zwiſchen 440 — 460 lebte, ſind in der Biblio⸗ thek der Vaͤter abgedruckt, aber nicht ſeine Meßord— nung, ſeine Vorſchrift uͤber prieſterliche Kleidung, Ce⸗ remonien, Fornitation, falſches Zeugniß, die 3 Grade der Demuth, Begraͤbniß ıc., welche unſere Hands ſchrift auf 30 ſchoͤn geſchriebenen Blättern aus dem XIII. Jahrhunderte liefert. Ob dieſes Werk dem gleichnamigen Bruder und wiener Biſchofe, welchen die Bibliothek der Vaͤter im Regiſter vom obigen Prieſter unterſcheidet, zuzuſchreiben iſt, kann ich nicht beſtimmen. Ich zweifle ſehr, ob von dieſem groͤßten⸗ theils liturgiſchen Werke etwas gedruckt iſt, nachdem ich in den beſten mir zu Gebote ſtehenden Literatur quellen vergebens nach weiterer Belehrung geſucht has be. — Uebrigens find die 108 Blätter des ganzen Bandes gleichartig im Pergament, wie in der ſchoͤ— nen Handſchrift. 13. Die Werke des h. Sieronymus ſind ſehr oft ab» gedruckt; deſſen ungeachtet beſitzen wir eine pergamen⸗ tene Handſchrift feiner kurzen Erläuterung der Pfals Ai 1826. ‚Heft IX. men aus dem Jahre 1470, welche mit einer unge⸗ gedruckten Vorrede ausgeſtattet iſt. 14. Konrad Wernt verfaßte für die Kloſterfrauen ein Buch von der Gemehelschaft Cristi mit der gelenbigen andechtigen sel, welches Marga⸗ reth Grtlibin, 1462 auszeichnete. Dieſes miyflis ſche Werk von 207 großen Blaͤttern moͤchte manchem nordiſchen Schwaͤrmer eine deſto reichere Nahrung gee waͤhren, je weniger es bekannt iſt. 14. Die Abhandlung des Biſchofs Robert aus Liefland von den Kraͤften der Seele iſt gleichfalls nir⸗ gends gedruckt, und wuͤrde den neuen Phantaſten un⸗ ſerer Zeit ſehr behaglich ſeyn. 16, Die Homilien und Predigten des Minoriten Am⸗ bros Runzmann aus Freyburg mögen dem großen Publicum noch ſo unbekannt ſeyn, als jene des Do— minicaners Heinrich Rab, oder die des Franzisca— ners Vonrad Geiger aus Kelheim, und doch vers dienen alle drey Sammlungen die Beachtung des Lie terators. 17. Das vom h. Athanas griechiſch geſchriebene Leben des h. Abts Anton, welches der Biſchof Evagrius in das Lateiniſche uͤberſetzte, iſt weder bey Surius, noch in andern Legendenſammlern fo vollſtaͤndig, als in mehrern unſerer Handſchriften vom XIV. u. XV. Jahrhundert. 18. Den Werken des h. Bernard in allen größeren Ausgaben gehen noch 9 Reden ab, welche eine unfes rer Handſchriften des XV. Jahrhunderts liefert. 19. Ein Gleiches findet mit 8 Reden des Brixner Al- bertinus Causidicus ſtatt. 20. Die Geſchichtsblumen des biſchoͤflichen Clericus Adam zu Klaremont ſind zwar nur aus vielen Ges ſchichtſchreibern zuſammengetragen; allein die Art der Verwebung dieſes ungedruckten Werkes iſt ſehr inters eſſant. Wir beſitzen zwey vollſtaͤndige Handſchriften mit Inhaltsanzeigen auf Pergament und Papier vom XIV. u. XV. Jahrhundert aus den Dome und Kar⸗ meliten- Bibliotheken. a 21. Im erſten Bande der Reden des h. Bernard v. XII. Jahrh. befindet ſich eine Bulle P. Lucius III. an die deutſchen Biſchoͤfe fuͤr den Erzbiſchof Chriſtian von Mainz, data Signiae IV. Non. Sept. (a. 1181), welche in den Concilien- und Bullenſammlungen ſich nicht befindet. Im zweyten iſt eine Verfuͤgung Friedrichs v. Barcſten fuͤr die Abtey Michelsberg zu Bamberg, deren die Inhaltsanzeigen der geſamm— ten bayeriſchen Urkunden v. Lang nicht erwaͤhnen. 22, In einem Exemplare der Werke Peters v. Blois vom XV. Jahrh. befindet ſich eine Rede von der Kitchenweihe und 7 Briefe, welche der beſten pariſer Ausgabe abgehen. 23. Ein Gleiches findet von 9 Briefen Gregor's des Großen v. XI. Jahrh. Statt, 55 867 24. Das Buch des Doctors Johann Andreas aus Bononien über den h. Hieronymus, wurde 1395 von den Canonikern zu Neunkirchen herrlich auf Perga⸗ ment gefchrieben, 25. Eine Rede von dem Martyrer Julian, und eine Abhandlung uͤber Salomo's hohes Lied von unbe⸗ kannten Verfaſſern aus dem X. Jahrh. ſcheint nir⸗ gends gedruckt zu ſeyn. 26. Guilelm Briton's Erlaͤuterung aller Vorreden des Hieronymus zur Bibel vom XIV. Jahrhundert iſt in einem herrlichen Exemplar vorhanden. 27. In der neueſten venezianer Ausgabe der Werke P. Leo des Großen fehlt noch die Rede vom Abſolon, welche einer unſerer herrlichſten Codices verwahrt. 28. Das Leben der h. Martyrin Margareth von einem Unbekannten aus dem XII. Jahrh. iſt nirgends ſo abg druckt, wie hier beſchrieben. 29. Ein Coder des XI. Jahrh. liefert mehrere kleine Werke des h. Auguſtin, welche der neueſten pariſer Ausgabe abgehen. 30. In den Buͤchern des h. Hieronymus uͤber den Pro⸗ pheten Oſeas vom XII. Jahrh. iſt ein Prolog, wel⸗ cher in der großen pariſer Ausgabe fehlt. 31. Mehrere ungedruckte Werke des Prieſters Sedulius aus Schottland v. X. Jahrh. verwahrt ein ſchoͤner Codex. 5 32. Der venezianer Ausgabe der Reden P. Innocenz III. v. 1578 in 4. gehen noch ſehr viele ab, welche eine perg. Handſchrift von 182 Blaͤttern aus dem XIII. Jahrh. enthaͤlt. 33. Von gleichem Alter ſind die kaum gedruckten Home⸗ lien des Erzb. Johannes de Abbatis-Villa, wel⸗ cher in der erſten Haͤlfte des XIII. Jahrh. lebte. 34. [Die Erläuterung der Pfalmen von Johann aus Turrecremata iſt nirgends ſo vollſtändig angezeigt, als ein Benedictiner der Abtey Michelsberg fie cos pierte. 35. Mehrere ungedruckte Werke des h. Iſidor von Se⸗ vilien verwahrt eine herrliche Handſchrift aus dem X. Jahrh. — eben ſo zwey Reden des h. Auguſtin. 36. Die 3 Buͤcher des Biſchofs Proſper von Aquita⸗ nien von der Betrachtung ſind zwar in der Biblio— thek der h. Vaͤter abgedruckt, aber unſer Codex vom XII. Jahrh. liefert zum I. und III. Buche zwey Pros loge, welche ſich daſelbſt nicht befinden. 37. Die ungedruckten Sentenzen des Benedictiners Hug⸗ daldus von den Tugenden verwahrt ein ſchoͤner Cos der v. X. Jahrh. 38. Die Ausgabe Hardouins von der Kirchenverſamm⸗ lung zu Nizaͤa übertrifft eine Handſchrift aus dem X. Jahrh. durch einen Prolog, „menu Fo 868 39. Eine ſpaͤtere enthaͤlt neben vielen andern Werken des Biſchofs Anſelm von Kanterbury noch 4 Reden, welche der pariſer Ausgabe v. 1721 abgehen. 40. In einer andern befinden ſich mehrere Reden des h. et Auguſtin, welche der pariſer Ausgabe ehlen. 41. Das Naͤmliche findet in einer andern vom h. Erzb. Ambros Statt. 42. Ein Gleiches gilt in einer andern von Briefen des pariſer Abtes Hugo, von mehreren Artikeln der Dr: densbruͤder der h. Brigitta, von Reden des P. Clemens, von einigen Abhandlungen und Reden des h. Thomas, mehrere myſtiſche Werkchen von Unbes kannten. 43. Ein anderer Codex enthaͤlt eine ungedruckte Vorrede zum Leben des h. Hieronymus. 44. Hoͤchſt verſchieden iſt die Handſchrift des Bifhofs Richard Angerville über die Einrichtung der Bis bliotheken von der Speyerer erſten Ausgabe 1483. 4. 45. Selbſt von Joh. Gerſon, deſſen Werke doch in allen groͤßeren Sammlungen von Incunabeln ſich be— finden, ſind mehrere noch ungedruckte Abhandlungen in verſchiedenen Handſchriften ihm bepgelegt. + Gortſ. f.) Vorlaͤufige Nachricht über die datierten lateiniſchen Handſchriften der pariſer Nas tionalbibliothek aus der Brieftaſche des k. Bibliothecars Jack zu Bamberg. Aeußerſt ſchaͤtzbar iſt der Geleitsbrief v. J. 564 , beffen Mabillon in der erſten Ausgabe ſeiner Diplomatik S. 344, und in den Zuſaͤtzen S. 55 erwähnt hat. Ein Conſtitutionenbuch Juſtinians Nr. 4568 hat zwar den Schein des VIII. Jahrhunderts fuͤr ſich, aber es iſt nicht datiert, und die Schlußbriefe ſind offenbar ſpaͤteren Alters. Das Evangelienbuch K. Karls des Kahlen Nr. 323 mag aus dem IX. ſtammen, aber es iſt nicht datiert. In feiner neuen Maroquindede befinden ſich ſchaͤtzbare, obgleich abgeſchliffene elfenbeinerne Schnitzwerke, wovon das vorde— re Gott Vater als Weltherrſcher mit 4 Engeln, das hin— tere Maria mit 2 Engeln unter verſchiedenen Verzierungen vorſtellt; deren Einfaſſung iſt, wie das Beſchlaͤg, von Silber. Die mit dem Jahre 855 bezeichneten 4 Evangelien ſind nicht ſowohl wegen der darin befindlichen Bildniſſe der Evangeliſten, als wegen des Bildniffes Kaiſers Lothar merk— würdig, welcher ſich durch Sigilaus dieſen Codex anfertis gen ließ, nachdem er die Krone niedergelegt, und ſich in das Kloſter zum h. Martin zuruͤckgezogen hatte. 89 Aus dem IX. Jahrhunderte iſt das Gebetbuch K. Karls des Kahlen, mit Nr. 1152 bezeichnet, welches zwi⸗ ſchen den J. 842 — 869 von einem gewiſſen Auit⸗ hard geſchrieben ſeyn muß, weil die Gemahlin Hirmin⸗ drudis, deren in der Litaney auf der letzten Seite erwaͤhnt wird, am 6. October 869 geſtorben iſt. — Briefe des h. Hieronymus Nr. 1866 find mit dem Jahre 887 bezeich⸗ net. Vom X. und XI. Jahrhundert, woran die Bamber⸗ ger Bibliothek ſo reich, iſt keines datiert. Aus dem XII. Jahrhundert findet ſich nur Nr. 1813 mit dem J. 1114 verfehen. Groͤßer iſt der Reichthum dom XIII. Jahrhundert: als vom Jahre 1202 mit Nr. 2406; 1210 Nr. 2455; 1219 Nr. 698; 1241 Nr. 2474; 1253 Nr. 52773 1272 Nr. 8350; 1278 Nr. 8116; 1280 Nr. 606; 1281 Nr. 606; 1300 Nr. 346 A. und Nr. 4056. Noch größer im XIV., nehmlich 1301 Nr. 4522; 1305 Nr. 6838 A. und 7997; 1306 Nr. 2615; 1307 Nr. 64103 1310 Nr. 6540; 1311 Nr. 4277; 1316 Nr. 5389; 1317 Nr. 7677; 1323 Nr. 3600 und 22733 1329 Nr. 5196; 1330 Nr. 605; 1331 Nr. 4895 u. 5502; 1339 Nr. 3914 und 3921; 1342 Nr. 1595; 1343 Nr. 461 und 51903 1344 Nr. 3152; 1346 Nr. 4764; 1350 Nr. 56953 1356 Nr. 5816; 1357 Nr. 2119 und 7469; 1359 Nr. 836; 1365 Nr. 4586; 1370 Nr. 8701; 1374 Nr. 4727 und 6444 1376 Nr. 6342 und 6468; 1379 Nr. 6069 F; 1380 Nr. 6069 G. 1381 Nr. 4913; 1382 Nr. 5264; 1383 Nr. 6830 u. 6641; 1384 Nr. 6961; 1385 Nr. 6542; 1386 Nr. 1781; 1388 Nr. 8568; 1389 Nr. 5727 8544 und 7721; 1391 Nr. 40153 1392 Nr. 4014 und 6408; 1393 Nr. 3074; 1394 Nr. 18; 1396 Nr. 5146 und 1702; 1397 Nr. 6069 1398 Nr. 4572; 1399 Nr. 6430 und 8687; 1400 Nr. 5847. Ganz außerordentlich iſt die Zahl der datierten Hand⸗ ſchtiften im XV. Jahrhunderte, nehmlich 1403 Nr. 58485 1406 Nr. 5859; 1408 Nr. 4363; 1409 Nr. 9193 1411 Nr. 1479 und 4016; 1412 Nr. 1296; 1414 Nr. 4726; 1417 Nr. 3205; 1418 Nr. 57345 1419 Nr. 4548 und 3769; 1423 N. 967; 1424 N. 6761; 1425 N. 1298 u. 1460; 1427 Nr. 3123 und 4111; 1428 Nr. 811; 1429 Nr. 2021; 1430 Nr. 605; 1432 Nr. 730; 1435 N. 6106; 1436 Nr. 1299; 1438 Nr. 3763; 1439 Nr. 29683 1441 Nr. 110; 1442 Nr. 4362; 1443 Nr. 461 und 5709; 1444 Nr. 5702; 1445 Nr. 702 und 350; 1446 Nr. 39195 1447 Nr. 2960; 1448 Nr. 3128; 1449 Nr. 32893 2071 u. 14283 1451 Nr. 872 und 4927; 1452 Nr. 1599 und 3771; 1453 Nr. 27355 1454 Nr. 3650 und 4319; 1456 Nr. 67213 1457 Nr. 31295 1458 Nr. 1049; 4622 und 1306; 1459 Nr. 77025 1460 Nr. 3606 und 3641; 1461 Nr. 2971 und 3597; 1462 Nr. 1783 und 4559; 1463 Nr. 1667 u. 1802; 1465 Nr. 45865 1467 Nr. 2975 und 3069; 1468 Nr. 44475 1469 Nr. 5728 und 57925 1470 Nr. 5925 und 6714; 1471 Nr. 1293; 4019 und 3602; 1472 Nr 3298 u. 2454; 1474 Nr. 41925 1475 Nr. 11455 1476 Nr. 45875 1477 Nr. 315 und 57295 1478 Nr. 1050 und 4359; 1480 Nr. 2368; 1481 Nr. 5656; 1482 Nr. 1305; 1483 Nr. 1890 u. 4728; 1484 Nr. 1891; 1486 Nr. 6612; 1489 Nr, 880 4729 u. —— Almanach dramatiſcher Spiele fuͤr das J. 870 4955 1490 Nr. 4730; 1492 Nr. 4554: 1494 Nr. 67173 1496 Nr. 8505, 1498 Nr. 4652 und 5800. Thalia, 1826 von G. W. Schießler. Prag bey Bechler, Stephani und Schloſſer, Wien bey Jakob Mayer, und Freiburg in der Herderſchen Buch⸗ und Kunſthandlung. 1826. 12. S. 304. Seit Kotzebue's Tode haben zwar mehrere thaͤtige Dichter die Buͤhnen mit Neuigkeiten bereichert; doch iſt der Bedarf des Publicums fo groß, daß nicht einmal Privat- theater, viel weniger größere Bühnen hinlaͤnglich damit vers ſehen werden koͤnnen. Dieß bewog den Vrf. zur Vorlegung einiger Verſuche in dieſem Almanache, die er kleine Luſt— ſpiele, Poſſen und Burlesken betitelt. Der Inhalt befaßt ſich 1. mit der Nachtigall, einem Luſtſpiele in einem Aufs zuge, 2. mit der Braͤutigamsprobe, einer Poſſe in einem Aufzuge, 3. mit dem Ende der Welt, einem Luſtſpiele in einem Aufzuge, 4. mit der Frauenliſt, einer Burleske in einem Aufzuge, 5. mit dem Glas Waſſer, einem drama— tiſierten Schwank in einem Aufzuge, 6. mit dem boͤſen On— kel, einem Luſtſpiele in einem Aufzuge, und 7. mit der Maskerade, einer Burleske in einem Aufzuge. Jedes die— ſer Producte iſt kurz, leicht faßlich, und in angenehmer Schreibart, nicht ſelten mit Witz ausgeſtattet, ohne daß Mißgriffe der Staatsverwalter oder Prieſter eingewebt ſind; ihr Inhalt iſt aus dem Leben genommen, und darum des ſto willkommener. Monatroſen oder: Scherz und Ernſt in Erzaͤhlungen, Novellen, Maͤhrchen, Sa— gen, Schwanken u. Anecdoten von G. W. Schießler. 1. II. III. Bändchen. Prag bey Buchler und Stephani, Wien b. J. May⸗ er, und Freyburg b. Herder. 1826. 8. So zahlreich in Deutſchland die bloß zur Unterhals tung beſtimmten Zeitſchriften ſind, ſo iſt doch deren Inhalt zuweilen von der Art, daß alle dieſelben fuͤr das große Pu— blicum der oͤſterreichiſchen Staaten von den Cenſoren nicht beliebt werden koͤnnen. Daher mancher Zeitſchrift der Zu— tritt beſchraͤnkt, mancher ganz verſagt iſt. Es war daher ein lobenswuͤrdiger Entſchluß der Verlagshandlung, den Mangel auswaͤrtiger Unterhaltungsſchriften durch eine neue einheimiſche weniger fuͤhlbar zu machen, und deren Bears beitung einem fo gewandten comiſchen Schriftſteller, als G. W. Schießler dem Publicum bereits bekannt iſt, zu uͤbertragen. Die bereits erſchienenen Baͤndchen ſind dem Zwecke der Unterhaltung gebildeter Stände in ſolchem Maas ße entſprechend, daß «uf noch beſſere Früchte in der Zu⸗ kunft Hoffnung geſchoͤpft werden kann. Das erſte Baͤndchen liefert 3 Erzaͤhlungen unter den Titeln; der Verſucher, die Freuden nach dem Tode, und der Juͤngling ohne Namen — 2 Novellen, naͤmlich Lin⸗ damire und die zweyte Liebe — 3 Schwaͤnke, naͤmlich die Reiſe in das Rieſengebirge, der Seladon von Tuͤmpelswei⸗ de, und das Unkraut — eine Sage von Fortunatus Wünfche 871 huͤtlein, und endlich die Qualen des Bewußtſeyns als eine u e aus der erſten Haͤlfte des XVIII. Jahr⸗ underts. 0 Das zwevte befaſſet ſich mit einem Reiſeabenteuer; mit einem Maͤhrchen in Ruͤbezahls Schneider-Comoͤdie; mit einem Schwanke vom Satan in der Klemme; mit eis nigen Situationen aus Wallen's Leben, naͤmlich vom Pla— gegeiſte. Die 2 Novellen unter dem Titel: die ſonderbare Probe, und die Leiden der Liebe, und die 3 Erzaͤhlungen von einem Lebensphiloſophen, Stell — Dich — Ein, und der guten Vergeltung find eben fo anziehend als die Anec— dote von der Frauenliebe und die Sage von dem böfen Handel. Das dritte Baͤndchen liefert eine boͤhmiſche Volksſage, eine Anecdote à la Cendrillon, eine wunderbare Geſchich⸗ te von einem furchtbaren Verſprechen, ein Abenteuer aus Wilhelm v. S. .. Leben von dem geheilten Kranken, ei: ne Anecdote vom Apfel der Erkenntniß, eine muͤndliche Ue— berlieferung vom ewigen Juden, und 3 Erzaͤhlungen, als: die Reiſe nach Paris, Edelmuth und Liebe, und das He⸗ renwerk, Gallerie zu Schillers Werken, 100 Blatt in 25 Lieferungen. Gallerie zu Goͤthens Werken, 100 Blatt in 25 Lieferungen. So erwuͤnſcht dem beutſchen Publicum das Anerbie— ten ſchoͤner und wohlfeiler Ausgaben der Werke ſeiner gro— ßen Dichter ſeyn muß, eben ſo erwuͤnſcht wird dem groͤß— ten Theil der Abnehmer dieſer Ausgaben die Gelegenheit ſeyn, durch obige Gallerien dem ihnen werthen Eigenthum eine ſinnreiche und wuͤrdige Zierde zuzueignen, und ihre Bibliothek für einen Außerft wohlfeilen Preis, mit einer ſchoͤnen und reichhaltigen Sammlung folder bildlichen Darts ſtellungen zu bereichern, welche die intereſſanteſten Scenen dieſer claſſiſchen Werke, nach ſehr ſchoͤnen Zeichnungen von Meiſterhaͤnden auf Stein gezeichnet und auf ſchönem weis ßen Basler-Velinpapier gedruckt enthalten. Das Format der Blätter iſt fo eingerichtet, daß ſelbe entweder als beſonderer Kupferband für ſich beſtehen, oder auch jeder Octav- oder Taſchenausgabe der Schiller- oder Goͤthe'ſchen Werke beygebunden werden koͤnnen. Vom Januar 1826 an erſcheinen monatlich 1 bis 2 Lieferungen, jede zu 4 Blaͤttern, ohne ſich jedoch in der Herausgabe derſelben an eine Folgemwihe zu binden; wohl aber wird nach Erſcheinung der kummpletten Sammlungen, die bis zum Jahre 1827 beendiget ſeyn werden, jeder der⸗ ſelben bey der letzten Lieferung nebſt einem ſchoͤn geſtoche— nen Titel, ein Inhaltsverzeichniß beygegeben, worauf als⸗ dann ſaͤmmtliche Gegenſtaͤnde nach ihrer Folgenreihe geord— net und aufgefuͤhrt ſeyn werden. Der Preis jeder Lieferung zu 4 Blaͤttern iſt 24 Kr. C. M. oder 6 Groſch. ſaͤchſ. für die reſp. Praͤnumeranten, 872 denen es uͤbrigens ganz frey ſteht, auf eine Gallerie oder auf beyde zugleich zu praͤnumerieren. Diejenigen aber, die es vorziehen, fuͤr eine Gallerie ſogleich auf ein Mal zu prönumerieren, erhalten das Erems plar von 100 Blättern zu 8 Gut. C. M. oder 5 Thal. 8 Gr., wonach das Blatt nicht einmal auf 5 Kr. koͤmmt, und werden uͤberdieß den Vorzug genießen, die erſten Ab⸗ drücke zu erhalten. Dieſe wohlfeilen Praͤnumerationspreiſe finden jedoch nur bis Oſtern 1826 ſtatt, nachher treten die um ein Drit⸗ tel hoͤheren Ladenpreiſe an. Buchler, Stephani und Schloſſer zu Prag. Die vor uns liegende erſte Lieferung zu Schillers Werken beurkundet die Fortſchritte der lithographiſchen Kunſt in Böhmen. Das erſte Blatt ſtellt die Jungfrau von Or— leans nach dem III. Aufzuge und X. Auftritte vor, nehm⸗ lich Johanna, ich will nichts davon wiſſen, daß dein Le— ben in meine Macht gegeben war. Das zweyte Maria Stuart nach dem II. Aufz. II. Auftr.: Bringt Sr. Ho⸗ heit dieß Geſchenk. Das dritte Don Karlos I. Act. IV. Auftr. Marquis Poſa, hier iſt er ſchon. Das vierte Tu: randot nach dem V. Aufz. II. Auftr. Leben ſollt ihr und fuͤr mich. Ich bin beſiegt. Martin Luther's kurzgefaßte Lebensbeſchreibung in gereimten Verſen. Ein pro⸗ teſtantiſches Volksbuch von Karl Kirſch. Leipzig bey Baum⸗ gaͤrtner. Mit 10 Kupfertafeln. 1825. 4. In fließenden Reimen wird erzaͤhlt, wie Dr. Martin Luther den 10. November 1483 zu Eisleben geboren, dann zu Mannsfeld erzogen, zu Eiſenach als Singknabe von der Frau Cotta in das Quartier genommen, zu Erfurt mit der Bibel bekannt, in Krankheit getroͤſtet, ſein Freund Alexius auf einem Spaziergange am Gerafluß durch Blitz entriſſen und erſchlagen, er ſelbſt dadurch zum Entſchluſſe fuͤr den Moͤnchsſtand veranlaßt, von dem gelehrten Stau⸗ piz nach Wittenberg gerufen, und wegen Ordensſtreitigkei⸗ ten nach Rom zum P. Julius II. geſendet wurde. Durch den Unfug des paͤbſtlichen Hofes ergrimmt, erhob er ſeine Eräftige Stimme und Feder, und ließ ſich weder durch Dros hungen noch Schmeicheleyen zum Widerrufe bewegen. Er wurde alſo mit dem Bann belegt, nach Worms zur Ver⸗ antwortung gerufen, und begab ſich dahin trotz der Abmah⸗ nungen feiner Freunde. Erhebend iſt der Muth, mit wel⸗ chem Luther auf dem Rathhauſe zu Worms ſowohl, als in der Geſellſchaft der Honoratioren ſich benommen hat; ihm drohte die groͤßte Gefahr. Er begab ſich alſo auf die Wartburg, ſtudierte daſelbſt 10 Monate, und zog dann nach Wittenberg. Er und ſeine Anhaͤnger hielten feſt an der Bibel, und proteſtierten gegen jeden Glaubenszwang, weßwegen ſie von dieſer Zeit an Proteſtanten genannt wur⸗ den. Er ſuchte vorzüglich auf die Jugend zu wirken, weß⸗ wegen das Volksſchulweſen verbeſſert werden mußte. ‚Er ſtarb im 63. Jahre zu Eisleben 1546, und wird noch jetzt eben fo geehrt, als in feiner Zeit. Dieß iſt der wefentlichs ſte Inhalt vorliegender Volksſchrift, welche durch 10 ſchoͤne Abbildungen gemuͤthlicher Gegenſtaͤnde ſehr verherrlicht iſt. 873 Gelaſius der graue Wanderer lim XIX. Jahrhundert. Ein Spiegelbild unferer Zeit von G. A. Fr. v. Maltitz. Leipzig im Indu⸗ ſtrie⸗ Comptoir. Erſtes 1 5. 1826. 8. S. XII. Je armer unſere Zeit an politiſchen Neuigkeiten iſt, deſto lieber greift das Publicum nach comiſchen Schriften. Der Verf. vorliegender Schrift hat ſich ſchon fruͤher als productiver Comiker bekannt gemacht, und durch dieſe fei- nen Ruf vom Neuen bewährt. Durch beſonderen Witz zeichnen ſich folgende Stuͤcke aus: das Wort der Wahrheit an einen jungen Regenten, das Gedicht des Kammerherrn von Kannenträger, die Walburgisnacht, die Rede des Toll; hauswaͤrters, das getraͤumte Leichengefolge des XIX. Jahr- hunderts ꝛc. Mehrere Stellen voll Witz und Laune find leider durch einige auffallende Druckfehler entftellt, Beytrag zur Geſchichte Dr. Weickards. Adam Melchior Weickard wurde im April 1742 zu Roͤmershag geboren, welches das reinſte Waſſer — die ſchmackhafteſten Forellen und Aeſchen, und die beſten Bors⸗ dorfer Aepfel im Bezirke Hammelburgs liefert, und woſelbſt er ſeinen erſten Unterricht erhielt. Im J. 1758 kam er auf die Univerſitaͤt Würzburg, wo er waͤhrend des medici— niſchen Curſes auch etwas tanzen — franzöfifh — engliſch und italieniſch ſprechen lernte. Er erhielt d. 15. April 1764 zu Wuͤrzburg das med. Licentiat — ſpaͤter zu Fuld auch das Doctorat, practicierte zu Heidingsfeld bey Wuͤrzburg, in der Hoffnung auf das Phyſicat, wurde durch die Ver: wendung des Oberamtmanns v. Mayerhofen im Herbſte d. J. Phyſicus zu Bruͤckenau, und durch den daſelbſt erwor⸗ benen Ruhm am 1. Febr. 1770 Leibarzt des Fuͤrſten zu Fuld. Im J. 1783 befamjer den] Ruf zur Profeſſur nach Pavia an Tiſſots Stelle, u. zugleich zur Stelle eines Hofarztes in Peters; burg: er uͤberließ die erſte dem berühmten Frank, erklaͤrte ſich fuͤr die letzte, reiſte am 16. Febr. 1784 von Fuld wirklich ab, und traf am 24. März ſchon ein. Nach 6 jaͤhrigem Auf: enthalte zu Petersburg nahm er 1789 vorerſt auf ein Jahr — dann auf unbeſtimmte Zeit Urlaub, begleitete die Graͤ— fin Holſtein⸗Beck über Frankfurt, Mainz nach Aachen und Spaa, begab ſich mit ihr nach Wien, kehrte nach Frank— furt und Mainz zurück, verweilte einige Zeit in Mann- heim, und zog endlich nach Heilbronn, wo er waͤhrend ei— nes 7jährigen ſtillen Aufenthalts durch feine Erläuterungen der Browniſchen Theorie die hoͤchſte Stufe des literaͤriſchen Ruhms erſtieg. Welcher gleichzeitige Gelehrte am Schluſſe des vorigen und im Anfange dieſes Jahrhunderts kann ſich ruͤhmen, daß mehrere feiner Schriften in mehrere Spra> chen oͤfters uͤberſetzt und ſchnell wieder aufgelegt wurden, wie dieſe Ehre dem Entwurf der Browniſchen Theorie in Spanien, zweymal in Italien und eben fo oft in Frank— reich — dem pract. Handbuche gar neben 3 deutſchen Auf: lagen viermal in Pavia, Florenz, Venedig und Cremona, dem philoſ. Arzte zweymal in Deutſchland, und eben ſo oft Sfiß 1826. Heft. IX f in Frankreich geſchehen war. * - gungen war es kein Wunder, daß der Fuͤrſt v. Naſſau gleich nach der Uebernahme des Hammelburger Staats den un— Gelbſucht befallen. 874 Unter ſolchen Vorausſe⸗ ſterblichen Adam Melchior Weickard als Director aller Me: dicinalanſtalten rief. War dieſer gleichwohl ſchon in das Greiſenalter vorgeruͤckt, ſo ergriff er doch mit jugendlicher Vaterlandsliebe feine neue Beſtimmung, um die Aufklaͤ⸗ rung und Wohlthaten noch zu verbreiten, woran er 18 — 20 Jahre früher durch grobe Egoiſten und Finſterlinge geifts lichen und weltlichen Standes war verhindert worden. Alle ſeine Anordnungen, collegialiſchen Ermahnungen und Rath— fhläge trugen das Gepraͤge des Feuereifers eines von ſei— nem Berufe hoͤchſt begeiſterten Vorſtehers, mußten aber deßwegen in einem zum ewigen Schlendrian verdammten Lande um ſo groͤßere Unzufriedenheit erregen, je weniger man geahndet hatte oder ertragen konnte, durch einen Eins gebornen ſelbſt aus feinem tiefen Schlummer der Trägheit und Dummheit je geweckt zu werden. Von allen Seiten wurden vorzuͤglich durch geiſtliche Obſcuranten Pfeile der Intrigue und Verlaͤumdung gegen den freygeiſteriſchen Re— formater abgeſchoſſen; aber fie prellten ohnmaͤchtig von feis nem Ritterſchilde zuruck. Ruhig und ſyſtematiſch ſchritt er auf der einmal betretenen Bahn zur Anwendung ſeiner ho— hen Einſichten fort. Am wenigſten ließ er fein liebes Pfleg— kind — das Bad zu Bruͤckenau — den Begruͤnder feis nes unſterblichen Ruhmes — unbeachtet. Allein ihm wur— de nicht mehr das Loos, daſelbſt neue Lorbeeren zu errin— gen — vielmehr mußte die Geburtsſtaͤtte feines Rufes auch zur Bereitung ſeines Grabes dienen — ein ſchneller Tod rief ihn aus der Reihe der Badegaͤſte in die elyſaͤiſchen Fel— der ab, ohne daß man die wahre Veranlaſſung ſeines un⸗ vermutheten Hinſcheidens entraͤthſeln konnte. Je weſentli— cheren Antheil alle wahren Gelehrten und Menſchenfreunde an den unerwarteten Schickſale dieſes großen Mannes nah— men, deſto leichter verbreitete und erhielt ſich das Geruͤcht einer Vergiftung durch ganz Deutſchland. Daſſelbe erfüllte auch mich mit Schauer und Entſetzen: doch gewohnt die Men— ſchen ſo lange fuͤr rechtſchaffen zu halten, bis ich vom Ge— gentheile überzeugt bin, ſah ich mich durch meine Keife nach Hammelburg veranlaßt, auch über dieſen wichtigen Gegenſtand naͤhere Erkundigungen einzuziehen. Dieſelben lauten vom beſtens unterrichteten redlichen Manne, wie hier folgt: M. A. Weickard war von juͤngeren Jahren her ſchon Hypochonder — litt ſpaͤter hin an quaͤlenden Gichtbeſchwer— den, und wurde nach ſeiner Ruͤckkehr aus Rußland mit der Er hatte von daher ſtets mit einem oder dem andern krankhaften Zufalle zu kaͤmpfen. Dieſen geſellten ſich noch andre bey, welche für Keberverhärtung und eine ſcirrhoͤſe Parthie des Magens zeugten, wobey die Or— gane der Bruſt, welche bey ihm eben ſo, wie ſein Ruͤcken verbildet war, in Mitleidenſchaft gezogen wurden, und durch periodiſche Anfaͤlle von Engbruͤſtigkeit die groͤßten Be⸗ ſorgniſſe um Ihn erregten. „Vergl. Denkwuͤrdigkeiten aus der Lebensgeſchichte des k. ruſſ. Etatsratchs A. M. Weickard. Frankf. u. pz. 1802, 8. = { 55% 875 Am sten July 1803, wo W. nicht lange vorher uns ter der Regierung Sr. koͤnigl. Hoheit dem Erbprinzen von Oranien als Director des Medicinalweſens wieder nach Ful— da gekommen, und es mit obigen Zufaͤllen bedenklicher ge⸗ worden war, ließ er mich durch einen ſeiner treueſten Freun⸗ de, der ihn noch gegenwaͤrtig beweint, um meinen ärztli⸗ chen Beyſtand erſuchen. Ich machte ohne Verzug Ihm meinen Beſuch in Fulda, und begleitete Ihn nach ſeinem Wunſche am zweyten Tage von da nach den Baͤdern bey Bruͤckenau, wo ich, da er mir ſtets volles Zutrauen ſchenk⸗ te, bis zu ſeinem Tode um ihn war. Da die meiſten, ſowohl vorhergegangenen, als gegen⸗ wärtigen krankhaften Erſcheinungen, unter welchen nur zu unbeſtimmten Zeiten, doch oͤftrer wiederkehrendes Erbrechen, wobey immer eine theerartige Maſſe, oft in groͤßrer, oft in geringrer Menge zugleich ausgeworfen, zuweilen auch mit dem Stuhle ausgeleert wurde, das quaͤlendſte war, es außer Zweifel ſetzten, daß der Hauptſitz ſeines Uebels im Magen und der Leber ſeyn muͤſſe; ſo machte ich es mir zur Pflicht, den Unterleib wiederholt und aufs genaueſte zu unterſuchen. Dabey nahm ich nur Erſcheinungen wahr, die mir mehr als bloße Vermuthung gaben: daß W. Ma⸗ gen von ungeheurer Ausdehnung ſeyn muͤſſe. Strich ich ſonſt in Zirkeltouren die Gegend unter dem Nabel, beſon— ders nach dem linken Darmbeine hin; ſo fuͤhlte man eine Fluͤſſigkeit anſchlagen, und vernahm dieſes Anſchlagen ſelbſt durch das Gehoͤr, u. zwar um ſo deutlicher, wenn kurz vorher das Getraͤnke in etwas ſtarken Zügen genoſſen worden war. Brachte ich hingegen nur einen maͤßigen Druck auf dieſer Ge— gend an; ſo erfolgte augenblicklich das oben erwaͤhnte Erbre— chen, welches eben ſo leicht eintrat, wenn der Patient auf einem Stuhle etwas weit vorwärts gebogen ſaß, und fo der Unter leib an die Schenkel angepreßt wurde. Dieſer Verſuch wur: de bey ganz entleerter Urinblaſe, und immer mit demſelben Erfolge wiederholt; wobey ich noch bemerke: daß auf Waf: fer in der Bauchhöhle, wobey mir obige Etſcheinungen nicht ſo aufgefallen ſeyn wuͤrden, nicht der mindeſte Ver⸗ dacht obwaltete. Mit moͤglichſter Vorſicht leitete ich eines Tags die Unterhaltung mit dem Hn. Staatsrath auf dieſen Gegen— ſtand, und aͤußerte aus vorſtehenden Gründen meine Ver— muthung dahin; daß ſein Magen krankhaft ausgedehnt, größer wie im naturlichen Zuſtande ſeyn möge. „Am En: de dichten fie mir einen Wichmanniſchen, uͤbergroßen Wa: gen an — das glaube ich nicht! — Ohpngeachtet ich Ihn von den obigen Erſcheinungen, die mich auf dieſe Idee brachten, aufs neue und wiederholt uͤberzeugte; ſo konnte ich Ihm doch keinen Glauben daran abgewinnen. „Ich wiederhohle hier das Vermaͤchtniß an Sie — dieß war fein Körper nach erfolgtem Tode — da mag die Section, wels che fie übrigens allein, ohne Zuziehung eines andren Arz— tes, an mir unternehmen werden, ſie uͤberzeugen, was wahr, was falſch an dieſer Vermuthung iſt.“ Damit kam dieſer Gegenſtand nicht wieder zur Sprache. Mehreremalen drohte Ihm ein Anfall von Engbruͤ⸗ ſtigkeit Gefahr, und ein Vorgefuͤhl der nahen Aufloͤſung machte Ihn traurig, ſtumm, und in ſich gekehrt: — allein der unbedeutenſte Auftritt in feiner aͤußerſt eingeſchraͤnkten, eben nicht freundlichen Umgebung war, in fo einem Momens te Oel ins Feuer — reizte Ihn biitzſchnell zu Jaͤhzorn und den abſcheulichſten Verwuͤnſchungen. Inzwiſchen befand Er ſich ohne auffallende Fiebetbewegungen, ohne merkliche Ab⸗ magerung, die man bey dem wichtigen Leiden ſeines repro— ductiven Syſtems hoͤher geſteigert erwarten durfte, bey voll— kommner Gegenwart des Geiſtes manche Stunde ſo ertraͤg⸗ lich, daß er ſich bey Scherz und Wein, den er bis zum Tode liebte, des Lebens freuen konnte, wenn eben nur ſei⸗ ne Eheſtandsplage ſich Ihm nicht in den Weg warf, und den Augenblick des Genuſſes Ihm erbitterte. Vey Scenen dieſer Art, die mir bey einigen Familienhaͤuptern, welche ich damals am Curorte zu behandeln hatte, nicht ſelten vor⸗ kamen, dankte ich immer dem guͤtigen Himmel, daß ich noch Garson war — ich danke ihm zehnfach, daß ich es noch bin, und mithin keine Urſache finde, eine Epiſodie uͤber das Heyrathen, wie W. zu ſchreiben, oder dieſe Ihm, als Eheſtandsmartyrer, nachzubeten. . In einer jener ertraͤglichen Stunden, an einem ſchoͤ⸗ nen, freundlichen Nachmittage, wo ich mich bey W. zu eis nem auswärtigen Beſuche einer mir ſehr werthen, gefaͤhr⸗ lich kranken Dame beurlaubt hatte, ließ Er es ſich auf der öffentlichen Promenade zur innigſten Freude aller anweſen⸗ den Curgaͤſte bey einer guten Portion Schinken und einer Flaſche alten Weins recht wohl ſeyn. Dieß war Urſache, daß Se. Excellenz Herr O. M. v. J., welcher ich, wie ich nach meiner Ueberzeugung nicht anders konnte, uͤber W. Krankheit eine ungluͤckliche Vorherſage gemacht hatte, auf mich, als ich bey meiner Zuruͤckkunft in den Curſaal trat, mit einem haͤmiſchen Geſichte, als wellten Sie mich öffents lich Luͤgen ſtrafen, mit den Worten eindrangen: „Weickard war heute Nachmittag auf der Allee. — Er war munter, wie ein Knabe, und zur Freude Aller, hat es Ihm da recht trefflich wohl geſchmeckt. Wie ſteht es nun um ihre Vorherſage?“ Da mich nicht leicht ein Menſchenkind, ho⸗ hen und hoͤchſten Standes, aus meiner Faſſung bringt; fo antwortete ich ganz gelaſſen und ruhig: die Wiedergene⸗ fung eines fo theuren Kranken kann wohl Niemanden fe nahe, als ſeinem biedren Arzte, am Herzen liegen. Ich wuͤnſche fie eben fo ſehnlich, als ich überzeugt bin, daß W. nicht geheilt werden kann — und haͤtte Er heute eine E— coſſaiſe vorgetanzt; ſo kann ich meine Vorherſage nicht zu⸗ ruͤcknehmen. Mit einem — wir werden es ſehn? endete dieſe Unterhaltung. 5 W. war auf ſeinem Ausflug, mit dem es, wie er mich verſicherte, aͤußerſt ſchwerfaͤllig gieng, und der Ihn viele Anſtrengung koſtete, ſtark ermuͤdet, doch fühlte Er uͤbrigens keine beſondren uͤblen Folgen darauf. Ein Paar Tage noch gieng es im alten Gleiſe, bis Er — freylich nicht unerwartet — doch raſch in einem jener Anfaͤlle von Engbruͤſtigkeit, treu feinen Grundſaͤtzen, am 28. Jul. 1803 ſein Leben endete. Obgleich es mir weit beruhigender war, und noch iſt, einem Plato — Locke — Mendelsſohn, als einem Spinoza anzugehoͤren, und daher mein Glaube ganz anders, wie der ſeinige war, iſt; ſo fand ich doch, welches eine gewiſſe Menſchenclaſſe mir ſehr uͤbel deutete, keinen Beruf dazu, an W. einen Proſelpten zu machen. ria 877 i i Bey der Leichenoffnung, die ich am andern Tage, und zwar gegen den Mittag unternahm, hatte ich, da der einzige am Curorte eben anweſende Arzt, mir, wozu er im— mer ſeine guten Gruͤnde haben mochte, ſeine Gegenwart bey der Section verſagte, mir einen Chirurgen, den jun⸗ gen Schum, gegenwärtig in k. k. oͤſterreichiſchen Dienſten, zu meinem Gehuͤlfen. Die Leiche des Verſtorbenen war unmerklich abgemagert. Bey Oeffnung des großen Unter⸗ leibs fiel ſogleich der ungeheuer ausgedehnte, große Magen ins Auge. Er reichte bis in die Schamgegend hinab. Sei⸗ ne Haͤute waren aͤußerſt dünn, und riſſen leicht ein. Er war an zwey Stellen mit dem Zwerchfelle, an einer Stel⸗ le innig mit der Leber verwachſen, und an letztrer Stelle befand ſich ein offnes, krebsartiges Geſchwuͤr, aus welchem ſich, bey einem auf die Leber angebrachten Drucke, die oben er— wähnte, mit dem Erbrechen ſtets ausgeworfene, theerartige Maſſe in den Magen ergoß. Eben ſo widernatuͤrlich groß war die Leber, auf ihrer Oberflaͤche mit theils groͤßeren, theils kleineren runden, gelblichen Flecken beſetzt, und in ihrer Subſtanz verhärtet. Das Zwerchfell ragte tief in die Brufks hoͤhle hinauf, in welcher die Lungen aufwärts in einem en⸗ gen Raume zuſammengepreßt und das Herz aus feiner na⸗ türlichen Lage verdrängt war. Seine Spitze war nach der rechten Seite der Bruſt zugekehrt. Der Hoͤcker am Rüden war durch eine Verrenkung der Ruͤckenwirbel verurſacht. Da ich bey der Leichenoͤffnung, wie ſchon geſagt kei⸗ nen Kunſtverwandten, als competenten Zeugen zum An⸗ ſchauen dieſer pathologiſchen Seltenheiten hatte; fo praͤpa⸗ tierte ich dieſe zum Aufbewahren. Mehrere der anweſen⸗ den Curgaͤſte, Maͤnner von Einſicht, und entſchiedenem Verdienſte, wuͤnſchten fie zu ſehn, und ich trug kein Be⸗ denken, ſie Ihnen vorzuzeigen. Die Leiche wurde am Abende nach der Section der heimiſchen Erde des kleinen, friedlichen Doͤrfchens Roͤmershag, in welchem W. am 27. April 1742 geboren war, wiedergegeben: die in Rede ſte⸗ henden Eingeweide aber in einem verſchloßnen Zimmer, wo: zu ich den Schluͤſſel hatte, aufbewahrt. Demohngeachtet waren ſie am naͤchſten Morgen, wo ich ſelbe in Weingeiſt legen wollte, entwendet. Da über Weickard, gemeinhin der Freygeiſt genannt, als den Verfaſſer des philoſophiſchen Arztes, laͤngſt ſchon von einer gewiſſen Caſte das Anathem ausgeſprochen, und um ſo weniger zurückgenommen wurde, weil er die ſanften Troͤſtungen der Religion, in welcher Er geboren war, auch in den letzten Lebensaugenblicken noch hartnaͤckig zuruͤck⸗ wies; ſo war nichts natürlicher, als daß das Geruͤcht — der Teufel habe feine Eingeweide geholt — ſich ſchnell ver- breitete, und zu einem Volksmaͤhrchen wurde. Ftaͤgt man mich hieruͤbet; ſo verwette ich Zehn gegen Eins, daß hier das Sprichwort buchſtaͤblich eintrifft: wo der Teufel ſelbſt nicht hinkommen kann, da ſendet er ein boͤſes Weib hin! “ 1818. . Phyſicus. “Ein anderer menſchenfreunblicher Arzt, welcher unſern Ne⸗ formator der Medicin noch kurz vor feinem Tode oͤfters beſuchte, glaubt zur letzteren Stelle noch hinzufügen zu koͤnnen; „Der Chirurg hatte die Eingeweide in einen - 878 Das Leben bes Kayfers Napoleon nach Norvins und andern Schriftſtel⸗ lern dargeſtellt von Dr. Bergk. Vierte und letzte Abtheilung. Mit der Abbildung deſſelben. Leipzig in der Baumgaͤrtneriſchen Buchhandlung 1826. 8. S. XVI. u. 359. Die Vorzüge der 3 erſten Abtheilungen find bey der vierten des Ledens Napoleons noch um vieles erhoͤht. Die Schreibart iſt oft bluͤhend und hinreißend, obgleich die letzte Regierungszeit von Tag zu Tag beſchrieben iſt. Die dritte Abtheilung hatte mit Napoleons Streben geendigt, die Alliierten durch theilweiſe Beſchaͤftigung von der Ein⸗ nahme der Stadt Paris abzuhalten. Dieſer Theil beginnt mit dem Vorruͤcken Bluͤchers, welches Napoleon nicht mehr vereiteln konnte, mit dem auf die energielle Stimmung der Franzoſen erneuerten Vertrage der Alltirten zu Chaumont, mit dem Treffen bey Craone, und mit dem zu Luſigny ver⸗ eitelten Congreß zu Chatillon. Waͤhrend Napoleon bey Rheims gluͤcklich ficht und den Koͤnig Ferdinand von Spa⸗ nien frey läßt, bilden die Royaliſten neue Umtriebe, wel⸗ che ihm um ſo mehr ſchaden, als Augereau ſeine Befehle nicht vollzieht. Waͤhrend er ſich bemuͤht, die Alliierten im Rücken anzugreifen, gewinnen dieſe Gelegenheit, ſich mit den inneren Feinden des Vaterlandes zu vereinigen und Pa⸗ ris zu beſetzen. Ausfuͤhrlich ſind die Unterhandlungen fuͤr Napoleons Abdankung und fernere Exiſtenz, fein Abſchied von der Garde und ſeine Reiſe nach Elba aufgezaͤhlt; ſehr kurz fein Aufenthalt daſelbſt. Deſto umſtaͤndlicher feine Wiederkunft und dreymonatliche Regierung von Tag zu Tag — die Gründe der ungluͤcklichen Schlacht bey Water⸗ loo, die Raͤnke in der Repraͤſentanten-Kammer und des Miniſters Fouchs fuͤr ſeine Entthronung und Gefangenneh— mung, ſeine vertrauensvolle Uebergabe an die Englaͤnder zu Rochefort, und ſeine Ueberlieferung nach Helena. Sei ne Lebensart daſelbſt, und vielfachen Leiden durch Sir Hud⸗ ſon Lowe, wie ſein Tod und Teſtament ſind unſeren Zeit⸗ genoſſen zwar noch in friſchem Andenken, doch wird jeder veſer hier noch manchen neuen Umſtand kennen lernen. Zum Schluſſe folgt noch eine vortreffliche Schilderung Nas poleons mit ſeiner eigenen Rechtfertigung, welche er als Wink für die Geſchichtſchreiber zu St. Helena in die Fe der dictierte. Wem die Geſchichte unſeres Zeitalters von hohem A iſt, dem wird das Leben Napoleons vom groͤß⸗ ten ſeyn. Badeimer zur Reinigung geworfen. Der Babmann, voll Verdruß, daß er den Eimer ſuchen und reinigen mußte, warf den Inhalt in das Waſſer bey der Bruͤcke. Wohle weislich laͤugnete er es aber, weil er den größten Verdruß zu befuͤrchten hatte.“ — Weickards Sohn, Joh. Ba p⸗ tiſt, hat ſich ſelbſt als o ſterreichiſcher Cadet in fruͤt er Jugend erſchoſſen; feine Tochter Mariane aber wurde bie Gattin eines bekannten Theaterdichters, 879 Cryſtallographiſche Frage. Kann das reguläre Icoſadder der Geometrie in der Natur erſcheinen; Bekanntlich iſt das ſogenannte Icoſakder der Mine⸗ ralogie keinesweges eine einfache, d. h. von gleichen und ahnlichen, ſondern eine combinierte, d. h. von verſchie⸗ denartigen Dreyecken umſchloſſene Geſtalt. Die einfachen Geſtalten, welche als Glieder dieſer Combination auftreten, find das Pentagon ⸗Dodecakder und Octakder, deren Flaͤ⸗ chen in ein gewiſſes Verhaͤltniß des gegenſeitigen Gleichge— wichtes getreten ſind, ſo daß ſich von keiner von beyden Geſtalten behaupten laͤßt, ſie ſey die vorherrſchende oder un⸗ tergeordnete. Die Dodecakderflaͤchen erſcheinen als gleich⸗ ſchenklige, die Octaederflaͤchen dagegen als gleichſeitige Dreyecke. Sollte aber dieſes Pſeudo - Icoſakder mit dem geometriſchen Icoſakder identiſch werden, fo muͤß⸗ ten die Dodecabderflaͤchen ebenfalls als gleichſeitige Drepecke in der Combination erſcheinen; dieſe Bedingung würde eis ne ganz beſondere Beſchaffenheit der pentagonalen Flaͤchen, und, da letztere von den Coefficienten n in dem allgemein⸗ 0 5 abhaͤngig iſt, einen beſondern Werth dieſes Coefficienten vorausſetzen. Da es nun ein allgemeis nes Naturgeſetz iſt, daß die Coöfficienten m und n, oder die Ableitungszahlen der Cryſtallgeſtalten nur rationale Werthe haben koͤnnen, ſo wird man die Moͤglichkeit des Vorkommens des regulären Icoſakders mit derſelben Bes ſtimmtheit, wie jene des Vorkommens des regulären Pen- tagondodecahders verneinen koͤnnen, ſobald vermoͤge der all: gemeinen Verhaͤltniſſe der Pentagondodecaeder jener beſon⸗ dere Werth von m irrational wird. , O nen Zeichen 5 \ Es ſey ABCDE ein ſymmetriſches Pentagon, wie fie allein als Begraͤnzungsflaͤchen der in der Natur auftreten⸗ den Pentagon » Dodecasder vorkommen koͤnnen, alſo AE = AB = ED = BC Winkel ABC = AEC = b — — EDC=BCD=c ber einzelne Winkel BAE fen = a; man findet aus den Gleichungen für die Kantenwinkel der Pentagon-Dodeca⸗ On Pe) eder allgemein für n“ — n — 1 5 c03 = ns nn . b = I ı gos .... Ya+n+ı und ferner EEE 2 Vn In T1 b 7 3 FertEorr 5 1 NEE EK VveVm+n+ı In den Pſeudo-Icoſaédern bilden die Diagonalen AD und 40 die Schenkel der gleichſchenkligen Dreyede, welche die einzelne Pentagonſeite DC zur Baſis haben. Gaͤbe es nur ein Pentagondodecaeder, welches mit dem Is taöder das reguläre Icoſakder wirklich darzuſtellen vermochte fo müßte AC oder AD = DC ſeyn. Es koͤmmt alſo nur darauf an, AD und D allgemein als Functionen von n zu beſtimmen, und zu ſehen, ob die Gleichung AD = DC auf einen rationalen Werth von n führt oder nicht. Man fälle von A auf DC das Perpendikel AH, fo iſt DH = HC, ziehe die EG parallel der DC, und fälle von E auf AD, von D auf EG die Perpendikel EF, DR. Da nun AE = ED 1 ſo iſt AF = FD = 7 AD und W. AEF = W. DEF = 7% b Ferner iſt: a W. EAG = W. BAG = ½ a W. RED = 180 — c Setzt man alſo AE = ED == 1, fo if EG = sin ½ a AF = sin ½ b ER = cos o DH = RG EG ER = sin ½ a— cos c Da nun AF = ½% AD, DH = % DC, fo gilt fuͤr unſre Vorausfegung die Gleichung: AF = DH oder sin ½ b = sin ½ a — cos nn Subſtituiert man obige Werthe von sin I”, b, sin ½ a und cos c, fo erhält man folgende Gleichung fürn; n*+n? — 2n? — In — 12 O — welche keine ganze, und folglich lauter irrationale Zahlen zu Wurzeln hat. * Folglich muͤſſen wir die Frage, ob ein Pentagondode⸗ caeder vorkommen koͤnne, welches in feiner Combination mit dem Detacder das reguläre Scofacder darſtellen werde, oder Denn 1 iſt zu klein, jede groͤßere ganze Zahl zu groß; gebrochene rationale Wurzeln koͤnnen nicht Statt finden, de alle Mee ganze Zahlen und der Coefficient von n l iſt. 882 — die Frage, ob das reguläre Seofacber als Cryſtallform in der Natur erſcheinen könne, mit Wein beantworten. C. Naumann. Critiſche Bemerkungen über J. Wagler's Schlangenwerk, von L. J. Fitzinger. „Animalia nova sive Serpentum brasiliensium species no- vae. Histoire naturelle des espèces nouvelles de Ser- ns recueillies et observées pendant le voyage dans intérieur du Bresil dans les 'annees 1817, 1818, 1819, 1820, exécuté par ordre de Sa Majesté le Roi de la Ba- viere publiée par Jean de Spix, Chevalier de l'ordre civil de la Couronne de Baviere, Membre de l’Acade- mie Royale de Munich, Conservateur du Musée zoolo- gique, zootomique et ethnographique, Membre de PA- cademie des Curieux de la Nature etc. decrite d'apres ies Notes du Voyageur par Jean Wagler, Adjoint de l’Academie Royale des sciences de Munich {Eepeces LXIII. Planches XXVII. Monachii Typis Franc. Seraph. Hübschmann. 1824.“ Unter dieſem Titel begann Herr von Spix die Re ſultate ſeiner naturhiſtoriſchen Ausbeute waͤhrend eines vierjährigen Aufenthaltes in Braſilien zur oͤffentlichen Kennt⸗ niß zu bringen. 0 Dieſes in groß 4. mit 2 Erforderniſſen einer Prachtausgabe ausgeſtattete Werk umfaßt, wie ſchon der Titel ausdruͤckt, nur die neuen Arten von Schlangen, de⸗ ren Beſchreibung der Adjunct der koͤniglichen Academie der Wiſſenſchaften, Herr J. Wagler uͤber ſich genommen hat. Die Beſchreibung der Kennzeichen iſt eben ſo wie die Vor⸗ rede in lateiniſcher, der erlaͤuternde Text aber in franzoͤſi⸗ ſcher Sprache abgefaßt. Die Urſache, warum mitten in Deutſchland ein na⸗ tuthiſtoriſches Werk in franzoͤſiſcher Sprache hervortritt, läßt ſich nicht entraͤthſeln; denn einerſeits muß man doch jedem Naturforſcher genaue Kenntniß der in dieſer Wiſſen⸗ ſchaft faſt ausſchließend üblichen lateiniſchen Sprache Izu: muthen, und dieſes Werk iſt denn doch nur für Natucfor⸗ ſcher geſchrieben, und andererſeits findet ſich, meines Wiſ⸗ ſens, bey keiner Nation ein Beyſpiel, daß wiſſenſchaftliche Werke, die todten Sprachen ausgenommen, in einer an⸗ dern, als der Mutterſprache, erſchienen waͤren. In der Vorrede gibt Herr Wagler eine ſehr kurze Characteriſtik der Schlangen, ſpricht von den vorzuͤglichſten Autoren: „Seba, Linne, Lacepede, Daudin, Schneider, Merrem und Ruſſel“ und ihren Verdienſten, und preiſet die Entdeckungen des Herrn von Spir. Zur dießfaͤlligen Erläuterung gibt Herr Wagler eine ſummariſche Ueberſicht aller bis nun bekannten Schlangen⸗ arten nach den fünf Welttheilen geordnet, aus welcher er⸗ hellet, daß Herr von Spix „48 ‚neue Arten“ in Braſilien entdeckt haben ſoll. Nach dieſer Ueberſicht wären hiemit bis nun „480 Arten“ von Schlangen bekannt, von denen „127 Arten Aſien, 26 Europa, 37 Africa, 178 America und 18 Au⸗ Ib 18 Heft IX. 882 ſtralien“ angehören. Das Vaterland der noch ubrigen „9a Arten“ wäre aber unbekannt. Da mir dieſe Angabe von vielem Intereſſe ſchlen, fo habe ich mir die Muͤhe genommen, ihre Richtigkeit zu un⸗ terſuchen, und erhielt ein ziemlich abweichendes Refultat,, Nach meiner, mit ungemeiner Gewiſſenhaftigkeit angeſtell⸗ ten Unterſuchung ſind bis jetzt, mit Einſchluß der noch une beſchriebenen neuen Arten des Wiener, Leydener, Berliner und Breslauer Muſeums, 561 Arten von Schlangen be⸗ kannt, von welchen mit Gewißheit 136 Arten in Aſien, 21. in Europa, 41 in Africa, 169 in America und 12 in Aus ſtralien vorkommen. Von den übrigen 182 Arten laßt ſich das Vaterland nicht mit Beſtimmtheit angeben. Rechnet man nun die bedeutende Anzahl der noch uns beſchriebenen Arten der pier genannten Muſeen ab (und das muß man wohl, denn Herr Wagler ſpricht nur von be⸗ ſchriebenen Arten), dann zeigt ſich erſt der auffallende Un⸗ terſchied zwiſchen meiner Angabe und jener des Herrn Wag ler, welche hoͤchſt wahrſcheinlich daher ruͤhren mag, daß er alle ſogenannten Nominal⸗Arten mitgezaͤhlt habe, deren Identitaͤt mit anderen Arten jedoch nachgewieſen werden kann, und deren es in der Herpetologie ſo viele gibt. Denſelben Irrthum mag auch die Angabe der von Herrn von Spix in Braſilien geſammelten 100 Arten zum Grunde haben, da doch mit Einſchluß der in den vier ger nannten Muſeen befindlichen noch unbeſchriebenen Arten, und jener, welche Prinz von Neuwied in Brafilien entdeck⸗ te, nur 103 Arten, als daſelbſt vorkommend nachgewieſen werden koͤnnen. Mithin muͤßte Herr von Spix nach dieſer Angabe alle in Braſilien vorkommenden Arten nur mit Aus⸗ nahme von dreyen auf ſeiner Reiſe gefunden haben. Wir ſehen hieraus offendar, daß Herr Wagler Hr. von Spix etwas uͤber die Gebühr ſchmeicheln wollte; denn einer, ſolchen Rieſenausbeute duͤrfte zſich gewiß noch kein Reiſender zu erfreuen gehabt haben. Da über braſilianiſche Schlangen in dem letzten Des cennium ſo vieles geſchrieben, und eben hierdurch die An⸗ zahl der Nominalarten ſo bedeutend berechnet wurde, ſo duͤrfte, bevor ich mich an die critiſche Unterſuchung des Spixiſch⸗Wagler'ſchen Werkes wende, eine Ueberſicht der wahren Arten hier vollkommen an ihrem Platze ſeyn. Ich waͤhlte hiezu die Beſtimmung nach meinem Sy⸗ ſteme, das in Kurzem erſcheinen wird, und fuͤge deßhalb, wo es nöthig iſt, Synonyme bey. - Wir kennen demnach aus Braflien : 1. Amphisbaena alba Linn. 2. oxyura Wagler. 3. vermicularis Wagl. 4. Leposternon microcephalum Wagl. - 5. Typhlops leucogaster, Prinz Neuwied. 6. Stenostoma albifrons, Wagler. 7. Boa murina, Linn. 8. — annulifer, Daudin. 9. — regia, Shaw. 10. — Constrictor, Linn. | 56 11. Xiphosoma hortulana (Boa W Linn.). 12. — canina (Boa canina, Linn.)) 15. Homalopsis asper (Natrix aspera, W. ler). 14. Pseudoeryx aeneus (Coluber aeneus, Hemprich), 15. — carinicaudus (Coluber carinicaudus, Prinz Neuwied.) 16. — annulatus (Elaps annul., Schneider.) 17. Scytale coronata, Merrem. 18. Clelia Mikani, Mus. Vindob. 19. — peruviana (Coluber peruvianus, Gravenh. 20. — occipitalis (Natrix occipitalis, Wagler.) 21. — Daudinii (Coluber Clelia, Daudin.) 2. Duberria Bivittata, Mus. Vindob. 23. — cinerascens. — 24. — Schrankii (Elaps Schrankiz Wagler.) 25. — chrysogaster (Coluber chrysogaster, Prinz Neuwied.) 26. = formosa (Coluber formosus, Prinz Neuw.) f 27. — plumbea (Coluber plumbeus, Prinz Neuwied.) 28. — quinquelineata (Coluber quinquelinea- tus, Raddi.) 29. — venustissima (Coluber venustissimus, Prinz Neuw.) 30. — melanocephala (Coluber melanoce- phalus, Linn.) 31. Rhinostoma ‚proboscidea, Mus. Vindob. 32. Xenodon uniporus (Coluber ln Hem- prich.) Da Ser 8 (Coluber caerufeue Tina) 34. — . rhabdocephalus, Boje (Coluber rhab- docephalus, Prinz Neuw. (zum Theile.) 35. — saurocephalus, Boie (Coluber sauro- cephalus, Prinz Neuw.) 0 56. — Merremii (Ophis lente mii, ard 37. Coluber similis. Mus. Vindob. \ 38. — aflınis, — 39. — herbeus, Prinz Neuw. 40. — Braminus, Raddi, 41. — punctulatus, — 42. — testaceus, Prinz Neuw. 45. — marginatus, Prinz Neuw, 44. — cyaneus, Linn. 45. — capistratus, Lichtenstein. 46. — punctatissimus (Natrix punctatissima, Wagler.) 47. — cinnamomeus (Natrix cinnamomea, Wagl.) 48. — Forsteri (Natrix G. Forsteri, Wagler.) 49. — melanostigma, (Natr. melanostigma, Wagl.) 50. — Scurrula (Natrix Scurrula, Waeler.) 51. — bahiensis (Natrix bahiensis, Wagler.) 52. — M-—nigrum, Raddi. 55. — Pethola, Linn. 54. — Reginae, Linn. 55. — Chamissoni, Hemprich. 56. — modestus, Prinz Neuw. 57. — Schottii, Mus. Vindob, 58. — funestus, — 59. — undulatus, Prinz ‚ Neuw. — — oo . 884 60. — miliaris, Linn. led 8 5 61. — Merremii, Prinz Neuw. 62. Cobella, Linn. 65. — sexcarinatus (Natrix sexcarinata, Wagl.) 64. — laevicollis, Prinz Neuw. 65. — ocellatus (Natrix ocellata, Wasl.) — Nattereri, Mikan. ö — cherseoides, (Natrix cherseoides, Wag 0 8. — sulphureus, (Natrix sulphurea, Wag! * 69. Coronella narica, Mus. Vindob. — Trenensteinii, Mus, Vindob. 71. — Pohlii, Mus. Vindob. 72. — Spixii, — 73. — almadensis (Natrix almada, wagt) 74. — flaviventris, Mus. Vindob. 75. Malpolon lacertinus, (Natrix lacertina, Wagl.) 76. Dipsas compressus, (Coluber compressus, Daud.) 77. — Weigelii (Coluber Cenchoa, Prinz Neuw.) Boiga leucocephala (Coluber , f Mikan.) 79. Sibon annulafus (Colub. annulat. Linné.) 80. Mee Boie (Colub. Ahaetulla, inn.) 81. Tyria exoleta (Colub, exeletus, Linn.) » 82. — pyrrhopogon 5 pyrrhopogon, Prinz Nei d.) 83. — quadricarinata, Mus. Vind 84. — pullata (Colub. pullatus, Linn.) 85. — poecilostoma (Coluber poeci ein NA Neuw. 86. Dryophis acuminatus (Colub. acuminat. Prinz Neuwied.) 87. — mycterizans EAN myeterizans, Lian. zum Theile.) 257 88. — aeneus (Dryinus 2 Wagler.) 89. Elaps Lanssdorfiı, Wagler.) ' 5 90. — Ibiboboca, Merrem. 91. — Psyches, Hemprich (Vipera ph Daud.) 2. — corallinus, Merrem zum Theile. 95. Craspedocephalus Weigelii (Trigonocephalus Weigelii, Cuvier.) 5 * 94. — Jararaca (Copliias Jararaca, Merrem.) 95. — holosericeus (Cophias holosericeus, AR Neuwied.) * 96. — pictus, Mus. Vindob. „2% 97. — bilineatus (Coph. bilineatus, Prinz Neuw.) 98. — Daboia (Vipera Daboia, Daudin.) 99. Lachesis Alecto (Trigonocephalus Alecto, Guy.) 100. — taeniata (Bothrops Hr W 101. Crotalus horridus, Linn- f 270 102. Coecilia glutinosa, — 103. — annulata, Mikan. * „Wir können den Freunden der Naturgeſchichte aneigen, daß, wie wir vernommen, die neuen (mit Mus. Vindob. bezeichneten) Gattungen von braſllianiſchen ze uche n ni ſtens, von Milan und Fitzinger bearbeitet, erſcheinen werden, Redaction. 885 Wir wenden uns nun an die etitiſche Beurtheilung des Spixiſch⸗Wagler'ſchen Werkes. 1 RENT: Gleich beym erſten Aüblicke bemerkt man, daß ſich Herr Wagler ein eigenes Syſtem geſchaffen habe. Soviel man aus den kurzen Ueberſchriften entnehmen kann, theilt Herr Wagler die Claſſe ber Reptilien oder Amphibien (Amphibia), wie er ſich ausdruͤckt, in zwey Ordnungen, und zwar nach dem Vorhandenſeyn oder Mangel der Fuͤße. Ohne mich hier weiter uͤber Eintheilungs-Principien aus⸗ zuſprechen, erlaube ich mir nur die Bemerkung, daß nichts gefuchter und unnatuͤrlicher ſey, bey Reptilien eine Eintheis lung im Allgemeinen zu begründen, als der Character der Fuße. Daß nach dieſer Eintheilung die verwandteſten Gatı tungen getrennt und die verſchiedenartigſten wieder zuſam⸗ mengeſtellt werden, leuchtet jedem ein, der auch nur die entfernteſten Begriffe von Erpetologie hat. Da wir es in dem fraglichen Werke nur mit den Schlangen (Serpentes) zu thun haden, ſo wenden wir uns nun an die weitere Eintheilung derſelben. i u Auch hier fehen wir ſchon beym flüchtigen Ueberblicke, daß dieſe Eintheilung ohne die geringſte Confequenz aufge⸗ ſtellt ſey; denn anfangs ſcheint es, als wenn Herr Wag⸗ ler die Ordnung der Schlangen in zwey Zünfte (Tribus) theilen wolle, die er nach dem Mangel oder Vothandenſeyn der Giftzähne „Serpentes innocuj“ und „Serpentes no- cui“ nennt; dann aber bey genauerer Unterſuchung bemerkt man, daß am Schluſſe der Giftſchlangen auf einmal unter der Ueberſchrift „Familia III. Helminthophes“ eine Sip⸗ pe von Schlangen erſcheine, welche wieder giftlos iſt, und mithin in die erſte Zunft gehören wurde. Dieſer Umſtand beurkundet ein hoͤchſt nachlaͤſſiges Verfahren in der Heraus⸗ gabe dieſes Werkes. Hätte Herr Wagler eine argumentier⸗ de Ueberſicht ſeines neuen Syſtems vorangeſchickt, fo wuͤrde er dieſem gerechten Vorwurfe entgangen ſeyn. Von der erſten Zunft (Tribus A.) „Serpentes in- nocui“, welche Herr Wagler folgendermaaßen characteris ſiert: „Tela nulla; dentes maxillares et palatini“ er⸗ ſcheint bloß die „Familia II.“ unter der Benennung „Ophi- dii“ ohne weitere Characteriſtik. Was er unter ſeiner er⸗ ſten Familie begreifen mag, iſt mir gaͤnzlich unbekannt. Dieſe „Familia II. Ophidit“ zerfällt wieder in Uns terabtheilungen, von denen auch nur eine einzige „b. Co- lubrini“ angefuͤhrt erſcheint. Herr Wagler characteriſiert ſie folgendermaaßen: „Caput supra scutis vel octo vel novem, occipitalibus magnis, superciliaribus plerum- que convexis; Oris rictus excepto generis Elapis, amplus, ab angulo declivis; cauda subtus scutis aut omnibus aut plurimis divisis, apice conica, recta; lingua valde extensilis, bifurca.“ Aus der Wahl der angegebenen Kennzeichen laͤßt ſich ſogleich auch auf die Unſtatthaftigkeit derſelben ſchließen, welche ſich, wie wir in der Folge ſehen werden, auch oft und haufig bewaͤhrt. Eine Eintheilung, welche auf unbe: ſtimmte Kennzeichen begruͤndet iſt, iſt ſchlechter als gar keine Eintheilung, und verwirret noch weit mehr. 0 Denn, wenn man uͤberall mit Ausnahmen und dem zweifelhaften 886 entweder oder anrückt, ſo kann man überzeugt ſeyn, daß eine ſolche Eintheilung nichts tauge. 50 „Herr Wagler beginnt die erſte Zunft „Serpentes in- noeui“ mit feinem „Genus V. Elaps. Scuta caudae subtus omnia divisa; caput indistinctum aut subdi- stinctum; oris rictus parvus, subrectus; truncus plerumque laevissimus, cauda in plurimis teres; oculi rotundi, parvi.” Dier Umſtand, daß dieſe Gattung in der Zunft „Ser- pentes innocui“ ſteht, welche nach Herrn Wagler's früher gegebener Characteriſtik alle Giftſchlangen ausſchließt, zeigt uns, daß fie keineswegs im Sinne Cuvpiers aufgeſtellt fey, der unter dieſer Benennung bloß Giftſchlangen begreift, Wir werden in der Folge ſehen, daß Herr Wagler dieſe Gattung von Schneider angenommen habe, der giftloſe und giftige Schlangen in derſelben vereinigt, da Herr Wagler, ohngeachtet er ſie ausdruͤcklich in die Zunft der giftloſen Schlangen ſtellt, dennoch, um der Inconſequenz die Kro⸗ ne aufzuſetzen, auch giftige Schlangen in dieſe Gattung einmiſcht. e i Die angegebenen Kennzeichen find hoͤchſt unbeſtimmt und ſchwankend, und konnen mitunter eben ſo gut auf viele andere Gattungen ausgedehnt werden. Sechs Arten dieſer Gattung beſchreibt uns Herr Wagler als neue Entdeckung des Herrn von Spix. In wieferne ſie ſich als neu bewaͤh⸗ ren, werden wir in der Folge ſehen. Species I. Elaps Schrankü. Tab. I.“ (La Couleuvre de Schrank.) „E. albidus, annulis seu potius fasciis latis ni- gris, supra in medio sordide fuscescentibus; annulis caudae anticis geminis, posticis simplicibus, “ Auf welch ſchwankende Charactere gründet Herr Wag⸗ ler ſeine Arten! Welch unbeſtimmteres Kennzeichen haͤtte er ſich zum Hauptmerkmale wählen koͤnnen, als Farbe und Zeichnung, ein Character, der bey ein und derſelben Art ſo haͤufig und bedeutend abaͤndert, und bey der Art der Auf⸗ bewahrung dieſer Thiere im Weingeiſte nur zu bald ſich veraͤndert, ja durch die Einwirkung des Lichtes mit der Zeit gänzlich verſchwindet! Was für Mittel würden dem Er⸗ petologen übrig bleiben, eine ſolche ausgebleichte Schlange noch nach Jahren zu beſtimmen und zu erkennen, wenn alle Kennzeichen verſchwunden ſind? Die Kennzeichen der Arten muͤſſen eben ſo beſtimmt und unvergaͤnglich ſeyn, als jene der Gattungen, und mithin von aͤußeren conſtanten Merk⸗ malen hergenommen werden. Dieſe ſind: Geſtalt des Ko⸗ pfes, Groͤße und Lage der Augen, Form der Schuppen, Zahlenverhaͤltniß der Schildervertheilung auf dem Bauche und unter dem Schwanze, Laͤngenverhaͤltniß des Schwanzes u. ſ. w. Solche Kennzeichen ſchwinden nie, und man iſt hiedurch im Stande, auch das verbleichteſte Exemplar noch richtig beſtimmen zu koͤnnen. Es iſt immerhin gut, auch Farbe und Zeichnung nebenbey anzugeben, doch muß ſich dieſes Merkmal nie zum Hauptdjaracter erheben; denn oft wird man hiedurch, wenn dieſes Kennzeichen noch vorhans den iſt, im Einklange mit dem Hauptcharacter jedes Zwei⸗ fels enthoben. 837 Die lateiniſche Beſchreibung iſt ausfuhrlich und gut, nur beynahe zu lang. In der franzoͤſiſchen, welche das Geſagte beyläufig wiederholt, Sagt der Herr Verfaſſer: „daß er eine große Anzahl von Elaps-Arten unterſucht und als giftlos erkannt habe.“ Daß die meiſten von ihm unter⸗ ſuchten Schlangen wirklich keine Giftzähne hatten, wollen wir recht gerne glauben, und begnuͤgen uns nur zu bemer⸗ ken, daß fie eben deßhalb keine Elaps= Arten ſeyn koͤnnen. Doch auch hierin widerſpricht ſich der Herr Verfaſſer, da er doch unter feiner Gattung „Elaps“ eine Giftſchlange beſchrelbt. 8 „Flaps Giftſchlang Herrn Wagler's „Elaps Schrankii“ bewährt ſich als lerdings als eine ausgezeichnete neue Art, welche nach Cs vier ein wahrer Coluber if, und nach meiner Eintheilung in die Gattung Duberria, aus der Familie der Colubroi⸗ den gehoͤren würde, deren Charactere folgende ſind: Ab- domen scutatum. Cauda non compressa. Oculi la- terales. Truncus teres. Cauda scutellis divisis. Ver- tex scutatus. Rostrum obtusum, Squamae dorsa- les aequales. Abdomen arcuatum, Dentes pa- latales. Die Abbildung iſt ſchoͤn und rein gearbeitet. Species II. Elaps Marti. Tab. II. Fig. 2. (La Couleuvre de Martius.) „E. supra pallide violaceo- rubicundus; fasciis annularibus nigris, margaritis albis quasi marginatis, infra disjunctis.“ Die Beſchreibung iſt genägend und gut ausgearbeitet. Im franzoͤſiſchen Texte bekennt der Herr Verfaſſer nun ſelbſt, daß ſich die Farbe bey der Aufbewahrung im Weingeiſte veraͤndere, ohngeachtet er feine Diagnoſen auf dicſes Merk mal gruͤndet. . Dieſer „Elaps Martii“ iſt ebenfalls nach Cuvier ein Coluber, und gehört nach meiner Anſicht in die Gattung Pseudoeryx der Colubroiden, die ich auf folgende Kenn zeichen gründete: Abdomen scutatum. Cauda non com- pressa. Oculi verticales. Rostrum rotundatum. Was die Art betrifft, ſo thut es uns leid, ſelbe als laͤngſt beſchrieben erkennen zu muͤſſen. Sie iſt ganz ſicher Elaps annulatus, Schneider, oder Coluber Thalia, Dau- din (Pseudoeryx annulatus, Mihi), und die von Schnei⸗ der zu geringe angegebene Schwanzſchilderzahl 20 ‚rührt hoͤchſt wahrſcheinlich von einem Verſehen her. Die Abbil⸗ dung iſt gut, jedoch nach einem Weingeiſt Exemplare coloriert. Species III. Elaps triangularis. Tab. II. Fig. 2. (Le Couleuvre triangulaire.) „E. pallide cyaneo-niger; trunco caudaque sub- triquetris; annulis dilutioribus, in dorso pallide cya- neis, ad latera roseis, in abdomine albis.“ * Scilicet magnitudine, * .. 7 —ꝛ 888 Die Beſchreibung ſowohl als auch die Abbildung überzeugen uns deutlich, daß wir es mit einer Varietaͤt der vorhergehenden Art, mithin abermals mit Ps ꝛudoeryx an- nulatus zu thun haben, welche minder wohlgenaͤhrt und hiedurch etwas zuſammengeſchrumpft war, und eben deßs halb von Herrn Wagler fuͤr neu erkannt, obigen Namen erhielt. 5 Abbildung mittelmäßig. Species IV. Elaps venustissimus. Tab. II. a. Fig. 1. (La Couleuvre - corail a doubles anneaux.) „E. cinnabarinus, annulis nigris in medio et ad marginem albido - viridibus; squamis apice nigris: capite nigro fascia supra alba, nigro bipunctata.“ In dieſer Schlange ſehen wir abermals einen Colus ber im Cuvier ſchen Sinne, und zwar eine Art, welche Prinz Maximilian von Neuwied entdeckte, und zuerſt un⸗ ter dem Namen Coluber venustissimus beſchrieb, wie auch der Herr Verfaſſer ganz richtig bemerket. Herr Wag⸗ ler gab ſeinem Werke den Titel: „Animalia nova sive Serpentum brasiliensium species novae,“ ohngeachtet er nun ſelbſt feinen „Elaps venustissimus“ für des Prinzen von Neuwied Coluber venustissimus erkennet. Daß die⸗ ſem Werke der gegebene Titel daher nicht mit Recht zu⸗ komme, erſehen wir ſchon hieraus, noch mehr aber in der Folge. Da die Beſchreibung nach einem getrockneten Exem⸗ plare entworfen wurde, fo mag auch daher die irrige Ans gabe der Schwanzlaͤnge „uͤber / der ganzen Länge” ruͤh⸗ ren, da der Schwanz bey dieſer Art ſtets nur mehr als 7% der ganzen Laͤnge betraͤgt. Zu dieſer Art iſt Coluber bi- natus Lichtenstein zu ziehen. Ich nenne fie Duberria venustissima. Die Abbildung iſt ziemlich treu. Species V. Elaps melanocephalus. Tab. II. b. Fig. 1. (La Couleuvre a tete tachetee.) „E. capite supra et nucha nigris; occipite albo- bipunctato; corpore supra brunneo; linea longitudi- nali in dorso a nucha usque ad caudae apicem ob- scuriore, recta, tenui; corpore et cauda subtus albi- canti-flavis, immaculatis.“ In dieſer Art erkennen wir ganz deutlich Coluber melanocephalus Linn., Daud. u. ſ. w., oder Coluber capite-nigro. Lac&pede (Duberria melanocephala Mihi). Auch Herr Wagler ahndet die große Aehnlichkeit mit Linne's Coluber melanscephalus, will aber dennoch des Unterſchiedes in der Schilderzahl und Zeichnung wegen die Spixiſchen Exemplare fuͤr neu gelten machen. Der Unterſchied in der Schilderzahl, den Herr Wag⸗ ler zureichend findet, hierauf eine Verſchiedenheit der Art zu gründen, iſt wahrlich fo unbedeutend, daß ſich gewiß kein Erpetolog daran ſtoßen würde, die beyden Arten fuͤr iden⸗ tiſch zu erklaͤren; denn er betraͤgt bey den Bauchſchildern 4, 889 bey den Schwanzſchildchen 7 an der Zahl 186.453 ige (et, 140 + 62 Linne). 100 1 Wer ſich nur einigermaaßen practiſch mit Erpetologie beſchͤftiget hat, wird aus Erfahrung wiſſen, wie ſehr die Zahl der Bauch- und Schwanzſchilder bey Schlangen var rliere, ſo zwar, daß dieſes Kennzeichen nur als Verhaͤltniß, keineswegs aber als beſtimmte Zahl angenommen werden koͤnne. Denn man findet bey den meiſten Arten von Schlangen ſelten 3 Individuen, welche 30 der Schilderzahl vollkommen gleich find; und hiedurch, naͤhme man dieſe Abs weichung als ſpecifiſch an, müßte die Anzahl der Arten un: geheuer vermehrt werden. Dieſer Umſtand war auch haͤu⸗ fig die Urſache, auf welche ſo viele Nominalarten gegruͤn⸗ det wurden, oft aber auch die Abweichungen in der Far— benzeichnung. Ich habe mich bey meinen Unterſuchungen ‚über Schlangen haͤufig uͤberzeugt, daß die Zahl der Bauch⸗ und Schwanzſchilder bey ein und derſelben Art oft um 8, 10, 12, 18, ſelten aber über 18 differiere. Ich glaube da⸗ her, die Zahl. 20 als Maximum der Differenz vorſchlagen zu duͤrfen, bey welcher die Mittelzahl, welche freylich nur durch eine Reihe von Unterſuchungen und Zaͤhlungen ges funden wird, das wahre Verhaͤltniß gibt. Iſt die Diffe— renz uͤber 20, ſo kann man dann die Schilderzahl getroſt als einen ſpecifiſchen Unterſchied anſehen. Doch verſteht es ſich, daß die Zählung richtig feyn, und daß man es mit . unverſtümmelten Exemplaren zu thun haben muͤſſe Schwanzes iſt lbterer Umſtand die erſte ache Be⸗ dingniß. ; Noch Anbebeutender als die Differenz in der Sa derzahl iſt die Farbenzeichnung, auf welche Herr Wagler gleichfalls die Echtheit ſeiner Art zu bauen ſucht. N Rs Die Abbildung iſt minder gelungen, doch kenntlich. Species VI. Elaps Langsdorfi. Tab. II. Fig. 1. (Ta Couleuvre de Langsdorff.) „E. supra 5 maculis minutis separa- tis flavidis, transversim positist; subtus flavidus fas- Ciis latiusculis rubris.“ In der ziemlich alögehehnten Beſchrelbung ‚erwähnt Herr Wagler ausdruͤcklich, „dieſe Schlange habe in der Oberkinnlade außer einem langen, ſchwach gekrümmten Zah⸗ ne zu beyden Seiten, ſonſt keine Zaͤhne, wohl aber in der Unterkinnlade und im Gaumen, und bemerkt, „daß dieſe langen Zaͤhne in der Oberkinnlade Giftzaͤhne ſeyn duͤrften.“ Hieraus offenbart ſich nun die Inconſequenz des Herrn Wagler auffallend, da er dieſe Schlange, von der er doch ſelbſt glaubt, daß ſie Giftzaͤhne beſize, was ihm um fo wahrſcheinlicher ſeyn mußte, als fie in der Oberkinnlade außer dieſen beyden langen ſonſt keine Zaͤhne hat, demohn⸗ geachtet in die Zunft der Giftloſen ſtellt. Die Art iſt neu und unter allen beſchriebenen der einzige wahre Elaps, eine Gattung aus der Familie der Viperoiden mit folgenden Kennzeichen: Truncus teres. Cauda non compressa. Die Abbildung iſt rein und fleißig gearbeitet. Nun folgt Herrn Wagler's „Genus VII. Dryinus. Iſis 1826. Heft IX. Bey Beſtimmung des Laͤngenverhaͤltniſſes des - * 890 5 Scuta candae subtus omnia divisa; Caput longum rostro acutissimo, mobili; oculi lateraliter in medio oapitis; truncus gracillimus; canda longissima; scu- ta rostralia plerumque duo,“ Merrem war der erſte, der die ſpibrüſſeligen Arten der Ender ſchen Gattung Coluber trennte, und unter der De: nennung Dryinus als ſelbſtſtaͤndige Gattung aufſtellte. Die von ihm angegebenen Kennzeichen find aber nicht zurei⸗ chend, dieſe Gattung ſcharf zu characteriſieren. Die von mir aufgeſtellten Kennzeichen meiner Gattung Dryophis (denn mit dieſem Namen habe ich den Merremiſchen Dryi- nus nach dem Vorſchlage des Entomologen Dahl vertauſcht, da der Name Dryinus ſchon viel fruͤher als Gattungsna— me bey Inſecten angenommen war), find folgende: Ab- domen scutatum. Cauda non compressa. Truncus incrassatus, gracilis. Rostrum acuminatum. Cauda scutellis divisis. Herr Wagler beſchreibt eine einzige neue Art, Species I. Dryinus aeneus. Tab. III. (Le Dryine bronz£.) „D. capite supra fusco; stria nigricante a nari- bus per oculos usque ultra occiput producta ; labiis albis; corpore et cauda pallide fuscis, aureo niten- tıbus.‘t Allerdings ſcheint es, daß dieſe Hs welche die größ: te Verwandtſchaft mit Cöluber mycterizans Linn., Co- Juber Linkii Merrem zeigt, wie auch Herr Wagler be— merkt, dennoch verſchieden ſey. Coluber mycterizans Linn, hat nach eigener Zählung 183 — 192 Bauchſchilder, und 167 — 172 Schwanzſchildchen. Es laßt ſich daher nach der von Herr Wagler angegebenen, bey weitem groͤßeren Zahl von Bauchſchildern: 203, vermuthen, daß feine Art verſchieden ſey, und zwar um fo mehr, als ich bey ſieben Exemplaren von Coluber mycterizans Linn. nie mehr als 192 Bauchſchilder traf. Iſt ſie wirklich verſchieden, was ich aus Mangel der Autopſie nicht zu entſcheiden wa- ge, ſo bewaͤhrt ſie ſich auch als neu. Uebrigens erlaube ich mir die Bemerkung, daß von dieſer Gattung Dryinus oder Dryophis nicht nur zwey Arten bekannt ſeyen, wie der Herr Verfaſſer behauptet; denn ich kenne ſchon 18, mit Einſchluß des Dryinus ae- neus, von denen ich die beſchriebenen hier aufzaͤhlen will: Coluber Gesneri Merrem. Coluber fulgidus Daud. Coluber purpurascens Shaw. Coluber subfuscus Gmelin. Coluber Marcgravii Merrem. Coluber mycterizans Linn. Coluber acuminatus Prinz Neu- wied. Coluber viridis Bonnaterre. Coluber nasu- tus Shaw. Coluber splendidus Bonnaterre. Coluber mycterizans Daudin. Coluber nasutus Cepede und Coluber flagelliformis Daudin. Die Abbildung ſcheint gut, und laͤßt gleichfalls auf eine Verſchiedenheit dieſer Art von Coluber mycterizans Linn, ſchließen. Herr Wagler kommt nun an fein Genus VII. Natrix. 56* 891 „Scuta caudae subtus omnia divisa; caput aut vix distinctum aut distinctum; scutum rostrale con- Jexumz oris rictus ab angulo declivis, amplus ;, squa- mae trunci aut laeves aut carinatae.“ ; Daß die angegebenen Charactere dieſer Gattung, wels che Herr Wagler von Merrem entlehnte, keineswegs zurei⸗ chend ſepen, ſie von ſeiner Gattung „Elaps“ zu unterfcheis den, iſt außer allem Zweifel, denn zwiſchen einem „caput zubdistinctum“ u. „vix distinctum“ iſt gewiß kein Unter⸗ ſchied, und das einzige Kennzeichen, das dieſe beyden Gat⸗ tungen unterſcheiden ſoll „oris rictus parvus, subrectus“ und „ab angulo declivis, amplus“ iſt ſo ſehr in einander übergehend, daß ſich durchaus keine Graͤnzlinie ziehen laͤßt. Siebenzehn Arten find es, die uns Herr Wagler als neu ankündet, und deren Selbſtſtaͤndigkeit wir ſogleich prüs fen wollen. Species I. Natrix, Chiametla et. Coluber miliaris Linn. Tab, II. b. Fig. 2. (La Couleuvre Chiametla.) „N. reticulata; squamis olivaceo- virescentibus, nigro marginatis; capite, trunco et cauda subtus albo- Havidis, immaculatis.“ Dieſe Art gehoͤrt auch nach meiner Anſicht zur Gat⸗ tung Colüber im engern Sinne, die ich nach folgenden Kennzeichen bildete: Abdomen scutatum. Cauda non compressa. Oculi laterales. Truncus incrassatus, to- rosus. Rostrum obtusum, rotundatum. Abdomen arcuatum. Herr Wagler citiert Seba Tom. II. tab. 36. fig. 4. und tab. 61. fig. 1. Coluber Chiametla Shaw. Merrem. nach meiner Anſicht faͤlſchlich zu feiner Art, die er auch da⸗ her eben ſo benannte; denn Coluber Chiametla Shaw. iſt gewiß nur eine Varietaͤt von Coluber Reginae Linn., die oft in dieſer Abänderung vorfönmt. Aus den Erratis ers fieht man deutlich, daß ſich Herr Wagler erſt ſpaͤter übers zeugt habe, daß ſeine Art Coluber miliaris Linn. feyn konnte, und fie iſt es auch, doch nur zum Theile; denn es iſt mir hoͤchſt wahrſcheinlich, daß unter derſelben zwey ganz nahe verwandte Arten derſtanden ſeyn moͤgen, nehm⸗ lich Coluber miliaris Linn, mit 159 — 165 Bauchſchil⸗ dern und 45 — 58 Schwanzſchildchen, und Coluber Mer- remii Prinz Neuw. mit 140 — 150 Bauchſchildern u. 48 — 57 Schwanzſchildchen. Zu Coluber miliaris Linn. gehören noch Coluber meleagris Shaw., Coluber Ammobates Shaw., Colu- ber dictyodes Prinz Neuwied, und Coluber velatus des Pariſer Muſeums. . Die Abbildung iſt ziemlich gut, nur im Colorite et⸗ was zu dunkel gehalten. 8 Spec. II. Natrix G. Forsteri. Tab. IV. Fig. 1. (La Couleuvre de G. Forster.) „N. tota fuscescenti - olivacea, immaculata; squamis trunci anterioris lateraliter albo margina- tis; corpore inferiore fuscescenti - flavido imma- culato.“ Beſchreibung und Abbildung uͤberzeugen uns, daß wir 7 mit ei een neuen Art der Gattung Colu- er zu thun haben, die Herr Wagler dem verdienſtvoll Georg Forſter zu Ehren benannte. En Species III: Natriæ melanostigma. Tab. IV. Fig. 2. (La Couleuvre ponctude aux cötes du ventre.) „N. supra fuscescenti - olivacea; subtus alba; scutis abdominalibus coerulescenti - marginatis, in utroque latere puncto nigro notatis; cauda infra to- ta alba.“ 0 Auch dieſe Art aus der Gattung Coluber bewaͤ ſich als neu. Der Abbildung nach zu urtheilen, Hr nicht leicht mit einer anderen zu verwechſeln. Species IV, Natrix lacerlina. Tab. V. (La Couleuvre à tete de Lézard.) „N. supra olivacea squamis dorsi nonnullis in- termixtis nigris, albido marginatis, reliquis omnibus in medio impressis; infra flavescenti: albicans lineo- lis immersis, maculariis, longitudinalibus, nigrican- ti -virescentibus.“ Dieſe Art, welche die beſondere mit Coluber sibilans Linn. ih Esiaber theilt, zeigt ſich aber ſogleich auf den erſten Anblick von derſelben ſogar als generiſch verſchieden. Folgende Kennzeis chen ſind es, auf die ich meine Gattung Malpolon gruͤn⸗ dete, zu welcher die fragliche Art den Repraͤſentanten bil⸗ det: Abdomen scutatum. Cauda non compressa Oculi laterales. Truncus incrassatus, torosus, 8 strum acuminatum. Squamae dorsales aequales. Auch > en hen: mit den 1 Kennzeichen ſtets im inklange ſteht, gibt uns einen Bewei i e 9 weis des generiſchen Un⸗ Nur eine einzige Art kenne ich noch aus Egypt welche gleichfalls zu dieſer Gattung gehoͤrt, nehmlich s luber purpurascens Gmelin. Beſchreibung ſowohl als Abbild f arbeitet. 9 \ 0 ildung ſind trefflich ge⸗ Species Y. Natriæ cinnamomea. Tab. VI. Fig. 1. (La Couleuvre a couleur de canelle.) 1 „N. tota cinnamomea, laevibus.““ Daß dieſe ausgezeichnete ſchoͤne neue Art ein Coluber ſey, iſt nach der umſtaͤndlich verfaßten Bean bung ſowohl, als nach der guten Abbildung keinem Zweifel unterworfen. Hier mengt der Herr Verfaſſer auch ſchon andere Charactere, außer denen, welche bloß von der Farbe und Zeichnung hergenommen ſind, in ſeine Diagnoſe. immaculata; squamis : 0994 7 893 Species VI. Natriz oceipilalis. Tab. VI. Fig. 2. (La Couleuyre à tete brune.) „N. pallide fuscescenti-albicans; squamis apice fuscis; vertice, occipite et nucha fusco- nigris.“ Allerdings iſt dieſe Art, welche ſich bey genauerer ruͤfung als neu bewährt, mit Coluber Clelia Daudin. Clelia Daudinii Mihi) verwandt, und unterſcheidet ſich von dieſer ſowohl durch Schilderzahl, als Laͤnge des Schwan— zes. Coluber Clelia Daudin. hat 202 — 220 Bauchſchil⸗ der, 75 — 93 Schwanzſchildchen, und der Schwanz be— trägt etwas über ½ der Totallaͤnge. Wagler's „Natrix occipitalis“ hingegen hat aber nur 91 Bauch- u. 94 — 98 Schwanzſchilder, und der Schwanz mißt über Y, der ganzen Laͤnge. Weit verwandter mit dieſer Art noch als als Coluber Clelia Daud. ift Coluber peruvianus Gra- venhorst (Clelia peruviana Mihi), der gleichfalls aus Braſilien kommt, 195 Bauch- und 69 — 80 Schwanz ſchilder hat, ſich aber durch den bedeutend kuͤrzeren Schwanz, über ½ der ganzen Länge, deutlich von der Wagler'ſchen Art unterſcheidet. Alle drey Arten bilden zuſammen eine ſehr natürliche Gattung, die ich mit dem Namen Clelia belegte und auf nachſtehende Kennzeichen baute: Abdomen scu- tatum. Cauda non compressa. Oculi laterales. Truncus teres. Cauda scutellis. divisis. Vertex scu- tatus. Rostrum obtusum. Squamae dorsales inae- quales. Abdomen arcuatum. Abbildung gut. Species VII. Natrix bicarinata. Tab. VII. (Ta Couleuvre à ligne blanche au dos.) „N. fuscescenti- virescens; dorso taenia albican- te utrimque carinata; abdomine flavicanti albido, scutis nigricanti marginatis.“ Wenn Herr Wagler bemerkt, daß feine „Natrix bi- carinata“ Coluber bicarinatus Prinz Neuwied fey, fo gilt dieß nur von denjenigen Exemplaren des Prinzen, wel⸗ che 150 — 137 Schwanzſchilder haben, keineswegs aber von jenen mit 101 Schwanzſchilderzahl. Dieſe letzteren ſind junge Exemplare eines wahren Coluber von des Prinzen Coluber laevicollis. Was die Neuheit der Art betrifft, ſo muß ich bemer⸗ ken, daß dieſe Art dieſelbe ſey, welche ſchon Linne unter den Namen Coluber exoletus und Coluber Dipsas be- ſchrieb. Marcgrav's und Lichtenſteins Boitiapo müffen als Synonyme hierher gezogen werden. Der verwandte Colu- ber pyrrhopogon Prinz Neuw. unterſcheidet ſich durch die bey weitem größere Schwanzfchilderzahl, 155. Leicht unterſcheidet ſich unſers Herrn Verfaſſers „Na- trix bicarinata“ von allen verwandten Arten, und der ge⸗ neriſche Unterſchied ſpricht ſich deutlich aus. Meine Gat⸗ tung Tyria, in welche dieſe Schlange zu ſtehen kommt, zeigt folgende Merkmale: Abdomen scutatum. Cauda non compressa. Oculi laterales. Truncus incrassatus, gracilis. Rostrum obtusum, rotundatum, Squamae dorsales aequales. Abdomen angulatum. 894 Die Abbildung iſt gewiß eine der mißlungenſten im ganzen Werke. Species VIII. Tab. VIII. (La Couleuvre Arlequin.) Nat ri seurrula. „N. supra testaceo - rufa et nigro - subviolaceo varia; dorso lateraliter compresso; corpore et cauda subtus testaceo-rufis, nigro maculatis; capite supra nigricanti-brunneo; fronte rufescente. ‘ Dieſes ſchoͤne Thier, von welchem der Herr Verfaſſer eine herrliche Abbildung liefert, iſt eine der e ſten Arten der Gattung Coluber, und nicht leicht mit ir⸗ gend einer bekannten zu verwechſeln. Ob die von Herrn Wagler angeführte Sebai che Fi⸗ gur 2. auf der Tafel 40. des ꝛten Bandes wird N bellen koͤmmt, oder vielleicht beſſer zu Coluber co- ella Linn. wage ich eben ſo wenig zu entſcheiden Herr Verfaſſer. ; 1 e Species IX. Nairiz sulphurea. Tab. IX. (La Couleuvre à couleur de souffre,) „N. tota virescenti - sulphurea, immaculata; — 2 — — .. 7 * squamis dorsi carinatis, medii laterum lineola vix ele vata, nigricante notatis; caudae laevibus.“ Die hoͤchſt gelungene Abbildung laͤßt uns keine i 6 | ö n Zwe fel uͤbrig, daß wir es mit einer neuen, vorzüglich e riſterten Art aus der Gattung Coluber zu thun haben wie wir ſchon aus der Beſchreibung entnehmen konnten. . Species X. Natrix bahiensis et Colube- Hippocr Tab. X. Fig. 2. (La Couleuyre de Bahie.) „N. glauco-cinerascens; maculis in dorso ni. gris subrotundis, in linea longitudinali e que ad trunci latera minoribus, omnibus albido mar- ginatis; abdomine et cauda subtus albis; stria nigra 1 supra oculos et altera tenuiori supra In den Erratis erklaͤret Herr Wagler ſei i bahiensis“ für Coluber Hippocrepis a ie konnte ihm, wie wir aus der Abbildung erſehen, die Zeiche nung ſeiner Art zu dieſem Wahne Anlaß gegeben haben aber es bleibt dennoch immer unbegreiflich, wie der Here Verfaſſer, der doch ſonſt in Aufſtellung neuer Arten nicht zu rigoros iſt, den ungeheuern Abſtand in der Schilderzahl fo gaͤnzlich uͤberſehen konnte. Linne's Coluber Hippocre- pis Ihat 232 — 241 Bauchſchilder, 79 — 94 Schwanz ſchildchen; während der Herr Verfaſſet bey ſeiner „Natrix bahiensis“ nur 124 Bauch und 105 Schwanzſchilder an⸗ gibt. Uebrigens koͤmmt Linne's Coluber Hippocrepis ganz Br aus der Varbarey, und es iſt ſomit fade Zn! gehoben, daß dieſe beyden Areen nicht identiſch ſeyn Wir muͤſſen daher dieſe ſchoͤne Entdeckung einer neuen luber erkennen. pls Linn. braſtlianiſche Art als eine Art aus der Gattung Co- 895 Species XI. Natriæ cherseoides, Tab. X., Fig. 1. «La Couleuvre cherséoide. = tn „N. supra olivacea; dorso ejusque lateribus ma- culis nigricantibus, in dorso interdum cohaerentibus et subdentatis; capite supra lituris figurisque arcu- atis notato; abdomine et cauda subtus maculis ir- resularibus numerosis nigricantibus.“ 5 Auch hierin erkennen wir deutlich einen wahren Co- luber, und zwar eine neue Art, die nicht leicht mit einer andern bekannten verwechſelt werden kann. Die Abbildung iſt ziemlich rein. Species XII. Natriæ Almada sen almadensis, Tab. i X. Fig. 3. d (La Couleuvre d' Almada.) „N. dorso fuscescente, lineolis transversis albi- cantibus, interdum medio interruptis; trunci late- ribus nigro maculatis; abdomine albo, fasciis ni- gris haud raro alternantibus; cauda subtus alba, immaculata.“ Im Texte nennt Herr Wagler ſeine ſich als neu be: waͤhrende Art „Almada“ auf der Tafel „almadensis.“ Da der Name nach dem Fundorte gewaͤhlt wurde, ſo iſt es außer Zweifel, daß der letztere der richtigere ſey. Der Umſtand, daß der Herr Verfaſſer die Zahl der Schwanzſchildchen zweifelhaft auf „90?“ angibt, laͤßt vers muthen, daß der Schwanz beſchaͤdigt war, und mithin die Zählung nicht geſtattete. Der Abbildung nach zu urtheilen, glaube ich ein Ex⸗ emplar des k. k. zoologiſchen Muſeums zu Wien zu dieſer Art ziehen zu muͤſſen, das 156 Bauch- und 48 Schwanz⸗ ſchilder hat. Uebrigens duͤrfte es auch wahrſcheinlich ſeyn, daß Herr Wagler bey Beſtimmung des Laͤngenmaaßes gleiche falls nicht mit der gehörigen Genauigkeit vorgegangen ſeyn mag, was ſich oͤfters erprobt, da das Exemplar des Wie— ner Muſeums über 7, Schwanzlaͤnge hat, und Herr Wag⸗ ler doch über ½ angibt. Iſt Herrn Wagler's „Natrix almadensis“ mit dem Exemplare des Wiener Muſeums wirklich identiſch, To gehoͤrt fie meiner Gattung Coronella an mit folgenden Merkma— len: Abdomen scutatum. Cauda non compressa. Oculi laterales. Truncus incrassatus, torosus. Ro- strum obtusum, rotundatum. Abdomen angu- latum. 2 Species XIII. Natriæ ocellata. Tab. XI. Fig. 1. (La Couleuvre ocellee.) „N. corpore et cauda subtus nigricanti- pallide olivaceis; lineis duabus in dorso, rectis, albidis, ab occipite usque ultra caudae originem prolongatis; punctis ad trunci latera obscurioribus, in medio al- bis, utrimque in linea recta positis.“ Der Abbildung nach zu urtheilen, finde ich zwiſchen diefer Art und Linne's Coluber vittatus nicht die ges ringſte Aehnlichkeit, ohngeachtet es der Heer Verfaſſer - angibt. ln n Ich erkenne hierin eine ſchoͤne neue Art aus der zahlı reichen Gattung Coluber. ante m 5 la ‚Species XIV. Nalrix semilineata et Coluber Reginae. Tab. XI. Fig. 2. ba (La Couleuvre demi- rayde.) a in 5 84 0 ME 8 14 s „N. supra cinerascenti cyanea; subtus flavican- ti- alba; linea nigra, recta, tenui, lateraliter a trun, co medio usque ad ejus apicem prolongata, “ Ganz richtig erkannte Herr Wagler, wie aus den Er- ratis erſichtlich iſt, feine „Natrix semilineata“ für Lin⸗ ne's Coluber Reginae, welcher in fo vielen und häufigen Abaͤnderungen vorkoͤmmt. * * * Hieher, keineswegs aber zu Coluber miliaris Linn, wie es Herr Wagler gethan hat, iſt Shaw's Coluben Chiametla zu ziehen. Auch Laurenti's Coronella Catus feine Varietas 8 von Natrix vulgaris, Shaw's Coluber Hichanella und Gravenhorſt's Coluber cancellatus und sticticus ſind nich 's weiter als Varietaͤten dieſer Art, wel— che ein wahrer Coluber iſt. f Die Abbildung iſt kenntlich boch ſchlecht coloriert. Species XV. Natriæ sexcarinata. Tab. XII. (La Couleuvre à six carènes au dos.) „N. supra nigro - fusca, immaculata, subtus pallidior; capite subtus et gula flavidis, squamis lae- vibus; squamarum carinatarum seriebus sex a dorso medio fere usque ad caudae originem.“ , Die ſchoͤne Abbildung zeigt uns eine ausgezeichnete Art der Gattung Coluber, über deren Neuheit, nach der mit ungemeiner Genauigkeit verfaßten Beſchreibung, kein Zweifel beſtehen kann. a f tun Species XVI. Natriæ aspera. Tab. XIII. (La Couleuvre äpre.) „N. supra cinerascenti- fuscescens; maculis in dorso obscurioribus, nigricanti marginatis, magnis, transversis, utplurimum disjünctis; lateribus trun- ci albido maculatis; capite subtus et gula flavido-al: bicantibus; corpore subtus fuscescenti-cinereö, ma- culis nigris transversis, alternantibus.“ Die treffliche Beſchreibung ſowohl, als die uͤberaus gelungene Abbildung zeigen uns einen Repraͤſentanten der von Kuhl aufgeſtellten Gattung Homalopsis mit folgenden Merkmalen: Abdomen scutatum. Cauda non com- pressa, Oculi verticales. Rostrum truncatum. Daß dieſe Art nen ſey, iſt keinem Zweifel unterwor— fen, ohngeachtet ſie Herr Caup in ſeinen „Bemerkungen zu den Spixriſchen Praͤchtwerken“ (Iſis 1825 H. 5. S. 593) für Linne's Coluber angulatus erklärt, deſſen Schwanzſchildchen aber nie die Zahl 70 uͤberſteigen. Wie 897 aber der Herr Verfaſſer eine Aehnlichkeit mit Daudin's Co- luber audax finden will, iſt mir gänzlich unbegreiflich. Daudin's Coluber audax hat 205 Bauch, u. 99 Schwanz⸗ ſchilder, während Herrn Wagler's „Natrix aspera“ nur 118 — 123 Bauch- und 82 — 100 Schwanzſchilder hat. Erſterer hat eine Reihe großer ſechseckiger Schuppen auf dem Rücken, bey letzterem find die Ruͤckenſchuppen durch⸗ aus von gleicher Groͤße. Coluber audax hat glatte, „Natrix aspera“ aber gekielte Schuppen, der ganze Ha⸗ bitus iſt verſchieden, und kurz: Coluber audax gehört weit von Homalopsis in die Gattung Dipsas. Species XVII. Natrix punctatissima. Tab. XIV. Fig. 1. g (La Couleuvre ponctu£e.) „N. supra fuscescens; squamis nonnullis vix nigricanti marginatis; ad latera trunci linea subob- soleta nigricante; subtus flavido - albicans, lineis dua- bus geminis punctisque minimis, numerosissimis.“ Ohngeachtet die Abbildung eine überaus große Achns lichkeit in der Farbenzeichnung mit Mikan's Coluber Nat - tereri zeigt, welcher auch in der Schilderzahl ziemlich mit dieſer Art übereinkoͤmmt, fo offenbart ſich doch die Ver⸗ ſchiedenheit dadurch auffallend, daß Coluber Nattereri gekielte, „Natrix punctatissima“ aber glatte Schup⸗ pen hat. j Uebrigens ift es außer allem Zweifel, daß das Län: genmaaß des Schwanzes, das Herr Wagler auf die Hälfte der Totallaͤnge angibt, auf einem Verſehen beruhe, da die Exemplare diefer ſchoͤnen neuen Art im Berliner Muſeum nur über ¼ der ganzen Länge ausweiſen. a Nun beſchreibt uns Herr Wagler ſein „Genus XI. Xiphosoma. Corpus quam maxime compressum, fu- siforme; dentes antice in utraque maxilla trini et quini; caput magnum, triangulum, supra rostrum squamis magnis obtectum; scuta abdominalia tenu- issima; scuta caudae subtus integra; calcaria ad a- num nulla. (?) Ohngeachtet aus den, vom Herrn Verfaſſer angegebe⸗ nen Gattungs⸗ Kennzeichen nicht klar zu erſehen iſt, was er unter der Benennung „Xiphosoma” verſtehe; fo überzeugt uns doch bald eine genauere Unterſuchung und ein Blick auf die angefuͤhrten Arten, daß er diejenigen Arten aus der Cu⸗ vier'ſchen Gattung Boa getrennt und zu einer eigenen Gat— tung erhoben habe, deren Rumpf zuſammengedruͤckt iſt. Schon Oppel deutete auf dieſe Trennung, welche ſich na— türlich und ſcharf abſchneidet. Der Name „Xiphosoma“ iſt bezeichnend und gut gewaͤhlt. Wie der Herr Verfaſſer laut ſeiner Diagnoſe in das Vorhandenſeyn von Afterſpornen einen Zweifel ſetzen konnte iſt mir unbegreiflich, da dieſer Character, welcher der gan— zen Familie der Pythonoiden eigen iſt, doch deutlich und ſo leicht aufzufinden iſt. Herrn Waglers Gattung „Xiphosoma“ wollen wir recht gerne das Bürgerrecht zugeſtehen, und erlauben uns nur, ſeine Kennzeichen mit folgenden bezeichnenderen zu IJ ſis 1826. Heft IX. 5 en] — — vertaufhen: Tentacula nulla. Truncus incrassatus, Cauda scutellis divisis nullis. Truncus compressus, Species I. Xiphosoma ornatum. Tab. XIV. Fig, 2. (Le Xiphosome orné.) „X. fuscescenti - nigricans; maculis nigerrimis, rotundis, magnis, utrimque ad dorsi latera, in dor- so subjunctis flavidoque mazginatis; abdomine Slavi- do, nigro maculato.“ Außer Zweifel. fehen wir in des Herrn Verfaſſers „Xiphosoma ornatum“ nur ein junges Individuum von Linne's Boa hortulana (Xiphosoma hortulana Mihi), wie uns Beſchreibung und Abbildung deutlich überzeugen, Species II. Xiphosoma dorsuale. Tab. XV. (Le Xiphosome violet a dos tachet£.) maculis in dor- „X. cinerascenti - violaceum; abdomine so flavidis, acute angulatis, interruptis; fla vido.“ Warum Herr Wagler, der fein „Xiphosoma dor- suale“ doch ſelbſt fuͤr Linne's Boa hortulana erklaͤrt, den Linneiſchen Specialnamen geaͤndert habe, ſehe ich nicht ein. Die von ihm angeführten Citate find durchaus rich tig, und ich füge nur noch Vipera caerulescens Laur., Merrem, Coluber glaucus Gmelin, Echidna caeru- lescens Merrem, Boa annulata Shaw, und Boa lu— nata des Schneider'ſchen Manuſcripts hinzu. Die Abbildung, auf welcher er den im Texte gegebe— nen franzoͤſiſchen Namen in „Le Xiphosome gris a dos tacheté verändert, iſt ſehr kenntlich. Species III. Xiphosoma Anaramboya. Tab. XVI. (Le Xiphosome Anaramboya.) „X. supra laete viride; striis in dorso transver- sis, flavidis, interdum angulatis; gula abdomineque flavidis.“ 8 In welch barbariſch klingenden Namen veraͤndert Hr. Wagler den alten allbekannten Linneiſchen Boa cani- na, welchen er doch ſelbſt und ganz richtig zu feiner Art citiert. Laurenti's Boa exigua und La Cepede's Boa Hyp- nale, ſo wie die Sebaiſchen Figuren 1 und 2 auf der 34. Tafel des sten Bandes, welche der Herr Verfaſſer gleich: falls zu feiner Art zieht, gehören zu Linne's Boa Hypna- le, welche ihr zwar verwandt, aber dennoch durch den gros ßen Abſtand in der Schilderzahl verſchieden ift, Als Synonyme gehoͤren noch hieher: Boa Bojobi Lacepede. Boa Isebequensis Bonnaterre und Marc- grave's Boi - obi. Die Abbildung iſt unſtreitig Werkes. Von der zweyten Zunft (Tribus B.) „Serpentes no- 57 die beſte des ganzen 899 * 2 r K 5 8 — cui“ mit dem Character „Tela“ erſcheint nnter der Bes nenuung „e. Viperini“ eine Unterabtheilung, von der wir nicht wiſſen, ob ſie Familie oder nur Gruppe einer Fa— milie ſey. N Die von Herrn Wagler angegebenen Kennzeichen find folgende: „Tela, et praeter ea dentes imperforati in ma- xilla superiore; vertex scutatus, excepto genere Cher- sydri, vertice squamoso , Oris rietus amplus, ad an- gulum subdeclivis; cauda subtus scutis vel integris aut divisis, vel integris et divisis; corpus infra aut scutellatum aut squamosum.“ Aus diefen Kennzeichen, fo wie aus der Angabe des Herrn Verfaſſers, daß die Gattung „Chersydrus“ ſeinen „Viperinis“ angehöre, iſt deutlich zu erſehen, daß alle ſo— genannten Hydri der Autoren ebenfalls hieher zu ziehen ſeyen, keineswegs aber die Gattung Vipera. Es ſcheint daher der Name „Viperini“ vom Herrn Verfaſſer ſehr uͤbel gewaͤhlt, und zwar um ſo mehr, als er, wie wir in der Folge ſehen werden, die eigentlichen Viperae gerade entges gengeſetzt mit dem Abtheilungsnamen „Hydrini“ belegt. Er beginnt ſeine zweyte Zunft „Serpentes nocui“ mit einer neuen Gattung: „Genus XV. Ophis. Dentes imperforati parvi ante tela, pone illa nulli; scuta abdominalia lata; scuta caudae subtus omnia di— visa. Den angegebenen Characteren nach zu urtheilen waͤre die vom Herrn Verfaſſer befchriebene Schlange wirklich ei: ne Giftſchlange, welche nebſt den Giftzaͤhnen auch undurch— bohrte Zähne in der Ober- Kinnlade habe, und dann auch von den wenigen anderen Gattungen dieſer Familie durch die getheilten Schwanzſchildchen generiſch verfchieden. Ich habe dieſe Schlange in haͤufigen Exemplaren zu unterſuchen Gelegenheit gehabt, und mich deutlich uͤberzeugt, daß der große Zahn zu beyden Seiten in der Oberkianlade beſtimmt undurchbohrt und mithin kein Giftzahn ſey. Wir wollen deßhalb dieſer Schlange keineswegs ihre giftige Eigenſchaſt abſprechen, denn nach Briefen des Herrn Natterer iſt ſie in Braſilien eine der gefuͤrchtetſten, und dieſer Ruf mochte auch Herrn Wagler verleitet haben, ihr Giftzaͤhne beyzulegen, die ſie doch nach unſerer Anſicht ge— wiß nicht hat. Iſt ſie wirklich giftig, ſo geſchieht die Ein— ſpritzung des Giftes beym Biſſe auf eine ganz andere Art, als bey den Schlangen mit durchbohrten oder eigentlichen Giſtzaͤhnen. Wirklich ſcheint auch der große Zahn zu bey— den Seiten in der Oberkinnlade eingelenkt, und er dürfte vielleicht das Gift, das ſich beym Biſſe durch den Druck des Zahnes auf die Giftblaſe entleert, an den aͤußeren Waͤn— den des Zahnes in die Wunde leiten. So abnorm auch dieſe beſondere Einrichtung waͤre, fo ſcheint fie mir doch ſehr wahrſcheinlich, und zwar um ſo mehr, als auch andere glaubwuͤrdige Reiſende uns berichten, daß mehrere Schlangen, welche durchaus kei— ne durchbohrten Zähne beſitzen, dennoch giftig ſeyn fol: len. Insbeſondere gilt dieß von einer Nachricht des 900 verewigten Kuhl, welcher feiner Homalopsis monilis, Pins ne's Coluber monilis, die giftige Eigenſchaft zuſchreibt. Freylich haben wir bey fo bewandten Umſtaͤnden durchs aus kein Kennzeichen mehr für giftige Schlangen; die Claſ— ſification aber wird hiedurch keineswegs geſtoͤrt, da es nur der durchbohrte Zahn, keineswegs aber die giftige Eigenſchaft iſt, auf die wir dieſelbe gruͤnden. Nach meiner Anſicht gehoͤrt dieſe Schlange, welche mehrere Conſorten zaͤhlt, in die Famlie der Colubroiden, und zwar in die von Herrn Boie zu Leyden aufgeſtellte Gattung Xenodon mit folgenden Kennzeichen: Abdomen scutatum. Cauda non compressa. Oculi laterales. Truncus incrassatus, torosus. Rostrum obtusum, truncatum. Abdomen arcuatum. Alle hierher gehoͤri— gen Arten haben einen größeren Zahn in der Ober— Kinnlade. 5 Herr Wagler beſchreibt eine einzige Art. Species I. Ophis Merremii. Tab. XVII. (L’Ophis de Merrem.) „O. sordide fuscescens aut pallide olivaceus, immaculatus, aut maculis transversis obscuriori- bus interdum subrhomboidalibus variegatus; ab- domine et cauda subtus sordide albicantibus aut fla- vicantibus.“ Ganz richtig bewaͤhrt ſich dieſe Art als neu. Hoͤchſt verwandt ſind die Exemplare mit Zeichnung mit einer an⸗ dern Art dieſer Gattung Xenodon rhabdocephalus Boie, ſo zwar, daß Prinz Neuwied dieſe beyden Arten unter der Benennung Coluber rhabdocephalus vereinigte. Die ge— ringere Anzahl von Schwanzſchildchen aber, welche die Zahl 48 nie uͤberſteigt, und der kuͤrzere Schwanz, der nur uͤber ½ der ganzen Länge, nicht aber, gibt, „½ derſelben“ beträgt, unterſcheiden fie von Renodon rhabdocephalus. N Eines hoͤchſt auffallenden Characters, der auch meh— reren Arten dieſer Gattung eigen iſt, hat Herr Wagler gar nicht gedacht, nehmlich der Durchbohrung jeder einzelnen Schuppe des Ruͤckens. Hiedurch irre geleitet, vermengte Herr Hemprich zu Berlin gleichfalls dieſe Art mit ſeinem = Coluber uniporus, der gleichfalls in Braſilien vorfömmt, _ deſſen Schwanz aber gar nur über ½ der ganzen Länge beträgt. Die Abbildung gehört zu den gelungeneren. Die zweyte Unterabtheilung von Herrn Wagler's „Serpentibus nocuis“ erſcheint unter der Benennung „d. Hydrini,“ welche, wie wir ſchon früher bemerkten, ſehr Übel gewählt iſt, da dieſe Abtheilung die Hydri der Autoren ausſchließt und die eigentlichen Viperae begreift. Wahrſcheinlich beruht dieſe Namensverwechslung auf einem Verſehen. Herr Wagler gibt dieſer Unterabthellung nach— ſtehende Kennzeichen: „Tela 1 — 6 in utroque latere maxillae superioris; dentes imperforati in palato et maxilla inferiore, in maxilla.superiore nulli; caput supra scutatum aut squamatum et antice scutella- wie Herr Wagler an- — 901 - tum; scuta caudae subtus integra aut divisa, aut integra et divisa.“ Der Herr Verfaſſer beginnt diefe Abtheilung mit feis nem „Genus XVIII Micrurus. Cauda brevissima, a- pice acutiuscula; scuta caudae subtus integra et di- visa; caput indistinctum, obtusum, scutis supra novem.“ Auf den erſten Blick ſchon erkennt man in dieſer Gat— tung einen wahren Elaps im Sinne Cuvier's. Wenn Herr Wagler das Laͤngenverhaͤltniß des Schwanzes ſogar zum Gattungskennzeichen erheben und conſequent handeln wollte, fo müßte er die ohnehin große Anzahl der Schlangengat— tungen wenigſtens noch um das Dreyfache vermehren, und die Annahme, daß dieſe Gattung ganze und getheilte Schwanzſchildchen haben muͤſſe, wuͤrde ſogar Individuen ein- und derſelben Art ausſchließen, da die vorkommenden ganzen Schwanzſchildchen hier nur zufaͤllig, keineswegs aber conſtant ſind. i Die vorgebliche neue Art feiner ſeyn ſollenden neuen Gattung weihte er dem, als Forſcher der hehren Natur rühmlichſt bekannten Herausgeber dieſes Werkes, Herrn von Spir, und es thut uns ſehr leid, dieſen würdigen Namen nicht auch hiedurch verewigen zu koͤnnen, da wir in dieſer Art eine laͤngſt bekannte deutlich erkennen. Wie geſagt, nennt Herr Wagler feine: Species I. Micrurus Spixii. Tab. XVIII. (Le Microur de Spix.) „NM. albido fuscescens; squamis apice fuscis, laevibus; trunco caudaque nigro annulatis.“ Schon Marcgrave beſchreibt dieſe Art unter der Be— nennung Ibiboboca, und Prinz von Neuwied, der ſie fruͤ— her fuͤr einen Coluber hielt, gab ihr zur Verewigung Maregrave's anfangs den Namen Coluber Marcgravii, den er ſpaͤter mit Elaps Marcgravii vertauſchte. rem fuͤhrt ſie als Elaps Ibiboboca auf, und Lichtenſtein als Vipera Marcgravii. - Die ſehr ſchoͤne Abbildung iſt ganz naturgetreu. Nun folgt Herrn Wagler's „Genus XXIV. Bo— throps. Caput supra aut squamosum, aut antice subscutellatum, scutis superciliaribus mediocribus, fovea utrimque inter nares et oculos intermedia; cauda teres, apice simplex.“ Leicht erkennt man hierin einen Crotaloiden, Oppels Gattung: Trigonocephalus, Merrem's Cophias, die frey: lich jetzt noch in mehrere Gattungen zerfallen iſt, und ing: beſondere die Kuhl'ſche Gattung: Craspedocephalus. Cre- pitaculum nullum. Cauda scutellis integris nullis. Vertex squamatus und die Daudin'ſche Gattung: Lache- sis. Crepitaculum nullum. Cauda scutellis integris. Vertex squamatus. Warum Herr Wagler, der feine Gattung im franzoͤ⸗ ſiſchen Texte doch mit der Benennung „Trigonocéphale“ belegt, auch hier den Namen geaͤndert hat, iſt wohl nicht leicht einzuſehen; denn einerſeits wird hiedurch nur die oh⸗ Mer⸗ 902 nehin bedeutende Synonymie noch mehr vermehrt, anderer ſeits gibt dieſer neue Name zu einem Irrthume Anlaß, da die Kopfgruben keineswegs als Sehorgan dienen, wie der Name ausdruͤckt. Acht Arten beſchreibt uns der Herr Ver⸗ faſſer als neu. Species IJ. Bolhirops Megaera. Tab. XIX, (Le Trigonocephale Megere,) „ „„B. supra fuscescenti- virescens, fasciis obscu- rioribus, utrimque fusco - nigro marginatis; corpore inferiore flavido, immaculaté.“ Ungeheuer ſchwierig IE die richtige Beſtimmung der Arten aus der Gattung Craspedocephalus, zu welcher Herrn Wagler's „Bothrops NMiegaera“ gehört. Die Ver— wandtſchaft derſelben iſt ſo groß, und die Unterſcheidungs⸗ kennzeichen ſind ſo geringe, daß nur durch genaue Pruͤfung einer großen Anzahl von Eremplaren und Vergleichung der Arten unter einander entſchieden werden kann. Hiezu koͤmm noch der Uebelſtand, daß ein und dieſelbe Art fo haͤufig ab⸗ aͤndert. Es iſt daher dem Herrn Verfaſſer leicht zu verzei- hen, wenn er bey Aufſtellung ſeiner Arten mehrmals irrte. „Sein „Bothrops Megaera’ if ohne Zweifel Gme— lin's Coluber ambiguus, Daudin's Vipera Weigelii und Cuviers Trigonocephalus Weigelii (Craspedocephalus Weigelii Mihi) mit 180 — 200 Bauch, und 60 — 69 Sch wanzſchildern, zu welchen auch des Prinzen von Neu— wied und zum Theile auch Merrem's Cophias atrox zu ziehen kommt. Am verwandteſten mit diefer Art iſt Linné's Colu- ber atrox oder Trigonocephalus atrox Cuvier, mit 196 — 213 Bauch, und 64 — 70 Schwanzſchildern. Beyde haben mit einander das Laͤngenverhaͤltniß des Schwanzes, nehmlich über 7, der ganzen Länge gemein. Auch eine zwepte in Brasilien vorkommende Art mit 194 — 212 Bauch- und 47 (2) — 65 Schwanzſchildern, iſt leicht mit ihr zu verwechſeln, und unterſcheidet ſich nur durch den kürzeren Schwanz, über 7; der ganzen Länge Es iſt Merrem's und des Prinzen von Neuwied Cophias Jararaca, Dan- din’s Vipera javanica und die von Daudin auf 47 an⸗ gegebene Schwanzſchilderzahl, welche Merrem auf gut Gluck nachgeſchrieben hat, duͤrfte in einer Verſtuͤmmlung ihre Urs ſache haben. Die Abbildung iſt ſehr gut. Species II. Bot hrops Furia. Tab. XX. (Le Trigonocephale Furie). „B. totus obscure fuscus; abdomine flavido, in- terdum nigricanti-submaculato.“ Hierin erkennen wir ganz deutlich Merrem's und des Prinzen von Neuwied Co- Phias Jararaca (Craspedocephalus Jararaca Mihi), von der wir ſchon oben ſprachen, und zwar eine Varietaͤt ohne alle Zeichnung. Auch dieſe Abbildung iſt hoͤchſt gelungen. Species III. Bothrops leucostigma. Tab. XXI. (Le Trigonocéphale à points blancs ). „B. capite et dorso supra fuscis; dorso fasciis Fig. 1. 903 atiusculis, obscurioribus; corpore inferiore cinera- :cente, lateraliter albicanti-punctato; cauda apicem versus ochraceo - albicante.““ Dieſe Art iſt nichts weiter, als eine minder ſtark gezeichnete Varietaͤt von Craspedocephalus Weigelii Mihi und zwar ein junges Exemplar, wie aus der guten Abbild ang erſichtlich iſt. Die Urſache, weßhalb Herr Wagler die Zahl der Bauchſchilder nicht angibt, ruͤhrt hoͤchſt wahrſcheinlich da— her, daß dieſes Individuum, welches Hr. v. Spix im Ma: gen eines Falken fand, ſchon etwas gefault war. Auch ſcheint der Schwanz verſtuͤmmelt geweſen zu ſeyn. Species II. Bothrops tessellatus et Coluber alrox. Lin- res al AR]. Fisiy2. (Le Trigonocephale a ventre chiquete). „B. supra fuscus, fasciis obscurioribus; striaru- fo-fusca pone oculos; abdomine albido, nigricanti- fusco tessellato.“ Hier ſehen wir abermals ein junges Individuum von Craspedocephalus Weigelii Mili mit etwas ſtaͤrkerer Farbenzeichnung. \ Faͤlſchlich citiert der Herr Verfaſſer „Coluber atrox Linn.“ hieher, welcher niemals weniger, als 196 Bauch— ſchilder hat. Wegen Verſtuͤmmlung des Schwanzes hat der Hr. Verf. wahrſcheinlich die Zahl der Schwanzſchild— chen nicht angeben konnen. Species V. Bothrops taenialus. Tab. XXI. Fig. 3. (Le Trigonocéphale bandé.) „B. supra albido - pallide virescens, in dorso fasciis binis, obscurioribus, subapproximatis; corpo- re inferiore cinerascente, albido-consperso et ocel- lato.‘ Nach den oben angegebenen Kennzeichen der Gattung Lachesis ſehen wir, daß wir es mit einer zur ſelben ge— hoͤrigen Art zu thun haben. Vermuthlich war das Exemplar, welches Hr. Wag— ler beſchrieb, ſehr beſchaͤdigt, weil er die Schilderzahlen nd Schwanzlaͤnge nicht angibt. Dieſe Art iſt von Crotalus mutus Linn. (Lache- sis Alecto Mihi) in der Farbenzeichnung zu ſehr verſchie— den, um ſie fuͤr ein Junges deſſelben halten zu koͤnnen, und duͤrfte daher vorläufig bis zur genaueren Kenntniß ders ſelben als ſelbſtſtaͤndig und neu erkannt werden. Tab. XXII. Fig. 1. (Le Trigonocéphale du Prince de Neuwied.) Species FI. Bothrops Neuwiedi, „B. supra dilute fuscus, maculis in dorso mag- nis obscurioribus, plerumque in utroque apice sinua- tie, fuscescenti-flavido marginatis; maculis ad trun- ci latera minoribus longiusculis; scutis abdominali— bus Aıvidis, transverse nigricanti nubilatis.“ — r 904 Soͤchſt wahrſcheinlich iſt diefe zur Kuhliſchen Gat⸗ tung: Craspedocephalus gehoͤrige Art des Prinzen von Neuwied: Cophias holosericeus, wie auch der Herr Ver⸗ faſſer ganz richtig bemerket. Eine zweyte ganz verwandte Art koͤmmt gleichfalls in Braſilien vor, mein: Crapedocephalus pictus od. Boie’s: Trigonocephalus Triangulum, der ſich aber von: Cras- pedocephalus holosericeus durch den, bey weitem kuͤrze— ren Schwanz, nehmlich über Y,, der ganzen Länge, deut— lich unterſcheidet, da die Schwanzlaͤnge des letzteren über ½% der Totallaͤnge beträgt. 7 Die Abbildung iſt gut. Species VII. Bothrops leueurus. Tab. XXII. Fig. 2. (Le Trigonoc&phale a queue blanche) „B. fuscescenti-cinerascens; dorso maculis trans- versis, seu fäsciis interruptis, nigricantibus; trunci lateribus punctis majusculis nigris; abdomine albi- do; cauda apice alba. In diefer Art erkenne ich deutlich nur eine Varietaͤt von Hemprich's Trigonocephalus chloris, des Prinzen v. Neuwied: Cophias bilineatus, welche bald mehr oder we⸗ niger ins Gruͤne oder ins Braune faͤllt, und ein wah— rer Craspedocephalus iſt. (Craspedocephalus bilineatus Mihi.) Species VIII. Bolhrops Surucucu. Tab. XXIII. (Le Trigonocéphale Souroucoucou. ) „B. corpore toto ochraceo-stramineo; maculis in dorso ‚rufo-fuscis, subrhomboidalibus; abdomine et cauda subtus immaculatis.““ Vollkommen richtig citiert der Herr Verfaſſer zu ſei⸗ ner Art: Curucucu Marcgrave, Crotalus mutus Lin- ne, Boa muta La Cepede, Schneider, ‚Shaw, Scyta- le catenatus Latreille, Scytale Ammodytes. Latreil- le, Daudin, Lachesis muta Daudin, Lachessis atra _ Daudin, Coluber Alecto Shaw, Trigonocephalus Alec- to Cuvier, Cophias crotalinus Merrem, (Die lan- ge Viper Merrem Wetterau. Annal.) und die Figur ı der 76. Tafel des 2ten Bandes von Seba’s Thesaurus; und wir wollen nun noch: Boa mutus Bonnaterre, Tri- gonocephalus Ammodytes Cppel, Pseudoboa conca- tenata Schneider, Trigonocephalus Alecto Hem- prich, und Lachesis rhombeata Prinz Neuwied Hinzu: fuͤgen. Wozu aber die Namensveraͤnderung dieſer ohnehin ſo ſynonymreichen Art? Sollte Herr Wagler auch bievon nur ein ſehr beſchaͤ— digtes Exemplar beſchrieben haben, da er die Angabe der Schilderzahlen und der Schwanzlaͤnge unterlaͤßt? Die Abbildung iſt beſonders gut. Zum Beſchluſſe der Zunft „Serpentes nocui“ ſetzt Herr Wagler fein: Genus XXV. Crotalus, Fovea utrin- que inter nares et oculos intermedia; cauda apice crepitaculo, e vesiculis corneis consistente, aucta.“ > — —— 905 ; : Auch diefe Gattung aus der Familie der Crotaloiden zerfällt nunmehr in zwey: Caudisona und Crotalus. Legs tere, mit welcher wir es hier zu thun haben, characterifiert ſich folgendermaßen: Crepitaculum. Vertex scutellatus. Als eine neue Art beſchreibt Herr Wagler ſeine - Species I. Crolalus Cascavella. Tab. XXIV. 5 (Le Crotale Cascavelle.) „G. fuscescens; dorso maculis rhomboidalibus, fuscis, flavido marginatis, ad latera in strias duas, angulatas ac divergentes excurrentibus.‘ Aus der Linneiſchen Gattung: Crotalus find nun bis jetzt vier Arten bekannt, von denen eine: Crotalus miliarius. Linné der Gattung: Caudisona, die drey andern aber der Gattung: Crotalus angehören. Dieſe drey Arten, von de— nen zwey das noͤrdliche, die dritte aber das ſuͤdliche Ameri— ca bewohnen, ſind mit einander ſo ſehr verwandt, daß ſie von den meiſten Autoren verwechſelt wurden. Im friſchen Zuſtande unterſcheidet ſich freylich diejenige Art, welche Ca⸗ tesby auf der Tafel 41 abbildet (Crotalus Catesbeyi, Hemprich) deutlich ſchon durch die Farbenzeichnung, ein Character aber, der bey der Aufbewahrungsart im Wein— geiſte, waͤre er auch conſtant, gaͤnzlich verloren geht. Ich habe das Zahlenverhaͤltniß der Bauchſchilder hier als das einzige Kennzeichen erprobt, welches einigermaßen zum Anhaltspunct dienen, und im Vereine mit der Farben— benzeichnung als Merkmahl angenommen werden kann. Dieſe drey Arten ſind demnach: Crotalus Gatesbeyi, Hemprich und Crotalus rhombifer, Latreille aus Nord america, und Crotalus horridus Linné aus Suͤbamerica. Dieſer letztere, welcher in der Farbenzeichnung am meiſten mit Crotalus rhombifer übereintömmt, welches auch Hr.” Caup l. c. die Veranlaſſung gegeben haben mag, die Wag⸗ let'ſche Art mit: Crotalus rhombifer Daudin, zu ver: wechfeln, hat: 163 — 175 Bauch⸗ 20 — 30 Schwanzſchil⸗ der, waͤhrend: Crotalus rhombifer: 142 — 153 Bauch- 21 — 29 Schwanzſchilder hat. Crotalus Catesbeyi aber, der die Schilderzahl: 167 — 182 auf dem Bauche, und: 20 — 30 unter dem Schwanze fo ziemlich mit Crotalus horridus gemein hat, iſt durch die Farbenzeichnung von demſelben unterſchieden. Wir ſehen ja Gattungen in ein⸗ ander uͤbergehen, um wieviel leichter koͤnnen die Arten in einander verſchmelzen; und wer nur einigermaßen mit Erpe⸗ tologie vertraut iſt, wird leicht einſehen, wie ungemein ſchwierig, ja oft unmoͤglich es ſey, die Arten genau und ſcharf von einander zu trennen. Unſers Herrn Verfaſſers „Crotalus Cascavella“ kön, nen wir daher getroſt, wie Prinz v. Neuwied zu Crokalus horridus Linné, Boicininsa Marcgrave ziehen, zu wel— chem wir Crotalus Dryinas Linné und Merrem, Cro- talus immaculatus Latreille, Crotalus strepitans Daudin, Crotalus simus Daudin und zum Theile auch Crotalus Durissus Lnné, Daudin und Merrem als Synonyme hinzufügen wogen. Die getheilten Schwanzſchilder beym Exemplare des Herrn Verfaſſers find nu gen überhaupt häufig der Fall ift. r Iſis 1826. Heſt IX. g zufaͤllig, wie dieß bey Schlan⸗ 900 Die Abbildung iſt nach einem jungen Exemplare, und naturgetreu. f Nun folgt jene ſchon fruͤher geruͤgte, und gegen alle Conſequenz an den Schluß Giftſchlangen geſtellte giftlofe „Familia III. Helminthophes‘ mit folgenden Characte— ren: „Truncus cylindricus, subnudus ot squamulis, plerumque mollibus, vix conspicuis ac culi quasi im- mersis, sulcisque longitudinalibus seu annularibus instructus, in solo genere Stenostomatis sduamatus; Oculi minutissimi et cute communi crassiore ob- tecti (excepta specie Stenostomatis albifrontis, cujus oculi majusculi et non obtecti); anus vel trans- versus vel rotundus, prope ſinem corporis aut in ejus apice; cauda aut brevissima, apice obtusa, (ex- cepta specie Amphisbaenae oxyurae), aut omnino nulla.“ Die aufgefuͤhrten Kennzeichen dieſer Familie und die vielen Ausnahmen uͤberzeugen uns augenſcheinlich, daß ſie hoͤchſt unnatuͤrlich aufgeſtellt ſey, und die darunter begriffe- nen Gattungen ungeheuer von einander verſchieden ſeyn muͤſſen. Dieß iſt denn auch wirklich der Fall; denn der Herr Verfaſſer vereinigt hierin: beſchuppte und nackte Schlan⸗ gen, mit beweglicher und unbeweglicher Zunge, mit freyen und bedeckten Augen, kurz alles das, was er nicht leicht irgend anderswo unterbringen konnte: Stenostoma und Typhlops, Leposternon, Amphisbaena und Coecilia. Allerdings zeigen alle dieſe Gattungen mit einander inſoferne eine Verwandtſchaft, daß ſie gegenſeitig Uebergaͤn⸗ ge bilden, aber es wird deßhalb gewiß nicht leicht jemanden beyfallen, dieſelben in eine und dieſelbe Familie zu ſtellen. Zeigt denn Coecilia nicht auch Verwandtſchaft, und zwar ſehr bedeutende Verwandtſchaft mit den Froſch- und fires nenartigen Reptilien, da ſie doch den ſchoͤnſten Uebergang zu denſelben bildet, und ſollte man ſie deßhalb vielleicht mit den Froͤſchen oder Sirenen in eine und dieſelbe Familie bringen? Genug wir betrachten unſers Hn. Verf. „Hel- minthophes“ als einen Appendix zu ſeinem Werke, der die heterogenſten Gegenſtaͤnde in ſich faßt, und wenden uns nun an die einzelnen Gattungen. Herr Wagler ſtellt gleich zu Anfange eine neue Gat⸗ tung auf, fein „Genus I. Stenostoma. Coput minu- tum, antice scutatum; corpus totum squamis un- dique aequalibus tectum; cauda teres, brevissima, obtusa, apice aculeo paryo munita; oris rictus an- gustus; os inferum; dentes (an in omnibus)? nul- li; lingua longiuscula, bifurca.“ Hoͤchſt ausgezeichnet iſt dieſe Gattung, infoferne wir uns nur auf die vom An. Verf, beſchriebene Art beſchraͤn— ken, welche mit einigen gefußten Reptilien Ablepharus Mihi, Gymnophthalmus und Pygopus Merrem bey unbedecktem Auge den Mangel der Augenlieder gemein hat, und die Familie der Gymnophthalmoiden bildet. Der Character: Pedes nulli unterſcheidet fie von den zwey⸗ und vierfuͤßigen Gattungen derſelben, welche mit eins ander ſo verwandt ſind, daß ſie durchaus keine Trennung zulaſſen, ohne die natuͤrliche Claſſiſication zu flören, 57 h 907 Wie aber der Hr. Verf. die Schneider'ſche Gattung Typhlaps, welche doch die Augen unter der Haut hat, mit „Stenostoma“ zuſammenwerfen kann, iſt unbegreifs Wenn der Hr. Verf. behauptet, daß die dazu gehoͤri— gen Arten keine Zaͤhne haben, ſo liegt dieß gewiß nue in der Oberflaͤchlichkeit der Unterſuchung. Die neue Art dieſer ſchoͤnen Gattung iſt Hn. Waglers.: Tab. XXV. Fig. 3. (Le Sténostome à front blanc.) Species I. Slenostoma albifrons. „St. rufo-fuscum, nitidum, squamis albide sub- marginatis; fronte caudaeque apice albis.“ Da diefe Art die einzige bekannte der Gattung ift, fo theilt fie auch mit ihr die eclatante Neuheit, wie uns fos wohl Beſchreibung als Abbildung hinlaͤnglich uͤberzeugen. Des Hn. Verf. „Genus II. Leposternon““ bewährt ſich gleichfalls als eine hoͤchſt ausgezeichnete Gattung aus der Familie der Amphisbaenoiden. Herr Wagler gibt folgende Unterſcheidungsmerkmale an: „Caput et sternum scutata; truncus et cauda annulata; oris rictus par- vus, rectus; dentes maxillares, palatini nulli; lingua planiuscula, antice incisa; pori ante anum nulli‘ die man leicht mit wenigeren vertauſchen kann: Pedes nul- li. Pori anales nulli. Hierdurch iſt fie von den vers wandten Gattungen: Amphisbaena und Chirotes bins laͤnglich unterſchieden. Auch hievon beſchreibt uns Hr. Wagler nur eine ein⸗ zige Art. Species I. Leposternon microcephalus. Tall. XXVI. Fig. 2. 3. 4. (Le Leposternon à tete petite.) „L. sordide albidum; trunco supra annulato, fusco, punctis elevatis minutis, fuscescentibus, in annulos positis, subtus flavido-albido, sutura inter— media longitudinalis, lineis X-formibus exarato.““ Schon Hemprich beſchrieb dieſe Art als: Amphis- baena scutigera in den berliner Acten, welche Hr. Wag— ler ebenſo, wie viele andere Werke nicht zu beruͤckſichtigen ſchien. Des Prinzen von Neuwied: Amphisbaena punc- tata iſt als Synonpm hieher zu ziehen. Amphisbaena rufa Hemprich bildet diezweyte Art zu dieſer ausgezeichneten Gattung. Die Abbildung, das ganze Thier ſowohl, als auch ein— zelne Theile: Kopf, Bruſt und Zunge vorſtellend, iſt aus: gezeichnet, und vielleicht eine der beſten des ganzen Werkes. Nur erlaube ich mir noch die Bemerkung, daß „Le— posternon, generis neutrius ſey, und das Thier mithin Leposternon microcephalum heißen muͤſſe. Hierauf folgt nun des Hn. Verf. „Genus III. Am- phisbaena. Truncus et cauda annulata, reticulis im- 908 pressis quadrangularibus obtecta; caput scutatum; dentes maxillares, palatini nulli; lingua brevis, pla- niuscula, antice incisa; pori subelevati ante anum transversum.“ Dieſe ſchon von Linne aufgeſtellte Gattung iſt durch folgende wenige Merkmahle eben fo gut bezeichnet: Pedles nulli. Pori anales. b Zwey Arten dieſer Gattung beſchreibt uns Hr. Wag— ler als neu. Species I. Amphisbaena oxyura. Tab. XXV. Fig. 1. (L'Amphisbène a queue aigué.) „A. tota fusca; cauda apice acutiuscula.“ Durch den längeren, ſpitzeren Schwanz, der über ½ der ganzen Laͤnge, bey Amphisbaena alba Linn. aber uͤber ½3 betraͤgt, unterſcheidet ſich dieſe Art, von welcher uns der Hr. Verf. eine artige Abbildung liefert, hinlängs lich. Ob ſie nicht aber eine Varietaͤt von Amphisbaena fuliginosa Linn. iſt, die ich zwar nie ohne Zeichnung ge: troffen habe, wage ich nicht zu entſcheiden. Warum mochte er wohl die Zahl der Bauch- und Schwanzringe anzugeben unterlaſſen haben? Species II. Amphisbaena vermicularis, Tab. XXV. Fig. 2. (L'Amphisbèene vermiculaire.) „A. vermicularis, supra rufescenti- fuscescens, subtus subochraceo-albida.“ Nicht fo wohl die vom Hn. Verf. angegebenen Kenn— zeichen, als vielmehr der für eine Amphisbaena ungeheuer lange Schwanz, unterſcheidet dieſe Art von allen Verwand— ten, und bekraͤftiget ihre Neuheit, die ſich auf den erſten Blick, nach der Abbildung zu urtheilen, vermuthen laͤßt. Der Schluß der Familie „Helminthophes“ und mit ihr des ganzen Werkes, macht des Hn. Verf. „Genus IV. Gaecilia. Corpus nudum ad latera caudamque rugo- sum, aut annulatum; lingua planiuscula; dentes maxillares et palatini; cauda obtusissima vix ulla aut omnino nulla; orificium ani rotundum.“ Dieſe ſchon von Linne aufgeſtellte Gattung: Caeci- lia (Coecilia Cuv. Mihi), welche den herrlichſten Ueber— gang der ſchlangenartigen Reptilien zu den Froſch- und fi renenartigen bildet, ſich in aͤußerer Form ſowohl, als auch in Bezug auf Athmungsweiſe aber mehr an erſtere ans ſchließt, iſt die einzige Gattung aus der Familie der Coe- cilividen und aus der vierten Zunft meiner erſten Ordnung der Reptilien: Monopnoa nuda, u. durch den Character: Cauda nulla hinlänglich bezeichnet, und von allen Schlan⸗ gen unterſchieden. a Die von In, Wagler als neu beſchriebene Art iſt: 909 Species I. Caecilia, annulata. Tab. XXVI, Fig. 1. (La Cecilie annelee.) „C. olivaceo-virescens; trunco aequali annulis valde impressis, dilutioribus 201 — 210.“ Ohngeachtet Mikan in feinem „Delectus Florae et Faunae brasiliensis““ von dieſer ausgezeichnet neuen Art der Gattung: Coecilia eine vortreffliche Abbildung lieferte, die keinen Zweifel über die Identitat feiner Art mit jener des Hn. Wagler uͤbrig laſſen konnte, ohngeachtet er ſie auch unter dem Namen: Coecilia annulata ſchon viel früher beſchrieb, welchen Namen auch Hemprich in feiner trefflichen Monographie der Coͤcilien angenommen hatte, was Hn. Wagler doch unmoͤglich entgangen ſeyn konnte, beſchreibt er ſelbe dennoch als neu, und was um ſo ſon— derbarer und auffallender iſt, unter derſelben Benennung, welche ihr Mikan gegeben hatte, ahne auch nur im ent— a von Mikan oder Hemprich Erwähnung zu nias en. An der Abbildung, welche im Ganzen kenntlich iſt, bemerken wir deutlich eine ausgeſtreckte, geſpaltene Zunge, da doch dieſe Art, welche ich zu unterſuchen Gelegenheit hatte, die angewachſene Zunge mit allen Arten der ganzen Zunft gemein hat. — Ein Ueberblick dieſer critiſchen Be— merkungen zeigt uns, daß ſich die vom Hrn. Verfaſſer auf 48 angegebene Zahl von neuen Schlangenarten aus Braſi— lien, bedeutend vermindere, und wenn wir nun die, bey genauerer Pruͤfung als ſchon bekannt und beſchrieben er— kannten Arten abrechnen, ſo zeigt ſich, daß die Wiſſenſchaft durch die Entdeckungen des Hn. v. Spix eigentlich nur um 22 neue und ſelbſtſtaͤndige Arten gewonnen habe. — Der Druck iſt ſehr ſchoͤn und ziemlich correct. Die Abbildungen von Philipp Schmid beurkunden einen gewand— ten Zeichner. — Imprimatur. — Vom k. k. Oe. Buͤch. Rev. Amt. Wien am 18ten März. 1826. Sartori. (Dem Vernehmen nach werden die neuen mit Mus. vindob. bezeichneten Arten von braſilianiſchen Reptilien naͤchſtens, von Mikan und Fitzinger gemeinſchaftlich be— arbeitet, erſcheinen, worauf ſich gewiß jeder Naturforſcher freuen wird, ſowohl wegen des Gewinnes, der der Wiſ— ſenſchaft, als wegen der Ehre, die dem Vaterland aus ſol⸗ chem Werke entſpringen wird. (Bed.). Beytraͤg e zur arctiſchen Zoologie, von F. Faber. Sechste Lieferung. Ueber die islaͤndiſchen Schwimmvpoͤgel mit vierzehigen unges ſpaltenen Steißfuͤßen. (Pygopodes tetradactyli palmati). ıfte Gattung Colymbus Latham. Seetaucher. * Der linneiſche Colymbus iſt nun in 3 Gattungen „Einige Ornithologen brauchen den Gattungsnamen Tau⸗ cher, aber da er leicht mit der ähnlichen Benennung al: ler tauchenden Schwimmvoͤgel verwechſelt werden kann, ſo iſt der Gattungsname Seetaucher fuͤr die Arten des Colymbus vorzuziehen. 910 getheilt worden, nehmlich Lummen (Uria), Steißfuͤße (Podiceps) und Seetaucher (Colymbus), welche letz⸗ tere Illiger Eudytes nennt, aber fuͤr Lathams Podi- ceps die Linneiſche und Briſſoniſche Benennung Colym- bus beybehaͤlt. Dieſe Trennung iſt tief in den natürlichen Verhaͤltniſſen dieſer Gattungen gegründet. Beſonders weis chen die Zummen ſehr von den Seetauchern und Steiß⸗ fuͤßen ab. Jene bruͤten am Meere in den Felſenſeiten, legen ſelten mehr als ein Ey, das unverhaͤltnißmaͤßig groß iſt, ohne Neſt zu bauen. Die Eltern fuͤttern die Jungen am Neſtplatze. Sie klettern gern auf die Scheeren, und es fehlet ihnen die Hinterzehe. Sie ſind Fluͤgeltaucher, d. 5. unter dem Waſſer brauchen fie ſowohl Flügel als Fuße. Sie find phlegmatiſch, und ſehr gern in Geſellſchaft ihrer Gattungsverwandten. Die beyden letzten Gattungen dage⸗ gen bruͤten am ſuͤßen Waſſer ſelbſt tief im Land; bauen öfters ein Neſt und legen mehrere Eyer, die der Größe des Vogels angemeſſen ſind. Keines der Eltern hat Fütterungs⸗ trieb, leiten aber gleich nach dem Ausbruͤten die Jungen ins Waſſer. Sie ruhen ſelten auf dem Trocknen, und da ſie nicht klettern, ſo haben ſie in ihrer Hinterzehe kein Hins derniß. Sie ſind Fußtaucher, d. h. unter dem Waſſer brauchen ſie nicht die Fluͤgel, ſondern nur die Fuͤße, und find eben fo mißtrauiſch und ungeſellig, als jene gern in Geſellſchaft leben. Die Steißfuͤße und Seetaucher gleichen einander vielmehr in ihren Sitten und in ihrer Hiſtorie; die wichtigſte Differenz findet ſich in der Farbe und Zahl ihrer Eyer, und in der verſchiedenen Entwicklung ihres Neſtbautriebs, wie auch in ihrer verſchiedenen Nahrung, da Colymbus fiſchfreſſend, Podiceps pflanzenfreſſend iſt. In dem Gerippe, als dem Fundamente der anatomi⸗ ſchen Verhaͤltniſſe, woraus die verſchiedeuſten Aeußerungen im Leben nachher reſultieren, weichen auch die Lum men ſehr von den Seetauchern ab. Beyde haben große Vertiefungen in dem vordern Theile des Crenlum vor und unter den Augen; aber in dem hintern Theil finden fi) die Vertiefungen und Hervorragungen weit ſtaͤrker bey Colymbus als bey Uria. Die Vertebrae find bey den Seetauchern ſtaͤrker; bey beyden Gattungen findet man die processus spinosi inferiores, die die tauchenden Vogel characteriſieren; fie finden ſich auf den, nach dem Atlas folgenden 4 vorderen und auf den 4 hinteren Halswirbeln, wie auch mit zunehmender Größe auf den Ruͤckenwirbeln, doch ſo, daß ſie ſich auf dieſen Wirbeln bey Colymbus an der Spitze in zwey theilen, bey Uria ungetheilt find. Die Processus spinosi superiores der vordern Halswirbel find bey Colymbus ſtaͤrker als bey Uria. Das Schulter blatt iſt bey jenem kuͤrzer, ſtaͤrker und breiter, als bey die⸗ fer. Uebrigens find die vordern Extremitaͤten von derſelben Bildung bey beyden Gattungen; Antibrachium iſt, als characteriſtiſch für die tauchenden Vögel, Fürzer als bra- chium und humerus zuſammen, dagegen iſt Manus bey Uria verhaͤltnißmaͤßig länger als bey Colymbus. Pollex iſt bey beyden mittelmäßig lang, frey und ohne Nagel. Der kleinſte Finger iſt deutlich von der Hinterſeite des me- tacarpus getrennt. Die größte Verſchiedenheit der tefp. Skelette findet fih im Truncus und in den hintern Er tremitäten. Sternum iſt lang; aber bey Uria flachge⸗ druckt und ſchmal mit einer ſtarken Crista sterni, bey grı Colymbus vorn ſtark gewälbt, breit, und mit einer Elei- nen Crista, die plotzlich hinten abnimmt, und die be Colymbus glacialis kaum fo hoch als bey Uria Brün- nichii iſt. Der hintere Theil des sternum iſt in eine längere Bruſtplatte hervorgezogen, und mit zwey tiefern Eins ſchnitten verſehen, als bey Uria. Beyde Gattungen fehlt nach meinen Obſervationen das Loch in dem vordern Theile des Bruſtbeins inwendig, das nach Kuhis * Meynung in den aufſteigenden Processus der Spina sternalis Luft fuͤhrt. Dieſes Loch fand ich am groͤßten und zwar von einem Diameter von 6 Linien bey den Mergus-Arten, et⸗ was kleiner bey Meven, Raubmeven und Gaͤnſen, ſehr klein bey den nichttauchenden Enten, z. B. bey Anas tadorna; nur im Rudiment bey den Cygnus und Procellaria-Arten, fo wie bey mehreren Sumpfvögeln, z. B. Numenius phae- opus, und gar nicht bey Uria, Alca, Mormon, Colym- bus, Podiceps, Sula und den tauchenden Enten, z. B. Anas mollissima, spectabilis und histrionica. Der wirklichen Costae find bey Colymbus 9, bey den 4 Uria- Arten nur 8; bey den Seetauchern ſind ſie kurz, zuſammen⸗ gedruͤckt, breit, einen rechten Winkel bildend, und ſtehen kaum vor dem Becken hervor; bey Uria ſind ſie duͤnn, ſchmal, lang, die hintere Beugung einen ſpitzen Winkel bildend, und ragen uͤber das Becken bis zum hinterſten Schwanzwirbel hervor; die zwey hinterſten ſind mit der Spitze ftey (costae spuriae). Pelvis iſt bey den Seetauchern langgezogen, tief, mit ſtarken Seiten und ſchmal, und es hat hinten nicht fo ſpitze Hervorragungen; os pubis [?] iſt auswendig gekielt, inwendig gefurcht, und an der Spitze mit einer breiten Knochenplatte verſehn; pelvis bey den Lummen iſt ſchwaͤcher, breiter und mehr ausgedehnt, hin— ten mit ſehr ſpitzen Hervorragungen und os pubis iſt lang, ſchmal, rund, ſpitz zulaufend, und nur mit einem breiteren Knorpel an der Spitze verſehen. Der hinterſte Schwanz⸗ wirbel bey Colymbus iſt ſtark zuſammengedruͤckt, breit und lang, ſchmaͤler bey Uria. Femur und Tibia ſind ſtaͤrker und kurzer, aber tarsus und digiti länger bey jenem als bey dieſer; fo iſt fein tarsus auch ſtaͤrker zus ſammengedruͤckt und die planta ſehr ſchmal zulaufend; ti— bia iſt vorn auf der obern Haͤlfte mit einer ſtarken crista verſehen, und patella verlaͤngert ſich in eine ſtarke, aus⸗ wendig hohle Knochenſpitze von der Laͤnge des Schenkels; dieſe Crista tibiae findet ſich nur im Rudiment und zwar dicht unter den Knie; am ſtaͤrkſten bey Uria, und hat keine Spur von dem processus der patella. Dieſes merk⸗ wuͤrdige oſteologiſche Verhaͤltniß findet man nur bey den wirklichen Tauchern; es fehlt ganz den Stoßtauchern, als Sula, Larus, Lestris, Sterna u. Procellaria, auch den Nichttauchern als Phalaropus, Anas Bum, Anser und Cygnus, fo daß wir es nicht bezweifeln koͤnnen, daß es in der erſten Verbindung mit der Tauchfaͤhigkeit ſteht; nun ſehen wir weiter, daß es nicht bey allen wirklichen Tau— chern, ſondern nur bey Colymbus, Podiceps, ſchwaͤcher bey Carbo, und nur im Rudiment bey Mergus u, Puffinus *, H. Kuhls Beytraͤge zur Zoologie und vergleichenden Ana⸗ tomie. Frankfurt am Mann, 1820. 4. S, 97. ‚ ar Sit, Prodrom, d. isl. Ornith. S. 55, und über die isländ. Schwimm. mit Röhrennafen in Okens Iſis 1824, Hft. 7. — — — ( \ 912 dagegen gar nicht bey den gleichfalls tauchenden Uria, Al- ca, Mormon und Platypus Bam gefunden wird. Aus dieſer Vergleichung ergibt es ſich, daß die Fußtaucher dieſe Knochenverlaͤngerung haben und daß fie den Slügel- tauchern (Pufinus etwa ausgenommen) fehlet. Colymbus und Podiceps gleichen einander mehr in Lebensart und Sitten als jeder von dieſen der Uria, ſo auch im Gerippe. Da ihre Verhaͤltniſſe der Flug-, Schwimm⸗ und Tauchfaͤhigkeit ohngefaͤhr dieſelben ſind, ſo ſind auch die vordern und hintern Extremitaͤten der Seetaucher und Steißfuͤße ohngefaͤhr von derſelben Bildung; doch iſt das Schulterblatt oben ſchmaͤler, die Verlaͤngerung der Knie— ſcheibe etwas kuͤrzer, und die Naͤgel platt, ſammt der Schwimmhaut getheilt bey dem Steißfuͤßen. Beyde haben die processus spinosi inferiores Vertebrarum. Ster— num, costae et pelvis gleichen auch einander; doch iſt das Bruſtbein hinten nicht in eine Platte hervorgezogen, ſondern kurz abgeſchnitten bey Podiceps; auch iſt das Becken der Steißfuͤße nicht ſo ſtark, und os pubis, nicht mit einer fo großen Knochenplatte verſehen. Da die Steiß> füße Pflanzenfreſſer find, fo haben fie auch nicht in der Hirnſchale die ſtarken Vertiefungen und Hervorragungen zur Muskelinſertion der Seetaucher, welche, als gefraͤßige Fir ſche, ihre Beute verfolgen, feſthalten und oft bekaͤmpfen ſollen. Zwiſchen den Augen iſt die Hirnſchale bey dieſen ſtark, breit, in der Mitte gekielt, und neben den Augen zur Aufnahme der großen Druͤſe ſehr vertieft, dagegen bey jenen nur ein Paar Linien breit, in der Mitte gefurcht, und die Hoͤhlung der Augendruͤſe nur ſehr klein. Die Hienſchale iſt am Hinterkopf abgerundet, faſt glatt und nicht mit den ſehr tiefen Hoͤhlungen und ſcharfen Knochenkielen verſehen, die das Cranium der fiſchfreſſenden Seetaucher characteriſieren. f Die Colymbi, wovon der Norden 3, und das nord⸗ weſtlichſte Europa nur 2 Arten hat, ſind ſcheue und iſo⸗ lierte Vögel, die nach Art der Raubvogel jeder feinen eig— nen Bezirk einnimmt, wo fie keinen Gattungsverwandten dulden. Sie bruͤten an ſuͤßen Seen, oft tief zwiſchen den Bergen, und bauen kein oder nur ein ſchlecht geformtes Neſt. Die Eyer find nur 2, ſehr laͤnglich, faſt von gleicher Dik— ke an beyden Eytremitaͤten, olivengrau und braun gefleckt. Die Eltern find monogam; beyde Geſchlechter bruͤten u. leiten die Jungen bis fie mit ihnen in Geſellſchaft im Nachjahr die ſuͤßen Seen verlaſſen; ſie fuͤttern ſie aber nicht, ſo daß ſie nicht im Neſte nach dem Ausbruͤten liegen bleiben. Die Alten beſchuͤtzen die Jungen ſorgfaͤltiger als die Lummen die ihrigen. Sie halten ſich faſt immer auf dem Waſſer auf und ſchlafen ſchwimmend. Sie tauchen ſowohl nach Nahrung als aus Gefahr vortrefflich ohne Sprung, und mit dicht angeſchloſſenen Fluͤgeln, und ſind alſo Fußtaucher. Sie gehen nie, und auf dem Trocknen ſchleppen ſie ſich faft auf dem Bauch; die gefangenen huͤpfen ungeſchickt auf dem Boden herum. Sie fliegen in der Paarungszeit oft, hoch und ſicher. Ihre Stimme iſt durchdringend. — Sie find im Norden Standvoͤgel, entweder mit allen oder nur mit einigen Individuen. Die alten differieren wenig in der Groͤße, und nicht in den Farben; die Jungen ſind von ihnen ſehr verſchieden, und erſt nach Verlauf zweyer Winter bruͤtfaͤhig. Es iſt noch nicht ausgemacht, ob ſich 913 die Tracht nach den Jahreszeiten ändert. nahm es in ſeinem Manuel d'ornith. II. p. 909 nicht an. Auch ich habe im Winter boͤllig ausgefaͤrbte Indivi⸗ duen gehabt und bezweifele noch die verſchiedene Winter— tracht. Mehr davon habe ich in meiner Schrift: Ueber das Leben d. Hohn. V. S. 95 geſprochen. Brehm nimmt ſie im Lehrbuch II. S. 880 auch nicht an. Boie in Wiedem. zool. Mag. l. c. S. 153, und Meyer in Zuſaͤtzen z. Taſchenb. S. 182 ſtimmen für die ver⸗ ſchiedene Jahreszeitstracht dieſer Voͤgel. 12 5 . ıfte Art. Colymbus glacialis Linn. Der Eisſeetaucher. Synonymie. Alter Vogel. Colymbus glacialis. Linne Systema natur. edi.t 12. I., p. 221 no. 5. — Temmincks Manuel d’ornithol. II. p. 910 — Meyers Zuſaͤtze S. 180 — Fabricü fn. groenl. p. 97 — - Mohrs isl. Nach. S. 37. Nilsfons ornith. suecica II. p.148 — Bechſteins Naturgeſch. Deutſchl. S. 595. Colymbus atrogularis. Meyers Taſchenb. 4. S. 449. Die Kopffarbe iſt auf der Abbildung nicht dun⸗ kel genug. Colymbus . torquatus. Brünnich ornith. borealis no. 137. Le grand plongeon tacheté, Brissons ornith. VI. p. 120 Tab. XI, fig. II. — LImbrim, Bufons hist. natur. des ois. XV. p. 401 Tab. XXII. Colymbus Immer. Landis Foeröe p. 261. Colymbus maximus Gunnerus in Trondh. Selsk. Sfr, III. S. 125. - Northern diver, Penn. arct. zool. II. p. 518. no. 439. Imber. Leems Lapland S. 260. Himbryne, Glafſens islandske Reiſe §. 671. a. mit einer ſehr kennbaren Abbildung Tab. XI. Junger Vogel. Colymbus Immer, Linn. Syst. nat. edit. 12. I. 1 p. 222 no. 6. — Brunn. orn. boreal. no. 1295 aber mehrere der Synonyme gehoͤren dem alten Vogel — Gunnerus J. c. I. S. 246 Tab. III. fig. 1. Le grand plongeon, Bufons ornith. VI. p. 105 Tab. X fig. 1 — Buffons hist. des ois. XV. p. 390. Imber diver, Penn. arct. zool. II. p. 618 no. 440, isl. Himbrimi, am Nordlande Bruſt. 5 e Der Verfaſſer berichtigt hier und früher in den Metteraufs ſchen Annalen III. S. 180 ſeine fruͤhern in dem Taſchenb. II. S. 450 ausgeſprochene Meynung, daß Colymhus arc- ticus ein junger Vogel des Eisſeetauchers ſey. Iſis 1626. Heft IX. Temminck 914 Critik. Der islaͤndiſche und daherſtammende norwegiſche und foͤtziſche Name des Vogels bedeutet einen himmliſchen Pans zer; die Meynung in Worms Muſeum S. 303, daß der Name von dem ſchoͤnen Kleide dieſes Vogels herruͤhre, iſt wir wahrſcheinlicher, als Pontoppidans, der meynt, daß der Name das dichte und dem Schrot undurchdringliche Ge— fieder des Vogels beruͤckſichtige. — Daß Boie“ nicht Col. glacialis als norwegiſch anfuͤhrt, iſt dadurch geſchehen, daß er vielleicht nach Fabricii unrichtigem Citat in fn. groen. p. 82 den Imber der Norweger für alca impennis anſah, wie ſchon Juſtizrath Benike in Okens Iſis 1824 berich⸗ tiget hat. Dieſe alca nennen die Norweger nach Strom Anglemaager. — Brehm ſieht den groͤnlaͤndiſchen Eis⸗ ſeetaucher für fpecififch verſchieden von dem europaͤiſchen an, und nennt jenen Col. hyemalis; da ich noch kein Indi⸗ viduum aus Grönland zur Vergleichung gehabt habe, fo kann ich hier keine Meynung in dieſer Sache ausſprechen. Die verſchiedene Kleidung des alten und jungen Eis— ſeetauchers, ſammt ſeiner Verwandtſchaft mit dem Col. arcticus hat zu verſchiednen irrigen Meynungen Veranlaſ— ſung gegeben. Briſſon, Buͤffon, Linne, ** Bruͤn⸗ nich, Pennant und Bechſtein ſahen den jungen und alten Vogel als zwey Arten an, was doch Glafſen und Fabricius nicht thaten; Mohr erwaͤhnt nur den alten; Pontoppidan und Strom unterſcheiden nicht hinlänglich Col. glacialis und arcticus, und ſie ſcheinen nicht Col. glacialis geſehen zu haben; Stroms Imbre iſt unlaͤug⸗ bar Col. arcticus. Gunnerus dagegen trennte richtig ſeinen Hymber (Col. arcticus) I. Tab. II. f. 1. von dem Imber Tab. III. f. 1. (dem jungen Col. glacialis) und dem Havhymber (dem alten Col. glacialis ), glaubte aber dagegen, daß der junge Vogel des Eisſeetauchers das Weib— chen des alten Vogels waͤre. — Meyer meynte auch an⸗ faͤnglich, daß Col. arcticus der juͤngere Vogel des Col. glacialis waͤre, aber nun iſt dieſe Sache ganz im Rei⸗ nen. — Uilsſon fagt, daß Glafſens Abbildung Tab. XL. einen jungen Eisſeetaucher darſtelle, aber es iſt ein ganz alter Vogel. f Beſchreibung: Alter Vogel; im May und December geſchoſſen. Rostrum nigrofuscum, basi plumbeum; maxilla su- perior recta, inferior apice recurvata; oculi rubi- cundi *** annulis duobus, interiori albo parvo, exte- riori nigro; faux et sinus oris incarnato- plumbea; lingua subdepressa incarnata apice membranaceo. Caput et collum virescenti nitore nigrum; Annulus colli, collaris instar, longitudinaliter nigro alboque stri- e Reife durch Norwegen S. 350, e Lehrbuch der Nat, Geſch, aller europ. Vogel II. S. 883. ee Temminck und Meyer fagen die Jris ſey braun; Ge⸗ rardin ſagt richtig I. c. II. p. 420: L'Iris est rougeä- tre; x 58 915 atus, antice et postice fere concurrens, intervallibus nigris tamen in nucha et jugulo. Macula transver- salis minor in gula albo nigroque striata continua. Dorsum et tectrices alarum superiores nigra; inter- scapulium et pennae scapulares maculis quadratis albis, praecipue in scapularibus majoribus; tergum, uropygium, tectrices alarum majores et hypochon- dria maculis minutis oblongis albis; tergi latera fus- ca. Remiges nigrofuscae, tectrices maximae immacu- latae. Tectrices alarum inferiores maximae albae macula cana, Rectrices nigrofuscae cauda minuta rotundata. Pectus et abdomen album; vitta trans crissum fusca; tectrices caudae inferiores proximae nigrae marginibus albis; pedibus extus nigrofuscis, intus plumbeo-incarnatis, palama flavescenti macu- lis oblongis nigris, subtus fusca, unguibus plumbeis. Long. 2 ped. 7 poll. alis extens. 5 ped. rostr. 3% poll,; caput 3%, p. Lingua 2*%,, poll.; tibia 7 poll. tarsus 5 poll., digit. med. 5 poll. dig. post. ı p. Cauda 3 poll. Paullo junior; collare majoribus intervallis ni- gris sub collo et supra collum; macula gularis haud continua, sed area nigra media Lipartita; singulis pennis albidis in capite praecipue in facie et gula; caput et collum supra nigrofuscum. Nach und nach verſchwinden die weißen Federn des Kopfes und Halſes; je Alter der Vogel iſt, deſto regelmaͤ— ßiger iſt der Kehlfleck und das Halsband gebildet, welches letzte bey ſehr alten ganz weiß iſt, und deſto groͤßer und viereckiger find die weißen Flecken der Flügel und des Nuͤk— Zend. Das Halsband bekommt in einem fruͤhern Alter die Ausbildung als der Querfleck auf der Kehle, ſo wie beym jährigen Vogel, im zweyten Winter im December gefchofs ſen, das Halsband vollſtaͤndig, aber die Kehle und vordere Gurgel, fo wie die Wangen weiß und ſchwarz unregelmaͤ— ßig gefleckt ſind. Ein junger Vogel im Sommer nach dem Neſtjahre. Rostrum fuscum apice dilutiori. Supra fuscum, Late- ra colli albo mixta; in lateribus nuchae vestigium collaris. Dorsum albescenti undulatum, remiges im- maculatae; hypochondria fuscescentia. Corpus to- tum subtus album; trans crissum stria trans versalis fusca; rectrices nunc apicibus albis, nunc imma- culatae. Ein junger Vogel im erſten Winter, im Anfange Ja⸗ nuars geſchoſſen. Rostrum pallide plumbeum dorso maxillae superioris nigro. Lingua, faux et sinus oris plumbea. Palpebra pallide plumbea; iride rubescen- ti-fusca. Caput et collum fuscum. Genae, tempora et nuchae latera alba griseo mixta. Dorsum fuscum wmarginibus pallidis; uropygium, femora et tectrices alarum superiores minores mareinibus obsoletis al- bidis. Hypochondria fusca. Infra tota alba, vitta transversali trans crissum fusca; tectrices alarum inferiores albae, maximae maculis rachidum fuscis. Alae et tectrices superiores maximae et rectrices ni- grofuscae; ala notha alba maculis rachidum fuscis tecteices caudae superiores marginibus albidis, infe- 916 riores albae maculis fuscis. beis, extus nigrescentibus; Pedibus pallide plum- Long. 2 ped. 4 poll., alis ext. 4 ped. 5 poll., rostr. 3 poll., caput 3 poll. lingua 2 poll., tibia 6%, poll., tars. 3 poll., digit. med. 4%, poll., dig. post. ra poll, cauda 2°/,, poll. Pulli plumulis tecti griseo-fuscis. Ova duö oblonga angustata altera extremitate attenuata, 45 Lin. longa et 26 Lin. alta, olivaceo- fusca maculis majoribus et minoribus nigrofuscis et obsoletis haud sparsim tecta. Einige Ornithologen geben die Eyer ungefledt an, aber fie haben immer Flecken; Meyer bezeugt, daß kein nordiſcher Naturforſcher, mit dem er über die Fortpflanzung des Eisſeetauchers correſpondiert, ihm aus eigener Beob— achtung etwas Beſtimmtes ſagen konnte; ſie war auch in der That faſt ganz unbekannt und deſto angenehmer war es mir, Gelegenheit in Island zu finden, dieſen interef: ſanten Vogel am Neſte zu beobachten, und ſeine Eyer, wovon ich mehrere andern Ornithologen mittgetheilt habe, von meiner Reiſe mitbringen zu koͤnnen. Da der Vogel zwiſchen den Felſen bruͤtet, und ſein Neſt ſelten gefunden wird, fo waren die Förder und Norweger noch in den letz⸗ ten Zeiten der Meynung, daß der Vogel die Eyer in den Achſelloͤchern unter den Flügeln ſchwimmend ausbrüte. Skelet. Der Schnabel zuſammengedruͤckt; der Ruͤk⸗ ken des Oberſchnabels abgerundet. Der Unterſchnabel mit ſtarken Gnathidien und die Dille etwas aufwaͤrts gehend, wenig kuͤrzer als der Oberſchnabel. Die Vertiefung des Schnabels an der Stirn iſt bedeutend, und ein ſcharfer Kiel laͤuft vor und zwiſchen den Augen. Die Hoͤhle der Augendruͤſen lang, tief und gekruͤmmt, ossa parietalia, flach herzfoͤrmig, der hintere Theil mit tiefen Hoͤhlungen und Hoͤckern, und in der Mitte mit einer crista, die ſich in die crista occipitalis verlängert und Licht über fora- men magnum endigt. Os occipitis mit zwey tiefen Loͤ— chern und 2 Hervorragungen. Processus orbitalis exter- nus breit, faſt hervorgezogen, ſtumpf, internus kleiner; processus styloideus ſtark zuſammengedruͤckt, ſtumpf, an der Wurzel breiter, ½ Zoll lang; ossa zygomatica linienfoͤrmig, ſtark zuſammengedruͤckt, maxilla inferior hinten ſtark ausgebaucht; os linguae von gewöhnlicher Bildung. Die Luftroͤhre ohne bauchige Erweiterung, oben wenig breiter; der Kehlkopf eine duͤnne Knochenplatte. Die Halswirbel ſtark, die 3 vordern und hintern haben unten einen ſtarken Fortſatz, der auf den Ruͤckenwirbeln in der Laͤnge zunimmt, und ſich in zwey breiten Platten endigt; die Hervorragung des hinterſten Ruͤckenwirbels iſt kleiner und ungetheilt; oben ſind die Hervorragungen der vorderſten Halswirbel groͤßer. Furcula iſt ſtark, zuſammengedruͤckt, an der Wurzel bey der Articulation mit der clavicula am breiteſten: das Schluͤſſelbein iſt ſtark, hinten breit und eckig, und auswendig vom Bruſtbein ausſtehend. Sternum iſt 7½ Zoll lang, 4¼ 3. breit am Ende der crista, vorn ſtark gebaucht mit einem ſchraͤgen kleinen Kiele; hinten iſt der processus ensiformis in eine lange abgerundete Plat te hervorgezogen, die auf jeder Seite einen tiefen breiten > — g17 Einſchnitt hat; die äußere Wand dieſes Einſchnittes iſt, ſichelfoͤrmig, kurz und ſtumpf. Crista sterni iſt verhaͤlt— nißmaͤßig klein, in der Mitte plotzlich abnehmend, und läuft nicht zur hintern Spitze des Bruſtbeins; vorn iſt dieſe Cri— sta 1¼½ 3. hoch und mit einem ziemlich breiten Kiel ver— ſehen. Spina sterni nur wenig hervorragend, ſtumpf. Co- stae ziemlich breit, ſtark gedruckt; die vorderſte ein ſpitzer Knochen; die darnach folgenden ſind 9, wovon die hin— terſte eine ſchmale costa spuria iſt; fie find aber einge— ſchnitten und breit, und die 6 mittlern mit einem ziemlich breiten Fortſaz an der Mitte verſehen. Pelvis iſt tief, ſchmal, ossa innominata breit, hinten rund eingeſchnit— ten, mit ſtarken Hervorragungen. Die Loͤcher hinter den Schenkeln groß u. ganz eyfoͤrmig; ossa pubis“ vorn duͤnn; gegen die Spitze breiter, und hinter der Verbindung mit dem Becken laufen ſie gegen einander mit einer breiten mit Knorpel verſehenen Knochenplatte; os sacrum gekielt; os— sa coccygis zuſammengedruͤckt und der hinterſte Schwanz— wirbel meſſerfoͤrmig gedruͤckt, breit, vorn wenig gekielt, und hinten abgerundet. Homoplata kutz, an der Wurzel dick, an der Spitze flachgedruͤckt und ſtumpf, 3/2 3. lang, hu- merus ein dicker gekielter Knochen; brachium rund 7 8. lang, antibrachium etwas eckig, 6 Zoll lang; carpus wenig und metacarpus ſtark zuſammengedruͤckt; jener iſt über dem 1¼2 3. langen ſtumpfen Daumen gekielt. Der lange Finger 1/2 3. lang, ſpitziglaufend, und wie der Daumen ohne Nagel; der kleine Finger breit, meſſerfoͤrmig, zum Theil mit dem hintern Theil des metacarpus ver— wachſen. Femora kurz, dick, gebogen, rund, 1 ½ Zoll lang, Tibia mit der Knochenſpitze 72 Zoll lang unten faſt rund; gegen die Mitte faͤngt an der Sei— te eine ſtarke crista an, die an der Articulation mit dem Schenkel 5 Linien hoch und gebaucht iſt; Patella verlän— gert ſich in eine 2 Zoll lange Knochenſpitze, die auswendig tief roͤhrenfoͤrmig, inwendig gekielt iſt, und an der Spitze ſtumpf; fibula iſt etwas zuſammengedruͤckt, und an der Mitte, wo ſie mit der Schiene verwachſen iſt, ſtark, unten ſchwach; Tarſus ſtark zuſammengedruͤckt, 3 Zoll lang, a- crotarsum und planta mefferformig, podotheca iſt dick und ſchildfoͤrmig getheilt; digitus medius 4Y, Zoll lang, ungues breit gebaucht; hallux hat eine fluͤgelfoͤrmige Haut; palama iſt breit, ſtark und ſchuppig. — i Geſchichte. Die Naturgeſchichte der Eisſeetaucher iſt nach meiner Meynung von allen hochnordiſchen Voͤgeln die intereſſante— ſte; ſein iſoliertes Leben, ſeine ernſthafte Natur, ſeine An— haͤnglichkeit fuͤr die Familie, und ſein Bruͤtplatz bey den ruhigen Bergſeen, entfernt von andern Geſchoͤpfen, erhoͤht das Intereſſe für das Leben dieſes ſchoͤnen Vogels. Da er gar nicht geſellſchaftlich iſt, ſo findet man ihn bey weitem nicht ſo haͤufig als die Urien u. Larventaucher, aber er hat eine ſich gleiche Verbreitung über ganz Island. Den Brüts platz hat er meiſt an den nordoͤſtlichen, auch nicht ſelten an den ſuͤdweſtlichen Plaͤtzen; auf den weſtlichen Gebirgen noͤrdlich von der Bredebucht bruͤtet er nicht. Er zeigt ſich ab und zu im Meer bey Grimſoͤe und den Weſtmannin⸗ „Der Verf. ſcheint durch ein Verſehen überall Ossa pubis zu. ſetzen ſtatt Ossa ischii. 5 — — 918 ſeln, aber bruͤtet nicht an dieſen Orten. Ohngekaͤhr den 10. May zeigt er ſich paarweiſe in den Buchten des Nord— landes, und gleich darnach bey den Bruͤtplaͤtzen; dieſe find oft tief im Land und auf den Bergen feiner Mitte auf ru⸗ higen Platzen, an den Gebirgsſeen, und oft hoch auf den Felſen; um zu bruͤten, geht er eben ſo hoch auf die Ber— ge, als der Singſchwan. Zu feinen Evern erwaͤhlt er am liebſten einen kleinen unzugaͤnglichen Werder in der Mitte des Landſees; wie die Raubvoͤgel duldet er keine Artver— wandte in ſeinem Bezirke, und auch nicht gern andere bruͤ— tende Vögel um ſich, außer sterna arclica. Die 2 Eyer legt er dicht ans Ufer, am Ende des Mays ohne Neſt zu bauen; ſie ſind oft feucht; in der Mitte des Juny ſind in den Eyern flaumbedeckte Junge gebildet. Auf dem Neſte ſitzt er nicht wie andre Vögel, ſondern liegt, ſo wie auch der nachfolgende mit horizontalem Halſe; beyde Eltern bruͤten und zeigen große Anhaͤnglichkeit fuͤr die Brut und gegen einander. Die Einwohner bey Myvatn meynen, daß die Voͤgelarten, wovon beyde Geſchlechter einander in Farbe gleichen, auch beyde bruͤten, was auch bey den Seetauchern, aber nicht z. B. bey den Gaͤnſen und Schwaͤnen der Fall iſt. Bey Myvatn bruͤtet der Eisſeetaucher oft, doch nicht auf der Inſel des Sees ſelbſt, fondern auf den klei— nen Werdern der um den See liegenden Teiche, und dafs ſelbe Paar kommt jedes Jahr zu demſelben Platze zuruͤck; wird der eine Gatte weggefangen, fo kommt der andere naͤchſtes Jahr mit einem neuen zuruͤck. Den 12. Jun), 1819 ruderte der Bauer im Hauſe Skudrſtadr bey Myvatn mich zu dem aus verbrannter Lave beſtehenden Werder im Teiche Stackhollſtjoͤrn hinaus, wo die 2 Eyer des Eis— ſeetauchers lagen, und wo ich das ſeltene Naſt dieſes Vo⸗ gels traf; um die Sitten des Vogels am Neſte zu belau— ern, verbarg ich mich hinter einem Huͤgel; ſo ſcheu und vorſichtig er ſonſt iſt, ſo fuͤrchtete er ſich doch nicht, ſich dem Neſte zu naͤhern, und Gebaͤhrden zu machen, als wolls te er die Eyer vertheidigen; ich nahm das eine Ey weg, und legte eine Schlinge über das andere. Naͤchſten Mor- gen ſaß das Weibchen gefangen. Es lockte durch ſein Deus len das Maͤnnchen herbey, und dieſes ſchwamm mit aͤngſt⸗ lichen Gebaͤhrden umher, um den Gatten zu befreyenz auch es fieng ſich auf demſelben Ey; durch das Beſtreben ſich zu befreyen, zerbricht der Gefangene leicht die Eyer, weßwegen ich gleich das eine wegnahm. Das eine Ey iſt oft faul, ſo daß ſie nicht immer 2 Junge erzeugen, doch waren in den beyden hier genommenen Eyern Junge. Auch an dem See Boſawatn, eine Viertelmeile vom Handelsplatze Huſa⸗ wick, und an dem Landſee Liöfewatn in Feioͤſkedalen, bey welchen beyden Seen Mohr auch ihren Brutplatz fand, bes merkte ich ebenſo dieſen Vogel, ſo auch auf den Gebirgs⸗ heiden; Arnarwatnsheide und Skardsheide gegen Weſten. So argwoͤhniſch er ſonſt iſt, ſo ſchwimmt er doch neu⸗ gierig um die Gegenſtaͤnde, die ihm auffallen, und wenn man ſich verbirgt und ſeine ſtarke Stimme nachahmt, ſo antwortet er und kann fhußreht ans Geſtade gelockt wer— den. Den 16. Auguſt 1819 kam ich gegen Norden in Der- nedalen zum Hauſe Hraun, wo ich des Nachts war; den naͤchſten Morgen ritt ich zwiſchen den Felſen hinauf, zu eis nem Gebirgsſee ½ Meile vom Haufe; dieſer See lag hoch auf den Felſen in einem der reizenden Thaͤlern, die man nicht fo tief im Norden und fo hoch auf den Bergen fa 919 E ſchoͤn erwarten ſollte, jenen ſchottlaͤndiſchen Gebirgsthaͤlern ähnlich, von welchen man in Walter Scotts Schriften ſo treffende Schilderungen findet; das kleine Thal war von ſteilen Felſenwaͤnden, die ſenkrecht und ſonderbar gezackt, wie die Mauer eines abgebrannten Gebaͤudes da ſtanden, umgeben; tief unten lag der ſpiegelklare See, deſſen Ober— flaͤche nur von ſpielenden Forellen gekraͤuſelt war, und def: ſen Ufer mit einer uͤppigen Vegetation von Weidenbuͤſchen und ſubalpiniſchen Pflanzen prangten. Der Fiſchreichthum wird nicht benutzt; denn ſeitdem ein Prieſter in dem See mit einem Boote umſchlug und ertrank, hat der Aberglau— ben, der uͤberall das Wirken boshafter unterirdiſcher Weſen ſieht, nicht erlaubt, ein anderes Boot anzuſchaffen, und die Fiſche wurden nur die Nahrung des Paares Eisfeetaucher, das viele Jahre in dem reizenden Thal ſeinen Bruͤtplatz hatte. Die 2 Alten und ein Junges ſchwammen hier, und verfolgten einander neckend ganze Stunden, uͤber und un— ter der Waſſerflaͤche, wo man ihren Gang durch einen hel— len Streif im Waſſerſpiegel bemerken konnte. Die ſchau— dernde Stimme gab ein vielfältiges Echo an den umſtehen— den Felſenwaͤnden; durch das Nachahmen dieſer, die der Vogel beantwortete, lockte ich den einen ſchußrecht. In der Bruͤtzeit fliegen ſie ſehr hoch und ſicher, beſonders in den hellen Naͤchten; oft ſind ſie ſo hoch in der Luft, daß man ſie nur hoͤren und kaum ſehen kann; zu dieſer Zeit fliegen fie immer zwiſchen 2 oder 3 beſtimmten Bergwaͤſ— ſern, wenn der See, wo ſie bruͤteten nicht ſo groß iſt, daß die Familie reichliche Nahrung findet. Wenn das Junge ausgebruͤtet iſt, ſo wird es ſogleich von den Alten ins Waſ— ſer gefuͤhrt und da bis es erwachſen iſt, geleitet; mit ihm ziehen ſie fliegend im Ausgange Auguſtes, im September von den Bergen ins Meer, wo ſie familienweiſe, ſelten 7 — 8 Stuͤck zuſammen, den ganzen Winter an dem Mee⸗ resufer zubringen; fie ziehen nicht ins offene Meer heraus um zu überwintern, wie Procellaria glacialis und Sula alba. Das Nordland verlaſſen fie im October, und ſtrei⸗ chen zu den Kuͤſten des ſuͤdlichen Islands. Die durchdringende und zitternde Stimme lautet wie üh—üuh—üh—üh, hurtig und mit geſchloſſenen Lippen ausgeſtoßen, und ſie wird von den Weibchen mit einer Stimme wie üh —huuu, beantwortet; iſt er gefangen, fo beult er hü—yyyyy, und das Weibchen antwortet wie oben geſagt, ſo daß das Concert nicht harmoniſch iſt; in der Paarungszeit hat er ein fo zaͤhes Leben, daß es ſehr ſchwierig iſt, ihn zu toͤdten. Der Eisſeetaucher ruhet nur am Lande, wann er brüs tet, und dann mit plattliegendem Koͤrper; er geht ſchlecht; fliegt außer in der Brutzeit ſelten, indem er verfolgt im— mer untertaucht; aber er ſchwimmt gut und hurtig, tief in der Waſſerflaͤche, doch immer mit dem Ruͤcken daruͤber. Mit dem Kopfe unter den Fluͤgeln, reibt er ſchlafend im Waſſer, ſchlaͤft aber bey weitem nicht fo feſt, wie der Toͤlpel. Er taucht vortrefflich und ohne Sprung mit geſchloſſenen Flügeln, und ſchwimmt unter dem Waſſer allein mit den Fuͤßen ſo hurtig, daß er in ein Paar Minuten einen nicht kleinen Teich durchſchwommen hat; einmal erſchreckt, kommt er nicht mehr in der Schußweite zum Vorſchein, und wenn er aufmerkſam gemacht iſt, fo taucht er, was ich oft fah, 920 beym Schein des Pulvers, ehe der Schrot ihn erreicht; ich ſchoß ihn immer mit kleinem Schrot in den Hals; denn durch das dichte Gefieder an Bruſt und Bauch, dringt Schrot ſchwerlich. Mehrere Stunden kann man ihn nach Nahrung tauchen ſehen; er bleibt hoͤchſtens 4— 5 Minuten unten, was ich mit der Uhr in der Hand bemerkte; im Meer fiiſcht er Cottus scorpius und kleine Pleuronectes, die er ganz und vom Kopf ab unter dem Waſſer verſchlingt; in den Gebirgswaſſern iſt er der gefaͤhrlichſte Nachſteller von salmo alpinus und carpio, und er iſt deßwegen beſon⸗ ders den Myvattingern, die guten Forellenfang haben, ein ſchaͤdlicher und verhaßter Vogel; ſie eſſen ſein Fleiſch nicht, wie fett er auch iſt, und auch nicht die Eyer; zerbrechen ſie aber, wenn ſie ſie finden, um ſeine Vermehrung zu hindern; auch beſchuldigen ſie ihn unſchuldigerweiſe, daß er ihren Enten den Bauch aufreiße, und auch den Menſchen mit dem Schnabel gefaͤhrlich verwunden koͤnne. Tem⸗ minck und auch nach ſchriftlicher Mittheilung Brehm meynen, daß er mit Vegetabilien fuͤrlieb nehme; nie ſah ich etwas anders im Magen als Fiſche, und es muͤßte un⸗ ter dem aͤußerſten Hunger eintreten, wenn dieſer gefraͤßige Fiſchvogel Pflanzen freſſen ſollte. Colymbus glacialis iſt als Standvogel zwiſchen dem 60 — 70 n. B. zu Haufe; die noͤrdlichſten Plaͤtze unter dieſer Breite verläßt er im Winter und ſtreicht ſuͤdlicher; dagegen hat er eine gleichfoͤrmige Verbreitung in dieſer Zo— ne; er iſt nirgends haͤufig, doch an mehrern Orten recht gemein. Nach Fabricius verlaͤßt er Groͤnland im October u. ſtreicht ſuͤdlicher; in derſelben Zeit zieht er vom nörblis chen zum ſuͤdlichen Island, wo er uͤberwintert; nach Landt iſt er bey Förde das ganze Jahr; nach Pennant in der Hudſonsbay; nach Leem und Nilsſon brütet er in Fin⸗ marken; doch nicht im ſuͤdlichen Norwegen, fondern zeigt ſich nach Pontoppidan nur da im Winter, ſo auch zu dieſer Zeit, doch ſehr ſelten an der ſchwediſchen im Kuͤſte Cattegat. Pennant fuͤhrt ihn als bey Spitzbergen gefun⸗ den an, aber Martens hat ihn nicht, und ſo hoch hin— auf geht dieſer Vogel, der an ſuͤßem Waſſer bruͤtet, gewiß nicht; nach Temminck iſt er bey den Orkaden haͤufig. Bis⸗ weilen ſtreicht er, und beſonders die Jungen, weit ſuͤdlicher; an den daͤniſchen Kuͤſten iſt er mir nicht vorgekommen, aber ein Stuͤck iſt, was Hr. Boie bemerkt, auf der Elbe geſchoſſen worden; nach Meyer kommt er bisweilen auf die ſchweizeriſchen Flüße und Seen, und im Jahr 1818 bekam Schinz ſogar einen ganz alten Vogel aus dem Zuͤ⸗ richer See; ebenſo treffe man die Jungen im Winter manchmal auf den Seen im Vogeſiſchen Gebirge nach Ge⸗ rardins Bericht. Anm. Colymbus arcticus Zinn. kommt nicht in Grönland, Island oder Förde vor, wohnt aber ſuͤdoͤſtlichet, nach Nilsſon im noͤrdlichen Schweden, nach Strom im füdlihern Norwegen, nach Beſecke ! in Kurland, in Lief⸗ land u. ſ. w. Bruͤnnich irrt gewiß, wenn er dieſem Vo⸗ gel Förde und Island als Vaterland gibt, fo auch Brehm J. C. S. 890 und Teillmann 2, wenn fie ſagen, daß fie 1 Beytr. zur Naturgeſch. d. Voͤg. Kurlands von J. M. G. Beſecke, Mitau und Leipzig S. 54. 2 Haandbog a det danſke Veidework. Ribe 1823 S. 209, 921 col. arck. aus Island haben. Ich habe an einem andern Orte * bemerkt, daß Boie in Wiedem. Mag. J. C. S. 153 Mohren unrecht verſtanden habe, wenn er anfuͤhrt, daß dieſer Verfaſſer Col. arct, auf den Landſeen Islands brüs tend angetroffen habe, denn Mohr ſagt expressis verbis S. 36: „auf Island fo wie auf Foͤroͤe finden ſich nur dieſe bruͤtend, nehmlich Col. septentrionalis und glacialis;“ und weiter unten ſagt er auch: „der in den Schriften der Dronth. Geſellſch. Th. 1 beſchriebene und Tab. II. fig. 1. abgebildete Hymber iſt mir ganz unbekannt,“ aber dieſer daſelbſt von Gunnerus beſchriebene und abgebildete Hymber iſt eben Col. arcticus: — gte Art. Colymbus sepentrionalis. f Der nordiſche Seetaucher. Linn. Synonymie. Alter Vogel. Colymbus septentrionalis. Linn. Syst. nat. ed. XII. I. 1. p. 220 no.3 — Gmel. Linn. S. I p. 586 n. 53. — Temmincks man. d' ornith. II. p. 916 — Retzii fauna suec. p. 148— Brehms Lehrb. S. 892 — Fabric. fn. groenl. p.94 — Pen- nants arct. zool. II. p. 520 no. 445 — Mohrs isl. Nath. S. 36 — Nilsfons Or- nith. suec. II. p. 152 — Landts Foͤroͤe S. 261 — Meyers Zuſaͤtze S. 185 — Bech⸗ ſteins Natg. Deutſchl. 4. S. 609. Lumme. Brünn. ornith. borealis p. 39 no. 132. Colymbus rufogularis. Meyers Taſchenb. d. deutſchen Voͤgelk. II. S. 453 — Schinz Wögel der Schweiz S. 259 — Fabers Prodr. d. isl. Ornith. S. 59. — Le plongeon a gorge rouge. Brissons ornith. VI. p. III. Pl. XI. f. 1. Colymbus Lom. Stöms Sindmör I. S. 243 — Gunnerus a Trondh. Selſk. St. I. ©. 244 Tab. 2 f. 2 — Horrebows Island S. 171. 5 Lomv. Olafſens isl. Reife ©. 557 b. Vogel im mittlern Kleid. - Colymbus borealis. Brünn, orn. bor. no. 131 — Co- lymb. ignotus Bechst. Nat. Geſch. Deutſch. erſte Ausg. 2 S. 782. Col. striatus. Gmel. Lin. I. p. 586 — Penn. arct. zool. p. 519 no. 442. ö d Junger Vogel. Colymbus stellatus. Gmel. Lin. I. p. 587 no. 17 — 1 Benitgetogiite Noticer w. F. Faber 864. Aarhuus 1824. S. 61. 2 Colymbus stellatus bey Briſſon ſcheint mir der junge C. arctious; Temminck führt Col. ignetus Bechst, Iſis 1826. Heſt IX. 5 — ne — 922 Penn. arct. zool. p. 519 no. 441 Bechſt. Naturgeſch. Deutſch. 4. S. 613. chſt 3 Critik. Den nordiſchen Name Lom leiten einige ab von: ät lamme: „hinken“, wegen dem beſchwerlichen Gange des Vogels. Linne, Fabricius und Glafſen erwähnen nue den alten Vogel; Pennant, Bruͤnnich und Bechſtein beſchrieben ihn als drey Arten nach den verſchiedenen Al. ter; Ström und Pontoppidan zweifelten noch, ob er verſchieden von dem jungen Col. glac. wäre, was Gunne— rus nach mehreren fruͤhern irrigen Meynungen doch zuletzt berichtigte. Meyer erklaͤrt im Taſchenbuch beſtimmt, daß Col. stellatus weder der Col. septentr. im Winterkleide, noch das Weibchen von dieſem ſey, fondern der junge Vo⸗ gel, was auch richtig iſt. Er ſagt weiter, daß mitten im Winter mehrere rothkehlige Seetaucher geſchoſſen waren, als Beweiß, daß die weiße Kehle nicht die Wintertracht iſt; dieſelbe Erfahrung habe ich gemacht, da ich im Winter rothkehlige ſowohl an den islaͤndiſchen als daͤniſchen Kuͤſten erhielt, und bin deßwegen, fo wie auch Prof. Hornſchuch und Brehm, immer wegen der Wintertracht dieſes Vo— gels in Zweifel. Auf Boies Autoritaͤt hat Herr Meyer jedoch in den Zuſaͤtzen des Taſchenb. ſeine vorige Meynung geaͤndert, und die Jahrszeitstracht dieſes Vogels angenom⸗ men. Herr Boie bemerkt nehmlich in Wiedem. zool. Mag. S. 153, er habe durch im Herbſt geſchoſſene alte Vögel des rothkehligen Tauchers, bey welchen ſich die roſt— farbige Kehle faſt ganz verloren, die Gewißheit erhalten, daß das Winterkleid vom Sommerkleid verſchieden iſt; auch ſolche Voͤgel mit nur rothgeſpenkeltem weißem Unter: halſe, oder mit einem kleineren rothen Fleck an der oberen Gurgel bekam ich mehrmals im November und December, hielt dieſe aber für jüngere Voͤgel im 2ten Winter, die im naͤchſten Fruͤhjahr ausgefärbt und bruͤtfaͤhig ſeyn wuͤrden, um ſo mehr, da dieſe Individuen noch den weißgefleckten Ruͤcken und Fluͤgeldeckfedern des jungen Vogels hatte; denn bey alten brütfähigen Voͤgeln find die Flecken faſt ganz vom Oberleibe verſchwunden; ſo war es der Fall bey den Individuen, die ich bey Neſtern in Island ſchoß. Dieſe weißen Flecken auf Ruͤcken und Fluͤgeln iſt das letzte Ueber⸗ bleibſel der jungen Tracht; fie werden noch ſehr häufig auf dem Ober- und Unterruͤcken gefunden, nachdem der rothe Gurgelfleck ganz ausgebildet iſt; bey nicht ganz alten, doch ſchon mit der rothen Gurgel verſehenen Individuen, ſieht man auch einige weiße Federn, beſonders unter und hinter den Augen und ſparſamer auf den grauen Halsſeiten. as bricius ſagt ohne Grund, daß den Jungen die weißen Flecken fehlen, da fie gerade in dem jungen Alter fie tragen, Beſchreibung. Alter Vogel am Neſte geſchoſſen: Rostrum lon- gum nigrofuscum apice dilutiori. Maxilla superior zu Col. areticus an, aber Bechſtein ſagt, daß der Hals roͤthlich beſpritzt ſey⸗ 4 58 .— 923 ; g recta angusta apice vix incurvo; maxilla inferior me- dio admodum sursum flexa ita ut maxillae latera hient. Faux et lingua longa acuta apice corneo, plum- bea naribus perviis membrana semitectis. Oculi iride rubicunda. Caput et collum saturate grisea, illud maculis minutis fuscis, hoc supra- griseo albo virescenti-nigro longitudinaliter striatum; subtus in jugulo magna macula scutiformi rufa, quae pectus versus latior est; Dorsum nigrofuscum, interscapu- - lium (interdum) maculis minutis albis; latera pectoris et jugulum sub macula rufa fusco alboque variegata. Alae nigrofuscae, tectrices alarum superiores (inter- dum) maculis minutis albis ; Uropygium, latera cor- poris et femora semper immaculata, tectrices ala- rum inferiores et ala notha alba, haec striis rachi- dum fuscis. P&ctus et abdomen saturate album, tec- trices caudae inferiores albae fusco notatae; trans crissum * vitta fusca. Cauda brevissima rotundata, tectricibus fere condita, nigra. Pedibus tetradacty- lis valde compressis extus cum palamae lateribus et inferiori pagina et halluce e brunneo nigrescentibus intus cum palamae medio albidis; ungues canalicu- lati fusci. Long. 2 ped. alis ext. 3 ped. 6 poll. rostr. a si- nu oris 27, poll., a fronte 2 % poll. cap. 2% poll,, lingua ½ poll. tars. 3 poll. digit. med. 3 ½2 poll. hall. / poll. cauda 2 poll. Maͤnnchen und Weibchen gleichen einander voͤllig in der Farbe. — Der junge Vogel im erſten Winter. Rostrum fere longius quam in veteribus, a sinu oris 3% poll. longum, dilutius; maxilla inferior mimis flexa; ca- put et collum supra cinereo fuscum albo notatum; cervix, dorsum, uropygium, tectrices caudae supe- riores et tectrices alarum superiores maximae nigro- fuscae albis maculis oblongis. Alae et cauda nigro- fusca; hypochondria fusco alboque variegata; facies, latera colli et totum subtus alba vitta transversali crissi fusca. — Pullus plumulis tectus in Sextilis primis die- bus: rostrum e plumbeo fuscum, palpebra virescen- ti tinctura; iride argillacea; faux et lingua plumbea. Corpus supra plumbeo-fuscum; facies, collum sub— tus et crissum obscure canescentia; pectus et abdo- men albescens; pedibus extus fuscis, intus pallide plumbeis — ı2 poll. long. Pullus adhuc minor, ineunte lIulio vix 14 dier.; supra plumulis mellibus densis obscure fuscis, sub- tus e fusco griseis. Long. 8 poll. Pullus aecaridibus valde laborat. Ova duo, elongata, 3 — 3¼ poll. longa; ovis antecedentis colori simillima, sed duplo minora, oli- „ Diefes braune Afterband, das den Alten nie fehlt, er⸗ wähnt kein Schriftſteller, den ich nachgeſchlagen habe, außer Mohr und Fabricius; in dieſem Alter iſt es noch deutlicher als bey den Jungen, 924 wein nigro praesertim in extremitate crassiori ma- culata. ‘ 17 N 77 — . * a Geſchichte. ö f Colymbus septentrionalis iſt auf denſelben Plaͤ⸗ tzen zu Hauſe, wo der Eisſeetaucher, und man trifft beyde Arten oft in demſelben See, wenn er von einigem Umfange iſt. Er bruͤtet gemein bey Myvatn, aber beſonders in den Teichen auf Skardsheide gegen Weſten. Er ſteigt faſt eben ſo hoch auf den Felſen hinauf als der vorhergehende; ſo fand ich feinen Bruͤteplatz hoch auf dem Berge Arnarva— tnsheide in dem See daſelbſt, doch wählt er auch manch— mal die Gewaͤſſer in den Ebenen und oft die Teiche dicht am Meere, worin er vom vorhergehenden differiert, In der Mitte des Aprils zeigt er ſich ſchon paarweiſe im Mee— re am Suͤdlande, aber nicht eher als im May am Nord- lande, und fliegt gleich darnach zu den ſuͤßen Seen; nach Landt iſt er ſchon im Maͤrz bey Foͤroͤe. Wie Fabricius, der herrliche Beytraͤge zur Geſchichte dieſes Vogels gege— ben hat, richtig bemerkt, zieht er beſonders zum Brütplag den Teich vor, in deſſen Mitte ein unzugaͤnglicher kleiner Werder liegt, wo das Neſt dicht am Ufer ſteht, ſo daß er ſich vom Neſte ins Waſſer ſchieben kann, ohne zu gehen; auf den Inſeln ſelbſt in Myvatn bruͤtet er nicht, da er dazu große Geſellſchaft in den bruͤtenden Enten finden wuͤrde, aber oft in den um Myvatn liegenden kleinen Teichen, z. B. im Teiche Trehirningstjoͤrn, in einem Teiche bey Stadahraun, und kommt jedes Jahr zu demſelben Teiche zuruͤck; auch duldet er keinen Artverwandten in dieſem, wenn das Ge: waͤſſer nicht ſo groß iſt, daß jedes Paar feinen Bezirk ein nehmen kann. N Im Ausgange Mays bauet er ein großes aber kunſt⸗ loſes Neſt von Pflanzen des fühen Gewaͤſſers und Gras, und legt darein die 2 Eyer, die wechſelsweiſe vom Maͤnn⸗ chen und Weibchen ausgebruͤtet werden. Die Meynung der Myvattinger iſt nicht richtig, daß jenes dieſes auf dem Neſte fuͤttere. Wie der Eistaucher liegt er am Neſte mit geſenktem Halſe. Im Ausgange Juny find die Eyer ſchon ausgebruͤtet, doch iſt das eine Ey oft faul; das Junge wird gleich von den Eltern ins Waſſer geleitet, wo es ſelbſt Nahrung unter Leitung der Alten ſucht. Da der Vogel oft in ſo kleinen Teichen bruͤtet, wo gar keine Fiſche ſind, ſo iſt er in der Bruͤtzeit immer in Bewegung, indem er mit ſeinem hohen ſichern Fluge zu den großen Landſeen ſtreicht, um Nahrung zu ſuchen; deßwegen ſieht man ſelten mehr als einen Gatten bey dem Jungen, da der andere weg iſt um Nahrung zu ſuchen. Das Junge, das, ſolange es flaumig iſt, nicht auf dieſe Weiſe Fiſche erhalten kann, naͤhrt ſich in den kleinen Teichen von Waſſerpflanzen, die ich immer in feinem Magen fand, Der rothhalſige See— taucher hat ein herrliches Geſicht, denn hoch in der Luft fliegend, ſchießt er wie ein Pfeil ſchraͤg in den Teiche herun— ter, wo der Gatte mit dem Jungen ſchwimmt. Seine Ankunft gibt er durch ein ſchreyendes oft wiederholtes karv zu verſte— hen, das die Gattin beantwortet. Schwimmend ſchreyen ſie ein ſehr lautes klaͤgliches a-auw, und mit einem quaͤkenden ak- äk führt die aͤngſtliche Alte mit ſteifgehaltenem Halſe 4 | | 925 und oft bewegtem Kopfe das Junge ins Waſſer. Bey den Bruͤtplaͤtzen verraͤth er ſich durch das Geſchrey leicht, und die Norweger und Förder ſehen ihn als eine Art von Wet⸗ terprophet an, der mit den verſchiedenen Stimmen die Ver⸗ aͤnderung des Wetters vorausſagt. Dien 2ten Auguſt 1820 kam ich auf meiner Reiſe laͤngs Islands weſtlicher Kuͤſte zu der Gebirgsheide, der ſuͤdlichen Skardsheide, und ſchlug mein Zelt Abends bey dem Hauſe Thungaſel auf. Die Heide hatte uͤberall kleine Teiche, mit Schilf bewachſen, worin außer Podiceps arc- ticus auch dieſer Seetaucher gemein bruͤtet; jedes Paar hat: te ſeinen eigenen Teich. Hier ſah man ſie beſtaͤndig in Bewegung; wenn der eine Gatte angekommen war, blieb der zuletzt angekommene bey den Jungen, und der andere flog weg um Nahrung zu ſuchen. Da er Gefahr bemerkte, fo warnte er das Junge, und fo oft ich ſchoß, tauchten Junge und Alte vortrefflich unter, ſo daß ich viermal ver⸗ gebens auf jenes ſchoß. Solange das Junge lebend war, verließ das Alte es nicht, ſondern tauchte immer mit ihm unter, um es und ſich fliehend zu retten; aber ſobald als das Junge todk war, flog das Alte auf und davon, Diefer Seetaucher iſt, wiewohl vorſichtig, doch nicht fo ſcheu als der Eisſeetaucher und bey Myvatn brütete eis ner ſo feſt, daß er ſich kaum vom Neſte jagen laſſen wollte; ſonſt verlaͤßt er doch gemeiniglich das Neſt, wenn er Ge— fahr bemerkt, und ſieht von Ferne zu. Die arctiſchen Meer: ſchwalben bruͤten oft in Menge um ſein Neſt, und wenn dieſe wachſamen Vogel ſich wie eine Wolke von den Ne— ſtern in die Luft erheben, ſo iſt es dem Seetaucher ein Signal zur Flucht; auch kommt er nicht wieder ans Neſt zuruͤck, ehe er ſieht, daß die Meerſchwalben im Begriff ſind auf die Neſter herunterzuſinken; da ſchwimmt er gravitaͤ⸗ tiſch zwiſchen dieſen ſchreyenden Gaͤſten und watſchelt ohne ſich ſtoͤren zu laſſen auf das Neſt; auch duldet er keinen bruͤtenden Vogel in der Nähe, außer die arctiſche Meer⸗ ſchwalbe. Es iſt merkwuͤrdig, daß die Seetaucher, Steiß— füße, Eydervoͤgel und andere Enten, die ſonſt vorſichtig find, doch gern in den Colonien dieſer Meerſchwalben brüten, und ſich durch ihr beſtaͤndiges Laͤrmen nicht ſtoͤren laſſen; es ſcheint wirklich, als wuͤßten dieſe Voͤgel aus Erfahrung, wie wichtig dieſe Meerſchwalben ihnen zur Vertheidigung ib: rer Bucht ſind, wenn ſie von Raben, Meven oder Raub— meven beunruhigt wird. 5 s Im Ausgange des Auguſts fliegen Junge und Alte von dem ſuͤßen Waſſer ins Meer, und verſchwinden im October von Island. Sie ziehen regelmäßig füdlicher, und er Individuen, meiſtens Junge, überwintern gegen uͤden. 5 Dieſer Seetaucher iſt eben fo ſelten auf dem Trock⸗ nen als der Eisſeetaucher; er liegt da platt nieder, nach meinen Erfahrungen, nicht wie Fabricius ſagt: corpore ‚erecto. Die, welche ich lebendig hatte, huͤpften klotzig umher, arbeiteten ſich meiſtens durch Hilfe der Fluͤgel vor: würts am Boden; fie zeigen gleich, daß fie nicht gemacht ſind, auf dieſem Elemente ſich zu dewegen; ein deſto hurtigerer Schwimmer und geſchickterer Taucher iſt er; doch kann er — E — und ſie in der Bruͤtzeit verſchmaͤhen. 926 * \ nicht fo lange unter dem Waſſer als der Col, glac, blei⸗ ben. Er iſt wie dieſer ein Fußtaucher. Er hebt ſich leich⸗ ter als die Uria u. Alca vom Waſſer in die Luft, und ich kann Landts Bericht nicht beflätigen, wenn er ſagt, daß man durch Geſchrey ihn dazu bringen koͤnne, daß er aus der Luft niederfalle, wo man ihn auf dem Boden grei⸗ fen kann, weil er nicht aufzufliegen im Stande ſey. Er iſt wie jener neugierig, und läßt ſich leichter als er hinter⸗ ſchleichen. In den Landſeen ſtellt er den Forellenarten nach und iſt deßwegen von den Einwohnern kein gefreieter Bo: gel; fie fangen ihn oft auf den Eyern; auch wird er manch⸗ mal in den Forellennetzen gefangen, zum Verdruße des Beſitzers, der ſtatt Fiſchen einen ihm unvermutheten roth⸗ halſigen Seetaucher bekommt, der ſogar oft die Netze zer⸗ riſſen hat; doch wird er von manchen gegeſſen, wenn die Haut abgezogen und er in Heu ausgekocht iſt. Indeſ⸗ ſen kann ich Landts Meynung nicht beytreten, daß er ein guter eßbarer Vogel ſey. Er hat immer einen thranigen Geſchmack. Die Eyer werden nie gegeſſen. Im Meere fiſcht er Clupea sprattus und salmo villosus, und nie fand ich im Magen der flugfähigen etwas anders als Fiſche. Colymbus septentrionalis liſt in der borealen Zo— ne gemeiner als Col. glacial; hat aber ohngefaͤhr dieſelbe Verbreitung; er bruͤtet ziemlich gemein in Grönland 38: land, Föroe. Nach Boie brüter er auf Laffode, . nach Keem in Finmarken, nach Strom im ſüdlichen Norwe⸗ gen, nach Nilsſon in den Seen beſonders des noͤrdlichen Schwedens; woher es Teillmann hat, daß er in Juͤtland bruͤte, weiß ich nicht; na Pennant wohnt er in der Hudſonsbay, wo auch Sabine ihn ſah, ferner in Ruß» land und Sibirien. Martens fand ihn nicht bey Spitz⸗ bergen, denn Marten's Lomb iſt nicht dieſer Vogel, ſon⸗ dern Uria Brünnichii. Daß Gerardin irrt, 1 1 er ſagt, er bruͤte auch manchmal im Innern Frankreichs, ſieht man ſchon daran, daß er nur den jungen unbruͤtfaͤhigen Vogel deſchreibt. Der Regel nach iſt er überall ein Zug⸗ vogel, der feine Zone im Herbſt und Winter verlaͤßt; in Groͤnland iſt er nach Fabricius vom April bis zum Sep⸗ tember oder October, ebenſo in Island; in Förde nach Landt vom Maͤrz bis zu Michaelis; nach Stroͤm wan⸗ dert er auch vom ſuͤdlichen Norwegen im Herbſte. Vom November an durch den ganzen Winter, beſonders im De- cember iſt er ſehr häufig an den dan. Küften, ſowohl bey See⸗ land als längs der oͤſtlichen Kuͤſte Juͤtlands und beſonders des Herzogthms; doch bekam ich hier nur junge Voͤgel und ſolche, die in Uebergangstrachten zur alten waren, ſehr ſel⸗ ten ganz alte. Die Fiſcher an Schleswig meynen, ſie kaͤ⸗ men und giengen mit den Häringen. Auch an unferer Kuͤ⸗ ſten fliegt er oft, und iſt da geſellſchaftlich; Herr Rittmei⸗ ſter Paulſen, der mir dieſen Vogel aus Flensburg fand- te, bemerkte, daß er ihn im December hundertweiſe über der Bucht ſchweben ſah, was recht intereſſant iſt, da er in der Bruͤtzeit fo ganz die Geſellſchaft ſeiner Artverwandten ſcheut; doch hat er dieſes mit den wahren Raubvoͤgeln, z B. falco albicilla, buteo, apivorus u. a. gemein daß ſie in der Strichzeit die Geſellſchaft von einander fuchen, Im Winter zei ſich außer an den dänifhen, nach Nilsſon häufig i den ſchwediſchen, nach Temminck an den engliſchen und hol⸗ 927 laͤnudiſchen, nach Gerardin an den franzoͤſiſchen Küften, und kommt nach Meyer auf die deutſchen, und ſogar nach Schinz auf die Seen der Schweiz, doch meiſt junge Voͤgel; letzterer Schriftſteller erhielt nie einen alten Vogel aus der Schweiz. Eine Vergleichung verwandter Voͤgelarten und zugleich eine Erwiedernng auf Heren Fabers Bemerkungen über meine neuen Arten hochnordiſcher Schwimmvoͤgel von Brehm in Bezug auf Iſis Spalte 317 u. ſ. w. Es iſt ein erfreuliches Zeichen fuͤr das Leben in einer Wiſſenſchaft, wenn neue Behauptungen aufgeſtellt, mit Uns partheylichkeit und Wahrheitsliebe geprüft und fo lange be⸗ ſprochen werden, bis das wirklich Wahre in ihnen deutlich erkannt und feſt begründet wird. Der Herr Regiments— quartiermeiſter und Auditeur Faber verdient deßwegen den Dank aller Freunde der Voͤgelkunde, daß er meine neuen Arten hochnordiſcher Voͤgel beleuchtet und ſeiner Beurthei— lung unterwirft. Ich bin ihm nicht nur dafür, ſondern auch für die Art verpflichtet, mit welcher er dieß thut; denn ich habe daran nichts auszuſetzen, als daß er meine geringen ihm geleiſteten Dienſte zu hoch anſchlaͤgt, und mei⸗ ne Bemühungen, die Kenntniß der europaͤiſchen Voͤgel zu befördern, zu günſtig beurtheilt. Daß ich bey den Erwies derungen auf feine Beleuchtungen denſelben Geiſt der Wahr: heitsliebe und Unbefangenheit, denſelben freundlichen und ſanften Ton herrſchen laſſen werde, wird mir Herr Faber zutrauen, und ſchon in dieſer erſten Antwort wahrneh⸗ men. Dieß gibt mir die Hoffnung, daß unſer freundfcafts licher Streit der Wiſſenſchaft erſprießlich und den Freunden der Voͤgelkunde willkommen ſeyn werde, weil ſie in dem⸗ ſelben nicht nur Behauptungen gegen Behauptungen und Meynungen gegen Meynungen, ſondern auch Gruͤnde ge: gen Gründe, und zwar von Maͤnnern leſen werden, welche ſich achten und lieben und fuͤr die Naturgeſchichte begeiſtert ſind. Daß der Gegenſtand des Streites wichtig, ja ſehr wichtig, ich möchte ſagen, für die ganze Fünftige Behand— lung der Voͤgelkunde entſcheidend iſt, leuchtet von ſelbſt ein; denn die von mir bemerkten Verſchiedenheiten finden ſich nicht nur bey den hochnordiſchen, ſondern bey vielen an: dern Voͤgeln, was ich in der Ornis nachweiſen werde, und müſſen auf jeden Fall, man mag fie bezeichnen wie man will, ſorgfaͤltig beruͤckſichtigt werden, weil fie über Lebens⸗ art, beſonders über die Wanderung der Voͤgel die herrlich ſten Aufſchluͤſſe geben. Zuerſt bezeuge ich Herrn Faber meine Freude daruͤber, daß er glaubt, es muͤſſe etwas meinen Aufſtellungen zum Grunde liegen. Dadurch unterſcheidet er ſich von manchen andern, welche die Unterſchiede ihrer bloͤden Augen wegen nicht ſehen, und deßwegen der Meynung ſind, ſie waͤren nicht in der Natur, ſondern nur in meiner Einbildungskraft begruͤndet. Allerdings ſind dieſe Unterſchiede da, und ich habe fie deutlich erkannt, ob mir gleich nur Bälge der Voͤ⸗ gel des Nordens zu Gebote ſtanden. Ich leugne nicht, daß friſch geſchoſſene Voͤgel vor abgebaͤlgten bey naturges ſchichtlichen Unterſuchungen in jeder Hinſicht den Vorzug — 928 verdienen; aber der etwas geuͤbte Naturforſcher kann aus gut behandelten Baͤlgen — die ich durch des Herrn Pros feſſors Reinhardt Guͤte aus dem Muſeum zu Kopenhagen erhielt, ſind vortrefflich und mit den noͤthigen Nachrichten verſehen — viel erkennen. Er ſucht die Groͤße, bey einiger Kenntniß des Vogels auch die Geſtalt, die Beſchaffenheit der Hauptheile, nehmlich des Kopfes, der Füße, der Fluͤ⸗ gel und des Schwanzes und die Farbe des Gefieders. Hat er nun noch ein gutes Werk zur Hand, wie z. B. Fabers Prodromus der islaͤndiſchen Ornithologie, wo die Ver— haͤltniſſe der Theile zu einander angegeben find, wie: bey Larus glaucus reichen die Flügel nicht über die Schwanz⸗ ſpitze hinaus; ſo wird es dem ſcharfblickenden Naturforſcher möglich, ſich den Vogel fo ziemlich vor = und darzuſtellen, wie er im Leben war. Dieß wird mir mein geehrter Freund zugeben. 8 Dagegen geſtehe ich gern Herrn Faber zu, daß dle Beobachtung der Voͤgel im Leben von groͤßter Wichtigkeit iſt. Sie iſt der Schluͤſſel zu der Zeichenſchrift, welche uns der todte Vogel vor die Augen ſtellt; aber zur Beſtimmung der Arten iſt ſie nicht durchaus nothwendig. Wie viele Voͤ⸗ gelarten ſtehen in unſern Sammlungen, von denen man kaum mehr als den Namen kennt! Das iſt freylich ſehr zu bedauern, thut aber der Selbſtſtaͤndigkeit der Arten kei— nen Abbruch. — a Ich gebe Herrn Faber ferner zu, daß individuelle Ab⸗ weichungen in der Groͤße bey allen Arten vorkommen; aber daraus folgt nicht, daß Verſchiedenheit der Groͤße uͤberhaupt eine Sache von geringer Bedeutung ſey. Finden wir z. B., daß alle gröonlaͤndiſchen rothkehligen Taucher kleiner als die islaͤndiſchen und norwegiſchen ſind: war⸗ um ſoll uns das nicht berechtigen, dieſen gronländiſchen Taucher fuͤr einen andern Vogel als den islaͤndiſchen zu halten? Die geringere Größe iſt keine Zufaͤlligkeit, ſon⸗ dern eine ſtandhafte Erſcheinung, und begruͤndet eben ſo gut eine Verſchiedenheit, als wenn die Schwungfedern eine verſchiedene Laͤnge unter ſich, oder die Schwanzfedern eine verſchiedene Beſchaffenheit hätten, oder die Zeichnung Abs weichungen darboͤte. Herr Faber ſagt, ich haͤtte die Idee aufgefaßt, daß die gronlaͤndiſchen Doögel überhaupt von den islaͤndi⸗ ſchen ſpecifiſch verſchieden ſeyen, und dieſe Idee haͤtte mich verleitet, bey meinen Unterſuchungen vorauszuſetzen, was ich haͤtte beweiſen ſollen. Zuvoͤrderſt bemerke iſt, daß ich dieß nicht durchaus von allen Vögeln beyder genannten Laͤn— der behauptet habe; daß es aber bey den meiſten der Fall iſt, behaupte ich noch jetzt, und werde es beweiſen. Es gibt aͤußerſt wenig grönländiſche Voͤgel, welche den eu⸗ ropsifchen ganz gleichen. Wir wollen zum Beweiſe dies ſer Behauptung die gröonlaͤndiſchen Vögel durchgehen u. mit den euxopaͤiſchen vergleichen. Ich ſtuͤtze mich hierbey theils auf meinen bedeutenden Vorrath groͤnlaͤndiſcher Voͤgelbaͤlge, theils auf des Herrn Lieutenants Hollboel vor: treffliche Beobachtungen, theils auf die Nachrichten der ana dern Reiſenden, welche in neuerer Zeit die Nordpolexpedi⸗ tion begleitet haben. 1) Der grönländifhe Seeadler, Aquila groen- landica Br., iſt von dem islaͤndiſchen weſentlich verſchieden; 929 denn er iſt groͤßer, plattköpfiger und mit laͤngerm Schwan⸗ ze verſehen. Er ſteht unter den europäifchen Seeadlern, welche nach dem Nordpol hin an Größe zunehmen, wie ein Rieſe da. Auch fein Ey iſt größer als das jedes europäis ſchen. Die Verſchiedenheit der Schaͤdelbildung der See— adler iſt in meinem Syſteme der europaͤiſchen Voͤgel, deſſen Anfang im aten Hefte der Ornis ſteht, angegeben. 2) Der grönländifhe Jagdfalke, mein Falco groenlandicus (Ornis 2. Heft) weicht von dem islaͤndiſchen ſehr ab. Als ich mein Lehrbuch ſchrieb, war meine Kennt: niß dieſer Falken noch ſehr unvollſtaͤndig, und daher kam es, daß ich die weißliche Ausartung für eine beſondere Art hielt. — Herr Benicke hat etwas gegen mich in dieſen Blättern einruͤcken laſſen, und hat darin zu gleicher Zeit Recht und Unrecht gehabt. Er haͤlt den weißlichen Falken fuͤr keine beſondere Art, und hierin hat er Recht; er iſt nichts als eine Ausartung, welche in Groͤnland häufiger als auf Island vorkommt. Dieſer weißliche Falke iſt eine ganz ähnliche Erſcheinung wie der weißliche Buſſard. Unrecht hat mein geehrter Freund Benicke, wenn er den islaͤu⸗ diſchen und grönlaͤndiſchen Falken fuͤr einerley haͤlt. Doch iſt er wegen dieſer Meynung ſehr zu entſchuldigen, weil er, wenn ich mich recht erinnere, 5 Falken aus Groͤn— land und mur einen, und zwar einen jungen Vogel aus Island erhielt, und es ſehr moͤglich iſt, „daß dieſer letztere von Groͤnland gekommen iſt; denn im Winter wandert de: gronländiſche Falke häufig nach Island. Die Fal⸗ ken beyder genanuten Laͤnder unterſcheiden ſich 1) durch die Größe, 2) den Schnabel und 3) den Schädel. Der groͤnlaͤndiſche iſt ſtets kleiner als der islaͤndiſche, hat einen kuͤrzeren, an der Wurzel viel ſchmaͤlern Schnabel und einen viel plattern Scheitel. Ich hoffe naͤchſtens durch meh— rere Exemplare beyder Falkenarten in den Stand geſetzt zu werden, ſie vollſtaͤndig zu beſchreiben, und bitte hier⸗ durch meine nordiſchen Freunde, mir hierzu behülflich zu ſeyn. 3) Der Wanderfalke, Falco peregrinus, kommt fo felten in Grönland vor, daß er ſich dahin zu verfliegen Scheint. Doch kann ich darüber und uͤber den Vogel ſelbſt nicht urtheilen, weil ich ihn nicht geſehen habe. 4) Der Rolfrabe, Corvus corar, beypder Mord: länder, fehle meiner Sammlung. 5) Die grönländiſche Elſter, Pica groenlandiea, iſt, nach der Verſicherung der Reiſenden, von den europaͤi⸗ ſchen verſchieden. 6) Der Schneeſporner, Emberiza subnivalis Br., Groͤnlands, ſcheint dem islaändiſchen ſehr aͤhnlich, iſt aber kleiner, plattkoͤpſiger und mit einem viel kuͤrzern Sporn als der oſteuropaͤiſche, und deßwegen von ihm verſchieden. Ein Maͤnnchen im Herbſtkleide aus Island ſtimmt mit den 5 groͤnlaͤndiſchen meiner Sammlung vollkommen überein, da aber dieſer Sporner im Herbſte aus Groͤnland auswan⸗ dert: ſo kann er leicht nach Island kommen, und folglich entſcheiden nur die Sommervoͤgel beyder Laͤnder; mir feh⸗ len aber die islaͤndiſchen Sommervoͤgel zur Vergleichung. 7) Der groͤnlaͤndiſche Lerchenſporner, Emberiza Jſis 1826. Heft IX. - —— | 930 subcalearata Br., zeichnet ſich vor dem lapplaͤndiſchen durch feine geringe Größe, und den ſehr kurzen Sporn hinlängs lich aus. 5 Die übrigen Spornerarten habe ich im 2ten Hefte dieſer Zeitfchrift beruͤhrt und verweiſe darauf. 8) Der grönlaͤndiſche Pieper, Anthus groenlandi- cus Reinhardt et Hollboel, iſt von dem islaͤndiſchen auch nach Herrn Fabers Meynung verſchieden. 9) Der groͤnlaͤndiſche Steinſchmatzer, Sazicola oenanthie, iſt mir zu wenig bekannt, als daß ich über ihn urtheilen koͤnnte. 10) Der grönländifhe Laubſaͤnger, Sylvia groen- landica Reinh. et Hollb., if unferm grünen Laubſaͤnger ahnlich, aber von ihm verſchieden, und der einzige Sänger, welchen dieſes Land hat. 5 a 21) Der grönlaͤndiſche Jaunkonig, Troglodytes groenlandicus Reinh. et Hollb., ſteht in der Mitte zwi: ſchen dem europaͤiſchen und nordamericaniſchen, und iſt auch nach Herrn Fabers Meynung eine eigene Art. a 12) Rheinhardts Schneehuhn, Tetrao Reinhardti, welches Grönland bewohnt, weicht von dem isländischen und allen europäiſchen ab (Sieh Brehms Lehrbuch der Naturgeſchichte aller europ. Voͤg. S. 986). 15) Der graue Sonderling, Calidris Tarenaria, ſcheint ein groͤnlaͤndiſcher Vogel zu ſeyn, und nur als ein Fremdling nach Grimsde zu kommen. 14) Der Meerſtrandlaͤufer, Tringa maritima, von Groͤn⸗ und Island, bietet äußerlich keine Unterſchie⸗ de dar. 15) Die in Groͤnſand lebende Schnepfe, wahrſchein⸗ ſcheinlich ein der Heerſchnepfe, Scolopax gallinago, ver- wandter Vogel, iſt mir aus eigener Anſicht nicht bekannt. 26) Der rothe Waſſertreter, Phalaropus rufus (platyrhynchos) , ſcheint ein rein groͤnlaͤndiſcher und durch⸗ aus ein nordweſtlicher Vogel zu ſeyn, der an Islands weſt⸗ licher Seite die Grenze ſeiner oͤſtlichen Verbreitung hat. Aus dem Umſtande, daß er fehr ſelten auf Island lebt, läßt ſich mit Gewsßheit ſchließen, daß dieſes Eyland ſein ei- gentliches Vaterland nicht iſt. Aus dieſen Gründen glaube ich, daß die rothen Waſſertreter beyder Laͤnder einander ganz gleichen. Doch kann ich dieß nicht mit Gewißheit fagen, da ich nur islaͤndiſche Voͤgel dieſet Art, und zwar durch Herrn Fabers und Herrn Reinhardts beſondere Guͤte erhalten habe. 17) Der graue Waſſertreter, Phalaropus einere- us, iſt zwar in meiner Sammlung aber nach Stücken’ aus Groͤnland, und deßwegen kann ich über die islaͤndiſchen nicht urtheilen. 16) Die weißen Toͤlpel, Sula alba, beyder Polar⸗ länder, bieten einen bedeutenden Unterſchied in der Schaͤdel⸗ bildung dar, und ſcheinen mir deßwegen nicht zu einer Art zu gehoͤren. Doch kann ich daruͤber jetzt nichts mit Ge⸗ wißheit ſagen. sg 931 — — 19) Die grönlaͤndiſche Seeſchwalbe, Sterna arc- tiva, hat mit der nordiſchen europaͤiſchen äußerlich eine gro— ße Aehnlichkeit, weicht aber doch von der daͤniſchen Sterna arctica und von unſerer Sterna argentata ab, was ich kuͤnftig zeigen werde. 20 und 21) Die Bürgermeiftermöve, Larus glau- cus (L. consul. L. giganteus.). Bey dieſem ſeltenen Vo gel hat mich Herr Faber ſtark angegriffen, indem er be⸗ hauptet, mein Larus medius ſey nur ein kleiner Larus glaucus, und wenn man die Arten nach der Größe fons dern wollte, fo würde man fo viele Arten als Voͤgel erhals ten. Das klingt freylich ſehr ſchlimm, iſt es aber nicht, was mir Herr Faber nach einer genauen Auseinanderſetzung der Sache ſelbſt zugeben wird. Ich ſpreche zuerſt von dem groͤnlaͤndiſchen Larus glau— aus. Dieſer zerfaͤllt nach meiner Meynung in zwey Arten, nehmlich in Larus glacialis und Larus glaucus. Der erſtere iſt alt aͤußerſt ſelten, und mir nur nach einem Stuͤck, welches mein geehrter Freund Benicke beſitzt, bekannt. Hr. Faber hat dieſen merkwürdigen Vogel ſelbſt geſehen, und, wenn ich mich nicht irre, fuͤr einen noch nicht ganz alten, alſo nicht ausgefaͤrbten Larus glaucus erklaͤrt. Ich habe, was auch meine Schriften beweiſen, vor meines theuern Freundes Kenntniß der nordiſchen Voͤgel die groͤßte Ach— tung, aber hierin muß ich ihm doch widerſprechen. Herrn Benickens Bismove iſt nach der von dem Beſitzer mir ges gebenen Beſchreibung ganz weiß mit einem blaͤulichen Schimmer auf dem Oberruͤcken und dem Oberfluͤgel. Dee Vogel iſt alſo alt; denn keine Möve bekommt eine Zeich— nung der Schwung- und Schwanzfedern, ehe ſie ausge— faͤrbt iſt. Darin wird mir mein geehrter Freund beyſtim— ſtimmen; denn er kennt die verſchiedenen Kleider der Moͤ— ven zu gut. Nun wäre nur noch die Frage, ob dieſer La- rus glaucus Herrn Benickens eine weißliche Ausartung oder ein abgebleichter Vogel iſt; nur bey der Vorausſetzung, daß er Eins von Beyden wäre, koͤnnte er zu Larus glau- cus gehören. Mir iſt aber bis jetzt unter den vielen Mös ven, welche ich geſehen habe, noch keine Ausartung vorges kommen, und ich erinnere mich nicht, geleſen zu haben, daß irgend jemand eine in das Weißliche ausgeartete Moͤve geſehen hat. Es iſt alſo ſchon aus dieſem Grunde nicht wahrſcheinlich, daß Larus glacialis eine weißliche Ausar⸗ tung von Larus glaucus iſt. Eher konnte er ein abge— bleichter Larus glaucus ſeyn. Dafuͤr wuͤrde ich in der That ſtimmen, wenn nicht folgende Gründe dagegen ſpraͤchen. 1) Verlieren die Möven durch Abbleichen von ihrer Farbe weit weniger als andere Vögel. Ich habe-ſehr viele Moͤven und Seeſchwalben kurz vor dem Feder— wechſel unterſucht, und das Silbergrau des Mantels zwar unreiner und ſchmutziger als bald nach der Maus fer, aber nie weißlich gefunden. Sollte Larus gla- cialis ſo abbleichen, daß das Silbergrau des Ruͤckens, einen blaulichen Schimmer ausgenommen, ganz weiß wuͤrde? Dieß iſt nicht wahrſcheinlich. 2) Zeigt Larus glacialis ſchon lange vor dem ausge⸗ faͤrbten Kleide das vorherrſchende Weiß auf ſeinem 932 Oberkoͤrper. Ich beſitze durch Herrn Reinhardts be— ſondere Guͤte dieſen Vogel, und werde ihn kuͤnftig voülhandig beſchreiben. Jetzt zeige ich nur, daß er in allen Kleidern weit mehr Weiß hat, ais Larus glaucus. — a Im Jugendkleide herrſcht das Weiß auf ihrem gan⸗ zen Oberkoͤrper vor; dieß ſieht man beſonders an den Schwingenſpitzen. Die meiſten Schwungfedern ſind ſchmutzig weiß, etwas weißgrau angeflogen mit einem grauen Fleck vor der Spitze. — Iſt im zweyten Sommer ihres Lebens bey dieſer Moͤve die Mauſer der Schwung- und Schwanzfedern vollendet — der Wech— ſel der kleinen Federn hatte ſchon im Winter begon⸗ nen, und wurde fruͤher als der der großen zu Stan— de gebracht — dann iſt der ganze Oberkoͤrper noch viel weißer als im Jugendkleide. Die Schwungfe⸗ dern find faſt ganz weiß und unterſcheiden ſich we⸗ ſentlich dadurch von denen des Jugendkleides, daß die meiſten erſter Ordnung auf der innern Fahne dunkel und fein geſprenkelt ſind, und die vorderſten keinen oder einen kaum bemerkbaren dunklern Fleck vor der Spitze haben. — Iſt waͤhrend des dritten Sommers die Hauptmauſer der Schwung- und Schwanzfedern voruͤber — ſie wird wie die erſte oft im Herbſte erſt vollendet: — dann kommt der wahre Larus glacia- lis mit weißem Rüden zum Vorſchein. Alle Schwung federn ſind weiß, auf der aͤußern Fahne grauweiß uͤberflogen, wenig geſprenkelt; die kleinern Federn des Mantels ſind ebenfalls weiß, etwas mit Weißgrau gemiſcht, manche rein weiß, wodurch eine aus Grau und Weiß zuſammengeſetzte Zeichnung entſteht. Von Flecken ſieht man wenig, denn die Federn ſind faſt gar nicht geſpreukelt. 5 Ich vermuthe, daß dieſe Moͤve bey dem dritten Wechſel der Schwungfedern, alſo im vierten Jahre ihres Lebens, das ausgefaͤrbte Kleid ſelbſt, oder ein ihm aͤhnliches bekoͤmmt; doch kann ich das nicht nach⸗ weiſen, weil die Stucke meiner Sammlung nicht fo weit reichen. i Vergleichen wir hiermit nun den groͤnlaͤndiſchen Larus glaucus. Er iſt in allen Kleidern anders. Sein Jugendkleid iſt viel dunkler; denn fein Ober: koͤrper hat mehr Braungrau als Weiß, und weil alle Schwungfedern auf der aͤußern Fahne braungrau find, braungraue, an jeder Schwungfeder weiß eingefaßte Schwingenſpitzen. Dieß gibt ſchon im Jugendkleide einen ſehr bedeutenden Unterſchied. — Nach dem erſten Wechſel der Schwung - und Schwanzfedern, welcher zu derſelben Zeit wie bey Lurus glacialis vor ſich geht, iſt das ganze Kleid, beſonders auf dem Oberkoͤrper, weißer als im Jugend⸗ gewande; aber nicht ſo weiß als bey Larus glacia- lis, obgleich in dieſer Tracht beyde Mövenarten ſchwer zu unterſcheiden ſind; leichter iſt dieſes nach dem zweyten wechſel der Schwung: und Schwanzfedern; denn jetzt zeigen ſich bey La- rus glaucus ſchon die filbergrauen Federn des Mans 933 tels, obgleich die Schwungfedern noch geſprenkelt ſind und noch eine Mauſer derfelben erfordert wird, ehe das ausgefaͤrbte Kleid, oder ein ihm ähnliches — d. h. ein ſolches, welches ſich von ihm durch et— was geſprenkelten Schwanz, oder einige geſprenkelte Schwungfedern unterſcheidet — zu Stande koͤmmt. — Aus allem dieſem geht hervor, daß Larus gla- cialis kein abgebleichter Larus glaucus ſeyn kann. Beyde Arten unterſcheiden ſich aber auch 5) durch den Schädel. Bey Larus glacialis reichen die Furchen neben dem Augenknochenrande (margo orbitalis) — fie find mit Fleiſchkiſſen bedeckt und nur an dem von allem Fleiſche gereinigten Schaͤdel bemerkbar — indem ſie ſich um den obern Theil des hintern Augenknochenrandes herumziehen, weit nach hinten, und machen dadurch die Stelle des hinter ih— nen liegenden Kopfes kuͤrzer. Sie find ziemlich flach und werden auf der Hinterſtirn — d. h. zwiſchen den Augen, durch eine deutliche Leiſte, welche ſich in ei— nem ſehr ſpitzigen Winkel von dem Scheitel nach der Hinterſtirn hereinzieht, von einander getrennt. Dieſe Furchen breiten ſich natuͤrlich hinten auf je— der Seite aus, und laſſen den Scheitel, wenn man ihn von der Seite anſieht, ſtark hervortreten. Bey Larus glaucus find dieſe Furchen ganz ans ders. Sie reichen weniger weit nach hinten zu, zie— hen ſich nicht um den obern Theil des hintern Au— genknochenrandes herab und breiten ſich hinten weni: ger aus. Daher kommt es, daß die ſie trennende Mittelleiſte einen weniger ſpitzigen Winkel bildet, und der Scheitel, ob er gleich wenigſtens eben ſo hoch, oft etwas höher als bey Larus glacialis iſt, von der Seite angeſehen, weniger vortritt, als bey dieſem. Auch ſind dieſe Furchen oft tiefer. Dieſe Verſchie— denheit der Schaͤdelbildung iſt ſtandhaft und deutlich, 15 begruͤndet die Selbſtſtaͤndigkeit beyder Arten voll⸗ ndig. Ich mußte, obgleich Herr Faber über Larus - glacialis Nichts geſagt hatte, mit dieſem ans fangen, weil er der noͤrdlichſte unter den weiß: ſchwingigen Möven und noch wenig bekannt iſt. Ich werde kuͤnftig in dieſen Blaͤttern oder in der Ornis eine vollſtaͤndige Beſchreibung dieſer ſehr ſelte⸗ nen Möve mittheilen. Jetzt muß ich, um meinen Larus medius zu ver⸗ theidigen, die groͤnlaͤndiſche Bürgermeiftermöve (La- rus glaucus) mit der islaͤndiſchen (Larus medius) vers gleichen. f Der groͤnlaͤndiſche Larus glaucus iſt ſehr groß, wenig kleiner als mein Larus maximus, deſſen Umfang er jedoch nicht erreicht. Sein Schnabel iſt ſtark, mit merk— lich vortretenden Seiten und breitem Rachen. Im ausge— faͤrbten Winterkleide find die grauen Flecken auf dem Ober⸗ kopfe und Hinterhalſe undeutlich, auf dem Vorderhalſe kaum bemerkbar, uͤberhaupt verwaſchen. — — — Der islaͤndiſche Bürgermeiſter, mein Larus me- dius, iſt kleiner, etwa ſo, daß die größten islandifchen den kleinen groͤnlaͤndiſchen an Größe gleichkommen — hat einen ſchwaͤchern Schnabel, an welchem die Seiten we— nig vortreten und deſſen Rachen um 3““ ſchmaͤler iſt, als bey dem grönlaͤndiſchen Larus glaucus. Auch weicht die Zeichnung im Jugend- und ausgefaͤrbten Winterkleide von der des grönlaͤndiſchen Larus glaucus ab. Das Jugendkleid iſt nehmlich fo dunkel, daß es, die hellern Schwingen ausgenommen, dem Jugendkleide meines La- rus argentatus ziemlich nahe kommt. ſich die Jugendkleider der beyden verwandten Möven das durch, daß bey der islaͤndiſchen die Zeichnung des Mans tels viel deutlicher als bey der grönlaͤndiſchen iſt. Etwas ähnliches zeigt fi) bey dem ausgefaͤrbten Winterkleide beys der Arten. Bey der isländiſchen ſind die dunkeln Flecken auf dem Kopfe und Oberhalſe fo deutlich und zahlreich, daß ſie die Grundfarbe großentheils verdecken, was, wie ich oben zeigte, bey der gronländiſchen keineswegs der Fall iſt; letztern. Denſelben Uuterſchied bemerkt man, noch ehe das ausgefaͤrbte Kleid zu Stande kommt. Ich geſtehe offen, daß ich dieſe 3 Moͤvenarten fuͤr nichts als Himmelsſtricharten halte. Dieß geht aus der Zeichnung hervor. Larus glacialis lebt am noͤrdlichſten und hat deßwegen die dem hoͤchſten Norden eigenthuͤmliche weiße Farbe am vollſtaͤndigſten. Larus glaucus lebt ſuͤd⸗ licher als er, aber nördlicher als Larus medius, und zeigt deßwegen mehr Weiß als Larus medius, aber weniger als Larus glacialis. Larus medius endlich lebt unter den 3 Mövenarten am ſuͤdlichſten, oder vielmehr am we— nigſten noͤrdlich, und hat deßwegen die dunkelſte Farbe — im Jugendkleide und Winterkleide — und die hervorſte— chendſte Zeichnung, weil die dunkeln Flecken auf dem hellen Grunde weit weniger als bey den andern verwaſchen ſind. Aber auch die Schaͤdel beyder Voͤgel, nehmlich des Larus glaucus et medius, bieten bedeutende Verſchieden⸗ heiten dar. Der des erſtern iſt oben beſchrieben, letztern iſt kleiner, doch in Hinſicht der Furchen ausgepraͤg— ter, als der des erſtern. Dieſe Furchen ſind nicht nur in der Regel tiefer, ſondern auch durch eine höhere Leiſte ges trennt und durch fo ungewöhnlich hoch vorſtehende Augen knochenraͤnder begraͤnzt, daß dieſe über die Höhe des Scheis tels vortreten. Dieß iſt wenigſtens bey den großen Voͤgeln des Larus medius der Fall. — Bey dieſer ganzen Darſtellung habe ich meines geehr— ten Freundes, Herrn Fabers Behauptung, daß die auf Is⸗ land bruͤtenden weißſchwingigen, in der Größe außeror— dentlich verſchiedenen Moͤven eine Art find, als unbeziwe’s felt wahr angenommen und meinen Larus medius doch gerettet. Ich haͤtte dann in meinen Beytraͤgen und in mei⸗ nem Lehrbuche nur darin gefehlt, daß ich dem Larus glau- cus Island als Vaterland mit angewieſen. Ich muß je⸗ doch aufrichtig geſtehen, daß ich mich von der Nichtver⸗ ſchiedenheit der in der Groͤße ſo ſehr verſchiedenen Moͤven, welche auf Island vorkommen, kaum uͤberzeugen kann. Ich zweifle gar nicht daran, daß alle auf Island bruͤtenden 934 Auch unterſcheiden auch ſind ſie bey der erſtern viel dunkler als bey der der des 935 weißſchwingigen Moͤven zu einer Art gehoͤren, ob fie gleich in der Groͤße abweichen. Darin hat mein kenntniß⸗ reicher Freund gewiß Recht, denn er hat in dieſer Sache unter allen europaͤiſchen Naturforſchern die File Stimme, Daraus folgt jedoch nicht, daß alle auf Island erſcheinen⸗ den, fruͤher als Larus glaucus aufgefuͤhrten Moͤven mit den dort bruͤtenden eine Art ausmachen. Es iſt moͤglich, daß irgendwo her, nur nicht aus Grönland, weißſchwin⸗ gige Möven nach Island kommen, welche von deu dort einheimiſchen verſchieden find. Daß der groͤnlaͤndiſche La- tus glaucus im Winter wenigſtens in der Jugend nach Island wandert, glaube ich gewiß; denn ich habe ihn ums ter den vom Herrn Dr. Thienemann von jenem Eylande mitgebrachten Voͤgelbaͤlgen geſehen. Ja ich beſitze einen achten groͤnlaͤndiſchen Larus glaucus, welchen mein geehr⸗ ter Freund, der Herr Apotheker Steenberg bey Helſingoͤer am 5. Januar 1823 erlegt hat. Auch das Erſcheinen des Larus leucopterus auf Island beweiſt, daß im Winter mehr Moͤvenarten als im Sommer auf jener Inſel vor⸗ kommen. Es koͤnnte alſo doch ſeyn, daß es noch eine weißſchwingige Moͤve gäbe, welche zwiſchen dem iss laͤndiſchen Buͤrgermeiſter und der kleinen weißſchwingigen, dem Larus leucopterus Faber, mitten inne ſtaͤnde. In der That ſind die kleinen Stuͤcke von Larus medius, wel⸗ che ich von Island erhielt, Wintervögel. Sie weichen ſo ſehr von den dort bruͤtenden in der Groͤße ab, daß ſie mir von einem nicht unkundigen Freunde der Voͤgelkunde als Larus leucopterus uͤberſandt wurden. Das find fie aber auf keinen Fall, denn ſie ſind nicht nur durch ihre Groͤße, ſondern auch durch ihren niedrigern Scheitel — bey Larus leucopterus iſt dieſer auffallend hoch — von dieſem weſentlich verſchieden. — Jedoch eben in der Schaͤdelbildung weichen ſie von der großen islaͤndiſchen weißſchwingigen Move etwas ab; denn die Furchen uͤber den Augen ſind flacher, der ſie einfaſſende Augenknochenrand iſt niedriger, und die ſie thei⸗ lende Leiſte weniger erhoͤht, als bey den großen Voͤgeln, wenn man auch alle dieſe Theile im Verhaͤltniß zur gerin⸗ gern Größe betrachtet. Dieſe Verſchiedenheit der Schaͤdel⸗ bildung iſt ziemlich bedeutend und ſcheint allerdings in Ver⸗ bindung mit der ſehr auffallenden Abweichung in der Groͤße zur Trennung dieſer Voͤgel zu berechtigen, um ſo mehr, da man unter den groͤnlaͤndiſchen Stuͤcken von den großen weißſchwingigen Möven — ich habe 5 Voͤgel von Larus glaucus und 4 von Larus glacialis vor mir — dieſe Groͤ⸗ ßenverſchiedenheit nicht bemerkt, obgleich auch bey dieſen, wie bey allen andern Arten Abweichungen in der Groͤße vorkommen. Doch laſſe ich jetzt, weil Herrn Fabers Ur— theil bey mir ſehr viel gilt, dieſe islaͤndiſchen Möven trotz ihrer Groͤßenverſchiedenheit als Larus medius ſtehen, muß ſie aber in jedem Fall fuͤr ſpecifiſch verſchieden von den grönländiſchen, meinem ächten Larus glaucus, erfläs ren, und kann nicht unterlaſſen, darauf aufmerkſam zu machen, daß die Verhandlungen über dieſe isländifchen Moͤven noch nicht geſchloſſen find. Sollten kuͤnſtige Beob⸗ achtungen zeigen, daß die kleinen Stuͤcke von Larus me- dius von den großen wirklich verſchieden waͤren; dann ſchlage ich vor, keine neuen Namen einzuführen, die gro⸗ ßen islaͤndiſchen Möven mit weißen Schwingenſpitzen 936 Larus consul, die kleinen Larus medius zu nennen. Uebrigens glaube ich mit Herrn Faber, daß dieſer kleine Larus medius auf keinen Fall ein Baſtard von Larus glaucus und Larus leucopterus iſt; denn zwey fo vers ſchiedene Vogelarten, wie die genannten, paaren ſich nicht zuſammen. 22 und 23) Die kleine weißſchwingige Möve, Larus leucopterus Faber, zerfällt nach meiner Meynung in 2 Arten, welche ſich nicht ſowohl durch die Groͤße, ſondern vielmehr durch die Schaͤdelbildung unterſcheiden. Bey der einen, welche gewöhnlich groͤßer als die andere iſt, find dle Furchen uͤber den Augen ſehr breit, aber ziemlich flach, und ziehen ſich an dem ſehr erhoͤhten Augenknochenrande (margo orbitalis) weit nach hinten hin, jo daß der Scheis tel zwiſchen ihnen vorſteht, aber mit dem Augenknochen⸗ rande gleiche Höhe hat. Bey der andern Art, wel⸗ e ich 1 die hochköpfige weißſchwingige Möde, Larus subleucopterus nenne, find dieſe Furchen über den Augen tiefer, aber kuͤrzer, der Augenknochenrand iſt niedriger und der Scheitel ſteht nicht zwiſchen, ſondern mehr hinter den Furchen, und zwar ſo ſehr vor, daß er weit uͤber die Angenknochenraͤnder vorragt. Ich werde in der Ornis mehr darüber ſagen, und bemerke jetzt nur noch, daß der Hoch kopf der noͤrdlichſte zu ſeyn ſcheint; wenigſtens erhielt ich ein bey Helſingoͤer geſchoſſenes Stuͤck dieſer Moͤven, welches plattkoͤpfig iſt. 24) Die Fabrieiſche Mantelmöve, Larus Fabricii Brehm, unterſcheidet ſich aͤußerlich von der islaͤndiſchen Mantelmoͤve, dem Larus maximus, durch die etwas ges ringere Groͤße, den anders gebildeten Schuabel und die viel kuͤrzern Fuͤße. Naͤchſtens mehr darüber. 25) Die Elfenbeinmoͤve, Larus eburneus Linn., lebt nur in Groͤnland, und kann deßwegen nicht mit einem islaͤndiſchen verglichen werden. f 26) Die dreyzehige Move, Larus tridactylus L., in Grönland, aͤhnelt aͤußerlich der europaͤiſchen ſehr; doch wage ich nicht, mehr uͤber ſie zu beſtimmen, weil ich nur ein Stuͤck dieſer Art aus Groͤnland beſitze. 27). Die Sabiniſche Schwalbenmöve; Xema Sa- bit Leach., gehört nur Grönland an. 28) Die groͤnlaͤndiſche Raubmoͤve, Lestris Sehlee- pit Br. * (Lestris Buſfonii Boje) weicht durch ihren Schna⸗ belbau ſchon von den europaͤiſchen und auch von der islaͤn⸗ diſchen Lestris parasitica ſo ſehr ab, daß ſie gar nicht mit ihr verwechſelt werden kann. 30) Der groͤnlaͤndiſche Sturmvogel, Procellaria hiemalis, iſt, wie ich im erſten Heft der Ornis gezeigt has be, von der islaͤndiſchen Procellaria glacialis weſentlich verſchieden. (Foriſetzung folgt.) ° ©. Brehms Lehrbuch der Naturgeſch. aller europ. Vögel. S. 993 bis 995. . 937 f N Vorleſungen uber Anthropologie für den Selbſtunterricht, bearbeitet v. Dr. E. E. v. Baer (Profeſſor) 1. Königsberg bey Bornträger 1824. 8. 520. 11 Kpft. in Querfol. Von dem thaͤtigen und kenntnißreichen Verfaſſer, der ſich ſchon bey mehreren Gelegenheiten als vielſeitiger Ges lehrter erprobt hat, kann man nicht anders als etwas brauch— bares und lehrreiches erwarten. Die Schrift iſt aus wirklichen Vorleſungen entſtanden, welche der Verfaſſer vor einem gemiſchten Publico gehalten hat; und hierin liegt ein vorzuͤglicher Werth dieſer Arbeit, daß fie nehmlich jedem gebildeten Menſchen zugaͤnglich iſt und denſelben in Stand ſetzt, ſich eine vollſtaͤndige Kenntniß der Organe des menſch⸗ lichen Leibes und ihrer Verrichtungen zu verſchaffen, ohne gerade ſich mit trockenen anatomiſchen Benennungen oder mit philoſophiſchen, phyſiologiſchen Unterſuchungen und Ue⸗ berlegungen plagen zu muͤſſen; obſchon der Verfaſſer mehr ins Einzelne der Anatomie geht, als für feinen Zweck nö: thig geweſen waͤre. Das Buch laͤßt ſich ununterbrochen fortleſen, wie gewöhnliche Proſe, und fordert etwa nur dann Haltpuncte, wann man die wirklich wohlgerathnen u. mit Ueberlegung ausgewählten, durchaus lehrreichen anatos miſchen Abbildungen nachſehen will. Bey all der Popula⸗ ritaͤt des Vortrags hat der Verfaſſer doch nicht die alten weder auf eine achte Phyſik, Chemie, Naturgeſchichte und vergleichende Anatomie geſtuͤtzten phyſiologiſchen Meynungen aufgetiſcht, wie es leider noch ſo haͤufig in populaͤren Schrif⸗ ten dieſer Art geſchieht; ſondern er hat alle neuen Entde⸗ ckungen benutzt und die neueren Anſichten, welche gruͤndli⸗ chere Kenntniß der Naturwiſſenſchaften und eine darauf mit ſoviel Erfolg angewandte Philoſophie möglich gemacht has ben, benutzt und mitgetheilt. Die populaͤre Anthropologie hat daher in dieſem Buche wirklich bedeutende Fortſchritte gemacht, ohne der wiſſenſchaftlichen zu ſchaden, ja auch viel⸗ mehr ihr zu nuͤtzen, indem ſie mit einem groͤßeren Publicum auch mehrere Befoͤrderer finden wird. Das ganze Werk wird in drey Abtheilungen zerfallen, wovon die erſte den einzelnen Menſchen nach feinen Theis len und deren Verrichtungen kennen lehrt, alſo die Anthro⸗ pographie enthält. Dieſe füllt den vorliegenden Band. Die te Abtheilung wird das Verhaͤltniß der Mens ſchen zur ganzen Natur ins Auge faſſen und ihn beſonders mit allen übrigen lebenden Weſen vergleichen. Die Anz throponomie. Die Zte wird ſich mit feinen Verhaͤltniſſen zu anderen Menfhen befhäftigen und unterſuchen, ob es mehr als ei⸗ ne Menſchengattung gebe und was phyſiſche Einflüffe, Zeit und Cultur am Menſchengeſchlecht zu aͤndern vermoͤgen. Anthropohiſtorie. Dieſer erſte Band zerfällt in 25 Verleſungen, wovon die erſte als Einleitung die Würde der Anthropologie, ihre Disciplinen und Überhaupt den Plan dieſer Vorleſungen ‚enthält. i In der 2ten, S. 9, folgt die allgemeine Ueberſicht des Anatomiſchen und Chemiſchen, die einfachen Beſtand— Iſis 1826. Heft IX. ; 938° theile beyder Zweige u. ſ. w., ſo wie auch das Algen meins Phyſiologiſche, wie Erregbarkeit und die Verrichtun⸗ gen uͤberhaupt. Die Ste und Ate handelt vom Knochenſyſtem, S. 25, zwar deutlich und klar aber doch etwas zu trocken. Bey einem ſolchen Gegenſtand ſind philoſophiſche Betrach— tungen die eigentliche Wuͤrze, ohne welche ein gemiſchtes Publicum dem Gerichte keinen Geſchmack abgewinnen kann. Die ste, S. 50, und die 6te, S. 66, handeln von den Muſfkeln und beſonders von den manchfaltigen Bewe- gungen, welche durch dieſelben moͤglich werden, wie Ge⸗ hen, Springen, Schwimmen, Stehen, Sitzen u. ſ. w.; vortrefflich bearbeitet, ohne das Trockne, des Knochens ſyſtems. In der 7ten Vorleſung, S. 83, und gte, S. 122, betrachtet der Verfaſſer das Blut und das Gefaͤßſyſtem, die Ernaͤhrung, Abſonderung u. ſ. w.; ebenfalls intereſſant und fortlaufend erzählt, Die gte, S. 130, und rote, S. 153, handeln vom Nervenſyſtem, von der Thaͤtigkeit des Hirns und von den Verrichtungen der Nerven, Gegenſtaͤnde, welche ſchon ihrer Natur nach jederman anſprechen muͤſſen. Die intereſſan⸗ teſten Vorleſungen folgen aber nun erſt, nehmlich die von den Sinnorgauen. Die ııte, S. 191, und die rate, S. 208, enthalten die Lehre vom Auge und vom Sehen mit allen dabey vor— kommenden Erſcheinungen; klare, gründliche, allgemein an: ſprechende Darſtellung. Daſſelbe gilt von der ı3ten, S. 247, vom Bau u. von den Verrichtungen des Ohres. Die 14te, S. 291, betrachtet den Bau der Naſe und der Zunge, den Geruch und den Geſchmack, dunkele Sachen, über die man noch nicht recht im Reinen iſt. Die ı5te, S. 304, handelt vom Taſtorgan, von der Haut, und ſtellt eine Vergleichung der Sinne unter ein⸗ ander an. Hierauf folgen die Vorleſungen über die Verdauung und deren Organe S. 346; vom Athmen S. 422; von der Stimme und Sprache S. 448; von der Harnabſonde⸗ zung S. 477; von den Geſchlechtstheilen S. 489; vom Verhaͤltniß der Geſchlechter zu einander und von der Zwits terbildung S. 512. Die Kupfertafeln enthalten eine große Menge wohl gerathener Abbildungen, geſtochen von Schröder; befons ders gut find die Sinnorgane dargeſtellt. Das Gefaͤßſy⸗ ſtem iſt älluminiert. Moͤge das Werk die Aufnahme finden, die es ver⸗ dient und demnach den Nutzen ſtiften, deſſen es in ſo ho⸗ hem Grade faͤhig iſt. 597 939 Phyſiolo gti ſich e 1781 Unterſuchungen uͤber die Einſaugungskraft der Venen, bon Dr. Weſtrumb. Hannover bey Hahn. 1825. 8. 75. Ein wichtiger Beytrag zu der neuen, ſeit einigen Jah⸗ ren in Gang gekommnen Lehre, worin der Verfaſſer durch mehrere ſehr ſcharfſinnig und geſchickt angeſtellte Verſuche gleichfalls zeigt, daß die Venen wirklich einſaugen und die Lymphgeſaͤße dieſes Geſchaͤft wenigſtens nicht ausſchließlich haben. Nachdem der Verfaſſer die meiſten bereits gemach— ten Verſuche dieſer Art vorgetragen hat, beſchreibt er eine Reihe von eigenen, gegen welche ſich nicht wohl etwas wird einwenden laſſen. Im erſten Abſchnitte handelt er von der Gegenwart unzerſetzter Subſtanzen im Blute, in verſchiede⸗ nen Secretionen und Organen, und deren Abweſenheit in dem Chylus und der Lymphe. Dieſe Behauptung iſt aller— dings auffallend, und laͤßt ſich nach den vielen erzaͤhlten übereinfiimmenden Verſuchen wohl kaum laͤugnen, obſchon ſie an einem ſehr ſchlimmen Uebel leidet, nehmlich daran, daß ſie zuviel beweiſt, und mithin, da der Logiker auch ſein Recht will geltend machen, nichts beweiſet. Es wird nehmlich nicht gelaͤugnet, ja vielmehr mit bewieſen, daß der Bruſtgang wirklich einfauge und nach der Verdauung ſtro—⸗ tzend voll von Chylus gefunden werde; dennoch ſoll er oder die Lymphgefaͤße gewiſſe chemiſche Stoffe, wie Indigo, Jo⸗ de, blauſaures Kali, Rhabarber u. ſ. w. nicht einſaugen, welche man deſſen ungeachtet im Blute oder im Harn fin⸗ det. Was ſoll der Phyſiolog dazu ſagen? Daß die Ve⸗ nen einſaugen, braucht er nicht zu bezweifeln, ja er kann vielmehr beweiſen, daß alle organiſchen Gewebe einſaugen. Auch ändert die Einſaugung der Venen nicht das geringſte in unſeren phyſiologiſchen Theorieen. Die Beobachtungen liefen alſo darauf zurück, daß die Blutgefäße nur gewiſſe Stoffe einſoͤgen und die Lymphgeſaͤße gerade dieſelben Stoffe fallen ließen; eine Annahme, die zwar in manchen Faͤllen wohl denkbar iſt, aber ſicherlich nicht bey allen, welche aufs geführt werden. Da es indeſſen verwegen waͤre, ſolchen genauen Thatſachen zu widerſprechen, fo bleibt nichts anders übrig, als es ferneren Thatſachen zu uͤberlaſſen, dieſe uns glaubliche Erſcheinung ſelbſt zu widerlegen. 9 Im aten Abſchnitt handelt der Verf, von dem ſchnellen Uebergang verſchiedener Subſtanzen in das Blut und in verſchiedene ſecernierte Säfte und Auswurfsſtoffe, beſonders den Harn, wodurch die älteren Phyſiologen veranlaßt wur⸗ den, geheime Harngaͤnge anzunehmen. Daß man die ge⸗ nommenen oder eingeſpritzten Stoffe ſchon nach einigen Mi⸗ nuten im Blut oder im Harn findet, wundert uns nicht mehr, ſeit wir bey der anevrysmatiſchen Frau zu Koͤſtritz, welche Dr. Schottin beſchrieben, geſehen haben, mit wels cher Blitzesſchnelle das Blut von der Achſel zum Handge⸗ lenk und von da wieder zur Achſel ſchießt. Darnach iſt 1 halbe Minute eine lange Zeit für einen, Tropfen, um aus dem Milchbruſtgang ins Herz und von da zu den Nieren zu gelangen. Uebersteß haben die Nieren ſicher, wie alle Organe, eine elective Verwandtſchaft fuͤr die ihnen Homolos gen Stoffe, und ziehen ſie daher aus dem Kreislauf an, während fie die anderen laufen laſſen, weil fie anderen Or ganen homolog find und daher von ihnen angezogen wer— ag FIT den. Wegen dieſer Schnelligkei: zu gl „daß die Blut⸗ gefaͤße unmittelbar aus dem Darn agen hen, iſt da⸗ TEN: 5 her ganz unnoͤthi g. 13 een N X a 4 a are ne een e IST 2. Der ite Abſchnitt handelt von der Wirkung der Gif— te durch das Blutgefaͤßſpſtem, wobey der Verfaſſer wieder mehrere eigene, intereſſante Verſuche erzaͤhlt. Es ſcheint, daß nicht die Lymphgefaͤße, ſondern die Blutgeſaͤße ſelbſt das Gift unmittelbar auſſaugen, womit die Phyſtologie wohl zufrieden ſeyn kann. Und ſo ſcheint dem Verfaſ⸗ ſer der Beweis gelungen, daß die Blutgefaͤße wirklich einſeugen. % enn „, Mieten eee n = EI} Deieſe Schrift iſt daher, wie gefagt, ein wichtiget Beytrag für die genannte Lehre, und mithin für die Phys fiologie und Mediein, und verdient mit Dank geleſen und benutzt zu werden. A si re Aalen in dit en „ui if 75 P Mi t eee Unt Wah Nee, 393 nean una vs ahead aus Die Lehre vom Kreislauf des Blutes, Una r e a tet 80% a dargeſtellt von Dr. J, H. e r. ‚Nürnberg: bey ä 1133 Schrag, 1826. 4. 20 Eine volfftändige litterar. ſehr wohl geordnete Schrift, worin man alles findet, was bis jetzt von alten und neuen Autoren über dieſen Gegenſtand gearbeitet worden iſt, mit Zuſammenſtellungen, Vergleichungen und Aushebungen der Reſultate, ein wahrer Codex fuͤr dieſe Lehre, welcher es dem Phyſtologen bequem macht, ſchnell die Verſuche, Bez obachtungen und Meynungen aller Schriſtſteller aufzufinden, deren er gelegentlich bedarf. Das Buch iſt fo. reichhaltig, daß wir nicht im Stande ſind, eine etwas, vollftändige Les berſicht davon mitzutheilen; denn im Grunde iſt es ſelbſt nur eine Ueberſicht. F end n 61 5 10d Nach einer Einleitung uͤber Harweys Entdeckung des Kreislaufs folgen im erſten Theil die ee deſ⸗ ſelben, und zwar zuerſt das Herz und ſein Verhalten zum Blut in allen moͤglichen Ruͤckſichten; dann die Arterien und das in ihnen ſtroͤmende Blut; die Umwendung deſſelben von den Arterienenden, und endlich die Venen mit gleicher Ausführlichkeit re.. eee Su. tern 1241 il ene NAIATDOT Im 2ten Theil folgt die Theorie S. 143., Hydrau⸗ lik, Stoß: und Saugwerk, das Blut als lebendig darges ſtellt und in ſeinem Verhaͤltniß zum Nervenwark. Das Schlußreſultat: die Grundurſache zum Kteislau⸗ fe des Blutes liezt im Blute, weil es lebendig iſt, und in ſeinem Verhaͤltniß zum Nervenmark. — Das Herz iſt das einzige Huͤlfsmittel, in fo fern es als mechaniſches Merk zeug nach 2 Richtungen — als Saug- und Druckwerk — thaͤtig in den Kreislauf des Blutes eingreift: u en Scheint uns zu allgemein ausgedruckt. Ein Kreislauf kann auch beſtehen ohne Nerven und ohne Herz. Am Schluß folgt ein Verzeichniß der angefuͤhrten Autoren. Der Citate unter den Paragraphen ſind faſt zur viel. Uebrigens iſt, feinen, Zweck entſprechend. . 3 # an 14 wie geſagt, das Buch brauchbar und u sen be Bra. em 8 le Ain bin eme n um t e desde „ u 88 ur Sebi Eine gruͤndliche und ſehr ſchaͤtzbare Abhandlung, wor— in ſowohl die nn befannten Meynungen über die eis gentlichen Org Hale Nac 3 als die verſchiedenen Theorieen des s ſelbſt aufge ührt und eritiſch bes leuchtet, 1 Se Anſichten gegeben, und beſonders viele intereſſante Verſuche mitgetheilt werden, welche der Verfaſſer an ſich ſelbſt angeſtellt hat, um zun entſcheiden, welche Art von Zungenwaͤrzchen dieſer oder jener Art von Geſchmack beſtimmt iſt. Der Verfaſſer theilt ſeine Schrift Capitel, und handelt im erſten von den Organen des Sl, im aten von den Verrichtungen der werjchiede: A wand im zien von den Theorien des Ge⸗ ame und im Aten verſucht er eine Claſſificatian der nen wozu hauptſaͤchlich ſeine Verſuche gehören, die in tabellariſcher Form mitgetheilt ſind. Ein und derſelbe Stoff ſchmeckte an der emen Art. Wäͤrzchen itter, an der anderen ſauer u. ſ. f. Das Büchlein vers dient von den Phyſi 3 und Zee mega und ren al zu werden. 4 42 de 255 fn * en ae eee “rin. eb A Tn Nn 1 51 „et © Amme a4 lie EI! E 2 u Akne Rien corporum heterogeneorum m a Af rb # . he ue f 3 5 23 genesi, Diss. ina 8% ‚auctor Jos er m. Schmiah, Berolini 1625. Er 85 8. abel. — 172 11 71 g Dieſe, auf eine neue Art angelegte, Bu) ſchließt 1 an die ahnliche von Glfers an und ſucht beſonders die a bey A und. Thieren, wohin der fa t auch d ie Aus läge rechnet zu claſſifieieren, Sie 1 0 10 0 105 der E Erzeu I He, Stoffe, von der Verhaͤr tung, A ung ‚von, hen und Knochen, „Einge⸗ weidwürm merh, P Pilzen, Säulen. 1 dgl., Auf den Tafeln hat der Verfaſſer dieſe Dinge zu "lanıfuieren, geſucht. Es iſt uns ſchwer, ein Urtheil d darüber zu, fällen , ob nehmlich die Sache gelungen iſt oder nicht; daß jedoch der Verfaſſer eiferig ſtudiert und uͤber dieſe Gegenſtaͤnde ernſtlich 3 dacht hat, iſt nicht zu verkennen ‚au. Anatomie de vers intestinaux,ascaride lombricoide et echinorhynque géant, Memoire couronnee par Pacademie royale des sciences, qui en avait mis le sujet au concours pour l'année 1818. par Ju- les Cloquet. Paris chez Crevat. 1824. 4. 130. 3 planches in folio. RE EUFTETT > 45 Bis wir einen Auszug von diefem Werk geben koͤn⸗ nen, wollen wir es unferen Leſern wenigſtens bekannt ma— chen. Im Jahr 1818 hat die Pariſer Academie die Ana⸗ tomie der 2 genannten Wuͤrmer zur Preisaufgabe gemacht und vorzuͤglich verlangt, daß man beſtimme, ob ſie Nerven und Blutgefaͤße haben oder nicht. Den Preis hat der Verfaſſer gewonnen, wann iſt nicht geſagt. Bekanntlich hat Bojanus auf Veranlaſſung jener Preisaufgabe die Sache ebenfalls unterſucht, und das, was fuͤr Nerven und 942 Gefäße zu BE Eu in der Iſis mitgetheilt. Den Abbil⸗ dungen uch zu net eilen ſch heinen im ganzen beyde daſſelbe gefunden” zu aben was wechſelſeitig die Sache beſtätiget. sat ws 42410 Der Berfaſſer handelt zuerſt die Anatomie von Asca- ris lumbricojdes ab. Nach einer kurzen hiſtoriſchen Ue— berſicht beschreibt er die aͤußeren Theile vom Maͤnnchen und Weibchen, und dann die Organiſatien ins beſondere, der Haut, der Bewegunge r, Empfindungs, Verdauungs⸗, Er⸗ nährulgs“, Kreislaufs >, Fortpflanzungs + Organe beym menſchlichen Spulwurm. Dann folgt S. 38 ein kleiner Anhang über den vom Pferd und 1100 einigen Krankheiten. Die Zahl der Männchen verhaͤlt ſich zu der der Weibchen wie 1 zu 4. Unter 356 waren 74 Männchen. Die ert hoͤhten Linien, welche inwendig längs der Bauch- und Ruͤ⸗ ckenſeite fortlaufen und die ubrigens ſchon lange bekannt ſind, haͤlt der Berfaffer für Nervenfäden. Eine Sache, welche bekanntlich noch nicht entſchieden iſt. Indeſſen ſpricht Strongylus dafuͤr.“ Was die Sache am zweifelhafteſten macht, iſt, daß 2 ſolcher Faͤden oder Leiſten vorhanden find, waͤhr nd doch“ die höͤheten Rothwuͤrmer, und ſelbſt die kaih nellchen Kerfe nur einen Nervenfaden laͤngs des Bauches haben, und es nach der Entwicklungsgeſchichte der Thiere huͤchſt unwahrſcheinlich iſt, daß ein Ruͤckenmark, welches alſo bey, den Eingeweidwaͤrmern ſchon vorhanden waͤre, wieder verſchwinden ſollte. Auch kann man in Thies ren ohne Knochen ſyſtein kein Ruͤckenmark annehmen. In⸗ deſſen ſpricht altes dafür, daß die Bhuchlinte wirklich ein Nerv ſey. Beybe aber haben, nach dem Verfaſſer, Anz ſchwellungen, geben. ‚feine Seitenzweige ab und find be⸗ ſtändig weiß. x Die Sesd aunugduraäne f. find ſehr ausführlich beſchrie— bene Der Veufaſſer hat einſaugende und beſondere Ernaͤh⸗ rungs gefäß zenentdeckt, welche die innere Lage des Leibes bil⸗ den, und die bisher als ein bloßes Gewebe betrachtet wur⸗ den, das den Darmcanal und die inneren Geſchlechtstheile befeſtiget. Bojanus hat dieſes Gewebe ebenfalls gefun— den. Es beſteht nach dem Verfaſſer aus vielen Querge— faͤßen und aus blinden Anhängen an denſelben. Sie floͤ— zen in dem Serum der Leibeshoͤhle. Der Verfaſſer nennt jene Ernährungsgaͤngen, dieſe Ernaͤhrungsanhaͤngſel; die er⸗ fierem ſind netzartign mit einander verbunden, die letzten ſind keine Foctſetzungen des Darmeanals, ſondern liegen nur an ihm an. Als Kreislaufsorgane betrachtet der Verfaſſer die zwey Seitencanaͤle, welche auch Dojanus gefunden. Dieſe Ca— naͤle entſprechen übrigens auffallend den 2 Athemroͤhren der Kerfe, woran Bojanus gedacht hat, deſſen Arbeit uͤbri⸗ gens der Verfaſſer nicht kennt. A — une Die maͤnnlichen und weiblichen Geſchlechtstheile (S. 44) werden ziemlich fo beſchrieben, wie wir fie durch Ru⸗ dolphi und zum Theil ſchon von Böse kennen. S. 65. Anatomie des Echinorhynchus. Hier ſcheint uns der Verfaſſer mehr neues zu dem bereits bes kannten gethan zu haben. Er beſchreibt wieder die Organe in derſelben Ordnung. Er hat hierauf 2 Linien, eine längs des Ruͤckens und die andere längs des Bauches gefunden, 943 die zwar nicht anſchwellen, aber Seitenäfte abgeben, die ſich mit einander vereinigen. Der Verfaſſer Hält fie aber icht für Nervenfaͤden, weil fie ſich nicht bey allen Stuͤ⸗ cken finden. Statt derſelben trifft man wirkliche Candle, die ſich einſpritzen laſſen. Der Darmcanal fehlt bekanntlich. In der Spitze des Ruͤſſels iſt ein feines Loch, wie es Rudolphi gefuns den, ohne Zweifel der Mund. Der Ruͤſſel hat vier Vor⸗ ſtreck⸗ und 4 Ruͤckziehmuſkeln. Ihre Wirkung wird aus⸗ fuͤhrlich beſchrieben. Die Seitenbaͤnder oder ſogenannten Lemnisci werden ſo beſchrieben, wie man ſie bereits kann⸗ te, mit einem Gefaͤßnetz. Laͤngs jeder Leibesſeite laͤuft ein Canal, wie es auch Bojanus gefunden. Sie treiben keine Aeſte, oͤffnen ſich aber am Halſe nach außen. Vielleicht ſtellen dieſe Canaͤle den Darm und das Gefaͤßſyſtem zu⸗ gleich vor. Im Leibe liegen dieſe Würmer bandfoͤrmig zus ſammengefallen, und werden erſt nach dem Tode walzig, indem ſie durch ihre Oberflaͤche Waſſer einſaugen. Die Geſchlechtstheile, S. 89, ſind leicht ſichtbar und werden hier gut und vollſtaͤndig beſchrieben. Die Eyerſtoͤ⸗ cke ſind 2 lange Canaͤle, welche faſt den ganzen Leib aus⸗ fuͤlen, und liegen uͤber einander, ſo daß der groͤßere laͤngs des Ruͤckens laͤuft. Ihre Muͤndung iſt hinten am Leibe. Sie enthalten mehr als 100, Eyer. Ueber das Athem⸗ ſoſtem, woran Bojanus in einer ſchoͤnen Abhandlung denkt, iſt hier nichts geſagt, uͤberhaupt hat der Verfaſſer ſich aller phyſiolog. Betrachtungen enthalten. a Es folgt eine ausführlihe Inhaltsanzeige und Erkläs rung der wirklich fchönen Abbildungen, welche der Verſaſſer ſelbſt gezeichnet hat. Die Vergrößerung iſt da, wo fie noͤ⸗ thig war, in ſehr großem Maasſtabe gewaͤhlt, beſonders was das Gefaͤßnetz und die blinden Anhänge an der inne⸗ sen Seitenwand betrifft. Dieſe Arbeit hätt alſo mit der von Bojanus ziemlich gleichen Schritt, und beyde haben die Kenntniß vom Bau dieſer Thiere wirklich um ein bedeutendes weiter befoͤrdert. Beyde haben den Preis verdient, und er würde wahrfcheins lich getheilt worden ſeyn, wenn Bojanus ſeine Arbeit ein⸗ geſchickt hätte. Ueber die eigentlichen Functlonen der bes ſchriebenen Organe wird man nicht eher entſcheiden können, — 944 als bis man wirklich vergleichende Unterſuchungen anſtellt mit den Rothwuͤrmern, namentlich mit dem Regenwurm, wozu Leo ſchoͤne Beytraͤge gegeben hat, wie man aus der Iſis ſehen kann. ö ' Nachtraͤgliche Bemerkung über die Riechnerven des Braunſiſches. Es iſt in der That eine kleine Neckerey des Schick⸗ ſals, daß ich nach fuͤnfjaͤhrigen Unterſuchungen erſt im Ju⸗ ny dieſes Jahres, wenige Wochen nach dem Abgange meir nes Aufſatzes uͤber die Naſe des Braunfiſches, in Hinſicht der Riechnerven deſſelben zu einer ſeſten Ueberzeugung habe gelangen koͤnnen. Ich ſtehe jetzt durchaus nicht an, mit Zuverſicht zu behaupten, daß [dem Braunfiſche die Riech⸗ nerven nicht fehlen, daß ſie indeſſen nur im verkuͤmmerten Zuſtande ſich finden. Ich habe nehmlich im Juny das voͤl⸗ lig friſche Hirn eines Braunfiſches unterſucht, an welchem der innerſte der beſchriebenen Fäden fo deutlich ein Ner⸗ venfaden war, daß ihn ſchon das unbewaffnete Auge dafür erklären mußte und das Microſcop den Nervenbau ſo offen bar zeigte, daß auch der entſchiedenſte Skeptiker zur Ueber⸗ zeugung gekommen waͤre. Dieſer Faden war aber viel di⸗ cker, als ich ihn ſonſt geſehen hatte, denn er maaß im Durchmeſſer wohl / — ½ Linie, war deutlich gefafert und weiß, ohne ſogenannten bulbus cinereus, ſo daß ich ihn, wie ich ſchon fruͤher vermuthete, nicht mit dem Riech⸗ kolben, ſondern nur mit einem eigentlichen Riechnerven der übrigen Saͤugthiere vergleichen kann. Auch die andern Fäs den ſchienen um ein Weniges ſtaͤrker als gewoͤhnlich. Ge⸗ rade dieſer Wechſel und Staͤrke der Faͤden und die Unbe⸗ ſtimmtheit in der Zahl und dem Urſprung der aͤußern Faͤd⸗ chen überzeugen mich aber auch, daß, wenn man von der einen Seite die Riechnerven dem Braunfiſche nicht abſpre⸗ chen kann, man auf der anderen Seite eingeſtehen muß, daß fie in ihm nur im verfümmerten Zuſtande und zwar in W oder niederem Grade der Verkuͤmmerung vor⸗ ommen. Königsberg, den 25. July 1826. Baer. —— © E—Ä—œ 8 — IV. Geſchichte der frangofifhen Revolution. 1. Collection des Memoires relatifs a la revolution frangaise, avec des notices sur leurs auteurs et des eclaircissemens histariques. Par M. Berville et Barriere. 22 livraisons. 2. Memoires des contemporains pour servir Al’hi- stoire de France et particulterement à celle de la République et de l’Empire. ’ 3. Collection complementaire des Memoires rela- tifs a la revolution frangaise, avec des notices sur leurs auteurs et des eclaircissemens histo- xiques. 8 Zweiter Artikel. Von K. E. S. HR V. ueber die Leiſtungen der neuern Zeit in Beziehung auf Entwickelung der griedis ſchen Staatsverfaſſungen. Zweiter Artikel. Doriſche Verfaſſung. Geſchichten helleniſcher Stämme und Städte. Karl Otfried Müller. Dorier, Vier Bücher. Von K Goͤttling; 3 VI. Engliſche Criminalgeſchichten. OCelebrated trials and remarkable cases of cri- minal jurisprudence from de earliest records to the year 1825. 0 vols. Von K. E. S. 5 6 VII. ueber das Modiſche und Symboliſche aus der uralten Religionen geſchichte. „weite Beleuchtung. : VIII. Die Lehre vom goͤttlichen Reiche, dargeſtellt von Franz Theremin. 5 Von Heinrich Schmid. 5 IX. Ueberficht der vorzuͤglichſten ſeit dem Jahre 1813, beſonders durch Codices rescriptineuentdedten Stucke der grie⸗ chiſchen und roͤmiſchen Literatur. Zweiter Artikel. 2 Von A. W. von Schröter. Ba 3 um vielen Wünfchen zu genügen und die Eireulation des Hermes in den Leſegeſellſchaften ꝛc. zu erleichtern, babe ich mich entſchloſſen, in der bisherigen Erſcheinung einige Aenderungen eintreten zu laſſen. Demnach wird der Hermes von jetzt an nicht mehr vierteljährlich, ſondern in zwangloſen Heften erſcheinen, deren zwei, mit fortlau⸗ fender Numerirung der darin enthaltenen Auffage und fortlaufender Seitenzahl, einen fuͤr ſich beſtehenden Band bilden. Jedes Heft wird 12 — 15 Bogen enthalten und in blauem Umſchlag broſchirt ausgegeben; Titel und In⸗ halt zu einem Bande folgen mit dein zweiten Hefte. Obſchon der Hermes von nun an nicht mehr an ei⸗ ne beſtimmte Zeit der Erſcheinung gebunden iſt, ſo kann 8 Von Zweiter Band. Die man doch annehmen, daß jaͤhrlich vier Baͤnde oder acht en ſollen. Ein Repertorium über deu Juhalt des Herz es wird jedesmal zu vier Banden gegeben, und befons ders verkauft; das ruͤckſtaͤndige zu dem Jahrgang 1824 verlaͤßt binnen Kurzem die Preſſe. am erſcheinen, die ſich von ſechs zu ſechs Wochen fols Die altern Jahrgaͤnge des Hermes find zu folgenden, herabgeſetzten Preiſen zu erhalten: 5 Jahrgang 1819 — 24 (Nr. I XXIV), mit alpha⸗ betiſchen Repertorien zu jedem Jahrgange. Sechs Jahr⸗ gaͤnge. (1819 redigirt vom Prof. Wilh. Traug. Krug, 1828 — 23 redigirt von F. A. Brockhaus, 1824 redigirt von Dr, Karl Ern Schmid.) Gr. 8. Geheftet. Ladenpreis 60 Thaler 8 Sr. Jetzt für fünf: und zwanzig Thaler. . (Einzeln koſten: 1879, 9 Thlr.; 18 20, 8 Thlr. 16 Gr.; 1821 24 à 10 Thlr. 16 Gr.; ein einzelnes Heft von 1810 und 1820, 2 Thlr., von 1821 — 14, 2 Thlr. 12 Gr. das Repertorium zu 18 19, 1 Thlr., zu 1820 — 24 à 16 Gr.) Leipzig, d. ıflen Februars 1820. F. A. Brockhaus. Aus Schweden habe ich nachſtehend Verzeich⸗ netes in Commiſſion erhalten, und iſt daſſelbe zu den bemerkten Preiſen duch alle deutſche Buchs handlungen von mir zu beziehen: Flora svecica enumerans plantas sveciae indigenas ; cum synopsi classium ordinumque, characteri- bus generum, differentiis specierum, synony- mis cıtationibusque selectis, locis regionibusque natalibus, descriptionibus habitualibus nomina incolarum et qualitates plantarum illustranti- bus. Post Linnaeum edita a Georgio Wahlen- berg, botanices demonstratore Upsaliense. Pars prior. Upsala. 1824. Gr. 8. Drekp. 1 Thlr. 18 Gr. Den zweiten Theil dieſes ausgezeichneten Werks werde ich in einigen Monaten erhalten. Anacreontis carmina. Graece cum selectis observa- tionibus edidit Gustavus Guil. Gumaelius. Up- sala. 1824. 8. Weiss Druckpapier. 10 Gr. Dalman, J. V. Ephemerides entomologicae. I. Stockholm, 1824. 8. Schreibpapier. 6 Gr. Nagra petrificater funne i Ostergotlands Oefver- gangskalk; aftechnede och beskrivne af J. . Dalınan. Stockholm. 1825. Gr. 4. Schreibpa- Pier. 7. Gr. Matihiae Norbergi selecta opuscula academica. Edi- dit Johannes Normann. 3. vol. Lund. 1817 — 19. 8 Drekp. ı Thlr. 18 Gr. Orthoptera sveciae. Disposila et descripta a Joh. 1 55 Zetterstedt. Lund. 1821. 8. Druckpapier. 8. Cr. Prodromus monographiae Castniae generis lepidop- terorum; auctore J. V. Dalman. Cum tabula Be colorata, Stockh. 1825. Gr. 4. Schreibp. 18 Gr. Pytheae Massiliensis fragmenta varjis ex auctori- bus collegit et commentariis illustravit Andreas A Arvedson Upsala. 1824. 4. Druckpapier. 12 T. Schwediſche Dichtungen, von Tegner, Geyer, Atterbom und andern beruͤhmten Verfaſſern. Ueberſetzt von Ludolf Schley. Erſtes Heft. Gothenb. 1825. 8: Schreibp. 12 Gr. Scriptores rerum svecicarum medii aevi, ex sche» dis praecipue Nordinianis collectos, dispositos ac emendatos edidit Ericus Michael Fant. Tom. Primus. Upsala. 1818. Gr. fol. Mit 2 Faefimile und vielen Tabellen. Druckpap. 10 Thlr. Sänger med Accompagnement of Forte- Piano af J. E. Nordblom. 3 Hefle. Upsala. 1819— 22. Querfolio. Schreibpa ier. 2 Thlr. 6. Gr. Preludier till Melodierne uti svenska.Choralboken samt Marscher af Hager: Första Häftet. Up- sala. 1822. Gr. 4. Druc Papier. 1 Thlr. 12 Gr. Svensk Choralbok utgifven af Joh. Christ, Friedr. Haeffner. Andra Delen. Imte Chronologiskt och Melodi- Register till första Delen. Upsala. 1821. Querfolio. Druckpapier. 1 Thlr. 12.Gr. Leipzig, 21, July 1826. F. A. Brockhaus. PATE r, A. Allgemeines. ©. 5 dei uͤber Handſchriften der K. Bibliothek zu Bamberg. 868. Derſelbe, über die datierten Handſchriften der paris. Nat. Bibliothek. x 870. Thalia, Almanach von Schieß ler, — Monatsroſen, von demſelben. 5 877. Ankuͤndigung von einer Gallerie zu Schillers und Goethe's Werken, bey Buchler uſw. 872. Kir ſch, Luthers Lebensbeſchretbung. 873. Gelaſius von Maltitz. 5 —Beytrag zur Geſchichte Dr. Weickards. 878, Napoleons Leben nach Norpins von Bergk. B. Naturgeſchich te, a) Mineralogie. 379. Naumann, kann das regulaͤre Sepfaeder als Cryſtall erſcheinen? b) Zoologie. 881, Fitzinger, crit. Bemerkungen über das Schlan⸗ genwerk von Spix und Wagler. ; 908. Faber, Beyttaͤge zur aretiſchen Zoologie VI. (Co- lymbus.) 927. Brehm, Vergleichung verwandter Vogelarten. I. o) Anatomie und Phyſiologie. 37. Ueber Baers Anthropologie. 355 Ueber Weſtrumbs Einſaugungskraft der Venen. 940. Ueber Oeſterreichers Kreislauf des Blute. 941. Ueber Horns Geſchmacksſinn. — Schmidt, de corporum heterogeneorum in plantis animalibusque geneli, _ ? — Cloquet, Anatomie des vers inteltinaux, 944. Baer, Riechnerven des Braunfifches. Heft VIII. S. 884. Pfeiffers Mollusken. 856. Chirurgie von Chelius-. Umſchlag.“ Einladung zu Holls Aetien-Reiſe, von Reichenbach und Kay ſer. . Hermes oder krit. Jahrbuch der Literatur bey Brockhaus, Bücher aus Schweden bey Brockhaus. Wer kein Eingegangen. An Auffaͤtzen. M. Wahrnehmungen aus dem Gebiete der Chemie R. delerizione di un Proteo femina etc. G. Errichtung einer Unſverſal⸗ Yeademie, , Choix des clallſiques frangois. — F. Anis Eritik. An Bü chern. Fitzinger, neue Glafffication der Reptilien, nach ihren naturlichen Verwandeſchaften, nebſt einer Tafel und einem Verzeichniß der Neptiltenfammlung des K. K. zoelog. Muſeums zu Wien. Bey Heubner 1826. 4. 66. F. Wurzer, Handbuch der populären Chemie, 4. Aufl. Leipzig bey Barth. 1826. 8. 541. 7 Ergebniſſe der disherigen Forſchungen über die Echtheit Re oarkiſchen Requfem. Mainz bey Schott. 1826. 5 2 ge C. A. Schmid, Blicke in den Haushalt der Natur oder Darſtellungen aus der Thierwelt. Halberſt. b. Bruͤg⸗ gemann. 1826. 8. 111. ee ©. B. Presl, Flora ſicula. Tom. I. Pragae apud Borroſch. 1220. 8. 216. Fin J. G. Elsner, Beſchreibung meiner Wirthſchaft zu Reindorf in Preußiſch⸗Schleſſen. Prag bey Calbe. 26. 8. 89. Anleitung zur Veredlung des Schafviehes, von R. Ans te. 2. Aufl, von J. G. Elgner, Ebenda 1826. 4. Io4. 2 Kyftfin und 2 Tabb. 5 Der vollkommene praetiſche Jaͤger, von A. Schoͤnber— ger. Ebenda 1826. 8. 206. 1 Steintfl 25 Homers Ilias, proſaiſch uͤberſ. v. Zauper. Ebenda. 1826. Taſchenf. B. I. u. II. 388. 422. Ueber Raum und Bevölkerungs- Verhältniſſe der Defters reichiſchen Laͤnder, von Prof. Schnabel. Ebenda. 1826. 4. 16, 3 Charten in Fol. 2. Geographiſch ⸗Statiſtiſches Tableau der Curopaiſchen Staaten, von Demſ. Sbenda 1826. Taſchenf. 28, An Zeitſchriften. a Sea Neuigkeiten und Verhandlungen, von Chr. André. Prag bey Enlve, 1826. B. 31. 4. Nr. 1 — 48. Taf, 5. x 1 Dia jetzt ungewöhnlich viel Aufſätze eingehen, ſo wollen wir, um fie nicht zu verſpaͤten, die Erſcheinung der Iſis nicht mehr an eine beſtimmte Zeit binden, was hoffentlich unſeren Einſendern wie Leſern gleich angenehm ſeyn wird. Die Baͤnde werden daher in Zukunft numeriert. Heft das Regiſter enthalten wird, ſo kann es erſt ſpaͤter geliefert werden. Da der zoologiſche Theil meiner groͤßern Natur zweyten Auflage gearbeitet. verlegt. Da das ꝛ2te Die Redaction. geſchichte vergriffen iſt, ſo wird ernſtlich an einer Oken. Meine Schrift Über die Entſtehung und Heilung der Nabelbruͤche if bey Krüͤll in Landshut O ken. n sand „ MER t. (Band XIX.) e eee eee eee eee Die Buchhandlungen wenden ſich an die Buchhandlung Brockhaus in Leipzig; Die Poſtaͤmter an das in Jena, welches die Iſis mit ? Rabatt erhält. Man kann nur auf einen ganzen Jahrgang Beſtellung machen, und die Zahlung iſt u jur beipziger Oſtermeſſe des laufenden Jahres zu leiften. ; Ae IB ungerdeie Beytraͤge werden an den Herausgeber unmittelbar, oder, und beſonders Bücher, im Wege des Buchhandels an Brockhaus zu Leipzig geſchickt. Man ſetze nichts anderes darauf, als: Ges drucktes, zur fahrenden Poſt; dickere Sachen gerollt. Es geht nichts verloren; das Recomman⸗ dieren iſt daher unnoͤthige Vertheuerung. Unfrankierte Buͤcher mit der Poſt werden zuruͤckgewieſen. . Damit ſich Niemand vergeblich bemühe, fo wird hiemit angezeigt, daß in die Iſis kei it; ſchen Aufſätze aufgenommen werden. 0 ee Iſis feine pol iti — —— —utkzrũ Jena in der Eppedition. 1 8 2 6. Anzeige einer 5 ſuͤddeutſchen Pflanzen - Tauſch⸗ Anſtalt. In der Ueberzeugung, daß auch im ſuͤdlichen Deutſch⸗ land die Errichtung einer Pflanzen⸗Tauſch-Anſtalt zur leichtern Communication der Botaniker unter einander weſentlich noͤthig ſey, habe ich mich entſchloſſen, eine ſolche Anſtalt mit folgender Einrichtung zu gruͤnden: 1) Jeder Theilnehmer ſendet ein Doubletten-Ver—⸗ zeichniß von wilden und ein beſonderes von cultivit- ten Pflanzen an mich ein, und bemerkt, wie viele Exem⸗ plare er von jeder Species abgeben kann. Dagegen be⸗ koͤmmt er von mir 1) einen Doubletten: Catalog, der 1200 feltene in allen fuͤdlichen Ländern Deutſchlands wild geſammelte Pflanzen Arten enthält, und auf bez ſonderes Verlangen 2) ein Verzeichniß von etwa 1000 cultivirten Pflanzen. 2) Fuͤr je 100 Exemplare erhaͤlt der Einſender 78 beliebig zu waͤhlende Arten. 5 3) Muß ich bitten, nur gute vollſtaͤndige Exem⸗ plare zu ſenden, indem auch von mir nur ſolche abge⸗ geben werden. 5 5 5 4) Briefe und Paquete muͤſſen portofrei an mich ge- langen. Hat aber ein Theilnehmer ſo viele Doubletten, daß er wenigſtens 80 Spezies, die der Anſtalt fehlen, ꝛofach abgeben kann, fo erhält er auf portofreie Einſen⸗ dung feiner Liſte mein Verzeichniß ebenfalls portofrei, und darf nur die Fracht ſeiner Deſiderate bezahlen. 5) Werden auch die angezeigten Pflanzen gegen baare Bezahlung een wobei aber, um die moͤglichſte Erz leichterung eintreffen laſſen zu konnen, die Preiße je nach der Leichtigkeit, womit die Tauſch, Anſtalt die Pflanzen lich verſchaffen kann, verſchieden geſtellt werden muͤſſen; doch wird in keinem Falle der Preiß einer Centurie über a 8 fl. ſteigen. 5) Eben fo konnen mir auch Anträge zur Erkaufung von Pflanzen gemacht werden. Auch hiebei werde ich den Sammlern die moͤglichſte Erleichterung zu geben ſuchen. N ; i Dime aber die Frankirung dem entfernteſten Theil— nehmer fo wenig Koſten als möglich verurſache, und ihm der Zutritt zur Tauſch-Anſtalt erleichtert werde, ſo wird derſelbe wohl thun, wenn er ſein Paquet dem nachfiges legenen Buchhändler uͤberſchickt, der es dann nach Leip⸗ in an Herrn Buchhändler Kummer, oder nach Frank⸗ urt am Main an die Andreaiſche Buchhandlung ber 2 fördert, von wo es an Herrn Buchhaͤndler Laupp dar hier und an mich kommt, Auf dieſe Weise koſtet das Porto eines einpfuͤndigen Paquets von Bremen, Ham⸗ burg, Berlin und Wien, alſo von den entfernteſten Städten Deutſchlands, nur 24 kr., das Porto eines zweipfuͤndigen Paquets 48 kr. u. f. f._ Für beſte Verpa⸗ ckung und leichtes Gewicht werde ich Sorge tragen, und jedem Theilnehmer die Auslagen fo viel als möglich zu vermindern ſuchen. Damit aber die Botaniker Vertrauen zu meiner Anz ſtalt faſſen mögen, fo bemerke ich hier, daß ich in mein Verzeichniß, welches ſtets nach den Umſtanden erneuert und verandert wird (und auf ausdrückliches Verlangen zugleich die Fundorte der Pflanzen anzeigt), nur immer diejenigen Species aufnehmen werde, die bei der Abgabe des Verzeichniſſes in Mehrzahl vorhanden ſind. Auf dieſe Welſe wird es möglich, einem jeden Theilnehmer, der ke Pflanzen bald einſendet, alle feine Deſiderate abs zugeben. 2 1 So wie ich auf der einen Seite niemals etwas vers ſprechen werde, was ich nicht im Augenblicke auszuführen im Stande bin, eben ſo wird es mir auf der andern angelegentliche Sorge ſeyn, auch ſolche Auftraͤge auszu⸗ fuͤhren, die vermoͤge des Beſtandes der Anſtalt nicht im Augenblicke befriedigt werden konnen, was mir bei der, wie ich zuverſichtlich hoffe, ſchnellen Vermehrung meiner bereits ſehr ausgebreiteten Verbindungen immer leichter werden wird. „Durch dieſe Anſtalt glaube ich den Wuͤnſchen man— cher Liebhaber der Botanik, fo wie dem in der botani⸗ ſchen Zeitung erſchienenen Vorſchlag mehrerer Dauſch⸗ Anſtalten, und dem ſpaͤtern von Herrn Apotheker Hor— nung in Hinſicht der leichtern Verſendung der Pakete einigermaßen zu entſprechen. Tübingen, } a Wieſt, Med. Stud. „Mit Vergnügen hat der Unterzeichnete die Nachricht von der Verbreitung der Tauſch⸗Anſtalten durch den Herrn Med. Cand. Wieſt geleſen, und ſehr gerne wird er der Aufforderung deſſelben uͤber allenfalls zweifelhafte, der Tauſch⸗Anſtalt des füdlichen Dentfchlande einge⸗ ſandte, Pflanzen feine Meinung zu ſagen, entſprechen. Möge auch dieſer Anſtalt, welche aufs neue die Cammur- nikation zwiſchen den Botanifern erleichtert, die lebhafte Theilnahme werden, welche fie durch moͤglichſte Befrle⸗ digung der Wuͤnſche der Mitglieder rechtfertigen wird. ingen. Dr. Steudel. Be Erklaͤrung der ſyſtematiſchen Eintheilung der Naturkunde, als reiner theoretiſcher Erfahrungswiſſenſchaft. Vom Profeſſor Zenneck in Hohenheim. Begriff von der Naturkunde, als reiner theoretiſcher Erfahrungswiſſenſchaft. Das geſammte menſchliche Wiſſen hat zum Gegenſtand die Welt; dieſe begreift aber einerſeits das Geiſterreich, und andererſeits das Naturreich in ſich, und wie das Wiſſen von dem Seiſte theils die Form des Denkens (Logck), theils den Inhalt der geiſtigen Kraͤfte und ihrer Verhaͤltniſſe be— trifft (Geiſterkunde); ſo zerfaͤllt auch das Wiſſen von der Natur in zwey Hauptlehren: 1) in die von ihren For— men nach Raum und Zeit (Mathematik), und 2) in die von der Materie, und ihren Kraͤften (Naturkunde). Die Naturkunde iſt daher als Theil der allgemeinen Welt— kunde und als Gegenſatz der Geiſterkunde und der Mathe— matik die Lehre von der Voörperwelt als Inbegriff der lauf unſre aͤußern Sinne einwirkenden Natur— Frafte. Sie iſt reine Wiſſenſchaft, wenn die Natur bey ih⸗ ren Lehrſaͤtzen als Selbſtzweck betrachtet wird; angewandt hingegen, wenn das Wiſſen von ihr und ihren Geſetzen als Mittel zur Erreichung menſchlicher Zwecke und zur Befrie— digung menſchlicher Beduͤrfniſſe gelehrt und benutzt wird. g Iſt der Gegenſtand der reinen Naturkunde das bloße Wiſſen von der Natur; ſo iſt ſie reine theoretiſche Wiſ— ſenſchaft; lehrt ſie aber, wie die Naturgegenſtaͤnde behandelt werden muͤſſen, damit ſie zur Erkenntniß kommen koͤnnen, fo iſt fie practiſche Naturkunde. Da aber die theoretiſche Naturkunde entweder von allgemeinen im menſchlichen Geiſte urſpruͤnglich vorhande— nen Ideen (a priori) ausgehen und von dieſen auf die in der Erfahrung gegebenen Erſcheinungen der Natur herab— ſteigen, oder umgekehrt von den ‚einfachften Erfahrungen u. Unterfuchungen (a posteriori) ausgehen und von dieſen ſich zu mehr oder weniger allgemeinen Geſetzen erheben und 318 1826. Heft X, und auf dieſe ihre letzten Schluͤſſe bauen kann; ſo theilt ſich die theoretiſche Naturkunde nach dieſen zweyerley Nic). tungen in die analytiſche (oder: ideelle) und in die ſyn⸗ thetiſche (oder reelle) Wiſſenſchaft von der Natur, welche letztere im Gegenſatz von der a prioriſchen ſchlechthin Er— fahrungs Naturwiſſenſchaft genannt werden koͤnnte, und welche auch allein in den vorliegenden Tabellen in ihre)vers ſchiedenen Zweige eingetheilt iſt. Eintheilung der reinen theoretiſchen Erfahrungs- Naturkunde. Bey Allem, was ſich der Wißbegierde, ſey es auf dem Gebiete der Natur oder der Kunſt, entgegen ſtellt, fraͤgt der Menſch nicht bloß, was iſt das und woher ent— ſteht es, ſondern auch, wozu dient es, was iſt der Zweck ſeines Daſeyns in der unermeßlichen Kette der Dinge? — Zu dieſen 3 Hauptfragen wird er durch 3 Hauptkraͤfte, die fein Erkenntnißvermoͤgen conſtituieren, getrieben: durch feis nen Verſtand, der alles nach gewiſſen Begriffen neben- und untereinander ordnen will, durch ſeine Vernunft, welche ſich keine Erſcheinung und keine Wirkung ohne Urſache den— ken kann, und durch ſeine hoͤhere Urtheilskraft, die nicht bloß in den Erſcheinungen des Bewußtſeyns eine nach ge— wiſſen Zwecken ſich beſtimmende Thaͤtigkeit wahrnimmt, fons dern auch außerhalb deſſelben unlaͤugbare Spuren von ei— nem zweckmaͤßigen Zuſammenhang der aͤußern Gegenſtaͤnde bemerkt und dieſelben noch weiter zu verfolgen ſucht. Auch bezeichnen jene 3 Hauptfragen, wie dieſe 3 Hauptkraͤfte zu— gleich Zerley auf einander folgende und auf einander gebau— te Hauptſtuſen der menſchlichen Erkenntniß, da ohne rich— tige Begriſſe von einem Gegenſtand keine Erklaͤrung, und ohne Kenntniß von einem Cauſalzuſammenhang deſſelben mit 60 947 andern Gegenſtaͤnden keine Betrachtung derſelben nach ei⸗ nem Syſtem von Zwecken und Mitteln moͤglich iſt. Aus dieſen Grunden theilt ſich daher die Naturkunde in die drey großen Abſchnitte: I. Naturbeſchreibung — Phyſiographie. II. Naturerklaͤrung — Phyſik, s. lat. III. Naturbetrachtung — Phyſtologie, s. lat. I. Eintheilung der Naturbeſchreibung Phyſio⸗ graphie). Gegenſtaͤnde aus der Natur ſind zwar immer Gegen— ſtaͤnde unſerer aͤußern ſinnlichen Wahrnehmung, aber nicht alle von dieſen find Körper oder Materien, d. h. ſelbſtſtaͤn— dige Urſachen (Subftanzen) des Wahrgenommenen, ſondern viele von ihnen find nur Erſcheinungen, d. h. Wirkun⸗ gen der Körper auf unſere Senne (bloße Eigenſchaften der Körper), und es wird ſogar Alles, wenn es in die aͤußern Sinne fällt, nicht als Korper, ſondern als bloße Erſchei— nung: wahrgenommen, fo daß die letztere Vorſtellung bey vorurtheilsfteyer Beobachtung eigentlich der erſtern immer vorangeht. Die Naturbeſchreibung hat ſich demnach abs zutheilen in A. Beſchreibung der ſinnlichen aͤußern Erſcheinungen. Phantasmographie. B. Beſchreibung der Erdkoͤrper, als der zunaͤchſt wich tigen. Gaegenetographie. C. Beſchreibung der Weltkoͤrper, als der der Beob— achtung mehr entzogenen. Aſtrographie. A. Eintheilung der Erſcheinunugs-Beſchreibung (Phantasmographie). Die Beſchreibung der Erſcheinungen (Phantas: mographie, Erſcheinungs Beſchreibung) zerfaͤllt, wie ſich von ſelbſt verſteht, in 5 Capitel nach den 5 Sennen, und enthaͤlt vorzuͤglich das, was in verſchiedenen Schriften un— ter dem Titel von Terminologie, präparativer Theil, Se⸗ miotik u. ſ. f. gelehrt wird; auch gehoͤrt hieher noch man⸗ ches, was in phyſicaliſchen und chemiſchen Lehrbuͤchern bey der Optik, Acuſtik u. ſ. f. vorgetragen wird, . und ſelbſt phyſiologiſche und pſychologiſche Handbuͤcher muͤſſen dieſer Propaͤdeutik aller Naturwiſſenſchaft das wiedergeben, was ſelbſt noch heutzutage als Mißverſtändniß bald zur Natur⸗ geſchichte, bald zur Phyſik, bald zur Phyſiologie gerechnet wird. Der Inhalt dieſer neuen, zu einem Ganzen zuſam— mengefaßten Lehre dürfte bey jedem der 5 Capitel jetwa folgender ſeyn: 1) Darſtellung der reinen Empfindungser⸗ ſcheinungen nach Gattung, Art und Graden. 2) Darftele lung der reinen Naumsanſchauungen und zwar der unmit⸗ telbaren nach Ausdehnung, Dimenſion und Figuration, und der mittelbaren nach Ort und Entfernung. 