5 ! \ * x 0 17 A Ey 1. 90 14 R . . KAM . en N 4 f N * N EN 9 SR hc EI Tea = n 94 A Sen NN Ras eue . lee | n 8 e hr 558. g 5 N . £ 5 * Dr , d u 5 5 x 5 f x 7 5 \ “4 5 7 | 2 2 | er : 2 De 5 1 N” * „ee 15 5 AHA) sh 791. = * 8 „ Nr r Pe 1 Vi Q | FOR THE PEOPLE | FOR EDVCATION | FOR SCIENCE LIBRARY or THE AMERICAN MUSEUM OF NATURAL HISTORY Tauern 1 Ka fe 8 8 “N 5 h 11108 Jahrgang 1831. Heft 1 XII Leipzig bey Brockhaus. 8 3. v 2 = a 2 4 * 2 8 „ = 2 . 2 . “ 2 * 1 x 7 5 ei [SH 55 Ns 2 . Der Preis von 12 Heften iſt 8 Thlr. ſaͤchſ. oder 14 fl. 24 Xr. rhein:ſch, und die Zahlung iſt ungetheilt zur Leipziger Gſtermeſſe des laufenden Jahres zu leiſten. 2 i Man wendet ſich an die Buchhandlung Brockhaus zu Leipzig, wohin auch die Beytraͤge zu ſchicken find. Unfrankierte Bucher mit der Poſt werden zuruͤckgewieſen. = re e n. ogeltauſch. Dubletten. Soͤchſiſch. v 3 ſch o Parus lugubris 8 5 E g . 7 4 ee 1 2 5 an + Sturnus unicolor . Ich befise mehrere fübeuropäifche Vögel dublett, und ſuche = 2 mir dagegen hochnordiſche und oͤſtliche einzutauſchen. „ Ich füge © 8 Tanin 5 Preiſe bey und erwarte, daß die Ornithologen, die mir dagegen TR a Su einige meiner Deſiderate anbieten, das Gleiche thun, da man YARIC B ſich fo am leichteſten verftändigen kann. Eben fo kann ich Du⸗ Sylvia philomela . . 16 bletten größtentheils neuer dalmatiniſcher und ſpaniſcher Amphi⸗ 885. 5 = bien und Fiſche, fo wie feltene europäiſche Landconchylien abs — Fazer - u = geben, 2 — melanopogon . . . — Nuͤrnberg Ende Auguſt's 1830. — lettii 5 Ne . ? > — provincialis ET N — Dr. Michahelles. — . „ — — orphea . . . . . . — Dubletten. Saͤchſiſch — cisticola 5 1 : = Aquila osifraga . .. 5 . & 8 Thlr. — gr. Hirundo rupestris 2 5 2 A 2 . x Falco tinnunculoides = & Gypselus mei,. Se en o Strix pygmaea . - . . &Columba iva . . . e a — —— scops 8 . . . . . © Tetrae lagopus . > » 5 . — Pyrrhocoxax alpinus . 3 . - © Perdix saxatilis ° 5 5 — © — graculus . ° 5 . ; Numenius tenuirostris 5 4 1 — Coracias garrula . 8 2 8 . Glareola austriaca 8 8 4 N 12 „Merops apiaster 5 Fe a ee — Picus tridactylus > > + Ardea purpurea . . > Ä > A — 0 Elten i m o s U S οõ, 0 © go 00 20 Ga Wo d d Lo G GO 00 UD yo d LUD - Ko u BEREITS TBERBESESENSERLENEENEEN GL Bälge. Die Arten Emb. palustris und Num, tenuirostris fin Toſcana, Sitta Neumayer, Mot. Feldegg und melanocephala in Dalmatien erlegt worden. Ich kann von jeder Act Alters,, Ge⸗ ſchlechts⸗ und Jahreszeiten — Varietäten abgeben. 5 > ® — calandra . 0 ur, : n Accentor alpinus. 8 . g . > Motacilla melanocephala . . » Er Feldegg mihi ER Seesen SO Enn EES ) „ Sitta Neumayer mihi Fee 2 „ — egretta . 8 — Tichodromus phoenicopterus . L nycticorax . 9 . — 4 Fringilla domestica (Ragusa) F ı uuu, > on u | N — eisalpina 8 9 8 1 0 — minuta 5 : 2 7 — 3 & — hispaniolensis . Phoenico pterus antiquorum Zen öhitr. — 2 { — nivalis . * . 0 Sterna anglica „ . 8 . — — © — eitrinella 9 = - — — leucoptera 5 8 . . — — ö Emberiza palustris 2 5 . . — Larus mielanocephalus - sry a g — 5 — melanocephala 8 „ — plumbiceps l l — — Y — eiclus 7 . . , . . — Anas leucophthalma . 5 P ° 4 — 2 — dia V — Pelecanus onocrotalus e — — D — hortulana . b 4 Alauda brachydactyla > Diefe Preife verftehen fih für fehlerfreye, ausgezeichnete » Dis dem Handel fo eigenthämliche Weſen der Circulation, fo wie jenes des Preiſes und Werthes, konnten ihrer gegen⸗ wärtig errungenen Bedeutung nach erſt dann in die Er⸗ ſcheinung treten, als die Einzelnen, von Genuß und Ge⸗ winnſucht getrieben, es unternahmen, die Producte der Urs production und induſtriellen Production zu importieren und zu exportieren, nehmlich nach unſerer Weiſe die Production zu betrachten, die durch Wertheserhoͤhung mittelſt quantita— tiver und qualitativer Veraͤnderung entſtandenen Producte noch durch locale Veraͤnderung im Werthe zu erhoͤhen. Jene Circulation erweiterte und entwickelte ſich in eben dem Maa⸗ ße, als der Handelsſtand ſich vermehrte und conſolidierte, welcher nebenher noch durch das Städte, Zunft- und Gil: deweſen einen eigenen Schwung erhielt, mehr aus der Po— litik als aus dem Gange der Induſtrie ſelbſt fließend, nehm⸗ lich aus dem Streben der fouveränen Fuͤrſten, die Macht des Adels zu beſchraäͤnken. Der Handel gelangte nach und nach zu feinem höhern Range, wie er, von Genie, Kunſt, Kühnheit und Ecfindungsvermoͤgen kraͤftigſt unterſtützt, ſich über alle Markiplaͤtze der cultivierten Welt hin zu verbrei⸗ ten vermochte, verhindert weder durch die Fluthen der ſturm⸗ dewegten See, noch durch die unwirthbaren nur in Kara⸗ vanen zu durchziehen moglichen Wuͤſten, noch durch die Laſt des allgemeinen Tauſchmittels, repraͤſentiert in Gold- und Silberbarten, fpäter in Geld, und endlich wohl gar in Geldanweiſungen. Sonach iſt zwar das urſpruͤngliche Vehikel der dem Handel zukommenden Circulation allemal in dem Hange nach mit Menſchengenuß verbundener Conſumtion, bezogen auf Größe, Dauer und Vertheilung, zu ſuchen; nichts de⸗ ſtoweniger bleibt fuͤr Realiſierung, fuͤr ein factiſches Her⸗ vortreten des Handels in feiner hoͤhern Bedeutung, nehm⸗ Cybele 1831, Heft . N˙ . Betrachtungen uͤber das Weſen von Circulation, Preis, Werth, ſo wie uͤber die Ausdruͤcke: theuer und wohlfeil. Vom Grafen Georg von Buquoy. lich des Welthandels ſeinem lebendigen Habitus nach, eine unerlaͤßliche Bedingniß, eine conditio sine qua non, daß hoͤhere Cultur und Genie jene Mittel darbieten, durch weh che allein die ſich einer freyen Circulation rieſenmaͤßig ent» gegenſtemmenden Hinderniſſe beſeitigt werden koͤnnen; als zu welchen Mitteln vorzüglich gerechnet werden muͤſſen! Die von uns in einer andern Schrift ſogenannten techni⸗ ſchen Handelsmittel, * ferner das Comptoir⸗ und Buch⸗ haltungsweſen, fo wie endlich das für das menſchliche Er⸗ findungsvermoͤgen ſo ehrenvolle Bank- und Wechſelweſen. Die Theorie uͤber einen feiner Weſenheit nach prae⸗ tiſch aufzufaſſenden Gegenſtand, artet, wenn ſie nicht aus der unmittelbaren Beſchauung des Gegenſtandes ſelbſt her⸗ aus abſtrahiert wird, wenn fie vielmehr aus rein a priori- ſchen Grundſaͤtzen ausgeht, artet ſagen wir, ſehr leicht in ein bloßes Hiengeſpinnſt ohne alle practiſche Anwendbarkeit aus, und hat ſomit keinen andern Werth, als etwa den ei⸗ nes angenehmen Zeitvertreibes. Dieß nun auf das Weſen des bey einem des Geldes und überhaupt aller kuͤnſtlichen Mittel der Circulation nach unkundigen Volke ſtatt finden moͤgenden Tauſchhandels bezogen, halten wir es der Muͤhe nicht werth, demſelben näher nachzuſpuͤren, da uns bey un⸗ ferer hoͤhern Cultur der Blick in das Treiben eines gaͤnz⸗ lich culturloſen Menſchenhaufens nicht geſtattet iſt, und je⸗ nes um ſo mehr, als uns aus ſolchen Betrachtungen für die Ergruͤndung des Weſens vom Handel bey bereits höher: cultivierten Nationen, kein ſonderlicher Gewinn zu Theil werden moͤchte. Wir glauben vielmehr, auf alle bloß die Neugierde beftiedigenden die ſtaatswirthſchaftliche Praris auf * Buguoys Theorie der Nationalwirthſchaft. £ 3 Pr 1 keine Weiſe fordernden Betrachtungen ganzlich Verzicht lei⸗ ſten zu muͤſſen, und halten es fuͤr gerathener, das Han⸗ delsweſen theoretifh und practiſch fo darzuſtellen, wie das⸗ ſelbe den bereits höher cultivierten Nationen entſpricht, und wie es allein auch von ihnen richtig aufgefaßt werden kann. Dieſe Methode erinnert an jene der analytiſchen Dynamik, wo es bey Berechnung von Maſchinen weit zweckmaͤßiger und fuͤr die Richtigkeit des Rechnungsreſultats weit guͤnſti⸗ ger iſt, die Maſchine zu betrachten, nicht vom Urſprunge ihrer Bewegung an, ſondern damals, wo ſich jene ſchon im Beharrungsſtande befindet, d. h. die Maſchine un⸗ ter dem Zuſtande der Geſammtcombination aller dabey in Rechnung kommenden Kräfte, Bewegungen und trägen Mafı ſen zu betrachten. Ats kunſtgerechten Meiſter in die combinierte Maſchine der ſtaatswirthſchaftlichen Betriebſamkeit blickend, ſie in ih⸗ rem wahrhaft regſamen Beharrungsſtande eben ſo regſam anſchauend, ſagt Adam Smith ſehr treffend: When the division of labour had converted every man as it were into a merchant, and society itself grew to be what is properly called a commercial society, no one was inclined to part with his produce but for an equivalent. To fix this equivalent, it was necessary to know the value of what was given and what was received; and it must be confessed, that the difli- culty af hitting upon the means af daing so must have been very considerable. Da im Handel die Ausdrucke Werth, theuer, wohlfeil fo häufig vorkommen, und in den ſtaatswirth— ſchaftlichen Schriften hieruͤber noch große Dunkelheit herrſcht, fo ſoll hier Einiges zu deren Erläuterung geſagt werden. Was namentlich den Ausdruck Werth betrifft, ſo iſt der ſogenannte Nationalwerth wohl ziemlich allgemein be⸗ ſtimmt, ſehr unbeſtimmt dagegen der Ausdruck reeller Werth, obgleich man ſeit Smith damit im Reinen zu ſeyn glaubte, jenen Ausdruck auf ein gewiſſes Arbeitsguantum deziehend, wogegen wir uns jedoch in fruͤhern Schriften mehrmals aͤußerten, wogegen auch Lord Lauderdale manches Treffende einwendet, und unter andern ſehr richtig folgendes bemerkt: This pretended accurate measure af value is not even capable, like other commodities, af forming a true measure of value at the same time and pla- ce; Which is evident when we recollect that, at the same time and place, the real and the moneyprice af labour vary, not only according to the different abilities af the workmen, but according to the easi- ness or hardness of the masters. Wir finden uͤber das Weſen des reellen Werthes noch folgendes hinzuzuſetzen: Eine Sache hat nur dann und nur dadurch einen Werth fuͤr irgend Jemanden, daß ſie ihm einen Genuß zu verſchaffen im Stande iſt. Iſt fie an und fürefid eines Genuſſes faͤhig, fo hat fie einen directen Werth, kann fie aber bloß durch Umwandlung oder durch Tauſch einen Ge— genſtand des Genuſſes herbeyſchaffen, fo hat fie bloß einen indirecten Werth. Den Werth einer Sache ihrer Quanti— tät nach zu beſtimmen, dieß iſt im Allgemeinen gar nicht moͤglich, und man kann uͤberhaupt nicht leicht eine unbe⸗ * — 4 flimmtere Frage thun, als nach dem Werthe einer Sa’ che überhaupt; denn dieſer ſchließt allemal ſchon deren relativen Werth mit in ſich, welcher ſehr groß, oder ſehr klein iſt, wie man es nehmen will. Der relative Werth eines Dinges nehmlich bezieht ſich nie bloß auf das Ding ſelbſt, ſondern immer zugleich auf die Perſon, welche nach ſeinem Werthe forſcht; hiedurch aber tritt in den Begriff jenes Werthes das ganze Individuelle der Perſon mit ein; und es hängt von ihrem Beduͤrfniſſe, von ihrem conven⸗ tionellen oder eingebildeten, oft auf Launen und bizarren Anſichten beruhenden Verlangen darnach ab, ob das Ding fuͤr jene Perſon einen Werth habe, oder nicht. ER Die Größe des Verlangens nach einem Gegenſtande, folglich auch die Groͤße des Werthes, welchen ein Gegen⸗ ſtand für irgend Jemanden hat, laͤßt ſich auf keine Weiſ meſſen; denn was ſoll man hier als Einheit des Maaßes veſtſetzen? Nur in einer einzigen Beziehung laͤßt ſich der Werth einer Sache in Quantität ausdrucken, nehmlich dann wenn vom Tauſchwerthe die Rede iſt; denn in dieſem Falle laßt ſich ſagen: Ich fühle mich geneigt, fuͤr dieſe oder jen Sache fo oder fo viel hinzugeben, u. z. von einer Sache, deren Quantitaͤt und Qualitaͤt ein fuͤr allemal an⸗ genommen iſt. * ER: Hiermit wären wir dem Sinne ſchon näher geruͤckt, in welchem hier der Werth der Dinge betrachtet werden fell, Allein es muß noch eine eigentliche Beſtimmung binzufome men, nehmlich, daß hier nicht von jenem Tauſchwerthe der Dinge geſprochen wird, welchen dieſe für irgend eine Perſon haben koͤnnen, ſondern von jenem Tauſchwerthe, welcher zu einer beſtimmten Zeit einer ganzen Gegend dergeſtalt entſpricht, daß für jene Dinge, von deren Wer- then die Rede iſt, allgemein von Jederman, Igleich⸗ ſam wie durch gemeinſchaftliches Einverſtaͤndniß, eine bes’ ſtimmte Quantitaͤt an Dingen von beſtimmter Art erhalten werden kann. In dieſem Sinne nehmen wir den Ausdruck; reeller Tauſchwerth, oder kuͤrzer: reeller Werth. N Nun entſteht die Frage, von welcher Art das fuͤr die mancherley Sachen allgemein Einzutauſchende ſeyn muͤſſe, um hierdurch den reellen Werth jener Sachen beſtimmt und bequem auszudruͤcken? 5 Dieſes Einzutauſchende, welches als Maaßſtab des re- ellen Werthes aller übrigen Dinge angenommen werden ſoll, muß von der Art ſeyn, daß es an und für ſich einen die recten Werth, u. z. für alle Individuen einer Gegend in = = mg u m <> Tn tree gleichem Maaße habe. Dieß findet aber dann Statt, h wenn jenes als Maaßſtab angenommen die Summe aller Gegenſtaͤnde in ſich faßt, welche zur Erhaltun des Lebens, der Geſund heit und der phyſiſchen Kräfte jedes Individuums einer betrachteten Gegend erfordert werden, welche hierzu aber auch hinreichen, wobey Alles auf eine be 5 » Diefe zum Maaßſtabe des Tauſchwerthes dienende Sache, von unveraͤnderlicher Quantität und Qualität, braucht eben nicht eine einzige Sache zu ſeyn, ſondern ſis kann gar wohl ein beſtimmtes Aggregat von be? fimmten Sachen ſeyn, und ſich daher auf einen collectiven Begriff beziehen. } Ifimmte Dauer bezogen werden muß. Jenes Aggregat von ngen, das dieſe Bedingungen erfüllt, hat einen Werth, der ſich auf den allgemeinen Trieb der Selbſterhaltung, und auf die Natur des Menſchen gruͤndet, der daher nicht don einzelner Laune, von ſelbſtgeſchaffenem Verlangen ab⸗ fangt, ſondern der, im Allgemeinen betrachtet, für alle Mens ſchen eines ODiſtrictes als gleich angenommen werden darf. (Fortſetzung folgt.) 42 Handel. + N . ’ Vom Grafen Georg von Buquoy. Hier nur einige Winke aus der Geſchichte, um den Einfluß des Handels auf Nationalwohlfahrt nachzuweiſen. Die griechiſchen und die joniſchen Staͤdte, Alexandria Marſeilles und Carthago, welche die Truͤmmer des Handels von Sidon und Tyrus ſammelten, waren ſehr beruͤhmt durch ihre Macht. Carthago insbeſondere ſtieg zu dem hoͤch⸗ ſten Grade des Glanzes und der Macht empor, kämpfte lange Zeit mit Glück gegen die Kuͤhnheit und den Unter» nehmungsgeiſt der Roͤmer, und ſchob auf dieſe Weiſe auf mehr als ein Jahrhundert die Unterjochung der uͤbrigen Na⸗ tionen hinaus. 1 Ats in der Folge Roms Genius, Kuͤhnheit und Waf⸗ fenglück auf den Ruinen Carthagos die Eroberung der Welt gründete, ſo waren die Quellen des Reichthums fuͤr Europa Aſien und Africa wie mit Einemmale vertrocknet; indem allenthalben die wechſelſeitige commetzielle Verbindung un terbrochen war. { Die unermeßlichen Schaͤtze, welche durch Auspluͤndern ber Übrigen Nationen in Rom angehäuft wurden, trugen nichts dazu bey, den Wohlſtand irgend eines Landes empor zu heben; jene Schätze lagen für die Nationalinduſtrie todt, ſie befruchteten keine Scholle, gaben keiner Art von Indu⸗ ſtrie, Leben und Gedeihen, und thaten uͤberhaupt in keiner Suche etwas, um Civiliſation und höhere Bildung in an, dern Ländern zu beleben. Jene Schaͤtze bloß der Bereiche⸗ rung einiger Weniger gewidmet, bloß als Vehikel zu kuͤnf⸗ tigen Eroberungen betrachtet, fanden keine ſegens volle Ver⸗ wendung fuͤr Nationalwohl, ſondern wurden bloß dazu ver⸗ wendet, von Friſt zu Friſt von den Einfaͤllen allverheerender Barba— ten loszukaufen. Das Roͤmervolk, dieſer ungeheure Koloß, dieſe Wundererſcheinung am geſchichtlichen Himmel, ver⸗ ſchwand gleich einem Feuermeteore, beynahe nichts hinter ſich laſſend, ſo daß Rom, deſſen Provinzen und zinßbare Völker ſich unter einander bloß durch den Grad des Elends und des erbarmungswuͤrdigſten Zuſtandes unterſchieden. Wie ſehr ſticht hier die ephemere Größe eines bloß auf Waffen⸗ gluͤck geſtuͤtzten Staates von ſolchen den kommenden Ge⸗ ſchlechtern ſegenbringenden Nationen ab, die ihre Macht und Größe auf Handel und alle mit dieſem in Verbindung ſtehende Zweige der innern Induſtrie gründen? - Seit der Zerkörung des weſtröͤmiſchen Reiches bis kurz vor jener des griechiſchen Kalſerthums, eine Periode von die Aufftände der Cohorten zu ſtellen, und Rom, a u 6 beynahe tauſend Jahren, wo Unterdrückung Anarchie und Verbrechen herrſchten, wo Handel und jede Art von Indu⸗ ſtrie darniederlagen; — bildete ſich Nichts, das auf Natio- nalwohlſtand hinzudeuten vermoͤchte. Conſtantinopel war zwar der Punct des Zuſammenſtroͤmens ungeheuer mannichfacher politiſcher und commercieller Geſchaͤfte; aber die große Aus, dehnung des Reichs, das Impoſante und Furchteinfloͤßende einer erobernden von wilden u. raubſuͤchtigen Nachbarn ums lauerten Nation; ferner das Druͤckende der Abgaben, die zwangsweiſe dem kaiſerlichen Schatze zufließenden Summen laͤhmten jenen Wetteifer, jene Thätigkeit und Energie, durch welche der Handel ſich auszeichnen muß, ſoll er ja einen allgemeinen Wohlſtand verbreiten. Es dringt ſich daher dem in ſtaatswirthſchaftlicher Hinſicht die Geſchichte übers blickenden Forſcher die traurige Bemerkung auf, daß, ſeit Carthagos Zerſtoͤrung bis weit ins Mittelalter hinein, bins nen einer Periode von mehr denn dreyzehn Jahrhunderten, die Quellen des allgemeinen Wohlſtandes über das ganze roͤmiſche Reich hin vertrocknet waren, welches eben ſo viel heißt, als uͤber die geſammte damals bekannte Welt. Erſt im zwoͤlften Jahrhunderte gieng der Natio- nalinduſtrie eine neue Sonne auf, die befruchtend wieder nt was feit fo vielen Jahrhunderten geſchlummert atte. 5 Venedig, Genua, Piſa und Florenz, obgleich durch die Unfruchtbarkeit und geringe Ausdehnung ihrer Gebiete zur Armuth verurtheilt, gelangten nichts deſtoweniger zu großer Macht und bedeutendem Reichthume durch ihren Handel mit den Producten des Orients und Nordens. Eben ſo herriſch als ehemals Tyrus und Sidon und Carthago, dictierten ſie dem griechiſchen Reiche das Geſetz, erregten Eiferſucht bey den groͤßten Monarchen, und lenkten das Schickſal Europas binnen mehr als drey Jahrhunderten. Ihre Größe und ihr Anſehen ſanken aber mit ihrem Wohl- ſtande, welchen fie auf eine hoͤchſt unkluge, unpolitiſche Weiſe, auswaͤrtigen Kriegen opferten, leidenſchaftlich und in Verblendung ſtrebend nach Ausdehnung ihrer Herrſchaft. Mit einem Male ſank endlich ihr Handel und hiemit ihre politiſche Bedeutung, als durch Entdeckung des neuen See— weges nach Oſtindien, und durch die Auffindung einer neue en weſtlichen Welt, der Seehandel eine gaͤnzlich veraͤnderte Richtung erhielt. Die mancherley Factoreven, weſche jene Städte Ita⸗ liens im Norden Europas errichtet hatten, als Luͤbeck, Bre— men, Hamburg, Bruges, Antwerpen u. ſ. w., erfreueten ſich von nun an einer aufkeimenden und mit jugendlicher Kraft voranſchreitenden nationalen Macht und Wohlfahrt. Jene nordiſchen Staͤdte, vor Einführung eines auswaͤrti⸗ gen Handels kaum dem Namen nach gekannt, prangten nun bald als Hauptpuncte des europaͤlſchen Reichthums, Anſe⸗ hens und politiſchen Einflußes. Kluͤger und vorfichtiger ihr ren errungenen beneidenswerthen Zuſtand bewahrend, als die einem raſchern Leben hingegebenen Städte Italiens, mei⸗ deten ſie alles, das ſie in ſchwaͤchende Kriege verwickeln konn⸗ te, bildeten ſie eine veſtgeſchloſſene Confoͤderation zur Auf⸗ rechthaltung und Vertheidigung ihres Handels, und legten ſie auf dieſe Weiſe den Grund zu dem weltberuͤhmten Han⸗ 7 ſeeatiſchen Bunde, jenem ſchoͤnen Monumente des mit Klugheit gepaarten Muthes, kuͤhn und kraͤftig entwachſen einem rohen Volke und barbariſcher Zeit. Jene merkwuͤrdige Ligue, nach und nach zu einem Bunde von hundert und ſechzig Städten Flanderns und der baltiſchen Kuͤſten angewachſen, und hiedurch als mächtiger Foͤderatioſtaat in der politiſchen und Hans delswelt hervortretend, gelangte bald zu dem hoͤchſten Gipfel jenes Reichthums und Anſehens, welchen allein der Handel, u. z. der ausgebreitete Welthandel, zu gewaͤhren im Stande iſt. Die Weisheit des Betragens, ſowohl in politiſcher als commerzieller Hinſicht, allenthalben Muth, Feſtigkeit, Maͤßigung und Wuͤrde ausſprechend, gleich der Weisheit aller einzelnen Verfuͤgungen und Einrichtungen innerhalb des Bundes ſelbſt; jener ſchoͤne Geiſt, von kraͤf— tiger That jedesmal unterftügt, ſtellte ein maͤchtiges Boll— werk den Fortſchritten des ſich damals ausbreitenden Sy: ſtems von Feudalitaͤt und Anarchie entgegen; klaͤrte die Voͤl⸗ ker über ihr wahres Intereſſe auf, und veranlaßte den Geiſt des Handels, des Manufacturweſens fo wie des Ackerbaues über jenen Geiſt zu ſiegen, welcher durch Raubmordſucht und Unterdrückung genaͤhrt ward. Der Dienſt, den die Hanſa der mißhandeiten Menſchheit in jenen Zeiten der Barbarey und Finſterniß leiſtete, iſt unſchaͤtzbar. Indeß muß doch, was bie Befoͤrderung der Humanitaͤt, den Austauſch der Ideen, und die hieraus hervorgehende ſeinere Bildung der Menſchheit anbelangt, auch des Einflußes der Kreuzzuͤge erwaͤhnt werden, welche übrigens durch ihren echt ritterlichen und romantifhen Sinn die Menſchen auf eine Gefühle: ſtufe ſchwangen, von der fie ſelbſt der fpäterhin einreißende Materialismus, und die Sucht alles religiöfe Princip im Menſchen zu ertoͤdten, nicht herabzureißen vermochte, u. ſ. w. Nach dieſer Digreſſion, worinn wir durch einige Hauptmomente aus der Geſchichte des Welthandels, deſſen unbezweifelten ſegensvollen Einfluß auf den Wohlſtans die Macht und das Anſehen der Völker darthun wollten; — kehren wir wieder auf unſern Gegenſtand zuruͤck, und wol⸗ len noch Einiges, den Handel ſelbſt betreffend, hier beyfuͤ⸗ gen, wobey der Leſer unſer mehrmals ausgeſprochenes ſtaats⸗ wirihſchaftliches Princip ja unverrückt vor Augen behalten ‚ möge. Denn auch der Handel, fo herrlich und wahrhaft herzerhebend er an ſich iſt, man mag ihn hiſtoriſch, oder, die Gegenwart uͤberſchauend, ihn hinſichtlich der durch ihn geſegneten gluͤcklichern Standpuncte der, cultivierten Welt bekrachten, und ſo z. B. ſehnend nach Britanniens den Erd⸗ kreis beherrſchender Flagge hinblicken, zugleich gedemuͤthigt zurücktretend vor Gedanken nicht auch ein Britte zu ſeyn; — ſo iſt dennoch auch der Handel bloß eines jener Mittel; wir ſtehen zwar nicht an es das allerkraͤftigſte zu nennen, eines jener Mittel nur ſagen wir, wodurch der letzte Zweck, dem unſer aufgeſtelltes ſtaatswirthſchaftliches Princip nach— zuſtreben hat, erreicht werden kann. Es iſt unbegreiflich, was fuͤr ſonderbare Anſichten, was für geſuchte Hypotheſen uber die Entſtehungsweiſe des Handels von den verſchiedenen ſtaatswirthſchaftiſchen Schrift⸗ ſtellern vorgebracht wurden, wornach z. B. der Handel aus dem Geize (nach den Phyſiocraten), oder aus der Eitel⸗ keit (Canard principes d’economie politique), u. ſ. w. 8 entſprungen ſeyn ſollte; — da doch bey einigem Nachden⸗ ken leicht einzuſehen iſt, wie bey einem nur etwas cultie viertern, daher nach mannichfaltigern Genüſſen verlangenden Volke, der Handel von ſelbſt entſtehen muͤſſe. Denn, wenn die Cultur einmal dem Einzelnen ein nomadiſches Umher⸗ ziehen unmoͤglich gemacht, ihm vielmehr ſeinen fixen Wohn⸗ ort angewieſen hat, Jener aber zugleich nach dem Genuße mannichfacher Gegenftände, die nur aus verſchiedenen Haͤn⸗ den als vollendet und aus verſchiedenen Climaten als gereift hervortreten koͤnnen, Verlangen hegt; ſo muß ja nothwen⸗ dig, wenn ſolch ein Zuſtand bey allen in einem Lande um⸗ her zerſtreuten Einzelnen, oder auch nur bey Vielen dieſer Einzelnen beſteht, ein wechſelſeitiges Hin» und Wiederbe⸗ wegen der mannichfachen Producte, deren wechſelſeitiges Ue⸗ bertreten aus einer Hand in die andere ftatt fin⸗ den; und was iſt dieß denn anderes dann, als Handel? anfangs Tauſchhandel, allmahlich Handel mittelſt allgemein beliebter, leicht transportabler nicht verderblicher Gegenſtaͤnde, Geld genannt, endlich Handel mittelſt Geld und Creditmaͤßig geſtuͤtztee Anweiſungen auf Geld und werthvolle Dinge, u. f. w.; wie dieß dem hoͤher cuttivierten Zuſtande der Volker entſpricht, bey denen Alles, folglich auch der Handel nach und nach den Character des roh Mate- riellen ablegt, und einen Idealcharacter (in unſerm Falle entſprechend dem Creditweſen) annimmt? Dieſen Anſichten gemaͤß, iſt alſo das Urvehikel des Handels daſſelbe, als aller in ſtaatswirthſchaftlicher Hinſicht betrachteten nationa len Betriebſamkeit überhaupt, nehmlich: Mit Menſchen⸗ genuß verbundene Conſumtion, und zwar verbunden mit deren Streben nach Größe, Dauer und Vertheis lung. Der Handel geht alfo von felbft, und als noth⸗ wendiges Factum, bey einem Volke hervor, dem einmal die Groͤße, Dauer und Vertheilung einer mit Menſchengenu verbundenen Conſumtion, als allgemein gefuͤhltes, wenn auch bewußtlos gefuͤhltes Beduͤrfniß ſich aufdringt. Und ſo ſehen wir denn, wie das von uns aufgeſtellte ſtaatswirth⸗ ſchaftliche Princip, auch bey Beantwortung der über die Entſtehungsweiſe des Handels geſtellten, bisher fo mannicht fach und zum Theil ſo bizarr erwiederten Frage, eine unge⸗ zwungene Anwendung finde, und der Aufgabe ihre genuͤgen⸗ de Auflöfung geſtattt. s Iſt nun Groͤße, Dauer, Vertheilung einer mit Men⸗ ſchengenuß verbundenen Conſumtion das Vehikel des Han⸗ dels; ſo wird, nach dem in der geſammten Natur beſtehen⸗ den Geſetze der Reaction, der bis auf eine gewiſſe Hoͤhe ges ſtiegene Handel bey einer Nation, auch wieder ſeiner Seits, gehrs nehmlich nach augenblicklichem Genuß ſowohl, als nach Mitteln zu kuͤnftigem Genießen, als welches Letztere ſich vorzuͤglich als die Triebfeder des Kaufmannes ausſpricht. So facht denn die Genußluſt den Handel, und der Handel die Genußluſt an. Eben ſo kann man ſagen: Es belebe der Handel die induſtrielle Production, und umgekehrt bes’ lebe die induſtritlle Production ihrer Seits den Handel wie⸗ der; u. ſ. w. 1 zum Stimulus des Begehrs unter den Einzelnen; des Ber N ö N | | } | | | | [ b 1 b | h t 1 t h N { I | | | 9 a a ee en en Ba MS BEA RR "bie Urſachen der regelmäßigen Barometer Schwankungen; — i von Ch. Keferfteim 28 770 ene 4 8 Wenn irgend ein Theil der Atmoſphaͤre weggeſchoben, und ihr dadurch gleichſam eine Wunde geſchlagen wird, in⸗ dem man einen luftleeren Raum bildet; ſo wohnt der At⸗ ein Beſtreben dey, dieſen wieder auszufüllen, wel; ches man ſonſt als horror vacui bezeichnete, und welches ich dadurch äußert, daß von der umgebenden Maſſe ein Druck gegen den leeren Raum ausgeübt wird, in Gemaͤß⸗ beit deſſen irgend ein vorhandener Koͤrper, deſſen Natur 6 erlaubt, wie Waſſer, Queckſilber ꝛc., in dieſen Raum ſeſchoden oder gedrückt wird. Die Gewalt des Druckes ann nur im Verhältniß ſtehen mit der Schwere des hin einzudrückenden Körpers, und mit der Schwere der Luft „ weßhalb Waſſer im luftleeren Raume in dem Ver⸗ A e hoͤher ſteigen wird, als es ſpecifiſch leichter iſt als Auediilber; daher ſteigt es 32“ hoch, wenn das 14mal werere Queckſilber 18“ hoch ſtehet. Der Druck der Atmoſphaͤre iſt, wie die Erfahrung et, nicht Überall in derſelden gleich ſtark, ſondern nimmt, Niveau des Meeres nach der Hoͤhe zu, progreſſiv ab, daß auf jede circ. 73 pariſer Fuß Höhe das Queckſil⸗ eine pariſer Linie fallt, oder niedriger ſtehet. Dieſe Verminderung des Luftdruckes haͤngt, wie die Pendelverſuche zeigen, unmittelbar zuſammen mit der Dich⸗ tigkeit und Schwere der Luft; denn in dem Verhaͤltniſſe als jener Luftdruck ſich vermindert, nehmen in gleichen Zeiten die Pendelſchwingungen zu, daher die Dichtigkeit und Schwere der Luft abnimmt. Es folgt hieraus unmit⸗ telbar, daß dieſelbe Urſache, welche die Atmoſphaͤre ſchwerer und dichter, oder leichter und minder dicht macht, auch den Druck auf das Quedfilder im Barometer bedingt. Da man die Vermehrung und Verminderung der Schwere und Dichtigkeit eines Koͤrpers gleich nehmen kann mit ſeiner Contraction und Expanſion, fo werden wir dieſen Ausdruck dem Drude der Luft ſubſtituieren und ſagen koͤnnen, daß das Steigen und Fallen des Queck ſilbers durch die Con⸗ traction und Expanſion der Atmoſphare bedingt wird. rn Die Erfahrung lehrt ferner: daß die Contraction und g der Atmoſphaͤre (ihr Druck) nicht in einem tus zenden, nur nach der Höhe verſchiedenen Zuſtande verharre; halb ſtehet das Barometer nie ſtill, ſondern zeigt durch € ; ieſe Schwankungen find theils regelmäßige oder ehpth⸗ miſch fortwährend wiederkehrende Oscillationen, theils un⸗ regelmäßige, die nicht dieſer unwandelbaren Periodicität un ⸗ terliegen. N g In den Aequinoctlal⸗Gegenden erſcheinen die regel⸗ mäßigen Schwankungen am klarſten und am meiſten vor⸗ bereſchend, während die Schwankungen überhaupt hier am wenigsten intenſiv find und meiſt nur aeinien Differenz 52 N 638) ‚feinen hoͤchſten Stand um 9 oh betragen. Das Barometer erreicht hier (nach v. Hum⸗ 10 9%, Uhr Morgens, ſinkt bis Mittag langſam, ſchnell aber von Mittag bis 4½ Uhr (alſo 7 St.), ſteigt dann bis 11 Uhr Abends wieder (alſo 7 St.), wo es ein wenig niedriger ſtehet, ais um 9 Uhr Morgens; fällt dann langſam bis 4 Morgens (alfo 5 St.), von wo es dann bis 9 Uhr (alſe 5 St.) wieder bis zu ſeinem alten Stande ſteigt. Das Barometer ſteigt und faͤllt alſo einmal in 14 St. (v. 9 Uhr Morgens dis 11 Uhr Adends) und einmal in 10 St. (von 11 Uhr Abends bis 9 Uhr Morgens); dieſe vollkommen rhythmiſchen, pulsartigen Ebben und Fluthen, oder Conttactionen und Erpanfionen der Atmofphäre, has ben hoͤchſt regelmaͤßig in allen Jahreszeiten ſtatt, und die Dauer des unbewegten Zuſtandes im maximo und mini- mo iſt nur hoͤchſt kurz; die atmoſphaͤriſchen Veränderuns gen haben auf dem veſten Lande der heißen Zone auf die⸗ fe im Allgemeinen keinen weſentlichen Einfluß, aber merk ⸗ wuͤrdiger Weiſe treffen die Horarvariationen der magneti⸗ ſchen Declination ziemlich mit den Horarvariationen des Barometers zuſammen. In den übrigen Gegenden die Erde erſcheinen die Barometerſchwankungen viel intenfiver, oft mehr als a Zoß betragend, zugleich abet viel unregelmäßiger; gleichwohl ha⸗ ben jetzo alle genaueren Beobachtungen gelehrt, daß ohnge⸗ achtet der großen Unregelmaßigkeit in der Barometerſchwan⸗ kung dennoch die regelmaͤßigen oder Horatſchwankungen, die pulsartigen Contractionen und Expanſionen der Atmo⸗ ſphaͤre, wirklich und durchaus vorhanden find; überall hat man während 24 St. die 2 ſteigenden und 2 fallenden Bes wegungen wahrgenommen, die durch alle unregelmäßigen Schwankungen, von denen ſie getragen werden, deutlich durchblicken, wenn wohl hier dieſe atmoſphaͤriſchen Contrae⸗ tionen und Expanſionen nicht von ganz gleicher Dauer und denen der heißen Zone vollkommen gleich ſind. Nach von Humboldt (cl. Cor. p. 692) kann man für die gemäßigte Zone im Allgemeinen annehmen: Daß das Queckſilder von 8 ¼ Uhr Morgens fallt bis 3 ½ Uhr, dann ſteigt dis 9 ½ Uhr Abends, dann fallt bis 11 / Uhr, und dann ſteigt dis e N | | So manchfaltig und different auch die unregelmäͤßi⸗ gen Barometerbewegungen ſind, don ſo verſchiedenartigen Urſachen dieſe auch bedingt werden moͤgen, ſo erſcheinen doch die Horarvariationen als ein für die ganze Atmo⸗ ſphaͤre durchgreifendes Phaͤnomen, welches, wie es auch durch andere Umftände verdunkelt wird, doch ſich als vollkommen conſtant und an ſich unveraͤnderlich bekun ⸗ det. Stets und fortwährend hat daher — was gewiß von dem hoͤchſten Intereſſe iſt — in der Atmoſphaͤre eine puldar- tige, chythmiſche innere Bewegung von Contraction und Ex⸗ panſion ſtatt, die ihre Analogie vielmehr in der rhythmiſchen ununterbrochenen Bewegung des Pulſes organiſcher Körper ſinden wird, als in den, auf die Schwerkraft bafierten, pen⸗ bi und wellenattigen Bewegungen der Luft und anderer Koͤrper.. 5 ie ai vera Us Durch - feine unregelmäßigen Bewegungen flehet aber das Barometer in innigſter Beziehung zu allen Veraͤnde· rungen der Atmoſphaͤre und zu den veränderlichen Witte⸗ tungsverhaltniſſen, beſonders abet zu den Winden, die wie ⸗ din einen Haupteinfluß e Witterung ſelbſt ausüben. * 11 3 Allgemeinen fallt das Barometer mit dem Suͤdwinde, 2 mit dem Nordwinde; e ee Sturme und ei⸗ ee gehet ein tiefes Fallen voraus; langſam und u. jmanfend fällt es gewohnlich vor anhaltenden Regen, ſchnell vor Erddeben. Dagegen ſteigt das Barometer gewöhnlich während und nach Stuͤrmen, beym Aufhören von Gewit⸗ tern und Erdbeben, des heiterer Luft ꝛc. Aue dieſe atmoſphäriſchen Veranderungen zeigen ſich im Allgemeinen eher am Barometer, als ſie in der Natur ſtatt haben, weßhalb man eben das Barometer als Wetter⸗ glas benutzt; an der Oſtkuͤſte von Mexico werden nach d. Humboldt (cl. Ch. p. 681) bey eintretendem Nordwin⸗ de oft die Horarvariationen durch bedeutende unregelmaͤßi⸗ Schwankungen des Barometers unterbrochen, und die Anſicht deſſelben laͤßt den Seefahrer mit vieler Wahrſchein⸗ lia keit die Nähe des Sturmes, ſeine Stärke und Dauer vorherſagen. Es folgt hieraus von ſelbſt, daß nicht dieſe atmofphä- tiſchen Veränderungen den unregelmäßigen Gang des Ba⸗ zometerd hervorbringen koͤnnen, ſondern umgekehrt wird diejenige Urſache, welche den Druck der Atmoſphaͤre ändert, und in dieſer eine größere Contraction oder Erpanjion her⸗ votbringt, auch die Winde, Stürme, Ungewitter ꝛc. bedin⸗ gen, wird auch bereits vorhanden und merkbar ſeyn, devor ſelbſt ihre Wirkungen ſichtbar werden. So kann die Ur⸗ ſache, welche die Atmoſphaͤre expandiert, z. B. die Wirkung daben, daß die Atmofphäre ſolch eine Bewegung erhält, die wir Suͤdwind ꝛc. nennen. Ehe aber Stürme, Ungewitter ꝛc. entſtehen, zeigen ſich die Vorboten davon nicht am Barometer allein, ſon⸗ dern auch im Meere und in andern Gewaͤſſern. Das Meer geräth bey ſtiller Luft in ungeheure Bewegung, ehe der Sturm ſelbſt losbricht; und ſchon hieraus wird man ſchlie⸗ en muͤſſen, daß die Urfache dieſer Weränderungen in der tmoſphäre und im Barometer mehr in der Tiefe als in der Höhe zu ſuchen ſey. Nicht allein das Meer, fondern auch die Quellen und Grundwaͤſſer in den Tiefen der Erde ſtehen — wie ich in meiner Quellentheorie p. 82 seg. ge⸗ zeigt hade — in innigem ähnlichen Connex mit den atmoſphaͤ⸗ tiſchen Veranderungen und dadurch mit den Barometer⸗ Schwankungen; wie das Barometer zeigen auch die Grund⸗ väſſer eher die atmoſphätiſchen Veränderungen, als fie ſelbſt ſtatt haben. Daß daher, wenn gewiß nicht alle, doch eine Reihe wichti⸗ ger Veranderungen der Atmoſphaͤre und unregelmaͤßigen Bas rometer⸗Schwankungen, durch urſachen, die nicht von außen und oben wirken, ſondern durch Verhaͤltniſſe im Innern der Erde bedingt werden, möchte wohl kaum gelaͤugnet werden 4 wenn gleich zur Zeit noch faſt gar nicht verſucht iſt, in dieſen Regionen den Urſachen nachzuſpuͤten, wo doch am erſten Aufſchluß zu erhalten ſeyn moͤchte. ; Wenn man auf die herkoͤmmliche Weiſe die Baro⸗ meterſchwankungen bloß durch den Druck der Atmoſphaͤre erklärt, ſo wird dadurch naturgeſchichtlich nichts gewonnen, da dieſer nur das Reſultat iſt von deten Schwere und Dich⸗ tigkeit, daher wir immer wieder fragen, was denn eden die⸗ fe fo verändert. Dir atmoſphaͤtiſchen Veranderungen ſelbſt Er konnen hierzu nicht benutzt werden, denn biefe will man je am Ende erflären, und gehen den Barometerſchwankungen nicht vor, ſondern folgen ihnen nag. f ; 4 5 Häufig hat man geglaubt, daß durch den Einfluß des Mondes die regelmäßigen Barometeroscillationen bedingt wür⸗ den; allein la Place u. v. Humboldt (cl. Cl. p. 690) fühe ren aus, daß aus den bisber ‚gefammelten Beobachtungen kein ſpuͤrbarer Einfluß des Mondes auf die Schwankungen der Atmoſphaͤre ſich nachweiſen ließe. r. v. Humboldt meynt: daß die regelmäßigen Barometer bewegungen von der Sonne als ermärmendes Geſtirn 5 4 dingt werden mochten, bemerkt aber ſeldſt (p. 700), d bierbey noch zu erklaren übrig bleibe, warum die zwey da⸗ rometriſchen minima beynahe mit dem waͤrmſten und kal teſten Zeitpuncte des Tages und der Nacht zuſammentteffer | und geſtehet (p. 617), daß die Urſache diefes Phaͤnomenes noch nicht hinlaͤnglich bekannt wäre. Manche andere Mey⸗ nungen, über die Barometerbewegungen überhaupt, hat Meinecke in der gleich zu erwähnenden Abhandlung angte fuͤhrt und widerlegt. N Da das Barometer ſich nicht nach der Sonne richtet, indem es dey Tag und Nacht und in allen Breiten gleich⸗ mäßig oscilliert; da ferner die Barometerſchwankungen nach der Hoͤhe zu abnehmen und auf ſehr hohen Bergen, oder in hohen, durch die Luftballons erreichten Luftſchichten, viele weniger intenſiv und viel unbedeutender find, als am tiefern Puncten, dagegen die unregelmäßigen Schwankungen wirk⸗ lich mit Prozeſſen in der Erde ſelbſt zuſammenhangen, auf welche der Einfluß der Sonne nicht von unmittelbarem Ein⸗ fluß ſeyn kann: ſo dürfte man uͤberhaupt wohl der Sonne keinen unmittelbaren Einfluß auf die regelmäßigen Barome⸗ terſchwankungen wenigſtens zuſchreiben koͤnnen. N Prof. Meinecke, in ſeiner bekannten Abhandlung über den Antheil, welchen der Erdboden an den meteotiſchen Progeſ⸗ fen nimmt (Schweiggers Journal VIII. v. J. 1823), war wohl der erſte, welcher die Urſachen der unregelmaͤßigen Baro⸗ meterſchwankungen auf wiſſenſchaftliche Weiſe, innerhalb der feſten Erdrinde, und nicht außerhalb derſelben, aufzuſu⸗ chen und nachzuweiſen unternahm. Aus der Eigenſchaft, welche ſehr viele Foſſilien te den Sauerſtoff der atmo⸗ ſphaͤeiſchen Luft, zum Theil in ſehr großen Quantitäten zu abſorbieren, zeigte er: daß viel, deſonders comprimierte Luft ſich im Innern der Erde befinde, ja, daß die Atmoſphäre innerhalb der Erdrinde viel größer als die außerhalb der⸗ ſelben ſeyn würde. „Dieſes große Reſervoir abſorbierter und tomprimierter Luft — heißt es p. 217 — kann nicht une verändert bleiben; der geringfte Wechſel der Compreſſion und Wärme ändert das Reſorbtionsvermoͤgen, und ſchon die Magnetnadel zeigt auf eine innere Thaͤtigkeit hin, von det die Maſſe nicht unberuͤhrt bleiben kann.“ e | Dieſe Abſorbtion der Luft nannte Meinecke den Ath⸗ | mungsproceß der Erde, und leitete von dieſem bie unregelmäs ßigen Barometerſchwankungen ab, annehmend: daß dieſe beſtimmt würden von der Große det Luftabſorbtion, welche den Gebirgsarten in 0 e Intenſitaͤt zukommt. Die ſchwachen Barometerſchwankungen in der heim 13 12 7 de beziehet Meynecke auf die ſchwach abſorbierenden Ur⸗ die dort vorwalten ſollen; wie er meynt, kann man zus dem Umfange der Barometerſchwanzungen auf die Tiefe des lockeren Bodens ſchließen, der Eräftiger als das Uigebiege adſordiert. — So ſchoͤne Bemerkungen und Combinationen Meinecke in feiner Arbeit darlegt, fo verfolgt er doch nicht den ungsproceß der Erde in feinem ganzen innern Weſen, det allein von der ibforbtior, nicht von der Erhalation, bes t nur febr im Allgemeinen die Barometerveränderungen den A ſordtionsprozeß und übergehet die regelmäßigen illationen ganzlich. Zu der nämlichen Zeit, als Meine: e, kam ich bey der Unterſuchung uber die Entſtehung der Qu (Theil V meiner Zeitſchrift v. J. 1827) zu einer ähnlichen Anſicht üder den Athmungsprozeß der Erde, ch als endliche und einzig wahre Urſache aller wirkli⸗ cher ellen erkannte, und zeigte wie ganz unhaltbar und uf den luftigſten Hppotbefen gebauet die herrſchende Ans ſachen deygebracht wurden, die unmittelbar dahin führten, man der Erde die Function des Athmens zuſchreiben „ deſſen Wirkung nicht allein die Bildung der Grund» ſey, mit all den veſten Beſtandtheilen, die fie ent n, ſondern auch die Bildung der Gasförmigen Flüßig⸗ ten, welche theils für ſich der Erde entſteigen, theils in Verbindung mit allen Quellen zu Tage kommen und eben e Urſache ihres Emporſteigens ſeyn würden. Das eigentliche Fundament dieſer Lehre wurde her⸗ genommen aus den Beobachtungen über die Abſorbtion und jalation der Erdrinde. Ich wieß nach: . Daß nach den vielfachen Verſuchen der Phyſiker die Foſſilien mehr oder minder die atmoſphaͤriſche Luft, beſonders den Sauerſtoff, abſorbieren; deßhalb nur muß auch die ganze Erdrinde, die eben aus dieſen Fofs ſilien beſtehet, dieſelbe Eigenſchaft haben; und 2. daß bie Erde fortwährend irreſpirable Gasarten, vote 2 züglich kohlenſaures Gas, Waſſerſtoffgas und Stick⸗ > gas, meift in Verbindung mit Waſſer und Waſſer⸗ dampf ausſtoͤßt. Da dieſe Prozeſſe continuierlich ſind, ſo wird man ſie nur einer Function zuſchreiben koͤnnen; wie aber dieſe zꝛuſammenhaͤngt und in innigem Connex ſtehet mit der Bildung der Waſſerquellen und der fixen und flüchtis gen Theile, welche dieſe enthalten; — dieſe Gegenftäns de wurden in jener Abhandlung weiter ausgeführt und L̃ͤnnen hier nicht wieder zur Sprache gebracht werden. AITIndem ich hier den Athmungsproceß der Erde nur aus dem Geſichtspunct der Quellenbildung unterſuchte, ließ ich deſſen Beziehung zur Atmoſphaͤre ganz unbe⸗ + ehdfichtiget; wenn ich aber dieſe nun gegenwärtig ver⸗ folgen will, fo wird dadurch zugleich ein größeres Licht geworfen werden auf den Fundamentalprozeß felbft und zugleich auf Veränderungen der Atmoſphaͤre, die ſtets wieder auf die Barometerſchwankungen von Einfluß ſeyn muͤſſen. —— 14 In der Phyſik iſt es allgemein uͤblich, für Wirkun⸗ gen von noch nicht gehoͤrig erkannten Urſachen, Hypo⸗ tbefen auffuſtellen, d. h. irgend eine Annahme hervor zuheden, ſich irgend eine Vorſtellung zu machen, und nun zu verſuchen, wie weit ſich aus derſelben jene Wir kungen herleiten laſſen; findet man nun, daß durch die angenommene Urſache eine vollſtändige Erklaͤrung wirklich möglich iſt, ſo erkennt man in der Annahme ein Naturgeſetz Indem alle bisher aufgeſtellten Urſa⸗ chen über ‚die. regelmäßigen Barometerſchwankungen ſich als unvollkommne Hypotheſen gezeigt haben, fo wird es gewiß erlaubt und ſelbſt verdienſtlich ſeyn, eins neue Hypotheſe zu verſuchen, und als ſolche mag man die hier aufgeſtellte Anſicht vorläufig betrachten. Wenn wir hier von dem Gtundſatze oder — wenn man will von der Hypotheſe — ausgehen: daß der Erde die Function des Athmungsprozeſſes inne wohnt, ſo haben dieſe Worte nun eine Realitaͤt, wenn wir nach⸗ weiſen koͤnnen, daß die Erde in dieſer Hinſicht ſich analog dem organiſchen Koͤrper verhaͤlt, daher: x Sauerſtoff der atmofohärifhen Luft abforbiert, 2. irreſpirable Gasarten, beſonders kohlenfaures Gas und Waſſerdampf erbaliert, und f 3. dieſes zwar continuierlich, jedoch rhythmiſch, pulsartig oscillierend thut. N Was die erſten beyden Puncte betrifft, fo find biefe hier ganz zu übergehen, da fie einestheils klar am Ta⸗ ge liegen und allgemein anerkannt werden muͤſſen, theils auch in meiner fruͤhern Abhandlung hinlaͤnglich eroͤr⸗ tert wurden. Daß die Exhalation (und daher auch wohl die Abforbtion) eine continuietliche ſey, liegt eben⸗ fals am Tage; denn wir beobachten die Gaserhalatior nen fortwährend, ja, wir wiſſen mit Gewißheit, daß gasteiche Waſſerquellen und Gasquellen an ein und derſelben Stelle ſeit taͤnger als 2000 Jahren, und ſtets mit im Allgemeinen gleicher Intenſitaͤt zu Tage gekom⸗ men ſind; ich brauche deßhalb nur zu erinnern an eis ne Reihe jetzo berühmter gasreichen Mineralquellen, die ſchon von den Roͤmern benutzt wurden, an die Quellen von Waſſerſtoffgas bey Baku, welche ſeit den älteften Zeiten die heiligen Feuer der Parſen un terhalten, an die aͤhnlichen Gasquellen in Lycien und Apollonien, an die Feuer der pietra mala in Italien und an die Vulcane, deren Hauptcharacter in Ema⸗ nationen von brennbaren Gasarten beſtehet. Dieſe continuierlichen Gasemanationen geſchel n aber nicht ſtets mit gleicher Intenſität, ſondern ogeile lierend, und zwar unterſcheidet man: 3 en a. ganz unregelmäßige Oscilkationen, indem zu Zeiten die Exhalationen ungeheuer intenſiv werden. b. Oscillationen, die nach den Jahreszeiten und den großen atmoſphaͤriſchen Veraͤnderungen oscillieren. c. Horaroscillationen, die im Laufe des Tages vollkom⸗ men ehythmiſche Veraͤnderungen zeigen Daß die Gas und mit ihnen die Waſſeremanatio⸗ nen zuweilen mit außerordentlichen Intenſität erſchrinen, 15 barüber liegen viele Beobachtungen vor, aber es wird hin länglich ſeyn, in dieſer Beziehung an die thätigen Vulcane zu erinnern, an die Gas⸗ oder Schlamm⸗Vulcane und ähn⸗ liche Erſcheinungen, deren nähere Aufzählung wir hier übers gehen wollen. Ueber die jahrlichen, und deßhalb mit den allgemeinen Witterungs⸗Verhältniſſen in dem innigſten Connex ſtehenden Döcillationen der Gas- und Waſſerquellen habe ich in mei⸗ ner Quellentheorie eine Reihe von Thatſachen deygebracht, die, wenn es nöthig ſeyn ſollte, noch leicht vermehrt werden koͤnnten. In den Wendepuncten der Jahreszeiten, wo die atmoſphaͤriſche Waſſerproduction am intenſivſten wird, vers mehren ſich auch die Grundwaͤſſer in quantitativer und qua⸗ litativer Hinſicht, und damit auch die Gas⸗Emanationen, ohne aber daß dieſe abhängig wären von den atmoſphaͤri⸗ ſchen Waſſern. Von größerem Intereſſe für uns find die Sorar⸗ Variationen der Gas- Emanationen, die bisher noch die aus einem allgemeineren Geſichtspuncte betrachtet wur⸗ den, und deren Exiſtenz durch, teiche, aber vollkommen mit einander uͤbereinſtimmende Be⸗ obachtungen conſtatiert iſt; und zwar an Emanationen von kohlenſaurem Gaſe. Die Beobachtung an dem viel leichtern Waſſerſtoff⸗ und Stickgaſe wird auch mit beſondern Schwie⸗ eigkeiten verbunden fepn. Die Gegend um Marienbad exhaliert bekanntlich un⸗ sählige Ströme von kohlenſaurem Gaſe, welches theils mit Waſſer, theils fuͤr ſich zu Tage kommt, wo es dann ſo⸗ gleich in der Atmoſphaͤre ſich aufloͤſt, oder von ihr aſſimiliert wird. Durch die Faſſung der Ferdinandsquelle werden die Gasſtröͤme, die mit ihr erfcheinen, in ein oben offenes Ges kaͤß abgeſperrt, wodurch man ihr Verhalten, beſonders die Inutenſitaͤt an Oscillation der Zuſtroͤmung zu beobachten im Stande iſt. Von dieſem erzaͤhlt nun Heidler (in ſeiner Beſchreibung des Marienbades. Wien 1822), daß während der Nacht die Gasſchicht am hoͤchſten ſtehen wird (am in⸗ tenſipſten ſtroͤmt), dann aber abfaͤllt (ſchwächer ſtroͤmt), fo daß zwiſchen 8—g Uhr Morgens die Arbeiter ohne Gefahr des Erſtickens in die Einfaſſung hineinſteigen koͤnnen, und faͤllt fie noch weiter herab, bis fie etwa beym hoͤchſten Stan⸗ de der Sonne am niedrigſten ſtehet, dann ſteigt ſie wieder - _ (die Emanation wird intenfiver), fo daß zwiſchen 8—6 Uhr Abends die Arbeiter wieder die Einfaſſung verlaſſen muͤſſen. Uebeigens zeigt dieſe Gasſchicht auch dadurch ihre unregel⸗ mäßigen Bewegungen, daß ſie bey nebligem, kuͤhlem, feuchtem Wetter früher und ſtaͤrker ſteigt als ſonſt, daß ſie vor ſchwuͤ⸗ lem Wetter und einem Gewitter außerordentlich ſteigt, bey deſſen Ausbruche und einfallendem Regen ſogleich fällt oder gänzlich verſchwindet. Gewiß hoͤchſt merkwürdig iſt es, daß der hier beobachte: te Gasſtrom, wie das Barometer im Verlauf des Tages, duech Vermehrung und Verminderung regelmaͤßig pulsartig ſteigt und fallt, und die geringſte Entwickelung ſich beym boͤchſten Stande der Sonne zeigt. Zu bedauern iſt es, daß über das ſpecielle Verhalten wahrend der Nacht keint naheren Btobachtungen find angeſtellt worden. r —— — zwar noch nicht ſehr zahl⸗ lation haben, 15 Aber gewiß leidet es keinen "Zweifel, daß dieſenigen rhythmiſchen Oscillationen, welche die beobachteten Sasfizöme zeigten, ſich auch bey allen Gas⸗Exhalationen der ganzen Umgegend gleihmäßig wiederholen werden, die hier von wirk⸗ lich außerordentlicher Quantitat find; dieß ergibt ſich dar⸗ aus, daß in 100 Cubikzoll Waſſer enthalten find: 118 Cu- bikzoll kohlenſaures Gas im Kreuzbrunnen, 145 im Ferdi⸗ nandebrunnen, 103 im Garolinenbrunnen it., daß alle uͤbri⸗ gen Quellen der Gegend viele Kohlenfäure bey ſich führen, und daß außerdem noch eine ganz unendliche Menge von Gasquellen, aus dem Granite entſpringend, durch die ganze Gegend umher verbreitet find, die ſich beſonders in den gras | ßen Moorlagern zeigen. 20 Von ganz befonderem Intereſſe find die Beobachtungen, welche Brandes und Krüger (in ihrem muſterhaften Werke; Pytmonts Mineralquellen v. J. 1826) an der Gasſchiche in der Dunſthöhle bey Pyrmont angeſtellt haben, deren Hö be von 2— 8“ variiert. Sie erreicht im Winter nie die Höhe als in den übrigen Jahreszeiten, und zeigt regelmäßi⸗ ge tagliche Oſcillationen. Morgens, einige Stunden nach Sonnen Aufgang, ſteht fie am hoͤchſten (es hat die inten⸗ ſivſte Exhalation ſtatt), fälle dann allmählich (durch vere minderte Exhalation) und ſtehet bey dem höchſten Stands der Sonne am niedrigſten; ſteigt dann (vermehrt ſich) bis Abends, wo fie wieder fo hoch als des Morgens ſtehet. Ob während der Nacht wieder eine Oscillation ſtatt hat, dar⸗ uͤber wurden keine Beobachtungen angeſtellt. Uebrigens zeigte ſich dieſe Emanation von kohlenſaurem Gaſe ſtets am hoͤchſten vor einem Gewitter, und ſinkt, wenn dieſes losge⸗ drochen iſt. Wie dieſe Gasſchicht verhalten ſich auch die dortigen Waſſerquellen, die einen hoͤheren oder minderen Reichthum an Kohlenfäure führen, je nachdem die Gas⸗ ſchicht der Dunſthoͤhle ſteigt oder fällt; zugleich wiederholen ſich auch alle Verhaͤltniſſe derſelden bey den Gasſchichten, die auf allen Mineralquellen bey Pyrmont und der Umge⸗ gend liegen. Prof. Kaſtner (ſ. deſſen Archiv I. S. 379, Reperto⸗ tium für die Pharmacie und Experimental⸗Phyſik II. 678) hat über die Gas⸗Erhalationen bey Ems und den benach⸗ barten Gegenden Beobachtungen angeſtellt, und ſowohl jährs liche als regelmäßig taͤgliche Oscillationen nachgewieſen und ermittelt: daß der hoͤchſte Stand der Dunſtſchicht Morgens um Sonnen⸗Aufgang Statt habe, die ſich dann allmahlich vermindert bis Nachmittags 2 oder 3 Uhr, dann aber ſich wieder eben fo progreſſiv vermehrt bis Abends. Ueber das Verhalten während der Nacht find auch hier keine Beob⸗ achtungen angeſtellt, aber der Connex mit Gewittern und andern atmoſphaͤriſchen Veraͤnderungen ebenfalls conſtatiert. Alle dieſe, an weit auseinander gelegenen Orten ge⸗ machten Beobachtungen ſtimmen darinn mit einander übers ein: daß dieſe Exhalationen, außer den unregelmaͤßigen und jahrlichen Oscillationen, auch eine tägliche, rhythmiſche Oscil⸗ und zwar in der Art, daß die Emanation von Morgens, nach Sonnen Aufgang (wo fie am intenſiv⸗ ſten iſt), ſich regelmäßig bis 2—3 Uhr Nachmittags ver. mindert, und ſich von da bis zur Nacht wieder eben fo vermehtt, 1 17 . man nicht auf die Horar⸗Varlationen Acht gab, we⸗ nigſtens der Connex zwiſchen den unregelmaͤßigen Emana— tions» und Barometer-Variationen nachgewieſen wurde, fo wird man wohl berechtiget ſeyn anzunehmen: Daß alle Quellen von kohlenſaurem Gaſe, alle Emanationen deſſelben ahnlichen, rhyth—⸗ miſchen OGſcillationen oder Sorar-Schwan⸗ tungen unterliegen werden, am en 0 0 4 Es fragt ſich aber nun: wie ſich in dieſer Hinſicht die übrigen Gas⸗Emanationen verhalten mögen? Da uns hier directe Beobachtungen nicht leiten konnen, fo muͤſſen wir die Analogieen in das Auge faſſen, die zwiſchen dieſen nd den Quellen von kohlenſaurem Gaſe vorhanden, ſeyn achten. Nun finden wir, daß Quellen von irgend einem teinen Gaſe ſehr ſelten vorhanden ſind; das emanierte koh⸗ lenſaure Gas iſt häufig mit Schwefelwaſſerſtoff oder Stick⸗ gas derbunden, noch haͤufiger aber führen die Quellen, die vorwaltend aus Waſſerſtoffgas beſtehen, auch kohlenſaures Gas; ja, dieſe Verbindungen ſind ſo häufig, daß man oft eine Graͤnzlinie zu ziehen weiß zwiſchen den Quellen von Waſſer⸗ und Eohlenftofffaurem Gaſe, und wieder führen faſt lle Schwefelwaſſerſtoffgas⸗Quellen auch Stickgas. Ueber⸗ dem zeigen auch die Emanationen, die nicht aus kohlenſau⸗ tem Gaſe beſtehen, dieſelben unregelmaͤßigen, ſelbſt mit at⸗ mofphärifchen Veränderungen in Bezug ſtehenden Oſcillatio⸗ nen, als die von kohlenſaurem Gaſe; die ſogenannten ewi⸗ gen Feuer von Pietra mala, die Schlamm »Bulcane ꝛc. vermehren und vermindern ſich mit der Witterung; die Gase ſaͤule des Vulcanes auf Strombolit dient (nach Scrope's Considerations of Vulcanos) den Einwohnern vollkommen als Barometer, indem ſie aus deren Stande die Witterung meiſt ſehr richtig vorher wiſſen. a Uueberhaupt ſtehet nichts im Wege anzunehmen, daß ale Gas⸗Emanationen die Reſultate einer allgemeinen Function ſind und ſich ganz gleich und analog verhalten werden; daher werden wir auch wohl ſo lange, bis directe Beobachtungen das Gegentheil nachweiſen, anzunehmen haben - N A Daß alle Gas: Emanationen, außer den un⸗ regelmäßigen Schwankungen, auch eine res gelmaͤßige, tagliche Sorar-Oſcillation Ha⸗ ben werden. : Ueber die Dfeillationen bey der Abſorbtion der Erb» maſſe, ſind zur Zeit keine Beobachtungen angeſtellt; da aber die Exhalationen ofeillieren und rhythmiſch geſchehen, fo moch, te man wohl Grund zu glauben haben, daß die mit dieſen doch gewiß in unmittelbarem Connex ſtehende Abſorbtion der atmofphärifchen Luft auf analoge Art rhythmiſch oſeillierend vor ſich gehen mag. Das in rhothmiſchen pulsartigen Oſcil⸗ lationen aus der Erde ſteigende Gas hat ohne Zweifel eine Dewegung, die ſchon deßhalb von einem ganz beſondern Ins tereſſe ſeyn wird, weil man ſie wohl unmoͤglich auf die Schwere beziehen kann, und daher verſchieden ſeyn wird von den am meiſten in der Natur verbreiteten pendel und wellenartigen Bewegungen, die alle von der Schwere bedingt Cydels 1831. Heft nn 8 Wenn man nun erwägt, daß an vielen anderen Gas quellen, A 18 werden. Pulsartig werden hier fortwaͤhrend, ganz den Ge: ſetzen der Schwete entgegen, Gasarten aus der Erde ema— niert, die zum Theil viel ſchwerer als die atmofphärifche Luft find. Nur in dem organiſchen Reiche treffen wir hie: zu Analogieen, nur hier verlaffen uns die Geſetze der Schwer- kraft gänzlich, "und ſchon dieſes Verhaͤltniß wird uns zwin— gen anzunehmen: daß die wirkende Urſache von dieſen puls⸗ artigen Oſcillationen eine organiſche iſt. Niemand wohl wird und kann dieſe Gas, Erhalatios nen aus mechaniſchen, heberartigen Vorrichtungen herleiten, die in der Erdrinde etwa vorhanden ſeyn konnten. Da nun mit dieſen Gas⸗Emanationen die Waſſerquellen in dem unmittelbarſten Connex ſtehen, faſt jede Waſſerquelle auch zugleich eine Gasquelle iſt, und die Gas⸗Emanationen auch gewohnlich mit Waſſerquellen zu Tage kommen, fe wird man doch nun endlich aufhoͤren muͤſſen, die Waſſerquellen von heberartigen Vorrichtungen, von unterirdiſchen Canälen und Seen herzuleiten, von denen noch nie eine Spur in der Natur gefunden wurde. Mag man die Kraft, welche das Gas aus der Erde ſtoͤßt, nennen wie man will, ſo wird man nur aus dieſer, oder einer ganz analogen, das Emporſteigen der Quellen herleiten koͤnnen. 5 f In der mehr erwaͤhnten Quellentheorie habe ich die Abſorbtious-Function innerhalb der feſten Erdrin—⸗ de unterſucht, und es ergab ſich als Reſultat: daß die aus der Atmoſphaͤre inhalierten Theile das continuierlich zu⸗ fließende Material waͤren, aus denen (wie im organiſchen Koͤrper) die Fluͤſſigkeiten im Innern der Erde — die Grund⸗ waͤſſer und Quellen — gebildet würden, ſowohl deren Waſ— ſer, als zugleich auch die ſalzigen und anderen Stoffe, wel⸗ che die Quellen enthalten, und daß der nicht weiter ge- brauchte, ſehr modificierte Theil der inhalierten Maſſe eben durch die Gas⸗Exhalation wieder emaniert wurde. Allgemein wohl iſt es jetzo anerkannt, und wenigſtens durch ſehr leichte Verſuche zu zeigen (wie ich auch p. 68 in meiner Quellen⸗Theorie näher angab), daß die inneren Thaͤ⸗ tigkeiten, oder die Functionen der Organismen, das durch den Athmungsprozeß aus der Atmoſphaͤre abſorbierte Gas fo zu modificieren vermögen, daß dieſes nun in ganz andeter Geſtalt und Form erſcheint und mit ſolchen Eigenſchaften, daß wir dieſe Modificationen chemiſche Elemente nennen. Daß es aber wirklich und allein atmoſphaͤriſche Luft ſeyn kann (ohne Zutritt von Waſſer oder andern Stoffen), aus der die organiſche Function eine Reihe chemiſcher Elemente darſtellt, das lehrt beſonders jene chineſiſche Luftpflanze, die (nach der Voßiſchen Berliner Zeitung v. 6. Maͤrz 1828), nun auch in unfern Gegenden zur Bluͤthe gebracht iſt; frey ausgehaͤngt nimmt ſie ihre Nahrung allein aus der Luft, waͤchſt, blühet und erzeugt durch ihre Lebensthaͤtigkeit eine Menge chemiſcher Elemente. Wenn nun wirklich in der Erdrinde ein ſolcher Aſſi. milationd = Prozeß ſtatt hat, durch welchen der abſorbierte Theil der atmoſphaͤriſchen Luft in eine Reihe von Körpern modificiert wird, unter denen Kohle und Schwefel eine Haupt, rolle fpielen, da fie. zu den häufigften Beſtandtheilen der Quellen gehoͤren, ſo muß nothwendigerweiſe ein analoger entgegengefegter Prozeß in der Atmofphäre ſtatt haben, % : * 7 19 durch den fortwährend jener Verluſt erſetzt und das ur⸗ ſpruͤngliche Verhaͤltniß der atmoſphaͤriſchen Luft wieder her⸗ geſtellt wird. Dieſer atmoſphaͤriſche Aſſimilations-Pro⸗ zeß hat aber nicht nur wirklich ſtatt, ſondern er erſcheint deßhalb bey weitem am wichtigſten und intereſſanteſten, weil jedweder ihn ſehen und beobachten kann, ohne beſondere phyſikaliſche Kenntniſſe, Apparate und Experimente, in ſo fern er nur in gewiſſe Vorurtheile nicht dermaßen befangen iſt, daß er ganz einfache Thatſachen nicht ſehen will. Eine ſehr leichte Unterſuchung fuͤhrt zu ber Ueberzeu⸗ gung, daß durch die Exhalationen der Erde fortwährend oh: lenſaures Gas und Schwefelwaſſerſtoffgas (die ſehr viel Koh⸗ le und Schwefel mit ſich fuͤhren), ferner Waſſerſtoffgas, Stickgas ꝛc., alles irreſpirable Gasarten, meiſt in Verbin⸗ dung mit Waſſerdampf emaniert werden. Dieſes ſehr all⸗ gemeine Phaͤnomen geſchieht zum Theil mit ſolcher Inten⸗ ſitaͤt, daß nach neuerlich (in Schweiggers Journal 1829, Heft 6.) vom Prof. Biſchoff angeſtellten Beobachtungen und Berechnungen ein ſehr kleiner Raum am Laacher See taͤg⸗ lich 600,000 Pfund Kohlenſaͤure erhaliert; ganze Züge fols cher Emanationen verbreiten ſich durch alle Erdtheile. Den chemiſchen Geſetzen nach ſollte das kohlenſaure Gas, mel: ches ſchwerer iſt als die atmoſphaͤtiſche Luft und in derſel⸗ den nicht aufſteigt, ſich daher nach unten anſammeln, und wo es in ſolchen erwaͤhnten Maſſen ausfließt, ein ganzes Meer von Gas in der unteren Luftſchicht bilden; das leich⸗ te Waſſerſtoffgas ſollte obere Luftſchichten bilden, der Waf- ſerdampf ſollte die Atmoſphaͤre mit Feuchtigkeit uͤbetfuͤllen, eine weite Gegend um die Gas⸗Emanationen ſollte durch die irreſpirablen Gasgrten verpeſtet und dem Menſchen unzu⸗ gänglich werden. Von alle dieſen nach den chemiſchen Geſetzen ſo noth⸗ wendigen Folgen finden wir aber in der Natur ſelbſt gar keine Spur; denn in dem Momente, wo dieſe irreſpirablen Gasarten und Waſſerdunſt in die freye Atmoſphaͤre einſtroͤ⸗ men, hoͤchſtens wenige Fuß über dem Boden, verlieren ſie durch einen Zauberſchlag ihre Natur; die atmoſphaͤriſche Luft erſcheint in ihrem einfachen Zuſtande, die Kohle, der Schwe⸗ fel, der Waſſerdampf ſind verſchwunden und die Luft iſt dieſelbe, ob man ſie wenige Fuß uͤber den ſtaͤrkſten Gas⸗Ex⸗ halationen oder in einer Höhe von 20,000 Fuß unterſucht. Dieß iſt eine unbeſtreitbare, durch vielfache Beobachtungen beftätigte Thatſache, von der ſich jeder Überzeugen kann, der ſich in die Nähe einer Sauerquelle begibt, und die dadurch am beſten nachgewieſen wird, daß die Gegenden, wo ſtarke Gas⸗Exhalationen ſtatt haben, ſtatt vermieden, als heil⸗ bringend geſucht werden, wie die alten berühmten Badeorte lehren, die reich an Waſſer- und Gasquellen find. — Gibt man aber dieſe nicht abzulaugnende Thatſache zu, for folgt ganz von ſelbſt, daß man ber Atmoſphaͤre die Kraft — oder eigentlich die Function — einräumt, dieſe ihr zugefloſſenen Körper gleich in ihre eigenthuͤmliche Subſtanz umzuwandeln und die beſtehenden Modificationen aufzuheben, d. h. fie zu aſſimilieren. ; Dieſe Aſſimilation wird da am thätigften und Eräftige ſten hervortreten, ws am meiſten zu aſſimilieren iſt, und auf dieſem Verhaͤltniß moͤchte vielleicht die bis jetzo noch ganz in Dunkel gehüllte Heilkraft vieler Thermal: und Dis neralquellen zum Theil wenigſtens beruhen, unter denen die heilbringendſten oft diejenigen ſind, welche als faſt reines Waſſer erſcheinen. Waͤren es bloß die ſalzigen oder erdigen Stoffe, die Wärme, die Kohlen- oder Schwefelſaͤure, welche auf den menſchlichen Organismus wirkten, ſo würden wie durch kuͤnſtliche Mittel wohl flärkere Wirkungen hervorbrin⸗ gen koͤnnen. Aber man iſt ziemlich daruͤber einig, daß nicht dieſe Stoffe es allein ſind, welche wirkſam erſcheinen ſoen⸗ dern daß meiſt noch ein gewiſſes, uns noch ganz unbekann⸗ tes Agens — das man wohl als Brunnen- oder Erdgeiſt bezeichnet hat — vorhanden ſey, das vorzüglich mit viel Wirkſamkeit erſcheint. Da die kraͤftigen Thermal: und Mineralquellen, ſolche, deren Ruf unerſchuͤtterlich iſt, die zum Theil ſeit Jahrhunderten ſich erprobt haben, gewoͤhn⸗ lich mit kraͤftigen Gas-Emanationen verbunden ſind, hier da⸗ her auch die Function der Aſſimilation in der Atmoſphäte beſonders intenſiv ſeyn wird; fo Eönnte es wohl fepn, daß dieſe intenſivere Thätigkeit der Atmoſphaͤre auch eine intenn ſivere Thaͤtigkeit im menſchlichen Körper hervorrufen koͤnn⸗ te. Wie gewiſſe Arten von Luftwellen die Nerven des Ohres in Bewegung ſetzen, wodurch wir zu hoe ren vermögen, fo koͤnnte wohl auch eine andere Thaͤtigkeit der Atmoſphaͤre, eine verſtaͤrkte Aſſimilation derfelben, auch andere Thätigkeiten, z. B. die menſchliche Aſſimilation mehr anteitzen und thätiger wirken laſſen. Die ſtarke Aſſimila⸗ tion des Waſſerdampfes in der Atmoſphaͤte über dem Mee⸗ re bedingt es vielleicht, daß viele Functionen des Menſchen hier kraͤftiger als auf dem feſten Lande ſtatt haben. Gehen wir nun den bisher verfolgten Gang der Un⸗ terſuchung ruͤckwaͤrts, fo kommen wir immer wieder zu glei⸗ chen Reſultaten. Muß man der Atmoſphaͤre nothwendiger weiſe die Function der Aſſimilation, oder wie man ſich hier wegen des erzeugten Sauerſtoffes auch ausdrücken konnte — der Oxydation — zugeſtehen und einräumen, daß fort⸗ während einſtrͤmende Stoffe affimiliert und oxydiert wer⸗ den, fo folgt daraus ganz nothwendigerweiſe, daß auch eis ne entgegengeſetzte Function vorhanden iſt, die mit gleicher Kraft die Atmofphäre in die Erde treibt, fie inhaliert, und hier in jene Stoffe zerſetzt, oder desoxydiert. Auf was für eine Art die eine dieſer Functionen wirkt, ſtets wird damit die andere in Connex ſtehen. Werden in der Atmo⸗ ſphäre ſehr heterogen ſcheinende Stoffe, wie Kohle, Schwe⸗ fel, Waſſerſtoffgas, Stickgas ꝛc. durch die Aſſimilationsfun⸗ ction in einen homogenen Körper, in atmofpbärifhe Luft umgewandelt, dann muß die entgegengeſetzte Function den entgegengeſetzten Prozeß hervorrufen, und in der Erde die homogene atmoſphaͤriſche Luft in Waſſer und Waſſerſtoff, in Schwefel, Kohlenſtoff ıc. umwandeln. Auf analoge Art, wie hier Atmoſphaͤre und Erde, wirken auch Atmoſphaͤre und Pflanze; die individuelle Function der letztern modifiziert die abforbierte atmoſphaͤriſche Luft zu vielerley ſalzigen und erdigen Stoffen; iſt dieß individuelle Leben verfloſſen, dann vergehet die Feſtigkeit dieſer Stoffe, mit der Zeit kehren ſie wieder in die Atmofphäre zuruck, indem fie von dieſer aſſi⸗ miliert werden. . 1 45 . Werden die hier erwähnten Thatſachen combiniert und erwogen, fo wird man ohne Zweifel die Exhalationen den Erde aus einem viel allgemeinern Geſichtspuncte zu betrach⸗ 21 1 haben, als es bisher geſchehen iſt, man wird fie nicht © herleiten von einzelnen Verhaͤltniſſen und Zufaͤlligkei⸗ ten, von brennenden Kohlen oder Kieslagern, von einzelnen vulcaniſchen Heerden oder dergleichen; man wird zugeſtehen ſſen, daß es eine maͤchtige, durchgreifende Function der erde iſt, die hier obwaltet, daß man dieſe wohl nicht an⸗ ders als auf den Athmungs⸗Prozeß der Erde beziehen kann, und man wird kaum wohl mehr ſich weigern, den Athmungs⸗ prozeß der Erde ſelbſt anzuerkennen. 5 ö 1 Wir haben bisher die Wirkungen des Athmungs⸗Pro⸗ | es der Ecde auf die Atmoſphaͤre nun in allgemeiner phy⸗ ſiologiſcher Hinſicht unterſucht und ihr Aſſimilationsvermoͤ⸗ gen dargelegt; wir werden nun aber auch die damit in un: ö — Connex ſtehenden phyſikaliſchen, gleichſam me⸗ ö aniſchen Wirkungen erwaͤgen muͤſſen. "Segen wir hypothetiſch den Fall, daß irgend eine er⸗ wärmte, mehr oder weniger mit Waſſerdampf verbundene Maſſe von Gas in die Atmoſphaͤre hineingedruͤckt wird, und tern die Folgen und Wirkungen hiervon nach den zur Zelt anerkannten Geſetzen der Phyſik, ſo wird man ber haupten, daß hierdurch die Atmoſphaͤre expandiert wird, bie: ſe Expanſion unmittelbar eine Verminderung der Dichtig— Eeit herbeyführen, dadurch den Luftdruck vermindern und das teigen des Queckſilbers im Barometer veranlaſſen wurde. e aber die Erpanfion nachlaͤßt, wird ein Zurücktreten zu dem vorigen Zuſtande, eine Contraction erfolgen, die Luft wird dichter, ſchwer werden und das Barometer ſinken müf: ſen. Dieſes Verhalten wird aber nicht allein an dem Pun⸗ cte ſtatt haben, we das Gas zuerſt mit der, Atmoſphaͤre zuſammenteifft, ſondern es wird für die ganze aufliegende Luftſchicht von Wirkung ſeyn; indem mit der zuerſt affir cierten Luftſchicht ſich die naͤchſt liegende auszugleichen ſucht, fo wird — wenn man ſich des Ausdruckes bedienen darf — die Expanſions- und dann die Contractions⸗Welle bis an as Ende der Luftſchicht nur mit ſtets mehr verminderter Intenſitaͤt laufen. Folgen nun dieſe Gas⸗Einſpritzungen regelmäßig oſcillierend, ſo werden auf gleiche Art die Ex⸗ panſionen und Contractionen, und ſomit das Steigen und Fallen des Queckſilbers erfolgen. Beobachten wir nun die Natur ſelbſt, ſo zeigen ſich uns, wie oben gezeigt wurde, maͤchtige Exhalationen von erwaͤrmtem, meiſt mit Waſſerdampf verbundenem Gaſe, wel⸗ ches continuierlich, aber in rhythmiſchen Oſeillationen in der Art in die Atmoſphaͤre hineingedraͤngt wird, daß von Mors | gen bis gegen den Nachmittag die Intenſitaͤt der Einſtro⸗ mung ſich vermindert, dann aber von hier bis zue Nacht ſich wieder eben fo regelmäßig vermehrt. Aus dieſem Pro⸗ zeſſe wird nun nach der eben erwaͤhnten Vorſtellung, die wir uns von den Wirkungen des einſtroͤmenden Gaſes ge⸗ macht haben, folgen, daß nach dem Verhaͤltniſſe, als die Emanation ſich vermindert, alſo von Morgen bis Nach⸗ mittag, ſich die Atmoſphaͤre contrahiert, daher das Queckſil⸗ ber allmählich ſinken wuͤrde, und daß nach dem Verhaͤltniſſe, als die Emanation von Nachmittags bis zur Nacht ſich ver⸗ mehrt, die Atmoſphaͤre expandiert, dilatiert, entdichtet wird, daher das Queckſilber im Barometer regelmäßig ſteigen muß. Dieſe Barometer Veränderungen werden aber nicht allein in der unteren Luftſchicht, ſondern in der ganzen At⸗ — 22 moſphaͤren⸗Saͤule ſtatt haben, nur in Verhaͤltni mit abnehmender Intenſitaͤt. N 0 lagen 5 Wenn nun die Vorſtellung, die wir uns über dieſen Gegenſtand gemacht haben, die richtige iſt, ſo muß ſich nach⸗ weiſen laſſen, daß in den angegebenen Tageszeiten in glei⸗ chem Verhaͤltniſſe, als die Emanationen ſich vermehren und vermindern, auch das Quedfilder im Barometer fleigt und faͤllt. f Eingangs dieſer Darſtellung wurde nun ausgeführt, wie es durch alle bisherigen Beobachtungen conſtatiert fey, daß das Barometer eine regelmäßige Horar- Variation zeige, in der Art, daß in der heißen Zone, von 9 Uhr Morgens bis 4 Uhr Nachmittags es allmaͤhlich ſinkt, und von dieſer Zeit bis 11 Uhr Abends dagegen regelmäßig ſteigt, daß end: lich dieſelben Oſcillationen, wenn auch nicht in gleichen Zei⸗ ten, auch in unſerer Zone, und überhaupt auf der Erde ſtatt haͤtten. 5 5 Daß dieſen Thatſachen zufolge zwiſchen den regelmaͤ⸗ ßigen Barometer⸗Schwankungen und zwiſchen den regelmaͤßi⸗ gen Oſcillationen der Gas-Emanationen, die gleichmaͤßig zuſammentreffen, ein unmittelbarer Connex ſtatt haben wird, dieß ſcheint fo natürlich, fo in die Augen ſpringend, daß es kaum einer weiteren tiefſinnigen Eroͤrterung bedarf; aber um ſo mehr werden wir dieſe beyden Phaͤnomene in einen Connex zu bringen berechtiget ſeyn, da, wie eingangs erwähnt wurde, von den Phyſikern noch keine Urſache aufs geſtellt wurde, welches die regelmäßigen Barometer-Schwan⸗ kungen mit einiger Wahrſcheinlichkeit erklaͤrte. Naͤchſt der täglichen Taſtuͤndigen Oſcillation zeigt das Barometer noch eine ähnliche roftündige während der Nacht; dieſe iſt zur Zeit bey den Gas- Emanationen noch nicht nachgewieſen, weil man zu dieſer Zeit noch keine Beobach⸗ tungen gemacht hat, aber aller Wahrſcheinlichkeit nach wer⸗ den wir auch dieſe Oſcillation bey den Gas⸗Emanationen antreffen, wenn man ſich die Mühe gibt, darnach zu fuchen, Um zu der vollkommenſten Ueberzeugung zu kommen, daß die regelmäßigen Barometer⸗Schwankungen wirklich in unmittelbarem Connex ſtehen mit den Erd⸗Exhalationen, und beyde bedingt werden durch ein und dieſelbe wirkende Urſa⸗ che im Inneren der Erdrinde, duͤrfte es noch zu ermitteln nothwendig ſeyn: a. Ob denn der Exhalations-Prozeß wirklich ein ſo all⸗ gemein verbreiteter und ein Lo durchgreifender ſey, daß ein fo allgemeines Phänomen, wie das der regelmä- ßigen Barometer⸗Schwankungen, davon ableitbar ſeyn kann, und 5 b. ob auch durch andere Thatſachen das innige Ver⸗ haͤltniß zwiſchen der Erdrinde und Atmoſphaͤre bethaͤ⸗ tiget wird. ö N Wer ſich nur etwas mit der Natur der Quellen be⸗ ſchaͤftiget, der wird gewiß bald die Ueberzeugung erhalten ha⸗ ben, daß die Quellen und die mit dieſen in unmittelbarem Conner ſtehenden Gas-Emanationen wirklich ein uͤber die ganze Erdrinde verbreitetes und allgemein durchgreifendes Phaͤnomen ſind. 23 Mit Ausnahme der wenigen ſogenannten Hunger⸗ quellen, die das an einem Puncte einfließende atmoſphaͤriſche Waſſer mechaniſch zu einem andern Puncte fuͤhren, wo ſie es ausgießen, daher ganz im Verhaͤllniß der atmoſphaͤriſchen Waſſer ſich zeigen, bey jedem Regen fließen, bey jeder Trock⸗ niß verſiegen, haben alle wahren. Quellen eine couſtante Qualität, Quantitat und Temperatur, enthalten ſaͤmmtlich feſte und gasſoͤrmige Theile, daher man fie alle nur als mehr oder minder ſchwache Mineralquellen betrachten kann. Gasloſe Quellen von ganz reinem Waſſer werden kaum wohl exiſtieren, wenn wohl wir diejenigen nur Mineralquel⸗ len nennen, welche gaſige und feſte Stoffe in ſehr bedeu⸗ tender Menge enthalten. Erwaͤgt man, daß der erfriſchen⸗ de Geſchmack, welchen ein jedes Quellwaſſer hat, von bey⸗ gemiſchter Kohlenfäure herruͤhrt, welche, fo wie das Waſſer zu Tage kommt, in die Atmoſphaͤre ſteigt, durch deſſen Ver: luſt der fade Geſchmack des Flußwaſſers bedingt wird, jo erhaͤlt man bey der ungeheuren Maſſe des ſtets hervorſpru⸗ delnden Quellwaſſers eine Ahnung von der außerordentlis chen Menge von kohlenſaurem Gaſe, welches allein auf die⸗ ſe Art von allen Puncten der Erdrinde in die Atmoſphaͤre geführt wird. SR Die Thermal: und Mineralquellen führen aber eine unendlich größere Menge von Gas mit ſich, und wo dieſe zu Tage kommen, erſcheinen auch meiſtens Gasquellen, die eine noch viel größere Maſſe Gas ausſtoßen. Strichweiſe zeigen ſich ſolche Quellen in wirklich ganz außerordentlicher Frequenz, ſo daß, wenn man hier annaͤhernde Berechnun⸗ gen vornehmen wollte uͤber die Menge von exhaliertem Gas, kaum uͤberſehbare Summen ſich ergeben würden, fo z. B fuͤr den Strich am Niederrheine, wo faſt eine Quelle von kohlenſaurem Gaſe neben der andern liegt, fuͤr den Strich im noͤrdtichen Böhmen, wo es derſelbe Fall iſt . Eben ſo reich manche Gegenden an Saͤuerlingen und Quellen von kohlenſaurem Gaſe ſind, ſo liefern andere, die ich als Soolenfelder bezeichnet habe, faſt überall Salzquellen, die mehr oder minder reich an Schwefelwaſſerſtoffgas ſind; wie— der andere bieten Schwefelquellen in ähnlicher Frequenz dar, die in der Regel auch Stickſtoffgas emanieren. Manche Ges genden, wie die norddeutſche Ebene, erſcheinen verhaͤltnißmaͤs ßig wenig reich an kräftigen Gas⸗Emanationenz dagegen r: den wir in anderen eine übermäßige Frequenz, wie in Ita⸗ lien, wo faſt eine ſtarke Gas-Emanation ſich an die andere reihet, wie ich bey einer anderen Gelegenheit darlegen wer: de. Die concentrierteſten Gas-Emanationen bieten aber die Vulcane und die vulcauiſchen Gegenden dar. Vergleiche man nur die Thatſachen, die ich S. 57 — 66 meiner Quellentheorie über die Gas-Emanationen beyge— bracht habe; ferner die Tabellen uͤber die Salzquellen (Bd. 5. meiner Zeitſchrift), über die heißen Quellen und Sauer: quellen (Stuck 4 meiner Zeitung), über die Schwefelquellen, Eiſenſaͤuerlinge und andere merkwürdige Mineralquellen (St. 6 meiner Zeitüng), die alle mehr oder weniger reich an Gas find, und erwaͤge, daß ein kleiner Raum am Laacher See täglich 600,000 Pfund Kohlenfäure liefert, dann wird und muß man eingeſtehen, daß das Phaͤnomen der Gas⸗ Erhalationen ein über die ganze Erde verbreitetes und ein ganz allgemeines iſt, da es auch unter dem Meere ſtatt 24 findet; die unmittelbate Folge dieſes Zugeſtändniſts w dann ſeyn, daß dieſe allgemeine Gas⸗Emanation der Evi oberſlaͤche auch ganz allgemeine und durchgreifende Wirkun⸗ gen auf die Atmoſphaͤre ausüben muß; deßhalb müffen oh⸗ ne Zweifel eine Reihe von Phänomenen in der Atmoſphaͤre durch Urſachen bedingt werden, die ihren Sitz im Inneren der Erdrinde haben. l A Daß auf die unregelmäßigen Barometer⸗ Scwankun⸗ gen, Dampf⸗ War meverbreitung und mehrfache Urſachen ein⸗ wirken werden, die zum Theil mit der Sonne in Connex ſtehen, dieß leidet gewiß gar keinen Zweifel, denn jede Tem peratur- Veränderung, jede wichtigere Einwirkung auf die Atmoſphaͤre wird mehr oder weniger ihren Druck modificie- tren und dadurch auf das Barometer wirken, aber unläug⸗ bar iſt es gewiß, daß eine Reihe von atmoſphaͤriſchen Bere aͤnderungen in ſo innigem Connex mit fruͤher re den Veränderungen im Meere, in den Örundwällern und i den Gas: Exhalationen chen, daß die Uriache diefer.] von Veränderungen nur im Inneren der. Eldrinde zu i chen iſt. Dieſer Gegenſtand iſt von Meinecke in ſeiner er⸗ waͤhnten Abhandlung und in meiner Quellentheorie Pu — 90 näher erörtert, und ich brauche nur auf das ſchon 5 ruͤhrte Verhalten der Quellen von kohlenſaurem G He 15 Gewittern, und auf das, Verhalten der, Water beben aufmerkſam zu machen. Geſtehet man a 155 ans gewiſſe atmoſphaͤriſche Veränderungen durch Urjachen Inne Erde bedingt werden, dann kann man auch. wohl reifen, daß regelmäßige Veränderungen des Barometers aus analo⸗ gen Urſachen entſpringen koͤnnen, befonders da. man die Urs, ſache der regelmaͤßigen Schwankungen der Magnetnadel, welche große Analogie mit den Barometer» Schwankungen hat, doch nicht von außen, ſondern nur von einer inneren Function der Erde ableiten kaun, und fo wird Anne kaum noch etwas im Wege ſtehen, anzuerkennen: FT daß die wahre Urſache der gelegt Barometer- Schwankungen bedingt iſt durch den Athmungsprozeß der Erde. 25 Unlaͤugbar ermangelt zur Zeit die Atmoſphärologie faſt jeder ſicheren Vaſis, indem die vielfachſten Phaͤnomene ohne feſten theoretiſchen Grund, ohne innige Verknüpfung, daſtehen. Wuͤrde man aber anerkennen, daß der Athmungs⸗ prozeß der Erde die regelmäßigen Barometer s Veränderuns gen wirklich bedingte, fo wäre eine ſichere Baſis gewonnen, ein Fundament gelegt, ein Weg gefunden, der bald zu gro⸗ ßen Entdeckungen führen müßte; dann bürften eine Reihe von phyſikaliſchen Phänomenen, deren innigen Zuſammen⸗ hang man jetzo wohl ahnet, zu einem harmoniſchen Ganzen ſich zuſammen ſchmelzen. Die regelmaͤßigen Barometer-Schwankungen müſſen nicht allein eine für die ganze Natur durchgreifende Urſache haben, ſondern ihr Weſen zwingt uns, ſie von einer ſtets gleichen und unveraͤnderlichen Function herzuleiten; wo aber ſollte man dieſe außerhalb der Erde ſuchen? iſt es denn nicht natürlich, dieſt Function, wenn wir ſie einmal erkannt | haben, innerhalb ber Erde ſelbſt zu ſuchen? Sr aber erſt eine vitale, conſtante, oſcillierende Bewegung in det Erde und Atmoſphaͤre conſtatiert, fo erhält die Phyſik ein 705 | — 25 5 4. 