5) Darſtellung der reinen Zeitanſchauungen nach Entſtehung, Daſeyn, Vers aͤnderung, Dauer und Aufhoͤren. 4) Der gemiſchten aus Empfindungen und Anſchauungen zuſammengeſetzten Erſchei⸗ nungen. Einige Capitel dieſer Lehre und namentlich die von den Geſichts⸗ und Gehoͤrserſcheinungen finden 7 948 ſich, wenn ſchon zerſtreut, in verſchiedenen naturwiſſenſchaft⸗ lichen Schriften bearbeitet; andere aber, und zwar die von den Geruchs-, Geſchmacks- und Gefuͤhlserſcheinun— gen ſind, ihrer Wichtigkeit ungeachtet, noch in keinem Lehrbuch ausgefuhrt. An der Lehre von den Geruͤchen ars beite ich daher ſchon ſeit einiger Zeit und fuͤr die Lehre von den Gefuͤhlserſcheinungen habe ich den Grund davon in dem Archiv der Naturlehre III. 3. bereits niedergelegt. Die Wichtigkeit dieſes Capitels theils in Bezug auf die an— dern Claſſen von Erſcheinungen, theils in Bezug auf die Phyſik uͤberhaupt veranlaßt mich, daſſelbe wiederum in 5 beſondere untergeordnete Abſchnitte von der Temperatur, et Adhaͤrenz, Inhaͤrenz und Erſchuͤtterung zu theilen. B. Eintheilung der Erdkörperbeſchreibung (Gae—⸗ genetographie). a. Unorganiſche Koͤrper (Anorganographie). Die Erdkörper-Beſchreibung wurde ſchon laͤngſt in die Beſchreibung der unorganiſchen Körper und die der organiſchen getheilt; aber man fixierte bey der erſten vorzuͤglich den Blick nur auf die ſtarren Körper unter dem Namen von Mineralogie, und uͤberließ die Beſchrei— bung der liquiden und luftartigen theils der Phyſik, theils der phyficalifchen Geographie, ungeachtet jene nicht zu beſchreiben, ſondern vielmehr das Gegebene zu erklaͤren hat, und der Gegenſtand von dieſer nicht das Einzelne in liquider oder luftartiger Form zerſtreute, ſondern die Erde als Ganzes nach ihren Hauptmaſſen iſt. Daß die Lehre von den ſtarren Voöͤrpern ſich in neuern Zeiten in die Lehre von den einfachern Mineralien und in die von den Felsarten getrennt hat, iſt ein augenſcheinlicher Beweiß von den großen Fortſchritten, welche die Naturkunde in dieſem Theil ihres Gebietes vorzuͤglich durch deutſchen Fleiß ge— macht hat. Möchte ſich dieſer eben fo thaͤtig in dem es biete der liquiden und luftartigen Koͤrper zeigen! — b. Organiſche Körper (Organographie). Die Beſchreibung organiſcher Koͤrper als Indivi— duen, ſowohl ihrer innern Beſchaffenheit nach (Anatomie), als nach ihren aͤußeren Verhaͤltniſſen (gemeinhin Naturge— ſchichte genannt) theilt ſich ganz richtig nicht mehr bloß in Beſchreibung der Pflanzen (Botanik) und die der Thie— re, ſondern es kommt auch noch der Menſch als dritter Gegenſtand der Beſchreibung hinzu, und wird aus der Me— diein (einem angewandten Theil der Naturwiſſenſchaft) in den Kreis der reinen Wiſſenſchaft verſetzt. C. Eintheilung der weltkörper = Beſchreibung (Aſtrographie). a. Erdbeſchreibung (Geographie). Die Weltkörper-Beſchreibung (Aſtrographie) zer⸗ fallt in die Beſchreibung der Erde, der beweglichen Sterne und der Firfterne. Die Beſchreibung der Erde (Geo— graphie) iſt ihrem Begriff nach Darſtellung der allgemeinen Raums verhaͤltniſſe der Erde als eines Welttheils (mathe⸗ 949 matiſche Geographie) und der auf ihr vertheilten theils un⸗ borganiſchen, theils organiſchen Maſſen nach ihrem gegen— waͤrtigen Beſtand und vorher erfolgten Veraͤnderungen (phy— ſicaliſche Geographie). Sie darf alſo weder erklären, ohne in die Phyſik in engem Sinn zu greifen, oder in die Geo— genie (ſonſt Geologie genannt) uͤberzugehen; ſie hat aber auch auf der andern Seite nicht bloß die unorganiſchen Erdmaſſen, ſondern auch die organifchen Gebilde, und ins— befondere den Menſchen als planetariſchen Hauptkoͤrper in ihre Beſchreibung aufzunehmen. b. Beſchreibung der beweglichen Sterne. c. Firſtern⸗Beſchreibung. | Die Beſchreibung der übrigen Weltkoͤrper, die ſich zus naͤchſt in die der beweglichen Sterne und in die der HGixſterne trennt und, nach den Graden unſerer Kenntniß von ihnen weiterhin in die der Planeten, Cometen, Sonne und übrigen Fixſterne abtheilt, enthält zwar für jetzt kaum nur das an ihnen mathematiſch-meßbare und wenig phyſi— caliſches; aber der Gang, den dieſer Theil der Naturwiſ— ſenſchaft (unter dem Namen von Aſtronomie) ſchon ſeit Sahrtaufenden in den Darſtellungen genommen hat — ich meyne: die Beſtaͤndigkeit ihrer Nomenclatur, die ſeltene Abaͤnderung ihrer Syſteme, die Trennung des Scheins von der Wahrheit in der Anſicht des Weltbaues — iſt in der That muſterhaft, und duͤrfte manchen andern Theilen der biſchreibenden Naturkunde zum Vorbild dienen. II. Eintheilung der Naturerklaͤrung (Phyſik, s. lat.). Die Naturerklaͤrung (Phyſik, s. lat.) befaßt ſich (llerdings mit dem, was die gegenwärtige und alltaͤgliche erfahrung zeigt, vorzuͤglich; aber ſie nimmt auch das Ver— gangene, als Urſache des Gegenwaͤrtigen, in Anſpruch, und fie foll auch noch aus den bekannten Geſetzen und Kräften die Schluͤſſe auf die Zukunft vorbereiten. Sie zerfaͤllt alſo in folgende 3 Haupttheile. 1) Erklärung des gegenwärtigen Zuftandes der Natur aus ihren darin fortwirkenden Rräf— ten (Thetik). 2) Erklaͤrung des gegenwaͤrtigen Zuftandes aus vorangegangenen Zuſtaͤnden (Cosmogenie). 3) Erklaͤrung von kuͤnftig eintretenden Juſtaͤn⸗ den aus dem gegenwärtigen und dem verganz genen Zuſtand (oder: Beſtimmung künftiger Zus ſtaͤnde) (Prognoſtik). Dieſe Eintheilung der Naturerklaͤrung iſt weder bey er Naturbeſchreibung, noch bey der Naturbetrachtung ans endbar, und zwar nicht bey jener, da wir für fie als ei— her Geſchichte der Natur und ihrer Theile von unſern Vor⸗ fahren zu wenig reine Thatſachen erhalten haben und Schluß— folgerungen aus Bruchſtücken für eine bloße Beſchreibung nicht gehoͤren; aber auch nicht bey letzterer (der Naturbes trachtung), da wir uns fuͤr jetzt noch zufrieden ſtellen wol— len, wenn unſere Betrachtungen uͤber das Gegenwaͤrtige als ines harmoniſchen Ganzen gut und richtig aus fallen. K * a; — [> nn 950 2) Eintheilung der thetiſchen Naturerklaͤrun (Phyſtothetih. Bi Die thetiſche Naturerklaͤrung (Phyſtothetik) oder ſchlechthin: Naturlehre, theilt ſich, wie die Na bung, abermals am ſchicklichſten ein in A. Erklarung der gegebenen allgemeinen Erſchei⸗ nungen (Phantasmatikt )) Höch B. Erklärung des gegenwärtigen Zuſtandes der Erdkörper (Gaegenetik). BE HR C. Erklarung des gegenwärtigen Zuſtandes der Weltkorper (Aſtrothetik). e 50 A. Erklaͤrung der Erſcheinungen (Phanz tasmatił). Die Erklärung von den aͤußern ſinnlichen Er⸗ ſcheinungen als Wirkungen der Naturkräfte (Phantasma⸗ tik) hat folgende Aufgaben zu loͤſen: 1) Woher kommt es, daß ein und derſelbe Koͤrper auf die verſchiedenen Sinne verſchieden einwirkt und da⸗ her ganz verſchiedenartige Erſcheinungen zeigt? — Ruͤhrt dieſe Verſchiedenheit bloß von einer Verſchie⸗ denheit der Sinnwerkzeuge her, oder von verſchiede— nen Kräften deſſelben untheilbaren Körpers, oder von einer bloßen Modification derſelben Kraft bey ihrer Einwirkung auf die Sinne? — Laſſen ſich vielleicht die Geſicht-, Gehoͤrs “, Geruchs- und Geſchmackser— ſcheinungen auf die Erſcheinungen des Gefuͤhlſinns als des allgemeinſten bey den organifchen Koͤrpern re⸗ ducieren? — Den Verſuch einer ſolchen Reduction trug ich der in Wuͤrzburg 1824 verſammelten Geſell⸗ ſchaft der Naturforſcher und Aerzte vor. — 2) Warum finden ſich bloß bey den Geſichts und Ge⸗ fuͤhlserſcheinungen reine Empfindungen mit unmittel- baren Raumsanſchauungen gepaart? — eine Frage, die eben ſo ſehr der Phyſik als der Phyſiologie ans gehoͤrt und deren Entſcheidung uͤber die Natur des Lichts viel Aufſchluß geben muͤßte. 3) Worin liegt die Urſache von einem gewiſſen Zuſam⸗ menhang, der bey ſo vielen Erſcheinungen zwiſchen der Empfindung, oder dem Stoff der Körper und der Raumsanſchauung, oder ihrer Form Statt findet? — Denn es find unſtreitig z. B. gewiſſe Geſchmackser ſcheinungen an gewiſſe Cryſtalliſation der Salze ges bunden, und wenn bey den unorganiſchen Koͤrpern die Form von dem Stoff (der chemiſchen Natur dere ſelben) abhaͤngt, ſo ſcheint umgekehrt bey den orga⸗ niſchen der Stoff durch die Form bedingt zu feyn. Es iſt Übrigens klar, daß diefer Theil der Naturwiſ⸗ ſenſchaft ſich in keine Reduction von Erſcheinungen auf ge⸗ wiſſe Kräfte einlaſſen kann, ohne zugleich die Begriffe von Kräften, Thaͤtigkeit u. ſ. f. feſtzuſetzen und durch die Lehre davon die Erklärung von den Körpern ſelbſt nach ihren verſchiedenen Kraͤften auf eben die Art vorzubereiten, wie 951 die Erſcheinungs-Beſchreibung des 1. Theils die Beſchrei⸗ bung der Koͤrper ſelbſt vorzubereiten hat. B. Eintheilung der Erklärung von den Erdkörpern (Gaegenetik). Die Erklarung der Erdkoͤrper (Gaegenetik) theilt ſich nach den viererley Hauptkräften, welche bey den Wir— kungen der Koͤrper auf Koͤrper thaͤtig find, in vier große. Hauptabtheilungen. Denn mag auch fruͤher oder ſpaͤter der Verſuch gelingen, auch die verſchiedenartigſten Naturkraͤfte auf eine noch fo geringe Anzahl von Urkraͤften zurückzufuͤh— ren; fo werden doch immer noch folgende, ſchon laͤngſt wahrgenommene Verſchiedenheiten bey denſelben anerkannt bleiben: 1) Einige Kraͤfte zeigen ſich bey den Koͤrpern überhaupt, als Körpern, mehr oder weniger allgemein und in hoͤherem oder niedererm Grade, und zwar ſo, daß ſie vorzüglich das Empfindungsvermögen anfprechen. Sie Ein: nen phyſiſche Kräfte heißen und werden gewöhnlich Im— ponderabilien genannt. 2) Andere Kräfte erkennt man gleichfalls an den Koͤrpern als Koͤrpern uͤberhaupt, moͤgen ſie homogener oder heterogener Natur ſeyn; aber ſie ſpre— chen nicht ſowohl das Empfindungsvermoͤgen als vielmehr das Vermoͤgen der Raumsanſchauung an und beziehen ſich hauptſaͤchlich auf Bewegung oder Ruhe. Sie wurden im— mer mechaniſche Kraͤfte geheißen. 5) Noch andere finden ſich bey allen Körpern, aber nicht inſofern fie homogener Natur ſind, ſondern inſofern der eine von dem andern der Qualitaͤt nach verſchieden (heterogener Natur) iſt, und ſie aͤußern ſich durch Anziehungen und Zurückſtoßungen der Theile in unmeßbarer Ferne. Man nannte ſie ſchon laͤngſt chemiſche Rraͤfte. 4) Endlich kommen noch bey einigen Korpern, die aus heterogenen Stoffen zuſammengeſetzt find, Kräfte vor, wodurch jene Körper ſelbſt in einer fortgehen⸗ den Linie ſich reproducieren und fortpflanzen. Sie find be: kannt unter dem Namen von organiſchen Kraͤften. 1) Eintheilung der Erklaͤrung aus phyſiſchen Kraͤften (Phyſtk). Die Erklärung aus phyſiſchen Rräften (Phy⸗ ſik) enthaͤlt 1) die Lehre vom Licht und der Waͤrme; 2) Die Lehre vom Magnetismus und den Cohaͤrenz— kraͤften; 3) Die Lehre von der Electricitaͤt und den Adhaͤrenz⸗ kraͤften. 4) Die Lehre von dem Galvanismus und den In⸗ härenzkraͤften. N 5) Die Lehre von der Schwerkraft. Sie enthält als ſo das meiſte, was man bisher Phyſik im engeren Sinne geheißen hat, wobey die Mechanik ausgeſchloſ— ſen blieb, und ihre Aufgabe iſt, zum Unterſchied von der Erklärung der Erſcheinungen (Phautasmatik), nicht, die Claſſen der Erſcheinungen mit einander zu vergleichen und fie auf Eine zu reducteren, ſondern vielmehr die Geſetze von allen ‚den Erſcheinungen der Körper aufzuſuchen, welche ſich auf irgend eine ge— —— wiſſe Kraft (als z. B. Lichtkraft, Waͤrmefraft u. ſ. f.) beziehen und aus dieſen Geſetzen die Erklaͤrung abzuleiten. Daß ich auf das Licht die Waͤrme, auf eagnetismus die Cohaͤrenzkraͤfte u. ſ. f. folgen laſſe, geſchieht nicht umſonſt, und daß der Galvanismus von der Eleetricitaͤt getrennt iſt, laͤßt ſich entſchuldi— gen, ſo lange die Identitaͤt beyder noch nicht ſtreng erwieſen iſt. Das Capitel von der Schwere (Baryes tik) macht einen ſehr ſchicklichen Uebergang zu der Mechanik im weitern Sinn, und dient zur Vorder reitung fuͤr die Aſtronomie. 2) Eintheilung der Erklarung aus mechaniſchen Bräften (Mechanik, s. lat.). Die Erklarung aus mechaniſchen Xraͤften (Mes chanik, s. lat.) zerfällt, wie bekannt iſt, zunaͤchſt in die Lehre vom Gleichgewicht der Koͤrper (Statik) und in die von ihrer Bewegung (Phoronomik), und dann jede wies der nach den 3 Hauptformen der Körper in die Lehre von den feſten, liquiden und luftartigen Koͤrpern. Dieſe Erklarung bedient ſich zwar der Mathematik; aber fie ge hoͤrt nicht zu dieſer Wiſſenſchaft, da das Mathematiſche da: bey nur das Inſtrument dieſer Lehre iſt, und da der Be— griff von Kraft und Wirkung kein mathematiſcher, ſondern ein phyficalifcher iſt. Sie darf alſo nicht aus dem Gebiet der Naturwiſſenſchaft verbannt werden. 3) Eintheilung der Erklärung aus chemiſchen Kraͤften (Chemie). a. Unorganiſche Körper (Anorganochemie) . Die Erklaͤrung aus chemiſchen Rräften (Ch⸗ mie, oder beſſer: Chymik aus zu dmısyun, scienti elicendi miscendo succos) hat zum Gegenſtand die um: organiſchen Körper (Anorganochemie) und die organi— ſchen (Organochemie). Jene laͤßt ſich wegen ihres reicher Juhalts und Verſchiedenheit der Gegenſtaͤnde in die Chemü der nicht- metalliſchen meiſtens dampffaͤhigen Elemente un! ihrer Verbindungen (Pneumatochemie) und in die Lehe von den Metallen und ihren Verbindungen untereinande und mit nichtmetalliſchen Stoffen (Metallochemie) einther len. Auch koͤnnte der unorganiſchen Chemie ein beſonders Capitel, welches die allgemeinen Geſetze bey den chemifche Proceſſen entwickelte (Pantochemie, oder Holochemie) vor angeſchickt worden; nur gehoͤrt weder hieher, noch in de Chemie der unorganiſchen Körper die Lehre von den Im ponderabilien (Licht, Wärme, Magnetismus, Electricitaͤt ı Galvanismus), da weder die Identität dieſer Kräfte mi den chemiſchen, noch ihre Materialitaͤt erwieſen iſt, un jene ſogenannten Imponderabilien bey den chemiſchen Pr— ceſſen nur als Inſtrument dienen, Kräfte und die damit begabten Körper. b. Organiſche Körper (Organochemie). Die Chemie der organifchen Rörper betrifft di Pflanzen (Phytochemie), die thieriſchen Korper (Zoo chemie) und (ſo beſchraͤnkt auch noch gegenwaͤrtig unſer be ſonderes Wiſſen davon iſt) den menſchlichen Nörpe 952 | wie die mechanijche 953 a (Anthropochemie), und macht einen ſchicklichen Uebergang zu der Lehre von den organiſchen Kraͤften. 4) Eintheilung der Erklaͤrung aus organiſchen Rröften (Organonomie). 0 Die Erklärung aus organiſchen Xraͤften (Or⸗ ganik, oder Organonomie) umfaßt alles, was bisher bey der ſogenannten Phyſiologie aufgeführt worden iſt, und ſelbſt auch das, was die reine Pathologie lehrt, da ſich die Na— tur der organiſchen Kraͤfte und ihrer Erſcheinungen nicht bloß in den Geſetzen des normalen Zuſtandes der organi— ſchen Koͤrper, ſondern auch in denen des abnormen zu er— kennen gibt. Dieſe Lehre zerfaͤllt, wie die Beſchreibung der organiſchen Koͤrper (Organographie) in die Lehre von den organiſchen Rräften der Pflanzen (Phytonomie), der Thiere (Zoonomie) und des Menſchen (Anthropono— mie). Daß bey dieſen Lehren eine Vergleichung der orga— niſchen Erſcheinungen mit den allgemeinen Naturerſcheinun— gen, ſowohl phyſiſchen als cosmiſchen, die Darſtellung der verſchiedenen Metamorphoſen der Organe in der Thierreihe, und die Lehre von dem Inſtinct der Thiere unter andern Gegenſtaͤnden ſehr wichtige Capitel ausmachen, bedarf kaum einer Erwaͤhnung. N C. Eintheilung der Erklarung von den welt⸗ körpern (Aſtronomie). Die Erklarung von den Weltkörpern (Aftrothes tik, oder, Aſtronomie) theilt ſich, nach vorangeſchickter Er— laͤuterung der cosmiſchen Geſetze und Kraͤfte, 1) in die Lehre von der Erde als einem Weltkoͤrper (Geothetik), wo— bey nicht bloß ihr Verhaͤltniß nach außen gegen die übris gen Weltkoͤrper, ſondern vorzuͤglich der Cauſalzuſammen— hang der Hauptmaſſen, aus denen ſie beſteht (die Gebirgs— maſſen, die Gewaͤſſer und die Atmoſphaͤre), mit einem Wort: das ſogenannte Geologiſche (unter Ausſchluß des Hiſtori— ſchen) zur Sprache kommt. 2) In die Lehre von der Sonne und dem Planeten-(nebſt Cometen-) Syſtem (Heliothetik); und 3) in die Lehre von den Ciyſternſyſte— men (Uranothetik). 2) Eintheilung der Geſchichte der Natur (Cos⸗ mogenie). Die Erklaͤrung der Geſchichte der Natur (Eos: mogenie), d. h. die pragmatiſche Erzählung von der Entſte— hung, Bildung und Entwicklung der Weltkoͤrper und der auf ihnen (zunaͤchſt auf der Erde) vorkommenden Producte kann, da ſie auf naturhiſtoriſchen und phyſicaliſchen That— ſachen und Schluͤſſen ſich gruͤndet, erſt hier ihren Platz fin— den, und muß, da die Geſchichte der einzelnen Gegenſtän— de in der Geſchichte des Ganzen liegt, einen andern Weg als die Naturbeſchreibung einſchlagen. Sie theilt ſich da— her ein in die Geſchichte 1) des Himmels, oder wenig— ſtens in die des Planetenſyſtems (Uranogenie). 2) Der Erde (Geogenie), wozu die ſogenannte Geologie und phy— ſicaliſche Geographie das hiſtoriſche ihres Inhalts abzuge— ben hat, und 5) der organiſchen Börper, als ganzer "SA8 1826 Heſt x. x * — 954 Maſſen, die zum Theil ſchon untergegangen ſind, zum Theil noch exiſtieren (Organogenie). 3) Vorausbeſtimmung der witterung (Meteo⸗ roprognoſtik). Die Erklärung des künftigen Naturzuſtandes (Prognoſtik; Phyſtoprognoſtik), oder: die Vorherbeſtim— mung des kuͤnftigen Entwicklungsgangs der Natur beſchraͤnkt ſich für jetzt und zwar erſt in den neuern Zeiten hauptſaͤch— lich auf den Verſuch, die Geſetze anzugeben, nach denen ſich der kuͤnftige Zuſtand der Atmoſphaͤre in kleinern oder groͤßern Perioden moͤchte beſtimmen läffen, unter dem Namen von Witterungskunde, Meteorologie (Meteoroprog— noſtik). Einzelne Ideen uͤber den Entwicklungsgang der Erde und der uͤbrigen Weltkoͤrper finden ſich noch zerſtreut in geologiſchen und aſtronomiſchen Schriften. III. Eintheilung der Naturbetrachtung (phy⸗ fiologie, s. lat.). f Die MNaturbetrachtung (Phyſiologie, s. lat.), als zter Haupttheil der Naturkunde, beſchaͤftigt ſich mit der Aufgabe: den in der Natur überhaupt und in ihren ver— ſchiedenen Theilen mehr oder weniger ſichtbaren Zuſammen— hang zu einem nach gewiſſen Zwecken harmoniſch geordneten und ſich entwickelnden Ganzen zu verfolgen und denſelben, ſoweit als es die menſchlichen Kraͤfte erlauben, naͤher zu beſtimmen. Gehört die NWaturbetrachtung zur Naturkunde? Es fraͤgt ſich aber vor allen Dingen: ob dieſe Auf: gabe vor das Forum der Naturkunde gehöre und ob die Auflöfung davon nicht vielmehr einer andern Wiſſen— ſchaft, namentlich der Philoſophie (als der Wiſſenſchaft von dem Verhaͤltniß des Geiſterreichs zum Naturreich), oder der Theologie (als der Wiſſenſchaft von dem Verhaͤltniß des Menſchen zum Urheber des Weltganzen) uͤberlaſſen werden muͤſſe? — Auf dieſe Frage läßt ſich nun Folgendes ant worten: 1) Der Gegenſtand dieſer Aufgabe iſt die zweck maͤßige Beſchaffenheit der Naturweſen als Beſtandtheile ei— nes großen Ganzen; es iſt alſo hier nicht die Rede von einem Verhaͤltniß der Naturweſen zu den Geiſtigen, noch von einem Verhaͤltniß derſelben zum Urheber des Weltgan— zen, ſondern von einem Verhaͤltniß der Naturweſen zu Naturweſen, und zwar von einem ſolchen, wodurch die Exiſtenz, Fortdauer und Entwicklung der einen durch die Beſchaffenheit der andern geſetzt und geſichert iſt; auch iſt hier nicht von einer aͤſthetiſchen Anſicht der Natur, oder von einer moraliſchen Bedeutung ihrer Erſcheinungen und Veraͤnderungen die Rede, alſo von Betrachtungen, die nur gegenüber von ſinnlich-vernuͤnftigen Weſen Statt haben koͤnnen, fondern nur von ſolchen Verhaͤltniſſen, die nicht bloß ſubjectiv exiſtieren, ſondern ſich wirklich als objective Wahrheiten erweiſen und der Natur als Selbſtzweck ber trachtet angehoͤren. 2) Die Aufgabe iſt zum Theil (ſo ge— ring auch dieſer Theil iſt) ſchon geloͤſt, und zwar bey den meiſten Organen der thieriſchen Koͤrper, da der zweckmaͤßige Bau derſelben in Bezug auf das Leben des Individuums 60* 955 und feiner Gattung eine anerkannte Wahrheit iſt und ſchon laͤngſt der Phyſiologie zur Grundlage dient. Auch iſt in der That die Idee von einem allgemeinen Organismus, d. h. von einer nicht bloß innern Zweckmaͤßigkeit der organi⸗ ſchen Theile, ſondern auch von einer aͤußern der Organiſa— tionen untereinander und zu den unorganiſchen Koͤrpern, nur eine aus den Schranken des einzelnen Oeganismus heraus— getretene und uͤber das Ganze der Natur ſich ausdehnende Idee, die zwar ſchwerer zu realiſteren, aber deßwegen nicht chimärifch iſt. 5) Diefe Aufgabe haben ſchon manche Na⸗ turfoefcher und zwar auf einem andern Felde, als auf dem der Phyſtologie aufzuloͤſen verſucht; fo machten z. B. Na⸗ turhiſtoriker auf das beſtehende Gleichgewicht der verfchieder nen Gruppen organiferter Weſen (der Pflanzen und Thies re, der pflanzen- und fleiſchfreſſenden Thiere), Phyſiker (öz. B. Rumford) auf die zweckmaͤßige Beſchaffenheit der Waſ— ferfläche und des Geſetzes bey Erkaͤltung des Waſſers, und Aſtronomen auf Spuren in dem Bau der Weltkoͤrper aufs merkſam, welche die Fortdauer ihrer Verhaͤltniſſe zu einans der bezeugen. Dieſen Gründen zu Folge gehört alſo bie Lehre von den Naturzwecken, inſoſern ihre Betrachtung die Natur nicht vertäßt, nicht der Philofophie, noch der Theo— logie (fo leicht auch vielleicht der Ausdruck: Teleologie mit dieſer verwechſelt werden mag) an, ſondern unſtreitig der Naturkunde, und es werden jene Wiſſenſchaften dieſer allen Dank wiſſen, wenn fie ihnen hierüber richtige Begriffe lies fert und dieſelben in Stand ſetzt, aus der Tiefe der Nas turwiſſenſchaft nur das Wahre und Unumſtoͤßliche zu ſchoͤpfen. Die Naturbetrachtung theilt ſich wie die Naturbe⸗ ſchreibung nach den Gegenſtaͤnden ein in A. Betrachtung der Erſcheinungen überhaupt (Phantasmologie). B. Betrachtung der Erdförper (Gaegenetologie). C. Betrachtung der Weltkörper (Aſtrologie). A. Betrachtung der ſinnlichen aͤußern Erſcheinun⸗ gen (Phantasmologie). Die Betrachtung der Erſcheinungen überhaupt, als äußerer finnlicher (Phantasmologie), hat vorzüglich die Aufgabe zu loͤſen: was mit dem Schein der Serley Claſ⸗ ſen von Wahrnehmungen, der in dem ı fen Theil der Nas turkunde beſchrieben und im 2ten Theil derjelben aufgedeckt werden muß, bey dem Verhaͤltniß der hoͤhern Organiſatio⸗ nen zu der uͤbrigen Natur fuͤr ihr Seyn und Leben wohl bezweckt werde? — oder, da die Loͤſung dieſer Aufgabe nur aus der Betrachtung der Sinne bey den Thieren ſelbſt her⸗ vorgehen kann, die gleiche Aufgabe: warum ſind bey den hoͤhern Thieren und dey dem Menſchen verſchiedene Sinn⸗ werkzeuge eingetreten? — B. Eintheilung der Betrachtung der Erdkörper (Gaegenetologie). Die Betrachtung der Erdkoͤrper (Gaegenetolo⸗ gie) hat vorzüglich folgende 4 Gegenſtaͤnde in das Auge zu faſſen: . 956 1) Unorgan iſch e Koͤrper (Anorganologie). 1) Die unorganiſchen Rörper (Anorganologie) in Bezug auf die Gebirge, Gewaͤſſer und Atmoſphaͤre, Haupttheile des Erdballs, deren Gonftitution theils in Bes zug auf das Ganze, theils mit Hinſicht auf die darin le— benden Organiſationen berechnet ſeyn muß. 2) Organe der Pflanzen und Thiere (Phy⸗ 8 ſtologie 8. str.). 2) Die Organe der Pflanzen und Thiere (Phytor und Zoophyſiologie) in ihren Zweckbeztehungen auf einander zur Darſtellung eines individuellen Lebens. Zwar iſt von Organen und organiſchen Koͤrpern ſchon im ıften Theil der Naturkunde die Rede, So wie nachher in dem aten Theil; aber auf jener erſten Stufe der Naturkenntniß erſcheinen die Organiſationen im Gegenſatz von den unorganiſchen Koͤr— pern nur als mit krummen Flaͤchen begraͤnzt (was ſelbſt an dem Demant, als Reſt der kohleerzeugenden Organiſationen noch ſichtbar iſt), als aus heterogenen und von einander chemiſch unabhaͤngigen Theilen zuſammengeſetzt, und als ſich naͤhrend, und auf der zweyten Stufe (der phyſicaliſchen) als mit Kraͤften begabt, welche das phyſiſche, mechaniſche und chemiſche der Materien beherrſchen; auf dieſer dritten hingegen (der betrachtenden) werden fie erſt als Körper er— kannt, deren Theile, Veraͤnderungen und Thaͤtigkeiten ſich nach Geſetzen der Zweckmaͤßigkeit (nicht nach denen des Me⸗ chanismus) richten. 3) Organiſche Körper im Verhaͤltniß zu andern (Teleologie). 3) Die organiſchen Boͤrper in Verhaͤltniß zu einander und zu den unorganifchen Rörpern (Teleo— logie und zwar jenes Biologie, dieſes Oeconomologie). Dieſe Betrachtung, deren Gegenſtand die äußere Zweckmaͤßigkeit iſt, hat allerdings ihre Schwierigkeiten und Klippen, welche leicht irre leiten oder zurückſchrecken koͤnnten, wenn nicht derſelbe Leitſtern, welcher die Bahn bey der Betrachtung der Organe bezeichnet — ruhiges von Schwaͤrmerey ent⸗ ferntes Beobachten, Vergleichen und Folgern — auch hier den Lauf der Forſchung ſicherte. - 4) Menſchlicher Körper (Anthropologie). 4) Den Menſchen (Anthropologie), als erſte Orga— niſation der Erde in Bezug auf ſeine Gattung und in Ver— haͤltniß zur Cultur des Bodens, den er bewohnt und den er den Thieren ſtreitig macht. Es verſteht ſich, daß, wenn für dieſen Theil der Naturlehre vom Menſchen der Auss druck Anthropologie geſetzt iſt (in Ermangelung eines an— dern), darunter nicht die Lehre vom Pſychiſchen, ſondern nur die von ſeiner phychiſchen Seite zu denken iſt. C. Eintheilung der Betrachtung der weltkörper (Aſtrologie). * Die Betrachtung der Weltkörper (Aſtrologie, freylich in einem andern Sinn, als dieſer Ausdruck in fruͤ— hern Zeiten und noch jetzt angenommen wird) in Bezug auf ihren zweckmaͤßigen und für das Leben auf ihren fo 657 folgereichen Bau war der Naturforſchung immer faſt noch weniger fremd als die Betrachtung mancher anderer Natur⸗ gegenſtaͤnde, und verbreitete ſich nicht bloß über die Erde (Geologie), fondern auch uber das geſammte Univerſum (Cosmologie). 1 S chel u ß. Mit dieſer Betrachtung, welche ſich bis an die Graͤn— ze des Weltalls (wenn ſolche vorhanden iſt) verliert, ſteht nun die Naturkunde auf ihrem empiriſchen Wege zugleich auch an einer Graͤnze, auf der ſie der Forſchung auf ſpe— culativem Wege begegnet. Zwar muͤſſen Erfahrung und Idee einander gegenſeitig die Hand bieten, und es wird im— mer gut ſeyn, wenn der menſchliche Geiſt nach beyden Rich- tungen hin ſeine Forſchungen verſucht; doch moͤchte nicht ſchwer zu entſcheiden ſeyn, bey welcher Richtung er kuͤnftig noch das Meiſte und Gewiſſeſte, und waͤre es erſt im Ver— lauf von Jahrtauſenden, leiſten wird. Wenigſtens beweiſt die ganze Geſchichte der Naturkunde von ihrem Entſtehen an bis auf den heutigen Tag und insbeſondere die neuere Periode in dieſer Geſchichte hinreichend, daß nicht willkuͤr— lich erdachte und mit dem Flitterwerk einer ſchimmernden Phantaſie ausgeſtattete Theorieen, ſondern nur aufmerkſame Beobachtung des von der Natur ſelbſt Dargebotenen u. ru— hige Aufſuchung von Geſetzen die Naturwiſſenſchaften auf die Hoͤhe gebracht haben, auf der wir ſie gegenwaͤrtig ſte— hen ſehen, und von der aus ſie bey dem uͤberall thaͤtigen Eifer der Naturforſcher und Naturfreunde raſchen Gangs bald eine noch größere Höhe erreichen werden. 1 Tabelle zur ſyſtematiſchen Eintheilung der Naturkunde als reiner, theo— retiſcher Erfahrungswiſſenſchaft. J. Vaturbeſchreibung, Phyſiographie. A. Erſcheinungen, Phantasmographie. 1) Geſichtserſcheinungen, Photographie. 2) Gehoͤrserſcheinungen, Acuſtographie. 5) Geruchserſcheinungen, Osmographie. 4) Geſchmackserſcheinungen, Geuſtographie. 5) Gefuͤhlserſcheinungen, Haptographie. a. Temperaturerſcheinungen, Thermographie. b. Cohaͤrenzerſcheinungen, Synaptographie. c. Adhaͤrenzerſcheinung., Epiſpaſtographie. d. Inhaͤrenzerſcheinung., Enthetographie. e, Erſchuͤtterungserſch., Plectographie. B. Erdkoörper, Gaegenetographie. 1) Unorganiſche Boͤrper. a. Starre Koͤrper, Stereographie. 1) Mineralien, Gryctographie. 2) Felsarten, Petrographie. b. Liquide Körper, Hydrographie. c. Luftartige Körper, Aerographie. 2) Organiſche Körper, r 958 a. Pflanzen, Phytographie. b. Thiere, Joographie. c. Menſchlicher Koͤrper, Anthropographie. (Alle 5 mit Anatomie.) C. Weltkörper, Aſtrographie. 1) Erdgeographie. a. Mathematiſche, Chorographie. b. Phyſicaliſche, Phyſicogeographie. 3) Bewegliche Sterne. a. Planeten, Planetographie. b. Cometen, Cometographie. 3) Gixſterne. a. Sonne, Seliographie. b. Uebrige Sterne, Uranographie. II. Waturerklaͤrung, Phyſik, sensu latiore. 1) Gegenwaͤrtiger Zuftand, Thetik. A. Erſcheinungen, Phantasmatik. B. Erdkoörper, Saegenetik. 1) Phyſiſche Kraͤfte, Phyſik, sensu strictiori. Licht- und Waͤrmekraͤfte, Photik und Ther⸗ motik. N . Magnetifche Kraft, Magnetismus. Electriſche Kraft, Electricitaͤtslehre. 5 S Kraft, Galvanismus. Schwer- und andere Anziehungs-Kraͤfte, Barpvu⸗ tik und Selkiſotik. a 155 2) Mechaniſche Kraͤfte, a. Gleichgewicht, Statik. 1) Starrer Körper, Stereoſtatik. 2) Liquider Körper, Hydroſtatik. 5) Luftartiger Koͤrper, Aeroſtatik. b. Bewegung, Phoronomik. 1) Starrer Koͤrper, Mechanik, s. strick. 2) Liquider Koͤrper, Hydraulik. 3) Luftartiger Koͤrper, Pneumatik. 3) Chemiſche Rräfte, Chemie. a. Unorganiſche Korper, Anorganochemie. 1) Nicht metalliſche Körper, Pneumatochemie. 2) Metalle, Metallochemie. 150 b. Organiſche Körper, OGrganochemie. 1) Pflanzen, Phytochemie. 2) Thiere, Zoochemie. 3) Menſchlicher Körper, Antbropochemie, 4) Grganiſche Rräfte. Organonomie, a. Pflanzen, Phytonomie. b. Thiere, Zoonomie. c, Menſchlicher Koͤrper, Anthroponomie. 3 een Mechanik, s. lat. 959 5 & Weltkörper. Aftronomie, 1) Erde, Seonomie. ; 2) Sonne, Selionomie. 2 > 3) Uebrige Weltkoͤrper, Uranonomie. 2) Vergangener Juſtand. Cosmogenie, 1) Himmel, Uranogenie. 2) Erde, Geogenie. 5) Organiſche Körper,“ Grganogenie. 3) Ruͤnftiger Zuſtand. Prognoſtik. Witterung, Meteoroprognoſtik. III. Faturbetrachtung. Phyſiologie. A. Erſcheinungen. Phantasmologie. B. Erdkoörper. Gaegenetologie. 1) Unorganiſche Rörper, Anorganologie. a. Gebirge, Petrologie. b. Gewaͤſſer, Sydrologie. c. Atmoſphaͤre, Aerologie. 2. Organe, Phyſiologie, s. strict. 2. Der Pflanzen, Phytologie. P. Der Thiere, Zoologie. 3) Grganiſche Körper im Verhaͤltniß a. zu einander, Grganologie, b. zum Unorganiſchen, Geconomologie. 4) Menſchlicher Körper in Verhaͤltniß zur Erde, Anz thropologie. C. weltkörper. Aſtrologie. 1) Erde, Geologie, 2) Uebriger Himmel, Cosmologie. Der in der Iſis 1825 Heft 7. S. 762 angegebene Inhalt eines von mir in der Verſammlung zu Wuͤrzburg gehaltenen Vortrags iſt durch eine verkehrte Stellung der Worte: „daß die Gefuͤhlserſcheinungen mit den Geſichtserſchei— nungen theils überhaupt theils als. ......“ ſeinem Sinne nach gaͤnzlich entſtellt worden, und es ſollte die Fortſetzung dieſes angefangenen Satzes, Statt der feh— lerhaften Setzung in der Iſis, auf folgende Art heißen: „theils als Temperaturerſcheinungen — mit den Ges hoͤrserſcheinungen als Cohaͤrenz — mit den Geruchs— erſcheinungen als Adhaͤrenz — und mit den Ges ſchmackserſcheinungen als Inhaͤrenz zuſammenhaͤngen. * | Allgemeine Bemerkungen über die canariſchen Inſeln, beſonders naturgeſchichtlichen Ins halts. Vom Profefo; Berthelot zu Orotava auf Teneriffa. * Die canariſchen Inſeln muͤſſen die Aufmerkſamkeit je— des Beobachters ſowohl in Hinſicht ihrer politiſchen als auch ihrer phyſiſchen Geſchichte feſſeln. Dieſe Inſeln waren im Alterthum unter dem Namen der „gluͤckſeligen Inſeln“ berühmt; die Sitten und Gebraͤu⸗ che der Einwohner dieſes kleinen Archipels koͤnnten ein Ge— genſtand merkwuͤrdiger Nachforſchungen, in Ruͤckſicht ihres weit hinaufreichenden Urſprungs, werden. Der tapfere Wi— derſtand dieſer Voͤlker zur Zeit der Eroberung der ſieben Inſeln bietet ein intereſſantes Gemaͤlde dar, in welchem man auf der einen Seite alle heroiſche Tugenden einer, bis zur Verzweifelung für ihre Unabhaͤngigkeit kaͤmpfenden Na— tion, auf der andern Seite alle Laſter und Zuͤgelloſigkeiten eines Haufens von Abenteurern hervorragen ſieht, die in jenen an die Barbarey graͤnzenden Zeiten ihren Sieg auf die gaͤnzliche Vertilgung derjenigen gegruͤndet hatten, welche ſie unterwerfen wollten. In dieſem grauſamen Kampfe hatten die Sieger, welche einer gebildeten Nation anzugehoͤren behaupteten, die Beſiegten, welche von ihnen Barbaren genannt wurden, auf eine unbarmherzige Weiſe niedergemetzelt; und ſo wur— de die urſpruͤngliche Menſchenraſſe, die ehemals den canari— ſchen Archipelagus bevoͤlkerte, ausgerottet, und nur einige vertrocknete Mumien, die man noch in Grabhoͤhlen wieder auffindet, * find die traurigen Ueberbleibſel der alten Bes ſitzer dieſer Eylande. — ; Was die Naturgeſchichte betrifft, fo bietet das Pflanz zenreich eben ſo ſehr durch die weite Verbreitung der Er— zeugniſſe deſſelben, als durch ihren reichhaltigen Ertrag und ihre Verſchiedenheiten alles Intereſſe dar. Die canariſchen Inſeln vereinigen in ihrem Bezirk durch ihre geographiſche Lage eine große Anzahl von Pflanzen beyder Halbkugeln der Erde. Die Vortheile einer fo beſonders begüunſtigten Lage der Breite, verbunden mit der Höhe der Gebirge, der Tiefe der Bergſchluchten, der Mannichfaltigkeit der Lands Aus Privatbriefen von Teneriffa mitgethellt und aus dem Franzoͤſiſchen uͤberſetzt von Herm. und Dr. C. Iken in Bremen. Hiermit meynt der Verfaſſer 'unſtreitig die Gouanden oder Urbewohner dieſes Landes, deren Leichen, außer der kuͤnſttichen Ginbalfamierung (2), vielleicht auch auf eine ähnliche Weiſe ausgetrocknet ſeyn moͤgen, wie etwa die Leichname im Bleykeller unter der Domkirche zu Bre⸗ men, worin ein gewiſſer trockner Luftzug, verbunden mit noch unbekannten minergliſchen Ausdünftungen, dieſe Wir: kung hervorbrachte. Eine ſolche Mumie oder Gouanchen⸗ Leiche beſitzt Hr, Hofr. Blumenbach in Göttingen. Ueber die Gouanchen oder Guantſchen ſehe man den Artikel Mu— mien in Lippold's Natur- und Kunſtlexicon, im Ergän⸗ zungsbande; auch Stein's Geogr., und den Artikel: Te⸗ neriffa im Converſ, Lexicon, - A. d. Ueberſ. 960 ü 961 5 ſchaften und allen Mebeneigenfchaften des Erdreichs, ſchei⸗ nen dieſe glückliche Lage noch mehr zu begünftigen. Das Mineralreich bletet wenig Ausbeute dar, da⸗ hingegen find die vulcanifchen Erzeugniſſe auf allen Inſeln im Ueberfluß. Das aufmerkſame Unterſuchen dieſer Denk: mäler ehemaliger Erdumwaͤlzungen, das Beſchauen fo vies ler erloſchener Vulcane, und derjenigen, die noch in Thaͤ⸗ tigkeit ſind, muß ſehr wichtige Beobachtungen fuͤr das, was die geologiſche Geſchichte der ſieben Inſeln betrifft, liefern. Ich bedaure, mich jetzt nicht weitlaͤuftiger über dieſen Ge: genſtand auslaſſen zu koͤnnen. Dieſer Archipel iſt vor un⸗ denklichen Zeiten durch das Feuer der Vulcane verheert, und auf die Spuren dieſer ältern Ungluͤcksfaͤlle trifft man bey jedem Schritt. — Die Geſchichte der vulcaniſchen Ausbrüs che der canariſchen Inſeln müßte ein eben ſo merkwuͤrdiges als unterhaltendes Werk darbieten, wenn man die Data in chrsnologiſcher Ordnung ſammeln konnte, aber ungluͤcklicher; weiſe kann man kaum über die Zeit der Eroberung hinaus: gehen. — Man weiß nur fowiel, daß, als der Abeuteurer Alonzo de Lugo die Inſel Palma 1492 eroberte, einer der Prinzen, welche dieſe Laͤnder regierten, Namens Eche— dey, ihm fagte, daß die Exploſion eines Vulcans den gros ßen Berg Tocande verſchlungen habe, der die Heerden uberfluͤſſig mit Futterkraͤutern verſorgte, und daß dieß Er⸗ eigniß bey Lebzeiten feines Vaters ſich zugetragen habe. Der Vulcan Tagalate auf derſelben Inſel verur⸗ ſachte einen ſchrecklichen Ausbruch im Jahre 1646; der Gipfel deſſelben raucht gegenwaͤrtig noch. Es kommt eben— falls ein ſchwefelartiger Rauch aus den verſchiedenen Spal— ten des Gipfels des bekannten Pico de Teyde (auf der Inſel Teneriffa) hervor. Die Ausbrüche dieſes Vulcans, von welchem man die Data noch aufbewahrt, ſind folgen— de: der Ausbruch, welcher die Stadt Garachico am 5. May 1706 verwuͤſtete, derjenige, welcher das Gebiet von Guimar in demſelben Jahr uͤberſchwemmte, und der letzte, welcher durch einen der unteren Theile des Berges am 9. Juni 1798 hervorbrach. — Die Inſel Lanzerotte iſt eftmals der Schauplatz dieſer großen Natur-⸗Erſcheinungen geweſen; der Ausbruch am 1. Sept. 1730 zog die erſtaunenswuͤrdigſten Umſtaͤnde nach ſich. Noch in dem gegenwärtigen Jahre 1824, in der Nacht des 30. July, fpürten die Einwohner von Lanze: rette ſtarke Erſchuͤtterungen, welche aus dem Mittelpuncte der Inſel zu kommen ſchienen; dieſe außerordentlichen De: wegungen waren mit dem drohenden Rollen von Tauſend unterirdiſchen Donnerſchlaͤgen begleitet, als am andern Mor» gen zwiſchen 7% und 8 Uhr ſich die Erde an zwoͤlf ver: ſchiedenen Stellen auf einer kleinen Ebene, in der Entfer- nung einer halben Stunde vom Dorfe Tia agua öffnete. Dieſe verſchiedenen Oeffnungen vereinigten ſich alſobald in drey Hauptſchluͤnde, welche unter heftigen Detonationen eis ne entſetzliche Menge brennender Steinmaſſen auswarfen. Dieſe gräulichen Ausleerungen bildeten einen Berg, der eie ne Meile (une mille) im Umfang und ungefaͤhr eine Hoͤhe von 100 Toiſen hat. Unter'm 28. Auguſt ſchrieb man mir von Lanzerotte, daß der Vulcan noch immer in großer Thaͤtigkeit ſey, und daß er durch einen der Schluͤnde eine große Menge Waſſer ausgeworfen habe. Ich erwarte bald Iſie 1886. Heft X. 92 eine genaue Erzaͤhlung von dieſem Ausbruch, ſo wie auch pon den zwey anderen Ausbruͤchen, welche ſich in einem an— dern Theil der Inſel gezeigt haben. Ueber das Thiexreich maͤchte ich mich hier, zufolge einer Ueberſicht ſeiner Erzeugniſſe, weitlaͤuftiger auslaſſen, nicht weil ich mich dieſem Theile der Wiſſenſchaft insbeſon⸗ dere gewidmet habe, ſondern weil Sie, mein Herr, die ca⸗ nariſchen Inſeln aus dieſem Geſichtspuncte kennen zu lere nen gewuͤnſcht haben, und ich daher glaube, daß einige alls gemeine Bemerkungen daruͤber Ihnen am angenehmſten ſeyn werden. Die Claſſe der Saͤugthiere iſt in dieſem Lande ſehr beſchraͤnkt. In die erſte Reihe muß man jedoch die Jie⸗ gen, die Schafe und die Schweine ſetzen, die man nie⸗ mals mit andern Raſſen vermiſcht hat, und die folglich ihr angeſtammtes Gepraͤge ſeit der Eroberung der Inſeln bey: behalten haben. Da die erſten Einwohner der canarifhen Inſeln als ein ſehr altes Volk angeſehn werden muͤſſen, und da fie niemals mit einer andern Nation in Verbindung kamen, ſo muß man die Thiere, die ich ſo eben nannte, ganz als einheimiſche betrachten, weil die Epoche ehrer Eins führung in dieſe Inſeln ſich in die Dunkelheit früherer Zei- ten verliert. — Die Ziegen insbeſondere haben ein Außes res Anſehn (une physiognomie), welches eine, dieſer Himmelsgegend ganz eigenthuͤmliche Art bezeichnet. — Die Hunde, welche man um die naͤmliche Zeit auf der Inſel Lanzerotte und auf der großen canariſchen In⸗ ſel fand, mäffen aus demſelben Grunde auch unter die eins heimiſchen Thiere geordnet werden; ſie bilden eine Art, die zwiſchen dem Haushunde (mätins) und dem Schaͤferhunde oder Wolfshunde (les chiens de bergers ou chiens loups) das Mittel haͤlt. — Die große Anzahl dieſer Thiere auf der großen canariſchen Inſel hat, nach dem Bericht des Plinius, dieſer Inſel den Namen gegeben (proximam ei canariam vocari a multitudine canum ingentis magnitudinis, ex quibus perducti sunt Jubae due. Plinius lib. 6. cap. 35.) 2 Die anderen Gattungen find: die Caninchen, welche von gleicher Art wie die europaͤiſchen ſind. Man bemerkt eine ganz ſchwarze Barietaͤt, die wegen der Feinheit des Haars, ſo wie auch wegen des Glanzes, den es an ſich hat, ſehr ausgezeichnet iſt. Es folgen hierauf die Fledermaͤuſe aus der Gat⸗ tung der Blattnaſen oder der Khinolophes fer à cheval (d. h. mit dem Wulſt auf der Naſe oder mit dem Hufei— ſen, nehmlich die Fledermaus mit dem Namen: „die Huf— eiſennaſe“ Vespertilio ferrum equinum. A. d. Ueb.). Alle andere Säugthlere, welche man auf dieſen Sn: ſeln ſieht, wie die Cameele, Pferde, Ochſen, Ratten u. ſ. w., ſind zu verſchiedenen Zeiten daſelbſt eingebracht worden. In der Claſſe der Dögel muß man zwey Abtheilun: gen machen: die erſte wird die einheimiſchen oder hier— bleibenden Voͤgel in ſich begreifen; die zweyte die reiſen⸗ den Zugvoͤgel, die von Africa zu uns kommen, wenn die Winde eine Zeitlang aus 7 oder Suͤden wehen. Von 1 —— — nn — 963 f em - 964 dieſen letztern werde ich in der nachfolgenden Ueberſicht, die von Holztauben (Ramiers), deren eine ſehr groß Sch) hier geben will, nur diejenigen aufführen, die ich in it. Eine Art von Turteltauben (T'ourterelles); erſchiedenen Jahrszeiten geſehen habe. — es iſt dieſelbe wie bie von Africa, aber fie niſtet Anmerkung. Ich bin in meiner Claſſification der Me— gan eiden Juſelg er thode des Herrn Conſtant. Dumeril gefolgt,“ nehm⸗ b. Familie der Alectriden oder eigentlichen huͤhner— lich hinſichtlich der Voͤgel, der Mollusken, Fiſche und artigen Vögeln. Zwey Arten des Rebhuhns; die er— Inſecten. ſte Art iſt die europaͤiſche oder das rothe Rebhuhn a 8 la perdris uge). Die Einw 0 12 In der Claſſe der Cruſtaceen (Krebſe u. f- w.) folge 19 0 Igeln wangen . e ich der Methode des Herrn Latreille eee A) gas; Nie ch — 5 iſt ſehr haͤufig auf der Inſel Lanzerotte, und es it e e 8 * kein Zweifel, daß ſie von Africa heruͤber gekommen 1. Einheimiſche RL hierbleibende Vogel. ſeyn wird, um ſich hier anzuſiedeln. 1 eine 2) Ordnung. Raubvogel. Art von Wachteln, dieſelbe, die man in Europa zu a. Die Familie mit dem Federhals (plumicolles): ſchleßen pflegt. Dieß iſt einer der gemeinſten Voͤgel Zwey Arten von Habichten (Autours), zwey von auf den canariſchen Inſeln, obgleich die Jagd jaͤhr— Sperbern, zwey von Falken. — lich ungefaͤhr zwey bis drey Tauſend derſelben ver— 0 155 8 tilgt. Ferner eine Art von Trappen (Outardes); 8 Y * 5 b. Die Familie der Nachtvoͤgel (nycteriens). fie findet ſich nur auf den Inſeln Lanzerote dad Zwey Arten von Nachteulen (Chouettes), wovon Fortaventura; wo ſie ziemlich gemein iſt. RE MER ie 5. Die Stelzenfüßler (Echassiers) oder die Sumpf 2. Ordnung. Blettervoͤgel (Grimpeurs). vogel. a. Familie der Beilſchnaͤbel oder Cuneirostres. a. Familie der Schmalfchnäbler (Pressirostres), Eine Art des grünen Spechts. Dieſer Vogel wird Ich glaube, in dieſe Ordnung muß man die Rohr— hier zu Lande Peto genannt; man kann ihn nur dommeln (les Butors) ſetzen, von denen man Eine in einem eiſernen Käfig aufziehen, denn er zerſtoͤrt Art antrifft. alles mit ſeinem Schnabel. Er wird ſehr zutrau— l 5 1 \ lich; feine Größe iſt fo wie die der kleinen Droſſel 6. Ordnung. Singvögel. Wandervoͤgel oder fperlingss 2 in Europa. Die Federn am Kopfe ſind fehr leb— artige Voͤgel (les passereaux). haftroth, der übrige Theil feines Körpers iſt glaͤn— a. Familie der Jackenſchnaͤbler (Creniröstres). Ei⸗ zend ſchwarz mit weißen Federn untermiſcht. ne Art von Amſeln (lerles), dieſelbe, die in Eu— . nung. hwimmfüßige Vögel (Palmipedes). ropa iſt. g 5 er h 95 a h 15 9 5 b 5 15 b. Familie der Vollſchnäbler (Plenirostres). Eine a. Familie er Langfluͤgler oder Makroptera. Eine Art von Raben (Corbeaux); es iſt die gemeine der Moͤven. Art. Auch zeigt ſich ein Vögel, den man hier zu 4. Ordnung. Sühnerartige Vogel (eallinackes). a ee nennt, er nähere ſich ſehr den 51 i 5 olzhehern (Geais, oder Mandelkraͤhen); ſeine Groͤ— a. Familie der Tauben oder Periſteren. Zwey Arten ße iſt wie die der Amſel (Merle); fein Kopf iſt ſehr aufgedunſen, ſeine Farbe weißlich blau. Der Alcairon lebt einſam, man trifft ihn auf dürren Kuͤ— „Wir behalten dieſe Methode und Nomenclatur hier in der ſten an; er baut ſein Neſt auf der Euphorbia an- Ueberſetzung bey, und befolgen des Herrn von Froriep's ey : 5 tiquorum. + Verdeutſchung von Dumeril’s analptiſcher Zoologie 5 2 6 . 5 (Weimar 1806 in Detan), die wir vor uns liegen haben, c. Familie mit kegelförmigen Schnaͤbeln (Coniro- um ſomehr, da dieſes Werk bey dem Studium der Natur⸗ stres), Finken (Pinsons). Eine Art, verſchieden geſchichte nicht genug empfohlen d ee von der’ eutopäifchen. Stieglide (Chardennerets); > RR. / Eine Art, es iſt die nämliche, wie in Europa. » Die nachfolgende Ueberfiht der einheimiſchen und auslän- Haͤnflinge (Linottes), die europaͤiſche Art. Zeiſige Abd Bun Nat 11 1 es 5 14 55 (Serins). Eine Art; es find die nach den canari⸗ und vieler Socgfalt in eine foͤrmliche Tabelle gebra ur. es 8 1 fr die ſich aber in einer Zeitſchrift, wie die gegenwartige eee eee e 8 . nicht wohl abdrucken ließ, weßhalb wir ſie in eine ande⸗ ge (Moineaux), Eine Art, mit gelben Federn uns re Form gebracht haben, ohne jedoch von ihrem Inhalt ter der Kehle. Waldfinken (Fringilles). Eine Art; ihr irgend etwas zu rauben. Wir hoffen, von dem wüur⸗ dieſer Vogel iſt von der Groͤße einer kleinen Wach— a 91 ee VV er tel, ich glaube, es iſt derſetbe, wie der, den ich in noch weitere Lufſchluͤſſe und Nachrichten über Teneriffa zu erhalten, die dem Leſer ohne Zweifel ſehr willkommen 1 aan ag 5 5 en feyn dürften und die wir daher baldigft mitzutheilen als⸗ iſt die] gel der haufigſte auf de nariſch dann nicht ſäumen werden, um ſo mehr, da die 1 Inſeln. — 1 lehrt s 8 = . 16 70 . een den ene d. Familie der Pfriemenſchnaͤbler (Subulirostres), A, d, Ueberſ. Meiſen (Meésanges). Zwey Arten, dieſelben wie in (mE) SUSE Europa. Kohlmeiſen (charbonnières). Eine Art, es iſt die Läͤuferinn (la courreuse). Bachſtelzen 1 (bergeronnettes), eine Art; es iſt dieſelbe wie in Frankreich. Rothkehlchen (rouge gorge). Eine Art; wie die in Frankreich. Grasmuͤcken (fauvelr tes): Drey Arten; wovon zwey dieſen Himmels— ſtrichen eigenthuͤmlich find; eine derſelben hat einen ſchwarzen Kopf, dieß iſt der Vogel, deſſen Geſang der angenehmſte iſt. — e. Familie der Duͤnnſchnaͤbler (tenuirostres). Baum⸗ läufer (grimpereaux): Eine Art, die eusopäifche, Wiedehopf (huppe): Eine Art; die europaͤiſche. — II. Auslaͤndiſche oder Zugvögel (voyageurs ). 1. Ordnung. Raubvogel. a. Familie der Gederhalſe (plumicolles) Falken oder f faucons; eine blaue Art von der Größe der euros paͤiſchen. 2. Ordnung. Blettervoͤgel. a. Familie der Veilſchnaͤbel: Kukuk (coucou), zwey Arten. RER 3. Ordnung. Schwimmvögel. a. Familie der Langfluͤgler. Moͤven; eine Art. See— ſchwalben (sternes); zwey Arten. Ich habe neu⸗ lich einen Vogel erlegt, der mir einige Aehnlich— keit mit dem Sturmvogel (l’oiseau des tempctes) zu haben ſcheint, der aber wegen der beſondern Bil- ſeines Schnabels vielleicht eine neue Gattung bilden koͤnnte. Seine Naſenlocher vereinigen ſich zu einer einzigen Roͤhre (tube), die beym Urſprung des Schnabels eine ſehr deutliche Walze bildet. Ich beſitze dieſen Vogel ausgeſtopft. b. Familie der Saͤgeſchnaͤbler (Serrirostres): En- ten (canards). Mehrere Arten, wovon man eine Nankinfarbene, eine andere von ſchwarzer Farbe und eine dritte braune von der Größe einer Zurteltaube unterſcheidet. — c. Familie der Rurzfittige (uropodes). Tauchervoͤgel oder Greben (plongeons au grebes). Eine Art. — 4. Ordnung. Suͤhnerartige Vögel. Familie der Aleetriden. Wachteln. Eine Art, die groͤßer als die gewoͤhnliche Wachtel und beynahe weiß iſt. 5. Ordnung. Stelzenvögel (Echassiers) oder Sumpf vögel.- a. Familie der Breitſchnaͤbler (latirostres) Löffel: reiher. Eine Art; (Spatules). 8 b. Familie der Schneideſchnaͤbler (cultrirostres) Reiher oder hérons; mehrere Arten, worunter man den kleinen aſiatiſchen Reiher (aigrette d' Asie) u. eine andere chocoladenfarbige Art unterfcheidet. — Stoͤrche, mehrere Arten, die ſonderbarſte iſt die, welche krummgebogene Beine hat (jambes arquees). c. Familie der Schmalſchnaͤblec (pressirostres) Waſſerhuͤhner (poules d’eau ou foulques), Zwey Arten. Rallen (räles). Eine Art, 966 d. Famitie der Walzenſchnaͤbler (teretirostres) Schnepfen oder bécasses. Eine Art, dieſelbe wie in Europa. Waſſerſchnepfen oder becassines. Ei⸗ ne Art. Regenpfeiffer (pluviers). Eine Art. 6. Ordnung. Singroͤgel, oder ſperlingsartige Voͤgel (passereaux). ö 7 a. Familie der Jackenſchnaͤbler (crenirostres) Dross ſeln oder Krammetsvoͤgel (grives). Eine Art, es iſt die kleine europaͤiſche Droſſel. b. Familie der Vollſchnäbler (plenirostres). Holz⸗ heher (geais). Eine Art; fie iſt merkwuͤrdig wegen ihrer lebhaften Farben. \ c. Familie der Veilſchnaͤbler (coniroctres). Die Staare (éEtourneaux). Eine Art; diefeibe wie in Europa. Goldammer oder loriots. Eine Art. d. Familie der Pfriemenſchnaͤbler (sabulirostres) Bachſtelzen oder bergeronneltes, eine graue Art. Das Weißfchwaͤnzchen oder cul blanc. Eine Art, es iſt die europaͤiſche. e. Famil. der Flachſchnaͤbler (planirostres). Schwal⸗ ben (hirondelles). Zwey Arten. Mauerſchwalben (martinets). Eine Art. a f. Familie der Dünnſchnaͤbler (tenuirostres), Eis⸗ vogel, oder Martin-pecheur. Eine Art. 7 Kriechende Thiere (Amphibien) oder Reptilien. In der Claſſe der Reptilien bietet die Familie der Ophi⸗ dier oder der Schlangen keine einzige Art dar. — Unter den Sauriern oder Eydechſenarten findet man eine Men: ge verfhiedener Arten von platten Eydechfen (Lézards, la- certae). Die Familien der Batrachier (oder Froͤſche) bietet zwey Arten von Froͤſchen dar, den gtuͤnen und den grauen, (la grenouille verte et la grise). Siſche. Der Theil des atlantiſchen Oceans, der die canari⸗ ſchen Inſeln beſpuͤlt, iſt überflüffig reich an Fiſchen. Die Verſchiedenheit und die Eigenthuͤmlichkeit der Arten, die man längs den Kuͤſten fängt, beweiſet, daß die canariſchen Inſeln vielleicht in einer der Zonen liegen, die fuͤr das Stu⸗ dium einer eben fo nuͤtzlichen als intereſſanten Claſſe am guͤnſtigſten find, * Mollusken oder Weichthiere. * Die Claſſe der Mollusken enthaͤlt einige ſeltene Arten. In der Ordnung der Cephalopoden oder Kopffuͤß— ler findet man folgende: Polypi, Sepiae et Loligo,, Man faͤngt zuweilen auch den nautilus papyraceus. In der Ordnung der Gaſteropoden, Familie der Dermobranchien, ſieht man die Doris, Eoliden, Patel⸗ len, Meerohren (Ormiers) und Chitons oder Oscabrions (Kaͤfermuſcheln). 967 Unter den Adelobranchien der Gaſteropoden findet man viele Colimagons Escargots, einige Nerites, und eine ſehr ſonderbare Nacktſchnecke (Ilimagon), die in dem feuchten Erdreich lebt. Dieß merkwüurdige Thier hat das Anſehn der Schnecke ohne Gehaͤuſe; wenn man aber die klebrige Haut, die fie dedeckt, wegnimmt, fo entdeckt man eine innere Schale oder Gehaͤuſe (coquille), welches die zarteſten Organe zu beſchuͤtzen ſcheint. Die Familie der Siphonobranchien unter den Ga⸗ ſteropoden enthält einige Kinkhornſchnecken (Buccins), eine Art von Schraubenſchnecken (vis) und zwey Arten von Cy— präen oder Porcellanſchnecken. 3 In der Claſſe der Acephali oder Kopflofen findet man Auſtern und Pilgrimsmuſcheln (huitres et peleri- nes). Endlich ſieht man in der Ordnung der Brachio⸗ poden oder Armfuͤßler ſogenannte Balaniten oder Meer⸗ eicheln (Eichelmuſcheln) und Anatifen oder Fußzehen, anati- fes ou pouce-pieds (Anatifa pollicipes Linn.). Im Ganzen genommen ſind die Kuͤſten der canari⸗ ſchen Inſeln wenig geeignet fuͤr die Mollusken mit Mu⸗ ſchelgehaͤuſen, wegen der Seeklippen, Laven und ſteilen Felſenmaſſen, welche ſie umgeben. Cruſtaceen. Die Claſſe der Cruſtaceen liefert eine große Menge von Arten, unter welchen man ſehr ſeltene und einige noch nicht beſchriebene findet. — In der Familie der Decapo- des brachyoures enthält das Geſchlecht der Krabben (cancer Linn.) eine unendliche Menge von Arten, unter welchen man ſchwimmende Krabben, krummgebogene, viereckige, kreisförmige, elliptiſche, dreyeckige u. Meerſpinnen (inachus L.) unterſcheidet. Die Familie der Decapodes macroures ent: bält Flußkrebſe (Ecrevisses oder astacus L.), mehrere Eins ſiedler oder Bernhardskrebſe (cancer bernhardus L.), Hummer und Heuſchreckenktebſe (langoustes). Unter dies fer letzten Gattung bemerkt man die Art mit großen plal⸗ ten Fühthoͤrnern in Geſtalt von Spateln (Spatule). In der Ordnung der Stomapoden füngt man Schwanenkrebſe (Mantes de mer, cancer Mantis L.). In der Ordnung der Amphipoden ſieht man mehrere Garneelen der See und des ſuͤßen Waſſers (chevrettes de mer et d’eau douce.) Die Ordnung der Iſopoden zeigt Kelleraſſeln, Fiſch⸗ les und Aſſeln Cloportes, poux de poissons et asel- es). Endlich findet man in der Ordnung ber Branchio⸗ poden kleine Arten, die man auch in Europa antrifft und andere, welche dieſen Himmelsſtrichen eigenthuͤmlich ſind. Inſecten. Die Sammlungen, welche ich befige, dienten mir als Führer bey der Aufzählung der Kruſtaceen, Mollusken und einiger Voͤgel; bey den Inſecten würde es zu weit fuͤhren, alle die Arten zu nennen und zu beſchteiben, die ich zu ſammeln ſo glücklich geweſen bin. Ich will mich daher be⸗ (capricornes — 908 gnügen, die hauptſaͤchlichſten anzuzeigen, indem ich fie in die Ordnungen ſtelle, zu welchen fie gehoͤren. In der Ordnung der Ungefluͤgelten (Aptera) if die Familie der Spinnen ſehr zahlreich. Man findet eine Art von der Gattung der Tarantelſpinne, deren Biß ſehr giftig iſt. In der Familie der Tauſendfuͤße findet man an den Suͤdkuͤſten von Teneriffa Scolopendern von 1 Fuß Laͤnge und 1 Zol breit. — Die Ordnung der Zweygeflügelten (Diptera) bietet wenig Gattungen dar. In der Familie der Skleroſtomen ſieht man einige niedliche Arten von Schnaken (cousins, Mücken); zwey Arten von Asiles (Raubfliege — asilus) und die Kameellaus (l’hippobosque de Chameaux), die, wie ich glaube, nicht dekannt war. Die Familie der Sar⸗ koſtomen gibt, Stoff zu wenig Beobachtungen; zwey Arten von Fliegen, Musca (mouches) die ich in America geſehen zu haben meyne, und eine Art von Syrphus. Die Fami⸗ lie der Waſſerfliegen (hydromyes) zeigt einige ſchöne Tipulae. Die Ordnung der Lepidoptera (Schmetterlinge) iſt ziemlich zahlreich an Nachtfehmetterlingen. Der Sphinx tithymali, le ray& (det geſtreifte Schmetterling), die ver⸗ goldete Phalaͤna (la phalèene dorée) und die mit ſilber⸗ nen Puncten, find die Arten, die ſich am meiſten auszeich⸗ nen. — Die Tagfalter ſind in geringerer Anzahl; man findet den Vanilleſchmetterling, den Citronenvogel, den Clitus, einen kleinen ſeht merkwürdigen Argus und einen neuen Schmetterling, hier zu Lande Moro indiano genaunt. In der Ordnung der Salbfluͤgler (Hemiptera) iſt die Gattung Punaise (cimex Linn., Wanze) ſehr aus⸗ gebreitet; ich beſitze acht und zwanzig verſchiedene Arten. — Man findet auch drey Arten von Wafferfcorpionen (Ne- pa L.). Die Ordnung der Hymenoptera zeigt nur zwey merkwürdige Ichneumonen: ein ſchwarzer und der andere roſenroth mit Moſchusgeruch. Die Ordnung der Meuroptera enthält mehrere Ar ten von huͤbſchen Libellen (Waſſerjungfern). In der Ordnung der Orthopteren findet man vier Arten von Küchenfhaben (Blattes), 4 Arten von Man- tis, eine Art von Truxalis, eine Maulwurfsgrille (grillon taupe) und mehrere Arten von Grashuͤpfern (Sauterelles). Die Ordnung der Väfer oder Coleoptera hat 5 Arten Ruͤſſelkaͤfer (charangons) oder curculio L. Eine derſelben iſt ſehr merkwuͤrdig und findet ſich auf der Caca- lia Rleinia. Ich habe fie den Kapuziner genannt (Cha- rancon capucin). — Ferner 5 Arten von Holzboͤcken Cerambyx Linn.) und darunter den Cerambyx afer Linn. Ferner eine andere kleinere Art, die auch auf der Cacalia Kleinia und auf dem Semper- vivum canariense lebt. Ferner 4 Arten hydrophili; 10 bis 12 Arten von Scarabaͤen, worunter man den heili⸗ gen findet (Scarabaeus Sacer L., bey den Aegpptern). — Mehrere Arten von Laufkaͤfern (carabus); eine neue Art 975 von Stachelkaͤfern oder Chateigne e L.) auf m Blattern einer Ciſtroſe (cistus). Zwey Arten von Staphylinen. Eine Art von panifehen Fliegen oder Can⸗ thariden. Endlich ein neues Geſchlecht (genre), welches ich unter der Rinde des Laͤrchenbaums (Pinus Larix) ge⸗ funden habe, und welches den Uebergang von den Luca- nis zu den Scarabaeis zu bezeichnen ſcheint. — In den andern Geſchlechtern ſind die Arten, die man antrifft, faſt alle auf dem arbperchen e gemein. 1 Thierpflanzen oder Zoophyten. In der Claſſe der Zoophyten findet man einige feiöne Madreporen, 2 Arten von ſehr merkwürdigen. Seeigeln (Ooursins), eine Menge Seeſterne, worunter man auch das Meduſenhaupt bemerkt. Die Seefedern werden in der Bap von Sainte Croix in großer Menge gefiſcht. Dieß iſt eine flüchtige Ueberſicht der thieriſchen Er⸗ zeugniſſe der canariſchen Inſeln; ſie gibt nur eine ſehr un⸗ vollkommne Vorſtellung von der Naturgeſchichte derſelben; indeß, die ſchnelle Abreiſe des Schiffs, meine tägli» chen Geſchaͤfte und beſonders meine geringen Kennt: niſſe erlauben mir nicht, noch mehr hinzuzufuͤgen. Mit einer andern Gelegenheit will ich, wenn es gewünſcht wird, alle Erfahrungen mittheilen, welche eine ſechsjaͤhrige Beobachtung über die Geologie dieſer Inſeln, uͤber ihre Temperatur und die verſchiedenen atmoſphaͤriſchen Veraͤn⸗ derungen, die ſich kund geben, mir hat verſchaffen koͤnnen, und dann werde ich auch verſuchen, von den reichen Schaͤ⸗ gen des Pflanzenreichs auf die genaueſte Weiſe Kenntniß zu geben, theils durch meine Beſchreibungen, theils durch böse Probeexemplare, die ich zu Abisfenven mich et: iete. Orotava, im Herbſt 1984 S. Berthelot, Direct. u. Prof. der Bot. u. Ackerbauk. an der gel. Schule zu Orotava auf Teneriffa. Generaluͤberſicht der ornithologiſchen Ordnungen, Familien und Gattungen.“ ER Von F. Boie. 1. Ord. Raptores Vigor. 1; Fam. Gypogeranidae Vigors. Gypogeranus Illig.: Serpentarius Cuv. Falco ser- pentarius Lin. Dicholopus Illig.: cristatus Ilig. col. 257. 1 Um dem Vorwurfe zu begegnen, baß die Azelden Gat⸗ tungen nicht immer in der natuͤrlichen Reihe auf einander folgen, mache ich nur darauf aufmerkſam, daß es weni⸗ ger meine Abſicht geweſen ſey, die Affinität der Gattun⸗ gen zu behandeln, als vielmehr eine Generaluͤberſicht ders jenigen unter ihnen zu geben, welche nach meiner Ueber⸗ zeugung der Natur entſprechen, und daher angenommen Iſis 1826. Heft x. 976 II. Fam. Vulturidae Leach. Vultur Lin. Vultur Lin.: V. cinereus Lin. u. a. a Oathartes Illig. Neophron Savigny: Fiell, monachus Ten. col. 222. u. a. Sarcorhamphus Dumeril: V. gryphus Lin. u. V. papa Lin III. Fam. Falconidae Leach. Polyborus Viell. F. brasiliensis Gm. u. a. RER Storr. Phene Savigny: Falco barbatus m. Haliaetus 5 Falco leucocephalus Gm.; Ma- cei Cuv. col. 8. u. a. Aquila Bechst.: F. armiger Shaw (harpacter Forst.) Vaill. Afr. pl. 1. u. a. Pandion Sayig.: F. haliaetus Lin. u. a. Circaetus Viell.: F. gallicus Gm. u. a. Buteo Bechst. tachardus Shaw. Vaill. u. v. a. Pernis Cuy.: F..apivorus Gm. Astur Bechst. Daedalion Savig.: Gm. u. a. Morphnus Cuv.: F. guianensis Daud. u. a. Harpyia Guv;: F. cristatus Gm. a. a, Nisus Cuv.; minullus Vaill. u. a. Cymindis Cuv.: F. hamatus Illig. u. a. Cerchneis: F. rupicola Lichst. u. s. w. Hypotriorchis; F. subbuteo u, s. w. Hierofalco Cuv.: F. Canarius Gm. u. a. Elanus Sayig.: F. melanopterus Daud. Vaill, Afr. pl. 36. ; Milvus Savig.: ‚Circus Bechst.: IV. Fam. Strigidae Leach. Strix Lin. Strix Lin,: St. brasiliensis Lichst. u. a, Syrnium Sayig.: Strix nebulosa Gm. Bubo Cuy.: St. africana Tem. u. v. a. Scops Savig.: St. pulchella Pall. u. a. Glaucidium: St. nana Tem; passerina Lin. u. a. m. Athene: St. nudipes Daud. u. s. w. Surnia Dumeril: St. choucou Vaill. Afr. pl. 31. V. angolensis Lath. Catharista F. columbarius F. Riocurii. Vaill. col. 85. u. a. F. ranivorus Shaw. Vaill. u. s. W. V. Fam. Caprimulgidae Vigors. Caprimulgus Lin. 1. Podargus Cuv. Javanicus Horsf. Cornutus Tem. col. Caprimulgus Lin. zu werden verdienen. Auf Gattungen, bie für eine ein. einzelne Art aufgeſtellt ſind, habe ich jedoch oft keine Ruͤckſicht genommen, weil mir viele berſelben kein Gewinn für die Wiſſenſchaft zu ſeyn ſchienen. — Die Characte⸗ riſtik der von mir gebildeten findet man in einem für das Ste Heft der Ornis beſtimmten Aufſatze, in welchem ich der in der Iſis 1824 S. 562 ausgeſprochenen Auffor⸗ derung des Hn. Prof. ‚Ranzani ein Genuͤge zu leiſten be; muͤht gewefen bin. 615 1 971 II. Ordn. Insessores Vi gors. Fam. Hirundinidae Vigors. Hirundo Lin, 1 Cypselus Illig. Hirundo leucorrhoa Shaw. Vaill. Afr. pl. 244. u. v. a. Acanthylis: Hir. spinicauda Tem. col. 726 fig. 1 u. 5. W. a Chelidon: Hir. viridis Wils. pl. 38. fig. 3. Cotyle: Hir. fucata Azz. Tem. col. 161; rupestris m.; riparia Lin. u. a. Progne: Hir. purpurea Gm. Wils. pl. 39 fig. 2. u. a. Cecropis. Hir. capensis Gm.; rustica Gm, u. 8. W. II. Fam. Pipridae Vigors. Ampelis Lin. u. Pipra Lin. © S Phibalura: Viell. flavirostris Viell. col. 118. Procnias Illig, ventralis Illig. Ampelis Lin.: Pompadora Lin. u. a. Bombycilla Briss. Japorica Siebold u. a. Casmarhynchus Tem.: Amp. nudicollis Gm, u. a. Coracina Viell., coracias scutata Lath. Pipra Lin. pareola Lin. u. v. a. Pythis Viell.: Pipra leucocilla Gm. All. Fam. Meropidae Vigors. Merops Lin. >: IV. Fam. Trochilidae Vigors. Trochilus Lin, + V. Fam. Nectariniadae Vigors. Certhia Lin.“ Cynnyris Cuy. Certhia violacea Gm. u. v. a. Nectarinia Illig. caffra Lin, Coerebra Briss. Certhia spiza Gm. u. a. m. Arachnothera Tem.: longirostris Tem. u. a. 1. Eine in mehrere Gattungen zu ſpaltende Familie. Wenn ich die Nachtſchwalben zu den Raubvögeln ftelle, glaube ich dieß durch ihren ganzen Habitus gerechtfertigt. Nach einer von Hn. Vigors mitgetheilten Beobachtung, ſchließt ſich übrigens die europäifhe Art auch dadurch an die Raub⸗ vögel an, daß fie Inſecten im Fluge mit den Klauen er: greift. Das Kennzeichen der ungues retractiles fehlt übrigens auch den Geiern. 2 Bey den Schwalben iſt unter den Gattungen dieſer Orb: nung das Flugvermoͤgen am hoͤchſten ausgebildet, und im ſteten Herumſtreifen zweyfluͤglige Inſecten erhaſchen ihr Geſchaͤft. Vielleicht naͤhren ſich die Arten einiger der aufs geführten Gattungen (ek. Wils. art. Hirun, viridis) im Herbſte von Beeren. Sie find mehr oder weniger in Ge: ſellſchaften lebende Voͤgel. 3 Von den Sitten dieſer Familienverwandten weiß man bloß fo viel, daß fie von Fruͤchten und wahrſcheinlich auch von Inſecten leben. 4 Eine in Gattungen zu theilende Familie, die wie ſchon le Vaillant in der histoire naturelle des Promerops et Gue- piers bemerkt, den Schwalben ſehr nahe ſteht. Wie bey letzteren leben nur die ſich vom Familientypus entfernen den Arten iſoliert von ihres gleichen. Wahrſcheinlich mas chen Hymenoptera ihre Nahrung aus. 5 Auch bie Fliegenvoͤgel bedürfen einer Eintbeklung in natuͤr⸗ liche Gattungen. Sie naͤhren ſich im ſchwebenden Fluge von Inſecten und Blumenſäften, und ruhen abwechſelnd, zeigen aber in ver Bildung der Schwanzfedern viele Ver⸗ ſchiedenhelten, ’ — VI. Fam. Sylviadae Vigors- VII. Fam. Merulidae \ VIII. Fam. 97. Ficedula Cuv.: Mot. phoenicurus Lin. u. 2. Curruca Cuv.: Mot. luscinia Lin. u. 4... Aedon: Sylvia galactodes Temminck u. 4... Pericrocotus: Musc. miniata Tem. col. 156 u. s. w. Chloris: Sylv. americana Lath. u. 8. W. Hylophilus Tem. Sylv. vermivora Lath, u. v. a... Calamoherpe: Sylv. arundinacea Lath. u. s. W. Dicaeum Cuv.: Certhia cruentata Gm. Edw. t. 81. Accentor Bechst. Mot. calliope Pall. u. a. m. Phylloscopus: Sylv, trochilus Lath. u. v. a. Brachypteryx Horsf.: montana u. sepiaria Horsf. Melizophilus Leach.: Sylv. provincialis u. a. Vireo Viell, Muse, viridis Lin. u, novaeboracen- sis Lin. n „ate 827 1 ; map Mar“ igors. 1 Merula;, Turdus merula Lin. u. 3, andere. Turdus Lin. Turdus viscivorus Lin. u. S. W. Cinclas Bechst. aquaticus Bechst. u. a2. Grallina Viell. Tanypus Oppel: melanoleuca Viell. Dandalus: Mot. rubecula u. s. w. 8 Petrocossyphus: Turdus saxatilis Lin. u. v. a. Mimus Briss. Turdus polyglottus Lin, enl. 645. us v. a. 7 ; \ ER 188 Myioturdus: Turdus rex Ein. a Pitta Viell. erythrogastra Cuv. u. v. a. ar Myiophoneus Term. : Pitta glaucina Tem. u. a. Rupicola Briss,: peruviana Briss, u. eine zweyte. Motacillidae. Motacilla Lin.“ Mota>illa Lin. alba Lin. u. a. Budytes Cuv. Mot. flava Lin. u., v. a. Enicurus Tem. velatus Tem. col. 160. Vitiflora Briss.: Turdus leucurus u. s. W. Saxicola Bechst. Sylv. rubetra Lath. u. v. a. + 17899 1 Von der Lebenswelſe dieſer Vögel weiß man fo viel, daß fie blühende. Gewoͤchſe auſſuchen und vom Blumenſafte, gewiß auch von Inſerten leben. Von den Trochiliden unterſcheiden fie ſich hauptſächlich durch die Bildung des Schwanzes, der überhaupt ſchwaͤcher, und die groͤßere Länge der Schwüngfedern, wovon man auf einen ganz verſchiedenen Flug ſchließen darf. 2 Sich im Gebuͤſche verborgen zu halten und ſtete Beweg⸗ lichkeit, während ſie Inſecten und deren Larven nachſtel⸗ len, ſind die bezeichnenden Eigenſchaften dieſer Vögel, uns ter ihnen und den Droſſeln finden ſich die vorzüglichſten Saͤnger. a SE: ä 8 Mit der Gewohnheit, von Inſectenlarven, und zu andern Jahreszeiten von Beeren zu leben, verbinden die Droſſeln etwas ganz Eigenthuͤmliches in ihren Sitten, das ſich durch ruckweiſe raſche Bewegungen und im ſcheuen Ver⸗ ſtecken ausſpricht. Sie halten ſich gern auf dem Boden auf, und bey vielen ſind die Füße auf Koſten dor Fluͤgel ausgebildet. 4 Bey den Bachſtelzen wiederholen ſich die Eigenthuͤmlichkei⸗ ten der Sänger mit dem Unterſchiede, daß fie die Ebenen und Ufer der Gewaſſer zum Auffenthalte wählen und zum anbaltenderen Fluge geeignet find, a 973 a 15 X. Tam. Myiotheridae. * © 71 — 1392 Pomatorhynchus Horsfield: le tschagra Vaill. Afr. pl. 70 fig. 1. 2. u. a. Lalage ; Turdus orientalis Gm. enl. 273 fig. 2. u. 5. W. ; N Pycnonotus Ruhl: Turdus capensis Lin. Vaill. A fr. pl. 105 u. 8. W. Timalia Horsfield: Pitta thoracica Tem. u. m. a. Laniarius Viell. Turdus ceylonus Gm. u, a. Pelicinius: Lanius barbarus Gm. u. s. w. Deyoscopus: Lanius cubla Vaill, Afr. pl. 72 1. 2. 8. M. g x Myagrus: Turdus auritus Lath. u. s. w. Myiothera Illig. fuliginosa Illig. u. s. W. 1 X. Fam. Muscicapiadae Vigors. Muscicapa Lin. ? Butalis: Musc. grisola Lin. u, a. Hypothymis: Musc, caerulea Vaill. Afr. pl. 155. Tyrannus Cuv.: Musc. audax Gm. u. v. a. Platyrhynchus Desmar.: Todus cancroma Lath. u, v. a. Muscipeta Euv.: Musc. paradisi Lin. Vaill. Afr. pl. 176 u. a. Dicrurus Viell. Edolius Guy. retifer Tem, Vaill. » n Afr.'pl.'176: u. v. a. Ceblepyris Cuv.: Musc. cana Gm. u. a. XI. Fam. Laniadae Vigors Lin. Lanius “ Enneoctonus: Lanius collurio Lin. u. v. a. Thamnophilus Viell.: Lanius doliatus Lin. u. v. a. Psaris Cuy. Lanius cayanus Lin. u. a. Vanga Cuy.: destructor Tem. u. a. Falcunculus Viell. frontatus Lath. col. 77. Sparactes Illig. Lanius superbusShaw. Vaill. Afr, pl. Artamus Viell. Ocypterus Cuv. Leptoteryx Horst. leucorhynchus Cuv. = XII. Fam. Tangaridae, Tanagra Lin.“ 1, Die hier vereinigten Gattungen leben wahrſcheinlich alle im dichten Gebuͤſche und von Inſectenlarven. Die Flügel find im Vergleich mit den Füßen wenig ausgebildet, waͤh⸗ rend auch ihre ſchwachen Ruderfedern dermuthen laſſen, baß ſie nie anhaltend fliegen. 2 Ferner koͤnnten als Gattungen abaefondert werden: Hni- polegus für Muse, Tophotes Tem. und cyaneirostris Vieill. Az, 181; die Peposaza Az. (Xolmis), die ſich in der Lebensweiſe den Arten der Gattung Oenanthe nä⸗ bern und die Queues rares (Xenurus) deſſelben. Alle hieher zu ſtellende Voͤgel zeichnen ſich durch rauhe Stimme und die Gewohnheit aus, auf zweyfluͤglige In⸗ ſecten zu lauren, und dieſelben im Fluge zu haſchen. Sie figen vorzugsweiſe auf dürren Zweigen und Aeſten. 3 Bey den Wuͤrgern wiederholt fich die Lebensweiſe der Flie⸗ genfaͤnger. Sie leben wie die meiften berfelben einfam, find zaͤnkiſch und ſtellen varzugsweiſe den Inſecten mit harten Fluͤgetdecken nach. 0 7 4 Ben biefer Abtheilung weiß man wenig mehr, ais daß fie von Fruͤchten leben, — XV. Fam. XVI. Fam. 5 974 Comarophagus: Tachyphonus Viell. Oriolus leu- copterus Lath. u. s. w. Thraupis: Tan. archiepiscopus Desm. u. s. W. Calliste: Tan. tricolor Gm. col. 215 u. s. W. Rhamphocelus Desm. Tan. jacapa Lin. u. brasilea Lin. Piranga Viell. Tan. missisipiensis Gm. Flammi- ceps Max. col. 177 u. v. a. 8 Bethylus Cuv. Lanius picatus Lath. Vaill. Afr. pl. 60. Euphone Illig. rufiventris Vielk u. v. a, XIII. Fam. Fringillidae. ® Spinus Cuv. Fr. tristis Gm. u. a. Carduelis Cuy. Fr. carduelis u. a. Pyrgita Cuv. Fr. simplex Lichst. col. 358 u. s. v. Struthus: Fr. coelebs Lin. u. s. w. Vidua Cuy. Emb. regia u. v. a. Linaria Cuv. Fr. linaria Lin. u. v. ähnl. Ploceus Cuv. Loxia socia Lath. u. v. a, Emberiza Lin. Fm. gubernatrix Az. Tem, col. 65 u. s. W. f Cynchramus: Em. schoeniclus Lin, u. s. w. Emberizoides Tem. : Fr. macroura Gm. Tem. col. 114 2. u. eine sehr älinliche Art. XIV. Fam. Loxiadae Vigors. 2 Loxia Briss.: leucoptera Wils. pl. 3. u. m. a. Strobiliphaga Viell. Corythus Cuv.: Loxia enuclea- tor Lin. u. a. Pythilus Cuv.: Lox. erythromelas Lath. u. einige andere. Saltator Az. Viell. Coracias cayennensis Gm. u. s. W. Ptytotoma Gm. rara Gm. Az. No. 91. Pyrrhula Briss. Loxia pyrrhula Lin. u. a. Colius Gm.: striatus Tem. Vaill. Afr. pl. 256 u. a. Psittirostra Tem.: Lox. psittacea Lath. Alaudidae. Alauda Lin. ? Alauda: arvensis Lin. Anthus Bechst.: pratensis Lin. u. v. a. Corydalis Tem.: Alauda africana Gm. Vaill. Afr. pl. 162. A. bifasciata Tem. u. v. a. Plectrophanes Meyer: Emb. nivalis Lin. u. a. Paridae Cuv. Regulus: satrapa Lichst. u. m. a. 1 Die hier vereinigten Vögel leben von Saͤmereyen und In: ſecten, beduͤrfen aber einer ferneren Eintheilung in na⸗ tuͤrliche Gattungen. 2 Die dieſe Abtheilung auszeichnende Eigenſchaft, ſich auf ih: nen Nahrungsmittel darbietende Baͤume zu werfen und lange auf denſelben zu verweilen, ſcheint ſich am hervov⸗ ſtechendſten bey Colius zu finden. 3 Auf ber Erde Saͤmereyen und Inſectenlarven aufzuſuchen und ſich im ſchwebenden Fluge ſingend in die Luft zu ers heben, ſind dieſe Familie bezeichnende Elgenſchaften, bes ten fernere Eintheilung in Gattungen erforderlich ſcheint. 975 \ Parus ‚Lin.: major Lin. u. v. a. Jora Horsf.: Parus quadricolor Lath. Vaill. pl. 141 u, scapulata Horsf. Aegythalus: Parus biarmicus u, a. n Horsf. Sylv. africana Lath. Vaill. Afr. pl. 112. Malurus Viell.: Sylv. malachura Lath. u, a, m. Synalaxis Viell.: ardens Tem. u. v. a. Thryothorus Viell.: iongirestris Viell. u. s. ww. Troglodytes Cuv.: hiemalis Viell. u. s. w. Pardolotus Viell.: punctatus Viell. u. a. XVII. Fam. Certhiadae Vigors. Dendrocolaptes Herm. Dendrocopus Viell. Xenops IIlig.: X. rutilus Illig. coll. 72 3 u. 2 a. Anabates Tem. amaurotis Tem. col. 238 u. viele andere. opethyorhynchus Tem. Furnarius Viell.: Merops rufus Gm. u. a. Sitta Lin.: europaea Lin. u. 3 nordamericanische. Climacteris Tem., Certhia picumnus Ulis. Ortlonyx Tem. Tichodroma Illig. Jetroproma Viell.: raria Gm. Oxyrhynchus Tem.: Flammiceps col. 125. Drepanis Cuv.: Certhia paciſica Gm. Aft. Certhia mu- Upupa Lin. : Africana Viell. u. a, Promerops Vaill.: Upupa erythrorhynchus Lath. u. m. a. f i XVIII. Fam. Melliphagidae Vigors. * XIX. Fam. Garrulidae. Garrulus Briss.: u. s. W. Nucifraga Briss.: caryocatactes Briss. Cyanocorax: Corvus pileatus col. 57. u. 8. W. Prionops Viell. Lanius plumatus Shaw. Vaill. Afr. Corvus galericulatus Vaill, 8 pl. 80. Buphaga Gm. : africana Gm. Vaill. Afr. pl. 97. XX. Fam. Sturnidae Vigors.“ Sturnus Lin.: unicolor Marm. col. Agelajus Viell.: chopi Az. u. v. a. Lamprotornis Tem.: Turdus cantor Gm. col. 149 U. V. à. Pastor Tem.: Sturnus gallinaceus Vaill. Afr. pl. 5 — 94 u. v. a. Sturnella Viell.: Sturnus militaris Gm. u. a. 111 u. à. — — * 1 Die Gattung Dendrocolaptes iſt, wie auch Vigors be- merkt, in mehrere zu theilen. Als Typus derſelben koͤn⸗ nen genannt werden: Oriolus pieus Lin., Dend, procur- vus Tem. und -Coracias cayennensis Gm. und Kerthin familiaris Lin. 2 unter der Benennung Cissa könnten ferner zur Gattung erhoben werden: Cor. sinensis Gm. unb verwandte Arten. 3 Die Lebensweiſe dieſer eigenthuͤmlich organiſterten Voͤgel iſt noch immer unbekannt. Mi; XXI. Fam. Oriolidae. Oriolus Lin.; Xanthonotus Horef, uni, 214 An vie- le ähnlich gefärbte. Cassicus Briss.: Oriolus cristatus Lin. u. 4 Yphantes Viell. Or. spurius Gm. Wilson pl. 3 u. 2 andere. Pendulinus Viell.: Oriolus chrysocephalus u. a. Calyptomena Rafll.: Rupicola viridis Tem. col. 216. Irene Horsf.: Coracias puella Lath. col. 70. Coracias Lin.: senegalensis Gm. u, v. a. Eurystomus Viell. Colaris Cuv.: Cor. orientalis Gm. u. a. a f Eurylaimus Horsf.: Horshieldi Tem. col. 130. na- sutus Tem. col. 154. 3 Gracula Lin. ; reliogiosa Lin. XXII. Fam. Paradisiadae. Paradisea Lin.: apoda Lin. u. v. a. . Barita Cuv.: viridis Gm. u. m. a4... XXIII. Fam. Corvidae Leach. Corvus Lin.: ossifragus Wils. u. v. a. Pyrrhocorax Cuv.: Corvus graculus Lin. u. m. a. Pica Cuv.: Cor. senegalensis Gm. Vaill. Afr. 45 u. v. A. ‘ Crypsirhina brew) Vail. Viell. Phrenotrix Horst. Vaill. Afr. pl. 5 Graucalus Cuv.: Corvus papuensis Gm. u. n. 4. Ptylonorhynchus Ruhl: holosericeus u. a. Criniger Tem.: barbatus Tem. col. 88. u. a XXIV. Fam. Buceridae Leach. Buceros Lin, Scythrops Lath.: noyae Hollandiae Lin. Buceros Lin,: exaratus Reinw. col. 211 u. v. 3. XXV. Fam. Rhamphastidae Vigors. Rhamphastos Lin.: discolorus Gm. u. v. a. Pteroglossus Illig.: Baillioni Tem. u. m. a. Prionites Illig.: cyanogaster Az. Viell. u. 5 and. XXVI. Fam. Halcyonidae Vigors. Alcedo Lin.“ Alcedo Lin.: ispida Lin. u. v. a. Halcyon Swains.: Alcedo leucocephala Gm. enl. 757 u. v. a. Dacelo Leach. Alc. gigantea Shaw. Galbula Lath.: tridactyla Viell. u. a. XXVII. Fam. Bucconidae, ? 1 Wie die verwandten Gruppen in die Luft, fo ſtuͤrzen ſich die eigentlichen Eisvogel in das Waſſer, um Cruſtaceen, ihre eigenthuͤmliche Nahrung zu erhaſchen. Die Arten der Gattung Halcyon leben wie die meiſten uͤbrigen in den dichteſten Waͤldern. 2 Wahrſcheinlich ſind dieſe Familienverwandten in der Le⸗ bensweiſe den Eisvoͤgeln und Fliegenſchnaͤppern aͤhnlich. Ihre Organiſation läßt jedoch auf l Schnelligkeit in ibren Bewegungen ſchließen. E Monasa Viell.: Capito Viell.: Micropogon Cretschmar: ne neue Art aus Nubien; polychrous Rüppel. Bueco Lin : armillaris Tem. col. 800 1 u. V. à. Pogonias Illig.: niger Vaill. pl. 29, 30 u. 51 u. a. m. Trogon Lin.: temnurus Tem. col. 325 u. v. a. XXVIII. Fam. Cuculidae Leach. Cuculus Lin. Cuculus Lin.: erythophthalmus Wilson pl. 28 fig. 2 u.a. m. Centropus Illig.: affinis Horsf. u. a. m. Coccygus Viell.: Cuculus cayanus Lin. u. a. Diplopterus: Cuculus naevius Lin. u. s. X. Chrysococcyx: Cuculus cupreus Lath. u. a. Crotophaga Lin,: major Lin. u. ani Lin. Indicator Cuv.: albirostris Tem. col. 367 u: 3 a. Leptosomus Viell.: Cuculus afer Gm. Vaill. Afr. pl. 226 u. 227. Phoenicophaeus Viell.: u. m. a. XXIX. Fam. Picidae Leach. Picus Lin. - Picumnus Tem.: abnormis Tem, u. s. w. Yunx Lin.: torquilla Lin. Colaptes Swains. Picus auratus Lin. u. s. w. Dryocopus; Picus martius Lin. u. s. W. Dryobates: Picus pubescens Gm. u. s. w. XXX. Fam. Psittacidae Leach, Psittacus, ® Pezoporus Illig. Conurus Ruhl. Ara: Ps; macao Lin. u. a. Psittacula Ruhl. Psittacus Lin. Cacatoes Cuv. Psittacus sulphureus Lin. u. m. a. Probosciser Ruhl. Microglossus Viell.: Psittacus aterrimus Gm. u. Goliath Ruhl. Musophaga Isert. violacea Isert. u. a. Corythaix Vaill, col. 23. Cuculus tenebrosus Lin. u. a. en tamatia Lin. u. m. a. | calorhynchus Tem, col. 349 III. Ord. Rasores Illig. I. Fam. Columbidae Leach. Columba Lin.“ Lophyrus Viell.: Col, coronata Gm. enl. 118. = Columbigallina Vaill.: Col. passerina Lin. u. a. Vinago Cuv.: Col. vernans Gm. enl. 138 u. v. a. II. Fam. Phasianidae Vigors. Polyplectron Tem.: Phas. bicalcaratus Lath. u. ei- ne zweyte Art. 1 Eine ferner abzutheilende Familfe. 2 Die Kuhliſchen Abtheilungen biefer weitläuftigen Famille find zum Theil kuͤnſtliche und bebürfen daher einer fernes ten Sonderung in Gruppen, von denen Vigors am angeführs ten Orte mehrere angedeutet. 3 Eine ferner in naturliche Gruppen zu zertheilende Gat⸗ tung. 38le 1826. Heft x. Bucco cayennensis u. ei- : ILS Meleagris Lin.: ocellata Cuv. u. gallopavo Lin. Gallus. Briss.: Sonnerati Tem. col. 232 u. v. a. Lophophorus Tem. Monaulus Viell.: Cuvieri Tem, col. ı u. a. f Pavo Lin.: cristatus Lin. Argus Tem.: giganteus Tem. Phasianus Lin.: Diardi Tem. od. versicolor Vielk, N Numida Bi, III. Fam. Tetraonidae Leach. Tetrao Lin. Cupido Gm. n. 6 andere. Coturnix Briss.: dactylisonans Meyer u. v. & Ortygis Illig. Hemipodius Tem.: Meifrenii Tem. col. 60 u. v. a. Perdix Briss.: rubra Briss. u. v. a. Ortygia: Perd. virginiana Lath. Wils, pl. 47 fig. & u. s. W. Francolinus Tem.: Perd. pondericiana Lath. col. 215. Syrrhaptes Illig.: Pallasii Tem. col. 95. Cryptonyx Tem.: Phas. cristatus Sparm. Pterocles Tem. : arenarius col. 52 u. v. & Lagopus: Tetrao islandorum u. 4 andere. Tinamus Lath. Crypturus 1llig.: obsoletus Tem. col. 196 u. v. a. IV. Fam. Struthionidae Vigors. Struthio Lin. : Rhea Briss.: Casuarius Briss. Lath. Didus Lin.: ineptus Lin. Apteryx Shaw. Otis Lin.: tarda Lin. u. v. a. V. Fam. Crax Lin. Crax globicera Gm. n. a. Penelope Lin.: marail Lin. u. v. a. Ortalida Merr.: Phasianus motmot Gm, Ourax Cuv.: Crax pauxi Lin. Menura Shaw.: novae Hollandiae Shaw. Mesapodius Tem. : Freicineti Tem. col. 220 u, a. Opisthocomus Hoffm,: Phas. cristatus Gm. mitrata Pall. u, a. camelus Lin. americana Briss. Emeu Lath. u, novae Hollandiae Cracidae Vigors. IV. Grallatores Illig. I. Fam. Charadriadae Leach. Cursorius Lath.: andere. Charadrius Lin.: marmoratus Az. Tem. u. a. Aegialitis: nigrifrons Cuy.; cantianus Lath.; minor u. v. a. Squatarola Cuv.: Tringa helvetica u. eine neue Art. Oedicnemus Tem.: Longirostris Viell. u. andere. Vanellus Briss.: aegyptius Hemprich u. einige and. Calidris Illig.: arenaria Bechst. u. flavipes Ruhl. Glareola Briss, orientalis Leach u. 4 andere. 62 Char. melanocephalus Gm. u. 3 979 Haematopus Lin.: ostralegus Wils. pl. 54 kg. u. 4 andere. 0 Himantopus Briss.: leucurus Briss. u. s. w. Recurvirostra Lin.: orientalis Cuv. u. 5 andere, II. Fam. Scolopacidae Leach. Totanus Bechstein: Scol. flavipes Lath. Wils. 58 fig. 4 u. viele andere. Limosa Briss.: Sc. fedoa Gm. Wils. 56 fig. 4 u. 5 andere. Tringa Lin.: Tr. islandica Gm. u. andere. Pelidna Cuv.: Tr. Temminckii Lecs. minuta u. a. m. Phalaropus Briss. Tr. lobata Gm. Wils. pl.73 fig.3. Eurynorhynchus Nils.: platalea pygmaea Lin. Actitis: Tringa macularia Gm. u. s. w. Strepsilas Illig.: morinella Meyer: Tringa inter- pres Lin. Telmatias: stenoptera Ruhl; gallinago Lin. u. v. a. Scolopax Lin-: saturata Horsf.; minor Gm.; ru- sticola Lin. Rynchea Cuv.: orientalis Horsf. u. s. W. Erolia Viell,: variegata Viell, Falcinellus Cuv.: falcinellus Cuv. Numenius Briss.: longirostris Wils. u. s. vy. bis Lacep.: infuscata Az. Lichst. u. v. a III. Fam. Tantalus Lin.: ibis Lin. u. a. : Anastomus Illig. Hinas Lacep.: lamelligerus Tem. col. 236 u. a. Platalea Lin. Ajaja Gm. leucorhodia Lin. Phoenicopterus Briss.: minor Gm. u. a. Cancroma Lin.: cochlearia Lin. Mycteria Lin.: americana Lin. u. a. Ciconia Briss.: Ardea maguari Gm. u. v. a. Ardea Lin.: palliata Illie. u. s. W. Herodias: Ardea scapularis Illig. u. s. w. Nycticorax: Ardea violacea Gm. u. s. w. Botaurus: Ard. minor Gm. u. s. Ww. Eurypyga Illig. Heliornis Viell. Ard. helias Gm. Buphus: Ard. malaccensis Lath. u. s. W. Scopus Briss. : umbretta Briss. Aramus Viell. Ard. scolopacea Gm. Ardeidae Leach. ' IV. Fam. Gruidae Vigors. Grus Pallas: Ard. americana Wils. pl. 64 fig. 3 u. 5 andere. Anthropoides Viell.: Ard. virgo Lin. Palamedea Lin.: chavaria Az. Tem, col. 21g. Psophia Lin.: crepitans Lin, V. Fam. Rallidae Leach. Rallus Lin.: Virginianus Wils, pl. 62 1 u. a. Crex llig.: Gallinula carolina Wils. pl. 48 fig. 1 u. andere. Parra Lin.: africana Gm. u. 3 andere. Gallinula Lath.; orientalis Horsf, u. a, Fulica Lin.: Wilsonii. Wils pl. 73 fig. 1 u. a. Porphyrio Briss.: hyacinthinus Tem. u. a. V. Natatores III Ig. I. Fam. Colymbidae Leach. Colymbus 2 Alca u. Aptenodytes Lin, i Podiceps Lath.: Col. philippensis Gm. u. v. a. Colymbus Lin.: septentrionalis Lin, u. 2 andere, Alca Lin.: impennis Lin. u. a. Fratercula Briss. Mormon Illig.: Alca cristatella Pall. u. 6 andere. Phaleris Tem. : cristella Tem. col. 200. Uria Lath.: Alca pica Fabr. u. a. Mergulus Ray.: Alca alle Lin. Spheniscus Briss.: Apt. demersa Gm. enl. 382. Aptenodytes Forst.: patagonica Gm. enl. 975. Cataractes Briss.: Apt. chrysocoma Gin, enl. 984. II. Fam. Procellaria Lin. Pufinus Briss. Nectris Forster.: Proc, obscura Gm. Halodroma Illig.: Proc. uninatrix Gm. Pachyptila illig.: Proc. vittata Gm. Procellaria Lin.: glacialis Lin. Hydrobaces: Proc. oceanica Forst. u. s. w. III. Fam. Laridae Leach. Lestris Illig.: parasitica Lin. u. m. a. Diomedea Lin. exulans Lin, u. a. Procellaridae. Larus Lin.: Lar. deminicanus Az. Lichst. u. v. a. Gavia: Lars; eburneus Li‘. Xema: Lar. ridibundus u. s. w. Hydrochelidon: St, nigra Lin. u. s. w. Sterna Lin.: caspie Pall. u. a. i Sternula: St. argentea Max. u. 5 andere. Rhynchops Lin.: nigra Lin, u. flavirostris Lichst. Megalopterus: tenuirostris Tem. col. 202 u. 5 W. IV. Fam. Pelecanidae Leach. Tachypetes Viell.: Pel. aquilus Lin. Phalacrpcorax Briss. Carbo Meyer. Haliaeus Illig. africanus Lath. u. v. a. . Podoa Illig. Heliornis Viell. Plot, surinamensis Gm. u. senegalensis Viell, Sula Briss. Disporus Illig. P. piscator Gm. u. 5a. Plotus Lin.: melanogaster Tem, u. Vaillantii Tem. Phaeton Lin. aethereus Lin. u. s. w. V. Fam. Anatidae Leach. Mergus u. Anas Lin. Mergus Lin.: octosetalus Viell. u. 5 andere. Clangula: A. albeola Lin. Wils. pl. 67 fig. 2. Melanitta: A. fusca Lin. u. s. w. Somateria Leach.: A. spectabilis Lin. u. s. W. Aythya: Valisneria Wils. u. s. w. Spatula: A. platalea Az. Viell. A. clypeata Lin. u. 1 Colymbus podiceps Lin. zeigt burch feinen Schnabel eine ſehr nahe Verwandtſchaft mit Fulica. 9280 | 981 3 0 4 Tadorna: A. aegyptiaca Gm. u. a. Cereopsis Lath.; novae Hollandiae Lath. Bernicla: A. canadensis Gm. Wils. 67 fig. 4. Chen: A. hyperborea Lin. u. antarctica Gm, Anser Briss.: cygnoides u. 5 andere. I. Fam. Typhlini. 1. Gatt. Amphisbaena Lin. Spec.: A. fuliginosa Lin. u. a 2. Gatt. Leptosternon Spix Spec.: A. scutigera Hempr 3. Gatt. Coecilia Lin. Spec. C. tentaculata Lin. u. a. II. Fam. Imbricatae. 1. Gatt. Tortrix Oppel Ilysia Hempr. Spec.: Anguis scytale Lin. u. v. a. 2. Gatt. TyplılopsSchnei- der. Spec. Ang. lumbrica- lis Lin. u. v. a. 3. Gattung. Xenopeltis Rein. Spec.: Col. alvearius Oppel Mus. Par. u. a. 4. Gatt. Anguis Lin. Spec. Ang. fragilis L. Spee. un. 5 5. Gattung. Ophisaurus Daud. Hyalinus Merr. Spec. Anguis ventra- lis Lin. Spec. unica. 6. Gatt. Acontias Cuv. Spec. Anguis melea- gris Lin. Spec. unica. III. Coronellae. 1. Gatt. Coronella Laur. Spec. Col. laevis La- cep. u. v. a. 2. Gatt. Erythrolam- prus. 3. Gatt. V. Fam. Cygnus Meyer: A. nigricollis Gm. u. a. — Generaluͤberſicht der Familien und Gattungen der Ophidier. Von F. Boie. Spec. Col. venustissi- mus Pr. Max u. v. a. Calamaria H. Boie. Col. U. V. aà. calamarius Lin. 4. Gatt. Brachyorrhos Ruhl. Spec. Col. albus Lin. U. V. a, 5. Gattung. Lycodon H. Boie. Spec. Col. aulicus Lin. U. V. a. 6. Gatt. Amplycephalus Ruhl. Spec. laevis und cari- natus H. Boie. 7. Gattung. Elapodis H. Boie. Spec. fusca H. Boie. Sp. unica. IV. Fam. Elapidae. 1. Gatt. Elaps Cuv. Spec. Col. lemnisca- tus Lin. u. a. 2. Gatt. Naja Laur. Vipera haemachates Latr. u. a. 3. Gattung. Acanthophis Daud. Ophryus Merr. Sp. cerastinus Daud. Spec. un. 4. Gatt. Bungarus Daud. u. a. Spec. annularis Daud. ua Hydrophidae. 1. Gatt. Pelamis Daud. Spec. Anguis platura Lin. u. v. a. 2. Gatt. Hydrus Schnei- der. a . * 2 * Spec. valaxadyn Rus- sel u. v. a. 3. Gatt. Platurus Latr. Spec. Col. laticauda- 982 Spec. Col. fuscus Lin 1 2. Gatt. Dryophis Dalm. Dryinus Merr. tus Lin. Spec. Col ei vu Homalopsis "De 15 v. N u 3. Gatt. ig W a Col. ah i 5. Gatt.? Xenodon H. 1 555 ene Lin. * Boie. 4. Gatt. Psammophis H. Spec. Col. severus Lin. u. a. 6. Gatt. Acrochordus Boie. Col. sibilans Lin. u. a. 5. Gait. Chrysopelea H. Hornst. Boie. Spec.: javanicus Col i i ornatu 2 Hornst. u. a. e VI. Fam. Colubrini. VIII. Fam. Cophiadae, 1 18955 . 1. . Crotalus Lin. Spec. Col. natrix u. Bi horridus Lin. 8: Eatt Coluber Lin. R 11 5 e Spec. Col. elaphis se - 3. e 5 5 ppl 8e Spec. Col. hippocrepis Lin. u. a. 4. Gatt. Scytale Gronov. Spec. Pseudoboa coro- nata Schneid. u. a. 5. Heterodon Latr. Spec. Col. heterodon Merr. u. a. 6. Erpeton Lac. Rhino- pirus Merr. Sp. tentaculatus Lac. Spec. unica, 7. Eryx Daud. Spec. Col. halys Pall. u. a. 4. Gatt. Lachesis Daud. Spec. rhombeata Pr. Max. : 5. Gatt. Cophias Merr. Spee. Col. atrox Lin. u. v. a. IX. Fam. Viperidae. 1. Gatt. Pelias Merr, Spec. Col. berus Lin. 0 u. a. Spec. turcicus Daud.| 2. Gatt. Vipera Daud. . = 115 Echidna. -Merr. 5 a Lin. Spec. Col. i Spec. constrictor Lin, ei a. e u. a. 3. Gatt. Echis Merr. 9. Python Daud. Spec. bivittatus Ruhl. Spec. carinata Merr. u. a. u, a. „Gatt 3 25 an ac A 4 1 5 pec. Col. cenchoa L. Sp. leptocephalus I. U. V. Tal Spee 1 s Lac. VII. Fam. Dendrophidae. 1. Gattung. Erpetodrius H. Boie. 5. Gatt Langaha. Brug. Spec. nasuta Brug. Sp. unica. — * In Betracht der Characteriſtik der Gattungen, verweiſe ſch auf die Erpetologie de Java meines Bruders“ und einen dem Sten Hefte der Ornis einzuverleibenden weitläuftis gem Aufſatz über die Ordnung der Schlangen. 7009 a \ i Eine Vergleichung f derwandter Vogelarten und zugleich eine Erwiedernn of ten abers Bemerkungen über meine neuen Arten er Schwimmvpögel von Brehm in Bezug auf Iſis Spalte 5 317 u. ſ. w. II. 31) Die grönländiſche Stockente, Anas conbo- schas Br., weicht in der Farbe, Geſtalt und Lebensart — ſie taucht faſt wie eine Tauchente — ſo ſehr von der is— laͤndiſchen, meiner Anas subboschas ab, daß ich fie mit großer Sicherheit als eigne Art aufſtelle, was aus einer vollſtaͤndigen Beſchreibung, welche id) kuͤnftig geben zu koͤn⸗ nen hoffe, hervorgehen wird.“ 52) Die groͤnländiſche Krieckente, Anas ereceoi- » des Brehm, ift ſchon durch die Zeichnung von der im mitt- lern Europa vorkommenden Rrieckente, Anas. crecca, fo ſehr verſchieden, daß fie unmoglich eine Art mit ihr aus machen kann. 53 und 34) Die aͤchten Eidertauchenten, 3 Arten, welche in Groͤnland leben, unterſcheiden ſich durch Schna— bel ⸗ und Schaͤdelbildung, ſo wie durch das Jugend- und ausgefaͤrbte Kleid weſentlich von den beyden europaͤiſchen Arten. Die eine grönlaͤndiſche Eidertauchente iſt im 1. Heft der Ornis als Platypus Leisleri beſchrieben, und die andere ſoll naͤchſtens dort beſchrieben werden, damit dieſe herrlichen Voͤgel endlich in Ordnung kommen. Sie ſoll Platypus Landii, dem färöifchen Naturforſcher zu Eh⸗ ren, heißen, 725 35 und 36) Die beyden Arten Prachteidertauch- enten, Pahpus spectabilis und Altensteinii, gehören der neuen Welt allein an, u. kommen ſo ſelten auf einer nordeu- ropaͤiſchen Inſel brütend vor, daß fie in unſerm Welttheile nur als verirrte Fremdlinge zu betrachten find, 37) Die grönlsndifhe Kragentauchente, Platy- pus histrionicus Br., it, wie es im Lehrbuche 848, 849 und 1002 angegeben wurde, ſtandhaft von dem islaͤndiſchen Platypus minutus Br., verſchieden. Ich habe nun 7 groͤnlaͤndiſche mit den isländijchen verglichen. 38) Fabers Eistauchente, Platypus Fabert r., uͤber welche ſich mein geehrter Freund in feiner Abhandlung weitlaͤufig erklaͤrt hat, ſcheint ein ſehr ſeltener Vogel zu ſeyn, und kommt nicht in ganz Groͤnland vor, was ich früher irriger Weiſe glaubte. Ich beſitze 3 Stucke von dies ſer Ente. Eines iſt aus Nordgroͤnland, eines, großen Theils weiß, aus Island, wo es im Winter geſchoſſen wurde, und eines, ein junger Vogel, wahrſcheinlich von der holläͤn— diſchen Kuͤſte. Sie zeigen alle die in meinem Lehrbuche an: gegebenen bedeutenden Verſchiedenheiten in der Schnabel— bildung, und beſtaͤrken mich noch jetzt in der Ueberzeugung, daß fie einer eignen Art angehoͤren, welche ich gewiß nicht ſchicklicher als nach Herrn Faber benennen konnte. Auf dieſe 5 paßt Herrn Fabers Beſchreibung und Vergleichung in dieſen Blaͤttern Heft 5. Sp. 324 — 326 durchaus nicht; wohl aber auf 3 andere, welche ich durch des Herrn Profeſſors Reinhardt zu Kopenhagen Gewogenheit aus dem dortigen Muſeum erhielt. Sie find von dem Herrn Lieu⸗ — “ chen und Prachteidertauchenten 98 95 | tenant Hollboͤl in Groͤnland geſchoſſen, und ſtimmen mit den von Herrn Faber verglichenen vollkommen überein. Dieſe find allerdings den europäifchen fo täuſchend aͤhnlich, daß ich mich nicht wundere, wenn Herr Faber die neue Art angreift; die von meinem Freunde angegebenen Unter— ſchiede zwiſchen dieſen gronlͤndiſchen und islaͤndiſchen Eistauchenten finden ſich auch bey meinen Stücken, und find allerdings nicht unerheblich. Ich werde mehrere grön— laͤndiſche Eistauchenten mit den europäiſchen zu vers gleichen, und beſonders ihr Gerippe zu unterſuchen bemuͤht ſeyn; finden ſich da ſtandhaſte Verſchtedenheiten: dann glaube ich, daß es in der neuen Welt 2 Arten Eistauchen— ven gibt, was uns nicht in Verwunderung ſetzen darf, da wir bey den weißſchwingigen Moven, den gewöhnliz Groͤnlands dieſelbe Er— ſcheinung finden. 39) Der grönlaͤndiſche Saͤger, Mergus mergan- ser Linn., iſt mir noch nicht zu Geſicht gekommen, und kann deßwegen nicht von mir beurtheilt werden. Ob Mer- gus serrator in Groͤnland vorkommt, weiß ich nicht mit Gewißheit. 40) Der grönländiſche gehörnte Steisfuß, Po- dieeps cornulus Lath., konnte ebenfalls noch nicht von mir unterſucht und mit dem isländiſchen verglichen werden, 41) Der Wintertaucher, Colymbus hyemalis Br., iſt durch feinen ſehr zuſammengedrückten und deßwegen auf⸗ fallend ſchmalen Schnabel und durch ſeine 8 Steuerfedern von dem islaͤndiſchen, Colymbus glacialis, deſſen Schna⸗ bel viel breiter iſt und deſſen Schwanz aus 20 Steuerfe⸗ dern beſteht, wie durch feine geringere Größe ſtandhaft und fehe deutlich verſchieden. Die Jungen wandern im Win⸗ ter bis auf den Rhein. 5 Stuͤck meiner Sammlung beſtaͤ⸗ tigen die neue Art. 42) Der groͤuländiſche rothkehlige Taucher, mein Colymbus Mülleri * it ſtandhaſt kleiner ats der islaͤndi⸗ ſche und norwegiſche, und unterſcheidet ſich auch durch an⸗ dere Merkmale, welche ich naͤchſtens genau angeben will, von ihm. Er komme jung bis in die Mitte von Deutſch— land. 5 i 43) Die Eisſcharbe, Carbo glacialis Br., iſt von der islaͤndiſchen und norwegiſchen Cormoranſcharbe, Carbo cormoranus, fo verſchieden, daß lie Herr Faber ſelbſt der daͤniſchen weit aͤhnlicher findet. Aber er ſelbſt haͤlt es fuͤr unwahrſcheinlich, daß fie aus Grönland nach Daͤnemark ausgewandert ſey, und ich halte dieß für unmoͤglich. Wo⸗ her die ſeit 830 Jahren in Daͤnemark eingewanderten Schär- ben gekommen ſind, laͤßt ſich nur dann mit Sicherheit aus⸗ mitteln, wenn man die Scharben aller Länder genau un— terſucht und mit den daͤniſchen ſowohl aͤußerlich als innet⸗ lich auf das Sorgfältigfte verglichen haben wird. Ich er⸗ warte in dieſem Jahre noch mehrere daͤniſche Scharben, und werde dann wenigſtens ſagen koͤnnen, ob fie aus Hol⸗ * Dem daͤniſchen Naturforſcher zu Ehren fo genannt, - ——— 985 land nach Daͤnemark gekommen ſind, was mir nicht un⸗ wahrſcheinlich iſt. Ich behalte mir vor, auf dieſe merk⸗ würdigen und noch lange nicht hinlaͤnglich unterſuchten Voͤ⸗ gel zuruͤckzukommen. 44 und 45) Die beyden ſchwarzen Lummen, welche in Grönland leben, meine Uria Meisneri und arc- tica — Uria glacialis wohnt auf Spitzbergen und iſt Uria Mandtii Lichtenstein — unterſcheiden ſich ſehr von Uria-grylle, was ich in meinem, im 2. Heft dieſer Blaͤt— ter angefangenen Aufſatze weiter ausfuͤhren werde. Auch giebt es 2 Arten großer Lummen in Groͤnland, nehmlich: 46 und 47) Uria Brünnichii und polaris. Sie unterſcheiden ſich ſo auffallend von einander durch die Schna— belbildung, daß, wenn man ſie nicht als Arten trennen will, man alle aͤhnlich gezeichneten Lummen als eine und dieſelbe Art auffuͤhren muß. Auch uͤber ſie, ſo wie uͤber die nor— wegiſche ſogenannte Uria troile werde ich mich naͤchſtens A in dieſer Abhandlung weiter unten kurz er— klaͤren. y 48) Der Eiskrabbentaucher, Mergulus alle, zer— faͤllt, nach meinen neueſten Unterſuchungen, auch in 2 Ar— ten, was ich ſchon bey Herausgabe des Lehrbuches vermu— thete.* Ich will aber meine Unterſuchungen erſt weiter fortſetzen, und das wahre Vaterland beyder Arten zu er— forſchen ſuchen, ehe ich mehr daruͤber bekannt mache. Ue— brigens treten dieſe kleinen Schwimmvoͤgel nur in geringer Anzahl in die Graͤnze Europas ein, und ſind recht eigent⸗ lich als grönlaͤndiſch zu betrachten. 49) Der Eislarventaucher, Mormon glacialis Leach., iſt wegen feiner bedeutenden Größe und abweichen— den Schnabelbildung als eigne Art anerkannt, und braucht hier nicht gerechtfertigt zu werden. Zwar hat mein geehr— ter Freund, Herr Benicken, ſehr ſtarke Angriffe auf die Selbſtſtaͤndigkeit der Art gemacht; allein dieſe ſcheinen mir den eigentlichen Eislarventaucher, Mormon glacialis, nicht zu treffen; denn es gibt in Groͤnland noch eine Art dieſer Gattung, welche ich Mormon polaris nenne. Sie iſt der europaͤiſchen, dem nordifchen Larventaucher, Mormon fratercula, ſehr aͤhnlich, unterſcheidet ſich aber von ihr durch die geringere Größe, die Fürzern Fuͤße und den anders gebildeten Schnabel. Auch dieſe Art hoffe ich naͤchſtens genau beſchreiben zu koͤnnen. 50) Der in Grönland lebende flugfähige Papagey⸗ taucher ſchien mir bis jetzt mein Eisalk, Alca glacialıs, zu ſeyn, wenigſtens erhielt ich ihn unter groͤnlaͤndiſchen Voͤ⸗ geln. Im verfloſſenen Sommer aber bekam ich dieſen Vo gel im vollkommenen Sommerkleide aus Island, und bin dadurch ungewiß geworden, ob er nicht auch dieſer nördlis chen Inſel angehoͤrt. Wenigſtens wage ich es nicht, uͤber den islaͤndiſchen Alk zu entſcheiden, bis ich mehrere von Island erhalten habe. Alle Alke, welche auf der Oſtſee „Sieh Brehms Lehrbuch d. Nat, aller europ. Vogel. S. 937 bis 938. 308 1626. Heft K. der Luft gegriffene unhaltbare Vermuthung, Wegen Folgerichtigkeit zu erreichen moͤglich ſcheint. 980 und bey Helſingder geſchoſſen und mir zugeſandt wurden, gehoͤrten zu Alca torda, und unterſcheiden ſich durch die Schnabelbildung weſentlich und ſtandhaft von dem Eis— alk, welcher ſtets fo, wie es in meinem Lehrbuche S. 980 angegeben iſt, von Alca torda abweicht, und unmoͤglich eine Art mit ihr ausmachen kann. 51) Der große Papageytaucher, Alea impennis Linn., iſt ein rein groͤnlaͤndiſcher Vogel, und in Europa ausgerottet. Bey ihm alſo kann, da er nur als ein verirr— ter Vogel bey Island angeſehen werden muß, von einer Vergleichung der grönlaͤndiſchen mit der europaͤiſchen Art nicht die Rede ſeyn. Aus dieſer genauen und ſorgfaͤltigen Vergleichung der groͤn- und isländiſchen Vögel geht unwiderſprechlich her— vor, daß meine Meynung, die grönländiſchen Vögel ſeyen faſt alle von den isländiſchen verfchieden, keine aus ſondern eine durch vieles Forſchen und ſorgfaͤltiges Vergleichen begründe— te Thatſache iſt. Die Verſchiedenheiten, welche die Voͤgel beyder Polarlaͤnder zeigen, ſind da und laſſen ſich durch— aus nicht ablaͤugnen. Eine andere Frage iſt es freylich, wie man dieſelben anſehen will. Denn gerade in dieſer An— ſicht weichen wir, Herr Faber und ich, ſehr von einander ab. Ich habe meine Meynung uber Art im 2. Heft die- fer Blätter, ohne daß ich von Herrn Fabers Aufſatze et— was wußte, mitgetheilt, und werde ſie durch eine beſonde— re Abhandlung in der Grnis ausführlich darlegen. Kür jetzt kann ich nicht unbemerkt laſſen, daß mir nur auf 2 Entwe⸗ der laͤßt man alle Voͤgel, welche einander nahe verwandt ſind, als eine Art ſtehen, und nennt die Verſchiedenheiten Abaͤnderungen des Himmelſtrichs, oder man trennt dieſe verwandten Voͤgel in eben ſoviele Arten, als ſie in ver— ſchiedenen Laͤndern ſtandhafte Verſchiedenheiten darbieten. Einige Beyſpiele werden dieß erlaͤutern. Ich halte die Blaukehlchen, welche man bis jetzt kennt, für 5 verſchien dene Arten, 1) Das nordiſche Blaukehlchen, Sylvia suecica Lath. 5 Das. Männchen hat im Fruͤhjahr einen roſtrothen Stern. Das Weibchen eine weißliche, mit ſchwaͤrzlichen Flecken eingefaßte Kehle in jedem Alter. Das Zwiſchenkie⸗ ferbein iſt platt und bildet mit dem Stirnbeine einen deut- lichen Winkel. Es lebt in der ſcandinaviſchen Halbinſel. 2) Das ſuͤdliche Blaukehlchen, Sylvia coerulecu- la Pall. 5 Das Maͤnnchen hat im Fruͤhjahr einen zimmetfarbi⸗ gen Stern; das Weibchen eine weißliche, mit ſchwarzen Flecken eingefaßte Kehle. Die Bildung der Kopfknochen kenne ich noch nicht. Es lebt in Aſien, kommt in Egy⸗ pten vor und wird auch zuweilen in Italien gefunden. 3 Das weißſternige Blaukehlchen Sylvia leueocy- anecula Br. Das alte Maͤnnchen hat im Fruͤhjahr auf der etwas blaſſen Kehle einen großen, i Stern; das Weide 2 987 chen ähnelt dem der Sylvia suecica, iſt aber kleiner und hat weniger ſchwaͤrzliche Flecken an der Kehleinfaſſung. Das Zwiſchenkieferbein iſt etwas platt und bildet mit dem Stirnbeine einen etwas undeutlichen Winkel. Sein Bruͤt⸗ ort iſt mir unbekannt; auf der Wanderung iſt es in Mittels deutſchland an Gewaͤſſern. 4) Das dunkle Blaukehlchen, Sylvia cyanecu- la Br. Das alte Maͤnnchen zeigt im Fruͤhjahre einen ſehr kleinen, zuweilen verdeckten Stern auf einer ſehr dunkeln Kehle; das alte Weibchen hat viel Blau an der Kehle. Das Zwiſchenkieferbein iſt nicht platt und verläuft ſich faͤſt in das Stirnbein, ohne mit ihm einen Winkel zu bilden. Es bewohnt zur Bruͤtzeit die deutſchen großen Fluͤſſe. 5) Das wolfifhe Blaukehlchen, Sylvia Wol- fi Br. Das alte Männchen hat im Fruͤhjahre keinen weißen Stern auf der praͤchtigen, ultramarinblauen Kehle; das alte Weibchen zeigt viel Blau an derſelben. Das Zwiſchen⸗ kieſerbein iſt ſehr platt und bildet mit dem Stirnbein einen ſehr deutlichen Winkel. Es bewohnt die mit Buͤſchen von Erlen und Weiden und mit Rohr bewachſenen, Bruͤcher und Teiche Deutſchlands. Ich halte dieſe Blaukehlchen fuͤr verſchiedene Arten: 1) weil ſie in dem Gerippe und der zeichnung ſtand⸗ afte Verſchiedenheiten darbieten; 2) verſchiedene Aufenthaltsorte, und 5) einen verſchiedenen Geſang haben. Herr Faber iſt nach ſeinen Aeußerungen geneigt, ſie alle zu einer Art zu rechnen, und wird wahrſcheinlich ſagen: „das Blaukehlchen aͤndert nach den verſchiedenen Laͤndern ab. In Scandinavien hat das alte Maͤnnchen ei⸗ nen roſtrothen, in Aſien einen zimmetbraunen, an den Fläſſen Deutſchlands einen kleinen weißen, und in den Bruͤchern Deutſchlands gar keinen Stern. Dann gibt es noch eine Abaͤnderung mit großem, weißem Stern, deren Sommeraufenthalt wir noch nicht kennen. Auch die Weib⸗ chen weichen, wie die Männchen, nach den Laͤndern ab, und ſelbſt das Gerippe zeigt eine nicht unbedeutende Ver⸗ ſchiedenheit. Eben dieſe findet man im Betragen, im Ge⸗ ‚fange und in der Art zu niſten u. |. w.“ Nun mußte er noch dieſes Alles auseinander ſetzen und beſchreiben, ja um die Vögel der verſchiedenen Länder kenntlich zu machen, ih: nen verſchiedene Namen geben. Entweder ſagen: Sylvia cyanecula suecica, meridionalis, germanica, stägna- tilis, ignota u. dgl., oder fie mit Var. A, B, C, D, E u. dgl. bezeichnen. Ich frage jeden Unbefangenen und mei: nen theuern Freund Herrn Faber ſelbſt, ob er glaubt, daß dadurch etwas gewonnen, oder die Wiſſenſchaft wirklich ers leichtert wird. Gewiß nicht. Aber fie verliert auch, wie es mir ſcheint, alle Gattung, was mir mein geehrter Freund zu ſagen erlauben wird. Verwirft Herr Faber die verſchie⸗ denen Arten Blaukehlchen, ſo muß er, meiner Meynung nach, um folgerichtig zu ſeyn, bey andern Vögeln eben ſo handeln. Er darf z. B., wie es mir dünft, kein islaͤndi⸗ ſches Schneehuhn, Tetrao islandorum (Tetrao islan- dicus Br.) aufſtellen, ſondern muß auch hier fagen: „die Schneehuͤhner ändern nach den Ländern und ihrem Aufent⸗ —— 988 haltsorte ab. Anders iſt das norwegiſche Felſenſchnee⸗ huhn als das Moraſtſchneehuhn; von ihnen e das der ſuͤdeuropaͤiſchen Alpen, das is- und grönlaͤndiſche ab, welche Brehm deßwegen als 5 Arten aufgefuͤhrt hat, ich rechne aber alle zu einer Art und halte fie für climati⸗ ſche Verſchiedenheiten.“ Eben ſo darf mein theurer Freund bey ſeinem Verfahren, nach meiner Anſicht, von keiner Bruͤnnichiſchen Lumme, Uria Brünnichii, ſprechen. Er muß auch hier alle die einander aͤhnlichen Lummen zuſammenziehen und als eine Art auffuͤhren. Ich kenne jetzt 6 Arten Lummen, welche ſonſt mit Uria troile bes zeichnet wurden. 1) Die wahre Uria trolle, ausgezeichnet durch ihren langen Schnabel. Sie lebt auf Island und andern nords europaͤiſchen Inſeln. 2) Die weißgeringelte Lumme, Uria leucopsis Br. (Uria ringvia Brünn.), der vorhergehenden aͤhnlich, aber mit einem weißen Ring um das Auge beſetzt. 3) Die norwegiſche Lumme, Uria norwegica Br., Von Uria troile vorzuͤglich durch den kurzen Schnabel verſchieden, weßwegen ſie mein geehrter Freund, Herr Boje der aͤltere, Anfangs fuͤr Uria Brünnichii hielt, der ſie in der That eben fo ähnlich, als der Uria troile iſt. 4) Die Bruͤnnichiſche Lumme, Uria Brännichii Sabine. Sie unterſcheidet ſich von allen vorhergehenden durch den kurzen Schnabel. Dieſer iſt aber immer noch niedrig, hoͤchſtens 5“ hoch und ein Achter Lummenſchnabel. Denn erſt bey der Polarlumme, Uria polaris Brehm,, wird er ungewoͤhnlich ſtark und hoch, dem der erſten Lum— me ganz unaͤhnlich, ſo daß er den Uebergang der Lummen zu den Alken deutlich zeigt. Endlich 6) die einfarbige Lumme, Uria unicolor Benicken, welche ſchwärzlich braun ausfieht, von meinem geehrten Freunde, Herren Benicken, entdeckt, mir aber noch zu wenig bekannt iſt, als daß ich ſie an die rechte Stelle ſetzen koͤnnte. Wer ſieht nicht bey den hier aufgefuͤhrten Lummen die ſchoͤnſte Reihe verwandter Bildungen, welche entweder als verſchiedene Arten bezeichnet, oder alle als Abweichun— gen von einer Grundbildung angeſehen werden muͤſſen. Es iſt hieraus klar, daß wir, um folgerecht zu ſeyn, entweder die Zahl unſerer Arten ſehr vermindern, oder auffallend vermehren muͤſſen. Ich ſtimme fuͤr das letztere, weil mir nur dadurch die Wiſſenſchaft gefoͤrdert zu werden ſcheint, Wollten wir nach der eben bemerkten beſchrankenden Ver— fahrungsweiſe handeln: fo würde die Naturgeſchichte mei— nes Beduͤnkens um Jahrhunderte zuruͤckgebracht und voll von Ungewißheiten werden. Was ſollte uns dann bey Bes ſtimmung einer Art leiten? Weder Groͤße noch Zeichnung, noch Bildung, noch Betragen, noch Geſang, noch Paas rung u. dgl. Wir wuͤrden uns dann in eine ſolche Menge von Schwierigkeiten verwickeln, daß kein Ausgang mehr of⸗ fen ſtaͤnde. Herr Faber hat in dem genannten Aufſatze mir den Weg freundlich gezeigt, den ich nach ſeiner Meynung zu wandeln habe; er wird mir erlauben, ihm den ſeinigen, * 989 auf welchem ein ſo ausgezeichneter Forſcher noch mehr lei— ſten wird, eben ſo freundlich zu weiſen, und dieſer iſt kein anderer, als eine noch viel ſtrengere Sichtung der Arten vorzunehmen, als er bis jetzt gethan hat. So ſagt er in der für dieſe Blätter beſtimmten, ſehr ſchaͤtzbaren Naturges ſchichte der islaͤndiſchen Vogel von dem islandiſchen Pie— per: er lebe auf Island auf trocknen Haiden, ſey klein und ſinge ſehr anhaltend; von dem daͤniſchen: er wohne auf feuchten Wieſen, ſey größer als der islaͤndiſche, und ſinge viel ſchlechter und weniger anhaltend, als der iss laͤndiſche; dennoch fuͤhrt er beyde als eine Art unter dem Namen Anthus pratensis auf. Ich frage meinen, um die Naturgeſchichte des Nordens ſo hoch verdienten Freund, ob dieſes Verfahren die Wiſſenſchaft wohl foͤrdern kann? Da der islaͤndiſche Pieper ſtandhaft kleiner, als der daͤ⸗ niſche iſt: ſo ſetzt dieß ſchon eine ſpecifiſche Verſchieden— heit voraus. Da er aber auf ganz andern Orten lebt: ſo hat er nothwendiger Weiſe auch eine andere Nahrung; denn die Waſſerinſecten, welche der daͤniſche au den ſumpfigen Stellen findet, kann der islaͤndiſche auf den trocknen Kai: den unmoͤglich antreffen. — Dieſe andere Nahrung ſetzt eis ne andere Beſchaffenheit der Verdauungswerkzeuge voraus, wie der verſchiedene Geſang auf eine Verſchiedenheit der Stimmwerkzeuge ſchließen kaͤßt. Alle dieſe Dinge muͤſſen aber auch auf die Bildung der Knochen Einfluß haben, und ich moͤchte, ohne je einen Pieper aus Island geſe— hen zu haben, darauf wetten, daß ſein Gerippe weſentliche Abweichungen von dem des daͤniſchen zeigen muß. Was bleibt alſo den Piepern beyder Laͤnder noch gemeinſchaft— lich? Gewiß nichts anderes als die Zeichnung, in welcher faſt alle Pieper einander fo taͤuſchend aͤhnlich find. Und wenn nun mein theurer Freund dennoch die Pieper Is— lands und Daͤnemarks unter eine Art vereinigen will: was dürfte wohl aus dem islaͤndiſchen Schneehuhne werden? Ich glaube unter meinem großen Vorrathe von Piepern auch den islaͤndiſchen zu beſitzen; aber ich kann dieß doch nicht eher gewiß wiſſen, als bis ich einen von dieſem Eylande erhalten habe; ich werde dem wirklich dank— bar ſeyn, welcher mir dabey behuͤlflich iſt. — Ich kann bey dieſer Gelegenheit das Verfahren vieler reiſenden Naturforſcher nicht ungeruͤgt laſſen, nach welchem fie ihre Aufmerkſamkeit oft ausſchließlich auf das in die An: gen Fallende richten, und darüber das gering Scheinende, aber nicht minder Wichtige ganz uͤberſehen. Sollte man glauben, daß es mir, der ich 6 der auf Island ſeltenen und ſehr ſchwer zu erlegenden Eistaucher von jener Inſel erhielt, noch nicht moͤglich war, einen Pieper, der in gro— ßer Menge auf den islaͤndiſchen Haiden wohnt und ſehr leicht zu ſchießen iſt, dorther zu bekommen? Dieſe Be: merkung kann Herrn Faber, der islaͤndiſche Pieper mits gebracht und mit den daͤniſchen verglichen hat, nicht treffen; ſondern ſie ſoll nur dazu dienen, reiſende Naturforſcher dar— auf aufmerkſam zu machen, wie ſehr ſie ſich um die Wiſ— ſenſchaft und ihre Freunde verdient machen, wenn ſie von Naturalien ſo viel, als ihnen nur immer moͤglich iſt, zu⸗ ſammenzubringen bemuͤht ſind. — Ich komme nach dieſer Abſchweifung wieder zu Herrn Saber zuruͤck, und muß ihn noch bitten, mir gelegentlich 990 nachzuweiſen, wo ich in dem Gegenſtande ſelbſt geirrt ha⸗ be; thut er dieß wirklich: ſo bin ich bereit, den Irrthum 1 nur einzugeſtehen, fondern auch bekannt zu ma⸗ en. — N In Bezug auf Tringa alpina und die Silbermö⸗ ven behalte ich mir vor, in der Fortſetzung meines im 2. Hefte dieſer Blätter angefangenen Aufſatzes ſoviel zu ſagen als noͤthig iſt, da es dorthin gehoͤrt. — Schließlich muß ich mich noch uͤber einen Zweifel mei⸗ nes Freundes erklaͤren, welcher nicht unberuͤhrt bleiben darf. Er Hält nehmlich meine vollſtaͤndigen Beſchreibungen der Kleider der Vögel in den Beyträgen für unzuverlaͤſſig, und zwar aus keinem andern Grunde, als weil dazu die ganze Lebenszeit eines Naturforſchers gehoͤre. Herr Faber wird mir die Bemerkung erlauben, daß dieſer Grund kein Ge⸗ wicht hat; denn es gelingt dem Einen wegen Vereinigung gluͤcklicher Umſtaͤnde Manches in kurzer Zeit, was der An⸗ dere, weil die glücklichen Umſtaͤnde feinen forſchenden Geiſt nicht unterſtützen, in vielen Jahren nicht zu Stande bringt. Ich kann mich rühmen, auf die Beſtimmung der Klei- der der Vogel einen eiſernen Fleiß verwendet zu haben. Dadurch wurde es mir moͤglich, Manches zu erkennen, was Andere nicht geſehen hatten. Ich fuͤhre nur die doppelte Mauſer der Steinſchmaͤtzer und vieler Saͤnger an, wel⸗ che Niemand geahnet hatte. Selbſt der verdiente Nau⸗ mann, welcher die Saͤnger gut, ſehr gut beobachtet hat hatte doch nicht an die doppelte Mauſer mehrerer, z B. der Sylvia cinerea, der fahlen Grasmuͤcke, gedacht. Um ledoch Herrn Faber zu zeigen, daß ich wirklich einige Kenntniß von den verſchiedenen Kleidern der Vögel beſitze will ich 2 Voͤgel hier kurz, aber vollſtaͤndig befchreiben, welche ihm viel näher als mir wohnen, deßwegen von ihm leicht genau unterſucht werden koͤnnen, und noch nicht voll⸗ ſtaͤndig beſchrieben ſind, nehmlich den grönländifchen Jagdfalken, Falco groenlandicus Brehm und die nors wegiſche Eydertauchente, Platypus (Anas) mollissimus Br. Ich finde mich zu der Beſchreibung der letztern um jo mehr veranlaßt, weil dieſe im Lehrbuche, da ich erſt kuͤrzlich das Herbſtkleid der Eyderenten kennen gelernt habe und auch durch Herrn Fabers Prodromus in der Mey⸗ nung, die maͤnnlichen Eyderenten befämen kein Herbſt⸗ kleid, beſtaͤrkt wurde, nicht vollkommen richtig iſt. Dieſe Vogel wähle ich auch aus dem Grunde, damit Herr Faber die Beſchreibungen pruͤfen koͤnne. Der groͤnlaͤndiſche Jagdfalke cus Brehm (Falco islandicus 1 f cans aucl.) * Falco groenland:- Gyrfalco, fuscus, candi- Jugendkleid. Der Schnabel hornſchwaͤrzlich, ins Bl ige zie⸗ hend, an der Spitze dunkler, die Wachs haut 0 9 befiederte Stelle um die Augen, ſchmutzig gelb, die Fuͤße *Das Artkennzeichen und die Vergleichung mit dem isländt⸗ ſchen, wie die vollftändige in der Ornis geben. ie re nädftens B. 99 bleyfarben, ins Bleyblaue ziehend, die Nägel ſchwarz, die Augenſterne braun, der ganze Oberkoͤrper duͤſter braun, mit Tiefgrau gedämpft, überall mit etwas hellern Federraͤndern, auf dem Nacken mit einzelnen weißen, mit einem ſchwaͤrz— lichen Schaftfleck beſetzten Federn; die Schwungfedern er Ordnung ſind auf der innern Fahne weißlich und grau— ſchwarz geſprenkelt. Die Schwanzfedern haben auf beyden Fahnen 10 bis 12 grauweiße Querflecken, welche nach der Spitze hin groͤßer, wie dieſe roſtgelblich werden, und vor ihr ein Band bilden; die Oberſchwanzdeckfedern mit weiß— lichen Querflecken, die Kopfſeiten duͤſter graubraun, der gan— ze Unterkoͤrper auf weißlichem Grunde mit ſchwaͤrzlichen, dicht ſtehenden, faſt gleichbreiten Laͤngeflecken beſetzt; die langen Seitenfedern ſind ſchwaͤrzlich mit weißlichen runden und Querflecken, die Afterſedern ſchwarzgrau mit hellern Kanten. Die Unterſchwanzdeckfedern weißlich mit ſchwaͤrz— lichen pfeil- und herzfoͤrmigen Flecken. — Dieß iſt die Zeichnung des Maͤunchens; das Weibchen weicht etwas von ihm ab, denn es iſt lichter, der ganze Oberkopf, der Nacken und die Kopfſeiten find weißlich mit ſchwarzbraunen Laͤngeflecken; der Oberkoͤr— per hat auf duͤſter braunem, ins Tiefgraue ziehendem Grun— de weißliche Federraͤnder, auf der aͤußern Fahne der Schwung— federn roſtgelbliche Fleckchen und Puncte, und auf dem Schwanze deutliche blaßrothgelbe oder blaßgelbe Querfle— cken; an den Seiten der Kehle bemerkt man kurze, ſchwarz— graue Backenſtreifen, und auf dem Unterkoͤrper ſtehen die ſchwaͤrzlichen Laͤngeflecken nicht ganz ſo dicht als beym Maͤnnchen, auch ſind ſie auf den Unterſchwanzdeckfedern bloße Laͤngeflecken. Hierher gehoͤrt Falco fuscus Linn. Dieſes Kleid der Jungen iſt vollſtaͤndig von der Zeit ihres Ausfliegens bis gegen das Fruͤhjahr, nur mit dem Unterſchiede, daß der Oberkoͤrper immer blaͤſſer wird. Im März zeigen ſich ſchon die Spuren des mittlern Kleides; denn die Fuͤße bekommen auf den Zehen einen gelbli— chen Anſtrich, und auf dem Buͤrzel brechen die neuen Federn ; des mittlern Bleides hervor, welches jedoch ſpaͤt zu Stande koͤmmt; denn die Mauſer dauert das ganze Fruͤhjahr und den ganzen Som— mer hindurch, und bringt dieſem ſchoͤnen Falken erſt im zweyten Herbſte feines Erbens das vollfiindige mittlere Kleid, welches fo ausſieht. Der Schnabel zieht etwas ſtaͤrker ins Bleyfarbige als im Jugendkleide, die Wachs— und Augenhaut iſt ſchoͤner gelb, die Fuͤße ſind bleyfarben, ſtark gelb überflogen. Der Oberkoͤrper iſt dunkler als im Jugendkleide, und zeichnet ſich vor ihm weſentlich dadurch aus, daß die meiſten Gedern deſſelben roſt- oder blaßgelbe Querflecken haben, welche beſonders auf den Schulter- und Oberfluͤgeldeckfedern bemerkbar ſind; Die VBuͤrzel und Oberſchwanzdeckfedern ziehen ins Aſchgraue und haben fchöne weiße durchgehende Querbinden; auch auf dem braͤunlichen, ins Aſchgraue ziehenden Schwanze gehen die gelblichweißen Querbinden faſt durch. Die Zeichnung des Unterkoͤrpers unterſcheidet ſich eben fo ſehr, wie die des Oberkoͤrpers von der des Jugendkleides. Sein weißer, mehr oder weniger mit Grau beſchmutzter Grund hat keine gleichbreiten , ſchwaͤrzlichen Laͤngeflecken — * mehr, ſondern an ihrer Statt herz ⸗ und pfeilför⸗ mige, welche an den Seiten Querflecken und Quer⸗ binden werden. In dieſem mittlern Kleide iſt der groͤnlaͤndiſche Jagd⸗ falke noch nicht zeugungsfaͤhig; es ſchießt gegen das Fruͤhjahr etwas ab, und wird durch eine langſame, das Fruͤhſahr und den Sommer hindurch dauernde Mau— ſer in 8 das ausgefaͤrbte Kleid verwandelt. Dieſes unterſcheidet ſich ſehr von den beyden vorhergehenden. : 8 Das Maͤnnchen. Der Schnabel bleyblau mit dunkler Spitze, die Wachs-, Augen » und Fußhaut gelb, der Augenſtern braun, der Kopf und Nacken weiß mit ſchwaͤrzlichen Laͤngeſtreifen, wel— che auf dem Scheitel das Weiß faſt ganz verdraͤngen, der uͤbrige Oberkoͤrper graubraͤunlich, ins Aſchgraue ziehend, auf dem Buͤrzel aſchblaugrau, Überall mit weißlichen Quer- binden durchzogen. Die Schwungfedern ir Ordnung ha— ben auf beyden Fahnen gelblich weiße Flecken, der Schwanz iſt tief aſchgrau, ins Braunſchwarze ziehend mit breiten gelblich weißen, großen Theils grau uͤberpuderten Querbin— den durchzogen. Der Vorderkoͤrper iſt weiß, an der Rebz le, Gurgel und dem Vropfe mit ſchmalen ſchwaͤrz⸗ lichen Schaftfleckchen und Schaftſtrichen, welche auf der Mitte der Bruſt und des Bauches rundlich oder laͤng— lich, an den Seiten dieſer Theile herzfoͤrmig, und an den langen, die Schienbeine bedeckenden Seitenfedern — nicht an den Hoſen ſelbſt — Querflecken werden. Das Weibchen im ausgefaͤrbten leide unterſcheidet ſich von dem eben ſo gezeichneten Maͤnnchen außer der Groͤße durch die etwas duͤſtern Grundfarben und die weniger deutlichen Querbins den des Oberkoͤrpers. Das Weſentliche des ausgefarb—⸗ ten Bleides, welches der dreyjaͤhrige zeugungsfähi⸗ ge Vogel trägt, beſteht in den vollftsndigen Quer⸗ binden und der ins Aſchblaugraue ziehenden Grund—⸗ farbe des Oberkörpers, in den ſchmalen Schaftſtrei⸗ fen auf dem Rropfe, den kleinen Flecken des Un- terkörpers und den gelben Süßen. Der weißliche Jagdfalke, Falco candicans Linn. , ſcheint mir nichts anderes, als eine weißliche Ausartung zu ſeyn, welche man im Norden ſo haͤufig findet. Ich erin⸗ nere nur an den Schneekauz wie an den Blaufuchs, von welchem letztern man blaue und weiße in einem Neſte antrifft. Der weißliche Jagdfalke hat die größte Aehn⸗ lichkeit mit dem weißlichen Buſſard, welcher durchaus nicht als eine beſondere Art aufgeführt werden darf, fon dern auch nur eine Ausartung iſt. Die Zeichnung des weißlichen grönländifhen Jagdfalken iſt nicht fand» haft, ſondern fie ändert nach den verſchiedenen Voͤgeln ab; denn es gibt, nach der Verſicherung glaubwuͤrdiger Maͤnner, ganz weiße gronländiſche Jagdfalken; andere, die weiß, an den Schwingenſpitzen aber ſchwaͤrzlich ſind, noch andere, welche mehr Schwarz zeigen. 992 N | | 993 gel im Jugendkleide vorgekommen; Ein ſchoͤnes altes Weibchen meiner Sammlung iſt auf dem Oberkoͤrper weiß, auf dem Oberkopfe mit ſchwarzen Schaftſtrichen beſetzt, welche auf dem Nacken ſich in die Breite ziehen, und auf dem ganzen übrigen Oberkoͤrper als ſchwarze Querflecken praͤchtig gegen die weiße Grundfarbe abſtechen; die meiſten Schwungfedern und die 5 Außerften Schwanzfedern fi ſind auf der aͤußern Fahne weiß und ſchwarz gemiſcht. Der blendend weiße Unterkoͤrper hat nur an den Seiten einige wenige, etwa 12 98 laͤngliche, herzfoͤr⸗ mige und Querfſlecken. Ein anderes Weibchen, das ich beſitze, gleicht auf dem Vorderkoͤrper dem gewoͤhnlichen, hat aber kleine, ſchwaͤrzliche Flecken, welche auch an den Seiten Laͤngefleck— chen bleiben; auf dem Oberkoͤrper aber iſt es ebenfalls weiß, auf den Schwungſedern mit ſchwaͤrzlichen Querbin— den, welche auch auf den mittlern Steuerfedern ſichtbar ſind — die uͤbrigen Schwanzfedern find weiß, einige unge- fleckt, einige mit ſchwaͤrzlichen Laͤngeflecken; der ganze uͤbri⸗ ge Oberkoͤrper, d. h. der Kopf, Nacken, Hinterhals, Ruͤ— cken, Buͤrzel, die Schultern und Oberſluͤgel haben auf weißem Grunde ſchwaͤrzliche Laͤngeflecken, welche an den großen Federſpitzen nur einen weißlichen Rand laſſen. Alle weißlichen Jagdfalken haben einen blaſſen, ins Gelbliche fallenden Schnabel und blaß gelbliche Füße, oft auch etwas blaͤſſere Naͤgel, als die andern. Noch iſt mir unter dieſen weißlichen Falken kein Vo— ich kann deßwegen nicht ſagen, ob ſie ſchon im Neſte, oder erſt im Alter in Weiß ausarten, doch moͤchte ich das erſtere vermuthen. — Dieſe Beſchreibung, welche hoffentlich allen Freunden der Voͤgelkunde nicht unwillkommen ſeyn wird, ſoll meinem theuern Faber zeigen, daß es mehrere Hundert Meilen von dem Vaterlande eines Vogels moͤglich iſt, ſein nach dem Alter verſchiedenes Kleid vollſtaͤndig zu beſchreiben. Kann mir nun mein geehrter Freund in dieſer und in der folgen⸗ den Beſchreibung keine weſentlichen Irrthͤͤmer nachweiſen: fo bitte ich ihn, meine in den Beytraͤgen gegebenen voll: ſtaͤndigen Schilderungen ſo lange fuͤr wahr zu halten, bis das Gegentheil erwieſen iſt. wi debe e Eydertauchente, ae n mollis- ‚simus. Br. (Anas mollissima Linn.). Dunenkleid. Der ganze Koͤrper iſt mit aͤußerſt weichen, ziemlich langen, an den Spitzen haarartigen Dunen bedeckt, welche auf dem Oberkoͤrper braungrau, auf dem Unterkoͤrper weiß ſind, und an den Seiten des Kopfes eine hellere Linie zeigen. Erſtes Sederbkleid. Das Maͤnuchen. Der Schnabel iſt ſchmutziggruͤn, am Nagel heller, oft weißlich, der Fuß ſchwaͤrzlich graugruͤn, der Augenſtern braun. Der Oberkopf und Nacken braun, ins Graubraune fallend, mit kleinen ſchwaͤrzlichen ecken beſetzt; an einem Jſis 1826. Heft &. — 994 von den Naſenſoͤchern über. den Augen weglaufenden Streis fen ſind dieſe Farben heller; die Seiten des Kopfes und der groͤßte Theil des Halſes ſind ſchwarzbraun oder ſchwarz mit wenig bemerkbaren braͤunlichen Federraͤndern; die Kehle dunkel graubraun; der übrige Oberkoͤrper ſchwarzbraun mit roſtfarbigen Federraͤndern, welche an den meiſten Schwung— und Schwanzfedern fehlen; der Spiegel braun; die Unter gurgel und der Kropf iſt mit hellroſtfarbigen und ſchwarzen Wellenlinien, unter denen auch weißliche Querfleckchen ſtehn, durchzogen; der übrige Unterkoͤrper ſehr dunfelbraun mit ſchmalen roſtfarbigen, oder roſtgrauen Spitzenkanten beſetzt, an den Seiten des Afters und an den Unterſchwanzdeckfe— dern mit roſtfarbigen und ſchwarzen Querbinden durch: zogen. Das Weibchen. Das Weibchen iſt ſchon im erſten Eederkleide mit dem gleichalten Maͤnnchen nicht zu verwechſeln. Der Schnabel und Fuß, wie bey dieſem der Kopf und Hals, iſt auf roſtfarbigem Grunde ſchwaͤrzlich in die Länge geſpren— kelt, und zeigt einen hellen Streif von den Naſenloͤchern uͤber den Augen weg, und eine lichte Farbe an der Kehle; auf dem Oberkopfe iſt das Gefieder am dunkelſten; der uͤbrige Oberkörper iſt ſchwarzbraun mit roſtfarbigen Feder: kanten, welche an den meiſten Schwung- und Schwanzfe— dern fehlen; vor dem braunen Spiegel ſteht gewöhnlich ei— ne weißliche Linie. Durch ſie und die etwas hellern, mit breiteren roſtfarbigen Kanten gezierten Federn, vorzuͤglich aber durch den Hals und Unterkoͤrper unterſcheidet ſich das junge Weibchen von dem gleichalten Maͤunchen; denn der ganze Unterkoͤrper iſt von der Untergurgel an tief grau— braun, mit roſtfarbigen, etwas ins Roſtgelbliche ziehenden Federraͤndern beſetzt, welche an der Untergurgel und dem Kropfe am deutlichſten find und hier auch durch roſtfarbige Querfleckchen gehoben werden. An den Seiten des Afters und an den Unterſchwanzdeckfedern ſind die Federn noch mit deutlichen roſtfarbigen Querbinden durchzogen. Dieſes Jugendkleid wird bis in den Winter getragen. Im De— cember ſchon zeigen ſich Spuren der Mauſer, welche im Januar deutlicher iſt, aber doch bis in den Maͤrz noch nicht die Haͤlfte der Federn erneuert hat. Man bemerkt dieſen Federwechſel zuerſt an den weißlichen Federn, welche am Kropfe und auf den Schultern, ſo wie an den ſchwar— zen, welche an den Seiten zum Vorſchein kommen. Dieſe Mauſer bringt dem Vogel ein mittleres Kleid, welches gewoͤhnlich vom May bis zum Auguſt des zweyten Lebensjahres getragen wird und ſo ausſieht: der Schnabel, Fuß, das Auge, der Kopf und Hals faſt wie im Jugend⸗ kleide. Doch hat das Gefieder am Kopfe und Halſe eine etwas dunklere Farbe und wenig Roſtbraun; am Halſe find die Federn ſchwaͤrzlich und tiefgran gemiſcht. Die Flügel und die Steuerfedern ſind noch vom Jugendkleide her, aber ſtark abgeſchoſſen; der uͤbrige Oberkoͤrper iſt matt ſchwarz, hin und wieder mit halb weißen Federn gemiſcht, welche auf den Schultern allein herrſchen. Der Kropf iſt mit matten roſtfarbenen, weißen und ſchwarzen Querflecken beſetzt. Die meiſten Federn find nehmlich weiß und haben vor der roft⸗ 63 995 farbigen Spitze ein ſchwarzes Querband, doch gibt es auch rein weiße Federn am Kropf, welche ſchon auf das ausgefaͤrbte Kleid hinweiſen, und deutlich zeigen, daß dieſes mittlere Kleid kein reines iſt. Die Bruſt, der Bauch, der Aſter, die Seiten und die Unterſchwanzdeckfedern ſind ſchwarz. — An dieſem Kleide bemerkt man jedoch manche Abaͤn— derungen; ſo gibt es Voͤgel, welche am Halſe einige das Prachtkleid andeutende Federn haben u. dgl. Man ſieht es dieſen Federn deutlich an, daß ſie nicht lange ſtehen, was auch die Erfahrung beweiſt; denn im Auguſt fallen ſchon viele derſelben aus, aber die Mauſer dauert lange. Zu Ende des Septembers hat das 1 ½faͤhrige Maͤnnchen ge— woͤhnlich zwar die Flügel und den Schwanz, auch die Bruſt und den Bauch des ausgefaͤrbten, aber ſein Oberkoͤrper und Hals zeigen noch großen Theils die Farbe des mittlern Kleides und werden erſt im Winter vollkommen vers wandelt. Im dritten Fruͤhjahre feines Lebens ſteht es im ausgefaͤrbten leide ſo da: der Schnabel gruͤn, am Vogel heller, der Augen— ſtern braun, der Fuß graugruͤn. Der Oberkopf glänzend blauſchwarz, was ſich in einem ſchmalen Streif neben dem Schnabel faſt bis zu den Naſenloͤchern hinzieht: auf dem Hinterkopfe ſteht zwiſchen dieſem Blauſchwarz ein weißli— cher oder gruͤnlichweißer Mittelſtreif. Die Kopfſeiten find weiß, der Nacken und die Seiten des Oberhalſes gleich unter den Wangen mit langen borſtenartigen apfelgrünen Federn beſetzt; die des Nackens ſind von denen der Halsſeiten durch einen weißen Streif getrennt; der uͤbrigens weiße, oft et— was ins Gelbliche ziehende Oberkoͤrper hat auf den Schul— tern zerſchliſſene Federn und einen ſchwarzen Dürzel, Schwanz und Vorderfluͤgel. Es ſind nehmlich die Schwungfedern, die 8 letzten weißen ausgenommen, welche ſich uͤberkruͤm— men, ſchwarz, und bilden auch einen ſchwarzen Spiegel. Die Kehle und Obergurgel weiß, die Untergurgel und der Kropf morgenrothgelb, etwas ins Roͤthliche oder Fleiſchfar— bige ziehend, was ſich wie abgeſchnitten an den uͤbrigens ſchwarzen und an den Seiten des Afters mit einem großen weißen Fleck beſetzten Unterkoͤrper anſchließt. — Nach der Brützeit, gewoͤhnlich im Auguſt, wird dieſes Prachtkleid ab: gelegt und mit dem Zerbſtkleide vertauſcht. Dieſes ähnelt dem der einjährigen Maͤnn— chen, hat aber ſtets die weißen Gberfluͤgel, die wei— ßen hintern Schwung- und die reinſchwarzen Schwanzfedern des Prachtkleides. Im Herbſte, wahr— ſcheinlich vom Ende des Septembers bis Ende Octobers, oder zu Anfang des Novembers wird dieſes Herbſtkleid wie— der abgeworfen und durch das Prachtkleid erſetzt. Dieſer Kleiderwechſel findet jährlich bis zum Tode des Vogels ſtakt. Herr Faber und ich find alſo in Hinſicht der Zeit, in welcher die maͤnnliche Eyderente zeugungsfaͤhig wird, ſeht verſchiedener Meynung. Mein geehrter Freund glaubt, daß die islaͤndiſche Eydertauchente, mein Platypus boren- an ee be lis, im fünften Jahre * zeugungsfaͤhig werde; und ich bes haupte, daß fie dieß ſchon im dritten Jahre ſey, ja daß keine europaͤiſche Ente längere Zeit brauche, um zur Fort pflanzung geſchickt zu werden. Wer von uns Deyden Recht hat, wird die Zukunft entſcheiden. Das Weibchen * bietet weit weniger Verſchiedenheiten dar; denn es geht aus dem Jugendkleide ſogleich in 1 das ausgefaͤrbte uͤber, und hat an ihm folgende Zeichnung: der Schnabel, das Auge und der Fuß wie beym Maͤnnchen, oder etwas blaͤſſer; der Kopf und Hals iſt auf roſtfarbenem Grunde ſchwaͤrzlich in die Laͤnge geſprenkelt; vor den Naſenloͤchern läuft eine wenig bemerkbare hellere Linie über den Augen hin; auch iſt der Vorderhals etwas heller als der Hinter— hals, und der Oberkopf und Nacken am dunkelſten. Die Schwung- und Schwanzfedern ſind tiefbraun; der vorn und hinten weiß eingefaßte Spiegel braun, die hintern Schwung⸗ federn ſchoͤn braun eingefaßt; der übrige Oberkoͤrper iſt roſt— farben und ſchwarz in die Quere gebaͤndert; die Bruſt und der Bauch tief graubraun, unmerklich ſchwatzbraun gewellt. Die Untergurgel, der Kropf, die Seiten des ganzen Unter— koͤrpers, der After und die Unterſchwanzdeckfedern roſtfarben mit ſchwaͤrzlichen Querbinden durchzogen. f Dieß iſt die Zeichnung des alten weibchens im Fruͤhjahre; ob es nach der Bruͤtezeit eine andere bekommt, kann ich nicht mit Gewißheit ſagen; ich bezweifle es aber ſehr. — Ich werde mich ſehr freuen, wenn die Freunde der Naturgeſchichte in dieſen Bemerkungen manches Neue und Anziehende finden, und wenn mein theurer Faber, unſer hochverdienter nordiſcher Naturforſcher aus der Genauigkeit, mit welcher ich ſeine Bemerkungen behandelt habe, den großen Werth erkennt, welchen ſeine Beleuchtung meiner Behauptungen in meinen Augen hat, und ſich dadurch vers anlaßt fühle, auch kuͤnftig ohne Ruͤckſicht auf die Freund⸗ ſchaft, welche uns verbindet, gegen mich aufzutreten, und meine Behauptungen ſeiner Prüfung zu unterwerfen; denn auch ich theile ſeine Meynung, daß durch genaue Pruͤfung und gruͤndlichen Widerſpruch die Wahrheit an das Licht ger bracht wird; denn nur das iſt Wahrheit, was wie Gold das Feuer der Laͤuterung vertragen kann. „Sieh deſſen Prodromus der isländiſchen Ornithologie S 70. 997 Berfud über die innern Sinne und ihre Anomalien, Starrſucht, Enk⸗ zuͤckung, Schlaffucht und Intelligenzzerruͤttung, phyſiologiſch, pathologifh, noſographiſch und therapeutiſch bearbeitet von Dr. J. Friedländer, der Ruſſ. Kayſ. Mos cauiſchen phyſic. mes diz. und der Willnaifchen mediz. Geſellſchaft Mitgliede. Erſter Theil. Phyſiologie der inneren Sinne. Leipzig 1826, in der Baumgaͤrtnerſchen Buchhandlung, gr. 8. S. 562. Dieſes Werk muß fuͤr alle denkende und Wahrheit liebende Aerzte eine hoͤchſt erfreuliche Erſcheinung in einer Zeit ſeyn, wo Myſticismus, blinde Speculation, Hypo— theſenjagd, das Schmieden ungereimter und von aller Stuͤ— tze der Erfahrung entblößter Theorieen auf der einen, und völliger Unglauben auf der anderen Seite der Piychologie wechſelsweiſe ſo hart zuſetzen, daß ſie Urſache haben koͤnnte, am geſunden Menſchenverſtande irre zu werden. Der Verf. gehört zu den wenigen Aerzten, welche die Theorie zu den Erfahrungen, nicht aber dieſe zu jener machen: er hat mit eben ſo viel Beobachtungsgeiſt als Scharfſinn die Natur bis ins Innerſte ihrer Werkſtatt verfolgt, ihre Verfahrungs— weiſe mit unbefangenem Auge betrachtet, Erſcheinungen und Urſachen ſorgſam mit einander verglichen, und eben ſo ein— fache als gluͤckliche Schluͤſſe daraus gezogen. Er beſitzt die große Beſcheidenheit, daß er Beobachtungen, die dem menſch— lichen Verſtande unerklaͤrbar find, nicht, wie fo viele thun, als unbrauchbar verwirft, oder wohl gar, weil er ſie nicht begreift, für unwahr und irrig erklart; ſondern fie im Ge— gentheil, ſo weit es ſich thun laͤßt, mit dem Ganzen in Uebereinſtimmung zu bringen ſucht und moͤglichſt benutzt. Die Deutlichkeit ſeines Vortrages, das Ueberzeugende ſei— ner Gründe und die Gelehrſamkeit, welche er an den Tag legt, machen dieß Werk zu einem der nuͤtzlichſten fuͤr ange— hende Aerzte und zu einem der intereſſanteſten für ältere. Eine naͤhere Zergliederung des Inhalts wird das Geſagte rechtfertigen. In der Vorrede bemerkt der Verfaſſer mit Recht, wie wenig die ſpeculative Philoſophle zur Aufklaͤrung der Ge— heimniſſe des inneren Sinnlichen gethan habe, wie fie ſelbſt durch falſche Wahl des Weges dazu Schuld daran ſey, und daß er den Weg der Erfahrung eingeſchlagen ha— be, um ſeine Forſchungen zu verfolgen. Eigene Krankhei— ten gaben ihm die erſte Veranlaſſung, über den gegenwaͤrti— gen Stoff nachzudenken, Mangel an Aufflärung deſſelben in den medicmiichen Schriften erregten in ihm den Wunſch, dieſem Beduͤrfniſſe abzuhelfen: im Voraus bittet er, ihn für keinen Materialiſten zu erklären. 1. Cap. Dient als Einleitung. Entfernung des Men: ſchen vom Naturzuſtande und ſein Uebertreten in Civiliſa— tlon ſind nothwendige Motive fuͤr das Erkranken der inne— ren Sinne; denn die letzte beſchraͤnkt die gewaltſamen Na— turtriebe, ohne fie zu mäßigen, woraus neue Richtungen dieſer und eine verhaͤltnißmaͤßige Anſtrengung der Intelli— genz entſteht, um die geſetzten Schranken zu durchbrechen. Daher ſo aͤußerſt ſelten Beyſpiele von Verſtandeszerruͤttung bey den Wilden. Erkenntniß des Normalen iſt der feſte Punct, auf welchem der Arzt bey Erklaͤrung des Anoma— len fußen muß. Die Phitoſophie und der practiſche Arzt konnten ſich über das Weſen und Wirken der Seele nicht 998 vereinigen, weil beyde fie aus entgegengeſetzten Geſichts⸗ puncten betrachteten, die erſtere als ganz ungebunden, der andere als mit dem Koͤrper vereinigt; daher die beſtaͤndigen Widerſprüche. Leib und Seele find nicht Eins, aber ver einigt: dieß geht hervor nicht nur aus dem wechſelſeitigen Einwirken beyder auf einander, ſondern auch aus den ent— ſchiedenen Gegenſaͤtzen, welche unter ihnen Statt finden. Die Seele iſt dem Koͤrper untergeordnet, damit die Zwecke der Natur nicht vereitelt werden, ſie ſtehen aber im Ver— haͤltniß der gegenſeitigen Begraͤnzung zu einander. Aufloͤ⸗ ſung dieſer Verbindung auf der einen oder andern Seite bringt die Vernunft in Gefahr. Allgemeine Verbreitung der Seele durch den ganzen Körper, Sitz der Intelligenz im Gehirn. Die verſchiedenen Functionen der Seele wer— den durch verſchiedene Organe ausgefuͤhrt. Dadurch wird die Untheilbarkeit der Seele nicht aufgehoben. Dieſe Orga— ne der Intelligenz ſind die inneren Senne; ſie werden dazu vermoͤge der reineren, gelaͤuterteren Miſchung ihres Stoffes. Veraͤnderung eines Theiles oder des Ganzen eines ſolchen Organes gebiert eine Anomalie der Intelligenz, deren es ſo viele gibt, als Organe derſelben vorhanden ſind. Zu dieſen Anomalieen gehören die bis jetzt zu willkürlich behandeiten Leiden: Starrſucht, Schlafſucht, Entzuͤckung — Unftatt- haftigkeit der Ausdrucke, Gemuͤth und Geiſt als einander entgegengeſetzte Thaͤtigkeiten der Seele bezeichnend. Recht— fertigung des Ausdrucks, Anomalieen der inneren Sinne. 2. Cap. Der Verfaſſer hat zur Erforſchung des Ge: heimniſſes des Lebens den empiriſchen Standpunct als den am wenigſten truͤglichen gewaͤhlt. Das Leben des Menſchen iſt ein Theilſtuͤck des algemeinen Naturlebens, folglich in ihm und durch daſſelbe da, und dieſelben Grundſtoffe, Grundkraͤfte und Grundgeſetze nur modiſictert, enthaltend: die bewirkenden Kräfte ruͤhren von der Materie her: der Character der lebenden Materie iſt ihr Seyn durch ſich ſelbſt in Verbindung mit den Außendingen: die lebende Materie begraͤnzt ſich ſelbſt oder beſtimmt ihre Form. Das Leben des Organismus iſt ein fortſchreitender Prozeß, in welchem das Aufhoͤren und Entſtehen der Thaͤtigkeiten mit einander in Wechſelwirkung ſteht, in welcher wir eben das character riſtiſche Merkmal des Lebens erblicken. Der Lebensprozeß des organiſchen Körpers iſt ein dynamiſch chemiſcher Act, deſſen Merkmal Bewegung iſt. Die Vereinigung der ſenſi⸗ blen und irritablen Materie unterſcheidet den Auimalismus vom Vegetatismus. Aſſimilation oder der Act der Indiffe⸗ renzierung des Allgemeinen zum Beſonderen iſt das Mittel, wodurch die organiſche Kraft ſich immer neu erzeugt. Dieſe Kraft erliſcht endlich und der Microcosmus ſinkt in den Ma— crocosmus zuruͤck. Die Natur bedient ſich der Polarität, um das regelmaͤßige und gegenſeitige Einwirken der mandje faltigen Organe auf einander zu erreichen. Dieſe Polarität iſt ein Abkoͤmmling der größeren durch das Weltall verbreis teten. Dynamiſche oder pofltive Polaritaͤt hat immer ady⸗ namiſche oder negative Polaritaͤt im Antipoden zur Folge, deren Andauer und Grad dem Grade und der Andauer der antagoniſtiſchen erregenden Urſache entſpricht: Unterbrechung der Polarität bedroht den Concent und das Leben des Orga⸗ nismus. Poſitive Polarität muß im Centralpuncte eines Organes immer herrſchender ſeyn als un ſeiner Peripherie: die Irritabilitaͤt muß in Betreff der Polaritaͤt über der Sen⸗ 79 . — ſibilitaͤt ſtehen, die Conſtitution des Organismus gibt aber bisweilen der Senfibilität den Vorrang: in allgemeiner Pos laritaͤt ſtehen die Haut und die inneren Gebilde des Orga— nis nus, eben fo die äußeren und inneren Sinnorgane ge⸗ gen einander: eben dieß Verhaͤltniß finden wir zwiſchen den äußeren und inneren Sinnen unter ſich, zwiſchen den beyden Inſtanzen der Intelligenz und zwiſchen der Intelligenz und dem Erhaltungs- und Fortpflanzungstriebe. 3. Cap. Senfibilität. Ihre Betrachtung läßt ſich oh⸗ ne Hypotheſen nicht durchfuͤhren, aber dieſe muͤſſen auf Be— obachtung beruhen. Der Lebensmagnetismus bietet uns eis nen Weg zur Erklärung der Nervenwirkung. Mervenfaft: wird in den Canaͤlen der Nerven aus den Grundſtoffen des Blutes bereitet; iſt ein thieriſcher Stoff von unbekannter Miſchung, der das Vermögen hat, die Lichtmaterie aufzu— nehmen und zu entwickeln. Dieſe Entwicklung geht im Au— ge unbezweifelt vor ſich. Der Zoomagnetismus erweiſt, daß der Nervenſaſt Lichtmaterie entwickelt, folglich iſt dieſe das Medium ſeiner Verrichtungen und der Erklaͤrungsgrund ſei— ner Erſcheinungen. Der Verfaſſer widerlegt zu erwartende Einwuͤrfe mit vielem Scharſſinn im Voraus. Nervenver⸗ richtungen laſſen ſich leicht erklaͤren, wenn wir die Entſte— hung der Empfindung erklaͤrt haben. Unſtatthaftigkeit der daruͤber aufgeſtellten Hypotheſen. Crichton's Anſicht hoͤchſt einfach und klar widerlegt. Der Zoomagnetismus ſcheint uns den Prozeß der Empfindung zu erklaͤren. Der Menſch kann durch den Magnetismus und auch von freyen Stuͤcken dahin gelangen, mit anderen Theilen ſeines Leibes als mit den Augen zu ſehen: für das Auge iſt der naturliche Weg zum Sehen die Lichtmaterie; dieſelbe muß es alſo auch da ſeyn, wo der Menſch mit anderen Theilen ſieht: da unſer Organismus aber lediglich das Vermoͤgen zu ſehen durch die Miroen hat, jo muͤſſen dieſe Lichtmaterie enthalten und ent: wickeln. Nervenverrichtung iſt uͤberall Lichtentwickelung im inneren Sinnlichen: dieſe Lichtentwicklung iſt eine deutliche Empfindung, wenn ſie mit einem Bilde verbunden iſt, ohne dieſes eine undeutliche: die Empfindung wird zum klaren Ge: fuͤhl, wenn ſie durch ein Vorſtellbild dazu erhoben und im Bewußtſeyn reflectirt wird: die Nerven laſſen das empfans gene Bild gleich dem Glaſe durch ſich hindurchgehen zum innerm Sinnlichen, und die Vorftellung gibt ihm erſt eine Geſtalt. Um dieſe Saͤtze zu erweiſen, thut der Verfaſſer ſehr ſcharſſinnig dar, daß die Verrichtungen der aͤußeren Sinne vom Nervenſyſteme ſaͤmmtlich auf gleiche Weiſe, vermöge der Lichtmaterie vollbracht werden, und feine Gruͤn— de dafür find jo, daß fie wenigſtens alle andere fuͤr fruͤhe— re Hypotheſen uͤber dieſen Gegenſtand aufwiegen. Daſſelbe Princip dient der Ruͤckwirkung der Sinneswerkzeuge aus dem Gehirn. Ganglien ſind wahrſcheinlich Verſtaͤrkungs— oder Regulierbehaͤlter, durch welche die fortſchreitende Vi⸗ bration der Lichtmaterie ihre geſetzmaͤßige Richtung und Staͤr⸗ ke erhaͤlt; im kranken Zuſtande ſcheinen ſie die Vibration noch eher zu verſtaͤrken und auf ungewoͤhnliche Stellen hin— zuleiten. Die Empfindung iſt zuſammengeſetzt, 1) aus dem Eindrucke in die Nerven, 2) aus jenem ins Senſorium; 3) aus der Vorſtellung davon in den inneren Sinnen. Rück: wirkung iſt jede aus dem Gehirn kommende Anregung; ſie zerfällt in angeregte und freye, in veranlaßte, die auf die anregenden Theile, und die, welche auf ganz andere zuruͤck⸗ . . 1000. wirkt, in eine mit dunkler, heller und gar keiner Vorſtel⸗ lung, in fenforiell und materiell, normal oder anomal ans geregte freye Ruͤckwirkung. Begriff der Empfindung und des Gefuͤhls. Aeußere Empfindung erregende Eendruͤcke ges langen auf einem anderen Wege zum Gehirn, als die von dem letzteren ausgehenden Reize zu den Muskeln. Die Ner⸗ ven der 4 innern und 4 aͤußern Sinne, der Bewegung und des Gefuͤhls ſtellen getrennte Syſteme dar: durch zwey ins tereſſante Krankengeſchichten erlaͤutert. Es bedarf bey dieſer wohlgeordneten Einrichtung des Organismus des Gehirns als eines Centralpunctes der Senſtbilitaͤt, in dem ſich jede Empfindung dacſtellt und von dem jede Nervenwirkung aus geht, eigentlich nicht; aber die Intelligenz ſcheint ihn zu er⸗ fodern, weil fie zu ihrer Function als den rohen Naturtrie⸗ ben das Gegengewicht haltend, außer der Polarität noch eis ner Vorrichtung zu ihrer Unterſtuͤtzung bedurfte: da die gro ße Naͤhe der Intelligenzorgane und das erſchlaffte Geſetz der Polaritaͤt zwiſchen ihnen, welches die Schnelligkeit der Wirkung zwiſchen ihnen nothwendig erheiſcht, eben ſo leicht ſchnelle Uebergaͤnge der Eindruͤcke aus dem einen in das an⸗ dere, und folglich voreilige, das Geſetz der Succeſſion uͤber⸗ ſpringende Excitationen moͤglich machen muͤſſen, die ſodann Vernunft und Moralitaͤt ſehr ſelten machen würden. Mich: tigkeit der Aten Hirnhoͤhle. 4. Cap. Wir beſitzen noch keine zweckmaͤßige Tem⸗ peramenkeneintheilung. Temperament iſt das beſtaͤndige, auszeichnende Gepraͤge des Menſchen, die durch beſtimmte und beſtaͤndige Merkmale erkennbare eigenthuͤmliche Form des Lebensprozeſſes, welche die Individualitaͤt von der Wie⸗ ge bis zum Grabe behaͤlt, und deren Foͤrmliches keine Al— terfiufe und Lebensweiſe ausaͤtzen darf. Gruͤndliche und ſcharfſinnige Widerlegung der bekannteſten Definitionen und Eintheilungen der Temperamente. Das Temperament iſt ein Zuſtand des Lebens, durch welchen es in die Mitte zwi⸗ ſchen Vollkommenheit und Unvollkommenheit geſetzt iſt, und nur durch beguͤnſtigende Urſachen zur Hinneigung auf dieſe oder jene Seite gezogen werden kann. Daher kann es kein Normaltemperament geben. Die Veraͤnderung des das Tem⸗ perament conſtituierenden Theiles beſteht in feinem materi« ellen Verhaͤltniſſe zum Ganzen. Es gibt 5 Haupttempera⸗ mente. Regeln zur Auffaſſung der Temperamente. Das Temperament kann ſich zwar in der Species, nicht aber im Individuo umwandeln. Schilderungen der 8 Haupt⸗ temperamente. Gemiſchte Temperamente kann es in ſofern geben, als die materiellen Subſtrate derſelben in gleicher Quantitaͤt neben einander vorhanden ſind, ſie koͤnnen ſich aber im Fortſchreiten der Species nicht erhalten. Schilde— rungen gemiſchter Temperamente. Die 5 Haupttemperamen⸗ te finds das irritable, ſenſible, reproductiv-ſanguiniſche, rer productiv⸗adeniſche und das propagative. 5. Cap. Beſondere Betrachtung der inneren Sinne. Sinn iſt jedes Vermögen im auimaliſchen Organismus, was auf naͤherem oder fernerem Wege ausſchließlich die Intelli— genz conſtituiert. Zu Conſtituierung der Intelligenz ſind er⸗ forderlich: 1) empiriſche Vollſtaͤndigkeit der Vorſtellung; 2) critiſche Beſchreibung und Begraͤnzung derſelben nach einer gewiſſen Regel; 3) Reflexion beyder als in uns vorgehender und dem Urtpp der Naturintelligenz entſprechender ſenſorieller . 100X Operationen. Hieraus ergibt fih das Beduͤrfniß dreyer Sinne; der inneren R production, welche aus Einbildungs⸗ und Erinnerungskraft Lefteht, des Sinnes des Denkens u. des Sinnes der inneren Beſchauung. So verſchiedene In⸗ telligenzkraͤfte muͤſſen jede ihren eigenen Wirkungskreis has ben, und dieß erfordert ein materielles Gebilde, ein Organ. Dieſen 3 inneren Sinnen wird noch der Ate, der Schlaf, beygegeben, worüber im 7. Cap. ein mehreres. Der Sinn der inneren Reproduction iſt das, was andre Einbildungs— kraft, Phantaſie, Erinnerungsvermoͤgen nennen. Sein Sitz iſt wahrſcheinlich in dem groͤßern Theile der ebenen Woͤl⸗ bung des Gehirns. Der Sinn des Denkens iſt der criti— ſche Bearbeiter deſſen, was die Reproduction ihm zufuͤhrt. Der Sinn der inneren Beſchauung gibt der Intelligenz ei⸗ nen eigenen Character, er theilt ſie gleichſam in 2 Theile, eine objective und ſubjective Inſtanz; er vereinigt in ſich das Selbſtgefuͤhl, das Bewußtſeyn und die Subjectivierung der Objectivitaͤt; er erkennt die von aͤußeren Objecten erreg— ten Zuſtaͤnde im Menſchen als etwas innerliches, und re praͤſentiert ſonach die Materie in der Intelligenz und die Intelligenz in der Materie. Die große Rolle, welche dieſer Sinn in der Intelligenz und der materiellen Seite des Le— bens ſpielt, und die ſo auffallenden als beſtimmten Wir— kungen laſſen ſeinen Sitz in der Mitte zwiſchen den Ner⸗ venſyſtemen und dem Gehirn vermuthen; den ſchicklichſten Platz dazu bietet die protuberantia annularis Willisii dar. Der gelehrte Verfaſſer hat durch eine Menge ſcharf— ſinniger Gründe, welche immer das Gepraͤge der Beobach— tung tragen, und durch nicht weniger gluͤckliche als anſpre⸗ chende Raͤſonnements dieſes Capitels zu einem der intereſ— fanteften feines Werkes gemacht. 6. Cap. Betrachtungen der Wirkungen und Produc— te, welche aus den entgegengeſetzten Polaritaͤten und dem Concente der inneren Sinne hervorgehen. Faͤhigkeiten im engſten Sinne find die aus den Naturtrieben und Intell i⸗ genzkraͤften gemeinſchaſtlich erzeugten Anlagen zu gewiſſen Zwecken, die das Leben veredien und verſchoͤnern, daſſelbe aber nicht zunaͤchſt angehen. Der Verfaſſer erklaͤrt ſich ge⸗ gen Gall's Schaͤdellehre. Die inneren und aͤußeren Sinne ſtehen in zwiefachem Polaxitaͤtsverhaͤltniſſe zu einander: 1) die aͤußern Sinne in dynamiſcher Polaritaͤt zu den innern; 2) die inneren Sinne in dynamiſcher Polaritaͤt zu den aͤu— ßeren. Dieß bringt ein gleiches gegenſeitiges adynamiſches Polaritaͤtsverhaͤltniß mit ſich. Die dynamiſche Polarität der aͤußeren zu den inneren Sinnen iſt die gewöhnlichfte; man bezeichnet dieſen Zuſtand durch Sinnlichkeit: ſie bringt Mangel an ernſtem und anhaltendem Nachdenken, an Ue— berzeugungsfaͤhigkeit durch die klarſten Gründe, an Sicher⸗ heit und gleichmaͤßiger Haltung der Intelligenz mit ſich. Die dynamiſche Polarität der inneren zu den aͤußeren Sinnen erzeugt mehr Neigung zum Nachdenken, zu wiſ— ſenſchaftlicher Beſchaͤftigung, gleichmaͤßiger, beſtaͤndiger Haltung der Intelligenz, kalte Ueberlegung! mitten im Taumel der äußeren Sinne. Sehr merkwuͤrdige Erſchei⸗ nungen liefern die Polaritäten der Intelligenzkraͤfte unter ſich. Polaritaͤt der Sinnorgane, des Verſtandes und der innern Reproduction unter ſich; es iſt hier ein zweyfaches Verhaͤltniß möglich, indem in der erſten Inſtanz der Intel ligenz der Sinn des Denkens oder der innern Reproduction is 1826. Heſt X. 1002 das Uebergewicht hat. Beſitzt die Reproduction das Ueber / gewicht, fo fehlt es den Producten des Verſtandes gewoͤhn— lich an logiſcher Richtigkeit und critiſcher Genauigkeit, bey Fülle der Gedanken, umfaſſendem Gedaͤchtniſſe, Dichtungs⸗ Erfindungs-Gabe. Iſt dagegen das Organ des Denkens in überwiegendem Grade vorhanden, ſo geht Tiefe, Feſtigkeit, gleihförmige Haltung!, Richtigkeit und Regelmaͤßigkeit der Intelligenz daraus hervor. Große und tiefe Denker, philo— ſophiſche Koͤpfe, Mathematiker, Metaphyſiker werden in die— ſer Polaritaͤt geboren. Polaritaͤten der erſten und zweyten Inſtanz der Intelligenz unter ſich. In einem voͤllig regel⸗ maͤßigen Zuſtande muß die Dynamik dieſer beyden Inſtan⸗ zen völlig wagerecht ſeyn. Beym Ueberwiegen der Polaris taͤt der erſten Inſtanz entſteht der Zuſtand, den man Ver— tiefung nennt, uͤberwiegende Polaritaͤt der zweyten Inſtanz erzeugt Zerſtreuung bis zur Unvernunft. Polaritaͤt der bey: den Sinnorgane der erſten Inſtanz der Intelligenz zum Sinnorgan der innern Beſchauung. Steht die Dynamik der erſten Inſtauz der Intelligenz jener der zweyten nach, fo entſpricht die te Intelligenzoperation der erſteren weder in der Schnelligkeit noch in der Staͤrke; daher Traͤgheit, Langſamkeit, Unſchluͤſſigkeit- der Intelligenz, vieles und lan⸗ ges Beſinnen, langſamer Entſchluß ꝛc. Polaritaͤt des Sinn⸗ organes der innern Beſchauung zu den beyden Sinnorganen der erſten Inſtanz der Intelligenz. Man findet bey dieſer Zuſammenſtellung ſchnelles Urtheil, ſchnellen Entſchluß und ſchnelle Ausfuͤhrung deſſelben. Irrthum iſt hier leichter moͤglich als im erſten Falle. Polaritaͤts verhaͤltniſſe des Sinnorgans der innern Beſchauung zu jenem des Schlafes. Beyde wechſeln mit einander ab und gebaͤren in dieſem Um— tauſche der Verrichtungen das große Reſultat der Aufrecht— haltung der Integritaͤt der Intelligenz. Sie finden in zwie— fachem Verhaͤltniſſe Statt. Polarität des Sinnorganes des Schlafes zu jenem der innern Beſchauung. Hier zeigt ſich das Vermögen, ſehr leicht in langen, tiefen, nicht leicht ers weckbaren Schlaf zu fallen, ſelbſt unter unguͤnſtigen Umſtaͤn⸗ den. Polaritaͤt des Sinnorganes der inneren Beſchauung zu jenem des Schlafes. Eine gewiſſe Unruhe, Erregbarkeit, Wachſamkeit, kurzer, leiſer Schlaf ſind der Character dieſes Verhaͤltniſſes. Polaritaͤtsverhaͤltniſſe des inneren Sinnlichen zu den beyden Haupttrieben der thieriſchen Materie. Die merkwuͤrdigen hier vorkommenden Erſcheinungen laſſen ſich auf 2 Claſſen reducieren. Polaritaͤt der Naturtriebe zur Intelligenz: dieſes Zuruͤckſtehen der Intelligenz gegen dle Naturtriebe gebiert der Sieg der letzteren im Kampfe mit der erſteren; ſie macht uns die buͤrgerliche und peinliche Ge— richtspflege unentbehrlich. Polaritaͤt der Intelligenz zu den Naturtrieben; in dieſer Polaritaͤt koͤnnen alle gute menſchli— che Eigenſchaften und Tugenden ihren hoͤchſten Glanz errei: chen. Sie gehen als nothwendige Reſultate aus dem in den Geſetzen der Vernunft zur hoͤchſten Feinheit ausgebilde⸗ ten moraliſchen Gefühl hervor. So kann alſo die Intelli⸗ genz nicht als ein einzelnes untrennbares Ganze betrachtet werden. Sie erſcheint ungeachtet ihrer Zuſammenſetzung aus 4 ziemlich verſchiedenen Sinnorganen in ihren reſultativen Wuͤrkungen als Duplicitaͤt, indem ſie in eine geiſtige u. mo⸗ teritlle Seite zerfällt. Den Beſchluß des Capitels macht eine Pruͤfung mehrerer Behauptungen von Reil in ſeinen Rhapſodien vorgetragen. 65 * 1003 7. Cap. Der Sin des Schlafes. Nach einer Techn buͤndigen u. hoͤchſt einleuchtenden Widerlegung der aufgeftell: ten Anſichten und Theorieen des Schlafes kommt der Verf. zu der natuͤrlichen Geſchichte des Schlafes. Vier Abtheil. des Schlafes in Schlaͤfrigkeit, Schlummer, Schlaf u. Traum. Vergleichung des menſchlichen Schlafes mit dieſem Phaͤno— men bey anderen Naturweſen. Der Schlaf iſt ſelbſt im Thier— reiche ſo vielen Modificationen unterworfen, daß man zu dem Schluſſe berechtigt iſt, er ſey ſeiner Natur nach nichts Iden⸗ tiſches. Der Verfaſſer hat auch hierbey eine hoͤchſt gluͤckli— che Gabe zu beobachten, und aus umfaſſenden Beobachtungen zu ſchließen bewaͤhrt. Bedeutung des Schlafes in der Na⸗ tur. Feſtſtellung eines Sachbegriffes des Schlafes. Es iſt irrig, im Schlafe nur Ruhe, nur Thatenloſigkeit zu ſehen, denn die in dieſem Zuſtande eintretende Ruhe ſelbſt wird duech einen Thaͤtigkeitsact des innern Sinnlichen hervorgebracht, welcher den Widerſtreit der Kräfte in den Muſkeln im Gleich⸗ gewicht erhält. Der Schlaf iſt alſo nie activer Zuſtand des inneren Sinnlichen. Als Erſcheinung, die mit dem Leben des Organismus in innigem Bunde ſteht, muß er in das Ge⸗ ſetz der Succeſſion und des Rhythmus verflochten ſehn; da aber alles, was dieſer Character trägt, in die Syſteme des Or— ganismus organiſch eingebildet ſeyn muß, fo muß auch der Schlaf es ſeyn; es gibt mithin ein Organ des Schlaſes. Der Schlaf iſt alſo die in dem Geſetze der Wechſelwuͤrkung ge: gründete, zeitliche, adynamiſche Polaritaͤt des Organs der in nern Beſchauung durch die in der Succeſſion der organiſchen Thaͤtigkeiten gegründete dynamiſche [Polaritaͤt des Organes des Schlafes. Dieß beweiſen folgende Gründe: 1) der Schlaf it eine pofittve Verrichtung des Gehirns, denn es mangelt ihm keine der Bedingungen und Merkmale, welche eine pofitive Function des Organismus characteriſteren. Auf⸗ zählung dieſer Bedingungen. 2) Der auffallende Antagonis⸗ mus des Auges und ſeiner Decke mit dem Organe des Schla⸗ fes und die Folgen der Antaſtung der Gehirnbaſe, welche immer in Erregung von Schlaf beſtehen; die durch die Pola⸗ rität erforderliche Continuitaͤt der Gebilde ſcheinen uns zu berechtigen, das Organ des Schlafes in die vordere Haͤlfte der Baſis des Gehirns von den beyden Sehehuͤgeln an bis in den Raum, den die Augenbraunbogen des Stirnbeins bilden, zu ſetzen. 3) Der Schlaf iſt eine Gehirnkraft, denn er ent⸗ hält das Vermögen eines Theils des Gehirns auf einen an⸗ dern veraͤndernd einzuwurken, was der Character einer Ge⸗ hirnkraft iſt. Er iſt ein weſentliches Theilſtuͤck der Intelli— genz, aber noch kein Intelligenzorgan, was ihn eben um ſo weit nuͤtzlicher fuͤr das Ganze macht. 4) Der Zweck des Schlafes iſt lediglich Erhaltung der Integritaͤt der Intellt⸗ genz. Der Schlaf beſteht keineswegs in einem Vorherrſchen der Vegetation, iſt auch, wenigſtens nicht der alleinige Grund des Wachsthums und Fettwerdens: denn viele Eonftitutionen, Temperamente, Climate bringen an und für ſich eine Anlage zum Fettwerden mit ſich; dieſes Fettwerden tritt meiſtens erſt dann ein, wenn die Stuͤrme des Gemuͤthes zu ſchweigen beginnen, und dann ſchlafen dieſe Menſchen oſt gerade weniger; beyde Geſchlechter wachſen in der Periode der Pubertaͤt vorzuͤglich, ohne daß der Schlaf beſonders ſtark ſey, und endlich befoͤr⸗ dert ja der idiopathiſche kranke Schlaf keineswegs das Wachs— thum. Der Schlaf iſt nicht der eigentliche, alleinige, hin⸗ reichende Grund der Reſtauration nach vorausgegangener Ev ſchoͤpfung; denn bey zahlloſen Menſchen ſteht der Schlaf mit 1 * | } 5 ’ . x 1004 ihrem Wachen und Kraͤfteaufwand durchaus in keiner ſolchen Proportion, daß von ihm die Staͤrkung abgeleitet werden koͤnnte; die groͤßte Erſchoͤpfung zieht nicht immer Schlaf nach ſich, er traͤgt wenig zur Staͤrkung der durch langwierige Lei⸗ den, Blutverluſte Erſchoͤpften bey. Die naͤchſte und beſtaͤn⸗ digſte Wirkung des Schlafes iſt zeitliche Aufhebung des Der wußtſeyns, Beſchraͤnkung der Thaͤtigkeit eines Sinnorganes, das als Bewahrer der Subjectivltaͤt ewige Unruhe u. Bewe⸗ gung im innern Sinnlichen erzeugt; ſeine naͤchſte Frucht iſt alſo Erhaltung der Integritaͤt der Intelligenz. 5) Die Erflärung des Traͤumens folgt conſequent aus dieſer Anſicht. Der Traum iſt die noch in dieſem Zuſtande fortgeſetzte Thaͤtigkeit der beyden ſchoͤpferiſchen Gehirnorgane der erſten Inſtanz der Intelli genz mit leiſer und gewoͤhnlich partieller Perception im Sinn⸗ organe der inneren Beſchauung. Hierauf folgt eine ſehr gränds liche Zerlegung der Urfachen, der Arten, des Nutzens der Traͤu⸗ me u. ſ. w., deren nähere Darſtellung der Raum hier nicht | geſtattet. 6) Auch die Erklärung des Schlafwandelns folgt cons ſequent aus dieſer Anſicht. Das Schlafwandeln iſt ſeiner Natur | nach ein zum Anomalon hingeneigter Zuſtand, denn er iſt aus Factoren conſtruiert, deren Zuſammenwürken nicht in den Begriff des Geſundſeyns fällt; es iſt ein der Starrſucht ſei⸗ nem inneren Weſen nach ſehr verwandter Zuſtand, und nur dadurch von demſelben unterſchieden, daß er ſich durch die nicht aufgehoͤrte Geltung des Schlafes beſchraͤnkt u. modifi⸗ ziert; daß der Schlaf dabey keine unumgaͤngliche Bedinzuug ſey, beweiſt der bekannte Somnambulismus diurnus; er tritt aber am häuſigſten im Schlafe ein, weil die Anfaͤlle habitueller Nervenleiden uͤberhaupt ſehr gern im Schlafe hesvortreten. 8. Cap. Die Gemuͤthsbewegungen oder Erſcheinungen des Gemuͤthes, welche aus der Polaritaͤt der Intelligenz mit dem Selbſterhaltungs- und Fortpflanzungstriebe hervorgehen. Trie⸗ be, Inſtincte, Begierden, Leldenſchaften u. Affecte. Der V. bedient ſich hier ſeines fruͤhern Tadels ungeachtet des Aus⸗ drucks, Gemuͤth, und ſcheint dadurch anzudeuten, daß das Wort eben nicht ſo unzweckmaͤßig iſt. Wenn wir mit Seels das Unkoͤrperliche im Menſchen überhaupt, oder Geiſt u. Gemuͤth zuſammen genommen, mit Geiſt die intellectuellen Faͤhigkeiten bezeichnen, unter Gemuͤth aber das Gebiet der nichtkoͤrperlichen Empfindungen und Gefuͤhle verſtehen, fo fällt ja die Zweydeu⸗ tigkeit des Ausdrucks weg; und, wenn wir beruͤckſichtigen, daß bey den Gemuͤthsbewegungen immer eine oder die andre Sphäre des Körpers dadurch in Bewegung geſetzt wird, daß das Gemuͤth durch Krankheiten des Körpers weit manchfacher affijievs wird als der Geiſt, daß die Gemuͤthsbewegungen auf beſtimmte Theile des Organismus krankmachend einwuͤrken, z. B. heftige Freude auf das Herz, Zorn auf die Leber, Schreck auf Lunge u. Darmcanal, Kummer u. Gram auf die Lunge u. die Reproduction u. ſ, w.; ſo ſcheint es nicht ungereimt, das Gemuͤth als dem Geiſte gegenuͤberſteheud zu betrachten. — Die Weisheit, des Schoͤpfers, ſagt der Vif., hatte in dem Mens ſchen die Aufgabe zu loͤſen, bey ſeiner zur Freyheit ſtrebenden Intelligenz die Nothwendigkeit der Naturtriebe zu ſichern, ja die Intelligenz müßte fie ſogar befördern; dieß durfte aber nur nach Regeln der Vernunft geſchehen. Die aus dieſem Conflict heterogener Kraͤfte hervorgehenden Erſcheinungen nennen die Neuern Begehrungsvermoͤgen; dieſem Worte wird hier feiner weniger logiſchen Richtigkeit wegen der Ausdruck Gemüthsbes wegungen vorgezogen. Es gibt 2 Arten von Trieben, den der 1005 > * mit Begierden, Neigung und Leidenſchaft. * Schfterhaftung und den der Fortpflanzung. Die Begierden ſind zuſammengeſetzte Erſcheinungen des Gemuͤths, denn ſie erfordern die Vorſtellung eines Objeets zu ihrem Wirklich— werden. Claſſification der Begierden nach ihrer Natur, Ent— ſtehungsweiſe in Hinſicht der Intelligenz und der Civiliſa⸗ tion. Quellen vieler ihrer Varietaͤten find die inneren Sin: 85 die äußeren. Sinne, das Nefpirationsfyften, das Ver— dauungsſyſtem, das Propagationsſyſtem. Alle Begierden ha— ben vor der Pubertaͤt und nach dem Aufhoͤren der Propa— gationsfähigk:it einen entſchiedeneren Character der Selbſt— ſucht als waͤhrend der Herrſchaft dieſes Triebes. Aufzaͤh— lung der dieſen einzelnen Quellen entſprechenden Triebe. Ei— ne höhere Steigerung der Begierde, groͤßtentheils durch Gi: viliſation ausgebildet ſtellt uns die Leidenſchaft auf. Sie iſt nicht mehr als ein phyſtologiſcher Zuſtand des Gemuͤths zu betrachten, fendern eine durch die beharrliche Erregung des Sinnorganes der inneren Beſchauung pathologiſch geworde— ne Begierde. Claſſification der Leidenſchaften nach ihrer Na— tur, Entſtehungsweiſe in Hinſicht der Intelligenz, in Hin— ſicht der Civiliſation. Der Affect hat keine Gemeinſchaft Er iſt eine ſchnell vorübergehende, gewaltſame Erregung jenes Sinnorganes, in welchem die Subjectivitaͤt ihren Wohnſitz hat, und wel— ches auch in der Intelligenzzerrüͤttung, und fo auch in der Leidenſchaft die werkthaͤtige Rolle ſpielt. Ihre Verfihiedens heit beſteht nicht in einer verſchiedenen Natur der Erregung, fondern in der Verſchiedenheit der veranlaffenden und wuͤr— kenden Idee und der ſomatiſchen Reflexe, welche durch die— ſelben hervorgebracht werden. Hierauf folgt eine naͤhere Betrachtung der Wuͤrkungen der Leidenſchaften und Affecte. Die Affette einzeln betrachtet. Die Freude. Die Furcht. Der Schrecken. Der Zorn. Die Scham. Betrachtung des durch heftige Affecte ploͤtzlich bewuͤrkten Todes. 9. Cap. Die Schwaͤchen und Leiden des Gemuͤths oder die Erſcheinungen deſſelben durch die Unvollkommenheit der Intelligenz. Das gemeinſame Merkmal aller dieſer Schwaͤchen iſt, daß die Intelligenz bey gewiſſen Vorſtellun— gen nicht nach einer allgemeinen Verſtandesxregel thaͤtig iſt, folglich einen Grad partieller Unvollkommenheit der Vernunft aufſtellt, die nicht einmal auf individuell hinlaͤnglichen Gruͤn— den beruht. Sie koͤnnen hier nur nach ihrer Verwandt— ſchaft zuſammengeſtellt werden. 1) Stolz, Duͤnkel, Hoffart, Hochmuth, Aufgeblaſenheit, Arroganz. Allen dieſen Zuſtaͤn⸗ den liegt die Vorſtellung von dem Werthe unſerer Subjecti⸗ vitaͤt zum Grunde. Hat das Urtheil von unſerem Werthe keine allgemeine, der allgemeinen Regel der Intelligenz zu— ſayende, ſondern bloß individuelle Wahrheit, fo kann es ir— rig ſeyn, und es iſt es, wenn es critiſch oder empiriſch uns vollkommen befunden [wird. Der Stolz bezieht ſich bloß auf den Werth der Perſoͤnlichkeit und die von Natur aus beſtehenden weltbuͤrgerlichen Menſchenrechte, die man nicht vergeben will. Dieſer aber kennt Zeit, Maaß und Grund. Im Duͤnkel bezieht ſich die Vorſtellung von unſerem Wer⸗ the auf die Vorzuͤge unſeres Geiſtes, in der Hoffahrt auf Ausſtellung aͤußeren Prunkes, in Hochmuth auf Erniedri— gung anderer, in der Arroganz auf Anmaaaßung der Huldi— gung von andern; in der Aufgeblaſenheit iſt Hochmuth, Hoffahrt und eine beſondere Empfindlichkeit vereinigt. 2) Eigenſinn, Starrſinn, Halsſtarrigkeit, Hartnaͤckigkeit, Rechts Dp gel der Beharrlichkeit in Neigungen, 1006 haberey. Die Aehnlichkeit dieſer Erſcheinungen des Gemuͤths beſteht in der ihnen gemeinſchaftlichen Ueberzeugung von der Wahrheit und Richtigkeit unſeres Urtheilens. ken ihr Daſeyn einer gewiſſen hoͤheren Spannung und Con— vulſibilitaͤt des Sinnorganes der innern Beſchauung, und ſind ſonach Symptome einer kraͤnkelnden Intelligenz. Der Eigenſinnige iſt beſſeren Eingebungen nicht ganz verſchloſſen und ſieht gewöhnlich ſpaͤter feinen Irrthum ein; der Starr: ſinnige iſt taub gegen jeden Vernunftgrund; Hartnaͤckigkeit und Halsſtarrigkeit find höhere Grade des Starrſinnes, Rechthaberey will uͤberall ihre oft ſchiefen Anſichten geltend machen. 3) Leichtſinn, Flatterhaftigkeit, Wankelmuth, Un⸗ beſtaͤndigkeit. Der Leichtſinn erkennt die Zweckmaͤßigkeit ſei⸗ ner Denk- und Handlungsweiſe flüchtig oder gar nicht, und urtheilt und handelt doch; Flatterhaftigkeit iſt Manz Beſchaͤftigungen and Beluſtigungen; Wankelmuth iſt Mangel der Beharrlich⸗ keit in Vorſätzen und Beſchluͤſſen; Unbeſtaͤndigkeit iſt Mans, gel der Feſtigkeit des Gemuͤthes in Allem. 4) Gleichguͤl⸗ tigkeit, Gefuͤhlloſigkeit, Schaamloſigkeit, Unverſchaͤmtheit, Frechheit. Gleichguͤltigkeit iſt der Zuſtand, bey welchem die Gefühle des Schicklichen, Anſtaͤndigen, der Sittlichkeit, Sittſamkeit des moraliſchen Werthes, der Reinheit des Gewiſſens nicht, oder nur bey ſehr ſtarken Veranlaſſungen entſtehen; in höherem Grade iſt es Gefuͤhlloſigkeit. Bezieht ſich dieſer Gemuͤthszuſtand bloß auf die Sittlichkeit, fo heißt er Schamloſigkeit, und in höherem Grade Frechheit; bezieht er ſich aber auf Character, Anſtaͤndigkeit, Schicklich⸗ keit, Gewiſſenhaftigkeit, ſo heißt er Unverſchaͤmtheit. 5) Frohſinn, Froͤlichkeit, Luſtigkeit, ausſchweifende Luſtigkeit. Heiterkeit des Gemüths iſt ein Merkmal der gluͤcklichſten Harmonie in den Verrichtungen des Organismus und des Gefuͤhls reger Kraͤfte. Ein ſolcher Zuſtand kann durch die geringſte Veranlaſſung zum Frohſinn erhoben werden. Doch darf fie nicht mangeln, wenn nicht dieſer andauernde Zus ſtand des Gemuͤths verdaͤchtig werden ſoll: noch eher gilt dieß von den hoͤheren Graden der Luſtigkeit und Froͤlich⸗ keit. 6) Traurigkeit, Gram, Kummer, Harm, Schwer⸗ muth. Traurigkeit entſpringt aus einem fehlerhaften Ope⸗ rieren der Intelligenz, indem ſie die Vorſtellungen, welche die Tendenz zur Traurigkeit geben, fruͤher verificiert, als ſie in der Critik des Denkorgans die erſchoͤpfende Ob jectivi⸗ taͤt erlangt haben. Sie iſt, wie Schwermuth und Melan— cholie, eine Stufe eines anomalen Zuſtandes des Sinnor⸗ ganes der innern Beſchauung. 7) Unvertraͤglichkeit, Zank⸗ und Streitſucht, Eiferſucht, Mißtrauen, Argwohn, Haß, Abſcheu. Die Quelle der Unverträglichkeit iſt eine hoͤhere Spannung des Sinnorganes der inneren Beſchauung. Eben dieſe liegt den uͤbrigen Zuſtaͤnden zum Grunde. 8) Hang zu Vorurtheilen, Aber- und Wunderglauben. Das Vor- urtheil iſt ein Urtheil, bey welchem die Reaction bes Sinne organes der innern Beſchauung erfolgt, ehe die critiſche Bearbeitung der Vorſtellung vollendet iſt; Aber: und Wun⸗ derglauben find eine Reaction deſſelben Sinnorganes im Princip der Wahrſcheinlichkeit, nicht der Wahrheit. 9) Schwaͤrmerey, Enthuſiasm, Anachoretismen, Myſticism, Theoſophism, Fanatism. Der Schwaͤrmer urtheilt groͤß⸗ tentheils nach dem Prineip der Wahrſcheinlichkeit bey lehr lebhaftem Empfinden des Urtheilens ſelbſt. Der Enthuſſaſt iſt eine Art Schwaͤrmer, der nur von gewiſſen Ideen ſo Sie verdan⸗ 1007 gewaltig ergriffen wird, daß er ſelbſt in der Vorſtellung des Guten uͤber Zweck und Zeit hinausgefuͤhrt werden kann. Der Hang zur Einſamkeit hat die geſuchte Vermeidung als let Störung des Wonnegefuͤhls der Gedanken zum Grun⸗ de; der Myſticism und Theoſophism find etwas aͤhnliches in einer edleren und ruhigeren Form; der Fanatismus aber glaubt ſich berechtigt, alles zerſtoͤren zu dürfen, was feinen religioͤſen Anſichten entgegenzuſeyn ſcheint. Ich haͤtte gern, wenn nicht die Beſchraͤnktheit des Raums dagegen geweſen waͤre, mehrere der intereſſanteſten und lehrreichſten Stellen dieſes originellen Werkes vorge— legt; indeſſen iſt zu hoffen, daß das wenige, was dem Publico hier mitgetheilt werden konnre, hinreichen werde, um dieſen "reihen Schatz weislich benutzter Erfahrungen und einer gediegenen Gelehrſamkeit, dieſes vortreffliche Er— zeugniß eines eben jo tiefgreifenden als nuͤchternen und rus higen Geiſtes bald in die Hände Älterer und jüngerer Aerz— te zu bringen. Die letzteren koͤnnen ſich deſſelben unbe⸗ dingt als des ſicherſten Leitfadens fuͤr das Studium der menſchlichen Seele bedienen, und werden nie in die Ver— legenheit gerathen, die dadurch gefaßten Anſichten fpäters hin von eigenen Erfahrungen beſtritten und vernichtet zu ſe— ben. Möge uns der geehrte Verfaſſer recht bald mit der Fortſetzung ſeines Werkes beſchenken! Er wird vielleicht keinen Brillantring für feine Arbeit erhalten, wiewohl man— cher fuͤr ein elendes Machwerk; aber die Hochachtung und Dankbarkeit aller Wahrheitsfreunde werden ihn dafuͤr leicht entſchaͤdigen. Leipzig, den 21. May 1826. Dr. Caspari. Beantwortung des im 5. Hefte der Iſis d. 3. beſindlichen Aufſatzes: über Recenſionen⸗ Unfug. Als ich im Auftrag der Redaction von Ruſt's critiſch. Mepert., des Hr. Prof Pfeufers Handbuch der allgemeinen Heilkunde, Bamb. 1824., beurtheilte; kam es vorzüglich darauf an, zu beſtimmen: ob gedachtes Lehrbuch ſich für den Unterricht der Wundaͤrzte auch wirklich eigne! — „Meis ne ſubjective Anſicht ließ mich hieruͤber nicht im Zweifel; und ich ſchrieb jene günftige Beurtheilung nieder, wie fie ſich im Repertorium vorfindet. Auch erſah ich, daß fpäters hin andere Critiker ſich beyfaͤllig über das fragliche Werk ausgeſprochen und deſſen Brauchbarkeit anerkannt hatten. Schon war eine geraume Zeit verfloſſen, und die Erinnerung an dieſe, wie an manche andere Arbeit verdraͤngt, als ich im Mitarbeitern hat. 1008 5. H. der Iſis lauf. Jahres einen anonymen Aufſatz er- blickte, der einen heimtuͤckiſchen und liebloſen Ausfall auf mich enthaͤlt. Der Verfaſſer deſſelben beſchuldigt mich, dem Pfeuferſchen Handbuche einen unverdienten Weihrauch ge— ſtreut zu haben, und erklaͤrt gerade zu, daß nur Mangel an literariſcher Kenntniß oder Beſtechung — mich zur Abfaſſung dieſer Beurtheilung vermocht haben koͤnnten! — Wohl wuͤrde ich unter andern Verhaͤltniſſen den ſchaͤndlichen Verf. einer fo niedertraͤchtigen Aeußerung nur mit Verachtung ſtra— fen; allein es gilt der aͤußern Ehre eines critiſchen Inſtitu— tes, das eben ſowenig Ignoranten als kaͤufliche Seelen zu Den Leſern dieſer Zeitſchrift (aber nicht dem Pasgquillanten, denn dieſen wuͤrdige ich keiner wiſſen— ſchaftlichen Eroͤrterung) erklaͤre ich, daß mir bey damaliger Beurtheilung des in Rede ſtehenden Handbuchs, nur einzig die Brauchbarkeit deſſelben fuͤr den Unterricht chirurgiſcher Zoͤglinge, die Hauptſache zu ſeyn ſchien; woher der Autor die Materialien dazu entlehnt hatte, konnte mich minder be⸗ ruͤhren, da es hier einzig auf die Auswahl derſelben und des ren Zuſammenſtellung ankam. Eine allgemeine Heilkunde aus ſich ſelbſt (und ohne in die Fußſtapfen anderer zu treten) zu producieren, vermag kein Sterblicher; auch war, ſoviel ich mich erinnere, die Aufgabe nur ſo geſtellt, daß Hr. Pfeu⸗ fer feinen Vorleſungen ein eigenes Handbuch unterlegen ſoll— te. Daß ich Hrn. Prof. Pfeufer nicht perſoͤnlich kenne, nie mit ihm in irgend einem literariſchen Verkehr ſtand, mich auch nie einer Zuſchrift von ihm zu erfreuen hatte, kann ich, bey allem, was mir theuer iſt, verſichern. Mehr bedarf es wohl nicht, um zu beweiſen, daß mein ausgeſprochenes Lies theil mindeſtens unpartheiſch und gerecht war. — Wie ſchaͤnd— lich, wie unmoraliſch und roh iſt demnach des Ungenannten Aeußerung von Beſtechung u. ſ. w. Unfittlich, feil und ans maßend muß er ſelbſt ſeyn, da er Perſonen, die er gar nich kennt, Solche Laſter andichten will. Es kann mir um feiner ſelbſt willen nur daran liegen, ihn nie kennen zu lernen, und ich will zu ſeiner Ehrenrettung wuͤnſchen, das ihn Heinroth und Clarus fuͤr nicht zurechnungsfaͤhig erklaͤren moͤgen! — Meynte er leichten Kaufes mit mir anbinden zu koͤnnen, ſo hat er ſich gewaltig geirrt; er mußte ſich an einem andern als an mir reiben, denn ich bin zu reizbar, und er iſt zu ſchwach, um die Ruͤckwuͤrkung zu ertragen. Solche anony⸗ me Großſprecher weiß ich zu behandeln, und ihre Redensar⸗ ten laſſen nie auf wttſſenſchaftliche Ausbeute ſchließen! — Dieß zu feiner Warnung. — Der Redaction des critiſchen Repertorlums ſtelle ich anheim, was ſie ihrerſeits gegen ſo boshafte, maskirte Angriffe zu unternehmen fuͤr ſchicklich erachtet. Dresden im Auguſt 1826. Dr. A. Fr. Siſcher. ĩörðrðt — 2 ͤ·˙˙, .. ————— 5 ö | a Die Geſetze der Angelſachſen. In der Urfprache mit Ueberſetzung und Erlaͤu⸗ a terungen \ von I Dr. Reinhold Schmid. Die Aufmerkſamkeit des gelehrten Publicums iſt neuerer Zeit von mehren Seiten auf das Studium des angelfachfifchen Rechts, als auf eine reiche, noch wenig benutzte Quelle fuͤr das germaniſche Recht, hingelenkt worden. Es ſind dieſe Geſetze naͤmlich nicht blos fuͤr den, welcher die Entwickelung der engliſchen Staats- und Rechtsverfaſſung zu ſeinem Studium gemacht hat, von dem groͤßten Intereſſe, ſondern für jeden Rechtsge- lehrten oder Hiſtoriker, der ſich mit der germaniſchen Vorzeit beſchaͤftigt. Sie zeichnen ſich vor allen andern ſogenannten Volksrechten dadurch aus, daß ſie allein in der Sprache des Volks abgefaßt ſind, und daß ſie uns durch ihren umfang ein vollſtaͤndigeres Bild von der Rechtsverfaſſung eines germaniſchen Volksſtammes geben, als irgend eine andere Geſetzſammlung aus jener Zeit. Dennoch hat es uns bisher in Deutſchland noch gaͤmlich an einer Ausgabe der angelſaͤchſſchen Geſetze gefehlt. In England gibt es eine ältere unvollſtaͤudige von La m⸗ dard (London, 1568, Fol., und 2644, Fol.) und eine neuere bon Wilkins (London, 1727, Fol.). Beide Ausgaben find anerkannt hoͤchſt mangelhaft, und dennoch nur ſelten zu haben. Die lateiniſche Ueberſetzung von Wilkins, die aber oft ganz verfehlt iſt, findet ſich bei Canelani abgedruckt. N Dieſer Mangel an brauchbaren Ausgaben hat mich bewogen, eine neue Bearbeitung derſelben zu unterneh⸗ men. Es ſoll darin . 1) der Ütert nach den vorhandenen Huͤlfsmitteln, ſo⸗ weit es moͤglich iſt, geſichtet werden. ’ 2) Abweichende Lesarten und kurze Eritifche und erläus ternde Anmerkungen laufen unter dem Text her. 3) Neben dem Text ſteht eine genaue deutſche Ueber— ſetzung. 1 NE RE 40 Voraus geht eine allgemeine hiſtoriſche Einleitung, vor jedem Geſetz eine beſondere über die Zeit der Entſtehung deſſelben, über Veranlaſſung, dazu, über Verfaſſer, Quellen, Geiſt und Gültigkeit, und end: lich über die nachherigen Schickſale und Bearbei— tungen. Indeß wird dieſe Ausgabe nur die weltlichen Geſetze der Angelſachſen, nicht auch die kirchlichen, die hierher nicht gehoͤren, umfaſſen, dagegen aber die Geſetze Wil⸗ belms des Eroberers und Heinrichs J., als zur Erklärung nothwendig, mit aufnehmen. Jena, im Januar 1826. 5 2 - Dr. Reinhold Schmid. „Ich habe den Verlag vorſtehenden Werks uͤbernom⸗ men, und wird daſſelbe in oder doch bald nach der Oſter⸗ meſſe dieſes Jahres die Preſſe verlaſſen. Der Umfang laßt ſich noch nicht genau beſtimmen, indeß wird das Werk auf keinen Fall über 30 Bogen in groß Octav ſtark werden, und den Preis werde ich ſo billig wie moͤglich ſtellen. Alle Buchhandlungen nehmen einſtweilen Beſtel⸗ lung auf dieſes Werk an. Leipzig, den 1. Februar 1826. F. A. Brockhaus. und Conſulenten Syſtematiſches Lehrbuch 2 fuͤn Vormuͤnder und Curatoren, auch zum Gebrauch fuͤr Richter und Conſulenten, verfaßt nach gemeinen und preußiſchen Rechten, mit beigefuͤgten Formularen zum Inventaxio und zu Adminiſtrations- und Vormundſchaftsrechnungen. Von 4 Ph. Zeller. Leipzig , F. A. Brockhaus. 1828. Gr. 8. 16 Bogen auf Druckpapier. 1 Thlr. Wenn gleich in neuern Zeiten mehre Unterweiſungen der Vormuͤnder zur Fuͤhrung der Vormundſchaften heraus⸗ gekommen ſind, ſo hat es doch bisher an einem Buche gefehlt, aus welchem die Wormünder und Curatoren nicht blos die Wiſſenſchaft Vormundſchaften zu ſuͤhren, ſondern auch die Kunſt, die Rechte ihrer Pflegebefohlnen den Ge⸗ ſetzen gemaͤß in vorkommenden Angelegenheiten derſelben, z. B. bei Erbtheilungen, Ehevertraͤgen u. dgl. mit Vor⸗ ſicht wahrzunehmen, erlernen konnten. Der Verfaſſer hat nicht bloß das Mangelhafte der fuͤr Vormuͤnder in den preußiſchen Ländern geſchriebenen Bücher, ſondern auch den gaͤnzlichen Mangel eines Lehrbuchs fuͤr die Vor⸗ münder in andern Landern Deutſchlands ergaͤnzt, und ſich dabei einer Sprache bedient, welche einem ſeden nicht mit juriſtiſchen Kenntniſſen verſehenen Vormund verſtaͤnd⸗ lich iſt und das Werk ſo abgefaßt, daß ein Vormund ſich in jeden Angelegenheiten ſeines Amtes daraus ſelbſt be— rathen kann. i Es gibt ſolches aber auch ein Handbuch für Richter in den preußiſchen und den uͤbrigen deutſchen Laͤndern ab, weil der Vetfaſſer den Inhalt fy- ſtematiſch geordnet, und jede Lehre für erſtere, durch die angeführten Stellen des Allgem. Landrechts, der Cabi⸗ netsordres, Concluſen der Geſetzeommiſſion und Miniſte⸗ rialreſcripte, fuͤr letztere aber durch die Geſetze des gemei⸗ nen Rechts, und die in den Gerichtshoͤfen Geſetzkraft ha— benden Meinungen der Rechtslehrer begründet hat. Die beigefügten Formulare zu Inventarien⸗, Vor⸗ mundſchafts⸗ und Adminiſtrationsrechnungen enthalten ausfuͤhrliche und deutliche Muſter. Fehler in Heft II. n dem Aufſatze: „Moral- oder Religionsphiloſophie.“ . 137. 3. 8. v. unten Lehnſatz ſtatt Lehrſatz. 139. — 8. v. u. ſo (vor hervorgeht). — 26. v. oben und ſt. der (vor Rede). 143. — 3. b. b. vor ſt. von. 145. — 17. b, u. galt fi. gilt. 5 146. — 3. v. b. pſychiſchen ft: phyſiſchen. — 6. v. u. realen ff Realen. In dem Aufſatze: „Berichtigung u. ſ. w.“ S. 152. Z. 23. b. b. die (vor reine). — 154. — 8, v. u. und fl. oder, GD Inhalt. A. Allgemeines. 945. Agnned „ fuftematifche Eintheilung der Naturkunde. IE 959. eine Berichtigung.) 960. Berthelot, naturgeſchichtliche Bemerkungen über die canariſchen Inſeln Cuͤberſ. von SEFen). B. Zoologie. 975. Fr. Boie, Generaluͤberſicht der N Ordnungen, Familien und Gattunge 981. Derſelbe, er ee Familien und ei der Oph 993. Brehm, Vergleichung Venen bten Voͤgelarten. II. C. Mediein. 997. 2 ari, über Friedlaͤnders Verſuch über die ins nern 1007. Fiſche 0 Anti⸗Critik. D. Botanik. Litt. Anzeiger. 1 24, Fr. Hamilton, Commentar über den II. Bd. des Hortus malabaricus von Rheede. (Nicht bloß Auszug, ſondern vollſtaͤndige Ueberſetzung, fo Hef 9 0 vom erſten Band. Ech im naͤchſten eft. umſchlag. Wieſt, ſuͤddeutſche Pflanzen⸗Tauſch⸗Anſtalt. d, G der Angelſachſen Bellen n ee ea ihr Vormuͤnder und Cu⸗ zebler 1 Heft II. Verkehr. Eingegangen. * An Auffaͤtzen. Sch. n der Mrbeiten über Alcaris lum- bricoides und Echinorhynchus. G. 7 ech N. Cry Ueber Ne Bücher von G., K., Oe., G. B. Antikritik. An Buͤchern. Ch. 3 C. Biſchoff, 8 we; Argnegmittellehre. Bonn b. Weber 1826. II. Derfelbe, Ueber die Weben ing + das Studium der Arzneymittellehre. 1825. 8. 48. F. Sensburg, der Cretinismus mit befonderer Ruͤck⸗ fiht auf deſſen Erſcheinung im Untermayn⸗ und Rezar⸗Kreis des Koͤnigreichs Bayern. Würzburg b. Ettlinger 1825. 8. 79. 4 Stntfl. F. Heuſinger, Erſter Bericht von der koͤnigl. zoo⸗ tomiſchen Anſtalt zu Wuͤrzburg. Ebend. 1826. 4 58. mit 4 Tafeln. Dean Erſter Bericht von der Anthropotomiſchen Anſtalt. Ebenda 1826. 4. 54. mit 4 Tafl. „C. Scudamore, Verſuch uͤber das Blut, uͤberſetzt von Gambihler 9 Zuſaͤtzen von Heu ſinger. 0 0 eee . Fr. Handſchuch, über die Luſtſeuche und ihre Heis Ar 11075 Queckſilber. Ebenda 1826. 8. 13 1 B. Zeller, die Molkenkur in Verbindung mit der Mineralbronnenkur. Ebenda 1826. 73. T 1 fe An Zeitſchriften. e N TE und ene fuͤr Phyſik und Mathematik. Heubner 1826. 8. 1 Kpftfl, ufens Zeitfchrift Yes. ausge . Wer naturbiſtoriſche oder zootomiſche Beyträͤge die mehr als einen Bogen betragen, in die As liefert, erbält einen Jahrgang frey. Ei fes d f. (Band XIX.) & r ee eee eee eee eee Die Buchhandlungen wenden ſich an die Buchhandlung Brockhaus in Leipzig; N Die Poſtämter an das in Jena, welches die Iſis mit & Rabatt erhält. f N Man kann nur auf einen ganzen Jahrgang Beſtellung machen, und die Zahlung iſt ungethel zur Leipziger Dftermeffe des laufenden Jahres zu leiſten. a ee Beytraͤge werden an den Herausgeber unmittelbar, oder, und beſonders Buͤcher, im Wege des Buchhandels an Brockhaus zu Leipzig geſchickt. Man ſetze nichts anderes darauf, als: Ges drucktes, zur fahrenden Poſt; dickere Sachen gerollt. Es geht nichts verloren; das Recomman⸗ dieren iſt daher unndthige Vertheuerung. . 4 Unfrankjerte Bücher mit der Poſt werden zuruͤckgewieſen. Damit ſich Niemand vergeblich bemuͤhe, fo wird hiemit angezeigt, daß in die J j 14 ſchen Auüffaͤtze aufgenommen werden. 1 29 is Is kein pot i * — H —ũ—ũdsI — Jena in der Expedition. 1 8 2 6. 5 1 E y 13 N EN {l 3 1 * * N Ri f N 5 N 1 2 W * V:, * 1 IV D } 2 18 5 1 K | 83 7 776 7 wo . * a 1 Br - — Fe > 1.44 ) > FE, . - — 1 . uf 2 a — ran 1 1 i 1 hl a“ * “ — 5 n 3 e U 9 2 . A 12 n — — 2 fü 1 5 ach * l * — — fa * Florae Germaniae Helvetiaeque Compendium angekuͤndigt und den Botanikern Deutſchlands und der Schweiz zu mitwirkender Theilnahme empfohlen. Es koͤnnte vielleicht ſcheinen, daß diejenigen ein uͤber⸗ fluͤſſiges Werk beginnen, welche eine Flora von Deutſch⸗ land und der Schweiz bearbeiten und dem botaniſchen Publikum zur Theilnahme empfehlen wollen, da zwey der wuͤrdigſten Prieſter in Flora's Tempel mit großem Aufwand von Gelehrſamkeit, mit forgfältiger Kritik, und mit aͤcht wiſſenſchaftlichem Sinne den Anfang eines um⸗ faſſenden Werks über ein nur wenig befchränfteres Feld bereits dargeboten und deſſen moͤglichſt raſchen Fortgang gn Ein Werk wie die (zuerſt von Roͤh⸗ verſprochen haben. ü ling herausgegebene) durch die Herren Mertens und Koch neu bearbeitete Flora von Deutſchland, wird in feinem ganzen Werthe von uns dankbar anckkannt. Wir lauben aber, daß neben demſelben eine Flora, wie wir e zu bearbeiten unternommen haben, nicht nur wohl beſtehen, ſondern auch eine freundliche Aufnahme fh verſprechen koͤnne, da Plan, Zweck, und Umfang von ans derer Art find, und unſere Arbeit ein dringendes, von vielen Seiten her laut ausgeſprochenes Beduͤrfniß befriez digen folla Wir wollen namlich kein ausführliches baͤnde⸗ reiches Werk geben, ſondern ein Handbuch, welches zwar auf der einen Seite ar dem jetzigen Stand⸗ punkte der Wiſſenſchaff angepaßt, aber auf der andern Seite in compendioͤſer bequemer aͤußern Form die deut— ſchen und verwandten Schweizer Pflanzen beſchreibend aufsäblen ſoll. Wir wünfchen den Botanikern dieſer Ger genden einen Wegweiſer durch das Gebiet ihrer Flora in die Haͤnde zu geben, welcher ſie in ihren Unterſuchungen leiten, auf ihren Wanderungen begleiten und ſo ſelten zals moͤglich verlaſſen ſolle, und haben dabey zwar vor⸗ züglich die angehenden Juͤnger der Flora im Auge, wel⸗ chen mit allzuausfuͤhrlichen Werken weniger gedient iſt, hoffen aber auch, daß der erfahrne Botaniker unſere Ar⸗ beit nicht unbefriedigt zur Hand nehmen werde. Wir glauben auf folgende Art dieſen Zweck am ſſcher⸗ ſten erreichen zu konnen. Wir waͤhlen die lateiniſche Sprache, weil fie größere Gedraͤngtheit erlaubt, und wir befolgen in der Anordnung die natürliche Methode, weil fie ſchneller als die kuͤnſtliche über einzelne Haupt-Formen des Gewächsreiches einen Ueberblick gewahrt, und vor Ein: ſeitigkeit bewahrt; aber wir ſchicken eine Ueberſicht der 71 + j 98 die Unterſuchung zu erleichtern. Wir werden die einzel⸗ nen Familien ſo fcharf und beſtimmt, als es die von der Natur nur leicht gezogenen Linien erlauben, zu begruͤn⸗ den ſuchen und in ihre Charakteriſtik alle weſentliche Merkmale aufnehmen. Auch die Gattungen ſollen mit Benutzung aller Kennzeichen, welche ihr Auffinden exleich⸗ tern koͤnnen, jedoch mit Entfernung alles uͤberfluͤſſigen Wortſchwalls beſtimmt werden, während die Diagnoſe der Arten, fo viel nur immer in unfter Macht ſtehen wird, nur nach der ſorglaltigſten Vergleichung aller eins heimiſchen Arten, von uns geſtellt werden wird, um die Fehler zu vermeiden, wetche ſo leicht dann entſtehen, wenn die vorhandenen, von den erſten Entdeckern oder andern Bearbeitern botanifcher Werke ohne Ruͤckſicht auf die weitern ſpaͤter aufgefundenen Arten entworfene Dias eraͤndert wiedergegeben werden, Uebrigens wer, den wir überall bemüht ſeyn, die charakteriſtiſchen Aus— drücke der erſten Entdecker, beſonders aber die präcifen Worte Linne's beyzubehalten und wo möglich mehr dur Hhuutkhen writefex Merkmale, als durch gaͤnzliche Veraͤnderung die Diagnoſe naͤher beſtimmen. Bey zwei⸗ felhaften, oder von uns nicht unterſuchten Arten werden wir als bloße Referenten handeln; bey ſolchen neu auf— geſtellten Arten aber, welche uns auf zu ſeichte und va⸗ riabele Merkmale gegruͤndet ſcheinen, entweder vereini⸗ gen, wenn wir zufolge genauer Beobachtung dieſes thun zu muͤſſen glauben, oder doch unſere Zweifel vorlegen. Wir werden daher auch, fo oft es uns noͤthig ſcheint, den Arten noch außer der, Diagnofe eine kurze Beſchrei— bung anfuͤgen, in welcher die nicht in die Aagnofe paſ⸗ fenden, aber dennoch bezeichnenden Unterschied von den verwandten Arten noch ſtaͤrker gehoben werden ſollen. In dieſen Beſchreibungen ſollen beſonders auch die Ab⸗ weichungen berückſichtiget werden, welche wir nur alsdann beſtimmt als Varxietaͤten bezeichnen zu dürfen glauben, wenn ein ſonſt ſtandhaftes Kennzeichen mit einiger Con⸗ ſtanz abweichend ſich zeigt. Standorte werden nach Bo, den und Klima im Allgemeinen, bey weniger weit ver⸗ breiteten Arten aber ſpeelell angegeben werden. Neben Bluͤthezeit und Dauer werden wir auch diejenigen Pflan- zen gewiſſenhaft bezeichnen, welche nicht wirklich von uns unterfucht werden konnten. Da unſere Flora die Pflanzen in der Natur, nicht in den Schriftſtellern finden und kennen lernen ſoll, ſo wird, wenn wir gleich Literatur vollſtaͤndig benutzen, im Buche ſelbſt davon ſo wenig als moͤglich an⸗ geführt werden; nur auf gute Abbildungen, welche zur Boſtaͤtigung einer vorgenommenen Unterſuchung dienen koͤnnen, ſoll immer verwieſen werden. Spnonyme blei— Gattungen nach dem Sexualſoſtem voran, um Unlähgenn 2 ben daher faſt ganz hinweg, nur der erſte Entdecker der u % XI. ueber Errichtung einer Univerſal⸗Academie, vom Medicinalrathe Dr. Guͤnther zu Koͤln. Tum enim homines vires suas nosse incipient, cum non eadem infiniti, sed alia ali 5 praestabunt. Wes der Canzler Baco v. Verulam in feiner Vor⸗ tede zur großen Erneuerung der Wiſſenſchaften (in- stauratio magna) von ſeiner Zeit ausſpricht, „daß die Wiſſenſchaften ſich nicht in einem gluͤcklichen oder gar zu bluͤhenden Zuſtande befinden, und die Menſchen von ihren Beſitzungen eine zu hohe, und von den Kräften des Ver⸗ ſtandes eine zu niedrige Meynung haben,“ — laͤßt ſich, was man auch dagegen erinnern mag, noch immer, wenig⸗ ſtens in mancher Sinſicht auch auf unſere Zeiten an⸗ wenden, und verdient fortwährend als Denkſpruch am Wer ge aufgeſtellt, und von dem Voruͤbergehenden, der das Ziel der Wiſſenſchaft zu erreichen, ernſtlich beſtrebt iſt, beachtet zu werden. Einige Ideen!) welche dieſen allgemein intereſ⸗ ſierenden Gegenſtand etwas näher zu wuͤrdigen beſtimmt find, duͤrften daher wohl in vorliegender viel geleſener Zeitſchrift noch eine Lucke auszufüllen, nicht ganz ungeeignet ſeyn. .Es iſt wahr, unſere Bibliotheken vergrößern ſich mit jedem Tage, aber verhaͤlteßßmaͤßig gering iſt die reine Aus⸗ beute und der wahre Gewinn fuͤr die Wiſſenſchaften, ſo, daß wir oft in einem maͤßigen Octavbande zuſammenfaſſen koͤnnten, was ein Dutzend Meſſen liefern, wenn bloß dasje⸗ nige aus allen dieſen voluminoͤſen Arbeiten herausgehoben wurde, was der Wiſſenſchaft wirklichen Zuwachs bringt. Denn durch Arbeiten dieſer Art, die leider! oft durch im Solde dienende Schriftſteller betrieben werden, gewinnt die Wiſſenſchaft nicht nur nicht, ſondern, was noch ſchlimmer iſt, verliert vielmehr bey ſcheinbarem Gewinn, durch Fixie⸗ sung derſelben auf einen Punct, von wo aus man dieſelbe As 1826 Heft A1, Baco de Verul. von verſchiedenen Seiten mit ſchmeichleriſchem Selbſtgefal⸗ len zu zeigen bemuͤht iſt, ſtatt ihr Kraͤfte zum weitern Fortrücken zu verſchaffen, und ſo bey vermeyntem Reich⸗ thum in feiner Thaͤtigkeit für den Gewinn eingeſchlaͤfkett wird. 5 Ich rede hier aber bloß von demjenigen Zweige der menſchlichen Erkenntniß, der ſich mit der Naturkunde, und den auf ihr beruhenden practiſchen Wiſſenſchaften, als dem eigentlichen von der Natur ſelbſt uns angewieſenen Gebete unſerer Forſchungen beſchaͤftigt, wobey ihre Huͤlfswiſſenſchaf⸗ ten, als integrierende Theile derſelben, nicht zu überfehen . ſind. Denn der Menſch, der als Naturweſen einerſeits dem Naturzwange ſich unterworfen ſieht, erhebt ſich an⸗ derſeits als moraliſches Weſen, das mit Freyheit begabt iſt, über dieſelbe, indem er die Gefege der Natur aufſucht, und durch Befolgung und Lenkung derſelben nach ſeinen Abſichten, uͤber fie zu herrſchen, ſich befähigt. Auf dieſem, an ſich fremd ſcheinenden Gebiete, ift er einheimiſch gewor⸗ den; hier hat er nicht allein ſich ein Domicil, ſondern durch ſeine Vernunft ſelbſt ein Dominium erworben; hier tritt er als handelndes, nicht bloß als ſpeculatives We⸗ fen auf, und hier findet das gemeinſchaftliche Wohl aller Buͤrger der Erde feinen Vereinigungspunct. — Ein viel⸗ faͤltiges Studium der Schriften Baco's und Kants, die ſer beyden ſo verwandten Geiſter, verbunden mit eigener, faſt dreyßig Jahre hindurch fortgeſetzten Beſchaͤftigung mit mehrern Zweigen der Naturkunde, haben mich, fo wie zwei felsohne eine Menge Andrer, uͤberzeugt, daß dieſelbe bey weitem nicht uberall zu 5 Reſultaten gelangt iſt, 4 U 1011 die, wenn man die baͤnderreichen Arbeiten der Gelehrten in dieſer Hinſicht beruͤckſichtigt, aller vernunftmaͤßigen Voraus⸗ ſagung nach, doch wohl erreicht ſeyn ſollten. Der Grund hiervon liegt offenbar theils in der fehlerhaften Methode der Bearbeitung mancher ihrer Zweige, theils und vorzuͤg⸗ lich aber in dem mangelhaften Vereine vieler, aber zweckmaͤßig vertheilter Krafte zur moͤglichſten Errei⸗ chung eines ſo wichtigen Zwecks, oder wenigſtens Annähes rung an denſelben, was auch ſcheinbar, beſonders in neu⸗ ern Zeiten, in dieſer Abſicht durch Errichtung einer nicht geringen Anzahl gelehrter SGeſellſchaften und Vereine ge⸗ ſchehen ſeyn mag. Hierzu koͤmmt noch folgendes: Wenn, wie Baco fagt, es ſowohl in den Zeiträumen wie in den Gegenden Wuͤſten und Einöden gibt, und er ſolche, (außer der zu kurzen Dauer, wo man ſich mit der Naturkunde in denjenigen Perioden, wo die Wiſſenſchaften bluͤhten, und namentlich unter den Griechen, dieſem gebildetſten Volke des Alterthums, nur wie im Vorübergehen be⸗ ſchaͤftigte), — wie auch die vorherrſchende Neigung der beſ⸗ fern Köpfe zur Zeit der Roͤmerherrſchaft, fi) den öffent: lichen buͤrgerlichen Geſchaͤften hinzugeben, — fo wie in ſpaͤtern Zeiten, ſich ausſchließlich dem Studium einer finſtern Scholaſtik zu widmen, — als ſo viele Hin⸗ derniſſe des Fortſchreitens der Wiſſenſchaft in den fruͤhern Perioden nennt; ſo gibt es deren auch unter uns, die als eine Geburt der Zeiten anzuſehen ſind: wohin, mit Ueber⸗ gehung mehrerer anderer, namentlich in den beyden letztern Decennien des abgelaufenen Jahrhunderts, die ſpeculative Philoſophie gehoͤrt, der ſich damals nicht Wenige, an, geregt durch den, allenthalben Revolution drohenden, nicht felten leider! ganz mißverſtandenen Criticismus, mit zu Vernachlaͤſſigung poſitiver Kenntniſſe, vorzugsweiſe großer 8 — und in dieſem Augenblicke ſelbſt der Hang der ergaben, Menſchen, ſelbſt vorzuͤglicher Köpfe zu myſtiſchen Gruͤ⸗ beleyen, die man von jeher an die Stelle aͤchter, chriſt⸗ licher Religioſitaͤt, durch mancherley von Außen auf den Menſchen wirkende Umftände beſtimmt, fo haͤufig zu ſetzen und ſelbſt in die Wiſſenſchaft uͤberzutragen, und fo Götts liches mit Menſchlichem zu vermiſchen ſich veranlaßt fand; womit ſich noch in unſern Tagen das verkehrte Streben einer unberufenen Jugend vereinigt, ſich fruͤhzeitig ein ober⸗ flählihes Raͤſonnement über Runft und Bunſtwerke zu abſtrahieren, und darüber allen Sinn für gruͤndliche Wiſ⸗ ſenſchaft und für wahre, auf nuͤchterne Principien gegruͤn⸗ dete Naturforſchung immer mehr einzubüßen. In den Schriften der beyden oben genannten Philoſophen, beſon⸗ ders in denen des Baco *, die unſerm Zeitalter faſt nur noch dem Namen nach bekannt ſind, liegt gewiß noch ein großer, unbenugter Schatz von fruchtbaren Bemerkungen, dieſen Gegenſtand betreffend. — — —— „Zu den vorzüglichſten Arbeiten dieſes Schriftſtellers gehört bekanntlich fein novum organon, wovon das Iſte Buch, uͤͤberſetzt von G. W. Bertoldy, mit Anmerk. von S. Maimon, zu Berlin 1793 erſchien; das 2te B. wurde von mir überfegt, und mit Anmerk. begleitet, und befindet ſich ſeit 1815, als Manuſcript in den Haͤnden der phyſicaliſch⸗medic. Societät zu Erlangen. (G.). Urſachen, in dieſer Hinſicht 1012 Um aber dieſen Weg zur wahren praetifchen Naturs forſchung immer mehr zu ebenen, und die mannichfaltigen ihm entgegenttetenden Hinderniſſe moͤglichſt wegzuraͤumen, waͤre der große Zweck der Academien, dieſer, mit verein— ten Kraͤften wirkenden, eigentlichen Produzenten der Wiſ— ſenſchaften, ihrem ganzen Umfange nach, nicht der Uni⸗ verſitäten; dieſe find bloß, ihre wahren Standpuncte nach betrachtet, (wenn es anders erlaubt iſt, ſich dieſes Ausdrucks, bey Erwähnung dieſer fo achtungswuͤrdigen ne ſtitute, zu bedienen), die Debitenten der Wiſſenſchaften, und koͤnnen bey ihrem, aus mancherley Jedem bekannten beſchraͤnkten Wirkungskreiſe wohl nichts anders ſeyn; fo wie fie auch urſpruͤnglich von ihren einſichtsvollen Stiftern dieſe ganz ehrenvolle Be— ſtimmung erhalten hatten, von der ſie nach und nach, be— ſonders in der letzten, aller gruͤndlichen Bildung der Ju⸗ gend hoͤhnſprechenden Zeit, als von einem hoͤhern Leben zu einer bloßen Vegetation berabgeſunken waren, und zwei— felsohne bald ihren gaͤnzlichen Tod gefunden haben wuͤrden, wären nicht durch eine noch zeitige und gluͤckliche Umwand⸗ lung der Dinge denſelben neue Kräfte zum friſchern Auf- bluͤhen mitgetheilt worden. Von dieſer Anſicht geleitet, wagte ich es vor einigen Jahren, einem fuͤr die Wiſſenſchaften ſich intereſſierenden, tiefblickenden Staatsmanne, der eine geraume Zeit hindurch das Ruder eines großen Staats lenkte, das Weſentliche dieſer hier niedergeſchriebenen Ideen über: die Errichtung einer National- Academie, zur hoͤhern Prüfung vorzus legen. Sie verfehlten auch im Ganzen nicht des Beyfalls dieſes erhabenen Beſchuͤtzers der Wiſſenſchaften und Künfte; es wuͤrde aber von ihnen unſtreitig ein noch weit größerer Gewinn für die Wiſſenſchaften zu erwarten ſeyn, wenn ein ſolches Inſtitut zu einer Univerſal- Academie erhoben wuͤrde, deren Mitglieder ſich in allen Theilen der cultivier⸗ ten Welt befaͤnden, womit auch die Miſſionen in Verbin⸗ dung zu ſetzen waͤren, wie es zeither in den Plan der Frankiſchen Stiftung mit aufgenommen iſt, deren Sendun⸗ gen zugleich die Foͤderung der Naturkunde zum ruͤhmlichen Nebenzweck haben, fo wie auch ehemals das Inſtitut der Jeſuiten, bey feinen Miſſionen, ſolche nicht unberuͤckſichtigt ließ. Die Organiſation eines ſolchen wiſſenſchaftlichen Ver⸗ eins wäre etwa nach folgendem Schema zu begründen: I. Theoretiſche Abtheilung. Iſte Claſſe, umfaſſend die Wiſſenſchaften von den irdi⸗ ſchen Naturkoͤrpern in concreto. At A. Naturbeſchreibung: a. Thierbeſchreibung, b. Pflanzenbeſchreibung, c. Mineralienbeſchreibung, d. Meteorologie oder Beſchreibung der in der Erdatmoſphaͤre vorkommenden Phänomene, B. Naturgeſchichte: 2. Allgemeine Naturgeſchichte, b. Geſchichte unſets Erdkoͤrpers ꝛc. | 1013 ate Claſf , umfaſſend die Wiſſenſchaften von den allgemei⸗ nen Natarkraͤften. e 6 A. Die (uneigentlich ſogenannte) todte Natur: a. Inſofern dieſe Kräfte als Groͤßen meßbar find: Reine Mathematik, b. inſofern ſie durch Beobachtung und Verſuche auszumitteln und unter allgemeine Geſetze zu bringen find: allgemeine oder ſogenannte metaphyſiſche Naturlehre. a B. Die (eigentlich ſogenannte) lebende Natur: a. Allgemeine Phyſiologie, b. thieriſche- c. Pflan⸗ zenphyſiologi e. zte Claſſe, Analytik der Naturkoͤrper. a A. Mechaniſche: 2a. Zergliederung der thieriſchen⸗ b. der Pflanzenkoͤr⸗ per. N B. Dynamiſche oder nach Geſetzen der Durchdringung ꝛc. . erfolgende Zerlegung: Theoretiſche oder allgemeine Chemie. 8 II. Practiſche Abtheilung. Iſte Claſſe, umfaſſend die Huͤlfswiſſenſchrften zur Gewin⸗ nung und Benutzung der Naturkoͤrper Überhaupt, A, Inſofern dieſes auf Größenbeftimmung beruht: Angewandte Mathematik in allen ihren Zweigen, wo— hin auch die Aſtronomie gehört, mit der die Meteorolo— gie, außerhalb der Erdatmoſphaͤre, in Verbindung zu ſetzen iſt. 7 B. Inſofern dieſes mehr nach Geſetzen der Dynamik er⸗ folgt: Angewandte Chemie und Phyſik in allen ihren Zwei⸗ gen. N ate Claffe, Gewinung der Naturkoͤrper in conereto, und zwar zuerſt der (uneigentlich ſogenannten) todten Na⸗ turproducte. A. Durch mechaniſche Vorrichtungen: Bergbau ꝛc. B. Auf chemiſch-phyſiſchem Wege: Metallurgie ꝛc. zte Claſſe, Gewinnung der (eigentlich ſogenannten) leben⸗ den Naturkoͤrper in concreto. A. Der Thiere: Zucht und Cultur der Hausthiere, in Verbindung mit der Veterinaͤrwiſſenſchaft. B. Der Pflanzen: Bau und Cultur der Gewaͤchſe in allen ihren Zweigen. àte Claſſe, Bearbeitung der Naturkoͤrper zu Kunſtzwecken. A. Mechaniſche: Alle Kuͤnſte und Gewerbe, inſofern ſie zunaͤchſt au Geſezen der Mechanik beruhen. ee e 10¹4 B. Chemiſch⸗ phyſtſche: | Alle Künfte und Gewerbe, infofern fie zunaͤchſt ihre Heiſcheſaͤtze aus der Chemie und Phyſik entlehnen. ste Claſſe, das phyſiſche Wohl des Staatsbuͤrgers un⸗ mittelbar bezweckende Wiſſenſchaften. A. Das Privatwohl: a. Medizin, b. Chirurgie, c. Entbindungskunſt, d. Pharmazie. B. Das öffentliche Wohl: a. Medizinal-⸗Polizey, b. gerichtliche Medizin, ꝛc. 1, III. Abtheilung. Philoſophie der Natur. So ſcheinbar nun auch die Idee eines ſolchen Inſti⸗ tuts, dem Weſentlichen nach, in den jetzt beſtehenden Aca— demien ſich als mehr oder weniger realiſiert ausſprechen moͤchte; ſo bedarf die Ausfuͤhrung derſelben, ihrem ganzen Umfange nach, wie Jedem einleuchtet, doch eine in- und extenfiv größere Wirkungsſphaͤre, als die beſtehenden Inſti⸗ tute dieſer Art aus allgemein bekannten Urſachen auszu- füllen vermögen und das zu leiſten, was mit fo vereinten und zweckmaͤßig vertheilten Kraͤften geleiſtet werden koͤnnte. Dieſe Idee zu verwirklichen, wird erfodert: 1. daß eine vollkommene hinreichende Anzahl activer Mitglieder, die es nicht dem bloßen Namen nach find, auf der ganzen culti⸗ vierten Erde gehörig vertheilt, vorhanden iſt, 2. ein voll⸗ kommen hinreichender Fond, nicht nur zur Beſtreitung der zu den mancherley Verſuchen und Beobachtungen nicht zu entbehrenden bedeutenden Koſten, zur Fuͤhrung der Corre— ſpondenz ꝛc. ꝛc., ſondern auch zur hinlaͤnglichen Beſoldung ; aller zum Dienfte der Academie ernannten Mitglieder, da fie weiter kein Amt bekleiden, und gegen alle Nahrungsſor⸗ gen durchaus geſichert ſeyn muͤſſen. Zu Mitgliedern eines ſolchen umfaſſenden Inſtituts ſollten aber nur Gelehrte und Künftler von anerkanntem Verdienſte um dieſen oder jenen Zweig der Wiſſenſchaften oder Kunſt, dem ſich jedes Mitglied ausſchließlich zu widmen hat, fo wie von unbes ſtechlicher Wahrheitsliebe erwaͤhlt werden, um von allen Seiten her claſſiſche und zuverlaͤſſige Arbeiten zu erhalten. Denn obgleich die Wiſſenſchaft nur Eine iſt, und derjenige, der ſie mit Gluͤck bearbeiten will, nirgendwo ganz fremd ſeyn darf, ſo ſind doch die Genies ſelten, die wie Baco, mit Adlersblick das ganze ungeheure Gebiet derſelben durch ſchaut⸗ en, und allenthalben gleiche Bekanntſchaft erlangen, beſon⸗ ders in unſern Tagen, wo die Wiſſenſchaften ſich in fo vier le Zweige verbreitet haben: denn der zu viel wiſſen will, weiß am Ende nichts und gleicht dem Strome, der um fo ſeichter wird, je weiter ſich ſeine Ufer ausdehnen. Schon Bagliv ſchlug eine fo organifierte Academie zur Beförde: rung der practiſchen Arzneykunde vor, wo jedes Mit⸗ glied ſich die Aufgabe einer einzigen Krankheit vorzuhal⸗ ten, und moͤglichſt zu loͤſen hätte, * und gewiß würde 0 „Quod ad particularia (ſagt er im Aten Cap. des 2ten Buchs ſeiner Praxis med.) id unum prae caeteris mo- e durch Begründung wo jedes Mitglied es ſich zur vorzuͤglichſten Beſchaͤftigung machte, irgend eine einzige Krankheitsform, nach allen Momenten ihres naturhiſtoriſchen Verlaufs ſowohl, als ihres Heilungsproceſſes, und unter den verſchiedenſten Einwirkun⸗ gen des Himmelsſtrichs ꝛc. ꝛc. zu beobachten, — die Heil⸗ kunde, dieſe ſchwerſte aller Erfahrungsdiſciplinen, unend— lich mehr gewinnen, als durch alle, in unſeren Journalen und cliniſchen Nachrichten mitgetheilte Beobachtungen, wo- bey es nicht ſelten ſchaͤrfere als gewohnliche Augen erfor— dert, um die wenige darin verborgene Wahrheit entdecken, und zur Foͤrderung der Wiſſenſchaft und des Heils der lei⸗ denden Menſchheit benutzen zu koͤnnen. Da die Menge der ſogenannten Beobachtungen, Er⸗ fahrungen und Entdeckungen in den uͤbrigen Zweigen der Naturkunde bereits zu einer ſo ungeheuern Maſſe angewach— ſen iſt, und mit manchen derſelben es gleichwohl nicht viel beſſer ausſehn dürfte, als mit denen der Arzneykunde; fo ſollte das erſte Streben einer ſolchen Univerſal-Academie dahin gehen, alle in ihr Gebiet fallenden Wiſſenſchaften von Neuem zu revidieren, dieſelben einer ſorgfaͤltigen Pruͤ— fung zu unterwerfen, Vergleichungen anzuſtellen, und Alles als Schlacke wegzuwerfen, was die Feuerprobe der nach Regeln ausgefuͤhrten Beobachtungen und Verſuche nicht auszuhalten im Stande iſt, und das Endreſultat ihrer Ar⸗ beiten in einer Encyclopaͤdie, nicht bloß als eine Uni⸗ verſalcharte der Wiſſenſchaften (mappe - monde), ſon⸗ dern als in einem Werke aufzuſtellen, das den Kern des menſchlichen Wiſſens enthaͤlt, mit dem Siegel der Wahr⸗ heit bezeichnet, (inſofern es dem menſchlichen Geiſte ver⸗ goͤnnt iſt, ihr nahe zu kommen), und an practiſchen Fol: gen fruchtbar iſt. Sobald ein ſolches Univerſal-Werk vol- lendet, welches freylich keine leichke Aufgabe iſt, aber durch den vereinten Fleiß ſolcher Maͤnner doch zu Stande ge⸗ bracht werden koͤnnte, welche, wie Baco ſich ausdruͤckt, „Muth genug haben, alle Syſteme und herkoͤmmlichen Ber griffe bey ſich zu vertilgen, und ihren Verſtand unparthey⸗ iſch und rein die Durchſicht der einzelnen Dinge voͤllig von Neuem wieder vornehmen zu laſſen“, — wuͤrden dann eben nendum puto, ut scilicet unicuique Academiae tum practicae quam literatae Sodali unus duntaxat morbus toto suae vitae spatio tractandus (modo supradicto) „ committatur; postulante id potissimum rei magnitudine et necessitate. Etenimcum in comparanda particularium sylva modisque recensitis disponenda, digerenda, deter- minandaque multum temporis impendatur, multumque meditationis, prudentiae, sedulitatis, judicii, cunctatio- nisque requiratur; aperte constat, unius hominis vitam, vix ac ne vix quidem futuram satis ad unum duntaxat morbum perfecte illustrandum. Unde qui plurium as- sumeret negotium, fieri vix poterit, quin ob angustias temporis in turpe vitium incidat ab aliis impune, in- docte, et inutiliter transscribendi, plura ad arbritrium fingendi, onerosa volumina, quae artem ostentant, non augent, congerendi; longaeque inquisitionis taedio in eos delabatur errores, in quos majores nostros ineidisse, pluries hoc opere subindicavimus. Quamobrem .non abs re factum fuisse, puto, ab Aegyphis, dum unicuique medico unum duntaxat morkum cuxandum, praescriher baut, — — — eines ſolchen Collegiums von Aerzten, 1016 ſo in der Folge alle bekannt gemachten, mehr oder weniger practiſches Intereſſe in ſich vereinigenden Beobachtungen, Er⸗ fahrungen und Entdeckungen, nach eben dieſer Methode, vor dieſem Richterſtuhle * zu unterſuchen, mit denen der Acade— mie zu vergleichen, und nach den Regeln einer, auf Prins cipien gegründeten Critik, geläutert, von Zeit zu Zeit in Supplementarſchriften nachzuliefern, und mit, das Ganze umfaſſenden, gelehrten Regiſtern ** zu begleiten ſeyn. Hier⸗ durch erhielt der Künſtler, wie der Privatgelehrte, die er— wünſchte Gelegenheit, das Gediegene feiner Kunſt und feiner Wiſſenſchaft, nach Maaßgabe der fortſchreitenden Cultur derſelben, in die Haͤnde zu bekommen; ſie wuͤßten nun, woran ſie ſich in zweyfelhaften Faͤllen zu halten, und ſich ſicherern Raths, als bisher, zu erholen haͤtten, und waͤren da— durch der harten Nothwendigkeit uͤberhoben, ihr Geld und ihre Zeit nicht ſelten an die Einfälle gewinn- und ruhmfüchs tiger Menſchen zu ſetzen, oder ſolcher Erfahrungsmacher, die nicht ſelten mit den erſten Regeln unbekannt ſind, wel⸗ che zu einer wahren Erfahrung gehoͤren, und daher oft wider ihren Willen ſich ſelbſt und andere taͤuſchen. So wuͤrde endlich der Zeitpunct erſcheinen, wo unfre Lehrbuͤ— cher dem Volumen nach kleiner, an innerm Gehalte aber deſto vollwichtiger ſeyn wuͤrden. Vorzuͤglich groß und viel⸗ umfaſſend waͤre in dieſer Hinſicht der Zweck, den die na⸗ turphiloſophiſche Abtheilung der Academie zu verfolgen haͤt te. Dieſer wäre nehmlich kein geringerer, als, fo viel moͤg⸗ lich, Alles unter allgemeine Ideen zu befaſſen, hierdurch die Sphaͤre der Wiſſenſchaften immer enger zu ziehen, die innere Fruchtbarkeit derſelben aber durch Aufſtellung ſolchet Grundſaͤtze immer mehr zu erhoͤhen, aus denen, wie Baco ſagt, wieder neue Werke und Grundſaͤtze, als aus einer geſetzmaͤßigen Interpretation der Natur entwickelt werden koͤnnen. „Denn uns druͤckt nicht die Laſt, wie Rant ir gendwo ſehr ſcharfſinnig bemerkt, fondern uns verengt das Volum des Raums für die Wiſſenſchaften.“ — Wir bes zwecken durch Aufſuchung ſolcher allgemeinen Naturgeſetze indeß keinesweges, als glaubten wir bis zu der erſten Urs ſache der Naturwickungen vordringen zu koͤnnen, wie ge⸗ wiſſe aͤltere ſowohl als neuere Schulen der Naturphiloſo⸗ phie es verſucht, und dadurch einer zügellofen Schwaͤrme⸗ rey die Thore geoͤffnet haben. Denn ſo wie in den beyden letztern Decennien des vorigen Jahrhunderts, und ſelbſt noch zum Theil in dem erſtern des gegenwaͤrtigen (beſon⸗ ders in einer gewiſſen Schule), man ſich nicht ſelten dem craſſeſten Materialismus in Erklaͤrung der Naturphaͤnome⸗ ne hingab; ſo fieng eine in unſern Tagen wieder an, uͤberall ein unbekanntes Etwas in der Natur zu ahnen, deſſen Daſeyn ſich allerdings nicht verkennen, aber auch nur als allgemeine Kraft durch ſeine Wirkungen erken⸗ nen laͤßt, und als ein, an ſich, dem Sinne durchaus Ent⸗ rücktes, nur Gegenſtand einer traͤumeriſchen Speculatlon 98 e dieſen Ausdruck nicht fo zu verſtehn, als ſuche e den Republicanismus in den Wiſſenſchaf⸗ ten zu untergraben. Dleſer bleibt ewig unantaſtbar; es ſoll nur hierdurch die Schaͤrfe der Critik dieſes Inſtituts bezeichnet werden. „Solche ueberſichten und Hinweiſungen ſind ein vorzuͤglich gefuͤhltes Beduͤrfniß unſrer Zeit. 204g: ſeyn kann; daher die ſymboliſche Sprache fo mancher neu⸗ erer Naturforſcher, worin man jenes Unbekannte, wie ehe— mals die Alchemiſten, zu verhuͤllen ſuchte, um durch den Schein zu erſetzen, was dem Begriff an Realitaͤt abgeht. So ſchwer ſcheint es dem Menſchen zu ſeyn, die ſeelige Mittelſtraße zu halten. — Auch kann es für unfere Ab⸗ ſicht ſehr gleichguͤltig ſeyn, welche Anſichten die Specula⸗ tion der dazu geneigten Köpfe, ruͤckſichtlich der Natur der Mittelurſachen und ihrer Wirkungen, hier und dort aufs zuſtellen verſuchten, wenn ſolche nur übrigens dazu geeig⸗ net ſind, eine Menge fruchtbarer Folgen aus ſich herleiten zu laſſen, gleich einer unverſiegbaren Quelle, aus der nach allen Seiten ſich Canaͤle verbreiten und auf ihrem Laufe Seegen und Fruchtbarkeit uͤber die Felder ergießen. Denn im Grunde laͤuft es wohl auf eins hinaus, ob man z. B. die fo bewundernswuͤrdige Wirkung der Electricitaͤt — man betrachte dieſe nun als einen qualificierten Zuſtand der Koͤr— per, oder als ein für ſich beſtehendes Agens —, wie fie im Blitze erſcheint, und ihre Gewalt, nach phyſiſch-ehemiſchen Anſichten, wie es frühere Phyſiker verſuchten, oder, was noch mehr auf bloße Worte hinauslaͤuſt, aus Indifferen⸗ zierung der electriſchen Polaritaͤt zu erklaͤren bemuͤht iſt, da alles dieſes an practiſchen Folgen gleich unfruchtbar iſt; dahingegen, wenn wir durch vielfaͤltige Beobachtungen und Verſuche zu dem allgemeinen Princip gelangt ſind, daß ge— wiſſe Koͤrper das electriſche Fluidum leiten, d. h. ſogleich auf ihrer Oberflaͤche, oder durch ihre Subſtanz weiter ver— breiten, andere aber ſolches nicht fortfuͤhren, oder durch ſich ſogleich durchlaſſen, und ſaͤmmtliche Inſtanzen mit Aus— ſchließung der negativen, zu einem beſtimmten Geſetz erho— ben haben; ſo ſehen wir uns dadurch in den Stand ge— ſetzt, dieſer Materie eine willkuͤhrliche Richtung zu geben, und erhalten ſo, außer dem Mittel, uns in unſern Umge⸗ bungen gegen ihre verderbliche Einwirkung zu ſchuͤtzen, zus gleich eine große Fruchtbarkeit von Faͤllen der Anwendung dieſer Naturkraft für unſre Abſicht. — So wichtig ſolche Abſtractionen fuͤr das allgemeine Wohl der Geſellſchaft nun ſind, ſo mangelhaft iſt noch immer der Beſitz derſelben bey anſcheinendem Reichthum, da ſolche erſt als Reſultate einer langen Pruͤfung und Wuͤrdigung aller Inſtanzen bey der Unterſuchung der Natur in ihren mannichfaltigen Erſchei— nungen, mittelſt Beobachtung, vorzuͤglich aber nach Prin— cipien angeſtellter Verſuche hervorgehen; und nur Maͤnner von den gepruͤfteſten Talenten für Arbeiten dieſer Art waͤ⸗ ren daher in dieſe Abtheilung der Academie aufzunehmen, deren Sitz in Europa, und aus ſtatthaften Gruͤnden, = am ſchicklichſten, mitten in Deutſchland ſeyn uͤrfte. — a 3 So viel von diefem Gegenſtande, den ich, durch Ort und Zeit beſchraͤnkt, hier nur in einem allgemeinen Umriſſe anzudeuten vermochte. Wie gluͤcklich würde ich mich ſchaͤ⸗ tzen, wenn ich hierdurch Maͤnner von tieferer Einſicht und mehrerer Gewandtheit veranlaſſen Eönnte, hierüber gleiche falls ihre Anſichten an den Tag zu legen, und die Regen⸗ ten der Voͤlker, ihre Aufmerkſamkeit dieſem die Menſch⸗ heit fo allgemein intereſſierenden Gegenſtande zu ſchenken, Bi welche freylich Alles nur frommer Wunſch bleiben Isis 1826. Heft KI. 1018 D * . . Choix des classiques francois, dirigs par L. T. Ventouillac. 1 — 7 livraison. Londres: S. Low, Lamb's Conduit Street; Treuttel, Würtz, Treuttel fils et Richter, Soho— Square: 1323/, 12. Diefe Sammlung beſchraͤnkt ſich vorerſt nur auf 12 proſaiſche und 6 poetiſche Werke von Cottin, Florian, Ber / nardin de St. Pierre, Marmontel, Fenelon, Boſſuet, Vol⸗ taire, La Rochefoucauld, Montesquieu, Buffon, Corneil⸗ le, Racine, Moliere und La Fontaine. Den Anfang macht Eliſabeth, ou les exilés de Siberie par Mde Cottin. Nouv. edit. revue et corrigee, avec des notes in- structives, et pröcedee d'une notice sur la vie et les ouyrages de Pauteur, par L. T. Ventouillac. 1823. Die 1773 geborne Sophie Reſtaud verehelichte ſich 1790 zu Paris an den reichen Banquier Cottin, welcher in den erſten Jahren der Revolution verungluͤckte. Dadurch wur⸗ de fie mehr veranlaßt, ihrem natürlichen Hange zur Ein⸗ ſamkeit nachzuleben, und Romane zu ſchreiben: ihr erſter war Claire d' Albe, ihr zweyter Malvina, ihr dritter Amelie Mansfield, der vierte Mathilde, das proſaiſche Gedicht der Einnahme von Jericho macht einen Zwiſchenact vor der Erſcheinung der Eliſabeth im J. 1806, welches Buch ih⸗ ren Ruhm verewigte, indem ſie die kindliche Liebe zu den Eltern hoͤchſt muſterhaft heraushob. Der anziehende Styl ſtellt die Cottin zwiſchen Genlis, Stael und Hannah More, und die Wuͤſten Siberiens hat noch kein Schriftſteller auf gleiche Weiſe geſchildert. Ihr ſchoͤnes Bruſtbild, geſtochen von Scriven, ziert das Titelblatt und die ruͤhrendſte Sce⸗ ne des Romans, wie Eliſabeth Almoſen einem Ausgewan⸗ derten reicht, iſt gegenüber von W. Brough gezeichnet, und von Conrad Cooke geſtochen. Die zweyte und dritte Lieferung enthält: Numa Pompilius, second Roi de Rome, par Florian, deſſen Bruſtbild, gezeichnet von W. Derby und geſtochen v. Scri— ven, wie zwey intereſſante Gartenſcenen gezeichnet von W. Brough, geſtochen von W. Greatbatch, und wieder von W. Davifon und E. Portbury den beyden Baͤnden vorſte⸗ hen. Sind gleichwohl alle Werke Florian's beym Publicum ſehr beliebt, ſo hatte doch deſſen Numa Pompilius im- mer einen vorzüglichen Beyfall; daher war es auch vom Herausgeber ganz zweckmaͤßig, deſſen kurze Lebensanzeige aus der Geſammtausgabe zu entlehnen, und dem erſten Bande dieſer Sammlung vorzuſetzen. Dieſer Held wurde nehmlich erſt 1755 in Languedoc auf dem Schloſſe gleiches Namens geboren, wurde Page des Herzogs von Penthie⸗ vre, Attillerieofficier, zog ſich in einſames Studieren zu⸗ ruͤck, wurde als eingefleiſchter Edelmann bey dem Ausbru⸗ che der Revolution in einen Kerker geworfen, welches Un⸗ gluͤck ſo nachtheilig auf ihn wirkte, daß er im 39ſten Les densjahre 1794 ſtarb. Der berühmte Buchdrucker Didot hatte zwar ſchon ein Jahrzehnt fruͤher die Herausgabe der ſaͤmmtlichen Werke in 18. und 8. begonnen; doch wird als gemein die Geſammtausgabe von 1812 in 16 Bänden vor: gezogen; keine aber nähert ſich an Niedlichkeit der volier genden des Numa, wozu die ſachkundigen Anmerkungen des Herausgebers nicht wenig beytragen. 64° 1019 Die vierte Lieferung umfaßt: Nouveaux morceaux choisis de Buffon, mit deffen Bilde, geſtochen von Scri⸗ ven, nach einem Portrait von Drouas; dieſem gegenüber iſt die Treue und Schlauheit des Hundes verſinnlicht, ges zeichnet von W. Harvey und geſtochen von J. Scott dem Jungern. Aus den neueſten Geſammtausgaben feiner Wers de von Lacepede 1799 — 1802, und 1817 — 1819 iſt ein Auszug der Lebensbeſchreibung vorausgefchie ; er war 1707 im Wohlſtande geboren und 1786 geſtorben; ſein einziger Sohn ſtarb als Obriſt der Cavallerie auf dem Schaffot wenige Tage vor dem 9. Thermidor, welcher dem Hinrich: ten Grenzen ſetzte. Die kleinen Auffäge verbreiten ſich über mannichfaltige Gegenſtaͤnde der todten und lebenden Natur, weniger über Menſchen als Thiere. Am Schluſſe derſelben folgen erläuternde Bemerkungen des Herausgebers. Wer in Erwägung zieht, daß Buffon ein reicher Edelmann war, welcher ungeachtet ſeiner phantaſiereichen Beſchreibungen verſchiedener Gegenſtaͤnde ſich bey der Mit: und Nachwelt verewigte, der wird einſehen, daß die Verlagshandlung von dieſem Unternehmen einen guͤnſtigen Erfolg ſich zu vers ſprechen hat. ; Die fünfte und ſechſte Lieferung iſt: Charles XII, roi de Suede, par Voltaire. Nouv. edit., ornée du portrait de Charles, revue, corrigée et suivie de notes par L. T. Ventouillac. 2 tomes. 1824. Der Werth dieſes claſſiſchen Werkes Voltaires iſt durch die vielen neuen Auflagen ſchon zu ſehr anerkannt, als daß es nöthig wäre, noch etwas dafür zu ſagen. Wir beſchranken uns daher nur auf die Vorzuͤge dieſer beſondern Ausgabe. Statt des früher vorgeſetzten Portraits des Verfaſſers ſteht nun das beſtens getroffene Bild des K. Karl XII. nach ei⸗ nem Originalgemaͤlde im britiſchen Muſeum zu London, gezeichnet von W. Derby, und geſtochen von E. Scriven. Nebſtdem ziert noch den erſten Band eine martialiſche Sce— ne deſſelben, gezeichnet von W. Harvey und geflohen vom jungen J. Scott. In der Vorrede dankt der Herausge⸗ ber den beyden Vorſtehern des britiſchen Muſeums, Ba— ber und Ellis, für die gefaͤllige Mittheilung der Unterſchrif— ten der Könige Karl von Schweden und Auguſt von Poh— len. Nebſtdem iſt dem Werke noch jener Prolog Voltai⸗ re's vorgeſetzt, welcher ſich in der erſten Ausgabe nur be⸗ fand, und am Schluſſe auch eine treue Ueberſetzung der Rede Peters des Großen, den Tag der Schlacht von Pul⸗ tava an feine Armee beygefügt. Jeder Band iſt am En⸗ de durch weſentliche Noten unter Beziehung auf Seitenzah⸗ len erläutert; dem zweyten iſt ein Kupferſtich von E. J. Roberts nach W. Harvey's Zeichnung vorgeſetzt. Die fiebente Lieferung enthält: La chaumicre in- dienne, le cafe de Surate etc., par I. H. Bernardin de St. Pierre. Der Herausgeber ſetzte dieſem Werke eine kurze Nachricht vom Leben des Verfaſſers vor, wie es aus⸗ führlich in der Parifer Duodezausgabe feiner ſaͤmmtlichen Werke von 1818 geſtanden war; er iſt 1737 geboren, und 1813 geſtorben. Nebſt einem auf den Inhalt des Buches ſich beziehenden Kupferſtiche ziert daſſelbe noch das Bild des Berfaffird, nach einem Gemälde von Girodet durch E. Scris ven geflohen. Hat ſich auch derſelde durch feine vielen Schriften überhaupt, und dusch feine Studien der Na⸗ Histoire de . 1020 tur, wie Paul und Virginie, beſonders unſterblich ges macht, fo würde ihm doch das vorliegende Werk allein Fei- nen geringeren Ruhm bereitet haben. Ventouillac kann daher auf den Beyfall und Dank des Publicums fuͤr ſeine gute Auswahl rechnen. Nebſtdem gebuͤhrt der Verlagshandlung noch das Lob, daß fie dieſe Sammlung auf ſehr ſchoͤnem Papier und Um: ſchlage um billigen Preis verkauft, wodurch ſie des unun⸗ terbrochenen Abſatzes ſolcher claſſiſchen Werke um fo mehr verſichert ſeyn kann. Die Wunderburg zu Bamberg, mit Nachrichten von dem Geſchlechte des Erbauers Friedrich v. Rotenftein, reingeſchichtlich dargeſtellt von Paul Oeſterrei⸗ cher ꝛc. Bamberg b. Schmidt. 1826. 8. 3 Bogen 15 Kr. Der Hr. Archivar theilt in vorliegender Schrift eine Urkunde mit, wodurch die Exiſtenz einer Burg im J. 1350 am Ende der Stadt Bamberg hergeſtellt iſt: ob dieſelbe, oder ihr ſtellvertretendes Haus, nicht vorher ſchon Wun— derburg hieß, und ob nicht alle, jetzt noch daſelbſt herum ſtehenden, Häufer zwiſchen dem Hundsbuͤhl und der ehema— ligen Nürnberger Straße ſchon exiſtierten, iſt dadurch nicht ausgemacht. So dankbar alſo jeder vaterlaͤndiſche Geſchicht⸗ ſchreiber und Forſcher fuͤr die Mittheilung dieſer Urkunde aus dem Archive ſeyn wird, ſo wenig befriedigend wird er die aus der Urkunde wiederholten Worte zur Erlaͤuterung finden. Dazu kommt noch eine ſo barbariſche Schreibart, daß man nur mit Muͤhe das wuͤſte Labyrinth durchwuͤhlen kann. Im Eingange ſchon ſpricht er von Ausforſchung „der Urſpruͤnge der Dinge““; vom berüchtigten Rec⸗ tor Longolius zu Hof, dem er ſich nicht nahen kann; „der Gegenſtand muthet nicht an“; „hat eine Hofſtatt auf gefangen, und darauf ein wehrhaftes Haus gebaut“, „alſo feſtiglich und koͤſtlich“; „man erſieht“; „des Kaufes entſag⸗ te“; „der bemeldete“; „unverworfene Mann“; „bis die naͤchſten Leibeserben die Wieſen und Aecker ledigen würs den“; „hiegegen“; bey loͤblicher Freyung der kayſ. Vorfahs ren“; „mit aller Anſtoßung und Begreifung geeignet und damit zierlich begabt haͤtten“; „daß die Burg ohne feiner Vorfahren Willen Sr. kayſ. Majeſtaͤt Vorfahren nicht ha— be zu Lehen gemacht werden mögen’; „Matheis und Vei— ten“; „Dienſtleute gedienet haben“; „der Platz der Capelle iſt verehrt worden“ (an locus datus vel adoratus est 7); „daß er Shen bey 30 Jahre her feine treuemſige Sorge, Muͤhe und Arbeit beygetragen habe“; „daß er nach ſeinem Tode von der Capelle nicht verſtoßen werde“; „aus Anlaß der Abſchriftnehmung ober der Thuͤre“; die Einwohner ber ſuchen die Capelle taͤglich und öfters zahlreich, wo es an milden Gaben flr ihren Unterhalt nicht fehlet (incolae an capella ?); „vor mehreren Jahren kann kein Schatten von dieſen Baͤumen erwartet werden“; „weiters Hand an das Werk legen, daß die Veſte fuͤrbaß ewiglich ungebaut bleibe“; „der Pfarrer kann auch ein Domherr geweſen ſeyn, indem dergleichen Pfarreyen inhatten“; „im Verkehre ges ſtanden hatten“; „zu bemerken ſind auch die Kirche, das k. Jotſthaus, wie die urſprüngliche Wunderburg vor dem 1021 Hautsmoor hingeſtellet“; „Stollgebuͤhren“. Nebſtdem fehlt es nicht an Unwahrheiten: z. B. daß in der jetzigen Wun⸗ derburg Perſonen vom hoͤheren Stande ſich befinden; daß der Caplan, außer in Nothfaͤllen, keine Pfarrverrichtungen zu verſehen hat; daß der verſtorbene Chorherr Gicht zum St. Gangolph auch Huͤlfsprieſter in der Wunderburg ge— weſen ſey; daß eine Rednitz in Bamberg ſey (ſtatt Regni⸗ ſius); daß der Verfaſſer keinen Vorgaͤnger zur Geſchichte der Wunderburg am Pfarrer Haas gehabt habe. Catechis mus ber deutſchen Vaterlandskunde von Galetti. Leipzig bey Baum⸗ gärtner. 1826. 8, p. XI. u. 181. Dieſes Buch iſt jedem Reiſenden durch ganz Deutſch⸗ land ein Leitfaden, jedem Eingeweihten ein Erinnerungs- buch, jedem gemeinen Mann und Schuͤler eine hinlänglis che Belehrung. Der Verf. beginnt mit Oeſterreich ob und unter der Ens, mit Steyermark, Kaͤrnthen, Krain, Mähs ren, Schleſien, Böhmen; geht auf Bayern, Wuͤrtemberg und Baden nach den einzelnen Kreiſen und Hauptfluͤſſen uͤber, beleuchtet beyde Heſſen, Naſſau, Frankfurt, Wal— deck, Hannover, Braunſchweig, Lippe, Bremen, Olden— burg, Holſtein, Hamburg, Mecklenburg, Schleſien, Bran— denburg, Pommern, Sachſen, Weſtphalen, Altenburg, Wei: mar, Gotha, Koburg, Hildburghauſen, Meiningen, Eiſe— nach, und Schwarzburg, und ſchließt mit dem Flaͤcheninhalt, der Volksmenge ꝛc. aller deutſchen Laͤnder. Eine kurze Ue⸗ berſicht, welche zugleich als Inhaltsanzeige dient, iſt vor— aus geſchickt. Rec. hat nur wenige Unrichtigkeiten gefunden. u eber das Verhaͤltniß der Theologie zur Philoſophie. von A. Gengler, Landshut bey A. Weber 1826. 8. 4 Bogen, Eine Abhandlung Der Verf. ſagt in der Vorrede, daß, wie der Kuͤnſtler feine Ideale ſich bilde, ehe er zur Ausuͤbung feiner Kunſt ſchreite, auch jener, welcher die ewige Wahrheit in Ideen zu erfaſſen ſtrebe, ſich vor Allem das Ideal der Wiſſen— ſchaften vor ſein Bewußtſeyn fuͤhre, zu deren Dienſte er ſich berufen glaubt. Den Erfahrneren lege er es zur Pruͤfung vor, damit die ernſte ruhige Einſicht berichtigen moͤge, was vielleicht die jugendliche Begeiſterung irrend fehlte. So bu abſichtige auch er nur ſeine Belehrung, nicht fremde. Er gibt Andeutungen: k. über die Erkenntniß und Wiſſenſchaft, 2. uͤber die Gewißheit und Ueberzeugung, über das Wiffen mit Evidenz, und uͤber den Glauben. 3. Die Philoſophie. 4. Die chriſtliche Philoſophie. 5. Die Theologie. 6. Die Dogmatik — das chriſtliche Philoſo— phem. 7. Das Verhaͤltniß der Dogmatik zu den übrigen theologiſchen Disciplinen, und der philoſophiſche Character der letzteren. 8. Der Gegenſatz zwiſchen Philoſophie und Theologie und ihre Verſoͤhnung. (Der Verf. beurkundet in dieſen Andeutungen eine volle Vertrautheit mit feinem Gegenſtande, Conſeguenz und vorurtheilsloſe Denkkraft. Es iſt zu faſſen, daß er einſt bey einer ausfuͤhrlicheten Be⸗ 2 — Profeſſor an der Lycealclaſſe zu Landshut. 1022 handlung deſſelben viele neue Anſichten der erhabenſte Ideen zu Tag fördern werde.) hene Das Kirchenrecht nach Grundfägen der Vernunft und im Lichte des Chriſtent um dargeſtellt vom Prof. Krug in Leipzig. Nebſt fewer na über die climatiſche Verſchiedenheit der Religionsformen. Ebenda 1826. 8, p. X. u. 236, Durch die neueſten Staatenumwaͤlzungen wur bie Haltbarkeit des ehem. Kirchenrechtes „ ha rend die meiſten Fuͤrſten ſtreben, ihre kirchlichen Anordnun⸗ gen im Geiſte des weſtphaͤliſchen Friedensinſtrumentes zu treffen, und ſich den Ausſpruͤchen der Vernunft zu naͤhern, bemuͤhen ſich viele catholiſche und proteſtantiſche Geiſtliche, die Grundſaͤtze des Mittelalters wieder geltend zu machen. In dieſem Kampfe der Parteyen iſt noͤthig, daß ein neues Kirchenrecht auf die Grundlage der Vernunft zur Befriedi⸗ gung der allſeitigen Intereſſen geſchaffen werde, wozu vor⸗ liegendes Buch als Muſter dient.“ Daſſelbe beſchaͤftigt ſich in der Einleitung mit dem Kirchenrechte uͤberhaupt, dann mit dem Begriff und Zweck der Kirche, mit dem kirchlichen Vertrag, mit der kirchlichen Verfaſſung, mit den rechtli⸗ chen Schranken der Kirchengewalt, mit dem Verhaͤltniſſe der Kirche zu ihren Gliedern, der einen Kirche zur andern, und der Kirche zum Staate. Aus dem letzteren ergeben ſich mannichfaltige Folgerungen, und die Mittel und Wege, wie die verſchiedenen Religionsformen in rechtlicher Hin⸗ ſicht vereknigt werden koͤnnen. Der Anhang uͤber die climatiſche Verſchiedenheit der Religionsformen iſt eine Ciitik des ſatyriſchen Aufſatzes in N. 19 des Mitternachtsblattes von Muͤllner 1826, unter dem Titel: „der Palmſonntag im Coloſſeum“, nach mer chem die Bewohner des Suͤdens bloß Catholiken, jene des Nordens Acatholiken gleichſam von Natur ſeyn muͤß⸗ ten, was aller Erfahrung widerſpricht. Der Verfaſſer Rau⸗ pach iſt vom Prof. Krug eben ſo ſchonend, als gruͤndlich zurecht gewieſen. Unterſuchung der Frage: Gehört die Lehre von objectiven Zweck Natur zu der rein theoretiſchen en de, oder zu einer andern Wiſſenſchaft, etwa zu der Theologie oder Philoſophie? — Von Zenneck Prof. in Hohenheim. 1 Es gibt in den verwandten Wiſſenſchafte i Begriffe und Gegenftände, bey denen u 43 Ehe Re zweifelhaft iſt, wohin fie eigentlich gehoͤren und in welcher Wiſſenſchaft dieſelben dargeſtellt und, wo möglich erwie ſen werden ſollen, und es finden ſich daher auch ebenſowohl Gegenſtaͤnde entweder in Lehrbuͤchern von verſchiedenem Zweck und Inhalt abgehandelt, oder auch in dem Einen oder dem Andern gaͤnzlich vernachlaſſigt; weil man uber die Stelle die ſie in irgend einer Doctrin einnehmen ſollten, ſelbſt nicht im Reinen if, Jenes iſt z. B. der Fall mit der 1023 Mechanik und ähnlichen Lehren, bald zur Phyſik gezogen werden; ebenfo mit der Geogras phie, * welche als mathematiſche theils in mathematiſchen, theils in beſondern Lehrbüchern abgehandelt wird, und als phyſicaliſche bald eine Stelle mit jener der Phyſik einnimmt, bald als eigene Doctrin auftritt, oder auch der politiſchen Geographie vorangeſchickt wird; ſo endlich auch mit den ſogenannten Im⸗ ponderabilien (Licht, Wärme, Electricitaͤt und Magnetis⸗ mus), welche einige Schriftſteller zur Phyſik, andere zur Chemie, und noch andere zu beyden Wiſſenſchaften rechnen und dabey vortragen. Der zweyte Fall aber (daß gewiſſe Begriffe dig abgehandelt, oder auch nur unterſucht werden) koͤmmt insbeſondere bey den objectiven Zweckbegriffen in der Natur vor. Allerdings haben einerſeits ſchon vorzuͤgliche Naturforfher auf dieſe Begriffe in ihren Schriften Ruͤck⸗ ſicht genommen, und andererfeits Theologen, ** denen es nicht an Naturkenntniß fehlte, eben dieſe Begriffe in nicht unbedeutendem Umfang zur Begründung ihrer Lehren *** benutzt; aber es ſind auch Philoſophen von wichtiger Stims me aufgetreten und haben zu erweiſen geſucht, daß die Leh⸗ re von der Zweckmaͤßigkeit in der Natur weder einen Zweig der Naturwiſſenſchaft, noch irgend einen von der Theologie ausmache, ſondern daß dieſelbe nur ein Gegenſtand der phis loſophiſchen Critik ſey. Ohne mich nun zunaͤchſt in die Gruͤnde für und ge⸗ gen dieſe oder jene Anſicht einzulaſſen, will ich vor allen Dingen fetzſetzen, wie diejenigen Begriffe beſchaffen ſeyn muͤſſen, welche zu irgend einer Wiſſenſchaft gehören, dann zur Beantwortung der obigen Frage ſchteiten und zuletzt noch die wichtigſten Einwürfe, welche gegen das Refultat dieſer Unterſuchung erhoben werden, widerlegen. die bald zur Mathematik, A. Geſtſetzung der Bedingungen, unter denen ge⸗ wiſſe Begriffe und Gegenſtaͤndr zu irgend ei⸗ ner gegebenen Wiſſenſchaft gehören. 1. Sobald ein Begriff von einem Gegenſtand dem Be⸗ * Man ſieht insbeſondere bey der Geographie, woher die Zweifel uͤber die Stelle einer Lehre unter den Wiſſen⸗ ſchaften herruͤhren: denn wird die Erde als reiner Raumes gegenſtand betrachtet, ſo gehoͤrt die mathematiſche Geo— graphie zwar nicht in die angewandte (denn dieſe iſt in der That nur Phyſik), aber doch in die practiſche Geome⸗ trie. Wird die Erde als Korper aufgefaßt, deſſen Raums⸗ Verhältniſſe von phyſiſchem Einfluſſe find, fo gehört die kehre von dieſen mathematiſchen Beſtimmungen ebenſo ſehr in die Phyſik als die Lehre von den phyſicaliſchen Verhaͤltniſſen der Erde, als Ganzem, folglich in die Na⸗ turkunde. Wird endlich die Erde als Wohnplatz moraliſcher We⸗ ſen behandelt; ſo geht dieſe Behandlung zwar die Natur⸗ kunde Nichts an, aber die Lehre von der Cultur des Men⸗ ſchen, wohin jene gehört, muß ſich auf die Hauptreſultate der geographiſchen Phoſik ftügen, * 3. B. in neuſten Zeiten Paley, Theologie der Natur, 1823. Kant in ſ. Eritik der urtheilskraft. Th. II. 1794. u Fr m —é— — wegen ihrer zweifelhaften Stelle nirgends vollſtaͤn— 1024 griff von dem Gegenſtand einer Wiſſenſchaft nicht widerſpricht; ſo gehoͤrt er unſtreitig zu ihrem Umfang. So gehört z. B. der Menſch zwar nicht als morali⸗ ſches Weſen, aber als koͤrperliche Organiſation mit allem Recht in die Naturbeſchreibung, Phyſik, Chemie und an⸗ dre Zweige der Naturkunde. 2. Liegt die Vorſtellung von gewiſſen Gegenſtaͤnden ſchon in dem Begriff von dem Gegenſtand einer Wiſſen⸗ ſchaft, oder laͤßt jene ſich aus dieſem wenigſtens abs leiten; fo macht die Lehre von jenen nothwendig eis nen Zweig in dieſer Wiſſenſchaft aus. So wird z. B. niemand die Lehre von den Weltkoͤr⸗ pern aus der Naturlehre verbannen wollen, noch laͤugnen, daß, da die Naturweſen raumfuͤllende Subſtanzen ſind, ih— re Vertheilung im Raum in der Naturbeſchreibung anzuges ben ſey. J 3. Vorſtellungen, Begriffe, oder auch ganze Saͤtze, well che ſich über den Gegenſtand einer Wiſſenſchaft in irgend einem Grad wahrſcheinlich machen, muͤſſen in⸗ nerhalb ihrem Gebiete vorkommen. So muͤſſen z. B. die meteotologiſchen Grundfäge, fo wenig fie für jetzt noch allgemein erweislich find, ſelbſt in der theoretiſchen Naturkunde wenigſtens als Wahrſcheinlich⸗ keitsgeſetze vorgetragen werden. 4. Vorſtellungen und Saͤtze, welche einer Wiſſenſchaft nur zum Mittel für ihren Zweck dienen, koͤnnen von ihr nur entlehnt werden; ſolche aber, die zu ihrem Zweck gehoͤren, gehören auch zu ihrem Inhalt. So hat zwar z. B. die Mathematik die Geſetze der Bewegung, inſofern ſie ſich durch gewiſſe Raums⸗ und Zeit⸗ geſetze beſtimmen laſſen, für die Phyſik zu erweiſen; aber die Modification jener Geſetze und ihre Wirkung bey dieſen oder jenen Materien zu zeigen und zu erklären, gehört zum Zweck der Phyſik und folglich auch zu ihrem Inhalt. 5. Vorſtellungen, die nur leer (in Bezug auf den Ver⸗ ſtand) find, oder rein fubjectiv, wie z. B. die von den Naturſchönheiten, von der Aehnlichkeit gewiſſer Naturerſcheinungen mit phyſiſchen Verhaͤltniſſen u. dgl. ſind vom Inhalt einer Wiſſenſchaft, welche Et⸗ was objectives anzugeben hat, ausgeſchloſſen; objecti⸗ ve Wahrheiten aber hat ſie in ihten Bund aufzu⸗ nehmen. \ B. Beantwortung der oben aufgeſtellten Frage Die Natur * als Gegenſtand einer beſondern Lehre oder Wiſſenſchaft iſt nicht bloß Inbegriff der äußern finnlis chen Gegenſtaͤnde, da das durch die äußern Sinne Gegebe⸗ « ihren andern Bedeutungen, z. B. als Gegenſatz von 151915 Kunſt, als Inbegriff der Eigenſchaften eines Dings, als perfonificiertes Subſtrat koͤrperl. Wirkungen und Geſetze iſt ſie bekanntlich kein Gegenſtand einer be⸗ ſondern Lehre. 1025 ne nicht als bloße Sinnenerſcheinung, ſondern als etwas Subſtantielles gedacht wird, welches dem Geiſt gegenüber ſteht, auf ihn wirkt und daber Kräfte und Thaͤtigkeit be ſitzt. Sie iſt alfo vielmehr Inbegriff der im Naum thaͤti⸗ gen Kräfte. Aber die Natur, welche im Raum auf den Geiſt vermittelſt der Sinne wirkt, iſt von dieſen theils der äußern Form nach, theils in Bezug auf die Art ihrer Thaͤtigkeit verſchieden; denn fie fült mit ihren Kräften den Raum und ihre Thätigkeitsaͤußerungen geſchehen * nie mit Bewußtſepn, fo aͤhnlich auch manche Erſcheinungen auf ih⸗ tem Gebiete denen der bewußten Handlungen des Men⸗ ſchen ſeyn moͤgen. Man kann demnach die Natur kurz ſo definieren: die Natur (als Object der Naturwiſſenſchaft) iſt der Inbegriff der den Kaum mit bewußtloſer Thaͤtigkeit fuͤllenden Kraͤfte, und es folgt wohl uns mittelbar daraus, daß, da in der Natur Kraͤfte vorkommen, welche mehr oder wenig thaͤtig ſind und, wo ſie unthaͤtig eefcheinen, ſich in der That nur ſcheinbar ruhig verhalten, die Materie (als Gegenſatz von Organiſation) nicht als et: was abſolut Lebloſes, Todtes und Traͤges gedacht werden kann, und daß demnach der Begriff einer lebenden Mate⸗ tie d. h. einer nach Geſetzen der Vorſtellungskraft Überhaupt dewußtlos thaͤtigen Materie kein widerſprechender Begriff iſt. In dieſer Natur, wie ſie von jedem denkenden Be⸗ obachter vorgeſtellt wird und gedacht werden muß, findet derſelbe bey feinen Betrachtungen daruber eine Menge von Erſcheinungen und Verhaͤltniſſen, welche die verſchiedenſten Seiten ſeiner geiſtigen Kraͤfte in Anſpruch nehmen und ihm in dieſer Hinſicht mehr oder weniger ** zweckmaͤßig vor⸗ kemmen. Die Beſchaffenheit fo mancher zwar an ſich ein- facher, aber zur Aufloͤſung von unzaͤhlig vielen mathemati— ſchen und mechaniſchen Problemen tauglichen Formen und Figuren verſchaffen ihm manches rein intellectuelle Vergnuͤ— gen. Die Aehnlichkeiten, die ihm die Natur aufweißt, wenn er ihre Thaͤtigkeitsaͤußerungen im Großen und im Kleinen, © Des menſchl. Geiſtes Thätigkeitsaͤußerungen geſchehen theils mit Bewußtſeyn, theils ohne ſolches; würden nun bey den Thieren nicht alle Handlungen ohne Bewußtſeyn geſchehen, was wäre zwiſchen ihnen und dem Menſchen für ein in: tellectueller Unterſchied? — Die in der Natur vorkommenden Zweckbeziehungen theilen ſich meines Erachtens ein in: A, Subjective 1. Zdeelle — a. rein intellectuelle (nach Kant formale), b. moraliſch⸗ comparative. c. aͤſthetiſche. d. moraliſch⸗ religiöſe. 2. Reelle (auf den ſubjectiven Nutzen des Menſchen ſich beziehend). B. Objective (nach Kant reale). . 1. 5 5 (die Theile einer Organiſation betref⸗ end). 2. Aeußere. a. der Organiſationen unter ſich. ix b. der org, u. unorg. K. zu einander, Inis 1826, Heſt XL 1026 bey unorganiſchen Maſſen und bey den organiſchen Korpern mit den Aeußerungen feiner moraliſchen Natur vergleicht, geben als comparative Beziehungen nicht bloß ſeinem Witz einen weiten Spielraum, ſondern auch feinem Gemüth eine nicht unangenehme Nahrung. Die vielen Schönhei- ten, die er auf ihrem Gebiete antrifft, erregen ebenſo ſehr fein äſthetiſches Wohlgefallen, als die erhabenen Sce— nen, die ſich nicht felten vor feinen Augen eröffnen, ſeine teligiͤſen Gefühle. Der manchfaltige practiſche Nutzen, den er aus ihren Producten bald unmittelbar, bald mittels bar durch Beyhuͤlfe der Kunſt zieht, ſcheint ihm von der Natur ſelbſt für die Erhöhung ſeiner Cultur dargeboten zu ſeyn. Die Art und Weiſe, wie die Theile bey ſo vielen einzelnen Naturproducten zu ihrer individuellen Darftelung, Erhaltung und Wiedererzeugung zuſammengeſetzt ſind, wird von ihm nicht anders als für höchſt zweckmaͤßig angeſehen. Die Gefegmäßigkeit, auf welche ihn die genauere Verglei⸗ chung der verſchiedenen Formen, Kraͤfte und anderer Ver⸗ haͤltniſſe bey jenen kunſtvollen Producten führt, uͤberzeugt ihn immer mehr von einer gewiſſen Einheit des Plans, der bey denſelben ſtatt findet. Die Betrachtung endlich, daß eben dieſe Reihe von Productionen weder exiſtieren, noch fortdauren koͤnnte, wenn die ſie umgebende aͤußere Nas tur nicht nach ihren verſchiedenen Verhaͤltniſſen auf fie be⸗ technet wäre, veranlaßt den denkenden Beobachter zur Nach- forſchung eines Organismus, dem auch die ſogenannte unorganiſche Natur unterworfen ſeyn muß. Dieſe und ähnliche Anſichten von der Natur find nun, wie man leicht ſieht, theils von ſubjectiver, theils von ob⸗ jectiver Beſchaffenheit und wenn zu jener Parthie die rein intellectuellen, die comparativen, die aͤſthetiſchen, moralifchs religiöfen und practiſchen gehoͤren; fo find zu der andern Abtheilung bloß die bey den Organiſationen nach innen und außen bemerkten Zweckbeziehungen zu rechnen, da ſie allein Zwecke betreffen, welche auch ohne den vorſtellenden Beob- achter exiſtieren, und daher als eigentliche Naturzwecke zu betrachten find. Aber die Naturkunde und insbefondere die reine theoretiſche fol kein Gemälde ſeyn von Gefuͤh⸗ len, ſubjectiven Empfindungen und eigennuͤtzigen Anſichten, ſondern Wiſſenſchaft d. h. zuſammenhaͤngende Darſtellung allet unmittelbar oder mittelbar erkennbaren Eigenſchaften “ und reellen Verhaͤltniſſen in der Natur, kurz: treuer Spie⸗ gel von dem, was die Natur iſt, nicht von dem, was fie. dem Beobachter ſcheint. Die Naturkunde darf alſo von jenen ſubjectiven Vorftellungearten und Spielen der Einbils dungskraft Nichts in ihren Kreis aufnehmen, es ſey denn, daß ſie davon zur Weckung und Belebung des Sinnes fuͤr Naturerſcheinungen Gebrauch machen will; hingegen muͤſſen e Zu den unmittelbar erkennbaren Eigenſchaften gehört un⸗ ſtreitig das durch die Empfindungen der äußern Sinne und die reine Anſchauung Gegebene in der Natur; zu den mittelbar erkennbaren aber das durch den Verſtand, die Vernunft und die reflectierende Urtteilskraft Vermittelte, und man koͤnnte daher auch die geſammte Naturkunde in die Lehre von den reinen äußern finnlichen Erſcheinungen und in die Lehre von den nach den Geſetzen des menſchlichen Pt gedachten Verhälsniffen der Naturgegenſtaͤnde mit⸗ ellen. . 65 1037 diejenigen Begriffe von Zweckverhaͤltniſſen, welche die Nas turglieder ſelbſt als ſolche betreffen und alſo von objectiver Natur ſind, insgeſammt auf ihrem Gebiete zur Sprache gebracht und behandelt werden. Dieſes gilt nicht nur von der innern Zweckmaͤßigkeit der organiſierten Naturproducte, als Individuen betrachtet, ſondern auch von den äußern . e derſelben zu einander und zu der uͤbrigen atur. Die allgemeinen Gruͤnde fuͤr dieſe Behauptung ſind: . Was nach Zweckbegriffen conſtruiert iſt, wird zwar als Wirkung einer vorſtellenden, aber deßwegen nicht als Wirkung einer mit Bewußtſeyn vorſtellenden Thaͤtigkeit gedacht; nun iſt die Natur der Inbegriff von bewußtlos thaͤtigen Kräften, denen das Vermoͤ— gen der Vorſtellungen * nicht abgeſprochen werden kann; alſo findet auch zwiſchen den Wirkunſten nach Zweckverhaͤltniſſen und den Wirkungen der Natur kein Widerſpruch ſtatt; folglich gehoͤren die Begriffe von Zweckmaͤßigkeit zu dem Umfang der Naturkunde. 2. Eine Menge von Naturproducten koͤnnen ohne Zweck⸗ begriffe ihrer Conſtruction nach gar nicht gedacht werden (die organiſchen Koͤrper); der Analogie ** nach darf alſo geſchloſſen werden, daß die Natur uͤberhaupt nach Zweckbegriffen produciert, und daß da— her dieſe zu ihrem Begriff uͤberhaupt gehoͤren. Iſt aber dieſer Schluß erlaubt, ſo darf die Lehre von der Zweckmaͤßigkeit in der Natur nicht in der Natur: kunde fehlen. 3. Die Naturkunde kann nie (und ſelbſt als ſpeculati⸗ ve) auf apodictiſche Gewißheit ihrer Lehren Anfpruch machen, wie die Mathematik, ſondern muß ſich be— gnügen, den von ihr gefundenen Geſetzen die groͤßtmoͤg⸗ liche Wahrſcheinlichkeit zu geben. Sie kann alſo auch Wahrheiten, welche ſich, wie die von gewiſſen Naturzwecken, vielleicht nie werden ſtrenge erweiſen, ſondern nur mehr oder weniger wahrſcheinlich machen laſſen, aus ihrem Gebiete nicht abweiſen, ohne zus gleich gegen manche andere, oft nicht minder hypothe⸗ tiſche, ““ parteyiſch zu ſeyn. ———äi—P ——— „ Menigftens den Thieren kann das Vermoͤgen der Vorſtel⸗ lungen nicht abgeſprochen werden, bey welchen beſondere Erſcheinungen des Kunſttriebes wahrnehmbar ſind; warum ſollte aber dieſes Vermoͤgen bey den unter dieſen zunaͤchſt⸗ ſtehenden fehlen und bey welcher Organiſation iſt in die⸗ ſer Hinſicht die Graͤnze geſteckt? — „ Vergleicht man freylich einzelne organiſche Körper mit einzelnen unorganiſchen und ſelbſt z. B. mit den vollkom- menſten Eryſtalliſationen und Cryſtalldruſen; fo werden ſich die Zweckbegriffe bey den letzten wohl ſchwerlich ſobald nachweiſen laſſen. Aber es wird auch weder hier, noch an andern Parallelſtellen dieſer Abhandlung behauptet, daß einzelne unorganiſche Körper dem gleichen Gefeg der Zweckmaͤßigkeit unterworfen ſeyen, wie die organi⸗ ſchen, ſondern es iſt immer nur von der unorg. Natur als Ganzem die Rede. Solche hypothetiſche Wahrheiten find z. B. natürliche Claſſificationen von organiſchen Körpern, Theorieen über das Licht, das Leben, den Magnetismus u, dgl. 1028 4. Der Zweck der Naturkunde iſt Belehrung über den Zuſam nenhang der Naturgegenftände, wie ihn der menſchliche Geiſt nach den Geſetzen ſeines Erkenntniß⸗ vermoͤgens findet und beurtheilen muß. Dieſem zu Folge gibt es fuͤr ihn nicht nur einen Zuſammenhang nach Verſtandes- und Vernunftbegriffen, ſondern auch einen nach Begriffen der reflectierenden Urtheils— kraft d. h. nach Zweckbegriffen. Demnach iſt der Zweck der Naturkunde nicht bloß Claſſification und Erklaͤrung (nach Gefegen der Urſache und Wirkung), ſondern auch Aufſuchung und Darſtellung der in der Natur vorkommenden Zwecke; folglich macht die Leh⸗ re von dieſen gleichfalls einen Theil von ihr aus. Die Begriffe von Zwecken in der Natur ſind weder leere, noch ſubjective Vorſtellungen, ſondern, wie ſchon oben bemerkt worden iſt, von objectiver Bez ſchaffenheit, da fie auf Beobachtung der Naturgegen— ſtaͤnde, ihrer Vergleichung untereinander und auf den daraus gezogenen Schluͤſſen beruhen. Sie liegen als ſo innerhalb des Kreiſes der Naturkunde und gehoͤ— ren folglich, wie jeder andere Begriff von der Natur, zu ihrem Gegenſtand. * Die beſondern Gruͤnde fuͤr die obige Behauptung betreffen theils die innere Zweckmaͤßigkeit der organiſierten Naturproducte, theils die aͤußere in der Natur uͤberhaupt. Die fuͤr die erſtern anzufuͤhren, moͤchte nun uͤberfluͤßig ſeyn, da die ganze ſogenannte Phyſiologie (der Pflanzen und Thiere) den Beweis dafuͤr liefert; nicht ſo verhaͤlt es ſich aber mit den Gruͤnden fuͤr die aͤußere Zweckmaͤßigkeit, deren Aufnahme in die Naturkunde vorzuͤglich beſtkitten wird. Es ſind folgende: £ 1. Bey allen Organiſationen, deren Geſchlechter ge: trennt ſind, iſt das Leben der Gattung bedingt durch zweckmaͤßige Verhaͤltniſſe ſeiner mehr oder weniger von einander entfernten und daher außer einander ſich befindenden Glieder, und dieſe Verhaͤltniſſe betreffen nicht bloß den Bau ihrer Organiſation, ſondern auch die Menge der von dieſem oder jenem Geſchlecht pro— ducierten Weſen. Die Organiſation des Individu⸗ ums iſt alſo hier nicht bloß auf ſich ſelbſt nach ins nen, ſondern auch auf andere Weſen außer ihm be⸗ rechnet. a 2. Die Organiſationen von einer Gattung ſind ihrer Fortdauer nach von den Organiſationen anderer Gat⸗ tungen abhaͤngig und, ſoweit die Beobachtung reicht, ſtehen bey den verzehrenden Gattungen Groͤße und Zahl in umgekehrtem Verhaͤltniß, “ wie die Summe von jenen zu der Summe von denjenigen, welche vers zehrt werden. Folglich iſt hier wieder die Produc⸗ tionsftärke der verſchiedenartigen Organiſationen ges genſeitig aufeinander berechnet. g „ bd. h. Größere Naubthiere kommen In Elefneter Anzahl vor, als die kleineren, und Raubthiere in geringerer Anzahl als Pflanzenfreſſer. 1029 3. Die Organiſationen koͤnnen nicht ohne unorganiſche Körper exiſtieren, und die Natur der einen fodert die ſes Clima, dieſe Temperatur, dieſen Stoff u. ſ. w. die Natur einer andern aber wieder eine andere Ber ſchaffenheit der fie umgebenden Körper. Luft, Waſ⸗ ſer und Erde muͤſſen alſo ſelbſt ſchon urſprünglich in die Berechnung für das Daſeyn lebender Weſen aufs genommen worden und ſo beſchaffen ſeyn, daß jene in den verſchiedenſten Erdgegenden fortdauern koͤn⸗ nen. Daß z. B. die atmoſphaͤriſche Luft nicht reis ne Lebensluft iſt, ſondern dem Raum nach nur den sten Theil davon ausmacht, iſt eine Beſchaffenheit, welche, als fuͤr den Lebensproceß von groͤßter Wich— tigkeit, in Bezug auf die Organe der Thiere berech— net ſeyn muß. Wiederum ſind aber dieſe fo beſchaf⸗ fen, wie das Element, in dem fie zu leben haben, es erfordert, und man kann nicht fagen: weil dieſes oder jenes Thier in dieſes oder jenes Element koͤmmt, ſo bildet ſich ſeine Organiſation darnach, da ſich z. B. bey einer Menge von Inſecten, deren Larven in dem Waſſer leben, ſich die Fluͤgel, die ſie ſpaͤterhin für ihre Bewegungen in der Luft brauchen, als Rue dimente in den Larven nachweiſen. Es iſt alſo mehr als bloß hypothetiſch, daß zwiſchen organiſchen und unorganiſchen Koͤrpern ein Wechſelverhaͤltniß nach Zweckbegriffen ſtatt findet. 4 Manche Körper, die zum unorg. Reich als ihm ans gehörige Producte gezogen werden, find hoͤchſt wahr: ſcheinlich organiſchen Urſprungs, * wie z. B. der Kohlenſtoff, vielleicht auch das Kali, der Kalk u. dgl. Wie dieſe und aͤhnliche Stoffe durch die org. Kraͤfte hervorgebracht werden, und wodurch dieſe Behaup— tung begruͤndet ſey, wollen wir jetzt nicht fragen, noch weiter unterſuchen. Wenn ſie aber gegruͤndet iſt und ſich bey mehrern andern Koͤrpern weiterhin beſtaͤtigt; ſo beſtaͤtigt ſich zugleich damit jenes im vorigen aus— geſprochene Wechſelverhaͤltniß zwiſchen der org. und unorg. Natur, aͤhnlich demjenigen, welches zwiſchen den Gliedern der erſtern ſelbſt ſtatt findet. Denn wie hier ein beſtaͤndiges wechſelſeitiges Geben und Em⸗ pfangen unter den Theilen des org. Koͤrpers dieſen erhält; fo gibt das unorg. Reich nicht allein Stoffe an das organiſche ab, ſondern empfaͤngt auch von dieſem wiederum Stoffe, um dieſe demſelben bald unter dieſer, bald unter jener Geſtalt (3. B. als Koh⸗ lenſaͤure den Kohlenſtoff) abermals darzubieten. 5. Die Erſcheinungen des Magnetismus, der Efectricis tät, des Galvanismus, des Chemismus und ſelbſt der allgemeinen Attraction haben mit den Erſcheinun⸗ gen bey den organiſierten Naturen fo viele Aehnlich— keiten, daß man ſchon oͤfters verſucht hat, die Kraͤf— te der letztern auf die in der allgemeinen Natur uͤber⸗ haupt zu reducieren. Zwar iſt dieſer Verſuch indeſ⸗ 8 — 0 Die Geognoſie und Geologie machen den org. Urſprung der Kohle und des Kalks, die Chemie aber bey der Analpfe der Pflanzen den des Kali's wahrſcheinlich. EE 1030 ſen nicht gelungen und wir ſtehen immer noch bey einer bloßen Aehnlichkeit der organiſchen und unorg. Kraͤfte. Aber ſchon dieſe Aehnlichkeit deutet wenig. ſtens auf einen allgemeinen Organismus und daher auf einen tiefern Zuſammenhang zwiſchen dem foges nannten unorg. und org. Reich, als er bey dem ers ſten Anblick erſcheint. 6. Von dieſem allgemeinem Organismus liefert uns insbeſondere die Aſtronomie bereits einige Spuren. Denn ſie macht uns aufmerkſam auf die bey den Weltkörpern nach den Geſetzen des Weltmagnetis⸗ mus harmoniſch vorkommenden Bewegungen, auf die Wechſelbeſtimmungen der Rotations- und Umlaufs⸗ zeiten bey den Planeten und ihren Trabanten, auf die Verhaͤltniſſe ihrer Dichtigkeit und Atmoſphaͤre zur Ents fernung von dem ſie belebenden Centralkoͤrper und auf den gegenſeitigen Einfluß der Sonne und ihrer untere geordneten Koͤrper, der wahrſcheinlich durch die Co— meten vermittelt werde. Moͤgen nun dieſe von einem hoͤhern Organismus zeugenden Spuren fuͤr jetzt auch noch ſo ſchwach ſeyn; ſo beweiſen ſie doch, daß, da man die Natur ſelbſt in den von den Erdorganismen entfernten Regionen aus bloßem Mechanismus * nicht wohl begreifen kann, der menſchliche Geiſt bey ſeinen Forſchungen in einem dieſelben zunaͤchſt umgebenden Gebiete ſich um ſo mehr nach einem noch andern Princip der Beurtheilung umſehen muß. Aber das teleologiſche Princip, das nach den angefuͤhr⸗ ten theils allgemeinen theils beſondern Gründen dit Mature kunde nicht entbehren kann, wird bald der Theologie zu⸗ gewiefen, bald von der Philoſophie zuruͤckgefoderk. Je ner, meynt man, ſollte allein die Betrachtung uͤber Na— turzwecke uͤberlaſſen ſeyn, weil eine ſolche in das Ueberfinns liche überführe und die Lehre von dem Weltſchoͤpfer den bes ſten Gebrauch davon machen koͤnne. Man bedenkt aber nicht, daß, wenn auch eine Forſchung nach Zwecken in der Natur der Gefahr ausſetzen würde, die Natur zu uͤber⸗ ſchreiten (was jedoch nicht der Fall iſt, bey phyſicaliſchen ſo wenig als bey phyſiologiſchen Aufgaben), dieſelbe der Theologie mit keinem groͤßeren Recht zugeſtanden werden kann, als wenn man behaupten wollte, die Mathematik gehoͤre zu der Phyſik, weil dieſe von jener den vorzuͤglich⸗ ſten Gebrauch zu machen habe. Ueberdieß moͤchte die Lehre von den Naturzwecken durch die Pfleger einer Wiſſenſchaft, deren Gegenſtand nicht ſowohl die aͤußere ſinnliche Natur, als vielmehr das Ueberſinnliche iſt, weniger befoͤrdert und vor Irrthuͤmern bewahrt werden, als in den Händen ders jenigen, welche die Natur ſchlechthin als ein Syſtem von bewußtlos thaͤtigen Kraͤften betrachten, und das teleologi⸗ ſche Princip nur dann gebrauchen, wenn fie mit dem bios ßen Mechanismus zum Verſtehen der Naturerſcheinungen s Geſetzt aber auch, daß man das Weltgebaͤude aus bloßem Mechanismus begreiflich machen Eönnte; jo wäre das Prin⸗ cip der Naturzweckmaͤßigkeit doch nicht aus der Natar⸗ Eh a oe 5 ſich 05 unläugbaren Zweckbezte⸗ ungen bey den organiſchen Körperg aus jenem Me mus begreiflich machen. 0 e 1031 nicht mehr ausreichen. So kann man alfo, ſagt man end⸗ lich doch der Philoſophie, * in ſofern fie Wiſſenſchaft von dem Verhaͤltniß des Reellen zum Ideellen iſt, das Recht nicht ſtreitig machen, die Idee von Zwecken in der rea⸗ len Welt der Natur vor ihr Forum zuruͤckzufordern und die Ausfuͤhrung derſelben ſelbſt auf ſich zu nehmen. Allein, zugegeben, daß die Beurtheilung dieſer Idee und ihrer An⸗ wendbarkeit bey verſchiednen Wiſſenſchaften der Philoſophie angehört, und auch zugegeben, daß dieſe Wiſſenſchaft ſich von dem Standpuncte ihrer abſtracten Ideenwelt aus in das vielgeſtaltete Leben der phyſiſchen, ohne ſich darin zu verlieren, herablaſſen koͤnnte; fo kann fie doch der Natur⸗ kunde das Recht nicht wohl entreißen, auf ihrem eigenen Gebiete von einem Grundſatz, deſſen bedingte Anwendbar⸗ keit ſie zugibt, eine wirkliche Anwendung zu machen. Dem⸗ nach darf zwar die Philoſophie tiber die Ausfuͤh⸗ rungsart dieſer Idee wachen und die Theologie das von dem Naturforſcher Gefundene immerhin bes nutzen, aber das Aufſuchen der objectiven Zweck⸗ verhaͤltniſſe in der Natur und ihre nähere Beſtim⸗ mung fey nur feiner Dorfichr uͤberlaſſen. C. Einwürfe gegen das Keſultat und widerle⸗ gung. 1. „ Zweckverhaͤltniſſe find durch Erfahrung unerweißlich „ und daher für Naturkunde als Erfahrungswiſſen⸗ «+, [haft untauglich. Dieſer Einwurf trifft alle Vorſtellungsarten in der Natutkunde, welche nicht reine und unmittelbar gegebene Anſchauungen ſind, alſo alle Claſſificationsverſuche der Na⸗ turkoͤrper, alle phyſicaliſchen und phyſiologiſchen Theorien u. ſ. f., welche aus der Naturlehre zu verbannen noch nie⸗ manden eingefallen iſt. 2. „Die Begriffe von Zwecken und zweckmaͤßig⸗ conſtru⸗ „ierten Körpern find undeutlich, da ſolche vom Mens „ ſchen ſelbſt nicht conſtruierbar find; die Naturkunde > rg aber als Wiſſenſchaft lauter deutliche Be⸗ „griffe. > Würde in die Naturkunde nur das gehören, was der Menſch der Natur nachahmen und producieren kann; ſo muͤßte ſie ſich mit dem Wenigen begnuͤgen, was ſie, wie z. B. in der Chemie durch Syntheſis hervorbringen kann und Alles Uebrige bep Seite legen. Wenn Philoſophie nicht in der bloßen Methode des Den⸗ kens uͤber irgend einen Gegenſtand beſteht, und ſich nicht bloß durch die verſchiedene Quelle, von der ſie ausgeht, von andern Wiſſenſchaften unterſcheidet; ſo bleibt ihr, als beſonderer Wiſſenſchaft, welche einen beſondern Gegenſtand zur Aufgabe hat, kein anderer übrig, als das Verhaͤltniß der geiſtigen Subſtanzen zu den koͤrperlichen; oder das Verhältniß des Ideellen zum Reellen. Als ſolche kann ſie ſich nun zwar in eine Critik der Anwendbarkeit von der Idee der Zwecke auf Naturgegenftände einlaffen, aber die Ausfuͤhrung dieſer Idee ſelbſt, deren Moͤglichkeit ſie nicht beſtreitet, hat fie der Naturwiſſenſchaft zu uͤberlaſſen. S —— — — — 1032 3. „ Unorganiſche Korper find ohne Zweckbegriffe begrelf⸗ „lich und folglich von teleologiſcher Betrachtung aus, „ zuſchließen. Iſoliert und an ſich betrachtet find ihre Eigenſchaf⸗ ten allerdings ohne Zweckbegriffe verſtaͤndlich; aber fie find in der Natur nicht iſoliert vorhanden, ſondern wirken ein auf andere theils unorg. theils organiſche Körper, welche mit jenen ein zuſammenhaͤngendes Soſtem bilden, deſſen Verſtaͤndniß der Zweckbegriffe wohl nicht entbehren kann. 4. „Ein Syſtem von Zwecken und Mitteln laͤßt fi oh. ne Kenntniß feines Endzwecks nicht angeben; uns „ iM aber der Endzweck der Natur unbekannt; folge „lich muß die Naturkunde auf die Nachforſchung von „ einem ſolchen Spſtem Verzicht leiſten. Ein Syſtem von Zwecken und Mitteln enthalt nicht bloß Einen hoͤchſten Zweck, welcher der Endzweck des Gan⸗ zen iſt, ſondern noch eine Menge untergeerdneter Zwecke, welche mit dem Hauptzweck in größerer oder geringerer Ente fernung zuſammenhaͤngen und an ſich ſchon verſtaͤndlich feyn koͤnnen. Wenn daher auch der Hauptzweck unbekannt. iſt, fo koͤnnen doch wenigſtens die letztern Gegenſtand der Reflexion ſeyn, was auch in der That ſchon laͤngſt in der Naturkunde in Bezug auf das individuelle Leben organiſier⸗ ter Körper der Fall war und noch iſt, und man wird fie nicht tadeln, wenn fie die Erſcheinung des Lebens Überhaupt als den hoͤhern Zweck der individuellen Lebenserſcheinungen auffaßt und darauf ihre Reflexion richtet, ohne die Frage nach dem Endzweck des Lebens ſelbſt beantworten zu wollen. 