26 dament, an dem es noch zur Zeit fehlt, welches einer gro⸗ Geſetzen, und bildet keine beſonderen Schichten, ſon⸗ Ben Reihe von Thatſachen und Rechnungen zur Baſis die: dern, indem dieſe differenten Gasarten die Atmoſphaͤ— nen wird. Hat z. B. eine allgemeine oſcillterende chemifche re erreichen, verſchwinden ſogleich alle ihre characteri⸗ Bewegung (die man als Oxydation und Desoxydation bes ſtiſchen Eigenſchaften, fie wandeln ſich ſogleich in ho⸗ zeichnen kann) ſtatt, ſo folgt daraus von ſelbſt eine regel mogene atmoſphaͤriſche Luft um, und es findet daher maͤßtge Oſcillation der Magnetnadel. 4 Vor allem aber wird es jego darauf ankommen, die merkwürdigen Oſcillationen der Erd⸗Exhalationen ſo ſcharf als moͤglich zu ermitteln; daher möge der innige Wunſch bier ausgeſprochen ſeyn, daß die Phyſiker und Aerzte, de⸗ a 757 ; 3 - h rn Gas quellen nahe liegen, ſich doch recht genauen Beob⸗ Mere a 8 1 e Orydations⸗ achtungen derſelben unterziehen möchten, und daß die gelehrs N 4 N St eee e fort: ten Academieen, die fo vielfach ſich mit Barometer⸗Beobach⸗ muß "add 91 G ae ae un net ‚fo tungen beſchaͤftigen, nun auch den Beobachtungen über die 3 5 In en Geſetzen des allgemeinen leichgewich⸗ Erd⸗Exhalationen ſich unterziehen möchten. Je vielfachere 2 a 5 ee geben, der und genauere Beobachtungen in dieſer Hinſicht bekannt wer⸗ 2 = 2 = Eee eh tmofphäre vermindert den, je ficherer werden die Schlüffe ſeyn, die man daraus et Erbol 775 — Kr ee wieder erzeugt. ziehen kann, und jene werden immer für die Wiſſenſchaft Deco ea 2 Inha er die Oxydation und erſprießlich ſeyn, wenn auch wirklich die gegenwaͤrtige Dar⸗ * 10 > n können nur in gleichen Berhältnifien ſtellung irrig ſeyn ſollte, die ſich nut auf einen kleinen Kreis haben, und find eigentlich nur die = Seiten von Beobachtungen baſieren konnte. ne allgemeinen Prozeſſes einer Schließlich mag noch eine kurze Ueberſicht der Haupt- Bode > 2 2 . i je € 5) Wie der un: Momente diefer Unterſuchung hier ihren Platz finden. REM 1 . Be 1) Im Allgemeinen abſorbieren ziemlich alle Sofilien, bedingt find, den Sauerſtoff der Atmoſphaͤre abſor⸗ in der Atmofphäre ein wahrer Aſſimilations- Prozeß ſtatt, da die Armofphäre überall und in allen Hohen einen gleichen chemiſchen Character trägt. Indem durch dieſen Prozeß eine Maſſe von nicht in der Art vorhanden geweſenen Sauerſtoff produciert wird, kann die bisher geprüft find, den Sauerſtoff der atınoiphäs riſchen Luft, und da aus erſteren die Erdrinde beſtehet, ſo wird dieſe ſich auf gleiche Weiſe verhalten und ei⸗ ne Maſſe von atmoſphaͤriſcher Luft abſorbieren, die in dem Verhaͤltniß groß ſeyn wird, in dem die einzel⸗ nen Foſſilien Sauerſtoff verſchlucken. nn 2) Aus der Erde emaniert fortwährend nicht nur Waſ⸗ ſer und Waſſerdampf, fondern auch Gas, welches ſehr different iſt von der atmoſphaͤriſchen Luft und aus ir⸗ reſpirablen Gasarten beſtehet, vorzuͤglich aus kohlen ſaurem Gaſe, Waſſerſtoff⸗ und Stickgas, die meiſt eis ne bedeutend hohe Temperatur haben. al Die von der Erde aus der Atmaſphaͤre abſotbierte Luft wird durch die Function der Aſſimilation in der Erde fehr verandert uͤnd in die unterirdiſchen Gasar⸗ ten und Grundwaͤſſer umgewandelt, welche dann als Gas⸗Emanationen und Queilen zu Tage kommen. Ein und derſelbe Act iſt es, welcher die Grundwaͤſſer in ihrer Temperatur, Quantität und Qualität erſchafft, d. i. an Gehalt von fremden, fixen und fluͤchtigen Be⸗ ſtandtheilen, befonders an Kohlenſtoff, Schwefel, Sal: zen und Erden, die daher nur als eine conſtante Modi⸗ fication eines Theiles der atmoſphaͤriſchen Luft zu bes trachten ſind; und da hierdurch der Sauerſtoff ver⸗ ſchwindet, kann man dieſen Prozeß als eine allgemei⸗ ne Desoxpdation bezeichnen. ) Die von der Erde in die Atmofphäre exhalierte Luft, die zum Theil mit großen Maſſen von Kohle, Schwe⸗ fel und andern Stoffen beladen iſt und theils ein lelch⸗ teres, theils ein ſchwereres ſpecifiſches Gewicht, als die atmoſphariſche Luft hat, folgt bey ihrem Zutritte in die Atmofphäre nicht den phyſikaliſchen und chemiſchen Spbele 1831. Heſt r. 2 biert und ihn in ſehr verfchiedene chemiſche Stoffe umwandelt, in Salze, Erden, Metalle, Waſſer ꝛc., die am Ende doch wieder der Atmoſphaͤre zufließen und von ihr homogenifiert werden, fo führt uns die naͤhe⸗ re Betrachtung der Erd⸗Abſorbtion, Exhalation und Quellenbildung unmittelbar zu dem Reſultate, daß auch der Erde im Allgemeinen eine ganz analoge Fun⸗ ction zukommt. 6) Der Exhalations⸗Prozeß iſt, wie ſchon feine Verbin dung mit der Waſſerproduction lehrt, nichts weniger als ein iſoliertes, ſondern im Gegentheil ein ganz all⸗ gemeines, über die ganze Erde verbreitetes Phäno: men von ganz ungeheurer Größe, ja, es kann ſeyn, daß ſo viel Gas als Waſſer, vielleicht ſelbſt noch mehr fortwährend der Erde entſteigt; die Wirkungen diefer Emanationen muͤſſen daher dieſer Allgemeinheit und Große des Phaͤnomenes entſprechen. 7) Die Gas Exhalationen find zwar continuierlich, aber nicht gleichmaͤßig, ſondern oſcillierend; auch ſtehen fie zum Theil mit den unregelmaͤßigen Veränderungen in der Atmoſphaͤre in Verhaͤltniß, nicht aber in der Art, daß ſie dieſen nachfolgten, ſondern ſie gehen ihnen analog den Barometer Bewegungen voraus. N 8 Man hat theils ganz unregelmaͤßige Oſcillationen, 1 theils nach den Jahreszeiten verſchiedene, theils aber taͤglich regelmaͤßige Horar⸗Oſcillationen bemerkt, die uns hier vorzugsweiſe beſchaͤftiget haben. 9) Dey einer Reihe von kohlenſauren Gas quellen, die an weit von einander entfernten Puncten in Deutſch⸗ land liegen, hat man durch übereinſtimmende Beob⸗ achtungen ermittelt, daß regelmaͤßig, von früh nach Sonnenaufgang bis Nachmittags bald nach dem hoͤch⸗ 2 27 ſten Stand der Sonne bie Gas⸗Emanationen fih tes gelmaͤßig vermindern, von hier aber bis zur Nacht ſich wieder gleichmaͤßig vermehren, daher eine rhythmi— ſche, pulsartige Horar-Dfcillation für dieſe Zeit conſta— tiert iſt. Ueber das Verhalten in der Nacht ſind aber keine Beobachtungen angeſtellt. 10) Wie aber die in dieſer Hinſicht bis jetzt beobachte⸗ ten Quellen ſich verhalten, ſo werden ſich doch aller Wahrſcheinlichkeit nach alle Quellen von kohlenſaurem Gaſe zeigen, und da nun dieſen ſich alle übrige Gas— quellen analog verhalten, und da faſt alle dieſe mehr oder weniger kohlenſaures Gas fuͤhren, ſo wird man zu ſchließen berechtiget ſeyn: daß ſaͤmmtliche Gas: Emanationen dieſen Horar- Variationen unterliegen werden. 11) Die ungeheuren Gas⸗Emanationen, die fortwaͤhrend aufſteigen, um in der Atmoſphaͤre aſſimiliert zu wer⸗ den, muͤſſen auf dieſe nothwendig einwirken, und das durch in derſelben innere Veraͤnderungen und Bewe⸗ gungen hervorrufen. 12) Wenn bey der nachmittaͤgigen Oſcillation die in die Atmoſphaͤre dringende Gas⸗Emanation, die ſtets eine mehr oder weniger hohe Temperatur hat, auch meiſt Waſſerdaͤmpfe mit ſich fuͤhrt, bis zur Nacht fortwaͤh— rend ſich vermehrt; ſo wird in demſelben Grade die unterſte Luftſchicht der Atmoſphaͤre expandiert werden, und dieſe Expanſion ſich mit progreſſiv abnehmender Intenſitat nach oben fortſetzen. Im Verhaͤltniß der Expanſion wird die Dichtigkeit der Atmoſphaͤre def: halb auch ihre Schwere abnehmen, daher wird ihr Druck in demſelben Verhaͤltniſſe vermindert und das Barometer wird in demſelben Verhaͤltniſſe fallen, als die Emanation zunimmt. Wenn bey der Oſcillation des Morgens die Gas-Emanation fortwährend ab» nimmt, ſo wird in demſelben Verhaͤltniſſe die Expan⸗ ſion der Atmoſphaͤre abnehmen, daher eine Contraction derſelben erfolgen, fie wird ſchwerer, dichter, druͤ⸗ Fender werden und das Barometer muß verhaͤltniß⸗ maͤßig ſteigen. 15) Sind die Gas⸗Emanationen nun wirklich ein allge⸗ meines, durchgreifendes und maͤchtiges Phaͤnomen, ſo werden ihre Wirkungen auf die Atmofphäre gleich allgemein und durchgreifend ſeyn, das Barometer muß daher regelmaͤßig des Morgens progreſſiv fallen und eben ſo des Nachmittages ſteigen; werden ferner die Gas⸗Emanationen wirklich bedingt durch die allgemeis ne Function des Athmungs-Prozeſſes der Erde, fo muß dieſe die Urſache ſeyn, daß im Laufe des Tages die Atmoſphaͤre ſich regelmäßig contrahiert und expan⸗ diert, und das Barometer regelmaͤßig des Morgens fällt und des Nachmittages ſteigt. 14) Nun lehrt die Erfahrung, daß das Barometer uns geachtet feiner unregelmäßigen Dfeillationen eine regel⸗ mäßige Horar⸗Schwankung hat, die von allen übrigen getragen wird und ganz durchgreifend iſt, indem es überall des Morgens ſinkt und des Nachmittages ſteigt. Da dieſe Oſcillation in allen Climaten ſtatt kommt. Daß dit Erkenntniß der Structur, der Bedeutung 28 hat und das Barometer eine ganz aͤhnliche Schwan⸗ kung während der Nacht hat, fo koͤnnen dieſe Horar⸗ Vatiationen nicht wohl von der Sonne hergeleitet werden, und ihre Urſachen ſind um ſo mehr wohl in der Erde zu ſuchen, da auch die unregelmäßigen Dfcile lationen des Barometers und der Erd-Exhalationen häufig zuſammenfallen und nicht minder die regelmaͤ⸗ ßigen Bewegungen der Magnetnadel auf eine hug keit innerhalb der Erde hinweiſt. 15) Indem für die Horar⸗-Variationen des VBarometers noch kein ſicherer Grund aufgefunden iſt,, und da fie mit den bisher beobachteten Horar-Oſcillationen der Erd⸗Exhalationen zuſammentreffen, auch viele andere Verhaͤltniſſe dafuͤr ſprechen, daß die wichtigeren Ver⸗ aͤnderungen der Atmoſphaͤre durch Urſachen in der Ert de ſelbſt bedingt werden, ſo haben wir wohl, na dem jetzigen Stande der Wiſſenſchaft, alles 1 zu ſchließen: * daß die Sorar-Gſcillationen des Barome⸗ ters bedingt werden durch den eee Prozeß der Erde. Die europaͤiſchen Arten der Zweyfluͤglergattung e von Hermann Stan⸗ 1. ius. Tafel Die Ueberzeugung, daß durch eine genaue Bearbei- tung einzelner Familien des Thierreichs fuͤr den beſchreiben⸗ den Theil der Zoologie am meiſten zu hoffen ſey, veranlaßte mich, mit einigen ſorgfaͤltiger mich zu beſchaͤftigen; der Wunſch, ſowohl uͤber manche mir uͤbrig gebliebene Zweifel, als auch über die Art der Behandlung meines Gegenſtan⸗ des von Maͤnnern, die dem Studium dieſer Thiere laͤngere Zeit gewidmet, belehrende und zurechtweiſende Aufſchluͤſſe zu erhalten, und die Hoffnung, ſowohl auf dieſe Weiſe, als durch Mittheilung neuer zu beſchreibender Arten und frem⸗ der Beobachtungen in größeren Arbeiten kuͤnftig mehr That⸗ ſachen vergleichend zuſammenſtellen zu koͤnnen, führten mich zu dem Entſchluß, einiges des bisher Bearbeiteten jetzt ſchon bekannt zu machen. Sollte mancher mir vielleicht eine zu große Weitlaͤuftigkeit in meinen Beſchreibungen vorwerfen und nach der moͤglichſt genauen Beſchreibung einer Art das Berufen auf dieſe für vorzüglicher halten; ſo muß ich er» wiedern, daß ich wuͤnſchte, ſowohl im Allgemeinen noch aus⸗ fuͤhrlicher geweſen zu ſeyn, als auch alle Arten gleichmaͤßiger behandelt zu haben, als es wegen der verſchiedenen Zeit⸗ puncte, in denen das Einzelne niedergeſchrieben wurde, und wegen der Entfernung von den meiſten der Sammlungen, deren Benutzung mir zu Gebote ſtand, geſchehen iſt. Durch moͤglichſt genaue Beſchreibung der einzelnen Arten liefern wir die ſicherſte Grundlage für eine kuͤnftige Loͤſung der Aufgabe der Zoologie, welche meiner Anſicht nach keine an⸗ dere iſt, als Erkenntniß aller verſchiedenen Formen und Eis genſchaften der Thiere in jeglicher Richtung und der Vers haͤltniſſe, unter denen das einzeln erkannte verbunden vor⸗ und der Functionen der inneren Gebilde ebenfalls Bedin⸗ gung ſey, verſteht ſich. Zugleich aber darf von der Aufga— de der Zoologie nicht ausgeſchloſſen werden die Erforſchung der äußeren Einfluͤſſe, durch welche das Vorkommen der Sn: iduen, Arten und Gattungen bedingt iſt, moͤgen dieſel— ben nun als atmoſphaͤriſche und climatifche einwirken, oder N in dem gleichzeitigen Vorkommen gewiſſer Vegetabilien oder anderer Thlere begruͤndet ſeyn. Daß die Loͤſung dieſer Auf: gabe, wenn ſie überhaupt je erreichbar ſeyn ſollte, nur durch ie größte Genauigkeit ſowohl in der Beſchreibung, als, was damit verbunden iſt, auch der Benennung moͤglich ſey, n es nicht jedem frey ſtehen darf, einen früher gege— en Namen willkuͤhrlich umzuaͤndern oder auf eine Samm— ng anderer in beſtimmten Puncten mit einander überein- mmender Individuen uͤberzutragen, muß ſowohl derjenige eben, dem es nur um Aufzählung und Beſchreibung der kierenden Arten zu thun iſt, wie es Gottlob jetzt doch r wenige mehr gibt, als auch der, welchem das Studium r Zoologie eine höhere Bedeutung hat, mag nun eine wiſ⸗ ſchaftliche Anordnung des Bekannten in Bezug auf den eren Bau, oder eine genauere Erforſchung der inneren anifation, oder endlich eine Ergruͤndung des Verhaͤltniſ⸗ es der Arten, Gattungen, Ordnungen ruͤckſichtlich ihres Er: ſeinens in gewiſſen Climaten und bey beſtimmtem, gleich— igem Vorkommen anderer Organismen ihn vorzugsweiſe chaͤftigen. Wenn ich gleich weit entfernt bin, mir anzumaßen, al⸗ len Anforderungen ſolcher Art in gegenwaͤrtiger Arbeit ge— nügt zu haben, darf ich doch auf Anerkennung meines Stre⸗ bens nach dem Beſſeren hoffen, und ſollte mein Bemuͤhen, eine Characteriſtik der bekannten europaͤiſchen Arten der Gat⸗ tung Dolichopus hinſichtlich ihrer Außern Geſtaltung mit ſteter Veruͤckſichtigung der Arbeiten meiner Vorgänger zu geben, auch nur dieſe oder andere zur Pruͤfung oder Be— kichtigung meiner Angaben und Muthmaßungen veranlaſſen; fo darf ich mir bewußt ſeyn, Zeit und Mühe nicht umfonft darauf verwendet zu haben, und werde darinn eine Auffor⸗ derung zur Fortſetzung meiner Unterſuchungen uͤber dieſe Thiere erkennen. Noch liegt es mir ob, alle, die mich bey dieſer Arbeit unterſtuͤtzten, ſey es durch Rath oder durch Mlahelung zu beſchreibender neuer Arten, hier zu nennen, und mit Freuden ergreife ich dieſe Gelegenheit, den Herren kan m Medicinaträthen Dr. Klug und Dr. Lichten⸗ fein und Herrn Ruthe zu Berlin, Herrn Schummel in reslau, und Herrn von Winthem in Hamburg öffentlich meinen verbindlichſten Dank zu ſagen fuͤr vielfach mir be⸗ wieſenes Vertrauen, für manchfache Beweiſe großer Güte. Characteriſtik. 5 Nachdem einzelne Arten, die jetzt mit Recht der Gattung Dolichopus zugezaͤhlt werden, von Geoffroy, Schaͤffer, * 2 Geoffroy histoire abrégée des Insectes, qui se trourent aux emvirons de Paris. Tome 2. 2 Schaeffer Icones insectorum circa Ratisbon. indigenorum, ein Werk, das ich leider bey Ausarbeitung dieſes Auffas des nicht benutzen und nur auf Fabricius Lutoritaͤt citie 41 30 Scopoli, Schrank, Sarris, 3 Villers, Roſſi, ? Cuvier, 2 Panzer, ? Fabricius 1° als der Gattung Musca angehoͤrig beſchrieben waren, nachdem Du Geer * den Dolichopus ungulatus in der Gattung Nemotelus untergebracht, vereinte Meigen, 1? dem wir die erſte beſſe⸗ re Anordnung der Zweyfluͤgler-Gattungen verdanken, die be⸗ kannten Arten unter dem Namen Satyra zu einem Genus, deſſen Character er folgendermaßen feſtſtellt. Die Fuͤhlhoͤrner vorgeſtreckt, dreygliederig: das erſte Glied walzenfoͤrmig, das zweyte flach, faſt kreisrund, borſtig, das dritte eyrund, flach, nackt, mit einer Borſte an der Ba⸗ ſis. Die Schienbeine mit Seitenſtacheln. Die Fluͤgel pa⸗ rallel, die Schuͤppchen fehlen. (2) Latreille 1? begreift die von Meigen in der eben angefuͤhrten Abhandlung von Satyra ſchon getrennten Gat— tungen Callomyia und Platypeza mit dieſer unter dem Ge— nus Dolichopus, ““ das einzige der Familie der Dolicho⸗ poden. Die Gattung Dolichopus, deren Character es- sentialis er nicht angibt, obſchon er die Familie der Dos lichopoden ausfuͤhrlich characterifiert, wird in drey Haupt: gruppen abgetheilt, von denen er ſelbſt jedoch meynt, daß ſie eben fo viele Gattungen bilden koͤnnten („Sectiones nos- trae totidem genera formare videntur“), Dieſe find folgende: ren konnte. Eben ſowenig ſtanden mir die Schriften von Harris und Cuvier zu Gebote, welche vatreille cikiert. Nach dem Artikel Dolichopus des Dictionnaire elassique des sciences naturelles, der fonft nichts beachtenswerthes enthaͤlt, ſoll Cuvier im Journal de Physique et d'histoire naturelle de Paris, tome 2. p. 253 die äußern mannlichen Geſchlechtstheile der Dolichopoden zum Gegenſtand einer in tereſſanten Abhandlung gemacht haben. Vergeblich ſuchte ich in dem von Rozier herausgegebenen Journal ꝛc. nach: ich muß daher vermuthen, daß eine andere Zeitſchrift, die der hieſigen Bibliothek fehlt, gemeynt ſey. - Scopoli fauna Carniolica. Schrank fauna Boica tom. 3. Harris Exposition of English Insects. In feiner aller Critik ermangelnden Compilation: Caroli Linnaei Entomologia faunae Sueciae descriptionibus aucta ed, Carol. de Villers. Lugdun, Batav, 1798. Tom. 3. 7 Rossi fauna Etrusca ed. Illiger. Tom. 2. 8 L. c. vid. 2. 9 Fauna Insectorum Germaniae, G „ dee 10 Entomologia systematica. — Species Insectorum — Man- tissa insectorum. 11 Meémoires pour servir A l’histoire des insectes, Ueberſetzung von Goͤze. Bd. 6. 12 Verſuch einer neuen Gattungseintheilung der europaiſchen zweyfluͤgeligen Inſecten in Illigers Magazin für Inſecten⸗ kunde. Band L. S. 272. 13 Genera Crustaceorum et Insectorum Tom. 4. pag. 290 — 283. 14 Von dolsyos lang, und muss Fuß. Nach der 31 1) Antennae (fere saltem capitis longitudine, in nonnullis longiores) articulo ultimo valde elon- gato, seta terminali aut subapicali (Callomyia, Platypeza Meigen). N 2) Antennae (capitis dimidio breviores) articulo tertio trigono, postice setigero, articulo primo subelongato (cellula prima limbi postici areae intermediae medium versus parum dilatata). Dolichopus Meigen. Medeterus Meigen. Por- Phyrops Meig. f i 3) Antennae (brevissimae) articulo tertio subtri- gono, ad summum apicem setigero; articulo primo brevissimo, interne valde dilatata, uniangulata); os promi- nulum, breviter et obtuse rostratum. — Spec. gen. Miedeterus Meig. In feiner Histoire naturelle generale et particu- — 2 2 hiere des Orustacés et des Insectes tome 14. p. 333 ehatacteriſtert. Latreille die Gattung Dolichopus folgen⸗ dermaßen: Antennes relevées, insérées sur le derriere de la tete à palette; trompe très Epaisse, peu saillante a palpes larges, plans; ailes couchees sur le corps. In der von ihm herruͤhrenden Bearbeitung der Inſecten für Cuvier's Regne animal, die mir das am wenigſten ge lungene zu ſeyn ſcheint, was er je geſchrieben, zaͤhlt er die Dolichopoden unter die Gattung Ortochile. Katreille's erſter Anordnung folgte im Weſentlichen Fabricius in ſeinem Systema Antliatorum, wo ebenfalls die von Neigen unter die Familie Platypezinae vereinten Gattungen Platypeza und Callomyia mit ſaͤmmtlichen be> kannten Dolichopoden zum Genus Dolichopus gerechnet werden. Hallen trennte mit Recht in ſeiner Schrift Diptera Suecica Lund. 1814 sq. die Callompien, Platypezen und Medeteren von den Dolichopoden. Meigen indeſſen ‚gebührt das Verdienſt, in feiner ſy⸗ ſtematiſchen Beſchreibung der europfiſchen zweyflügeligen In⸗ ſecten Bd. 4. die zur Gattung Dolichopus, ſowohl von früheren als von ſpaͤteren Schriftſtellern, wie Fallen, Wie: demann, Lehmann, gerechneten Arten in groͤßtentheils zweckmaͤßig aufgeſtellte beſondere Gattungen vertheilt zu ha⸗ ben, die er ſaͤmmtlich unter der Familie der Dolichopo- des begreift. i Da der Zweck dieſer Abhandlung nur eine Characte⸗ eiftit der europaͤiſchen Arten des Genus Dolichopus iſt, kann ich hier nicht in critifche Wuͤrdigung der einzelnen von Meigen unter die Familie der Dolichopoden vereinten enera eingehen, und verſpare daher eine forgfältige vers gleichende Darſtellung derſelben auf ein fpäter zu lieferndes ausführliches Werk. — Es genüge daher, hier den Cha- racter essentialis, wie ihn Meigen fuͤr dieſe Gattung feſtgeſetzt, anzuführen und einige Bemerkungen daran zu veis hen. Es heißt bey Meigen Thl. 4. ©. 74: — 5 = Pi vix cernendo (Cellula prima. Iimbi postici areae intermediae medium versus Dolichopus. 2 i 1 Antennae porrectae, triarticulatae: articulo ter tio trigono, compresso, seta dorsali pubescenti, Ocus li disjuncti. Abdomen maris apice incurvum; la- mellis duabus membranaceis ciliatis. Alae incum- bentes parallelae, Parz 7 Die meiſten der hier angegebenen Charactere paſſe eben ſogut auf die verwandten Genera, namentlich a Porphyrops und Chrysotus. Solche anzugeben, die bloß dem Männchen zukommen, iſt den noch immer gültigen, ven Linne in feiner Philosophia botanica aufgeftellten Geſe⸗ gen der Naturbeſchreibung zuwider. a AN Aber keinem, der es verſucht hat, größere Gattungen kurz zu characteriſteren, wird es entgangen ſeyn, wie ſchwie⸗ rig es iſt, leicht erkenuliche Merkmale zu finden, die, einer groͤßeren Gruppe von Arten ohne Ausnahme e hinreichend find, jedes denſelben angehoͤrige Indiofdunm a von allen ähnlichen verwandter Gruppen verſchieden zu be⸗ zeichnen. Einerſeits bedarf es hierzu, um die erſte Bedin⸗ gung zu erfüllen, neben großer Kürze einer großen Allge⸗ meinheit; andererſeits aber verlangen eine Derüenchrigung nicht bloß die das Centrum der Gattung conſtztuſerenden Arten oder die, deren gemeinſchaftliche Merkmale, richt aufgefaßt, das Bild einer hinlänglich geforderten Gattun⸗ am reinſten erſcheinen laſſen würden; ſondern dieſelben An⸗ ſpruͤche machen auch die peripheriſchen Arten oder diejenigen, die ſchon durch einzelne Bildungen den zunaͤchſtſtehenden Sat tungen verwandt ſich zeigen, oder in fie uͤberzugehen ſcheinen. Bey den Dolichopoden wird die Erfuͤllung diefer Anforde⸗ rungen aber noch erſchwert durch die bedeutenden ſexuellen Differenzen, die die Characteriſtik des einen, die größte Manchfaltigkeit der Bildungen zeigenden Geſchlechtes als Art, wie als Gattung eben ſo ſehr erleichtern, als ſie die des anderen, nur durch geringe, theils leicht zu uͤberſehende, theils in der Diagnoſe nicht ſcharf zu bezeichnende Merkma⸗ le ausgezeichneten erſchweren. Und doch follen beyde Ge⸗ ſchlechter gleichmaͤßig beruͤckſichtige werden; doch will der menſchliche Geiſt, ſtrebend die Einheit zu erkennen in den Manchfaltigen durch Begrenzung und Sonderung, das die Feſſel feiner Syſteme ſchmieden, was wegen der unen chen Vielheit der Berührungspuncte mit Verwandtem fe⸗ den Verſuch einer ſtrengen Scheidung als vergeblich erſchei⸗ nen laͤßt. ; N Es ſey fern von mir, hiemit die Nothwendigkeit einer moͤglichſt ſcharfen Characteriſtik der Gattungen, Familien, Ordnungen und Claſſen, oder der nicht wirklich geſchieden vorhandenen, ſondern von uns durch Abſtraction geſchaffenen Abtheilungen laͤugnen zu wollen: aber ich halte dafür, daß dieſe künſtlichen Abtheilungen nur die Ueberſicht des bisher Aufgefundenen einem Lexicon oder Regiſter gleich gewähren werden, und in ſofern höchſt nöthig find, daß aber dieſet Weg uns nie zu einer Erkenntniß der natürlichen Verwande⸗ ſchaftsvethaͤltniſſe Führen wird. In ſofern wir eine ſolcht tabellariſche Ueberſicht des Exiſtierenden bezwecken, kann die Trennung der größeren Gattungen in viele kleine, leichter ſcharf zu begrenzende, worauf das Streben ſo vieler neuerer Forſcher gerichtet if, gebilligt werden, und muß ſelbſt von rem Nutzen ſeyn; wie wir aber zu einer Ueberſich! der a Verwandtfchaftsvergältniſſe am eheſten gelangen nen, darauf ſcheint mir Oken am beſten hingedeutet zu haben. Die Saͤugthier⸗Saͤugthiere, die Vogel⸗Saͤugthiere, die Reptilien⸗Saͤugthiere, die Fiſch⸗Säugthiere find Bezeichnun⸗ gen, hervorgegangen nicht aus eitler Sucht Neues und Auf— fallendes vorzubringen, fondern aus tiefer, großartiger Auf⸗ kaſſung der natürlichen Verwandtſchaftsverhaͤltniſſe. Jahr⸗ underte werden vergehen, ehe das hier leicht in den weiſe— m Umriſſen Angedeutete, weniger im Einzelnen Gepruͤſte, im Ganzen richtig Erkannte in engern Kreiſen durchge⸗ ihre iſt: jede neue Entdeckung wird eine Abänderung des Baues erheiſchen; aber der Grund iſt trefflich, der Plan iſt vielleicht der Einzige, der es e ein Bild uns zu en von dem, wie es iſt. — 5 Einer leichter moͤglichen, wenn auch immer noch hoͤchſtſchwierigen Characteriſtik wegen habe ich einige in manchfacher Beziehung von den übrigen abweichende Ars ten des Meigenſchen Genus Dolichopus von dieſem als leicht auch der Billigung deſſen ſich zu erfreuen haben wird, der Trennung in zu viele beſonders benamte Unterab⸗ eilungen, wie man fie namentlich bey einigen Kaͤferfami⸗ n in neuerer Zeit vorgenommen hat, abhold iſt. 1. Dolichopus. Hypostoma subaequilatum. Antennarum articuli basales wi * Trophi * a vix cernendi. conjuncti: apicalis liber, acutus: seta dorsali. ** Nervus alarum quartus mox post anastomosin cum ut convexum. ransversali aut ſrectangulariter fractus, aut sursum xus, aut rectus. f Abdomen maris incurvum, vagina longa, la- A 2 5 * mellifera. . . Be » 2. Ammobates. *** \ - , -Caput compressum, planiusculum. Hypostoma dio subdilatatum. Trophi prominuli. Autenna— articuli basales conjuncti, apicalis liber, obtu- s: seta dorsali. Nervus alarum quartus mox post astomosin rectus, tum obtusangulariter sursum tus. Articuli tarsorum anticorum IR qua- tuor in utroque sexu breves. 5 Abdomen maris incurvum, vagina i longa lamellifera. N Außer den ebengenannten Unterſchieden habe ich noch blende; minder weſentliche anzuführen: das Untergeſicht bey Dolichopus mehr bogenfoͤrmig abwärts gerichtet, Ammobates etwas vorſpringend; bey e iſt 4 * = 8 * 1 ® für instrumenta cibaria nach Kitby's Vorſchlag. * im Gegenſatz von seta apicalis wie bey den meiſten Arten von Porphyrops, Es wurde „seta basali“ heißen konnen, wenn nicht einige Arten eine Ausnabme machten. e von ähos Sand und Balve ich gehe. eee scil, organorum generationis in mare, Co bele 183 7. Best z. w enus oder Subgenus getrennt, eine Theilung, die viel- 34 es durch eine kaum bemerkbare Rinne in eine obere und untere Hälfte geſchieden, bey Ammobates iſt die Tren⸗ nung deutlicher und bende Hälften. bilden bisweilen einen, freylich ſehr ſtumpfen Winkel. Bey Ammobates iſt im⸗ mer die Fuͤhlerborſte an der Baſis verdickt und felbft deut: lich zweygliederig, eine Erſcheinung, die nur dey ſehr weni⸗ gen Arten von Dolichopus vorkommt. Die Flügel find bey Dolichopus faft immer bedeutend länger, als der Hin— terleib; bey Ammobates ragen fie kaum uͤber denfelben weg. Die Verdickung der erſten Laͤngsader bey ihrer Eins muͤndung in die Fluͤgelrippe erſcheint bey den Arten, wo ſie vorkommt, als ein das Maͤnnchen auszeichnendes Merkmal; bey Ammobates iſt ſie ſchwach und eine Andeutung davon kommt in einer Art, A. notatus ſelbſt beym Weibchen vor. Die Koͤrperfarbe aller Arten von Dolichopus ift eine mehr oder weniger lebhaft grüne, der Körper der Ammobaten zeigt eine aus grün und grau gemiſchte Farbung. Die Be⸗ haarung des Koͤrpers iſt in den Arten der Gattung Am- mobates dichter, als in denen von Dolichopus. Die maͤnn⸗ lichen Geſchlechtstheile von Ammobates, deren genauere Darſtellung mir theils der Seltenheit der Thiere wegen, theils weil ich ſie nicht friſch unterſuchen konnte, unmoͤglich iſt, zeigen eine Anlage zur Bildung mehrer Lamellenpaate, die von dem aͤußern, das wir auch bey den Dolichopus- Arten antreffen, umſchloſſen werden. Aeußere Grganiſation. Der Kopf iſt ziemlich groß, rundlich, zuſammenge⸗ druͤckt, conver, vorn etwas converer als hinten. Seine Seiten nehmen die großen, etwas vorſpringenden, unregel⸗ mäßig länglich⸗ runden, im lebenden Thiere ſchoͤn grünen, facettierten Augen ein, deren Grenze nach hinten, außen und unten durch einen Kranz kurzer Borſten bezeichnet wird. Sie werden unten durch das etwas eingedruͤckte Untergeſicht getrennt und haben oben, wo ſie bedeutend divergieren, die Stirn zwiſchen ſich. Die Fühler liegen ſeitlich an der Grenze der Stirn und des Untergeſichts. Sie beſtehen aus 3 ſeitlich zuſam⸗ mengedruͤckten Gliedern, deren unterſtes mit ſeiner ſchmalen Baſis in einer kleinen Vertiefung der Stirn beveſtigt iſt, deren Endglied, immer etwas zugeſpitzt, bald an ſeiner Ba— ſis, bald auf der Mitte feines Rückens eine bald behaarte, bald nackte Borſte trägt. Immer find die beyden Wurzel glieder enger mit einander verbunden, als mit dem End⸗ glied, das ziemlich frey dem mittelſten Gliede aufſitzt. Wie ſehr Verſchiedenheit des Geſchlechtes und der Art auf die Geſtalt, Bekleidung und Faͤrbung der Fuͤhler einwirke, wird aus den folgenden Abſchnitten deutlich werden. Eine ſchmale, meiſt ſchwer ſichtbare Linie bereit die Grenze zwiſchen der oberen und unteren Hälfte des Untergeſichts, das durch eine ſchwache, kaum erkennbare Laͤngsfurche in zwey ſeitliche Hälften getheilt wird. Die untere Haͤlfte des Untergeſichts bedeckt die Mundtheile. Die⸗ fe beſtehen aus einer cylindriſchen Lippe, deren Umfang: bey den verſchiedenen Arten verſchieden ſich zeigt: fie iſt haͤutig, weich, fein behaart und an ihren etwas wulſtig umgewoefe⸗ nen Raͤndern mit kurzen Borſten beſetzt. Die Lippe wird oben bedeckt von 2 flachen laͤnglichen, behaarten, haͤutigen Taſtern, deren Faͤrbung bald ſchwarz, bald gelb erſcheint Oberhalb des Mundes liegt eine kurze, ſtarke, hornartige 5 3 35 abtwärtögebogene, fpigige Lefze, die an ihrer Vorderſeite conver, an ihrer Unterfeite ausgehoͤhlt iſt. Unter der Lefze liegt die etwas aufwaͤrts gebogene hornartige, ſpitzige Zun⸗ ge, deren Farbe, wie die der Lefze, meiſt gelb iſt. Auf der ſteilen Stirn liegen zwiſchen einigen laͤngeren ſchwarzen Borſten die 3 einfachen Augen. Durch einen ſchmalen, kurzen Hals iſt mit dem Ko: pfe der Thorax verbunden, det auf dem converen Ruͤcken ohne Abtheilungen erſcheint, hier aber mehrere Laͤngsreihen ſchwarzer borfienartiger Haare trägt. Seine flachgedruͤckten Seiten ſind durch Furchen in viele, kleine, ziemlich ſcharf begrenzte Flächen getheilt. Es würde nicht ſchwer fallen, dieſe einzelnen Abtheilungen nach der von Chabrier, Latreil⸗ le und Kirby vorgeſchlagenen Weiſe zu bezeichnen. Da aber bey der Feſtſtellung dieſer Benennungen faſt immer nur die bekannteren Ordnungen der Inſecten, wie die der Kaͤfer, der Schricken, der Vierfluͤgler u. ſ. w. beruͤckſichtigt wurden, dieſelben aber nur durch genaue Bekanntſchaft mit der Me⸗ tamorphoſe, die die einzelnen Theile, auf die fie angewen⸗ det werden, in allen Ordnungen erleiden, allgemeine Güls tigkeit erlangen koͤnnen; ſo habe ich derſelben, um jeder Verwirrung vorzubeugen, mich noch nicht bedient und ver⸗ ſchiebe die Bekanntmachung genauerer Angaben uͤber das Verhaͤltniß dieſer Theile bey den Dolichopoden auf eine Zeit, wo ich fie bey mehren Zweyflüglergattungen ſorgfaͤlti⸗ ger unterſucht und ihre Anordnung mit der andern Abthei— lungen zukommenden verglichen haben werde. Aus demſel⸗ ben Grunde bin ich oben bey Beſchreibung der Mundtheile noch der Meigen'ſchen Bezeichnungsweiſe gefolgt. Hinter dem Thotax liegt das aufwaͤrtsgerichtete, nach hinten etwas bogenfoͤrmig erweiterte Schildchen, das den abwaͤrtsſteigenden Metarhorar überragt. Das vorderſte Fußpaar iſt ifoliert: die beyden hinte⸗ ten ſind einander ſehr nahe geruͤckt. Zwey kleine Zwiſchen⸗ ſtücke ſcheiden die ziemlich lange Hüfte von dem ſtarken Schenkel, der vermittelſt eines anderen Zwiſchenſtückes bes weglich mit dem Schienbein verbunden iſt. Die Schienen ſind an den Seiten immer mit einigen Borſtenxeihen beſetzt und die hinteren am unteren Ende mit einem Borſtenkranz. Jeder Tarſus beſteht aus 5 Gliedern, deren jedes an ſei⸗ nem Ende ein Paar kurzer Borſten trägt. An der Spitze des letzten Larſengliedes befindet ſich die aus ſtark gekruͤmm⸗ ten Häkchen gebildete Klaue. Die unbedeckten Schwinger haben einen ziemlich lan⸗ gen Stiel, deſſen Ende ein kleines Knoͤpfchen trägt. Die Schüppchen find klein, liegen dicht unter und hinter den Flügeln und ſind am Rande ſtark und lang behaart. Die Fluͤgel ſind laͤnglich und in Groͤße und Geſtalt bey den einzelnen Arten manchen Abweichungen unterworfen. Immer iſt ihre Rippe etwas verdickt und dunkelgefaͤrbt. Die Zahl der Laͤngsadern beläuft ſich auf 6. Die erſte muͤn— det meiſt ſchon im erſten Viertel der Flügellänge in die Rippe. Die 2te und zte entſpringen aus einer gemeinſchaft⸗ lichen Wurzel, trennen ſich aber ſehr bald und enden in den Spitzenrand des Fluͤgels. Die 4te entſpringt geſondert, ſteht hinter der Mitte der Fluͤgellaͤnge durch eine Querader mit der sten Laͤngsader in Verbindung, verläuft ſpaͤter er weder faſt gerade, oder iſt aufwaͤrts geſchwungen oder ge die Mitte ihres Verlaufes nach der Anaſtomoſe, mit t sten Ader rechtwinkelig aufwätts gerichtet: fie endet in d äußerſten Fluͤgelſpitze. Die ste Längsader endet im Hint rande des Flügels und iſt am Urſprunge mit der öten ve bunden, die ſehr kurz, blind aufhört, ohne den Fluͤgelran zu erreichen. Der beym Männchen in 6, beym Weibchen in 5 ſchnitte zerfallende Hinterleib iſt von dem Metathorax durch ke verengtes Mittelglied geſchieden: er iſt faſt walzenfoͤrmi nimmt jedoch von vorn nach hinten an Breite ab und haͤufig auch etwas ſeitlich zuſammengedruͤckt. Die einzelnen Segmente beſtehen aus oberen, größeren und unteren, kl neren Platten. An der Grenze beyder findet man an den erſten 5 Segmenten eine Reihe kleiner punctartiger Vertiefun⸗ gen. Das erſte Segment wird an den Seiten durch einen anliegenden, zum Thorax gehoͤrigen Theil eingeſchloſſen. Auffallend iſt die Geſtaltung der äußeren maͤnnlichen Geſchlechtstheile, die unter den Bauch gebogen, aus mehre ren, der ſeitlichen Symmetrie entbehrenden Stüden zuſam⸗ mengeſetzt ſind, deren Ende zwey auswärts converxe, inwen⸗ dig leicht ausgehoͤhlte, auf einem ſchmaͤlern Stiele beveftigs te, haͤutige Platten trägt, die an den Rändern mit Wine pern beſetzt ſind, von denen die am Spitzenrande beveſtigten buch größere Dicke und auch dadurch, daß fie meiſt kleinen haͤutigen Hervorragungen aufſitzen, ſich auszeichnen. Dit große Zahl der Abweichungen in der Geſtaltung dieſer Or, gane bey den einzelnen Arten, fo wie die Schwierigkeit ih⸗ rer Erkenntniß an getrockneten Exemplaren, haben mich vers hindert, ſie bey allen Species mit der noͤthigen Sorgfalt zu unterſuchen. Ich habe daher bey den meiſten Arten nur die vorzüglich in die Augen fallenden Verſchiedenheiten angeges ben, wobey zu bemerken, daß ich dem abwaͤrts gebogenen, am letzten Abſchnitte des Hinterleibes beveſtigten, aus vie⸗ len Stuͤcken zuſammengeſetzten, die Lamellen tragenden Theil in den Artbeſchreibungen den Namen Vagina gegeben. Hier will ich die aͤußern männlichen Geſchlechtstheilt des Dolichopus ungulatus, der am meiſten verbreiteten europäifchen Art genauer beſchreiben, ohne jedoch im Stan⸗ de zu ſeyn, etwas über die Bedeutung der einzelnen Theil anzugeben. Fr 1 2 — 2 Dolichopus. 