5. „ Organiſierte Körper find Selbſtzwecke; Selbſtzwecke „ koͤnnen aber nicht als Mittel für andere Körper bes „ trachtet werden; folglich koͤnnen die organifierten „ Körper nicht als Mittel in Bezug auf die unorgas „ niſchen Körper angeſehen werden, welche nicht als „ Selbſtzwecke erſcheinen. u Die organifhen Körper erkennen wir als Selbſt. zwecke, weil wir ihre Theile uͤberſehen und das Verhaͤltniß derſelben zu einander in Bezug auf die Darſtellung des Le» bens beurtheilen können. Die Beſtandtheile der Erde, fals unorg. Körpers, kennen wir nun allerdings nicht nach ihrem Umfang und Zuſammenhang und ſehen daher weder das Ganze, noch ſeine Theile als Selbſtzwecke an. Aber ge⸗ ſetzt auch, daß wir bey weiterer Kenntniß der Erde nie uns veranlaßt faͤnden, dieſem unorg. Koͤrper das gleiche Attri⸗ but, wie den org. Körper zu ertheilen; ſo folgte daraus nicht, daß er nicht, wie letztere, ein relativer Selbſtzweck ſeyn koͤnnte. Faͤnde aber ſelbſt auch dieſes wirklich nicht ſtatt; ſo widerſpraͤche es dem Character jener Selbſtzwecke nicht, wenn ſie in der Reihe der Naturglieder als Mittel fuͤr andere ſelbſt untergeordnete Theile des Ganzen angefes hen würden, da fie ohnehin nicht als abſolute und letzte Zwecke, fondern nur als relative (im Verhaͤltniß gegenein⸗ ander) und als untergeordnete (in Bezug auf das allge⸗ meine Leben) betrachtet werden koͤnnen. 6. „ Warum einzelne Theile der Erdrinde (denn don „ ſolchen koͤnnte für jetzt wohl nur die Rede ſeyn) z. „ B. die Slüffe dieſe oder jene Richtung nehmen, die, fe oder jene Waſſermaſſe enthalten, davon, wird man wohl ſchwerlich den Zweck beſtimmen koͤnnen, und es wird daher rathſamer ſeyn, bey der unorg. „ en. i Der Phyſiolog kann auf ahnliche Fragen, wie z. B. ſolche, welche die einzelnen Veraͤſtungen der verſchiednen Ader⸗ und Nervenzweige betreffen, nicht antworten, und es ſind ihm die partiellen Functionen von noch manchen im allgemeinen ſehr wichtigen Organen, wie z. B. der Hirn⸗ theile unbekannt; er wird aber dadurch nicht abgeſchreckt, ſich in die Erforſchung ihrer Zwecke einzulaſſen. Er be: kuͤmmert ſich aber auch bey ſolchen Unterſuchungen zunaͤchſt nicht um jede Einzelnheit, Variation und ſich mehr oder weniger als zufällig darſtellende Erſcheinung, ſondern mehr um die allgemeinern und beſtaͤndigern Eigenſchaften und Wirkungen, um ſeine Schluͤſſe darauf zu bauen. Ebenſo wied der Phyſiker, ſtatt ſich in die Aufſuchung der Zwecke von der verſchiedenen Vertheilungsart dieſer oder jener Erd— theile nach ihren Particularitaͤten und einzelnen Localifaͤten einzulaſſen, vielmehr die weſentlichen Eigenſchaften und Ver— haͤltniſſe des Ganzen von ſolchen Körpern (z. B. der Luft, des Waſſers) in das Auge faſſen und ſie in ihrem wech— ſelſeitigen Einfluß auf andere Erdkoͤrper und insbeſon— dere auf die organiſchen betrachten. So fragte z. B. Rum⸗ ſord nicht, warum in dieſer oder jener Gegend Fluͤſſe mit einer berechneten beſtimmten Waſſermaſſe exiſtieren, oder, warum ein atlantiſcher Ocean vorhanden ſey, ſondern er machte an dem Waſſer uͤberhaupt die Beobachtung, daß es an ſeiner Oberflaͤche eine gewiſſe Feſtigkeit beſitze, durch die es der Zerſtreuung von Winden widerſtehe und bey ſeiner Annäherung zum Gefrieren (bey 3» — 4 R.) eine Wider; ausdehnung ſeiner Theile und daher eine gewiſſe Leichtig— keit erhalte, wodurch das allgemeine Senken der erkaͤlteten Flaͤche und ſomit das allgemeine Erſtarren einer gefrieren den Waſſermaſſe verhuͤtet werde, und fand in dieſen bey— den Erſcheinungen Geſetze, die fuͤr das Leben der Natur sehe zweckmaͤßig find. 7. 1. Das teleologiſche Princip erklärt Nichts und hemmt „vielmehr das mechaniſche Princip, welches doch das „ain der Naturkunde allein herrſchende ſeyn muß; „ es iſt alſo jenes gaͤnzlich zu verwerfen. Wenn unter Erklaͤrung die Ableitung gegebener Faͤl— le aus allgemeinen, a priori, oder a posteriori anerfanns ten Geſetzen zu verſtehen iſt, ſo leiſtet das teleologiſche Princip hierin Nichts, und wenn der Phyſiker bey jeder Erſcheinung, die er ſich erklaͤren ſoll, ſtatt das allgemeine Geſetz, zu dem es gehört, aufzuſuchen, ſich mit dem Ur— theil, daß ſie zweckmaͤßig ſeyn duͤrfte, begnuͤgen wollte, ſo waͤre es allerdings um Phyſik und Phyſiologie geſchehen. Aber die Naturlehre hat (f. oben allg. Gründe. 4.) nicht bloß zu erklaͤren aus anerkannten Geſetzen, ſondern dieſe Geſetze ſelbſt, nach denen gewiſſe Erſcheinungen nothwendig erfolgen, unter ſich in Bezug auf das Ganze und den gro: ßern oder kleinern Kreis von Folgen in Einklang zu brin⸗ gen; fie muß alſo das teleologiſche Princip zum Leitfaden ihrer Forſchungen machen, während dem ſie das mechani— ſche Princip als Inſtrument, das ſie immer feſtzuhalten 216 1826. Heft XI. „ Natur von ſolchen Reflexionen ganz zu abſtrahie⸗ 1034 hat, gebraucht, um damit für das Beſondere das Auge⸗ meinere aufzufinden, und jenes wieder aus dieſem zu ers klaͤren. 5 8. Die bey den fruͤhern Erdrevolutionen untergegan⸗ „genen Thier, und Pflanzengeſchlechter zeugen mehrt „ von einem wilden Mechanismus als von einem „ zweckmaͤßig⸗ geordneten Lauf der Naturbegebenheiten. Bey der Unvollkommenheit unſerer geologiſchen Kennt⸗ niſſe möchte es zwar faſt noch zu gewagt ſeyn, aus der Erdgeſchichte Beweiſe gegen oder für das teleologiſche Prin cip zu nehmen; jedoch dürften für das leztere folgende Be⸗ merkungen ſprechen: a. Thiergeſchlechter (und ebenſo auch Pflanzengeſchlech⸗ ter) ſind nur relative Selbſtzwecke; ſie koͤnnen daher untergegangen ſeyn und noch untergehen, ihrem Bes griff unbeſchadet, wenn ihr Untergang zum Mittel diente von irgend einer andern Thierbildung, oder der Erdbildung uͤberhaupt. j Wie politiſche Revolutionen nicht mit Unrecht als Mittel für eine höhere und allgemeinere Entwicklung des Menſchengeſchlechts angeſehen werden, z. B. die Voͤlkerwanderung, die Kreuzzüge, die neueren Bewe— gungen unter den Nationen; ſo darf auch wohl der Geſchichtſchreiber der Natur die von ihm ausgegra— benen Monumente erfolgter Naturveränderungen nach dem teleologiſchen Princip deuten und verſuchen, ſich die Entſtehung hoͤherer Geſchlechter aus den Truͤmmern der niederern begreiflich zu machen. 9. Der bloße Mechanismus macht Manches in bee „Natur ſchon begreiflich, ohne daß man zu einer „ teleologiſchen Anſicht die Zuflucht zu nehmen hat; „ man wird alſo letztere überhaupt nicht nöthig haben. „ Z. B. daß Thiere,“ die in der Luft leben, Lungen, „ Waſſerthiere aber Kiemen haben, erklärt ſich ganz „einfach aus der verſchiedenen Einwirkung der verſchie— „denen Medien auf das Thier und folglich ohne Bey— „ huͤlfe von Zweckbegtiffen. Daß bey manchen Thieren, wenn ſie von einem Element in das andere treten, in den verſchiedenen Orga⸗ nen, z. B. dem Herzen, den Luftwerkzeugen, den Bewe— gungsorganen, mehr oder weniger Veraͤnderungen eintreten, iſt ein unlaͤugbares Factum und daß überhaupt das Mes dium auf die Natur der Organe einfließe, iſt jederman bes kannt. Wie aber aus dieſen Geſetzen die bey verſchiedenen Thierarten nach dem Medium, in dem ſie leben, conſtru— ierte Organiſation folgen ſoll, iſt nicht leicht einzuſehen, denn das erſte Geſetz hat hoͤchſtens den Sinn: Die bey einigen Thieren vorkommenden Veranderungen der Organe werden durch Verſchiedenheit des Elements bewirkt, und nicht die Bedeutung: die Organe jedes Thiers veraͤndern ſich bey feinem Uebergang von einem Element in das ans dere ſo, daß es nun in dem neuen eben ſo gut fortkommt als in dem vorhergehenden — ein Satz, der aller Erfah⸗ N Philosophie zoologique, par Lamarck, 1809. — 65* \ 1035 tung widerſpricht. Jenes Geſetz kann alſo auch nicht zu der behaupteten mechaniſchen Erklaͤrungsart gebraucht wers den, da einzelne und zwar ſeltene Faͤlle keine allgemeine Wahrheit begruͤnden. Das zweyte Geſetz (Einfluß des Me— diums auf unbedeutende und veraͤnderliche Modificationen einer Organiſation) aber berechtigt ohnehin zu keinem Schluß, welcher wichtige und bleibende Veraͤnderungen eis nes Organs betrifft. Ueberdieß wird noch dieſe ganze Er— klaͤrungsart durch eine ſchon oben (f. beſondere Gründe für die äußere Zweckmaͤßigkeit. 3.) angegebene Erfahrung auf: gehoben. f 10. „Im Reiche der Natur iſt nur das Geſetz der Noth— 7, wendigfeit und kein Zufall anzunehmen; letzterer „liegt aber im Begriff der Zweckmaͤßigkeit; folglich „liſt das teleologiſche Princip im Reiche der Natur „nicht anzunehmen; Bey dem Reiche der Natur als dem Gegenſatz von dem Reiche der Freyheit kann allerdings nur von Nothwen— digkeit und nothwendigen Erſcheinungen die Rede ſeyn, und daher von keinem Zufall; aber der Begriff von Zufall liegt nicht ſchlechthin in dem Begriff einer zweckmaͤßigen Thaͤtig— keit d. h. einer Thaͤtigkeit, deren Product Wirkung iſt von dem bewußtlos oder mit Bewußtſeyn vorgeſtellten Object, und es gilt jener Begriff nur dann bey einer zweckmaͤßigen Production, wenn dieſe eine freye Handlung iſt, welcher in ihrer Thaͤtigkeit irgend eine Wahl uͤbrig bleibt. Denn in dieſem Fall erſcheint die Wirkung zufällig, weil fie vermoͤ— ge der vorausgeſetzten Wahl anders hätte ausfallen konnen. Wo aber, wie in dem Reiche der Natur, keine Freyheit fatt findet, und folglich auch keine Wahl, ſondern Alles nach einem durch die Zwecke ſelbſt feſtgeſetzten Plan erfolgt, da ſind die Erſcheinungen der Reiche in Bezug auf die Zwecke vielmehr als nothwendig und nicht als zufaͤllig an— zuſehen. Mit Recht hat man daher immer z. B. die Yeus ßerungen des thieriſchen Kunſttriebes nicht unter die zufaͤl— ligen, ſondern unter die nethwendigen Handlungen gerech— net d. h. unter ſolche, zu denen das Thier vermoͤge eines nach Zwecken thaͤtigen Princips getrieben und genoͤthigt wird und, wenn folglich die Naturkunde die Beurtheilung nach dieſem Princip auch noch Über andere Erſcheinungen im Reiche der Natur ausdehnt, ſo kann ihr der Vorwurf der Inconſequenz unmoglich gemacht werden. IL, „Das teleologiſche Princip führt entweder auf Hy⸗ „lozoismus, welcher dem Begriff von Materie wi: „derſpricht, oder vermengt fi mit dem theologis „ſchen Princip, welches die Natur uͤberſchreitet. Der Beobachter der Natur findet, daß ſelbſt auch diejenigen Gegenſtaͤnde in ihr, welche, den lebendigen We— fen gegenüber, anfangs als todt und träge erſcheinen, gleiche falls durch Kräfte und zwar nicht ganz unaͤhnliche in Thäs tigkeit geſetzt werden, und daß daher jene nicht fuͤr abſolut todt u. traͤge erklaͤrt werden können. Er ſetzt aber dieſe aͤußere ſogenannte lebloſe Natur nicht den Thieren, noch der thies riſchen Natur gleich, ſondern behauptet nur, daß man alle Urſache habe, in der unorganiſchen Natur einen aͤhnlichen nach Zwecken thaͤtigen Bildungstrieb, wie in der organi⸗ ſchen anzunehmen und denſelden mit weitern Forſchungen 1036 zu verfolgen. Er verfaͤllt alſo damit fo wenig in einen Hylozoismus, als der Tdeolog bey den Beſtimmungen der goͤttlichen Natur in einen Anthropomorphismus. Er ver⸗ mengt aber auch fein Princip nicht mit dem theologiſchen. Denn, indem er die ganze Natur als ein greßes Kunſt— werk betrachtet, bey dem er das Ineinandergreifen ſeiner Theile zum Begreifen ſeines Gangs als Gegenſtand ſeines Nachdenkens ins Auge faßt, fragt er nicht nach dem Künfk ler und feinen unſichtbaren Eigenſchaften, um ſich aus bie fen die Aufloͤſung feiner Aufgabe abzuleiten, fondern hält ſich nur an das ſichtbare Kunſtwerk, um aus der wechſel— ſeitigen Beziehung ſeiner Theile ſo viel wenigſtens, als ſein Blick umfaſſen kann, ſich begreiflich zu machen. Demnach, weit entfernt, mit feinem Princip die Graͤnzen des Natur- gebietes zu uͤberſchreiten, bleibt der Naturforſcher immer in— nerhalb der Schranken, welche ihm feine Wiſſenſchaft vors ſchreibt. 12. „Das teleologiſche Princip, wenn es auch der übris „gen Naturlehre nicht ſchadet, foͤdert dieſelbe doch „nicht, weder als reine, noch als angewandte; es „ diſt alſo wenigſtens uͤberfluͤßig, das Zweckmaͤßige in „der Natur zum Gegenſtand eines bejondern Theils „der Naturkunde zu machen. Dem teleologiſchen Princip gemaͤß iſt Nichts in der Natur ohne Bedeutung, und eine noch ſo unbedeutend ſchei— nende Eigenſchaft eines Koͤrpers nicht ſelten von großem Einfluß auf andere Eigenſchaften und Koͤrper. Jenes Prin⸗ cip empſiehlt alſo der Beobachtung, Vergleichung und Be— ſchreibung eine zwar nicht pedantiſche, doch wenigſtens mit Umſicht ausgeführte Genauigkeit. Es fodert ferner einer— ſeits auf, den Zuſammenhang der Naturerſcheinungen aus der harmoniſchen Verbindung ihrer Geſetze begreiflich zu mas chen, uad verlangt alſo damit umfaſſende Kenntniß der Naturgeſetze, als der Hebel, wodurch die Bewegung der groͤßern oder kleinern Theile bey dem Ganzen ſich erhaͤlt; andererſeits aber, da es ſich das mechaniſche Princip unters ordnet, ſchuͤtzt es die Vernunft vor jenen abenteuerlichen Verſuchen, Alles mechaniſch, wie z. B. das Organiſche aus dem Unorganiſchen erklaͤren zu wollen. Endlich macht jenes Princip auf eine Oeconomie in der Natur aufmerk⸗ ſam, deren Geſetze und Regeln dem Menſchen bey der Bes nutzung und Anwendung der Naturkraͤfte zu ſeinen eigenen Zwecken zum beſten Vorbild dienen. Wuͤrde demnach die Lehre von den objectiven Zwecken, in der Natur auch nicht an ſich ſchon, wie oben erwieſen wurde, zur Naturkunde gerechnet werden muͤſſen; ſo verdiente ſie doch wenigſtens um des Nutzens willen, der aus ihr fuͤr die reine ſowohl als fuͤr die angewandte Naturlehre entſpringt, von den Pflegern dieſer Wiſſenſchaft bearbeitet zu werden. ; 1037 | N Aus einem Schreiben des Medicinalraths Dr. Günther in Köln. . . . Als ich neulich in Crichton's Abhand- tung: über das Clima der Urwelt (aus den Annals of Philosophy für Febr. und März), welche ſich als Anhang in dem von Hn. Möggerath ebenfalls uͤberſetzten 2. B. von Cuviers Anſichten von der Urwelt, befindet, las, daß dieſer Zoolog, oder vielmehr, wie er ſelbſt erklaͤrt, J. Smithſon, feit der bekannten Entdeckung des Hn. H. Davys, daß alle Erden Metalloryde find, es nicht gewagt findet, anzunehmen, daß fruͤher der Kern der Erde durch— aus metalliſch war, und es zum Theil noch iſt, und daß die Granitrinde der Erdkugel durch eine allgemeine und gleichzeitige Oxydation, und darauf folgende Entzuͤndung ihrer ganzen Oberflache, hervorgebracht worden, und dabey bemerkt, daß dieſe Hypotheſe von der Urſache der Central; hitze, fo weit feine Beleſenheit reihe, zuerſt von Herrn Smithfon aufgeſtellt worden ſey; fo rief dieß in mir die Erinnerung an einen von mir verfaßten Aufſatz zuruck, den ich ſchon im Jahre 1817 an Hn. Kopp in Hanau, für die wetterauiſche Societaͤt der geſammten Naturkun⸗ de, eingeſandt, worin ich Behufs der Bildungsge— ſchichte unſers Planeten faſt gleiche Hypotheſe zum Grunde legte. Was ich noch hiervon in einer zuruͤckgeblie— benen Abſchrift finde, lautet woͤrtlich folgendermaaßen: „Alle Vorſtellungsarten, die wir uͤber die Bildungsgeſchichte unſers Erdkoͤrpers haben, fie mögen nun zu den atomiſti⸗ ſchen oder dynamiſchen gehören, betrachten im Allgemei— nen fein Entftehen entweder als gleichzeitig mit dem uͤbri⸗ gen Univerſum, oder dieſes als eine ſucceſſive Reihe, und die Erde, fo wie alle andere planetariſchen Körper, als Niederſchlaͤge auf dem naſſen Wege, oder aus den hoͤhern ſelbſtleuchtenden Centralkoͤrpern, ſecundaͤr eniſtanden. Die: fe letztere Voeſtellungsart, welche der Idee einer ehemali— gen Schmelzungsperiode guͤnſtig iſt, die mir noch aus an- dern Gruͤnden, mit deren Auseinanderſetzung ich mich hier nicht beſchaͤftigen kann, die annehmbarſte zu ſeyn duͤnkt, erhält nun durch die neue, äußerſt intereſſante Entdeckung von Humphry Dapy einen neuen Grad von Wahrſcheinlich— keit. Es iſt hier nehmlich von der bekannten wichtigen Ent— deckung dieſes Chemiſten im Jahre 1807 die Rede, daß alle Ralien und Erden Metallopyde, d. h. Derbin: dungen metallähnlicher Stoffe mit dem Sauerſtoff ſeyen, eine Entdeckung, die (wie gefagt), meines Erach— tens, ein ſehr brauchbarer Commentar zu der Hermeneutik des ſo dunkeln Textes uͤber die Urbildung unſers Planeten liefert.“ — Auch verweiſe ich hier noch auf das Beyblatt der Koölniſchen Zeitung, (vom 24. Sept. 1820), wo ich gleiche Anſicht uͤber dieſen Gegenſtand aufgeſtellt habe, lan⸗ ge vorher, ehe mir die des Hn. Smithſon bekannt war. Es iſt eine weltbekannte Sache, daß Steffens in Breslau ſeit mehr als zwanzig Jahren lehrt, daß der Kern der Erde metalliſch ſey; auch iſt dieſes ſchon oft in der Iſis zur Sprache gekommen, Bed. . 1038 Wahrnehmungen aus dem Gebiete der Chemie und Phyſik, von Prof. Marr in Braunſchweig. I. Ueber eine merkwürdige Veraͤnderung des Silbers im menſchlichen Koͤrper. 5 Jede Wirkung, welche im lebenden Organismus auf eingebrachte fremdartige chemifhe Stoffe ausgeuͤbt wird, verdient unſere Aufmerkſamkeit, theils weil wir dieſe Stofs fe hier unter Einfluͤſſen ſtehen ſehen, deren Leitung und Beſtimmung ſelten in unſerer Gewalt iſt, theils weil ſich unmittelbar an. fie Folgerungen für die ausuͤbende Heilkun⸗ de anknuͤpfen. Als ein kleiner Beytrag hiezu mag folgende Beobachtung und Unterſuchung dienen. Vor einiger Zeit erhielt ich von dem Hn. Oberſtabsarzt Dr. Pockels eine ſilberne Roͤhre (canule) zur Unterſuchung, welche in den Naſencanal einer 31jaͤhrigen Frau, die an einer Thraͤnen— fiſtel litt, hineingebracht daſelbſt über ein Jahr ohne alle Beſchwerde liegen geblieben war (vom May 1822 — May 1823). Dann ſollte ſie, weil ſie eine Entzuͤndung erregte und die Thraͤnenfiſtel ſich wieder ausbildete, wieder hervor— gezogen werden. Da die Kranke aus Furcht vor Schmerz zen ſich dagegen ſtraͤubte, fo blieb fie liegen, bis zum es bruar 1824. Um dieſe Zeit ſtellte ſich am innern Augen— winkel Entzuͤndung und Geſchwulſt ein; nach aufgelegten erweichenden Umſchlaͤgen zeigte ſich in der Fiſteloͤffgung ein ſchwarzer Punct, die Spitze der Roͤhre, die nun mit der Zange herausgezogen ward. Dieſe war vorher in ih- rem reinen Zuſtande beynahe eine par. Linie lung und von etwas kegelfoͤrmiger Geſtalt; jetzt war faſt die Haͤlfte, und zwar die obere, weitere, abgefreſſen, der übrige Theil von Außen ſchwarz angelaufen, von Innen durch ein ſchwarzes mulmiges Pulver ganz ausgefuͤllt, und an dem abgefrefs ſenen Rande ließen ſich noch einzelne Silbertheilchen wahrs nehmen. Das ſchwarze Pulver reducierte ſich vor dem Loͤthrohr ſogleich zu einem Silberkorn, wobey ein etwas ſtechender Geruch nicht zu verkennen war. Waſſer, welches damit gekocht wurde, enthielt ziemlich viel ſalzſaures Na— tron. In verduͤnnter Salpeterſaͤure loͤſte ſich der größte Theil deſſelben auf; in concentrierter noch ein wenig mehr, wobey Anfangs gelbliche Flocken bald verſchwanden. Der unaufgelöfte Ruͤckſtand war ſalzſaures Silber. Die Auf— löſung wurde durch Schwefelſaͤure ein wenig getruͤbt und gab mit Salzſaͤure einen reichlichen kaͤſigen Nieder ſchlag. So hatte ſich das metalliſche Silber durch die Einwirkung belebter thieriſcher Fluͤſſigkeiten in Silber— oxyd, etwas Hornſilber und Schwefelſilber umgewandelt, womit dann noch etwas Kochſalz und Schleim gemengt war. Eine quantitative Beſtimmung erlaubte die geringe Menge des Stoffes nicht. Da ſich vermuthen laͤßt, daß Gold oder Platina dieſen Veränderungen weniger unterwor— fen ſey, ſo iſt alſo ſehr zu rathen, zu oben bemerktem Ge— brauch ſich der Roͤhren von diefen Metallen ſtatt der ſil⸗ bernen zu bedienen. II. Ueber die optiſchen Eigenſchaften der Knochen⸗ blaͤttchen. Bald nachdem Malus die erfolgreiche Beobachtung gemacht hatte, daß die Wirkung, welche die doppelt⸗brechen⸗ 1039 den Ctpſtalle abſolut und vollſtaͤndig auf das Licht ausüb⸗ ten, in allen ſpiegelnden oder durchſichtigen Körpern einfei- tig und nur fuͤr einen gewiſſen Winkel ſich hervorbringen laſſe: wurde ſowohl von ihm, als auch beynahe gleichzeitig von Seebeck und Brewſter an vielen Stoffen organi⸗ ſchen Urſprungs die Eigenſchaft wahrgenommen, aͤhnlich je— nen Cryſtallen das durch Polariſation verſchwundene oder getrubte Licht ganz oder nur in gewiſſen Farben wieder hers zuſtellen. Beſchaͤftigt mit einer Reihe von Verſuchen, um aus der Geſammtheit dieſer Erſcheinungen zunädhft für die Erkenntniß eryſtalliſierter Körper einen Gewinn zu ziehen, (deren Ergebniſſe an einem andern Orte ſollen mitgetheilt werden) kam ich auch zur Wiederholung und Beſtaͤtigung der zuletzt genannten Wahrnehmungen. Unter andern ſetzte ich auch die thieriſche Gallerte mit mannichfach abgeaͤnder— ten Vorrichtungen dem polarifierten Lichte aus, und fand die Hauptſache ſo, wie ſie Brewster in der Abhandlung on depolarisation (Philos. Transact. for 1818. Vergl. Silberts Ann. d. Ph. 1820. V. 1. S. 22 und Schweig⸗ gers J. F. Ch. Pb. 1816 XVII. 2. S. 181) angegeben dat. Zur Abänderung des Verſuchs ließ ich einen Schen⸗ kelknochen von einem Ochſen mehrere Monate in verduͤnn— tet Salzſaͤure liegen, um die Knochenerde auszuziehen. Als ich hierauf die bis auf einen geringern innern harten Kern diegſam und durchſcheinend gewordene Gallerte unterſuchte, war ich nicht wenig verwundert, fie mit einer ganz blaͤttri— gen Structur verſehen zu finden, ſo daß rings um den Knochen ſich nach Willkuͤhr dicke und duͤnne Lamellen, wie von einem Glimmeccryſtall ablöfen ließen. Dieſe Lamellen waren in den duͤnnſten Lagen von parallelen Ebenen be— gränzt, und beynahe ganz durcfichtig, alſo zu optiſchen Zwecken vortrefflich geeignet. Wirklich zeigten ſie auch in polarifiertem Licht die ſchoͤnſten Farben des Regenbogens, und ſelbſt darin ſich dem Glimmer ähnlich, daß die Erſchei— nung bey einer vollen Kreisumbrehung viermal verſchwand und wiederkehrte, daß in aͤußerſt dünnen Blattchen bloß weißes Licht depolatiſiert ward, bey weniger duͤnnen farbi⸗ ges, bey dickern wieder nur weißes, und daß die Farben bey einer gewiſſen Neigung wechſelten. Es iſt offenbar, daß dieſes Alles auf das Vorhandenſeyn einer oder mehrerer op— tiſchen Axen hinweißt. Meine Bemuͤhungen, dieſe aufzu⸗ finden, hatten keinen entſcheidenden Erfolg. Aus einigen Farbenfolgen und aus den Erſcheinungen ſolcher Blaͤttchen, die ich ſenkrecht auf die Richtung des Blättergefuͤges ſchnitt, (die aber kaum in der erforderlichen Klarheit zu erlangen waren) wird mir indeſſen wahrſcheinlich, daß, wenn eine Axe da iſt, fie mit der Knochenaxe nahe zuſammenfaͤllt, wenn aber mehrere vorhanden find, fie eine ſymmetriſche Lage zu letzterer haben. Die friſchen noch vom Waſſer feuchten Blaͤttchen zeigen die beſchriebenen Beziehungen zum Lichte am deutlichſten; eingetrocknet werden ſie wirkungslos und in Waſſer wieder aufgeweicht, beweiſen fie gewohnlich eine weit ſchwaͤchere Wirkung. Dieſe ſteigt jedoch zu einer ungemein hohen, die anfaͤngliche ſelbſt weit uͤbertreffenden, wenn die trockenen Blaͤttchen mit Caſſia- Oel getraͤnkt dem polariſierten Stral dargeboten werden. Die Lebhaftig⸗ keit der Farben kommt alsdann der von Glimmer- und Gyps⸗ Blattchen ganz nahe. Zu dieſem Verfahren ward ich vurch Brewſters Bemerkung veranlaßt, daß undurchſichtige Glasbruchſtuͤcke in Fluͤſſigkeiten von ſtarker Brechung gelegt Renee 2040 durchſichtig werden und ſich dann auf ihre Brechungskraft unterſuchen laſſen. Vergl. das neue Gehler'ſche Phyſ. Woͤr⸗ terbuch I. 1144. Daß indeſſen eine auf wiſſenſchaftliche, auch dem gegenwärtigen verwandte Gegenſtaͤnde ſich bezie- hende Anwendung ſchon früher davon gemacht worden, er— ſehe ich aus einer Stelle der Schrift Scarpa’s vom innern Bau der Knochen, uͤberſetzt von A. Rooſe 1800. S. 22: „Den zellichten, netzfoͤrmigen Bau der dichten Rinde des Schienbeins eines erwachſenen Menſchen habe ich, nachdem ich dieſe ihrer Erde und Feuchtigkeit beraubte Rinde in Terpentinöl gelegt, gegen das Licht hielt, als ein angenehe mes Schauſpiel betrachtet“. Vergl. S. 33 und 39. Man wird bemerken, daß hier von einem blaͤttrigen Bau nicht die Rede iſt. Daß aber dieſer wirklich ſchon laͤngſt beob— achtet und nach einem ziemlich lebhaft gefuͤhrten Streite als ein characteriſtiſcher Unterſchied der (oder wenigſtens ges wiſſer) Thierknochen von denen des Menſchen erkannt wor⸗ den fey, darauf machte mich mein ſchon im vorigen Auf⸗ ſatze erwaͤhnter Freund, als ich ihm meine erſte Erfahrung mittheilte, aufmerkſam. Im Verfolg dieſes Streits zwi⸗ ſchen Duhamel und der Schule Albrecht von Sallers machte der erſtere die gleiche Erfahrung, und beſchrieb fie mit folgenden Worten (in den Mémoires sur les os, par Fougeroux. Paris 1760 p. 56: „le pris un gros 08 de boeuf ... je mis une portion dans de l’esprit de nitre affoibli; * cet Os quelque dur et &pais qu'il fut, s’altandrit au point de ressembler & un carti- lage; alors je le jettai un instant dans de eau bouil- lante, pour separer les feuilleis cartilagineux qui commengoient deja a s’y distinguer; sur le champ ce cartilage se divisa en plusieurs lames, qu'on sé- paroit tres-aisément les unes des autres dans tout ce qui faisoit le corps de l'Os; mais il n’etoit pas possible de les separer à l'’endroit ou s’inseroit le tendon (gerade wie bey meinem Knochen der fehnige Kern). Eine Abbildung verdeutlicht die Beſchreibung. Deutlicher als dieſe find diejenigen, welche Le p. Caldani feiner Abh. sulla struttura della ossa umane e bovine, 1795. (in feinem Memorie Padova 1804. 4.) beygefuͤgt, wo es bey fig. 2. heißt: Porzione di femore bovino calcinato nell’ olla di Papino, accio si veggaro le lamine com- ponenti quest osso; und bey fig. 3. Pezzo di femore bovino ammollito nell' acqua forte, ed in cui si se- parano le laminelle ossosi cosi interni come esterne. Die erſte Figur zeigt die fibroͤszellige Structur eines Mens ſchenknochens. Da die foſſilen Knochen auch groͤßtentheils e In dieſem Buche wird p. XXIV. bemerkt, daß Heri sant im J. 1758 zuerſt auf dieſe Weiſe gelehrt: A ex- traire des os les plus durs une substance cretacde A la quelle ils doivent leur consistence et à faire r&paroitre lerus cartilages primitifs. Ueber die Zubereitung vergl. J. C. Fiſchers Anleitung zur practiſchen Bergliederungdr kunſt Leipzig 1791 S. 77. Vielleicht iſt es nicht uͤberfluͤſ⸗ ſig, bey dem Gebrauch des Caſſia-Oels einige Vorſicht anzurathen, indem weniges davon, das zufällig an das Geſicht kommt, eine, wenn auch bald vorübergehende, doch 8 ſchmerzhafte, brennende Entzündung daſelbſt bewirkt, 1041 in ihres thieriſchen Reims entblößt find, fo unterſuchte ich die hoͤchſt merkwuͤrdigen, bey Tiede ausgegrabenen und hier aufbewahrten Knochen des Mammuths auf ihren blaͤttrigen Bau, konnte aber denſelben nur in den großen Elephanten⸗ hauern erkennen. Dieſe zeigen vorzüglich in ihrem dickern mittlern Theil eine Menge concentriſcher Ringe, die mit Leichtigkeit ſich von einander abloͤſen laſſen und dann blen⸗ dendweiße Schaalen vorſtellen. (Sie erinnern an die „Bo— genſtreifen“ in Okens Beſchreibung der Elephantenzaͤh— ne, Zoologie II. 785). Ohne Zweifel wuͤrde friſches Elfen⸗ bein, mit Säuren behandelt, daſſelbe Gefüge zeigen. “ Was nun das blaͤttrige Gefüge und die optiſchen Vers haͤltniſſe der Knochen im allgemeinen betrifft, ſo leuchtet ein, daß man dieſe Aehnlichkeit mit cryftallinifchen Bildun— gen nicht zu weit verfolgen darf. Die Erzeugung u. Wie— dererzeugung derſelben geſchieht bekanntlich von Innen her— aus, durch Abſatz der organiſch-erdigen Subſtanz aus eiger nen feinen Gefäßen, welche ſich erſt in kleinen Koͤrnern zer⸗ ſtreut ausſcheidet, und dann allmaͤhlich zu einer cylindri— ſchen Röhre verwaͤchſt; die Entſtehung der andern wird hin gegen von Außen eingeleitet, indem die cryſtalliſierenden Materien nach beſtimmten Richtungen ſich an einander fuͤ— gen. Es iſt jedoch bereits von vielen anerkannt, daß das cryſtalliniſche Blaͤttergefuͤge nicht durch bloße Juxtapoſition entſtehe, ſondern gedacht werden muß als eine bloße Span⸗ nung im Innern des, auf andern Wegen entſtandenen Erys ſtalls, die nur nach mechaniſchen Einwirkungen unter der Form abloͤsbarer Blattchen hervortritt. So bildet ſich beym Schmelzen des faſrigen Schwefelantimons mit Eiſen bey— nahe in einem Momente das mit ſo reichem Blaͤtterbau im Innern begabte Spiesglanz; fo wandelt ſich das unfoͤrm— liche ſalzſaure Eiſenoryd während des Erhitzens in ein Chlo⸗ rid um, das blättrig iſt im Innern faſt wie Zinkblende; fo iſt ja ſicherlich der Schichtenbau der Erde, groͤßtentheils nicht durch Abſatz von Oben, ſondern durch, man moͤchte ſagen, lebendige Reaction von Innen heraus entſtanden. Auf ähnliche Weiſe mag ſich das blaͤttrige Gefüge im fer: tigen Thierknochen angeſponnen und entwickelt haben. Die— jenigen zwar, welche dem unorganiſchen Reiche alle Ana— logie mit dem organiſchen abſprechen, werden eine ſolche Schlußfolge nicht zugeben. Aber von der einen Seite iſt dre Cryſtall kein wirkungsloſer innerer und äußerer Erre— gungen unfaͤhiger Körper (vergl. Wackernagel in Kaſtners Archiv 1825 V. 3.); und von der andern Seite zeigen ge⸗ nauere Unterſuchungen das Vorkommen geometriſcher, je⸗ nen cryſtalliniſchen verwandter Formen in organiſchen Gewes ben und Gebilden; man betrachte nur z. B. die Fte, Xte, XVIte u. XXte Kupfertafel in dem belehrenden Prachtwerke: „Eine Andeutung davon ſcheint in den Worten Biots (Trai- te de Physique IV. 558) enthalten zu ſeyn: en obser- vant des lames minces d ivoire, dont M. Darcet avoit enleve les parties minerales, j'y ai reconnu des zones co- lorées, paralleles et regulieres, cornes pondantes à des directions symmetriques de particules qui subsistoient encore. Ueber das neuere Verfahren Darcet s, die fo aus- gezogene Gallerte durch Gerben mit Lohe in eine Art koſt⸗ baren Schildpads zu verwandeln. lpt. Journ. 1825. XVIII. 2. S. 263. “His 1826. Heft XI. Vergl. Dingler's Pos 1042 Prodromo della Grande Anatomia della Paolo Mas- cagni herausgegeben von Fr. Antommarchi (dem letz ten Arzte Napoleons) Florenz 1819 fol. Die Beziehungen zum Lichte ſcheinen in den Kno⸗ chenlamellen darum ſo entſchieden hervorzutreten, weil die mathematiſche Axe der Knochen ſicher zugleich eine phyſiſche iſt, und alſo wie in den Eryſtallen auf eine ſymmetriſche Anordnung und daraus folgende Wirkungsſphaͤre der Theil— chen ihren Einfluß ausuͤbt. Im Zuſammenhange damit mag wohl die Erſcheinung ſtehen, daß die Färberröthe (Ru- bia tinctorum) in den Thieren, die davon genoffen, bloß die Knochen roͤthet. In dem obenangefuͤhrten Memoire, wird S. 175 aus vielen Verſuchen gefolgert: que la ga- rance ne colore ni le perioste, ni le cartilage, mais quelle teint uniquement les os et méme les noyaux compris dans le cartilage et le cal. Ebend. S. 23 wird bemerkt, daß ſolche Knochen, in Saͤuren mit den Erden ihre Farbe verlieren, und p. VI. daß ein engliſcher Wundarzt, der bey einem Faͤrber Schweinefleiſch gegeſſen, die Faͤrbung der Knochen zuerſt wahrgenommen habe. f 6. Leichte Methode bie Geſtalten des Teſſeral⸗Syſtemes zu zeichnen. Taf. VII. Bey der Zeichnung der Ceyſtallgeſtalten find die Lage der Projectionsebene, die Stellung der Geſtalt und der Ort des Auges die drey Elemente, von deren mehr oder weni— ger glücklichen Wahl der groͤßere oder geringere Effect des Bildes, zumal in Bezug auf die beabſichtigte Illuſion feis nes körperlichen Hervortretens abhängen wird. Sind biefe drey Elemente einmal gewählt und beſtimmt, fo wird fid die Zeichnung ſelbſt nach mathematiſchen Regeln mit der groͤßten Genauigkeit ausfuͤhren laſſen, ſo daß der rigor geometricus und nicht mehr die Willkuͤhr die fernern Con⸗ ſtructionen vorſchreibt. Wir denken das Auge in unendli⸗ cher Entfernung von der ihm dargebotenen Cryſtallgeſtalt, und gewinnen ſo den Vortheil des durchgaͤngigen Paralle— lismus der Geſichtsſtralen; wir denken die Geſtalt mit ſenk— rechter Hauptare vor uns aufrecht, weil in dieſer Stel: lung ihre Symmetrie am meiſten hervortritt; wir denken endlich die Projectionsebene als eine durch die Axe der Ge- ſtalt gehende, und die Geſichtsebene (oder die Ebene durch Axe und Auge) rechtwinklich ſchneidende Ebene. Die durch den Mittelpunct der Geſtalt, rechtwinklig durch ihre Axe gehende Ebene nennen wir die Horizontalebene ſchlechthin oder die Ebene des Mittelquerſchnittes, und die Linie vom Auge nach dem Mittelpuncte der Geſtalt die Wor- mal⸗-Geſichtslinie, welcher alle übrigen Geſichtslinien parallel find. Die projicierenden Ebenen gehen durch die Kantenlinien der Geſtalt, und ſind insgeſammt der Nor⸗ malgeſichtslinie parallel; ihre Durchſchnitte mit der Projee⸗ tionsebene geben bie verlangte Zeichnung. Allein unſre bisherigen Beſtimmungen find. keineswe⸗ ges genuͤgend; denn noch iſt die Geſtalt unendlich vieler Lagen um ihre ſenkrechte Are, noch das Auge in der Ge> ſichtsebene unendlich Wann ger Elevationen über die 1043 5 Horizontalebene fähig. Es fragt ſich alſo: wie fol die La⸗ ge der Geſtalt oder die Lage ihrer Queraxe in Bezug auf die Normalgeſichtsebene, wie die Lage des Auges in Bezug auf die Horizontalebene gewaͤhlt werden? Die Antwort auf dieſe Fragen wird für verſchiedene Cryſtallſyſteme vers ſchieden lauten; ſie iſt für die orthometriſchen Syſteme aus⸗ gefprechen worden von Haidinger in Poggendorfs Annalen 1825 Stück 12; und wir wollen uns gegenwärtig mit Bey⸗ behaltung alles Weſentlichen dieſelbe Frage nur auf etwas andre Weiſe und zunaͤchſt in Bezug auf die teſſeralen Ge⸗ ſtalten zu beantworten ſuchen. 1. Beſtimmung der Lage des teſſeralen Dimenſions⸗ ſpſtemes in Bezug auf die Geſichtsebene. Pg. 1. . Man denke das Auge O unendlich weit von M in der Horizontalebene HBCR (alſo feinen Elevationswinkel e = o,) und eine der horizontalen Axen RMB des Di: menſionsſyſtemes in der Geſichtsebene MO; die Projec⸗ tien derfelben wird in den ‚Mittelpunct MI, die Projection der zweyten Queraxe HC aber in den Durchſchnitt HC der Horizontal- mit der Projectionsebene, mit ihr ſelbſt zuſam⸗ men fallen. Man drehe nun das Dimenſionsſyſtem ſo lan⸗ ge von der Rechte nach der Linken, bis ſich die Projec⸗ tion MB’ der vordern Halbare » Mh! zur Projection Me“ der ſeitlichen Halbaxe MC“ = 1: verhaͤlt. Da die Stellung, bey welcher dieſes Verhaͤltniß Statt fin⸗ det, in mehrfacher Hinſicht eine der guͤnſtigſten Projections— ſtellungen iſt, ſo ſetzen wit dieſelbe bey allen Zeichnungen orthobaſiſcher trimetriſcher Geſtalten voraus, und nennen den dazu erforderlichen Drehungswinkel 6 den Declinati⸗ onswinkel der Geſtalten (in Bezug auf die für ihre Be⸗ trachtung geforderte Normalſtellung; vergl. Grundriß der ECryſtallographie S. 27). 2. Beſtimmung der Elevation des Auges uͤber die Horizontalebene. e a Nachdem das Dimenſtonsſpſtem in feine Projections⸗ ſtellung gebracht iſt, erhebe man das Auge über die Hori⸗ zontalebene; ſogleich werden die Projectionen der vor der Projectionsebene liegenden horizontalen Halbaxen abwaͤrts, jene der hinter der Projectionsebene liegenden Halbaxen auf⸗ warts von HC abweichen. Der Elevationswinkel s des Auges mag aber fo groß oder fo klein ſeyn als er will, im⸗ mer wird die Größe “b und C’’c dieſer Abweichung bey: der Halbaren den ihrem Declinationswinkel oͤ entſprechenden wirklichen Abſtänden B.B“ und C0, von der Horizontal⸗ linie HC proportional ſeyn. Nun iſt f r 3 GG" — B'’B” alfo wird, wie groß oder klein auch e genommen werde, je⸗ derzeit b — 5 C”c ſeyn. Wir laſſen e fo groß wer, den, bis daß B’b = ½ BCM = / MC“ alſo Dec ½% = B'M= "hr MC“ und fegen kuͤnftig dieſen con» ſtanten Elevationswinkel bey allen Zeichnungen orthobaſt⸗ ſcher ttimetriſcher Geſtalten voraus. Berechnet man aus dieſen geometriſchen Elementen die Größe des Declinationswinkels d der Geſtalt, und des Elevationswinkels e des Auges für MC = 1 fo findet man: tang d = tanz e = 18° 26' 6% „wd= =. 6° 20' 25 % und e 1044 welche Winkel bey der Projection aller orthometriſchen tri⸗ metriſchen Geſtalten zu Grunde gelegt werden. Für die Praxis ergibt ſich aber aus dem Bisherigem area Methode zur Projection des teſſeralen Dimenfionds ſyſtems: RR 1 1. Aufgabe: Fuͤr die gegebene Länge 1 des Bildes das teſſerale Dimenſionsſyſtem zu conftruieren. Fig. 2. Auflöfung. Ziehe die Verticale AA“ u. die Horizom tale PO, und nimm MA = MA“ = MP — (= be wirklichen und projieierten verticalen Halbare); beſchreibe mit MP aus M den Bogen PS‘, ziehe deſſen Tangente und nimm in dieſer PR = "4 MP; ziehe darauf die MR und dus dem Durchſchnittspuncte S die Verticale ST; mas che MT’ = MT; MN = / MT, ziehe NB vertical, und nimm MB’ = MB, fo ift BB’ die Projection der eis nen Horizontaldimenſion; ziehe nun die Horizontale BL; darauf die M und durch K die Horizontale K, endli die CMC, ſo iſt CC die andre Horizontaldimenſion. 2. Aufgabe: Fuͤr die gegebene Breite b des Bil⸗ des das teſſerale Dimenſionsſyſtem zu conſtruieren. E Aufl. Ziehe die ene und die Horizontale PO; nimm MT = MT“ = . theile TT“ in ſechs gleiche Theile, und lege durch T, T“ und die beyden mitt⸗ leren Theilpuncte N und 0 Verticalen; nimm 18 = Y% MT, und ziehe SIB“, fe. iſt BB’ die verlangte Projection der einen Dorizontalare; mache nun MA = MA’=MS, fo ift AA’ die Projection der Verticalaxe; die andre Hori⸗ zontalare wird wie im erſteren Falle conſtruiert. Der Beweis für die Richtigkeit beyder Methoden ſſt leicht zu führen, f f 3 Nachdem ſolchergeſtalt die Grunddimenſionen des Tefs ſeralſyſtemes projiciert find, hat die Projection feiner Ge⸗ ſtalten ſelbſt keine Schwierigkeit, weil dieſe Grunddimenfto⸗ nen gleichſam das gemeinfame Gerüfte oder Skelett aller Geſtalten bilden. Sind die Eckpuncte einer Geſtalt proji⸗ ciert, ſo iſt es auch die Geſtalt ſelbſt; denn gerade Linien, welche die Projectionen der Eckpuncke verbinden, werden die Projectionen der Kantenlinien; das verlangte Bild ſelbſt iſt aber nichts anders, als eine Kantenprojection der Geſtalt. Die Creyſtallographie wird alſo ihre Aufgabe am leichteſten durch Projection der Eckpuncte loͤſen. . Nun liegen die Eckpuncte aller teſſeralen Geſtalten (mit theilweiſer Ausnahme der Pentagon-Dodecaeder und Diakis⸗Dodecaeder) in den dreyerley Axenlinien des Syſte⸗ mes, ſo daß ihre Entfernung vom Mittelpuncte deſſelben das einzige Element iſt, welches in die Conſtruction einge⸗ tragen werden muß, wenn nur erſt die dreyerley Axen uͤber⸗ haupt conſtruiert ſind. Die drey conſtanten Hauptaxen oder Aren der erſten Art find die bereits projicierten Grunddi⸗ menſionen; ihre fuͤr alle Geſtalten als Pole guͤltigen End⸗ puncte die Eckpuncte des Octaeders; verbindet man alſo je drey dieſer Puncte durch gerade Linien; ſo erhaͤlt man die 1045 Projection des Octaeders, als der Grundgeſtalt des Teſſe⸗ talſpſtemes. Die vier Axen der zweyten Art verbinden die Mittelpuncte je zweyer Gegenflaͤchen, die ſechs Axen der dritten Art die Mittelpuncte je zweyer Gegenkanten des Des taeders. Man ſuche alſo die Mittelpuncte der Kanten, und verbinde ſie mit dem Mittelpuncte der Geſtalt, ſo ſind die Axen der dritten Art, man ſuche die Mittelpuncte der Flaͤ— chen, und verbinde ſie gleichfalls mit dem Mittelpuncte der Geſtalt, fo ſind die Axen der zweyten Art projiciert, Man ſetze hierauf jede Halbaxe in ihrer Art, fo wie fie im Octaeder begraͤnzt iſt, 2 1, und verlaͤngere ſie unbeſtimmt. Waͤhrend nun die Hauptaxen oder Axen der erſten Art in allen teſſeralen Geſtalten unveraͤnderlich dieſelbe Größe bes haupten, werden die Axen der zweyten und dritten Art in den verſchiedenen Geſtalten verſchiedene, jedoch meiſt größe: te und nie kleinere Werthe haben als im Octaeder; ſie laſ— fen ſich als Multipla der reſpectiven Octaeder-Halbaxen betrachten, und die durch ſie fuͤr jede Geſtalt beſtimmten ‚Endpunete werden in der Regel die Projectionen der Eck— puncte dieſer Geſtalt darſtellen; wenigſtens iſt dieß der Fall mit allen homoedriſchen und geneigtflaͤchig hemiedriſchen Geſtalten. i f Kennt man daher die Coefficienten der hexagonalen und thombiſchen Halbaxen in den verſchiedenen Geſtalten, fo braucht man nur vom Mittelpuncte aus die dadurch bes ſtimmten reſpectiven Laͤngen derſelben aufzutragen, um die Projection dieſer Geſtalten zu vollenden. Dieſe Coefficien⸗ ten laſſen ſich leicht berechnen, und find nach §. 99 im Grundriſſe der Cryſtallographie für die homoedriſchen Ge: ſtalten folgende: Somoderiſche Geſtalten Coefficienten der Axen Namen Zeichen zweyter Art | dritter Art Octaeder 0 1 1 Triakis Octaf % Jh I eder 20 YA I Rhomben-Do; \ decgeder 0 0 1 I Heralis.Dcta:| 3 0 % 72 75 eder 5 0 „5 * % 4 0 2 9 7 Icoſitetraader“ 2 0 2 55 Be A 3 03 % En. Tetrakishexae⸗ 00 0 % 7 70 der 0 0 2 2 7 r Hexaeder 00 O || 3 2 Für die geneigtflaͤchig ſemiteſſeralen Geſtalten, welche insge— ſammt die Hauptform des Tetraeders, aber keine Axen der dritten Art haben, zerfaͤllt jede Axe der zweyten Art in zwey ungleiche und ungleichartige Hälften, welche wir mit dem Namen der homoedriſchen Halbaxen bezeichnen wollen. Für jene gelten dieſelben Coefficienten, wie in den reſpectiven Muttergeſtalten; für dieſe wird der allgemeine Coefficient 3 mn m—n 1046 aus welchem ſich folgende Tafel ableiten läßt: Geneigtflaͤchig ſemiteſſe⸗Coefficienten der Salb⸗ rale Geſtalten. axen zweyter Art Namen Zeichen der homoedr. | der hemiedr. Hexakistetra- 3 0 %, 3 9 eder N 1 Ia 5.08). 4 7 3 32 25% nn. 2 7 2 Trapez Do“ 20 % a decaeder 2 % 2 20 —ͤ —ZL—— ͤ ä 25 — — Trigon⸗Dode⸗ 2 0 5 3 caeder 2 5 013 5 5 — 3 — — — — Tetraeder | 0 n 3 2 Fuͤr die parallelflaͤchig ſemiteſſeralen Geſtalten endlich, wel⸗ che insgeſammt die Hauptform des Pentagon-Dodecgeders haben, find die Axen der zweyten Art dieſelben wie in ih- ren Muttergeſtalten, den Amal 6- und 6mal 8 Flaͤchnern; ihre Axen der dritten Art werden zwar Flaͤchenaxen, und endigen deßhalb nicht in Eckpuncten, allein die Pole .derfels ben find doch von Wichtigkeit, weil fie am leichteſten zur Projection derjenigen Eckpuncte verhelfen, welche außer je- nen des Octaeders und Heraeders zur Conſtruction der Ge. ſtalten erfordert werden. Der allgemeine Coefficient dieſer Halbaxen iſt 2 m m1 und folgende Tafel gewaͤhrt die Ueberſicht ſeiner beſondern Werthe in den bis jetzt beobachteten Geſtalten: Parallelflaͤchig ſemiteſſe⸗ rale Geſtalten Coefficienten der Axen Namen Zeichen zweyter Art | dritter Art Diakis⸗Dode⸗ 3 0 7 2 JA 1 caeder — 2%) 75 75 2 ( 40 59 — 7 % . ? Pentagon de, c 0 % 9 decgeder 2 ; x % a ... 2 2 2 0 0 — % 2 | 2 1047 Nachdem fo nicht nur das vollſtaͤndige Axenſyſtem des Teſſe⸗ ralſyſtemes projiciert iſt, ſondern auch unter Voraus ſetzung conſtanter Axen der erſten Art die den einzelen Geſtalten ents ſprechenden Coefficienten der Axen zweyter und dritter Art ge— funden find, iſt die Zeichnung dieſer Geſtalten ſelbſt ein ſehr leichtes Geſchaͤft, und nach folgender Formel auszuführen: Man trage die der verlangten Geſtalt entſprechenden und in obigen Tafeln ausgedruͤckten Axenlaͤngen in die Projection des Axenſyſtemes ein, und verbinde die dadurch beſtimmten Eck— puncte unter einander und mit den ſechs Eckpuncten des Des taeders nach Maaßgabe des Kantennetzes der Geſtalt durch ge— rade Linien, fo iſt die Geſtalt ſelbſt projiciert. * Hierbey iſt zu erinnern, daß der Coefficient 1 und die mit ihm behafteten Axen ganz unbeachtet bleiben, weil die Axen für dieſen Coefficienten entweder Flächen: oder Kantenaxen, alſo ihre Pole keine Eckpuncte ſind. i Um in jedem vorkommenden Falle die Projection einer teſ— ſeralen Geſtalt mögtichft ſchnell zu vollenden, habe ich mir auf einer duͤnnen Meſſingplatte in einem für gewöhnliche Zeichnun— gen paſſenden Maaßſtabe das Axenſyſtem conſtruiert, die durch die Coefficienten beſtimmten Eckpuncte aller Geſtalten aufge- tragen und durchbohren laſſen. Mit einer feinen Nadel ſteche ich die jeder geforderten Geſtalt entſprechenden Puncte in das Papier, und erhalte auf dieſe Art in wenig Augenblicken die au⸗ ßerdem fo muͤhſame Projection der Eckpuncte. Freylich drans gen ſich in manchen Axen die Puncte ſehr nahe zuſammen, wie das in mehr als dreymal ſo großem Maaßſtabe ausgefuͤhrte Schema Fig. 3 zeigt; dafür iſt aber auch dieſes Schema der Repraͤſentant ſaͤmmtlicher Geſtalten des Teſſeralſyſtemes. Carl Naumann. Wegen der Cardaniſchen Formel. In dem ſiebenten Hefte S. 678 der Iſis fand ich eine Aufloͤſung der Cardaniſchen Formel in Reihen, wel⸗ che nach Aeußerung und einer ſehr vagen Anwendung in allgemeinen Formen zur Aufloͤſung der Gleichungen des sten Srades, und weſentlich der irredueibeln, von Nutzen ſeyn ſoll. i a Allein die Cardaniſche Formel an ſich iſt als allge⸗ meine ſchon fuͤr die meiſten Faͤlle falſch, denn 1) find die wenigſten und nur die hoͤchſt einfachen Glei⸗ chungen vom Sten Grade Binomial Potenzen, ſon— dern fie find meiſtens Binomial-Producte; da aber das Geſetz der Cardaniſchen Formel auf die Grund— formel a? + 3a b + 3ab* + b“ gegründet iſt, fo wird fie leicht falſch für letztere, da fie keine Cubi und keine Quadrate enthalten. 2) Iſt ſie falſch, weil nicht alle cubiſche Gleichungen Producte von Binomien find, wie z. B. X — 4 2 1 ) 3) Iſt ſie falſch, weil ihr eine unrichtige Behaudlung der Zeichen zum Grunde liegt (f. Iſis 11. Heft 1825 art. Lacroix). Die Factoren der Gleichung x — 50x+ 120 = 0 find (x — 9,606) (x + 1,550) (x — 8,56), und auf eis — „Welche Modification dieſe Regel für die parallelflächigen fo wie teſſeralen Geſtalten erleidet, wird der Leſer leicht finden. =—— 1018 nem ganz leichten und einfachen Weg zu finden! — Alles Vorhergehende des Pn. (W. Doll) iſt nicht 5 1 v. * Beytraͤg e g zur arctiſchen Zoologie, von F. Faber. Siebente Lieferung. Beſchreibung islaͤndiſcher Landvoͤgel. Passers, Singvoͤgel. Gattung. Emberiza Linn., Ammer. ıfte Art. Emberiza nivalis Linn., die Schneeams mer; isl. Sniotitlingr. Solſkrikia. Artkennzeichen. Der Kopf und Hals weiß, oft mit braunem Ueberzug. Die kleinern Schwungfedern und die drey erſten Schwanzfedern weiß, letztere mit einem ſchwar— zen Flecken vor der Spitze. Der Ruͤcken ſchwarz, oft mit roſtbraunen Federraͤndern. — a Synonymen. N Emberiza nivalis. Linn. fn. suec. 82. — VNilsſons ſkandinaviſke Fauna II. p. 311. — Fabers Prodr. d. isl. Ornith. S. 15. Fabric. fn. groenl. p. 117 no. 81. — Temmincks manu- el d’ornithol. II. p. 319. Emberiza Faͤr. Snjov » Fuglur. Landts Beſkr. ov. Faͤ⸗ röoͤe S. 271. Plectrophanes nivalis. Meyers Zuſätze S. 56. niotitlingr. Glafſens island. Reife $. 678. 0. Beſchreibung. N rl Maͤnnchen im Sommer. Den 25.. Suny gefchofs fen. Der Schnabel ſchwarz. Die Naſenloͤcher an der Wurzel des Schnabels mit Federn halb bedeckt, am Mund, winkel Borſten; der Rachen und die Zunge fleiſchfarbig gelb. Die Augen mit brauner Iris. Der Kopf, Hals und der ganze Unterkoͤrper rein weiß; bey den juͤngern Maͤnnchen iſt die Stirn, auch manchmal die ganze Haube caſtanien— braun, ein Band um den Scheitel ſchwaͤrzlich grau ges miſcht, der Scheitel und das Geſicht weiß, der Nacken eben ſo mit braunen Puncten; der Ruͤcken ſchwarz, bisweilen mit blaß rothbraunen Spitzen; jede Ruͤckenfeder winkelig zugeſpitzt. Die 6 erſten Schwungfedern braun mit weißli⸗ chem Rande. Die folgenden an der Wurzel und Spitze weiß, fe daß die dem Körper am naͤchſten liegenden ganz weiß mit einem braunen Flecken beſetzt ſind. Die groͤßten obern Fluͤgeldeckfedern weiß an Rand und Spitze, die klei⸗ neren weiß mit aſchgrauen Puncten. Die Schwanzfedern ſchwarz mit gelblichem Rande, die drey erſten weiß mit ſchwarzer Spitze. Der Schwanz faſt gerade abgeſchnitten Die Fuͤße und Nagel dunkelbraun, der Nagel der Hinter⸗ zehe ein Sporn. 2 Länge 6 Zoll 6 Linien, Breite 12 Zoll. Schnabel 6 Lin., Kopf 11 Lin., Zunge 5 Lin., Schienbein 16 Lin., Fußwurzel 9 Lin., Mittelzehe mit dem Nagel 10 Lin., Hinterzehe mit dem Nagel 9 Linien, Schwanz 2 Zoll 7 Linten. weibchen im Sommer. Den 28. Juny geſchoſ⸗ Der Schnabel hornfarbig mit Gelb gemiſcht. Die Borſten an der Schnabelwurzel ſchwarz. Die Augen mit brauner Iris. Der Mundwinkel gelb. Der Rachen und die Zunge gelblichfleiſchfarbig; der Oberkoͤrper ſchwarzbraun fen. 1049 mit roſtrothen Kindern, unter den Augen ein grauer Streif. Der Nacken grau mit ſchwarzen Flecken. Die Ohrgegend u. obere Bruſt caftanienbraun; der uͤbrige Unterkoͤrper weißlich. Die Schwungfedern braun, die der zweyten Ordnung mit weißlicher Wurzel und Spitze, die groͤßten Deckfedern ſchwaͤrzlich mit weißer Spitze. Die Schwanzfedern ſchwarz— braun; die erſte und zweyte weiß mit ſchwarzer Wurzel und Spitze, die dritte ſchwarz mit einem weißen Fleck. Die Fuͤße roͤthlich ſchwarz. Laͤnge 6 Zoll. Ausgebreitete Fluͤgel 12 Zoll. Schna⸗ bel 6 Lin. Kopf 11 Lin. Zunge 5 L. Schienbein 1 Zoll 2 Lin. Fußwurzel 9 Lin. Mittelzehe 10 Lin. Hinterzehe 9 Linien. i Maͤnnchen im Farbenwechſel nach den Jahrs⸗ zeiten. Den sten April geſchoſſen. Der Schnabel ſchwarz und gelb gemiſcht. Der Rachen gelb. Die Zunge fleiſch— farbig mit dunklerer Spitze. Stirn und Scheitel dunkel. Der Hals oben und ein Bruſtband blaß caſtanienbraun; ein breiter Streif uͤber den Augen bis zum Nacken und die Kehle weiß. Die Schlaͤfen und Seiten des Unterkoͤrpers weiß, ſchwach mit rothbraun gemiſcht. Oben caſtanienbraun mit eckigen ſchwarzen Flecken, unten und an den Seiten des Steißes weiß. Die Schwungfedern braun mit hellern Raͤndern, die 6 äußeren an der Wurzel weiß; die 7 — rote weiß, gegen die Spitze braun. Die 11. und rate weiß mit einem großen, und die 13 — ı5te weiß mit eis nem kleinen braunen Fleck; die groͤßern Deckfedern braun mit weißen Raͤndern und Spitzen, die kleineren weißlich, ſchwach mit Grau gemiſcht. Die Fuͤße ſchwarzbraun. Die Schwanzfedern wie im Winter. Männchen im Winter. Den 9. Februar gefchofs fen. Der Schnabel gelb mit hornfarbiger Spitze, der Mundwinkel, Rachen und die Zunge gelblich, vor den Au— gen kleine ſchwarze Borſten. Die Augen mit brauner Iris. Der Oberkopf, ein Band auf der Oberbruſt, und die Sei— ten roſtbraun, der Scheitel heller, der Hals oben dunkler, mit derſelben Farbe; ein Fleck unter den Augen und die Kehle weißlich mit braunem Anſtrich. Der Ruͤcken ſchwarz mit breiten blaß toſtroͤthlichen Raͤndern. Der übrige Uns terkoͤrper weiß. Die 8 erſten Schwungfedern an der Wur— zel weiß und an der Spitze hell geſaͤumt; dieſes Weiß nimmt immer zu; die drey erſten zugleich mit einem ſehr ſchmalen roſtfarbigen Rande; die 9 — Iäte weiß mit eis nem laͤnglichen ſchwarzen Fleck auf der aͤußeren Fahne; die 16 — igte ſchwarz mit einer breiten roſtbraunen Spitze; die obern Fluͤgeldeckfedern weiß, ſelten mit ſchmutzig roſtbrau— nem Anſtriche; die 5 vorderen von den groͤßten gegen die Spitze mit einem kleinen ſchwarzen Fleck. Die Schwanz: federn ſchwarz mit einer breiten weißen Spitze. Die zwey erſten weiß mit einem ſchmalen ſchwarzen Fleck auswendig gegen die Spitze hin; die dritte weiß mit demſelben Flecke und bis zur Haͤlfte ſchwarz am innerm Rande; die vierte ſchwarz mit dem aͤußern Rand an der Wurzel weiß. Die oberen Schwanzdeckfedern ſchwarz mit einer breiten blaßro— then Spitze. Die Fuͤße ſchwarz. 7 Weibchen im Winter. Den 9. Februar geſchoſſen. Dunkler. Der Schnabel gelb mit dunklerer Spitze. Der Hals oben mehr dunkel caſtanienbrgun. Der Bau der Obers bruſt breiter und wie die Seiten caſtanienbraun. Der Ruͤ— cken ſchwarz mit rothbraunen Rändern, Die Schwungfe⸗ IMS 1826. Heft xl. b dern ſchwarzbraun mit hellerer Spitze und blaͤſſern dußern Rändern. Die 8 vordern an der Wurzel weiß, was nach hinten zunimmt. Die 9 — ı5te weiß mit einem ſchwarz⸗ braunen Flecke, der zuletzt faſt ganz verſchwindet. Die 16 — ite ſchwarz mit einer breiten caſtanienbraunen Spitze. Die groͤßten Deckfedern ſchwarzbraun, die vordern mit blaf⸗ fen Rändern, die hinteren an dem äußern Rand roftroth, an der Spitze weiß. Die kleinern Deckfedern weiß mit ſchwarzer Wurzel und ſchwaͤrzlichen Schaftſtrichen; die klein— ſten ſchwarz mit graublauen Raͤndern; die Schwanzfedern mit ſchmaͤlern weißen Raͤndern; uͤbrigens wie bey dem Maͤnnchen. iR Das Junge, kaum ausgeflogene, am 22. July geſchoſſen. Der Schnabel hornfarbig, der Oberkiefer an Rand und Spiße gelb, der Unterkiefer gelblich mit horn⸗ farbiger Wurzel und Spitze. Die Naſenlöcher offen, halb mit Federn bedeckt. Die Augen ſchwarz. Mundwinkel, Rachen und Zunge gelblich. Der Unterkoͤrper grau mit gelblichem Schein, der Bauch gelblich weiß, die Schwanz: federn braun mit helleren Rändern, die 6 — ıote an der Wurzel weiß, die ur — 15te weiß mit einem braunen Fle⸗ cke an der aͤußern Fahne und roſtrothen Raͤndern; die grös ßern Deckfedern ſchwarzbraun mit blaſſer Spitze, und die dem Koͤrper nahe ſtehenden an dem auswendigen Rande roſtbraun; die kleineren mit weißer Spitze. Die Schwanz— federn braun mit roſtrothen Rändern. Die erſte und zweyte weiß, auswendig mit ſchwarzer Spitze, die dritte weißlich mit einem ſchwarzen Fleck; die Fuͤße braunbleyfarbig.— Lange 6 Zoll. Ausgebr. Flügel T1 Zoll. Schnabel b Lin. Kopf 9 Lin. Zunge 4 Lin. Schienbein 13 Lin. Süße 9 L. Mittelzehe 9 L. Hinterzehe 6 L. Schwanz 2 Zoll 3 Linien. f Das Junge im Serbſte. Den ıoten September geſchoſſen. Der Schnabel gelb mit ſchwarzer Spitze; der Oberkoͤrper braun mit ſchwarzen Flecken, der untere weiß, der Hals und die Bruſt mit roſtrothem Schein. Die Schwungfedern ſchwarzbraun, an der Spitze und dem dus fern Rand weißlich, die Schwungfedern, welche dem Koͤr⸗ per am naͤchſten find, weißlich mit einem dunkeln Flecke. Die Deckfedern mit roſtbraunem Rand und Spitze. Der Schwanz ſchwarzbraun, die äußern Ränder der Schwanzfe⸗ dern roſtbraun; die zwey erſten Schwanzfedern weiß mit ei⸗ nem dunkelbraunen Fleck, die Fuße ſchwaͤrzlich. Anmerk. Das Weibchen iſt dunkler als das Maͤnn— chen; beyde Geſchlechter, beſonders das Maͤnnchen, ſind im Sommer weißer, wann ſie ſitzen, da der Kopf und Hals weiß iſt, dagegen im Winter weißer, wann ſie fliegen, da die Extremitaͤten, beſonders die obern Fluͤgeldeckfedern wei⸗ ßer im Winter als im Sommer find. Fabricius beſchrieb den Vogel nur im Sommerkleide, da er in Groͤnkand ein Zugvogel iſt, und dieſes Land verläßt, ehe er das Winter⸗ kleid bekommen hat; im Anfange des Aprils iſt der Vogel faſt durchgaͤngig im Sommerkleide, und im Anfange des Novembers im Winterkleide; der Schnabel fangt zuerſt an, den Farbenwechſel nach den Jahreszeiten zu zeigen. Die juͤn⸗ gern Maͤnnchen ſcheinen erſt ſpaͤter das Hochzeitkleid zu er⸗ halten, da man fie bey den Bruͤtplaͤtzen oft mit caſtanien⸗ braunem Oberkopfe antrifft. Ich unterſtehe mich nicht, an dem bekannten Streite uͤber die Artverſchiedenheit der E. mustelina, montana 66 1050 * 1051 und nivalis Theil zu nehmen, da ich nur E. nivalis ken- ne; doch ſoviel weiß ich, daß das Weiße der Fluͤgel und des Schwanzes nach dem Alter, Geſchlecht und der Jahrs zeit bey E. nivalis abändert, ſo daß es kein ſtandhaftes Kennzeichen fuͤr mehrere Arten ſeyn kann; ſo muß ich auch dem Herrn Meyer beyſtimmen, daß die Schneeammern, die ich unterſucht habe, wenn ſie auch einen ſchneeweißen Kopf hatten, doch immer eine ſchwarze Federwurzel zeigten. Hat indeſſen Herr Brehm in der That ganz ſchwarzſcheitelige Schneeſporner getroffen, und nicht analogiſch geſchloſſen, daß ſie einen ſchwarzen Scheitel bekommen werden, wann ſie die hellern Raͤnder der Kopffedern im Fruͤhling abſtoßen, und hat er ganz weißkoͤpfige Schneeſporner gefunden, deren Federn vom Grunde an weiß waren, fo laͤßt ſich Manches für mehrere Arten Schneeſporner ſagen. — 5 Uebrigens nehme ich mit dem Herrn Profeſſor Nils— fon an (conf. Scandinaviff Fauna II. p. 294), daß das Verſchwinden der helleren Federraͤnder im Fruhling bey meh⸗ teren Vogelarten nicht durch ein unregelmaͤßiges Abreiben der Federn bewirkt wird, ſondern daß dieſe Federränder durch ein partielleres Mauſern abfallen, indem die feinen Gefäße, die fonft die Nahrung zur Spitze der Feder bringen, gegen den Frühling obſtrutert werden, wodurch die Spitzen der Federn aus Mangel an Säften allmahlich vertrocknen und verſchwinden. Herr Hofrath Meyer hat von der Ember. nivalis und calcarata eine eigne Gattung Plectrophanes gebildet; andere Ornithologen, namentlich Herr Temminck, verwerfen dieſe Gattung. Sie konnen allerdings in der Gattung Ammer bleiben, doch haben ſie viel Eigenthuͤm⸗ liches; ſie find die Uebergangs vögel zwiſchen Lerchen und Ammern, ſo wie die Gattung Pieper zwiſchen Lerchen u. Sylvien. Die Sporner haben einen langen Sporn, laufen wie die Lerchen, und hüpfen ſeltener als die Ammer. Sie ge⸗ hören den noͤrdlichſten Ländern an, leben faſt immer an der Erde, ſetzen ſich nicht gern auf Baͤume, fliegen ſchneller und laͤnger, ſind munterer und behender als die Ammer, und ſingen ſchoͤner als dieſe. Der erſte islaͤndiſche Name bedeutet einen Schneeſper⸗ ling, denn Snio heißt Schnee, und Titlingr ein kleiner Singvogel. Der andere ſoviel als Sonnenſchreyer, da er beſonders beym Aufgang der Sonne und an ſonnenhellen Tagen ſingt. Aufenthalt und Eigenſchaften. Die Schneecammer iſt in den noͤrdlichſten Ländern zu Hauſe, fie kommt häufig auf Groͤnland, Island, Faͤroͤe und im nördlichen Norwegen vor. Sie iſt über ganz Island verbreitet bis auf Grimsbe hinauf, und zwar haͤufiger auf der noͤrdlichen als ſüdlichen Seite. Sie gehoͤrt in Island meht den Thälern als den Bergen an; ſchon Mohr, der ſowohl auf Island als Färde war, bemerkt, daß ſie in Nor⸗ wegen und Förde ein Alpenvogel ſey, auf Island in den Thaͤlern ſogar dicht am Strandufer vorkommt; im Som: mer fand ich fie ſelten hoch auf den Felſen, ſondern haͤu⸗ fig in Reinigen Thaͤlern, beſonders da, wo Erdrevolutio⸗ nen Statt gefunden haben, und grasbewachſene Lavaſtuͤ⸗ cken, die auf isländiſch Hraun heißen, gefunden werden, auf welchen dieſe Voͤgel ſehr gern herumklettern und ſich in ihren Ritzen verbergen. Daher iſt fie fo häufig in der Ge⸗ gend von Myvatn, wo man überall ſolche Trummer von > — 1052 Erdumwaͤlzungen findet. Mit den erwachſenen Jungen ge⸗ hen die Alten im Herbſte höher auf den Felſen hinauf, u. bleiben da den ganzen Winter; nur bey Sturm und Schneegeſtoͤber ſieht man ſie im Winter in den Thaͤlern u. bey den Handelsplaͤtzen; wann es gutes Wetter, wird ver ſchwinden fie wieder. In den beyden Wintern, die ich auf Island zubrachte, ſah ich den ganzen Winter durch ab und zu kleine Haufen, felten mehr als 10 — 12 Stuͤck beyſam⸗ men von dieſen Voͤgeln, ſo daß ich mit Gewißheit weiß, daß einige alle Jahre dort uͤberwintern, ob gleich viele gegen Suͤden wandern. Sie halten ſich gern in Fluͤgen zuſam⸗ men, und ich ſah ſie noch in Haufen zu Ausgang Aprils, waͤhrend die meiſten zu dieſer Zeit ſchon in Paare vertheilt waren. In ſtrengen Wintern kommen ſie vom November bis zum Maͤrz, doch nicht alljährlich, auf die daͤniſchen Ebenen. Es iſt ein munterer und ſehr lebendiger Vogel, wel— cher faſt in ununterbrochener Bewegung ſehr behende auf den Felſen und Steinen herumklettert und ſich in den klein ſten Ritzen zu verbergen weiß, hurtig fliegt und laͤuft, und nur zuweilen wie die Ammer huͤpft; ruhig ſitzt er mit ein⸗ gezogenem Halſe auf den Lavafelſen; im Geſtraͤuche ſah ich: - ihn nie. Im Winter iſt er ziemlich, im Sommer ſo wenig ſcheu, daß er oft ſingend auf den Erdhuͤtten der Islaͤnder ſitzt. Im Zorne ſchlägt er ſich fliegend mit einer ſchnarren— den, den Toͤnen des Diſtelfinken aͤhnlichen Stimme, wann er hungrig iſt, mit feines Gleichen herum. Oft laͤßt er ein trillerndes Di — dri — di hoͤren, worauf ein lautes Giau folgt, die Jungen ruft er mit floͤtenartigen Toͤnen. Schon im Anfange des März ſitzt das Maͤnnchen auf dem Schnee und uͤbt ſich zwitſchernd im Singen; im Ausgange dieſes Monats, noch ehe er das Winterkleid abgeworfen hat, fingt - es ſeinen melancholiſchen Fruͤhlingsgeſang, der beſonders bey Sonnen-Aufgang aus den Felſen in dieſen traurigen, von Erdrevolutionen zertruͤmmerten Gegenden ſehr ange— nehm ertoͤnet. Der Geſang der islaͤndiſchen Schneeammer beſteht aus kurzen Floͤtentoͤnen, die während ihres Kletterns auf den Felſen unterbrochen werden; auch fliegt ſie oft auf und gleich darauf hört man fie von der Spitze eines naß heliegenden Lavaſtuͤckes. Er hat mit dem Geſang der Sylvia. phoenicurus Aehnlichkeit. Nie ſingt auf Island ein Schnee ſporner anhaltend und in der Luft ſchwebend, wie die Ler- che; deßwegen war es mir auffallend, daß die norwegiſche Schneeammer nach Boſfe einen lerchenaͤhnlichen Geſang hat. Olafſen ſagt, daß ſie auf den Daͤchern der Haͤuſer in Is⸗ land wie ein Canarienvogel ſingt, und daß das Weibchen in den Geſang des Maͤnuchens einſtimme, was ich doch nicht ber obachtet habe. 4 Fortpflanzung. RS Sein Neſt baut er in der Mitte des Juny haͤufiger in den, Thaͤlern als auf den Hoͤhen in Steinritzen; es iſt warm, von Stroh, Federn und Haaren zuſammengeſetzt. Die 5 Eyer find weißlich mit dunkeln Flecken, beſonders an dem dickern Ende. Wenn der Paarungstrieb erwacht, folgt das Maͤnnchen dem Weibchen mit einer ſchnarrenden Stim⸗ me, es hilft ihm auch bruͤten waͤhrend der Nacht; uͤbrigens ſitzt es in der Naͤhe des Neſtes und ſingt. Es iſt mir wahrſcheinlich, daß der Vogel, wenn fein Neſt zerſtoͤrt wird, ſich der Neſter anderer kleiner Singvoͤgel bemaͤchtiget und ihre Eper ausbrüͤtet. Denn den löten Juny 1820 fand ich auf Grimsoe unter einem Steine dicht am Strandesu⸗ 4 1053 _ fer ein Neſt mit 5 Eyern, die von dem Weibchen der Schneeammer bebruͤtet wurden; ich nahm es nicht weg, ſah es aber taͤglich auf den Eyern und das Männchen dicht dabey ſitzen, ſo daß keine Verwechſelung der Voͤgel Statt finden konnte. Eyer u. Neſt waren denen der weißen Bach⸗ ſtelze ähnlich; nachdem ich ſpaͤter andere Eyer der Schnee— ammer geſehen habe, die den auf Grimsode gefundenen ganz unaͤhnlich waren, kann ich nicht mehr bezweifeln, daß es ein wirkliches Neſt der weißen Bachſtelze war, deſſen ein Schneeammer-Paar ſich bemaͤchtiget und deſſen Eyer es be: bruͤtet hatte. ö Schon den g. July, auch gegen Suͤden den 18. Juny, ſah ich eben ausgeflogene Junge, welche von den Eltern durch eine Floͤtenſtimme ſorgfaͤltig zuſammengerufen wur⸗ den. Man findet die Jungen zahm auf den Erdhuͤtten, wo fie ſich wie Sperlinge putzen; noch im September fieht man die Familie zuſammen auf den Bergebenen. Seine Nahrung beſteht im Sommer aus Inſecten und deren Larven, im Herbſte und Winter aus dem Saamen mehrerer Bergpflan⸗ zen, der Gattung dryas, saxifraga u. ſ. w. Fang. Es wird ihm in der Regel nicht auf Island nachgeſtellt; wenn er in ſtrengen Wintern den Handelsplatzen näher kommt, ſchießt man ihn mit kleinem Schroot oder mit Erbſen. 5 Nutzen, Schaden und Eeinde. Sein Fleiſch iſt angenehm. Er erfreut in Islands Lavaſtrecken und felſigen Gegenden durch ſeinen angeneh— men Geſang. Schaden thut er gar nicht. Sein aͤrgſter Feind auf Island iſt Falco caesius, kleine Schmarotzerin⸗ ſecten plagen ihn. Anm. Die Emberiza calcarata gehört Island nicht an, kommt aber in Groͤnland und Lapland vor. In den letzten Jahren hat das Copenhagner Muſeum dieſen Sporner aus Grönland erhalten. Ich habe in meinem Prodrom. S. 15 die Vermuthung ausgeſprochen, einige von dieſen unter kleinen Haufen von Schneeammern im Frühlinge 1821 bey Oerebecke geſehen zu haben; da ich ſie jedoch nicht in die Haͤnde bekam, kann fie auf dieſe Autos rität nicht in der islaͤndiſchen Fauna aufgenommen werden. Die fruͤheren islaͤndiſchen Reiſenden erwaͤhnen ihrer nicht. Mohrs Fringilla lapporum iſt ein Anthus pratensis. — Gattung Fringilla. Finke. Fringilla islandica mihi, der islaͤndiſche Finke. eie dee iſte Art. Attkennzeichen. Der Schnabel ſtark, dick, hornfar⸗ big; der Körper oben grünlichgrau mit braunen Schaftſtri⸗ chen. Der Schwanz etwas eingeſchnitten, die Schwanzfe— dern zugejpigt und braun. Die Fuße braun. Laͤnge 5 ½ 3. Synonymen. Loxia serinus, Fabers Prodromus der islaͤndiſchen Or⸗ 8 nitholog. S. 14. — Nachtrag zum Prodrom. f in Okens Iſis 1824. 7. H. S. 792 Nr. 1. 2 Beſchreibung. Y Weibchen. Der Körper dick und kurz, von der Ge⸗ ſtalt des Grünfinks, Fringilla chloris, aber nur wenig S 1054 größer als der des Erfenzeifi Der Schnabel ſtark, dick, hornfarbig, der Rachen blaß, die Iris braun. Oben gruͤn⸗ lichgrau mit braunen Schaftſtrichen, die Wangen roſtbraun⸗ grau, die Kehle, Gurgel und Oberbruſt blaß gelblich mit braunen Strichen, die Unterbruſt, der Bauch und After weiß. Die Schwungfedern braun mit gruͤnlichen Nändern, Die obern Fluͤgeldeckfedern gruͤnlich auf dem aͤußern Rande, und gelbweiß an der Spitze. Der Schwanz etwas einge⸗ ſchnitten; die Schwanzfedern zugeſpitzt, braun, auf dem du: ßern Rande gruͤnlich, auf dem innern und an der Spitze weiß. Die Füße braun mit grauen Nägeln, Anm. Anfangs meynte ich, daß dieſer Vogel Lo- xia serinus auct. ſey; nachdem ich aber dieſen mehr⸗ mals in den Muſaͤen geſehen habe, fand ich, daß die is laͤndiſche merklich von ihr abweiche, doch ſah ich keine an— dere Art, die meinem Vogel ahnlicher iſt; ich glaube daher, mich in meiner Ueberzeugung nicht zu irren, daß dieſer Fin⸗ ke, den ich Fringilla islandica mit dem Rechte des Ent⸗ deckers nenne, eine noch unbeſchriebene Art ausmacht, und weil ſie die unbekannteſten Gegenden des nordoͤſtlichen Eu⸗ ropa bewohnt, bis jetzt den Ormthologen unbekannt geblie⸗ ben iſt. 3 Aufenthalt und Eigenſchaften. Ich fand den islaͤndiſchen Finken bey dem Handelsplg— tze Huſawick an der nordoͤſtlichen Seite and Aus 10 mich in einem kleinen Garten des Handelsplatzes den 12 Septbr. 1819 aufhielt, kamen mehrere dieſer kleinen Vögel von Oſten hergeflogen, und verbargen ſich in den hohen Gartenpflanzen; fie flogen hurtig und warfen ſich ploͤtzlich wie die Wieſenpieper, in die Gartengewaͤchſe hinein. Die Stimme war pfeifend. Ich ſchoß nur einen davon, da des Factors Frau ſehr fuͤr das Leben dieſer kleinen Voͤgel des Gartens bat, und meine Verſicherungen, daß mir ſehr viel daran laͤge, mehrere dieſer ſeltenen Finken zu bekom⸗ men, nichts fruchteten. Der regelmaͤßige Strich dieſer Voͤ⸗ gel ſcheint mir jaͤhrlich dieſe Platze auf Island zu treffen und dann waͤre es einem kuͤnftigen zoologiſchen Reiſenden moͤglich, ihn daſelbſt in der obenerwaͤhnten Strichzeit zu finden und naͤhere Auskunft uͤber die Geſchichte des islaͤn⸗ diſchen Finkens zu erhalten. Anderwaͤrts auf Island fand ich keine Spur von ihm. ; Seine Fortpflanzung g geſchieht wahrſcheinlich in den einigen Meilen oͤſtlich von dem Handelsplatze Huſawick liegenden Birken eſtr die eine auf Island ungewoͤhnliche Groͤße Haben e Ihre Nahrung ſuchten die beobachteten Individuen wahrſcheinli Samen der Gartenpflanzen. e ae den ꝛte Art. Tringilla linaria Linn. Islaͤndiſch nn Artkennzeichen. Der Scheitel roth; die Kehle ſchm die Bruſt und Bürzel des Mine th, mann chen weißlich gelbbraun gefleckt, Querſtreifen. Der Leinfinke. Synonymen. Fringilla linaria. Linn. fu. suec. p. 87. — Fabric Ueber die Fluͤgel weiße 1055 fn. groenl. p. zer. — Nilsſons ſkand. F. IT. p. 347. — Temm. man. d’ornith. I. p. 373. — Bechſt. Naturgeſch. Deutſchl. III. p. 231. — Brehms Lehrbuch aller europ. Voͤgei. I. p. 195. — Fabexrs Prodrom. der islaͤnd. Ornith. . 16. Parus griseus. Müll. prodr. zool. dan. p. 34 no. 284. — Gmel. Linn. syst. I. II. p. 1010 no. 18. 8 Kudnatitlingr. Olafſens isl. Reiſe $. 679. c. Beſchreibung. weibchen im Serbſte. Den 28. Octob. gefangen. Der Schnabel gelb, der Oberkiefer mit hornfarbigen Raͤn— dern, der Unterſchnabel mit hornfarbiger Spitze, der Ra— chen gelb, die Zunge fleiſchfarbig, die Augen braun; ein Fleck vor dieſen, die Kehle, und die die Nafenlöcher bede— ckenden Borſtenfedern ſchwarz. Die Stirn braun und gelb gemiſcht. Der Scheitel mit einem breiten carmoiſinrothen, ſchwarz gemiſchten Band. Die Augengegend und Unterkeh⸗ le gelblich. Der Hinterkopf, Hals und Ruͤcken ſammt den kleinſten Fluͤgeldeckfedern, die Seiten des Unterhalſes und die Gurgel braun mit breiten roſtgelben Raͤndern; an der Gurgel hat das Gelbe die Oberhand; die Oberbruſt und die Seiten des Leibes gelbweiß mit ſchwarzbraunen Laͤnge— ſtreifen, der Bauch, After und die untern Schwanzdeckfe— dern weiß; dieſe mit braunen Strichen. Der Bürzel weiß⸗ lich mit braunen Flecken und gelblichem Anſtriche. Die Schenkel grau, die Fuͤße dunkelbraun; die Schwung- und obern Deckfedern braun, dieſe und das Innere der Schwung⸗ federn mit breiten weißgelben Raͤndern, wodurch eigentlich 3 hellere Baͤnder auf den Fluͤgeln entſtehen. Schwanz et⸗ was gelblich, braun mit weißgetden Raͤndern. Das Maͤunchen im Anfang des Octobers. Der obere Theil des Kopfes glaͤnzend carmoiſinroth, der Vor— derhals, die Bruft und der Ober-Buͤrzel ſchoͤn roſenroth, ſonſt wie das Weibchen. Man muß darauf aufmerkſam ſeyn, ob nicht die al⸗ ten Maͤnnchen im Ausgange des Octobers als Winterkleid die Farbe des Weibchens angenommen; wenigſtens bekam ich in den Wintermonaten mehrere Maͤnuchen, die nicht jung waren, aber keine hatten noch Roth an der Bruſt und arn Buͤrzel. Bechſtein ſcheint J. c. S. 234 eine aͤhnli⸗ che Meynung zu haben. Ein junger Vogel nach der erſten Mauſer; im Februar geſchoſſen. Der Schnabel gelb mit dunkler Spitze, ein Fleck hinter dem Schnabel und die Kehle ſchwarzbraun, dieſe weiß eingefaßt. Die Wangen und die Kehle grau mit gelblichem Anſtriche. Der Körper oben, ſammt der Gurgel, braun und roſtgelb gemiſcht, fo daß jes ne Farbe die Mitte, dieſe die Raͤnder jeder Feder einnimmt. Der Mittelruͤcken und Buͤrzel weißlich mit braunen Flecken. Der Scheitel mit einem ſchmalen gelbglaͤnzenden, bisweilen ſchwachrothen Querbande. Der uͤbrige Koͤrper unten weiß mit braunen Seitenflecken. Die Schwungfeder ſchwarz⸗ braun mit einem ſchmalen weißlichen Rande. Die großen . 7 Deckfedern mit weißlichen Spitzen, die kleinen mit grauen Raͤndern. Der etwas gabelige Schwanz ſchwarzbraun, mit weißlichen Raͤndern, beſonders in der Mitte. Die Schen⸗ kel grau. Die Füße ſchwarzbraun mit grauen Nägeln, — Ringe 5 3. 4 L. Ausgebr. Flügel 9 3. Schnabel 4 L. Kopf 6 L. Zunge 3 L. Schienbein 8 L. Fußwurzel 6 er Mittelzehe 6 L. Hinterzehe 5 L. Schwanz 2 Zoll 3 Linien. - Das Junge vor der erſten Mauſer hat kein couleurtes Scheitelband und gleicht dann ſehr dem alten Weibchen von Fr. flavirostris Linn.; die jungen Maͤnn— chen fangen im April an, einen roͤthlichen Schein an Bruſt und Buͤrzel zu bekommen. 1 Aufenthalt und Eigenſchaften. Der Leinfinke hat ſeinen Sommerplatz in der Gegend des nördlichen Polareirkels, im nördlichen Norwegen, in Lappland, Island, Grönland; auch glaubt Lande fie auf den Faͤröern geſehen zu haben. In Island hat er einen kleinen Aufenthaltsort; ich fand ihn nur in dem Birkenge- ſtraͤuch des Fnioſkedals gegen Norden, da aber nicht ſelten. Kein früherer Reiſender fand ihn auf Island; doch ſagt Olafſen J. c. von ihm, daß er ſich auf den hoͤchſten Felſen des weſtlichen Islands aufhalte, und nur ſelten in den Thäs lern zum Vorſchein komme, dann aber in großer Menge, und fo zahm ſey, daß er ſich auf die Köpfe der Islander ſetze. Er Hält ſich aber nicht, wie Olafſen meynt, auf den islaͤndiſchen Felſen, ſondern in den mit Birken bewachſenen Thaͤlern, fie mögen moorig ſeyn oder nicht, auf. In dies ſen Geſtraͤuchen traf ich den Vogel haͤufig auf dem Striche | zu Ausgange Septembers, indem die meiften gegen Suden wandern; im October werden fie jährlich in Dänemark ges fangen, doch in ungleicher Menge; ihren Zuruͤckzug im Fruͤh— linge bemerkt man bey uns jeitener. Doch verlaſſen nicht alle ihren nördlichen Standort; mehrere überwintern in ges lindern Wintern auf Nordisland, wovon ich mich im Win⸗ ter 1819 und 1820 uͤberzeugte, da bey Suͤdwind und gu⸗ tem Wetter kleine Haufen von diefen Vögeln vom Novem— ber bis zum Maͤrz ſich ab und zu beym Handelsplatze De— fjord zeigten, wo fie zahm auf dem Dünger wie Hause ſperlinge Nahrung ſuchten; ſie verſchwanden ſchnell bey Nordwind und Schneegeſtoͤber, da die Schneeammer ſich daſelbſt zeigte. Mehr als 15 ſah ich nicht in einem Haus fen; ich bekam 8 auf einen Schuß, da er ein zutraulicher Vogel iſt, der den Menſchen nicht fürchtet, doch iſt er fons derbar genug wilder bey den Neſtplaͤtzen als auf dem Zuge. Er liebkoſet gern andere Voͤgel von den Art- oder Gattungs⸗ Verwandten; fliegt raſch, huͤpft langſam, klettert aber gern auf den Aeſten herum. Seine Lockſtimme iſt öfter ein pfeifendes pii — vit, auch ein langes iip, wie der Canarienvogel, er wippt das bey mit dem Schwanze; im Winter, wann er herumſtreicht, laßt er oft einen heckenden Laut wie der Bluthaͤnfling hoͤren; zu Ende des Maͤrzes fingen die Männchen auf dem Schnee; der Ge» ſang iſt ſachte, zwitſchernd, hat einige Strophen zir — zir — zir mit dem Geſange der Goldammer gemein, und wird oft von der Lockſtimme pi — vit unterbrochen. 10830 | | | |—— 1057 Fortpflanzung. Sie bruͤten in den Birkengeſtraͤuchen in Fnioſkedal; das Neſt fand ich den 25ten July 1819 von den ausgeflo⸗ genen Jungen verlaſſen; es ſtand niedrig im Geſtraͤuch, war gut gebaut, auswendig von Stroh, inwendig mit Fe— dern aus Pflanzenwolle; die Alten brachten den auf den Aeſten ſitzenden Jungen Nahrung im Schnabel. Die 5 Euyer find nach Fabricius denen des Bluthaͤnflings aͤhnlich, blauweiß mit rothen Puncten, beſonders auf dem dicken Ende. — Nahrung. Er frißt viel, lebt von allerhand Pflanzenſamen, Birkenſamen u. ſ. w. Gefangen verzehrt er Ruͤben-, Hanf; Lein , Diſtelſamen u. m. Fang. Es wird ihm auf Island gar nicht nachgeſtellt; ich ſchoß ihn daſelbſt mit feinem Schroot; in Daͤnemark wird er auf Leimruthen gefangen. Nutzen und Schaden bringt er den Islaͤndern nicht. Gefangen beluſtigt er mehr durch ſeine artigen Manieren als durch ſeinen Geſang. Gattung Turdue Linn. Droſſel. iſte Art. Turdus iliacus Linn. Die Rothdroffel. Isl. Skogar⸗Throͤſtr. Artkennzeichen. Ueber das Auge ein breiter weißer Streifen; die Seitens und untern Fluͤgeldeckfedern roth⸗ braun. N Synonymen. Turdus iliacus. Linn. fn. suec. p. 97. — Nilsſons ſkand. Fauna 2. S. 237. — Temm. man. d’ornith. I. p. 165. — Bechſteins Naturgeſch. Deutſchl. III. S. 560. — Brehms Naturgeſch aller europaͤiſchen Voͤgel J. S. 297. — Fabers Prodr. S. 17. „Far. Orurhane. Landts Beſkr. ov. Foͤr. p. 270. Throͤſtr. Olafſens isl. Reiſe S. 582 a. Beſchreibung. Maͤnnchen, im April geſchoſſen. Der Schnabel an jeder Seite eingefchnitten, braun, der Oberkiefer am Rande, der Unterkiefer an der Wurzel gelblich. Die Zunge platt, an der Spitze getheilt, behaart; Schlund, Zunge und Mundwinkel gelb; die Vorſten an dem Schnabel ſchwarz. Die Augen mit brauner Iris. Oben gruͤngrau mit verlo— ſchenen braunen Schaftſtrichen, ein dunkler Streifen durch die Augen. Ein Streifen vom Schnabel uͤber die Augen zum Nacken, ein kleinerer Fleck unter den Augen, eine dop⸗ pelte Linie vom Wundwinkel gegen die Schlaͤfen gebogen, und die Kehle einſchließend, weiß; der Platz hinter dem Iſis 1826 Heſt XI. 1058 Schnabel zwiſchen den Augen ⸗ und Kehlſtreifen ſchwa z⸗ braun, die Schlaͤfe mit blaſſen Strichen; Kehle, Unter⸗ bruſt, Bauch und After weiß, die Gurgel mit ſchwarzen und roſtbraunen Laͤngeflecken, die Oberbruſt, die Seiten der Bruſt und des Unterleibes mit laͤnglichen grauen ſchwarz⸗ braunen und weißen Flecken gemiſcht; die Weichen und die untern Fluͤgeldeckfedern roͤthlich roſtbraun. Die Schenkel blaß gelblich mit grauen Flecken; die Schwung und Schwanz⸗ federn braun mit lichtern Raͤndern, die untern Schwanzdeck⸗ federn weiß mit graubraunen Flecken, die Fuͤße ſchmutzig fleiſchfarbig mit grauen Gliedern und Naͤgeln. Der Schwanz gerade abgeſchnitten. Länge 9 Zoll. Ausgebr. Flügel 13%, Zoll. Schnaß. 9 L. Kopf 12 L. Zunge 9 L. Schiene 1 3. 9 L. Fuß wurzel a 3. 5 L. Mittelzehe 1 3. Hinterz. 10 2. Schw. 3 Zoll 3 L. f Das Weibchen hat blaͤſſere Farben und einen ſchmaͤ⸗ lern Augenſtreif. Das eben ausgeflogene Junge, den 7. Auguſt geſchoſſen. Der Schnabel bleyfarbig, der Oberkiefer am Rande und der Unterkiefer an der Wurzel blaͤſſer; der Mundwinkel, der Schlund und die Zunge gelb; die Iris braun; ein Streif vom Schnabel bis zu den Augen, ein anderer doppelter vom Unterkinn zur Bruſt ſchwarz; die Wangen ſchwarz und gelblich gemiſcht. Ein Strich unter den Augen gelb, die Bruſt und die Weichen gelblich mit herzfoͤrmigen ſchwarzen Flecken, die Kehle und der Bauch weiß, dieſer in der Mitte mit ſeltenen braunen Flecken, die unteren Deckfedern roſtgelb; oben gruͤnlichbraun, der Ruͤ⸗ cken mit dreyeckigen gelben Flecken; die Schwungfedern ſchwarzbraun, auch der aͤußere Rand gruͤnlich, die groͤßeren Fluͤgeldeckfedern mit gelblicher Spitze, die kleineren mit gel⸗ ben Schaftſtrichen und Spitzen. Die Schwanzfedern, noch nicht ganz ausgewachſen, ſind gruͤnlich braun mit lichtern Raͤndern, die Fuͤße blaß bleyfarbig, unten gelblich. Anm. Der islaͤndiſche Name bedeutet Walddroſſel. Aufenthalt und Eigenſchaften. Turdus iliacus iſt in dem hoͤhern Norden zuhauſe, wird in Lappland, dem noͤrdlichen Norwegen, Island, den Faͤroͤern, aber nicht in Grönland gefunden; nach Landt ſieht man ihn auf Faͤroͤe nur auf dem Sttiche; in Island fand ich ihn auf allen Seiten des Landes, wo Birkengeſtraͤuch waͤchſt, aber nirgends fo Häufig als in dem Fnioſke— dal gegen Norden; in Budahraun gegen Weſten, das mit groben Lavaſtuͤcken, aber keinem Geſtraͤuch bedeckt iſt, traf ich ihn auch. Er iſt ein Zugvogel, der im ſuͤdli⸗ chen Island in den letzten Tagen des Maͤrz und im noͤrd⸗ lichen im Anfange des Aprils ankommt, ſich dann erſt an den warmen Quellen oder bey den Haͤuſern aufhaͤlt, wo er auf den Daͤchern oder auf den umliegenden Miſthoͤfen zahm herumhuͤpft. Spaͤter im April beſucht er das Geſtraͤu⸗ che; noch am Ausgange des Septembers ſtreicht er da mit den erwachſenen Jungen herum, und verlaͤßt Island im October, ob ich ihn gleich auch in den erſten Tagen des Novembers im ſuͤdlichen Island mehrmals geſehen und ges ſchoſſen habe. In der Mitte des Octob. kommt er ſchaa⸗ 67 ir re —ũ— 10599 - renweiſe in den dänifhen Hoͤlzern an, und wird auch noch zuweilen im December zugleich mit dem T. pilaris bey den Vogelhaͤndlern in Copenhagen getroffen. Alsdann verſchwindet er und zeigt ſich wieder auf dem Ruͤckzuge im Maͤrz und April, ja er wird auch bisweilen im May in unſern Waͤldern geſehen; doch bezweifele ich ganz, daß ei⸗ nige ſich in unſern daͤniſchen Hoͤlzern fortpflanzen. Auf ſei⸗ nem Zuge und am Neſte iſt er ziemlich ſcheu, aber auf Is⸗ land im Frühling, ehe er die Geſtraͤuche ſucht, ſehr zahm; er fliegt ſchnell, ſitzt gern auf dem Gipfel der Birken, huͤpft auch oft wie die Gattungs verwandten an der Erde. Der Lockton iſt ein leiſes zihm, die Jungen ruft er mit einem trillernden Ton, dem ſie mit obenerwaͤhntem Lockton antworten. Der Geſang beſteht nur aus einer kleinen Stro— phe, die ohngefaͤhr wie ein wiederholtes tryl!! klingt, worauf ein ſehr leiſes Zwitſchern folgt; und doch ſchien dieſer muntere Geſang mir ſehr angenehm, wenn ich an einem ſchoͤnen isl. Sommermorgen ihn von den Gipfeln der Birken längs der Felſenſeiten hinauf hörte. Die Islaͤnder glauben, daß ein Fluch auf dieſem Vogel ruhe, und ber haupten, daß aus dieſem Grunde die Katze ſein Neſt nicht anrühren koͤnne, während fie allen andern Vogelneſtern in den Geſtraͤuchen nachſtelle. Fortpflanzung. Das Neſt ſteht niedrig in den Birkengeſtraͤuchen; die Eyer 5 — 6, gruͤnlich mit braunen Flecken, ich fand es den loten Juni in Fnioſkedal, das Weibchen bruͤtet feſt und war ganz kahl auf der Bruſt vom Bruͤten; mitten im Ju⸗ ly werden die von den Neſtern ausgeflogenen Jungen treu, lich mit Phalaänen von den Eltern gefuͤttert; ich ſchoß ein Männchen, das ſolche Inſecten im Schnabel trug; bis im September, wo der Strich anfaͤngt, halten die Jungen ſich bey den Alten auf den Brütplägen auf. Nahrung. Verſchiedene Inſecten im Fruͤhling und Sommer; ich fand curculiones, die ſie auf den Aeckern aufgeſammelt hatten, im Magen; im Herbſte freſſen ſie verſchiedene Beeren. Fang. Es wird ihm auf Jeland gar nicht nachgeſtellt, da er klein iſt, und die Einwohner ihn als einen verwuͤnſchten Vogel anſehen; in Daͤnemark faͤngt man ihn in Dohnen. Nutzen und Schade. Sein Fleiſch iſt angenehm; er vertilgt viele ſchaͤdliche Inſecten, ſein Geſang erfreut in den traurigen Polargegen⸗ den. Schaden macht er nicht. Anm. Ich habe ſchon in der Iſis 1824 7tes Heft S. 795 angeführt, daß nach meiner Abreiſe von Island ein Individuum von T. pilaris und merula auf der Suͤdſeite der Inſel geſchoſſen worden iſt, wohin fie ſich aus Norwegen verirrt haben muͤſſen; dagegen iſt es unrich— tig, was Herr Jaͤgermeiſter Teillmann in ſeinem Handbu⸗ che des daͤniſchen Weidewerks anführt, daß T. musicus ſich in den islaͤndiſchen Geſtraͤuchen aufhalte; er hat die⸗ 1060 ſen Vogel mit der Rothdroſſel verwechſelt, und jener den islaͤndiſchen Namen der letztern beygelegt. Gattung Motacilla Lalh. Bachſtelze. ıfte Art. Motacilla alba Linn. Die weiße Bachſtelze. Islaͤndiſch: Mariu-Crla. Artkennzeichen. Oben aſchgrau, der Scheitel, Nacken und Vorderhals ſchwarz; die zwey aͤußerſten Schwanzfe— dern groͤßtentheils weiß. ' Synonymen. Motacilla alba. Linn. fn. suec. p. 92. Nilsſ. ſkand. II. p. 250. — Temm. man. d’ornith. I. p. 255. — Brehms Lehrb. aller europ. Vögel I. p. 247. — Fabers Prodr. p. 17. — Mohrs isl. Nat. S. 53 no. 96. — Müll. prodr. zool. dan. p. 55 no. 272. Faͤr. Erla. Landts Beſk. ov. Foͤr. S. 272. Mariu⸗Erla. Olafſ. isl. Reiſe H. 678. d. Die Beſchreibung findet man treffend in den meiſten neueren Ornithologien. Die Alten im Winter haben eine weiße Kehle und einen weißen Vorderhals, nur einen großen ſchwarzen Fleck am untern Theil des Vorderhalſes; in dieſer Tracht, die ſie auf Island im Auguſt bekommen, ſind ſie den Jungen ahnlich. — Das Junge, am 20. July geſchoſſen. Der Schnas bel hornfarbig ſchwarz, der Schlund, der Mundwinkel und die Zunge gelb; die Zunge an der Spitze getheilt, borſtig; die eyfoͤrmigen Naſenloͤcher halb mit einer Haut bedeckt; braune Borſten an der Wurzel des Schnabels. Die Au— gen ſchwarz. Ein Streif neben den Augen weißlich, die Wangen, Kehle und Bruſt grauweiß; ein doppelter dunkler Streifen vor der Schnabelwurzel zum braunen Bruſtflecken; oben gruͤnlich grau, Bauch und After weiß. Die Schwungfedern blaͤulichbraun, die großen Deckfedern mit weißen Spitzen, die Schwanzfedern mit weißen Näns dern. Der Schwanz lang, ſchwarz, die erſte und zwep⸗ te Schwanzfeder halb weiß, die ſechſte an dem äußern Ran⸗ de weißlich, die Schenkel grau, dunkel gewellt, die Fuͤße bleyfarbig, die Zehen unten gelblich. Länge 7 Zoll. Ausgebreitete Fluͤgel 10 Zoll. Schna⸗ bel 6 Lin. Kopf 9 Lin. Zunge 4 Lin. Schenkel 10 Lin. Schiene 9 L. Mittelzehe 8 L. Hinterzehe 6 L. Schwanz 3 Zoll 3 Linten. Anm. Den islaͤndiſchen Namen traͤgt ſie von der Zeit ihrer Ankunft (Marientag). Aufenthalt und Eigenſchaften. Die weiße Bachſtelze iſt bis hoch gegen Norden vers breitet; fie kommt im nördlichen Norwegen und auf Is⸗ land eben jo häufig als in Dänemark vor; nach Landt ſieht man fie meiſt in der Strichzeit auf den Foͤroͤern, in Groͤn⸗ v 1061 land kommt ſie nicht vor; auf Island fand ich ſie nicht ſel⸗ ten von den Weſtmanninſeln bis Grimsoͤe hinauf; fie iſt ſowohl da als in Dänemark ein Zugvogel, kommt auf Is⸗ land ohngefaͤhr den 24. April, aber in Däncmark ſchon in den letzten Tagen des Maͤrz an, wann viola odorata zu bluͤhen anfängt, 1824 ſah ich fie das erſtemal in Juͤtland den 16. Maͤrz. Die erſten Tage ihrer Ankunft fliegt ſie wild durch die Luft, ſetzt ſich alsdann in die Nähe der menſchlichen Wohnungen, die ſie gern ſucht, beſonders wenn fie in der Nähe von ſuͤßem oder ſalzigem Waſſer lies gen; die Felſen beſteigt ſie auf Island nicht; mehrere Is⸗ laͤnder und Faͤroͤer, die die Wanderung dieſes kleinen Do: gels uͤber das Meer nicht begreifen konnen, meynen, daß fie mit den Handelsſchiffen, die eben zu der Zeit erwartet werden, an das Land komme. Dlaffen erzählt, daß ein Jcslaͤnder einſt mit einem Fiſchgarn eine weiße Vachſtelze im Frühling aus der Tiefe eines Sees aufzog, und glaubt irrig, daß etliche im Winterſchlaf auf Island liegen koͤnn⸗ ten; im Auguſt ſtreicht ſie Familienweiſe mit den erwachſe— nen Jungen, und zieht am Ausgange Septembers aus Island weg, nach dem ıdten September ſah ich ſie auf der nordweſtlichen Spitze Islands, waͤhrend es ſchon ange— fangen hatte zu frieren; den gten October ſetzte ſich dieſer kleine Wanderer aus Norden im Cattegatte auf unſer Schiff. Dänemark verläßt fie zu Ausgange Octobers. Sie iſt ein munterer, lebendiger und zutraulicher Vogel, der keine Furcht vor dem Menſchen zeigt, ſie läuft hurtig herum, um Inſecten zu fangen, und wenn fie ſtehen bleibt, wippt fie wiederholt mit dem Schwanze; ſie fliegt huͤpfend, oft hoch in der Luft, und ſtoͤßt ein hur⸗ tig auf einander folgendes dı - di aus; ſitzend läßt fie eis nen ſtaͤrkern ſchreyenden Laut hören, beſonders wenn ſie ei⸗ nen Raubvogel ſieht, den ſie neckend in der Luft verfolgt. Sie ſingt ſchon in den erſten Tagen ihrer Ankunft, entwe⸗ der auf dem Hausdache ſitzend, oder nach Inſecten herum— laufend. Der Geſang iſt leiſe zwitſchernd aber nicht un⸗ angenehm, und wird oft von einigen ſtarken Kehltoͤnen be⸗ gleitet. Sortpflanzung. * Das Neſt baut ſie warm, auswendig von Stroh, in⸗ wendig mit Federn und Haaren. Die Eyer 6, blaͤulich⸗ weiß mit grünen und braunen Flecken. Es ſteht in den Ritzen der Felſen oder Lavaſtuͤcken, in Steinzaͤunen, Lö; chern, in Erdhuͤtten u. ſ. w. Bey Myvatn fand ich ein Neſt unter der Erde auf einem Felſenſtuͤcke freyſtehend, und bey Keblewik eins, das in einer Ritze des Bodens einer hohlen Felſenwand ſtand, worunter dicht die Meereswellen ſchlugen. Sie legt Eyer in den letzten Tagen des Mays; bey der Paarung geht das Maͤnnchen mit fecherfoͤrmig auss gebreitetem Schwanze ſtolzierend auf und ab, waͤhrend das Weibchen ſchreyt und mit dem Schwanze wippt; in der Mitte des Juny fliegen die Alten mit Phalaͤnen und Lars ven im Schnabel zu den Jungen; in den erſten Tagen des July find alle Jungen erwachſen. Zum Beweiſe, daß es dieſelben Individuen von dieſen kleinen Voͤgeln ſind, die jährlich Über die weiten Meere nach Island wandern, und daß ſie dieſelben Bruͤtplaͤtze da ſuchen, dient, daß ein Paar in mehrern Jahren in einem Steinzaune bey Pefjords Han⸗ 3 1062 delsplatze geniſtet hat; ſo zeigte mir auch ein Bauer bey Myyvatn ein Loch in feiner Erdhuͤtte, in dem ein Paar ſchon drey Sommer nach einander niſtete. Ihre Nahrung ſucht ſie unter den Inſecten, Phalaͤnen, Muͤcken u. ſ. w., die ſie laufend, ſeltner von der Erde hinauffliegend in der Luft faͤngt. Sang. Es wird ihr in Island nicht nachgeſtellt, ſondern ſie wird als ein zahmer Vogel geſchuͤtzt; man ſchießt ihn leicht mit kleinem Schroot. Nutzen und Schaden. Die Islaͤnder ſehen fie auf der Inſel als einen Vor— boten des Sommers und der Handelſchaft gern ankom— men. Sie vertilgt viele Inſecten und beluſtigt mehr durch ihre Munterkeit als durch ihren Geſang. Schaden thut ſie nicht. Gattung Saæicola Bechst. Steinſchmaͤtzer. iſte Art. Saxicola oenanthe Bechst. ckige Steinſchmaͤtzer. Islaͤndiſch: Steindexill. 8 Artkennzeichen. Der Ruͤcken aſchgrau oder roſtfarben, ei Streifen N den Augen weiß. Die Schwanzfe⸗ ern, die mittlern beyden ausgenommen, weiß mit ſch g Endhaͤlfte. f e Der grauruͤ⸗ Synonymen. Motacilla oenanthe. Linn. fn. suec. p. 95. — Fa- bric. fn. groenl. p. 122 no, 87. — Mohts isl. Nat. S. 32 Nr. 95. Faͤr. Stajnſtolpa. Landts ; Sr ſtolp Beſk. ov. Faͤr. N 929 0 Saxicola oenanthe. Bechſt. Naturg. Deutſchl. 3. S. 675. Temm. man. d’ornithol. II. p. 237. — Brehms Lehrb. I. S. 509. — Nilsſons ſkand. Faun. 2. S. 167. — Fabers Prodr. der isl. un. S. 18. — Teillmanns Haandbog Steindexill. Olafſ. isl. Reiſe §. 678. e. Beſchreibung. Das Maͤnnchen, im May geſchoſſen. Der bel ſchwarz, der Schlund fleiſchfarbig 1 ee ae die Zunge ſchmutzig hornfarbig. Die Augen ſchwarz, ein breiter Streif vom Schnabel durch die Augen ſchwarz; die Schlaͤfe ſchwarz mit Braun gemiſcht. Ein Streif über den Augen weißlich. Oben graublaͤulich mit braunen Rändern; die Kehle, Gurgel, die untern Schwanzdeckfedern roſtgrau, die Bruſt und der Bauch weiß. Die Fluͤgel ſchwarzbraun, an dem aͤußern Rande der Schwungfedern roſtfarbig. Der Schwanz ſchwarzbraun, gegen die Wurzel halbweiß, die 1063 zwey mittleren Federn ausgenommen, die ſchwarz und an der Wurzel weiß ſind; die obern Schwanzfedern und der Buͤrzel weiß; die Schenkel weiß und braun gemiſcht. Die Fuͤße braun. Das weibchen. Oben braungrau, der Vorder⸗ bals und die Bruſt roſtbraͤunltch. Die Flügel braun. Länge 6 Zoll 3 Lin. Ausgebreitete Flügel 11 3. 3 Lin. Schnabel 8 Lin. Kopf 11 Lin. Zunge 6 L. Schie⸗ ne 1 3. 2 L. Fußw. 1 8. 2 L. Mittelz. 10 L. Hinterz. 8 L. Schwanz 2 3. 4 L. a Anm. Der islaͤndiſche Name bedeutet Steinwipper. Aufenthalt und Eigenſchaften. i Der grauruͤckige Steinſchmaͤtzer hat eine gleiche Ver⸗ breitung in der borealen Vogelzone bis jenſeits des Polar cirkels; er kommt im nördlichen Norwegen, Lappland, Is⸗ land, Faͤroͤe und Groͤnland gleich haͤufig vor, iſt in Island häufiger als die vorhergehende, und in gleicher Anzahl ges gen Norden als gegen Süden der Inſel bis auf Grimsde hinauf, noch haͤufiger in Daͤnemark; er haͤlt ſich an fernen ſandigen, ſteinigen Oertern, beſonders zwiſchen den Lava— felſen, und ich traf ihn in Island bis hoch auf den Ber— gen hinauf. Er liebt die Naͤhe des Waſſers und iſt daher ſowohl in Island als in Dänemark häufig längs der Ufer des Meeres oder der Landſeen. Er iſt ein Zugvogel; wie bey andern Singvoͤgeln kommt das Maͤnnchen fruͤher als das Weibchen an, im Nordlande ohngefaͤhr den fuͤnften May, gegen Süden den Zoften April; in Dänemark ſah ich in mehreren Jahren die erſt ankommenden Maͤnnchen den 10. April, wann narcissus pseudonarcissus in den Gaͤrten bluͤhet, und ſie ſuchen gleich ihre alten Bruͤtplaͤtze; nach dem 13. September ſah ich keine mehr auf Island, bey uns verharren ſie bis Ausgang dieſes Monats. Den 22. May kam ein Weibchen zu unferm Schiff im atlanti⸗ ſchen Meere, viele Meilen vom Lande, und ruhete nur kurze Zeit aus, da der Wanderungstrieb es ſtets gegen Norden fuͤhrte. Dieſer Steinſchmaͤtzer iſt ein lebendiger und ſehr un⸗ ruhiger Vogel, laͤuft ſchnell auf den Steinen oft an der Erde hin, um Nahrung zu ſuchen, fliegt nur in kurzen Strecken von einem Gipfel des Steins zum andern, ſenkt ſich dann etwas auf die Füße, hebt ſich wieder hoch und wippt mit dem Schwanze, und ſchreyt hit - tack - tack, beſonders wenn er ſeine Brut in der Naͤhe hat, iſt er ſehr unruhig. Der Geſang ift unbedeutend und beſteht aus ei: nigen ſchnarrenden Strophen, doch hebt er ſich oft zwit— ſchernd in die Luft und ſenkt ſich gleich wieder auf die Erde herunter, was ganz laͤcherlich ausſieht. Fortpflanzung. Das Neſt iſt von Stroh und inwendig von Wolle und Federn kunſtlos gebaut; es ſteht in Felſenritzen, Stein: zaͤunen unter großen Steinen, in Erdwaͤllen; in Daͤnemark fand ich es auch in den verlaſſenen Löchern der Uferſchwal⸗ be. Die 6 — 8 Eyer find ſtumpf, hell, gruͤnlichblau, une gefleckt. Fabricius fand kleine roͤthliche Puncte auf dem di⸗ ckern Ende, dieſe bemerkte ich nicht auf Island. Die Ver⸗ faſſer geben die Eyer nur bis 6, ſelten 7 an, doch Fabri⸗ cius zu 8; auch fand ich in einem Steinzaun bey Stafs⸗ naͤs im ſuͤdweſtlichen Island 8 Junge in einem Neſt. Maͤnnchen und Weibchen bruͤten und fuͤttern. Das Futter tragen fie im Schnabel; fie find für die Brut aͤngſtlicher als mot. alba. In den erſten Wochen Junys fand ich Eyer, in der letzten kleine Junge im Neſte; zu dieſer Zeit fieht man überall die Alten mit Inſecten im Schnabel flies. gen; den Sten July waren die Jungen ausgeflogen. Mit dieſen ſind ſie noch im Auguſt in Geſellſchaft. Nahrung. Allerley Inſecten und deren Larven, kleine Käfer, Muͤcken, Fliegen u. ſ. w. Fang. Man ſtellt ihm in Island nicht nach; er iſt ziemlich ſchwer zu ſchießen, da er nicht zahm und immer in Bewegung iſt. Nutzen, Schaden und Feinde. Das Fleiſch ſoll ſchmackhaft ſeyn, wird aber in den noͤrdlichen Ländern nicht gegeſſen. Die Grönländer ſcheuen ihn, da er ſich auf den Steinhaufen, womit fie ihre Tod ten bedecken, aufhaͤlt; um dieſen unſchaͤdlichen Vogel zu ſchuͤtzen, machen die Faͤroͤer den Kindern weiß, daß die Fin— ger ſteif werden, mit denen man die Brut anruͤhrt; ein ähnliches Maͤhrchen erzählen die daͤniſchen Bauern den Kins dern. Olafſens auf Island gehoͤrte Sage, daß der Vogel das Euter der Kuͤhe und Schafe beißen ſoll, ſo daß es aufſchwelle, hörte ich nicht mehr erwähnen, als ich dort reiſete; vielleicht kommt ſie daher, daß der Vogel ſich gern bey dem Vieh aufhält, um Inſecten zu fangen, durch der ren Vertilgung er nuͤtzlich wird. In Island iſt Falco caesius Wolfii fein ärgfter Feind; als ich im Auguſt uͤber ein Feld auf dem noͤrdli⸗ chen Island ritt, warf ſich ein Steinſchmaͤtzer athemlos bey dem Pferde nieder; die Urſache offenbarte ſich ſogleich, da ein Falco caesius dicht an meinem Pferde vorbeyſtrich und wieder nach dem kleinen Vogel ſtieß. Der Steinſchmaͤ⸗ tzer wirbelte ſich mit einer unglaublichen Hurtigkeit ſo hoch in die Luft hinauf und der Falk nach ihm, daß ich ſie beyde in einem Augenblicke aus den Augen verlor; um den ver⸗ folgten Vogel zu retten, ſchrie und ſchoß ich, um den Raͤu⸗ ber von ſeiner Verfolgung abzubringen, aber vergebens; wahrſcheinlich wurde der letztere doch eine Beute dieſes dreiſten Raubvogels. (Fortſetzung folgt.) Die Schmetterlinge von Europa, (Fortſetzung von Ochſenheimer Werks) von Fr. Treitſchke. Leipzig bey Gerh. Fleiſcher. V. Abth. 2. 1825. 8. 417. Das Noͤthige von der Fortſetzung dieſes Werks ha— ben wir ſchon mitgetheilt. Man kann von ſelbſt denken, daß dieſer Band auf dieſelbe Weiſe und in demſelben Geis ſte ausgearbeitet worden iſt; nur wird der Gegenſtand im⸗ mer ſchwieriger und daher die Bearbeitung immer loͤblicher. Ochſenheimer |hätte den laͤſtigen Theil feiner Verlaſſen— ſchaft niemanden beſſer vermachen koͤnnen, als dem Verfaſ⸗ ſer, welcher des Beyfalls und des Dankes ſeiner Zeitgenoſ⸗ ſen gewiß ſeyn kann. 1064 1 a 1065 5 en Dieſer Band enthält folgende Sippen und Gattungen. 58. Polia cappa, chi, serena, dysodea, filigrana, caesia, templi, polymita, flavicincta, nigrocin- cta, platinea; zeta, serratilinea, advena, tincta, nebulosa, occulta, herbida; prospicua, texta. 59. Trachaes atriplicis, praecox, porphyrea, pinie erda. en nictitans, didyma,. ophiogramma;, furuncula, captiuncula, suffuruncula, latruncu- la, strigilis; connexa, testacea, basilinea, in- festa, caespitis; leucographa, bella, umbrosa, caprea. 61. Mamesira pisi, splendens, oleracea, suasa, alie- na, nigricans, chenopodii, albicolon, brassicae, fur va, persicariae, rubrirena. 5 62. Thyatira batis, derasa. 65. Calpe thalictri, libatrix. 64. Mythimna oxalina, acetoselli; turca, lithargy- ria, albipuncta, pomigera, imbecilla, nexa, xan - thographa, neglecta. 55. Orthiosia caecimacula, instabilis, munda, ypsi- lon, lota, macilenta, gracilis, opima, populeti, stabilis, carnea, miniosa, cruda, laevis, nitida, humilis, pistacina, litura. 66. Culadrina glareosa, morpheus, cubicularis, exi- gua; palustris, lenta, stagnicola, superstes; am- bisua, blanda, alsines, respersa, iners; trilinea, bilinea, virens. 67. Simyra venosa, nervosa, musculosa, punctosa. 68. Leucania pallens, elymi, impura, straminea, pudorina, obsoleta, comma, L albım. 69. Nonagria, ulvae, despecta, fluxa, extrema, phragmitidis, neurica, paludicola, sparganii, can- nae, typhae. 7 70. Gorhyna leucostigma, micacea, flavago, luteago. 71. Xanthia pulmonaris, echii, ochroleuca, rufina, ferruginea, evidens, rubecula, xerampelina; vi- tellina, citrago, croceago, aurago, sulphurago, silago, cerago, gilvago, palleago. 72. Cosmia fulvage, abluta, trapezina, diſſinis, aflı- nis, pyralina. 73. Cerastis rubricosa; rubiginea; vaccinii, ery- throcephala, dolosa, glabra, silena, satellitia, serotina. Darauf läßt der Verfaſſer ein Stuͤck von der Fortfes bung des Ochſenheimerſchen Syſtems der europ. Schmet⸗ terlinge folgen. Er haͤtte wahrſcheinlich beſſer gethan, dieſe Fortſetzung bis ans Ende des Werks zu verſchieben, damit man ſie ganz gehabt haͤtte und die Ueberſicht nicht ſo er⸗ ſchwert worden wäre, wie es jetzt der Fall iſt. Dieſes Bruchſtüͤck iſt übrigens folgendes: 88. Sippe: Ennomos flexularia, cordiaria, adsper- saria; notataria, lituraria, signaria, alternaria, amataria, imitaria, strigilata, emutaria; emar- ginaria, flavicaria, parallellaria, apiciaria, adve- naria, dolabraria; crataegaria, prunaria, syrin- garia, lunaria, illunaria, illustraria, pectinaria; evonymaria, carpinaria, erosaria, quercinaria, quercaria, angularia, dentaria, alniaria. 2ſis 1826. Heft XI ——— 1066 89. Acaena [1] sambucaria, 22 90. Ellopia honoraria, margaritaria; prasinaria, fasciaria. a 91. Geometra vernaria, papilionaria, viridata, flora- ta, aeruginaria, putataria, bupleuraria, aestiva- ria; cytisaria, bajularia, smaragdaria. 92. Aspitales purpuraria, mundataria, sacraria, gil- varia, arenacearia, cruentaria, vespertaria, ci- traria, artesiaria, coarctaria, lineolata, palumba- ria, petraria. 95. Crocallis extimaria, elinguaria, pennaria. 94. Gnophos furvaria, respersata, obscuraria, coro- nillaria, serotinaria, punctularia, dilucidaria, pullaria, obſuscaria, carbonaria, mucidaria, operaria, 95. Boarmia cinctaria, crepuscularia, consonarig, selenaria, roboraria, consobrinaria, consortaria, hortaria, abietaria, lividaria, conversaria, re- pandaria, rhembeidaria, sociaria, extensaria, se- cundaria, lichenaria, viduaria, glabraria, te- neraria. 96. Amphidasis betularia, prodromaria, hirtaria, congeneraria, pilosaria, alpinaria, hispidaria, pomonaria, zonaria. 97. Psoidos alpinata, torvaria, horridaria, veneta- ria, trepidaria. 98. Fidonia cebraria, hepararia', pinetaria, aurora- ria, fimbriolaria, spartiaria, conspicuaria, pinia- ria, diversaria, pennigeraria, plumistaria, con- cordaria, marinaria, atomaria, glarearea; rosci- daria, clathrata, canceharia, dilutaria, commu- tataria, cararia, immoraria, favillacearia, con- spersaria, wavaria, capreolaria, plumaria, pul- veraria, aurantiaria, progemmaria, defoliaria, aceraria, bajaria, sordidaria, leucophacaria, nie gricaria, escularia, hippocastanaria, cineraria, 99. Chesias spartiata, polycommata, obliquata, va- riata, juniperata, obeliscata. 100. Cabera pusaria, striaria, respersaria, ononaria, punctaria, omicronaria, ocellaria, pendularia, orbicularia, pupillaria, gyrata, linearia. 201. Acidlalia ochrearia, rufaria, rubricaria , turbi- daria, pygmaearia, vittaria, pusillaria, decolora- ta, albulata, sylvata, luteata, alpestrata, scabra- ria, elutata, inpluviata, brumata, bereata, dilu- tata, lobulata, rupestrata, candidata, osseata, sylvestrata, strigaria, pallidaria, sericeata, hexan- therata, rivulata, blandiata, irriguata, centau- reata, rusticata, filicata, silicaria, scripturata, riguata, undulata, vetulata, fluviata, bilineata, polygrammata, lignata, tersata, aquata, petrifi- caria, vitalbata, rhamnata, dubitata, ancipitata. 102. Larenlia cervinaria, mensuraria, radiata, pla- giata, sororiata, bipunctaria, caesiata, sertata, flavicinctata, psittacata, coradiata, cyanata, co- ronata, rectangulata, subaerata, debiliata, lina- riata, inturbata, valerianata, tenuiata, residuata, satyrata, subnotata, absinthiata, strobiliata, so- brinata, pinguinellata, eee pusillata, 07 ‘ 1067 subumbrata, desperata, ignotata, minutata, au- ‚sterata, nodicata, pygmaeata, nanata, venosata. 103. Cidaria propugnaria, aptata, quadrifasciaria, ferrugaria, ligustraria, ocellata, galiata, togata, olivaria, myaria, tophaceata, aqueata, populata, chenopodiata, achatinata, marmorata, moenia- ria, fulvata, pyropata, comitata, pyraliata, de- rivata, berberata, consignata, rubidata, russata, suffumata, picata, prunata, silaciata, reticulata, ruptata, montanata, alchemillata, hastata, fune- rata, tristata, rivata, luctuata, turbaria. 104. Zerene procellata, fluctuata, stragulata, rubi- ginata, adustata, sinuata, albicillata, marginata, maculata, melanaria, grossulariata, ulmaria, pantaria, cribrata, taminata, temerata, 105. Minoa euphorbiata, tinetaria, chaerophyllata, tibialata, duplicata, griseata, niveata, 106. Idaca dealbata, decussata, calabraria, vibicaria, degenerata, vincularia, aversata, aureolaria, re- mutaria, immutaria, decoraria, ornataria, dilu- taria, contiguaria, incanataria, moniliaria, scu- tularia, laevigaria, Daß Gchſenheimer die Namen gluͤcklich gewählt hät- te, kann man nicht ſagen; indeſſen ſtehen ſie einmal und man muß ſie alſo laſſen. Die Lepidopterologen ſollten aber wiſſen, daß ihre beſten Namen ſich in der Mythologie fin— den und groͤßtentheils ſchon von Linne als Trivialnamen angewendet worden ſind. Anti ⸗Critik, nebſt ein wenig Selbſt⸗Critik, von Dr. Ernſt Biſchoff, ord. öffentlicher Lehrer der Heilmittellehre und Staats, auch Kriegs, Arzney⸗Wiſſenſchaft an der Koͤnigl. Preußiſchen Rhein⸗ Univerſttät zu Bonn. Anticritiken find verrufen; und auch eine Seldfteritik will mancher Beſchraͤnktheit und Verkehrtheit nicht gefallen. Wie aber koͤnnte wohl irgend ein Zweig der Erkenntniß fri— ſcher und froͤhlicher gedeihen, als durch die freye maͤnnliche Rede, die, indem fie der ſchuldigen Rechenſchaft gewiſſen— haft genuͤgt, auch allem Gemunkel und unlauterm Weſen am ſicherſten wehrt? — ; Darum diene denn auch auf die Anzeige meiner „Leh— re von den chemiſchen Heilmitteln“ und zwar ihres erſten Bandes im Januar-Stuͤcke dieſer Zeitſchrift, welche im Treiben des Berufes mir erſt in dieſen Tagen zu Haͤnden gekommen, das Folgende. Es ſagt dieſe Anzeige von meinem Buche gar viel Ruͤhmliches und recht Schoͤnes: und, wie man zu ſagen pflegt, ich mache dafuͤr mein Compliment. Zwar war von mir, wenn auch sub rosa, der Wunſch, und ſelbſt wohl das Bedurfniß ausgeſprochen, daß die Critik ihre Pruͤfung verſparen moͤge, bis mein Werk in feinem Fortganze vollftändiger erkennbar geworden: und indem die Iſis zuerſt das Stillſchweigen gebrochen, koͤnnte der Anſtoß, den ihre Critik mir darbietet, ſelbſt wohl einis gen Zweifel erregen, ob nicht auch hier der Schalk umge: he, der, wie im Leben, ſo auch in Litteratur und Critik unſerer Tage fo vielfach ein heillos ſchlechtes Weſen treibt? — Doch hieße es der unverkennbar wackeren und ehren⸗ — — 1068 werthen Geſinn echt lohnen, fi eifel zu Rabel I ich Me Re e iii, Hau Dagegen aber wird mir, und zum allſeitigen From⸗ men, konnen und muͤſſen unbenommen bleiben, meinem wackeren Critiker, zumal ich als den erſten in der Bahn ihn treffe, auch flugs und frank mit einem vornehmlichen Halt! und Fehlgeſchoſſen! in den Weg zu treten, damit der ganze Mann, und verſteht ſich nur als Sprecher der Wiſſenſchaft, ſo Gott will, noch gewonnen werde. — Mehr Verſtaͤndniß, weniger Lob — haͤtt' ich ihm mehr verdankt. Drum möge er immer dulden, daß ihm dieß Blatt das Quid juris et quid loci! etwas ernſtlicher zu Gemuͤthe führe. — Die Iſis, er und ich, wir dürfen alſo einander nicht begegnen, und drum denn auch alſo nicht ſcheiden. Gleich zum Eingange ſieht es um die arme, ſchlim— me, lange Vorrede bedenklich aus. Sie ik „faſt unnds thig“! Mir aber war und iſt gerade dieß Kindlein gar be— ſonders an's Herz gewachſen. Ich glaubte und glaube auch noch jetzt fuͤr das Ganze meines Werkes, nun ſchon zu 86 — fage ſechs und achtzig Druckbogen, und wahrlich nicht ſpaßhafter Arbeit, hinangewachſen (denen noch an 40 fol⸗ gen werden), an keinen wahren Seegen klaren, ftuchtba⸗ ren Verſtaͤndniſſes ohne dieſe Vorrede: und wie, wenn ich Statt der ſtillſchweigenden Vorausſetzung, daß ſie geleſen werde, nun gar meinen erſten Ehrenritter draͤngen muͤßte, daß er fie auswendig lerne? ſollte er Solches wirklich, ſollte er es gar vollſtaͤndig und bis auf's letzte Tittelchen verſchulden? — Wollen ſehen! — a . Zuvoͤrderſt iſt der Anfang des Buches „ſehr meta— phyſiſch; was in ein ſolches Buch nicht paßt.“ — Wie doch in aller Welt kommt der todtgeborene Wechſelbalg „Meta— phyſik“ in den alten Tagen feines Marasmus in die nas turphiloſophiſche Iſis? Hat doch die aͤrmſte an ihrer eige— nen Schmach genug zu tragen; und ſoll nun gar die frem— de Pein noch uͤberkommen! Nein! wackerer Freund, der⸗ malen war von ſolchem ſpeculativen Kitzel oder Flitterſtaate nicht die Rede. Es handelte dabey ſich um ein durchaus ernſtes und weſentliches Beduͤrfniß, wie Sie, als Sprecher der Iſis, nimmer haͤtten verkennen ſollen und duͤrfen; um das Beduͤrfniß, abzukommen, fo Gott wolle, von der brei⸗ ten Heerſtraße einer geiſt- und lebentoͤdtenden und jedes aͤch— te Kunſtvermoͤgen lähmenden Zuſammenhaͤufung dieſes Ges wirres von Arzneyſtoffen, mit denen der wackere Oken ſchon vor 20 Jahren im jugendlichen Aufleuchten ſich her⸗ umgeſchlagen. Und wie da nur uͤberall gelangen zu einer wahrhaftigen und lebendigen Verknuͤpfung, wie anders, als durch den Geiſt und aus dem Geiſte! Aber die fata⸗ le Natur- Philoſophie — — —. Sie jedoch machten's gnaͤdig und nannten das Ding „Metaphyſik.“ Aber ich ſpreche: nicht alſo! und frage Sie, warum Sie doch nur mit keiner Sylbe der Idee der Polarität, wie ferner, der des Poſitiven und Negativen, warum ſie der von mir Wir derſprochnen negativen Natur des Sauerſtoffes, wie ſich ſolches Alles in der fatalen langen Vorrede ankuͤndigt, auch nicht mit einer Sylbe gedenken, während Sie das Pomes tanzen Birter in extenso ergreifen. Haͤtten Sie aber auch nur meine allgemeine Arzneymittellehre Ihrer eindringliches ren Prüfung gewuͤrdigt, fo hätten Sie dort den Begriff eis ner pofitiven und negativen Arzneywirkung, hatten dort die Frage nach dem Sauerſtoffe, wie nach den Functionen des 1069 Organismus in ihrer Weſenheit vorgefunden, und ſo denn auch den Schluͤſſel, wie ſolch metaphyſiſch Unweſen nicht bloß paßt in ſolches Buch, nein! deſſen Haupt und Seele iſt! Dahin aber deutet als gar heilſamer Hand, Weiſer die Vorrede fuͤr den, der nicht blindlings auf gut Gluͤck drein faͤhrt. Alſo: Auswendiglernen! Auswendiglernen! Denn wohin ſollten wir gerathen, wenn nun ſogar in Okens Iſis, die ſich der Wiſſenſchaft als lautere Prie— ſterin geweihet, die breite Heerſtraße jenes gemeinen und frechen Empirismus geprieſen werden ſollte, der nicht min- der ſich blaͤhend, als verdumpft im Wuſte der manchfaltis gen Dinge, nur darum ſchreyt gegen das ihn aͤngſtigende Geſpenſt einer Naturphiloſophie oder Metaphyſik, weil er den Ernſt und die Muͤhe der maͤnnlichen Arbeit ſcheuet, die geiſtige Verknuͤpfung der Dinge zu ſuchen? — Dahin offenbar, wo wir leider mit einer großen Schaar jener Aerzte ſchon ſind, die ſtatt mit beſonnener, gruͤndlicher und redlicher Arbeitſamkeit durchzudringen zu dem Lichte einer wiedergebornen Noſologie und Therapeutik, deren Morgen— roͤthe ſich von allen Seiten laͤngſt angekuͤndigt, die neu aus— ſtaffierten 30 Jahre alten Richterſchen Collegienhefte, wahr— lich mehr zur Schmach, als zur Verherrlichung ihres gro— ßen Urhebers! als einziges Heil der Rettung ergriffen, oder, weil der Baͤnde davon ſelbſt noch im Auszuge zu viel find, ſich der Homöopathie in ihren verworrenen und unlautern Irrgaͤngen fo. blindlings in die Arme geworfen, daß fie die wahrhaft lebendigen und lichten Momente. der: ſelben für heilende Wiſſenſchaft und Kunſt gar nicht eins mal erkennen. — Davon ſteht denn aber gleichfalls auch ein gutes Woͤrtlein in der Vorrede, betreffend dieſe Ge— ſchichte der Arzneymittellehre, die mein wackerer Criticus ein wenig hyperboliſch-ſchielend „faſt mehr als gruͤnd— lich“ nennt. Darum: auswendig gelernt! auswendig gelernt! Denn nicht ein Woͤrtlein zugeſtehe ich als zu we— nig, noch zuviel, fo lange die beſſere Prüfung nicht volle bracht worden, welche ich dießmal nicht erlaſſen kann: und zwar aus dem kleinen Grunde, weil ich nach einer 25jaͤhrigen ärztlichen Laufbahn und nicht als juͤngerer Pros bearbeiter oder gar tagewerkender Buͤchermacher gearbeitet. Denn daran iſt kein Mangel: wie jeder Tag ſprechender lehrt. So aber bekenne ich mich dafuͤr verantwortlich, zu wiſſen, was Noth thut; glaube Steuer und Ruder von dem Ballaſte auf dem Ocean unſerer Kunſt gar wohl un⸗ terſcheiden zu koͤnnen, möchte gern mehr noch vollbracht ha— ben, jene zu ſtaͤhlen, zu kraͤftigen, zu ſchmeidigen, dieſen aber zu mindern, zu erleichtern; und gebe ich zur letzten, Berichtigung dieſes Momentes nur noch mein Bekenntniß: kein ärztliches Wiſſen ohne lebendig anknuͤpfende That für aͤrztliches Ronnen; kein wahres aͤrztliches Kunſtver— mögen ohne maͤnnlich-beſonnene und redliche, wenn auch menſchlich ſtets zeitig beſchraͤnkte Rechenſchaft wiſſenſchaftli— cher Forſchung und gruͤndlicher Erkeuntniß; der Ei⸗ telkeit und dem Zochmuthe aber den Abſchied! f Endlich und als Hauptſache, die da entſcheidet, ſteht da noch zu leſen aus der critiſchen Feder: der Verfaſſer ſey ein chemiſcher Pharmacolog; er halte die „ehemiſche Eintheilung der Arzneymittel fuͤr die allein richtige.“ — Unſerm critiſchen Freunde will zugleich aber beduͤnken, ſo lange man nicht den Parallelismus der Arzneymittel, über: haupt der einwirkenden Stoffe, beſonders der Pflanzen, mit SEEN 5 i 4 1070 den Organen des Thieres erkannt habe, ſey es ziemlich gleichguͤltig, wie man die Arzneymittel einthelle, ob che⸗ miſch oder therapeutiſch: jedoch werde die erſte Art eher zur Wiſſenſchaft führen, während die zweyte leichter practis cieren helfe! !“ Ey! Ey! ich bitte die Mutter des gebrechlichen, ſchweigſamen Gottes um einen derben Handweiſer. Welch wunderliches Fehlgreifen und Mißkennen für ſolch maͤnnlich— treues Auge! Die Vorrede — die Vorrede! Dort ſteht Seite XI und in durchſchoſſener Schrift zu leſen als Zweck der ganzen achtjährigen Arbeit: Nachweiſung der Einheit der chemiſchen Bildung und des Wirkungs- Characters der. Arzneykoͤrper; — nicht eine Sylbe aber von „chemiſcher Eintheilung“. Dieſe Einheit zwiſchen zweyen aber, was iſt ſie denn wohl anders als „Parallelismus“ (in der Sprache unſeres critiſchen Freundes) ?!! Jene „Eintheilung“, fie iſt und läuft zuruͤck auf das geſchichtlich wiederholt gegebene Irrſal der todten Claſſification der Schule und ihres Zwan— ges: Dieſe Nachweiſung, ſie ſucht und begreift das leben— dig beſtehende und wahrhaftig gegebene Verhaͤltutß der Din ge zu einander, und hat eben darum ſich auch nicht ver— ſtrickt in das Irrſal, die Arzneymittel ausſchließlich nach dem Vorwalten des einen oder anderen einfachen Bildungs- theiles oder nach dem ſtoͤchiometriſchen Verhaͤltniſſe der vers ſchiedenen Bildungstheile ordnen zu wollen: ſie iſt der Parallelismus (Nachweiſung der parallelen Beziehung der chemiſchen Bildung und des Wirkungscharacters), welchen unſer Freund allein auch nur ſucht, und ſie beginnet mit abſoluter, aus dem Objecte gebotener Nothwendigkeit mit der chemiſchen Parallele, ohne doch deßhalb irgend den Organismus und fein Leben dem chemiſchen Proceſſe toͤdtend zu unterjochen, indem fie gerade deßhalb (in meiner Ar: beit) ihre Fäden zurück führt auf den allgemeinen dynami⸗ ſchen Proceß der Dinge. Moͤgen Andere, mag die Botanik (ſie iſt ja bekanntlich laͤngſt in ſolcher ehrenwerthen Beſtre⸗ bung begriffen), mag die ſogenannte Phyſik als Lehre von dem dynamiſchen Beſtehen und Wirken der Dinge dieſen Parallelismus weiter fuͤhren, mag uͤberhaupt die Zeit ihn vollenden und erſchoͤpfen; es muß doch irgend damit ein An⸗ fang gemacht werden. Hier aber iſt er gemacht mit ernſt— lichſtem Beginnen und voller männlicher Beſonnenheit, und zwar von der hier weſentlichſten Seite. f Mit dieſer Nachweiſung, mit dieſem ſogenannten Par rallelismus ſteht und fällt nun alſo auch meine Arbeit, ihre ganze Bedeutung und ihr Werth. Denn ſie iſt ihr einziger Inhalt, ihre Seele und ihr Leben. So iſt hier denn aber fer⸗ ner auch weder Willkuͤhr noch Wahl. Denn als „Arzneymit— tellehre“ iſt gleicherweiſe verfehlt jede bloß „ehemiſche“ als eine bloß „therapeutiſche“ (ſoll heißen „pharmacodynamiſche“) Bezeichnung der Arzneymittel: und die Arzneymittellehre be— trachtet ſchon von Haus aus ihre Objecte nicht bloß als Na⸗ turdinge, nicht bloß als Arzneykoͤrper (nach ihrem allgemeinen. phyſ. und chemiſchen Beſtehen), ſondern als Mittel zum Zwe⸗ cke des Heilens, zur Beſtimmung des Organismus in ſeinem Leben, folglich in der Relation zu demſelben, folglich durchaus u. in allen Wegen parallel mit demſelben. — Auch faͤllt wohl keinem Verſtaͤndigen bey, ſolches zu widerſprechen; u. indem man fort u. fort die bekannte gute Straße geht, die Arznep— mittel zu ſondern als ätherifch - oͤlige, ſchleimige, ſtaͤrkemehl— artige, zucker, extractiv⸗, gerbeſtoffige u. fe w.: was anders 1071 hat man dabey lm Auge als jenen chemifchen Parallelismus? — Aber wiedergeboren iſt die Chemie. Sie hat den Orga— nismus vollſtaͤndiger mit umfangen. Sie hat in dem äthe⸗ gischen Oele u. ſ. w. die bedeutſamſte Mauchfaltigkeit der Bil⸗ bungen ergriffen; fie hat in unſern Arzneyſtoffen hoͤchſt bedeut⸗ ſame Verbindungen mehrfach wirkſamer, fuͤr den heilenden Kunſtzweck aber trenns wie vereinbarer Beſtandtheile erkannt, fie iſt vorgedrungen, Weſentliches u. Unweſentliches zu ſondern und zu ſcheiden; zu einem Nichts hat dieſer Exteactivſtoff laͤngſt begonnen, ihr zu zerrinnen; eine neue Welt des Ver⸗ ſtaͤndniſſes iſt ihr für die Heilquellen aufgegangen: u. es bes gtiffe eine wahrhaft ſtraͤfliche Obſcuranz u. wohl die aller⸗ ſchimpflichſte regreſſive Tendenz irgend mit Abſicht u. Vorſatz für das Verſtaͤndniß von den Arzneyſtoffen u. ihrer Wirkung ferner zuruͤckweiſen zu wollen, was ein Buchholz / Trommss dorf, Sermbſtaͤdt, Schrader, Pfaff, Gmelin, John, Buchner, Brandes, Sertuͤrner, fo vieler anderer hod)s verdienter Maͤnner u. der Heroen heutiger Scheidekunſt des In u. Auslandes nicht zu gedenken, für eine gründlichere Erkenntniß u. Sonderung der Arzneykoͤrper gethan, zur durch— greifend erweiterten und geklaͤrten Erkenntniß ihrer Wirkun⸗ gen und der richtigen Form und Weiſe ihrer Anwenbung für den heilenden Zweck. — Nur wie die Frucht dieſer Leiſtungen dem Kunſtzwecke des Arztes und dem wiſſenſchaftl. Lichte deſ⸗ ſelben in fruchtbarſter Weiſe und ohne den Ballaſt ber che⸗ miſch⸗pharmazeutiſchen Forſchung, doch gruͤndlich genügend anzueignen ſey? Solches iſt hoͤchſtens noch die Frage u. zus gleich wohl keines Neulings Aufgabe. — Aber der Arzt bedarf jener Erkenntniſſe für eine gründl. Befähigung, die ihn über den gemeinen und unzuverläßigen Eurierer erhebe, mehr, als vom bloßen Hoͤrenſagen aus chemiſchen oder pharmacentiſch. Zeitſchriften oder nach der duͤrftigen Belehrung durch einen Sedezcatechismus als Luͤckenbüßer. Er bedarf jener Erkennt⸗ niſſe in einer nicht minder einfachen, als fruchtbaren u. ge⸗ wiſſenhaften Verknuͤpfung mit der Ganzheit ſeines Kunſtzwe⸗ ckes von berufener Hand. — Sonach ſchließt ſich denn auch mit Pfaffs claſſiſchem Werke einer chem. Geſchichte der Arzneyſtoffe u. mit Voigts verdienſtl. Pharmacodynamik eine beſtimmte Aera der Arzney⸗ mittellehre, deren Licht eben zu einer vollſtändig erneuerten Nachweiſung jener Einheit, jenes Parallelismus hinweiſet. Dieſe Nachweiſung aber, wie fie für ſich in der Zeit gebiete⸗ riſch gefordert iſt; ſo befaßt ſie ohne alle Frage auch ein ganz neues Licht u. Leben heilender Kunſt Überhaupt. Ihr iſt daher auch ſeit acht Jahren meine volle männliche Thaͤtigkeit gewid⸗ met geweſen und mein Werk als ein Verſuch derſelben dar⸗ geboten: und es iſt buchſtäblich wahr, was ich B. 1. © 228 geſprochen: daß nehmlich eine ſolche die chem. Bildung und den Wirkungscharacter der Arzneyſtoffe gleichmäßig und nach ihrer Einheit, nach ihrer nothwendigen Relation wuͤrdi⸗ gende Betrachtung u. Anordnung der Arzneymittel zwar in ih— rem Erwerbe ſchwieriger, für den freyen Kunſtzweck aber um fo fruchtbarer u., füge ich gegenwaͤrtig hinzu, allein nur ges Ion > © > ————— ſ:ſ:—F 5 | — — 1072 nuͤgend, darum aber auch die einzig ſtatthafte ſey. Jeder Widerſpruch dagegen aber wird ſich fernerhin hoffentlich auch der Pflicht nicht entbinden koͤnnen, wie ſich's auf dem Boden der Wiſſenſchaft gebührt, mit den noͤthigen Gründen gerecht. fertigt u. nicht eben bloß auf ein hochfahriges Meynen odet flaches Abſprechen geftügt aufzutreten. Viel Reicheres u. Voll⸗ endeteres aber kuͤndigt die Zeit noch im nächften Werden an. — Schlechterdings Pflicht aber iſt es, der Oberflaͤchlichkeit und Anmaaßung doch um Gottes Willen auch in dieſer Hinſicht keinen Vorſchub zu thun, da die Fluth derſelben u. mit großer kecker Sicherheit auch von dieſer Seite bereits anzudringen beginnt, u. aus Unwiſſenheit u. thoͤrichter Zuverſicht oder ju⸗ gendl. Eilfertigkeit der Buchmacherey bald unter dieſem, bald unter anderem Schilde ſich deſſen glaubt überheben zu koͤnnen, was die zeitige Wiſſenſchaft gewiſſenhafter Weiſe fordert. — Gar zu armſelig u. veraͤchtlich erſcheint doch das entweder ſich oder Andere oder gar Beyde beruͤckende Kunſtſtuͤck, die Bes deutung u. den Inhalt einer wiſſenſchaſtl. Aufgabe moͤglichſt duͤrftig zu beſtimmen um mit deren Loͤſung um ſo leichter fertig zu werden; oder nachdem man deren Loͤſung nur halb vollbracht, die andere Hälfte derſelben für. muͤßig oder nichtig zu erklaͤren. Das immer mehr zunehmende Treiben in unſerer Litteratur aber, die Fluth derſelben mit einer Crambe centies cocta immer mehr u. mehr über jeden Damm gründl. Wiſ⸗ ſenſchaftlichkeit, gewiſſenhafter Selbſtbeſcheidung u. der ſchuldi⸗ gen maͤnnl. Rechtfertigung hinaus zu ſteigern, verdlent ſicher immer mehr u. mehr die nachdruͤcklichſte Ahndung u. Zuruͤckt weiſung bey jedem wiſſenſchaftl. u. wahrhaft practiſchen Eh⸗ reumanne. Darum denn eben auch hier die Geſchichte der beſte Arzt; weil ſie lehrt, woher wir kamen und wohin wir ſollen! — (Ein Mehreres zur Sache ſey auf einen anderen Ort verſpart; da hier nue gefordert iſt, das Falſche u. Fehl gegriffene genügend zuruͤckzuweiſen). Sollte nun aber bey ſolchem Bewandniß mein wackerer Criticus mir zürnen koͤnnen, wenn auch bey ihm mich ges mahnt das alte Nonnumquam dormitat etc.? — Nims mermehr! Und ſomit guten Muthes u. freundlichen Grußes denn hieneben auch der zweyte Band meines Handbuches in 50 Druckbogen; und in denſelben unter der Bezeichnung der neutralen Arzneykoͤrper die Waſſerſtoff⸗Blauſaͤure, die feſten narcotiſchen Stoffe, die ſcharfen Stoffe, die differenzierten Metalle, das Jod u. ſ. w. — kurz, reichlicher Stoff der Ar⸗ beit, wie der Pruͤfung: — fo wie ferner noch ein stes klei⸗ nes Büchlein in 5 Bogen: Über die Bedeutung u. das Stu⸗ dium der Arzneymittetlehre, zur Verſtaͤndigung bereits im vo⸗ rigen Jahre von mir geſchrieben. — Ich denke, ſolches Alles wird genügen für unſeren Criticus, da Kopf und Herz den rechten Platz verrathen. Die Breſche, moͤchte ich waͤhnen, ſey geſchoſſen in der alt verfallenen oder jugendlich zu leicht gebaueten Veſte! Noch ein kraͤftiger Anlauf; und fie moͤge ſich ergeben, daß die Wahrheit einziehe in die redlich und weit geöffneten Thore des Verſtaͤndniſſes und der ſchoͤneren geiſtigen Einigung. Und damit Gott befohlen! — * Pflanze cbis auf Li mn s“ 8, Zeitalter turuͤck) wird bey je⸗ der Art genonnt. N din m Tasffſrlichen Regiſter aber follen die bedeutendſfen nouppien mit aufgeführt und auf die im Werke ſeſpſt beſchriebehen Arten redueirt werden, Was die ee Ferm betrifft, ſol wird maͤßiges Oetab, kleine Schrift Aab cembacter Druck gewahlt, Das bey aber auf moͤglichſte Deutlichkeit vollſtaͤndige Ruͤckſicht genommen werden. Nach angeſtellten Berochnungen iſt es entſchieden, daß Phanerogamen und Cryptogamen nicht mehr als je einen Vand zu 30138 Bogen erfordern werden, ſo daß ein Preis erzielt wird, welcher dem Werke allgemeinen Zugang verſchaffen kann leg Daß ein nach dieſem Plane ausgefuͤhrtes Werk ſich des Behfalls und des Danks des botaniſchen Publikums zu erfreuen haben werde, daran glauben wir kaum zwei⸗ feln zu duͤrfen „ vorausgeſetzt, daß den Bearbeitern auf der einen Seite hinlaͤngliche Gelegenheit zu Beobachtun⸗ gen in der Natur, fo wie auf der andern innige Pers trautheit mit dem Umfange des zu bearbeitenden Mate⸗ wins, nerernigt mit klitiſchem) ordnenden Sinne, zu Theil genoudengiſt. Was den erſten Umſtandg betrifft, ſo ſind es wenigſtens nicht die unfruchtbaren und unin⸗ tereſſanten Gegenſtaͤnde, welche mehr oder minder ſpeciell von uns unmittelbar unterſucht worden find, namentlich von Oeſtreich, Maͤhren, Baiern, Tyrol, Wuͤrtemberg, der Schweiz. Wo uns aber ſelbſt in der freyen Natur zu be⸗ obachten nicht egeſtattet war, darſtehen uns Sammlungen aus allen Gegenden zu Gebot, und von vielen Seiten her vereinigten ſich Freunde, uns das Fehlende mitzuthei⸗ len. Su leich werden wir micht verſaͤumen, uns die Beob⸗ achtungen, welche andre auf ſo mannigfache, zum Theil nicht zu verbeſſernde Art bereits hieroder dort niederge⸗ legt haben, fo zuzueignen, daß die Maſſe der vorhande⸗ nen Beobachtungen und Entdeckungen deraͤltern und neue⸗ ſten Zeit zu einem moͤglichſt vollſtaͤndigen und wohlge⸗ ordneten Ganzen vereinſgt dargeſtellt werde. Diamft aber von unſerer Seite nichts verſaͤumt werde, was zur Erreichung dicſes Zwecks führen kann, ſo erlauben wir uns an alle bekannten und unbekannten Freunde ven uns und der Wiſſenſchaft in Deutſchland und der Schweiz die freundliche Bitte, uns durch Mittheilung von, Bepb⸗ achtungen, belegt mit den Gegenſtaͤnden derſelben, bes ſonders wenn folche noch der Beſtaͤtigung und Berichti⸗ gung bedürfen, zu unterſtuͤtzen. Wir ſehen in dieſer Hin⸗ ſicht gefaͤlligen Beytraͤgen entgegen, und verſprechen fuͤr jede Art von Mittheilung uns ſo viel moͤglich den Wuͤnſchen der Einſender gemäß dankbar zu bezeugen. Es dürfte auf ſolche Art unſre Flora der Weg werden, auf welchem neuere Entdeckungen tiber Pflanzen desjenigen Gebets, welches wir bearbeiten, ſehr bald vereinigt und verglichen mit anderweitigen Beobachtungen zur Kenntniß des Pus blikums gelangen konnen. . Ellwangen und Eßlingen, im Februar 1825. Fröhlich, Hochſtetter, Steudel. Anmerkung zu vorſtehender Anzeige. — In dem Augenblicke, da wir vorſtehende Anzeige bekannt machen wollten, kam uns die Nachricht von dem, durch die Herren 251 Bluff und Fingerhuth bearbeiteten Compendium Florae _ Germaniae zu, und nun liegt auch der erſte Theil deſſel⸗ ben vollendet vor uns. Wenn auch die Erſcheinung dieſes Werks unſer Unternehmen als minder begruͤndet in dem Beduͤrfniſſe der Zeit darſtellen konnte, fo glauben wir dennoch nach forgfältiger Erwägung der Verhaͤltniſſe uns nicht beſtimmen laſſen zu dürfen, unfre in einzelnen Theilen ſchon vor vielen Jahren begonnene, im Ganzen ſchon weit vorgeruͤckte Arbeit aufzugeben; da ungeachtet der Aehn⸗ lichkeit des Gegenſtandes eine bedeutende Verſchiedenheit in Plan, Art der Bearbeitung und Umfang beyder Werke ſtattfindet, und durch vielfeitige Verſuche, denſelben Ges genſtand zu erhellen, die Wiſſenſchaft nur gewinnen kann. Im Gegenthell werden wir uns um fo ſorgfaͤltiger beſtre— ben, daß unſorm Werke nicht zum Vorwurf gemacht wer— den koͤnne, einem andern von aͤhnlichem Inhalte zu bald nachgefolgt zu ſeyn, und wir werden uns um fo weniger uͤbereilen , als Nas dringendſte Beduͤrfniß einer Flora von Deutſchland vor der Hand befriedigt erſcheint. Und wenn nun gleich von vielen Seiten her uns wirkſame Theilnah⸗ me bereits verſprochen worden iſt, wir auch ſchon jetzt manchem wackern Freunde uns dankbar verbunden fuͤhlen, fo glauben wir noch immer, um unſern Zweck den Forde- rungen und Wuͤnſchen des Publikums gemäß ſicher errei— chen zu koͤnnen, unſre Bitte an alle Freunde der Flera von Deutſchland- und der Schweiz wiederholen zu dürfen, uns ihre zur Foͤrderung unſerer Arbeit führenden Beytraͤge und Bemerkungen gefaͤlligſt zukommen zu laſſen. — Den Verlag des obigen Werkes haben wir unters nommen, und werden für ſchoͤnen Druck und Papier und beſonders für die puͤnktlickſte Correktur beſorgt ſeyn. Stuttgart, den 28. Mai 1825 2. G. Cotta ' ſche Buchhandlung. — 77 Der Suliotenkrieg, Nebſt den darauf bezuͤglichen Volksgeſaͤngen. Ein Beytrag zur Geſchichte des griechiſchen Freyheitskampfes, von Wilhelm von Luͤde— mann. Leipzig, F. A. Brockhaus. 1825. 8. 6 Bogen auf feinem franzoͤſſſchen Schreibpapier. Geh. 12 Br. Es bedarf nicht erſt der Hindeutung auf die unter allen Wechſelfaͤllen eines heldenmüthigen Kampfes ſich bewah⸗ rende Bedeutung des griechiſchen Freyheitskrieges, um die öffentliche Aufmerkſamkeit auf dieſe Schrift zu lenken. Die Begebenheit, die bier den Leſer mit dem Intereſſe eines Romans anzieht und feſſelt, iſt dennoch nur eine hiſtori⸗ ſche Entwickelung einer der an ſich klarſten, abgeſchloſſen— ſten und erhebendſten Scenen dieſes ſchoͤnen Kampfes ges gen llebermacht und Unterdrückung, und Niemand wird dieſe Schrift ohne ein erhöhtes Intereſſe für, das edle Volk der Griechen zu fuͤhlen, aus der Hand legen. Die angefügten, auf dieſen Kampf bezuͤglichen Volksgedichte find von dem gegenuͤber gedruckten Original treu und im Urversmaße übertragen. Der Name des Ueberſetzers, Verfaſſer einer naͤchſtens erſcheinenden neugriechiſchen Sprachlehre — der erſten, die dieſen Namen verdient — iſt der Leſewelt und denen, die ſich fuͤr die gute Sache des neuen Hellas intereſſiren, bereits bekannt, und wir dürfen dieſen aus voller Ueberzeugung, ihnen ein wohlge⸗ faͤliges Werkchen in die Hand zu liefern, dieſe Schrift ſomit aufrichtig empfehlen. * Buͤcher Verkauf. Krünitzens Eneyelopaͤdie, Bd 1-99. Brünn 1787 — 1812, dann Band 100 — 129. Berlin 1812 — 1823. 8. in Halbleder gebunden, wenig benutzt von einem verflors benen Gelehrten, iſt um 120 fl. zu haben vom K. Biblio⸗ thekar Jaͤck in Bamoerg. Inhalt. A. Allgemeines. S. 109. Guͤnther, Academie, 1918 Choix des classiques frangois, par Ven- touillac. 1020, N Defierreichers Wunderburg zu Bamberg. 1021. Galetti's Catechismus der deutſchen Vater⸗ landskunde. — re Verhaͤltniß der Theologie zur Philos ophie 10225 Krugs Kirchenrecht uſw. Zenneck, wohin gehoͤrt die Lehre von den objeeti⸗ den Zwecken in der Natur? 13 uͤber Errichtung einer Univerſal⸗ B. Naturkunde und Mathematik. 1037. Günther, wegen Metallität des Erdkerns. 1038. Marx, uͤber Veraͤnderung des Silbers im menſchlichen Leibe. — Derſelbe, über die optifchen Eigenſchaften der Knochenblaͤttchen. 1042. Naumann, leichte 0 die Geſtalten des Teſſeralſyſtems zu zeichnen. T. VII. 1047. R., wegen der eardaniſchen Formel. C. Zoologie. 146, Mauer / Beytraͤge zur aretiſchen Zoologie. VII. Palleres. 2064. Treitſchkes S Schmetterlinge von Europa, II. D. Mediein. 9 4 Bifheff, Antieritie wegen Arzneymittel⸗ ehre. E. Botanik. Litt. Anzeiger. S. 24 53. Fr. Hamiltons Commentar uͤber Hortus malabaricus II. Schluß. 5% ee der Werke von A. St. Hilaire, e Candolle, Geoffr. St. Hilaire et Fr. OR, Chabrier und der Mem. du Muf. d'hiſt. natur. bey Belin zu Paris. 86. a von Francks Schmetterlingen zu Straß⸗ urg Umſchlag.“ Florae Germaniae Helvetiaeque Compendium. Luͤdemann, der Suliotenkrieg. Krüniszens Enecyelopäͤdie zu verkaufen. EN e N 170 15 . Wer naturhiſloriſc e oder tootomiſche Bed⸗ trage, welche mehr als einen Bogen d 3 en, Me dr den laufenden Jahrgang der 3 Sf i a ont Eingegangen. rin 1 An Büchern. a ils ae 5 Collection of the Aae english zu Heidel- En. by J. Engelmann. 8, vol. I- IV. 1825. (Life of Lorenzo de Medici, vol. I IV.) Der erneuerte Merian oder Vorzeit und Gegenwart am Rhein, von J. B. Engelmann. Edenda. 8. ‘ 997, 30 Abbildd. von Staͤdten. Cornelia von A. Schreiber. Fuͤr 1827. daſchenſorm. 28. mit 7. Kupf. Grundzuͤge einer Veterinaͤr⸗ Topograpdie von Bayern, f vom Prof. Dr. Plank. München c 8. 155. An Zeitſchriften. Shneigs 20 E Jahrbuch der Chemie und Phyfik. Bd. Pog Lende orf 14 Annalen der Phyſik und Chemie 1826. 5 und Kaſtner, rchis für die Naturlehre VIII. Heft 2, 3. 5 Archiv des N X. Heft 2. 3. XVI. Heft 2. 3. XVII. Heft 1. 2. Botanitde ke Nr. 13 —16. Berl. 1. 6 Bogen. Koffeis T eheimifch» wefipbälife Monatsſchrift für Er⸗ siehung und Volks- Unterricht. Bis July. Aachen, a Seite ae der Frankfurter Sonntagsſchule 1826. Erſtet Bericht uͤber Arbeiten und Fortſchritte des ka⸗ liſchen Vereins zu Frankfurt 1 . 1826. 4. 00 Hinrichs Buͤcherverzeſchniß 1625. Band XIX. Heft XII. . eee eee eee eee eee Die Buchhandlungen wenden ſich an die Buchhandlung Brockhaus in Leipzig; Die Poftamter an das in Jena, welches die Iſis mit 3 Rabatt erhaͤlt. Der Preis von 12 Heften iſt 8 Thlr. ſaͤchſ. oder 14 fl. 24. Er. rhn., und die Zahlung iſt ungethellt zur Leipziger Oſtermeſſe des laufenden Jahres zu leiſten. Beytraͤge, und beſonders Bücher, werden wo möglich im Wege des Buchhandels an Brock— haus zu Leipzig geſchickt; an die Redaction nur mit der fahrenden Poſt; dickere Sachen gerollt. Es geht nichts verloren; das Recommandiren iſt daher unnoͤthige Vertheuerung. Unfrankierte Buͤcher mit der Poſt werden zuruͤckgewieſen. (Damit ih Niemand vergeblich bemuͤhe, fo wird hiemit angezeigt, daß in die Iſis keine politi⸗ ſchen Auffaße aufgenommen werden. Ih4˙ u i ² AA ³¹ꝛ. d Jena in der Expedition. U. n E An k uͤn digung. Die erſt feit 8 Jahren beſtehende Geſellſchaft des va⸗ derlaͤndſchen Muſeums in Böhmen ſieht ſich bereits im Stande zwey Zeitſchriften herauszugeben, eine Deutſche und eine Boͤhmiſche, jene unter dem Titel: Monatsſchrift der Geſellſchaft des vaderlaͤndiſchen Muſeums in Boͤhmen. 8. Sie wird enthalten: 1) Hiſtoriſche Auffaͤtze aue der boͤhmiſchen Ger ſchichte; und zwar a) Darſtellungen einzelner merk⸗ würdigen Begebenheiten oder ganzer Epochen der all— gemeinen vaterlaͤndiſchen Geſchichte. b) Berichtigun⸗ gen oder Erläuterungen über noch zweifelhafte oder beſtrittene Angaben älterer Schriftſteller. c) Unter⸗ fuhungen über einzelne Punkte der alten innern Staats- und Rechtsgeſchichte, der Geſetzgebung und der Verfaſſung. d Einzelne Nachrichten uͤber die alte Staatsverwaltung Boͤhmens, in Hinſicht auf die Hof, und Landesaͤmter, auf die Juſtißpflege, die Po⸗ lizei, das Finanzweſen und die Kriegsmacht. e) Auf⸗ ſaͤtze aus der Culturgeſchichte Voͤhmens, wie im All⸗ gemeinen, ſo auch insbeſondere über die Pflege ein⸗ jelner Wiſſenſchaften und Künſte, über die alte Kriegs— kunſt, über die geſammte Volksinduſtrie, über Sitten und Gebraͤuche, uͤber das Religions und Kirchenwe⸗ weſen, u. f. w. f) Rückblicke auf die gleichzeitige Geſchichte der einſt zur Krone Boͤhmens gehörigen Lander, Maͤhren, Schleſien, die Lauſitzen, zum Theil auch Brandenburg und Luützeldurg, in wieferne fie ſich auf das Mutterland bezieht. 8) Datftellungen aus der allgemeinen Geſchichte der oͤſterreichiſchen Monar— chie, feit dem Verbande Boͤhmens mit derſelben. 1) Biographien und Charakteriſtiken ausgezeichneter Boͤh⸗ men und Maͤhrer, in wiefern die letztern auch in Boͤh⸗ men gewirkt haben. D Genealogiſche Notizen, ftz wohl über die ſchon erloſchenen, als auch die noch beſtehenden ausgezeichneten Familien des Vaterlandes. *) Statiſtiſche Abhandlungen aus der Gegenwart und der Vergangenheit. 1) Hiſtoriſch topographiſche Auf⸗ fäge. m) Kritiſche Unterſuchungen über die Quellen der boͤhmiſchen Geſchichte, über alte Denkmaͤler aller Art, Münzen, Wappen, Inſchriften, Urkunden, u. f. w. n) Einzelne wichtigere Urkunden und Aktenſtuͤcke aus der vaterlaͤndiſchen Geſchichte, mit beigefügten noͤthi⸗ gen Erlaͤuterungen; Mittheflungen aus Archiven, aus wichtigen Handſchriften, oder feltenen altern Büchern, o) Auszüge aus auslaͤndiſchen Quellenſchriftſtellern, welche die böhmifche Geſchichte aufklaͤren. gen. N henform. 2) Auffaͤtze aus dem Gebiete der Naturwiſſen⸗ ſchaften und deren Anwendung auf Ackerbau, Kün⸗ fie und Gewerbe, mit beſonderer Beruͤckſichtigung des Gemeinnuͤtzigen und Anziehenden e een a) Auffäse über Gegenſtaͤnde der phyſikaliſchen Gedgrapbie, der Laͤnder⸗ und Wölferfunde, der Geognoſie und Geologie; b) Auszüge des Wiſſenswürdigſten natur⸗ wiſſenſchaftlichen Inhalts aus Reiſebeſchreibungen, die theils wegen der fremden Sprache, theils wegen ihrer Koſtbarkeit ſich nur in wenig Haͤnden befinden; c) Berichte über merkwuͤrdige neue Entdeckungen im Thier „Pflanzen und Mineralreiche; 4) Anzeigen von neu erſchienenen wichtigen Schriften und Pracht⸗ werken aus dem Fache der Naturgeſchichte; e) Auf: ſaͤtze über neue Entdeckungen, Erfindungen oder Vers beſſerungen im Gebiete der techniſchen Chemie, der Mechanik, und der Landwirthſchaft. 3) Auffaͤtze aus dem Gebiete der ſchoͤnen Litera- tur: Proben vaterlaͤndiſcher Poeficen in jeder Dich⸗ tungsart, Ueberſetzungen boͤhmiſcher Nationaldichtun— gen; vaterlaͤndiſche Sagen und Erzaͤhlungen, maleri— ſche Reiſebeſchreibungen, Schilderungen einheimiſcher Sitten und Gebraͤuche; Auffage über Kunſt und Li⸗ teratur, wie überhaupt, fo auch insbeſondere über die vaterlaͤndiſche. Die Aufnahme dieſer Aufſaͤtze bat nicht ſowohl die Abſicht, die Monatſchrift zu eis ner gewöhnlichen Unterhaltungefchrift zu machen, als vielmehr den poetiſchen Talenten im Vaterlande den Weg zur Publizitaͤt zu bahnen, und zur Bildung des Geſchmacks in der Nation beizutragen. Nur Werke der in Boͤhmen eingebornen Dichter, die entweder durch ihren Soff ein vaterlaͤndiſches Äntereffe anres gen, oder durch Neuheit und Driginalität, durch acht poetiſchen Gehalt zum Beleg der poetiſchen Schoͤp⸗ fungskraft in der Nation dienen koͤnnen, werden in dieſe Blätter, mit ſtrenger Wahl aufgenommen. Es wird daher jede, wahres Talent bewaͤhrende, Erſt⸗ lingsprobe eben ſo willkommen ſeyn, wie die ausge⸗ zeichneten Leiſtungen unſerer bereits bewährten und gewuͤrdigten Schriftſteller. 40, Vaterlaͤndiſche Anzeigen aus der Gegenwart insbeſondere: a) Geſchichte der Geſellſchaft des vater⸗ ländiſchen Muſeums ſelbſt, Nachrichten über ihre Vers handlungen, Namhaftmachung aller bedeutendern Bei⸗ träge, Würdigung der im Muſeum bereits befindlichen naturhiſtoriſchen Schaͤtze, fo wie der hiſtoriſchen und literäriichen Denkmaͤler. b) Anzeigen von den in verſchiedenen Bibliotheken Boͤhmens und Maͤhrens befindlichen handſchriftlichen Schaͤtzen, fo wie auch von den Bohemicis im Auslande. c) Kritiſche Re- viſion des Wichtigeren, was im In- und Auslande Inhalt der Iſis von 1817 bis 1826, Band I bis XIX. Band X. XI Band J. iſt 1817. — 1822. 1. — II. — 1818. 1. — .— 1822. 2. — III. — 1818. 2. — XII. — 1825. 1. — IV. - 1910. 1. — XIII. — 18235. 2. — V. — 1819. 2. — XIV. — 1824 1. — VI. — 182.1. — XV. — 18%. 2. — VII. — 1820. 2. — XVI. — 1825. 1. — VIII. — 1821. 1. — XVII. — 182. 2. — IX. — 1821. 2. — XVIII. — 18%, 1. — XIX. — 1820. 2. „ Merk. es werden nur die wiſſenſchaftlichen Aufſaͤtze aufge: fuͤhrt, welche bleibenden Werth haben; ſelten Recenſionen. Es ſind dreyerley Regiſter. A. Inhalt nach der Reihe. Die Kupfertafeln. B. Inhalt nach den Wiſſen— ſchaften. I. Naturwiſſenſchaften. a) Allgemeine Naturgeſchichte. b) Zoologie, c) Anatomie. d Phyſtologie. e) Medicin. 1) Botanik. k) Mathematik. 15 Geſellſchaftsverhandlungen. m) Reiſen. % II. Allgemeines. n) Geographie. 0) Geſchichle. p) Aeſthethik, Sprachen 90 Philoſophie. 1) Literatur. a s) Gewerbe; Technologie. t) Oeconomie, Kriegswiſſen— ſchaften. ) Mineralogie. ; 15 Chemie. C. Alphabet. Regifter. i) Phyſik. Meiſt eigene Namen. A. Nach der Reihe. Band J. 1817. Heft I. 25. Home, Petromyzon, Myxine, Aphrodite, Hirudo, 20. Bataviſche Verhandlungen, B. VII. 105. Verſenkte Flaſchen., i 120. Acerbi, Lit. Bericht ſeit 1800. 161. Reife von Aly-Bey. x 170. Reife von Adams. 177. Humboldt, Vertheilung der Pflanzen. 217. Oken, Anatomie der Kerfez Herold, Sprengel. 225. Grubenlanternen. 297. Newmans Glasmeßer. 240. Peppys voltaiſch Apparat, 252. Milllington, Waſſerwidder. 257. Thomſon, Lit. Bericht 1815. 506. Nees, Pilze. 320. Oken, Fortpflanzung der Schnecken, ohne Paarung. 321. Literariſches uber England. , Heft. IV. 385. Mathemat. phyſikal. Bericht. v. 1815. 465. Dfen, Ueber Genus und Species. 460. Derſelbe, Arenicola. 375. Cuvier, Rothwürmer. 479. Montagu, Doris, Spio, plotis. Heft V. 521. Ueber deutſche Literatur. 557. Oken, Was auf Neiſen zu beobachten. 575. Doͤbereiners Eudiometer. a 582. Lichtenſtein, Berliner Naturalienſammlung. 585. Nees, Algen und Pilze. 636. Littaea. 5 050. Knight, Bewegung des Pflanzenſaftes. 621. Oken, Proteus anguinus. Heft VI. 665. Pariſer Verhandlungen, 1810. 745. Daniell, Kryſtalliſatigusgeſetze. 785. Kunth, Graminea, KReimarld, Iſis 1826. Heft XII. Medufa, Branchiarius, Di- Elyonurus, Dieciomis. 794, Derfelbe, Cyperaceae. 801. Entdeckungen in Neuholland. Heft VII. gar. Londner Verhandlungen 1816. 875. Bojanus, Blutegel. 876. Deſſen Arbeiten., j 884. Adams africaniſche Thiere und Pflanzen. 921. Lamouroux, Lucernaria, 955. Porett, Wafer fleigt durch Galvaniſteren. 034. Doͤbereiner, Beſtandtheile der Sauerkleeſäure. 057. Wied, Briefe aus Braſtlien. 053. Newman's Löthrohr, nebſt Verſuchen. 080. Leclerc, Difflugia. "1017, Rudolphi, Pröteus anguinus, Heft VIII. 1041. Schweizer Geſellſchaft 1816. 1050. Wyder, Schlangen. 1054. Davies, Gordius marinus, Lineus (Borlaha.) 1089. Wagner, Philoſophie oder Mathematik. 1089. Carpue, Naſenanſetzung. 1120. Scott, Salzſaͤure gegen Syphilis. 1130. Derſelbe, Staarſtechen in Sndien, 1143. Kopſtadt, Monftrum. 1144. Cuvier's und Okens Thierſyſtem. 1204. Oken, Schaͤdelknochen. Heft IX. 1235. Gravenhorſt, Schlupfwefpen, 1245. Rengger, Haushalt der Inſecten. 1255. Oken, daruͤber. 1265. Cicognara, Kunſtpferde zu Venedig. 1273. Evans, Erdmagnetismus. . 1265. Blainville, Giftſporn des Ornithorhynchus. 1285. Cuvier, Tridacna, Notarchus, Minyas, Trifioma 1289. Sprengel, Androface. J 1200. Lehmann, Alperifoliae. 1509. Berzelius, Thorine, 1513. Landriani, Wulfiſcher Apparat. ar 1 ate me. eft X. 1321. Pariſer Verhandlungen, Juny bis Der, 1345, Altdeutfche Literatur ſeit 1800, nr te 1555. Codices in Heidelberg. N 1561. Brugnatelli, ſtöchiometriſche Kreistafel. 1500. Wolaſtons Aequivalententafeln. 1575. Maͤlzel's Metronom. 1410. Lamarck, Hiſtoire naturelle I IV. Heft XI. XII. 1455. Londner Verhandlungen, November 1816 Maͤrz 1817. 5 1949. Ranzani, Arenicola, Phyllodoce (Eumolpe), 1457. Derſelbe, Thalallema ſcutatum (Siphanoſtoma) 1401. Des mares tet Lesueur, Botryllus. ; 1481. W. Schlegel, über Cockerells Niobe. 1505. Lelueur,,Geltum et Pyroloma. 1515. Wied, Bericht über feine Reife, 1520. Pander, Brictey. 1540. La mouro ux; Polypiers flexibles. Band II. 1818. 1. Heft J. 3. Bericht über die pariſer Arbeiten 1816. 20. Laſpe, über Cryſtalliſation. = 33. Lehmann, Nicoliana, 37. Martius, Flora cryptogamica Erlangenſis. 52. Kunze und Schmidt, mycologiſche Hefte. 58. Treviranus, Delphinium et Aquilegia. 50. Pflanzen in Schraders Büchern. — Entfiehung der Darme aus dem Nabelbläschen. 101. Dollinger, Allantois in Katzen, Pferden. 102. Emmert, Eidechſen Eyer, 114, Dutrochet, Vögel und Schlangeneyer, 120, EHE Foetushüllen. 8 1075 S. 140. Rhabdomantiun Beutler. 148. Naſenanſetzen. 150. Marburger mediciniſche Diſſertationen. 152. Blaſche, Philoſophie und nicht Mathematik. 188. Wucherer, Gewicht des Bleyzinns. 202. Thier an Stronſa. f Heft II. 225. Edinburger Verhandlungen 1817. 255. Londner Verhandlungen 1817. 250. Münchner Denkſchriften 1811 — 1812. 250. Höhe des ſchwarzen Meers v. Engelhardt. 261. Steffens, Caucaſiſches Gebirg. 275. G. St. Hilaire, Crocodilſchaͤdel. 278. Oken, darüber. 2 270. G. St. Hilaire, Vogelſchaͤdel. 53. Sud fer, Cchehel der Wirbel 285. Cuvier, adel der Wirbelthiere, Fiſche, des Crocodils. 202. Kieſer, thieriſcher i Ale, * 500. Fr. Nees, Uebergang der Thiere in Pflanzen. — Schraders Pflanzen. 7. Humboldt, Familien der Graͤſer. 310. Lignum xhodium v. Smith. 511. Macbride, Sarracenia, 514. Mitchill, Ureinwohner von America. 350. Martius, Braſilien. 365. Martens, Spitzbergen. Heft III. a10. Pariſer Verhandlungen 1817. 429. Petersburger Abhandlungen 1811— 1812. 355. Werneburg, Prismen. Mu a Waſſer, Coͤleſtin, Knebelit, Koͤlreuterit, ornbley. 451. Arfvedſon, Lithion. — Berzelius, Selenium. 264. Decandolle, Pflanzenzahl. 408. Blumenfarben. 400. Humboldt, Kuhbaum. 472. Oken, Elephantenhuf. f 477. Derſelbe, Fretzwerkzeuge der Kerfe. 485. Treviranus, Arachniden. 480. Deſſen vermiſchte Schriften. 4083. Bojanus, Fiſchſchaͤdel. , 510, Oken, Bedeutung der Schaͤdelknochen. 522. Pander, Küchelchen. 524. Scores by, Polareis. 527. Ausruͤſtung gegen den Nordpol. Heft IV. 577. Edinburger Verhandlungen 1817. 1818. 502. Roͤſtmaſchinen des et e Er; 504. Geologiſche Geſellſchaft 1817 —1818, 500. Helvetiſche Geſellſchaft 1817. 508. Meisner, Schweizer Anzeiger. 601. Muͤnchner Denkſchriften 1813. 618. Burchells Reiſe. 623. Maves Neiſe. N 658. Mirbel, Uflanzenreich. 657. Caſſini, Roſtoc. 658. Wilbrand, Umbellaten und Syngeneſiſten. 663. Oken, Entomologiſche Litteratur von 1790 bis 1800. 667. Germar, Daſſelbe von 1800 - 1816. 677. Nitzſch, Inſuſorien. 079. Bojanus, Cexcaria, 680. Tiedemann, Holothuria, Alterias. 637. Dumeril, Fortpflanzung der Blutegel. 710. W. Schlegel, Pferde zu Venedig. 721. Muſtoxidi, daruber. Heft V. 709. Pariſer Verhandlungen 1817, 1818. 826. Bradbury, Reife am Miſſuri. 844. Wernebarg, Fallhoͤhe. 852. Humboldt, Iſolhermallinien. 805. Wucherer, Temperatur Freyburgs.“ 867. Goͤde, Meduſen. 370. Johnfon, Hirudo vulgaris, ; 972. Home, Arenicola, Lumbricus. 8376. Carus, Lumbricus. 9/6. Oken, Thalalfema. 022. Preiſe von Stu rats Inſecten. 1076 Heft VI. S. 9%. Arbeiten der Italiaͤner. 937. Mathematiſche Werke derſelben ſeit 1800. 052. Werners letztes Mineralſyſtem. 050. Okens Mineralſyſtem. 078. Arruda da camara, Faſerpflanzen. 901. Metamorphoſe der Botanif. 5 096. Goͤthe's botaniſchen Arbeiten. 1008. Go ldfuß, Zoophyten. 1010. Kirby, Strepfiptera. 1018. Latreille, Badinfect. 1020. A Animaux [ans vertèbres II. 1025. Latreille, Inſectengeographie. 1042. Wiedemann, Magazin I. 1040. G. St. Hilaire, Knochen der Bruſtfloſſen. 1050. Cuvier, Oberkiefer der Fiſche. 7 1072. G. St. Hilaire, Ichneumon, Hyaͤne. 1081. Schrebers Saͤugthiere Hft. 65, 60. 1083. d' Alton und Pander, Megatherium. 1087. Bramah, Hydromechaniſche Preffe, 1007. Geſetze der Academia Leopoldina. 1100. Boͤmiſches Muſeum. 1103. Preiſe Berliner Thiere. Bd. III. 1818. 2. 81% J der Annales du Muleum d' hift. natus, Ol. 1.— . 1145. Annales maritimes 1816. ö 1148. Venturoli, hydromedriſches, Pendel und Stange. 1156. Methuon, trockene Kryſtallbildung. — 1160. Brochant, Montblanc. 1101. Delile, wilde Pflanzen in Aegypfen. 1170. Cuvier, Sciaena, Argentina, Mullus. 1101. Treviranus, vermiſchte Schriften II. 1197. Blainville, Urfus horribilis in America, 1200. Savygny, Freßwerkzeuge der Aptera, 1210, Kieſers Archiv.. 1235. Ahat. reſearches XII. 1238. Tukey, Congo. Hft. 8. 1205. Acta Leopoldina 1818. J. 1281. Pariſer Verhandlungen 1817 — 1818. 1288. Biot, Phyſik. 5 1505. Girard, Arrthal in Aegypten. 1323. Nöhden, Meteorfleine in Wien. 1320. Sprengel, de patribus rei herbariae. 1342. Lehmann, Primulae. 1343. Nestler, Potentillae, 5 13545. Delile, angebaute Pflanzen in Aegypten. — Mirbel Cambium, 1 X 1362. Magendie, Luft in Daͤrmen. 1304. Derſelbe, Verſchlucken der Zunge. 1505. Clarke, Reduction der Erden. — Blainville, Thierclaſſiſication. 1385. Nees, Freßwerkzeuge der Kerfe. 1405. Savigny, Freß werkzeuge der Hexapoden. 1412. Blainvil fe, Kiemendeckel. 1410. G. St. Hilaire, Skeet und Alhemorgane der Fiſche. 1425. Bojanus, Rima Glaferi, Eichel des Widders, Allantois et Veficula umbilicalis equi, Knochen und Muskeln von Tefindo, Blutlauf, Helix pomatea, Cyergang der Muſcheln, Leber der Arachniden, Herz der Krebſe, Anakomie von Aſearis. ft. XI. 1925. Thomſon, Phyſikaliſche Arbeiten 1817. Berliner Magazin 1807 — 1816. Prony, Pendel. Biot, Orgel.“ Memoires de Sc. math. 1814. 1500. Baget, Metallmohr. 450 1502. Brafilien Arruda, Gärten in 1512. Delile, Flora Aegyptens. 1545. Picolt de la Peyroule: Plantes des pyrenees. 1546. Lehmann, Nicotiana. 1557. Le Sueur, Firola et Firoloides. 1550. Bosc, Gecidomyia. 1505. Niczſch, Thierinſekten. 1448. 1484. 1489- 1405. 1077 1565. Nenning, Traubenmotte. 1566. Reichenbach, Pfelaphi. x 1567. D fen, Ahynchoprion, Giftwanze in Perſien. 1570. Stiebel, Diacanthos. 1572. Meinecke, Stoechiometriſche Werthe. 1575. Pelletier, Vauqueline, 1582. Boſſi, Diamanten, 1591. Lichtenſtein; Onychoteuthis. Hft. X. 1601. Verhandlungen 1818. 1608. Londner Verhandlungen 1817 — 1818, 1611. Geolog. Verhandlungen 1818. 1015. Linneiſche Verhandlungen 1817 — 1818, 16106. Bojanus, Hundsfoctus, 1623. Darmblafe des Schafs und Pferdes. 1636. Cuvier. Ophidium, Coryphaena, Girelle. 1647. Somnamkbulismus. 1652. Weſen der Krankheit. 1650. Cuvier, Labrus, Chromis, Crenilabrus, Luijanus, Anthias, Julis, Sparus, Encraficholus, Atherina, Cent ro- altes, Zeus. 1670. Gold fuß, Protozoa. 16706. Blaiviille, Claſſification der Mollusken, Pierodibran- chia, Polybranchia, Cyclobranchia. 1691. Goeden, Vaccination. 1727. Berliner Magazin, 1807 - 1817, Botaniſches. 1755. Wilbrand, Roſaceen und Leguminoſen. 1750. Laplace, Geſtalt der Erde. 1702. Bayrhammer, Flechtenbrod. 1795. Davy, Schlangenſteine. — Vogel, Boullay, Mandeln. — Pargaſit. ' 1764. Briefe von Winkelmann. oft XI. 1703. Denkſchriften der ſchwaͤbiſchen Naturforſcher. We Magazin 1807 — 1816. Phyſiſches und Mineralo⸗ giſches. 5 1828. Sartorius, Baſalt bey Eiſenach. 1829. Kieſers Pflanzenanatomie.“ x 1839. Meyers Flora Ellequeboenlis. 1845. Sprengel, Umbelliferae. 184). Lehmann, Alperifoliae. 1851. Bridel, Muſci. 1850. Brown, Pflanzen vom Congo. 1877. Poli, Teſtacea. 1916, Dutrochet, Trocheta, 1917. Hoy, Trichiurus, 8 1018. 3 nues, Geckoumabouia. N 1919. Lebendiger Alligator, e Ründing: lebendige Schildkroͤte. 1021. Traill, Tucanſchnabel. ft. XII. 1953. Pariſer Verhandlungen 1818, 1968. Coli, Tuffartiger Stein. 1969. Memorie d. Soc, italiana 1813. 1070. Murray, und Wollaſton, gediegen Eiſen in Braſi— lien, Diamanten. 1086. Holland, Bitterſalz. 1988. Thenard, Sauerſtoff und Säuren. 1994. Murray, Seewaſſer. 1005. Banks, Rahm Meſſer. 1999. Da w, Kartoffeln aufzubewahren. 2005. Bigrlow, Pflanzen und Thiere in Nordamerica. 2012. Deſſen Flora boltonienlis. 2041. N. Brown, Pflanzen vom Congo. 2058. Lamark, Kerfe. 2001. Blainville, Setipoden. 2007. Koſter, Braſtl. Thiere. 2075. Savigny, Freß werkzeuge der Cruſtaceen. 2085. Leah, Kerfe und Quallen von Congo. 2086. Eyſenhardt, Thalallema ſcutalum, Eumolpe maxima. 2089. Bojanus,, Blutegel, Dottergang bey Coluber berus, Fiſchſchädel, Thraͤnenbein der Schildkroͤte. 2096. Oken, Eyergang der Muſcheln, — Barclay, T ier von Stronfa 2000. Okens Erklaͤrung deſſelben. 7 2102. Ruſſiſche Sammlung faͤr Nat, Wiſſenſchaft. 105. 1078 2111. Bayeriſche Naturforſcher in Barſilien. 2121. Oeſterreichiſche Naturforſcher daſelbſt. 2125. Sternberg, Schmidtia. 2120. Nachtrag zu Poli. Bd. IV. 1810. Hft. I. 1. Gründung der Academia Leopoldina. 3. Blainville, wiſſenſchaftl. Bericht v. 1817. 47. Okens Mineralſyſtem. 8 55. Mineralzerlegungen v. 1812 — 1818, 81. Bojanus, Athemorgane v. Anodon. 101. Lead), Cephalopoden. 102. Delorme, Filaria medinenfis, Kirby, Haushalt der Kerfe. J. 113. Scoliophis. g ; 116. Wilfon, american. Ornithologie. 135. Blainville, Drang: Dutang. 134. Fr. Guaier; Gynocephalus leucophaeüs, 135. Blainville, Geſchlechlstheile der Beutelthiere. 136. Hunter, Abſetzung der Eſelfohlen. . 137. Rouyer, Einbalſamieren der Mumien. 153. Cancellieri, Tarantelſtich, boͤſe Luft. Hft. II. 208. Werneburg, Ciſſoidometrie. 211. Mineralzerlegungen feit 1812 1818. 222. Cadmium, Veſtium, Wodanium. 227. Ferrara, Mineralogie von Sicilien. aD Engelhardt, Mineralien von Kotzebues Weltumſe⸗ gelung. 5 234. Koenig, Mineralien vom Congo. 235. Suffirus Pflanzenſyſtem. 251. Wahlenberg, Holcus alpinus. — Gozzi, Kreislauf in Chara. 252. Cranch, Thiere vom Congo. 257. Leach, Ocythoe. 258. Home, Eyer von Sepia, Janthina. 250. Jonnes Coluper Curlor; 263. Leſueur, american. Meerſchlange. 200. Goldfuß, Arten der Kaͤnguruh. 271. Derſelbe, Lipurus (Koala) 270. Biot, Kerfe im luftleeren Raum. 277. R. Brown, Flora Noyae Hollandiae, Rahmen. 280. Labus, Alterthuͤmer. . H ft. III. 382. Werneburg, Baſis der Differenzialrechnung. 501. Zerlegung der Erze v. 1812 — 1818. ara. Breithaupt, Boron in Mineralien. N 422. Inhalt der Flora danica, fascicul. 17. 224. Davon, Heimath der Kartoffeln. — Hornl[chuch, Voitia et Syſtylium. 425. Sprengels natürliches Pflanzenſyſtem. 995. Okens Pflanzenſyſtem. 0 520. Cuckerell, Statuen von Argina. H ft. a. 536. Pariſer Verhandl. 1818. 502. Schweizer Verhandlungen v. 1818. 500. Magnetiſche Fehlweiſungen. 575. Thiere vom Nordpol. 577. Sickler, Pflanzen um Rom. 587. Fries, Lichenum dianome- 501. Ehrenberg, Sybvae mycologicae. 505. Marcul de Serxes, Rückengefaͤß der Kerſe. 650. Diard, Tapir in Aſien. 651. Glocker, Haare des Ornithorhynchus. 652. Chamiſſo, Salpa. 653. Klaproth, Caucaſus. Oft. V. 675. Goeden, ſchildert Marcus als Arzt. 700. Lihrenftadt, Thieriſch. Magnetismus. 723. Cuvier, Patella. 1 745. Parrot, Vertikal- Anziehung, Pflanzenverkruͤppelung, Far— ben. x . f 739. lleber Okens Univerſum als Fortſetzung des Sinnenſp— ems. BED 1 oft. VI. 801, R. Brown, Prodromus Florae noyae Hel- landiae, 1079 Bd. V. 1819. 2. V na ft. VII. 1036. Ofen, beſtimmt die roͤmiſche Graͤnze nach der ? Art des Korbtragens. 5 1 Nach 1030. Sicklers und Davys Herculann: Handſchriften. 1052. Werneriſche Geſellſchaft zu Dresden. u eh Wavellit, Gummibley, Euclas, Crichtonit, oͤpferthon. sse 1069. Trattinnick; Schmidtia fubtilis. 1071- eu Lepidodendron. = Hopkirk, lora anomala. 1000. Blainville, Wiederfäuer, 1098, Derſelbe, Wapiti. 1101. Lead, Wapiti. 15 2 1102. Ord, Rupicapla americana, Antilocapra, Wapiti, Ovis montana. 5 ri 1109. Smith, Giftzaͤhne. 1110. Lorinſer, Drufen. 1115. Werlich, Schneckenpaarung. 1117. Oken, Entſtehung des erſten Menſchen. 1125. Peck, american. Meerſchlange. 1 1125. Soͤmmerring, Ornithocephalus breviroſtris. 1127. Goeden, uͤber Hegels Begriff der Krankheit. 1157. Breras Journal der Medicin 1816— 1318. 1169. Bremſers Eingeweidwaͤrmer. 1170. Botan. Zeitung. 1810. Oft. VIII. 1180. Katterfeld, Aſa⸗Lehre. 1214. Sicklers Plan von Rom. 1210. Belzonis Entdeckungen in Aegypten. 1221. Jack, Zamberger Bibliothek nebſt Handſchriften. g 1277. B. Naturhiſt. Bemerkungen; auf einer Reiſe durch Oeſtreich. 1299. Katterfeld, Gletſcher in Tyrol. 1517. Runge, Pflanzenchemie. 1521. Meigens Fliegen. I. REDE 1527. Lichtenſtein, Marcgraves Saͤugthiere. 1542. Spix, Gephalogenehs, 1345. Braſiliſche There in Munchen. 1350. Ulrich, Schildkroͤtenſchädel. J : 1355 Geoffr. St. Hilaire, Philofophie anatomique. 1500. Bojanus, Bedeutung der Schädelknochen. 1500. Pariſer Verhandlungen, July 1818. 1375. Ulrich, Schildtroͤtenſchaͤdel. Hft. IX. 1587. Davy, herkulaniſche Rollen. 1500. Sicklers Abrollungsmaſchine. 1398. Murray, auch darübe . f 1400. Vifconti, Stuarts Alterthüͤmer von Athen. 1420. Blaſche, Kritik naturphiloſophiſch. Schriften. 1396. Campbell, Sandwichs⸗Inſeln. 1520. Werneburg, Triſection der Winkel. 1522. Mündner Denkſchriften 1810, 1017. 1528. Oken, Beinphiloſophie. 191 1540. Pariſer Verhandlungen, Auguſt bis October 1818. Hft. X. 1563. Goeden, Kiefers Syſtem der Medicin. 1595. Hauff, e 300. Schweizer Anzeiger J. 8 ; ; ” r En S 90 piez, Geßlenit, Crichtonit, Helvin, Albin, Peliom. 1694. Wavelit, Gummibley, Erichtonit, Euclas, Galmey, Uran⸗ kalch, Phosphorſaures Wad, Wade, Petalit, Triphan, Le⸗ pidolith, Ichrolith, Apophyllit, Chabaſie, Fablunit, Granat, Tantalit, Chromfaures Bley, Mejonit, Leucit, Picrolith. 1617. Agarp d Syuoplis Algarum. 1020. Wied, Diclidurus, f 4 1650. Oken, heilsberger Inſchrift. 1073. Pariſer Verhandlungen, October, Novbr. 1918. Oft. XI. 1695. Bamberger Handſchriften. 1742. Bimsſtein. , 1744. Fries, Beſtimmung der Piſzgattung. 1754. Prince, american. Meerſchlange. 104. Le Ray, Saͤugſhiere NET -66, Bojanı anatome teltudınıs. 4700 Ki 8 fer üb. Pfenfers Scharlach u. Krauſens Schutzpocken. 1764. Barıfer Verhandlungen, Novbr. und Dechr. 1818, 1788. Ofen, Pierodaekylas, H ft. XII. 1324. Bamberger Handſchriften. 1834. Lamar o k, hiftoire/naturelle V. * ——— 1080 1845. Naumann, Ornitholog. Bemerkungen in Hollſtein 1801. Pariſer Verhandlungen, Januar 1810. T ft * Litterariſcher Anzeiger. Nr. 1 — 19. Enthalten nichts wiſſenſchaftliches. — 20. Berliner Preiſe der Saͤugthiere und Voͤgel. — 21. Ausſtopfen. — 34. Inhalt von Sturms Flora. — 55. Inhalt, Sch an Fauna, — 45. Schweizer Verſammlung 1819, — Bartons Schriften. Blume, Phyfalia. 47. Nilſon's Arbeiten. 50. Verzeichniß von Trattinnicks Pflanzen. 51—58. Thomſon, chemiſcher Bericht 1618. 50. Blainville, uber Bojanus Anatomie der’ Teich muſchel. | Band VI. 1820. 1. Heft 1.23. Stewart, Fortſchritte der Wiſſenſchaften I. 43. Wied, Cavia rupeliris, Moco n 44. Nees, wegen Pflanzen. Heft II. 53. Faber, Urſprung der heidniſchen Götter 75. Fr. Schlegels Weisheit der Indier. e 88. Pariſer Verhandlungen, Jaͤnner bits Aprib 1819. Heft III. 104. Stewart, Fortſchritte der Wiſſenſchaften II. 135. Pariſer Verhandlungen, April — Auguſt 1819. Heft IV. Dresdner e e 1810. ; 154. Stewart, Fortſchritte der Wiſſenſchaften III. 188. Pariſer Verhandlungen, September 1810. 4 199. Londner Verhandlungen, November 1818 bis Maͤrz 1819. Heft V. 238. Münchner Verhandlungen, Jaͤnner bis März 1820, 255. Londner Verhandlungen, April 1819. Heft J. 289. Oeſterreichiſche Naturforſcher in Braſilien. 317. Pariſer Verhandlungen, October bis November. 310. Londner Verhandlungen, April 1819, Litterariſcher Anzeiger. Heft J. S. 1. Inſtruction an reiſende Naturforſcher. 21. Schweizer Anzeiger. 1819. 25. Koſter, Ackerbau in Pernambuco, Zucker, Maniok, Cocos, Biberbaum, Braſilienholz, Bataten u. ſ. w. 40. Tuckey's Reiſe, Thiere und Pflanzen. Heft II. 97. Roß, Neiſe nach Baffinsbay; rother Schnee, Thiere, Pflanzen, Magnetnadel u. ſ. w. 138. Sabine, Xema. 130. Alpina, B. 1— 4. 141. Regius, Tremolith. 136. Steinmann, Carpholit. 150. Juſſieu, Onagrarien, Loaſeen. 4 \ 160. Derſelbe, Pflanzenfamilien I. Apetalen; Ariſtolochien, Dleaſtern, Myrobalanen, Thymelaͤen, Proteen, Laurinen, Myriſticeen, Polygoneen, Atripliceen, Amaranthaceen, Plan⸗ tagineen, Nyctagineen, Plumbagincen . 167. Juſſieu, Pflanzenfamilien II. Monopetalen; Primu⸗ laceen, Rhinnatheen, Acantheen, Jasmineen, Verbenateen, Labiaten, Perſonaten, Solaneen, Boragineen, Convolvu'ns ceen, Polemoniaceen, Bignoneen, Genkianeen, Apocyneen, Sapoten. * 179. Derſelbe, Mentzelia, Loaſa. 181. Sowerby, Epirafröhren in Terebratula- — Montagu, Terebella. 5 185. Grapenhorſt, Grundfäase für Kerfſippen. 197. Wackers, mediciniſche Miſcellen. Heft III. 209. Blainville, phyſikaliſcher Bericht. 1818, 250. KGafines que, nova genera plantarum. 294. Derfelbe, Eilf neue Molluskenſſppen. 247. Sruithuifen, Infuſorien, Wuͤrmer, Entremostrasa, 260, Cuvier, Salpa. 75. Chamiſſo, Salpa. 7 (ES 1081 1082 S. 276. Sieber's Sachen aus Aegypten. S. 678. Lorinſer, Action der Venen, 202. Deſſen Herbarien. 694. Soden, Syſtem der Krankheit. Heft IV. 315. Blain villes chemiſcher Bericht von 1818. 751. Biſchof, Entwickelung der Pflanzenſubſtanz. 329. Runge, Pflanzenchemie II. 737. Pariſer Verhandlungen, Jänner und Februar 1920, 6. Jufſieu, Pflanzenfamilien III., Ebenaceen, Rhodorateen, Deft XI. 786. Alterthümer in Nordamer jeg. 1 i eee 5 a | 5 705. Molliens Reife in Africa. 343. Deſſelben, Abhandlung IV. Zuſammengeſetzte, Cihora: 707. Andreoſſi, Bosporus. ceen, Cynarocephalern. Ä 802. Spaniſche Litteratur. j i 354. Deffelben, Abhandlung V. Corymbiferen. 814. Glocker, Mineralien in Schleſien, Johnit u. ſ. w. 500. Deſſelben, Zufaß zu Abhandlung J. Apetalen. f 821. Ueber Kreyſigs Heilkunde. 500. Kirby, Kerfe Brief II. Eh Heft XII. 900. Berzelius, Cyanur. 386. Leo, Fortpflanzung der Regenwuͤrmer— 901. Merime, Herſtellung der Gemaͤlde. - 388. Koelreuter, Mineralquellen. 915 1 . Baͤume. eft V. 401. Blainville, naturhiſtoriſcher Bericht, 1818. ® ‚ Deufhreden. Fe Jomard, Zahlzeichen der Alten. 5 35 914. 2 we Nen 425. Wernebur g, Triſection der Winkel. 918. Geoff. St. Hilaire, Schwere der Eyer. 428. For, Erglühen des Platins. 0 950, Pariſer Verhandlungen, Hornung, März 1820, 420. Davy, Erplofion von Kalium und Tellur, 1 8 7 450. Bruce, Vulkan unterm Meer, Litterariſcher Anzeiger. 32 Rather e je . Heft VIII. 503. Bory, Visnea mocanera, 455. Lithion- 3 601. Bertolonii amoenitates botanicae, 434. Necro nit, Wolfel und Tellur. 619. Juſſieu, Pflanzenfamilien VII., Dipſaceen, Valeriana⸗ 455. 1 Plasma- 635. 65 n des Vögel 436. Mineralogiſche Reife in Böhmen, 55. Lichtenſein, Marcgraves Vögel, 052. Gaͤde, Gallengefaͤße der Kerfe. ao. Breithaupt, palmenperſteinerung. 659. Savigny, Animaux lans vertebres II. 442. Lehmann, Potentilla. 7 DL R Heft IX. 673. Acerbi Litteraturbericht 1810. F e e n eee bre, 5 erna Shen ® Heft X. 753. Acerbi, Ital. Litteraturbericht 1819, 462. Otto, en 5 ip honoltoma. 783. Savigny, Afeidien. IIL I Seh En yſtem. Heft XI. 809, Reife des Prinzen Max v. Wied. 8 Br Dalman, Diopſis. 855. Acerbi, Ital. Litteraturbericht III. Eu Leach Din Bukang und Chimpanfe 850. Savigny, Animaux lans vertebres IV. — Scoresb 1 Länge der Wale. ! 882. Goͤd 415 Bedeutung der Vaccination. 508. Blainville, Fingernägel bey Vögeln, 85 RER RER Klingſtein 500. 9 a ie A Oft. XII. 907. Acer b i, Ital. Litter, Bericht IV. A 1 ger Sele in led 052. S av i9 n DEREN der Abbildungen. » . ’ 1 4 . 5 * 510. Jufſieu, Paſſiflorern. 905. Reiſe des Prinzen Max von Wied 521. Schmidts vconomilhe Flora, Uredo, Beplagen 527. Geoff. 8 Aue e der Cruſtaceen. plagen, 552. Oken, Bedeutung der Kerftheile. t. 6. Nr. 6. Bl | 5 560. Nusconi, Anatomie der Salamander. 2 4 > er 0 8 ee Tiers, knochen. 567. Schreibers, über Proleus. Oft. 10. Nr. 10. Verſteinerfe Stadt, 570. Rus coni, Anatomie deſſelben. — 20. Höhe eines Meteorſteins. 502. Bory, Saffranknollen. Oft. 11. Nr. 21. Manuſcripte auf farbigem Papier. I — Nugent, Geologie von Antigoa. Band VII. 1820. 2. — 20. Pariſer Verhandl. Hornung 1820. eft VII. 330. Sickler, Thierkreis von Tentyra. Ser Sumbefhı, Saal sc Rad, SE Bd. VIII. 1821. 1. 300. Juſſieu, Pflanzenfamilien VI.; Corymbiferen. 8 i umi i i 379. ne der S 1 „ oe in Mies, 3a Aug: St. Dare; Hyacıntıus, Tragus. ft. II. 110. Grohmann, Geſchichte der Me i 385. Petit⸗Thouars, Polygonum. > Bojanus, er) 5 Ruhe, 386. Pavon, Chininincha, Aid 191. Pariſer Verhandl. Hornung, März 1320, 387. Kup ier, Anatomie der Afcidien, Oft. 1II. 205. Sickler und Davy, herkulaniſch. Handſchriften. 404. Bojanus, Antwort an Blainville wegen Muſcheln. 235. Blaſche, über Schuberts Traum. 429. Goͤden, Contagien. 400. Londner Verhandlungen, April, May 1819. 255. Raturwifienidaftl, Mspringp, 208. Bojanus, Decidua et Reflexa uteri. Deft VIII. 509. Pingel, Conglomerate im Baireuthiſchen. 270. Derſelbe, Milchſaftgefaͤße der Schildkroͤten. 511. Mineralogiſche Leſefrüchte. 271. Derſelbe, Athmen der Pricken. 518. Pariſer 1 Novbr. Decembr. 1810. 272. Derſelbe, Gehoͤrknochen im Fiſche. Heft IX. 540, Visconti, Bilder am Parthenon, 278. Uechtritz, Naturgeſchichte der Oberlauſitz. 580. Reiſe in Tyrol. 3 N 305. Bojanus Diftoma. 507. Trautpetter, Germaniſche Götter, N 306. Paxiſer Verhandl. Marz 1820. 620. Pariſer Verhandlungen, Dechr. 1819. und Januar 1820 Hft. IV. 350. Erdmagnetismus. Heft X. 625. Ueber Graſers Erziehungslehre. 350. Naumann, naturhiſtor. Syſtematik. 636. Mohs, Mineralſyſtem. ; ’ 303. Schouw, Pflanzengeographie von Italien. Oda. Agardhs, Metamorphofis Algarum, Hft. V. 4106. Kuneck, Hoͤhenmeſſung. 054. Horae phyſicae berolinenſes. 293. Brandes, Zerlegung römifcher Knochen. 667. Leuckart, Eingeweidwürmer. 240. Jargllelismus zwischen Natur und Spfache, 673. Wiedemann, nova genera dipterorum. } 470. Ralfiefie, zwiſch und Sprach Iſis 1926. Heft XII. 68 * 1083 ©. 481. Grohmann, vhyfolsg. Bedeukung der Krankhei = Pariſer Verhandl. Maͤrz 1820. N rahmen ft VI. 498. Sickler, Ausgrabungen in Olympia 504. Bamberger Druckdenkmale. er 1 517. Wagner, Welttafel. 624. Chebreul, Zircon. 527. Strangsway, Geognoſie v. Petersburg. 528. Kounitzin, verſteinertes Holz. 555. Pfrſchen auf einem Mandelbaum. — Shisholm, Gifte in Amerika, Warannia u. ſ. w. 557. Graves, Crocodilus intermedius, planiroſtris. 543. Wilbrand, Natur der Milz. 551. Humboldt, Schneegraͤnze des Himalaya. 578. Pariſer Verhandi. März, April 1820. Litterariſcher Anzeiger. Oft. 1. 1. Bkainvikle, Ritteraturbericht 1810. 57. Jerſted, Electromagnetismus. 65. Mitſcherlich, Kryſtallformen. Oft. 2. 81. Thomſon, Litterariſcher Bericht 1819, 151. Mineralogiſche Querſtriche. Hft. > 101. Bamberger Druck⸗Denkmaͤler. 182. Schweizer Geſellſchaft. N 180. Configliacchi, Viperngift. Hft. 5. 257. Leuckart, fiſchartige Lurche. 205. Wilbrand, Harnſyſtem der Kerfe und Leche. Beylagen. Nr. 1. Dubletten des Zool. Muſeums zu Berlin. — 4. Wolf, Verzeichniß ſeiner Voͤgel. Bd. IX. 1821. 2. H ft. VII. 045. Dittmarſch, Wirbel in Gryllus. 647. Wied Muscica, pa alector. 679. Derſ., Braſil. Hirſche. 651. Swainfon, Zoolog. Illuſtrat. 1— 6. 654, Pariſer Verhandlungen, April — Juny 1820. Hft. VIII. 671. Nauman, Begriff der Geſchichte. 687. Poggendorf, Electromagnetismus. 710. Hoffmann, Anordnung der Gebirgsarten. 730. Biot, Nordlicht. 747. Breithaupts Mineralſyſtem. 704. Schlotheims Petrefactenkunde. | 770. Naumann, Ornitholog. Neuigkeiten, Mormon etc. 705. Pariſer Verhandlungen, Juny 1820. Hft. IX. gor. Trautvetter, Heldenſagen. 817. Wagner, Poeten. 831. Wilbrand, natuͤrl. Pflanzenſyſtem. 829. Dietrich, neue Pelargonien. 5 847. Temminck, Manuel d’ornithologie, 803. Groh, Arzneymittel. 008. Pariſer Verhandlungen, Juny 1820. 5 Hft. X. 920. Naumann, Vorwiſſenſchaften der Geſchichte. 950, Acta Leopoldina Bd. II. 1820, Kuhl Pfittacini, Le Vaill. Papagayen. 1 069. Douault- Wieland, Verfertigung des Straß. 077. Rafinesque, Viſcum, Samolus et Viburnum. 980. Lamourwux, Polypiers, 901. Pariſer Verhandlungen, Auguſt, Septbr. 1820. Heft XI. 1022. Grog mann, Organon des phyſiſchen Lebens. 1030. Wernekink, Wavelit. ö 1033. Humboldt, Pflanzenvertheilung. 1040. Goldfuß, Thierſyſtem. 1050. Weber, de aure pilcium, 1083. Pariſer Verhandlungen, October — December 1820. Heft XII. 1113. Alte Sagen für Okens Entstehung des Men: ſchen aus dem Meer. R 1115. Kirby's Entomologie geist IV; 1145. Bojanus, Schaͤdelknochen. 1107. De 1 e der Pricken. 1175. Fitz ler, Homsdͤopathie. 1185, Far Verhandlangen, Dechr, 1820, Jänner 1821, 1084 itterariſcher Anzeiger. S. Heft VII. 273. Kuneck, Barometer 8 350. Fleiſcher, Sula. meter Heft IX. 357. Naturalienſammlungen zu London, Paris. 394. Naumann, über Kieſers System“ 1 Heft X. 555. Thomſons naturhiſtoriſcher Bericht 1819. Beylagen. No. 16. Okto, animalia marina nova. — 23. Stein, Widerlegung von Kunecks Hoͤhenmeſſungen. Band KX. 1822. 1. Heft I. 21. Ueber Klaproths Reife in den Caucaſus. 29. Meigens Fliegen II. 52. Eſchſcholz), Kerfſtelett. 60. Derſelbe, Salpa. 61. a Bern N g% 77. Pariſer Verhandlungen, Jaͤnner und Hornung 1821. 80. Audouin, Kerfifelett. 5 a 87. Derſelbe, Trilobites, 106. Hoͤninghaus, Crania.' — Kuhl und Haſſelts Briefe, Selenoſoma, Janthina. 114. Jacoblon, [yfiema venoſum peculiare, 120. Groh, uber Hahnemann. Heft II. 143. Krauſe, Weſenſprache. 100. Werneburg, Fall und Wurf. 205. Rivero, Zuckerfaures Eiſen. 212. Brongniart, Limnadia. i 218. Humboldts Zoologifhe Beobachtungen. Heft III. 241. Doro w, Alterthuͤmer am Rhein. 267. Krauſe, Geiſt der Mathematik. 276. Schweizer Geſellſchaft zu Baſel. 1824, 283. Sternberg, Geogngoſie. . 287. Sartorius, Baſalt. 203. Hoffmanns und Breithaupts Mineralogie. 329. Hors field, Relearches in Java. I. 345. Kieſers Tellurismus. ; Heft IV. 377. Druckwerke der Armenier zu Venedig. 581. Schuberts Ahndungen. 300. Pohl, Electromagnetismus. 410. Gerhard, magnetiſche Verſuche. 413. Glocker, Schleſiſche Mineralien, Lievrit, Diopſid u. ſ. w. 450. Fries, lyſtema mycologicum. a7o. Wied, Nahrung der Trochili. 472. Brief von Kuhl und Haſſelt, Lurche. 476. Werber, Verdienſte des Ariſtoteles. 402. Leo, Regenwurm. 0 Heft V. 534. Glocker, Schleſiſche Mineralien, Johnit u. ſ. w. 555. Dapy, Leyloniſche Mineralien, 545. Boie, Claſſification der Vogel. 566. Gorsfield, Felis gracilis, Viverra Mulanga. 578. Wilbrand, über Doͤllingers Blutlauf. Heft VI. 635. Metternichs Parallellinien. 691. Naumanns Mineralogiſches von Norwegen. 605. Amici, Kreislauf des Pflanzenſaftes. 685. Weſtrumb, Strongylus. 688, Merrem, Syfiema amphibiorum. Litterariſcher Anzeiger. gel I. 1. Acerbis Italiaͤniſcher Litteraturbericht, eft II. 41. Fortſetzung. . Heft III. 89. Schluß). Heft V. 121. Gennari, Litteratur. 145. Brongniart, verſteinertes Holz. 153. Beruffac, Geſchichte der Schnecken. 185. Druckdenkmaler zu Bamberg. 180. Handſchriften zu Goͤttweich. . 191, Item ex archivo Meligenfi Mitt) 1085 1086 Benlagen Bd. XII. 1823. 1 Hft. I. S. 1. Statuten der deutſchen Naturforſcher und Aerzte, 5. Pari en, July 1820, bi g Nr. 2— 3. Pariſer Verhandlungen, July 1820, Hornung bis a e Beh den May 1821. . — 7. Serres, Hirn. ! 69. Geologiſche Lauge. . e 8 Bibliothek. 5 Bote, Behr und Sangtgerz in Norwegen, — 158. en auf der Marcus- Bibliothek. 5 ’ 2 ee 0 400 Leh men, Maaße des Pferdkoͤrpers. Band XI 1822. 2. Hft. II. 119. Sickler, Hieroglyphica. 8 5 140. Krauſe, Erziehung. b Heft VII. 710. Lüdemann, Zodiak von Denderah. 213. Hug i, Embryo der Waſſerſchnecken. 753. Flörrke's Flechten. 4 214. Sabi, Julus communis. 708. Boie, Ornithologiſche Beytraͤge J. 222. Brehm, Haare im Guckgucksmagen. 781. u Cuvier, Mammiferes tab. 1— 72. 225. Sieber, Wafferſcheu. 5 } Jlion); 790. Huſchke, thieriſche Bewegung. Heft. III. 237. Sickler, Hieroglyphica (Champollion), 312. Heuſinger, Entzündungen zu beobachten. 258. Jaͤcks Reiſe. on en a 8991 1 Laͤhmung, Blutbewegung eft VIII. 817. Handſchriften zu Bamberg. 9 ira 15 . AN Leopoldiner Abhandlungen Bd. X. 1 8 321. LTE Pe 14. 878. Boie, Ornithologiſche Beyträge II., 544. Mae religioſes a Ooppelſal 880. Huſchke, uber Webers Gehörknoͤchel. 350. Wakternagel, Hornblende, Doppelſalz. 805. Briefe von Kuhl und Hafſelt. 371. Prince, Fr deen iſteinette Stadt. 918. Alte Schriftzuͤge deutlich zu machen. 376. Sravenhorfi; Mad Bene ve 022. Gallertartige, gefallene Maſſen. 382. ir o Heis Bee . 923. Navier, Barometermeffung. 590. 1 mb, Amphiſtomata. 020. Wirkung des Kupfers auf Pflanzen. 398. Rolando, Bonellia. een I A 40, Sag, gen e Waukniänr 8 . 1 927. e Raketen zum Walfiſchfang. = Cg eee des Goldes. eft IX. 929. Wagner, Theorie des Schickſals. % - * Na n des Climas. f 15 an e VV; 967. Behrmann, gelbes Fieber. z e ee en ee Herbarium Heft X. 1066. Stein, über Kunecks Hoͤhenmeſſung. 1795 Desmareft ee 0 1075. Henſchel, über Schelvers Pflanzenwelt. 474. Ruscon 55 ang der Molche. Heft XI. 1105. Sickler, Hieroglyphica. 288. Lamarck, Histoire naturelle VI. VII. 1151. Sieber, für Reiſende. 503. Danziger Geſellſchaftsſchriften. 1189. Biot, Nordlicht. 500. Wilbrand, Oberkiefer der Voͤgel. 1107. Buquoy, Kryftallifirungsproceb. 513. Flourens Nervenſyſtem. 1207. Humboldt, Vertheilung der Pflanzen. , 528, Sieber, Waſſerſcheu. 1228. Anonymus, Darmblafe des Haſen, Gefaͤßſyſtem des Kreb⸗ 541. Desmoulins Vertheilung der Wirbelthiere. ſes, Os malleoli, ductus arteriolus, Unterkiefer. 545. Cuvier, verſteinerte Knochen. 1237. Meigens Fliegen III. Hft. VI. 545. Verſammlung der Naturforſcher zu Leipzig. Heft XII. 1241. Sieber, Ali Paſcha von Aegypten. 500. Buquoy Steuervertheilung 1275. Wackernagel, Kryſtallographiſches, Quarz, ſalzſaures 568. Thienemann, Nordlict. Natrum, Schwefelkies, Hlußſpath, (vergl. S. 1352.) 578. Buquoy, chemiſche Theorie III. 1308. Sieber, Hennaſtrauch. 011. Marx, Flußſpath. 1320. Baldwin, Rottboellia. 615. Fries, lyſtema mycologicum. — Rafinesque, Floerkea, Cylactis, Nemopanthus, Pola- 643. Panzer, Panicum glaucum, „ niſia, Myolurus. 645. Treviranus, gefallene Samenkoͤrner. 1323. Ives, Gnaphalium, Aſclepias, Diplocea, 640. Kiefer, Pflanzenorganiſation. 1328. Schottin, Anevrismat, Venengeſchwulſt. 058, Desmareſt, Condylura. 1330. Carena, Blutegel. \ 664. Boie, Ornitholog. Beytraͤge IV. 15353. Say, Schlangen und Molche in Amerika. 600. Carus, Haare im Guckgucksmagen, 1552. Sa yvi, Sorex etruscus. 677. Gartner, Gänge im Uterus. 678. Heuve l, american. Honigbienen. Literariſcher Anzeiger. ii GER Literariſcher Anzeiger. ft. VII. 239. Reife von Wied. 205. Fortſetzung (vergl. S. 302) _, ; Heft I. 1. Londner Verhandl. Juny 1819 bis July 1822. Oft. VIII. 281. Blainvilles Liter. Bericht. 1820, 39. Gefallene Samen. . H ft. IX. 348. Fortſetzung. 45. Conchylien von den Falklands⸗Inſeln. Oft XI. 305. Sickler, wegen Hoff. Heft. II. a9. Sieber, Pariſer Gärten. 417. Oken, über 2 Chineſen. 66. Gambold, Pflanzen am Fluſſe Connaſarga. 332. Wiegmann, Entomoſtraccen zu erzeugen. 75. Funks Eryptogam. Gewächſe. Hft. XII. 435. Brief p. Hilfenberg. 91. Gff. St. Hilaire, Monſtruoſités. 451. Sieber, Herbarien von Paris u. fe w. 128. Gottling, wegen Antholopos. 6 405. Otto, wegen Propterygia. Heft III. 120. Burchells Reife, Pflanzen, 470. Goͤttling, Antholopos, Heft. IV. 177. Geolog. Verhandlungen zu London, Nobr, 1818 373. Hoff, wegen Sickler. 1 wis Octbr. 1821. Beylagen. Bd. XIII. 1823. 2. Nr. 14. Actenſtuͤck aus Goͤttweich, Heft. VII. 688, Buquoy, Bernouillis hydrauliſch, Lehrſatz. — 2%, Brief v. Hilſenberg, 094, Derſelbe, chemiſche Theorie IV. 1087 S. 698. Dedveaur, 13 neuer Gafer, 205 702. Juſſieu, Pflanzenfamilien VIII., Caprifolien, Lorantheen. 714. Oeſtreichiſche Naturforſcher in Braſtlien. 725. Gravenhorſt, Natura Gorgoniarum. 758. Germar, Kerfe in Kolywan. 740. Kafinesgue, Trianilites. ge 750. Bojanus, Nervenſyſtem der Schildkroͤte. 704. Wilder Eſel. Heft VIII. 772. Raffles, Geſchichte von Java. 27. Mo hes, Mineralogie. a 0 030. Juſſi eu, Pflanzenfamilien IX., Primulgceen, Rhinanthen, Acanthen, Jasminen, Verbengceen, Labiaten, Perſonaten. 003. Fr. Boie, Saugthiere I., Fledermaͤuſe, Maͤuſe. 071. Blainville's Thierſyſtem. . 089. Döbereiner, Platin und Waſſerſtoffgas. 1103. Naumann, Titanerz. 1108. Juſſieu, Marcgravia. 1132. Schönherr, Ourculionides. 1147. Kaup, Scolopax Brehmii. ’ Heft XI. 1179. Long, Reiſe nach den Rocky⸗Gebirgen. 1212. Glocker, Mineralien aus Böhmen und Sachſen. 1218. Juſſieu, Pflanzenfamſtien X.; Solanen, Voragineen, Convolpeln, Polemonien, Bignonien, Gentianen, Apocy— neen, Sapoten, Ardiſſaccen. 0 1230. Steudel, Verbindung der Botaniker. 1247. Heyden, Parmula. 1240. Brehm, Haare im Guckgucksmagen. 125d. Carus, Thierſyſtem. 1203. Faraday, Fluͤſſigmachen der Gaſe. Heft XII. 1550. Lang, ſlaviſche Sprache II. 1330. ee der „ zu Halle. 350. Klöden, Erdgeſtallung. 1581 Leibe u, Miferalogiſches von Norwegen. 1302. > W 5 N. o wn affleſia, : ) 5 St. St. Silaire, Gaonr, Wirbelbein. 1410. Jacobſon, Gefäßſyſtem der Lurche. 1415. Haſſelt, Phyſlalia. 3 / 1418. Stark, Bedeutung des fünften Hirnnerven. 1425. Hill und Dfen, Eyer des Schnabelthiers. Litterariſcher Anzeiger. Heft vII. 265. Die 10 Parifer Pflanzengarten J. Zahnſyſtem. 3551. Gaimard, Faulthier. 10 Ft. VIII. 353. Oten, Pariſer Pflangengarten,, Schaͤdel. Bert IX ae 8 n, Bertfegung. 1II. Fiſchſchaͤdel, Kiemende— „Jochbeine, Ohrknochen. / 9101. A. Den, Perez ene „IV Schultergeruͤſt, Becken. Heft, XI. 81. Fortſetzung , „ Säugtdiere. 1 Heft, XII. 505. Schluß VI. Voͤgel u. ſ. w. Menagerie. 550. Montagu, ſchwarzer Storch. Bd. XIV. 1824. 1. eft. J. 0. Krauſe, Sprachwiſſenſchaft. 25. Bibliothel in Hammersleben. 28, Buqudvy, Preiß der Dinge. 2 — — 1 1 - 1088 S. 40. Keller, Angler und Frieſen. a 95. Buquoy, Differential: Ausdrud, Gravitationsgeſetz. 9. Breithaupts Mineralſyſtem. 112. Kirby, neue Kerfe. 1177 5 135. Faber, Prodromus der islaͤnd. Vogel, 155. Tunz, Sterna Nitz[chü. 154. Fr. Cuvier, Grifon, Wombat. 159. Burchell, Hippopotamus. Heft. II. 210. Ruckſtuhl, Naturkunde für den Schulunterricht. 257. Kloſter Theres. 1 241. Zetterſtedt, Emberiza borealis. 240. Horsfield, Mydaus, Gulo orientalis, Tarſius, Felis fumatrana, Eurylaimus , Podargus etc. 267. Schultz, Lebensprozeß im Bluſt. 205. Carus, Haare im Guckgucksmagen. Heft. III. 300. Blaſche, Erziehungswiſſenſchaft. 311. Keilhau, ſcandinapiſche Erdformationen, 352. Zenker, Saftlauf im Schoͤllkraut. 550. Horsfield, Tupaya, Simia [yndactyla, Pteropus, Timalia. Heft, IV. 301. Blaſche, Anthropologie von Steffens II. 300. Müller, Thaͤtigkeit der Materie. 401. Berliner Denkſchriften 1814 - 1817. Gracula, 406. Marburger Schriften I. Ruͤckengefaͤß der Kerfe. 1 413. Stockholmer Verhandlungen 18160, Rudbecks Voͤgel, Chionea. | a22. Kryſtalliſat. ſyſteme von Weiß. ven 497. Faber, arctiſch. Zoologie I. Podiceps, Fulica, Phalaropus. 404. Soeninghaus, Caly mene. 5 465. Bojanus, Gefaͤßſyſtem der Schildkroͤten. Heft. V. a75, Schleſiſche Geſellſchaft 1823. 477. Macculloch, Ertzgaͤnge. as). Naumann, Topas. 402. Davy, Electromagnetismus. 511. Zimmermann, Eiſen in der Luft, Galvanismus. 515. Leopoldiner Verhandlungen XI. Thl. 1. 540. Kirby, Naturgeſchichte der Kerfe. 5 555. Berthold, Anatomie des Spechtes. 565. Reichenbach, Haare im Guckgucksmagen. Oft VI. 581. Spir und Martius Reife in Braſſlien I. 613. Berliner Denkſchriften 1810 —ı821. Dendrocolaptes. 020. Leopoldiner Verhandlungen XI. Thl. 2., Quallen. 050. Kloeden, Erdgeſtaltung. 001. Wied, Lurche. 1 674. Bruch, Maufe und Voͤgel. 694. Burdach, Artemiſia gegen Epifepfie, Literariſcher Anzeiger. eruffac, Syſtem der Mollusken. ichtenſtein, Maregraves Vogel, Lurche und Heft. III. 1. Heft. V. 57. Fiſche. Bd. XV. 1824. 2. Heft. VII. 697. Manuſcripte in Stuttgard. 702. Quellen- Schriftſteller. mu un uoy, Lichterſcheinung, Dampf, Dampfmaſchinen, 0 „ 757. Wilbrand, Vegetation Deutſchlands. 702. Fr. Nees, Entwickelung der Farren und Mooſe. 707. A. Juſſieu, Euphorbiaceae. 708. Gaillon, Meerconferve. 770. Faber, arctiſche Zoologie II. Puffinus, Procellaria, Loxia ſerinus etc, { 700. Gff. St. Hilaire, Kopfwirbel. 799. Gravenhorſt, Abſtoßung einer Laus. Heft, VIII, 828. Buquoy Wärmeerſcheinungen. 845. Haidinger, Apatit. . 857. Decandolle, Prodromus I. 875. Martius, Palmen. t 1 877. Benicken, nordiſche Zoologie, Vogel, 891. Schleep, Zoolog. Bemerkungen. 89. Spix, Simiae et Velpertiliones, 1089 f Heft. IX. 908. Blaſche, über Graſers Divinitaͤt. ) 058. Buquoy, a RN Maſchinen, Functionen. 954. Naumann, plagiobafiihe Kryſtallſyſteme. r 900. Kaulfuß, Entwickelung der Farren. 907. Faber, arctiſche Zoologie III. Uria. 982. Wilbrand, Thotax'der Fiſche. 986. Hoͤninghaus, Calymene. Heft. X. 1001. Heerens Staatenſyſtemm. 1068. Buquoy, Kryſtalliſation und Capillariſation. 2086. Naumann, Dimenfionen der Grundgeſtalten. 1007. Spi x, Serpentes braſilienſes. Heft. XI. 1103. Bla ſche, Wagners Erziehungskunſt. 4150. Buquoy, Geſchwindigkeiten, Rollen, Trägheit. 1142. Boͤhmiſches Muſeum. Zip pe Kryſtallformen. 1147. Marx, Verhaͤltniß der Miſchung zur Form. 1150. Haidinger, Bleybaryt. 1170. Kaulfuls, Filices. g Heft. XII. 117. Bla ſche Schwartzens Paͤdagogik. 1208. Buqu oy, Trägheit, Iſodynamismus. 1215. Metternich, Parallellinien. 5 1250. Goeden, Sachſes Syſtem der Medicin. Literariſcher Anzeiger. Heft. VII. 105. Bor y, de St. Vincent, de la Maliere. 132. Schottin, Verbindung v. Arterien und Venen, verſtei⸗ nerte Knochen. Heft. IX. 137. Raffles, Saͤugthiere auf Sumatra. Heft. X. 100. Leach, Claſſificatio infectorum apterorum. 222. Hoͤven, Fußgliederzehl der Kerfe. Heft. XI. 225. James, Reiſe von Pittsburg, Pflanzen, Thiere. 201. Hardwicke, Canis lumatrenſis, Viverra linfang, Pha- ſianus cruentus. 203. Naturforſch. Geſellſchaft zu Freyburg. Sl N 207. Hamiltons Commentar über Hortus ma- ebar. I. ö 347. Taulfuß, Keimen der Farren. 351. Salisbury, Keimen von Lycopodinm. — Drummond, Keimen der Mooſe. Bid. XVI. 1825. 1. Heft. I. 37. Buquoy, Functionen. 55. Krauß, Bewegung in Fluüͤſſigkeiten. — Naumaun, Minerglogiſches von Norwegen. 61. Kunze und Schmidts mycolog. Hefte. 72. Macbride, Lycoperdon ſolidum. — Jack, Lanfum, Hedycarpus, Pierardia. etc. 79. Bell, Zoolog. Journal Nr. I. 85. Jurine, Monocles. 87. Dalman, Analecta entomologica. 100. Sturms Fauna V. 3 103. Brehm Lehrbuch der Vogel. 121, Meckel, Giftdruͤſe des Schnabelthiers. Heft. II. 157. Buquoy, Fundamentalformel. 150. Derſelbe, Wärmetheorie I 101. Acta Naturae curioforum XII. I. 211. Leuckart, Canis zerda. 220. Berthold, Anatomie des Haaſen I. Heft. III. 308. Buquoy, Warmetheorie Nr. II. 340. Agar dh, Syſtema algarum. 362. Leuckart, Zwenhufiges Pferd. Heft. IV. 504. Buſſe Mathematiſches. aoo. Buquoy, Waͤrmetheorie III. 424. Naumann, Bleybaryt. — 450. L Vn g be, Hydrophytologia. 440. Berthold, uber den Haaſen II. 477. Mielzinsky, Larve in Helix nemoralis (Drilus), Heft. V. 400. Spix und Martius über die Coroados, 526 Buſſe, Mathematiſches II. 554. Haidinger, Epidot und Glauberſalz. 540. Sillem, Anatas. Iſis 1829. Heft XII. DS 1090 848. Acharius, Synopfis Liclienum. 652. EIO Weiler, Syſtema Lichenum: 572. Dutrochet, Safibewegung im Schoͤllkraut. 577. Bruch, ornitholog. Bemerkungen Nr. II. 581. Schoenherr, Curculionidès II 588. Heyden, Nachtrag zu Parmula. 589. Kaup Lurche. 5 593. Lund, Kreislauf der Cruſtaceen. 601. Berthold, Haaſe Nr. III. 614. Buquoy, Neue Heilmethode. Heft. VI 617. Davy, Reiſe nach Ceylon, Mineralien, Thi 628. Kreisfoͤrmige Stroͤmungen um den Magnet. e 620. Haidinger, Kryftalle, 3 639. Geolog. Blitzſtrahlen. 650. Buquoy, Naturleben. 655. Schwaegrichen, Species Mufcorum, 661. Trinius, Agrofiographia et Gramina, 680. 85 a i kiel. h = h 692. Horsfield, Thiere von Sumatra IV. Semnopith 0 706, Schumacher, Syliema conchyliorum, De 755. Eſchſcholz, Thiere, Schnecken, Quallen. 740. Nathke, Kiemen bey Saͤugthieren. 740. Ilg, Sehnenrolken. 4 755. Anonymus, Ferſenbaͤnder am Huf. Literariſcher Anzeiger. Heft. III. 1. Naturforſch. Geſellſchaft zu Solothurn J. Bd. XVII. 18235. 2. Heft. VII. 790. Buquoy, Variationscalcuf. 805. Haidinger, Cryſtalle. 1 815. Colebroofe, indiſche Pflanzen, Sabia, Strychnos ele. 818. Sachſe gegen Goͤden. Zahnſyſtem der Voͤgel, Beſtand⸗ 845. Gff. St. Hilaire, theile des Schaͤdels. Heft. VIII. 819, Leichtlen, Schwaben unter 0 854. Ofen, Roͤmerſtraße. Sch den Römern. 908. Martius, Palmen und neue Pflanzen. 880. Kunth, Synopfis plantarum, a 001. Germars Magazin IV. 907. Berthold, Kopfknochen der Nagthiere J. 9209. Gravenhorſt, Stombus, Heft. IX. 059. Glocker, Crichtonit. 962. Smith, Tofieldia. a 965. Colebrooke, Menisperma indica. 972. Lindley, Pomaeea. 985. Berthold, Kopfknochen der Nagthiere II. 1005. Retzius, Anatomie der Myxine. 1051. Feruſſac, Etheria. 1037. Schmidt, Neue Meiſe. Heft. X. 10gg. Buſſe, wegen Bouviers Lehrſatz. 1055. Horsfield, Vogel auf Java. 1087. Remuſat, chineſiſch. Tapir. 1089. H. Boje, über Kaups Lurche. 1001. Rathke, Geſchlechtswerkzeuge der Wirbelthiere. 1098. Derfelbe, Entwickelung bes Flußkrebſes. 1100. Derſelbe, Kiemenloͤcher der Vogel. 1001. Guſchke, Sinneswerkzeuge und Kinnladen. 1010. Buquoy, Hieroglyphik der Thierwelt. 1134. Meyers Flechtenſyſtem. 1141. Fee, Flechtenſyſtem. 3 Heft KI. 1155. Ranſon, über die Algebra von Lacroix. 1102. Unger, Differentialien. 1100. Bal lech, tabula regni vegetabilis. 1171. KGoxburgh et Carey, Flora indica I. 1173. Hooker, über Sabine's Polarpflanzen, 1170, Jack, Eyrtandraceen. 1181. Meigens Mucken IV. 1184. Fr. Cuvier, Mammiferes J. 1102. Dumeril, Jnfectes. 1109. Boie, vierfüsige Thiere II Fledermaͤuſe. 1207 Buquo y, thefapeuliſche Tabellen 1. Or 1097 1227. Wedekind, Aloe als Purgiermittel. Heft. XII. 1200. Buquoy, Anwendung der Mathematik aufs Naturfeben. 1271. Maravigna, Ausbruch des Aetna. 1204. Sauer, Pfaffiſche Gleichung. 1296. Brongniart, Cytinus ef Nepenthes, 1503. Richard, über Couma, 1312. Kunth, uber Bauhinia. 1314. R. Brown, über Schizopetalon. 1315. Acta Naturae curiolorum XII. 2. 1322. Bory uber den Menſchen. 15350. Sabine, Murmelihiere aus Nordamerita. 1541. Macleay, über Oelirus. | 1350. Höninghaus; Productus. 1351. Buquoy, therapeut. Tabellen II. 1570. Kaup, Charadrius et Vanellus. Litterariſcher Anzeiger. Heft. VII. 33. Londner Verhandlungen, Novbr, 1822 — May 1823. Heft. VIII. 65. Fortſetzung, bis April 1825. Heft. X. 97. Linneiſche Verhandlungen, Novbr. 1822 bis Deembr. 1823. 103. Geologiſche Geſellſchaft, Juny 1822 bis Februar 1823, 115. Geologiſche Geſellſchaft von Cornwallis 1819 — 1825. Band XVIII. 1826. 1. Heft J. 7. Runge, Pflanzenſyſtem chemiſch zu begründen. 23. Juſſieu, Pflanzenfamilien IX., Aralien, Umbellaten. 30. Acharius, Glyphis et Chiodecton. 41. Ferulfac, Melanopfis., 53. Treitſchke, Schmetterlinge I. 65. Trentepohl, Ichneumones J. 87. Kaup, Lurche und Fiſche, Uraniſcodon. 90. Smith, Americaniſche Antilopen. 07. Sabine, Vogel von Groͤnland. 117. Boie, Ueber Spixens Lurche. 9 II. 7 Schweigger, Verein zu Verbreitung von Natur⸗ enntniß. 165. Wilbrand, Steigen und Fallen der, Magnetnadel. 165. Wiegmann, Wirkung chemiſch. Aufloͤſungen auf Pflanzen. 167. Juſſieu, Pflanzenfamilien X., Ranunculaceen, Papave⸗ raceen, Cruciferen, Cappariden, Sapinden, Ahorne und Malpighien. 176. Richard, Ueber Couratari. 182. A. Decandolle, Agaricus tubaeformis. 185. Decandolle, Prodromus II. 100. Brehm, über feine neuen Voͤgelarten. 103. J. Boie, Lurche aus Japan. 210. Trentepohl, Ichneumones II 230. Blumem öder, Tripperſtoff. Heft III. 203. Verſamml. d. deutſch. Naturforſcher zu Frankfurt. 266. Rüppells Reifen. , 274. Zenneck, Hordein und Sternſchnuppenmaterie. — Keferſtein, Dolomite um Gelnhauſen. 980. Klipſtein, Thonſäulen im Baſalt. 287. Hugi, Verſteinerungen im Jura. 0 280. Caſſeb cer, Conferven aus der Moosbüchſe. 295. Trentepohl, Ichneumones n. 112, ; 300. Schlotheim, Echinoſphäriten und Trilobiten. 317. Faber, über Brehms neue Schwimmuoͤgel. Heft IV. 340. Neumann, De tactionibus circulorum J. 30 8. R., über eine Gleichung von Euler. 370. Caſſebeer, Entfuſelung des Branntweins. 370. Solothurner Geſellſchaft II. 307. Buquoy, Erdbildung. 400. Breithaupt, Blenden. 902. Kunth, Synopfis plantarum IV. 109. Nicolai, Venen bey Voͤgeln. 210. Berthold, Bauchmuskeln. 219, Buquoy, Muskelbewegung. 1092 ar. Wilbrand, Urinſyſtem in Mollusken. 425. Derſelbe, über Inſtinct. | Heft. V. 435. Blaſche, Claffificationsgrundfäge. 400. Neumann, de tactionibus circulorum II. 400. Voll, irrationale Wurzeln. 407. N eim, Kryſtallonomie J. 515. Faber, Veſpertilio cornutus. 520. Naumann, Turdus minor. 521. Nils lonii, mollufca, 521. Baer, Mytilus Hageni. 527. Nicolai, Harnwerkzeuge der Lurche. Heft VI. 542. Frankenheim, Cryſtallonomie II. 570. Buquoy, Hypothenuſe. 576. Schottin, Pulsſchlag der Erde. 580. Agardh, Claſſes plantarum. 505. Reum, uͤber Holzpflanzen. 601. Spix, Berichtigung wegen Lurchen. 604. Diezel, Filhotter. 608. Heyden, Acariden. ; 610. Huſchke, Darmkanal und Kiemen der Frofchquappen, Band XIX. 1820. 2. Heft VII. 662. Buquoy, Hypotheauſe II. 675. Voll, aus der reinen Mathematik. 681. Haidinger, Manganerze. 638. Naumann, Bleyvitriol. | R R 696. Suffieu, Pflanzenfamilien XI., Hypriceen, Guttiferen. 702. Faber, aretiſche Zoologie IV., Schwimmvsͤgel. 714. Keißeißen, Felis chalybeata et guttata. 717. Leuckart, über Mus cahirinus des Ariſtoteles. Heft VIII. 765. Müller, pythagoreiſcher Lehrſatz. 707. Derſelbe, uͤber Wernebürgs ehre van Fall. 782. Juſſieu, Lobeliaceen und Stylidien. 701. Faber, arctiſche Zoologie V. Carbo. 807. Baer, Nafe von Delphinus. 847. Derſelbe, Medula aurita. 839. Oken, Bau des Biſambeutels. Heft IX. 857. Ja, Bamberger Handſchriften. 868. Derſelbe, Pariſer Handſchriften. 875. Ueber Weickar d. 879. Naumann, reguläres Icoſaeder als Eryſtall. 881. Fitzinger, über die ee von ©pir. 908. Faber, Arctifche Zoologie VI. Colymbus. 027. Brehm, Vergleichung verwandter Vogel J. 994. Baer, Riechnerven von Delphinus. Heft X. 995. Zenneck, Eintheilung der Naturkunde. 000. Berthelot, Thiere der cangriſchen Inſeln. 000. Fr. Boie, Ueberſicht der Vogel. 001. Derſelbe, Ueberſicht der Schlangen; 093. Brehm, Vergleichung verwandter Vogel II. Heft XI. 1022. Zenneck, über die Naturzwecke. 1038. Marx, Veränderung des Silbers im Leibe. — Derſelbe, Optiſche Eigenſchaften der Knochenblaͤttchen. 1042. Naumann, Geſtalten des Tefferalſyſtems. 1047. N. Cardaniſche Formel. 1048. Faber, Arctiſche Zoologie VII. a. Paſſeres. 1004. Treitſchke, Schmetterlinge II. Heft XII. Enthaͤlt die Regiſter. Litterariſcher Anzeiger. Heft Bi: Hamilton, Commentar über Hortus malabari- cus Heft. XI. 25. Schluß. Kupfertafeln. — Band J. 1817. 1. Taf. Petromyzon, Myxine, Aphrodite, Hirudo von Ho: me, p. 25. 2. Grubenlaterne von Davy 225, Loͤthrohr von Newman 1093 247, galvan. Apparat von Pepys 219; Stoßheber von Mil: lingkon 252. h { 3. Arenicola von Oken 4695 Doris, Spio, Medufa, Bran- chiarius, Diplotis von Montagu 470. 5 4. nn von Doͤbereiner 275; Littaea von Brigno: i 030. - 5. Proteus anguinus v. Ofen 641; Rana paradoxavon 90: me 647. 5 0. Cryſtalle von Daniell 745. h 7. Hirudo von Bojanus 373; Lucernaria von Lamou— rour 921; Difflugia von Leclerc 080. 8. Galvaniſche Batterie von Wollaſton 1040; indiſche Staar⸗ nadeln von Scott 1130; Kopf ohne Leib von Kopſtadt - 41445 Schaͤdelknochen von Oken 1203. 9. Kunſtroſſe zu Venedig 1271; magnetiſche Linien von Evans 12755 Giftſporn des Schnäbelthiers von Blainville 1235; Tridachna, Notarchus, Minyas, Triſtoma von Cuvier 1285; Androlaces von Sprengel 1230. 10. Stöchiometriſche Scheibe von Brugnatelli 1301. 11. Arenicola clavata, Phyllodoce (Eumolpe), Thalaſſema feutatum (Siphonoſtoma) von Ranzani 14495 Botryl- Ius, Synoicum, von Desmareſt und Leſueur 1461. 12. Gruppe der Niobe von Cockerell 1481; Pyroſoma, Ce- ſtum von Peron und Leſueur 1505. Holzſchnitte. Bototudo von Wied 952. Newman's Loöthrohr 953. 2 Wulfiſcher Apparat von Landriani 1312. Nhinoceros ſimus von Burchell 1318. Band II. 1818. 1. 1. Darmblaſe von Ofen 58; Allantois von Dollinger 101; Entwickelung der Eydechſen von Emmert 102. 8 2. Fötushüllen des Hundes, Meerſchweinchens, Schweins und Schafs von Cuvier 120. 1 3. Ericius, Prionoſtoma, Renilla von Tileſius 230. 4. Ornithocephalus, von Sommerring 246. 5. Schaͤdel des Crocodils von Oken 275; des Huhns von Gff. St. Hilaire 270; der Rieſenſchlange, Klapperſchlange, des Cabliau von Cuvier, 283. 6. Scorpio, Aranea, Obiſium, Phalangium, Hydrachna, Trombidium, Oniſcus v. Treviranus 485. 7. Schaͤdel des Cyprinus brama, Efox von Bojanus 498. 8. Kuͤchelchen von Pander 312. \ 9. Blutegel von Spix 602, Cercaria, Bacillaria von Nitz ſch 727. (Bog. 43.) Cercaria von Bojanus 729, Lumbricus von Carus 875. : 10. Holothuria, Aſterias, Echinus von Tiedemann. x 11. F von Humboldt. 852. Meduſa von Ga: de. 867. 12. Hirudo vulgaris von Johnſon 870, Arenicola, Lumbri- cus von Home 877, Thalaflema echinrum von Ofen. 878, Darm des Cimex von Gade 104. 13. Bruſtknochen der Fiſche von Gff. St. Hilaire 1049. 14. Ichneumon von Gff. St. Hilaire 1072. Koala (Lipu- rus) von Cuvier und Goldſuß 1081. 15. Hydromechaniſche Preſſe von Bra mah 1087. Holzſchnitte. Unterkiefer des Grocodils, von Oken 279. Prismen von Werneburg 437. 5 Freßwerkzeuge der Kerfe, von Oken 481. Bd. III. 1818. 2. 10. Sciaena umbra, Argentina [phyraena, Mullus imberbis von Cuvier 1170. 17. Cyamus, Lepisma, Scolopendra, Julus, Cypris von Treviranus, Julus, Scolopendra, Cyamus, Nymphon, Pycnogonum, Phalangium, Obiſium von Savigny 1200. 1094 18. Phryganea, Papilio, Pieris, Nymphalis, Bombyx, Sphinx, Zygaena, Lithoſia, Noctua ye, an Ed Tabanus, Cimex, Nepa, von Savigny 1412. 10. Oy pris v. Ramdohr 1456. Würmer in Helix putris von Ahrends, Diſtoma von Ramdohr 1475, von Oo 1481. Strongylus, Alcaris von Otto 1482, perſiſche Gift⸗ milbe (Rhynchoprion) von Ofen 1567, Diacanthos von Stiebel 1570, Onychoteuthis v. Lichtenſtein 1591. 20. Stoͤchiometriſche Werthe von Meinecke 1572, Diamanten von Boſſi 1582. 21. Huͤllen des Hundes, Schafs, Pferdes, von Bojanus 1616. 22. Donzelle, Ralon, Girelle, Coryphene, Zeus infidialor Centrogaſter, Clupea, von Cuvier 1630. - 25 Kiefers Pflanzenanatomie 1829. 24. Polis Muſchela 1877, Mya pictorum, Tellina, Solen, Donax, Venus, Arca, Chama antiquata, Macira, My- tilus, Spondylus. 25. Brehwerfeuge der Cruſtaceen von Savigny 2075. Cancer luviatilis, Gammarus, Squilla, Apus, Limulus, Erw 51185 von Leach 2085. Zoea, Smerdis, Alima, Phyllo- Oma. 20. Thalaſſema ſcutatum, Eumolpe maxima, von Eyſen⸗ hardt 2080, Paarung und Gefaͤßſyſtem des Blutegels, Dot- tergang von Coluber berus von Bojanus 2089, Thier von Stronſa 2090. Holſchnitt. Hygromet. Pendel von Venturoli 1148, Gediegenes Eiſen in Braſilien von Mornay 1979 Bd. IV. 1819. 1. 1 und 2 Gefaͤßſyſtem des Anodon von Bojanus 81. 3. Cranchia, Loligo, Argonauta (Ocythos) von Leach, 252 Eyer der Janthina, Voluta, des Octopus von Home 258. 4. Alterthümer von Labus 280. Mithras von Hug. 515. 5, 9 10 N am Panhellenium auf Aegina v. Co- erell 520. 8. u. 9. Ruͤckengefaͤß der Kerfe von Marcel de Serres 505, Gryllus, Mantis, Truxalis, Locuſta. 8 Haare des Orni- thorhynchus von Glocker, 657. ; 10. Schuͤſſelſchnecken, von Cuvier 723, Sigaret, Haliotis, Fillu- rella, a rer Capulus, Crepidula. 11. Fortſetzung, Patella, Chiton, Pterotrachea, Holzſchnitte. Cilfoide, von Werneburg 200. Scoliophis, von Leſueur 204. Eurven von Werneburg 390. Bd. V. 1810. 2. 12. Wiederkaͤuer von Blainville 1090. fig. 1. 2. Bos, fig. 3. Antilope quadricornis, 4 u. 7. Antilope nalomacnlata fig. 5. u. 0. Antil: ſaltiana, fig. 6. Bos moſchatus, fig. 8. Antilope acuticornis, 5 \ 13. Schneckenpaarung von Werlich 1115. Giftzaͤhne von Smith 1109 Entſtehnng des Menſchen, von Dfen 1117. 14. Knochen, von Geoffroy 1553. Gehörknoͤchel von Menſch, Crocodil, Eule, Kiemendeckel des Hechts, Unterkiefer von Elox olleus, Bruft des Huhns, Spechts, Schnabelthiers, der Schildkroͤtef, des Froſchs, der Eydechſe des Hechts, Zun⸗ genbein des Rinds, Schädel des Karpfen. 3 15, Fortſetzung, Zungenbein des Pferde, Storchs, Oberkiefer des Huhns, Schädel des Adlers; Luftroͤhre der Gans, Kiemen des Silurus anguillaris, der Trigla Lyra, Schulter des Turdus, Tupinambis, Lophius pifcatorius, Tetraodon, Scarus, Hchtihädel. 10. Schädelfnoden, von Bojanus 1360, Schaf, Huhn, Schild⸗ kroͤte; Schaͤdel der Schildkroͤte, von Ulrich 1375. 17. © i Eur Entwickelungsmaſchine der herkulaniſchen Rol⸗ en 1389. 1095 18. auge zu Otens Beinphilofophie 1528, Nerven des Fiſch— opfs 1538. \ e 10. Heilsberger Steinſchrift, von Oken. 1030. 20, Pterodactylus longi et breviroſtris, von O ken 1788. Holzſchnitte. Iriſection der Winkel, von Werneburg 1320, Diclidurus von Wied 1020. 0 American. Meerſchlange, v. Prince 1054. Bd. VI. 1820, 1. 1. Baffinsbay v. Roß. Lit. Anz. 100 (Bog. 7), Spiral⸗ roͤhren in Terebratula, v. Sowerby 181. Terebella von Montagu L. A. 181. 5 2. Salpa v, Cuvier, Lit. Anz. 200, v. Chamiſſo. 3. Zahlzeichen der Aegyptier von Jomard L. A. 420. g. Palmenverſteinerung v. Breithaupt L. A. 440, Keimen des Bärlapps v. Salisbury L. A. 451. j 5. Tenthredo pini r. Dfen L. A. 488, 511. Diopfis v. Dal: man, L. A. 501. . g 6, Molchlarven v. Rusconi, L. A. 300, Proteus anguinus v. Demſelb. L. A. 570. 7. Fortſetzung. Bd. VII. 1820. 2. 8 U. 9. Alcidiae v. Cuvier 387. x 10. Muſcheln v. Bojanus 404, Anodon cygneum, Oltrea edu- 18. 11. Boltenia, Cynthia, Clavelina, Phalluſia, Diazona von Savigny, L. A. 050. air a 12. Diſtoma, Sigillina, Synoicum, Aplidium , Polyclinum, Didemnum, Eucoelium, Botryllus, Pyrofoma v, Dem ebenda. P | 15. Gebirgsdurchſchnitt v. Tyrol und Salzburg. 580. Boltenia, Cynthia v. Savigny L. A. 702. 13. von Demfelben. L. A. 783. Phalluſia. 15. Fortſetzung, Clavelina, Diazona. _ 16. Derfelbe L. A. 850. Diſtoma, Sigillina. 17. Synoicum , Aplidium. 18. Aplidium, Polyclinum. 1 f 10. Kortfegung, Polyclinum, Didemnum, Eucoelium. 20, Botryllus, Pyroſoma. a 21. Pyrofoma, Salpa, (Pegea, Jalis). Bd. VIII. 1821. 1. 1. Mumienſarg v. Sickler. 1. 2. Anatomie der Eingeweidwürmer v. cercus, Amphiſtoma, Diltoma. ! 3. Fortſetzung, Strongylus, Echinorhynchus , Alcaris. _ 4. Derſelbe, Decidua et Reflexa uteri 208. Wilchſaftgefaͤße der . Schildirste 270. Gehoͤrknochen von Fiſch 272, Diſtoma 305. 5, Fiſchartige Lurche v. Leuckart, L. A. 257. Cryptobranchus, Ssalamandra gigantea. Holzſchnitte. Glectromagantismus v. Oerſted L. A. 61. Bojanus, 1062. Cylü- Bd. IX. 1821. 2. Wirbel in Grylius verruciferus v. Dittmarſch 625. Hoͤhen⸗ ri meſſung v. Kuneck L. A. 275, Cervus campelitis von Wied. ae 8570 75 ormon v. Nauman 79. 5. ak der Katze, des Hubnd, Schafs, der Eydechſe, des Froſch's v. Bojanus 1145. Naſe der Pricken 1107, Bd. X. 1822. 1. „, Kerfſtelett v. Gſchſcholz 22, Kerſbruſt v. Audonin eo, Trilobiten v. Demſelb, 87. Orania v, Hoͤninghaus. 1096 2. Fall und Wurf v. Werneburg 170, Limnadia ben Bron: gniaxrt 212. 1 3. Dorsfield 529 Felis javanenlis, Tapirus malayanus. 4. Electromagnetismus v. Pohl 390, Magnetismus v. Ger: hard a10., Regenwurm von Leo 402. 5. Horsfield, 565. Felis gracilis, Viverra Mulanga, - 6, Naumann, Gebirgsdurchſchnitt in Norwegen 641. Amici Saftlauf in Chara 665, Weſtrumb, Strongylus 085, Band XI. 1822. 2. 7. Zodiak von Luͤdemann 710. 8. Sickler, ehr Alpha et Omega 1105. j 9. Anonymus, Darmblafe des Hafen 12285 Gefaͤßſyſtem des Krebfes 12505 Malleolus externus 1233; Ductus arterio- fus avium 1234; Unterkieferſtücke 1230. fl 10, 5 117 agel; Quarz, Schwefellies, Kochſalz, Flußſpath. 1273. 1142 4 Band XII. 1825. 1. N 18 01 1. Anonymus, Pferdemaaße 106. i 2. Sickler, Hieroglyphica 119; Schluͤſſel der Erkenntniß; Julus von Savi 214. 3. Hleroglyphentafel von Champollion 238. { 4. Wackernagel, Hornblende, Schwefelſaures Kali 350. 5. Weſtrumb, Amphiſtoma 390, Rolando Bonellia 598. 6 et 7, Rusconi, Paarung der Salamander 473. 8. Marx, Flußſpath 011; Olesmareſt, Condylura 6588; En: rus, Haare im Guckgucksmagen 606. 1 Band XIII. 1823. 2. 9. Julfien, Viscum album 702; Rafınesque Trianili- tes 740. ; 10. Bojanus, Nervenfyftem der Schildkroͤte 750. ai 11. Oken, Zähne, L. A. 205; Schaͤdel von Spalax, Myoxus, Didelphys, Tachygloſfus, Myrmecophaga, Ay, Grycte- ropus, Manatus, Loncheres; Hydrochverus, Phoca, Dalypus, Ornithorhynchus. 13 2 12. Fortſetzung 568, Schädel von Struthio, Gallus, Teſtudo ca- retla, triunguis, Rana, Grocodilus, Monitor, Dragonne. 13. Fortſegung, 372, Schaͤdel von Monitor americanns, Igna- na, Stellio, Scincus, Caecilia, Python, Boa, Crotalus. 44. Fortſetzung, L. A. 491, Schaͤdel von Squalus, Tetrodon, Baliſtes, Lophius, Trigla, Silurus. Scomber. 15, 504. Schaͤdel von Muraena conger, Kiemendeckel von Ga- dus, Ohr von Kquns, Unterkiefer von Struthio, Gallus, Crocodilus, Monitor, Lepiloſteus, Gadus. MG 10. L. A. 441. Bruſt- und Schultergerüſte von Homo, Avis Teltudo, Ornithorhynchus, Tachyglollus, Crocodilus, Monitor, Xiphias, Sciaena, Batrachus, Scomber, Te. trodon, Zeus, Scarus, Baliſtes, Cottus, Squalus, Phoca. 17. Fortſetzung 459, Argonauta, Gaſteroptexon, Janthina, Hahotis, Patella, Chiton, Univalve inedite, Tridachna, Nereis, Phylloſoma; Cecrops, Actinia, Diphyes, Fhoe- nicurus, Trifioma, Magile, Pentacrinus, Inlecte dou- teux, Mantis; Saͤugthiertheile von Simia naſica, porca- ria, Pteropus, Phylloſtoma, Galeopethecus, Mygale Chryſochloris, Gentetes, Raltel, Mephitis, Phascolo- mys, Mus hudfonius, Ornithorhynchus, Hyrax. 18. Klingſtein von Glocker 12125 Parmula von He yld ein 1237 Haare im Guckgucksmagen von Brehm 1249. 2 19. Raffleſia von R. Brown 1305. 20, Wirbel, von G. St. Hilaire 1384, Gaour, Hummer. Band XIV. 1824. 1. 1. Kerfe von Kirby 112, Pelecium, Anelalies, Rhipicera, Lampyris, Eurypus, Axina, Priocera, Geniates, Apo- gonia , Rutela, Plammodes, Scotinus, Sphaerotus, Strongylium; Eurynotus, Adelium, Oxura, Sphenil- cus, Stenochia, Gnathium, Rhinotia, Eurhinus, Ahina- ria, Choragus, Lamproſoma, Helaeus, Bolbocerus, Cur- culio, Diltichocera, Achilus, Gonyleptes. 1097 2. Grifon et Wombat von Fr. Cuvier 184; Hippopotamus von Burchell 150. 155 3. Horsfield 240, Mydaus, Mephitis dimidiata, Eurylai- mus, Podargus. 4. Horsfield 3359, Tupaia (Cladobates), Timalia, Semno- ithecus. 5. Chionea von Dalman a19; Calymene von Hoͤninghaus 404; Gefäßſyſtem der Schildkroͤte von Bojanus 405. Band XV. 1824. 2. 6. Haidinger, Apatit, 848. 7. Zippe, Kalkſpath, Rothguͤlden, Chabafie 1143; Marx phos⸗ phorſaures und arſenikſaures Natron 11545 Haidinger, Bleybaryt 1150. Band XVI. 1825. 1. 1. Berthold, Eingeweide des Haaſen 265 Mielzinsky, Larve (Drilus) in Helix nemoralis 477. 2 2. Haidinger, Epidot, Glauberſalz 534, Sillem Anatas 546. 3. Kaup, Gonocephalus 589; Lund Kreislauf des Krebſes 293. 4. Bruch, Haare im Guckgucksmagen 580 ;, Haidinger Cry⸗ ſtallſormen 690, Rathke Kiemenloͤcher in Saͤugthieren 747. 6. Eſchſcholz 735, Lonchophorus, Pleuropus, Steira, Tri- chocyclus, Tomopteris, Eurydice, Salpa, Ptychodera, Axia, Calymma, Mnemia, Eucharis, Ceſtum, Aglaja, Eudoxia, Diphyes, Agalma, Aſtraea, Fungia, Ar- thronema. 6. Anonymus, Sehnen am Pferdefuß. Band XVII. 1825. 2. 7. Haidinger, Cryſtalle 805. \ 8. Berthold, Schädel der Nagethiere 907, 983. 9. Retzius Myxine 1003. } 9 10. Fortſegung; Glocker, Crichtonit 9595 Schmidt verwach⸗ ſene Embryonen 1037. 5 11. Nemuſat, chineſiſcher Tapir 10785 Huſchke, Ohr von Torpedo, Raja, Sepia, Crocodilus, Bos, Chryſochloris; Kiefer von Squalus; Auge von Uranolcopus 1101. 12. Pockels Embryo 1342. 13. Fortſetzung, Sy ninghaus Productus 1350. 1 14. Fortſetzung von Pockels; Kaup Charadrius ſemipalma- tus 1570. Band XVIII. 1826. 1. 1. S chlotheim, Echinofphaerites, Trilobites 309. 2 und 3. Neumann, de tactionibus circulorum. Band XIX. 1820. 2. a. Voll, Kreisdurchmeſſer 6735 Haidinger, Manganerze 681; Naumann, Bleypitriol 688. a 5. Baer, Naſe von Delphinus 811., 0. Hirn deſſelben; Muller, pythagoraͤiſcher Lehrſatz 7635 Baer, Medula 847; Dfen, Biſambeutel 849, 7. Naumann, Teſſeralſyſtem 1042. b. Zoologie. Alligator III. 1919. A. Americaner II. 315. Amia III. 1180. Acanthis II. 17. Acaridiae XVIII. 608. Achilus XIV. 133. Actinia I. 920. Affen II. 608. III. 1452. Adelium XIV. 121. Africaniſche Thiere I. 884. Agalma XVI. 743. ; Aglaja XVI. 743. Aegypten VI. Ritt, Anz. 287, XVIII. 266. Aigle III. 1174. Iſis 1826, Heft XII. Amufium III. 1470. Anatifa I. 421. Anobium I]. 423. Anthias III. 1658. 100. XVIII. 03. Aleyonium IJ. 148. 421. Amphiſtoma XII. 390. Anas [pectabilis XV. 989. Anoplotherium II. 597. Antilope III. 1476. V. 1091. XVII. L. A. Antholopos XI. Ritt. Anz, 470, Apiropoda III. 1202, MM 1095 B. Inhalt nach den Wiſſenſchaften. I. Naturwiſſenſchaften. a. Naturgeſchichte. Alpina VI. Litt. Anz. 130. Berliner Ac. Schriften XIV. 401. 613. XVI. 530, Berliner Magaz. III. 1948. 1727. 1809. Bayeriſche Naturforiher in Braſilien III. 2111. Bericht IV. 8. VI. L. A. 209. 313. 401. Boͤhmiſches Muſeum II. 1100. Braſiljen II. 353. 816. XIII. 1002. XIV. 381. Braſiliſches Muſeum zu Wien XII. Beyl. 9. Britiſches Mufeum IX, L. A. 337. Claſſifications-Grundſaͤtze XVIII. 433. Danziger Schriften XII. 503. Dresdner Geſellſchaft III. 2108. Nat. W. der Franzoſen I. 385. Genus, Sippe I. 465. Was in Indien zu beobachten I. 537. Nat. W. der Stalianer I. 120. Italiaͤniſche Geſellſchaft III. 1969. Java XIII. 772. 5 Leopoldiniſche Academie II. 1097, III. 1265, IV. 1. 201. 509. 520. V. 1732. Litt. Anz. 186. 180. IX. 9. 30. XI. 857, XIV. 515. 626. XVI. 1. 01. XVII. 1315, Lievland II. 012, Marburger Schriften XIV. 406. Inhalt aller Annales du Muf. d’hifioire naturelle III. 4103. Moskauer Academie IX. Litt. Anz. 370. Münchner Academie II. 239. 601. V. 1525. VI. 238. Naturalientauſch IX. Beyl. 19. Neuholland I. 801. Niederrhein I. 1143, Nordpol II. 537. Oberlauſitz VIII. 278. 5 . Oeſterreichiſche Naturforſcher in Braſilien III. 2121. VI. 289. XIII. 714. 1092, Opuscoli fcientifici I. 1288. III. 1870. - Pariſer Mufeum IX. Litt. Anz. 340. Pariſer Pflanzengarten XIII. Litt. Anz. 205. 353. Petersburger Academie II. 429. Philof. Transact. IV. 367. Reiſe durch Deutſchland V. 1277. Sammlungen IX. 337. x g Schwaͤbiſche Gefelffhafts: Schriften III. 1793. Schweizer Anzeiger II. 598. Species, Gattung I. 465. Spitzbergen II. 365. Stockholmer Schriften XIV. 413. Syſtematik VIII. 350. 446. Tyrol und Salzburg VII. 580. Uebergang der Thiere in Pflanzen II. 306. Anleifung zum Unterſuchen VI. Litt. Anz. 1. Verſteinerte Menſchenknochen XV. Litt. Anz. 135. Verſteinerungen zu Koͤſtritz XV. Litt. Anz. 152. Wied I. 937. Zoological Journal XVI. Beyl. 8. Apogon III. 1188. Apogonia XIV. 117. Appendicularia XVI. 736. Aquila albicilla XV. 378. XIX. 702. 791. 008. 1048, 1 Arctomys I. 146. XV. Litt. Anz. 200. XVII. 1330. 5 Ardea nigra XIII. Litt. Anz. 539. Arenicola I. 469. 1440. II. 872. Argentina III. 1182. : Ariſtoteles X. 470. 90 Arthronema XVI. 797. ‚ra Afcidia I. 421. 1461. II. 1020, VII. Ritt, Anz. 952. 60 * Arctiſche Vögel XIV. aa7. XV. 770. 907. 1099 Aſilus XVII. 1341. Alpis I. 420. Atlantis IV. a1. Atlas IV. ai. Aurin III. 1029: > Ausſtopfen V. Litt. Anz. 84. Auſterbaͤnke II. 786. Axia XVI. 741. Axina XIV. 115. B. Baffinsbay VI. Litt. Anz. 114. Balaena VI. L. A. 500. roſtrata XIV. 620. Balanus I. 421. Baͤr, graͤuelicher III. 1107. Barracuda VIII. 535. Bericht IV. ao. VI. L. A. 409. VIII. L. A. 40. IX. L. A. 355. Berliner Muſeum I. 581. II. 1103. Beroe III. 1401. Bienen I. 423. Biſon XV. Litt. Anz. 267. Blainville's Syſtem XIII. 973, Blindſchleiche III. 1464. Boa I. 287. Bolbocerus XIV. 131. Bonellia XII. 398. Borlafia I. 1054. XIII. L. A. 538. Bothriocephalus VII. 007. Botryllus I. 1461. Brachypteryx XVII. 1064. Bran urfinus II. 319. Branchiarius I. 484. Braſilien IL 020. 0 Braſiliſche Affen XV. 900., Hirſche IX. 649. Lurche XIV. 661. Thiere III. 2007. C. Cabris XVII. 93. Galymene XIV. 464. XV. 986. Calymma XVI. 741. Calyptomena XVI. 697. Canariſche Inſeln XIX. 960. Canis latrans XV. Litt. Anz. 250. Iuma- trenſis XV. Litt. Anz. 201. zerda XVI. 211. Capromys XII. 470. Carbo XIX. 791. Caſtagnau III. 1050. Catoblepas I. 420. 2 Cavia patagonica VII. 918. rupeſtris 45. Cecidomyia II. 782. III. 1559. Centrogaster III. 1067. Cephalopoden IV. 101. Ceraptophirys XIV. 672. Oercaria II. 679. (729.) Cervus V. 1098. pygargus XVII. L. A. 98. Ceſtum J. 1505. Ceylon XVI. 620. Charadrius XVII. 1575. Chimpanſe VI. Liit. Anz. 506. Chionea XIV. 419. Chiton J. 421. Choragus XIV. 120. Chromis III. 1656. Cicada II. 782. Cichla III. 1002. Gladobates XIV. 339. 9 8 Glaffification XIII. 1254. von Blainville 1II. 1305. von Eſchſcholz VII. 1 der Fiſche II. 1059. der Schlangen XIX. get. der Vogel XIX. 909. Clupea aloſa III. 1468. thry ſfa VIII. 630. Coccinella III. 1464. Cochleoctonus (Drilus) XVI. 481. Coluber curſor IV. 259. haje I. 420. Colymbus XIX. 908. Condylura XII. 658. Congo III. 2085. IV. 252. Conchylien von Bellermann III. 1475. Megerle III. 1469. Schumacher XVI. 700. Coracinus VIII. 555. Corallen XIII. Litt. Anz. 400. Corb III. 1171. Cornua Ammonis V. 1174. Cornu copiae III. 1461. Corvulus III. 1188. Coryphaena III. 1050. Crania X. 108. Cranchia IV. 101. Craspedocephalus X. 473. Crenilabrus III. 16506. Orocodilus VIII. 537. Gruftaceen III. 2085. 5 Cruſtaceen zu erzeugen X. Litt. Anz. 432. Curcu J. 887. a Curculionides XIII. 1132. Cuviers Syſtem J. 1145. Cyamus III. 1205. Cyclobranchia III. 1687. Cyclocotyla XIV. 629. Cynocephalus IV. 134. Cy pris III. 1450. D. Dacelo XIV. 266. Daine III. 1177. Dalyurus XIII. 879. Delphinus J. 420. Dendrocolaptes XIV. 615. Dentex III. 1664. Derris I. 480. Diacanthus III. 1570. Diacope III. 1000. Diazona II. 1021. Diclidurus V. 1629. Didelphys XIII. 879. Ditflugia I. 422. Dingo I. 808. Dioplis VI. Lit. Anz. 501. Diplotis I 485. Diptera nova VII. 675 Dipus XIII. 878. XIX. 718. Diltichocera XIV. 133. Dolichotis VII. 918. Doliolum XIV. 633. Donzelle III. 1030. Doris I. 479. E. Echinorhynchus I. 1507. Echinoſphäriten XVIII. 309. 3 ephant II. 470. N Emberiza XIX. 1048. borealis XIV. 248, Eucoelium II. 1021. Entomologiſche Literatur II. 005. (715), X 9837. Entomoftraca VI. Lit. Anz. 250. Entozoa V. 1651: Ericius III. 243. Etheria XVII. 1031, Eubazus III. 1409. Eucharis XVI. 742. Eudoxia XVI. 743. Eumolpe I. 1452, III. 2087. 1100 Eurhinus XIV. 123. Eurydice XVI. 737. Eurylaimus XIV. 204. XVII. 1071. Eurynotus XIV. 120. 0 Eurypus XIV. 115. Exypneſtes XVIII. 88. F . Falco XVI. 577. Fasciola III. 1475. Fegaro III. 1174. Felis chalybeata XIX. 714. gracilis X: 665. guttata XIX. 714. javanenlisX. 335. lumatrana XIV. 202. Feruſſaes Syſtem XIV. L. A. 1. Fichtenraupe VI. Lit. Anz. 498. Fierasfer III. 039. Filaria medinenſis. IV. 102. Firola III. 1557. Fiſche, giſlige VIII. 535. Fiſcholter XVIII. 609. Fledermaͤuſe II. 1040. III. 1400. XVIII. 515, Foſſile Knochen I. 999. Freß werkzeuge der Eruffaceen III . 2075. der Kerfe II. 477. III. 1385. 1405. Fringilla XIX. 1053. Fulica XIV. 450. O. Gallen III. 1559. Gecko II. 242 III. 1463. Gehoͤrorgan der Inſecten III. 1473. Geniates XIV. 117. Geographie XII. 341. Geruchsorgan der Bienen III. 1472. Geſchichte der Entomologie XIII. 864. Geſchlechtsunterſchiede der Piezaten III. 1449. Geſellige Kerfe II. 414 Giftige Fiſche VIII. 535. Giftſchlangen XVI. 620. Giftwanze III. 1507. Girelle III. 1036. Glaucus III. 1172. Gleba XIV. 631. Gnathium XIV. 122. Gnatho III. 1405. Gnu I. 420, , Greuelicher Bar III. 1197. Gray - mapper VIII. 555. Grilon XIV. 154. , Gröninger Sammlung XIII. Lit. Anz. 543» Groͤnlaͤnd. Voͤgel XVIII. 97. a Gonidactylus X. 475. Gonyleptes XIV. 127. Gordius I. 1054. Gorgoniae XIII. 725. Guacharo II. 411. Culo orientalis XIV. 257. II. Haare des Ornithorhynchus IV. 651. Hahns Vögel III. 1922. Haliotis I. 421. Hapalia XVI. 742. Haushalt der Kerfe IV. 105, (879 Heirie I. 885. Helion III. 1469. Herpeſtes II. 1072, Helix nemoralis XVI. 477. Heſſenfliege II. 782, IV. 45. 1101 Heuſchrecken-Schwaͤrme VII. 913. Hippocareinus J. 422. Hippopotamus XIV. 130. Hirudo I. 140. III. 2089. XI. 1330. VI. Li. A. 254. Homalopfis X. 474. XVIII. 213. Homolus I. 422. Honigbienen XII. 679, Dyaͤne II. 1080, I. Ichneumon II. 1072. VI. L. A. 183. XVIII. 55. 250. Ichneumonoides I. 1233, III. 1274. 1468, Ichneutes III. 1400. Ichthyolaurus XII. 337. Infuſorien II. 677. (727). VI. L. A. 237. Inſectengeographie II. 14. 1025. Inſecten von Kolywan XIII. 738. neue IV. 112. Inſectenmund III. 1201. f Inſecten-Tauſch IX. Beyl. 17. 19. II 922. Irena X. 329, XVII. 1068, J. Japaniſche Fiſche II. 243. 2 en Lurche XVIII. 203. 0 Javg X. 329. 472. XIV. 330. XVI. 692. XVII. 1053. Jora XVII. 1061. Jura XVIII. 227. Julus III. 1202. e Kaͤfer von Zusmeshauſen X. 550. Känguruh I. 808. IV. 200. Kaſchimir⸗Ziege VI. 789. Schaden der Kerfe IX. 1115. Kerfcharactere VI. Lit. Anz. 183. Kirbys Inſecten VI. Lit. Anz. 3090. Koala II. 1081, Krebſe XIII. Lit. Anz. 464, L. Lackinſect II. 1018. Labrus III. 1650. Lagopus XII. 064 Lamarck I. 1419. Lamarck H. natur. III. 2058. V. 1834. Lamproſoma XIV. 120. Lapton III. 178. Latus III. 1171. N Leach, Cruſtacea XV. Lit. Anz. 169. Lemur III. 1454. Leo - Crocutta I. 420. Lepus pampa VII. 917. Leucofia III. 1480. Limacella IV. 41. Limaces X. Lit. Anz. 153. Limnadia X. 212. Limnaea ſtagnalis II. 679. (729). Lineus I. 1054. Lipurus II. 1081. IV. 271. Linfang XV. Lit. Anz. 202. Loncheres XIV. 613. Lophius XV. 805. Lurche XVI. 589. XVII. 1089. XVIII. 87. XVIII. 601. Fiſchartige VIII. L. 4; 257. Lucernaria I. 921. 2 Lumbricus I. 146. Lutjanus III. 1658, Lynx I. 420. 0 J M. Mabouia III. 1018. i Mädchenſommer XII. 378. Maigre III. 1171. Mammuth II. 430, , { Marcgraves Amphibien XIV. Lit. Anz. 7a. Fiſche XIV, Lit. Anz, 87. Säugthiere V. 1327. Voͤgel VII. L. A. 035. XIV. 8; A. 57. 4 Bi. Maremmes II. 786. Maſtodon II. 507. Maulwurfsaugen XII. 419, Mazame. XVIII. qa. Medea XVI. m. Meduſae XVI. 740. pocillum J. 483. Megalurus XVII. 1064, 4 J Meerſchlange III. 2700. IV. 263, 653. V. 1123. 8 Megatherium II. 1083. Mesalonyx III. 1100. Megophrys X. 475. Melanoplis XVIII. ar. Melicerla I. 083. Meliphaga XVII. 1061, Melurſus II. 319. Melolontha II. 599. Meleite III. 1665. Menſch XVII. 1322. Microdus III. 1409. Minyas I. 1286. Mirafra XVII. 1063. Mnemia XVI. 741. Moco VI. a3. Mollusca I. 1543 III. 1670. L. A. VI. 244. Monoceros I. 420. Moribondo III. 2072. Mormon IX. 781. Molch NW. Gig., Anz. 143. Motacilla XIX. 1000. Mülleria XVII. 1035. Mullus III. 1182. a Mus XIII. 969. burfarius XV. Lit. Anz. 263. cahirinus XIX. 718. Mufca chamaeleon J. 1247. Muſcheln XIII. Lit. Anz. 402. Mulcicapa alector. IX. 647. Mya pictorum III. 1879, 2127, Mydaus XIV. 2a0. Myoxus I. 146, III. 1400. 1483. Mytilus 11 XVIII. 525. lithopha- Sus XI. Lit. Anz. 393. 473. N. Nahrung von Trochilus X. 470. Nais VI. Lit. Anz. 253. Narke, XVIII. 88. Nashoͤrner IV. 26a. Nemertes XIII. Lit. Anz. 538. Nordamerica XV. Lit. Anz. 242. Nordiſche Thiere XV. 801. Voͤgel XV. 877. Nordpol IV. 5,0. Norwegiſche Voͤgel XII. 97. Notarchus I. 1280. Novacnla III. 1042. Nymphon III. 1200. O. * Ochſe Gaour XIII. 1384, Ocypode X. 113. Ocythoe II. 230. Oeltrus XVII. 1341. Okens Syſtem 1. 1145, 1102 Olm I. O41. Ooeidozyga X. 475. Ophidium III. 1030. Oeninger Steinbruch III. 1798. Onychoteuthis III. 1301. Oräng-Outang II. 380. IV. 133. V. L. A. 506, Ornithocephalus II. 246, V. 1125. 1788, Orthotomus XVII. 1008. Ovis montana II. 587. V. 1102. Oxaea III. 1454. Oxura XIV. 119 P. Papageyen IX. 951. Papilio brafficae I. 217, Pariſer Fiſche XIII. 519. Lurche XIII. 510. Muſcheln XIII. 524. Thiere XIII. L. A. 481. Vögel XIII. L. A. 505, Parmaphorus IV. 41. Parmula XIII. 1227. XVI. 588 Parus novus XVII. 1037. Patella I. 421. Pelecium XIV. 113. Pelidna XV. L. A. 254. Phalangium III. 1208. Phalaropus XIV. 456. Y Phafianus cruentus XV. L. A. 202. Phoenicophaus XVI. 705. Phoenicurus XIV. 628. Phrenotrix X. 350. XVII. 1007. Phyllodoce I. 1450. Phyllofoma III. 2084. Phylline I. 1286. XIII. L. A. 538. Phyfalia V. Litt. Anz. 184. X. 109, XIV. 623. Picarel III. 1664. Planaria VI. L. A. 255 Plefiofaurus XII. 337. Pleuropus XVI. 735. Podargus XIV. 260. Podiceps XII. 000. XIV. 497. Poli III. 2120. Polybranchia III. 1685. Polyclinum II. 1021. Polyodontus III. 2088. Polypiers I. 1540. IX. 984. Pomatorhinus XVI. 704. XVII. 1067. Porocephalus III. 1475. Pozzuolo XV. Litt. Anz. 393. 473. Prinia XVII. 1068. Priocera XIV. 115. Prionoſtoma II. 244. Procellaria X. 108. XV. 780. Prochilus II. 319. Productus XVII. 1350. : Propterygia XI. Litt, Anz. 468. XII. Litt. Anz. 128. Proteus anguinus I. 641. Plamimodes XIV. 119. Pfelaphus III. 1566. Pfeudolioma XV. Litf. Anz, 265. Pflus I. 422. Pterodactylus II. 240. V. 1125. 1788. Pteropoda III. 1082. XVI. 734. Pteropus XIV. 351. Piilotopus III. 1465. Piychodera XVI. 740. Ptyehozoon X. 478. ifinus XV. 770. kpürſchnecke II. 628. Pycnogonum III. 1207. Pyramis XIV. 030. Pterotrachea III. 1557. Pyroloma I. 1508 II. 1022. XI. 893. zur a, 1103 O. Quallen III. 2083. R Rachicentron XVIII. 89. Raja XVIII. 88. Rana cornuta III. 1400., paradoxa 1.640. Raſon III. 1030. Rhacophorus X. 470. Rhinaria XIV. 123. Rhinoceros fimus, I. 1318. Rhinotia XIV. 122. Rhynchoprion perficum III. 1568. Rictularia III. 1475. Rimau XV. Ritt, Anz. 141. Robben XV. 812. Rupicapra V. 1102. 8. Salamandra XI. 1355. gigantea VIII. Ritt. Anz. 257. Salpae I. 1508. IV. 652. VI. L. A. 200. Saxicola, XIX. 1002. \ Schildkroͤte III. 1919. 15 5 Schlangen I. 1050. XI. 1555. giftige XVI. 6 . 20. Schmarotzer III. 2501. Schnecken XIII. Litt. Anz. 450. Schnecken-Syſtem XIV. Litt. Anz. 18, Schrebers Saͤugthiere II. 1081. Schumachers Schneckenſyſtem XVI. 700. Schweizer Schmetterlinge VI. L. A. 21. Sciaena umbra III. 1170. Scoliophis IV. 115. 265. Scolopax Brehmii XIII. 1147. Scolopendra III. 1203. Scotaena III. 1405. Scotinus XIV. 120. Scutelligera XIII. 12472 Selachia VII. 675. . Semnopithecus XIV. 348. XV I. 602. Sepia I. 287. III. 1591. Sepieneyer IV. 258. Setipoda III. 2001. Siamang XIV. 348. Sigillina II. 1021. Simia XV. L. A. 137. [yndactyla XIV. 348. Siphonoftoma VI. L. A. 462. Smaris III. 1663. Sophia XVI. 742. Sorex I. 420. etrulfcus XI. 1552. Sphaerotus XIV. 120. Sparus III. 1662. Sphenilı ıs XIV. 121. Spio I. 402. Spirogra his I. 147. Spirens Lurche XVIII. 118. XIX. 881. Steatornis II. auı. Steira XVI. 735. Stenochia XIV. 122. Sterna Nitzſchii XIV. 153. Sternaspis- VI. L. A. 402. I. 1457. III. 2080. Stombus XVII. 9%. Strongylium XIV. 120. Strepliptera II. 1016. Sturms Fauna VI. L. A. 138. Jünf: Fat Sula IX. L. A. 330. NIX. 705 J e Vögelarten XIII. 100. Auf. Sumatra XV. L. A. 137. Süß waſſermuſchel I. 705. Sylvia cariceti IX. 785. Synoicum I. 1401. Fi Tanypus II. 253. Tapes III. 1470: Tapir in Aſien IV. 630, X. 35. XV. L. A. 155. XVII. 1087. Tarlius XIV. 200. Tarſus der Kerfe XV. L. A. 222. Tenthredo III. 1400. VI. L. A. 488. Terebella VI. L. A. 181. Terebratula VI. L. A. 181. Teſtacea Poli III. 1877. Tetrapedia III. 1465. R Tetrao medius III. 1471. Thalaſſfema I. 1457. III. 2080. VI. L. A. 402. Thalia VI. L. A. 200. Thierhoͤfe II. 474. Thier-Inſecten III. 1563. Thierkreiſe VIII. Beyl. 1. 2. Thiere am Miſſuri V. 1704. Neue Thiere von Otto XI. Beyl. 18. Thier-Preiſe V. L. A. 77. 258. Thier von Stronſa III. 2096. Thierſtufen II. 1015. Tinea ſociella et colonella III. 1459. Uvae III. 1305. Timalia XIV. 355. XVII. 1000. Tomopteris XVI. 756. Torpedo I. 1019. Trachypus III. 1465. Trianılites XIII. 749. Trichiurus III. 1917. Trichocyclus XVI. 735. Tridacna I. 1285. Trichonocephalus II. 10. Trilobiten X. 87. XVIII. 300. Triſtoma I. 1280. XIII. L. A. 538. Triton lateralis XV. Lit. Anz. 242. Trocheta III. 1910. r X . Tropidonotus XVIII. 205. g Tropinotus X. 475. Tupaia XIV. 330. Turdus XIX. 1057. Turdus minor XVIII. 520. U. Unio J. 146. hir Uracentron XVIII. es. Uranıscodun XVIII. 89. Uria XV. 007. Urfus III. 1199. 270. labiatus III. 319. V Vanellus XVII. 1375. Velella V. L. A. 184. Veronicella IV. aı. Verſteinerungen XVIII. 287. 3 Vertheidigungsmittel der Inſetten XIV. 542. Vertumnus XIV. 028. Velpa crabro III. 1359. Velpertiliones XIII. 965. XVII. 1199. cornutus XVIII. 515. a Vibrio tritici XVII. L. A. 37. Viverra Mulanga X. 560. Voͤgel X. 545. XI L708. 871. XIV. 677. XVI.“ 577. XVIEA055. X Juwu» XIX. 927. 83. es Vaslin Hollſtein V. 1833. in Lievland VI. 40. Vorgebirg d. g. H. XII. L. A. 192 XV. L. A. 148. 01 horribilis XV. Lit. Anz. 1104 W. Wapiti V. 1098. Wiederkäuer V. 1090. Wieſenhund XV. L. Anz. 203. Wilſons Vögel IV. 116. Wirbelloſe, Thiere III. 1200. Wolfs Vögel VIII. Veyl. 4 Wombat XIV. 157. 5 Wuͤrmer XIII. L. A. 403. in Helix pu- tris III. 467. X. Xema. VI. L. A. 118. Z. Zoe III. 2083. . ü Zoologiſches Magazin II. 1042. Zoophyta I. 1340. II. 1008. 30450 II. 627. weyhufiges Pferd XVI. 362. c. Anatomie. Alcyonia gelatinofa VII. L. A. 659. 702. Allantois I. 870. II. 59, III. 1426. Amphitrite I. 408. a Anodon cygneum IV. 82. V. Litt. Anz. 233. VII. 304. Aphrodite I. 28., Aplidium VII. Litt. Anz. 660. 871. Aptera III. 11091. Apus II. 1094. Arachniden II. 485. Arenicola I. 465. 475. 1433. II. 872. Alcaris III. 143. . Aſcidiae VII. 387. Litt. Anz. 785. 850. XI. 900. Alcidiae compofitae VII. L. A. 650. 702. Alterias II. 682. (732.0 Arhemorgang I. 25. der Muſcheln IV. 82. Bärmuttergange XII. 077. Beine Philoſophie V. 1528. Biſambcutel XIX. 849 Bericht VIII. V. A. a0. IX. L. A. 335. Beutelthiere IV. 135. 7 Boltenia VII. L. A. 785. 852. Botrylli VII. L. A. 702. 877. Brady pus XIII. L. A. 351. Bruſtbein der Fiſche II. 1045. Bruſtgeruͤſt XIII. L. A. aaa. Bruten I. 1520. Caninchen XVI. 220. Capulus IV. 732. Gephalogenefis von Spix I. 153, Chiton IV. 735. Cimex II. 1044- Glavelina VII. L. A. 802. 807. Orepidiila IV. 732. Cyamus III. agr. Cynthia VII. Litt. Anz. 780. 852. Cypris III. 1100. Darm XVIII. 613. Darmblaſe des Hafen XI. 1222. Decidua VIII. 208. IX. 1174. Delphinus XIX. 807. Diazona VII. L. A. 706. 808. Didemnum VII. L. A. 665. 870.“ Diftoma VII. L., A. 708. 869. VIII. Druͤſen V. 1111. Ductus arteriofus . VI 1234. Echinus II. 685, (735). Eydechſeneyer II. 102. Einbalfamierung IV. 137. 1105 Einſaugung der Venen II. 600. Emarginula IV., 729. f Embryo XVII. 1342. 10 Enthelminthica VIII. 162. Erſticken II. 772. Eucoelium VII. Lift. Anz. 065. Eumolpe I. 408. 8 Eyer J. 1090: 2:9 11 Falciola III. 1475. N 4 Fettkoͤrper I. 6 8. II. 480. III. 1331. der Fröſche I. 31. Fibula XI. 1233. Fiſche XI. goa. Fiſfurella IV. 728. Bauen II: Tore ußkrebs 1003. 5 Poeten II. n Coluber Berus III. 2095. huͤllen II. 114. der Hunde III. 1010. der Pferde III. 1035. der Schafe, 9 1625. 1 91 j Fortpflanzung J. 35. i Froſchguappen XVIII. 013. Füße des Gecko I. 89a. , Gabelknochen der Fiſche II. 1052. Gallengefaͤße der Inſecten VII. L. A. 052. Gaſtrobranchus XVII. 1003. ir Gefaͤßſyſtem des Krebſes XI. 1230. der Lurche XIII. ĩa10. 11 Gehoͤrknochen im Fiſch VIII. 272. XI 889. Groffreys ‚Philofophie, anatomique V. 1353. Per Gerippe XIII. L. A. 448. Geotrupes II. 1046. Geſchlechtswerkzeuge XVII. 1091. Giftdruͤſen II. 255. 8 Rima Glaferi III. 1425. R Guckgucksmagen XII. 222. 666. XIII. 1240. XIV. 205. 505. XVI. 579. Haliotis ß Harnſyſtem XVIII. 421. Harnwerkzeuge XVIII. 527. Haſe XVI. 220. 440. 601. Helix pomatia III. 1430. N Herolds Schmetterlinge L. 217. Krebsherz III. 14331. 5 Rechtes Herz. X. 59. 14 Hirn X. Beyl. 7. 8 Hirudo 1. 32. 873. II. 602. 687. (737). 870. III. 2089. Holothuria II. 680. (730). Hottentottinn II. 16. Hummer XIII. 1409. L. A. 535. Inſecten I. 1245. N. i Inſectenanatlomie II. 1044. IV. 503. Jochbein XIII. L. A. 412. Julas III. 1195. XII 214. 870. 0 V. u a 19 Kiefer der Fiſche II. 1059. 285. Unterkiefer XI. 1230. XIII. L. A. 400. Kiemen I. 25. XVIII. 613. Kiemendeckel I. 880. III. 1412. V. 1545. VII. Beyl. 20. XIII. L. A. 408. Muſchelkiemen III. 1430. VII. ag. Säugthierkiemen XVI. a7. Vogelkiemen XVII. 1100. Fiſchkopf II. 408. 6 Kopfknochen III. 2095. IX. 1145. Kreislauf der Arebfe XVI. 593. Kreislauf der Würmer J. 855. Lamprete I. 27. 35. Lepisma III. 1102. Nr: Lernaea I. 29. . Lumbricus I. 478. II. 8706. X. 402 Luftroͤhren I. 222. 3 Mäufehorner XIV. 676. Iſis 1826. Heft XII. — Meduſa II. 867, 1 Meduſa aurita XIX. 847. Mißgeburt I. 114. Moultra XII. L. A. 91. Bauchmuskeln XVIII. 416. My xine I. 27. 35. XVII. 1003. Fiügelnaͤgel VI. L. A. 508. Nagthiere XVII. 907. 983. Naſe der Wale XIX. 311. Naſenſoch der Pricken VIII. 271. IX. 1107. Naſenloͤcher von Pelecanus XIII. 514. Navicella IV. 733. Nereis I. 468. ER Nerven der Cingeweidivu Fiſchnerven V. 1538. J Fünfter Hirnnerve XIII. 1418. f Niechnerven des Delphins XIX. 944. Nervenſyſtem XII. 515. Fiſchohr IX. 1050. XVII. 1101. S XIII. L. A. 417. Olm 1, 1017. Ornithorhynchus I. 1283. Oſteogenie X. Beyl. 8. Dfteolog. Charakter VI. L. A. 500. Patellae IV. 723. Petromyzon J. 25. 8 Phalluſia VII. V. A. 790. 862. Phyfalia XIII. 1413. Picus XIV. 555. f Pier I. 465. Polyclinum VII. L. A. 662. 873. Proteus I. 1017. VI. L. A. 567. Pterodactylus V. 1788. Pterotrachea IV. 736. Pycnogonum III. 1101. Pyroſoma VII. L. A. 702. 880, Quallenbedeutung II. 687. (737). Quappe II. 378. Retlexa VIII. 268. Rückengefaͤß IV. 593. Ruſſiſche Sammlung III. 1425. Salamander XII. 473. Salamandra aquatica VI. L. A. 500. Salpa X. 60. a y Schaͤdelbau II. 283. Schaͤdelknochen I. 1204. V. 1300. Crocodiſſchadel II. 275. 289. Fiſchſchaͤdel V. 1540. XIII. L. A. 301. Lurchſchaͤdel V. 1542. Schildkrstenſchaͤdel V. 1350. Thierſchaͤdel XIII. L. A. 358. Vogelſchaͤdel II. 279. Schildkroͤten V. 1766. XIII. 750. Meerſchlange V. 1754. Tucan⸗Schnabel III. 1921. Oberſchnabel XII. 85 N Schultergeruͤſt XIII. L. A. 445. Schwimmblaſe I. 224. Scolopendra II. 1040. III. 1103. Seeſterne von Tiedemann 1. 159. Sehnenrollen XVI. 755. Sigaret IV. 724. Sigillina VII. L. A. 700. 809. Sinne XVII. 1101. Synoicum VII. L. A. 710. 870. Spinnen II. 489. Squalus I. 1018. Fiſchſkelett III. 1410. Inſectenſkelet VI. L. A. 452. 527. X. 52. rmer III. 1481. 30. Stachelfortſaͤtze XIII. 1380. Stoͤr I. 32. Strongylus X. 685. s Strahkenblättchen III. 1274, Tabanus II- 1945, a 1106 Deſcenſus tefiiculorum II. 688. (738). Terebella I. 469. Teltacea Poll III. 1877. Teftudo I. 879. III. 1427. Thalaffema; I. 29. 468. II. 178. Thomſon VIII. L. A. 81. Thorax XV. 982. j Torpedo I. 1019. 68 Tunica erythroides II. 60. Unio I. 878. R Vaſa chylifera teſtudinis VIII. 270, Venen XVIII. aog. Neues Venenſyſtem X. 114. Venae teſtudinis XIV. 403. Vermes II. 372. Veſicula umbilicalis I. 877. II. 50. ann, Warme III. 1420. irbel XIII. 1302. Wirbel von Gryllus IX. 645; Kerfwirbel XIII. 1397. XV. 796. XVII. 847. Würmer I. 475, - Giftzaͤhne V. 1109. Zahnſyſtem XIII. L. A. 274. Voögelzaͤhne XVII. 845. Zitterrochen I. 843. 1434. d. phyſiologie. Abſonderung I. 842. der Milch VI. 130. Neri . d. Ma Bewegung XI. 790. der Glieder X. Or. Kerfe X. 61. Muskeln XVIII. 410. Alter der Bienenkoͤniginn VI. L. A. 590, Blattlaͤuſe V. 1787. Blutlauf II. 872. XII. 300. Schwere der Bruͤteyer VII. 918. Edwards II. 772. Entſtehung des Menſchen V. 1117. IX. 1113, Entzündung XI. 812. Entwickelung der Froͤſche VII. 676. Erbrechen II. 422. N Erſticken der Fröſche II. 772. Eyer von Limnaea XII. 213. Eper des Ornithorhynchus XIII. 1425, Gift II. 77a. Viperngift VIII. L. A. 180. Inſtinck XVIII. 425. Kreislauf X. 578. XIV. 207. Luft in Daͤrmen III. 1362. Milz VIII. 543. Orfila II. 77a. 1 Fortpflanzung der Regenwürmer VI. L. A. 0 386. 5 Rhabdomantinn II. 130. Langer Schlaf II. 227. Paarung, der Schnecken V. 1115. Sinnestäufhung II. aus. Sinnenſyſtem IV. 749. Superfötation XIII. 878. Traͤchtigkeit II. 421. Urinſyſtem III. L. A. 265. Actio venarum VII. 673. Verſchlucken der Zunge III. 1364. Snfectenverwandlung VII. 767. Wiederkaͤuer III. 1976. Naturzwecke XIX. 1022. e. Mediein. Aloe XVII. 1227. e Anſteckungsſtoffe VII. 429. Antlia V. 1595. Aphonie I. 848. Aqua medicinalis I. 846, 70 1107 Artemifia XIV. 694. Arzneymittel IX. 005 XIX. 1007. Bäder II. 400. Blouſäure III. 1283. Buquoy's Heilmethode XVI. 019. Chirurgie XIX. 719. Emeline II. 410. „. i Epilepſie XIV. 694. - . Exanthemata III. 1691. i Feuer II. 325. Gelbes Fieber XI. 067. Gifte I. 424. VIII. 533. Giornale di mediciua V. 1157. Goͤdens, Syſtem VII. 694. Goldpraͤparate II. 795. Harn, III. 1972. Homöopathie IX. 1155. XVII. 1020. Ibecacuanha II. 410. Kaiſerſchnitt XVII. 1373, Begriff der Krankheit V. 1127. Kieſers Syſtem V. 1553. VI. L. 2 A. 405. Kreyſigs Syſtem VII. 821. Kuhpocken I. 213. III. 1496. 1691. V. 1769. VII. L. A. 862. Lähmung XI. 926. XII. 505. Luft von Rom IV. 155. Thieriſcher Magnetismus I. 985. 1428 II. 140: 292. III. 1210. Marburger Differtationen II. 150. III. 1720. Medicinalordnung II. 920. Meditinalweſen IX. 605. Deesmerismus I. 085. IV. Milz III. 1723. Mole XVII. 1374. Naſenanſetzung I. 1089. II. Parotis XVII. 1255. Veſt I. 854. Podagra J. 1447. Scharlach V. 1709. Somnambulismus III. 1647. @Ztaar I. 1139. Sy! ‚lıilis I. 1129. XIX. 728. Takonteftanz IV. 155. Therapie XVII. 1121. 120”. Tufſis convulliva III. 1971. Aripper: Impfung XVIII. 230. Penengeſchwulſt XI. 13. 28 Waſſerſcheu VII. L. A. 602. Iſis XII. 225. 528. 405. Wundermann II. 299. T. Botanik. A. 706. V. 1142. 148. 1857. Abacati III. 1302. Abacaxi III. 1502. Acanthacaryx III. 1503. Acantheae VI. Lit. Rh 170. XIII. 943. Acerinae XVIII. Adamſia III. 1730. Aefchynanthus XVII. 4181. A aricus tubaeformis XVIII. 182, Asave I. 630. II. 085. ‚egnpfen VI. Litt. Anz. 2809. IT. 1348. Algen I. 585. V. 1017, VII. 04d. 655, Alluecega III. 1511. Aloe Il. 1540. Aly ſidium 1. 34. Amarenteae WI. itt. Anz. 100. 308. Amy ris III. 1811. Ananas II. 982. 7 Anandrae III. 1732. Andiroba III. 1511. Androcymbium III. 1730. > XII. 523, 519. - ——— * y 9 * N * Androface I. 129... 15 MM Angelim III. 1500. L 8 oil Anil III. 1507. N pas Aninga II. 085. 9 ol a II. 090. | 5 5 Antiaris J. 94. NN ; Apeiba IE. 089. Apetalae VI. Lift. Anz. NE Apocyueae VI. Litt. Anz. 176. Kup 1220 Aquilaria III. 1805. Aquilegia II. 58. Araliaceae XVIII. 23. 2 Ardiliaceae XIII. 1227. n Areca III. 1502. ir Arenaria J. 418. II. 30. 807. Areticum II, 9900. Ariſtolochia III. 1510, 1 Ariſtolochiae VI. Likt. ki 168,801. AIR Arruda II. 978. A * Arum II. 985: 15 45 a Arzneykraͤfte III. 1540. Afpalathus I. 386.7 ” Alperifoliae J. 1290, III. 1847. g Alter III. 150. . Atripliceae VI. Litt. Ang. 160. 60h. Autarcites J. 417. g 1 0 * . B. 12 Bacaba III. 1302. Bactridium II. 55. ; Bacuri III. 1502. Baffinsbay VI. Litt. Anz. 125. Balanites II. 800. ur Bambula II. 508. g Barriguda II. 000. Barbalimam III. 5 Baſt III. 1560. Baſtard-Pfirſchen VIII. 535. 2 Batala de Purga III. 1509. ' Bauhinia XVII. 1312. Belvileae XIII. 1577. Berberis I. 418. W Bericht an. 30. VI. L. A. ao7. vit. 42. N. 33 0. 1511. Bertolonii amoenitätes VII. L. A. 001. Bilvos III. 1503. Bignonia III. 1508. Leuch 10 % VIII. 554. ophthalmica VIII. 554. Bignoniaceae VI. L. A. 175. XIII. 1221. Bintaugor III. 1742. Bixa 1. 1507. Blumenfarben II. 468. Bombax II. 990. Bonaparlea I. 050. Boopideae II. 14. Borallus III. 1505. Boragineae VI. L. A. 173. Nin, 1219. Botanical dabineh IV. aaa. Bolaniſche Zeitung III. 2122. IV. 413. V. 1170. 1020. 5 Verbindung der en XIII. 1250, zotryceras III. 1747. Bradbury II. 920. a Braſilien II. 978. XIV. 585. Bromelia II. 978. III. 1502, Brunfels III. 1328. Burchells Pflanzen XII. L. A, 120. Buriti III. 1503, O. Calathea III. 1155 Calophyllum III. 1742, Cambium III. 1360, 11 Campanula VIII. 508. * unn Campanulaccae VI. L. 10 dat, Mere Ganella III. 1505, 1“ Gapparideae XVIII. 100. S langen VIII. 702. Carapitaia III. 1508. Carapixo II. 988. 1 Carices indicae XVII. 9. A. 102. N Carlotea III. 1505, Caruaiba If. 1500. Caroa II. 978. Caroba III. 1511. Caroato II. 083. Casparia XVII. 1313. Cedre blanc VIII. 538, Ceraſtium, I. 418. Chagtomium II. 434. 5 Chaillelia III, 1003. een Chalets VI. L. A. 103. 37. Chamaelirium III. 1730. au Chara III. 1271. IV. 25. Cheiroſtemum 7 451. 8 Chemie XVIII. 17. 105. V. 181% „ 2.30 Chinawälder III. 1720. enn Chiödectou XVIII. 50. Sende Cinquapiu XI 1, 1 11 N a8 8 III. 1507. ) ar 119 Naia III. 1503. a 835 II. 984. III. 5 oa. ' Conferva f. 417. 3 440% XVIII. 260. marina XV. e II. GE e VI. bit Anz. . III. 1660. 2091. Conjugata J. 417. den Gouyolyulaceae VI. Bir, and. ira, In, f * 1220. Contra -Herva III. 1500. Te 1 Convolvulus mechoacan III. 1560, Corchorus I. 410. Corymbiferae VII. 200. MELLE Corypha III. 1500, Cotinga III. 1505. Couma XVII. ı 1300. Couratari XVIII. 170. En Cravata II. 980. 7 Crayo III. 1502. Crinum J. 03. Cruciferae 1. 416. XVIII. 105. Crypta IV. 37. Curucu III. 1507, Cylactis XI. 1321. nz e, I 794, II. 307. * ! Cyrtandraceae XVII. 1170. Cytineae XVII. 1200. Cytinus I. 417, N D. Dac tylium II. 33. Decandolls Syſtem XV. 857. Rn Delphinium II. 58. . l - Dendezeiro III. 1504. Didymocarpus XVII. 1197. Diectomis J. 793. Dietrichs Journal III. 2034. V. 1310. Diosmeae XIV. 527. Diolpyreae VI. L. A. 330. Diplocea X. 1322. Dipfaceae VII. L. A. 019, Difchidia XVII. 810. r 128 Difperis III 1731. Dorfienia III. 1509 | Dracaena I. 636. Dufourea III. 1748, 1109 E. Ebenaceae VI. L. A. 336. Echium III. 1268. Elaeagneae VI. L. A. 165. Elyonurus I. 705. Embira II. 089. Embiriba II. 990. . Embothrium I. 804. Ericaceae VI. L. A. 559. Eucalyptus I. 804. 1 Euphorbiaceae XV. 707. Eye root VIII. 554. F. Farren II. 41a. aſerpflanzen II. 978. Fevillea III. 1511. Fieberpflanze VII. 386. Filices III. III. 1737. Flechten III. 1727. Flechtenſyſtem XVII. 1134. Fioerkea XI. 1320. , Flora aegyptiaea III. 1161. 1512. ano- mala V. 1071. BoſtonienſisIII. 2012. danica IV. 422. Ellequeboenſis III. 1529. marlinicenſis XI. L. A. 452. Novae Hollandiae IV. got. um Rom III. 1748. IV. 577. des grünen Bor: gebirgs VI. L. A. 58. (82.) Fraxinellae XIV. 524, Fuchs III. 1533. Fucus III. 1273. Funckia III. 1730. Funcks Cryptogamen XII. L. A. 73. Species Fungorum V. 1714. G. Gallia auſtralis IV. 245. Gentiana III. 1209. Gentianeae VI. L. A. 276. XIII. 1222. OGeoſfroya III. 1508. 8 8 Geographie VIII. 303. IX. 1033. Geſchlecht VII. 002. X. 538. Gesner III. 1358. Gewaͤchsbau III. 1531. Glig II. 800. Glumaceae II. 307. Glyphis XVIII. 30. Goelhea XIV. 520. Gothe II. 990. Gorgoniae XIII. 773. Gramina I. 418. 785. II. 307. 606, XIII. 608. Grindelia III. 1:30, Guadua II. 200. Guaxuma II. 089. Gultiferae XIX. 098. Gymnandra III. 1747. H. Haemanthus IV. 37. Hancornia XIV. 518. Hebeandra III. 1731. Helicteris II. 090. Heliotropium III. 1268. Henna XI. 1508. Hepaticae III. 1720. g Herbarium Tournefortii XII. 455, Heteranthemis II. 822, Hibiſcus II. 989, 1745. XV. 1174. plumieri Holcus alpin » 7 us IV. 21. Holz II. 255. 1 Hornfchuchia XIII. 860, 8 Hortus malabaricus XV. Litt. Anz. 207. XIX. L. A. 1. Hyacinthus VII. 384. Hy drophylleae VI. L. A. 174. Hypericeae XIX. C00. 5 ä 18 1 Ile de France XI. L. A. 433. Iınbazeiro III. 1508, e Indien XVII. 815. Inocarpus J. 93. Ipecacuanha III. 1508. 2 8 7 Jacquin I. 1008. Jahrbuͤcher III. 2029. Jangadeina Il. 089. Jasinineae VI. L. A. 171, XIII. 943. Junceae II. 37. Juſſieu Syſtem IV. 235. K. Kartoffeln IV. 424. g Keimen III. 1741. VII. 379. des Baͤrlapps VI. L. A. 451. XV. L. A. 351, der Farren XV. 900. der Mooſe XV. 762. L. A. 551. XVIII. 289. Kerria I. 419. Knoſpen IV. 39. Koanophyllon III. 1507, Korlelestris III. 1511, Koſter II. 978. Kuhbaum II. 449 Kupfer XI. 920. L. Labiatae VI. L. A. 172. XIII. aa. Lanſium XVI. 72. y Laubformen J. 180. Lawinae VI. L. A. 105. 307. Laurus cınnamomum II. 234, perſea III. 1502. Lebakh II. 799. - Lecythis II. 990. XVIII. 177. Arbol de Leche II. 449. Leimauthiunı III. 1730, Lemanea III. 173°, Lemna IJ. 410. III. 1755 Lep-dodendron V. 10 1. Leydner Garten XII. 311. Lichenes IV. 587. XI. 753. Wirkung des Lichts VII. L. A. 618. Lichiteuſteinia III. 17:0, Lignum shodium II. 310. Lihacege III. 1730. I. cou a II. 1741. Linharea III. 1505. Liquidambar II. 310, Littaca J. 056. Loaſa VI. L. A. 170. Loaſeae VI. L. A. 156. Lobeliaceae XIX. 782. Lopezia III. 1208. “ Loranthacea XIII. 704 Loxonia XVII. 1180. Ludolfia III. 1732. Lychnophora XIII. 850. Lycoperdon III. 1960. folidum XVI. 72. Lyſimachieae VI. L, A, 107, 1110 M. he Macaiba II. 986. Macrolobium XVII. 817. Madera X. 111. a Malpighiaceae XVIII. 171. Mancenillier VIII. 33. 534. Mandapuco III. 1503. Mandarinenthee III. 1747. Mangabeira III. 1510. Maracuja III. 1503. Marangaba III. 1502. Marcgravia XIII. 1108, Mark, VI. aa. Martius II. 37. Meleagrinex III. 1507. Menifpermum XVII. 963. Menizelia VI. L. A. 179. Metamorphoſe der Botanik II. 991. Milium II. 50. 300. Mimofa virginalis III. 1511, Monimiae XIII. 837. Moronobea III. 150% Muſci III. 1851. Mutterkorn I. 410. II. 14. Mycetoidea III, 1274. Mycetum radix VII. 659. Mycologia X. 430. Mycologſſche Hefte II. 52. Myrobalanae VI. L. A. 104. 367. Myroxylon III. 1805. 5 a. Myrtus III. 1503. N. Naemaſpora J. 1000. Nectris XI. 1321. Nemopanthus XI. 1322. Nepenthes XVII. 1200. Nicotiana II. 33. III. 1540. Nomenclator botanicus II. 453. u Rordamerica II. 820. VI. L. A. 250. XII. L. A. 60. XV. L. A. 225. Noſtoc II. 657. C07). Nova Hollandia IV. 277. Nyctagineae VI. L. A. 106. 568. O. Oiti III. 1510, Oken II. 45 Okens Pflanzenſyſtem IV. 445. Olyra III. 1754. Omphalodes II. 254. Onagrariae VI. L. A. 150, Onosma III. 12608. Ophioſpermae VI. L. A. 178. N Orobancheae VI. L. A. 170. XIII. 943» Orobus J. 418. Olyrideae VI. L. A. 367. PD: Palmen II. 986. Palmenſyſtem XV. 875. 5 Palmen-Verſteinerung VI. L. A. 440. Panicum glaucum XII. 643. Papaveracea XVIII. 108. Papo III. 1510. gr Pariſer Garten XII. L. A. 40. Herbarien XI. L. A. 400. Pafliflora III. 1503. S Paſſifloreae VI. L. A. 316. Patres rei herbariae III. 1326, Pauletia XVII. 1313, 7 * 1111 Pediculariae VI. L., A. 169. Fenaea III. 1720. Periſtachyum II. 607. Perſea II. 700. Perſonatae VI. L. A. 172. XIII. 945. Pflanzenanatomie III. 1829. Geographie I. 177. 668. II. 307. 038. III. 1742. Milch II. 499. Ordnung III. 1547. Subſtanz V. 1625. VII. 731. 97. XI. Beyl. XI. 1207. : ⸗Tauſch V. 1065. L. A. 22. 23. : Zahl II. aba. Form der Pflanzenzellen III. 1267. Phacidium II. 54. Phyfiphora III. 1863. Pigui III. 1503. Pilze I. 174. 309. 585. 1752. IV. 30. Pindoba III. 1504. Piranga HI. 1508. Pitombeira III. 1507. Pixuri III. 1502. Plantagineae VI. L. A. 166. 368. Plaqueminiers VI. L. A. 330. Pteragina III. 1510. Plumbagineae VI. L. A. 167. 308. Polaniſia XI. 1322. Polarpflanzen XVII. 1173. Polemonaceae V Polygoneae VI. L. A. 105. 308. Polygonum VII. 385. Polythrincium II. 52. Pomaceae XVII. 972. Potentilla III. 1343. 1753. VI. L. A. daz. Priſtleyiſche Materie II. 240. 300. Primula III. 1342. Primulaceae VI. L. A. 107. XIII. 030. Prolifera I. 417. Proſthemium II. 53. Proteae VI. L. A. 165. 357. Pfidium III. 1504. Puccinia VI. L. A. 525. Pulmonaria III. 1209. Pygeum XVII. 818. Pyrenden III. 1543. R. Raffleſia VIII. 479. XIII. 1505, XVII. 1302. Sippen von Rafinesque VI. L. A. 230. Ranunculaceae XVIII. 167. Kedoute Liliacees III. 2010. Regensburger Denkſchriften XIII. 849. 997. Rei maria J. 792 Rhinantheae VI. L. A. 169. XIII. pas. Rlizomorpha XIV. 0639. Rhodoraceae VI. L. A. 338. Ribeirea III. 1810. Rinoria III. 1863. Rofa I. 480. Roſaceen III. 1754. Roſenholz II. 310. Roſt I. Arg. Rubiaceae VII. L. A. 622. 8. Sabia XVII. 813. Saft in Chara X. 605. Saftlauf XIV. 332. XVI. 572. Pflanzenſaft I. 039. 858, II. 497. Salmia III. 174. Samenbau VII. 765. Gefallener Samen XII. L. A. 39. Iſis 645. Samolus IX. 977. Sapindaceae XVIII. 100. 114 VI. L. A. 174. XIII. 1221. Polygaleae VI. L. A. 169. XIII. 992. 0 — Fapindus L . 55 ia sualh Sapoteae VI. L. A. 177. XIII. 1220. Sarracenia II. 311. - Sauerſtoffung IV. 39. Verſteinertes Schilf VII. 901. Schinnongia XIII. 903. 11 Schizopetalon XVII. 1314. Schmidtis fubtilis V. 1009. Rother Schnee VI. L. A. 432. N Scitamineae III. 1731. N Sclerotium I. 419. II. 13. Scolemora III. 1509. Scelicotrichum II. 3a. Scrophularinae VI. L. A. 172. Sideroxylum III. 1730 Siebers Herbarien VI. L. A. 292. Smeathmania XIII. 1376. Solaneae VI. L. A. 173. XIII. 1218. Solenarium II. 54. 2 ' Spigelia III. 1507. - Spiridens XIV. 528. Spondias III. 1508. a Spongia fluviatilis III. 1273. Sporidermium II. 52. Sprengels Pflanzenſyſtem IV. 425. Strychnos I. 95. Stuͤrms Flora V. L. A. 133. Stylidiae XIX. 782. Stylidium III. 1728. Sufpiro III. 1503. Sylvae mycologicae IV. 591. Synanthereae ]. 417. Syngenehftae III. 1729. Syſtem IX. 851. Syltylium IV. aaa. Ir Tabernaͤmontan II. 993. Taliera XV. 877. Tatajuba III. 1505. Terminologie IV. 420. Tetroncium III. 1731. Theophraſt II. 991. Thorea III. 1732. Ihymelaeae VI. L. A. 164. 307. Tibourbu II. 090. Tofieldia XVII. 962. Tragus III. 1350. VII. 385. Trattinnid I. 828. V. L. A. 107. Triſticha III. 1748. Tfhettik I. 93. Tuckeys Reiſe III. 1856. YTucum II. 986. Tulpen III. 1753. Tylophora XVII. 817. U. Umbellatae II. 658 (708). III. 1848. XVIII. 23. Umari III. 1508. Unona II. 990: Upas I. ga. y Kain Bede III. 1791. VI. L. A. 522. niyalis VI. L. A. 432. Urena II. 988. V. Palo de Yaca II. 440. Vegetation Deuſchlands XV. 757. Verbalcum II. 59. 307. Verbenaceae VI. L. A. 172. XIII. ag. Veronica hederacea XII. L. A. 39. Verſteinerungen X. L. A. 145. Viburnum IX. 978. Vietz, Abbildungen X. Beyl. 6. Viſcum IX. 977. Visnea VII. L. A. 503. Voitia IV. 324. 5 Vorgeb. d. g. H. XII. L. A. 120. W. Wachspalme III. 1500. Wachsthum XVIII. 503. Warannie VIII. 334. Warratow I. 204. Weiße Berge III. 2008. X. ir Xanthoxyleae XIV. 520. . Xenopoma III. 1747. Ximenia II. 900. Xylon Effendi II. 310. — Y. Yucca I. 637. — Zahlenverhaͤltniſſe XIII. 830. Zwitter-Caſtanie XII. 371. g. Mineralogie. Aachen III. 1817. 4 111 Agalmatolith III. 1969. Aegypten III. 1306. Alaun V. 1051. Albin V. 1002. g Alleghany⸗Gebirge XIII. 1208. Allochroit V. 1055. Alpen II. 8, Anatas XVI. 540. 759. Antigoa VII. Beyl. 21. Apatit XV. gas. 5 Apophyllit III. 1910. Arfenit: Nickel VIII. L. A. 150. Arſenikſpießglanz XV. 1140. Augit III. 1815. Baffinsbay VI. L. A. 120. Baſalt III. 1825. 1828. Baſalt-Berge XIII. 817. Bergbutter III. 1820. Berghoͤhlen II. 411. Bericht IV. 32. VI. Litt. Anz. 301. VIII. Ritt, Anz. 35. Bimsſtein V. 1742. Blenden XVIII. 400. Bleybaryt XV. 1156. XVI. aaa. Rother Bleykalch III. 1820. Bleyvitriol XIX. 688. 1112 1 * 11 Boͤhmen VI. Ritt. Anz. 435. XIII. 1212. XV. 1194. Braſilien XIV. 501. Cadmium IV. 222. Carpholith VI. L. A. 145. Caucaſus II. 201. Ceylon X. 555. XVI. 617. Chrom: Eıfen X. 421. Coͤleſtin VIII. L. A. 148. Conglomerat in Bayreuth VII. 509 Congo IV. 234. Crichtonit V. 1000. XVII. 930. Cryſtalle V. 1008. 1113 Cryſtallographie XV. 1086. XVIII. 407. XVIII. 542. - Cryſtalliſation II. 408..XV. 1147. XVI. 640. XVII. 805. Cryſtallſyſtem XIV. 422, XV. 054. Diamant III. 1582. 1984. IV. 330. Diemensland III. 1820. Diopfid N. ars. Dolomit III. 1826. XVIII. 274. Dresdner Geſellſchaft V. 1052. Egeran V. 1055. VIII. L. A. 1a. Gediegen Eiſen II. ars. III. 1079. Eifen-Dpalat X. 206. Reſin X. 203. „zlparh III. 1974. Elaͤolith III. 1810. Electricitaͤt der Mineralien V. L. A. 251. Epidot XVI. 554. Erdbildung XVIII. 307. Erdkern XIX. 1037. Erdrinde I. 685. Eſchſcholz IV. 231. Euclas V. 1005. VIII. L. A. 148. Faſerkieſel VII. 817. VIII. A. A. 36, Flußſpath XI. 1289. XII. On. Franklinit VIII. L. A. 39. Bae 1022. ange 477. ? Gehirsdarten IX. 710. XIII. 1001. Gehlen V. L. A. 229. Gehlenit V. 1008. Geologie II. 7. 0. X. 283. Geologiſche Idee en 655 Geologiſche Lauge 00. 8 Londner Geologiſche Geſellſchaft XII. Litt. Anz. 177. Glauberſalz XVI. 534. Glimmer V. 1570. Goldgruben II. 650. Graphit X. 410. Gurhoftan III. 1815. Gummibley V. 100g. Harz II. 9. Hegau III. 1803 Belsin V. 1601. Himalaia III. 1612. Hornblende XII. 350, Hornbley II. 450. Hornſtein III. 1827. Holzſtein VIII. 328. Hyalit VII. 915. Itoſander XIX. 879. Jade III. 1823. Johnit VII. 918. Jura XVIII. 287. Jura⸗Bloͤcke III. 1285. Kieſelguhr III. 1810. Kiezinger Thal III. 1804. Klingſtein VII. L. A. og. Knebelit II. gas. Kochſalz XI. 1281. Kölreuterit II. aao. Kreidehuͤgel II. 50a. N Kupfer- Nickel VIII. L. A: 130. Lava J. 409: j Leſedornen VII. 511. Lievrit X. 413. Lythrodes III. 1822. Magneſit III. 1920. X. 418. Mangan ⸗Erze XIX. 081. Menſchenknochen VII. Beyf. 6. Meteorſteine III. 1323. Käufliche Mineralien V. L. A. 140. Mineralzerlegungen IV. 56, r, 391. V. 2004. Miſſiſſippi XIII. 1180. Iſis 1826, Heft XII. — — — U x Syſtem von Mohs VII. 636. Montblanc TIL. 1460. Necronit VI. L. A. 334. VIII. L. A. 37. Nero antico III. 1820, Nickel-Spießglas III. 1826. | Norwegen III. 1810. X. 691. XIII. 1334. XIV. 311. XVI. 53, Nüßleins Mineralſyſtem V. 1610, Okens Mineralſyſtem II. 959. IV. 47, Ophit III. 1822. Orenburg III. 1813. Pargaſit III. 1763. XIV. 420, Peliam V. 1603. Petalit II. 481. Petersburg VIII. 527. Picrolith X. 417. Plasma VI. L. A. 435. Prehnit II. 006. VIII. L. A. 36. Pyrodſmalit III. 1827. Quarz XI. 1973. Heiße Quellen I. 671. Rackygebirg XIII, 1187. Roͤhrenſtein VI. L. A. ago. Sächſiſches Erzgebirg I. 009. II. 8. Saͤchſiſche Schweiz III. 1814, Salit III. 1819. Salſe II. 779. Schlangenſtein III. 1763. Schleſien VII. gra. VIII. 530. X. 413, 534. Schwarzwald III. 180 . Schwefelkies XI. 1285. @icilien IV. 227. Sirium IV. 223. Sodalith II. 7. Steinkohlen III. 1813, Steinmark III. 18235. Tellur, VI. L. A. 454. Thonſaͤulen XVIII. 280. Teſſeralſyſtem XIX. 1042. Titanerz XIII. 1103. Topas XIV. 487. “ Topazium XV. 844 Toͤpferthon V. 1065. Tennantit V. L. A. 230. Tremolit VI. L. A. 14x, Tukey IV. 234. Tuffſtein III 1968, Türkis I. 145. Uranbluͤthe XV. 1146. Urgebirge I. 682. Verſteinerungen III. 1483. Veſtium IV. 223. Wavelit III. 1815, sed Ve: avelit VIII. L. A. 36. 140. IX. 1030, Weiße Berge III. 2005. 0 185 Werners Mineralſyſtem II. 982, Wißmutblende XVIII. gor. Wodanium IV. 226, Du VIII. L. A. 57. inober V. L. A. 230. Jircon VIII. 524. Zoiſit III. 1817. h. Chemie. Allgemeines IV. 24. ! Aufloͤſungsproceß I. 745. Bericht III. 1425. V. L. A. 201, 313. VIII. L., A. 24. 81. Bitterſalz I. 853. III. 1986, Branntwein XVIII. 372. Chamaͤleon II. 419. III. 1433, Chlor II. 580, 955. Coͤleſtin II. 497, 1114 Eiſen in der Luft IV. 511. Elaine II. 0. Emetine III. 1445. Zerſezung der Erden III. 1308. Eſſig XI. 1298. Eſſigſaures Mineralwaſſer XVI. 635. Eudiometer I. 575. Herſtellung der Farben VII. 901. Fett II. 6. g Fettbildung I. 750. Geblaͤſe I. 257. 055. Gerbſtoff I. 1435. Harn V. L. A. 228. Herculaniſche Rollen V. 1035. 1387. VIII. L. A. 208. s Hordeine II. 781. XVIII. 274. Hornbley II. 450, 8 Jode III. 1497. Kieſelerde in Pflanzen III. 1812. Knallplatin I. ıaaı, g Knebelit II. aas. Koͤlreuterit II. 440. Kupferblau III. 1441. Foſſile Knochen J. 1445. Laugen III. 1438. Regierung III. 1435. Lithion II. as 1. VI. L. A. 433. Loͤthrohr II. 935. ; Mandeln III. 1763. Meerwaſſer III. 1442. Meſſing III. 1435. Meteoreiſen I. 850, Meteorſteine I. 64. 105. Mineralwaſſer I. 280. Morphium II. 427. 774. Nilſchlamm II. 772. Pflanzen Chemie VI. L. A. 520. Pflanzenſtoffe III. 1443. Phosphorſaͤure I. 340. Platinſalze III. 1440. Pruſſiate VIII. 900. 5 Reſina olivarum III. 1071. Galpeterfaure II. a. Salze. III. 1440. Salzſaͤure I. 1129, Sauerkleeſaͤure I. 934. Sauerſtoff III. 1988. Sauren III. 1430. Schwefelungen III. 1432, Selenium III. 452. Silber III. 1438. XIX. 1038. Steatine II. 6. Sternſchnuppen XVIII. 274. Stoͤchiometrie I. 1301. II. 3. III. 1572. Theorie XII. 57. 582. 578. XIII. 694, 810, Thierſtoffe III. 1447. Thorine I. 1309. Waſſer II. a4). vom todten Meer III. 1810, Meerwaſſer III. 1994. ; Woulfiſcher Apparat I, 1813. Zion III. 1433. i. Phyſik. Abſtoßen einer Laus. XV. 800. Acuſtik I. 63. II. O42. III. 1404. Aerolith VII. Beyl. 20. Yeina XVII. 1272. \ Ausdehnung der Fluͤſſigkeiten I. 1522. Ausfließen II. a02. Barometer II. 228. Bericht VIII. L. A. 11. Bewegung XVI. 55. Biots Phyſik III. 1288, Blitz II. 030. 70 — 1115 Bosporus VII. 797. Caucaſus II. 261. Capillariſation XV. 1008. Claſſiſication XIX. 095. Clima der Antillen II. aoa. Colorigraph I. 1327. Erpftallbildung III. 1156. BL II. 20. VIII. L. A. 65 XV. 58 1008. Cryſtalliſationsgeſetze I. 745. Dampf V. L. A. 202. Diamant I. gas. Electricität IV. 10. Singers Electricität V. 1002. Eleckrometrie III. 1970. Electro-Magnetismus VIII. L. A. 57. IX. 687. X. 300. XIV. 402. Eudiometer III. 1431. Farben IV. 17. Fiſchaugen I. 855, lamme I. 1436. Verſenkte Flaſchen I. 108. Galvanismus I. 250. 035. II. 933. XIV. 313. Gallertkugeln XI. 922. Gaſe I. 1436. III. 1420. Specifiſches Gewicht III. 1432. Glas I. 1529. Gletſcher V. 1200. Genfer VI. 313. Gluͤhen I. 1439, Grund-Eis I. 851. Himalaya VIII. 551. Haarrohren I. 701.820. Orts Hoͤhen II. 255. des Caſpiſchen Meeres II. 250. des Rheins V. 1480. Inſtitut de France III. 1393. Iſothermen II. 652. Tirchner I. 1005. Knochenblättchen XIX. 2038. Licht I. 678. 085. II. 233. III. 1425. 1957. (1781. f Lichtpolariſieren I. 845, II. 401. 589. Lichtbrechung I. 843. Lichttheorie XV. 728. Luftſtein IV. 10. Maͤdchenſommer XII. 378. Magnetismus X. 410. XVI. 028. XVIII. 103. Erdmagnetismus I. 555, IV. 566, VI. L. A. 15. VIII. 330. Materie XV. L. A. 108. Metallthermometer III. 1428. Meteorologie III. 1075. IV. 12. VI. L. A. 210. XIII. 1005. Meteorologie von Bom VIII. 381. Nil II. 427. Nordlicht II. 784. IX. 739. XL 1180. XII. 870. Drgeltöne III. 1989, Drishöhen II. 256. Platin⸗Entzündung VI. L. A. 428. Geühen des Platins XIII. 989. Polareis II. 524. Polarnebel XI. 927, Polytechniſches Inſtitut II. 553. Prisma II. 433. Pulsſchlag der Erde XVIII. 570. Rother Regen VI. L. A. 450. Schall VII. 555. Schneegränze VIII. 551. Sicherheitslampen I. 225. Taucherglocke VII. L. A. 905. Tellur Entzündung VI. L. A. 429. Temperatur II. 852. V. L. A. 429, in Berg⸗ 3 werfen XVII. L. A. 115. Freyburgs II. 865, des Seewaſſers II. 2886. > Thermometer I. 1446, II. 226, Koͤrper-Thaͤtigkeit XIV. 309. Vulcan VI. L. A. 450. Luflvulcan 11. 770. Wafer: Vulcan VI. 513. Wärme III. 1428. IV. 20. Erdwärme XI. gaa. Waͤrmetheorie XV. 828. XVI. 159: 508. 400. Waſſerhoſe XI. 814. Wafferwidder I. 252. (Nr. 32.) Wucherer II. 155. amboniſche Saule VI. L. A. 420. Jinnbley II. 158. k. Mathematik. Aſtronomie II 230. IV. 8. VI. L. A. 209. VIII. L. A. 1. Balancier hydraulique II. 415. Bewegung XV. 1135. 5 Bouri:rs Lehrſatz XVII. 1088. Gardanıfhe Formel XIX. 678. 1047. Ceres II. 947. Eiſſoidometrie IV. 200. , Oalculus exponentialis II. 440. Comet II. 029: Differentialrechnung IV. 382. XIV. 95. XVII. 1162. Diffraction II. 407. Durchmeſſer, XIX. 678. Eulers Gleichung XVIII. 368. Fall X. 170. XIX. 707. Firſterne XII. 40. Functionen XVI. 37. Geiſt der Mathematik X. 267. Geſtalt der Erde 8 Gravidationsgeſetz 905. Hoͤhenmeſſung IX. L. A. 275. VIII. 416, IX. Beyl. 25. XI. 925. Hydraulik XIII. 688. Hypothenuſe XVIII. 570. XIX. 662, Inegralrechnung XVI. 157. Interpolieren XV. 991. Irrationale Wurzeln XVIII. 940, Iſodynamismus XV. 1200. Keplers Problem XIX. 675. Logarithmen XIX. 677. Maſchinen XV. 947. Optik II. 225. Parallaxe I. 1776. Parallellinien XV. 1213. Parallel: Theorie X. 635. ! Pendel II. 500. daa, III. 1484. Hydrometi⸗ ſches III. 1128. Secundenpendel II. 227. Perpetuum mobile IV. 305. Pfaffiſche Gleichung XVII. 1204. Neue Planeten II. 24. Pythagoreiſcher Lehrſatz XIX. 703. Schwungrad XV. 1137. Sternwarten Italiens II. 950. Stoß XV. 713. Tactiones XVIII. 349. 466. Thierkreis v. Denderah VII. 350. XI. 710. Tragbeitsgefeg XV. 1208. Triſection der Winkel V. 1519. VI. L. A. 425. Variations Calcul XVII. 700. Virtuelle Geſchwindigkeit XV. 1130. Wage XV. 058. Zahlzeichen VI. L. A. 420. 1. Geſellſchafts-Verhandlungen. Aſiatiſche Geſellſchaft II. 238. Boͤhmiſche Verhandlungen XV. 1132. Edinburger Geſellſchaft II. 225, 577+ Freyburger XV. L, U, 203, ö 1116 n Geſellſchaft v. Cornwallis XVII. A. 113. Geologiſche v. London II. 594. III. 1611. XVII. L. A. 103. Italianiſche III. 1909. Linneiſche III. 1615. XVII. L. A. 97. Londner J. 341.1433 II. 233. 587. III. 1608. VI. 109. 255. 510. VII. 469. XII. L. „a. 1. XVII. L. A. 35. 68. Muͤnchner IV. 238. Pariſer Academie I. 665. 1521. II. 3. 410. 769. III. 1281. 1601. 1052. (1777). IV. 530. V. 1309. 1549. 1675. 1784. 1801. VI. 88. 135. 188. 317. VII. 518. 020. 747. Beyl. 20. Sjis 950. VIII. 101. 500. 489. 578. IX. 754. 793. 908. 991. 1083. 1185. X. 77. Beyl. 2—5. Solothurner Geſellſchaft XVI. L. A. 1. XVII. 370. Schleſiſche XIV. 476. g f Schweizer I. 1041, II. 596. IV. 562. V. 1500. L. A. 171. VI. L. A. 2. VIII. L. A. 182. X. 270. . 5 25 Verſammlung der deutſchen Naturforſcher V. 1730. VII. Beyl. 13. VIII. L. A. 100. XVII. 701. 1242. Statuten XII. I. — XII. 555. XIII. 1330. m. Reifen. Adams J. 170. Africa VII. 793. Baffinsbay VI. L. A. 87. Botocuden I. 1515. II. 556. Bradbury II. 820. N. Braſilien J. 937. II. 353. 623. 815. VII. L. A. 809. Burchell II. 018. e ur eutſchland V. 1277. Nordamerica II. 820. XIII. 1179, XV. L. A. 225. f Nordpol I. 537. Norwegen XIV. 241. Rocky⸗Gebirg XV. L. A. 225. Sudafrica II. ois. Syrien VII. 783. Tuckey VI. L. A. 40. Tyrol und Salzburg VII. 580. Reiſe des Prinzen von Wied I. 937. 1513. VII. L. A. 809. 905. XI. L. A. 249. II. Allgemeine Wiſſenſchaften. n. Geographie. Adamspik II. 588. Aegypten II. 769. V. 1210. Americaner II. 315. ch u 1075. orneo IV. 329. Botocuden I. 1513. II. 356. KU. 298. Braſilien II. 355. 023, VII. L. A. 809. Burchell II. 618. Caucaſus II. 261. Ceylon II. 588. Fluß Congo III. 1238. = Coroados XVI. 499. Erdkunde IV. 753. Fichtelgebirge J. 993. Himalaya III. 1235. Java XIII. 772. Lievland II. 12. Mawe IL 625. 1117 Inſel Mayen II. 584, Neuholland I. 801, Niger I. 162, Ohio II. 839. Panorama von Rom V. 1214. Pyrmont V. 140. Roͤmerſtraße XVII. 854. Sandwich⸗Inſeln V. 1405. Sudafrica II. 8s. Fluß Zaira III. 1238. o. Geſchichte. Aſa⸗Lehre V. 1185. Aſciburg VII. 507. Baden IV. 541. Bambergiſche Bibliothek V. 1221. Begriff IX. 071. Buquoy XIX. 650. 737. Buchdruckerkunſt VI. 276. Cimbern und Teutonen IV. 481. Deutſche XII. 320. IV. 321. Dresdner chirurgiſche Academie III. 1261. Europa IV. 351. De und Angeln XIV. 49. Freymaurerey II. 755. Geſellſchaft für Geſchichte V. 1179. L. A. 121. Griechen XI. 050. 8 Geſchichte der Menſchheit VIII. 110. Juden III. 1250. eichtlens Forſchungen V. 1034. Loͤwen III. 1261. Monogramme VIII. 105. * Univerſitaͤt Muͤnſter II. 1106, IV. 350. Paris V. 1704. f Philoſophie der Geſchichte VII. 871. Proteſtanten in Ungarn VIII. 79. 385. bo Roͤmiſche Grenze V. 1035. Sclavenhandel XIII. 1294. Krieg in Steiermark II. 885. Theres XIV. 237. Vorwiſſenſchaften IX. 920. Würzburg III. 1261. Weiſenohr XIII. 993. P. Aeſthetik, Kunſt und Sprachen. Aegina IV. 520. Aegyptiſche Alterthuͤmer VI. L. A. 270. Aeſculap V. 1212. Alterthuͤmer von Athen V. 1400. Americaner II. 315. Ars Graecorum IV. 160. Bonn XVI. 519. Kae XI. L. A. 417. Slavicylinder 1817. 61. Cockerell IV. 157. Kunſt in Deulſchland II. 191. Altdeutſches Epos II. 338. Euphon 1817. 62. Finnische I. 1001. inniſche Runen V. 1683. Frankfurth II. 195. Freyburger Münter V. 1047. Geſchichte der Kuͤnſte X. L. A. 121. Gradus ad Pernallum XIV. 1. Heidelberg II. 198. Deilsberger Inſchrift V. 1639. Deldenfage IX. 801. Hieroglyphica VIII. 1. XL 1105, XII. 95 e 5 ytho „315. Indien VI. 55. . Koͤlner Dom V. 1047. Kunſtreiſe II. 34565. Lateiniſche Sprache VIII. 120. Lucretius XII. 3. Manuferipte VII. Beyl. 21. Metronom 1. 13758. f g Mollers Denkmaͤler V. 1043. t Monumenli antichi IV. 280. Mythologie VI. 53. Alte Namen XII. 233. Nibelungen II. 338. V. 1801. Niobe J. 1481. IV. 529. Alterthümer in Nordamerica VII. 780. Olympia VIII. 497. Parthenon VII. 546. Paſigraphie II. 321. Pferde zu Venedig J. 1248. II. 710. 721. Philologie IV. 700. 1 Poeten IX. 817. Schriften herzuſtellen XI. 918. Semitiſche Sprachen V. 1037. 1385. Slaviſche Sprache XII. 425. XIII. 1330. Allgemeine Sprache VI. 7. Sprachwiſſenſchaft XIV. 9. Stael 1817. 97. Ueberſetzung 1817. 07. Virgil XI. 1109. XII. 113. XIII. 1170. Weſen-Sprache X. 145. Brief von Winckelmann III. 170a. d. Philoſophie. Erziehung VII. 025. XII. 144. 268. XIV. 62. XV. 005. Fundament XIV. 87. Geld VIII. 90. Materie XVI. 186. > Mathematiſche Philoſophie II. 152. Metaphyſik XI. 932. Naturkunde auf Schulen XIV. 210. Naturleben XVI. 650, Natur-Philoſophie V. 1420. Naturwiſſenſchaftliches Princip VIII. 253, Deutung der Null IX. 537. Okens Schriften V. 1420. Philofophica XV. 903. Philoſophie XIII. 1203. Pfychiſches Leben IX. 1022. Pfochologie und Mathematik XIII. 681. Se e Bl V. 1424. Schikſal NI. 929. Schreien V. 1425. Schriften von Steffens V. 1325. Taubſtumme VIII. A. 270. Todesſtraſe XIII. 83. Wagners Schriften V. 1426. Wahrheit XIII. 1153. 1265. Welttafel VIII. 517. r. Litteratur. Univerſal-Academie XIX. 1009. Americaner II. 315. Annales maritimes III. 1145. Archiyum melicenle X. L. A. 1091. Aſiat. Refearch. XII. III. 1235. Aſiatiſche Geſellſchaft II. 238. Bamberger Incunabeln VIII. 504. X. Ritt. „Anz. 183. Bartons Schriften V. L. A. 179. Bericht II. 661. (710%, VIII. L. A. 1. XI. Seſich bet Die Pike ſopbie VE exicht uber die Philoſophie VI. 23, 104. 154, Heidelberger Bibliothek I. 1365, Bonn 1. 190. W 1118 Bonner Jahrbuch V. 1728. Chemie III. 1425. Deutſche Litteratur I. 521. 1025. 1345. Edinburgh Neview J. 321. Eleutheria III. 1432. IV. 812. V. 1402. Engliſche Litteratur I. 257. (Nr. 33.) Enkomologiſche II. 665 (713). IX. 087. Franzoͤſiſche I. 385. Geſchichte X. L. A. 121. N 5 Griechenland II. 561. 500. VIII. Litt. Anz. „202. X. 1. Groningen V. L. A. 40. 53. Bamberger Handſchriften V. 1695. 1824. VIII. L. A. 101. XI. 817. XIX. 857. zu Goͤttweich X. L. A. 180. Beyl. 15. in Hammersleven XIV. 25. Pariſer XIX. 868. Stultgardter XIV. 607. zu Venedig X. Berl. 15. Hollaͤndiſche Litteratur L. A. 175. Indien VI. 53. Italiaͤner I. 129. Italien II. 689. V. 998. VII. L. A. 673. 753. 835. 807. X. L. A. 1. Marcus 1817. 100. Mythologie VI. 55. Statuten der deutſch. Naturforſcher XII. 1. Naturwiſſenſchaften IV. 8. Paſigraphie I. 584. Philologiſche Schriften III. 1575. Philoſophie und Mathematik VI. 310. Piſa II. 696. Poggio V. 1258. Ruſſiſche Litteratur V. L. A. 45. Ruſſiſche Sammlung III. 2102. Specialſchulen II. 1094. Serica II. 220. Spanien VII. 802, Venedig XII. 258. s. Gewerbe, Oeconomie und Tech⸗ nologie. Ackerbau in Braſilien VI. L. A. 28. Aufterbanfe II. 786. Auswanderung VII. 789, Bagger II. 792. Batatas VI. L. A. 45. (77). Baumwollenbau VI. L. A. (68). 30. Bramas Preſſe II. 1087. Braſilienholz VI. L. A. 43 (75). Brodfruͤchte I. 317. Caffeewicke VIII. 536, Claires II. 780. Cocosbau VI. L. A. 42. (74.9 Chriſtian II. 778. Dampfmaſchine XV. 752. Diamant III. 1984. Dünger XIII. 003. Künſtliche Edelſteine IX. 969. Einbalſamierung IV. 137. Eyer aufzubewahren VI. L. A. 509. Flachsmaſchine II. 302. 778. Flechtenbau V. 1056. Hagelableiter X. 541. Hanfſtaͤrke III. 1128. m 55 1 Hydrauliſche Preſſe II. 793. Kartoffeln III. 1096. 8 Maniocbau VI. L. A. 39 (71). Maremmis II. 786. Metallmohr III. 1500. Nahrhafte Pflanzen III. 1762. Pferde II. 777. Pferdmaaße XII. 106. Polytechniſches Inſtitut II. 553, ! 1119 Preiß der Dinge Ba: 28. Rahmmeſſer III. 19 Saffranknollen VI. . A. 502. Steuervertheilung XII. 308. Straßſtein IX. 960. Taucherglocke II. 702. Verguickung III. 1075. Zuckerbau VI. L. A. 25. C. Namen-Regiſter. A. Acerbi X. L. Acharius XV 1. en. Pie 30, Adams J. 170. J. Baer V. 675 II. 633. VIII. 632. 402. XIII. 958. XVI. 00, 339. = III. 580. Ahrends III. 1407. Alard III. 1501. Albers IV. 130. Ale . 140. Ali Bey I. 101. d' Alton I. 1520. II. 1085. III. 1030. IX. 802. XI. 888. XVII. 1116. Amici X. 605. Amorctti I. 144: III. 1970. Ampere XVI. 028. Andre i Andreoſſy 797. Anon owns VIII. 272. X. 1228. XII. 100. XVI. 725. Araldi I. 155. Arduino J. 149. Ariſtoteles II. 312. XIX. 717. Arman Bi I. 120. Arnault X. 501, Arruda II. 978. III. Asquini I. 150, Altenhofer III. *. Audouin X. 8 Aug. St. Sıldire VII. 384. Aulenrieth X. 1767. B. 1502. Sei 135. Vacelli T 150. Badia I. 162. Bär XVIII. 525. XIX. 807. Bag et III. 1500. Ba Sort III. 1128. Balbis 1. 140. { Baldwin XI. 1320. Balogh XVIII. 327. Barba I. 130. Barclay III. 2090. Bardi I. 145. Barelle I. 140. Baronio I. 155. 147. Jatavianſch Genootfchap I. 89. Batſch XVII. 1100. XVII. L. A. 87 937. Bauer VI. L. A. 432. 9 III. ls aumgarten Bapıhammer V. 1295 VIII. 550. Beaufoy J. 277. Beauvois II. Beck XIX. 734 Becker XIV. 108. Beer XIX. 728. Behrmann XI. 907. XII. 281. 13. % —— RE ECTE —— — —u Bell XVI. 79. Bellani I. 134: Bellermann III. 1478. Belli I. 135. Belzoni V. 1216. Benicken XV. 87% Berard III. 1497. Bergen XIX. 781. Berger J. 909. Bernoulli IX. 758. XIII. G88. Berzelius I. 200. 1309. VII. 900. XIII. 1352. XVI. 218. Berthelot XIX. 960. Berthold XIV. 555. XVI. 220. 440. 601. XVII. 907. 055. 085. XVIII. 410. Bertoloni 1 147. VIII. Ritt. Anz. 601. XI. 1308. Bertrand II. 406. Beſſel III. 1200. Beudant II. 9. a08. VIII. L. A. 70. Beutler II. 140. Bidone II. 940. Bigelaw III. 2065. Biot II. 401. III. 1288. 1489. IX. 730. XI. 1173. Biroli J. 140. Bisceglig J. 151. Biſchof XVIII. 107. 328. 370. XIX. 1067. Biſchoff J. 005. V. 1025. VII. 731. Birgong J. 149. Blainville I. 1285. II. 310. III. 1308. 1412. 1676. 2001. 133. 204. IV. 204. V. 1000. L. A. 235. VI. L. A. 200. 508. 507. VIII. L. A. 1. XI. L. A. 281. XIII. 971. Blank XVIII. 320. Blaſche II. 155. IV. 53. V. 14. 20. VI. 314. VII. 569. 809. VIII. 235. 340. IX. 7. XIII. 925. XIV. 300. 301. XV. 908, 1105. 20. XVIII. 455. Blume V. L. A. 184. Ae II. 113. Blumroͤder XVIII. 230. Boie X. 545. XI. 768. 871. XII. 05. 1004 XIII. 964. XVII. 1089. 1199: XVIII. 117. 205. XIX. 009. 181 Bojanus I. 875. II. 101. 52. 510. 679 729). III. 1425. 1010. 2092. IV. 82. V. 1500. 1760. L. A. 235. VII. 404. VIII. 102. 208. IX. 1145. XI. 788. 886. XIII. 720, XIV. 465. Bojanus Abhandlungen, — Blutegel J. 873. III. — Fiſchſchaͤdel II. 498, III. 2089. Cercaria II. 659. Veficula umbilieäles‘ equi III. 1428, Ovis 1625. Pere XI. 1228. Eyergang der Muſcheln ebendaf, Herz der Krebſe ebendaſ. Alcaris ibid. Sundefoͤtus 1616. Dottergang der Schlangen 2089. Thraͤnenbeln ebendaf. Anodon IV. 81. VII. goa. Schaͤdel V. 1300. IX. 1148. Enthelminthica VIII. 102. 7 * Decidua 208. Milchſaftgefaͤße der Schildkroͤten 270. — Athmen der Pricken 271. IX. 1107. — Gehoͤrknoͤchel der Fiſche VIII. 273. — Dilioma 305, — Gefaͤßſyſtem des Krebſes ebendaſ. — Unterkiefer ebenda]. — Maaße des Pferdkoͤrpers XII. 100. — Ferſenbaͤnder am Huf XVI. 755, 5 A: 9 * 1120 DBonato J. 140. 6 h Bondioli J. 135. ee Bonfio J. a 4 N Bonnard II. Boevicino J. 5 Bornemann V. 1142. Borſavelli I. 133. Bory de St. Vincent yr. L. A. 592. VII. L. A. 503. XI. 800. XV. 1156. — A. 105. XVII. 1322. Bosc III. 1530. Boſſi I. 135. III. 1582. Bouché III. 1473. Boue XI. 1070 Bouvier X VII. 1048. ! Braconnot III. 1443. 510 Bradbury II. 820. Brahmah II. 795. 1087. Branchi J. 135. Brande I. 1435. Brandes V. 1741. VIII. gag. XII. 65. XVII. 789. Bray II. 612. Brehm XII. 222. XIII. 1249. XVI. 104, XVII. 100. 317. XIX. 927. 005. 629. Breislak I. 142. Breithaupt. IV. 413. V. 100g. VI. L. 435. IX. 747. X. 203. XIV. 90. XVIII. 202. 400. Bremſer V. 1169. XV. 901. XVII. bs Brera I. 147. V. 1157. Brewer XV. 105% Brewſter I. 271. II. 225. XVI. 649, Breguet III. 1428. f Bridel III. 1851. 5 Brignoli I. 149. 659. i Broicchi I. 141. Brochant II. 7. III. 1160. Brodie III. 1420. Pio $. 212. L. A. 145. XVII. 1200. XIX. 600. Brooks * 053. Brouſſais XVI. 117. Se III. 1856. 2041. IV. a. 801. XIII. 1365. XVII. 13143. ? Bruch XIV. 074. XVI. 577. Brugnatelli I. 152. III. 1420. Brunacci II. 937. Buchner III. 1279. 843. Bucholz III. 1429. Buniva I. 147. Buquoy V. 1168. VIII. 333. x 507. XI: 1197. XII. 57. 164. 328. 500. 578. XIII. 581. 688. 094. 810. 1293. XIV. 28. 87. 03. 578. XV. 728. 828, 058. 1068, 1130. 1208. XVI. 37. 117. 157. 308. 400. 614. 650. XVII. 790. 1110. 1207. 1200. 1551. XVIII. 397. 410. 570. XIX. 650. 662. 737. Burchell I. 1518. II. 47a..618. IX. Beyl. 21. XII. L. A. 129. XIV. 139. 20 2 2102. 1425. XIII. 1430. Sum Ni“ 7 XVI. 304. 528, XVII. 1048. 5 C. Calandrelli II. 950. Calliaud XVII. 1031. Campbell V. 1496. Cancellieri IV. 153. Capitani J. 149. Carena XI. 1330. Carey XVII. 1171. 1172 T. Cürlin Ian sa! ti} on € Carpun I. 1089. 1 Garradori T. 155. 147. Carus II. 870. 021. XII. 660. XIII. 1254, XV.egss “ NE Caſſeberr X. Sag. XVIII. 270. Caſſel III. 1547. Caſſini I. 147. II. 13. 657 (707). Caſtiglioni I. 140. ; Catull I. 143. Cavezzali I. 139. Cavolini V. 1703. Cerioni I. 130. Ceſaris II. 952. Chamiſſo IV. 652. VI. L. A. 233. Champolllon XII. 238. Charleton XII. 410. Chepreul II. 6. VIII. 524. Cyeyne XVII. 33. Children T. 287. II. 955. Chisholm VIII. 533. Cbladuy XI. 923. Chreſpien II. 795. Chriſtian II. 778. Chriſtiſon I. 502. Cicognara I. 1248. Glanny 1. 227. 236. Clarke III. 1565. Clinton III. 1107. Cloguet XIX. 041. Cockerell I. 1481. IV. 157. 520. Colebrooke XVII. 815. 965, Colla I. 149. 1 En 1008. Colin II. 5, f Configliacchi I. 133, VI. L. A. 570. Congreve II. 708. ; Confi II. 950. Cordier XIII. 981. Corniani I. 144. Corteſi J. 148. Coſſali I. 136. Courtois I. 284. Cranch IV. 252. Crawfurd XV. 926. Cretzſchmar XVIII. 206. Creveld III. 1403. 1471. Crichton III. 1425. 2102. Ouvier I. 475. 666. 1135. 1285. 1343. II. 16. 114. 245, 285. 1059. 1170, III. 1610. 1630. IV. 134. VI. L. A. 200. VII. 387. X. 604> XI. 781. XII. 343. L. A. 171. XIII. 1148. XIV. 154. 338. XV. 090. XVI. 115. XVII. 1184. Cuviers Abhandlungen. — Nothwürmer J. 475. — Thierſyſtem ebenda. 1144. — Tridama, Notärchus, Minyas. — Triſtoma 1285. — Foͤlushüllen II. 126. — Schaͤdel ebendaſ. 283, 1059. — Fiſche III. 1170, 1650, 1056. — Patellae IV. 723. — Salpa VI. L. A. 200. — Alcıdiae VII. 387. — Verſteinerte Knochen XII. 543. D. Dalman VI. L. A. 501, XIV. 419. XVI. 87. Daton I. 264. Dandolo J. 140. Daniell 1. 745. Davenport I. 268. Davies I. 1054, Iſis 1826, Heft XII. Davy I. 225: 1430. 1441. II. 236. III. 1426, V. 1036. VI. L. A. 420. VIII. 205, X. 555. XIV. 402. XVI. 617. Daw III. 1090. s Decondolle II. 14. a6a. III. 1540. 2053. VIII. 146. 457. XV. 857. XVI. 527. XVIII. 182. 8 Delambre I. 386. Delile III. 1161. 1345. 1517. Delorme IV. 102. Dennſtedt, XI. 1320. Desfontaines II. 700. Desmareſt I. 1401. VII. 914. XII. 470. 658, Desmoulins XII. gat. Despaux III. 1745. XIII. 698. Deiharding XIV. Beyl. 3. Diard IV. 650. Dierbach VII. 903. X. 211. Beyl. 1. XIX. TE Dietrich III. 2034. V. 1316. IX. 830. X. 664. XII. 94. XIV. 338, XVI. 174. 200. 350. XIX. 729. Diesel XVIII. 604. Disderio J. 7. Diltmarſch IX. 647. Doͤbereiner I. 575. 035. II. 447. III. 1429. „V. 1740. XIII. 989 Doͤllinger I. 1529. II. 101, III. 1274. VII. 515. X. 578. Donovan J. 285. Douault IX. 969, Drapiez V. 1000. Drummond XV. L. A. 351. Dubois VIII. 525. Dulong II. a. Dumenil XVI. 635. Dumeril II. 687 (737). XVII. 1192, 1282. Dumotier I. 184. Dunin II. 784. Dupin II. 784. Dutrochet II. 114. III. Beyl. 20. XVI. 572. — Ebermaier XV. 704. Edwards II. 410. 7 2. Ehrenberg IV. 591. Eichwald VII. 675. Emmert II. 8. 102. Engelhardt II. 256. IV. 284. Erman I. 135. II. 124. X. 510. Eſchſcholz IV. 251. 652. VII. L. A. 633. NX. 52 XVI. 733. j 1010. VII. 763. Eſchweifer XIV. 295. XVI. 352. Wilder Cie! XIII. 769, Esquirol II. 415. Euler XVIII. 388. Evans I. 1273. Eyſenhardt III. 2086. id Bi 140; K Faber VI. 53. XIV. 135. ga). XV. 770. 007. XVIII. 317. 515. XIX. 702, 1651 008. 1048. Fallen XVII. 788. XVIII. 50. Faraday III. 1429, XIII. 1203. Fee XVII. 1141. Jenner VII. L. A. goı. Ferrara IV. 227. deruffat III. 1427. X. 358. L. A. 56. 185. 1209. a Kl: L. A. 82. XIII. 1202, XIV. L. A. 1. XVI. 5 3 1051. XIII. 41, . 1122 Feſtari I. 140. Feuerbach XVIII. 595. © Fiſcher XIII. 3 5. Fitzinger XIX. 881. Fitzler IX 11785. Fleiſcher IX. L. A. 330. Floͤrke XI 558. XIV. Beyl. 3. Flourens XII. 513. XVII. gas. Flower VII. 99. Fontana J. 140. Formey XV. 709. Foſſombroni II. 943. Foſter XVIII. 103. For VI. L. A. a28. Franchini II. gar. N Frankenbeim XVIII. 497. 542 Freuler XVII. 930. 5 x Friedrich XVII. 923. XVIII, 631. N Fries IV. 587. V. 1749. X. 450. XII. 618. VVI. 337. 430. | Friwaldeky XV. 1235. Funck XII. L. A. 75. XIII. 313. XVII. gag. 1132. Fuß III. 1588. IV. 160. G. Gaͤde II. 867. 104, VII. L. A. 652, Gaillou XV. 770. Gagliardo I. 150. Gaimard XIII. L. A. 351. Gall XIV. 203. Gallizioli I. 140. Gambold XII. L. A. 66. Garnier XVI. 520. Gaͤrtner XII. 677. Gattechi I. 132. Gattonı I. 156. Gautieri I. 193. Gay⸗Luſſac II. 3. Gazzeri XIII. 693, Geiſer IV. 305. Gelin VI. L. A. 590. Geoffroy St. Hilaire II. 275. 1046. 1049. 1072. III. 1410. V. 1353. VI. L. A. 452. 527. VII. 918. Beyl. 20. XI. 1. XII. L. A. 91. XIII. 1384. 1425. XIV. 202, XV. 700. XVII. 845, 1184. Gennari X. L. L. 121. Gensler IV. 661. Gerhard X. 410. Germar II. 667 (717), V. 1634. XI. 1036. XII. 418. XIII. 738. XIV. 537. XVI. 204. XVII. or. Giobert I. 139. Giorgio I. 132. Giovene I. 136. Girard II. 302. III. 1305, Girona I. 147. Glocker IV. 651. VII. gra. L. A. 613, VIII. 550. IX. 967. X. 413.534. XIII. 1212, XV. 844. XVII. 950. Gloger XIX. Umſchlag. Gmelin VII. L. A. 902. 925, Goͤden II. 202. 012. III. 1717. IV. 276, 705. V. 1138. 1553. VII. 429. 094. L. A. Gon, IX. 791. XIV. 564. XV. 1250. XVIII. 20. 5 Goldſuß I. 995. 1014. II. O21. 1008, 1081. III. 1270. 1070. IV. 266. VIII. L. A. 245. IX. 073, 1047, XVI. 485. Gondret II. 425. Goͤppert XVII. 898. Gothe II. 996, Br Goͤtiling XI. L. A. 470. XII. L. A. 128. 71 1123 Goͤttweich X. L. A. 180. Gozzi IV. 251. Gräfe II. 148. VII. 1052. Graͤſer VII. 025. XIV. 309. 801. 005. Gravenhorſt I. 1235. III. 1274. VI. L. A. 183. VIII. 537. XII. 378. XIII. 725. XIV. 6735. XV. 799. XVII. 920. Gray IX. L. A. 300. Greenough XIII. 989. Gere VIII. 4 9. Groh VI. Ritt. Anz. 487. IX. 791. 863. X. 120. 243. Grohmann VIII. IX. XIII. 884. Grote V. 1291. Gruithuiſen VI. L. A. 247. XV. 1062. Gruner XVI. 053. Guidotti I. 140. Guili I. 141. Guillet II. 786. Guͤnther XIX. 1009. 1037: H. Dagenbach XI. 1299. XVIII. 51. Hager J. 14a. Hahn III. 1922. Hahnemann X. 120. XVII. 1122. Haidinger XV. 845. 11506. XVI. 534. 640, XVII. 805. XIX. CSI. Hamel VII. L. A. 903. Hammer V. ı6a1. a Hamilton XV. Litt. Anz. 297. XIX. Litt. Anz. 1— 53. Hartmann XIX. 0091: Hardwicke VIII. 878. XV. L. A. 201. Hare II. 035. Harris XIII. 879. Hartig III. 1478. Haſe IX. 1109. Haſſe IV. 331. Haſſelt X. 100. 472. XI. 893. XIII. 1413. Hauff V. 1505. Hausmann X. 514. Hauy VIII. L. A. 7a. Heckewelder III. 1199. Hedwig XVI. 655. Heeren XV. 1001, Hegel V. 1127. Hegetſchweiler XVII. 936. Heilsberg V. 100. Hellwig XVII 808. Henry I. 228. 238. Henſchel VII 602. X. 638. XI. 1073. Hepp XVI. 558. Herbart XIII. oa. Hergenroͤther XIII. 1260. Hermann IV. 222. Herold I. 217. XIV. 690. Herſchel I. 263. Heſſelbach XVII. 931. 958. XVIII. 631. Deufinger III. 1725. XI. 812. 910. XII. 071. Heuvel XII. 6°8. 94 XIII 1225. Oilſenberg 1 A. 433. Beyl. 20. Hippenmeéver II. 143. Heyden XIII. 1247. XVI. 508. XVIII. Oos. Hobtyn II. 1087. Döslleiter II. 20. Hodgſon ERST: ofs Kl L. A. 303. 473. XIV. Beyl. 6. Hofacker X. 575. Hoffmann IX. 710. X. 205. Hoffmannsegg III. 1452, Hofmann IV. 528. 110. 481. 1020. Holl XIX. Umſchl. Holland III. 1986. d'Hombres Firmas VII. 913. Home I. 25. 35. 040. 1453. II. 236. 872. IV. 130. 258. Hoͤningbaus X. 106. XIV. aa. XV. 986. XVII. 1350. } Hooker XVII. 1173. Hopkirk V. 1071. Hoppe XIV. 513. XVI. 530. Hoͤre XIX. om. Hornſchuch IV. a24. XIII. 1240. XV. 812. Horsfield I. 92. X. 520. XIV. 249. 330. XVI. 692. XVII. 1053. Hoßfeld XVII. 037. f Doͤver XIII. 870. XV. L. A. 222. XVIII. 526 Hoy III. 1017. Hug IV. 315. Dugi XII. 213. XVIII. 287. Humboldt I. 177. 608. II. 10. 307. 411. 429. 852. VII. 305. VIII. 551. IX. 1053. X. 218. XI. 1207. Huſchke V. 1636. XI. 790. 889. XIV. 685. Huſcher XVI. 1. XVII. 1101. XVIII. 013. Huzard II. 777. Iken XIX. 06. Ilg XVI. 128. 616. Was in Indien zu beobachten I. 537. Illiger III. 1455. Ireland J. 646. Isſordiek XVIII. 533. Iſtdorus I. 1000. Ives XI. 13253. J. Jack XVI. 72. XVII. 1176. Jäck IV. 703. V. 1222. VII. 345. Beyl. 6. VIII. 4358. 504. L. A. 101. X. L. U: 190. XI. L. A. 202. 472. 817. XII. 258. XIII. 11. 70. XIV. 25. 27. 474. XV. 702. XIX. 857. Jacopi I. 148. Jacobſon X. 114. XIII. 1401. Jacquin I. 1080. Jaͤger XV. 1127. James XIII. 1179. XV. L. A. 225. Jameſon J. 1283. Jefferſon III. 1109. John III. 1454. Johnſon II. 870. Jomard VI. L. A. 420. Jonas XI. 1310. Jonnes II. 11. 16, 404. III. 1018. IV. 250. Joͤrg II. 86. # Juſſieu IV. 235. L. A. 150. 536. 510. VII. 369. L. A. 619. XIII. 702. 837. 1108. 1218. XV. 7067. XVI. 86. XVIII. 23 167. XIX. 600. 782. Juſſieu's Pflanzenabhandlungen. — Sein Syſtem IV. 255. — Onagrarien, Loaſeen VI. L. A. 150. — Apetalen ebendaf. 100. 200. — Monopetalen ebendaf, 167. — GEbenaceen bis Campanulaceen 336. — Compoſitae 343. 354. — Paſſifloren 510. — Corymbiferen VII. 500. — Dipfaceen bis Rubiaceen VII. L. A. 610. — Caprifolien XIII. 702. — Monimien XIII. 837. 1124 Juſſieu's Primulaceen bis Perſonaten eben⸗ daſ. 939. } 5 — Maregravia ibid. 1108, — Solaneen bis Ardifiaceen ebend. 1218. — Aralien, Umbellaten XVIII. 23. — e ee bis Malpighien XVIII. 167. ne — Hypericcen, Guttiferen XIX. 690. — Lobeliaceen, Stylidien XIX. 782. K. Kanelos III. 1722. Karg III. 1798. Kaſtner V. 1730. X. 205. XIII. 1081. XV. 1050. XVII. 788. XVIII. i222. Kaulfuß XV. 900. 1170. L. A. 347. XVI. 301. Kaup XIII. 1147. XIV. 153. XVI. 580. XVII. 1089. 1370. XVIII. 87. f Kater II. 500. 0 l Katterfeldt V. 1185. 1209. x Keferſtein X. Gar. XI. 120. 1291. XVIII. 274. XIX. 693. Keilhau XIII. 1354. Keith VII. 379. Keller XIV. 40. Kiefhaber XIII. 991. Kiefer I. 985. 1428. II. 80. 292. III. 1716. 1216. 1710. V. 1555. 1784. VI. L. A. 405. IX. 79. L. A. 343. X. 343. XII. 646. Kirby II. 1016. IV. 105. (57). VI. L. A. 569. VII. 07. IX. 1115. XIV. 118. 540. Klaproth IV. 653. X. 21. ; Klipſtein XVIII. 280. Kloͤden XIII. 1350. XIV. 639. Klotz I. 1001. 3 Klug III. 1229. Koberwein III. 1727. Koch VII. 777. Koͤlreuter VI. L. A. 388. Kollar XV. 1234. Koͤnig IV. 234. 5 Kopſtadt I. 1143. Koſteletzty XVIII. 21. Koſter II. 9 8. III. 2007. VI. L. A. 25. Kounigin VIII. 528. Knight I. 059. II. 235. VIII. 533. Knox I. 270. Krauſe X. 145. 267. XII. 144. 208. 344. 0. XIV 430. „9. Krauß V. 1709. XVI. 53. Kreyſig III. 1717. VII. 821. Kries XII. L. A. 30. Krombholz XI. 915. XII. 614. XVII. 934 Kuhn X. 106. 472. XI. 784. 805. 5 Kuneck VIII. 416. IX. L. A. 273. XI. Beyl. 25. a Kunth I. 785. 794. XV. 701. XVII. 880, 1312. XVIII. 402. ; Kunze II. 52. XVI. 61, Kuntzmann XI. 1100. Kutſchbach III. 1715. LE. Labus IV. 289. Lacroix XVII. 1153. F (1778) amarche . 1442. Lamarck I. 1410. III. 2058. V. 1834. XII. 488. Lamonroux I. 021. 1840. IX. 989. XVI. 435. Lampadius IV. 220. Landriani I. 1313, 1125 Lang II. 603. 610. XII. 526. XIII. 1333. L. A. 40. XIV. Beyl. 12. XVI. 384. XVII. Beyl. 2. Lapeyrouſe III. 1545. Laplace II. 227. III. 1759. Laßberg XI. 1173. XIV. 207. Laſpe II. 33. Laſpeyres III. 1459. Latreille II. 14. 1018. 1026. XIII. 864. Laubreis III. 1279. Lauder-Dik II. 252. Laugier II. 419. Lavagna J. 140. Leah III. 2085. IV. 101. VI. L. A. 127. 500. IX. L. A. 355. XV. . A. 160. Leberheim XVII. 844. Leclerc I. 980. Lee I. 203. Lehmann J. 1294. II. 33. III. 1342. 1464. 1540. 1847. Leichtlen V. 1034. VII. 755. XIII. 892. XVII. 849. Leisler III. 1466. Leo VI. L. A. 386. X. 492. Leon VIII. 415. Leslie I. 154. i Leonhard X. 525. XI. 948. XII. 5385. XVIII. 579. } Leſſi I. 143. Leſueur J. 1401. 1505. III. 1551. IV. 263. Leuckart VII. 607. XIII. L. A. 257. XVI. 211. 302. Leupold XVI. 110. XIX. 717. Leyden IV. 320. Lichtenſtein III. 1476. 1501. V. 1327. VII. L. A. 635. XIV. 403. 015. L. A. 57. XV. 1198. Lichtenſtedt IV. 700. Lieber X. 118. Linck III. 2020. Lindley XVII. 972. Lipowsky XIV. Beyl. 5. XV. 727. Litta I. 036. Lobſtein XVI. 118, Loddiges IV. aag. Loder III. 1567. Long XIII. 1170. XV. L. A. 225. Longmire I. 251. Low VI. L. A. 330. Lorenz XIV. 580. Lorinſer V. III I. VII. 69a. Lund XVI. 593. XVIII. 105. Lüdemann Xl. 710, Luͤttich III. 1582. Lyall II. 227. Lyngbye XVI. 439, x M. Macbride II. 311. XVI. 72. Macculloch XIV. 477. Macknay XVII. 1340. Mac:Quarrie J. 801. Maͤlzl J. 1373. | Magendie II. 19. III. 1302. 1304. Magiſtrini II. 941. Mahon J. 130. Maironi I. 140. Malacaree J. 132. Malinowsky III. 1459, Malus J. 271. 5 Mangili J. 140. Mansfeld XVII. 1375. XVIII. 113. Mantruzzata I. 148. Manuel III. 1803. = Marabelli I. 132. Maraschini J. 194. Maraviqna XVII. 1271. Marc IV. 705. Marcel de Serres II. 10, IV. 595. XV. 1121. c e V. 1327. VII. L. A. 635. XIV. E. A. 57. Marcus IV. 675. Martius II. 37. 353. XIV. 581. XV. 760. 875. XVI. 499. XVII. 868. 1200. Marx IX. 651. XI. 998. XII. CI 1. XIV. 000. XV. 795. 1147. XVIII. 195. XIX. 1038. Marzari J. 195. 1110. Mascagni 1. 171% Matthai XII. 319. XVI. 633, XVII. 1282. Maunoir XV. 799. Maufe XVII. 807. Mawe II. 025. Maxwell XI. 814. 5 Mayer II. 600. XI. 751. XII. 668. XVI. 487. Meckel I. 428. II. 79. XI. 1328. XIII. 1328. XVI. 121. Megerie ill. 1409. Mehlis XVIII. 627. Meigen V. 1321. X. 49. XI. 1237. XVII. 1181. Meinecke III. 1430. 1572. X. 041. XIII. 1005. XVI. 204. Meisner II. 597. V. 7590. Melandri J. 152. Melogranı J. 143. Menabuoni J. 132, Menard II. 779. Menge VI. L. A. 513. Menke V. 1496. XIV. 695. XVII. 1257. Merian X. 207. Merime VII. 901. Merrem X. 688. Methuon III. 1156. Meitereih X. 635. XV. 1213. Metzger XVI. 504. Meyer III. 1471. 1830. VI. 40. L. A. 431. XII. 280. XIV. 504. XVI. 210. XVII. 1135. XVIII. 35. Michelotti I. 135. »Mielzinsky XVI. 477. Mikan VI. 201. Miller IX. 070. Millington J. 252 (Nr. 32). Mirbel II. 638. III. 1300. Mitch ill II. 315. Mitſcherlich VIII. L. A. 65. Mohs VII. 650. XI. 805. XIII. 927. Mojon I. 132. Molina J. 131. Moller V. 1043. Mollien VII. 793. Mongiardini J. 143. Monguzzi J. 141. Montagu I. 479. VII. 11. 181. XIII. 539. Montizon III. 1428. Moorcroft Ill. 1235, Moratelli I. 132. Morichini I. 137. Mornay III. 1979. Morrozzo I. 135. 139. Moscati I. 136. Mourcin I. 190. Müller V. 1062. 1704. VIII. 530. X. 61. XI. 1023. XIII. 087. XIV. 309. 500. XVIII. 13. XIX. 703. Multedo J. 135. II. 940. Muͤnch XV. 1047, etc. 1126 Muͤnſter III. 1301. Murray I. 260. II. 229. 580. III. 1003. V. 1508. XVIII. 165. Muſtoxidi II. 721. N. Nadheray III. 1722. Natterer II. 816. VI. 300, Nau XI. gaa. Naumann V. 1845. VII. 881. VIII. 356; 446. IX. 671. 779. 920. L. A. 344 X. 6a1. XIII. 1103. XIV. 89. 487. XV. oaa. XVI. 53. XVIII. 520. XIX. 688. 870. Navier XI. 923. Necker XIX. 753. Nees 1. 174. 306. 585. 1238. II. 300. III. 1585. 1408. 1540. V. 1025. VI. ag. VII. 654. 658. 31. VIII. 202. L. A. 247. Beyl. 13. IX. 975. 104). XIII. 1110. 1240. XIV. 439. XV. 702. Litt. Anz. 345. Nenning III. 1565. XVI. 421. XVII. 808. Neſti J. 148. Neſtler III. 1343. Neuburg XVIII. 204. Neumann IX. L. A. 377. XII. L. A. 70. XVI. 424. XVII. 1295. XVIII. 349, 400. Newman I. 257. 953. Nicolai XVIII. a04. 527. Nigerfluß I. 103. Nil I. 103. Nilsſon V. L. A. 185. XVIII. 521. Nithard I. 100. Nitzſch II. 677 (727). III. 1565. Nocca I. 140. Noel III. 1408. Noͤggerath XII. 186. XVIII. 397. Noͤhden III. 1323. Nolte XIV. Beyl. 3. Noſe VIII. L. A. 152. XIII. 1303. Novello I. 131. ; Nugent VII. Beyl. 21. Nushart XVII. 935. XVIII. 327. Nüßlein V. 1610. VI. Beyl. 1. VII. 542. XI. 720. XIV. 580. XVIII. 7. O. Offinger XVIII. 156. Oken I. 320. 405. 466. 537. 641. 1145. 1204. 1250. II. 45. 59. 251. 471. 477. 510. 003 (713). 687 (737). 878. 059. III. 1507. 2099. IV. 445. 749. V. 1117. 1528. 1040 VI. itt. Anz. 462. 552. IX. 1047. 1113. XI. L. A. ara. XII. 225. XIII. 481. 1427. L. A. 265. 401. 441. 505. XV. L. A. 135. XVII. 853. XIX. 849. Okens Abhandlungen. — Kerfanatomie I. 217. 1255. — Fortpflanzung der Schnecken ebend. 320. — Arenicola ibid. 460. — Inſtruction für Reiſende ebendaſ. 537. — Proteus anguinus ibid. 641. — Thierſyſtem ebendaf. 1144. — Schaͤdel ebendaſ. 1204. II. 510. XIII. L. A. 353, 431. a — Darmbläschen, II. 50. — Crocodil⸗Schͤdel ebendaſ. 278. — Naſenbein ebendaſ. 279. — Elephantenhuf ebendaſ. 472. — Freßzwerkzeuge der Kerfe ebendaf. 477, — Entomologiſche Litteratur ebendaſ. 665, 1127 Olens Thalaſfema ibid. 878. — Mineralſyſtem ebendaf. 950. IV. 47. — Giftwanze III. 1507. — Eyergang der Muſcheln ebendaf, 2096. — Thier von Stronſa 2009. — Pflanzenſyſtem IV. 545. — Roͤmiſche Grenze V. 1035. — Erſter Menſch 1117. — Beinphiloſophie 1528. — Heilsberger Inſchrift 1630. — Pterodactylus 1788. — Kerftheile VI. 552. — Chbineſen XI. L. A. 417. — Eyer des Schnabelthiers XIII. 1425. — Pariſer Pflanzengarten L. A. 205. — Zahnſyſtem ebendaſ. — Kiemendeckel aaı. — Biſambeutel XIX. ga9. Olfers III. 1:61. XIV. 020. Oppel II. 253. Oppermann XIII. 947. Opitz V. 1008. u. ſ. w. Ord V. 1102. Derſtedt VIII. L. A. 57. Dfann VI. 1071. XIV. 503. Dfiander XVI. 759. Stto I. 309. III. 1481. IX. Beyl. 18. XI L. A. 403. d'Outrepont XII. 308. P. Paoli I. 150. 145. II. 030. Pacchiaui I. 157. Palliardi XVIII. 80. Pander I. 1529. II. 524. 1083. III. 1930. IX. 302. XI. 888. XVII. 1110. Panzer II. 600. XII. 643. Paradiſi II. 942. Parrot II. 250. IV. 745. Pavon IV. 424. Peck V. 1125. Pelletier II. 410. III. 1943. Penker XI. 852. XIV. 400. XV. 1003. Pepe I. 132. Pepys. I. 259 (Nr. 329, III. 1431. Perleb III. 1540. Perna III. 1547. Perſoon XII. 86. Peſſuti II. 942. Petagna J. 151, Petit Thouars VII. 385. Pfaff XVII. 806. 9 Pfeiffer XI. 1095. XIX. 854. Pfeuffer V. 1709, Philivps II. 50. Plana II. 910. Plazzi II. 937. Pierer III. 1710. Pingee VII. 500. Pino I. 130. Pio I. 159. Playfair II. 225. Pockels XVII. 1342, Pococke II. 510. Poggendorff IX. 687.» Poggio V. 1258, Poßl VI. 205. X. 599 Polret X. 40. Polcaſtro I. 134. oli III. 1877. Bola I. 140. XII. 102. XIV. 107. XVII. 807. Pond J. 26a. 1445. Pons II. 029. Porall I. 132. 2 —— 5 —— — Porret I. 288. II. 934. Portal II. 422. Prechtl XIV. 106. Preſl XII. 351. Prince V. 1750. XII. 371. Procaccini I 145. Prony III. 1484. prouſt II. 780. Prout I. 287. purkinje V. 1560. Purfh XVII 1165, Puſch VII. 902. e 857. 1257. XIV. 509. XVI. 1. 233. * R. Raddi I. 150. Raffles XIII. 772. XV. L. A. 157. Raſinesque VI. L. A. 250. IX. 977. XI. 1320. XIII. 740. Ramdohr III. 1455. Ranaldi I. 150. Ranſon XVII. 1153. Ranzani I. 1949. 1457. III. 280. XI. 1841. XII. 487. XIV. 501. Raſpail XIX. 80. Raihke XII. 507. XVI. 791. XVII. 1091. ne Ur 808. x au I. 480. III. 1279. 1997. VII. 779. Raumer XIII. 830, 8 Raye V. 1704. Re I. 140. Reade III. 1057 (1781). Retagni I. 135. Rehmann III. 1425. 2102. Redoutè III. 2019. Reich III. 1403. Reichenbach III. 1506. XI. ‚809. XIV. 505. XVI. 508. Reinecke V. 1174. Reinward I. 537. XII. 309. Reißeiſen XIX. 714. Remuſat XVII. 1087. Rengger I. 1245. 5 Renier I. 148. III. 2088. Retzius VI. L. A. 131. XVII. 1003. Reum XVIII. 595. Revett V. 1400. £ Rhode X. L. A. 201. XI. 964. XIII. 934. Ribbe XVIII. 100. 5 Richard XV. 1070. XVII. 1300. XVIII. 170. Richter II. 012. IV. 274. XII. 222. XIII. 1240, Ridolß III. 1428. da Rio I. 144. Nirgen IX. 095, XII. 307. XIV. 356. XVI. 615. XIX. 802, Rivero X, 205. Stobiquet II. 5. Röding III. 1921. XVII. 785. Rolando XII. 398. Römer V. 1750. XVII. 1082. Roͤper XVI. 501. de Nofate 1. 150. Roſenthal V. 1341. X. 115. Roſſi I. 147. II. 123. Roß VI. L. A. 37. Noth VII. Beyl. Nr. 7. XVI. 235. Rothe V. 1625. VII. 757. VIII. List, Anz. 158. Roux XIV. 159. Rouxer IV. 157. Rorburgh XVII. 1171, Ruckſtuhl XIV. 210, 5 1 1128 Rudolphi J. 1017. III. 1475. V. 1651. XI. 789. XIII. 986. XIV. 504, 620. Ruggiero I. 144, Kuffini-Il. 9030. r Runge V. 1521. VI. L. A. 354. X: 209. XI. 1325. XVI. 250. XVIII. 200. 17. Rusconi VI. L. A. 500. 570. XII. 75. 8. Saabyn XII. 185. Sabine VI. L. A. 135. XVII. 1173. 1330. XVIII. 97. N Sachſe XV. 1250. XVII. are. ö Salat VIII. 505. X. 201. XI. 342. 840. 032. XIII. 1153. 1265. XV. 212. 1184. XVI. 127. 300. 500. XVIII. 1. 136. 24 f. 2 537. i Salis VI. L. A. 139. Fig! Salisbury VI. L. A. 451. XV. L. A. 561. Salm Dyk I. 1144. Salpi V. 1005. Salzmann IV. 245 Salvigni I. 132. de Sanctis I. 136. Sanglorgio I. 149. Sarti I. 148. Sartori II. 813. Sartorius III. 1829. X. 287. : Savage VII 700. ©avareli I. 143- Savi XI. 1352. XII. 214. 40. Savigny I. 422. II. 1020. III. 1200. 1405. 2075. VII. L. A. 059. 785. 850. 962, Say IV. 655. VIII. 905, XI. 1555. 2 Schäffer I. 985. Schelver XI. 1075. Schiede XVII. 898. Schilter V. 1030. Schinz V. 1750. Schippan VI. L. A. aao. Schlechtendal XIX 770. Schleep XV. 891. Schlegel I. 1401. II. 710. IV. 1. 60, VI. 55. XIII. 887. XV. 1105, ; l Schlotheim III. 1488. VII. Beyl. 0. IX. 762. XIV. 430. XVIII. 309. g Schmidt II. 52. V. 1175. VI. L. A. Sar. VII. Beyl. 13. X. 152. XII. 679. XVI. 61. XVII. 1057. XIX. ga1, Schneider II. 242, III. 1455. Scholz XI. 852. Schönberg III. 1460. Schönherr XIII. 1152. XVI. 84. 581. Schott II. gs. VI. 509. ! j Schottin XI. 1328. XII. 305, (524. XV. L. A. 152. XVIII. 370. Schouw VIII. 303. Schrader III. 2020. Schrank II. 240. Schreber II. 199. XVI. 485. Schreibers I. bar. VI. 289. L. A. XIII. 714. 1042. f Schroͤter V. 1085. VIII. 103. Schubart, XIII. Ooa. 1 Schubert VII. 407, VIII. 235. IX. 1097. X. 381. XV. 1059. 3 Schübler I. taar. Schultes XVII. 1028. Schultz XIII. 121. XIV. 207. Beyl. 3. Schulz XV. 799. Schuhmacher AV. 700. Schwaͤgrichen XVI. 055. Schwarz XV. 1177. Schweigger XI. 749, XVIII. 121. 507. s-S2129 7 Scoresby II. 524. VI. L. A. 506, XVI. 525. Scott I. 1120. Sebaſtiain I. 149. Seetzen I. 107. 172. Seifert XIV. 355. Seiler II. 088 (738). Selb III. 1804. XIII. 817. Sementini I. 139. Seppings II. 793. Serres X. Beyl. 7. 8. XVII. 1038. Sertuͤrner II. 774. Sharp J. 108. Shaw IV. 132. Sibihorp II. 310. — Sickler IV. 577. V. 1030. 1212. 1387. VII. 330. VIII. 1. 205. 498. X. 7. XI. 1103. L. A. 503. XII. 119. 231. 238. 321. - Sieber VI. L. A. 276. VII. L. A. (65g. IX. L. A. 380. XI. 1151. 1241. L. A. 443. XII. 225. 005. 455. 528. L. A. a3. 40. XVI. 508. Beyl. 1. Sillem XVI. 540. 750. Silveira VIII. 524. Singer V. 1002. Smith. II. 310. V. 1109. VI. E. A. 58 (82). XI. 1325. XVII. 902. XVIII. 90. Somms VI L. A. 339. Sommer XI. 1069. XIV. 401. XV. 930. XVI. 418. XVII. 1202. Soͤmmerring II. 246. Sowerby VI. L. A. 181. Spadoni I. 135. Spende VI. L. A. 300. VII. 767. IX. 1113, XIX. 340. Spengler III. 1448. 4 Speyer IV. 705. VIII. 191. Spinola JI. 147. Spir II. 602. V. 1542. VII. Beyl. 20. XIV. 581. XV. 800. 1097. XVI. 4090. XVIII. 117. 601. XIX: 881. Sprengel I. 222. 1289. III. 1520. 1551, 1845. 2029. IV. 425. V. 1763, VIII. Is. XVI. 207. XVII. 1020. Stark II. 348. XIII. 1417. Steffens II. 275. IV. 655. XIII. 898. XIV. 561. Stein IX. Beyl. 23. XI. 1060. Steinmann VI. L. A. 140. Steinheim VII. 076. Steinmuͤller VI. L. A. 130. Sternberg V. 1070. VII. 618. X. 240. 283. XIII. 1235. XVI. 124. Steudel XIII 1230. XVI. 124. Steward VI. 23. 104. 154, Stiebel III. 1570. Stierling II. 248, Stoop VI. L. A. 431. Strack II. 312. Strangwray VIII. 527. Strauß XVI. 19. Stromeyer IV. 222. Stuart V. 1400. Studer II. 599. e Sturm II. 922. XI. 1202. XIII. 1240. XIV. Beyl. 7. XVI. 109. XVIII. 100, Suckow V. 1740. XII. 190. Swainſon IX. 51. Swinderen XI. 904, XIII, Sas. ar Taddei XII. 420. Tagliabue I. 659 Tappe IV. 175. . Tauſcher IE 201. IX. 987. L. A. 379. X. Beyl. 12. Temminck IX. 348. Tenor II. 413. Tenore I. 147. Termeyer I. 147. Teſſier II. 421. Theile XIX. 731. Theis I. 151. Thenard III. 1988. Thiede J. 900. Thienemann XII. 508. Thomſon I. 228. 234. 257. (Nr. 35). III. 1438. 1401. XIII. 881. Thuillet II. 80. Thur XIV. 108. Tiedemann II. 255. 680 (730). VII. 028. XIV. 120. Tileſius I. 1511. II. 243 . 430, III. 1400. Timbowsky XVIII. 200. Tinelli J. 149. Todd I. 1434. Tonelli I. 144. Trail II. 580. Trampel XIV. 695. Trautvelter VII. 597. IX. 801. Trattinnick V. L. A. 197. XII. 81. 288. 612, XIV. 103. XV. 1108. Traverfü I. 132. Tredern II. 118. Treitſchke XVIII. 53. XIX. 1064. Trentepohl XVIII. 55. 210. 203. Treviranus II. 58. 485. III. 1191. XI. 868. XII. 615. Trommsdorf VI. L. A. 433 Trinius XII. 422. XVI. 661. XIX. 780. Tuckey. III. 12358. 2041. 2085. IV. 234, 252. VI. L. A. 49. Turini I. 14a. Turpin X. 49 U. Uichtritz VIII. 278. Ulrich V. 1550. Ungern- Sternberg XVI. 322. Ye Vacca J. 135. Van derbourg III. 1230. 1231. Vargas J. 14% Vaſſalli J. 130. Vaucher XVI. 435. Vauquelin II. 24. III. 1432. Vecch i J. 132. Venini, I. 135. Venturi J. 185. Venturoli II. gas, III. 1128. Verri I. 150. Veſt IV. 223. Viborg II. 113. Vidal J. 140. Vieth 1. 186. Vietz X. Beyl. 6. Visconti, VII. 546. Villefoſſe II. g. Viviani . 14. Vogel III. X48. Vogler IX. 787. X. 571. Voigt II. 978. 1130 Voll XVIII. 400. 673. Bolıa I. 132. W. Wackernagel XI. 901. 1273. XII. 350. Wagler VIII. 337. 540. XV. 1097. XIX. 861. Wagner I. 1084. II. 152. VI. 310. VII. 811. VIII. 90. 133. 517. IX. 817. XI. 929. XIV. 1. XV. 1105. . Waitz XVI. 080. et XVI. 205. alther VIII. 481. XV. „XVI. 1 XIX. 7061, NN Weber I. 1374. VIII. 438. IX. 1059. X. 630. XI. 749. 880. XIV. 554. 688. XVI. 2. 35. XVII. nıs, XVIII 15. Wedekind XVII. 1227. , Weickard XIX. 873. Weiller VIII. 142. Weinhard XIII. L. A. 477. Weinhold XIX. 719. Weiß XIV. 422. Wells I. 270. Wenderoth X. 46. XV. 823, N Sr 14. Jerber X. 470. XIV. 91. XVI. 20. 11 0 V. 8 180 85 Verneburg II. 455. gag. IV. 200. V. 1510 VI. L. A. 425. XV. 1052, XIX. 767. Wernekink IX. 1030. Se Weft 1. 30 5 IV. ao eſtrumb X. 677. XII. 390, XVIII. A i 080. 00, XVIII. 629 Wied XIV. 535. 661. XV. 987. 1103. XVII. 922. 1335, I. 037. V. 1629. VI. 45. VII. L. A. 809. 005. VIII. 578. 647. X. 470. XI. 1330. L. A. 240. XIII. 724. 1259. XIV. 110. 446. Wiedemann II. 319. 1042. VII. 673, een I. 000. XI. L. A. 432. XVIII. 105. a Wilbrand II. 658 (708. III. 785. V. 131 3. VII. 577. 913. VIII. 162. 305. 453. 593. L. A. 241. 205. IX. 633. 831. X. 578. Beyl. 1. XII. 307. 500. XIII. e XV. 757. 982. 1236. XVIII. 1 — 21. Wildungen V. 1702. fon IV. 116. Wohlfarth IX. L. A. 351. El 125 es XII. 292. ollaſſone I. 289. 1501. 1300. III. 1070. Wolſtein VIII. 383. „ Wredow XIV. Beyl. 3. — Wucherer II. 155. 805. Wyder I. 1050. 5 N. Delin VI. L. A. 420. 2 A J. 133. N Zenker X. 211. 604. XIV. 332. XIX. Zenneck XVIII. 274. XIX. 995, 89 Zetterſtedt XIV. 241. Zimmermann XI. 705. XIV. 511. \ Aue V. 1034. XVII. 00 . JZippe XV. 1144. Iſchocke XIX. 775. 4 * 1131 GO.’ >D Ee G n 1132 Familiarum plantarum Florae Novae Hollandiae R. Brown, in Iſidis 1819 Faſcic. VI. A. Index ſyſtematicus. A. Monocotyledones. No. 280. I. Filices. 1. Gyratae (Polypodiaceae). Acroltichum. Notholaena. Orammitis. Polypodium. Aſpidium. Nephrodium Allantodia. Alplenium. Doodia. Blechnum. Stegania. Vittaria. Pteris. Adianfum. Cheilanthes. Lindlaea. Davallia. Dicklonia. Alfolphila. Trichomanes. Hymenophyllum. 2. Gleicheniae 809. Platyzoma. Gleichenia. 3. Osmundaceae. Schizoa. Lysodium. Osmanda, a. Ophiogloſſeae. Ophiogloflum. Botrychium. II. Lycopodineae 810. Philotum. Lycopodium. III. Marſfileaceae 811. Azolla. Marfilea. IV. Gramineae 81. Sporobolus. Agroſtis. Perotis. Poly pogon. Pentapogon, Ariltida. Streptachne. Stipa. Amphipogon, Diplopogon. Aniſopogon. Danthonia. Avena. Bromus. Feſtuca. Triticum. Glyccria. Poa. Triodia. Arundo. Eriachne. Pappophorum. Triraphis. Ectrolia. Eleuſine. Chloris. Cynodon. Coelachne. Milium. Paspalum. Panicum. Chamaeraphis. Orthopogon. Pen ien Cenchrus. Neurechne. Ilachne. Xerochloa. Thuarea. Spinifex. Holeus. Anthilteria. Andropogon. Saccharum. Imperata. Duneria, Ilchaemum., Rottboellia. Ophiurus. Lepturus. Hemarthria. Microchloa. Zoylea. Hierochloe. Tetrarrhena. Microlaena. Leerſia. Potamophila. Leplalpıs , 57. V. Cyperaceae 830. Cyperus. Mariscus. Kyllinga. Hypaelyptum. Fuirena. Choudrachne. Chorizandra. Iſolepis. Scirpus. Eleocharis. Fimbriſtylis. Abildgaardia. Arthroſtylis. Rhynchoſpora. Carpha. Schoenus, 838. Chaetolpora. Lepidofseraum. Oreobolus, Remirea. Cladium. Lampacarya. Gahnia. Evandra. Caultis, Seberia. Diplacrum. Uncinig. Carex. VI. Reltiaceae 843. Reltio. Lepyrodia. Lyginia. Anarthria. Loxocarya. Leptocarpus, Chaetanthus. Hypolaena, Aphelia. Desvauxia. Alepyrum. Eriopaulon. Xyris. VII. Junceae 840. Juncus. Luzula. Xerotes (Lomandra). Daſypogon. Calectalia. Flagellaria. Philydrum. Burmannia. VIII. Palmae 61. Seaforthia. Corypha. Liviſtona. IX. Commelineae 853. Commlina, Aneilema. Cartonema. X. Melanthaceae 85, Burchardia. Anguillaria. Schelhammera, or Afphodeleae 850. Anthericum, Arthropodium. Chlorophytum. Caeſia. Tricoryne. Stypandra. Dianella. Gere ing: Alparagııs. Eil a, Lazuriaga. Thyflanotus, Sowerbaea. Laxmannia. Borya. Johnſonia. Xanthorrhoea. Hypoxis. Curculigo. Campynema. Aſtella. XII. Smilaceae 863. Drymophila. Ripoganum. Smilax. XIII. Diofcoreae 804. Diofcorea, XIV. Hemerocallideae. Blandfordia, XV. Amaryllideae 864. Crinum, Coloſtemma. Doryanthes. XVI. Haemodora- ceae 865. Haemadorum. Conoſtylis. g Aniſoxanthos. Phlebocarya. XVII. Irideae 866. Pater[onia. Diplarrhena, Renealmia. XIX. Scitamineae 808. Hellenia. XX. Orchideae 869. Habenaria. Thelymitra. Epiblema. Diuris. Arlhoceras. Cryptoltylis. Prafophyllum. Genopleſium. Neotlia. Calochilus. Microtis. Acianthus. Cyxtoſty lis. Chiloglottis. Eriochilus. Caladenia. Lyperanthus. Glollodia. Pteroſtylis. Cory lanthes. Caleana. Galtrodia. Dipodium. Gymbidium. Sarcochilus. Dendrobium. XXI. Aroideae 880: Arum. Caladium. Dracontium. Gymnoltachys. Sparganium. ypha. Zar Caulinia, Tacca. XXII. Pandaneae 882. Pandanus. XXIII. Alifmaceae 885. Aliſma. Actinocaxpus. Triglochin. Podamogeton. »»»» 1133 XXIV. Hydrochari- deae 884. Damaſonium. Vallisneria. Najas. Lemna. Chara. XXV. Cycadeae 884, Cycas. Zamia. B. Dicotyledones 886. Apetalae. XXVI. Ariſtolochiae. Ariſtolochia. XXVII. Santalaceae 8806. Thefium. Leptomeria. Choretrum. Falanus. Santalum. Exocarpos. Anthobolus. Olax. XXVIII. Thymeleae 800. Pimelea. Daphne. XXIX. Proteaceae 89. Petrophila. - Ilopogon. Adenanthus. Simſia. Conolſpermum. ie hea 894. ranklandia. Symphionema. Agaſtachys. Cenarrhenes. Perloonia. Bellendena. Anadenia. Grevillea. Hakea. Lambertia. Xylomelum, Orites, Telopea. Lomatia. Stenocarpus. Bankha. Dryandra. XXX. Myrilticeae 907. Myriſtica. XXXI. Laurina e 908. Endiandra. Cryptocarya. Tetranthera. Caſſy tha. Gyrocarpus. XXXII. Chenopo- dea e 9010. Atriplex. Chenopodium. Enchylaena. Nhagodia. Kochia. Hemichroa. Threlkeldia. —— Scleroiaena, Duboiſia. Anifacantha. Diplanthera. a XLII. Gentianeae 927. Dysphania. Gentiana. Mniarum. Ortholtemon. Scleranthus. Erythraea. XXXII. Amarantar Plitralacme oe 918. Logania. i Deeringia. Villarſia. Leſtibadeſia. Anopterus. Amaranlus. ö 5 Triekliniai. XLIII. Afclepiadeae 051. Ptilotus. Microſtemma. Gomphrena. Hoya. Philoxerus. Tylophora. Alternanthera. Marsdenia. Achyranthes. Difchidia. Nylsanthes. Gymnema. Oxyſtelma. XXXIV. Polygoneae gs. Cynanchum. Polygonum. Sarcoſtemma. Rumex. Sciamone. XXXV. Nyclagines 910. Gymnanthera. Boerhaavia. ALIV.„Apocymeae dss. Pifonia. Par ſonſia. Lyonſia. C. Monopetalae 917. Balfouria. 8 Wrightia. XXXVI. Plantagineae Tabernaemontana. Plantago. Carilla. XXXVI. Plumbagi- Strychnos. neae gıe. Alyxia. Plumbago. XLV. Bignoniaceae 050. Taxanthema. Tecoma. . 5 Aegialilis. Spathodea. e XLVI. Acanthaceae 937. ; Hypoeltes. Oentunculus. Juſticea. Lyſimachia. Eranthemum. Samolus, Ruellia. XXXIX. Lentibula- Hygrophila. riae 019. Acanthus. Utricularia. Nelfonia. XL. Scrophulari- XLVIL Gonvolvula- nae 121. ceae 9040. Veronica, Convolvulus, Gratiola. Calyſtegia. Microcarpaea. Ipomaea. Euphraſia. Breweria. Buchnera. Poly meria. Centranthera. Evolvulus, Oariha. Oreſſa. Mimalus. Wilfonia. Mazas. Dichondra. 1 Cuscuta. 2223 XLVIII. Borragi- Morgania. neae 245 Herpeſtis. Heliotropium. Limnophila. Myolotis. Adenosma. Exarrhena. Limoſella. Cynogloſſlum. Scoparia, Trichodeſma. Tourneforlia, XLI. Solaneae 9286. EB e Cordia. alis. = 8 N XLIX. Labiatae 918. Anthacexcis. Lycopus. 1134 Salvia. Weltringia, Microcorys. Hemigenia. Hemiandra. Ajuca. Aniſomeles. Teucrium. Leucas. Mentha. Plectranthus. Prunella. Scutellaria. Chilodia. Cryphia. Proltanthera. LX. Verbenaceaàe Clerodendron. Vitex. in Premna. Pityrodia. Callicarpa. Chloanthes. Verbena. Zapania. LXI. Myoporinae 054 Myoporum. Pirelidia. Stenochilus. Eremophila. Avicennia, LXII. Pedalinae 950. Jolephinia. XXIII. Jas minea e 956. Jasminum. LXIV. Oleineae 957. Chionanthus. Olea. Notelaea. LXV. Ebenaceae 088. Diolpyros. Cargillia. Maba. LXVI. Sapoteae 9059. Serlaliſia. Achras. 4 Mimusops. LXVII. Myrl[lineae 900. Myrline, LXVIII. Epacrideae 902. Styphelia. Aſtroloma. Stenanthera, Melichrus. Cyathodes. Lilfanthe. Leucopogon. Monotoca. Acrotriche, Trochocarpa, Decalpora. Pentachondra. Needhamia. Oligarrhena. Epacris. Lyfinema. Prionotes, Oosmelia. 952. 1135 Anderfonia. Poncelatia, rengelia. Cyſtanthe. Richea. Dracophyllum. LXIX. Ericeae on. Gualtherea, ö LXX. Campanula- ceae.972. Campanula. Lobelia, LXXI. Stylidiae 974. Stylidium. Leeuwenhoekia. LXXII. Goodeno- viae 977. Goodenia, Calogyne. Euthales. Menoceras. Lelchenaultia. Antholium. LXXII. Scaevoleae 981. Scaevola. Dialpalis. Dampiera. Brunenia. B. Index alphabeticus. (Litterae obliquae Synonyma indicant). Abildgaardia 837. Acanthus 040. Achras 960. . Achyranthes 915 Acianthus 874. Aroltichum 802. Acrotriche 907. Actinocarpus 883. Adenanthos 895. Adenosma 025. Adıanthum 807. Aegialitis 918. Aegiceras 001. Actheilema 930. Agaltachys 805. Agroſtis 812. Aira 818. Ajuga 040. Aldea 045. Alepyrum 847. Alilma 885. Allantodia 804. Allium 800. Alpinia 809. Allophila 808. Alternanthera. 914. Alyxia 055. Amarantus 913. Amaryllideae 864. Amomum 909. Amphipogon 814. Anadenia 800. Anagallis 018. Anarthria 845. Ana/fer 050. Anderfonia 970. Anderfonia 069- Andrewsia 054. Andromeda 071. Andropogon. 825. Aneilema 854. Anguillaria 855. Anıgozanthos 800. Anilacantha Q12. _ Anilomeles 949. Anilopogon 815. Anopterus 931. Anthericum 850. Anthobolus 889. Anthiltiria 825. Anthöocercis 027- Anthotium 981. Anthoxanthum 813. Apetalae 880. Aphelandra 058. Aphelia 846. 3 Aphyllanıhus 861. Apluda 824. Apocineae 054. Ardifia' 901. Argolafia 860. Ariltida 814. Ariſtolochia 886. Aromadendrum 970. Arthropodium 850. Arthroſtylis 837. Arum 881. Arundo 618. Alclepiadeae 931. Alphodeleae 850. Alparagus 858. Alpidium 803. Alplenium 804. Afprella 829. Altelia 805. Altroloma 905. Athyrium 804. Athyrophyllum' 901. Atriplex 910. Atylus 892. Avena 815. Avicennmia 055. Azolla ort. Badula 901. Balfouria 954. Bankha 904. Barbula 950. Bauera 070. Bellendena 800. Beurreria 045. Bisnoniaceae 936. Binectaria 060. Bladhia 001. Blandfordia 804. Blechnum 805. HBlechum 039. Boerhaayıa 910. Bontia 954. Boragineae 945. Dorago 047. Borya 801. Beirychium 810. Breweria 942. Briza 810. ö Bromus 816. Brunonia 084. Buchnera 022. Ducida 880. Bumelia 060. Burchardia 855. Burmannia 807. Burmanmia 859. Cacoucia 880. Caballeria 901. Caenopteris 804. Cacha 857- Caju- Arang 959. ER Caladium 881. Calamagroftis 814, Caleana 878. Calectaſia 852. Callicarpa 953. Callifia 853. Calluna 971. Calochilus 874. Calogyne 980. Calorophus 845. Caloſtemma 805. Calpidia 917. Calyltegia gar. Campanula 972. Canıpynema 802. ‚Canneae 808. Causcora 928. Capraria 924. Capura 801. Careloe- Yegon 886. Carex 842. Cargillia 058. Carilla 935. Carpha 837. Carlonema 854. Caryota 853. Callytha 908. Caulinia 882. Caulinia 824. Gaulüs 841. Cerdana 948. Celofia 913. Cenarrhenes 805. Cenchrus 823. Gentranthera 923. Centrolepis 940. Centunculus 91g. Cephaloxys 849. Cerbera 081. Chamaerops 853. Chamaerophis 822. Chara 884. Chaetanthus 846. Chaetolpora 838. Cheilanthes 807. Chenopodium 910. Chilodia 951. Chiloglottis 875. Chilurus 894. Chionanthus 957. Chironia 928. Chlamy/porum 850. Chloanthes 0954. Chloranthus 887. Chloris 819. Chlorophytum 850. Chondrachne 833. Choretrum 888. Chorizandra 853. Chryfitrix 834. Chuncoa 980. innamomum 008. Cladium 840. Cladoftyles 944. Clerodendrum 052. Coccoloba 916. Coelachne 820. Colchicaceae 855. Coleus 050. . Colladoa 827. Collema 970. Colpoon 888. Combretum 880. Commelina 884. Conchium 809. Conocarpus 886. ‚Conolpermum 894. Conoltylis 800. Contortae 031. Convallaria 803. Convolvulus 941. * Cordia 947. Cordiline 858. Correa 070. Corybas 878. Corypha 853. Corylanthes 878. Cosmelia 969. Coſtus 869. Cranichis 875 Creſſa ga. Crinum 865. Croffandra 038. : Cryphia 951. Cryptocarya 009. Cryptoltylis 873. Culcafia 881. Cuphea 034. Curculigo 862. Curcuma 869. Gulcuta 945. Cyathea 808. Cyathodes 903. Cybele 903. Cycas 885. Cyeloptera 899. Cymbidium 879. Gynanchum 933. Cynodon 810. Cynoglollum 940. Cyperus 850. Cypripedium 870. Cyrtoltylis 875. Cyftanthe 970. Damaſonium 885, Damalonium 884. Dampiera 083. Danthonia 815 Daphne egı. Darea 804. B. Ben 861. Davallia 801. Decafpora 907. Deeringia 913. Dendrobium 879. Dentidia 050. Devauxia 840. Dianella 858. Dianthera 038. Dialpaſis 985. Dichondra 944. Dichromena 835. Dicklonia 808. Dicliptera 938. Dicotyledones 880. Dicranopteris 809. Dilatris 805. Dilivaria 940. Dimeria 827. Dioscorea 869. .. 1136 1737 Diolpyros 958. Diplacrum 342. Diplanthera 927. Diplarrhena 807. Diplazium 804. Diplopogon 813. Dipodium 878. Difarrhenum 828. Difchidia 932. Ditoca 912. Diuris 87% Doodia 805. Doryanthes 865. Dracaena 850. Dracaena 858. Dracontium gg. Dracophylium 970. Dryandra 906. Drymophila 863. Duboilia 927. Dysphania 912. Ebenaceae 939. Ebenoxylum' 059. Echinaria 818. Ectroſia 819. Ehretia 947. Ehrharta 829. Elaeagnus 880. Elaeocapeae 058. Elegia 845. Elettari 809. Eleufine 819. Ellifia 985. Eleocharis 835: Elytraria ao. Einbryopteris 058. Enchylaena 011. Endiandra 908. Epaeris 968. 4 Ephemerae 853; Epiblema 872. Epipaclis 74. Epipogium 870. Ephralia 922. Eranthemum 922. Eranthemum 038. Eremophila 955. Eriachne 8ı8. Erianthus 820. Erica 971. Eriocaulon 847. Triochilus 875. Erioftylis 898. Erythraea 928. Eucalyptus 070. Euphocarpus Oo. Eultrephus 858. Euthales 980. Evandra gar. Evolvulus 944. Evosma' 920. Eracum 028. Exarrhena 940. Exocarpos 8890. Fagraea 030. Falkia da. Ferreola 059. Feſtuca 810. Fibichia 819. Filices 803. Finibriliylis. 835. Fiffilia 889 Flagellaria 852. Forjftera 974. Franklandia 804. Fuirena 833. ulanus 888. Gagea 862. Gahnia 841. Garciana 852. Gaſtrodia 878. Genioftoma 030. Genoplefium 874: Genofiris 867% Gentiana 928. Gethyllis 802. Getonia 880: Gleichenia 809. Glollodia 870. Glyceria 810. Glypha 981. Gomphrena 914. Goodenia 070. Goodenia 978. Goodenoviae 977. Graciola 922. Gramineae 812. Grammitis 803. Grevillea 897. Gualtheria 971. Gymnanthera 935. Gymnema 032. Gymnoſtachys 881. Gynopogon 035. Gyratae 802. Gyrocarpus 008. Habenarıa 871. Hakea 889. Haemodorum 868. Hebe 021. Hedyotis 022. Heliotropium 948. Hellenia 869. Helxine 916. Hemarthria 828. Hemiandra 949. Hemerocallis 804. Hemichroa 911. Hemigenia 049. Heritiera 8035. Herpeſtis 924. Heranthus 908. Hirochloe 828. Hippion 928. Hippophae 886. Holcus 824. Homalocenchrüs 829. Horsfieldia 908. Hottonia 924. Hoya 931. Hydrocharideae 884. Hydrophyllum 996. Hygrophila 930. Hylogyne 002. Hymenopliyllum gog:- Hypelyplum 353. Hypoelies 937. Hypolaena 846. Hypopeltis 803. Hypoxis 802. Hyptum 048. Illecebreae 910. Illecebrum 914. Inbricaria 900. Imperata 820. Incarvillea 050. Ipomaea 942. Ira 832. Irideae 866. Ilachne 823: Iſchaemum 827. Ilolepis 834. Ilopogon 892. Jacquimia 901. Jasminum 056. Johnlonia 867. Jofephia 900. Jofephinia 056. Juncoides 850, Juncus 849. Julticia 938. Kernera 88% Knappia 828. Knema 908. Kobrefia 842. Kochia 911. Kyllinga 855. Labatia 058. Labiatae 948. Laguncularia 886. Lagurus 827. Lambertia 902. Lampocasya 841. Lanaria 805. Laurinae 908. Laurus 908. Lavandula 048. Laxmannia 860. Leerlia 829. eeuwenhoekia 977. Lemna: 884. Lentibulariae 919.: Leontotis 050: Leonturus 950. Lepidagathıs 0309. Lepidofperma 830. Lepironia 833. Leptafpis 820. Leptocarpus 840. Leptomeria 888. Lepturus 828. Lepyrodia 845. Leshenaultia 981. Tesdibudeſia 913. Leucas 950. Leucopogon 904. Lignum equinum 930. Limnophila 92a: Limodorum 870. Limodorum 879. Limonium 918. Limofella 925. Lindernia 924. Lindfaea 807. Linociera 057. Lilfanihe 964. Liffoftylis 897. ie 9145 Litfea 908. Littorella 917. Livistona 833. Logania 929. Loghama 030. Lomandra 850.- Lomatia 903. Lorantheae 901. Lorantkus 887. Loxocarya 845. Luzula 850. Luzuriaga 959. Lycopodium 810- Lycopus 948. Lyginia 846. Lygodium: 810. Lyonlia 034 Lyperanthus 876- Lyjanthe 897. Lyfimachia 918. Lyfinema 969. Lythrum 034. Maba 959. Malaxis 873. Manglilla 901. Manil - Kara 960. Mariſcus 832. Marsdenia 932. Marfilea 11. 1138 Marfippo[permum 839. Matrella 828 Mazus 925. Mayepea 058. Medeola 858. Medeola 803. Melanthaceae 955. Melichrus 063. Meneritana 823. Menoceras 980, Mentha 050» Menyanthes 930: Mertenſia 809, Me/ferfchmidia 947. Microcarpaea 922. Microchloa 828. - Mierocorys 949. Microlaena 820. Microltemma 931: Microtis 874. Miegia 840. Milium 820. Millingtonia 930. Mimulus 923. Mimufops 060. Müragyne 028. Mitralacme 928. Mitreola 928. Mniarum 912. Mogorium 956. Monieria: YA. Monocotyledones 802. Monopetalae 917. Monotoca 907. Moraea' 807. Morgania 924. Myoporum 954. Miyolotis 946. Myriftica 908. Myrfine 961. Myrfineae 918. Najas 884. Narcilfeae 864. Nardus 828. Needhamia 908. Nellonia 940. Neottia 874. Nepkruda,n?dvos Nerium 055. Neurachne 823-- Nicotiana 927. Notelaea 957. Notholaena 802. Novella 948. Nummularia 932. Nyctagines 910. Nyctanthes 950. Nyllanthes 915. Oc mum 050. Olax 889. Olea 957. 1139 5 Oligarrhena 968. Onagrae 980. Onoceia 805. Ophiogloſſum 810. Ophiorrhiza 928. Ophioſperma 960. Ophioa on 950. Ophrys 871. Ophiurus 828. Orchideae 869. Orchis 871. Oreobolus 40. Orites 902. Ornithogalum 800. Ornithoglaſſum 855. Orthoceras 873. Orthopogon 822. Orthofporum 011. Orthoftachys 9040. Orthoſtemen 928. Oryza 829. 5 age Ofyris 880. ER 923. Ouvirandra 888. Ovieda 052. Oxyltelma-933. Paederota 2. Palmae 852. Pamea 880. Pandanus 883. Panicum 820. Pappophorum 818- Paralea 058. Paris: 803. Paronychia 14. Parſonſia 034. Pas palum 820. Petagonula 048. Paterſonia 807- Pedalinae 956. Pediculariae 921. Penniſetum 823. Pentachondra 0068. Pentapogon 14. Pergularia 032. Peripea 022. Periploca 9055. Perojoa 000. Perotis 813. Perſonatae 921 Perfoonia 805. Petrophila 802. Phacelia 945. Phalangium 85T: Phalaris 829. Pharus 830. Phillyrea 957. Philoxerus 914. Philydrum 852. Phlebocarya gu. Phlomis 950. Pholidia 955. Phyfalis 926. Phyfo/permum 957. Pimelea 890. Pilonia 917. N Piitoſporum 959 Pityrodia 053. Plagiopoda 808. Plantago 917. Platyzoma 809.- Plectranthus 950. Plumbago 918. Poa 810. Pogonia 054. Pollichia 9497. Polygonum 915. Polymeria 942. Polypodium 803.- Polypogon 814. Pomereulla 829. Ponceletia 970. Poſidonia 882. Potamogeton 883. Potamophila 829. Pothos 88). Pouteria 058 Prionotes 909. Proſtanthera 951. Pralophyllum 875. Premna 955. Primulaceae 918. Proteaceae 892. Prunella 951. Philotum 810. Pfyllium 917. Pleris 800. Pteroſtylis 877. Ptilotus 914. Ftychocarpa 898. Pupalia 915. Pyrgus 901. Quinchamalium 880. Quisgualis 880- Raek 050. Rajania 804. Ramfaja 0 0. Rapanea 001. Rauwolfia 956» Remirea 840. Renealmia 807. Reltio 843- Rhagodia 911. Rhizophora 001. Rhizofpermac. 811. Rhodoraceae 971. Rhynchofpora 837. Richea 070. Ripogonum 863. Roemeria 901. Rosıtkovia 849. Rottboellia 827. Royenu 958.1 Ruellia 925. Ruellia 939. Rumex 010. Ruppia 882. Ruyfchia 930. Salazis g71. Salicornia 912. Salſola 912. Salvia 948. Samara 901. Samolus 918, Sanlalum 888, em—— — Sapoleae 950. Sarcochilus 870. Sarcoftemma 933. Scaevola 981. Schelhammera 855. Schima 827. 0 Schizaca 809. Schoenodum 845. Schoenus 838. Seirpus 834. Scitamineae 868. Scleranthus 91% Scleria 841. Sclerelaena 912. Scolopendrium 802. Scoparia 925. Scrophularinae 92. Scutellaria 951. Seaforthia 855. Sebaea 928- Secamone 933. Selliera 080. Serapias 871. Serlaliſia 900. Sefamum 925. Sheffieldia 918. Sideroa lum 900. Simfia 893. Sirium 888. Sifyrinchium 868. Smilax 8063. Solanum 925. Sowerbaea 860. Sparganium 881. Spathodea 030. Spermaæyrum 880. Spinifex 824. Sporobolus 812. Sprengelia 970. Stapelia 032. Stegania 805. Stegofia 828. Stenanthera 963. Stenocarpus 003. Stenochilus 955. Steripha gad. Stipa 814. Stratiotis 884. Streptachne 814. Streptopus 803. Strychnos 955. Stylidium 975. Stylarus 808. Stypandra 857. Styphelia 902. Swertia 028. Symphionema 805. Synaphea 894. Tacca 892. Tabernaemontana dis. Taenitis god. Talaneli 942. Tanibouca 886. Taxanthema 918. Tecoma 936. Telopea 902. Terminalia 886. Tetranthera 908. Tetrarrhena 829. 1140 Tenerium 050. Thalia 809. Thelymitra 87I. Theſium 887. Threlkeldia 912. Thuarea 824. Thymelaeae 890. Thylanotus 859. Tadea 810. Torenia 924. Tournefortia 947. Tradefcantia 853. Trichinium 91g. Trichodesmä 946. Trichomanes 808. Tricondylus 003. Tricoryne 857. Triglochin 885- Trillium 863- Triodia 817. Triraphis 819. Triticum 810. TFrochocarpa 067- Tylophora 032. Typha 882. Tillandſia 863. Tmejipteris 810. Uncinia 842- Uniola 817. Ufteria 930. Utricularia 919. Uvedalia 923. Uvularia 855. Vaginaria 833. Vallisneria 884. Parronia 045. Felleja 080. Ventenatia 963. Fentenatia 075. Verbena 954. Veronica 921. Villarfia 930. Firola 908. Viſcum 887. Fismea 058 Vitex 053. Viltaria 800. Wolkameria 952. Woachendorfia 865. Wallenia 961. Weſtringia 949. FWibelia 807. Wilfonia gag. Woodwardia 805. Wrightia 035. Wulfenia 921. Xanthorrhoea 861. Xerochloa 823. Xerotes 850. Xiphidium 865. Xylomelum 902. Xyris 848. Zamia 885. Zapania 054. Zingiber 809. Zizania 829. Zoltera 882. Zoylia 828. * über die Gefchichte und den gegenwärtigen Stand Boͤhmens durch den Druck bekannt gemacht wird. d) Anzeigen über alle Erſcheinungen im Gebiete der Literatur und der ſchoͤnen Künfte in Böhmen, fo wie auch uͤber alle in boͤhmiſcher Sprache erſcheinenden Werke überhaupt. e Berichte über die Wirkſamkeit der vaterlaͤndiſchen Inſtitute, der koͤnigl, Geſellſchaft der Wiſſenſchaften, der oͤkonomiſch-pakriotiſchen Ges ſellſchaft, der Akademie der zeichnenden Kuͤnſte, des Eonfervatoriums der Muſik, des techniſchen Inſtituts, der wohlthaͤtigen Anſtalten und Vereine, u. ſ. w. 10 Nachrichten uͤber die geſammte Induſtrie Boͤhmens im Handel, in der Landwirthſchaft, im Bergbau und den Gewerben; Geſchichte einzelner bedeutenden Fa⸗ briken im Lande; ausgezeick nete Leiſtungen oder Er⸗ findungen vaterlaͤndiſcher Mechaniker im In- und Aus⸗ lande, u. ſ. w. 8), Eine fortlaufende Chronik des Tages, welche fich über alle wichtigeren nnd interef- fanteren Ereigniſſe Boͤhmens im öffentlichen und ge— ſelligen Legen verbreite. Dahin gehoͤren unter andern die Veraͤnderungen in den wichtigeren Hof- und Lan⸗ desaͤmtern, im hoͤhern Clerus, auf der Univerjirät und auf andern bedeutendern Lehranſtalten; edle, pa— trivtiſche Handlungen und Auszeichnungen, gemeinz nuͤtzige Unternehmungen; jährliche Erſcheinungen in den boͤhmiſchen Badeoͤrtern;. vorzuͤgliche Leiſtungen der vaterlandifchen Bühne; öffentliche Unterhaltün— gen, Volksfeſte, u. ſ. w. h) Ein möglich vollſtaͤn⸗ diger Nekrolog aller Boͤhmen, welche in irgend einer Hinſicht ſich beſonders ausgezeichnet, oder einen bez deutenden Einfluß im Vaterlande ausgeuͤbt haben, ſey's durch ihren Stand, durch Aemter, durch Ver⸗ mögen, ſey's durch Verdienſte um Staat und Vaters land, um Wiſſenſchaft, Kunſt und Induſtrie, u. ſ. w. Die Redactien beſorgt Fr. Palacky. Beytraͤge werden geſchickt: an die Redaction der Zeitſchriften des vaterlaͤndiſchen Muſeums in Boͤhmen; Prag, Altſtadt im Annenhof Nr. 211. Der Jahrgang koſtet außerhalb Des ſtetreich 5 Thlr. Saͤchſ. Um einem ſchon laͤnaſt gefuͤhlten, und von mehreren Gelehrten geaͤußertem Beduͤrfniſſe abzuhelfen, unter den, auf der Univerſitaͤt Wuͤrzburg erſchienenen Diſſertationen aus dem Gebiete der Natur- und Heilkunde, die in der Regel ſelten durch den Weg des Buchhandels verbreitet werden, eine Auswahl der Beſten dem gelehrten Publikum mitzutheilen, hat ſich die unterzeichnrte Verlagshandlung entſchloſſen, eine ſolche Sammlung unter dem Titel: „Sammlung auserleſener Wuͤrzburger Diſſerta— tionen aus dem Gebiete der Natur- und Heilkunde“ erſcheinen zu laſſen, wovon die Redaction der ſchon als Schriftſteller bekannte Hr. Profeſſor der Mediein Dr. J. B. Friedreich übernehmen wird. 5 Da aͤhnliche Sammlungen, wie z. B. die von Sa n⸗ difort, Haller, Stoll, Frank, Weber, u. A. herausgegebenen ſich einer guten Aufnahme erfreuten, ſo hofft die unterzeichnete Verlagshandlung, die Tür typo⸗ graphiſche Schönheit das Ihrige beitragen wird, daß auch ihr Unternehmen guͤtige Theilnahme finden werde, und zwar um ſo mehr, als der Name des Herrn Herausgebers ſchon hinreichend Buͤrge iſt, daß nur ausgeſuchte und gute Arbeiten dem Publikum mitgetheilt werden. 5 Die Sammlung wird in einzelnen Baͤnden erſcheinen, wobei beſonders dafuͤr Sorge getragen wird, daß 1) in jedem Bande Differtationen über verſchiedene Sphaͤren der Natur- und Heilkunde ſich befinden werden, ſo daß Leſer jeder Art in jedem Bande befriediget werden; und 2) daß nebſt den neuſten erſchienenen Diſſertationen noch ſolcher verfloſſener Jahre beigegeben werden, ſo daß der Beſitzer nach und nach eine ſo viel als moͤglich voll⸗ ſtaͤndige Sammlung der ausge ſuchteſten Diſ⸗ ſertationen unſerer Univerſitaͤt erhaͤlt. Da die Verlagshandlung mit ihrer Buchdruckerei auch eine lithographiſche Anſtalt verbindet, ſo werden auch von Zeit zu Zeit Zeichnungen beigegeben. Dieſe Sammlungen ꝛc. erſcheinen im Wege der Sub⸗ ſeriptſon Bandweiſe. Jeder Band wird 8 — 10 Bogen enthalten, in einem farbigen Umſchlage broſchirt ausge— geben, und den Preis von 48 kr. nicht uͤberſteigen. Es werden jaͤhrlich nicht über 4 Bande erſcheinen. Man uns terzeichnet ſich hierauf in der Verlagshandlung fo wie in jeder Buchhandlung, auch wird der Herr Herausgeber die Guͤte haben, Beſtellungen darauf zu beforgen, 75 Wuͤrzburg 1826. . 5 C. A. Bonitas'ſche Verlagshandlung. Leipzig bey Baumgaͤrtner: Katechismus der Pferde- Erhaltungs- Kunde, oder Unterricht zur Wartung und Pflege der orientaliſchen, engliſchen, nordiſchen und deutſchen Pferde— Racen, fuͤr Deutſchland und ſeine Nachbar— Staaten bearbeitet von Klatte. 1826. 8. Nach einer Einleitung in die allgemeine Pferde-Er— haltungs » Kunde handelt der Verf. vom Aufenthaltsorte, von der Reinigung, vom Fuͤttern und Traͤnken a) der orientaliſchen, by engliſchen, c) nordifchen, d) deutſchen Pferde in dem Stalle, dann von der Arbeit und Bewe⸗ gung bei und nach der Arbeit, endlich von den Mitteln der Luftverbeſſerung, verbeſſerten Verdauung, Blutver— beſſerung und Abkuhlung. Das Ganze iſt in einer fo faßs lichen Sprache abgefaßt, daß auch der Uneingeweihteſte die gegebenen Lehren begreiflich ſindet. Ueber Pyrker's Tuniſtas. Die Buchhandlung und Druckerei von Joſeph Gattei zr Venedig kuͤndigte ſeit 1927 an, daß, nachdem der des ruͤhmte Dichter Vincenzo Monti die beiden Epiſoden Ma— tilde und Toledo, und der gewandte Tomaſeo die beiden erſten Geſaͤnge der Tuniſias von Pyrker in das Stalienis ſche mit außerordentlichem Beifalle überfest haben, der edle Venetianer Troilo Malipiero die 12 Bücher derſelben im Ganzen uͤberſetzte, und in 3 Octavbaͤnden auf Sub— feription herausgeben will. Jeder Band wird beilaͤufig auf 1 fl. zu ſtehen kommen, alle vorzügliche Buchhandlun— gen nehmen darauf Beſtellung an, 1073. 1074. 1076. 1078. 1079. 1080. 1081. 1082. 1083. 1084. 1085. 1086. 1087. 1088. 1089. 1090. 1091. 1092. 1093 Inhalt. Regiſter der Iſis von 1817 bis 1826, Band I bis XIX. A. Nach der Reihe. Band I. 1817. —. II. 1818. 1. — III. 1613. 2. — IV. 1819. 1. — V. 7829: 2. — VI. 1820. . VII. 1820. 2. — VIII. 1821. 1. — I IBZ. 2. — X. 1822. 1. — XI. 1822. 2. 1823. I 1823. 2. 1824. I. 1824. 2. 1325. . 1825. 2. — XVIII. 1826. 1. — XIX. 1826. 2. — 1097, Kupfertafeln unb Hollſchuitte. — XII. — XIII. — XIV. — XV. XVI. XVII. 1118. 1119. 1131. B. Nach den Wiſſenſchaften. I. Naturwiſſenſchaften. a) Naturgeſchichte. b) Zoologie. c) Anatomie. d) Phyſiologie. e) Medſcin. 1) Botanik. g) Mineralogie. h) Chemie. 1) Phyſik. k) Muthematik. b Geſellſchafts Verhandlungen. my) Reiſen. II. Allgemeine Wiſſenſchaften. n) Geographie. o) Geſchichte. p) Aeſthetik, Kunſt und Sprachen. 90 Philoſophie. r) Litteratur. s) Gewerbe, Oekonomie und Technologie. C. Namenregiſter. Conspeotus familiarum plantarum Florae Novae Hollandiae R. Brown, in Isidis 1819. Faſc. VI. (Iſt auch für die Beſitzer des befondern Abdrucks der Flora einzeln zu baben.) \ Aus 1620 Hifi U 0 . . . .. — 1 * ‚ M. Ay hi He . x d Mel Ae dee, Air, Inn i 1 1 4 — ——.—— — Tyan Ir en FFF 3 5: Mh eee e u mn ara 5 ae a Sa na I N a EEE | De Camden b. Gen, Wezel m Pen, 88s Bet i & Demmin) Wie Montane. | Mi, Sent Sülfelarein I. GL dep Berbin Fedter Darth 1. Akt. . Se Waere u. de e Seng ieh, Spt. F. er Ls ae &ie e eee e z en 61 Ki hu een. 3 runde. CS. Sol ai —.— —— ee 55 aufm. elde Jußzumenten dep en, c 3, ben ge e edel und Pan Samidı * Te ee e ade 1. ci to b m, * Wort. Desen lat, Späte fl. d. Miinerkunde de Sein bee Aäferfunde 48 b. eee Lunch denkende 5 Ip 3778 Unceer, auf l e 8 Sen e 8 4, Wirtageffen — — r d BiTREREE g e , Gee. Ser Hi GL e e e Lt Ss. fd. . dee ar ih % Ei e e an. Spe. IV. Ci 8. der Monnek Kirsten yon mitt. Bin. u ne Fran. e , Manni. u ee CV d ee wee J e Di. U denke he Feet ten Me. m Sete bee ene "op. Tan. Gin Hm Dinner Wen, Speh Sahne e . 8 . rrins. 5 iR 77 5 45 Mietart red und fren rn e ene e er 5 30 8g il. 8. get 15, et dr Kam 8 ie datiop, Satan de T6 Hund a Mn van r er Wramıfer DIR Vorlefen I ee e e B. 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II. 1824.) 1) Kaida p. 1. fig. 2 — . Heißt auf der Tafel Kaida-Taddi. Taf. 2 ſtellt den unteren Theil eines Zweiges vor, Taf. 3 den ode ren, Taf. 4 die maͤnnliche, und Taf. 5 die weibliche Bluͤthe mit der Frucht. Vor Reede hat man dieſe ſonderbare Sippe mit Ananas (Bromelia) verwechſelt. Ray nannte ſie bloß Frutex indicus, Plukenet‘ (alm. 277) Palmae affinis, arbor conifera. Gpäter (amalth. 15) nach Bauhin Ananas [ylveltris, folio aloes, fruct. cuprellino. Rumph (Herb. amb. 4, 13) nannte fie nach dem Malayi⸗ ſchen Pandanus und beſchrieb an 12 Gattungen außer einigen, die anders wohin gehören, Der ältere Bur⸗ mann (Thelaur. Zeyl 20) brachte fie wieder zu Bro- melia, dem Linne (Fl. Zeylan. 231) folgte und ihm wieder der jüngere Burmann (flora indica 79). Forskal ſtellte fie endlich unter dem Namen Keura als eigene Sippe auf, Forſter als Athrodactylis, und der juͤngere Linne endlich wieder als Pandanus. Juſlieu hielt fie den Palmen verwandt, Petit- Thouars (Encyclop. meth. Iuppl. I. p. 575.) keiner anderen Pflanzenfamille; eben fo Rob. Brown (fl. Novae Holl. I. p. 340, edit. Jenae apud Schmid P. 820) ſtellt fie mit einer andern Sippe neben die Arolden, deren 3. Abth. aber mehr Verwandſchaft zu Pandanus hat, als diejenige, welche er ihm zu nächſt geſtellt hat. Dieſe zie Abtheilung find die Ty- phae, wozu Pandanus gehört, welcher dem Sparganium näher verwandt iſt als Bambula der Avena. “ss Rheede hat 4 Gattungen aufgeſtellt. Die maͤnnli⸗ chen Bluͤthen find wegen ihres Wohlgeruchs ſehr geſucht. Iſt wahrſcheinlich Ananas bravo von Ac oſta, C. Bau hins Arbor fructu ananas ex caudice emergente, nucleis turgente, J. Bauhins Ananas ſylveſtris loliis aloës, fructu cuprellino, und ſicherlich Rays frutex in- dicus, fructu aggregato conoideo Kaida dicto. Plukenet erhielt eine Gattung aus dem füdlichen Ara⸗ bien, nannte fie Palmae affinis, arbor conifera, masca- tenlis longiſſimo folio, tribus ordinibus [pinarum mu- nito (alm. 277.) und hielt ſie für einerley mit Kaida und mit Rays Pflanze; fpäter (Mantilla 145) fragt er ob fie nicht eher Kaida taddi ſey. Es war aber nicht Kaida: nad» her (Amalth. 13) nahm er J. Bauhins Namen an. Rumph ſagt bey Pandanus verus (Herb. Amb. IV. 141.): in horto malabarieo quatuor hujus plan- tae exhibentur fpecjes, nulla autem omnino conve- nit cum pandano noſtro, excepta prima Ipecies, live vera Kaida, quae noſtro Pandano vero accedit, ma- labarenſis vero folia multo [unt longiora. Dagegen Eitt. Anz. z. J. 1826. 5 .gravs Nana brava, wahrſcheinlich eine Bromelia, nicht beſtimmen, was Waetkakeiya der C Pflanze mit Kaida des Hort. malabar., wieder p. 141. Acoſta folia florem cingentia fcribat nimis lutea, fructus eleganter rubros et Melonum magnitudinem habentes, atque quod ex ‚cunctis vul- neratis ramis et trunco copiolus exſtillet liquor, quae omnia forte in malabarenſi et indoſtano Pan- dano vera ſunt, in amboinenſe autem et moluccenfi non obtinet, neutiquam tamen pro diverfis habean- tur plantis, Pandanus enim fere in omni variat in- lula. Endlich: in Amboina Pandänus verus non multum occurrit; quique ibi reperitur debilem fun- dit odorem, neque flores tam bonag notae ac dura- biles Iunt quam in aliis locis. Da aber der Panda- nus nicht angebaut wird, ſo kann er nicht viel abaͤndern und Rumph hat in der Meinung die wohlriechende Kaida zu beſchreiben, eine ſchlechtere Gattung auf Am- boina beſchrieben, welche ſich durch die Groͤße der Frucht und den Bau der Pflaumen unterſcheidet; denn er ſagt p. 139. fructus magnitudinęem habet mali aurantii, led oblongior eſt, in centro cujusvis pyramidis (dru- pae) feraminalum tanquam porus confpieitur, ubi et brevis adparet apex. Rheede ſagt: fructus oblongo rotundi Iunt et praegrandes — in lingulis tubercu- lis (druparum apicibus) tribus aculeatis, lignoſis pa- pillis muniti; und wirklich iſt Fig. 5 die Frucht wie ein großer Tannzapfen (7 Zoll lang, 42 die) mit 3 großen Loͤchern am Ende jeder Pflaume, jedes Loch in einem Hocker vorgeſtellt. Rumphs Pflanze iſt alfo nicht Kaida, obſchon das, was er vom Pandanus ve- rus ſagt, die wohlriechende Pflanze anderer Inſeln be⸗ trifft, welche wahrſcheinlich von der malabariſchen nicht perſchieden iſt. 0 5 el Der ältere Burmann hält Rumphs! Pflanze von Amboina mit Pommeranzenaͤhnlicher Frucht für Acos ſtas Ananas lylveſtr. arborelcens mit melonenartiger Frucht und für Rheedes Kaida taddi nicht für Raids. Kaida-taddi aber iſt eher Rumphs Pandanus Ipu- rius. Plukenet hatte zu Kaida taddi auch Marc ge⸗ Burmann a 0 eyloneſen iſt. Linne beſchrieb durch Burmann verleitet die Waetkakeiya als Bromelia foliis margine dorſoque aculeatus caule fulcrato, [pinofo, (fl. Zeyl. 14), und verbindet Acoſtas, Joh. Bauhins und Rays 5 worinn er Recht zu haben ſcheint, er hat aber mit Unrecht Fig. 1 dazu angeführt; ebenſo Carduus brafilianus, lylveſtris C. Bauhin, wahrſcheinlich Maregraves Nana hrava. Der juͤngere Burmann verbeſſerte die Synony⸗ 1 ſtellt. Es laͤßt ſich daher nach dem aͤlteren 3 es men von Bromelia fylveftris, wie jetzt die Pflanze hieß (fl. ind. 79), nicht, denn er ſetzte Rumphs Pandanus verus dazu, welcher weder Kaida noch Kaida - taddi iſt. Seit dem iſt die Synonymie nicht viel verbeſſert worden. Nach der Eneyclopedie iſt Pandanus odora- tillimus einerlei mit P. verus und Kaida, auch Keura odorifera Fors k. aus Arabien, wahrſcheinlich Pluke- nets Pflanze, ähnlicher der Kaida taddi als der Kaida. Athrodactylis Ipinofa Forſt. iſt wahrſcheinlich die Kaida. Willdeno w (Ip. pl. IV. 645) ändert wenig und man weiß nicht, ob er P. verus von Amboma oder Kaida von Malabar meynt. Im hort. Kewenl. V. 351. ſind beide ausgelaſſen und nur Roxburgh angeführt, der (Hort. beng. 51) Kaida nicht erwähnt, obſchon ich ſeine Pflanze dafuͤr halte. 2) Kaida -taddi p. 3. fig. 1 und 6, dazu gehört, Pal- mae affinis arbor conifera, mascatenfis, longilfimo folio tribus ordinibus [pinarum munito (Pluk. Alm. 277, Mantffa 145, Amalt. 13); und wahrſcheinlich Keura odorifera Forsk.; wächſt wahrſcheinlich in Ara⸗ bien wie in Indien. Rumphs Zeichnung der Frucht B. IV. t. 75. ſcheint mit Kaida -taddi keine Aehnlichkeit zu haben, aber ſie ſtimmt auch nicht mit der Beſchreibung von Pandanus Ipurius, den fie vorſtellen foll, überein: ma- turus fructus vero in multa aperitur ac dehifcit leg- menta, quorum quodvis ex variis conſtat pyrami- dibus (drupis), quae non [eparantur, nifi vi. Die ſemnach hat Pandanus Ipurius eine Frucht wie Kaida- taddi, und ich halte fie daher für Pandanus falcicula- ris (Willd [pec. pl. IV. 640. Encyclop. meth. I. 372), wofern es nicht außer Kaida taddi noch eine ans dere Gattung, drupis falciculatis gibt, obſchon Wild. den Pandanus fpurius p. 645, und Lamarck (Encycl. 1. 572.) nie als Abänderung von Pand. odoratillimus anführen. Zwar hat Rumph, T. go, g1. eine Frucht mit drupis falciculatis abgebildet, welche er p. 151, Folium baggea maritinrum nennt; aber nichts von buͤſchelfoͤrmiger Trennung der Pflaumen beym Reifen ſagt; ich glaube daher daß T go und 81. Pandanus Ipurius, D 78. aber Fol. baggea mariiimum vors stellt. Darum führt Lamarck (Encyc. meth. II. 372) Folium baggea maritimum zweifelhaft bey Panda- mus falcieularis an. (Pand. falcicularis Duſtdt.) ) Perin Kaida Taddi p. 5. fig. 7. iſt augen⸗ ſcheinlich eine beſondere Gattung, die von den Schrift⸗ ſtelleen noch nicht angefuͤhrt worden. (P. unipapilla- tus Denftd:.) 4) Kaida Tlirrea p. 7. fig. 8. fuͤhrt Roxburgh uerſt nach elner Pflanze aus Chatigang als Pandanus urcatus auf (Hort. bengal 71). Rumph (IV. 149) halt ſie fuͤr Pand. ceramicus montanus, aber ich finde eine Aehlichkeit zwiſchen ſeiner Beſchreibung und Rhee— des Abbild. und ich halte eher dieſe Pflanze für Mil- flore der nicobariſchen Inſeln (Aliat. relearch. III. 161), eine praͤchtige Pflanze, die ich zu Madras in Anderſons Garten geſehen habe, und die nicht Pand. odoratill. iſt, wie Rob. meynt. (Pand. [pinifructus Onſidt) s N 5) Panel p. 9. fig. 9. Pluk. (Mantiſfa 139.) er⸗ Sumatra als Uvaria grandiflora. * waͤhnt allein dieſe Pflanze, um zu ſagen daß fie nicht mit Acoſtas Nimbo (jetzt Melia Azadirachta), wie Co m⸗ melyn meynt, verwandt ſey, was jedoch C. nicht ſagt. Er vergleicht zwar Narum Panel mit Nimbo, ſagt aber, daß Panel ganz verſchieden fey. bey keinem Schriftſteller erwaͤhnt (Dennſtedt ſtellt fie unter dem Namen Winterlia aromatica auf.) Ungeach⸗ tet ihrer einfachen Blätter hat ſie doch viel Aehnlichkeit mit Limonia pentaphylla Wild. II. 572, und gehoͤrt wahrſcheinlich mit dieſer Pflanze zu einerley Sippe, wels che kaum mit Limonia acidillima zu einerley Famllie gehoͤrt. Unter Lim. acidillima L. verſtehe ich Limon. crenulata Rxb., welcher durch Koenig verfuͤhrt, Rumphs Anilifolia für Lim, acidiffima nahm, und deßhalb Tljeru Catu Naregam als eine neue Gattung beſchrieb; als aber Linne Fl. Ley lanica 173 zuerſt dleſe ſeitdem Lim. acidissima genannte Gattung aufſtellte, hatte er die Pflanze des Hort. Malab, im Sinn und führte nicht einmal Rum phs Werk an. 6) Narum Panel B. ire ro gehoͤrt mit der vo⸗ rigen nicht in dieſelbe Sippe; Commelin vergleicht fie mit Acoſtas Nimbo, die jetzt Melia azadirachta heißt, was Pluk. bemerkt 139. c Der ältere Burmann, thel, zeylan 231. nennt fie Uva zeylanica, Mali armeniacae fapore; uves de Mato Lulitanis und hielt ſie fuͤr einerley mit Her⸗ manns Palukena. Ray nannte fie, Frutex baccifer, fructu ad lingulos flores multiplici. Linne ſtellte fie Flora zeyl. 224. Append. hielt die genannten Synonyme bey, zu denen in Bur⸗ manns El. indica 124 Rumphs Funis mularius (V. 78.) kam, obſchon dleſer vortreffliche Botaniker 2 Pflanzen unter einem Namen begriff, die wahrſcheinlich nicht zu einer Sippe gehören. Funis mularius latifo- lius t. 42 iſt eine Uvaria, welche ich unterfucht habe, aber nicht einerley mit Narum Panel, die jetzt Uvaria zeylanica heißt (Burm. fl. ind. 124 Wild II. 1267, Encycl. méth. I. 596. Hort. Kew. III. 353.) Ob Burmann, Wild: und Lamarck Narum Panel oder Funis mufar. latifolius bey ihrer Uvaria zeylan. meynen, weiß ich nicht, im Hoxt. Kew. aber iſt Rhee⸗ de allein angeführt. Roxb., der Narum Panel nicht geſehen zu haben ſcheint, beſchreibt eine Gattung von Im Hort. bengal. 45 führt er feine Synonyme an; aber ich verglich feine Pflanze mit einer aus den nordoͤſtlichen Theilen Ben⸗ galens, welche Funis mul. latifl. und ganz verſchieden von Narum Panel iſt. Dieſes bemerkte Dunal (Ano- naceae. Encycl. meth. [uppl. V. 770), wo er bey ſei⸗ ner Grana mularia den Funis mul. latifl. anfuͤhrt; al⸗ lein es iſt keine Unona ſondern gehoͤrt mit Marum Pa- nel, dem Typus der Sippe, zu Uvaria. Linnes Syn⸗ nonyme in der Flora zeyl. für Narum Panel, ſo weit ſie die aͤlteren Schriftſteller betreffen, find mithin rich⸗ tig; ich will nun eine Beſchreibung der Pflanze mitthel⸗ len, wie ich ſie in Malabar im December 1808 in der Bluͤthe gefunden habe. Frutex [candens Folia alterna, bifaria utrinque acuta, ramulis teretibus, glabris. ‚ ovato-oblonga, integerrima utrinque nitida, venola, plana. Ich finde Panel 11 als Uvaria auf und be⸗ 3 — 6 5 Potiolus teres, canaliculatus, brevilfimus, ftipulis nudus. Pedunculus prima facie terminalis videtur, ed prodeunte furculo revere oppolitifolius, lolita- zius, petiolo triplo longior, uniflorus, teres, nudus. Flores nuläntes, magni, virides. Calyæ patentilhi- mus, coriaceus, 3-vel 4 fidus laciniis fubrotundis, toncavis. Petala 6 leu 8 duplice lerie pofita, bali coalita, ovata, concava, acuminata, coriacea, ſuh- dequalia. tae peripheriam receptaculi hemisphaerici tegunt. Germina plura, antheris fimilia, centrum recepta- culf occupant. Baccae plures receptaculo [ubro- tundo pedicellis mediocribus infidunt oblongae, utrinque obtulae, 5-feu 6-loculares. Loculi mo- nölpermi, uno fuper alterum polito,- feptis trans- verlis tenuillimis discreti. Seminum albumen rimis profundis transverlis inciſum. 7) Cara Nöfi p. 13. f. 11. Bem-Nofi p. 15. Ag. 12. Die erſten Botaniker, welche von indiſchen Pflanzen handeln, wie Acoſta und Gärcias ab Horto, nannten dieſe Straͤucher Negunda oder Negundo, wels che in der heiligen und gemeinen Sprache des gangeti⸗ ſchen Indiens Sindhuka und Milinda heißen. Ne- gundo wurde in 2 Arten getheilt, in männliche und weibliche, nicht wegen der Frucht, fondern weil die eine mehr Arzneykraͤfte haben ſollte. Cara noli war die männliche, Bem nofi die weibliche. Calp. Bauhin nannte die letzte Vitex trifolia minor; Plukenet nach Breynius die weibliche Vitex trifolia minor indica, die maͤnnliche Vit. trik. min. indica ſerrata Alm. 390, aber irrig wie Rumph bemerkt, IV. 48. »Dicimus, maximam foliorum partem non [er- ratam elſe et lemper ternatam; fi vero hic frnticu- Ius Saepius detruncetur, in [urculis folia non tan- tum hinc inde [unt folitaria, led etiam ad oras parum ſerrata, feu profunde dentata, ut una eadem- que habeatur planta cum illa, quae in aliis Indiae locis crescit, et a Portugallicis [criptoribus defcri- bitur folia gerere lerrata.““ Beyde gehören wirklich zu Vitex oder Agnus ca- tus (Mantilla 161.), nicht zu Rhus wie im Hort. medic. Amſtelod. Pluk: Negundo mas Phyt. t. 206. fig. 5. gleicht genau der Cara noli. Der altere Burmann nannte Cara noli Vitex trifolia indica, odora hortenlis, floribus caeruleis racemolis, und Bem nofi Vitex trifolia odorata lylveſtr. indica. (Thel. zeyl. 229.) j a Ungeachtet des Vorganges von C. Bauhin, Pluk. und Bur m. betrachtete doch Linne die Sippe dieſer Pflanze für zweifelhaft (Flora zeyl. 413.) Rumph (IV. 48, 50,) beſchreibt 2 Gattungen Lagondium vulgare et litoreum; die erſte Planta fe- mina minor, integerrima et hortenſis, die zweyte Planta mas major, ferrata et [ylvefiris der vorigen Autoren. Die angegebenen Unterſchiede taugen nicht, wohl aber folgende von Rumph: Folia plerumque quinque fimul locata [fünt, — quorum bina infe- riora tempore decidunt, unde in ramis Jloriferis et frugiferis ternata tantum lemper funt, in [urculis Antherae plurimae, angulatae, imbrica- . vero femper quina funt.“ Nun ſind aber bey Lagondium vulgare. „Folia femper [unt limplicia vel ternata.““ Linne folgte in der erſten Ausgabe feiner [pecies plant, dem juͤngeren Burmann (flora ind. 137), und verwarf Rumphs Unterſchiede; und obſchon er Lagon- dium vulgare als Synonym zu Caranoli ſtellte, welche er Vitex trifolia, und Lagondium litoreum zu Bem Noli, die er Vitex negundo nannte; ſo ſchrieb er doch beyden „folia ternata quinataque“ zu, und kehrte zu der alten Unterſcheidung foliola integerrima und ler- rata zuruck, was nichts taugt, da beyde Blattarten bey Beyden vorkommen. Er thut noch ein anderes Merk— mal hinzu, nehmlich zu Vitex trifolia die Panicula di- chotoma, und zu Vitex negundo die flores racemoſo paniculati. Doch paßt keines dieſer Merkmale genau auf beyde Pflanzen, welche ich geſehen habe, obſchon R. Browns (Nova Holl. I. 512.) paniculae rhachis ftricta rami lubdichotomi auf die, in den indiſchen Hecken gemeine Vitex paßt. Burmann ſetzt als eine Abänderung zu Vitex trifolia die V. trifolia floribus per ramos Iparlis feines Vaters (Thel. zeyl. 229. t. 109), welche mir keine Vit. zu ſeyn ſcheint. f Lamarck kehrt zu Rumphs Unterſcheidung zuruͤck und gibt dem Cara Noli oder Lagondium vulgare, folia limplicia ternataque lubintegerrima, der Vit. paniculata (Encyclop. II. 612) folia quinata inte- gerrima: dann iſt aber dieſe Pflanze obſchon fie Rumphs Lagondium litoreum tft, nicht Rheedes Bem-Noli, welche Lamarck nur als eine Abänderung von Cara Noli betrachtet, und daher Vit. Negundo als Gattung ausſchließt. Ich kaun aber fagen, daß die Vit., welche ſo gemein und halb wild in den Hecken um Gaͤrten und ‚Dörfer, gerade wie bey uns Sambucus nigra wäͤchſt, einfache, 3 und 5 zaͤhlige ganz ungezaͤhnte Blaͤtter hat, und ſelbſt Rheede fagt von Bemnoli: folia in petiolis terna et pallim quina. Ich halte daher mit Lamarck Cara Noli und Bem Noli für bloße Abaͤnderungen, zu welchen auch Rumphs Lagondium vulgare gehoͤrt. Da Lamarck Exemplare einer anderen Gattung mit Bluͤthe und Frucht hatte, welche er für Lagondium litoreum haͤlt, ſo glaube ich, Rumph habe mit Unrecht ſeine Pflanze mit Bem Noli verglichen und Linne irrig vers anlaft, Negundo mas et femina als Gattung zu uns terſcheiden. Ungeachtet Lamarcks Bemerkungen hat doch Witt denow, der nie die Pflanze geſehen, Vitex panicu- lata oder Lagond. litoreum mit Bem Noli und allen Synonymen der Flora zeyl. p. 414 vereiniget und fo V. negundo beybehalten; er bemerkt dabey, daß Vit. trifolia folia fabtus tomentola habe und Vit. negundo folia Sabtus nuda, weil das Wort Bem nach Rheede „weiß“ bedeutet und dieſer Varietaͤt gegeben wurde, weil ihre Blaͤtter weißer ſind als die von Cara Noli, was wahrſcheinlich von einem weißeren Filz herkommt. Linne ſcheint indeſſen Exemplare von Lagondium li- toreum geſehen, und dicfe Pflanze bey feiner Vit. ne- gundo gemeynt zu haben, obſchon er irrig Bem Noli damit verbindet. Neue fpecififche Charactere für dieſe Pflanze fehlen, und ich habe nur 1 davon geſehen. Nach allem muß ich bekennen, daß die Figur von * 4 g Lagond. litoreum und Plukenets (Phyt. t. 521. fig. 2.) von Vit. orientalis anguſtis foliis, femper tripar- tito divilis (Alm. 390), welche in der Encyclop. für Lagond. litoreum angeführt iſt, mehr Aehnlichkeit hat mit der um die Doͤrfer gemeinen Pflanze, als die Die gur von Lagond. vulgare oder Pluk., von Vit. trifo- lia minor oder irgend einer im hort. malab.. Den⸗ noch kann ich nicht alle Schwierigkeiten wegraͤumen. Von der uͤberall in Indien gemeinen Pflanze befinden ſich Exemplare in der Sammlung der Dftind» Compagn. Sie find ganz ſicher Vit. negundo Roxb. Hort. ben- gal. 46; er erhielt aus Pegu eine Pflanze, die er fuͤr Vit. trifolia hielt, weil fie mit den Abbildungen von Lagond. vulgare und Cara Noſi übereinflimmt. Was die Figuren betrifft, ſo ſtimmt es mit meiner Anſicht überein; dann müßte man aber die meiſten Synonyme in Linnes flora zeyl. zu Vit. Negundo übertragen und dann muß ich bekennen daß ich Vit. trifolia, unter welchem Nahmen ich die in Indlen gemeine Pflanze in die Sammlung der Compagn. geſchickt, nie geſehen habe. 8) Schetti p. 1. fig. ı3. Commelyn hielt dieſe Pflanze bis auf Rheede ſuͤr unbeſchrieben; fie wurde aber bald im Syſtem aufgenommen von Brey nius, Hermann und Plukenet, der fie Jasminum in- dicum lauri folio inodorum, umbellatum, floribus coccineis nannte (Alm. 196, Phyt. t. 59. fig. 2. Der ältere Burm. (hel. zeyl. 125.) feßt Synonyme von Ray und dem damals noch nicht erſchienenen Her- bar. amboinenle hinzu, nebt einer Note, welche Ste Aufmerkſamkeit verdient: „Si vero meam plantam un Hermanno iplo in Zeylona quondam collectam, e ed Breynium etiam ab iplo transmillam, examinem, et cum H. Malab. figura et defcriptione_ conferam, in quibusdam differre videtur. Noſtrae enim folia funt multo longiora, angultiora, acutiora; frequen- iora etiam multo ad [urculos proveaiunt, interpo- Hats plurimis minoribns foliolis, quae accuratiflime omnia in tabula noftra (37.) infculpi curavi. Flo- res Schetti H. Malab. dicuntur incarnati, polteaque dilutiores, flavescentes. cum noltrae plantae funt intentilfime holofericei, rubri.“ Auf dieſen 1 6 ſchied zwiſchen Schetti und der Pflanze von 605 erm. und Breyn. haben die Botaniker nicht gehoͤrig geachtet. Obſchon ich glaube, daß Rheedes und Bur m. Pflanzen verſchiedene Gattungen ſind; ſo ver⸗ binde ich Herm. und Breyn. Synonyme mit Bu . manns Pflanze, und laſſe Comm. und Plu 3 bey der von Rheede; Burmann führt 5 OL TER Namen von Hermann an, 3 aus dem Mul. Zeyl., 1 von feinem Paradili batavi prodromus, und I von feinem Herbario. Ob Hermann unter dieſem Namen einerley Pflanze verſteht, weiß ich nicht, da ich biefe Werke nicht habe, aber die Pflanze in feinem Herbar. iſt ohne Zweifel die, welche Burmann beſchreibt. Lenne führt (flora zeyl. p. 54.) Hermanns Pro- dromus allein bey Schetti an, ſetzt aber Ratabala (Rothe Bala) als den Zeylon. Namen hinzu, 2 cher ohne Zweifel zu Burmanns Pflanze gehört, ob» ſchon er einer Ixora mit rother Blume zukommen mag. Denn Rata verdorben aus Rukta des Sanskrit bedeu⸗ un. 5 8 tet dieſe Farbe. Wenigſtens begreift Linne unter Ixora foliis ovalibus, l[emiamplexicaulibus 2 Pflanzen, Rheedes Schetti und Burmanns Jasminum flore tetrapetalo 0. ET nf Der ältere Burmann führt im Theſ. Zeyl. zu dieſem Jasminum dle flamma Ylearum peregrina aus dem Herb. amboin. (IV. 107. t. 47) an, ſah aber nachher den Irrthum ein und brachte daher dieſes Jasminum zu Rumphs flamma [ylvarum (Herb. amb. IV. 105. t. 46.) ganz verfchleden von flamma Sylv. peregrina und noch mehr von Scheiti. ö Der jüngere Burmann (flora ind. 34.) behielt Linnes Name Ixora coccinea de r fl. zeyl. bey und fegte ſeines Vaters und Pluk. Synonym nebſt der flamma [ylvarum und dem Schetti dazu, vereinigte alſo 2 Gat⸗ tungen. Er ließ zwar Hermanns und Rays Sy⸗ nonhm weg, brachte aber eine neue Pflanze von Pluk. hinzu (Mantilla XX. t. 364. fig. 2.) Arbor indica Lauri amplioribus foliis obtulis e regione binis, flo- ribus jasmind, (ummo ramulo umbellatim politis ex inlula Johanna. Obſchon Pluk. fie mit TIjovanni Amelpodi (Hort. mal. VI. t. 47-) vergleicht, eine Pflanze, welche 5 Staubfäden hat, fo iſt fie doch wirk⸗ lich eine Nora, nahe mit flamma Iylvarum peregrina verwandt, aber hinlaͤnglich von Schetti, flamma Iyl- varum und jasminum flore tetrapetalo verſchieden, ſo daß wir ſetzt 4 Gattungen von Ixora mit rothen Blu⸗ men, unter einem Namen haben. r Willdenow. ließ die Sache wie fie in Bu rm. fl. indica ſtand, aber Lamarck (Encyci. méth. III. 343.) ließ des Altern Burm., Hermanns und Rum phs Pflanzen weg, und bringt zu Schetti die 2 Synony⸗ men von Ray und die 2 von Plukenet. Da auf dieſe Weiſe Lamarck 2 mit Schetti verbundene Pflan⸗ zen trennte und flamma [ylv. peregrina von Jasm. tlore tetrapetalo verſchieden iſt; fo hat er 3 ins reine gebracht. Jedoch ließ er Arbor indica ex inlula Jo- hanna Plukenets, welche ſicherlich von deſſen Jasm. indicum etc. verfchieden und wahrſcheinlich einerley mit Schetti iſt, obſchon Burmanns und Rheedes Pflanzen verſchieden zu ſeyn ſcheinen. Im hort. Kew. (I. 244.) iſt bey Ixora coceinea kein ind. Botaniker angefuͤhrt; es iſt auch nicht leicht zu ſagen, ſelbſt wenn man Linnes Hpecies plantarum ganz bey Seite ſetzt, ob in deſſen fl. Zeyl. Burmanns und Hermanns Pflanze, oder Schetti gemeyt iſt, wahrſcheinlich jene, weil er Herm. Sammlung in der fl. Zeyl. beſchrieb. 3 Endlich führt Rorburgh (fl. ind. I. 385.) 4 Gat tungen aſiatiſch. Ixoren mit rothen Blumen auf. Zur Ix. coccinea bringt er Scheiti und Burm. Jasmin. flore teirapetalo an, d. h. Rox b. Ixora coccinea iſt die von Bur m. aber wahrſcheinlich nicht die von Rheede, worin ich ihn beyſtimme. Ich habe dieſe Gattung nur im bot. Garten zu Calcutta geſehen, aber die 2te mit rothen Blumen, welche Rox b. I. Bandhuca nennt (fl. indica I. 386), iſt überall gemein und ſcheint uur dem Schetti am naͤchſten zu kennen, obſchon in der Ahr bild. die Blumenlappen zu ſpitzig angegeben ſind. Die 2 anderen Gattungen mit rothen Blumen ſind ———ñ—ñ—ͤ— —— 8 3 i 10 flamma [ylv. und flamma ſylv. peregrina, welche Rox b. Ix. fulgens und ſtrictan nennt, dieſe Namen koͤn⸗ nen aber nicht bleiben, da ſchon andere vorhanden ſind. Dieſe 4 Gattungen ſtecken alle in Linnes IX. coccinea und es iſt nicht gewiß ob Schetti eine davon ſey. Neh— men wir 3 Gattungen an, ſo haben wir eine fuͤr jeden Namen von Herm. bey Burmann unter IX. coccinea ohne Plukenets afric. Baum. a 9. Bem-Schetti. p. 19. f. 14. Dieſe Pflanze iſt in eben ſo vlele Schwierigkeiten gehuͤllt wie die vorige. Commelyn konnte ſie 1679 zu keiner underen bringen, aber 1696 nannte fie Pluk. Jasm. indicum lauri Fo- lio inodorum, umbellatum, floribus albicantibus (Alm. 196. Phyt. t. 109. fig. 2.) und er fand daß ihrer ſchon Herm. und durch ihn Breyn. erwaͤhnt hatte. Ich kann indeſſen Pluk. Pflanze nicht fuͤr Rheedes halten, denn Pluk. nennt die Blätter, ob— ovata obtula. Rheede elliptica acuta; in der erſten ragt die Narbe kaum uͤber die Blumenroͤhre hinaus, bey der letzten iſt fie faſt fo lang als der Saum. Bur m. nannte ſie 1737 (Th. zeyl. 126) Jasmin. fore tetrapetalo flavo und citirte zu Bem Schetti Pluk. mit feinen 2 Synonymen, Rumphs flamma Iylvarum (damals handſchtiftl) und auch eine weſtind. e von Sloane, die ſicher ganz verſchieden war. o hatte er vielleicht 4 Pflanzen unter einem Namen. Linne ſtellte 1747 (fl. zeyl. 55) zu IX. folüis oyato lanceolatis den Bem- Schetti mit Bur m. Sys nonym und ſetzte Rum ph und Sloane bey Seite. Ob aber Herm. Pflanze, welche Linne beſchreibt, der Bem Schetti oder Pluk. iſt, bleibt zweyfelhaft; ich halte die letztere dafuͤr, denn er ſagt, admodum affinis praecedenti (id elt jasmino flore tetrapetalo Burm. tkef, zeyl. 125. t. 37.) et forte lola varietas. Plukts Abbg iſt Bur m. t. 57. ziemlich gleich, welche letzte dem Bem Schetti wenig aͤhnelt Als Burm. 1780 Rumphs Werk herausgab, fühlte er feinen Irrthum, daß er flamma lylvar., für Bem Schetti angeführt hatte und brachte fie zufSchetti, vielleicht noch irriger, denn die Abbg von Bem Schetti und flamma [ylv. gleichen ſich ſehr, wenigſtens mehr als die von Sehetti oder Burm. Jasminum flore tetrapetalo; aber die prächtig rothen Blumen der Ham— ma ſy lv. ſcheinen dieſe Aenderung der Synonyme her— vorgebracht zu haben. a 1768 nannte der jüngere Burm. nach Linne unfre Pflanze IX. alba (fl. ind. 34.), kein paſſender Name, wenn man Bem Schetti meynte, denn deſſen Blumen find nur albicantes et [ubflavi, pede autem quo ca- lici infident (corollae tubo) non nihil quoque ru- deſceme. Seitdem hat man wenig geändert, auch ſelbſt Willd. nicht, als er Bem- Schetti und Pluk anfuͤhrte, obſchen er Burm. und Herm. und ſelbſt Linnes fl. zey l. wegließ, waheſchelnlich weil er Rheede als die. beſte Gewähr betrachtete, deſſen Figur auch wenig Aehn— lichkeit mit Ixora coccinea hat, beſonders wie fir Bur m. abbildet (Thel. zeyl. t. 57.) 1789 beſchrieb Lam. (Encycl. III. 543) unter Ix. lanceolata. den Bem-Schetti und brachte flamma lylv. dazu, welche auf jeden Fall die größte Verwandt ttt, Anz. z. J. 1828. ſchaft mit Rheedes Pflanze hat, obſchon die Farbe der Blumen die Sache ſehr zweifelhaft macht: qui mi- nii rubentis [unt coloris interne, vetustigue ſunt languinei coloris, ita ut in quovis florum corymbo bini diverfi conſpiciantur colores, iplörumque Jua- virubentis ſunt coloris. Herb. Amb IV. 1059). Man kann daher kaum flamma lylvar. für einerley mit Bem Schetti halten, und fie iſt gaͤnzl. von Jasm. flore tetrapatalo (Burm. thel. zeyl. 125. t. 57.) verſchieden, obſchon fie Lamarck damit verein get, weil er Schetti für Ix. coccinea hielt. Ix. lan- ceolata begreift daher wahrſcheinlich 3 Pflanzen und ſelbſt 4, da Lam. noch IX. alba Linne anfuͤhrt, wo⸗ fern dieſer Pluk. Jasm. indicum etc. meynt (Alm. 196. Phyt. t 109. fig. 2.). Jedoch führt er Linne nur mit Zweifel an, und betrachtet Pluk— Pflanze als eine ausgezeichnete Abänderung. Ob Lam. Bem Schetti oder flamma lylv. meynt, bleibt zweifelhaft, da er in Beſchreibung der Farben Nheede und Rum ph vermengt und ſein Exemplar wahrſcheinlich verſchoſſen war. Wallich meynt zwar in einer Note zu IX. fulgens in Rorbghs flora ind. I. 387, Lam. habe f. Iylv. im Sinn, und IX. fulgens (Ix. longifo- lia J. E. Smith) ſey Lam. IX. lanceolata, mit Aug ſchluß aller Synonyme außer fl lylvar.. Dieſes ſcheint mir aber ſehr zweifelhaft, und ich glaube Lam. habe wirklich Bem Schetti geſehen und ihn Anfangs unter die Synonyme geſtellt. Da die fl. lylv. IX. longi- folia mit Recht heißen follte, (da Smith den Namen früher gegeben), fo koͤnute Bem’'Scheiti den Namen lanceolata bekommen, denn Linnes IX. alba iſt wahr⸗ ſcheinlich Pluk. Pflanze (Phyt. t. 10g. f. 2.) Roxb. war auch einmal dieſer Meinung, obſchon er es in der Fl. indica nicht fagt, aber dennoch war dieſes der Grund daß er den Ja- Mou- Tang der Chineſen IX. alba nannte (fl. ind. J. 389), was Wallich verleitete zu ſagen, daß dieſer mit von IX. alba L., worunter er Bem Schetti verftand verſchieden fey. Ungeachtet der verſchiedenen Blumenfarbe von Bem Schetti und Flamma Iylvarum wage ich doch nicht Lam. Meinung zu verwerfen. Sollten ſie wirklich ei⸗ nerley ſeyn, fo müßte man die Namen Ix. fulgens und longifolia verlaſſen, wofern nicht Smith eine von Bem Schetti verſchiedene Pflanze geſehen hat, wie es fich auch übrigens mit Fl. lylvarum verhalten mag. 10) Nedum Schetti p. 21. f. 15. Die a letzten, Schetti genannten Pflanzen, gehoͤren offenbar zu Ixora L. die vorliegende aber zu Memecylon und gleicht ſehr M. cordatum Lam. (Encycl. IV. 89. IIluſtr. gen, t. 284. f. 2.), doch find die Blätter viel laͤnger und der pedunculus communis kuͤrzer. Kein anderer Schrift⸗ ſteller hat dieſe Pflanze augefuͤhrt. 1 11) Scherunam Cottam p. 23. f. 16. Pluke⸗ net vergleicht in ſeiner Mantilla p. 21. Dieſe Pflanze mit feiner Arbor indica mali aurantii foliis obtuliori- bus e Maderafpatan (Phyt. t. 142. f. 2.) welche er in Alm. 43 mit Akara-Patfjoti (Hort. Mal. V. p. 15) verglichen hat; Dieſe iſt Tetracera malabarica, und ſcheint Pluck. Figur ſehr wenig zu gleichen, welche übrigens wohl Scherunam Coitam vorſtellen mag, je 1 * 4 doch iſt Zeichnung und Beſchreibung ſehr unvollkommen. Pluk. führe nach dem Lommentator des ort. malah. als Synonym Corni l. lorbi Ipecies von Bontius an. Linne verbindet (fl. 20) l. 507.) Scherunam Got- tam mit einer Pflanze von Ray, mit einer von Her⸗ mann, die Burmann erwahnt (Th. ze) l. 29,0%, und 100 der Pflanze von Bonttus, und nennt ie, Cluga foliis ovalibus peuiolalis reiulis fleribus racemolis, feffilibus. . Nun hat aber Rhee ders Pflanze 4 Samen in einer ſaͤuerl. Beere, was auch bey Ray's Pftanze der Fall ſcheint (kructu tetralpermo), während Linnes Pflanze, wenn fie ein Clutia iſt, eine 3facherige Capſel hat. Er bekennt, jedoch daß der Ulort. malab. feine Iflanze ſchlecht abbitde. Bey Scherunam Cottam mag man daher die Synonyme von Ray und Bontius laſſen, wahrend Hermann und Burmann, welche den Hort. malab. nicht anführen, wahrſcheinl. Linnes Clutia beſchrieben. Der juͤngere Burmann (flora ind. 217.) andert nichts, ſondern folgt der [pecies plantarum, nennt die Pflanze der flora zeyl. Glutia reiula und führt den Hort, mal. ohne Weiteres an. Lam. (Encycl. II. 54.) bekam Pflanzen von Sonne rat und ſah eine andere in Com merſons Sammlung. die Rheedes Figur gut darſtellt, fuͤhrt auch Ray und Bontius an, zweifelt aber ob feine, Clutia Iquam- mofa Linnes Clutia, retula ſey. Auf keinen Fall iſt dieſe Clutia Scherunam Cotiam, denn fie har caplules ovoides, globuleufes, lilles, a trois ou, quatre loges monoſpermes, , während die Frucht von Scherunam Cottam, wie Linne richtig bemerkt, eine Beere iſt: Fru— ctus qui [urculis infident parvi et rotundi [unt ad infiar pyrorum lauri [uperficie glabri, primum vi- rides ac nitentes, dein colore nigro dum maturi Sunt et Saporis [ubacidi, continentque quatuor grana feminis alba ac, transparentia in propriis luis locu- lis.” Ob Clutia I[quammola einerlei mit C. retula iſt, weiß ich nicht. ; In Roxbghs Fl. coromandeliana wurde Clutia wegen der Aehnlichkeit mlt Clulia in Cluytia verwan— delt und ſo dem Namen des Botanikers aͤhnlicher ge— macht. Will d. nahm dieſe Aenderung an, gab Clutia retufa mit den Synonymen der Flora, zeylanica und führte den Hort. malab. dabey an, der eine ſchlechte Figur. gebe, ohne Clutia I[quammola zu erwähnen. Rn‘ ich Allem gleicht die Figur von Scherunam Cot- tam der Bridelia [pinofa (Willd. IV. 979.) ſo ſehr, und iſt fo wenig von Cluytia ſtipularis (Wiild. IV. 883.) verſchieden, daß ich ſie fuͤr einerley halten wuͤrde, welche nicht die Beſchreibung der Frucht davon ab, ſo daß nan nicht. fügen kann, ob es eine Cluytia oder Br lia iſt. } a 2) Schem Pariti p. 25. Dg..nrz „aift Hibilcus zofa finenfis Li; Warum er ihr dieſen Namen gegeben leuchtet nicht ein, denn die bey den alten Botanikern als Rola ſinenlis vorkommende Pflanze iſt Hibiscus mutabilis IL. Wahrſcheinl. war er durth- nachläffige An, ſicht von Commelyns Note bey Schem . Pariti Weiher: mp geſagt iſt: procul dubio planta haec elt Ipecies zolae finenlis,Berrarii; allein dieſes ſagt nichts weiter als daß es eine, Gattung derſelben Sippe ſey. Re 12 In der f. zeylanica führt zwar Linne als Synonym 5 an Alıhea arborea, Rola linenlis flore maultiplici Herm. und betrachtet die Anwendung des Namens von Rola finenfis. auf Hibiscus matabllüäs als einen Ir⸗ thum, allein dieſes Eltat von Hermann iſt wahefcheint. irrig und kommt von einem Mißgriff im alteren Bur- mann (Tnel. zeyl. 135) her, welcher Rota linenlis Ferrarii und ihre Synonyme mit Schem Pariti und Flos feſtalis Rumph und Waddaghas der Ceyloner, welche Hib. rola finenk, L. iſt und bey Herma un Malva indica frutelcens flore pleno, roleo, rubro heißt, verbindet.“ ae 1 0 Ar 00 f Bur mann ſcheint Linne in einen andern Irthum gefuhrt zu haben, indem er Tourneforts Kermia linenſis fructu Lubrotundo, flore plens fuͤr Schem Parii anführt, da ſte doch zu Hib. mutabilis L. ges höre, wie Lam. richtig bemerkt (Eucyel. III. 333.) Liu ne führt nur die Schriftſteller an, welche von der gefüllten Blume, was Schem Pariti iſt, handeln, aber Rheede beſchreibt die einfache unter dem Namen Ain Pariti (VI. 75, t. 43:0 Dieſe fuͤhrt Bur mann an, was Linnes Auslaſſung um ſo merfwürdiger macht; ſelbſt Lam. hat dieſem llebel nicht geholfen. in Wuld. (LI. 812.) verließ den Fehler hinſichtlich Hermanns, behielt aber den in Ruͤckſicht auf Tour- nefort, und durch einen Druckfehler ſteht Scheru Parıti ftatt Schem Pariti. 5 13. Belilla p. 27. fig! 18. Der Commentator konnte dieſe Pflanze mit keiner anderen vergleichen, und Pius kenet brachte es nicht weiter. In der Hantitla 49 wollte er ſie zwar mit Ciſtus lempervirens laurifolia, floribus eleganter bullatis, virginiana (Alm. 106. Phyt. 1. 101. f. 5.) vergleichen, d. he mit Kalinia angultifo- lia; aber er ſah ein daß die Pflanzen verſchieden waren; fie find auch wirklich nicht mit einander verwandt. { Rumph (IV. 111.) beſchrieb unter dem Namen folium principillae, wie er meynt die Belilla, allein er hat offenbar 2 Gattungen (lauilol et angukitoliüm) einer Sippe beſchrieben, ohne zu ſagen, welche er fuͤr Belilla halt. Uebrigens ſagt er: „Latiloliae [peciei tolia quodammodo cum illis Bra/fieae conveniunt luntque ampla et lubrotunda, in obtulum apicem delinentia „, — lanuginoſa, lepiem, octo et novem pollices longa, lex ſeptemve lata. — Unus autem ex quinque radiis (laciniis) calycis excreleit in fo- lium album odoratum inliar unguenti cujusdam aro- matici — in ulu apud mulieres ad corpora ſua la- vanda, cum. iplis gratum concilient odorem.” Da— gegen ſagt er von der andern: Anguftifoliae Ipeciei folia unt minora angultiora, firmiora nec adeo la- nuginola, et folium ex calyce album fere inodo- rum.)“, Demnach, bezieht ſich t. 81. darauf, denn ihre Blätter find. ſchinal und ſpitzig, ohne Aehnlichkeit mit dem von Bralſica. Nun ſagt Rheede: „Folia ob- longa-rotunda (ovata) cum culpide anguſto in ver- tice (acuminata), pilola, ac lanuginofa — Folium albillimum, quod loco quinti calyeis folii cuſpidati fructus yertici infidet, odoris ſylveltris.“ Nach dem Obigen hat folium principillse anguſtilolium die groͤßte Aehnlichkeſt mit Belilla, aber die Blumen der letztern interius calorem habent rubicunde pulchrum ſeu ‘fearlatinum , während die von folium principillae in- terne 'maxime lutei find. Zwar wird dieſes ausdruͤck— lich nur von kol. principillae latitolium geſagt, aber auch anguitıfolii flores latitolii lunt fimiles, und eine Pflanze, welche ich für fol. principillae auguftitolium halte, hat gelbe Blumen. Ich habe keine mit ſcharlach⸗ rothen Blumen geſehen, wie ſie Rheede beſchreibt. : Der ältere Burmann vereinigte (Thel. zeyl. 165) Belilla mit feiner Mullaenda zeylanica flore ru- bro, fructu oblongo polylpermo, folio ex florum ihyrſo prodeunto albo; allein, obſchon die Blumen wie die von Rheede roth find, ſo tft doch das weiße Blatt des Coörymbus kein Kelchlappen fondern eine Bractea. Es muß alſo ein von Rheedes Belilla verſchiedene Gattung ſeyn, ſo wie auch von beyden Rumphs, welche Burmann damit vereinigt. Auch ſcheint ſie von Rays Pflanze verſchieden zu ſeyn, wel: che Burmann auch anführt, die beſchrieben iſt als „Mulfaenda, arbor Indica, tloribus in lummis ramu- lis veluti- in fasciculos dilpofitis, e quorum medio lurgit folium latum, lingulare, flavicans.“ Die gelbe Farbe unterſcheidet Rays Pflanze von allen Sats tungen Mülaenda. Daß auch dieſe Farbe nicht bloß vom Trocknen der Pflanze abhieng, ergibt ſich aus Ders manns gleichfalls von Burmann angefuͤhrter Mul- laenda, wo die lebendige Pflanze fo beſchrieben iſt; Fo- lium, quod ex floram thyrlo prodit, differt a cae- teris, entque Coloris luteo-virescentis.“ Burmann ſagt p. 166. von dieſen Bracteen, color in his albus vel flavxefcens, fo daß Rays und Hermanns Pflanze einerley mit Buüurmanns ſeyn mag, allein vielleicht hat er nie Rays Angabe mit der ſeinigen uͤbereinſtim— mend machen wollen. t 2 Burmann ſcheint oft Pflanzen als ſynonym ans geführt zu haben, die er bloß zu derfelben, Sippe gehoͤ⸗ tig betrachtete, denn obſchon er die Belilla anführt, fo gibt er ſich doch viele Mähe Unterſchiede zwiſchen ihr "und feiner Pflanze aufzufinden. „Notandum elt quod in Hort. Malab. calyx brevis et quinquedentatus tantum exhkiheatur, quum in noſtra planta lit te- nuis — in quinque radios longitudine floris pro- ductus, longus, hirſutus.“ Er nimmt auch an daß Rheede feine Beliſla als glatt abgebildet, bekümmert ich aber nicht viel darum weil, wie er richtig bemerkt, die Figuren des hort. malab. den Flaum oft weglaſſen. Dieſes iſt jedoch bey der Belilla nicht der Fall, wo we⸗ nigftens die Blätter rauch abgebildet ſind. Die andes ren Theile, welche in Burmauns Figur t. 76. ebenfalls rauch ſind, erſcheinen im Hort. malab. glatt, mahrs ſcheinlich aus Nachlaͤſſigkeit des Zeichners. Burmann unterſcheidet richtig feine Pflanze von Folium princi- pillae. Rumph, nahm aber bey der Herausgabe des Herb. amhoinenfe es zurück und behielt alle Synony⸗ me außer Belilla, ſogt auch nichts vom Unterſchied zwi⸗ fen folium principilfae latifolium und anguftifolium. Linne beſchreibt (kl. zeyl/ 84) Hermanns Mul- kenda, die mithin gelbe Deckblalter haben muß; und er ſetzt deshalb Ray's Pflanze mit ſolchen Deckblaͤttern dazu, aber er ſuͤhrt auch wie Burmann, Rays rr 14 frutex indicus baccifer fructu oblongo poly ſpermo an, welcher von Mullaenda arbor ını ica verſchieden, und einerley mit Burmanns Muffaenda zeyl., die auch angeführt iſt, wie auch Belilla ſeyn mag. Man kann daher nicht ſagen was fuͤr eine Pflanze Linne meynt. Der jüngere Burmann verbeſſerte nichts (kloxa ind. 35.) Fur Mallaenda frondola führt er Flora zey- laniea, ſeines Vaters Thelaurus, folium principillae ohne Unterſchled und Belilla an, laßt Rays beyde Pflanzen weg, nennt aber Pryons Pflanze mit gelben Deckblattern. 7 Bey Wild. (I. 997.) werden die Synonyme file Belilla oder Mullaenda frondola nicht beſſer. Er ſetzt ein Citat von Vahl hinzu, ſtellt Rays beyde Synos nyme her und laͤßt Pryon weg, daher weiß man nicht welche Pflanze er meyltt. Die Stelle aber (Bractea altera cujusvis pediceili enata in tohudın re laͤßt ſchlteßen daß feine Pflanze zur Figur des altere VBurmanns gehört. En > Lam. hat den Character der Gardenia ganz vers fehlt indem er glaubte, ſie habe 2 oder 4 facherige Bee⸗ ren, und daher die Mullaenda frondola als Gardenia appendieulata aufjtellte mit Wildes Synonymen, Vah ! abr (Encycl. II. 608.); fein Exempl. ſcheint aber zu Rheedes Pflanze zu gehören, denn die Blaͤt⸗ ter waren zugeſpitzt und haarig, Blumen roth und der weiße Blattenhang kam vom Kelch. Er ſagt: die Blu⸗ men haͤtten, une odeur aromatique fort agreable, Rheede aber: luntque odoris nullius; Da er feine Exemplare von Sonnerat ohne Zweifel trocken erhielt, ſo nahm er vielleicht den Wohlgeruch von Rumphs folium principillae latilolium, welches von Lamarks Abbildungen Illufir. gen. t. 157. k. 1. b. o. d.) verſchieden iſt, wie auch von der Pflanze lig. a., nicht wahr, Jene halte ich für Belilla, dieſe für folium principillae an- ultifolium, deſſen Blumen kleiner als die von Belilla abgebildet ſind. Spaͤter hat Poiret die Mullaenda von Gardenia getrennt und . appendiculata Mullaenda frondola genannt (Encycl. IV. 393.); aber er nimmt Lam. Synonyme an, fo daß dieſe Pflanze wahrſcheinl. Belilla ift. PN Bey Mullaenda frutefcens ſteht in Hort. Kew. (I. 375): calyce brevilſimo differt a Mullaenda fron- dola cui calycis foliola linearia, tubo cerollae pa- rum breviora, welches beweißt, daß der Autor Wülld⸗ folgte, wahrſcheinlich nach Liunes Manrillaß weiche die Pflanze des Thel. zeylan. für die eigentl. Mulaenda frondola hält. Im Hort. bengalenſis XV. wird Belilla fuͤr Mul- faenda frondola angeführt, ich vermuthe aber hier ein Verſehen, denn die Pflanze, welche ich im Garten ges ſehen habe, die einzige Mullaenda mit laubartigen An⸗ hangen am Kelch, war loljium principillae anguſtifo- lium mit kleinen, gelben Blumen. Dieſe nenne ich Muflaenda dovinia, die Belilla Muflaenda Belilla, Burmanns Pflanze Mullaenda frondola, Rays und Hermanns Mullaenda flavescens. f 14. Modera Canni p. 29. lig. 19. Commelyn hielt dieſe Gattung für eine Caniram (Hort. Mal. J. 67. t. 37.) d. h. der Sippe Siryehnos. Puk, He 15 — ng 16 fie für fein Solanum arborelcens e Vera cruce lati- folium (Alm. 350) keine Meynung iſt richtig wegen der 10 Staubfaͤden und 5 Griffel. Hermann, Ray und der ältere Burmann nannten fie Ceralus (Thel. zeyl. 57); nicht beſſer, denn obſchon Burmann die Modera Canni nicht anfuͤhrt, ſo meynten ſie doch wahrſcheinl. dieſelbe Pflanze wie Linne annimmt (I. zeyl. 249). Uebrigens hat Hermanns Exempl. da es Linne unterſuchte nur 3 Griffel, während Rheede s beſchreibt; feine Figur ſtellt die Geſchlechtstheile ganz von der Blume bedeckt vor, waͤhrend Linne die verbuns denen Staubfaͤden ſo lang als dieſe Decke vorſtellt. Der jüngere Burmann nahm Linnes Namen Hu- gonia my ſtax an, und ſetzte aus Petivers Herba - rium hinzu: Nux vomica Maderalpatana minima, fpinis corniculatis, welches zeigt daß Petiver in dens cue Sehe verfiel wie Com melyn. Burmann hat einen Unterſchied in den 3 Exemplaren bemerkt, ſagt aber nicht, welches er fuͤr Modera Canni anſieht. Linne und der jüngere Burm, führen Ray an, der diefelbe Pflanze unter 2 Namen beſchreibe. Lar marck ſagt daſſelbe (Encyel. III. 149.) Nach dem aͤl⸗ teren Bur m. und nach einem Namen von Ray ſollte man Modera Canni für Ceralus halten; der jüngere Burm. trennt fie In 2 Sippen, Acgoceratos und My- hax. Lamarck unterfiheidet richtig Hugonia My ſtax L. oder Modera Carni von Hug. Myltax Cavan. und nennt diefe Hug. lerrata; aber im Supplem. III. 62. wird auf die Figur von H. Myſtax (Lam. illufir. t. 572) verwieſen, wo die Blätter gezaͤhnt find: dieſe Fir - gur kann jedoch nicht Lamarcks II. lerrata oder II. myſtax Cav. vorſtellten, da ſie eine Pflaume mit 10 Samen (Gartn. I. 281.) hat, während die Frucht vor H. lerrata eine 5fahe Beere iſt, je 2 klappig und eins e änderte nichts, führt auch wie der juͤngere Burm. Ray an, alſo wahrſcheinl. richtig und ſetzt Hinzu: pollideo varietatem e zeylona loliis oboyatis majoribus, ramis flavelcentibus, inermibus. Die einzige Hugonia, welche ich geſehen habe, waͤre alſo das, was Wild. eine Varietät v. II. myſtax (Ip. pl. III. 694.) nennt; ich zweifle aber ſehr, daß ſie einerley mit Modera Canni ſey. Ich fand fie in Suͤdindien unter dem Ghatgebirge 1801 und gab J. €. Smith 1806 eine Zeichnung und 1 Expl. davon. Ich nenne fie Hugonia obovata: inermis erecta, foliis obovatis integerrimis glabris, petalis oblique retulis. . Habitat in [ylvis Cherae et Dravedae afperis. Arbuscula non larmentoſa. Rami inermes, te- retes, rudimentis petiolorum exalperati,. Ramuli piloſi. Folia Iparla, apices verſus ramulorum con- ferta, ohlongo-obovata, integerrima, obtula, ni- tida, venofa, plana. Petiolus brevillimus, pilolus. Stipulae geminae, laterales, marcescentes, lubulatae, erectae, integerrimae, mediocres. VHedunculus axil- laris, folitarins, patens, petiolo triplo longior, uni- florus, incralfatus, tomentoſus. Bracteae ad pedun- culi periem imam geminae, deciduae, fubpal:natae, fiipulas longitudine aequantes, Flores flavi, folio latiores, execti. Calycis foliola quinque ovata, = concava, acuta, quorum duo exteriora majora, to- mentola. Petala quinque calyce duplo longiora, obovala, oblique retula, unguibus incraflatis mu- eronata. Filamenta decem alternis longioribus ſu- bulata, bali in urceolum hypogynum lellilem coa- lita. Anıherae orbiculatae, comprellae. Germen fuperum, lubrotundum. Sylt quatuor vel quin- que, lubulati, ſtaminibus paulo longiores, Stigmata reniformia. Germen paulo auctum loculos habet quatuoc vel quinque. Iſt wahrſcheinlich nicht bloß eine von Modera Canni verſchiedene Gattung, ſondern gehoͤrt, wie Hu— gonia lerrata kaum zu derſelben Sippe, da die Frucht fo verſchieden ift. 15. Carim Curini p. 31. fig. 20. N Plutenet gab Phytogr. t. 171. fig. 4.) die Fi⸗ gur einer Pflanze, die er Curini forte, prima ſpecies, leu Carim Curini Hort. mal. nannte; auch meinte er unwahrſcheinl. es fey eher Manja Curini (Hort. mal. IX. t. 62.). Der ältere Burmann vereinigte Pluk. Pflanze ohne weiteres mit Carim Curini (thef. zeyl. t. 4. fig. .), befchreibt aber eine Pflanze mit weißer Blume, während die von Carim Curini blau iſt; auch ſind ſeine untern Deckblaͤtter abfaͤllig, die von Carim Curini bleibend. Hermanns und Pluk. Synonyme in Burmann gehören zu Carim Curini. Linne (flora zey l. 17) laͤßt Tourneforts und Bobart Synonyme weg, und ſetzt eine von Ray hinzu ohne den Unterſchied zwiſchen Burmanns und Rheedes Pflanze zu bemerken. Der jüngere Bur— mann nahm Lin. Namen Juliicia Ecbolium an, läßt Rays Synonym weg, ſtellt Tournef. her und ſetzt eines aus Garcins Herbarium hinzu. Seine Pflanze war die ſeines Vaters. ; g Lamarck (Epcycl. meth. I. 626.) führt Ray an, laͤßt Garcin weg und thut Forskals Jul. viridis hinzu, fo wie 2 Varietäten, eine von Indien und eine von Madagaskar, welche beyde betrachtlich von Carim Curini abweichen. Willdenow (fpec, plant. I. 83.) laͤßt alle weg, außer dem älteren Burm., Pluk. und Rheede, beſchreibt augenſcheiglich Forskals Pflanze: Galea corollae bidentata, welche bey Burm., Pluk. und Rheede einfach abgebildet iſt. Die Unterſchiede ſcheinen zu klein als daß man beſondere Gattungen daraus machen ſollte. Roxbg. (Flora ind. I. 115) führe zwar Carim Cuxini allein an, beſchreibt aber die Oberlippe wie Forskal, was in Hort. Kew. I. 36 nicht der Fall iſt auch nicht bey Vahl, welche beyde Wilden. anfuͤhrt. 16. Bem Curini p. 35. fig. 21. Tracht ganz wie die vorige und Juſticia adhatoda fir. Bontius hat fie zuerſt beſchrieben ohne daß es Toms melyn bemerkte. Ray, Hermann und Tourneſort erwähnen des Bontius Pflanze; dennoch hat der äl— tere Burmann (thel. zeyl. 47.) nicht gewußt daß Hermanns und des Bontius Pflanze Bem Cuxini tt. Linne (fl. zeyl. 18.) hat es zuerſt bemerkt; er führt alle vorigen an und nennt fie Juliici® betonica, mas der jüngere Burmann annahm (Fl, indica 8.) Er ſetzt Sarsin dazu, was weder die Enchelopaͤdie noch 7, 5 Wilden beybehalten haben; der letztere laͤßt Tour ne— fort, Ray und Hermann weg, und führt Vahl und Fabricius an. Roybg (fl. indica J. 129.) nennt nur den Hort. malab,, eben fo der Hort. Kew. J. 41. Noybg hatte zu Calcutta eine Pflanze, die er für verſchteden hielt von Bem Curini und Juſticia ra- 1% lilfima nannte Er erhielt beyde von Madras. Ich bekam eine von den Ufern der Baͤche an den Huͤgeln bey Mungger, von der ich weder Juſticia betonica noch ramolillima unterſcheiden kann. Exemplare von allen dreyen liegen in der Sammlung der oſtindiſchen Campagnie. Obſchon meine Pflanze Bem Ourini iſt, fo find doch die Beutel fo ſehr vom Character bey Willd, und in der Encyhelspaͤdie, wo die Faͤcher als vereinigt beſchrieben find, abweichend, daß entweder mei ne Pflanze verſchteden iſt, oder fie dieſelbe unrichtig uns ter die Monantherae geſtellt haben. Ob meine Pflanze mit Linnes (fl. zeyl.) einerley iſt, iſt mir nicht klar, denn er beſchreibt bracıeae oppofitae, fie find aber bey der meinigen gmaternae. Iſt dieſer Unterſchied hinrei⸗ chend, fo ift Linnes Pflanze Jul. betonica, „unfere Juſt. ramofilfima, wozu Bem Curini, die ich nun wild beſchreiben will, da Roxburghs cultivire war: Firuter duos pedes alta, diffufa. Radix lig- nola, digitum cralla. Rami [ubpubescentes, fulco gemino utrinque inter folia decurrenie angulati, in- ternodiis bali incrallatis. Folia lanceolato-ovata, fubrepanda, dentata, coltata, venola, utrinque pu- bescentia, [cabriuscula; [uperiora acuta, inferiora obtufiuscula. Petiolus brevillimus, anceps, acutan- gulus, lubtus convexior, annulo integerrimo ramum eingens. ee Spicze nunc ramulo brevilfimo diphyllo axil- lari inlidentes, tunc rami majoris apicem termi- nantes, intermedia aliquando iterum irifariam di- via, folio longiores, erectae, lubfecundae, quadri- fariam imbricatae bracteis oyatis, acı:is, perlilten- tibas, albis, nervis viridibus ıeticulatis; quarum dorlales Simphces, fteriles, ventraies triphyllae, uni- florae foliolis !ubaequalibus, flore paulo longioribus. Flores mediocres, albi, labiö inferiere ad balin ru- bro punctato. Calyx ultra medium quinquefidum laciniis acutis, lanceolatis, carinatis, gequalibus. Corolla ringens, pubescens, nervofa: labium lupe- rius erectum, ovatum, apice bifidum; inferius re- volutum, ultra medium trifidum laciniis oblongis, obtufis, quarum intermedia latior, bafı ragis colo- yatis bifariis picta, Filamenta duo longitudine fere Floris, apice membranaceo dilatata. Antherarum loculi disereti, inferiore bali corniculato. , Capfıla ungue compre/!o longitudine calycis pedicellata, ovata, comprella pubescens, bivalvis, bilocularis, ad latera angufiiora dehiscens, valvis medio [epti- feris. Semina lolitaria, echinata, retinaculo fub- tenſa. 17. Caretti, p. 35 fig. 22. Commelyn (Comment), Pluk. (Alm. 4.) und der ältere Burmann (thel. zey l. 4.) haben mit dem Caretti die Synenyme vermiſcht, welche zu Guilan- dina bonduc Lin. gehoͤren, obſchon Burmann Litt. Anz. 3. J. 1825, 1 18 Rumphs Werk kannte, wo der Caretti Globuli ma- jores V. 92.) der Bonduc Frutex globulorum (89.) genannt wurde. Burmann hat in feinen Anmerkungen zu Rum ph (ſpaͤter als thel. zeyl.) immer noch Ca- reiti zu frutex globulorum gebracht, nebſt den Syno⸗ nymen welche zu honduc gehören, während er für keu— tex globulorum und globuli majores zugleich Pluk., Figur (phyt. t. II f. 2.) anfuͤhrt, welche nach (Alm. IV.) zu bonduc gehört. Burmann betrachtete daher beyde Pflanzen von Rum ph als eine Gattung; ſte has ben auch wirklich große Aehnlichkeit. Dennoch hat Linne (fl. zeyl.) Rumphs Pflans zen unterſchteden und ſogar globuli majores zu Gui- landina und frutex globulorum zu Caelalpivia ge: bracht. Später kam auch Moringa zu Guilandina, welche von Rum phs Pflanzen ganz verſchleden iſt. Linne bringt auch zu Careıti eine americ. Pflanze von Plumier. In der erſten Ausgabe der {pec. plant. brachte Linne beyde Pflanzen von Rum ph zu Gui- landina, was der jüngere Bur m. nachahinte (fl. ind. 99.). Caretti wurde Guilandina bonducella. Bur⸗ mann laͤßt Plum. Pflanze weg, felit aber Slo anes her und die Synonyme der flora zey!. nebſt den Nas men von Rumph und Breynius, welche ohne Zwei⸗ fel zu Caretti gehören, 5 Lamarck (Encycl. I. 434) äydert wenig an Gui- landina bonducella, ſtellt Plumiers Name her, wozu Willd. noch Browns Jamaica, Vahl und Forskals Glycyrrhiza bringt. Der Hort. Kew. III. 32. kehrt zu Meinung des älteren Burm. zuruck, Hält bonducella für einerley mit bonduc, ſtellt dazu globuli majores, läßt Garetti weg, welche ich für einerleß damit halte, wegen der unteren Dlaͤtter, welche lipulis gleichen, was bey Gui- landing bondue L., nehmt. frutex globulerum, nicht der Fall iſt. Dieſe Pflanze heit der Verfaſſer des Hort. Kew. nicht geſehen; ſie iſt auch ſelten in Judten, wenn fie ſich uberhaupt daſelbſt finder. Rorburgh erhielt Guiland, bonduc von Su⸗ matra, und brachte ſie, wie fruͤher Lin. zu Caelalpi- nia, vereinigte auch damit bonducella oder Caretti, und ich kann in der That nach Unterſuchung vieler Gat— tungen, zwiſchen Guiland. und Caelalp. keinen Unter: ſchied finden als in der ſtachligen und glatten Huͤlſe, und bey Caelalpinia mimofoides iſt fie zwar nicht ſtachlig, aber wit haarigen Hoͤckern bedeckt. Bringt man alle Guilandinae zu Caelalpinia, ſo kann der Name Guilandina den Gattungen mit Capſeln gegeben und man des Namens Hyperanthera quitt werden. 18. Capi p. 37. fig. 25. Pluk. Pflanze (Alm. 125. Amalth. 69.) iſt davon verſchieden. Lin ne (fl. zeyl. 80.) warf fie daher bey fein.g Rondelatia weg und fuͤhrt dabey Ray und Commel. an, welche aber bloß aus Hort. mal. ſchoͤpften und von ihrem frutex indi- cus baccifer nicht viel wußten. Lin. (Sp. plant.) nannte fie Rondeletia afiatica, deren Frucht eine Capſel iſt, die des Cupi aber eine Bere: kructus lunt ma- turi nigricantes laporis fubdulcis et in eduliis. Willd. hat ihn daher von Rondeletia entfernt, aber unter die Contortae geſteckt mit Tlieru Kara, welches 2 19 ein Canthium iſt und nur einen Samen in jedem Fach hat. Willd. macht zwar daraus die Sippe Webera, aber Rheede fagt: „in hisce fructibus [unt leptem octove plus minus lemina, quae in medio interle- pimento, quod fructum in longum lecat, in duos ordines ſunt diſtincta, Poiret (Encyel. VI. 256.) ließ daher mit Recht den Cupi, wohin ihn Linne ge— ſtellt hatte, und nahm ihn von Canthium weg. Haͤtte Willd. Iljeru von Webera entfernt, fo koͤnnte der Cupi wohl eine neue Sippe werden, wie Gärtner ges than hat, der ihn Webera corymbola nannte (t. 192. dg. 5) ; 19. Cattu Schiragam p. 39. fig. 24. Plkuk. fragt, ob fie Eupatoria conyzoides integro Jacobeae folio, molli et incano Indiae orientalis (Alm. 140. Phyth. t. 177. fig. 1.) ſey; aber der Al tere Burmann (thel. zeyl. 123.) verwirft dieſes mit Recht, und nennt Pluk. Pflanze mit Breynius Ja- ceae et lerratulae adfinis, capitulis Baccharidis fo- liis Tracheliae, zeylanica, Rheedes Pflanze aber Scabioſa conyzoides, foliis latis, dentatis, lemine amaro, lumbricos enecante (thef. zeyl. 2 10.), und er gibt (t. 95.) eine gute Figur, ausdrücklich um den Unterſchled mit Plukenets anzuzeigen; vereinigt aber mit den Synonymen, welche zu feiner Scabiola gehds ren (p. 210.) nicht nur des Breynius Jaceae et Ser- ratulae adfinis, fondern auch ſelbſt Pluk. Pflanze, und führt uͤberdieß noch 3 andere Figuren aus Pluk. an (Phyt. t. 87. fig. 2. t. 154. fig. 4., t. 159. fig. 4.) welche letzte Spilanthes pfeudo-acmella Wild, iſt. f Linne (fl. zeyl. 418.) nannte Burmanns [ca- bioſa Baccharioides, führte aber Catiu Schiragam nicht dabey an und frägt. ob Jaceae etc. dieſelbe fen; er ſtellt dazu bloß Hermanns [cabiola indica capi- tulis foliaceis major foliis Trachelii, welche Pflanze er geſehen, und Pluks (Pbyt. t. 154.) nebſt Mo- rilons ferratula indica major capitulo foliolo, denkt aber, fie habe mehr Aehnlichkeit mit Conyza major vulgaris ©. B. P. als mit lerratula. Er beſchreibt le— mina pilis fimplicibus longitudine calycis coronata. In fpec. plant. nannte er fie Gonyza Anthelmintica, worin ihm der jüngere Burmann folgte (Flora ind. 178.), obſchon der Character der Conyza bei Baccha- rioides fehlt; der letzte zieht Cattu Schiragam dazu, und einen Namen von Vaillant, läßt aber Morl⸗ fone fo wie Jaceae eic. weg. Obſchon Lamarck von Desfontatnes erfahren, daß alle Blumen Zwitter ſeyn, ſo nannte er ſie doch Conyzı anthelmintica (Eucycl. II. 85) Willdenow aͤnderte nichts an den Synonymen, ſtellt MWoriſons wieder her und vereinigte Cattu Schirasam nebſt mehreren Serratulis mit Schrebers Vernonia und brachte ſie fo zu den Cinarocepha- ten ſtatt Corymbileren, Sie bildet auch wirklich mit diefen Serratulis und einigen Eupatorien ein Glied zwiſchen beyden Familien. Willd gibt nach Swarß der Vernonla: pappus duplex exterior palleaceus, interior capillaris, was nicht auf Baccharisides L. paßt. Auch gehoͤrt Gaͤrtners Suprago glauca (U. 402), Willdenows Vernonia glauca dazu, wo von —— 20 keinem pappus palleaceus dle Rede iſt, und deren Chas racter auf Cattu Schiragam paßt. Potret ſagt (Encycl. VIII. 496.): ignore li l’aigreite exterieure de Vernonias elt peu [enfible ou cadugne, je ne Lai point remarquée dans les elpeces que j'ai exa- minees: Poiret ſah Willdus 3 erſte Gattungen lebendig. Willdenows Irthum blieb im Hort. Kew. (IV. 502); daher trennte Roxburgh (Hort. bengal. 60.) Gattu Schiragam von Vernonia und nannte fie Serratula Anıhelmintica, allein Gattu Schiragam hat receptaculum nudum und ſteht daher Eupatorium näher. Liatris Schreb. gehört zu Vernonia und Su- prago, weil der Pappus nicht plumolus, ſondern nur denticulatus iſt. f i Vernonia anthelmintica radice annna, foliis ellipticis [ubfellilibus lerratis, foliolis calyciais [quarrolis obtulis. 5 Habitat in Indiae ruderis. Radix annua, fibrofa. Caulis erectus, bali lignolus, angulatus, villolus. Rami [parli, teretes, recti. Folia alterna, [ubfelfilia, elliptica, utrinque acuminata, lerraturis acutis incila, venola, pilola, lubtus punctata, undulata. Petiolus brevilimus, villofus, ramuli rudimento appendiculatus. Flores erecti, purpurei; terminales lubfelfiles, folitarii: laterales inſidunt pedunculo unifloro, folitario, te- reti, erecto, villolo, ad medium foliato. Calyæ communis ovatus, Iquarrolus, imbricatus [quamis numerolis, quarum exteriores bali erectae, ad api- cem auctae appendiculo folıaceo, [pathulato, plano, patulo, obtulo: interiores erectae, lineares, obtu- lae, membranaceae, breviores. Flosculi omnes hermaphroditi, aequales, longitudine calycis, in- fundibulilormes. Tubus filiformis incurvus. Lim- bus quinquepartitus. Filamenta quingne brevillima. Antherae coalitae. Germen. teres. : Stylus. filifor- mis, ſtaminibus, longior. Stigma bipartitum laci- niis revolutis Calyx fructiferus apice: connivens. Receptaculum nudum, magnum, planum. Semina plura, incrallata, angulis plurihus ciliatis ftriata, ad marginem coronata pilis plurimis denticulatis deciduis; et in centro Iquamis nonnullis (corollae rudimenta) perliteniibus. Von folgenden Pflanzen find Exemplare in der Sammlung der oſtindiſchen Compagnie. | Vernoni@ revoluta caule heibaceo, ramis pau- cifloris, foliis margine revoluto integerrimis, [qua- mis calycinis dorlo carinatis. Habitat in Camrupäe borealis et Coſalae gra- minofis. Radix cralfa, delcendens, perennis Caulis [pithameus, ad balin ramofus, angulatus, hirlutus. Folia alterna, flellilia, linearia, margine revoluto integerrima, acutiuscula, venola, [upra punctata, utrinque pubescentia. Flores ad lingulorum ranıo- rum apices duo vel tres, purpurei, pedunculis lon- gis allernis fquamulefis infidentes .Calyx cylindri- cus, undique imbricatus [quamis erectis, dorlo ca- rinato planis, pubescentibus, acutis, linearibns, Flosculi plures, quinqueädi, calyce longiores, omnes — . 4 Be, . hermaphroditi: Semina hirluta. Pappus piloſus, denticulatus, bafi in annulum coalitus, deciduus. Receptaculum nudum, alveolatum. 165 Vernonia arborea caule arboreo. Mogor Bengalenſium. f i Habitat iu [ylvis Nepalae inferioris et Cam- upae anne 8 \ \ } 1 Arbor 'mediocris 40 vel 50 pedes alta, ligno utili; ramis tereiibus, tomento brevilſimo indutis. Folia alterna, oblongo-ovata, bafi ſaepe inaeque- lia, acula, integerrima, punctata, tomento ad ner- vos brevillimo induta, lubcoſtata, venis valde reti- culata, ſaepe [pithamea.. Peliolus brevillimus, te- res, tomentolus, non ſtipulaceus. Corymbi e ſolio- rum fuperlorum axillis et terminales, ramis diva- ricatis terelibus tomentolis faſligiati. Flores parvi, pallido purpurei. Calyx oblongus, arcte imbrica- tus Iquamis pluribus, ovatis, concavis, obtulis, inae* qualibus. Flosculi ſaepius lex, calyce multo Jon: giores, laciniis atutis quinquefidi, omnes fertiles Stigmata. duo longius exlerta. Receptaculum an- gultum, nudum- Fe mind bali acuminata; apice co- ronata pappo létlaceo denticulato, fimplice ordine ad marginem leminis inler!o: g Pernonia aſpera toliis ellipticis inaequaliter dentatis, [upra et biſpidis er lcabris; panicula ovata. Eupatorium alperum, Hort. Beng. 61. Habitat in Aggae montibus. Sl Huic eflines Eupateria conyzoides Maderalpa- tana ‚ Virgae-.aureae villolis foliis, flosculis palles- cenlibus. Pluk. Amalth: 80. t. 595, f. 7.3 led t. 596. f. 5. valde diverla. Eupatorium integro Jacobaeo folio violaceum. Pluk., Amalih. 1. 594. f. 6. quod dabio gitatur (Enc. Meth. II. 85) pro Conyza chipenſi, led foliorum denticuli nimis remoti et profundi. Caulis lex pedes alıus, lignolus, farctusy teres, fimplex, hispidus, rigidus: rami brevilfimi, allerni, in paniculam terminalem denſam congeſti. Folia ellipüca, slterna, lublellilik, acuta, inaequaliter dentata, rigida, hispida, cokata, nervis [ubtus pro- minentibus reticulata, fupra fcabra, lubtus porola. Pitiolus brevillimias, non fiipnlaceus. Panicula maxima, erecta, ‚ovata, obtula ramulis fubgemina- tis. Flores mediocres, purpurascentes, congeſti. Folia floralia parva, lanceolata. Calyx cylindricusy bubeseens, imbricatus foliolis linearisus, acutis, inaequalibus, erectis. Flos euli eirciter oc, calyce duplo longiores, omues hermaphroditi, quinguefidi laciniis linearibus. Fiiamenta quinque ex apice tubi, laciniis dimidio breviora, Aniherae coalitae. Stigmata duo. Receptacultuin nudum. sSemina gla- bra. Pappus piloſus, rigidus, denticulatus, imbri- catus. pilis exterioribus- brevilfimis. Obs. Pappus ut in Suprago glauca Gaertneri (De Sem. II. 402) t. 166. f. 3.) quae Vernonia glauca Willdenovii (Sp. Pl. III. 1633.) ; 20. Peragu p. 41. lig, 25. k Puk. vergleicht fie mit Arbor baccilera Abutili fojiis, lanugine terruginea villoßs Punnangannare kietahar (Manila 190, wevon wir nichts wiſſen. 1 FR Text ſteht: folia trina et bina proveniunt, Der Ältere Bur m. (thel. zeyl. 66. t. 29.) vers gleicht damit Clerodendron folio lato et acuminato ; heißt bey den Ceyloneſen Pinna (fortunata), Peragu dagegen Piunakola (infortunata), quae & priore nil nili lolii rotundiore et magis cordata figura differt; allein dieſe Figuren unterfcheiden ſich auch in der Blume und im Fruchtkelc. Burmann hält daher Peragu fuͤr Hermanns Pinnakola und auch für Rays Fru- tex bacciler malabaricus floribus pentapetalis, binis, una bacca nigra in calyce ſtelliformiſer expanlo. Dazu bringt er eine Pflanze von Sloane, welche wohl ganz verſchieden iſt; und auch Plukenets (Phyt. t. 211. fig. 4. Alm. 287.) Periclymeni fimi- lis, myrtifolia, arbor ınaderalpatana, welche zu der» ſelben Sippe gehoͤrt, aber eine Varietaͤt iſt von Volka- meria inermis Willd. Linne (flora zeyl. 231.) trennt Plukenets Pflanze und verbindet (232.) Pinnakola Herm. und Peragu mit Burm. Clerodendron, folio lato et acuminato, welches nach Burmann Hermanns Planta fortunata Pinna zeylonenfibus iſt; fo daß Bur m. und Linn ſich gerade widerſprechen. Lin. ((p. plant.) nennt Perögu Glerodendrum zinfortuna- tum, läßt Hermann weg und führt den aͤltern Burm. an, wie in der flora zeylanica. Hat Herm. Pinna lanzetfoͤrmige Blätter, fo kann ſie nicht des älteren Burmanns Pflanze ſeyn; hat ſie herzfoͤrmige nicht Clerodendrum ‚fortunatum. Der jüngere Burmann zweifelt daß Peragu einerley ſey mit Clerodendrum infortunatum Lin n., weil die erſte abwechſeinde Blaͤt⸗ ter hot; ſo ſind ſie zwar in der Abbildung, aber im alſo Nach⸗ läffigkeit vom Zeichner. Weiche Pflanze Lin. unter C. infort. verſteht, weiß ich nicht. Wild. macht 2 Bar rietäten daraus, zieht aber irrig zu Peragn Rumphs Petafites agreliis (IV. 102. f. 49.), welche gezaͤhnte Blaͤtter hat. Willd. hat mithin unter C. infort. 3 verſchledene Pflanzen wie Gartner (I. 271) Gaͤr t⸗ ner meynt nicht Peragu, denn er bildet den Kelch nicht ſo lang ab als die Beere, an der er hängt, wah⸗ rend er in der Peragu viel länger iſt, er meynt daher wahrſcheinlich des alteren Burmanns Clerodendron. Poiret (Encycl. V. 163.) ließ Petalites agreſtis weg, ſetzte aber Titius litoxeg {Rumph. III. t. 20) dazu, was er aber Supplem. IV. 352 verbeſſerte— Da der Name Iufortunatum wahrſchelnlich der Planta fortunata der Cehloneſen gegeben iſt; ſo wuͤrde ich mit (Hort. Kew. IV. 65 und Encycl. fuppl. IV. 352.) Peragu clerodendrum viscolum genannt haben, wäre ihre Pflanze wirklich Peragn; allein fie hat ges zaͤhnte Blätter und iſt ohne Zweifel Noxburghs Vol- kameria infortunata (Hort. bengal. 46.) die er in den Garten von Kew geſchickt hat. Ropburgh oder Car rey führt Peragu nicht an, und mit Recht. Clerodendrum vlscoſum. Ene. Meth. Sup. IV. 252. Hort. Kew. IV. 65. (exclulo y non) mo KRheedii) Volkameria infortunata. Bhengi Bengalenſium. Hnaen i Barmanorum. 5. N Hab.tat ubique in Indiae lucis umbrolis. Hort. Beng. 46. 23 — Frutex 2 — 10 pedes altus. Rami pilis adpreſ- lis ſtrigoli, comprelliusculi, non fulcatii Folia ova- ta, vix unquam l[abcordata, utrinque bilpida, ner- vis inferioribus parvis [ubalternis coltata; inferiora inaequaliter dentata, /uperiora integerrima. Pani- cula terminalis brachiata, trichotoma, vel dichoto- ma axillis floriferis. Calyx floriferus viridis. Blo- res albi, rubro ad fauces inquinati. Calyæ fructi: ferus maxime auctus, patens, languineus. Bacca globola, tetralperma. 5 3 Dieſe Pflanze iſt offenbar verſchleden von Peragu, Petalites agreltis, und Clerod. Burm., die alle in Clerod. infort. ſtecken, und von einander verſchie⸗ den find. f 2 ei Peragu ſolia habet profunde cordata, acumi- nata, integerrima, velutina, quinquenervia; calyces fructiferos patentes, bacca multo longiores. Petafites agreſtis folia habet dentata, cordata, 5—7-nervia, calycem bacca quadriloba minorem, erectum. „suit Clerodendron Burmanni folia habet integerrima, obtuliuscula; calycem fructiferum erectum, drupa fubrotunda minorem. aa eg ed gi. Nalügu, p. 43. fig. 6. ai Plukenet (Mantilia 27. 40.) verg eicht ſie mit einem Baum aus Weſtindien und einem vom Vorgebg d. g H, die wahrſcheinlich weder mit Nalugu noch mit einander verwandt find, denn fig. 1. Phyt. t. 146.) hat einfache Blätter; die andere heißt diphyllos. Rumph zieht Nalugu zu ſeinem Frutex aquoſus mas (Herb. Amb. IV. 102. t. 449, allein „trunci hinc inde [pinulas quasdam gerentes, quae in or- dines locantur,“ während Nalugu unbewaffnet iſt. Lamarck (Encycl. I. 217.) bringt Nalugu zu Aquilicia lambucina L. (Mant. 2110) nebſt Staphylea indica Burm. (Flora ind. 75, t. 24. fig. 2.) d.h. Gingiran der Javaneſenz und betrachtet frutex aquo⸗ fus femina (Rumph IV. t. 44.) oder Gangiran Mürra der Javanefen als eine bloße Varietaͤt, indem er frutex aquolus mas, den Linne zu Aquilicia ſambueina bringt, wegloͤßt: allein Aquilicia fambueina L., Sta- phylea indica Burmann und Frutex aquolus fe- mina Rump haben aſiederige Blätter, Nalugu nur einſiederige. Lamarck ſagt zwar: „les feuilles Sont une ou deux fois ailées, allein dieſe Beſchreibung ſcheint nicht von der Natur fondern. von der Vereini⸗ gung v. Rumphs und Rheedes Figur genommen zu ſeyn, denn nachher fagt er (Gaſtonia Nalugu foliis pinnatis, foliolis lerratis. Woher er erfuhr daß ſie 10 Staubfaͤden habe, weßhalb er ſie zu Gaſtonia brach⸗ te, weiß ich nicht, Rheede ſagt nur: ex medio flo- rum eminet capitulum album (nectarium) quod in vertice decem denticulis brevibus emicat, ſtylum parvum cum globulo (germen) viridi diluto ex quo prodit, in le recondens. ö wohl nur Theilungen des Nectariums, in welchem die Staubbeutel verborgen liegen wie bey Aquilicia, wo⸗ hin Juflieu Nalugu ſtellt. Lamarck hoͤrte nachher (Encyclop. III. 460.), daß Aquil. lambucina in tin nes Herbarium Leea aequata ſey, welche einſiederige Die decem denticuli ſind Blätter hat und Naluzu ſeyn mag; kann aber weder Staphylea indica Burm. noch Frutex aquol. femina. Rumph ſeyn. Es fraͤgt ſich daher, ob Linne Na- lugu foliis pinnatis oder Staphylea indica foliis bi- pinnatis beſchrieben, welche beyde wegen des dornloſen Stammes von Aralia® chinenlis verſchieden find; Las marc bemerkt richtig daß dieſe ſ. g. Entdeckung in Lin⸗ nes Herbario ein Mißgriff ſey, indem der Hort: Kew. II. 50., der Linn es Herbarium kennt. Leea (Aquili- cia) lambucina und aequata, beyde im Garten wach⸗ ſend beſchrieben hat (Eneycl. Suppl. I. 410.) Willd. ſtellt dennoch Nalugu unter Aralia finen- lis, caule petiolisque aculeatis. Wahrſcheinlich iſt Nalugu Leea aequata und Leea einerley mit Aquili- cia. Aquilicia und Melia find verſchieden, jene hat die Staubfäden auswendig am tubus antheriferus, dieſe inwendig. Die Samen der Aquilicia gleichen nach Gartner denen der Hedera und dieſe ſteht den Ara, lien näher als den Caprifolien; bey Aquilicia iſt aber die Frucht oben. BA rer Auf den Hügeln bey Müngger fand ich eine Pflan— ze, die in ihren Blattchen der Nalugu gleicht, iſt aber kein 10 — 12 Fuß hoher Buſch, fondern ein Kraut 3 Fuß hoch, Stengel glatt, untere Blaͤttchen beſtehen aus 3. Ich nannte fie Leea herbacea, bin aber nicht gewiß, ob fie doch nicht eine bloße Varietät von Nalugu iſt. Was Rheede von den Olaͤttchen der Nalugu ſagt, paßt auf Leea herbacea und unterſcheidet beyde von Sta- phylea indica Bur m. oder Leea-jambucina. „Folia (toliola) in margine rciundis denticulis incila, et erilpa lateribus verſus interiorem partem contrac- tis. — Ex cofta (media) coltae binae et binae — obliquo annulari ac parallelo ductu proxime ad marginem exeunt ae 'reflexa in le invicem incur- runt.)! | Leea herbacer, der Aerzte. Caulis herbaceus.' 2 vel 3 pedes altus, fim- plex, lupra folia nodolus, glaber, obtulangulas. Folia ima ternata, [uperiora cum impari pinnata, pinnis imis aliquando ternatis. Folie oppofita, oblonga-ovata, acuminata, inaequaliter ferrata, ner- vo ad marginem parallelo coſtata, venis minute re- ticulata, fupra glabra, lubtus pilola, petiolata, re- mota. Petiolus bali membranaceo l[ubvaginans, te- tragonus, angulo luperiore profunde fulcato, Ra- chis ad foliola nodoſa. ma axillaris vel’termi- nalis, indeterminate divifa, ramulis glabris, acu- tangulis. Flores parvi, virides. Cala turbinatu- ore quinquelobo, obtufo, erecto. oblonga, acuta, apice lubeucullata, unguibus tubo fiaminifero adnata. Thus ſtaminiſerus turbinatus, petalis brevior, extra lulcus quingue exsratus, oYe inter [ulcos guinquelido lobis emargihatis. le- menta quinque ex imis tubi luleis enäta, apicibus intra tubi os iucurva, petälis-oppolita. Anrherae intra tubum vetroflexae, lubcoalitae, oblongas. Germen [uperum [ubrotundum. Stylus teres. Stig- ma limplex. 1 3 8 Denſelben Bluͤthenbau habe ich bey Leea macro Govarai Hindwi, Amarphu! 24 Petala quinque Er 23 phylla Rob. (Hort: beng: 18.) gefunden und in der Pflanze, welche ich als Staphylea indica Burm. und als Leea ftaphıylea hort. bengalenfis betrachte. Royb. haͤlt fie für verſchieden von Leea lamhucina, worunter er wahrſcheinlich frutex aquola fem. Ru mph verſteht, obſchon er weder dieſen nach Burm, anfuͤhrt. Die Bluͤthentheile ſollten aber anders benannt werden, fo: Corolla monopetala. Tubus crallus, brevis, ad os Cearctatum auctus tubo Laminifero turbinato extra fulcis quinque exarato, ore quinquedentato, denti- eulis laciniis corollae alternis, emarginatis. Lim- bus patens, quinquepartitus, Filamenta quinque laciniis corollae oppolita, ex apice tubi ad balin falcorum enata. Die Feucht von Leea macrophylla gleicht ganz der von Aquilicia otillis Gärtn. (I. 275.) 22. Niruri, p. 45. fig. 27. Commelyn vergleicht fie unkecht mit Vitis Idaea, und ſey, Frutex indicus bacciferus, vitis idaeae le- eundae Cluſii foliis von Breynius. Pluks (Phyt. t. 69. lig. 5.) Vitis idaeae ſpe- cies Maderalpatana, Niruri forte malabarenfikus dicta Hort. malab. II. iſt Niruri. Der ältere Vur m. (thef. zeyl. 198. t. 88) läßt bey feinem Rhamuus zeylanicus, folio [ubrotundo, glabro, caulibus hirfutis, [pinis exiguis, ad ramo- rum et foliorum ortum exaſperatus, flosculo [padi- ceo, bacca nigra; die Niruri, die Pflanze von Brey⸗ nius und von Pluf. weg, führt aber zweifelhaft Aca- ciae forte cognatus e Maderalpatana frutex von Pluk. (Phytogr. t, 122. fig. 4.) und eine Pflanze von Sloane, wahrſcheinlich von Jamaica an. Allein die Blume von Bhamnus zeylanicus iſt 4theilig, die von Niruri stheilig und hat wahrſcheinlich 5 Staubfaͤden und ſicherlich nur 2 Griffel; aber die quinque flavi noduli ad orificium floris find wahrſcheinlich Druͤſen der weiblichen Blume. Linne nannte Rheedes Kirganeli mit Unrecht Niruri. Der jüngere Burm. feines Vaters Rhamnus zeylan. Rhamnus vitis Idaea und feßte die Pflanze des Breynius hinzu, ließ mit Recht Sloanes weg. Retzius nannte ihn Phyllanthus rhamnoides (En- eyclop. V. 298.) und Poiret hält auch beyde für eis nerley, allein der Stamm des Phyllanthus iſt nur „un peu frutelcente, glabre, et divilee en rameaux glabres. Dans les fleurs males, les calices font tronqués. Le fruit eſt une capfule” Aber im Rhamnus zeylanicus Burmann, „Rami fubhirfuti; 1losculus tetrapetalus; bacca nigra;” und im Ni- ruri, „frutex altitudine feptem vel octo pedum, xami tenuiter pilofi; flores conftantes quinque foliis zotundis; fructus forma plano rotundioli, intus cum maturi [unt facco aqueo caeruleo repleti. In hisce parva lemina, quae anguſta ſunt, continentur.“ Ph. rhamnoid, iſt demnach weder Rhamn. Vitis Idaea oder zeylanicus noch Nirurf, welche des Breynius Pflanze iſt. Willd. zieht zu Phyll. rhamn, die Pflanze von Retzius; die Encyclop. noch Rhamn. Vit. Idaca, Rh. zeylan., Acaciae forte cognatus Pluk., und Frutex indicus baccifer Brepn., einerley mit Niruri. eilt, Anz. 3. J. 1826. — 26 Poiret (Encyel. ſuppl. IV, 408.) bemerkt, daß er früs her Ah. zeyl. und Acaciae forte zu Zizyphus oder Rh. lineatus, was die letzte ſeyn mag, gezogen, ob— ſchon Frutex linenlis Pluk. (Amalth. 100. t. 408. 1. 3.) eher dahin gehört. Rh. zeyl. Bur m. kann nicht Rh. lineatus Poiret feyn, denn die Blume von jenem iſt Atheilig, von dieſem stheilig wie bey Niruri. Ahmn. lineatus hat nur 1 Griffel und die Blaͤtter in der Amalthea t. 408. fig. 5. gleichen denen von Nirurs nicht. Rh. lineatus hat zwar Willd. zu Zizyphus gemacht und ſollte daher 2 Griffel haben wie Niruri, allein die Blätter der letzteren haben nicht coltae oppo- fitae transverfae und enden nicht in einen Stachel, ſondern find breit und ſtumpf wie die von Rh. zey lan. Burm, welcher ſehr von Rh. lineatus abweicht. Ich halte Niruri für einen Rhamnus, obſchon fie 2 Griffel hat, denn die Frucht iſt eine Beere mit mehreren Sa— men und nicht eine Pflaume mit einer Nuß, auch ſcheint der Blume die flache Scheibe des Zizyphus zu fehlen. Rh. circumſcillus, der Niruri am naͤchſten, hat auch 2 Griffel. n 23. Hummatu p. 47. fig. 28. Commelyn bemerkt richtig, daß dieſe und die 2 folgenden zu Datura gehoͤren, ſetzt aber ohne Grund Acoſta und Cluſius dazu. Caſpar Bauhins Sola- num foetidum, pomo [pinolo oblongo gehört nicht dazu, ſondern zu Datura ſtramonium Linne. Der Hummatu hat pomum lubrotundum. Datura ſtra- monium waͤchſt nicht in Malahar. Der Name Dotiro der Bramanen iſt einerley mit Dutra oder Dhutura der Gangetiſchen Provinzen, ver— dorben aus Dhuſtura Sanſerit. Dieſer Name kam nach Europa als Dutroa, Daturo, Datura, Datula und Lutroa und war den Roͤmern unbekannt. Hummatu heißt bey Pluk. (Almag. 538.) Stra- monia l. Dutroa fructu [pinole rotundo , fiore can- dido; die gefüllte Varietaͤt Stramonia indica, flore amplo, atbo, pleno nach Breynius. Dazu ſetzte er 2 americ. Pflanzen, die eher zu Datura ſtramonium gehören; und betrachtet als verſchieden Stramonia (. Datura pomo [pino[o rotundo, longo flore. Der Unterſchied beyder Pflanzen ſcheint nur in der Farbe der Blume zu liegen, wovon die letzte purpurroth iſt, was wenig bedeutet. Noch ſetzt er zu Hummatu Stramon. minus [. Nux metel flore albo Parkinſon. Nux metel oder metella aus Aegypten nennt Pluk. Stra- monia aegypt. foetida, lemine pallido, pomo Ipi- no[o rotundo, fore violaceo fimplice, duplice, tri- pliceve und hält ſich für verfchieden von Hummatu. Wir haben demnach 2 indiſche und 1 aͤgypt. Strammo- nium, ſchwer von einander zu unterſcheiden. Der ältere Burm. ſcheint unter Stramonium zeyl. (thel. 221.) nur die 2te indiſche Varietaͤt, mit purpurrothen Blumen zu verſtehen, obſchon er Rhee⸗ des 3 Hummatu und Rumphs (V. 242.) 3 Stra- monia indica anfuͤhrt, die man für verſchieden von Rheedes haͤlt. i Linne (flora zeyl, 86.) vereinigt Datura zey l. violacea Her m., Stramoniom zeyl. Burm mit der 2 * 27 weißblumigen Hummatu und nennt fie Datura pomis nutantibus globofis. Sn der Ipec. plant. macht er 2 Gattungen. Datura Metel aus Hummatu und Dutra alba Rumph (V. 242. t. 87. fig. 1.), und Dat. faſtuola aus der aͤchten aͤgyptiſchen Metel oder Nux metella, alſo verkehrt, obſchon Metella oft gefüllt iſt, was aber auch bey der indiſchen vorkommt. Willd. unterſcheidet Dat. Metel, wozu er Hum- matu ſtellt, pericarpiis [pinolis, foliis cordatis [ub- integris, und feßt hinzu. Calyx non angulatus ſed teres: aber Hummatu hat keine herzfoͤrm. Blaͤtter und die Winkel derfelben find vorragender und ſchaͤrfer als die von Dutra rubra (Herb. Amb. V. 243. t. 87. fig. 2.), welche Willd. für Dat faſtuola anfuͤhrt; der Kelch von Hummatu iſt entſchieden eckig „Folia in oris in culpides leu angulos finuata. Galyx quinque coſtis, quae in foliorum (laciniarum) culpides in- currunt, in longitudine ſtriatus.“ Poiret (Encycl. VII. 461.) gibt die Synonyme beſſer als Willd. Der Hort. Kew. I. 387. fuͤhrt Hummatu allein an fuͤr Datura Metel mit Willd. unrichtigem Character. Da aber Lin., Willd., Poiret und der Hort. Kew. die lebendige Pflanze vor ſich hat— ten, ſo muß es 2 Gattungen geben; aber dann iſt Hummatu nicht Datura metel calyce terete, noch Dutra rubra oder Datura faſtuola pericarpio tuber- culato vel laevi. Ich halte Dutra alba, nigra et ru- bra nur für Varietäten und nicht verſchieden von Hum- matu, denn beider Capſeln haben Stacheln. Roxburgh hat Datura faltuola und Metel’und ich weiß, daß er einmal beyde nur für Varietäten gehal— ten hat; vielleicht hat er nachher Dhutura der Einge— bornen gefunden und Metel genannt, denn er nahm die Kala (ſchwarz) Dhutura, Dutra nigra Rumph als Datura faſtuola mit einfachen und doppelten Bluͤthen. In den weſtlichen Provinzen des Gangetiſchen Indiens habe ich eine Pflanze gefunden, die ſchlechthin Dhutura oder Dutra heißt, verſchieden von Kala Dhutura, Hum- matu und allen Varietaͤten von Rumphs Stramonia indica; dieſe mag Roxburghs Datura Metel ſeyn, obſchon fie Dat. firamonium mehr gleicht als Dat. Metel und viel kleinere Blumen hat als die letztere. 24. Nila Hummatu. p. 49. fig. 29. Mudela Nila Hummatu p. 31. fig. 30. Beide find einerley, die erſte einfach, die zweyte zfach. Pluk. nennt beyde Stramonia indica fructu oblongo glabro (Mant, 176; fraͤgt auch, ob fie nicht einerley ſey mit Leum Alra- chaha i. e. Nux mechil ſerapionis von J. Bauhin; aber Nux mechil iſt wachrſcheinlich Nux Metella und alſo Datura faſtuola, denn der Kelch hat keine Winkel und die Frucht keine Stacheln, doch heißt es fructus 4 ili glabri, alii gemmulis hinc inde rigidis et valde nitentibus obliti, was mit Linnes pericarpium tu- berculatum uͤbereinſtimmt; dann haben wir in Nila Hummatu, pericarpium ovatum, erectum, folia fubintegra, dagegen wäre in Datura faltuola pericar- ijum globofum, nutans, folia angulata, Nila Hum- Matu und die gefüllte Varietaͤt find nicht beym jün geren Burm., Willd., Poiret, Alton, Korb, nn 28 Ich halte Rheede Hummatu und Rumphs 3 Arten Stramonia indica für bloße Varietaͤten, und für Da- tura Metel L., Nila Hummatu und Mudela etc. für Datura faltuola, nehmlich Nux metella, nicht in Rum ph. ö a 25. Ericu p. 55. fig. 31., Bel Ericu p. 56, ohne Figur. x Commelyn hielt eine in Holland im Garten frey wachſende Pflanze dafür, wovon er fagt: procurrunt inltar Lolii nili coerceantur, was Ericu in den Toͤp⸗ fen wohl nicht thun wuͤrde. Minime accenſendae lunt fruticibus, led herbis, quia taules‘ et folia earum quotannis intereunt; aber beyde Ericu find ſtarke Straͤucher und tragen Laub, Blumen und Früchte faſt das ganze Jahr Chic frutex in anno ter flores perlert. Commel. Pflanze, deren Wurzel den Winter in Holland aushaͤlt, ſtammt wohl nicht aus Malabar; iſt vielleicht Veslings Beid el Olfar aus Syrien, welche nach Commelyn krautartig iſt. Auch ſetzt er eine aͤgypt und americ. Pflanze dazu. Beyde Ericu, die ich vollkommen kenne, find nur Varietäten durch Blumenfarbe verſchieden; die weiße Farbe ſindet ſich nur an denen in Gaͤrten, wo man ſie wegen ihrer Kraͤfte zieht. : Pluk. hält die aͤgyptiſche, ſyriſche, und indiſche Pflanze fuͤr verſchieden (Alm. 330), nennt die erſte Apocynum erectum majus latifelium aegyptiacum flore luteo ſpicatum (Alm. 34.); die zweyte Apocy- num latifolium lyriacum, incanum, erectum flori- bus umbellatis minoribus, obfolete purpurascentibus, Ailiquis folliculatis rugolis; und die dritte Apocynum erectum majus latifolium indicum, flore concavo amplo, carneo ſuave purpuralcente.. So weit iſt es gut, aber ſeine Synonyme ſind verwirrt. Fuͤr die indifche fuͤhr er richtig Ericu an, ſetzt aber dazu Apo- cynum latifol. aegyptium, incanum erectum, flori- bus magnis, pallide purpureis Par. bat. Prodr., welches Beid el Ollar Vest. ſeyn mag, aber nicht die aͤgypt. Beid el Olfar Alpini, die gelbe Blumen hat. Zur ſyriſchen zieht er recht Beid el Ollar Vesling mit purpurrothen Blumen, aber auch Bel Ericu, wels“ che ſicherlich nur eine Varietaͤt von Ericu mit weißen Blumen iſt. Die americ. Pflanze iſt auch verſchieden. Zur indiſchen Art zieht er (lig. 5. t. 175. Phyt.), die nicht Ericu iſt. Dann ſagt er, Beid el Olfar aus Aegypten, Apocynum lyriacum Joh. Bauh. und Lapathum aegyptiacum lactes- cens, liliqua afclepiades von Caſp. Bauh.; welche alle zur aͤgypt. Gattung gehoͤren, die dieſe Figur gut abbildet. Der ältere Bur m. nennt Ericu Apocynum in- dicum maximum, floribus amplis, janthinis, obſo- letis (thel. zeyl. 24.); Rumph ſetzt noch alle Syno⸗ nyme von Pluk. hinzu, mit Ausſchluß von Bel Ericu, die er Apocynum indicum [ylvelire, inodorum, fili- quolum, feminibus pappolis, floribus albis, amplis nennt. Er nennt fie auch durch Verſehen Idda der Ceyloneſen. Linne betrachtet Idda als Nerium foliis lanceolatö ovatis, ranıis divaricatis_(fl. zeyl. 109. ), woraus Willd. Nerium divaricatum gemacht hat. ſie ſtelle auch vor . ———— nn — 29 — Idda fey eine Tabernaemontana. kungen über Curutu Pala (Hort. mal. I. t. 85). Linne (Flora zeyl. 112.) bringt zu Ericu Beid el Ollar aus Aegypten Ericu americana Seba und Plukenets Figur (Phyt), alſo 3 verſchiedene Gats tungen; beſchreibt uͤberdieß die Pflanze als ein Kraut und die Blätter glatt, hat daher die Beſchreibung wahr: ſcheinlich von der Pflanze in dem holl. Gärten gemacht. Rumphs Madorius (VII. 24. t. 14. fig. 1) iſt Ericu und Bel Ericu „in floris centro mira con/pi- citur compolitio, pedem exhibens falinarii argentei, componitur nempe ex quinque circinnis et [uperne gerit pentagonum . caleolum.?’ Die 5 Circinni find die unterem Theile der Nectarien ſpiralfoͤrmig gewunden was dieſe Gattung unterſcheidet. Der ältere Burm— bringt nichts hinzu und nimmt kl. indica 21. Linnes Namen A. gigantea an. 1 } Lamarck (Encycl. I. 280.) trennt die aͤgypt. Ark von der indiſchen und macht daraus 2 Varietaͤten von Alciep, gigant., vermengt aber mehrere Pflanzen mit einander. Willd. trennt Lamarcks erſte Varietaͤt, nehmlich Jacg. Pflanze und nennt fie Alclep. pro- cera, er citiert dabey Pluk. und Beid el Ollar von Alpin, beyde mit Zweifel. Zu Alcl. gigant. eitirt Willd, nur Ericu und die von Seba, welche aus America ſtammen ſoll. Madorius ſoll das Vieh loͤdten, was Knox im feinem Bericht von Ceylon von Ca- pita Gauha ſagt, die aber nicht Madorius iſt, von der Rumph VII. p. 25 nur ſagt; lac amaricans, ad- Rringens ac tandem in ore nauleofum dulcescens, line ulla tamen ardore, vel acredine. Uebrigens wird die Pflanze haͤufig als Arzneymittel gebraucht, in Bengalen die Milch mit Salz auf rheumat Geſchwuͤlſte. Willd. citirt bey Alclep. [yriaca die Synonyme, welche Pluk. und Commelyn irrig mit Bel Ericu verbunden haben; ferner Veslings Beid el Ollar, als verſchieden von Alpins, verbindet ſie aber mit einer american. Pflanze und ſagt: habitat in Virginia, circa Afıracan, foll wohl heißen et circa Altıacan. Uebrigens betrachtet man jetzt bloß Parkinſons vir⸗ giniſche Pflanze als Afclep. [yriaca (Hort. Kew. II. 80.); aber Veslings Pflanze war ohne, Zweifel aus Syrien und gehoͤrt zu einer Sippe mit Ericu. Linne ſagt, daß die Blume ſriner Alclepias gigant. von den anderen Gattungen abweiche, und Rob. Brown (On Alelepiadae) trennt und neunt fie. Calotropis. Im Hort. Kew. wird für Calatr. gigant, Willd. Alclep. gigant. und Erica citirt, obſchon die erſte mehrere Pflanzen in ſich begreiſt. Ich beſchreibe nun Ericu. Calotropis gigant Hort. Kew. II. 78. Auf O. nectariis. baſi Ipiraliter xevolutis, apice tri- 1d13. 39 Alclepias gigantea. Hort. Beng. 20. Willd. Sp. Pl. I. 1264 Burm. Fl. Ind. 71 \ ; Alclepias gigantea 8. Enc. Meth. I. 280? Apocynum indicum maximum, floribus maxi- mis, Janthinis, obfoletis. Burm. Thel. zeyl. 24. (exclufis variis [ynonymis). Madorius. Herb. Amb. VII. 24. t. 14. f. 1. Apocynum erectum majus latifolium Indicum, flore concavo amplo, carneo [uave purpuralcente, Pluk. Alm. 35. (exclufo icone Phyt. t. 175. f. 3. et Iynonymorum nonnullis.) Ericu. Hort. Mal. II. 53. t. 31. Akondo Bengalenfium. Ma-io Barmannorum. ' Habitat ubique in Indiae arenolis vulgatillima planta. Radix ramola, alba, late per arenam diffufa, led repentem non vidi. Caulis 3 leu 6 pedes al- tus, e bali ftatim ramolus, perennis. Rami me- dulla multa lignofi, comprelfi, uti tota planta la- ctescentes, tomento albo farinaceo induti. Folia rigida, oppolita, internodiis longiora, lubfellilia, bali retulo [ubcordata, ultra medium latiora acuta, integerrima, cralla, plana, coftis alternis venola, juniora tomento albo induta, cujus pars in adultis evanescit, praelertim e pagina luperiore. Petiolus breyilfimus, tomentoſus, apice lupra folii balin lubſtrigolo. Pedunculus communis interfoliaceus, lolitarius, rigidus, alternus, comprelliusculus, al- bido tomentolus, multiflorus. Pedicelli lubumbel- lati, teretes, flore longiores, colorati, tomentoli. Braäcteae vix ullae. Flores magni, in planta hor- tenfi albi, led in [pontanea purpurascentes; ante maturitatem lubcordati, obtuli, quinquangulares, lateribus apicem verlus gibbus. Calyx minimus, bali corollae adhaerens, auinquepartitus, laciniis ovatis concavis acutis. Corolla bali plano quinque: fida laciniis ovatis acutis planis patulis; -marcescen- tibus reflexis, margine revolutis. Filament in tur bum cylindricum quinquelulcum connata. Anthe: rae quinque foliaceae biloculares, ad latera ſligma- tis adhaerentes. Pollinis grana geminata ex lig matis angulis. Cosona ftaminea limplex compolita ex corpusculis quinque comprellis, dor[o filamento- rum ad fulcos longitudinaliter adnatis, apice in- curvo tridentato in antheras incumbentibus, bali obtulo Ipiraliter revoluto genitalia ambientibus Germina duo. Styli [ubulati. Stigma maximum, truncatum, margine pentagono acutangulo emcetum, Folliculi duo inflati, elab‘i, mucrone recuryate lemiovati, rugofi, in dorflum falco longitudinali exaralı, ad [ulcum marginibus ad receptaculum cen- trale inflexis dehiscentes. Parietes intus fbrofe inflatae. In der Mitte der gangetiſchen Indiens fand ich eine etwas abweichende Pflanze, vielleicht Calotr. pro- cera v. Perſien, wenn dieſe verſchieden If don Beid el Ollar aus Aegypten mit gelben Blumen, die ſicher⸗ lich nicht, einerley iſt mit dieſer indiſchen Pflanze. Calotropis procera? nectariis Spice bifidis, bali acuto adlcendentibus, le g 31 S 5 a 92 Calotropis procera. Hort. Kew. II. 78? Enc. Meth. Sup. V. 591? ubi errore Caloptris dicitur. Aflclepias procera. Willd. Sp. Pl. 1265? Alclepias gigantea a. Enc. Meth. I. 280? (ex- cluſa planta flore flavo Egyptiaca.) Habitat in Mithilae Magadhae et Coſalae are- nolis. Tota planta a C. giganteg nibil diverfa flore excepto minore. Flores ante maturitatem orbicu- lati, deprelli, extra albidolubrubicundi, intus pur- purei, odorati; at herba graveolens. Corollae ba- fis convexus, laciniae erectae. Coronae corpuscula bali acuto recurvo adlcendentia, apice bifido patula. Folliculi mucrone recto acuminati. \ Ich habe noch eine andere Calotr. geſehen, welche wegen ihres einfachen, krautart. Stengels und ihrer glatten Blätter vielleicht Linnes in der flora zeyl. iſt, obſchon die Geſtalt der Blatter abweicht. Calotropis Acid nectariis apice trilobo incum- bentibus, bali [ubulato patentibus. Alclepias foliis oblongo -ovalibus amplexicauli- bus. Linn. Fl. Zeyl. 1129 (exclulis I) nonymis nili forte Hermanni omnibus.) Aki Hindice. Habitat in Mithilae borealis [ylvis Caulis lignofus, 2 vel 3 pedes altus, fimplex, comprelfus, ut tota planta lactescens, apice indutus tomento albido evanido. Folia oppolita, rigida, internodiis longiora, petiolata, bafı obtufiuscula [ed jemper omnino integra, acuta, elliptica, integerri- ma, plana, cralla, coltis alternis raris Iubvenoſa, +omento albo maturitate omnino evanescente in- duta. Petiolus brevillimus, fed multo quam in C. gigantea longior, apice fupra folii bafin fubfri- golo. Pedunculus communis interfoliaceus, lolita rius, rigidus, alternus, comprellus, albido tomen- tolus, multiflorus, lubbifidus. Pedicelli [ubumbel- lati, teretes, uniflori, flore longiores, tomentoli. Bracteae plano-[ubulatae, parvae, ad pedicellorum palin. Flores magni, extra albidi, intns purpurei, ante maturitatem ovati acuti foveis quinque magnis infculpti. Calyx corolla dimidio hrevior, erectus, quinquepartitus laciniis lineari- lanceolatis, acutis. Corolla bafi plana, ultra medium quinquefida laci- niis patulis ovatis, medio utrinque finu magno in- Hexo infculptis. Filamenta cralla coalita in tubum germina involvens cylindricum. Antherae quinque membranaceae, biloculares, lateribus fiigmatis in- cumbentes. Grand pollinis geminata ad angulos ligmatis annexa. Corona e corpusculis quinque craffis, comprellis, dorlo filamentorum adnatis, fiigmate brevioribus, bafi acuto patente recurvis, apice trilobo incumbentibuss Germina duo [upera. Styli duo breves, lubulati. Stign.a unicum, capi- tatum, ſtellato- pentagonum, acutangnlum, medio fupra convexum. Folliculi duo, uno tamen plerum- que abortiente, ovales, hinc gibbofiores, pulveru- lento-tomentoli. Parietes crallilfimae,, carnofae. Receptaculum fungolum, lineare, planum, hinc eine Gattung (Hort. bengal. 69). arietibus adnatum, undiqu mini ae 2 que leminibus pappofis 26. Avanacoe l. Cit Avanacu p. 57. fig. Pandi Avanacu p. 60, ohne fig. . Sind bloß Varietaͤten: wie ſie oft bey cultivierten Pflanzen vorkommen. Dick geſaͤet auf einen mageren Boden, ſah ich fie binnen einem Jahr reifen ohne hör her als 3 Fuß zu werden; wurde dann ſogleich umge— pfluͤgt; pflanzt man ſie aber weit in gutem Boden, ſo wird ſie ein Baͤumchen, das ſpaͤter bluͤht und jaͤhrlich mehrere Jahre lang traͤgt. Was ich uͤber die Baum— wollenpflanze im erſten Band geſagt habe, gilt auch von beyden Avanacoes, welche Varietaͤten find von Cas p— Bauhins Ricinus vulgaris. Puk. führt aber Cit (alba) Avanacu für vers ſchieden von der gemeinen Art und für Ricinus ame- ricanus major, caule vireleente (Alm. 319.); Pandi Avanacu dagegen fuͤr Ric. african. maxim. caule ge- niculato rutilante, was richtig ſeyn mag; allein er gab nicht Acht was Rheede von Cit Avanacu ſagt: cujus duae Ipecies [unt una cortice viridi communi, altera rubro. Soll daher die Farbe des Stengels eis nen Unterſchied machen, ſo kann keine Avanacu zu Plukenets americ. Pflanze gehoͤren, welche jedoch aus Indien nach America gebracht wurde, wo ſie gewiß nicht urſpruͤnglich vorkommt, auch weichen alle Pflanzen von Sloane und Rheede von einander ab. Rumph beſchreibt gut Cit Avanacu unter dem Namen Ricinus albus (IV. 90.) in 2 Xartetäten, do- raelticus und (ylveſtris, die erſte roͤthlich, die ate ganz blaß. Pandi Avanacu nennt er Ricinus ruber p. 97. t. 41. Linne (Fl. zeyl. 359.) nennt nur Cit Avana- cu für Ric. vulgaris Caſp. Bauhin. Der jüngere Burmann (H. ind. 306) nannte fie Riecin. commun. und betrachtet mit Recht Rum phs Ricin, albus et ruber für einerley, citiert aber bloß Cit Avanacu, ob- ſchon Ric. ruber und Pen di Avanacu einerley find. Poiret (Encyel. VI. 201), gibt ſehr gut alle Synonyme von Ries. comm. mit Ric. albus, ruber und Avanacu, wahrſcheinlich Cit Avanacu; betrachtet Ric. ruber und die afric. Pflanze als einerley Varietaͤt und läßt Pandi Avanacu weg, wahrſcheinlich weil fie Rheede nicht abgebildet hat. Willd. theikte dann Poirets Gattung in vier, und machte Jacg. Pflanze, die ich auch nur für eine Varietaͤt halte, zur sten. Er hat fie Alle lebendig ger ſehen. Ich habe 4 Arten, die gewoͤhnlich in Indien angebaut werden, geſehen und halte ſich nicht verſchie— den von Willd. Im Hort. Kew. (V. 331.) find Willdenows 4 Gattungen angenommen ohne ein Ci— tat von Rheede oder Rumph, dennoch bleibt Poi— tet im Supplement bey feiner erſten Meinung, und Ropb. betrachtet die, welche er geſehen, nur als Die 4 Arten, wel⸗ che ich in Bengalen gefehen, heißen Arinda und wach⸗ fen oft in einem Feld. 1) B. caule ſubherbaceo ſiſtuloſo viridi pulveru- lento, ſtigma ibus bifidis. Ricinis communis. Willd. Sp. Pl. IV. 564? I | 33 1 Ricinus albus ſylveſtris. Rumph. Amb. IV. go. Cit Avanacu cortice viridi. , Hort. Mal. II. 57. 2) R. caule ſubherbaceo rubro pulverulento, ſtig- matibus bipartitis, foliis lividis. ö Ricinus lividus. Willd. Sp. Pl. IV. 565? Ricinus albus domeſticus. Herb. Amb. IV. go. Cit Avanacu cortice rubro, Hort. Mal. II. 37. Die 2 anderen Varietaͤten heißen Pat (folium) Arinda, weil ſie bloß wegen der Blätter gezogen wer— den, worauf ein großer Seidenwurm lebt, welcher eine grobe Seide gibt die Arindi heißt (Phalaena (Attacus), Cynthia, Drury II. t. 6. fig. 2. Cramer IV. 39: fig! A. Linne tranfact. VII. p. 42. t. 3.). Darum pflanzt man fie gewohnlich in Hecken um die Huͤtten, wo fie einige Jahre ſtehen und ſehr groß werden. 3) R. caule lignoſo folido viridi. Bicinus viridis. Willd. Sp. Pl. IV. 564? (ex- clulis [ynonymis). 4) R. caule lignofo [olido rubro laevi, petiolis medio et apice glandulofis, ſtigmatibus bi- partitis, foliis lividis. Ricinus africanus. Willd. Sp. Pl. IV. 564? Ricinus ruber. Herb. Amb- IV. 97. t. 41. Pandi Avanacu. Hort. Mal. II. 60. „a Cit ‚“Avanacu in eo tantum differt, quod altius allurgat, «juodque ftipitibus et ramis elt valde rubris leu mi- kiiatis et nitentibus."” ® Der unbedeutende Unterſchied von kigma bifidum und bipartitum in einer cultivierten Pflanze kann uns möglich Gattungen beſtimmen. 2 Willd ste Gattung Ric. inermis, welche auch Poiret bloß für eine Varietät hält, zeigt auf welchen ſchwachen Füßen ſelbſt die Sippe Bicinus ſteht, denn mehre Gattungen von Croten unterſcheiden ſich in nichts von Ric. als durch die glatte Cäpſel. Wir kehren daher am beſten wieder zu Plinius zuruck, welcher (Lib. XV. c. 6.) Croton nur als einen andern Namen von Ricinus betrachtet, und bringen alle Pflanzen zu Picinus, welche einerley Blumen haben ohne Rückſicht auf die Bedeckung der Capſel Dazu kommen nicht bloß. mehrere Gattungen von Oroton ſondern auch Jatro- phae, welche ganz die Tracht von Ricinus haben 27. Cadel Avanacu p. 61, fig, 33 ede Eeine Gattung von Craton, wovon ich bey Nilica- maram lm sften Band geredet habe (Iſts 1824) kann nicht zu Ric. kommen, heißt Japalu der Bramanen won Malabar, von Jipala ſanscrit. Nach Comme⸗— lun heißen die draſtiſchen Samen Pinei nuclei mo- lucani, ſpäter Cataputia minor und Grana Dilla oder Grana Tilli. Cadel Ayanacu heißt bey Plukenet Ric. orientalis, cujus fructus ſunt pinei nucſei mo- luccani a nobis putati et grana Tilli offitinarum (Alm. 320. Mant. 162). Der ältere Bir m. (thel⸗ zeyl. 200) zieht Cadel avanacu zu feiner: Ricinoides indica, folio lucido, fructu glabro. Damals hießen die Samen grana Tiglia,. und die Pflanze Lignum moluccenle oder Payana Burmanns Figur (t. 50.) macht dte Blätter Zrippig, Rheedes Srippig. Burm. ſagt, flores masculini calycem nullum habent, pes tala octo, ſtamina ſledecim. Frutex hic caules ge- Ritt. Anz, z. J. 1826. =—— 34 4 rit fimplices qui nafcuntur line ramis lateralibus, apice flores in ſpicam longam collectos gerentes — ad radicem [picae duo rami egrediuntur ejusdem ſtructurae cum cane, et fic continuatur lecundum aetates. Dieſe Pflanze hatte alſo cäulem fruticolum dichotonum, e ramorum divaricatione fructiferum, was auf Rheedes Figur nicht paßt. Granum moluccum (Rumph. Herb. Amb. IV. 98. t. 42.), welches Rumph als Cadel avanacu bes trachtet iſt Arbuscula trunco brachium vel pedem crallo in paucos divila ramos, worauf Rheedes und Burmanns frutex nicht paßt, auch ſagt Rum ph in Hinſicht auf Cadel avauacu: toto ilto capite nil me- moratur de acri atque urente iplorum qualitate, quae in cunctis hujus ‚#basculae partibus detegitur; Rumph bildet die Capſeln ovatae ab, turbinatse Rheede, Rumph ſagt von den Capſeln intus lunt tres camerae, in quovis continetur olliculum ca- meram non replens. Rheede fagt nichts davon. Ob dieſe Unterſchiede hinreichen iſt zweifelhaft. Linne (flor. zeyl. 543.) vereinigt den Strauch von Burm. und Rheede nebſt ihren Synonymen mit Croton foliis ovatis, glabris, am'minatis [erra- tis, caule arboreo, welches Aehnlichkeit hat mit Bur— manns Ricinoides „racemus ex divaricatione cau- lis.“ Ob übrigens Burm. die Gajapala der Ceylone⸗ fen mit Recht einen Strauch nannte, und ob Linne Burmanns Pflanze beſchreibt, weiß ich nicht. Der juͤngere Bur m. (flora indica 304) nimmt Linnes Namen Oroton tiglium an und citirt dazu feines Va— ters Bicinoides, Granum moluccum und Cadel Ava- nacu Lamarck (Encycl. II. 208) behält dieſe Syno— nyme bey und ſcheint Exemplare aus Juſſieus Her⸗ barium vor ſich gehabt zu haben. Er nennt ſie Baum von mittlerer Größe, macht den Kelch stheilig, die Blume 53ö0kaͤtterig mit ungefähr 16 Staubfäden. Die jungen Blatter find mit Haaren ſternartig gefleckt; wer⸗ de cuftiviert, wovon Andere nichts ſagen. Die Abs bild. der Frucht (Illulirar. t. 790. k. 2) gleicht der von Cadel svanatu, die Samen fuͤllen aber die Fächer aus. Willd behält die Synvnyme bey, ‚läßt caulis arboreus weg und ſetzt racemus terminalis hinzu, was mit Burmann nicht ſtimmt, denn die 2 jungen Schoͤ⸗ ße im Grunde der Traube laſſen ihn in divaricatione eaulis: Willds Exemplare waren wahrſcheinlich jung und hatten daher „racemos facie terminales.” Hort. Kew. V. 327. citiert nur Rheede; dieſe Pflanze ſchickte Roxburgh, deſſen Croton tiglium- ein großer Baum iſt (Elort. bengal, 69.) und Jamalgota heißt. Mein Exemplar hatte 18 Staubfaͤden, keine Frucht og Gärtner citiert Croton tiglium (II. 119.) zu Rheede, Rumſph und den älteren Burm; die Sa men ſcheinen die Faͤcher zu füllen. Capfula glabra nach der Figur mehr wie die von Cadel Avanacn als die von Granum moluccum. Ich habe 2 Baͤume gefehen, beyde verſchieden, aber beyde ſtimmen mit Croton tiglium. Sie liegen in der Sammlung und einer davon iſt ſicher Croton tiglium Roxburgh und mithin des Hort. Kew.; ft. aber ein 3 35 | — 36 mittelmaͤßiger Baum, und daher zweifelhaft ob Cadel avanacu oder Ricinoides Burm.; bey der letzteren find die maͤnnlichen Bluͤthen vierzaͤhlig, in meiner Pflanze fuͤnſzaͤhlig. Die Samen von Cadel avanacu aus Ma- labar, die von Ricinoides aus Ceylon und von Grana tilli der Molucken find alle draſtiſch, wie auch die von Ric. communis und Jatropha curcas. WIE Croton Jamalgota ſtaminibus quindecim, le- mine Toculum implente. Croton Tiglium. Enc. Meth, II. 208? Hort. Beng. 69. Hort. Kew. V. 327. Jamalgota Hindice. Konibilh Bengalenfium. Habitat ubique in Bengala. Arbor mediocris ramulis teretibus, glabris, ad apicem lulcatis. Folia alterna, petiolata, oblongo- ovata, denticulis apice glandulolis lerrata, acumi- nata, nitida, punctis raris pilolo-ftellatiis maturi- tate evanelcentibus aſpera, quinquenervia. Petiolus fubpentagonus, canaliculatus, apice recurvus, bre- vis, pilorum ftellulis aſperſus Stipulae binae late- rales, [ubulatae, minimae, erectae. Glandulae, praeter eas apicibus denticulorum folii infidentes, duae, ad marginem folii paulo [upra petioli api- cem adndtae. Racem floriferi terminales, erecti, fimplices. Flores parvi, virides, [ubternati, pu- belcentes: fuperiores masculini, inferiores feminini: Masc.: Calyx quinquefidus Petala quinque lanceolata, lanata. Filamenta quindecim diltincta, receptaculo lanato inlerta. Atherae biloculares. Foem.: Calyx quinquefidus perliſtens. Germen fuperum, ovatum, maximum. Sr) tres longi, ultra medium bifidi, filiformes, decidui. Stigmata fimplicia. Capſula erecta, magnitudine nueis Mo- [chatae oblonga, [cabra, trigona, [ex-[ulca, trilo- cularis. Semina loculos implentia, lfolitaria. apici - receptaculi infidentia, integumento olleo nigra, Arillus albus. ; Die andere Gattung fand ich Fuerft in Ava, und ſeitdem im nordweſtlichen Bengalen. Croton Pavana ftaminibus decem, loculo multo minoribus. 1 Granum Moluccum. Herb, Amb, IV. 98. t 422 Habitat ad Avae et Camrupae pagos. Arbor ramulis nitentibus, viridibus, nudis. Folia alterna, petiolata, ovata, glabra, acuminata, [ubtrinervia, l[errata. Glandula utrinque margina- lis ad petioli apicem. Stipulae: laterales, letaceae. Räcemi floriferi terminales, frucüferi, ramule ütrinque prodeunte, e rami bifurcationibus. Flores pedicellati, parvi, luperioribus masculinis, inferko- ribus femininis. 10 Masc.: Cale planiusculus. Stamina decem, diliincta, . Foem.: Cala quinquefidus. Szyli,tres bifidi, Capſula pendula, trigona, turbinata, deprello-pun- ctata, hilpida, loculis ſemine multo majoribus in- lata. b 78 u Hein 4d Obſchon ich kaum zweifele daß dieſes Rum phs Pflanze und alſo das achte Jäglium iſt, ſo will ich leminibus Petala quinqua⸗ + doch die Namen nun nicht aͤndern. Numphe unterfcheis det ſich nur durch caplula ovata nach der Abbildung. Die Vurmas verſicherten mich, daß ſie oft die Blatter wie Gemuſe eſſen, Rumph aber ſagt: in tota planıa, ac polillimum in ejus foliis detegitur fer- vor, iplum luperans piper. Uebrigens waren meine Begleiter nur Schiffer, und ſie verführten mich oft Arum anzubeißen, indem ‚fie ſagten daß es gut ſchmeckte— Rumphs Beſchreibung der Frucht ſtimmt ganz mit meis ner Pflanze. 8 28. Codi Avanacu J. Cadi Avanacu p. 63. t. 3. Erſt 1814 ſchickte Ker dieſe Pflanze von China nach Calcutta. Roxburgh hat ſie daher nicht geſehen und fie. ſteht auch nicht in Carey. Ich habe ſie daſelbſt geſehen. Commelyn ſagt, daß fir nicht zu Ricinus gehöre aber Lachyris v. Ca ſp. Bauhin verwandt ſey, welche Linne zu Euphorbia bringt. Plukenet nennt fie Ricinus malab. fruticescens lathyridis facie, fru- ctu in foliorum alis echimato (Almag. 3210). Her⸗ mann nennt fie Tithymalus-tenellus, indicus, foliis linariae raris; Tithymalus gehoͤrt auch zu Euphorbia. Der ältere Burmann ſtellte fie zu Cneorum und nannte fie Chamaelea foliis linearibus, flosculis fpicatis, echinato fructu (Thel. zeyl. 59. t. 25.) Er beſchreibt die Blattraͤnder gut: in ambitu levillimis et tenuillimis dentibus l. crenulis lerrata. Ich halte Burmanns und Rheedes Pflanze fuͤr einerley. Linne fl. zeylan.; 355 verbindet ſie mit Pee- Cupamepi (Hort. mal, X. 165, w 82) und nennt ſie Tragia, foliis lanceolatis, obtulis, integerrimis; ſetzt noch 2 Pflanzen v. Hermann hinzu, Pitta Gaedi ghus, welche Burmann zu Ekula ſtellt (Thel. zeyl. 95.), und Dya Nelli, die er zu Tithymalus bringt (223). Ich halte die 3 Pflanzen Hermanns für verſchieden, fein Ausdruck? kolia integerrima läßt zwel⸗ feln, daß er Codi,Avanacu.gefehen, denn er ſagt, la- pra, diviluras caulis;oritur Jpica cum unico, flosculo foemineo. In Codi,avanacu liegt die Aehre nicht fo fondern in der Achſel, wie Ray ausdruͤcklich ſagt: La- thyris frutelcens fructu in foliorum alis echinato. Der jüngere-Durmann nannte die Pflanze Pra- gia chamaslea und laͤßt feines Vaters Elula weg, ſetzt aber feine Chamaelea und Tithymalus dazu, obſchon die letztere eine Waſſerpflanze iſt, während Cadi Ava- nacu. in ſandigem und ſelſigem Boden waͤchſt, Linne beſchrieb Burmanns Chamaelea; Willd. ließ deſſen Tithymalus und die folia integerrima weg, .citierk auch Rheede und Burm. mit Druckfehlern. Poi⸗ vet (Encycl. VII. 726.) folgt dem juͤngern Burmann denn er ſelbſt hat, keine Exemplare geſehen. Hort. Kew. V. 256 ecitiert allein Rheede und die beſchriebene Pflanze ſcheint von Rorburgh eingeſchickt zu ſeyn, al⸗ lein ob er Samen von Coromandel, wo er die Pflanze (Tragia camolia Hort. Bengal. 103) geſehn, oder aus China geſchickt, weiß ich nicht: die Pflanze, welche ich von letzterem Saamen zu Calcuta geſehen, iſt wirklich Codi Avana cus f es „ 25% Ana,Chundaf, Schundasp. 63. fig. 35: Der Name bedeutet auf Malabar Pflanzen, quae omnes, frutiees unt Ipinoſi, aber in Carnata wo es Sanda, 73 ausgeſprochen wird und in Draveda, wo es Shunday lautet, iſt die Pflanze unbewaffnet. Ana heißt Elephant; die Pflanze heißt in Ava Zhaen Ka- Ram (Elephantis Solanum). Vaingani der malabar. Bramanen kommt von Baigun des ganget. Indiens und Sada bedeutet weiß. Commelyn hält. mit Recht die Chundas für Solanum; iſt aber nicht Juripeba femina Pilo aus Braſillen, der wahrſcheinlich Solanum ſtraminifol. Wild. iſt, von Lamarck auch mit Unrecht für Ana chunda gehalten (Encycl. IV. 300.). Puk. hielt fie für Solanum lpinolum maxime tomentolum von Si⸗ eilien (Alm. 351.) und brachte Jaripeba femina zu ei ner Pflanze von Madras. Der ältere Burmann ſtellt auch Juripeba fem, dazu mit Pflanzen von Sloa— ne und Plumier, welche einerley ſeyn mögen mit Piſos Pflanze; ferner Solanum zeyl. [pinolum folio amplo incano ad pediculum ſtrictiore Pluk. (Alm. 350. Phyt. t. 226. fig. 6.), Solan. cuneifolium Poir. {Encyel. luppl. III. 765.); iſt aber von Anachunda verſchieden. Die anderen Synonyme von Burmann md» gen dazu gehören, außer Trongum agreſte Rumph (V. 240%, worunter 3 Gattungen ſtecken, alle verſchieden von Ana chunda. Der jüngere Burmann (klor. ind. 56.) citiert Anachunda für Solan. ferox, baccis ca- Iyce obtectis, was Willd. mit Recht verwirft. Rox— burgh beſchrleb fie unter Solanum hirlutum vor 1795, damals ſchickte ich Exemplare an Banks, der Name wurde aber erſt gedruckt 1814 (Hort. beng. 17.); vorher hieß dle Pflanze Solanum laliocarpum (Encycl. luppl. III. 774. ). 30. Cheru chunda p. 67. fig. 36, Se Schunda. Einerley mit Schira Schung Will d. aus Mil⸗ lers Diet. citiert. Die Pflanze iſt aber verſchieden von Rheedes. Commelyn Hält Cheru chunda für Ju- repeba mas Piſo aus Braſilien, welche Willd. So- lanum’paniculatum nennt. Plukenet ſetzte fie zu Jurepeba lem. (Alm. 351.); feine Abbild. (Phyt. t. 316. fig. 4.) iſt Solanum Jacquini , obſchon fie Willd. ivrig für Solanum lodomaèum citiert, wie Poiret bemerkte (Encyol. luppl. III. 742.). Der äaͤl⸗ tere Bur m. ſtellt fie mit Recht zu Solanum frute- (tens, villolum, foliis’ undulatis, mollibus, fubtus incanis, Ipinis Haveldehtibüs armatum (thel. zey lan. II. 420, t. 2020); heißt ceyloniſch Tabuthu. Der jüngere Burmann vereinigt beyde mit einer, americ. Pflanze von Dillen., welche Linne Anfangs (for. zey l. 94.) für Malabathu der Ceyconeſen (Burm. thef. zey l. 218.) hielt, als verſchieden von Tubuthu oder Cheruchunda; Burmann nennt fie Solanum indicüm bio dit, trütelcens, maximum, villolum totum, fructibus croceis. Dillens Pflanze iſt aber von Malabatha und Cheru chunda verſchieden. Spaͤ⸗ ter ſtellt Li une Malabathit zu Sol! mammolum, auch eine americ. Pflanze. Cheru chunda und Bur— manns Solanum frütelcens mit Dillens Pflanze hießen nun Solanum indigum, bis Willd. und Las marc Cherunchunda weglleßen. Linne nennt Ma- labathu Solanam indicugi (Elora ze yl. 94). Tubu- hu iſt Clieru- chunda. Spätet nannte Linne Tubu— hu Solanum indicum, angenommen von Lamarck 38 und Willd. Dunal (Encycl. fuppl. III. 743.) nennt Dillens americ. Pflanze Solanum indicum, die ins diſche Solanum violaceum, unpaſſend, denn die Blu—⸗ men find oft weiß und Rob. Brown (Nov. Holland.) hat den Namen ſchon gebraucht. Hort. Few. I. 402. nennt auch Dillens Pflanze Solan. indicum. 1806 fand ich in Myfere eine Pflanzu Gala, weh che Cheru chunda nahe ſteht. Ich halte fie für N 07 burghs Solanum diffulum (Hort. bengal. XVII.). Beeren glatt, alfo nicht Solanum ferox, wofern Linne nicht die Kelchhaare für Beerenhaare genommen. Solanum Gula caule lignolo aculeato; foliis ovatis linuatis pilolis utrinque aculealis, calyce acu- leato longitudine baccae globolae, floribüs poly- gamis. Solanum diffulum. Hort, Beng. 17? Solanum ferox. Burm. Fl. Ind. (exclulo [y no- nymo Rheedii.) Willd. Sp. Pl. I. 1059? Gula Carnatice. Habitat in Carnatae ruderis. Radix annua? Caulis liguolus, cubitum vel pedes duos altus, teres, ramolus, patul ®. pilofus, lateri folari purpureus, aculeatus. Folia alterna, ad imam obliqua; ovata, finuata, obtula, pilola; coſtata, venola, utrinque aculeata, nervo centrali [upra purpurafcente. Petiolus teres, brevis, elti- pulaceus, aculeatus. Aculei validi, comprelli, pi- loli, in caule petiolo et pedunculo paulo recurvi, in calyce et foliis recti, in foliorum pagina infe⸗ riore virides, in aliis locis purpurei. Pedunculi intrafoliacei, aculeati, tomentoli, gemini; unus brevis florem unicum gerit hermaphroditum; alter elongatus flores habet duos vel tres masculinos. Calyx quinquefidus laciniis ovatis, revolutis, pe- talo multum brevioribus. Corolla rotata, quinque: partita laciniis anguliis fubtrinerviis, extra pilolis, inter. quas interpolitae lunt membranae totidem, ore recto e lacinias in corollam pentagonam conjungentes, Stylus mascnlinis brevillimus. Bac- cae pendulae, magnitudine grofllulariae globolae, caly ce omnino fere tectae. In Cheru Chunda flores fructiferi pedunculo plures. Baccsae minores, majores. Chunda p. 69. fie. 3 Bey Pluk. e 350.) Solanum [pinofum, fructu xotundo Cafp. Buchen Solar. inlanum Willd., wozu diefer auch Solan. pomiferum magno fructu ex albo et atrö purpureo nitente, foliis et calyce Ipinoſis Plukenet (Alm. 300. Phyt. t. 226. fig. 3.) citiert, das aber Plukenet fuͤr Solan- pomi- ferum, fructu.nigro [pinofum Caſp. Bauhin hält. Auch eitlert Willd. Trongum hortenſe (Rumph. V. 258. t. 85.), welches, keine Stacheln hat. Die Frucht von Chunda iſt nicht eßbar. Der ältere Burmann ſtellt fie auch zu Solanum Ipinolum frnctu rotundo, und zu Elabathu der Ceyloneſen, welche er mit Her⸗ mann nennt Solan. indicum [(pinolum, flore borra- ginis Fructu crocea rolundo Perlicae magnitudine, pomum de Hiericho dictum (thef. zeyl. 219.). La; in eodem calyce multo Schunda. — 39 ma eck ſtellt dieſe zu Sol. undatum (Encycl. IV. 301.). Ich fand fie in den ganget. Provinzen, außer der Grds ße der Frucht gleicht ſie Sol. Gula. Solanum undatum. Ene, Meth, IV. 301. Solanum indicum fpinofum, flore Borraginir, fructu croceo, rotundo Perlicae masnitudine, Po— mum de Hiericho dictum. Thel. Zeyl. 219. Lin. Fl. Zeyl. 488. hun [pinolum fructu rotundo. Pluk, Alm. 3502 * Chunda I. Schunda. Hort. Mal. II. 69. t. 37. Habitat in Magadhae ruderis et hortis. Pili in caule et foliorum pagina inferiore ſtel- lati, incani. Folla minus linuata, [uperioribus acutis. Bacca magnitudine fere Juglandis, calyce ınulto major. Pedunculus fructiferus maxime in- erallatus. Bey den Dörfern des tangetiſchen Indiens fand ich ein Solanum das der Chunda näher verwandt ift als die Cheru chunda, heißt Kanta Baigun bey den Bengaleſen. Scheint mir Sol. zey lan. (Encycl. IV. 295. flopph III. 742.), iſt ein großer buſchiger Strauch. 32. Cattu Gaſturi p. 71. fig. 58. Commelyn haͤlt fie wahrſcheinlich mit Recht fuͤr Ab el Molch aus Aegypten, ob aber die weſtindiſche Herba molchata, iſt zweifelhaft, wofern dieſe nicht aus Africa ſtammt (Herb. amboin. IV. 59.). Plukenet Alm. 14. nennt alle drey Alcaea aegyptiaca villola von Caſp. Bauhin. Rumph IV. 58. 1. 15. beſchreibt ſie gut unter dem Namen granum mol[chatum. Der ältere Burmann nennt fie Keimia aegyptiaca le- mine molchato (thef. zeyl. en 18 005 l fie ibiscus, foliis peltato cordatis, leptem angulari. 7 lerratis, hilpidis (fl. zeyl. 261.), ſpecifiſch Abel Molchus. Lamarck (Encycl. III. 359.0 eitiert von Plukenet Alcea molchata villofillima, foliis in lacinias profundiores incilis (Alm. 15. Phyt. t. 127. lig. 1.) von Barbados, welche offenbar ganz verſchie⸗ den iſt. Ferner Alcea Maderalpatana haltatis foliis, glahris pericarpia tantum villola (Alın. 15. Phyt. t. 127. fig. 2.), welche noch weniger der Cattu galturi gleicht und bey Wiltd. Hibiscus haſtatus heißt. Willd. und Hort. Kew. IV. 220, laſſen Plukenet und Africa weg und ſagen doch Abel- Mofchus wachſe in beyden Inden Nach Amman iſt die aͤgyptiſche Art von der indiſchen ch ed a 35. Schorigenam p. 73. fie. 39. Rheede 15 einm n e betrachten Alle als Urticas, allein ihr Prototyp gehoͤrt zu den Euphorbia, eeen. (Plukenet (Alm. 393.) vergleicht fie mit urti- cifolia jamaicen[. tricoccos; gehören wahrſcheinlich zu einer Sippe. Der ältere Burma ſtellt fie zu Ri- einicarpos (thel. zeyl. 202), welche 3 Gattungen in ſich begreift: 1) die ſchmalblaͤtterige Kohabilia der Cey⸗ loneſen t. 92. — Ricinocarpus« zeyl. hirfuta foliis lanceolatis, [erratis. 2) Die breitblaͤttr. Waelkaha- bilia der Ceyloneſen Schorigenam, 3) Urtica ra- cemofa urens, fruticola, anguſtifolia, fructu tricoc- co, wahrſcheinlich Plukenets Pflanze. Linne (l. zeyl. 340.) betrachtet alle drey als einerley, laͤbt aber ne nili quod hic [it convolvulus: AS: die americ. Pflanze weg und nennt jene Acalypha ins» volucris femineis pentaphyllis pinnatifidis; ſetzt hin⸗ zu: Facies hujus plantae maxime variat; allerdings weil er verſchiedene Pflanzen vermengt hat. Nachher nannte er fie Tragia involucrata, Schorigenam iſt aufrecht, denn Rheede ſagt bey Valli Schorigenam (79): a prima (id ef a Schorigenam) non differt, Schorigenam eſt [ru- tex altitudine trium pedum. Burmanns ſchmal⸗ blättrige Pflanze iſt auch windend und Willd. der ſie lebend geſehen hat, nennt ſie caule [candente, meynte alſo bloß die letzte nehmlich Valli Schorig., obſchon er auch Schorigenam gitiert, welche mit Waelkahabilia eine beſondere Gattung macht. a Poiret ſetzt Tragia involucrata zu den Gattun⸗ gen mit klimmendem Stengel, und dennoch bringt er Schorigenam dazu (Encycl. 7. 723.),. ändert aber Willd, Character, der folia ovata hat wie Schorige- nam ſtatt lublanceolata wie Kahabilia. Allein bey der windenden Pflanze aͤndern die Blaͤtter ſehr, vom ovalen zum lanzetfoͤrmigen und daher fraͤgt es ſich ob Burmanns Tragia involucra verfchieden iſt von Tragia hilpida Willd., deren untere Blätter ebenfalls gezaͤhnt find, fie find aber cordata, bey Tr. involncrata ovata. Die erſte fand ich im Garten zu Calcutta nach Roxburghs Tode unter dem Namen Prag. involu- erata. Im Hort. Kew. (V. 255.) iſt weder Burm. noch Linne angefuͤhrt, heißt aber oaule [candente. Ich habe Schorigenam nie geſehen, aber bey Verglei— chung der Tragia involucrata, nehmlich Burmanns Pflanze, und der hilpida mit Rheedes Beſchreibung, bleibt kein Zweifel, daß Schorigenam als Gattung ver⸗ ſchieden iſt aber zu derſelben Sippe gehoͤrt. 54. Batti Schorigenam p. 75. fig. 40. a Commelyn hält fie für Urtica pino aus Braſi⸗ lien bey Piſo; ſehr zweifelhaft. Plukenet ſtellt ſie zu Urlicae genus indianum minune pungens Alm, 394, ‚oder zu Pupulo vulgari limälis, Indiae orient, floribus in Ipicam. ex origine foliorum prodeuntem (Alm. 229. Phyt. t. 201. lig. 5). Die erſte iſt nicht Batti Schorigenam, eujus folia ‚adurentia; Lupulo etc. aber wäre fie, wenn Plukenets Character ſie nicht windend vorſtellte, da Batti Schorig. Frutex ex genere urticgrum, altitudine trium pedum iſt. Der aͤltere Burmann Cthef, zeyl. 231. t,. 110. fig. 1.) führt Plukenets beyde Pflanzen und den Pino aus Braſilien für feine Urtica pillulifera, foliis majori- bus, longillimis pediculig minoribus brevibus pe- diculis donatis an, &eine Figur iſt Batti Schorigen, und er fagt auch caulis bipedalis. Der ceylon. Name fey Katlchambali; wenn er richtig Hermanns Ur- tica racemola, pillulifera, tricoccgs citiert, ſo iſt es nicht eine Urtica ſondern ein Tragia oder Acalypha, Linne (flora zey I. 159.) macht die Sache fchlimmer. Er vereinigt Batti Schorigenam mit Plukenets Lu- Pulo eic, mit Pino und mit 3 anderen Pflanzen des alteren B ur manns: Urtica fatua, [picata, foliis, floribüsque petiolis longilfimis donatis (Thel. zey]. 252. t. 110, fig. 2) und dieſes ſcheint die Pflanze zu ſeyn, die er meynt, iſt aber nicht Batti Schorig., denn i * 41 * ihre Blätter ſtechen, die von Urtica fatua nicht. Wahr— ſcheinlich it aber die Urtica Lin. fl. zeyl. 139 die Urticae genus indianum minime pungens und der Batti Schorig. ſehr aͤhnlich. Die Blätter von Urtica fatua find aber herzfoͤrmig, die von Batti oval und nach unten keilfoͤrmig. Linne citiert auch nicht Kat- [chambali ſondern Watuhahambilya. Dieſe ift Burs manns 2te Pflanze von Linne für Batti citiert, heißt bey Hermann Urtica zeyl. hortenſis, urens foliis cannabinis (theſ. zeyl. 233... Hermann würde we der die Blätter von Batti noch von Urtiga fatua mit denen von Cannapis verglichen haben, und meynte da— her ſicherlich Tragia cannabina, um fo mehr da er eine andere Watuhahambilya beſchreibt, die er Canna- bina indica ſylveſtr., urticae foliis urentibus nennt. Dieſe 2 Pflanzen betrachtet Willd, als Varietäten von Tragia cannabina, abgebildet bey Plukenet (Phyt. t. 220. fig. 2., t. 120. fig. .). Dieſe haben keine Aehnlichkeit mit Croton haſtatum ß Bur m. (Hl. ind, 505. t. 63. lig. 1), obſchon es auch für Tragia can- nab. citiert wird; Burmann bringt aber durch ein Verſehen Plukenets Pflanze dazu, welche Linne ohne Zweifel meynt (foliis triloho haftatis, lanceola- tis, dentatis.). Linne hielt, verleitet durch Bur— manns Figur den Stengel für aufrecht, allein Plu— kenets Pflanze iſt ſicher klimmend. Croton haſtat. B heißt im hort. Kew. Tragia cannabina (V. 256), ob» ſchon fie Lamarck mit Recht für ein Croton hält, nahe verwandt dem Croton tinctorium. Royb. und König nennen fie Croton alperum, mit Recht, obs ſchon fie Royburgh ſpaͤter zu Croton plicatum fell» te (hort. bengal. 69), wie auch ich gethan, ehe ich eine andere Pflanze gefunden, welche mit Willden. und Bu rm. (t. 62. fig. 2.) uͤbereinſtimmte und die Croton tinctorium ) Lamarck if. Der ältere Burm. hat irvig den ceylon. Namen Watuhahambilya auch von Urtica fatua getrennt und zu feiner Urtica zeylan, gezogen, und Linne, der in Hermanns Sammlung feine Urtica interrupta unter dem Namen Watuhahambilya gefunden, hat für Urtica interrupta Burmanns Urtica zey lan. citiert, während er wohl merkte, daß die Figur von Urt. fatua feine Pflanze vorſtellte. So iſt Batti etc. von 2 burmanniſch. Pflans zen befreyt. Die ste (thel. zeyl, t. 110. fig. 1.) iſt Aheedes Pflanze, aber verfchieden von der Urtica der Flora. zey l., welche Linne in der [pec. plantarum urlica interrupta nannte. Daſelbſt verbindet er Ur- tica fatua (durch Druckfehler (lativa) mit Lapulo etc. Plukenets, obſchon fie eher zu Irticae genus in- dianum etc. gehörte. Lamarck (Encyel. IV. 643.) ließ die Synonyme bey Urt. interrupta. Er hatte Exemplare von Bafti. etc,: feuilles point cordifor— mies — parlemées de poils piquants und gehört alfo zu Urtica nicht zu tricoecis, Hermanns Planta tricocca muß alſo anders wohin. 8 Willd. nennt Lin. Urtica interrupta Boehme ria interrupta, läßt Batti etc, bey Urtica pillulifera des Älteren Bur manns, ſtellt aber dieſe ſtechenden, aufrechten Pflanzen in die erſte Varietaͤt von Boehme ria interrupta, foliis glabris, und dazu die Urtica Litt. Anz. 3. J. 1826, — em 42 der flora. zeylan., deren Blätter nicht ſtechen; auch Lupulo etc. Plukenets, welche wahrſcheinlich win— dend iſt; für feine Ate Varietaͤt citiert er Urtica fatua (lativa), welche doch wahrſcheinlich Plukenets Urti- cae genus indianum iſt. Auch führt er eine Urtica montana ein und citiert dabey Rumph VI. p. 48. t. 20. fig. 1.; allein dieſes iſt Urt. decumana, die nichts mit Batti gemein hat; die andere Urtica im Sins der von Rumph's Werk iſt Urt. mortua. fie. 2, auch verſchleden und wahrſcheinlich Wellia Cupameni Hort, malab. X. t. 63, wovon nachher f Ana Schorigenam p. 77. fig. 41. Das Wort Ana und Haſty bedeutet Elephant. Plukenet nennt fie Urtica urens racemifera major. almag. 395. Lamarck Eneyel. IV. 645. citiert Plus . kenets als Urtica heterophylla Vahl und Urtica palmata Forskal, die er aber nicht geſehen. Fors— kals, foliis palmatis [picis femineis pinnato ramolis ſtimmt nicht mit Ana-und auch nicht mit Lamarcks Be ſchreibung. Willd. citiert alle 4. Vohls urlica he- terophylla kann Ana feyn aber nicht Urt. palmata. Ich habe Ana in Malabar gefunden und ſie ſteht im Hort. Bengal. 67 als Urt. heterophylla. 56. Valli Schorigenam p. 79. ohne Figur iſt Tragia involucrata, 37. Schadida Galli p. 81, fig. 42. Iſt eine Sippe, der Euphorbia ähnlich. Co m— melyn halt ſie fuͤr die Pflanze in Africa, welche das Gummi euphorbium liefert; if ſehr zweifelhaft. Plu⸗ kenet (Alm. 370.) nennt fie Tithymalus aizoides triangularis nodolus et [pinolus, lacte turgens acre; vergleicht fie mit einer Pflanze der canar. Inſeln mit 4 oder gſeitigem Stengel (Phyt. t. 320. fig. 2), welche aber Euphorbia canarienlis Willd. iſt. Der aͤltere Burmann (mel. zeyl. 96.) nimmt Commel— Mey⸗ nung an und nennt fie Euphorb. trigonum, Ipfnofum, rotundifolium; hält fie verſchieden von Sandra Calli der Ceyloneſen, wofuͤr er Plukenets canariſchen Tithy- malus anfuͤhrt. Linne hält Schadida auch für die Pflanze des Gummi Euphorbium, und Sandra Calli als Varietaͤt, verwirft aber Plukenets Pflanze (flora zeyl. 199). Die Pflanze wurde nun Euphorb. anti- quorum genannt, alles zweifelhaft. Schon Caſpar Bauhin hielt Eupkorbium aus Africa, das jetzt Euph. officinazum heißt, für verſchieden. Aus dem Schadida - Baum fließt kein Gummi. g Ela Calli p. 83. fig. 43. Plukenet hält fie für feinen Tithym. zeylan. [pi- nofus, arborelcus, (Alm. 369); in der Phytograph. 250. fig. 4. wird er zweifelhaft. Er zieht auch dazu Tithymalus africanus, arborelcens, [pinolus et fo- liofus, lactelcens, et euphorbium fundens, welches das aͤchte Euphorbium ji verfchieden von Ela Calli. Der ält. Burmann (thel. zeyl. 65.) citiert Ela Calli für Euphorbio - Tithymalus fpinofus, caule ro- tundo et angulolo, foliis Nerei latioribus et angu- fiioribus, wobey er 2 verſchiedene Gattungen vereinigt. Linne (fl. zeyl. 200.) vereinigt die Pflanzen mit ecki⸗ gem und rundem Stengel, meynt aber nur die mit ecki⸗ gem, alſo nicht Ela Calli, obſchon er fie eittert. Seine 3 * q 7 43 Pflanze iſt nun gemein in den Gaͤrten unter dem Na— men Euphorbia neriifolia. Der jüngere Burmann (fl. ind. 111.) eitiert dazu Ligularia Rum ph IV. 88. t. 40., mit eckigem Stengel, und daher nicht Ela Calli wie Rum ph ſelbſt ſagt, hac in re autem parum dif- ferunt, quod Amboinenfis truncus lit pentagonus et contortus inſtar fili. Lamarck Encycl. II. 415. citiert Bla und Ligularia, meynt aber nur die letzte, welche jetzt gemein iſt. Willd. eitiert beyde und meynt auch die letzte; Hort. Kew. II. 157. eitiert gar keine. Obſchon Ligularia in Europa gemein iſt unter dem Namen Euphorbia neriifolia, fo iſt fie jetzt doch fels ten im füdlichen Indien. Ropburgh hat fie 20 Jahre lang nicht gefunden, und ich ſah fie erſt 1807 im nord⸗ weſtlichen Bengalen. Vorher hatten wir Ela immer für Euphorbia neriifolia gehalten, weil fie in den ins diſchen Hecken ſehr gemein iſt und daher Sij heißt ohne Beywort, welches nur die ſeltenen Gattungen bekommen, Ligularia heißt Pangch Sij (fuͤnfſeitige Euphorbia), oder Manla Sij, weil fie dem Schlangengott Manfa ges - weiht iſt; Euphorbia antiquorum heißt Nara Sij. Roxburgh nannte (Hort. beng. 56.) Ela immer Eu- phorbia neriifolia, Rumphs Pflanze Euphorb, li- gularia, obſchon fie ſicher Linnes Euph. neriifolia iſt, welchen Namen man am beften fahren läßt und ihn für den braman. Nivulia vertauſcht. 1) Euphorbia Ligularia (leminuda, aculeis ſti- pularibus geminatis, angulis ramorum quinis fpiralibus, foliis oblongis). Hort. Beng. 56. Euphorbia Neriifoliaa Hort. Kew. II. 157. Willd. Sp. Pl. II. 885. Enc. Meth. II. 415; et Burm. Fl. Ind. 111. excluf. var. [yn. Ligularia. Herb. Amb. IV. 88. t. 40. Tithymalus aizoides, arborefcens, Ipinolus, cau- le angulari Neriifolio Commelini apud Burm. Thel. Zeyl. 96. 8 Euphorbium angulofum, foliis Nerii latioribus Boerhavii apud Burm. J. c. Pangch 81j vel Manfa Sij» Bengalenſium. Habitat in Iylvis et ad templa Bengalae orien- talis. 2) Euphorbia Nivulia ramis teretibus feminudis, fpinis fiipularibus geminatis [piralibus, foliis lingulatis mucronatis acute carinatis. Euphorbia Nereifolia. Hort. Beng. 36. Titlıymalus arbor, Indica, [pinola, foliis latis, linguae caninae facie Hermanni apud Burm. Thel. Zeyl. 95- j 5 Tithymalus aizoides, arbore[cens, [pinolus, cau- dice rotundo Nerii folio Commelini apud Burm. 1. C. 96. Tithymalus Pluk. Alm. 369? Ela Calli. Hort. Mal. II. 83. t. 43. Sij Bengalenlium. Habitat ubique in Indiae [epibus. Ich hatte dieſe für Rumphs Sudu Sudu Tikos (IV. 88) gehalten, welche haufig zu Zaͤunen auf Bali benutzt wird, da ſie ſehr ſtaͤchlig, nicht Tiru Calli feyn kann; allein ramos non erectos led procumbentes et zeylanicus [pinofus arborelcens. 44 flagallofos paßt nicht auf Ela und iſt daher eine ste Gattung. 59. Tiru Calli p. 85. fig. 44. Commelyn wollte fie nicht für ein Euphorbium halten, was fie doch iſt. Nach dem Namen Portigalli Nivuli der Bramanen hieiten fie dieſelbe wahrſcheinlich für eingebracht; und obſchon fie ſich über die ganze ins diſche Halbinſel ſo ſehr verbreitet hat, daß daſelbſt kaum eine Pflanze haͤufiger iſt, ſo iſt ſie doch ſelten im ganget. Indien. Zu Rumphs Zeit ſcheint ſie erſt kuͤrzl. eingehgacht zu ſeyn; fie erreichte Amboina erſt 1693. (Herb. Amb. VII. C2). Plukenet (Alm. 368. Phyt. t. 319. fig. 6.) bildet ſie gut ab, als Ti- thy malus arborelcens caule aphyllo, citiert aber dabey Planta lactaria, Xabra und Camorronum von Rha— ſis und Rauwolf, die Felfel Tavil J. Piper lon- gum aegypt. von Vesling, und Tithymal. aphyll. Planta mauritanica imperati, alſo africaniſch. Der ältere Burm. (thel. zeyl. 223.) citiert Ti- thymalus orientalis, articulatus, Juncus aphyllos v. Hermann, welcher dieſe für eine beſondere ats tung hält, Muwakirya der Ceytoneſen, unrichtig Mu- nakirya. Linne vereinigte Bur manns beyde Gat⸗ tungen (Flora zeyl. 196.) und laͤßt wie er die african. weg, Rumphs Sudu Sudu Tikos iſt nicht Tiru Calli fondern dieſe iſt Ollifraga lactea (Herbar. am- boin. VII. 62. t. 29.). Linne nennt in lpec. Plant. die Pflanze der Flora zeylan. Euphorbia Tirucalli und citiert dazu Ollifraga lactea. Lamarck (Eneycl. II. 418.) thut wieder zu den Synonymen die aͤgypt. Felfel tavil, welche Willd. weglaͤßt. 40. Bahel Schulli p. 87. fig. 43. Schulli begreift Pflanzen der Acanthaceae, mit Stacheln an einigen Theilen, aufrechtem, holzigem Stengel und ſteifen Blaͤttern; gehoͤren jedoch zu ver— ſchiedenen Sippen. Lamarck (Encycl. I. 379.) hält ſie mit Recht fuͤr Barleria longifolia L., gegruͤndet (Amoen. Academ.) auf Anchula anguſtifolia, verti- cillis longis, aculeis armatis (Pluk. Alm. 30. Phyt. t. 133. fig. 4.). Die Pflanze ſcheint aber fein Barle- ria zu ſeyn und die Blaͤtter find nicht ſchwertförmig, wie Linne und Lamarck behaupten. Roxburgh nahm ſie nicht in den Catalog des Gartens von Cal— cutta auf, obſchon fie darin dit. Er wußte wohl daß es Bahel Schulli war, fand ſie aber nicht citiert und hielt ſie daher irgendwo fuͤr beſchrieben ohne daß er es finden konnte, weil ſie gar zu gemein iſt. In der Tracht gleicht fie keiner Barleria, aber ſehr dem Acan- thus ilicifolius; die Blume weicht aber von beyden ab. Bahel Schulli. 5 Habitai in totius Indiae aquofis vulgatilfima. Caulis erectus, rigidus. Folia linearia, ſelli- lia. Flores in lingulis vertieillis plures; finguli foliolo lanceolato bracteati; univerſi bracteis [pini- formibus 6 vel 8. cincti. Calyx teres quadrifidus, laciniis lateralibns parvis, lumma majora, irna bifida. Corolla tubulofa, bilabiata. Limbus bipar- titus; labio luperiore apice bilobo, inferiore tri- lobo. Stamina didynama. Filamenta duo dimidio breviora. Antherae [ubaequales, 45 Rheede erwähnt einer mit weißer Blume, welche ich nur für eine Varietät halte. > 41. Nir Schulli p. 89. fig. 46. Das Beywort bedeutet Waſſer, um fie von der folgenden Gattung zu unterſcheiden, obſchon die 2 ans deren auch im Waſſer wachſen. Plukenet vergleicht fie mit Gratiolae aflinis indiae orientalis, digitalis aemula von Coromandel (Alm. 264. nicht 234.), aber feine Figur (Phyt. t. 49. fig. 3.) gleicht nicht der Nir Schulli, und ſtellt 3 Pflanzen vor, beſonders durch die Samen unterſchieden, ohne daß Plukenet ſagt, zu welchen Samen die Zweige gehören; wahrſcheinlich die mit a bezeichneten zu den Capſeln am Zweig; die mit b und c haben getrennte Capfeln neben ſich. Nach her vergleicht Plukenet (Mantill. go.) feine Pflanze mit Gratiolae allinis, maderalpatana, digitalis aemulo, clinopodii, capfulis in verticillis pofitis (Alm. 180. Phyt. t. 193. fig. 3:); allein dieſe gehört nicht einmal in einerley Sippe mit Nir Schulli, indem dle Blume regelmäßig Afpaltig iſt. Auf t. 49. fig. 3. it die Blume nicht abgebildet; aber die Capſeln a uns b gleichen ſehr der von Nir Schulli und gehören wes nigſtens zu derſelben Sippe. Willd. hielt fie für eine Varietaͤt von Ruellia difformis des jüngeren Linne. So Potret (Encycl. VI. 348). Roxburgh beſchrieb die Pflanze als neu Buellia obovata (Hort. bengal 46.), welche nicht mit Ruellia difformis uͤbereinkommt. Roxburgh eitiert Nir Schulli nicht, weil er fie ſchon vergeben fand. Ich halte ſie fuͤr keine Ruellia ſondern für eine Hygrophila (Rob. Br. Nov. Hol. I. 479.). Die eingelieferten Exemplare aber find Ruellia? obo- vata genannt, und eine noch verwandte Ruellia qua- drivalvis, welche ich für ganz neu halte. 1) Auellia? vel Hygrophila quadrivalvis. Habitat in Mithilae hortis mangiferis. Radix perennis, lienola, ramola. Caulis lig- noſus, tres pedes altus, ramolilimus, diifulus. Rami glabri, tetragoni; laterum duobus convexis, duobus concavis, internodiis medio atienuatis. Fo- Tia oppolita, apice obtuſa, bali in petiolum decur- rente acuta, cofliis [upra deprellis rugola, venola, utrinque hilpida, inferiora oblonga, [uperiora »[ub- rotunda. Petiolus brevis, annulo ciliato amplexi- caulis, pilofus, concavus. Flores in verticillis in- tegris multifloris congeltii, tubo et labio [uperiore albidis rubri, nunc omnino felfiles, tunc in capi- tulum pedicellatum axillare elevati. Bractieae ad fingulos verticillos communes circiter octo, folia- ceae, patentes, oblongae, ciliatae, calycem fere aequantes. Cala glaber, cylindricus, paulo incur- vus, ad medium fere quinquefidus laciniis lineari- bus erectis. Corolla ringens, pubescens: tubus lon- gitudine calycis tenuis; fauces inllatae; labium [u- perius erectum, concayum, apice bilidum Tobis emarginatis; inferius reflexum, l[ubtus lacunofum, trifidum laciniis lubaequalibus. Filamenta didy- nama. Antlierde lagittatae, fubaequales, bilocula- res loculis longitudinalibus, bali divaricatis. Ger- men luperum. Stylus filiformis. Sigma limplex, incurvum. Capjula quadrangularis, obtufiuscula, 46 glabra, bilocularis, bivalvis. Yalvulae medio [ep- tiferae, apice dehiscentes, longitudinaliter per fepta bipartibiles. Send plura, plana, retinaculis [u- [penla; immatura dentata, denticulis maturitate eyanescenlibus. 2) Ruellia? Beng. 46. Ruellia difformis. Enc. Meth. VI. 348? Nir Schulli. Hort. Mal. II. 89. t. 46. Habitat in Tripura auſtrale. Flores albidi labio inferiore purpureo. Calyx pubescens, ciliatus. Antherarum loculi paralleli lineares. Semina etiam immatura integra. „Capſulae rotundae, [uperne aculeatae ac pun- gentes inſtar Ipinarum, in longum lex firiis Iulca- tae” H. M. 0 42. Cara Schulli, p. 91. fig. 47. Commelyn, Plukenet und der ältere Bur⸗ mann hielten fie mit Unrecht für eine Gapparisı Plukenets Capparis indica [pinola, anguliiore la- licis folio (Mantilf. 36.) ift Gapparis [pinola, follis oblongis (Burm. thef. zeyl. 53.) — Capparis zeyl. L. (fl. zeyl. 2 10.), nicht Cara Schulli. Linne nannte fie Barleria buxifolia und brachte dazu eine american. Pflanze, Spinis axillaribus, Solitariis , oppollitis. Linne ſah wahrſcheinlich nur die weſtind. Pflanze Lamarck zieht Cara Schulli zu Barleria criſtata B. (Encycl. I. 580. Suppl. I. 580.). In Rheedes Pflanze ſtehen die Dornen pageig wie bey Barleria, wo fie Deckblaͤtter vorſtellen: „Spinae binae et binae prodeunt. Folia in nodis infra ad exortum [pina- rum proveniunt. Flores lupra ex origine foliorum e medio duarum [pinarum petiolis brevillimis pro- veniuni.” Dieſes in Linneiſche Sprache verwandelt: Folia oppolita. Pedunculus axillaris brevillimus uniflorus bracteis duabus fpiniformibus munitus. Linnes achte Barleria buxifolia iſt mithin weſtindiſch. Ich glaube Barleria criftata g Lamarck in Myſore gefunden zu haben und gab ſie als B. obovata an Smith. Ich halte fie für ganz verſchieden von bey— den B. criſtata Lamarck und von Linne, die nicht dieſelbe iſt; zugleich halte ich ſie fuͤr Cara Schulli. Barleria obovata bracteis [piniformibus fim- plicillimis, floribus folitariis alternis, calyce Ipinu- lis dentieulato, foliis obovatis. ; Barleria buxifolia. Hort. Beng. 43. Kew. III. 59? Barleria criſtata B. Enc. Meth. I. 590. III. Gen. t. 549. f. 2. Capparis forma, Pluk. Alm. 80. N Cara Schulli. Hort. Mal. II. 91. t. 47. Habitat in Malyalae ſterilibus [axofis. Frutex diffulus, ‚ramofilimus, Rami pilofi, tetragoni, laterum duobus convexis, duobus conca- vis. HPolia oppolita, lublelſilia, ohovata, ſpina bre- villima mucronata, integerrima, lupra [cabra, lub- tus ad marginem praelertim pilofa, venoſa, inter- nodiis longiora, ſtipulis nuda. Hlores axillares, al- obovata. Hort vel Hygrophila Willd. Sp. Pl. III. 374? Hort. frutex Spinolus malabaricus. 47 ee 48 terni, erecti, folio triplo longiores, nunc ſelliles, tunc pedicellati, ad imam [pinis duabus lemitereti- bus validis pilofis divaricatis indivilis bracteati, eas? rulei. Calycis quadripartiti laciniae duae exterio- res plano-parallelae, lubaequales, ellipticae, veno- Tae, [pinolo-dentatae; interiores lanceolatae, par- vae, integerrimae, Corollae tubus teres, incurvus, calyce duplo longior: limbus patens, quinqueparti- tus laciniis obtufis, oblongis, Iubaequalibus. Fila- menta e tubi medio quinque lubulata, quorum tria minima (unde Rhedii oculos effugerint) anthe- zis-fterilibus, incluſis; duo limbo paulo breviora antheris fertilibus oblongis incumbentibus bifidis. Germen luperum. Stylus filiformis longitudine *ftaminum fertilium. Stigma acutum, aduncum. In campis Cherae herilibus planta vix [pecie diverfa flores habet albos, ad foliola exteriora data, caetera omnia fimillima. 8 Dornen am Ende der Blaͤtter ſind ſo klein, daß ſie Rheede außer Acht gelaſſen und doch hat er fie beſſer abgebildet als Lam arck. Der Kelch iſt auch nach Rheede Alappig. Mithin ift GER von Car marcks beyden B. criftata verſchieden. Ich fand fie Suͤdindien, wie folgt. eee N, bracteis Ipiniformibus multi- fidis, floribus ec folitariis, calycis piloli fo- j uperiore ſpinoſo- dentato, | ne ige. Enc, Meth. I. 380, (exclufis fynony mis.) Ill. Gen, t. 549. f. 1. . Habitat in Cherae locis ficcis duris. 7 Frutex cubitum altus, diffufus, ramoliffimus. Rami teretes; pilofi, alterni, annulo ad lolia cincti. Folia oppolita, [ubleffilia, cuneiformia vel elliptica, integerrima, mucronata, [etis in pagina praelertim inferiore alperla, ſtipulis nuda, Flores albi ‚ [um- mo mane decidui, axillares, lelliles, lolitarii, al- terni, folio triplo longiores, erecti, ad balin utrin- que bracteati [pina patente valida multifida. Caly- cis quadripartiti foliola duo exteriora, parallela, nervola, ovata, mucronata, fuperiore latiore Ipi- noſo- denticulato, inferiore integerrimo: duo inte- xiora parva, erecta, lanceolata, concava. Corollae tubus medio anguliatus, incurvus, pilolus. Limbus brevillimus, quinquepartitus laciniis ovalibus, qua- zum. duae paulo minores. Filamenta e medio tubi quatuor [ubulata, quorum duo ‚brevilfima antheris fterilibus, duo longiora antheris bifidis, inclulis. Germen ovatum: Stylus filiformis longitudine ſta- minum majorum. Stigma incrallatum, oblique truncatum. Cap/ula longitudine calycis comprella, bivalvis. Falvulae naviculares, medio leptikerae. Semina in lingulis loculis duo, [epto adnato inli- dentia, retinaculis [ubtenla. g ö 1 Linnes B. criſtata iſt ein größerer, weniger ſtei⸗ fer Strauch, mit laubartigen Deckblattern, wird in den Gaͤrten des gangetiſchen Indiens als Zierblume ge⸗ zogen: heißt Jhungti. Wie bey allen cultivierten Pflan- zen, gibt es auch von ihr eine Menge Varietäten und ich weiß dieſe B. criftata (Hort. beng. 45.) nicht von Roxburghs B. dichotoma zu unterſcheiden, fo daß ich beyde für einerley halte, verſchieden von Cara Schulli aber wenig von Roxburghs B. cacrülea, welche vielleicht die wilde Pflanze iſt; und dieſe iſt wieder kaum von einem Strauch zu unterſcheiden der Nundhe- kuſa heißt, den ich au den unteren Theilen des Hima⸗ lya, Gebirges am Gandakt Fluß gefunden habe, unters ſchieden von Cara durch den Mangel der Dornen. In Suͤdindien fand ich eine andere Barleria viel näher der Cara als dieſe Pflanzen des ganget. Indiens. Ich nenne ſie. Barleria rubra brakteis eillimis, floribus axillaribus [olitariis alternis, ca- lyce integerrimo, foliis pilofis. — Habitat in Carnatae campis [terilibus. Frutex pedes duos altus, difloſus, ramofiffi- mus. Rami alterni, pilolf, tetragoni, laterum duo- bus cöncavis, duobus rialis. Folia oppolita, [ub- felfilia, ovalia, integerrima, [pina mucronata, fu- Pra [cabra, Tabus, puoles, internodiis breviora, fü- Pulis nuda. Flores ‚axilläres, alterni, folitarii, fo- 8 Ho multoties longiokes, nunc felliles, tunc pedun- culo brevi inlidentes, rabri, ad balin bracteati [pi- nis duabus Tectis divergentibus pilolis. Calyeis quadripartiti ldeiniae duae exteriores ellipticae, ve- nolae, integerrimae; interiores minimae. Corollae tubus calyce multo longior , rectiusculus: limbus patens, fubaeyualis, guinquepartitus, laciniis qua- tuor ‘obovatis, quinta acuta minere, Hilamęenta e tubi medio quinque, quorum tria brevilfima anthe- ris ſterilibus; duo elongata antheris' incumbentibus, fagittatis. Germen ovatum, luperum. Stylus fili- formis, ſtaminibus longior. Sigma acutum, adun- cum Capua ellipiieu, teträgona, comprella, ca- lyce longior, bivalvis Palwulae naviculares, me- dio [eptiferae, Seming folitaria, villofa, comprelſa. ſpiniformibus fimpli- 45. Paina Schulli, p. 93. lig. 48. Nach Com melyn Ruscus Iylveſtris, der alte Name für Ilex aquifolium; und die Aehnlichkeit iſt ſo groß, daß ſie Plukenet aquifolia facie arbor mala- barica, Acanıhii flore albo cucullata (Alm. 38. Phyt. t. 261. fig. 4.) genannt hat. Obſchon es nur ein kleinrr Buſch iſt und die Blumen blau find, wie ſie Aheede beſchreibt, fo iſt es doch dieſelbe Pflanze und Plukenet verglich ſie richtig mit Acanthus. Iſt auch Eryngium indicum, aqualicum Ilicis aculeatae folio, floribus caeruleis des älteren Burmann (thef. zeyl. 94.), Muhalkiri der Ceyloneſen und Linnes (H. zeyl. 638.) Myracanthum l. Eryngium indicum Bontius. SE Rumphs (VI. 163.) Aquifolium indicum mas; aber er redet mehr von Ayuifol, ind. femina, die er abbildet (t. 71. lig. 1). Bey Linnes Acan- thus ilicifolius iſt diefe Figur citiert nebſt Paina Schulli und Aquifoliae facie arbor Plukenets (Burm. fl. ind. 138.); welche Linne meynt, ungewiß. Lamarck citiert Rumph gar nicht, beſchreibt aber wirklich Paina Schulli, welche Ray Frutex indi- cus, [pinolus, foliis Agrifolii liliqua geminata bre- vi nennt, zu welcher Phraſe Linne durch ein Verſe⸗ 49 m 50 hen Plukenets Figur eitiert, welche Figur Lamarck allein anſuͤhrt. 5 4 t a . Carambu, p. 95. fig. 49. . Ein Kraut, 12 bis 2 Fuß hoch; Frucht naͤgeleinſoͤr⸗ Bey Plukenet Lylimachia indica non pap- Des älteren Bur manns Ly- (thel. zeyl. mig. pola etc. (Alm. 235.) fimachia indica aquatica, glabra eic. 146.) — Dyanilla Linne (fl. zey l. 498.). Die Carambu citiert Linne (fl. zeyl. 66.) für Ludwigia; er ſah Rheedes Pflanze, hält Dyanilla für verſchieden, Ludwigia für Kikirinda der Ceylones fen — Lilimachiae [pecies fructu Caryophylloideo, Burm. (theſ. zeyl. 146.), für Nir Carambu gehalten, welche aber eine Jullieua ift, und wohin alle Synonyme von Burmann gehören Dieſe Ludwigia der fl. zey- lan. wurde in Burmanns fl. indica p. 37. mit Ca- zambu, welche beyde abwechſelnde Blätter und 4 Blu— menblaͤtter haben, nebſt der Pflanze des älteren Bu r— manns mit 5 Blumenblaͤttern, zu Ludwigia peren- nis, foliis ‚oppofitis; und dieſelbe Carambu übers dieß mit Hermanns Pflanze, welche Carambu, iſt fuͤr Jullieua luffruticola citiert, da fie doch ein jaͤhriges Kraut iſt. Willd. ſtellt Carambu zu Jullieua luffru- ticola, wofuͤr er aber Cattu Carambu, wie es ſcheint, hat citieren wollen mit 4 Blumenblaͤttern und 8 Staub— faͤden, beym jung. Burmann Jullieua luffruticola ß (fl. indica 103.). Willd. citiert für feine laffruticola Rumph VI. t. 41. worauf 3 Pflanzen ſtehen, eine Lycopodium phlegmaria, die 2 anderen ſcheinen Or- chiden zu ſeyn. Ludwigia der fl. zeylanica mit ab» wechſelnden Blaͤttern und ſicherlich Carambu nennt Willd. Ludwigia oppolitifolia, worunter er Ludw. perennis Linne und Burmann verſteht. Lamarck eitiert Carambu und Hermanns Pflanze bey Plus kenet (= Carambu) für feine Julliaea caryophyl- laea (Encycl. III. 331); und ſetzt dazu: Ly limachia non pappola, humilis, maderalpatana, clinopodii lutei, foliis non crenatis, fructu caryophylloideo, parvo von Plukenet (Alm. 236. Phyt. t. 203. fig. 5.), welche allerdings der Carambu auffallend gleicht, allein es iſt nicht wahrſcheinlich daß Plukenet auf demſelben Blatt eine Pflanze unter 2 Namen beſchrie— ben haben ſollte. Ich halte dieſe daher für Lylima— @chiae [pecies fructu caryophylloideo des alteren Bur— mann, mit 5 Blumenblaͤteern, welche man oft mit Carambu verwechſelt hat. In dieſem Falle ſollte man den Namen Jullieua caryophyllaea auf dieſe Varietät befchraͤnken, während Carambu oder Julliaea caryo- phyllaea alba eine Ludwigia iſt, die ich nenne Ludwigia diffufa caule diffulo, foliis lanceola- tis: caplulis ([ubpedunculatis folio dimidio brevio- ribus. 5 Habitat in Indiae ultra et citra Gangem aquolis. Radix fibrola, annua. Caulis herbaceus, ſoli- dus, geniculis inferioribus radicans, linea elevata e petiolorum bali utringue decurrente angulatus, ‚glaber, ramis [parlis diffulus, Folia caulina alter- na, lanceolata, integerrima, acuta, glabra, venis fimplieibus inſtructa, plana; in ramulis floriferis itt. Anz. z. J. 1826. folia eonferta, ſaepe oppofita. Petiolus breviſſimus, lemiteres, glaber, bali rudimentis foliorum pro- deuntium appendiculatus, ſtäpulis nudus. Flores fublelfiles, axillares, folitarii, folio multo brevio- res, flavi, nudi. Calya [uperus, perfiftens, qua- dripartitus laciniis ovatis, acuminatis patentibus. Petala quatuor, calyce hreviora, oblonga, concava, patentia, aequalia. Filamenta quatuor erecta, [u- bulata, brevia. Antherae magnae, bilulcae, ova- les, erectae. Germen tetragonum, calyce longius. Stylus teres, longitudiae ſtaminum. Stigma mag- num, globolum. Cap/fula? tetragona, prismatica, obtulangula, calyce reflexo breviori coronata, apice quadripunctato truncata, quadrilocularis, ad lätera indeterminata dehiſcens, ſeptis e medio laterum receptaculi centralis quadrangularis prodeuntibus. Femina plurima, parva, angulis receptaculi infiden- tia, conferta. : Iſt Linnes Ludwig. perennis, allein die Pflanze iſt nur einjährig. Ich fand fie in Ava, Roxburghs Ludwig. parviflora kenne ich nicht. Er citiert keine Synonyme (fl. ind. I. 440.), fie weicht von der mei— nigen etwas ab, und eine fo gemeine Pflanze mußte er gekannt haben. Wahrſcheinlich meynte er daher meine Pflanze, was auch aus dem Namen Bem Lubunga wahrſcheinlich iſt (Hort. bengal. XI.), denn der Name bedeutet wilde Naͤgelein, nach der Aehnlichkeit der Frucht. — 45. Cattu Carambu p. 97. fig. 30. Die Pflanze ſteht der vorigen fehr nahe, aber die Frucht gleicht weniger einem Naͤgelein. Linne dl. zeylan. 170.) nennt fie mit einer americ. Pflanze Jul- fiaea erecta floribus tetrapetalis, octandris, lelfili- bus, in unferen Gärten häufig, nehmlich die american. Pflanze, verſchieden von Cattu. Der jüngere Burm. (fl. indic. 105.) nennt fie Julliaea (uffruticofa 3, ob⸗ ſchon feine Pflanze von Java Blätter gegenüber hat. Willd. meynt unter Jullieua lutfrut. die Cattu, aber dann müſſen die Synonyme von Rumph, Hermann, Rheede und Ray weg und Cattu dafür hin. La⸗ marcks Julfiaea viilofa (Encycl. III. 331.) iſt Cattu und Linnes Jalliaea luffrut., welcher Name abzu⸗ ſchaffen iſt, da ohnehin Gärtner (I. 159) denſelben einer anderen Gattung beygelegt hat. Cattu iſt Rox⸗ burghs J. exaltata (Hort. beng. 33.). Der Sans ferit: Name Bhoo Luvunga bedeutet Erdnägelein. Der Name J. villola iſt beyzubehalten 46. Nir Caramba, p. 99. fig. 31. Iſt nach dem älteren Bur m. Ly lim. [pecies, fructu caryophylloideo Herm. (thef. zeyl. 146.), nebft Ly- lim. indica, non pappola, repens, flore pantape- talo, fructu caryophylloide Ray, welche wahrſcheinl. dieſelbe Pflanze iſt; aber er vereinigt ſie mit einer Pflanze von Sloane und herba Vitiliginum Rumph, beyde mit gelben Blumen und mit Kikirindia der Cey⸗ loneſen. Die letzte iſt wahrſcheinlich auf Ceylon eine gefuchte Pflanze, fie hat noch 8 andere Namen. Auch Nir Carambu wird in Indien häufig als Gemuͤſe ge⸗ geſſen. Linne nennt ſie nebſt Rays Pflanze Jull. repens (fl. zeyl. 169.). Ich glaube daß Lylimach, 4 31 ; D Ipecies, fructu caryopbylloideo kikirindia zeylonen- fibus Hermann und Burmann (thef. zeyl. 146.) mit allen barbar. Namen Julf. repens iſt, „dagegen Dyanilla (Lin. fl. zeyl. 498.) Ludwig. diffuſa oder Garambu. Zu Nir Carambu gehören folgende Syno— nymen Juſſiaea repens. Burm. Ind. 103, Enc. Meth. III. 330. Julſieua repens. Willd: Sp. Pl. II. 574. (exclu- lis [ynonymis Swartzii et Brownii). Hort. Beng. 53. Juffiaea repens, floribus pentapetalis decandris, pedunculis folio longioribus. Linn. Fl. Zeyl. n. 169. Lifimachiäe [pecies fructu caryophylloideo, Ki- kirindia zeylonenlibus. Burm. Thel. Zeyl. 146. (exclufis [ynonymis Sloani et Rumphii). Lylimachia indica non pappola repens, flore pentapetalo, fructu caryophylloide. Commel. Ma- lab. 164. Ed. Svo. s Caryophyllus [purius malabaricus pentapetalos aquaticus repens. Raii Hilt. 1510. * 47. Ponnam Tagera [. Ponna Virem p. 101. fig. 52. Es gibt 5 Gattungen, wovon in dieſem Bande, die 5 anderen VI. t. 9, 20 et 25 und IX. t. 30. Eine nah verwandte Pflanze hieß früher Sophera; Pluke⸗ net nannte fie daher Sena orientalis, fruticola So- phera dicta (Alm. 342.), ſetzt aber dazu eine mexican. Pflanze von Hernandez und Came rarius, wahrſcheinlich verſchieden, obſchon Callia occidentalis der Ponnam Tagera ſehr aͤhnlich iſt. Der aͤltere Burm, nennt fie Senna vigintifolia filiquis tereti- bus (thel. zeyl. 2 18.); alleln feine Figur (t. 98.) ſtellt die Huͤlſen ganz anders als Rheede dar und ſo wie ich ſie nie geſehen habe. Sie ſcheinen behaart zu ſeyn, denn er citlert dazu Sophera congener plante ſiliquis comprellis, hirſutis, feminibus atris, lucidis, flo- ribus aureis Herm. Aber die Huͤiſen der Ponnam Tagera ſind glatt und ſie hat uͤberdieß ſelten 10 Paar Blaͤttchen. Plukenet citiert unrecht die aͤgypt. So- phera von Alpin, Jac. Bauhin und Park in ſon. Im thel. zey l. ſtellt Burmann die Ponnam zu flos Havus Rumph IV. 63. t. 65. unrecht, denn die Connam iſt, wie Burmann fpäter bemerkt, Rum phs Gallinaria acutifolia (V. 283. t. 97. fig. 1.) Linne verband Connam mit Burmanns Senna vigintifolia (fl. zeyl. 150.), gibt aber einen falſchen Character (foliolis decem parium) und laßt Hermanns Pflanze liliquis hirlutis, wie auch den ceyloneſ Namen Ma— hatora weg, den Burmann gegeben; er meynte alſo wahrſcheinlich Ponnam Tagera, und nennt fie Callia Sopbera, obſchon fie nicht die urſpruͤngliche Sophera aus Africa iſt. Der juͤngere Burmann (fl. indica 97.) citiert dazu Gallinaxia acutifolia Rumph und Ga- lesae aflinis Caſp. Bauhin mit Recht; aber auch Sopherae congener planta etc. Herm. Er meynt wahrſcheinlich ſeines Vaters Pflanze legumine hir- luto, denn die Pflanze von Java, welche er (fl. ind. 96) mit Callia oceident. verwechfelt, war Ponnam Pagera mit 4 oder 5 Paar Blaͤttchen, der gewoͤhnl. Zahl. Will d. läßt beyde Synonyme von Hermann Recht. 52 weg, führt aber Ponnam Tagera und Senna viginti- folia Burmann an für feine Callia Sophera. Er ſah keine. Lamarck hat geſehen und er ſagt daß die Hülſe nicht walzig ſey; meynt mithin Ponnam, obſchon er au Burmann citiert (Encycl. I. 649). Roxburg glaubte es gaͤbe 3 Gattungen Callia, nahe verwandt, Callia Sophera, elculenta et purpurea (Hort. beng. 31.), allein ich kann fie nicht verſchieden finden. Viel— leicht iſt Gallinaria acutifolia Rumph die Callia elculenta, unterſcheidbar petalo [upremo integro von Ponnam Tagera oder Callia Sophera, petalo ſupre- mo retulo, unbedeutend. N ; ! Die Huͤlſe vor der Reife viel flacher, wird dann ſtrotzender, bleibt aber immer zuſammengedruͤckt. Ich ſchickte von Ava Exemplare nach Haufe, in dieſem Zus ſtande mit 4 oder 5 Paar Blaͤttchen wie gewöhnlich uns ter dem Namen Gallia planiſiliqua, während die mit ganz reifen Huͤlſen und mehr Blaͤttchen auf derſelben Reiſe geſammelt und mit Royburghs Zeichnung vers glichen, Callia purpurea genannt wurden. 48. Tagera p. 103. fig. 38. 7 1 Plukenet nennt fie Tagera Senna ſpuria orien- talis, tenuillimis liliquis, tetraphylla (Alm. 342.) und eitiert Ray und Breynius, wie es ſcheint mit Rumpph hielt fie. für. feine Gallinaria acuti- folia (V. 28 .); es iſt aber feine Gallin. rotundifolia (t. 97. fig. 2.), obſchon er fie ſelbſt für Kattu Tagera (Hort, mal. IX. 55. t. 30.) anſteht, welche Indigofera hirfuta iſt. Linne nennt fie Callia Tagera; dee juͤn⸗ gere Burmann (fl. indica 98.) bringt dazu mit Recht die Synonyme von Rheede, Ray, Breynius und Plukenet, aber auch Callia f. Senna [puria tetre- phylla, arborelcens, filiquis tenuibus, longillimis, pendulis Amman, da doch Tagera einjährig iſt. La— marck haͤlt ſie fuͤr eine bloße Varietaͤt von Linnes Gallia Tora (Encycl. I. 643.) und citiert Tagera fuͤr feine Callia Tagera und die Gallinaria rotundifolia für feine Callia Tora, beyde als Varietäten. Plufes nets Name Tachara (Mant. ı70.) für Tala oder Tora von Ceylon iſt einetley mit Rheedes Tagera, obſchon Plukenet ſagt, die eine habe 2, die andere 3 Paar Blaͤttchen, unbedeutend. Willd. citiere zu Callia Tagera mit Zweifel Rheedes Tagera und Ammans Pflanze, da Linnes Tagera ein fruticulus procumbens if, Am mans Pflanze baumartig und Rheedes nur einjaͤhrig 2 oder 3 Fuß hoch. Als Va— rietaͤt von Callia Tora führt er eine americ. Pflanze von Plumier an, und entfernt Gallinaria rotundi- folia Rumph, die er mit einer andern americ. Pflanze der Callia obtulifolia Linne vereinigt. Weder Rox⸗ burgh (Hort. beng. 31.) noch Hort. Kew. III. 25., citieren Rheede und Rumph für Callia Tora; die Pflanze beyder Werke iſt wahrſcheinlich dieſelbe und Callia Gliqua quadrangulari von Dillen und dem älteren Burmann (thel. zeyl. 56.). Eine Plant, die ich in Myſore gefunden, nannte Roxburgh Callia - Toroides, ich halte fie aber für Rheedes Tagera und Rumphs Gallinaria rotundifolia und Lamarcks Callia Tagera, wovon Lamarcks Callia Tora nich hlulaͤnglich verſchieden iſt. i 53 —— 3 25 49. Nandi ervatam p. 105. fig. 54., minor p. 107. fig. 55. Yon eee eee eee Die erſte iſt Nerium coronarium flore pleno, welches eine Tabernae montana, iſt; minor iſt wahr- ſcheinlich Nerium oder Tabernaemontana coronaria, ungefuͤllt, wie ich ſchon bey Curutu pala im erſten Band geſagt habe. 50. Capo Molago p. 1094 fig. 56. Ich kenne nur eine Gattung von Caplicum und halte alle anderen für bloße Varietaͤten, die es bey al⸗ len Kultivierten Pflanzen gibt, nicht! verſchiedener als unſere Stachelbeeren. Einige ſterhen jedoch jährlich ab, andere dauern aus; was aber Lon der Behandlung, ab⸗ hängt. Ich halte die Pflanze für auslaͤndiſch in In; dien, die aber bey ihrer Einführung den Namen Mo- lago erhalten, welchen Piper nigrum führte. Capo zeigt kan, daß fie aus Africa gekommen, deſſen Einwoh⸗ ner in Malabar Gapo oder Capro heißen von Caffree oder ohne Kaffur der Arabier, welche fruͤher ſich in Malabar niedergelaſſen und das Caplieum eingefuͤhrt haben, fo wie es von Guinea nach America gekommen iſt. Dem widerfpricht zwar Rum ph. Nach Ma p⸗ well waͤchſt dieſe Pflanze (Cayenne pepper) von ſelbſt in Congo (Edinb. Plilol. Journ. VI. 67.), was weder in Oſt noch Weſtindien der Fall iſt. Capo Mo- lago heißt bey Plukenet Solanum mordens, fruetu oblongo, pendulo, minore (Alm. 333.) was der juͤn⸗ gere Burmann (kl. ind. 52.) für Caplicum annuum citiert; iſt aber dieſes Tourneforts Caplicum fili- quis longis, propendentibus; fo iſt Capo molago eine verſchiedene Varietaͤt mit kuͤrzeren und ſtumpferen Bee— ren, nehmlich Ru mphis Caplicum minus flavum. Rumphs Capl, indicum (Capl. frutefeens Willd.) enthalt 3 Varietaͤten, wovon 2 mehr von der zZten vers ſchieden ſind als Capl. annuum. Capo molago iſt wahrſcheinlich Capl. luteum der Encyelopaͤdie (V. 327.) Piment de Mozambique, woher es wahrſcheinl. kommt. Ende des Bandes II. 8 O ‚ fir pee pen. a) Flora Brafiliae meridionalis, auctore Auguſtio de Saiut-Hilaire, reg. Scient. Acad. Paris., necnon Societ. Philom. et HHiſt. nat. Paris., Acad. reg. Scient. Ulyllip., Phyf. Genev. Cael. Leop. Carol. Nat. Curios., Soc. Scient. Aurel., Linn. Calvad. Accedunt tabulae delineatae a Turpinio aerique incilae.' Regiae Majeftatuvconlecratum.“' Cette Flore du Brélil fera pour la partie orien- tale de FAmerique ce qu'eſt celle de MM. de Hum- boldt et Kunth pour la cöte occidentale. Comme les deux ouvrages ne forment reellement qu'un enfemble, celui que nous annoncons eſt imprime avec des caräcteres lemblables A ceux du Nova Genera, et dans les mémes formats. L’ouvrage aura trois volumes qui paraitront par livrailons, de deux mois en deux mois. Les quatre premitres livrailons [ont publides, In- 49. Jéfus, papier fatine, huit a dix figures noires, et cing feuilles de texte. 15 fr. „In- fol. Jefus, pap. vel, d’Annonay, lat., avec les fig. coloriees, et huit feuilles de texte. 60 fr. b) Memoires du mufeum d’Hifioire naturelle, par MM. les Profelleurs au Jardin du Roi. La réunion au Muléum de toutes les fcien- ces naturelles et de tous les moyens de les culti- ver, permet à MM. les Profelfeurs de publier des faits nouveaux en minéralogie, en botanique, en zoologie, etc.; en [orte que leurs Memoires, non- feulement feront connaitre les magnifiques collec- tions confices a leurs loins, mais: encore [eront le depöt des découvertes qui fe font tous les jours dans les diverles parties de l?hiltoire naturelle. Ces ‚Memoires paraillent par cahier de dix feuilles, ayant quatre a cing planches gravees avec le plus grand ſoin. Six cahiers forment un volu- me; deux volumes font une année. \ Six annees [ont imprimees. Le prix de cha- cune d’elles eſt de .60 fr. Les fix années. 360 fr. On; loulcrit actuellement pour la [eptieme an- nee. Le prix des deux volumes [e paie en fou- fcrivant. c) 'Memoires fur la famille des legumineufes, par M. Aug. Pyr. de Candolle; Profelfeur d'hiſtoire naturelle et Directeur du Jardin botanique de Academie de Geneve, Correlpondant de I'Inſtitut de France, Membre des Societes royales de Lon- dres, Edinburgh, Turin, Naples, Munich, Co- penhagen, de la Société des Curieux de la Natu- re, etc. Ces Memoires etaient deftines A paraitre, dans la collection de ceux du Muleum d'hiſtoire natu- relle de Paris. Mais leur nombre P’etant augmen- té beaucoup au- dela de ce que cette collection aurait pa faire paraitre [ans de grands retards, Hauteur, de concert avec le libraire-&diteur, elt décidé à les reunir en un [eul corps d’ouvrage, en les imprimant dans le meme format in-4°, pour qu’ils puillent Etre places a cöte de cette col- lection. Les Botaniſtes trouveront reunis dans cet ou- vrage les commentaires qui compléteront le ta- bleau abrégé de cette famille, qui va paraitre dans le Prodromus; les details relatifs aux caracteres de la famille des Légumineules, aux tribus dont elle ſe compole, et aux genres nouveaux ou peu connus, [eront expofes [oit par des delcriptions ex- plicites, loit par des planches loignées, Ce volume, compol& de qdatorze Memoires. failant environ 500 pages in- 4, et 70 planches, dont 26 au limple trait et les autres entièrement terminees, paraitra par livraiſons de huit feuilles et texte accompagnees de 8 & gravures, ayant chacune leur numéro, Les premitres livraiſons font en vente; les fui- vantes paraitront de mois en mois. En prenant la premiere livraifon, on paie en meme temps la derniere, 55 — 56 Le prix de chaque livraiſon eſt de 9 fr. Grand- raiſin velin 20 fr. d) Hifioire des plantes les plus remarquables du brefil et du paraguay, comprenant leur defcrip- tion, et des dillertations [ur leurs rapports, leurs ulages, eic., avec des planches noires ou colo- rieces; par M. Augulte de Saint-Hilaire, Corre- Ipondant de l’Academie des Sciences. Didide a a Majefie Tres- Fidele. i L’ouvrage, imprimé in-4°. fur grand-raifin fin, aura un ou deux volumes. Chaque volume fera divife en dix livraifons: chaque livraiſon ren- fermera cing à lix feuilles de texte et cing a fix planches. Lorsque les Memoires [eront trop con- fiderables pour former’ une livrailon, nous en pu- blierons deux à la fois: ce qui a eu lieu pour les deux premieres. Les quatre premieres livrailons [ont publiées. Chaque livraifon in-4°. [ur grand- raiſin fin, avec figures noires 8 fr. Chaque livraifon in- 49. fur grand-railin velin fatine, avec toutes les figures coloriees 18 fr. e) Hifioire naturelle des mammiferes , avec des figures originales, coloriees, dellinees d’apres des animaux vivans. Ouvrage publié [ous l’autorite de Padminiſtration du Muléum d’Hifioire Naturelle, par M. Geoffroy Saint-Hilaire, profelleur de zoo- logie au Muléum, et par M. Frederic Cuvier, char- ge,en chef de la Menagerie royale. Les quarante premieres livrailons de cet ouvra- ge, contenant 240 figures coloriees avec le plus grand foin, forment 2 volumes, dans lesquels ces figures ont été clallées d'après l'ordre methodique. Ces deux volumes in- fol. Jelus font livres carton- nes ou renfermés dans des cartons, au choix des acquereurs. Prix. 550. fr. > Les douze premieres livraiſons du ze. volume font en vente. Prix de chaque livrailon ı5 fr. Les livrailons [uivantes paraitront de mois en mois. f) Effai fur le vol des Inſectes, et Oblervations fur quelques parties de la Mecanique des Mouve- mens progrellifs de Thomme et des animaux verte- bres; accompagnés de treize planches relatives aux organes du vol des Infectes, etc.; par M. le cheva- lier J. Chabrier, ancien officier [[uperieur, corre- Spondant de la Societe d'Hiſtoire Naturelle. Un vol. in- 4°. 18 fr. Pour ötre [oufcripteur à chacun de ces ouvra- ges, il luffit de le faire inlcrire, à Paris, chez A. Belin, Imprimeur-Libraire, Editeur, rue des Mathurins Saint- Jacques, no. 14. ik: t On diſtribue chez le m&me Libraire le Pro- [pectus plus detaill& de ces importans ouvrages. in öl —lk!mÄ — | Verzeichniß der Sammlung von Schmetterlingen des vor kur— zem verſtorbenen J. R. Franck zu Straßburg. Die Wittwe (Thomas-Staden Nr. 10) dieſer uns gemein reichen und ausgezeichneten Sammlung bietet ſie zum Kauf aus, und wir beeilen uns, dieſes unſern Leſern mitzutheilen. Der Beſitzer dieſer Sammlung war gerade im Be— griff dieſelbe zu ordnen, als ihn der Tod uͤberraſchte. Nan hat ſolche wie fie. war gelaſſen, nur die hauptſaͤch⸗ lichſten Eintheilungen angegeben und die Benennungen zu berichtigen geſucht. Die ntcht angezeigten find mei⸗ ſtens neue Arten, oder ſolche die nicht genau beſtimmt werden konnten; doch iſt das Vaterland immer gewiſ— ſenhaft angegeben. 0 Dieſe Sammlung beſteht aus drey verſchiedenen Abtheilungen. Erſtens aus der exotiſchen, welche 1153 Arten und 1936 Stuͤcke enthält. Zweytens aus der eus ropäiſchen, von 1495 Arten und 3900 Stuͤcken. Drits tens aus einer beſondern Sammlung, welche aus exoti⸗ ſchen und europaͤiſchen Schmetterlingen beſteht, nach dem Syſtem des Hrn. Hübner geordnet iſt, und 871 Arten und 1469 Stuͤcke zaͤhlt. Jede dieſer Abtheilun— gen iſt in einem befondern ſchoͤnen Kaſten mit Schubla— den, unter Glas, verwahrt, welcher mit verkauft wird. Außer dieſen drey Abtheilungen iſt noch vorhanden: 1) eine betrachtliche Anzahl von Doubletten, welche man einzeln zu den beygeſetzten Preiſen verkauft, um den Liebhabern den Ankauf zu erleichtern; 2) viele kleine noch unbeſtimmte Arten non Schmetterlingen, wovon das Hundert zu 20 Franken verkauft wird; doch iſt hiebey zu bemerken, daß man nur auf Beſtellungen, die 60 Fr, uͤberſteigen, Ruͤckſicht nehmen wird. Briefe und Geld muͤſſen poſtfrey eingeſandt werden. Um mehrere Anfragen ſchnell zu befriedigen, mußte dieſes Verzeichniß eiligſt abgefaßt und gedruckt werden; daher haben ſich, vorzuͤglich in der Zahl der Stuͤcke, mehrere Fehler, welche man am Ende berichtigt findet, eingeſchlichen. 1 Der Catalog hat 108 Seiten, iſt ſehr wohl geords net und enthält die Namen nach den neueſten Claſſifi⸗ cationen. 4 Literariſcher Anzeiger. (Zu den in der Buchhandlung von F. A. Brockhaus in Leipzig erſcheinenden Zeitſchriften.) ; ? Nr. I. 1826. 5 5 ; N iterariſchen Converfationd = Blatte, der Iſis und den Kritiſchen Annalen der Dieſer Literariſche Need HA eich oder beigebeftek, und betragen die Inſertionsgebuͤhren fuͤr die Zeile 2 Gr. In der Karl Gerold'iſchen Buchhandlung in Wien iſt ſoeben erſchienen und daſelbſt, ſowie in allen Buchhand— lungen ODeutſchlands, zu haben: Darſtellung des Gem uͤt hes men ſich l. i ch enn in ſeinen i i Beziehungen zum geiſtigen und leiblichen Leben. Fuͤr Aerzte und Nichtaͤrzte hoͤherer Bildung. Von 5 Dr. Michael v. Lenhoſſék, Profeſſor der Phyfiologie und hoͤhern Anatomie an der k. k. Univerfität zu Wien ꝛc. ꝛc. Swerter Ban d Gr. 8. Wien, 1825. Preis 3 Thlr. ; Indem die Verlagshandlung das gelehrte Publicum von der Beendigung dieſes Werkes zu benachrichtigen die Ehre hat, befriedigt fie zugleich auf oͤffentlichem Wege die haͤufi⸗ gen Nachfragen, die ihr von ſo vielen Seiten zugekommen ſind. Der allgemeine Beifall, der dem erſten Bande dieſes Werkes von competenten Richtern gezollt wurde, laͤßt ſich von dem zweiten Bande deſſelben um ſo gewiſſer voraus— ſehen, als er die beſondern Verhaͤltniſſe des menſchlichen Ge: muͤths zum Gegenſtande hat, folglich unmittelbar in das wirkliche moraliſche Sein des Menſchen, in's praktiſche Leben eingreift. Die Begierden und Suchten, die Affecten und Lei: denſchaften des Menſchen, ſind hier ausfuͤhrlich dargeſtellt; die Natur und die Quellen derſelben find pſychologiſch ent— wickelt, ihr aͤußeres Bild, ihre urſaͤchlichen Momente, ihre Folgen und Wirkungen auf alle Lebensſphären find genau an⸗ gegeben und durch Beiſpiele erlaͤutert: endlich find die pſychi⸗ ſchen und phyſiſchen Vorbeugungs- und Heilmittel gegen Ge— muͤthsbewegungen, Suchten und Leidenſchaften allenthalben angedeutet. Der hohe Werth dieſes Werkes, dem gegenwaͤr— tig kein gleiches zur Seite geſtellt werden kann, geht aber vorzuͤglich daraus hervor, daß der Verfaſſer deſſelben uͤberall nur das wirkliche, von ſeiner Bahn mehr oder weniger ab— weichende, gemuͤthliche Leben des Menſchen vor Augen hatte, und nur das in ſeine Darſtellung aufnahm, was die reale Welt darbietet, was ihm feine langjaͤhrige Erfahrung und die tiefen Blicke in's menſchliche Herz lehrten. Die Verlags— handlung wiederholt daher blos die Worte vieler ihrer gelehr— ten Freunde und Correſpondenten, wenn ſie ſagt: daß v. Lenhoſſék's Darſtellung des menſchlichen Ge muͤths in die oberſte Reihe jener Buͤcher gehoͤrt, deren der Arzt, der Erzieher, der eigentliche Anthropolog und jeder gebildete Leſer auf keine Weiſe entbehren koͤnnen, und daß es feine guten Fruͤchte in der moraliſchen Welt gewiß nicht verfehlen wird. Dem Ganzen iſt ein Verzeichniß verwandter Schriften angehaͤngt, und das ausfuͤhrliche alphabetiſche Sachregiſter macht dieſes Werk um ſo gefaͤlliger und brauchbarer. Beiträge zur Kenntniß des kindlichen Organismus. Von St. A. Muͤkiſch, der Arzneikunde Dr., Mitgliede der mebiciniſchen Facultaͤt und ausuͤbendem Arzte in Wien. t 8. Wien, 1825. Preis 1 Thlr. Der Hr. Verfaſſer, durch eine Reihe von Jahren Aſſi— ſtent am Kinder-Krankeninſtitute des Hrn. k. k. Sanitaͤts⸗ rathes, Dr. Gölis, und mit dem praktiſchen Geiſte dieſes großen Kinderarztes vertraut, theilt hier die Reſultate einer funfzehnjaͤhrigen Prüfung zahllofer Erfahrungen mit, welche er durch unermuͤdetes Studium der kindlichen Natur, durch die vollſtaͤndige Lecture über Paͤdiatrik und durch wiſſenſchaft⸗ lichen Verkehr mit vielen der gelehrteſten Aerzte des In- und Auslandes zu ordnen und zu deuten bemuͤht war. Das Leben des Kindes in differenter Geſtaltung und Kraftaͤußerung nach feinen Entwickelungsperioden würdigend, weiſet er aus der eigenthuͤmlichen Phyſiologie dieſes Alters die pathologiſchen Verirrungen deſſelben nach, und gruͤndet darauf mit prakti⸗ ſcher Ueberzeugung die befondern Regulative in der Therapie der Kindesleiden. Je fremder noch immer dem angehenden Arzte die fpe= cififche Natur des Kindeslebens und ſeiner Pathologie ſind, und je mangelhafter und einſeitiger dieſe wichtige Doktrin bisher faſt allgemein erörtert wurde, um fo werthboller duͤrf⸗ ten gegenwaͤrtige Beitraͤge fuͤr die Erkenntniß und Heilart der Kinderkrankheiten, und als Vorbereitung zum Studium derſelben unentbehrlich ſein. Aber auch gebildeten Aeltern jedes Standes, und vorzuͤglich Erziehern, wird dieſe Abhand- lung um fo empfehlungswerther, da fie aus kritiſcher, zahle reicher Erfahrung die Momente zu einer naturgemäßen, phy⸗ ſiſchen und pſychiſchen Erziehung der Kinder allfeitig nachweiſet. Medieiniſche Jahrbuͤcher des k. k. oͤſtreich. Staates. Herausgegeben von den Directoren und Profeſſoren des Studiums der Heilkunde an der Univerſitaͤt zu Wien. Neue Folge. II. 3. 4. Mit Kupfern. Gr. 8. Jedes Heft 1 Thlr. 8 Gr. J a har bb ade r 8 des kaiſerl. koͤnigl. f polytechniſchen Inſtituts in Wien, in Verbindung mit ben Profeſſoren des Inſtituts herausgegeben von dem Director J. J. Piech tl, k. k. wirkl. Regierungsrathe und Mttgliede mehrer gelehrten Geſellſchaften. 6ter Bd. 4 Thlr. 7ter Bd. 3. Thlr. Gr. 8. Wien, 1825. Mit Kupfertafeln. In farbigem Um⸗ ſchlag geheftet. Preis 3 Thlr. Die Verlagshandlung zeigt das Erſcheinen des gegen⸗ wärtigen fiebenten Bandes der Jahrbücher mit dem Be: mien 5 daß von den folgenden Baͤnden, in gleicher Stärke (circa 25 Bogen, mit den jedesmal noͤthigen Kupfertafeln) Fünftig zwei in jedem Jahre ausgegeben werden; und daß der Druck des achten Bandes bereits weit vorgeruͤckt iſt. Sie hält es für uͤberfluͤſſig, eine Zeitſchrift durch großtoͤnende Lobeserhebungen zu empfehlen, welche, wie bekannt, in Hin⸗ ſicht auf Menge und Gediegenheit der Originalabhandlungen die vorzüglichſte ihres Faches in Deutſchland iſt, und auch in Betreff der Mittheilung auslaͤndiſcher Erfindungen 2e. nichts unterläßt, was dem Gedeihen der vaterlaͤndiſchen Induſtrie foͤrderlich ſein kann. Durch die vom ſechsten Bande an bei⸗ gefuͤgten vollſtaͤndigen Jahresberichte uͤber die Fortſchritte der Chemie iſt auch für einen Theil des Publicums geſorgt;, der ſich eine ſo leichte Ueberſicht jener Fortſchritte bisher auf kei⸗ nem Wege zu verſchaffen im Stande war. und Literatur der deutſchen Dicht ungs arten. Ein Handbuch zur Bildung des Styls und des Geſchmacks. Nach den beſten Huͤlfsquellen bearbeitet Theorie von Dr. Philipp Mayer. Drei Binde Gr. 8. Wien, 1824. Im Unmſchlag geheftet. Preis 3 Thlr. Dieſes Buch umfaßt nicht allein die vorzuͤglichſten Grund⸗ ſͤtze ber verſchiedenen Dichtungsarten, ſondern ſoll auch die Leiſtungen deutſcher Dichter in dem Gebiete der Poeſie bis auf die neueſte Zeit bezeichnen. Von den fuͤnf Hauptabtheilungen, aus welchen das Ganze beſteht, enthaͤlt die erſte die nothwendigſten Vorbegriffe von den verſchiedenen Arten des Styls, von den Tropen und Fi⸗ guren, vom Gleichniſſe, und von Poeſie und Proſa. Die drei folgenden haben die Theorie der Dichtungsarten und die Darſtellung der deutſchen Literatur in dieſem Zweige zum enſtande. er Me Anführung einiger, ſowie die Andeutung mehrer Beiſpiele aus den trefflichſten Werken deutſcher Dichter bei jedem einzelnen Abſchnitte, hat zur Abſicht, die ausgeſproche⸗ nen Grundfäge als die richtigen zu bewähren. Im dritten Bande ſollen die Bruchſtücke aus mehren deutſchen dramati⸗ ſchen Meiſterwerken den Abgang vollſtaͤndiger Beiſpiele erſe⸗ tzen. Am Schluſſe einer jeden der angefuͤhrten drei Haupt⸗ abtheilungen erſcheinen biographiſche und kritiſche Notizen über die vorzuͤglichſten epiſchen, lyriſchen und drama: tiſchen ‚Dichter Deutſchlands, ſodaß ſich in dieſem Werke die bedeutendſten Zuͤge aus dem Leben von einhundertundelf deutſchen Dichtern, nebſt einer, dem vorgeſtellten Zwecke an⸗ gemeſſenen, Wuͤrdigung ihrer vorzuͤglichſten poetiſchen Gebilde vorfinden. Einige + Eintheilung, über on ſotbie über ihr Verhaͤltniß zu einander, das Ganze. Beſtimmungen über Poeſie überhaupt und ihre den Gehalt und Werth der antiken und beſchließen 8 Wiener , für Kunf, Literatur, Theater und Mode. Dankend für den fortdauernden Beifall und die immer wachſende Theilnahme, deren ſich dieſe Zeitſchrift zu erfreuen bat, kundigt der Herausgeber die Fortſetzung derſelben im nächſtfolgenden Jahre an. Ein bisher raſtloſes Streben, dem vorgeſteckten Ziele ſich moͤglichſt zu naͤhern, verbuͤrgt die Fort⸗ dauer des Eifers und den unwandelbaren Vorſatz, hinter kei⸗ ner Foderung zuruͤck zu bleiben, die an ein der Unterhaltung und Belehrung gewidmetes Blatt mit vollem Rechte gemacht werden kann, wenn es ſeinen erworbenen Ruhm behaupten will. Wuͤrdige, talentvolle Maͤnner und Frauen haben dieſer Zeitſchrift, in der, wie bisher, nur Originalaufſaͤtze aufge⸗ nommen werden, ſeither des Trefflichen und Schoͤnen vieles gereicht; ihre fernern Mittheilungen dürfen zuverlaͤſſig er wartet werden. an a 3 — Gleiche Sorgfalt wird angewendet, um die von dem Cos ſtumdirector der k. k. Hoftheater, Hrn. von Stuben rauch, entworfenen, und von Hrn. Franz Stoͤber aus⸗ geführten Modebilder — die noͤthigen Falls zur Erleichte— rung der Nachahmung von zwei Anſichten dargeſtellt werden — in immer gleicher Vollkommenheit zu erhalten, wofuͤr ohne— hin die Namen dieſer beiden zuſammen wirkenden Kuͤnſtler, deren Arbeiten, nach dem Urtheile aller Kenner, durch die gleichartigen Leiſtungen der Englaͤnder und Franzoſen nicht übertroffen werden, Gewähr leiſten. Wiederholt erklaͤren wir uns ferner geneigt, auch kuͤnf— tig beurtheilende Anzeigen von neu erſcheinenden belletriſtiſchen und artiſtiſchen Werken gegen frankirte Einſendungen eines Exemplars unentgeltlich liefern zu wollen. Die Wiener Zeitſchrift erſcheint woͤchentlich drei mal, nämlich: Dienſtag, Donnerſtag (mit dem colo— rirten Modebilde) und Sonnabend, in groß Octav auf Velinpapier. Jeder Jahrgang beſteht aus vier Heften oder Bänden, und iſt mit Titelblatt, Regiſter und umſchlag verſehen. Die Pränumeration beträgt mit den Modebildern in Wien vierteljährig 4, halbjaͤhrig 8 und jahrlich 16 Thlr. Saͤchſ. ohne Modebilder (doch aber mit allen außer⸗ ordentlichen Kupfer- und Muſikbeilagen) halbjaͤhrig 5 und jahrlich 1o Thlr. Saͤchſ. Um dieſen Preis wird die Zeitſchrift in Wien am Tage der Erſcheinung ausgegeben und von den loͤblichen Buchhandlungen abgelaſſen. Auswärtige, welche die Zeitſchrift blattweiſe zu erhalten wuͤnſchen, wollen ſich mit ihren Beſtellungen an die hieſige k. k. oberſte Hofpoſtamts⸗ Hauptzeitungsexpedition oder an ihre reſp. Poſtaͤmter wen⸗ den, und zahlen, einſchluͤſſig der Frankirung bis an die öftreis chiſchen Staatsgrenzen, halbjaͤhrig 13 Fl. 12 Kr. und jahrlich 26 Fl. 24 Kr. im 20 Guldenfuß, oder 17 Thlr. 15 Gr. Saͤchſ. Im Wege des Buchhandels iſt die Zeitſchrift in Monate heften mit und ohne Modebilder nur ganzjährig um die oben für Wien angeſetzten Preiſe durch alle loͤbl. Buchhand— lungen der Provinzen des Kaiſerſtaates und des Auslandes mittels der Buchhandlung des Hrn. Karl Gerold in Wien zu beziehen. Noch find einige vollftändige Exemplare des diesjaͤhrigen, und der bisherigen Jahrgaͤnge um die bemerkten Preiſe auf allen angefuͤhrten Bezugswegen zu haben. Einfendungen aller Art von Originalbeitraͤgen, wovon die aufgenommenen mit funfzehn Thaler Saͤchſ. Cour. fuͤr unfern Druckbogen honorirt werden, geſchehen unter der Auf— rift: \ 8 An das Bureau der Wiener Zeitſchrift für Kunſt, Literatur, Theater und Mode. Wien, im December 1825. Ankuͤndigung einer Taſchenausgabe von G. von Herder's Werken in 60 Baͤndchen. Die Originalausgabe von Herder's Werken in gr. Octav iſt von einem ſo bedeutenden Preis, daß nur Wenige dieſelbe kaufen koͤnnen, und daß daher eine wohlfeile Ausgabe zur moͤglichſten Verbreitung dieſes geiſtvollen Schriftſtellers ſehr J. förderlich, und den zahlreichen Verehrern deſſelben gewiß ſehr willkommen ſein wird. ER du het Hr. Buchhändler Enslin in Berlin einen wohl geordneten Auszug, der den Geiſt aus Herder's ſaͤmmt⸗ lichen Werken enthalten ſoll, * ſechs Bändchen angekuͤn⸗ digt, die 3 Thlr., oder 5 Fl. 24 Kr. Rhein., koſten ſollen, allein es mochte doch beſſer fein, wenn diejenigen, welche in Herder's Geiſt eindringen wollen, in den Stand geſetzt wer⸗ den, dieſen ſelbſt aus ſeinen Werken zu entnehmen, und wir haben uns daher auch aus dieſem Grunde entſchloſſen, eine wohlfeile Taſchenausgabe von den ſaͤmmtlichen von dem ver: ewigten Herder ſelbſt fuͤr den Druck beſtimmten Werken, nebſt deſſen Biographie, in 60 Bändchen zu veranſtalten. Die Bedingungen der Subſcription ſind folgende: 1) Alle 60 Baͤndchen koſten für diejenigen, welche darauf bis zur Oſtermeſſe 1826 unterzeichnen, nur 10 Thlr., oder 18 Fl. Rhein. 