1. Das Wurzelglied der hinterſten Tarſen geſtachelt (die ate Längsader der Flügel rechtwinklig gebrochen oder aufwaͤrts geſchwungen.) - ar 1. Das zweyte Fühlerglied fo lang (mas) oder längee als das 3. (fem.). \ 2. Das 2te Fühlerglied kurzer als das zte D. latipennis A. ste Längsader der Fiügel rechtwinklig gebrochen. D. ornatus,|nitidus, nitens griseipennis,fcilifemoratus® „D. cilifemoratus gehörte fireng genommen in die te Abe theilung oder zu den Arten, deren Ate Laͤngsader aufwärts 37 i B. ate Längsaber aufwärts geſchwungen a. ztes Fühlerglied ſtark behaart, lang, ſcharfzugeſpitzt 7 7 1 2 D. longicornis|acuticornis V. gtes Füblerglied faſt nackt, die Spitze weniger ſcharf 8. die vordern Tarſen beym Maͤnnchen verlängert, erweitert oder ſtaͤrker behaart, als beym Weibchen f D. claviger pennatus discifer popularis patellatus |planitarsis er brevipennis|urbanus 5 melanopusſlongitarsis pennitarsis 6. die Tarſenbildung in beyden Geſchlechtern gleich » Fühler an der Baſis gelb, - D. arbustorumfagilis rt 25 RR 5 simplex flavipes Un. 5 Fühler ſchwarz D. vulgaris geniculatus : unsulatus | campestris 2 ; h nubilus atripes MT punctum picipes 1 vitripennis| atratus II. Das Wurzelglied der hinterſten Tarſen ungeſtachelt. (die ꝗte Laͤngsader der Flügel faſt gerade.) 1. Glied x u. 2 der hinterſten Tarſen gleich lang. A. Fuͤhlerborſte gefiedert 5 D. nobilitatus ö SER chalybeus B. Fuͤhlerborſten faſt nackt. 0 D. nigrilamellatus R : nigriplantis germanus infuscatus fumipennis Chaerophylli nigripennis lobscurellus 3. Glied 2 der hinterſten Tarſen länger als Glied . a; Fuͤhletborſte faſt nackt D. gracilis \ rusticus } pilicornis * . aerosus b. Fuͤhlerborſte gefiedert 5 a. Vorderſter Tarſus kuͤrzer als die vorderſte Tibia D. chrysozygos F. Vorderſter Tarſus und vorderſte Tibia ungefähr gleich lang D. cupreus celer metallicus An dem letzten ſehr kurzen Abſchnitt des Hinterleibs (Fig. 4. 5. a. a) iſt ein kleines Glied eingelenkt (Fig. 4. geſchwungen iſt, und muß als Bindeglied beyder Abtheilun⸗ gen betrachtet werden. ® D. pilicornis nähert ſich durch Bau- u. Bekleidung der Füh⸗ ler dem D. longicornis und D. acuticornis. ——— — — 38 5. b. b.), das an der linken Hälfte (Fig. 4. 6.) etwas größer und breiter iſt, als an der rechten (Fig. 5. 6.). Es hängt durch das untere Ende feiner linken Hälfte zufams men mit einem nach außen convexen glaͤnzenden, faſt kreis- runden haͤutigen Blatte (Fig. 4. d), waͤhrend an das En» de feiner rechten Hälfte ein kleineres, ebenfalls nach außen convexes haͤutiges Blatt beveſtiget iſt (Fig. 5. c.), das von oben nach der linken Hälfte hinüber ſich erſtreckt (Fig. 4. ec’ c.) und hier theils mit dem obern Ende des Gliedes b. ſelbſt, theils mit dem dort ſich anſetzenden runden Blatte zuſammenhaͤngt und durch eine Vertiefung in zwey nach aus ßen convere Theile zerfällt (Fig. 4. c“ c.). Eine große nach außen convere Scheide oder Rinne (Fig. 4. 5. e. e.) beveſtigt ſich theils an das haͤutige Blatt der rechten Seite (Fig. 5. C.), theils an das Ereisförmige der linken (Pig. 4. d.), längs deſſen unterer Seite fie ſich erſtreckt. Sie if an ihrer Baſis breiter als an ihrem Ende, wo fie leicht ein- gekerbt erſcheint (Fig. 2. e. e.). Ihre beyden Schenkel convergieren oben etwas, wo fie einen aus zwey gelben dicht aneinander liegenden Hautplatten beſtehenden Theil umfaſ⸗ ſen (Fig. 4. 5. f. f.), deſſen Platten ſpaͤter auseinander weichen und am Ende mit einem kleinen Stachel bewaffnet ſind (Fig. 4. 5. h. h.). In der Mitte dieſer beyden Hautplatten, doch etwas höher als ſie, liegt ein langer, ſchma⸗ ler, dünner, griffelförmiger, am Ende knopfartig verdickter Theil von gelber Farbe, der anfangs von den dicht anein⸗ der gelegenen Hautplatten umfaßt wurde (Fig. 4. 5. g. g. ig. 2. a. Fig. 1. b.). Am Ende der Scheide befinden ſich noch einige merkwuͤrdige Theile, von denen zunaͤchſt zwey große auf einen ſchmalen Stiel beveſtigte duͤnnhaͤutige Lamellen (Fig. 1. a. a. Fig. 5. Fig. 4. i. Fig. 5. i. i.) in die Augen fallen, die nach außen conver, nach innen concav ſind. Ihre Flaͤchen ſind mit ſehr feinen duͤnnen Haaren beſetzt: ihre Raͤnder mit laͤngeren Wimpern, die am Endrande ſtaͤrker und laͤnger aus kleinen haͤutigen Her⸗ vorragungen entſpringen. An der Innenſeite jeder Lamelle findet ſich eine Menge kleiner ſchwarzer Erhabenheiten, die, wie eine ſtarke Vergroͤßerung zeigt, aus dicht neben einanders ſtehenden ſehr kurzen ſteifen Borſten beſtehen. Dieſe gro⸗ ßen Lamellen umſchließen noch 3 Paar dunner, ſchmaler, langer, haͤutiger Blättchen (Fig. 2. a. a. b. b. c. c., deren aͤußerſtes am Ende mit einem klauenartigen Fortſatz b“ b“ verfehen iſt. * — . Die weiblichen Geſchlechtstheile find bey allen Arten ganzlich in den Hinterleib zuruͤckgezogen. — Anordnung der Arten des Genus Dolichopus. Vor Meigen rechnete man, wie ich oben auseinan⸗ dergeſetzt habe, zum Genus Dolichopus nicht nur alle in die Familie der Dolichopoden gehörigen Arten, fondern auch diejenigen, welche die Meigen'ſche Familie der Platy- „Mit dem größten Danke muß ich hier Herrn Schum⸗ mels erwähnen, durch deſſen zuvorkommende Güte mir die ſchoͤnen Abbildungen Fig. 1. 2. 3 zu Theil wurden. Die beyden andern habe ich ſelbſt gezeichnet. pezinae bilden. Dieß gilt ſowohl von Latreille und Fa⸗ bricius, als auch zum Theil noch von Wiedemann und Fallen, die diele hierher gehörige Arten beſchrieben. Die Verſuche, die einige dieſer Schriſtſteller zu einer Anordnung der hierher gehoͤrigen Arten machten, koͤnnen alſo jetzt un⸗ moͤglich mehr paſſend ſeyn. Bey Meigen u. Macquart, die in der letzten Zeit die Zahl der Arten durch Beſchrei— bung vieler neuer am bedeutendſten vermehrten, finden wir uͤber die Verwandtſchaftsverhaͤltniſſe, in denen dieſelben zu einander ſtehen, gar nichts. Da aber eine Zuſammenſtel⸗ lung des Verwandten als ein nothwendiges Erforderniß ers ſcheint, nicht allein zur leichteren Erkenntniß der Mobıfica: tionen, deren ein und derſelbe Typus unter gegebenen beſtimm— ten Bedingungen fähig iſt, ſondern auch zur Erleichterung des Auffindens der Arten: fo glaubte ich einen Verſuch ma⸗ chen zu muͤſſen, das Verwandte dem Verwandten anzureis ben, der jedoch bis jotzt vorzuͤglich nur eine bequemere Ue⸗ berſicht der Arten bezweckt. Ueber die Bekleidung und das Laͤngenverhaͤltniß der Glieder der hinterſten Tarſen, deren ich mich als Einthei— lungsgründe bediente, iſt von Meigen und den uͤbrigen Schriktſtellern nur bey wenigen Arten etwas angegeben: doch kann ich verſichern, nie zufällige Abweichungen derſelben beobachtet zu haben. Bey Betrachtung der Fuͤhler ſind die ſexuellen Differenzen nie außer Acht zu laſſen. Geſchlechtscharacter. Kaum moͤchte bey einer Familie der Zweyfluͤgler der Geſchlechtsunterſchied ſo deutlich und in ſo manchfachen Richtungen hervortreten, ausgepraͤgt, ſowohl in dem allge— meinen Bau, als in der Geſtaltung, den Groͤßenverhaͤltniſ⸗ ſen, der Bekleidung und Faͤrbung der einzelnen Organe, wie bey der der Dolichopoden. Da die gegenwärtige Ab— handlung aber nur mit einer Gattung dieſer großen Fami— lie ſich beſchaͤftigt, ſo bemerke ich hier nur, daß viele der der Gattung Dolichopus ſchiede noch deutlicher bey den uͤbrigen Gattungen ſich aus— geſprochen finden, viele derſelben dieſen aber mangeln, ans dere aber ihnen wieder zukommen, die wir bey den aͤchten Dolichopoden vermiſſen. So finden wir z. B. das bey Dolichopus im Maͤnnchen größere dritte Fühlerglied auch bey den verwandten Gattungen, namentlich der Gattung Porphy rops,. und zwar tritt die Verlängerung dieſes Dr: gans in den Maͤnnchen einiger Arten diefer Gattung fo. bes deutend hervor, daß Meigen diefelben unter dem Namen Rhaphium in ein beſonderes Genus vereinigen zu muͤſſen glaubte, was er ſchwerlich gethan häben wuͤrde, weibliche Exemplare dieſer Thiere bekannt geweſen wären, bey denen das zte Fuͤhlerglied kaum länger iſt, als bey den Weibchen der zur zweyten Unterabtheilung der Gattung Por- phyrops gehoͤrigen Arten. Aus einem ähnlichen Grunde wird die Meigen’ ſche Gattung Sybistroma kaum haltbar ſeyn, indem der einzige weſentliche Character derſelben, die Verlängerung des erſten Gliedes der Fuͤhlerborſte, nur dem Maͤnnchen zukommt. — Doch ich kehre nach dieſer Ab— ſchweifung zur Gattung Dolichopus zuruͤck. Hier gibt es ſexuelle Unserichiede,. die ſich auf alle Arten erſtrecken, an⸗ dere, die einer kleinen Gruppe verwandter Arten zukommen, noch andere, die ſich nur dep einzelnen Arten finden: zukommenden ſexuellen Unter- wenn ihm Die bey allen Arten, nur in verſchiedenem Gate vor · kommenden Geſchlechtsunterſchiede find nach Meigen: I. das beym Männchen ſchmaͤlere Untergeſicht.“ = 2. das beym Maͤnnchen unter den Bauch Wee Af⸗ terglied. Nach meinen Unterſuchungen ſind die Männchen alle Arten durch folgende Unterſchiede ausgezeichnet: 1. das Endglied der Fuͤhler iſt länger als beym Weibchen. 2. das Untergeſicht iſt immer ſchmaͤler, als beym Weib⸗ chen und was hiermit in Verbindung ſteht; die Augen ſind groͤßer. 5 3. Der Hinterleib beſteht, die . ſcheidenartige Umgebung der Geſchlechtstheile ungerechnet, aus 6 Seg⸗ menten, während ſich beym Weibchen nur 5 finden. Somit finden wir bey den Maͤnnchen eine ſtaͤrkere Entwickelung der aͤußeren Sinnesorgane (Fühler und Augen) und größere Laͤnge des Hintetleibes, depdes Unterſchiede, die den ee vieler Inſecten anderer Ordnungen mie men. * f Die uͤbrigen, weniger allgemeinen Unterſchiede beirefe, fen theils die Geſtaltung, theils die Größe, theils die Bes kleidung oder Faͤrbung der einzelnen Organe. Im Allge⸗ meinen läßt ſich Folgendes hierüber feſtſtellen: ; 1 0 x. die Maͤnnchen zeichnen ſich aus durch ſtaͤrkere Ausbil⸗ dung einzelner Organe, mag dieſelbe durch bedeutendes re Entwickelung in die Laͤnge, Breite oder Dicke, oder durch flärkere Behaarung ſich offenbaren, ſowie auch lebhaftere Faͤrbung. — 2. Dieſe Unterſchiede finden ſich auf manchfaltige Wei⸗ ſe in den verſchiedenen Arten vereint; bald ſind viele zugleich vorhanden, bald wenige, bald iſt nur einer da. 3. Die Größe des ganzen Körpers differiert nach der Se⸗ rualität nicht bedeutend und es läßt ſich bey den haͤu⸗ fig vorkommenden individuellen Verſchiedenheiten nichts beſtimmtes daruͤber angeben. Bey der Betrachtung der einzelnen Organe ruͤckſicht⸗ lich ihres Verhaltens in den beyden Geſchlechtern komme ich zuerſt auf die Fuͤhler. Wenn auch im Allgemeinen ſchon bemerkt wurde, daß das dritte Fuͤhlerglied im Männchen vorzugsweiſe entwickelt iſt, ſo glaube ich dennoch hier auf einige Arten aufmerkſam machen zu muͤſſen, bey denen dieß vorzuͤglich in die Augen faͤllt. Solche ſind: D. latipennis, wo im Männchen das zie Fuͤhlerglied ſehr wenig länger iſt, als das zweyte, im Weibchen aber das zweyte jenes an Laͤnge übertrifft, D. acuticornis, D. longicornis, D. pi- licornis. 9 Die Faͤrbung der Fuͤhler erleidet meinen Beobachtan gen zufolge nach dem Geſchlechte keine Verſchiedenheiten und wenn Meigen bey D. simplex einer ſolchen erwaͤhnt, fo ſcheint er mir zu irren und das Wee des D. N tarsis zu befchreiben. * Meigen ſchließt mit Unrecht den D. nobilitatus von dieſer Re: gel aus. Vgl. das bey dieſer Art darüber bemerkte. Vgl. Klug, Schriften d. Geſellſchaft naturforſch. Freunde zu Berlin 1, 68, und Burdachs Phyſiologie Thl. 1. p. 240; di Fuͤhlerborſte der mir bekannten europaͤiſchen Ars iſt ebenfalls in beyden Geſchlechtern auf gleiche Weiſe ildet, bekleidet und gefaͤrbt. Das Weibchen einer von ſcholtz von feiner Reife um die Welt mitgebrachten, im erliner Muſeum befindlichen Art iſt durch eine bedeutende « knopffrmige Verdickung am Ende der Borſte vom Weib: cen verſchieden. 0 Das Untergeſicht zeigt außer dem oben angegebenen, allen Arten gemeinſchaftlichen Unterſchiede noch haͤufig durch die Färbung bedingte ſexuelle Differenzen. Bey den meiſten Arten iſt dieſer Theil in beyden Geſchlechtern ſchoͤn filbers weiß gefärbt, bey wenigen graulichweiß. Die Maͤnnchen einiger Arten aber zeichnen ſich aus durch eine goldgelbe Färbung deſſelben, wie: D. atripes, pennatus, pennitar- sis, popularis, signatus, chrysozygos, bicolor, bifur- catus, geniculatus; oder durch eine gelblichweiße, wie D. nitens, longicornis, cilifemoratus, gracilis, in wel: chen Fällen diefer Theil beym Weibchen eine filberweiße Farbung hat. Iſt das Untergeſicht des Maͤnnchens ſchwaͤrz⸗ lich, wie bey D. aerosus, fo iſt es beym Weibchen grau. Lichtere Faͤrbung dieſes Theiles ſcheint ſomit dem Weibchen eigenthuͤmlich zu ſeyn. | Die Beine zeigen nach der Sexualverſchiedenheit bes deutende Unterſchlede aller Art. Eigenthuͤmlich geſtaltet bey den Maͤnnchen vieler Arten finden wir zunaͤchſt die Vorder⸗ und Mitteltarſen, deren einzelne Glieder häufig. breit ges drückt find. — Breitgedrückt iſt das letzte Glied der Vor: dertarſen bey den Männdyen von D. claviger, patellatus, melanopus und discifer; in der letzten Art zugleich ges borſtet. In den Maͤnnchen von D. pennitarsis iſt das erſte, von D. signatus das zweyte und dritte, von D. po- pularis das dritte und vierte, von D. plumitarsis das ste Glied der Mittelfuͤße etwas verdickt und zugleich dichtbor— ſtig; ſehr wenig breitgedruͤckt und ſchwach geborſtet iſt das Ste Glied der Mittelfuͤße von D. nigriplantis. Jedes der vier Endglieder des vorderſten Tarſus iſt bey den Maͤnnchen einiger Arten etwas nach hinten gebogen und an der Hinterſeite mit kurzen horizontalſtehenden ziem⸗ lich ſtarken Haaren dicht beſetzt. So bey D. nitidus Fall. und D. cilifemoratus. AJn vielen Arten iſt der Vorderfuß des Maͤnnchens etwas langer, als der des Weibchens. Dieß findet mehr oder weniger Statt dey D. popularis, patellatus, brevi- pennis, claviger, discifer und pennitarsis. Bisweilen iſt die Tarſenklaue im Maͤnnchen durch bes deutende Größe ausgezeichnet, wie z. B. bey D. planitarsis und D. urbanus am mittleren Tarſus. Beym Männden von D. pennitarsis iſt die mittelſte Tibia länger, dünner und auch ſchwaͤcher geborſtet als beym Weibchen. Die Männchen einiger Arten haben lange, zarte, wimperartige Haare unter den Schenkeln, die den Weib⸗ chen fehlen. So D. ungulatus an allen Schenkeln, D. . an den vorderen, D. nitidus, D. cilifemoratus, . arbustorum, D. brevipennis, D. griseipennis an hinteren. Kurz find dieſe Wimpern bey D. punctum, D. signatus, D. campestris, D. geniculatus, D. xi · God izt. Heſt 3, i — 42 erilamellatus. Die Färbung der Beine bietet nach den Geſchlechtern ſelten Verſchiedenheiten dar. Nur das Maͤnn⸗ chen von D. chrysozygos hat gelb und weiß geringelte Vordertarſen, welche deym Weibchen gelb ſind. Die ver⸗ dickten oder breitgedrüdten Tarſenglieder der Maͤnnchen von D. patellatus, D. popularis, D. urbanus, D. signa- tus find durch ſchneeweiße Färbung oder ſilberweißen Schim, mer ausgezeichnet. Bey den Weibchen find fie ſchwarz. Die Fluͤgel zeigen feruelle Verſchiedenheiten, in ſofern vielen Maͤnnchen eine Verdickung und ſtaͤrkere Schwaͤrzung einer Stelle der Rippe eigen iſt, die den Weibchen fehlt. Dieß finden wir bey D. linearis, D. celer, D. latipen- nis, D. longitarsis, D. melanopus, D. cupreus, D. nitidus, D. cilifemoratus, D. nitens, D. geniculatus, D. longicornis, D. punctum, D. gracilis, P. acuticor- nis, D. claviger, D. gri>eipennis, D, agilis, D. flavipes D. pennitarsis, D. brevipennis. D. ornatus, D. un- gulatus. 5 Auch in der Faͤrbung der Flügel finden wir Verſchie⸗ denheiten nach dem Geſchlechte. Die Fluͤgel des maͤnnlichen D. nobilitatus ſind braun und haben eine ſchneeweiße Spitze; die des Weibchens find ſehr lichtbraun mit glashele ler Spitze. Die Fluͤgel des maͤnnlichen D. atratus ſind ſchwarzbraun: zwey weibliche Exemplare zeigten eine dunkle⸗ re, eines eine hellere Farbung, als die Maͤnnchen. Die Fluͤgel der Weibchen von D. germanus, D. fumipennis, D. chalybeus, D. fuscipennis, D. nigripennis und D. nigriplantis find heller gefärbt, als die der Maͤnnchen. Vielleicht fehlt dem noch unbekannten Weibchen von D. punctum der das Maͤnnchen auszeichnende braune Fleck im Fluͤgel. i f Nach Fallen fol die 4te Laͤngsader des Weibchens von D. latipennis weniger far gekruͤmmt fepn, als es beym Maͤnnchen der Fall iſt. Varietaͤten. Was ich über das Variieren der Dolichopoden an» zuführen vermag, iſt im Weſentlichen Folgendes: I. Abweichungen in der Geſtalt, Ueberzahl oder Manı gel einzelner Theile ſind mir nicht vorgekommen. 2. Nicht ſelten variiert die Körpergröße, wovon na⸗ mentlich D. germanus einen deutlichen Beweis gibt. 3. Der Verlauf der Fluͤgeladern zeigt durchaus Beine Abweichungen bey verſchiedenen Individuen einer und der⸗ felben Art. 5 - 4. Sehe wenig natürliche Abweichungen zeigt die Bes kleidung der Theile, bisweilen aber auch erworbene z. B das Abreiben der Haare. Zu erſteren rechne ich die, jedoch ſel⸗ tene und nur bey wenigen Arten vorkommende Veraͤnderlich⸗ keit in der meiſt ſehr beftändigen, für einige Arten einen untergeordneten, leicht erkennlichen Character darbietenden Zahl der an der Unterſeite der Schenkelſpitze beſindlichen ſchwarzen Borſten. 5. Am meiſten variiert die Faͤrbung und zwar vor⸗ züglich die des ganzen Korpers oder die grüne, die bald in die ſtahlblaue übergeht, wovon ich unter anderen ein aufe fallendes Bepſpiel dey D. ungulatus angeführt, J bald ſich 3 5 x “ * 4 mehr zum kupferfarbenen hinneigt, was ebenfalls nicht ſel⸗ ten vorkommt. Wegen der Allgemeinheit der grünen Koͤr— perfarbe glaubte ich ihrer trotz ihrer manchfachen Nuͤan— gen in den Diagnoſen, die ja nur das fuͤr die Erkenntniß einer Art weſentlichſte enthatten ſollen, nicht gedenken zu dürfen, obgleich es von allen meinen Vorgängern geſchehen iſt. Die gelbe Farbe der Beine geht bald etwas mehr ins ſchmutzige oder graugelbe Über, bald mehr ins braune. Eis nige Arten haben an den Fußſpitzen einen ſilberweißen Schim⸗ mer, deſſen Staͤrke variiert, indem er durch das Worhänden» ſeyn ſehr feiner dichtſtebender, weißer Haͤrchen bedingt zu ſeyn ſcheint, die ſich leicht abreiben. Dr Lebensart. Die zur Gattung Dolichopus gehörigen Thiere ſchei— nen dom Raube zu leben: den ID. ungulatus ſah ich mehr: mals mit kleinen Inſeeten im Munde, die er auszufaugen ſchien; den D. pennitarsis einmal, wie er uͤber eine kleine Tachydromia herfiel. 8 Die meiſten Arten halten ſich gern in der Nähe fum: pfiger oder uͤberhaupt waſſerreicher Stellen auf und finden ſich hier auf niedrigem Gebuͤſch und Waſſerpflanzen; vors zuͤglich lieben ſie die Erlen, auf deren Blaͤttern ich ſie bald ſtille ſitzend, bald ziemlich langſam laufend haͤufig ſah. Dieß gilt namentlich von den meiſten Arten, deren Maͤnnchen durch eigenthuͤmliche. Bildung ihrer vordern Tarſen ſich aus— zeichnen. Doch ſcheinen D. pennitarsis und der ohnedieß durch die gefiederte Fuͤhlerborſte, den verkuͤrzten Vorderfuß, das ungeſtachelte Wurzelglied der hinterſlen Tarſen von den genannten Arten abweichende D. chrysozygos häufiger an weniger feuchten Stellen auf Dornen, Schlehen-, Hage— buchen» und Haſelnußſtraͤuchern vorzukommen. Dadurch reihen fie ſich an einige andere Arten z. B. D. germanus, D. chaerophylli, D. simplex, D. vulgaris, D. agilis, D. nubilus, D. celer, D. nigripennis u. a., die man am haͤufigſten auf Dolden, namentlich den verſchiedenen Ar— ten von Chaerophyllum, Aesopodium, Daucus, An- gelica, Iinperatoria, aber auch auf niedrigem Gebuͤſch bis; weilen von feuchten Stellen weit entfernt findet. Ganz vorzuͤglich aber ſcheinen ſich in der Nähe größerer ſtehender Gewaͤſſer aufzuhalten der D. nobilitatus nebſt den ihm nahe verwandten Arten. Bekannt iſt Geoffroy's huͤbſche Beobachtung, der dieſe Thiere gleich den Hydrometern auf dem Waſſerſpiegel herumlaufen ſah. Ich ſelbſt ſieng den Dol. nobilitatus einigemal am Nande eines Teiches auf Erlen im Hannoͤverſchen, ſpaͤter am Fenſter in Eimsbuͤttel bey Hamburg und zuletzt ebenfalls an einem Fenſter zu Salzbrunn in Schleſien. Einige Arten, wie den D. cu- bpreus und D. metallicus, fo wie auch die durch dunkle Färbung ausgezeichnete D. atripes, D. geniculatus, D. cainpestris findet man nicht ſelten an den Raͤndern flacher ſtehender Gewaͤſſer auf Gras und Equisetum oder vorzuͤg⸗ lich auf dem feuchten Boden ſelbſt, wo ſie vielleicht den klei— neren am Waſſer lebenden Zweyfluͤglern, den Arten der Gat⸗ tungen Ephydra, Notiphila u. a. nachſtellen. Die von mir unter die Untergattung Ammobates vereinten Arten, deren ich, einige ſelbſt gefangen, fand ich in der Nahe größerer Fluͤſſe (Elbe und Oder) im feuchten — Sande. Wurden ſie aufgefheuht, fo flogen ſie nie ſondern ſetzten ſich nach einem kurzen Fluge wie er. Geheimerrath Klug fieng ein Exemplar des Ammobe plumipes bey Stettin am Oſtſeeſtrande, und wegen ber, hen Verwanbtſchaft dieſer Thiere mit einigen, vorzüglich der Seekuͤſte lebenden Arten der Gattung Medeterus ( auch ſehr der Sichtung bedarf) vermuthe ich, daß auch Ammobaten ſich dort reichlicher finden werden. f Selten ſiebt man ein einzelnes Thier einer Art f Dolichopus, meiſtens kemmen viele Individuen beyſamm vor. ! % Der Flug der Dolichopöden iſt von ungleicher Schu ligkeit, je nachdem die Sonne ſcheint, die fie munter maß oder fie im Schatten ſich aufhalten. Sie pflegen ſich my nach einem kurzen Fluge zu ſetzen und ſcheinen ſich nie einer bedeutenden Hohe zu erheben. re In der Begattung habe ich nur einmal den D acuticornis zu beobachten Gelegenheit gehabt. Das Mälm chen auf dem Ruͤcken des Weibchens ſitzend, hatte mit eie nen Lamellen und ſeiner Scheide die Geſchlechtstheile a den Bauch des Weibchens zum Theil umfaßt, das Wii chen ſelbſt ſaß auf einem Blatte. Die Dolichopoden erſcheinen in den erſten warm Fruͤhlingstagen im Anfang oder um die Mitte des A und finden ſich dis zum Ende des September oder Anfag des Detober. Ob ſie nur im Larven- oder Puppenſtah überwintern oder ob einzelne ausgebildete Inſecten den Wi tet in Erſtarrung zubringen, daruͤber mangelt mir dis je jede Erfahrung. Dr. Geer fand (in Schweden!) die Lat ven des D. ungulatus im May in der Erde, die ſich wie Anfange des Monats Juny in Puppen verwandelten, n aus ſich gegen Ende deſſelben Monats die Fliegen entw ten. Dieß und der Umſtand, daß viele andere Zweyfluͤg larven im Anfang des Fruͤhjahrs, die Puppen aber erſt was ſpaͤter gefunden werden (wie ich denn auch ſelbſt Kir ven von Syrphus, Eristalis, Thereva, Sargus, Lim- nolia, Tipula in den erſten Fruͤhlingstagen fand) läßt mich vermuthen, daß ſie nicht als Puppen, ſondern als La c ven uͤberwintern. — Der Beſchreidbung der Larven und Puppen, wie fie Dr. Geer gegeben, weiß ich nichts hinzll⸗ zuſetzen und verwelſe daher auf den öten Theil ſeiner Me moires p. 78 nach der Goͤze'ſchen Ueberfegung, fo wie auf die Werke von Macguart und Meigen, die feine Beo bach tungen mittheilen. j \ 5 Was das Vorkommen dieſer Thiere nach ben verfchite denen Landern betrifft, fo laͤßt ſich hierüber wenig ſagen, da die meiſten Gegenden noch zu wenig in dieſer Beziehung unterſucht find. Doch ſcheinen fie ſich ſowohl in den nord lichen als in den ſuͤdlichen Laͤndern Europa's zu finden In Schweden fiengen Dr. Geer, Fallen, Zetterſtedt de D. nobilitatus, D. nitidus, D. ungulatus, D, lat pennis, D. melanopus, D. patellatus, P. planitarsis, D. plumitarsis, D. brevipennis, D. pennitarsis, D. popularis, D. longicornis, P. germanus, D. fulgidus, D. cupreus, D. aerosus, D. obscurellus, D. nigripes nis. In England Leach den D. nitens, D. nobilitatus, D. plebeias, In Deutſchland fiengen Fabricius, Baum 7 | 15 hauer, Deigen, Schrank, Hoffwmannsegg, Wiedemann, Mes gerle von Muͤhlfeld, von Wintbem, Schummel, Ruthe, Anderſch, Klug und ich folgende Arten: D. nitidus, D. nitens, D. ornatus, D. longicornis, D. acuticornis, D. clav iger, D. discifer, D. brevi« pennis, D. pennitarsis, D. popularis, D. urbanus, D. patellatus, D. melanopus, D. arbustorum, D. lon- gitarsi:, D. cilifemoratus, D. atratus, D. nubilus, D. atripes, D. picipes, D. vitripennis, D. punetum, D. campestris; D. geniculatu, D. Patzer, D. un- gulatus, D. simplex, D. agilis, D. vulgaris, D. no- bilitatus, D. chalybeus, D. nigriplantis, D. germanus, D. chaerophylli, D. nigripennis, D. obscuréllus, D. rusticus, D. relictus, D. aerosus, D. chrysozygos, D. cupreus, 255 celer, D. metallicus, D. reiictus, D. ‚eraneus, D-nisricornis, D. linearis, D. fuscipennis, D. . gratiosus, D. lengicollis; Ammohates e A. no- tatus, A dispar. Im nöldüiche en Frankreich wurden gefan⸗ gen von Geoffroy, Macquart und von Winthem: D. po- pularis, D. melanopus, D. pigrilamellatus, D. ae- rosus, D. cupreus, D. nitidus, D. alifernoratus, . gracilis, D. longicornis, D. vulgaris, D. atripes, N eimplex, D. pennitarsis, D. planitarsis, D. nobi- litatus, D. patellatus, D. germanus, D. chrysozygos, D. ungulatus, D. bicolor, 5. pallipes, D. bifurcatus, p. latilimbatus, D. nanus; D. sublamellatus. Im ſüdl. Frankt. wurden gefangen D. sriseipennis, D. fla vipes. In Ats italia. der Schweiz fing Baumhauer d. D. alpinus. niſche Arten wurden von Reſſi angefährt D. ungnlatus und D. nobilitatus. Aus Portugal brachte der Graf Hoff⸗ manndegg mit den D. inkuscatus. — Ob einzelne Arten auf höheren Bergen vorkommen, darüber vermag ich- mit Beſtimmiheit nichts anzugeben; jedoch bemes ke ich, daß ich in den ſchleſiſchen Gebirgen nie einen Dolichopus auf ei⸗ nem höheren Berge; sefangen, wenn auch in den zunaͤchſt one Thaͤlern viele vorkommen. 5 Beſchreibung der Arten. Dolichopus. 1. Articulus basalis tarsorum posticorum spinosus, 1. Articuli singuli antennarum longiludine subae- quales (mas) vel medius apicali longior (fem.). i. Dolichopus latipennis Fallen. Diagn. Antennae len capite duplo lor- giores, nigrae. Femora tibiaeque tota, tarsi basi summa lla va. Br Articuli singuli antennarum subacquales, alae S tigmate nigro (Mas,). Articulus tertius antennarum reliquis brevibr (Femina). Descr. Mas. Proboscis pallide-Hava, subelon- gata. Palpi g grisescentes. Hypostoma candidum, can- dido- -micans, Antennge elongatae, capite duplo lon- giores, c N W articulis singulis longitu- D. latipennis, hirta: media spinis terminalibus nigris Thl. ticulis apicalibus totis nigro fuscis. Hypostoma admodum Jatun, 4 dine subaequalibus: primo ac secundo styliformibus, hispidis: apicali dilatato; trilatero, sessili, apice ob- tusa: seta dorsali, basi valida, apice tenuiore, nigra, nigro-plumosa. Frons chalybeus, nitens, nigro-seto- sus. Thorax aeneo-viridis, nitidus, seriebus longitu- dinalibus 8 pilorum nigrorum. Santa aeneo-viri- de, nitens, utrinque seta nigra. Pleurae canae, ca- no-micantes, nudae. Halteres pallide-ſlavi. Alulae pallide- -flavae, margine terminali nigro-ciliatıe, Ab- domen aeneo- viride, nitidum, hirtum, parte termi- nali segmentorum singulorum nigrescens, nigro-pilo- sum, lateribus glaucescens. Vagina nigra, nilens, nigro- pubescens. Lamellae pallidae, fere stramineae, nigro-limbatae, marginibus ciliatae: ciliis pigris: mar- ginis externi uncinatis. Coxae anticae flavidae: po- sticae griseae cano-micantes. Femora valida, ſlava, 5: postics 4. Tibiae flavidae, hirtae, nigro-spinosae: spinis seria- libus: posticarum creberrimis. Tarsi nigri: articulo basali summa basi ochraceo: posticorum nigro-spi- noso. Alae latae, breves, subhyalinae, stigmate ni- sro, admodum largo. Nervus longitudinalis quartus fere rectangulariter inclinatus, sursum directus. — Lonsitudine- lineas 3 aequat. S Synon. Fallen Dolichopodes Sneciae p. 8.1 D. latipennis. Aenescens: antennis elongatis nigris; alis brevibus,. in mare postice dilatatis, "nacula co- stali nigra; pedibus pallidis. Beſchreib. d. europ. Zweyff. Inf. D. latipennis; Öbscure-aeneus; macula co- Meigen ſpſtemat. 4 P. 83» 16. antennis elongalis, atris; alis N stali nigra. Anmerk. Ich habe don dieſer Art 3 ganz gleiche maͤnn⸗ liche Exemplare geſehen, die mein hochgeſchaͤtzter Freund Herr von Winthem zu Hamburg bey Kiel gefangen. Ueber das mir unbekannte Weibchen bemerkt Fallen I. c. folgendes: Femina a mare differt anten- nis. brevioribus, hand ita crassis, defectu ma- culae nigrae costalis ut et cusvatura nervi quar- „ti minus rectangnlata, 2, Articulus antennarum medius apicali brevior. a. Nervus longitudinalis quartus alarum rectan- gulariter sursum directus. 2. Dolichopus ornatus, Meigen. Diagn, Antennae ochraceae, supra apiceque ni- sro-fuscae. Pedes_pallide-flavi: tibiis posticis tarso- rumque -omnium articulo basali apice, tarsorum ar- Alıe hyalinae: nervo longitud, 4 rectaneulariter sursum directo. s, Descr. Mas. Stigma alarum nigrum. Palpi pallide-flavi, albo- micantes. candidum, candido- micens. Antennae capite articulus basalis apicali- longior, distinctus, terminum versus sensim dilata- tus, ochraceus, supra nigeescens, hispidus, margi- 47 nis terminalis parte inferiore libera, acutangula: ar- ticulus medius brevis, subsessilis, ochraceus, supra nigrescens, hispidus, margine terminali arcuato: ar- ticulus apicalis se silis, infra ventricosus, supra sinua- tus, subacuminatus, nigro-fuscus basi summa ochra- cea: seta basali antenna longiore, incurva, nigra, subinermi, apice levissime plumosa. Frons aureo- viridis, vel chalybeus, nitens, nigro-setosus. Oculi margine postico nigro-, externo pallido- muricati. Thorax elevatus, vel aureo-viridis, vel cuprescens, vel chalybeus, nitens, seriebus |longitudinalibus 8 pilorum nigrorum. Scutellum aureo-viride, ni- tens, utrinque seta nigra. Pleurae griseo- virescen- tes, cano- micantes, subopacae, nudae. Halteres pallide-fla vi. Alulae pallide-flavae, margine termina- Ji nigro-ciliatae. Abdomen aureo- viride, colore hoc interdum in chalybeum transeunte, nitens, dorso segmentorumque singulorum parte terminali nigres- cens, lateribus cano-micans, hirtum, segmenti cujus- ue apice nigro-pilosuim, seginento terininali olivaceo, ere nigro. Vagina obscure-virescens, micans, fusco- pubescens: apice atra, nitens, laevis. Lamellae albi- dae, nigro-limbatae: limbo in parte terminali latiore, nigro-ciliatae: ciliis partis terminalis uncinatis, validio- ribus, longioribus. Coxae anticae pallidae-flavae, cano- indutae, pilis nigris, brevissimis, appressis dense, longio- ribus apice obsitae: posteriores canescentes, apice fla- vae. Femora valida, pallide-flava, hirta: posteriora spiaa terminali nigra. Tibiae pallide-flavae, hirtae, nigro-spinosae: spinis serialibus, anteriorum raris, postiearum crebris: tibiae posticae apice latius nigro- fuscae. Tarsi >inguli tibiis singulis longiores: arti- culo basali pallide-flavo: anteriorum apice nigrescen- te: posticorum nigro-spinoso, apice nigra: articulis terminalibus anteriorum fuscescentibus, posticorum nigrie. Alae hyalinae, stigmate nigro in ostio nervi longitudinalis primi: nervis nigris: longitudinali quar- to jam ante medium decursu inde ab anastomosi cum nervo transversali in angulum rectum sursum direc- to; neryo infra angulum libere continuato. Longitudine 2½ lineas aequans. Femina differt: hypostomate latiore, articulo anlennarım terminali breviore, abdomine segmento- rum 5, alis stigmate carentibus. Synonym. Meigen ſoſtem. Beſchreib. 4. 79. IL. D. ornatus: Thorace chalybeo; abdomine aeneo, an- tennarum basi pedibusque rufis. Anmerk. 1. Von dieſer Art ſah ich 4 männl. und weibl. Exemplar, die theils bey Hamburg (Winthem), theils bey Breslau (Schummel) gefangen waren. Spaͤter verglich ich 2 im Berliner Muſeum befind⸗ liche bey Berlin gefangene Exemplare und fieng ſelbſt kuͤrzlich eins in der Nahe von Habelſchwerdt in der Grafſchaft Glatz. Anmerk. 2. Vergleiche, was übes dieſe Art bey D. ni⸗ tidus Fall, bemerkt iſt. 8 3. Dolichopus nitens Stann. 1 Diagn. Antennae subacuminatae, nigrae. Pe- des flavi tibiis posticis apice tarsisque nigriss arti- culus tarsorum anteriorum basalis flavus. Alae sub- infuscatae: nervus longitudinalis quartus rectangu- lariter sursum directus* Mas. Hypo toma flavescens. Stigma alarum nigrum. f 4 Mas. Hypostoma flavescens fere stramineum, albido- micans. Antennae nigrae: articulo basali distincto, clariformi, articulo terminali vix longiore, infra sor- dide flavo, marginis terıninalis parte inferiore libe- ra, supra hispidulo; articulo medio subsessili brevis simo nigro, hispido, margine terminali arcuato: articu- lo terminali sessili, infra subventricoso, sursum flexo, subacuminato, seta basali antenna vix longiore, sub- _ inermi, nigra. — Frons aureo-viridis, fere oli ca- ceus, nitidus, nigro-setosus. — Oculi margine po- stico nigro-, externo pallide muricati. — Thorax elevatus, aureo-viridis, nitens: seriebus longitudina- libus 8 pilorum nigrorum. — Scutellum aureo-viri- de, nitens, utrinque seta nigra. — Pleurae opacae, nıdae. — Halteres pallide-Auvi. — Alula pallida, flavescens , margine externo nigro-ciliata. — Abdo- men viride-aureum, nitidum, dorso segmentorumque singulorum parte terminali nigrescens; lateribus ca- no-micans: hirtum segmenti cujusque margine api- cali nigro-pilosum. — Vagina basi nigra, vix mi- cans, griseo-pubescens: apice alra nitens, laevis. — Lamellae petiolatae, albidae, apice angustius nigro- limbatae ciliatae, ciliis nigris, marginis apicalis un- cinatis, marginis externi rectis. — Coxae anticae rufescentes, posticae griseo-fuscae. Femora valida, rufescentia, hirta: posteriora spina terminali nigra. Tibiae flavae, fere rufescentes, hirtae, nigro spino- sae, spinis serialibus: in posticis densissimis tibiae posticae extremitate summa nigro-cinctae. Tarso- rum anteriorum articulus basalis flavus, sub-rufes- cens, apicales sensim fuscescentes; tarsi postici nigro- fusci articulo basali nigro-spinoso. — Alae subin- fuscatae, stigmate parvo, nigro-fusco; nervus longi- tudinalis quartus post medium decursus inde anervo transversali angulum rectum formans, sursum direc- tus, Longitudine 2½ lineas aequans. Descr, Femina praeter abdomen segmentorum 5, an- tennarumque articulum terminalem breviorem dif- fert hypostomate latiore, candido, alis stigmate ca- rentibus, colore viride aureo in chalybeum trans- eunte. Synon. Meigen ſyſt. Beſchreib. d. europ. Zweyfl. Inſ. 4. p. 80. 