2) Es wird keine Vorausbezahlung verlangt, ſondern bei jeder Ablieferung von 6 Bändchen iſt nur der Sub⸗ ſcriptionspreis von 1 Thlr. Saͤchſ., od. 1 Fl. 48 Kr. Rhein., zu entrichten. ; H 3) Die Rear erfolgen von 3 zu 3 Monaten vom September an beginnend. . 5 Subſcribenten, die ſich unmittelbar an die Verlags⸗ handlung wenden, erhalten auf 6 Expl. das 7te frei. Die Subſcribenten werden dem letzten Theile vorgedruckt. Stuttgart und Tübingen, den 20ſten Novbr. 1825. J. G. Cotta'ſche Buchhandlung. Bei T. Löffler in Manheim iſt ſoeben erſchienen und in allen Buchhandlungen zu haben: Echo aus den Zeiten des dreißigjaͤhrigen Krieges, vom Anfange des 17ten Jahrh. bis zum Tode Guſtav Adolf's von Schweden. Stimmen der Wahrheit und Warnung von J. G. D. Erhardt. Gr. 8. 1 Thlr. 14 Gr. 5 Homeros Batrachomyomachie, in metriſcher deutſcher Ueberſetzung mit dem Urterte von Prof. J. Helm. Gr. 8. Geh. 4 Gr. Im Verlage des Unterzeichneten iſt ſoeben erſchienen und in allen Buchhandlungen zu haben: a Verſuſch einer Erziehung sſeelen lehre ür f Aeltern und Erzieher, 2 welche nuͤtzliche, gluͤckliche und gute Menſchen bilden wollen. Von Dr. G. A. F. Sickel, Paſtor in Schwanebeck, vormaligen Dirigenten des Schulleh⸗ rerſeminars in Halberſtadt. (Preis 1 Thaler 6 Gr.) Dieſes intereſſante und wichtige Werk erſcheint in ſeiner Form ganz neu, und ſeinem Inhalte nach theils neu, theils aus den beſten Erziehungsſchriften Deutſchlands geſchoͤpft. Der Herr Verfaſſer deſſelben hatte, während er drei verſchie⸗ dene Lehrerſtellen bekleidete, vielfache Gelegenheit, Kinder und Juͤnglinge zu beobachten, das jugendliche Gemuͤth kennen zu lernen, und als Vorſteher von andern Lehrern zu erfahren, was Noth thut, und wie oft von Aeltern und Lehrern zum Nachtheile der Zöglinge in der Erziehung, aus Unkenntniß der menſchlichen Seele überhaupt und der kindlichen insbeſondere, gefehlt wird. Um nun zu verhuͤten, daß Fehler durch Fehler geheilt werden, und um jeden Erzieher in den Stand zu ſetzen, die Anlagen feiner Zöglinge harmoniſch zu bilden, daß, wie auf dem Titel bemerkt iſt, aus Familien und Schulen brauchbare, gluͤckliche und wuͤrdige Menſchen hervorgehen, legte er ſeine Erfahrungen im obengenannten Buche fuͤr wohl⸗ meinende Aeltern und Lehrer nieder. Das Buch empfiehlt ſich durch ſeine große Deutlichkeit auch den nicht eigentlich wiſſenſchaftlich Gebildeten, und wird, da es jedes einzelne Seelenvermoͤgen beruͤckſichtigt, und an die Darſtellung deffele ben die Regeln zur Bildung deſſelben anreiht, keinen Rath ſuchenden Erzieher unbefriedigt laſſen. Daß das Geſagte nicht buchhaͤndleriſche Anpreiſung fei, wird der Inhalt des Buches am beſten beweiſen. Buchhandlung von Friedrich Ruff in Halle. Nachricht auf mehre Anfragen, die neue Auflage von Joh. Hübners Zeitungs⸗ und Converſacionslexikon, 3 Theile in gr. 8., von F. A. Ruder, mit 150 Bildniffen ausgezeichneter, lebender regierender Haͤupter und beruͤhmter Maͤnner (groͤßtentheils deutſcher), ıfter und 2ter Theil, A bis L, mit 100 Bild: niſſen, betreffend. Es zeichnet ſich dieſes nüglihe Handbuch vor aͤhnlich be⸗ titelten Werken beſonders dadurch aus, daß ſolches 1) in moͤglichſter Vollſtaͤndigkeit, gleich einer Encyklopaͤdie, alle Zweige des menſchlichen Wiffens umfaßt; aber ſtets mit be⸗ ſonderer Ruͤckſicht auf die vaterlaͤndiſche Geſchichte, Biogra⸗ phie und Landeskunde. 2) ſind die biographiſchen Notizen, ſowie die neuere Geſchichte, aus zum Theil unbenutzten, aber immer aus ganz reinen Quellen geſchoͤpft, und herrſcht das Auslaͤndiſche nirgends vor. Sobald jedoch der dritte und letzte Theil, M bis 3, nebſt Nachtraͤgen und 50 Bildniſſen, erſchienen, wird der ge⸗ genwaͤrtige ſehr billige Praͤnumerationspreis von 6 Thlr. 8 Gr. für alle drei Theile (11 Fl. 24 Kr. Rhein.) unfehl⸗ bar auf 9 Thlr. 12 Gr. erhoͤht. Leipzig, im Dechr. 1828. Joh. Fr. Gleditſch. Bitte an das Publicum, Jean Paul's Briefwechſel betreffend. Da ich mich mit einer Biographie Jean Paul's be⸗ ſchaͤftige, und ihr genau die Vollſtaͤndigkeit zu geben wuͤnſchte, welche unparteiiſche Kunſtrichter meinen Lebensbeſchreibungen Schiller's, Herder's und Klopſtock's nachgeruͤhmt haben, ſo erſuche ich alle diejenigen, welche Briefe von Jean Paul beſitzen, mir ſelbige unfrankirt zuzuſchicken, wogegen ich nach genommener Abſchrift die Originale gewiſſenhaft, und von dem freundlichſten Danke begleitet, an Ort und Stelle zuruͤck⸗ ſenden werde. Jena, den I6ten December 1825. Dr. Heinrich Doͤring. Auch die Verlagshandlung verbindet ſich fuͤr ſchnelle Zu⸗ ruͤckgabe. Hennings'ſche Buchhandlung in Gotha. Von Heinrich Luden's Geſchichte des deutſchen Volkes iſt der erſte Band, an 50 Bogen ſtark, in vier verſchiede⸗ nen Ausgaben erſchienen. Der zweite iſt unter der Preſſe, und erſcheint im Marz des naͤchſten Jahres. Bis zu deſſen Ausgabe bleiben die Subſcriptionspreiſe noch gültig, an deren Stelle nachher unabaͤnderlich hoͤhere Ladenpreiſe treten. Aus führlichere Anzeigen über biefes auch im Aeußern wuͤrdig aus⸗ geſtattete Nationalwerk, ſowie Exemplare des erſten Bandes, ſind durch alle Buchhandlungen zu haben. Wer ſich mit Be: ſtellungen von 6 Exempl. an mich wendet, erhaͤlt das ſie— bente frei. Gotha, im Decbr. 1825. 4 Juſtus Perthes. Nachricht und Bitte an Geographiefreunde. Unſerm fruͤhern Verſprechen zufolge haben wir die Ehre, das für Erd-, Voͤlker⸗ und Staatenkunde ſich intereſſirende Publicum zu benachrichtigen, daß das Allgemeine geo⸗ arapbifd = ftatiftifche Wörterbuch, auf Veran: laffung des Geh. Hofr. v. Cotta, im Verein mit einer großen Geſellſchaft von genannten Gelehr⸗ ten beſorgt von K. F. V. Hoffmann, feiner Vollen—⸗ dung mehr und mehr ſich nähert; daß es in Woͤrter buͤcher uͤber die einzelnen Erdtheile abgetheilt, und im naͤchſten Jahre das Woͤrterbuch über Amerika gedruckt werden wird. Die Beitraͤge fuͤr Amerika werden bis Oſtern 1826 erbeten. Für Europa und die übrigen Erdtheile iſt die Annahme der Beiträge bis Ende des naͤchſten Jahres verlaͤngert. Alle Gelehrte des In- und Auslandes, welche Artikel Beſchreibungen einzelner kleiner, (wenn auch nur ſpecielle Gewaͤſſer oder ihnen genau bekannter Landſtriche, Gebirge, Ortſchaften) zu dieſem Werke mitzutheilen geneigt find, und‘ deshalb noch nicht mit uns in Verbindung getreten, werden hierdurch gebeten, uns baldigſt davon in Kenntniß zu ſetzen, und ihre Nachricht und Bedingungen unter der Adreſſe: „Geo— graphiſches“ für die Cotta'ſche Buchhandlung, an uns gelangen zu laſſen. Den Plan und die verlangte Aus— kunft werden wir alsdann baldigſt mittheilen. Beſonders lieb wuͤrden uns noch mehre Mitarbeiter fuͤr Aſien, Afrika und Auſtralien, ſowie fuͤr Weſt⸗ und Oſt⸗ europa, für die Niederlande, Kurheſſen, die ſaͤch⸗ fifhen Fürſtenthuͤmer, beide Mecklenburg und Schleſien fein. x Stuttgart, den roten November 1825. J. G. Cotta'ſche Buchhandlung. In der Ruf fischen Verlagshandlung und in Com- mission bei Friedr. Ruff in Halle ist erschienen und durch alle Buchhandlungen zu haben: Grundsätze der Nationalökonomie, 0 oder Theorie des Nationalreichthums, von Dr. Ludwig Heinrich von Jakob, Professor der Staatswissenschaften zu Halle, kais. russ. Staatsrath, Ritter des rothen Adlerordens und des St. Annen- Ordens, sowie auch mehrer Akademien und gelehrten Ge- sellschaften Ehrenmitgliede und Correspondenten. Dritte, sehr verbesserte und vermehrte Ausgabe. Zwei Abtheilungen. (Preis 2 Thlr. 8 Gr.) Eine besondere Empfehlun seit einer Reihe von Jahren als classisch anerkannte Werk nicht zu bedürfen, doch glaubt die Verlagshand- lung zum Beweise, was ‚auch bei dieser neuen Auf- lage eleistet worden, aus einer ausführlichen Recen- sion Herdelben (in „Ilarl's Neuem allgem. staats - und gewerbswissenschaftlichen Archive“, III. Bandes 1stem THefte, S. 116) hier folgende Stelle wörtlich abdrucken lassen zu müssen: „Der längst berühmte und hoch verdiente Hr. Staats- rath und Ritter von Jakob hat sich durch vorliegende scheint dieses, schon schr verbesserte und vermehrte Au i | 1 Abet u rmelhr! sgabo seines gehalt- reichen Werkes über die Theorie den Nationa 2 7725 thums neue und sehr grosse Verdienste um diese Fun dam ental wissenschaft der Staats- und Regierungs Wiss enschaften erworben und damit zugleich neue gegründete Ansprüche auf den warmen Dank aller Freunde einer rationellen und W W die in unserer eit ein so a eme i ü i tes Ba na FEUER K ei Inschundig „Man findet in obiger systematischen und vollstän- digen Theorie des Natioualreichthums nur gesunde und haltbare Begriffe, richtige Ansichten, bewährte Vorschlage und einen jedes, Extrem en Mittelweg. Gereifte Erfalrungen stellen hier den auf- gestellten Grundsätzen und Behauptungen zur Seite und vollenden die Gründlichkeit ki Gedlegenheit dieses, auf die Naturgesetze des Nationalreichthums gestützten Werkes, das einen allgemei nen, clas- sischen und bleibenden Werth hat, Deutsch- land zur grossen Ehre und dem Herrn Verfässer zum hohen unvergänglichen Ruhm gereicht.“ Im Verlage der Baumgaͤrtner'ſchen wird erſcheinen: 5 in we en An essay on the strength of cast iron etc, By Z. Tredgold, civil engineer, N in deutſcher Bearbeitung, von einem dem Fache ſenen Gelehrten. 5 See en Bei T. Loͤffler i im i | i und in allen a Han benen Konrad von Strahlenburg, oder das Geiſtergericht um Mitternacht in den Ruinen des Schreckenſteins. Eine Ritter- und Geiſtergeſchichte aus den Zeiten der Kreuzzuͤge, bearb. nach vorliegendem Plane von K. H. Spieß. 8. 1 Thlr. 4 Gr. - Bei J. Hoͤlſcher iſt erſchienen und in lie h lungen zu haben: 5 i N a Michler. Naſſe, Das mediciniſche Klinikum zu Bonn. 8 Gr. Koblenz, im Decbr. 1825. In der Hahn'ſchen Hofbuchhandlung in Hanover iſt ſoeben erſchienen: 8 Ueber die Untheilbarkeit deutſcher Bundesſtaaten. Ein hiſtoriſch-dogmatiſcher Beitrag zum deutſchen Staates rechte. Gr. 8. Geh. 4 Gr. An k uͤn digung. Am erſten Jaͤnner des Jahres 1826 tritt das Jubel⸗ jahr der allgemeinen deutſchen Juſtiz-, Cameral- und Polis zeifama ein. Da ſie die einzige Zeitſchrift dieſer Art iſt und im Laufe von fuͤnfundzwanzig Jahren neun gleiche oder aͤhnliche Inſtitute, welche ſie uͤbertreffen wollten, neben ihr erloſchen find, fo bedarf es keiner Zuſicherungen über ihr ferz neres Streben nach Vollkommenheit mit jedem Zeitabſchnitte. Man bittet, fruͤhzeitig die neuen Beſtellungen für das künf⸗ tige Jahr bei den Poſtaͤmtern eintreten zu laſſen, da ohne dieſelbe kein Blatt abgegeben wird. Nur da, wo dieſe Zeite ſchrift auf Staatskoſten gehalten wird und zwei Monate vorher aufgekuͤndet werden muß, erfolgt die Abgabe ohne neue Beſtellung, indem es derfelben nicht bedarf. Jeder Jahrgang bildet ein eigenes Ganze. Die Meinung iſt alſo falſch, daß neu eintretende Abonnenten der fruͤhern Jahrgaͤnge nothwendig beduͤrfen. ——rðkU.. — — —— nn Literariſcher Anzeiger. (Zu den in der Buchhandlung von F. A. Brockhaus in Leipzig erſcheinenden Zeitſchriften.) Nr. II. 1826. ; r Literari ei wird dem iterariſchen Converſations⸗Blatte, der Iſis und den Kritiſchen Annalen der . Diesen Aergkiſche Anz Med ein beigelegt oder beigeheftet, und betragen die Inſertionsgebuͤhren fuͤr die Zeile 2 Gr. Hrn. Regimentsarzt Baltz in Berlin. An dem, im Jahre 1822 in Utrecht gekroͤnten, hieſigen Regimentsarzte Baltz hatte ich im vergangenen Jahre, da Gekroͤnte auch geſalbt zu werden pflegen, den noch noͤthigen Act der Salbung vorgenommen und die dabei ſtattgefundenen Ceremonien im sten Bde. des krit. Repertorii beſchrieben. Ueber und an den Gegenwaͤrtig beklagt ſich derſelbe bitter über einige angeblich von meiner Oelung erhaltene Flecke, und er hat daher in Nr. XXXI des diesjährigen Lit. Anz. eine Walkmuͤhle auf: gerichtet, um dort auf meine Koſten ſich zu reinigen. Ich komme hier ſogleich nachgezogen, um klares Wetter dazu zu machen. 2 Ohne Praͤludium gleich das Lied ift wol am beſten. Ich habe im Juli 1824 eine Recenſion der Baltz'ſchen Schrift „Ueber die Augenentzuͤndung in den Armeen“ abgefaßt und meine Feile ſo ſcharf gehalten, daß von dem Buche faſt nichts als das leere Papier uͤbrig geblieben iſt. Dieſe Tabula rasa bedruckt er jetzt von neuem, aber nicht mit mediciniſchen Dingen, nicht mit einer Gegenkritik. Das waͤre zu viel; nach der Arbeit muß er ruhen. Blos ein Vulcan von Schmaͤ⸗ hungen und Laͤſterungen gegen mich muß in Pauſch und Bo: gen den Herzensdrang befriedigen; das iſt kuͤrzer und leichter und zeigt der Welt doch wenigſtens den guten (?) Willen, Hinter den gegen mich losgelaſſenen Wetterwolken erhebt ſich Hr. B. in der Glorie eines angefeindeten Maͤrtyrers. Ein Jahrhundert der Vorwelt und die ganze lebende militairaͤrzt⸗ liche Mitwelt hat er als Schaͤcher neben ſich gehangen. Ich will verſuchen, dieſen Spuk zu loͤſen. — Ein Buch uͤber mediciniſche Dinge muß echte Erfahrung enthalten, muß eine wahrhaft abgeſchriebene Natur darſtellen. Nun iſt Hr. B. in ſeiner Schrift dogmatiſch zu Werke gegangen und ſtellt apodiktiſche Saͤtze auf, die, wie ich in meiner Kritik bewieſen habe, aller hiſtoriſchen Grundlage, befonders der eigenen Erfahrung ermangeln, und zum Theil auf Erdich— tung, zum Theil auf ſehr ſchaͤdlichem Irrthum beruhen. Ich habe daher in feinem Buche alles ſterben und verweſen laſſen, was zum Leben nicht taugt und aus der Fuͤlle der Erfahrung eine gelaͤuterte Erfahrung gemacht. Das iſt der Unter: ſchied zwiſchen uns Beiden. Er verlangt aber, daß jeder Leſer von ſeinem Buche betrunken werden ſoll. Mein Spiritus⸗ meſſer will aber von dem nicht ſteigen, was Noah's Schiff auf Ararat gehoben, und ich habe daher offen geftanden, daß die Benebelung in andern Dingen, nur nicht im Spiritus geſucht werden muͤſſe. Das hat mir nun jenes Gewitter im Lit. Anz. zugezogen, bei welchem nichts fehlt, als eben — das elektriſche Feuer. — Indeſſen find nun 12. Jahr ſeit der Abfaſſung meiner Kritik verfloſſen, ehe mein Gegner die Ma⸗ terialien zu ſeiner jetztigen Erwiederung herbeiſchaffen konnte, wahrſcheinlich aus fruͤherm Mangel an Schimmer. Allein weder heute, noch am letzten Tage meines Lebens, wüßte ich einen Strich an meiner Arbeit zu aͤndern. Darum vergebe ich dem Hrn. B. von Herzen gern ſeiner ungezuͤgelten Em⸗ pfindungen heftige Ausbruͤche, die mir nicht ſchaden und nicht nügen, am wenigſten aber mich von der Richtung abbringen koͤnnen, auf welcher ich mein Ziel, ohne mich an Parteien von rechts und links zu kehren, entſchloſſen weiter verfolgen werde. Meine Geißelungen hat er ſeinen Neckereien und der unruͤhmlichen Sitte zu verdanken, nach welcher er, auf eine Argwohn erregende Art, Perſoͤnlichkeiten unter die Behands lung wiſſenſchaftlicher Gegenſtaͤnde miſcht. Es geſchieht dem⸗ felben daher ganz recht, wenn mit demſelben Maße wieder gemeſſen wird, womit er ſelbſt gemeſſen hat. Und daß ich das rechte Maß ergriffen, den Hrn. B. mit der Demant⸗ nadel der Wahrheit am rechten Puncte getroffen habe, das ift nach dem Erſcheinen von Nr. XXXI des Lit. Anz. keinem Zweifel mehr unterworfen. Nur daruͤber bleibt man im Zwei⸗ fel: ob man mehr die individuelle Anmuth und maſſive Leich⸗ tigkeit feiner Sprache, oder die neue Art von Selbſtverleug— nung bewundern foll, mit welcher Hr. B. in dem gedachten Blatte ſich eine Ehrenſaͤule felber ſetzt. Dieſe Ehrenſaͤule, aus 4 Stuͤcken beſtehend, iſt dort unter ebenfo viel Nummern aufgeführt. Wir laſſen jedem einzelnen Stuͤcke feinen abſo— luten Werth und halten uns nur an den relativen, inſofern Hr. B. in dem Wahne ſteht, den Werth ſeiner Schrift durch den Werth diefer Stuͤcke zu erhöhen und zu erweiſen. Ob— gleich ich jedem ruhig denkenden Leſer beliebige Schlußketten aus 4 ſolchen Praͤmiſſen zu ziehen uͤberlaſſen muß, ſo will ich doch, da Nr. 1 ſchon oben und beſonders in meiner Kritik erledigt iſt, ‚über Nr. 2, 3 und 4 des Ehrenſaͤulchens ein Anfang⸗ und ein Schlußglied hier in dem Anzeiger befeſtigen, und die Laͤnge der Kette Jenen anheim geben, welche das Getriebe und den Verkehr im menſchlichen Leben beſſer kennen. Zuerſt alſo erinnere ich nur an die Sitte der cultivirten Welt, nach welcher Jeder, an den man ſchreibt und das Schreiben wol gar mit einem Praͤſente, z. B. mit einem Buche, begleitet, dem Briefſteller eine hoͤfliche Antwort er— theilt, und, wenn es zulaͤſſig iſt, und von letzterm vielleicht beabſichtigt wird, das Geſchenk mit einem Gegengeſchenk zerwiedert. Daß dieſes von Staatshaͤuptern in metalliſcher — von literariſchen Geſellſchaften in papierner Form gegeben wird, iſt ganz naturgemäß. Erſtere koͤnnen das und muͤſſen oft — Letztere haben nichts weiter. Zweitens aber kann weder durch alle Medaillen in der Welt, noch durch die hoͤflichſten Antworten, felbſt nicht immer von Facultaͤten, der innere Werth einer mediciniſchen Schrift uͤber den befugten Urthelsſpruch einer ſachverſtaͤndigen und gewiſfenhaften Kritik erhoben werden. Kritiſche Anſtalten nur allein, und keine andern Macht- und Gewaltſpruͤche, ſind Richter in ſcientifiſchen Dingen. Das gilt umſomehr in einer Angelegenheit, in welcher, wie in unferm vorliegenden Falle, Über eine eigene, neue Krankheit, alſs über einen bis jetzt nur von Wenigen gekannten Erfahrungsgegenſtand abgeſprochen werden foll, und wo alſo nur die wirklich gemachte Erfahrung den Stempel des Werthes aufdruͤcken kann. Man keſe daher nur ruhig das koͤnigsbergſche Facultaͤtsſchreiben; iſt es nicht, als habe die Facultaͤt ſagen wollen: daß ihr ein Urtheil über unſere Augenktankheit, aus Mängel an Erfah⸗ rung, ſchwer von Herzen gehe? — Warlich! es hat dieſelbe klug und vorſichtig geantwortet. Will aber irgend ein klei⸗ nes Kinderfeelchen lieber Glanz und Klang, als trockne, bare Wahrheit haben, wer wollte darüber zuͤrnen, daß ſolche Dinge der Ade Natur angemeſſener ſind? Bei ſolcher Bewand⸗ niß iſt vielmehr zu wundern, daß von den vielen europäifchen Höfen nur viere von dem Hrn. B. angezeigt worden ſind, die denſelben mit einer Antwort beehrt haben, und darunter olche, die kein direktes Intereſſe an unſerer Augenkrank⸗ beit 995 koͤnnen!!. Dagegen hätte ich von dem Paſcha von Aegypten eine Neuigkeit erwartet. Oder ſollte dieſer, der ja an der Quelle unſeres Augenunheils figt und deshalb von der Baltz'ſchen Schrift doch gewiß ein Prachtexemplar erhalten haben wird, noch nicht geantwortet haben? Man hofft, ein Siegelring ſei angekommen und darauf gegraben: Der Gott des Schweigens. Da haͤtte der kluge Paſcha aber mißgegrif⸗ fen. Eine Rieſentrompete, aus der von ſelbſt ſchon toͤnenden Memnonsſaule verfertigt, zum Ueberfluſſe mit einer Dampf⸗ maſchine verſehen, wuͤrde willkommen ſein. An Dampf und Dunſt würde wenigſtens nie Mangel eintreten. Ich hatte allerdings ein Paar Fuchseiſen und Fangſchlin⸗ gen meiner Kritik einverflochten und mußte von der Zeit er⸗ warten, ob Hr. B. eingehen wuͤrde. Er iſt eingegangen. Denn außer der gelungenen Lockung, daß derſelbe zu den in meiner Kritik aufgeſtellten Behauptungen die Belege fuͤr ſeine Eitelkeit ſelbſt darlegen ſollte, wie dies nun mit der oben erwähnten Ehrenfäule wirklich geſchehen iſt, ſollte er auch ein Zeichen von ſich geben, welches mir die Größe des Ein: drucks andeutete, den meine Arbeit auf ihn gemacht haben würde. Auch dieſes hat er nun gethan. Denn, wenn bei einer gewiſſen Intenſitaͤt unſerer Empfindungen felbft die Hy⸗ perbeln einer maſſiven Sprache immer noch Schattenbilder gegen den Körper der Wahrheit find, fo kann man aus Hrn. B. Sprache im Lit. Anz. die Groͤße der liebevollen und dankbaren Empfindungen ermeſſen, mit welchen er ſeit 1 Jahren meiner gedacht haben mag. Und dieſe bewieſene Gut⸗ muͤthigkeit und Folgſamkeit deſſelben in pünktlicher Beant⸗ wortung meiner peinlichen Fragen erheiſcht meine dankvollſte Anerkennung, welche ich auch in meinem verſprochenen Com⸗ mentare zu ſeiner Biographie nachtraͤglich bethätigt habe. Uebrigens ſchließt Hr. B., wie immer, auch ſeine dies⸗ malige ee mie einer Epiſode uͤber das Medicingeld. Obgleich ich bereits im ıaten B. des Ru ſt'ſchen Magazins, und dann in der mehrgedachten Kritik mein Glaubensbekennt⸗ niß uͤber dieſen Punct abgelegt und namentlich die Abſchaffung der Medicingelder gewuͤnſcht habe, ſo muß ich doch geſtehen, daß nur der allerkurzſichtigſte Menſch in dieſer Maßregel allein das ganze Heil des Militair⸗Medicinalweſens ſuchen kann, während doch der Knoten, wenn einer zu loͤſen ſein ſollte, an einem ganz andern Orte liegt. Allein ſolche Tagesrefor⸗ mer haben noch gar nicht uͤber den Stand und die Verhaͤlt⸗ niſſe eines Militairarztes, uͤber den moraliſchen Hebel der Ehre, der Rechtſchaffenheit und Gewiſſensruhe, uͤber die große, ſchwere, faſt in keiner Amtsfuͤhrung anzutreffende, und leider! ſelbſt durch das Medicingeld hoͤchſt empfindlich und allmaͤchtig bindende Verantwortlichkeit, uͤber die Controle, ſowol von Seiten des reſp. Regiments, als der ſachverſtaͤn⸗ digen Vorgeſetzten und der Untergebenen, kurz, überhaupt nicht über die Wirkungen und Erfolge einer gluͤcklichen, Ach⸗ tung gebietenden aͤrztlichen Amtsführung nachgedacht. Auch fodert ſolches Nachdenken freilich etwas mehr als ein bloßes Bekraͤhen jenes Eies, das Biſchoff 1815 (Lid. deſſen Kriegs⸗ heilweſen deutſch. Heere:) hinlegte und Hr. B. im Jahre 1820 auszubruͤten gedachte. In der Hitze des Dranges bemerkte derſelbe nur nicht die Verwechſelung; daher fehlt ſeinem Ei die Befruchtung mit dem geſunden Menſchenver— ſtande und der Erfahrung; und er kann alſo noch lange zu Neſte ſitzen, wenn nicht zu ſeiner tauben und leeren Form der rechte und weſentliche Inhalt kommt. — Man muß daher weder die erwähnte Epiſode, noch ſein Epos von 1820 für die auspofaunte Priorität eigener Ideen — ſondern für das, was ſie ſind, nämlich Anregung und Wirkung eines fremden Gedankens nehmen. Er hat blos den Biſchoff'ſchen Text auf Noten geſetzt, zu Ehren der preuß. Militairärzte, und nun fuͤhrt er ſein Singſpiel bei allen Gelegenheiten auf. Weit davon entfernt, der Medieingelder-Einrichtung eine Apologie zu halten, liegt es doch ganz klar am Tage, daß Halbkoͤpfe auch nur die halbe Seite dieſer wichtigen, ſeit einis gen Jahren im Streite liegenden Sache aufgefaßt und uͤber der Geſtaltung einer bloßen Form das Weſen ſelbſt vergeſſen und uͤber die erſtere erhoben haben. Ungeachtet daher Hr. B. feit 6 Jahren feinen Odem einblaͤßt, fo wollen die Gebeine doch nicht zuſammengehen und lebendig werden, zum ſichern Beweiſe, daß er von den vier Winden zwar einen Wind, aber nicht den rechten, den lebendigmachenden, genommen hat. — Liegt denn die angeſchriene Schlechtigkeit unſeres Kriegsheilweſens in der Form oder in dem Weſen der Sache? in dem Medicingelde, oder in den Medicinalp er- ſonen? — Man muß geſtehen, daß die daruͤber vorhandenen Darſtellungen verſchiedener Perſonen weislich immer ſehr zwei— deutig gedrechſelt ſind, wie das immer geſchieht, wenn man auf krummen Wegen das achte Gebot beſchleichen und Jeman⸗ dem etwas anhaben will. Vergleichende Beiſpiele werden aber den noͤthigen Aufſchluß bringen. Würde nämlich wol Jemand in der Welt es wagen, einen Bagliv, Boerhaave, Haller, Sydenham, Mead, Stoll, Tiſſot, Franck, Reil, Lentin, Hufeland, Berendt, Heim, Horn, Kreyſig ꝛc. einer niedere traͤchtigen und ungetreuen Verkuͤrzung der aͤrztlichen Pflichten zu zeihen, wenn dieſe Männer gerade preuß. Militairärzte wären und Medicingelder empfingen?? — Gewiß und wahre haftig nicht. — Warum will denn Hr. B. ſeinen Amtsgenoſſen weniger Tugend und Menſchlichkeit, weniger Rechtſchaffenheit und Ehrlichkeit, kurz, weniger wiſſenſchaftliche und ſittliche Wuͤrde zugeſtehen, als den genannten Männern und wahre ſcheinlich als ſich ſelbſt? — Wahrlich! die Wahrheit geht ſtrahlend jetzt hervor: daß nicht am Medicingelde, ſon⸗ dern an den Medicinalperſonen das Schlechte haften muß, weil Niemand jenen Männern zumuthet, was man den Amtsgenoſſen zutraut und hier und nirgend weiter liegt die „unheilbare“ neue Art von Ehre, die Hr. B. ſich beimißt, daß unter allen preuß. Militairaͤrzten er der einzige geweſen, welcher, aus eitler, unbedachter Nachahmung und feindfinniger Ausfuͤhrung einer von außen her empfangenen Idee, ſeine Amtsgenoſſen mit dem Argwohn einer ehr- und pflichtvergeſſe— nen Untreue am Krankenbette beflecken — ja beinahe mit Dies ben und Moͤrdern in eine Claſſe ſetzen wollte. Allein, nicht blos den Lebenden war dieſe Schmach bereitet. Mit tief ems pfundener Indignation ſieht man ſogar die verehrte Aſche eines Schmucker, Theden, Bilger, Murſinna ꝛc. geſchmaͤht, und zwar von einem Manne, der nie ein Schmucker werden wird, nie werden kann. Ja freilich! ſolcher Ehre konnte nie — und wird auch nie ein anderer Regimentsarzt ſich theilhaftig machen. Es verbleibe dieſe Ehre ihm ungetheilt und unverkuͤrzt, bis er vor Gott und ſeinem Gewiſſen, alſo ohne Mund und ohne Feder, damit nichts Irdiſches dazwiſchen trete, die Motive ſeines Handels nennen wird. Ich, an meinem Theile, will hier nicht Zeugniß wider ihn ablegen, aber offen bekennen, daß die Form der Arzneiverpflegung, ſie ſei auch welche ſie wolle, in der Hand eines tuͤchtigen und rechtſchaffenen Arztes, völlig gleichguͤltig ſei, wenn nur das Weſen das rechte iſt. Ein kranker Soldat, unter den Haͤnden eines ſchlechten, unwiſſenden, ungeſchickten, herz- und charakterloſen Arztes, bleibt immer in derſelben Gefahr, ſein Arzt mag Medicingeld empfangen, oder frei uͤber den Arzneiſchatz der ganzen Natur gebieten koͤnnen. Die oberſte Staatsbehoͤrde, fowie die erften ſachverſtaͤndigen Vorgeſetzten, haben am beſten eingeſehen: daß die bloße Verbeſſerung einer Form, beſonders wenn dieſe eine gefaͤllige und glaͤnzende Geſtalt annimmt, nur gar zu leicht den Inhalt jeder naͤhern Pruͤfung entzieht und tauſend Mängeln und Unvollkommenheiten eine ſchuͤtzende Zus flucht darbietet. Darum iſt des erſten Generalſtabs-Arztes unverruͤcktes Ziel feiner Bemübungen: die moͤglichſt größte Heranziehung und Gewinnung eminenter Koͤpfe mit edelm, — * rechtſchaffenem Herzen — und die Form, in welcher dieſe ſich bewegen ſollen, wird ſich ſchon finden. Was ſoll endlich noch, indem ich ſchließe, die Poſſe in Hrn. B. „Erklaͤrung“, von einem gegen ihn beſtehenden Bunde? — Freilich drei oder vier Recenſenten ſind nur eine Kleinigkeit für ihn und des Laͤrmens nicht fonderlich wert); deſſer eine ganze Geſellſchaft, oder, noch lieber, ein ganzer Bund gegen ihn verſchworner Geiſter; — das klingt ſchon ſchwerer, macht großen Laͤrm und ſchmeichelt ſehr, indem es die Kraft verrathen ſoll, mit welcher der einzelne Baltz dem Bunde entgegenſtehen will. Es wird nicht lange dauern, ſo ſpricht der Mann von Lebensgefahren, denen er entflohen iſt, und in ſolchen Progreſſionen will er ſteigen, bis aus ſeiner nichts— ſagenden Biographie eine Martyrologie geworden iſt. — Nicht alfo, mein Freund! Du biſt am Ziele und geheſt ſchon ruͤckwärts. Das Ende Deines literariſchen Rufes und Lebens lag ſchon im Anfange deſſelben. Die Welt hat das am beften ver: ſtanden, nur Du nicht. — Soll der Spuk mit dem gedachten Bunde keine Fiktion, ſondern die fixe Idee einer zu hoch ge— ſpannten Saite des Gemuͤths ſein, ſo koͤnnen nur meine Feder und mein Dintenfaß, als die einzigen Verbuͤndeten, welche gegen dieſen kleinen Menſchenpunkt ein Paarmal ſpaßhafter— weiſe gravitirten, als Kobolde und Poltergeiſter in ſeiner Phantaſie rumoren. Dann will ich aber, nach Reil's Anleitung, meinen Freund ſalben, reiben und in Bewegung halten, viel— leicht bringt ſchon der naͤchſte Lit. Anz. die gluͤcklichen Erfolge der heutigen Arznei, zu der ich noch folgende Verhaltungs regeln füge: 1) Daß Hr. B. feine kuͤnftig gegen mich zu rich— tenden Schreibereien, ſofern er deren Bearbeitung und Ausfei— lung nicht etwa mir ſelbſt anvertrauen will, was er ſehr gut koͤnnte, einem ſprachkundigen und gebildeten Manne zur Nach— huͤlfe wieder uͤbergeben moͤge, aus Gruͤnden, die ich mit dem letzten Zipfel von Nr. Vier und dreißig des Lit. Anz. liebe⸗ voll zudecken will. 2) Daß er bedenken moͤge, daß manchen Menſchen die angemaßte Gelehrſamkeit und die Scheinbildung ebenſo wunderlich kleidet, wie des Großvaters dreieckiger Hut mit Beutelperruͤcke und Schooßweſte feinen dreijährigen Enkel; und 3) Daß, da ihn mein Taufnahme Daniel immer ſo kitzelt, er auch kuͤnftig mich immer ſo nennen ſoll. Mein großer Namenboetter wird mich anreizen, daß ich, in Ermangelung eines Kampfes mit Loͤwen, wenigſtens jegliches niedere und unedlere Gewuͤrm mir vom Halſe zu halten wiſſen werde. Berlin, den 24ften December 1825. Dr. D. G. Kriebel. In allen Buchhandlungen iſt zu haben: Lehrbuch der Buchſtaben-Rechenkunſt, für hoͤhere Lehranſtalten und zum Selbſtunterricht. Von J. P. Brewer. Duͤſſeldorf, bei Schaub. 1 Thlr. 4 Gr., oder 2 Fl. Rhein. Ebenſo wie das Lehrbuch der Geometrie deſſelben Ver— faſſers, zeichnet ſich dieſe Schrift durch die fo ſeltene Ver— bindung von Deutlichkeit und Gruͤndlichkeit vor allen andern Werken der Art aus. Bei P. H. Guilhauman in Frankfurt a. M. iſt neu erſchienen und in allen Buchhandlungen zu haben: Haushaltungswoͤrterbuch, oder Sammlung von Vor⸗ ſchriften und Anweiſungen fuͤr das Hausweſen, naͤmlich zur Erhaltung der Fruͤchte, Gemuͤſe, Saamen und anderer Nahrungsmittel; — zur Verfertigung des Eingemachten, der Obſtmuſe, Syrupe, Liqueurs, Ratafias, der trocknen und in Branntwein eingemachten Fruͤchte, zur Zubereitung des Kaffees, der Chocolade, des Thees, Punſches, der Limonade und anderer angenehmen Getraͤnke; — zum Brotbacken, zur Bereitung des Weines, Aepfelweines, der Hausgetraͤnke, eiche und gewuͤrzten Eſſige, der Een / wohlriechenden Waſſer; — zur Beſorgung des Kellers, Huͤhnerhofes, Taubenſchlages und der Pflege der Haus: thiere; — zur Vertilgung der ſchaͤdlichen Inſektenz; — zur Aufbewahrung der Leinwand, Zeuge und anderer Geraͤth— ſchaften; — endlich zu einer Menge von Mitteln, um ſein Vermögen nuͤtzlicher zu verwenden und ſich das Leben ange— nehmer zu machen. A. d. Franz. des Hav... Arztes und Pflanzenkundigen, Verfaſſers des moniteur medical und Lancin, eines Landwirths, uͤberſetzt und zum Theil ums gearbeitet von einem ſachkundigen Gelehrten. 2 Theile. Zweite Auflage. Gr. 8. Geh. 2 Thlr. Der hohe Werth und Segen chriſtlicher Gottesverehrung, und der Chriſten heilige Pflicht, gern und oft daran Theil zu nehmen. 8. Geh. Neuwied. 3 Gr. x Kretschmar, C. F., Die Sinus und Cosinus der vielfachen Bogen und die ganzen Potenzen der Kreisbo- ge Aus dessen Magazin Für reine Mathematik beson- ers abgedruckt- 4. Geh. Neuwied. 7 Thlr. 12 Gr. Wagner, Dr. F. L., Neues Handbuch für die Jugend in Buͤrgerſchulen. Erſte Hälfte. Elfte vermehrte und ver: beſſerte Auflage. Gr. 8. 10 Gr. Daſſelbe fuͤr katholiſche Buͤrgerſchulen, umgearbeitet von Dr. Th. A. Dereſer. Sechste verb. Auflage. Gr. 8. 12 Gr. Herr, J. A., Erſter Unterricht in der Naturlehre. Ein Leitfaden fuͤr Elementarclaſſen. Gr. 8. Neuwied. Cardelli, Handbuch fuͤr Kaffeewirthe, Zuckerbaͤcker und Deſtillateurs; enthaltend: Die beſte Verfahrungsweiſe, um Kaffee, Chocolade, Punſch, Eis, erfriſchende Getränke, Liqueurs, in Branntwein eingemachte Fruͤchte, Zuckerwerk, Spiritus, Eſſenzen, kuͤnſtliche Weine, leichtes Backwerk, Bier, Aepfelwein, wohlriechende Waſſer, Pomade und Schönheitsmittel zu verfertigen, nebſt Zubereitung der Eſſige und aller Arten von Branntweinen. Ein auch fuͤr Parfuͤmeurs, Droguiſten und Herboriſten ſehr nüsliches Werk, und unentbehrlich fuͤr diejenigen Perſonen, welche die Annehmlichkeiten des Lebens genießen wollen. A. d. Franz. nach der dritten Auflage uͤberſetzt. 8. Geh. ı Thlr. W. Gerhard's G e d i ch t e. 2 Baͤndchen in ſauber cartonnirtem Einbande. Auf feinem weißem Druckpapier. 3 Thlr. Auf geglaͤttetem Schweizerpapier. 4 Thlr. 12 Gr. Der Verfaſſer, welcher — durch mehre literariſche Ar— beiten der deutſchen Leſewelt ruͤhmlichſt bekannt — ſeit einer Reihe von Jahren in vielen durch Muſenalmanache und Zeit— ſchriften verbreiteten Liedern und Balladen auch für das Ly⸗ riſche entſchiedenes Talent bewaͤhrt hat, veranſtaltet jetzt eine mit ſorgfaͤltiger Auswahl gebildete Sammlung ſeiner lyriſchen Gebichte, auf deren baldige Erſcheinung der unterzeichnete Verleger die zahlreichen Freunde feiner Muſe durch gegenwärtige Ankuͤndigung aufmerkſam macht. Alles was ſie enthaͤlt, iſt nochmals auf's ſtrengſte kritiſch geſichtet, eine große Anzahl noch nirgends gedruckter Poeſien aufgenommen, und das Ganze nach Ton und Inhalt ſinnig und mit Geſchmack geordnet. Vieles wird der Leſer hier finden, was ſchon vor ſeinem öffentlichen Erſcheinen in's Leben gedrungen, durch Melodien geiſtreicher Tonſetzer zum Volksliede, zur beliebten Unterhale tung am Pianoforte, zum freudebelebenden Rundgeſange an der feſtlichen Tafel geworden iſt; — gewiß eine ſichre Buͤrg— ſchaft für den innern Werth der Dichtungen und eine volle gültige Empfehlung des darin enthaltenen Neuern oder minder Bekannten. Daher bezweifelt der Verleger keinesweges eine lebhafte Theilnahme des Publicums an dieſer Sammlung der Ger— hard'ſchen Gedichte, die ſich nach dem urtheile der ur— theilsfaͤhigſten Richter durch wahrhaft poetiſche Anſchauung der Welt und des Lebens, durch ruͤhrende, von allem Schwulſt entfernte Natuͤrlichkeit, Innigkeit und heitere Klarheit, im Aeußern aber durch die forgfamfte Beachtung der Form und vollendeten Wohlklang über viele ähnliche Erzeugniſſe der neuern Zeit erheben und dem Dichter einen ehrenvollen Platz in der Reihe unſerer beſten Lyriker fichern. = Das Ganze, 40 bis 30 Bogen ſtark, wird naͤchſtkommende Jubilatemeſſe erſcheinen und, was Druck und Papier betrifft, elegant ausgeſtattet ſein. SGubſcribenten genießen am obenbemerkten Ladenpreiſe ein Drittheil Nachlaß, und ſteht ihnen Eintritt bis zu Endi— gung des Druckes frei. Subſcribtionsſammlern wird bei unmittelbarer Verhand⸗ lung mit Unterzeichnetem das ſechste Exemplar freigegeben. Die Namenliſte der Subferibenten wird vorgedruckt. Leipzig, im December 1825. Joh. Ambr. Barth. Alle Buchhandlungen nehmen Unterzeichnung, ohne Voraus— bezahlung, an auf die zweite Auflage der neuen deutſchen Ueberſetzung und wohlfeilen, eleganten, mit [ehr deutlicher deutſcher Schrift, ſauber und correct gedruckten Taſchen—⸗ ausgabe von: Walter Scott's Romanen. Die erſte 4000 ſtarke Auflage des erſten Baͤndchens dieſer Ausgabe wurde in einem Monate vergriffen, ſodaß ſchon jetzt eine zweite Auflage noͤthig geworden iſt. Auch fuͤr dieſe zweite Auflage will der Verleger den aͤußerſt wohl: feilen Subfcriptionspreis von 6 Gr., oder 74 Sgr, oder 27 Kr. Rhein. für das in ſehr ſaubern umſchlag gehef⸗ tete, circa 250 Seiten ſtarke Baͤndchen, deren jeden Monat eins erſcheint, gelten laſſen. — Das erſte und zweite Baͤndchen werden im Januar wieder zu haben ſein. — Aus⸗ führliche Ankuͤndigungen erhaͤlt man in jeder Buch⸗ handlung gratis, woſelbſt man ſich auch von der Net⸗ tigkeit dieſer Ausgabe durch Anſicht des erſten Baͤndchens überzeugen kann. — Diejenigen, die dieſelbe zu haben wuͤnſchen, wollen ihre Beſtellung gefaͤlligſt recht bald einreichen. 1 ) Danzig, den 6ten December 1325. Fr. Sam. Gerhard. Subſeriptionsanzeige einer wohlfeilen Ausgabe von den Works of Ossian und einer deutſchen Ueberſetzung derſelben. Welchem Gebildeten iſt nicht der Name Oſſian bekannt, des kaledoniſchen Homers, deſſen Dichtungen Groͤße und Er⸗ habenheit durchſtroͤmen! Von dieſen Dichtungen gedenke ich eine neue Auflage in der Originalſprache zu machen, welche zur Jubilatemeſſe d. J. erſcheinen wird, da die fruͤher in meinem Verlage erſchienenen Works of Ossian - gänzlich vergriffen find. Dieſe neue Ausgabe wird nicht nur die An⸗ merkungen der meinigen aͤltern Auflage, ſondern auch die der neuern engliſchen Ausgaben enthalten; mithin, was zur Er⸗ läuterung dieſer Werke dient, den Vorzug vor den ſeither erſchienenen Ausgaben behaupten; Druck und Format wird ſein, wie die angekuͤndigte neue Ausgabe der Oeuvres de Flo- xian bei Gerhard Fleiſcher. um den Ankauf moͤglichſt zu erleichtern, werde ich bis zur Oſtermeſſe d. J. einen Sub⸗ feriptionstermin beſtimmen, a 2 Fl., oder 1 Thlr. 3 Gr. — der nachherige Ladenpreis wird wenigſtens um ’/, hoͤher ſein. Da Walter Scott fo häufig auf die hohen Dichtungen ſeines großen Landsmannes anſpielt, da oft die Scenen ſeiner Geſchichten mit denen der Oſſian'ſchen Dichtungen zufammen: treffen, da die engliſche Literatur immer beliebter in Deutſch⸗ land wird, ſo hoffe ich bei dieſem Unternehmen auf reichliche Unterftügung von dem gebildeten Publicum. Erfreulich wird es denjenigen Verehrern des Oſſian fein, welche der engliſchen Sprache nicht kundig ſind, wenn ich zugleich eine wohlfeile deutſche Ueberſetzung von deſſen Werken ankuͤndige, um dieſen Heroen in der Dichtkunſt gleich den Walter Scott bewundern zu konnen. Druck und Format von einer beliebten Taſchenausgabe; der Subſcriptionspreis wie beim Original. Den Sammlern von 6 Exemplaren wird das 7te gratis gegeben. Frankfurt a. M., d. 2ten Januar 1826. 5 P. H. Guilhauman. Vorlaͤufige Anzeige. Bei B. F. Voigt in Ilmenau verläßt bis zum ı5ten Januar die Preſſe und iſt Ende d. M. in allen Buchhand— lungen Deutſchlands zu haben: Abriß einer Lebens- und Regentengeſchichte e deer Sul f Kaiſers von Rußland, „ von von Zimmermann. (ungefaͤhrer Preis 12 bis 16 Gr.) In einem Augenblicke, wo der noch ſo neue Schmerz alle theilnehmende Zeitgenoſſen mit dem waͤrmſten Intereſſe für den hohen Verewigten erfüllt, wird eine aus guten Quel- len geſchoͤpfte, wohlgeſchriebene und gedraͤngte Ueberſicht der wichtigſten hiſtoriſchen Ereigniſſe ſeines Regentenlebens, wie eine Auswahl ſo vieler Charakterzuͤge eines erhabenen, von Menſchenwohl durchdrungenen Herſchergemuͤthes, eine unpar⸗ teiiſche Würdigung feiner großen Verdienſte als Monarch und Menſch fuͤr das cultivirte Europa die willkommenſte Unter⸗ haltung ſein. W. Bei J. E. Schaub in Düffeldorf iſt erſchienen und in allen Buchhandlungen zu haben: s An alle Chriſten, welche an das taufendjährige Reich Chriſti und die Zeitrechnung deſſelben glauben, oder nicht ö glauben. Eine Abhandlung, veranlaßt durch die im Jahre 1824 erfchies nene Auslegung der Offenbarung Johannis, von Hrn. Juſtiz—⸗ rath Ruͤhle von Lilienſtern zu Dillenburg. Von Dr. J. W. Grimm, Generalſuperintendenten und Geheimen Confiſtorkalrathe. Nach deſſen Tode herausgegeben von Dr. W. A. Dieſterweg, ordentl. Profeſſor der Mathematik auf der k. pr. Nheinuniverfität. Geheftet. Preis 114 Sgr., od. 9 Gr., od. 40 Kr. Es iſt ſchon Manches uͤber den Untergang der Welt geſchrieben worden. In obigem intereſſanten Werkchen ſpricht nun der Verfaſſer unter andern auch uͤber die Weltdauer, vom großen Sabbath, der letzten Weltperiode, oder kleinen Satanszeit u. ſ. w. 2 Von höoͤchſtem Intereſſe iſt jetzt folgende Schrift, die durch alle Buchhandlungen bezogen werden kann. 8 de Pradt's, vormaligen Erzbiſchofs von Mecheln, Vergleichung der engliſchen und ruſſiſchen Macht, in Beziehung auf Europa. Preis 15 Gr. Th. G. Fr. Varnhagen'ſche Buchhandlung. Literariſcher Anzeigen Zu den in der Buchhandlung von F. A. Brockhaus in Leipzig erſcheinenden Zeitſchriften.) Nr. III. 1826. 2 g i i i ifhen Converſations = Blatte, der Iſis und den Kritiſchen Annalen der e Anz gerd teln degelegt ee; und betragen die Inſertionsgebuͤhren für die Zeile 2 Gr. Einladung zur Subſeription. Johann Auguſt Eberhard's und Johann Gebhard Ehrenreich Maaß's Verſuſch einer allgemeinen deutſchen lie DB Rt Deal Mikes ale Ba av in einem kritiſch-philoſophiſchen ER ee r a ec der 0 ſinnverwandten Woͤrter der hochdeutſchen Mundart. Dritte Ausgabe, fortgeſetzt und herausgegeben von J. G. Gruber. Sechs Baͤnde. Keinem Deutſchen, der ſeine Mutterſprache zum Gegen⸗ ſtande ſeines Nachdenkens gemacht hat, iſt Joh. Aug. Eberhard's Ver ſuch einer allgemeinen deut⸗ ſchen Synonymik ꝛc. (6 Bände) und die Fortſez ung dieſes Werkes von Joh. Gebh. Ehrenreich Maaß (gleichfalls 6 Bände) unbekannt. Man weiß auch, daß die Fortſetzungen von Maaß ſich auszeichneten durch die auf die Etymologie genommene wichtige Ruͤckſicht. In den letzten Jahren ſeines Lebens beſchaͤftigte ſich mein unvergeßlicher Freund damit, auch dem Eberhard'ſchen Werke zu geben, was das ſeinige Vorzuͤgliches hatte, und beide Werke in Eins zu vereinigen. Schon war er bedeutend weit damit vorgeruͤckt, als der Tod ihn in dieſer ihm ſo lieben Arbeit unterbrach. Außer dem großen Intereſſe, welches ich an dem Werke ſelbſt ſtets genommen habe, beſtimmte mich der Gedanke, daß, ich ſpraͤche geweſen war, zu einem dauernden Denkmal unſerer Freundſchaft machen und zugleich zur Erfüllung der letzten irdiſchen Wuͤnſche meines edlen Freundes fuͤr Witwe nnd Kind etwas beitragen koͤnnte, die Vollendung des angefange⸗ nen zu übernehmen. Es erſcheint daher die neue Ausgabe unter obigem Titel. Ungeachtet alle handſchriftlichen Vorraͤthe von Eber— hard und Maaß bei dieſer Ausgabe benutzt ſind und die Zufäge des Herausgebers leicht einen Band von der Stärke der frühern betragen duͤrften, ſollen beide Werke in ihrer Vereinigung zu einem alphabetiſch fortlaufenden Ganzen doch in nur ſechs Bänden erſcheinen, und zur Anſchaffung deſſel— ben wird die Verlagshandlung jede moͤgliche Erleichterung darbieten. i Zur Empfehlung dieſes Werkes etwas zu ſagen, wuͤrde ſehr uͤberfluͤſſig fein, da es allgemein als vorzuͤglich aner— kannt iſt. Nur dies alſo werde geſagt, daß nun auch bei den Eberhard'ſchen Artikeln auf die Etymologie Ruͤckſicht ge⸗ nommen worden, daß man bei den Maaß'ſchen des Verfaſſers letzte forgfältige Reviſton nirgends vermiſſen wird, und daß der Herausgeber ſich bemüht hat, hinter ſolchen Vorgängern doch nicht allzu weit zuruͤckzuſtehen. um keine Ungewißheit uͤber das Eigenthum eines Jeden zu veranlaſſen, wird das ei— nem Jeden Zugehörige durch die Anfangsbuchſtaben der Na« men unterſchieden. a Der Druck des Werkes beginnt unverzuͤglich, und im Verlauf von zwei Jahren wird er beendigt ſein. Empfehlen würde, ich den Freunden meines Freundes die Befoͤrderung dieſes Werkes, damit wir alle zur Erfuͤllung ſeines letzten Wunſches beitragen: allein dieſer Empfehlung bedarf es ja wol am wenigſten. Halle, den 2ten Januar 1826. . = J. G. Gruber, Profeſſor. Das hiergenannte, bis jetzt als einzig in unſerer Litera⸗ tur daſtehende Werk erſcheint, gleichwie die erſte und zweite Auflage deſſelben, im Verlage der Ruf f'ſchen Verlags⸗ buchhandlung in Halle, von deren Eigenthuͤmerin, der verwitweten Frau Profeſſorin Maaß, der Unterzeichnete mit dem Debit beauftragt worden iſt. Wenn ſchon die beiden erſten Auflagen der Eberhard— Maaß'ſchen Synonymik trotz der bis dahin unvermeidlich geweſenen Theilung in zwei verſchiedene Alphabete, trotz der bei einem lexikographiſchen Werke ſo unbequemen Zerſtuͤckelung in zwoͤlf Bände, trotz der zur Erreichung der moͤglichſten Billigkeit angewandten geringen Papierſorte, ſich des auge gezeichnetſten Beifalls des geſammten Deutſchlands zu erfreuen hatten, ſo glaubt die Verlagshandlung bei dieſer dritten Ausgabe noch viel mehr darauf rechnen zu koͤnnen, wenn fie die großen Vorzuͤge derſelben vor den erſten beiden Ausgaben erwaͤgt. Ganz beſonders gereicht es ihr zur Freude, einen Ge— lehrten, dem der verewigte Maaß fo gern feine Artikel vor i i 8 das, was ſo oft der Gegenſtand unſerer freundſchaftlichen Ge: | dem Abdrucke mittheilte, unſern Profeſſor Dr. J. G. Gru⸗ ber, fuͤr Bearbeitung der neuen Ausgabe gewonnen zu haben, und gewiß bedarf es, um den innern Gehalt des Werkes dar— zuthun, nur der Worte: „J. A. Eberhard, J. G. E. Maaß und J. G. Gruber ſind es, deren unermuͤdlichem Fleiße, deren gruͤndlichen Forſchungen wir daſſelbe verdanken.“ Doch auch für ein anſtaͤndigeres Aeußere nach Moͤglichkeit zu ſorgen, hält die Verlagshandlung ſich verpflichtet, und wird daher auf klaren ſchoͤnen Druck, gefaͤlliges Format und gutes weißes Papier ihre beſondere Aufmerkſamkeit verwen— den. Die Bequemlichkeit beim Gebrauche glaubt fie durch Eintheilung des Ganzen in nur ſechs Baͤnde zu erreichen, obgleich dieſelben zuſammen mindeſtens 25 bis 30 Bogen mehr, als die letzte Auflage in zwölf Bänden (etwa 230 Medianbogen) umfaſſen werden. 5 Um nun dieſem claſſiſchen, dem deutſchen Vaterlande zur Ehre gereichenden, Werke die groͤßtmoͤglichſte Verbreitung zu geben und die Anſchaffung defjelben zu erleichtern, geſtattet die Verlagshandlung denen, welche bis Ende der naͤchſten leipziger Jubilatemeſſe bei ihr oder jeder andern Buchhand⸗ — lung darauf unterzeichnen, einen höchft billigen Subſcriptions⸗ preis von 1 Thlr. 20 Gr. Säͤchſ. für jeden 35 bis 40 Bogen ſtarken Band. Die geehrten Herren Subſcribenten machen ſich bei der Unterzeichnung zur Abnahme des ganzen unzer⸗ trennlichen Werkes verbindlich, und haben deshalb mit Be⸗ richtigung des erſten Bandes, welche bei Ablieferung deſſelben puͤnktlich zu leiſten iſt, zugleich den Betrag für den ſechſten Band zu entrichten. Das ganze Werk erſcheint binnen zwei Jahren; der erſte Band zu Oſtern, die zwei folgenden Baͤnde im Laufe dieſes Jahres, der vierte, fuͤnfte und ſechste aber im Laufe des nädften. X 2 Ein wohlgetroffenes Bildniß des feel. Prof. Maaß wird unentgeltlich beigegeben. Die Namen der Befoͤrderer des Werkes ſollen demſelben vorgedruckt werden. — Mit Ablauf des obengenannten Termins werden die Subſcriptionsliſten geſchloſſen, und kann daher die Verlagshandlung nach dem Iſten Mai d. J. einzig und allein noch Exemplare zu dem als⸗ dann eintretenden bedeutend hoͤhern Ladenpreiſe liefern. Halle, am Zten Januar 1826. Buchhandlung von Friedrich Ruff. Bibliographie von D Tin ib, oder ar woͤchentliches vollſtaͤndiges Verzeichniß aller in Deutſchland erſcheinenden, neuen Buͤcher, Muſikalien und Kunſtſachen. Dieſes Verzeichniß erſcheint woͤchentlich. Nach Ver⸗ lauf von ſechs Monaten folgen zwei Regiſter, das eine nach den Wiſſenſchaften, das andere nach den Verlagshandlungen geordnet. 0 gr. 8. iſt 1 Thlr. 16 Gr. Beſtellungen darauf, nehmen alle Buchhandlungen, Poftämter und Zeitungsexpeditionen an. Induſtrie-Comptoir zu Leipzig, Petersſtraße Nr. 112. Praͤnumerationsanzeige. Muffe u m ö ausländifder Meiſterwerke hiſtoriſchen, philoſophiſchen und belletriſtiſchen Inhalts. Schone, forgfältig gebruckte Taſchenaus gabe, auf Velinpapler, mit neuen Schriften. 24 Baͤndchen in 6 Lieferungen. Jedes Baͤndchen, im Wundt 12 Bogen von 16 ten, 7 38 Vorausbezahlung in zwei Terminen, jedesmal auf 12 Baͤnd⸗ chen in 3 Lieferungen 3 Thlr. . Es iſt der Zweck dieſes Muſeums, Deutſchland mit allen jenen Werken, welche Frankreich, England und Italien in die Reihe ihrer Claſſiker ſtellen, auf einem moͤglichſt erleich⸗ terten Wege in einer wohlfeilen und doch ſchoͤnen Taſchenaus⸗ gabe vertraut zu machen. } 4 Die im Verlaufe dieſes Jahres (alle zwei Monate eine Lieferung von 4 Baͤndchen) erſcheinenden 24 Baͤndchen werden enthalten: 8 1 Corinna oder Italien, von der Baronin von Stasl⸗ Holſtein. Deutſch von Fr. Gleich. 5 II. Yorid’s empfindſame Reifen. Aus dem Engliſchen des Sterne von Peregrinus Syntax. III. Montesquieu, vom Geiſt der Geſetze. zoͤſiſchen von J. P. von Hornthal. IV. Der hinkende Teufel, von Le Sage. Deutſch von Fr. Gleich. Sei⸗ Aus dem Fran⸗ Der Preis des Jahrgangs von circa 25 Bogen | V. Geſchichte von Schottland, von der Geburt von Maria : Stuart an, bis zur Gelangung von Jakob VI. auf den Thron von England. Von W. bertſon. Aus dem Engliſchen vom Hrn. von Vogt. VI. Sittengemaͤlde von Paris zu Anfang des neunzehnten Jahrhunderts. Nach dem Franzoͤſiſchen des Jouy, ver⸗ deutſcht von Peregrinus Syntax. Die erſte Lieferung erſcheint Ende Februar und die Prä⸗ numeration mit 3 Thlr. auf 12 Bändchen (gegen 150 Bogen) bleibt bis Oſtern g offen, wonach der erhöhte Preis mit 4 Thlrn. eintritt. Ein Probebaͤndchen wird im halben Januar an alle Buche handlungen verſandt, woſelbſt auch ausfuͤhrliche Anzeigen zu bekommen find und Pränumeration angenommen wird, Leipzig, am 2ten Januar 1826. 18275 . H. F. Hartmann. Neues Verlagswerk der Baumgärtnerfden Buchhandlung: Das Leben des Kaiſers Napoleon nach Norvins und andern Schriftſtellern dargeſtellt von Dr. Bergk. 2te Abtheilung. Gr. 8. 1826. 1 Thlr. 8 Gr. 5 f (Dieſes ſo aͤußerſt intereſſante Werk wird aus vier Ab⸗ theilungen beſtehen.) , Keine Nation Europas beſitzt noch eine Lebensbeſchreibung Napoleons, aus welcher ſich ſein Thun und Treiben, ſeine Gedanken und Entwuͤrfe, ſeine Anſichten und Zwecke vollſtaͤn— dig, getreu und wahr kennen lernen ließen. Hier iſt ein Verſuch gemacht, Napoleon darzuſtellen, wie er leibte und lebte. Eine Menge Aeußerungen, Plane und Handlungen kommen hier zum erſtenmal zum Vorſcheine und ſtellen Nas poleon in einem Lichte dar, wie man ihn noch wenig kennt; der Leſer erhaͤlt daher von ihm ein ebenſo ſprechendes, als belehrendes und anziehendes Bild. Zwanzig Jahre lang machte Napoleon beinahe allein die europaͤiſche Geſchichte, und man kann behaupten, daß Napoleons Verfahren in den Jah— ren 1812 und 1813 hier zum erſtenmal in ſeinem wahren Lichte dargeſtellt iſt. Die Erzählung iſt raſch und Eräftig, wie der Held des Buches, und Napoleon erſcheint in dieſer Biographie nicht ſelten ganz anders, als man ihn bisher ges ſchildert hat. Die erſte Abtheilung begreift fein Leben von 1769 bis zu Ende 1805; die zweite von 1806 - 18123 die dritte enthält das Jahr 1813 und einen Theil des Jah⸗ res 1814. 8 Neues Werk des Induſtrie⸗Comptoirs in Leipzig: Gelaſius, der graue Wanderer im neunzehnten Jahrhundert. Ein Spiegelbild unſerer Zeit von G. A. Frhrn. von Maltitz. 8. i1ſtes Bändchen. Mit 2 Kupfern. 1826. Broſch. 1 Thlr. f Inhalt als Empfehlung. Dieſes erſte Baͤndchen beſteht in einem poetiſchen Vor— wort an das deutſche Vaterland. Zueignung Seiner Pfer⸗ defuͤßigen Majeſtaͤt an den Setzkaſten. Einleitung. Ei ner Scene im Studirzimmer des Gelaſius mit dieſem und dem Waͤchter der Nacht. Ferner in 6 Capiteln, welche von langen Einleitungen und kurzen Motto's, langweiligen Tanten, Accisofficianten, Kraͤhen, Excellenzen, langen Nafen, philoſophirenden Bettlern und Gaſſenbuben, Erziehungsan— ſtalten, alten und neuen Zeiten, geheimen Educationsraͤthen, Warumsmethoden, Fuͤchſen, Pfaffen, Teufeln, Jungfern, Walpurgisnaͤchten, Pflaſtertretern, zeitgeiſtig gebildeten Juͤng— lingen, Connexionswegen, vom Volkshanswurſt und ſeiner Leidensgeſchichte und von Mancherlei aus dem Tollhauſe hans deln. Held Gelaſius Hält vier Kraftmonologe, die Stoff zum Denken geben. Die Scene iſt anfaͤnglich in einem Land⸗ ſtädtchen, groͤßtentheils aber in Judäa Nova. — Was das Buch eigentlich enthaͤlt und feine Tendenz, läßt ſich nicht fo leicht beſchreiben, ſondern muß empfunden werden. An. Pharmaceuten, Aerzte und Droguisten. Die zweite Auflage von Geigers H DER PHARMA CIE betreffend. Kaum ist ein Jahr abgelaufen, seit die erste Auf- lage dieses unvergleichbaren Handbuchs in’s Publicum en; noch hat der fleissige und gewissenhafte Herr Verfasser nicht die Zeit finden können, an den im Entwurfe vollendeten zweiten Theil die letzte Feile zu legen, und schon sind die Exemplare des ersten Theils gänzlich vergriffen und eine neue Auflage drin- end nöthig, um die vielseitigen Anfragen zu befrie- 7 2 Wäre nicht von allen Seiten Anerkennung und Empfehlung dem Werke, so zu sagen, vorausgegan- gen, so würde dieser beispiellos rasche Erfolg schon die triftigste Empfehlung sein, und er bestätigt auf jeden Fall am gründlichsten alle die günstigen Voraus- setzungen. Um dieselben nun auch von unserer Seite zu för- dern und die resp. Interessenten möglichst zu erleich- tern, eröffnen wir hiermit für die bereits begon- nene neue Auflage des ersten Theils sammt dem damit gleichlaufenden zweiten Theil eine Pränumeration bis zu Pfingsten 1856, dergestalt, dass Wer von jetzt bis zu diesem Termin Zwölf Gulden Rh., oder 6 Thlr. 18 Gr. Sächs. für das Exemplar franco einsendet, dafür die beiden Theile nach der Vollendung ohne weitere Zurechnung erhält. Ueberdies werden wir für Sammler auf 12 Exemplare ein Freie xemplar, auf 6 Exemplare die Hälfte des Preises, auf 3 Exemplare den vierten Theil desselben vergüten, und die Bestel- lungen nach der Zeitfolge des Eingangs expediren. Der sogleich nach Ablauf jenes Termins unabän- HANDBUC derlich eintretende Ladenpreis wird wenig-. stens auf 16 bis 18 Fl. Rhein., oder 9 bis 10 Thlr. Sachs., kommen. Diejenigen, welche den ersten Theil bereits in der ersten Auflage besitzen, erhalten den zweiten Theil einzeln als ee im Ladenpreis, oder können, wenn sie es vorziehen, bis zu dem genannten Termin darauf gleichfalls, und zwar mit 4 Fl. 30 Kr. Rh., od. 2 Thlr. 16 Gr., pränumeriren, welcher Voraus- bezahlungspreis nach dem oben bezeichneten Ver- hältnisse berechnet ist; ausserdem wird später kein Theil mehr einzeln abgegeben werden. Uebrigens sind ausser der Vergünstigung, dass bei der Vorausbe- zahlung wenigstens '/, des Ladenpreises gewonnen wird, für den 2ten Theil allein keine Freiexemplare möglich. Heidelberg, im Januar 1826. g August Osswald’s Universitätsbuchhandlung. Bei J G. Heubner in Wien iſt erſchienen: Oeſtreichiſch-militairiſche Zeitſchrift. Jahrgang 1826. Erſtes Heft. ; Inhalt: J. Feldzug des k. k. galiziſchen Armeecorps im Jahre 1789 gegen die Türken. Nach den Originalquellen. Mit dem Plane der Schlachten von Fokſchan und Martine: ſtie. II. Zug des Feldzeugmeiſters Baron Thuͤngen nach der Oberpfalz 1745. III. Chronologiſche Ueberſicht der Kriege und deren bedeutende Ereigniſſe, dann der Buͤndniſſe, Ver⸗ trage und Friedensſchluͤſſe, und der Laͤndererwerbungen der Beherrſcher Oeſtreichs aus dem Hauſe Habsburg ſeit dem Jahre 1282. Zweiter Abſchnitt. Zeitraum von 13951519. IV. Neueſte Militairveraͤnderungen. 3 Im Magazin für Induſtrie und Literatur in Leipzig (Neuer Neumarkt, Nr. 14) iſt zu haben: Portrait f von Dr. Joh. Chr. Gottfr. Joͤrg, koͤnigl. ſaͤchſ. Hofrath, Profeſſor der Geburtshuͤlfe zu Leipzig. Gem. v. Schnorr v. K., geft. v. J. C. Böhme. Preis 12 Gr. Vorlaͤufige Subſeriptionsanzeige. Aus wahl aus Jean Paul Fr. Richter's Werken.“ Circa 6 Baͤndchen, oder 72 Bogen in 16. oder 2400 Seiten. Mit Portrait, Biographie, Charakteriſtik ꝛc. Bei wahrſcheinlich laͤngerm Mangel vollſtaͤndiger und billiger Ausgaben des genialen, an Lebensanſichten und Re— flexionen ſo reichen Schriftſtellers, bei der Schwierigkeit, ihn, der ſo vieles einzeln Selbſtaͤndige gibt, ganz zu leſen: er— ſcheint ein wohlgeordneter Auszug, der das Schoͤnſte und Gediegenſte aus allen ſeinen Werken zum Gemeingut des deutſchen Volkes macht, zeitgemaͤß und verdienſtlich. Ein mit Jean Paul's Geiſt ſeit lange innig vertrauter, mit gelaͤutertem Geſchmack und richtigem Urtheil begabter, dem Publicum vortheilhaft bekannter Schriftſteller liefert dies, wird Humor und Satyre neben dem Gediegenen her— vorheben, Jean Paul's Geiſt wiedergegeben. Binnen Jahresfriſt erſcheint das Ganze, das erſte Baͤnd— chen bald, vor Oſtermeſſe. Subſcription, a Bändchen / Thlr., od. 54 Kr. Rh., iſt bis zum Zten Böochn. offen, da oder in der Oſtermeſſe halb zahlbar; Praͤnumeration für das Ganze Aa 22 Thlr. (od. 4 Fl. 30 Kr. Rh) bis Oſtermeſſe 1826. Aus: gabe in Octav die Hälfte theurer. Direct auf Expl. das te, auf 12 jedes 5te frei. Die Beſteller werden vorgedruckt. Ernſt Klein's literariſches Comptoir in Leipzig. Zur Vermeidung von Colliſionen. Unter der Preſſe befindet ſich: Aufklaͤrungen 4 über Begebenheiten der neuern Zeit. Ueberſetzungen und Auszuͤge aus den intereſſanteſten Werken des Auslandes. Erſter Band. Enthaͤlt: 1) Die Wahrheit uͤber die ſiſchen Buͤrger. N 2) Denkwuͤrdigkeiten aus dem Exil der koͤnigl. franzoͤſiſchen Familie. 3) Denkwuͤrdigkeiten in Beziehung auf die verſchiedenen royaliſtiſchen Sendungen der Frau Turpin de Eriffe. Die unterzeichnete Buchhandlung wird fortfahren, unter obigem Titel die neueſten Erſcheinungen des Auslandes, welche dem ausgeſprochenen Zwecke entſprechen, in getreuen Ueber— ſetzungen oder zweckmaͤßigen Auszuͤgen, dem vaterlaͤndiſchen hundert Tage, von einem kor⸗ Publicum zu geben, und hat zu dieſem Ende Verbindungen angeknuͤpft, durch welche ſie jederzeit in den Stand geſetzt iſt, dieſelben fo frühzeitig als moͤglich erſcheinen zu laſſen. Darmſtadt, d. ıflen Januar 1826. . C. W. Leske. Alphabetisch geordnetes Wörterbuch über deutsche Idiotismen, Provincialismen, Volksausdrücke, sprichwörtliche und andere im täglichen Leben vorkommende Redensar- ten, in entsprechendes Latein übergetragen vom Rector Meiner. Gr.8. Leipzig, Baum- gärtner'sche Buchhandlung. Preis 1 Thlr. Vom Rec. in Seebode’s Neuer kritischer Biblio- thek, 2ter Band, 2tes Heft, Seite 876, wird obiges Werk auf folgende Weise beurtheilt: „Der Vert. hat in diesem Werke ein Feld zu be- bauen angefangen, das von unsern Lexikographen noch wenig berücksichtigt ist. Es sind sehr viele Ausdrücke sehr treffend übertragen, und das Komische, Tropische, Ironische, Sententiöse und Derbe, das sie im Munde des Volks haben, hat der Verfasser bei vie- len sehr gläcklich wiederzugeben gewust, Wovon jede Seito uns überzeugen kann.“ A Baumgärtner's Buchhandlung zu Leipzig. Bei Gerhard Fleiſcher in Leipzig iſt erſchienen und in allen Buchhandlungen zu haben: 6 Wo „ De m air von F. H. Jacobi. Ausgabe letzter Hand. 1383826. Gr. 8. 1 Thlr. 8 Gr. Eduard Allwill's Brief ſam m lun von F. H. Jacobi. Ausgabe letzter Hand. 1826. Gr. 8. 16 Gr. Bei Karl Zügel, Buch- und Kunſthaͤndler in Frank⸗ furt a. M., iſt ſoeben das: Vierte Verzeichniß der bei ihm neu ange— kommenen franzoͤſiſchen, engliſchen und italieniſchen Werke, ſowie auch von Kup ferſtichen, Lithographien, Lithochromien oder Steindruͤcken in Oelfarben, Landkar— ten, Spielen, franzoͤſiſchen und engli⸗ ſchen Taſchenbuͤchern ic. ar. f fertig geworden und bei demſelben unentgeltlich zu bekommen. Es enthält daffelbe zugleich eine Ueberſicht der Stereotypaus— gaben von Firmin Didot in Paris, welche bei einer Abnahme von 12 Bänden auf einmal, zu einem Francs oder 27 Kr. per Band bei demſelben zu haben ſind. Die Auswahl der auslaͤndiſchen Werke, welche man in der obigen Handlung vorräthig findet, hat ſich ſeit Kurzem wieder bedeutend vermehrt und in den ſeither darüber gegebe⸗ nen vier Verzeichniſſen wird man nichts Intereſſantes ver: miſſen, was in der neuern Zeit erſchienen iſt. Alle Auftraͤge auf ältere franzoͤſiſche, engliſche, italieniſche oder ſpaniſche Werke, welche ſich in dieſem Verzeichniſſe nicht finden follten, werden auf das puͤnktlichſte und zu den billigſten Preiſen be- * ſorgt, ebenſo alle deutſche Werke, Kupferſtiche, Landkarten und ſonſtige Kunſtſachen. — Eine neue Sendung engliſcher Bücher, wobei beſonders mehre für den erſten Unterricht nügs liche Jugendſchriften ac. ꝛc., wird demnaͤchſt erwartet. Soeben iſt erſchienen: nene ken, ein Converſations- Blatt für gebildete, unbefangene Forſtmaͤnner. Ltes Heft. Mit einer lith. Tafel. Fh ee; Beiträge zur Kenntniß des Holzwuchſes im freien, li und geſchloſſenen Stande. f W Die Forſtpolizeigeſetzgebung in Baiern und darüber erſchie— nene Schriften. Merkwuͤrdige Eichenſamenproduction. Zur Erforſchung des Brandholzconſumos einer Familie. Beitrag zur Geſchichte der Forſtliteratur. Anhang. . Specielle Inſtruction zum Normativ für die Betriebsreg lirung der baierſchen Domainenwaldungen. Wirkungen der Gasarten auf die Pflanzen. Bei J. Hölſch'er in Koblenz iſt ſoeben erſchi d in allen Buchhandlungen zu en Mi ee Harleß, Neues Syſtem der ſpeciellen Noſologie. Zweiten Bandes 1fte Abtheilung. 3 Thlr. 4 Gr. Hat auch den Titel: Handbuch der Klinik. Zter Band. In allen Buchhandlungen iſt zu haben: Eduard, Roman von der Verfaſſerin der Ourika. Aus dem Franzoͤſiſchen von M. Tenelli. 2 Bde. Sauber gebunden. Preis 16 Gr., od. 1 Fl. 12 Kr. Rh. Dieſer Roman hat ganz Frankreich entzuͤckt und wird Deutſchlands Beifall in der gelungenen Ueberfegung erhalten. Bei W. Engelmann in Leipzig iſt erſchienen: Satori, Erzaͤhlungen, enthaltend: „Der Weiberfeind 1 Geſchickes Fuͤgungen.“ 8. Preis 1 Thlr. 4 zr. . Ueberſetz ungs anzeige. Ende Februar d. J. erſcheint bei mir von Walter Scott's neueſtem Werke: Woodſtoſcck, ein Roman in 3 Bänden, eine deutſche Ueberſetzung. Leipzig, am 18ten Januar 1826. Fr. L. Hetbig - Im Verlage des Induſtrie-Comptoirs zu Lei p⸗ zig wird in Kurzem eine wiſſenſchaftliche Zeitſchrift erſchei— nen, der die beiden engliſchen Journale: 8 The scientific gazette, or library of mechanical philosophy, chemistryand discovery, by Paring- ton und The artisan, or mechanics instructor etc. zum Grunde liegen, was wir, um Colliſſion zu vermeiden, hierdurch bekanntmachen. — — — — 5 Literariſcher Anzeiger. (Zu den in der Buchhandlung von F. A. Brockhaus in Leipzig erſcheinenden Zeitſchriften.) i Nr. IV. 1826, iſche Anzeiger wird dem Literariſchen Converſations ⸗Blatte, der Iſis und den Kritifhen Annalen der Dheſer Fikerdeiſch 5M 15 beigelegt oder beigeheftet, und betragen die Inſertionsgebuͤhren fuͤr die Zeile 2 Gr. Die Sehese der Angel ſachſen. In der Urſprache mit Ueberſetzung und Erlaͤuterungen von Dr. Reinhold Schmid. Die Aufmerkſamkeit des gelehrten Publicums iſt neuerer Zeit von mehren Seiten auf das Studium des angelſaͤchſiſchen Rechts, als auf eine reiche noch wenig benutzte Quelle fuͤr das germaniſche Recht, hingelenkt worden. Es ſind dieſe Geſetze nämlich nicht blos für den, welcher die Entwickelung der eng⸗ liſchen Staats- und Rechtsverfaſſung zu feinem Studium ges macht hat, von dem groͤßten Intereſſe, ſondern fuͤr jeden Rechtsgelehrten oder Hiſtoriker, der ſich mit der germaniſchen Vorzeit beſchaͤftigt. Sie zeichnen ſich vor allen andern ſogenann— ten Volksrechten dadurch aus, daß ſie allein in der Sprache des Volks abgefaßt ſind, und daß ſie uns durch ihren Umfang ein vollſtaͤndigeres Bild von der Rechtsverfaſſung eines ger— maniſchen Volksſtammes geben, als irgend eine andere Geſetz— ſammlung aus jener Zeit. Dennoch hat es uns bisher in Deutſchland noch gaͤnzlich an einer Ausgabe der angelſaͤchſi⸗ ſchen Geſetze gefehlt. In England gibt es eine ältere unvoll⸗ ſtändige von Lambard (London, 1568, Fol. und 1644, Fol.) und eine neuere von Wilkins (London, 1727, Fol.). Beide Ausgaben ſind anerkannt hoͤchſt mangelhaft, und dennoch nur ſelten zu haben. Die lateiniſche Ueberfegung von Wilkins, die aber oft ganz verfehlt iſt, findet ſich bei Canciani abs gedruckt. h Diefer Mangel an brauchbaren Ausgaben hat mich bewo— gen, eine neue Bearbeitung derſelben zu unternehmen. Es ſoll darin 1) der Urtext nach den vorhandenen Huͤlfsmitteln, ſoweit es moͤglich iſt, geſichtet werden. 7 L 2) Abweichende Lesarten und kurze kritiſche und erlaͤuternde Anmerkungen laufen unter dem Text her. 3) Neben dem Text ſteht eine genaue deutſche Ueberſetzung. J) Voraus geht eine allgemeine hiſtoriſche Einleitung, vor jedem Geſetz eine beſondere über die Zeit der Entſtehung deſſelben, uͤber Veranlaſſung dazu, uͤber Verfaſſer, Quel⸗ len, Geiſt und Guͤltigkeit, und endlich uͤber die nachherigen Schickſale und Bearbeitungen. Indeß wird dieſe Ausgabe nur die weltlichen Geſetze der Angelſachſen, nicht auch die kirchlichen, die hierher nicht gehö= ren, umfaſſen, dagegen aber die Geſetze Wilhelms des Erobe— rers und Heinrichs I., als zur Erklaͤrung nothwendig, mit aufnehmen. Jena, im Januar 1826. Dr. Reinhold Schmid. Ich habe den Verlag vorſtehenden Werks übernommen und wird daſſelbe in oder doch bald nach der Oſtermeſſe dieſes Jahres die Preſſe verlaſſen. Der Umfang laͤßt ſich noch nicht 8 genau beſtimmen, indeß wird das Werk auf keinen Fall uͤber 50 Bogen in groß Octav ſtark werden und den Preis werde ich ſo billig wie moͤglich ſtellen. Alle Buchhandlungen nehmen einſtweilen Beſtellung auf dieſes Werk an. z Leipzig, d. iflen Februar 1826. F. A. Brockhaus. u alle Buchhandlungen und Poſtaͤmter iſt zu bes ziehen: Literariſches Converſations - Blatt. Redigirt unter Verantwortlichkeit der Verlagshandlung. Jahrgang 1826. Monat Januar, oder Nr. 1— 25. Gr. 4. Auf gutem weißen Druckpapier. Von dieſem Blatte erſcheint (Sonntags ausgenommen), außer den Beilagen, taͤglich eine Nummer, oder im Jahr im Ganzen 300 Nummern, und iſt der Preis praͤnumerando fuͤr den ganzen Jahrgang 10 Thlr., für das halbe Jahr 5 Thlr. 12 Gr., und fuͤr das Vierteljahr 3 Thlr. Einzelne Blaͤkter koſten 1 Gr. 6 Pf. Fuͤr die fruͤhern Jahrgaͤnge dieſer Zeitſchrift gelten fol⸗ gende herabgeſetzte Preiſe: : Literariſches Wochenblatt. 6 Bände, oder Jahrgang 1818 — 20. (Erſter bis fuͤnfter Band, herausgegeben von Aug. v. Kotzebue; ſechster Band, herausgegeben von F. N. Brockhaus.) 4. Ladenpreis 25 Thlr. Jetzt 12 Thlr. (Einzelne Bände a 4 Thlr.) Literariſches Converſations-Blatt. 8 Bände, oder Jahrgang 1821 — 24. (Herausgegeben unter Verantwortlichkeit der Verlagshandlung.) Gr. 4. Ladenpreis 40 Thlr. Jetzt 20 Thlr. (Der Jahrgang 1825 koſtet 10 Thlr.) (Werden beide Folgen „Wochenblatt“ und „Lit. Con⸗ verſations-Blatt“ zuſammengenommen, ſo erlaſſe ich ſie fuͤr 25 Thlr.) Leipzig, d. Zıflen Januar 1826. a 5 F. A. Brockhaus. Verlagsbericht von Boicke in Berlin. Berndt, F. A. G., Die allgemeinen Grundfäge der prakti⸗ ſchen Medizin. Erſter Theil. Auch unter dem Titel: Die allgemeine Krankheitslehre oder die Theorie der Krankheit. Gr. 8. 2 Thlr. 18 Gr. Briefſteller, Berliniſcher, für das gemeine Leben. Zum Ge⸗ brauch für deutſche Schulen und für Jeden, der im Brief— ſchreiben ſich ſelbſt zu unterrichten wuͤnſcht. Zehnte ver⸗ mehrte Auflage. Mit einem Kupfer. 8. 18 Gr. i Briefſteller für junge Kaufleute; von dem Verfaſſer des Briefſtellers fuͤr das gemeine Leben. Fuͤnfte vermehrte Auflage. Mit einem Kupfer. 8. 1 Thlr. Cederholm, Stammbaum der Könige von Preußen und Kurfuͤrſten von Brandenburg aus dem Hauſe Hohenzollern. Groͤßtes Imperialformat. 1 Thlr. 16 Gr. Ciceronis, M. T., de oficıis libri tres. deutschen Commentar besonders für Schulen. Mit einem Bear- beitet von J. F. Degen, Dritte sehr vermehrte und verbesserte ug 5 4 8. 1 Thlr. 4 Gr. Heinſius, Th., [ Noth⸗ und Hüͤlfswoͤrterbuch zur grammatiſchen Recht⸗ ſchreibung und Wortfuͤgung in allen zweifelhaften Faͤllen, für diejenigen, welche Briefe und Aufſatze aller Art moͤg⸗ lichſt fehlerfrei zu ſchreiben wuͤnſchen. Fünfte umgearbeitete und ſehr vermehrte Ausgabe. Gr. 8. 1 Thlr. Lehrbuch der brandenburgiſch⸗ preußiſchen Geſchichte. Zum Gebrauch in Gymnaſien, Militair- u. Buͤrgerſchulen. 8. 6 Gr. 5 F auıpfi J. D. F., Die Preußiſche Monarchie, in Hinſicht ihrer Bewohner und ihres Nationalreichthums, ihrer Staatswirthſchafts⸗, Gerichts-, Polizei-, Kirchen», Schul⸗, Finanz-, Kriegs , Poſt⸗ und Ordensverfaſſung. Gr. 8. 2 Thlr. 8 Gr. a \ Er Der freiwillige Eintritt in das preußiſche Heer und die Aushebung der Erſatzmannſchaften nach den neueſten Beſtimmungen. Ein Unterricht für Militairpflichtige, des ren Väter und Vormuͤnder. Gr. 8. 12 Gr. Deſſen, Preußens bewaffnete Macht. Eine Darſtellung ihrer äußern und innern Verfaſſung. Gr. 8. 2 Thlr. 12 Gr. Wörterbuch, encyklopaͤdiſches, oder Alphabetiſche Erklärung aller Wörter aus fremden Sprachen, die im Deutſchen an⸗ genommen ſind, auch aller in den Wiſſenſchaften, bei den Kuͤnſten und Handwerken uͤblichen Kunſtausdruͤcke, nebſt vollſtaͤndiger Geographie und andern Nachweiſungen. Drei Bände. Zweite ſeyr vermehrte Auflage. Gr. 8. 5 Thlr. Anzeige eines aͤußerſt wohlfeilen und nuͤtzlichen Werks. Encyklopaͤdiſches Woͤrterbuch, oder abetiſche Erklärung aller Woͤr⸗ e e Sprachen, die im Deutſchen angenommen ſind, auch aller in den Wiſſenſchaften, bei den Kuͤnſten und Hands werken üblichen Kunſtausdrücke, nebſt vollftändiger Geographie und andern Nach⸗ weiſungen. 4 Bearbeitet von einer Geſellſchaft Gelehrter. 3 Bände in 6 Abtheilungen. Zweite ſehr vermehrte 5 Auf den entſchiedenen Beifall geftügt, mit welchem obi⸗ ges, in der Webel'ſchen Buchhandlung erſchienene, Werk von dem Publicum aufgenommen, und dadurch eine zweite ſehr vermehrte Ausgabe veranlaßt worden iſt, hat der Unter⸗ zeichnete daſſelbe mit allen Verlagsrechten an ſich gebracht. Der Titel zeigt den umfang und den Kreis der Gegen⸗ ſtände an, welche in dieſer Encyklopaͤdie zu ſuchen und zu finden ſind. Sie verbreitet ſich uͤber das Gebiet aller Wiſſen⸗ ſchaften, Künfte und techniſchen Gewerbe, namentlich uͤber Rechtskunde, Medicin, Phyſik, Mineralogie, Mathematik, Aſtronomie, Philologie, Heraldik, Muͤnzkunde, Mythologie, Baukunſt, See⸗ und Schifffahrtsweſen, Huͤtten- und Berg⸗ werkswiſſenſchaft, Jagd- und Forſtweſen und alle Gegenſtaͤnde der Gewerbskunde und des gemeinen Lebens; ferner enthält daſſelbe eine Verdeutſchung aller im umgange und in der Schriftſprache vorkommenden fremden Ausdruͤcke, und alles dieſes in einer ſolchen Vollſtaͤndigkeit, das man darin von wenigſtens 200,000 Artikeln aus dem Gebiete des Wiſſens⸗ nöthigen eine deutliche und richtige Sach- und Worterklaͤrung findet. Beſonders iſt die Geographie ſo reichhaltig, als ſie Auflage. er deutſche Rathgeber, oder Alphabetiſches in irgend einem geographifchen Lexikon fein kann; letzteres wird daher jeder Beſitzer dieſer Encyklopaͤdie entbehren koͤnnen. Durch Feſthaltung und conſequente Durchfuhrung des bei dieſem Werke zum Grunde gelegten Plans, der ſich uͤbrigens von allen aͤhnlichen encyklopaͤdiſchen Handbuͤchern unterſcheidet, war es nur moͤglich, einen fo großen Reichthum von Sach⸗ und Worterklaͤrungen darin aufzunehmen. Es enthält uns zaͤhlige Artikel, die in andern Woͤrterbuͤchern fehlen, wie ſich bei einer fluͤchtigen Vergleichung ſogleich zeigt; ſo wird man z. B. Analogismus, Andreasdukaten, Andreasorden, An— dreasgebot, Andropyn, Anglicismus, Anglicomanie, Ans glo-Cromvellianer, Animocord, Animaliſten, Apokalyptiſche Ritter ꝛc. in jenen vergeblich ſuchen; auch ſind die Erklaͤrun— gen oft vollſtaͤndiger und richtiger als bei Andern, z. B. Anamorphoſe, animaliſiren ꝛc. Auch ſind z. B. die Artikel Anker, Araneologie, Antiphlogiſtiſche Chemie 10, in keinem aͤhnlichen Werke ſo vollſtaͤndig behandelt, als in dieſem. So ergibt ſich das Vorzuͤgliche dieſes Buches durch das ganze Alpha⸗ bet und unter jedem Buchſtaben auf eine vielfache Weiſe. Dieſes Werk kann daher mit Recht als ein nothwen⸗ diger Hausbedarf betrachtet werden, welcher jedem Ge⸗ lehrten, Beamten, Kaufmann, Kuͤnſtler, techniſchen Geſchaͤfts— mann und Arbeiter, jedem ftudirenden Juͤngling auf der Stelle die genuͤgendſte Auskunft in einem weitem Felde des Wiſſens darbietet. Das hiermit uͤbereinſtimmende Urtheil eines ſachkundigen und unverwerflichen Gewaͤhrsmannes, unſers verehrten Jean Paul, welches derſelbe ſchon uͤber die erſte Ausgabe ausgeſprochen hat, uͤberhebt mich aller weitern An preiſungen. Unbemerkt kann ich nicht laſſen, daß dieſe Encyklopaͤdte für jetzt von den neuern die einzige iſt, welche vollſtaͤndig beendet iſt, wenn ich das Converſations-Lexikon ausnehme, da von den übrigen nur erſt einzelne Theile erſchienen ſind. um dies aͤußerſt brauchbare Werk fuͤr Jeden zugaͤnglich zu machen, habe ich mich entſchloſſen, daſſelbe von jetzt an für 5 Thaler zu erlaſſen, ſtatt daß der bisherige Preis 7 Thaler geweſen iſt, ein gewiß ſehr billiger Preis, wenn man beruͤck⸗ ſichtigt, daß es 175 Bogen im größten Lexikonsformat ent⸗ hält, und ſehr gutes Papier und deutliche ſcharfe Schrift dazu genommen worden. Berlin. J. W. Boicke. Mit Vergnügen können wir jetzt dem juristischen Publicum die Nachricht geben, dass von den ane ee sum deutschen Recht, angefangen von Dr. Karl Fr. von Dalwig, fortgesetzt von Herrn Professor Falk in Kiel, die zweite Lieferung nun unter der Presseist, und wahrscheinlich noch vor der Ostermesse 1826 erschei- nen wird. Vielfache Nachfragen bestätigen die Hoffnung, dass die lebhafte Theilnahme, welche sich schon bei der ersten Lieferung geäussert hat, für die Fortsetzun unter der neuen Redaction, die sich besonders auc der Mitwirkung des Herrn Geheimen Hofrath Mit tez- maier erfreut, noch gestiegen sei, und wir finden uns dadurch aufgemuntert, der Erscheinung eine mö lichst regelmässige Folge zu ee Doch werden’ wir vermeiden, dieselbe in Rücksicht auf Zeit und Mass allzu scharf zu binden, damit die Leser nicht in Ge- fahr gerathen; zur Ausfüllung mit Entbehrlichem oder ar mit Gehaltlosem behelligt zu werden, weil stren uswahl und Prüfung ein vorzüglicher Grundsatz die- ser Zeitschrift sein soll. Nicht uninteressant wird es sein, dass dieselbe künftig auch die einschlagende Li- teratur berücksichtigen wird. Heidelberg, im Januar 1826. August Osswald’s 2 Universitätsbuchhandlung. Soeben ift fertig geworden und durch alle Buchhandlun⸗ gen und Poſtaͤmter zu beziehen: Iſis, oder encyklopaͤdiſche Zeitſchrift. Herausgegeben von Oken. Jahrgang 1826. Erſtes Heft. Preis des Jahrgangs von 130 Bogen auf Druckpapier mit vielen Kupfern 8 Thlr. 7 Die fruͤhern Jahrgaͤnge dieſer Zeitſchrift find zu folgens den herabgeſetzten Preiſen zu erhalten: Jahrgang 1817 — 22. Gr. 4. Ladenpreis 46 Thlr. Jetzt 24 Thlr. (Einzeln koſten: 1817, 6 Thlr.; 1818-22, ſowie 1823 25 à 8 Thlr.) Leipzig, d. Zıflen Januar 1826. F. A. Brockhaus. Bei Palm und Enke in Erlangen iſt erſchienen und durch alle Buchhandlungen um die beigeſetzten Preiſe zu erhalten: Die nordamerikaniſche Revolution und ihre Folgen. Ein Verſuch von Ed. Widemann. Gr. 8. 1 Thlr. 4 Gr., oder 1 Fl. 48 Kr. Rhein. Zeitschrift für die Staatsarzneikunde. Heraus- egeben von Dr. Adolf Henke. Sechster 1 1826. Erstes Vierteljahrheft. Gr. 8. Preis des ganzen Jahrgangs von 4 Heften 3 Thlr. 12 Gr., oder 6 Fl. Rhein, Jahrbücher der gesammten deutschen juristischen Literatur, im Vereine mit mehren Gelehrten herausgegeben von Dr. Fried. Christ. Karl Schunck. Erster Band. Erstes Heft. Gr. 8. Preis eines Bandes von drei Heften 1 Thlr. 20 Gr., oder 2 Fl. 48 Kr. Rhein. (Das zweite und dritte Heft verlassen in Kurzem die Presse.) Quellen der Verſoͤhnung. 8. Geheftet. 8 Gr., oder 30 Kr. Rhein. Pallas, eine politiſch-hiſtoriſch-geographiſche Zeit— ſchrift. Herausgegeben von Ferdinand Stil— ler. Altona, in Commiſſion der Rein'ſchen Buchhandlung zu Lelpzig, erſcheint in ſechs Heften, jedes Heft zu ſieben Bogen, fuͤr das Jahr 1826. Der Preis derſelben iſt 3 Thlr. Convention. Alle Poſt⸗ ämter und Buchhandlungen Deutſchlands nehmen darauf Bez ſtellungen an. Das erſte Heft erſcheint den ıften März und wird der nähere Inhalt deſſelben, ſowie der folgenden Stuͤcke, die re elmäßig von zwei zu zwei Monaten erſcheinen, zu feiner eit bekanntgemacht werden. Nur unmittelbar zur Zeitge— ſchichte gehörende, oder in genauer Beziehung mit derſelben ſtehende, Gegenftände finden hier einen Platz. Nicht dahin gehoͤrenden Gegenſtaͤnden iſt nur dann eine Aufnahme verſtattet, wenn ſie auf den Namen einer wirkli⸗ chen Neuigkeit Anſpruch machen koͤnnen, wenn weder in Hins ſicht der Form oder Materie eine fruͤhere Bearbeitung vor— handen, und der Gegenſtand ſelbſt von allgemeinem Intereſſe "tft. ueberhaupt wird dleſe Zeitſchrift bei der Wahl der Ma⸗ terien nur dieſes allgemeine Intereſſe vor Augen haben, nur dahin ſtreben, ſorgfaͤltig ausgearbeitete Aufſaͤtze zu liefern, und die abzuhandelnden Gegenſtaͤnde nach Möglichkeit erſchoͤpfen. Folgende Buͤcher ſind bei uns erſchienen und in allen Buchhandlungen zu haben: * Der Adel und der Bürgerftand im neunzehnten Jahrhundert. Ein Dialog. 8. 12 Gr. Arnold, Aug., Ueber die Zeitdauer und die Rechtſchreibung der fremden Woͤrter der deutſchen Sprache: ein Verſuch, die Geſetze dieſer theils zu ergänzen, und theils neu zu bes gründen. 8. 8 Gr. 5 Mufäus, J. A., Volksmärchen der Deutſchen. Mit einem Vorwort von Fried. Jadobs. 5 Baͤndchen. In 12. 38 Auflage. Mit Vignetten. Subſcriptionspreis 2 Thlr. 12 Gr. 5 Vojart, Eliſe, Die Toilette der Damen. Eine Anleitung, die Schoͤnheit zu erhalten oder zu erhoͤhen. 12. Broſch. 1 Thlr. 8 Gr. Taſchenbuch, Taͤgliches, fuͤr alle Staͤnde, auf das Jahr 1826. In rothes Leder gebunden. Mit einer Karte. 20 Gr. Wolfer, M., Vollſtaͤndige Anweiſung zur praktiſchen Felde meßkunſt, zum Selbſtunterricht fuͤr Juriſten, Oekonomen, Feldmeſſer und Flurverſteiniger. Mit 3 lithograph. Zeich⸗ nungen. Gr. 8. 1 Thlr. 8 Gr. Gotha, im Januar 1826. Ettinger'ſche Buchhandlung. Soeben iſt fertig geworden und durch alle Buchhandlun⸗ gen und Poſtaͤmter zu beziehen: Allgemeine medicinische Annalen des neunzehn- ten Jahrhunderts. Neue Folgenreihe von ihrer zweiten einviertelhundertjährigen Periode an. In Verbindung mit dazu eingeladenen Gelehr- ten herausgegeben von Dr. Joh. Friedr. Pierer. Jahrgang 1826. Januar. Gr. 4. Preis des Jahrgangs von 108 Bogen auf gutem Druckpapier 6 Thlr. 16 Gr. Die aͤltern Jahrgänge dieſer Zeitſchrift ſind zu folgenden herabgeſetzten Preiſen zu erhalten: Die Folge von 1798 — 1825. 28 Jahrgaͤnge, nebſt 8 Hefe ten Supplemente. Gr. 4. Ladenpreis 163 Thlr. 8 Gr. Jetzt 45 Thlr. Die Folge von 1806 — 18. 10 Jahrgaͤnge, nebſt 8 Heften Supplemente. Gr. 4. Ladenpreis 62 Thlr. Jetzt 18 Thlr. 16 Gr. 5 Die Folge von 1811 — 18. 5 Jahrgaͤnge. Gr. 4. preis 37 Thlr. 8 Gr. Jetzt 12 Thlr. Die Folge von 1816—25. Io Jahrgaͤnge. Gr. 4. preis 66 Thlr. 16 Gr. Jetzt 20 Thlr. Die Folge von 1816 — 20. 5 Jahrgaͤnge. Gr. 4. preis 33 Thlr. 8 Gr. Jetzt 12 Thlr. Die Folge von 1821 — 25. 5 Jahrgaͤnge. Gr. 4. preis 33 Thlr. 8 Gr. Jetzt 12 Thlr. (Einzeln koſten: Jahrgang 1798—1810 à 4 Thlr. 8 Gr.; die Supplemente zu 1801 — 10, 3 Thlr.; Jahrgang 1811 — 12 a 8 Thlr. 16 Gr.; 1813 — 25 à 6 Thlr. 16 Gr.) Das noch ruͤckſtaͤndige ı2fe Heft des Jahrgangs 1325 folgt in 14 Tagen. Leipzig, d. Ziſten Januar 1826. RN F. A. Brockhaus. Zu dem Lexikon für Gärtnerei und Botanik, vom Dr. und Prof. Dietrich, erſcheint in April der zweite Band des neuen Nachtrags und wird dann an die Laden⸗ Laden⸗ Laden⸗ Laden⸗ reſp. Subſcribenten gegen 2 Thlr. abgeliefert. Unterdeſſen ſind noch die vorangegangenen 21 Bände dieſes großen, einzig vollftändigen und clafſiſchen Werks für den Subſeriptionspreis von 474 Thlr. bei uns und in jeder guten Buchhandlung zu haben. Auch ſind noch die mehrſten Baͤnde einzeln fuͤr 2% Thlr. an diejenigen abzulaſſen, welche etwa eine Ergaͤn⸗ zung bedürfen, jedoch nur der erſte und zweite Band des Hauptwerks in der neuen Auflage, der fuͤnfte, ſechſte, ſiebente, achte, neunte und zehnte Band, ſowie von den erſten Nach: traͤgen der erſte bis zehnte Band, und der erſte Band des neuen Nachtrags. Spaͤterhin koſtet ein vollftändiges Exemplar 63 Thlr. und ein einzelner Band 3 Thlr. u Gebrüder Gaͤdicke in Berlin. Im Verlage von Duncker und Humblot in Ber: lin iſt erſchienen: . Edouard par Pauteur d' Ourika. (Mad. la Duchesse de 8 Duras.) 12. Geh. 1 Thlr. Daſelbſt war unlängft ebenfalls erſchienen: Ourika. In 12. Geh. 16 Gr. Lamartine, Alph. de, Poesies. 3 vols. (Conte- nant: Meditations et nouvelles meditations poetiques, La mort de Socrate, Le dernier chant du pelerinage d’Harold, Le chant du sacre.) In 12. Geh. 2 Thlr. 12 Gr. — Les méèmes, pap. Geh. 3 Thlr. Memoiren des Grafen Alexander von T. — Aus der franzoͤſiſchen Handſchrift uͤberſetzt. Erſter Band. 12. Geh. 2 Thlr. Shakſpeare, Will., Macbeth. Zur Darſtel—⸗ lung auf der koͤnigl. Bühne in Berlin, treu) Webers ſetzt von S. H. Spiker. 8. Geh. 12 Gr. Von ider foeben in London erſchienenen intereſſanten Schrift: Alexander I., Emperor of Russia; or a sketch of his life and the most important events of his reign erſcheint im Februar bei Unterzeichnetem eine deutſche Bearbei⸗ tung. Vorläufige Beſtellungen nehmen alle deutſchen Buch⸗ handlungen an. Metzler in Stuttgart. Nie ber alt von Ernſt Moritz Arndt. 8. Preis 2 Thlr., oder 5 Fl. 56 Kr. Rhein. iſt ſoeben bei J. F. Hartknoch in Leipzig erſchienen. Leipzig, d. Zıjten Januar 1826. Ein EN A Soeben ift erſchienen und in allen Buchhandlungen zu erhalten: 5 Irrthuͤmer und Wahrheiten aus den erſten 8 Jahren nach dem letzten Kriege gegen Napoleon und die Franzoſen von Wilhelm Schulz. Darmſtadt, in Commiſſion bei J. W. Heyer. 1825. Gr. 8. Geh. 8 Gr. f aN ach ri cht. dn en des Nachdem ich mich in Hinſicht auf die Fortſetzung der Her— ausgabe meines Taſchenbuches: Huldigung den Frauen mit dem Leipziger Induſtrie-Comptoir im freundſchaftlichſten Wege abgefunden habe, fo mach' ich hiermit kund, daß ich vom kuͤnftigen Jahre angefangen daſſelbe in der Verlagshandlung Tendler und von Manſtein in Wien herausgeben werde, und erſuche daher alle dazu beſtimmten Beiträge an dieſe Verlags— handlung einzuſenden. J. F. Caſtelli. In einigen Wochen wird fertig: Madrid Wii e e 8 i ſt⸗ 5 (Ungefaͤhrer Preis 13 Thlr.) Alle Buchhandlungen nehmen Beſtellungen auf dieſe Schrift an. Leipzig, den 18ten Januar 1826. Magazin f. Ind. u. Literatur An alle Buchhandlungen iſt verſandt: Handbuch des Wiſſenswuͤrdigſten aus der Natur und Geſchichte der Erde und ihrer Bewohner. Zum Ge— brauch bei'm Unterricht in Schulen und Familien vorzuͤglich fuͤr Hauslehrer auf dem Lande ſowie zum Selbſtunterricht. Von L. G. Blanc. 4er Theil. Aſien, Auſtralien, Afrika, Amerika. Nebſt Regi— ſter uͤber alle vier Theile. 8. 54 Bogen. Preis 2 Thlr. 10 Sgr. Hiermit iſt dieſes, allgemein mit dem größten. Beifa aufgenommene, Werk beendigt. > Wem es darum zu thun iſt, belehrt zu werden uͤber die Erſcheinungen, welche uns die feſte Oberfläche der Erde, das Meer und die Atmosphaͤre darbieten, wer in einer klaren Darſtellung die kosmiſchen Verhaͤltniſſe der Erde zu durch— ſchauen wuͤnſcht, wer ſich ein lebendes Bild machen will von der natürlichen Beſchaffenheit jedes Landes, von feinen phy⸗ ſiſchen und klimatiſchen Eigenthuͤmlichkeiten, feinen Producten und ihrer Benutzung, ein Bild des Charakters, der Sitten und des Glaubens ſeiner Bewohner, wer endlich tiefer einzu⸗ gehen wuͤnſcht in die Geſchichte, Sprache und Literatur der Voͤlker, der wird an Blanc's Handbuch einen treuen und zu— verlaͤſſigen Fuͤhrer finden. N Der Preis aller 4 Theile iſt 8 Thlr. 5 Sgr., wofuͤr man fie in allen Buchhandlungen erhalten kann. Einzeln koſtet: der erſte 1 Thlr. 25 Sgr., der zweite 2 Thlr., der dritte 2 Thlr., der vierte 2 Thlr. 10 Sgr. Halle, im Januar 1826. f Hemmerde u. Schwetſchke. Beſcheid. Dem Vorſatze getreu und dem Anſtande gemäß wird ges gen unwuͤrdiges Benehmen und literariſche Ungezogenheit auf die in Nr. XXXI dieſer Blätter v. I. gegebene Erz klaͤrung in allen Punkten zuruͤckgewieſen. Der baldigen offentlichen Erſcheinung des ſchon öfters gleichſam dro⸗ hend angekuͤndigten Commentars zur Biographie wird fo⸗ dernd entgegengeſehen, und ſollte derſelbe ebenfalls auch geckiſch ausfallen. Es wuͤrde Zweifel erregen an der Ehre eines Menſchen, der in ſolcher Beziehung nicht Wort hielte. Berlin, im Januar 1826. Baltz. — za J Literariſcher Anzeiger. Zu den in der Buchhandlung von F. A. Brockhaus in Leipzig erſcheinenden Zeitſchriften.) Nr. V. 1826. leſer Literariſche Anzeiger wird dem Literariſchen Converſations⸗Blatte, der Sfis und den Kritiſchen Annalen der Dieſ 1“ 5 edicin beigelegt oder beigeheftet, und betragen die Inſertionsgebuͤhren für die Zeile 2 Gr. 9 Jean Paul's Biographie, zum Theil von ihm ſelbſt verfaßt, und herausgegeben von ſeinem aͤlteſten und treueſten Freunde Chriſtian Otto. Kaum hatte der hohe Geiſt Jean Paul ſeine irdiſche Laufbahn geendet, als auch ſchon in mehren öffentlichen | Blättern eine Biographie von ihm von fremder Hand ange kuͤndigt wurde. Dieſer zu begegnen, Otto Spazier, iſt Herr Richard im Namen und Auftrag der Familie Jean Paul's, veranlaßt worden, Folgendes bekanntzumachen: „Die Henning s'ſche Buchhandlung in Gotha hat eine Lebensbeſchreibung Jean Paul Friedrich Richter's bereits angekuͤndigt — und in Bezug auf dieſes Vorhaben um Aus antwortung des literariſchen Nachlaſſes die Hinter- laſſenen des Verſtorbenen gebeten. Die Quellen, aus denen Fremde ſchoͤpfen koͤnnen, da die Hinterlaſſenen auf keine Weiſe geſonnen find, das Heiligthum eines ſochen Geiſtes fremden Haͤnden anzuvertrauen, moͤgen ſchon aus dem Umſtande beurtheilt werden, als in dem in der Allgem. Zeit., Nr. 270, von einem würdigen, von ganz Deutſch— land geachteten Gelehrten, der mit dem Verewigten in mannichfacher aͤußerer und geiſtiger Beziehung geftanden, verfaßten Nekrologe dennoch manche Unrichtigkeiten ſich vorfinden. Dagegen enthaͤlt der Nachlaß Jean Paul's nicht nur den nicht unbetraͤchtlichen Anfang einer von ihm ſelbſt ausgearbeiteten Biographie, es find nicht nur Co- pien aller von ſeiner fruͤheſten Jugendzeit von ihm — und alle an ihn geſchriebenen Briefe vorhanden — nicht nur hat ſeine Gattin ſeit ihrer Verheirathung mit ihm faſt jedes kleinſte Blaͤttchen von und uͤber ihn aufbewahrt, ſondern — was von weit groͤßerer Bedeutung iſt — ſein ältefter geliebteſter Freund — fein in fo viel Stellen ſei— ner Werke oͤffentlich angeredeter Chriſtian — Herr Otto in Baireuth —, der mit dem Verewigten ſeit ſeinem vierzehnten Jahre in der innigſten ununterbrochenen See: lenvereinigung geſtanden, hat ſich entſchloſſen, das Re— ſultat ſeiner ſeit 50 Jahren mit der ihm eigenen Treue, Gerechtigkeit und Unparteilichkeit uͤber den Freund ange— ſtellten Beobachtungen dem Publicum als ein heiliges Denkmal ſeines geliebten großen Todten und ihrer Freund— ſchaft mitzutheilen, bei welchem Vorhaben ihn nicht nur jener oben erwaͤhnte Schatz von ſchriftlichen Notizen unum— ſchraͤnkt zu Gebote ſteht, ſondern ihn auch die mit ihm in einem Ort lebenden Hinterlaſſenen auf das treulichſte un— terſtuͤtzen werden.“ Bereits vor zwei Jahren hatte J. P. ſeine Selbſtbio⸗ graphie eingeleitet und fuͤr meinen Verlag beſtimmt; er ſchrieb an mich am 17. April 1824: „Darnach freilich — nach der Vollendung der Selina — iſt mein erſter Blick und Griff nach meinem großen, ſchon im Neujahr: Morgen: blatt beſchriebenen Luſtwerke, welches zugleich — was dort nicht geſagt worden — meine Lebensbeſchreibung enthaͤlt. Und noch immer habe ich dabei an Niemand gedacht, dem ich es nur anbiete, als an Sie.“ In mehren fpätern Briefen und noch kurz vor ſeinem Tode, ſind ſeine Gedanken vorzugs⸗ weiſe auf die Herausgabe dieſes „großen Luſtwerkes“, wie er es nannte, gerichtet geweſen, welches in fortlaufenden Baͤndchen, außer ſeiner Biographie noch andere Erzeugniſſe ſeines hohen Geiſtes enthaltend, erſcheinen ſollte. „In dem groͤßern Werke“, ſchrieb er in einem ſeiner Briefe, „macht meine Biographie nur einen Theil des meine jetzigen Schaͤtze erbenden Ganzen aus. Zum Gluͤck geb' ich es nur in Bände chen, und noch dazu viel leichter und ſchneller bei dem Reichs thum und Wechſel der Materialien, als es bei der Selina moͤglich iſt.“ Nachdem die Frau Legationsraͤthin Richter die Her— ausgabe dieſes Werkes durch Herrn Otto, als nahe bevor— ſtehend, im December v. J. mir anzeigte, und den Verlag deſſelben mir bereitwillig zuſicherte, ermaͤchtigte ſie mich jetzt, am 20. Januar d. J., zur öffentlihen Anzeige darüber durch folgende Worte ihres Schreibens: — „Ich beſtaͤtige alſo jetzt mit unendlichem Vergnuͤgen die Verſicherung Ihrer Herausgabe der Biographie, die Sie binnen Kurzem erhalten koͤnnen. Darum haͤngt es ganz von Ihnen ab, wie Sie der angekuͤndigten fremden Bio⸗ graphie begegnen wollen. Der vortreffliche und ein— ſichtsvolle Freund meines Mannes ſtellt den Geſichtspunkt auf, daß die von dem Unſterblichen ſelbſt herruͤhrenden Gedanken und Erinnerungen bei weitem Alles uͤberwiegen, was je ein Anderer uͤber ihn ſagen koͤnnte, und welches da— her von dem Publicum mit dankbarem Intereſſe gewiß wird aufgenommen werden, ſowie das Werk uͤberhaupt, welches das Theuerſte iſt, welches man der Welt von ihm uͤberliefern kann. Darum kann man wol mit Gleichguͤl— tigkeit jener Pſeudo-Biographie entgegenſehen.“ Herr Hofrath Boͤttiger in Dresden ſchreibt dar⸗ uͤber: „Herr Otto iſt der einzige Mann, der Jean Paul's Leben in allen ſeinen Perioden mitgelebt, und daher auch der einzige, der es wuͤrdig zu beſchreiben vermag.“ Nach deſſen Vorſchlag duͤrften vielleicht der Biographie, wenn gute Originale vorhanden ſind, zwei Bildniſſe Jean Paul's, eines aus dem Jahre 1796, wo er ſich verehelichte, und eines aus den letzten Lebensjahren, beigegeben werden. Fuͤr die Druckausſtattung ſoll alle Sorge getragen wer— den, und ich glaube auf den Beifall aller Freunde Jean Paul's rechnen zu duͤrfen, wenn Papier, Druck und Format den in meinem Verlage erſchienenen Werken: „Katzenberger's Badereiſe“ und „Kleine Buͤcherſchau“ gleich gewählt werden, da dieſe Drucke ſich des großen Autors Wohlgefallen im hohen Grade zu erfreuen gehabt hatten, und die hod)vers ehrte Gattin deſſelben eine gleiche Druckausſtattung wuͤnſcht. Die Herausgabe ſoll moͤglichſt beſchleunigt werden. Vorlaͤu⸗ fige Beſtellungen nehmen alle ſolide Buchhandlungen in Deutſch— land und in der Schweiz an. a f Breslau, den 28ſten Januar 1826. Sofef Mar. An Botaniker und Pflanzenfreunde. Herr C. T. Zollikofer, med. Dr., mehrer gelehrten Geſellſchaften Mitglied, gibt eine Sammlung von Abbildun⸗ gen der ſchweizeriſchen Alpenpflanzen, deren Standort | fheinen, die fih von ſechs zu ſechs Wochen folgen ſollen. 2000 Fuß und daruͤber, über dem Meere, beträgt, alſo ein fuͤr ſich abgeſchloſſenes Werk in dieſem Zweige der Botanik, nach Originalzeichnungen, mit lateiniſchem und deutſchem Text, im größten Quartformat heraus. Ein Repertorium über den Inhalt des Hermes wird jedese nal zu vier Bänden gegeben, und beſonders verkauft; das 1 zu dem Jahrgang 1824 verlaͤßt binnen Kurzem ie Preſſe. N * Das Heft mit 10 Steindrucktafeln ſchwarz zu L Fl. 30 Kr., oder Das erſte Heft des ſechsundzwanzigſten Bandes erſcheint 22 Gr., illum, zu 3 Fl. 30 Kr., oder 2 Thlr. 2 Gr. Zehn Hefte machen einen Band mit eigenem Titelblatt, wovon der erſte mit einer Vorrede und Einleitung uͤber das Studium der Alpenflora begleitet ſein wird. Ueber dieſes Unternehmen, welches nicht auf Intereſſe, ſondern einzig auf Beförderung, dieſer Wiſſenſchaft berechnet, iſt, finden ſich in den mehrſten Buchhandlungen Deutſchlands ſowol ausführlichere Ankündigungen als auch Probeblätter, Liebhaber werden erſucht, ſich mit Befoͤrderung an die naͤchſte Buchhandlung zu wenden, indem erſt nach Anmeldung von wenigſtens 300 Subſcribenten mit dem Drucke der Anfang gemacht werden kann. St. Gallen, d. 15ten December 1825. Huber und Comp. verſandt: 77 Heir m e 8, i 81 i 11 oder N vie Kritiſches Jahrbuch der Literatur. Fuͤnfundzwanzigſter Band. Zweites Heft. Redigirt unter Verantwortlichkeit der Verlagshandlung von x Dr. Karl Ernſt Schmid, herzogl. ſaͤchſ. Geheimenrathe, der Rechte ordentlichem oͤffentli⸗ chem Lehrer, der Juriſtenfacultaͤt und des Schöppenſtuhls Ordi⸗ narius, und Rathe des Geſammt-⸗Oberappellationsgerichts zu Jena. ; Gr. 8. Geh. 12 Bogen auf feinem franzöfifchen Druckpap. Preis des Bandes von zwei Heften 2 Thlr. 12 Gr. Inhalt dieſes Heftes. VII. ueber das Modiſche und Symboliſche aus 1 der uralten Religionengeſchichte. Zweite Be: leuchtung. : VIII. Die Lehre vom göttlichen Reiche, dargeſtellt von Franz Theremin. Von Heinrich Schmid. IX. Ueberſicht der vorzuͤglichſten ſeit dem Jahre 1813, beſonders durch Codices rescripti neuentdeckten Stuͤcke der griechiſchen un römifhen Literatur. b Zweiter Artikel. Von A. W. von Schroͤter. Um vielen Wuͤnſchen zu genügen und die Circulation des Hermes in den Leſegeſellſchaften de. zu erleichtern, habe ich mich entſchloſſen, in der bisherigen Erſcheinung einige Aen⸗ derungen eintreten zu laſſen. Demnach wird der Hermes von jetzt an nicht mehr vierteljährlich, ſondern in zwangloſen Heften erſcheinen, deren zwei, mit fortlaufender Numerirung der darin enthaltenen Auffäge und fortlaufender Seitenzahl, einen fuͤr ſich beſtehenden Band bilden. Jedes Heft wird 12 — 13 Bogen enthalten und in blauem Umſchlag broſchirt ausgegeben; Titel und Inhalt zu einem Bande folgen mit dem zweiten Hefte. Der Preis eines Bandes iſt auf 2 Thlr. 12 Gr. feſtge⸗ ſetzt worden und wird jedesmal bei Ablieferung des erſten Heftes berechnet. Ooſchon der Hermes von nun an nicht mehr an eine beſtimmte Zeit der Erſcheinung gebunden iſt, ſo kann man doch annehmen, daß jahrlich vier Bände oder acht Hefte ers Soeben iſt fertig geworden und an alle‘ Buchhandlungen Anfang Maͤrz 1826. Die aͤltern Jahrgaͤnge des Hermes ſind zu folgenden herabgeſetzten Preiſen zu erhalten: Jahrgang 1819 — 24 (Nr. I — XXIV), mit alpha⸗ betiſchen Repertorien zu jedem Jahrgange. Sechs Jahr— gange. (1819 redigirt vom Prof. Wilh. Traug. Krug, 1820 — 23 redigirt von F. A. Brockhaus, 1824 redigirt von Dr. Karl Ernſt Schmid.) Gr. 8. Geheftet. Las denpreis 60 Thaler 8 Gr. Jetzt fuͤr fünfundzw anzig Thale. g n Sen R 6 (Einzeln koſten: 1819, 9 Thlr.; 1820, 8 Thlr. 16 Gr.; 1821 — 24 à 10 Thlr. 16 Gr.; ein einzelnes Heft von 1819 und 1820, 2 Thlr., von 1821 — 24, 2 Thlr. 12 Gr.; das Repertorium zu 1819, 1 Thlr., zu 1820 — 24 a 16 Gr.) Leipzig, d. 1ſten Februar 1826. . 1 F. A. Brockhaus. Verlags- Neuigkeiten . von Ernst Fleischer in Leipzig. Soeben sind bei mir erschienen und durch alle Buch» | handlungen zu haben: THE "wo RN S or THOMAS. MOORE, Es q. ACCURATELY PRINTED FROM THE LAST ORIGINAL EDITIONS. WITH ADDITIONAL NOTES. Complete in One volume. Roy, gvo. Cartonnirt. Subscriptionspreis: 2 Thlr. 8 Gr. Conv.-Geld. AN APPENDIX i 86 f c A N En US DRAMATIC WORKS eto. etc. Contents: The life of the author by Aug. Skottowe; IIis miscellaneous poems; A critical glossary com- piled after Nares, Ayscough, Hazlitt, Douce and others. With Shakspeare’s portrait taken from the best origi- nals and engraved by one of our first artists. Roy.gyo. Subscriptionspreis: 1 Thlr. g Gr. Cony.-Geld. Dieses Supplement entspricht im Format und Druck genau meiner Ausgabe der dramatischen Werke Shak- speare’s und ergänzt alles übrige, nächst den Bühnen- schriften, von ihm Vorhandene. ILLUSTRATIONS OF 5:H: A KR. S HAAR EF COMFRISED IN TWO HUNDRED AND THIRTY VIGNETTE-ENGCRAYVINGS, * THOMSON from designs by THURSTON, Adapted to all editions. Roy gvo. Broschirt. Preis: 2 Thlr. —ͤ | THE 8 Tragicall Historie of Ee . Prince of Denmarke, By William Shake-speare, As it hath beene diuerse times acted by his Highnesse seruants in the Cittie of London: as also in tlıe two Vniuersities of Cambridge and Oxford, and else - where. = At London printed for N. L. and John Trundell 1605. This first edition verbally repıinted. u #07 VO. Broschiit. Preis: 12 Gr. CAPTAIN JAMES COOK’S FIRST VOYAGE BEE NM Wen L D. WITH AN . ACCOUNT OF HIS LIFE PREVIOUS THAT - 5 PERIOD. ** A. I E B S. Adapted to the use of schools and selfstudy by an english - german phraseology. gvo. Cartonnirt, Preis: 12 Gr. Deutſchlands Hausfrauen machen wir wiederholt aufmerkſam auf das 5 Handbuch fuͤr angehende Hausmuͤtter auf dem Lande und in der Stadt, oder vollſtaͤndiger Unterricht fuͤr junge Hausfrauen in allen nuͤtzlichen weiblichen Kennt— niſſen, haͤuslichen Geſchaͤften, Kunſtbereitungen und Wirthſchaftsvortheilen; nebſt erprobten Regeln zur Erhaltung der Geſundheit und Schoͤnheit und gu— tem Rathe in Fällen der Noth. In alphabetiſcher Ordnung von G. H. Schnee. Mit Holzſchnitten. Gr. 8. 1825. 553 Seiten. Preis 2 Thlr. Was Verfaſſer und Verleger hofften, und was ſich von dem Geiſte unſerer Zeit, welcher ſtets mit richtigem Blicke das wahrhaft Gute herausfindet, erwarten ließ, iſt auf die erfreulichſte Weiſe eingetroffen. Es haben nicht nur gewich— tige Stimmen in den erſten kritiſchen Blaͤttern dem Buche ſein verdientes Lob in reichlichem Maße gezollt, ſondern es befindet ſich auch ſchon in den Haͤnden einer Menge erfahrner Frauen, die alle dahin uͤbereinſtimmen, daß ein ſo reichhalti— ges und zweckmaͤßig bearbeitetes Buch fuͤr dieſen Preis noch nicht exiſtire. Wir koͤnnen uns nicht verſagen, dieſes oͤffentlich mitzu— theilen und bemerken, daß das Werk fuͤr zwei Thlr. in allen Buchhandlungen zu haben iſt. — Halle, Januar 1826. Hemmerde und Schwetſchke. IN e herr sısyc ht wegen des Fortgangs der Allgemeinen medicinischen Annalen von 1826, als dem Eintritt in ihre zweite viertel- hundertjährige Periode, an. Die Allgem. medic. Annalen sollen, unter Verfol- gung ihres Hauptplans, besonders als mit dem Jahre 1820 eingeleitete Kritische Annalen der Medi- cin, von dem Jahre 1826, oder der der neubeginnen- den Periode an, welche grundverfassungsmässig eine abermalige Revision ihres Plans nahegelegt hat, unter folgenden Modificationen desselben, ebenso die Wün- sche und Anfoderungen ihrer bisherigen Interessenten * berücksichtigen, als neuen Interessenten, in Anhebung einer neuen Reihefolge, den Eintritt erleichtern. Ueber die Abweichungen des Plans von dem bisheri- gen hat sich die Redaction in dem ersten Hefte des neuen Jahrgangs ausführlich ausgesprochen. 1) Das Institut bleibt, seiner Hauptbestimmung nach, Recehsirinstitut und liefert theils kriti- sche, tleils referirende Literaturberichte über alle medicinische Schriften, die in Deutschland, und die meisten und bedeutensten, die im Auslande erscheinen, dient aber zugleich, wie früher, zum Vereinigungspunkt für gegenseitige Mit- th eilung, in Originalaufsätzen über theore- tische Gegenstände der Medicin nach ihrem gan- zen Umfange, sowie des technischen ärztli- chen Wirkens, von dafür eingeladenen, oder auch mit Sachkunde sich an diesen Verein anschliessenden Aerzten. Auch werden, wie früher, nur noch mit etwas mehrer Ausdehnung, das ärztliche Publicum interessirende Local- und persönliehe Nach- richten, wie auch literarische Notizen aller Art mitgetlleilt. 2) Der Kreis derfrühern Recensenten ist bedeutend erweitert, und werden die Nahmen derer, welche ihn bilden, vorläufig auf den Monats- umschlägen und später auf dem Haupttitel bekannt- gemacht. 3) Die Literatur- und andere Berichte he- ben vom Jahre 1826 an. Alles Aeltere wird in ei- nem eigenen Supplementbande zu der bisherigen Suite allmälig nachgeliefert, von welchem nämlich in den Jahren 1826, 1827 u. 182g vierteljährig ein left, von der Starke der gewöhnlichen Hefte, erscheint, die jährlich mit 4 des Preises eines Jahr- gangs verrechnet werden. Dieser 8 upplementband wird mit einem Generalrepertorium über die ganze neueste Suite der Allgem. Medic. Annalen von 1821 an, und dem Supplementbande selbst, geschlossen werden; mittels desselben wird den Besitzern der Zeitschrift der Vortheil dargeboten sein, sie vorzugs- weise als Hülfsmittel zu fortdauernder Belehrung und Nachweisung über alle und jede Gegen- stände der Medicin benutzen zu können, Wel- che in neuester Zeit vor andern ein erh öh- tes Interesse darbieten. Das erste Heft des Jahrgangs 1826 ist bereits er- schienen und durch alle Buchhandlungen und Postäm- ter zu beziehen; der Preis ist wie früher 6 Tlilr. 16 Gr. Die ältern Jahrgänge dieser Zeitschrift sind zu folgenden herabgesetzten Preisen zu erhalten: Die Folge von 1798—ı825. 28 Jahrgänge, nebst g Heften Supplemente. Gr. 4. Ladenpreis 165 Thlr. 8 Gr. Jezt 45 Thlr. Die Folge von 1806—15. 10 Jahrgänge, nebst 8 Heften Supplemente. Gr. 4. Ladenpreis 62 Thlr. Jetzt 18 Thlr. 16 Gr. * Die Folge von ıg11—15. 5 Jahrgänge. Gr. 4. La- Pen 37 1 9 85 Gr. Jetzt 12 Thlr. ie Folge von 1816—25. 10 Jahrgänge. Gr. 4. 3 denpreis 66 10 Gr. Jetzt 20 Thlr. 1 Die Folge von 1816-20. Jahrgänge. Gr. 4. =, „Jenpreis 35 Thlr. g Gr. 12 . a ie Folge von 1821—2g. 5 Jahrgänge, Gr, 4. — denpieis 33 Pöl. 3 Gr. Jetzt 12 Thlr. Fe (Einzeln kosten: Jahrgang 1798 1810 à 4 Thlr 8. Gr.; die Supplemente zu 180110, 3 Thlr.; Jahr- gang 1811—12 ag Thlr. 16 Gr.; 181325 à 6 Thlr. 16 Gr.) - Leipzig, d. Zısten Januar 1926, F. A. Brockhaus. Indem ich hiermit eine vollſtaͤndige Ausgabe der Werke Jean Paul's verläßt fo eben der Ate Band die Preſſe. Er enthält: Was Ihr wollt, Wie es Euch gefallt, en d Kauf⸗ mann von Venedig, nebſt einer reichen Zugabe von Be— se % Ser: 2 2 ankéndige, mußte es uͤberfluͤſſig, ja anmaßend erſcheinen, wenn | merkungen und Erläuterungen von der Hand ich ein Wort zur Empfehlung dieſes Uotergehmens hinzufügen wollte; da wol jeder Gebildete unſers Volks den Werth der Geiſteserzeugniſſe kennt und ehrt, welche hier dargeboten werden. Ich bemerke alſo nur noch, um die lebhaftere Theil— nahme des Publicums fuͤr dieſe Angelegenheit zu gewinnen, daß deren Ertrag das weſentlichſte Beſigthum iſt, welches der oft bei feinen Lebzeiten zu karg für feine Geiſteswerke belohnte Verfaſſer den Seinigen hinterließ. In dieſer Beziehung haben auch ſchon mehre Fuͤrſten Deutſchlands auf die huldreichſte Art den Erfolg der Unternehmung durch ertheilte Privilegien geſi⸗ chert, und dem rechtloſen Nachdruck badurch einen Damm ent⸗ gegengeſtellt; fernerweitig zu gleichem Zweck ergriffene Maß⸗ regeln laſſen gleichen Erfolg hoffen. Die Anordnung der Werke wird im Ganzen die Zeitfolge beſtimmen. Es erſcheinen jaͤhrlich drei bis vier Lieferungen, jede zu 5 Baͤnden, in vier verſchiedenen Ausgaben, in dem Subſcriptionspreis von 23 Thlr., 3 Thlr., 35 Thlr. und 42 Thlr. In der naͤchſten Oſtermeſſe wird unfehlbar die ıfte Lieferung ausgegeben, und der Subferiptiongpreis für die uſte und ate Lieferung zugleich von den Unterzeichnern erlegt. Die Geſammtausgabe der vorläufig angekuͤndigten Werke L. Tieck's wird ebenfalls in Lieferungen zu 5 Bänden erſcheinen, und zwar die erſte im Laufe dieſes Sommers. Der Subſcriptionspreis der 4 verſchiedenen Ausgaben iſt 4 Thlr., 42 Thlr., 5 Thlr. und 74 Thlr. für jede Lieferung. Das Ganze wird 20 Baͤnde umfaſſen. Zugleich wird hiermit der Druck einer neuen Ausgabe von L. Tieck's Ueberſetzung des Don Quixote von Cervantes in Verbindung geſetzt, welche den Unterzeichnern auf die We ke zu dem geringen Preiſe von 23 Thlr., 22 und 41 Thlr., nach Verſchiedenheit des Papiers, geliefert werden ſoll. Sodann erſcheint ein neuer Abdruck von Novalis Schriften, herausgegeben von F. von Schlegel und L. Tieck, in 3 verſchiedenen Ausgaben zu 1, 15 und 2 Thlr., durch bisher ungedruckte Aufſaͤtze vermehrt. Ferner wird im Laufe des Sommers eine vollſtaͤndige von e. Tieck beſorgte Sammlung der bisher verſtreuten Schriften Heinrich v. Kleiſt's (des Verfaſſers der Erzählungen, 2 Baͤnde, des Kaͤthchen von \ Heibronn ꝛc.) in 3 Bänden erſcheinen, ebenfalls in 3 Ausgaben, zum Unter⸗ zeichnungspreiſe von 5, 53 und 5% Thlr. Endlich hat Hr. Hofr. Tieck die weniger bekannten ein⸗ zelnen Schriften von — J. M. R. Lenz, einem Zeitgenoſſen von Goͤthe, deſſen dieſer in ſeiner Selbſt⸗ biographie erwaͤhnt, zuſammengeſtellt und durch bisher unge: druckte vermehrt. Dieſe werden 2 Baͤnde fuͤllen, im Laufe des Sommers erſcheinen, und nach Verſchiedenheit der Aus⸗ gaben 2, 2} und 37 Thlr. koſten. Es ſind Subſcriptionsliſten für die obengenannten Werke, welche ſämmtlich in einem anftändigen Mittel-Octav- Format erſcheinen, mit den naͤhern Bedingungen der Unterzeichnung in allen Buchhandlungen zur Annahme von Aufträgen aus: gelegt. In Leipzig kann man ſich an die Weidmann' ſche Buchhandlung und in Berlin an den Unterzeichneten wenden. Bei ſolcher unmittelbaren Beſtellung wird Sammlern von 8 Exemplaren ein Freiexemplar zugeſichert. Von der neuen Ausgabe der Werke Shakſveare's von Schlegel und Tieck Di n er ene des letzten Her⸗ ausgebers. Der Ste Band mit mehren noch unuͤberſetzten Stuͤcken wird gleich nach Oſtern erſcheinen. Auch von der durch unverzeihliche Schuld des Druckers ſo lange verzoͤgerten neuen Auflage von Geſchichten der Johann von Muͤller's 5 Schweiz un 1 Ale di ben erſchienen, und an die Unter: zeichner abgeliefert, die beiden fehlenden werden bis Johannis fertig. 45 r Berlin, den Zıflen Januar 1826. G. Reimer. In allen Buchhandlungen iſt zu haben: Bailey -Fahrenkrüger's Wörterbuch der englischen Sprache. Zwei Theile. 2 1 von Ad. Wagner. adenpreis für 1394 Bogen auf D i 6 Thlr. 8 Gr., auf Scherer Abe. e F. W. Riemer’s Griechisch- deutsches Wörterbuch, Zwei Theile. Ate Auflage. 1823 — 25. Ladenpreis für 169 Bogen auf Druckpap. 7 Thlr., auf Schreib» Das engliſche Möcteröuh hat | as engliſche rterbuch hat ſich ſeit länger al P dert Jahren auf der Höhe der Literatur 1 00 2 5 mer's griechiſchem Woͤrterbuche find von 1803 — 23 drei ſtarke Auflagen verkauft worden. Beide Werke ſind bekannt genug, um jede Anpreiſung uͤberfluͤſſig zu machen. Die Preiſe derſelben gehören verhältnigmäßig zu den als lerwohlfeilſten, beſonders iſt dies bei Riemer's Wörterbuch der Fall, wovon der Bogen dieſes Formats, Drucks und Papiers noch nicht I Gr. koſtet, und dennoch hat man ſeit der Erſcheinung des zweiten Theils und Aufhoͤren des Praͤ— numerationspreiſes im Mai v. J. mich häufig angegangen, den Praͤnumerationspreis noch fortdauern zu laffen, weil dee hohe Ladenpreis die Anſchaffung dieſes trefflichen Buches be— fonders auf Schulen erſchwere. Dies würde indeſſen eine Ungerechtigkeit gegen die früs hern Praͤnumeranten geweſen ſein und ſolchem Verlangen konnte daher von meiner Seite nicht nachgekommen werden. um jedoch die Anſchaffung beider Wörterbüder für das Publicum und beſonders fuͤr Schulen zu erleichtern, habe ich alle gute Buchhandlungen Deutſchlands in den Stand geſetzt, ſowol bei dem einen als bei dem andern auf 10 Exemplare, welche zuſammen gekauft werden, ein, auf 20 Exemplare drei und auf 40 Exemplare fieben Freiexem⸗ plare neben dem etwa ſonſt üblichen Rabatte zu liefern. Jena, d. ıften Februar 1826. Fr. Frommann. 1821 — 23. Soeben iſt fertig geworden und an alle Buchhandlungen verſandt: Annalen, Allgemeine medic., des neunzehnten Jahrhunderts. Herausgegeben von Dr.. Joh. Friedr. Pierer und Dr. L. Choulant. Jahrgang 1825. October und November. Iſis, oder Eneyklopaͤdiſche Zeitſchrift. Herausgegeben von Oken. Jahrgang 1825. Zwoͤlftes Heft. Mit 3 Kupfern. Leipzig, den zıten Januar 1826. 7 F. A. Brockhaus. — dg Literariſche Anzeiger. (Zu den in der Buchhandlung von F. A. B rockhaus in Leipzig erſcheinenden Zeitſchriften.) Nr. VI. 1826. Dieſer Siterari che Anzeiger wird dem giterariſchen Converſations ⸗Blatte, der Iſis und den Kritiſchen Annal . 70 / ; N. edicin beigelegt oder beigeheftet, und betragen die Inſertionsgebuͤhren für die Zeile 2 Gr. 65 n Walter Scott. Wir beeilen uns, dem Publicum hiermit anzuzeigen, daß ſoeben das ; erſte Baͤndchen unſerer beiſpiellos wohlfeilen Taſchenausgabe | N 0 von u u. ſaͤmmtlichen Walter Scottfhen Werken, jedes Baͤndchen zu zwei Groſchen Saͤchſiſch, die Preſſe verlaſſen hat, und an alle Subſcribenten verſandt wurde. — Wir zweifeln nicht, daß ſich dieſe Ausgabe einer hoͤchſt guͤnſtigen Aufnahme von Seiten des Publicums zu er⸗ freuen haben wird, da, ungeachtet des wohlfeilen Preiſes, Alles gethan worden iſt, um das Werk vortheilhaft auszu— ſtatten. 1 . 4 i Die Ueberſetzung iſt gediegen und hoͤchſt gelungen zu nennen. Der Ueberſetzer hat ſich bemuͤht, den Geiſt des Ori— ginals und die ganze Eigenthuͤmlichkeit der ſo beliebten Dar— ſtellungsweiſe des Verfaſſers getreu wiederzugeben, ohne je— doch den Genius der deutſchen Sprache im mindeſten zu be— leidigen, was dem Publicum um ſo erfreulicher ſein wird, als ſich in dem groͤßern Theile der bisherigen Uebertragungen die willkuͤrlichſten Entſtellungen und Auslaſſungen, ſowie die größten Nachlaͤſſigkeiten und Unrichtigkeiten finden. Ebenſo wenig laͤßt das Aeußere des Werkes etwas zu wuͤnſchen uͤbrig. Die Erſcheinung dieſer Ausgabe widerlegt nun von ſelbſt die Behauptungen einiger andern Handlungen hin— ſichtlich der Ausfuͤhrung oder Ausfuͤhrbarkeit unſers Unterneh— mens. Sicherlich werden dieſe das Publicum nicht laͤnger uͤber die großen Nachtheile zu taͤuſchen vermoͤgen, welche die von ihnen veranſtalteten Ausgaben mit ſich fuͤhren; denn die eine dieſer Ausgaben (die in Zwickau erſchienene) iſt mit win— zig kleinen lateiniſchen Lettern gedruckt — ein wahres Au— genpulver — und zudem viermal theurer, und die zweite, die von Hennings in Gotha angekuͤndigte, verbindet it dem Nachtheile, daß die Vollendung des ganzen Werks ber ein Jahrzehend dauert, noch den großen Fehler, daß der Herr Ueberſetzer Meyer Miene macht, mit dem herrlichen Walter Scott ebenſo ungnaͤdig zu verfahren als mit Shak— ſpeare, d. h. der Darſtellungsart Walter Scott's ſeine eigene (trefflichere) unterzuſchieben: uͤbrigens iſt ſolche noch ein— mal fo theuer wie die unſerige. Die große und erfreuliche Theilnahme, die unſer Unter— nehmen gefunden hat, und das uns noͤthigt, bereits an der zweiten Auflage zu drucken, da die erſte 20,000 Exemplare ſtarke bis auf wenige Hundert vergriffen iſt, ſetzt uns in den Stand, den 724% 0 Subſcriptionstermin bis zum 1ſten April 1826 fortdauern zu laſſen: wer daher ſich noch bis zu dieſer Zeit bei uns oder bei irgend einer andern Buchhandlung in Deutſch— land oder der Schweiz meldet, bekommt jedes Baͤndchen broſchirt zu zwei Groſchen Saͤchſiſch. Nach Verfluß dieſes Termins wird durchaus keine Sub⸗ ſcription mehr angenommen, und es tritt dann der Laden⸗ preis von 3 Gr. per Bändchen ein, doch iſt auch das nicht mit Gewißheit zu verſprechen, indem leicht bei den taͤglich ſich haͤufenden Beſtellungen der Fall eintreten koͤnnte, daß auch die zweite und letzte Auflage bis zu dieſer Zeit ſich ver— griffen haͤtte. Subſcribentenſammler erhalten bei 9 Exemplaren das Tote gratis, ſowol von uns als von jeder auswärtigen Bud): handlung. 0 Stuttgart, im Januar 1826. f ie Gebrüder Franckh. Wohlfeilſte Taſchenausgabe (a 2 Gr., oder 9 Kr., und à 4 Gr., oder 15 Kr., per Baͤndchen) a von Waſhington Irving's und Cooper's ſaͤmmtlichen Werken. Neue, nach den letzten Originalausgaben ſorgfaͤltig gear: ee beitete Ueberſetzung. Als Seitenſtuͤck zu der ſtuttgarter und andern Taſchenausgaben } von Walter Scott's Werken. Der ausgezeichnete Beifall, deſſen ſich die neueſte ftutt- garter Ausgabe von Walter Scott's Werken mit Recht er— freut, und der Wunſch, der gebildeten Leſewelt zwei der neueſten und geiſtvollſten erzaͤhlenden Schriftſteller des Aus— landes bekanntzumachen, welche von kenntnißreichen Kriti— kern dem fchottifchen Meiſter Häufig vorgezogen, wer nigſtens gleichgeſtellt werden, hat mich veranlaßt, in demſelben Format und um demſelben Preis, wie jene ſtutt— garter Ausgabe der Werke Scott's, ſaͤmmtliche bis jetzt erſchienene und kuͤnftig noch erſcheinende Werke der zwei berühmten Amerikaner, Waſhington Irving und Cooper, herauszugeben. Geiſt, Originalität, Leben— digkeit der Darſtellung, Neuheit und Reiz der Scenerie, Kraft und Wahrheit der Charakterſchilderung und der Sit— tengemaͤlde aus der neuen Welt, feſſeln, entzuͤcken den Leſer in den Werken Cooper's, waͤhrend Waſhington Ir⸗ ving durch unnachahmliche Laune, freien Sinn, ſcharfe Beob: achtungsgabe, tiefes Gemuͤth und lebhafte Phantaſie den Geift ſtets rege erhaͤlt und die Aufmerkſamkeit ſpannt. Beide Na⸗ men jedoch ſind in der literariſchen Welt ſchon zu ſehr bekannt, und zu vielſeitig gewuͤrdigt worden, als daß das Publicum nicht mit Freuden ein Unternehmen unterſtuͤtzen ſollte, das ſeine Theilnahme in ſo hohem Grade anſprechen muß. Die Werke beider Schriftſteller erſcheinen in folgender Ordnung: Waſhington Irving: Baͤndchen Skizzenbuc h Cooper: 8 Baͤndchen Die Anſiedler von Sus— Bracebridge Hall. . 6 quehbanna . » .» 5 Erzählungen eines Reis Der Lootſe ER ſen den 6 Der Spion 5 Kleinere Darſtellungen . 1 Lionel Lincoln. 6 Von dieſer Ausgabe erſcheinen jeden Monat zwei | Bändchen, jedes Bändchen koſtet geheftet 2 Gr., oder 9 Kr., Außerdem wird noch eine beſſere Ausgabe auf feinem Druckvelin papier a4 Gr., oder 15 Kr. ver⸗ anſtaltet. Dieſe Subferiptionspreife gelten bis zur bevor⸗ ſtehenden leipziger Jubilatemeſſe; fpäter werden ſie er⸗ hoͤh t. Subſcribentenſammler erhalten bei zehn Exemplaren das elfte gratis. Die beiden erſten Baͤndchen werden noch Oſtern ausgegeben. — Ale Buchhandlungen Deutſchlands nehmen hierauf Ber n an. ſtetep rank furt a. M., d. ıgten Februar 1826. J. D. Sauerlaͤnder. Soeben iſt erſchienen und an alle Buchhandlungen ver⸗ ſchickt worden: f Der Eremit in Deut ſchland. Nr. 2. ine Schrift uͤber Si zebra 3 19 ten Eine Schrift uͤber Sitten und Gebraͤuche de Jahrhunderts in Monatsheften. Herausgegeben von Panſe. Lexicon 8. Zweites Heft. 1826. In ele⸗ gantem Umſchlag. Der ganze Jahrgang wird aus 12 Heften oder 3 Baͤnden zu 72 Bogen auf fei⸗ nem franzöſiſchen Papier beſtehen und koſtet complet 6 Thlr. Saͤchſ. i 2 Inhalt. Die beſte Welt. — Die Zweikaͤmpfe. — Die Witwe. — Brezeln. — Sonntagsluſt. — Ein Herr von Geſtern. — Heilkunde, nicht Kunde des Heils. — Der große Tag. — Schriftſtelleriſche Induſtrie. — Die behexte Kuh. — Der Herr Vetter. — Schaͤferleben. — Die Schrift⸗ ſteller. — Trutzreime. — Correſpondenz von der polniſchen Grenze. — Iſt kein Don Quixote da? — Neujahrswunſch. — Hausliche Schauspielerei. — Geographie eines Ceremonien⸗ meiſters. — Erfahrungen. — Der Modenarr. — Literatur. — Nachrichten. — Miscellen. — Memoiren der Frau Graͤfin von Genlis aus dem 18ten Jahrhundert und aus der franzoͤſiſchen Revolution vom Jahr 1756 bis zur gegenwärtigen Zeit, nach dem Franzoͤſiſchen frei bearbeitet von Aus aufte von Faurax, geb. von Kleiſt. Fuͤnfter Band. In elegantem Umſchlag broch. 18 Gr. (iſter bis 5ter Band 3 Thlr. 12 Gr.) Alle Zeitſchriften haben nach und nach über die Vorzuͤge und über die Fehler dieſes Werks geſprochen. Mag man auch der Schriftſtellerin eine unbegrenzte Eitelkeit und einige Ausdehnung in ihren Schilderungen vorwerfen, ſo iſt dem Bu⸗ che doch nicht abzuſprechen, daß ſeine Durchſicht ein vollſtaͤn⸗ diges, hoͤchſt lebendiges Bild der damaligen Zeit in buͤrgerlicher und politiſcher Ruͤckſicht darbietet und die anziehendſte Unter: haltung gewährt. Die Bearbeitung der Frau von Faurax hat übrigens das Lob der Leſewelt erhalten und iſt mehrmals bei Erörterungen über den Inhalt dieſer Memoiren ange⸗ zogen worden. Die Anordnung des Drucks und die Ele⸗ ganz des Aeußern iſt gefällig, und gewiß bei dem billigen Preiſe ſehr befriedigend. Lebensart und Sitte in Lehren und Beiſpielen für die weibliche Jugend. Eine von der franzöſiſchen Akademie gekroͤnte Schrift von Madame Campan, Mit einem Titelkupfer. In elegantem Umſchlag broch. 12 Gr. en Name der Verfaſſerin dieſes Werkchens iſt zu be⸗ ur 5 ihr Ruf durch ihre fhönen Schriften über die weib⸗ liche Erziehung zu begründet, als daß ihre letzte Arbeit, die noch beſonders die Anerkennung der franzoͤſiſchen Akademie der Wiſſenſchaften gefunden hat, unbeachtet bleiben ſollte. Sie ſchrieb dieſe Blätter nicht für die weibliche Jugend aus hö hern Ständen, ſondern für die Kinder des hoͤhern und nie⸗ dern Bürgerftandes, ja ſogar der arbeitenden Claſſe. Mit vieler N beurtheilt die Verfaſſerin den Standpunkt ihrer jungen Leſerinnen und regelt darnach die Verftändlich keit ihrer Lehren. Mit einer ſeltenen Einfachheit macht ſie die Kinder mit den Pflichten bekannt, die ſie nach menſchli— chen und goͤttlichen Geſetzen zu erfuͤllen haben und beweißt ihnen die Nothwendigkeit, ihnen zu folgen, durch treffende und zuweilen durch recht ruͤhrende Beiſpiele. um das Ges daͤchtniß und die Aufmerkſamkeit der Kinder nicht zu ſehr zu ermuͤden, iſt das Werkchen in kurze Abſchnitte getheilt, die alle ohne Unterſchied in den Schulen oder bei'm Privatges brauch zum Unterricht im Leſen und als Saͤtze zum Nach— ſchreiben oder zum Auswendiglernen gebraucht werden koͤn⸗ nen. Obgleich der Tendenz nach dies Werkchen beſonders für die niedere Claſſe geeignet iſt, fo kann es doch, da die Mo⸗ ral in ihren Vorſchriften eine und dieſelbe ift, auch der Ju- gend der hoͤhern Staͤnde mit Nutzen und Annehmlichkeit in die Hand gegeben werden. 5 5 Induſtrie-Comptoir in Leipzig. Das Neueste der Chemie. Der zweite Band vom N Lehrbuch der theoretischen und praktischen Che- mie, von L. J. Ienard, übersetzt und ver- vollständigt von G. T. Fechner, b ist soeben an die Pränumeranten abgeliefert. Ungeachtet der früher berechnete Umfang des Werks (200 Bogen und zahlreiche Tabellen, 42 Kupfertafeht und Thenard’s Portrait) wahrscheinlich bedeutend über- stiegen wird, indem besonders die Beiträge zur Ver- vollständigung der organischen Chemie sich sehr gehäufs haben, namentlich Berzelius Föreläsningar i Djurke- mien (Zoochemie) (ein classisches, noch in keine andere Sprache übersetztes Werk des berühmten een dazu auf's Vollständigste benutzt werden wird, so sol doch der Pränumerationspreis von 13 Thlr. g Gr. für's Bus Werkibis Ende Juni d. J. (aber nicht weiter) be- stehen. 5 Leopold Voss in Leipzig, In allen Buchhandlungen ift zu haben: Euphron. Eine Zeitſchrift für Religion und Kirs chenthum, in zwangloſen Heften. Herausgegeben von Herold, Schmidt und Tiebe. Zweites Heft. Geheftet. Preis 1 Thlr. Halberſtadt, d. Ioten Februar 1826. Helm. Der Suliotenkrieg, nebſt den darauf bezuͤglichen Volksgeſaͤngen. Ein Beitrag zur Geſchichte des griechiſchen Freiheitskampfes. Von Wilhelm von Luͤdemann. Leipzig, F. A. Brockhaus. 1825. 8. 6 Bogen auf feinem franzoͤſiſchen Schreibpapier. Geh. 12 Gr. Es bedarf nicht erſt der Hindeutung auf die unter allen Wechſelfaͤllen eines heldenmuͤthigen Kampfes ſich bewaͤhrende Bedeutung des griechiſchen Freiheitskrieges, um die öffentliche Aufmerkſamkeit auf dieſe Schrift zu lenken. Die Begeben⸗ heit, die hier den Leſer mit dem Ser eines Romans anzieht und feſſelt, iſt dennoch nur eine hiſtoriſche Entwicke⸗ lung einer der an ſich klarſten, abgeſchloſſenſten und erhebend⸗ ften Scenen dieſes ſchoͤnen Kampfes gegen Uebermacht und [zu haben iſt. In Verbindung mit obigen Büchern ſtehen: Unterdruͤckung, und Niemand wird dieſe Schrift ohne ein er⸗ hoͤhtes Intereſſe für das edle Volk der Griechen zu fühlen, aus der Hand legen. Die angefuͤgten, auf dieſen Kampf bezuͤglichen Volksgedichte ſind von dem gegenuͤber gedruckten Original treu und im Urversmaße übertragen. Der Rame des Ueberſetzers, Verfaſſer einer naͤchſtens erſcheinenden neugriechiſchen Sprachleh⸗ re — der erſten, die dieſen Namen verdient — iſt der Leſewelt und denen, die ſich fuͤr die gute Sache des neuen Hellas in⸗ tereſſiren, bereits bekannt, und wir duͤrfen dieſen aus voller Ueberzeugung, ihnen ein wohlgefaͤlliges Werkchen in die Hand zu liefern, dieſe Schrift ſomit aufrichtig empfehlen. Die J. G. Cotta'ſche Buchhandlung in Stuttgart und Tuͤbingen zeigt zu Vermeidung von Colliſionen an, daß in ihrem Verlage naͤchſtens erſcheinen wird: Die Frithiofs Sage in vierundzwanzig Gedichten. Ueberſetzung aus dem Schwediſchen des Dichters Elias Tegnér, gegenwärtig Biſchof von Werjo, von Amalie von Helwig, geb. Freiin von Imhoff. Fe Das Original, deſſen Stoff aus Bidrners Könige Dater entlehnt, fand in Schweden eine fo außerordent- liche Theilnahme, daß binnen ſechs Wochen die erſte Auflage bereits vergriffen war, und nach wenigen Monaten die zweite veranſtaltet werden mußte. In der Ueberſetzung ſind die ver— ſchiedenen Versmaße jedes einzelnen Gedichts beibehalten, und denſelben erlaͤuternde Noten zur Verſtaͤndigung mit der alten Mythe des Nordens und den Sitten jener vorchriſtlichen Zeit beigefuͤgt worden. 1 \ Literariſche Neuigkeiten. Bei uns ſind folgende neue Buͤcher erſchienen: Mathematiſch-conſtructionelle Entdeckun⸗ gen von Bernhard Wanſchaff. Mit 12 Ku— pfern. 2 Thlr. 12 Gr. Die Aufrührer. Erzaͤhlung aus den Zeiten des Bauernkrieges, von Fr. Rother. 1 Thlr. 4 Gr. Papiere aus meiner bunten Mappe, von Dr. Baͤrmann. 1 Thlr. 16 Gr. Die Künſt, ernſte und ſcherzhafte Gedichte mit dem Würfel zu verfertigen. Ein Spiel von Dr. Baͤrmann. 8 Gr. Berlin. Vereinsbuchhandlung. An Freunde der engliſchen Literatur. Soeben iſt erſchienen. L. Murray. English grammar, adapted to diffe- rent classes of learners. 40th edition. Cartonn. 1826. 1. Thlr. 3 N — — English exercises, adapted to Murray's English grammar. 33th edition. Cartonn. 1826. 16 Gr. f 1455 1 243 Der Werth dieſer Lehrbücher iſt hinlaͤnglich bekannt; der Vorzug dieſer Ausgaben beſteht darin, daß fie nur die Hälfte des engliſchen Preiſes koſten und an Eleganz und, Gorrectheit dem Original völlig gleich find. Zugleich empfehle ich mein bedeutendes Lager engliſcher Originalwerke, uͤber welches ein Catalog (datirt Februar 1826) *) in allen Buchhandlungen ”) 2 7 Katalog liegt heute allen Exemplaren des Lit. Conv.⸗ Bl. bei. Wahrheit uͤber die hundert Tage, „Murray; 8 to the exercises“, 22 Gr. „Walker's Pronouncing dictionary“, 3 Thlr. 12 Gr. „Sheridan's pronouncing dictionary“, 1 Thlr. 12 Gr. Johnſon's gro: ßes „„Dictionary*, 2 vols., 4., 24 Thlr. 12 Gr.; mittleres „Dictionary“, 3 Thlr. 16 Gr.; kleines „Dictionary“, 1 Thlr., und eine Menge anderer wohlfeiler und ſchoͤner Origi⸗ nalausgaben claſſiſcher Werke, welche ſtets zu haben ſind bei Friedrich Fleiſcher in Leipzig. Intereſſante politiſche Schriften! Bei Friedrich Franckh in Stuttgart haben fol⸗ gende intereſſante Schriften die Preſſe verlaſſen und t n allen Buchhandlungen zu haben: Leben, letzte Augenblicke und Todesfeier d es General Foy. Aus dem Franzoͤſiſchen. Mit deſſen Bildniß. Gr. 8. Broſchirt. 21 Groſchen Sächſ. Politik des Tages. Dritter Band. > Inhalt: Briefe aus Paris in die Provinz über die Zeit⸗ ereigniſſe. Vom Verfaſſer der Revue politique etc. — Die 1 1 befonders in Beziehu auf die beabſichtigte Wiederherſtellung des römischen Keigsz von einem korſikaniſchen Buͤrger. . Gr. 8. Broſchirt. 1 Thlr. 21 Gr. Saͤchſ. Soeben verläßt bei Friedrich Franckh in Stutt⸗ gart die Preſſe und iſt in allen Buchhandlungen zu haben: E du ar d, von der Verfaſſerin der Ourika. i Aus dem Franzöfifchen. ; 2 Theile, elegant broſchirt. 3 Fl., oder ı Thlr. 21 Gr. Vor wenigen Wochen erſchien zu Paris „Eduard“, das neueſte Werk jener geiſtreichen Dame, die ſchon in ihrer Ou⸗ rika gezeigt hat, wie ſehr fie es verſtehe, alle Sinne zu be⸗ zaubern und das Herz zu ruͤhren. Wir übergeben hier dem Publicum eine vortreffliche Ueberſetzung dieſes Werks. Wir enthalten uns, es mit weiterm Lobe zu begleiten, uͤberzeugt, daß Eduard eine nicht minder guͤnſtige Aufnahme finden wer⸗ de, als Ourika. In der Wagner'ſchen Buchhandlung in Dresden i Sele und durch alle Buchhandlungen Deutſchlands zu = alten: Lindemann, Fr., Uebungsbuch zur Fertigung gries chiſcher Verſe fuͤr die mittlern und obern Claſſen der Gymnaſien; zum oͤffentlichen und Selbſtgebrau— che. Gr. 8. 20 Gr. Partiepreis fuͤr 25 Exempl. 15 Thlr. Des Verfaſſers Abſicht war, ein Buch zu liefern 5 bes dem vieibefeäftigten Gpmnafiltehrer Stoß Aachen follte, die nothwendigen Uebungen im griechiſchen Versbau in ſeinen Claſſen ohne bedeutende, zeitraubende Vorbereitung vor⸗ nehmen zu koͤnnen. Man findet daher in dieſem Buche Anleitung und Uebungsbeiſpiele'zum Baue aller bei den Griechen am meiſten gebräuchlichen Versarten. Nach den Uebungen im Scandiren fol⸗ gen Uebungen im Zuſammenſetzen und Einrichten der Verſe; den’ Haupttheil des Buches aber bilden eigentliche Aufgaben, groͤßten⸗ theils in deutſchen Verſen. Dieſe eigentlichen Aufgaben ſind theils aus weniger geleſenen griechiſchen Claſſikern, theils aus griechiſchen Dichtern unſerer Zeit, theils aus deutſchen Glaf: ſikern entlehnt worden. In jeder Versgattung aber ward der Fortſchritt vom Leichtern zum Schwerern, ſorgfaͤltig beob⸗ achtet, ſodaß der Lehrer beim Gebrauche nur immer die Vor⸗ ſchrift beobachten darf, aus jeder Gattung das Voranſtehende zu einem eigenen Curſus zuerſt auszuwaͤhlen, worauf ev bei einem 19 das folgende Schwierigere mit groͤßerm Erfolge benutzen wird. Die untergeſetzten Noten verweiſen, außer den noͤthigen Angaben der Wörter und Redensarten, auf Buttmann's größere Grammatik. Eben iſt erſchienen bei Hinrichs in Leipzig: Atlantis. Journal des Neuesten und Wissens- würdigsten aus dem Gebiete der Politik, Ge- schichte, Geographie, Statistik, Culturge- schichte und Literatur der nord- und süd- amerikanischen Reiche, mit Einschluss des Westindischen Archipels. Herausgegeben von E. F. Rivinus in Philadelphia, 4 Quartal- hefte. Pränumerationspreis 4 Thlr. Inhalt von Nr. 1: Antrittsadreſſe des Praͤſid. Adams. — Fragmente aus dem Leben Adams. — Verhaͤltniß der Kirche zum Staat in den Vereinigten Staaten. — Geſchicht⸗ liche Darſtellung der wichtigſten Verhandlungen der zweiten Sitzung des 18. Congreſſes der Vereinigt. St. — Auszug aus dem Jahresbericht des Finanzminiſters der V. St. — Adreſſe des Präfidenten von Mexiko an beide Käufer des Congreſſes vom Aten Aug. 1825. — Unterſuchung der Differenzen von Georgien mit der Bundesregierung und den Greek: Indianern. — Be⸗ ſchreibung der Militairakademie zu Weſtpoint. — Abſchied von Lafayette und ſeine Einſchiffung. — Botſchaft des Praͤſi⸗ denten der V. St. bei Eröffnung des 19. Congreſſes. — Geo⸗ graphiſch⸗ ſtatiſtiſche Miscellen: Mittelamerika. Nikaragua. — Beleuchtung der Anſpruͤche Braſiliens auf Montevideo. Daurch alle Buchhandlungen iſt zu haben: Die evangeliſche Kirche wird nicht unter⸗ gehen. Predigt am Reformationsfeſte 1825 in der Haupt- und Pfarrkirche zu Jena gehalten von Dr. J. G. Marezoll. Gr. 8. Geheftet. 3 Gr. ueber den wahren Standpunkt zur Beur⸗ theilung des Rechts in kirchlichen, beſon— ders liturgiſchen Dingen. Andeutungen von Sincerus Pacificus minor. Gr. 8. Geh. 6 Gr. J Wohlfeiler Partiepreis. Schiller's Allgemeine Sammlung hiſtoriſcher Me— moires vom 12. Jahrhundert an bis guf die neueſten, Zeiten, neu uͤberſetzt, mit Anmerkungen verſehen, und jedesmal mit einem univerſalhiſtoriſchen Ueber— blick ihrer Zeit begleitet. I. Abtheilung, 1—Ater Band. II. Abtheilung, 1 —29ſter Band. Gr. 8. Jeder Band mit einem Portrait. Verkaufspreis 43 Thlr. f f Partiepreis 5 Friedrichsd'or, worte die complete Samm⸗ lung von 33 Baͤnden durch jede Buchhandlung zu erhalten iſt; gegen baare Einſendung an den unterzeichneten Verleger erhält man das ganze Werk portofrei. Jena, im Februar 1826. 7 Friedrich Mauke. Anzeige fuͤr Bibliotheken. Ich bin im Beſitz nachſtehend verzeichneten Werks, das ei⸗ nen auch fuͤr ſich beſtehenden Theil des großen Humboldt'ſchen Reiſewerks bildet, und bereit, daſſelbe fuͤr 225 Thlr. preuß. ——— — ʒmô¹] ññ̃᷑ ——xßꝛꝛß—ßðrẽñüeZCñ ˙ʃ —— —;̃2᷑̃ —ꝶꝗ—ũ . —-̃ —ʒꝛ̃• . —8vb' .. FERNE ̃ —— — — 4 Courant abzulaſſen. Das Exemplar iſt ganz neu und die noch fehlenden zwei Lieferungen werden ohne weitere Berechnung 3 nachgeliefert. In Paris koſtet dieſe Ausgabe 1260 Francs. Nova genera et species plantarum, quas in peregrina- tione ad plagam aeguinoctialem orbis novi college- runt, descripserunt, partim adumbraverunt Amat. Bonpland et Alex. de Humboldt. Ex schedis auto- graphis Amati Bonplandi in ordinem digessit Carol. Sigismund. Kunth. Accedunt tabulae àeri indisae, et Alexandri de Humboldt notationes ad geographiam ge denen 98 7 Bände, aus 35 Keferungen ber ehend, von denen is jetzt erſchienen find. Großfolio. Mit ſchwarzen Kupfern. . 45 ee Leipzig, im Februar 1826. N A. Brockhaus. 0 Dingler's Polytechniſches Journal, 11 eine Zeitſchrift zur Verbreitung, gemeinnuͤtziger Kennt niſſe, im Gebiete der Naturwiſſenſchaft, der Che— mie, der Pharmacie, der Mechanik, der, Manu— ” facturen, Fabriken, Kuͤnſte, Gewerbe, der Hand— lung, der Haus- und Landwirthſchaft e.. Stuttgart in der J. G. Cotta'ſchen Buchhandlung, er⸗ ſcheint von dieſem Jahre, 1826 an, monatlich zweimal in Heften von 6 bis 8 Bogen, mit mehren Kupfern, Muſterta⸗ feln u. ſ. w. Der Jahrgang, aus 24 Heften beſtehend, wel— cher fuͤr ſich ein Ganzes bildet, koſtet 16 Fl., oder 8 Thlr. 16 Gr. Dieſes, dem Fabrikanten, Gewerbsmann und Kuͤnſt⸗ ler ganz unentbehrliche Journal liefert aus den genannten Faͤchern alles Neue und Wiſſenswuͤrdigſte, was in England, Nordamerika, Frankreich, Italien, Dautſchland u. g. w. zu Tage kommt, und iſt durch die Poſtaͤmter und alle folide Buch⸗ handlungen zu beziehen. eo ee 5 1 n Soeben ift fertig geworden und an verſandt: ; PR, 8 il Annalen, Allgemeine medic., des neunzehnten Jahrhunderts. Herausgegeben von; Joh. Friedr. Pierer und Dr., L. Ch oulan fn Jahtgäng 1825, December. sl Leipzig, den ten Februar 1826. n 5 F. A. Brockhaus. nr alle Buchhandlungen Alle Liebhaber und Theilnehmer von Taſchenausgaben machen wir hiermit auf eine Ankündigung aufmerkſam, wel— che in jeder Buchhandlung unentgeldlich zu erhalten iſt, und uͤber die Unternehmung von W 1 Walter Scotts Romane, ſowie uͤber die ! Ic ir Cabinetsbibliothek der f[ 9 chat Ne oder 5 ) — n Geſchichte Leila der merkwuͤrdigſten Staaten und Voͤlker der Erde. Herausgegeben y von Hofrath Galletti und Dr. Hahn. \ hinlangliche Auskunft gibt. Die Ausgaben find elegant und wohlfeil. Der Band gebunden mit Kupfern nur 4 Gr., oder 18 Kr. a Gotha, d. ı5ten Februgr 1826. N pr» Henuings'ſche Buchhandlung. e i e; Literariſcher Anzeiger. au den in der Buchhandlung von F. A. Brockhau er in Leipzig, erſcheinenden Zeitſchriften.) Nr. VII. 1826, Dleſer Literariſche Anzeiger wird dem Liter arlſchen Converſatlons⸗Blatte, der Iſis und den Kritiſchen Annalen der BR 5 0 u edicin beigelegt oder beigeheftet, und betragen die Snfertionsgebühren für die Zeile 2 Gr. 15 i ſondern vorzugsweiſe Werth und Intereſſe für den praktiſchen Arzt, indem er auf's bündigfte darthut, daß die Natur der Krankheit an ſich gutartig Ifei und daß die ſchrecklichen bösartigen Scharlachepidemien der neuern Zeit durch verkehrte Diät und Arzneien entſtanden und unterhalten worden, und kein Natur-, ſondern ein Kunſtproduct geweſen ſind, das Tauſende dem Tode geopfert hat, die nicht geopfert worden waͤren, waͤren Deutſchlands Aerzte weniger befangen im herrſchenden mediciniſchen Sy: ſteme geweſen. Der Verfaſſer dieſer Schrift hat nicht allein in einer Reihe von Jahren Alles, was die ältere und neuere medicini⸗ ſche Literatur der Scarlarina betrifft, weislich benutzt, ſon⸗ dern auch ſelbſt die Quellen nachgeſehen und dazu die vor- zuͤglichſten Bibliotheken Deutſchlands beſucht; er hat beſonders die aͤltern ſpaniſchen, engliſchen, italieniſchen und franzöft« ſchen Schriften ſtudirt und daraus den bis jetzt noch fo zwei⸗ felhaft geweſenen Urſprung der Krankheir und ihr wahres Alter nachgewieſen; er hat mit hiſtoriſcher Treue und mit ei⸗ ner ruhigen, aber freimuͤthigen Kritik alle wichtigen Data der Geſchichte in chronologiſcher Ordnung dargeſtellt; er hat die neueſten engliſchen und deutſchen Monographien unſerer Krankheit, ſelbſt die eines Currie, Hamilton, Braith⸗ | waite, Pfeufer, Wendt, Berndt, Zeroni, Goͤden, Reich, Benedikt u. ſ. w. nicht ausgenommen, ihrem In⸗ halte nach, in der Kuͤrze angezeigt und kritiſch beleuchtet; hat in einem eigenen Capitel die wichtigen Data, die ihm eine ausgebreitete Correſpondenz mit den beruͤhmteſten prak⸗ tiſchen Aerzten Deutſchlands darbot, niedergelegt, die neue und wichtige Aufſchluͤſſe über die Cur der Krankheit geben; er hat die beſten Mittel zur Verhütung derſelben, wofuͤr Tauſende von Erfahrungen ſprechen, angegeben; hat, wenn auch nur beiläufig, eine neue, hoͤchſt ſcharfſinnige, bis jetzt unbekannt geweſene Anſicht über die Urſachen der Scharlach⸗ krankheit, eine Anſicht, die ſich auf Thatſachen, auf Experi⸗ mente gruͤndet, und uns dem wahren Urſprunge aller exan⸗ thematiſchen fieberhaften Krankheiten naͤher fuͤhrt, entwickelt; er hat eine nahe Verwandtſchaft zwiſchen der Scarlatina und einer andern, nicht exanthematiſchen epidemiſchen Krank⸗ heit entdeckt; hat nachgewieſen, daß die Scharlachepidemien einer gewiſſen Direction auf unſerm Erdballe, gleich der Cho- lera morbus, folgen; kurz, er hat mit unermuͤdetem Fleiße und mit bewunderungswerther Ausdauer eine hiſtoriſch- prags matiſche Schrift uͤber das Scharlachfieber geliefert, die nichts zu wuͤnſchen übrig läßt, welche gleichen Werth hat für den gelehrten Naturforſcher, wie für den praktiſchen Arzt und wel- che die ſaͤmmtliche aͤltere, neuere und neueſte Literatur in Betreff des Scharlachfiebers fuͤglich entbehrlich macht. 25 Pränumeration auf die aͤußerſt wohlfeile und ſchoͤn gedruckte Ausgabe 7 der . Allgemeinen hiſtoriſchen Taſchenbibliothek, oder Sammlung hiſtoriſcher Ueberſichten der merkwuͤrdig— a ſten Voͤlker und Zeiten. Dresden, in der P. G. Hilſch er'ſchen Buchs handlung. Auf die unverzuͤglich erſcheinende 5 3 Zweite Lieferung N des obigen hiſtoriſchen Werks, wieder in zehn Baͤndchen be⸗ ſtehend, die, in geſchmackvolle Umſchlaͤge geheftet, ausgegeben werden, enthaltend: 2 x a 1) die Geſchichte der Schweiz, in zwei Bändchen, vom Conrector Baumgarten-Cruſius; ö : 2) die Geſchichte Spaniens, in drei Bändchen, von Belmont; Ne e 3) die Geſchichte der Kreuzzüge, in drei Baͤndchen, vom Profeſſor Heuſinger; l 4) die Geſchichte der Vereinigten Niederlande, in zwei Baͤndchen, vom Hofrath Philippi; wird jetzt 2 Thlr. 12 Gr. Vorausbezahlung angenoms men, und iſt daruͤber in allen Buchhandlungen eine ausfuͤhr⸗ liche Ankuͤndigung zu haben. Verſuch einer kritiſchen Bearbeitung der Geſchichte des Scharlachfiebers und ſeiner Epidemien von den aͤlteſten bis auf unſere Zeiten. Von Dr. Georg Friedrich Moſt. Zwei Bände Leipzig, F. A. Brockhaus. 1825. Gr. 8. 43 Bogen auf gutem Druckpapier.“ N 3 Thlr. 5 Dieſe hoͤchſt wichtige Schrift, welche bis jetzt gaͤnzlich in der mediciniſchen Literatur gefehlt hat und welche mit Recht als die erſte angeſehen werden kann, die die ſchwierige Bahn zur kritiſch⸗hiſtoriſchen Bearbeitung der exanthematiſchen an: ſteckenden Krankheiten gluͤcklich gebrochen, iſt ein herrliches Zei: chen der Zeit, beurkundend das beſſere Beſtreben des mediciniſchen Zeitgeiſtes, mehr den Weg der goldenen Erfahrung aller Zeiten, als den einer unhaltbaren ſchwaͤrmeriſchen Philoſophie und der daraus hervorgegangenen leidigen Syſtemſucht, die in der Mebicin ſo viel Unheil gebracht, zu betreten. Der Verfaſſer derſelben, unlaͤngſt ruͤhmlichſt bekannt durch feine verſchiede⸗ nen, mit Beifall und Anerkennung ſeines Scharfſinns aufge— nommenen mediciniſchen, naturhiſtoriſchen und volksarzneilichen Schriften, iſt ſelbſt praktiſcher Arzt und hat mehre Schar⸗ lachepidemien ſelbſt zu beobachten Gelegenheit gehabt, und daher bat ſein Werk nicht blos fuͤr den gelehrten Geſchichtsforſcher, Von der aus 18 Bänden beſtehenden Taſchenausgabe 0 von Schiller's ſaͤmmtlichen Werken iſt die letzte Lieferung, oder 16ter bis 18ter Band, nun im Druck beendigt. Die Spedition wird mit den Verſendungen zur Oſter⸗ meſſe ſtattfinden, indeſſen wollten wir nicht verſaͤumen, die Beendigung des Drucks anzukündigen und zugleich zur richti⸗ Beurtheilung einiger haͤmiſchen Beſchuldigungen, als haͤt⸗ 155 wir 15 Bol udang dieſer Taſchenausgabe abſichtlich und gegen unſere Zuſage verzögert, Folgendes anführen. Was wir wegen dieſer Taſchenausgabe dem Publicum achen und erklärten, geſchahe in drei Anzeigen. e erſte den gten Februar 1822, worin wir die erſte a e Juni verſprachen. e vom gten October 1822 lautet folgenderma⸗ ben? dir haben in unſerer Anzeige vom ten Februar die erſte Lieferung bis Ende Juni verſprochen, allein die Unter: zeichnung bis zum Beginnen des Drucks war fo zahlreich, daß dieſes nicht moͤglich war, und daß wir erſt mit Ende dies fes Monats die erſten drei Baͤndchen verſenden koͤnnen.“ „da ſich indeſſen noch mehre Subſcribenten gemeldet ha⸗ ben, ſo mußte die Auflage bei der zweiten Lieferung noch ver⸗ mehrt werden; ſie wurde nun ſo veranſtaltet, daß noch wei⸗ tere Liebhaber befriedigt werden koͤnnen, weßwegen wir den Subſcriptionstermin bis zu Ende dieſes Jahres verlängern wollen.“ 0 Rn. Die dritte Anzeige vom raten Juli 1823 enthält Folgen: Die zweite Lieferung von Schiller's Werken, enthal⸗ tend den en fünften, ſechsten Band, iſt erſchienen, der in kurzer Zeit die neue Auflage der erſten Lieferung folgen wird, womit ſodann die bisherigen Subſcribenten befriedigt n koͤnnen.“ 5 W die Herausgabe ſich verzoͤgert „ it von Manchem unfreundlich getadelt worden. Als wir Anfangs die Ter⸗ mine feſtſetzten, wußten wir aber noch nicht, daß die Liebha⸗ ber ſich ſo ſchnell und ſo zahlreich melden wuͤrden, es war daher ein bedeutend größeres Quantum Schrift und Papier noͤthig, und jenes wie dieſes erfoderte mehr Zeit. Fuͤr die Verfertigung des letztern, des Papiers, war der heiße Som⸗ mer und der nachherige kalte Winter beſonders unguͤnſtig, und daß eine doppelt große Auflage auch doppelt Zeit erfo⸗ dert, wenn die Vermehrung der Preſſen durch Umſtaͤnde un⸗ des: moͤglich iſt, begreift Jeder, beſonders wenn man den Umfang s andern Verlags kennt.“ 8 alte übrigens irgend ein Subſcribent aus dieſer oder andern Urſachen unzufrieden ſein, ſo entlaſſen wir ihn gern feiner Unterzeichnung, fo wie wir dagegen bereit find, dieſe in achtzehn Baͤnden beſtehende Auflage von 400 Bogen noch bis Ende dieſes Jahres für den Praͤnumerationspreis von 8 Fl. 24 Kr. Rh., das 7te Exemplar gratis zu erlaſſen, ſodaß alſo bei 7 Exemplaren Ein Exemplar nur auf 7 Fl. 12 Kr. Rh. zu ſtehen kommt.“ . 5 2 Nach allen diefen Anzeigen haben wir alſo 5 1) nichts weiter verſprochen, als daß die erſte Lieferung bis Ende Juni 1822 vollendet ſein ſolle; { 2) haben wir uns (den gten October) gerechtfertigt, warum dieſes erſt vier Monate ſpaͤter moͤglich war, namlich wegen der W een ee de die befriedigt ſein wollte ußte. Wir haben eh noch in 8 dritten Anzeige uns angeboten, je⸗ den Subſcribenten ſeiner Unterzeichnung zu entlaſſen. Was war der Erfolg von dieſem Anerbieten ? f Keiner, nicht Einer, hat ſeine Unterzeichnung zurückgezogen, im Gegentheil, es kamen taglich noch neue Subſcribenten und ſie dauern bis heute fort. N Wenn wir ſomit hinlänglich dargethan haben, wie un⸗ ſtatthaft die Beſchuldigungen unſerer Gegner ſind, ſo wuͤrden wir uns dennoch nicht vollftändig vor dem achtbaren Theil des Publicums gerechtfertigt glauben, haͤtten wir von unſerer Seite nicht allem aufgeboten, um die Subſcribenten fo ſchleu⸗ nig als moͤglich zu befriedigen, eingedenk der Obliegenheit, wozu der rechtlich Geſinnte ſchon durch das Zutrauen auch ohne ausbruͤckliches Verſprechen ſich fuͤr verpflichtet halten Vollendung einer neuen Schrift bis Ende muß. Wir find uns aber das Zeugniß ſchuldig und wir koͤn⸗ nen es mit genügenden Beweiſen belegen, daß wir nichts ver: ſaͤumt haben, was unſern Kräften nach nur immer moͤglich war. So hatten wir, da durch eine Schnellpreſſe, welche die Arbeit von 20 gewoͤhnlichen Preſſen leiſtet, das Aeußerſte von Beſchleunigung mit Zuverlaͤſſigkeit zu erwarten war, eine ſolche ſo zeitig beſtellt, daß ſie Anfangs Nov. 1823 haͤtte voll⸗ endet fein koͤnnen und ſollen, allein unvorherzuſehende Hinder niſſe verſpaͤteten dies bis Ende Auguſt 1824; als wir hiervon benachrichtigt wurden, ſuchten wir durch eine zweite den ver— urſachten Verzug auszugleichen, ſodaß beide auf jenen Ter⸗ min aufgeſtellt fein konnten. Als endlich Anfangs Septem⸗ ber mittels einer Dampfmaſchine dies koſtbare Werk in Thaͤ⸗ tigkeit geſetzt werden ſollte, ſtieß man auf neue, außer aller Erwartung liegende, Schwierigkeiten, deren Hebung noch ſechs Monate erfoderte, jo daßwir im Ganzen einen Zeit— verluſt von funfzehn Monaten erlitten, der mit einem ver⸗ haͤltnißmaͤßigen gleich großem Capitalverluſt verknuͤpft war. Die Verzugszinſe, welche hierdurch verloren gingen, uͤberwie⸗ gen weit die Zinſe, welche Unverſtand und Gemeinheit als niedrige Urſache der angedichteten ſchuldvollen Verſpaͤtung an⸗ gaben, waͤhrend es Jedem in die Augen ſpringen muß, daß es gerade in unſerm Intereſſe lag, ſobald als moͤglich volle ſtaͤndige Exemplare zu beſitzen, um ſie verkaufen zu koͤnnen. Denn der Hauptaufwand an Honorar, Schriften, Papier, Preſſen war gemacht, und es konnte ſich alſo einzig und al⸗ lein um die Zinſe aus demjenigen Capital handeln, welches der ſpaͤter zu bezahlende Setzer- und Druckerlohn erfoderte, — das heißt um eine Summe, welche durch den fruͤhern Verkauf eines kleinen Theils der noch uͤbrigen Exemplare mehr als erſetzt worden wäre. ; Auch hieraus ergibt fih, daß nur der Neid ſolche Hirn⸗ geſpinſte erzeugen konnte, und wenn wir gleich beſorgen müfs fen, dieſem neuen Stoff zu geben, wenn wir die Subfeription noch länger offen laſſen, fo haben wir doch zu wenig Grund, denſelben zu fuͤrchten, um nicht hiermit anzuzeigen, daß wir noch bis zur Oſtermeſſe dieſes Jahrs den Subſcriptionspreis auf Schiller's ſaͤmmtliche Werke, Taſchenausgabe in 18 Baͤndchen, zu 8 Fl. 24 Kr. Rh., und an zte Eremplar gratis, beftehen laſſen. Ueber die zweckmaͤßigſte Einrichtung des Kriegsweſens in Frankreich. Von Obriſt Marbot (Marcellin). Aus dem Franzoͤſiſchen uͤberſetzt, durch Anmerkung gen erlaͤutert und mit einer Abhandlung uͤber die zweckmaͤßigſte Einrichtung des Kriegsweſens in den kleinern Staaten, vermehrt von J. Theobald.“ Preis 30 Kr. Rh. Stuttgart, d. öten Februar 1826. J. G. Cotta'ſche Buchhandlung. Soeben ift erſchienen und an alle Subferibenten be⸗ reits verſandt: - Geiſt aus J. G. v. Herder's fmmtlichen Werken, 1 in einer Auswahl des Schoͤnſten und Gelungenſten aus ſeinen Schriften. Nebſt deſſen Leben. a Berlin, 1826, in der Ens lin'ſchen Buchhandlung. Erſtes Baͤndchen. 23 Bogen in Taſchenformat. Dieſes erſte Baͤndchen enthaͤlt: Erinnerungen aus dem Leben Johann Gottfried von Her⸗ der's. Romanzen aus dem Gedichte: Der Cid. Aus den Volksliedern, oder der Stimme der Völker. „Blätter der Vorzeit. Dichtungen aus der morgenlaͤndiſchen Sage. = N z Stellen aus dem Roſenthal. Gedanken einiger Bramanen. Stellen aus dem Buche der gerechten Mitte und Exempel der Tage. Sineſiſch. (Aus der Adraſtea.) Nachleſe zur griechiſchen Anthologie. 0 Nach dem Verlangen vieler Subſcribenten wird dieſes Baͤndchen vor Erſcheinung der uͤbrigen ſogleich ausgegeben, nachdem es die Preſſe verlaſſen hat. : Das zweite und dritte Baͤndchen werden zuſammen im April und das vierte, funfte und ſechste zu Johanni verſandt; — auf puͤnktliches Einhalten dieſer Termine kann mit Si⸗ cherheit gerechnet werden. Alle folgenden Bändchen werden 7 erſten an Bogenzahl gleich fein, oder etwas mehr ent— alten. Der Subſcriptionspreis von 3 Thlr., oder 5 Fl. 24 Kr. Rh., für alle ſechs Theile dauert bis zur leipziger Oſtermeſſe, und es ſind alle Buchhandlungen in den Stand geſetzt, ſol⸗ id einzuhalten, ſodaß nirgends eine Erhöhung deſſelben ſtatt⸗ indet. ; Berlin, d. ıftlen März 1826. Theod. Chriſt. Fr. Enslin. Soeben iſt erſchienen und an alle Buchhandlungen ver— ſandt: i tas oder das Evangelium in frommen Gaben ausgezeichneter deutſcher Dichter. Ein Erbauungsbuch 0 fuͤr denkende Verehrer Jeſu. : Bon Dr. J. Ch. G. Schincke. 608 Seiten. Geſchmackvoll geheftet. 1 Thlr. 15 Sgr. (1 Thlr. 12 Gr.) Es war dem frommen Verfaſſer vorbehalten, der Erſte zu ſein, welcher die begeiſterten Erguͤſſe unſerer vaterlaͤndiſchen Dichter zu einem Ganzen ſammeln und in einer Reihefolge evangeliſcher Gemaͤlde Allen denen einen vollen ſchoͤnen Kranz winden ſollte, die den Namen eines Chriſten in Chriſtus Lichte und Segen tragen. Zur Einleitung dient Lavater's herrliches Lied: Wir haben den Meſſias gefunden, und an dieſes reiht ſich, nach der Zeitfolge geordnet, die ganze heilige Geſchichte von der Erſcheinung des Zacharias an bis zum Pfingſtfeſte. Nach echt evangeliſchem Geiſt und Sinn gewaͤhlt, bieten hier fromme Sänger, wie Lavater, Klopftod, von Edlin, Witſchel, Weihe, Herder, Krummacher, Silbert, Conz, von Halem, Heß, Trautſchold, Pflaum, Gittermann u. A. die herrlichſten ihrer Ga⸗ ben dar, und zugleich flicht der Herausgeber feine eigne in Pro- ſa verfaßte Erzaͤhlung derſelben Begebenheiten, als nothwen— dige Ergaͤnzung einzelner Luͤcken und als Uebergang zwiſchen den Gedichten ſelbſt ein. Erklaͤrende Anmerkungen ſchließen das Ganze, welches gewiß von vielen ſchoͤnen Seelen dank: bar und freundlich aufgenommen werden wird. Halle, im März 1826. Gebauer'ſche Buchhandlung. 8. 1826. Preis Bei Leopold Voss in Leipzig erschien soeben: Archiv für Anatomie und Physiologie, In Verbindung mit mehren Gelehrten heraus- gegeben von Johann Friedrich Meckel, Jahrgang 1826. Nr. I. Januar — März.) Inhalt: I. Ueber die Kopfdrüsen der Schlan Von J. F. Meckel. II. Ueber die pleurophyllidia. Von J. F. Meckel. III. Beitrag zur Geschichte des Gefässsystems der Vögel. Von J. F. Meckel. IV Ueber die Gallen- und Harnorgane der Insekten. Von J. F. Meckel. V. Beschreibung einer merkwürdigen Misgeburt. Von J. F. Meckel. VI. Ueber die 2 Wi- schen den Rückgratthieren und Panzerthieren überhaupt und den Vögeln und Insekten insbesondere, stattfin- dende Parallele. Von Ch. L. Nitzsch, VII. Mangel des Unterkiefers und mangelhafte Entwickelung dessel- ben an dem Fötus eines Hirsches und an zwei Läm- mern. Von G. Jäger. VIII. Beobachtung eines neu- gebornen Halbes, dessen Gelenke zum Tlieil verwach- sen waren. Von G. Jäger. IX. Falleiner mit Krank- keit des Gehirns und Rückenmarks verbundenen Zusam- menziehung der Füsse mit Lähmung und Brand. Von G. Jäger. X. Untersuchung eines in der Gebärmutter vertrockneten Ralbes. Von G. Jäger. XI. Zwei Bei- spiele misgebildeter Krebsscheeren. Von G. Jäger XII. Etwas über die Hemmungsbildungen im Allgemei- nen, und fortgesetzte Untersuchungen über die Leuko- 88 oder Leucose als Hemmungsbildung im Beson- ern. Von Mansfeldt. XIII. Ueber die Einhüllung der Eierstöcke einiger Säugthiere in einem vollkommen e von der Bauchhaut gebildeten Sacke, der er Scheidenhaut des Hoden ähnlich ist. Von E HI. Weber. XIV. Beschreibung eines seltenen misgebil- deten Kalbsfötus mit mangelnden Bauchdecken, Becken und hintern Extremitäten,: Von Fingerhut. XV Ueber das sogenannte Os metacarpi pollicis. Von M. J. Bluff. XVI. Einiges über die menschliche Sm me. Von R. Fr. Sal. Liscovius. XVII. Ueber die Leber und das Pfortadersystem der Fische. Von H Rathke. XVIII. Ueber die Herzkammer der Fische. Von ae A Zntaee zu Nr. III dieses Hef- tes: Beitrag zur Geschichte des Gefässsyste ö- gel. Von J. F. Meckel. 1 en 38 Der Jahrgang von vier Heften, Erscheinung in jedem sichert halten können, deren pünktlicl uartale sich die Ahab 17 ostet 4 Thlr. preuss. Cour. Bei Joh. Fr. Gleditſch in Leipzig iſt ſoeben bi zweite Abtheilung von \ IR RN In IE Gutsmuths’s Lehr- und Handbuch der Erdbe- schreibung, Zweite verbesserte und vermehrte Auflage. erſchienen und auch unter dem beſondern Titel i 8 handlungen zu haben: } N eee Handbuch zur geographisch - statistischen Kennt- niss der aussereuropäischen Erdtheile, für Freun- de der Erdkunde und besonders für den Handelsstand. Nach den neuesten Nachrichten und besten Quellen bearbeitet, von Joh. Chr. Fr. Gutsmüths. 3 5 Gr. 8. Aſien, Afrika, Amerika und Auſtralien enthaltend. Preis 3 Thlr. — Geſchenk fuͤr Confirmanden. Durch alle Buchhandlungen iſt zu haben: Emiliens Stunden der Andacht und des 5 Nachdenkens. 5 Für die erwachſenen Töchter det gebildeten Stände. Von Dr. C. W. Spieker. Dritte, verbeſſerte und vermehrte Auflage. Mit einem Titelkupfer. 1823. 8. Geh. 1 Thlr. 12 Gr. { Bei J. G. Heubner in Wien iſt erſchienen: Oeſtreichiſche militairiſche Zeitſchrift. Jahrgang 1826. 2tes Heft. Inhalt: I. Ereigniſſe bei dem Heere des Feldmar⸗ ſchalls, Grafen Traun in dem Feldzuge von 1745 in Deutſch⸗ landt Mit einem Plan. II. Ueber den Officier des Gene— ralſtabes. III. Chronologiſche Ueberſicht der Kriege und de: ren bedeutenden Ereigniſſe, Buͤndniſſen u. ſ. w. der Beherrſcher Oeſtreichs aus dem Hauſe Habsburg ſeit dem Jahr 1282. gte Fortſetzung. IV. Literatur. Ueber das „Memoire sur la fortification primitive par Carnot.“ Mit einem Ku: pfer. V. Neueſte Militairverordnungen. In der Rein'ſchen Buchhandlung in Leipzig erſchien ſoeben: , Die Prophetin von Caſchimir, oder Glaubenskraft und Liebesglut. Nach Lady Morgan von Fan n) Tarn o w. 2 Theile. Preis 2 Thlr. Das Original dieſes hoͤchſt intereſſanten Romans der bri⸗ tiſchen Schriftſtellerin kam durch Zufall in die Haͤnde der durch ſo viele Schriften ſchon beliebten Bearbeiterin und man wird zweifelhaft, welcher man den Vorrang einraͤumen ſoll; unter den neuern Erſcheinungen der belletriſtiſchen Literatur nimmt dieſes Werk den erſten Rang mit ein. Bei T. Löffler in Manheim iſt ſoeben erſchienen und in allen Buchhandlungen zu haben: Cammerer, A. A. C., Magazin für Gedaͤchtniß— uͤbungen und Declamation, fuͤr Schulen. 4te Aufl. 12. 9 Gr. Epiktet's Handbuch der ſtoiſchen Moral. Aus dem Griechiſchen, mit Anmerkungen und Nachrichten uͤber Epiktet's Leben, von Fr. Junker. Gr. 8. 12 Gr. Litzel, M. G., Hiſtoriſche Beſchreibung der kaiſerli— chen Begraͤbniſſe in dem Dome zu Speier, wie ſol— che vom Jahr 1030 bis 1689 beſchaffen geweſen ſind, u. ſ. w. Mit einem Anhange von J. M. König neu herausgegeben. Mit 17 Abbildungen Gr. 8. Broſch. 1 Thlr. Nag ch t i dk Das Archiv des Apothekervereins im noͤrd⸗ lichen Deutſchland fuͤr die Pharmacie und ihre Huͤlfswiſſenſchaften, herausgegeben vom Hof—⸗ rath Dr. R. Brandes, wird auch fuͤr das Jahr 1826 N fortgeſetzt, jedoch dem Wunſche des Herrn Herausgebers, ſo wie vieler der Abnehmer deſſelben gemaͤß, nicht mehr in klein 8., fondern in großem Format, auf ſchoͤnem weißem Druckpapier. Der ganze Jahrgang beſteht wie bis⸗ her aus vier “Bänden, jeder Band aus drei Heften mit Zeich⸗ nungen und Portraits und koſtet ſolcher 5 Thlr. 16 Gr., wo⸗ 8 derſelbe durch alle ſolide Buchhandlungen bezogen werden nn. Auf mehrfaches Verlangen wird auch für die bis jetzt er» ſchienenen vierzehn Bände dieſer Zeitſchrift ein Regiſterband unter den Nummern 43, 44 und 45 bearbeitet werden und ſehen wir den Beſtellungen hierauf baldigſt entgegen. 5 Auch werden jetzt bei uns die fehlenden Hefte des Ars chivs, Nr. 29 und 30, deren Erſcheinen in der Varnhagen’s ſchen Buchhandlung in Schmalkalden vergebens erwartet worden, gedruckt. Dieſelben werden unter Anderm die wid tige Abhandlung Robinet's uͤber das Opium und die Ueberſetzung des intereſſanten Werkchens: „Memoire sur les proportionnements chimiques, pesé et mesuré par Mr. Hensmans“ enthalten. ‚Das Bildniß vom Oberhofrath Dr. Heraus in Kaffel, ſowie des Hofrath und Profeſſor Dr. Trommsdorff in Erfurt, jedes zu 4 Gr., ſind jetzt bei uns erſchienen und koͤnnen ebenfalls durch jede ſolide Buchhandlung bezogen werden. Lemgo, im December 1828. Me yer'ſche Hofbuchhandlung. Sachs über. Hahnemann. Soeben ist bei Leopold Voss in Leipzig er- schienen: d \ Versuch zu einem Schlussworte ; 17 über 1 S. Hahnemann's homöopathisches System, nebst einigen Conjecturen von. 2 Ludwig Wilbelm Sachs, der Med. und Chir, Doctor, Professor der Med. an der Uni- versität Königsberg, Ritter des St. Wladimirordens. Gr. 8. Geheftet. Preis 12 Gr. ueberſetzungs anzeige. Naͤchſte Oſtermeſſe erſcheint in unſerm Verlage von dem Ueberfeger des „Don Alonſo oder Spanien“, der „Me moiren des Hauptmanns Rock, von Thomas Moore“, der „Irlaͤndiſchen Erzaͤhlungen“, eine deutſche ſehr gelungene Ueberſetzung von dem ſoeben in London erſchienenen Werke: Pandurang Hari, or Memoirs of a Hin- doo. 3 vols. Pandurang Hari, oder Abenteuer eines Hindu. 3 Theile. { welches wir zur Vermeidung moͤglicher Colliſſonen hiemit an⸗ zeigen. . Breslau, d. gten Februar 1826. Buchhandlung Joſef Max und Comp. Soeben iſt fertig geworden und an alle Buchhandlun⸗ gen verſandt: e Iſis, oder Eneyklopaͤdiſche Zeitſchrift. Herausgege—⸗ ben von Oken. Jahrgang 1826. Zweites Heft. Gr. 4. Leipzig, d. zıflen Februar 1826. F. A. Brockhaus. Literariſcher Anzeiger. (Zu den in der Buchhandlung von F. A. Brockhaus in Leipzig erſcheinenden Zeitſchriften.) Nr. VIII. 1826. ji iterariſche Anzeiger wied dem Literariſchen Converſations⸗Blatte, der Iſis und den Kritiſchen Annalen der ! * h eis 8 M edicin beigelegt oder beigeheftet, und betragen die Inſertionsgebüͤhren fuͤr die Zeile 2 Gr. ir Bier 5 uͤber 5 j die Verlagsunternehmungen für 1826 von F. A. Brockhaus in Leipzig. Die mit * bezeichneten Artikel werden bis zum Monat Juni beſtimmt fertig und ausgegeben. 1. An Zeitſchriften wird fuͤr 1826 fortgeſetzt: „1. Allgemeine medicinische Annalen des neunzehnten Jahrhunderts. Neue Folgereihe von ihrer zweiten einviertelhundertjährigen Periode an. In V erbindung mit dazu eingeladenen Gelehrten herausgegeben von Dr. Joh. Friedr. Pierer. 12 Hefte. Gr. 4. Zu- sammen 108 Bogen auf gutem weissen Druckpapier. 6 Thlr. 16 Gr. „2. Literariſches Konverfations » Blatt. Redigirt unter Verantwortlichkeit der Verlagshandlung. Außer den Bei: lagen aus 300 Nummern beſtehend. Gr. 4. Auf gutem weißen Druckpapier. 10 Thlr. * 3. Iſis, oder Encyklopaͤdiſche Zeitſchrift. Herausgegeben von Oken. 12 Hefte. Mit Kupfern. Gr. 4. 150 Bogen auf Drudpapier. 8 Tblr. (Commiſſionsartikel.) Zu den drei hier genannten Zeitſchriften erſcheint woͤchentlich ein Literariſcher Anzeiger, worin Bekanntmachungen aller Art aufgenommen werden. Die Inſertionsgebuͤren betragen für die gefpaltene Zeile 2 Gr. Gegen Verguͤtung von 3 Thlr. werden auch befondere Anzeigen in 4. und 8. dieſen drei Zeitſchriften beigelegt oder beigeheftet; fuͤr das Beilegen von Anzeigen zu einer Zeitſchrift wird 1 Thlr. 12 Gr. berechnet. * 4. Hermes, oder Kritiſches Jahrbuch der Literatur. Redi⸗ girt unter Verantwortlichkeit der Verlagshandlung von Dr. Karl Ernſt Schmid in Jena. Fuͤnfundzwanzigſter Band und folgende. Gr. 8. Auf feinem franzoͤſiſchen Druckpapier. Preis des Bandes von 2 Heften zu 12—13 Bogen 2 Thlr. 12 Gr. Der Hermes erſcheint nicht mehr vierteljährlich, ſondern in ein⸗ elnen Heften, deren zwei, mit fortlaufender Seitenzahl und mit ortlaufender Numerirung der darin enthaltenen Aufſatze, einen für ich beſtehenden Band bilden. Alle ſechs Wochen erſcheint ein Heft. u vier Bänden wird jedesmal ein beſonderes Repertorium und Re⸗ giſter geliefert. * 5. Zeitgenoſſen, Biographien und Charakteriſtiken. Redi⸗ irt unter Verantwortlichkeit der Verlagshandlung. Neue Reihe. Nr. XX und folgende. Gr. 8. Jedes Heft von 12 — 13 Bogen auf gutem Druckpapier 1 Thlr., auf fei⸗ nem Schreibpap. 1 Thlr. 12 Gr. II. An Reſten, die nicht berechnet werden, liefere ich bis zur Meſſe und im Laufe des Jahrs. 6. Behlen, Stephan, Der Speſſart. Verſuch einer Topographie dieſer Waldgegend, mit beſonderer Ruͤckſicht auf Gebirgs-, Forſt⸗, Erd- und Himmelskunde. Drit- ter Band. Gr. 8. Auf gutem Druckpapier. * 7. Converſations-Lexikon. Neue Folge, oder Elfter und zwölfter Band. Siebente und achte Lieferung: S—3. Auf Druckpapier in ord. 8.5 auf feinem Schreibpapier in ord. 8.5 auf gutem Median-Druckpapier in gr. 8.5 auf feinem franz. Median-Druckpapier in gr. 8.; auf feinem franz. Median-Velinpapier in gr. 8. Dieſe beiden Lieferungen werden auf einmal ausgegeben, und da der Druck ſchon ſehr weit vorgeſchritten iſt, hoffe ich ſie bald nach der Oſtermeſſe verſenden zu koͤnnen. 8. Ebert, Dr. Friedr. Adolf, Allgemeines biblio- 1 Lexikon. Zweiten Bandes fünfte und sechste Lieferung. Gr. 4. Geh. Auf feinem fran- zösischen Druckpapier und feinem franz. Schreibpap. Der Druck der fünften Lieferung hat begonnen und erfüllt der Hr. Verf, fein Verſprechen, es nicht an Maauſcript fehlen Lahr zu wol⸗ len, ſo kann ich die Beendigung des Werks in dieſem Jahr zuſagen. 9. Ersch, Prof. Joh. Sam., Handbuch der deut- schen Literatur seit der Mitte des achtzehnten Jahr- hunderts bis auf die neueste Zeit. Systematisch be- arbeitet und mit den nöthigen Registern versehen. Neue, mit verschiedenen Mitarbeitern besorgte Aus- gabe. Gr. 8. Auf gutem weissen Druckpapier, auf feinem franz. Schreibpapier, und auf demselben Pa- pier in gr. 4., mit breitem Rande. Zweiten Bandes zweite Abtheilung: Literatur der schönen Künste und der vermischten Schriften. Dritten Bandes zweite Abtheilung: Literatur der Natur- wissenschaften, der Gewerbskunde, der Mathematik und der Kriegswissenschaften. Vierter Band: Literatur der Geschichte und deren Hülfs- wissenschaften, Seit einiger Zeit wird wieder lebhaft an dieſen drei Abtheilungen gedruckt und ich kann daher die endliche Beendigung dieſes Werks in dieſem Jahr verſprechen. Jede Literatur wird bis zu dem Aus genblick, wo der letzte Bogen in die Preſſe kommt, fortgefuͤhrt. III. An ſonſtigen Fortſetzungen erſcheint bis zur Meſſe und im Laufe des Jahrs. 10. Bibliothek claſſiſcher Romane des Auslandes. 12. Auf Druckpapier. Geheftet. » Sechster bis neunter Band: Gil Blas von Santillana, von Leſage. Neu uͤberſetzt durch Chr. Aug. Fiſcher. Mit ei⸗ ner Einleitung. 5 * Zehnter Band: Geſchichte und Leben des Erzſchelms, genannt Don Paul, von Francisco de Quevedo Villegas. Neu uͤberſetzt durch Joh. Geo. Keil. Mit einer Einleikung. Elfter bis vierzehnter Band: Tom Jones, die Geſchichte eines Findlings, von Fielding. Neu uͤberſetzt durch Wilhelm von Luͤdemann. Mit einer Einleitung. Funfzehnter bis fiebzehnter Band: Das Dekameron, von Boc⸗ we Neu uͤberſetzt durch Karl Witte. Mit einer Ein⸗ eitung. * 11. Bibliothek deutſcher Dichter des ſiebzehnten Jahrhun— derts. Herausgegeben von Wilhelm Müller. Neun⸗ tes Baͤndchen und folgende. 8. Auf feinem franzoͤſiſchen Schreibpapier. Geh. Das neunte Bändchen wird enthalten: Harsdorfer und Klai. * 12. Aus den Memoiren des Venetianers Jakob Caſa— nova de Seingalt, oder ſein Leben, wie er es zu Dux in Böhmen niederſchrieb. Nach dem Driginalmanufcript bearbeitet. Achter Band und folgende. 8. Auf feinem ber: liner Druckpapier. Geh. 3. Encyklopädie der gesammten Freimaurerei, nebst ee über die dawit in wirklicher oder. vor- geblicher Beziehung stehenden geheimen Verbindun- gen. In alphabetischer Ordnung. Von Lenning. Durchgesehen, und, mit Zusätzen vermehrt, heraus- gegeben von einem Saclıkundigen. Dritter Theil: Z. Gr. 8. Auf gutem Druckpapier und auf fei- nem französischen Druckpapier. Geh. 14. Hartleben, Dr. Theodor, Geſchaͤftslexikon für die deutſchen Landſtaͤnde, Staats- und Gemeindebeamte, ſowie Alle, welche die deutſchen Staatshaushaltungen richtig beurtheilen wollen. In zwei Baͤnden. Zweiter Band: H— 3. Gr. 8. Auf gutem Druckpapier und auf feinem franzoͤſiſchen Schreibpapier. 8 15! Henke, Hofr. Adolf, Abhandlungen aus dem Gebiete der gerichtlichen Medicin. Als Erläuterun- gen zu dem Lehrbuche der gerichtlichen Medicin. "Fünfter Band, Gr. g. Auf Druckpapier. 16. Kreyſig, Hofr. Friedr. Ludw., Syſtem der prak⸗ tiſchen adus Dritter Theil. Gr. 8. Auf gutem Druckpapier. ; 17. Rohlwes, Joh. Nikolaus, Das Ganze der Thier⸗ heilkunde, nebſt allen damit verbundenen Wiſſenſchaften, oder Buͤcher der Thierarzneiwiſſenſchaft fuͤr Landwirthe, Cavalleriſten, Pferdezuͤchter, Thieraͤrzte und Pferdeliebha⸗ ber. Nach des Verfaſſers Tode fortgeſetzt von Mehren. Fuͤnfter Band. Gr. 8. Auf Druckpapier. 18. Shakſpeare's Schaufpiele, erläutert von Franz Horn. Dritter Theil. Gr. 8. 1 5 gutem Druckpapier. i il wird enthalten: x 7 us ee ani W., zweiter Theil; König Heinrich V.; König Heinrich VI., erſter, ziweiter und dritter Theil; König Richard I . 8 König Heinrich VIII. Zaͤhmung einer Widerſpenſtigen; Zwei Edel⸗ ‚leute von Verona; Timon von Athen; Ende gut, les gut. 19. Shakſpeare's Vorſchule. Herausgegeben und mit Vorreden begleitet von Ludwig Tieck. Zweiter Band. Gr. 8. Auf feinem wong iche 1 e i wird enthalten: N: 8 1. Bie che Emma, Tochter des Müllers von Mancheſter. Ein i einlich eine der früheften Arbeiten Shakſpeare's. hr bee Kind. das feinen Vater verloren hat. Ein biſtoriſches Schauſpiel, von W. Rowley und Shakſpeare. III. Der Tyrann. Ein Trauerſpiel von nz (Dieſes Stuͤck iſt noch nie mals gedruckt und aus einem Manufcript des britiſchen Muſeums überſetzt.) IV. Au Neuigkeiten und neuen Auflagen erſcheint bis zur Meſſe und im Laufe des Jahrs. 0 ik. Ein 20. Bachmann, Prof. C. F., Syſtem der Logi Handbuch zum gründlichen Studium derſelben. Gr. 8. Auf utem Druckpapier. * an Behlen, Stephan, Lehrbuch der geſammten Forſt⸗ und Jagdthiergeſchichte. Gr. 8. Auf Druckpapier. 22. Beudant, F. S., Lehrbuch der Mineralogie. Deutſch bearbeitet von Karl Friedrich Alexander Dart mann. Mit zehn lithographirten Tafeln. Gr. 8. 56+ Bo: auf gutem Druckpapier. b . Das Dekameron. Neu uͤberſetzt durch Karl Witte. Mit einer Einleitung. Drei Baͤnde. 12. (uf Druckpapier. Geh. 1 PR De celebres du droit des gens, rédigées par le baron Charles de Martens. Gr. 8. Auf fei- franz. Druckpapier. ö 5 } e Uligbier i's ſaͤmmtliche kleinere Gedichte, ita⸗ lieniſch und deutſch herausgegeben von Karl Ludwig Kannegießer und mit einer kritiſchen Einleitung ver⸗ ſehen von Karl Witte. Gr. 8. Auf Feine 5 Bird ſich im Veutzerr 5 der im vorigen Jahre bei mir erſchie⸗ nenen ana der Göiklichen Komödie von Kannegleßer in drei ee. Brok, Joh, Sam., Literatur der schö- nen Künste und der vermischten Schriften seit der Mitte des achtzehnten Jahrhunderts bis auf die neueste Zeit. Systematisch bearbeitet und mit den nöthigen * Registern versehen. Neue fortgesetzte Ausgabe. Gr. g. Auf gutem weissen Druckpap. und auf feinem fran. zösischen Schreibpapier. 27. Ersch, Prof. Joh. Sam., Literatur der Natur- wissenschaften, der Gewerbskunde, der Mathematik und der Kriegswissenschaften seit der Mitte des acht- zehnten Jahrhunderts bis auf die neueste Zeit. Sy- ‚stematisch bearbeitet und mit den nöthigen Registern versehen. Neue foıtgesetzte Ausgabe. Gr. 8. Auf gutem weissen Druckpapier und auf feinem fran- zösischen Schreibpapier. 98. Ersch, Prof. Joh. Sam., Literatur der Ge- schichte und deren Hülfswissenschaften seit der Mitte des achtzehnten Jahrhunderts bis auf die neueste Zeit. Systematisch bearbeitet und mit den nöthigen Regi- stern versehen. Neue fortgesetzte Ausgabe. Gr. g. Auf gutem weissen Druckpapier und auf feinem fran - zösischen Schreibpapier. 29. Conſtitutionen, die, der amerikaniſchen Staaten. Ergaͤn⸗ zungsband zu den Europaͤiſchen Conſtitutionen. Gr. 8. Auf Druckpapier. i ; g 30. Ebert, Dr. Friedrich Adolf, Lehrbuch der Biblio⸗ graphie. Zwei Baͤnde. Gr. 8. N 31. Ebert, Dr. Friedrich Adolf, Sagen des chriſtli⸗ lichen Alterthums. 8. 32. Fielding, Tom Jones, Geſchichte eines Findlings. Neu uͤberſetzt durch Wilhelm von Luͤdemann. Mit einer Einleitung. Vier Baͤnde. 12. Auf Druckpap. Geh. 33. Hartmann, Karl Friedrich Alexander, Hand⸗ woͤrterbuch der geſammten Mineralogie, nebſt der englifcyen, franzoͤſiſchen, italieniſchen, ſchwediſchen und ungariſchen Synonymie. Mit zehn lithographirten Tafeln. 8. Auf Druckpapier. x i 34. Krug, Prof. Wilh. Traugott, Eneyklopaͤdiſch⸗phi⸗ loſophiſches Lexikon, oder Allgemeines Handwoͤrterbuch der philoſophiſchen Wiſſenſchaften, nebſt deren Literatur und Geſchichte. Fuͤr gebildete Leſer nach dem heutigen Stand— punkte der Wiſſenſchaft. Vier Baͤnde. Gr. 8. Auf gu⸗ tem Druckpapier. R 3 * Es wird naͤchſtens eine beſondere Anzeige uͤber dieſes wichtige auf Subſcription erſcheinende Werk ausgegeben werden. 7 * 35. Leſage, Gil Blas von Santillana. Neu uͤberſetzt durch Chr. Aug. Fiſcher. Mit einer Einleitung. Vier Bände. 12. Auf Druckpapier. Geh. } * 36. Lüdemann, Wilhelm von, Lehrbuch der neugrie⸗ chiſchen Sprache. Gr. 8. 14 Bogen auf gutem Druck— papier. T Thlr. 5 * 37. Meémoires de Jacques Casanova de Sein- alt, Edition originale. Tome 1er et 2d. ı2, Auf feinem französischen Druckpapier. Geh. Dieſe franzoͤſiſche Ausgabe von Cafanova’3 Memoiren wird Manz erde AR was in der deutſchen Ueberſetzung nicht mitgetheilt werden konnte. . * 38. Neigebaur, Dr., Handbuch für Reiſende in Italien. Gr. 8. 364 Bogen auf gutem Drudpapier. Cartonnirt. „39. Nienſtaͤdt, Wilhelm, Karl der Fünfte Tragoͤdie in vier Akten. 8. 93 Bogen auf feinem Druckp. Geh. 40, Provinzialrecht ſaͤmmtlicher zur preußiſchen Monarchie gehoͤrenden Laͤnder und Landestheile, verfaßt von mehren Gelehrten und herausgegeben von Friedrich Heinrich von Strombeck. Gr. 8. Auf Druckpapier und feinem franz. Schreibpapier. 625 i Ueber dies wichtige Werk, deſſen einzelne Theile auch unter be⸗ ſonderm Titel zu haben fein werden, wird naͤchſtens eine ausfuͤhrli⸗ liche Ankündigung ausgegeben. * 41. Quandt, Joh. Gottlob von, Entwurf zu einer Geſchichte der Kupferſtecherkunſt und deren Wechſelwirkungen mit andern zeichnenden Kuͤnſten. Nebſt zwei Beilagen. 8. 204 Bogen auf feinem Druckpapier. * 42. Quevedo Villegas, Francisco de, Geſchichte und Leben des Erzſchelms, genannt Don Paul. Neu überr ſetzt durch Joh. Georg Keil. Mit einer Einleitung. 12. Auf Druckpapier. Geh. „43. Reimlexikon, Neues deutsches. Herausgegeber von Peregrinus Syntax, Zwei Bände. Lexikon- format. Auf gutem e P ripti i . ur bis zar ele fort; ſodter tritt ein erhöhter Ladenpreis ein. ; „44. Repertorium, Alphabetiſches, über den Inhalt des Hermes auf das Jahr 1824. Nebſt einem alphabetiſch ge⸗ ordneten Verzeichniß der beurtheilten Schriften und ſon⸗ ſtigen Artikel. Gr. 8. 5 Bogen auf feinem franzoͤſiſchen Druckpap. Geh. „45. Schilling, Dr. Ernſt Moritz, Der Waldſchutz, oder vollſtaͤndige Forſtpolizeilehre. Gr. 8. Auf Druckpap. 46. Schmid, Dr. Reinhold, Die Geſetze der Angelſach⸗ fen. In der Urſprache mit Ueberſetzung und Erlaͤuterun⸗ gen. Gr. 8. Auf gutem Drudpapier. * 47. Schopenhauer, Johanna, Gabriele. Ein Ro: man. Zweite verbeſſerte Auflage. Drei Theile. 8. 624 Bo⸗ gen auf feinem berliner Druckpapier. 5 Thlr. * 48. Solger's nachgelaſſene Schriften und Briefpechſel. Herausgegeben von Ludwig Tieck und Friedrich von Raumer. Zwei Baͤnde. Gr. 8. Auf gutem Druckpapier. 49. Supplemente zu den Allgemeinen medicinischen Annalen für die Jahre 1821 — 1825. Herausgegeben von Dr. Joh. Friedr. Pierer. Gr. 4. Auf gutem weissen Druckpapier. „50. Tennecker, Seyfert von, Das Artillerie- und Armeefuhrweſen in ſeinem ganzen Umfange, ſowol im Frie— den als im Kriege. Gr. 8. 163 Bogen auf Druckpapier. * 51, Schweickert, Materialien zu einer vergleichenden Arzneiſtofflehre, zum Gebrauch für homdͤopathiſch heilende Aerzte. Erſtes Heft. Gr. 8. Auf gutem Druckpapier. 52. Urania. Taſchenbuch auf das Jahr 1827. Mit 8 Ku⸗ pfern. 16. Auf feinem berliner Druckpapier, und auf fei⸗ nem Velinpapier in groͤßerm Formate mit den beſten Ku— pferabdruͤcken. Goldſchnitt. 53. Winckell, Georg Friedr. Dietr. aus dem, Leit⸗ faden bei'm oͤffentlichen und Selbſtunterricht in den geſamm⸗ ten Zweigen der Jagdkunde. Gr. 8. Auf Druckpapier. Im Verlage des Unterzeichneten ſind ſoeben folgende Werke erſchienen, und in allen Buchhandlungen zu haben: Maltitz, G. A. Freiherr von, Schwur und Rache, Trauerſpiel in vier Akten. 8. 1 Thlr. Hecke, J. V., Griechenlands Entſtehen, Verfall und Wiedergeburt, oder: Sind die Griechen Rebellen? Sind die Tuͤrken ihre legitime Regierung? Staats— und voͤlkerrechtlich beleuchtet. 8. 16 Gr. — — Wiens Kunſt, Natur und Menſchen. In vergleichender Betrachtung mit Berlin, London und Nordamerika. 8. 1 Thlr. E. H. G. Chriſtiani in Berlin und Hamburg. In der Univerſitätsbuchhandlung zu Koͤnigs⸗ berg in Preußen iſt erſchienen: 8 7 Beſſel's, F. W., Aſtronomiſche Beobachtun— gen auf der koͤniglichen Univerſitaͤtsſternwarte in Königsberg. 10te Abtheilung. Vom Iſten Januar bis Ziften December 1824. Fol. 5 Thlr. Dieſe Abtheilung enthält außer den fortlaufenden Beob- achtungen der Sonne, des Mondes, der Planeten und der Fundamentalſterne die Fortſetzung der allgemeinen Beobach— tung des Himmels bis zur 272ften Zone, wodurch nun der ganze zwiſchen 15° ſuͤdlicher und 15° noͤrdlicher Abweichung befindliche Raum der Himmelskugel vollendet und die Zahl der darin beſtimmten Sterne auf 32,000 gebracht iſt. Die Einleitung gibt Rechenſchaft von neuen Unterſuchungen uͤber die Biegung des Fernrohrs des Meridiankreiſes, welche auf ein neues Princip gegruͤndet wurden; ferner ein Verzeichniß von 257, meiſtens neuen Doppelſternen; endlich einen neuen Katalog der Neotascenſorien der 36 Fundamentalſterne fuͤr 1825 auf alle bisherigen Beobachtungen mit dem Meridiankreiſe gegruͤndet. Die vollſtaͤndigen Tafeln zur Reduction der Zo⸗ nenbeobachtungen für 1825 fehlen auch dieſesmal nicht. Einladung zur Subscription auf eine nach Mozarts und Süssmayer’s Manuscripten berichtigte Partitur des Mozarvschen Requiems, In Beziehung auf die, im ı4ten Hefte der Cäcilia, 8. 167, enthaltene Anzeige, die Echtheit des Mozart. schen Requiems betreffend, mache ich hiermit bekannt, dass ich die in meinen Händen befindliche Partitur die- ses Werks, aus welcher genau zu ersehen, welche Stel- len und Stücke von Mozart, welche von Sũss mayer herrühren, nebst einer Vorrede, welche mehre urkund- liche Aufschlüsse enthalten wird, auf Subscription in meiner Verlagshandlung, Tirma J. André in Offenbach herauszugeben gedenke, sofern sich eine hinreichende Anzahl von Tlieilnehmern dazu findet. Der volle reine Ertrag der Subscription ist für die in Salzburg noch lebende, alte, blinde Schwester des unsterblichen Tondichters — derselben, mit welcher Mozart schon als Kind von sieben Jahren, im Jalir 1764, seine erste Kunstreise machte — bestimmt. Das Werk Wird den Subscribenten zu 3 Thlr., oder 5 Fl. 24 Kr. Rhein., geliefert. Der Subscriptionstermin bleibt bis zur Ostermesse 1827 offen; später tritt ein auf's Doppelte erhöhter Ladenpreis ein. Ich ersuclie jede solide Buch- oder Musikhandlun Subscription anzunehmen, = A. Andre, Mureti, M. A., Orationes et epistolae, cura J. E. Kappii. - Emendatae brevique adnotatio- nae D. Ruhnkenii aliorumque auctaea F. es Kirchhof, Ph. Dr., Lycaei Hanoverani rectore. 2 tomi. 8 maj. Oeftern Nachfragen nach der Kapp'ſchen Edition v Muretus's Werken, die im Jahr 1774 in unſerm Verlage 5 ſchienen und ſeit mehren Jahren vergriffen iſt, hat uns be⸗ wogen, eine neue Ausgabe von gedachtem Buche zu veranſtal⸗ ten. Auf Anrathen des in der gelehrten Welt bereits ruͤhm⸗ lich bekannten Herrn Herausgebers Dr. Kirchhof's, haben wir indeß nur die Reden und Briefe des Muretus ab: drucken laſſen, um der ſtudirenden Jugend, fuͤr welche dieſe Ausgabe zunaͤchſt beſtimmt, den Ankauf zu erleichtern. Die vollſtaͤndige Ausgabe in vier Baͤnden von Ruhnken, welche in Holland erſchienen iſt, ſchien dieſe Masregel an die Hand zu geben, und der Hr. Herausgeber hat ſie in der Vorrede zu rechtfertigen geſucht. Was die Kapp'ſche Edition in der neuern Geſtalt weniger als die ältere enthält, iſt reichlich er: ſetzt durch größere Correctheit des Tertes, die Noten von Ruhnken uud andern Gelehrten, ſowie durch beſſern Druck und Papier. Der im vorigen Jahre erſchienene erſte Theil (oratio- nes) koſtet 1 Thlr. 6 Gr; der zweite Theil bre wird in einigen Wochen nachverſandt. Hanover, d. Iften Februar 1826. Helwing'ſche Hofbuchhandlung. — An alle Gebildete. Letzte Einladung zur Unterzeichnung auf die einfachſchoͤne Originalausgabe der Saͤmmtlichen Schriften von C. F. van der Velde, herausgegeben von C. A. Boͤttiger und Theodor Hell; ' in 25 Bänden auf Velinpapier, mit dem Bildniſſe des Verfaſſers. Die vierte Lieferung oder der ıZre bis töte Band der⸗ ſelben ſind ſoeben erſchienen, enthaltend Arwed Gyllenſtierna in 2 Theilen und den boͤhmiſchen Maͤgdekrieg, auch in 2 heilen, und koͤnnen an die reſp. Abonnenten, gegen die letzte Vorauszahlung von 7 Thalern für die noch uͤbrigen 9 Bände, von den Buchhandlungen ihres Orts abgegeben werden. Wer nun noch binnen hier und Johannis d. J. 20 Thas ler preuß. Cour, für das Ganze entrichtet, erhält ſofort da⸗ für die fertigen 16 Bände und bis zu Michael d. J. die noch übrigen 9 Bände unentgeldlich und ohne weitere Vergütung | an Porto u. ſ. w. in allen rechtlichen Buchhandlungen, und keinen wahren Freund und Verehrer des leider zu fruͤh verſtorbenen Dichters wird es gereuen, ein paar Thaler mehr, zum Beſten der unverſorgten Kinder deſſelben, fuͤr dieſe ſehr ſchoͤne und vollſtaͤndige Sammlung, als fuͤr die in aller Art mangelhaften und ganz verſtuͤmmelten Nachdruͤcke ausge: geben zu haben. Von Johannis bis Michael d. J. ſoll zwar noch ein an⸗ derweit geringer Preis von 24 Thalern ſtattfinden, von Mi⸗ chael an aber tritt der feſtgeſetzte Ladenpreis von 28 Thalern für das dann vollendete Ganze unwiderruflich ein. Dresden und Leipzig, im März 1826. Arnold'ſche Buchhandlung. Vielen Anfragen uͤber Druck, Papier, Format, innere Einrichtung u. ſ. w. der neu erſcheinenden, vom Herrn Pro: feſſor J. G. Gruber beſorgt werdenden, dritten verbeſſer— ten, vermehrten und theilweiſe umgearbeiteten Ausgbe von Eberhard's und Maaß's Synonymik in ſechs Bänden, zu begegnen, habe ich einen Probedruck, beſtehend aus dem erſten und zweiten Bogen des Werks, an alle Buchhand⸗ lungen geſandt, woſelbſt folder von Jedem, der ſich fuͤr die— ſes anerkannt claſſiſche Werk intereſſirt, eingeſehen werden kann. Der bis zum erſten Mai d. J. guͤltige Subſcrip⸗ tionspreis fuͤr jeden 35 bis 40 Medianbogen ſtarken Band betraͤgt 1 Thlr. 20 Gr. Saͤchſ.; in allen Buchhandlungen kann man darauf unterzeichnen. Friedrich Ruff, Buchhändler in Halle. Bei Unterzeichnetem wird in Kurzem erſcheinen und neh⸗ men alle Buchhandlungen Beſtellung ohne Vorausbezahlung an auf das Leben Napoleons von Walter Scott, deutſche Ueberſetzung in 6 Baͤndchen. Wohlfeile, ele⸗ gante, mit ſehr deutlicher deutſcher Schrift ſau⸗ ber und correct gedruckte Ausgabe in Taſchenformat. Jedes ſauber geheftete Baͤndchen koſtet im Subſcriptionspreis 6 Gr. preuß. Cour., oder 74 Sgr., oder 27 Kr. Rhein. Monat⸗ lich wird ein Bändchen erſcheinen, ſodaß das Ganze ber ſtimmt in einem halben Jahre beendigt fein wird, Der ſpaͤ⸗ ter eintretende Ladenpreis wird bedeutend höher als der Sub⸗ ſcriptionspreis ſein. Alle diejenigen, die dies hoͤch ſt inter: effante Werk zu beſitzen wuͤnſchen, werden erſucht, Ihre Beſtellung recht bald zu machen, weil ſonſt leicht der Fall, wie bei Scott's Romanen, eintreten koͤnnte, daß ſie auf das Erſcheinen einer zweiten Auflage warten müßten. Man be> ftelle gefälligft „Gerhard'ſche Ausgabe.“ Danzig, im Februar 1826. Fr. Sam. Gerhard. — — — Allgemeine Eneyklopaͤdie der Wiſſenſchaften und Künfte ? von Erſch und Gruber. Leipzig, bei Joh. Fr. Gleditſch. Soeben iſt beendigt: Supplement: Kupferbeft zu dem ıften bis raten Theil und an die ſaͤmmtlichen Herren Sub: ſcribenten verſendet worden; im März erſcheint der Ißte Theil, und der 16te Theil mit den dazu gehörigen Kupfern und Landkarten bald nach der Oſtermeſſe dieſes Jahres. Zu gleicher Zeit wurde ausgegeben und iſt in allen Buch— handlungen zu finden: eittheilung an die gegenwärtigen und zukünftigen Ber ſitzer der allgemeinen Eneyklopaͤdie der Wiſſenſchaf— ten und Kuͤnſte. 0 Dramaturgiſche Brandraketen des dresdner Merkur, ein Feuerwerk fuͤr Buͤhnenfreunde von Dr. Ferd. Philippi. Leipzig, bei Joh. Fr. Gleditſch. Er— ſtes Heft. 21 Gr. Bei C. W. Leske in Darmſtadt iſt erſchienen und in allen Buchhandlungen zu haben: Aufklaͤrungen uͤber Begebenheiten der neuern Zeit. Ueber— ſetzungen und Auszüge aus den intereſſanteſten Wer: ken des Auslandes. After Band. 8. Geh. 1 Thlr. 8 Gr., oder 2 Fl. 20 Kr. Rh. Der bereits unter der Preſſe befindliche zweite Theil wird nebſt mehrem Anderem folgende noch gaͤnzlich unbekannte Flug— ſchriften geben: 1. Geſchichte der neapolitaniſchen Revolution im Juli 1820, von Biago Gamboa, Oberſtlieutenant der Artillerie. 2. Geſchichte der Revolution zu Palermo, von Lelio de Paula, und der Militairexpedition nach Sizilien, von G. M. Olivier Paoli. und eheſtens verſandt werden. Blunt, J. J., Ursprung religiöser Geremonien und Gebräuche der römisch- katholischen Kir- che besonders in Italien und Sizilien. Aus dem Englischen. 8. Geh. 18 Gr., oder 1 Fl. 20 Kr. Rh. Willis, Francis, M. D., Ueber Geiſteszerruͤttung. Eine Abhandlung, welche die Gulſtoniſchen Vorle— ſungen enthaͤlt. Aus dem Engl. uͤberſetzt und mit Zufäßen und kritiſchen Bemerkungen hevausg. von Dr. Franz Amelung. 8. 1 Thlr., oder 1 Fl. 45 Kr. Rh. Mediziniſche Literatur. Bei Friedrich Fleiſcher in Leipzig find ſoeben er: ſchienen: b 1) J. B. Burserii de Kanilfeld. Institutiones me- dininae practicae quas auditoribus suis prae- legebat. Recudi, cur. J. E. C. Hecker, NI. D. 4 vol. 8 maj. 1826. 6 Thlr. 16 Gr., Poſtp. 9 Thlr. 2) Dr. L. G. Kleinii interpres clinicus sive de mor- borum eto. Cum praefatione A. de Haller. Editio nova. Taſchenformat. 1826. 18 Gr. Der Verleger zweifelt nicht, daß ſo correcte und ausge— zeichnet ſchoͤn gedruckte Ausgaben dieſer zwei claſſiſchen Werke dem gelehrten mediciniſchen Publicum eine erfreuliche Erſchei— nung ſein werden. Sie ſind zur Anſicht in ſaͤmmtlichen deut— ſchen Buchhandlungen zu finden. Literariſcher 1 Anzeiger. (Zu den in der Buchhandlung von F. A. Brockhaus in Leipzig erſcheinenden Zeitſchriften.) e 5 Nr. IX. 1826. iterariſche Anzeiger wird dem Literarkſchen Converſations ⸗Blatte, der Iſis und den Kritiſchen Annalen der ORT 5 Webicin beigelegt oder beigeheftet, und betragen die Inſertionsgebuͤhren fuͤr die Zeile 2 Gr. Soeben iſt fertig geworden und an alle Buchhandlungen verſandt: Hermes, oder Kritiſches Jahrbuch der Literatur. Sechsundzwanzigſter Band. — Erſtes Heft. Redigirt unter Verantwortlichkeit der Verlagshandlung von Dr. Karl Ernſt Schmid, herzogl. ſaͤchſ. Geheimenrathe, der Rechte ordentlichem oͤffentli⸗ chem Lehrer, der Suriftenfacultät und des Schoͤppenſtuhls Ordi⸗ narius, und Rathe des Geſammt⸗Oberappellationsgerichts zu Jena. Gr. 8. Geh. Ir Bogen auf feinem franzoͤſiſchen Druckpap. Preis des Bandes von zwei Heften 2 Thlr. 12 Gr. Inhalt dieſes Heftes. I. De la religion, considérée dans sa source, ses formes et ses developpemens, par M. Benjamin Constant. ier vol. ; Essai sur Vindifference en matiere de religion, par M. Pabbé F. de la Mennais. 4 vols. II. ueber einige der neueſten Werke in der Botanik. 1. Elementa philosophiae botanicae. Auctore H. F. Link. 2. Caroli Linnaei Systema Vegetabilium. Editio de- cima sexta, curante Curlio Sprengel. 2 vol. 3. Caroli a Linné Systema Vegetabilium secundum classes, ordines, genera, species. Cum characte- ribus, differentiis et synonymis. Editio nova, speciebus inde ab editione XV detectis aucta et locupletata. Curantibus Jo. Jac. Rosmer et Joh. Aug. Schultes. 6 vol, — Mantissa in Volumen primum systematis Vegetabilium Caroli a Linné ex editione J. J. Roemer etc. et J. A. Schultes etc. curante J. A. Schultes etc. 4. Regni vegetabilis systema naturale, sive ordines, genera et species plantarum secundum methodi naturalis normas digestarum et descriptarum; auct, Aug. Pyr. Decandolie. 2 vol. 5. Prodromus systematis naturalis regni vegetabilis, sive enumeratio contracta ordinum, generum spe- cierumque plantarum hucusque cognitarum, juxta methodi naturalis normas_ digesta; auctore A. P. Decandolle. Pars prima. Von F. S. Voigt. III. Die Volksverſammlungen der roͤmiſchen Re: publik. 1. Von den Volksverſammlungen der Roͤmer. Ein antiqua⸗ riſcher Verſuch. Von Chrſt. Frd. Schulze. 2. Ueber die Nachricht von den Comitien der Centurien im zweiten Buch Cicero's de republica. Von B. G. Niebuhr. Dazu deſſen: Duplik gegen Steinacker. 8. Bemerkungen uͤber den Cenſus der Roͤmer mit beſonderer Gch auf Cicero de republica. Von G. C. Bur⸗ ardi. 4. Reiſig, C., in: Ergaͤnzungsbloͤtter zur Jenaiſchen all gemeinen Literaturzeitung, 1824, Nr. 38 — 41. 5. Staatsrecht des Alterthums. Von C. D. Hüllmann. 6. Frankü (G. C. Th.), de Tribuum, Curiarum atque Centuriarum ratione disputatio critica. Von K. Göttling. IV. Neuere Schriften über die Ordnung der Re: gierungs-Nahfolge in dem herzoglichen Haufe Sachſen-Gotha. 1. Die Sippzahl, oder Auffoderung an Hiſtoriographen zur weitern geſchichtlichen Unterſuchung der Erbfoͤlgeord— nung in den Herzogthuͤmern Gotha und Altenburg, von Dr. J. A. Genßler. 2. Ueber die angebliche Unzertrennbarkeit und Unveräußerlic- keit der Staaten zufolge der deutſchen Bundesgeſetze. An⸗ gewendet auf den S. gotha⸗altenburgiſchen Landesanfall. (Von Aug. Brunnquell zu Erfurt.) 3. Die Theilung des Herzogthums Sachſen-Gotha⸗Altenburg in rechtlicher und politiſcher Hinſicht unterſucht von Ernft Juſtus Wahrlieb. 4. Stimme eines Zuſchauers uͤber den gothaiſchen Erbfolgeſtreit. 5. Ueber die Untheilbarkeit deutſcher Bundesſtaaten. Ein hiſtoriſch⸗dogmatiſcher Beitrag zum deutſchen Staatsrecht. 6. Hiſtoriſche Entwickelung der im herzoglichen Hauſe Sach— fen beobachteten Grundfäße der Erbfolge unter Seiten⸗ verwandten. Auf Acten und Urkunden gegruͤndet. 7. Ueber den roͤmhilder Receß vom 28. Juli 1791. Ein Beitrag zur Berichtigung der Urtheile des Publicums über die gothaiſche Suͤcceffionsſache. 8. Grundlage der rechtlichen Entſcheidung des dermaligen Succeſſionsfalles im herzoglichen Geſammthauſe Sachſen⸗ Gotha. Von Dr. B. W. Pfeiffer. Von K. E. S. V. Codice diplomatico colombo-americano, ossia Rac- colta di monumenti originali e inediti, spettanti a Gristoforo Colombo, alla scoperta ed al governo dell’ America. Publicato per ordine degl’ illu- strissimi Decurioni della Cittaà di Genova. Von Karl Friedrich Neumann. Um vielen Wuͤnſchen zu genuͤgen und die Circulation des Hermes in den Leſegeſellſchaften ꝛc. zu erleichtern, habe ich mich entſchloſſen, in der bisherigen Erſcheinung einige Aen⸗ derungen eintreten zu laſſen. Demnach wird der Hermes nicht mehr vierteljaͤhrlich, ſondern in zwangloſen Heften erſcheinen, deren zwei, mit fortlaufender Numerirung der darin enthaltenen Auffaͤtze und fortlaufender Seitenzahl, einen für ſich beſtehenden Band bilden. Jedes Heft wird 12 — 13 Bogen enthalten und in blauem Umſchlag broſchirt ausgegeben; Titel und Inhalt zu einem Bande folgen mit dem zweiten Hefte. Der Preis eines na ift auf 2 Thlr. 12 Gr. feſtge⸗ ſetzt worden und wird je tes berechnet. 8 N N Ohren der Hermes von nun an nicht mehr an eine beſtimmte Zeit der Erſcheinung gebunden iſt, ſo kann man doch annehmen, daß jaͤhrlich vier Baͤnde oder acht Hefte er⸗ ſcheinen, die ſich von ſechs zu ſechs Wochen folgen follen. Ein Repertorium über den Inhalt des Hermes wird jedes⸗ mal zu vier Baͤnden gegeben, und beſonders verkauft. 3 Das zweite Heft des ſechsundzwanzigſten Bandes erſcheint Ende April 1826. Dit ältern Jahrgaͤnge des Hermes ſind zu folgenden erabgeſetzten Preiſen zu erhalten: e Aae 1819 — 24 (Nr. I — XXIV), mit alpha⸗ betiſchen Repertorien zu jedem Jahrgange. Sechs Jahr— gaͤnge. (1819 redigirt von Prof. Wilh. Traug. Krug, 1820 — 23 redigirt von F. A. Brockhaus, 1824 redigirt von Dr. Karl Ernſt Schmid.) Gr. 8. Geheftet. La⸗ denpreis 60 Thaler 8 Gr. Jetzt für fuͤnfundzwanzig Thaler. . (Einzeln koſten: 1819, 9 Thlr.; 1820, 8 Thlr. 16 Gr.; 1821 — 24 a 10 Thlr. 16 Gr.; ein einzelnes Heft von 1819 und 1820, 2 Thlr., von 1821 — 24, 2 Thlr. 12 Gr.; das Repertorium zu a Ra 1820 — 24 à 16 Gr.) Leipzig, d. ıoten März 1826. Fe F. A. Brockhaus. Soeben iſt erſchienen und in allen Buchhandlungen zu haben: Feſtſpiel mit Geſang und Tanz. Zur Secularfeier Udieissens Geburtstag wieblmann Aufgeführt auf dem Be in Leipzig un der Weißiſchen Stiftung iu Annaberg herausgegeben. 4 Gr. 8. Leipzig, Ernſt Fleiſcher. Geh. Preis 4 Gr. „Drum fol das heut'ge Feſt auch eine Stiftung gruͤnden, Die feinen Namen führt in Annaberg, Erziehungsanſtalt armer Kinder ſoll Des Kinderfreundes ſchoͤnes Denkmal werden.“ Zum Beſten einer Erziehungsanſtalt fuͤr arme Kinder wurde dieſe Dichtung der Preſſe übergeben, und vorſtehende, aus derſelben entlehnte Stelle wird den edeln Zweck am waͤrm⸗ ſten darlegen, zu vielen Herzen ſprechen, und ſicher einen reichlichen Abſatz bewirken. Den Ertrag werde ich ſeiner Zeit an die hieſige Behoͤrde der gedachten Anſtalt richtig ger langen laſſen. 1 Leipzig, März 1826. zum Beſten b i Ernſt Fleiſcher. — — Von der im vorigen Jahre von mir angekündigten Monographie der Gräser sind nun bereits mehre Hefte ] 5 dd 1 fertig, und werden unverzüglich unter dem Titel: Species Gramınumı iconibus et descriptionibus illustratae im Verlage der Buchliandlung der kaiserlichen Akade- mie der Wissenschaften zu St.- Petersburg erscheinen. Da bei der Dunkelheit und Verwirrung, in welcher | die Gattungen und Arten dieser schwierigen Familie befangen sind, über die Nützlichkeir des Unterneh- befang 1 esmal bei Ablieferung des erſten mens selbst kein Zweifel sein kann, so glaube ich dem botanischen Publicum nur über die Art er Bearbeitung und über die Form des Werks vorläufig folgende kurze Rechenschaft geben zu dürfen. Diese Monographie der Gräser, welche die Be- stimmung hat, alle bekannten Arten dieser Famili: in getreuen Abbildungen und genauen Beschreibungen zur allgemeinen und anschaulichen Kenntniss zu bringen, erscheint in Heften in klein Folioformat. Jedes Heft enthält 12 lithographirte Tafeln und ebenso viele Blät- ter Text, Die Blätter sind nicht paginirt, damit man späterhin Gattungen und Arten nach eber Methode ordnen könne; wol aber sind, zur Exleicliterung des Auffindens, auf dem Umschlage die Species unter fort- laufenden Zahlen aufgeführt. Jede Art ist in natür- licher Grösse, unter meiner Aufsicht und vollkommen kenntlich, wo es anging, mit der Wurzel gezeichnet, wobei überall getrocknete Originale zum Grunde ge- legt sind, weil die Gräser, deren es verhältnissmässig nur eine geringe Anzahl einheimischer gibt, allermeisst nur in IIerbarienexemplaren zur Ansicht kommen. | Die Analysen sind genau und in ansehnlicher Grösse dargestellt, die Beschreibungen ausführlich, übrigens nur der Hauptname mit dem Citat des Syst. Veget. von Römer und Schultes, späterhin meiner Disscrtationen, und am Ende das Vaterland des Originals angegeben. Definitionen und Excurse aber sind den Dissertationen vorbehalten, von welchen die zweite, die Gramina panica enthaltend, zum Druck bereit ist. Ich glaube jährlich 8 bis 10 Hefte dieser Monographie versprechen zu dürfen. Zehn Hefte machen einen Band aus, dem ‚alsdann Haupttitel und Register beigegeben werden wird. St,-Petersburg, 1835. 8 f Dr. C. B. Trinius, kaiserl. Leibarzt und Akademiker. Obgleich von dieser auf Kosten der kaiserl. Akad. der Wissensch. herausgegebenen und dadurch zugleich in ilırer Fortsetzung gesicherten Monographie der Grä- ser schon mehre Hefte vo!lendet sind, so konnte mit der letzten Schifffahrt vorigen Jahres gleichwol, un- vorhergesehener Umstände halber, nur das erste Heft versendet werden, dagegen mit der ersten Schifffahrt dieses Jahres die 5 bis 6 folgenden und im Herbst 1826 die letzten Hefte des ersten Bandes unfehlbar nachfol- gen werden. Jedes Heft, sowol Abbildungen als Text auf schönem Velinpapier, in geschmackvollem grünen Umschlage, kostet 1 Thlr. 20 Gr. Conv.-Geld und ist durch alle Buchhandlungen zu beziehen von Hemmerde und Schwetzchke, Commissionairs der Buchhandlung der kai - serl. Akademie der Wissenschaften zu St.- Petersburg. Halle, im Januar 1926, Unterzeihneter hat ſich entſchloſſen, ein „Lehrbuch der Mythologie für Toͤchterſchulen!“ und eine „Geſchichte der Deutſchen“ fuͤr denſelben Zweck drucken zu laſſen, wenn er durch Subfeription dazu in den Stand gefegt werden ſollte. Jenem liegen die von ihm ausgearbeiteten Hefte zum Grunde, nach welchen er die erſte Claſſe der von ihm gelei— teten Toͤchterſchule ſeit vielen Jahren unterrichtet. Er weiß zwar wol, daß man bereits mehre Mythologien fuͤr Frauen hat: aber keine von denen, die ihm bekannt geworden ſind, eignen ſich zu dem bezeichneten Zweck, und er hofft daher, daß ſein Unternehmen manchem Lehrer der weiblichen Jugend, ſowie dieſer ſelbſt, nicht ganz unwillkommen ſein werde. Es fol von den Gottheiten der Griechen und Römer und von der mythiſchen Geſchichte jenes Volks alles das enthalten, was nach ſeiner Ueberzeugung zu dem Kreiſe der einem gebildeten Mädchen noͤthigen Kenntniſſe gehört, und wird ohne Beben: ken jeder Schuͤlerin in bie Hände gegeben werben koͤnnen. Die „Geſchichte der Deutſchen“ iſt nach denſelben Grund⸗ ſäͤtzen ausgearbeitet worden, welche der Weltgeſchichte für Toͤchterſchulen von demſelben Verfaſſer zum Grunde liegen, und von Allen, deren Urtheil bis zu ihm gedrungen iſt, ge— billigt worden find. Daß keine zum Unterricht der maͤnnli⸗ chen Jugend verfaßte ähnliche Lehrbuͤcher für die weibliche paſſen, wird jeder, der uͤber die Erziehung dieſes Geſchlechts nachgedacht und Erfahrung geſammelt hat, zugeben, da Vie— les, was den Juͤnglingen zu wiſſen, und ihnen wichtig iſt, nicht fuͤr Maͤdchen gehoͤrt, die dafuͤr vieles Andere mit Inter— eſſe hoͤren. Der Unterzeichnete ladet zur Subſcription auf beide Buͤ— cher ein, und bittet beſonders alle die, welche dem Unter— richte des weiblichen Geſchlechts ihre Kraͤfte gewidmet haben, und die Aeltern hoffnungsvoller Toͤchter um freundliche Mit— wirkung. Die Subſcription wird bis zu Michaelis 1826 anz genommen; doch bittet er, zu beſtimmen, wer fuͤr beide, und wer nur fuͤr eins jener Werke ſich verbindlich machen will. Der Subſcriptienspreis für die Mythologie iſt 1 Thlr., für die Geſchichte der Deutſchen 2 Thlr., und wird erſt nach Em— pfang des Exemplars entrichtet. Der Ladenpreis wird be— deutend erhöht werden. Jene ſoll zu Michaelis 1826, dieſe zu Oſtern 1827 erſcheinen, wenn der Unterzeichnete die ge— hoffte Unterftügung findet. Sammler werden erſucht, das ııte Exemplar als Freiexemplar anzunehmen. Jeder Sub: ſcribent erhält fein Exemplar frei zugeſchickt. 5 Fr. Noͤſſelt, Prediger in Breslau. Bei W. Engelmann in Leipzig iſt ſoeben erſchienen: Die Productionskraft der Erde, oder die Entſtehung des Menſchengeſchlechts aus Naturkraͤften. Von — C. F. Werner. Nach des Verfaſſers Tode herausgegeben von Heinrich Richter, viertem Lehrer an der Thomasſchule und außerord. Profeſſor der Phi⸗ loſophie an der Univ. Leipzig. Dritte verbeſſerte und vermehrte Auflage. Gr. 8. 26 Bogen auf weißem Druckp. Preis 1 Thlr. 16 Gr. Anſichten uͤber die Grundkraͤfte, uͤber das Beſtehen der Erde, uͤber die Entſtehung und Fortbildung des Menſchenge— ſchlechts, und uͤber die Fortdauer des menſchlichen Bewußtſeins nach dem Tode, hergeleitet aus Naturkraͤften, machen den Inhalt dieſes hoͤchſt intereſſanten Buchs aus, deſſen fruͤhere Auflagen ſich eines allgemeinen Beifalls erfreuten. Der Verleger darf hoffen, daß dieſer dritten durchaus verbeſſerten Auflage eine noch guͤnſtigere Aufnahme werden wird, da der als Schriftſteller ruͤhm— lichſt bekannte Bearbeiter thaͤtig bemüht geweſen iſt, frühere mangelhafte Anſichten zu berichtigen, um da zu ergaͤnzen, wo Werner'ſche Andeutungen eine weitere Ausfuͤhrung erheiſchten. Bei Heinrich Wilmans in Frankfurt a. M. iſt ſoeben erſchienen und an alle Buchhandlungen verſandt: Denkwuͤrdigkeiten Indiens. Enthaltend eine kurze geographiſche Beſchreibung von Oſtindien, nebſt einer gedraͤngten Geſchichte Hindoſtans, von den fruͤheſten Zeitaltern bis zu Ende der Marquis-Haſting'ſchen Ver— waltung im Jahr 1823, von R. G. Wallace, Esg. A. d. Engliſchen von F. L. Rhode. Gr. 8. Geheftet. 2 Thlr. 12 Gr., oder 4 Fl. 30 Kr. Rh. Indien, dieſes Land der Wunder, ſo reich an Natur— merkwuͤrdigkeiten und Denkmaͤlern eines grauen Alterthums, das dem Philoſophen, dem Natur- wie dem Geſchichtsforſcher einen ſo reichen Stoff zu Betrachtungen darbietet, iſt, im Allgemeinen, weniger noch bekannt, als es, ſeines hohen In— tereſſe wegen, fein ſollte. Um fo willkommner muß dem Pub— licum das Werk eines Mannes ſein, der, als Augenzeuge, manche ſeiner Vorgaͤnger zu berichtigen Gelegenheit hatte. Als ſolcher gibt er uns die Schilderung jener Laͤnder und Voͤlkerſchaften, ihrer Denkmaͤler und Inſtitutionen, und des jetzigen Zuſtandes derfetben unter engliſcher Herr— ſchaft; die Geſchichte der Niederlaſſungen der Europaͤer, der letzten Kriege der Englaͤnder in dieſem Lande. Dieſem iſt ein reichhaltiger Anhang geſchichtlicher und naturhiſtoriſcher Notizen und Schilderungen beigefuͤgt und durch ein vollſtaͤn— diges Sachregiſter die Brauchbarkeit des Werks fuͤr Leſer aller Art vermehrt und erhoͤht. In allen Buchhandlungen iſt zu haben: wie i Br i e fe durch die juͤngſt zu Dresden erſchienene Schrift: Die reine katholiſche Lehre, veranlaßt. Nebſt Mollard-Lefevre's und Joſeph Blanco's Berichten von ihrem Uebertritte zur evangeliſchen Kirche. Herausgegeben von Dr. H. G. Tzſchirner, Profeſſor der Theologie und Superintendent in Leipzig. Leipzig, bei Gerhard Fleiſcher. 1826. Geheftet. Preis 14 Gr. Indem der Verleger dem Publicum dieſe Schrift ankuͤn— digt, hat er nichts weiter zu bemerken, als daß ſie nicht eine Kritik des auf dem Titel erwaͤhnten Buchs, welches die Ver— anlaſſung zu ihrer Abfaſſung gegeben hat und blos beiläufig gewürdigt wird, ſondern vielmehr eine Erörterung der wich— tigſten Streitpunkte zwiſchen dem Proteſtantismus und dem Katholicismus enthaͤlt, welche der Herr Verfaſſer in ſeinem bekannten Werke: Proteſtantismus und Katholicismus aus dem Standpunkte der Politik betrachtet, entweder gar nicht oder doch nur gelegentlich beruͤhrt hatte. Es iſt daher die angekuͤndigte Schrift als eine Fortſetzung und Ergaͤnzung die— ſes Werks zu betrachten. Eine vielen Leſern willkommne Zugabe werden die aus dem Franzoͤſiſchen und Engliſchen uͤberſetzten Berichte des lio— ner Kaufmanns Mollard-Lefevre und des ſpaniſchen Geiſtli— chen Joſeph Blanco fein, in denen dieſe beiden Männer ers zählen, warum fie mit der Fatholifchen Kirche gebrochen und zu der evangeliſchen Kirche ſich gewendet haben. In meinem Verlage iſt ſoeben erſchienen und an alle ſo— lide Buchhandlungen verſandt worden: Lamberg, M. J. Gr. von, Geſchichte des Köniz: reichs England von Kaffiavellanus, 55 Jahre vor Chriſti Geburt, bis zur Regentſchaft König Georgs IV., den 6ten Februar 1811. In drei Bänden, Gr. 8. Erſter Band per complett 6 Thlr. Saͤchſ., oder 10 Fl. 48 Kr. Rh. Dieſes Werk, von dem ich hiermit dem Publicum den er— ſten Band uͤbergebe, fuͤllt eine in der geſchichtlichen Literatur bisher ſehr fuͤhlbar geweſene Luͤcke aus, da wir weder in uns ſerer Mutterſprache, noch in irgend einer fremden, ein aͤhn— liches beſitzen, welches in ſolch gedraͤngter Kuͤrze ei— nen fo großen Zeitraum umfaßt, und die Ereigniſſe in England ſowol als in den fpäter eroberten Colonien, mit ſolcher Aufmerkſamkeit aneinander reiht, und mit ebenſo viel Unparteilichkeit, als faßli⸗ licher, gefaͤlliger Schreibart darſtellt, weshalb es ſowol jeder Privatbibliothek zur Zierde gereicht, als ſich auch ganz beſpnders zur Anſchaffung für Leihbibliotheken eignet. Am zweiten Bande wird ſchon raſch gedruckt, ſodaß das anze im Laufe dieſes Sommers in die Haͤnde der Abnehmer kommt. Bamberg, im Maͤrz 1826. J. C. Dreſch. Beſtimmt erſcheint bis Pfingften: Das Schoͤnſte und Gediegenſte . aus Jean Paul's Schriften. Rechtmäßiger Auszug in ſechs Bänden; circa 2500 Seiten. Mit Portrait, Biographie, Charakteriſtik. Subſcriptionspreis jedes Bändchens in Taſchenformat 12 Gr., auf frenz. Papier 16 Gr., in Octav, Schreibpapier 18 Gr., Velinp. 1 Thlr. Durch die verſchiedenen Formate und Pa⸗ piere aufgehalten, gelten bis Ende Oſtermeſſe die billigen Praͤnumerationspreiſe fur das Ganze von 22 Thlr., 32 Thlr., 4 Thlr. und 5 Thlr. 5 Die competenteſten Richter haben das Nuͤtzliche, Ber: dienſtliche und Noͤthige eines wohlgeordneten Auszugs erkannt. Ein bekannter Schriftſteller und Kritiker gibt ihn, nennt ſich und ſpricht ſich naͤher in der Vorrede aus. Ausführliche Anzeigen, ſowie vom Deutſchen Dichterſaal, von Luther bis auf unſere Zeiten (zu gleichen Preiſen) ſind in allen Buchhandlungen zu haben und bei mir (wo auch bedeutende Freiexemplare). Leipzig, den 23ſten Maͤrz 1826. h Ernft Klein, Buch- und Kunſthaͤndler. Das Ganze der Thierheilkunde, nebſt allen damit ver— bundenen Wiſſenſchaften, oder Bücher der Thierarz⸗ neiwiſſenſchaft fuͤr Landwirthe, Cavalleriſten, Pfer— dezuͤchter, Thieraͤrzte und Pferdeliebhaber. Von Johann Nikolaus Rohlwes. Nach des Verfaſſers Tode fortgeſetzt von Seyfert von Tennecker. Erſter bis vierter Theil. Leipzig, F. A. Brockhaus. Gr. 8. Auf Druckpapier. 6 Thlr. 16 Gr. Erſter En: Von der Pferdezucht. 25 Bogen. Mit zwei Kupfern. 1822. 1 Thlr. 12 Gr. Zweiter Theil: I. Die wiſſenswürdigſten Theile eines Pfer⸗ des anatomiſch und vorzüglich phyſtologiſch dargeſtellt. II. Die Erkenntniß und Heilung der innerlichen Krank— heiten, mit Bezug auf die aͤußerlichen, welche von in⸗ nerlichen Urſachen veranlaßt werden. 28 Bogen. Mit einem Kupfer. 1823. 1 Thlr. 12 Gr. Dritter Theil, nach Rohlwes's Tode beendigt von Seyfert von Tennecker: Von der Erkenntniß und Heilung der aͤußerlichen Krankheiten, Verletzung und Verwundung der Pferde und aller Arten von Laͤhmung. 28 Bogen. 1824. 1 Thlr. 12 Gr. Vierter Theil, verfaßt von Seyfert von Tennecker: Die Hufkrankheiten, die Lähmungen, die Hautkrankhei⸗ ten, die Knochenbruͤche, die Darmbruͤche und Vorfälle, die Seuchen der Pferde, die Anwendung innerer und aͤu⸗ ßerer Heilmittel, das Engliſiren, das Caſtriren. 41 Bo⸗ gen. 1825. 2 Thlr. 4 Gr. Je weniger jetzt die Literatur der Pferdearzneikunſt prak⸗ tiſche Schriften uͤber dieſe Wiſſenſchaft aufzuweiſen hat, da die meiſten davon nur Theorie, ohne allen praktiſchen Werth, enthalten, und je ſeltner jetzt die erfahrnen praktiſchen Pfer— deärzte werden, die zugleich auch ihre gemachten Erfahrungen aufzuzeichnen verſtehen, jemehr iſt es an der Zeit ein Werk über dieſen Gegenſtand zu verbreiten, das eine reine prakti⸗ ſche Tendenz hat und blos auf Erfahrungen gegruͤndet iſt, die zu allen Zeiten ihren Werth behalten werden. Als ein ſolches Werk glaube ich obiges betrachten zu duͤrfen. Beide Verfaſſer find nicht nur als ſehr erfahrne praktiſche Pferde— aͤrzte, ſondern auch als wiſſenſchaftliche Schriftſteller uͤber ihre Kunſt ruͤhmlichſt bekannt, beide haben eine vierzigjaͤhrige pferdeaͤrztliche Praxis in dem ausgebreitetſten Wirkungskreiſe vor ſich, und als der verdienſtvolle Pferdearzt Rohlwes ſtarb, konnte die Fortſetzung und Vollendung dieſes Werks wol in keine beſſere Haͤnde kommen, als in die des Oberpferdearz— tes von Tennecker, deſſen Ruf als erfahrner, praktiſcher Pferdearzt fo anerkannt iſt, wie des verſtorbenen Rohlwes. Man findet in dieſem Werke Alles, was uͤber die Zucht der Pferde, die Heilung ihrer innern und aͤußerlichen Krankheiten und Verletzungen, vorzuͤglich ihrer ſo oft vorkom⸗ menden Laͤhmungen und allen dabei zu verrichtenden Operationen, ſowie uͤber den Hufbeſchlag derſelben, aus der Erfahrung gehoben, Belehrendes geſagt werden kann, ſodaß, wer dieſe Schrift beſitzt, die ſich vorzuͤglich auch für Cavalle⸗ rieofficiere eignet, eine kleine vollſtaͤndige Bibliothek uͤber die Pferdekunde hat, die alle uͤbrigen Schriften uͤber die Pferde— zucht und Pferdeheilkunde entbehrlich macht. Einladung zur Subscription Vollständige Beschreibung und Abbildung der sämmtlichen Holzpflanzen, welche in Deutschland wild anzutreffen, für : Waldbesitzer, Forstmänner und Freunde Natur. Herausgegeben von Krebs, herzogl. braunschw, Forstschreiber. der Unter obigem Titel wird ein Werk herausgegeben wer» den, welches nicht allein die ausführliche Naturgeſchichte, ſon— dern auch die pflegliche wirthſchaftliche Behandlung und Be— nutzung der ſaͤmmtlichen in unſerm deutſchen Vaterlande wild wachſenden Holzpflanzen, nebſt deren naturgetreuen Abbildung enthaͤlt. Das ganze Werk wird bis Oſtern 1828 vollendet ſein, und zur Erleichterung des Anſchaffens, in monatlichen Heften, groß Folioformat, herausgegeben, wovon das erſte Heft Ausgangs Juni d. J. erfolgt. Jedes Heft enthält 6 Holzpflanzen abgebildet und beſchrieben, und koſtet, in der bis naͤchſte Johannis beſtehenden Subſeription, ſchwarz 18 Gr., illuminirt 1 Thlr. 4 Gr., welcher Preis gegen die der bis⸗ her erſchienenen aͤhnlichen Werke gewiß ſehr billig gefunden werden wird. Tora Die unterzeichnete Buchhandlung hat den Vertrieb für den Buchhandel übernommen. Sammler von Subſcribenten, welche ſich direct an die Verlagshandlung wenden, erhalten auf vierzehn das funfzehnte Heft gratis (Buchhandlungen koͤnnen jedoch keine Freiexemplare zugeſtehen). Jeder Subſcribent macht ſich ohne Ausnahme auch auf das ganze Werk ver— bindlich. a Helmſtaͤdt, im Maͤrz 1826. C. G. Fleckeiſen'ſche Buchhandlung. —— / Literariſcher Anzeiger. (Zu den in der Buchhandlung von F. A. Brockhaus in Leipzig erſcheinenden Zeitſchriften.) * ß RER 24806, — — i i i i b Converſations.⸗Blatte, der Iſis und den Kritiſchen Annalen der Diefer Literarische Anzeiger, wird delgelegt ober begeht tet, und betragen die Inſertionsgebuͤhren fuͤr die Zeile 2 Gr. Medicin beigelegt oder beigehe Anzeige fuͤr Naturforſcher und Botaniker. Nachſtehende äußerſt wichtige naturwiſſenſchaftliche Werke ſind durch jede gute Buchhandlung von Unterzeichnetem zu be⸗ ziehen: Ä HISTOIRE NATURELLE DES MAMMIFE- RES, avec des figures originales, coloriées, dessinées d’apres des animaux vivans. Ouvrage publié sous l’autorite de administration du Museum d'histoire naturelle, par M. Gxor- sroxr SATNT-IILA IRE, professeur de zoologie au Museum, et par M. FnpDEUIC Cuvrxn, chargé en chef de la Menagerie royale. Paris, 1824 et 1825. Die erſten vierzig Lieferungen dieſes Werks, 240 mit der größten Sorgfalt colorirte Figuren enthaltend, bilden vier Baͤnde, in welchen dieſe Figuren nach methodiſcher Ordnung claſſificirt find. Sie find auf Jeſuspapier in Folio gedruckt, und werden entweder cartonnirt oder in Mappen gelegt, je nach dem Wunſche der Kaͤufer, geliefert. Preis der vier Bände 152 Thlr. 20 Gr. Saͤchſ., oder 275 Fl. Rhein. Vom fuͤnften und ſechsten Bande ſind die erſten zwoͤlf Lieferungen erſchienen, jede zu 4 Thlr. 4 Gr. Saͤchſ., oder 7 Fl. 30 Kr. Rhein. Die folgenden Lieferungen erſcheinen von Monat zu Monat. FLORA BRASILIAE MERIDIONALIS, auctore Aucusto ve Saınt-Hırarıne, reg.Scient. Acad. Paris., necnon Societ. Philom. et Hist. nat. Paris., Acad. reg. Scient. Ulissip., Phys. Genev., Caes. Laeop., Carol. Nat. Curios,, Soc. Scient. Aurel., Linn. Calvad. Accedunt tabulae deli- neatae a Tunrınıo aerique incisae. Regiae Majestati consecratum. Parisiis, 1825 84. Dieſe Flora von Braſilien wird fuͤr den oͤſtlichen Theil Amerikas dasjenige werden, was die der Herren von Zum⸗ boldt und Nunth für die weſtliche Kuͤſte iſt. Da nun beide Werke eigentlich nur Ein Ganzes bilden, ſo wird gegenwaͤr— tig angezeigtes mit eben ſolchen Lettern, wie die Nova ge- nera, und in denſelben Formaten gedruckt. Das Werk wird aus drei Baͤnden beſtehen, welche in zweimonatlichen Lieferungen erſcheinen. Die erſten vier Lie⸗ ferungen ſind fertig. Preis einer jeden in 4., auf geglaͤtteten Jeſuspapier, mit acht bis zehn ſchwarzen Kupfern und 5 Bogen Text, 4 Thlr. 4 Gr. ; Saͤchſ., oder 7 Fl. 30 Kr. Rh. in Folio, auf geglättesem Jeſusvelinpapier von Annonay, mit colorirten Kupfern und acht Bogen Text, 16 Thlr. 16 Gr. Saͤchſ., oder 30 Fl. Rh. MEMOIRES DU MUSEUM D’HISTOIRE NA. TURELLE, par MM. les professeurs au Jar- din du roi. 4. Paris, 1815 à 1825. Die Vereinigung aller Zweige der Naturwiſſenſchaften im Muſeum und aller Mittel, ſie zu bearbeiten, gibt den Herren Profeſſoren Gelegenheit, neue Entdeckungen in der Mineralogie, Botanik, Zoologie u. ſ. w. bekanntzumachen, ſodaß ihre Memoiren nicht allein die praͤchtigen, ihrer Aufſicht anvertrauten Sammlungen kennen lehren, ſondern auch eine Zuſammenſtellung der Entdeckungen bilden werden, welche man jeden Tag in den verſchiedenen Zweigen der Naturge⸗ ſchichte macht. Dieſe Memoiren erſcheinen in Heften von zehn Bogen, jedes mit vier bis fünf auf das forgfältigfte geſtochnen Kur pfertafeln. Sechs Hefte bilden einen Band; zwei Bände eis nen Jahrgang. 5 g Sechs Jahrgaͤnge find bis jetzt erſchienen, von denen jes der 16 Thlr. 16 Gr. Saͤchſ., oder 30 Fl. Rhein. koſtet; zu⸗ ſammen alfo 100 Thlr. Saͤchſ., oder 180 Fl. Rhein. »Gegenwaͤrtig wird auf den ſiebenten Jahrgang ſubſcri⸗ birt, wovon auch zwei Lieferungen erſchienen ſind, und der Preis beider Baͤnde bei Unterzeichnung erlegt. MEMOIRES SUR LA FAMILLE DES LF. GUMES, par M. Auc. DR Cannporre, pro- fesseur d'histoire naturelle et directeur du jardin botanique de Académie de Geneve, correspondant de I'Institut de France, mem- bre des societes royales de Londres, Edin- burgh, Turin, Naples, Munich, Copenhagen, de la Societe de curieux de la nature etc. Paris, 1825. Dieſe Memoiren follten erft in den oben angezeigten des Museum d'histoire naturelle de Paris erſcheinen. Da jedoch ihre Anzahl ſich zu ſehr vermehrt hatte, um ohne große Verſpaͤtung in jene Sammlung aufgenommen werden zu koͤn⸗ nen, fo entſchloß ſich der Verfaſſer in Uebereinſtimmung mit dem Verleger, ſie als ein beſonderes Werk herauszugeben und ſie in demſelben Quartformat drucken zu laſſen, ſodaß ſie nun a jener Sammlung ein, auch im Aeußern gleiches, Ganzes ilden. Die Botaniker werden in dieſem Werke die Commentare vereinigt finden, welche die in dem Prodromus enthaltene kurze Ueberſicht der Familie der Schotengewaͤchſe ergaͤnzen. Die auf den Charakter dieſer Familie, auf die Tribus, aus welchen ſie beſteht, und auf die neuen oder wenig bekannten Gattungen bezuͤglichen Details, werden entweder durch aus— fuͤhrliche Beſchreibungen oder durch forgfältige Kupfer darge: ſtellt werden. Dieſer aus vierzehn Memoiren beſtehende Band wird un— gefaͤhr 500 Quartſeiten ſtark werden, 720 Kupfertafeln ent- halten, von denen 26 in Umriſſen und die übrigen ganz aus— gefuͤhrt ſind, und in Lieferungen von acht Bogen Text, nebſt acht bis neun Kupfern, erſcheinen. Jedes Kupfer hat feine Nummer. Die erſte und zweite Lieferung ſind erſchienen; die fol⸗ genden erſcheinen alle Monate. Preis einer jeden auf fein Papier, 2 Thlr. 12 Gr. Saͤchſ, oder 4 Fl. 30 Kr. Rh. auf groß Raſinvelin, 5 Thlr. 14 Gr. Saͤchſ., oder 10 Fl. Rh. Bei Empfang der erſchienenen Lieferung bezahlt man die letzte zugleich mit. T HISTOIRE DES PLANTES LES PLUS RE. MARQUABLES DU BRESIL ET DU PA- RAGUAY, comprenant leur description et des dissertations sur leur rapports, leurs usages, etc., avec des planches noires ou coloriees; par M. Aucuste pr SAIN T- HIEAInE, corres- pondant de Académie des sciences. Dediee ü sa Majeste tres-fidele. Paris, 1824. Dies Werk, auf feines großes Raſinpapier in 4. gedruckt, wird aus einem oder zwei Bänden beſtehen, und jeder Band in zehn Lieferungen von fuͤnf bis ſechs Bogen Tert mit fuͤnf bis ſechs Kupfertafeln getheilt werden. Sollten die einzelnen Memoiren zu ſtark werden, um eine Lieferung zu bilden, ſo werden deren zwei auf einmal ausgegeben, was ſchon mit den beiden erſten der Fall geweſen iſt. Bis jetzt ſind die erſten vier Lieferungen erſchienen. Preis einer, jeden g in 4., auf feinem großen Raſinpapier, mit ſchwarzen Ku⸗ pfern, 2 Thlr. 6 Gr. Saͤchſ., oder 4 Fl. Rh. — auf demſelben Papier, alle Kupfer colorirt, 3 Thlr. 2 Gr. Sädjf., oder 5 Fl. 30 Kr. Rh. — auf geglaͤttetem großem Raiſinvelinpapier, alle Ku⸗ pfer colorirt, 5 Thlr. Saͤchſ., oder 9 Fl. Rh. ESSAI SUR LE VOL DES IN SECTEs, et ob- servations sur quelques parties de la meca- nique des mouvemens progressifs de !’homme et des animaux vertebres; accompagnes de treize planches relatives aux organes du vol des insectes, etc.; par M. le chevalier J. CuabRizn, ancien officier superieur, corres- pondant de la Société d'histoire naturelle. Un vol. in 4. Paris, 1823. 5 Thlr. Sid. oder 9 Fl. Rh. N Da ich alle hier genannten Werke, über welche auch aus— führlihe Proſpectus bei mir und in allen Buchhandlungen gratis zu haben ſind, zu den pariſer Originalpreiſen ohne Erhohung anſetze, und daher dieſelben nur franco hier lie⸗ fern kann, fo iſt es billig, daß man auswärtigen Buchhand— lungen Bemühung und Porto vergüte. f Frankfurt a. M., im März 1826. Wilhelm Schaͤfer. Durch alle Buchhandlungen und Poſtaͤmter iſt zu be⸗ ziehen: Literariſches Converſatlons s Blatt. Redigtrt unter Verantwortlichkeit der Verlagshandlung. Jahrgang 1826. Monat Februar und März, oder Nr. 26— 75. Gr. 4. Auf gutem weißen Druckpapier. Von dieſem Blatte erſcheint (Sonntags ausgenommen), außer den Beilagen, taͤglich eine Nummer, oder im Jahr im Ganzen 300 Nummern, und iſt der Preis praͤnumerando fuͤr den ganzen Jahrgang 10 Thlr., für das halbe Jahr 5 Thlr. 12 Gr., und für das Vierteljahr 3 Thlr. Einzelne Blaͤtter koſten 1 Gr. 6 Pf. j l Fur die fruͤhern Jahrgänge dieſer Zeitſchrift gelten fol gende herabgeſetzte Preiſe: Literariſches Wochenblatt. 6 Bände, oder Jahrgan 1 A * 1818 — 20. (Erſter bis fuͤnfter Band, ae Ei 3 8 12 A RR ins OR Band, herausgegeben von F. A. . J 4. Ladenpreis 25 Thlr. Jetzt (Einzelne Bände a 4 Thlr.) n * Se Literariſches Converſations-Blatt. 8 Bände, oder Jahrgan 1821 — 24. (Herausgegeben unter Berau teur An Verlagshandlung.) Gr. 4. Ladenpreis 40 Thlr. Jetzt . (Der Jahrgang 1825 koſtet 10 Thlr.) erden beide Folgen „Wochenblatt“ und „Lit. Con⸗ verſations-Blatt“ zufammengen ich fie fü 25 Shin) f l genommen, ſo erlaſſe ich ſie fuͤr Leipzig, d. ı5ten März 1826. F. A. Brockhaus. Neue Verlagswerke von Joh, Leonh. Schrag in Nürnberg zur Leipziger Oſtermeſſe 1826. Buchner, Prof. J. A., Vollſtändiger Inbegriff der macie in ihren Grundlehren und Nabe ee TEie Sen ir 185 und Apotheker. 8. ierte Lieferung. 2 Thlr. 12 Gr., oder 3 Fl. 45 Kr. Fuͤnfte Lieferung. 3 Thlr., oder 4 Fl. Kr 15 — re 1 der Chemie. - rſter Band, mit einer Kupfertafel. 2 Thlr. 3 oder 3 Fl. 45 Kr. ar ” See Ddͤring, G., Albrecht der Weiſe, Herzog von Baiern. ee e in fünf Aufzuͤgen. 8. 18 Gr., oder 1 Fl. 12 Kr. ae Germaniae compendium sect. I. Plantae anerogamicae sue vasculosae. Scripseruns M. J. luff et C. A. Fingerhuth, Tom. 1. 1 Auf feinem Schreibpapier 3 Thlr., oder l. 30 Auf Druckpap. 2 Thlr., oder 3 Fl. 3 „ Die beiden Bände in ı2. Format. Auf Schreibpap. 6 Thlr., oder 9 Fl. Auf Druckpap. 4 Thlr., oder 6 Fl. j Fuchs (Akademiker in Münden), Ueber ein neues nugbares Product aus Kieſelerde und Kali (bei tem 9 Hoftheater zu Muͤnchen, als Schutzmittel gegen das Feuer in Anwendung gebracht). Gr. 8. 9 Gr., oder 36 Kr. Goldfuß, Prof. G. A., Grundriß der Zoologie, zu Vorle⸗ ſungen beſtimmt. 8. 3 Thlr., oder 4 Fl. 30 Kr. Hollunder, C. F., Verſuch einer Anleitung zur minera⸗ lurgiſchen Probirkunſt auf trocknem Wege. Ein Hand⸗ buch fuͤr angehende Probirer, rationelle Huͤttenleute, Ana— lytiker, Apotheker, Fabrikanten, Metallarbeiter, Technolo— en und für Freunde der angewandten Naturwiſſenſchaft uͤberhaupt. Nach eigenen Erfahrungen, und mit Benutzung der neueſten Entdeckungen. Zwei Theile. Gr. 8. 2 Thlr. 16 Gr., oder 4 Fl. Die Lehre vom Geſchlecht und don der Beugung hochdeutſcher Subſtantive. Mit Ruͤckſicht theils auf die Vervollſtaͤndigung theils auf die wiſſenſchaftliche Begründung dargeſtellt. Gr. 8. 12 Gr., oder 45 Kr. Oeſterreicher, Dr. J. H., Verſuch einer Darſtellung der Lehre vom Kreislaufe des Bluts. 4. In Umſchlag gehef⸗ tet. 1 Thlr. 9 Gr, oder 2 Fl. 24 Kr. Sechs Blätter zu de la Motte Fouqusé's Undine, nach Zeichnungen von C. Kolbe in Berlin, geſtochen von C. Barth, A. W. Boͤhme, M. Eßlinger und Fr. Geißler. In den erſten Abdruͤcken gr. Med. 8. 1 Thlr. 12 Gr., od. 2 Fl. 45 Kr. 1X11 ˙ -A ²˙¹-m. ̃ : . ame wegen ef; pa Archiv für die geſammte Naturlehre, in Verbin⸗ dung mit mehren Gelehrten herausgegeben vom Prof. K. W. G. Kaſtner. Dritter Jahrgang, 1826, in zwoͤlf mo⸗ natlichen Heften, oder VIiter, VIIIter und IXter Band. Gr. 8. 8 Thlr., oder 14 Fl. 24 Kr. nackt Nepertorium fur die Pharmacie, unter Mitwirkung des Apothekervereins in Baiern. Herausgegeben vom Prof. J. A. Buchner. XXIIIſter Band, in drei Heften. 1 Thlr. 12 Gr., oder 2 Fl. 45 Kr. In der Michgelismeſſe 4825. Buchner, Prof. J. A., Grundriß der Phyſik, als Vorbe⸗ reitung zur Chemie, Naturgeſchichte und Phyſiologie. Mit zehn Kupfertafeln und vierzehn Tabellen. 8. 2 Thlr. 12 Gr., oder 3 Fl. 45 Kr. N Gruithuiſen, Prof. Fr. P., Gedanken und Anſichten über die Urſachen der Erdbeben nach der Agregationstheorie der Erde. Gr. 8. 9 Gr., oder 42 Kr. 3 Roth, C. L. (Rector am Gymnaſtum zu Nürnberg), Verſuch uͤber Bildung durch Schulen chriſtlicher Staaten, im Sinne eee Kirche. 18 Kr. In allen Buchhandlungen iſt zu haben: BIB LIOTHE QUE HISTORIQUE. N Deux volumes. ı Thlr. Die zwei erſten Bändchen dieſer neuen Sammlung ent⸗ halten: 8 MEMOIRES DE MADAME LA MARQUISE DE LA ROCHEJAQUELIN. Kenner der Literatur der neueſten Geſchichte haben ſchon längft dieſen Memoires den Preis zuerkannt, vor allen, die uͤber die Epoche der franzoͤſiſchen Revolution erſchienen ſind. Abgeſehen davon, daß ſie eine hoͤchſt intereſſante Lecture ge— waͤhren, ſind ſie, wegen ihres einfachen und dabei ſehr cor— recten Styls, zu einem Leſebuch fuͤr junge Leute geeignet, die neben der Uebung in der Sprache zugleich auch eine angenehme Unterhaltung ſuchen. Jena, d. 16ten März 1826. Bran'ſche Buchhandlung. Berlin, im Verlage von Duncker und Humblot, tft erſchienen: 3 F r. Schoͤ ll, Entwurf eines hiſtoriſchen Gemaͤldes don Europa ſeit dem Anfange der franzoͤſtſchen Revolution bis zum pariſer Frieden von 1815. A. d. Franz. uͤberſetzt, mit Berichtigungen und Zus fägen des Verfaſſers und Ueberſetzers, von Ed. Cottel. Gr. 8. Fein Papier. Geh. 1 Thlr. 16 Gr. g A Zugleich iſt hiervon eine Ausgabe gemacht worden, wos durch das Werk ſich an 0 ; C. W. Koch's Gemälde der Revolutionen in Europa, feit dem Umſturze des roͤmiſchen Kaiſer— thums im Occident (als Ater Band). Gr. 8. Ord. Papier. 1 Thlr. 12 Gr. anſchließt, indem der Verf. es urſpruͤnglich als Fortſetzung dieſes Werks ausgearbeitet und zuerſt mit der dritten Aug: gabe des Originals herausgegeben hatte. In obigem Verlage iſt gleichfalls erſchienen: 12. Gr. 8. 18 Gr., oder 1 Fl. [Menzel (K. A.), Geſchichte unſerer Zeit, ſeit dem „Tode Friedrichs II. Zwei Baͤnde. 8. 4 Thlr. 16 Gr., fein Pap. 5 Thlr. 8 Gr. ö [Memoiren des Grafen Alexander von T —. Aus der franzoͤſiſchen Handſchrift uͤberſetzt. Erſter Band. 12. Geh. 2 Thlr. Luͤdemann (W. von), Zuͤge durch die Hochgebirge und Thaͤler der Pyrenaͤen im Jahre 1822. Mit zwei Karten. 8. Geh. 1 Thlr. 16 Gr. Mollien (G.), Reiſe nach Colombia, in den Jahren 1822 und 1823. In drei Abtheilungen: I. Reiſe nach Colombia. II. Geſchichte und Ver— faſſung der Republik Colombia. III. Geographiſch— ſtatiſtiſche Schilderung des Landes. Aus dem Fran: zoͤſiſchen uͤberſetzt vom Geh. R. Schoͤll. Gr. 8. Geh. 1 Thlr. 16 Gr. f Lamartine (A. de), Poésies. 3 vols. (Con- tenant: les Meditations, et Nouvelles medita- tions poetiques; La mort de Socrate; Le der- nier chant du pelerinage d' Harold; Le chant du sacre.) 12. 2 Thlr. 12 Gr. Les memes, pap. fin. 3 Thlr. Edouard; par l’auteur d’Ourika (Mad. la du- chesse de Duras). 12. Broch. 1 Thlr. Soeben iſt fertig geworden und durch alle Buchhandlungen und Poſtaͤmter zu beziehen: Allgemeine medicinische Annalen des neunzehn- ten Jahrhunderts. Neue Folgenreihe von ihrer zweiten einviertelhundertjährigen Periode an. In Verbindung mit dazu eingeladenen Gelchr- ten herausgegeben von Dr. Joh. Friedr. Pierer. Jahrgang 1826. Februar. Gr. 4. Preis des Jahrgangs von 108 Bogen auf gutem Druckpapier 6 Thlr. 16 Gr. Die aͤltern Jahrgänge dieſer Zeitſchrift find zu folgenden herabgeſetzten Preiſen zu erhalten: Die Folge von 1798-1825. 28 Jahrgaͤnge, nebſt 8 Hefe ten Supplemente. Gr. 4. Ladenpreis 163 Thlr. 8 Gr. Jetzt 45 Thlr. Die Folge von 1806—15. 10 Jahrgänge, nebſt 8 Heften Supplemente. Gr. 4. Ladenpr. 62 Thlr. Jetzt 18 Thlr. 16 Gr. Die Folge von 181118. 5 Jahrgänge. Gr. 4. Laden⸗ preis 37 Thlr. 8 Gr. Jetzt 12 Thlr. Die Folge von 1816-25. 10 Jahrgaͤnge. preis 66 Thlr. 16 Gr. Jetzt 20 Thlr. Die Folge von 1816—20. 5 Jahrgaͤnge. preis 33 Thlr. 8 Gr. Jetzt 12 Thlr. Die Folge von 1821—25. 5 Jahrgaͤnge. preis 33 Thlr. 8 Gr. Jetzt 12 Thlr. (Einzeln koſten: Jahrgang 17981810 à 4 Thlr. 8 Gr.; die Supplemente zu 1801 — 10, 3 Thlr.; Jahrgang 181112 a 8 Thlr. 16 Gr.; 1813—25 a 6 Thlr. 16 Gr.) Leipzig, den kſten März 1826. F. A. Brockhaus. Bei J. G. Heubner in Wien iſt ſoeben erſchienen: Oeſtreichiſche militairiſche Zeitſchrift. Jahrgang 1826. Ztes Heft. I. Ueber Maſſen des Fußvolks und deren Ge— Mit einem Plane. II. Ueber die Gr. 4. Laden⸗ Gr. 4. Laden⸗ Gr. 4. Laden⸗ Inhalt: fecht mit der Cavallerie. Entſtehung und Abſicht der beiden, in Frankreich erſcheinen⸗ den Zeitſchriften „Memorial de Pofficier du génie“' und „Mémorial de Partillerie.““ III. Beiſpiele für die Benu⸗ gung der Plane zur praktiſchen Erläuterung mehrer Theotien der Kriegskunſt. IV. Des k. k. Feldzeugmeiſters Grafen F. Kinsky geſammelte Schriften. V. Neueſte Militairveraͤnde⸗ rungen. : . Syſtematiſches Lehrbuch fuͤr Vorm uͤn der und Curatoren, auch zum Gebrauch für, Richter und Conſulenten, ver? faßt nach gemeinen und preußiſchen Rechten, mit bei⸗ gefuͤgten Formularen zum Inventario und zu Admini⸗ ſtrations- und Vormundſchaftsrechnungen. Von Ph. Zeller. Leipzig, F. A. Brockhaus. 1825. Gr. 8. 16 Bogen auf Druckpapier. 1 Thlr. Wenngleich in neuern Zeiten mehre Unterweiſungen der Vormuͤnder zur Führung der Vormundſchaften herausgekom⸗ men ſind, ſo hat es doch bisher an einem Buche gefehlt, aus welchem die Vormuͤnder und Curatoren nicht blos die Wiſſen⸗ ſchaft Vormundſchaften zu fuͤhren, ſondern auch die Kunſt, die Rechte ihrer Pflegebefohlnen den Geſetzen gemaͤß in vor⸗ kommenden Angelegenheiten derſelben, z. B. bei Erbtheilungen, Ehevertraͤgen u. dgl. mit Vorſicht wahrzunehmen, erlernen koͤnn⸗ ten. Der Verfaſſer hat nicht blos das Mangelhafte der fuͤr Vor⸗ muͤnder in den preußiſchen Ländern geſchriebenen Buͤcher, ſon⸗ dern auch den gaͤnzlichen Mangel eines Lehrbuchs fuͤr die Vormuͤnder in andern Ländern Deutſchlands ergänzt, und ſich dabei einer Sprache bedient, welche einem jeden nicht mit juriſtiſchen Kenntniſſen verſehenen Vormund verſtaͤndlich iſt und das Werk ſo abgefaßt, daß ein Vormund ſich in jeden Angelegenheiten ſeines Amtes daraus ſelbſt berathen kann. Es gibt ſolches aber auch ein Handbuch fuͤr Richter und Conſulenten in den preußiſchen und den uͤbrigen deutſchen Ländern ab, weil der Verfaſſer den Inhalt ſyſtematiſch geord⸗ net, und jede Lehre für erſtere, durch die angefuͤhrten Stel⸗ len des Allgem. Landrechts, der Cabinetsordres, Concluſen der Geſetzcommiſſion und Minifterialreferipte, für letztere aber durch die Geſetze des gemeinen Rechts, und die in den Gerichtsho⸗ fen Geſetzkraft habenden Meinungen der Rechtslehrer begruͤn⸗ det hat. ſchafts⸗ und Adminiſtrationsrechnungen enthalten ausführlis che und deutliche Muſter. ; Für Confirmanten. Friederich, Dr. G., Serena. Die Jungfrau bei und nach ihrem Eintritte in die Welt. Ein Er⸗ bauungsbuch für veligiös gebildete Toͤchter. Zwei Theile, mit zwei Kupfern. Dritte umgearbeitete und vermehrte Auflage. Geheftet. Auf Druck⸗ papier 1 Thlr. 21 Gr., oder 3 Fl. 20 Kr. Rhein. Auf Velinpapier 2 Thlr. 12 Gr., oder 4 Fl. 30 Kr. Rh. Inhalt: Das Feſt der Confirmation. — Des heiligen Nachtmahls erſte Feier. — Gebete und Betrachtungen in der Woche der Confirmation. — Gebete und Betrachtungen fuͤr den Conſirmationstag, die Beichte und die erſte heilige Nacht⸗ mahlsfeier. — Ueber die Beſtimmung der Jungfrau im All⸗ gemeinen. — Ueber das Gluͤck, ein reines Herz zu beſitzen und ſich zu erhalten. — Mittel, ſich ein reines Herz zu be⸗ wahren. — Religioſitaͤt, die Krone der Jungfrau. — Der Die beigefuͤgten Formulare zu Inventarien-, Vormund⸗ | [Briefe äber Friederich's Serena. Beruf der Jungfrau und die m umfaffenden Kenntniffe. — es. Hauslicher Sinn und haͤusliches Leben. ut Als Anlei- tung fuͤr Muͤtter und Erzieherinnen zum richtigen er 4 Bu 851 einem praktiſchen rzieher (E. Bernſtein). Geheftet. 4 Gr., ode 18 Kr. Rh. en Dt Friederich, Dr. G., Heltodor. Des Zünglings Lehrjahre. Fuͤr religiös gebildete Söhne. 5 1 Thlr. 18 Gr., oder 3 Fl. Rh. i Inhalt: Des Juͤnglings erſte Nachtmahlsfeier mit ih⸗ ren Nachklaͤngen. — Der Abſchied von dem aͤlterlichen Hauſe. E ueber die Beſtimmung des Juͤnglings im Allgemeinen. — Ueber die Pflege des Körpers und der Geſundheit. — Selbſt⸗ erkenntniß und Selbſtbeherrſchung. — Anbildung eines Charakters. — Das Leben in der Geſellſchaft und das Kan in der Natur. — Freundſchaft. — Das Leben in Gott und ee ue 5 . Ausbildung des eelenberufs. — Die Wahl des Berufs. — Vaterl iebe. dalle Sun.. 1 aterlandsliebe Hufnagel, E., Das Leben Jeſu von Naza⸗ reth. Fuͤr kindliches Herz, Beduͤrfniß und Leben. Zwei Theile, mit zwei Kupfern. Geh. 3 Thlr. oder 5 Fl. Rh. ! Obige Schriften find durch alle Buchhandlungen zu haben. 6 - J. D. Sauerländer. Einladung zur Subſeription auf er eine neue und ſehr billige, nach der letzten Driginale ausgabe bearbeitete Ueberfegung von Segur’s GETS TCHE Napoleons un der großen Armee im Jahr 1812. Wit vier Bildniſſen, vorſtellend: 1. Napoleon, 2. Murat, 3. Eugen, RN 4. Ney, RES" und einer guten Karte zur Ueberſicht des Feldzugs von 1812. In vier Theilen Taſchenformats, auf ſchoͤnem weißen Papier, und ſauber geheftet. Subſcriptionspreis 1 Thir. 12 Gr. Berlin, in der Enslin'ſchen Buchhandlung.: Das große Intereſſe, welches dieſes Werk in ganz Eu⸗ ropa erregt hat, läßt erwarten, daß eine Ausgabe zu einem fo außerordentlich billigen Preiſe eine allgemeine Theilnahme finden werde. Eine beſonders gedruckte ausfuͤhrlichere An— zeige, welche zugleich als eine Probe der Ausführung zu bee krachten iſt, und der das Bildniß Napoleons beigegeben iſt, kann in allen Buchhandlungen eingeſehen werden, und die Subſcribenten erhalten ſolche gratis. 0 Der Subſcriptionstermin wird zu Pfingſten, wo das erſte Baͤndchen fertig wird, geſchloſſen, und der Betrag erſt bei'm Empfang des erſten Baͤndchens bezahlt. Die Übrigen drei Baͤndchen folgen von drei zu drei Wochen. Alle Buchhandlungen nehmen Subfeription an, und die Verlagshandlung bittet, die Beſtellungen ſo bald als moͤg⸗ lich zu machen. f —— k ſſß— Likterariſche Beilage. Neue Buͤcher, die fo eben in der Baumgaͤrtnerſchen Buchhandlung zu Leip— zig, Peters ſtraße No. 112 erſchienen und an alle deutſche Buchhandlungen verſchickt worden find. Das Leben des Kaiſers Napoleon, nach Norvins und andern Schriftſtellern dargeſtellt von Dr. Bergk. zte Abtheilung, gr. 8. 1 Thlr. 3 Gr. ate Abtheilung, mit einer Abbildung 1 Thlr. 12 Gr. Der Verfaſſer dieſes aͤußerſt lehrreichen und anziehenden Werks war ſchon von dem erſten Auftreten Na po⸗ leons auf der Schaubuͤhne der politiſchen und militaͤriſchen Welt ein forgfältiger Beobachter dieſes außerordentlichen Mannes. Schon im Jahr 1797 gab er eine Lebensbeſchreibung des Generals Bonaparte heraus, welche innerhalb neun Monaten drei gänzlich umgearbeitete Auflagen noͤthig machte. Eigentliche Anekdoten findet der Leſer nicht in dieſem fo eben erſchienenen Leben Napoleons, ſondern eine raſch fortſchreitende, unpartheiiſche und vollſtaͤndige Erzaͤhlung deſſen, was Napoleon — der größte Held der neuern Zeit — gethan, gewollt und geſagt hat. Für die Anekdoten aus Napoleons Leben giebt der Verfaſſer ein anderes Werk unter dem Titel: Anekdoten (zum groͤßten Theil unbekannt) von Napoleon u. fe w. heraus, von welchem bereits 16 Hefte erſchienen find und das 17. unter der Preſſe iſt. Herr Dr. Bergk hat ſich 30 Jahre lang mit dem beſchäftigt, was Napoleon unternahm und wollte und da er alles ſammelte, was Aufſchluß uͤber dieſen außerordentlichen Mann geben konnte und der ſtrengen Wahrheit entſprechend erzaͤhlte, ſo wird man ſich leicht eine Vorſtellung von der Reichhaltigkeit, dem Lehrreichen und Anziehenden dieſer Lebens— beſchreibung Napoleons machen können. Mit Recht konnen wir es Allen, welche ſich eine vollftändige und richtige Kenntniß des Mannes unſers Jahrhunderts verſchaffen wollen, allen Beſitzern von Privatbibliotheken, allen Buͤcherverlei— hern u. ſ. w. empfehlen und man wird ſehen, welche wichtigen Aufſchluͤſe dieſes Werk über die neuern Ereigniſſe von 1795 — 1815 giebt. Das ganze Werk in 4 Theilen koſtet 5 Thlr. 12 Gr. Reiter ⸗ Katechismus, oder theoretiſcher Reit- Unterricht für alle Stände, Nach den reinen und wahren Regeln der Kunſt bearbeitet von Klatte, Koͤnigl. Preuß. Premier-Lieutenant von der Kavallerie-Lehr-Escadron zu Berlin. 8. br. 12 Gr. Das Bedürfniß wurde ſchon laͤngſt gefühlt, tiber die Reitkunſt eine kuͤrzere aber deutliche Anweiſung zu be⸗ ſitzen, welche der Lehrer dem Anfaͤnger mit Nutzen in die Hand geben und durch welche ſich ſogar Naturreiter alle Re— geln ber edlen Kunſt zu eigen machen koͤnnten. Der Autor hat dieſe Aufgabe auf eine eben fo einfache, als verſtaͤnbliche Weiſe gelößt und dieſes Werkchen kann mit Recht zur allgemeinen Aufmerkſamkeit empfohlen werden, da es ſich eben fo wohl zum Leitfaden beim Lehren, als zum Selbſtunterricht eignet. Wir fuhren den Inhalt zur beſſern Beurtheilung noch an. a l AA Von der Reitkunſt im Allgemeinen. Von dem Pferde im Allgemeinen. Von der Poſitur des Rei⸗ ters. Von der Führung, Von der Sattelung. Vom Aufſatteln. Vom Abſatteln. Von der Zaͤumung. Vom Auf⸗ zaͤumen. Vom Abzaͤumen. — Von der Reiterei. Vom Aufſitzen. Von den Huͤlfen. Vom Schritt. Von den Volten. Vom Zuruückgehn. Vom Trabe. Vom Gallopp. Vom Sprunge. Von der Carriere. Vom Abſitzen. — Von dem Benehmen des Reiters bei den verſchieden vorkommenden Widerſetzlichkeiten und In: arten der Pferde. Vom Nichtaufſitzenlaſſen. Von dem Scheuen der Pferde. Von dem Staͤtiſchſeyn. Vom Aug: ſchlagen. Vom Durchgehn. Vom Boden der Pferde. — Von der Dreffur des Pferdes. Von der Bearbeitung des Halſes. Von der Bearbeitung der Schultern und der Rippenbiegung. Von der Bearbeitung des Hintertheils. Katechismus der Mineralogie für Anfänger, und Liebhaber dieſer Wiſſenſchaft. ar Theil. Beſondere Oryktognoſie. Auch unter dem Titel: Katechetiſches Lehrbuch der Mineralogie fuͤr Lehranſtalten und zum Selbſtunterrichte von J. H., Goͤßel, Secretär bei der Koͤnigl. Naturalien⸗Gallerie zu Dresden. 8. br. 30 Bogen 1 Thlr. 6 Gr. Er Theil mit 8 Steindrucktafeln. 18 Gr. compl. Preis 2 Thlr.) Wir überliefern hier dem Publiko ein Werk, welches gewiß alle Beachtung verdient, da es eines der Lehrbuͤcher iſt, welches ſich, von allen weitläufigen Hypotheſen, Wiederholungen und Gitaten fern, bloß damit beſchaͤftigt, die Wiſſeuſchaft auf die lichtvollſte und klarſte Weiſe vorzutragen. Der Autor hatte durch feine Stellung die reichſten Mittel an der Hand, dem Werke die gehörige Vollkommenheit zu geben. Dle katechetiſche Form, die hier beibehalten ift, trägt zum leichten Ver: ſtaͤndniß vieles bei. Wir empfehlen dieſen Katechismus ſowohl dem Lehrenden, als dem Lernenden, als Leitfaden bei den Vorträgen über das Mineralreich, fo wie derſelbe auch für Liebhaber paßt, welche ſich eine genaue Kenntniß in der Wiſſenſchaft zu eigen machen wollen. Der erſte Theil koſtet 18 Gr. und der Katechismus iſt nun beendet. In Parthien finden bei den Preiſen der bei uns erſchienenen und erſcheinenden Katechismen bedeutende Begünſtigungen ſtatt. Verſuch uͤber die innern Sinne und ihre Anomalien, Starrſucht, Entzuͤckung, Schlafſucht und Intelligenzzerrüͤttung, phyſiologiſch, pathologiſch, noſographiſch und therapeutiſch bearbeitet von Dr. J. Friedlaͤnder, der Ruß. Kaiſ. Moskauiſchen phyſ. mediz. und der Willnai⸗ ſchen med. Geſellſchaft Mitgliede. er Thl. Phyſiologie der innern Sinne. Leipzig, 1826. 38 Bog. 2 Thlr. 16 Gr. Schon der Titel wird dem unpartheiifhen Leſer verrathen, daß der Charakter dieſes Werkes Originalitaͤt, Vollſtaͤndigkeit und Genauigkeit iſt. Er findet bier keine Wiederholungen fremder Theorien, kein polemiſirendes Ankaͤm⸗ pfen gegen die Meinungen Anderer, fondern die Reſultate vielfacher und bewährter Erfahrnugen, eigener, hoͤchſt intereſ— fanter Beobachtungen, verbunden mit den Reflexionen eines ſcharfſinnigen, nuchternen Geiſtes, welcher prüfte, ehe er verwarf oder annahm: er ſtoͤßt nicht, wie faͤſt immer in Schriften dieſer Art, auf ungegründete Hypotheſen und unhalt- bare, bloß am Schreibtiſche zuſammengeſetzte Theorien, ſondern wird auf geebnetem Wege von Erfahrung zu Erfahrung geleitet, mit denen er zugleich den Beweis für den Schluß, welchen der Verfaſſer ſelbſt daraus zieht, erhält und er wird durch keine ſchwuͤlſtige, gefuchte oder unverftändlihe Sprache gehindert, dem Verfaſſer mit Leichtigkeit zu folgen. Grund— liche Gelehrſamkeit und Reichthum an Erfahrungen, fo wie ein aͤußerſt richtiger Blick ſprechen ſich auf jeder Seite aus, und wenn der Verfaſſer eines Theiles ſorgſam darauf bedacht geweſen iſt, den Vorwurf der Unvorſichtigkeit in Benutzung mancher Erſcheinungen in der Phyſiologje und Pathologie, in Schluͤſen und Behauptungen von ſich entfernt zu halten, fo hat er durch eben fo viel Unbefangenheit in Behandlung ſolcher Gegenſtaͤnde bewieſen, deren Seltſamkeit und Uner— klaͤrlichkeit gewohnliche Menſchen leicht verführt, ſie als Irrthuͤmer und Taͤuſchungen zu betrachten und zu verſpotten. Niemand wird dieſes Werk unbefriedigt aus der Hand legen, beſonders aber werden jüngere Aerzte, die darin niederge— legten phyſiologiſchen Beobachtungen und Grundſaͤze mit dem größten Nutzen leſen und dadurch auf den rechten Wet zu einer wahren Pſpchologie geleitet werden. Neue Buͤcher, die ſo eben im Induſtrie-Comptoir zu Leipzig, Petersſtraße No. 112 erſchienen und an alle Buchhandlungen verſchickt worden ſind. Dr. Martin Luther's Buͤchlein wider den Tuͤrken. Herausgegeben von Panſe. 8. br. 8 Gi. Der Herausgeber ſagt in der dem Bichlein vorausgeſchickten Vorrede: Lieber Leſer! Du empfaͤngſt hier ein Büchlein, daß ich um alle Schätze der Welt nicht hingeben möchte, nicht als wenn es eine große politiſche Wichtigkeit hätte und jemals im Stande wire, auf den Gang der heutigen Begebenheiten einen entſcheidenden Einfluß zu äußern; nicht als wenn es die Regenten der proteſtantiſchen Erde vermögen konnte, einen waͤrmern Blick nach Oſten zu werfen, wo die Griechen um Recht und Eigenthum kämpfen; auch nicht, als wenn es größere Aufſchluſſe über die Türkey und ihre Be— wohner daͤrboͤte, als wir besitzen, oder als wenn es durch Schilderungen von Unmenſchlichkeiten und Barbarei uns eine heißere Thraͤne entlocken konnte, als die iſt, die wir der Noth und dem Unglück unferer hriftlichen Bruder weihen: ſon⸗ dern weil Luther mit dem Menſchen, dem gebietenden, fo wie mit dem Knechte Gericht hält, und dieſer genau noch ders ſelbe iſt, wie vor 300 Jahren, wo das Büchlein geſchrieben wurde und (fährt er weiter unten fort) weil Rom noch Nom iſt, weil, obgleich keine Scheiterhaufen mehr lodern, wieder Juguiſitionen errichtet werden und Jeſuiten in mancherlei Geſtalt und mancherlei Rede zu uns kommen, deshalb gebe ich dieſes Büchlein heraus. Das neiſte darin iſt noch richtig, fährt er fort, ja fo richtig, daß man Geiſter aus vergangenen Jahrhunderten gufwecken möchte, um es zu fagen, denn nur die Todten dürfen die Wahrheit offenbaren. . Anekdoten (zum groͤßten Theil unbekannt) von Napoleon, zur Erläuterung feiner Denk- und Gemuͤthsart und feiner Thaten. Nach dem Engl. des Herrn W. H. Ireland, fo wie nach vielen andern franz. und engl. Schriftſtellern bearb. 2s Heft. Mit 1 Kpfr. ate verb. Aufl. 8. br. 9 Sr. Dieſe Anekdoten, welche für jedermann eine eben fo. belehrende als unterhaltende Lekture gewähren, heben Zirge von Napoleons Geiſt und Herz heraus, von denen Viele noch wenig bekannt find und ſtellen den beruhmteſten Mann der neueſten Zeit bald in dem anziehendſten Lichte, bald in einem Contraſte dar, welcher von feinen Zeitgenoſſen ſehr abweichend iſt. Dieſe neue Auflage hat der Verbeſſerungen Mehrere erhalten und macht mit Recht auf die Aufmerkſamkeit des Publikums Anſpruch. * Lebensart und Sitte in Lehren und Beifpielen für die weibliche Jugend. Eine von der franzoͤſiſchen Academie gekroͤnte Schrift von Madame Campan. Mit 1 Titelkupfer. In elegantem Umſchlag. br. 12 Gr. Richt immer iſt der Beifall eines großen Publikums ein untruͤgliches Zeugniß für den Werth eines Buchs. Wenn aber ein moraliſches Werk noch dazu ein Werk, das für jene Klaſſen der buͤrgerlichen Geſellſchaft beſtimmt iſt, die in der Re— gel wenig oder nichts leſen, einen ſo reißenden Abgang findet, wie das Original dieſes unſtreitig beſten paͤdagogiſchen Werks der Frau Campan in Frankreich gefunden, ſo muß es wohl vortrefflich ſeyn. Die Ueberſetzung gleicht dem Original. Pranumerationg- Anzeige zu dem im Laufe dieſes Jahres beginnenden Werke: Allgemeine Encyklopaͤdie der geſammten Land⸗ und Haus wirthſchaft der Deutſchen, mit gehöriger Beruͤckſichtigung der dahin einſchlagenden Natur- und andern Wiſſenſchaften. Ein wohlfeiles Hands, Haus- und Huͤlfsbuch für alle Stände Deutſchlands; zum leichtern Gebrauch nach den zwoͤlf Monaten des Jahres in zwoͤlf Baͤnde geordnet, mit den noͤthigen Kupfern, Tabellen, ſo wie mit einem ganz ausführlichen Generalregiſter über alle zwölf Bande verſehen. Oder allgemeiner und immerwaͤhrender Land- und Hauswerthſchafts- Kalender. Zur Bearbeitung der einzelnen Zweige dieſes Werks haben ſich Herr Prof. Dietrichs, K. Oberthierarzt zu Berlin, Hr. Prof. Fiſcher zu Greifswalde, Hr. Hofr. Franz in Dresden, Hr. Jugendlehrer Gruner in Mednitz, Ritter Franz v. Heintl in Wien, Hr. Gebeimrath Hermbſtaͤdt in Berlin, Hr. Prof. Heuſinger in Würzburg, Hr. Paſt. Heuſinger in Hayng, Hr. Ads miniſtrator Koppe in Reichengu, Hr. Paſt. Krauſe zu Taupadel, Hr. Prof. Oſann zu Berlin, Hr. Heinr. Schubarth, Secret. d. ökon. Geſellſ. d. Koͤnigr. Sachſen zu Dresden, Hr. Prof. Schuͤbler zu Tubingen, Hr. Oekonomierath Beruhardt Petri zu Thereſſenfeld, Herr Ober forſtrath Pfeil zu Berlin, Herr Rittergutsbeſitzer Teichmann zu Muckern und mehrere andere Gelehrte verbunden, deren Namen wir uns vorbehalten, in einer in Kurzen erſcheinenden ſpeciellen. Ueberſicht des ganzen Werks zu nennen. Herr Dr. Putſche zu Wenigenjena hat die Redaction des Werks uͤbernommen. Die neue ſten und koſtbarſten Werke des In- und Auslandes find herbeigeſchafft worden, um bei der Herausgabe unſerer Encyclopaͤ— die mit benutzt werden zu Eönnen, fo daß man ſowohl nach dem Werth der Schriftſteller, als auch nach den Mitteln, die der Redaction zu Gebote ſtehen, wohl nur etwas hoͤchſt Vollſtaͤndiges und Gediegenes erwarten darf. Loudons Ency- clopedia of Agriculture liegt, als das neueſte größere engliſche Werk uber Ackerbau, der Redaktion ebenfalls vor, welche das Neue aus demſelben, das die Aufmerkſamkeit des deutſchen Landwirths verdient, aus dem Vielen, welches nur für England anpaſſend iſt, ſondern und davon an dem gehörigen Orte Gebrauch machen wird. Wir laden alle Landwirthe hierdurch ein, durch Einzeichnung in den Pränumerationsliſten, die jede Buchhandlung Deutſchlands eroͤffnet hat, von den bedeutenden Vortheilen und Erleichterungen zu genießen, welche mit der Vorausbezahlung verbunden find, Wir werden den enggedr. Bogen auf Druckpapier No. 1 zu 8 Pf. und auf Schreibpapier No. 2-1 Gr. Die Prinumerationen auf den erſten Band von circa ao Bogen beträgt für die Ausgabe No. 1 einen Thaler und für die Ausgabe No. 2 einen Thaler und zwoͤlf Groſchen, bei Ablieferung des erſten Bandes wird der kleine Mehrbetrag auf den erſten Band nachgezahlt und zugleich wieder mit der obigen Summe auf den zweiten Band praͤnumerirt u. ſ. f. Der ſpaͤter eintretende Ladenpreis wird bedeutend erhoͤht werden. Leipzig, im Monat März 1826. Baumgartner ſche Buchhandlung. | Prannmerationg = Preis liefern. — Ueber die im Verlage des Induſtrie-Comptoirs zu Leipzig erſcheinende neue Zeitſchrift: Der Eremit in Deutſchland. Eine Schrift uͤber Sitten und Gebraͤuche des neunzehnten Jahrhunderts, herausgegeben von Panſe; ſagt die zu Straßburg erſcheinende Bibliorheque Allemande, journal de litterature etc. tom. I. No. 2. pag. 207 Folgendes: Noch ein neues Journal!! — Man hüte ſich jedoch unſer Erſtaunen darüber übel auszulegen; denn keine pe— riodiſche Schrift Deutſchlands verdient vielleicht mehr die Gunſt der Franzoſen, wie dieſe. Schon der Titel: der Eremit von Deutſchland, iſt anziehend, denn er verdankt ſein Daſeyn eigentlich dem beruͤhmten Eremiten, den Frankreich be— fist. Iſt dieſe neue literariſche Erſcheinung im Mittelpunkte von Deutſchland nicht eine ſchmeichelhafte Anerkennung jener neueſten Gattung von Schriften, die unſer liebenswürdiger Moraliſt Joui erſchuf? auf deren Grundidee noch kein einheimi- ſcher und auswaͤrtiger Schrfftſteller je vor ihm gefallen war. Indem das wahre Verdienſt Joui's ſowohl in Frankreich, als im Auslande, welches durch Ueberſetzungen feine Werke vervielfältigte, hohe Bewunderung erwarb, glaubte er wohl nicht, daß feinem Ruhme noch eine Vergrößerung werden könne und nun erſcheint ihm ein Nachfolger aus der Freinde, der feinen Schriften das Recht der Erſtgeburt einraͤumt und dadurch feinem Ruhme die Krone aufſetzt. Der Eremit von Deutſchland wird eine große Lucke ausfüllen, die man vorzuͤglich in unſern Tagen, bei der Menge von Zeitſchriften, welche jenes Land nach allen Seiten üͤberſchwemmen, nicht ohne Erſtaunen bemerken konnte. Bisher ſtets damit beſchaͤftigt, die Wißbegierde der Gelehrten zu befriedigen, hatte noch keiner der deutſchen Journaliſteg daran gedacht, ſich mit der beſcheidenen Beobachtung der geſellſchaftlichen Sitten und Gebraͤuche abzugeben und feine Mit- bürger über die Laͤcherlichkeiten und Mißbraͤuche aufzuklären, welche dem Fortſchreiten der allgemeinen Civiliſation im Wege ſind. Dieſe Aufgabe zu loͤſen, hat ſich der Eremit in Deutſchland vorgeſetzt. Wir haben das erſte Heft der Zeitſchrift vor uns und konnen den Styl, den Geiſt und die Wahl der Artikel, die es enthalt, nicht genug loben. Wir werden oft aus dieſem Journal ſchoͤpfen, denn gewiß werden unſere Leſer Geſchmack daran finden, in das innere Leben und Weben eines Volks einzudringen, deren Ideen und Gewohnheiten uns ſeit dem Frieden beinahe ganz fremd geworden ſind. Die Biblio- cheque allemands giebt nun feinen Leſern die Ueberſetzung des im erſten Heft des Eremiten enthaltenen Aufſatzes: die Wah⸗ len. — Man darf glauben, daß dieſes Urtheil, welches von einer Seite ergeht, die auf keine Art der Partheilichkeit ver⸗ daͤchtig ſeyn kann, die beſte Vertheidigung der Zeitſchrift gegen eine einzelne haͤmiſche durch Perſöonlichkeiten herbeigefuͤhrte Verunglimpfung derſelben iſt: die ſich ſchon dadurch widerlegt, daß fie eine Ausnahme von dem allgemein guͤnſtigen Urtheil macht, welches Panſe's Eremit gefunden hat und welches die meiſten Zeitſchriften ausgeſprochen haben. Ankuͤndigung einer neuen gelehrten Zeitſchrift. Archiv fuͤr Cameralrecht und Staatsverwaltung. Zeitſchrift für ganz Deutſchland und alle angrenzenden Länder. Im Vereine mit mehr rern Gelehrten herausgegeben von Dr. Ernſt Moritz Schilling. Unter dieſem Titel erſcheint von Johannis d. J. an in der unterzeichneten Buchhandlung eine Zeitſchrift, welche das weite und wichtige Gebiet des Cameralrechts und der Staatsverwaltung umfaſſen wird. Es ift kaum noͤ⸗ thig, das hohe Intereſſe und die beſondere Wichtigkeit einer ſolchen Schrift anzudeuten. Die Haupttendenz derſelben wird immer das Rechtsgeſetz, als das Princip jeder Staatsverwaltung ſeyn; darauf wird überall hingewieſen und die ganze Ads miniſtration darauf »urückgeführt. Die Schrift wird: Forſt- und Jagd-, Berg- und Huͤtten⸗, Markt- und Stapel-Recht, Fi⸗ nanzverwaltung und Beſteuerung, Straßenbau, Militair-, Polizei-, Poſt- und Salz-Weſen umfaſſen und die wichtigſten dahin einſchlagenden Gegenſtaͤnde abhandeln. Sie wird in obiger Beziehung: 1) Abhandlungen und Eroͤrterungen einzelner Rechtsfaͤlle und Gegenſtaͤnde in ſtaatswiſſenſchaftlicher und juridiſcher cameraliſcher Hinſicht; 2) Anzeigen und Erfahrungen; 3) Fortlaufende Darſtellung der Veraͤnderungen der cameraliſtiſchen Geſetzgebung Deutſchlands und der angrenzenden Länder; 4) Kritiſche Beleuchtung der diesfallſigen wichtigſten Geſetze; 5) Anzeige uͤber alle in deutſcher und fremder Sprache erſcheinenden, in die Staatsverwaltung und das Cameralrecht gehoͤrenden Schriften, mit kurzer Kritik; 6) Auszuͤge oder Ueberſetzungen aus großern deutſchen oder auslaͤndiſchen Werken; 7) Ruͤgen und Berichtigungen; 8) Aufragen, Aufforderungen und diesfallſige Beantwortungen und 9) Biographien und Nekrologe verdienter Cameraliſten in ſich begreifen. Je ausgebreiteter demnach der Kreis dieſer Schrift iſt, deſto willkommner muß fie dem deutſchen Publikum ſeyn. Für den Politiker, den Regierungs-, Finanz-, Forſt⸗, Hütten = und Poſt-Beamten, dem Rechtsge⸗ lehrten, kurz für Jeden, dem die Aufſicht oder Verwaltungeines Theils des Staatshaushalts uͤbertragen iſt, wird das Archiv fo brauchbar als intereſſant ſeyn. ) Um daſſelbe fo wichtig und gehaltreich als möglich zu machen, hat der Herausgeber die Theilnahme der in Deutſch— land und im Auslande ruͤhmlichſt bekannten Maͤnner zu erhalten geſucht. Es haben ſich bereits der Staatsrath von Jacob in Halle, geh. Aſſiſtenzrath Lotz in Coburg, Regierungsrath Dr. Miller in Weimar, Oberforſtrath Dr. Pfeil in Ber⸗ lin, Hofrath Poli in Leipzig, Profeſſor Pohl daſelbſt, Oberforſtrath Graf Sponek in Heidelberg und einige Andere zum Beitritt erklärt. Noch andere, der geh. Regierungsrath Emmermann in Wiesbaden, Rath v. Meſeritz in Frankfurt g. M., Hofrath Dr. Nau in Heidelberg, find dazu eingeladen und es iſt deren Theilnahme zu hoffen. Dieſe Namen buͤr⸗ gen für die Reichhaltigkeit und Wichtigkeit der Schrift und geben die Gewißheit, daß jede, Erwartung reichlich befriedigt werden wird. Das Archiv wird nachftdem anzeigen, wer künftig als Mitarbeiter beitritt, da wir Hoffnung haben, noch mehrere wichtige Manner dafur zu gewinnen. Es erſcheinen jahrlich vorläufig vier Hefte, jedes ungefähr zwoͤlf bis höchſtens funfzehn Bogen ſtark. Der Preis jedes Heft's iſt auf 18 Gr. ord. beſtimmt worden. Alle Beitraͤge ſind an die Redaktion des „Archiv's für Cameralrecht und Staatsverwaltung,“ welche zur Aufnahme und Honorirung jedes gehaltreichen Beitrags bereit iſt, portofrei einzuſenden. Hinſichtlich der ordentlichen Mitarbeiter bedarf es jedoch der portofreien Einſendung nicht. Anonyme Beitraͤge werden nicht aufgenommen, doch bleibt auf Verlangen der Name des Verfaſſers verſchwiegen. Leipzig, im Monat Februgr 1826. Dr. Ernſt Moritz Schilling, verantwortlicher Redakteur. Baumgartner ſche Buchhandlung. — —— U ZZZ Literariſcher Anzeigen, (Zu den in der Buchhandlung von F. A. Brockhaus in Leipzig erſcheinenden Zeitſchriften.) Nr. XI. 1826. iefee Literariſche Anzeiger wird dem Literariſchen Converſations⸗Blatte, der Iſis und den Kritiſchen Annalen der 22 t ſch 5 edicin beigelegt oder beigeheftet, und betragen die Snfertionsgebähten für die Zeile 2 Gr. — ln An 2 e ige für Gelehrte, Bibliothekare, Buchhändler und alle Freunde der staatswissenschaftlichen und historischen Literatur. Bei Ludwig Oehmigke in Berlin wird nach der Ostermesse erscheinen: Woltersdorf, E. G., Jahrbuch der gesamm- ten Staats- und historischen Wissenschaften für 1824 und 1825. Gr. 8. Welcher Freund, Kenner und Forscher der histo- rischen Wissenschaften wünscht nicht eine Uebersicht der neuesten politischen Ereignisse, geographischen Ent- deckungen, der Veränderungen in dem Handel, und der Fortschritte der Industrie und Cultur überhaupt. J Dem Gelehrten, dem umsichtigen Kaufmanne, ja jedem Gebildeten muss ein Jahrbuch willkommen sein, welches eine möglichst vollständige Literatur der Staats- wissenschaft und der gesammten historischen Wissen- schaften Deutschlands und des Auslandes mit Nachwei- eung der Beurtheilungen der geographischen, statisti- schen, numismatischen, genealogischen, heraldischen und historischen Schriften und der Landkarten gibt, welche im nächst verflossenen Jahre erschienen sind; und zugleich auch die früher erschienenen, aber in den neuesten Jahrgängen der besten kritischen Zeitschriften erst beurtleilten Werke, also auch neue Ausgaben, ferner die bedeutendsten historischen Aufsätze der wichtigsten deutschen und auswärtigen Zeitschrif- ten anführt, und wenn es möglich ist, in der Kürze den Inhalt derselben und kürzere neue statistische An- gaben. Da der grösste Theil der ausländischen Zeitschrif- ten und Bekanntmachungen, wie auch einige deutsche kritische Blätter erst im folgenden Jahre in Deutsch- land in Umlauf kommen, so können sie auch erst im folgenden Jahrbuch aufgenommen werden. Alle diese aus melır als hundert Zeitschriften gezo- Br Angaben u. s. W. in möglichster Vollständig- eit gesammelt und systematisch geordnet, lie- fert oben genanntes Jahrbuch, Ein Gelehrter, der freie Musse geniesst, hat sie mit leidenschaftlicher Vorliebe zu literarischen Arbeiten, ganz diesem mühvollen Werke gewidmet, wird es auch künftig mit gleicher Amsigkeit fort- setzen und mit dem Anfang jedes Jahres das Jahrbuch für das verflossene liefern, in der Vollständigkeit, wel- che die hiesigen ihm offen stehenden reichlichen Quel- len der einheimischen und auswärtigen Literatur nur möglich machen, Es enthält also die gesammte Literatur der genann- ten Wissenschaften aus den deutschen Zeitschriften, des Jahres 1825 und der ausländischen seit der Mitte des Jahres 1824, bis zur Zeit des begonnenen Drucks des Jahrbuchs in Deutschland bekannt gewordenen Zeitschriften, im Auszuge. Der Umfang und die Voll- ständigkeit der Arbeit erhellt leicht aus der Anzahl der Artikel, deren z. B. der Abschnitt von der allgemeinen Staats wissenschaft 240 enthält, der der allgemeinen Erd- kunde 344, und der der allgemeinen Geschichte ge- gen 300. i Da auch den Ausländern diese Uebersicht ihrer ei- genen neuesten historischen und politischen Literatur, die ihnen selbst fehlt, willkommen sein muss, und da sie deutsche Sprache und Literatur jetzt mehr schätzen und studiren, so hat der Verf. ihnen durch einige Zei- chen die Aussprache des Deutschen zu erleichtern ge- sucht, auf deren Hauptschwierigkeiten linguistische Beschäftigungen mit mehren Fremden verschiedener Zungen ihn geleitet haben. 