12. Dol. nitidus. Viridi-aeneus, an- tennis nigris, pedibus rufis, tarsis nigris, nervo quar- to alarum angulato-flexuoso. L Von dieſer Art verglich ich 3 männl, und 2 weil, Exemplare aus der Hamburger Gegend. a ; 4. Dolichopus griseipennis. Stann. Spec. n. Diagn. Antennae acuminatae nigrae: articulo basali flavo supra nigro. Pedes flavi: tibiae posticae apice, tarsi omnes nigri: anteriorum articulo basali flavo. Alae latae griseae. Descr. Mas. s Palpi pallide-flavi. — Proboseis prominula pal- lide-flava. — Hypostoma candidum, candido - mi- cans. — Antennarum articulus basalis terminali brevior, solito latior, flavus supra nigro-marginatus, hispidus: marginis terminalis parte inferiore libe- ra, acutangula, niger, supra hispidus: margine terminali arcua- to, articulus tertius sessilis, acuminatus, niger, subtilissime fusco-pubescens: seta basali, antenna longiore, nigra, nuda. — Frons chalybeus nitens ni- gro-setosus. — Oculi margine postico nigro-, exter- no pallide-muricati. Thorax elevatus aureo-viridis nitens, antice cano-micans; seriebus longitudinali- bus 8 pilorum nigrorum. — Scutellum aureo- viri- de, nitens, utrinque seta longa nigra. — Pleurae griseo-virescentes, argenteo-micantes, subopacae, nu- ae. — Halteres pallide-flavi. Alula-pallida, flaves- cens, margine terminali nigro-ciliata. — Abdomen segmentorum 6, aureo-viride, nitidum, dorso seg- mentorumque singulorum parte terminali nigricans, lateribus cano- micans, hirtum, segmenti cujusque margine terminali nigro-pilosum. — Vagina longa, basi olivacea, fere nigra, vix micans, Sriseo - pubes- cens: apice nigra, nitens, laevis. — Lamellae petio- latae, pallescentes, fere candidae, apice angustius- nervi longitudinalis primi. 5 nigro-limbatae, margine apicali externoque ciliis bre- vibus, uncinatis, aliisque rectis nigris, margine in- terno brevioribus pallide-flavis obsitae. Coxae anticae pallide-flavae, niveo-micantes, basi griseae, sericeae, pilis quibusdam terminalibus nigris: poste- riores griseae, apice flavescentes. Femora valida, flava, hirta: posteriora spina terminali nigra: posti- ca dimidio terminali longius nigro-ciliata. Tibiae fla- vae, hirtae nigro spinosae, spinis serialibus antica- rum rarioribus posticarum. creberrimis: tibiae posti- cae extremitate summa nigro-cinctae, Tarsi nigro- fusci, articulo basali anteriorum flavido: antici in utroque sexu tibia antica paullulum longiores; arti- culus basalis posticorum nigro-spinosus. — Alae so- lito latiores griseae, stigmate parvo nigro in ostio Nervus. longitudinalis quartus medio decursus inde ab anastomosi cum nervo transversali rectangulariter sursum directus, nervo infra angulum continuato, Longitudine duas lineas aequat. Feminae alae stigmate, femora postica ciliisca- rent. Articulus antennarum terminalis brevior, hy- postoma latius, grisescens; Abdomen segmentorum 5. Anmerk. Ich habe 2 Exemplare 1 männl. u. 1 weibl. dieſer Art verglichen, die Hr. von Winthem aus Lyon erhalten hatte. ; -Eydele 1931. Heft. 2. — articulus medius brevis subsessilis, tidus: 50 5. Dolichopus nitidus Fallen. Diagn. Antennae obtusiusculae, flavae: artic lo apicali nigro. Nervus longitudinalis quartus re tangulariter sursum directus. Maris femora postica infra ciliata, tarsi antici barbati. Descr. Mas. Palpi pallide- fla vi. Hypostoma an- gustum, candidum, candido-micans. Antennae ca- pite vix longiores: articulo basali subglaviformi, fla- vido, margine superiore hispidulo: medio sessili, fla- vido, hispidulo: apicali sessili, infra ventricoso, api- ce obtusiusculo, nigro, basi summa flavido, subtilis- sime fusco-pubescente: seta basali, antenna longiore, subflexuosa, nigra, apice subplumosa. Frons chaly- beus, nitens, nigro-setosus. Oculi margine postico nigro-externo pallide-muricati. Thorax elevatus, au- reo-viridis, nitens, seriebus longitudinalibus 8 pilo- rum nigrorum. Scutellum aureo-viride, nitens, utrin- que seta longa nigra. Pleurae griseo-virescentes, cano-micantes, nudae. Halteres pallide-flavi. Alulae pallide-flavae, margine terminali nigro-ciliatae. Ab- domen laete aureo-viride, nitens, hirtum, dorso seg- mentorumque singulorum parte terminali nigrescens, lateribus glaucescens, apice segmenti cujusque nigro- pilosum: segmento 6to brevissimo, obscuro. Vagina longa basi nigra, nigro-pubescens: apice atra, nitens, laevis. Lamellae oblongae, petiolatae, pallidae, apice angustissime nigro-fimbriatae, ciliatae: eiliis partis apicalis uncinatis, longis, atris, marginis interni fla- vidis. Coxae anticae pallide-flavae, interne candido- micantes, pilis brevibus, tenuissimis, candidis, ap- pressis obsitae, apice nigro-pilosae: posteriores ni- grescentes, cano-micantes, apice flavidae. Femora valida, pallide-flava, hirta: posteriora spina terminali nigra: postica infra longius pallide-ciliata. Tibiae pallide-flavae, hirtae, spinosae: spinis serialibus ni- gris, posticarum creberrimis: summa libiarum po- sticarum extremitate plaga par va obsolete nigro- fusca. Tarsi nigro-fusci: articulo basalianteriorum flayido: ar- ticulis 2. 3. 4. 5. anticorum leviter introrsum arcua- tis, dense fusco-barbatis: articulo basali posticorum valido, nigro-spinoso. Alae vix infuscatae stigmate nigro: nervo longitudinali quarto rectangulariter sur- sum directo: nervo autem infra angulum libere non producto, Longitudine lineas 2 ½ aequat. Femina diversa hypostomate latiore, articulo antennarum apicali breviore abdomine segmento- rum 5, tarso antico barba, femore postico ciliis ca · rente, alis absque stigmate, abdomine dorso seg- mentorumque parte terminali vix nigrescente. Synonym, Fallen Dolichop. Suec. 2. 9. P. ni · Aeneo- viridis, antennarum basi pedibusque pallidis, geniculo nervi alarum quarti rectangulato, tarsis simplicibus. f 4 si Macquark. Ins, dipt, du nord de la France 3. 62. 7. D, nitidus. ; 7 5 Anternes noires A base fauve. Pieds fauves a tarses noirs. N \ Nervure interne de la premiere cellule posteri- eure des ailes flöchie en angle droit. Anmerkung. Ich verglich von dieſer Art 5 männliche Exemplare aus der Gegend um Hamburg und aus Schweden, woher ſie Herr von Winthem vom Prof. Zetterſtedt Als den Falleniſchen D. nitidus erhalten und ein weibliches Exemplar. Meigen beſchreibt unter dem Namen Dol. nitidus eine von der Falleniſchen völlig verſchiedene Art, der ich den Namen D. nitens gegeben. In Meigen 6 Diagnoſe heißt es: „Antennis nigris“, bey Fall in „Antennarum basi pallida“, in Meigens Beſchrei⸗ bung „Untergeſicht ſtrohgelb“, bey Fallen „Clypeus albo-micans.“ Ob die oben von mir beſchriebene Art dieſelbe ſey, die Fallen unter dem Namen D. nitidus beſchrieben, iſt ſchwer zu beſtimmen. Vielleicht hat Fallen die Art gemeynt, welche Meigen ſpaͤter D. ornatus genannt, was mir aus folgenden Gründen wahrſcheinlich iſt: 1) Es heißt in der Fallen'ſchen Beſchreibung: „pedes toti pallidi, tarsis vix infuscatis, absque plumis“, was beym Meigen'ſchen D. ornatus völlig zutrifft. Das erſte Glied der vorderen Tarſen iſt blaßgelb, die vier Endglieder dagegen gehen nach der Spitze zu vom ſchmutzig⸗gelben ins braͤunliche und ſchwarzbraune über. Die vorderſten Tarſen find auch nicht gebar⸗ tet. 2) Von den Flügeln heißt es bey Fallen: „Ala- rum nervus quartus distinctissime rectangula- riter geniculatus: nervo infra angulum inter- dum continuato, utroque in sexu.“ Daß dieß letztere auf den Meigen'ſchen D. ornatus paſſe, geht aus meiner Beſchreibung dieſer Art herpor. Der rechte Winkel, den der Ate Längsnerv bildet, iſt beym Dol. nitidus nie ſo ſcharf als beym D. ornatus, auch fehlt der kleine freye Fortſatz des Nerven nach Bildung des Winkels, deſſen Fallen erwaͤhnt und der ſich beym D. ornatus findet. Ich habe den Dol. ornatus nicht unbedingt fir den Fallen ' ſchen Dol. nitidus erklärt, weil Fallen ſelbſt 2 verſchiedene Ar⸗ ten unter dieſer Benennung zu begreifen ſcheint, wor⸗ auf mir ſowohl ſein „Antennarum articulo ulti- mo vel toto, vel apice nigro“, als auch fein „nervo infra angulum interdum continuato“ deutet. Die Färbung der Fühler variiert hoͤchſt ſelten, und der Verlauf der Flügelnerven bey den Dolicho⸗ pen vielleicht nie. Daß bey andern Gattungen, na⸗ mentlich bey Limnobia, Varietäten des Flügelgeäs ders vorkommen, iſt mir durch Schummels treffliche Arbeit über dieſe Gattung ſehr wohl bekannt, und ich ſelbſt werde in kurzem eine Reihe intereſſan⸗ ter Abänderungen deſſelben bey Trichocera hiemalis bekannt machen. 113 —— — — — v = P 25 6. Dolichopus cilifemoratus Macg, Stann., Diagn. Antennae subacuminatae: articulis ba- salibus flavis, nigro-marginatis: apicali nigro. Nert vus longitudinalis 4 alarum geniculatim sursum fle- xus. — Maris femora postica infra ciliata, tarsi an- tici barbati. . Descr. Mas. Hypostoma pallidissime-flavicans, micans. Antennae capite vix longiores: articulo ba- sali angusto, apicali longiore, pallide-flavo, margine superiore nigro, hispido: medio sessili, brevi, inter- ne pallide-flavo, margine superiore nigro, externe nigro-fusco, medio flavescente, marginibus hispidis: apicali sursum directo, infra vix ventricoso, subacu- minato, nigro, subtilissime incano-pubescente; seta basali, nigra, subinermi, antenna longiore. Frons aureo-viridis, nitidus, nigro-setosus. Oculi margine postico nigro-, externo albido-muricati. Thorax au- 1 reo-viridis, nitens, seriebus longitudinalibus 8 pilo- rum nigrorum. Scutellum aureo- viride, nitidum, utrinque seta longa, nigra. Pleurae viride-aenescen- tes, micantes, cano-indutae, nudae. Halteres pallide- flavi. Alulae pallide-flavae, margine terminali lon- gius fusco-ciliatae. Abdomen aureo-viride, nitens, dorso segmentorumque parte terminali vix nigres- ' cens, lateribus glaucescens, hirtum, segmentorum singulorum margine terminali nigro-pilosum segmen- to 6to angustissimo, obscure olivaceo, fere nigro. Vagina basi obscure virescens, nigro-pubescens: api- ce atra, laevis, nitida. Lamellae pallide-flavescentes, fere albidae, margine apicali angustius nigro- lim 2 tae: ciliis huius uncinatis, nigris: interni flavidis strictis: externi nigris. Coxae apice nigro-pilosae: anticae pallide-flavae, albido-sericeae: posteriores gri- seae, cano-micantes. Femora pallide-Aava, hirta: posteriora spina terminali nigra: postica infra flavi- do-ciliata. Tibiae pallide flavae, hirtae, spinosae, _ spinis serialibus nigris: posticae summa apice inter- ne nigro-fuscae. Tarsi nigri: articulo basali anterio- rum flavido, summa apice nigro-fusco: posticorum valido, nigro-spinoso: articulis 2. 3, 4. 5 anticorum leviter retro-arcuatis, fusco-barbatis. Alae subinfus- - catae, stigmate parvo in ipsa anastomosi nervi lon- gitudinalis primi cum gosta: nervo longitud. 4. ante medium decursus inde ab anastomosi cum nervo transversali geniculatim (fere rectangulariter) sursum flexo, Longitudo linearum 2—2 /. 3 Femina differt hypostomate latiore, antenna- rum articulo apicali breviore, abdomine segmento- rum 5, alis stigmate, tarsis antieis pilis horizontali- bus, femoribus postieis eiliis carentibus. Synon. D. cilifemoratus var. B. Macquart. Ins. dipt, du nord de la France 3. 63. 9: Antennes fau- ves A troisieme article noir. Pieds jaunes: cuisses posterieures à longs poils du coté posterieur dans les mäles. Long. lin. 3. N Nöte. je considère comme varietes de cette espece des individus un peu plus petits, qui ont U les deux premicrs articles des antennes noirs en den Anmerkung. Mir it nur dieſe Varierät bekannt, die Herr Schummel und ich bey Breslau gefangen und die eine eigne Art zu ſeyn ſcheint. Denn was den D. cilifemoratus Macq. betrifft, fo geſtehe ich frey, daß ich dieſe Art fuͤr dieſelbe halte, die Macquart an eeinem andern Orte S. 62 ꝛc. unter dem Namen D. nmitidus beſchreibt, obgleich er dort weder der Gilien gan der Unter: und Hinterſeite der Schenkel, noch der von mir uͤberhaupt zuerſt beſchriebenen Bildung und a Behaarung der Vordertarſen des Maͤnnchens erwaͤhnt. Abgeſehen hiervon ſtimmen beyde Beſchreibungen faſt vollkommen überein, und da Herr Macquart, wie alle ſeine Vorgaͤnger der Cilien an der Unterſeite der Schenkel bey keiner andern Art, ſelbſt nicht beym D. ungulatus, der haͤufigſten von allen (wo fie ſich an or allen Schenkeln beym Männchen finden) erwähnt, fo iſt es mir nicht unwahrſcheinlich, daß derfelbe fie an „einigen wenigen Exemplaren bemerkt und dieſe als bes ſiondere Art bezeichnet, an andern derſelben Art aber üͤberſehen, und wegen ſonſtiger Uebereinſtimmung der⸗ ſelben mit der Fallen⸗Meigen'ſchen Beſchreibung ih⸗ nen den alten Namen gelaſſen habe. Die ſogenannte Varietaͤt des Macquartiſchen D. cilifemoratus aber ſcheint mir vorzuͤglich wegen der verſchiedenen Färbung und etwas abweichenden Geſtalt der Fuͤhler, wegen der mehr aufwärts geſchwungenen als rechtwinkelig auf⸗ waͤrts gerichteten Aten Laͤngsader der Flügel, wegen der lebhaften gruͤnen Faͤrbung und des ſtaͤrkeren Glanzes des Körpers und wegen der conſtant geringeren Koͤr— pergroͤße des Thieres als eigene Art betrachtet wer: den zu muͤſſen: doch bedarf fie noch einer ſorgfaͤltigen Pruͤſung. h. Nervus longitudinalis quartus alarum sursum 5 fleæus. a. Articulus antennarum apicalis longus, acu- minatus pubescens. 7. Dolichopus longicornis Stann, Diagn. Antennae elongatae, angustae, valde acuminatae, pubescentes, ochraceae, apice nigro-fus- cae. Alae subhyalinae. Mas. Hypostoma flavescens, Descr. Mas. Palpi flavidi. Hypostoma flaves- gens, fere stramineum albo-micans, superne visum fulvormicans, Antennae elongatae, capite duplo fere longiores, angustae; articulo basali distincto, longo, angustato, fere styliformi, ochraceo, supra nigro- marginato, hispido: articulo medio brevi, ochraceo, supra nigro-marginato, hispido: articulo terminali ‚sessili elongato, angustato, valde acuminato, brevis- sime ac dense griseo-pubescente, oehraceo, apice ni- ‚gro-fusca: seta dorsali subflexuosa, nigra, antennae subaequilonga, subinermi. 8 Frons aeneo: viridis, sub- opacus, ‚nigrosselosus. Oculi margine postico nigro- 57 externo pallido-muricati. Thorax, elevatus, aenec- viridis, Guprescens, micans, antice hirtus, seriebus longitudinalibus 8 pilorum nigrorum. Scutellum cuprescens, micans, utrinque seta longa, nigra. Pleu - rae griseo-virescentes, opacae, nudae. Halteres palli- de- fla vi. Alulae pallide-flavae, margine terminali ni- ‚gro-ciliatae. Abdomen aeneo- viride, cuprescens, ni- tidum, hirtum, dorso segmentorumque singulorum parte terminali subnigrescens, lateribus cano-micans: segmenti cuiusque margine apicali nigro-pilosum: segmento 6to brevissimo angusto, aeneo-viridi. Va- gina basi obscure aeneo- viridis, fere nigra, griseo- pu- bescens, cano-induta, cano-micans, apice atra, nitens laevis. Lamellae subrotundatae, petiolatae, albae, externe apiceque nigro-limbatae, ciliatae: ciliis mar- ginis apicalis longis, uncinatis, subdichotomis, atris: externi strictis brevioribus atris: interni tenuissimis, flavidis. Coxae pallide- flavae, pilis brevissimis, gri- sescentibus, appressis obsitae: apice nigro-fuscae: mediae basi: posticae summa basi griseae. Femora valida, pallide-flava, pilis brevissimis grisescentibus appressis obsita: posteriora spina terminaii nigra. Tibiae pallide-flavae, hirtae, nigro-spinosae: spinis serialibus, sparsis: tibiae posticae apicem versus sen- sim validiores. Tarsi antici tibiis anticis subaequi- longi: articulis omnibus sordide-flavis sive fusces- centibus, apice fuscis: posteriores tibiis posterioribus dimidio fere longiores: medii articulis basalibus pal- lide-flavis, apice, apicalibus totis infuscatis: postici nigri: articulo basali valido, nigro-spinoso, Alae subinfuscatae: stigmate nigro ante ostium nervi lon- gitudinalis primi orto: nervis nigro-fuscis: longitu- dinali quarto mox post anastomosin cum nerve transversali levissime sursum flexo, Longitudine li- neam 1½ aequans. Femina differt hypostomate latiore, candido, fronte paullo latiore, abdomine segmentorum 5, an- tennarum articulo tertio breviore, alis absque stig- mate. 4. Synonym. Dol. acuticornis Meigen ſyſtem. Bes ſchreib. 4. 94. 34: Aeneo- viridis; antennis supra nigris subtus flavis: articulo tertio elongato acuto; pedibus pallidis: tibiis posticis apice tarsisque nigris, Dol. acuticornis. Macquart. Ins. dipt. 3. p. 72 27. Antennes noires en dessus, fauves en dessous, troisieme article allonge, pointu. Pieds päles, ex- trémité des jambes posterieures et tarses noirs. Anmerkung. Ich habe von dieſer Art, die fih ſowohl bey Hamburg als bey Breslau findet, ziemlich viele Exemplare verglichen. Meigen a. a. O. nennt dies ſelbe D. acuticornis Wied., indem er fie für die⸗ ſelbe hält, die Wiedemann in feinem zoologiſchen Ma, gazin 1. 1. S. 14. 23. beſchreibt; ob mit Recht, ſoll hier näher erörtert werden. Es heißt hey Wiedemann % a. O. D. aeneo- viridis, antennis nigris pun- cto flavo, pedibus pallidissime stramineis, ma- ris antennis elongatis, agutis, laminis caudae albis. Ferner: die innere untere Ecke des Wurzels gliedes der Fühler iſt in beyden Geſchlechtern gelb, welches zwar nicht gleich in die Augen faͤllt, aber fuͤr dieſe Art überhaupt ſehr bezeichnend iſt. „An dem Meigen'ſchen D. acuticornis iſt nicht allein die in⸗ nere untere Ecke des Wurzelgliedes der Fuͤhler gelb gefärbt, ſondern wie aus Meigen's (und der oben von mir gegebenen) Beſchreibung erhellt, alle 3 Fühler: glieder find gelb, nur ihr oberſter Rand und die Spi tze des dritten Fuͤhlergliedes find ſchwarz. Dieſer gel⸗ be Fleck an der inneren unteren Ecke des Wurzelglie⸗ des ſoll aber nach Wiedemanns Verſicherung fuͤr die von ihm beſchriebene Art characteriſtiſch ſeyn, und iſt es auch meinen Beobachtungen zufolge. Hieraus er⸗ gibt ſich dann, daß Wiedemann eine ganz andere Art gemeynt, und dieſe iſt meiner Anſicht nach keine ande⸗ te als der Meigen'ſche D. ruralis (vergl. dieſen), eis ne Art, der MWeigen aber ſchwarze Fuͤhler zuſchreibt. Alle übrigen von Meigen angegebenen Charactere ftims men jedoch voͤllig mit der Wiedemanniſchen Beſchrei⸗ bung vom D. acuticornis, und ich vermuthe daher, daß Meigen den kleinen gelben Fleck im Fuͤhler, der allerdings nicht gleich in die Augen fällt, uͤberſehen hat. Ich glaubte daher, den Namen D. ruralis mit dem urſprünglichen D. acuticornis Wied. austaus ſchen zu muͤſſen: den Meigen'ſchen D. acuticornis habe ich aber D. longicornis genannt, in der Hoff: nung, durch das gaͤnzliche Streichen des Namens ru- ralis aus dem Syſtem allen kuͤnftigen Verwirrungen in der Synonymie dieſer Arten vorzubeugen. 8. Dolichopus acuticornis Miedem. Diagn. Antennae elongatae, acuminatae, pubes- centes, nigrae: puncto basali flavo. Hypostoma can- didissimum. Alae fuscentes, Descr. Mas. - Palpi pallide-flavi. — Hypostoma angustum can- didissimum, candido-micans. — Antennae elongatae: capite longiores articulo basali distincto longo, styli- formi, supra hispido, nigro, macula parva flava in angulo infero interno: ınedio parvo, subsessili hispido, nigro: apicali sessili, sursum flexo, longo, acuminato (Dolichopodis longicornis autem breviore, minusque acuminato) pubescente, nigro: seta dorsa- li nigra flexuosa, antenna breviore, subinermi. — Frons aenescens, opacus, nigro-setosus. — Oculi mar- gine postico nigro-, externo pallide-muricati. — Tho- rax elevatus viridi-cuprescens, micans, seriebus lon- gitudinalibus 8 pilorum nigrorum. — Scutellum vi- ridi-cuprescens, micans, utrinque seta nigra, Halte- res pallide-flavi. — Pleurae canescentes, opacae, nu- dae. — Alulae breves pallide-flavae, margine exter- no flavido-ciliatae. — Abdomen aeneo-viride, cupres- cens, nitidum, hirtum: cujusque segmenti parte ter- minali nigrescens, nigro-pilosum, lateribus glauces- cens. — Vagina basi nigrescens, nigro- pubescens api- ce atra, laevis, nitens. Lamellae albidae, tenuissime fusco-limbatae, marginibus ciliatae: ciliis nigris: marginis terminalis uncinatis, lopgioribus. — Coxae I 56 apice nigro-pilosae flavae: posteriores basi kuscaes anteriores albido-micantes. — Femora valida, flava, hirta: posteriora spina terminali nigra. — Tibiae flavae, hirtae, nigro-spinosae: spinis serialibus cre= bris praesertim posticarum: tibiae posticae apice nigro-fuscae. — Tarsi nigri articulus basalis antico- rum flavus, apice nigro-fuscus: posticorum validus, nigro-spinosus. — Alae corpore longiores, infusca- tae, stigmate nigro in ostio nervi longitudinalis pri- mi incipiente, latius preducto: nervis nigro - fusciss longitudinali quarto ante medium decursus inde ab anastemosi cum nervo transversali sursum flexo (non geniculatim). Longitudine lineas duas aequat. Femina diversa; hypostomate latiore, antenna- rum articulo tertio breviore, abdomine segmento- rum 5, alis stigmate carentibus. Marem quoque longitudine corporis paullulum superare videtur. ! Synon. D. acuticornis Wied. Zool. Magaz. 1. 1. 74. 23. D. Aeneo- viridis, antennis nigris puncto fla- vo, pedibus pallidissime-stramineis, maris antennis elongatis acutis, laminis eaudae albis, D. ruralis Meigen syst. Beschreibung d. europ. zweyfl. Ins. 4. p. 94 35. Obscure aeneo-viridise, an- tennis nigris; articulo tertio elongato acuto; fronte chalybeo, pedibus rufescentibus, tibiis posticis apice tarsisque omnibus nigris, alis fuscanis. . Anmerkung. Dieſe Art kommt nicht ſelten in der Hamburger Gegend und um Breslau vor; ſie findet ſich vorzüglich auf Haſelnußgebuͤſchen. ö 8. Articulus antennarum apicalis nudus acutus, aa. Tarsi anteriores in mare aut elongati, aut dilatati, aut spinosi. 9. Dolichopus claviger. Ninthem. Spec. nov. Diagn. Antennae nigrae: articulo hasali flavi- do, supra nigro. Alulae flavido-ciliatae. Femora posteriora spinis terminalibus 3. Mas. Tarsus anticus elongatus: articulo quin- to subdilatato, nigro, hispidulo: femora anteriorain- fra flavo-ciliata, Alae stigmate nigro. 3 Descr. Mas. Hypostoma angustum, candidum, candido-micans. Antennae capiti longitudine subae- quales: articulo basali tertium longitudine zubae- quante, angusto, fere styliformi, flavido, supra nigro, hispido, parte terminali sensim subdilatata; medio brevi, basali latiore, nigro, hispido, margine termi- nali leviter arcuato: apicali sessili, sursum flexo, in- fra ventricoso, subacuto: seta basali nigra, antenna duplo longiore, subinermi. Frons aureo-viridis, ni- tens, nigro-setosus. Oculi margine postico nigro-ex- terno flavido-muricati. Thorax aureo- viridis, nitens. antice hirtus; atriis dorsalibus duabus longitudinali- EEE IDEEN: 57 bus cuprescentibus, seriebus longitudinalibus g pilo- rum nigrorum. Scutellum aureo-viride, nitens, utrin- que seta nigra. Pleurae virescentes, cano-micantes, nudae, Halkeres pallide-flavi. Alulae pallide-flavae, margine terminali longius pallide-ciliatae. Abdomen aureo-viride, nitens, hirtum: segmentorum singulo- rum apice nigrescens, nigro-pilosum, lateribus glau- cescens: segmento 6to brevissimo, angusto, olivaceo, ere nigro. Vagina basi nigra, micans, nigro-pubes- cens: spice atra, nitida, laevis. Lamellae longae, subovatae, pallide-pubescentes, apice externeque la- tius nigro-limbatae, nigro-ciliatae: ciliis in parte la- mellae apicali validis, uncinatis, dichotomis: lamel- lae margine interno zubtilissime nigro-fimbriatae, griseo-ciliatae. Coxae apice nigro-pilosae: anticae allide- fla vae, albido-sericeae: posteriores canae, apice pallide-flavae, Femora valida, pallide-flaya, hirta: an- teriora dimidio terminali pallide-ciliata: posteriora spinis apicalibus nigris tribus: postica in exemplari- bus quibusdam spinis tantum duabus. Tibiae palli- de-flavae, hirtae, nigro-spinosae: spinis serialibuscre- bris: tibiae posticae apice nigro-fuscae. Tarsi antici elongati, tibiis anticis dimidio fere longiores tenues, pallide-flavi, articulis singulis sensim minoribus: quarto quintoque longitudine subaequalibus: quinto subdilatato, nigro, vix hispido: unguicula brevi al- ba: Tarsi' medii nigri: articulo basali fla vo, apice nigro-fusco. Tarsi postici nigro-fusci: articulo ba- sali valido, nigro-spinoso. Alae breves, latae, subhy- alinae, stigmate nigro in ostio nervi longitudinalis primi: nervis ferrugineo- fuscis: longitudinali quarto ante medium decursus inde ab anastomosi cum nervo transversali geniculatim sursum flexo, Loneitudo linearum 3. Femina differt antennarnm articulo apicali bre- viore, hypostomate latiore, abdomine segmentorum 5, tarsis anticis simplicibus, sordide -flavicantibus, a- pice nigro-fuscis, |femoribus ciliis, - alis stigmate ca- rentibus. Anmerkung. Dieſe Art lebt an Graͤben, ſtehenden und fließenden Waͤſſern auf niedrigem Gebuͤſch, beſonders Erlen. Hamburg (ziemlich haͤufig). Schleſien (nur amal vorgekommen). 10. Dolichopus discifer Stann. Spec. nou. Diagn. Antennae subacuminatae: articulo ba- sali dimidio inferiore flavo. Alae subhyalinae, nervo longitudinali quarto subinflexo, 0 Mas Tarsus anticus elongatus: articulis 2. 3. 4. longitudine subaequalibus: quinto brevi dilatato, hispido, atro. Descr. Mas. Hypostoma candidum, candido-micans. Anten- nae capite vix longiores articulo basali terminali vix longiore, angusto, terminum versus sensim dlatato, infra flavo, supra nigro, hispido: articulo medio ses- Ans 1831. Heft». 5 .bo-muricati. ö 58 sili, brevi, latiore, nigro, supra anticeque hispido: articulo tertio trilatero, sessili, infra ventricoso, sub- acuminato, nigro; seta basali antenna longiore, nigra, subinermi. Oculi margine postico nigro-externo al- Frons aureo-viridis, nitens, nigro-seto- sus. Thorax elevatus, aureo- viridis, nitens, striis dor- salibus duabus longitudinalibus cuprescentibus, serie bus longitudinalibus 8 pilorum nigrorum. Pleurae cano-virescentes, cano-micantes, nudae. Halteres pal- lide-flavi, alulae pallide-flavae, margine terminali nigro ciliatae. Scutellum aureo- viride, nitens, utrin- que seta longiore nigra. Abdomen aureo- viride, ni- tens, dorse segmentorumque apice nigrescens, lateri- bus glaucescens, hirtum, segmenti cujusque apice nigro pilosum: segmento 6to brevi, olivaceo, fere ni- gro. Vagina basi nigra, nigro-pubescens, opaca: api- ce atra, laevis, nitens. Lamellae albae, nigro-fim- briatae, margine apicali ciliis uncinatis dichotomis, externo rectis nigris, interno brevioribus flavicanti- bus. Coxae anticae pallide-flavae, interne candido- sericeae apice nigro-pilosae, posteriores griseae, apice flavidae. Femora pallide-flava, fere straminea, hir- ta, posteriora spina apicali nigra. Tibiae pallide- flavae, hirtae, nigro-spinosae, spinis serialibus, ante- riorum sparsis, posticarum crebrioribus: posticae summa apice nigro-fuscae. Tarsi antici elongati, ti- biis anticis plus duplo longiores, graciles, articulo ba- sali reliquis longiore, stramineo: articulis 2. 3. 4. subaequalibus, stramineis, quinto brevi, dilatato, his- pido, atro, basi-flayo. Tarsi medii nigri, articulo basali stramineo, apice nigro; Tarsi postici nigri, ar- ticulo basali, valido, nigro-spinoso. Alae subhyali- nae, absque stigmate, nervis nigris: longitudinali quarto ante medium decursus inde ab anastomosi eum nervo transversali leviter sursum flexo. Longitudine 2½ lineas vix superat. Femina diversa: antennarum articulo tertio breviore, hypostomate latiore, canescente, tarsi anti- ci articulis singulis sensim brevioribus (flavis articu- lo quinto nigro-fusco). Von diefer in der Nähe von Hamburg entdeckten, auf niedrigem Gebuͤſch in der Naͤhe ſumpfiger Stellen oder Graͤben vorkommenden Art ſah ich vier maͤnnliche und ein weibliches Exemplar. — Kuͤrzlich fieng ich einige Exem⸗ plare dieſer ſchoͤnen Art im Woͤlfelsgrund in der Naͤhe des Schneeberges, einer der hoͤchſten Spitzen der Sudeten, auf den Blaͤttern von Tussilago petasites. ; Sie unterfcheidet fih von D. patellatus 1) durch die Vordertarſen. Bey jener Art nehmen die erſten Glieder an Länge allmaͤhlich ab: das Ste iſt verkürzt und plattgedrüͤckt, aber nicht borſtig. 2) Durch die Fühler, deren Endglied in jener Art kuͤrzer und ſtumpfer iſt, 3) durch die Flügel, die bey jener Art dunkler angelaufen find und deren Ate Laͤngs⸗ ader dort rechtwinkelig gebrochen iſt. Sehr nahe kommt dieſe Art auch dem Dol. claviger, unterſcheidet ſich aber 1) durch die Färbung des Wurzelglie⸗ des der Fuͤhler, das bey jener Art gelb, am Oberrande 450 a 59 s aber geſchwaͤrzt iſt, waͤhrend bey Dol. disciſer der End⸗ rand ſich ſchwarz zeigt. 2) Durch die beſtaͤndig am Rande ſchwarz⸗gewimperten Schuͤppchen (Alulae, Afterfluͤgel ), die bey jener blaßgelb gewimpert ſind; ein Merkmal, das auch die Weibchen beyder Arten beſtimmt von einander unter⸗ ſcheidet. 3) An der Spitze jedes der hinteren Schenkel fin⸗ den wir eine kurze ſchwarze Borſte: an der Spitze der Mit⸗ telſchenkel des D. claviger, 3) an der der hinterſten bald 3, bald 2: ebenfalls ein beyden Geſchlechtern zukommendes Kennzeichen. Das Maͤnnchen des D. claviger unterfcheis det ſich außerdem durch die an der Spitzenhaͤlfte unten blaß⸗ gelb gewimperten Hinterſchenkel, durch das faſt ganz nackte erweiterte Ste Tarſenglied, durch das Stigma am Flügel rande, durch die weniger verlaͤngerten vorderſten Tarſen. 11. Dolichopus patellatus Fallen. Diagn. Antennae capiti subaequilongae, sub- acutae, nigrae: articulo basali infra ochraceo. Pe- des flavi; Tarsis nigris: anticis articulis basalibus quatuor, mediis basi flavis. Alae infuscatae. Mas. Tarsi antici elongati: articulus quintus dilatatus, ater. Descr. Mas. Palpi sordide-flavi, fusco-pubes- centes. Hypostoma inferne visum virescens, super- ne incanum, incano-micans. Antennae capiti longi- tudine subaequales: articulo basali apicali longiore, supra hispido, nigro fusco, infra ochraceo, partem terminalem versus sensim dilatato, infra libero: me- dio subsessili, nigro, supra hispido: apicali sessili, sursum flexo, trilatero, nigro, infra ventricoso, apice subacuto: seta basali, antenna longiore, subinermi, nigra. Frons chalybeus, nitens; nigro setosus. Ocu- li margine postico nigro-, externo albido- muricati. Thorax prasinus, nitens, seriebus longitudinalibus 8 pilorum nigrorum. Pleurae cano-virescentes, cano- micantes, nudae, Halteres flavi. Alulae flavae, mar- gine terminali longius nigro-ciliatae. Abdomen pra- sinum, nitens, hirtum margine apicali segmentorum singulorum subnigrescens, nigroque pilosum, lateri- bus glaucescens. Vagina basi rotundiuscula, nigra, cano-micans, fusco- pubescens: apice atra, laevis, ni- tens. Lamellae oblongae, petiolatae, pallidissime-fla- vae, flavido-pubescentes, margine externe apicalique nigro-limbatae nigroque ciliatae: ciliis marginis api- calis longioribus, validioribus, uncinatis, dichotomis. Coxae hirtae, apice nigro-pilosae-canae: anticse api- ce, posteriores summa apice fla vae. Femora flava, ‚hirta: posteriora spina apicali nigra. Tibiae flavae, hirtae, nigro-spinosae: spinis serialibus; posticae api- ce nigro-fuscäe. Tarsi antici elongati, tibiis anticis duplo longiores: articulo basali sequentibus tribus longitudine aequali: his sensim brevioribus, gracili- bus, flavis: articulo quinto brevissimo, dilatato, tri- latero, nigro, subinermi. Tarsi medii nigri: articu- lo basali flavo, apice nigro. Tarsi postici nigri: ar- ticulo basali valido, nigro-spinoso. Alae latae, infus- catae, absque stismate: nervis nigro-fuscis, fere ni- gris, longitudinali quarto ante medium decursus in- 60 de ab anastomosi cum ner vo transversali in anguluam rectum sursum directo. 1 184% = ars Longitudine lineas 2½ fere aequans, BEYER * Femina differt hypostomate latiore, candido, antennarum articulo tertio breviore, tarsis janticis simplicibus tibiis anticis paullo longioribus: articulo basali secundo tertioque subaequilongo flavo: his longitudine subaequalibus flavis: apicalibus duobus itidem subaequalibus: quarto fusco: quinto nigro, abdomine segmentorum 5. 1 Synonym. D. patellatus Fallen Dolichop. Suec. 10. 5.: Aeneo-virescens, antennis basi coarctatis, ven- tre pedibusque pallidis: articulo ultimo tarsorum an- ticorum in mare patelliformi. - D. patellatus. Meigen system. Beschreibung 4. 86. 22. Aeneo-viridis pedibus rufis, tarsis, nigris, anticis flavis, articulo ultimo in mare patelliformi, atro, 2 D. patellatus. Macquart. Ins, dipt. 3. 67. 19. Pieds fauves, tarses noirs; anterieurs jaunes, dernier article patelliforme, noir dans le male. 5 Anmerkung. Dieſe Art findet ſich auf niedrigem Ge⸗ buͤſch in der Nähe fumpfiger und feuchter Stellen. Bey Stollberg wurde ſie gefangen von Meigen, in Schweden von Fallen, im nördlichen Frankreich von Macquart, in Schleſien nicht ſelten von Schummel, bey Hamburg ‚häufig von Winthem und mir. — Den früheren Beſchreibein war nur das Maͤnnchen bekannt. N T7 e 12. Dolichopus brevipennis Meigen, Diagn. Antennae corpore longiores, nigrae, subacutae. Pedes ochracei, tibiis posticis apice, tar- sorum anticorum articulis apicalibus duobus, medio- rum quatuor, posticis totis nigris. Alae subhy- alinae. 1 Mas. Femora postica infra ochraceo- ciliata; articuli apicales duo tarsorum anticorum dilatati, hispidi, Alae stigmate nigro. Descr. Mas. Hypostoma ochraceum. Palpi gri- sei, supra ochracei. Antennae capite longiores, ni- grae: articulo basali apicali vix longiore, parte apica- li dilatata, marginibus hispidis: artic. medio brevis- simo, antice hispidulo: art. apicali sessili, infra sub- ventricoso, apice subacuto: seta dorsali, nuda, ni- gra; antenna longiore. Frons chalybeus, nitens, ni- gro-setosus. Oculi margine postico externoque ni- gro-muricati, Thorax aureo-viridis, colore hoc non- numquam in chalybeum transeunte, nitens, striis dorsalibus 2 longitudinalibus -cuprescentibus antice hirtus, seriebus longitudinalibus 8 pilorum nigrorum. Scutellum aureo-viride, nitens, utrinque seta longa nigra. Pleurae virescentes, cano-micantes, nudae. Halteres flavi. Alulae flavae, margine terminali ni- gro-ciliatae, Abdomen aureo-viride, nitens, dorso 5 parteque segmentorum singulorum \terminali nisres- „ lateribus glaucescens, hirtum: segmenti cujus- margine terminali nigro-pilosum: segınento 6to re-olivaceo, fere nigro. Vagina basi olivacea, nigra, nigro-pubescens, nitida: apice nigra, lae- is, nitens. Lamellae flavescentes, nigro-limbatae, avido-pubescentes, margine externo terminalique ci- e: ciliis hujus longioribus uncinatis, illius stri- nigris. Coxae apice .nigro-pilosae basi griseae: cae {pilis creberrimis appressis fuscis obsitae, dimidio apicali, posticae apice summa. flavae. ora flava fere ochracea, hirta, posteriora spina erminali nigra: postica infra ochraceo-ciliata ciliis raris. Tibiae flavae, fere ochraceae, hirtae, spinosae: spinis serialibus nigris: anteriorum rariori- us, posticarum creberrimis: libiis posticis dimidio > apicali nigris. Tarsi antici, tibiis anticis plus dio longiores: articulis basalibus tribus elonga- „ eracillimis, flavidis, primo secundo dimidio Ion- e: secundo tertioque aequilongis articulis apicali- us atris: quarto brevissimo, hispidulo, apicem ver- zus sensim dilatato summa basi flavido: quinto illo ie plano, patelliformi hispido: unguibus gri- seis. Tarsi posteriores tibiis posterioribus dimidio fere longiores nigri: articulo basali mediorum flavi- apice nigrescente, posticorum valido nigro, ni- inoso. Alae breves, solito latiores subinfusca- ae, fere hyalinae, stigmate nigro jam ante ostium nervi longitudinalis primi orto: nervis nigris: longi- udinali quarto in medio decursus inde ab anasto- si cum nervo transversali fere geniculatim sur- n flexo. Longitudo linearum 2½—5. 955 Femina diversa: hypostomate latiore, incano, antennarum articulo tertio breviore, abdomine seg- mentorum 5, femoribus posticis ciliis, alis stigmate carentibus, tarsis anticis simplicibus: articulis 4.5 nigrescentibus. ii Synon. Meigen syst. Beschreib. 4. 89. 27. D. brevipennis: Obscure aeneo-viridis, pedibus rufis, tarsis nigris: anticis rufis: articulis duobus ultimis atris: ultimo dilatato. 8 . Anmerkung. Dieſe Art lebt auf niedrigem Gebuͤſch in der Mähe ſumpfiger Stellen: Hamburg, von Wint⸗ dem. Breslau, Schummel. f 13858. 2 Dolichopus melanopus Meigen. Diagn. Antennae capite longiores, acutae: ba- si nigrae, apice nigro-fuscae. Pedes nigri tibiis anti- eis summa apice, tarsorumque anticorum articulis 1 spice, 2. 3. 4. totis flavidis. Alae infuscatae. n N Mas. Articulus apicalis tarsorum anticorum brevis, subdilatatus, niger. Femora postica infra subciliata. Stigma alarum parvum.. Descr. Mas. Antennae capite longiores, basi nigrae, apice nigro- fuscae: articulo basali substylifor- Be - — — ——ů—— 62 mi apice vix latiore quam basi, hispido: medio bre- vi, hispido: apicali basalibus latiore longioreque, subtriangulari; apice acuto: seta antennis, paullo lon- giore, nigra, nuda, medio dorso articuli tertii inser- ta. Hypostoma modice latum, candidum, candido- micans. Palpi nıgro-fusci. Frons chalybeus, fere niger, subopacus, nigro-setosus. Oculi margine pos- tico externoque nigro-muricati. Thorax atro-virens, vix nitidus, seriebus longitudinalibus g pilorum ni- grorum, Scutellum atro-virens, utrinque seta lon- ga, nigra. Pleurae griseo-virescentes, cano-micantes, Halteres pallide-flavi, Alulae pallide-flavae, margine terminali nigro-ciliatae, Abdomen atrovirens, hir- tum, dorso segmentorumque singulorum parte ter- minali nigrescens, segmenti cujusque margine termi- nali nigro-pilosum, lateribus glaucescens: segmento 6to brevissime, angusto, fere nigro. Vagina inflexa: basi latior, atro-virens, fere nigra, fusco-pubescens, cano-micans: apice atro nitens, laevis. Lamellae subrotundae, petiolatae, albac, griseo-pubescentes, angustius fusco-limbatae, ciliatae: ciliis nigris: par- tis apicalis longioribus uncinatis. Genitalia ipsa pak lide-flava. Coxae obscure-ferrugineae, pilis brevibus appressis nigris dense obsitae, apice nigro-pilosae, Femora nigra, hirta, genubus ferrugineis: posteriora spina terminali nigra; postica infra brevius albido- ciliata. Tibiae nigro-fuscae, fere nigrae, hirtae sni- nosae: spinis serialibus nigris: anticae summo apice ferruginatae. Tarsus anticus tibia antica multo lon- gior: articulo basali nigro, apice flavido: art. 2. 3. 4. flavidis: quinto brevi nigro, vix dilatato, unguicula alba. Tarsi posteriores nigri: posticorum articulus basalis validus nigro-spinosus. Alae corpore vix bre- viores, infuscatae, saturatius-fuscae secundum mar- ginem anticum: stigmate parvo nigro in ostio nervi longitudinalis primi: nervis nigro-fuscis: longitudi- nali quarto medio decursus inde ab anastomosi cum nervo transversali (vix geniculatim) sursum flexo. Longitudo linearum 9 — Anmerkung. Ich habe dieſe Art nur fragweiſe fur den Fallen'ſchen Dol. nigripes, und den Meigen'ſchen D. melanopus genommen, weil in den Beſchreibungen beyder manches unvollſtaͤndig angegeben iſt. Fallen's Diagnoſe lautet: Aeneo- viridis; antennis pedibus- que nigris, tarsis anticis vel genubus in mare pallidis: articulo ultimo nigro, subdilatato, und dieſe Art ſcheint mit der oben von mir beſchriebenen uͤbereinzuſtimmen. Anders verhält. es ſich mit dem deigen'ſchen Dolichopus melanopus: Obscure- aeneus; antennis pedibusque nigris; fronte ae- neo; hypostomate candido; articulo ultimo tar- sorum anticorum in mare dilatato. Und Be⸗ ſchreibung: Afterglied ſchwarz mit gelblichen, breit ſchwarz gerandeten Lamellen. Beine ſchwarz, Vor⸗ derfuͤße ſehr dunn, das letzte Glied breitgedrüͤckt. — Offenbar beſchreibt hier Meigen eine ganz andere Art als Fallen: vielleicht hat Fallen ſelbſt 2 verſchie · dene Arten confundiert, worauf mir das tarsis an- 63 ticis vel genubus ſeiner Diagnoſe zu deuten ſcheint Der Wunſch, die Menge der vorhandenen Namen nicht unnoͤthigerweiſe zu häufen, der von mir beſchriebenen Are keinen neuen Namen beyzulegen; zumal da mir nur ein maͤnnliches Exem— plar bekannt geworden iſt, das, im Berliner Muſe— um befindlich, vom Grafen Hoffmannsegg bey Ber— lin gefangen wurde. Moͤchten Herr Profeſſor Fallea und Meigen ung über dieſelbe doch bald nähern Auf— ſchluß geben! N * 14. Dolichopus pennitarsis Fallen. Diagn. Antennae capite longiores ochraceae: articulo tertio apice nigro. Pedes flavi, tibiis posticis ‚ apice tarsisque nigris: articulus basalis tarsorum an- ticorum flavus. Alae subhyalinae, Mas. Tibia media elongata tenuis: articulus basalis tarsorum mediorum validus, nigro -spinosus, Descr. Mas. Palpi flavi; fere ochracei. Hypo- stoma flavidum, fere stramineum, stramineo-micans, Antennae capite longiores: articulo ba:sali tertio lon- gitudine aequali, ochraceo, supra nigro-hispido: se- cundo brevi, sessili, ochraceo, hispido: tertio sessili, infra ventricoso, subacuminato, ochraceo, apice ni- gro: seta dorsali, nigra, valida, antenna longiore, subinermi. Frons cyanescens, nitens, nigro-setosus, Oculi margine postico nigro-, externo albido-muri- cati. Thorax anreo-yiridis, nitens, seriebus longitu— dinalibus g pilorum nigrorum. Scutellum aureo vi- ride, nitens, dorso segmentorumque singulorum par- te terminali nigrescens, hirtum, apice segmenti cu- jusque nigro-pilosum: segmento 6to brevissime, an- gusto, obscuro. Vagina basi cano-virescens, subopa- ca, nigro-pubescens: apice laevis, atra, nitida. La- mellae breves, pallide-flavae, flavidospubescentes, ni- sro-fimbriatae, nigro-ciliatae: ciliis marginis termi- nalis uncinatis, dichotomis, externi strictis. Coxae apice nigro pilosae: anticae flavae: posteriores cano- virescentes, summa apice flavae. Femora flava, hir- ta: posteriora spina terminali nigra. Tibiae flav:e, hirtae, nigro-spinosae: spinis serialibus: mediarum rarissimis; tibiae mediae elongatae, graciles, te- nues, summo apice subnigricantes, tarsis mediis lon- siores: posticae apice nigrae. Tarsi antici tibiis an- ticis paullo longiores, nigri: articulo basali flavo, a- pice nigro: medii nigri: articulo basali apicalibus validiore, dense nigro-spinoso, secundo dimidio lon- giore: hoc tertio longitudine gequali: quarto quin- toque aequalibus: postici nigri: articulo basali vali- do, nigro-spinoso. Alae subhyalinae, nervis nigris: lonsitudinali quarto ante medium decursus inde ab anastomosi cum nervo transversali sursum flexo (vix geniculatim). In ipso ostio nervi longitudinalis pri- mi nodulus parvus niger, vix stigma appel- landum. Longitudine duas lineas aequane. Femina differt: hypostomate latiore, pallidis- — * hat mich verünlaßt, ‚sime-flavicante, fere candido: antennarum artic apicali breviore, alis absque nodulo nigro in o nervi longitudinalis primi, tibiis mediis solito longioribus, nec tenuioribus: tarsis mediis sim cibus, nigris, tibias medias longitudine paullo sup antibus. i Synonym. D. pennitarsis, Fallen Dolichop. Su ciae 11. 6. Aeneo- viridis, antennis apice nigris; f dibus pallidis, tibiis posticis apice tarsisque o nibus nigris: intermediis in mare ad baein p natis. > Musca plumipes. Scopoli Entomologia Garnio ca (Vindob. 17635) p. 334 n. 895.: Aenea; oculis vi ridibus; femoribus ferrugineis; palmis jmediis plaf mosis. % a. mas. D. pennitarsis Meigen syst. Beschre 4. 90. 29. Aeneo- viridis, hypostomate flavo, antenn rufis apice nigris, pedibus rufis tarsis nigris: meta. tarso intermedio in mare ciliato. „ b. femina. Dol. simplex. Meigen 1. c. p. 851 Macquart. 1. c. p. 65. — N 1 D. pennitarsis. Macquart. Ins. dipt. 3. 69. Epistöme jaune. Antennes fauves, noires à l’ext mité. Pieds fauves; tarses noirs: premier artickf des intermediaires cilié dans le mäle. (mas.) 225 Tilia europaea e. ct. 0 Anmerkung 2. Meigen kennt und beſchreibt zwar das Weibchen dieſer Art: doch ſcheint auch ſein weiblicher D. simplex hieher zu gehoͤren. Anmerkung 3. Mit Unrecht hat man bey Verfaſſung der ueuern entomologiſchen Schriften das alte gründs liche Werk des trefflichen Beobachters Scopoli ganz uͤberſehen. Schon lange bevor Fallen ſeinen Dol. plumipes (Ammobates pag. 4) als Art aufſtellte, hatte Scopoli den D. pennitarsis Fall. Musca plu- ınipes genannt. 15. Dolichopus pennatus Meigen. ] Diagn. Antennae nigrae basi ochraceae, Pe- des ſlavi: tarsorınn anticorum articulis apicalibus quatuor nigris. Nervus alarum longitudinalis quar- tus geniculatim sursum flexus. Mas, Articuli tarsorum mediorum 2 et 3sub- dilatati, breves atri, atro-muricati: articuli 4. 5. atri cano-induti, candido-micantes, A Descr. Palpi fulvi. Br: a 1 5 Mas. .Hypostoma fulvum, fulvo-micans, An- ae capite longiores: articulo basali apicali vix viore, partem terminalem versus sensim dilatato Be, supra hispido, latereque externo nigro- aarginato :\ medio brevi, nigro, interne basi ochra- ea: apicali subconico, sursum directo nigro, apice cuto, seta basali nigra subinermi, antenna longiore. 'rons aeneo- viridis, nitidus, _nigro-setosus. Oculi istice nigro-externe flavo-muricati, Thorax aeneo- iridis, nitens, seriebus longitudinalibus 8 pilorum nigrorum. Pleurae cano-virescentes, subopacae, cano- 3 nudae. Halteres flavi. Alulae flavae, mar- terminali nigro-setosae. Abdomen aeneo- viride, iitens, hirtum, segmentorum singulorum margine ıpicali nigro-pilosum. Vagina basi aeneo-viri: lis, ni- ida, fusco- -pubescens: apice ätra laevis, nitens, La- nellae albidae pallide-pubescentes nigro-fimbriatae, 1igro-ciliatae: ciliis marginis apicalis longioribus un- znatis, externi strictis. Coxae apice nigro-pilosae: inticae flavae, hirtae: posteriores griseae, fere fus- dae, apice summo flavae. Femora lava, hirta: pos- 'eriora spina terminali nigra: postica infra subcili- ıta supra nigro-muricata. Tibiae flavae, hirtae, spi- aosae, spinis Serialibus nigris: posticae summo apice Interne infuscatae. Tarsi antici tibiis anticis paullo ongiores: articulo basali flavo summo apice infus- cato, articulis apicalibus 4 brevibus nigris. Medii longitudine tibiarum mediarum: articulo basali elon- zato, gracili, fla vo, summo apice infuscato: articulis 2 et 3 subdilatätis, longitudine subaequalibus, brevi- bus, atris, atro- -muricatis, articulis 4 et 5 brevibus, atris, articulis 2 et 3 brevioribus ac minus latis, nigris: cano-indutis: candido-micantibus. Tarsi pos- tici atri: articulo basali valido, nigro-spinoso longi- tudine artic, secundi. Alae subhyalinae, absque stig- mate nervis nigris: longitudinali quarto ante me- dium decursus inde ab anastomosi cum nervo trans- versali geniculatim sursum flexo. Longitudine 3 fe- re lineas aequans. a Femina hypostomate latiore, candido, candido- micante, antennarum articulo apicali breviore, abdo- mine segmentorum 5, femoribus posticis absque ci- liis, tarso medio simplici, articulis apicalibus e alis subinfuscatis. Synon. Dol. popularis. Fallen Dolichopod. Sue- ciae 11. 7. Aeneo- viridis, antennarum basi pedibus- que pallidis; tarsis nigris: intermediis in mare ad apicem pennatis. Dol. pennatus. Meigen systemat. Beschreib. 4. 90. 28. Aeneo- viridis; hypostomate fla vo; antennis nigris, bat i rußs; pedibus ruſis: articulo secundo tertioque tarsorum intermediorum in mare brevi- bus dilatatis, ciliatis, atris. Dol. pennatus Macquart. Ins. dipt. 69. 22. Epi- 'stöme jaune. Antennes noires a base fauve. Deu- . Sfi8 1831. Heft 1. 1 —— -Epistöme doré. gros, 66 ) { xieme et troisieme articles des tarses intermédiaires courts, dilatés, ciliés, noirs dans les mäles. Dol. signatus Meigen system. Beschreib. 4. 92. 32. Aeneo- viridis, hypostomate aureo, antennis ni- gris, basi rufis, pedibus rufis: articulo secundo ter- tioque tarsorum intermediorum in mare atris, duo- bus ultimis niveis. Dol. signatus Macquart. Ins. dipt. 3. 70. 24: Antennes noires a base fauve. Pieds fauves, deuxieme et troisieme article des tarses in- termediaires noirs: les deux derniers bleues, Dieſe Art lebt in der Nähe ſtehender oder fließender Gewaͤſſer auf niedrigem Gebüſch, beſonders auf Erlen. Herr Prof. Wiedemann fand fie bey Kiel, Herr Graf Hoffe mannsegg bey Berlin, Herr Prof. Fallen in Schweden, Herr von Winthem und ich bey Hamburg, Herr Schummel und ich in Schleſien (Breslau, Woͤlfelsgrund in der Graf— ſchaft Glatz), Hr. Macquart bey Lille. 8 Anmerkung. Ich vereine mit dieſer Art den Dol. sig- natus Meig., eine Art, zu deren Aufſtellung wohl nur das nicht ſeltene Vorkommen des Abreibens der Borſten Veranlaſſung gegeben hat. Der ſilbergraue Schimmer verwiſcht ſich auch au bey älteren Ey⸗ emplaren. Wahrſcheinlich iſt dieß das von Harris Exposition of british Insects tab. 47. fig, 2. 7. abgebildete Thier, deſſen Character bey Latreille folgendermaßen lautet: tarsı intermedii masculorum articulus secundus tertiusque paullulum dilatati. 16. Dolichopus popularis Miedem. Diagn. Antennae ochraceae, apice nigrae. Pe- des fla vi- karsorum anticorum articulıs apicalibus tri- bus nigris. Nervus alarum longitudinalis quartus le- viter sursum flexus, Mas. Articuli tarserum mediornm 3. 4. bre- ves subdilatati atri, dense atro-spinosi: articulus Br calis brevissimus candidus. Descr. Mas. Hypostoma fulvum, fulvo-micans. Antennae capite vix longiores: articulo basali api- calis longitudine, partem terminalem versus sensim dilatato, ochraceo, supra hispido: medio sessili bre- vi, ochraceo, hispido: apicali sursum directo, supra. sinuato, supra apiceque nigro-fusco, basi et. infra ochraceo, seta basali, longa, antenna plus duplo lon- giore, nigra, subinermi. Oculi margine postico ni- externo flavo-muricati. Frons chalybeus ni- tens, nigro-setosus. Thorax aeneo-viridis, nitens, stria dorsali longitudinali cuprescente, seriebus lon- gitudinalibus 8 pilorum nigrorum. Scutellum ae- neo- viride, nitens, utrinque seta longa nigra. Pleu- rae cano-virescentes, cano-micantes, “iudae: Halte- res pallide-flavi. Alulae pallide-flavae, margine ter- minali nigro-ciliatae. Abdomen aeneo- viride, dorso 8 67 segmentorumque singulorum parte terminali nigres- cens, lateribus glaucescens, hirtum, margine termi- nali cujusque ‚segmenti’ nigro-piloso. Vagina longa basi obscure-virescens, fere nigra, micans nigro-pu- bescens, apice atra laevis nitens. Lamellae apicales, albidae, nigro-fimbriatae, flavido-pubescentes, nigro ciliatae: ciliis marginis apicalis uncinatis, externi strictis. Coxae anticae flavidae, pallide-sericeae, pos- teriores canae, apice flavae: omnes pilis terminalibus nigris. Femora flavida, hirta: media spina termi- nali nigra una (in uno individuo spinis 2): postico spinis tribus. Tibiae graciles, flavae, hirtae, spino- sae: spinis serialibus nigris. Tarsi- antici nigro-fus- ci articulis basalibus duobus flavis: medii tibiis mediis longiores: articulis basalibus duobus gracili- bus, flavis: secundo summa apice infuscato: articu- lis 3 et-4 brevibus, subdilatatis, atris, dense atro- spinosis; spinis marginis externi longioribus: arti- culo apicali brevissimo, candidissimo basi tantum atro-fimbriato, subinermi: postici nigro-fusci, articu- lo basali flavo, spinoso, summa apice nigro fusco, reliquis validiore: secundi longitudinem vixattingen- te, Alae subhyalinae: absque stigmate: nervis ni- gris: longitudinali quarto ante medium decursus le- viter sursum flexo (non geniculatim!). Longitudo linearum 2½—5. 5 Femina diversa hypostomate latiore candido, antennarum articulo apicali breviore, abdomine seg- mentorum 3, tarsis mediis simplicibus: articulis api- calibus tribus nigro-fuscis. “Yarietas. ß. thorace lineis dorsalibus longitudi- nalibus duabus cuprescentibus, Varietas. 7, Thorace absque lineis dorsalibus. Synonym. Dölichopus popularis Wiedemann zoolog. Magazin 1. 1. 70. 15. Aeneo- viridis, anten- narum basi lutea, hypostomate aureo, pedibus inter- mediis longioribus, eorum farsis ante apicem cla- vatis nigris apice albo A: hypostomate albo -seri- cante, pedibus intermediis haud clavatis, apice ni- gris F. Dolichopus popularis. Meigen syst. Beschreib. 4. 91.30. Aeneo- viridis; hypostomate flavo, anten- nis rufis, apice nigris, pedibus rufis, articulo tertio quartoque tarsorum intermediorum in mare brevi- bus, dilatatis, ciliatis, atris: ultimo minimo al- bido. Dolichopus popularis. Macquart, Ins. dipt. 3. 70. 25. Epistöme jaune. Antennes fauves, noires a Pextremite. Pieds fauves (mäle); troisieme et qua- tritme articles des tarses intermédiaires courts, dila- tes, cilies, noirs; dernier très petit blanc. Dieſe Art findet ſich ebenfalls auf niedrigem Gebuͤſch und Geſtraͤuch an feuchten Orten. Wiedemann fing fie bey Kiel, Meigen bey Stollberg, Schummel und ich in Schleſien (Breslau. Woͤlfelsgrund in der Grafſchaft Sup), Winthem und ich bey Hamburg, Macquart b Lille. 3 2 3 Anmerkung. Nach Herrn Wiedemanns Bemerkung fol Fabricius Syst. Antliat. p. 269, das ich leider jetzt nicht vergleichen kann, dieſe Art mit Dol. un gulatus verwechſelt haben. n (Die Fortſetzung folgt.) =» a u er 2 3 eo — rs a Novae observationes de Entozois. Auctore Dr. Fr. Chr, H. Creplin, med. pract. Wolgastiensi, Berol, Dümmler 1829. 8. IV, et 134. 1%, 2 tab. aeri incisis, Angezeigt und mit Bemerkungen begleitet von Dr, E. Mehlit in Clausthal. — Mit Abbildungen auf Taf. II. in Heft 2. = Herr Dr. Creplin hat ſchon vor einigen Jahren nrg feine Observationes de Entozois. P. I. Gryphiae. 1825. 8. (vergl. Iſis 1828) einen hoͤchſt ſchaͤtzbaren Beytrag zur Erweiterung unferer helminthologiſchen Kenntniſſe geliefert. In dieſer zweyten Schrift, die ſich in äußerer wie in inne rer Form ganz an die erftere anſchließt und nicht minder Anſpruͤche auf die Beachtung und den Dank der Naturfor ſcher hat, beſchenkt er uns mit einer neuen, ſehr reichhalt gen Reihe von Beobachtungen uͤber Helminthen aus den mehrſten Gattungen derſelben. Sie betreffen theils 19 hie zuerſt aufgeſtellte neue Arten, von welchen allemal, nos Mittheilung einer kurzen, gut gefaßten Diagnoſe und An⸗ gabe des Fundorts und Finders, eine ausfuͤhrlichere und meiſt vortreffliche Beſchreibung gegeben wird, theils ein noch groͤßere Zahl ſchon bekannter Arten, die in dieſer et N jener Beziehung oft ſehr bemerkenswerthe Erlaͤuterungen ert halten und von denen manche aufs neue vollſtaͤndig beſchrie⸗ N ben werden. Einen großen Theil dieſer Würmer erhielt der] Verfaſſer durch die Liberalitaͤt der Greifswalder Lehrer Ro⸗ ſenthal, Hornſchuch, Schilling und Laurer, denen auch wir fuͤr dieſe Mittheilungen dankbar ſeyn muͤſſen. Ich weiß die Schrift nicht beſſer zu empfehlen, als durch die Verſiche⸗ rung, daß die aufmerkſame Unterſuchung ziemlich vieler der von dem Verfaſſer in ihr, wie in der fruͤhern, beſprochenen, auch mir vorgekommenen Würmer mir die Ueberzeugung ge⸗ geben hat, daß er mit Sorgfalt, Genauigkeit und Geſchick beobachtet und das Geſehene mit Schaͤrfe auffaßt und mit gewiſſenhafter Treue wiedergibt, und wuͤnſche nichts mehr, als daß er Gelegenheit und Muße zur ferneren fleißigen Fortſetzung feiner fo gute Frucht bringenden Studien finden. möge, Die Sprache iſt meiſt präcis und im Ganzen cor⸗ rect und fließend, wenn ihr auch nicht die naͤmliche Sorg⸗ falt gewidmet iſt, wie in den Observationibus, und einzel ne Stellen vorkommen, die nicht ohne Muͤhe verſtaͤndlich werden. — Zu bedauern iſt, daß der Verfaſſer ſich groͤßten⸗ theils auf die aͤußere Beobachtung beſchraͤnkt, den innern Bau im Ganzen wenig berückſichtigt und keine Zergliedes rungen verſucht hat. Wuͤnſchenswerth waͤre es ferner gewe⸗ ſen, daß er bey ſeinen neuen Arten auch einen Blick auf die zunaͤchſt verwandten geworfen und das Verhaͤltniß zu dieſen erörtert hätte. Die Selbſtſtaͤndigkeit und Eigenthuͤm⸗ lichkeit derſelben wuͤrde dadurch mehr hervorgehoben, ihre richtige Stellung im Syſteme erleichtert, und einige meiner — — 1 > 69 4 nach (salvis melioribus) untergelaufene Mißgriffe ürden ohne Zweifel dann vermieden ſeyn. Die Reichhal⸗ a des Buchs wird ſich aus der nachfolgenden Andeu— ung des Inhalts beſtimmter ergeben. Die von mir hinzus efügten Bemerkungen, die ich zu beſtimmterer Scheidung von dem Eigenthume des Verfaſſers in Klammern [] ein: ſchließen werde, haben ſich unter der Feder weiter ausge— ſponnen, als es beabſichtiget wurde; ich hoffe indeß fuͤr die Ausdehnung derſelben um ſo eher Entſchuldigung, da ſie nur Ergebniſſe ſorgſamer Beobachtung enthalten. Manche der Wahrnehmungen des Verfaſſers konnte ich beſtaͤtigen, hie und da war ich im Stande, einen Nachtrag oder eine weitere Erläuterung zu geben, einigemal glaubte ich aus meinen Unterſuchungen abweichende Folgerungen ziehen zu muͤſſen, und andere Bemerkungen endlich haben ſich gele— gentlich angereiht. mn: \ n 8 0 in Prooemium. rt * - Der Verfaſſer nimmt die früher von ihm vertheidig⸗ te Meynung, daß der cirrus [fälfchlih cirrhus geſchrieben] der Trematoda nicht für wahres maͤnnliches Glied zu hal⸗ ten ſey, zuruͤck, und ſchoͤpft aus der bekannten Schultze'ſchen eobachtung einer Taenia im Acte der Selbſtbegattung die Vermuthung, daß die Genitalbildung der Gestoidea der Tre⸗ matoda ähnlich ſeyn moͤge. f i | [Anatomifhe Unterſuchungen, beſonders an Taenia solium und cucumerina, haben mir die Richtigkeit diefer Vermuthung fehr evident dargethan. Ich erlaube mir, bis s mir möglich ſeyn wird, die Ergebniſſe derſelben mit er⸗ uternden Abbildungen ausführlicher bekannt zu machen, } e zunaͤchſt betreffenden Reſultate hier kurz mitzutheilen. Die weite Oeffnung, welche jedes der mehr entwickel⸗ ten Glieder bey T. solium an dem einen Seitenrande, bey T. cucumerina an gegenüber liegenden Stellen beyder Sei— tenraͤnder zeigt, iſt die Mündung eines wahrhaften, muſcu⸗ loͤſen, ziemlich halbkugligen Saugnapfs. Im Grunde die- ſes Saugnapfs, der wohl als Haltungswerkzeug bey der Ber gattung dient, liegen neben einander die getrennten maͤnnli⸗ chen und weiblichen Geſchlechtsoͤffnungen, erſtere mehr ges gen den Vorder-, letztere mehr gegen den Hinterrand. Der kurze Faden oder ſogenannte lemniscus, der bey beyden Ar⸗ ten bisweilen aus jenen Randoͤffnungen hervorragt, und in Verhaͤltniß zur Weite derſelben nur einen geringen Durch meſſer hat, iſt der aus der maͤnnlichen Oeffnung vorgeſcho— bene Penis. Die weibliche Oeffnung wird mit deſſen Vor⸗ tritte nicht zugleich hervorgehoben, ſondern bleibt, ſeiner Bas ſis anliegend, im Grunde des Saugnapfs verborgen. Bil- dung und Vorſchiebungsweiſe des ſehr beſtimmt durchbohr— ten Penis iſt voͤllig wie bey den Diſtomen. Dem Umkreiſe der maͤnnlichen Oeffnung iſt ein kleiner, laͤnglicher, geſchloſ— ſener, ſtarkhaͤutiger Sack angeheftet (Vagina penis), der von da quer in die Subſtanz des Gliedes hineingeht und einen geſchlaͤngelten Gang einſchließt, welcher einerſeits in die aͤu— ßere Oeffnung mündet, dey vorgetretenem Penis in dieſen uͤbergeht, anderſeits dem abgekehtten Ende des Sacks oder der Scheide anhaͤngt. Bey zuruͤckgezogenem Penis iſt jener Sack in allen Dimenſionen größer, und der in ihm liegende 70 Gang bemerklich länger und ſtaͤrker gewunden, als bey vor⸗ geſchobenem, und es iſt leicht erſichtlich, daß der Penis nichts als prolabierter, durch die Zuſammenziehung des Sacks her⸗ vorgedraͤngter Theil dieſes Ganges iſt. Von dem inneren Ende der vagina penis entſpringt ein Gefaͤß, das, in viele kurze Windungen zuſammengewickelt, über oder unter dem anliegenden Laͤngscanale hinweg und quer oder ſchraͤg nach vorn tiefer in das Glied hineingeht, endlich, mehr und mehr vers feinert, gegen die Mitte deſſelben unmerklich ſich verliert, — der Samengang, Hode. Vergl. Werner tab. II. fig. 57. f. £ und fig. 38. d. f., in welchen ſehr rohen Figu⸗ ren die Windungen des Gefaͤßes faͤlſchlich als blafige Er: weiterungen erſcheinen. Von der weiblichen Oeffnung nimmt ein zweytes Gefäß feinen Urſprung (Werner fig, 37. 38. c. e.), welches an dem Hinterrande der vagina penis vor⸗ beyläuft, dann gleichfalls uͤber oder unter dem Laͤngscanale weggeht, und, indem es allmählich ſich mehr nach hinten wendet, tiefer in die Maſſe des Gliedes eindringt. Daffels be iſt anfaͤnglich in einer kurzen Strecke weiter (weibliche Scheide), weiterhin dem Samengange im Durchmeſſer etwa gleich, aber derber als dieſer und nur ſchwach geſchlaͤngelt oder faſt geſtreckt. Es iſt bey T. solium fehr deutlich bis gegen die Mitte des Gliedes, wo es in eine länglich fpins delfoͤrmige Verdickung anſchwillt, ſetzt ſich minder deutlich jedoch jenſeit derſelben weiter fort, und ſcheint ſich endlich mit einem ſphaͤroidiſchen, ſehr ſchwierig näher zu beobach⸗ tenden, dem Anſcheine nach parenchymatofen Koͤrper zu ver⸗ binden, der dem Hinterende des Mittelſtamms der weiten dendritiſchen Eyergänge unmittelbar anliegt. Bey T. cu- cumerina ſchten es in den kleinern unreifen Gliedern ſich zuletzt in eine jederſeits zwiſchen dem Laͤngscanale und der Mittellinie bemerkbare opake Maſſe zu verlieren; blieb je- doch in den reifern Gliedern, in denen man von dieſen Maß; In 55 noch undeutliche Spuren fieht, feine Endigung ganz unkel. N Sehr merkwürdig iſt, daß wenigſtens bey dieſen bey / den Taͤnien die beſchriebene weibliche Oeffnung und das von ihr entſpringende Gefäß unbezweifelt nur zur Befruchtung keineswegs aber zugleich zur Aus fuͤhrung der reifen Eyer dienet. Bey T. solium iſt nicht allein durchaus Fein off⸗ ner Zuſammenhang zwiſchen den weiten dendritiſchen Eyer⸗ gängen und jenem Gefäße nachweißhar, ſondern habe ich auch in dem Gefaͤße und in der vielmals gluͤcklich ifolierten ſpindelfoͤrmigen Verdickung nie Eyer getroffen, find die teis fen Eyer zu groß, um ohne eine bemerkliche Ausdehnung des Gefaͤßes durch daſſelbe paſſieren zu koͤnnen, und iſt es in den reifen Gliedern durchaus nicht ſtaͤrker als in den unreifen. Bey T. cucumerina iſt vollends eine Entlee⸗ rung auf dieſem Wege ganz unmoͤglich, da ſchon ein einzel. nes der reifen Eyer den weiblichen Geſchlechtsgang im Durchmeſſer um mehr als das doppelte übertrifft und über⸗ dieß ihrer conſtant mehrere durch eine kleberige, leicht roͤth⸗ liche Materie zu einer feſt zuſammenhaͤngenden Maſſe ver⸗ bunden find. (Treue Abbildungen von ein Paar ſolchen Maſſen in Creplin observat. fig. 12. ı3.; der Verfaſſer nennt fie daſelbſt S. 78 föͤlſchlich von einer gemeihicharttt, chen Haut um ſchloſſen). Die Entleerung der reifen Eyer muß normalmäßig auf eine andere Weiſe geschehen, die bey verſchiedenen Arten der Taͤnien verſchieden ſcheint und bey 71 f ——— J. cucumerina eigenthuͤmlich if. Bey der letztern find die Eyer nicht in zuſammenhaͤngenden Canaͤlen enthalten, ſondern zu 4, 6 bis 12 oder 16 in einzelnen, neben einan— der liegenden, rundum geſchloſſenen Zellen, die ſich faſt durch die ganze Flaͤche des Gliedes ausdehnen und in ihrer Verbindung mit einer Bienenwabe Aehnlichkeit haben. Die in jeder dieſer Zellen enthaltenen Eyer verkleben bey der Reifung in die erwaͤhnten, nach der Geſtalt der Zelle ſich formenden Maſſen, vermuthlich durch ein Secret von braͤun— lichen Koͤrperchen, welche in regelhäßiger Vertheilung alles mal an ſolchen Stellen liegen, in denen die Ecken von meh— reren Zellen zuſammenſtoßen. Anfaͤnglich ſind die Scheide— waͤnde der Zellen von nicht unbetraͤchtlicher Dicke und es ſtigkeit, und hängen die obern und untern Hautplatten der Glieder mit bedeutender Innigkeit zuſammen; mit der all— maͤhlichen Vergrößerung und Reifung der Eyer aber ſchwin— den die Zellenwaͤnde mehr und mehr, von der Mitte des Gliedes gegen den Umfang, und zwar zunaͤchſt dem Hinter— rand fortſchreitend, und geſchieht die Trennung der beyden Hautplatten immer leichter, bis endlich an den zur Aus— ſchuͤttung der Eyer reifen Gliedern beyde überall nur noch in einem Striche laͤngs der beyden Seitenraͤnder und des Vorderrandes zuſammenhaͤngen, in dem mittleren Theile und am Hinterrande völlig getrennt find, das Maſchengewebe wie verwiſcht erſcheint und das abgeſtoßene Glied einen ein— fachen, hinten mit einer weiten Spalte klaffenden Sack bil— det, aus dem ein leichter Druck ſchon die Eyer hervortreibt. Bey mehreren ſolcher Glieder, die ich an einem Abend noch lebend in dem Darme eines Hundes gefunden hatte, hatten ſich ſogar uͤber Nacht im Waſſer die beyden Hautplatten vom Hinterrande her in einer mehr oder minder bedeuten— den Strecke ganz getrennt und die Eyer ſo ſich ausgeſtreut. Bey T. solium geſchieht die Entleerung der Eyer aus dem Vorderrande der abgeſtoßenen Glieder; ich fand ſtets in ihm den Mittelſtamm der Eyergänge, auch wohl den einen oder andern Aſt, mit weiter freyer Oeffnung muͤndend. Bey einigen andern Arten ſcheinen ſich neue Oeffnungen zu Dies ſem Zwecke zu bilden. Getrennte männliche und weibliche Oeffnungen kom⸗ men vielleicht den meiften Cestoideis zu. Ich habe fie bey einigen Ligulis und Bothriocephalis und dem Triaenoe phorus beſtimmt erkannt, vielleicht auch bey dem wohl un— bezweifelt androgynen Caryophyllaeus, Bey den Ligulis hat auch Rudolphi etwas davon geſehen, bey Bothr. latus ſind ſie Bremſern und Leuckart nicht ganz entgangen, und der Verfaſſer ſelbſt hat ſie bey ſeinem Bothr. ditremus ‚und A. dendriticus Nitzsch wahrgenommen. Bey den Ligulis liegen beyde neben einander in geringem Abſtande in einer ſeichten und kurzen Querfurche der Haut. Aehn— lich iſt's bey Bothr. nodosus und dem durch Unvollkom⸗ menheit der Gliederung den Ligulis ſich naͤhernden B. punctatus; bey B. latus und ditremus dagegen liegen fie gerade hinter einander, die größern männlichen vorn, die kleinern weiblichen hinten, und iſt ihr Abſtand groͤßer. In Fig. 1. und 2. ſind Glieder des Bothr. latus abgebildet, an welchen ſie deutlich in die Augen fallen. Ich glaube bey dieſem Wurme auch mich überzeugt zu haben, Penis, wie bey den genannten Taͤnien und den Tremato⸗ den, durchbohrt iſt, und durch Vortreibung eines in einer n - nophorus findet das merfwürdige Verhaͤltniß ſtatt, daß die mengeſetzten Thiere characteriſiert.] daß der 74 = Scheide enthaltenen Canals entſteht.“ — Beym Teiaes weiblichen Oeffnungen in der Mittellinie der einen Flaͤche, die maͤnnlichen weit entfernt davon in den Seitenrandern liegen (S. unten). Aus den erſten laſſen ſich bey ihm an den reifern Strecken die Eyer mit Leichtigkeit hervordrü⸗ cken, ſo, daß dieſelben hier alſo auch zur Ausfuͤhrung der Eyer dienen. 5 Uebrigens zeigen die Cestoidea nicht bloß in der Ges nitalbildung Analogie mit den Trematoden, ſondern außer der mangelnden Koͤrperhoͤhlung auch in dem Beſitze eines von der (hier ſehr engen) Mundoͤffnung in der Kopfſpitze einfach beginnenden, ſehr bald dahinter gablig. getheilten Nahrungscanals und greßentheils napffoͤrmiger Anheftungs⸗ werkzeuge (die bey den Taͤnien und Blaſenſchwaͤnzen bes ſtimmt eben ſo, wie die Bauchnaͤpfe der Diſtome, blind und undurchbohrt find). Sie bilden eine jenen parallele Thier reihe, die ſich hauptſaͤchlich durch Vervielfaͤltigung der Geni⸗ talien und daraus hervorgehende Annäherung an die zuſam⸗ Am Schluſſe der Vorrede bemerkt der Verfaſſer, daß er auf die von Nitzſch gegebene Anregung die den Regeln der Grammatik nicht entſprechenden Namen Trichosoma, Distoma etc. in Trichosomum, Distomum etc, umge⸗ ändert habe. [Ich kann diefe Umaͤnderung, gegen wel fon v. Baer (N. Act. Nat. Cur. Vol. XIII. P. II. p. 547. Note) ſich erklaͤrt hat, nicht billigen. Mag auch Di- stomum ſprachrichtiger ſeyn, als Distoma, ſo iſt die Sprachunrichtigkeit des letzteren doch nicht - ſo groß, daß fie einen hinreichend dringenden Grund zu der immer moͤglichſt zu vermeidenden Abaͤnderung eines eingebuͤrgerten Namens gäbe. Hat doch ſchon Linne in feiner philosophia botani- ca (ed. 2. p. 178) die analogen Namen Melastoma, T'ri- chostemma, Dianthera für Pflanzengattungen fanctioniert, und haben wir in Glycyrrhiza, Amaranthus, Chrysoco- ma uſw. Namen des Alterthums, deren Endungen gleiche falls nicht die adjectipiſche Form angenommen haben. Wo, bemerkt v. Baer ſehr richtig, würden bey fo ſtrengem Ges richt die meiſten unſerer Gattungsnamen bleiben? Behalten wir aber Distoma etc., fo wuͤrde der Uebereinſtimmung » Bitte an Aerzte. Da in hieſiger Gegend Bothrioce- phalus latus (Taenia lata L.) nie vorkommt, jo habe ich lei⸗ der bisher nur im Spiritus erhaͤrtete Fragmente unterſu⸗ chen koͤnnen. Dergleichen feinere Unterfuhungen find aber nur bey friſchen Wuͤrmern mit Hoffnung eines genuͤgen⸗ den Erfolgs anzuſtellen. Ich wuͤrde daher den Aerzten andrer Gegenden, welchen dieſer Grubenkopf oder ſoge⸗ nannte breitgliedrige Bandwurm in den kaͤlteren Winters monaten vorkommen ſollte, zu ſehr großem Vanke ver⸗ pflichtet werden, wenn fie die Gefaͤlligkeit haben wollten, mir das eine oder andre Exemplar, oder auch nur länge⸗ re Fragmente davon friſch und trocken in eine reichliche Menge Kohlenpulver in einem ganz gefüllten und wohl verſchloſſenen Glaſe verpackt, durch die Poſt zuzuſen⸗ den. Die Wuͤrmer halten ſich in dem leicht abzu⸗ fpülenden Kohlenpulver ſelbſt 14 Tage und daruber ganz gut. bvegen auch beſſer Holostoma als mit Nitzsch 'Holosto- mum, und Mezöstoma' als mit Leuckart Myzosto- num, geſchrieben werden‘) I. 0BSERVATIONES DE NEMATOIDER. P. 1—58. Trichosomum. P. 1—5. 7 R Der Verfaſſer hat in verſchiedenen Saͤugthieren und Gogeln Trichoſomen, aber immer nur Weibchen, und dieſe wohl in Dicke und Länge etwas verſchieden, jedoch Übrigens einander ſo ähnlich gefunden, daß gute ſpecifiſche Charactere . ihm unmoͤglich war. Uunter allen Eingeweide⸗Wuͤrmern find unſtreitig die kleinern Maͤnnchen der Trichoſomen am ſchwierigſten aufzu⸗ finden. Jedoch bin ich faft jedesmal, daß ich Weibchen ſand, ſo glücklich geweſen, auch das eine oder andere Maͤnn⸗ chen zu entdecken, und ich glaube das von mir beobachtete Verfahren, das ich von Bremſer lernte, als practiſch zur Auffindung auch ſehr kleiner Helminthen empfehlen zu dürs fen Ich öffne das zu unterſuchende Darmſtuͤck in einer flachen, mit ſchwarzem Wachſe ausgegoſſenen, und in ange⸗ meſſener Höhe mit Waſſer gefüllten Schale, ſpuͤle, nachdem ich die jetzt ſchon in die Augen fallenden Helminthen hers ausgenommen, das Darmſtuͤck durch ſchnelles Hin⸗ und Her: bewegen in dem Waſſer moͤglichſt rein ab, gieße dann den größern Theil des ganz truͤbe gewordenen Waſſers langſam ab, wobey die durch die Bewegung ſchon großentheils von dem anhängenden Schleime befreyten Helminthen, ſobald man das Waſſer nur nicht in einem zu ſtarken Strome ab⸗ fließen laͤßt, als ſpeciſiſch ſchwerere Körper in der Schale zus kuͤckbleiben; gieße nun neues Waſſer hinzu, wovon ich, nach⸗ dem ich allenfalls die zurüuͤckgebliebenen zuſammenhaͤngenden Maſſen der Contenta mit einem weichen Pinfel zerdruͤckt habe, wiederum den größten Theil mit derſelben Vorſicht abs fließen laſſe; wiederhole dieß einigemal, bis das Waſſer hin⸗ reichend klar geworden iſt, und ſehe nun zu, was von Hel⸗ minthen zuruͤckgeblieben iſt, indem ich bald die Schale ruhig ſtehen laſſe, bald ſie an dem einen oder andern Ende etwas hebe, um die Wuͤrmchen in Bewegung zu bringen, bald ges rade nieder, bald ſchraͤg darauf ſehe. Nicht leicht wird bey dieſem Verfahren ein Wurm der Aufmerkſamkeit entgehen, und es iſt mir manchmal ſelbſt geglüdt, auch abgeriſſene Kopfenden zarter Tänien auf dieſe Weiſe aufzufinden. Das abgefpülte, einſtweilen zurückgelegte Darmſtuͤck iſt dann ſpaͤ⸗ ter nochmals in die Waſſerſchale zu bringen, um auch die der Schleimhaut etwa noch veſt anhaͤngenden Wuͤrmer nicht zu überſehen. Die große Schwierigkeit, die Arten der Trichoſomen genügend gegen einander abzugraͤnzen und gute Unterſchei⸗ dungsmerkmale fuͤr ſie anzugeben, habe auch ich ſchon lan⸗ ge empfunden, ohne ſie bis jetzt loͤſen zu koͤnnen. Die von Rudolphi benutzte Form des weiblichen Schwanzendes hat mit keine hinreichend augenfaͤlligen Verſchicdenheiten darge» Iſis 1881. Heft 1. 