8 „Dieses mit grossem Fleiss und reifer literarischer Umsicht angelegte Verzeichniss der historischen und staatswirtlischaftlichen neuesten Schriften“, urtheilt Hr. Prof. Ritter, „wovon mir die vier ersten Druckbogen zugekommen sind, erscheint mir als ein sehr dankens- und wünschenswerthes Werk, ja als ein wahres Be- dürfniss für unsere Zeit im Fache der historischen Wissenschaften, welches auch sicher sich Bahn bre» chen wird, da es in Hinsicht des Reichthums alle andere ähnliche Anlagenzüberbieten wird, und die Aus- sicht auf ein regelmässi angelegtes Repertorium für diese Wissenschaften zu welches also allen Bib- liotheken, Sammlungen, Instituten und Privaten er- wünscht sein muss.“ (Alle in- und ausländische Buchhandlungen neh- men auf genanntes Werk Bestellungen an.) Tafhenausgabe einer Sammlung auserlefener Werke der neuern und aͤltern franzoͤſiſchen Literatur. Erſte Serie, aus 80 bis 100 Baͤndchen in Sedez (jedes von 130 Seiten) beſtehend, und herausgegeben unter der Leitung d es Herrn Abbé Mo zin, Verfaſſer zweier Woͤrterbuͤcher, und vieler geſchaͤtzten, zum Studium der deutſchen und franzoͤſiſchen Sprache beſtimmten Werke, und des Herrn Karl Courtin, großherzogl. badiſcher, öffentlicher Lehrer der Handlungswlſſen⸗ ſchaften, Redacteur des zu Stuttgart in franzöfifchee Sprache erſcheinenden „Journal universel, politique et litt£raire‘*, ı6, Subſcriptionspreis 12 Kreuzer Rhein. das Baͤndchen. In einer Zeit, die man wol das Jahrhundert der gei⸗ ſtigen Ausbildung nennen kann, wo nicht allein die Erzeug⸗ niſſe unſerer dvaterländifchen Schriftſteller allgemeine Aner⸗ kennung finden, ſondern auch die Werke der Autoren des Auslandes der regſten Theilnahme ſich erfreuen, wo man von allen Seiten neue Auflagen der beſten deutſchen, oder aus fremden Sprachen uͤberſetzten Werke ankuͤndigt, und zwar in ſo wohlfeilen Taſchenausgaben, daß ſogar die wenigſt⸗ bemit⸗ telten Claſſen von Leſern ſich ſolche anſchaffen koͤnnen, — in einer ſolchen Zeit glauben wir, daß es den Freunden der franzoͤſiſchen Literatur nicht minder angenehm fein wird, in der Urſprache eine Auswahl intereſſanter Werke zu beſitzen, die nach und nach eine ebenſo mannichfaltige als beiſpiel⸗ los wohlfeile Taſchenbibliothek bilden. Dieſe Gruͤnde ha⸗ ben uns bewogen, in demſelben Formate wie unfere fo bes liebte Taſchenausgabe der in's Deutſche uͤberſetzten Walter Scott'ſchen Werke, gedachte Sammlung herauszugeben. Die Namen der beiden vorerwähnten Litergtoren verbürgen den Hrn. Subſcribenten zu Genuͤge die Carrectheit und Puͤnkt⸗ lichkeit der Ausgabe. Die erſte Serie dieſer Sammlung wird nachſtehende Werke enthalten: 1) Don Alonzo, ou Espagne, par Salvandy. 2) Histoire de la grande armee, par le comte de Segur. 3) Histoire de la revolution fran- gaise, par Mignet. 4) Oeuvres de Beranger. 5) Memoires sur la vie privee de Marie An- toinette, reine de France, par Mde. Campan. 6) Ourika, roman, par Made. D... . 7) Oeu- vres completes de Casimir de Lavigne. 8) Histoire de la republique de Venise par le comte de Daru. 9) Oeuvres d’Alphonse de Lamartine. Vom kſten Auguſt dieſes Jahres an erſcheinen monatlich drei Bändchen. Der äußerſt geringe Subſcriptionspreis fuͤr das broſchirte Baͤndchen iſt 12 Kr. Rhein. Man kann ſich daher mit der unbedeutenden, monatlichen Ausgabe von 36 Kreuzer innerhalb 25 Jahren die ganze Sammlung anſchaf— fen, welche auf gewöhnlichem Wege wenigſtens 100 Gulden koſten würde, Die Subſcription bleibt bis Ende Auguſt d. J. offen; alsdann tritt der Ladenpreis von 20 Kreuzern für das Bändchen ein. 5 Alle Buchhandlungen Deutſchlands, der Schweiz und der Niederlande nehmen Subſcriptionen an. Subſcribentenſamm⸗ ler erhalten auf 10 Exemplare das Ifte unentgeldlich, und belieben ſich deshalb an uns zu wenden. Ausfuͤhrliche Anzei— gen ſind bei ſaͤmmtlichen Buchhandlungen gratis zu haben. — Wir empfehlen dem Publicum bei dieſem Veranlaß das von uns verlegte Journal universel. Dieſes, ſeit dem ıffen Januar (in franzöſiſcher Sprache) täglich erſcheinende poli— tiſch⸗literariſche Blatt, zeichnet ſich ebenſo ſetzr durch partei: loſe Freimuͤthigkeit aus, als durch ſchnelle Mittheilung aller erheblichen Neuigkeiten. Man kann ſich bei ſaͤmmtlichen loͤb⸗ lichen Poftämtern darauf abonniren; der halbjaͤhrliche Preis iſt 6 Fl. Rh., oder 13 Franken. Stuttgart, im März 1826. Gebrüder Franckh, Vuchhaͤndler. — — unterzeichneter hat ſich entſchloſſen, ein „Lehrbuch der Mythologie für Toͤchterſchulen“ und eine „Geſchichte der Deutſchen“ fuͤr denſelben Zweck drucken zu laſſen, wenn er durch Subſcription dazu in den Stand geſetzt werden ſollte. Jenem liegen die von ihm ausgearbeiteten Hefte zum Grunde, nach welchen er die erſte Claſſe der von ihm gelei⸗ teten Tochterſchule feit vielen Jahren unterrichtet. Er weiß zwar wol, daß man bereits mehre Mythologien fuͤr Frauen hat: aber keine von denen, die ihm bekannt geworden ſind, eignen ſich zu dem bezeichneten Zweck, und er hofft daher, daß ſein Unternehmen manchem Lehrer der weiblichen Jugend, ſowie dieſer ſelbſt, nicht ganz unwillkommen ſein werde. Es ſell von den Gottheiten der Griechen und Roͤmer und von der eſſe hoͤren. uno g en Der unterzeichnete ladet zur Subscription auf beide Büs cher ein, und bittet beſonders alle die, welche dem Unter ⸗ richte des weiblichen Geſchlechts ihre Kraͤfte gewidmet haben, hoffte Unterſtuͤtzung findet. mythiſchen Geſchichte jenes Volks alles das enthalten, was nach ſeiner Ueberzeugung zu dem Kreiſe der einem gebildeten Mädchen nöthigen Kenntniffe gehört, und wird ohne Beden⸗ ken jeder Schülerin in die Haͤnde gegeben werden koͤnnen. Die „Geſchichte der Deutſchen“ iſt nach denſelben Grund⸗ fägen ausgearbeitet worden, welche der Weltgeſchichte für Toͤchterſchulen von demſelben Verfaſſer zum Grunde liegen, nd von Allen, deren Ürtheil bis zu ihm gedrungen iſt, ge⸗ billigt worden ſind. Daß keine zum Unterricht der maͤnnli⸗ chen Jugend verfaßte aͤhnliche Lehrbuͤcher ‚für die weibliche und von paſſen, wird Jeder, der uͤber die Erziehung dieſes Geſchlechts nachgedacht und Erfahrung gefammelt hat, zugeben, da Vie⸗ les, was den Juͤnglingen zu wiſſen, und ihnen wichtig iſt, nicht für Mädchen gehört, die dafür vieles Andere mit Inter⸗ und die Aeltern hoffnungsvoller Toͤchter um freundliche Mit⸗ wirkung. Die Subſcription wird bis zu Michaelis 1826 an⸗ genommen; doch bittet er, zu beſtimmen, wer fuͤr beide, und wer nur für eins jener Werke ſich verbindlich machen will. Der Subſcriptionspreis für die Mythologie iſt 1 Thlr., für die Geſchichte der Deutſchen 2 Thlr., und erſt m pfang des Exemplars entrichtet. 4 deutend erhoͤht werden. Jene ſoll zu Michgelis 1826, dieſe zu Oſtern 1827 erſcheinen, wenn der Unterzeichnete die ge⸗ Sammler werden erſucht, das Lite Exemplar als Freiexemplar anzunehmen. Jeder Sub⸗ ſcribent erhaͤlt ſein Exemplar frei zugeſchickt. Der Ladenpreis wird be⸗ Fr. Nöſſelt, Prediger in Breslau. lung erſchienen und dort zu haben: Dramaturgiſche Blaͤtter. e die engliſche Bühne, geſchrieben auf einer Reiſe im Soeben ſind im Verlage der unterzeichneten Buchhand⸗ Jahre 1817, und Bemerkungen, Einfälle und Gril⸗ len über das deutſche Theater, auf einer Reife in den Monaten Mat und Junius des Jahres 1825. Von Ludwig Tieck. Zwei Bände, 1826. Auf geglaͤttetem Velinpapfer. Preis 3 Thlr. 8 Gr. ne 1 Ludwig Tieck ſagt im Schlußwort: „Viele, die ſich wol fuͤr die Literatur und Dichtkunſt zu intereſſiren meinen, das deutſche Theater aber fuͤr zu unwuͤrdig halten, beachtet zu werden, werden dieſe Blaͤtter, in denen fo manche Klei⸗ nigkeit berührt und in Anregung gebracht wird, mit vorneh⸗ men Lächeln betrachten; Andere, die die Bühne nur für ei« nen Zeitvertreib angeſehen wiſſen wollen, und denen fie um fo lieber iſt, je frivoler fie wird, werden nicht begreifen koͤn⸗ nen, wie man Dinge ſo ſchwerfaͤllig behandeln koͤnne, die nur Spaß machen ſollen, und damit, wenn ihnen dieſes gelingt, ihre hoͤchſte Beſtimmung erfuͤllt haben. Fuͤr beide Parteien, welche beide zur barbariſchen Geringſchaͤtzung der Kunſt fuͤh⸗ ren, ſind dieſe Aufſaͤtze nicht beſtimmt. Aeltern Freunden des Theaters ſind ſie gewidmet, um ſie an eine beſſere vers gangene Zeit zu erinnern, in der wir auf dem Wege waren, eine eigenthuͤmtiche, nationale Bühne zu erhalten, für wel che talentbegabte Dichter arbeiteten, und noch groͤßere und genialere Schauſpieler oft ſchwache Verſuche in etwas Gro⸗ ßes und Vollkommenes verwandelten. Juͤngere Dichter wie Schauſpieler habe ich auf das Richtige und Beſſere aufmerk⸗ ſam machen wollen, und es kann nicht fehlen, daß dieſes und jenes wahre Talent ſich beſinnt, und, die Manier des Tages verlaſſend, ſich dem Echten und Großen der Natur und wahr ren Kunſt wieder zuwendet.“ Das Literariſche Cond.- Blatt fagt unter Anderm: „Seit Leſſing's Dramaturgie iſt kein ähnliches fo gehalt⸗ Nebſt Berichten über Gr. 16. . \ volles und in der deutſchen Literatur Epoche machendes Werk | feiner leichten und reinen Sprache, als feiner lieblichen und erſchienen, als die „Dramaturgiſche Blaͤtter von Ludwig f e ec ac wegen, mit Recht verdient, und Tieck.) Jedem Freunde des deutſchen Theaters und Dra- in dieſer Hinſicht auch der Jugend mit Nutzen und ohne Ges mas muß es willkommen fein, daß nach all dem ſeichten und [fahr in die Haͤnde gegeben werden kann. . oberflaͤchlichen Geſchwaͤtz ſogenannter Theaterkritiken, wovon Dieſe neue Ausgabe wird in acht Bänden, auf gutem unſere eleganten Zeitblätter wiederhallen, endlich einmal von | Papier und mit deutlichen Lettern gedruckt, in meinem Ver⸗ dem groͤßten und vollgültigſten Beurtheiler und Kenner dieſes lage erſcheinen, und enthält nicht nur die in den fruͤhern Gebiets ein großes und ernſtes Wort in dem vorliegenden ] Ausgaben enthaltenen Werke, als; Nouvelles, Numa Pom- Buche ausgeſprochen worden iſt.“ Kaum iſt dieſes Werk cr: | pilius, Theatre, Estelle, Eliezer et Neplitaly, Gonzal- ſchienen und in öffentlichen Blättern guͤnſtig beurtheilt wor: [ ve de Gordove, Fables, Guillaume Tell. Don Quixo- den, ſo hat auch ſchon das nachdruckende Wien, gierig und | te, Galatée et petites pieges, ſondern auch die erſt neulich begierig, ſolches ohne Weiteres als gute Priſe erktärt, und Jerſchienenen Oeuvres inedites en 4 volumes, ſodaß dieſe am Ende nicht ohne Recht, da es das Recht, wenn auch nicht Ausgabe ganz vollſtaͤndig wird. das rechte, der deutſchen nachdruckenden Staaten leider noch] Die zwei erſten Bände find bereits erſchienen und in al- were M: Wie es ſoliden Buchhandlungen aber möglich [len Buchhandlungen zu haben; die folgenden werden moͤglichſt werden ſoll, die großen Autoren der Nation gebührend und ſchnell in Lieferungen von zwei Baͤnden nachfolgen. a anftändig zu honoriren, wenn diebiſche Nachdrucker das wohl⸗ „Der Praͤnumerationsprels für alle acht Bände it Fünf erworbene Eigenthum, und zwar geſetzlich, an ſich reißen] Thaler preußiſch Courant oder Neun Gulden dürfen, ſcheinen die im hohen Rath ſitzenden Männer ſolcher | Rheiniſch und beſteht bis zum Erſcheinen der letzten Lie⸗ Staaten, als eine ungebuͤhrliche Frage, immer noch von fid) | ferung. l en ee 20 alleinige e e ſind 5 Im Maͤrz 1826. 2 rechtlichen Geſinnungen des großen Publicums felber, un Gerhard Fleiſcher in Leipzig. ſo hoffen wir, wird unſere Originalausgabe obigen Werks 0 Sleiſch n Leſpzig. dem ſchlechten Nachdruck, wo dieſer ſich auch einſchleichen i 20 6 8 g B 5 1 ſollte, vorgezogen werden. { Breslau, d. Zoften März 1826. Soeben find erſchienen und vorerſt noch um den Sub⸗ x Buchhandlung Jo ſeph Max und Comp. ſcriptionspreis bei dem Unterzeichneten, ſowie durch alle and ; 2 Buchhandlungen Deutſchlands, Belgiens und der Schweiz zu haben: Lord Byron's Works complete in one volume, Soeben iſt folgendes wichtige Werk erſchienen und in al⸗ len Buchhandlungen zu haben: Pfeiffer, Dr. B. W. (Oberappellationsrath in Kaſſel), Weber die Ordnung der Regierungs- die erſte vollftändige Ausgabe der Werke des Dichters, xvı nachfolge in deutſchen Staaten. überhaupt und 776 S. gr. 8., geſpaltne Columnen, mit einer Titelvig⸗ und in dem herzoglichen Geſammthauſe 7 F. N U e Ae er 9 auf, gee Drudhap. {tig 0 k F 1 3 „Rh. apier 54 Kr. Rh. Es i Sachſen⸗Gotha insbeſondere. Eine hiſto, keine Mühe gespart, kein Aufwand geſcheut een um elt eich publiciſtiſche Abhandlung Zwei Theile, «Has Ausgabe der Werke eines großen Dichters in würdiger Ge⸗ nover, in Commiſſion der Hahn'ſchen Hofbuch- f | Halt aus einer deutſchen Preſſe hervorgehen zu laſſen. Jeden I e Kenner wird der Augenſchein überzeugen, daß unter den ge⸗ 1 — a 1 2 handlung. Gr. 8. Preis 4 Fhir. 5 gebenen Bedingungen das Mögliche geleiſtet und dabei ein Der erſte Theil apart 1 Thlr. 16 Gr. Der zweite is fixi den iſt, der die A R g Preis fixirt worden iſt, der die Anſchaffung ungemein erleich⸗ Theil auch unter dem Titel: 111 tert. Frankfurt, im März 1826. 5 Ueber die Regierungsnachfolge eln dem ſaͤch— H. L. Bronner. ſiſchen Fuͤrſtenhauſe, insbeſondere dem herzog— Lit, I. Nr. 148. lichen Geſammthauſe Sachſen- Gotha. 2 Thlr. Aufgemuntert, und zum Dank gegen das Publicum ver 8 Gr. pflichtet durch die guͤnſtige Aufnahme der aus meiner Ofſicin 0 * 8 5 2 Ferner hat ſoeben die Preſſe verlaſſen: bollfändig end e e 4 5 be . ee 8 * ’ r tie Pfeiffer, Dr. B. W., Grundlage der recht, | dung von Colliſionen an, daß Walter Scott's Poetische Werke lichen Entſcheidung des dermaligen Suc- (Tlie poetical works of Walter Scott) in gleichem Druck, eeffionsfalles im herzoglichen Geſammt- I Papier 0 Bauen 11 e Er ebenfalls 5 8 . 8 — in einem Band erſcheine erden. ie Unterzeichnung wird hauſe Sach ſen- Gotha. Ebendaſelbſt 6 Gr. demnaͤchſt eröffnet. Frankfurt, im März 1926, ? H. L. Bronner. Pränumerations anzeige 3 e neuen Ausgabe In dem Verlage des Unterzeichneten iſt ſoeben erſchienen i i ene und in allen ſoliden Buchhandlungen zu bekommen: N Oeuvres complèetes de N. SE ee e een eg en e in de Florian. nach ? Diefer claſſiſche franzoͤſiſche Schriftſteller bedarf keiner dem Fran zoͤſiſchen weitern Empfehlung, denn er iſt einheimiſch im deutſchen Va⸗ 8 946 ſiſch terlande geworden, welches er auch in jeder Hinſicht, ſowol M. Ar nau lt. Erſter Band. Mit einem Kupfer. Gr. 8. Broſchirt. Preis 16 Gr. Saͤchſ., oder 1 Fl. Rhein. Wol keine der erſchienenen Biographien hat die Geſchichte dieſes großen Mannes ſo treu, umfaſſend und unparteiſch ge liefert, als das vorliegende Werk; eine ausfuͤhrliche Ankuͤndi gung, wie der erſte Theil iſt in jeder ſoliden Buchhandlung zu *) Auf gleiche Weiſe urtheilt das Allgemeine Repertorfum von Bed, Jahrg. 1826, Nr. 2, S. 89. Es heißt dort: „Aber offenbar iſt es, daß die „Dramaturgiſchen Blaͤtter von Ludwig Tieck“ ſeit Leſſing's Dramaturgie, das umfaſſendſte, gründ⸗ lichſte, anziehendſte und uͤberhaupt das beſte Buch uͤber dieſe Ge⸗ genſtaͤnde find.” bekommen, und ich bemerke nur noch, daß das Ganze aus drei Baͤnden beſtehen wird, wovon der zweite in vierzehn Tagen und der dritte im Laufe des Aprils, längſtens zu An⸗ fange Mais, ausgegeben werden wird. Frankfurt a. M., d. 2often März 1826. Wilh. Lu dw. Weihe. Ankuͤndigung betreffend das Encyklopaͤdiſche Woͤrter buch der medieiniſchen Wiſſenſchaften. Herausgegeben von den Profeſſoren der medieiniſchen Facultaͤt zu Berlin: C. F. Grafe, C. W. Hufeland, H. F. Link, K. A. Rudolphi, E. v. Siebold. Mit den raſchen Fortſchritten, welche die mediciniſchen Wiſſenſchaften in der neuern Zeit gemacht haben, iſt es auch fuͤr jeden denkenden Arzt ein Bedürfniß geworden, ſich auf einen Standpunkt zu erheben, wo ihm die Anſicht des ganzen Gebiets ſeiner weit umfaſſenden Kunſt offen ſtehe. Die ko— loſſale Ausbildung, welche vorzuͤglich die Naturwiſſenſchaften gewonnen haben, die großen Veraͤnderungen, wenigſtens Er⸗ ſchuͤtterungen, in allen einzelnen Theilen der Medicin, ma: chen es dem praktiſchen Arzte faſt unmoͤglich, auf dem bis⸗ herigen Wege, durch das Leſen und Studiren ſo vieler ganz verſchiedenartiger Werke, mit der Wiſſenſchaft gehörig fort zuſchreiten; immer fuͤhlbarer wurde ohne Zweifel das Beduͤrf⸗ niß eines allgemeinen Alphabets des mediciniſchen Wiſſens: ein Beduͤrfniß, welchem im Auslande zum Theil ſchon abgeholfen worden iſt. Alle dieſe Umftände erweckten den Gedanken, daß Deutſch⸗ land, dieſes Land der Wiſſenſchaften, dem Auslande bei ei— nem ſo bedeutenden Beduͤrfniſſe nicht nachſtehen koͤnne, und die berühmten Mitglieder der hieſigen mediciniſchen Facultaͤt vereinigten ſich, dem ärztlihen Publicum ein Werk zu liefern, durch welches es ſich mit weniger Muͤhe und mit geringen Koſten auf den jetzigen hoͤchſten Standpunkt ſeiner Wiſſenſchaft erheben kann, und durch dieſen Verein laͤßt ſich wol nicht bezweifeln, daß das deutſche Vaterland durch ein claſſiſches Werk wird bereichert werden. Es wird demnach eine Encyklopaͤdie der medieiniſchen Wiſſenſchaften in meinem Verlage nach alphabetiſcher Ordnung in 25 bis 30 Baͤnden erſcheinen. Das Werk wird mit neuer Schrift auf ſchoͤnem weißen Papier gedruckt, und jeder Band ungefähr 50 Bogen ſtark. Die einzelnen Artikel werden um: faffend, aber mit ſachreicher Kürze abgehandelt; keiner der— ſelben wird eine Ueberſetzung ſein, und fuͤr die Gediegenheit buͤrgen die beruͤhmten Namen der Herren Herausgeber, die fie theils ſelbſt, theils durch Andere unter ihrer Leitung in folgender Art bearbeiten werden. Der Herr Geheime Ober⸗ Medicinalrath Dr. Gräfe hat das Fach der geſammten Chirur⸗ gie und die Augenheilkunde uͤbernommen; der Herr Staatsrath Dr. Hufeland die theoretiſche und praktiſche Medicin; der Herr Geheime Ober : Medicinalrath Dr. Link die geſammten mediceniſchen Naturwiſſenſchaften; der Herr Geheime Ober⸗ Medicinalrath Dr. Rudolphi die Anatomie und Phyſiologie; der Herr Geheime Ober-Medicinalrath Dr. von Siebold die Entbindungskunſt. um die Anſchaffung dieſes Werks, von welchem der erſte Band zu Ende des laufenden Jahres erſcheint, kuͤnftig aber zwei bis drei Baͤnde jaͤhrlich geliefert werden, den Liebhabern zu er: leichtern, ſchlage ich den Weg der Subſcription ein. In je⸗ der Buchhandlung des In- und Auslandes kann darauf un⸗ terzeichnet werden, und ſind die Subſcriptionspreiſe folgende: ein Exemplar auf feinem weißen Druckpapier koſtet 3 Thlr. 8 Gr.; ein Exemplar auf gutem Schreibpapier 4 Thlr. 8 Gr.; ein Exemplar auf feinem Velinpapier 5 Thlr. Mit dem Ende des Monats October wird die ub cri tion geſchloſſen und tritt dann ein höherer BR or Berlin, im April 1826. 5 * Boick e. Karte von Afrika. Nach den neueſten Entdeckun⸗ gen und Anſichten, mit beſonderer Ruͤckſicht auf Karl Ritter's Erdkunde. Ein kritiſcher Ver— ſuch, entworfen und bearbeitet im Jahre 1824 von Heinrich Berghaus. Originalausgabe, ge— ſtochen von Heinrich Broſe. Herausgegeben von der geographiſchen Anſtalt der J. G. Co tta'ſchen Buchhandlung in Stuttgart. 1826. (Vorräthig in Berlin bei Simon Schropp und Comp., Wien bei Artaria und Comp., Manheim bei Artaria und Fontaine, Paris bei Picquet.) Preis 51 Thlr., oder 9 Fl. 36 Kr. Rhein. Den Freunden von Hrn. Prof. Karl Ritter's vortreffli⸗ cher Erdkunde wird es angenehm ſein, endlich eine Karte zu erhalten, welche zum Fuhrer durch das genannte Werk be⸗ ſtimmt iſt, und zu deren Zuſtandebringung Hr. Prof. Ritter ſelbſt freundlich mitgewirkt. Ob dieſe Karte ſeit einer lan⸗ gen Jahresreihe die erſte Originalkarte uͤber Afrika iſt (die ſeit einem Vierteljahrhundert erſchiͤnenen größern waren keine Originale), ob fie allen ſtrengen und gerechten Anfodes rungen der Geographen genuͤgt, und Hr. Prof. Berghaus ſeine Meiſterſchaft als zeichnender Geograph durch dieſelbe von Neuem bewährt, mögen Kenner entſcheiden. Der Stich iſt ausgezeichnet ſchoͤn, und das Terrain unbeſtreitbar das ſchoͤn⸗ ſte, was je geliefert iſt. Der topographiſche Kupferſtecher, Herr Heinrich Broſe (in Berlin), der dies Prachtwerk aus⸗ führte und dadurch als der vorzüglichfte Terrainſtecher, der bis jetzt gelebt, ſich erwies, iſt gegenwaͤrtig beſchaͤftigt, eine von Hrn. Prof. Berghaus bearbeitete Karte von Europa ebenſo zu behandeln. K. F. V. Hoffmann. Wegen des außerordentlichen delikaten Stichs dieſer Karte, kann der Kupferdrucker nur wenige Abdruͤcke liefern, und es werden daher vor Ausgang des kuͤnftigen Monats keine Exemplare ausgegeben, ſondern nur Beſtellungen dar- auf angenommen. J. G. Cotta'ſche Buchhandlung. Kuͤrzlich iſt bei uns erſchienen und an alle Buchhandlun⸗ gen verſandt worden: Volz, W. L., Militairiſche Reiſen. Erſter Theil, England. Mit 9 Steintafeln. Auch unter dem Titel: Ueber die britiſche Landmacht, militairiſch— kritiſche Bemerkungen waͤhrend eines zweimaligen Aufenthalts in England, in den Jahren 1820 und 1823. Subſcriptionspreis 4 Fl. 48 Kr. Rh., Ladens preis 6 Fl. Rh. | Stattgart, im Febr. 1826. J. G. Cotta'ſche Buchhandlung. Ueberſetzungs anzeige. Von dem kuͤrzlich in London erſchienenen intereſſanten, aus der Epoche Cromwell's und Karl des Zweiten geſchoͤpften, Romane Henry Smith's: 4 Brambletye-Haus, oder Ritter und Rundkoͤpfe (Bram- bletye- house, or cavaliers and round - heads), iſt bei den Unterzeichneten eine Ueberfegung unter der Preſſe. Stuttgart, im Maͤrz 1826. Gebruͤder Franckh. Literartſcher Anzeiger, Zu den in der Buchhandlung von F. A. Brockhaus in Leipzig erſcheinenden Zeitſchriften.) fies N r. XII. 1826. ; Bei F. A. Brockhaus in Leipzig iſt erſchienen und in allen Buchhandlungen zu erhalten: Die Baͤder und Heilbrunnen Deutſchlands und der Schweiz. Ein Taſchenbuch für Brunnen - und Ba; dereiſende. Bearbeitet vom Prof. Dr. Karl Friedr. Moſch. Zwei Theile. 8. Geh. Aus; gabe mit 50 landſchaftlichen Anſichten und einer Karte der Heilquellen am Taunusgebirge. 5 Thlr. 8 Gr. Ausgabe ohne Kupfer, aber mit Karte. 3 Thlr. * — Dieſe Schrift hilft einem Mangel ab, welcher von der ; deutſchen Badewelt zeither gar ſehr gefühlt und oft bitter ge⸗ nug getadelt wurde, da England in feinem „Guide to all the watering and sea -bathing places etc.“ welches Werk faft alle Jahre neu aufgelegt werden mußte, laͤngſt eine aͤhn⸗ liche Schrift beſaß. — Der Verfaſſer beginnt die Einleitung mit dem Geſchichtlichen uͤber die Bäder, von den aͤlteſten Zei: ten bis zu unſern Tagen, geht hierauf zu den verſchiedenen Arten derſelben uͤber, und beruͤhrt dann die Heilbrunnen nach ihrer Entſtehung, ihrer Verbreitung und Eintheilung. Nach⸗ dem er ſodann von den Vorbereitungen zur Cur geſprochen, geht er zu den verſchiedenen Arten der Cur und dem Verhal⸗ ken dabei, endlich zu dem Gebrauch der Bäder und zur Diät, ‚und zuletzt zu der Dauer der Cur, zur Jahreszeit, in welcher dieſelbe am zweckmaͤßigſten unternommen wird, und zu dem uͤber, was man bei der Reiſe zu beruͤckſichtigen hat. Bei der ſpeciellen Beſchreibung der einzelnen Badeorte ſind angegeben: das aͤußere Anſehen der Gegend, die Geſchichte des Orts, die Topographie nebſt der Einrichtung der Baͤder, die Geſchichte der Quelle, die Eigenſchaften und Beſtandtheile des Heilwaſ— ſers, die Krankheiten, in welchen es heilſam, und die, bei denen es ſchaͤdlich iſt, die Diaͤt und das beſondere Verhalten bei der Cur, die beſten Gelegenheiten zur Befriedigung der unentbehrlichſten Beduͤrfniſſe nebſt den Preiſen der Zimmer, des Tiſches, der Bäder ꝛc., die Luſtbarkeiten und Zerftreuuns gen, die Anlagen und Spaziergänge, und die entferntern ſchoͤ— nen Punkte, nach welchen man Excurſionen zu machen pflegt. Funfzig ſchoͤn gearbeitete Kupfer, welche zugleich die ſchoͤnſten Gegenden Deukſchlands und der Schweiz darſtellen, verſchoͤ⸗ nern das Ganze und werden oft im häuslichen Kreiſe die Er— innerung einer ſchöͤn verlebten Badezeit wieder hervorrufen; auch iſt eine Karte mit beigegeben, welche die an Mineral— quellen ſo reiche Rheingegend darſtellt. A Man findet in dieſem Taſchenbuch Nachrichten über fol⸗ gende Bade⸗ und Brunnenorte: Aachen; Alexandersbad; Alter kisbad (Selkenbrunnen); Altwaſſer; Auerbach; Auguſtusbad dei Radeberg; Baden in Schwaben; Baden in Niederoͤſtreich; Baden in der Schweiz; Bibra; Bilin; Bocklet; Bruͤcken⸗ auer Bad; Cudova; Cuxhaven; Dinkholder Brunnen; Do— beran; Dreitſch oder Godesberger Brunnen; Driburger Bad; Eilſen; Ems; Fachingen; Flinsberg; Franzensbrunn; Freien⸗ walde; Gaſteiner Wildbad; Geilenau; Griesbach; Habsbur— ger oder Schinznacher Bad; Hofgeismar; Huber Bad; Im: edicim beigelegt oder beigeheftet, und betragen die Inſertionsgebuͤhren für die Zeile 2 Gr. leser Üterarite Anzeiger wird dem giterariſchen Converſations⸗Blatte, der Iſis und den Kritiſchen Annalen der 2 nau; Kanſtadt; Karlsbad; Kiſſingen; Krumbacher Bad; Land⸗ eck; Lauchſtaͤdt; Leuker Bad; Liebenſtein; Liebwerda; Mar rienbad; Meinberg; Nendorf; Norderney; Pfeffersbad; Put⸗ bus; Pyrmont; Rehburg; Reinerz; Ronneburg; Salzbrun⸗ nen; Schandau; Schlangenbad; Schwalbach; Selterſer Brun⸗ nen; Steben; Teplitz; Travemünde; Warmbrunn; Wiesba⸗ den; Wieſenbad; Wildbad; Wildungen; Wilhelmsbad. Das vollſtändige Reiſebuch wird den reſp. Reiſenden in einer jetzt fertig gewordenen ſechsten ganz umgearbeiteten und verbeſſerten Auflage in Erinnerung gebracht. Es hat den Titel: „Der Paſſagier auf der Reiſe in Deutſchland, in der Schweiz, zu Paris und Petersburg, ein Reiſehandbuch für. Sedermann, mit einer großen Poſtkarte, vom Kriegsdirector und Ritter Reichard.“ Preis auf Schreibpapier und gebunden in zwei berliner Proſpecten 3 Thlr., ſowol bei uns als auch in jeder auswärtigen guten Buchhandlung. Schwerlich moͤchte ſich ein Gegenſtand auffinden laſſen, uͤber welchen man in dieſem ſchon ſeit 25 Jahren ruͤhmlichſt bekannten und bei jeder neuen Auflage durchaus verbeſſerten Werke nicht Belehrung findet. Bei allen Reiſerouten, nach großen Staͤdten ſowol als nach den Bädern, findet man kurze Beſchreibungen der Staͤdte, deren vorzuͤgliche Wirthshaͤuſer, Vergnuͤgungs⸗, Kunſt⸗ und wiſſenſchaftliche Anſtalten, und überhaupt hunderterlei Beleh⸗ rungen fuͤr Reiſende aller Staͤnde. 5 Buchhaͤndler Gebruͤder Gaͤdicke in Berlin. Bei J. Hoͤlſcher in Koblenz iſt erſchienen und an alle Buchhandlungen verfandt ; sb P. Ovidii Tristium libri quinque. Contextum verborum recognovit et annotationem tum eri- ticam e tbesauris Heinsiorum et P. Burmannı depromptam tum exegeticam apposuit F. N. Klein. 8 maj. 20 Gr. In der J. G. Calve'ſchen Buchhandlung in Prag ſind ſoeben erſchienen und in allen ſoliden Buchhandlungen zu haben: Bir m e Wr a . 75 1ſter und ter Band: Ilias. Proſaiſch uͤberſetzt von Profeſſor J. St. Zauper. In Taſchenformat, wie Schillers, Klopſtock's und Wie⸗ land's Werke. Prag, 1826. 26 Bogen ſtark. Sauber ge⸗ 25 bunden. 1 Thlr. 12 Gr. Schon lange war es der Wunſch des deutſchen Publi— cums, das Meiſterwerk der epiſchen Poeſie in einer Ueber⸗ tragung zu befigen, die es durch moͤglichſte Treue, Einfach, heit und Klarheit zu einem noch allgemeinern Genuſſe, und zu einer noch ausgedehntern Verbreitung bringe, als es bis jetzt der Fall zu ſein ſcheint. Dies zu bewirken, ſchien eine Ueberfegung in Profa, die ſich, mit poetiſcher Wärme und ohne die eblern landwirthſchaftlichen Zweige zu beeintraͤchti⸗ Kraft, genau an das Original, und wo moͤglich auch an befs ſen Sprachform ſchmiege, das beſte Mittel zu ſein, und es geſchahen deswegen öftere Ermunterungen, wie auch unſer großer Gothe ein Unternehmen dieſer Art öffentlich für ein fehr verdienſtliches erklaͤrte. Unmittelbar auf feine Veranlaſ⸗ fung, und gleichſam unter feinen Augen entſtand auch gegen⸗ wärtige Ueberſetzung, von der ſich gewiß ein bedeutender Vor: theil für den Gebrauch in Humanitätsſchulen, fuͤr den Selbſt⸗ unterricht, und fuͤr jene Leſer verſprechen laͤßt, die, wie es deren viele gibt, die beſtehenden metriſchen Uebertragungen aus mannichfachen Gruͤnden nicht ſo ganz genießbar finden. Der Zweck des Verfaſſers iſt daher ein ganz anderer, als jener der bisherigen Ueberſetzer Homer's, und er iſt weit entfernt, Einem von ihnen den Rang ſtreitig zu machen, ſon⸗ dern er will vor Allem den Nutzen bringen, der von einer ſolchen Uebertragung zu erwarten iſt; daß er aber dieſen Zweck erreichen werde, glaubt die Verlagshandlung, geſtuͤtzt auf Kennerurtheile, und auf die Bekanntheit des Verfaſſers durch mehre kritiſche Werke, im Voraus mit Gewißheit verſichern zu koͤnnen. Uebrigens glaubt auch die Verlagshand⸗ lung Alles gethan zu haben, um dem Aeußern des Werks, bei einem ſehr billigen Preiſe, ein gefaͤlliges Ausſehen zu geben. Sammler von fuͤnf Exemplaren erhalten das ſechste gratis. RELIQUIAE HAENKEANAE seu descriptiones et icones plantarum, quas in America meridionali et boreali in insulis Philli- pinis et Merianis collegit Thaddaeus Haenke, Philosophiae Doctor, Phytographus regis Hispaniae. Cura Musei Bohemici. Fasc. I. Cum tab. XII aeri incisis. Fol. Pragae, 1825. Geb. 5 Thlr. Der vollfommeue praktiſche Sägen, 3 oder Anweiſung, die Wildbahn auf eine ſichere und leichte Art, ohne Nachtheil der Feldfluren und Forſten, zu vervollkommnen und gehoͤrig zu benutzen. = Nach den neueſten Anſichten zum Gebrauche für Wildbahns⸗ pähter, Nevierjäger, Buͤchſenſpanner und jeden Jagd: liebhaber uͤberhaupt, bearbeitet von Anton Schönberger, gräfl. Adalbert Czernin'ſchen penfionirten Forſtbeamten. Gr. 12. 9 Bogen ſtark, nebſt einem Steindruck. Prag, 1826. Sauber gebunden. 14 Gr. Es find eine große Menge von jagdwiſſenſchaftlichen Bü: chern vorhanden, die aber eines Theils für den unbemittel⸗ ten Jagdliebhaber viel zu theuer, andern Theils durch ihre gekuͤnſtelte mehr theoretiſche als praktiſche Bearbeitung, une verſtaͤndlich, folglich auch nicht belehrend genug find. Dieſem nebel hat Herr Schoͤnberger, ruͤhmlichſt bekannt durch ſeine „Anleitung zur Faſanenzucht“ und mehrfachen Beitraͤge in den Oekonomiſchen Neuigkeiten, in obigem Jagd⸗ buche vollkommen abgeholfen, indem derſelbe nur ſolche Jagd: gegenftände in einer leicht verſtaͤndlichen Schreibart vortraͤgt, die wirklich aus dem praktiſchen Jaͤgerleben genommen ſind, pon deren Nothwendigkeit und Brauchbarkeit er ſich vollkom— men überzeugte, und die jedem Beſitzer einer Wildbahn, dem Paͤchter, dem Revierjaͤger und allen ſonſt noch damit in Ver: bindung ſtehenden Perſonen und Jagdliebhabern in praktiſcher Ausübung nuͤtzlich fein konnen. Er zeigt unter Anderm, daß die uͤbermaͤßige Ueberfuͤllung einer Wildbahn in aͤltern wie in neuern Zeiten ſchaͤdlich geweſen, aber eine entbloͤßte Wildbahn nachtheilig auf den Eigenthuͤmer, wie auf das Allgemeine gewirkt habe. Ein mittelmaͤßiger Stamm des Wildes ver— ſchaffe dagegen dem Eigenthuͤmer Nutzen und Vergnuͤgen, gen. Ferner ſetzt der Hr. Verf. auseinander, was man uns ter einer mittelmäßigen Wildbahn verſteht und wie die Ein⸗ ſtammung des Wildes zu unterhalten iſt, damit ein nach⸗ haltender Ertrag von demſelben erwartet werden kann. Soeben iſt fertig geworden und durch alle B gen und Poſtaͤmter zu beziehen: 5 e Iſis, oder Encyklopaͤdiſche Zeitſchrift. Herausgege— ben von Oken. Jahrgang 1826. Drittes und viertes Heft. Mit 3 Kupfern. Gr. 4. Preis des Jahrgangs von zwoͤlf Heften von 150 Bogen nn m vielen Kupfern 8 Thlr. | ie fruͤhern Jahrgaͤnge dieſer Zeitſchrift find I den herabgeſetzten Preifen zu pal a an Jahrgang 1817 — 22. Gr. 4. Lad i. Thir. J ce 7 4. Ladenpreis 46 Thir. Jetzt (Einzeln koſten: 1817, 6 Thlr.; 1818 — wie und 1824, à 8 Thlr.) 4 g „ 755 Leipzig, d. ıgten April 1826. 1 N N F. A. Brockhaus. Bei J. G. Heubner, Buchhändler in Wien, iſt ſoeben erſchienen und in allen Buchhandlungen zu haben: Erinnerungen an Italien, in Briefen, und vermi ſchte Gedichte von Anton Pan naſch, katſerl. koͤnigl. Hauptmann. 11 12. Geheftet. Preis 1 Thlr., oder 1 Fl. 48 Kr. Rh. Die kriegeriſchen Ereigniſſe des Jahres 1821 fuͤhrten den Herrn Verfaſſer in die herrlichen Gefilde Oberitaliens. Dort ſieht man ihn als Soldat die Wahlfelder von Caldiero und Marengo, ſowie manche andere militairiſch wichtige Stelle beſchreiben, zugleich erkennt man auch in ihm den eifrig for ſchenden Kunſtfreund, den Verehrer geweihter Alterthuͤmer, und den feurigen Bewunderer aller großen Naturſchoͤnheiten, womit jenes gluͤckliche Land geſegnet iſt. . Leſer, welche den reich geſchmuͤckten Boden ſchon betres ten, werden durch dieſe Erinnerungen wahrhaft uͤberraſchend, in die Vergangenheit gezaubert, ſowie diejenigen, die ſich dies fer Gunſt des Geſchicks nicht erfreuten, hierdurch freundlich — anſprechende Bilder zur klarſten Anſchauung erhalten. Eine beſondere Auszeichnung verdienen auch die dieſem Werke beigegebenen Gedichte, welche nicht nur ein reines tief fuͤhlendes Gemuͤth und eine reiche Phantaſie beurkunden, ſon⸗ dern auch das Gepraͤge einer hohen Begeiſterung für Wahr: heit und Recht an ſich tragen. Sophronizon, oder unparteiisch- freimüthige f Beiträge zur neuern Geschichte, Gesetzgebung und Statistik der Staaten und Kirchen; herausgegeben vom Geheimen Kirchenratbe Dr. H. E. G. Paulus. VIIIter Band ıstes Heft ist erschienen und enthält; Wie ernstlich Herzog Christoph von Würtemberg (schon als Prinz) das Interim, d. i. einen Machtspruch über Religionsüberzeugung, zuzulassen verweigerte (ein ungedrucktes Schreiben von 1548). Zum Anden- den zweier biedern Ritter, Götz von Berlichingen 2 Ians Landschaden von Steinechs. Anekdota. Wie konn- te das Schicksal der Bauern erleichtert werden? Verbes- serungsvorschlag durch Waldbenutzung. Von Bayrham- mer. Fürsorge der niederländischen Regierung für all- gemeine Geistesbildung. Welcher Unterricht ist Pflicht 3 welcher der Kirchen? Die königliche Ar- zötes hierüber von 1825. Nachrichten von dem Dafür und Dawider. Streben des römisch -bischöflichen Kir- chenregiments nach einem Dominat über die königl. bel en Lehranstalten. Officielles Schreiben von Rom. Königl. Antwort an den Erzbischof von Me- cheln. Römische Taxen. Die Gegenfüssler. Von den Jahren 750 her. Allerlei aus der Zeitgeschichte. Die Etoile gegen den hochverehrten Erzbischof von Hhöln. Der „Ratholik““ von Strasburg an den König von Baiern, Fromme (Geld-) Zwecke für Deutsch- land. Echo gegen die königl. belgischen Verbesserun- gen. Publicität der sheinbairischen Generalsynode von 1825. HKönigl. bairische Anerkennung der evangeli- echen Gesammtgemeinde als Kirche. Eine Geistesstimme aus Strasburg gegen die von Görres. Fragen wegen der mitter nächtlichen Geburtsstunde Jesu, Missions- betrieb zu Strasburg. Nachtrag zum Aufsatz I. Durch alle Buchhandlungen und Poſtaͤmter iſt zu bes ziehen: Literariſches Converſations- Blatt. Verantwortlichkeit der Verlagshandlung. 1826. Monat April, oder Nr. 76—100. Auf gutem weißen Druckpapier. Von dieſem Blatte erſcheint (Sonntags ausgenommen), außer den Beilagen, taͤglich eine Nummer, oder im Jahr im Ganzen 300 Nummern, und iſt der Preis praͤnumerando fuͤr den ganzen Jahrgang 10 Thlr., fuͤr das halbe Jahr 5 Thlr. 12 Gr., und fuͤr das Vierteljahr 3 Thlr. Einzelne Blaͤtter koſten 1 Gr. 6 Pf. f h Für die frühern Jahrgaͤnge dieſer Zeitſchrift gelten fol- gende herabgeſetzte Preife: Literariſches Wochenblatt. 6 Bände, oder Jahrgang 1818 — 20. (Erſter bis fuͤnfter Band, herausgegeben von Aug. v. Kotzebue; ſechster Band, herausgegeben von F. A. Brockhaus.) 4. Ladenpreis 25 Thlr. Jetzt 12 Thlr. (Einzelne Bände a-4 Thlr.) f Literariſches Converſations-Blatt. 8 Bände, oder Jahrgang „ 1821 — 24. (Herausgegeben unter Verantwortlichkeit der Verlagshandlung.) Gr. 4. Ladenpreis go Thlr. Jetzt 20 Thlr. (Der Jahrgang 1828 koſtet 10 Thlr.) (Werden beide Folgen, „Wochenblatt“ und „Lit. Conver⸗ A zuſammengenommen, ſo erlaſſe ich fie für 25 lr. e Leipzig, d. 2often April 1826. 8 . F. A. Brockhaus. Redigirt unter Jahrgang Gr. 4. Bei J. G. Heubner, Buchhaͤndler in Wien, iſt ſoeben erſchienen: Die Homdoͤ o pat hie in ihrer Wuͤrde i als Wiſſenſchaft und Kunſt, dargeſtellt von | St. A. Muͤkiſch, der Heilkunde Doctor, Mitglied der mediclniſchen Facultät und der Polizei- Bezirksärztlihen Seſſionen, Director des zweiten Kinder⸗Krankeninſtituts und praktiſchem Arzte in Wien. 8. Geheftet. Preis 21 Gr. In der letztern Zeit hat die Homöopathie, vorzuͤglich in— der profanen Welt, rauſchenden Beifall gefunden. Als eine Heilmethode angekündigt, welche (im ſchaͤrfſten Contraſte zu allen fruͤhern ärztlichen Theorien) die Gebrechen der Menſch— heit ſchnell, ſicher, dauerhaft und ſanft zu heilen vermoͤge, mußte ſie in unſerm ſo übergebrechlichen Zeitalter nothwendig Epoche machen, und Aerzte und Laien homdopathiſir⸗— ten zur Wette, indeß der Mehrzahl der Geiſt der Homdͤopathie und ihres Organons fremd war. Waͤhrend der groͤßere Theil der Aerzte die neue Lehre ungepruͤft verdammte und unerkannt haßte, befaßte die kleinere Zahl ſich mit ihrer Ausuͤbung auf eine Weiſe, welche dem kalten Beobachter die Ueberzeugung kund gab, daß ihr Homoͤopathiſiren eigentlich „Hohn der Homoͤopathie“ heiße. Der Herr Verfaſſer, Alles, was für und gegen die Ho— moͤopathie ſeit ihrer 16jaͤhrigen Exiſtenz geſchrieben wurde, parteilos wuͤrdigend, und die Heilmethode lange in eigener Ausuͤbung pruͤfend, duͤrfte endlich entſcheidend uͤber die Ho— moͤopathie, nicht für noch gegen fie, geurtheilt ha— ben. Indem er den Arzt und den gebildeten Leſer jeder Claſſe in die Kritik dieſer Lehre im Einzelnen, und auf die faßlichſte und uͤberzeugendſte Weiſe einfuͤhrt, lehrt er ihn die Charaktere des echten Homoͤopathikers unzweideutig kennen, macht ihn mit der zweideutigen Geburt des Selbſtdiſpenſirens vertraut, und verfolgt in kraͤftiger Sprache, wie ſie der Wahrheit gebuͤhrt, und hier, wo es um Menſchenleben ſich handelt, vom Menſchen gefodert wird, die Homdͤopathie in ihrer ſcientifiſchen, praktiſchen und moraliſchen Tendenz auf die umfaſſendſte Weiſe. Bei J. Hoͤlſcher in Koblenz iſt vor Kurzem er⸗ ſchienen: Vollſtaͤndiges Geſang- und Gebetbuch fuͤr die ſtudi— rende Jugend, von J. G. Aßmann. 8. Velin— papier. Preis 18 Gr. Der Recenſent im Katholiken (Februarheft 1826) ſagt darüber unter Anderm: „Zum Beweiſe, wie nöthig ein ſol— ches Buch, und wie zweckmaͤßig dieſes fuͤr die Jugend berech— net iſt, leſe man das Buch ſelbſt, und man wird vom Morgen— gebete bis zum Schluß einen ganz frommen, die Jugend mit Liebe und vaͤterlicher Sorgfalt umfaſſenden Geiſt darin we— hen ſehen u. ſ. w. Moͤge dieſes vortreffliche Buch in recht vieler Juͤnglinge Haͤnde kommen, und tauſendfaͤltigen Segen bringen!“ ; Neueſter Roman des Amerikaners Cooper. Soeben verlaͤßt bei Gebruͤder Franckh in Stuttgart die Preſſe und iſt an alle Buchhandlungen verſandt worden: „ Der beste: Mohik an. Eine Erzaͤhlung aus dem Jahr 1757. Von Cooper. a Aus dem Engliſchen uͤberſetzt. 4 Theile. Gr. 12. Broſchirt. 4 Thlr., oder 7 Fl. Rh. Dieſes neueſte Werk des Nebenbuhlers des großen Unbe— kannten — Walter Scott — wird der deutſchen Leſewelt um ſo groͤßeres Vergnuͤgen machen, da es einen ganz neuen unbetretenen Schauplatz auf dem Gebiete der neuen Welt darbietet, die uns durch die fruͤhern belebten Schilderungen Cooper's ſo intereſſant geworden iſt. Die Ueberſetzung iſt moͤglichſt getreu und fließend, und wird, wie wir hoffen, den ee den das Werk an ſich gewähren muß, gewiß nicht ören. a Botanikern und Gartenfreunden zeigen wir ergebenſt an, daß der zweite Band des neuen Nachtrags zu Dr. und Prof. Dietrich's vollſtaͤn⸗ digem Lexikon der Gaͤrtnerei und Botanik, vom Bau, Wartung und Nutzen aller in⸗ und aus⸗ läͤndiſchen oͤkonomiſchen, officinellen und zur Zierde dienenden Gewaäͤchſe (oder der zweite Band der neu entdeckten Pflanzen) erfchienen, und ſowol bei uns, als auch in jeder guten Buchhandlung für 3 Thlr. zu haben iſt. Subſcribenten bekommen ihn für 24 Thlr. Dieſer Band enthaͤlt die neuen Pflanzen und nachtraͤgliche neue Belehrungen über die alten, von Bonamia bis Citha- rexylum und iſt der 22fte. Band des Ganzen, welches wol das umfaſſendſte Werk uͤber Gaͤrtnerei und Botanik genannt werden kann, und in jeder botaniſchen und Gartenbibliothek vollſtaͤndig angetroffen werden ſollte. Alle 22 Baͤnde koſten 66 Thlr. und mehre Baͤnde ſind noch einzeln, jeder zu 3 Thlr., zu haben. Subſcribenten zahlen aber den vierten Theil des Betrags weniger. Die Erklaͤrungen ſind alle deutſch, und die Culturmethoden unſerm Klima angemeffen. Buchhaͤndler Gebruͤder Gaͤdicke in Berlin. Soeben iſt fertig geworden und durch alle Buchhandlun: gen und Poſtaͤmter zu beziehen: Allgemeine medicinische Annalen des neunzehn- ten Jahrhunderts. Neue Folgenreihe von ihrer zweiten einviertelhundertjährigen Periode an. In Verbindung mit dazu eingeladenen Gelehr- ten herausgegeben von Dr. Joh. Friedr. Pierer. des Jahrgangs von 108 Bogen auf gutem Drucks papier. 6 Thlr. 16 Gr. Die Altern 3 n find zu folgenden eſetzten Preiſen zu erhalten: ie Sole on 1208 28 Jahrgaͤnge, nebſt 8 Hef⸗ ten Supplemente. Gr. 4. Ladenpreis 163 Thlr. 8 Gr. J 5 lr. . en 1806 —15. 10 Jahrgänge, nebſt 8 Hef⸗ ten Supplemente. Gr. 4. Ladenpreis 62 Thlr. Jetzt 18 Thlr. 16 Gr. Die Folge von 1811 — 18. 5 Jahrgaͤnge. Gr. 4. Laden⸗ preis 37 Thlr. 8 Gr. Jetzt 12 Thlr. Die Folge von 1816 — 25. Io Jahrgänge. Gr. 4. Laden: preis 66 Thlr. 16 Gr. Jetzt 20 Thlr. Die Folge von 1816 - 20. 5 Jahrgänge, Gr. 4. Laden⸗ preis 33 Thlr. 8 Gr. Jetzt 12 Thlr. Die Folge von 1821 — 25. 5 Jahrgaͤnge. Gr. 4. Laden: preis 33 Thlr. 8 Gr. Jetzt 12 Thlr. ; (Einzeln koſten: Jahrgang 1798—I810 à 4 Thlr. 8 Gr.; die Supplemente zu 1801 — 10 3. Thlr.: Jahrgang 1811 — 12 a 8 Thlr. 16 Gr.; 1813 — 25 à 6 Thlr. 16 Gr.) Leipzig, d. Igten April 1826. F. A. Brockhaus. Tubingen, bei C. F. Oſiander iſt ſoeben erſchie⸗ nen und in allen Buchhandlungen zu haben: Lehrbuch der Phyſiologie von Fr. Magendie, Ehren— mitglied der Académie royale de médecine etc. Zweite vermehrte und verbeſſerte Ausgabe. In zwei Baͤnden, mit fuͤnf Tabellen und zwei Steins drucktafeln. Aus dem Franzoͤſiſchen uͤberſetzt von Prof. Dr. D. Hofacker. Erſter Band. Geheftet oder roh. Gr. 8. Tuͤbingen, 1826. Beide Baͤnde zuſammen 5 Fl. 24 Kr. Rh., oder 3 Thlr. Nicht nur für die Anfänger in den mediciniſchen Studien dürfte dieſes trefflihe, die Wiſſenſchaften in ihrem neueſten Zuſtande darſtellende, Lehrbuch von großem Nutzen fein, fon: dern auch fuͤr die aͤltern Aerzte, welche, wie der Herr Ueber⸗ ſetzer in der Vorrede bemerkt, finden werden, daß ſich ſeit — 23 Papier weit geringer, als der der franzoͤſiſchen Ausgabe. Jahrgang 1826. März. Gr. 4. Preis der Zeit ihrer Studienjahre eine große Umwälzung in der Phyſiologie ereignet hat, che fie aus derfelben in uͤbergetragen haben und die immer einflußreicher auf die Pra⸗ 1 8 als man gewoͤhnlich glaubt, Vieles werden abaͤndern muͤſſen. a und daß ſie an den Theorien, wel— die praktiſchen Theile der Medicin Der Preis dieſer Ueberſetzung iſt, bei gutem Druck und Der zweite Band erſcheint zu Anfang des Monats Juni. Fuͤr Landwirthe. Die ſichere und einfache Durch⸗ winterung der Kartoffeln in Haufen. Von Fr. Teichmann. Leipzig, bei W. Engelmann. Geh. 5 Gr. Der Verf. wuͤnſcht durch dieſe Schrift zur Verbreitung einer Aufbewahrungsart der Kartoffeln beizutragen, welche ſich ſchon in mehren noͤrdlichen Laͤndern bewaͤhrte, und ſiche⸗ rer und einfacher iſt, als das an vielen Orten noch gewoͤhn⸗ liche Eingraben in Loͤcher. Dies Schriftchen, welches eine Zuſammenſtellung des in mehren Schriften daruͤber Vorhan⸗ denen, begleitet von eigenen Bemerkungen des Verfs., enthält, iſt beſonders ſolchen Landwirthen zu empfehlen, welche die Aufbewahrungsart der Kartoffeln in Haufen (Mieten) noch nicht kennen, und denen es zur Unterbringung der Kartofe feln an Kellerraum fehlt. Bei J. G. Heubner in Wien iſt erſchienen: Oeſtreichiſche militairiſche Zeitſchrift. Jahrgang 1826. Viertes Heft. Inhalt: I. ueber die Fragen, welche, auf Veranlaſſung des franz. Kriegsminiſters, den Artillerieſchulen im J. 182 zur Berathung und Eroͤrterung vorgelegt worden ſind. II. Des k. k. Feldzeugmeiſters Grafen F. Kinsky geſammelte Schriften. III. Literatur: 1) „Militairiſche Gefundheitspoe lizei, mit beſonderer Beziehung auf die k. k. oͤſtr. Armee, vom Hofrath und oberſten Feldarzt Isfordnigk“z 2) „Handbuch zur Befeſtigungskunſt im Felde ꝛc.“, Leipzig, Kum⸗ mer. IV. Neueſte Militairveraͤnderungen. Bei C. F. Oſiander in Tübingen iſt erſchienen und durch alle Buchhandlungen Deutſchlands zu erhalten: A. Thiers's Geſchichte der franzoͤſiſchen Staatsumwaͤl⸗ zung. Ueberſetzt vom Prof. Dr. R. Mohl. Gr. 8. iſter — 4ter Band. 1825 — 26. 4 Thlr. Wir ſtehen nicht an, dieſes in Frankreich und Deutſch⸗ land mit allgemeinem Beifall aufgenommene Werk als die einzige Geſchichte der franzoͤſiſchen Revolution zu nennen, wel— che den Foderungen der Kritik ganz entſpricht, indem bier mit der genaueſten Kenntniß der verwickelten Verhaͤltniſſe je⸗ ner ſturmbewegten Zeit, eine klare und deutliche Darſtellung, mit einem gluͤhenden Eifer fuͤr die ſchoͤnen Ideen ein gerech⸗ ter Abſcheu gegen die Schandthaten und Verbrechen, verbuns den iſt. Der Verfaſſer iſt weder zu breit und weitfchweifig, noch rhapſodiſch und oberflaͤchlich. Die Arbeit des Herrn Thiers iſt ein Geſchichtwerk, welches durch ſeinen Inhalt den Kenner, durch ſeine Form den gebildeten Leſer gleichmaͤ⸗ ßig befriedigt, und ſehr wol von den fluͤchtigen Gompilas tionen, den geſchwaͤtzigen Denkwuͤrdigkeiten, oder den bloßen Schlachtenbeſchreibungen zu unterſcheiden iſt. Die Ueberſetzung iſt getreu und enthält wichtige und ausführliche Zuſaͤtze über die Geſchichte der Septembermorde und des Krieges in der Vendse; der Preis iſt bei einem aͤußerſt anſtaͤndigen Drucke wol aͤußerſt gering zu nennen, indem er nicht die Haͤlfte des Preiſes der Urſchrift beträgt, N -Siierarifder Anzeiger. Gu den in der Buchhandlung von F. A. Brockhaus in Leipzig erſcheinenden Zeitſchriften.) h Nr. XIII. 1826. Diefer Literariſche Anzeſg iger wird dem Literariſchen Converſations ⸗Blatte, der Iſis. und den Kritiſchen Annalen der edicin beigelegt oder beigeheftet, und betragen die Inſertionsgebuͤhren für die Zeile 2 Gr. g N u/‚/Rẽů et i u s. Amplissimum IIungariae Regnum, coelo soloque varium, quibusvis naturae benificiis cumulatum, com- plurium gentium, lingua et moribus diversarum sedes, medicinae et universis disciplinis naturalibus uberri- mam praebet materiem. Promtuario autem opus est, in quod, cultissimorum populorum exemplo‘, viri na- turae pervestigationi operam imipendentes, laborum suorum fructus conferant, in publicum demum promo- wendos. Quae cum ita sint, Ordo medicorum Regiae literarum Universitatis Hungaricae opus edendum con- stituit, cui titulus sit: e Medicorum et Naturae Scrutatorum 5 Regni Hungariae. E Ad A, per Facultatem medicam: Hiegide literarum Univer- ; J Sl Pestiensis.- Singulum operis istius volumen philyras 50 — 34 continebit; primum, si per difficultates, quibus rerum initia premuntur, licuerit, vergente anno 1826 lucem adspiciet; religua volumina, ut materiarum idonearum copia suppeditaverit, sequentur. Forma et typus ope- ris hoc nuntio sistuntur. Universa horum Actorum argumenta in quator sectiones distribuere visum est. Sectio I, complectetur Aistorica, ad scientiam et artem medicam proprie pertinentia: conspectum sani- tatis totius Regni et singularum ejus prövinciarum, morborum endemicorum, epidemicorum, sporadicorum etc.; historiam progessus variolae vaccinde; observa- tiones circa contagium hydrophobicum captas; rationes medendi in clinicis et aliis nosocomiis observatas; hi- storias morborum memoratu digniorum; experimenta et judicia ad pharmacologiam et toxicologiam perti- nentia; historias operationum chärurgicarum, oplithal- mojatricarum et obstetriciarum graviorum vel novarum. Sectio LI, continebit dissertationes arctiore voci sensu cum medicinam, tum reliquas disciplinas naturales lo- cupletantes: anatomicas, physiologicas, ee therapeuticas, chirurgicas, obstetricias, pharmacologi- cas, politico-medicas, forenses, veterinarias, physicas, chemicas, mineralogicas, phytologicas, zoologicas. Sectio III, dabit literaturam, ut vocant medicinae et disciplinarum naturalium, speciatim: a) Epitomas Operum recentiorum cujuscungue patriae, communi eru- dıtorum consensu,probatorum. In his brevitati studen- dum erit, ita tamen, ut perspicuitas non desit, et ge- neralis quaedam singuli operis imago informetur. b) Censuras operum in Hungaria vel alibi gentium, sed ab Hungaris auctoribus editorum, vel res Hungazicas F Hae limites ab humanitate et verecun- ia prachxos nusquam egrediantur. c) Indices operum Probatissinrorum siuguli disciplinarum medicarum et maturalium , generis, eorum imprimis usibus dicatum, 45 a majorıbus institutis literariis remdtius vivunt. ) Miscellanea medico-physica. Sectio IF, comprehendet exempla Benignorum De- eretorum, a supremis Regni Cubernaculis editorum, ad rem literariam medicam et ad publicam sanitatis‘ curam pertinentium. , Appendix denique recipiet renuntiationes de prae- miis et honoribus, tempore recentiore medicis et na- turae scrutatoribus Regni Hungariae imper tis; necro- logos et biograplıias virorum, in patria nostra de re- bus medicis et naturae scientia bene meritorum. Sub- jungetur rerum notatu digniorum alphabeticus index. Ita instituta operis ratione, Ordo medicorum Re- giae literarum Universitatis Pestiensis cum Doctores, collegii vinculo sibi adjunctos, tum reliquos viros, medicinae et rerum naturalium peritos, ad symbolas suas pro viribus conferendas non solum humanissime invitat, sed etiam impensius provocat, omnesque per- suasos esse jubet, de condigno laborum literariorum honorario satis esse provisum. Cum vero literarum dignitas et instituti honos aeque postulent, ut sollicite vitetur, ne quidpiam in acta irrepat, quod luce omni- no indignum sit, ordo medicorum censores designavit, - qui dissertationes typo mandandas dijudicent, et con- venientem honarii classem definiant, Vulgatae com- mentationes instituto ita mancipantur, ut eas sive seor- sum, seu alliis operibus junctas, quacunque demum ratione ante plenum unius lustri exitum auctoribus edere ‚non liceat, Dissertationes editoribus transmissae, quae integri anni spatio nec tomo Actorum recens ex- cuso insertae, neque ad seriores usus publicos designa- tae fuerint, ab auctoribus repeti poterunt. Auctores commentationum lingua latina utantur, dicendi genere simplici et quoad licet puro; ipsae vero commentatio- nes talis sint mensurae, ut typis excusae spatium, tri- bus quatuorve philyıis majus, non facile occupent. Dissertationes, alia fors quam latina lingua exaratae, si prelo dignae omnino fuerint, non recusabuntur ab editoribus, qui eas in Actorum usum Latio donari’ curabunt. ? Scıipta omnia, ad Acta Medicorum et Naturae Scru- tatorum Regni Hungariae pertinentia, Facultatis me- dicae praesidi „in Ziterarüs‘“ inscribenda, et citra sum- tuum onus, Budam mittenda sunt. Pestini, in aedibus Facultatis medicae Regiae lite - rarum Universitatis, die 6 Januarii 1826. Facultas medica Praeside Mich. a Lenhoss Ek. Ankündigung einer biographiſchen Skizze über den Miniſter Theodor von Kretſchmann. f N In Nr. 81 des Lit. Conv.⸗ Bl. v. d. J. wurde bei Ge: legenheit einer Recenſion der „Geſchichte der Fuͤrſtenthuͤmer der Herzoge von Sachſen u. ſ. w., von J. A. G. Galletti“, Gotha, 1825, die Familie des verſtorbenen herzoglich ſachſen⸗ koburgiſchen Miniſters von Kretſchmann, aufgefodert, auf den biographiſchen Artikel zu antworten, der in der Neuen Folge des Converſations-Lexikons, IIter Band, Iſte Abthei⸗ kung, Leipzig, Brockhaus, 1825, über denſelben erſchienen iſt. Es find ſchon mehre aͤhnliche Auffoderungen an die u: milie des Verſtorbenen ergangen, und da es für dieſelbe nicht nur Pflicht iſt, ihnen zu genuͤgen, ſondern auch die Lebens⸗ verhaͤltniſſe des Miniſters von Kretſchmann überhaupt von der Art waren, daß fie ein vielfaches Intereſſe zum Theil noch gegenwärtig in Anspruch nehmen, ſo hat ſich feine hin: terlaſſene Familie entſchloſſen, eine beſondere Schrift unter dem Titel herauszugeben: Biographiſche Skizze über Theodor von Kretſch— mann, herzoglich ſachſen-koburgiſchen Minifter, nit urkundlichen Beilagen und deſſen lite— rariſchem Nachlaſſe. Dieſe Skizze wird durch ihre urkundliche Darſtellung ſich das Zeugniß der Treue und Wahrheit, welches das Ziel je⸗ der biographiſchen Schrift insbeſondere ſein muß, zu erwer⸗ ben wiſſen, und zugleich durch die Beifuͤgung des literariſchen Hrachlaſſes auch ein allgemeines Intereſſe gewähren, indem der Verſtorbene darin — ſoweit ihn nicht ſein unerwarteter Tod daran verbinderte — ſeine Anſichten uͤber Finanzver⸗ waltung, wie ſich ſolche durch langjährige Erfahrung, raſt⸗ loſes, wiſſenſchaftliches Fortſchreiten und Beobachten in ihm gebildet hatten, niederlegte. Theres bei Schweinfurt, d. ıflen Mai 1826. Friederike von Kretſchmann, geb. von Stern, Witwe, in ihrem und ihrer Kinder Namen. In der Univerſitaͤts-Buchhandlung zu Königs: berg in Preußen ſind erſchienen: Voß, Joh. Heinrich, Saͤmmtliche Gedichte. Auswahl der letzten Hand. Taſchenausgabe in vier Banden, Auf Druckpapier Auf Schreibpapier 3 Thlr. 8 Gr. Auf Velinpapier 5 Thlr. Dieſe neue Ausgabe der Voß ſchen Gedichte wird für einen jeden Freund unſerer Literatur von dem hoͤchſten Intereſſe fein, zumal da der allgefeierte Dichter nur diejeni⸗ gen Poeſien in ſie aufgenommen hat, welche er der Nachwelt uͤberliefern will. „Ihm gebührt”, ſagt Wieland, „das ſeitene Lob, unter den beſten Dichtern unſerer Nation einen der erſten Plätze errungen zu haben. Claſſiſcher Geſchmack mit Genialitaͤt und Laune, Leichtigkeit des Schwungs, mit Feſtigkeit der Hand in der Art, jedem Gegenſtande in Umriß, Farbe und Ausdruck die taͤuſchendſte Wahrheit zu geben, eine Diction voll Kraft und Wärme, wobei ihm immer der ganze Neid) tum der Sprache zu Gebote ſteht und immer gleiche Schoͤn— beit der Verſe in alten und neuen Sylbenmaßen, mit und obne Reime, ſind Eigenſchaften, die allen ſeinen Gedichten gemein ſind.“ Und Gothe erzählt in feiner Autobiographie weitläufig, in welch einem Grade er die Vo ß'ſchen Bemühungen ſtets verebrt, ja daß er die Louiſe leidenſchaftlich geliebt habe. Voß iſt ein Dichter, der von den Meiſtern als Meiſter geprteſen, dem ein jeder gebildete Deutſche Dank ſchuldig iſt, der in dem Volke lebt. Der erfte Band enthält das ländliche Gedicht, die Louiſe, der zweite die Idyllen, ber dritte und vierte die Oden, Elegien, vermiſchten Gedichte und Epigramme. Der nunmehr verewigte Dichter hat die Erſcheinung dieſer Taſchengusgabe feiner Gedichte noch erlebt und der Ver— 2 Thlr. 16 Gr. lagshandlung feine hoͤchſte Zufriedenheit äber die Aueſtattung derſelben zu erkennen gegeben, ſowol in Rückſicht der Aus ßern Form, als auch der Correctheit des Drucks. In der nämlichen Verlagshandlung find noch Exemplare der vollftändigen Ausgabe der lyriſchen Gedichte in vier Baͤnden zu einem heruntergeſetzten Preiſe zu haben, auf fei— nem Schreib papier zu 4 Thlr. 12 Gr., auf Druck papier zu 2 Thlr. 16 Gr. Auch find noch einige wenige Eremplare der vollſtaͤndigen Ausgabe der Idyllen vorräthig, auf groe ß em S zu 3 Thlr. 8 Gr., auf Druckpapier zu 1 Thlr. Die erſte Lieferung von 0 Jean Paul's Werken, Iſter — Ster Band, verläßt ſoeben die Preſſe und kann von den Subſcribenten gegen Erlegung des Subſcriptionspreiſes für die ıfte und 2te Lieferung in Empfang genommen werden. Die Preife für beide Lieferungen ſind fuͤr die verſchiedenen Ausgaben 51, 6, 71 und 9; Thlr. Conventionsgeld. Ich warne zugleich vor jedem andern Abdruck der Schriften, in welchen Geſtalt er erſcheinen möge, namentlich vor dem in Leipzig angekündigten Auszug, den der Verleger unbefugter Weiſe einen rechtmaͤßigen nennt, und bezeichne ſolchen als einen nach hieſigen Landesgeſetzen nicht erlaubten, deſſen Verkauf und Ankauf den Betheiligten der geſetzlichen Strafe unterwerfen wuͤrde. Auch von Novalis's Schriften, herausgegeben von Schlegel und Tieck, iſt die vierte vermehrte Ausgabe erſchienen. Der Subferip- tionspreis von 13, 13 und 25 Thlr. für die drei verſchiedenen Ausgaben beſteht bis Michaelis d. J. Berlin, d. 15ten April 1826. ö G. Reimer. Schriften für Badereiſende, Bei herannahender Badezeit erlaube ich mir auf folgende in meinem Verlage erſchienene, jedem Badexeiſenden unene— behrliche Schriften, die in allen Buchhandlungen zu finden find, aufmerkſam zu machen: Kreyſig (Hofrath und koͤnigl. ſaͤchſ. Leibarzt, Dr. Friedrich Ludwig), Ueber den Gebrauch der natürlichen und kuͤnſtlichen Mineralwaͤſſer von Karls⸗ bad, Embs, Marienbad, Eger, Pyrmont und Spaa— 5 171 Bogen auf feinem Schreibpapier. 1 Thlr. 6 Gr. . Moſch (Dr. Karl Friedrich), Die Baͤder und Heilbrunnen Deutſchlands und der Schweiz. Ein Taſchenbuch für Brunnen- und Badereiſende. Zwei Theile. Mit 50 landſchaftlichen Anſichten und ci— ner Karte der Heilquellen am Taunusgebirge. 8. 50 Bogen auf feinem Schreibpapier. Geheftet, 5 Thlr. 8 Gr. — — Daſſelbe. Ausgabe ohne Kupfer aber mit Karte. Geheftet. 3 Thlr. Leipzig, d. ıften Mai 1826. F. A. Brockhaus. Unterzeickneter hat fi entſchloſſen, ein „Lehrbuch dex Mythologie für Tochterſchulen“ und eine „Geſchichte dex Deutſchen“ fur denſelben Zweck drucken zu laffen, wenn er durch Subſcriptien dazu in den Stand geſetzt werden ſollte. Jenem liegen die von ihm ausgearbeiteten Hefte zum Srunde, nach welchen er die erfte Claſſe der von ihm gelei— teten Toͤchteiſchule feit vielen Jahren unterrichtet. Er weis zwar wol, daß man berelts mehre Mytbologien für Frauen bat: aber keine von denen, die ihm bekannt geworden find, eignen ſich zu dem bezeichneten Zweck, und er hofft daher, daß ſein Unternehmen manchem Lehrer der weiblichen Jugend, ſowie dieſer ſelbſt, nicht ganz unwillkommen ſein werde. Es ſoll von den Gottheiten der Griechen und Roͤmer und von der mythiſchen Geſchichte jenes Volks alles das enthalten, was nach ſeiner Ueberzeugung zu dem Kreiſe der einem gebildeten Maͤdchen noͤthigen Kenntniſſe gehoͤrt, und wird ohne Beden— ken jeder Schuͤlerin in die Haͤnde gegeben werden koͤnnen. Die „Geſchichte der Deutſchen“ iſt nach denſelben Grund: ſaͤgen ausgearbeitet worden, welche der Weltgeſchichte für Toͤchterſchulen von demſelben Verfaſſer zum Grunde liegen, und von Allen, deren Urtheil bis zu ihm gedrungen iſt, ge— billigt worden ſind. Daß keine zum Unterricht der maͤnnli— chen Jugend verfaßte ahnliche Lehrbuͤcher für die weibliche paſſen, wird Jeder, der über die Erziehung dieſes Geſchlechts nachgedacht und Erfahrung geſammelt hat, zugeben, da Vie— ges, was den Juͤnglingen zu wiſſen, und ihnen wichtig iſt, nicht fuͤr Mädchen gehoͤrt, die dafuͤr vieles Andere mit Inter— eſſe hoͤren. Der Unterzeichnete ladet zur Subſcription auf beide Buͤ— cher ein, und bittet beſonders alle die, welche dem Unter— richte des weiblichen Geſchlechts ihre Kraͤfte gewidmet haben, und die Aeltern hoffnungsvoller Toͤchter um freundliche Mit— wirkung. Die Subſcription wird bis zu Michaelis 1826 an— genommen; doch bittet er, zu beſtimmen, wer fuͤr beide, und wer nur fuͤr eins jener Werke ſich verbindlich machen will. Der Subſcriptionspreis fuͤr die Mythologie iſt 1 Thlr., fuͤr die Geſchichte der Deutſchen 2 Thlr., und wird erſt nach Em— pfang des Exemplars entrichtet. Der Ladenpreis wird be— deutend erhoͤht werden. Jene ſoll zu Michaelis 1826, dieſe zu Oſtern 1827 erſcheinen, wenn der Unterzeichnete die ger hoffte Unterftügung findet. Sammler werden erſucht, das ııte Exemplar als Freiexemplar anzunehmen. Jeder Sub— ſcribent erhält fein Exemplar frei zugeſchickt. Fr. Noͤſſelt, Prediger in Breslau. Bei J. G. Heubner, Buchhändler in Wien, ist soeben erschienen und in allen Buchhandlungen zu haben: Zeitschrift für Physik und Mathematik. Herausgegeben von A. Baumgartner und A. von Ettinghausen, Professoren an der k. k. Universität zu Wien, Ersten Bandes erstes Heft. Mit einer Kupfertafel. Gr. g. Geheftet. Preis eines Bandes, aus vier Heften bestehend, welche nicht getrennt werden, 3 Thlr., oder 5 Fl. 24Kr. Rh. Der Zweck dieser Zeitschrift ist, die besten phy- sikalischen und mathematischen Arbeiten des Auslandes, sie mögen in Journalen oder Abhandlungen gelelirter Gesellschaften, oder in nicht periodischen Schriften euthalten sein, in treuen oder abgekürzten Uebersetzun- gen, in freien Bearbeitungen oder Auszügen bekannt- zumachen, und diesen auch Originalarbeiten des In- landes einzuverleiben. Yerner soll sie einen fortlaufen- den Artikel enthalten, der die Fortschritte der Plıysik in der neuern Zeit in gedrängter Kürze enthält und gleichsam einen Auszug aus den besten physikalischen Zeitschriften aller Nationen darstellt. Von der Chemie wird nur das aufgenommen, was in das Gebiet der physikalischen gehört, Diese Zeitschrift erscheint zwar in zwanglosen Heften, jedes von 8—9 Bogen, mit den nöthigen Ru- pfertafeln , doch dürften im Laufe eines Jahres Wenig stens zwei Bände geliefert Werden. Taſchenausgabe einer Sammlung auserleſener Werke der neuern und aͤltern franzoͤſiſchen Literatur. Erſte Serie, aus 80 bis 100 Baͤndchen in Sedez (jedes von 130 Seiten) beſtehend, und herausgegeben unter der Leitung des 80 0 Herrn Abbé Mo zin, erfaſſer zweier Wörterbücher, und vieler geſchaͤ Studium der deutſchen und franzöſiſchen Sera Gage beſtimmten Werke, und des 1 0 „ Karl Courtin, roßherzogl. badiſcher öffentlicher Lehrer der and! ſchaften, Nebacteur des zu Stuttgart in e erſcheinenden „Journal universel, politique et litteraires, ıc, Subſcriptionspreis 12 Kreuzer Rhein. das Baͤndchen. In einer Zeit, die man wol das Jahrhun N ſtigen Ausbildung nennen kann, wo nicht a NG niſſe unſerer vaterlaͤndiſchen Schriftſteller allgemeine Aner⸗ kennung finden, ſondern auch die Werke der Autoren des Auslandes der regſten Theilnahme ſich erfreuen, wo man von allen Seiten neue Auflagen der beſten deutſchen, oder aus fremden Sprachen uͤberſetzten Werke ankuͤndigt, und zwar in ſo wohlfeilen Taſchenausgaben, daß ſogar die wenigſt⸗ bemit⸗ telten Claſſen von Leſern ſich ſolche anſchaffen koͤnnen, — in einer ſolchen Zeit glauben wir, daß es den Freunden der franzoͤſiſchen Literatur nicht minder angenehm ſein wird, in der Urfprace eine Auswahl intereſſanter Werke zu beſtgen die nach und nach eine ebenſo mannichfaltige als beiſpfel⸗ los wohlfeile Taſchenbibliothek bilden, Dieſe Gründe ha⸗ ben uns bewogen, in demſelben Formate wie unſere ſo be— liebte Taſchenausgabe der in's Deutſche uͤberſetzten Walter Scott'ſchen Werke, gedachte Sammlung herauszugeben Die Namen der beiden vorerwähnten Literatoren verbürgen den Hrn. Subſcribenten zu Genuͤge die Correctheit und Puͤnkt— lichkeit der Ausgabe. Die erſte Serie dieſer Sammlung wird nachſtehende Werke enthalten: 10 Don Alonzo, ou I'Espagne, par Salvandy. 2 Histoire de la grande armée, par le comte de Segur. 3) Histoire de la revolution fran- gaise, par Mignet. 4) Oeuvres de Beranger. 5) Memoires sur la vie privee de Marie An- toinette, reine de France, par Mde. Campan. 6) Ourika, roman, par Mde.de D. 7) Oeu- vres ‚completes de Casimir Delavigne. 80 Histoire de la republique de Venise, par le comte de Daru. 9) Oeuvres d' Alphonse de Lamartine. Vom kſten Auguft diefes Sahres an erfcheinen monat li drei Bändchen. Der äußerſt geringe Subſcriptionspreis 15 das broſchirte Baͤndchen iſt 12 Kr. Rhein. Man kann ſich daher mit der unbedeutenden monatlichen Ausgabe von 36 Kreuzer innerhalb 23 Jahren die ganze Sammlung anſchaf⸗ fen, welche auf gewoͤhnlichem Wege wenigſtens 100 Gulden En 7 5 5 Die Subſcription bleibt bis Ende Auguſt d J. offen; alsdann tritt der Ladenpreis von 20 Kreuz ür das Bändchen ein. e Alle Buchhandlungen Deutſchlands, der Schweiz und der Niederlande nehmen Subſcriptionen an. Subſcribentenfamm⸗ ler erhalten auf 10 Exemplare das tte unentgeldlich, und belieben ſich deshalb an uns zu wenden. Ausfuͤhrliche Anzei— gen find bei ſaͤmmtlichen Buchhandlungen gratis zu haben. Wir empfehlen dem Publicum bei dieſem Veranlaß das von uns verlegte Journal universel. Dieſes, ſeit dem ıften Januar (in franzoͤſiſcher Sprache) taͤglich erſcheinende poli— tiſch⸗literariſche Blatt, zeichnet ſich ebenſo ſehr durch partei: loſe Freimuͤthigkeit aus, als durch ſchnelle Mittheilung aller erheblichen Neuigkeiten. Man kann ſich bei ſaͤmmtlichen loͤb— lichen Poſtaͤmtern darauf abonniren; der halbjaͤhrliche Preis it 6 Fl. Rh., oder 13 Franken. Stuttgart, im März 1826. Gebruͤder Franckh, Buchhändler. Neue Verlags- und Commiſſionsbuͤcher von Johann Friederich Hammerich in Altona, Oſtermeſſe 1826. Klefeker's, Dr. B., Aus fährlichere Predigtentwuͤrfe über die vom ıften Advent bis den Sonntag Trinitatis 1825, oder bis zu ſeinem Tode gehaltenen Vormittagspredigten. Gr. 8. In Commiſſion. 20 Gr. l Becker, Dr. W. J. H., Die Kriege der Römer in Spanien. ſtes Heft. Viriath und die Luſitaner. Nach den Quellen bearbeitet. Gr. 8. 14 Gr. Bloch, Dr. S. N. J., Reviſton der von den neuern Philo⸗ logen aufgeſtellten Lehre von der Ausſprache des Altgriechi— ſchen. Gr. 8. 1 Thlr. 16 Gr. Borger, E. A., Ueber den Myſticismus. ſchen von Pr. E. Stange. litt. Gr. 8. 1 Thlr. 8 Gr. . Diekmann, H., Briefe uͤber die wechſelſeitige Schuleinrichtung. Gr. 8. 14 Gr. - Falk, N., Handbuch des ſchleswig-holſteinſchen Privatrechts. 2ter Band. Gr. 8. (Erſcheint erſt nach der Meſſe.) Kruſe, E. C., St. Vicelin. Biographie. Gr. 8. 10 Gr. Luͤbker, D. L., Daͤniſche Blumenleſe. 8. 1 Thlr. Möller, J. C., ueber Anwendung der wechſelſeitigen Schul— einrichtung in Volksſchulen. Gr. 8. 8 Gr. - Niſſen, L., Meine Wege und Umwege zur Kirche. tobiographiſche Erzaͤhlung. 8. 15 Gr. Dutzen, N., Unterſuchungen über die merkwuͤrdigſten Alterz thuͤmer Schleswigs und des Dannewerks. 8. 1 Thlr. Schmid, Andenken an den Conferenzrath und Buͤrgermeiſter Gaͤhler in Altona. Mit deſſen Bildniß in Steindruck. Gr. 8. 10 Gr. Zeiſe, H., Beitraͤge zur Nutzanwendung der Waſſerdaͤmpfe. Mit einer Vorrede des Hrn. Prof. Pfaff in Kiel, und Aus dem Lateini— Mit einer Vorrede von Gur— Eine au⸗ 5 Es iſt ſoeben erſchienen und an alle Buchhandlungen ver: ſandt: Ueber Reinheit der Tonkunſt. Zweite ver— mehrte Ausgabe. Mit einem Portrait Paleſtri— na's. 12. Heidelberg, im Verlage von J. C. B. Mohr. Geh. 22 Gr. Die im vorigen Jahres erſchienene erſte Auflage dieſer Schrift hat ſo viel Eingang gefunden, daß der Verf. mit Vertrauen dieſe zweite völlig umgearbeitete Ausgabe unter: nehmen konnte, in welcher derſelbe feine Anſichten noch wei ter entwickelt und noch anſchaulicher zu machen ſuchte. Schrift zerfaͤllt in folgende Rubriken: 1) Ueber den Choral; 2) Ueber Kirchenmuſik außer dem Choral; 3) Ueber Volks— geſaͤnge; 4) Ueber Bildung durch Muſter; 5) Ueber den Effect; Die — * 6) Ueber das Inſtrumentiren; 2) Ueber genaue Vergleichung der Werke großer Meiſterz 8) Ueber Vielſeltigkeit; 9) Ueber Verdorbenheit der Texte; ro) Ueber Singvereine. Bei J. Suͤhring in Leipzig iſt ſoeben fertig ge⸗ worden: E. F. Pfotenhaueri Doctrina Processus cum ger- manici tum saxonici Regli in usum praelectio- num ordine systematico exposita. Editio se- cunda curante J. F. A. Tiedemano. Pars prima. Der 2te und gte Theil erſcheint noch vor Michaelis und wird der Preis von 3 Thlr. fuͤr das Ganze bei Ablieferung des erſten Theils bezahlt. Aus Schweden habe ich nachſtehend Verzeichnetes in Commiſſſon erhalten, und iſt daſſelbe zu den ber merkten Preiſen durch alle deutſche Buchhandlun— gen von mir zu beziehen: g 1 Tlora svecica, enumerans plantas Sveciae indigenas, eum synopsi classium ordinumque, characteribus generum, differentiis specierum, synonymis eitationibusque se- lectis, locis regionibusque natatibus, descriptionibus habitualibus nomina incolarum et qualitates planta- zum illustrantibus. . Post Linnaeum edita a Georgio Wahlenberg, botanices demonstratore Upsaliense. Pars prior. Upsala. 1824. Gr. 8. Drckp. 1 Thlr. 18 Gr. Den zweiten Theil diefes ausgezeichneten Werks werde ich in einigen Monaten erhalten. Anacreontis carınina. Gracce cum selectis observationi- bus edidit Gusitarus Gut. Gumaelius, Upsala. 1824. 8. Weiss Druckpapier. 10 Gr. Er Dalman, J. W., Ephemerides entomologicae, I. Stock- holm. 1824. 8. Schreibpapier, 6 Gr. R Nagra petrificater funne-i Gere Ofvergangs- Kalk; aftechnede och beskrivne af J. . Dalman. Stockholm. 1825. Gr. 4. Schreibpapier. 7 Gr. Matthiae Norbergi selecta opuscula academica. Edidit Johannes Normann. 5, vol. Lund. 1817 — 19. 8. Drekp. 1 Thlr. 18 Gr. Orthoptera Sveciae. Disposita et descripta a Joh. lg. Zetterstedt. Lund. 1821. 8. Druckpapier. 8 Gr. Prodromus monographiae Castriae generis lepidopte-- rorum; auctore J. V. Dalman. Cum tabula aenea colorata. Stockh. 18295. Gr. 4. Schreibp. 18 Gr, Pytheae Massiliensis fragmenta variis ex auctoribus- collegit et commentariis illustravit Andreas Ari. Ar- vedson. Upsala. 1824. 4. Druckpapier. 12 Gr, Schwediſche Dichtungen, von Tegnér, Geyer, Atterbom und andern berühmten Verfaſſern. Ueberfegt von Ludolf Schley. Erſtes Heft. Gothenb. 1825. 8. Schreibp. 12 Gr. Seriptores rerum svecicarum medii aevi, ex schedis praecipue Nordinianis collectos, dispositos ac. emen- datos edidit Ericus Michael Fant. Tomus primus. Upsala. 118. Gr. Fol. Mit zwei Facſimiles und vie⸗ len Tabellen. Druckpap. 10 Thlr. Sänger med Accompagnement of Forte-Piano af J. E. Nordblom. 5. Hefte. Upsala. 1819 — 22. Querfolio. Schreibpapier, 2 Thlr. 6 Gr. Preludier till Melodierne uti svenska Clioralboken samt Marscher af Haeſſner. Törsta IIäftet. 1822. Gr. 4. Druckpapier. 1 Thlr. 12 Gr. Svensk Choralbok utgifven af Joh. Christ. Friedr. Haeff- ner. Andra Delen. Imte Chronologiskt och Melodi- Register till första Delen. Upsala. 1821. Querfolio. Druckpapier. 1 Thlr. 12 Gr. f Upsala. Leipzig, d. ıften Mai 1826. F. A. Brockhaus. Literariſcher Anzeiger. (Zu den in der Buchhandlung von F. A. Brockhaus in Leipzig erſcheinenden Zeitſchriften.) Nr. XIV. 1826. er wird dem Literariſchen Converſations⸗Blatte, der Iſis und den Kritiſchen Annalen der Dieſer Literariſche Anzei N } 5 . l M edictn beigelegt oder beigeheftet, und betragen die Inſertionsgebuͤhren für die Zeile 2 Gr. Literariſcher Bericht uͤber 7 die neueſten Verlagsunternehmungen der Buchhandlung Joſef Max und Comp. in Breslau, welche theils erſchienen find, theils naͤchſtens erſcheinen werden. A. Aus dem Jahr 1825. 1. Don. Alonſo oder Spanien. Eine Geſchichte aus der gegenwaͤrtigen Zeit, von N. A. von Salvandy. Aus dem Franzoͤſiſchen. 5 Baͤnde. 8. 1825. Velindruckpapier. 4 Thlr. 20 Gr. 2. Clemens, des heiligen, von Rom, Brief an die Korinther, und des heiligen Polykarpus Brief an die Philipper. Aus dem Griechiſchen uͤberſetzt und mit den nöthigen Erklärungen verſehen. Nebſt den Lebensbeſchrei— bungen beider Heiligen, von Eduard Herzog. Gr. 8. 1825. 20 Gr. 3. Ebers, Dr. J. J. H., Ueber Gewerbe und Gewerbe— freiheit in Breslau. Gr. 8. 1825. 6 Gr. 4. Elsner, J. G., Landwirthſchaftliche Reiſen. 2ter Band. 8. 1825. 1 Thlr. 8 Gr. 5. Epistolae quaedam Arabicae, a Mauris, Ae- gyptiis et Syris conscriptae. Edid. interpretatione Iatina annotationibusque illustr. et glossarium adje- cit Dr. M. Habicht. 4. 1825. 2 Thlr. 12 Gr. 6. Seländifhe Erzählungen. Zur Kenntniß der Sit— ten, Gebraͤuche und des Volkslebens in Irland. Aus dem Engliſchen. Mit ſechs Holzſchnitten nach Cruik— fhank'ſchen Zeichnungen von George Watts aus Lon⸗ don. 2 Baͤndchen. 8. 1826. Velindruckpapier. Geheftet. 2 Thlr. 8 Gr. 2. Gaupp, Dr. und des Rechts in Deutſchland. Im Grundriſſe. 8. 8 Gr. 8. Handel, Chr. Fr. (Superintendent in Neiſſe), Evan- geliſche Chriſtenlehre mit und nach den Hauptſtuͤcken des Katechismus für den Schul- und Confirmanden-Unterricht. Zweite von dem Verf. nochmals durchgeſehene und vervoll— ftaͤndigte Auflage. 8. 1825. 4 Gr. 9. Hoffmann, Dr. Fr., De ecclesiae Catholicae hie- rarchia, sive demonstratio : esse in ecclesia catholica hierarchiam quandam cum ordinis, tum jurisdictio- nis, eamque et ecclesiae utilem, et rei publicae haud damnosam. Dissertatio. g. Vratislaviae. 1825. 8 Gr. 10..— — —, Die Lehre der katholiſchen Kirche vom Ablaſſe. Eine Ablaßpredigt erſchienen im Jubel—⸗ jahr. 1825. Gr. 8. Geh. 2 Gr. 11. — — —, Sollen die katholiſchen Geiſtli⸗ chen heirathen, oder noch länger unverheirathet blei- , 1 Eine alte Frage auf's Neue beantwortet. 8. Geh. 2 Gr. 12. Hübner, Pr. A., Vollſtaͤndig theoretiſch⸗praktiſche Anz leitung zum Firmunterricht. 8. 1825. 8 Gr. E. T., Geſchichte des deutſchen Reichs 1825. . — — 13. Jean Paul, Kleine Buͤcherſchau. Nachſchule zur aͤſt⸗ hetiſchen Vorſchule. 2 Baͤndchen. 8. 1825. 2 Thlr. 16 Er. 14. Noͤſſelt, Fr., Kleine Weltgeſchichte für Toͤchterſchulen und zum Privatunterricht heranwachſender Mädchen. Zweite verb. Auflage. Gr. 8. 1825. 8 Gr. 15. Richthofen, Julie Baronin von, Die Orientalin. 8. 1825. Geheftet. 2 Thlr. 16. Rüdiger, 8. T., De statu et conditione pagano- zum sub imperatoribus christianis post Constantinum. 8 maj. 1825. 10 Gr. Pr 17. Scheibel, Dr. J. G., Gedaͤchtnißrede auf Georg Chri⸗ ſtian Knapp. Bei'm Anfang der Wintervorleſungen, den 31ſten Octbr. 1825 gehalten. Gr. 8. Geh. 2 Gr. 18. — — —, Ueber Entſtehung und Fortbildung der kirch⸗ lichen Verfaſſung und des Gottesdienſtes in Breslau ſeit der Reformation. Hiſtoriſche Denkſchrift zum Andenken an das Reformationsjubilaͤum der Eliſabethkirche den 23ſten April 1825. Gr. 8. 1825. 2 Gr. 19. — — —, Wie gewiß Gott an feiner Gemeinde die Verheißung erfuͤlle, daß ſein Geiſt ſie ſtets lei— ten ſolle. Predigt über Jeſaias 59, 21, bei der Feier des dreihundertjaͤhrigen Reformationsjubilaͤums, der Eliſabeth— kirche in Breslau, am Sonntag Jubilate, den 25flen April 1825. Gr. 8. Geh. 2 Gr. 20. Strantz, F. v., Huͤlfsbuch der Kriegswiſſenſchaften. Zum praktiſchen Gebrauch für Officiere von der Infanterie, Cavallerie und vom Generalſtabe. 8. 1825. 2 Thlr. 21. Tauſend und Eine Nacht. Arabiſche Erzaͤhlungen. Zum erſtenmal aus einer tuneſiſchen Handſchrift ergaͤnzt und vollftändig uͤberſetzt von M. Habicht, Fr. H. von der Hagen und Karl Schall. 15 Baͤndchen. Ta⸗ ſchenformat. 1825. Erſter Praͤnumerationspreis 7 Thlr. 12 Gr. 22. Tausend und Eine Nacht. In arabischer Herausgegeben von Dr. M. Habicht. Erster Band. 8. 1825. 3 Thlr. 25. Theiner, Dr. J. A., Variae’doctorum ca- tholicorum Opiniones de jure statuendi impedimenta matrimonium dirimentia. Dissertatatio canonica. 8 maj. 1825. 10 Gr. 24. Tieck, Ludwig, Maͤrchen und Zaubergeſchich— ten. Erſtes Baͤndchen. Pietro von Abano oder Pe— trus Apone. 8. 1825. Velindruckpapier und carton⸗ nirt. T Thlr. 25. Werner, E. J. M., De Senecae philosophiae. Dis- sertatio. 8 maj. 1825. 12 Gr. 26. Wissowa, Aug., Dissertatio de quaestione: quae fuerit veterum Graecorum opinio de rebus ho- mini post mortem obventuris. 4 maj. lig. 10 Gr. B. Im Jahre 1826 find bereits erſchienen: 27. Gaß, Dr. Ch r. J., Der apoſtoliſche Rath ſich in die Zeit zu ſchicken. Eine Predigt am allgemeinen Buß- und Bettage den Igten April 1826 gehalten. 8. 1826. 3 Gr. 28. Gaupp, Dr. E. T., Das alte magdeburgiſche und hal: liſche Recht. Ein Beitrag zur deutſchen Rechtsgeſchichte. 8. 1826. 1 Thlr. 12 Gr. Sprache. 29. Güns burg Dr., Parabeln. Drittes Baͤndchen. 8. 6. 16 Gr. 43 An Joh. Chr., Predigt gehalten Dom. Eſtomihi, den sten Febr. 1826 in der Haupt: und Pfarrkirche zn | len. 8. Geh. 2 Gr. 1 ne ein katholiſcher Mann mit einer prote⸗ ſtantiſchen von ihrem Manne geſchiedenen Frau eine gültige Ehe eingehen? Und umgekehrt: Kann eine katholiſche Frau mit einem proteſtantiſchen von ſeiner Frau geſchiedenen Manne eine guͤltige Ehe eingehen? — Beantwortet von P. M. R. Nebſt einem Anhange über gemiſchte Ehen. 8. 8 Gr. 42. Klip be in, G. G. (Lehrer und Cantor zu Oels), Rath: und Huͤlfsbuch für Organiſten und Solche die es wer⸗ den wollen. Zugleich zum Gebrauch in Seminarien. Ent⸗ haltend: Einhundert und achtzig eingefuͤhrte Choralgefaͤnge, von beruͤhmten, beſonders aͤltern Componiſten, mie zehn: taufend Zwiſchenſpielen nach dem reinen Satze, in Imita⸗ jonen und Fugenthematen, aus der Melodie ſelbſt ge⸗ e 3 Notendruck. Sub⸗ ſchoͤpft. Gr. 4. 1826. 79 Bogen. ſcriptionspreis 3 Thlr. 33. Die Kokette. Ein Roman von der Verfaſſerin der Erna, Felicitas u. ſ. w. 8. 1826. Geheftet. 1 Thlr. 2 Gr. 1 34. Kn üttel, A., Poetiſche Verſuche. Gr. 8. 1826. Ge⸗ heftet. 10 Gr. ' 35. Rendſchmidt, F., Anweiſung zum Kopfrechnen fuͤr Lehrer in Volksſchulen wie auch zum Selbſtunterricht. te verb. Auflage. 8. 1826. 10 Gr. 36. 5 J. v., Oporinen. Erzählungen und Novellen. 2te Sammlung. 8. 1826. 1 Thlr. 8 Gr. 37. Schober, Fr. von, Palingeneſien aus den heiligen Bü lten Bundes. 16. 1826. Geheftet. 6 Gr. 1 A. (Pfarrer zu Niederlauer im Bisthum Wuͤrzburg), Zu uns komme dein Reich! Gebete und Andachten, mit Unterricht und Liedern fuͤr katholiſche Chriſten. Mit einer Abbildung des Erloͤſers. 12. 1826. Drudpapier 5 Gr. Velindruckpapier 7 Gr. 39. Tausend und Eine Nacht. In arabischer Sprache. Herausgegeben Zr Dr. M. Habicht. 2ter Band. . 26. Thlr. 5 eh Jad Dramaturgiſche Blaͤtter. Nebſt Berichten über die engliſche Buͤhne auf einer Reiſe im Jahre 1817, und Bemerkungen, Einfälle und Grillen über das deutſche Theater auf einer Reiſe im Jahre 1825. 2 Bände. Gr. 16. 1826. 3 Thlr. 8 1 a dem glaͤnzenden Ruhme Jeſu Chriſti, e de während ſeiner irdiſchen Wanderzeit; nebſt einigen feine äußerliche Lebensweiſe betreffenden Umſtaͤnden. Aus dem Lateiniſchen uͤberſetzt von Ludwig Anton Mayer, Canonicus an dem aufgeloͤſten Collegiatſtifte Haug zu Wuͤrzburg. 8. 1826. 1 Thlr. Binnen Kurzem und im Laufe des Jahres 55 1826 werden erſcheinen: 10 ildniß Sr. Durchlaucht des Furſt⸗Biſchofs En: Senat Herrn Emanuel von Schimonsky. Nebſt einer kurzen Darſtellung ſeines Lebens und der Beſchrei⸗ bung der Feierlichkeit ſeines funfzigjaͤhrigen Prieſterjubi⸗ laͤums am Zten April 1825, von Dr. Daniel Kruͤger, reſidirendem Domherrn und Domprediger. Gr. 1 1826. Eſchenloer, Peter, Geſchichten der Stadt Breslau, 43. ber Bentwärdigkeiten ſeiner Zeit, vom Jahre 1440 bis 1479. Zum erſtenmal aus der Handſchrift herausgegeben von Dr. J. G. Kuniſch. 2 Bände, Gr. 8. 1826. je Inſel Felſenburg, oder wunderliche Fata eini— a 2 e Eine Geſchichte aus dem Anfange des achtzehnten Jahrhunderts. Eingeleitet und mit einem Vor⸗ wort begleitet von Ludwig Tieck. 6 Baͤndchen. Taſchen⸗ format. 1826. 45. Krüger, Dr. Daniel (reſidirendem Domherrn und Domprediger), Andachtsbuch fuͤr das weibliche Geſchlecht. Mit 1 Kupfer. Kl. 8. 1826. Geglaͤttet Velindruckpapier. 46. Lichtenstädt, Dr., Universae materiae medicae secundum characteres naturales et therapeutieos divi- sae prospectus. $ maj. 1826. 47. Markus Obregon, oder Leben des fpanifchen Dich⸗ ters Vincentius Espinel. Aus dem Spaniſchen uͤber— ſetzt und mit Anmerkungen begleitet von Ludwig Tieck. 2 Baͤndchen. 8. 1826. 48. Morgenbeſſer, M., Schleſiſcher Kinderfreund. Ein 11 6 und Lehrbuch fuͤr die Volksſchulen Schleſiens. 8. 1826. 49. Pandurang Hari, oder Denkwuͤrdigkeiten eines Hindu. Aus dem Engliſchen uͤberſetzt. 3 Baͤndchen. 8. 1826. 50. Rhode (Stadtjuſtizrath), Die breslauſchen Statuten. Gr. 8. Auf Druck- und Schreibpapier. 51. Scheibel, J. G. (Dr. und Prof. der Theologich, Communionbuch. Betrachtungen und Gebete, mit am Schluß hinzugefuͤgten Auszuͤgen aus Luther's Schriften. 8. 52. Shakſpeare's ſaͤmmtliche Sonette, mit Bemer⸗ kungen, Erlaͤuterungen und Nachrichten uͤber Shakſpeare's Leben, herausgegeben von Ludwig Tieck. In 8. und in 12. 1826. Druck- und Velinpapier. 53. Spazier, Dr. R. O., Jean Paul Friedrich Richter in ſeinen letzten Tagen und im Tode. 8. 1826. Geheftet. 54. Wahrheit aus Jean Paul's Leben. Mit zwei Nachbildungen der Handſchrift Jean Paul's. kſtes Baͤnd— chen. Von ihm ſelber. 8. 1826. 55. Die Familien Walſeth und Leith. Ein Cyklus von Novellen. 3 Baͤndchen. 8. 1826. Soeben ist bei Leopold Voss in Leipzig er- schienen und an die Pränumeranten abgeliefert: Act I a 8 zu EE N e A az Erster und zweiter Band. I. Graphische Darstellung zur mathematischen, phy- sischen und historisch- politischen Geographie der alten Hellas. II. Generalkarte von Griechenland, Macedonien und Thracien, nebst den Hauptcolonien der Griechen in Kleinasien. j III. Karte von Attika und Megaris, nebst den Plänen von Sunium, Phyle, Oenoe und Panakton. IV. Pläne von Athen, Athen mit seinen Häfen, See- Demen Athens. V. Karte von Eleusis. Plan der Tempel zu Eleusis. Plan der Gegend und Schlacht von Marathon, nebst der jonischen Tetrapolis. VI. Karte von Böotien, Lokris, Doris und Phocis, mit Plänen von Plataea. VII. Karte von Aetolien und Akarnanien, VIII. Karte von den jonischen Inseln, mit Plänen von Itliaka und dem Hause des Odysseus. Der zweite Band des Textes, geziert mit einer Ansicht der Akropolis von Athen, wird bald aus- gegeben werden, und dann der Pränumerationspreis von 7 Thlr. 8 Gr. für diese zwei Bände mit Atlas erlö- schen. A n eg e, die Taſchenausgabe von Schiller's Werken und Shak— ſpeare's dramatiſchen Werken von Benda betreffend. Bei dem jetzt erfolgten Erſcheinen der letzten Lieferung von Schiller's Werken und bei der bald zu hoffenden Vollen— dung der Benda'ſchen Ausgabe von Shakſpeare's dramatiſchen 1 — Mina sr nen MS . Werken bringt der Unterzeichnete die bei ihm erſchienenen [chere Ankündigungen dieſer Schriften eingeſehen werden koͤn— Kupferſammlungen zu biefen beiden claſſiſchen Schriftſtellern iermit in Erinnerung. en den Ankauf dieſer Kupfer zu erleichtern, werden dieſelben noch in den dabei bemerkten Subſcriptionspreiſen rerkauft, für welche fie in allen Buchhandlungen zu haben W Kupfer zu Schiller's Werken in 18 Bänden 1 Thlr. G 8 Gr. er zu den 6 Supplementbaͤnden 12 Gr. N: zu Shakſpeare's dramatiſchen Werken von Benda in 18 Baͤnden 1 Thlr. a Gerhard Fleiſcher in Leipzig. Bei J. G. Heubner in Wien iſt erſchienen: Oeſtreichiſche militairiſche Zeitſchrift. Jahrgang 1826. Fuͤnftes Heft. Inhalt: I. Nekrolog des k. k. Feldmarſchalllieutenants Grafen F. von Bubna. II. Ueber Befeſtigung der Haupt⸗ ſtaͤdte. III. Das wahre altdeutſche oder nuͤrnberger Artillerie⸗ ſyſtem, verglichen mit dem oͤſtreichiſchen. IV. Ueber das im Maibeft 1825 der Revue encyclopedique über die deut⸗ ſchen militgiriſchen Zeitſchriften ausgeſprochene urtheil. V. Literatur. 1) Fromm's Militairalmanach. 2) Bleſſon's Befeſtigungskunſt. VI. Neueſte Militairveraͤndervngen. iſt folgendes mit Ungeduld erwartete, intereſſante We ne und in allen Buchhandlungen zu haben: N ee, Et IL Kaiſer von Rußland, oder Skizze feines Lebens und | der wichtigſten Begebenheiten feiner Regierung. Von H. E. Lloyd. Aus dem Engliſchen. Mit dem Bildniß des Kaiſers und einer Anſicht von Taganrog. Gr. 8. Geheftet. Stuttgart, Metzler. 204 Bogen. Preis 1 Thlr. 4 Gr. Was iſt Rheumatismus und Gicht und wie kann man ſich dagegen ſchuͤtzen und am ſchnellſten f davon befreien? Für Aerzte und Nichtaͤrzte beantwortet von D. K. H. Dzondi, Profeſſor. Mit einer Abbildung in Steindruck. Was iſt haͤutige Bräune und wie kann das kind⸗ liche Alter dagegen geſchuͤtzt und am ſchnellſten und ſicherſten davon geheilt werden? Fuͤr Aeltern und Aerzte beantwortet von D. K. H. Dzondi, Profeſſor. Mit einer Abbildung in Steindruck. Ueber dieſe, jetzt ſo außerordentlich haͤufig vorkommenden, ihrer wahren Natur nach beinahe noch ganz unbekannten, daher oft unzweckmaͤßig behandelten, Krankheiten, gibt der Verf. der angekuͤndigten Schriften die wichtigſten Aufſchluͤſſe, lehrt ihre Natur genauer kennen und ſie auf eine einfache, ſichere, von der gewoͤhnlichen Methode ganz verſchiedene Weiſe heilen und — was noch wichtiger iſt — verhuͤten. Um dieſe Schriften ſchneller allgemein zu verbreiten, waͤhlt der Verf. den Weg der Praͤnumeration. Jede derſel— ben koſtet fuͤr die Praͤnumeranten 1 Thlr. Die Zeit der Pränumeration iſt bis Ende Octobers d. J. offen; die Ver: ſendung der broſchirten Exemplare geſchieht an die Pränume: ranten nach Maßgabe der zeitigern oder fpätern Einfendung des Betrags an den Verf. oder die unterzeichneten Buchhand⸗ lungen. Alle ſolide Buchhandlungen, bei welchen ausfuͤhrli— nen, nehmen Praͤnumeration an. — Halle, im April 1826. Hemmerde und Schwetſchke. Fuͤr die k. k. oͤſtreichiſchen Staaten die Karl Gerold'ſche Buchhandlung in Wien. Das Bruſtſt uͤck von V sg roͤß e > etwas über Leben aus Gyps gefertigt durch K a rl Hettler; zu haben fuͤr 10 Thaler im Martinsſtifte zu Erfurt. Den vielen Verehrern und Freunden des verewigten Johannes Falk wird es wol recht erwuͤnſcht ſein, daß ihnen auch von der irdifchen Hülle dieſes unſterblichen Geiz ſtes ein Bildniß erhalten iſt. Wir verdanken dieſes, nach dem Leben noch angefangene, und gleich nach dem Tode voll— endete, Werk dem geſchickten Bildhauer Karl Hettler aus Breslau. Es iſt etwas über Lebensgröße, zwei rheinlaͤn⸗ diſche Fuß hoch, der Hals bloß, nur die Bruſt mit einem Gee wande umhuͤllt, und muß, ſowol der treuen Aehnlichkeit halber, als auch um der fleißigen Ausarbeitung willen, als ein ganz gelungenes Stuͤck angeprieſen werden. Liebhaber wenden ſich mit baarer Vorauszahlung von zehn Thalern in Gold an das Martinsſtift zu Erfurt, wel⸗ ches dafuͤr auch die ſichere Verpackung der Reihe nach beſor⸗ gen läßt. Nur Kunſt⸗ und Buchhandlungen, welche mehre Abguͤſſe zum weitern Verkauf übernehmen wollen, wird ein verhaͤltnißmaͤßiger Abzug zugeſtanden. ; Erfurt, im Lenz 1826. Karl Reinthaler, Vorſteher des Martinsſtifts. Philologen, Geſchichtsforſchern u. ſ. w. diene zur Nachricht, daß ſoeben die Fortſetzung der folgenden Schrift im Selbſtverlage des Hrn. Verfs. und in Commiſſion bei G. A. Wundermann in Hamm ausgegeben worden iſt; naͤmlich: Die Germanen und Griechen, Eine Sprache, Ein Volk, Eine auferweckte Geſchichte. Von Jo h. Wilh. Kuithan, Director des Gymnaſiums zu Dortmund. 2tes und Its Heft. Gr. 8. Geh. Preis 1 Thlr. 8 Gr. Der Inhalt dieſer das größte Intereſſe erweckenden Schrift umfaßt die nachſtehenden Rubriken mit ihren Unter⸗ abtheilungen: VII. Die Religion und Mythologie der Germanen und Griechen iſt urſpruͤnglich dieſelbe. 1) Die Goͤtter und andere mythiſche Weſen. Unter andern Kronos. Paͤon. Die Mur ſen. Die Heroen. Gruͤgel. Hexen. Teufel. 2) Gottes⸗ dienſtliche Gebraͤuche, Oerter und Perſonen. Unter andern die jetzigen Benennungen der Geiſtlichen. Die Kirchen. Dom und Tempel. VIII. Die deutſchen Wörterbücher gewinnen. Die Lehre von den deutſchen Stammſylben zerfällt. ueber das hohe Alter unſerer jetzigen Ausſprache und Orthographie. Ueber die deutſchen Declinationen. Die Wörter Frauenzimmer, Maͤd— chen und Jungfer ſind griechiſchdeutſch, und erklären ſich aus dem Griechiſchen. IX. In die weſtfaͤl. Mundart kommt neues Licht, phi⸗ lologiſche und hiſtoriſche Bedeutung. Auch in Hellas und Italien aß man Pumpaͤrnickel und Stuten. Wie der Weſt⸗ fale fh ausſpricht, ſprach es auch Homer aus. Allaf iſt Joniſch. Auch im Peloponnes ſagten die Schulkinder ihre Lexe auf und ſchulaukten. Stuͤber und Voͤſſe. X. Die Verdeutſchungswoͤrterbuͤcher, welche gewinnen, indem ſie verlieren. 178 ! XI. Vom Einfluſſe auf die lateiniſche Sprache einige wer nige Proben, genug um einzuſehen, wie grundlos bisher, ohne Zuſammenhang und Leben, unſere Kenntniß derſelben, und die lateiniſchen Lexica und Gramatiken ſind, deren ſcholgſtiſche Spipfindigkeiten ſtatt natürliher Wahrheit die Studien nur erſchweren, verwirren und verderben. XII. Weſentliche Identitaͤt der Proſodie, insbeſondere der griechiſchen und deutſchen. (Auszug aus einem Briefe an ben ſeligen Heyne von 1805.) XIII. Ganz neue Anſichten Homer's, feine Kritik, Erklaͤrung, Grammatik und Proſodie. Auch in ſeiner Laͤnderkunde verliert ſich ſeine Cimmeriſche Finſterniß in etymologiſchen Dichtungen, wie die Dunkelheit der Eyklopen in dem jetzigen Glanze Si⸗ ziliens. und nun unſere lebendigere Theilnahme an unſern uralten geretteten Barden, oder deren Ebenbilde. XIV. Ein ſchwacher Anfang zu einem vorgeſchichtlichen Compendium der deutſchen Landwirthſchaft 1) Der Ackerbau. 2) Die Viehzucht. 3) Der Obſtbau. 4) Der Gartenbau. XV. Zufäße zu dieſen drei Heften. 1) Zur Geſchichte der aͤlteſten Verfaſſung Deutſchlands; Heft I, Cap. x. a) Ueber das Lehnsweſen, das von Uralters her ſowol grie⸗ chiſch und lateiniſch als deutſch war. b) Noch von einigen Volksnamen in den drei Ländern. o) Von einigen roͤmiſchen Ritternamen: die mit anrrers, eques, Junker; mit celer, *, chevalier, fynonym find. 2) Zur Geſchichte des Schauſpiels und der Komoͤdie. Heft II, S. 71. a) Die griechiſche Komödie hat ihren Urſprung in dem, was wir noch jetzt Komers nennen. Ueber das vorhiſtoriſche Alter der Kor merße, insbeſondere der Burſchenkomerße in Deutſchland. 3) Zum Capitel der Religion. Zu Wodan: Athene und eini- gen andern, auch zum Opfer. 4) Ueber die deutſchen Decli⸗ nationen, zu Cap. VIII, S. 66. No vantiken, Bilder der Vergangenheit und Gegenwart, von K. Graͤbner. 4ftes Baͤndchen. Mit 6 Kupfern von Schwerdgeburth, Ermer und Heſſe. Taſchenform. In elegantem Umſchlag brochirt. Preis 1 Thlr. 12 Gr., oder 2 Fl. 42 Kr. Rhein. iſt ſoeben bei J. F. Hartknoch in Leipzig in Commiſ⸗ fion erſchienen. Wohlfeilſte Taſcheunausgabe. (Ordinair Druckpapier à 2 Gr., oder 9 Kr., weiß Druckvelin à 4 Gr., oder 15 Kr., per Baͤndchen) von Washington Irving's und Cooper's ſaͤmmt⸗ lichen Werken. Ueberſetzt von Mehren und herausgegeben von Chriſtian Auguſt Fiſcher. Hiervon ſind bereits 2 Baͤndchen ausgegeben, und zwar das iſte Bändchen von Irving's Skizzenbuch, und das xſte Bändchen von Cooper's Spion. Binnen Monatsfriſt erſchei— nen die beiden folgenden Baͤndchen. Der neueſte Roman von Cooper „Der Letzte der Mohikans“, wird bereits über: ſetzt, und ſoll unmittelbar nach dem Begonnenen folgen, da- mit die zahlreichen Subſcribenten das Neueſte in dieſer Ausgabe moͤglichſt ſchnelk erhalten. Mit Ende Juli wird der Preis auf 3 Gr., oder 12 Kr., und auf 6 Gr., oder 24 Kr., erhöht. / Frankfurt a. M., d. sten Mai 1826. J. D. Sauerlaͤnder. Wir machen vorläufig aufmerkſam auf das Erſcheinen der Ber de fe über den Dichter Ernſt Wagner; enthaltend lebensgeſchichtliche Nachrichten; Mitthei— lungen aus dem ungedruckten Nachlaſſe des Dichters; Auszüge aus Briefen von ihm ſelbſt, vom Herzog Auguſt von Gotha, Jean Paul Fr. Richter, Fichte und Andern. Herausgegeben von Friedrich Moſengeil. In 8. auf ſchoͤnem weißen Papier. Preis circa 2 Thlr. Schmalkalden, in der Varnhagen'ſchen Verlagshandlung. Daß dem Herausgeber dieſer Briefe — welche die Er ſcheinung einer wohlfeilen Taſchenausgabe von Ernſt Wagner's ſaͤmmtlichen Werken einleiten ſollen — der handſchriftliche Nachlaß des Dichters vollſtaͤndig zu Gebote ſtand (unter Underm- auch ein Exemplar des Willibalds, worin derſelbe faſt auf jeder Seite bis jetzt ungenutzt gebliebene Verbeſſe⸗ rungen eingetragen hat), muß bei dieſer Ankündigung noch ausdruͤcklich erwähnt werden. Von den vielen Freunden des ſel. Wagner's wird ſchwerlich einer dieſe anziehende reich⸗ haltige Biographie, von welcher die Zeitung für die elegante Welt einige Probeſtüͤcke lieferte, unbeachtet laſſen. Die Verlags handlung. Loſe Vorſfaͤtze feſt zu machen. Fir das Stiliſticum, welches ich dem Regimentsarzte Baltz in Nr. II des diesjährigen Liter. Anz. gelefen, ſtattet derſelbe mir in Nr. IV d. Bl. einen verbindlichen Dank, nach feiner Weiſe, ab. Schade, daß hinter der erborgs ten Maske äußerer Ruhe die Züge eines verbiſſenen, innern Grimms ſtoͤrend durchbrechen. - . Da die Gelehrtenperuͤcke ihn nicht mehr kleidet, fo hat er ſich pofſirkicherweiſe eine alte Ritterruͤſtung ange ſchnallt und in der gedachten Nr. d. Bl. eine foͤrmliche, dem Kuno von Kyburg nachgebildete, Femgerichtserklaͤrung an mich erlaſſen, um in dieſer neuen Geſtalt den Commentar zu ſeiner Biographie mir abzuſtechen. Er warte doch, — wenn anders von langem Hoffen und Harren nichts zu befuͤrchten ſteht. (2) — Wie konnte ich früher an die Erndte denken, wo leere Aehren wuchſen? — Sein Leben erhält ia erſt durch mich den beſten Inhalt. — Doch er will wiſſen: wie weit der Commentar gediehen? — ich fange jetzt, in Bezug auf das wahrgenommene Fuͤnklein von Romantik, den abenteuerlichen Abſchnitt feines Lebens an. um Beiträge dazu von feiner Seite iſt mir nicht bange. Doch wuͤnſche ich zu feinem eigenen Vortheil, daß der proviſoriſch angeſchraubte „An ſtand“ einen langen Beſtand, — und der Bfche leichte „Vor ſat“ meinen ſchweren Nach fatz nicht mehr noͤthig haben möge. N Berlin, den ızten Mai 1826. i : D. D. G. Kriebel. — — iserariid seilage, In Baumgaͤrtners Buchhandlung iſt ſo eben erſchlenen und an alle deutſche es Kaiſers Napoleon, nach Norvins und andern Schriftſtellern dargeſtellt von Dr. Bergk. In vier Abtheilungen, mit Buchhandlungen verſchickt worden: Das Leben d eine Napoleons Leben gewährt die Unterhaltung eines Dramg's und die Belehrung der wirklichen Ge⸗ ſchichte. Die hier anzuzeigende Le⸗ bensbeſchreibung des größten Helden und Regenten der neueſten Zeit hat R die Abſicht, Napoleon der ſtrengſten Wahrheit gemaͤß in ſeinem Weben und Leben darzuftellen und weder ine guten noch ſeine ſchlechten Seiten zu verſchweigen. Es war ihrem Verfaſſer vorzüglich daran gelegen, dieſen außerordentlichen Mann auf feiner Laufbahn in dem Charakteriſtiſchen und Merkwuͤrdigen feines Thuns und Laſſens zu ver- folgen und das Ganze als an einer Kette ablaufend darzuſtellen. Der Verfaſſer ſuchte ſorgfaͤltig die erſten Anfange ſeines Emporſtrebens auf, zeigte ſeinen rieſenhaft emporwach— ſenden Ehrgeiz und machte zuletzt auch auf die Vorzeichen aufmerkſam, welche ſeinen nahen Sturz verkuͤn⸗ digten. Vieles iſt hier bekannt wor⸗ den, was bisher unbekannt war; n fein gezeichneten Portrait des Kaiſers. g r. 8. compl. 5 Thlr. 12 Gr. vo eine Menge Thatſachen und Abſich⸗ f ten werden hervorgehoben, welche bisher im Dunkeln lagen und Na⸗ poleon erſcheint nunmehro nicht felten in einem ganz andern Lichte. Seit Kurzem ſind mehrere Biogra⸗ phien von Napoleon in franzoͤſiſcher Sprache erſchienen, auf denen Ci- nige wir hier einen Blick werfen wollen. Norvins lieferte die ſeinige in der Biographie nouvelle des Contemporains in dem 3. u. 15. Vol. 1823 und 1824, welche zu Ende des Jahres 1825 zu Brüſſel auf einmal in zwei Nachdrucken erſchienen iſt, von denen Einer Ar⸗ nault's Namen an der Spitze führt. Dieſer hat zwar eine Biographie Na⸗ poleons in militaͤriſcher und politi⸗ ſcher Hinſicht herausgegeben, wo⸗ bei jedoch die Kupfer die Hauptſache zu ſeyn ſcheinen, aber das obige un⸗ ter feinem Namen erſchienene Werk iſt ein Nachdruck von Norvins Bio⸗ graphie aus der Biograph. nouv. des Contemp. (daß Norvins der Ver⸗ faſſer davon iſt, lehren das Portes fenills de 1913 und andere Schriften) und dieſer erſcheint jetzt unter Arnault's Na⸗ men zu Frankfurt am Main in einer teutſchen Ueberſetzung, ob fie ſchon voller Unrichtigkeiten in den Thatfahen und Zeitz angaben und auch hoͤchſt unvollſtandig iſt. Norvins urtheilt nicht ſelten voreilig und keck und hat feine Meinung in Hin⸗ ſicht mehrerer Unternehmungen Napoleons ziemlich geandert und gemaͤßigt, wie fein neueſtes Werk le Porte fenille de 1823 in 2 Bänden lehrt. Das Gute, was Norvins Viographie enthalt, iſt, wie ſchon der Titel zeigt, bei unſerm Werke be⸗ nutzt worden. Was die Biographie Napoleons von Walter Scott anbelangt, von welcher noch nichts erfhienen iſt, etz warten weder Englaͤnder noch Franzoſen viel bei feiner bekannten Geſinnung, und ſo iſt es ſehr ſonderbar, daß man Teutſchland mit der Ueberſetzung dieſes Werks zu erdrücken drohet. z / ! i 140 Das hier angezeigte Leben iſt in vier Abtheilungen erſchienen: die Erſte begreift den Zeitpunkt von 1769 bis 1805; dle Zwelte von 1806 — 812; die Dritte von 1813 — zu Ende des Febr. 1814 und die Vierte von 1814 — 1824 und gewährt eine eben fo anziehende als belehrende Lektuͤre. Baum gaͤrtnerſche Buchhandlung. Empfehlungswerthe neue Werke. Handbuch der bibliſchen Alterthumskunde, von E. F. K. Roſenmuͤller, der Theologie Doctor und der morgenlaͤndiſchen Literatur ordentlichem Profeſſor zu Leipzig. gr. 8. ten Bandes After Theil. Bibliſche Erd- und Laͤnderkunde. Mit einer Karte und vier lithographirten Abbildungen, 2 Thlr. 12 Gr. tſten Bandes 2ter Theil mit zwei Ku⸗ pfertafeln, 2 Thlr. Aten Bandes ıfter Theil, 1 Thlr. 16 Gr. „Es iſt eln bewährter Umſtand, daß dieſes Werk in Deutſchland mit allgemeſnem Beifall aufgenommen worden iſt, wir machen daher die hierunterſtehende Ueberſetzung nur deshalb bekaunt, damit man erfahre, welche Meinung Frankreich von demſelben hegt. Die Revue encyelopsdique ou analyse raisonnde des production les plus remarquables dans la littera- ture les sciences et les arts ete. zul Paris, unſtreitig die beſte franzoſiſche kritiſche Zeitſchrift, urtheilt über das oben ſte⸗ hende Werk guf die beifaͤlligſte Weiſe. Da es zu weitlaͤufig ſeyn würde, hier die ganze Recenſion zu wiederholen, indem dieſelbe zugleich eine Ueberſſcht des Inhaltes des ganzen erſten Theils anführt, fo begnügen wir uns blos den Eingang derſelben folgen zu laſſen, aus dem man hinlaͤnglich ſieht, welche hohe Achtung der flanzoͤſiſche Aterator ſowohl fur den Autor, als für deſſen neueſtes Werk hegt. — Er ſagt: r „Der Here Prof. Roſenmuͤller, berühmter Archaͤolog, welchem die bibliſche Alterthumskunde und die theologi⸗ ſchen Wiſſenſchaften uͤherhaupt, ſchon fo viele gute Schriften verdanken, giebt uns hier den erſten Theil eines zu wichtigen Werks fowohl an Reichthum des Gegenſtande erdienſt in der Ausfuͤhrung, als daß man nicht wuͤnſchen ſollte, deſſen Ve⸗ kanntſchaft mehr und mehr verbreitet zu ſeher 15 ſchon ſein Titel v det beg daz Buch nur die bibliſ⸗ ne zum Gegenſtande und deſſen Erſcheine wi n Freund der 10 Literatur gewiß zur größten Freude gereichen. der Name Ro üller ſchon als die beſte Empf — dient, ſo mag es uns erlaubt ſeyn hinzuzufügen , daß dieſelben tiefen Kenukniſſe, die nämliche geſunde und unparkheliſche Beurtheilung, d e Genanigkeit in den Einzelnheiten in Bezug auf die Grammatik und die Literatur, dieſelbe Aufmerkſamkeit, ſtets an die erſten Quellen ruͤckzugehen and endlich dieſelbe Ueberſicht in der Anordnung, welche andere Werke dieſes Schriftſtellers auszeichnen, ch auch hier im hochſten Grade (au plus haut degré) wieder nden. Weiter unten ſagt der Recenſenr: Wir wünſchen aß dieſes Handbuch, von welchem die Liebhaber der bibliſchen Wiſſenſchaften mit Ungeduld die Fortſetzung erwarten einen Gelehrten finden moͤge, der uns mit einer aus fuͤhrli en, dem ſo wichtigen Werke würdigen kritiſchen Analyſe bereichern moͤge. ' gi Äh nam Joſeph von Lucenay Bibliſches Handwoͤrterbu ß fuͤr jede Klaſſe von Bibelverehrern und Bibelleſern, auch für Bürger: und Landſchulen von M. Chr. Abr. s Wahl. Leipzig, Baumgärtnerfche Buchhandlung. Ar Theil. A — G. 1825. 8. Preis — In dem 10. Hefte der Iſis wird obiges Werk auf folgende Weiſe beurtheilt: h .. Schon der berühmte Roſenmuller hatte den Vorſatz, ein ſolches Werk zu verfallen; er hatte es auch begonnen, doch nicht ausgefuhrt. Darauf verwies Dr. Schott und Tzſchirner an den Pfarrer (letzt Superintendenten) Wahl, wel⸗ cher dieſen Wunſch zu erfüllen ſtrebte. In Betreff des Planes folgt er den in Lankiſch vorkommenden Wörtern und fuͤgte noch bei, was die beſten Eregeten der letzten 20 — 30 Jahre lieferten. Er vermied forgfältig alles Moraliſiren, Dogma- tiſiren und 1 und beobachtete ſtreng die Grenzen des Auslegers. Vorzüglich gut bearbeitet find folgende Artikel: Aaron, Aas, Abel, Abendmahl, Abgott, Abimelech, Abraham, Abſalom, Aegypten, Alexander, Antiochia, Apoſtel, Ara⸗ bien, Aram, Baal, Benjamin, Bethlehem, Canaan, Chaldaͤer, Chriſtus, David, Demetrius, Eleazar, Garizim und Ebal, Gergeſiter, Gilead. Gog, Aretas, Ananias, Amoniter. ; a 5 Außer dieſen eigenen Namen find die gangbarſten Wörter der deutſchen Sprache vortrefflich etymologiſirt und ſynonpmiſirt, ſowohl an ſich, als in Beziehung auf die meiſten und wichtigſten Stellen der Bibel, worin fie vorkommen, fo zwar, daß dadurch das Werk zugleich für jeden Forſcher der deutſchen Sprache fehr brauchbar wurde und faſt die Stelle eines deutſchen Woͤrterbuches vertritt. Wir beziehen uns z. B. auf die Artikel: Friede, Frucht, Freude, Freiheit, Fluch, folgen, fragen, fliehen, finden, Fleiſch, Feuer, Feſt, Fels, fehlen, fahren, Buch, Band, Boden, Blut, Ereuzigen (K.), Erde, Ehre, erſcheinen, Fulle, Frucht, Fuͤrſt, Fuß, ganz, geben, Erhallen, Gefaͤngniß, Geiſt, gelten, Gelübde, gerecht, Gericht, Geſchlecht, Gewalt, Glaube, Gnade, Gott, Greuel, Groſchen, Grund und Gut. g 2 „„Der alte Spruch: quem die odere, lexicographum facere, tritt hier vorzuͤglich ein; nur jene, welche jemals eine ähnliche Arbeit leiſteten, die mit fo vielen Zahlen verwebt war, koͤnnen ſich die große Muhe des Verfaſſers im Nach: ſchlagen, Vergleichen und Aufzeichnen der verſchiedenen Bibelſtellen begreiflich machen. Was dem Werke noch einen 1055 dern Vorzug giebt, iſt die vorherrſchende liberale Idee, wovon der Verfaſſer erfüllt iſt und die er hier ausgeſprochen hat. Gothiſche Verzierungen der ſchoͤnen alten, im funfzehnten Jahrhundert erbauten Kirche zu Lavenham in Suffolk, auf vierzig Blaͤttern dargeſtellt, ausgewaͤhlt und gezeichnet zum Gebrauch fuͤr Architecte, Mahler, Bildhauer, Zimmerleute, Maurer, Tiſchler, Schloſſer, Bronzes und Goldarbeiter ꝛc., von J. Taylor. 4. br. 2 Thlr. 12 Gr. 5 1 Lavenham iſt eine kleine geſchloſſene Stadt ohnweit Long Melford, in der Grafſchaft Suffolk. Die Kirche be⸗ findet ſich auf einem Hugel. Man hält fie für eines der ſchoͤnſten Ueberbleibſel der Gothiſchen Baukunſt. Ihr Erbauer hieß Veres, Graf von Orford, aus einer reichen Familie. Die Kapelle der gräflichen Familie iſt außerordentlich ſchoͤn in Holz gearbeitet, über dem Kirchthore befindet ſich das gräflihe Wappen. Der Thurm iſt 141 Fuß hoch und an demſelben befindet ſich das Wappen feiner Vorfahren. Die Kirche ift 156 Fuß lang und 68 Fuß breit. Sie iſt von Werkſtuͤcken oder Quater und Bruchſteinen gebaut. Die Verzierungen find meiſterhaft kuͤhn gearbeitet und mit keiner Farbe gefärbt. Dieſe Zeichnungen find im Jahre 1790 davon gefertigt und der Architect wohnte zu dieſer Zeit in Lavenham. Wir übergeben hier dem Publiko dieſe Auswahl von Gothiſchen Verzierungen, damit es den reinen Stil der Gothiſchen Baukunſt genau kennen lerue und gelegentlich mit Geſchmack anwende. ? h l Inhalt. No. 1. Darſtellung der Außenſeite der Kirche. — No. 2. Plan oder Grundriß der Kirche. a) Die Sakriſtei. b) Die Kanzel! e) Der Thurm, 141 Fuß hoch. d) Das Thor von der Außenſeite. e) Die Vorhalle. — No. 3. Die Vorhalle der Mittagsſeite. — No. 4. Die Fenſter der Kirche. — No. 5. Die Fenſter im gröͤßern Magas⸗ ſtabe. — No, 6. Die Fenſter bei der Kanzel. — No. 7. Die Fenſter bei der Kanzel im groͤßern Maaßſtabe. — No. g. Der Fuß der Säule, wo die Kanzel ſteht. — No. 9, Die er gegen, Mittag. — No. 10. Die obern Fenſter. — No. 11. Dieſelben Fenſter groͤßer gezeichnet. No. 12. Die Fenſter der Abendſeite in dem Thurme. — No. 13. Dieſelben rößer gezeichnet. — No. 14. Ein Schallfenſter. — No. 15. Die Fenſter im Thurme über dem Glockenſtuhle. — No, 16 Die Safrifteifenfter. — No. 17. Blumen auf den Zinnen. — No. 18. Verzierung der Zinnen. — No. 19. Blumen. No. 20. Blumen. — No. 21. Die Thurmſpitze. — No. 22. Die Bruſtwehr. — No. 23. Verzierungen der Baſis des Thurmes. — No. 24. Bruſtwehr- Verzierung — No. 25. 26. 27. 28, 20. Desgleichen. — No. 30. Das Abendthor. — No. 31. Durchſchnitt des Thores der Abendſeite. — No. 32. Die Baſis und das Kapital der Säulen am Abendthor. — No. 33. 34. 35. 36. Blumen oder Verzierungen in der Vertiefung des Thors. — No. 37. u. 38. Thorperzierungen.— No. 39. Das Oberſte des Thurmes. — No. 40. Verzierungen oben am Thurme. DEAN! Baumgaͤrtnerſche Buchhandlung zu Leipzig. Von dem neuen Roman der Herzogin von Durras, der Verfaſſerin der Ourika, De M oͤn ch“ deſorgt die Frau von Faurar geb. v. Kleiſt zu Paris eine Ueberſetzung nach dem Manuſcript, die gleichzeitig mit dem franzoͤſiſchen Original erſcheinen wird im Induſtrie-Comptoir zu Leipzig, Petersſtraße No. 112, . 3 4 3 TEEN . — a a SD Sr eee \ GGG a 2 KO) 45 a 2 GO. 1 25 EI LP . A erer reren See tn e Nee Sy 3 N 72 4 = OO) V, SS 0 O i KO) 5 Einladung zur Subscription. * 4 SOON . F . re 3 1 Fried. Wilh. Zachariaͤ's Sämmtliche poetische Merke. eite A: b u d h in i Tasehenkor mat. Oo M- . * ©) SOUL Bm WIDE TED FD ED, 7 8 | 4 . A . 1 . *. N Mit dem Bildniſſe und einer kurzen Lebensbeſchreibung des Dichters. 2 —— * {8 Pier Bändchen. Preis: 115 Thlr. — . . —— .. — — * In halt: Vorwort des Herausgebers. — Biographie des Dichters. — Komiſche Heldengedichte: 1) die ſchöne Meluſine; 2) die Verwandlungen; 3) der Renomiſt; 4) das Schnupftuch; 5) die un: getreue Braut; 6) der Phaeton; 7) Murner in der Hölle. — Schildernde Dichtungen: 1) die Tageszeiten; 2) die vier Stufen des weiblichen Alters; 3) Tayti oder die glücklichen Inſeln; 4) die Schöpfung der Hölle; 5) die Lagoſiade; 6) Hereynia. — Vermiſchte Gedichte. SOOO ©) F rr ere reer deres 7 OO) N . Juſt Friedrich Wilhelm Zacharias lebte um die Zeit der Morgenröthe unſerer ſchö— nen Litergtur. Mit Geiſt und Geſchmack erhob er ſich über Gottſcheds gekünſtelte Schule und war einer der Erſten, welche die Natur für die Grundlage aller Kunſt erkannt hatten. Richtiges Gefühl für das Wahre und Schöne, eine empfängliche, blühende Einbildungskraft, die höchſt gefällige Form, welche er den, ihm ergiebig zufließenden poetiſchen Ideen und Bildern zu geben wußte, hatten dieſes ächte Dichtergemüth (wie mehrere, längſt veraltete Auflagen und Ueberſetzungen ſeiner Werke in fremde Sprachen bezeugen), zum Liebling ſeiner Zeit erhoben. Das ächte Dichtergemüth aber bleibt ewig jung und ewig blühend. Nur die Form wird alt. N A SSL DLWUWEE DIS IDEE See eee 1 ik 7 * . 1 2 ii 22 2 © . . 2 N 3 18 8 3 H 8 \ — . DD 2 — 15 . Si i eh 0 \ S SIERT INC (= ZN \ „T N 2 2 a Dieſe verjüngen, heißt die Schätze der Vergangenheit heben. Es iſt aber einer der Strebepuncte um: 18 \ ): ſres Jahrhunderts, die Erfahrungen und Reſultate der Vergangenen aufſuchen und benutzen. Von S 5 dieſer Seite betrachtet, wäre daher unſer Unternehmen ſchon durch die Forderungen unſerer Zeit ge— 87 Si rechtfertigt. Wir glauben aber auch daſſelbe, noch allgemeiner anſprechend, durch die befondere anzie: AM Si hende Eigenthümlichkeit diefer Gedichte empfehlen zu können. 9 N * 6 Die komiſchen Heldengedichte ſind höchſt ergötzliche Erzählungen im leichten poetiſchen 16 57 ® Gewande. Sie zeichnen mit humoriſtiſchen Federſtrichen ihre Zeit. Sie geben uns in gutmüthiger » Sr Satyre die franzöſirenden Lächerlichkeiten einer Zeit, deren Kulturſtufe der unſrigen gleihfam zur Une terlage diente. Wir dürfen nur an Zachariä's Weltbekannten: Renomiſten erinnern — und unſer Werkchen iſt empfohlen. 22822 V S a Ohne den Dichter zu verlegen, wird doch für die Läuterung einzelner Worte und Wendungen 0 M) SI geſorgt werden, welche unſer Geſchmack nicht mehr billigen dürfte. Auch einige Breiten und Längen {© A Di hinweg zu ſchneiden, welche die damalige Zeit ſchön fand, wird nicht den Dichter verſtümmeln, fon- ©, Si dern unfern Gaumen deſto genießbarer machen. 15 7 ®i iO). va un M 8 | 8 1 ö Die unterzeichnete Verlagshandlung glaubt den günſtigen Zeitpunkt gewählt zu haben, wenn IN Se ®: fie die zahlreichen Verehrer der fo beliebten Taſchenausgaben hiermit einladet, durch Unterzeichnung 85 ®; ſich Gelegenheit zu verſchaffen, diefen mit Laune und Gemüth fo hoch begabten Dichter auf den, ihm 7 a N ©) Io, gebührenden Ehrenplatz unter den deutſchen Claſſikern aufftellen zu können. Der Herausgeber, welcher ſich unter der Vorrede nennen wird, iſt ein in der ſchönen Litera— tur bekannter und beliebter Schriftſteller, der feiner Aufgabe, das Ganze zu ordnen und den Forde⸗ rungen unſerer Zeit anzupaſſen, vollkommen gewachſen iſt. Dieſe Taſchenausgabe wird auf gutes Papier, wie die übrigen Ausgaben deutſcher Claſſiker, gedruckt werden. Den Subſeriptionspreis, welcher bis Weihnachten d. J. offen blei⸗— ®: ben ſoll, ſtellen wir auf vier Bändchen (das Bändchen zu 8 bis 9 Bogen berechnet), 1 Thlr. s Ggr. Preuß. Cour., zahlbar erſt beim Empfang der beiden erſten Bändchen, welche zugleich ausge: geben werden ſollen, und verſichern denjenigen, welche ſich des Sammelns von Subferibenten unter: ziehen wollen, auf 10 Exemplare — 1 Exemplar gratis. — Alle Buchhandlungen nehmen hierauf Beſtellung an. Der Ladenpreis dieſer Ausgabe wird, nach Verlauf des obengenannten Subſeriptions-Termins, nach Verhältniß bedeutend erhöhet werden. { 0 > A Od Melmstedt, im März 1826. € f ©) A „ 2 „„ K 1 N * —— © V. 1 — © . hemmen 5 n eee * 1% 2 ©) . 2222 * — < V, 4 C. G. PFleckeisen sche Buchhandlung. 8 S... eren. 3 SS rr YS FE AT c ß Y Y EI T ( ¶ ( ¶ ¶ AV /ANTEN f SESOSSTITITSTSEITTETTSSTTTTN Y G W N € 1 2 1 € e 2 * 0 —. = Sa RN LITE BR Ein Roman von Johanna Schopenhauer. Zweite verbeſſerte Auflage. Drei Theile. 8. 622 Bogen auf feinem engliſchen Druckpapier. 5 Thlr. Leipzig, d. ıflen Juni 1826. F. A. Brockhaus. Fr. Tie de mann, TABULAE NERVORUM Gr. Royal-Folio. Mit vier Tafela Abbildungen. Ausgabe Nr. 1, auf extrafein basler Velin, 27 Fl. Rh., oder 16 Thlr. Sächs. \ — Nr. 2, Text auf fein Post-Royal, die Kupfer auf obigem Velin von Nr. 1, 22 Fl. Rh., oder 12 Thlr. 12 Gr. Sächs.} ist bei seiner Erscheinung mit dem hohen Interesse allgemein aufgenommen Worden, welches die Neuheit und Wichtigkeit des Gegenstandes voraussetzen liess, UTERI und unerachtet die einem solchen für die ganze Ge- schichte der Medicin merkwürdigen Werke angemes- sene Ausstattung und die schwierige Ausführung der Abbildungen einen sehr grossen Hostenaufwand und also nach diesem Verhältnisse auch einen bedeutenden Preis verursachte, so hat es sich doch als eine erfreu- liche Erscheinung gezeigt, dass unsere sonst so Spar- same Zeit sich von dem nicht abschrecken lässt, was sie für ihre Ehre und für wirkliche Förderung der Wissen. schaft auch mit Anstrengung sich erwerben muss, und eine kaum zu erwartende Abnahme hat in allen Punk- ten von Europa die Unternehmung unterstützt. Der Verleger hält sich daher verpflichtet, seinen Dank da- für zu bethätigen, und die weitere Verbreitung auch dadurch zu fördern, dass er manchen ihm bekannt ge- wordenen Wünschen nach dem Besitz die bisher nicht mögliche Befriedigung erleichtert, indem er den Preis der Ausgabe Nr. 2 von jetzt bis Ende 1826 auf 12 Fl. Rh., oder 6 Thlr. 16 Gr. Sächs. ermässigt, wofür er die Exemplare, welche bei ihm unter Einsendung des Betrags irecte bestellt werden, wohl gepackt zu liefern verspricht, und dabei noch bei grösserer Entfernung die Transportkosten bis Lei p- zig, Frankfurt, Nürnberg, Stuttgart über- nimmt. i g : 5 Auf die Ausgabe Nr. 1 ist keine Preisverminderung statthaft, da davon nur noch wenige Exemplare übrig eblieben sind. - Heidelberg, im Juli 1826. Auguſt Oßmald. Bei J. Hoͤlſcher in Koblenz iſt erſchienen und in allen Buchhandlungen zu haben: Gaͤnther's Codex diplomaticus. Fuͤnfter und legs ter Band. 2 Thlr. Fenelon's Biographie, Franzoͤſiſchen uͤberſetzt von kungen begleitet von “ *. von Ramſay; aus dem , und mit Anmer— 12. Geh. 18 Gr. Bei mir iſt erſchienen und in allen Buchhandlungen zu erhalten: Aus den Memoiren des Venetianers Jakob Ca ſano va de Seingalt, oder ſein Leben, wie er es zu Dur Mn ee niederſchrieb. ach dem Originalmanuſeript bearbeitet. Erſter bis achter Band. 1822 — 26. 8. Auf feinem berl. Drudpap. 20 Thlr. 16 Gr. Leipzig, d. ıften Juni 1826. ö F. A. Brockhaus. Neuigkeiten von H. Ph. Petri in Berlin. Schweltzer, Dr. J., Die Ammen-Beſorgungsan⸗ ſtalt für Berlin. Gr. 8. Geh. 3 Gr. Unterhaltungsſchriften. Cunow, M., Satyriſches Lanzenrennen. Erſtes Tur⸗ nier. 12. Geh. 1 Thlr. 6 Gr. b Dorubuſch, Hil., Erzählungen. 8. Geh. 1 Thlr. 4 Gr. Hecke, J. V., Lili, die großmuͤthige Indianerin, eine hiſtoriſche Erzählung. Gr. 8. Geh. 6 Gr. N v., Märchen und Erzählungen. 8. 1 Thlr. 6 Gr. Zum Beſten der nothleidenden Griechen. Deppen, Otto von, Minnes, Wein- und Kriegs- lieder, ein Freundſchaftskranz. 8. Geh. 6 Gr. Deſſen, Von und für Griechenland. Neue Aus— gabe. 8. Geh. 6 Gr. Motto: „Nicht der Ge— winn lockt, Hellas Heil nur iſt Zweck.“ Neue Schriften zum Unterricht, welche in der Arnold'ſchen Buchhandlung in Dres— den und Leipzig erſchienen und zu den beigefegten Preiſen in allen namhaften Buchhandlungen zu be— N kommen ſind: ö Döring, M. L. J., Die Lehre von der deutſchen Profodie, fuͤr die obern Claſſen in Gelehrtenſchulen, aber auch als Beilage zu allen deutſchen Sprachlehren und als Vorbereis tung zur Kenntniß der griechiſchen und lateiniſchen Profos die. Gr. 8. 18 Gr. Laforgue, Prof., Paronymes frangais on recueil de la majeure partie de mots de la langue frangaise qui ne different orthographiquement que par quelqus consonne, mais dont 5 signification est Presque tou- jours diametralement opposee; atcompagnees d'un choix classique de phrases substantielles pour en fa- ciliter la prononciation et Pemploi. Ouvrage utile aux Etrangers, particulierement aux Allemands et af fecte specialement a l'etude de la langue frangaise, Gr. 8. Brosch. 1 Thlr.»3 Gr. Müller, A., Lecture instructive et amusante, propre & faciliter l’etude des Gallicismes etc. Auch unter dem Titel: Lehrreiches und unterhaltendes Leſebuch, zur leichten und ſchnellen Erlernung der Gallicismen oder Eigenheiten der franzoͤſiſchen Sprache, um die Ausdruͤcke zu vermeiden, wel che dem Geiſte derſelben zuwider ſind. Zweite, wohlfeilere Schulausgabe. Gr. 8. Broſch. 1 Thlr. 12 Gr. Muͤnnich, Prof. K. H. W., Reine und angewandte neugriw chiſche Sprachlehre, zum Selbſtunterricht für Studirende, nebſt einer Ueberſicht der Literatur und erlaͤuterten profai ſchen und poetiſchen Bruchſtuͤcken aus Ueberſetzungen und Originalien. Gr. 8. 21 Gr. \ Peſchel, C. J., Handbuch der Waffenlehre, für Ofſiciere der Infanterie und Cavalerie und zunaͤchſt als Lehrbuch bei dem koͤnigl. ſaͤchſ. Cadettencorps. Mit fünf Kupfern. Gr. 8. 3 Thlr. Searle, T., Anleitung zur richtigen Ausſprache des Engti⸗ ſchen; nach den vorzuͤglichſten engliſchen Orthoephiſten bear beitet. Gr. 8. Broſch. 21 Gr. Seiler, Dr. B. W., Hofrath, Naturlehre des Menſchen, mit Bemerkungen aus der vergleichenden Anatomie; für Kuͤnſtler und Kunſtfreunde. Erſter Heft. Gr. 8. Mit vier großen Kupfertafeln in Landkartenformat. In der Vorausbezahlung 6 Thlr., im Ladenpreiſe von Michael 1926 an 8 Thlr. Jeder einzelne Abdruck von einer Platte zu Vorlegeblaͤttern koſtet 2 Thlr. Richter, T. F. M., Reifen im Mittelmeere und in den aw grenzenden Gewaͤſſern. Erſter Theil. Auch unter dem Titel: 80 Richter's Reifen zu Waſſer und zu Lande in den Jahren r805 bis 1817. Fuͤr die reifere Jugend zur Belehrung und zur Unterhaltung fuͤr Jedermann. Sechstes Baͤndchen. 8. Ve⸗ linpapier. 1 Thlr. Salomon, G., Parabeln. Zweite wohlfeilere Ausgabe. 8. Velinpap. Broſch. 16 Gr. Bei geopold Voß in Leipzig erſchien ſoeben: f Die Phyſio logie als Erfahrungs wlſſenſchaf t. Erſter Band, N bearbeitet von Karl Friedrich Burdach, mit Beitraͤgen von Karl Ernft von Baer und Hein: rich Rathke, und mit ſechs Kupfertafeln. Gr. 8. Preis 3 Thlr. 12 Gr. Der berühmte Verfaſſer liefert mit Unterſtuͤtzung feiner Freunde in dieſem Werke eine Bearbeitung der Phyſiologie auf dem Wege der Erfahrung, d. h. eine im Weſentlichen vollſtaͤndige, ſyſtematiſch geordnete und klare Darſtellung der Summe unſerer bis jetzt erlangten phyſiologiſchen Kenntniſſe; keine Sphaͤre im Bereiche des Organiſchen und Unorganiſchen, des Thier- und Pflanzenlebens, des Körperlichen und Geiftis gen vernachlaͤſſigend, faßt er die Ergebniſſe und Beziehungen der ſinnlichen Anſchauung mit Unbefangenheit auf, leitet dar: aus allgemeine Folgerungen ab, und ſchreitet ſo ſtufenweiſe zur Anſchauung der Natur in dem für uns erkennbaren Um fange, ſowie zur wiſſenſchaftlichen Erkenntniß, welche in der Phyſiologie des menſchlichen Geiſtes ihre eigne Begründung fins det, fort. ; Eine in biefem Geiſte bearbeitete Phyſiologie, deren un— ſere Literatur noch ermangelt, wird ſowol einen zweckmaͤßigen Leitfaden zu akademiſchen Vorträgen abgeben, und den Phys, fiologen vom Fache auf Luͤcken und hin und wieder mangelnde Unterſuchungen aufmerkſam machen, als auch zum Selbſtun⸗ terricht dienen, und zum Weiterſtudiren des praktiſchen Arz⸗ tes, deſſen ſicherſte Baſis feiner Kunſt doch immer eine voll: ftändige Kenntniß der Phyſiologie bleibt, ein willkommenes Huͤlfsmittel fein, ſowie es jedem Naturforſcher und. über: haupt jedem wiſſenſchaftlich Gebildeten alle erfoderliche und gewuͤnſchte Belehrung geben wird. Soeben iſt bei mir erſchienen und in allen Buchhandlun⸗ gen zu erhalten: er Lehebuſch . der 6 Focſt- und Jagdthiergeſchichte, a von Stephan Behlen, königt. baler. Forſimelſter und Profeſſor an der Forſtlehranſtalt zu Aſchaffenburg. Gr. 8. 464 Bogen auf Druckpapier. 2 Thlr. 16 Gr. Leipzig, d. 1ſten Juni 18265. 8 REN: F. A. Brockhaus. Soeben hat bei Wilh. Gottlieb Korn in Bres⸗ lau die Preſſe verlaſſen: Anleitung zum Receptſchreiben nach ſei— nem lateiniſchen Lehrbuche, zum Behufe aka— demiſcher Vorleſungen, herausgegeben von Dr. Joh. Wendt, koͤnigl. geheimer Medicinalrath, Profeſ— ſor, Ritter, Mitglied mehrer gelehrten Geſellſchaf— ten. Mit einer Kupfertafel, welche die chemiſchen Belhen enthält. 8. xır und 115 Seiten. Preis 16 Gr. N Obgleich wir eine faſt überflüffige Anzahl von Anleitun⸗ gen zum Receptſchreiben beſitzen, fo wird doch nicht leicht eie nes der bisherigen Compendien ſo vollkommen den Wuͤnſchen akademiſcher Lehrer, die einen weder zu duͤrftigen noch einen allzu weitſchweifigen Leitfaden ihren Vorträgen zum Grunde legen wollen, entſprechen, und nicht leicht eines ſo ganz dem Bezduͤrfniß der Lernenden angepaßt ſcheinen, als das vorge⸗ nannte. Hierdurch und durch die Vorzüge, die den Hrn. Verfaſſer längſt als gefeierten ärztlichen Schriftſteller aus- zeichnen, iſt feine Erſcheinung vollftändig gerechtfertigt, ja ſogar zu einer dankenswerthen Production in der mediciniſchen Literatur erhoben. Der Hr. Verfaſſer ſcheint bei der Abfaſ— ſung dieſer Schrift, die eine neue Blume in den Kranz feie nes ärztlichen Verdienſtes flicht, zwar zunaͤchſt feine Zuhörer und die Zoͤglinge der hieſigen chixurgiſchen Schule im Auge gehabt zu haben, wir zweifeln jedoch nicht, daß ſie gleich der zum Grunde liegenden lateiniſchen Urſchrift (welche fogar eie nem literariſchen Piraten gute Priſe geſchienen) ſich allgemei⸗ nen Beifall erwerben, noch mehr aber als jene durch ihre Sin Brauchbarkeit heilſam auf diefes Studium einwir— en werde. Fur die nothleidenden Griechen. um auch mein Scherflein zur Unterſtuͤtzung unſerer uns gluͤcklichen Glaubensgenoſſen beizutragen, habe ich mich ent— ſchloſſen, die ganze Auflage der bei mir erſchienenen Mittheilungen aus der Geſchichte und Dichtung der Neugriechen. Zwei Theile. Mit Kupfern. Geb. 3 Thlr. 6 Gr. 8 zu ihrem Beſten zu derkaufen, und ſetze den Preis, um den Abſatz ſchneller zu befoͤrdern, auf 2 Thlr. herab, wofuͤr ſolche durch alle Buchhandlungen zu beziehen ſind. Gewiß wird kein wahrer Griechenfreund ſaͤumen, dieſe kleine Gabe zur Milderung des unſaͤglichen Elends der tapfern Vertheidiger des Kreuzes beizutragen. Koblenz, d. ıften Juli 1836. - J. Hoͤlſcher. Soeben fft bei mir erſchienen und in allen Buchhandlun⸗ gen zu erhalten: Entwurf zu einer Geſchichte der [4 )))ͥͤ 88 un deren Wechſelwirkungen mit andern zeichnenden Kuͤnſten. Mit zwei Beilagen. Von Johann Gottlob von Quandt. 8. 20 Bogen auf feinem Druckpapier. 1 Thlr. 12 Gr. Leipzig, ıften Juni 1826. F. A. Brockhaus. Neue Muſikalien, erſchlenen in der Arnold 'ſchen Buchhandlung in Dresden und Leipzig, und zu bekommen in allen Buch- und Muſik⸗ handlungen: a Korlacchi, Fr., koͤnigl. ſaͤchſ. Capellmeiſter, Theobald und Iſolina; romantiſches Melodram in zwei Auf— zuͤgen. Im vollſtaͤndigen Clavierauszuge vom Mu— ſikdirector Marſchner. Mit italieniſchem und deut— ſchem Text von Th. Hell. Erſter Aufzug. Broſch. 4 Thlr. 12 Gr. — —, Zweiter Aufzug. Broſch. 3 Thlr. 12 Gr. Daraus einzeln: »Simphonie. 14 Gr. Nr. 1, Chor: Nimm don Kindern ꝛc. 16 Gr. s 2, Chor und Cavatine: Schön erſcheint als Stern ze. . 20 Gr. 3, Cavatine: Und du tapferſter Sieger. 1 Thlr. „4, Terzett: In dieſen Hallen. 1 Thlr. * Nr. 5, Cavatine: Alles ruht ſchweigend. 8 Gr. 6, Duett: Was beginnt er? 20 Gr. 7, Erſtes Finale: Und ich! o Gott! 2 Thlr. 8, Arie: Ach wo verweilſt du. 1 Thlr. 9, Chor und Arie: O Gattin, o Tochter. 10, Duett: Ich verſteh dich. 20 Gr. 11, Romanze: Suͤßer Ton. 8 Gr. 12, Zweites Finale: Lieblich Wat dem Herzen. 8 Gr. 1 Thlr. „ „„ Soeben iſt bei mir erſchienen und in allen Buchhandlun⸗ gen zu erhalten: Das Artillerie- und Armeefuhrweſen in ſeinem ganzen Umfange ſowol im Frieden wie im Kriege. Von ; Seyfert von Tennecker. Gr. 8. 162 Bogen auf Druckpapier. 1 Thlr. 4 Gr. Leipzig, d. iſten Juni 1826. - F. A. Brockhaus. Bei Joſeph Stenz in Mainz iſt erſchienen und in allen Buchhandlungen zu haben: Doͤllinger, J. J., Die Lehre von der Euchariſtie in den drei erſten Jahrhunderten. Eine hiſtoriſch— theologiſche Abhandlung. Erſte dogmatiſche Abthei— lung. Gr. 4. 21 Gr. 8 g Knacker, J. W., Die heilige Kirche Gottes in Kampf und Pruͤfung. Zweites Baͤndchen, welches die Kir— che Gottes im Neuen Teſtamente darſtellt. 8. Ge— heftet. 21 Gr. Bei Wilhelm Gottlieb Korn in Breslau und Leipzig iſt ſoeben erſchienen: 1 i Die Kinderkrankheiten, ſyſtematiſch dargeſtellt vom Dr. Johann Wendt, koͤnigl. geheimen Medicinal— rathe und Mitgliede des Medicinalcollegiums fuͤr Schleſien, ordentlichem oͤffentlichen Lehrer der Arz— neikunde an der Univerſitaͤt und an der chirurgiſchen Lehranſtalt, wie auch praktiſchem Arzte zu Breslau 1. ꝛc. Zweite, mit den Beobachtungen der neue— ſten Zeit vermehrte und mit dem Bildniſſe des Ver— faſſers ausgeſtattete Ausgabe. ** und 692 S. 8. 3 Thlr. Subſeription ohne Vorausbezahlung. Bei unterzeichnetem iſt ſoeben von der ſeit Monaten an: kündigten Taſchenbibliothek der neueſten unterhaltendſten Reiſe— beſchreibungen. Nach auslaͤndiſchen Originalen bear— beitet von Chriſt. Aug. Fiſcher. Erſter Jahr— gang in vier Bändchen. 8. Geheftet. Subſerip— tionspreis 3 Thlr. Saͤchſ., oder 5 Fl. 24 Kr. Rh. das erſte Bändchen erſchienen, und an alle Buchhandlungen verſandt worden, was ſowol den reſp. Subferihenten als Denjenigen, welche etwa noch der Subſcription beizutreten geſonnen ſind, hiermit bekannt gemacht wird. 2 Dieſes erſte Bänden — der Jahrgang wird nicht ge: trennt — enthält: 1) Reife von Kalkutta nach Lon; don. Erſte Abtheilung. 2) Briefe aus Spanien. 3) Blick auf La Havannah. Zur Empfehlung dieſer intereſſanten Gemaͤlde und Schilderungen bedarf es keiner Ae! . weitern Lobpreiſung. Frankfurt am Main, im Juli 1826. Heinrich Wilmans. Soeben erſchienen bei Leopold Voß in Leipzig: Vorſchriften zur Bereit ung und Anwendung einiger neuen Arzneimittel von F. Magendie. Aus dem Franzöſiſchen. Nach der fuͤnften Auflage des Originals beſorgt und mit Anmerkungen und Zuſaͤtzen verſehen l von D r. G, K Un e ' außerorbentlihem Profeſſor der Medicin, Cuſtos der Gehler'ſchen mediciniſchen Bibliothek, der leipziger ökonomiſchen und naturs forſchenden Geſellſchaft Secretair, mehrer gelehrten Geſellſchaften Mitgliede Fünfte, von Neuem verbeſſerte und vermehrte Auflage. Gr. 8. Preis 12 Gr. Bei mir iſt erſchienen und in allen Buchhandlungen zu erhalten: Bibliothek elaſſiſcher Romane und Novel len des Aus landes. 12. Auf Druckpapier. Geheftet. Erſter bis vierter Band: Der ſinnreiche Junker Don Quixote von La Mancha, von Miguel de Cervantes Saavedra. Neu uͤberſetzt durch Dietrich Wilhelm Soltau. Mit einer Einleitung. - 1825. 603 Bogen. 2 Thlr. 12 Gr. Fuͤnfter Band: Der Landprediger von Wakefield, eine Erzählung don Oli ver Goldſmith. Neu uͤberſetzt durch Karl Eduard von der Oelsnitz. Mit einer Einleitung. 1 1825. 11 Bogen. 15 Gr. Sechster bis neunter Band: 6 Gil Blas von Santillana, von De Sage. Aus dem Fran⸗ zoͤſiſchen. Mit einer Einleitung, 1826. 454 Bogen. 2 Thlr. Zehnter Band: Geſchichte und Leben des Erzſchelms, genannt Don Paul, von D. Francisco de Quevedo Villegas. Aus dem Spaniſchen uͤberſetzt durch Johann Georg Keil. Mit einer Einleitung. 1826. 84 Bogen. 12 Gr. Jeder Roman iſt unter beſonderm Titel auch einzeln zu erhalten. Die naͤchſten Lieferungen werden „Tom Jones“ don Fielding, uͤberſetzt von Wilhelm von Luͤdemann, und das „Dekameron“ von Boccaccio, uͤberſezt von Karl Witte, enthalten und noch dies Jahr erſcheinen. Leipzig, d. ıflen Juni 1826. F. A. Brockhaus. 1 Literariſcher Anzeiger. (Zu den in der Buchhandlung von F. A. Brockhaus in Leipzig erſcheinenden Zeitſchriften.) Nr. XXI. 1826. Diefer Literariſche Anzeiger wird den Blattern für literariſche Unterhaltun der Iſis und den Kritiſchen Annalen der f ! 3 Medien beigelegt oder beigeheftet, und betragen die Infertionsgebüprel fuͤr die Zeile 2 Gr. 15 Stuttgart, d. raten Juli 1826. Obgleich Jemand, dem noch mehr an der Sache zu liegen ſcheint als mir ſelbſt, ſich bereits die Muͤhe gegeben hat, das Publicum mit dem Erkenntniß der koͤnigk. wuͤrtemb. Gerichte in der Sache des Geh. Hofraths Clauren gegen die Fr. Franckh'ſche Buchhandlung in Stuttgart, im Betreff eines Verlagsar— tikels der letztern, bekanntzumachen, ſo glaube ich doch mein fruͤher gegebenes Verſprechen loͤſen zu muͤſſen, und thue es hier, nicht fruͤher und nicht ſpaͤter als ich es fuͤr gut finde. i Das Erkenntniß des k. w. Obertribunals lautet folgen: dermaßen: „In der Unterſuchungsſache gegen den Buchhaͤndler Fr. Franckh zu Stuttgart erkennt auf den von dem Angeſchul⸗ digten gegen das Erkenntniß des Criminalſenats des Ge— richtshofes für den Neckarkreis vom Zten Dec. 1825 ein— gelegten Recurs der Criminalfenar des Obertribunals: daß dieſer Recurs gegen das Erkenntniß erſter Inſtanz, durch welches der Angeſchuldigte wegen rechtswidriger Taͤuſchung des Publicums durch Angabe eines falſchen Verfaſſers bei Herausgabe eines Verlagsartikels, neben dem Erſatze des Schadens durch Zuruͤcknahme derjenigen Exemplare, welche die getaͤuſchten Kaͤufer nicht behalten wollen und Bezahlung ſaͤmmtlicher Unterſuchungskoſten zu einer Strafe von 50 Thlrn. verurtheilt, auch verfügt worden iſt, daß dieſes Erkenntniß durch den Druck oͤf— fentlich bekangt gemacht werden ſoll, — wegen Mangels an einer gegruͤndeten Beſchwerde abzuweiſen, auch Re— current zum Erſatze der Koſten zweiter Inſtanz anzuhal— ten ſei.“ Den 8ten April 1826. Ich unterwerfe mich in Demuth dem Sprüche unſerer Gerichte und achte ihn, wie ich die Anſicht jedes Einzelnen in einer Sache achte, die ganz außerhalb des Bereichs jeder poſitiven Rechtsbeſtimmung geſtellt, voͤllig der individuellen Beurtheilung eines Jeden uͤberlaſſen bleibt. Jetzt, nachdem die Zeit mich die Sache beinahe hat vergeſſen laſſen, dient es mir ſogar zum Troſte, daß das dem norddeutſchen An— klaͤger von Suͤddeutſchland aus gemachte Compliment wenig- ſtens dazu dient, einen laͤcherlichen Streit beizulegen, der bei einer anders lautenden Entſcheidung wol noch nicht zu Ende gewefen waͤre. Was die Zuruͤcknahme der Exemplare betrifft, wozu der Verfaſſer des Aufſatzes in Nr. 119 der „Abendzeitung“, der uͤbrigens nicht gut befunden hat, ſich zu unterzeichnen, die Beſitzer freundſchaftlich auffodert, ſo habe ich gluͤcklicherweiſe von dieſer Seite nichts zu fuͤrchten. Es draͤngt ſich aber von ſelbſt die Frage auf, indem die Gerichte daruͤber im Dun— keln laſſen, ob ich im entgegengeſetzten Falle verbunden waͤre, zerriſſene, beſchmuzte, broſchirte, gebundene Exemplare zu: ruͤckzunehmen. Einem Laien Fönnte die einfache Bemerkung einfallen —, und fie ſcheint deſto richtiger, da Vielen Bücher blos Waare find —, es waͤre dies ſo viel, als ob ein Tuch⸗ handler, der ein Tuch fuͤr Elboeuf oder das Product irgend einer Fabrik von feiner Waare verkauft hat, gehalten * dern auch in nationaloͤkonomiſcher Hinſicht. wuͤrde, daſſelbe als Rock oder Beinkleider zuruͤckzunehmen. Der Klaͤger darf uͤbrigens nicht fuͤrchten, daß ferner von hier aus ſein Aftername — —— * = gebraucht, oder, wenn er will, misbraucht werden wird. Der Zweck, um deſſen willen ſich der Verfaſſer des Werks questionis ſich dieſe Freiheit genommen hat, iſt ers reicht. Ich erſuche ihn uͤbrigens, ſowie ich die Anſicht unſe— rer Gerichte, und ſelbſt ſeine mercantiliſche Anſicht der Sa— che achte, das Urtheil einer großen Anzahl gebildeter Maͤnner, denen wahre Bildung am Herzen liegt, in Ehren zu halten, die ihm in einer zahlreichen Geſellſchaft einen Ehrenplatz an— weiſen. Wir meinen die Claſſe von Ehrenmaͤnnern, von de— nen Voltaire, ſie nur fluͤchtig ſkizzirend, ſingt: De leur siècle profane généreux instructeurs Cachant de leur savoir la plus grande partie, Ecrivant sans esprit par pure modestie, Et par pitié meme ennuyant les lecteurs. Fr. Franckh. Im Verlage der J. G. Calve'ſchen Buchhandlung in Prag iſt ſoeben erſchienen: Anleitung zur Veredlung des Schaf viehes. Nach Grundſaͤtzen, die ſich auf Natur und Erfahrung ſtuͤtzen. Verfaßt von Rudolf André. Zweite mit Anmerkungen und Sufägen vermehrte Auflage. Nach des Verfaſſers Tode herausgegeben von J. G. Elsner. Mit Kupfern und Tabellen. 4. Prag, 1826. Gebunden. 1 Thlr. 12 Gr. Der Gegenſtand, womit ſich dieſes Werk beſchaͤftigt, iſt einer der wichtigſten, nicht nur in landwirthſchaftlicher, ſon— Schon durch die Bearbeitung der erſten Auflage, welche von allen Landwirthen und Schafzuͤchtern mit dem groͤßten Beifall aufgenommen wurde, hatte ſich der für die oͤkonomiſchen Wiſſenſchaften zu fruͤh verſtorbene Hr. Verfaſſer ein bleibendes Verdienſt erwor— ben. Eine neue Auflage war ſchon ſeit laͤngerer Zeit dringen— des Beduͤrfniß; aber die hoͤhere Schafzucht uͤberhaupt und die deutſche Merinozucht insbeſondere hat feit einem Jahrzehend fo bedeutende Fortſchritte gemacht, daß ein unveränderter Wiederabbruc der erſten Auflage gegenwärtig dem landwirth— ſchaftlichen Publicum nicht mehr ganz haͤtte genuͤgen koͤnnen— Die Verlagshandlung übertrug daher die Bearbeitung dieſer neuen Auflage, nach dem im Januar 1825 erfolgten Ableben bes Hrn. Verfaſſers, einem andern, im Fache der hoͤhern Schafzucht nicht minder erfahrnen, und nicht blos als oͤkons⸗ miſcher Schriftſteller, ſondern auch als praktiſcher Landwirth ruͤhmlich bekannten Merinozuͤchter, welchem es vollkommen gelungen iſt, in den Geiſt des verewigten Verfaſſers einzu⸗ dringen und deſſen Werk mit dem reichen Schatze feiner eig— nen Kenntniſſe und Erfahrungen zu vermehren. Beſchreibung meiner Wirthſchaft zu Reindorf in Den in Schleſtes on J. G. Elsner, Ehrenmitgliede der oͤkonomſſch- patriotiſchen Geſellſchaft der Fuͤr⸗ ſtenthuͤmer Schweidnitz und Jauer, correſpondirendem Mit⸗ gliede der k. k. Mährifh = ſchleſiſchen Geſellſchaft des Ackerbaues, der Natur- und Landeskunde in Bruͤnn, wie auch der Schleſiſchen Geſellſchaft zu Breslau. Gr. 8. Prag, 1826. Broſchirt. 12 Gr. Der muſterhafte Betrieb einer großen Landwirthſchaft iſt fuͤr den angehenden Oekonomen, ſowie fuͤr den Freund der Oekonomie überhaupt, gewiß hoͤchſt lehrreich und intereſ— ſant. Aber nur Wenige haben Zeit und Gelegenheit, befon: dere landwirthſchaftliche Reiſen zu unternehmen, und das Vorzuͤglichſte, was Naͤhe und Ferne darbieten, mit eignen Augen zu betrachten. Um fu willkommner muͤſſen daher ſol⸗ che Schriften ſein, worin erfahrene Landwirthe Rechenſchaft von ihrer Wirkſamkeit geben und den Betrieb ihrer Wirth⸗ ſchaft im Ganzen und Einzelnen treu darſtellen. Daß das vorliegende Werkchen des ruͤhmlichſt bekannten Hrn. Verfaf: ſers unter aͤhnlichen lehrreichen Arbeiten einen der erſten Platze einnehme, dürfte wol von jedem Einſichtsvollen und Unparteiiſchen anerkannt werden. Noch ein paar Worte über das Gypſen des Klees von hne den „Oekon. Neuigk.“ (1826 beſonders abgedruckt.) Gr. 12. 5 Prag, 1826. Broſchirt. 3 Gr. Ueber Kaumz und Bevoͤlkerungsverhaͤltniſſe der oͤſtreichiſchen Länder, von G. N. Schnabel, Doctor der Rechte, k. k. öffentl. ordentl. Profeſſor der Statiſtik an ber Karl: Ferdinandeiſchen Univerfität, Hiſtoriographen ber juridiſchen Facultät. Mit 3 lithographirten Karten. Gr. 4. Prag, 1826. Ge⸗ bunden. 1 Thlr. Das Gebiet und die Bewohner eines Staates ſind die Grundelemente ſeiner Wirkſamkeit, und die Lehre von Land und Leuten macht daher den wichtigſten Theil der Statiſtik aus. Sie wird um ſo wichtiger, je bedeutender die geogra⸗ phiſchen und ethnographiſchen Verſchiedenheiten eines großen Staates ſind; wie dies z. B. bei dem oͤſtreichiſchen der Fall iſt. Der Hr. Verf. des vorliegenden Werkchens Lie: fert zuerſt unter der Rubrik Land eine Ueberſicht der Lage und Grenzen der öftreihifhen Monarchie, ſowie die geographiſche und politiſche Eintheilung und die Größe derſelben. Hierauf behandelt er unter der Rubrik Volk die verſchiedenen Staͤmme und Claſſen der Einwohner, die Anzahl derſelben und die Dichtheit der Bevölkerung. Von den drei ſehr ſchoͤn lithographir⸗ ten Karten gibt Nr. I eine, nach der außerſt ſinnreichen Idee Crome's (man ſehe deſſen „Allgemeine Ueberſicht der Staats⸗ Eräfte von den europaͤiſchen Reichen und Ländern ꝛc.“ Leipzig, 1818.) entworfene Ueberſicht der Raum: und Bevoͤl⸗ kerungsverhaͤltniſſe der einzelnen Laͤnder des oͤſtreichiſchen Kaiſerthums. Die letztern find naͤm— lich in derſelben Art, wie auf der Crom e'ſchen Karte der europaͤiſchen Staaten, durch Quadrate verſinnlicht, deren jedes einen ebenſo großen Flaͤchenraum darſtellt, als der Staat einnimmt, zu dem es gehoͤrt, ſodaß man alſo mit einem einzigen Blicke beurtheilen kann, um wie viel z. B. Ungarn größer iſt als Steiermark oder Dalmatien, oder wie ſich Siebenbürgen zu Galizien verhält u. ſ. w. Nr. II iſt eine, in dieſer Art noch gar nicht vorhandene, Karte der politiſchen, Juſtiz- und Militairver⸗ waltungsbezirke im Kaiſerthume Oeſtreichz und Nr. III enthalt eine bildliche Darſtellung der Hoͤhenverhaͤltniſſe in Oeſtreich, d. h. der höoͤchſten Punkte der verſchiedenen oͤſtreichiſchen Gebirge, 3. B. der Ortlesſpize, des Großglockners, der Lomnitzer Spitze, der Schneekoppe u. ſ. w. — Geographiſch-— e ee Tableau 1 e europaͤiſchen Staaten, entworfen vom Doctor und k. k. Profeffor G. N. Schnabel. In Taſchenformat. Prag, 1826. Gebunden mit Schuber 8 Gr. Dieſes Tableau wird ſich allen Freunden der Geographie und Statiſtik durch ſeine compendioͤſe Form und ſein elegan— tes Aeußere empfehlen. In zehn Columnen ſind hier in tabel— lariſcher Form die politiſche Eintheilung, die Gren— zen, das Areal in [Meilen, die Einwohnerzahl, die Religion, die Rangſtufe nach Areal, Bewohnerzahl und Dichtheit der Bevoͤlkerung, endlich die Regenten aller europaͤiſchen Staaten kurz dargeſtellt, ſodaß dieſes kleine Taſchenbuch, das man leicht bei ſich tragen kann, ein augen blicklicher Nothhelfer fuͤr Jeden ſein wird, dem bei'm Zeitungs— leſen, im geſellſchaftlichen Geſpraͤch oder ſonſt, wo man groͤ— ßere Werke nicht nachſchlagen kann, an dieſer oder jener ſchnellen Notiz gelegen iſt. 0 Soeben iſt bei mir erſchienen und in allen Buchhandlun⸗ gen zu erhalten: Karl der Fun fte, Tragoͤdie in vier Akten von Wilhelm Ni en ſt ä de 8. 9% Bogen auf feinem Druckpapier. 16 Gr. Leipzig, d. ıflen Juni 1826. F. A. Brockhaus. Im Verlage der Meyer'ſchen Hofbuchhandlung in Lemgo ſind vor Kurzem folgende Werke erſchienen: Cornelius Nepos zum Gebrauch der erſten Anfaͤnger, mit kurzen gramm. und hiſtor. Anmerkungen, wie auch mit einem Woͤrterbuche von A. Ch. Meineke. Vierte Auf⸗ lage. 8. 16 Gr. Falkmann, W., Der Kuͤchengarten, oder kurze Ueberſicht aller bekannten Gartengewaͤchſe, ihre Cultur zc., nach dem Alphabet geordnet. Gr. 8. 8 Gr. 0 Harless, Dr. H., Commentatio de historia Graecorum et Romanorum litteraria in scholis docenda. 4 maj. 2 Gr. - Helwing, Dr. E., De Pii II (Aeneae Sylvii) rebus gestis moribus. 4 maj. 9 Gr. Äh Livius, T., Roͤmiſche Geſchichte, aus dem Lat. in's Deutfche überfegt von G. Fr. Wagner. 2ter Th. Zweite Auflage. Gr. 8. 22 Gr. y 0 Meineke, A. Ch., Woͤrterbuch über den Cornelius Nepos. Vierte Aufl. Gr. 8. 8 Gr. Meinefe, A. Ch., Wörterbuch zu Ovid's Metamorphoſen. Zweite Auft. Gr. 8. 8 Gr. . Meufel, J. G., Das gelehrte Deutſchland, oder Lexikon der jetzt lebenden deutſchen Schriftſteller. arſter Band. Bear: beitet von J. W. S. Lindner, und herausgegeben von J. S. Erſch. Fuͤnfte Aufl. Oder Das gelehrte Deutſchland im 19 ten Jahrh., nebſt Supplementen zur fünften Ausgabe. gter Bd. Gr. 8. Deſſen: i8ter Nachtrag zu der vierten Ausgabe des gelehr— ten Deutſchlands, welcher das 19te Jahrh. und die Sup: plemente des 18ten zur fuͤnften Aufl. enthaͤlt. Gr. 8. (Wird in einigen Wochen fertig.) Ovidii, P. Nas., Metamerphoseon libri XV, mit An⸗ merkungen zum Nutzen der Jugend herausgegeben von A. Ch. Meineke. 2 Thle., mit einem Woͤrterbuch. Zweite Aufl. - Gr. 8. 2 Thlr. Schmithals, I; J., Die Glasmalerei der Alten, eine Anz leitung für Kuͤnſtler und Liebhaber, zum Nutzen und Ver— gnuͤgen, mit einer Vorrede von Dr. R. Brandes. Gr. 8. Broſchirt. 8 Gr. Hensmans, Dr., Denkſchrift über die geiſtigen Fluͤſſigkei⸗ ten; aus dem Franz. uͤberſetzt und, mit Anmerkungen ver: mehrt, herausgegeben von Dr. R. Brandes. Gr. 8. Broſchirt. 12 Gr. Weihe, Dr. Aug., Deutſche Gräfer, für Botaniker und Oekonomen getrocknet und herausgegeben. 1àte Sammlung von 25 Arten. Fol. (In Commiſſion.) 1 Thlr. Inſtruction des Geſundheitsconſeils zu Paris über die Anfertigung öffentlicher Abtritte, und über die Geſunderhal— tung der Abtritte und deren Gruben. Aus dem Franz. dom Hofrath Dr. Gellhaus. Mit fuͤnf Steintafeln. 4. Broſchirt. 12 Gr. Archiv des Apothekervereins im noͤrdl. Deutſchland, heraus— gegeben von Dr. R. Brandes. Jahrg. 1826. 1öter Bd. ızten Bandes erſtes und zweites Heft. Der Jahrg. koſtet 5 Thlr. 16 Gr. ) Vom kſten Januar 1827 an wird in demfelben Ver: lage eine Zeitſchrift erſcheinen, unter dem Titel: _ Phramaceutiſche Nachrichten des Apothekervereins im noͤrdl. Deutſchland, herausgegeben von Dr. R. Brandes. 4. 1 Thlr. 8 Gr. Auf obige Werke nehmen alle ſolide Buchhandlungen, auf letztere Zeitſchrift auch ſaͤmmtliche Poſtaͤmter Beſtellun— gen an. . ab Soeben erſchien und ift in allen Buchhandlungen zu aben: Vorſtellung eines Staatsmannes im Auslande an ei; nen deutſchen Fuͤrſten, welcher juͤngſt zur katholi— ſchen Kirche uͤbertrat. Hanover. 8. Geh. Gr. Herabgesetzter Preis. Durch den Ankauf der ganzen Auflage bin ich in den Stand gesetzt, den Preis der beiden ersten Hef- te der iir e für nere e In Verbindung mit mehren Gelehrten r herausgegeben von Triedrich Tiedemann, Gottfr. Reinhold Treviranus " und S Ludolf Christian Treviranus. Gr. 4., geheftet, sonst 8 Thlr. 16 Gr., oder ı5 Fl. 30 Kr. Rhein., bis zum Juni 1827 auf 4 Thlr. g Gr., oder 7 Fl. 45 Kr. Rh., für die Käufer der Fortsetzung herabzusetzen. Nach Ablauf dieses Termins tritt der ursprüngliche Ladenpreis wieder ein. Des zweiten Bandes erstes Heft, mit 8 Rupferta- feln und Steindrücken, ist soeben erschienen und ko- stet 2 Thlr. 20 Gr., oder 3 Fl. Rh. Der Inhalt ist: ü J. Beschreibung eines Schädels, dessen Scheitelbeine durch Nähte getrennt sind. Vom Geheimenrathe von Sömmering. II. Beiträge zur nähern Kenntniss der Zeugungstheile und der Fortpflanzung der Fische. Von G. R. Treviranus. III. Hirn des Oraneutanos mit dem des Menschen verglichen. Von F. Ae IV. Ueber zwei neu entdeckte Gelenke an der Wirbel- seite des menschlichen Korpers. Von Professor Meyer in Bonn. V. Beschreibung einer Misgeburt mit Vol- ligem Mangel der Organe des Urinsystems, sowie auch sehr mangelhafter Entwickelung der Geschlechts- theile und der Canda equina des Rückenmarks. Von Professor Meyer in Bonn. VI. Versuche über die Zeit, binnen welcher verschiedene in den menschli- chen Körper aufgenommene Substanzen in dem Urin vorkommen. Von D. G. A. Stellberger. VII. Neue Untersuchungen über die Folgen und insbesondere über die Ursache des Todes der Thiere nach Unterbindung des Nervus vagus. Von Professor Meyer in Bonn. VIII. Ueber Rirronose. Von Professor Lobstein in Strasburg. IX. Ueber die Gehörorgane des Lepidolo- prus trachyrhynchus und caelorıhynchus. Von Profes- sor Otto in Breslau. X. Bemerkungen über constante Verknöcherungen iin dem Jochbein- Unterkieferband mehrer Vögel. Von Professor Retzius in Stockholm, XI. Anatomische Beschreibung des Blutgefässsystems der Schlangen. Von Dr. F. Schlemm, Prösector in Berlin. XII. Beschreibung des Kopftheils des sympa- thischen Nerven bei'm Kalb, nebst einigen Beobach- tungen über diesen Theil beim Menschen. Von Dr. Friedrich Arnold. XIII. Ueber das Vorkommen von körnigtem gemeinen Zucker in den Blumen der Rlıo- dodendron ponticum. Von Dr. G. Jäger. Bemerkungen über physiologische Meinungen, Theo- rien und Entdeckungen. ı) Ueber das Auce des Maul- wurfs. 2) Home’s Darstellungen des Nervensystems der Hummel. 3) Rüge eines anatomischen Plagiats. 4) Abgedrungene Aeusserung über eine Stelle in Serre's „Anatomie comparee du cerveau.““ Von dieser Zeitschrift erscheinen jährlich wenig- stens zwei Hefte. Das zweite Heft des zweiten Bandes soll zur Herbstmesse ausgegeben werden. Soeben ift bei mir erſchienen und in allen Buchhandlun⸗ gen zu erhalten: Alphabetiſches ep, e ret d r ae m uͤber den Inhalt 5 des Hermes auf das Jahr 1824. Nebſt einem Verzeichniß der beurtheilten Schriften und ſonſtigen Artikel. Bogen auf 7 8 franz. Druckpapier. Geh. a . Leipzig, d. ıften Juni 48555 F. A. Brockhaus. Gr. 8. 8 Bei J. G. Heubner in Wien iſt ſoeben erſchienen: Oeſtreichiſche militairifche Zeitſchrift. Jahrgang 1826. Siebentes Heft. 5 Inhalt: I. Prinz Heinrich im Feldzuge von 1759 in Schleſien. Nach Originelquellen. II. Erlaͤuterte Neher e im franzoͤſiſchen Artilleriefyftem juͤngſt eingeführten Xenderuns gen, — der zu deſſen Vervollkommnung unternommenen Are Rritische beiten, und der weſentlichſten Gegenftände, welche einer nuͤtz— lichen Unterſuchung unterzogen werden koͤnnten. Schluß. III. Literatur. Vergleich mehrer Kritiken uͤber die Schriften des General Grafen von Bismark. IV. Ankündigung der zweiten, in den Blättern Nr. 2, 3, 5 und 7 beſtehenden Lieferung der Spezialkarte von Tirol, und der uͤbrigen im topographiſchen Bureau des k. k. Generalquartiermeiſterſta— bes zu erhaltenden Karten. V. Neueſte Militairveraͤnde— rungen. Mureti, M. A., Orationes et epistolae, cura F. E. Kappii emendatae brevique annotatione D. Ruhnkenii aliorumque auctae a e Kirchhof, Ph. D. et L. M. Licaei Hanov. Rectore. Pars altera (Zpistolae). 8 maj. Ha- novcrae, sumptibus librariae aulicae Helwin- gianae, 20 Gr. Denen, welchen eine treffliche lateiniſche Styliſtik nicht gleihgültig iſt, die in der Philologie eine tuͤchtige Kritik, Scharfſinn und Geſchmack nicht vermiſſen moͤgen, werden ge— wiß die Schriften des Muretus eine erfreuliche Erſcheinung bleiben. Der Herausgeber dieſer zweiten Auflage hat nichts verſaͤumt, dieſelbe zu einer wirklich verbeſſerten zu machen, indem er alle Druckfehler moͤglichſt entfernt und die Anmerkun⸗ gen Ruhnken's, des Thomaſius und mehrer neuerer Philologen theils gewiſſenhaft benutzt, theils ſelbſt unter den Text ge— fest hat. Sie iſt keine Chreſtomathie, keine Auswahl einzel: ner Stuͤcke, ſondern enthält fämmtlide Reden und ſämmtliche Briefe nebſt zwei Abtheilungen mit 31 Brie— fen des P. Socratus an Muretus und der Correſpondenz des Muretus mit D. Bambinus. Die Vollſtaͤndigkeit gereicht dieſer Ausgabe nur zum wahren Lobe, da nur dadurch der Geiſt des Autors erkannt werden kann. Bei Heinrich Wilmans in Frankfurt a. M. iſt ſoeben erſchienen und in allen Buchhandlungen zu haben: Grimm, A. L., Maͤrchenbibliothek fuͤr Kinder; aus den Maͤrchen aller Zeiten und Voͤlker ausgewählt und erzaͤhlt. Siebenter Band. Auch unter dem Titel: Maͤrchen der alten Griechen und Roͤmer. Zweiter Band. Mit einem Kupfer. 8. Velinpa— pier. Geh. 1 Thlr. 12 Gr., oder 2 Fl. 42 Kr. Rhein. „Daſſelbe auf Druckpapier, 1 Thlr., oder 1 Fl. 48 Kr. Rh. — — ohne Kupfer. Bei mir iſt erſchienen und in allen Buchhandlungen zu erhalten: Shakſpeare's ch a zu; f p i eie, erlaͤutert von Franz Horn. Erſter bis dritter Theil. Gr. 8. Auf gutem Druckpapier. 4 Thlr. 20 Gr. Erſter Theil: Einleitung („Shakſpeare in Deutſchland“); Macbeth; Julius Caͤfar; Der Kaufmann von Venedig; Koͤnig Lear; Romeo und Julia; Viel Laͤrm um nichts; Titus Andronikus; Othello. 23 Bogen. 1823. 1 Thlr. 16 Gr. Zweiter Theil: Hamlet; Der Sturm; Ein Wintermaͤrchen; Was Ihr wollt; Wie es Euch gefaͤllt; Koͤnig Johann; König Richard II.; König Heinrich IV., erſter Theil. 193 Bogen. 1825. 1 Thlr. 12 Gr. Dritter Theil: König Heinrich IV., zweiter Theil; König - Heinrich V.; Koͤnig Heinrich VI., erſter, zweiter und dritter Theil; Koͤnig Richard III.; Koͤnig Heinrich VIII.; Zaͤhmung einer Widerſpenſtigen; Zwei Edelleute von Ve— rona; Timon von Athen; Ende gut Alles gut. 21 Bogen. 1826. 1 Thlr. 16 Gr. Ein vierter Theil, der das Werk beſchließt, erſcheint zur Oſtermeſſe 1827. Leipzig, d. ıftlen Juni 1826. i F. A. Brockhaus. g Die unſerm Verlage angehoͤrende, nur vortheilhaft de— annte B. e ch von J. C. Froͤbing, wird für den ıften, Zten und Aten als letzten Theil von lest an folgendermaßen hierdurch im Preiſe herabgeſetzt: ıfter Theil, enthaltend: a) Naturgeſchichte, b) Naturlehre, c) Aſtronomie, d) Chronologie, e) 10 meiſtens illuminirte Kupfertafeln, zweiter Ausgabe; von 1x Thlr. 12 Gr. auf 20 Gr. Zter Theil, enthaltend: Univerſalhiſtorie; von 1 Thlr. 8 Gr. auf 16 Gr. Ater Theil, enthaltend: Bibliſche Geſchichte; von 1 Thlr. 8 Gr. auf 16 Gr. Hanover, d. ıften Juli 1826. Helwing'ſche Hofbuchhandlung. Bei Juſtus Perthes in Gotha iſt erſchienen: Heinrich und Antonio, oder die Proſelyten der roͤmiſchen und evangeliſchen Kirche; von Dr. K. G. Bretſchneider, Oberconſiſtorialrath uud Generalfuperintendent. 1826. Preis 1 Thlr. 4 Gr., oder 2 Fl. 6 Kr. Rh. Gr. 8 Im Verlage der Hahn'ſchen Hofbuchhandlung in Ha— nover iſt ſoeben erſchienen: Philoſophiſch-hiſtoriſch -geographiſche Unterſuchungen uͤber die Inſel Helgoland oder Heiligeland und ihre Bewohner. Von F. von der Decken, koͤnigl. großbritanniſchem hanoͤvriſchem Generalfeldzeugmei— fer u. ſ. w. Mit zwei colorirten Kupfern und zwei Karten. Gr. 8. Preis 1 Thlr. 12 Gr. Um Colliſionen zu vermeiden, zeigt die J. G. Co tt a'⸗ ſche Buchhandlung an, daß in ihrem Verlag eine Ueber⸗ ſetzung von Profeſſor Geyer's ſchwediſche Geſchichte erſchei— nen wird. Stuttgart, den gten Juli 1826. Soeben iſt bei mir erſchienen und in allen Buchhand— lungen zu erhalten: Die ber, Fi d K Dr o In Trab geſetzt von . einem Gardiſten. * Berliner Nr ee e e e in drei Öefängen, 8. Geh. 12 Gr. Leipzig, d. 29ften Juli 1826. H. E. Grafe. Literariſcher Anzeiger. u den in der Buchhandlung von F. A. Brockhaus in Leipzig erſcheinenden Zeitſchriften.) Nr. XXII. 1826. iſche Anzeiger wird den Blättern für literarkiſche Unterhaltung, der Iſis und den Kritiſchen Annalen der rn i Medicin beigelegt oder beigeheftet, und betragen die Snfertionsgebühren für die Zeile 2 Gr. Walter Scott. Soeben verläßt die Preſſe bei Gebrüder Franckh in Stuttgart: g Wo o d ſt 8 K oder DIE Nütte r Eine Erzählung 1 dem Jahre 1651. on Wiasleter Scott. Gr. 12. Broſchirt. Jedes Baͤndchen zwei Groſchen. Durch unſere Verbindungen mit England ſind wir in den Stand geſetzt, dieſen neueſten Roman des großen Briten, welcher vor einigen Wochen erſt in England erſchien, den Abnehmern unſerer beiſpiellos wohlfeilen Taſchenaus gabe ſetzt ſchon zu liefern. Wir glauben dadurch den beſten Be: weis zu geben, wie ſehr wir uns bemuͤhen, die ſo große An— zahl unſerer Abnehmer zu befriedigen, indem ſolche jetzt den neueſten Roman, welcher in der leipziger Ausgabe 3 Thlr. 16 Gr. koſtet, um den beiſpiellos wohlfeilen Preis von 10 Gr., ſchoͤn gedruckt und in einer vortrefflichen Ueberſetzung, zuerſt vor jeder andern Taſchenausgabe, erhaiten. N Nur Subſcribenten auf die ganze Sammlung kann jes doch dieſer Roman abgegeben werden. Wir verbinden hiermit die Anzeige, daß von Scott's Leben Napoleons gleichzeitig mit dem Original in England eine ſolche wohl— feile Ausgabe a zwei Groſchen das Baͤndchen erſcheint, welche ebenfalls nur an die Subſcribenten auf die ganze Sammlung abgegeben wird, auf deren zweite Auflage man noch in jeder ſoliden Buchhandlung ſubſcribiren kann. Bis jetzt ſind 10 Baͤndchen erſchienen, bis Ende dieſes Jahres werden aber beſt im mt 30 geliefert. Stuttgart, d. 2often Juni 1826. 5 Theile. In der Oſtermeſſe 1826 ſind folgende ſehr empfeh— lungswerthe neue Werke, auch neue Auflagen erſchie— nen und in allen Buchhandlungen zu haben: Gedichte von Dr. Karl Wiedenfeld. Mit einem Titelku— pfer. Zweite verbeſſerte und vermehrte Auflage. 20 Gr. Glockentoͤne, Erinnerungen aus dem Leben eines jungen Geiſt— lichen. Von Friedr. Strauß. Erſter Theil. Fünfte Aufl. 16 Gr. — —. Dritter Theil. Dritte Aufl. 1 Thlr. Chronologiſcher Abriß der Weltgeſchichte für den Jugendun— 1 8 Von Fr. Kohlrauſch. Sechste Auflage. Gr. 4. 8 Gr. praktiſches Rechenbuch für Elementar- und höhere Bürger: ſchulen. Von A. Dieſterweg, Director des Schulleh: rerſeminariums in Meurs, und P. Heuſer, Lehrer in Elberfeld. Erſtes Uebungsbuch. 5 Gr. 9 Pf. Die deutſche Geſchichte fuͤr Schulen bearbeitet. Von Fr. i Erſte Abtheilung. Siebente Aufl. Gr. 8. 16 Gr. Engliſche Vorſchriften geſchrieben von Thomas Tomkins. London. F. Ludy sculp. in Elberfeld. 1 Thlr. Schulvorſchriften geſchrieben und geſtochen von Friedrich Ludy. Erſtes Heft. 20 Gr. Ritter, J., Dr. und Prof. der kathol. Theologie in Bonn, Handbuch der Kirchengeſchichte. Erſter Band. Gr. 8. I Thlr. 12 Gr. Neues Handbuch fuͤr Reiſende am Rheine, enthaltend die Nachweiſungen alles Sehenswerthen im Gebiete dieſes Stroms von der Quelle bis zur Muͤndung. 260 engge⸗ druckte Seiten. Mit 2 Kaͤrtchen. 1 Thlr. Reductionstabelle in preuß. Court. ſaͤmmtlicher im gewoͤhn— lichen Handelsverkehr vorkommenden fremden Muͤnzſorten. Behufs Berechnung der Wechſel-Stempel-Steuer. 4 Gr. Elberfeld, d. aten Juli 1826. Buͤſchler'ſche Verlagsbuchhandl. Soeben iſt bei mir erſchienen und in allen Buchhand⸗ lungen zu erhalten: Ueber die geſchichtliche Entwickelung der I Begriffe von Recht, Staat und Politik. Von Friedrich von Raumer. 8. 15 Bogen auf gutem Schreibpapier. Leipzig, d. ısten Juli 1826. F. A. Brockhaus. 1 Thlr. Ju Verlage des Unterzeichneten wurde eben fertig: Karten und Pläne zur allgemeinen Erdkunde herausgegeben von C. Ritter und F. A. O' Etzel. Zweites Heft. Royalfolio in Umſchlag. 1 Thlr. Der bedeutende Abſatz des erſten Heftes dieſer, für das Studium der Geographie nach den Ritter'ſchen Werken unentbehrlichen Karten zeigt, daß das Publicum den hohen Werth derſelben wuͤrdigt. Das zweite Heft iſt in der Ausfuͤhrung des Stichs noch vorzuͤglicher als das erſte gerathen, und duͤrfte ſchwer⸗ lich in irgend einer Ruͤckſicht etwas zu wuͤnſchen uͤbrig laſſen. Es enthaͤlt vier Blatt, und zwar: Nr. 1. Karte des aͤthiopiſchen Hochlandes, des Alpen⸗ landes Habeſch, der Vorſtufe von Dar-Fur, Kardofan und Sennaar, mit genauer Angabe aller Reiferouten. Nr. 2, 3. Plan der Stadt Kairo und der Umgegend mit den Ruinen des alten Memphis und den Pyramidengrup⸗ pen von Gizeh und Sakkarah, nebſt einem Querdurchſchnitt des Nilthals, in welchen man die intereſſanteſten Verhaͤltniſſe klar dargeſtellt findet. So ſieht man z. B. deutlich, wie der Waſſerſpiegel des Nils bei Kairo, bei niederm Stande des Fluſſes, uͤber 14 Fuß niedriger liegt als der Spiegel des rothen Meeres, und doch noch bis zum mittellaͤndiſchen Meere mehr als 16 Fuß Fall hat. Nr. 4 enthält: a) Einen Plan von Alexandria und feiner umgebung. Dieſer ſowol, als wie die Blaͤtter Nr. 2 u. 3 baben benſelben Maßſtab wie der im erſten Heft gelieferte plan von Theben (Futon der Natur), ſodaß fie eine bequeme vergleichende Ueberſicht gewaͤhren. b) Querdurchſchnitt des Nilthals bei Sicut. o) Kurve, welche die Geſetze des Stei⸗ gens und Fallens der Waſſer bei dem Nilſchwellen darſtellt. d) Abbildung der Nilmeſſer und anderer Denkmale, an wel⸗ chen die Erhöhungen des Nilbettes dargeſtellt find, Dies Blatt iſt beſonders intereſſant fuͤr die Betrachtung der phy⸗ ſikaliſchen Verhaͤltniſſe des fo hoͤchſt merkwuͤrdigen Aegyptens. Für das dritte Heft find zwei Blatt faſt vollendet, nämlich die Karte von Nordguinea und Senegam⸗ bien, und die Karte des Suͤdendes von Afrika, zu welcher noch drei oder vier Blatt hinzukommen, wobei auch eine Generalkarte dieſes Welttheils. So wird mit dem dritten Hefte das Wichtigſte von Afrika geliefert ſein, und es ſoll ſodann im vierten zu Aſten uͤber⸗ gegangen werden. 5 Berlin, im Juli 1826. C. G. Lüderiß, S8 o Pp bir on, oder unparteiisch - freimüthige Beiträge zur neuern Geschichte, Gesetzgebung und Statistik der Staaten und Kirchen; herausgegeben vom Geheimen Rirchenrathe D, r G. Bau us: gten Bandes ztes Heft ist erschienen und enthält: Kirchlichkeit in England, Deutschland und Nordame- rika nach Bischof Hobart, von Neuyork. Die bischöf- liche Kirche in Nordamerika, verglichen mit der eng- lischen. Neuere römische Bestrebungen, das indirecte Dominium der Päpstlichkeit über die souverainen Re- jerungen zu behaupten. Rettungsversuche für 7 77 8 5 iche indirecte Dominat, gegen die vier Artikel der allicanischen Neon lleshe Grundlagen in Bonifa- cius VIII. Decretale. Neuere Rettungsversuche des in- directen päpstlichen Dominiums über die Souveraine. Rettungsversuch für das Princip des indirecten päpstli- chen Dominiums über die Souveraine durch die Bann- bulle gegen Na oleon, Die Priesterschaft zu Jerusalem, in ihrem Verhältnisse zum Messias, als Welterlöser. Sta- tistische Maximen und Reflexionen. Staatsvermögen, Staatsvertheidigung. Ein Vorschla zur möglichst höch- sten Kriegsmacht für Landesvertheidigung. Papiergeld. Staatsschuldenverkehr. Ein würdiges Elogium für die aus Redemptoristen endlich ohne Hehl repristinirten Je- suiten. Allerlei. 1) Reinecke Fuchs, 2) Das immer- währende d der Menschheit zum Bessern — scheint es nicht einer elastischen Spirallinie vergleichbar? 5) Sinnspruch für die Rückwärtsgeher. 4) Wozu der Aberglaube gut ist. 5) Nur Aristie führe zur Aristokra- tie. 6) Genfer Staatsverwaltungsberichte. 7) Das allge- meine Beste. 8) Prometheus. Heußerft wohlfeile Taſchenaus gabe der vorzuͤglichſten geiechiſchen und roͤmiſchen Proſaiker in neuen Ueberſetzungen. Wenn ſchon wohlfeile Ausgaben von beliebten beuts ſchen, engliſchen und amerikaniſchen belletriſtiſchen Schrift h ſtellern, wie Schiller, Wieland, dan der Velde, Wa Scott, Cooper, Washington Irving ꝛc., neuerlich Aceh mit ſo entſchiedenem Beifalle aufgenommen wurden, daß ſie nun durch ganz Deutſchland in vielen tauſend Exempla⸗ ren zu finden find, in den Palaſten der Reichen wie in den Huͤtten der Armen, ſo muͤſſen die noch immer als un— uͤbertroffene Muſter daſtehenden Claſſiker der alten Griechen und Roͤmer, wenn fie in treuen, verftfändliden, rein deutſchen und gefälligen Ueberſetzungen in anſprechendem Aeußern und zu einem fo brllis gen Preiſe, daß auch, wer nur Weniges auf Bücher zu verwenden hat, fie kaufen kann, der deutſchen Leſewelt darges boten werden, gewiß auf noch größern Beifall und allgemeis nere Verbreitung rechnen duͤrfen. Denn dadurch wird der hohe geiſtige Genuß und die reiche Belehrung und Unterhals tung, welche Jeder, auch ohne gelehrte Studien gemacht zu haben, aus den Claſſikern des Alterthums ſchoͤpfen kann, zum Gemeingute für alle Gebildete des deut- ſchen Vaterlandes. / Es ift deshalb ein hoͤchſt derdienſtliches Unternehmen daß die Metzlereſche Buchhandlung in Stuttgart, HR der Leitung von anerkannt tuͤchtigen Männern, eine Sammlung herausgibt, die den Titel führt: Griechiſche und römifhe Proſaiker, in neuen Ueberſetzungen. Herausgegeben von Prof. G. C. L. Tafel, Prof. C. N. Dfiander und Prof. G. Schwab; deren naͤhern Plan ein ausfuͤhrlicher in allen Buchhandlungen unentgeldlich zu erhaltender Proſpect mittheilt. Wer auf einzelne der in dieſe Sammlung aufzunehmenden, in jenem Proſpect aufgeführten Schriftſteller ſubſcribirt, erhält das Baͤndchen von ungefaͤhr 130, auf weißem Papiere gut gedruckten Seiten, in elegantem Umſchlage geheftet, fuͤr 4 Gr. Saͤchſ., oder 18 Kr. Rhein., und Denjenigen, welche entweder auf die Ueberſetzungen ſämmtlicher griechiſchen, oder aber ſämmtlicher roͤmiſchen, in jenem ausfuͤhrlichen Pros ſpect angegebenen Schriftſteller unterzeichnen, koſtet das Baͤnd⸗ chen nur 3 Gr. Saͤchſ., oder 15 Kr. Rhein. Der Subſcriptions⸗ betrag wird nicht vorher, ſondern erſt bei'm Empfange ber zahlt und fpäter tritt ein erhöhter Ladenpreis ein. Die Reihe der griechiſchen Schriftſteller wird mit Thucydides, übers ſetzt von Prof. C. F. Baur, die der roͤmiſchen mit Livius, uͤberſezt vom Conſiſtorialaſſeſſor Chriſtian Klaiber eröffnet, und von beiden wird das erſte Baͤndchen im Auguſt erſcheinen. Als Bearbeiter der zunaͤchſt er» ſcheinenden Schriftſteller nennen wir vorläufig: Hofrath Fr. Jacobs in Gotha, Prof. F. H. Kern in Blaubeuren, Prof. A. Pauli in Biberach, Dr. Albert Schott, Prof.“ C. N. Oſiander und Prof. G. Schwab in Stuttgart und Prof. G. C. L. Tafel in Tuͤbingen. Spaͤter ſollen jeden Monat zwei bis drei Baͤndchen von den griechiſchen, und eben ſo viele Baͤndchen von den roͤmiſchen Schriftſtellern geliefert werden, fo daß alſo die Subfcribenten ſchnell und fuͤr eine geringe Auslage in den vollſtaͤndigen Beſitz dieſer Meiſterwerke, welche keinem Gebildeten fremd bleiben ſollten, kommen werden. Bei allen Buchhandlungen Deutſchlands und der Schwelz kann ſubſcribirt werben. Bei Wilhelm Starke in Chemultz i b ſchienen und in allen Buchhandlungen zu nde 1 Bea Holſt, A. F., Scenen aus dem Leben Abrahams; ein Beitrag zur Bildung des Geiſtes und Herzens. 8. 2 Thlr. Textor, A., Herrmann von der Ettersburg; elne Rittergeſchichte aus dem dreizehnten und vierzehn— ten Jahrhundert. Zwei Baͤnde. 8. 1 Thlr. 18 Gr. Herabgesetzter Preis bis zum ersten Januar 1827, betreffend: Wenzel, C., Geb. Rath u. Dr., Ueber die Krank- heiten am Rückgrathe. Mit 8 Kupfertafeln. Gr. Folio. Ladenpreis 20 Thlr. Sächs., od. 36 Fl. Rhein., bis zum sten Januar. 1827 für 10 Thlr. Sächs., oder 18 Fl. Rh. Derselbe, Ueber die Krankheiten des Uterus, Mit 12 Kupfern und 12 Lineartafeln. Gr. Folio. Ladenpreis 22 Thlr. 6 Gr. Sächs., od. 42 Fl. Rh., bis zum 1sten Januar 1827 für 11 Thlr. 6 Gr. Sächs., oder 21 Fl. Rh. Ueber obige Werke haben alleRecensionen (ich will hier beiläufig nur die in Hufeland’s „Journal“, Rust's „Repertorium“, Hecker’s,,Annalen‘*, die neueste in Nr. 50 vom 22sten Juni 1826 der „Salzburger medicinischen Zeitung“ anführen) ein Urtheil gefällt, alle haben den Werth derselben einstimmig anerkannt und überall nur den Wunsch geäussert, dass ein wohlfeilerer Preis die Anschaffung dieser Werke einem jeden Arzte möglich machen möchte. In der Ueberzeugung, dass ich durch eine Herabsetzung des Preises dem Zwecke des verehrten Herrn Verf., welcher bei der Herausgabe seiner Schriften nur die Absicht hat, der Welt durch die Bekanntmachung seiner mühevollen Forschungen und Erfahrungen zu nü- tzen, entspreche, setze ich bis zum 1. Jan. 1827 den Preis der oben genannten Werke auf dieHälfte herunter, und bemerke, dass alle Buchhandlungen, bis zum Ver- lauf des festgesetzten Termins, in Stand gesetzt sind, diese Werke für oben genannten Preis zu liefern. Nach Verlauf dieses Termins tritt der bisherige Ladenpreis wrieder ein, Frankfurt a. M., d. isten Juli 1826. Wilh. Ludw. Wesch& In allen Buchhandlungen iſt zu haben: Kleiner hiſtoriſcher Atlas zur allgemeinen Weltgeſchichte fuͤr den Schulgebrauch; zu den ſechs Auflagen des „Chronologiſchen Abriſſes der Weltgeſchichte von Fr. Kohlrauſch“ nach deſſen Angaben entworfen von A. W. Moͤller. Folio. 1 Thlr. Inhalt. x. Karte zur aͤlteſten Geſchichte bis 1184. 2. Weltkarte zur allg. Geſch. bis 500 v. C. 3. Karte der Länder am Mittelmeer und Pontus, für die Zeit der grie— chiſch⸗perſiſchen Kriege. 4. a) Altgriechenland, Thracien, Macedonien, Illyrien. b) Das alte Italien. 5. Das roͤmi— ſche Reich in ſeinem groͤßten Umfange. 6. a) Europa um 511 n. C. b) Europa um 814 n. C. 7) Europa, Aſien und Afrika um 1100 n. C. 8. Weltkarte zu den Entdeckun— gen im 15. und 16. Jahrhundert. 9. a) Europa um 1520. ) Europa um 1812. 10. Karte der europaͤiſchen Beſitzun— gen in den fremden Erdtheilen. Ein vollſtaͤndiger geographifher Apparat, wie ihn der Vortrag der allgemeinen Weltgeſchichte in Bezug auf die alte, mittlere und neuere Zeit als verſinnlichendes Huͤlfsmit— tel für Gedaͤchtniß und Phantaſie, in den Gymnaſien und Buͤrgerſchulen erfodert, wird in dieſem aus 10 Blaͤttern und 13 Karten beſtehenden, zum Theil nach hiſtoriſchen, zum Theil nach geographiſchen Geſichtspunkten gearbeiteten At— las, dargeboten. Die beſten Vorarbeiten ſind bei demſelben benutzt und verglichen, und in einem bequemen (zu Kohl: rauſch's Abriß genau paſſenden) Format, reiner Schrift und ſauberer Illumination iſt das Ganze ausgefuͤhrt worden. Ein wohlfeileres und doch verhaͤltnißmaͤßig fo vollſtaͤndiges Lehr: mittel dieſer Art exiſtirte bis jetzt nicht und wir zweifeln da: her nicht, daß es ſich bald Eingang verſchaffen werde, fone derlich da, wo der beliebte „Chronologiſche Abriß der Welt— geſchichte von Fr. Kohlrauſch“ ſchon lange eingefuͤhrt und dem Vortrage zum Grunde liegt. Elberfeld, im Juli 1826. Buͤſchler'ſche Verlagsbuchhandl. Memoires de Casanova, Soeben verläßt bei mir die Preſſe und iſt durch alle Buchhandlungen des In- und Auslandes zu beziehen: Memoi res de Casanova de Seingalt, ecrits par Jui-meme, )J ın ala, Tome premier et second. 12. 40 Bogen auf dem feinften franz. Druckpap. und geglättet; g Geheftet. 3 Thlr. 12 Gr. Das hohe Intereſſe der Memoiren Caſanova's iſt von der deutſchen Leſewelt zu allgemein anerkannt, als daß es nicht uͤberfluͤſſig erſchiene, darüber noch irgend etwas zu far gen. Ueber dieſe Ausgabe des franzoͤſiſchen Originals werde daher nur bemerkt, daß fie bei weitem vollftändiger iſt und manche Abenteuer ausfuͤhrlicher erzählt als die feit mehren Jahren erſcheinende deutſche Bearbeitung; das eigenhaͤndige Manuſcript Caſanova's iſt ohne irgend eine Weglaſſung ab— gedruckt worden. — Der dritte und vierte Band dieſer Aus— gabe erſcheinen noch in dieſem Jahre. Leipzig, d. ı5ten Juli 1826. F. A. Brockhaus. Jacques Bei E. Mauritius in Greifswald iſt eben fertig geworden und in allen Buchhandlungen zu haben! Die Lehre von der Ceſſion der Foderungsrechte. Nach den Grundſaͤtzen des roͤmiſchen Rechts dargeſtellt von Dr. C. F. Muͤhlenbruch. Zweite, verbeſſerte und vermehrte Auflage. Preis 3 Thlr. 8 Gr. x E. Fries, x Systema orbis vegetabilis, primas lineas novae constructionis peridicatur. Pars, Etiam sub titulo: Plantae homonemeae, 2 Tbls Soeben fft bei mir erſchienen und in allen Buchhandlun— gen zu erhalten: Der Wa I d ch u 8, oder vollſtändige Forſtpoliceilehre, von Dr. Ernſt Moritz Schilling. Gr. 8. 187 Bogen auf Drudpapier. 1 Thlr. 4 Gr. Leipzig, d. ı5ten Juli 1826. F. A. Brockhaus. Soeben iſt erſchienen und in allen Buchhandlungen zu haben: Dr. Karl Salomo Zachariaͤ's Vierzig Buͤcher vom Staat Dritter Band. Auch unter dem Titel: > e. ung tale. her e. R Meg i e v Erſter Band. 1 Thlr. 16 Gr. Saͤchſ., oder 2 Fl. 42 Kr. Rh. 77 Boa EHinendE.:h. ud. Entwurf. Mit einer Darſtellung der Grundlagen des Entwurfs. 5 Von Dr. Karl Salomo Zacharia. 18 Gr. Saͤchſ., oder 1 Fl. 12 Kr. Rhein. Das erſte Werk wird nicht nur als laͤngſt erwartete Fortſetzung der mit ſo allgemeinem Intereſſe aufgenommenen „Vierzig Buͤcher vom Staate“ eine hoͤchſt willkommene Erſchei— nung ſein, ſondern auch nach dem Standpunkte ſeines zweiten Titels die Aufmerkſamkeit in hohem Grade anſprechen und befrie: digen, da eine ſyſtematiſche Regierungslehre für den Regierenden ſowol als fuͤr den Regierten das erfreulichſte Zeichen des Friedens, und der an ihn geknuͤpften Hoffnungen iſt. Ob aber irgend eine Feder dazu mehr Beruf haben koͤnne als die des mit dem Staate nach allen ſeinen wiſſenſchaftlichen und praktiſchen Verzweigungen ſo innigſt vertrauten Herrn Verfaſſers, unterliegt wol keinem Zweifel, und der Verle⸗ ger hat durch moͤglichſte Beſchleanigung des Drucks der un⸗ bezweifelten Theilnahme für das Werk genügend entgegenzu— kommen geſtrebt. Nicht minder wichtig für das Allgemeine und für den Standpunkt des Geſetzgebers und -Verwalters vom hoͤchſten Intereſſe muß die zweite Schrift erſcheinen, da die Erſchuͤt⸗ terungen der juͤngſtvergangenen und die raſche Ideenentwi— ckelung der neuern Zeit für die Geſetzgebung fo manche Wuͤn⸗ ſche und Beduͤrfniſſe erzeugten, und es muß Jeden, der als Staatsmann oder als Staatsbuͤrger an dem Wohl der Ge— ſellſchaft Theil nimmt, mit Freude erfuͤllen, von einem ſo ſcharfſinnigen Rechtslehrer, einem ſo umſichtigen Staatsmann, dieſen Wuͤnſchen und Beduͤrfniſſen begegnet zu ſehen. Heidelberg, im Juli 1826. Auguſt Oßwald's Univerſitaͤtsbuchhandlung. In allen Buch- und Kunſthandlungen wird Unterzeich— nung auf folgende wichtige Werke angenommen, und iſt der ausführliche Proſpectus darüber bei denfelben zu haben: 1) Johnson’s Dictionary of the english language, in which the words are deduced from their originals, and authorized by the names of the writers, in whose works they are found. Printed from Todd's enlarged. Quarto-edition, with the additions lately introduced by Chal- mers and others; newly revised and corrected. To wich is prefixed Johnson’s Grammar of the english language and annexed a Glossary of scotish words and phrases Which occuır in the romances and poetical works of Sir Wal- ter Scott. Zwei ſehr ſtarke Bände in Lexikonfor— mat, vortreffliches Papier und Druck. 11 Fl. Rh., oder 7 Thlr. 8 Gr. 2) Lingard's, Dr., History of England from the first invasion by. the Romans to the accession of Mary. Auf ſchoͤnes ganz weißes Druckvelin elegant gedruckt. Der Bogen 4 Kr., oder 1 Gr. —— nn nn nn — EBENE Malerische Ansichten des Rheins, der Mosel, der Haardt- und Taunusgebir- ge. In 72 Blättern. Gezeichnet von Fries, Kunz, Rottmann, Roux und Xeller, und gestochen von Geissler, Hegy, Kunz, Roux, Schildbach und Schnell, Mit ei- nem erläuternden Texte. Gross Folio. In ge- stochenem allegorischen Umschlage — den Rhein und Neckar darstellend —, gezeichnet von Xeller, gestochen von Hess. Gebunden. Praͤnumerationspreiſe auf ein Jahr: 1) die Ausgabe vor der Schrift 54 Fl. Rh., oder 33 Thlr. 18 Gr.; 2) die Ausgabe mit der Schrift 36 Fl. Rh., oder 22 Thlr. 13 Gr.; 3) letztere Ausgabe, ſehr ſchoͤn colorirt 100 Fl. Rh., oder 62 Thlr. 12 Gr. Die ſpaͤtern Ladenpreis dieſer drei Werke ſind bedeutend höher. Wer ſich mit frankirten Briefen unmittelbar an den Verleger wendet, genießt noch beſondere Vortheile. J Heidelberg, im Juli 1826. Akadem. Kunſt- und Verlagshandlung von J. Engelmann. Bei J. G. Heubner in Wie n ist soeben erschienen: des ersten Bandes drittes Heft der ee für Physik und Mathematik. Herausgegeben von A. Baumgartner und A. von Ettingshausen, ordentliche Professoren an der k. k. Universitat zu Wien. Gr. 8. Mit einer Kupfertafel, - Inhalt: Physikalische Abtheilung: I. Un- tersuchungen über Magnetisirung des Eisens durch das Licht, nebst neuen Versuchen über denselben Gegen- stnd, von Baumgartner, II. Ueber eine Eigenschaft des Lichtes, die sich bei'm Anblick kleiner leuchten- der Punkte mittels eines Fernıohres zeigt, von Amici. III. Ueber die ungleiche Vertheilung der Wärme in einer thätigen Volta’schen Säule, von J. Murray. IV. Siedhitze oder Salzauflösungen, von Griffichs. V. Ueber die negative Elektricität der Regenschauer, von J. Toggo. VI. Bericht über den meıkwürdigen Gang ei- ner Pendeluhr, von A. Baumgartner. VII. Verbesserte und neue plıysikalische Instrumente und Metlioden. 1) Amici's Mikroskop, verbessert von Goring. 2) Ein neues Mittel, sehr intensives Licht zu erzeugen, von Drummond. 3) Berzelius’s Verfahren, um Arsenik in Korper vergifteter Personen zu entdecken 4) Hare's "Chyometer. 5) Eine einfache Metliode, gläserne Aräo- meter zu graduiren, von C. Moore. 6) Neues Verfah- ren, das specifische Gewicht gepulverter Körper zu finden, von J. Leslie. 7) Ueber die Anwendung dıs Heronsballs auf Kaffeemaschinen, von Ph. Kulik. VIII. Fortschritte der Physik in der neuern Zeit, Fort · setzung der Akustik. Mathematische Abthei- lung: I. Elementarbeweis der Formel für die Schwin- gungszeit eines einfachen Pendels, von Ph. Kulik. II. Ueber einen neuen, der Infinitesimalrechnung analo- gen Calcul, von A. L. Cauchy. III. Ueber die An- wendung dieses Calculs auf die Summirung einiger Reihen, von A. L. Cauchy. IV. Ueber den Gebrauch der Methode der unbestimmten Coelficienten bei den Entwickelung der Potenzen des Cosinus eines Bogens, 1152 nach den Cosinussen seiner vielfachen, von A. von Ertivige hausen. Der Preis eines Bandes, aus vier Heften bestehend, welche nicht getrennt werden, ist 3 Thlr,, oder 5 Fl. 24 Hr. Rhein. Literariſcher Anzeiger. u den in der Buchhandlung von F. A. Brockhaus in Leipzig erſcheinenden Zeitſchriften.) No. I. literariſche Unterhaltung, der : eftet, und betragen die Inſertionsgebuͤhren für die Zeile 2 Gr. r. XXIII. 1826. Iſis und den Kritiſchen Annalen der 1 eli Verzeichnis, | n Ehre. 2 . 5 erken, aturalre'n . N ’ BAER ſchuͤtzenden welche im Tausch oder um billige 5 Preiſse zu haben sind. mmlung: „ Elegien, reszeiten. — — Sonette, f teifter, Ans - 1 Paraboliſch, Catalogue kammatiſch. [bdruck der des 1 a 3 8 Ne f % Lyriſches, bjeis d' histoire naturelle Barabcif, 0 fte. (Dies que l'on peut se procurer par la voie keene und ‚delechange, ou acheter a de Ke Prix. Ang 5 das Obige ausgeſon⸗ 8 iſtiſch und a elegenheits⸗ — 0 —— — — ralentreiche N irſonen zur zu erwei⸗ icht an In⸗ nd Bezeich— emerkungen 1 find man⸗ un. Sa Ba ie ER TE RE NR 13 Ele) des Sängers, des Haſis, der Liebe, der Betrachtungen, des Unmuths, der Spruͤche, des Timur, Suleika's, des Schen⸗ ken, des Parſen, der Parabeln, des Paradieſes. (Stark ver— mehrt, wo nicht an Zahl, doch an Bedeutung.) Anmer: kungen zu beſſerm Verſtaͤndniß ſind unveraͤndert geblieben. VI. Aeltere Theaterſtuͤcke: Die Laune des Ver: liebten, Die Mitſchuldigen, Die Geſchwiſter. Ueberſetzte: Mahomed, Tancred. Vorſpiele u. dgl. Palaͤophron und Neoterpe, Vorſpiel 1807, Was wir bringen, Lauchſtaͤdt, Was wir bringen, Halle. Theaterreden. VII. Größere neuere Stuͤcke: Goͤtz von Berlichin⸗ gen, Egmont, Stella, Clavigo. VIII. Größere ernſte Stucke: Iphigenia in Tau⸗ ris, Torquato Taſſo, Die natuͤrliche Tochter, Elpenor. IX. Opern und Gelegenheitsgedichte: Clau⸗ dine von Villa bella, Erwin und Eimire, Jery und Baͤtely, Lila, Die Fiſcherin, Scherz, Lift und Rache, Der Zauberfloͤte zweiter Theil, Maskenzuͤge, Karlsbader Gedichte, Des Epimeni⸗ des Erwachen. X. Symboliſch-humoriſtiſche Darſtellun⸗ gen: Fauſt, Puppenſpiel, Faſtnachtsſpiel, Bahrdt, Parabeln, Legende, Hans Sachs, Mieding, Künftlers Erdewallen, Künfts lers Apotheoſe, Epilog zu Schillers Glocke, Die Geheimniſſe. XI. Symboliſch⸗ſatyriſche Theaterſtuͤcke: Triumph der Empfindſamkeit, Die Voͤgel, Der Großkophta, Der Buͤrgergeneral, Die Aufgeregten, Unterhaltung der Aus— gewanderten. (Letzteres, obgleich nicht eigentlich dramatiſch, hat man hier angefuͤgt, weil es im Sinne der drei vorherge— henden geſchrieben iſt, und das große Unheil unwuͤrdiger Staatsumwaͤlzung in lebhaftem Dialog vor die Seele bringt.) XII. Epiſche Gedichte und Verwandtes: Reis necke Fuchs, Hermann und Dorothea, Achilleis, Pandora. XIII. Romane und Analoges: Leiden des jungen Werther, Schweizerbriefe, Schweizerreiſe. XIV. Die Wahlverwandtſſchaften. XV. Wilhelm Meiſter's Lehrjahre. Erſter Bd. XVI. Wilhelm Meiſter's Lehrjahre. Zweit. Bd. XVII. Deffelben Wanderjahre. Erſter Band, XVIII. Deſſelben Wanderjahre. Zweiter Band. (Die wunderlichen Schickſale, welche dies Buͤchlein bei ſeinem erſten Auftreten erfahren mußte, gaben dem Verfaſſer guten Humor und Luſt genug, dieſer Production eine doppelte Auf: merkſamkeit zu ſchenken. Es unterhielt ihn, das Werklein von Grund aus aufzuloͤſen und wieder neu aufzubauen, ſodaß nun in einem ganz Andern Daſſelbe wieder erſcheinen wird.) XIX. Aus meinem Leben. Erſter Theil. XX. Desgleichen. Zweiter Theil. XXI. Desgleichen. Dritter Theil. XXII. Desgleichen, fragmentariſch bis in den No— vember 1775. XXIII. Desgleichen bis in den September 1786. 9 XXIV. Italieniſche Reife. Erſter Band. Bis om. XXV. Italieniſche Reife. Zweiter Band. Bis Sizilien. ; XXVI. Italieniſche Reife. Dritter Band. Zwei⸗ ter Aufenthalt in Rom, Roͤmiſches Carneval, Caglioſtro, Ruͤckreiſe, Wirkung und Folge dieſer Fahrt; Zweite Reiſe nach Venedig, Campagne in Schleſten von 1791. (Bekann⸗ tes und Neues ſchlingt ſich hier in einander.) XXVII. Campagne von 1792 und Belagerung von Mainz. XXVIII. Annalen meines Lebens. Erſter Band. XXIX. Fortfſetzung derſelben. Zweiter Band. (Von dem Vielen, was hier zu ſagen wäre, vorerſt nur Fol⸗ gendes: Bis 1792 iſt die Darſtellung flüchtig behandelt, als⸗ dann aber abwechſelnd ausfuͤhrlicher, auch gewinnt ſie einen ganz verſchiedenen Charakter, bald als Tagebuch, bald als Chronik. Sie nimmt alsdann die Geſtalt von Memoiren, und durch wiederholtes Eingreifen in das Oeffentliche die Bedeutung der Annalen an; ſie wird geſchichtlich, ſogar weltgeſchichtlich, da der Verfaſſer wol fagen darf, daß, wie er draußen die Univerſalhiſtorie aufgeſucht, fie ihn dagegen wieder in Haus und Garten heimgeſucht habe.) XXX —-XXXIII. (In dieſen Bänden wechſelt eine große Mannichfaltigkeit des Inhalts und der Form: es ſind Soeben iſt erſchienen und in allen Buchhandlungen zu haben: Dr. Karl Salomo Zacharia's Vierzig Buͤcher vom Staate. Dritter Band. Auch unter dem Titel: N eig i e u u nig le h r Erſter Band. 1 Thlr. 16 Gr. Saͤchſ. ol oder 2 Fl. 42 Kr. Rh. Se t a e e b e ch Entwurf. Mit einer Darſtellung er e des Entwurfs. Dr. Karl au Zachariä, 18 Gr. Saͤchſ., oder 1 Fl. 12 Kr. Rhein. Das erſte Werk wird nicht nur als laͤngſt erwartete Fortſetzung der mit ſo allgemeinem Intereſſe aufgenommenen „Vierzig Buͤcher vom Staate“ eine hoͤchſt willkommene Erſchei⸗ nung fein, ſondern auch nach dem Standpunkte ſeines zweiten Titels die Aufmerkfamteiti in hohem Grade anſprechen und befrie— digen, da eine ſyſtematiſche Regierungslehre fuͤr den Regierenden ſowol als fuͤr den Regierten das erfreulichſte Zeichen des Friedens, und der an ihn geknuͤpften Hoffnungen iſt. Ob aber irgend eine Feder dazu mehr Beruf haben koͤnne als die des mit dem Staate nach allen ſeinen wiſſenſchaftlichen und praktiſchen Verzweigungen ſo innigſt vertrauten Herrn Verfaſſers, unterliegt wol keinem Zweifel, und der Verle— ger hat durch moͤglichſte Beſchleunigung des Drucks der un— bezweifelten Theilnahme für das Werk genügend entgegenzu— kommen geſtrebt. Nicht minder wichtig fuͤr das Allgemeine und fuͤr den Standpunkt des Geſetzgebers und -Verwalters vom hoͤchſten Intereſſe muß die zweite Schrift erſcheinen, da die Erſchuͤt— terungen der juͤngſtvergangenen und die raſche Ideenentwi— ckelung der neuern Zeit fuͤr die Geſetzgebung ſo manche Wuͤn— ſche und Beduͤrfniſſe erzeugten, und es muß Jeden, der als Staatsmann oder als Staatsbürger an dem Wohl der Ge— ſellſchaft Theil nimmt, mit Freude erfüllen, von einem fo ſcharfſinnigen Rechtslehrer, einem fo umſichtigen Staatsmann, dieſen Wuͤnſchen und Beduͤrfniſſen begegnet zu ſehen. Heidelberg, im Juli 1826. Auguſt Oßwald's Univerſitaͤtsbuchhandlung. e. In allen Buch- und Kunſthandlungen wird Unterzeich— nung auf folgende wichtige Werke angenommen, und iſt der ausfuͤhrliche Proſpectus daruͤber bei denſelben zu haben: 1) Johnson’s Dictionary of the english language, in which the words are. deduced from their originals, and authorized by the names of the writers, in whose works they are found. Printed from Zodd’s enlarged. Quarto-edition, with the additions lately introduced by Chal- mers and others; newly revised and corrected. To wich is prefixed Johnson’s Grammar of the english language and annexed a Glossary of scotish words and phrases Which occurr in the romances and poetical works of Sir Wal- ter Scott. Zwei ſehr ſtarke Bände in Lexikonfor— mat, vortreffliches Papier und Druck. 11 Fl. Rh., oder 7 Thlr. 8 Gr. 2) Lingard's, Dr., History of England from the first invasion by. the Romans to the accession of Mary. Auf ſchoͤnes ganz weißes Druckvelin elegant gedruckt. Der Bogen 4 Kr., oder 1 Gr. Malerische Ansichten des Rheine, de Mosel, der Haardt- und Taunusgebir- ge. In 72 Blättern. Gezeichnet von Fries, Kunz, Rottmann, Roux und eller, und gestochen von Geissler, Hegy, Kunz, Roux, Schildbach und Schnell, Mit ei- nem er stochen Rhein * 16 * von Xe N Praͤnun Ophion luteum. IE 135 Schri Mutilla europaea. | \ usgabe m 1 j Gr.; 3) le Pompilus viatzeus. JM Rh., oder € Sphex sabulosa.. res Die fpı „Vespa Crabro. W höher. We L vulgaris. ee Yeah manicata! 5° ucera longieornis, Bombus lapidarius. > Bei J. Crustace a. Cancer Maenas. 88 Ornithologia. 5 ' Hirundo esculenta. Nidus, ex 3 emplaria integra e frag menta. or 5 Inhält 0 tersuchung 4 55 0 des Fersichnien we Piel n Nachträ ie Cataloge, ı Slanı 58 Mineralien u. . ee er des Liclıte r der Punk Les Nr. suivantes contiendront des su III. Uebe plements, les listes 58 8 des n einer thäti neraux er 1, EN 98. HD 144 Siedhiitze { j } v wir 1 die negat 1 n Wag Foggo. * J. i 7 2 e ner Pende und neue 1) Amici's neues Mit Drummor Köıper vergirtéter rersonen zu entdecken 4) Hare Chyometer. 5) Eine einfache Metliode, gläserne Aräo- meter zu graduiren, von C. Moore. 6) Neues Verfah- ren, das specifische Gewicht gepulverter Körper zu finden, von J. Leslie. 7) Ueber die Anwendung des Heronsballs auf R. ffeemaschinen, von Ph. Kulik, VIII. Fortschritte der Physik in der neuern Zeit, Fort- setzung der Akustik. Mathematische Abthei- lung: I. Elementarbeweis der Formel für die Schwin- gungszeit eines einfachen Pendels, von Ph. Kulik. IL Heber einen neuen, der Infinitesimalrechnung analo» gen Calcul, von A. L. Cauchy. III. Ueber die An« wendung 8 Calculs. auf die Summirung einiger Reihen, von A. L. Cauchy. nach den Cosinussen seiner vielfachen, von A. von Ettingshausen. Der Preis eines Bandes, aus vier Heften bestehend, welche nicht getrennt werden, ist 3 Thlr., oder 5 Fl, E Rr. Rhein. IV. Ueber den Gebrauch 0 der Metliode der unbestimmmten Coelficienten bei der Entwickelung der Potenzen, des Cosinus eines Bogens, 11 . Literariſcher Anzeiger. u den in der Buchhandlung von F. A. Brockhaus in Leipzig erſcheinenden Zeitſchriften.) Nr. XXIII. 1826. Dieſer Literariſche Anzeiger wird den Blättern für literariſche Unterhaltung, der Iſis und den Kritiſchen Annalen der edicin beigelegt oder beigeheftet, und betragen die Inſertionsgebühren für die Zeile 2 Gr. Anzeige von Goͤthe's ſämmtlichen Werken, vollſtaͤndige Ausgabe letzter Hand. Unter des Durchlauchtigſten deutſchen Bundes ſchuͤtzenden Privilegien. I. Band. Gedichte. Erſte Sammlung: Zueignung, Lieder, Geſellige Lieder, Balladen, Elegien, Epigramme, Weiſſagungen des Bakis, Vier Jahreszeiten. II. Gedicht e. Zweite Sammlung: Sonette, Cantaten, Vermiſchte Gedichte, Aus Wilhelm Meiſter, An: tiker Form ſich naͤhernd, An Perſonen, Kunſt, Paraboliſch, Gott, Gemuͤth und Welt, Spruüchwoͤrtlich, Epigrammatiſch. (Beide Bände außer wenigen Einſchaltungen Abdruck der porigen Ausgabe. x en. 89 59 ch te. Dritte Sammlung: Lyriſches, Loge, Gott und Welt, Kunſt, Epigrammatiſch, Paraboliſch, Aus fremden Sprachen, Zahme Kenien, erſte Hälfte, (Die: ſer Band enthaͤlt Neues, Bekanntes geſammelt, geordnet und in die gehörigen Verhättniffe geftellt.) IV. Gedichte. Vierte Sammlung: Feſtge⸗ dichte, Inſchriften, Denk- und Sendeblaͤtter, Dramatiſches, Zahme Xenien, zweite Hälfte, (Hiervon gilt das Obige gleichfalls: die Denkblaͤtter find, aus unzähligen ausgeſon⸗ dert, an einzelne Perſonen gerichtet, charakteriſtiſch und mannichfaltig. Da man den hohen Werth der Gelegenheits— gedichte nach und nach einſehen lernt, und jeder Talentreiche ſich's zur Freude macht, geliebten und geehrten Perſonen zur feſtlichen Stunde irgend etwas Freundlichpoetiſches zu erwei⸗ ſen, ſo kann es dieſen kleinen Einzelheiten auch nicht an In⸗ tereſſe fehlen. Damit jedoch das Einzelne, bedeutend Bezeich— nende durchaus verftanden werde, fo hat man Bemerkungen und Aufklaͤrungen hinzugefügt. Der zahmen Xenien find Man che neue.) V. Weſtoͤſtlicher Divan, in zwölf Buͤchern: Buch des Saͤngers, des Hafis, der Liebe, der Betrachtungen, des Unmuths, der Spruͤche, des Timur, Suleika's, des Schen— ken, des Parſen, der Parabeln, des Paradieſes. (Stark ver— mehrt, wo nicht an Zahl, doch an Bedeutung.) Anmer⸗ kungen zu beſſerm Verſtaͤndniß find unverändert geblieben. VI. Aeltere Theaterſtuͤcke: Die Laune des Ver: liebten, Die Mitſchuldigen, Die Geſchwiſter. Ueberſetzte: Mahomed, Zancred. Vorſpiele u. dgl. Palaͤophron und Neoterpe, Vorſpiel 1807, Was wir bringen, Lauchſtaͤdt, Was wir bringen, Halle. Theaterreden. VII. Größere neuere Stuͤcke: Goͤtz von Berlichin⸗ gen, Egmont, Stella, Clavigo. VIII. Größere ernfie Stucke: Iphigenia in Tau: ris, Torquato Taſſo, Die natuͤrliche Tochter, Elpenor. IX. Opern und Gelegenheitsgedichte: Clau⸗ dine von Villa bella, Erwin und Elmire, Jery und Baͤtely, Lila, Die Fiſcherin, Scherz, Liſt und Rache, Der Zauberfloͤte zweiter Theil, Maskenzuͤge, Karlsbader Gedichte, Des Epimeni— des Erwachen. X. Symboliſch-humoriſtiſche Darſtellun⸗ gen: Fauſt, Puppenſpiel, Faſtnachtsſpiel, Bahrdt, Parabeln, Legende, Hans Sachs, Mieding, Kuͤnſtlers Erdewallen, Kuͤnſt⸗ lers Apotheoſe, Epilog zu Schliller's Glocke, Die Geheimniſſe. XI. Symboliſch⸗ſatyriſche Theaterſtuͤcke: Triumph der Empfindſamkeit, Die Vögel, Der Großkophta, Der Buͤrgergeneral, Die Aufgeregten, Unterhaltung der Auge gewanderten. (Letzteres, obgleich nicht eigentlich dramatiſch, hat man hier angefuͤgt, weil es im Sinne der drei vorherge— henden geſchrieben iſt, und das große Unheil unwuͤrdiger Staatsumwaͤlzung in lebhaftem Dialog vor die Seele bringt.) XII. Epiſche Gedichte und Verwandtes: Rei necke Fuchs, Hermann und Dorothea, Achilleis, Pandora. XIII. Romane und Analoges: Leiden des jungen Werther, Schweizerbriefe, Schweizerreiſe. XIV. Die Wahlverwandt ſchaften. XV. Wilhelm Meiſter's Lehrjahre. Erſter Bd. XVI. Wilhelm Meiſter's Lehrjahre. Zweit. Bd. XVII. Deſſelben Wanderjahre. Erſter Band. XVIII. Deſſelben Wanderjahre. Zweiter Band. (Die wunderlichen Schickſale, welche dies Buͤchlein bei ſeinem erſten Auftreten erfahren mußte, gaben dem Verfaſſer guten Humor und Luſt genug, dieſer Production eine doppelte Auf: merkſamkeit zu ſchenken. Es unterhielt ihn, das Werklein von Grund aus aufzuloͤſen und wieder neu aufzubauen, ſodaß nun in einem ganz Andern Daſſelbe wieder erſcheinen wird.) XIX. Aus meinem Leben. Erſter Theil. ; XX. Desgleichen. Zweiter Theil. XXI. Desgleichen. Dritter Theil. XXII. Desgleichen, fragmentariſch bis in den No— vember 1775.1 XXIII. Desgleichen bis in den September 1786. XXIV. Italieniſche Reiſe. Erſter Band. Bis Rom. 8 XXV. Italieniſche Reife Zweiter Band. Bis Dritter Band. Zwei⸗ Sizilien. XXVI. Italieniſche Reife. ter Aufenthalt in Rom, Roͤmiſches Carneval, Caglioſtro, Ruͤckreiſe, Wirkung und Folge diefer Fahrt; Zweite Reiſe nach Venedig, Campagne in Schleſien von 1791. (Bekann⸗ tes und Neues ſchlingt ſich hier in einander.) XXVII. Campagne von 1792 und Belagerung von Mainz. XXVIII. Annalen meines Lebens. Erſter Band. XXIX. Fortſetzung derfelben. Zweiter Band. (Von dem Vielen, was hier zu fagen wäre, vorerſt nur Fol⸗ gendes: Bis 1792 iſt die Darſtellung flüchtig behandelt, als⸗ dann aber abwechſelnd ausfuͤhrlicher, auch gewinnt ſie einen ganz verſchiedenen Charakter, bald als Tagebuch, bald als Chronik. Sie nimmt alsdann die Geſtalt von Memoiren, und durch wiederholtes Eingreifen in das Oeffentliche die Bedeutung der Annalen an; ſie wird geſchichtlich, ſogar weltgeſchichtlich, da der Verfaſſer wol fagen darf, daß, wie er draußen die Univerſalhiſtorie aufgeſucht, ſie ihn dagegen wieder in Haus und Garten heimgeſucht habe.) XXX -XXXIII. (In dieſen Bänden wechſelt eine große Mannichfaltigkeit des Inhalts und der Form: es ſind biographifch = iterarifche Mittheilungen, als Supplemente zu dem, was ſich auf den Verfaſſer, feine Beſtrebungen und Schickſale bezieht. Die Recenſionen in den „Frankfurter An⸗ zeigen“ vom Jahre 1772 geben Anlaß, die fruͤhen ernſtern und muthwilligen Productionen einzuleiten, literariſch⸗ kri⸗ tiſche Mittheilungen aus verſchiedenen Tagesblaͤttern und Hef⸗ ten fuͤlen den Raum bis zu den jenaifchen Recenſionen von 1804 ziemlich aus. Hier werden manche analoge Einzelheiten hiſtoriſcher, biographiſcher, redneriſcher Art einſchreiten, und von ſonſtigem Verwandten dahin Einſchlagenden und die man⸗ nichfaltigſten Verſuche mitgetheilt werden. Vielleicht faͤnde man Raum, fruͤhere Studien, z. B. zu Goͤtz von Berlichingen, Iphigenia, und ſonſt, zu belehrender Unterhaltung vorzulegen.) XXXIV. Benvenuto Cellini. Erſter Theil. XXXV. Benvenuto Cellini. Zweiter Theil. XXXVI. Philipp Hackert. 8 XXVXVII. Winckelmann und fein Kunſtjahr⸗ hundert. XXXVIII. Rameau's Neffe von Diderot und ſonſtige franzoͤſiſche, engliſche, italieniſche Literatur im Be— zug auf des Verfaſſers Verhaͤltniſſe zu Dichtern und Literato⸗ ren jener Laͤnder. XXXIX und XL. Dieſe zwei letzten Bände werden theils durch ernöthigte Spaltung einiger vorhergehender, theils durch Bearbeitung gehaltreicher Vorraͤthe hinlänglich zu fuͤl⸗ len ſein. 0 Was für Naturwiſſenſchaft geleiſtet worden, ſoll in ei⸗ nigen Supplementbaͤnden nachgebracht und beſonders darauf geſehen werden, daß einmal der Sinn, mit welchem der Au⸗ tor die Natur im Allgemeinen erfaßt, deutlich hervortrete und ſodann auch, was aus und mit demſelben im Beſondern gewirkt worden, ſich nach ſeinem Werth und Einfluß darlege. Ziehe ich nun aber in Betrachtung, welcher Maßen ich in den Stand geſetzt worden, das ſoeben geſchloſſene Ver⸗ zeichniß den Freunden deutſcher Zunge vorzulegen, ſo wird es zur Schuldigkeit, vor allen Dingen den gefuͤhlteſten Dank fuͤr die hohe Beguͤnſtigung auszuſprechen, derentwegen ich ſaͤmmtlichen erhabenen deutſchen Bundesſtaaten verpflichtet bin. Eine der hohen Bundesverſammlung zu Frankfurt am Main übergebene beſcheidene Bittſchrift um Sicherung der neuen vollſtändigen Ausgabe meiner ſaͤmmtlichen Werke gegen den Nachdruck und deſſen Verkauf, ward ſogleich durch die verehrlichen Geſandtſchaften einſtimmig geneigteſt aufgenom—⸗ men, mit der Erklärung, deshalb günftig an die reſpectiven Herren Committenten berichten zu wollen. Bald erfuhr ich die erwuͤnſchteſte Wirkung, indem von den ſaͤmmtlichen allerhoͤchſten, hoͤchſten und hohen Gliedern des deutſchen Bundes eigens verfaßte Privilegien eingingen, wodurch mir das unantaſtbare Eigenthum meiner literariſchen Arbeiten ſowol gegen den Nachdruck, als gegen jeden Ver— kauf deſſelben geſichert wird. Sind nun dieſe mir verliehenen, mit landesherrlicher Un— terſchrift eingehändigten Documente hoͤchlichſt zu ſchaͤtzen we— gen des Zeitlichen, das mir dadurch und den Meinigen ge— gründet wird, fo find ſolche zugleich mit dankbarer Verehrung anzuerkennen wegen der gnaͤdigſt und hochgeneigteſt ausgeſpro— chenen Ruͤckſichten auf die vieljährig ununterbrochene Bemuͤ⸗ hung, ein von der Natur mir anvertrautes Talent zeitgemaͤß zu ſteigern und dadurch, beſonders in literariſchem und artiſti⸗ ſchem Sinne, meinem Vaterlande nuͤtzlich zu ſein. Und ſo kann mir nur der Wunſch noch uͤbrig bleiben, die etwa vergoͤnnten Lebenstage treutich anzuwenden, daß alles Mitzutheilende den hoͤhern Zwecken der Zeit und ihrer Folge durchaus geeignet erſcheinen moͤge. Nun mochte von ſo Manchem, was hier noch zu ſagen wäre, nur zu berühren fein, wie man ber gegenwärtig ange: kündigten Ausgabe die Praͤdikate von ſſmmtlich, voll ſtändig und letzter Hand zu geben ſich veranlaßt gefunden. Inwiefern hier die fammtlihen Werke verſtanden werden, ergibt ſogleich die Anſicht des Verzeichniſſes. Man ſindet das bisher einzeln Abgedruckte, auch ſchon fruͤher zu Baͤndereihen Vereinigte abermals beiſammen. Hiernaͤchſt if Manches, bisher zerſtreut und außer Zuſammenhang Gedruckte und deshalb minder Beachtete hinzugefügt, ſodann Alles, was vorerſt werth ſchien, aus den Papieren des Verfaſſers mitgetheilt zu werden. Vollſtaͤndig nennen wir ſie in dem Sinne, daß wir dabei den Wuͤnſchen der neueſten Zeit entgegen zu kom⸗ men getrachtet haben. Die deutſche Cultur ſteht bereits auf einem fehr hohen Punkte, wo man faſt mehr als auf den Genuß eines Werkes, auf die Art, wie es entſtanden, begierig ſcheint und die eigeatlichen Anlaͤſſe, woraus ſich jenes entwickelt, zu erfahren wuͤnſcht; ſo ward dieſer Zweck beſon⸗ ders in's Auge gefaßt, und die Bezeichnung vollſtaͤndig will ſagen, daß theils in der Auswahl der noch unbekannten Arbeiten, theils in Stellung und Anordnung uͤberhaupt vorzuͤg⸗ lich darauf geſehen worden, des Verfaſſers Naturell, Bil dung, Fortſchreiten und vielfaches Verſuchen nach allen Sei⸗ ten hin klar vor's Auge zu bringen, weil außerdem der Be— trachter nur in unbequeme Verwirrung gerathen wuͤrde. Der Ausdruck letzter Hand jedoch iſt vorzuͤglich vor Misverſtaͤndniß zu bewahren. Wo er auch je gebraucht wor⸗ den, deutet er doch nur darauf hin, daß der Verfaſſer ſein Letztes und Beſtes gethan, ohne deshalb feine Arbeit als voll⸗ endet anſehen zu duͤrfen. Da ich nun aber, wie aus Ver⸗ gleichung aller bisherigen Ausgaben zu erſehen waͤre, an mei⸗ nen Productionen von jeher wenig zu aͤndern geneigt gewe— ſen, weil mir das, was zuerſt nicht gelang, in der Folge zu beſſern niemals gelingen wollen, ſo wird man auch in dieſer wenig veraͤndert finden. An die bisher nicht gekannten oder minder geachteten Auf: fäge iſt hingegen genugſamer Fleiß gewendet worden, ſodaß ſie theilweiſe von einer ſpaͤtern Bildung gar wol Zeugniß geben koͤnnen. Freunde, die mir in der Folge ſie zu nennen erlauben werden, haben mir treulich beigeſtanden, eine kritiſche Aus⸗ wahl zu treffen und verſchiedene Arbeiten in verſchiedenen Rüͤckſichten, im aͤſthetiſchen, rhetoriſchen, grammatiſchen Sins ne annehmlicher zu machen; wie denn auch zuletzt fuͤr uͤber⸗ einſtimmende Rechtſchreibung, Interpunction, und was ſonſt zu augenblicklicher Verdeutlichung nöthig wäre, moͤglichſt ges ſorgt worden iſt. Solche Männer find es, welchen vollkommene Ueberſicht und Kenntniß von meinen Papieren und von dem zu gegen: wärtiger Ausgabe beſtimmten Vorrath gegeben wird, damit auf keinen Fall in dem einmal begonnenen Geſchaͤft eine Stockung eintreten koͤnne. Wie nun hiernach die Verlagshandlung an ihrem Theile geneigt ſei, auch in dieſem Sinne forgfältig zu verfahren, und zwar einen nicht praͤchtigen, aber anſtaͤndigen doppelten Abdruck um einen annehmlichen Preis zu liefern, möge fie nunmehr ſelbſt ausſprechen. Mir aber ſei zum Schluß erlaubt, Goͤnnern und Freun⸗ den, Lernenden und Leſern bemerklich zu machen, daß jede theilnehmende Unterzeichnung auch mir und den Meinigen un⸗ mittelbar zu Gute kommen würde, für welches neue Wohl: wollen ich wie für das bisherige verbindlich dankend mich un⸗ terzeichne. 10 Weimar, den 1. Maͤrz 1826. 2 Goͤthe. Die unterzeichnete Buchhandlung, beehrt mit dem Ver⸗ lag von Goͤthe's ſaͤmmtlichen-Werken letzter Hand in 40 Baͤnden, glaubt den verſchiedenen Aeußerungen der zahlreichen Verehrer des Verfaſſers nicht beſſer entſprechen zu koͤnnen, als wenn ſie durch mehre Ausgaben und Auflagen Jeden in Ben Stand ſetzt, nach feinen Wuͤnſchen und Verhaͤltniſſen zu waͤhlen. .Sie wird demnach eine Taſchenausgabe in 16, und eine Octavausgabe veranſtalten, und zwar auf folgende Weiſe und unter beigeſetzten Bedingungen: - * I, Die Taſchenausgabe g b ur tionstermin ift fo zahlreich ausgefallen, daß mit dem Druck a. auf ſchöͤnem weißen Druckpapier mit neuen Typen, [nun gleich angefangen werden wird. nach einem den beſonders vertheilten Anzeigen bei— Wer indeſſen noch bis zur Erſcheinung der erſten Liefe- gefuͤgten Muſterblatt. ? N #77 rung von ſechs Bänden unterzeichnen will, kann dies unter 1 1) Erſcheint in acht Lieferungen, jede von fuͤnf Baͤnden folgenden Bedingungen: zu 18 — 23 Bogen. : - 1) Alle 60 Baͤndchen Eoften 13 Thlr. 8 Gr., od. 24 Fl. Rh. | 2) Die erfte Lieferung wird zu Oſtern 1827 ausgegeben, | 2) Es wird keine Vorausbezahlung verlangt, ſondern bei der ſodann von halb zu halb Jahr die weitern Lieferungen | jeder Ablieferung von ſechs Bochn, iſt nur der Subſcriptions— folgen, ſodaß in vier Jahren die ganze Sammlung von 40 preis von 1 Thlr. 8 Gr. Saͤchſ., od. 2 Fl. 24 Kr. Rh., zu ent⸗ a Baͤnden vollendet fein fol. ae richten. - „, 3) Diejenigen, welche bis zur Michaelismeſſe d. J. un⸗ 3) Die Lieferungen erfolgen von drei zu drei Monaten 5 terzeichnen, zahlen bei der Unterzeichnung 1 Thlr. 12 Gr., | vom November an beginnend. ebenſo viel bei jeder Lieferung, ſodaß die letzte dann unent⸗ 4) Subſcribenten, die ſich unmittelbar an die Verlags— geltlich abgegeben wird. 8 Ks; handlung wenden, erhalten auf 6 Exmpl. das zte frei. Die 4) Wer ſogleich bei der Subfeription den ganzen Betrag | Subſcribenten werden dem letzten Baͤndchen vorgedruckt. . entrichten will, darf bis zur Michaelismeſſe d. J. ſtatt 12 Stuttgart u. Tübingen, d. 13ten Julius 1826. ie Thlr. nur 10 Thlr. 12 Gr. zahlen. J. G. Cotta ſche Bud dl „ ( 5) Wer bei uns direct auf 9 Exemplare unterzeichnet, Zi. G. Cotta ſche Buchhandlung. „ erhaͤlt das ıote unentgeltlich. 0 . e I; b. auf Velinpapier. Seeben ift bei uns erſchienen und in allen Buchhand— 1 8 6) Der N ne 1 3 auf lungen zu erhalten: it elinpapier ift 18 Thlr., wovon 6 Thlr. bei Unterzeichnung, 1 er 6 d 5 1 6 Tyl. bei Ablieferung der dritten und 6 Thlr. bei der fuͤnf⸗ inter ſtü tz 905 9 . er Griechen ten Lieferung bezahlt werden, die weitern Lieferungen wer⸗ Worte „ den unentgeltlich abgegeben. an die Chriſten. 8 1 II. Octavausgabe. N Vom | Dieſe, ebenfalls aus 40 Bänden beſtehende Ausgabe, For⸗ Grafen Friedrich Kalckreuth— ju mat und Druck wie die frühere Octavausgabe von Goͤthe's 81 Bet dei Sie Werken, erſcheint auf Velin, Schweizerpapiee und ſchonem um Beſten d riechen. Druckpapier. 4 8. Geh. 6 Gr. 161 1) Ausgabe auf Velin, jede Lieferung von fünf Baͤnden Dresden, d. 1. Auguſt 1826. zu 6 Thlr. 8 Gr., und zwar 12 Thlr. 16 Gr. bei der Unter⸗ 0 P. G. Hilſcher'ſche Buchhandlung. | d und 6 Thlr. 1 Gr. bei 577 a nn SP AOE ieferung wird dann unentgeltlich ab: N 1 1 ee er Herabgeſetzte Buͤcherpreiſe. ; 2) Ausgabe auf Schweizerpapier, jede Lieferung zu fuͤnf Bei W. Starke in Chemnitz ſind erſchienen und in | Bänden 5 Thlr., und zwar 10 Thlr. bei der Unterzeichnung allen Buchhandlungen zu haben; und bei jeder Lieferung 5 Thlr. zu bezahlen; die 7te und Ste | Almanach der Revolutionsopfer, enthaltend: Lieferung unentgeltlich. 8 1) Gustav III., Köni Se * : 3) Ausgabe auf ſchoͤnem weißen Druckpapier, jede Lieferung r ng dun OR EDEN; 2) Lud⸗ von fünf Bänden 4 Thlr., wovon 4 Thlr. bei Unterzeichnung wig Xx I.. Koͤnig von Frankreich. Mit 15 Kupfern. und 4 Thlr. bei jeder Lieferung, ſodaß die Ste unentgeldlich Ladenpreis 1 Thlr. 8 Gr., für 8 Gr. Daſſel— gegeben wird. be in Maroquin. eb. enpreis T ; Die nachzubringenden wenigen Supplementbaͤnde werden 16 Gr für 12 Gr G Ladenpreis 1 Thlr. zu denſelbigen verhaͤltnißmaͤßigen Bedingungen gegeben werden. 765 = : 2 2 Almanach der Revolutionscharaktere, herz en 24ſten Julius 1826. . F Aturtgast, den Zalten > 5 ausgegeben von Girtanner, enthaltend: a) Roͤ— f Neu e miſche Charaktere, vom Prof. Heeren; b) Hol— h Ankündigung einer Taſchenausgabe laͤndiſche, c) Franzoͤſiſche Charaktere; 2) Beiträge n von zur Geſchichte der franzoͤſiſchen Revolution. Mit 14 J J. G. von Herder’s Werken, Kupfern. Ladenpreis 1 Thlr. 8 Gr., jetzt für in 60 Baͤndchen. 20 Gr. f Die Originalausgabe von Herder's Werken in groß De: Een | tav ift von einem fo bedeutenden Preis, daß nur Wenige bie: Bei mir iſt erſchienen und in allen Buchhandlungen zu ſelbe kaufen koͤnnen, und daß daher eine wohlfeile Ausgabe erhalten: zur moͤglichſten Verbreitung dieſes geiſtvollen Schriftſtellers x Bib i £ ſehr foͤrderlich und den zahlreichen Verehrern deffelben gewiß u iothek ſehr willkommen fein wird. nr Di ch eee Zwar hat Hr. Buchhändler Enslin in Berlin einen wohl⸗ N des geordneten Auszug, der den Geiſt aus Herders ſämmt⸗ ſiebzehnten Jahrhunderts. 0 lichen Werken, jedoch keine von deſſen Abhandlungen ganz Herausgegeben | enthalten ſoll, in ſechs Bändchen angekündigt, allein es möchte > von doch beſſer ſein, wenn Diejenigen, welche in Herder's Geiſt Wil helm Mäller. eindringen wollen, in den Stand geſetzt werden, dieſen ſelbſt Erſtes bis tes Bändch rſtes bis neunte aͤndchen. Laus feinen Werken zu entnehmen, und wir haben uns daher 5 \ . auch aus dieſem Grunde entſchloſſen, eine wohlfeile Taſchen- 8. Auf feinem franz. Schreibpapier. Geh. 12 Thlr. 8 Gr. ausgabe von den ſaͤmmtlichen von dem verewigten Herder Erſtes Baͤndchen: Martin Opitz. 16 Bogen. 1822. felbſt für den Druck beſtimmten Werken — nebſt deſſen Bio- 1 Thlr. 12 Gr. graphie in 60 Baͤndchen zu veranſtalten. Zweites Baͤndchen: Andreas Gryphius. 154 Bor Die Anzahl der Subſcribenten bis zum erſten Subſcrip⸗ gen. 1822. 1 Thlr. 12 Gr. Drittes Baͤndchen: Paul Flemming. 19 Bogen. 1822. 1 Thlr. 12 Gr. Viertes Baͤndchen: Rodolf Weckherlin. 1823. 1 Thlr. 12 Gr. N Fuͤnftes Baͤndchen: Simon Dach; Robert Rober⸗ thin; Heinrich Albert. 17 Bogen. 1823. 1 Thlr. 12 Gr. Sechstes Bändchen: Friedrich Logauz Hans Aß⸗ mann von Abſchatz. 15 Bogen. 1824. 1 Thlr. 4 Gr. Siebentes Baͤndchen: Julius Wilhelm Zinckgref;z Andreas Tſcherning; Ernſt Chriſtoph Dom: burg; Paul Gerhard. 164 Bogen. 1825. 1 Thlr. 15 Bogen. 8 Gr. Achtes Baͤndchen: Joh. Riſt; Daniel Georg Mor: hof. 135 Bogen. 1825. 1 Thlr. 4 Gr. Neuntes Baͤndchen: Georg Philipp Harsdoͤrfferz Johann Klaj; Sigmund von Birken; An: dreas Scultetus; Juſtus Georg Schot— tel; Adam Olearius; Johann Scheffler. 15 Bogen. 1826. 1 Thlr. 4 Gr. . Jedes Baͤndchen, mit Biographien und Charakteriſtiken der darin enthaltenen Dichter verſehen, iſt unter beſonderm Titel auch einzeln zu den bemerkten Preiſen zu erhalten. Leipzig, d. ı5ten Juli 1826. F. A. Brockhaus. Bei J. G. Heubner, Buchhaͤndler in Wien, iſt ſoeben erſchienen: Beſchreibung - der k. k. Sammlung aͤg y ptiſcher Alterthuͤmer, von Anton von Steinbuͤchel, Director des k. k. Maͤnz- und Antikencabinets, Mitglied der Akademien zu Wien, zu Rom, zu Neapel ꝛc. Mit zwei Kupfern. In farbigem umſchlag broſchirt. Preis 12 Gr., oder 54 Kr. Rhein. Auf Befehl Sr. Majeſtaͤt des Kaiſers wurden die, theils ſchon früher im k. k. Antikencabinet vorhandenen, theils durch ſpaͤtere Ankaͤufe hinzugekommenen aͤgyptiſchen Monu— mente an einem Orte vereinigt, woraus das Muſeum ent: ſtand, deſſen Inhalt das hier angekuͤndigte Werkchen beſchreibt. Obwol dieſe Beſchreibung zunaͤchſt fuͤr die das k. k. Mu— ſeum Beſuchenden beſtimmt iſt, um ihnen gleichſam als er— klaͤrender Fuͤhrer durch die verſchiedenen Zimmer zu dienen, ſo wird dieſelbe doch auch durch die vorangeſchickte Einleitung und die bei den einzelnen Gegenſtaͤnden vorkommenden allge— meinen Bemerkungen, gewiß von vielem Intereſſe, nicht nur fuͤr den Alterthumsforſcher, ſondern auch fuͤr Freunde der Kunſt und Geſchichte, ſowie uͤberhaupt fuͤr jeden Gebildeten ſein. Die beigegebenen Abbildungen, ſowol im Buche, als auf dem umſchlage, ſtellen merkwuͤrdige Stuͤcke des Mu: ſeums dar. 16. Bei Fr. Laue in Berlin iſt ſoeben erſchienen: - Walter Scott, Ueber das Leben und die Werke der beruͤhmteſten, vorzuͤglich engliſchen Romandichter. Ueberſetzt und mit einem Anhang verſehen von L. Rellſtab. Drei Baͤnde. Preis 2 Thlr. 12 Gr. Inhalt des erſten Bandes: Fielding, Smollett, Leſage, Johnſtone. Zweiter Band: Sterne, Goldſmith, Johnſon, Mackenzie, Walpole, Clara Reeve, Cervantes Saavedra (v. Smollett), Anhang zu Goldſmith's Leben. Dritter Band: Swift, Bage, Cumberland, Anna Radcliffe, Anz hang des Ueberſetzers. 5 Dieſe biographiſchen und aͤſthetiſch⸗kritiſchen Auffäge des im Gebiet des Romans ſelbſt ſo hoch beruͤhmten Verfaſſers ſind nicht nur vom groͤßten Intereſſe fuͤr das gelehrtere Pu— blicum, ſondern werden auch dem Leſer, der eine mehr an- genehm geiſtvolle Unterhaltung ſucht, durch die Lebendigkeit der Darſtellung, erhöht durch eingeſtreute, hoͤchſte intereſſante Charakterzuͤge und Anekdoten, eine ungemein anziehende Lee— ture gewähren. Die Berdienftr u. a. m. anerkannt worden. K. Immer mann, Cardenio und Celinde, Trauerſpiel in fünf Akten.“ Preis 20 Gr. l Der ruͤhmlichſt bekannte Hr. Verf. entwirft hier ein wun⸗ derbar ſchauerlich ergreifendes Gemälde des menſchlichen. Herzens, deſſen groteske erhabene Zeichnung ſich dennoch im Gebiet der Wahrheit und Natur bewegt. Ja, der aus gro⸗ ßen Muſtern gebildete Leſer wird ein hohes Intereſſe daran nehmen, und durch Anlage und Ausführung gleich ſehr ber friedigt werden. - 10 alle Buchhandlungen und Poſtaͤmter iſt zu be⸗ ziehen: ‘ ! Blaͤtter für literariſche Unterhaltung Redigirt unter Verantwortlichkeit der Verlagshandlung. Jahrgang 1826. Monat Juli, oder Nr. 1—25. Gr. 4. Auf gutem weißen Druckpapier. Preis des halben Jahrgangs von 150 Nummern 5 Thlr. Leipzig, d. ıften Auguſt 1826. | F. A. Brockhaus. Von dem bekannten und beruͤhmten Werke: | Geſchichte der Wiedergeburt Griechenlands 1740 — 1824, von F. C. H. L. Pouqueville, erſcheint in unterzeichneter Buchhandlung eine neue, von Chr. Niemeyer bearbeitete, gediegene Ueberſetzung in vier Bänden, mit Bildniſſen und einer Karte, zu dem aͤußerſt wohlfeilen F Preiſe von 1 Thlr. 16 Gr., oder 3 Fl. Rh., fuͤr das Ganze. Alle Buchhandlungen nehmen Beſtellung darauf an, und werden vollſtaͤndige Anzeigen und eine Probe der Ueberſetzung, welche zugleich Probe des Drucks und Formats iſt, ausgege— ben. Das erſte Bändchen erſcheint bis ıften December d. J. Buchhandlung von Karl Brüggemann in Halberſtadt. E enen Durch alle Buchhandlungen ist jetzt wieder von mir zu beziehen: { Flora svecica enumerans plantas sveciae indigi- nas cum synopsi classium ordinumque, cha- racteribus generum, dilferentiis specierum, , synonymis citationibusque selectis, losis re- gionibusque natatibus, descriptionibus habi- tualibus nomina incolarum et qualitates plan» tarum illustrantibus, Post Linnaeum edita a Georgio Wahlenberg, botanices demonstratore Upsaliense. Pars prior et posterior. Upsala, 1824—26. Gr. 8. Druckpap. 5 Thlr. 2 Gr. Leipzig, d. sten August 1826. ee: f F. 25 Brockhaus. 2 es Werks find ſchon bei Era ſcheinung des erſten Bandes von den ausgezeichnetſten Jour⸗ | nalen, vom „Morgenblatt“, „Abendzeitung“, „Schnellpoſt“ — Literariſcher Anzeiger. (Zu den in der Buchhandlung von F. A. Brockhaus in Leipzig erſcheinenden Zeitſchriften.) Nr. XXIV. 1826. Dieſer Literariſche Anzeiger wird den Blättern für lite rariſche unterhaltung, der Iſis und den Kritiſchen X 20 8 1 edicin beigelegt oder beigeheftet, und betragen die Inſertionsgebuͤhren für die Zeile 2 Gr. 8 en Herr Dr. Wilhelm Hauff in Paris. Herr Dr. Wilhelm Hauff in Paris hat ſich von der Redaction des „Lit. Conv.⸗Bl.“ bezeugen laſſen, daß er nicht der Verfaſſer des in Nr. 119 d. Bl. befindlichen Aufſatzes: „Zweckmaͤßigſte Mittel, Theater und Publicum einer deut— ſchen Mittelſtadt aͤſthetiſch und moraliſch zu Grunde zu rich— ten“, ſei, welches ſeine vollkommene Richtigkeit hat und wo— bei nur zu verwundern iſt, daß man ihn uͤberhaupt, wenn dies nicht blos eine Einbildung ſeiner Eitelkeit iſt, fuͤr den Verf. dieſes Aufſatzes halten konnte, da von Clauren'ſcher Srivolität doch darin fo gar nicht die Rede iſt. Eben dieſer Herr Doctor hat aber auch zugleich in Nr. 56 des dem „Morgenblatt“ anhangenden „Literaturblatts“ eine Ver: wahrung einruͤcken laſſen, daß er nicht der Verf. eines im „Lit. Conv.⸗Bl.“ erſchienenen Artikels: „Ueber das k. ſtutt— garter Ballet“ fei, den er als eine boͤsliche Entſtellung von Thatſachen bezeichnet, die ſeden Freund der Wahrheit kranken muͤſſen und als eine haͤmiſche Kri— tik. Nun ſteht aber im ganzen „Lit. Conv.-Bl.“ kein fol: cher Aufſatz, und ich mag zur Ehre des Hrn. Doctor nicht annehmen, daß er etwa meinen Aufſatz in Nr. 119 damit habe bezeichnen wollen, denn, von allem Uebrigen abgeſehen, würde man wenigſtens dabei an den Freund Bär in der Fa— bel denken muͤſſen. Uebrigens wuͤrde ich mir aber auch eine ſolche, oder irgend eine ſpezielle Deutung dieſes Aufſatzes gar ſehr verbitten, indem ich hiermit erklaͤre, daß ich dabei blos den allgemeinen Gang der deutſchen Buͤhne im Auge hatte, wobei es leider keines beſondern Blickes gen Stuttgart be— durfte, um dieſen Gang allerdings aus That ſachen (woher denn fonft?) zu erkennen, zu deſſen vollendeter Ver: derbniß ich allerdings ein vorherrſchendes Ballet rechne. Was hat denn der Hr. Dr. Wilhelm Hauff in Paris dawider? ; Deutſchland, im Auguſt 1826. Der Verfaſſer. el d iche e von Friedrich Wilhelm Jena, Fr. Frommann. 2 Baͤndchen. Gr. 12. Auf feinem weißen Druckpap., geh., Preis 3 Thlr., auf baſeler Velinpap. 4 Thlr. 6 Gr. Riemer. Eine überaus mannichfaltige Sammlung von Gedichten, wie fie während einer an Ereigniſſen und Bewegungen fo fruchtbaren Zeit, als das letzte Vierteljahrhundert, bei den verſchiedenſten Anlaͤſſen entftanden. Wir finden hier die poe⸗ tiſche Einfuͤhrung bedeutungs- und ſinnvoller Feſte von Hof und Stadt, ausgezeichneten Maͤnnern und dem ſchoͤnen Ge— ſchlechte dargebrachte Huldigungen, Epiſteln an Freunde, durch geſelligen Frohſinn und Wettſtreit entſtandene Lieder, Scherze und Loͤſungen ſchwieriger poetiſcher Aufgaben, end: lich eine Reihe von Sonetten, Epigrammen und Sinnreimen, die ſich über allerhand Gegenſtaͤnde, welche dem Dichter die Geſchichte des Tages an die Hand gab, auf anmuthige, lau⸗ nige, ja neckiſche Weiſe ausſprechen. Wenn ſo der Inhalt die lebhafteſte Theilnahme des ganzen gebildeten Publicums erwecken muß, ſo werden die Formen, in denen ſich ein der Sprache und des Versbaus ſo anerkannt Kundiger bewegt, von Kennern beſonderer Aufmerkſamkeit gewuͤrdigt werden. An kundig ung und Einladung zur Subſeription. En eyklopaͤdiſch-philoſophiſches „„ oder Allgemeines Handwoͤrterbuch der philoſophiſchen Wiſſenſchaften, nebſt ihrer Literatur und Geſchichte. Nach dem heutigen Standpunkte der Wiſſenſchaft bearbeitet und herausgegeben von Wilhelm Traugott Krug, Profeſſor der Philoſophie an der Univerfität zu Leipzig. In vier Baͤnden. Subſcriptionspreis eines Bandes von 45 — 80 Bogen auf gutem weißen Druckpapiere 2 Thlr., oder 3 Fl. 36 Kr. Rh. Leipzig, bei F. A. Brockhaus. Die Philoſophie hat aufgehört, ein ausſchließliches Ei— genthum der Schale zu ſein; fie iſt ein Gemeingut der Menſch⸗ heit geworden, indem Alle, die auf eine höhere Geiſtesbil— dung Anſpruch machen, ſich mit der Philoſophie befreundet und ſich nach ihren anderweiten Lebensverhaͤltniſſen mehr oder weniger von derſelben angeeignet haben. Zwar klagen man— che Philoſophen uͤber den Kaltſinn, mit dem jetzt Werke, die ein neues philoſophiſches Syſtem ankuͤndigen, vom groͤßern Leſepublicum aufgenommen werden. Aber dieſer Kaltſinn betrifft nicht die freiere und regſamere Weltweisheit, ſondern nur die in den Feſſeln des Syſtems einherſchreitende Schulweisheit, und iſt auch blos eine voruͤbergehende Erſcheinung, veranlaßt durch die Menge von Syſtemen, wel— che ſeit Kant's Kritik raſch hintereinander hervortraten, ſich mit großem Geraͤuſch als die einzig und allgemein guͤltigen ankuͤndigten, und ſich doch gegenſeitig mit großer Erbitterung der Gemuͤther vernichteten. Laſſen wir alſo jene Klage auf ſich beruhen und ſuchen wir vielmehr die Theilnahme des Publicums an philoſophiſchen Studien dadurch zu beleben und zu erhöhen, daß wir ihm den Zugang zum Heiligthume der Wiſſenſchaft moͤglichſt erleichtern! Denn alle Wiſſen⸗ ſchaft ſoll ja doch zuletzt der Menſchheit dienen. Wie kann ſie aber das, wenn die wiſſenſchaftlichen Forſchungen der Ge— lehrten nicht in's Leben uͤbergehen? Und wie können ſie in's Leben übergehen, wenn nicht der größere Theil des ge: bildeten Publicums, der ſich immer außer der Schule be> findet, in Stand geſetzt wird, an jenen Forſchungen Theil zu nehmen? Zu dieſem Zwecke nun kuͤndige ich dem Publicum ein neues philoſophiſches Woͤrterbuch an, da die fruͤ⸗ hern Werke dieſer Art jetzt veraltet und außer Gebrauch ge— kommen, weil ſie dem heutigen Standpunkte der Wiſſenſchaft nicht mehr angemeſſen ſind. Es verſteht ſich dabei von ſelbſt, daß ein ſolches Werk nicht ausſchließlich fuͤr Philoſophen von Profeſſion beſtimmt ſein kann; denn dieſe halten ſich lieber an Syſteme und greifen nur zuweilen nach einem Woͤrterbuche. Hingegen fuͤr gebildete Liebhaber der Wiſſenſchaft, oder uͤber⸗ haupt fuͤr Leſer von allgemeiner Bildung, iſt gerade ein philo⸗ fophifches Woͤrterbuch recht brauchbar, weil fie fid_ darin ſchnell uͤber jeden im Geſpraͤche oder bei'm Leſen anderer Schriften vorkommenden philoſophiſchen Gegenſtand und uͤber jeden philoſophiſchen Kunſtausdruck, der, als ein Erzeugniß der Gelehrtenſprache, für die Meiſten unverſtaͤndlich iſt, Raths erholen koͤnnen, ſowie es ihnen auch mannichfaltige Anregung zum eignen weitern Nachdenken, mithin zur fortſchreitenden Bildung ihres Geiſtes, darbieten muß. Die allgemeinen Real⸗ Wörterbücher find dazu weniger tauglich, denn fie behandeln gerade die Philoſophie mit geringerer Beachtung. In allen fehlen eine Menge philoſophiſcher Artikel; diejenigen aber, welche ſie enthalten, geben dem Leſer von allgemeiner Bildung bald zu viel, bald zu wenig, widerſprechen auch oft einan⸗ der und verwirren dadurch den Belehrung ſuchenden Leſer, weil ſie von ganz verſchiedenen Mitarbeitern herruͤhren, die von entgegengeſetzten Grundſaͤtzen ausgingen. Manche dieſer Artikel ſind auch wol in einer Sprache geſchrieben, die ſelbſt wieder ein anderes Woͤrterbuch nöthig machte, um ver: ſtanden zu werden. Soll demnach ein philoſophiſches Woͤrterbuch dem ange: zeigten Zwecke entſprechen, ſo muß es folgende Eigenſchaf— ten haben: 5 1) mögtichfte Vollſtändigkeit, ſodaß der Leſer nach keinem Artikel, der zur Philoſophie gerechnet werden mag, vergeblich ſuchen duͤrfe; 2) moglichſte Deutlichkeit , ſodaß alles myſtiſche Ne— belwerk und hochtrabende, aber unverſtaͤndliche, Wortge— praͤnge vermieden werde; 3) moͤglichſte Kürze, ſodaß nur fo viel uͤber jeden Ge⸗ genſtand geſagt werde, als fuͤr Leſer von allgemeiner Bildung eben nöthig iſt; 4) endlich moͤglichſte Bequemlichkeit, ſodaß der Leſer das, was er eben ſucht, leicht finden koͤnne. Ein Werk dieſer Art wird von Oſtern 1827 an in meie nem Verlage unter obigem Titel erſcheinen. Es hat namlich der Herr Verfaſſer, den das Publicum aus deſſen philoſophiſchen und andern Schriften hinlaͤnglich kennt, und der auch als Mitarbeiter an andern wiſſenſchaft⸗ lichen Wörterbüchern die noͤthige Uebung in ſolchen Arbeiten erlangt hat, die alleinige Bearbeitung dieſes Werks uͤbernom⸗ men, ſowol was die Abfaſſung der einzelnen Artikel, als was die Anordnung des Ganzen betrifft, damit in daſſelbe, ſoweit es die alphabetiſche Folge der Materien er⸗ laubt, Einheit und Gleichförmigkeit komme. Das ganze Werk wird aus vier Bänden in gr. 8, jeder von 45 — 50 Bogen, beſtehen. Um die Anſchaffung dieſes Werks moͤglichſt zu erleichtern, wahle ich den Weg der Subſcription und beſtimme den Preis eines jeden Bandes auf 2 Thaler, oder 3 Gulden 36 Kreuzer Rhein. Vorausbezahlung wird nicht verlangt, ſondern der Preis eines jeden Bandes erſt bei'm Empfange entrichtet. Mit dem Erſcheinen des erſten Bandes zur Oſterme — * e 1827 hört der Subſcriptionspreis auf und es eile en ein bedeutend erhöhter Ladenpreis ein. Die ubrigen Bände werden ſich von ſechs zu ſechs Monaten oder wo moͤglich noch raſcher folgen, ſodaß das ganze Werk mindeſtens in einem und einem halben Jahre fertig wird. 6 Privatperſonen, die ſich direct an den unterzeichneten 2 wenden, erhalten auf ſechs Exemplare ein ſiebentes atis. Leipzig, d. ıften Juli 1826. 5 F. A. Brockhaus. Bei J. G. Heubner, Buchhändler in Wien, ist soeben erschienen: Neue Classification der 0 eee nach ihren natürlichen Verwandtschaften, nebst einer Verwandtschaftstafel und einem Verzeich- nisse der Reptiliensammlung des k. k. zoologischen Museums zu Wien, N won L. J. ür ans ar Gr. 4. Wien. Preis 1 Thlr., oder 1 Fl, 48 Kr. Rhein. Ein philosophisches, natürliches System, das niclır auf einzelne willkürlich gewähite Charaktere, son- dern auf den gesammten Organismus gebaut ist, war in der Erpetologie ein längst gefülhltes Bedürfniss. Der Hr. Verf., welcher Gelegenheit hatte, durch viel- P Studium an einer der reichsten Quellen, am K. k. naturhistorischen Museum zu Wien, Erfahrun- gen in dieser Wissenschaft zu sammeln, und unter- stützt durch die Mittheilungen eines Prinzen von Neu- wied, Lichtenstein, Boie, Gravenhorst, Leukart und Hemprich, hat diesem Bedürfnisse durch obiges Werk Abhülfe geleistet. Einer leichtern Uebersicht wegen wählte er die analytische Methode, fügte jeder Tabelle einen Commentar bei, und schloss zur Gewinnung eines Totalüberblicks eine Verwandtschaftstafel der Gat- tungen an. Das als Anhang beigefügte Verzeichniss der Reptiliensammlung des k. k. zoologischen Museums zu Wien, gibt nicht nur Rechenschaft von den vie- len Gegenständen, welche der Verfasser zu untersuchen Gelegenheit hatte, sondern dürfte auch darum interes- sant sein, weil es ein Beleg von der Reichhaltigkeit der kaiserl. Sammlung ist, welche vom Verfasser selbst e und nach diesem seinem Systeme geordnet wurde, Thénard's Chemie. Soeben erſchien: Lehrbuch der theoretiſchen und praktiſchen Chemie, von L. J. Thénard. Vierte, neu durchgeſehene, ver— mehrte und verbeſſerte Ausgabe. Ueberſetzt und vervollſtaͤndigt von G. Th. Fechner. Dritter Band. kit 2 Kupfertafeln. Der unterzeichnete Verleger erlaubt ſich bei der Anzeige dieſes dritten Bandes das Folgende aus der Vorrede des Hrn. Bearbeiters anzufuͤhren: „Dieſer dritte Band hat mannichfache Zuſaͤtze erhalten. Theénard beſchreibt gewöhnlich nach allgemeiner Abhandlung einer Gattung von Salzen blos einige Arten derſelben als Beiſpiele; ich habe es jedoch fuͤr zweckmaͤßig erachtet, um dieſem Werke die Vollſtaͤndigkeit zu ertheilen, auf die es Anſpruch macht, von jedem bekannten Salze uͤberhaupt das beizubringen, was in der allgem. Beſchreibung der Gattung nicht weſentlich enthalten iſt. Auch find die Reſultate der — — — Analyſen der einzelnen Salze nach verſchiedenen Chemikern beigefuͤgt worden, eine Angabe, die im Original vermißt wird; denn obgleich es fuͤr jede Gattung von Salzen ein all— gemeines Geſetz der Zuſammenſetzung gibt, nach welchem und der bekannten Zuſammenſetzung ſeiner Baſe ſich die Zuſam— menſetzung jeder einzelnen Art leicht berechnen laͤßt, ſo ſind doch dieſe Grundlagen für die Berechnung groͤßtentheils erſt durch Analyſen einzelner Salze ſelbſt gefunden worden, und koͤnnen ihre Guͤltigkeit nur durch die Uebereinſtimmung damit behaupten. Daher es namentlich bei ſchwankender Beſtim— mung derſelben darauf ankommt, wirkliche Data der Erfah— rung zur Vergleichung vor Augen zu haben. Ferner habe ich eine Ueberſicht der Salze, nach ihren Baſen geordnet, gege— ben, da ſie im Originale blos in der Ordnung nach den Saͤu— ren abgehandelt ſind u. ſ. w.“ 5 „In der nun folgenden Abtheilung, welche die organi— ſche Chemie enthaͤlt, und von welcher der naͤchſte Band in zwei Haͤlften erſcheinen wird, deren erſte die chemiſche Pflan— zenphyſiologie, die Pflanzenſaͤuren und Pflanzenalkaloide nebſt den zugehoͤrigen Salzen umfaßt, habe ich mich bewogen ge— funden, die Ruͤckſicht auf das Thénard'ſche Original ziemlich aufzugeben, ftatt deſſen überall auf die Originalquellen ſelbſt zurückzugehen, wo fie mir zu Gebote ſtanden; und der Kreis meiner Huͤlfsmittel hat ſich ſeit dem Beginn dieſes Werks ſo bedeutend erweitert, daß ich eine ſehr unabhängige Bearbei⸗ tung zu unternehmen wol wagen konnte. Der Grund ſelbſt, der mich dazu bewog, aber iſt, daß, wenn ich die Zuſaͤtze und Berichtigungen, welche mir noͤthig ſchienen, um das vor— liegende Werk wirklich brauchbar und vollſtaͤndig zu machen, an das Thöénard'ſche Original durch Einſchaltung oder in An— merkungen haͤtte anſchließen wollen, das Ganze dadurch aus— nehmend zerſtuͤckelt, und der Kreuze, Klammern und Stern— chen kein Ende, ja der Zuſaͤtze vielleicht mehr als des Origi— nals geworden waͤre. Ich werde daher fuͤr die Abtheilung der organiſchen Chemie das Thenard’fhe Werk nur fo weit benutzen, als uͤberhaupt jedes andere Werk, worin ich Stoff fuͤr eine neue Zuſammenſtellung zu finden hoffen kann.“ Der kſte Band, mit Thenard’s Portrait und 19 Kupferta⸗ feln, koſtet 4 Thlr. „ate - mit 6 Kupfertaf. 2 — 20 Gr. ate mit 2 dergl. 3 — 12 — zu welchen verhaͤltnißmaͤßig ſehr billigen Preiſen ſie einzeln zu erhalten ſind, damit auch der weniger Bemittelte in den Stand geſetzt werde, ſich das Werk anſchaffen zu koͤnnen. Der Druck der folgenden Baͤnde geht ununterbrochen fort. Leipzig, den Ioten Auguſt 1826. Leopold Voß. Soeben iſt fertig geworden und durch alle Buchhandlun— gen und Poſtaͤmter zu beziehen: 5 Allgemeine medicinische Annalen des neunzehn- ten Jahrhunderts. Neue Folgenreihe von ihrer zweiten einviertelhundertjährigen Periode an. In Verbindung mit dazu eingeladenen Gelchr- ten herausgegeben von Dr. Joh. Friedr. Pierer. Jahrgang 1826. Mai, Gr. 4. Preis des Jahrgangs von 108 Bogen auf gutem Druck— papier 6 Thlr. 16 Gr. Die aͤltern Jahrgaͤnge dieſer Zeitſchrift ſind zu folgenden berabgeſetzten Preiſen zu erhalten: Die Folge von 1798 — 1825. 28 Jahrgaͤnge, nebſt 8 Hef— ten Supplemente. Gr. 4. Ladenpreis 163 Thlr. 8 Gr. Jetzt 45 Thlr. Die Folge von 1806 — 15. 10 Jahrgaͤnge, nebſt 8 Hef— ten Supplemente. Gr. 4. Ladenpreis 62 Thlr. Jetzt 18 Thlr. 16 Gr. Die Folge von 1811 — 15. 5 Jahrgänge. Gr. 4. Laden⸗ preis 37 Thlr. 8 Gr. Jetzt 12 Thlr. Die Folge von 1816 — 25. 10 Jahrgaͤnge. Gr. 4. Laden⸗ preis 66 Thlr. 16 Gr. Jetzt 20 Thlr. Die Folge von 1816 — 20. 5 Jahrgänge, preis 33 Thlr. 8 Gr. Jetzt 12 Thlr. Die Folge von 1821 — 25. 5 Jahrgänge. preis 33 Thlr. 8 Gr. Jetzt 12 Thlr. (Einzeln koſten: Jahrgang 1798-1810 a 4 Thlr. 8 Gr.; die Supplemente zu 1801 — 103 Thlr.; Jahrgang 1811 — 12 a 8 Thlr. 16 Gr.; 1813 — 25 à 6 Thlr. 16 Gr.) Leipzig, d. raten Juli 1826. F. A. Brockhaus. Gr. 4. Laden⸗ Gr. 4. Laden⸗ Das neueſte Werk uͤber Griechenland. Bei uns iſt erſchienen und in allen Buchhandlungen fuͤr 1 Thlr. 16 Gr. ſogleich zu haben: Tagebuch einer Reiſe durch Griechenland und Albanien. Der Leſer erhaͤlt hier, mit Hinweiſung auf das alte Griechenland, eine genaue und kenntnißreiche Beſchrei— bung des jetzigen Griechenlands, die beſonders auch alle in militairiſcher Hinſicht wichtigen Punkte beruͤck⸗ ſichtigt. Naͤchſtdem iſt, neben der Altern Geſchichte, die neuere an Ort und Stelle aus den beſten Quellen geſchoͤpft, beigebracht und namentlich Alles sefhildert, was die jetzigen ſo wichtigen Ereigniſſe herbei— führte. Demnach wird Jeder ſich gewiß lieber dieſes Origi— nalwerk anſchaffen als eine der vielen Zuſammentragun— gen, deren Verfaſſer nie in Griechenland waren. Berlin. Vereinsbuchhandlung. Anzeige für Aerzte. Hamm und Münster, am 1sten August. Durch die G. A. Wundermann’sche Buchhandlung ist soeben versandt worden: Harless, Dr. Chr. Fr., Rheinisch- westfä- lische Jahrbücher für Medicin und Chirurgie etc. Sten Bandes erstes Stück. Führt auch den Titel; Neue Jahrbücher der deutschen Medicin und Chirurgie. 12ten Bandes 1stes Stück. Gr. 8. Inhalt I. Einige Bemerkungen über die Anwendung des Brechweinsteins in entzündlichen Brustkrankheiten, Vom Regierungs-Medicinalrath Dr. Wetzler zu Augs- burg. Il. Beiträge zur medicinischen Topographie des Kreises Gummersbach, im königl. preuss. Regierungs- bezirk Köln. Vom königl. Kreiswundarzt Dr. Schütte zu Ründeroth. III. Ueberblick der in der Stadt Ful- da und ihrer Umgegend in den Jahren 1820 — 1826 herrschenden Kranklieiten, rücksichtlich ihrer epide- mischen Ausbreitung und der Veränderung ihres all- gemeinern Krankheitscharakters. Von Dr. S chwarzin Fulda. IV. Das saidschützer Bitterwasser. Vom Bergrath Dr. Reuss zu Bilin. V. Fall einer geheilten Wurstver- giftung. Von Dr. Reifsteck, prakt. Arzt zu Weil der Stadt bei Stuttgart. VI. Praktische Beobachtungen vom Reg.-Medicinalr, Dr. Wetzler zu Augsburg, (Fortsetzung, s. XIten Bandes ıstes Heft.) VII. Patho- logisch therapeutische Darstellung eines typhösen Fie- bers mit localen Entzündungsaffectionen, besonders des Unterleibs. Mitgetheilt von Dr. Pagenstecher, prakt. Aızte zu Elberfeld. VIII. Val. Ludw, von Brera zu Padua über eine neue Gattung von Fieber- rinde, welche der China sehr ähnlich ist, und zuerst von demselben als China bicolorata aufgeführt wurde. Aus dem Italienischen mitgetheilt von Dr. König zu Bonn. Mit einem Vorwort des Herausgebers. Diese Zeitschrift, welche sich der allgemeinsten Theilnahme der Herren Aeızte im In- und Auslande erfreut, erscheint regelmässig. Jeder Band aus drei Stücken kostet 2 Thlr. 16 Gr ; die frühern vier Bände, deren Inhaltsanzeige durch jede Buchhandlung gratis zu erhalten, sind bis auf Weiteres auf 7 Thlr. herab- gesetzt worden. Von der wohlfeilen Taſchenausgabe von J. G. Seume’s ſaͤmmtlichen Werken in zwölf Baͤnden find nun Band I—6 erſchienen, und koͤnnen von den Prä- numeranten in allen Buchhandlungen in Empfang genommen werden. Um den zahlreichen Freunden Seume's die Anſchaf— fung ſeiner beliebten Schriften ferner zu erleichtern, laſſe ich den Praͤnumerationspreis von 3 Thlr. 12 Gr. Sädjf., oder 6 Fl. 18 Kr. Rhein., für alle zwölf Bände, bis zur Erſchei— nung der uͤbrigen Baͤnde, oder Neujahr 1827 fortbeſtehen. Leipzig, d. ıften Auguſt 1826. Joh. Friedrich Hartknoch. Im Verlage von Immanuel Muͤller in Leipzig iſt ſoeben erſchienen und durch alle Buchhandlungen zu erhalten: Ge i ſt aus Moritz Auguſt von Thuͤmmel's Schriften. 12. Geheftet. 1826. 6 Gr. Saͤchſ., oder 27 Kr. Rh. Ge i aus Chriſto ph Martin Wieland's Schriften. 12. Geheftet. 6 Gr. Saͤchſ., oder 27 Kr. Rh. Aus dieſer beiden Unſterblichen Schriften die Glanz— punkte zu ſammeln, ſchien dem Herausgeber nicht unverdienſt— lich. Eine ſolche Perlenſchnur geiſtreicher Gedanken enthaͤlt einen reichen Stoff lehrreichen Scherzes und anmuthiger Weise heit. Auch iſt der ſittliche Zweck dem aͤſthetiſchen bei der Auswahl nie untergeordnet worden, ſodaß die aufbluͤhende Jungfrau jene Sammlung ebenſo ruhig in die Hand nehmen darf als der reife Mann. Erſtes Baͤndchen. Fuͤr Aerzte und Brunnenfreunde. Hamm, den 28ſten Juli. Bei G. A. Wundermann hat ſoeben die Preſſe verlaſſen: Harleß, Dr. Chr. Fr., Die ſaliniſch eiſenhal— tigen Geſundbrunnen am Niederrhein, in der Eifel, am Mittelrhein und auf dem Hundsruͤcken. Gr. 8. Geheftet. 1 Thlr. 4 Gr. Soeben ift fertig geworden und durch alle Buchhandlun⸗ gen und Poſtaͤmter zu beziehen: Iſis, oder Eneyklopaͤdiſche Zeitſchrift. Herausgegeben von Oken. Jahrgang 1826. Sechstes Heft. Gr. 4. Preis des Jahrgangs von zwoͤlf Heften von 50 Bogen auf Druckpap. mit vielen Kupfern 8 Thlr. Die fruͤhern Jahraaͤnge dieſer Zeitſchrift find zu folgen— den herabgeſetzten Preiſen zu erhalten: — — — —— —— —ʒ-ñ—E —̃ — —————— .¾. . — — x 1 1817 —22. Gr. 4. Ladenpreis 46 Thlr. Jegzt 24 5 (Einzeln koſten: 1817, 6 Thlr.; 181822, ſowie 1823 und 1824, a 8 Thlr.) Leipzig, d. Igten Juni 1826. F. A. Brockhaus. Von der in unſerm Verlage erſcheinenden Allgemeinen hiſtoriſchen Taſchenbibliothek iſt nun die zweite Lieferung ausgegeben worden und enthaͤlt in 10 gehefteten und mit geſchmackvollen Umſchlaͤgen verſe— henen Baͤndchen: 8 Die Geſchichte der Schweiz, bearbeitet vom Conrector Bau m— garten Cruſius. „ Spaniens, 5 von Belmont, . der Kreuzzuͤge, = vom Prof. Heuſinger. D der vereinigten Niederlande bearb. vom Hofr. Dr. Philippi. Die erfte Lieferung enthält: £ Die Geſchichte Schottlands, bearb. von W. A. Lindau. s * Frankreichs, „ Prof. Herrmann. D . Englands, s Prof. Heuſinger. s 5 Nordamerikas = „ Hofr. Dr. Philippi. Praͤnumerationspreis fuͤr jede Lieferung 2 Thlr. 12 Gr., zu welchem ſie durch jede ſolide Buchhandlung Deutſchlands zu beziehen ſind. Dresden, im Juli 1826. P. G. Hilſcher'ſche Buchhandlung. „» „* Tuͤbingen, bei H. Laupp, iſt erſchienen und in allen guten Buchhandlungen zu haben: Naturwissenschaftliche Abhandlungen. Heraus- gegeben von einer Gesellschaft in Würtem- berg. Ersten Bandes erstes Heft. Mit 2 Steintafeln. 226 Seiten. Gr. 8. Brosch. 2 Fl. 24 Kr. Rh. Inhalt: I. J. G. F. Bohnenberger, Ueber die Bestimmung der Länge des einfachen Secundenpen- dels. II. C. F. Gärtner, Nachricht über die Versu- che, die Befruchtung einiger Gewächse betreffend. III. W. Rapp, Ueber die Argonauta Argo. IV. F. G. Gme- lin, Beiträge zur Kenntniss der Metamorphose der Ge- wächse, vornehmlich in Hinsicht ihrer innern und äus- sern Bedingungen. V. W. Rapp, Ueber Harnstein. VI. C. G. Gmelin, Chemische Untersuchungen über die verschiedenen Halkformationen Schwabens, mit beson- derer Rücksicht auf die darin vorkommenden Bitter- kalke und die Verbreitung der Bittererde in denselben überhaupt. VII. G. Schübler, Beobachtungen über die Verdünstung des Eises. VIII. J. G. F. Bohnenberger, Notiz über die Einrichtung eines Normalbarometerxs. Zu Herausgabe dieſer Zeitſchrift haben ſich einige Freunde der Naturwiſſenſchaft in Tuͤbingen vereinigt, an welche ſich bereits mehre auswaͤrtige Naturforſcher Wuͤrtembergs ange— ſchloſſen haben. Sie wird nur Originalaufſaͤtze, mit gaͤnz— lichem Ausſchluß von Recenſionen oder Auszuͤgen, enthalten und die Hefte erſcheinen zwanglos. Die Verlagshandlung hat, bei maͤßigem Preiſe, für eine vorzuͤgliche äußere Auss ftattung geforgt. Ferner ift bei obigem Verleger erſchienen: Jahresbericht über die Fortschritte der physi- schen Wissenschaften, von J. Berzelius, ge- lesen in der schwedischen Akademie der Wis- senschaften, den 31sten März 1825. Ueber- setzt von Dr. F. Wöhler. Ster Jahrgang. 300 Seiten. Gr. 8. 2 Fl. 30 Kr. Rh. Literariſcher Anzeiger. (Zu den in der Buchhandlung von F. A. Brockhaus in Leipzig erſcheinenden Zeitſchriften.) eee Dieſer iterarifi e Anzeiger wird den Blättern für literarifche unterhaltung, der Iſis und den Kritiſchen Annalen der ter.$ 9 . Was beigelegt oder beigeheftet, und betragen die Inſertionsgebuͤhren fuͤr die Zeile 2 Gr. 8 Handbuch fuͤr Reiſende in Italien von Dr. Neige bau r. Leipzig, F. A. Brockhaus. 1826. Gr. 8. 373 Bogen auf gutem Druckpapier. 2 Thlr. 16 Gr. Ungeachtet kein Land die deutſche Literatur fo beſchaͤftigt als Italien, ſo fehlte es doch bisher an einem umfaſſenden allgemein brauchbaren Handbuch fuͤr den dorthin Reiſenden, in der Art, wie Ebel's Anleitung für die Schweiz. Das vorliegende, aus ben bes ſten Quellen ſowel als aus eigner Anſicht geſchoͤpfte, Werk hilft dieſem Veduͤrfniß ab, und entſpricht dem Ebel'ſchen Muſter— werke. Die erſte Abtheilung, die allgemeinen Vorkenntniſſe uͤber Italien und die Anleitung zur Reiſe enthaltend, gibt außer der geographifch = ſtatiſtiſch⸗ artiſtiſchen Beſchreibung Auskunft uͤber die verſchiedenen Arten zu reiſen, uͤber den Zeit⸗ und Koſtenaufwand, über das Poſtweſen, die Münzen, Maße und Gewichte. Bei der Verwaltung der einzelnen Staa— ten Italiens iſt zugleich auf die der Juſtiz, ſoweit ſie dem Rei— fenden zu kennen nuͤtzlich, Ruͤckſicht genommen. Zuſammen— ſtellüngen der Kaiſer und anderer Beherrſcher Italiens, der Paͤpſte, der Künftler, der groͤßern Städte und der vorzuͤg— lichſten Berghoͤhen werden dem Reiſenden als eine Art von Ta— ſchenbibliothek zum Nachſchlagen mancher oft vorkommenden Na: men und Jahreszahlen dienen. Eine beigefuͤgte ſehr reichhaltige Literatur über Italien wird Gelegenheit geben, noͤthigenfalls das Ganze oder einzelne Theile naͤher kennen zu lernen. Auch ſind die meiſten Karten zur Auswahl erwaͤhnt, welches — da dies Handbuch bei jeder gebraucht werden kann — nuͤtzlicher erſcheint, als wenn es durch eine neue Reiſekarte vertheuert worden waͤre. Die zweite beſondere Abtheilung enthält in mehr als 450 einzelnen alphabetiſch geordneten Artikeln die beſondere Beſchreibung der jedem gebildeten Rei— ſenden merkwuͤrdigen Orte, Berge u. ſ. w., und zwar in der Ausdehnung, daß er des Anſchaffens der Localbeſchreibungen uͤberhoben ſein wird; wogegen auch fuͤr den laͤnger dort Ver— weilenden die bedeutendern Schriften und Plaͤne bei den be— treffenden Orten angefuͤhrt ſind, ſodaß dies Werk fuͤr jeden Zweck der Reiſe ein nuͤtzliches Handbuch ſein wird. Durch die gaͤnſtige Aufnahme, welche der in meinem Verlage erſcheinenden Ueberſetzung von Irving's und Cooper's faͤmmtlichen Werken zu Theil ward, hat ſich bereits die erſte Auflage der Aus— gabe auf Druckpapier vergriffen, und iſt eine neue davon un⸗ ter der Preſſe, welches wol geeignet ſein mag, die vorlau— ten Bemerkungen uͤber dieſe Ausgaben am buͤndigſten zu widerlegen. Ich werde dafuͤr beſorgt ſein, daß die neue Auf— lage der erſten Baͤndchen baldigſt erſcheine, ohne daß hier⸗ durch die folgenden eine Unterbrechung erleiden. Bis zur Vollendung der neuen Auflage bleibt der Subſcriptionspreis von 2 Gr., oder 9 Kr, Rhein., auf Druckpapier und 4 Gr., — — —-—¼ —vyt.¼ —ß—ꝛß—ꝛ—ꝛ—ꝛ˙ð˙m .᷑ñů—ß—ß—ß·3r˙Q6—— —— oder 15 Kr. Rh. auf Velinpapier fuͤr das Baͤndchen noch offen. Die Ausgabe auf Velinpapier iſt noch zu haben. Das vierte Baͤndchen von Irving's „Skizzenbuch“ und das vierte Baͤndchen von Cooper's „Spion“ ſind an ſaͤmmt⸗ liche Handlungen verſandt. Frankfurt a. M., d. Izten Auguſt 1826. J. D. Sauerlaͤnder. Petit dictionnaire portatif allemand - frangais et frangais allemand, extrait du dictionnaire de poche complet de PAbbé Mozin, contenant les termes les plus ordinaires et leur pronon- ciation, a l’usage des écoles reales et autres instituts des deux sexes, parl’ Abbe Mozin et le Docteur Eisenbach. Le nouveau dietionnaire de poche publié il y a quelques années par PAbbé Mozin, et le plus complet que 'on possede dans aucune langue, a paru à bien des personnes (abstraction fait de la tenuite des carac- teres), beaucoup trop étendu pour une grande partie de la jeunesse; et ceux qu'on a substitué depuis, tout lui de remplir les voeux des personnes chargees de l’E- ducation c’est pour remplir cette lacune, vivement sentie par les instituteurs et les eleves, que l’auteur, seconde par Mr. Docteur Eisenbach, en offre aujourdhui un plus succint, et plus à la portée de la classé nom- breuse de la jeunesse qui fréquente les établissements des deux sexes, autant par le choix de plus gros carac- teres, que par le plan que les redacteurs ont adopte 11 5 diriger les jeunes gens dans leurs recherches, sans es ex poser a confondre Pune avec l’autre tant de sig- nifications différentes d'un m&me mot, et par la modi- cite du prix, que nous avons fixe a 1 flor. pour les souscripteurs jusqu’a la fin de cette annde, olı l'on pour- ra recevoir P'ouvrage, outre le 6me exempläire gratis; et à 1 fl. 21 kr. après ce terme. Kleines franzoͤſiſch-deutſches und deutſch-franzoͤſiſches aus dem vollſtaͤndigen Taſchenwoͤrterbuch des Abbé Mo zin ausgezogenes Wörterbuch, enthaltend die ge; woͤhnlichſten Wörter nebſt ihrer Ausſprache zum Ger brauch der Realſchulen und anderer Anſtakten bei— derlei Geſchlechts, von Abbe Mozin und Doctor Eiſenbach. Das vor wenigen Jahren erſchienene neue Taſchenwoͤrter— buch des Hrn. A. Mozin, das vollſtaͤndigſte, was bis jetzt in irgend einer Sprache herausgekommen iſt, hat (neben dem, daß Viele den Druck etwas zu klein fänden) auch den Tadel erfahren, daß es fuͤr die Jugend zu umfaſſend und zu weit⸗ laͤufig ſej. Indeſſen haben diejenigen Woͤrterbuͤcher, welche ſeine Stelle haben ausfuͤllen ſollen, den Erwartungen der Lehrer nicht entſprochen, weshalb ſich der Verf., von Hrn. Dr. * Eiſeubach unterftügt, entſchloſſen hat, ein Taſchenwoͤrterbuch auszuarbeiten, das mehr für das Beduͤrfniß der Schuljugend berechnet und in engere Grenzen zuſammengezogen, bei groͤ⸗ Serm Druck die Augen weniger angreifen moͤchte. Indem man dieſes Woͤrterbuch dem Publicum anbietet, iſt noch zu bemerken, daß die Hrn. Verf. bei dieſer Bearbeitung hauptſaͤchlich darauf Bedacht genommen haben, daß die jun⸗ gen Leute bei dem Aufſuchen der Wörter nicht durch die ver: ſchiedenartige Bedeutung des einen oder des andern Worts irre geleitet werden konnen. Um den Ankauf als Schulbuch moͤg— lichſt zu erleichtern iſt für Diejenigen, die bis zu Ende dieſes Jahres fubferibiven werden, der mäßige Preis von 1 Fl. Rh. und das ſechste Exemplar gratis feſtgeſetzt worden. Nach die⸗ ſem Termin wird der Ladenpreis von 1 Fl. 21 Kr. Rh. eintreten. Repertorium bibliographicum, in quo libri om- nes ab arte typographica inventa usque ad annum MD typis expressi ordine alphabetico vel simplieiter enumerantur vel adcuratius re- censentur. Opera Ludovici Hain. Vol. I, p. 1. Smaj. 373 Bogen. Rhein., oder 8 Thlr. (Subſcriptionspreis auf's ganze Werk 44 Fl. Rh.) Dieſes Werk verzeichnet, ſo viel moͤglich, alle von Er⸗ findung der Buchdruckerkunſt bis zum J. 1500 incl. in allen Landern und Sprachen mit beweglichen Buchſtaben gedruckte Schriften, und übertrifft an Vollſtändigkeit und Genauigkeit alle bisher erſchienenen Werke gleichen Inhalts. Ungefaͤhr von der Haͤlfte der darin angezeigten Druckſtuͤcke liefert der Verfaſſer kurze, aber genaue und fuͤr den Zweck genuͤgende Beſchreibungen nach eigner Anſicht, und darunter be: finden ſich mehre Hundert Drucke, die hier zuerft bekannt ges macht werden, und die ſchon an. und fuͤr ſich einen ſehr be⸗ traͤchtlichen neuen Beitrag zur Literargeſchichte bilden. Fuͤr die nicht ſelbſt geſehenen ſind die neueſten, beſten und zuver⸗ Läffigften Quellen benutzt worden. Sowol der Bequemlichkeit im Gebrauch als auch der Raumerſparniß wegen iſt die al⸗ phabetiſche Ordnung nach den Namen der Verfaſſer oder der Hauptworte des Titels gewählt worden; die wiederhol⸗ ten Ausgaben eines und deſſelben Werkes aber folgen ſich chronologiſch, wobei die undatirten Ausgaben ohne Ruͤckſicht auf ihr muthmaßliches oder auch gewiſſes Alter jedesmal vor⸗ angeſtellt ſind. Die am Schluſſe beigefügten Regiſter der Drückſtuͤcke und der Buchdrucker werden zugleich mittels Zu— rückweiſung auf das Werk ſelbſt, leicht und bequem in chro— nologiſcher Folge uͤberſehen laſſen, wann an jedem Ort und von jedem Drucker gedruckt worden. Von den Panzer'ſchen lateiniſchen und deutſchen Annalen muß man fuͤr den Zeitraum bis 1500 bekanntlich 10 Quartbaͤnde zur Hand nehmen. In gegenwärtigem Repertorium wird derſelbe Zeitraum in zwei Baͤnden oder vier Abtheilungen abgehandelt werden, und wir glauben, daſſelbe ſowol wegen ſeiner innern als aͤußern Vorzuͤge allen Literatoren, beſonders auch Bibliothekaren und Buͤcherſammlern, als ein unentbehrliches Handbuch empfehlen zu können. Die übrigen drei Abtheilungen werden moͤglichſt bald 3 da das ganze Manuſcript bereits in unſern Haͤn⸗ den iſt. Philippi, Dr., Lateiniſche Conſtructionslehre, ein Lehr- und Lernbuch für Alle, welche in der claſſi⸗ ſchen Sprache des alten Roms einen guten Grund legen wollen, zum Schulgebrauch und zum Selbſt⸗ unterricht nach Gaultier's Methode. Preis 1 Fl. Rh. Es findet ſich in der erſten Abtheilung dieſes Elementar⸗ buchs, das blos die Satzbildung enthält (indem der Perioden: bau Gegenſtand der zweiten Abtheilung iſt), nicht allein eine allgemeine Claſſificirung in einfache, zuſammengeſetzte und zuſammengeſetzt⸗ verbundene Säge mit vorausgeſchickten erfo— derlichen Erlaͤuterungen, ſondern jede dieſer Abtheilungen hat Preis 13 Fl. 30 Kr.“ wieder ihre ſtreng ſyntaktiſchen Ordnungen, wie man ſie, wen von einer natuͤrlichen wahrhaft gradmäßigen Pee Rede ab, erwarten darf. Sämmtliche Beiſpiele find aus den proſaiſchen und poetiſchen Claſſikern gewaͤhlt. Experimenta circa statum sanguinis et vasorum in inflammatione; auctore Dr. Georgio Kaltenbrunner. Monachii 1826. Mit 77 Figuren auf 9 Steindrucktafeln. In oom missione prostat. Preis 4 Fl. 48 Kr. Rh. Dieſes Werk enthält die Reſultate von mehr als 2000 Experimenten, welche in den verſchiedenen Capiteln geſchicht— lich zuſammengeſtellt ſind. Den Thatſachen iſt nicht die ge⸗ ringſte Erklarung, Theorie oder Hypotheſe beigefuͤgt. ß nr aut pen 5 eines ausgezeichneten Mi— roſkops aus den nden des berühmten Fraunh i ü chen angeſtellt. 4 e Stuttgart, d. 15ten Juli 1826. J. G. Cotta'ſche Buchhandlung. Den zahlreichen Leſern Dante's, ſowol des Originals als der Kannegießer'ſchen und Streckfuß'ſchen Uederſe unge, wird unten genannte gehaltvolle Schrift, welche eben erſchie⸗ nen iſt, eine willkommene Gabe ſein: B. R. Abe k en. Be Ni f fuͤr das Studium der Goͤttlichen Komoͤdie Dante Alighieri s. Gr. 8. Preis 1 Thlr. 20 Gr. Inhalt: Dante's Zeitalter und ſein Leben. — Ab— handlungen über einzelne die Goͤttliche Komödie betreffende Punkte. — Die Allegorie der Goͤttlichen Komödie. — Bear trice. — Dante's Originalitaͤt. — Dante und die Schrift: ſteller des Alterthums. — Frafcesco. — Urtheil eines fran— zoͤſiſchen Kritikers über die Goͤttliche Komödie. — Dante's Eintreten in die Stadt des Dis. — Buch von der Monar⸗ hie, im Auszug. — Mannichfaltigkeiten des in Dante's Hölle Dargeſtellten — Schauplatz der Goͤttlichen Komödie und Bedeutung derſelben. — Ausmeſſung der Hölle und des Fegefeners. — Dauer der Reife Dante's. — Allgemeine Ueberſicht über den Schauplatz der Goͤttlichen Komoͤdie. Nicolai'ſche Buchhandlung in Berlin u. Stettin. Neue ſchoͤngeiſtige Schriften. Homer's Heldengeſaͤnge, uͤberſetzt von K. G. Neumann Zwei Bände: Ilias und Odyſſee. Gr. 8. Velinpapier. 4 Zhir. 12 Gr. 7 elinpapier. Schilling, G., Die Geſchwiſter. Zwei Theile. 2 Thlr. — —, Gebilde (kleine Erzaͤhlungen). 1 Thlr. 9 Gr. a Auch unter dem Titel: Saͤmmtliche Schriften von G. Schilling Zweite Samm⸗ lung, 38ſter bis gofter Band. (Alle 40 Bände 40 Thlr., und in der Vorausbezahlung 32 Thlr. Erſte Samml. 50 Bände, ſtatt 50 155 herabgeſetzt 33 Thlr.) Tromlitz, A. v., Hiſtoriſch-romantiſche Erzaͤhlungen. „ ter Band. 1 Thlr. > 1 TE Laun, Fr., Hiſtoriſch-romantiſche Gemälde, Erſter und ziveir 8 ter Band n Zwei Theile. 1 Thlr. 16 Gr. lauren, H. er Wollmarkt. Luſtſpiel in vier Aufzuͤgen. 8. Velinp. 1 Thlr. r guide find ſoeben erſchienen in der Arnold’fhen Buchhandlung in Dresden und Leipzig, und in allen andern e Buchhandlungen zu bekommen. Soeben ift fertig geworden und durch alle Buchhandlun⸗ gen und Poſtaͤmter zu beziehen: ' y Iſis, oder Eneyklopaͤdiſche Zeitſchrift. Herausgegeben von Oken. Jahrgang 1826. Siebentes Heft. Mit einem Kupfer. Gr. 4. Preis des Jahrgangs von zwölf Heften von 150 Bogen auf Druckpap. mit vielen Kupfern 8 Thlr. 7 Die fruͤhern Jahrgaͤnge dieſer Zeitſchrift ſind zu folgen— den herabgeſetzten Preiſen zu erhalten: Jahrgang 1812 — 22. Gr. 4. Ladenpreis 46 Thlr. Jetzt 24 Thlr. (Einzeln koſten: 1817, 6 Thlr.; 1818-22, ſowie 1823 und 1824, a 8 Thlr.) Leipzig, d. ten Aug. 1826. F. A. Brockhaus. In allen Buchhandlungen iſt zu haben: 2 Kleineres Nonsderſf atio ns eL eri kon, oder Huͤlfswoͤrterbuch fuͤr Diejenigen, welche uͤber die bei'm Leſen ſowol als in muͤndlichen Unterhaltungen vor— kommenden, mannichfachen Gegenſtaͤnde unterrichtet ſein wollen. Vier Theile. Gr. 8. Leipzig, bei Gerhard Fleiſcher. Preis gebunden 4 Thlr. Die Brauchbarkeit eines Woͤrterbuchs, das, mit zweck— maͤßiger Gedraͤngtheit und Kürze zugleich die moͤglichſte Reich ſhaltigkeit verbindend, fo Vielen, welche über die mannichfa⸗ chen Gegenſtaͤnde der Wiſſenſchaften, des Handels, der Kuͤnſte und Gewerbe, die es umfaßt, unterrichtet ſein wollen, ſich gewiß vortheilhaft empfohlen hat, macht es dem Verleger zur Pflicht, das Publicum auf daſſelbe auf's Neue aufmerkſam zu machen. Ohne lange gelehrte Disputationen, ohne weitläufige aͤſthetiſche Abhandlungen, welche den Ungelehrten, der nur eine kurze Belehrung ſucht, ebenſo wenig als den Gelehrten, welcher die Quellen ſelbſt angeben kann, befriedigt, iſt nur kurze Andeutung uͤber alle gemeinnuͤtzige Ge⸗ genſtaͤnde des menſchlichen Wiſſens für Diejenigen, welche in der Geſchwindigkeit Belehrung, Nachweiſung oder Zuruͤckrufen in's Gedaͤchtniß über die fie intereſſirenden Dinge wuͤnſchen, der Hauptzweck jenes Werks, das ſich durch reinen, fuͤr die Augen des Leſers ſehr vortheilhaften Druck, Guͤte des Papiers und moͤglichſte Wohlfeilheit des Preiſes empfiehlt, indem es der Verleger — um es dem Liebhaber deſto beque— mer zu machen — gleich gebunden um demſelben Preis, als es vorher roh koſtete, — hiermit anbietet. Es hat die Preſſe verlaſſen: N Ehr. G'oß le v., Handbuch gemeinnuͤtzlicher Rechtswahrhei— ten für Geſchaͤftsmaͤnner. Nach Anleitung des Allgemeinen Landrechts fuͤr die preuß. Staaten. Mit Ruͤckſicht auf die ſpaͤter ergangenen Geſetze durch $ geſehen, geordnet und vermehrt d v. urch G. Stra mp f, Juſtizrath in Berlin. Dritte Auflage. Gr. 8. 1826. 1 Thlr. 20 Gr. Eine wohlzuachtende oͤffentliche Stimme ſagt (v. Kamptz's „Jahrb.“): „Dieſes Buch gehoͤrt zu den gediegenſten allgemei— nen Werken uͤber das Geſetzbuch, es erhob ſich ſchon in ſei— — — — . + nen frühern Auflagen durch den Geiſt, Scharfolick und ſel⸗ tenen Kenntniſſe des Verf. uͤber die populaire Jurisprudenz ſo, daß es eigentlich eine Darſtellung des Geiſtes des Allgem. Landrechts und eine Metaphyſik des letztern genannt werden muß. Hr. v. Strampf hat mit Gluͤck dieſes Werk auf die nachfolgende Legislation fortgeſetzt und nicht blos von Neuem, ſondern auch erneuert, herausgegeben.“ Nicolai'ſche Buchhandlung in Berlin u. Stettin. . alle Buchhandlungen und Poſtaͤmter iſt zu ber ziehen: Blaͤtter fuͤr literariſche Unterhaltung Redigirt unter Verantwortlichkeit der Verlagshandlung. Jahrgang 1826. Monat Auguſt, oder Nr. 26 — 50. Gr. A. Auf gutem weißen Druckpapier. Preis des halben Jahrgangs von 150 Nummern 5 Thlr. Leipzig, d. ıflen September 1826. F. A. Brockhaus. In allen Buchhandlungen iſt zu haben: Der vo llſt aͤn dige Haushalt mit ſeinen Vortheilen, Huͤlfsmitteln und Kenntniſſen, und vielen entdeckten Geheimniſſen fuͤr Hauswirthe und Hauswirthinnen von Karl Friedrich Schmidt. . Zweite wohlfeile Ausgabe. Leipzig, bei Gerhard Fleiſcher. Preis gebunden 20 Gr. Es iſt kein gewoͤhnliches Kunſt-, Wunder- und Rece ten⸗ buch — es iſt der Geheimnißkraͤmerei entgegen; es iſt nicht auf's Gerathewohl zuſammengetragen, ſondern es iſt, obwol nicht unnatürlich aͤngſtlich, geordnet, und uͤberall denkenden Leſern beſtimmt, die ſich nicht von jeder Marktſchreierei bes thören laſſen. sh Nur durch ſtrenge Auswahl ift es nicht bo= a und Yan fo en wohlfeil geworden. Daß es uͤr Jedermann hoͤchſt verſtaͤndlich und klar iſt, verſteht fi von ſelbſt. RL 1 Der Verfaſſer iſt uͤbrigens durch ſeinen „Vollſtaͤndigen und gruͤndlichen Gartenunterricht, oder Anweiſung für den Obftz; Kuͤchen-und Blumengarten u. ſ. w.“, von welchem die neunte Auflage erſchienen, deſſen Preis gebunden 1 Thlr. 4 Gr. iſt, hinlaͤnglich bekannt. Anzeige, beſonders fuͤr die Beſitzer von Las Caſes „Tagebuch uͤber Napoleons Leben u. ſ. w.“ Napoleon a uf dem Bellerophon. Nach dem Berichte des Capitain Maitland aus dem Engliſchen uͤberſetzt und als Nachtrag zu dem Tagebuche des Grafen Las Caſes herausgegeben von W. A. Li u d a l. Mit einer Karte der Einfahrten des Hafens von Rochefort, iſt ſoeben in der Arnold'ſchen Buchhandlung in Dresden und Leipzig erfchienen und in allen namhaften Buchhand— lungen (gr. 8., broſch.) für 16 Gr. zu bekommen. Dieſes Buch iſt unſtreitig ein hoͤchſt wichtiger Beitrag zur Zeitgeſchichte, der nicht nur viele bereits bekannte Um: ſtände durch glaubwuͤrdiges Zeugniß bekraͤftigt, ſondern auch viel Neues mittheilt und ſich durch ruhige und unparteiiſche Darſtellung auszeichnet. 0 on Las Caſes's Tagebuch uͤber Napoleons Leben. Eine treue Ueberſetzung des „Mémorial de Ste.-Helene etc.“, in 12 Theilen, gr. 8., broſch., ſind noch vollſtaͤndige Exemplare zu 9 Thlr. 18 Gr. und vier Theile Nachtraͤge zu 3 Thlr., ſowie einzelne Bände zur Er: gaͤnzung, durch alle Buchhandlungen zu bekommen von der Arnold'ſchen Buchhandlung in Dresden und Leipzig. Bei J. G. Heubner in Wien iſt ſoeben erſchienen: Oeſtreichiſche militalriſche Zeitſchrift. Jahrgang 1826. Achtes Heft. Inhalt: I. Gedanken über den Gebirgskrieg. II. Prinz Heinrich im Feldzug von 1759 in Schleſien. Nach Dziginal: quellen. Dritter Abſchnitt. Mit dem Plane der Schlacht von Kunnersdorf. III. Ueber eine Beurtheilung der Lehmann’: ſchen Zeichnungsmethode, im zweiten Theile von General Valentini's „Lehre vom Kriege.“ IV. Literatur: „Ueber die Militairoͤkonomie im Frieden und Kriege, und ihr Wechſel— verhaͤltniß zu den Operationen.’ Dritter Band. St.-Pe⸗ tersburg, 1823. V. Neueſte Militairveraͤnderungen. Bei Ludwig Oehmigke in Berlin find ſoeben er: ſchienen und an alle Buchhandlungen verfandt: Netto, Dr. F., Lehrbuch der Geoſtereoplaſtik, oder Anweiſung zur orographiſchen oder geographiſchen Erdbildkunde; als ein neues, den Unterricht in der Geographie und den damit verwandten Wiſſenſchaf— ten bedeutend erleichterndes Huͤlfsmittel, oder deut— liche und ſyſtematiſche Anweiſung fuͤr Geographen, Geognoſten, Orographen, Forſtmaͤnner, Taktiker, ſo— wie fuͤr Lehrer, Erzieher und Schuͤler, ſich mit ge— ringer Mühe oro- und geographiſche Reliefs nach guten Karten aus verſchiedenen Maſſen, z. B. Dar piermaſſe u. dgl., ſelbſt anzufertigen und zu verviel— fättigen. Zum Erſtenmal ſchriftlich dargeſtellt. Mit drei Kupfern. 8. 1 Thlr. Dieſes wichtige Werk iſt ganz beſonders geeignet, das ganze Unterrichtsweſen der auf dem Tilel genannten Faͤcher, mittels der in demſelben niedergelegten Lehren, auf eine hoͤ⸗ here Stufe der Vollkommenheit zu führen und das Trockene des gewöhnlichen Unterrichts nicht allein zu entfernen, ſondern auch den Lernenden in weit kürzerer Zeit zum Ziele zu fuͤhren. Die in demſelben enthaltene Anweiſung zur Anfertigung von Reliefgloben und Karten nach wiſſenſchaͤftlichen Grundſaͤtzen, iſt fo leicht ausfuͤhrbar und erfodert fo wenige Huͤlfsmittel, daß jeder Lehrer ſelche ſich ſelbſt darnach anzufertigen im Stande iſt. Uebrigens iſt dieſes Werk um fo mehr eine ſel— tene Erſcheinung in der deutſchen Literatur, als es eine noch nie beſchriebene Lehre zum erſtenmale deutlich enthuͤllt. Ueber die moͤgliche Fortpflanzung der Metalle durch das analoge Mittel ihrer Aufloͤſung. Aus dein Nachlaſſe eines Hermetikers. 8. 16 Gr. Dieſes dem Hermetiker wie dem Chemiker gleich intereſſante Werk zeigt deutlich, wie ſehr ſich die neuere Chemie der Hermetik und ihrem Zwecke nähert, und enthält wichtige Aufſchluͤſſe und Anſichten für beide, wel⸗ che naͤher zu bezeichnen der Raum nicht geſtattet. 4 In der Nicolab'ſchen Buchhandlung in Berlin und Stettin iſt erſchienen: \ 7 Staatswirthſchaftliche Anzeigen. 1 9 — r 4 1 — vorzuͤglichem Bezug auf den preußifchen Staat. Herausgegeben 2 von Dr. Leopold Krug, 9 koͤnigl. preuß. Geh. Negierungsrath und Mitglied des ſtatiſtiſchen Bureaus in Berlin. 4 Erſtes Heft. Gr. 8. 1 Thlr. N Inhalt: Die Sparcaſſe in Berlin. — Briefe uͤber Urſachen und Folgen der feit einigen Jahren geſunkenen Ges I treidepreiſe. — Miethwerth der Wohnhaͤuſer in Ber⸗ lin. — Der Weinbau und deſſen Ertrag in den preuß. Staaten. — Die kurmaͤrkiſche General-Land-Feuerſocie tät. — Gemeinheitstheilungen in Weſtfalen. — Die preuß. Staatsſchuldſcheine. — Cours derſelben von der Entſtehung dieſer Papiere an mit begleitenden Bemerkungen.“ Das zweite Heft iſt unter der Preſſe. Im Literariſchen Comptoir von Fr. Schumann in Ron⸗ neburg iſt ſoeben erſchienen und in allen Buchhandlungen zu haben: } Schuderoff, Dr. Jon., Ueber die oberbiſchoͤfliche Hoheit der Regenten. Ein Capitel aus dem all- gemeinen Kirchenrechte. 8. Broſch. 8 Gr. Lehrbuch der * Men er le von F. S. Beud ant, Unterbirector des Privat-Mineraliencabinets des Koͤnſgs, Pros ſeſſor der Mineralogie an der Univerſitaͤt zu Paris zc. Deutſch bearbeitet von Karl Friedrich Alexander Hartmann. Mit zehn lithographirten Tafeln. Leipzig, F. A. Brockhaus. 1826. Gr. 8. 56 Bogen auf gutem Druckpapier. 4 Thlr. Bei der jetzigen großen Allgemeinheit des mineralogiſchen Studiums fehlte es, unerachtet der großen Anzahl 2 — giſcher Lehrbuͤcher, an einem Werke, welches nicht allein den wiſſenſchaftlichen Mineralogen, ſondern auch den Dilettanten in dieſer herrlichen und ſo angenehmen Wiſſenſchaft, ſowie auch den Technikern, welchen Mineralogie eine Huͤlfswiſſen⸗ ſchaft iſt, als Landwirthen, Forſtleuten, Berg- und Huͤtten- leuten, Saliniſten, Architekten und Hydraulikern, Aerzten und Apothekern, Juwelirern, Fabrikunternehmern u. ſ. w., leicht verſtoͤndlich iſt. Das vorliegende, deſſen Original der berühmte, ſchwediſche Chemiker, Ritter von Berzelius, als eine „claſſiſche Arbeit“ anerkennt, wird den gelehrten Mineralogen nicht unbe⸗ friedigt laſſen, indem es ihm die Wiſſenſchaft in ihrem neueſten immer vollkommner werdenden Zuſtande, nebſt einer Menge von neuen Anſichten darſtellt; Lehrern auf Univerſitaͤten und andern hoͤhern Lehranſtalten wird es wie das Original als Leit— faden bei den Vorleſungen dienen koͤnnen; der Dillettant und der Techniker werden Unterhaltung und Belehrung durch daſſelbe finden. Genau ausgearbeitete Inhaltsanzeigen und Regiſter erleichtern den Gebrauch des in dieſer Bearbeitung mit ſehr vielen und bedeutenden Zuſaͤtzen vermehrten Buchs, Der Ueberſetzer iſt dem mineralogiſchen Publicum durch die Bearbeitungen von d'Aubuiſſon's „Geognoſie“, von Villefoſſe's „Mineralreichthum“ und durch ein „Woͤrterbuch der Mineralo— gie, Berg-, Hütten- und Salzwerkskunde“ vortheilhaft bekannt giferarifder Anzeiger. u den in der Buchhandlung von F. A. Brockhaus in Leipzig erſcheinenden Zeitſchriften.) Nr. XXVI. 1826. Dieſer Literariſche Anzeiger wird dem Literariſchen Converſatlons ⸗Blatte, der Iſis und den Kritiſchen Annalen der Mi 115 5 Med ein beigelegt oder ee, und betragen die Inſertionsgebuͤhren für die Zeile 2 Gr. Materialien. \ zu einer vergleichenden Heilmittellehre zum Gebrauch R unn e fuͤr homoͤopathiſch heilende Aerzte, 1 tar neb einem alphabetiſchen Regiſter über die poſitiven Wir— kungen der Heilmittel auf die verſchiedenen einzelnen Organe des Körpers und auf die Functionen derſelben. Von Dr. Georg Auguſt Benjamin Schweickert. Erſtes Heft. I—IV. Abtheilung. Leipzig, F. A. Brockhaus. 1826. Gr. 8. 26 Bogen auf gutem Druckpapier. 1 Thlr. 20 Gr. Eine Bearbeitung der vergleichenden Arzneimittellehre wie die hier gelieferte war gewiß ſchon laͤngſt ein von allen Aerz⸗ ten, die der Homdopathie bisher ihre Aufmerkſamkeit ſchenk— ten, gefuͤhltes Beduͤrfniß. Ich glaube verſichern zu koͤnnen, daß der Verf. demſelben auf eine Art abgeholfen hat, die faſt nichts zu wuͤnſchen uͤbrig laͤßt, und der Praktiker hier Al— les beiſammen und geordnet findet, was er nur noͤthig hat, um mit wenigem Zeitverluſt ſich in Beſitz der Kenntniß des Heilmittels zu ſetzen, wodurch er fuͤr jeden einzelnen Fall ſei⸗ nen Zweck ſicher erreicht. Es hat die Preſſe verlaſſen: > M un d e, Grundzüge zur Metrik der griechiſchen Tragiker. Eine Zugabe zu jeder griechiſchen Sprachlehre. Gr. 8. Preis 6 Gr. Dieſes in deutlicher Kuͤrze abgefaßte und wohlfeile Hand— buch wird jungen Studirenden gewiß eine erfreuliche und nüß- liche Erſcheinung ſein und die Erweckung des Sinnes fuͤr die metriſchen Schönheiten der Alten unfehlbar befördern. Nicolai'ſche Buchhandlung in Berlin u. Stettin. Taschenbuch zum geselligen Vergnügen, die Jahrg aͤnge 1791 bis 1826, Leipzig, bei Joh. Friedr. Gleditſch, find von jetzt an zu einem auf das alleräußerfte ö herabgeſetzten Preiſe bei dem ſeitherigen Verleger, ſowie durch alle Buchhandlungen zu haben. Ganz vollſtaͤndige Exemplare, 36 Jahrgaͤnge, deren nur wenige vorhanden find, mit ungefähr 370 Kupfern, ganz neu und in einem uͤbereinſtimmenden Einband gebunden, ko⸗ ſten ungetrennt 24 Thlr. Einzeln genommen 1791 — 1800 jeder Jahrgang 6 Gr. 1801 - 1820 = 8 8 Gr. Neue Folge 1821 — 1826 - : 12 Gr. Die Namen der Herren Herausgeber dieſer kleinen in— haltreichen Bibliothek (W. G. Becker, Fr. Kind, A. Wendt u. F. Philippi), ſowie die große Anzahl der Er— zahlungen, Novellen, Auffäge, Gedichte, Raͤthſel, Chara— den von den vorzuͤglichſten ältern und neuern deutſchen Dich— tern und Proſaiſten, z. B. Claudius, Gotter, Heinſe, Hoͤl— ty, Juͤnger, Peſtalozzi, Schiller, Schmidt, Voß, Pfeffel, A. W. Schlegel, Weiße, Mahlmann, Tiedge, Starke, ©a- lis, Ramler, Thuͤmmel, Klopſtock, Rochlitz, Gleim, Eliſe von der Recke, Arthur von Nordſtern, Louiſe Brachmann, Krug von Nidda, Theod. Hell, Schmidt von Luͤbeck, Char⸗ lotte von Ahlefeld, Streckfuß, Praͤtzel, Fouqus, Laun, von Houwald, Tieck, Conteſſa, H. Clauren, Sophie Mai u. a. mehr), die vielen hiſtoriſchen und landſchaftlichen Kupfer, nach den ſeltenſten Originalen und den Zeichnungen der erſten Kuͤnſtler von den vorzuͤglichſten Kupferſtechern, ge— währen eine Unterhaltung, wie wenig ahnliche Bucher in einem kleinen Raum und fuͤr ſo billigen Preis zu gewaͤh— ren vermögen. Von einigen aͤltern Jahrgaͤngen iſt der Vor— rath geringe und duͤrfte daher leicht erſchoͤpft werden. Nachfolgende belletriſtiſche Schriften, welchen mit der Erſcheinung dieſes Taſchenbuchs ſtets in Verbindung ſtanden, ſind ebenfalls fuͤr folgende aͤußerſt erniedrigte Preiſe zu haben: Erholungen, von W. G. Becker herausgegeben, vom Jahre 1796-1811. 60 Boch. Sonſt 1 Thlr., jetzt (fo weit der Vorrath reicht, indem viele Boch. vergriffen find, das einzelne Boch.) à 6 Gr. Guirlanden, herausgegeben von W. G. Becker. 4 Theile. Mit Kupfern. Sonſt 6 Thlr., jetzt 2 Thlr. Abendſtunden, der geſelligen Unterhaltung gewid— met. 3 Theile. Mit vielen Kupfern und Vignet— a Gebunden. Sonſt 4 Thlr. 16 Gr. jetzt 2 Thlu. 6 Gr. Daſſelbe ohne Kupfer. Sonſt 2 Thlr. 6 Gr., jetzt 1 Thlr. Tübingen, bei C. F. Oſiander, iſt ſoeben erſchienen: Lehrbuch der Phyſiologie, von Fr. Magendie, Mit— glied des Inſtituts in Frankreich u. ſ. w. Zweite vermehrte und verbeſſerte Ausgabe. In zwei Baͤn— den. Aus dem Franzoͤſiſchen uͤberſetzt von Prof. Dr. Hofacker. Gr. 8. Geh. Mit Tabellen und Steindruͤcken. Zweiter Band. 1826. Beide Bände koſten 5 Fl. 24 Kr. Rh., oder 3 Thlr. Mit dieſem zweiten Bande iſt dieſes treffliche, die Wiſ⸗ ſenſchaft in ihrem neueſten Zuſtande darſtellende Lehrbuch, welches nicht nur Anfänger in den mediciniſchen Studien, ſondern auch ältere Aerzte mit großem Nutzen und Intereſſe leſen werden, beendigt. . Der Preis diefer Ueberſetzung iſt bei gutem Papier, Druck und Steindrüden weit geringer als der der franzöftihen Ausgabe. Die unterzeichnete Buchhandlung macht hiermit zur Ver⸗ meidung aller Colliſion die Anzeige, daß in ihrem Verlage eine deutſche Ueberſetzung von den beiden folgenden Werken erſcheinen wird: Ferguson’s Lectures on mechanics, hydro- statics, hydraulics, pneumatics, opties, geo- graphy, astronomy and dialling, with nume rous engravings. A new and improved edi- tion, with copious notes, adapting the work to the present state of science, by C. F. Par- tington, lecturer ctc. (Ferguſon's Vorle⸗ ſungen über Mechanik, Hydroſtatik, Hydraulik, Pneumatik, Optik, Geographie, Aſtronomie, und Gnomonik. Neue und verbeſſerte Auflage, mit zahl— reichen Anmerkungen verſehen, und dem gegenwaͤr— tigen Zuſtande der Wiſſenſchaft angepaßt, von C. F. Partington. Mit vielen Abbildungen.) Mechanics gallery of science and art. Comprehending a series of distinct treati- ses on the following subjects: architecture, bridges, building, bock-binding, brewing, etc., by C. F. Partington, of the London insti- tution etc. (Galerie der Mechanik als Wiſſen— ſchaft und Kunſt, eine Reihe ausgezeichneter Ab⸗ handlungen uͤber eine Menge von Gewerben und gewerblichen Gegenſtaͤnden enthaltend.) J. G. Cotta'ſche Buchhandlung. Für Reiſende iſt in allen Buchhandlungen zu haben: Merkwuüuͤrdigkeiten Dresdens und der Umgegend. Ein Taſchenbuch fuͤr Fremde, nach W. A. Lindau's Werke: „Dresden und die Umgegend“ bearbeitet und mit einer neuen Beſchreibung der wiſſenſchaftlichen und artiſtiſchen Sammlungen vermehrt. Nebſt einem neuen Plane der Stadt. 1826. 12. Velinpap. Geb. 16 Gr. Dresden und Leipzig, im Auguſt 1826. Arnold'ſche Buchhandlung. E d. Henck e, Handbuch des Criminalrechts und der Criminalpolitik. Zweiter Band. Gr. 8. 1826. 2 Thlr. 6 Gr. Wir wiederholen zur Empfehlung, und auch zur Ent— ſchuldigung, daß die Fortſetzungen etwas langſamer erſcheinen als gewuͤnſcht wird, einige Worte der „Hall. Literaturzei— tung“ über den erſten Band: „Unſtreitig gehoͤrt dieſes Werk zu den geiſtreichſten und wichtigſten, welche je auf dem Ge— biete der Criminalwiſſenſchaft erſchienen find. Es iſt von ho— her nicht zu berechnender Wichtigkeit. Man wird in demſel— ben große Ausführlichkeit und Vieles finden, was man bis jetzt in den baͤndereichſten Handbuͤchern der Staatswiſſenſchaft . — — —— ·.—— * vergeblich geſucht hat. Durch gründliches Studium deſſelben wird man uͤberraſchende Wahrheiten gewinnen.“ Nicolai'ſche Buchhandlung in Berlin u. Stettin. In der unterzeichneten Buchhandlun d ie durch alle Buchhandlungen zu Male nd ere dit Mynſter, Dr. J. P., Kleine theologiſche Schriften Gr. 8. 2 Thlr. 6 Gr. Oerſtedt, Dr. A. S. (Etatsrath, Generalprocu— reur ꝛc.), Abhandlungen aus dem Gebiete der Mo— tal: und Geſetzgebungsphiloſophie. Dritter Band. 8. Auch unter dem beſondern Titel: Neuer Beitrag zu den Verhandlungen uͤber Gegen— ftände der Strafgeſetzgebung in einer Rechtfertigung ſeiner Kritik des neuen baieriſchen Entwurfs. 1 Thlr. 12 Gr. eme Groͤnberg, B. A., Daͤniſch-deutſches Handwoͤrter⸗ buch. 8. 3 Thlr. U 4 1 11 1 Der erſte deutſch-daͤniſche Theil 23 erſchi ö 59 18. ſche Theil, 1823 erſchienen „ koſtet Hansen, C. F. (Conferenzrath und Oberbaudi- rector), Sammlung von öffentlichen und pri- vaten, nach seinen Zeichnungen und unter seiner Leitung ausgeführten, Gebäuden, Ex- stes und zweites Heft. Imperialfolio. à 2 Thlr. 12 Gr. f Reuterdahl, H., De fontibus historiae eccle- siasticae Eusebianae. Smaj. 12 Gr. Herholdt, Dr. J. D. (Profeſſor der Mediein an der Univerſitaͤt zu Kopenhagen ꝛc.), Auszüge aus ſeinen uͤber die Krankheiten der Rachel Herz waͤh— rend der Jahre 180726 geführten Tagebüchern. it Bemerkungen und Kupfern. 1 Thlr. 12 Gr. Gyldendal'ſche Buchhandlung in Kopenhagen. Bei Suͤhring in Leipzig iſt erſchienen und in allen Buchhandlungen zu erhalten: Pippig, Chr. Fr., Elementarbuch zum Erlernen des Leſens alles deutſch und lateiniſch Gedruckten und Geſchriebenen, des Schoͤn- und Richtigſchrei— bens, Zeichnens und Rechnens, verbunden mit ange— nehmen und nutzreichen Denk- und Gedaͤchtnißuͤbun— gen, fuͤr Schulen und fuͤr den Privatgebrauch. In zwei Heften. Erſtes Heft. Zweite veränderte Aufs lage. Preis gebunden 4 Gr. Zweites Heft. Zweite veränderte Auflage. Preis gebunden 8 Gr. Die Recenſion dieſer zwei Hefte bei der erſten Auflage in der „Literaturzeitung fuͤr Deutſchlands Volksſchullehrer“ lautet: „Die vorliegenden Buͤcher ſind ſehr zweckmaͤßig, und wir muͤſſen dem Hrn. Verf. herzlich dafuͤr danken. Wer nach dieſen Heften feine Kinder unterrichtet, wird ihnen das Le⸗ fen ſehr leicht lehren und damit zugleich allerlei nuͤtzliche Kenntniſſe verbinden koͤnnen.“ Ferner heißt es: „Mit Recht kann man dies Buch jedem Lehrer und allen Aeltern empfeh— len, da es ihnen die gewuͤnſchten Dienſte leiſten wird. Moͤge es daher recht weit ausgebreitet werden, und es wird nicht ohne Nutzen ſein.“ Jetzt erſcheint es in ſeiner zweiten Auf⸗ lage, vermehrt, verändert und verbeſſert, und es ſoll den Schulen, die dieſes Buch einführen wollen, in Partien von 25 Exemplaren um die Hälfte des oben angezeigten Preiſes gelaſſen werden, wenn ſie ſich direct an den Verleger wenden. In der J. G. Cotta'ſchen Buchhandlung in Stutt⸗ gart und Tuͤbingen iſt erſchienen: eee Zeitſchrift uͤr fi Erd-, Völker: und Staatenkunde. Unter Mitwirkung des Freiherren Alexander von Humboldt beſorgt von Berghaus in Berlin und Hoffmann in Stuttgart. Zweiter Jahrgang. Sechsten Bandes erſtes Heft. Des erſten Heftes erſte Abtheilung. ) x Inhalt. I. Entdeckungen in Innerafrika. (Aus dem Engliſchen uͤber— ſetzt von Hrn. Prof. Zeune.) II. Ueber Bundelkhund. Von James Franklin, Hauptmann der bengaliſchen Reiterei. (Aus dem Engliſchen von Hrn. Prof. Zeune.) III. Ueber die wuͤrtembergiſche Alp, von Georg Martens. Zu dieſem Hefte gehoͤren: Heinrich Broſe's Bild. Karte zu den Reifen und Entdeckungen in Nord- und Gen: tralafrika, von Dr. Oudney, Major Denham und Capitain Clapperton. Die Nordweſtſeite der ſchwaͤbiſchen Alp, orographiſch ent: worfen durch C. v. Martens. Des erſten Heftes zweite Abtheilung. Geographiſche Zeitung der Hertha. Inhalt. Neue geographiſche Werke. 64. Vollſtaͤndiges Staats-, Poſt- und Zeitungslexikon von Sachſen verfaßt, von Auguſt Schumann. 68. Handbuch für Reiſende in Italien, von Dr. Neigebaur. 66. Kleine Beſchreibung von Wuͤrtemberg, von J. D. G. Memminger. 67. Introduction a l’etude de la géographie etc., par A. : Boniface. 8884 ä „Voyage en Sardaigne de 1819 a 1825 etc,, par le chev. 5 A de la Marmora. De an H 69. Hunter's und Halkett's Werke über Nordamerika. 70 - 76. Neue engl. und franzöf. geogr. Werke. 77. Atlas universel de la geographie, par Vander-Maelen. 78. Berghaus's Karte von Afrika. 79. Karte des Landes Wallo. 80. A general map of India etc., by John Walker, 81. A coloured map of the city of Calcutta. 82. 115 générale des Etats- Unis mexicains etc., par rue, 83. Ein Atlas von Frankreich. 384. The edinburgh geographical and historical atlas. 85. H. Keller's Reiſekarte der Schweiz. N Hg Deutfdland. 86. Notizen über Rheinbaiern, mitgetheilt von G. F. Kolb. N Aſien. 5 N 87. Bemerkungen über die tatarifchen Stämme und die Geo: graphie von Uzbek Turkeſtan. 88. Meſſung des arabiſchen Ufers am perſiſchen Meerbuſen. 89, Beſchreibung der Inſeln Mu nin ſima. 90. Ueber Moorcroft's Entdeckungsreiſe in Ladach. 91. Die malayiſche Halbinſel. 92. Schreiben von Arrakan aus. 93. Arrakan. 94. Ueber die Identität der Thu chiuͤ und der Hiung nu mit den Zürfen. Afrika. 95. Engl. Niederlaſſung auf der Inſel Mombaffa. 96. St.⸗ Helena. a Amerika. 97. Histoire de l’ile d’Hayti et., par M. Placide- Justin. 98. Neuyorks Bevoͤlkerung. 99. Die Sklavenbevoͤlkerung in den engliſchen Beſitzungen in Weſtindien. Neue Schriften fuͤr Chemiker, Aerzte und Geſundbrunnentrinker. Dr. F. A. A. Struve, Ueber die Nachbildung der natuͤrlichen Heilquellen; nebſt praktiſchen Beobachtungen mehrer Aerzte über die Wirkſamkeit der in der Struve'ſchen Anſtalt kuͤnſt— lich dargeſtellten Mineralwaͤſſer. Zweites Heft. Mit einem Kupfer. Broſch. 1 Thlr. 8 Gr. Das erſte Heft erſchien im Jahre 1824 und koſtet 21 Gr. Beide find durch alle namhafte Buchhandlungen zu bes kommen. Dresden und Leipzig, im Auguſt 1826. Arnold'ſche Buchhandlung. Ankuͤndigung fuͤr Aerzte. Bei unterzeichnetem wird Ende d. J. erſcheinen, und nehmen alle gute Buchhandlungen Beſtellung an auf das Ge ſſch fettes t a g e ban ch fuͤr praktiſche Heil kuͤnſtler auf das Jahr 1827. Ein Taſchenbuch zum taͤglichen Bedarf für Medieinal— beamte, praktiſche Aerzte, Geburtshelfer, Wund, Ver terinair- und Roßaͤrzte; nebſt einem Anhang, enthaltend wiſſenſchaftliche Mittheilungen fuͤr Theorie und Praxis über neue Entdeckungen im Gebiete der geſamm— ten Heilkunde, von Dr. Leo p. Dittmer, koͤnigl. Krelsphyſikus. Die Anordnung der einzelnen Abſchnitte moͤge fuͤr die praktiſche Brauchbarkeit des Werkes ſprechen: I. Lerztliches Geſchaͤftstagebuch, enthaͤlt fuͤr jeden Tag im Jahr eine Abtheilung, mit Ru⸗ briken zur Eintragung der Beſuche bei Tage, bei Nacht, der chirurgiſchen Huͤlfleiſtungen u. ſ. w. II. Ausſtehende Foderungen. Es bietet dieſer Abſchnitt, zur Eintragung der beendeten Curen u. ſ. w., den nöthigen Raum day. und enthält eine Ueverſicht der geſchehenen Huͤlfleiſtunge mit gleichzeitigem Betrage des dafür zu erwartenden.“ tſoſtrum. III. Tagebuch der Einnahme und Aus gabe. * IV. Correſpondenztagebuch. ? V. Erinnerungstagebud, zur Gedächtnißhälfe für bevorſtehende Geſchaͤfte und Beſor⸗ gungen. VI. Hiſtoriſches Tagebuch, N55 5 zur Gedaͤchtnißhuͤlfe für vergangene merkwürdige Ereig— niſſe. VII. Literariſches Tagebuch, um Bemerkungen uͤber intereſſante literariſche Werke, und Leſefruͤchte daraus, aufzunehmen. VIII. Controle über verliehene Gegenftände. IX. Perſonalchroniken und Adreſſen, zur Gedaͤchtnißhuͤlfe für Namen, Stand und Wohnort. X. Spieltabelle. Wiſſenſchaftlicher Anhang. 1. Mittheilungen fuͤr Theorie und Praxis. 2. Schwangerſchaftskalender. Das Buch wird ungefaͤhr 16 bis 18 Bogen, auf feinem Schreibpapier, in klein Octavformat, enthalten, und unfehl— bar Ende d. J. ausgegeben werden. Bis dahin bleibt ein Subſcriptionspreis von 20 Gr., od. 25 Sgr. fuͤr das mit Futteral verſehene und als Taſchen⸗ buch geſchmackvoll in Pappe gebundene Exemplar feſtgeſtellt; nach dem Erſcheinen des Werks tritt aber ſogleich ein erhoͤh— ter Ladenpreis von 1 Thlr. ein. 5 Schließlich bittet die Verlagshandlung noch, die Beſtel⸗ lungen möoͤglichſt bald zu machen, um einigermaßen die Stärke der Auflage beſtimmen zu koͤnnen. Danzig, d. ıflen Juli 1826. F. S. Gerhard. Die dritte abermals verbeſſerte Auflage von Theodor Heinſius, Die Sprachſchule, oder geordneter Stoff zu deut— ſchen Sprachuͤbungen fuͤr Schule und Haus. Nach einem dreifachen Lehrgange ꝛe. 10 Gr. iſt 1826 erſchienen und durch alle Buchhandlungen zu beziehen. Ebenſo die zwoͤlfte Auflage von Sulhzer's Vo ruͤbungen zur Erweckung der Aufmerkſamkeit und des Nachden— kens. Dritter Band. 8. 8 Gr. Nicolai'ſche Buchhandlung in Berlin u. Stettin. Neue Verlagsbuͤcher von Ed. Anton in Halle. Erkenntniß wider die Mitglieder des ſoge— nannten Juͤnglingsbundes, auf den Grund der zu Koͤpenick ſtattgefundenen Unterſuchungen und der hieruͤber verhandelten Akten, geſprochen von dem k. Oberlandesgericht zu Breslau. Mit ausdrücklicher Erlaubniß des k. h. Miniſteriums verlegt. Gr. 8. Geheftet. 8 Gr., oder 10 Sgr. Man findet in dieſen Aktenſtuͤcken ausfuͤhrlich, was die Zeitungen nur theilweiſe lieferten. Der Verleger glaubt dar— um das Publicum mit Recht darauf aufmerkſam machen zu duͤrfen. a Nidda, Krug v., Loca mriſſe kleiner Reifen Zwei Theile. 8. 2 Thlr. Der erſte Theil, der bereits im vorigen Jahre erſchien, fand fo großen Beifall, daß ſich der Herr Verfaſſer entſchloß, einen zweiten 1 laſſen. Neue Unterrichtsbuͤcher. g Fiſcher, G. A. (Prof.), Lehrbuch zum erſten Un- terricht in der Zahlenrechnung. Fuͤr Geſchaͤftsmaͤn— ner und Juͤnglinge, die im Militair- und Civilfa— che ſich dazu bilden wollen. Zweite ſehr vermehrte und verbeſſerte Auflage. Gr. 8. 1 Thlr. Richter, W., Die Grundlehren der Geometrie und Arithmetik, fuͤr Schulen und zum Selbſtunterricht. Mit 6s eingedruckten geometriſchen Figuren. Gr. 8. 1 Thlr. 8 Gr. find ſoeben bei der Arnold'ſchen Buchhandlung in Dres— den und Leipzig erſchienen und in allen namhaften Buch⸗ handlungen zu bekommen. Lehrbuch der neugriechiſchen Sprade von Wilhelm von Luͤdemann. Leipzig, F. A. Brockhaus. 1826. Gr. 8. 14 Bogen auf gutem Druckpapier. 1 Thlr. Es iſt mir erfreulich, mit dem eben genannten Werk einem wahrhaften Beduͤrfniß des deutſchen Publicums entge— genkommen zu koͤnnen. Waͤhrend Frankreich bereits drei oͤffentliche Lehrſtuͤhle des Neugriechiſchen unterhält, während Italien und England Lehrer und Unterrichtsanſtalten in dieſer ſchoͤnen Sprache in Menge aufzuweiſen haben, fehlt es in Deutſchland noch immer an einem brauchbaren Handbuche zur Erlernung derſelben. Niemand wird dieſen Namen den hie und da erſchienenen aus altgriechiſchen Grammatiken und neuern Kaufmannsgriechiſch unbehuͤlflich zuſammengetragenen Nothbruͤcken und Huͤlfsbuͤchern ertheilen wollen. & Das hier angekündigte Werk, von einem dem Publi⸗ cum und den Freunden der griechiſchen Sache ſchon hinrei- chend bekannten gruͤndlichen Kenner der Sprache, iſt das erſte dem Beduͤrfniß Deutſchlands entſprechende Werk die— ſer Art. Es iſt grundſaͤtzlich fuͤr Leſer und Lernende be— rechnet, die des Altgriechiſchen nicht kundig ſind, um— faßt, was ſo aͤußerſt ſchwer zu treffen iſt, ausſchlußweiſe die Sprache des gebildeten Theils des Volkes auf der ei— nen Seite, mit ſtrenger Verbannung alles nicht Gebraͤuchli— chen und der heutigen Sprache Fremden, auf der andern Seite mit fcharfer Abfonderung deſſen, was von dem gebilde— ten Griechen nicht als Element ſeiner Sprache anerkannt wird, indem es ſich zugleich fortwaͤhrend an den leitenden Grundſatz haͤlt, dieſe ebenſo ſchoͤne als ſchwere Sprache auf moͤglichſt einfache und klare Grundſaͤtze zuruͤckzufuͤhren. Jeder, der die Schwierigkeiten eines ſolchen Unternehmens, und die ihm auf allen Seiten drohenden Klippen und Anſtoͤße kennt, wird ſich dieſes Erzeugniſſes eines anhaltenden Fleißes, gründlicher Kenntniß und gepruͤften Geſchmacks erfreuen. Der eigentlichen Sprachlehre iſt eine wohlberechnete Reihe von Uebungsſtuͤcken angehaͤngt. Der Leſer, der dieſer folgt, lernt zunaͤchſt leichte neugriechiſche Proſa überfegen; darauf wird er ſelbſt zum Ueberſetzen in dieſelbe angeleitet; nächte dem trifft er auf ſchwerere Proſe, jedoch noch mit der gegen— uͤberſtehenden Ueberſetzung; darauf endlich auf poetiſche Er— zeugniſſe, die an Schwierigkeit zunehmen, und wo die dar⸗ gebotene Huͤlfsleiſtung in dem Maße ſparſamer wird, als ſeine Kräfte wachſen — und der ganze Cyklus des Unterrichts volls endet ſich ſo unvermerkt. Ein Anhang uͤber die Literatur, die Proſodie, die ſo unend— lich reiche Volkspoeſte und endlich ein Verzeichniß der neuern griechiſchen Literatoren beſchließt das Werk, das ich mit voller Ueberzeugung von feinem hervorragenden Werth dem deutſchen. Publicum hiermit übergeben kann. — — — — —ö Leiterariſcher Anzeiger. (Zu den in der Buchhandlung von F. A. Brockhaus in Leipzig erſcheinenden Zeitſchriften.) | Nr. XXVII. 1826. Dteſer Literariſche Anzeiger D är literariſche Unterhaltung, der Iſis und den Kritiſchen Annalen der pe eee oder beigeheſtet, und betragen die Inſertionsgebuͤhren für die Zeile 2 Gr. Der allgemeine chriſtliche Glaube⸗ mit Chorälen und Kupfern, 7 7 wie ſolcher 5 im Luthergaͤßchen zu Weimar mit den Zöglingen der Freunde in der Noth geſungen und volksmaͤßig durchſprochen wird. Zum Ausbau des von den Kindern ſelbſt ſchon halb vollendeten Det: und Schulhauſes. Herausgegeben von Johannes Falk. Präuumerationspreis bis Weihnachten 1826, 1 Thlr. Saͤchſ., oder 1 Fl. 48 Kr. Rhein. Dieſes kleine, vor zwei Jahren ſchon angekuͤndigte An⸗ dachtsbuch wird endlich naͤchſte Michaelismeſſe ganz gewiß erſcheinen. Es find die letzten Liebestöne des fdei- denden Johannes an feine Kindlein und Freunde, Doch nein; ſcheiden wollte und konnte er nicht von den Seinen. Nur das irdiſche Gefaͤß iſt zerbrochen; der himmli⸗ ſche Geiſt aber, den wir in demſelben erkannt haben und lies ben, iſt auferſtanden in unſern Herzen und wird auch von dem Hauſe nicht weichen, welches nach den Schlachten von Jena, Luͤtzen und Leipzig der treueſte Freund in der Noth mit ſeinen zweihundert geretteten Knaben gebaut hat, dem Herrn zu einem ewigen Dankaltar. Das wird ſogleich die lebendige Theilnahme offenbaren, mit welcher dieſe Liebes: töne von allen verwandten Seelen werden aufgenommen were den. Das iſt ſchon durch die unentgeldliche Huͤlfe verbürgt, mit welcher ein edler Freund, Herr Buchhaͤndler Reimer in Berlin den Druck derſelben beſorgt. Ja, wie in der halb: jährigen Feuerpein, durch welche der eigne Glaube des Se⸗ ligen verklaͤrt worden iſt, das mit fein ſtaͤrkſter Lebensbal⸗ ſam war, daß er von ſeinem Schmerzenslager immer den Hausbau der Kinder noch ſelbſt lei: ten konnte, ſo wird auch die goͤttliche Verheißung erfuͤllt werden, welche er in einer heiligen Begeiſterung empfangen und den Seinen gegeben hat: „Ich gehe nicht aus die— ſem Haufe, am Thore will ich Schildwache ſte⸗ hen, und die boͤſen Buben von Euch abwehren!“ Auf dem neuen Grund einer chriſtlich-woͤrtlichen Volkserzie⸗ hung, welcher hier unter tauſend Graͤbern erſchlagener Feinde und Freunde und neben den Saͤrgen von ſechs eignen gelieb— ten Kindern gelegt worden iſt, wird der Luthershof aus- gebaut werden zu einer offenen Zuflucht des Armen in der Noth und zu einer ſichern Pforte der Kindlein in das Himmelreich. Was ich, der Verkuͤndiger dieſes, dazu noch beitragen dann, das werde ich thun von ganzem Herzen und mit allen meinen Kraͤften. Denn an der nun verklärten Liebesflamme hat Gott auch mein junges Herz entzündet, daß in dem na— hen Erfurt ſich obenſo aufthat die alte Pforte der Lutherszelle, und fuͤnfhundert Kinder nun ſeit ſieben Jahren im Mare tinsſtifte erzogen und gerettet ſind. Ich bin alſo des Seligen Sohn im Glauben, und muß als Miterbe ſeiner Liebe auch fein Vermaͤchtniß treu vollfuͤhren helfen. Ich bitte daher alle Freunde des Verewigten, mich in dieſem frommen Vorhaben zu unterſtuͤtzen; namentlich erſuche ich die Herren Buchhaͤndler, alle Herausgeber oͤffentlicher Blätter, und die ſonſt noch dahin wirken koͤnnen, dieſe Bitte moͤglichſt weit zu verbreiten, die Praͤnumeration und Subſcription auf den chriſtlichen Glauben bis Weihnachten noch fort zu betreiben, und die Liſten und Gelder derſelben, entweder durch guͤtigs Vermittlung der Hrn. Becker in Gotha, Brockhaus in Leipzig, Perthes in Hamburg, Reinherz in Frankfurt a. M. und Reimer in Berlin, oder durch unmittelbare Zu⸗ ſendung an die Anſtalt zu Weimar und an das Martins⸗ ſtift zu Erfurt mir gefaͤlligſt zukommen zu laſſen; von, mir aber dagegen zu erwarten, daß ich nicht nur gleich in einem Anhange zum Andachtsbuche und ſpaͤter in den öffent⸗ lichen Jahresberichten uͤber alle auf daſſelbe eingangenen Vorausbezahlungen und deren Verwendung zum Hausbau, ſchuldige Rechenſchaft geben, ſondern auch mit einigen nahen Freunden noch darauf ſehen werde, daß der Bau und die Anſtalt unter der naͤchſten Leitung des erfahrenen Oberleh— vers derſelben, Hrn. Rettner, den dazu der verewigte Mens ſchenkenner ſeit zehn Jahren ſelbſt erzogen und in ſeinem letzten Willen beauftragt hat, mit allem Menſchen moglichen Eifer, und darum gewiß auch mit Gottes weitern Segen, fortge— ſetzt und ausgefuͤhrt werde. Weimar, den zſten Erntemond 1826. Karl Reinthaler, Vorſteher des Martinsſtifts zu Erfurt. Lehrbuch 2 der Forſt- und Jagdthiergeſchichte, von Strey han Behle n, könkgl. baier. Forſtmeiſter und Profeffor an der Forſtlehranſtalt zu Aſchaffenburg. Leipzig, F. A. Brockhaus. 1826. Gr. 8. 465 Bogen auf Druckpapier. 2 Thlr. 16 Gr. Der Verfaffer geht bei dieſer Schrift von dem Geſichts⸗ punkte aus, daß die forft = und jagdwiſſenſchaftliche Literatur zwar nicht an ſchaͤtzbaren und werthvollen Werken Mangel habe, welche ſich uͤber die Naturgeſchichte der dem Forſtmanne⸗ und Jaͤger wichtigen und intereſſanten Thiere verbreiten, aber in keinem derſelben der Kreis dieſer Thiere vollftändig: abgeſchloſſen ſei, indem ſich entweder die Verfaſſer nur auf, die Jagdthiere beſchraͤnkten, wodurch dieſe beſondern Natur⸗ geſchichten weniger als ſolche, ſondern vielmehr als ein Theil der Jagdkunde erſcheinen, oder die fuͤr die Wal— dungen beachtungswerthe Thiere, z. B. die Inſekten, in ei⸗ I ner theilweiſe höchſten Volftändigfeit abhandelten, während andere Waldthiere uͤberſehen waren, oder derſelben nur bei dem Forſtſchutze vorübergehende Erwähnung geſchah. Eine vollſtaͤndige Naturgeſchichte aller jener Thiere zu liefern, welche Gegenſtand der Jagd, uͤbertzaupt planmaͤßiger Verfolgung ſind, und die Zwecke des Jagdbetriebs mittel- oder unmit⸗ telbar berühren, als ſchaͤdliche Waldbewohner die Aufmerk⸗ famfeit des Forſtmannes auf ſich zkehen, oder auch, ohne durch ihre Oekonomie der Forſtwirthſchaft zu ſchaden, ſich doch der haͤufigen Beobachtung des Jaͤgers und Forſtwirths darbieten, iſt die Aufgabe, welche der Verfaſſer dieſer Schrift zu loͤſen geſucht hat. Er nahm daher in die Grenzen derſel⸗ ben, auch die Inſekten, Amphibien und Fiſche auf; letztere beſonders um deswillen, weil die wilde Fiſcherei nicht ſelten zu den Dienſtgeſchaͤften des Jaͤgers gehoͤrt, oder derſelbe doch in feinen Berufs- und Aufenthaltsverhältniffen Veranlaſſung findet, ſich mit der Fiſcherei zu beſchaͤftigen. Der ſpeciellen Naturgeſchichte dieſer Thierclaſſen geht einleitungsweiſe die Darſtellung ihrer Organiſation und der allgemeinen Momente ihres Lebens voran, in welcher Hinſicht der Verfaſſer ſich das beſondere Verdienſt einer gründlichen Behandlung des phyſio⸗ logiſchen Theils der Thiergeſchichte erworben hat. Der Verfaſſer legte ſeiner Schrift im Weſentlichen das ſehr einfache und faßliche Linns'ſche Syſtem zum Grunde, wußte mit Vollſtaͤndigkeit Kürze zu vereinigen, und durch einen klaren und lichtvollen Vortrag die innern Vorzuͤge des gewiß viel— feitig brauchbaren und ſowol zur Grundlage bei öffentlichen Lehrvortraͤgen ſich eignenden, als auch das Selbſtſtudium ſehr erleichternden Buchs zu erhoͤhen. L. J. Schmidtmann, Summa observationum medicarum ex praxi cli- nica triginta annorum depromptarum. Vol. III. Gr. 8 2 Fl. iſt fertig geworden und an alle Buchhandlungen verſandt. Den Werth dieſer Schrift haben viele-kritiſche Blätter mit Recht geruͤhmt. j . Nicolai'ſche Buchhandlung in Berlin u. Stettin In allen Buchhandlungen iſt zu erhalten: Gedichte zum Beſten der unglͤcklichen Greiſe, Witwen und Waiſen in Griechenland, herausgegeben von Amalie von Helvig. 8. Geh. 12 Gr. Soeben iſt erſchienen und in allen Buchhandlungen zu haben: Holſt, A., Scenen aus dem Leben Abrahams; ein Beitrag zur Bildung des Geiſtes und Herzens. 514 S. 8. Chemnitz, Starke. 2 Thlr. Die aus dem menſchlichen Leben tiefgeſchoͤpften, und aus der reichen Gemuͤthswelt des durch treffliche Schriften ruͤhm— lichſt bekannten Verfaſſers hier niedergelegten Lebensanſichten, geknuͤpft an die Scenen aus dem Leben Abrahams, ſind ein inhaltsreicher Beitrag zur Bildung des Geiſtes und Herzens, ein reiner Quell, der hohen Gewinn und Genuß gewaͤhrt. Möge darum dieſes Buch, als eine der bedeutendſten afteti- ſchen Schriften unſerer Zeit, in Aller Haͤnde kommen und des Verfaſſers edle Abſicht: „den Leſer zu ſtiller Selbſtan— ſchauung zu ſtimmen, und ihm den vorliegenden Stoff auf eine Art zu bieten, daß er gern bei ihm verweilt und gern ſich entſchließt, ihn n ſich zu verarbeiten, um dadurch Nuͤ liches für Geiſt un a in “ 18 verwirklicht werden. Der Verleger hat durch gutes weißes Papier und ſchönen correcten Druck das Buch beſtmdͤglichſt ausgeſtattet. Are f R F s. Bei Friedr. Ruff in Halle find folgende neue 5 erſchienen und in allen Buchhandlungen zu haben: i Blanck, M. H., Ueber Gemeinheitsaufhebungen im Allge⸗ meinen und insbeſondere in Bezug auf den Reglerungsbez. Merſeburg. Gr. 8. Broſch. 8 Gr. 2 Diech, Dr. C. Fr., Geschichte, Alterthümer und In- stitutionen des deutschen Privatrechts im Grundrisse 88 8 beigefügten Quellen. Gr. 8. 1 Thlr. 16 Gr. ü Franke, C. Chr. L., De diei dominici apud veteres hristianos celebratione commentatio hist,- theolog. gmaj. Brosch. 9 Gr. : 1 Helmuth, H., Die Himmelsroſe, oder Ludwig der Sprim ger; romantiſches Gedicht in vier Geſaͤngen. Mit einer 1 0 vom Prof. Dr. J. G. Gruber. 8. Broſch. 21 Gr. . Heſekiel, Fr., Die Nachbarskinder. Erzaͤhlungen aus dem Kindesalter für daſſelbe. Mit ſieben ill um. Kpfen, 4. Gebunden. 1 Thlr. 18 Gr. Mit ſchwarzen Kpfru. 1 Thlr. 10 Gr. Hinrichs, Prof. Dr. H. Fr. W., Grundlinien der Philo⸗ ſophie der Logik als Verſuch einer wiſſenſchaftlichen Umges ſtaltung ihrer bisherigen Principien. 8. 1 Thlr. 3 Gr. Kruſe, Prof. Dr. Fr., Deutſche Alterthuͤmer, oder Archid für alte und mittlere Geſchichte, Geographie und Alters thuͤmer. Erſter Band in ſechs Heften. Mit vielen Kur pfern und Steinabdruͤcken. 8. Broſch. 3 Thlr. 12 Gr. Schneider, Muſikdir. W., Muſikaliſches Huͤlfsbuch bei'm Kirchendienſt, für Cantoren, Organiſten und Lehrer. (Ente haͤlt: Zwiſchenſpiele aus allen Tonarten in alle; Kennt nis und Anwendung der Orgelregiſter; Gebrauch der Bla inſtrumente bei Choraͤlen und Arien; Gebrauch und Stel⸗ lung der Signaturen; Verwechſelung der Kirchenmelodien u. ſ. w.) Gr. Querquart. Broſch. 21 Gr. Deſſen Geſanglehre für Land- und Buͤrgerſchulen; nebſt 59 Geſaͤngen. Gr. Querquart. Broſch. 16 Gr. Sickel, Paſtor G. A. F., Verſuch einer Erziehungsſeelen— lehre für Aeltern und Erzieher, welche nuͤtzliche, gluͤckliche und gute Menſchen bilden wollen. Gr. 8. Wiese, Dr. W. F., Vorbereitung auf akademische und Staatsprüfungen in den wichtigsten und schwer sten Lehren des römischen und gemeinen deutschen Pri- vatrechts. Erstes Heft: Das Recht der Foderungen, Zweites Heft: Besitz, Eigenthum, Dienstbarkeit, Emphyteusis, Superficies und Pfandrecht. g. Brosch. Jedes Heft 5 Gr. Wilhelm, Dr. A. B., Die Feldzuͤge des Nero Claudius Druſus in dem noͤrdlichen Deutſchland. Mit einer illum. Karte, zwei Steindruck- und zwei Kupfertafeln. Broſch. 1 Thlr. 8 Gr. Winkler, Dr. C. L. G., Tafeln zur Berechnung der Höhen aus beobachteten Baro- und Thermometer- ständen, nebst den Brigg. Logarithmen aller natür- lichen Zahlen von 1—10,000, 8. Gebunden. 16 Gr, Um zwei Nahdrüden, womit man uns bedroht, entges genzutreten, werden wir eine neue Ausgabe von ö Tiedge's poetiſchen Werken in ſieben Baͤndchen, wie die wohlfeilen Taſchenformat-Ausgaben von Wie⸗ land's, Klo pſtock's und Schiller's Werken im Aeußern Gemüth lzu gewinnen“ — aller Orten 0 1 Thlr. 6 Gr. ausgeftattet, zu dem Preiſe von 2 Thlr. preuß. Cour., oder 3 Fl. 36 Kr. Rhein, erſcheinen laſſen. Naͤhere e ſind durch alle ſolide Buchhandlungen zu haben. Halle, im Juli 1826. Renger I” ann. Soeben ift fertig geworden und an alle Buchhandlungen verſandt: n oder Kritiſches Jahrbuch der Literatur. Siebenundzwanzigſter Band. Erſtes Heft. Redigirt unter Verantwortlichkeit der Verlagshandlung von Dr. Karl Ernff Schmid, berzogl. ſächſ. Geheimenrathe, der Rechte ordentlichem oͤffentll⸗ chem Lehrer, der Juriſtenfacultaͤt und des Schoͤppenſtuhls Ordi⸗ Tanin und Rathe des Geſammt⸗Oberappellationsgerichts zu Jena. Geh. II Bogen auf feinem franzoͤſiſchen Druckpap. Preis des Bandes von zwei Heften 2 Thlr. 12 Gr. Inhalt diefes Heftes. 1. Reviſion der philoſophiſchen Moral feit Kant | und Jacobi. N Von Dr. Heinrich Schmid. II. ueber Deutſchlands Nothſtand, niedrige Ge: M Geldmangel u. ſ. w. 1. Lowe, England nach feinem gegenwärtigen Zuſtande ꝛc. Gr. 8 Nach dem Engliſchen bearbeitet und mit Anmerkungen und Zuſaͤtzen verſehen vom Staatsrathe und Ritter Dr. Lud w. Heinr. von Jakob. 2. von Bulow⸗Cummerow, Betrachtungen über Me: tall⸗ und Papiergeld, über Handelsfreiheit, Prohibitiv— ſyſtem, gegenwaͤrtigen Zuſtand der erſten europaͤiſchen Reiche zc. 8. Soden, Julius Graf von, Ideen über die Mittel, das Sinken des Preiſes der landwirthſchaftlichen Erzeug— niſſe, alſo auch des Grundeigenthums zu hemmen, und je— nen und dieſem Stetigkeit zu ſichern. 4. Seutter, J. G. Freiherr von, Ueber das bisherige Sinken der Getreidepreiſe und die Mittel, demſelben ent; gegenzuwirken. Vorzüglich in Beziehung auf Deutſchland. 5. Steimmig, K. P., Gedanken über das Reichsver⸗ moͤgen. 7 6. Derſelbe, Misverftändniffe des britiſchen Korngeſetzes. 7. von Voght, Ueber die Art, wie der Landmann die ne niedriger Kornpreife zu feinem Beſten er önne bürgt. 9. Koſchuͤtzki, C. v., Vom Geldmangel und deffen Abhuͤlfe im Allgemeinen und in beſonderer Beziehung auf den preußiſchen Staat. Erſter Artikel. III. Histoire de René d' Anjou, Roi de Naples, Duc de Lorraine et Comte de Provence. Par M. le Vi- comte F. L. de Villeneuue Bargemont. 3 vols. IV. Sinnbilder und Kunſtvorſtellungen der alten Chriſten. Von \ Dr. Friedrich Münter. Zweites Heft. Von Bg. V. Die Staatsverfaſſung der Gothen in Italien. Von Karl Friedrich Neumann. 8. Gall, Ludwig, Papiergeld durd) Getreidevorrath ver⸗ I VI. 1. Die neuesten Entdeckungen in der Physik, Heil- kunde und Chemie, sowie in den damit verwand- ten Wissenschaften, Herausgegeben von Dr. Fr, et, Jahrgang 1826, Ersten Bandes erstes eit, 2 Syſtem der Pharmako! ynamik, zum Theil als Leitfaden fuͤr ſeine Vorleſungen entworfen von F. A. Rube Um vielen Wünſchen zu genügen und die Circulation des Hermes in den Leſegeſellſchaften 2c. zu erleichtern, habe ich mich entſchloſſen, in der fruͤhern Erſcheinung einige Aen⸗ derungen eintreten zu laſſen. Demnach wird der Hermes nicht mehr vierteljaͤhrlich, ſondern in zwangloſen Heften erſcheinen, deren zwei, mit fortlaufender Numerirung der darin enthaltenen Aufſaͤtze und fortlaufender Seitenzahl, einen fuͤr ſich beſtehenden Band bilden. Jedes Heft wird 12 — 13 Bogen enthalten und in blauem Umſchlag broſchirt ausgegeben; Titel und Inhalt zu einem Bande folgen mit dem zweiten Hefte. Der Preis eines Bandes iſt auf 2 Thlr. 12 Gr. feſtge⸗ ſetzt worden und wird jedesmal bei Ablieferung des erſten Heftes berechnet. Obſchon der Hermes von nun an nicht mehr an eine beſtimmte Zeit der Erſcheinung gebunden iſt, ſo kann man doch annehmen, daß jaͤhrlich vier Bände oder acht Hefte er ſcheinen, die ſich von ſechs zu ſechs Wochen folgen ſollen. Ein Repertorium über den Inhalt des Hermes wird jedes: mal zu vier Baͤnden gegeben, und beſonders verkauft. Das zweite Heft des ſiebenundzwanzigſten Bandes erſcheint Mitte October 1826. Die aͤltern Jahrgaͤnge des Hermes find zu folgenden herabgeſetzten Preiſen zu erhalten: Jahrgang 1819 — 24 (Nr. I XXIV), mit alphar betiſchen Repertorien zu jedem Jahrgange. Sechs Sahre gaͤnge. (1819 redigirt von Prof. Wilh. Traug. Krug, 1820 — 23 redigirt von F. A. Brockhaus, 1824 redigirt von Dr. Karl Ernſt Schmid.) Gr. 8. Geheftet. La⸗ denpreis 60 Thaler 8 Gr. Jetzt fuͤr fuͤnfundzwanzig Thaler. (Einzeln koſten: 1819, 9 Thlr.; 1820, 8 Thlr. 16 Gr.; 1821 — 24 a 10 Thlr. 16 Gr.; ein einzelnes Heft von 1819 und 1820, 2 Thlr., von 1821 — 24, 2 Thlr. 12 Gr.; das Repertorium zu 1819, 1 Thlr., zu 1820 24 A 16 Gr.) Leipzig, d. ıflen September F. 2 le Brockhaus Soeben iſt bei Tob. Löffler in Manheim erſchie⸗ nen und in allen Buchhandlungen zu haben: Verſuch über das Spaͤtherbſten, vom Geh.-Rath Freih. von Recum. Gr. 8. Broſch. 3 Gr. Die weiße Frau. Oper in drei Abtheilungen von Scribe, Muſik von Boyeldieu. Für deutſche Buͤhnen bearbeitet von K. A. Ritter. 8. Beoſch. 12 Gr. Tuͤbingen, bei C. F. Oſiander, iſt ſoeben erſchienen: Volksarzneimittel und einfache, nicht pharmaceutiſche Heilmittel gegen Krankheiten des Menſchen, von Dr. Joh. Fr. Oſiander, Prof. der Medirin in Goͤttingen. 1826. Gr. 8. 1 Thlr. 12 Gr. Der Herr Verfaſſer hat in dieſer Schrift die Ergebniffe mehrjaͤhriger Beobachtungen und ausgebreiteter Lecture nie— dergelegt und ſowol der Ton und die Schreibart, als die Reichhaltigkeit ihres Inhalts wird den Leſer nicht unbefrie— digt laſſen. Es iſt eine Zuſammenſtellung von mehr als 2000 Heilmitteln, groͤßtentheils eus der Claſſe der nicht pharma— ceutiſchen, die entweder aus der Volkserfahrung hergenom⸗ figer Benutzung empfohlen werden, da die Erfahrung lehrt, daß ſolche gleichgültig ſcheinende Dinge, welche in den phar⸗ maceutiſchen Lehrbuͤchern nicht immer genug beruͤckſichtigt wer— den, oft von der herrlichſten Wirkung find, ja ſelbſt zuwei⸗ len da noch Huͤlfe verſprechen, wo die beruͤhmteſten kuͤnſtli— chen Heilmittel lange vergebens angewendet worden ſind. Nicht nur Aerzte werden in dem Buche manche nuͤtzliche Winke fur die Praxis aufgezeichnet finden, ſondern auch Leſer aus andern Staͤnden daſſelbe nicht ohne mannichfaltige Belehrung aus der Hand legen. Im Verlage von J. D. Sauerländer in Frank⸗ furt a. M. iſt erſchienen und an alle Buchhandlungen ver: ſandt worden: Rheiniſches Taſchenbuch auf das Jahr 1827. Mit einer Vignette, dem Bildniſſe Roſa's, und acht Kupfern, Scenen aus Walter Scott's Werken darſtellend. In ordinairem Einband 1 Thlr. 16 Gr. In Pariſerband 2 Thlr. 12 Gr. In Maroquinetuis mit ausgemalten Decken 4 Thlr. Inhalt: Galerie aus Walter Scott's Werken. Vierte Lieferung: Das Kloſter; Der Abt; Der Seeraͤuber; Die Braut von Lammermoor; Marmion. — Die erſte Liebe, Erzaͤhlung von Johanna Schopenhauer. — Die ſtille Magd, Erzählung von Friedrich von Gerſtenbergk. — Der Profeſſor, eine Erzaͤhlung. — Skizzen von Adrian: = Die Weſtminſterabtei; 2) Der Alterthuͤmler; 3) Der erſte ai. Die Kupfer ſind von den Herren Fleiſchmann, Ros— mäsler und David Weiß meiſterhaft geſtochen. Es iſt nun vollſtaͤndig erſchienen: Geiſt aus J. G. v. Herder's faͤmmtlichen Werken, in einer Auswahl des Schoͤnſten und Gelungenſten aus ſeinen Schriften. Nebſt deſſen Leben. Sechs Bändchen in Taſchenformat, jedes zu ungefähe 400 Seiten. Berlin, bei Th. Chr. Fr. Enslin. Praͤnumerationspreis 3 Thlr., oder 5 Fl. 24 Kr. Rhein. und in allen Buchhandlungen zu haben. Meckel's Archiv. Archiv für Anatomie und Physiologie. In Verbindung mit mehren Gelehrten heraus- gegeben von Johann Friedrich Meckel. Jahrgang 1826. Nr. II, April — Juni. I. Einige Beobachtungen über die Wirkung der Blau- säure und der Vitriol- und Arseniknaphta, Von Dr. Georg Jäger, II. Ueber die menschliche Stimme und Sprache. Vom Prof. Dr. Mayer in Bonn. | UI. Sind die peripherischen Theile eines organischen | Systems worhanden,, wenn: die entsprechenden | men find (Hauss und Volksarzneimittel), oder die hier als diatetiſche, kunſtloſe, unbedeutend ſcheinende Mittel, zu häus Centraltheile dieses tems mangeln? Eine ‘ tholo isch ange lech Entsinchung von Pr, Dr. Mayer in Bonn. 5 IV. Ueber die Verschmelzungsbildungen, Von J. F. Meckel. V. Ueber die Priorität der centralen Theile vor den peripherischen; Von J. F. Meokel. Leipzig. Leopold Voss Bei Johann Ambrofius Barth in Lelpzig hat die Preſſe verlaſſen und iſt in allen Buchhandlungen zu f haben: Schulz, Dr. Dav., Vollguͤltige Stimmen gegen die evangeliſchen Theologen und Juriſten unſerer Tage, welche die weltlichen Fuͤrſten wider Willen zu Paͤp - ſten machen oder es ſelbſt werden wollen. Mit Fleiß geſammelt und um der evangeliſchen Wahr— heit willen auf's Neue an's Licht geſtellt. Gr. 8. Geh. 8 Gr. In Commiſſion der Nicolabſchen Buchhandlung in Berlin 1826 erſchienen: Bake, P. G. C., Bonae fidei possessor quemadæ modum fructus suos faciat. Gr. 8. 20 Gr. Richter, D. A. L., Die Necrose, patholo- gisch und therapeutisch gewürdigt. Gr. 8. 1 Thlr. Schmidt, Peter, Anleitung zur Zeichenkunſt. Zwei Theile. Mit vielen Kupfern. 8. 6 Thlr. 12 Gr. Plehn, S. L., Lesbiacorum liber. accessit ta- bula geogr. aeri incisa, quae Lesbi insulae exhibet figuram. Gr. 8. 1 Thlr. 8 Gr. Der nl, DANK, IL SFT, oder vollſtaͤn dige Forſtpolieeilehte, von Dr. Ernſt Moritz Schilling. Leipzig, F. A. Brockhaus. 1826. Gr. 8. 18% Bogen auf Druckpapier. 1 Thlr. 4 Gr. Mit gegenwaͤrtiger Schrift, welche ein vollſtaͤndiges Sp: ſtem der Forſtpolicei darſtellt, wird dem Forſtbeamten und wer ſonſt mit dem Schutze eines Waldes zu thun hat, ein Handbuch in die Haͤnde gegeben, welches das Wiſſenswerthe und Brauchbare aus groͤßern Werken und einzelnen Abhande lungen in ſich vereinigt und manche neue Lehre und Erfah⸗ rung aufſtellt. Der Forſtmann wird in vorkommenden Faͤllen für alle forſtpoliceiliche Gegenſtaͤnde hinlaͤngliche Nachweiſung fin⸗ den und der Rechtsgelehrte wird in Beziehung auf die ganze Lehre vom Waldſchutz gegen die Menſchen, wo fo hät fig rechtliche Entſcheidungen von forſtwirthſchaftlichen Rüde ſichten abhängig find, manche dazu nuͤtzliche und nothwendige Belehrung erhalten. Wir duͤrfen mit Recht hoffen, durch dieſe Schrift ein laͤngſt gefuͤhltes Beduͤrfniß zu befriedigen, und Forſtleu— ten, Juſtizbeamten, Sachwaltern und Gutsbe— ſitzern ein ebenſo nothwendiges als brauchbares Handbuch zu uͤberliefern. wm hir nr ——— ͤK—— Literariſcher Anzeiger. (Zu den in der Buchhandlung von F. A. Brockhaus in Leipzig erſcheinenden Zeitſchriften.) Nr. XXV III. 1826. i i d laͤtt är literariſche Unterhaltung, der Iſis und den Kritiſchen Annalen der ee s Ne died n beigelegt ober beigeheſtel, und betragen die Inſertionsgebuͤhren fuͤr die Zeile 2 Gr. ms ( —»-— EINLADUNG aur Subscription oder Pränumeration auf die dritte Lieferung der Allgemeinen hiſtoriſchen Taſchenbibliothek, 2iſtes bis 30ſtes Bändchen, enthaltend: Praͤnumera⸗ tionspreis fuͤr 1) Die Geſchichte Russlands, in 4 Bdchn., h jede Lieferung nad) Karamſin bearbei— = 2 — tet und bis auf die neue-f 2.2 von 10 Bochn. ſte Zeit fortgeſetzt vom 8 [(a 6 Gr.) 2 Prof. Herrmann. JEE Thlr. 12 Gr. 232 32 Sachsens, in 2 Böchn., ar Späterer La: vom Hofrath und Prof.) . denpreis, der 5 Polis. RN Ji jedesmal nach 3 s der Lombardei, in 248 8 Erſcheinen der 8 Bochn. v. Prof. Haſſe. z g (darauf folgen 45 3 des Freistaats St. - Do- 8 8 [den Lieferung 5 mingo, in 2 Bochn., v. Ss unwiderruflich Hofrath Dr. F. Phi) eintritt, lippi. das Bdchn. A 12 Gr. 5 Thlr. Vorſtehende dritte Lieferung erſcheint gleich den ihr vor: angegangenen beiden, im Monat September dieſes Jahres in Octav und in ro, mit geſchmackvollen Umſchlaͤgen verſehe— nen, gehefteten Bändchen, deren Verſendung nach der Reihe der eingegangenen Beſtellungen erfolgt. Ä Man macht ſich immer nur auf Eine Lieferung verbindlich. Die Puͤnktlichkeit, mit welcher dieſe dritte Lieferung den fruͤhern folgt, wird dem deutſchen Publicum die ſicherſte Ueberzeugung geben, wie ſehr die unterzeichnete Ver— lagshandlung die ehrenvolle Anerkenntniß und thaͤtige Un⸗ terſtuͤtzung dankbar zu ehren weiß, deren ſich die hiſtoriſche Taſchenbibliothek fortwaͤhrend zu erfreuen hat. Auch diesmal ſind die Herren Verfaſſer dem Plane treu geblieben: mit wiſſenſchaftlichem Ernſte und treuem Fleiße gearbeitete, ebenſo unterhaltende als belehrende hiſtoriſche Panoramen zu liefern, welche zwiſchen ausfuͤhrlichen, allzu ſehr in's Einzelne gehenden Darſtellungen, und un⸗ fruchtbarer, unverſtaͤndlicher Kürze die Mitte halten. Denn nicht nur für den Freund geſchichtlicher Lecture iſt die hifto- riſche Taſchenbibliothek beſtimmt, ſondern auch dem Lernenden ſoll ſie bei'm Unterricht als Leitfaden dienen, und allen Denen, die ſich für Geſchichte intereffiven, die Anſchaf— fung einzelner koſtſpieliger und weitlaͤufiger Werke erfparen. Noch im Laufe dieſes Jahres wird die vierte Lieferung er— ſcheinen, wobei wir nur noch die Beſorgniß einer ungemeſſe— nen Ausdehnung dieſes Werks zu einer Unzahl von Bänden durch die Verſicherung begegnen zu muͤſſen glauben, daß nur auf die in politiſcher Hinſicht wichtigſten Staaten und Voöl⸗ ker Ruͤckſicht genommen wird; wie denn uͤberhaupt die Voll⸗ endung des Ganzen nichts weniger als ſehr entfernt iſt. Zur Nachricht für alle jetzt erſt eintretenden Subſcriben⸗ ten folgt hier zugleich die Angabe des Inhalts der fruͤhern Lieferungen, von denen 8 die erſte umfaßt: Die Geſchichte Frankreichs, in 2 Bochn., vom Prof. Hermann; Englands, in 2 Bochn., vom Prof. Heu⸗ 2 2 finger; 5 5 Schottlands, in 3 Bochn., von W. A. Lindau; D s Nordamerikas, in 3 Bddhn., vom Hofr. Dr. F. Philippi. die zweite: Die Geſchichte der Schweiz, in 2 Bdchn., vom Eons rector Baumgarten⸗ Cruſius; . 3 Spaniens, in3Bddn., von Belmont; 5 p der Rreuz züge, in 3 Bdchn., vom Prof, Heuſinger; D = der Vereinigten Niederlande, in 2 Bochn., vom Hofr. Dr. F. Philippi. Der unglaublich ſchnelle Abſatz der bereits erſchienenen Baͤnde, die ehrenvollen Urtheile der meiſten kritiſchen Blaͤtter und der vielfaͤltige Gebrauch, den Lehrer, Schuͤler und Freunde der Geſchichte von dieſem gemeinnützigen und keicht anzuſchaf⸗ fenden Werke machen, hat bereits genügend über deſſen Werth entſchieden, und es bedarf um ſo weniger erſt der Erinnerung, daß gebildete Männer und Frauen aller Stände, Geſchaͤfts- leute in vielfachen Kreiſen, kurz Alle, welche Luft, Beruf oder Verhaͤltniß zum Studium der Geſchichte fuͤhrt, in dieſem hiſtoriſchen Hausbedarf um ſo mehr Genuß und Frucht finden werden, je gelaͤuterter ihr Geſchmack, je ernſter ihr Wahrheitsſinn iſt, und je ſehnfuchtsvoller ihrem Herzen dar— nach verlangt, die wunderbaren Wege kennen zu lernen, auf welchen die Vorſehung ganze Voͤlker wie einzelne Menſchen ihrem Heile entgegenfuͤhrt. Dresden, im Auguſt 1826. P. G. Hilſcher'ſche Buchhandlung. Bei Aug uſt Ruͤcker in Berlin ſind erſchienen: Archid für Paſtoralwiſſenſchaft, herausgegeben von Boͤckel, Breccius, Muzel und Spieker. Zweiter Band. Gr. 8. 1 Thlr. 16 Gr. 8 Goͤtter und Heroen der Griechen und Roͤmer nach alten Denkmaͤlern bildlich dargeſtellt auf 47 Tafeln nebſt deren Erklaͤrang. Gr. 4. 4 Thlr. 6 Gr. Gudme, A. C., Handbuch der theoretiſchen und praktiſchen Waſſerbaukunſt. Erſter Band. Mit 17 Kupfern. Gr. 8. 3 Thlr. 8 Gr. Ideler, Handbuch der Chronologie. Erſter Bd. Gr. 8. 3 Thlr. Richter, Dr. G. A., Ausführliche Arzneimittellehre. Er⸗ ſter Band. Gr. 8. 3 Thlr. Roßberger, Dr., Syſtem des gemeinen Civilrechts. 8. 16 Gr. Rudloff, v. (Major im koͤnigl. Kriegsminiſterium), Hand⸗ buch des preuß. Militairrechts, oder Darſtellung der im preuß. Heere beſtehenden Grundfüge über militairiſche Rechts- und Policeiverhaͤltniſſe, Disciplin- und Juſtizver⸗ waltung. Mit Genehmigung Sr. Majeſtät des Königs. Zwei Theile. Gr. 8. 3 Thlr. 16 Gr., auf Schreibpapier 4 Thlr. 8 Gr. Rücker, Auguſt, Auszug aus der Reife des Freiherrn von Minutoli zum Tempel des Jupiter Ammon in der lybiſchen Wuͤſte und nach Oberaͤgypten. Mit einer Karte und 12 Kupfern. Gr. 8. 4 Thlr. Soͤltl, Das Leben des C. J. Caͤſar nach den Quellen bearbeitet. 8. I Thlr. Spieker, Dr. Chr., Lehrbuch der chriſtlichen Religion fuͤr Bärgerfdhulen. Erſter Band. ‚Ss. Io Gr. Sundelin, Dr., Handbuch der ſpeciellen Heilmittellehre. - Zwei Bände. Gr. 8. 4 Thlr. 8 Gr. — —, Handbuch der allgemeinen und fpeciellen Krankheits⸗ diätetik. Gr. 8. 1 Thir. 6 Gr. Urania fuͤr 1827. Soeben ift fertig geworden und wird bis zu Ende dies ſes Monats in allen Buchhandlungen zu erhalten ſein: u rig e n Di . Taſchen buch auf das Jahr 1827. Mit Walter Scott's Bildniß, geſt. von Schwerdge⸗ burth, einem Kupfer zu „Der Paria“, von Michael Beer, gez. von Kolbe, geft. von Rosmaͤsler, und ſechs Charakterbilder, gez. von Opiz und geſt. von Rosmaͤs⸗ ler, Zumpe, Lips, Stoͤber. 16. XX und 524 Seiten. Ausgabe auf feinem engliſchen Druckpapier mit goldenem Schnitte 2 Thlr. 6 Gr., oder 4 Fl. 3 Kr. Rhein. Ausgabe auf dem feinſten Velinpapier in 8., mit den beſten Kupferabdruͤcken und goldenem Schnitte 3 Thlr. 12 Gr., oder 6 Fl. 18 Kr. Rhein. Walter Scott's Bildniß in erleſenen Abdruͤcken in gr. 4. 16 Gr., oder 1 Fl. 12 Kr. Rhein. In hal t: I. Der Dreizehnte. Novelle von Wilhelm Muͤller. II. Jahn der Büßende. Von Wilhelm Blumenhagen. III. Sechs Sonette an Friedrich Graf von Kalckreuth. Von Ludwig Sigismund Ruhl. IV. Nordiſche Freundſchaft. Novelle von L. Kruſe. V. Muſcheln von der Inſel Rügen. 1825. Von Wilhelm Müller. VI. Der Collaborator Liborius. Novelle von Willibald Alexis. VII. Hans Hemling. Romanzen von Guſtav Schwab. VIII. Die arme Margareth. Erzaͤhlung von Johanna Schopenhauer. Von den fruͤhern Jahrgaͤngen der Urania ſind die fuͤr 1815, 1817 — 24 und 1826 noch zu erhalten und es werden dieſe zehn Jahrgaͤnge zuſammengenommen in den ge⸗ wohnlichen Ausgaben für 10 Thlr., oder 18 Fl. Rhein., und in der Ausgabe auf feinem Velinpapier mit den beſten Ku— pferabdrüden zu 15 Thlr., oder 27 Fl. Rh., erlaſſen. Ein: zelne Jahrgaͤnge koſten, ebenfalls im herabgeſetzten Preiſe, 1 Thlr. 8 Gr., oder 2 Fl. 24 Kr. Rhein., und 2 Thlr., oder | 1 Fl. 12 Kr. Rhein. zig iſt eben erſchienen: 3 Fl. 36 Kr. Rh. Die Bildniſſe von Calderon, Shakſpeare Ernſt Schulze, Goͤthe, Tieck, Böttiger, Canova, e koſten in erleſenen Abdruͤcken in gr. 4. jedes 16 Gr., oder Leipzig, d. 1ſten September 1826. F. A. Brockhaus. In der J. C. Hinrich s'ſchen Buchhandlung in Leip— ' Die Staatenſyſteme Europas Amerikas N ſeit dem Jahre 1783, geſchichilich-politiſch dargeſtellt vom k. ſaͤchſ. Hofrathe und Prof. K. H. L. Poͤlitz zu Leipzig. Gr. 8. 83 Bogen. 5 Thlr. 10 Sgr. Von einem europäifhen Staatenſyſteme konnte be: reits ſeit dem Ende des ı5ten Jahrhunderts die Rede ſein, von einem amerikaniſchen aber erſt ſeit dem Zten Sept. 1783, wo im pariſer Frieden Großbritannien ſeine vormali⸗ gen 13 Provinzen in Nordamerika als einen ſelbſtaͤndigen Bundesſtaat anerkannte. Dies war der Anfangspunkt eines, jenſeit des Weltmeers ſich allmaͤlich bildenden, Staatenſy— ſtems, das ſeit der Anerkennung Haitis von Frankreich, Braſiliens von Portugal, ſowie durch die neuen Freiſtaa— ten Colombia, Mexiko, die Provinzen am Plata, Guatemala, Peru, Chile, Paraguay, einen beſtimm⸗ ten politiſchen Charakter und eine neue Stellung gegen Eu: ropa erhalten hat. Die Geſchichte der allmaͤlichen Ausbit— dung und des wechſelſeitigen Einfluſſes dieſer Staatenſyſteme iſt fuͤr unſer Zeitalter wichtig genug, um in einem beſondern Werke durchgefuͤhrt zu werden. Dies geſchieht aus dem ge— ſchichtlich-politiſchen Standpunkte in dem obengenannten Werke. Der erſte Zeitraum hebt an mit der anerkannten Unabhaͤngigkeit und Selbſtaͤndigkeit Nordamerikas und reicht herab bis zur Stiftung des Rheinbundes; der zweite fuͤhrt die Ereigniſſe von da an fort bis zum wiener Congreſſez der dritte umſchließt bie Begebenheiten bis zum Jahr 1826. Das Ganze iſt nach den bekannten politiſchen Grundſaͤtzen und in dem blühenden Style des berühmten Verfaſſers geſchrieben und wird jedem Gebildeten die anziehendſte und belehrendſte Lecture gewaͤhren. — Kaum iſt es vollſtaͤndig erſchienen, als ſchon die geachtetſten kritiſchen Blätter („Leipz. Lit. Zeit.“, „Hall. Lit. Z.“, „Jen. Lit. 3.“, „Blätter f. lit. Unterh.“ ui ſ. w.) ſich beeilten, die Wichtigkeit dieſes Werks anzuer: ennen. 2 un d Drei Theile. 5 Thlr. 8 Gr., oder Anzeige 5 fuͤr Autoren, Ueberſetzer, Buch-, Muſikalien- und Kunſt⸗ haͤndler, Bibliothekare, und alle Literatur- und Buͤcherfreunde. Allgemeine bibliographiſche Zeitung; oder woͤchentliches, vollſtaͤndiges Verzeichniß aller in Deutſchland, der Schweiz, England, Frank— reich, den Niederlanden und Italien herauskommenden neuen Bucher, Muſikalien, Karten und Kunſtſachen. Von dieſem Verzeichniß erſcheinen vom kſten Januar 1827 an woͤchentlich ein bis zwei Bogen in Imperial⸗ octav, elegant und deutlich gedruckt. Jedem Jahrgang fol— gen drei Regiſter, das eine nach den Wiſſenſchaften, das andere nach den 'VBerlagshandlungen, das dritte nach den Autoren geordnet. Das Abonnement iſt halbjaͤhrlich 3 Thlr. Saͤchſ. Beſtellungen darauf nehmen alle Buch⸗ handlungen, Voftämter und Zeitungserpeditio⸗ nen in ganz Deutſchland, Frankreich, Italien, England, der Schweiz, den Niederlanden, Daͤnemark, Schweden und Nußland an. 0 98 0 2 | Für Frankreich erſcheint die allgemeine bibliographiſche Zeitung unter dem beſondern Titel: 1 JOURNAL UNIVERSEL DE LA ; "BIBLIOGRAPHIE. Fauͤr England: 2 UNIVERSAL BIBLIOGRAPHIGAL | \ JOURNAL. Bibliographiſches Inſtitut in Gotha. *Die Redaction hält obiges, ebenso erfreuliche als nützliche Unternehmen ihres und des Beifalls aller Literaturfreunde um so würdiger, da das biblio- graphische Institut bei angemessener Unterstützung den Plan hat, obiger Zeitschrift auch die Biblio- graphie des sämmtlichen übrigen Europa, aller amerikanischen Staaten und des Orients einzuverlei- | ben, wodurch sie sich allmälich zu einem voll- ständigen Repertorium der neuesten Gesammt Li- teratur unsers Erdballs gestalten würde. Einladung zur Praͤnumeration oder Subſcription. Lehrbuch Ko che- oder neueſtes dresdner Kochbuch, - enthaltend eine praktiſche Anleitung zur Bereitung von mehr als 1100 auserleſenen feinen Speiſen, allen Arten Zuckerbaͤckereien, eingemachten und eingeſottenen Fruͤch— ten, Suͤlzen, Geléc's, Saͤften, Salaten, Compots Gefrorenen und verſchiedenen Getraͤnken, nebſt einem, nach den Jahreszeiten eingerichteten Kuͤchen— zettel-Buche, herausgegeben von Georg Konrad Bickelmann, Lehrer der Koch- und Backkunſt zu Dresden. Durchgeſehen und empfohlen von 0 Johann Anton Grimmer und Karl Heinrich Hitzſchold, koͤnigl. ſaͤchſ. Hof-Kuͤchenmeiſter, Friedrich Ignatz Jerſchabeck und Joh. Gottlieb Weld, - koͤnigl. füchf. Hof- Mundköche. Preis 2 Thlr. Dem Verfaſſer, einem in Dresden ruͤhmlichſt bekannten Lehrer der Kochkunſt, war es nicht ſowol darum zu thun, die Anzahl vorhandener Kochbuͤcher noch durch ein neues zu meh— ren; ſondern lediglich der Wunſch ſeiner zahlreichen Schuͤler und Schuͤlerinnen, einen theoretiſch-praktiſchen Leitfaden zu befisen, der fie in den Stand ſetze, auch für die Folge das Erlernte zu behalten und ohne Beiſein des Lehrers richtig anzuwenden, beſtimmte ihn zu der Herausgabe dieſes gruͤnd— lichen, jeder bedeutenden Haushaltung unentbehrlichen Unter— richtsbuchs, das, wie auch die Zeugniſſe der erfahrenften Koch— kuͤnſtler verſichern, alle aͤhnlichen Werke an Vollſtaͤndigkeit wie an praktiſcher Brauchbarkeit weit hinter ſich zuruͤcklaͤßt. Dies gilt ebenſowol von der Bereitung der gewöhnlichen bürgers lichen Koſt, wie von der Anlettung zur Fertigung von Bäckereien, kalten und warmen Paſteten, Aſpies, Gelses, Crômes, Ger frorenem und eingemachten Fruͤchten, die noch nirgend ſo ge— nau, faßlich und einfach, in klarer lichtvoller Anordnung der Gegenſtaͤnde geliefert worden iſt. Um dieſem, mit ſo ſeltenem Fleiße und Gruͤndlichkeit gearbeiteten Lehrbuche der wahren Koͤchkunſt den verdienten Beifall zu verſchaffen, begnuͤgen wir uns, hier nur kuͤrzlich deſſen Inhalt anzuzeigen. t Es umfaßt naͤmlich in nachbemerkten 22 Abtheilungen, nebſt einem nach den Jahreszeiten eingerichteten Kuͤchenzektel— Verzeichniß 1145 Recepte, als: ıfte Abtheilung: Bon Bouil— lon und Saucen. 2te Abtheilung: Von Gemuͤſen. Zte Ab: theilung: Von Suppen. ite Abtheilung: Von allen Fargen oder Füllen. ste Abtheilung: Vom Rindfleiſch. öte Abthei— lung: Vom Kalbfleiſch. 7te Abtheilung: Vom Schoͤpſenfleiſch. ste Abtheilung: Vom Schweinfleiſch. gte Abtheilung: Von allerhand zahmen und wilden Federvieh. Tote‘ Abtheilung: Vom Wildpret. krte Abtheilung: Von Fiſchen, Krebſen, Froſchen, Schildkroͤten und Schnecken. rate Abtheilung: Von kalten und warmen Paſteten. 13te Abtheilung: Von Schuͤſſelpaſteten, kleinen Paſtetchen und ausgebackenen Sachen. Igte Abtheilung: Von Gratins, Granaten, Timbalen und Wuͤrſten. ı5te Abtheilung: Von kalten Sachen, als Roula— den, Suͤlzen, Preßkopf, Sachen a la Doube, Aspics und Roties. ı6re Abtheilung: Von Geldes, Blanc-mangers und Crömes. Tete Abtheilung: Von Mehlſpeiſen, Omelets und Kloͤſern. 18te Abtheilung: Von Baͤckereien. 19 te Ab— theilung: Von Conditorſachen und Gefrorenen. 2ofte Abthei— lung: Von eingemachten und eingelegten Fruͤchten und Gars tengewaͤchſen. 21ſte Abtheilung: Von Compots und Sallat. 22ſte Abtheilung: Von warmen und kalten Getraͤnken. 1 Um die Anſchaffung dieſes jeder Haushaltung fo nuͤtzlichen Werkes zu erleichtern, iſt der Praͤnumerationspreis für daſ— ſelbe zu 1 Thlr. 8 Gr. angeſetzt worden und dauert ſolcher bis Ende November, worauf dann der obenſtehende Laden— preis von 2 Thlr. unwiderruflich eintritt. Praͤnumerantenſammler, die ſich direct an uns wenden, erhalten auf 6 Exemplare das 7te frei. Dresden, im Auguſt, 1826. P. G. Hilſcher'ſche Buchhandlung. To be published in weeckly numbers royal gvo. THE BRETT S3EEl a GEHE ZRrONN ST. GC UK; CONTAINING: I. Reviews and Analysis ofall new, intere- s ting and important productions of Bri- tish Literature. Partly original, but mostly compiled from the Quarterly Review — Edinburgh Re- view — Monthly Magazine — New Monthly Magazi- ne — London literary Gazette — Universal Review — Westminster Review — News of Literature — Black- wood’s Magazine — Farmers Magazine — Loudon’s Gardeners Magazine — Oriental Herald — Gentleman’s Magazine — European Magazine —. Monthly Censor — New Edinburgh Magazine — Colonial Journal — London Magazine — British Critic — Sommersethouse Gazette etc, etc. etc, II. Interesting Extracts from tlie London and Country Newspapers and Pamphlets on all important Questions of tlie Day. \ III. State of the British Markets — Annual Parliamen- tary Accounts of the Trade and Navigation of Great- Britain, Ireland and the Colonies, IV. Original Communications on British Interests, Commerce, Industry, History, Biography, Topogra- pay etc., on Men and Manners; en Inventions and mprovements in the technical Department eto. Jetzt, wo die Bekanntſchaft mit der engliſchen Sprache in Deutſchland nicht mehr zu den Seltenheiten gehört, fon: dern bei jedem Gebildeten geſucht wird, iſt es an der Zeit ihren Freunden und denen der engliſchen Literatur ein wohl— feiles und zugleich genuͤgendes Mittel in die Hand zu geben, die neueſten Fortſchritte der letztern zu verfolgen und ſich mit allen ihren intereſſantern Erſcheinungen vertraut zu machen. The British Chronicle ſoll das Leſen aller andern engli⸗ ſchen kritiſchen Zeitſchriften entbehrlich machen und für eine ganz unbedeutende Ausgabe, unverſtuͤmmelt und in der Urſpra⸗ che, den Kern alles Deſſen wiedergeben, das ſich zu verſchaf⸗ fen man bisher, bei der Theurung engl. Journale, jahrlich eine mehr als hundertfache Summe bedurfte. Auch wird man da, wo die engl. Zeitſchriften auf dem langſamen Wege des Buchhandels bezogen werden, ihre wichtigſten Artikel im „British Chronicle“ immer weit eher zu leſen bekommen als die Originale ſelbſt, weil wir dieſe, ſogleich nach ihrem Erſcheinen, durch die Brief poſt zugefendet erhalten. THE BRITISH CHRONICLE erſcheint in woͤchent⸗ lichen Heften, im groͤßten Octav, ſchoͤn und deutlich auf engliſches Velin gedruckt. Den Preis ſtellen wir fuͤr die erſten 400 Abonnenten halbjährig auf nur Zwei Thaler Saͤchſiſchz für fpätere Theilnehmer erhöht er ſich aber auf das Doppelte. Die Erſcheinung beginnt, ſobald ſich die erſten 400 Theilnehmer bei uns angemeldet haben. Alle, welche die baldige Förderung dieſes Unter: nehmens wuͤnſchen, bitten wir deshalb, mit ihren Beſtellun— gen — entweder direct bei uns — oder bei irgend einer kei Buchhandlung oder Zeitungserpedition nicht zu zoͤgern. Gotha, Ende Auguſt 1826. Bibliographiſches Inſtitut. l Soeben iſt bei mir erſchienen und in allen Buchhandlun— gen zu erhalten: Zeitgenoſſen, Biographien und Charakteriſtiken. Neue Reihe. Nr. XX. (Der geſammten Folge Nr. XLIV.) Redigirt unter Verantwortlichkeit der Verlagshand— lung. Gr. 8. 121 Bogen. Geh. Auf gutem Druckpapier 1 Thlr., auf feinem Schreibpapier 1 Thlr. 12 Gr. Inhalt dieſes Heftes: Johann Daniel Falk. — Friedrich Chriſtian Schloſſer (Selbſt— biographie). — Jaques Louis David. — Johann Baptiſt Belzoni. — Olaus Gerhard Tychſen. Von Anton Theo— dor Hartmann. x Die erſte Reihe der Zeitgenoffen in ſechs Bänden, oder Heft I— XXIV, koſtet auf Druckpapier im herabgeſetzten Preiſe anſtatt 24 Thlr. nur 16 Thlr. und auf Schreidpapier anftatt 36 Thlr. nur 24 Thlr. Das 24fte Heft iſt zum Theil mit einem genauen Regiſter gefuͤllt. Einzelne Hefte, ſowol von der erſten als neuen Reihe koſten auf Druckpapier 1 Thlr., auf Schreibpapier 1 Thlr. 12 Gr. Leipzig, d. ıftlen September 1826. F. A. Brockhaus. Neue intereſſante Verlagsartikel. Soeben ſind erſchienen und verſandt: Lebewohl! Roman nach dem Franzoͤſiſchen der Da— men Marie d' Heures und Renée Roger, frei bear— beitet von L. Kruſe. 8. Drei Theile. 3 Thlr. 7 f Kruſe, L., Die Wüfte in Paris. Novelle nach dem Franz. frei bearbeitet. 8. 12 '. Der Damenerzaͤhler, von P. J. Charrin. Ueber- ſetzt von L. Hermann. 16. Drei Theile. Geh. 2 Thlr. 4 e G., Bella und Beate. Eine Geſchichte. 8. 21 Gr. 5 4 Praktiſches Rechenbuch fuͤr Banquiers, Kauf— leute, Fabrikanten und zum Selbſtunterricht der ſich “ der Handlung widmenden Jugend; von J. L. Elze, Lehrer der Rechenkunſt und Handlungswiſſenſchaften. Zwei Theile. Zweite ſorgfaͤltig verbeſſerte und ver— mehrte Auflage. Zweiter Theil 1 Thlr. 4 Gr. (2 Fl. 6 Kr.), auf Schreibpap. 1 Thlr. 16 Gr. Beide Theile compl. 2 Thlr. 5 Das Artillerie- und Armefuhrweſen in ſeinem ganzen Umfange ſowol — im Frieden wie im Kriege. Von Seyfert von Tennecker. Leipzig, F. A. Brockhaus. 1826. Gr. 8. 163 Bogen auf Druckpapier. 1 Thlr. 4 Gr. So zahlreich auch die militairiſche Literatur iſt, ſo fehlte doch noch gänzlich ein Werk über das Artillerie- und Armee fuhrweſen, einem ſo wichtigen Zweig der Armeen. Der Verf. obiger Schrift, als praktiſcher Pferdekenner, Pferdearzt und Reiter allgemein geachtet und als Schriftſteller ruͤhmlichſt bekannt, der uͤber 20 Jahre Commandant des Artillerie- und Armeefuhrweſens war, den Train der koͤnigl. ſaͤchſ. Armee neu organiſirte und von 1805 an faſt alle Campagnen mit demſelben mitmachte, hat dieſe Luͤcke ausgefüllt, und feine zahlreichen und vieljaͤhrigen Beobachtungen und Erfahrungen hieruͤber in obiger Schrift mitgetheilt, auf die wir alle Mi: litairs aufmerkſam machen. N Poppe, Dr. J. H. M., Handbuch der Experimental— phyſik. Vornehmlich für Univerſitaͤten, Gymnaſien und andere gelehrte Anſtalten, nach den neueſten Entdeckungen bearbeitet. Mit ſechs Kupfertafeln. Zweite faſt durchgehends umgearbeitete, ſehr verbefß ſerte und vermehrte Auflage. Kl. 8. Hanover, im Verlage der Helwing'ſchen Hofbuchhandlung. 1 Thlr. 8 Gr. Dieſe ſoeben erſchienene zweite Ausgabe kann mit um fo größerm Recht vielſeitigen Beifall erwarten, als die zahl⸗ reichen und wichtigen Entdeckungen, welche die Phyſik in den neueſten Jahren, beſonders in den Lehren des Elektromagne— tismus, des Termomagnetismus, der Elektrochemie, der Lichtpolaritaͤt u. ſ. w. erhalten, gehoͤrigen Orts eingeſchal⸗ tet, das Werk überhanpt ſehr vervollſtaͤndigt worden. Die Lehren von der Bewegung, der Optik, der Elektricitaͤt u. ſ. w. ſind durch gute Zeichnungen erlaͤutert, und entſpricht dieſes Handbuch insbeſondere durch die Wahl der darin angefuͤhr— ten leicht anzuſtellenden inſtructiven Experimente nicht weni⸗ ger ſeinem Zweck, als durch den an ſich ſchon uͤberaus billigen, einer Vermehrung von vier Bogen u. ſ. w. ohngeachtet uns erhoͤheten Preis. Literariſcher Anzeiger. (Zu den in der Buchhandlung von F. A. Brockhaus in Leipzig erſcheinenden Zeitſchriften.) — Nr. XXIX. 1826. Dieſer Literariſche Anzeiger wird den Blättern für literariſche Unterhaltung, der Iſis und den Kritiſchen Annalen der ß 4 8 M edicin beigelegt oder beigeheftet, und betragen die Inſertionsgebuͤhren für die Zeile 2 Gr. Converſations-Lexikon. Die letzte Abtheilung oder die 7te und Ste Lie⸗ ferung der Neuen Folge des Converſations-Lexikons iſt ſoeben erſchienen und an alle Buchhandlungen verſandt worden. Bei dieſem Anlaß, und da nun der Fall ein— getreten iſt, daß alle zwoͤlf Baͤnde vollſtaͤndig zu erhalten ſind, erlaubt ſich der unterzeichnete Verleger nochmals auf das ganze Werk aufmerkſam zu machen und zu bemerken, daß nachſtehende Ausgaben durch alle ſolide Buchhandlungen zu den beigeſetzten Preiſen zu beziehen ſind: Auf Druckpapier in ord. 8. 12 Baͤnde. 17 Thlr. 4 Gr., oder 30 Fl. 54 Kr. Rhein. (Einzeln Bd. I—X. 12 Thlr. 12 Gr., oder 22 Fl. 30 Kr. Rhein. Bd. XI, XII. 4 Thlr. 16 Gr., oder 8 Fl. 24 Kr. Rhein.) 8 Auf weiß Med.⸗Druckp. in gr. 8. 12 Baͤnde. 29 Thlr. 12 Gr., oder 53 Fl. 6 Kr. (Einzeln Bd 1— X. 22 Thlr., oder 39 Fl. 36 Kr. Bd. XI, XII. 7 Thlr. 12 Gr., oder 13 Fl. 30 Kr.) Auf fein berl. Med.-Druckp. in gr. 8. 12 Baͤnde. 37 Thlr., oder 66 Fl. 36 Kr. (Einzeln Bd. I- X. 28 Thlr., oder 50 Fl. 24 Kr. Bd. XI, XII. 9 Thl., oder 16 Fl. 12 Kr.) Auf fein franz. Med.⸗Velinp. in gr. 8. 12 Bände. 57 Thlr., oder 102 Fl. 36 Kr. (Einzeln Bd. I—X. 45 Thlr., oder 81 Fl. Bd. XI, XII. 12 Thlr., oder 21 Fl. 36 Kr.) Privatperſonen, die ſich mit ihren Beſtekungen di— rect an den Verleger wenden, erhalten auf 6 Ex. das 7te frei, oder koͤnnen, wenn ſie verſchiedene Ausgaben waͤhlen, bei einem Betrage von wenigſtens 85 Thalern Ein Siebentel davon als Rabatt in Abzug bringen. Leipzig, d. 15ten Sept. 1826. F. A. Brockhaus. Freunde der Natur, beſonders der erhabenen der Schweiz, gebildete Leſer, welche den Verfaſſer von „Wahl und Füh: rung“ ſchaͤtzen, werden aufmerkſam gemacht auf ein in Kur⸗ zem erſcheinendes Werk dieſes Verfaſſers: „Zeichnungen nach der Natur, geſammelt auf einer Schweizerreiſe.“ Neue Schrift fuͤr Aerzte. S. Hahnemanni materia medica pura, sive doctrina de medicamentorum ellectibus in cor- pore humano sano observatis e germanico in latinum conversa conjunetis studiis Dr. E. Stapf, Dr. G. Gross et E. G. a Brunnow. To- mus primus. Gr. 8. 2 Thlr. 18 Gr. Dieſe Schrift iſt in allen namhaften Buchhandlungen zu erhalten von der Arnold'ſchen Buchhandlung in Dresden und Leipzig. Bei R. Landgraf in Nordhauſen iſt erſchienen: Kleine Schriften, geologiſch- hiſtoriſch- topo— graphiſch - antiquariſch- etymologtſchen Inhalts, von J. G. J. Ballenſtedt. Zwei Theile. 8. Preis 1 Thlr. 294 Sgr., 1 Thlr. 18 Gr., oder 3 Fl. 6 Kr. Rh. Den Leſern der Ballenſtedt'ſchen Schriften — und wer hätte wol nicht „Urwelt“, „Vorwelt“ und „Neue Welt“, ge— leſen? — iſt es hinlaͤnglich bekannt, wie mannichfache und jeden denkenden Geiſt anziehende Gegenſtaͤnde der Verfaſſer fuͤr ſeine Unterſuchungen waͤhlt, wie gluͤcklich er auch das Dunkelſte aufzuhellen weiß und wie freimuͤthig und Jedem verſtaͤndlich er ſich überall ausſpricht! Eine große Mannich⸗ faltigkeit intereffanter Gegenftände aus dem Gebiete der Welt und Menſenenkunde, der vaterlaͤndiſchen Geſchichte und Als terthuͤmer, der urweltlichen Geſchichte und Geologie, der Sprachforſchungen und Etymologie, einen Reichthum neuer Aufklaͤrungen in lichtvoller Sprache, werden die Leſer der größern Werke des Verfaſſers gleichfalls in dieſer ihnen jetzt dargebotenen Sammlung ſeiner kleinern Schriften ent⸗ gegennehmen, und ſich auch hier ebenſo lehrreich als ange— nehm unterhalten finden. — — Soeben iſt fertig geworden und durch alle Buchhandlun⸗ gen und Poſtaͤmter zu beziehen: Iſis, oder Eneyklopaͤdiſche Zeitſchrift. Herausgegeben von Oken. Jahrgang 1826. Achtes und neuntes Heft. Mit 2 Kupfern. Gr. 4. Preis des Jahr— gangs von zwölf Heften von 150 Bogen auf Drucks pap. mit vielen Kupfern 8 Thlr. Die fruͤhern Jahrgaͤnge dieſer Zeitſchrift find zu folgen— den herabgeſetzten Preiſen zu erhalten: Jahrgang 1817 — 22. Gr. 4. Ladenpreis 46 Thlr. Jetzt 24 Thlr. (Einzeln koſten: 1812, 6 Thlr.; 1818—22, ſowie 1823 und 1824, à 8 Thlr.) Leipzig, d. 1ꝛten September 1826. F. A. Brockhaus. In der J. C. Hinrich s'ſchen Buchhandlung in Leip⸗ zig iſt ſoeben erſchienen: Dr. und Prof. C. G. D. Stein's CCCCVVVVVCCVVV oder Abriß der mathematiſchen, phyſiſchen und beſon— ders politiſchen Erdkunde nach den neueſten Beſtim— mungen fuͤr Gymnaſien und Schulen. Mit einer neuen Weltkarte. Funfzehnte rechtmaͤßige verb. und verm. Aufl. Gr. 8. 25 Bog. 16 Gr. Auch diefe ı5te Auflage iſt durchaus verbeſſert, nach dem dem diesjaͤhrigen Zuſtande eingerichtet und mit einer neuen, von Streit und Leutemann bearbeiteten Weltcharte vers ſchoͤnert worden. — Unter dem Titel: „Handbuch der neue— ſten Geographie“, 1826, ift in Wien bei Schraͤmbl ein ſchlech— ter Nachdruck der 13ten Auflage von 1823 fertig geworden. Da der Nachdrucker durch das wiener Druckprivilegium der ıgten Auflage behindert wurde, das Werk fo fortzudrucken, fo wurde die außereuropäifche Geographie dem Cannabich entwendet und dieſes Mixtum compos. zu 1 Thlr. 8 Gr. (in Wien zu 1 Fl. 40 Kr. Conv.⸗M.) verkauft, waͤhrend unſer Original in Wien bei Wallishauſſer zu 48 Kr. Conv.⸗M, und Stein's „Handbuch der Geographie und Statiſtik“, ste Ori ginalauflage, drei Bände von 167 Bogen, compl. zu 5 Thlr. 8 Gr. in allen Buchhandlungen zu finden iſt. Staͤudlin, Dr. C. F., Geſchichte der Vorſtellungen und Lehren von der Freundſchaft. Kl. 8. Hano— ver, im Verlage der Helwing'ſchen Hofbuchhandlung. 12 Gr. Der ehrwuͤrdige Verfaſſer, der in demſelben Verlage vor Kurzem eine Geſchichte der Moralphiloſophie herausgab, er: freut jetzt das gelehrte Publicum mit dieſer Monographie der Lehren und Vorſtellungen voa der Freundſchaft. Er führt hiſtoriſch das Bild aus, welches ſich alle Voͤlker, Hebraͤer, Griechen und Roͤmer, ſowie auch die Denker des Mittelal— ters in der neuern Zeit von der Freundſchaft machten. Die Kritik der verſchiedenen Vorſtellungen, die ſich in den Schrif— ten über dieſen Gegenſtand finden, beurkundet den gewandten und redlichen Forſcher. Das Buͤchlein, die letzte Arbeit des Verfaſſers, noch mit wenigen Zuſaͤtzen zu demſelben beſchaͤf— tigt, ſchied er zu dem Lande der Vaͤter, beweint von dem Vaterlande und der Wiſſenſchaft. In allen Buchhandlungen iſt ſoeben angekommen: Deutſcher Regentenalmanach. Zweiter Jahrgang auf das Jahr 1827. Hiſtoriſch-biographiſche Galerie der jetzt regierenden hohen Haͤupter. Herausgegeben von B. F. Voigt. Mit acht Portraits. Etuis und Goldſchnitt. Preis 2 Thlr. Prachtaus— gabe auf engl. Papier in weißem Atlas 3 Thlr. Dieſer zweite Jahrgang enthaͤlt die Lebens- und Regen— tengeſchichten von: 1) Wilhelm Friedrich I., König der Nieder: lande, als Herzog von Luxemburg. 2) Ludwig I., Großherzog von Heſſen. 3) Friedrich Franz, Großherzog von Mecklenburg⸗ Schwerin. 4) Georg, Großherzog von Mecklenburg-Strelitz. 5) Karl Auguſt, Großherzog von Sachſen-Weimar⸗Eiſenach. 6) Ernſt, Herzog von Sachſen-Koburg- Saalfeld. 7) Bernhard Erich Freund, Herzog von Sachſen-Meiningen. 8) Friedrich, Her— zog von Sachſen-Hildburghauſen. Zugleich find die ſehr ge— troffenen Portraits ſaͤmmtlicher genannten hohen Perſonen beigefügt, und vorzuͤgliche Abdruͤcke davon find in Quart A 8 Gr., oder 36 Kr. Rh., auch einzeln zu haben. Beitraͤge haben geliefert: die Herren von Kampen in Leiden, S. C. Baur in In ſehr elegantem Einband, Darmſtadt, Profeſſor und Bibliothekar Dr. Schroͤter in Roſtock, Hofrath Reinicke in Neuſtrelitz, Praͤſident Weyland in Weimar, erſter Hofprediger und Profeſſor Dr. Genßler in Koburg, Hofprediger Emmerich in Meiningen, Generalſu⸗ perintendent Genßler in Hildburghauſen. Vaterlandsfreunde, beſonders ſolche, welche ſich mit dem Studium der neueſten deutſchen Staatengeſchichte, Statiſtik, Geſetzgebung ꝛc. abgeben, koͤnnen ſchwerlich eine intereſſantere Lecture waͤhlen, als dieſen meiſt aus officiellen Quellen geſchoͤpften und nur aus einzelnen Originalarbeiten muͤh— ſam zufammengefegten Almanach, deſſen erſter Jahrgang (ſiehe Beck's Repertor., 1824, II, 2) ſich des Lobes erfreute, „daß die mitgetheilten Biographien weder ein Beſtreben zu ſchmeicheln noch ein entgegengeſetztes verriethen.“ Der Hess ausgeber begnuͤgt ſich, nichts zu wollen, als die deutſche Mit welt durch gerechte Wuͤrdigung einer richtigen Kenntniß des Lebens und Wirkens ihrer erlauchten Herrſcher näher zu brims gen, dadurch fo manchem ausgeſtreuten Irrthum und Vorurs theil zu begegnen und fo das Seinige zur Belebung und Kräfs tigung der Treue und Liebe beizutragen, in der die vaterlaͤn⸗ diſche Geſchichte ſeit Jahrhunderten geglänzt- hat. Bei R. Landgraf in Nordhauſen iſt erſchienen: f Stammbudsauffäße aus den vorzuͤglichſten Dichtern geſammelt. Vker Sammlungen. 12. Broſch. Preis jeder Samm— lung 74 Sgr., 6 Gr., 27 Kr. Rh., alle vier Samm⸗ lungen 1 Thlr., 1 Fl. 48 Kr. Rh. Erſte Sammlung, zweite Auflage, enthaͤlt 280 deutſche, 100 franzoͤſiſche, und 50 italieniſche Aufſaͤtze in Poeſie und Proſa. — Zweite Sammlung, zweite Auflage, enthält Zoo deutſche, 50 franzoͤſiſche und 50 lateiniſche Aufſaͤtze in Poeſte und Proſa. — Dritte Sammlung enthält 280 deulſche, 80 engliſche, 50 franzoͤſiſche und 30 lateiniſche Auffäge in Poefie und Proſa. — Vierte Sammlung enthält 200 deutſche, go lateiniſche, 50 franzoͤſiſche, 30 engliſche und 30 griechiſche Auffäge in Poeſie und Proſa. — Dieſe Aufſaͤtze, eine Aus⸗ leſe des Beſten, was die beruͤhmteſten Dichter und Proſaiſten uns gaben, bieten in ihrem reichhaltigen Inhalt Alles dar, was an Ernſt und Scherz für den Gebrauch zu Stammbuchs— aufſaͤtzen je Schoͤnes zuſammengeſtellt wurde. Folgende Verlagsbücher von J. D. Sanerlaͤnder in Frankfurt a. M. ſind ſoeben erſchienen und durch alle Buchhandlungen zu beziehen: Bandello's Novellen. Aus dem Italieniſchen uͤberſetzt. Drei Theile. Zweite vermehrte Auflage. 8. 3 Thlr. Blaud, F., Neue Unterſuchungen uͤber den Croup, oder die Laryngo-tracheitis Aus dem Franzöoͤſiſchen uͤberſetzt, mit Zuſätzen, Anmerkungen und einer literariſchen Skizze dieſer Krankheit begleitet von Dr. A. Clemens. Gr. 8. 2 Thlr. 8 Gr. Friedleben, Dr. Th., Lehrbuch der Chronologie, oder Zeitrechnung und Kalenderweſen ehemaliger und jetziger Voͤlker, in Zuſammenſtellung mit der chriſtlichen Zeitrech⸗ nung. Populair durchgefuͤhrt fuͤr Liebhaber der Geſchichte, der Rechenkunſt und des Kalenderweſens. 8. 1 Thlr 4 Gr. Krämer, J. G. W., Geometriſche Uebungen. Ein Aus⸗ zug aus Thilo's Sammlung geometriſcher Aufgaben und Lehrſaͤtze. Als Leitfaden für Schüler bearbeitet. Mit zwei Steintafeln. 8. 12 Gr. Scott, Wart er, Werke. Supplementbaͤndchen zu ſaͤmmt⸗ lichen Ausgaben, enthaltend: „Halidon Höhe.” Drama in zwei Akten. 16. Geh. 6 Gr. Wilbrand, J. B., Erläuterung der Lehre vom Kreislaufe in den mit Blut verſehenen Thieren, nebſt weiterer Nach⸗ weiſung, daß eine Bluteirculation weder in der Beobach— tung noch wiſſenſchaftlich begruͤndet iſt, und ſich mit dem ſonſtigen Verhalten der Natur nicht vereinigen laͤßt. 8. 16 Gr. Wild, C. A. (Pharmaceutiker), Praktiſcher Univerfalrathe geber für den Bürger und Landmann. Magazin oͤkonomiſch⸗ techniſcher Erfahrungen. Enthaltend: Präparate der prak⸗ tiſchen Fabriken, Haushaltungs-, Geſundheits- und Ge werbskunde, Gegenſtaͤnde der Kunſt, des Luxus und des Handels. Geſtuͤtzt auf chemiſch-phyſiſche Gründe, und zum allgemeinen Nutzen und zur Unterhaltung herausgegeben. Dritte durchaus umgearbeitete, verbeſſerte und mit 500 neuen Recepten vermehrte Auflage. Zwei Theile. Mit vier Kupfertafeln. Geh. 1 Thlr. Taſchenbuch, Rheiniſches, auf das Jahr 1827. Heraus: gegeben von Dr. Adrian. In ordinairem Einband 1 Thlr. 16 Gr. In Pariſerband 2 Thlr. 12 Gr. In Maroquins etuis mit ausgemalten Decken 4 Thlr. Neue ſchoͤngeiſtige Schriften, Weisflog, C., Phantaſieſtücke und Hiſto— rien. Tier und Ster Baud 8. Velinp. 3 Thlr. 3 Gr. | Die erften ſechs Bände koſten 8 Thlr. 21 Gr., folglich alle acht Bände 12 Thlr. Zur Unterdruͤckung eines angekündigten Nachdrucks aber wollen wir alle acht Baͤnde bis Ende dieſes Jahres für 9 Thlr. ablaſſen, wofuͤr ſoſche durch alle namhafte | Buchhandlungen von uns zu erhalten find. Bronikowski, A., Hippolyt Boratynski. 0 1 3ter und Ater (letzter) Band. 8. Velinp. 3 Thlr. 0 12 Gr. ö k Die zwei erſten Bände koſten 3 Thlr., mithin alle vier Bände 6 Thlr. 12 Gr., wofuͤr ſolche durch alle Buchhandlun⸗ gen von uns zu bekommen ſind. Dramatiſches Vergißmeinnicht, aus den Gaͤr— ten des Auslandes nach Deutſchland verpflanzt von Th. Hell. Viertes Baͤndchen, enthaͤlt: Die Bene— ſizvorſtellung, Luſtſpiel, und: Maria, Schauſpiel. 8. Br. 1 Thlr. Die drei erſten koſten 3 Thlr. und find durch alle Buch⸗ h handlungen zu bekommen. 0 Dresden und Leipzi „ im Auguſt 1826. Arnold'ſche Buchhandlung. { Reiseschilderungen, 1 Flucht abenteuer 0 und it RA o bi n s o n S „ a g e n 1 zur " Stärkung und Richtung des jugendlichen Muthes. Von . Friedrich Butens chö n, 1 Ausgabe Nr. I, mit illum. Kupfern, gebunden in ele- his gantem Umschlag, 2Fl. 24 Kr. Rhein., ; oder 1 Thlr. 8 Gr. Sächs. ik Nr. II, mit schwarzen Rupfern, geb., 1 Fl. ut 54 Rr. Rh, oder 1 Thlr. 4Gr. Sachs. di Nr. III, ohne Kupfer, roh, 1 Fl. 30 Kr. Rh., s oder 1 Thlr. Sächs. st nun erschienen und durch alle Buchandlungen zu 0 laben. | Wie die Jugend überhaupt am lebhaftesten von der Natur und ihren Erscheinungen ergriffen wird, so wird | dem jugendlichen Sinne auch immer jedes Ereigniss um so interessanter sein, je mehr sich dasselbe in den freien Räumen ungekünstelter, ja sogar wilder Natur bewegt, und, was unter den Schranken des beengten und beengenden Culturlebens als unübersteigbares Hin- derniss den Geist beugt, seine Kraft zu dumpfem Schlummer oder höchstens willenlosem Schicken in das Unabänderliche herniederdrückt, das gewinnt in jener Sphäre unter dem grössten Widerstande, in dem Tarkentan Rampfe, selbst mit zerstörenden Elementen dennoch einen zauberhaften, Herz und Geist erheben- den Reiz für den züstigen gesunden Knaben, für den heranreifenden Jüngling. Unfehlbar ist also nichts geeigneter, dem aufkeimenden Geiste den Schwung und die Kraft zu geben, mit denen er das spätere ernstere Leben richtig erfassen, seine Beschwerden tragen und bekäm- pfen lernen kann, ohne frohen Muth und heitern Sinn aufzuopfern, welche allein nur der fruchtbare Boden für wahre Tugend sein können, als das Bekanntwer- den mit solchen Begebenheiten und Kraftäusserungen, und schwerlich möchte ein grösseres Verdienst um die Menschheit zu erlangen sein, als eine mit gewissenhaf- ter Abwiegung Dessen, was frommen kann, oder scha- den möchte, durch ein so reiches Mass eigner Erfah- zung gesichtete Erzählung und Darstellung derselben, wie wir sie von dem berühmten Hin. Verfasser so zu- versichtlich erwarten dürfen. August Osswald’s Buchhandlung in Heidelberg und Speier. Bei A. Rücker in Berlin erſchienen folgende Werke: Allotrien. Von C. H. M. Jeder. 8. 1 Thlr. 12 Gr. Ehrenberg. Zur Gedaͤchtnißfeier der Entſchlafenen. 8. 1 Thlr. 8 Gr. Piquedame. Briefe, gefunden im Irrenhauſe. Aus dem Schwediſchen. 8. Broſchirt. 1 Thlr. Seldt, Amalia v., Briefſteller für Frauen. 8. Broſch. 1 Thlr. — — Erzaͤhlungen. 8. 1 Thlr. Tromlitz, A. v., Die Douglas. Hiſtoriſch-roman— tiſches Schauſpiel in fuͤnf Akten mit Geſang und Choͤren. 8. Broſchirt. 1 Thlr. Bei R. Landgraf in Nordhau ſen iſt erſchienen: Die griechiſche Revolution, ihr Urſprung und Fortſchritt. Von Edward Blacquière. Aus dem Engliſchen von W. von Zimmermann. 16 Bogen. Gr. 8. Preis 264 Sgr., 21 Gr. Im Literatur⸗Comptoir in Altenburg find ſo⸗ eben erſchienen und in allen Buchhandlungen zu haben: Enoyklopaͤdiſches Woͤrterbuch der Wiſſenſchaften, Kuͤnſte und Gewerbe, bearbeitet von mehr als einhundert Gelehrten, und herausgegeben von H. A. Pierer. Sechster Band. Erſte und zweite Abtheilung (Credo bis Eliwager). Preis einer Abtheilung im größten Lexikonformat auf Druckpapier 1 Thlr., auf Schreibpapier 1 Thlr. 8 Gr. Von dieſem Werke, welches gleichmaͤßig raſch fortſchrei⸗ tet, erſcheinen noch neun Baͤnde. Es iſt ein Nachſchlage— buch für Gebildete jedes Standes, und erhält man darin über jeden bemerkungswerthen Gegenſtand des menſch-⸗ lichen Wiſſens eine bündige und ſichere Auskunft. Keine der bis jetzt beſtehenden Encyklopaͤdien iſt, wie dieſe, darauf an: gelegt worden, das Geſammtgebiet des menſchlichen Wiſſens ſo umfaſſend darzuſtellen, ſich aber dabei auf das Weſentliche zu beſchraͤnken, und die Artikel ſo in gegenſeitiger Beziehung zu liefern, daß ſie blos eine Zuſammenſtellung mit den ihnen verwandten beduͤrfen, um uͤber Alles eine vollſtaͤndige Belehrung zu ertheilen. Der ſtarke Abſatz, den ſich dieſes Werk zu erfreuen hat, ſpricht ebenfalls fuͤr den Werth die— ſes Unternehmens, ſowie ſich auch bereits uͤber die anerkannte Gediegenheit deſſelben die beſten Zeitſchriften guͤnſtig ausſpra⸗ chen. Mit dem Jahre 1839 wird das Ganze beendigt ſein. Der folgende ſiebente Band erſcheint binnen Kurzem, und wird fchon bis G reichen. (Sammler erhalten auf 5 Exemplare das öte frei.) W. Herſchel's faͤmmtliche Schriften. Erſter Band: Ueber den Bau des Himmels. Gr. 8. Mit zehn Kupfertafeln. ſind ſoeben erſchienen und in allen Buchhandlungen fuͤr 4 Thlr. 12 Gr. zu haben. Dresden und Leipzig, im Auguſt 1826. Arnold'ſche Buchhandlung. Durch alle Buchhandlungen und Poſtaͤmter iſt zu bes ziehen: Blaͤtter fuͤr literariſche Unterhaltung Redigirt unter Verantwortlichkeit der Verlagshandlung. Jahrgang 1826. Monat September, oder Nr. 51—75. Gr. 4. Auf gutem weißen Druckpapier. Preis des halben Jahrgangs von 150 Nummern 5 Thlr. Leipzig, d. 1öten September 1826. - F. A. Brockhaus. Bei R. Landgraf in Nordhauſen iſt erſchienen: Novellen von Arno. Erſter Band. 8. Preis 1 Thlr., oder 1 Fl. 48 Kr. Rhein. 5 Die Brautwerbung von R. von Helmhorſt. Drei Baͤnde. 8. Preis 2 Thlr. 15 Sgr., 2 Thlr. 12 Gr., 4 Fl. 30 Kr. Rh. Von Lamberg, M. J., Graf von, Geſchichte des Koͤnig— reichs England von Caſſiavellanus, 55 Jahr vor Chriſti Geburt, bis zur Regentſchaft Koͤnig Georgs IV., den Eten Februar 4814, iſt ſoeben der zweite Band erſchienen und ſowol an die zahl⸗ reihen Subſcribenten als auch an alle Buchhandlungen ver: ſandt worden. Der dritte und letzte Band wird im Novem— ber d. J. ausgegeben. Exemplare dieſes gediegenen Werks ſind fortwaͤhrend in allen Buchhandlungen um den Ladenpreis von 6 Thlr., oder 10 Fl. 48 Kr. Rhein,, für alle drei Bände, zu haben. Bamberg, d. ıften September 1826. J. C. Dreſch. Soeben ist versandt worden: 4 “ STIELER’S HANDATLAS. Dritte Süpplex mentlieferung. Subscriptionspreis 1 Thlr. 12 Gr., oder 2 Fl. 42 Kr. Rhein. Diese Lieferung enthalt: Nr. 14d. Südliches Frank- reich und nördliches Spanien. 34b. Neapel und Sizi- lien mit Malta. — 55b Ungarn. — 37b und 37€. Euro- päisches Russland in zwei Bl. — 45°. Das chinesische Reich mit Japan. Exemplare des mit diesen sechs Karten nunmehr bis auf 65 Bl. vermehrten completen Handatlas sind zu 16 Thlr., oder 28 Fl, 48 Kr. Rlı., zu haben. Gotha, August 1826, Justus Perthes. Ein Anhang zu jeder Weltgeſchichte. Entſtehung, Verbreitung und Ausartung der chriſtlichen Kirche bis zur Kirchenverbeſſerung, nebſt deren wohlthaͤtigen Folgen; von . Ear net e N: Dieſe fuͤr Religion und Geſchichte gleich wichtige Schrift iſt bei der Arnold'ſchen Buchhandlung in Dresden und Leipzig erſchienen und in allen namhaften Buchhandlungen broſchirt fuͤr 20 Gr. zu bekommen. - Bei A. Ruͤcker in Berlin iſt erſchienen: Rudloff, von (Major im koͤnigl. Kriegsminiſterium), Handbuch des preußiſchen Militairrechts, oder Darſtellung der im preuß. Heere beſtehenden Grundſaͤtze über militairiſche Rechts- und Polizei— verhaͤliniſſe, Disciplin und Juſtizverwaltung. Mit Genehmigung Sr. Majeſtaͤt des Königs, Zwei Theile. Gr. 8. 3 Thlr. 16 Gr., auf Schreib papier 4 Thlr. 8 Gr. f Soeben ist bei mir erschienen und in allen Buch» handlungen zu erhalten: E Allgemeine medicinische Annalen des neunzehnten Jahrhunderts. Oder: Kritische Annalen der Medicin als Wissenschaft und als Kunst vom dritten Jahr- zehende des neunzehnten Jahrhunderts an. Supplementenband 1821-18 25. Herausgegeben von Dr. Johann Friedrich Pierer Drittes Quartalheft. Juli — September 1826. Gr. 4. Preis des Jahrgangs von 4 Heften, 56 Bogen auf gu- tem Druckpapier, 2 Thlr. 6 Gr. Von diesem Supplementenband erscheint drei Jahre hindurch A rea iich ein Heft von neun Bogen, Leipzig, den ı2ten September 1826. 5 F. A. Brockhaus. m uch Literariſcher Anzeiger. (Zu den in der Buchhandlung don F. A. Brockhaus in Leipzig erſcheinenden Zeitſchriften.) 7 Nr. XXX. 1826. dicin beigelegt oder beigeheftet, und betragen die Inſertionsgebuͤhren fuͤr die Zeile 2 Gr. Dieſer Literariſche Anzeiger wird den Blättern fürliterariſche Unterhaltung, der Iſis und den Kritiſchen Annalen der Me — Bei J. G. Heubner, Buchhändler in Wien, ist soeben erschienen: r re IE NER 2; für 2 Physik und Mathematik. Herausgegeben von A. Baumgartner und A. von Ettingshausen, ordentlichen Professoren an der k. k. Universität zu Wien, Erster Band, viertes Heft. Mit einer Kupfertafel. Ausgegeben den 18. September. Inhalt: Physikalische Abtheilung I. Beschreibung eines Instruments zur Messung der Elasticität der Dämpfe bei den Temperaturen der Atmosphäre. Vom k. k. Regierungsrathe und Director des polytechnischen Instituts, Joseph Prechtl. II. Ueber das Glühen des Halks in der en ap und in der Flamme eines Gemenges aus gleichen Raumtheilen Oelgas und Oxygengas. Vom Professor Pleischl in Prag. III. Untersuchungen über die Farbe der Flamme verschiedener Körper. Nach Talbot und Blackadder, frei dargestellt, — 1) Talbot’s Untersuchungen. — 2) Blackadder’s Untersuchungen, IV. Ueber das Bre- "chungsvermögen zweier in Mineralien neu entdeekter Flüssigkeiten, nebst Beobachtungen über die Natur dieser Substanzen, von D. Brewster. — 1) Ueber die Anzahl und Anordnung des Höhlungen. — 2) Ueber die Gestalt der Höhlungen, welche die Flüssigkeiten enthalten, — 5) Ueber die Beschaffenheit der Flüssig- keiten in den Höhlungen. — 4) Ueber einige Exschei- nungen, betreffend die Bildung der Höhlungen mit Flüssigkeiten. V. Untersuchungen über den Einfluss der Temperaturänderungen auf die Berührungs-Elektri- cität und deren Anwendung auf Bestimmung hoher Temperaturen, von Becquerel. — 1) Verfahren, mit dessen Hülfe man die Intensität eines elektrischen Stro- mes messen kann. — 2) Gesetze, welche die Berüh- rungs-Elektricität befolgt, wenn die Temperatur jedes Metall auf gleiche Weise ändert. — 3) Bestimmung hoher Temperaturen. VI. Neue optische Instrumente, — 1) Ein neues reflectirendes Teleskop von Diek. — 2) Neues Photometer nach Bougueur’s Grundsätzen von Ritschie. — 3) Das Thaumatrop von Dr. Paris. VII. Fortschritte der Physik in der neuesten Zeit. Hy- grometrie. Mathematisehe Abtheilung. T. Gesetze des Gleichgewichts, auf eine neue Art entwickelt, von Prof. Nörrenberg, Lehrer der Mathe- watik und Physik an der grossherzoglichen Militair- schule in Darmstadt. II. Analytische Uebungen. Mit diesem Heft ist der erste Band vollständig er- schienen, und obgleich diese Zeitschrift, ohne vorher- gegangene Anzeige ins Publicum getreten ist, so hat sie doclı eine so thätige Theilnalime gefunden, dass ich im Stande bin, die ununterbrochene Fortsetzung derselben hiermit anzukündigen. Des zweiten Bandes erstes Heft erscheint bis Ende October d. J. gewiss, und wenn nicht schneller, so folgt doch von 6 zu 6 Wochen bestimmt ein Heft. Der Preis ist für jeden Band von vier Heften 5 Thlr., oder 5 Fl. 24 R. Rhein. a Im Verlage der Gebrüder Bornträger zu Kö: nigsberg ift erſchienen: Aufgaben uͤber das geradlinigte Dreieck, geometriſch und analytiſch geloͤſt. Nebſt einem Anhange und zwei Kupfertafelu. Vom Oberlehrer Fr. Strehlke. Preis 16 Gr. (20 Sgr.) Dieſe Sammlung unterſcheidet ſich von andern ahnlichen vorzuͤglich dadurch, daß von zwei Claſſen von Aufgaben nicht willkuͤrlich die eine oder die andere, ſondern alle 70, mit Ausnahme einer einzigen, vollſtaͤndig gelöft find. Dabei find die eleganten geometriſchen Conſtructionen wirklich rein geo⸗ metriſch, alſo von der Rechnung voͤllig unabhaͤngig, und die Art, wie der Verf. die analytiſchen Aufloͤſungen zufammene geſtellt hat, zeigt, in welcher Verbindung die einzelnen Auf⸗ gaben mit einander ſtehen. Der Anhang enthaͤlt ſehr einfa— che Beweiſe einiger den Kreis und die Kegelſchnitte betreffen⸗ den Saͤtze. Dr. Sch Vermifchte Gedichte und n Ueberſetzungen von P. von Pohlen. Geheftet. Preis 20 Gr. (25 Sgr.) 2 15 Soeben iſt erſchienen und in allen Buchhandlungen zu en: Titus Livius's Roͤmiſche Geſchichtt e, uͤberſetzt von C. F. Klaiber, Conſiſtorialaſſeſſor und Profeſſor. Erſtes Bändchen. Taſchenformat. Geh. in Umſchlag. Preis 4 Gr. Saͤchſ., oder 18 Kr. Rh. womit die von der Metzler'ſchen Buchhandlung angekündigte aͤußerſt wohlfeile Taſchenausgabe von neuen Ueberſetzungen der vorzuͤglichſten griechiſchen und roͤmiſchen Proſaiker ſich eroͤffnet. Die Leſer wer⸗ den die von den Herausgebern zugeſagte Treue und Verſtaͤnd⸗ lichkeit bei gefaͤlligem rein deutſchem Ausdrucke in dieſer wäh⸗ rend der letzten 17 Jahre mit Liebe entworfenen und fuͤr dieſen Zweck forgfältig überarbeiteten Uebertragung eines aus⸗ ezeichneten, mit Livius innigſt vertrauten Mannes, auf's ſchoͤn⸗ fe vereinigt finden. a L Wer auf die ganze Reihe der Ueberſetzungen römi: ſcher Schriftſteller, oder der griechiſchen Schriftſteller, welche dieſe Sammlung bilden werden, ſubſcribirt, erhaͤlt jedes Bändchen für 3 Gr. Saͤchſ.; für Diejenigen, welche nicht auf die ganze Reihe unterzeichnen, ſondern einzelne Schriftſteller zu erhalten wuͤnſchen, iſt der Preis jedes Baͤndchens 4. Gr. Saͤchſ., oder 18 Kr. Rh. Neben der Fortſetzung des Livius erſcheinen nun zunaͤchſt Cicero's tuſculan. Unterſuchungen und Thucydides's Geſchichte des peloponneſiſchen Krieges. Da vom nächſten Jahre an monatlich zwei Bändchen der Nö: mer und zwei Bändchen der Griechen ausgegeben werden, ſo kommen die Subſcribenten auf das ganze Werk bei einer Auslage, die jaͤhrlich 6 Thlr. Saͤchſ. nicht uͤber⸗ ſteigen kann, in wenigen Jahren in den Beſitz einer voll: ftändigen Sammlung guter Ueberſetzungen der vorzuͤglichſten Iprofaifhen Claſſiker des Alterthums, die ſpaͤter im Laden⸗ preis bedeutend mehr koſtet, und welche bleibenden Werth behalten wird, wenn manche literariſche Erſcheinunger laͤngſt vergeſſen ſein werden, welche jetzt die Mode zur Lieblingslec⸗ ture des großen Publicums gemacht hat. Ausfuͤhrliche Ankuͤn⸗ digungen uͤber den Plan des ganzen Unternehmens ſind in allen Buchhandlungen vorraͤthig. Das erſte Baͤndchen liegt in allen Buchhandlungen zur Anſicht bereit. Berlin, im Verlage von Duncker und Humblot, iſt ſoeben erſchienen: Gedanken, Anſichten und Bemerkungen uͤber die unbill und Noth und die Klagen unferer 15 l 0 Zeit, . in national- und ſtaatswirthſchaftlicher Hinſicht. Von einem unparteiiſchen Freunde der Wahrheit. f 8. Geh. 18 Gr. Alle Stände, welche ſich von den der jetzigen Zeit ſo beſon⸗ ders ſchuldgegebenen unguͤnſtigen Verhaͤltniſſen beruͤhrt finden, erhalten in dieſer Schrift eine auf vielfache ſtatiſtiſche Data gegruͤndete und durch einen unbefangenen Blick erhellte Wuͤr⸗ digung dieſer Umftände, verbunden mit Anſichten über die Veranderungen, welche die Zukunft darin hervorbringen kann. Bei Eduard Weber in Bonn iſt ſoeben erſchienen und in allen guten Buchhandlungen zu haben: Biſchoff, Dr. C. H. Ernſt, Die Lehre von den chemi⸗ ſchen Heilmitteln, oder Handbuch der Arzneimittellehre, als Grundlage fuͤr Vorleſungen und zum Gebrauche praktiſcher Aerzte und Wundaͤrzte. Zweiter Band, enthaltend die zweite Claſſe der Arzneimittel oder die neutralen Arz⸗ neikoͤrper. Gr. 8. 1826. 2 Thlr. 12 Gr. (Erſter Band 2 Thlr. 12 Gr. 1825.) — —, ueber die Bedeutung und das Studium der Arznei— mittellehre. Zur allgemeinen Verſtaͤndigung und als Einla⸗ dung zu ſeinen Vorleſungen uͤber dieſes Lehrfach. Gr. 8. Geheftet. 6 Gr. Acta, nova, physico-medica academiae Caesar. Leop. Carol. naturae curiosorum, Tom. XIII, Pars 1. Auch u. d. Titel: Verhandlungen der k. Leopold.» Carolin. Akademie der Naturforſcher. IZter Band. Erſte Abthei— lung. Mit illum. und ſchwarzen Kupfern. Gr. 4. Geh. 8 Thlr. Lucas, Dr. C. FE Cratinus et Eustolis. Dissertatio, 8maj. 12 Gr. 5 4 “ 1 Schlegel, Aug. Wilh. von, Indiſche Bibliothek. Eine Zeitſchrift. Ilten Bandes zweites und drittes Heft. Gr. 8. 1 Thlr. 18 Gr. ; Nöggerath, Dr. J., Sammlung von Gefegen und Ber: ordnungen in Berg-, Huͤtten-, Hammer- und Steinbruchs— angelegenheiten für den koͤnigl. preuß. rheiniſchen Haupt⸗ Bergdiſtrict 1816 — 1826. Gr. 8. 1 Thlr. 8 Gr. Van der Wyk, H. J. Freih., Ueberſicht der rheiniſchen und eifeler erloſchenen Vulkane und der Erhebungsgebilde, welche damit in geognoſtiſcher Verbindung ſtehen, nebſt Bes merkungen uͤber den techniſchen Gebrauch ihrer Producte. Gr. 8. Geh. 16 Gr. Funke, M. J., Die Kunſt, mouſſirenden Champagnerwein am Rhein zu bereiten. Fuͤr denkende Weingaͤrtner. Nebſt einer Anleitung, auch andere mouffirende Getraͤnke nach chemiſchen Grundſaͤtzen zu verfertigen. Nach eigner Erfah: rung mitgetheilt. Gr. 12. Geh. 6 Gr. In der J. G. Cotta'ſchen Buchhandlung in Stutt gart und Tuͤbingen iſt erſchienen: Ger e bea, Zeitſchrift fuͤr Erd-, Voͤlker- und Staatenkunde. Unter Mitwirkung des Freiherrn Alexander von Humboldt, 3 beforgt von Berghaus in Berlin und Hoffmann in Stuttgart. Zweiter Jahrgang. Sechsten Bandes zweites Heft. Des zweiten Heftes erſte Abtheilung. Inhalt. IV. Ueber den neueſten Zuſtand des Freiſtaats von Centro— Bee oder Guatemala. Von Alexander von Hum— oldt. V. Ueber den Paſitigris der Alten und deſſen Zuſtroͤmungen aus Suſiana. Nebſt einer Erlaͤuterungskarte von C. G. Reichard. VI. Sina, von Herrn Abel Rémuſat. Mit wenig Abkuͤr⸗ zungen uͤberſetzt von Dr. DO — F. Zu dieſem Hefte gehoͤren: Der Euphrat und Shat el Arab von Babylon bis an ſeine Muͤndung; entworfen von C. G. Reichard. Anſicht von der Nordweſtſeite der wuͤrtembergiſchen Alp. Von der Teck bis an den Sattelbogen. Anſicht von der Nordweſtſeite der wuͤrtembergiſchen Alp. Vom Sattelbogen bis zur Achalm. Des zweiten Heftes zweite Abtheilung. Geographiſche Zeitung der Hertha. Inhalt. Reiſen. 100. Reiſen i Nordtydskland. Af J. C. Beeken. 101. William Moorcroft's Reifen in Hochaſien. 102. Reife von Buchtarminsk nach Guldſcha oder Ili. 103. Beitrag zur Geographie von Hawaii (Owhyhee). Wut. 93 . Zu dieſem Hefte gehoͤren: Bewohner der Sandwichinſeln. a Sabſcriptionsanzeige. Geſchichte Preußens von den aͤlteſten Zeiten bis zum Untergang der Herr— ſchaft des deutſchen Ordens. Me Von Johannes Voigt, ordentlicher Profeſſor der Geſchichte, Director des geheimen Ar⸗ ? Hivs zu Königsberg in Preußen. Sieben Bände. Der Subſeriptionspreis, welcher bei der Ablieferung zu berichtigen iſt, wird fuͤr jeden Band ungefaͤhr 2 Thlr. und nur zwei Drittheile des Ladenpreiſes betragen; der Laden— preis tritt ſogleich nach geſchehener Venſendung eines jeden Bandes ein. Sammler erhalten auf ſechs Exemplare ein Freiexemplar, wenn ſie den Geldbetrag an uns, oder an unſere Firma nach Leipzig unter Addreſſe der Weygand'ſchen Buchhandlung, ſ. z. franco einſenden, und die Portokoſten fuͤr die Ueberſendung des Werkes von Koͤnigsberg oder Leipzig aus uͤbernehmen. Der Druck ſoll anſtaͤndig, und zwar nach dem Muſter von Raumer's „Geſchichte der Hohenſtaufen“ (mit Vieweg'ſchen Schriften) auf gutem weißem Papier beſorgt werden; die beiden erſten Baͤnde erſcheinen im Laufe dieſes Jahres und die Fortſetzung wird alljaͤhrlich unausgeſetzt erfolgen. In jeder Buchhandlung des In- und Auslandes ſind ausfuͤhrliche Ankuͤndigungen zu erhalten. Koͤnigsberg, im April 1826. Gebruͤder Borntaͤger. Bei A. Ruͤcker in Berlin verließ ſoeben die Preſſe: Gudme, A. C. (koͤnigl. daͤniſcher Landinſpector), Handbuch der theoretiſchen und praktiſchen Waſſer— baukunſt. Erſter Band. Gr. 8. Mit 17 Ku— pfertafeln in Querfolio. 3 Thlr. 8 Gr. Folgende kurzlich in unſerm Verlage erſchienene Unter: haltungsſchriften erlauben wir uns einer gefaͤlligen Aufmerk— ſamkeit zu empfehlen: Blumenhagen, Dr. Wilh., Novellen und Erzähs lungen. ıfter Band enthält: Luther's Ring, — Die Schlacht bei Sievershauſen, — Das Bild. 1 Thlr. 16 Gr. 2ter Band enthaͤlt: Uebermuth und Menſchlichkeit, — Der Ausgeſtoßene, — Der Roßtrapp, — Schloß Kaltenbach. 1 Thlr. 16 Gr. Pauer, Dr. F., Erzaͤhlungen. Zweite Sammlung. 1 Thlr. 8 Gr. Sponagel, G. C., Des Vetters Feldzug in die Seebaͤder von Doberan. Mit 1 Titelkupfer. 1 Thlr. 20 Gr. Suur, H., Die Haͤuptlinge Oſtfrieslands. Hiſtoriſch— romantiſches Gedicht in zwei Geſaͤngen. 12 Gr. Hahn'ſche Hofbuchhandl. in Hanover. Bei J. G. Heubner, Buchhaͤndler in Wien, iſt ſoeben erſchienen: Oeſtreichiſche milütairiſche Zeitſchrift— Jahrgang 1826. Neuntes Heft. Inhalt: Ereigniſſe bei dem Heere der Verbuͤndeten am Niederrhein unter Befehl des oͤſtreichiſchen Feldmarſchalls Herzog von Ahremberg im Jahre 1745. II. Beitrag zur Ge⸗ ſchichte des bairiſchen Armeecorps im Feldzuge gegen Rußland im Jahre 1812. III. Literatur. Ueber das Werk „Storia delle campagne e degli assedi degl’ Italiani in Ispania dal 1808 al 1813. Von Camillo Vacant, Oberſtwachtm. des k. k. Geniecorps. Mit Planen und Karten. Drei Baͤnde in Folio, nebſt einem Atlas.“ Mailand, 1823. IV. Neueſte Militairveraͤnderungen. — Stuttgart und Tuͤbingen, in der J. G. C % ſchen Buchhandlung, ift ſoeben erfchfenen: 997 5 Kunſt und Alterthum von Gothe. Veen Bandes en Heft. Preis 2 Fl. 24 Kr. Rh., od. 1 Thlr. 8 F. Inhalt: Charos. Neugriechiſch. Charos, Zeichnung von Leybold Einzelnes. Bildende Kunſt. Homer nach Antiken von Til: bein. Museum WVorsleyanum. Marcheſe Forcella = pel. Oſterwald, Sizilien. Goro, Pong Woge Pil nitz. Bildergalerie, Wien. Shakſpeare als Theaterdichter Plato's Jon. Collection des portraits historiques de M. le Baron Gerard. 1èxe et ade livraison. Paris 1826. Jo⸗ ſeph Hapdn's Schöpfung. Braſilianiſches Liedchen. Oeuvres dramatiques de Goethe. 4 vols. Paris. Vorhalle des Doms zu Köln. Steindruck zu Münden, Stuttgart. Goö⸗ the's Recenſionen 1772 und 1773. Notice sur la vie et les ouyrages de Gothe par Albert Stapfer. Kurze An⸗ zeigen. Vinzenzo Monti, Sulla mitologia, Carlo Te- daldi Fores, Meditazioni poetiche. Graf Raczinsky's mas leriſche Reife. Broͤndſted, Reiſen in Griechenland. Schloſſer, Univerſalhiſtoriſche Ueberſicht. Meyer's Tabelle zur Kunſt⸗ geſchichte. Weber, die elegiſchen Dichter der Hellenen. Karl Zell, Ferienſchriften. Raumer, Geſchichtliche Entwickelung der Begriffe von Recht, Staat und Politik. Ankündigungen. Serbiſche Lieder uͤberſetzt von Talvj, zweiter Theil. Letti⸗ ſche Lieder von Rheſa. Frithiof aus dem Schwediſchen, durch Amalie von Helvig. Altgriechiſche Raͤthſel. \ Erschienen und versandt ist: Annalen der Physik und Chemie. ausgegeben zu Berlin von J. C. Poggen- dorf. Jahrgang 1826, siebentes, oder sieben- ten Bandes drittes Stück (der ganzen Folge dreiundachtzigsten Bandes drittes Stück). Gr, 8, Mit einer Kupfertafel. Preis des Jahr- gangs von zwölf Heften 8 Thlr. Enthält: 1) Berzelius über die Schwefelsalze (Fort- setzung). 2) H. v. Hoff, Verzeichniss von Erdbeben vulkanischen Ausbrüchen und älınlichen Naturerschei. nungen seit dem Jahre 1821 (Fortsetzung). 3) Wrede über die scheinbare Lage paralleler Stralen in der At- mosphäre und ilıre Anwendung zu meteorologischen Messungen (Beschluss). 4) Auszug aus mehren chemi- schen Arbeiten von Otto Unverdorben. 5) Wöh- ler über die Honigsteinsäure. 6) Rose über die beiden Kıystallformen des honigsteinsauren Ammoniaks. 7) Naumann, Notiz über die Hrystallformen des Her- stänglichen Kobaltkieses, g) Struve über die Nach- bildung der natürlichen Heilquellen. über eine merkwürdige meteorische Erscheinung un- weit Saarbrücken, am ısten April 1826. 10) Boh- nenberger über die Einrichtung eines Normalba- rometers. 11) Arago Notiz über die durch Bewe- gung entstehenden magnetischen Erscheinungen. 12) Berzelius über die Darstellung des Fe 85 und Fe S', der beiden höhern Schweflungsstufen des Eisens. 13) Feld über die Wasserleitung des Kopernicus zu Frauenburg. Leipzig, d. 1gten September 1826. Joh. Ambr. Barth. In der J. C. Hinriherfhen Buchhandlung in Leip— zig iſt ſoeben erſchienen: Neuer Atlas der ganzen Welt. Nach den neuesten Bestimmungen für Zeitungs- leser, Kauf- und Geschäftsleute jeder Art, Gymnasien und Schulen, mit besonderer Rück- sicht auf die geographischen Werke von Dr. C. G. D. Stein. Siebente vermehrte und verbesserte Anflage in 18 Karten und 7 Ta- bellen. Gr. Fol. 1826. 3 Thlr. 8 Gr. In dieſer Auflage ſind wiederum die Blaͤtter Aſien und Afrika (A 6 Gr.) ganz neu und alle nach der neueſten Ein⸗ theilung colorirt; ſo koͤnnen wir ihn als den wohlfeilſten At⸗ las bei fo guter Ausſtattung Jedem aufrichtig empfehlen. Berlin, im Verlage von Duncker und Humblot iſt erſchienen: Funk (D. A. F.) de Salamandrae terrestris vita, evolutione, formatione tractatus. Fol. Mit 3 Rupfertafeln. 4 Thlr. Dasselbe, mit sau- ber colorirten Kupfern 5 Thlr. 8 Gr. Charakteriſtiſche und hoͤchſt lebendige Zeichnung der Abbil— dungen, vorzuͤglicher Stich der Kupfertafeln, und Abdruck der colorirten Exemplare mit den Farben (wie ſolches in Frank— reich bei aͤhnlichen Ausgaben geſchieht) geben dieſem Werke, neben dem Verdienſtlichen ſeines Inhalts, eine Zierde, die es den Werken des Auslandes in dieſer Art gleich ſetzt, ohne daß es dieſen in Betreff des theuern Preiſes gleich kaͤme. Im Verlage der Gebruͤder Borntraͤger in Königs: berg iſt ſoeben erſchienen und in allen Buchhandlungen zu haben: Bocket.di.citnonary of the scottish idiom, in which the signification of the words is gi- ven in english and german, chieſty calculated to promote the unterstanding of the works of Sir Walter Scott, Rob. Burns, Allan Ramsay etc. With an appendix containing notes explicative of scottish customs, manners, traditions etc. By Robert Motherby. Sauber cartonnirt. Preis 1 Thlr. 8 Gr. Wer je die Art des Vergnuͤgens empfunden hat, mit 9) Chladni welchem wir Scenen erblicken, die ein Volk vor unſer Auge ſtellen, das ſich im Kreiſe nationeller Gefühle, Begriffe, Ge: wohnheiten und Umgebungen bewegt, geſchildert in den aus⸗ drucksvollen Zügen eines uns geläufigen Nationaldialekts, deſ⸗ fen bloße Toͤne uns ſchon in der Einbildung auf den Schaus platz der Handlung verſetzen, der wird es geſtehen, daß keine Ueberſetzung dieſe Wirkung hervorzubringen vermag, da ſie nur ein ſchwaches Bild von dem gibt, was ſie darſtellen moͤchte, denn jener unausſprechliche Zauber mangelt, welcher dem Gemälde allein den Glanz der Vollendung verleiht. Dies ſes thut vor unſerm Blicke den belebten Schauplatz ſelber auf, in allen den gluͤhenden Farben der Natur, auf dem jede Figur zu uns ſpricht, in der ganzen Energie ihrer eigenthuͤm⸗ lichen Sprache. Den engliſchen Leſer, beſonders auf dem Feſtlande, mit dem ganzem Zauber jener geheimern Reize bes kannt zu machen, welche feinem Genuſſe eine Würze geben were den, wovon er bis dahin kaum eine Ahnung haben konnte, iſt der Zweck dieſes Werks, und das allgemeine Intereſſe, welches die Werke des Sir Walter Scott mit ſo vielem Recht erregen, die Veranlaſſung zu deſſen Herausgabe. Bei Hemmerde und Schwetsch ke ist erschie- nen und in allen Buchhandlungen zu haben: Das Paradies des Dante Alighieri, übersetzt und erläutert von K. Sireckfuss. Gr. 8. Geheftet. Preis 2 Thlr. Hiermit ist das vom ersten Beginn an vom Publi- cum mit lebhafter Theilnahme aufgenommene Werk beendigt und unter dem Titel: „Die göttliche Komö- die des Dante Alighieri“, Preis 6 Thlr., in allen gu- ten Buchhandlungen zu haben. Der Haupttitel für den ersten und zweiten Theil wird mit dem dritten nachgeliefert. Halle, am isten September 1826. Bei J. G. Heubner, Buchhändler in Wien, iſt !ew ſchienen und in allen Buchhandlungen zu haben: Anleitung, wie man nach beſtimmten Verhaͤltniſſen die paſſendſte Stangenzaͤöu mung finden kann. Nebſt einer W Anſicht e * Grund faͤtze der Zaͤumung. Von Max. Ritter v. Weyrother, k. k. Oberrelter an der ſpaniſchen Schule. Mit zwei Kupfertafeln. Zweite verbeſſerte Auflage. Gr. 8. 16 Gr., oder 1 Fl. 12 Kr. Rhein. Der Zweck dieſes Werkchens iſt, die zweckmaͤßigſte und paſſendſte Zaͤumung, welche doch einer der wichtigſten Gegens ftände der Reitkunſt ift, und die in allen Lehrbuͤchern nur oberflaͤchlich behandelt wird, zu lehren. N Der Herr Verfaſſer hat nach theoretiſchen Grundſaͤtzen dieſen wichtigen Gegenſtand beſchrieben und klar entwickelt, in welchem Verhaͤltniß die Stange zum Pferdemaul ſteht, dann die Art zu meſſen und zu rechnen, um die paſſendſte Zaͤumung finden zu koͤnnen; daß dieſes Werkchen, dem noch ein Anhang über Hebe- und Schleifzuͤgel beigegeben iſt, für jeden Pferdes befiger von großem Nutzen, und die darin aufgeſtellten Grunde faͤtze praktiſch find, beweiſt der ſchnelle Abſatz der erſten Auflage. 7 = e Sitter khr ANZLIgEr, (Zu den in der Buchhandlung von F. A. Brockhaus in Leipzig erſcheinenden Zeitſchriften.) a Nr. XXXI. 1826. D Dieſer Literariſche Anzeiger wird den Blättern für literariſche Unterhaltung, der Iſis und den Kritiſchen Annalen der ediein beigelegt oder beigeheftet, und betragen die Inſertionsgebuͤhren für die Zeile 2 Gr. Bei Ernſt Fleiſcher in Leipzig iſt ſoeben erſchie⸗ nen und in allen Buchhandlungen zu haben: Orphea, T. aiich enn b u e fuͤr 1827. Vierter Jahrgang. Mit acht Kupfern nach Ramberg zu Figaro's Hochzekt. Taſchenformat. Gebunden mit Goldſchnitt, in Futteral. Preis 2 Thlr. Conv., oder 3 Fl. 36 Kr. Rhein. Inhalt: I. Lebensraͤthſel. Erzählung von Wilh. Blumenhagen. — II. Alanghu. Schauſpiel in drei Ak⸗ ten von Dr. Ernſt Raupach. — III. Der blinde Meiſter. Erzählung von Friedrich Kind. — IV. Die Scipionen⸗ gruft. Eine Novelle von Friedrich de la Motte Fou⸗ qué — V. Die Gloͤcknerin. Erzählung von K. G. Prägel, — VI. Der Barde und fein Kind. Von L. M. Holm. Kupfer: Galerie von acht Scenen aus Figaro's Hochzeit, nach Heinr. Ramberg geſtochen von Axmann, Buͤſcher, Jury, F. W. Meyer, H. Schmidt und Schwerdgeburth. Die fruͤhern Jahrgaͤnge dieſes beliebten FTaſchenbuchs, welche Kupfergaleriven aus dem Freiſchuͤtz, Don Juan und der Zauberflöte lieferten, find ebenfalls noch, jeder für 2 Thlr., durch alle Buchhandlungen zu erhalten. Bei J. G. Heubner, Buchhaͤndler in Wien, iſt er⸗ ſchienen und in allen Buchhandlungen zu haben: Speere ick Lehrbuch er franzöſiſchen Spor each e— nach den Sprachlehren der Herren Bailly, Reſtaut, Mo: zin, Silbert ꝛc., und in der grammatikaliſchen Ordnung nach der italieniſchen Sprachlehre des Hrn. Profeſſors von Fornaſart bearbeitet von r a 1 1 Tr Lehrer der franzoͤſiſchen Sprache. Gr. 8. Preis x Thlr., oder x Fl. 48 Kr. Rhein. In einer Zeit wie die gegenwärtige, wo die franzöft- ſche Sprache ſo einheimiſch und ſogar zum Beduͤrfniß gewor⸗ den, wird ein neues Lehrbuch derſelben, worin das ganze Lehrgebaͤude der Sprache in der grammatikaliſchen Ordnung, welche die Sprachlehre des Hrn. Prof. v. Fornaſari fo vortheilhaft auszeichnet, mit Klarheit und Verſtaͤndlichkeit abgehandelt iſt, gewiß eine angenehme Erſcheinung fein. Der Herr Verfaſſer ſuchte bei Ausarbeitung dieſes Werks den brei⸗ ten pedantiſchen Ton, die weitläufigen Erklaͤrungen, die nicht gehoͤrige Reihenfolge der Regeln, welche in manchen Sprachlehren herrſchen, und die das Studium der Sprache erſchweren, und die Lernenden ermuͤden, zu vermeiden, und traͤgt in einem leicht faßlichen und angenehmen Style den Bau und den innern Geiſt der Sprache vor. Alle Regeln find überall auf das genaueſte durchgeführt, und man wird nicht das Entferneſte vermiſſen; dann ſind dieſel⸗ ben mit gehörigen Phraſen verſehen, wodurch jede Regel ſo— gleich praktiſch ausgeführt werden kann; einen beſondern Fleiß verwendete der Verfaſſer auf eine richtige Anleitung zur Ausſprache, welche in den meiſten vorhandenen Lehrbuͤchern vermißt wird. Fuͤr die praktiſchen Uebungen zum Ueberſetzen iſt eine gut geordnete Auswahl von Aufgaben, beſtehend in Erzäh⸗ lungen, kaufmaͤnniſchen Briefen ꝛc. und für die Gedaͤchtniß⸗ übungen; I. in einer großen Sammlung der brauchbarſten Haupt- und Zeitwoͤrter; II. in Beifpielen über alle in der theoretifhen Abtheilung vorkommenden Regeln; III. in Les feuͤbungen, beſtehend aus lehrreichen Anekdoten und Erzähr lungen, beigefuͤgt. Sowol fuͤr den Anfaͤnger, als auch fuͤr Diejenigen, wel⸗ che ſchon einiges Wiſſen in dieſer Sprache erlangt haben, wird dieſes Werk von großem Nutzen fein, und um deſſen Anſchaffung, ſowie die Einfuͤhrung in Schulen zu erleichtern, der Preis (für 36 gedruckte Bogen) auf 1 Fl. 30 Kr. Conv.⸗ M. geſtellt. An Freunde der Geſchichte. Folgende mit Beifall aufgenommene hiſtoriſche Werke ſind in den Hahn'ſchen Buchhandlungen zu Hanover und Leipzig erſchienen: Decken, F. v. d., Philoſophiſch-hiſtoriſch⸗geographiſche Unterſuchungen über die Infel Helgoland. Gr. 8. Mit 2 color. Kupfern und 2 Karten. 1826. 2 Thlr. 12 Gr. Wersebe, A. v., Ueber die Völker und Völkerbünd- nisse des alten Deutschlands; nochmals versuchte, grösstentheils auf ganz neue Ansichten gegründete Erläuterungen. Gr. 4. 1826. Weiss Druckpapier 3 Thlr., ord. Druckpap, 2 Thlr. 16 Gr. — —, Ueber die niederländischen Colonier , welche im nördlichen Deutschlande im ı2ten Jahrhunderte gestiftet worden; weitere Nachforschungen mit ge- leg. Bemerk. zur gleichz. Geschichte. Zwei Bände, Gr. g. Neue wohlfeilere Ausgabe. 1826. Velinp. 6 Thlr., Schreibpap. 4 Thlr. Böttiger, Dr. C. W., Heinrich der Löwe, Herzog der Sachsen und Baiern. Ein biograplrischer Versuch Gr. g. 1819. 1 Thlr. 8 Gr. Eichhorn, J. G., Geschichte der drei letzten Jahr- hunderte. Dritte bis auf die neuesten Zeiten fort- gesetzte Ausgabe. Sechs Bände. Gr. g. 1817 — 18. 25 Thlr. Mannert, R., Die Geschichte Baierns, aus den Quel- len und andern vorzüglichen Hälfsmitteln bearbeitet. Zwei Theile. Gr. g. 1825. Subscriptionspreis bis Ende d. J. 4 Thlr. 8 Tabula itineraria Peutingeriana Primum aeri incisa et ed. a. F. Ch. de Scheyb. MDCCLIII, denuo cum cod. Vindoboni collata, emendata et no- va C. Mannerti introductione instructa, st. et Op. Academiae literarum regiae Monacensis, Fol. maj. 1824. 6 Thlr. 8 Gr. 1 Hüne, Dr. A., Geſchichte des Königreichs Hanover und Herzogthums Braunſchweig. Mit einer Vorrede vom Hof⸗ rath Heeren in Göttingen. Erſter Band. Gr. 8. 1824. 2 Thlr. 16 Gr. (Der zweite und letzte Band erſcheint naͤchſtens.) Botlo, L., Lehrbuch der beutſchen Geſchichte für Höhere Schulanſtalten und für Freunde der Wiſſenſchaft. Gr. 8. 1825. 1 Thlr. 12 Gr. DER Pertz, Dr. G. H., Geschichte der Merovingischen Hausmeier. Gr. $. 1819. 20 Gr, Arch iv der Geſellſchaft für ältere deutſche G e⸗ ſchichtskunde, zur Befoͤrderung einer Geſammtausgabe der Quellenſchriften deutſcher Geſchichte des Mittelalters. Vom Dr. G. H. Pers. Fünfter Band. Mit Fackmi- les. Gr. 8. 1824 — 25. 2 Thlr. 12 Gr. Daraus iſt beſonders abgedruckt: Pertz, Dr. G. H., Italieniſche Reiſe 1821 — 23. Gr. 8. 1824. 1 Thlr. 12 Gr. f i Monumenta Germaniae historica, inde ab An- no Christi 500 usque ad annum 1500 auspiciis Socie- tatis aperiendis fontibus rerum Germanicarum medii aevi NN Georg. Heinr. Pertz. Tomus I. In Fol. Mit acht Foliotafeln lithograph. Handſchriftenpro⸗ ben 1826. Subferiptionspreis für die Ausgabe Nr. I, auf ſtarkem Velinpapier 16 Thlr. 12 Gr. Saͤchſ., fuͤr die Ausgabe Nr. II, auf ſchweizer Velindruckpapier 11 Thlr. Sädf. (Eine ausführliche Anzeige daruͤber iſt in allen Buchhand⸗ lungen gratis zu haben.) Die fruͤhern Jahrgaͤnge des Taschenbuchs zum geselligen Vergnügen, herausgegeben von W. G. Becker, Fr. Kind, A. Wendt und Ed. Philippi, Leipzig, bei Joh. Fr. Gleditſch, ſind auf folgende ſehr erniedrigte Preiſe herabgeſetzt worden: 1791 1293, 1795-179 » ® » a 6 Gr. 1800 - 1807, 1809 - 1812, 1814 1820 a 8 n Der aan re he Are Ganz vollftändige, neu und elegant eingebundene Exemplare mit Goldſchnitt, deren nur noch wenige vorhanden, koſten un⸗ getrennt 24 Thlr. Vollständiges und systematisch geordnetes Sach- un Namen register zu den 76 Bänden der vom Prof, Dr. L. W. Gilbert vom Jahre 1799 bis 4824 herausgegebenen Annalen der Physik und der physikalischen Chemie, angefertigt vom Dr, Prof. Müller in Breslau, Gr. g. 4 Thlr. Um das Aufsuchen der in 76 Bänden zerstrenten Aufsätze zu erleichtern, den grossen Reichthum älterer und neuerer Thatsachen und Beobachtun en zur Beleh- zung und Nachweisung aufzustellen, und ein schnelles Auffinden alles Verhandelten mö lich zu machen, über- nahm der Ilerr Verfasser diese Arbeit und gab ihr durch systematis die möglichste Genauigkeit und Vollständigkeit in der 0 ts} es Art, 2 8 Gander früher zer seine Re- gister zu bearbeiten pflegte, die beste Empfehlung. Wie nun dieser Registerband den Besitzern der Gilbert'schen Annalen zu ihrem Gebrauche unentbehrlich ist, wird er gewiss auch jedem andern sie nicht besitzenden Naturfor- scher höchst willkommen sein, da in ihm die Hauptre- sultate aller seit 1799 im Gebiete [der Physik, physi- kalischen Chemie und aller mit ilınen zunächst in Ver- bindung stehenden Wissenschaften angestellten, von Gil- bert auf's sorgfältigste gesammelten und mit den ältern Erfahrungen verglichenen, Forschungen angeführt sind, und er mithin eine Totalübersicht der seit 26 Jahren in diesen Wissenschaften gemachten Fortschritte und ihres Zustandes im Jahre 1824 darbietet. Denen aber, die nicht alle 76 Bände der Annalen besitzen, möchte er um so nö- thiger werden, als sie nun sogleich diejenigen Abhand- lungen bezeichnet finden, die irgend einen Gegenstand von Wichtigkeit betreffen, und sich daher leicht, da in Deutschland wie im Auslande die Gilbert’schen Anna» len in zahlreichen Exemplaren vorhanden sind, ohne Beschwerde das verschaffen können, was ihnen gerade dient. Mehr als blosse Angabe aber leistet dieses Register, da es in zweckmässiger Zusammenstellung auch sogleich über den Inhalt jedes einzelnen Aufsatzes und die Be- stätigung oder Widerlegung desselben ausreichende Re- chenschaft gibt. Joh. Ambr. Barth in Leipzig. Von den beiden früher angekuͤndigten Zeitſchriften: Der Statsbote, eine allgemeine ſtaatswiſſenſchaft— liche Zeitung, nebſt einer wöchentlich einmal -erfcheis nenden politiſchen Chronik (Preis halbjaͤhr— lich 2 Thlr. 8 Gr., oder 4 Fl. Rhein.). Allgemeine Militairzeitung, herausgegeben von einer Geſellſchaft deutſcher Officiere und Mili— tairbeamten (Preis halbjaͤhrlich 2 Thlr. 8 Gr, oder 4 Fl. Rh.). ſind die drei erſten Monathefte erſchienen und an alle Buch⸗ handlungen verſandt worden, bei denen ſolche zur Einſicht zu erhalten ſind. Beide werden nach dem oͤffentlich ausgeſpro— chenen Plan regelmaͤßig fortgeſetzt und koͤnnen poſttaͤglich durch alle Poſtaͤmter, woͤchentlich oder monatlich durch alle Buchhandlungen bezogen werden. Leipzig und Darmſtadt, d. 30. Sept. 1826. C. W. Leske. An k uͤn digung einer ganz neuen Ueberſetzung von Torquato Taſſo's Befreit es Jet u f a le m. Aeußerſt wohlfeile ſauber gedruckte Taſchenausgabe. Das Bändchen von 120 — 130 Seiten zu 12 Kr. Rhein, — 3 Gr. — 34 Sgr. Durch die Herausgabe der vorzuͤglichſten Meiſterwerke der ſchoͤnen Literatur in wohlfeilen Taſchenausgaben, iſt da⸗ fuͤr geſorgt, daß dem gebildeten Publicum der Beſitz dieſer Schaͤtze immer mehr erleichtert werde, und da bereits mehre ſolche Unternehmungen mit ausgezeichneter Theilnahme aufge⸗ nommen wurden, ſo glaubt die unterzeichnete Buchhandlung dem Publicum die gewiß nicht unerwuͤnſchte Anzeige machen zu duͤrfen, daß ſie eine neue wohlgelungene Ueberſetzung von Taſſo's „Befreitem Jeruſalem“ veranſtaltet habe, und dieſe in einer wohlfeilen Taſchenausgabe heraus geben werde; ihr ſollen fpäter die Ueberſetzungen der größten italieniſchen Dich: ter folgen. 5 ; Taaſſo's hohes Meiſterwerk ift zu berühmt als daß man im geringſten zweifeln ſollte, auch dieſes werde durch allge⸗ meine Theilnahme ein Gemeingut der deutſchen Leſewelt, und zwar in den gegenwärtigen Tagen um fo mehr, als der un— ſterbliche Dichter die Eroberung der heiligen Stabt beſingt und jetzt die größte Aufmerkſamkeit auf Griechenland gerich— tet iſt, deſſen heldenmuͤthiges Volk mit Begeiſterung alle Kraͤfte zur Abwerfung des kuͤrkiſchen Jochs aufopfert. 1 Da dieſe Sammlung fuͤr alle Gebildete Deutſchlands be— ſtimmt iſt, ſo wird die groͤßte Wohlfeilheit beachtet, um ſie auch in den Beſitz der minder Vermoͤglichen gelangen zu laſſen. Druck, Format und Papier iſt ebenſo wie die bes kannten Taſchenausgaben Schiller's, Klopſtock's, Wieland's u. A. Werke. Der Subſeriptionspreis für jedes Bändchen, das 120 - 130, noͤthigenfalls auch mehr Seiten enthalten ſoll, ift auf 12 Kr. Rh., 3 Gr. Saͤchſ., od. 33 Sgr. Pr. beſtimmt. Jedes Baͤndchen wird in geſchmackvollem Umſchlag bro— ſchirt ausgegeben und alle 14 Tage ein ſolches Baͤndchen geliefert. | Torquato Taſſo wird aus 7—8 Baͤndchen beftehen. Das erſte derſelben erſcheint am ıften December d. J. Alle Beſtellungen darauf muͤſſen bis I5ten Nov. in meinen Händen fein, damit die Auflage danach beſtimmt werden kann. ö Beſtellungen werden der Reihenfolge nach, ſowie ſie eingehen, expedirt. ö Man zahlt nicht voraus, ſondern jedesmal bei Ab⸗ lieferung eines Baͤndchens. * Wer Subfſcribenten ſammelt und ſich direct an mich wen: det, erhält auf 9 Exemplare das lote unentgeldlich. Beſtellungen nehmen alle Buchhandlungen an. Muͤnchen, d. 18ten Sept. 1826. Friedr. Wilh. Michaelis, Buchhaͤndler. In der Creutz'ſchen Buchhandlung in Magdeburg erſchienen: Anſichten uͤber Merinoszucht und die Verſchiedenheit der ſaͤchſiſchen Electoralſchafe von der Infanta— do-Race, ſowie deren muthmaßliche Urſachen. 8. 8 Gr. (10 Sor., oder 36 Kr. Rh.) Rieß, A. H., Weſen, Zweck und Behandlung des arithmetiſchen Elementarunterrichts in Volksſchulen. 8. 4 Gr. (5 Sgr., oder 18 Kr. Rh.) Deſſen Allgemeiner Zahlenunterricht als Weckungsmit— tel des geſunden Menſchenverſtandes behandelt, zwei Curſe. 8. 16 Gr. (20 Sgr., oder 1 Fl. 12 Kr. Rh.) Der Schutzheilige, Erzaͤhlung aus dem 17. Jahrhun— dert, von C. Z. Prozeltner. 2 Bde. 8. 2 Thlr. (3 Fl. 36 Kr. Rh.) \ Vorlegeblaͤtter zum Blumenzeichnen. 2 Hefte. 1 Thlr. (. Fl. 48 Kr. Rh.) Leichte Kopfzeichnungen, fuͤr Schulen und zum Selbſt— unterrichte. 1 Thlr. (1 Fl. 48 Kr. Rh.) Ankündigung des erſchienenen Sten und Item Bandes Karl von Rotteck's Allgem. Geſchichte. Der gte und gte Band dieſes ſo allgemein als vortreff⸗ lich anerkannten Werkes haben nunmehr die Preffe verlaſſen, womit ſich das complete Werk bis zum Jahre 1816 ſchließt. Der neunte Band iſt auch unter dem Titel: „Allgemeine Geſchichte vom Anfange der franzöf. Revolution bis zur Stif⸗ tung der heil. Allianz“ einzeln zum Preiſe von 4 Fl. 30 Kr. Rhein., oder 2 Thlr. 12 Gr. Saͤchſ., zu haben. Der Subferiptionspreis des ganzen Werks in 9 Bänden iſt 24 Fl. 2 Kr. Rhein., oder 13 Thlr. 9 Gr. Sͤͤchſ. Bis Michaelis wird ein Regiſterband zum completen Werke erſchei⸗ nen, und obwol 22 — 23 Bogen ſtark, nicht mehr als 1 Fl. 21 Kr. Rhein., oder 18 Gr. Saͤchſ. koſten. ? Bis Oſtern 1827 bleibt noch die Subſcription in jeder ſoliden Buchhandlung auf die neueſte naͤmlich ſechste Auflage, offen; nach Verfluß dieſer Friſt tritt der um ein Dritttheil erhoͤhte Ladenpreis ein. Freiburg, im September 1826. Herder'ſche Kunſt- und Buchhandlung. Im Verlag der Muͤller'ſchen Hofbuchhandlung in Ane ſowie durch alle ſolide Buchhandlungen, iſt zu erhalten: 7 Die vollſtaͤndige Sammlung aller in den großh. badiſchen Staats- und Regierungs- blättern von 1803 bis 1825 incl, enthaltenen Geſetze, Edicte, Miniſterialverordnungen und Rechtsbelehrungen. Mit dem alphabetiſchen Namensverzeich— niß der Staatsdiener. In 1 Ordnung. Preis 5 r. f Der großh. badiſche Zolltarif, für eingehende und ausgehende Waaren, neue, officielle Ausgabe vom 18ten Juli 1826. Nr. 1877. Auf Schreibpa⸗ pier, broſchirt, 18 Gr. Die Polizeigeſetzgebung des Großherzog— thums Baden, ſyſtematiſch bearbeitet von Hrn. Stadtdirector Rettig. 1826. 2 Thlr. . Geographiſch-ſtatiſtiſche Beſchreibung des Großherzogthums Baden, von Fr. Dittenberger. 21 Gr. Beſchreibung der Milchblaͤtterſchwaͤmme im Großherzogthum Baden N und deſſen naͤchſte Umgebungen. Vom Verfaſſer der „Flo ra badensis“, Geheimen Hofrath Gmelin. Mit einer il⸗ luminirten Tafel. 9 Gr. Chemiſche Unterſuchung altaͤgyptiſcher und altroͤmiſcher Farben, deren Unterlagen und Bindungsmittel, (vom Profeſſor Gei— ger. Mit Zufägen und Bemerkungen über die Malertechnik der Alten, vom Profeſſor Roux. 18 Gr. De optima latini lexici condendi ratione. Disputat E. Kaercher, Badensis Lycei Caroloruhensis Professor. Broschirt. 15 Gr, W. Gerhard's Ge d i ch t e. Zwei Bände, Ausgabe auf feinem Druckvelinpapier 3 Thlr. — — geglaͤttetem Schweizervelinpas pier geſchmackvoll cartonnirt 4 Thlr. 12 Gr. früher zur Subfeription angekuͤndigt, haben nun die Preſſe ſſen und ſind in allen Buchhandlungen Deutſchlands zu I, bekommen. Der unterzeichnete Verleger glaubt auf die Er: ſcheinung derſelben das Publicum mit um ſo groͤßerm Rechte aufmerkſam machen zu koͤnnen, da dieſe Poeſien nicht zu den waͤßrigen Threnodien und ſchwuͤlſtigen Verſeleien gehoͤ— ren, wie fie die neuere Zeit in Maſſe liefert, ſondern durch Geiſt und Gefuͤhl, metriſche Reinheit und rhythmiſchen Wohl— laut ſowol in die Gunſt der Frauen, denen ſie durch einige zierliche Strophen vom Dichter gewidmet wurden, als auch in die der Maͤnner und Juͤnglinge ſich einſchmeicheln und von Beiden gern geleſen und wieder geleſen und noch oͤfterer geſungen werden duͤrften. Fuͤr typographiſche Eleganz und ein dem gediegenen In— halte des Werks gemaͤßes geſchmackvolles Aeußere iſt geſorgt und der moͤglichſt billige Preis geſtellt worden. Joh. Ambr. Barth in Leipzig. In der J. C. Hinrich s'ſchen Buchhandlung in Leip⸗ zig iſt ſoeben erſchienen: Welt ge ſch i ch de fuͤr Real- und Buͤrgerſchulen und zum Selbſtunterrichte dargeſtellt vom k. ſ. Hofrathe und Prof. K. H. L. Poͤlitz zu Leipzig. Vierte verb. u. verm. Ausgabe. Gr. 8. (134 B.) 1826. 12 Gr., oder 15 Sgr. Die noͤthig gewordene vierte Ausgabe diefes ebenfo für den Schulunterricht wie fuͤr den Gebrauch ſachkundiger Hauslehrer berechneten geſchichtlichen Lehrbuchs ſpricht fuͤr die Anerkennung ſeines Werthes und ſeiner Brauchbarkeit. Es würde uͤberfluͤſſig fein, die zweckmaͤßig organiſirten Bil: dungsanſtalten im Einzelnen aufzufuͤhren, wo daſſelbe einge— führe iſt. Allein verſichern dürfen wir, daß daſſelbe in der neuen Ausgabe durchgehends berichtigt, verbeſſert und bis in das Spaͤtjahr 1825 fortgeführt worden iſt; fowie ſich die Lehrer dabei der gleichfalls zu Michaelis 1825 in der fünften Auflage erſchienenen größern „Weltgeſchichte“ deſſelben Ver: faſſers in vier Baͤnden zur Vorbereitung und zum Nachſchla— gen bedienen koͤnnen. Bei J. G. Heubner, Buchhaͤndler in Wien, iſt zu haben: Notice sur les medaillons roma ins en or du Musée imperial et royal de Vienne, trouvés en Hongrie dans les années 1797 et 1905, par A. Steinbüchel, Directeur du musée I. R. etc, etc etc, Gr. 4. Avec 4 planches et 4 vignettes. Preis 3 Fl. 54 Kr. Rhein., oder 2 Thlr. 4 Gr. Eine der vorzuͤglichſten Zierden der k. k. Muͤnzſammlung find die in obigem Werke abgebildeten roͤmiſchen Goldme⸗ daillons, welche bei Szilägy, Somlyo et Petrianez gefun⸗ den worden, und die größten bis jetzt bekannten find. Die Beſchreibung enthaͤlt nicht allein die Erklaͤrung die— ſer Medaillons, ſondern ſie umfaßt auch andere verwandte Theile der Alterthumskunde, welche von großem Intereſſe ſind; eine beſondere wichtige Beigabe iſt: 1) der treue Ab— druck mit einer von Eckhel hinterlaſſenen Erläuterung eini— ger dieſer Medaillons, und gewiß wird kein Beſitzer ſeiner „Doctrina numorum veterum“ dieſe Blätter gern entbeh⸗ ren wollen, die noch Eckhel ſelbſt, in dem angeführten Werke (im Sten Theil S. 82) als ihrer Erſcheinung nahe verfün- det hatte; 2) die Abbildung einer Münze Odoacer's, des Heru— lerfuͤrſten und erſten Koͤnigs von Italien, der von Wien 5 aus feinen Zug begann, von dem man bis jetzt kein Denk⸗ mal, um fo viel weniger fein Bildnis hatte, und womit alfo kuͤnftig die Reihe der oͤſtreichiſchen Monumente wird muͤſſen N eröffnet werden. t 4 Scarabées egyptiens figures du Musée des antiques de sa majeste l’empereur 2 en 4 planches. Gr. 4. Preis 2 Fl. 24 Kr. Rhein., ober 1 Thlr. 8 Gr. Welche ebenfalls fuͤr den Alterthumsforſcher von großem Intereſſe ſind. Beſchreibung der k. k. Sammlung ä gyptiſcher Alterthum er von A. von Stein buͤchel. b 16. Geheftet. Mit zwei Kupfern. Preis 54 Kr. Rhein., oder 12 Gr. | — 4 Soeben sind erschienen und durch! alle Buchhand- i lungen zu erhalten: Langenbeck, C. J. M., Icones anatomicae. Neurologiae fasc. Ius. Tabulae aeneae XXXIV. Imperialfolio. 15 Thlr. Neurologiae fasc. II dus. Tabulae aeneae IX. Imperialfolio. 6 Thlr Diesen werden rasch nachfolgen das gte Heft der Neurologie und die Hefte der Aegiologie; späterhin aber die Myologie in Verbindung mit der Osteologie, sowie die Splanchnologie, welche beide Abtheilun- gen bereits bearbeitet werden. Das ganze Werk wird 108 Tlılr. kosten, demnach jede der vier Hauptabthei- lungen 27 Thlr.; die Preise der einzelnen Hefte sind verschieden. Jedes Heft einer Abtheilung wird ein- zeln abgelassen, ohne dass sich der Käufer zur Abnahme des ganzen Weıks verbindlich machen darf. . Nach Vollendung dieser Rupfertafeln wird von demselben Verfasser ein anatomisches Handbuch er- scheinen, in welchem auf sie verwiesen werden, und welches corollaria practica enthalten wird. Göttingen, September 1826. Dieterich’sche Buchhandlung. Bei W. Boide in Berlin iſt erſchienen und durch alle Buchhandlungen Deutſchlands zu haben: Borſum, J. F. J., Reiſe nach Konſtantinopel, Palaͤſtina und Aegypten, oder lebendiger Beweis, wie gnaͤdig Gott Dem durchhilft, der feine Hoff— nung auf ihn ſetzt. Ueberarbeitet von dem Erzie- hungsinſpector D. T. Kopf. Zweite Auflage. Ladenpreis 1 Thlr. Die erſte, ziemlich ſtarke Auflage dieſer hoͤchſt intereſſan⸗ ten Reiſebeſchreibung wurde innerhalb einer Jahresfriſt ver⸗ griffen, und die zahlreichen Nachfragen machten eine zweite Auflage nothwendig. Indem dieſe hiermit erſcheint, ſei es erlaubt, dem reſp. Publicum ergebenſt anzuzeigen, daß der religidſe Faden, der das ganze Werk durchzieht, keineswegs von dem furchtbaren Gewebe einer heuchleriſchen Froͤmmelei, ſondern von dem Geiſte des freudigen und lebendigen Chri⸗ ſtenthums ausgeht, weshalb auch daſſelbe Aeltern, Erziehern und Lehrern mit der groͤßten Freudigkeit empfohlen werden kann. Urania für 1827. Soeben ift fertig geworden und in allen Buchhandlungen zu erhalten: U. r ME: Taſchenbuch au f das Jahr 1827. Mit Walter Scott's Bildniß, geſt. von Schwerdge⸗ burth, einem Kupfer zu „Der Paria““, von Michael Beer, gez. von Kolbe, geſt. von Rosmaäßsler, und ſechs Charakterbilder, gez. von Opiz und geſt. von Ros maͤs⸗ 1 ler, Zumpe, Lips, Stöber. 16. XX und 524 Seiten. Ausgabe auf feinem engliſchen Druckpapier mit goldenem Schnitte 2 Thlr. 6 Gr., oder 4 Fl. 3 Kr. Rhein. Ausgabe auf dem feinſten Velinpapier in 8., mit den beſten Kupferabdruͤcken und goldenem Schnitte 3 Thlr. 12 Gr., - oder 6 Fl. 18 Kr. Rhein. Walter Scott's Bildniß in erleſenen Abdruͤcken in gr. 4. 16 Gr., oder 1 Fl. 12 Kr. Rhein. Inhalt: I. Der Dreizehnte. Novelle von Wilhelm Muͤller. II. Jahn der Buͤßende. Von Wilhelm Blumenhagen. III. Sechs Sonette an Friedrich Graf von Kalckreuth. Von Ludwig Sigismund Ruhl. IV. Nordiſche Freundſchaft. Novelle von L. Kruſe. V. Muſcheln von der Inſel Ruͤgen. 1825. Von Wilhelm Muͤller. 0 25 5 Collaborator Liborius. Novelle von Willibald is VII. Hans Hemling. Romanzen von Guftav Schwab. „VIII. Die arme Margareth. Erzaͤhlung von Jo hanna fi Schopenhauer) R Von ben früheren Jahrgaͤngen der „Urania“ ſind die fuͤr 1815, 1817 — 24 und 1826 noch zu erhalten, und es werden dieſe zehn Jahrgaͤnge zuſammengenommen in den ge⸗ in der Ausgabe auf feinem Velinpapier mit den beſten Ku— pferabdruͤcken zu 18 Thlr., oder 27 Fl. Rh., erlaſſen. Ein⸗ zelne Jahrgaͤnge koſten, ebenfalls im herabgeſetzten Preiſe, 1 Thlr. 8 Gr., oder 2 Fl. 24 Kr. Rhein., und 2 Thlr., oder 3 Fl. 36 Kr. Rh. Die Bildniſſe von Calderon, Shakſpeare, Ernſt Schulze, Gothe, Tieck, Boͤttiger, Canova, Jean Paul. koſten in erleſenen Abdruͤcken in gr. 4. jedes 16 Gr., oder 1 Fl. 12 Kr. Rhein. bLeipzig, d. 1. October 1826. F. A. Brockhaus. woͤhnlichen Ausgaben fuͤr 10 Thlr., oder 18 Fl. Rhein., und | Literariſcher Anzeiger. (Zu den in der Buchhandlung von F. A. Brockhaus in Leipzig erſcheinenden Zeitſchriften.) Nr. XXXIL 1826. Dieſer Literariſche Anzetger wird den Blättern für literarifhe Unterhaltung, der Iſis und den Kritiſchen Annalen der 0 3 Medicin beigelegt oder beigebeſtet⸗ und betragen die Infertionsgebühren far die Zeile 2 Gr. 8 ———— Neue Schriften für Aerzte. Hahnemann, Dr. S., Reine Arzneimtttellehre. ster und 6ter Band. Zweite ſehr vermehrte Auf— lage. Gr. 8. 3 Thlr. 18 Gr. Die zweite Auflage des ıften und 2ten Bandes koſtet 5 Thlr., der Zte und ate Band 3 Thlr. 18 Gr., wofür fol: che in allen namhaften Buchhandlungen zu bekommen ſind. Um jedoch einem angekuͤndigten Nachdrucke zu begegnen, wollen wir bis zu Oſtern 1827 das Ganze ſtatt 12 Thlr. 12 Gr. für 9 Thlr. 12 Gr. durch alle Buchhandlungen ver: kaufen laſſen; bei einzelnen Bänden aber bleibt der feſtge— ſetzte Ladenpreis unabaͤnderlich. Hahnemann, Dr. S., Organon der Heilkunſt. Zte verbeſſerte Auflage. Gr. 8. 1824. 2 Thlr. Dal: ſelbe in franzoͤſiſcher Sprache ebenfalls 2 Thlr. Arnoöld'ſche Buchhandlung in Dresden und Leipzig. Bei Joh. Fr. Gleditſch in Leipzig iſt erſchienen und in allen Buchhandlungen zu haben: C. J. Edler von Puttlitz, Syſtem der Staatswirthſchaft. 8. Broſchirt. 1 Thlr. Dramaturgiſche Brandraketen des dresdner Mercur. Ein Feuerwerk fuͤr Buͤhnenfreunde von Dr. Ferd. Philippi. Zweites Heft. Gr. 8. Broſch. 21 Gr. Bei J. G. Heubner, Buchhaͤndler in Wien, ſowie in allen Buchhandlungen iſt zu haben: Die ſoeben erſchienene zweite, vollſtaͤndige Ausgabe der Perlen der heiligen Vorzeit. Von Johann Ladislav Pyrker. Gr. 8. Preis 1 Thlr. 20 Gr., oder 3 Fl. 18 Kr. Rhein. Dieſes Werk hat in der erſten Auflage, welche von dem wohlthaͤtigen Frauenvereine in Ofen zum Beſten ſeiner Ar— men veranſtaltet wurde, nicht nur in ganz Deutſchland allge— meinen Beifall erhalten, ſondern iſt auch durch eine gelungene Ueberſetzung („Perlé del antico testamento, Poemetti sa- eri tradotti del tedesco in verso italiano dal Cavaliere Carl Antonio Conte Gamibara“, Brescia per Bettoni et Comp., 1824) den Bewohnern Italiens bekannt gewor⸗ den. Man bewunderte die eigenthuͤmliche Kraft, mit welcher der Verf. der „Tuniſias“ — und des uns endlich gewordenen deut⸗ ſchen Epos: „Rudolf von Habsburg“, wegen welchem Herr Prof. Bouterweck in Göttingen von deſſen Verfaſſer ſagt: „Ver fo fein Vaterland verherrlicht, wie er, deſſen Lorber wird nie welken!“ — einige Heroen aus der heiligen Ge⸗ ſchichte uns vor die Augen geführt hat. Welche Kenntniß im Hervorheben des hiſtoriſchen Stoffes; welche Kunſt, und doch welche ruͤhrende Einfalt, und darum wahrhafte Größe in der Darſtellung! Nur wem der echte Dichtergenius inwohnt, konnte ſolche Schoͤpfungen hervorbringen. Doch, er hat eine eigne Gattung der Dichtungsform, naͤmlich jene, die zwi⸗ ſchen dem Epos und der Idylle ſteht, bald zu dieſem, bald zu jener gerechnet werden moͤchte, und dennoch keinem derſel— ben angehört, damit begründet. Vorzuͤglich ſchoͤn hat dies der leider zu fruͤh verſtorbene treffliche Kunſtrichter Mat: tbäus von Collin in den „Wiener Jahrbuͤchern der Lite⸗ ratur“, Jahrgang 1822, im XVII. Bande entwickelt. Seit⸗ dem hat der Verfaſſer nach feinem fruͤhern Plane, noch Mo⸗ ſes in drei Geſaͤngen mit der Aufſchrift: Gott, Erloͤſung, Auferſtehung; — Samuel 1) mit der Aufſchrift Gericht, und endlich Sieg des Judas Maccabaͤus, mit der Aufſchrift: Sieg, den drei erſten Dichtungen Elias, Eli⸗ fäus und die Makkabaͤer beigefügt und fomit den ganzen frühern feſtgeſetzten Cyklus der heiligen Geſaͤnge vollendet. Die äußere Ausſtattung entſpricht ganz dem innern Wer: the dieſes Werks; daſſelbe iſt auf ſehr ſchoͤnem Papier, mit neuen Lettern in der Strauß'ſchen Officin gedruckt, und mit einer ſinnreichen Titelvignette verſehen. In der 3. C. Hinrich s'ſchen Buchhandlung in Leip— zig iſt ſoeben erſchienen: 5 Das Geſammt gebiet der deutſchen Sprache na Proſä, Dichtkunſt und Beredſamkeit, theoretiſch und praktiſch dargeſtellt (und durch mehr als 250 Beiſpiele aus den deutſchen Claſſikern erlaͤutert) vom k. ſ. Hofrathe und Profeſſor K. H. L. Pölitz zu Leipzig. Vier Bände. Gr. 8. 113 Bog. Franzoͤſ. Druckp. 6 Thlr. Dieſes Werk, von dem u. A. der Rec. in der „Hall. Lit.⸗Zeit“, 1826, E. Bl. 74, ſagt, daß er in der deutſchen Literatur kein Buch kennt, welches eine vollſtaͤndigere und brauchbarere Ueberſicht der hier abgehandelten Gegenſtaͤnde gibt, als dieſes, iſt nun vollftändig zu haben, und wir koͤn⸗ nen es allen Gebildeten und den Ausländern, die die Schön: heiten der deutſchen Sprache kennen lernen wollen, ganz be⸗ ſonders empfehlen. Die TT cykliſches Drama in ſieben Abtheilungen von Wilhelm Nienſtaͤdt. Auch unter den beſondern Titeln: (Erſte Abtheilung.) Hohenſtaufens Aufgang. Waiblinger und Welfen, hiſtoriſches Drama Gr. 8. 1 Thlr. (Zweite Abtheilung.) Hohenſtaufens Glanz. Friedrich der Erſte, romantiſches Drama. Gr. 8. 1 Thlr. handlung und in allen namhaften Buchhandlungen fuͤr 3 Thlr. (Dritte Abtheilung.) Hohenſtaufens Verfinſterung. Heinrich der Sechste, romantiſches Schauſpiel. Gr. 8. 1 Thlr. 4 Gr. s (Vierte Abtheilung.) Hohenſtaufens Wiederkehr. Die Befreiung, Schauſpiel. Gr. 8. 20 Gr. (Fuͤnfte Abtheilung.) Hohenſtaufens Niedergang. Friedrich der Zweite, Tragoͤdie. Gr. 8. 20 Gr. (Sechste Abtheilung.) Hohenſtaufens Abendroͤthe. Konradin der Vierte, romantiſches Trauerſpiel. Gr. 8. 1 Thlr. f 4 (Siebente Abtheilung.) Hohenſtaufens Erloͤſchen. Konradin, Trauerſpiel. Gr. 8. 1 Thlr. Fuͤr Die, welche alle ſieben Abtheilungen zuſammen neh⸗ BEER iſt der Preis (ſtatt 6 Thlr. 20 Gr.) auf 6 Thlr. feſt⸗ 5 Zu haben in allen Buchhandlungen. Joh. Ambr. Barth in Leipzig, Verleger. Neue Schrift. C. A; Bodi i ger, Ideen zur Kunſtmythologie. Erſter Curſus: Stammbaum der Religionen terthums. Einleitung zur vorhomeriſchen Mytho— logie der Griechen. Nebſt 5 Kupfertafeln. Gr. 8. Dresden und Leipzig in der Arnold'ſchen Buch- x des Al⸗ zu bekommen. Bei Joh. Friedr. Gleditſch in Leipzig iſt erſchienen und in allen Buchhandlungen zu haben: Meckel, J. F., Tabulae anatomico-pathologicae modos omnes quibus partium corporis huma- ni omnium forma externa atque interna a nor- ma recedit, exhibentes. Fasc. IV. Herniae. Fol. maj. Mit 8 Kupfertafeln. Preis 8 Thlr. Der Inhalt der erſten Hefte iſt: Fasc. I. Cort. mit 8 Kpfert. Preis 6 Thlr. „ Basen sw 8 * „ 6 = ) „III. Systema digestionis = 9 = . 2 - Alle vier Hefte zuſammen 27 Thlr. Bei J. G. Heubner, Buchhändler in Wien, ist erschienen und in allen Buchhandlungen zu haben: Bericht über das { Detonat ions phänomen auf der Insel Meledea bei Ragusa. ) Nebst geographisch - statistischen und historischen Nötizen über diese Insel, und einer geognostischen Skizze von Dalmatien, Von Paul Parts e h, Inspector des k. k. Hof- Naturaliencabinetts zu Wien, Mit einer Karte. Gr. 8. Geheftet. 1 Thlr. 18 Gr., oder 3 Fl. 12 Kr. Rh. Die Klarheit, mit welcher uns der Herr Verfasser mit einem so allgemeines Interesse erregenden Phäno- men bekannt macht, berechtigt den Volkes, zu hof * fen, dass dieses Werk mit Beifall aufgenommen werde, Der Physiker, Natur- und Geschichtsforscher wird diesen Bericht nicht unbefriedigt zur Seite legen, da er ihn mit den Verhältnissen der Insel Meleda und Dalmatiens auf eine dem gegenwärtigen Stande der Wissenschaften entsprechende Art bekannt macht. Insbesondere ist diese Schrift jedem Geognosten zu em- pfehlen, da der Verfasser, nebst der geognostischen Skizze von Dalmatien, in dem zweiten Abschnitte die Resultate seiner Beobachtungen über den Bau des öst- lichen Theiles des Alpengebirges niedergelegt. Die beigefügte Karte der Insel Meleda ist in Be- zug auf das geometrische Verhältniss aus der treftlichen, nautischen Harte entnommen, und die geographischen Positionen im Bureau des k. k. General-Quartiermeister- stabes aus trigonometrischen Beobachtungen berechnet. Soeben ift fertig geworden und durch alle Buchhandlun— gen und Poſtaͤmter zu beziehen: Allgemeine medicinische Annalen des neunzehn- ten Jahrhunderts. Neue Folgenreihe von ihrer zweiten einviertelhundertjährigen Periode an. In Verbindung mit dazu eingeladenen Gelchr- ten herausgegeben von Dr. Joh. Friedr. Pierer. Jahrgang 1826. Juni, Juli und Au- gust. Gr. 4. Preis des Jahrgangs von 108 Bo— gen auf gutem Druckpapier 6 Thlr. 16 Gr. Die ältern Jahrgaͤnge dieſer Zeitſchrift find zu folgenden herabgeſetzten Preiſen zu erhalten: g Die Folge von 1798 — 1825. 28 Jahrgaͤnge, nebſt 8 Hef⸗ ten Supplemente. Gr. 4. Ladenpreis 163 Thlr. 8 Gr. Jetzt 45 Thlr. Die Folge von 1806 — 15. 10 Jahrgaͤnge, nebſt 8 Hef— ten Supplemente. Gr. 4. Ladenpreis 62 Thlr. Jetzt 18 Thlr. 16 Gr. : Die Folge von ISIT—I5. 5 Jahrgaͤnge. Gr. 4. Laden: preis 37 Thlr. 8 Gr. Jetzt 12 Thlr. Die Folge von 1816 - 25. 10 Jahrgaͤnge. Gr. 4. Laden⸗ preis 66 Thlr. 16 Gr. Jetzt 20 Thlr. Die Folge von 1816 - 20. 5 Jahrgaͤnge. preis 33 Thlr. 8 Gr. Jetzt 12 Thlr. Die Folge von 1821 — 25. 5 Jahrgaͤnge. preis 33 Thlr. 8 Gr. Jetzt 12 Thlr. (Einzeln koſten: Jahrgang 17981810 à 4 Thlr. 8 Gr.; die Supplemente zu 1801 — 10 3 Thlr.; Jahrgang 1811 — 12 a 8 Thlr. 16 Gr.; 1813 — 25 à 6 Thlr. 16 Gr.) Leipzig, d. sten October 1826. F. A. Brockhaus. Gr. 4. Laden⸗ Gr. 4. Laden⸗ Anzeige für Autoren, ueberſetzer, Buch-, Muſikalien- und Kunſt⸗ haͤndler, Bibliothekare, und alle Literatur- und Buͤcherfreunde. Allgemeine — . ibi og er ap hh i ſche Zeit un g; a oder woͤchentliches, vollſtaͤndiges Verzeichniß aller in Deutſchland, der Schweiz, England, Frank— reich, den Niederlanden und Italien herauskommenden neuen Buͤcher, Muſikalien, Karten und Kunſtſachen. Von dieſem Verzeichniß erſcheinen vom ıften Januar 1827 an woͤchentlich ein bis zwei Bogen in Imperial⸗ octav, elegant und deutach gedruckt. Jedem Jahrgang fol: gen drei Regiſter, das eine nach den Wiſſenſchaften, das andere nach den Verlagshandlungen, das dritte nach den Autoren geordnet. Das Abonnement iſt halbjaͤhrlich 3 Thlr. Saͤch. Beſtellungen darauf nehmen alle Bud: handlungen, Poftämter und Zeitungsexpeditio⸗ nen in ganz Deutſchland, Frankreich, Italien, England, der Schweiz, den Niederlanden, Daͤnemark, Schweden und Rußland an. Fur Frankreich erſcheint die allgemeine bibliographiſche Zeitung unter dem beſondern Titel: JOURNAL UNIVERSEL DE LA BIBLIOGRAPHIE. Fuͤr England: UNIVERSAL BIBLIO GRAPHIC AL. ; JOURNAL. Bibliographiſches Infitue in Gotha. ** Die Nedaction hält obiges ebenso erfreuliche als nützliche Unternehmen ihres und des Beifalls aller Literaturfreunde um so würdiger, da das biblio- graphische Institut bei angemessener Unterstützung den Plan hat, obiger Zeitschrift auch die Biblio- graphie des sämmtlichen übrigen Europa, aller amerikanischen Staaten und des Orients einzuverlei- ben, wodurch sie sich allmälich zu einem voll- ständigen Repertorium der neuesten Gesammt-Li- teratur unsers Erdballs gestalten würde. Bei Johann Ambrosius Barth in Leip- zig hat die Presse. verlassen: Die parıser,Bluthochze dargestelltvon DER DL. Wach her: N Gr. g. Geh. 16 Gr. Eine mit lebendigen Farben und sorgfältiger Treue gegebene Darstellung eines unserer trefflichsten Histo- riker, zeitgemäss um so melir, als die Bestrebungen hier und da sichtbar sind, veraltete, gemeinverderbli- che, kirchliche und gesellschaftliche Vorurtheile, Irr- thümer und Missbräuche wieder aufleben zu lassen und dadurch das Fortschreiten zur reinern und höhern Bildung des Geistes zu hemmen. it, Zugleich die Anzeige, dass aus dem Verlage der J. C. Hermann’schen Buchhandlung in Frankfurt acquixirte: Dr. L. Wa chler's > Handbuch der Geschichte der Literatur, Zweite Umarbeitung. Vier Bände. Gr. g. 11 Thlr. 16 Gr. 2 Erster Band: Geschichte deralten Literatur, Nebst einer Einleitung in die allge- meine Geschichte der Literatur. 2 Thlr. 14 Gr. Zwelter Band: Mittelalters, Dritter Band: tur. 6 Gr. Vierter Band: tur, 6 Gr. NB, Der als Compendium bearbeitete Auszug aus die- sem ungemein schätzbaren Werke erscheint im nächst- kommenden Jahre, worüber in Kurzem Näheres berichte, Geschichte der Literatur des 2 Thlr. 14 Gr. Geschichte der neuen Litera- Erster Theil. Nationalliteratur. 5 Thlr. Geschichte der neuern Litera- Zweiter Theil. Gelehrsamkeit. 3 Thlr. Philomathie. Von Freunden der Wissenschaft und Kunst herausgegeben von Dr. L. Wach ie x. 5 Bände. Gr. g. 4 Thlr. 20 Gr. (Erster Band 1 Thlr. 12 Gr., zweiter Band 1 Thlr. 12 Gr., dritter Band 1 Thlr. 20 Gr.) Eine Sammlung der gediegensten Abhandlungen von einem Kreise der hoclgebildetsten Gelehrten, de- ren wiederholte angelegentliche Empfehlung ich de- sto lieber ausspreche, als die kritischen Beurtheilun- gen schon das Nämliche thaten, Neue Unterrichtsbuͤcher. Fromm, J. B., Vollſtaͤndige ſpaniſche Sprachlehre, nebſt einer Abhandlung uͤber die Proſodie und ei— nem Verzeichniß ſinnverwandter Woͤrter; nach den beſten Huͤlfsmitteln bearbeitet. Gr. S. 2 Thlr. 12 Gr. Fiſcher, Prof. G. A., Rechnende Geometrie, oder praktiſche Anleitung zur Auflöfung allgemeiner For— meln, die ſich auf Raumgroͤße beziehen. Zum Ge— brauch fuͤr angehende Kuͤnſtler, Baugewerken, Oeko— nomen, Forſtmaͤnner ꝛc. und als Handbuch zum mathematiſchen Unterricht in Buͤrger- und Indu— ſtrieſchulen. Gr. 8. Mit vier Kupfertafeln in Folio. 1 Thlr. 15 Gr. 7 The Castle of Otranto. A gothic story. By Horatio Walpole, Earl of Ormond. A new edition with a prefatory memoir by Wal- ter Scott. Dresden, published by Arnold. Br. 18 Gr. Abgeſehen von dem Anziehenden der Geſchichte, zeichnet diefer Roman ſich bekanntlich durch claſſiſche Sprache aus, und duͤrfte in dieſer Hinſicht als eines der vorzuͤglichſten Lehrmittel bei'm Unterrichte in der engliſchen Sprache ſich empfehlen. Walter Scott's biographiſch⸗ kritiſche Einlei⸗ tung gibt dieſer Ausgabe einen Werth, den keine fruͤhere hat. Druck und Format find wie in der früher erſchienenen, gleich⸗ falls mit einer Einleitung von W. Scott bereicherten und mit erlaͤuternden Anmerkungen verſehenen Ausgabe des „Vi- car of Wakefield“, broſch., 18 Gr. Ficinus und Carus, Ueberſicht des geſammten Thierreichs. Zwei Tabellen in Landkartenformat. 12 Gr. Dieſe Bücher find in allen namhaften Buchhandlungen für die beigeſetzten Preiſe zu bekommen. Arnold'ſche Buchhandlung in Dresden und Leipzig. An kuͤn digung ſehr wohlfeiler Ausgaben der E geſammelten Werke der Brüder Chriſtian und Friedrich Leopold, rafen zu Stolberg. 20 Bände 8. Die vor einigen Jahren herausgekommene Ausgabe die— ſer Werke, der als Zierde viele Abbildungen beigegeben ſind, koſtet Vierzig Thaler, ein Preis, der Vielen zu koſtbar iſt; daher denn vielfältig der Wunſch, daß davon eine wohl⸗ feile veranſtaltet werden möchte, und ich ſuche hiermit dies fen Wunſch zu erfuͤllen. . Es werden zwei Ausgaben ohne Kupferſtiche: 1) auf ſehr ſchoͤnes Schreibpapier, alle 20 Bände (500 Bo: 8 gen) zu funfzehn Thaler, 2) auf ordinair Druckpapfer zu zehn Thaler. Fuͤr die erſten 1o Baͤnde Schreibpapier wird praͤnumerirt 7 Thlr. 12 Gr. - a für Druckpapier 5 Thlr. Dieſe ſollen im Februar 1827 geliefert werden. Bei Ablieferung des ILten bis 20ſten Bandes, welche ſicher im Juli 1827 geſchehen wird, werden wieder 7 Thlr. 12 Gr. für Schreibpapier, — 5 Thlr. für Druckpapier gezahlt. Inhalt dieſer Werke: y ıfter und 2ter Band. Oden, Lieder und Balladen. Zter Jamben und die Inſel. 4ter und Ster Schauſpiele. 6ter bis gter Reifen durch Deutſchl., die Schweiz, Italien und Sizilien. Leben Alfred des Großen und ver⸗ miſchte Aufſaͤtze. Ueberſetzung von Homer's Iliade. „ „ Ioter 3 Iıter und rater . 13ter und later a 5 des Sophokles. Toter a „ 5 der Tragoͤdien des Ars ſchylos. löter 2 Gedichte aus dem Griechiſchen. ı7ter bis i9ter * Ueberſetzung der Geſpraͤche des Plato. gofter 3 Vermiſchte kleinere Schriften. Hamburg, im September 1826. 3 Friedrich Perthes. Bei W. Boicke in Berlin iſt erſchienen, und durch alle Buchhandlungen Deutſchlands zu haben: Das Aufnehmen zu Pferde, oder die Kunſt, nach Lehmann's Methode mit dem Meßti— ſche vom Pferde aus, militairiſch, oder Forſten oͤko— nomiſch und zwar voͤllig genau aufzunehmen, nebſt Beſchreibung des hierzu erfoderlichen neu erfundenen Apparats, von F. W. Netto. Mit 4 Kupfern. Preis 1 Thlr. 8 Gr. Ueber die dem Krieger ſo wichtige Kunſt, Gegenſtaͤnde topographiſch vom Pferde herab aufzunehmen, gab es bisher kein Lehrbuch; nur Perſonen, welche zu Fuße das Aufnehmen mit dem Meßtiſche genau erlernt und ausgeuͤbt hatten, war es moͤglich, vom Pferde aus mit dem Bleiſtifte fluͤchtige Skizzen von Gegenden zu Kriegszwecken zu entwerfen, aber nur mit geringer Genauigkeit und nach dem Augenmaße al: lein. Dem Herrn Verfaſſer iſt es gelungen einen Apparat zu erfinden, mittels deſſen ohne Stativ die genaueſte Vermeſ⸗ ſung geſchehen kann, und alles das wirklich erreicht wird, was der Titel beſagt. Die damit angeſtellten Verſuche haben es vollſtaͤndig bewährt, und ſomit wäre einem laͤngſt gefuͤhlten Beduͤrfniſſe abgeholfen. Durch alle Buchhandlungen und Poſtämter iſt zu bes ziehen: Blaͤtter fuͤr literariſche Unterhaltung Redigirt unter Verantwortlichkeit der Verlagshandlung. Jahrgang 1826. Monat October, oder Nr. 76—100. Gr. 4. Auf gutem weißen Druckpapier. Preis des halben Jahrgangs von 150 Nummern 5 Thlr. Leipzig, d. T4ten October 1826. F. A. Brockhaus. * j 1 Literariſcher Anzeiger. u den in der Buchhandlung von F. A. Brockhaus in Leipzig erſcheinenden Zeitſchriften.) Nr. XXXIII. 1826. Dieſer Literariſche Ungeiger wird den Blättern für literariſche Unterhaltung, der Iſis und den Kritiſchen Annalen der \ tedicin beigelegt oder beigeheftet, und betragen die Inſertionsgebuͤhren für die Zeile 2 Gr. Zeitgemaͤßes Distoarisches Meujahrsgesche nk. Tubmwig Cimotheug Sptttler's Akademiſche Vorleſung a uͤber die Geschichte des Papstthums in fünf Programmen 1824 — 26. en Mit einigen Anmerkungen herausgegeben von Dr. J. Gurlitt. Fuͤr den allgemeinern Gebrauch erneuert, mit einigen Zugaben von Dr. B). E. G. Paulus, großherzoglich badiſchem Gehelmen Kirchenrathe und Profeſſor der Theologie und Phlloſophie in Heidelberg. 5 Es wird in einem freundlichen Aeußern (ungefaͤhr 20 Bogen ſtark) noch in dieſem Jahr auf die Zeit feiner bezeich— neten Beſtimmung erſcheinen, und wie wir nicht zweifeln, ein recht willkommenes Geſchenk fuͤr Viele ſein, da das In— tereſſe dafuͤr ebenſo ſehr in der Zeit liegt, als es durch die Namen der Verfaſſer und Herausgeber geweckt werden muß. Um es noch ferner Jedem zugaͤnglich zu machen, werden wir Alles aufbieten, um fuͤr den Preis die Grenze von 2 Thlr., oder 34 Fl. Rhein., zu halten, ohne dem Aeußern dadurch Eintrag zu thun. Heidelberg, im September 1826. August Ossmald'g Univerſitaͤtsbuchhandlung. Borlegeblätter zur leichtern Erlernung der franzoͤſiſchen Sprache, m zu Schul- und Privatunterrichte nach den beſten Sprachlehren und mit beſonderer Ruͤckſicht auf Sanguiws Methode bearbeitet von We Queroctav. 1 Thlr. 4 Gr. Haben ſeit mehren Jahren ſchon die in ähnlicher Form erſchienenen Lehrbücher ihre Zweckmaͤßigkeit bewährt, fo darf ſich die vorliegende Arbeit gewiß mit allem Rechte den beſten derſelben anreihen. Der Verfaſſer, mit dem Geiſte der Sprache und ihrer Grammatik vertraut, gibt hier Lehrern zahlreiche: rer Claſſen ſowol als Privatlehrern ein treffliches Mittel, jeden ihrer Schuͤler nach dem Maße ihrer Faͤhigkeiten und Fort— ſchritte zu beſchaͤftigen, ihr Selbſtdenken zu beleben und fie fo unvermerkt und gruͤndlich in Erlernung der nothwendigſten aller fremden Sprachen fortzubilden. Er waͤhlte fuͤr die Ord— nung der Regeln Sanguin's Grammatik, weil dieſe aner— kannte Vorzuͤge vor vielen andern hat und in den meiſten Schulen eingefuͤhrt iſt, und fuͤgte die Wortbedeutung bei, um zeitraubendes Nachſchlagen unnoͤthig zu machen und dem üftern Mangel der Woͤrterbuͤcher abzuhelfen. Das angehaͤngte Ver— zeichniß gleichlautender Wörter aber erkennt gewiß Jeder fuͤr eine ſehr noͤthige, Ausſprache und Rechtſchreibung ungemein foͤrdernde, Zugabe. Joh. Ambr. Barth in Leipzig. Bei Ferd. Rubach in Magdeburg iſt erſchienen und durch alle Buchhandlungen zu erhalten: H. F. F. Sickel, Vollſtaͤndige theoretiſch-praktiſche Anweiſung zur Anfertigung kleiner ſchriftlicher Auf— ſaͤtz e, zunaͤchſt fuͤr Land- und Buͤrgerſchulen. Ein Hand— buch fuͤr Volksſchullehrer, um Kinder im Denken und Schreiben zu uͤben. 27 Bogen. 8. Ladenpreis 1 Thlr. 6 Gr. Auch unter dem Nebentitel: Allgemeines Handbuch der Realkenntniſſe fuͤr Lehrer an Land- und Buͤrgerſchulen und zum Selbſtun— terrichte. Von H. F. F. Sickel, Oberprediger in Acken. Dritter Theil: Anweiſung zur Anfers tigung kleiner ſchriftlicher Aufſaͤtze. Die Aufgabe des Hrn. Verfs., die derſelbe ſo gruͤndlich als vollſtaͤndig gelöft hat, war eine Methodik der Styluͤbun— gen fuͤr Volksſchulen zu liefern, die ihm um ſo dringenderes Beduͤrfniß zu ſein ſchien, da dieſer ſo uͤberaus bildende Ge— genftand in vielen Landſchulen noch immer auf eine unzweck— mäßige Weiſe behandelt wird. Ein Nebenzweck war, Lehrer an Volksſchulen auf einen reichen Stoff hinzuweiſen, der ſich theils als Aufgabe, Kinder der einen Abtheilung, waͤhrend die andere unterrichtet wird, zweckmaͤßig zu beſchaͤftigen, theils den häuslichen Fleiß in Anſpruch zu nehmen, benutzen läßt. Dieſerhalb enthaͤlt das Werkchen nicht allein eine vollſtaͤndige Ueberſicht aller ſchriftlichen Arbeiten, welche in der Volks⸗ ſchule angefertigt werden koͤnnen, nebſt methodiſchen Winken fuͤr den Lehrer (wobei dem Hrn. Verf. eigne mehrjaͤhrige Erfahrung leitete), ſondern auch weit uͤber tauſend eben⸗ ſo neue und anziehende als zweckmaͤßig mit ſteter Ruͤckſicht auf die Land- und Buͤrgerſchule gewaͤhlten Aufgaben, die au einem geübtern Lehrer vielleicht nicht unwillkommen fein wer: den. Schließlich bemerken wir nur noch, daß von den ein⸗ fachſten Uebungen, von der Bildung einzelner Satze, bis zu den im gemeinen Leben vorkommenden Geſchaͤftsaufſaͤtzen (Wer: traͤgen, Berichtſchreiben u. ſ. w.) fortgeſchritten wird. Die beiden erſten Theile des Handbuchs, von denen der eine einen „Abriß der Erdbeſchreibung und Geſchichte“ (18 Gr., oder 1 Fl. 24 Kr. Rh.) und der andere einen „Ab⸗ riß der Naturkunde“ (22 Gr., oder 1 Fl. 40 Kr. Rh.) ent⸗ haͤlt, werden bereits in vielen Schulen mit Erfolg gebraucht, und ſind in mehren Zeitſchriften ſo guͤnſtig beurtheilt, daß es hinſichtlich dieſes dritten Theils nur der kurzen Hin⸗ weifung auf den reichen Inhalt deſſelben bedarf, um die Her⸗ ren Lehrer an Land- und Buͤrgerſchulen auf denſelben auf— merkſam zu machen. Durch J. G. Heyſe in Bremen iſt an alle Buch⸗ handlungen verſandt und zu haben: Leben des St.-Willehad's und St. -Ansgar's. Erſteres beſchrieben von St.-Ansgar, letzteres von deſſen Nachfolger, dem bremiſchen und hambur⸗ giſchen Erzbiſchof Rembert. Nebſt einem Briefe Ansgar's. Aus dem Lateiniſchen uͤberſetzt und mit erlaͤuternden Anmerkungen begleitet von Carſten Miſegaes. Bremen. Gr. 8. 1 Thlr. 4 Gr. Der durch ſeine fruͤhere gelungene, mit den gehaltvollſten Anmerkungen fo reich ausgeftattete, Ueberſetzung der Kirchen⸗ geſchichte Adam's von Bremen ſchon bekannte Verfaſſer hat feine von competenten Richtern anerkannten Verdienſte um die Geſchichte des Mittelalters durch dieſe nicht weniger verdienſt⸗ liche und ſchaͤtzbare Leiſtung wiederholt beurkundet, welche ſich allen Geſchichtsfreunden auszeichnend empfiehlt. Auch iſt der: ſelben von einem geachteten Gelehrten in Nr. 66, N. 1444 des Altonger Merkurius ſchon ruͤhmlichſt gedacht worden. Q. Horatii Flacci Opera ad mss. codd. Va- ticanos, Chisianos, Angelicos, Barberinos, Gregorianos, Vallicellanos, aliosque plurimis in locis emendavit notisque illustravit prae- sertim in iis, quae Romanas Antiquitates spec- tant Carolus Fea, IC. bibliothecae Chis. et Roman. Antig. Praefectus. Denuo recensuit, adhibitisque novissimis subsidiis curavit Fr, Henr, Bothe, Dr. phil. eto. 2 vol. Edi- tio nova. Der Verleger rechnet ſich's zum Vergnuͤgen, dieſe nach ihren verſchiedenen Vorzuͤgen ſo allgemein anerkannte Ausgabe des roͤmiſchen Dichters auf's Neue in die Haͤnde des Publi⸗ cums zu geben, und ſie zugleich als die wohlfeilſte, vollendete kritiſche Ausgabe des Horaz Jedem zu⸗ gänglich zu machen, indem er dafuͤr bis zur Oſtermeſſe 1827 den Subſcriptionspreis von 5 Fl. 30 Kr. Rh., oder 3 Thlr. 8 Gr., und für Sammler, welche den Betrag von fünf Exemplaren direct einſenden, ein Freiexemplar bewilligt. Nach dem genannten Termine tritt der Ladenpreis von 7 Fl. 12 Kr. Rh., od. 4 Thlr. 8 Gr., unabaͤnderlich ein. Heidelberg, im September 1826. Auguſt Oßwald's Univerſitaͤtsbuchhandlung. Die beiden erſten Baͤndchen der neuen Auflage don Cooper's und Irving's fäimmtliden Werken ſind bereits verſandt und das zweite Baͤndchen der neuen Auflage wird noch dieſen Monat die Preſſe verlaſſen, wo als: dann wieder vollſtaͤndige Exemplare der bereits er— ſchienenen zwoͤlf Baͤndchen zu haben ſind. Da nun außer dieſer Auflage keine mehr um den wohlfei⸗ len Preis veranſtaltet wird, und hierauf bereits wieder bedeutende Beſtellungen eingegangen ſind, ſo erſuche ich diejenigen Literaturfreunde, welche im Beſitz dieſer jeder Hinſicht empfehlenswerthen Ausgabe Ah i baldigſt ihre Beſtellung auf dieſelbe abzugeben. Die bis jetzt erſchienenen Werke dieſer beiden neueſten und geiſtvollſten Schriftſteller des Auslandes, geben 48 Baͤnd— chen in dieſer Ausgabe, zu deren Abnahme fich die reſp. Subfcribenten verbindlich machen. Hier⸗ von ſind bereits 12 Bändchen fertig, und jeden Monat er⸗ ſcheinen 2 Bändchen. Das Bändchen auf ordinairem Druck— papier koſtet 2 Gr., oder 9 Kr. Rh., und auf weißem Druck⸗ velin 4 Gr., oder 15 Kr. Rh. J. D. Sauerländer. Bei Ferd. Rubach in Magdeb erſchienen durch a zu erhaltene e Karl Blumauer, Naturbilder oder Parabeln. Zur Bildung der erwachſenern Jugend und zur Er— bauung ihrer Freunde. 8. 1826. 10 Bogen. Preis 10 Gr. Wenn frappante Schilderungen aus dem Leben gegriffener Scenen, in Form der Parabel und in einem poetiſch anmuthi⸗ gen Colorit dargeſtellt, den Sinn der Jugend, belehrend und vorbereitend auf des kuͤnftigen Lebens Untiefen und Irrungen, | am meiſten anſprechen, wenn ſelbſt altere Freunde des Wah—⸗ ren und Guten, auf eine frühere Vergangenheit ruͤckblickend, noch gern bei ſchoͤnen Erinnerungen durchlebter Momente fin: nend verweilen: ſo duͤrfen wir in dieſem Werke den Erſtern ein gediegenes Bildungsbuch ihres Geiſtes und Herzens, und den Letz⸗ | tern eine heitere Erbauung ihres Gemuͤths verſprechen. Moncher Privatlehrer wird es zur abwechſelnden Lecture feiner ihm vers trauten Zoͤglinge auf den Unterrichtstiſch legen, und mancher Freund geiſtiger Muſe dabei Erholung und Staͤrkung finden. Dr. Ferd. Wurzer's Handbuch der populairen Chemie. Zum Gebrauche bei Vorleſungen und zur Selbſtbe— lehrung beſtimmt. 5 Vierte durchaus umgearbeitete Auflage. Gr. 8. 2 Thlr. g N Von dieſem mit fo ausgezeichnetem Beifalle aufgenom⸗ menen Buche, deſſen drei erſte Auflagen ſich in dem Zeitraume weniger Jahre vergriffen und obige vollig neue Bearbew tung noͤthig machten, erſchienen auch im Auslande zwei Ueher⸗ ſetzungen, und in Wien ein Nachdruck, ſodaß die jegige Aus⸗ gabe eigentlich als die ſiebente betrachtet werden Tank. Der wuͤrdige Verfaſſer verfehlte nicht, den fo überreichen Schatz der wichtigſten und intereſſanteſten Entdeckungen der letzten Jahre in groͤßter Vollſtaͤndigkeit nachzutragen und et⸗ waige kleine Irrthuͤmer zu berichtigen, ſodaß ſich mit Sicher heit behaupten laͤßt, der fruͤhere Ausſpruch der Kritik: „daß als Grundlage akademiſcher Vorleſungen auf Lyceen und Uni⸗ verſitaͤten unter den neuern Compendien keines mehr als dieſes empfehlenswerth ſei, da es von keinem an Beſtimmtheit, ſy⸗ ſtematiſcher Ordnung und lichtvoller Kuͤrze uͤbertroffen werde“, koͤnne durch dieſe neue Bearbeitung ſich nur bekraͤftigen. Joh. Ambr. Barth in Leipzig. Soeben iſt erſchienen: . Die edelſten Frauen der deutſchen Vorzeit, nach den vorhandenen Quellen und Urkunden dargeſtellt von A. W. Heckel. Zweiter Band. 8. Velindruckpap. Preis 1 Thlr. 8 Gr., oder 2 Fl. 15 Kr. Rhein. Vorſtehender Band enthält 10 Biographien ausgezeich- neter deutſcher Frauen der Vorzeit. Dieſes Werk, das von den erften Fraueu, welche deutſche Throne zieren, auf das huldvollſte aufgenommen wurde, fand in mehren vaterlaͤn⸗ diſchen Blaͤttern (3. B. in der „Abendzeitung“, „Halliſchen Li: teraturzeitung“, in Pahl's „Deutſcher Nationalchronik“ ꝛc.) guͤnſtige Beurtheilungen, auch moͤchte die bereits vom erſten Bande erſchienene Ueberſetzung in's Hollaͤn diſche dazu beitra⸗ gen, von ſeinem Werthe zu zeugen. Es iſt nicht nur fuͤr den Freund der Geſchichte von Wichtigkeit, ſondern gewährt uͤber⸗ dies anziehende Unterhaltung und möchte ſich deshalb vorzuͤg— lich auch zum Weihnacht⸗ und Neujahrgeſchenk für deutſche Frauen und Tochter eignen. Das von uns angekuͤndigte Taſchenbuch: Theodulia, Jahrbuch für haͤusliche Erbauung auf 1827, mit Beitraͤgen von Alberti, Anger, v. Fou— qué, Franke, Girardet, H. Hoffmann, Hundeiker, Kochen, Koͤthe, Leo, Marheinecke, Muͤnkner, Oberlaͤnder, Trautſchold und Andern herausgegeben von M. C. B. Meißner, Dr. G. Schmidt und E. Hoffmann. Mit vier Muſikblattern. Auf Velin, in elegantem Einbande. Preis- 1 Thlr. 12 Gr. iſt ſoeben erſchienen und nunmehr in allen Buchhandlungen zu haben. Greiz, d. ıgten October 1826. C. H. Henning. Bei mir wird erſcheinen und in acht Tagen in allen Buchhandlungen zu haben ſein: Breithaupt, H. C. W., Sammlung arithmetiſcher Uebungsaufgaben in ihrer Anwendung auf kamera— liſtiſche, kaufmaͤnniſche, forſtwiſſenſchaftliche und oͤko— nomiſche Gegenſtaͤnde, welche ſich beſonders mit Lo— garithmen und Formeln viel leichter als gewoͤhnlich berechnen laſſen, fuͤr oͤffentliche Lehrauſtalten, Gym— naſien und beſondere Lehrſtunden, ſowie zur eignen Uebung und Belehrung. 8. 1 Thlr. 4 Gr. Saͤchſ., oder 1 Fl. 54 Kr. Rhein. Es iſt kaum noͤthig, zu erwaͤhnen, welchen wichtigen Einfluß die höhere Ausbildung in der Mathematik und be ſonders in der Rechenkunſt taͤglich mehr auf die Lebensverhaͤlt— niſſe gewinnt, je mehr dieſe in ihren Beziehungen immer ver⸗ wickelter, und dadurch fuͤr Jeden die Aufgaben, ſeine Kraͤfte mit Vorſicht und Erfolg auf dieſelben anzuwenden, immer ſchwieriger werden. Der reine Finanzmann nicht mehr als der Forſtmann, der Oekonom und Capitaliſt nicht weniger als der Kaufmann werden in der Abminiſtration ihrer Geſchaͤfte oft auf arithme⸗ tiſche Aufgaben gefuͤhrt, deren Loͤſung ſonſt nur Gegenſtand für Mathematiker von ausſchließlichem Beruf oder für beſon⸗ dere Liebhaber dieſer Kunſt war, und Mancher bedauert ge— wiß nicht ſelten, daß er die Anleitung zur hoͤhern Ausbil— dung in dieſer Lebenskunſt früher entbehrt hat. Eine hoͤchſt und allgemein willkommene Erſcheinung muß es daher ſein, eine ſolche Anleitung fuͤr beinahe alle Fälle und Lagen des Lebens aus den Haͤnden eines fo berühmten Mathematikers zu erhalten, der ſich für die Lehre und das Leben ſchon fo lange und fo mannigfaltig bewährt hat, und wer nur der gewöhnlichen Vorkenntniſſe nicht ent— behrt, wird ſich derſelben ohne große Schwierigkeit und mit dem dankbarſten Erfolge bedienen, da die Auswahl fo getrof—⸗ fen iſt, daß im allmaͤlichen Uebergang vom Leichtern zum Schwerern der Begriff der hoͤhern Rechnungsarten ſich von ſelbſt entwickelt, und die große Mannichfaltigkeit der Bei⸗ ſpiele die Anwendung nicht nur ungemein erleichtert, ſondern auch fo ſicher ſtellt, daß in manchen Faͤllen bei einer andern Methode eine beinahe hundertmal größere Berechnung nöthig wäre, um zum Neſultate zu gelangen oder einen etwaigen Rechnungsfehler aufzufinden. Beſonders aber werden Vorſteher von Lehranſtalten und Lehrer, welchen das Fach der Mathematik obliegt, ſich es ſelbſt zum Verdienſt rechnen, die Anwendung des nuͤtzlichen Werks zu befoͤrdern und an dieſe richten wir das Anerbieten der moͤglichſten Verguͤnſtigung und Erleichterung, wenn ſie mit einem groͤßern Bedarf ſich an uns direct wenden wollen, ſowie wir es uns uͤberhaupt zum Anliegen gemacht haben, die Gemeinnuͤtzigkeit durch einen bei mathematiſchen Werken kaum zu bietenden Preis zu befoͤrdern. Auguſt Oßwald's Buchhandlung in Heidelberg und Speier. Bei Ferd. Rubach in Magdeburg iſt erſchienen und durch alle Buchhandlungen zu erhalten: Charakterzuͤge und Mannichfaltigkeiten aus der Ge— ſchichte der Natur und des Menſchen insbeſondere. Zur belehrenden Unterhaltung geſammelt und heraus— gegeben von Dr. Leopold Langner. 1826. 16 Bogen. 8. In ſaubern Umſchlag broſchirt. 18 Gr. Der Herausgeber dieſes Werks hat hierbei den Zweck einer nicht blos unterhaltenden, ſondern belehrenden Lecture vor Augen gehabt, und deshalb das Wichtigſte, allgemein RG tereffante und Nüslichfte aus den beften und bedeutendſten Schriften des In- und Auslandes, bei ſtrenger Auswahl ge— ſammelt und uͤberarbeitet. — Wer nicht Gelegenheit hat, alles Neue zu leſen, und doch das Verlangen fuͤhlt, eine beſſere Nahrung für feinen Geiſt zu finden, als ihn die jetzigen Ro— mane und gewoͤhnlichen Unterhaltungsſchriften gewaͤhren, der findet in dieſem Werkchen, deſſen Inhalt hoͤchſt mannichfaltig iſt und Ernſt und Scherz vereinigt, vollkommene Befriedigung. Er wird es dem Herausgeber deſſelben gewiß herzlichen Dank wiſſen und ihn zur aͤmſigen Fortſetzung dieſer Arbeit aufmuntern. Soeben hat die Preſſe verlaſſen: Merkwuͤrdige Begebenheiten aus der Geſchichte der Menſchen, oder Erzaͤhlungen wunderbarer Vor⸗ fälle, gerichtlicher Ermordungen, Entrinnungen aus Kerkern, ſonderbarer Rechtsfaͤlle, heldenmuͤthiger Thaten u. ſ. w., aus aͤltern und neuern Zeiten. Geſammelt von Dr. J. Watts und frei aus dem Engl. uͤbertragen von C. v. S. Mit einer Ku— pfertafel. 8. Velindruckp. 1 Thlr. 4 Gr., oder 2 Fl. Rhein. Der Theil der Leſewelt, welcher ſeine Mußeſtunden lieber einer belehrenden und zugleich unterhaltenden Lecture widmet als dem Leſen oft unbedeutender Romane, wird volle Befriedigung in dieſem Werke finden. Alle Mitthei⸗ lungen in demſelben ſind auf ſtrenge Wahrheit gegruͤndet, und dennoch ſo intereſſant erzaͤhlt als ein Romantiker es im⸗ merhin zu thun vermochte. Es herrſcht in ihm die groͤßte Sittlichkeit und bietet daſſelbe den reichhaltigſten Stoff zum Nachdenken dar, indem es den Menſchen in den verſchieden⸗ ſten Lagen des Lebens ſchildert. Soeben iſt erſchienen und in allen Buchhandlungen zu haben: Fouqué, Frauen in der großen Welt. Eintritt in das geſellige Leben. 4 Inhalt: Erſte Abtheilung, Bildung für die Geſellſchaft. Die Geſellſchaft was fie iſt, und der Menfch“ in ihr. — Allgemeine Geſetze des Umganges. — Converſa- tion. — Lecture. — Talente. Karoline, Baronin de la Motte, Die Bildungsbuch bei'm Zweite Abth.: Standpunkt des Mädchens in der Geſellſchaft. Sie erſcheint. — Sie gefaͤllt oder ge⸗ faͤllt nicht. — Ihr Verhaͤltniß zu aͤltern Frauen. — Entſte⸗ hende Freundſchaften. — Beziehung zu den Maͤnnern. Dritte Abth.: Einfluß der Frauen auf die Geſell— ſchaft. — Geiſt der von ihnen ausgeht. — Herrſchaft der Sitten. — Erhoͤhung des Daſeins. Vierte Abtheilung: Wie verhalten ſich die nächſten und heiligſten pflichten zu dem Weltle⸗ ben. Die Gattin und Mutter. — Die Freundin. — Die geſellig Gebildete. — Ihr Verhaͤltniß zu Kunſt und Litera— tur. — Die Liebevolle und Fromme. Schleſinger'ſche Buch- und Muſikhandl. in Berlin. 8 Ankuͤndigung einer wichtigen und unentbehrlichen Schrift fuͤr Wund— aͤrzte und Zoͤglinge in chirurgiſchen Lehranſtalten. In der P. G. Hilſcher'ſchen Buchhandlung in Dres: den iſt erſchienen und in allen Buchhandkungen zu bekommen: Gu. Dupuytren's Barons, Oberwundarzts am Hotel Dieu, Prof. der mebic. Fa: cultaͤt zu Paris, Generalinſpectors der Univerfität, Mitglied der Ehrenlegion und des St.- Michaelordens, Allgemeine operative Chirurgie, herausgegeben von L. J. Sanſon, Doctor der Chirurgie der mebic. Facultaͤt zu Paris und Huͤlfs⸗ wundarzte des dritten Difpenfalre, und L. J. Begin, Oberwundarzte an dem Lehr- Militairhospitale zu Metz. Aus dem Franzoͤſiſchen überſetzt, mit Anmerkungen und Zuſaͤtzen begleitet b von Karl Chriſtian Hille, Doctor der Mebichn und Chirurgie, Mitgliede der naturforfchens den Geſellſchaft zu Dresden. Gr. 8. 1826. Preis 2 Thlr. 8 Gr. In meinem Verlage iſt ſoeben erſchienen und an alle Buchhandlungen verſandt worden: Schneidawind, Dr. F. A., Die Feldzuͤge in den Jahren 1812, 1813, 1814 und 1815 unter Napo— leons perſoͤnlicher Anfuͤhrung, nebſt biographiſchen Skizzen denkwuͤrdiger Perſonen dieſer Epoche. Hoͤchſt noͤthiger Anhang zu Arnault's „Leben Napoleons“ und den „Darſtellungen der merkwuͤrdigſten Zeitereig— niſſe ſeit 1789.“ Erſter Band: Der ruſſiſche Feldzug. Erſtes Heft. Gr. 8. Broſch. 16 Gr., oder 1 Fl. 12 Kr. Rhein. Das zweite Heft dieſes intereſſanten Werks, welches den Schluß des ruſſiſchen Feldzugs und die Biographie des Her— zogs von Leuchtenberg enthaͤlt, iſt bereits unter der Preſſe und kann in vier Wochen ausgegeben werden. Bamberg, d. zten October 1826. J. C. Dreſch. Bei Ferd. Rubach in Magdeburg iſt erſchienen und durch alle Buchhandlungen zu erhalten: Boͤhme, C., 36 Vorlegeblaͤtter zum Zeichnen vom 1 1 5 zum Schweren fortſchreitend. In Futteral. 18 Gr. Soeben haben nun auch bei Wilh. Gottl. Korn die Preſſe verlaſſen: Dr. Feßler's Nef u 2 feines Denkens und Er fahrens. Als Anhang zu ſeinen Ruͤckblicken auf ſeine ſiebenzig— jaͤhrige Pilgerſchaft. Quaedem sunt 1 animo, sed parum prom- ta, quae incipiunt in expedito esse, quum dicta sunt. Seneca, Epist. XCIV. Mit dem wohlgetroffenen, ſauber geſtochenen Bildniſſe des Verfaſſers. +) 384 Seiten. Gr. 8. 2 Thlr. 16 Gr. Feßler legt hier den Schatz ſeines Erfahrens und Den— kens, die Reſultate eines ſiebenzigjaͤhrigen Lebens, das fo reich an Begebniſſen iſt, dem Publicum zur Wuͤrdigung dar. Nur die Angabe des Inhalts der Abtheilungen zeigt die Reich— haltigkeit des Abgehandelten. Er ſpricht uͤber Religion — Chriſtenthum und Kirche — Philoſophie — Hiſtorie — Kunſt — Recht, Staat, Krieg — Geſchlecht, Liebe, Ehe — Paradoxien ꝛc. und gibt unumwunden ſeine Meinungen und Anſichten zur Beurtheilung des denkenden Publicums. In der J. C. Hinri zig iſt ſoeben erſchienen: een et d d Taſchenbuch fuͤr das Jahr 1827. Herausgegeben von Th. Hell. 16ter Jahrgang. — Mit 9 Kupfern nach Naͤke, Ram: berg, V. Schnorr, von L. Buchhorn, Fz. Stoͤber, . Da v. Weiß zc, Gewoͤhnliche Ausgabe 1 Thlr. 16 Gr. Gute Ausg. mit erſten Kupferabdruͤcken in Maroquin oder in vergoldeten Decken 2 Thlr. 12 Gr. Inhalt: Galerie aus Schiller's Gedichten. VII. — Thusnelda, von H. Haſe. — Die Katzianer von Katzenſtein. Ein hiſtoriſches Gemaͤlde, von W. Blumenhagen. — Die Chriſtnacht, von E. Raupach. — Ueber den Spiegel, v. A. Wendt. — Das Gewitter, von G. Schilling. — Ret⸗ tung in der hoͤchſten Noth, von G. Doͤring. — Die Ehe aus Dankbarkeit, von Fr. Laun. — Der Morgen, von Th. Hell. — Elegie von Grohmann. ch s'ſchen Buchhandlung in Lei p⸗ Bei Ferd. Rubach in Magdeburg iſt erſchienen und durch alle Buchhandlungen zu erhalten: Erhard, Dr. H. A., Ueberlieferungen zur vaterlaͤn— diſchen Geſchichte alter und neuer Zeiten. Erſtes Heft. 10 Bogen. Broſch. 15 Gr. „) Abdrucke avant la lettre find für den Preis von 26 Gr. zu erhalten. Literariſcher Anzeiger, (Zu den in der Buchhandlung von F. A. Brockhaus in Leipzig erſcheinenden Zeitſchriften.) Nr. XXXIV. 1826. Dieſer Literariſche Anzeiger wird den Blättern für literarifche Unterhaltung, der Iſis und den Kritiſchen Annalen der I R ; Medicin beigelegt oder beigeheftet, und betragen die Inſertionsgebuͤhren für die Zeile 2 Gr. 5 Kurze Anzeige von zwei neuen Werken, welche im Ver⸗ lage der Buchhandlung Joſef Mar und Comp. in Bres⸗ lau erſchienen und dort zu haben ſind: 4) Die Familien Walſeth und Leith. Ein Cyklus von Novellen, von Henrich Steffens. In 3 Bänden. Erſter Band. 8. 1827. 1 Thlr. 16 Gr. In einer Zeit wie die unſere, welche theils an Ermate tung, theils an Ueberſpannung, auch im Gebiete der dichteri- ſchen Literatur, leidet, wird dieſes neue Werk des beruͤhmten Verfaſſers, das, ebenſo großartig und lebendig als einfach und klar, die höhere Idee des Romans, die wir faſt vergeſſen hatten, auf das Ergreifendſte darſtellt, in jedem Gebildeten das hoͤchſte Intereſſe erregen, und unbedenklich darf ihm ein Platz unter den bedeutendſten Erſcheinungen der Literatur über: haupt eingeraͤumt werden, wie wir in derſelben Gattung unter den Erzeugniſſen der neueſten Zeit ihm nur Tieck's trefflichen Cevennenkrieg, deſſen erſter Theil erſchienen, an die Seite ſtellen moͤchten. Denn wie einerſeits ein reiches beweg— tes aͤußeres Leben in dieſer Familiengeſchichte (ganz im Gegen: fage mit andern dieſes Namens) ſich entfaltet, das zum Hinz tergrunde die groͤßten geſchichtlichen Erſcheinungen der Zeit von den Jahren 1735 bis 1795 hat, von der religioͤſen Revo⸗ lution, die Zinzendorf begründet, bis zu der großen po: litiſchen in Frankreich; wie der kuͤhne Freiheitskampf eines einzelnen keaͤftigen Volks, der Korſen, mit ihrem wunderba— ren abenteuerlichen Koͤnige Theodor, mit ihrem Helden Paoli, und der große weltgeſchichtliche Europas, der Friedrich ver— herrlichen ſollte, mit der ſcharf gezeichneten Geſtalt dieſes gro— ßen Königs ſelbſt, gleich lebendig vor unſere Seele treten; wie eine maͤchtige Phantaſie uns mit gleicher Kraft in den Zauber einer gluͤhenden afrikaniſchen Natur verſenkt, als uns ter den ſtarren Felſen und Waſſerſtuͤrzen Norwegens einheimiſch macht und unuͤbertreffliche Gemaͤlde vor uns entwickelt: ſo wird andererſeits in die Tiefen des Gemuͤths unſer Blick ge— lenkt, und eine Fuͤlle geiſtigen Lebens von dem ſchwer errun— genen ſtillen Frieden eines frommen Gemuͤths bis zu den ver— zerrteſten Aeußerungen wilden Wahnſinns, deutſcher Tiefſinn und geiſtige Freiheit in Leſſing, und franzoͤſiſcher Leichtſinn und vornehmthuende Beſchraͤnktheit in den geiſtreichen Cirkeln von Paris, norwegiſcher Bauern Biedevfinn, und Verkuͤnſte— lung der ſteifſten Etikette in Deutſchland treten uns entgegen, Alles durch den Scharfblick des Genies neu und eigenthuͤmlich beleuchtet. — Norwegens poetiſche Verberrlichung, wo die Kraft und Einfalt ſich rein bewahrt, wo Alles endlich ſich zufammenfindet, als in der wahren Heimath, koͤnnte die pa: triotiſche Aufgabe des Werkes ſcheinen, wenn nicht ein leiſer angedeuteter Humor, der ſich in Kiaͤrulf am Schluſſe verneh: men laßt, die Deutung, als ob es irgendwo ein irdiſches El: dorado gäbe, ausſchloͤſſe. — Die Anlage des Ganzen iſt wahr: haft organiſch, kunſtmaͤßig, Anfang und Ende ſchlieſſen ſich aneinander. Die erſte Novelle hat Norwegen zum Schau— platz; der furchtbar erhabene Schloßbrand in Kopenhagen er: hellt mit ſeinen Gluten viele Raͤthſel, die uns entgegentra— ten; Herrnhut und Zinzendorf ſammeln und beruhigen uns in der zweiten, damit ſich in der dritten Novelle ein deſto bewegteres Leben in Korſika entfalte; die vierte Novelle ſchließt ſich an die zweite, und fuͤhrt uns von Herrnhut nach dem aͤußerſten Norden, der Infel Soendmeer, wie jene ſammelnd, und beruhigend in noch hoͤherm Grade als Herrnhut es ver— mochte. In der fuͤnften Novelle treten, wie bisher die Väter, Walſeth und Leith, die Söhne hervor, und mit ihnen ein reiches mannichfaltiges Leben. Die ſechste Novelle ſchließt in Norwegen und loͤſt die noch ungeloͤſten Raͤthſel der erſten, vollendet das Ganze. — Zum reichen Genuſſe, der ſich hier darbietet, ſei Jeder eingeladen, zur geiſtigen Erhebung, die wir dem wahren Leſer verheißen, aufgefodert. — Die beiden letzten Bände dieſes Werkes folgen ungeſaͤumt, und ſo ſchnell als die Druckerei ſie zu liefern im Stande iſt. 2) Pandurang Hari, oder Denkwuͤrdigkeiten eines Hindu. Aus dem Engliſchen. Mit einem Vorwort von C. A. Boͤttiger. 3 Baͤnde. 8. 1826. 2 Thlr. 18 Gr. In dieſem Buche erhalten wir eins der friſcheſten und nach der Natur treu gezeichneten Sittengemaͤlde von Sſtindien. Durch Pandurang Hari, dieſen indiſchen Gil Blas, er— fahren wir zum erſtenmal, wie es in jenen von der Natur mit Ueberfluß geſegneten, aber von Teufeln, die ſich ſelbſt auf gut orientaliſch betruͤgen, quälen, zerfleiſchen, bewohnten Laͤn⸗ dern jetzt ausſieht. Und darum hat dieſer Roman eine ſehr achtungswuͤrdige und auch fuͤr uns Deutſche, die wir gern auf den Grund gehen, hoͤchſt anziehende Empfehlung an der Stirn. Alles, was hier erzählt wird, trägt das Siegel innerer Wahr⸗ heit und ſtimmt mit den neueſten Berichten anderer Augenzeu⸗ gen genau uͤberein. So urtheilt Herr Hofrath Boͤttig er uͤber obiges Werk, welches ſein Intereſſe in dem Grade erregte, daß er, den Werth der deutſchen Ueberſetzung zu erhoͤhen, ein gehaltvolles einleitendes Vorwort beizugeben ſich veranlaßt: gefühlt hat. Bei Enslin in Berlin iſt nun vollſtaͤndig er ſchienen: Neue und ſehr billige, nach der letzten Originalausgabe bearbeitete Ueberſetzung⸗ von Segurs Geſchichte Napoleons und der großen Armee im Jahr 1812. Mit vier Bildniſſen, vorftellend: 4) Napoleon, 2) Murat, 3) Eugen, 4) Ney, und einer guten Karte zur Ueberſicht des Feldzugs von 1812. In vier Theilen Caſchenformats, auf ſchoͤnem weißen Papier, und ſauber geheftet. Preis 2 Thlr. oder 3. Fl. 36 Kr. Rh. Das große Intereſſe, welches dieſes Werk in ganz Europa erregte, hat ſich auch bei dieſer huͤbſchen und wohlfei⸗ len Ausgabe durch 3000 Subſcribenten beſtaͤtigt, und wird wol ſobald nicht verſchwinden, da es eine der außerordentlich⸗ ſten Begebenheiten der Weltgeſchichte den Zeitgenoſſen mit unübertrefflihen Farben ſchildert, und auf jeder Seite die Spannung des Leſers vermehrt. — Die Ueberſetzung iſt treu und fließend. 8 Zu haben in allen deutſchen Buchhandlungen. Kunſt- und Literaturanzeige. Bei uns iſt ſoeben fertig geworden: Sammlung von Verzierungen, in Abguͤſſen fuͤr die Buchdruckerpreſſe zu haben, von F. W. Gubitz. Drittes Heft. Preis 1 Thlr. 18 Gr. Alle drei Hefte, in denen die ſaͤmmtlichen vorraͤthi— gen Vignetten, Einfaſſungen u. ſ. w. enthalten ſind, koſten 4 Thlr. 12 Gr. Geſtaͤndniſſe eines Rappen, mit Anmerkungen ſeines Kutſchers. Preis 18 Gr. Dieſes Werkchen iſt Ironie und Parodie mancher geſell⸗ ſchaftlichen und literariſchen Sitte. Berlin. Vereinsbuchhandlung. Im Verlage der Theiſſing'ſchen Buchhandlung in Muüͤnſter ift eben erſchienen und durch alle Buchhandlungen zu haben: Bibliſche Von f Dr. Franz Oberthuͤr, orb. Öff. Lehrer der Dogmatik zu Würzburg, jetzt des bafigen Domſtifts Capitular und Senkor. Zweite Auflage. Gr. 8. 1 Thlr. 20 Gr., oder 3 Fl. 18 Kr. Rhein. s Dieſes aus 4 Bänden beſtehende Werk, welches nach dem uͤbereinſtimmenden, bei'm Erſcheinen der erſten Auflage von allen kritiſchen Blättern gefällten Urtheile unter die vorzuͤg— lichſten und ſchaͤtzbarſten Erzeugniſſe unſerer Literatur gehört, iſt jetzt wieder vollſtaͤndig zu haben. Der Preis fuͤr das Ganze iſt 7 Thlr., oder 12 Fl. 36 Kr. Rhein. Anthropologie, Erſter Band. An die Freunde engliſcher Literatut. In der Buchhandlung des Unterzeichneten ſind erſchienen und werden am 1. November l. J. cartonnirt ausgegeben: The poetical works of Walter Scott, com- plete in one volume. 480 pp. Gr. 8. Mit einer Titelvignette von Haldenwang. Subſcriptionspreis (der noch bis zum 31. Dec. d. J. beſteht) für die Ausgabe auf Velinpapier 3 Thlr. 12 Gr. Saͤchſ., oder 6 Fl. 18 Kr. Rhein., fuͤr die Ausgabe auf fein weiß Druckpapier 2 Thlr. 16 Gr. Saͤchſiſch, oder 4 Fl. 48 Kr. Rhein. Indem der Unterzeichnete durch Einhaltung des zur Ab— lieferung der Scott'ſchen Werke (welchen auch alle poetiſchen Stuͤcke aus den Romanen vom Verfaſſer des „Waverley“ an— haͤngt ſind) geſetzten Termins ſeiner Verpflichtung gegen die Subſcribenten, und das Publicum im Allgemeinen, genuͤgt, ſieht er ſich durch die guͤnſtige Aufnahme, die ſeine Ausgaben von Byron's und Scott's Dichtungen im In- und Auslande gefunden haben, veranlaßt, der von vielen Seiten an ihn er— gangenen Auffoderung zu entſprechen, und nun auch noch die Werke der uͤbrigen bedeutenden engliſchen Dichter des igten Jahrhunderts, theils ganz, theils, ſoweit ſie die Vergleichung mit Scott und Byron aushalten, in einem Bande erſchei⸗ nen zu laſſen. Zum Inhalt deſſelben find vorläufig beſtimmt die poetiſchen Werke Crabbe's, Wordsworth's, Cole— ridge's, Campbell's und die gelungenſten Dichtungen Southey's, Montgomery's, Wilſon's, Barnard's, der Miß Landon, Hogg's und Anderer. Durch dieſen Sup⸗ lementband, worauf demnaͤchſt die Subſcription eroͤffnet wer— den ſoll, and die bereits erſchienenen Werke Byron's und Scott's, wird dann jeder Freund der engliſchen Literatur in den Stand geſetzt, ſich die ganze Reihe der neuern englie ſchen Dichter (Moore ausgenommen, von welchem bereits ein beſonderer Abdruck in Deutſchland beſorgt worden), die ſelbſt in London nicht in einer Geſammtausgabe zu haben ſind, für einen hoͤchſt billigen Preis anzuſchaffen. Frankfurt a. M., im October 1826. Heinr. Lud w. Brönner. Auch im Jahre 1827 wird fortgeſetzt: Neue Monatſchrift für Deutſchland hiſtoriſch-politiſchen Inhalts, herausgegeben von Friedrich Buchholz. Der Jahrgang von 12 Monatsheften koſtet 8 Thlr, oder 14 Fl. 24 Kr. Rh. Dieſe Zeitſchrift beſteht nun ſchon ſeit dem Jahre 1815 ununterbrochen und erfreut ſich eines immer ſteigenden Bei— falls. Beſtellungen darauf nehmen alle deutſche Buchhandlun⸗ gen an. 8 Bei J. G. Heubner in Wien iſt ſoeben erſchienen: Oeſtreichiſche militairiſche Zeitſchrift. Jahrgang 1826. fotes Heft. Inhalt: I. Beitrag zur Geſchichte des bairiſchen Armeecorps im Feldzuge gegen Rußland im Jahre 18123 Schluß. II. Die Belagerungen der Feſtungen Badajoz, Ciudad Rodrigo und San Sebaſtian in Spanien, in den Jahren von IStI bis 1813, durch die Verbündeten, Mit dem Plane von Badajoz. III. Die Schlacht bei Warna am loten November 1444, nebſt einer Skizze der Tuͤrkenkriege von 1437 — 44. IV. Literatur. Ueber das Werk: „Sto ria delle campagne etc. Von Camillo Vaccani.“ Zwei⸗ ter Band. V. Neueſte Militairveraͤnderungen. Bei Joh. Ambr. Barth in Leipzig ist erschie nen und an alle Buchhandlungen versandt: Der Process der galvanischen Rette, von G. F Pech Gr. g. Brosch. 2 Thlr. 8 Gr. Der Verfasser hat in diesem Werke eine Tlieorie des Galvanismus entwickelt, die nicht, wie es mit den bisherigen Versuchen dieser Art der Fall ist, aus einzelnen Erscheinungen, wie aus der Electrieität oder den chemischen Wirkungen allein abstrahirt ist; son- dern die das Resultat einer allseitigen F ji zum Theil aus ganz neuen Beobachtungen und Ver- suchen zu Stande gebrachten Anschauung von der Ge- sammtwirkung der galvanischen Kette in allen wesent- lichen Symptomen ihrer Thätigkeir bilder, und die als solche jedem Unbefangenen, der in den innern Zu- sammenhang der Untersuchungen des Verfassers gründ- lich eingeht, als die wahre und naturgemässe Ansicht des eigentlichen Wesens der galva- nischen Wirksamkeit ansprechen wird. Decken die Darlegungen des Verfassers einerseits namhafte und allgemein verbreitete Irrthümer in der bisherigen Theo- rie des Galvanismus auf und berichtigen sie: so ent- - halten sie andererseits einen Reichthum neuer Ansich- ten und ee über das Wesen des Chemismus, über Elektricität, Magnetismus und Kıystallbildung, und ist durch sie ein Standpunkt gewonnen und ge- sichert, von welchem aus Licht und Fruchtbarkeit über die wichtigsten Zweige der Naturwissenschaften nach allen Richtungen hin verbreitet werden kann, so- wie die Physiologie durch sie den Galvanismus nun in eine bestimmte bisher nur dunkel geahnete Bedeu- tung treten sieht. Ich erlaube mir daher alle Plıysi- ker, Chemiker und Krystallographen, alle Physiologen und denkende Aerzte, alle Freunde der Naturwissen- schaften auf diese sich durch Gehaltfülle und Klarheit auszeichnende, wichtige und unentbehrliche Schrift aufmerksam zu machen. Nie n ig ke i t e n der Nicolai'ſchen Buchhandlung in Berlin. \ Michaelismeſſe 1826. Krug, Leop., Geh. Reg.-Nath, Staatswiſſenſchaft— liche Anzeigen. Mit vorzuͤglichem Bezug auf den preußiſchen Staat. Zweites Heft. Gr. 8. 1 Thlr. Plehn, Dr. S. L., Lesbiacorum liber. acc. tabula geogr. aeri incisa. Gr. 8. Commission, 1 Thlr. 8 Gr. (1 Thlr. 10 Sgr.) . Recke, Eliſa v. d., Gebete und religioͤſe Betrach— tungen. 8. 12 Gr. (15 Sgr.) Reſtorf, F. v., Major, Topographiſche Beſchreibung der Provinz Pommern, mit einer ſtatiſtiſchen Ueber— ſicht. Gr. 8. 1 Thlr. 8 Gr. (1 Thlr. 10 Sgr.) Rumohr, C, F. v., Italieniſche Forſchungen. Er— ſter Band. Gr. 8. 2 Thlr. 2 Bei Enslin in Berlin iſt ſoeben erſchienen: Karl Blu m's BR Luſtſpiele für deutſche Bühnen. Zunaͤchſt für das koͤnigl. Theater zu Berlin, nach dem Franzoͤ— ſiſchen bearbeitet. Inhalt: Die beiden Briten. Die Bruͤder Philibert. Die Reiſe nach Dieppe. Sauber broſchirt. 1 Thlr. 8 Gr., oder 2 Fl. 24 Kr. Rh. zu haben in allen deutſchen Buchhandlungen. Ueberſetzungsanzeige. Von dem naͤchſtens in Paris erſcheinenden Romane: Ju-Ria- oli, ou les deux cousines, roman en 4 vols. ift bereits eine deutſche Ueberſetzung unter der Preſſe bei a Gebruͤder Franckh in Stuttgart. — — —ͤ — Y—-—ũ w-́:33srC²ͥk lx ¹ —wũn= ͤ —ͤ 5ͤ1NJßͤĩöÄrvÄ.;45! A.¹⁵ Soeben iſt fertig geworden und in allen Buchhandlungen zu erhalten: E N n n i . 5 Taſchen buch auf das Jahr 1827. Mit Walter Scott's Bildniß, einem Kupfer zu „Der Par Paria““, von Michael Beer, und ſechs Charakterbilder. Taſchenformat. Gebunden mit Goldſchnitt, in Futteral. 2 Thlr. 6 Gr., oder 4 Fl. 3 Kr. Rh., in groͤßerm Formate mit den beſten Kupferabdruͤcken 3 Thlr. 12 Gr., oder 6 Fl. 18 Kr. Rh. Walter Scott's Bildniß in erleſenen Abdruͤ— cken in gr. 4. 16 Gr., oder 1 Fl. 12 Kr. Rh. Inhalt: I Der Dreizehnte. Novelle von Wilhelm Mül- ler. II. Jahn der Buͤßende. Von Wilhelm Blumenhagen. III. Sechs Sonette an Friedrich Graf von Kalckreuth. Von Lu d— wig Sigismund Ruhl. IV. Nordiſche Freundſchaft. No: velle von L. Kruſe. V. Muſcheln von der Inſel Rügen. 1825. Von Wilhelm Müller. VI. Der Collaborator Liborius. No— velle von Willibald Alexis. VII. Hans Hemling. Roman⸗ zen von Guſtav Schwab. VIII. Die arme Margareth. Er: zaͤhlung von Johanna Schopenhauer. Leipzig, d. ıflen October 1826. F. A. Brockhaus. Soeben iſt fertig geworden und durch alle Buchhandlun— gen und Poſtaͤmter zu beziehen: Iſis, oder Encyklopaͤdiſche Zeitſchrift. Herausgegeben von Oken. Jahrgang 1826. Zehntes und elftes Heft. Mit 1 Kupfer. Gr. 4. Preis des Jahr— gangs von, zwölf Heften von 150 Bogen auf Drucks pap. mit vielen Kupfern 8 Thlr. Die fruͤhern Jahrgaͤnge dieſer Zeitſchrift ſind zu folgen⸗ den herabgeſetzten Preiſen zu erhalten: Jahrgang 1817 — 22. Gr. 4. Ladenpreis 46 Thlr. Jetzt 24 Thlr. (Einzeln koſten: 1817, 6 Thlr.; 1818-22, ſowie 1823 und 1824, à 8 Thlr.) Leipzig, d. 22ſten October 1826. N F. A. Brockhaus. Er zum DEUTSCHEN RECHT: mit Urkunden. e ))) Herausgegeben von Dr. R. Falk, ordentlichem Professor der Rechte auf der Universität zu Kiel, Ritter des Dannebrogordens und einiger gelehrten Ge- schaften Mitgliede. Zweite Lieferung. 1 Fl. 30 Ar, Rhein., oder 20 Gr. Sächs. ist erschienen und versandt, und wir glauben der durch vielfache Nachfragen ausgesprochenen Begierde darnach schon durch die Anzeige des Inhalts angenehm zu begegnen: Ueber eine Handschrift des Schwabenspiegels mit einigen Bemerkungen über die Frage: Lassen sich mehre Originalhandschriften desselben annehmen? Von Dr. J. G. Finsler in Zürich. — Halsge- richtsordnung Kaiser Maximilians I. für die Stadt Ra- dolfszell. Von R. Walcliner. über den Begriff des Eides. Vom Herausgeber. — Rechtsfall, den Beweis durch Handelsbücher betreffend. Vom Herausgeber. — Ueber altnordisches Armen- recht. Von Dr. A, L. J. Michelsen in Kopenhagen. Heidelberg, im September 1826. August Osswald’s Universitätsbuchhandlung. In der J. C. Hinrich s'ſchen Buchhandlung in Leip— zig iſt ſoeben erſchienen: Die Winterabende zu Sonnenfels, oder Erzaͤhlungen fuͤr die Jugend. Eine Weihnachtsgabe von Amalie Schoppe. Mit 4 colorirten Kupfern in elegantem Umſchlag gebunden. 8. (25 Bog.) 1 Thlr. 8 Gr., od. 1 Thlr. 10 Sgr. Sollten Aeltern und Erzieher das Buͤchlein zur Hand neh: men und leſen, fo werden fie nicht bis zur Weihnachtszeit ih— ren Lieblingen die Freude einer ſo lehrreichen als angenehmen Unterhaltung vorenthalten, die ſelbſt den Erwachſenen durch die Reinheit und Gemuͤthlichkeit der Darſtellung dieſer aus: gezeichneten Schriftſtellerin feſſeln kann. Im Verlage der Theiſſin g'ſchen Buchhandlung in . iſt erſchienen und durch alle Buchhandlungen zu abenz A. Corn. Gelsi- De medicina libri octo quos potissimum ad Leon, Targae recensionem in scholarum chirurg. usum accomodatos, additis quibusdam indicibus ö 0 edidit Johann. Henr. Waldeck. 8. Geheftet. 20 Gr. Dieſe Ausgabe iſt auf gutem Papier gefaͤllig und deut⸗ lich gedruckt, und empfiehlt ſich neben ihrer außerordentlichen Wohlfeilheit durch die beigefügten, den Gebrauch des Buchs ſehr erleichternden indices. Bei J. G. Heubner, Buchhändler in Wien, so- wie in allen Buchhandlungen ist zu haben: I Etas scholae elinicae medicae ticinensis. A Auctore Francisco Nob. ab Hildenbrand. Pars prima. g. maj. 1 Thlr. 16 Gr., oder 5 Fl. Rhein. Diese Annalen werden der ärztlichen Lesewelt ge- wiss eine willkommene Erscheinung sein. Der olıne- hin schon rühmlichst bekannte Herr Verfasser geht nach ‚einer gedrängten Darstellung, der Entstehung und Ausbildung des klinischen Unterrichts überhaupt, zur treuen Erzählung der interessanten Schicksale einer Anstalt über, an der einst Burserius, Tissot und die beiden Frank glänzten; schildert dann die Ver- hältnisse des Klimas, Bodens u. s. W. der Stadt Pa- via und ihrer Umgegend, wodurch einerseits dem ge- fühlten Mangel einer Topographie dieser Stadt abge- holfen, andererseits die rıchtige und umfassende Beur- theilung der Ergebnisse des Schuljahres 18:5 begrün- det und exleichtert wird. Diese Ergebnisse selbst sind Bemerkungen auf eine Weise dargestellt, dass nicht blos der Schü- ler ohne Mühe sich an das Geschehene erinnern, son- 1 dern auch dr erfahrene Arzt das Werk nicht ohne Nutzen und Befriedigung durchlesen wird. In der J. G. Cotta'ſchen Buchhandlung in Stutt⸗ gart und Tuͤbingen iſt erſchienen: n Zeitſchrift fuͤr 5 Erd-, Voͤlker- und Staatenkunde. Unter . 8 0 Freiherrn Alexander von Humboldt, beſorgt von Berghaus in Berlin und Hoffmann in Stuttgart. Zweiter Jahrgang. Sechsten Bandes dritter Heft. Des dritten Heftes erſte Abtheilung. Inhalt: VII. Grundzuͤge einer allgemeinen Pflanzengeographie, von Dr. Joakim Frederik Schouw. 0 VIII. Vollſtaͤndiges Handbuch der neueſten Erdbeſchreibung von Gaſpari, Haſſel, Cannabich, Gutsmuths und ÜUkert. ıoter Band. IX. Haſe's Bericht von der Aſiatiſchen Geſellſchaft zu Paris, uͤber eine von Jouanni (in einem Thale bei Nikomedia) gefundene Inſchrift. X. Mir Jiſhet-Uellah's 1812. & Reiſe nach Mittelafien im Jahr Soeben hat in der Herder'ſchen Buchhandlung in Rot weil die dritte unveraͤnderte Auflage die Preſſe verlaſ— ſen von der Schrift: Was haͤtte eine deutſche Fuͤrſtin auf das, wie oͤffent— liche Nachrichten behaupten, von einem Souverain an Sie gerichtete Schreiben, wegen Ihrem Ueber— tritt zur katholiſchen Confeſſion antworten koͤnnen? Von Dr. Fridolin Huber, Pfarrer zu Deis— lingen, im Capitel Rotweil a. N. 8. 1826. Broſch. 6 Gr. e re Der wuͤrdige Herr Verfaffer iſt ſchon bei mehren Gele: genheiten als gluͤcklicher Verfechter der Wahrheit aufgetreten, und hat mit Vergnügen dieſe Veranlaſſung abermals ergrif-⸗ fen, den Katholicismus mit einer Gruͤndlichkeit, Popularität und Klarheit zu vertheidigen, die zur Ueberzeugung fuͤhrt, ohne die Gemuͤther zu beleidigen. Wenn von einer Schrift in dem engen Zeitraum von zwei Monaten drei bedeutende Auflagen noͤthig werden, ſo mag dies am beſten fuͤr das hohe Intereſſe und die gelungene Bearbeitung derſelben ſprechen. Bei Enslin in Berlin iſt ſoeben erſchienen: Die gemalte Welt, oder Abbildungen aller ſichtbaren Gegenſtaͤnde, N ein unterhaltendes Bilderbuch für Kinder „ die noch nicht leſen koͤnnen. Illuminirt, auf doppeltes ſtarkes Papier geklebt, gebunden, Preis 1 Thlr. 8 Gr., oder 2 Fl. 24 Kr. Rh. Zu haben in allen deutſchen Buchhandlungen. ee * EL FRE N Literariſcher Anzeiger. (Zu den in der Buchhandlung von F. A. Brockhaus in Leipzig erſcheinenden Zeitſchriften.) Nr. XXXV. 1826. er eiterari e Anzeiger wird den Blättern fürliterariſche Unterhaltung, der is und den Kritiſchen Annalen der Een = a M edicin beigelegt oder beigeheftet, und betragen die ft, in Degen Se ei für die Zeile 2 Gr. Folgende 1 deren Werth anerkannt iſt, ſollen bei J. F. Sommerbrodt in Berlin, unter den Linden Sir. 26, zu . Preiſen ver— kauft werden: 1) Hevelii machina coelestis. 3 tomi in Folio. Voll- ſtaͤndig für 75 Thlr. (Die Seltenheit dieſes Werks ſ. Zach's Geogr. Ephemerid. 1798. S. 229.) 2) Bo de's astronom. Jahrbuch für 1776 — 1826, nebst 4 Supplementbänden und 3 Bänden Recueil de tables astronomiq. publ. l’academie de Berlin, im Gans zen 88 Bände. Für 60 Thlr. 3) Schröter’s selenotopographische Fragmente. 2 Bde. Gr. 8. Fuͤr 26 Thlr. 12 Gr. 4) Zach’s geographische Ephemeriden. Complet in 50 Bänden und einem Regifterband. Ein ganz neues Exem: plar mit allen Kupfern und Karten. Neue geographiſche Ephemeriden. ıfter bis I2ter Band. (Der Ladenpreis des Ganzen ift 174 Thlr.) Für 50 Thlr. 5) Bloch’s Naturgeschichte der deutschen und auslAn- dischen Fische. 12 Theile, mit 432 ausgemalten Kup: fern. Ein ſchoͤnes Exemplar. (Ladenpreis 180 Thlr.) Für 66 Thlr. 6) Roͤſel v. Roſenhof, Inſektenbeluſtigungen. Mit ſau⸗ ber illumin. K. in 4 Bänden. (Ladenpreis 36 Thlr.) Für 21 Thlr. 7) Daſſelbe Werk, in 4 Bänden und Kleemann's Beiträge dazu. Mit 44 illum. Kupfern. Ebenfalls ein Exempl. in aͤltern Abdruͤcken. 25 Thlr. 8) Jablonsky u. Herbſt, Naturgeſchichte der Schmetter— linge und Kaͤfer. 21 Baͤnde, auf Schreibpapier, ganz com⸗ plet, mit 6 Baͤnden ſauber illum. Kupf. in Folio. Eaden⸗ preis 164 Thlr.) Fuͤr 60 Thlr. 9) Borowsky, Naturgeſchichte der vierfüßigen Thiere. 10 Baͤnde, mit illum. Kupfern. Statt 64 Thlr. fuͤr 16 Thlr. 12 Gr. 10) Martini, Conchyliencabinet, illum. von Happe, vom sten Bande fortgeſetzt von Chemnitz. rt Bände. Schoͤn gebunden und ſehr gut erhalten. (Ladenpreis 210 Thlr.) Fuͤr 100 Thlr. 11) Gmelin's Reiſe durch Rußland, zur Unterſuchung der drei Naturreiche. Mit vielen Kupfern. Petersburg, 1770 — 84. In drei Quartbaͤnden. (Ladenpreis 28 Thlr.) Fuͤr 10 Thlr. 12 Gr. 12) Buffon's Naturgeſchichte. Allgemeine, 7 Baͤnde; vier⸗ fuͤßige Thiere, 23 Bände; Voͤgel, 35 Bände; Fiſche (von Lacepede), 2 Theile (dieſe haben illum. Kpfr.); die Men⸗ ſchen (v. Ulmenſtein), 2 Bände; die Mollusken (v. Monts fort, mit Anmerk. und Zuſätzen v. Funk, Witte u. Muͤl⸗ ler), 4 Bände. 1771— 1803. Im Ganzen 73 Bände, mit einigen tauſend ſchwarzen Kupfern. (Ladenpreis 89 Thlr.) Fuͤr 36 Thlr. 13) Daſſelbe Werk, ſoweit es von Buffon ſelbſt iſt, naͤmlich: Allgemeine, Thiere, Vogel, Menſchen, 67 Bände, mit einigen tauſend ſchwarzen Kupfern, ſauber in Pappbd. (Labenpr. 72 Thlr. 8 Gr.) Für 30 Thlr. | 14) Daſſelbe Werk. Schreibpap., mit illum. Kpfrn. 67 Bde. (Ladenpr. 258 Thlr. 6 Gr.) Für 65 Thlr. 15) (Albin) A natural history of birds. Vol. I. II. Illu- strated with 205 copper: plates engraved and coloured by El. Albin, with notes and observations by Der- ham. London, 1738. Vol. III. 101 Kupfer. Vol. IV. A natural history of Insects (100 copper-plates), en- er le and illustrated by the same, Lon- on, 1749. In Quarto. Preis 31 Thlr. 8 Gr. 16) Geer's Abhandlungen zur Geſchichte der Inſekten. Aus dem Franzoͤſiſchen, mit Anmerf. von Goͤtze. Leipzig, 1776. 7 Quartbaͤnde, mit 238 Kpfrn. in Halbfrzbd. (La⸗ denpreis 30 Thlr. 20 Gr.) Fuͤr 10 Thlr. 17) Linné, Vollſtaͤndiges Naturſyſtem. Thierreich, 9 Bde.; Mineralreich, 4 Bände; Pflanzenreich, 14 Bände. Alle mit vielen Kupfern. (Ladenpreis 30 Thlr.) Fuͤr 15 12 18) Pallas, Flora Rossica. 1784. T. I. p. 1. 2. T. II. P. 1. (Mehr iſt nicht erſchienen.) (Ladenpreis 76 Thlr.) Fuͤr 28 Thlr. 19) Willdenow, Hortus Berolinensis etc. I—X. Complet, o. figg. color. et ind. Berol. (38 Thlr. 8 Gr.) Für 18 Thlr. 20) Happe, Botanica pharmaceutica adj. nominibus tam Pllarmaceut. quam Linn. 595 tabb. in Folio. Mit fünf Bänden Tert. (Ladenpr. 140 Thlr.) Für 20 Thlr. 18 Hefte, oder 6 Baͤnde in (Ladenpr. 252 Thlr.) Faso, 1804. 21) Oeder’s Flora Danica. Folio. Mit Iogo illum, Kupf. Für 50 Thlr. 22) Kruͤnitz, Oekonom.⸗technol. Eneyklopaͤdie. Ein ganz vollſtändiges mit vielen tauſend Kupf. verſehenes Exempl. In Halbfrzbd. 140 Baͤnde. Fuͤr 110 Thlr. 25) Ene clopedie p- Diderot et d'Alembert. A—Z, 17 Vols. Paris, 1751. Planches Vols. Alles in Folio. Preis 30 Thlr. 24) The english Encyclopädia. London, 1801. 9 Vola. 4. Und Ein Supplementband; dazu 10 Bde. Kpfr. go Thlr. 25) Sandrart, Akademie der Bau-, Bildhauer: und Mas Sberkunſt 8 Bde. in Folio. 25 Thlr. 26) Le museum de Florence, ou collect. de pierres gra- vees, statues et médailles du Grand-Duc de Toscane, dessine p. David. Paris, 1797. vols. 4. 50 Thlr. 27) Homer, nach Antiken gezeichnet von Tischbein. Mit Erläuterungen v. Heyne. 4 Hefte. (Ladenpreis 43 Thlr. 18 Gr.) Für 13 Thlr. 12 Gr. 28) Winckelmann's alte Denkmaͤler der Kunſt, uͤb. don Brunn. 2 Bde. Folio. Mit vielen Kupf. Ein ſchones Exempl. auf Poſtpapier, mit ſehr guten alten Abdruͤcken. (Ladenpr. 29 Thlr. 12 Gr.) Für 15 Thlr. 29) Biblia sacra hebraeo chald. graec. lat. Philippi IL, reg. Cathol. pietate ac studio cur. Arias Montanus, c. thesauris hebr. syro-chald. et all. Ariae Montani et all. c. interpr. lat. hebr. biblior. Ver. Test. opera olim X. Pagnini, nunc vero Montani etc. etc, No- vum Testamentum graece, c. vulg. interpr. lat. gx. context. lineis inserta op. A. Montani, ib. 1572. Das Ganze vollfiändig in 8 Bänden, in Folie (in Wei⸗ gel's appar., Nr. 4687 - 904 mit 160 Thlr. notirt), fuͤr 2 Thlr. = Biblia maxima versionum ex linguis orient. plurib, sacr; Mss, Codd. innumeris fere 8. et vet. patr. et interpret. orth. coll. ete, e. annot. Nic. de Lyra, Gagnaci, Estii, Menochii et Tirini, stud. de la Haye, c. indd. XIX Voll. in Folio. (Weigel hat es Nr. 1I— 38 mit 70 Thlr. notirt.) Fur 33 Thlr. 31) Kennicott, Biblica hebraica. Oxonii. 2 Folianten. Schoͤnes Exemplar. (Weigel, 2001 — 2, mit 75 Thlr.) Fuͤr 40 Thlr. 0 32) Mariana, Istoria de Espafia. Madrid, 1817. 20 Bände. Gr. 8. Eine ſehr ſchoͤne Ausgabe. Unbeſchnitten. o Thlr. se: er obras de Lope de Vega (asé en prosa como en verso). Madrid, 1776. In 21 Quartbaͤnden. 35 Thlr. 54) Autos sacramentales de D. Pedıo Calderon de la Barca. Madrid, 1717. In 6 Quartbänden. 10 Thlr. 55) Zuräta, Anales de Aragon etc. Garagoga por Lor. de Robles, 1610. 7 Vol. in Folio, 15 Thlr. 36) Guthrie u. Gray. Weltgeſchichte. 47 Bde. (92 Thlr. 16 Gr.) Fuͤr 40 Thlr. 37) Joͤcher's Gelehrtenlexikon. 4 Bde. A3; nebſt Abe: lung's und Rotermund's Fortſetzungen. 6 Bände. A— P. Im Ganzen ro Quartbaͤnde. Fuͤr 41 Thlr. 8 Gr. 38) Rollin’s histoire ancienne, romaine, des Empe- reurs romains, du Bas-Empire et histoire moderne, 83 Bände, Für 21 Thlr. j 59) Galeni, Opera, graece et lat. edid. Rühn. 10 Vol. (Ladenpr. 50 Thlr.) Fuͤr 23 Thlr. 40) Geſchichte der Seereiſen und Entdeckungen im Suͤdmeer (v. Byron, Wallis, Carteret und Cook's drei Reiſen um die Welt), Seereiſen, die ſeit Cook an der Nordweſt⸗ und Nordoſtkuͤſte Amerikas und im nördlichen Amerika ſelbſt un⸗ ternommen worden find. Ueberſ. v. Forſter. 1791. 3 Bde. Mit vielen Kupf. u. Karten. Das Ganze, welches be: kanntlich vergriffen iſt, in 10 ſauber geb. Quartbaͤnden. (Ladenpr. 49 Thlr. 14 Gr.) Fuͤr 28 Thlr. 41) Grohmann’s Ideenmagazin für Liebhaber von Gärten, engl. Anlagen und Gutsbesitzer. 48 Hefte. Mit vielen schw. u. illum. Kupf. Leipzig, 1796 — 1804. — Neues Ideenmagazin. 12 Hefte. Mit Hupf. 1800. (Ladenpr. go Thlr.) Fuͤr 25 Thlr. 42) Livius, edid. Drakenborch. 7 Quartbaͤnde. Unbes ſchnitten. 46 Thlr. 2 N 3) Platonis opera, ed. Stephanus. 3 Vol. in Folio, (In Weigel’s appar., Nr. 5754, mit 65 Thlr. notirt.) Fuͤr 27 Thlr. r 44) Aristophanis Comoediae ed. Küster, In Folio. 28 Thlr. 45) Koͤhler's hiſtor. Muͤnzbeluſtigungen. Complet in 24 Quartbänden. (Ladenpr. 54 Thlr.) 25 Thlr. 46) Les oeuvres de Voltaire, Gotha. 21 Bde. in Halb⸗ franzband. (Ladenpr. 100 Thlr.) Für 30 Thlr. 47) Hermbstädt, Bülletin (d. Künste, Manufacturen, technischen Gewerbe etc.). 15 Bände. (Herabgeſetzter Preis 20 Thlr.) Für 10 Thlr. 48) Campe's Woͤrterbuch der. deutſchen Sprache. 5 Bde. Groß 4. (Ladenpreis 30 Thlr.) Fuͤr 20 Thlr. 49) The works of tlie english poets from Chaucer to Coywvper including the series edited, with prefaces, biographical and eritical, by Dr. Sam. Johnson and the most approved translations, tha additional lives by Alexander Chalmers. 21 Vol. g. max, — Der La⸗ denpreis dieſer hoͤchſt vollftändigen und die frühern Samm- lungen d. Johnſon und Anderfon in ſich faſſenden Samm⸗ lung, welche auch die Ueberſetzungen des Homer und Virgil, des Taſſo, Arloſto, Camoens und faſt aller claſſiſchen Dich⸗ ter enthält, iſt 21 Liv. Sterl., ich verkaufe fie für 20 Stuͤck Friedrichsd'or. 1710. Vollſtändige Verzeichniſſe eines höht bedeutenden Bär cherlagers, wiſſenſchaftlich geordnet und mit hoͤchſt billigen Preiſen verſehen, ſind ebenfalls bei mir zu haben. Briefe und Gelder erwarte ich poſtfrei. f 7 Die, ſich immer mehr verbreitenden Literariſchen Annalen der geſammten Heilkunde in Verbindung . mit N den Herren v. Ammon, Breſchet, Carus, Clarus, Dieffenbach, Erdmann, Graͤfe, Haindorf, Koͤhler, Koreff, Kreyſig, Lichtenſtaͤdt, Reichenbach, Sachſe, Schilling, Seiler, Steffen, S. G. Vogel, Wagner, v. Walther, Wendt u. m. A. a herausgegeben 4 von Dr. und Prof. J. F. C. Hecker, werden auch im naͤchſten Jahre 1827 fortgeſetzt, und fortfah⸗ ren, neben gediegenen Originalabhandlungen gruͤndliche Re⸗ cenſionen ‚über alles neu Erſcheinende ihres Faches zu liefern, wodurch ſie ſich bisher den Beifall des mediciniſchen Publicums in einem ſo hohen Grade erworben haben. Der Jahrgang von 12 Monatsheften koſtet 8 Thlr., oder 14 Fl. 24 Kr. Rh. Th. Chr. Fr. Enslin in Berlin. Beſtellungen nehmen alle deutſche Buchhandlungen an. Von dem Archiv für die homoͤopathiſche Heilkunſt, herausgegeben von einem Vereine deutſcher Aerzte, ſind bis jetzt fuͤnf Baͤnde und ein Supplementband erſchienen (welcher eine genaue Ueberſicht enthält, von dem, was die Homoͤopathie in den letzten fünf Jahren geleiſtet hat). Ä In einigen Wochen erſcheint des ſechsten Bandes erftes Stuͤck, und ſo wird dieſes mit ſo vielem Beifall aufgenom— mene Journal ununterbrochen fortgeſetzt werden. Karl Heinrich Reclam. Bei uns iſt erſchienen und durch alle gute Buchhandlun⸗ gen zu haben: : Dr. Joh. Severin Vater's haus lich enn und Erhebung des Herzens, v on E. v. d. Recke, Bilterling, Deckert, Friſch, Fritſch, Gebauer, Gittermann, Goͤpp, Haug, Heſekiel, Hundei— ker, Juſti, Fr. Kuhn, Mahlmann, A. v. Nordſtern, Rienaͤcker, Sachſe, Sondershauſen, Schottin, Schu— deroff, Starke, Strack, Tiedge, Wilhelm Thilo, Veillodter, Weiß, Weiske, Witſchel, und dem Heraus- geber A. G. Eberhard. Fuͤr das Jahr 1827. Mit 3 Kupfern und einer Muſikbeilage (von Zelter). In Futteral und mit goldenem Schnitte. Ladenpr. 1 Thlr. 12 Gr. Dieſes Andachtsbuch, von welchem gegenwärtig der neunte Jahrgang erſcheint, hat zwar ſeinen wuͤrdigen Begruͤnder verloren, iſt aber diesmal, wie wir hoffen, im Innern nicht minder gut, und im Aeußern beſſer ausgeſtattet, als jemals. Wenn auch mehre treffliche Auffäse, zum Theil von neuhin⸗ zugetretenen trefflichen Schriftſtellern, nicht aufgenommen aden konnen, weil ſie zu ſpaͤt eingingen, ſo wird das Dargebrachte fuͤr Geiſt und Herz doch volle Befriedigung ge⸗ waͤhren. — Von beſonderm Intereſſe werden für ſehr Viele, ei den biographiſchen Skizzen, die beigegebenen Portraits es kurzlich verftorbenen Dr. Knapp und des vor 100 Jah⸗ en geſtorbenen Auguſt Herrmann Franke ſein. — ie fur jedes Alter, fo beſonders auch für Juͤnglinge und Jungfrauen, eignet ſich dieſes Jahrbuch zu einem vorzuͤglich paſſenden Weihnachts- oder Geburtstagsgeſchenk, indem es ihren Sinn auf das Hoͤchſte und Wuͤrdigſte richtet, was es ür den denkenden und fuͤhlenden Menſchen gibt. Renger'ſche Verlagsbuchhandlung in Halle. In allen Buchhandlungen Deutſchlands iſt zu haben: Betrachtungen uͤber die letzten Revolutionen in Eu— ropa von Hrn. v. S. Aus dem Franzoͤſiſchen uͤber— ſetzt und mit chronologiſchen Ueberſichten, Anmer— kungen und den wichtigſten Aktenſtuͤcken begleitet. Gr. 8. 1 Thlr. Fir Leſebibliotheken. Soeben hat folgendes Buch die Preſſe verlaſſen und ift an alle Buchhandlungen verſandt worden: Anekdotenlexikon. Eine Sammlung von 358. bisher Form. Erſter Theil. 12. 20 Gr. Gotha, im September 1826. f ö Ettinger'ſche Buchhandlung. Bei Enslin in Berlin iſt ſoeben erſchienen: | Karl Sundelin’s, Med. Dr. und ordentlichen Arztes des mediciniſch-kliniſchen In⸗ ſtituts der Univerfität zu Berlin, Pathologie und Therapie der Krankheiten. i Mit materieller Grundlage. h In zwei Bänden, Erſter Band, der zweite Band wird im December nachgelie— fert, beide werden nicht vereinzelt und koſten 4 Thlr., oder i 7 Fl. 12 Kr. Rhein. Zu haben in allen deutſchen Buchhandlungen Verlags buͤcher; von J. E. Schaub in Elberfeld und Düffeldorf; Brewer, J. P., Lehrbuch der Geometrie und ebenen Tri— gonometrie. Mit 22 Steintafeln. 2 Thlr. 12 Gr., oder 4 Fl. 30 Kr. Rhein. g a — — Lehrbuch der Buchſtabenrechenkunſt. Erſter Theil. 1825. 1 Thlr. 4 Gr., oder 2 Fl. Rhein. Deſſelben Werkes zweiter Theil. 1826. 1 Thlr. 16 Gr., oder 3 Fl. Rhein. 8 Cicero, M. T., Der Redner. Aus dem Lateiniſchen uͤber— ſetzt und mit einigen Anmerkungen verſehen von J. P. Brewer. 16 Gr., oder 1 Fl. 12 Kr. Rhein. Gebauer, A., Bilder der Liebe. Eine Fruͤhlingsgabe fuͤr ſchoͤne Seelen. Zweite ſehr verbeſſerte wohlfeile Auflage. Geb. 8 Gr., oder 36 Kr. Rhein. Grimm, Dr. J. W., An alle Chriſten, welche an das 1000jaͤhrige Reich Chriſti glauben oder nicht glauben. Geh. 9 Gr., od. 40 Kr. Rhein. x Hundeiker, J. P., Erweckungen zur Andacht in den heiz ligen Tagen der Einſegnung und der erſten Abendmahlsfeier gebildeter junger Chriſten. Geb. 1 Thlr. 12 Gr., oder 2 Fl. 42 Kr. Rhein. noch ungedruckter Anekdoten in lexikographiſcher Lieth, C. L. T., Elementarbüchlein zur leichten und gründ⸗ lichen Erlernung des Leſens. ıfte Lieferung. pte Auflage. à 1 Gr. (NB. 12 Stuck 9 Gr., od. 40 Kr. Rh.) Daſſelbe. 2te Lieferung. Ite Auflage. 1826. a 1 Gr. (NB. 12 Stuͤck 9 Gr., od. 40 Kr. Rhein.) Müller, J. H., Neueſte Geographie. 2te Auflage. 10 Gr., od. 45 Kr. Rhein. Miſeno, oder die Kunſt, in allen Lagen des Lebens glücklich zu fein. Aus dem Portugieſ. von D. Wilke. 3 Theile. 1826. 3 Ihlr. 12 Gr., od. 6 Fl. 18 Kr. Rhein. Chriſtkatholiſches Religionsbuͤchlein. Geh. à 2 Gr., oder 8 Kr. Rhein. Renard, Dr. J. F., Die Erzeugung des Geſchlechts nach Willkuͤr. Geh. 6 Gr., oder 24 Kr. Rhein. Voß, Joh. Heinr., Geſchichte der Deutſchen. Fuͤr Schu— len und den Selbſtunterricht. 18 Gr., od. 1 Fl. 20 Kr. Rh. Wahlert, G. E. A., Johanna Gray. Ein Zrauerfpiel. Geh. 8 Gr., od. 36 Kr. Rhein. Wilken, D., Der Kaufmann wie er ſein ſoll und kann. Oder vaͤterlicher Rath an meinen Sohn, welcher ſich der Handlung widmet. Geb. 12 Gr., od. 54 Kr. Rhein. Soeben ſind in Ernſt Klein's Comptoir in Leipzig erſchienen und verſandt: Rossberger, D., Jus aderescendi ex fontibus juris Romani genuinis illustratum. Disquisitio juris civilis. Gr. 8. 1 Thlr. Zeichnungen nach der Natur. Entworfen auf einer Reiſe durch die Schweiz nach dem Chamouny— Thal, von dem Verf. von Wahl und Fuͤhrung. 8. Geh. 1 Thlr. 8 Gr. Andruzzos, der Livadier. Hiſtoriſcher Roman von Wilh. v. Luͤdemann, Verfaſſer des Su— liotenkrieges, der Zuͤge in den Pyrenaͤen ꝛc. 8. 1 Thlr. 16 Gr. Wohlfeile Bibliothek nützlicher und angenehmer Unterhaltungsſchriften. (NB. wird gratis auss gegeben.) In der J. G. Cot ta'ſchen Buchhandlung iſt erſchienen: Die Gebirge des Koͤnigreichs Wuͤrtemberg, in beſon— derer Beziehung auf Halurgie, von Friedrich v. Alberti, Salinenverwalter von Wilhelmshall ze. Mit Bemerkungen und Beiträgen von Profeſſor Dr. Schuͤbler in Tuͤbingen. Mit 5 geographi— ſchen Karten und einem Steindruck. Preis 4 Fl. Rh. Dieſe Schrift iſt eine Folge der bergmaͤnniſchen Arbeiten auf Steinſalz, durch welche nun Wuͤrtemberg in geographi— ſcher Beziehung mehr als irgend ein Nachbarſtaat aufgeſchloſ— ſen iſt, entſtanden. Man lernt aus derſelben den Band der Gebirge dieſes Landes im Allgemeinen, befonders aber die intereſſanten Verhaͤltniſſe des Steinſalzgebirges, das wohl uͤber zwei Dritttheile des Flaͤchenraums deſſelben einnimmt, naͤher kennen. In V Abſchnitten gibt fie: I. Grundgebirge des Kalk- ſteins, der das Steinſalz umſchließt. II. Den das Steinſalz umſchließenden Kalkſtein. III. Die Gebirge uͤber die das Steinſalz umſchließenden Kalkſteinformation. IV. Die Soo— len aus der Kalkſteinformation, die das Steinſalz umſchließt. V. Die ſyſtematiſche Einrichtung der vorgetragenen Gebirgs— arten in die großen Formationen unſerer Erde. 5 Der II. und IV. Abſchnitt ſind ausſchließlich der Stein— ſalzformation und der aus derſelben entſtehenden Soolen ge— widmet. Der letztere Abſchnitt handelt hauptſaͤchlich von Entſtehung der Soolen, ihren quantitativen und qualitativen Berhältniffen, der Fabrication auf den wuͤrtembergiſchen Salz: werken, und endlich der Geſchichte der letztern. Die Beilagen von Hrn. Prof. Schuͤbler enthalten fpec. Gewichts- und Hoͤhenbeſtimmungen, Bemerkungen über die Gamarrholithen aus dem Kalkſteine von Friedrichshall, uͤber die wuͤrtemb. Dolomite u. dgl. In der J. C. Hinrich s'ſchen Buchhandlung in Lei p⸗ zig iſt ſoeben erſchienen: Florian's Numa Pompilius, zweiter Koͤnig von Rom. Neu uͤberſetzt von Fr. Gleich. 8. 24 Bogen. Franzoͤſ. Druckp. 1 Thlr. 8 Gr., oder 1 Thlr. 10 Sgr. Ord. Druckp. 1 Thlr. Dieſes, mit gewandter Sprachkenntniß neu uͤberſetzte, claſſiſche Werk, worin die reinſte Moral und die edelſten Ge— ſinnungen, in einer ſo angenehmen als unterhaltenden Ge— ſchichte eingekleidet, vorgetragen werden, gehoͤrt gewiß zu den beſten Buͤchern, die man heranwachſenden Juͤnglingen in die Haͤnde zu geben vermag, und der billige Preis macht es beſonders jetzt zu einem Lehrbuch in Schulen geeignet, da es nunmehr in einer Uebertragung erſchien, die gegen die fruͤhern ſich ſehr vortheilhaft auszeichnet. Friedr. Laun's zwanzig Erzaͤhlungen. Wohlfeilſte Ausgabe in 6 Bändchen mit 5 Titelkupfern. 8. (91 Bog.) Broſch. 2 Thlr. 12 Gr., od. 2 Thlr. 15 Sgr. Eine Sammlung der beliebteſten Erzählungen dieſes Au: tors. Die einzelnen, unter den beſondern Titeln früher er: ſchienenen Baͤndchen ſind fortwaͤhrend nur zu den bisherigen Preiſen zu haben. Bei Enslin in Berlin iſt ſoeben erſchienen: Authropologie für Aerzte von Dr. K. W. Ideler. Preis 2 Thlr. 12 Gr., oder 4 Fl. 30 Kr. Rh. Zu haben in allen deutſchen Buchhandlungen. Soeben erſchien bei Friedr. Asſchenfeldt in Lubeck und iſt in allen Buchhandlungen zu haben: Praktiſche Anleitung zum lateiniſchen Styl. Zweiter Curſus, fuͤr Schuͤler der zweiten Claſſe, von J. Kunhardt, Profeſſor am Gymnaſium zu Luͤbeck. Zweite ſtark vermehrte Ausgabe. Preis 1 Thlr. Waͤhrend von dem erſten Theile oder Curſus dieſer An: leitung ſchon ſeit geraumer Zeit die dritte Auflage in den Haͤnden der Schuͤler war, fehlte es an Ex. des ſeit etwa drei Jahren vergriffenen zweiten Theils. Ungern wollte dieſen der Verfaſſer ohne Zuſaͤtze und Aenderungen wieder abdrucken laffen. Er wollte nicht nur reichern Vorrath mittheilen, von welchem auch für Privatübungen des Schülers und für ſoge— nannte Extemporalien noͤthigenfalls etwas eruͤbrigt werden konnte, ſondern auch, gewarnt durch den Misbrauch, wel— cher von uͤberſetzten lateiniſchen überall bekannten Schriften aden wird, Manches liefern, was im Original nicht aufzu— nden ſein ſollte. Dehhalb hat er einen bedeutenden Theil dieſes Buches zuvor ſelbſt lateiniſch ausgearbeitet, anderes weniger urſchriftlich Bekannte hinzugefügt, und in dieſen neuen Abſchnitten auf die Regeln der Sprachlehre hin und wieder verwieſen: — eine Arbeit, die natürlich viel Zeit er— foderte, da jedem gewiſſenhaften Lehrer die Schriftſtellerei Nebenſache, lebendiges Wirken durch muͤndlichen Unterricht Hauptgeſchaͤft ſein muß. So iſt denn dieſe neue Ausgabe wol mit Recht eine vermehrte und veraͤnderte zu nennen, und bietet auf 422 Seiten dem Ternbegierigen Schüler mannich⸗ faltigen Uebungsſtoff dar, durch deſſen rechte Benutzung En hofe fentlih ein Hauptzweck jeder Gelehrtenſchule wird gef rdert werden. g 5 Herabgeſetzter Preis des Archivs für den thierifche Magnetismus und des Syſtems des Tellurismus oder thieriſchen Magnetismus. Der Ladenpreis eines vollſtaͤndigen Exemplars des Ar chivs fur den thieriſchen Magnetismus, 12 Bde., 1817 — 24, bisher 28 Thlr. 6 Gr., iſt auf 16 Thlr. herab⸗ geſetzt, ſodaß dieſes Werk für dieſen Preis bei F. L. Her big in Leipzig und in jeder Buchhandlung zu haben iſt; auch find die Buchhändler in den Stand geſetzt, den gewoͤhnlichen Rabatt vom Ladenpreiſe zu geben. Der Ladenpreis einzelner Hefte, ſowie die Fortſetzung des Archivs, der Sphinx Iſter Bd. 1. 2. Hft. (Leipzig, bei F. L. Herbig, 1825— 26), iſt, wie bisher, 18 Groſchen. Von Kieſer's Syſtem des Tellurismus oder thieriſchen Magnetismus, Leipzig, bei F. L. Herbig 1822, 2 Bde., iſt eine neue wohlfeile Ausgabe veranſtaltet, Leipzig, bei F. L. Herbig. 2 Bde. 8. i 4 Thaler, von welchem gleichfalls der gewohnliche Rabatt gewaͤhrt werden kann. Wer ſich direct an den Unterzeichneten ſelbſt wendet und den Betrag baar franco einſendet, erhält von obigen Preiſen 515 eine Proviſion von 20 Procent, oder 5 Groſchen vom aler. Jena, d. ıften Sept. 1826. Dr. D. G. Kieſen. Subscription ohne Voraus bezahlung. Bei Unterzeichnetem iſt ſoeben von: Fiſcher, Chr. Aug., Taſchenbibliothek der neueſten unterhaltendften Reiſebeſchreibungen. Nach auslaͤn⸗ diſchen Originalen bearbeitet. Erſter Jahrgang. In 4 Baͤndchen. 8. Geh. Subſcriptionspreis 3 Thlr., oder 5 Fl. 24 Kr. Rhein., das zweite Baͤndchen erſchienen, und an alle Buchhandlungen verſandt; was ſowol den reſp. Subſcribenten, als Denjenigen, welche etwa noch der Subſcription, die bis zu Ende dieſes Jahres offen bleibt, beizutreten geſonnen — hiermit bekannt gemacht wird. Dieſes zweite Bändchen — der Jahrgang wird nicht ger trennt — enthaͤlt: 1) Reiſe von Kalkutta nach London. Zweite Abtheilung. 2) Seeräuberleben. 3) Briefe aus Pas ramaribo. } Frankfurt a. M., im October 1826. Heinrich Wilmans. In Leipzig bei K. H. Reclam iſt fertig geworden: a Die Ho md o pathie von ihrer Licht- und Schattenfeite Eine Wuͤrdigung dieſer neuen Heilmethode auf ihrem gegenwaͤrtigen Standpunkte durch Verſuche und durch eine Vergleichung mit dem gewoͤhnlichen Heilverfahren Fc Aerzte. n 0 Dr. Friedrich Rummel. Preis 1 Thlr. 4 Gr. 9 Erfreulich iſt es, aus dieſer Schrift die Anſicht eines Mannes kennen zu lernen, der durch Prüfung beider Schu- len frei und offen die Vorzuͤge der Homdͤopathie darlegt. 8 Literariſcher Anzeiger. - (Zu den in der Buchhandlung von F. A. Brockhaus in Leipzig erſcheinenden Zeitſchriften.) Nr. XXXVI. 1826. i i är literariſche Unterhaltung, der Iſis und den Kritiſchen Annalen der „ eee ir bie Are, ober beigehettet, und betragen die Inſertionsgebuͤhren fuͤr die Zeile 2 Gr. Bei Heinrich Ludwig Broͤnner in Frankfurt a. M. ſind erſchienen und in allen Buchhandlungen Deutſchlands und der Schweiz zu haben: THE POETICAL WORKS OF WALTER SCOTT complete in one volume. Gr. g. Subscriptions- Preis, auf Druckpapier, 2 Thlr. 16 Gr., oder 4 Fl. 48 Kr. Rh. Idem, Velinpapier, 3 Thlr. 12 Gr., oder 6 Fl. 18 Kr. Rh. THE WORKS OF LORD BYRON in one volume. Gr. 8. Cartonnirt, Weiss Druckpapier 5 Thlr., oder 9 Fl. Rh. Idem, Velinpapier, 6 Thlr. 12 Gr., oder 11 Fl. 42 Kr. Rll. . 8 Cicero, M. T., De republica cum notis A. Maji, Creuzeri etc. edidit G. H. Moser. gmaj. 4 Thlr. 18 Gr., oder g Fl. 30 Kr. Rh. Idem, Carta Velina, 6 Thlr., oder 10 Fl. 48 Kr. Rh. Creuzeri, F., Oratio de Civitate Athenarum. Ed. altera. 8. Gehl. 16 Gr., oder 1 Fl. 12 Kr. Rh. Thomson, J., The seasons and castle of indolence, with. the life of the author. 8. Cart. 18 Gr., od. 1 Fl. 21 Kr. Rh. Idem, Velinpapier, 1 Thlr. 6 Gr., oder 2 Fl. 15 Kr. Rh. Strack, Dr. F., Eloah, oder Erhebungen des Herzens zu Gott ꝛc. ꝗ4te verm. Aufl. 18 Gr., oder I Fl. 21 Kr. Ah. Daffelbe, weiß Papier mit Kupfern, 1 Thlr. 4 Gr., oder 2 Fl. 6 Kr. Rh. Daſſelbe, Velinpap. mit Kupf. in Umſchlag geh. 1 Thlr. 36 Gr., od. 3 Fl. Rh. 0 Welcker, Fr. G., Nachtrag zu der Schrift uͤber die Ae⸗ ſchyliſche Trilogie, nebſt einer Abhandlung uͤber das Sa⸗ tyrſpiel. Gr. 8. Geh. 2 Thlr. 12 Gr., oder 4 Fl. 30 Kr. Rh. Daſſelbe, Velinpapier, 3 Thlr. 18 Gr., oder 6 Fl. 45 Kr. Rh. 3 SER 95 Cicero, M. T., De legibus libri tres cum Adriani Turnebi commentario ejusdemque apologia et om- nium eruditorum notis quas J. Davisii editio ultima habet. Textum tenuo recensuit suasque animadver- siones adjecit G. H. Moser. Accedunt copiae criti- cae ex Codd. Mss. nondum antea collatis itemque annotationes ineditae P. Victorii, J. G. Grävii, Dr. Wyttenbachii, aliorum Apparatum Codicum et ine- ditorum congessit suasque notas adidit F. Creuzer. gmaj. 1824. 5 Thlr. g Gr., oder 6 Fl. Rh. Idem, Carta Velina, 5 Thlr., oder gFl. Rh. ‘ Ctesiae Cnidii, quae supersunt. Fragmenta colle- it textum e Codd. Mss. recognovit, prolegominibus erpetua annotatione instruxit indicesque adjecit t J. . F. Baehr. Smaj. 1824. 2 Thlr., oder 3 Fl. 36 Kr. Rh. Homeriſche Hymnen, uͤberſetzt und mit Anmerkungen begleitet von K. Schwenck. 8. 1825. Geh. 1 Thlr. 16 Gr., oder 3 Fl. Rh. Daſſelbe, Velinpap., 2 Thlr. 12 Gr., oder 4 Fl. 30 Kr. Rh. . Krebs, Dr. J. P., Anleitung zum Lateinſchreiben in Regeln und Beiſpielen zur Uebung und zum Gebrauch der Jugend. te Aufl. 8. 1825. 1 Thlr. 4 Gr., oder 2 Fl. 6 Kr. Rh. Nicolai Methonensis refutatio theologicae in- stitutionis a Proclo Platonico compositae. Ex Codd. Mss. nunc 2 edid. annotationemque subjecit J. T. Vömel. gmaj. 1828. 5 Thlr., oder 5 Fl. 24 Rr. Rh. Idem, Velinpapier, 4 Thlr., oder 7 Fl, 12 Rr. Rhein. Scholia in Aelium Aristidem sophistam, ex Codd. Mss. Leidensi, Monacensibus, Schellershemiano, Pa- latino, nunc primum collegit edita a sum. Jebbio lo- cupletavit recensuit G. Frommel. gmaj. 1826. 3 Thlr., oder 5 Fl. 24 Kr. Rh. Idem, Velinpapier, 4 Thlr., * oder 7 Fl. 12 Kr. Rh. Theognidis reliquiae in novum ordinem redegit es animadversionibus instruxit J. Th. Welcker. gma}, 1825. Cartonnirt. 2 Thlr., oder 5 Fl. 36 Kr. Rh. Idem, Velinpapier, 3 Thlr., oder 5 Fl. 24 Rr. Rh. Weber, Dr. W. E., Uebungsſchule für den lateiniſchen Styl in den oberſten Claſſen der Gymnaſien. Mit fort⸗ gehenden Anmerkungen. Erſte Abtheilung. Gr. 8. 1828. 1 Thlr. 8 Gr., oder 2 Fl. 24 Kr. Rh. Young’s, E., Nachtgedanken. Im Versmaß der Urſchrift uͤberſetzt von Ch. E. Graf von Bentzel-Sternau. Gr. 8. 1825. Geh. 1 Thlr. 16 Gr., oder 3 Fl. Rh. Daſſelbe, Velinpapier, cartonnirt, 3 Thlr., oder 5 Fl. 24 Kr. Rh. Adlerflycht, J. v., Das Privatrecht der freien Stadt Frankfurt, in ſyſtematiſcher Ordnung vorgetragen. 4 Bde. Gr. 8. 1823. 5 Thlr., oder 9 Fl. Rh. Daſſelbe, Schreibe papier, 6 Thlr. 16 Gr., oder 12 Fl. Rh. Daſſelbe in 4. 10 Thlr., oder 18 Fl. Rh. Bibel, nach Dr. Martin Luther's Ueberſetzung. 25ſte Aufs lage, oder 5te Stereotypenausgabe. Ord. und fein Papier. Anzeige für Autoren, Ueberfeger, Buch-, Muſikalien- und Kunſt⸗ haͤndler, Bibliothekare, und alle Literatur- und Buͤcherfreunde. Allgemeine bibliographiſche Zeitung; . oder woͤchentliches, vollſtaͤndiges Verzeichniß aller in Deutſchland, der Schweiz, England, Frank reich, den Niederlanden und Italien herauskommenden neuen Buͤcher, Muſikalien, Karten und Kunſtſachen. i Von dieſem Verzeichniß erſcheinen vom krſten Januar 1827 an woͤchentlich ein bis zwei Bogen in Imperial octav, elegant und deutlich gedruckt. Jedem Jahrgang fok— gen drei Regiſter, das eine nach den Wiſſenſchaften, das andere nach den Verlagshandlungen, das dritte nach den Autoren geordnet. Das Abonnement iſt halbjaͤhrlich 3 Thlr. Saͤchſ. Beſtellungen darauf nehmen alle Buch— handlungen, Poſtaͤmter und Zeitungserpeditics — nen in ganz Deutſchland, Frankreich, Italien, England, der Schweiz, den Niederlanden, Daͤnemark, Schweden und Rußland an. Für Frankreich erſcheint die allgemeine bibliographiſche Zeitung unter dem beſondern Titel: JOURNAL UNIVERSEL DE LA BIBLIOGRAPHIE. Für England: UNIVERSAL BIBLIO GRAPHICAL JOURNAL. Bibliographiſches Inſtitut in Gotha. ** Die Redaction hält obiges ebenso erfreuliche als nützliche Unternehmen ihres und des Beifalls aller Literaturfreunde um so würdiger, da das biblio- graphische Institut bei angemessener Unterstützung den Plan hat, obiger Zeitschrift auch die Biblio- graphie des sämmtlichen übrigen Europa, aller amerikanischen Staaten und des Orients einzuverlei- ben, wodurch sie sich allmälich zu einem voll- ständigen Repertorium der neuesten Gesammtlite- ratur unsers Erdballs gestalten würde, Organiſche Chemie. Bei mir erſchien: Repertorium der organ i ſſch enn von Guſtav Theodor Fechner. Erſten Bandes erſte Abtheilung. Gr. 8. 2 Thlr. 8 Gr. Dieſe Abtheilung, die chemiſche Pflanzenphyſiologie und die Pflanzenfäuren abhandelnd, bildet einen Theil des gro⸗ ßen Werks des Verf. nach Thénard, deſſen erſchie— nene Bände ſich in den Haͤnden der Freunde dieſer Wiſſen— ſchaft befinden. Leipzig, d. 28ſten October 1826. Che mi e, Leopold Voß. Bei Heinrich Wilmans in Frankfurt a. M. ſind nachſtehende gehaltvolle Unterhaltungs— ſchriften erſchienen und in allen Buchhandlungen zu haben: Augar, C. W., Antonio und Felippo, oder Licht und Schatten des Südens. Ein Nachtſtuͤck aus unſern Tagen. 8. 2 Thlr. 6 Gr., oder 4 Fl. 3 Kr. Rhein. Beulwitz, Karl von, Wirkliches Leben, in romantiſchen Darſtellungen. 2 Bände. Mit Kupfern. 8. Geh. 3 Thlr. 8 Gr., oder 6 Fl. Rhein. Charaktergemaͤlde brrühmter deutſcher Frauen der frü- hern und ſpaͤtern Zeit. Allen edlen Frauen und deren er⸗ wachſenen Töchtern als Muſter aufgeſtellt. Erſtes Baͤnd⸗ chen. 8. Geh. 1 Thlr. 6 Gr., oder 2 Fl. 15 Kr. Rh. Fiſcher, Chr. Aug., Cabinetsſtuͤcke eines Gefangenen. Er— ſter Band. Auch unter dem Titel: Die Liebe im Kerker, in fünf Erzählungen. Zweiter Band. Arabesken. 2 Bde. 8. Geh. 2 Thlr. 12 Gr., oder 4 Fl. 30 Kr. Rhein. Frohberg, Regina, Die Ruͤckkehr. Ein Roman. 2 Bde. 8. Geh. 2 Thlr. 6 Gr., oder 4 Fl. 3 Kr. Rhein. Goͤrres, J., Altdeutſche Volks- und Meiſterlieder. Mit ei— nem Titelkupfer, Frauenlob's Grabmahl darſtellend. Gr. 8. Geh. 2 Thlr., oder 3 Fl. 36 Kr. Rhein. Leben und Sitte in England. Aus dem Engliſchen frei überſetzt von Hubert Stern. 2 Baͤnde. 8. Geh. 2 Thlr. 12 Gr., oder 4 Fl. 30 Kr. Rhein. E Pattberg, Au g., Blumen am einſamen Lebenspfad. Ein Feſtgeſchenk für Deutſchlands edle Töchter. 8. Geh. 10 Gr., oder 45 Kr. Rhein. Regiomontanus, C. S., Edmund von Horſt und Eu⸗ genia von Steinfels. Mit Kupfern. 8. 1 Thlr. 4 Gr., oder 2 Fl. 6 Kr. Rhein. Schopenhauer, Johanna, Johann van Eyck und ſeine Nachfolger. 2 Baͤnde. 8. Geh. 2 Thlr. 12 Gr., oder 4 ei Kr. Rhein. — — Die Tante. Ein Roman. 2 Bände. Geh. 4 Thlr. oder 7 Fl. 12 Kr. Rhein. 8 E Umſonſt. Eine Familiengeſchichte in Bruchſtuͤcken. Auch unter dem Titel: Unterhaltungen im traulichen Abendkreiſe. Erſter Band. 8. Geh. 1 Thlr. 12 Gr., od. 2 Fl. 42 Kr. Rh. Unterhaltungsblatt für gebildete Stände. zter und ꝗ4ter Jahrgang von 1825 und 1826. Gr. 4. 12 Hefte. (Jede Woche erſcheinen drei halbe Bogen.) Der Jahrgang 3 Thlr., oder 5 Fl. 24 Kr. Rhein. 7 Urika, die Negerin. Aus dem Franzöſiſchen der Herzo⸗ gin von **. 16. Geh. 18 Gr., oder I Fl. 21 Kr. Rh. Wahrſagerin, Die. Eine Erzählung der ſchottiſchen Zeitgeſchichte, nebſt einem Anhang von Noten und geſchicht⸗ lichen Documenten aus den Zeiten Jakobs I. Aus dem Engliſchen des Verfaſſers der Pfarrannalen, Ringan Gil⸗ haize u. ſ. w. 3 Bände. 8. Geh. 4 Thlr. 12 Gr., oder 8 Fl. 6 Kr. Rhein. Wallace, R. G., Denkwuͤrdigkeiten Indiens, enthaltend eine kurze geographiſche Beſchreibung von Oſtindien und eine gedraͤngte Geſchichte von Hindoſtan, von den fruͤheſten Zeitaltern bis an's Ende der Haſting'ſchen Verwaltung im Jahre 1823. Aus dem Engliſchen von F. L. Rhode. Gr. 8. Geh. 2 Thlr. 12 Gr., oder 4 Fl. 30 Kr. Rhein. Wintergarten, Der. Herausgegeben von Dr. St. Schuͤtze. 6 Binde. Mit 12 Kupfern. 8. Geh. 9 Thlr., oder 16 Fl. 12 Kr. Rhein. Jeder Band einzeln 1 Thlr. 12 Gr., oder 2 Fl. 42 Kr. Rhein. Bei Enslin in Berlin iſt ſoeben erſchienen: 5 Commentar uͤber den Brief Pauli an die Philipper von H. Rheinwald, Lic. der Theol. und Dr. der Philofophfe. Mit einem Vorwort von Dr. A. Neander, k. preuß. Conſiſtorkalrath und Prof. der Theologe. Preis 1 Thlr., oder 1 Fl. 48 Kr. Rh. Zu haben in allen deutſchen Buchhandlungen. Berichtigende Anzeige. 0 Herr Hofrath André ſagt im „Hesperus“, 1826, Nr. 105, über 2 Steln's Handbuch der Geographie und Sta tiſtik. ste Auflage (Leipzig, Hinrichs): „Eins von den wenigen Buͤchern, uͤber deren Zweckmaͤßigkeit und Gruͤndlichkeit die Stimme des Publicums durch die wie— derholten Auflagen ſchon ſo entſchieden hat, daß es blos der Anzeige bedarf: abermals ſei eine fuͤnfte noͤthig geworden. Dieſe liegt denn vor uns und gibt uns eine ſolche vollſtaͤndige und gedrängte Ueberſicht (der Laͤnder), wie man fie nur von einem Hand buche verlangen kann. Der Verf. iſt Meifter feiner Wiſſenſchaft, mit den neueſten Quellen vertraut, iſt gluͤcklich in der zu treffenden Auswahl des ungeheuren Stoffs, ordnet ihn verſtaͤndig ꝛc. Selbſt die waͤhrend des Drucks noch vorgegangenen Ereigniſſe find in eignen Zuſaͤtzen nachgetra⸗ gen und ein 34 Seiten betragendes Regiſter erleichtert den 4 Ge Gebrquch des nuͤtzlichen Buches ungemein. Mit Verlan⸗ gen 1 wir den folgenden Baͤnden entgegen.“ | Seit dem November 1825 aber ift das Werk mit 3 Baͤn⸗ den und ausfuͤhrlichen Regiſtern (von 170 Seiten) auf 167 enggedruckten Bogen in gr. 8. zu 5 Thlr. 8 Gr., oder 9 Fl. 36 Kr. Rhein., vollſtaͤndig und durch alle Buchhandlungen zu bekommen. Soeben iſt erſchienen: 75 Taſchenbuch zum 7 Nee lligen Vergnäg en, 178 2 7. geſter Jahrgang, oder 7ter der neuen Folge. Mit koͤnigl. ſaͤchſ. allergn. Privilegfo. Erzählungen: Das ſchwarze Kaͤſtchen. Von Lud w. Robert. Das Aſyl am Kynaſt. Von A. von Tromlitz. Der ſchlafende Räuber. Von von Sartorius. Theodora Kantakuzenos. Von Adolf vom Berge. Gedichte, Charaden, Raͤthſel und Logogryphe von 5 Wilh. Müller, Leop. Schefer, Otto Gr. v. Haugwitz, Ant. Alex. Gr. v. Auersperg, Burkardt, Lautſch, Seifried, Phi: lippi u. A. Muſikbeilage. Zwei Lieder von Ludwig Uhland, comp. von Kon: radin Kreutzer. Mit 12 Kupfern und Vignetten. 8 Leipzig, bei Leopold Voß. | Preis: ’ Einen Thaler ſechszehn Groſchen, oder drei Gul⸗ . den Rhein. Ausgabe in Maroquin mit den erſten Kupferab⸗ druͤcken zwei Thaler zwoͤlf Groſchen. In unſerm Verlage iſt ſoeben erſchienen: Schoͤnberg, S. B., Kampf und Ausdauer. Erzaͤhlung. Geh. Preis 1 Thlr. 8 Thlr. 5 Schwartze, Karl, Feldblumenſtraus, oder Erzaͤh— lungen und Gedichte. Geh. Preis 1 Thlr. Stunden der Andacht und des Nachdenkens uͤber Re— ligion, fuͤr Iſraeliten, wie ſie auch immer denken. Vom Verfaſſer der patriotiſchen Gedanken eines Iſrae— liten uͤber die Erziehung der juͤdiſchen Jugend. Zwei Theile. Geh. 1 Thlr. Cosmar und Krauſe in Berlin. Eine Bei Friedr. Volke in Wien find folgende neue Werke erſchienen und in allen Buchhand⸗ 8 lungen um beigeſetzte Preiſe zu haben: Acker mann, Dr. Four. , Archaeologia biblica brevi- ter exposita. gmaj. 1826. 2 Thlr. g Gr. 5 G. Fr., Thieraͤrztliche Receptirkunſt. Gr. 8. 1826. 20 Gr. Fornasari; A. J., Cours theorique et pratique de la langue italienne, reduite à ses vrais principes, suivie d'un traité de la poésie italienne. Seconde edit, 8. 1826. 2 Thlr. — Q. Horatii Flacci Opera. Expurgata et accuratis notis illustrata in usum studiosae juventutis edita a B. Schwindl. 2 tomi. 8. 1825. 2 Thlr. 12 Gr. Piringer, J. F., Tractatus de partu praematuro ar- tificiale. gmaj. 1826. 9 Gr. Veith, J. E., Handbuch der geſammten gerichtlichen Thier— arzneitunde. Gr. 8. 1826. 2 Thlr. 12 Gr. P. Virgilii Maronis Aeneis. Mit Wort- und Sad: erläuterungen herausgegeben von E. Th. Hohler. kſte und 2te Abtheilung, die ſechs erſten Bücher der Aeneide mit N Bildniſſe und einer Landkarte. 8. 1826. 1 Thlr. 20 Gr. f Vogtberg, J. B., Chev. de, Kurzer faßlicher Unterricht in der franzoͤſiſchen Sprache fuͤr die erſten Anfaͤnger. Gr. 8. 1825. 6 Gr. Wattman, Joſ., Ueber Verrenkung am Huͤftgelenke und e Mit einer Kupfertafel. Gr. 8. 1826. 14 Gr. Bei uns iſt ſoeben erſchienen und fuͤr 1 Thlr. 16 Gr. in allen Buchhandlungen zu haben: Jahrbuch deutſcher Buͤhnenſpiele. Herausgegeben von Karl von Holtei. Sechster Jahrgang, fuͤr 1827. Inhalt: Der geraubte Kuß. Luſtſpiel in einem Akt von E. Raupach. — Morgen gewiß! Dramatiſches Idyll von Ludwig Becker. — Zu zahm und zu wild. Luſtſpiel in drei Akten von Albini. — Die Ehrenſchuld. Drama in einem Akt. — Allen ift geholfen. Luſtſpiel in einem Akt. Sowol für die Bühne als auch fuͤr die Lecture iſt hier etwas Ausgezeichnetes gegeben, und jeder Urtheilsfähige wird erkennen, daß dies Jahrbuch mit jedem Jahrgange in ſeinem Werthe ſteigt und feinen Ruf als der beſte dramatiſche Alma— nach auch diesmal behauptet. Berlin. Vereinsbuchhandlung. Bei J. Hoͤlſcher in Koblenz iſt erſchienen und an alle Buchhandlungen verſandt: Hoͤrter, J., Der rheinlaͤndiſche Weinbau nach theo— retiſch-praktiſchen Grundſaͤtzen fuͤr denkende Oeko— nomen. Vierter Theil. Mit 44 Abbildungen. (Um— faßt das Ganze der Kellerwirthſchaft.) 8. 1 Thlr. 16 Gr. Rauſchnick, Dr., Kurzer Abriß der alten Geſchichte, zum Gebrauch fir Gymnaſien und Realſchulen. Gr. 8. 10 Gr. — —, Kurzer Abriß der Geſchichte des Mittelalters ꝛc. Gr. 8. 