8 74 boten; es ſcheint jederzeit ſtumpf abgerundet zu ſeyn und iſt dieß namentlich auch bey Tr. longicolle R., bey wel, chem ich es ſo wenig, als bey einer andern Art ausgeran⸗ det fand. Wichtiger ſcheint die gleichfalls von Rudolphi be⸗ nutzte verhältnigmäßige Lange des vordern haarfoͤrmigen Theils, oder genauer der Abſtand der Kopfſpitze von dem Anfange der Koͤrperhoͤhlung und der dieſe fuͤllenden Genita⸗ lien, beym Weibchen von der vulva; jedoch iſt bey der An⸗ wendung dieſes Merkmals Vorſicht noͤthig, da jener Abſtand bey den juͤngern, beſonders den jungfräullchen Weibchen kleiner iſt als bey den altern, indem der hintere Theil des Körpers bey der fortſchreitenden Entwickelung der Eyer fich, verlängert. Ich fand z. B. bey Tr. obtusum R. aus dem Duͤnndarme und Kropfe (nicht dem Blinddarme) der Falken, Eulen und Raben die Vulva bald um betraͤchtlich über ½, faſt ½, bald aber nur ¼ der Körperlänge von der Kopfſpitze abſtehend. Bey Tr. obtusiusculum R. zwiſchen den Magenhaͤuten des Ktanichs und Kiebitzes fand ich fie / bis ½, gemeiniglich etwa ½, bey dem faͤlſchlich ſo genannten Tr. brevicolle R. in den Blinddaͤrmen der Enten und Saͤger etwa /, bey Tr. longicolle R. in dem Duͤnndarm des Faſans ½ oder wenig darüber der Koͤrper⸗ länge von der Kopfſpitze entfernt. — Die mehr odet mins der langſam zunehmende Staͤrke des Koͤrpers gibt eben ſo wenig ein Merkmal als die Anordnung der reifen Eyer. Von größerem Belange find vielleicht die verſchieden ſtarke ſpirallge Windung des maͤnnlichen Schwanzendes, die zum Theil deutliche Ausrandung deſſelben, und beſonders dle Form der Scheide des nur leider fo ſelten vollſtaͤndig vor⸗ geſchobenen Penis. Um auf die verſchiedene Bildung der letztern aufmerkſam zu machen, habe ich in Fig. 3. und 4. ſtark vergroͤßerte Abbildungen der maͤnnlichen Glieder von Tr. obtusiusculum des Kraniche, und Tr. brevicolle der Eisente beygefuͤgt.] Kurze Beſchreibung eines Trichoſoms aus dem Dar⸗ me eines Cyprinus, des erſten aus einem Fiſche. ( Ich kann Zweifel, ob dieſer Wurm wirklich der genannten Gat⸗ tung angehoͤre, nicht unterdruͤcken. Ich habe aͤhnliche in Pleuronectes solea und Cottus cataphractus gefunden, von welchen jedoch der letztere durch Anfüllung des ganzen Hintertheils mit ſehr kleinen Eyern ſich andererſeits den Spiropteren näherte. Die Rundwuͤrmer der Fiſche ſcheinen viel Eigenthuͤmliches zu enthalten, und bedürfen noch ſehr genauer Unterſuchung.] Spiropter a. pag. 3—6. Sp. crassicauda, Sp. n. s Zwiſchen den Magenhaͤuten von Colymbus rufogu- laris, Anas glacialis, A. clangula und Mergus serrator. [Ich habe dieſe entſchieden ſelbſtſtaͤndige Art gleichfalls wie derholt gefunden in Colymbus rufogularis und atrogu- laris, Anas tadorna, fusca und clarıgula und Mer serrator und merganser, meiſt zwiſchen den Magenhäus ten, einige Würmer in der Höhle des Magens, wo fie an dem Uebergangt deſſelben in den Vormagen mit dem einen 5 — 75 Ende in der innern Haut veſthiengen, und habe ſie meinen Freunden unter dem nun zurüuckzunehmenden, von der auf fallenden Abrundung des weiblichen Schwanzendes entlehn⸗ ten Namen Sp. rotundata mitgetheilt. Ich füge der tref⸗ fenden Beſchreibung hinzu, daß die Weibchen bis uͤber ein Paar Zoll lang vorkommen, daß der After dey dem Weib⸗ chen am untern Theile der Zurundung des Schwanzendes, die Vulva etwas hinter der Mitte des Koͤrpers liegt, der überaus weite Uterus doppelt iſt, ich Urſache habe, auch Duplicität des immer nur ſehr kurz vorgeſchobenen maͤnnli⸗ chen Gliedes zu vermuthen, und daß ich im Februar in ei⸗ nigen Weibchen den Ausgangstheil des Uterus mit leben⸗ den Jungen gefuͤllt gefunden habe.] Observ. novae de Sp. obvelata Crepl, Fernere Beobachtungen über die fehr merkwürdige Kopfdildung dieſer von dem Verfaſſer in den Observat. p. 10. 80. aufgeſtellten, ſeitdem noch in einer kleinen Moͤve, Sterna risoria Br. und Totanus fuscus gefundenen Art. [Ob die Würmer aus dem Sumpfvogel nicht andrer Art? Die Beſchreibung des Kopfs iſt im Allgemeinen treu, gibt aber kein deutliches Bild und wird beſonders dadurch dun⸗ kel, daß der Verfaſſer von einer den Kopf umhüllenden bla⸗ ſigen Membran ſpricht. Ich habe die nehmliche Art, die den Typus einer eignen Gruppe der Spiropteren bildet, in dem Magen von Larus canus und argentatus gefunden, und behalte nähere B merkungen einem Aufſatze über diefe Gattung in einem der folgenden Hefte der Iſis vor.] Phys aloptera. p. 6—9. Ph. megalostoma, Spec. nov., Aus dem Vormagen des Sperbers, angeblich von der ſonſt in den Falken vorkommenden Ph. alata R. weit ver⸗ ſchieden und ausgezeichnet durch eine ſehr weite, kreis ſoͤrmi⸗ ge, nackte, von einem ſtark aufgeſchwollnen Rande umgebene Mundoͤffnung. [Allerdings wuͤrde dieß eine eigenthuͤmliche und hoͤchſt ausgezeichnete Art ſeyn, wenn jene Mundbildung ſich beſtaͤ⸗ tigte. Ich habe jedoch Grund, zu vermuthen, daß der Verfaſſer, der nur ein Maͤnnchen und ein Weibchen unter⸗ ſucht hat, die ſchon in Spiritus gelegen hatten und von de⸗ nen er das letztere ſelbſt minder gut erhalten nennt, ſich in der Beobachtung getaͤuſcht und nur durch Maceration vers änderte Physalopterae alatae vor ſich gehabt hat. Rus dolphi's Beſchreibung der letztern Art (Syn. 256.) bezieht ſich eben auf Exemplare aus dem Sperber, und ich ſelbſt habe dieſelde in eben dem Vogel mehrmals gefunden. — Bey wenigen andern Rundwüurmern wird die Form des Kopfs durch die Einwirkung des Waſſers und geringe Ma⸗ ceration fo unausbleiblich und bedeutend verändert, als bey dieſem. Kaum etliche Stunden nach dem Tode erhält ſich ſeine wahre Geſtalt, und es iſt nicht einmal dadurch, daß man die Würmer nur flüchtig in Waſſer reinigt und uns verzüglich in Branntwein bringt, immer Entſtellung zu vers 5 9 huͤten. Rudolphi hielt den Kopf für gefluͤgelt, und entlehn⸗ te davon den Trivialnamen. Bey Würmern, die nach deln Tode einige Stunden in Waſſer oder waͤſſerigem Weingeiſt gelegen haben, hat es, zumal wenn man fie bey durchfallen dem Lichte betrachtet, auf den erſten Blick kaͤuſchend ein fols ches Anſehen. Dreht man jedoch den Wurm unter der Loupe, fo verſchwinden die ſcheinbaren Flügel in keiner La, ge, Sondern bleibt das Anſehen immer das naͤmliche, von welcher Seite man auch den Kopf ſehen moͤge, und gewinnt man leicht die Ueberzeugung, daß keine Fluͤgel vorhanden ſind, daß vielmehr die Haut im ganzen Umfange des Kopfs blaſig aufgetrieben iſt und nur die große Durchſichtigkeit der aufgequollenen Haut gegen den unveraͤndert durch ſie hin⸗ durchgehenden, opaken Koͤrper taͤuſcht. Kurze, quere Ab⸗ ſchnitte des Kopfendes, von den Schnittflaͤchen her betrach⸗ tet, geben vollends die Gewißheit des gaͤnzlichen Mangels von Flügelrändern. Anders verhält es ſich beym lebenden oder kaum erſt geſtorbenen Wurme; die Haut liegt hier an dem allmahlich und gleichmäßig verdunnten, zuletzt kurz Be gelfoͤrmig geſpitzten Kopfe eben jo dicht als an dem übrigen Körper, ſcheint kaum dort etwas lockerer zu ſeyn, und bil⸗ det nur um die kurze Kegelſpitze einen wenig vortretenden Rand, ahnlich Bremser Icon. tab. 3. fig. 3.; ſo daß als ſo offenbar jene Auftreibung erſt Folge der Waſſereinſaugung iſt. Staͤrke und Form der Anſchwellung find. nicht im⸗ mer gleich, wie denn auch Rudolphi (Syn. 646.) die veran⸗ derliche Geſtalt der ſcheinbaren Flügel nicht entgangen iſt. Bisweilen bleibt die Mundſpitze etwas vorſtehend oder in gleicher Höhe mit letztern; oͤfter aber noch wird die Haut über fie hinausgehoben, und iſt fie nun (ähnlich wie in Bremser Icon. tab. 3. fig. 9.) in eine trichter foͤrmige Vertiefung mehr oder minder tief eingeſenkt. In dem letz⸗ tern Falle iſt das Anſehen bisweilen der vom Verfaſſer in Fig. 3. gegebenen Abbildung vollig gleich und beſonders, wenn man in Weingeiſt erhärtete Würmer mit undurchſich⸗ tigerer Haut betrachtet, ganz fo, als ob eine ſehr weite, von einer wulſtigen Kreislippe umſchloſſene Mundoͤffnung da ſey. Der wahre Mund des Thiers iſt ſehr eng und von 6 veraͤnderlichen, bald kurzen und abgerundeten, bald faſt in Form kleiner Staͤchelchen länger vortretenden Papillen um⸗ geben; in Gemaͤßheit welcher Bildung man in dem zum Munde fuͤhrenden Trichter am aufgequollenen Kopfe ge⸗ © SGleiche Bewandniß dürfte es, fo weit Analogie und bie Abbildung bey Bremſer einen Schluß erlauben, mit den angeblichen Fluͤgeln der Ph. dilatata R. haben. Sehr be⸗ ſtimmt habe ich mich überzeugt, daß auch Ascaris vesicu- laris (die allerdings 3 kleine Kopfknoten zu beſitzen ſcheint und den Aſcariden in jedem Betrachte viel näher ſteht, als der Oxyuris curvula) keine wahren Flügel beſitzt, hoͤchſtens eine kaum bemerkbare Spur eines vortretenden Randes längs der Seitenlinien, und daß die ſcheinbaren großen, blaſigen Flügel, die man ihr beylegt, erſt nach ihrem Tode durch eine gleiche, ungemein ſtarke Auftrei⸗ bung der Kopfhaut in Folge der nunmehr geſchehenden Waſſereinſaugung entſtehen. Die Kopfflügel bey Ascaris depressa und nigro- venosa und bey Strongylus anricula- ris haben gleiche Entſtebung, Nehnliche Veränderung im Waſſer erleidet auch Ascaris obvelata, die jedoch wahre Fluͤgelränder von einiger Breite hat, u. a. Nat * * glich 6 regelmäßig vertheilte, leicht einſpringende Winkel der Striche bemerken. W Nee - u 1 . 7 Kaum minder leicht, als der Kopf, wird auch das anzende der Maͤnnchen durch Einſaugung des Waſſers entſtellt. In ſeinem naturlichen Zuſtande kommt es ſehr genau mit der Bremſer'ſchen Abbildung von Ph. clausa (I. ©. fig. 4. 5.) überein; durch das ſich infiltrierende Waſſer ber werden die vorher dicht anliegenden Hautplatten feiner aus einander gedraͤngt, und es entſteht nunmehr die iedentlich abaͤndernde Blaſenform, die Rudolphi von ‚ clausa und turgida beſchrieben hat, die auch der Ver⸗ er bey feinem Maͤnnchen, dem er alas inflatas beylegt, geſehen zu haben ſcheint, und die Veranlaſſung zu dem Na⸗ men der Gattung geweſen iſt. dieſe Blaſenform nicht urſprünglich, ſondern Folge der Ma: ion iſt, ergeben die Bremſer'ſchen Abbildungen, und es nicht zu bezweifeln, daß ſie nicht minder bey den Ru⸗ dolph hatte. er P R. bilabiata, Sp. n. ms Aus dem Darm von Lanius minor; ein Weibchen in einem Balge außen an demſelben. Intereſſanter Zu⸗ wachs dipfer kleinen Gattung. a 1 Strongylus, ge 5 P · 9—19. Strong. cernuus, Sp. n. Zoey Männchen und zwey Weibchen im Duͤnndarme zweyer Schafe von Lauter gefunden. Dem Str. hyposto- mus verwandt und von derſelben Groͤße, aber verſchieden durch verhaͤltnißmaͤßig kleinern Kopf, mehr nach unten ge⸗ tichtetes Maul, zweylappigen maͤnnlichen Schwanzbeutel und kegliches, ſtumpfliches Schwanzende der Weibchen. (das würde die vierte Art dieſer Gattung aus dem Schafe ſeyn! Die angegebenen Unterſchiede genuͤgen jedoch ſchwerlich zu dem Erweiſe fpecififchee Verſchiedenheit von Str. hypost. Den Schwanzbeutel hat der Verf. nur bey „In Beziehung auf Rudolphi Syn. 596, wo Physaloptera ’ retusa als entſchiedenes Beyſpiel des Ausmahmsfalles eines dbeinfachen Penis bey zweyhörnigem Uterus angeführt wird, ſchließe ich die Bemerkung an, daß Ph. alata nicht bloß den letztern, ſondern auch doppelten Penis beſizt. Wenn bdepyde spicula einander dicht anliegen oder bey ungleicher Kkeuänge derſelben nur das überragende Ende des längern bdorgeſchoben iſt, iſt Taͤuſchung, wenn nicht Zergliederung gemacht wird, ſehr leicht. Wie leicht dieſe geſchehe, hat uns beſonders Cloquet gezeigt, indem er den Penis des menſchlichen Spulwurms für einfach ausgibt. Ich habe wohl bey verſchiedenen Rundwuͤrmern, denen bisher ein ©. einfacher Penis beygelegt ward, ihn doppelt gefunden, aber noch keinen Fall gefunden, in welchem die Duplicitöt der Genitalien entſchieden nur dem einen Eeſchlechte aueıme, \ x Daß auch bey Ph. clausa _ iſchen Exemplaren der Ph. turgida gleichen Urfprung, I h } 78 dem einen Männchen zweylappig gefunden, bey dem andern nicht, und er kann ſich leicht auch bey jenem getaͤuſcht ha— ben, da man völlig ſicher über feine Form nur urtheilen kann, wenn man ihn abſchneidet und von allen Seiten be trachtet. Ich ſelbſt meynte den ganzen Schwanzbeutel des Str. hypost. anfaͤnglich gelappt zu finden. Die Form des weiblichen Schwanzendes variiert, beſonders wo die Vulva, wie bey dieſer Art, dem After nahe liegt, nach Alter, Jung⸗ fraͤulichkeit und Traͤchtigkeit zu ſehr, um ohne ſehr genaue Vergleichung eine Unterſcheidung begründen zu koͤnnen.] Observ, de Str. Rypostomo Rud. Diefe bis dahin nur in dem Blinddarme der Gem ſe wahrgenommene Art wurde zweymal von dem Verf. ſelbſt und einmal in großer Zahl von Laurer in dem Dickdarme des Schafs gefunden. Bemerkungen über den Kopf, die Geni⸗ tolien uſw. 6 h [Ich habe dor einigen Jahren dieſelbe Art, 9 Maͤnn⸗ chen von 7—8 und 10 Weibchen von 9—10 par. Lin. Lin- ge durch die Gefaͤlligkeit des Directors der Thierarznepſchu⸗ le in Hannover, Herrn Hausmann, dem ich gar manche in⸗ tereſſante helminthologiſche Mittheilungen verdanke, aus dem Duͤnndarme des Schafs erhalten, und kann den bisherigen Wahrnehmungen einiges Neue hinzufuͤgen. Der Verfaſſer hat das weite Maul bey den Wuͤrmern aus dem Schafe eben ſo wohl wehrlos gefunden, wie Brem⸗ fer und Rudolphi bey denen aus der Gemſe. Meinen Bes obachtungen dagegen zufolge endigt der Mundrand in einen ganz aͤhnlichen Stachelring, wie bey Str. armatus, wel⸗ chem dieſe demnach unter die Scleroſtomen Rudolphi's zu verweiſende Art in jedem Betrachte ſehr nahe ſteht. Auch ich konnte bey 77 der erhaltenen Würmer nichts von Sta— cheln entdecken, die beyden übrigen jedoch zeigten hervorra⸗ gende freye Spitzen, und ich überzeugte mich, als ich nun⸗ mehr von andern den vordern Theil der Mundblafe abs ſchnitt und die Segmente von der Fläche her betrachtete, daß die Stacheln auch bey den erſtern nicht fehlten und zu: vor mir nur deßhalb entgegen waren, weil fie faſt völlig in die Ebene der Oeffnung eingeſchlagen waren und daher bey der Beobachtung des auf der Seite liegenden Wurms ges deckt wurden. Zu mehrerem Exweiſe dieſer Wahrnehmung habe ich in Fig. 5. den Kopf eines Maͤnnchens, bey dem die Mundſtacheln beſonders ſtark vorgeſtreckt waren, und in Fig. 6. das vordere Segment des Kopfes eines andern, bey dem äußerlich keine Spur von ihnen zu ſehen war, in ge⸗ gen gomaliger Vergrößerung der Durchmeſſer abbilden laf⸗ fen. Die erſtere Figur, die den Kopf von der Seite date ſtellt, wird zugleich den Beweis führen, daß ich wirklich Str. hypost. vor mir gehabt habe. Die Mundoͤffnung iſt ſchraͤg nach vorn und unten gerichtet, der Kopf oben wie bucklig. die hornige Mundblaſe, deren leicht durchſcheinender innerer - Rand bey aa angedeutet iſt, im oberen Theile beträchtlich länger und ſtaͤrket gewoͤlbt als im untern, hinten, wo dle Speiſeroͤhre ſich an fie anſchließt, abgeſtutzt. Die Sta⸗ cheln, die in geſchloſſenem Ringe den ganzen Mundrand ein⸗ faſſen, find in der Form den Hayfiſchzaͤhnen nicht unaͤhnlich, etwas abgeplattet, an dee Baſis von anſehnlicher Breite, 79 breiter als bey Str. armatus, aber in eine feine Spitze ausge Agen. übrigens verſchieden, bey den Männchen 36— o, Weibchen bis uͤber 50. — 0 Ihre Zahl iſt etwas geringer als bey letzterem, £ So nahe die Vermuthung liegt daß Rudolphi und der Verfaſſer die Stacheln 90 55 ah ſtiger Lage derſelben überfehen haben, fe wäre es doch moͤg⸗ lich, daß die von ihnen unterſuchten Individuen, die etwas kleiner ats die meinigen waren, deren in der That nicht be⸗ beſeſſen hatten und die Art mit und ohne Stacheln vorkame. Von Str. dentatus, deſſen Mundrand Rudolphi bey geößern Würmern aus dem Hausſchweine mit 10—12 Eure zen Stacheln bewehrt fand, boten mir die Dünndaͤrme zer Friſchlinge im Januar 1828 eine anſehnliche Zahl kleinerer, nicht viel uͤber halb ſo langer Exemplare, bey denen die Mundblaſe gleich allen ubrigen Koͤrpertheilen ſchon voͤllig entwickelt zu ſeyn ſchien, die Weibchen ſchon eine kleine Zahl großer Cyer enthielten, ungeachtet deſſen aber der Rand des weiten, kreisrunden Mundes völlig nackt und wehrlos war, wie die ſorgfaͤltige Unterſuchung der Koͤpfe von allen Seiten her und von Segmenten der Munddblaſe, die mit eit ner Staarlanze unter der Loupe zweckmäßig abzuſchneiden gelang, mich überzeugte. Str. armatus der Pferde und Eſel iſt in der Jugend ſicherlich unbewehtt, und erhält das dewehrte Maul erſt nach einer ſpätern Haͤutung, bey wel⸗ chet die Maͤnnchen ſchon 6—7 Lin., die Weibchen bereits 8—9 Ein: lang find; freplich aber iſt bis dahin fein Mund eng und von einem ganz andern Baue, die hornige Mund- blaſe überall noch nicht vorhanden, der maͤnnliche Schwanz⸗ Beutel noch nicht gebildet und die Ausbildung der Genitalien überhaupt noch zuruͤckſtehend. Gleiches, wie bey der letz⸗ tern Art, hat hoͤchſt wahrſcheinlich bey Str. tetracanthus mn. Statt, einer kleinen, nur 6—7 Lin. langen, von Str. armatus verſchiedenen, bisher uͤberſehenen bewehrten Art, die in hiefiaer Gegend wenigſtens ſich in dem Dickdarme faſt der meiſten Pferde, und gewöhnlich in ungeheurer Ans zahl findet. f Die bemerkte ſo verſchiedene Richtung der Stacheln weſſet auf eine Bewegung derſelben hin. Das Thier muß die zuſammengeneigten oder ganz in die Ebene des Mun⸗ des eingeſchlagenen Stacheln gerade ausſtrecken koͤnnen, da ſie nur in der letztern Richtung zum Einſtechen in die Darmwand geeignet ſind. Auch bey Str. tetracanthus iſt dee den Mundrand einfaſſende Ring von etwa 24 blatt⸗ artigen Stacheln immer nur an ſehr einzelnen Individuen herausgeſchlagen und fichtbar, während man bey den aller» meiſten äußerlich keine Spur von ihm und ſtatt ſeiner nut 4 im äußern Umkreiſe des Mundes ſtehende ſtumpfliche Spitzen ſieht, die mir Veranlaſſung zu der Benennung ge⸗ geben haben, die minder auffallend auch bey Str. arma- tus ſich finden und andrer Bedeutung ſind. Beym leben⸗ den Str. armatus ſah ich die Bewegung der Mundſta⸗ cheln; dey ihm bleiben ſie nach dem Tode hervorragend, jedoch find fie auch hier immer in ſehr ſchraͤger Richtung gegen einander geneigt, nie gerade aus ſtehend, der minder exacten Abbildung des Kopfs bey Bremſer den Anſchein hat. Es dienen bey demſelben zur Aufrichtung der — anſcheinend variabel und nach den Geſchlechtern bey den groͤßern Mundblaſe bis zum Urſprunge der Speiſeroͤhre herablau⸗ wie es in 80 zuſammengeneigten Stacheln 6 Muſkeln, die in regelmaͤßi⸗ gen Abftänden in den Außenrand der Baſis des Stachel rings eingeheftet ſind, von hier gerade nach hinten gehen und andrerfeits mit den Längenmuffein des Körpers ver fließen, welche den Rand der Mundblafe nicht völlig ert chen, vielleicht auch theilweiſe unter dieſen an der hornigen fen. Dieſelben musculi erectores aculeorum finden ſi in gleicher Zahl und analoger Vertheilung auch bey hypostomus. Sieh die Abbildungen. In Fig. 5. ſieht man die Mundblaſe bis bb von der gefchloffenen Schi der Laͤngenmuſkeln des Körpers bedeckt, durch die fie dat von dem Verfaſſer bemerkte ſtreiſige Anſehen erhält, und im cde die 3 in Rede ſtehenden Muſkeln dieſer Kopfſeite als langs faſerige, nach vorn verſchmaͤlerte Fortſaͤtze, die von der vordern Gränze jener Schicht zur Baſis des Stachelkranzes gehen. Sie ſind an den Seiten ſcharf begraͤnzt und durch mehrmals breitere, ſtaͤrker durchſcheinende, faſerloſe Zwiſchen⸗ raͤume getrennt. Ruͤckens entſpricht, uͤberſieht man die gegenſeitige Lage aller 6 Mufkeln, von welchen die beyden ſeitlichen, dd, in den Verlaͤngerungen der Seitenlinien des Korpers liegen, c und c, durch einen etwas breitern Zwiſchenraum getrennt, dem Ruͤcken, e und e dem Bauche angehören. Antagoniſten die⸗ fer Muſkeln fehlen bey der einen, wie bey der andern Art, namentlich iſt ein Ringmuſkel an dem Innenrande der Bas ſis des Stachelrings, den ich anfaͤnglich zu finden meynte, ſehr wahrſcheinlich nicht vorhanden. Es ſcheint, daß die aufgerichteten Stacheln nur durch die Elafticität des Horn⸗ gewebes in die urſpruͤngliche geneigte Lage zuruͤckgefuͤhrt werden. Es iſt leicht einzuſehen, daß die ſomit von ſelbſt erfolgende Zuſammenneigung der in die Darmwand eingeſto⸗ chenen Spitzen das Veſthaͤngen des Wurms ſichern muͤſſe. Zwar endigt die durch gelbliche Färbung ausgezeichnete, ve⸗ ſte, hornige Mundblaſe bey Str. armatus ſchon in einigem Abſtande von dem Urſprunge der Stacheln diſtinet mit ein nem ſcharf begraͤnzten, etwas verdickten Rande; jedoch uͤber⸗ zeugt man ſich leicht, daß die Verbindung beyder Theile nicht durch einen weichen, gelenkigen Ring unterbrochen iſt, viel⸗ mehr der zwiſchenliegende Ring in ſeiner inneren Wand nicht minder ſtarr und rigide iſt als die Stacheln, Farbeloſigkeit und große Durchſcheinheit mit ihm theilen. Man ſieht in beyden Figuren den Stachelkranz von 2 In Fig. 6., in derer der Mittellinie des welche 4 . ſchmalen Ringen, £g, umgeben, die nicht bey jeder Beleuch⸗ tung in gleichem Maße in die Augen fallen, Stellungen des Spiegels aber immer deutlich bemerkt wer⸗ den. Ich kann über deren Bedeutung noch nicht mit Ge: wißheit entſcheiden; es ſchien mir jedoch, daß der vordere, in Fig. 6 der innere, k, nur den etwas eckig vortretenden Rand der an ihrer Muͤndung eingezogenen Mundblaſe bes zeichne, der hintere und äußere dagegen, 3, der in der Mitte des Ruͤckens bey r (wie beſonders Fig. 6. zeigt) ſich nach hinten in einen fpiken Winkel auszieht, lein an der Innen⸗ fläche der Mundblaſe ringsum gehender Halbcanal fey. Von dem Winkel, den der letztere macht, Läuft ein ſtarker dpaket Strich an dem Rüden der Mundblaſe der Länge nach bis zu ihrem Uebergange in die Speiſeroͤhre hinab. Naͤhere ins terſuchung an kurzen queren Abſchnitten erweiſt mit Zuver⸗ laͤſſigkeit, daß die Hornwand in dieſem Striche verdickt if, bey gewiſſen and in d r Verdickung derſelben ein ziemlich weiter, nach allmahlich etwas verengter, rundum geſchloſſener Laͤngs— canal liegt, deſſen Vorderende, ene trauen darf, ſich in dem bezeichneten mit einem Loche in die Mundhoͤhle öffnet. Ueber den Zweck dieſer Bildung geben Beobachtungen an Str. arma- tus vielleicht einige Auskunft. Die hornige Wand der Mund blaſe enthält bey letzterm in der Mittellinie des Rüs einen gleichen weiten Canal, der von dem Urſprunge Speiſeroͤhre ab bis faſt vollig zu dem andern Rande je⸗ ausläuft, hinten weiter iſt, nach vorn ſich allmählich t und beſonders in feinem hintern Theile in Form einer hohen und ſtarken Leiſte in die Hoͤhlung einſpringt. Ba mündet auf ähnliche Weiſe am Vorderende mit ei: ner, hier entſchiedeneren Oeffnung in eine an der Snnenfläs Mundblaſe, dicht hinter ihrem etwas verdickten Ran— de, ringsum laufende ſeichte Kreisrinne, communiciert indeß A em noch mit der Mundhöhle durch eine Doppelreihe kleiner, aber ſehr deutlicher, runder Oeffnungen auf dem groͤ— Bern hintern Theile feiner Länge. Sein Hinterende geht in einen weiten, den Urfprung der Speiferöhre umkreiſenden Ringcanal über, der im Grunde der Mundblafe in 3 un: gleiche und variable, oft anſehnliche Erhoͤhungen vortritt und eben ſowohl mittelſt zahlreicher, in regelmaͤßige Reihen ge— ordneter, diſtincter Poren in fie muͤndet. Ob dieſer Ringca— nal am Hinterende der Mundblaſe auch bey Str. hyposto- mus vorhanden iſt, konnte ich nicht mit Zuverlaͤſſigkeit aus: mitteln, doch darf ich es vermuthen. Offenbar weiſen die regelmäßigen Oeffnungen des Laͤngs- und Ringscanals auf eine durch fie geſchehende Ausſonderung hin, ſep es nun eis ner dem Speichel analogen Fluͤſſigkeit, oder was mir wahr— ſcheinlicher iſt, einer ſcharfen, giftigen Feuchtigkeit, die, rei⸗ zend auf die von dem Munde des feſtgehefteten Wurms umfaßte Stelle der Schleimhaut wirkend, einen reichlicheren Saftzufluß dahin veranlaſſen und ſomit dem Thiere reichli⸗ chere Nahrung zuführen koͤnnte. Ich glaube die abſon⸗ dernden Werkzeuge dieſer Feuchtigkeit bey Str. armatus in = weißen, ſtrangfoͤrmigen Organen von 3 — 4 Lin. Länge entdeckt zu haben, die geſtreckt zu den Seiten des Darms in der Körperhöhle liegen, dem Vorderende der Speiſeroͤhre innig anhaͤngen, uͤbrigens aber mit jenen Theilen und mit den gefaͤßigen Seitenlinien des Koͤrpers nur durch lockeres Gewebe verbunden ſind, nach hinten allmaͤhlich etwas mehr anſchwellen und mit freyen, dicken, abgerundeten Enden aufs hoͤren. Dieſelben beſtehen aus einer parenchymatoͤſen Maſſe, enthalten aber ſichtlich eine durch ihre ganze Länge verlaus fende, im blinden Hinterende oft blaſig erweiterte Hoͤhlung, in der eine Fluͤſſigkeit ſich hin und her ſchieben laͤßt. Sie heinen unter dem Vorderende der Speiſeroͤhre zuſammen⸗ zukommen und hier gemeinſchaftlich von der Bauchſeite her in den erwähnten Ringcanal zu münden; es fehlt mir je— doch noch die beſtimmte Nachweiſung ihres Uebergangs in den letztern. Sie zeigen in Lage und ganzem Verhalten große Uebereinſtimmung mit den ſogenannten lemniscis der Schinorhynchen, die nicht, wie man bisher faͤlſchlich gemeynt hat, dem Ernaͤhrungsapparate angehören, mit demſel⸗ ben, ſondern Excretionsorgane find, welche an dem hintern Theile des behakten wahrſcheinlich hier einen ätzenden, reizend auf die Darm⸗ is 4831. Heft 2. — wenn ich einer minder fir. ben vielmehr gar keinen unmittelbaren Zuſammenhang ha⸗ Ruͤſſels nach außen münden und fehr. 82 wand wirkenden Saft ergießen.“ Es bürfte durch die Ana» logie jener Organe mit den letzteren meine Vermuthung uͤber ihre Beſtimmung feſtere Begruͤndung erhalten. Deut⸗ liche Spuren analoger Organe zeigen ſich auch bey Str. hy- postomus und tetracanthus. Bey andern Rundwuͤrmern habe ich Theile, die ſich mit ihnen zuſammenſtellen ließen, bis lang nicht getroffen, wenn nicht etwa ein unpaariges bandfoͤrmiges Organ in Ascaris spiculigera, uber das weiterhin ein Wort, dahin gehört. Die aus dem Grunde der Mundblafe entſpringende Speiſeroͤhre iſt kurz, von kaum ½4 der Koͤrperlaͤnge, doch laͤnger als bey Str. armatus, verhaͤltnißmaͤßig ſtark, nach hinten bemerklich keulig, übrigens aber von dem gewoͤhnli— chen Baue, d. h. im Umfange kreisrund, mit Zfpißiger, - von einer eigenen gelblichen Haut ausgekleideter Hoͤhlung und dicker muſkuloͤſer Wand, deren Radialfaſern ſenkrecht auf die Seitenflaͤchen der Hoͤhlung gerichtet ſind. Sie wirkt als Saugwerkzeug, indem durch die Zuſammenziehung ihrer Faſern die in der Ruhe etwas eingebogenen und einander nahe anliegenden Seiten ihrer Hoͤhlung von einander ent⸗ fernt werden und dadurch die letztere mit großer Kraft er⸗ weitert wird. — Nur mit ihrer Huͤlfe wird es dem Thiere möglich, die Stacheln in die Darmwand einzuſenken, und die Saͤfte, von denen es ſich naͤhrt, aus derſelben einzupum⸗ pen. Die Mundblaſe ſelbſt iſt zu ſtarr, um eine Geſtalt⸗ aͤnderung, wie der Verfaſſer meynt, erleiden zu koͤnnen, und beſitzt keine Muſkeln, die eine ſolche bezwecken koͤnnten. Dem bey Str, armatus gefundenen Baue zufolge iſt es ſelbſt nicht glaublich, daß eine Vermehrung der ſaugenden Wirkung durch ein anfaͤngliches Hineinſchieben des vorder⸗ ſten Theils der Speiſeroͤhre in ihre Hoͤhlung und darauf ge⸗ ſchehendes Zurückziehen Imdglih ſey. Es kann die rigide Mundblaſe fuͤr das Thier nur den doppelten Nutzen haben, Bey Echinorhynchus Gigas, über deſſen noch immer nicht genügend erläuterten Bau ich bald eine ausfuͤhrlichere Abhandlung bekannt machen zu konnen hoffe, iſt es leicht barzuthun, daß die vordern zugeſpitzten Enden der übri- gens frey in der Körperhöhle flottierenden lemnisci an der Baſis des Halſes die Muffelhäute durchbohren, darauf zwiſchen ihnen und der eigentlichen Haut noch eine kurze Strecke weiter nach vorn fortgehen, und endlich jederſeits, dicht hinter der hinterſten Hakenreihe des Ruͤſſels mit ei⸗ ner freyen, bisweilen warzenfoͤrmig erhobenen Oeffnung nach außen muͤnden. Ich habe Gelegenheit gehabt, mich auch dey andern Arten der Kratzer von dieſer Endigung zu überzeugen. Die bekannten, bisher ihrer wahren Bes ſtimmung nach gleichfalls zweifelhaften Seiteneanaͤle find der Darm der Kratzer, deſſen zweyſchenklige Spaltung, gefaͤßartige Beſchaffenheit und blinde Endigung dieſe Thie⸗ re den Trematoden verwandt macht. Die Spitze des Rüfs ſels enthaͤlt unbezweifelt eine feine Mundoͤffnung. Der ei⸗ genthümlich gebaute, hohle Ruͤſſelkoͤrper dient als Saug⸗ und Schluckwerkzeug, und iſt das Analogon des Schlund, kopfs der Trematoden. Aus dieſem Darm entſpringt zu jeder Seite ein fadiges, von einigen Muſkelfaͤden beglei⸗ tetes Gefäß, das, zwiſchen den eigenen Muſkeln des Rüf: ſels hindurch, frey durch die Körperhoͤhle zu dem Vorder⸗ ende des entſprechenden Seitencanals hinläuft und durch feine Länge dem Rüſſel die ndthige Freyheit der Bewer gung geſtattet. - N 6 7 I per an, 83 8 daß einmal die an ihre Gegenwart geknuͤpfte beträchtliche Weite des Mauls ihm ein groͤßeres Stuͤck der Villoſa zu faſſen erlaubt, und daß zweytens ihre Tiefe eine beträchtliche: re Auffaugung, und ſomit Lockerung des gefaßten Stuͤckes geſtattet. 5 Der duͤnnhaͤutige Darm iſt, wie bey Str, armatus, ſehr weit und ohne ſichtliche Abtheilungen. Dem Uebergange der Speiſeroͤhre in den Darm liegen bey beyden Geſchlechtern ein Paar kleine, opake, runde Koͤr— die ich an der gleichen Stelle auch bey Str. den- tatus bemerkt habe. Wahrſcheinlich entſprechen ihnen eiges ne, laͤngliche, weiße Koͤrperchen in Str. armatus, deren ſich 2 zu jeder Seite des vordern Darmendes neben den hin⸗ tern Theilen der ſtrangfoͤrmigen Giftergane finden. Dieſe letztern find von einem dichten Gewebe hoͤchſt feiner, ſchwaͤrz— licher Faͤden umſponnen und ſcheinen durch dieſe ſowohl mit dem Darme, wie mit den gefaͤßigen Seitenlinien und jenen Organen verbunden zu ſeyn, find mir übrigens ihren nds hern Beziehungen nach dunkel geblieben. Ich bin geneigt, in dieſen Koͤrpern abſondernde Nebenorgane des Darms zu vermuthen, analog den bey Ascaris lumbricoides zuerſt von Boianus (Iſis 1821. I. 186. 188. Fig. 50.) bemerk⸗ ten Buͤſchelkoͤrpern, deren Zuſammenhang mit dem Darme nachweisbar iſt, den kleinen, roͤthlichen, koͤrnigen Maſſen, welche bey den Trichocephalis am Ende des vordern dün— nen Koͤrpertheils liegen und ziemlich ſichtlich mit dem ſich hier ploͤtzlich erweiternden Darme in Verbindung ſtehen, und den zerſtreuten, braunen, koͤrnigen Maſſen, die ſich zu— folge Rudolphi's Bemerkung (Syn. 580) zu den Seiten des Darmes bey Strongylus Gigas finden. Die Organe der Seitenlinien ſind, wie in den uͤbrigen bewehrten Strongylis, von anſehnlicher Breite, und breiter als in den Aſcariden. Jedes beſteht aus 2 nebeneinander liegenden, durch eine durchſcheinende Mittellinie getrennten, opaken Bändern. Ob ihr Bau aͤhnlich, wie bey Str. ar- ınatus, ließ ſich bey den in Spiritus erhaͤrteten Würmern nicht mehr wahrnehmen. Von dem waͤnnlichen Schwanzbeutel gibt der DVerfafs fer eine minder gelungene Abbildung, die beſonders die Rips pen nicht richtig darſtellt. Ich habe es um ſo weniger fuͤr uͤberfluͤſſig gehalten, in Fig. 7. und 8. ein Paar neue Ab- bildungen dieſes Theils beyzufügen, da Zahl und Verthei— lungsweiſe ſeiner Rippen bey den verſchiedenen Arten der Strongyli bedeutende Verſchiedenheiten zeigen, bey den eins zelnen Arten aber ſehr conſtant ſind, und demnach der Be— rückſichtigung werthe Charactere gewähren. Fig. 7. zeigt ihn von der Seite; er hatte ſich zufällig ein Geringes gegen die Bauchflaͤche geneigt, daher der Bauchlappen k etwas kützer erſcheint, als er iſt, und die den Ruͤcken ſtuͤtzende Rippe a ſich mehr hervorhebt. Um Verwirrung zu vermeis den, iſt nur die obere Seite gezeichnet, die untere aber vers nachläſſigt, obgleich die große Darchſichtigkeit der zwiſchen den Rippen enthaltenen Hautpartieen der erſtern fie faſt eben fo deutlich zu ſehen erlaubt. In Fig. 8. fieht man von unten und etwas ſchraͤg von hinten in den Schwanzbeutel hinein und gerade auf die Flache feiner Ruͤckenwand. Die —— geſetzt iſt. allgemeine Form erhellt aus den Figuren hinlaͤnglich. Je habe nur hinzuzuſetzen, daß der Beutel am Bauche tief g ſpalten oder ausgeſchnitten iſt und die hier vortretenden m ſehnlichen Lappen feiner Seitentheile ff, die Fig. 8. fin verkuͤrzt zeigt, nur in einer ſehr geringen Hoͤhe unter ei ander zuſammenfließen. Seine Wand iſt fo wenig bey di fer Art, als bey andern Strongylis, dünnhäutig, auch nicht in den Interſtitien der Rippen, vielmehr am Urſprunge von Körper durchaus von betraͤchtlicher Dicke, und gegen den freyen, ziemlich ſcharfen Rand nur allmaͤhlich verduͤnnt In dem Ruͤckentheile liegt eine einzelne, ſehr ſtarke R a, die in einiger Hoͤhe uͤber ihrem Urſprunge jederſeit nen ſtarken, nicht ganz bis zum Rande auslaufenden A abgibt, und zuletzt ſich doppelt dichotomiſch ſpaltet, übrigens zufolge eines durchſcheinenden Strichs längs ihrer Mitte nicht einfach, ſondern aus zwey ſeitlichen Hälften zuſammen Jeder der beyden Seitentheile des Beutels ent halt 5 am Urſprunge verbundene Rippen cde, von wel chen die mittlere, J, ſchwaͤcher und einfach iſt, die obere, und die untere ſtaͤrker bauchwaͤrts abgebogene e großenthe doppelt ſind. Der After, Fig. 8. 9., liegt unweit dem Bauchtrande des Beutels, und erhebt ſich in Form einer ſtatcken Papille. Der in beyden Figuren vorſtehende langt Penis tritt aus ihm, oder vielmehr aus feiner obern Lip: pe hervor. e Die Duplicität des Penis bey Str. hypostomus ſchon von Rudolphi (Syn. 463.) erkannt. Ich habe ihn außer dieſer Art auch bey Str. armatus tetracanthus, dentatus,“ Filaria, der in den Bronchien der Schweine vorkommenden eigenthuͤmlichen Art (Str. paradoxus m.) und Str. retortaeformis entſchieden doppelt gefunden, und darf ihn. nicht minder bey Str. inllexus, nodularis und auricularis doppelt vermuthen. Einfach dagegen fand ich ihn bey Str. tubifex, und iſt es ſehr wahrſcheinlich bey Str. Gigas. — Dem Verfaſſer nach ſoll jedes der vorſtehenden beyden spicula in eine viel weitere, hoͤchſt durchſichtige, am Vorderrande vermuthlich geſpaltene Scheide eingeſchloſſen ſeyn, aus der nur ſeine Spitze hervorrage. Wenn indeß auch bey der Betrachtung von der Seite der Aaſchein eini⸗ germaßen dieſer Angabe entſpricht, ſo erweiſt doch die ſorg⸗ faͤltigere Unterſuchung des abgeſchnittenen und in verfchieder ne Lagen gebrachten Penis, und zumal die Beobachtung kurzer, querer Abſchnitte (die man unter der Loupe mittelſt einer Staarlanze, wenn auch mit einiger Mühe, in hinrei⸗ chender Kuͤrze machen kann), daß er, ſo weit er außerhalb des Afters liegt, voͤllig nackt und die Bildung eine andre iſt. Sein Bau ifl dem des Schmetterlings ruͤſſels ähnlich. Jedes der beyden ihn zufammenfegenden, hornigen, rigiden spicula beſteht aus einem ziemlich opaken, fadenfoͤrmigen Körper, der gegen den Ruͤcken liegt, und einem breiten, blattförmigen, ſehr durchſichtigen Fluͤgelanſatze, der ſich in faſt gleichfoͤrmiger Breite an deſſen Bauchrande herabzieht, und ſo gebogen iſt, daß er mit dem erſtern eine im Durch⸗ ſchnitt halbkreisfoͤrmige, gegen das gegenuͤberliegende Spicu- lum geöffnete Rinne bildet. Wenn beyde Spicula an ein: ander liegen, fo ſchließen nicht allein die beyden Körper die⸗ ſelben, ſondern auch die eingebogenen Raͤnder ihrer Fluͤgel zuſammen, und es entſteht auf dieſe Weiſe durch die Verei⸗ nigung der beyden Rinnen oder Halbcanale eine geſchloſſene 85 $ RE - Roͤhre für die Leitung des Samens. Der naturgetreue, et- wa 200 Mal vergrößerte Durchſchnitt des Penis des Str. hy post. in 5 9. wird dieß anſchaulich machen. Es find darin die Koͤtper der Spicula mit aa bezeichnet, die Com- miſſur ihrer Fluͤgel mit b. Jene ſind, wie die Figur zeigt, hohl, wodurch die Analogie mit dem Ruͤſſel der Schmetter— linge vollkommen wird; ihre Hoͤhlungen haben aber hier fo wenig Antheil an der Leitung des Samens, wie bey letzte— rem an dem Aufziehen der Nahrung. lich gebauten Penis des Str. armatus habe ich mich be— ſtimmter, als es hier moͤglich war, uͤberzeugt, daß die roͤh— rigen Faͤden an beyden Enden, dem vordern im Koͤrper des Wurms verborgenen, wie dem hintern freyen, ſolide und geſchioſſen ſind. Etwas vor dem Ende verſchmaͤlern die Fluͤgel ſich auf einmal beträchtlich und geht 'der von ihnen gemeinſchaftlich umſchloſſene Canal in eine offene Rinne aus. Die ſtumpflichen und vermuthlich loͤffelfoͤrmigen Spitzen der Spicula ſelbſt ſind von da ab kaum noch von einem wahr- nehmbaren Rande eingefaßt, und pflegen getrennt von ein— ander und frey zu ſeyn, während dieſelben im übrigen Thei— Stuͤcken mit einiger Innigkeit an einander zu haften pfles gen. Die durchſichtigen und von den opakeren fadigen Koͤr— pern ſcharf abgegraͤnzten Fluͤgel haben dem Verfaſſer als Scheide imponiert, und die ploͤtzliche Einziehung derſelben vor dem Ende und die Freyheit der Spitzen mußten noth— wendig die Taͤuſchung vergroͤßern. Sie war um ſo leichter möglich, da die Zartheit dieſer Theile — der ganze Penis hat noch nicht ½ par. Lin. Durchmeſſer — nur Beobach— tung bey durchfallendem Lichte erlaubt. Bey den übrigen genannten Strongylis mit doppeltem Penis und wenigſtens einem Theile der Aſcariden iſt ſeine Bildung bis auf unwe— ſentliche. Abweichungen die naͤmliche. Bey Str. armatus erſcheint er im Durchſchnitt als aus 3 unter ſich faſt glei⸗ chen, im gleichſchenklichen Dreyeck zuſammenliegenden Roͤh⸗ ren beſtehend, von welchen 2 die in Verhaͤltniß etwas ſtaͤr— kern fadigen Koͤrper der Spicula ſind, der dritte durch die zuſammenſchließenden Fluͤgel gebildet wird. Bey Str. re- tortaeformis dagegen liegen die 5 ſehr ungleichen Roͤhren faſt in derſelben Ebene und hat jedes Spiculum 2 nach in⸗ nen gekehrte, eine tiefe Rinne einſchließende Fluͤgelblaͤtter. Fig. 10. gibt einen Durchſchnitt des zur Kleinheit des Thiers ſehr ſtarken und ziemlich langen Penis des letztern in etwa ı5omaliger Vergrößerung. * Die Form der Enden iſt bey erſterer Art ähnlich, wie bey Str. hypost.; bey letz— terer dagegen, wie an dem ungemein kurzen und aͤußerſt ſel⸗ ten hervorragenden Penis des Str. Filaria, ſind ſie kolbig und anſehnlich ſtaͤrker als der übrige Theil der Spicula; bey Str. tetracanthus und paradoxus ſind beyde Spicula von ungleicher Laͤnge und iſt das längere an der Spitze mit einem Widerhaken verſehen. — Die Fortſetzungen der Spi- cula innerhalb des Korpers liegen bey den von mir beobs achteten Strongylis am Rücken über dem Darme, ziemlich * — „ In Bremſer Icon. t. 4. f. 6 hängen aus dem Schwanz⸗ beute des Str. retortaeformis 2 ſehr ungleich lange, Er fleruöfe, rothe Fäden hervor; ich fand die Spicula dieſes * Wurms von bräunlid gelber Farbe, von ſtets gleicher Laͤn⸗ ge und immer ſtraff gerade. ie e — An dem ganz aͤhn⸗ Laͤnge der Spicula in Verhaͤltniß fteht, le meiſt dicht zuſammenliegen und ſelbſt in abgeſchnittenen . 