18 Gr. Die neuere Geſchichte erſcheint in Kurzem. Bei Ens lin in Berlin iſt ſoeben erſchienen: Schul; ed Hau s b u ch zur Befoͤrderung chriſtlichen Sinnes und Frohſinnes, in dich— teriſchem Gewande; herausgegeben von K. H. Krauſe, Oberpfarrer und k. preuß. Superintendenten. Preis roh 8 Gr., oder 36 Kr. Rhein. Sauber gebunden 10 Gr., oder 45 Kr. Rhein. Dieſes einem ſo edlen Zweck gewidmete Werkchen kann ſowol zu einem angenehmen Weihnachtsgeſchenk als auch | nüge, um auf die Wichtigkeit dieſer Schrift für Phyſtologen beſonders zum Behuf von Declamiruͤbungen auf das Gewiſſen⸗ hafteſte empfohlen werden. Es enthaͤlt A. (46) Lehrge⸗ dichte, groͤßtentheils auf den Grund bibliſcher Ausſpruͤche, in 5 Rubriken vertheilt; B. (23) Volkslieder, in 5 Ru⸗ 55 C. (ir) dichteriſche Erzählungen und abeln. Der Name des durch ſeine deutſchſprachwiſſenſchaftlichen Werke berühmten Hrn. Herausgebers wird die beſte Empfeh- lung ſein. Zu haben in allen deutſchen Buchhandlungen. Eneyklopaͤdie des geſammten Maſchinenweſens, oder vollſtaͤndiger Unterricht in der praktiſchen Mechanik und Maſchinenlehre, mit Erklaͤrungen der dazu gehoͤri— gen Kunſtwoͤrter in alphabetiſcher Ordnung. Ein Hand— buch fuͤr Mechaniker, Kameraliſten, Baumeiſter und Jeden, dem Kenntniſſe des Maſchinenweſens noͤthig und nuͤtzlich ſind. Von Dr. Johann Heinrich Moritz Poppe, Hofr. und Profeſſor zu Tuͤbin— gen, und Mitglied vieler gelehrten Geſellſchaften. Zweite, faſt durchgehends umgearbeitete, ſehr ver— beſſerte und vermehrte Auflage. Zweiter Theil. E — J. Mit 12 Kupfertafeln. Preis 4 Thlr. (Alle ſieben Theile 22 Thlr. 16 Gr.) Dieſe neue Auflage des zweiten Theils, welche ſich durch zahlreiche Zufäse und Verbeſſerungen auszeichnet, iſt ſoeben vollendet und dadurch dies Werk, welches als vortrefflich und unuͤbertroffen in der deutſchen Literatur anerkannt iſt, wieder vollſtaͤndig zu haben. Es gibt die vollſtaͤndigſte Darſtel⸗ lung aller Theile der Mechanik und Maſchinenlehre, und wer ſich zu ſeinem und Anderer Nutzen daruͤber belehren will, wird es nicht unbefriedigt aus der Hand legen. Leipzig, d. 6ten Sept. 1826. Leopold Voß. Kruſe's Hellas. Bei Leopold Voß in Leipzig erſchien ſoeben: ‚ Hellas, oder geographiſch-antiquariſche Darſtellung des alten Griechenlands und ſeiner Colonien mit ſteter Ruͤckſicht auf die neuern Entdeckungen. Von Prof. Dr. F. C. H. Kruſe. Zweiter Theil. Erſte Ab— theilung. Mit einer Anſicht der Akropolis zu Athen. Gr. 8. Preis 3 Thlr. 12 Gr. Bei J. Hoͤlſcher in Koblenz iſt erſchienen und an alle Buchhandlungen verſandt: Eine Ueber die phantaſtiſchen Gefichtserfcheinungen. phyſiologiſche Unterſuchung, mit einer Urkunde des Ariſtoteles über den Traum, vom Prof. Dr. J. Muͤller. Gr. 8. Velinpap. 18 Gr. Der Verfaſſer macht es ſich zur Aufgabe, auf dem Wege der Phyſiologie über einen Reichthum der innern Sinneswelt Licht zu verbreiten, der bisher zum Theil Gegenſtand aber— glaͤubiger Auslegung, zum Theil als im Bereiche des Wun— derbaren liegend, keiner Erklaͤrung faͤhig war. Die phant. Geſichtserſcheinungen, deren naturliche Entſtehung hier auf: geklaͤrt wird, umfaffen unter Anderm insbefondere: das Hell⸗ ſehen des Halbwachens, des Traumes, das Magnetiſche, das Hellſehen in der Verzuckung und hier beſonders die religiöfe, mantiſche und magiſche Viſion, das narkotiſche Hellſehen, und das Hellſehen in den Krankheiten und im Irreſein. Dies ge: und Aerzte, ſowie auf ihr durchaus allgemeines Intereſſe aufs merkſam zu machen. ‘ Soeben iſt erfchienen und an alle Buchhandlungen verſandt: ETICAEH OT ZSTOIXEIA. Euclidis Elementa ex optimis libris in usum ti- ronum graece edita ab. E. F. August. 2 part. Smaj. Berolini, impensis T. Trautweinii, Pr. 3 Dh 42 GR Dieſe vollftändige Ausgabe aller 15 Bücher des Euklid 0 iſt nach den beſten kritiſchen Huͤlfsmitteln und mit Benutzung noch ungedruckter Scholien bearbeitet, mit lehrreichen Anhäns gen verſehen und wird beſonders im zweiten Theile (der in einigen Monaten nachgeliefert wird) ein vollſtaͤndiges Ver⸗ zeichniß aller griechiſchen mathematiſchen Kunftausdrüde, for wie der Hauptlesarten enthalten. Da eine vollftändige und nicht theure Handaus⸗ gabe dieſes Claſſikers ſeit langer Zeit im deutſchen Buchhan⸗ del gefehlt hat, ſo wird die hier angekuͤndigte, welche correct, typographiſch ſchoͤn und durchgehends auf Velinpapier gedruckt iſt, eine Lucke ausfüllen und gewiß willkommen fein. Bei Enslin in Berlin iſt ſoeben erſchienen: ez ae 2 von C. Grambow. 1), Der Schwede, 2) Huͤlfe und Erwiderung, 3) Der Spion. Mit einem Steindruck. Preis 1 Thlr. 12 Gr., oder 2 Fl. 42 Kr. Rhein. Zu haben in allen deutſchen Buchhandlungen. In unſerm Verlage iſt erſchienen und durch jede ſolide Buchhandlung zu beziehen: Der Bea ſt aer d. Eine deutſche Sittengeſchichte aus dem Rudolfs II. Von — \ C. Spindler. Drei Bände. 8. Preis 3 Thlr. 16 Gr., oder 3 Fl. 30 Kr. Rh. Der vorliegende Roman iſt ganz gewiß einer der bedeut⸗ ſamſten, der ſeit Jahren in der deutſchen Literatur bekannt geworden. Keine ſeichte Nachaͤffung Walter Scott's, nein, Zeitalter fondern Originalität auf deutſchem Grund und Boden, ein treues Bild damaliger Sitte, ſtark und kraͤftig im Guten wie im Boͤſen. Viele, die ihn bereits geleſen, ſprechen mit Begeiſterung von dem Talent des Verfaſſers, der hier mit einer bedeutenden Leiſtung ſeine Meiſterſchaft in der Darſtel⸗ lung menſchlicher Schickſale und Leidenſchaften beurkundet. Orell, Fuͤßli und Comp. in Zuͤrich. An alle Buchhandlungen iſt verſandt: Pigault-Lebrun, Der kleine Ohneſorge, oder Valentin's Irrfahrten als Schuler, Abbé, Soldat, Einſiedler, Komoͤdiant und Charlatan. Aus dem Franzoͤſiſchen frei uͤberſetzt. 2 Theile. 1 Thlr. 12 Gr. Dies Buch iſt keine Kinderſchrift, wie der Titel verleiten koͤnnte, ſondern im vollen Sinne des Worts ein Roman, in welchem intereſſante Situationen mit unterhaltenden Abenteuern wechſeln, das Ganze aber iſt in ein leichtes gefaͤlliges Gewand gekleidet. Literariſche Anzeige. In der J. G. Cal ve'ſchen Buchhandlung in Prag iſt fo eben erſchienen und in allen ſoliden Buchhandlungen Deutſchlands zu haben: Ta ſ ch ee n bu ch zur Verbreitung geographiſcher Kenntniſſe. Eine Ueberſicht des Neueſten und Wiſſenswürdigſten im Gebiete der ge- ſammten Länder- und Völkerkunde. Zugleich als fortlaufende Ergänzung zu Zimmermann's Taſchenbuch der Reffen. Herausgegeben von J. G. Sommer., Verfaſſer des Gemäldes der phyſiſchen Welt. Fünfter Jahrgang mit 6 Kupfertafeln. gr. 12. Prag 1827. Sauber gebunden mit Schuber 2 Thaler ſächſ. Di. vorigen Jahrgänge dieſes eben fo gemeinnützlichen als unterhaltenden Taſchenduches find in den geachtetſten kritiſchen Blättern des Inn = und Auslandes, namentlich in den Lie teratutr⸗ Zeitungen von Leipzig und Halle, in Becks Allgemeinem Re pertorium, in dem Parlſer Bulletin universel, in den Weimariſchen Neuen Allgemeinen Geographiſchen Ephemeriden u. a, ungemein günſtig beurtheilt worden und in London iſt für die Jahre 1825 und 1826 eine Nachahmung dieſes Taſchenbuches erſchienen, welches nicht nur von mehrern Auffätzen, ſondern auch von den Allgemeinen Ueberſichten c. des zweiten und dritten Jahrganges vollſtändige Ueber⸗ ſetzungen liefert. Wie reichhaltig auch der vorliegende Jahrgang ſey, deweiſt das nachſtehende f Inhalts verzeichniß. Allgemeine Ueberſicht der neueſten Reiſen und geographiſchen Entdeckungen. I. Peking. H. Peru. III. Valparaiſo. IV. Ungarns vornehmſte Heilquellen. V. Thaddäus Hänke (eine kurze Biographle des berühmten böhmiſchen Naturforſchers, welcher 4817 zu Cochabamba in Südamerika ſtarb). VI. Die Goldgruben bei Bereſow in Rußland. VII. Die große Gewehr⸗ fabrik zu Iſch in Rußland. VIII. Weddells Reiſe nach dem Südpol. IX. Anderſons Reiſe nach der Oſtküſte von Sumatra. X. Die Baleariſchen Inſeln. XI. Ueber die Bhills, eine Voölkerſchaft des nördlichen Hindoſtans. ö Kupfer tafeln. I. Anſicht von Lima, der Hauptſtadt Peru's, mit der SRimac e Brücke (aus Caldcleughs Reife). II. Eine Peruanerinn in Reitkleidung (aus Mathiſons Reiſe). III. Anſicht von Valparaiſo, dem Haupthafen Chili's aus Caldcleughs Reife). IV. Thaddäus Hänke's Bruſtbild (nach einer im k. vöhm. Muſeum befindlichen Original- Zeichnung). V. Die Gewehrfabrik zu Iſch in Rußland (aus Erdmanns Beiträgen zur Kenntnis von Rußland). VI, Kante von Neu⸗ Sid Shetland (gs Weddels Reiſe). Ferner ift in der J. G. Calpe'ſchen Buchhandlung in Prag erſchienen: Die dritte vermehrte und verbeſſerte Auflage von Joh. Gottfr. Zommmer’s Neueſtem wort⸗ und ſacherklärendem Verteutſchungs-Woͤrterbuche aller jener aus fremden Sprachen entlehnten Wörter, Aus— drücke und Redensarten, welche die Teutſchen bis jetzt in Schriften und Büchern ſowohl als in der Umgangsſprache, noch immer für unentbehrlich und unerſetzlich gehal— ten haben. Ein Handbuch für Geſchäftsmänner, Zeitungsle⸗ ſer und alle gebildete Menſchen überhaupt. Gr. 8. Prag 1825. In engliſchem Pappeband 2 Thlr. 12 gr. Jndem wir dieſes Werk, deſſen Werth bereits allgemein anerkannt ift , hier nicht weiter empfehlen wollen, begnügen wir uns, das verehrliche Publikum auf die Vorzüge auf⸗ merkſam zu machen, welche dieſe dritte Auflage vor den beiden erſten auszeichnen. Sie beſtehen darin, daß 1. an ungefähr 600 neue Fremdwörter hinzugekommen find , welche man in den vorigen Auflagen vermißte; 2. daß gleichwohl das Werk dadurch nicht ver—⸗ größert worden, indem der Hr. Verfaſſer alle in den beiden vorigen Auflagen befindlichen weniger bekannten deutſchen Wörter, jetzt weggelaſſen hat; daß 3. bei jedem mehrſylb igen Fremdworte die Sylbe, welche den Ton hat, durch einen über den Selbſllauter geſetzten Querſtrich bezeichnet worden iſt. Endlich hat der Hr. Verfaſſer bei jedem franz öſi⸗ ſchen, italiäniſchen und engliſchen Worte auch die Ausſprache, in einer beſon— dern Einklammerung angegeben, ſo daß nunmehr Jeder, der keine Gelegenheit gehabt hat, dieſe Sprachen bei einem guten Sprachmeiſter zu erlernen, mit Hilfe dieſes Verteutſchungs⸗ Wörterbuchs im Stande ſeyn wird, die hier vorkommenden Wörter richtig auszusprechen. N 6 | | A 0 „2 se ne, | | m Verlage des Unterzeichneten sind so eben fertig geworden: I | \ "abule anatomie ad optima clarissimorum virorum rei anatomic® stu- diosorum exempla lapidi insculpte ac editæ a J. H. Oesterreicher, Me- dicin&, Chirurgix et artis obstetrieie Doctore, Sectio Ima, Myologia tabulis XXIII explicata, Eichstadii, In eleganten Umschlag geheftet. j | | Der Herausgeber Hr Dr Oesterreicher äufsert sich in der Vorrede über den Zweck dieser Tafeln folgendermassen: „Sie sollen jenen, welche das Studium der Ana- omie vorzüglich anspricht, und welche in Abbildungen ein wesentliches Erleichterungsmittel in ihrem Studium finden, die Prachtwerke anatomischer Tafeln aber aus manigfaltigen Gründen sich nicht anschaffen wollen, oder es nicht können, treue Nachbildungen davon m den möglichst wohlfeilen Preis liefern,‘ Unterzeichneter, als Verleger, hat nur noch beizusetzen, dafs diese erste Abtheilung des Werkes, welches vollendet die ganze menschliche Anatomie umfassen wird, meistens Copien der berühmten Albin’schen Tafeln enthält, mit Ausnahme der ersten Tafel, welehe die Gesichtsmuskeln nach Santorini, und der sechsten, welche das Zwerchfellnach Haller treu darsteilt. Kenner, welche vorliegende Copien mit den Originalen vergleichen, werden entscheiden, dafs jene diesen mit Fleifs, Treue und Eleganz nachgebildet sind, 30 wie auch, dafs von Seite des Verlegers auch nichts unterlassen wurde, was zur Zierde gereichen könnte, wie denn in der That sämmtliche Blätter auf feines Basler Velinpapier Groſs-Median- Folio gedruckt sind, Trotz dieser bedeutenden Aufopferungen hat der Verleger, um das Werk möglichst gemeinnützig zu machen, den Preis dieser Tafeln nur auf 6 Thlr bis zum ersten Juli 1827 festgesetzt, von demselben Tage an aber unabänderlich auf 8 Thlr — und doch ist die- ser Preis noch der billigste von allen Werken dieser Art, Alle Buchhandlungen nehmen Bestellungen an, Wer den Betrag für 10 Exemplare directe an den Verleger einsendet, erhält das zıte ‚gratis. Eichstädt im Juli 1920. J. M. Beyer. Un den Nachfragen in Hinsicht der Fortsetzungen zu genügen, hat Herr Beyer mei ne eigene Erklärung verlangt. Diese ist nun, dafs ich in der That festen Sinnes bin, i vorliegenden Tafeln und den Fortsetzungen ein Werk zu liefern, welches vollendet d ganze menschliche Ana tomie umfassen soll, Das nächste Heft wird gewifs bis Aten Ju 1827 erscheinen. . Da ich die Arbeit mit Liebe unternommen habe, so wird es auch an Fleifs nich fehlen, Sachverständige, denen ich in München meine Arbeiten zur Beurtheilung vorleg- te, haben mich gelobt; sie waren zufriedener mit mir, als ich selbst es bin; denn ich hofle in den Fortsetzungen belehrt durch Uebung und Erfahrung noch besseres zu liefern Die Anordnung der Tafeln wird im Ganzen dieselbe seyn, wie im vorliegenden ers er Hefte, damit ein gleichartiges Ganze entstehe; nur in so ferne wird eine Abweichung geschehen, dafs, wie im ersten Hefte der Kopf nach Santorini doppelt erschien, einn | nämlich nur in Umrissen und zugleich mit der nöthigen kurzen Erklärung, dann abe auch noch ausgearbeitet, in den folgenden Heften jede Tafel doppelt erscheint, wo d auch die Gefäfse auf den Tafeln der Umrisse colorirt werden. — Finen ansführlicheren Text, als auf der Tafel der Umrisse selbst sich findet, gebe ich nicht, denn ich bin det Ueberzeugung, dafs ein solcher Text in möglichster Kürze gegeben werden müsse, und) nur so eine leichte und schnelle Uebersicht gewähren könne, da hingegen eine lange, gestreckte Beschreibung nicht nur ermüdet, sondern auch abstüfst, Wer aber mehr Er- klärung haben will, der findet sie in jedem Handbuche der Anatomie; eines aber mufs doch wohl jeder haben, der diese Tafeln kauft, Da kann er dann excerpiren und sich selbst einen ausführlichen Text dazu schreiben, wenn er die Zeit dazu nicht für verlor. hält. — Noch erlaube ich mir einige Worte der Rechtfertigung über das spätere Erscheinen Es trat hier der Umstand ein, dafs weder ich, noch der Hr Verleger mit den ersten Abdrücken zufrieden War; ich habe daher die Mühe nicht gescheut, die Steine selbst nach Münche N zu geleiten, dort unter meinen Augen von dem geschickten Lithographen, Herrn Weis haupt, drucken zu lassen, so dafs jetzt in Hinsicht des Druckes gewifs das möglichst Beste geleistet ist, und diese Tafeln gewiſsermaſsen das seltene Beispiel liefern, dafs von einem Werke sogleich die zweite Auflage erscheint. s | Eichstädt im October 1826. Dr. Oesterreicher. ) . Folgende Verlagsbuͤcher von J. D. Sauerländer in Frankfurt a. M. find um die beige ſetzten Preiſe in allen Buchhandlungen zu erhalten Rheiniſches Taſchenbuchſitung. nuch werden die Anfichten über ven tatgemiatit, im Estbitfinden den -Auffägem auf das Jahr 1827. 12 5 Bir ne ei ſelbſt, Lehrſaͤtze zu. üben, Der Lehrer kann leicht, x ö qu. ſ. w. en denkenden Arzt befriedigen beſonders mit Hinzuziehung ; i Herausgegeben von Dr. Adrian Um die Brauchbarkeit des Werkes zu erhoͤhen, Behufe gegkdenen Adept en He EUER Fer Jahr gan g. (bat der Meberfeger außer den Anmerkungen] Werke, den Schuͤtlern nach jedem Abſchnttte Mit einer Vignette, dem Bildniſſe Roſa's, > dien eine Skizze der Literatur desſſeines Vortrags der Meometrier angeben, een, enen aus Walter 5 Bun RSS e die an 180 Schriftenſwelche Säge ſie jetzt gufzuloſen im Stande ats Wirken dakſtellenv. an ; nfjäße über diefe merkwürdige Kinder: ſeyen. 5 0 u 5 ran heit enthalt, von welchen bei den mei⸗] Daſſelbe iff bereits neben den Lehrbuͤchern In ordinärem Einband Rthlr. 1. 16ggr.ſſten der Inhalt kurz angegeben iſt. der Geometrie, als Sammlung von Aufgaben, 3 eſſerband Nthlr. 2 1 20% r. r ng Ba jan beim Gymnaſtum zu Frankfurt und mebz⸗ In Maroquin⸗ Etuis mit ausgemahlten Walter Scott's Werke. reren andern Schulen eingeführt. Decken Rthlr. 4. — 7 x Lehrbuch der Chronologie Inhalt: Gallerie aus Walter Scott's 1 heine 1 0 1 ch 5 5 onologie, d 3 2 Zeitrechnung und Kalenderweſen ehemall⸗ Werken. Vierte Lieferung: Das Kloſter. Der \ Abt. Der Seeräuber. Die Braut von Lam⸗ O ali don ⸗ H N) h 5 ger und jetziger Völker, in Zuſammenſtel⸗ mermoor. Marmion. — Die erſte Liebe. Er: 1 5 5 0 ! DU söhlung von Johann a Schopenhauer. Pe 15 4 8 0 lung mit der chriſtlichen Zeitrechnung. — Die ſtille Magd. Erzaͤhlung von Fried⸗ 19. ehef 1 5 gg: 1 Populär durchgefuhrt rich von Gerſtenbergk. — Der Profeſſor. Die engliſchen Kritiker haben dieſes für Liebhaber der Geſchichte, der Rechenkunſt Eine Erzählung. — Skizzen von Adrian: produkt Walter Scott's mit Enthufiasmus und des Kalenderweſens, 1. Die Weſtmuͤnſter⸗Abtei. 2. Der Alter: aufgenommen, und mit Recht, denn es moͤchte von Dr. Th. Friedle ben. thämter. 3. Der erſte Mai. nicht leicht eine intereſſantere Darftellung Rthlr. 1. A gar. Die Kupfer find von den Herren Fleiſch⸗ ſchettiſcher Sitten und Charaktere aus der ieſes i = a mann, Rosmäsler und David Weißſzeder dieſes berühmten Dichters gefloffen feon. Ihe Werk ze fallt d. ER = E ee he 1 A Te meiſterhaft geſtochen. allgemeine Einleitung. i & Wohlfeilſte za chenausgabe Das erſte Kapitel: von der chriſtlichen E x 3 ah (un gen sent eee à 2ggr., 855 Beben Zeitrechnung und dem Gebrauche der & ruckvelinpapier ggr. pr. Bändchen) [Ephemeriden zur Kalender verfer⸗ von Johanna Schopenhauer. e 5 tigung, bat zehn Abſchuitte. Das zweite — ar b 1 ap - i e Cooper ahnen ung men Das Aalerdenuefen ber sur Auf Druckpapier Rthlr. 2. 203ggr. — ſaͤmmtlichen Werken. dern, ältern und neuern, Völker der Erde Auf Velinpapier Rthlr. 3. 163 fr. — Ueberſetzt von Mehreren und herausgegeben im Vergleich mit der chriſtlichen, und dem Es moͤchten ſich unter den neueren Erſchei⸗ von Chriſtian Auguſt Fiſcher. en N nungen im Gebiete der ſchoͤnen Literatur Die Werke dieſer beiden neueſten und geiſt⸗⸗zur Vergleichung einiger beſonders merkwüͤr⸗ Deutſchlands wohl wenige finden, welche einſvollſten Schriftſteller des Auslandes, erſchei-⸗ digen Aeren mit der chriſtlichen Zeitrehnung.. fo liebliches Geſchenk fuͤr Damen abgebenfnen in folgender Ordnung: Von Waſhing⸗ Ein vollſtändiges Inhalts derzeichniß, ein konnten, wie dieſe neueſte Gabe einer unſererſt on Irving: Das Skikzzenbuch, 6 Baͤndchenſbeſonderes Verzeichniß aller im Werke vor⸗ ausgezeichnetſten Schriftſtellerin. — Die beiden — Bracebridge Hall, 6 Bändchen — Erkaͤhlun [kommenden einzelnen Aufgaben und Tafeln erſtes Theile erſchienen im vorigen Jahre,ſgen eines Reiſenden, 6 Baͤndchen — Kleinereſund ein alphabetiſches Sachregiſter iſt dem und ſind um dieſelben Preiſe durch alle Buch. Darſtellungen, 1 & 2 Bändchen; —von Coo⸗ Werke angehängt, und dadurch deſſen Ge⸗ handlungen zu beziehen. per: Der Spion, 6 Bändchen — Der Letzte brauchswerth noch mehr erhohet. — . . irg — — der Mohicans, 6 Baͤndchen — Die Anſiedler = Neue Unterſuchungen uber den Croupfoon Susqucbanne, 5 Bade e Ein: Kupferfammlung oder ſcoln, odchen. — Hiervon ſind bereits ; 45 5 die Laryngo⸗tracheitis, e een az Ne 1 von F. Blaud. a ſeriptienspreiſe werden ſpaͤter erhoͤhet. f : Erſte 8 Be: 7 un ae — X ggr. — Zweite jeferung: denilworth. Aus dem Franzöſiſchen uͤberſetzt, mit Zufägen, G eometri f che Ue bu 19 eu. 42 gar. — Dritte Lieferung: Peveril vom 5 3 9 Anmerkungen und eiger literarifhen. Skizze Ein Auszug aus Thilo's Sammlung geo⸗ [Gipfel. Jvanhoe. 12 gar. — Vierte Lie⸗ - metriſcher Aufgaben und Lehrſfätze. ferung: Das Kloſter. Der Abt. 8 ggr. or 8 2 5 Fünfte Lieferung: Der Seeräuber. Marmien. Als L e Saen Die Braut von Lammermoor. 8 ggr⸗ dieſer Krankheit begleitet von Dr. X. Elemens. gr. 8. Rthlr. 2. 8ggr. Die neuen Anſichten des Verfaſſers, der & & K 47 Zur E npfehlung diefer Sammlung darf J. . W. r a m e r. . i den Croup unter drei verſchiedenen Haupt- 1 nur erwähnt werden, daß, theils nach Ori⸗ Mit 2 Steintafeln. 8. 12 ggr. x b ginalzeichnungen von Hrn. Heideloff theils nach formen betrachtet und einen ſchleimigen, et: 2 „ ſengliſchen Driginaien,. die Herren Brückner, terigen und häutigen annimmt, und fo gleich⸗ Dieſer Auszug iſt zunädhft für den Schüler Fleiſchmann, Lips, Rosmäsler, Weber und ſam den Streit entſcheidet, der über das ei⸗ beſtimmt⸗ um demſerben Stoff zu geben ſich David Weiß den Stich derſelben in Kupfer gentliche Weſen der haͤutigen Bräune 5 Hauſe außer dem in der Schule vorkom⸗ 5 hereſcht, gaben Veranlaſſung zu dieſer ueber⸗ menden zufammenhängenden. Vortrage der en Praktischer Univerſal-Rathgeber für den Bürger und Landmann, von C. A. Wild, Pharmacentiker. Magazin oͤkonomiſch⸗ ſechniſcher Erfahrungen. Enthaltend: Praͤparate der praktiſchen ; Fabriken -, Haushaltungs , Gefundheits:|Cin Erbauungsbuch für religiös ⸗ gebildete und Gewerbekunde; Gegenftände der Kunſt, Tochter, von Dr. G. Friederich. Rthlr. 4. 6 gar. des Luxus und des Handels. Geſtuͤtzt auf = ; : chemiſch⸗ phyſiſche Geleer n. N Dritte, durchaus umgearbeitete und ver engel Aue n TEA, nad e Urt helle meinen Nutzen und zur Unterhaltung her- mebrte Auflage. Zwei Theile. Mit 2 Kpfru. lichkeit, Gründlichkeit und Lactate Dritte, d Rn iehe beitet ber. Geheftet. Auf Druckpapier Rthlr. 1. angenehmen Vortrag höchſt vorthellhaft aus, und ritte, durchaus umgearbeitete, verbeſ⸗2iggr. Auf Velinpapier Rthl. 2. 12 gar. ſeignet ſich daher ſehr gut zu einem Lehrbuche ſerte und mit fünfhundert neuen Recepten Die ausgezeichnete Aufnahme, welche dieſeſan öffentlichen Anſtalten, fo wie auch ganz vermehrte Auflage. Zwei Theile mit 4 Kup Ecbauungeſchrift in undauffer halb Seutſch⸗ſbeſonders zum Selbſtunterricht in der Nakur⸗ fertafeln. 1826. Geheftet Rthlr. 1. — land (in ueberſetzungen) gefunden hat, die 3 als ein ſehr angenehmes Leſebuch über Dieſes gemeinnützige, an 1500 Gegenſtaͤndeſgediegenen offentlichen Urtheile der vorzüg⸗ 5 Fa anziehende Gegenſtände. Einfach enthaltende Buch, fand fold günftige Auf: lichſten Gelehtten in dieſem Fache, die Zu: baltt ad ESTATE, kurz, jebod reich: nahme, daß die beiden erſten Auflagen davon ſchriften mehrerer unſerer geiſtreichſten Frauen 25 e und deutlich, hat der rähmlichſt be⸗ binnen einem Jahr ſchon vergriffen waren, an den Berfaffer und Verleger, vereint mit|ienn.e Der Verfaſſer das Ganze, wle jeden und dieſe neus veranftaltet werden mußte. dem ſchneuen Abſage der beiden ſtarken Auf- ſtand nen Leorgegenſtand zu behandeln ver⸗ Ge bedarf in Wasrgeit aur eines Blickes dagen, laßt für diefe Schrift, in ihrer neue hrung mit der ernten wiflenfchaftliche vue auf das Ganze 5 ſich zu überzeugen, daß ten Geſtalt, eine wohl noch günftigere Auf: N mit u Anregung aͤchtreligtoͤſer @e: dee Titel nichts weniger, als zudiel ver⸗ (nahme unter den religiös gebildeten Ehriſtus⸗ üble, fo innig und ungezwungen in einen Pricht. In fieben ſtarken, aber wohlgeorbne:|D*Tehrerinnen mit Recht erwarten. Sie ift ee llt Aeg ö "Be ten Abthetlangen ift, jo zu ſogen, die ganze Oe⸗ uach einem erweiterten Plane ganz umgear⸗ — re 3 ſich überzeugen wird, kenemie, wie die ganze Technik des menſch⸗ſbeitet und vermehrt und wird darum durch 5 e Ken rein N d Ut. ſibren umfaſſenden Inhalt das rechtfertigen, 2 . 2 orden iſt. 2 * es 2 n was einer der berühmteſten Gottesgelehr ten 8 W Inhaltsanzeige, if Nützlichkeit deſſelben leicht Überzeugen, wenn 1 int erſte Profeſſor der Theologie Sachregiſter er 20 eee “x H auf der Univerfität Leiden, Dr. Clariße in 5 eigefügt. eee E 1 er feiner Vorrede zu der Ueberſetzung des ».B eli o: 1 1 Vorſtetern von Erziehungsanſtalten Buchhandlung unentgeldlich erhalten kann. [deore Seitenſtück zur Serena, von demſel die = 1 1 7 In safletbe gu Jſchenten für ben Verfaſſer, von ihr fagt: «Heliodor iſtſdie Jugend ſehr zu empfenten. 5 das Seitenſtuͤck zu der vortrefflichen Serena 2 Bandello's Novellen. Das Leben Jeſu von Nazareth, Aus dem Italieniſchen uͤberſetzt. welche mit ſo viel Freude auch unter uns aufge— nommen ward und bereits ſo vielen Nutzen unter Fur kindliches Herz, Bedürfniß und Drei Theile. Zweite vermehrte Auflage. von t S Rthlr. 3. — den gebildeten Toͤchtern unſeres Landes geſtiftet hat. Denſelben Urſprung, daſſelbe Ziel, dieſelbe Dr. E. Hufn age! Zwei Thie. Mit 2 Kupf. Geh. Nthlr. 3. Beſtimmun: hat Heliodor mit Serena; beide Borlegeblätter vereint, machen ein herrliches Ganzes aus, un! zum Unterricht in der deutſchen und eng⸗ verdienen, daß Väter und Mütter fix ihren Soͤhnen und Toͤchtern zum andaͤchtigen und liſchen Currentſchrift, von F. H. Kruthoffer. g . üthlichen Leſen dringend E d werfchenen Thieren, chf gemuͤthlichen Leſen dringend empfehlen Groß quer a. Geheftet 20 gr. weiterer Nachweiſung, daß eine Blutcircu⸗[Briefe über Friederichs Serena. lation weder in der Beobachtung noch wis- Als Anleitung für Mutter und Erzie⸗ — — —— — Das Lautir⸗, Buchſtabir⸗ und Lefe- Spiel für Kinder. fenſchaftlich begründet iſt, und ſich mit demſherinnen zum richtigen Gebrauche dieſes ſonſtigen Verhalten der Natur nicht verei⸗ Werkes. Von einem praktiſchen Erzieher. Mit 215 Buchſtaben auf Glanzpappen, in einem ſauber gearbeiteten Kaſtchen be⸗ vollſtaͤndigen Entwicklung dar. Den Kreislauf Je gegründeter die Beſorgniſſe find, womit gen Vorgang an. Dieſes iſt mit folgerechter Freund bietet ſich den Soͤhnen bei ihrem Gin: Der Verfaſſer dieſes Mäbrchenkranzes för Blut als Bint aus dem arteriellen @efäßfpfieme Itendes, arg nigen laßt, von J. B. Wilbraud. | (E. Bernſtein.) 8. Gebeftet 4 gar. findlich. 2 ggr. in den mit Blut verfehenen Thieren ſieht er nicht Leitern ihre Söhne aus dem ſtillez häuslichen Klarheit und gefälliger faßlicher Schreidartſfritte in die größere Welt in obigem Werke.Kinder verbindet mit der Gade, ſchön zu es; dag vendfe Hinberkzöme, are Buch ein ſchoͤnes Bild don dem ift, wo⸗ reine Sittlichkeit und böbere Bildung Empfehlenswerthe Jugendſchriften, vorzuͤglich zu Weihnachts- und Neujahrs-Geſchenken geeignet. Serena Phyfft Die Jungfrau bei und nach ihrem Eintrittſfür angeyende Mathematiker, Ditettaneen in die Welt. und die Jugend, von Dr. Th Friedleben. Drei Theile, mit 16 Steintafeln. — — Erläuterung der Lehre vom Kreislaufe . 8. 16 ggr. — Der son mehreren phyſiologiſchen Schriften Des Juͤnglings Lehrfahre. der durch Geiſt und Gelehrſamkeit bereits rühm: Für religiös ⸗ gebildete Söhne, Uchſt dekannte Herr Berfaſſer ſtellt ſeine Anſichten von Dr. G. Friederich. über den betreffenden Gegenſtand hier in einer Mit 1 Titelkpfr. g. Geh. Rthlr. 1. 18 gar. geſchloſſenen Röhrenfnfteme in einanderſtroͤmen⸗ de eee S ch nee 9 lock che U. de, kreiſende Blutmaſſe, als eine abgeſonderte „ un 8 1 Ein Maͤhrchenkranz fuͤr Kinder von Erſcheinung, ſondern als einen dem allgemeinenſpeiſer Freund ſeyn, der dem leicht verführ⸗ J. J. Rudolphi. Kreislauf in der materiellen Natur ganz analo-[baren Jünglinge die Hand reicht. Ein ſolcher Geheftet Rthlr. 1. 4 gar, Grgenftand vollends erſchöpft durch die Bel⸗ Tiefe und Klarheit nichts an Innigkeit ver- keit, und kleidet den Ernſt ſei — * au eine ene = 9%: iorenz alles athmet tiefempfundene väterliche ein fo blühend edles, Fer Drag 1 wöpnt a te von der E 8 Se iebe, und erquickt, wie ein heiterer Maitag, daß wir uns ſchmeicheln dürfen, der Ju In. jondere in Hinſicht der Frage enthält, ob dalſdurch Licht und Wärme, fo daß dieſes ſchät⸗ welt hiermit ein eben fo unterta * Heliodor. Zwelte verbeſſerte und vermehrte Auflage, auf die gewöhnliche Weife wie eine in einem ab- Kreife in die größere Welt zur näheren Vor: in ber Vorleſung lelbſt entwickelt, und derſdar. Die Darſtelung des Verfaſſers hat durch zahlen, fo viel einfach kindliche Gemgiblich⸗ u et führen foH, nämlich von Licht und Liebe. derndes, keſebuch in die Hände zu geben. Dr Populäre Experimental-Phyſik b ’ * BEKANNTMACHUNG FÜR FREUNDE DER ITALIENISCHEN LITERATUR. Dem ersten Theile meines Parnasso Irallavo, welcher einen kritisch gereinigten Ur- text von „La divina Commedia di Dante Alighieri.“ „Le Rime di Petrar cases „L Orlando furioso di Ariosto“ und „La Gerusalemme liberata di Tasso nebst zweckmässigen Commentaren, vereinigend zusammenstellt, dessen erste Lieferung be- reits im vorigen Sommer erschienen ist und wovon der Schluss bis Ende dieses Jahres die Presse verlässt, wird sich ein ähnlicher, in typographischer Hinsicht ganz überein- stimmender, zweiter Band anschliessen, und unter dem beibehaltenen Titel: 11. Parnasso italiano continuato O VV E R O LA PARTE SECONDA DE’ POETI CELEBERRIMI ITALIANI folgenden Inhalt aufnehmen: BOND. L' Orlando innamorato da Francesco Berni. — BoccAaccro. Il Decameron. — M. A. Bvowarrorı. Le Rime. — Dax TE. La Vita nuova. = Le Rime. = Il Con- vito amoroso. — AnTOS TO. I cinque Canti. = Le Rime, — Le Satire. — Tasso, Le Rime. — Die Subscription wird mit dem Erscheinen der ersten Abtheilung eröffnet, da auch dieser Band, gleich seinem Vorgänger, zwei Lieferungen bildet, und die früher bei jenem statt findenden Bedingungen, so wie ein ähnliches Verhältniss des Preises, hier ebenfalls eintreten sollen. Gleichzeitig mit diesem Unternehmen, und in einer dem Panxasso völlig ent- sprechenden Form, ist für meinen Verlag eine Ausgabe der vorzüglichsten Werke des italienischen Drama unter der Presse. Sie führt den Titel: ea t r „0 s e 0 en e ee ANTICO E MODERN O. CON ILLUSTRAZIONI ISTORICHE E CRITICHE. Diese Sammlung wird zwei starke Gross-Octav-Bände füllen. Jeder Autor be- steht für sich mit der von 1 beginnenden Signatur der Seitenzahl, um später, beim Beschluss des Ganzen, eine chronologische Folge der verschiedenen Schriftsteller tref- fen zu können. Hieraus entspringt zunächst der Vortheil, dass der Druck ungehin- dert und ohne hemmenden Zwang vorrücken kann, den sonst die Verschiedenheit der Materien, bei der grössern und mindern Schwierigkeit, welche sich der kritischen Bearbeitung darbietet, auferlegen würde. — Leipzig, October, 1826. Ernst Fleischer. du aint ande: ee A ln . . e r W Pa Ze > ll ht hal ae a e x A? * l ee . . 3 911 SA e et * . * 5 en BL u. Het sunnnan og Mid Ri | F N 3 Wigan ee = DR et e 1 1 A 1 ni 8 e een roh werd, aus Tale „ a vr An „nie a. 85 3 kauf ien u. m on 40 an e Gu „ 1 Any. u N m eat 9 7 Ae „ eee en 1 er PEN eee e, 25 . N. 5 2 175 eee n De La, f * „ ir 5 er 7 4 8 * Dane ue Tau t ten en ee 1 m ar e; W 9 Ann ee . us Er 0 „e in 5 WN BEKANNTMACHUNG AN NATURFORSCHER, BIBLIOTHEKEN, GEBILDETE FORSTMAENNER UND ÖOEKONOMEN. Johann Andreas Naum ann's Naturgeschichte der vOEGEL DEUTSCHLANDS, nach eigenen Erfahrungen entworfen. Durchaus umgearbeitet, systematisch geordnet, sehr vermehrt, vervollständigt, und mit getreu nach der Natur eigenhändig gezeichneten und gestochenen Abbildungen aller deutschen Vögel, nebst ihrer Hauptverschiedenheiten, aufs Neue herausgegeben von dessen Sohne Johann Friedrich Naumann, mehrerer gelehrten Gesellschaften Mitgliede, MIT VIELEN COLORIRTEN KUPFERN Ir bis Vr Band. Lexicon-Octav. Leipzig: Ernst Fleischer. EI ochachtende Zeugnisse des In- und Auslandes wurden diesem Werke in reichem Maase zu Theil, sattsam hat die Kritik über dessen klassischen Werth entschie- den, und- mit immer steigendem Beifalle sind die fortgesetzten Lieferungen auf- genommen worden. — Fünf Bände, welche bis jetzt erschienen, beschäftigen sich mit folgenden Gattungen: Vultur (Geier), Cathartes (Aasvogel), Gypaötos (Geieradler), Falco (Falke), Strix (Eule), Lanius (/Yürger), Corvus (Rabe), Bombycilla (Seidenschwanz), Coracias (Rake) , Oriolus (Pirol), Sturnus (Staar), Merula (Staaramsel), Muscicapa (Fliegenfänger), Turdus (Dros- sel), Sylvia (Sänger), Troglodytes (Schlüpfer), Anthus (Pieper), Motacilla (Bachstelze), Saxicola (Steinschmätzer), Cinclus (Schwätzer), Accentor (Braunelle), Regulus (Goldhahn- chen), Parus (Meise), Alauda (Lerche), Emberiza (Ammer), Loxia (Kreuzschnabel) , Pyr- rhula (Gimpel), Fringilla (Fink), Cuculus (Kuckuk), Picus (Specht), Yunx (Wendehals), Sitta (Kleiber), Certhia (Baumläufer), 'Tichodroma (Mauerklette), Upupa (Wiedehopf )» Merops (Bienenfresser), Alcedo (Eisvogel). Diese 3% Gattungen schliessen 178 Arten ein, welche, sämmtlich nach der Na- tur entworfen, auf 144 colorirten Kupfertafeln abgebildet sind. — Der Laden- preis dieser ersten fünf Bände ist 81 Rihlr. Um den Ankauf derselben zu erleichtern und mehrfachen Aufforderungen in dieser Hinsicht zu genügen, soll bis nächstes Frühjahr der Text apart, nebst dem zu jedem Bande gehö- rigen Titelkupfer, ohne die colorirten Tafeln, für 18 Rihlr. oder 2 Fl. 24 Kr. Rhein. zu haben sein, welche Vergünstigung nach Ablauf dieses Termins erlischt. An die Besitzer solcher Exemplare werden später auf Verlangen die Kupfer nachgeliefert und ihnen der Preis des früher bezahlten Textes in Abzug gebracht. Dasselbe gilt für diese Inhaber natürlich auch von der Fortsetzung des Werkes, die jedoch aus Gründen hier nıcht Heft-, sondern stets nur Bändeweise ge- liefert werden kann. — Interessenten, welche darauf reflectiren, mögen, wegen Kürze der Frist, die Bestellungen baldigst in der ihnen nächsten soliden Buchhand- lung aufgeben. Der Gte Band dieses umfassenden Werkes macht den Beschluss der Landvö- gel, ist bereits, wie alle noch übrige Bände, grösstentheils vorbereitet, und wird in schnellen Lieferungen folgen. Leipzig, October, 1826. Ernst Fleischer. In demselben Verlage ist ebenfalls erschienen und durch alle Buchhandlungen zu haben: Naumann, Jon. Fnippn.; Ueber den Haushalt der nordischen Seevögel Europa's, als Erläuterung zweier nach der Natur gemalten Ansichten von einem Theile der Dünen auf der nördlichsten Spitze der Insel Sylt, unweit der Westküste der Halbinsel Jütland. Mit zwei colo- rirten Kupfertafeln. Klein Quer-Folio. In Mappen - Futteral. 4 Rthlr. 16 Gr. Brooxes’s, Sam., Anleitung zu dem Studium der Conchylienlehre. Aus dem Englischen übersetzt, und mit 9 colorirten und 2 schwarzen englischen Originalkupfern erläutert. Bevorwortet und mit einer Tafel über die Anatomie der Flussmuschel vermehrt von Dr. C. Gust. Carus. Gr. 4. Cartonnirt. 16 Rchlr. Faper, Fnirpnich; Ueber das Leben der hochnordischen Vögel. Gr. 8. Broschirt. 2 Rthlr. 4 Gr. Carus, Dr. Caru Gustav; Von den Anforderungen an eine künftige Bearbeitung der Naturwissenschaften. Eine Rede, gelesen zu Leip- zig, am 19ten September 1822, in der ersten Zusammenkunft deut- scher Naturforscher und Aerzte. 8. Broschirt. 4 Gr. Brustbild von Carı v. LIxXE. Geest. v. Bollinger. 8 Gr. BSlumenfnospen einer Reihe angenehmer Erzählungen für Kinder. Mik illum. Kpfrn. gebdn. 1 Thlr. 8 Gr. od. 2 fl. 24 kr. od. 1 Thlr. 10 for . 5 K. F. Daras, die Kinder in der Zauberwelt. Ein Mährchenbuch. Mit illum. Bildern. gebdn. 1 Thlr. od. 1 fl. 48 kr. 1 MI. J. H. G. Heſſe, N Unterhaltungen der Familie Wildheim. Mit illum, Kpfen. gebdn. 2 Thlr. od. 3 fl. 30 kr. | dis C. A. L. Käſtner, alphabetiſches Fabel- und Leſebuchs Mit um, Kpfrn. gebdn. 1 Thlr. od. 1 fl. 481r. K. Grumbach, ; | Sugendfpiegef; für die teutſche Jugend. Mit illum. Kpfrn. gebdn, 1 Thlr. 12 Gr. od. 2 fl. 42 kr. od. 1 Thlr. 15 ſgr⸗ | C. G. E. Dietrich, Viehſtudien nach der Natur. 2 Hefte, broſch. Jedes Heft 1 Thlr. od. 1fl. 48 kr. Begebenheiten eines kleinen Vogelfaͤngers. Mit illum. Kpfın, gebdn. 1 Thlr. od. 1 fl. 48 kr. Canale, gründliche Anweiſung zur Zeichnenkunſt für Lehrer und Lernende. Mit 51 Kpfrn. Verbeſſerke Auflage. broſch. 2 Thlr. 12 Gr. od. 4 fl. 30 kr. od. 2 Thlr, 15 ſgr⸗ Ellmenreichs Landhaus, oder das Leben in der Schweiz Mit illum. Kpfrn. gebdn. 18 Gr. od. 1 fl. 21 kr. od; 223 gu Bourton, Landſchaftsmaler nach der Natut. Mit 12 Landſchaften, bunt, getuſcht und ſchwarz. broſch, 1 Thlr. 12 Gr, od. 2 fl. 42 kr, od. 1 Thlr. 15 ſgr. | Hoͤchſt empfehlenswerthe 3 Weihnachts⸗, Neujahrs- und Geburtstags-Geſchenke, 5 | ran : | Magazin für df UND ELLE LIT zu haben fin Die kleine Gefangene in dem Caſtel St. Elmo. Ein unterhaltendes Leſebu ) für die Jugend. Mit illum. Bildern. 1 Thlr. od. 4 fl. 48 kr. 5 i Allgemeines Alphabet der Blumenſprache oder leicht deutbare Blumenſchrift. Mit illum. Kpfrn. In Etui, 18 Gr. od. 1 fl. 21 kr. od. 224 for, M. J. H. G. Heſſe, Bilder udo dli bet Mit illum. Kpfrn. geb. 1 Thlr. 12 Gr. od. 2 fl. 42 kr, od. 1 Thlr. 15 ſgr. Gro ſe, Regeln zur Karrikaturzeichnung: Mit 29 Kyfın. broſch. 2 Thlr. od. 3 fl. 36 kr. H. A. Kerndörfer, Laura's Stammbuchsblaͤtter nebſt dazu paſſenden Unterfihriften, gebdn. 1 Thlr. od. 1 fl. 48 kr. F. A. David, Verhaͤltniſſe der ſchoͤnſten Statuen des Alterthums. Mit Kpfrn. broſch. 1 Thlr., 12 Gr, od. 2 fl. 42 kr. od. 1 Thlr. 15 ſgr. Er tes Leſe⸗ und Bilder buch; für Kinder. Mit illum. Kpfrn. gebon. 12 Gr. od. 54 ke. od, 15 for. Ko miſche Malerei. Eine Sammlung charakteriſt. Doppelköpfe. Mit Kpfrn⸗ broſch. 18 Gre od. 1 fl. 21 kr. od. 224 ſgr. Die fleißigen e Kuͤnſtler und Handwerker. Mit illum. Kpfrn, gebdn. 20 Gr. od. 1 fl. 30 kr. od. 25 ſgu F. A. Da vid, Grundlinien der Zeichnenkunſt. Mit Kpfrn. broſch. 1 Thlr. od. 1 fl. 48 kr. britta Antes * 5 en a elken. it illum. rn, ge ber 40 0 * + 55 1 Thlr. 20 far. am 2 M. Thieme, e e e Er N Mädchen. Mit 25 illum. Bildern, gebdn⸗ 1 Sie 48 r 2 SR od. 1 Thlr. 20 ſor. J. agner, vollkommener eneschefrezegnen M Hefte. broſch. Jedes Heft 1 Thle. od. 1 fl. 48 ke . Taſchenbuch ur für die ee h olz und Dr. Rothe. ahrgänge⸗ Bg cee vad Mate Seren In 5 eh 7212 od. 3 fl. 24 kr. Die Soldaten ſind dal! 8 ſeutſchlands Befreiungskriege. Mit 25 ga, e ede 1 4 cle W Aar. od. 1 Thlr. 15 ford Thier- und- Landſchaftszeichner, nach Kolbe 2 Hefte, broſch. Jedes Heft 18 Gr. od. 4 fl. 21 kr. od. 224 Tr Leb rün Characterkö p fe, oder Darſtellung menſchlicher bewegen Mit 19 Kpfen. broſch. 1 Thlr. od. 1fl. 48 kr. C. A. L. Käſtner, unterhaltendes e 8 Ge r die Jugend. Sd e e 96 u 20 G . f. 20 rin 25 ſor · Reiſe nach Leipzig zur Meſſe. Ein beluſtigendes Leſebuch are Kinder. Mit ilum, Kpfen, geb, 1 Thlr. od. 1 fl. 48 kr. d Spaziergänge zu verſchiedenen Voͤlkern des Erdbodens. Mit 25 illum. Kpfen, gebdn, 1 chr, 12 Gr. od. 2 fl. 42 kr. od. 1 Thlr. 45 for. 0 Dr. M. Rothe, Gu ſt a v und Tho mas, eine Nobinſonade. Mit illum, Apfen, gebdiu 1 Thlr⸗ ad. 1 fl. 48 kr. - A. Textor, N a ee „fi alle Jahres zeiten. Mit illum. Kpfru. beben. 1 Thte Or, d. 2fl. 6 kr. od. 1 Thlr. 5 ſor. M. Thieme, i erg ech ich tenz oder OH wie man will“ Mit illum, Bildern, ER 10 Gr. od, 3 fl. od. 1 Tyle, 20 ſor. ee a u: en unterhaltend. AB und A Mit it um — 0 Bi x Ein A B Cs ER Leſebuch für Knaben und Mädchen 1 NK M. A. 15 Mars, Wen, gebdn. 1 Thlr. od. 1 fl. 48 kr. 0 w Neues [der kabi net. Mit 23 Kpfru, gebdn. 18 Gr. od. 1 fl. 21 kr. od, 22410 ABC⸗ und Bilderbuch N für Knaben. Mit Allan Kufen. gebdu. 8 Gr. od, 36 od. 10 for. i deu tſche Vorlehebearter Ar, 1— 5 Curſus. broſch. Jeder Curſus 8 Gr. od. 36 kr. od Bil d er ſa mm lung für Kinder zum Zeichnen und Nachilluminiren. 8 H broſch. Jedes H 2 6 Gr. od. je kr. od. 71 for. ij. F. Da lebrgeiche Erhähter n! für Be Jugend. Mit illum. Kypfea. gebt. 1 hl 0 5 I fl. 48 fr. Neues Myrior ama. | Mit 24 illum. Karten, womit unzählige Landſchaften f AN großer Mannichfaltigkeit anfommengeiteik werden kön nen. In Etui 8 od. 1 fl. 48 fr. Mul le e e Borle gestätterk u = ak broſch. 1 Curfas 8 Gr. Ar, 36 fr od. 0 ſar. Geſchenk x eig für gute Kinder vd Ein ABE: und Leſebuch. Mit illum. Kpfru, gebdn. 1 Thlr. od. 1 fl. 48 kr. - A BC⸗ und Bilderbuch für Mädchen. Mit iuum. Kpfrn. gebdn, 8 Gr, od. 30 k kr. od. 10 fe ſar. it gr Der kleine Maler und 5 1 8 0 Mit Kpfen. In Etui 1 Tolr. 12 Gr. od. 2 fl. 42 kr. od. 1 Thlr. 15 ſgr. Hermanns und Dorotheens ABC» und Bilderbuch Mit ium. Kpfen.- gebda. 8 Gr. od. 36 kr. od. 10 ion unterbaltungen uber die Cie me, in welcher die Elemeute dieſer Wiſſenſchaft in Geſprächs⸗ form duch ange und durch Experimente erläutert werden. Mit 12 Kpfrn. broſch. 1 Thlr. od. 1 fl. 48 fr. nd unterricht 5 im & Schattiren und Colortren. ei 3 Hefte. Mit ſchwarz 15 illum. Kpfrn. 2 edes Heft, 16 Gr. od. fl. 12 ke. od. 20 gr. 1 3 MN. M üller deutſche und engliſche en 9 hroſch, Jedes Heft or, od, 1 fl. 42 kr. od. 20 fgr S ann mi 2 1 Pe > J ; N K, Wietz, 2, - reif; age Te am debiete der Länder- und Völkerkunde. Nach den bes la neueſten Werken für die reifere Jugend bearbeitet. Gr. od. 54 kr. od. 15 for Zeichnen- und Illuminirſchule, fte. Mit ſchwarzen und illum. Kpfın, broſch. Je⸗ s Heft 12 Gr. od. 54 kr. od. 15 ſor. Ahasverus, der ewige Jude. ; 36 illum. Kpfen, In Etui. 16 Gr. od. 1 fl. 12 kr. f. 20 ſor. 5 5 ae I Der Alte 5 überall und nirgends. 70 Kpfen,, 4 Würfeln und 1 Spielplan auf Lein⸗ Sky, In Etui. 18 Gr. od. 1 fl. 21 kr. od. 222 ſgr. Appollo's a 1 Tempel der Weiſſagung. „Abbildung der 9 Muſen. Illum. In Umſchl. 12 Gr⸗ b, 84 ke. od. 45 for. 5 N 5 f Die luſtige Buch ſtabier ſchu le. 26 Kärtchen. In Etui. 12 Gr. od. 54 kr. od. 15 ſor⸗ Das Concert in Kraͤhwinkel, 4: die tollen Muſikanten. Mit 15 illum. Karten. In tui. 16 Gr. od. 1 fl. 12 kr. od. 20 ſgr. Damauno der Wahrſager aus Indien: Alt 25 illum. Bildern. In Etui. 12 Gr. od. 54 kr. od. 15 for. Der luſtige Dicht er. Gr. od. 54 kr. od. 15 ſgr. Der Diebſtahl in Kraͤh winkel. u FENG Durch Schaden wird man Flug. t 5 und ſchwarzen Karten. In Etui, 16 Gr⸗ .d. 1 fl. 12 kr. od. 20 ſgr. Die Erbſchaft in Kraͤhwinkel. i Lotterieſpiel. Mit 72 illum. und ſchwarzen Karten. In Etui. 16 Gr. ad. 4 fl. 12 kr. od. 20 ſgr⸗ SGSGeographiſches 0 Frag⸗ und Ant wortſpiel. 11 fe Abtheilung. Europa ; in 3 Spielen, mit 450 Kar⸗ en und 0 Spielplan. In Etuf. 18 Gr. od, 1 fl. 21 kr. C Isa Det Frei ſchültz. lit 24 illum. Karten und Würfel. In Etuß, 42 Gr, od. 34 fr. od. 15, fat, a Beeundfhaft und Scherz, uſchriften und Antworten durch den Zufalls des Dürfelss it 138 Karten, In Etuj. 40 Gr. od. 1 fl. 19 lr. od, U ſor. dchn. Mit illum. Kpfrnu. broſch. Jedes Bdchn. Frag- und Antwortſpiel mit 100 Karten. Ju Etui, N I: 16 illum, Karten. In Etui, 42 Gr. od. 54 kr, od. Na turgeſchichtliches h x A BC⸗ und Bilderbuch. > Mit illum. Kpfen, gebdn. 8 Gr. od. 36 kr. od. 40 fa. J. K. Wietz, lehrreiche Unterhaltungen für Knaben und Mädchen, beſtehend in moraliſchen Er⸗ zählungen, 5 Bdchn. Mit illum. Kpfrn, broſch. Jedes Bdchn. 8 Gr, od. 36 kr. od. 10 ſgr. ? = Unterhaltende Geſellſchaftsſpiele. Das Gaſthaus zur Fortung, oder der Gaſtwirth und ſein Johann. Mit 6 illum. Kar⸗ ten und 7 Würfeln. In Etui. 18 Gr. od. 1 fl. 21 kr. od. 225 It Die joviale Geſellſchaft, oder der Weg nach dem Himmelbette. Mit 32 illum. Karten. In Etui. 12 Gr, od. 54 kr. od. 15 fürs Die Haaſenjag d. Mit illum. Karten. In Etui. 16 Gr. od. 1 fl. 12 kr. od. 20 ſgr. Der Hahnenkampf auf dem Tiſche. Mit 13 illum. Karten. In Etui. 12 Gr. od. 45 kr. od. 15 ſgr. Der Hans wurſt krieg. Mit 1 Spielplan auf Leinwand und 13 Karten. Illum⸗ In Etui. 10 Gr, od. 1 fl. 42 kr. od. 20 ſgr. Harlekin und Colo mibine. Mit 16 illum. Karten. In Etui. 16 Gr. od. 1 fl. 12 kr. od. 20 far. j Hieroglyphen- oder Bilderſprache. Mit 120 illum. Karten. In Etui. 20 Gr. od. 1 fl. 30 kr. od. 25 fot, „Der tolle Hund, oder nimm dich in Acht. Mit 12 illum. Karten. In Etui. 12 Gr. od. 54 kr. od. 15 ſor. 5 Dasgroße Jagdſchloß. Mit 1 illum. Spielplan auf Leinwand. In Etui. 16 Gr. od. 1 fl. 12 kr od. 20 fore Der Jaͤger, Elephant und Ldwe. Mit 30 illum. Karten. In Etui, 16 Gr. od. 1 fl. 12 kr. od. 20 ſgr. DER Der Jahrmarkt in Knofelingen. Mit 32 illum, Karten. In Etui. 12 Gr. od. 54 kr. od. 15 gr. Die Kartenlotterie oder das gluͤckbringende Fatum. Mit 13 illum, Karten. Zu Etui, 12 Gr. od. 54 kr. od. 45 ſgr. Die Katze fängt Maͤuſe. Mit 32 illum, Karten. In Etui, 12 Gr od. 54 kr. od. 15 gu. Der ü nſtlerklu b. Mit 24 illuni. Karten, aus denen ſich vielfache Geſtalten bilden laſſen, In Etui. 46 Gr. od. 4 fl. 12 kt. od. 20 jo% a Dee KT 3 — a 2 * u N Die mänfefalte € Nie 1 Spielplan auf Leinwand un Karten, Illum. W 18 Gr. od. 1 fl. 21 kr. od. 224 fr. Nur nit änoflic Mit 16 illum. Karten, Ju Etui. 12 Gr. od. 54 lr. od. 15 ſgr bapageno, oder die Zauberflöte Mit 1 NER In Etui. 16 Gr. od. 1 fl. 12 kr. od. 20 ſor. " - Das Peruͤckenſchießen auf dem Tiſche, oder der Perückenkönig. Mit 1 Spiel⸗ plan auf Leinwand und 8 Karten. Illum. In Ctui⸗ 16 Gr. od. 1 fl. 12 kr. od. 20 jor- 9 iin Ein Frag-, Antwort: auch Pfünderfpiel, Mit 120 Kar⸗ ten. In Etui. 12 Gr. od. 54 Ur. od. 15 for. Die Raͤthſel haften. Mit 18 illum. Karten. In Etui. 16 Gr. od. 1 fl. 12 kr. od. 20 ſgr. Das große ſchineſiſche Raͤthſelſpiel für die elegante Welt. 2 Lieferungen. Mit Karten und Holztäfelchen. In Etui. Jede Liefrg. 1 Thlr. od. 1 fl. 48 kr. Ein Rittergut iſt zu verpachten. Mit 6 illum. Karten und 8 Würfeln. In Etui. 18 Gr. od. 1 fl. 21 kr. od. 224 ſor. So geht es in Kraͤhwinkel. Mit 27 illum. Karten In Etui. 16 Gr. od. 1 fl. 12 kr. od. 20 ſgr. Der Steckbrief aus Trippstrille. Mit 20 illum. Karten. In Etui. 46 Gr. od. 1 fl. 12 tr. od. 20 ſgr. 5 Der ſchwarze Sternenritter, oder der Kampf auf Leben und Tod. Mit illum. und ſchwarzen Karten. In Etui. 16 Gr. od. 1 fl. 12 kr. od. 20 ſgr. Das Leipziger , Straßen geſchrei, oder der Sandmann gewinnt alles. Mit 1 illum. Spiel⸗ plan auf Leinwand. In Etui. 46 Gr. od. 1 fl. 12 kr. od. 20 far» Tugend und Lafer Mit 50 illum. Karten. In Etui. 16 Gr. od. 1 fl. 42 kr. od. 20 fat, Der Thaumatro p, a eder der magiſche Dreher. Mit illum. Scheiben, In Etui. 18 Gr. od. 1 fl. 21 kr. od. 224 ſgr. un ſer Verkehr, komiſches Frag- und Antwortſpiel. Mit 20 illum. Figuren, welche ſich verändern laſſen. 12 Gr. 54 kr. od. 15 jy% Das Verſtecken. Mit 21 illum. Karten. In Etui. 16 Gr. od. 1 fl. 12 fr. od. 20 ſge. Komiſches Verwandlungsſpiel. 2 Lieferungen Männer und Weiber. Jede Lieferung, in einem Käſtchen, 16 Gr. od. 1 fl. 12 kr. od. 20 für Wagen gewinnt Wagen verliert. Mit 18 Abm. 4775 und 4 Würfeln. In Etui. 16 Gr, od. 1 fl. 12 kr. od. 20 ſgr. Der Wahrſager, oder das prophetiſche Glücksrädchen. 3 Hefte und 24 Kam ten. Ju tut 1 Thlr., od. 1 fl. 48 kr. * k oder die Wallfahrt nach dem Brocken. Mit illum. eee Mit 25 illum. Kpfrn. und 49 Karten, In Etuis . Die Walpurgis nach t. ten. In Etui. 16 Gr. od. 1 fl. 12 kr. od. 20 fr. 100 Weihnachtsabend, Mit 30 ilum. Kpfrn. und 54 Karten. In Etui. od. 1 fl. 12 kr. od. 20 for. i 5 Der Wirth und feine Gaͤſte. Mit 6 illum. Kpfrn. 1 Spielbogen und 3 Würfel Etui. 18 Gr. od. 1 fl. 2u kr. od. 224 for, Die Blindekuh. od, 54 kr. od. 15 ſgr. Das neue 14 Gaͤn ſeſpiel. Mit Karten und 1 Spielplan auf Leinwand. Illun Etui. 16 Gr. od. 1 fl. 12 kr. od. 20 fſgr. Neues Geſellſchaftsſpiel zur angenehmen Unterhaltung. Mit 300 Frag = und - wortkarten. In Etui. 1 Thlr. od. 1 fl. 48 kr. Glocke und Hammer. Ein Schimmelſpiel. Mit 3 illum. Karten und 8 Wir In Etui, 16 Gr. od. 1 fl. 12 kr. od. 20 ſgr. . ; Ne u es I chineſiſches Grillenſpiel, beſtehend aus 5 Kpfru. und 7 Holzfiguren. In Umſch 12 Gr. od. 54 kr, od. 15 ſgr. g Die neue 29 * N babyloniſche Heirath, oder phyſſonomiſches Charakterſpiel. Mit 24 illum. traits, welche ſich verändern laſſen, und 2 Holzra chen. In Etui. 1 Thlr. od. 1 fl. 48 kr. Das Orakel. N Für fröhliche Cirkel. Mit 300 Frag- und Antworttarkl In Etui. 1 Thlr. od. 1 fl. 48 kr. ! O N 5 Ein Wortbildungsſpiel. Mit 300 Buchſtaben. In Ei 8 Gr. od. 36 kr. od. 10 ſgr. 4 Neues Poſt⸗ und Reiſeſpiel. Mit 4 illum. Spielplan auf Leinwand. In Etui. 16 od. 1 fl. 12 kr. od. 20 ſgr. — Der Raubgraf. f Mit 1 illum. Spielplan auf Leinwand. In Etui. 16 ( od. 1 fl. 12 kr. od. 20 for. 1 Das deutſche 9 R it eee Mit 1 illum. Spielplan auf Leinwand. In Etui, 18 od. 1 fl. 12 kr. od. 20 ſgr. g en Das Spiel der Schwarzen, oder Schimmel-, Todtenkopf- und Kanonenſpiel. MI ilum, Karten und 8 Würfeln. In Etui. 16 Gr. 1 fl. 12 kr. od. 20 far. Die Wärfelbame, {it 2 Perſonen, mit teinen und 1 Gpielte 9 9 Gr, od. 40⁴ kr. od. 115 ſor. f . fl Literariſche Beilage. Neue Bücher, die fo eben in Baumgaͤrtners Buchhandlung zu Leipzig er⸗ ſchienen und an alle deutſche Buchhandlungen verſendet worden ſind: Luſtſpiele oder dramatiſcher Almanach fuͤr das Jahr 1827 von F. A. v. Kurlaͤnder. VII. Jahrgang mit 6 illum. Kpfrn. Preis r Thlr. 12 Gr. Dieſer Almanach und fein Verfaſſer find hinlaͤnglich bekannt, er bedarf daher keiner beſondern Empfehlung. Auch in dieſem Jahrgange ſind wieder recht artige Erſcheinungen, die gewiß auf jeder Bühne gern geſehen werden, indem fie durch leichten und fließenden Converſationston, fo wie durch Lebendigkeit und Intereſſe in der Handlung ſich ganz be⸗ ſonders auszeichnen. Wie die in den frühern Bänden enthaltenen Stuͤcke, find auch dieſe zur Auffuͤhrung auf Privat: buͤhnen ganz geeignet. a ha in et; 1 a 34 Der Todte in Verlegenheit. Luſtſpiel in drei Aufzügen. Freie Uebertragung des mort dans Pembar⸗ ras. — Nareiß der Zweite. Poſſe in einem Aufzug. — Der Roman in Briefen. Luſtſpiel in einem Auf⸗ zug. Nach Courey frei bearbeitet. — Schuͤchtern und Dreift. Luſtſpiel in einem Aufzug nach Scribe. Unterſuchungen uͤber die ſpezifiſchen Heilkraͤfte der Kohle und deren Anwendung in Krankheiten, dargeſtellt von Dr. Caspari in Leipzig. 8. Preis 6 Gr. Das ärztliche Publikum erhalt hierdurch ein bis jetzt noch wenig benutztes, aber aͤußerſt wichtiges Arzneimittel, welches in vielen der bedeutendſten und hartnaͤckigſten Krankheiten, von denen ich nur die vom Mißbrauche des Queck— ſilbers entſtandenen, die veneriſchen, die Haͤmorrhoidalleiden, die Fußgeſchwure und die chroniſchen Rheumatismen aufüh- ren will, ausgezeichnete Wirkungen verſpricht. Die Kräfte dieſes Mittels ſind nicht nur an mehrern geſunden Perſonen unterſucht worden, ſondern haben ſich auch in verſchiedenen, in der vorliegenden Schrift mitgetheilten Krankheitsfaͤllen allgemein beſtaͤtigt. Chriſtliche Religionsvortraͤge und kirchliche Amts reden von Dr. Ernſt Zimmermann, Hofprediger zu Daumſtabt. 1 Theil. gr. 8. 232 Bogen. 1 Thlr. 12 Gr. Der berühmte Herr Verfaſſer uͤbergiebt hier der Oeffentlichkeit einen neuen Beweis feiner Verdienſte. Nicht be= friedigt durch fein thaͤtiges Beſtreben, in feiner Kirchenzeitung, die wahre Religion in ihrer ganzen Reinheit zu erhalten, Irr— thümern oder boshaften Anfechtungen kühn in den Weg zu treten und nach allen Seiten hin das Licht der Aufklärung zu verbreiten, wirkt er auch Gutes durch die neue Gabe, die er hier frommen Chriſten in ſeiner ſchoͤnen Sammlung weiht. Wahre Verehrer unſer goͤttlichen Religion, welche den Weg des Guten zu wandeln ſuchen und es lieben, ſich durch das Le— fen guter Erbauungsſchriften darin zu beſtaͤrken, werden hier eine ſchoͤne Quelle des frommen Nachdenkens und des Troſtes finden. Predigern und Gottesgelehrten, denen gewiß die ſchoͤne Predigtſammlung, die der Herr Verfaſſer zum Bau einer pro— teſtantiſchen Kirche in Mühlhauſen heraus gab, in ihrem ganzen Werthe gegenwaͤrtig iſt, dürfen auch hier ihre Erwar— tungen in jeder Hinſicht befriedigt finden. Dieſes Werk enthaͤlt 21 Predigten, 2 kirchliche Amtsreden und 3 Traureden. Format und Druck find fo gewählt worden, daß ſich daſſelbe genau an das eben erwähnte für die Muͤhlhaͤuſer anſchließt und von den Käufern jenes Werks als ein dazu gehoͤrendes angeſehen werden darf. Der erſte Leſeſchuͤler, oder Elementarbuch zum Leſenlernen, in Verbindung mit einer beſonders zu habenden ausfuͤhrlichen Anwei⸗ ſung fuͤr Lehrer. Von C. F. W. Clemen. 8. 4 Bgn. 2 Gr. —— — — * Anweisung fuͤr den Lehrer des Elementarunterrichts in beſonderer B ichung sauf den erſten Leſeſchuͤler.“ Von demſelben Verfaſſer. 8. 5 Bogen. 6 Gr. Wir empfehlen den Leſeſchüler der Aufmerkſamkeit aller Lehrer, welche nicht mechaniſch auf dem einmal vorge⸗ ſchriebenen Wege fortgehen und durch ein unverzeihliches Phlegma oder auch, weil ſie glauben, es gehe nichts über das einmal Angenommene hinaus, alles Neue veraͤchtlich zurückweiſen und fo dem Fortſchreiten in den Weg treten wollen. Der Herr Verfaſſer oͤffnet der erſten Belehrung des Menſchen hier einen neuen Pfad, abweichend von dem Alten und daſſelbe wohl auch in dem letzten Buͤchlein angreifend, 1 er feine Erfahrungen mit, die er als practiſch bewährt bezeichnet. Katechismus der Natur, | zum Gebrauch für junge Leute, von Dr. Martinet. Nach der zwölften Ausgabe aus dem Engliſchen uͤberſrtzt. 8. 8 Bogen. 9 Gr. Wir möchten dieſes Werkchen eine unmittelbare Fortſetzung des vorliegenden nennen. Wenn ſich das Kind das Leſen angeeignet hat, wenn dieſes Mittel ihm zu Gebote ſteht, feine Begriffe zu erweitern, was liegt ihm wohl naͤher als die Gegenftinde, welche es rund umher umgeben? Von Jugend auf ſoll der Menſch im ewigen Buche der Natur leſen, ihre Erſcheinungen erforfchen und ihre Reichthuͤmer für Kopf und Herz benutzen. Auf einer geringen Bogenzahl bietet dieſes Werk- chen einen wabren Reichthum von Begriffen in ſo klarer Darſtellung dar, daß das Studium deſſelben fuͤr den Schuͤler nur von wahrhaft großem Nutzen ſeyn muß, da tts feinen Geiſt zum Fortſchreiten in dem Wiſſen zeitig tuͤchtig macht. Katechismus des kaufmaͤnniſchen, doppelt italieniſchen Buchhaltens, | für Lehrer und Lernende und alle Geſchaͤftsleute. Bearbeitet von M. Heinemann, gr. 8. 9 Bogen. broch. 16 Gr. Der Verfaſſer iſt dem kaufmaͤnniſchen Publiko durch ein früheres Werk, welches in mehrern kritiſchen Blattern ſehr vortheilhaft beurtheilt wurde, bekannt, von neuem lehrt er in katechetiſcher Form eine Wiſſenſchaft, die mit dem bluͤ⸗ henden Beſtehen eines jeden Geſchaͤfts innig verbunden iſt. Die Buchhaltung iſt die Seele des kaufmännjſchen Trei⸗ bens, ohne ſie iſt nur Unordnung und die endliche Folge, Ruin. — Wem es daran liegt, durch den Handel zu Vermoͤ⸗ gen und Ehre zu kommen, der lerne die Orduung. Ein verſtaͤndiger Betrieb und die Ordnung kroͤnen jedes Geſchaͤft. Der Vortrag in dieſem Vuch iſt fo deutlich und verſtaͤndlich, daß ſelbſt das Schwerſte ſpielend daraus zu erlernen iſt. Die nöthigen Schema's bieten eine klare Einſicht in die ganze Wiſſenſchaft dar. Nicht allein in den Handlungsſchulen dürfte dies Werkchen mit großem Nutzen den Vortraͤgen zum Grund gelegt und als Leitfaden den Schülern in die Hand gegeben werden koͤnnen, fondern es eignet ſich auch ganz zum Privatgebrauch var Erlernung des Buchhaltens ohne weitere Unterſtützung eines Lehrers und zum Nachſchlagen in zweifelhaften Fällen "ur ſolche, weiche unſicher iind. - Schwimmer: Katechismus, fuͤr diejenigen, welche das Schwimmen lehren oder lernen wollen. Von Dr. Th. Tetzner, Dircktor der Schule zu Langenſalza. 8. 7 Bgn. br. 12 Gr. N Der nur, welcher einſt herabgeſtuͤrzt in das tobende Element, in Gefahr war, das Hoͤchſte, das Leben, zu verlieren, ſieht die wahre Wohlthat ein, ſchwimmen zu koͤnnen. Nicht zur Luft allein, nein! verfolgt von Gefahren, von der Wuth des blutdürſtigen Kriegers, von dem wuͤthenden Thiere, ſpringt der Schwimmer in die Wogen, theilt fie mit kraͤftigem Arm, ſtolz das Element zu beſiegen, und durchſchneidet in gerader Linie breite und reißende Fluſſe. Mit Zuverſicht tritt er in das bewegte Schiff, denn die Fluthen ſind ihm Unterthan und dem Gluͤcklichen, dem es gelang, einen unterſinkenden Bruder zu retten, hebt ein beſeligendes Gefuͤhl die Bruſt. Der Verfaſſer dieſes Buͤchleins, ein Schuler der Halloren und dann des Hofrath Gutsmuths in Schnepfenthal, iſt ein tuchtiger Schwimmmeiſter und lehrte als Lehrer an der lateiniſchen Schule des Halleſchen Wafſenhauſes dort naͤchſt allen gumnaftifhen Uebungen auch hauptſaͤchlich das Schwimmen. Seine Unterweiſung iſt ganz verſtaͤndlich und wir empfehlen ſie jedem, der ſich den Wellen anvertrauen will, da er bei Befolgung der augegebenen Regeln leicht einen hoben Grad von Vollkommenheit in dieſer Kunſt erlangen kann. Nächſt allen verſchie— denen Arten zu ſchwimmen, finden ſich in dem Büchlein auch: das Baden, die Vorſichtsmaßregeln und das Verhaͤltniß der Schwere des Menſchen zum Waſſer abgehandelt. | Katechismus der Pferde⸗Erhaltungs⸗Kunde, oder Unterricht zur Wartung und Pflege der orientaliſchen, engliſchen, nordiſchen und deutſchen Pferde— ragen für Deutſchland und feine Nachbarſtaaten bearbeitet von Klatte, Koͤn. Pr. Prem. Licuten. und Lehrer der Reitkünſt ze. 8. 67 Bgn. br. 9 Gr. Der Reiterkatechismus deſſelben Verfaſſers, den wir vor wenigen Monaten der Oeffentlichkeit uͤbergaben, fand ſo allgemeinen Beifall, daß ſich die Auflage ſchon ihrem Ende neigt. — „Nach der Anwendung des Thieres, ſagt der Ver— faſſer, iſt es auch billig, die Lehre feiner Erhaltung folgen zu laſſen, leider wird aber im Allgemeinen in dieſer Hinſicht fuͤr die edlen Thiere zu wenig Sorgfalt beachtet; unwiſſenden Stallleuten iſt ihre Pflege uͤberlaſſen, die oft ihre Pflicht nachlaͤſſig erfüllen, fait nie aber einen Unterſchied der Pflege der Pferde nach ihrer Abkunft machen, fie auch nicht zu ma— chen wiſſen. Der Zweck dieſes Buͤchleins iſt daher, die Beſitzer auf die ganz verſchiedene Behandlung, welche die verſchie— denen Ragen verlangen, aufmerkſam zu machen. Manche, welche Verluſte koſtbarer Pferde gemacht haben, ohne eine Urſache errathen zu konnen, werden nun den Grund wohl begreifen, wenn fie aus dem Werkchen die Fehler kennen lernen, welche gegen die Naturen der Thiere gemacht worden find. Gedeihen und Lebensverlaͤngerung der Pferde iſt die gewiſſe Folge der hier angegebenen Lehren und wer feine Thiere liebt, der widmet ihnen die gehörige Aufmerkſamkeit.“ Die Wartung in und außer dem Stalle von orientaliſchen, engliſchen, nordiſchen und deutſchen Pferden iſt nebft einem Abſchnitt: Krankheits-Vorbeugungsmittel, hier abgehandelt. Die hier angegebenen Preiſe verſtehen ſich, wie bei allen unſern Katechismen, deren Anzaht ſich auf einige Vierzig aus allen Wiſſenſchaften beläuft, nur für den Einzelnverkauf und wie erſuchen Schuldſrektoren und Lehrer, ſich, wenn fie einen oder den andern derſelben, wie dies ſchon an vielen Orten der Fall iſt, bei ihrem Unterricht als Schulbuch zum Grunde legen wollen, ſich deshalb brieflich an uns zu wenden, "wo wir denſelben beim Aang von Parthieen, gewiß alle nur mögliche Erleichterung zu Wahre ſuchen werden. Militaͤriſches Taſchenbuch, 6r Jahrgang mit 2 Plänen. 13 Bogen. br. 1 Thlr. 12 Gr. Der Ruf dieſes Werks iſt zu begruͤndet und zu allgemein anerkannt, als daß es einer beſondern Empfehlung bedurfte, laͤngſt ſchon haben ſich die kritiſchen Blaͤtter, über deſſen Werth ausgeſprochen. In dieſem Jahrgange hat der Herausgeber die moͤglichſte Abwechſelung in den Aufſaͤtzen, die es enthält, zu erreichen geſucht, wir fügen deſſen Inhalt hier an. — Franzoſiſche Armee im Jahr 1826. — Geſchichte des Feldzugs von 1809 in Italien. — Fragment aus den Memoiren des General-Feldmarſchalls Grafen von Kalkreuth. — Die Eroberung der Weiſenburger Linie, — Ueber Militaͤr⸗Elementar-Schulen. — Verſuch einer Geſchichte der franzoͤſiſchen Emigranten = Corps. — Ueber ein deutſches Werk zur Ueberſicht der Militaͤr-Literatur. — Beitrag zu Napoleons Biographie. — Baumgaͤrtners Buchhandlung zu Leipzig, Petersſtraße No. 112. Vor Kur zem waren neu: Das Leben des Kaiſers Napoleon, nach Norvins und andern Schriftſtellern dargeſtellt von Dr. Bergk. 4 Bände, gr. 8. mit einer Abbil⸗ dung. Preis 5 Thlr. 12 Gr. Der Schriftſteller hat ſeinen Helden waͤhrend 30 Jahren zu ſeinem Hauptſtudium gemacht; unablaͤſſig beobachtete er ihn in ſeinem Treiben, las alles, was in politiſcher Ruͤckſicht oder in Bezug auf ſein Privatleben geſchrieben ward und gab jetzt mit großer Unpartheilichkeit ſein Leben heraus, welches vollkommene Anerkennung fand und das, weit von allem Romanhaften entfernt, nur Wahrheit bietet, die durch die Thatſachen begruͤndet iſt. Archiv fuͤr Cameralrecht und Staatsverwaltung. Zeitſchrift fuͤr ganz Deutſchland und alle angrenzende Laͤnder. In Verbindung mit mehrern Gelehrten herausgegeben von Dr. Ernſt Moritz Schilling. ir Band 1s Heft. gr. 8. 18 Gr. nin h tt Das Rechtsgeſetz will weder eine ungleiche Beſteuerung des gerichtlichen Verfahrens durch Erhebung von Ge— buͤhren für die mannigfaltigen richterlichen Handlungen, noch verträgt es ſich mit Beibehaltung der geiſtlichen Gebühren, 4 daher ſollten ſowohl dieſe, als die Gerichts- und Stempelgebuͤhren aus ſtaatswiſſenſchaftlichen Rück ſſchten ganz abgeſe werden. — Darſtellung der nothwendigſten Erforderniſſe, welche bei Entwerfung eines allgemeinen, zeitgemäßen Jag geſetzes zu beobachten ſeyn dürften. — Nachtrag zu der S. . ff. befindlichen Abhandlung über Veſteuerung des gericht⸗ lichen Verfahrens durch Erhebung von Gebühren 1e. — Sammlung einiger merkwürdigen noch ungedruckten ſächſiſchen Bergurtelſprüche. — Betrachtungen über die bisher angewendeten Mittel der Polizei, zur Verhütung der Feuersgefahr. — Einige Worte über Beſteuerung im Allgemeinen und im Beſondern uͤber die der unentbehrlichſten Lebensbedürfniſſe. Mit Hindeutung auf einige neuerlich darüber erſchienene Verordnungen. — Rechtliches Erkenntniß wider den Buchhändler Frankh in Stuttgart, wegen begangenen Namen- Mißbrauchs. — Nachahmungswuͤrdige Verſorgungsanſtalt in London. Rekuge for the Destitute, (Zufluchtsſtaͤtte für mittelloſe Perſonen). — Ueber den Handel mit Staatspapieren, in ſtaatswiſſen⸗ ſchaftlicher Ruͤckſſcht. — Aufhebung der Patrimonial- Gerichtsbarkeit der Städte, — Ueber Erbfolgegeſetze aus dem Ges ſichtspunkte des Staatsrechts und der Politik. — Auszüge aus groͤfern deutſchen Werken. — Recenſionen. So eben iſt erſchienen und in allen Buchhandlungen zu haben: Napoleon in ſieben verſchiedenen Lebensepochen mit ſeiner Familie und ſeinen Generalen, ein großes lithographiſches een 29 Zoll hoch, 37 Zoll breit auf groß Colombier. Preis 4 Thlr. De chr lin. Eine getheilte Rotunde im korinthiſchen Styl aufgeführt, bietet der geſchichtlichen Darſtellung ihre Stelle, da⸗ gegen die allegoriſche fie daruber in höherer Region erhält. Zu der Rotunde führen Stufen hinauf, die den Eingang bilden, der von aͤgyptiſchen Sphynren, dem Symbol des Geheimniſſes aus dem Wunderlande des Alterthums, deſſen ehemalige Größe durch Napoleon hauptſaͤchlich wieder in % Erinnerung gebracht ward, bewacht wird. Der innere Halbkreis iſt durch ſieben Niſchen verziert, in deren mittleren und ausgezeichneten erſcheint Napoleon im Kroͤnungsornat (1804), in den übrigen von der Linken zur Rechten als Cadet (1785), General (1796), erſter Conſul (1802) und in den drei übrigen der rechten Seite nach den verſchiedenen Zeiten feiner kaiſerlichen Regierung (1809), (1812), (1813). In der Mitte unter der groͤßern Niſche ſteht ein Altar, dem Siege gewidmet, daher deſſen Obertheil von gefeſſelten Sclaven unterſtuͤtzt wird. Auf der Vaſis ſieht man das Bilduiß des Sohnes Napoleons, Herzogs von Reichſtadt, unter ihm den kaiſerlichen Adler. Die linke Fluͤgel-Fronte hat in der Mitte des Frieſes das Vildniß der erſten Gemahlin, der Kaiferin Joſephine, neben ihr links Vertrand, rechts Lannes. Unter ihr, zwiſchen den korinthiſchen Pilaſtern, ſind unter dem Adler die Brüder Napoleons: Joſeph, einſt König von Neapel, nachher von Spanien, Luckan, Fürft von Canino und unten Ludwig, einſt König von Holland. Im Frieſe der rechten Seite erſcheint die zweite Gemahlin des Kaiſers, Maria Louiſe von Oeſterreich, im Bildniſſe, neben ihr links Duroc, rechts Ney. Darunter zwiſchen den Pilaſtern unter dem Adler die Bildniſſe von Hieronymus, Bruder, und Joachim Murat, Schwager, einſt Könige von e und Neapel, unten Eugen Beguharnois, Stief - nnd Adoptivſohn, erſt Vicekönig von Italien, nachher Herzog von Leuchtenberg. Auf den Conſolen über und zwiſchen den Niſchen im Halbrund ſtehen, von der Linken zur Rechten genannt, die Buͤſten von Kleber, Deſair, Augereau, Maſſena, Verthier und Davouſt. Auf dem Pledeſtal find im Relief Scenen aus Napoleons Thatenleben dargeſtellt. Auf dem Vorder⸗ theile links ſieht der ſterbende Oheim in Napoleon das einſtige Haupt der Familie. Auf dem folgenden Felde unter der erſten Niſche begrüßt Kleber den Eroberer von Alexandrien als zukunftigen Herrscher. Im zweiten Felde ſtuͤrmt Napo⸗ leon, den Tod nicht fuͤrchtend, mit der Fahne in der Hand, die Brucke von Arcole. Im dritten erſcheint er auf dem Ue⸗ bergange uͤber den St. Bernhardsberg. Im folgenden Felde der rechten Seite iſt er Sieger bei Auſterlitz. Es folgt die Frieden bringende Zuſammenkunft mit den Monarchen von Rußland und Preußen auf dem Niemen. Im vorletzten Felde zeichnet er bei Krasnoi den Plan des Rückzugs des Heeres in den Schnee. Im Felde der rechten Seite empfaͤngt ihn auf St. Helena der eugliſche Gouverneur feierlich und Napoleon weiß im Unglücke noch Ehrfurcht zu gewinnen. Oben auf der linken Seite ſtehet ein Entfeſſelter mit dem Zeichen der Freiheit, in Beziehung auf die Verdienſte, welche ſich Napoleon theils in der Revolution erwarb, theils und vorzuglich durch die Wiederherſtellung der Monarchie auf den Truͤmmern der entarteten Republik. Rechts verzeichnet die Geſchichte ſeine Thaten. Ueber das Ganze ſchwebt der Verklaͤrte in den Schlachtenmantel gebüllt, von einem kindlichen Genius unterftüßt empor, der Genius des Ruhmes mit dem Lorbeerzweige und der des Friedens und der Weihe zum jenſeitigen Fortleben mit dem Palmenzweige bekraͤnzen ihn mit dem Lorbeerkranze des großen Geiſtes und des Helden. Unter dieſer emporſteigenden Gruppe ſtehet eine andere; die Zeit, ein Greis mit Flügeln und einer Senſe naht ſich in Begleitung von Genien der verewigenden Göttin, kenntlich durch die Ringſchlange (Kneph) und dem Sternenkranz des Ueberirdiſchen. Die Zeit reicht ihr die Geſchichte des Helden, die Genien tragen die Embleme der kaiſerlichen Gewalt und das Napoleonſche Geſetzbuch herbei. Induſtrie-Comptoir zu Leipzig, Petersſtraße No. 112. —ꝗ——— — — —— iwꝙUb+z— L itera riſcher Anzeiger. u den in der Buchhandlung von F. A. Brockhaus in Leipzig erſcheinenden Zeitſchriften.) Nr. XXXVII. 1826. iefer Litera. e wird de lättern für literariſche Unterhaltung, der Iſis und den Kritiſchen Annalen der ce un Med lein beigelegt oder beigeheſtet, und betragen die Inſertionsgebuͤhren fuͤr die Zeile 2 Gr. a 9 j er „ Mr re ae zum Schul- und Selbſtunterricht bearbeitet von W. W. Eckerle, Profeſſor am Lyceum in Raſtatt. Zwei Theile. 48 enggedruckte Bogen in 8. Mit 16 großen Tafeln Abbildungen in einem beſondern Hefte. 484 Figuren. Ladenpreis 3 Thlr. 8 Gr. Saͤchſ., oder 5 Fl. 24 Kr. Rhein. - Iſt nun vollftändig erſchienen und durch alle Buchhand⸗ lungen zu haben. Von der fruͤheſten Kindheit an empfangen wir die be⸗ deutendſten und zugleich die angenehmſten Eindruͤcke aus den Erſcheinungen der Natur. Auf dem Arme der Mutter reicht das aufkeimende Kind nach Blumen, nach den Hausthieren, aͤußert feine Freude uͤber vorbeigehende Pferde, Hunde ꝛc., und, weiter herangewachſen, koͤnnen beſonders dem Knaben Meſſen und andere Ausſtellungen nichts Intereſſanteres dar— bieten als die Buden mit fremden Thieren und Voͤgeln, oder die Kaſten mit Meermuſcheln und Mineralien. Keine Er— zählung feſſelt die Kleinen mehr, als wo die Perſonen aus dem Thierreich gewaͤhlt ſind, und ihre Abbildungen werden 80 in Bilderbuͤchern am erſten aufgeſucht und am laͤngſten eſchaut. > Unbeſtreitbar zeigt alſo dieſer Trieb, daß im Schoße der Natur die erſte und wichtigſte Quelle fuͤr die Ausbildung des Menſchen liegt, und daß ihre Kenntniß und Erforſchung der unerſchoͤpflichſte Gegenſtand ſeines Strebens bleibt. Je mehr er mit derſelben ſich vertraut gemacht, um ſo ſicherer ergreift und erlangt er auch die Erfoderniſſe des Lebens, um ſo reiner bewahrt er ſeine Gefuͤhle, um ſo weniger weicht er von ſeiner buͤrgerlichen und ſittlichen Beſtimmung ab. War— um ſollte es alſo nicht eine dringende Angelegenheit ſein, bei der Erziehung der Jugend und bei der eignen Ausbildung zunaͤchſt ſich die beſten Mittel anzueignen, welche zur richti— gen und gruͤndlichen Kenntniß der Natur, ihrer Elemente und verſchiedenen Erſcheinungen führen koͤnnen, und wie wid): tig iſt es, bei den großen Fortſchritten der Naturwiſſenſchaf⸗ ten das Neueſte zu waͤhlen, was bewaͤhrte Maͤnner uns bie⸗ ten. Der Herr Verfaſſer dieſes Buchs hat ſich als ſolcher ſchon vollſtaͤndig beurkundet durch feine Lehrbuͤcher der Naturlehre und der Gewerbskunde, welche von der Kritik und in der Anwendung bei Lehr- und Erziehungsan⸗ ſtalten die ungetheilteſte Anerkennung gefunden haben, und wir glauben daher um fo zuverſichtlicher zu feiner vorzugs⸗ weiſen Anſchaffung ermuntern zu duͤrfen, da bei ſeiner be⸗ deutenden Ausdehnung mit dem ſparſamſtem Druck, bei den meiſterhaft gezeichneten und ausgefuͤhrten Abbildungen auch der wohlfeile Preis eine feiner vorzuͤglichern Eigenſchaften 1 hat. iſt, unter welchen wir wol noch beſonders zur Beachtung hervorheben dürfen, daß es zwiſchen den fo häufig erſcheinen⸗ den Extremen, durch allzu weitläufige bis zur Taͤndelei aus— artende Erzaͤhlungen und Beſchreibungen eher von der Haupt— ſache abzuleiten, oder die fuͤr die Bildung und Befriedigung des Verſtandes und Gefuͤhls gleich wichtige Kenntniß der Natur zu einem trockenen abſchreckenden und ermuͤdenden Schematismus herunterzuziehen, die angemeſſenſte Mitte haͤlt. Eine ſehr ehrenvolle Beſtaͤtigung des hier Geſagten befindet ſich bereits in den „Freimuͤthigen Jahrbuͤchern der allgemeis nen deutſchen Volksſchulen, von Schwarz, Wagner, d'Au⸗ tel und Schellenberg“, 6ter Band, erſtes Heft, und in den „Heidelberger Jahrbuͤchern der Literatur”, 1826, Nr. 51. Obgleich der genannte Ladenpreis fuͤr die Ausdehnung des Werks und fuͤr die auf ſeine Ausſtattung verwendeten Koſten aͤußerſt maͤßig iſt, ſo haben wir uns doch entſchloſſen, zu weiterer Erleichterung der Anſchaffung, bis zu Ende die— ſes Jahres die Verguͤnſtigung allgemein eintreten zu laſſen, welche wir vorzugsweiſe nur fuͤr diejenigen Lehranſtalten zum Anfang bewilligt hatten, bei welchen das Buch ſchon nach Vollendung des erſten Theils ſogleich eingefuͤhrt wurde, naͤm— lich eines Praͤnumerationspreiſes von 4 Fl. 3 Kr. Rhein., od. 2 Thlr. 12 Gr. Saͤchſ., gegen baare Einſendung des Betrags. Ueberdies ſoll, wo der Betrag auf 12 Exemplare zugleich ein— geſchickt wird, hoch ein Freiexemplar beigefügt, und auf ſechs Exemplare ein halbes vergütet werden. October 1826. Auguſt Oßwald's Buchhandlung in Heidelberg u. Speier. Passendes und interessantes Geschenk für junge Töchter. Bei G. C. E. Meyer in Braunfchwei iſt erſchie⸗ nen und in allen Buchhandlungen zu haben: Die Schweſtern, oder die Gefahren der, Verheimlichung! Ein Spiegel fuͤr junge Toͤchter. Aus den Denkwuͤrdigkeiten der Familie Mac Roy. Nach dem Engliſchen der Martha Blackford uͤberſetzt von Dr. P. A. Petri. 3 Thle. 8. 1826. Preis 5 Thlr. Der Verleger erlaubt ſich, die gebildete Welt vorzuͤglich auf die Tendenz des obigen Werks aufmerkſam zu machen. Die Verfaſſerin, welche ſich durch bas mit vielem Beifall aufgenommene Werk: „Die ſchottiſchen Waifen“ — der Le⸗ ſewelt ſchen ruͤhmlichſt bekannt gemacht hat, verſuchte in gegenwaͤrtigem Werke ihre vortreffliche Erzaͤhlungsgabe, zu belehren und zu unterhalten, an einigen Vorbildern eines, ſchon reifern, wiewol erſt in ſeiner Bluͤtenzeit befindlichen jugendlichen Alters. Es iſt die Geſchichte zweier liebenswuͤr— diger und gebildeter junger Maͤdchen, von ihrem erſten Eins tritte in die Welt bis zu dem Zeitpunkte, wo die voͤllige Entwickelung ihrer Grundſaͤtze, Gewohnheiten und Sitten eis nen entſchiedenen Einfluß auf ihr kuͤnftiges Loos gewonnen Die Verfaſſerin hat daher ihr Werk vorzuͤglich der — aufblübenden weiblichen Jugend beſtimmt; aber bei ber na: tuͤrlichen Einfachheit und ergreifenden Wahrheit, womit es Perſonen, Sitten und Zuftände ſchildert, wie bei der Klar⸗ beit, womit ein richtiger Lebenstakt, ohne alles Lehren und Hindeuten, von ſelbſt aus den anziehendſten, aber auch be: denklichſten Vorgängen der Bluͤtenzeit des Lebens für die be⸗ zeichneten, wie fuͤr alle Leſer, zuruͤckſtralt, wird dieſes für jedes Geſchlecht und fuͤr jedes Lebensalter anziehende Werk feines Zweckes um ſo weniger verfehlen. Darum hat der Verleger auch Alles angewendet, um es, durch typographiſche Schoͤnheit ausgeſtattet, auf die Toiletten der Damen zu brin⸗ gen und empfiehlt es daher zu einem paſſenden Weihnachts geſchenk angelegentlich. Encyklopaͤdiſch-philoſophiſches Lexikon. In allen Buchhandlungen find ausführliche Anzeigen ei— nes Werks zu erhalten, das im Verlage des Unterzeichneten unter folgendem Titel erſcheinen wird: Encyklopaͤdiſch⸗philoſophiſches Lexikon, oder Allgemeines Handwoͤrterbuch der philoſophiſchen Wiſſenſchaften, nehſt ihrer Literatur und Geſchichte. Nach dem heutigen Standpunkte der Wiſſenſchaft bearbeitet und herausgegeben von Wilhelm Traugott Krug, Profeſſor der Philoſophie an der Unfverfität zu Lelpzig. Das Werk wird aus vier Bänden, jeder zu 45 — 50 Bogen, beſtehen; der erſte Band erſcheint zur Oſtermeſſe 1827 und die übrigen drei werden ſich von ſechs zu ſechs Monaten oder wo moͤglich noch raſcher folgen, ſodaß das ganze Werk mindeſtens in einem und einem halben Jahre fertig wird. Der Subſcriptionspreis für jeden Band beträgt 2 Thlr., oder 3 Fl. 36 Kr. Rhein., und wird erſt bei'm Em: pfange entrichtet. Nach Erſcheinung des erſten Bandes tritt ein bedeutend erhöhter Ladenpreis ein. Privatperſonen, die ſich direct an den unterzeichneten Verleger wenden, erhalten auf ſechs Exemplare ein 7tes gratis. Leipzig, den-ıften November 1326. F. A. Brockhaus. Bei C. Koͤbike in Berlin iſt erſchienen: Du Patz de Clam, Theorie und Praktik der hoͤ— hern Reitkunſt, nach der Natur, der Anatomie, der Mechanik und der Phyſik dargeſtellt. Nach dem Franzöf. frei uͤberſetzt und mit Amerkungen er— laͤutert von C. Klatte. Zwei Bände. Mit Kur pfern. Gr. 8. 2 Thlr. 16 Gr. Ein wahrhaft claſſiſches Werk, welches mit allem Rechte einem de la Gueriniere an die Seite geſetzt zu werden ver: dient, der Vergeſſenheit zu entreißen, und der deutſchen Rei⸗ terwelt zu erhalten, war die Abſicht des Ueberſetzers. Warum war die Trauer Über des ruſſiſchen Kaiſers Alexander Tod fo groß und allgemein. Gr. 8. Geh. 4 Gr. Dieſe kleine Schrift enthält einige neue Gedanken und An: fihten über Das, was Alexander als Menſch und als Fürft der ganzen Menſchheit geweſen iſt. Nostalgiae adumbratio pathologica. Dissertatio inaugural. medico - psychica. Auct. G. A. Andresse. Smaj. (In Commis.) 15 Gr. — e kennt nichts Beſſeres über das Heimweh als dieſe Leitfaden zur einfachen Erklaͤrung der Apokalypſe (Offenbarung Johannks) beſonders fuͤr Die— jenigen, welche ſie zu ihrer Erbauung leſen wollen. Von Ignaz Lindl. Gr. 8. Geh. 12 Gr. Nur auf vielfaͤltiges Bitten erfahrener Chri tſchl. ſich der würdige Verfaſſer zur E our welche nur die Erbauung frommer Herzen beabſichtigt, und deshalb gewiß ſegensreich auf Manchen wirken wird. Fuͤr Freunde belletriſtiſcher Lecture, Leih— und Privatbibliotheken. Soeben find in Ernſt Klein's Comptoir in Leipzig erſchienen: Zelchnungen nach der Natur. Entworfen auf einer Reiſe durch die Schweiz nach dem Chamounythale, Von dem Verfaſſer von Wahl und Fuͤhrung. Geheftet. Mit farbigem Umſchlag. 1 Thlr. 8 Gr. Der gefhägte Verf., der ſich ſchon in den „Seefahrern“ als Meiſter von Naturſchilderungen bewieſen hat, ſtellt hier eigne Anſchauungen von dem intereſſanteſten Lande ſo dar, daß man ſie ſelbſt zu genießen glaubt; Denen, welche ſie ſchon genoſſen, wiederholt er ſie auf's vollkommenſte. An der der Livadier. Ein hiſtoriſcher Roman von W. v. Luͤöde mann, Verf. des Suliotenkrieges, der Pyrenaͤenzuͤge u. ſ. w. Zwei Baͤndchen. 1 Thlr. 16 Gr. Durch die wahre, blos durch den Keichthum griechiſchen Himmels und Lebens ausgeſchmuͤckte Geſchichte dieſes Vaters des Odyſſeus, erhalten wir ein lebensvolles Gemaͤlde Grie— chenlands und ſeiner Klephten, das Verſtaͤndniß und die Entwickelung des jetzigen Freiheitskampfes, blos unentſchie⸗ den ſeiend, ob unſer Intereſſe mehr durch das Hiſtoriſche oder durch das Poetiſche erregt und feſtgehalten wird. Bei G. C. E. Meyer in Braunſchweig erſchien foeben und wurde an alle Buchhandlungen verſandt: Die Overſtolzen. Ein hiſtoriſcher Roman aus der Geſchichte der Freiheitskaͤmpfe der vormaligen Reichsſtadt Koͤln in der zweiten Haͤlfte des vierzehn— ten Jahrhunderts, von H. C. R. Belan i. Drei Baͤnde. 8. 1826. Pries 3 Thlr. Auch unter dem Titel: Schriften von H. C. R. Belant, dter bis 6ter _ Band. Dieſer hiſtoriſche Roman iſt von dem Verf. der von der Leſewelt mit entſchiedenem Beifall aufgenommenen Erzaͤhlungen: „Die Belagerung von Ancono“, zwei Bände, 8., 1826, 2 Thlr., und „Tyrolers Liebchen“, 8., 1826, 1 Thlr., welche in der Bei⸗ lage zur „Abendzeitung“, 1826, Nr. 7, ihre gerechte Wuͤrdi⸗ gung empfangen haben. — Wenn ſich in dieſen beiden Gei— ſtesproducten des Verfaſſers, fein Talent in den Nachahmun⸗ gen von Clauren und van der Velde mit fo viel Gluͤck ver: ſucht hat, daß in einer Recenſion in den „Blättern für lite: rariſche Unterhaltung“, 1826, Nr. 80, in Beziehung auf den Verfaſſer geſagt wird: „Was ihm aber einen hoͤhern Rang gibt unter ſeinen Mitbewerbern, iſt, daß ſeinem Geiſte nicht die Bahn genuͤgt, die einer dieſer Gewaltigen offen gelaſſen, nein, Herr Belani hat beide Individualitaͤten in feine Objec⸗ tivitaͤt verſchmolzen, doch ſo, daß trotz dieſer wunderſamen Verſchmelzung beide getrennt in ihrem urfprünglichen Farben— ſchmelz daſtehen. — — — — Und Herr Belani kann ſtolz ſein auf dieſes laute und oͤffentliche Anerkennen“: ſo wer— den die Leſer deſſelben nicht unangenehm uͤberraſcht werden, wenn ſie in dieſem dritten Werke einen leiſern Anklang der Manier des großen Unbekannten (Walter Scott) wiederfinden. Erſt nachdem der Verfaſſer deſſelben ſo den großen Geiſtern auf eine eigenthuͤmliche Weiſe, mit ſeltener Gewandtheit ſeine Huldigung dargebracht hat, wird er in ſeiner vielſeitigſten eignen Individualitaͤt vortreten und in dem bereits angezeig— ten Werke „Graͤfin Orzelska“ u. ſ. w, welches bald verſandt werden wird, wie auch in den Novellen, welche naͤchſte Oſtern in meinem Verlage erſcheinen werden, wechſelnd Humor, Satyre und Gemuͤth walten laſſen. Dieſes, um Misdeutun— gen abzuwenden, als ſei der Verfaſſer nicht Original, ſondern Copie — und um ſelbſt dieſe Copien mit ihrer ſeltenen Kraft und eigenthuͤmlichen Lebendigkeit der Leſewelt zu empfehlen. Anzeige, beſonders fuͤr die Beſitzer von Las Caſes's Tagebuch über N poleons Leben u. ſ. w. Napoleon auf dem Bellerophon. Nach dem Berichte des Capitain Maitland aus dem Engliſchen uͤberſetzt und als Nachtrag zu dem Tagebuche des Grafen Las Caſes herausgegeben von W. A. Lindau. Mit elner Karte der Einfahrten des Hafens von f Rochefort, iſt ſoeben in der Arnold'ſchen Buchhandlung in Dresden und Leipzig erſchienen und in allen namhaften Buchhand— lungen (gr. 8., broſch.) fuͤr 16 Gr. zu bekommen. Dieſes Buch iſt unſtreitig ein hoͤchſt wichtiger Beitrag zur Zeitgeſchichte, der nicht nur viele bereits bekannte Um— ſtaͤnde durch glaubwuͤrdiges Zeugniß bekraͤftigt, ſondern auch viel Neues mittheilt und ſich durch ruhige und unparteiiſche Darſtellung auszeichnet. Von Las Caſes's Tagebuch uͤber Napoleons Leben. Eine treue Ueberſetzung des „Mémorial de Ste.-Helene etc.“, in 12 Theilen, gr. 8., broſch,, ſind noch vollſtaͤndige Exemplare zu 9 Thlr. 18 Gr. und vier Theile Nachtraͤge zu 3 Thlr., ſowie einzelne Bände zur Er: gaͤnzung, durch alle Buchhandlungen zu bekommen von der Arnold'ſchen Buchhandlung in Dresden und Leipzig. Bel Unterzeichnetem ſind in dieſem Jahre folgende neue Buͤcher erſchienen und in allen Buchhandlun— gen zu haben. Abel, Jakob Friedr. (Praͤlat und Generalſuperintendent zu Reutlingen), Ausfuͤhrliche Darſtellung der Gruͤnde unſers Glaubens an Unſterblichkeit. Gr. 8. Geh. 18 Gr., oder 1 Fl. 21 Kr. Rhein. Charaktergemälde berühmter deutſcher Frauen der frü⸗ hern und ſpaͤtern Zeit. Allen edeln Frauen und deren er— wachſenen Toͤchtern als Muſter aufgeſtellt. Erſtes Baͤnd— chen. 8. Geh. 1 Thlr. 6 Gr., oder 2 Fl. 15 Kr. Rh. Fiſcher, Chriſt. Aug., Taſchenbibliothek der neueſten un= terhaltendſten Reiſebeſchreibungen. Nach auslaͤndiſchen Ori— ginalen bearbeitet. Erſter Jahrgang. Vier Bändchen. 8. Geh. Subſcriptionspreis 3 Thlr., oder 5 Fl. 24 Kr. Rh. Erſchienen ſind das erſte und zweite Baͤndchen; das dritte erſcheint Ende dieſes Jahres. Grimm, A. L., Maͤrchenbibliothek fuͤr Kinder; aus den Maͤrchen aller Zeiten und Voͤlker ausgewaͤhlt und erzaͤhlt. Siebenter Band. Auch unter dem Titel: Maͤrchen der al— ten Griechen und Roͤmer. Zweiter Band. Mit einem Ku— pfer. 8. Velinp. Geh. 1 Thlr. 12 Gr., oder 2 Fl. 42 Kr. Rh. — —, Daffelbe auf Druckpapier ohne Kpfr. 1 Fl. 48 Kr. Rh. — —, Fabelbibliothek fuͤr die Jugend. Sammlung der aus— erleſenſten Fabeln alter und neuer Zeit. Drei Bände. 8. Geh. 2 Thlr., oder 3 Fl. 36 Kr. Rh. Wallace, R. G., Denkwuͤrdigkeiten Indiens, enthaltend eine kurze geographiſche Beſchreibung von Oſtindien, nebſt einer gedraͤngten Geſchichte von Hindoſtan, von den fruͤhe— ften Zeitaltern bis zu Ende der Marquis Haſtings'ſchen Verwaltung im Jahr 1823. Aus dem Engliſchen von F. L. Rhode. Gr. 8. Geh. 2 Thlr. 12 Gr., oder 4 Fl. 30 Kr. Rh. Frankfurt a. M., im October 1826. Heinrich Wilmans. I Thlr., oder Soeben erſchien bei Leopold Voß in Leipzig: Aegidii Corboliensis carmina medica, ad fidem manuscriptorum codicum et veterum editio- num recensuit, notis et indicibus illustravit Ludovicus Choulant. Gr. 8. Preis 1 Thlr. 16 Gr. Dieſe im raten Jahrhunderte von einem Leibarzte des Koͤnigs Philipp Auguſt von Frankreich verfaßten Gedichte haben bis ſpaͤt in das töte Jahrhundert herab claſſiſches Anſehen behauptet, und als Grundlage zum mediciniſchen Unterrichte gedient. Sie erſcheinen hier zum erſtenmale in einer kritiſchen und vollſtaͤndigen, nach einem reichen hand— ſchriftlichen Apparate vorbereiteten Ausgabe, welche den Ph i— lologen und Alterthums forſchern als eine wichtige, bisher nicht zu benutzen geweſene Quelle, den Aerzten als ein ehrenwerthes Denkmal ihrer Kunſt aus einer grauen Vorzeit, die uns wenig Schriftliches hinterlaſſen hat, will— kommen ſein wird. In der J. C. Hinrich s'ſchen Buchhandlung in Lei p⸗ zig iſt ſoeben erſchienen: Die Getaͤuſchten. N Ein Roman von K. G. Praͤtzel. Zwei Thelle. 8. 1826. Geglaͤttet Velinpap. 2 Thlr. Die Getaͤuſchten werden in der That die Leſer dieſer ausgeführteften humoriſtiſchen Dichtung eines der beliebteſten und geſchaͤtzteſten deutſchen Erzähler nicht fein. Sie gewährt, nach dem Urtheile ſpruchfaͤhiger Kritiker jedem Gebildeten eine für Phantafie und Herz gleich willkommene Unterhaltung. Von ſeinen fruͤhern Schriften ſind auch bei uns zu haben: „Gedichte“, ein Band, 8., geh., 1 Thlr. 12 Gr.; „Feld: roſen“, zwei Baͤndchen, mit Kupfern, 8., 2 Thlr. 12 Gr. 3 „Launen der Liebe“, zwei Theile, mit Kupf., 8., 2 Thlr. 8 Gr.; „Kleine Romane und Erzaͤhlungen“, vier Bochn., m. einem Kpf., 4 Thlr. 16 Gr. Herabgeſetzter Buͤcherpreis bis Oſtern 1827. Der erſte Theil der Schrift: Friedrich der Große und ſeine Gegner ꝛc., don dem koͤnigl. preuß. Major v. Seidl, iſt gänzlich vergriffen, dagegen find noch eine Anzahl Exem⸗ plare des zweiten und dritten Theils dieſes Werks im Vor⸗ rath, welche man den Beſitzern des erſten, zur Ergänzung um den geringen Preis von 20 Groſchen pr. Cour. anbie⸗ tet. Die Schrift deſſelben Verfaſſers: Beleuchtung manches Tadels Friedrichs des Großen wird ebenfalls um den Preis von 20 Gr. erlaſſen. Beide Werke habe ich in Commiſſion übernommen und ſind jetzt von mir und durch alle Buchhandlungen zu be— ziehen. Termin Oſtern aber tritt der fruͤhere Ladenpreis von 1 Thlr. 6 Gr. des erſtern und 1 Thlr. 16 Gr. des letz⸗ ‚tern Werks wieder ein. Liegnitz, den 28ſten October 1826. G. W. Leonhardt. Bei Enslin in Berlin iſt ſoeben erſchienen: Pädagogiſche Blätter, herausgegeben von dem berliner Schullehrerverein fuͤr das deutſche Volksſchulweſen. \ Erſter Band. Erſtes Heft. Preis broſchirt 20 Gr., oder x Fl. 30 Kr. Rhein. Zu haben in allen deutſchen Buchhandlungen. Im Magazin für Induſtrie und Literatur in Leipzig iſt erſchienen und in allen Buchhandlungen vor— raͤthig: Taſchenbuch für die Jugend. Herausgegeben von M. Dolz und Dr. Rothe. Mit ſchwarzen und illum. Kupfern. After Jahr— gang 18 Gr., 2ter Jahrgang 1 Thlr., ster Jahr— gang 1 Thlr. 6 Gr. f Die darin enthaltenen Erzaͤhlungen und Dichtungen von bekannten Schriftſtellern und Schriftſtellerinnen find für ee Alter, und zwar fuͤr Knaben und Maͤdchen gewählt. Paſſendes und intereffantes Geſchenk für die Jugend. . Bei G. C. E. Meyer in Braunſchweig erſchien ſoeben und wurde an alle ſolide Buchhandlungen verſandt: Neue Erzählungen und Märchen für Geiſt und Herz, ein Leſebuch fuͤr die Jugend von A. Schoppe, geb. Wei— fe. Sauber in farbigem Umſchlage gebunden. Mit acht ſauber ausgemalten Kupfern. Preis 1 Thlr. 12 Gr. Wir glauben uns jeder Anpreiſung dieſes neuen Werks für die Jugend enthalten zu koͤnnen, da wir den Namen der verehrten Verfaſſerin genannt haben. Was A. ©. für die Jugend wirkte, wie fegens: und erfolgreich ihre Bemühungen um dieſelbe waren, iſt zu bekannt, als daß wir hier es noch wiederholen ſollten. Die Aufnahme, die ihre Schriften, be⸗ ſonders die für die Jugendwelt beſtimmten, bei'm Publicum fanden, hat zur Genuͤge bewieſen, daß dem wahren Talente und einem reinen Willen auch die Anerkennung nicht fehlt, die für den Schriftſteller der ſchoͤnſte Sporn und die ange⸗ nehmſte Belohnung iſt. Auch in dieſem Buche wird ſichtbar immer auf Geiſt und Gemüth der Kinder hingewirkt, und ſelbſt bei den unterhaltenden Märchen iſt dtefer Zweck nie außer Acht gelaſſen. n 1 Koſten gefpart, ſeinerſeits ein würdiges Geiſtesproduct auch äußerlich würdig auszuſtatten, und fo darf er ſich ſchmeicheln, fuͤr die Weihnachtstiſche der lieben Kleinen eine willkommene Gabe dargebracht zu haben. Aus dem Engliſchen nach der dritten Auflage uͤberſetzt. 8. . * ** — Der Verleger hat weder Mühe noch Durch alle Buchhandlungen iſt für g Gr. zu haben: Die deutſche Saͤngerin in Paris. Henriette Sontag.) Schwank in einem Aufzuge von Karl von Holtei. (Das Stuͤck ſpielt in Berlin im Juni 1826.) Berlin. Vereinsbuchhandlung. Th. Grattan, Vaterfluch. Eine Erzaͤhlung. 1826. 18 Gr. " Im Verlage der Keſſelring'ſchen Buchhandlung zu Hilde burgbauſen und in allen Buchhandlungen zu haben. Daß dieſe Erzaͤhlung hoͤchſt anziehend ſein muß, beurkun⸗ den ſowol die ſchnell aufeinander erfolgten drei Auflagen des Originals als der Name des Verfaſſers. In der Buchhandlung des Unterzeichneten ſind dor Kur \ zem folgende gemeinnützige zwei Schriften erſchienen und durch alle Buchhandlungen zu erhalten: AK A Ohne Disciplinirung der Volksſchulen kein Heil don denſelben. Allen thaͤtigen Befoͤrderern wahren Menſchenwohls vertrauungsvoll gewidmet von dem Verfaſſer. Geheftet. 12 Gr. 7 Das Verfahren bei der Hypotheken-Capitals-Verwal— tung frommer Stiftungen, fuͤr die Decernenten, Rendanten und Übrigen Verwalter ſolcher Stiftuns — gen, und für Alle, welche Hypotheken-Capitals- Vermoͤgen beſitzen, als Vormuͤnder verwalten, oder ſonſt damit zu thun haben, zum Selbſtunterricht praktiſch bearbeitet von W. Perſchke. 16 Gr. G. W. Leonhardt in Liegnitz, Eine neue Schrift, wichtig für ganze Lander und für einzelne Gemeinden, für Staatsmaͤnner und Kaufleute: B. G. Werner, Die Erhoͤhung des allgemeinen Wohlſtandes durch verbeſſerte Magazinanſtalten, 8. broſch., 5 iſt in allen Buchhandlungen fuͤr 6 Gr. zu bekommen. Des Fuͤrſten von Salm-Salm Uebertritt zum Proteſtantismus; als neueſter Beleg der Art, wie die evangeliſche Kirche die zu ihr Kommenden in ihre Mitte aufzunehmen pflegt. Dieſe inhaltreiche Schrift iſt in allen Buchhandlungen broſch. fuͤr 4 Gr. zu bekommen, von der 1 Arnold'ſchen Buchhandlung in Dresden 5 und Leipz Lite rariſcher Anzeiger. (Zu den in der Buchhandlung von F. A. Bebckhaus in Leipzig erſcheinenden Zeitſchriften.) Nr. XXXVIII. 1826. Diefer Literariſche Anzeiger wird den Blättern für literariſche Unterhaltung, der Iſis und den Kritiſchen Annalen der 3 905 ; M edicin beigelegt oder beigeheftet, und betragen die Inſertionsgebuͤhren fuͤr die Zeile 2 Gr. An k uͤn digung einer Ausgabe von Ludwig Timotheus Freiherrn von Spittler's ſaͤmmtlichen Werken. Wenn der Unterzeichnete die zahlreichen Ausgaben ſaͤmmt⸗ licher Werke, in denen ſich unſere Zeit gefaͤllt, noch um eine vermehrt, ſo hofft er, daß ihm der Name des Schriftſtellers, deſſen Erzeugniſſe er dem Publicum wieder vorzufuͤhren ſich erlaubt, die beſte Rechtfertigung ſein werde, — vorausgeſetzt, daß es, bei der einmal vorhandenen, fuͤr ſolche Sammlungen guͤnſtigen, Stimmung des Publicums uͤberhaupt einer Recht— fertigung bedarf. Es ſind die Werke eines Johannes Muͤller, Wolt⸗ mann, und ganz neuerlich eines Heeren, Zſchokke, mit ſo allgemeinem Beifall von unſern Zeitgenoſſen aufgenommen worden, daß zu erwarten iſt, auch die Sammlung der Schrif— ten Spittler's, der durch tiefen Forſchungsgeiſt, Freimuͤ— thigkeit, verbunden mit Anſtand und weiſer Maͤßigung, durch ein hervorſtechendes praktiſches Talent, vornehmlich durch den ihm eignen ungemein hellen politiſchen Blick, durch eine geiſt— volle, friſche Darſtellung, mit Einem Wort, durch eine echte Originalitaͤt ſeiner Geiſtesproducte in Form und Inhalt, eine ausgezeichnete Stelle unter den erſten Hiſtorikern unſerer Na— tion ſich erworben hat, werde ſich nicht weniger der Gunſt des Publicums erfreuen duͤrfen. Aus Gruͤnden, deren naͤhere Entwickelung der Vorrede zu der Ausgabe ſelbſt vorbehalten bleibt, muß gerade in unſerer Zeit die Wiedererneuerung der Ideen eines Genius von Spittler's eigenthuͤmlichem Ge: präge einen unendlich wohlthärigen Einfluß haben; aber auch hiervon abgeſehen, iſt ſchon in anderer Beziehung das Be— duͤrfniß einer Sammlung der Spittler'ſchen Schriften von ausgezeichneten Maͤnnern laͤngſt anerkannt. „Weil ſie voll find”, ſagt Woltmann, „von einem eigenthuͤmlichen Geift in einem Vortrag, den er ſich ſelbſt geſchaffen hat, ſoll man ſie darum, ihre uͤbrigen Vorzuͤge ungerechnet, als ein Na— tionalgut betrachten, und als ein ſolches in Obhut zuſammen— halten. Wir ſind wahrhaftig noch nicht reich an dergleichen Nationalguͤtern.“ 3 Dieſe Ruͤckſichten erweckten in dem Unterzeichneten ſchon längſt den Entſchluß, ſich dem Geſchaͤfte des Sammlers zu unterziehen, und er glaubte dadurch, und glaubt noch eine Pflicht zu erfüllen, die ihm, als dem Schwiegerſohn des Verewigten, vielleicht vorzugsweiſe obliegt, und die er info- fern auch beſſer zu erfuͤllen im Stande ſein mag, als er aus dem literariſchen Nachlaſſe deſſelben noch Ungedrudtes mittheilen kann, das im Einzelnen gleich nachher näher an— gegeben werden ſoll, und das, waͤre es auch nur als Reliquie des unvergeßlichen Mannes, gewiß mit Dank aufgenommen wird. Verſchiedene Hinderniffe, die nicht früher zu beſeitigen waren, verzoͤgerten bisher die Ausfuͤhrung, und erſt jetzt iſt es dem Unterzeichneten moͤglich, zugleich mit der Mittheilung des Plans der Ausgabe die Erſcheinung der erſten Lieferung auf künftige Oſtermeſſe anzukuͤndigen. Was jenen Plan betrifft, ſo wird die ganze Sammlung aus zwei Hauptabtheilungen beſtehen, der Sammlung der greößern Werke, und der der kleinern Schriften. Die erſtere wird nach Materien in drei Hauptmaſſen ges ordnet, bei deren jeder in der Aufeinanderfolge der einzelnen Werke die chronologiſche Ordnung beobachtet wird. Den An— fang macht das Fach, in welchem Spittler zuerſt auftrat, naͤmlich A) Kirchengeſchichte und Kirchenrecht. Hier— her gehören: 1) die Geſchichte des kanoniſchen Rechts, mit im Manuſcript hinterlaſſenen Aenderungen und Zufägen des Verfaſſers, und drei unedirten Bogen eines zweiten Ban— des; 2) der Grundriß der Geſchichte der ſchriſtlichen Kirche, nach der neueſten von Spittler herruͤhrenden Aus— gabe (der vierten von 1806). \ B) Geſchichte europaͤiſcher Staaten, und zwar 5) Entwurf der Geſchichte der europaͤiſchen Staa— ten, 1793 und 1794, 2 Bände; mit einigen handſchriftlich hinterlaſſenen Aenderungen; 4) Geſchichte der daͤniſchen Revolution. RN C) Specialgeſchichte deutſcher Staaten; 5) Geſchichte Wuͤrtembergs; 6) Geſchichte von Hanover; mit Benutzung vieler im Manuſcript hinterlaſſe— nen Zuſaͤtze und Aenderungen Spittler's. 2 Bände. Die zweite Sammlung, naͤmlich die der kleinern Schrif⸗ ten, hat ungefaͤhr dieſelbe Anordnung; nur kommt hier noch eine weitere Abtheilung in den „vermiſchten Aufſaͤtzen“ hinzu, und die mit der Geſchichte in Beziehung ſtehenden publiciſti— ſchen Abhandlungen machen eine Erweiterung der betreffenden Rubriken nothwendig. Zunaͤchſt in das Fach A) der Kirchengeſchichte und des Kirchenrechts werden aufgenommen die verſchiedenen einzeln erſchiene— nen kleinern Schriften, z. B. die kritiſche Unterſuchung des 60. laodicaiſchen Kanons; die Geſchichte des Kelchs im Abende mahl; der Entwurf einer Geſchichte der ſpaniſchen Inquiſition; die Preisſchrift uͤber die Zinsbarkeit der nordiſchen Reiche an den päpftlichen Stuhl. Ferner die verſchiedenen Auffäge über kirchengeſchichtliche und kirchenrechtliche Materien in Me u— ſel's Journalen, im Goͤttingiſchen Magazin; auch einige anonym erſchienene und faſt ganz unbekannt gebliebene Aufe füge in der Reviſion der deutſchen Literatur und in Abele's Magazin für Kirchengeſchichte, ſowie auch eine dahin gehoͤ— rige, in der Goͤttingiſchen Societaͤt abgexefene Abhandlung; und endlich eine Geſchichte der Moͤnchsorden, die erſt neuer⸗ lich von Gurlitt in fünf Schulprogrammen aus Spittler! ſchen Heften herausgegeben wurde und nicht in Buchhandel gekommen iſt. B) Geſchichte der euro paͤiſchen Staaten und damit zuſammenhaͤngende Publiciſtik. Hier fin⸗ den ihre Stelle die vielen im Goͤttingiſchen hiſtoriſchen Ma— gazin zerſtreuten zur Geſchichte von Spanien, den Nie⸗ derlanden, England u. ſ. w. gehörigen Aufſaͤtze; ein im Jahr 1801 anonym erſchienener Grundriß einer Geſchichte des Privatiebens der deutſchen Fuͤrſten, und eine in Schrif⸗ ten der Goͤttingiſchen Societät enthaltene Abhandlung uͤber die Geſchichte der deutſchen Staͤdte. C) Specialgeſchichte einzelner deutſcher Staaten und damit zufammenhängende Publis ciſtik. In dieſem Fache werden die vielen Auffäge über würtembergiſche Geſchichte und Staatsrecht eine eigne Unterabtheilung bilden; die Nebeninſtruction, die Aufſaͤtze in Meufel's Zeicſchriften und im Gottinglſchen Magazin; außer, dem eine noch un gedruckte (indeß nicht ganz vollendete) Geſchichte des wuͤrtembergiſchen Geheimenraths (etwa 14,9 druckte Bogen haltend), ein unedirtes (4 gedruckte Bogen ſtarkes) Fragment einer Geſchichte des wuͤrtembergiſchen pri- vilegium de non appellando und einige andere aus den Papieren Spittler's zu ziehende kleinere Fragmente. Eine zweite Unterabtheitung beſteht dann aus den zur hand veri⸗ ſchen, ſächſiſchen, bairiſchen, heſſiſchen Geſchichte gehoͤrigen und endlich aus den die Geſchichte deutſcher Mis: deir then betreffenden Auffäsen. - D) Vermiſchte Auffäde. In dieſe Abthellung kom⸗ men verſchiedene Biographien, hauptſaͤchlich aus dem Goöttingiſchen Magazin; aus Hugo's Civil. Magazin; eine Diſſertation pädagogiſchen Inhalts; und endlich den Beſchluß macht eine Auswahl der intereſſanteſten Recenſionen Spittler's. Auch bei der Anordnung dieſer kleinern Schriften wird bei jeder Hauptmaſſe fo viel möglich die chronologiſche Ord⸗ nung beibehalten und nur da eine Ausnahme gemacht werden, wo mehre Aufſaͤtze ganz dieſelbe Materie betreffen, und aus dieſem Grunde eine Zuſammenſtellung zweckmaͤßig iſt. Ueber die Grundfäge, welche den Herausgeber bei der Aufnahme der Recenſtonen und anderer kleinern Auffüge leiten werden, wird ſich derſelbe übrigens gleichfalls in der Vorrede aus— ſprechen. Die ganze Sammlung wird aus 15 Bänden, jeder Band ungefaͤhr 30 Bogen ſtark, beſtehen, und jede leipziger Oſter⸗ und Michaelismeſſe eine Lieferung von 3 Baͤnden erſcheinen, ſodaß, von Oſtern 1827 an gerechnet, ſpaͤteſtens in drei Jah⸗ ren die Ausgabe beendigt ſein wird. Als eine Zugabe zu dem Werke wird endlich nach Um— ſtänden, namentlich je nachdem dem Herausgeber die dazu noͤtbige Unterſtuͤzung und freie Muße wird, eine von dieſem entworfene Biographie, der vielleicht eine Auswahl beſon⸗ ders intereffanter Briefe des Verſtorbenen beigegeben wird, hinzugefuͤgt werden. Tübingen, ben ebſten Sept. 1826. Dr. Karl Waͤchter, Eönigl. wuͤrtemberg. Ober- Juſtizaſſeſſor. Beauftragt mit dem Verlag dieſer Werke, werden wir dieſelbigen Denjenigen, welche bis zur Oſtermeſſe 1827 darauf unterzeichnen, für 1 Thlr. 4 Gr. Saͤchſ., oder 2 Fl. Rhein., jeden Band uͤberlaſſen; wer aber auf die ganze Sammlung pränumeriren will, erhält dieſelben 15 Baͤnde fuͤr 12 Thlr. 16 Gr., oder 22 Fl. Rh. 8 J. G. Cotta'ſche Buchhandlung. Wohlfekle neueſte Kriegsgeſchichte. Soeben hat die Preſſe verlaffen und iſt in allen Buch⸗ handlungen zu haben: Allgemeine Geſchichte der Kriege der Franzoſen und ihrer Allürten 1c. — Die Feldzuͤge in Frankreich in den Jahren 1814 und 1815. Von Mortonval. In ſtrategiſcher Hinſicht durchgeſehen vom General Beauvais. Erſtes Bändchen. Mit dem Plane der Schlacht von Paris. (Mir Proſpectus und Vor⸗ wort 260 Seiten.) . Die Verlagshandlung hofft, daß die verehrl. Subſcri⸗ benten für die durch unvorhergeſehene Umſtaͤnde etwas ver- fpätete Erſcheinung dieſes Werks durch den Inhalt ſelbſt binlaͤnglich entſchaͤdigt fein werden. Sie finden keine bloße Ueberſetzung, ſondern das Werk iſt durch zahlreiche Noten aus deutſchen Schriften über dieſe Feldzuͤge und beſonders | durch hoͤchſt intereſſante Auszüge und Anmerkungen aus der ganz kürzlich zu Paris erſchienenen claſſiſchen Geſchichte der⸗ ſelben von de General 4 Vaudo Wr 90 Nane und für Deutſchland nützlicher und anziehender geworden, ſo⸗ daß es entſchiedenen Werth vor dem franzoͤſiſchen Originale haben durfte. Ich erlaube mir — indem ich mich norigens auf den Proſpeckus beziehe — nochmals darauf aufmerkſam zu machen, daß dieſe Allgemeine Kriegsgeſchichte nicht blos für alle Militairs von größtem Intereſſe ſein moͤchte, ſondern daß bei ihrer Bearbeitung beſonders auf das größere Publicum Nücficht genommen iſt, und fie gewiß die Theülnahme und Aufmerkſamkeit der Leſer aller Stände ver⸗ dient. Ferner bemerke ich nochmals, daß die in deutſchen und franzoͤſiſchen Blattern ſehr vortheilhaft kritiſirte neueſte vebensgeſchichte Napoleons, „ NAPOLEON devant ses contemporains** (für deren Verfaſſer man Lucian Buo⸗ naparte hält), in der Reihenfolge dieſer Kriegsgeſchechte, und mit ihr ein Ganzes ausmachend, erſcheint, daß bereits eine gediegene Ueberfegung davon bearbeitet und baldigſt er⸗ ſcheinen wird. — a Der Subſcriptionspreis für das ganze Werk, das Bände chen (in elegantem Umſchlage broſchirt, im Durchſchnitt ges gen 200 Seiten ſtark und mit einem Schlachtplane) zu 27 Kr. Rheiniſch, oder 6 Gr. Sächſiſch, oder 74 Silbergr., währt noch fort. Bei Abnahme einzelner Feldzuͤge koſtet das Baͤnd⸗ chen go Kr. Rh., oder 9 Gr. Saͤchſ., oder 12 Sgr. Das folgende Baͤndchen iſt unter der Preſſe und dieſem wird die Geſchichte des hoͤchſt merkwürdigen und anziehenden Feldzugs nach Aegypten und Syrien unverzuͤglich folgen. Bei einer recht zahlreichen Abnahme werde ich mir durch Vermehrung der Schlachtplane, Beifuͤgung von Karten und Kupfern, die Zufriedenheit des Publicums noch mehr zu erwerben ſuchen. Darmſtadt, im October 1826. Karl Wilhelm Leske. Bei Unterzeichnetem iſt ſoeben erſchienen und in allen Buchhandlungen zu haben (in Poſen, am Markte Nr. 90, in Bromberg, Brüdenftrafe Nr. 152 und in Liſſa, am großen Ringe Nr. 263): Geſchichte des Lütz o w'ſchen Freicorps g von Ad. S. Ein Beitrag zur Kriegsgeſchichte der Jahre 1813 und 1814 Broſchirt im Umſchlage. 1 Thle. 6 Gr. ee des Königs Karl X Sufam Von J. F. von Lundblad. Ueberſetzt aus dem Schwediſchen von einem geborenen Pfaͤlzer. Erſter Theil. Mit dem Bildniſſe des Könige Broſchirt im umſchlage. 1 Thlr. Ernſt Siegfried Mittler in Berlin. 2 Von dem ſoeben in Paris erſchienenen, für die Zeitge⸗ ſchichte fo aͤußerſt wichtigen Werke: Les Jesuites modernes, par Mr. Tabbé Marcial Marcet de la Roche Arnaud, beſſen Verfaſſer, ehedem ſelbſt Iefuit, alle von ihm gefuͤhrte, dieſen Orden ſo ſchwer gravirende Thatſachen durch die un⸗ verwerflichſten Zeugniſſe beurkundet, und, wenn wir den neue⸗ ſten Zeitungsnachrichten Glauben beimeſſen duͤrſen, von eini⸗ . ˙ gen Anhängern Loyola's meuchelmoͤrderiſch in feiner Wohnung überfallen, beinahe ein Opfer feines Freimuths geworben wäre, erſcheint in Kurzem in unterzeichneter Buchhandlung eine zweck⸗ mäßige Ueberſetzung, weltes, zur Vermeidung aller Colliſio⸗ ven, hierdurch bekannt gemacht wird. Ronneburg, d. ıoren November 1826. Literariſches Comptoir. Friedrich Schumann. ß Schoͤne und wohlfeilſte neue Kinder- und Jugendſchriften, vorzuͤglich zu Weihnachtsgeſchenken geeignet, welche in allen Buchhandlungen zu haben ſind: Schlez, Joh. Ferd. (Verf. des Denkfreundes), Oswald unter feinen Hausfreunden und Kindern. Mit acht illumin. Kyyferſtichen, einer Karte von Griechenland und Muſikbeilage. 8. Schoͤn gebun— den 1 Thlr. 8 Gr., oder 2 Fl. 20 Kr. Rhein., uns gebunden, ohne illumin. Kupf., 20 Gr., oder 1 Fl. 30 Kr. Rh. W Kinderbibliothek, Neue, zur Entwickelung, Be— lehrung und Unterhaltung des kindlichen Alters. Herausgegeben von Dr. Friedrich Heldmann. Erſtes Baͤndchen, mit einem Kupferſtich, ſchwarz oder colorirt. 16. In Umſchlag geheftet. (Je— den Monat erſcheint ein Baͤndchen von ungefaͤhr 440 Seiten, welches nur 3 Gr. Saͤchſ., oder 4 Sgr., oder 12 Kr. Rhein.; colorirt 4 Gr. Saͤchſ., oder 5 Sgr., oder 15 Kr. Rhein. koſtet.) Jugendbibliothek, Neue, eine Sammlung von Originalaufſaͤtzen, Reiſebeſchreibungen, Biographien, Aphorismen aus Claſſikern, Gedichten ꝛc., fuͤr das jugendliche Alter. Gewaͤhlt und eingerichtet von Dr. Fr. Heldmann. Erſtes Baͤndchen. Mit einem Kupferſtich. 16. In Umſchlag geheftet. (Monatlich erſcheint ein Baͤndchen von 140 Sei— ten, zum wohlfeilen Preis von 3 Gr. Saͤchſe, oder 4 Sgr., oder 12 Kr. Rhein. Durch verſpaͤtete Lieferung der Kupfer wurde die ſchon früher angekuͤndigte Erſcheinung dieſer Kinder- und Jugend— ſchrift unwillkuͤrlich verzögert. Um indeſſen das Verſaͤumte einzuholen, werden von nun an die Lieferungen ſchnell auf— einanderfolgen. Die zwei erſten ſind bereits verſendet wor— den. Ihr Inhalt, welcher, wie ich glaube, dem angekuͤn— digten Zwecke vollkommen entſprechen wird, iſt folgender: Erſtes Baͤndchen der Kinderbibliothek. 2 Vorwort für Aeltern und Erzieher, von Dr. Heldmann. 2) Jeſus der Knabe unter den Lehrern im Tempel, von Ebendemſelben. 3) Roſen. Eine Legende von Herder. 4) Die Geſchwiſter. Eine Legende von Herder. 5) Thaſſilo in Lorſch. Legende von Grimm. 6) Der Mutter kleine Tochter, von M. H. Lemaire. 7) 22 Bee Savoyarde und fein Hund, von Mad. J. Dee afaye. 5 8) Tugend, die Troͤſterin in allem Ungluͤck, von Ebenderſ. 9) Marzellin, oder die Werkleute von Sardam, von Ebend. Erſtes Baͤndchen der Jugendbibliothek. 1) Vorwort, von Dr. Heldmann. 2) Auguſt Hermann Franke, Stifter des Waiſenhauſes und 3) Azuma oder Neugierde und Muth, von Mad. J. Delafaye. 4) Etwas uͤber Mexiko, von Poinſette. 5) Reichthum und Talente, oder das Blumenkoͤrbchen, von Mad. Delafaye-Brehier. Das zweite Baͤndchen der Kinderbibliothek wird enthalten: 2 1) Der Greis und der Juͤngling, oder das Ländliche Frühe ſtuͤck, von Mad. Delafaye- Brehier. 2) Stephanie, von Ebenderſelben. 3) Virmark, oder das dreizehnmonatliche Stillſchweigen, von Ebenderſelben. 4) Laͤcherliche Nachahmungsſucht der Affen, von Cbenderſ. 5) Stanislaus und Raul, von Ebenderſelben. 6) Geſchichte eines arabiſchen Koͤnigs, von Ebenderſelben. Das zweite Baͤndchen der Jugendbibliothek: 1) Aus dem Leben Nadir's, von Mad. Guizot. 2) Begebenheiten John Hunter's, von ihm ſelbſt. 3) Sitten und Gebraͤuche der weſtlichen Indianer, aus Hun— ter. 4) Einige neuere Nachrichten uͤber Suͤdamerika, aus Cald— cleugh's „Travels in South- America.“ Darmſtadt, im October 1826. Karl Wilhelm Leske. Bei Unterzeichnetem iſt ſoben erſchienen und an alle Buchhandlungen verſandt worden, beſonders auch als Weihnachtsgeſchenk zu empfehlen: Grimm, A. L., Fabelbibliothek fuͤr die Jugend. Sammlung der auserleſenſten Fabeln alter und neuer Zeit. Drei Baͤnde. 8. Geh. 2 Thlr., oder 3 Fl. 36 Kr. Rhein. Frankfurt a. M., im October 1826. . Heinrich Wilmans, In der J. C. Hinrich s'ſchen Buchhandlung in Leip⸗ zig iſt ſoeben erſchienen: a Platonis Philebus. Recens. prolegominis et commentariis illustr. Godofr. Stallbaum. Editio nova aucta appendice critica, qua po- tior lectionis varietas ex codd. Mss. nuper enodata recensetur et locorum quorundam difficiliorum interpretatis proponitur. Smaj. (29 B.) 1826. Charta script. 2 Thlr. 16 Gr. Charta impress. 2 Thlr. Der Werth dieſer Ausgabe iſt anerkannt; der gelehrte Herausgeber hat nun auch Alles hinzugefuͤgt, was ihm nach fuͤnfjaͤhrigen fortgefegtem Studium des Plato wichtig ſchien. (Dieſer Appendix iſt fuͤr die Beſitzer der aͤltern Ausgabe auch beſonders zu 4 Gr. zu haben.) Sanchoniathonis Berytii quae fer. Frag- menta de Cosmogonia et Theologia Phönicum graece versa a Philone Byblio serv., ab Eusebio praeparat. evang. libro L Graece et latine recogn., emend., notis se- lect. Scaligeri, Bocharti, Vossii, Cumber- landi aliorumque permult. suisque animad- vers. illustr. Joh. Conr. Orellius. Smaj. Velinpap. Brosch. 12 Gr. Da von dieſen Fragmenten, die zur Kenntniß der relis gidſen Vorſtellungen der Phoͤnizier und Karthager, wie für das Studium der Bibel, beſonders zur Vervollftändigung der aller mit demſelben verbundenen Anſtalten zu Glaucha, ei⸗ 0 e ſt 3 cha, in der Geneſis enthaltenen Sagen von den erſten Erfindern ner Vorſtadt vor Halle, von Dr. Heldmann. .r der Künfte wichtig find, keine neue beſondere Bearbeitung vorhanden iſt, ſo verſprechen wir uns dafuͤr eine guͤnſtige Aufnahme. Der gelehrte Herausgeber hat Alles beruͤckſichtigt, was frühere Bearbeiter und die ältern und neueſten Alter: thumsforſcher über Verfaſſer und Text bemerkt haben. Um Collision zu vermeiden, bringe ich hiermit zur öffentlichen Kenntniss, dass die in London ange: kündigten Letters and miscellaneous prose works of Lord Byron, 2 vols., und Memoirs of the life and writings of Lord By- ron, by Thomas Moore, als Supplementband zu der frankfurter Ausgabe von Lord Byron’s works in one volume erscheinen werden. Frankfurt, im November 1826. Heinr. Ludw. Brönner. Schönes und zweckmaͤßiges Weihnachtsgeſchenk. Bei K. W. Leske in Darmſtadt iſt erſchienen: Stammbuch Nr. 1, als Denkmal der Freundſchaft, in Octavformat. Zwanzig Copien aus der großh. heſſ. Gemaͤldegalerie und zwoͤlf Landſchaften von Haldenwang enthaltend. In elegantem Umſchlag und Futteral. 1 Thlr. 12 Gr., oder 2 Fl. 42 Kr. Rhein. Stammbuch Nr. 2, in Duodezformat, enthaltend 48 Kupferſtiche von Eßlinger, Lips, Portmann, Schwerdgeburth ꝛc., nebſt Erklaͤrung. In elegan— tem Umfchlag und Futteral. 1 Thlr. 12 Gr., ode 2 Fl. 42 Kr. Rh. Alle Buchhandlungen nehmen darauf Beſtellung an. Bei Leopold Voss in Leipzig erschien so- eben: ? Commentatio veterinario -medica de Melanosi, cum in hominibus tum in equis obveniente. Specimen pathologiae comparatae auct. Dr. C. A. Noack. Cum III tab. aeneis. 4maj. 4 Thlr. 8 Gr. Umriß einer Geſammt-Tonwiſſenſchaft überhaupt, wie auch einer Geſang-, Ton- und Rede-Vortraglehre inſonders, von J. Ch. Markwort. In Com— miſſion bei Karl Wilh Leske in Darmſtadt, und bei B. Schott Soͤhne in Mainz. Preis 36 Kr. Rh., oder 9 Gr. pr. Cour. Dieſes kleine Werkchen hat ſich die Aufgabe geſtellt, Al: les Lehr- und Lernbare der Tonkunſt in beſtimmte, aus dem innern Weſen derſelben hervorgehende nothwendige, und daher in ſich feſtſtehende Gefache und Hauptftüde ein: zuordnen. Es hat zunädft den Zweck, einen vorläufigen Ueberblick über die von demſelben Verfaſſer bereits angekün— digte Vortraglehre zu geben; außerdem aber kann es auch als ein ordnender Beitrag zu den vorhandenen Lehrbuͤ— chern der Tonkunſt betrachtet werden, indem, vermittels der in demſelben aufgeſtellten Einfachungen, es unzweifelhaft deutlich wird, wo ein Lehrbuch feinen Gegenſtand erſchoͤpft, oder noch weſentliche Lücken in demſelben gelaſſen hat. Wenn die Tonkunſt in ihren Lehrſaͤgen mathematiſche Gewißheiten enthält, fo kann dieſer Verſuch, die Geſammt-Tonwiſſen⸗ ſchaft nach mathematiſch wiſſenſchaftlicher Strenge zu zerle— gen, den Kunſtfreunden nicht anders als eine willkommene Erſcheinung ſein, um ſo mehr, da Alles in demſelben ſehr kurz gefaßt, und beſonders auf die Anwendung berechnet iſt. Die fruher auf Subſcription angekündigte Geſang-, Von: und Redevortraglehre von J. Ch. Markwort wird, durch die nicht vorausgeſehene größere Bogenanzahl, in zwei Lieferungen erſcheinen, wovon die erſte im November d. J. verſandt wird. Der einmal geſetzte Sub⸗ ſcriptionspreis bleibt zu 4 Fl. Rhein., oder 2 Thlr. 8 Gr. pr. Cour., fuͤr den erſten Haupttheil, und zwar: die erſte Lieferung zu 2 Fl. 20 Kr. Rh., oder 1 Thlr. 8 Gr. pr. C., die zweite zu 1 Fl. go Kr. Rh., oder 1 Thlr. pr. C. Der Ladenpreis wird über 7 Fl. Rö. betragen. Die Subfeription auf beide Lieferungen des erſten Haupttheils bleibt bis Weihe nachten d. J. offen. Bei Unterzeichnetem iſt erſchienen und an alle Buchhand⸗ lungen verfandt worden: + Die Fremde. Nach dem Franz. des Vicomte d'Arlincourt, von Kathinka Halein. Zwei Theile. Kl. 8. Velin— papier. Eleg. br. 42 Kr. Rhein. Die im gegenwaͤrtigen Romane liegende Moral verdient unſtreitig mehr als jede der frühern Schrtften des berühmten Verfaſſers die Aufmerkſamkeit der Leſewelt. Man ſieht in ihm die Gefahren der Exaltation einer jungen Feuerſeele, die nicht gelernt hat, ſich zu maͤßigen, die das gewoͤhnliche Leben verachtet, die ſich im Unbeſtimmten und Idealismus gefaͤllt, und deren Erziehung auf kein religioͤſes Princip gebaut ger weſen iſt. Man ſieht darin, wie weit ein Herz voll Bieder⸗ keit, voll Tugend und Ehre ſich hinreißen laffen kann, wenn es, feinen eignen Kräften vertrauend, jede andere Stütze verkennt, die angenommenen Gebräuche verachtet, und die heiligen Pflichten vernachlaͤſſigt. Arthurs Charakter iſt fo ges zeichnet, daß er nur tiefe Eindruͤcke in den Gemuͤthern der Leſer hinterlaſſen kann, und mancher Juͤngling wird vielleicht nicht fruchtlos dieſen letzten Roman des Sängers Karls des Großen leſen. Fleetwood. Von William Godwin. Frei nach dem Engl., von N. P. Stampeel. Zweite Ausg. Zwei Theile. 8. 2 Thlr., oder 3 Fl. 36 Kr. Rhein. Godwin nimmt unter Englands belletriſtiſchen Schrift» ſtellern einen vorzuͤglichen Rang ein, und die anerkannte Fer⸗ tigkeit des nunmehr verſtorbenen Bearbeiters hat uns dieſen geſchaͤtzten Roman ganz im Geiſte unſerer Mutterſprache wies dergegeben. Im vorigen Jahre verſendete ich: Malvina. Nach dem Franz. der Madame Cottin, von N. P. Stampeel. Zweite Ausg. Drei Bände. 8. Geh. 2 Thlr. 6 Gr., oder 4 Fl. 3 Kr. Rhein. Die Werke der Madame Cottin haben ſeit Jahren zu viele Verehrer gefunden, als daß hier noch etwas zu deren Empfehlung zu fagen Wäre, | Frankfurt a. M., den Zıften Auguft 1826. Wilhelm Schäfer 1 Thlr. 12 Gr., oder 2 Fl. N | Literariſcher Anzeiger. (Zu den in der Buchhandlung von F. A. Brockhaus in Leipzig erſcheinenden Zeitſchriften.) Nr. XXXIX. 1826. Dieſer Literariſche ee wird den Blättern für literariſche Unterhaltung, der Iſis und den Kritiſchen Annalen der Medicin beigelegt oder beigeheftet, und betragen die Inſertionsgebuͤhren für die Zeile 2 Gr. Empfehlungswerthe Bücher und Muſikakien, welche bei Goͤd— ſche in Meißen erſchienen und in allen Buch- und Muſi⸗ kalienhandlungen zu haben find: Allgemeiner Haus- und Wirthſchaftsſchatz, oder allezeit huͤlfreicher und erfahrener Nathgeber für alle Hausvaͤter und Hausmuͤtter in der Stadt und auf dem Lande. Enthaͤlt: Erprobte Rathſchlaͤge, Recepte, Anweiſungen und Geheimmittel fuͤr alle vorkommende Faͤlle in der Haus- und Landwirth— ſchaft. Nebſt einem Anhange der bewaͤhrteſten mediciniſch-diaͤtetiſchen Vorſchriften und Hausarz— neimittel zur Erhaltung der Geſundheit. Heraus— gegeben von Ew. Dietrich, Dr. med. 8. Geh. 1ſtes, Ates, Ztes, Ates und 5tes Heft. Jedes 6 Gr. Die Vorzeit, oder Volks- und Ritterſagen Boͤhmens von Ew. Diet: rich. Zwei Theile. Wit einer Abbildung. 8. 1 Thlr. 12 Gr. x ; Allgemeines deutſches Sachwoͤrterbuch aller menſchlichen Kenntniſſe und Fertigkeiten, verbun— den mit den Erklaͤrungen der aus andern Sprachen entlehnten Ausdruͤcke und weniger bekannten Kunſt— woͤrter. In Verbindung mit mehren Gelehrten herausgegeben und angefangen von J. Frhrn. von Llechtenſtern, fortgeſetzt von Alb. Schiffner. After bis 5ter Band. 8. Subſeriptionspreis, jeder Band 1 Thlr. 8 Gr. { Rehenbuch für äffentliden, Privat— und Selbſtunterricht. Handbuch zur Befoͤrderung eines gruͤndlichen Unter— richts in der gemeinen Arithmetik. Enthaltend eine reichhaltige Sammlung von Uebungsaufgaben, nebſt der vollſtaͤndig ausgefuͤhrten Berechnung und Auf— loͤſung derſelben, für den öffentlichen und Privat— unterricht und fuͤr das Selbſtſtudium bearbeitet von J. Hermsdorf. Zwei Binde. 4. After Band 3 Thlr., 2ter Band 2 Thlr. 22 Gr. Erſter Band enthält: Die Rechnungsarten der Zahlen verbindung. 2ter Band: — der Zahlenver⸗ gleichung. Auch unter folgenden Titeln beſonders: Aufgaben. 1ſtes Baͤndchen: Sammlung von Uebungs— aufgaben uͤber die gemeinen Rechnungsarten der Zah— lenverbindung. 15 Gr. 2tes Bändchen: des— gleichen, uͤber die gemeinen Rechnungsarten der Zah— lenvergleichung. 10 Gr. Auflöfungen. Aftes Baͤndchen: Vollſtaͤndig ausge— fuͤhrte Berechnung und Aufloͤſung der Uebungs— aufgaben uͤber die gemeinen Rechnungsarten der Zahlen verbindung. Zum bequemen Gebraus che fuͤr Lehrer und Solche, welche in Ermangelung eines Lehrers ſich durch Selbſtunterricht zu geuͤbten praktiſchen Arithmetikern bilden wollen. 2 Thlr. 9 Gr. 2tes Baͤndchen: desgleichen der Zahlen— vergleichung. 2 Thlr. 12 Gr. Muſikalien fuͤr Pianoforte und Geſang, welche ſich, bei aͤußerer Eleganz und gefaͤlligem Inhalt durch ungemeine Wohlfeilheit auszeichnen. Durchgaͤngig ſind ſie fuͤr angehende Pianoforteſpieler berechnet, Jede Familie findet darin Gelegenheit, ſich auf ſehr billige Weiſe eine ſehr angenehme Sammlung von ausgewaͤhlten Muſikalien anzuſchaffen. N Amphion, Geſchenk für Freunde des Geſanges und des Pianoforteſpiels. Herausgegeben von J. Dotzauer. Ein muſſkaliſches Taſchenbuch auf das Jahr 1827. In elegantem Einbande. Zter Jahr— gang. 4. 1 Thlr. 6 Gr. Der Iuffige Leiermann. Muſekaliſche Zeitſchrift für fröhliche Pianoforteſpieler, leichte gefaͤllige Muſtkſtuͤcke und launige Geſaͤnge enthaltend, herausgeg. von A. G. Theile. After Jahrgang. iſtes Heft 12 Gr. 2tes, Ztes und Ates Heft, jedes 10 Gr. Es erſcheinen davon alle Jahre vier Hefte. Variationen Über; „Bin der kleine Tam— bour Veit ꝛc.“, von Polenz, — von Zſchaler. Mit Abbildung der fie den Maͤdchen in Uniform. 6 Gr. Muſikaliſches Blumenkörbchen— Eine Sammlung leichter und angenehmer Muſekſtuͤcke, zur Beluſtigung am Pianoforte. Mit gemaltem Blumenkorbe, von W. A. Muller. Gr. 4. Zwei Baͤndchen in vier Abtheilungen, jede Abtheilung 18 Gr. und 20 Gr. duſikaliſcher Fruchtkorb, oder Beluſtigung am Pianoforte. Eine Sammlung leichter und gefaͤlliger Muſikſtuͤcke fuͤr Clavierſpieler, von W. A. Muͤller. Mit Titelvign. Gr. 4. Geh. 1 Thlr. 6 Gr. Musitalifhes Allerlei. : Eine Sammlung leichter und gefälliger Muſikſtuͤcke zur angenehmen Unterhaltung fuͤr froͤhliche Pianoforte ſpieler. 1 Thlr. . Soeben ist bei mir erschienen und in allen Buch- handlungen zu erhalten: Allgemeines deutsches Reimlexikon. Herausgegeben von Peregrinus Syntax. Zwei Binde \ Lexikonformat. 1121 Bogen auf Druckpapier. Sub- scriptionspreis 6 Thlr. &. ısten November 1826. FERNER F. A. Brockhaus. Empfehlungswerthe Jugendſchriften, welche bei Unterzeichnetem erſchienen und in allen Buchhandlungen zu haben ſind: Baur, Sam., Leben, Meinungen und Schickſale berühmter und dentwürdiger Perſonen aus allen Zeitaltern, fuͤr die Jugend bearbeitet. 5 Baͤnde. Mit 10 Kupf. 8. Geh. 9 Thlr. 12 Gr., oder 17 Fl. 6 Kr. Rhein. — — Daſſelbe, auf Druckpapier, ohne Kupf. 7 Thlr., oder 12 Fl. 36 Kr. Rhein. Bleibtreu, Ludw., Darſtellung des Sternhimmels, oder: Anweiſung zur Kenntniß der Geſtirne durch Selbſtunterricht. Mit 3 Abbildungen in Steindruck. 12. Geh. 1 Thlr. 6 Gr., oder 2 Fl. 15 Kr. Rhein. . Charaktere aus dem haͤuslichen Leben, ein Leſebuch für Kinder von reiferm Alter. Von der Verfaſſerin der Samm⸗ lung kleiner Erzählungen für Sophie, Marie und Friedrich, von ihrer Mutter. 8. Geh. 18 Gr., oder 1 Fl. 21 Kr. Rh. Grimm, A. L., Chriſtblumen, eine Weihnachtsgabe für Kin⸗ der. Auch unter dem Fitel: Sammlung kleiner Geſchich⸗ ten für das zartere Alter. 2 Bände. Mit 12 illum. Kupf. 12. Geb. 3 Thlr., oder 5 Fl. 24 Kr. Rhein. — —, Linas Maͤrchenbuch. Eine Weihnachtsgabe. 2 Bande. Mit g Kupf. 8. Auf Velinp. Geh. 2 Thlr., oder 3 Fl. 55 Kr. Rh. Auf e ohne Kupf., 1 Thlr. 8 Gr., er 3 Fl. r. ein. ge 5 Michenbibliothet für Kinder. Aus den Märchen aller Zeiten und Volker aus gewaͤhlt und erzaͤhlt. Auch unter dem Titel: Märchen der Tauſend und Einen Nacht, fuͤr Kinder. 5 Bände. Mit 5 Kupf. g. Auf Velinp. Geh. 7 Thlr. 12 Gr., oder 15 Fl. 30 Kr. Rhein. Jeder Band einzeln 1 Thlr. 12 Gr., oder 3 Fl. 42 Kr. Rhein. : — —, Dieſelbe. 6ter und 7ter Band. Auch unter dem Titel: Märchen der alten Griechen und Römer. iſter und 2ter Bd. M. 2Kpf. g. Auf Velinp. Geh. 5 Thlr., oder 5 Fl. 24 Kr. Rh. — —, Diefe 7 Baͤnde, auf Druckp., ohne Kupfer, 7 Thlr., oder 12 Fl. 36 Kr. Rhein. — , Fabelbibtiothet für die Jugend. Sammlung der auser, leſenſten Fabeln alter und neuer Zeit. 5 Bde. 8. Geh. 2 Thlr., oder 3 Fl. 36 Kr. Rhein. Gutsmuths, J. L. F., Turnbuch für die Söhne des Va: terlandes. Mit 4 Kupf. Gr. g. 1 Thlr. 4 Gr., oder 2 Fl. 6 Kr. Rhein. N — , Katechismus der Turnkunſt, ein Leitfaden für Lehrer und Schüler. g. 12 Gr., oder 54 Kr. Rhein. Hertha. Muͤtterliche Belehrungen für erwachſene Tochter und junge Frauen. Ein Feſtgeſchenk fuͤr Deutſchlands edle Tochter. 2 Bändchen. 8. Geh. 1 Thlr. 18 Gr., oder 3 Fl. 9 Kr. Rhein. Kirchner, A., Chriſtenlehre für reifere Zoͤglinge der evan⸗ geliſchen Kirche, auch Erinnerungsbuch für a — Gr. 8. 16 Gr., oder 1 Fl 21 Kr. Rhein. Vote 115 1 * Be kr enfamen Srbenepab Ein eſchenk für Deutſchlands edle Tochter. 8. Geh. 10 Gr. oder 45 Kr. Rhein. 1 0 lat — Poppe, Dr. J. H. M., Larunda, oder: Der Schutzgeiſt unſerer Lieben in ſo vielfaͤltigen Gefahren des Lebens. Ein Lehr⸗ und Leſebuch für Aeltern und Kinder. Mit Kupf. F. — W Gr., Ai 1 Fl. 21 Kr. Rhein. aſſelbe, a ruckp., ohne Kupf., 14 Gr. 1 Fl. ri a Th p., oh pf., 14 Gr., oder 1 Fl Schiebe, Aug., Kaufmaͤnniſche Briefe, mit der noͤthigen Erklaͤrung und einer franzoͤſiſchen Ueberſetzung der uͤblichſten im Handel vorkommenden Wörter und Wendungen. Gr. 8. Geh. 2 Thlr., oder 5 Fl. 36 Kr. Rhein. Schreiber, Aloys, Die Geburt des Erlöfers. Mit 3 Kpf. 8. Auf Velinp. Geh. 18 Gr., oder 1 Fl. 21 Kr. Rhein. Daſſelbe, auf Druckp., ohne Kupf., 10 Gr., od. 45 Kr. Rh. Frankfurt a. M., im Oct. 1826. . Heinrich Wilmans. Bei Unterzeichnetem iſt ſoeben erſchienen und in allen Buchhandlungen zu haben (in Poſen, am Markte Nr. 9o, in Bromberg, Brüdenftraße Nr. 152 und in Liſſa, am großen Ringe Nr. 263): i gte n Pred uͤber auserleſene Stellen der heiligen Schrift im Jahre 1825 in der Hof- und Domkirche zu Ber— . lin gehalten von Dr. Dan. Amad. Neander, koͤnigt. preuß. wirklichem Ober ⸗ Conſiſtorjalrathe, Probke und des rothen Adlerordens Rltter. Erſter Band. Broſchirt. 1 Thlr. 8 Gr. Ernſt Siegfried Mittler in Berlin. Von Hilperts großem Woͤrterbuche der engli⸗ ſchen und deutſchen Sprache, 4 Bände in gr. Quart, wird der erſte Band im Fruͤhjahr 1827 und die Folge raſch aufeinander erſcheinen. Es gibt eine Ausgabe davon auf fon weiß Druckpapier und eine andere mit breiterm Rande auf Schreibvelin. Von beiden Ausgaben iſt der Proſpectus nebſt Probe in allen Buchhandlungen zu bekommen. Auf die Druck papier⸗Ausgabe kann man nach Belieben praͤnumeriren oder ſubſcribiren; auf die feine Ausgabe aber nur pränumeriren, und zwar mit 21 Fl. 56 Kr. Rhein., oder 12 Thlr. Saͤchſ., für alle 4 Baͤnde. Fuͤr die Ausgabe auf Druckpapier iſt a) der Pränumerationspreis 12 Fl. Rhein., oder 6 Thlr. 16 Gr. Sädjf., in zwei Hälften zahlbar, nämlich 6 Fl. Rh., od. 3 Thlr. g Gr., bei der Beſtellung, und die gleiche Summe nach Erſcheinen des zweiten Bandes; b) der Subſcriptionspreis 4 Fl. 5 Kr. Rhein., oder 2 Thlr. 6 Gr., per Band, bei deſſen Ablieferung zahlbar. Alle dieſe Preiſe gelten jedoch nur fuͤr diejenigen Abonnen⸗ ten, welche von jetzt an bis 1ſten Mai 1527 ſich melden. Fuͤr fpätere Abonnenten tritt eine merkliche Preiserhöhung ein. Karlsruhe, den ıften November 1826. - G. Braun. Von allen Buchhandlungen werden der Proſpectus nebft Probe abgegeben und Beſtellungen angenommen. Soeben iſt fertig geworden und durch alle Buchhandlun⸗ gen und Poſtaͤmter zu beziehen: Allgemeine medicinische Annalen des neunzehn- ten Jahrhunderts. Neue Folgenreihe von ihrer zweiten einviertelhundertjährigen Periode an. In Verbindung mit dazu eingeladenen Gelchr- ten herausgegeben von Dr. Joh. Friedr. Pierer. Jahrgang 1826. September. Gr. 4. Preis des Jahrgangs von 108 Bogen auf gutem Druckpapier 6 Thlr. 16 Gr. Die aͤltern Jahrgaͤnge dieſer Zeitſchrift ſind zu folgenden herabgeſetzten Preiſen zu erhalten: 8 Die Folge von 1298 — 1825. 28 Sahrgänge, nebſt 8 Hef: ten Supplemente. Gr. 4. Ladenpreis 163 Thlr. 8 Gr. Jetzt 45 Thlr. = Die Folge von 1806 — 15. 10 Jahrgänge, nebft 8 Hef: ten Supplemente. Gr. 4. Ladenpreis 62 Thlr. Jetzt 18 Thlr. 16 Gr. i Die Folge von 1811 — 15. 5 Jahrgaͤnge. preis 37 Thlr. 8 Gr. Jetzt 12 Thlr. Die Folge von 1816 — 25. 10 Jahrgaͤnge. preis 66 Thlr. 16 Gr. Jetzt 20 Thlr. Die Folge von 1816 - 20. 5 Jahrgaͤnge. preis 33 Thlr. 8 Gr. Jetzt 12 Thlr. Die Felge von 1821 — 25. 5 Jahrgaͤnge. preis 33 Thlr. 8 Gr. Jetzt 12 Thlr. (Einzeln koſten: Jahrgang 1798—1810 à 4 Thlr. 8 Gr.; die Supplemente zu 1801 — 10 3 Thlr.; Jahrgang 1811 — 12 a 8 Thlr. 16 Gr.; 1813 — 25 a 6 Thlr. 16 Gr.) Leipzig, d. ıgten November 1826. F. A. Brockhaus. Bei Eduard Weber in Bonn iſt ſoeben erſchienen und in allen Buchhandlungen zu haben: Rheiniſches Muſeum fuͤr Jurisprudenz, Philologie, Geſchichte und griechiſche Philoſophie. Herausge— geben von J. C. Haſſe, A. Boeckh, B. G. Niebuhr und C. A. Brandis. Alten Jahr- gangs 1ſtes und 2tes Heft. Gr. 8. Preis des Jahrgangs von 4 Heften, die vierteljährlich erſchei— nen, 4 Thlr. Es beginnt hiermit eine neue Zeitſchrift, uͤber deren Veranlaſſung und Richtung Herr Geh. Staatsrath Niebuhr ſich in der Vorrede erklaͤrt. Wir erlauben uns, darauf uns zu beziehen und die Theilnahme des gelehrten und wiſſen— ſchaftlich gebildeten Publicums für dieſes Unternehmen zu ers bitten. Statt einer weitern Ankuͤndigung ſtehe hier die Anz zeige des Inhalts des ıften und 2ten Hefts. Ueber die Eigenthuͤmlichkeit des Jus gentium nach den Vorſtellungen der Roͤmer, von Hrn. Geh. Juſtizrath und Profeſſor Dirkſen in Koͤnigsberg. — Die Oekonomie des Edicts, von Hrn. Prof. Heffter in Bonn. — Von der Beſtellung der Servituten durch ſimple Vertraͤge und Stipu⸗ lationen, von Hrn. Prof. Haſſe in Bonn. — Ueber die ver⸗ ſchiedenen Arten des Eigenthums und die verſchiedene Ge: ſtaltung der Eigenthumsklagen, von Hrn. Prof. Unter: holzner in Breslau. — Welche Wirkung tritt ein, wenn der Uſufructuar den Uſufructus an einen Extraneus in Jure cedirt? von Hrn. Prof. Puggé in Bonn. Bericht über eis nen für die deutſche Geſchichte und deutſches Recht wichtigen, noch unbenutzten Codex Mstus der hieſigen Univerfitätsbi- bliothek, von Hrn. Prof. Heffter in Bonn. — Agıareidov Aoyos r Amwoodevnv mepl arshsius. Aristidis adver- sus Demosthenem oratio de immunitate. Ex editione Romana emendatiorem edidit G. H. Grauert, Dr. — Gr. 4. Laben⸗ Gr. 4. Laden⸗ Gr. 4. Laden⸗ Gr. 4. Laden⸗ Ueber die Logiſten und Euthynen der Athener, mit einem Vorwort und einem Anhang von Hrn. Prof. Boeckh in Berlin. — Ueber das Zeitalter Lykophron's des Dunkeln, von Hrn. Geh. Staatsr. Niebuhr in Bonn. — Grundlinien der Lehre des Sokrates, von Hrn. Prof. Brandis in Bonn. — Lud. Schopeni Spe- cimen emendationis in Ael. Donati commentarios Te- un ad novam totius operis editionem indicen- am propositum, — Weber;den chremonideiſchen Krie Hrn. Geh. Staatsr. Niebuhr. I RER Bei Unterzeichnetem iſt ſoeben erſchienen und in allen Buchhandlungen zu haben (in Poſen, am Markt Nr. 90, in Bromberg, Bruͤckenſtraße Nr. 152 und in Liſſa, am großen Ringe Nr. 263): Kurze Anleitung, die Interpunctionszeichen richtig anzuwenden. Mit Beruͤckſichtigung mehrer Sprachen und durchge— hends mit paſſenden Beiſpielen erlaͤutert von i K. J. E. Kegel. Zweite verbeſſerte und vermehrte Auflage. 8. Geh. 6 Gr. Ernſt Siegfried Mittler in Berlin. Soeben wurde fertig und an alle Buchhandlungen ver⸗ ſandt: die vom Publicum laͤngſt erwarteten Althing's Keine z hun en Zwei Baͤndchen, in eleg. Umſchlag. 1 Thlr. 12 Gr. Dies Buͤchlein wird nicht nur für Leihbibliotheken, fon dern fuͤr Viele zu eigner Anſchaffung, wegen angenehmer Unterhaltung, erwuͤnſcht ſein. In Ernſt Klein's Comptoir in Leipzig in Com: miſſion zu haben. Allen praktiſchen Landwirthen, die bei der jetzigen bedraͤngten Zeit den hoͤchſtmoͤglichen Ertrag aus ihren Guͤtern ziehen wollen, find folgende anerkannt treff— liche Schriften dringend zu empfehlen: Schubarth, Heinr., Anweiſung zum Anbau der bekann— teſten, in Deutſchland akklimatiſirten Handelsgewäͤchſe, welche ſich vorzuͤglich zum Anbau auf dem Felde im Gros ßen eignen, und zu deren Bereitung als Kaufmannswaare. 8. (34 Bogen.) 1825. 1 Thlr. 12 Gr. — —, Ueber Feldwirthſchaftseinrichtungen nach der Verſchiedenheit der Bodenarten und Localverhaͤltniſſe. Nebſt einem Anhang von der Viehzucht ice. 8. (244 B.) 1824. 1 Thlr. ” — —, Ueber den Kauf kleiner Güter und was dabei zu beachten. Hauptſaͤchlich fuͤr angehende Landwirthe. 8. (10 B.) 1823. 14 Gr. Spitzner, M. J. E., Ausfuͤhrliche theoretiſch-praktiſche Beſchreibung der Korbbienenzucht nach langer eig⸗ ner Erfahrung. Zte verb. Aufl. Herausgeg. vom Prof. Fr. Pohl. Mit drei Kupf. Gr. 8. (22 B.) 1823. 1 Thlr. 8 Gr. Sendſchreiben an alle ſaͤchſ. Landwirthe, die ihre Güter auf's Hoͤchſte zu benutzen wuͤnſchen. Mit Beilage aus Pohl's „Archiv der deutſchen Landwirthſchaft“, 1822, beſonders ab— gedruckt. 8. Geh. 3 Gr. NB. Von biefem Archiv find die Jahrg. 1822 und 1823 compl. in 24 Heften zu 5 Thlr. zu haben. Pohl, Fr., Anleitung zur Bereitung des Obſtweins (aus dem „Archiv d. d. L.“). 8. (3 B.) 1823. Geh. 4 Gr. Dau, J. H. C., Neues Handbuch über den Torf, deſſen Natur, Entſtehung und Wiedererzeugung, Nutzen ꝛc. Gr. 8. (16 B.) 1823. 21 Gr. J. C. Hinrichs'ſche Buchhandlung in Leipzig. Schefer's Novellen. Soeben erſchien bei Leopold Voß in Leipzig: Novellen von Leopold Schefer. Zweiter Band. (Die lebendige Madonna. — Die Erbſuͤnde. — 0 05 di San Sepolero.) 8. Preis 1 Thlr. 6 Gr. \ Soeben ift bei mir erſchienen und in allen Buchhandlun— gen zu erhalten: Dante Alighieri's E AH rie de Italieniſch und deutſch herausgegeben von Karl Ludwig Kannegießer. Gr. 8. 317 Bogen auf dem feinſten franzoͤſiſchen Druckpa⸗ pier. 2 Thlr. 8 Gr. Leipzig, d. ıften November 1826. F. A. Brockhaus. Im Verlage der Hahwſchen Hofbuchhandlung in Ha— nover iſt ſoeben erfchienen: Blumenkranz fuͤr Freundinnen der Natur. In Erzaͤhlungen. Gewunden von Henriette Hanke, geb. Arndt. Erſte Sammlung. 8. 1826. Velinpapier. 1 Thlr. 12 Gr. Es bedarf nur der Anzeige des obigen neueſten Werkes dieſer beliebten und ausgezeichneten Schriftſtellerin, um die Aufmerkſamkeit und das Intereſſe der Leſewelt zu erregen, welche in dieſem aus ſechs verſchiedenen Erzählungen gefloch— tenen Kranze anziehende und mannichfaltige Unterhaltung finden wird. Die Wahrheit und Natuͤrlichkeit der Schilderun⸗ gen, aus der Wirklichkeit genommen, die gelungene Darftel: lung und die reine moraliſche Tendenz der Erzaͤhlungen wer⸗ den dieſen ganz beſonders auch den Beifall der Leſerinnen er: werben, und bei dem eleganten Druck als Weihnachts- und Neujahrsgeſchenk willkommen ſein. ch e. Bei Unterzeichnetem iſt erſchienen und in allen ſoliden Buchhandlungen zu haben (in Poſen, am Markt Nr. go, in Bromberg, Bruͤckenſtraße Nr. 152, und in Liſſa, am großen Ringe Nr. 265): Geſchichte der Revolution Spaniens Portugals, und beſonders des daraus entſtandenen Krieges. Vom koͤnigl. preuß. Oberſten von Schepeler. Erſter Band. Von 1807 bis October 180% Broſchirt. 2 Thlr. 18 Sgr. Was bisher Über die Revolution in Spanien und Por: tugal erſchien, waren entweder nur Bruchſtuͤcke, oder die Ge: ſchichte einzelner Provinzen, es iſt daher von großem Intereſſe, eine vollſtaͤndige Geſchichte von einem Manne zu erhalten, wel⸗ cher vierzehn Jahre in Spanien anweſend, Augenzeuge der großen Begebenheiten war, außerdem aber noch ungedruckte und Flugſchriſten, ungedruckte Manuferipte. und mündliche Mit: theilungen der handelnden P ßen Theil perſoͤntich kannte, benutzte, ſowie ihm von den Er⸗ ben des verſtorbenen Don Iſidoro Antillion wichtige Docs mente mitgetheilt wurden, welche dieſer ausgezeichnete Mann erſonen, von denen er einen gro— zu einem Werke über die ſpaniſche Revolution geſammelt hatte. In mehren kritiſchen Blättern iſt der Werth dieſes erſten Bandes bereits anerkannt worden, alle, namentlich die „Leipzi— ger Literaturzeit,“, der „Geſellſchafter“ und das „Mitternachts⸗ blatt“ ſtimmen darin uͤberein, daß etwas Gediegeneres uͤber dieſe merkwuͤrdige Revolution, weder in Deutſchland noch in Frankreich, ja ſelbſt nicht in Spanien oder England erſchienen iſt, und wuͤnſchen, der Herr Verfaſſer moͤge den zweiten Band recht bald erſcheinen laſſen. Ernſt Siegfried Mittler in Berliu. Anzeige, betreffend das Werk: Deutſches Land und deutſches Volk, von J. C. F. Gutsmuths und D. J. A. Jacobi Den zahlreichen Beſitzern dieſes mit ebenſo ausgezeichne⸗ tem als gerechtem Beifalle aufgenommenen Werks wird die Nachricht willkommen ſein, daß vor Kurzem der vierte Band, enthaltend: Jacob's „Deutſches Volk“, ater Theil, erſchienen iſt, welchem der fünfte Band (des „Deutſchen Volks“ Zter Theil) zu Oſtern kommenden Jahrs vachfolgen wird. } \ Beſtellungen auf das ganze Werk von ſieben Bänden, naͤmlich: Gutsmuths's Deutſches Land, vier Theile, mit Ku— pfern und Karten, i für ben neuen Pränumerationspreis von Zehn Thlrn. Saͤchſ., oder 18 Fl. Rhein., ſowie auf die letzten beiden Gutsmuths'ſchen Baͤnde (den 6ten und zten Band des ganzen Werks für die Beſitzer det erſten fünf Bände) zum Subſeriptionspreiſe von Drei Thlrn. Saͤchſ., oder 5 Fl. 24 Kr. Rhein,, nehmen alle ſolide Buchhandlungen an. Leipzig, im October 1826. Joh. Friedrich Leich. In der Schleſinger'ſchen Buch- und Muſikhandlung in Berlin iſt ſoeben erſchienen: Geſchichte der Iſraeliten feit der Zeit der Malkkabaͤer bis auf unſere Tage, nach den Quellen bearbeitet, von : J. M. Joſt. Gr. 8. 1 Thlr. 20 Gr. Alle 7 Theile zuſam⸗ men 12 Thlr. 16 Gr. ; Der Ste und letzte Band erſcheint Anfangs des kuͤnftigen Jahrs. zter Theil. Soeben iſt bei mir erſchienen und in allen Buchhandlun⸗ gen zu erhalten: Er und Sie. Ein Märchen neuerer Zeit * 7 von Alexander Bronikowski. 8. 201 Bogen auf feinem Druckpapür. 1 Thlr. 16 Gr. Leipzig, d. 1ſten November 1826. F. A. Brockhaus. Jacobls Deutſches Volk, dret Theile, mit Kupfern, Lite rariſcher fager 181 .v Anze u den in der Buchhandlung von F. A. Brockhaus in Leipzig erſcheinenden Zeitſchriften.) Diefer Literariſche Anzeiger wird den Blättern für literariſche Unterhaltung, der Iſicz und den Kritiſchen Annalen der r 5 : edicin beigelegt oder beigeheftet, und betragen die Inſertionsgebuͤhren 15 die Zeile 2 Gr. Steffens's Novellen. An alle Buchhandlungen iſt verſandt: Die Familien Walſeth und Leith. Ein Cyklus von Novellen von Henrich Steffens. 2ter Band. 8. 1827. 2 Tolk. : Wenn der erſte Band dieſer trefflichen Novellen fchon eine ſo guͤnſtige Aufnahme bei gebildeten Leſern gefunden hat, fo wird der zweite Band das Intereſſe daran in noch höherm Grade ſteigern, und den Wunſch erregen, den dritten Band bald nachfolgen zu ſehen, welcher, faſt noch inhaltreicher als der erſte und zweite Band, der wahren Kunſtkritik genuͤgen und den Be— weis fuͤhren wird, daß dieſer Novellencyklus, als ein orga— niſches Ganzes, zu den bedeutendſten Erſcheinungen dichteri— ſcher Erzeugniſſe neuerer Zeit zu rechnen iſt. Joſeph Max und Comp. in Breslau. Soeben iſt bei mir erſchienen und in allen Buchhandlun— gen zu erhalten: So lg en s nachgelaſſene Schriften und Brief wech ſel. Herausgegeben von Ludwig Tieck n und Friedrich von Raumer. Zwei Baͤnde. Gr. 8. Zuſammen 1004 Bogen auf Druckpapier. Leipzig, d. ıflen November 1826. F. A. Brockhaus. Als ein intereſſantes und hoͤchſt nuͤtzliches Weihnachts— oder Neujahrsgeſchenk empfiehlt die J. G. Calve'ſche Bud: handlung in Prag: J. G. Sommer's Gemälde der phyſiſchen Welt, oder unterhaltende Darſtellung der Himmels- und Erdkunde. Nach den beſten Quellen und mit beſtaͤndiger RMuͤck— ſicht auf die neueſten Entdeckungen bearbeitet. Sechster Band. Auch unter dem beſondern Titel: Gemaͤlde der organiſchen Welt. Mit einer Kupfertafel. Gr. 8. 1826. Preis 2 Thlr. Mit dieſem ſoeben erſchienenen ſechsten Bande iſt das ganze Werk geſchloſſen. Er enthaͤlt eine allgemeine Ueberſicht der geſammten erganiſchen Welt, fo vollſtaͤndig, als es der 6 Thlr. — —— — — — Plan des Ganzen und der fuͤr dieſe beſondere Abtheilung be— ſtimmte Raum nur immer erlaubte, uͤbrigens durchaus nach den neueſten Werken der vorzuͤglichſten Naturforſcher und mit Benutzung der Ausbeute, weiche die neuern Reiſebeſchreibungen geliefert haben, bearbeitet. Wie wichtig ein Werk wie dieſes Gemaͤlde der phyſiſchen Welt nicht nur fur den Land- und Staatswirth, den Kuͤnſtler und Gewerbsmann, den Arzt, den Krie— ger, den Schiffer ꝛc., ſondern auch jeden Gebildeten überhaupt, der aus der Kenntniß der Natur geiſtigen Ge— nuß ſchoͤpfen will, ſein muͤſſe, bedarf keines Beweiſes. Der Herr Verfaſſer trägt die vornehmſten Lehren der Himmels: und Erdkunde, nach dem neueſten Zuſtande der Wiſſen— ſchaften, nicht nur aͤußerſt vollftändig, ſondern auch fo klar und populair vor, daß ſie von jedem gebildeten Menſchen, ohne ſtreng wiſſenſchaftliche Vorkenntniſſe, verſtanden werden koͤnnen. Daß dieſes keine leere und ungegruͤndete Verſicherung ſei, beweiſen nicht nur die zahlreichen Abnehmer des Werkes, Perſonen jedes Standes und Geſchlechts, ſondern auch zahl— reiche bereits in fruͤhern Ankündigungen zur Genüge angeführte Recenſionen der geachtetſten kritiſchen und Unterhaltungsblätter, weiche faͤmmtlich darin uͤbereinſtimmen, daß ſeit Kant's phy⸗ ſiſcher Geographie Kein ähnliches vollſtaͤndiges und populaires Werk über dieſen Gegenſtand erſchienen ſei, als Hrn. Some mer's Gemälde der phyſiſchen Welt. Da das Werk jetzt vollendet iſt, der bisherige durch die großen Koſten der Auflage noͤthig gewordene Preis der ein— zelnen Baͤnde aber fuͤr unbemittelte Kaͤufer, namentlich fuͤr fo:he, die ſich das Ganze nun auf Einmal anzuſchaffen wuͤn⸗ ſchen, etwas abſchreckend fein möchte, fo hat die Verlagshand— lung die Preiſe auf folgende Art betraͤchtlich herabgeſetzt: I. Band (unter dem beſondern Titel: Das Weltgebäude, 293 Bogen ſtark, mit 11 Kupfertafeln): bisher 2 Thlr. 20 Gr., jetzt 2 Thlr. II. Band (unter dem beſondern Titel: Phyſikaliſche Beſchreibung der feſten Oberflaͤche des Erd» koͤrpers, 35 Bogen, mit 14 Kupfertafeln): bisher 5 Thlr. 6 Gr., jetzt 2 Thlr. 5 III. Band (unter dem befondern Titel: Phyſikaliſche Beſchreibung der fluͤſſigen Oberflache des Erdförpers, 34 Bogen, mit 9 Kupfertafeln): bisher 5 Thlr., jetzt 2 Thlr. Nur die drei letzten Bande konnen, da der Preis ohnehin unbetraͤchtlich iſt, nicht weiter herabgeſetzt werden, und koſten alſo, wie bisher: IV. Band (unter dem beſondern Titel: Phyſikaliſche Beſchreibung des Dunſtkreiſes der Erdkugel, 26 Bogen, mit 4 Kupferlafeln und 2 Steindruͤcken): 1 Thlr. 16 Gr. V. Band (unter dem beſondern Titel: Geſchichte der Erdoberflache, 28 Bogen, mit 6 Kupferrafeln): 1 Thlr. 16 Gr., und VI. Band (unter dem beſondern Titel: Gemaͤlde der organiſchen Welt, 56 Bogen, mit einer Kupfertafel): 2 Thlr. Wer alle ſechs Baͤnde auf einmal nimmt, erhaͤlt ſie in engliſchem Pappeband, welcher für das Ganze 12 Gr. beträgt, ſtatt für 14 Tür. 22 Gr, für Acht Thaler. Bei J. G. Heubner in Wien iſt ſoeben erſchienen: Oeſtreichiſche militatriſche Zeitſchrift. Jabrgang 1826. LILtes Heft. Inhalt: I. Die Belagerungen der Feſtungen Badaſoz, Ciudad⸗ Rodrigo und San-Sebaſtian in Spanien, in den Jahren 1811 — 13 durch die Verbündeten. II. Die Schlacht bei Warna am loten November 1444, nebſt einer Skizze der Tuͤrkenkriege von 1437 — 44. III. Literatur 1) Ueber das Werk: „Storia delle campagne e degli assedi degl’ Ita- liani in Ispania dal 1808 al 1813, von C. Vaccani, Zter Band. 2) „Handbuch für die praktiſchen Arbeiten im Felde, zum Gebrauche für Officiere aller Waffen“, Berlin, Laue. Iv. Neueſte Militairveraͤnderungen. Sauber gebundene Jugendſchriften und N zu angenehmen Geſchenken für die Jugend, welche bei Goͤdſche in Meißen erſchienen und in allen Buchhandlungen zu ha— ben ſind: Schottiſcher Robinſon, oder des Schottlaͤnders Jakob Flinton's Abenteuer zu Waſſer und zu Lande durch alle Welttheile. Ein Buch fuͤr die Jugend zur Unterhaltung ſowol als zur Belehrung in der Laͤnder- und Voͤlkerkunde. Von H. Oswald. Zwei Theile. Mit 20 illuminir— ten und ſchwarzen Kupfern. 8. 2 Thlr. 10 Gr. Die lernbegierige Jugend wird in dieſem Werke ebenſo viel Belehrung als Unterhaltung finden, und durch dieſe Lec⸗ ture ihre Erd- und Menſchenkunde auf die wuͤnſchenswerthe⸗ ſte Weiſe bereichern, da kein bedeutendes Land der Erde dar⸗ innen unbeachtet geblieben und reichlicher Stoff zu ernſten Gedanken über des Lebens Erſcheinungen und Schickſale dar⸗ geboten iſt. Bildungsſchule, oder erſte Nahrung fuͤr Verſtand und Herz der Ju— gend, von H. Oswald. Mit illumin. Kupfern. 8. 21 Gr. Muͤtter und Erzieher werden hier ein Mittel haben, nicht blos die Luſt zum Lernen in den Kindern immer reger zu machen, ſondern auch die ſinnliche Anſchauung, den Geiſt und das Herz auszubilden. Zaubereien des Lebens, Erzählungen für die gebildete und wißbegierige Jugend, Von J. G. Ziehnert. Mit 8 illuminirten und ſchwarzen Kupfern. 12. 18 Gr. Des Menſchen edelſte Kräfte, fein heiligſtes Streben er: ſcheint hier Tünglingen und Jungfrauen in dem freundlichſten und ſinnvollſten Zauberlichte, deſſen Stralen durch bie ro: mantiſchen Gebilde, wie Frühlingsſonnen durch Bluͤtenhaine leuchten und des een Willen unwillkuͤrlich zur Weisheit und zur Tugend fuhr Anſtands- und Sittenbuch, oder die Fami— lie Ellfeld. Eine Erzaͤhlung fuͤr die Jugend, zur Bildung des Geiſtes und Herzens und zur Beförderung eines wohlanſtaͤndigen und geſitteten Betragens, von J. C. Grote. Mit 6 illuminirten Kupfern. Gr. 12. 1 Thlr. 12 Gr. Mit ſchwarzen Kupfern 1 Thlr. 4 Gr. Ein ſehr belehrendes und anziehendes Familiengemaͤlde, das beſonders zur Beförderung des Anſtandes bei empfäͤng⸗ lichen jungen Gemuͤthern nicht fruchtlos bleiben wird. Bildungsbuch in 37 unterhaltenden und lehrrei— chen Erzaͤhlungen fuͤr Knaben und Maͤdchen. Her— ausgegeben von H. Oswald. zZte verbeſſerte und vermehrte Aufl. Mit zehn gemalten Kupfert. 12. 18 Gr. ar Kleine Bilderwelt. Zur Augenweide und Ver— ſtandesuͤbung fuͤr die fruͤhe Jugend erlaͤutert von Trautſchold. Mit 160 gemalten Abbildungen. 1 Thlr. Maͤdchenſpiegel. Eine Bildungs- und Unterhal— tungsſchrift fuͤr die weibliche Jugend von 12 bis 15 Jahren, von Wilhelmine Willmar. Mit 6 illuminirten und ſchwarzen Kupfern. 8. 1 Thlr. Der kleine Zeichner und Maler, beſtehend in 49 ſchwarzen und illuminirten Vorlegeblaͤttern mit Blumen, Fruͤchten, Thieren, Menſchen und Land— ſchaften, zum Nachzeichnen und Illuminiren. Ein Geſchenk fuͤr die Jugend zur angenehmen und nuͤtz— lichen Unterhaltung. 12. 18 Gr. — Soeben iſt bei mir erſchienen und in allen Buchhandlun— gen zu erhalten: 1 us den Memoiren des Venetianers Jakob Caſano va de oder ſein Leben, wie er es zu Dur in Böhmen niederſchrieb. Nach dem Originalmanuſcripte bearbeitet. Neunter Band. g. 5324 Bogen auf feinem berliner Druckpapier. Geh. 2 Thlr. 12 Gr. Die erſten acht Baͤnde res 20 Thlr. 16 Gr.; der zehnte Band erſcheint zur Oſtermeſſe 1827. Leipzig, d. ıflen November 1826. F. A. Brockhaus. Seingalt, Im Verlage der Buchhandlung von K. F. Amelang in Berlin (Bruͤderſtraße Nr. 11) verließ ſoeben die Preſſe und wurde an alle Buchhandlungen des In- und Auslandes verſandt: Le nen e e, oder Sammlung der ſchoͤnſten und erhabenſten Stel— len aus den Werken der vorzuͤglichſten Schriftſteller Deutſchlands, zur Bildung und Erhaltung edler ; Gefuͤhle. Ein Handbuch auf alle Tage des Jahres fuͤr Gebildete. Herausgegeben von J. D. E. Preuß. Dritter Theil. Octav. Engliſch Drudvelin. Mit alles goriſchem Titelkupfer, gezeichnet von 8. Wolf, geflohen von Meno Haas. Sauber geheftet. 1 Thlr. (Preis ſaͤmmtlicher 3 Theile 3 Thlr.) Wenn wiederholte Auflagen eines Buchs fuͤr den Werth deſſelben buͤrgen, fo muß man dies in der volleften Bedeutung von der Alemannia gelten laſſen. Nachdem vom ıften Theile in kurzen Zeitraͤumen bereits drei Auflagen erſchienen, wurde ebenſo bald auch vom 2ten Theile eine neue Auflage noͤthig. Durch die jo ausgezeichnet guͤnſtige Aufnahme dieſes Buchs fand ſich der Herr Herausgeber bewogen, den beiden erſten Theilen auch noch einen dritten folgen zu laſſen, und gewiß, er iſt in jeder Hinſicht ſeinen Vorgaͤngern an die Seite zu ſtellen. Das Gediegenſte aus den Werken deutſcher Litera— tur, in Poeſie wie in Proſa, findet man hier mit ebenſo ſin— niger Auswahl aneinander gereiht, ſodaß kein gebildeter Leſer dieſe Geiſt und Herz anſprechende Sammlung auserleſener Schriftſtellen unbefriedigt aus der Hand legen wird. Dem innern Gehalte aller drei Theile der Alemannia entſpricht zugleich ein ſehr geſchmackvolles Aeußere, wodurch ſich dieſes Buch ganz beſonders auch zu einer freundlichen Geburts- oder Weihnachtsgabe eignet. Folgende bei Schaub in Elberfeld erſchienene Werke eignen ſich beſonders zu Weihnachtsgeſchenken: Erweckungen zur Andacht in den heiligen Tagen der Einſegnung und der erſten Abendmahlsfeier. Von J. P. Hundeiker. Gebunden 1 Thlr. 12 Gr., oder 2 Fl. 42 Kr. Rhein. Moͤchten recht viele Aeltern und Erzieher ihren Kindern dieſes religidſe Buch in die Haͤnde geben. Der Kaufmann wie er ſein ſoll und kann; oder vaͤ— terlicher Rath an meinen Sohn, welcher ſich der Handlung widmet. Von D. Wilken. Geb. 12 Gr., oder 54 Kr. Rhein. Sehr zweckmaͤßig für Juͤnglinge, welche dem Kaufmanns: ſtande angehoͤren wollen. 1 Bilder der Liebe. Ein Geſchenk fuͤr ſchoͤne Seelen, von A. Gebauer. Zweite Auflage. Mit Kupf. Geb. 8 Gr., oder 36 Kr. Rhein. Die fromme Liebe fuͤr Zartfuͤhlende ſpricht ſich in dieſem Buͤchlein aus, welches ſich durch innern Gehalt, geſchmackvol— les Aeußere und Wohlfeilheit empfiehlt. In der 3. G. Cal ve'ſchen Buchhandlung in Prag iſt ſoeben er: ſchienen und in allen ſoliden Buchhandlungen Deutſchlands a zu haben: ach en bd u ch zur Verbreitung geographiſcher Kenntniſſe. Eine Ueberſicht des Neueſten und Wiſſenswuͤrdigſten im Gebiete der geſammten Laͤnder- und Voͤlkerkunde. Zugleich als fortlaufende Ergaͤnzung zu Zimmermann's Ta⸗ ſchenbuch der Reiſen. Herausgegeben von J. G. Sommer, Verfaſſer des Gemaͤldes der phyſiſchen Welt. Fuͤnfter Jahrgang. Mit ſechs Kupfertafeln. Gr. 12. 1827. Sauber gebunden mit Schuber 2 Thlr. Saͤchſ. Die vorigen Jahrgaͤnge dieſes ebenſo gemeinnüglichen als unterhaltenden Taſchenbuchs ſind in den geachtetſten kritiſchen Blaͤttern des In- und Auslandes, namentlich in den Lite— teraturzeitungen von Leipzig und Halle, in Beck's „Allge⸗ meinem Repertorium“, in dem parifer „Bulletin universel“, in den weimariſchen „Neuen allgemeinen geographiſchen Ephe— meriden“ u. a. ungemein guͤnſtig beurtheilt worden und in London iſt fuͤr die Jahre 1825 und 1826 eine Nachahmung bieſes Taſchenbuchs erſchienen, welches nicht nur von mehren Aufſaͤtzen, ſondern auch von den allgemeinen Uebe r ſi ch⸗ ten ꝛc. des zweiten und dritten Jahrgangs vollſtaͤndige Ueber⸗ ſetzungen liefert. Wie reichhaltig auch der vorliegende Sahrz gang ſei, beweiſt das nachſtehende a ö ee e gemeine Ueberſicht der neuefter Reiſe i ſchen Entdeckungen. I. Peking. II. Een II. We IV. Ungarns vornehmſte Heilquellen. V. Thaddäus Hanke (eine kurze Biographie des berühmten boͤhmiſchen Naturfor—⸗ ſchers, welcher 1817 zu Cochabamba in Südamerika ſtarb) VI. Sie Goldgruben bei Bereſow in Rußland. VII. Die große Gewehrfabrik zu Iſch in Rußland. VIII. Weddel's Reiſe nach dem Suͤdpol. IX. Anderſon's Reiſe nach der Oſtkuͤſte von Sumatra. X. Die baleariſchen Inſeln. XI. Ueber die Bhills, eine Voͤlkerſchaft des noͤrdlichen Hindoſtans. . Ah ge e n, I. Anſicht von Lima, der Hauptſtadt Perus, mit d Rimacbruͤcke (aus Caldcleugh's Reife). II. Eine Perlanerin in Reitkleidung (aus Mathiſon's Reiſe). III. Anſicht von Valparaiſo, dem Haupthafen Chiles (aus Caldcleugh's Reiſe). IV. Thaͤddaͤus Haͤnke's Bruſtbild (nach “einer im k. boͤhm Muſeum befindlichen Originalzeichnung)j. V. Die Gewehr⸗ 1 5 2 . Erdmann's „Beitraͤgen zur enntniß von Rußland“). J. Karte von Neu-Suͤd-Shet⸗ land (aus Weddel's Reife). et Bei Eduard i i i und in allen Wie 10 ee De 1 Ueber das Anſehen der heil. Schrift und ihr Verhaͤlt— niß zur Glaubensregel in der proteſtantiſchen und in der alten Kirche. Drei theologiſche Sendſchrei— ben an Hrn. Prof. Dr. Delbrück in Beziehung auf deſſen Streitſchrift, „Phil. Melanchthon, der Glaubenslehrer“, von Dr. K. H. Sack, 1 5 C J. Nitzſch und Dr. Fr. Luͤcke. Nebſt einer brieflichen Zugabe des Hrn. Dr. Schlekerma— cher uͤber die ihn betreffenden Stellen der Streit— ſchrift. Gr. 8. Geheftet. Preis 1 Thlr. ‚Bei I. G. Heubner in Wien ist soeben er- schienen: Zeitschrift für Physik und Mathematik, Herausgegeben von A. Baumgartner und A. v. Ettingshausen ordentl. Professoren an der k. k. Universität zu Wien i Zweiter Band, erstes Heft, Mit einer Rupfertafel. Inhalt: ı) Physikalische Abtheil I. Die circulare Polarisation des „Lichts, nach DE nel’s Arbeiten dargestellt von A. «Baumgartner. II. Ueber eine eigne Art der doppelten Brechung, welche das Licht im Analcim erleidet, von D. Brewster. III. Ueber das Haarhygrometer, von Prinsep. IV. Ueber die Ablenkung der Magnetnadel durch Maschi Weener 1725 Colladon, V. Heber dis vd zündung des Schiesspulvers durch Electricität und ih- ren Durchgang durch Wasser, von Strugeon. VI. Re- sultate der in den Jahren 1824 und 1825 zu Leith an- gestellten meteorologischen Beobachtungen. VII. Re- 4 ‘ sultate mehrer am 17ten Juli 1826 angestellten 24stün- digen ee Beobachtungen, von A. Paum- gartner. VIII. Neue verbesserte pliysikalische Instru- mente. IX. Fortschritte der Physik in der neuern Zeit, Optik. 2) Mathematische Abtheilung. I. Gesetze des Gleichgewichts, auf eine neue Art entwickelt, vom Professor Norrenberg. Fortsetzung. II. Neue Ansicht des unendlich Kleinen und Anwendung derse'ben auf die Theorie der Berührung der Linien und Flächen von Cau- chy. III. Kurze und strenge Entwickelung der Tay- lor'schen Formel. Jeder Band, aus vier Heften bestehend, welche nicht getrennt werden, kostet 3 Thlr., oder 5 Fl. 24 Kr. Rh. Soeben iſt bei mir erſchienen und in allen Buchhandlun— gen zu erhalten: Die Rechte der Nachbarn nach Grundfägen des deutſchen Privatrechts. & Ein Verſuch von Dr. Eduard Proſch. 8. 5 Bogen auf Druckpapier. 8 Gr. Leipzig, d. ıflen November 1826. F. A. Brockhaus. 1 Hitzig's Zeitſchrift für die Criminalrechtspflege, welche in meinem Verlage herauskommt und bis jetzt aus 4 Bänden beſteht, die durch alle Buchhandlungen für 8 Thlr. zu beziehen find, wird nicht allein im kuͤnftigen Jahre regel: maͤßig fortgeſetzt, ſodaß alle zwei Monate ein Heft don 12 — 18 Bogen erſcheint, fondern es iſt auch, da dies Jour— nal von Leſern, welche blos Unterhaltung ſuchen, ebenſo eif— rig geleſen wird als von Criminaliſten vom Fach, die Ein— richtung getroffen worden, daß der Jahrgang 1827 und die künftigen Jahrgaͤnge ſelbſtaͤndig zu ha⸗ ben ſein werden, und, daß man alſo, wenn man auch erſt jetzt eintritt, dennoch ein vollſtaͤndiges Werk erhält. Je— der Jahrgang von ſechs Doppelheften, drei ſtarken Baͤnden, koſtet 6 Thlr. Ich erſuche die Eigenthuͤmer von Journal⸗ cirkeln, ihre Beſtellungen baldigſt zu machen, damit ich mid) bei der Auflage darnach einrichten kann. Das erſte Heft für 1827 erſcheint im Januar. Berlin, im November 1826. Ferd. Duͤmmler. Von Reichard's Atlas antiquus if ſoeben das 13te Blatt erſchienen: Dacia orient., Sarmatia, Caucasus, Scythia int. Imaum. 1 Thlr., oder 1 Fl. 48 Kr. Rh. Auch Persia nähert ſich der Vollendung; Arabia iſt in Arbeit. Die fruͤhern Blätter find: 1) Aegyptus, 12 Gr.; 2) Palaestina, 16 Gr.; 3) Hellas, 16 Gr.; 4) Pelo- ponnesus, 16 Gr.; 5) Asia minor, ı Thlr. 8 Gr.; 6) Thracia, 16 Gr.; 7) Hispania, 16 Gr.; 8) Bri- tannia, 12 Gr.; 9) Gallia, 16 Gr.; 10) Italia su- perior, Rhaetia, Noricum, 1 Thlr.; 11) Italia inferior, I Thlr.; 12) Germania magna, 1 Thlr. Dazu der Thesaurus topographicus, 3 Thlr. Das Ganze, ſoweit es bis jetzt erſchienen, koſtet demnach 13 Thlr. 8 Gr., oder 24 Fl. Rhein. Jedes Wort der Empfehlung iſt bei dieſem claſſiſchen Werke überfluͤſſig; die gelehrte Welt hat darüber entſchieden — es hat eine Reform in der alten Geographie hervorgebracht. Die vortrefflichen Karten Reichard's über die neue S in meinem Verlage ſind folgende: Weltkarte in Mercator's Projection, 4 Blätter, 6 Thlr. z oͤſtliche und weſtliche Halbkugel, 2 Blätter, 3 Thlr.; Deutſchland, + Blätter, 6 Thlr.; Deutſchland, 1 Blatt, 1 Thlr. 12 Gr.; Amerika, 2 Blätter, 3 Thlr.; Turkei, 1 Thlr. 12 Gr.; Afien, 1 Thlr. 12 Gr.; Europa, 1 Thlr. 12 Gr. Nürnberg, im November 1826. Friedrich Campe. Soeben iſt bei uns erſchienen und in Leipzig im Ma⸗ gazin für Induſtrie und Literatur, ſowie durch alle andere Buchhandlungen zu bekommen: Grundlinien der fuͤr Schulen, von W. G. E. Richter. 4 Bogen ing. Geh. 3 Gr., oder 154 Kr. Rhein., od. 5! Sgr. Der Herr Verfaſſer uͤbergibt hier praktiſchen Schulmän⸗ nern ein Buͤchelchen, als das Reſultat langjähriger Prüfungen und Forſchungen, zu welchen ihm 16 Schulamtsjahre Gelegen⸗ heit genug an die Hand gaben. Er hofft, daß es als ein Leitfaden betrachtet werden duͤrfte, der den mit ſo vielen Schwierigkeiten verknüpften Unterricht in der Rechtſchreibekunſt Lehrenden und Lernenden erleichtern koͤnne. Den Herren Schul⸗ lehrern, oder bei groͤßern Beſtellungen, die ſich direct an uns ſelbſt wenden, wird gern ein bedeutender Rabatt zugeſtanden. Hoͤfer'ſche Buchdruckerei in Zwickau. Im Verlage von Graß, Barth und Comp. in Bres⸗ lau iſt ſoeben erſchienen und durch alle Buchhandlungen zu beziehen: Neuere Geſchichten der Deutſchen, von der Infor— mation bis zur Bundesacte. Erſter Band. Vom Anfange des Kirchenſtreits bis zum nuͤrnberger Res ligtonsfrieden. Von K. A. Menzel, koͤnigl. preuß. Conſiſtorial- und Schulrathe zu Breslau. Gr. 8. 2 Thlr. J . Rechtſchreibekunſt Ueber Krankheiten, als Mittel der Verhuͤtung und Heilung von Krankheiten. Von Dr. K. L. Kloſe, außerord. Prof. der Arzneiwiſſenſchaft, correſp. Mitgliede der med.-chir. Societaͤt zu Berlin. 1826. Gr. 8. 1 Thlr. 12 Gr. Folgende Bücher find von jetzt an durch alle Buchhand— lungen fuͤr beiſtehende herabgeſetzte Preiſe zu haben: Herder, J. G., Zerſtreute Blaͤtter. 6 Thle. Sonſt 8 Thlr., jetzt 2 Thlr. Deffen, Gott. Sonſt 1 Thlr. 8 Gr., jetzt 12 Gr. Gotha, im October 1826. Ettinger'ſche Buchhandlung. Durch alle Buchhandlungen und Poftämter iſt zu be ziehen: Blätter für literariſche Unterhaltung Redigirt unter Verantwortlichkeit der Verlagshandlung. Jahrgang 1826. Monat November, oder Nr. 101—125. Gr. 4. Auf gutem weißen Druckpapier. Preis des halben Jahrgangs von 8 5 Thlr. ig, d. 18ten November 1820. 14557 £ F. A. Brockhaus. w Literariſcher Anzeiger. Zu den in der Buchhandlung von F. A. Brockhaus in Leipzig erſcheinenden Zeitſchriften.) N XII. 1826. Dieſer Literariſche Anzeiger wird den Blättern für literariſche Unterhaltung, der Iſis und den Kritiſchen Annalen der Medic in beigelegt oder beigeheftet, und betragen die Inſertionsgebuͤhren für die Zeile 2 Gr. l Urania für 1827. Dresdner Er 5 5 Bei mir iſt fertig geworden und in allen V ngen N een een eee zu erhalten: erg 0 inn Buchen ute 5 ae egeben 2 42 on 5 u rg en ig Fr. Kind und Karl Konſtantin Kraukling; Taſchen buch nebſt } Tl auf { dramaturgiſchen Blättern das Jahr 1827. von 3,3% 25 Ludwig Tieck. Mit Walter Scott's Bildniß, geft: von Schwerdge— — 2 De einem 52 zu „Der Paria“, von Michael | Dresden, im Verlage der Wagner'ſchen Buchhandlung. e ez. von Kolbe, von Ros 8 2 x n Charakterbülder, gez. von = i A 5 1 en ln Anter dieſem Titel beginnt mit dem erſten Januar 1827 ler, Zumpe, Lips, Stöber. eine Zeitſchrift, deren wuͤrdige Richtung ſich den geehrten Le⸗ — ſern aus der Wahl der Beitraͤge und der Mitarbeiter bald 16. XX und 524 Seiten. ergeben wird. 8 SR F 3 Nicht nur Erzählungen, Novellen und Dichtungen ver— Ausgabe auf feinem engliſchen Druckpapier mit goldenem | ſchiedener Art werden in anmuthiger Abwechfelung ihren In: Schnitte 2 Thlr. 6 Gr., oder 4 Fl. 3 Kr. Rhein. halt bilden, ſondern auch den mannigfaltigſten wiſſenſchaftli— Ausgabe auf dem feinſten Velinpapier in 8., mit den beſten [chen Mittheilungen, Berichtigungen, Eroͤrkerungen und Abe Kupferahdruͤcken und goldenem Schnitte 3 Thlr. 12 Gr., handlungen von nicht zu weitem Umfange und in gedrängter, oder 6 Fl. 18 Kr. Rhein. 1 8 den gebildeten Laien leicht anſprechender Form, Nachrichten Walter Scott's Bildniß in erleſenen Abdruͤcken in gr. 4. von literarifhen und artiſtiſchen Erſcheinungen des In- und 16 Gr., oder 1 Fl. 12 Kr. Rhein. Auslandes und kritiſchen Beleuchtungen derſelben fol Raum Inhalt: gegeben und auf dieſe Weiſe der Ernſt der Wiſſenſchaft und 5 Ya er e Kunft mit erhebender und erheiternder Unterhaltung moͤglichſt I. Der Dreizehnte. Novelle von Wilhelm Muͤller. verbunden werden. Nur Politik bleibt von dem Plane dieſes II. Jahn der Buͤßende. Von Wilhelm Blumenhagen. | Blatts völlig ausgeſchloſſen, ſowie auch kirchliche Polemik III. Sechs Sonette an Friedrich Graf von Kalckreuth. Bon ſorgfaͤltig vermieden werden wird. g S 5 15 f 9 Eine ſehr weit verbreitete literariſche Bekanntſchaft und . die guͤti haltvoller Beiträge von vielen der beruͤhmteſten : < ütige gehaltvoller Beiträge von viele e fötziſe sda Novelle von L. Kruſe. und geachtetſten Schriftſteller gibt uns die ungemein erfreu— V. Muſcheln von der Inſel Rügen. 1825. Von Wilhelm liche Ausſicht auf eine reichhaltige und gediegene Ausſtattung Muller. unſers Blattes; der redliche Wille und die gemeinnuͤtzige Ab⸗ VI. Der Collaborator Liborius. Novelle von Willibald ſicht der Redaction mögen die Wuͤrdigkeit ihres Unternehmens Alexis. verbuͤrgen, das achtende Zutrauen und die Ermunterung der VII. Hans Hemling. Romanzen von Guſtav Schwab. verehrten Leſer ihr wohlwollend entgegenkommen! 1 Die arme Margareth. Erzählung von Johanna Fr. Kind. Karl Konftantin Kraukling. o penhauer. 2 5 ! 5 N Dramaturgiſche Blätter. Von den frühern Jahrgaͤngen der „Urania“ ſind die fuͤr Unter dieſem Titel werde ich jene kritiſchen Auffäse und 1815 ,,1817 24 und 1826 noch zu erhalten, und es werden | Bemerkungen über das Theater und Schaufpiele und Schau— dieſe zehn Jahrgänge zuſammengenommen in den ges ſpieler in gegenwärtigem Blatte fortſetzen, die vor einiger wohnlichen Ausgaben für 10 Thlr., oder 18 Fl. Rhein., und | Zeit in zwei Bändchen mit meinem Namen erſchienen find. in der Ausgabe auf feinem Velinpapier mit den beſten Ku- Die hieſige Bühne wird die Veranlaſſung fein, jene dort pferabdrücken zu 15 Thlr., oder 27 Fl. Rh., erlaſſen. Ein⸗ verſprochenen Abhandlungen auszuführen, und andere, die zelne Jahrgänge koſten, ebenfalls im herabgeſetzten Preife, | ſich mehr oder minder auf das dresdner Theater beziehen 1 Thlr. 8 Gr., oder 2 Fl. 24 Kr. Rhein., und 2 Thlr., oder werden, hinzuzufügen. Von Neujahr erſcheinen in jedem 3 Fl. 36 Kr. Rh. Die Bildniſſe von Calderon, Shakſpeare, Monate wenigſtens zwei Blätter. Ich brauche mich über Ernſt Schulze, Gothe, Tieck, Böttiger, Canova, Jean Paul meine Abſicht dieſer kritiſchen Auffäge nicht umſtändlicher aus⸗ koſten in erlefenen Abdrucken in gr. 4. jedes 16 Gr., oder zuſprechen, da Denjenigen, die ſich dafür intereſſiren, meine 1 Fl. 12 Ke. Rhein. d Art und Weiſe nicht unbekannt iſt. 5 Leipzig, d. 15ten November 1826. ic, F. A. Brockhaus. Von der „Dresdner Morgenzeitung“ werden woͤchentlich vier und von den „Dramaturgiſchen Blaͤttern“ monatlich zwei Nummern erſcheinen, für deren wuͤrdige äußere Ausſtat⸗ tung die Verlagshandlung Sorge tragen wird. Von Zeit zu Zeit werden die etwa noͤthigen Kupfer- und Muſikbeilagen zugegeben werden. Alle Buchhandlungen und Poſtaͤmter Deutſchlands und der Schweiz nehmen hierauf Praͤnumera⸗ tion mit 8 Thlrn. für den ganzen Jahrgang an. Inhalt der erſten Nummern der „Dresdner Morgen: zeitung“, welche als Probeblaͤtter in allen Buchhandlungen un⸗ entgeltlich zu haben ſind: Erzählung: Die Verſchwundene. Eine Begebenheit aus der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts, von Fried⸗ rich Kind. : Auffäse verſchiedener Art, Briefe und Dich⸗ tungen, von J. J. Baggeſen, K. von Fal⸗ kenſtein, Heinrich von Kleiſt, Johannes von Muͤller, Jean Paul Fr. Richter, Fr. von Schiller (noch ungedruckt), L. Tieck, C. A. Tiedge, Aug. Heinr. von Weihrauch u. And. Saͤmmtliche für die Redaction der „Morgenzeitung“ be: ſtimmte Einfendungen bittet man mit folgender Adreſſe zu verſehen: An Herrn K. C. Kraukling, abzugeben in der Wagner'ſchen Buchhandlung zu Dresden, unerbetene Mittheilungen werden nicht anders als frankirt oder durch Buchhaͤndlergelegenheit erwartet. Wagner'ſche Buchhandlung ö in Dresden. Bei Friedrich Fleiſcher in Leipzig iſt erſchienen; Des jungen Feldjaͤgers Kriegskamerad. Gefangen und ſtrandend immer getroſt und thaͤtig. Eingefuͤhrt von Goͤthe. Auch als drittes Bändchen des jungen Feldjägers in franz. und engl. Dienſten. Sauber geheftet. Preis 1 Thlr. Alle 3 Baͤndchen 3 Thlr. Den Beſitzern des Feldjaͤgers brauche ich wol blos zu verſichern, daß dieſer Kriegskamerad nicht weniger als ſein Freund ſie intereſſiren wird, und daß unſer großer Dichter ihm wie jenem eine reichliche Mitgabe geſteuert hat. Nach Neujahr naͤchſten Jahrs wird ſich auch noch ein Landsmann des Feldjägers einfinden, deſſen Abenteuer zwar in derſelben Gegend, aber von ganz anderer Art ſind und hoͤchſt anziehend erzaͤhlt werden. Bei Joh. Fr. Gleditfh in Leipzig iſt erſchienen und an die Herren Subſcribenten verſandt worden: Joh. Huͤbner's Zeitungs- und Converſations— lexikon. Ziſte Auflage. Vermehrt und verbeſſert herausgegeben von F. A. Ruͤder. Zter Theil, MN, und drittes Heft Bildniſſe, enthaltend: von Berſtett, Blumenbach, Canning, Großherzog von Weimar, Großfuͤrſt Conſtantin, Eichhorn, G. F. Eichhorn, von Feuerbach, Koͤnig von Daͤnemark, Herzog von Sachſen-Hildburghauſen, Hirt, Hugo, Großherzog von Toskana, von Luͤtzow, von Nag— ler, Oehlenſchlaͤger, Rauch, J. P. F. Richter, v. Savigny, v. Schaͤzler, Tiedge, Koͤnig der Nieder— lande, Kronprinz der Niederlande, v. Zach. Da dieſe 3 Theile, 123 Bogen, das Ganze nicht um: faffen konnten, und noch ein vierter Theil, welcher die Buch: | ftaben S—3 und einige Nachtraͤge und Zuſätze enthalten wird (oirca 50 Bogen Text und das gte Heft Bildniffe), erſcheint, fo iſt es bei dem ohnehin billigen Pränumerationg: preis nicht moglich, das Ganze für 6 Thlr. 8 Gr. zu geben, und die Verlagshandlung erſucht die reſp. Hrn. Abnehmer für dieſen gten Theil beſonders 1 Thlr. 16 Gr. bei Empfan des Zten Theils zu entrichten. Dadurch iſt jedoch der Präͤ⸗ numerationspreis von 8 Thlr. für 180 Bogen Text und 150 Bildniſſe immer noch einer der aller billigſten. Nach Erſchei⸗ nung des vierten Theils tritt unfehlbar der Ladenpreis mit 13 Thlr. 12 Gr. ein; bis dahin koſten 5 Exemplare zuſam⸗ men beſtellt 32 Thlr. Literariſche Anzeige, zunaͤchſt für Chemiker, Aerzte und Pharmaceuten. Dei A. Ruͤcker in Berlin erſchien: Schubarth, Dr. E. L., Lehrbuch der theoretiſchen Chemie. Zte durchaus umgearbeltete und verbeſſerte Ausgabe. Gr. 8. 3 Thlr. 16 Gr. Dieſes Werk iſt mit fo ausgezeichnetem Beifall aufgenom: men worden, daß es uͤberfluͤſſig iſt, zu feiner Empfehlung jetzt noch ein Mehres hinzuzufügen, als daß der Hr. Verf, auch bei dieſer Ausgabe — die dritte in einem Zeitraume von noch nicht 5 Jahren — ſorgfaͤltig bemuͤht geweſen iſt, daſſelbe nach dem gegenwärtigen Standpunkte der Wiſſenſchaft zu bear: beiten. Eine Vergleichung dieſer Ausgabe mit den fruͤhern wird bekunden, welche weſentliche Verbeſſerungen ſolche ent⸗ haͤlt, und welche Fortſchritte die Wiſſenſchaft in dieſem Zeitz raume gemacht hat. Als beſonders intereſſant und lehrreich dürfte hier der Abſchnitt Über die Pflanzenakaloide zu bezeich⸗ nen fein, da in demſelben mehre neue, fowol für den Chemi— ker und Pharmaceuten als auch fuͤr den Arzt, wichtige That— ſachen mitgetheilt werden. Außerdem ſind die ſtoͤchiometriſchen Zeichen und Formeln von Berzelius nach den neueſten Beſtim— mungen, ſowie die chemiſchen Formeln der wichtigſten Erze und Foſſilien den paſſenden Stellen zugefuͤgt worden. Ein vollftändiges Regiſter vermehrt uͤbrigens ungemein die Brauchbarkeit dieſes Werkes. Zweite Anzeige von Goͤthe's ſaͤmmtlichen Werken, vollſtaͤndige Ausgabe letzter Hand. Da unfere erſte Anzeige der vollſtaͤndigen Ausgabe von Göthe's ſaͤmmtlichen Werken, ob zwar vom 4. März datirt, aus den dringendſten Urſachen erſt im Monat Juli vertheilt werden konnte, und dem zufolge in mehren entfernten Orten kaum vor dem Schluß des Praͤnumerationstermins — Michae— lismeſſe 1826 — eintraf, ſo wurde von vielen Seiten der Wunſch geäußert, derſelbe möchte verlängert, und dadurch den zahlrei— chen Freunden und Verehrern des Verfaſſers die erfoderliche Zeit gelaſſen werden, zu unterzeichnen und Subſcriptionen zu ſammeln. Wir verlaͤngern daher mit ausdruͤcklicher Einwilligung des Verfaſſers den Praͤnumerationstermin bis Oſtern 1827. Diejenigen alſo, welche bis zur Oſtermeſſe 1827 unter: zeichnen, erhalten die Taſchenausgabe auf ſchoͤnem weißen Druck⸗ papier, mit neuen Typen, nach dem mit der erſten Anzeige ausgegebenen Muſterblatte, in 40 Baͤnden, die Lieferung von 5 Baͤnden zu 1 Thlr. 12 Gr. Saͤchſ., ober 2 Fl. 42 Kr. Rh., je bei der Unterzeichnung und ſofort bei Empfang der 7 eriten Lieferungen zu bezahlen; die letzte Lieferung wird unentgeltlich abgegeben. Dieſelbe Ausgabe auf Velinpapier X 2 Thlr. 6 Gr., oder 4 Fl. 3 Kr. Rhein. fuͤr jede Lieferung: — in 5 Terminen zu 6 Thlr., oder 10 Fl. 48 Kr. Rhein., der erſte bei der Unterzeichnung, der zweite bei Ablieferung der dritten und der dritte bei Ablieferung der fuͤnften Lieferung zu bezahlen. Die Octavausgabe in 40 Baͤnden. 9 1 U I. auf Velinpap, zu 6 Thlr. 8 Gr, Saͤchſ., oder 11 Fl. 24 Kr. Rhein., für jede Lieferung von 5 Bänden, II. auf Schweizerpap. zu 5 Thlr. Saͤchſ., od. 9 Fl. Rh. III. auf weiß Druckpap. zu 4 Thlr. Saͤchſ., oder 7 Fl. 12 Kr. Rhein. f . Von J. ſd bei der Unterzeichnung 12 Thlr. 16 Gr. Saͤchſ., oder 22 Fl. 48 Kr. Rhein.; | von II. 10 Thlr., oder 18 Fl. Rhein., und fofort bei Empfang der 6 erſten Lieferungen jedesmal der Preis einer Lieferung zu bezahlen, wogegen dann die 7te und 8te unent> geltlich abgegeben werden. 0 Von III. gelten dieſelben Zahlungsbedingungen, welche bei der Taſchenausgabe auf Druckpap. feſtgeſetzt find. — Wer ſogleich bei der Unterzeichnung den ganzen Betrag entrichten will, hat für die Taſchenausgabe auf weiß Druckpap. ſtatt 12 Thlr., oder 21 Fl. 36 Kr. Rhein., nur 10 Thlr. 12 Gr., od. 18 Fl. 34 Kr. Rhein., und in demſelben Verhaͤltniß den Preis der andern Ausgaben zu zahlen. Wer bei uns auf 9 Exemplare unterzeichnet, erhält das 10te unentgeltlich. Der Druck der Taſchenausgabe hat bereits begonnen, und die erſte Lieferung derſelben, welche im Aten Bande ein bisher ungedrucktes Gedicht von groͤßerm Umfange: e lite un a, claſſiſch-romantiſche Phantasmagorie, Zwiſchenſpiel zu Fauſt, ö enthalten wird, erſcheint unfehlbar zur Oſtermeſſe 1827. Die Octavausgabe wird ſo ſchleunig als moͤglich folgen. Stuttgart, Anfang November 1526. 5 J. G. Cotta'ſche Buchhandlung. Zur neuen Ausgabe von Goͤthe's ſaͤmmtlichen Werken erſcheint bei Friedrich Fleiſcher in Leipzig eine Kupferſammlung in 40 Blaͤttern: in 8 Lieferungen jede zu 5 Blaͤttern. Preis jeder Lieferung zur Octavausgabe 12 Gr., oder fuͤr das Ganze auf ein— mal bezahlt 3 Thlr. 12 Gr. zur Taſchenausgabe Io Gr., desgleichen 3 = Die erſte Lieferung erfolgt zu Oſtern 1827. In ſaͤmmt— chen Buchhandlungen Deutſchlands und der Nachbarſtaaten kann darauf unterzeichnet und eine ausfuͤhrliche Anzeige ab— verlangt werden. Der Betrag wird erſt nach Empfang je⸗ der Lieferung bezahlt, wenn man nicht vorzieht, bei der er— ſten Lieferung auf's Ganze zu bezahlen und dadurch eines Vortheils theilhaftig zu werden. Wer bei dem Verleger ſelbſt auf fünf Ex. unterzeichnet, erhält ein ötes frei. Es wird Alles aufgeboten werden, die Kupfer des Gegenſtandes würdig zu liefern, wozu, wenn vorläufig nur Männer wie Retzſch— Naͤke, Schnorr, Hempel u. A. m. als Zeichner genannt wer⸗ den, man wol gerechte Erwartungen hegen wird. In der Schlefing er'ſchen Buch- und Muſikhandlung in Berlin iſt erſchienen und in allen Buch- und Muſikhand— lungen des In- und Auslandes zu haben: Die Kunf des Geſanges, theoretiſch-praktiſch von A. B. Marx. 47 Bogen in 4. Geheftet mit umſchlag. 4 Thlr. Ein in der muſikaliſchen Welt anerkannter Schriftſteller und competenter Kritiker aͤußert ſich uͤber dieſes Werk folgen— dermaßen: - 8 „Das bezeichnete Werk behandelt einen für die Tonkunſt hoͤchſt wichtigen Gegenſtand; der Hr. Verfaſſer hat die Sache von vorn aufgenommen, ſie mit Geiſt und Eigenthuͤmlichkeit, umfaſſend und folgerecht, wie auch klar durchgeführt, ſonach Etwas gegeben, das wirklich noch nicht vorhan- den war, das fogar den Gegenſtand ſelbſt neu erfcheinen ok Nicht blos Demjenigen, welcher fingen lernen, ſondern auch Dem, welcher Geſang und die verſchledenen Gat⸗ kungen der Geſangcompoſitionen beurtheilen lernen will, iſt dieſes Werk ganz beſonders zu empfehlen, indem der Verf., nachdem er die Stimmbildung und Vor⸗ tragslehre ausfuhrlich behandelt hat, eine genaue Kritik der verſchiedenen Mufifgattungen, als Kirchen mufik (ka⸗ tholiſche, proteſtantiſche, evangeliſche), Theatermufik (it2: lieniſche, franzoͤſiſche und deutſche), Conzertmuſik ꝛc. ꝛc. und ber ausgezeichneten Componiſten gibt. < Bei mir ist erschienen und in allen Buchhandlun- gen zu erhalten: Handbuch der deutschen Literatur seit derMitte des achtzehnten Jahrhunderts bis auf die neueste Zeit, Systematisch bearbeitet und mit den nöthigen Registern versehen von Johann Samuel Ersch, Neue mit: verschiedenen Mitarbeitern besorgte { Ausgabe. Vier Bände 1022 — 26. Gr. g. Auf Druckpapier 12 Tlilr., auf fei- nem französischen Schreibpapier 16 Thlr., auf dem- selben Pap. in gr. 4. 24 Thlr. Erschienen ist davon bis jetzt: der erste Band (Philologie,Philosophie, Pädagogik; Theo- logie), die erste Abtheilung des zweiten Bandes (Ju- risprudenz, Politik, Kameralwissenschaf- ten), die erste Abtheilung des dritten Bandes (Medi- z in) und der vierte Band (Geschichte und Mülfs- wissenschaften); die zweite Abtheilung des zwei- ten Bandes (Schöne Künste, vermischteSchrif- ten) und die zweite Abtheilung des dritten Bandes (Natur wissenschaften, Gewerbsk unde, Ma- thematik, Kriegswissenscha ften) befinden sich unter der Presse und erscheinen zur Ostermesse 1827. Jede Abtheilung ist unter besonderm Titel auch ein- zeln zu erhalten, Leipzig, d. ısten November 1826. F. A. Brockhaus. Literariſche und artiſtiſche Neuigkeiten. Bei uns ſind folgende intereſſante Werke erſchienen und in allen Buchhandlungen zu haben: eigen 80 en Sei Chriſtus. Treu nach den heiligen Buͤchern und Ueberlieferungen. i i von Gubitz. 1 Thlr. 4 Er. 5 5 Pe Sammlung von Verzierungen, in Abgüffen für die Buch⸗ druckerpreſſe zu haben, von F. W. Gubig. Drittes Heft. Nr. 867 — 1272. 1 Thlr. 18 Gr. (Alle drei Hefte, welche die 4 vorraͤthigen Vignetten enthallen, 4 Thlr. 12 Gr... Mathematiſch-conſtructionelle Entdeckungen von Bernhar Wanſchaff. Mit 12 Kupfern. 2 Thlr. 12 Gr. aan Die Kunft, ernſte und ſcherzhafte Gedichte durch den Wuͤrfel zu verfertigen, von Dr. Baͤrmann. 8 Gr. Papiere aus meiner bunten Mappe. Erzählungen, Schau⸗ ſpiel und Gedichte von Dr. Bärmann. 1 Thlr. 16 Gr. Die Aufruͤhrer. Ein Roman aus den Zeiten des Bauern— krieges, von Fr. Rother. 1 Thlr. 4 Gr. „Aus dem Leben eines Taugenichts“ und. „Das Marmorbild “, ö Zwei Novellen, nehft Liedern und Romanzen, von Joſeph Freiherrn v. Eichendorff. 1 Thlr. 16 Gr. Geſtaͤndniſſe eines Rappen, mit Anmerkungen feines Kutſchers. 16 Gr. iR: Tagebuch einer Reiſe durch Griechenland und Albanien. Von einem Offizier in engliſchen Dienſten. 1 Thlr. 16 Gr. Jahrbuch deutſcher Buͤhnenſpiele; herausgegeben von Karl v. Holtei. Fuͤr 1825, 1826 und 1827. A 1 Thlr. 16 Gr. Die deutſche Saͤngerin in Paris (Henriette Sontag). Schwank in einem Aufzuge von Karl v. Holtei. g Gr. Berlin. i Dereinsbuhhandlung. Bei Eduard Weber in Bonn iſt ſoeben erſchienen und in allen Buchhandlungen zu haben: Rheiniſches Muſeum für Jurisprudenz, Philologie, Geſchichte und griechiſche Philoſophie. Herausge— geben von J. C. Haſſe, A. Boeckh, B. G. Niebuhr und C. A. Brandis. Aften Jahr— gangs Altes und tes Heft. Gr. 8. Preis des Jahrgangs von 4 Heften, die vierteljährlich erſchel— nen, 4 Thlr. Es beginnt hiermit eine neue Zeitſchrift, uͤber deren Veranlaſſung und Richtung Herr Geh. Staatsrath Niebuhr ſich in der Vorrede erklaͤrt. Wir erlauben uns, darauf uns zu beziehen und die Theilnahme des gelehrten und wiſſen— ſchaftlich gebildeten Publicums für dieſes Unternehmen zu er⸗ bitten. Statt einer weitern Anfündigung ſtehe hier die An: zeige des Inhalts des ıflen und 2ten Hefts. Ueber die Eigenthuͤmlichkeit des Jus gentium nach den Vorſtellungen der Roͤmer, von Hrn. Geh. Juſtizrath und Profeſſor Dirkſen in Königsberg. — Die Oekonomie des Edicts, von Hrn. Prof. Heffter in Bonn. — Von der Beſtellung der Servituten durch ſemple Verträge und Stipu— lationen, von Hrn. Prof. Haſſe in Bonn. — Ueber die ver: ſchiedenen Arten des Eigenthums und die verſchiedene Ge: ſtaltung der Eigenthumsklagen, von Hrn. Prof. Unter: holzner in Breslau. — Welche Wirkung tritt ein, wenn der Ufufructuar den Uſufrutus an einen Extraneus in Jure cedirt? von Hrn. Prof. Puggé in Bonn. — Bericht uͤber ei⸗ nen fuͤr die deutſche Geſchichte und deutſches Recht wichtigen, noch unbenutzten Codex Mstus der hieſigen Univerſitaͤtsbi⸗ bliothek, von Hrn. Prof. Heffter in Bonn. — Agtorsidov Aoyos mwoos «Imuoolvmv megi α,Ei ue. Aristidis adver- sus Demosthenem oratio de immunitate. Ex editione Romana emendatiorem edidit G. H. Grauert, Dr. — Ueber die Logiſten und Euthynen der Athener, mit einem Vorwort und einem Anhang von Hrn. Prof. Boeckh in Berlin. — Ueber das Zeitalter Lykophron's des Dunkeln, von Hrn. Geh. Staatsr. Niebuhr in Bonn. — Grundlinien der Lehre des Sokrates, von Hrn. Prof. Brandis in Boyn. — Lud. Schopeni Spe- cimen emendationis in Ael. Donati commentarios Te- rentianos ad novam totius operis editionem indicen- dam propositum, — Ueber den chremonideiſchen Krieg, von Hrn. Geh. Staatsr. Niebuhr. Herabgeſetzter Preis. Von der ruͤhmlichſt bekannten Ueber ſetzung der von Kempe n'ſchen „Bucher von der Nachfolge Chriſti“, durch Dr. Philipp Göbel, find in allen guten Buchhandlungen Exemplare auf weißem Papier, in elegantem Druck, zu dem berabgefegten Preiſe von 16 Gr., oder 20 Sgr., zu haben. Leipzig, im October 1826. Friedrich Fleiſcher. 1 3 Um dem Wunſche vieler Ges ichtsfreunde zu begegnen; haben wir uns ent Heer. le an een 5 tl en 5 Kicine eech a Baͤnde, wel— che bisher 37 Thlr. koſtete, auf 18 Thlr. Saͤchſ., oder 32 Fl. 21 Kr. Rhein n. auf unbeſtimmte Zeit herabzuſetzen. — Wir zweifeln nicht, daß Viele bieſe Gelegenheit ergrei fen werden, ſich dieſes Werk jetzt anzuſchaffen, welches ſich durch Klarheit, bündige und unparteiiſche Darſtellung aus⸗ zeichnet, und ſowol Lehrern und Lernenden, als auch Jedem, den, Geſchichte intereſſirt, als lehrreiche und unterhaltende Lecture zu empfehlen iſt. Bei einzelnen Bänden bleibt der alte Preis. \ Gotha, im October 1926. 8 Ettinger'ſche Buchhandlung.“ Bei ſchienen: | Frank, Dr. O, Vjäsai Ueber Philosophie, My- thologie, Literatur und Sprache der Hindu. Erster Band, erstes Heft. Gr. 4. Der Band von vier Stücken, aus circa 32 Bogen beste- hend, 4 Thlr. 12 Gr. ö ret Die folgenden Hefte dieſer intereſſanten Zeitſchrift werden bald erſcheinen. Der Inhalt dieſes Hefts iſt: I. Ueber den wiſſenſchaftlichen Gehalt der Sanscritliteratur. II. Equus mundi mundus animans Sanscrit, nebſt latein. Ueber- ſetzung. F Andraͤ, J. Val., Theophilus, nebſt deſſen Ermah— nungen an die Diener der evangeliſchen Kirche. Ueberſetzt von C. Th. Pabſt. 8. 10 Gr. Schoenherr, C. J., Curculionidum dispositio methodica, cum generum characteribus, de- scriptionibus, atque observationibus variis. Smaj. 2 Thlr. l Friedrich Fleiſcher in Leipzig find neu er: Zur Vermeidung von Colliſtonen. Von der zten Auflage von Jameſon's „System of mi- neralogy“, 3 vols., gr. 8., welche der berühmte Verf. jetzt bearbeitet (die erfte Auflage erſchien 1808, die zweite 1816, die dritte 1820), werde ich eine deutſche Bearbeitung lie— fern, und damit den Mineralogen Deutſchlands ein vollſtaͤn⸗ biges Handbuch der Mineralogie, nach dem neueſten und voll— kommenſten Stande dieſer Wiſſenſchaft, in die Haͤnde geben. Unterzeichneter macht dies vorläufig zur Vermeidung von Colliſionen, und um das mineralogiſche Publicum auf dies claſſiſche, im Originale aber ſehr theure Werk aufmerkſam zu machen, bekannt. Blankenburg am Harz, em November 1826. Dr. Karl Hartmann, herzogl. braunſchw. Bergbeamter, mehrer Akade⸗ mien und gelehtter Geſellſchaften Mitglied. Bei A. Rücker in Berlin erfdien: Ideler, Dr. Ludw., Handbuch der mathematiſchen und techniſchen Chronologie. Zweiter Band. Gr. 8. 3 Thlr. 16 Gr. Mit dieſem Bande iſt dies claſſiſche Werk geſchloſſen. Beide Bände koſten 6 Thlr. 16 Gr. — Druck und Papier find ausgezeichnet ſchoͤn. Literariſcher Anzeiger. (Zu den in der Buchhandlung von F. A. Brockhaus in Leipzig erſcheinenden Zeitſchriften.) Nr. XLII. 1826. i wird d ät ür literariſche Unterhaltung, der Iſis und den Kritiſchen Annalen der Dieſer Literariſche eee beigelegt oder beheheſter, und betragen die Inſertionsgebuͤhden für die Zeile 2 Gr. Soeben iſt fertig geworden und an alle Buchhandlungen verſandt: Herr me s, - oder ; Kritiſches Jahrbuch der Literatur. Siebenundzwanzigſter Band. 3 weites Heft. Redigirt unter Verantwortlichkeit der Verlagshandlung von Dr. Karl Ernſt Schmid, herzogl. ſaͤchſ. Geheimenrathe, der Rechte ordentlichem oͤffentli⸗ chem Lehrer, der Juriſtenfacultaͤt und des Schoͤppenſtuhls Ordi⸗ narius, und Rathe des Geſammt⸗Oberappellationsgerichts zu ; Jena. Gr. 8. Geh. 12 Bogen auf feinem franzoͤſiſchen Druckpap. Preis des Bandes von zwei Heften 2 Thlr. 12 Gr. Inhalt dieſes Heftes. VII. ueber Deutſchlands Nothſtand, Getreidepreiſe, Prohibitivſyſteme mangel u. ſ. w. Zweiter Artikel. VIII. Verhandlungen der badiſchen Landſtaͤnde im Jahr 1825. IX. Denkmaͤler der deutſchen Baukunſt, dargeſtellt von Georg Moller. X. Neueſte Entdeckungen der Phyſik. niedrige Geld⸗ Um vielen Wuͤnſchen zu genuͤgen und die Circulation des Hermes in den Leſegeſellſchaften ꝛc. zu erleichtern, habe ich mich entſchloſſen, in der fruͤhern Erſcheinung einige Aen— derungen eintreten zu laſſen. Demnach wird der Hermes nicht mehr vierteljaͤhrlich, ſondern in zwangloſen Heften erſcheinen, deren zwei, mit fortlaufender Numerirung der darin enthaltenen Aufſaͤtze und fortlaufender Seitenzahl, einen fuͤr ſich beſtehenden Band bilden. Jedes Heft wird 12 — 13 Bogen enthalten und in blauem Umſchlag broſchirt ausgegeben; Titel und Inhalt zu einem Bande folgen mit dem zweiten Hefte. Der Preis eines Bandes iſt auf 2 Thlr. 12 Gr. feftge: ſetzt worden und wird jedesmal bei Ablieferung des erſten Heftes berechnet. Obſchon der Hermes von nun an nicht mehr an eine beſtimmte Zeit der Erſcheinung gebunden iſt, ſo kann man doch annehmen, daß jaͤhrlich vier Bände oder acht Hefte ers ſcheinen, die ſich von ſechs zu ſechs Wochen folgen ſollen. Ein Repertorium uͤber den Inhalt des Hermes wird jedes— mal zu vier Baͤnden gegeben und beſonders verkauft. Das erſte Heft des achtundzwanzigſten Bandes erſcheint im Januar 1827. N Die aͤltern Jahrgaͤnge des Hermes ſind zu folgenden berabgeſetzten Preiſen zu erhalten: Jahrgang 1819 — 24 (Nr. I — XXIV), mit alpha⸗ gaͤnge. (1819 redigirt von Prof. Wilh. Traug. Krug, 1820 — 23 redigirt von F. A. Brockhaus, 1824 redigirt von Dr. Karl Ernſt Schmid.) Gr. 8. Geheftet. La— denpreis 60 Thaler 4 Gr. Jetzt fuͤr fuͤnfundzwanzig Thaler. (Einzeln koſten: 1819, 9 Thlr.; 1820, 8 Thlr. 16 Gr.; 182123 à 10 Thlr. 16 Gr.; 1824, 10 Thlr. 12 Gr.; ein einzelnes Heft von 1819 und 1820, 2 Thlr., von 1821 — 24, 2 Thlr. 12 Gr.; das Repertorium zu 1819, 1 Thlr., zu 1820 — 23 à 16 Gr., 1824, 12 Gr.) Leipzig, d. 2often November 1826. F. A. Brockhaus. Im Verlage der J. G. Co tta'ſchen Buchhandlung in Stuttgart und Tübingen werden vom kſten Januar zu 1827 an erſcheinen: 8 Jahrbuͤcher fuͤr wiſſenſchaftliche Kritik, herausgegeben von der Societaͤt für wiſſenſchaftliche Kritik zu Ber— lin. Preis 12 Thlr. Preuß., oder 21 Fl. Rhein. Dieſe neue Literaturzeitung findet ihre Rechtfertigung in einem oft ſchon gefuͤhlten und ausgeſprochenem Be— duͤrfniß, ſowie in der „veränderten Stellung, die fie zu aͤhnlichen Unternehmungen annimmt. Das Inſtitut ſoll zwar, wie die ſchon vorhandenen, die geſammte Literatur umfaſſen, aber nicht in dem Sinne, daß dieſe in aͤußerer VBollftändig- keit auch angezeigt und beurtheilt werden, ſondern vielmehr in dem ganz andern, daß wenn auch die Societaͤt den Ueber— blick über die geſammte Literatur jederzeit hat, fie dennoch nur diejenigen Schriften beurtheilt, die in irgend einer Rich— tung bedeutend ſind, und eine Stelle in der Geſchichte der Wiſſenſchaft einnehmen. Daß ſie hierbei mit Bewußtſein verfahren, und auf keine Weiſe der Willkuͤr und dem Zufall irgend etwas vergoͤnnt hat, wird die Rechenſchaft darthun, die fie alljaͤhrlich von ihrem Verfahren, ihren Statuten ger maͤß, abzulegen hat. Um einerſeits der vollſtaͤndigen Ueberſicht, andererſeits ei— ner unparteiifchen Auswahl Genäge zu leiſten, hat ſich die Geſellſchaft Behufs des ſchnellern Geſchaͤftsganges in drei Claſſen, die philoſophiſche, naturwiſſenſchaftliche und hiſto— riſch⸗philologiſche, getheilt. Zur philoſophiſchen Claſſe werden auch Theologie, Ju— risprudenz und Staatswiſſenſchaft, zur naturwiſſenſchaftlichen Mathematik und Medizin, zur hiſtoriſch-philologiſchen die Kunſtwiſſenſchaft gehoͤren. Damit Willkuͤr und Nebenruͤckſicht ausgeſchloſſen bleibe, wird jede Anzeige vor der Zulaſſung zum Druck die Geneh— migung der betreffenden Claſſe erhalten und mit dem Namen des Verfaſſers verſehen ſein muͤſſen. So wird auch der Ton durchaus nicht anders als gehal— ten und der Wuͤrde der Wiſſenſchaft angemeſſen ſein. In— dem das Beſtreben des Inſtituts lediglich auf Foͤrderung der— ſelben gerichtet iſt, bleibt die jetzt vielfach vorherrſchende ne— gative Richtung von ſelbſt ausgeſchloſſen, und die Anzeigen werden mehr den Charakter felbftändiger Abhandlungen er- betiſchen Repertorien zu jedem Jahrgange. Sechs Jahr- halten. Viele der bedeutendſten Gelehrten Deutſchlands, die fowol in Beziehung auf bie bisherige Richtung des Recenſi⸗ rens als auch auf den neuen einzuſchlagenden Weg dieſelben Anſichten theilen, haben ſich der Societät angeſchloſſen und werden fie mit ihren Beiträgen unterftügen, Ebenſo duͤrfte eine neue eben unter bedeutenden Auſpicien aufbluͤhende An⸗ ſtalt in der Folge auch mit ihren Kraͤften die Societaͤt ver⸗ aͤrken. N 5 Wir enthalten uns, irgend etwas zur Empfehlung die⸗ ſes kritiſchen Blattes beizufügen, das beſtimmt iſt, einem laͤngſt gefühlten literariſchen Beduͤrfniß abzuhelfen, und das durch die Bemühungen der verehrten Geſellſchaft dieſen Zweck gewiß erreichen wird. Von unſerer Seite wird Alles aufgeboten werden, um den Wünſchen des Publicums durch gefaͤlliges Aeußere, forg: faͤltigen Druck und puͤnktliche Spedition zu entſprechen. Zehn Bogen oder zwanzig Nummern in groß Quart mit lat. Lettern werden jeden Monat erſcheinen und mit einem Umſchlag verſehen, ſowie dem Jahrgang von 12 Heften ein Regiſter beigefügt werden. j } Wer die Jahrbücher durch den Buchhandel beziehen will, erhält fie alle acht Tage nach Leipzig geliefert; — wer ſie aber Blattweiſe gleich nach der Erſcheinung zu erhalten wuͤnſcht, beliebe ſich an das nächftgelegene Poſtamt zu wen: den, das von dem löbl. Oberpoſtamt Augsburg die Exem⸗ plare beziehen kann. Ankündigung eines neuen Journals. Vom erſten Januar 1827 an erſcheint in der unter⸗ zeichneten Buchhandlung ein Journal unter dem Titel: Berliner Con ver ſati ons Blatt für Poeſie, Literatur und Kritik. Redigirt von Dr. Fr. Foͤrſter und W. Haͤring (Willibald Alexis). Die Tendenz dieſes Blattes iſt durch eine gediegene und gewiſſenhafte Kritik ebenſo ſehr zur Bildung des Geſchmacks, als durch freie poetiſche Arbeiten zu einer angenehmen Unter: haltung beizutragen. Ueber den Inhalt nur ſo viel: daß poetiſche Erzeugniſſe jeder Form, namentlich Novellen und Erzählungen, den unterhaltenden Theil des Blattes bilden werden. Die Kritik wird in die aller kritiſchen und der fonft in's Le⸗ en tretenden Erſcheinungen der Kunſt im wei⸗ bteſten Sinne zerfallen. Von dieſem Journale erſcheinen woͤchentlich 5 Blätter, außerdem literariſch-muſikaliſch- artiftifche Anzeigen. ; Der Preis des ganzen Jahrgangs iſt 9 Thlr., halbjaͤhr⸗ lich 5 Thlr. Der Proſpectus wird in allen Buchhandlungen des In: und Auslandes gratis ausgegeben. Schleſingerſche Buch- und Muſikhandlung in Berlin. Soeben iſt bei mir erſchienen und in allen Buchhandlun⸗ gen zu erhalten: Bibliothek claſſiſcher Romane und Novel; len des Auslandes. Elfter bis vierzehnter Band. Geſchichte Tom Jones, eines Findlings. Von Hen— ry Fielding. Neu uͤberſetzt durch Wilhelm von Lüdemann. Mit einer Einleitung. 12. 574 Bogen auf Druckpapier. Geh. 2 Thlr. 12 Gr. Die frühern Lieferungen enthalten: Don Quixote, von Cervantes überſetzt von Soltau (4 Bände, 2 Thlr. 12 Gr.); Der Landprediger von Wakefield, von Goldſmith, uͤberſezt von Oelsnitz (1 Band, 15 Gr.); Gil Blas, von Le Sage (4 Bände, 2 Thlr.); Geſchichte des Erzſchelm von Quevedo, uͤberſetzt von Keil (1 Band, 12 G), ale bis jetzt erſchienene 14 Baͤnde koſten daher 8 Thlr. 3 Gr. Jeder Roman, mit einer biographiſch⸗literariſchen Eins leitung, iſt unter beſonderm Titel auch einzeln zu den be⸗ merkten Preiſen zu erhalten. . N Die naͤchſte Lieferung wird das „Dekameron“ von Boccaccio, überfegt von Witte, enthalten und zur Oſter⸗ meſſe 1827 erſcheinen. Leipzig, d. ıften November 8.2 . 5 A. Brockhaus. Es iſt kurzlich von der Oß waldeſchen Buchhandlung in Heidelberg, unter dem Namen eines „Zeitgemaͤßen biſtoriſchen Neujahrsgeſchenks“, ein Abdruck der früher in 5 Schulpro⸗ grammen von Gurlitt herausgegebenen akademiſchen VBorlefungeu Spittler's über die Geſchichte des Papſt— thums angekündigt worden. Die unterzeichnete ſieht ſich in dieſer Beziehung veranlaßt, anzuzeigen, daß dieſe Vorleſun⸗ gen einen Theil der von dem Schwiegerſohne Spittler's, Ober-Juſtiz-Aſſeſſor Dr. Wachter beforgten Ausgabe der ſoͤmmtlichen Werke deſſelben ausmachen, und mit den uͤbri⸗ gen kleinern kirchengeſchichtlichen und kirchen⸗ rechtlichen Schriften von Spittler auch abgeſon⸗ dert (ungefähr um denfelben Preis, um welchen dort jene ett ge allein angekuͤndigt ſind) werden abgegeben werden. Stuttgart, d. 7ten Nov. 1826. J. G. Cotta'ſche Buchhandlung. Published in weekly numbers imperial gu. Mevren’s BRITISH ZEIH R O°NIE6 LE; or Universal of BRITISH LITERATURE erc, CONTAINING: J. Reviews and Analysis of all new, interes- ting and important productions of Bri- tishı Literature. Partly original, but mostly com- piled from the Quarterly Review — Edinburgh Review — Monthly Magazine — New Monthly Magazine— London literary Gazette — Asiatic Journal — Westminster Re- view — News of Literature — Loudon’s Gardeners Maga- zine— Oriental Herald — Gentleman’s Magazine — Au. ropean Magazine — London Journal of Arts — Eleo- tic Review — Philosophical Journal — Classical Jour- nal — Colonial Journal — London Magazine — Brir tish Critie — Sommersethouss Gazelle — Repository of Arts, Sciences and Fashion, etc. etc. etc. II. 4 Interesting Extracts from the London and Country Newspapers and Pamphlets on all important Que- stions of tlıe Day. En II. State of the British Markets, — Annual Parliamentary Accounts of the Trade and Navigation of Great- Britain, Ireland and the Colonies. IV. Original Communications on British Interests, Com- merce, Industry; History, Biögraphy, Topograplıy etc., on Men and Manners; on Inventions and Im- provements in the technical Departements etc. Review „Since the days of Johnson“ — fagt der Herausge⸗ ber des Chronicle, deſſen Plan er wärend feinem viel: jährigen Wohnen und Reifen im britiſchen Reiche zur Aus: fuͤhrung vorbereitete, in ſeiner, dem erſten Hefte zur Ein⸗ leitung dienenden, ebenſo intereſſanten als belehrenden Ab: handlung uͤber den Geiſt und Charakter der vorzuͤglichſten britiſchen Journale — „the improvements, which have taken place in the conduct of the Periodical Press of Great- Britain are as rapid, as they are astonishing. Its productions are now justly the boast of every English- man and the envy and admiration of foreigners; they are the staple-article in the literary markt of that bles- sed country and currend troughoutthe civilized world; they are the main channels for the diffusion of prac- tical knowledge, public spirit and sound 1 principles among all mankind. 80 great has been the change and improvement within the last fifty years, that a British Monthly Magazine in tlie present da is in fact not more different from one F e in 1775, than the TIMES newspaper of 1826 is superior in any essential respect from one of the same date published in Berlin, Petersburg or in Vienna.“ Jene Schaͤtze des Wiſſens, welche die periodi— ſche Preſſe Großbritanniens taͤglich und in unerſchoͤpflicher Fulle darbietet, dem übrigen Europa zugänglicher zu machen, iſt der Hauptzweck unſers Unternehmens. Un: verſtuͤmmelt und in der Urſprache gibt der „BRITISII CHRONICLE“ für eine kleine, keinem Literatur⸗ freunde ſchwere Ausgabe den Kern alles Deſſen wie— der, auf deſſen Anſchaffung wir, bei der Theurung engliſcher Journale, jahrlich eine Summe von mehr als zwoͤlfhundert Thalern verwenden. Auch wird man da, wo die engliſchen Zeitſchriften auf dem langſamen Wege des Buchhandels bezogen werden, ihre wichtigſten Artikel im „British Chronicle“ gewohnlich noch früher zu leſen be— kommen, als die Originale ſelbſt, weil wir dieſe ſogleich nach ihrem Erſcheinen durch die Briefpoſt zugeſendet er— halten. The Britis’'hSChrönicl'e, erſcheint inwödhentlihen Heften in Imperialoctav mit britiſcher Pracht auf Jeſusvelin gedruckt. Der halbjaͤhri— ge Preis iſt in allen Buchhandlungen des preußi⸗ ſchen Staats und in Kurheſſen 4 Thlr. 4 Gr. Cour., in Sachſen 4 Thlr. Saͤchſ., in Deftreid 6 Fl. Conv.-M., in Baiern, Wuͤrtemberg, Baden, Darmſtadt, Naſſau 7Fl. 12 Kr. im 24Fl. Fuß, in Hanover, Braun: ſchweig, Bremen 35 Thlr. in Gold, in Hamburg, Luͤ— beck, Holſtein 11 Mark Cour. Gotha, am ıften November 1826. Das Bibliographiſche Inſtitut. e Den fo überaus zahlreichen hochgeehrten Foͤrderern die: ſes [nicht nur in Deutſchland allein] mit ungetheiltem Beifall aufgenommenen und von mehren der groͤßten Literatoren Großbritanniens unmittelbar unterſtuͤtzten Un— ternehmens geben wir die angenehme Nachricht, daß das erſte Heft des „BRITISH CHRONICLE“ ſchon Mitte nähften Monats (December) verſandt werden wird. Bei C. A. Stuhr, Buchhaͤndler in Berlin, ſind er— ſchienen und in allen guten Buchhandlungen zu haben: Abriß, Kurzer, Regierung Friedr. Wilh. III. 15 Sgr. Demian, J. A., Statiſtiſche Darſtellung der preuß. Mo: narchie. Neue wohlfeile Autzgabe. 8. 1 Thlr. Montenglaut, H., Sechs Erzaͤhlungen. 8. 8 Gr., od. 1 Thlr. 10 Sgr. der preuß.⸗brandenb. Geſchichte unter der Gr. 8. Geh. 12 Gr., od. 1 Thlr. Muͤchler, Karl, Anekdotenlexikon, für Leſer von Geſchmack. Neue wohlfeile Ausgabe. 8. Zwei Theile. Geh. 1 Thlr. 12 Gr., oder 1 Thlr. 15 Sgr. — —, Momus. Ein Taſchenbuch zur Aufheiterung. 8. Neue wohlfeile Ausgabe. Geh. 1 Thlr. rinnerungen aus dem Leben beruͤhmter Maͤnner, zur Belehrung und Aufmunterung der Jugend. Mit ill. Kupf. Sauber geb. 1 Thlr. 8 Gr., od. 1 Thlr. 10 Sgr. = —, Neues Stammbuch. Eine Auswahl von Gnomen und Denkſpruͤchen der vorzuͤglichſten deutſchen und franzoͤ⸗ ſiſchen Schriftfteller. 12. Geh. 20 Gr., od. 25 Sgr. Muͤller's (Prediger), Winke uͤber die Geiſterwelt. Ein Bei— trag zur Naturphiloſophie. 8. Geh. 6 Gr., od. 74 Sgr. Netto, Dr. F. W., Arlequin und Polichinell auf Reifen, ein unterhaltendes Original-Contreſpiel, mit einem großen ill. Spielbogen. 18 Gr., od. 221 Sgr. Sammlung von Bildniſſen beruͤhmter Deutſchen in Umriſſen nebſt Facſimiles. kſtes und 2tes Heft in einem fauber lie thographirten Umſchlage. Preis jedes Hefts 10 Gr., od. 125 Sgr. (Wird fortgeſetzt.) Seyfart, J., Staat, Kirche und Philoſophie. Gr. 8. Sauber geh. 16 Gr., od. 20 Sgr. — —, Soeben ift bei mir erſchienen und in allen Buchhandlun⸗ gen zu erhalten: Geſchichte Mt der „%%% T ar una in 5 Fr a u k k „ ch unter Koͤnig Ludwig XVI., oder 5 Entſtehung, Fortſchritte und Wirkungen der ſogenannten neuen Philoſophie in dieſem Lande. f Erſter Theil Mit zwei Tabellen. Gr. 8. 244 Bogen auf feinem Schreibpapier. Leipzig, d. ı5ten November 1826. F. A. Brockhaus. 2 Thlr. Von der in unſerm Verlage erſcheinenden Hertha (Zeitſchrift für Erd , Volker und Staaten— kunde. Unter Mitwirkung des Fehrn. Alexander von Humboldt, beſorgt von Berghaus in Berlin und Hoffmann in Stuttgart), werden vom naͤchſten Jahre an, ſtatt der bisherigen z wang⸗ loſen Hefte, regelmaͤßig alle Monate Hefte von circa ſechs Bogen, mit Karten und Kupfern erſcheinen. Der Preis des aus zwei Bänden beſtehenden Jahrgangs iſt 16 Fl. Rhein. J. G. Cotta'ſche Buchhandlung in Stuttgart und Tuͤbingen. Ankuͤndigung der Fortſetzung der Zeitſchrift: De o ‚ ‚ ⏑ ⏑ ⏑‚ nm dn Herausgegeben vom Legationsrath Pfeilſchifter. Es iſt der Name dieſer Zeitſchrift zuverlaͤſſig Nieman— den, der an der politiſchen Literatur auch nur das aller leiſeſte Intereſſe nimmt, unbekannt geblieben; dieſe Ankuͤndi⸗ gung kann alſo nicht die Abſicht haben, das Publicum erſt auf die Exiſtenz derſelben aufmerkſam zu machen, ſie erſcheint den können. nur in Folge des Herkommens, die Fortſetzung von Zeit: ſchriften alljaͤhrlich anzukuͤndigen. Auch wuͤnſchte der Her⸗ ausgeber, daß jener Theil des Publicums, welcher den „Staatsmann“ vielleicht nur dem Namen nach kennt, in den Stand geſetzt werden moͤchte, nach ſelbſt genommener Einſicht uͤber den Charakter und die Tendenz die fer Zeitſchrift urtheilen zu konnen: wir haben da⸗ her eine Anzahl von Exemplaren des letzten Hefts an alle folide Buchhandlungen verſendet, wo fie eingeſehen wer⸗ Es hat dieſe Zeitſchrift, ſowie alles Tuͤch⸗ tige und Wirkſame in der Welt, neben ihren Freunden in der gebildetſten Claſſe der Geſellſchaft auch ihre Feinde; uns liegt nicht ob, ſie gegen die letztern zu vertheidigen; allein das werden ſelbſt die erbittertſten unter ihnen nicht in Abrede ſtellen, daß ſie, abgeſehen von den vielen geiſtreichen und gruͤndlichen Eroͤrterungen der mannichfaltigſten Fragen der Politik, eine Maſſe von intereſſanten Beiträgen für die Zeitgeſchichte liefert, Materialien, die in kei⸗ ner andern Zeitſchrift gefunden werden. Dabei werden ſie in den Berichten Wahrheit und Zuverlaͤſſigkeit, in den Recen— ſionen Redlichkeit und billige Anerkennung jeglichen Verdien— ſtes nicht vermiſſen; ſie erlaubt ſich, nichts zu verachten als die Bosheit, und nichts laͤcherlich zu machen als hochmuͤthige Unwiſſenheit. Man kann diefe Zeitſchrift, den Jahrgang (aus 12 Hef- ten beſtehend) zu 7 Thlr. 12 Gr., oder 12 Fl. 36 Kr. Rh., durch alle ſolide Buchhandlungen und Poſtaͤmter Deutſchlands und der Schweiz beziehen. Offenbach a. M., im October 1826. Die Expedition des „Staatsmanns“. Soeben ist bei mir erschienen und in allen Buch- handlungen zu erhalten: Ueber das Schreien der Rinder im Mutterleibe vor dem Risse der Eihäute. Ein monographischer Versuch von Dr. Karl Gustav Hesse. Gr. g. 7 Bogen auf Druckpapier Geh. Leipzig, d. isten November 126. F. A. Brockhaus. 12 Gr. In der J. G. Cotta'ſchen Buchhandlung in Stutt⸗ gart und Tübingen iſt erſchienen: Karte von Norddeutſchland, nach den beſten aftronos miſchen und trigonometriſchen Huͤlfsquellen bear— beitet von Green, Nr. 3, 8, 11 und 12; als Fortſetzung der Karte von Suͤddeutſchland von Coulon. a und Sübbeutfchland in 36 Blatt Eoftet 30 Fl. ein. Norddeutſchland in 17 Blatt 15 Fl. Rh. Suͤddeutſchland in 20 Blatt 18 Fl. Rh. Jedes Blatt einzeln 1 Fl. 12 Kr. Rh. Auch im Jahre 1827 wird fortgesetzt die: Berliner Allgemeine musikalische Zeitung, redigirt von AN Br MTN äter Jahrgang. Preis des Jahrgangs 5 Thlr. g Gr. Es ist uns erfreulich, zu sehen, wie diese für das Beste der Kunst gegründete Zeitung immer mehr An- erkennung findet; der Herr Redacteur hatte immer die Kunst vor Augen, und sie zu fördern, und die falschen - Richtungen anzudeuten, war sein stetes Bestreben und wird es stets ein. Wir enthalten uns jeden weitern Lobes, und verweisen das Publicum sowol auf die Zei- tung selbst als auf die verschiedenen Literaturzeitungen, welche ausführlicher über die Tendenz sowol als das Geleistete in diesem Blatte sprechen: Wir bitten, die Bestellungen baldigst einzusenden, um die 1 darnach einzurichten, da wir sonst nicht dafür stehen können, die ersten Nummern des Jahrgangs nachzuliefern. Schlesinger'sche Buch- und Musikhandlung in Berlin. Bei Adolf Marcus in Bonn iſt erſchienen und durch alle Buchhandlungen zu erhalten: . Jahresbericht der ſchwediſchen Akademie der Wiffenz ſchaften uͤber die Fortſchritte der Naturgeſchichte, Anatomie und Phyſiologie der Thiere und Pflanzen. Aus dem Schwediſchen mit Zuſaͤtzen von Dr. J. Muͤller. Der Ueberſetzung erſter Jahrgang. Gr. 8. 1 Thlr. 4 Gr., oder 2 Fl. 6 Kr. Rhein. Dieſe, an den bekannten von Berzelius herausge⸗ gebenen Jahresbericht über die Fortſchritte der phyſiſchen Wiſſenſchaften genau ſich anſchließende Zeitſchrift lie⸗ fert eine gedraͤngte Ueberſicht über die Fortſchritte, welche die oben benannten Faͤcher in der geſammten europäifchen Welt gewonnen haben, und iſt ſomit gewiß eine willkommene Erſcheinung für den Naturforſcher und jeden mit feiner Wiſ⸗ ſenſchaft fortſchreitenden Arzt. Die Fortſetzung wird regel⸗ maͤßig erſcheinen. 7 Sir Schulen. Auf K. F. V. Hoffmann's Wandkarte von Deutſch⸗ land für Schulen in vier großen Blättern im Maße von rs der natürlichen Länge, die bis Oſtern naͤchſten Jahres in unſerm Verlage erſcheinen wird, nehmen wir Beſtellungen an. Der Preis wird moͤglichſt niedrig ges ſtellt, und erhalten die fruͤhern Beſteller die fruͤhern Abdruͤcke. Die Karte, die durch genaue und kraͤftige Darſtellung der Gewaͤſſer und Gebirge ſich vor den bisherigen ſogenannten Schulkarten auszeichnet, iſt ſowol ſchwarz als nach Staa— tengrenzen illuminirt zu erhalten. J. G. Cotta'ſche Buchhandlung in Stuttgart und Tuͤbingen. Soeben ist bei mir erschienen und in allen Buch- handlungen zu erhalten: Literatur der Geschichte und deren Hülfs- wissenschaften seit derMitte des achtzehnten Jahrhunderts bis auf die neueste Zeit. Systematisch bearbeitet und mit den nöthigen Registern versehen von Johann Samuel Ersch. Neue fortgesetzte Ausgabe. Gr. g. 44 Bogen auf Druckpapier. 3 Thlr. g Gr. Leipzig, d. ısten November 1826. F. A, Brockhaus. Literariſcher Anzeiger. (Zu den in der Buchhandlung von F. A. Brockhaus in Leipzig Nr. XLIII. 1826. dul erſcheinenden Zeitſchriften.) wird den Blättern für liter Dieſer Literariſche Anzeiger ö Medicin beigelegt oder beigeheftet, ariſche Unterhaltung, der Iſis und den Kritiſchen Annalen der und betragen die Inſertionsgebuͤhren für die Zeile 2 Gr. — Auch im Jahr 1827 werden fortgeſetzt: n Bkät ter i 5 e liter ariſche Unterhaltung. Von dieſer Zeitſchrift erſcheint, Sonntags ausge— nommen, außer den Beilagen taͤglich eine Nummer in gr. 4. auf gutem Druckpapier, und iſt der Preis fuͤr den Jahrgang 10 Thlr. Alle Buchhandlungen und Poſtaͤmter nehmen Beſtellungen darauf an. Die „Blätter fuͤr literariſche Unterhaltung“ ges nießen einer ſo großen Achtung und ſind ſo allgemein bekannt, daß es uͤberfluͤſſig erſcheint, irgend etwas zur Empfehlung derſelben zu ſagen und die Redaktion bemerkt daher nur, daß ſie auch im Jahr 1827 fort— fahren wird, ihre Leſer mit den neueſten und intereſſante— ſten literariſchen Erſcheinungen des In- und Auslan— des auf eine Weiſe bekannt zu machen, die angeneh—⸗ me Unterhaltung mit Belehrung moͤglichſt verbindet. Leipzig, d. Töten December 1826. F. A. Brockhaus. Mehre junge Lithographen, welche außer den ver⸗ ſchiedenen andern Zweigen auch den Stich geographiſcher Ge: genſtaͤnde kennen, und ſich für den Kartenſtich vorzuͤglich, eignen, werden geſucht. Anträge, Bedingungen und Probe— arbeiten erbittet ſich portofrei die J. G. Cotta'ſche Buchhandlung in Stuttgart. Anzeige von einigen Werken aus dem Verlage der Buchhandlung Joſeph Max und Com p. in Breslau. Mit dem ſoeben erſchienenen dritten Bande von: Die Familien Walſeth und Leith. 5 Ein Cyklus von Novellen a . von 5 Hen v ich Ser e ffn s. Drei Bände. 8. 1827. Preis 5 Thlr. iſt ein großes, bedeutungsvolles Werk, welches die Zeitrich— tungen eines halben Jahrhunderts entwickelt, wohl zu Ende gebracht. Wie fruͤher die Vaͤter, ſind in dieſem Bande Wal— jerh und Leith die Söhne die Hauptperſonen. In ihrem reis chen und mannichfaltigen Leben ſetzen ſich alle fruͤhern Bege- benheiten fort; es loſen ſich die bisher ungeloͤſt gebliebenen: Raͤthſel, und als ein wahrhaft organiſches und kunſtmaͤßig gebildetes Ganzes erſcheint nun dieſer Novellencyklus in feis { nem Schluß, wo das früher erregte Intereſſe volle Befriebir gung findet. Zum reichen Genuffe, der ſich hier darbietet, fei Jeder elngeladen, zur geiſtigen Erhebung, die wir dem wahren Leſer verheißen, aufgefodert. Don Alonſo, oder Spanien. Eine Geſchichte aus der gegenwaͤrtigen Zeit, von N. A. Salvandy. Aus dem Franzoͤſiſchen. Nebſt der Vorrede des Verfaſſers und einem einleiten— den Vorwort von: J. W. von Goͤthe. Fünf Bände. 8. 1826. Preis 4 Thlr. 20 Gr. Das Drama, welches ſich vor den Augen des Leſers in dieſem Werke entwickelt, umfaßt ein Vierteljahrhundert. Die einzelnen Perſonen darin ſind ebenſowol in die anſtoͤßigen Vorfaͤlle unter Godoy's Zwingherrſchaft, als in die erſten Aufſtaͤnde der amerikaniſchen Voͤlker, in die Revolution von Aranjuez, in die Complotte von Bayonne verwickelt, ſie be⸗ gleiten Napoleon auf's Schlachtfeld, Joſeph in feine Paläfte, oder kaͤmpfen mit den Guerillas, haben Sitz und Stimme in den Nationalverſammlungen, draͤngen ſich um den Fuͤr⸗ ſten, dem ihre Ausdauer wieder zum Throne verholfen hat, und werden am Ende Werkzeuge oder Opfer der Herrſchaft Ferdinands und der Regierung von 1820. Pandurang Hari, oder Denkwuͤrdigkeiten eines Hindu. Aus dem Engliſchen. Mit einem Vorwort von C. A. Boͤttiger. Drei Baͤnde. 8. 1826. Preis 2 Thlr. 18 Gr. In dieſem Buche erhalten wir eins der friſcheſten und nach der Natur treu gezeichneten Sittengemaͤlde von Oſtin⸗ dien. Durch Pandurang Hari, dieſen indiſchen Gil Blas, erfahren wir zum erſtenmal, wie es in jenen von der Natur mit Ueberfluß geſegneten, aber von Teufeln, die ſich ſelbſt auf gut orientaliſch betrügen, quälen, zerfleiſchen, bewohn— ten Laͤndern jetzt ausſieht. Und. darum hat dieſer Roman eine ſehr achtungswuͤrdige und auch fur uns Deutſche, die wir gern auf den Grund gehen, hoͤchſt anziehende Empfeh⸗ lung an der Stirn. Alles was hier erzählt wird, traͤgt das Siegel innerer Wahrheit und ſtimmt mit den neueſten Be⸗ richten anderer Augenzeugen genau uͤberein. So urtheilt Herr Hofrath Boͤttiger über obiges Werk, welches fein Intereſſe in dem Grade erregte, daß er, den Werth der deut- ſchen Ueberſetzung zu erhoͤhen, ein gehaltvolles einleitendes Vorwort beizugeben ſich veranlaßt gefühlt hat. Lehrbuch der Weltgeſchichte, 7 für Toͤchterſchulen und zum Privatunterricht heran wachſender Maͤdchen, von Friedrich Roͤſſelt. Zweite verb. Auflage. Drei Baͤnde. Gr. 8. 1827. Preis 3 Thlr. 20 Gr. ? Prachtausgabe. Preis 5 Thlr. 12 Gr. Die meiſten gelehrten Zeitſchriften Deutſchlands haben dieſes Werk als ein vorzuͤglich brauchbares anerkannt und empfohlen, weshalb daher auch Aeltern, welche ihren heran⸗ wachſenden Toͤchtern, ein wahrhaft nützliches Bildungsmittel in die Hände geben wollen, kein zweckmäßigeres Buch waͤh⸗ len konnen, als das obige des Herrn Prediger Noͤſſelt, welches in der zweiten Auflage eine noch vollkommnere Ge⸗ ſtalt gewonnen hat. Dramaturgiſche Blaͤtter. Nebſt Berichten uͤber die engliſche Buͤhne und Be⸗ merkungen, Einfaͤlle und Grillen uͤber das deutſche Theater, auf einer Reiſe im Jahr 1825, von Ludwig Tieck. Zwei Bändchen. 16. 1826. Preis 3 Thlr. 8 Gr. Wahrheit ans Jean Paul's Leben. (Von ihm ſelber.) Nebſt zwei Nachbildungen der Handſchrift Jean Paul's. ıftes Heftlein. 8. 1826. Preis 1 Thlr. Das zweite Heftlein, ebenfalls von ihm ſelber, aus feis nem Vita - Buche ift unter der Preſſe und erſcheint bald mit ſeinem Bildniß. Jean Paul Friedrich Richter, in feinen letzten Tagen und im Tode von 0 Dr. O. R. Spazier. 8. 1826. Preis 21 Gr. Irlaͤndiſche Erzaͤhlungen, zur Kenntniß der Sitten, Gebraͤuche und des Volks lebens in Irland. Mit ſechs Holzſchnitten nach Cruikſhank'ſſchen Zeichnungen von George Watts aus London. Zwei Bändchen. 16. 1826. Preis 2 Thlr. 8 Gr. Die Kokette. Ein Roman von der Verfaſſerin der Erna, Fe: licitas zc, 8. 1826. Preis 1 Thlr. 12 Gr. Palingeneſien aus den heiligen Buͤchern des alten Bundes von Fr. v. Schober. 16. 1826. Preis 6 Gr. Kleine Buͤcherſchau. Nachſchule zur aͤſthetiſchen Vorſchule, von Jean Paul. Zwei Bändchen. 8. Preis 2 Thlr. 16 Gr. Katzenberger's Badereiſe. 7 Nebſt einer Kutwahg agheſeln Werkchen, on 7 Jean Paul. Zweite verb. Auflage. Drei Bändchen. 8. Preis 3 Thlr. 12 Gr. Kap ssch alle Buchhandlungen ist von mis zu he» Flora Upsaliensis enumerans plantas circa Up- saliam sponte crescentes. Euchixidion excur- sionibus studiosorum Upsaliensium Accommo- datum a Georgio Wahlenbergy.ibotanices de- monstratore. Cum mappa geographico-bota- nica regionis. Upsala, 1820. Gr. 8. Auf Druckpapier. 2 Thlr. 12 Gr. IN Novum testamentum graecum. Pars prior et posterior. Upsala, 1817. Gr. 8. Auf Druck- papier. 1 Thlr. 4 um Leipzig, d. zcten November 1926. ri F. A. Brockhaus. In der Reinfhen Buchhandlung in Leipzig iſt em ſchienen und in allen Buchhandlungen Deutſchlands und der Schweiz zu haben: Die Groß mama, eine Sammlung von Maͤrchen, f von J. Satori. Der Verfaſſer, um feinen Schülerinnen von Eliſabeths Toͤchterſchule zu Elbing, welche ſich des hohen Schutzes Ihe rer koͤnigl. Hoheit der allverehrten Frau Kronprinzeſſin von Preußen erfreut, ein Denkmal ſeiner Liebe zu geben, eignete er ihnen dieſe Sammlung von Maͤrchen öffentlich zu. und Aeltern, welche ihren Kindern ein erfreuendes und unterhal— tendes Geſchenk zum heiligen Chriſt oder Geburtstag geben wollen, werden ihren Zweck ebenſo wenig verfehlen als ſie es nicht bereuen werden, dieſes Buch zum Geſchenk gewaͤhlt zu haben. Ein ſauberer Einband, netter Druck und acht feine illuminirte Kupfer zieren daſſelbe bei dem billigſten Preis von 1 Thlr. 12 Gr. In unſerm Verlage iſt erſchlenen und in allen Buch⸗ handlungen zu haben: Bertolotti, Dav., Riswinde und Lebedio, oder der Eine fall der Ungarn in Italien, im Jahr 900. Ein hiſtoriſcher Roman. Aus dem Italieniſchen überfest von C. G. Hen⸗ nig. Neue Auflage. 8. 1 Thlr. 3 Gr. — 2, Erzählungen, Gemälde und vermiſchte Auffäge. Aus d. Ital. v. C. G. Hennig. Neue Aufl. 8. 1 Thlr. 3 Gr. Boſſi, L., Aeltere und neuere Geſchichte Spaniens. Aus d. Ital. uͤberſ. v. C. G. Hennig. Mit lithographirten Abe bildungen. Zwei Theile. Gr. 8. 2 Thlr. 16 Gr. In Nr. 159 der diesjährigen „Leipziger Literaturzeitung“ iſt dies Werk ſehr günftig beurtheilt worden. Auch Druck und Papier fand der Recenſent vortrefflich und den Preis Außerft billig. Kératry, Die Burg Helvin, oder die letzten Zweige des Hauſes Beaumanoir. Aus d. Franz. v. C. G. Hennig. 4 Bände, 8. 5 Thlr. Müller, E., Laͤndliche Dichtungen. 8. 20 Gr. Nabuch 1 in fuͤnf Akten. Italieniſch und deutſch. 8. 21 Gr. 5 * Schuderoff, Dr. J., Nebenſtunden. Zwei Theile. 8. 2 Thlr. 3 Gr. L een } — J, Reber die oberbiſchoͤfliche Hoheit der Regenten. Ein Capitel aus dem allgemeinen Kirchenrechte. 8. Broſchirt. 8 Gr. iS 1 3 Steinbeck, Chr. H., Neues buͤrgerliches Kochbuch, oder gruͤndliche Anweiſung zur Kochkunſt fuͤr alle Staͤnde. Mit einer lithographirten Abbildung. 8. X Thlr. 12 Gr. Vernunft oder Glaube, welches von beiden gilt im Chriſten⸗ thum? Eine Stimme zur Verſoͤhnung. 8. 8, Gr. 5 Zur Oſtermeſſe 4827 erſcheint. Botta, Karl, Geſchichte Italiens von 1789 bis 1814. Aus d. Ital. uͤberſetzt von K. C. Adler. Zwei Theile. Gr. 8. 3 urn g ) Hecht, H. A., Antonie, oder die ebelfte Erholung in den Ruheſtunden des Lebens .. 25 —, Die falſche und wahre Erziehung der Kinder durch Hauslehrer. Fuͤr Unterrichtende und Aeltern. Aus mehr: jaͤhrigen Erfahrungen. 8. Placidus Juſtinus, Politiſch⸗ſtatiſtiſche Geſchichte der Inſel Haiti, St.⸗Domingo, nach mitgetheilten amtlichen Urkunden und Nachrichten, v. Berskett. Nach dem Franz. frei bearbeitet von C. G. Hennig. Gr. 8. Schuderoff, Dr. J., Feftprebigten und Reden. Gr. 8. Ronneburg, im November 1826. Literariſches Comptoir. Fr. Schumann. Bei Fr. Laue in Berlin iſt erſchienen und in allen Buchhandlungen Deutſchlands und der Schweiz vor— raͤthig: . Rellſtab, L., Sagen und romantiſche Erzählungen. Zwei⸗ tes Baͤndchen. 1 Thlr. 4 Gr. — —, Diefelben. ıftes Baͤndchen. (Schon früher.) 1 Thlr. 2 Gr. 7 5 Scott, W., Ueber das Leben und die Werke der vorzuͤg— lichſten Romandichter, uͤberſetzt und mit einem Anhang von L. Rellſtab. Drei Baͤnde. 2 Thlr. 12 Gr. Inhalt: Fielding, Smollet, Leſage, Johnſtone, Eter: ne, Goldſmith, Johnſon, Mackenzie, Walpole, Clara Reeve, Richardſon, Cervantes Saavedra, Anhang zu Goldſmith's Leben, Swift, Bage, Cumberland, Anna Radcliffe; Anhang des Ueberſetzers. Immermann, C., Cardenio und Celinde. in fuͤnf Akten. 20 Gr. Enderlein, Anweiſung zur Erlernung des Vierſchachſpiels. 12 Gr. Gebauer, C. G., Sonn- und Feſttagsbuͤchlein für chriſtl. Bibelverehrer in 30 Predigten über geſchichtliche Stellen der Bibel. 1 Thlr. 8 Gr. { 4 Trauerſpiel Soeben iſt bei mir erſchienen und in allen Buchhandlun⸗ gen zu erhalten: f Dante Alighieri's in eat ſich e Gedi Italieniſch und deutſch herausgegeben von Karl Ludwig Kannegießer. Gr. 8. 313 Bogen auf dem feinſten franzöſiſchen Druckpa⸗ pier. 2 Thlr. 8 Gr. Die lyriſchen Gedichte des Sängers der „Goͤttlichen Kos moͤdie“ erſcheinen hier zum erſtenmal in einer Verdeutſchung, die ſich ſchon dadurch empfehlen möchte, daß der Herausgeber ſie unternommen hat, nachdem er ſich ein Vierteljahrhundert lang mit dem Dichter beſchaͤftigt, und nach der zweifachen ch te. Bearbeitung ſeiner ueberſetzung der Komäbie Fer geſtaͤhlt hatte. Die Speilnapme don Wilhelm er eine mann und Karl Witte war auch inſofern foͤrderlich, als ſie wiederholte und genaue Pruͤfung der Arbeiten eines Jeden veranlaßte. Von dem Letztern rühren noch außerdem die Ausſon⸗ derung unechter Gedichte, die Anordnung der uͤbrigen, die neue Bearbeitung des italieniſchen Textes, Einleitung und Com⸗ mentar her. Dieſe Arbeiten, die ſelbſt in Italien oh . e ne Vor⸗ gaͤnger ſind, verleihen dem Buche auch i i bleibenden Werth h ch ch im Auslande einen Dieſe Schrift iſt als ein Supplementband u de 5 — n ſetzungen der „Goͤttlichen Komoͤdie“ Dante's 41 . fuß und Kannegießer, mit welcher letztern (gte ſehr veraͤnderte Auflage, 1825, drei Theile, mit Dante's Bild⸗ | niß und geometriſchen Plänen der Hölle und des Paradieſes, gr. 8. 604 Bogen, 6 Thlr.) ſie im Aeußern zu betrachten, Leipzig, d. zſten November 1826. F. A. Brockhaus. ganz uͤbereinſtimmt, Die Bernd Le herausgegeben von Th. Hell, nebſt literariſchem Wegweiſer und einem Beiblatte: Einheimiſches, ſowie einem artiſtiſchen Notizenblatte von C. A. Boͤttiger, wird auch im Jahr 1827, wöchentlich, wie zeither, in g Num auf Velinpapier erſcheinen. Der Preis fuͤr Auswärtige bleibt halbjährlich 5 Thlr. Vorausbezahlung, und fuͤr Solche, welche die Abholung bei uns ſelbſt uͤbernehmen, vierteljaͤhrl. ı Thlr. 16 Gr.: eine Wohlfeilheit, wie ſie bei keinem andern Tageblatte ſtatt⸗ findet. Alle Buchhandlungen beſorgen die Ablieferung woͤ⸗ chentlich, Poſtaͤmter aber poſt taglich. Dresden und Leipzig, im December 1826. 5 Arnold'ſche Buchhandlung. Ich zeige hiermit an, daß . Vierzig VVT zu der angekuͤndigten neuen Ausgabe von Goͤthe's Werken ER in Taſchenformat und groß Octav bei mir erſcheinen werden. Meine lange Abweſenheit von Leipzig iſt urſache, d ich dieſes ſchon lange vorbereitete Unternel jetz N kunt ache ehmen erſt jetzo be— Nach Ramberg'ſchen Zeichnungen werden dieſe Ku von denen ein Theil ſchon in Arbeit und einige 1 en digt ſind, von den vorzuͤglichſten deutſchen Kuͤnſtlern geſtochen. Es iſt die Einrichtung getroffen, daß ſtets mit dem Er⸗ ſcheinen einer Lieferung der Goͤthe'ſchen Werke auch die zu derſelben gehoͤrigen Kupfer ausgegeben werden koͤnnen, die in jeder Buchhandlung, wo man auf die Werke ſelbſt Bes 50 7 1 zu erhalten ſein werden. amit man ſich zuvor vom Werthe dieſer Kupfer überzeu koͤnne, verlange ich keine Vorausbezahlung. Der Preie ven cher für jede Lieferung beſonders geleiſtet wird, ſoll billig und zur Zufriedenheit des Publicums geſtellt werden. Im November 1826. Gerhard Fleiſcher, Buchhaͤndler in Leipzig. Bei mir iſt erſchienen und in allen Buchhandlungen zu erhalten: * Bibliothek elaſſiſcher Romane und Novel— len des Auslandes. N 12. Auf Druckpapier. Geheftet. Erſter bis vierter Band: Der ſinnreiche Junker Don Quixote von La Mancha, von Miguel de Cervantes Saavedra. Neu uͤberſetzt durch Dietrich Wilhelm Soltau. Mit einer Einleitung. 1825. 2 Thlr. 12 Gr. . Fuͤnfter Band: Der Landprediger von Wakefield, eine Erzählung von Oli: ver Goldſmith. Neu uͤberſetzt durch Karl Eduard von der Oelsnitz. Mit einer Einleitung. 1825. IIt Bogen. 15 Gr. Sechster bis neunter Band: Gil Blas von Santillana, von Le Sage. Aus dem Fran⸗ zoͤſiſchen. Mit einer Einleitung. 1826. 45% Bogen. 2 Thlr. Zehnter Band: Geſchichte und Leben des Erzſchelms, genannt Don Paul, von D. Francisco de Quevedo Villegas. Aus dem Spaniſchen uͤberſetzt durch Johann Georg Keil. Mit einer Einleitung. 1826. 8% Bogen. 12 Gr. Elfter bis vierzehnter Band: Geſchichte Tom Jones, eines Findlings, von Henry Fiel:- ding. Aus dem Engliſchen uͤberſetzt durch Wilhelm von Luͤdemann. Mit einer Einleitung: 1826. 59 Bogen. 2 Thlr. 12 Gr. Jeder Roman iſt unter beſonderm Titel auch einzeln, zu erhalten. Die naͤchſte Lieferung wird das „Dekameron“ von Boc— caccio, uͤberſetzt von Karl Witte, enthalten und zur Oſtermeſſe 1827 erſcheinen. Leipzig, d. ıften November 1826. F. A. Brockhaus. 604 Bogen. — In Wilhelm Schaͤfer's Verlag zu Frankfurt a. M. ſind ſoeben erſchienen und in allen Buchhandlungen zu haben: Der Pater Clemens, oder der Jeſuit als Beichtvater. Eine engliſche Novelle. Deutſch nach der vierten Auflage des Originals von Friegrich Gleich. 224 Bogen. 8. Velinpapier. In eleg. Umſchlag broſchirt. 1 Thlr. 12 Gr., oder 2 Fl. 42 Kr. Rh. Dieſes geiſtreiche Werk kann als ein wuͤrdiges Seiten: ſtuͤck zu „Heinrich und Antonio, oder die Proselyten“ von Dr, K. G. Bretſchneider, betrachtet werden. Es zeigt den Conflict der religiöfen Meinungen und Streitigkeiten, die neuerdings wieder ſo ſehr in Anregung gekommen ſind, und ſchildert dabei auf eine hoͤchſt intereſſante Art den Geiſt der Zeit in England zu der Epoche, als die vertriebenen Stuarts den letzten Verſuch machten, den verlorenen Thron wieder zu gewinnen. Ueber die Grundſaͤtze des Jeſuitie⸗ mus, wie ſie zu allen Zeiten waren, findet man die reich⸗ ſten Aufſchluͤſſe, während in Pater Clemens das Bild ei⸗ nes wahrhaft religidſen Geiſtes dargeſtellt iſt, deſſen ein: ziges Unglück darin beſteht, ſich nicht eher als in der To⸗ desſtunde uͤber die Feſſeln zu erheben vermocht zu haben, die ein berechneter Ultramontanismus ihm anlegte. Vier Aufla- erſchienenen für Leihbibliotheken empfehlenswerth. uf 0 8 — Ar 3 un gen, die das Buch in England und Frankreich ſchnell nacheinander erhielt, ſprechen hinreichend für feine Zeitgemaͤßheit, und daß es im deutſchen Gewande nicht verloren hat, dafür bürgt der Name des Herrn Uebertragers. x Rothelan. Hiſtoriſcher Roman von Galt. Engl. von F. L. Rhode. Drei Baͤnde. In gedr. Umſchlag broſchirt. 2 Fl. 30 Kr. Rhein. Die guͤnſtige Aufnahme dieſes neuen Romans dürfte eis nigermaßen aus dem Umſtande voraus zuſehen ſein, daß von demſelben Verfaſſer im Laufe dreier Jahre gegenwärtiger der fünfte iſt, welche in's Deutſche Übertragen wurden und ſaͤmmtlich vielen Beifall fanden. Des Hrn. ueberſetzers ge: naue Kenntniß der engliſchen Sprache verbuͤrgt die Güte der gegenwaͤrtigen Ausgabe, und ihr wohlfeiler Preis bei ele⸗ gantem Aeußern macht fie überdies vor einer andern jüngft Gr. 12. 2 Thlr. 12 Gr., od. 1 Niet 7 * wicht f za) Bei Fr. Laue in Berlin iſt erſchienen und in allen Buchhandlungen vorraͤthig g ñ Taſchenbuch der Arzneiplanzen, r von Din Sue. oder: Beſchreibung und Abbildung ſaͤmmtlicher officinellen Gewaͤchſe. Mit einer Nin: en Geheimenrath Dr. 2 un k. Pr 1 7 2 Das Ganze iſt auf 8 Bände (a 10 Hefte) berechnet. Jeder Band enthält! 10 Bogen Text und 80 Pflanzenabbil⸗ dungen und koſtet ſchwarz 2 Thlr. 8 Gr.; halb illumi⸗ nirt 3 Thlr. 8 Gr., und ganz illuminirt 4 Thlr. 16 Gr. Bis jetzt iſt vollendet ıfter Band compl. und 2ter Band ıftes bis 5tes Heft. Das Ganze wird bis Ende 1828 fertig. Leo, Dr. J., Anhang zu feinem Taſchenbuch. Ab— theilung I, botan. Terminologie. 12 Gr. Ankuͤndigung eines neuen Journals. Vom erſten Januar 1827 an erſcheint in der unter⸗ zeichneten Buchhandlung ein Journal unter dem Titel: Berliner eee für Poeſie, Literatur und Kritik. Redigirt von Dr. Fr. Körfter und W. Haͤring (Willibald Alexis). Die Tendenz dieſes Blattes iſt, durch eine gediegene und gewiſſenhafte Kritik ebenſo ſehr zur Bildung des Geſchmacks, als durch freie poetiſche Arbeiten zu einer angenehmen Unter⸗ haltung beizutragen. Ueber den Inhalt nur ſo viel: daß poetiſche Erzeugniſſe jeder Form, namentlich Novellen und Erzählungen, den unterhaltenden Theil des Blattes bilden werden. Die Kritik wird in die aller kritiſchen und der ſonſt in's Le ben tretenden Erſcheinungen der Kunft im wei⸗ teſten Sinne zerfallen. 2 Von dieſem Journals erſcheinen woͤchentlich 5 Blätter, außerdem literariſch-muſikaliſch-artiſtiſche Anzeigen. Der Preis des ganzen Jahrgangs iſt 9 Thlr., halbjaͤhr⸗ lich 5 Thlr. Der Proſpectus wird in allen Buchhandlungen des In- und Auslandes gratis ausgegeben. - Schleſinger'ſche Buch- und Muſikhandlung in Berlin. Aus dem 2 * un | BEKANNTMACHUNG AN FREUNDE DER ENGLISCHEN LITERATUR. Mit der zweiten Abtheilung, welche so eben an die Subscribenten geliefert wurde, ist nunmehr beendigt und jetzt vollständig für den (einstweilen noch bestehenden) Sub- seriptions-Preis in allen Buchhandlungen Deutschlands und der angränzenden Länder zu erhalten: | JOHN WALKERS Orırıcaun Paonouncıne Dicrionany, and Expositor of the English Language: in which, not only the Meaning of every Word is clearly explained, and the Sound of every Syllable dis- tinctly shown, but, where Words are subject to different Pronunciations, the Authorities of our best Pronouneing Dictionaries are fully exhibited, the Reasons for each are at large displayed, and the preferable Pronun- ciation is pointed out. To which are prefixed, Principles of the English Pronunciation, &c. Critically reprinted from the London Stereotype Edi- tion. Roy. 8vo. Cartonnirt. Subscriptions-Preis: 2 Rthlr. 8 Gr. Conv. oder Fl. 4. 12 Kr. Rhein. Neben den vornehmsten Mitbewerbern der brittischen Lexicographie hat sich dieses Wörterbuch seit einer Reihe von Jahren in so hohem Ansehen behauptet und durch das schnelle Folgen einiger zwanzig verbesserter Auflagen einen so hohen Rang erworben, dass ihm gegenwärtig, nach dem einstimmigen Ausspruche der englischen Kritik, der erste Platz gebührt, dessen Principien als die entscheidenden gelten, und die jetzt verkäufliche Ausgabe mit stehenden Schriften gedruckt werden konnte. Diese Thatsachen sind auch dem Continent so hinlänglich bekannt, um die Veranstaltung meines, mit kritischer Genauig- keit besorgten, Abdruckes vollkommen zu rechtfertigen, welcher sowohl in dieser Hinsicht den schärfsten Bedingungen der Correctheit entspricht, als in typographischer das Original sogar bei weitem übertrifft, aber dennoch von Seiten des Preises weit billiger gestellt ist, als dieses. Eine sehr ausführliche Einleitung über die Grundsätze der eng- lischen Aussprache, den Geist der Grammatik, so wie eine Anleitung über den Gebrauch des Buches sind zunächst darin enthalten und es trugen erstere nicht wenig dazu bei, diesem Werke jenen ausgezeichneten Ruf der Classieität zu begründen, welcher ihm in England, wie bei allen gebildeten Nationen, unvergänglich bleiben wird. — Leipzig, November, 1826. Ernst Fleischer. win anne en ARE en # y N . , "u u * 124 en 1 * 1 tus, ableiten rA gi 99 e ' e and A le) oe Fee ee — ebene ee n Ben fuel „ ee e a har . a a er 3 "un. a PER 1 . 1 148 Nen rAvr 2 TR wer Ar fr e e: "160 . zZ A urn Ta Tata Hin AT Be . ' teils el ar Re en Grillen Mh). , re ee LATS ar Me. N 1 n 0 nr ur A man min sah Hi " 8 enn ur. ie d in 8 tz 54 fd un BR . ab Na ein ee W „ il ee noi, 5 5 | dawn Ahead e — in 0 A ee e ene ar ee et — ee isst# N. hi en ara ih, [173 it 8 1 5 Ne u. „Husse Ae Hin. eee Be vr Manor url ui ent e ee are at , „in eee dee ar ne ar ah ee en rl ele ak“ i ee e trance “rn 0 1 Da N he Warte , We e eee e ee n. en e eee e ee eee ee e „ cen eee eee 1 & 2 enen % Ye g u n Berliner Eonverfations - Blatt Ft , KeitiE, Pannen onen — — — — — — an nme — — —— (Redigirt von Dr. Fr. Foͤrſter und W. Haͤring (Willibald Alexis.) So vieler geachteten Journale die Leſewelt ſich erfreut, iſt doch mannigfaltig Wunſch, Verlangen oder Beduͤrfniß nach einem neuen dergleichen mit umfaſſenderem Plane laut geworden. Sehen wir naͤmlich von den geſchaͤtzten Unterhaltungsblaͤttern hier und auswaͤrts ab, ſo ſind es eigentlich nur zwei: Die Blätter für literariſche Unterhaltung und das Morgenblatt, welche einer gediegenern Literatur zugleich mit der kritiſchen Wuͤrdigung der Zeitereigniſſe und Beſtre— bungen ausſchließlich Raum gönnen. 7 Die Tendenz beider zu vereinigen und ihnen zum Centralpunkte ihres Wirkens Berlin anzuweiſen iſt der Zweck dieſes neuen Blattes, welches mit au ar 1827 unter dem Namen: Berliner Converſationsblatt, fuͤr Poeſie, Literatur und Kritik, erſchei— nen wird. Maͤnner der mannigfaltigſten Anſichten und Richtungen, die aber in dem einen Punkte uͤbereinſtimmen, ein im Ernſt und Scherz, in literariſchen und kritiſchen Mittheilungen, gediegenes Journal beſonders fuͤr Norddeutſchland zu begruͤnden, haben ſich vereinigt, dieſes neue Unternehmen, zu fördern, und der unterzeichneten Buchhandlung iſt es gelungen, die Herren Dr. Foͤrſter und W. Häring (Willibald Alexis) für die Redaction zu gewinnen. Beide werden ſich in den naͤch— ſtens auszugebenden erſten Blaͤttern uͤber die Tendenz ausfuͤhrlicher erklaͤren. ' Nur fo viel vorläufig über den Inhalt: daß poetiſche Erzeugniſſe jeder Form, na: mentlih Novellen und Erzählungen, mit freien Auffaͤtzen, aͤſthetiſch, hiſtoriſch, ſtatiſtiſchen Inhalts wechſelnd, den unterhaltenden Theil des Blattes bilden wer: den. Die Kritik wird in die aller literariſchen und der ſonſt ins Leben tretenden Er: ſcheinungen der Kunſt im weiteſten Sinne zerfallen. Bei der kritiſchen Erwaͤhnung der Zeitereigniſſe wird, außer dem wahrheitgemaͤßen Berichte, der in einer fortlaufenden Chronik erſcheinen ſoll, der tieferen Wuͤrdigung bedeutender Erſcheinungen im Felde der Kunſt, ſei es im Gewande der Laune oder des Ernſtes, Raum gegeben werden. Wo ein ernſter Wille vorhanden, dem Wahren entgegen zu kommen, jede beſſere Richtung zu ver— folgen, wo wir beliebte Novelliſten zu unſern Mitarbeitern zaͤhlen, und uns einheimiſche und aus— waͤrtige Literaten mit kritiſchen Mittheilungen zu unterſtuͤtzen verſprechen, wo Verbindungen der man— nigfaltigſten Art ein immer reges Intereſſe dem neuen Blatte zu erhalten verheißen, wollen wir den bei— den Herren Redactoren in ihren Verſprechungen nicht vorgreifen. Beſondere Sorgfalt verſprechen Nedaction und Buchhandlung in Beſorgung der Correſpondenzbe— richte aus allen Orten, wo Kunſt und Wiſſenſchaft ſich regen, wie ſie denn namentlich ſich freuen, durch ganz neue Verbindungen London und Paris literariſch dem deutſchen Leſer naͤher bringen zu koͤnnen. Mittheilungen jeder Art werden unter der Adr. der Redaction des Berliner Converſations-Blattes (Leipzig durch den Buchhändler Herrn Gräfe) an die Verlagshandlung in Berlin erbeten. Ebenſo wird das von den Redactoren mit den einzelnen Mitarbeitern bedungene Honorar von der Verlagshand— lung ausgezahlt. Von die ſem Journal erſcheinen woͤchentlich 5 Blätter und zwar Dienftag 2 und Sonnabend 3; außerdem literariſch-muſikaliſch-artiſtiſche Anzeiger, (enthaltend: Ankündigungen von Büchern, Muſt— kalien, Kunſtgegenſtaͤnden, Anſtellungsgeſuche bei Theatern und Orcheſtern, und erledigte Stellen bei denſelben ꝛc. ꝛc.) welche außer dieſem Journal noch der Berliner allgem. muſikal. Zeitung und dem Freimuͤthigen beigelegt werden. Der Preis der Inſertion iſt 28 Sgr. oder 2 Ggr. für die Zeile. Papier und Format wie dieſer Proſpektus. Der Preis des ganzen Jahrgangs iſt 9 Thaler Preuß. Courant; halbjährlich 5 Thaler. Alle Buchhandlungen des In- und Auslandes, das Koͤnigl. Preuß. Poſt-Zeitungs-Comptoir in Berlin, und die Koͤnigl. Saͤchſiſche Zeitungs-Expedition in Leipzig nehmen Beſtellung darauf an. Schlesinger sche buch- und Musik⸗ Wandlung in Berlin. Ankündigung. In der J. G. Calve'ſchen Buchhandlung in Prag iſt fo eben erſchienen und in allen | foliden Buchhandlungen Deutſchlands zu haben: J. G. Sommer's Gemälde der phyſiſchen Welt oder unterhaltende Darſtellung der Himmels⸗ und Erdkunde. Nach den beſten Quellen und mit beſtändiger Rückſicht auf die neueſten Entdeckungen bebarbeitet. Sechſter Band. Auch unter dem beſondern Titel: Gemälde der organiſchen Welt. Mit 1 Kupfertafel. gr. 3. Prag 1826. Preis 2 Thaler. Mit dieſem ſechſten Bande iſt das ganze Werk geſchloſſen. Er enthält eine allgemeine Ueberſicht der geſammten organiſchen Welt, ſo vollſtändig als es der Plan des Ganzen und der für dieſe beſondere Abthei⸗ lung beſtimmte Raum nur immer erlaubte, übrigens durchaus nach den neueſten Werken der vorzäglichſten | Naturferſcher und mit Benutzung der Ausbeute, welche die neuern Reiſebeſchreibungen geliefert haben, bearbeitet. Die Unterſtützung, welche das teutſche Publikum dieſem Unternehmen ſeit neun Jahren, wo es zuerſt begonnen, hat angedeihen laſſen, machte es der Verlagshandtung möglich, daſſelbe, trotz des großen Koſtenauf— wandes und der, beſonders für den Buchhandel fo äußerſt ungünſtigen Zeitverhältniſſe, glücklich zu vollenden. Aber dieſer warme Antheil des Publikums beweißt auch zugleich, wie zeitgemäß die Unternehmung geweſen ſey. Nachdem die politiſchen Stürme, welche Europa ſeit faſt dreißig Jahren erſchüttert hatten, glücklich zum Schweigen gebracht waren, lenkte ſich die Aufmerkſamkeit der Völker auf die Künſte und Gewerbe des Frie— dens. Das Intereſſe an den Umwälzungen der Staaten und Völker trat in den Hintergrund und wich der Betrachtung der Natur, ohne deren Kenntniß ſich in der Vervollkommnung der Gewerbe nur geringe Fortſchritte machen laſſen. Aber es wäre ein ſehr beſchränkter und des wahrhaft gebildeten Menſchen ganz unwürdiger Geſichtspunkt, wenn er die Natur nur in Beziehung auf ſeinen leiblichen Nutzen betrachten wollte. Allerdings find Frogen wie folgende: We und wie lebe ich eigentlich? Wie iſt der Schauplatz meines irdiſchen Daſeyns beſchaffen? Wie iſt er verkettet mit den übrigen Welten? Welche Geſetze und Kräfte halten das Ganze, ihn und mich? Welche Elemente miſchen den Boden, den ich betrete, die Schätze, die ich aus ihm grabe, und die Flüſſigkeiten, die ihn bedecken und einhüllen? Was für Erden, Steine, Me— talle ꝛc. enthält der Erdkörper? Woraus beſtehen und wie unterſcheiden fie ſich? Wie kann ich fie am vor— theilhafteſten nützen? Welche Pflanzen nähren, kleiden, wärmen, ergötzen, vergiften, heilen mich? Was iſt ihre Natur und was verlangt ſie? Welche Merkwürdigkeiten feſſeln mein Erſtaunen und mein Bedürfniß an die vernunftloſen Bewohner des Meeres, der Flüſſe und Seen, des trocknen Landes und der Luft? Welche Verſchiedenheiten charakteriſiren meine vernünftigen Mitbewohner ſelbſt? Woher rühren und was bewirken die umwälzungen der Weltkörper, ihre Lagen und Entfernungen gegen einander, ihre anziehenden und ab— ſtoßenden Kräfte? Was find und warum find Boden, Klima, Wind, Sturm, Thau, Reif, Nebel, Regen, Dar gel, Gewitter, Eis, Schnee, Froſt und Dürre, u. ſ. w.? — allerdings ſind dieſe und noch mehrere andere Fra— gen dem Schiffer, dem Landwirth, dem Staatswirth, dem Künſtler und Handwerker, dem Arzte, dem Krieger ꝛc. um feines beſondern Standes und Gewerbes willen von der hödften Wich⸗ tigkeit; aber die Betrachtung und Kenntniß der Natur hat außerdem noch ein weit höheres, ein rein gei⸗ ftiges Intereſſe. Ewig jung und ſchön, geht die Natur die alte bewährte Bahn im Reiche der Nothwendig⸗ keit treu und unwandelbar fort, ohne daß Freiheit und Willkür in ihr Gebist einzugreifen ſcheinen. Zwar | | erblickt auch auf ihrem Schauplatze unſer blödes Aage nicht ſelten Regelwidrigkeiten, unordnungen, zuwe furchtbarr Kataſtrophen und unläugbare Denkmähler unbegreiflicher Umwälzungen des Erdballs. Aber der Fle berfmoft ſchüttelt auch wohl den Gefunden ein Mal im Leben; die heilſame Kriſis geht vorüber und die und legte, oft erhöhete Organiſation befindet ſich nach wie vor im bewundernswerthen Gange. Ja, Einfachb mit unſäglicher Kunſt, Beſtändigkeit mit wunderbarem Wechſel, unnennbare Schönheit, oft verhüllt in Nacht und Grauen, unerreichbare Pracht und Erhabenheit, gepaart mit Lieblichkeit und Milde, unerſchäpflicher Reichthum an Zwecken, erlangt mit faft unſichtbaren Mitteln, unendliche Fülle der Mannichfaltigkeit, nur aus einem une bemerkten Punkte entwickelt: das iſt das himmliſche Weſen der Natur! was ſie giebt, was fie lehrt, was fie wirkt, das bleibt. Darum weiß, was er hat, wer ſie ſtudirt, kennt, verſteht. Er wird reich an Mitteln wie fie, fühlt ſich felig in ihrer Schönheit und Ruhe, erhaben im Begreifen und Nachahmen ihrer Zwecke. Er weiß Hilfe, wo die Kunſt verzweifelt, die ohne Natur ein Haus auf Sand gebaut iſt. Nicht bloß alle Künſte und Gewerbe, die wichtigſten Wiſſenſchaften, die Ruhe, die Sicherheit, die Genüſſe, die Freuden, die Erhaltung des Lebens, Reichthum und Macht, nein! auch der Friede im Innern, die Heiterkeit des Geiſtes, müſſen, nächſt der Religion, von ihr ausgehen, wenn ſie dauerhaft und vollkommen ſeyn ſollen. Aber nur wenigen Meiſtern ward der Eintritt nicht in den Tempel ſelbſt, ſondern nur erſt in den Vor— hof deſſelben vergönnt. Bei weitem die Mehrzahl der Erdbewohner tappt im Dunkeln, Preis gegeben der Unwiſſenheit, dem Aberglauben, der Nacht der Vorurtheile; ſie entbehrt eine deutliche, lebhafte, gründliche, und — fo weit bis jetzt der menſchliche Geiſt drang — vollſtändige Kenntniß einer der edelſten, nützlichſten, mannichfaltigſten, unerſchöpflichſten und ergötzlichſten aller Wiſſenſchaften, der Nat ur-, der Welt: und Erdkunde. . — Dieſe Betrachtungen bewogen den Hrn. Verfaſſer, das Licht, was die Meiſter bis jetzt im Vorhofe auf- fingen, in einen Brennpunkt eingeengt für alle darzuſtellen, welche Freude an Licht und Verlangen nach dem⸗ ſelben empfinden. Sein Gemälde der phyſiſchen Welt trägt die vornehmſten Wahrheiten der Him⸗ mels⸗ und Erdkunde, nach dem neueſten Zuſtande der Wiſſenſchaften, nicht nur äußerſt vollſtändig, ſon⸗ dern auch fo klar und populär vor, daß fie von jedem gebildeten Menſchen, ohne ſtreng wiſſenſchaftliche Vorkenntniſſe, verftanden werden können. Daß dieſes keine leere und ungegründete Berſicherung ſei, beweiſen nicht nur die zahlreichen Abnehmer des Werkes, Perſonen jedes Standes und Geſchlechtes, ſondern auch zabl— reiche bereits in frühern Ankündigungen zur Gnüge angeführte Recenſionen der geachtetſten kritiſchen und Uns terhaltungsblatter, welche ſämmtlich darin übereinſtimmen, daß ſeit Kants phyſiſcher Geographie kein ähnkt— ches vollſtändiges und populäres Werk über dieſen Gegenſtand erſchienen ſei, als Hrn. Sommers Gemälde der phyſiſchen Welt. Da das Werk jetzt vollendet iſt, der bisherige durch die großen Koſten der Auflage nöthig gewordene Preis der einzelnen Bände aber für unbemittelte Käufer namentlich für ſolche, die ſich das Ganze nun auf Einmal anzuſchaffen wünſchen, etwas abſchreckend ſeyn möchte; fo hat die Verlagshandlung die Preife auf fol: gende Art beträchtlich herabgeſetzt: 1. Band: (unter dem beſondern Titel: das Weltgebände, 297 Bogen ſtark, mit 11 Ku- pfertafeln) bis her 2 Thlr. 20 gr., jetzt 2 Thlr. II. — (unter dem beſondern Titel: Phyſikaliſche Beſchreibung der feſten Ober— fläche des Erd körpers, 33 Bogen mit 14 Kupfertafeln) bisher 3 Thlr. 6 gr., jest 2 Thlr. 5 2 III. — (unter dem beſondern Titel: Phyſikaliſche Beſchreibung der flüſſigen Oberfläche des Erdkörpers, 34 Bogen mit 9 Kupfertafeln) bisher 3 Thlr., jest 2 Thlr. Nur die drei letzten Bände können, da der Preis ohnehin unbeträchtlich iſt, nicht weiter berabgeſetzt werden, und koſten alſo, wie bisher: IV. Band: (unter dem befondern Titel: Phyſikaliſche Beſchreibung des Dunſt— kretſes der Erdkugel, 26% Bogen mit 4 Kupfertafeln und 2 Steindrücken) 1 Thlr. 16 gr. V. — (unter dem beſondern Titel: Geſchichte der Erd⸗ Oberfläche, 26 Bogen mit. 6 Kupfertafeln) 1 Thlr. 16 gr., und VI. — (unter dem beſondern Titel: Gemälde der organiſchen Welt, 36 Bogen, mit. 1 Kupfertafel) 2 Thlr. Wer alle ſechs Bände auf ein Mal nimmt, erhält fie in engliſchem Pappeband, welcher für das Ganze 12 gr. beträgt, ſtatt für 14 Thlr 22, gr. für Acht Thaler. Verzeichniß von Büchern, welche die Theiſſingſche Buchhandlung in Muͤnſter an ſich gekauft hat, | und bis zur Dftermeffe 1827 zu bedeutend herabgeſetzten Preifen durch alle Buchhandlungen zu bekommen find. Genius des Chriſtenthums der Sch ö n heiten dert e hrüſtli chen Religion von Franz Auguſt Chateaubriand. Aus dem Franzöſiſchen uͤberſetzt und mit berichtigenden Anmerkungen begleitet von Dr. C. Venturini. 4 Bde. gr. 8. 1803. ſonſt 5 Rthl., jetzt 21/2 Rthl. oder 4 fl. 30 kr. Leben Peters des Großen von G. A. von Halem. 3 Bände mit Kupfern. gr. 8. 1803—5. Ausgabe auf feinem Druckpapier ſonſt 3% Ntbl. jetzt 4 Rthl. oder 8 s ‘= ordin. Druckpapier ſonſt 4 5/6 Rthl. jetzt 3 5/6 Rthlr. oder 6 am Apr Fr F. E. E o u lo ng e o u 8 Mitglieds des National-Inſtituts // 5 Era red feint der Revolution von 1789. Aug zeitverwandten Urkunden und Handſchriften der Givil- und- Militair⸗ Archive. Deutſch herausgegeben von n ng, BEE AN A dan © 5 Bände. gr. 8. 1804—1810, ſonſt 10 Rthlr., jetzt 4 Rthlr. oder 7 fl. 12 kr. Kleine Schriften 1 9 5 Bände. 8. 1804—8. Schreibpapier; ſonſt 8 ½ Rthl. jetzt 4 Rthl. oder 7 fl. 12 kr. Zur beſſeren Beurtheilung dieſes Werks führen wir den Inhalt einiger Bände an: Erſter Band. 4 Erſtes Buch. Erzählungen aus dem Mittelalter. Zur Einleitung etwas uber den Rittergeiſt des Mittelalters und die Troubadours. I. Franzoͤſ. u. Engliſche Geſchichten. 1. Aucaſſin u. Colette. — 2. Ritter Lanz val. — 3. Hugo von Mataplana oder das Liebesurtheil. — 4. Saint Didier u. Adelheit von Clauſtka. — 5. Die Franken in Dami⸗ ate. — 6. Die Shrerin. — 7. Nobert von Artois, oder das Reiher⸗Geluͤbde. — 8. Ri Hard Loͤwenherz. 3 A II. Spaniſche Geſchichten. 9. Rodrigo und Semene. — 10. Roderich. Fr. Der Nebucadnezar des Mittelalters, III. Deutſche Geſchichten. 12. Odilia. — 13. Graf Hund von DI: denburg und fein Sohn. — 14. Graf Otto von Oldenburg. — 15. Der Gott im Ka⸗ ſten. — 16. Graf Ufo u. Hilburg. — 17. Der Lippiſche Oduͤßeus. — 18. Haſt du denn mehr? Zweites Bud. Vermiſchte Erzaͤhlungen. 1. Porcia. — 2. Arrig. — 3. Zwei weib⸗ liche Herden. — 4. Die Verſoͤhnung. — S. Olympia, oder Lehre des Ungluͤcks. — 6. Erz neſtine. — 7. Sir Rivers. — 8. Der zweite Joſeph. — 9. Drako, ein Morgenlaͤndiſches Dykann. — 10. Fo, der Gerechte. von G. A. von Halem. Zweiter Band. 1 Erſtes Buch. Neugriechiſche Erzaͤhlungen (Paramythen.) Einleitung. — 1. Der Pilger nach Path: mos. — 2. Der Viſchof von Damala. — 3. Schahculi. — 4. Delli von Caſos. — F. Die Quellen⸗Mädchen. — 6. Homer. — 7. Der Franke in Seio. — 8. Die Bidme Oſchaddi. — 9. Die Schlange Pyton. — 10. Der Felfenbewohner am Libanon. — 11. Das Weib von Nonon — 12. Helena Met⸗ taranga von Zante. — 13. Der heilige Stein. 14. Das Orakel zu Pharaͤ. N Zweites Buch. Idyllen. 1. Amors Weihe. — 2. Die Feier des Pan. 3. Die Echo. — 4. Der Apfel. — F. Amors Urtheil. — 6. Amors Gewand. — 7. Der Vertrag. — 8. Imiroa. — 9. Der beraubte Waffe, — 10. Vaterliebe. — 11. Meliſſe. Drittes Buch. 1. Ueber die Eleuſiniſchen Myſterien. — 2. Die Hamadrhas; ein mythologiſches Ge⸗ ſpraͤch. Anmerkungen. — Vierter Band. Hiſtoriſche Schriften. 1. Pauſanias, Wallenſtein und Dumoriez. 2. Schickſal der Brancovane und Kantaku⸗ zene. 3. Eudoxia Lapuchin, Gemahlin Peters 1. 4. ap Truchſes und Agnes von Mans⸗ eld. 5. Kunſtwerke und Reliquien, die Preiſe des Sieges. 6. Brief an Alphonſus, von einem Spani⸗ ſchen Plinius. 7. Geſchichte des Umtauſches des Gottor⸗ piſchen Antheils am Herzogthum Holſtein gegen die Grafſchaften Oldenburg und Delmenhorſt, und deren Abtretung an die jüngere Holſtein⸗Gottorpiſche Linie. Mit einer Stammraſel. 8. De Publicität deutſcher Specials Gets chichte. 9. Ein Gelehrten⸗Streit aus dem ſechzehn⸗ ten Jahrhunderte über Weſtphalen. 10. Der unſterbliche Jakob. 1778. 11. Bruchſtücke aus einer Reiſe durch dle Pforte Weſtphalens, und weiter, 1798. 12. Gleim im Ofenberge. 2 13. Ein Blick auf Holland im Jahr 1782. 14. Bruchſtuͤcke aus einer Reiſe von 1783. 1 F. Etwas über die möglichen Vortheile der deutſchen Kreisverfaſſung. 1297. 16. Bruchftüche politiſcher Predigten. 1794. 17. Hat der Deutſche Urſache, auf feine Nas tion ſtolz zu ſeyn. 1790? Der zte Band enthält gleichfalls proſaiſche Aufſätze, der ste Gedichte. Früchte des Aſiatiſchen Geiſtes Ant. von Theod. Proyekt. des Gymn. zu Herford. Hart mann 2 Theile. 8. Schreibpapier. 1803. ſonſt 2 5/5 Rthlr., jetzt 1 ¼ Rthlr. oder 3 fl. Bachem, K. J., Verſuch einer Chronologie der Hochmeifter des teutſchen Ordens vom J. 1190 bis 1802, mit ſynchroniſtiſcher Ueberſicht der Ordensmeiſter in Teutſchland, Heer-Meiſter in Liefland, und Lands Meiſter in Preußen. gr. 4. 1802; fonft 1 Rthl. 4 ggr. jetzt 16 ggr. (20 fgr.) oder ıfl. 12 fr. Barruel, Denfwürdigkeiten zur Geſchichte des Jakobinismus. 4 Thle. gr. 8. 18014. (Ir Band fehlt.) Jeder der drei folgenden Theile jetzt 1 Rthl. oder 1 fl. 48 kr. Brefeld, J. H., Beiträge zu den Grundzuͤgen der Heilkunde für die gegenwartige Zeit, nebſt einer prack— tiſchen Abhandlung vom Kindbetterinnen-Fieber. 8. 1803. ſonſt 16 9gr, jetzt 6 ggr. (7 1/2 fgr.) od. 27 kr. „ — EUER „ Brockmann's, J. H., Handbuch der alten Weltgeſchichte. 3 Thle. gr. 8. 18003. ſonſt 5 Rtl. 8 ggt. jetzt 2 1/3 Rthl. oder 4 fl. 12 fr. Detten, M., Vorſchlag zur Browniſtrung des Organismus in der Erregungstheorie. 8. 1800. ſonſt 18 gu. jetzt 4 ggr. (5 for.) oder 18 fr. Driver, Beſchreibung und Geſchichte der vormal. Grafſchaft nun des Amtes Vechte im Niederſtift Muͤn— ſter. 8. 1803. ſonſt 12 ggr. jetzt 8 ggr. (10 far.) oder 36 kr. Dürfen wir uns ſchaͤmen, Deutſche zu ſeyn? von Fr. v. Wrede. ſonſt 6 gr., jetzt 3 gr. (3 3/4. for.) od. 12 kr. [Ebermayer, Dr. J. C., von den Standoͤrtern der Pflanzen im Allgemeinen, und denen der Arzneigewaͤchſe. beſonders; für Aerzte und Apotheker. 8. 1802. ſonſt 16 ggr., jetzt ro ggr. (12 1/2 for.) oder 45 kr. Edelſinn und Tugendhoͤhe der Weiblichkeit in Beiſpielen aus der wirklichen Geſchichte. 8. 1803. ſonſt 1Rtl. 20 ggr., jetzt 1 Rthl. oder 1 fl. 48 kr. [Eiſenmann, J. A., Verſuch pſychologiſcher Charakteriſtiken. 8. ſonſt 16 gr., jetzt 6 gr. (7 1/2 fr.) od. 27 kv. Etwas über Alarkos, ein Trauerſpiel von Friedrich Schlegel. Ein Verſuch die Leſer zum Schmecken zu zwingen. gr. 8. 1803. ſonſt 5 gar. jetzt 3 ggr. (3 3/4 fgr.) oder 12 kr. Frieß, C. J, Abhandlung von der Umkehrung oder eigentlichen Inverſion der Gebärmutter. Mit Kupk. 1804. gr. 8. ſonſt 16 ggr., jetzt 8 gar. (10 fgr.) oder 36 kr. Gerz, W., Calculi infinitesimalis primae Lineae. Tom. I. gr. 8. 1803. fonft 9 ggr., jetzt 4 ggr. (5 fgr.) oder 18 kr. : Gieſe, J. R., Grundzüge zu einem Syſtem der Medizin. ſonſt 8 gar., jetzt 4 ggr. C for.) oder 18 kr. [Gittermann's C., Gedichte. ſonſt 20 ggr., jetzt 6 ggr. (7 1/2 fgr.) oder 27 kr. Halem, G. A. von, Irene; eine Monatſchrift 1803 u. 1804. a Jahrgang fonft 4 Kthl., jetzt 16 gar. (20 fgr.) oder 1 fl. 12 kr. Heſſe, H., über die beſten Mittel, die aͤrmeren und niederen Volksklaſſen mit dem Inhalt der heiligen Schrift bekannt zu machen. Eine gekroͤnte Preisſchrift. 1803. ſonſt 12 gr., jetzt 8 gr. (10 ſgr.) od. 45 kr. [Horſtig, C. G., Geſchichte der Einführung und Bekanntmachung der Olivierſchen Leſelehrmethode im Schaumburg Lippiſchen. 1803. ſonſt 16 ggr., jetzt 4 ggr. (5 ſgr.) oder 18. kr. Journal für Geſchichte, Statiſtick und Staatswiſſenſchaft, von Kayſer. 2 Bände. 1906. ſonſt 3 Kthl., jetzt 16 gar. (20 far.) oder 1 fl. 12 kr. Ä Kleuker, Dr. J. F., Briefe an eine ehriſtliche Freundinn über die Herderſche Schrift: von Gottes Sohn der Welt Heiland, nach Johannes Evangelium. 1802. ſonſt 22 ggr., jetzt 12 ggr. (15 ſgr.) oder 54 kr. 2 Meyers, F., Gegenſchrift zu Callenbergs Commentar über das kek. Dekret vom 12. Dezember 1808, die Aufhebung der Leibeigenſchaft betreffend. 8. 1811. jetzt 3 ggr. (33/4 ſgr.) oder 12 kr. Mimigardia; poetiſches Taſchenbuch auf 1810 und 1812, von Fr. Raßmann. Jeder Jahrgang ſonſt 20 ggr. jetzt 3 ggr. (33/4 for.) oder 12 kr. Muͤller, J. H., Abriß der Länder: und Staatenkunde, beſonders von Deutſchland; mit beſtaͤndiger Hin— ſicht auf die neueſten Veraͤnderungen und kurzen hiſtoriſchen Notizen; zum Schul- und Privatgebrauche. gr. 8. 1804. fonft 1 Kthl. 4 ggr., jetzt 12 ggr. (15 ſgr.) oder 54 kr. Plejaden, die hellſtrahlenden, am arabiſchen poetiſchen Himmel, oder die ſieben am Tempel zu Mekka Jaufgehangenen arabiſchen Gedichte, überſetzt, erläutert und mit einer Einleitung verſehen von A. T. Hatte mann. 8. 1802. fonft 18 ggr., jetzt 12 ggr. (15 ſgr.) oder 54 kr. 5 [Plutarch über die Heldenthaten der Frauen, uͤberſetzt und mit Anmerkungen begleitet von Dr. Wettengel. gr. 8. 1816. 4 ggr. oder 18 kr. Reinhard, K., neue Gedichte. Mit Kupfern. 1803. ſonſt 18 ggr., jetzt 6 gar. (7 1% far.) oder 27 kr— . — — Polyanthea, ein Taſchenbuch für das Jahr 1807. Mit Kupfern und Muſik. gebunden ſonſt 1 Kehl. 6 ggr., jetzt 4 ggr. (5 for.) oder 18 kr. — — — Muſenalmanach, oder Blumenleſe a. d. J. 1807. fonft 14 ggr., jetzt 3 ggr. (3 3/4 far.) Renner, E. F., Anfangsgründe der Algebra. 1805. ſonſt 12 gar., jetzt 6 dar. (7 1/2 far.) oder 27 605 Schedel, J. C Archiv für den Zirkel nützlicher Wirkſamkeit unter den Menſchen; oder Beiträge zur Aus breitung und Sach tun unſerer Kenntniſſe in den Faͤchern des Handels und der Schifffahrt, der Ge werbe, der Staats- und Privatwirthſchaft. ir Band. 1883. ſonſt 1 Kthl., ſetzt 6 gr. (7 1/2 far.) od. 27 kr Schuderoff, I, Superint. zu Ronneburg, Predigten. 1807. ſonſt 1 Rtl. 12 gr., jetzt 20 gr. (25 far.) od. 11 Siebenbergen, W., Ideen zu einer Methodik der Medizin. 1807. ſonſt 8 gr., jetzt 4 gr. (5 far.) od. 18 Stühle, W. über Markentheilungen und die dabei vorkommenden Hauptruͤckſichten. 2 Thle. gr. 8. 1801 ſonſt 1 Rthl. 5 gar. jetzt zo gar. (25 for.) oder 1 fl. 30 kr. — — — über den Urſprung des Leibeigenthums in Weſtphalen, nebſt verſch. Bem. über die Pflichten d Leibeigenen, und die Rechte der Gutsherrn. gr. 8. 1802. ſonſt 9 gr., jetzt 6gr. (7 1% far.) oder 27 kr Terlinden, R. F., ſyſtematiſche Darſtellung der Rechtslehre von der Guͤtergemeinſchaft unter Eheleuten nach den Grundſaͤtzen des Napol. Geſetzbuchs und der neuern franz. Geſetze. gr. 8. 1810. ſonſt 1 Rthl. 12 ggr., jetzt 8 gar. (10 ſgr.) oder 36 kr. Ueber Gewiſſensfreiheit und Toleranz. Nebſt verſchiedenen Bemerkungen über den wahren Geiſt der kath Religion. 8. 1803. ſonſt 9 ggr., ſetzt 3 ggr. (3 3/4 far.) oder 12 kr. | ueberwaſſer, Meralphiloſophie; 3 Bände. Nach des Verfaſſers Tode herausgegeben von J. H. Brock“ mann. 1814—15. gr. 8. ſonſt 3 Rthl. 8 ggr., jetzt 2 Rthl. oder 3 fl. 36 kr. Vering, Alb. Matth., Cogitata medico-politica de necessitate, matrimonium inituros instruend officiis erga ventris fructum, 8. 1863. 2 ggr. (2 1/2 gr.) oder 9 kr. ; f — — — Beantwortung der Preisfrage: Was hat der Artzt zu thun, wenn unbekannte oder dunkl Krankheiten unter dem Volke wüthen. 8. 1817, ſonſt 8 ggr., jetzt 3 ggr. (3 3/4 fgr.) oder 12 fr. Verſuch einer allgemein verſtaͤndlichen Darſtellung der kritiſchen Philoſophie, fuͤr Freunde des philosophisch Studiums. gr. 8. 1800. ſonſt 1 Rthl., jetzt 8 ggr. (10 ſgr.) oder 36 kr. Wagner, A., Anweiſung zur gründlichen Berechnung der Muͤnzſorten-Reductionen und Arbitragen, wi auch der Waarencaleulation, Aſſuranz, Haverey, Bodmerey u. ſ. w. Nebſt vielen nuͤtzlichen Tabellen zun Gebrauch für Comptoirs, Lehrer und Handlungsſchulen. gr. 8. 1803. ſonſt 3 Rthl. 8 gr., jetzt 1 Rihl unter der Preſſe befindet ſich: Bibliſche Anthropologie von Dr. Franz Dberthäür, ord. off. Lehrer der Dogmatik an der hohen Schule zu Wurzburg, 1fter Band, 2te Auflage. gr. 8. Dieſes aus 4 Bänden beftehende ſehr ſchaͤtzbare und mit vielem Beyfall aufgenommene Werk, wovon de iſte Theil ſeit längerer Zeit vergriffen war, wird alfo nun in wenigen Wochen wieder vollſtändig zu h ben ſeyn. Der frühere Preis für alle 4 Bände war 9 Kıhl. 8 gar., jebt 7 Kthl. oder 12 fl. 36 kr. AMNH LIBRARY NN 100033107