86 dicht neben einander, während fie bey den Afcariden und Spiropteren vom After ab weiter aus einander und am obern Rande der Seitenlinien hin zu laufen pflegen. Im übrigen habe ich die Bildung bey den genannten Gattun- gen ganz gleichfoͤrmig gefunden. Jedes der Spicula iſt, ſo weit es im Koͤrper verborgen iſt, von einer etwas weitern, roͤhrigen, deutlich muſkuloͤſen und langfaſerigen Scheide ums geben, in welcher es bis auf das mit derſelben verwachſene Vorderende ganz frey liegt. Bepde Scheiden kommen über dem After zuſammen und münden mit einer gemeinſchaftli— chen Oeffnung in deſſen hintern oder ebern Rand, haben aber übrigens keine Verbindung mit einander und liegen bis auf ihre Anheftung an das Hinterende des Darms loſe in der Koͤrperhoͤhle. Ihr mit dem Ende des Spiculi in eine Maſſe verſchmolzenes Vorderende verlängert ſich in ein ſtar— kes, gleichfalls freyes Muſkelband, deſſen Länge mit der gewoͤhnlich etwas geringer iſt, und das, nachdem es ſich in 2 oder 3 Buͤndel gefpalten hat, endlich mit den Seitentheilen der Laͤngenmuſ⸗ keln des Ruͤckens verfließt. Es iſt leicht einzuſehen, daß die Zuſammenziehung der faferigen Scheiden einen dem Grade ihrer Verkuͤrzung entſprechenden Theil der in ihnen liegen⸗ den Spicula aus der Oeffpung im After hervortreiben, daß der vorgeſchobene Penis dagegen durch die Contraction der Muſkelbänder zuruͤckgezogen werden müfe, die Scheiden ſelbſt aber ohne Zerreizung nicht nach außen vorfallen koͤn— nen. Der Samengang liegt ſtets unter dem Darme und mündet mit einer feinen Oeffnung in den vordern oder un⸗ tern Theil des Afters, ſo daß alſo der Same vom Penis erſt in dem After ſelbſt aufgenommen werden kann. An dem Wurzeltheile der Spicula, der im Körper verborgen bleibt, findet man die Flügel ſtets verkürzt, und es ſch eint ſomit, daß der durch die vereinigten Spicula gebildete Ca⸗ nal ſich an dem Grunde des vollig vorgeſchobenen Penis behufs der Aufnahme des Samens wiederum in eine bauch⸗ waͤrtsſehende Rinne oͤffne. Die Trichosomata und Trichocephala find die ein Helminthen, bey welchen ich den vorgeſchobenen a der That geſcheidet gefunden habe. Bey letzteren iſt die Bildung ganz eigenthuͤmlich und hödft merkwürdig. Der Darm geht nicht bis zum After aus, fondern endigt ſchon 2½ Lin. vor demfeiben. Er verbindet ſich zunachſt mit der Samenblaſe zu einem ſtark mufculdfen, beſonders ring⸗ faſerigen Canole ‚von etwa 1 Lin. Länge, dem ductus ejaculatorius seminis, deſſen Hinterende darauf 1½ Unie vor dem After, von der Seite her in die zuvor daneben liegende Mufkelſcheide des einfachen Penis einmündet. Letztere jest ſich allein bis zum After fort. In dem duc- tus ejaculat. sem. liegt, nur am Vorderende verwachſen ſonſt frey, ein innerer, ſehr zarthäutiger Canal, der an der Muͤndung deſſelben in die Mufkelſcheide des Spiculi in letztere uͤbertritt, in dem Uebertritte von dem Spiculo durchbohrt wird, als innere Scheide deſſelben innerhalb der aͤußern muffulöfen Scheide bis zum After fortgeht und ſich endlich an deſſen umkreis anbeftet. Wird nun das Spicu- lum durch die Contraction feiner Muffelfcheide vorgetrie⸗ ben, ſo prolabiert zugleich dieſer zarthäutige Canal und ſein prolabierter Theil bildet die außer dem Körper vor⸗ tretende Scheide des Penis. Vermuthlich iſt der Bau in den Trichoſomen ähnlich. — Männchen von Oxyuribus habe ich noch nicht geſehen. Von denjenigen Spiropteris, 87 Das weibliche Schwanzende ift in allen meinen Weib: chen von der in Fig 12. (die in gleichem Maße, wie Fig. 7. und 8., etwa 48 Mal vergroͤßert iſt) abgebildeten Form, und zeigt nur in ſofern eine geringe Verſchiedenheit, als die ziemlich ſcharfe Endſpitze bald etwas mehr, bald etwas we: niger zuruͤckgebogen iſt, und die Vulva a und der After b hier etwas mehr, dort etwas weniger hervortreten. Bey Str. tetracanthus und paradoxus, bey welchen die Vulva dem After noch näher liegt, habe ich in Folge dieſer Lage die Geſtalt des weiblichen Schwanzendes auffallend veraͤn⸗ derlich gefunden, und ſie mag demnach auch bey der in Re⸗ de ſtehenden Art je nach dem Alter und dem Entwicelungs- grade Abweichungen zeigen. — Die Gegend der Vulva und des Afters war bey mei— nem Weibchen, wie bey denen Creplin's, mit einer dicken, braunen Kruſte bedeckt, die bey manchen ſich um einen gro⸗ ben Theil des Umfangs des Körpers herumzog und mei⸗ ſtens vegetabiliſche Reſte enthielt. Auch bey einem Maͤnn⸗ chen war ein beträchtlicher Theil des Schwanzendes außer— lich von einer ſolchen Kruſte umgeben; bey einem andern lag eine Partie derſelben Maſſe im Schwanzbeutel. Ich habe eine gleiche braͤunliche oder tiefbraune Kruſte auch dey andern weiblichen Strongylis und einigen Afcariden getrof— fen, immer aber nur im Umkreiſe der Vulva, an welchem Körpertheile dieſe auch liege, und kann um fo weniger be: zweifeln, daß fie von vorhergegangener Begattung herruͤhre und der erhaͤrtete Reſt einer in dieſer ausgeſchiedenen Elebris gen Feuchtigkeit fey, da man bey den Strongylis bisweilen in ihr deutlich die Umriſſe des aufgeheftet geweſenen männs lichen Schwanzbeutels erkennt, -fie bey zahlreichen in der copula erhaltenen Paaren von Str. armatus und tetra- canthus * nie fehlte, und endlich Cloquet's (Anat. des vers intest. p. 100. 101.) bekannte Beobachtungen faſt mit Gewißheit erweiſen, daß die aͤhnliche Maſſe, mit der man nicht ganz ſelten die Schwanzſpitze der weiblichen Kra⸗ ser bedeckt findet, den angegebenen Urſprung hat. Ohne welchen Rudolpbi einen geſcheideten Penis beylegt, habe ich nur Sp. anthuris und sanguinolenta beobachtet. Bey erſterer iſt mir die Bildung der Genitalien noch nicht klar, Bey letzterer, die ich in Tuberkeln am Magen eines Fuch⸗ ſes im Januar 1826 in Mehrzahl gefunden habe, iſt der Penis, wie bey mehreren andern Arten dieſer Gattung, doppelt und durchaus von der gewöhnlichen Einrichtung, das rechte Spiculum aber nicht allein beynahe noch einmal ſo dick, ſondern auch ſehr viel kuͤrzer, als das linke, ſo daß entweder nur dieſes allein hervorragt oder, wenn der Penis länger vorgeſchoben iſt, daneben nur der Kopf des an— dern in geringer Länge vortritt; von einer nach außen vor⸗ ſtehenden Scheide ſah ich nie eine Spur, und ich vermuthe, daß der anliegende dickere Kopf des kurzen rechten Spicu- U Rudolphi getäufht habe. Aehnlich verhält es ſich bey Sp. megastoma. Am 21. July 1827 fand ich unter einer nicht großen Zahl - des Str. armatus, die mir ein hieſiger Thierarzt aus eis nem eben geöffneten Pferde brachte, nicht weniger als 14 copulierte Paare. Str. tetracanthus habe ich in den Mo⸗ naten Februar, May, October, November und Decem⸗ ber, alſo zu ſehr verſchiednen Jahrszeiten, in der Begattung erhalten, meiſt zugleich in mehreren Paaren. den Bronchien und Lungenarterien, in welchen letzteren auch Zweifel bezweckt die Abſcheidung der klebrigen Feuchtigke die innigere und dauerndere Verbindung der beyden Ges ſchlechter. Ich habe Gelegenheit gehabt, mich bey einigen copulierten Paaren von ihrer ſtarken bindenden Kraft zu uͤberzeugen. Ueber den Ort der Abſonderung kann ich noch keine genuͤgende Auskunft geben. Ich bin ſelbſt noch un⸗ entſchieden, ob fie dem Männchen oder dem Weibchen ange hoͤrt; einige Umſtaͤnde jedoch machen mir das erſtere wahre ſcheinlicher, ungeachtet die Kruſte meiſt dem Weibchen ans haͤngend bleibt und man ſeltner Theile derſelben in dem maͤnnlichen Endbeutel trifft. 7 1 — Die inneren weiblichen Genitalien find, wie ſchon Nitzſch angegeben hat, doppelt, wie bey den Übrigen ge⸗ nannten Arten mit doppeltem Penis. Die Eyer fand ich, gleich dem Verfaſſer, elliptiſch.] * Observ. de Strongylo inflexo Rud. Intereſſante Wahrnehmungen Roſenthals ſuͤber den Wohnort. Bey einem Delphine fand ſich eine Menge die⸗ ſer Wuͤrmer in den Venengeflechten der Schlafgruben, eis nem bisher nicht bekannten Fundorte, dagegen auch nicht eis ner in den Paukenhoͤhlen, die Klein, Camper und Albers bekanntlich faſt ausgeſtopft damit ſahen. Bey einem an⸗ dern waren jene Venengeflechte wiederum mit Würmern ge⸗ fuͤllt, und lagen etliche in den Paukenhoͤhlen und viele in von Baer (J. c. p. 560) ſchon Strongylos traf. Die von Laurer unterſuchten Lungenvenen waren frey. Roſenthal haͤlt mit dem Verfaſſer die genannten Venengeflechte fuͤr den urfprünglichen Wohnort der in dem Ohre vorkommenden Wuͤrmer, glaubt, daß ſie von dort erſt in die Paukenhoͤhle gelangen, und meynt deren im Uebergange von dem erſtern Orte nach dem letztern geſehen zu haben. N [Die mitgetheilten Wahrnehmungen entſchieden jedoch die ſupponierte Wanderung noch nicht. Es wird uns nicht geſagt, daß Oeffnungen in den Venen, aus denen die Wuͤr⸗ mer hervorgekommen ſeyn koͤnnten, oder noch mit einem Theile ihres Koͤrpers in den durchbohrten Venenhaͤuten haͤn⸗ gende Würmer bemerkt ſeyen. Ohne dieß aber bleibt die Sache immer zweifelhaft. Sollte man nicht auch bey ge⸗ ſchehener Durchbohrung der Gefaͤße ein mehr oder minder bedeutendes Extravaſat zu finden erwarten muͤſſen? Daß die Würmer außer den Gefaͤßen auch in der Paukenhoͤhle ur⸗ ſpruͤnglich entſtehen, enthaͤlt um ſo weniger in ſich eine Un⸗ wahrſcheinlichkeit, da ſie auch in den Lungen außerhalb der Blutgefaͤße in den Bronchien vorkommen, Str. armatus ſowohl in dem Dickdarme der Pferde, wie in den Aneumss men der art. meseraica wohnt, Str. Gigas an ſo ſehr verſchiedenen Stellen getroffen iſt. Ich habe im Auguſt 1828 in einem an der Inſel Norderney geſtrandeten Del⸗ phine in beyden Paukenhoͤhlen mehrere Hunderte dieſer Wuͤrmer gefunden, und kann wenigſtens mit Gewißheit ſa⸗ gen, daß ſie ganz frey in ihnen lagen; auf die Venenge⸗ flechte din ich leider nicht aufmerkſam geweſen; in den Lun⸗ gen waren keine Wuͤrmer, weder in den Bronchien noch in den Blutgefaͤßen. i 99 Kein anderer bekannter Rundwurm variiert in der Groͤße jo außerordentlich, als dieſer. Die von Roſenthal gefundenen Wuͤrmer waren darin eben ſo verſchieden als die von Albers, welche Rudolphi beſchrieben hat: die aus den Venen der Schlafgrube und aus der Paukenhoͤhle nur bis hoͤchſtens 1 Zoll, die aus den Bronchien und Pulmonalars terien dagegen ſaͤmmtlich mehrere bis 6½ Zoll lang. Die von Baer aus der art. pulmon, und vena azyga hervor, gezogenen Strongyli maßen gleichfalls 6— 8 Zoll, während von den meinigen aus den Paukenhoͤhlen, ungeachtet die Weibchen ſchon mit Eyern und entwickelten Jungen traͤch— tig waren, die Maͤnnchen nur 7—10, die Weibchen nur 8 —12 Lin. lang waren Dieſe enorme Verſchiedenheit der Große der an den verſchiedenen Orten gefundenen Würmer würde mich eine Verſchiedenheit der Art vermuthen laſſen, wenn nicht Camper auch in der Paukenhoͤhle mehrzoͤllige ges troffen und Rudolphi, der beyderley ſelbſt unterſucht hat, fie zuſammengeſtellt hätte. . b Die dem Verfaſſer mitgetheilten Wuͤrmer waren durch Maceration ſehr entſtellt, daher feine Beſchreibung nur mans gelhaft ausfallen konnte. Meine Wuͤrmer waren lebend braͤunlich⸗ roth; im Spiritus ſind ‘fie gelblich weiß gewor⸗ den. Im Waſſer platzten fie ſehr ſchnell und unausbleib- lich; ſelbſt von denen, die ich aus der Paukenhoͤhle unmite telbar in Spiritus brachte, platzten vjele. Sie find geſtreckt oder nur wenig gebogen, im Allgemeinen duͤnn, haben ihre groͤßte Stärke etwa /¼ oder ½ ihrer Länge hinter der Kopffpitze, und find von hier ab nach hinten gleich den Rus dolphiſchen ſehr ſchlank, aber viel ſtaͤrker verduͤnnt, als ans dre Arten ihrer Gattung. Man vergl. Fig. 13 und 14., welche das maͤnnliche, und Fig. 15., die das weibl. Schwanz⸗ ende in etwa Zomaliger Vergrößerung der Durchmeſſer dass ſtellen, mit den Abbildungen der gleichen Theile des in der Körperlänge ſelbſt etwas nachſtehenden Str. hypostomus in nicht viel über halb fo ſtarker Vergrößerung in Fig. 7, 8 und 12. Größter Durchmeſſer der 1 Zoll langen Weib⸗ chen 0,28 Lin., der ro Linien langen feinern Männchen 5,18 Lin., Durchmeſſer des weiblichen Schwanzendes vor dem After zwiſchen 0,06 und 0,07 Lin., des männlichen vor dem Endbeutel noch nicht 0,05 Lin. Der raſche und gleichfalls ſtark zugeſpitzte Kopf iſt am Ende zugerundet, die Spitze dann quer abgeftußt. Mund weit, etwa 0,02 Linien, Querſchnitten zufolge exact kreisrund, raſch trichterfoͤrmig zum Canale der Speiſeroͤhre ſich verengend. Von ihn um⸗ gebenden Papillen keine Spur. Kopf, wie Körper, unge⸗ flügelt. Das kolbige maͤnnliche Schwanzende, das Fig. 15. von der Seite und Fig. 14. von der untern Flaͤche gibt, iſt von ungewöhnlicher Bildung, die Rudolphi im Genzen tichtig erkannt hat. Der Endbeutel iſt ſehr klein, dabey bauchwaͤrts gezogen, gerade nach unten ſehend, nur hinten oder in ſeinem Ruͤckentheile geſchloſſen, vorn offen, indem ſeine Seitentheile ſich hier einander nicht naͤhern, und von nicht mehr als 5 einfachen, nur am aͤußerſten Ende ganz leicht geſpaltenen Rippen geſtuͤtzt. Von ſeinem Vorderrande ab ziehen zwey Flügel ſich zu den Seiten der Bauchflaͤche am Körper hin, die anfänglich ihm an Hoͤhe faſt gleichkom⸗ men, aber durch eine tiefe Kerbe von ihm geſchieden find, weiterhin ſich allmaͤhlich verflaͤchen und ſich etwa / Lin. dom Hinterrande unmerklich verlieren. Die Wand des Ende Ifis 1831. Oiſt 1. ; gebildeten Jungen ‚gefüllt, 90 beutels iſt, wie gewöhnlich, an der Baſis dick, gegen den freyen Rand aber geſchaͤrft; die ihm ſich anſchließenden Körperflügel dagegen, die kaum eigentlich dieſen Namen ver: dienen, ſind breite und gerundete Auftreibungen der durch— ſichtigen Haut, deren Querdurchmeſſer kaum geringer als die Hoͤhe iſt und die in der Mitte des Bauchs beynahe zu— ſammenſtoßen. Penis bey keinem der vielen Maͤnnchen vor— ſtehend. Ich glaube indeß durch Zerreißungen unter der Loupe mich von dem Daſeyn zweyer uͤberaus kurzer, aber in Verhaͤltniß ſehr dicker, gerinnter, horniger Spicula übers zeugt zu haben. Der meiſt gleichfalls etwas kolbige Schwanz der Weibchen (Fig. 15.) iſt, von Rudolphi's Beſchreibung abweichend, ſchraͤg abgeſtutzt, mit ganz ſtumpfer, gerundeter Spitze. Seine ſchraͤge Abſtutzung wird durch die tuberkelar— - tige Anſchwellung des Vauchtheils zunaͤchſt vor dem Ende hervorgebracht. Hier die Vulva a. In geringem Abftande dahinter, dicht unter der abgerundeten Spitze, der After b. Die innern weiblichen Genitalien find zweyhorntg. Die % Lin. lange muffuldfe Scheide einfach, ſtark, viel dicker, als das Darmende, ſo daß ſie den bey weitem groͤßern Theil des, Schwanzes ausfuͤllt. Ihr mehr anſchwellendes Vorder⸗ ende ſpaltet ſich in die beyden zarthaͤutigen uteri, die 7 L. lang find, in Weite den Darm anſehnlich übertreffen, unter dieſem faſt geſtreckt neben einander nach vorn laufen und mit dünnen abgerundeten Enden aufhören, welche eine dicke⸗ te Wandung und enge, trichterſoͤrmig zugeſpitzte Hoͤhlung haben und abſondernde Werkzeuge zu ſeyn ſcheinen. Die aus letztern entſpringenden feinern Ovarien ſind viel kuͤrzer, kaum 4 Lin. lang, laufen ſtaͤrker gefchlängelt noch weiter vor bis 2 Lin. von der Kopfſpitze, und ſind an ihren, wie immer, geſchloſſenen und ſtumpf abgerundeten Enden durch organiſches Gewebe mit der Koͤrperwandung verbunden. In den hoͤhern Theilen des Eyleiters ganz opake Eyer von gros ßentheils unregelmäßiger Form. Weiterhin dann erhalten dieſe regelmaͤßige Eyform; ohne daß fie dabey ſich vergroͤ⸗ fern, wird ihr Rand rundum durchſcheinend, und geſtaltet ſich der Nucleus allmaͤhlich deutlicher zum Embryo. Der Ausgang der Eyleiter ganz mit zuſammengewickelten, aus⸗ die theils noch in die zarte Ey⸗ haut eingeſchloſſen, theils frey.) “ ei Ascaris pag. 20. Asc. heteroura, Sp. n. Aus dem Darme des Charadrius pluvialis. Bis 1 Zoll lang, dick, nach hinten ſtaͤrker, friſch von ſchmutziger Farbe, mit ſehr großen Kopfklappen und kurzem, etwas ſpi⸗ gem Schwanze, deſſen Spitze bey den Weibchen zuruͤckzieh⸗ bar, ohne Fluͤgel an dem Kopfe, wie an dem maͤnnlichen e Es ſcheint mir, daß unter den Rundwuͤrmern allgemein die lebendig gebärenden ſich durch größere Kürze der Ovarien und Lange der Eyleiter, die Eper legenden durch das ums gekehrte Verhaͤltniß characteriſieren. 6* Schwanzende, das von dem weiblichen in der Form wenig verſchieden. Im Texte ſteht durch einen Druckfehler A. heteroii- ra. Eine ſelbſtſtaͤndige Art, ungeachtet ihrer großen Aehn— lichkeit mit A. semiteres Zed. des Kiebitzes. Fünf Golds tegenpfeifer, die ich vor einigen Jahren im May unterſuch⸗ te, enthielten, faſt durch den ganzen Darm verbreitet, eine anſehnliche Zahl dieſer Aſcariden von ſehr verſchiedener, zum Theil beträchtlicher Größe. Ich habe Männchen von 1¼, Weibchen von 2 Zoll, und junge Würmer von 6- g Lin. Laͤnge. Ich glaubte fie damals von A. semiteres, die ich gerade gleichzeitig friſch bekam, nicht verſchieden. Beyde Arten haben gleiche Größe, ganz dieſelbe allgemeine Körpere form, gleich ausgezeichnet große Kopfklappen, dieſelbe Form der Schwanzenden, friſch die naͤmliche ſchmutzige Farbe und kommen auch darin überein, daß ſie im Darme des Vogels ganz platt und ſchlaff find, und erſt durch das Anquellen im Waſſer drehrund werden, eine Eigenheit, die ich außers dem bis jetzt nur bey der nahe verwandten A. ensicauda- ta der Droſſeln getroffen habe. Rudolphi legt zwar der A. semiteres einen nach beyden Enden gleichförmig vers dünnten Körper bey; ſo finde ich ihn jedoch bey dieſer, wie bey A. heterura, nur bey den Maͤnnchen und bey den jungen Weibchen; die groͤßern Weibchen beyder find, der Angabe des Verfaſſers entſprechend, nach hinten bemerklich ſtaͤrker. Gleichfoͤrmig ferner bey beyden iſt das Hinterende der Speiſeroͤhre durch eine ringsumlaufende Kerbe abge- ſchnuͤrt, und zieht ſich das Vorderende des Darms an der linken Seite in einen kurzen und ziemlich engen, neben der Speiſeroͤhre bis zu jener Einſchnuͤrung vorlaufenden Blind- ſack aus. Da dieß die erſte Andeutung ber bey A. spiculi- gera vorkommenden merkwuͤrdigen Verbindungsart dieſer beyden Theile iſt und analoge Beſchaffenheit derſelben eine characteriſtiſche Eigenthuͤmlichkeit einer Gruppe dickſchwaͤnzi— ger Aſcariden der Vögel * und einer verwandten in Fiſchen „Zu dieſer Gruppe gehören von den Aſcariden der Vögel außer A. semiteres und heterura ferner: A. ensicaudata im Duͤnndarme der Droſſeln, A. conura m. in Dünndarm und Speiferöhre des Eichelhehers, A, depressa in der Spei⸗ ſeroͤhre, Magen und Dünndarm der Falken und Eulen, A: spiculigera in Speiſeroͤhre und Magen der Tauchvoͤgel und eine neue Art, die ich kuͤrzlich in dem Magen von Larus tridactylus gefunden habe. Merkmale, die allen dieſen Arten gemeinſchaftlich zukommen, find: in Verhaͤlt— niß zur Laͤnge anſehnliche Staͤrke, beſonders der Weibchen, nach hinten zunehmende Dicke, wenigſtens der ausgewach— jenen Weibchen, große, durch eine meiſt deutliche Einſchnü⸗ rung vom Körper getrennte, an ihrem Rüden etwas eckig vortretende Kopfklappen, gaͤnzlicher Mangel einer Fluͤge⸗ lung oder nur ſehr niedrige und kurze Seitenfluͤgel am Kopfende — (bey A. ensicaudata finde ich kaum größere Andeutung der Fluͤgel als bey A. heterura. A. conura, depressa, spiculigera und Lari tridactyli ſind fluͤgellos), — ganz kurze kegliche Zuſpitzung des weiblichen und ähn⸗ liche Form, bis auf mehrere Dünne der Spitze, des maͤnn⸗ lichen Schwanzendes, Mangel der Fluͤgel an letzterem, Be⸗ ſchraͤnkung des mannlichen Haltapparats auf Einkruͤm⸗ mung des Schwanzendes und eine Doppelreihe von Halt⸗ waͤrzchen, und endlich die bemerkte eigenthuͤmliche Verbin: dungsart von Speiferöhre und Darm. Bey A. ensicau- auszumachen ſcheint, habe ich die Speiferöhre mit einem Theile des Darms von A. heterura in Fig. 10. und von A. semiteres in Fig. 17. in Smaliger Vergrößerung ab⸗ 8 70 data reicht der Blindſack des Darms nur bis wenig über die Haͤlfte des etwas laͤngern abgeſchnuͤrten Theils der Speiſeroͤhre, bey A. conura bis gegen die Hälfte, bey A. depressa und Lari tridact. bis zu etwa 2 Drittel der Laͤn⸗ ge der ganzen Speiferöhre. Bemerkenswerth iſt, daß A. spiculigera auf Speiferöhre und Magen beſchraͤnkt ſcheint, A. depressa am häufigſten aber da, ſeltner im Dar wohnt, A. conura, semiteres und heterura ihren Haupt⸗ ſitz zwar im Darme haben, jedoch auch an jenem Orte nicht ſelten getroffen werden. i 1 Eine andre naturliche Gruppe der Voͤgel-Aſcariden bil⸗ den A. papillosa Bloch der Trappe (mit Unrecht von Ru⸗ dolphi mit der folgenden vereinigt), A. dispar der Haus⸗ gans (wahrſcheinlich auch in Anas Penelope), A. vesiculas ris der Huͤhnervoͤgel, — dieſe 3 vielleicht auf den Blinds darm beſchraͤnkt, — und A. maculosa im Duͤnndarme der Tauben. Es ſcheint dieſen Aſcariden Körner freſſender Vögel ferner A. reflexa Nitzsch im Dünndarme der Racht⸗ ſchwalbe ſich anzureihen. Sie ſind im Allgemeinen dünner und ſchlanker und gegen das Hinterende nie dicker, zum Theil bemerklich dünner als gegen das Vorderende; längs ihres ganzen Körpers zieht ſich an jeder der beyden Sei⸗ tenlinien eine am Kopfende anſehnlich breite, weiterhin zu einem zarten Rande verfhmälerte Fluͤgelhaut herab; das Kopfende entweder geſtreckt oder (bey A. dispar, ma- culosa, reflexa) conftant zurückgekruͤmmt; die Kopfklappen minder ausgezeichnet und nicht oder kaum vom Koͤrper ab⸗ geſetzt; die Schwanzenden ſchlanker und feiner zugeſpitzt, das nackte weibliche meiſt pfriemenfoͤrmig, das maͤnnliche mit breitern oder fhmälern, durch Querrippen geſtuͤtzten ſeitlichen Flügeln und ſehr ausgezeichnet durch einen gro⸗ ßen, etwas hervorragenden Saugnapf, der eine kurze Stre⸗ cke vor dem After in der Mitte des Bauches liegt; die Vulva mehr am hintern Theile des Koͤrpers; die Verbin⸗ dung des Darms mit der Speiſeroͤhre die gewoͤhnliche. Einer dritten Gruppe ſcheinen A. compar der Wald⸗ huͤhner und A. inflexa des Haushuhns anzugehoͤren, die ich nur im weiblichen Geſchlechte kenne. Sie kommen in der Form des weiblichen Schwanzendes und dem Mangel der Kopffluͤgel mit der erſten uͤberein, ſind aber laͤnger u. duͤnner, nach beyden Enden gleichfoͤrmig verduͤnnt, haben kuͤrzere, mehr gerundete und weniger abgetrennte Kopf⸗ klappen und nicht die eigene Verbindung von Darm und Speiſeroͤhre. d Der erſtern der angedeuteten Gruppen nähern ſich uns ter den Aſcariden der Fiſche A. labiata des Aals, A. colla- ris der Schollen, A. adunca der Alſe, A. obtusocaudata der Forellen und eine vermuthlich neue Art, die im Dorſch nicht ſelten iſt. Die ausgewachſenen Weibchen ſind, wie bey jenen, nach hinten dicker, mit kurzer coniſcher Schwanz⸗ ſpitze; das ungefluͤgelte oder hoͤchſtens von einem ſehr ſchmalen Fluͤgelrande jederſeits eingefaßte maͤnnl. Schwanz⸗ ende eben fo in der Form von dem weiblichen wenig ver⸗ ſchieden, die Kopfklappen ahnlich geformt, groß und deut⸗ lich abgeſetzt und die Verbindung von Darm und Speifer roͤhre uͤbereinſtimmend, zum Theil faſt ganz wie bey A. spiculigera der Tauchvoͤgel. Aber das Kopfende hat ziem⸗ lich breite Flügel, die verſchmälert längs eines anſehnfichen Theils der vordern Koͤrperſtrecke hergblaufen. 1 Es ſcheint mir, daß man in die große Gattung Ascaris nicht anders eine naturgemaͤße Ordnung werde bringen bilden laſſen, zur Vergleichung mit Fig. 18. aus A. spi- culigera (a Kopfklappen, denen ein Theil der Koͤrperdecken anhaͤngt, b Speiſeroͤhre, c abgeſchnürtes Kinterende derſel— ben, d Darm, e Blindſack deſſelben). Uebereinſtimmend endlich bey den Spulwurmern des Regenpfelfers und des Kiebitzes finde ich nicht minder die Kürze (im Gegenſatz ge: gen die in andrer Hinſicht verwandte Ascaris spiculi- gers), den ſehr anſehnlichen Durchmeſſer und die Form der nie vorſtehend getroffenen maͤnnlichen Spicula. Sie ſind bis zur Verwachſung mit ihren Muſkelſcheiden nur oder kaum / Lin. lang und, wie gewohnlich, bauchwaͤrts ſen— bete gebogen; ihr fadenfoͤrmiger und, wie bey den Strongylis, hohler Körper iſt von geringer Stärke, nur ge: gen die Wurzel etwas dicker, iſt aber dagegen von zwey mächtigen Fluͤgeln eingefaßt, die eine weite und tiefe Rinne einſchließen, im größern Theile ihrer Länge wohl völlig o, ob L. relt find, gegen das freye Ende ſich allmaͤhlich verſchmaͤ⸗ rn, am andern Ende aber, etwas vor der Vereinigung der icula mit den Mufkelſcheiden, an der Stelle etwa, die bey der Vorſchiebung zur Begattung in den After der Oeff— nung des Samenganges gegenüber fallen mag, ploͤtzlich abs geſtutzt und zu einer geringen Breite eingezogen ſind. — Auf der andern Seite hat die Vergleichung beyder Hels inthenarten mehrere Verſchiedenheiten ergeben, die conſtant feinen und ihre Vereinigung verbieten. Wahrend A. se- miteres zu den Seiten des Kopfendes ein Paar zwar nie— drige, jedoch diſtincte Flügel beſitzt (von Nitzſch in den Ta: feln zut allgem. Encyclopaͤdie naturgetreu abgebildet und viel⸗ leicht regelmaͤßig von ungleicher Höhe), zeigt A. heterura nur eine geringfuͤgige Andeutung derſelben in einer leichten, wenn auch conſtanten Erhebung der Haut an den entjpres chenden Stellen, ſo daß man ſie hoͤchſtens subalata nen⸗ nen koͤnnte. Bey ein Paar Weibchen der letztern ſodann fand ich die Speiſeröhre Fürzer und dünner, als bey gleich ni der erſtern, wie Fig. 16. und 17. zeigen. Ferner liegt die Vulva bey jener ſtets unmittelbar vor der Mitte des Körpers (3. B. bey einem 25%, Lin. langen Weibchen, 12 ½ Lin. hinter der Kopfſpitze), bey der Aſcaris des Kiez bitzes dagegen weiter nach vorn, um J der Koͤrperlaͤnge von der Kopf⸗, und um ½ von der Schwanzſpitze entfernt. In Uebereinſtimmung hiermit finde ich den einfachen Theil der innern weiblichen Genitalien, der aus der Scheide und dem Stamme des zweyhornigen Uterus beſteht, von der Oeff— nung ab gerade nach vorn läuft und erſt unmittelbar vor feiner Spaltung ſich nach hinten umſchlaͤgt, bey jener 6, bey dieſer nur 4 Lin. lang. Endlich find auch die Spicula bey A. semiteres etwas kuͤrzer und dünner als bey A. he- terura.— Nach beſtimmten Beweiſen der von dem Verfaſſer angegebenen Retractilitaͤt der weiblichen Schwanzſpitze habe vergebens geſucht. Ich finde den Schwanz der Weib⸗ chen vom After ab in uͤbereinſtimmender Weiſe keglich zuge⸗ ſpitzt, bey den juͤngern wenig ſchlanker, als bey den aͤltern, und nur nach der verſchiedenen Anquellung der Haut die außerſte Spitze von wenig verſchiedener Form. Die ziem⸗ koͤnnen, als Baburh, daß man auf ſolche Weiſe zuerſt die 3 einzelnen verwandten Arten einander zu nähern und die a ſich ergebenden Gruppen demnächſt dann in eine natürliche x Reihe zu bringen ſucht. 7 krümmung des bey den 94 lich leicht erkenntlichen Maͤnnchen unterfheiden ſich durch geringere Dicke in Verhaͤltniß zur Laͤnge, nach beyden Enden bin gleihförmige Verdünnung des Körpers, bogige Ein. Weibchen meiſtens geſtreckten Schwanzendes, eine meiſt ſehr bemerkliche Einziehung hin» ter dem After und mindere Stärke der Spitze, wie durch die Gegenwart einer Doppelreihe von bey paſſender Lage ge⸗ woͤhnlich ſehr deutlich wahrzunehmenden Haltwaͤrzchen an der Bauchflaͤche des Schwanzes vor dem After. Ascaris Sp. d. Anatis cygnoideae. Einzelnes, 1 Zoll langes, nach hinten dickeres Weib⸗ chen mit gefluͤgeltem Kopfe, großen Mundklappen und ſtum⸗ pfem Schwanze. Obs. de Ascaride spiculigera et variegata Rud. Der Verfaſſer thut auf erſchoͤpfende Weiſe dar, daß dieſe beyden von Rudolphi aufgeſtellten Arten nicht verſchie— den, ſondern in eine Art zuſammenzuziehen ſind. Er hat zahlreiche Specimina aus Speiferöhre und Magen von Mergus merganser und serrator, Alca torda, und end⸗ lich Colymbus rufo-gularis beobachtet, demſelben Vogel, aus deſſen Speiſeroͤhre Rudolphi das einzelne Weibchen ers hielt, das ihm zur Aufſtellung der A. variegata Vetanlaſ⸗ fung gab, hat fie durchaus uͤbereinſtimmend mit deſſen Be— ſchreibung und Bremſers Abbildung der A. spiculigera des Pelikans gefunden, und weiſt nach, daß die von erſterem an dem als A. variegata beſchriebenen Wurme bemerkten Ab» weichungen nur individuell waren. — Bemerkungen uͤber den Bau des Penis. — Beſchreibung von Aſcariden aus dem Darm des Podicipes [nach der allerdings richtigen Schreibart des Verf.] minor, deren Identitaͤt mit A, spi- culigera vor der Hand zweifelhaft bleibt. | [Ich habe die naͤmliche Ascaris in Speiferöhre und Magen von Mergus merganser und serrator, Colym- bus septentrionalis und arc&icus und Carbo cormora- nus und graculus getroffen, habe die aus den verſchiede— nen Vögeln erhaltenen Würmer ſorgfaͤltig verglichen und fie durchaus übereinſtimmend gefunden, namentlich aber zwi⸗ ſchen denen der Scharben, die Rudolphi (Syn. 49. 290.) zu A. spiculigera ſtellt und denen der Seetaucher, die A. va- riegata ſeyn mußten, keine Verſchiedenheit bemerken koͤnnen, fo daß alſo meine Beobachtungen die des Verf. unterſtuͤtzen. Die Art wird, wie auch der Verf. zu wollen ſcheint, am beiten den bezeichnenden, von der ganz ungewöhnlichen Laͤnge des Penis entlehnten Namen A. spiculigera behalten, wor⸗ nach A. variegata R. zu ſtreichen waͤre. ‘ Rudolphi fah den Penis in der Länge von J Lin. hervorragend. Der Verf. will ihn einige Linien lang geſe⸗ hen haben. Ich finde ihn bey den größten Maͤnnchen (von 1½ 3. Länge) bis 1¼ par. Lin. lang vorſtehend, die To⸗ tallänge der Spicula aber, von der freyen Spitze bis zur Verwachſung des andern Endes mit der Muſkelſcheide 5 / Lin., excl. der über zwey Linien langen musculi retra- ctores. Wie kurz find dagegen die Spicula bey A. lum- bricoides, deren Länge dis zu demſelben Puncte ich bey 95 einem 7½ zöligen Männchen aus dein Menſchen nur 1 Lin. fand! 5 a ö Der Verf. meynt, aus wiederholten Unterſuchungen mit Sicherheit folgern zu koͤnnen, daß ein jedes der beyden nach außen hervorragenden Spicula aus zwey Theilen beſtehe, der eigentlichen, opak erſcheinenden Ruthe und einer viel weitern, an der einen Seite der ganzen Länge nach geſpal— tenen, ſehr durchſichtigen Scheide, in welche jene bis auf die vorſtehende Spitze eingeſchloſſen fey. Er glaubt, daß bey der Begattung die Scheiden zur Seite geſchlagen werden und die aus ihren Spalten vortretenden Ruthen allein in die weibliche Oeffnung eindringen, und ‚vermuthet gleiche Stru— etur bey allen Rundwuͤrmern, deren Spicula einen durch— ſcheinenden Flügelrand zeigen. Er hat ſich indeß hier eben ſowohl getäuſcht, als bey Strongylus hypostomus. Man vergleiche die oben uͤber den Penis des letzteren gemachten Bemerkungen. Die Bildung dieſes Theils iſt bey der in Rede ſtehenden Ascaris im Weſentlichen die naͤmliche, wie bey dieſem, und ſehr ähnlich der bey Strong. retortaefor- mis, wie man aus dem in Fig. 11. in etwa 125maliger Vergrößerung abgebildeten Durchſchnitt eines der Spicula und der Vergleichung dieſer Figur mit Fig. 9. und 10. ſich uͤberzeugen wird. Man ſieht in a den auch hier hohlen fas digen Körper des Ruthendlattes und in b und b feine bey⸗ den in Breite etwas verſchiedenen, eine tiefe Rinne einſchlie⸗ ßenden Fluͤgel, deren große Durchſichtigkeit die Taͤuſchung des Verf. veranlaßt hat. Sehr merkwuͤrdig iſt A. spiculigera durch die ganz ſeitliche Verbindung von Speiſeröͤhre und Darm und durch ein eigenthuͤmliches bandfoͤrmiges Organ, das ich bis lang noch bey keiner andern Art wiedergefunden habe. Von ers flerer gibt Fig. 18. eine Darſtellung von der Seite in ge⸗ gen gmaliger Vergrößerung. Der Darin d zeigt an der Stelle, wo die Speiſeroͤhre b in ihn mündet, bey c nur ei⸗ nen leichten ſchraͤgen Abſatz an feiner Bauchſeite, und ſetzt ſich ohne Unterbrechung und ohne eine Aenderung in dem Gewebe in einen langen, allmahlich zugeſpitzten Blindſack fort, der frey über der letztern liegt, fait bis zum Kopfe reicht und an der abgeſtumpften Spitze endlich in der Mitte des Ruͤckens den Koͤrperdecken angeheftet iſt; eben ſowohl iſt das Hinterende der Speiſetoͤhre, das wie bey A. semite- res durch eine Ringkerbe abgeſchnürt iſt, in einen rundum freyen blinden Anhang verlängert, welcher unter dem Darme fortgeht; beyde Theile ſind bey o durch eine faſt gerade von unten nach oben gerichtete, in den Darm wulſtig vortreten⸗ de, tunde Oeffnung verbunden und nur in dem Umkreiſe die: ſer innig mit einander verwachſen. — Das erwähnte bands förmige Organ, das ſich faſt durch die ganze Länge des Koͤr⸗ pers erſtreckt, liegt an der Bauchfläche unter dem Darme der linken Seitenlinie des Körpers dicht an, und iſt mit dieſer ſo innig verbunden, daß die Trennung nur durch ſtaͤr⸗ kere Dehnung möglich iſt. Seine Hauptmaſſe fallt zwiſchen das Hinterende der Speiſeroͤhre und das Ende des vordern Viertheils der Körperlänge. Hier iſt es wahrhaft bandfoͤr⸗ mig, platt, wenn auch von nicht unbetraͤchtlichet Dicke, und 10 breit, daß es gegen und über / der Breite der Bauch⸗ wand zwiſchen den Seitenlinien einnimmt. Nach bepden Enden hin zieht es ſich in almäßlih immer feines werden. 1 — [| de Faͤden aus, von welchen ich den hintern laͤngern bis un. weit der Schwanzſpitze, den vordern bis zur Baſis der Mundklappen habe verfolgen koͤnnen. Es iſt von rein wei⸗ ßer Farbe, parenchymatoͤs, im Anſehen der fulzigen Maſſe, welche bey den Aſcariden die Grundlage der Organe den Seitenlinien bildet, ſehr ahnlich, und enthält ziemlich deutlich ein durch feine ganze Länge verlaufendes, etwas geſchlaͤngel⸗ tes, feines Gefaͤß, an dem ich bisweilen auch Spuren von Seitenaͤſten zu bemerken glaubte. In der Mitte ſeines brei⸗ ten Theils findet ſich conſtant eine länglich runde Stelle von abweichendem Anſehen, die keine ſackfoͤrmige vag a nes Gefaͤßes, aber ihrer naͤhern Beſchaffenheit nach mir noch dunkel iſt. Das fadige Vorderende biegt ſich hinter dem den Anfang der Speiſeroͤhre umkreiſenden Nerventinge von der linken Seitenlinie gegen die Mitte der Bauchflaͤche ab, geht darauf zwiſchen dem Nervenringe und den Koͤrperdecken durch, indem zugleich das darinn verlaufende und allmahlich mehr und mehr von der umgebenden ſulzigen Maſſe ent⸗ kleidete Gefäß ſich etwas erweitert, und endigt plotzlich abs geſchnitten am Grunde der Spalte, welche die deyden am Bauche liegenden Kopfklappen trennt. Ob es daſelbſt mit einer Oeffnung muͤndet, iſt nicht klar geworden. Ueber die Verrichtung dieſes Organs wage ich noch keine deſtimmte Vermuthung zu aͤußern. Beſtätigt ſich die Oeffnung, ſo iſt eine Analogie mit den beſchriebenen vermuthlichen Giftor⸗ ganen des Strongylus armatus und mit den lemniscis der Kratzer nicht zu verkennen. Vielleicht verdient hinſicht⸗ lich ſeiner Deutung Berückſichtigung, daß man A. spiculi- sera öfter mit dem Kopfe in die Wand der Speiſeroͤhre und des Vormagens eingebohrt und veſt darinn haͤngend trifft und ihr Vorderende haͤufigſt blutig gefärbt if. Be⸗ merken muß ich noch, daß längs des breitern Theils dieſes Organs der Zwiſchenraum zwiſchen ſeinem freyen rechten Rande und der rechten Seitenlinie mit einer lockern flockis gen, gelblichen Maſſe ausgefüut iſt, die ſowohl mit ihm, wie mit dieſer und mit dem Darme Zuſammenhang zu haben ſcheint.) Br De Ascaride Lavareti. Beſchreibung verſchieden großer und zu verſchiednen Jahrszeiten in Salmo Lavaretus gefundenet Aſcariden, die der Verfaſſer zu A. obtusocaudata Zed. zu ziehen ge⸗ neigt iſt. £ [Diefelben werden allerdings zu dieſer von mir in Salmo Fario beobachteten Art gehören. Ich habe Gmal eine bedeutende Zahl Forellen auf Helminthen unterſucht und habe amal kaum eine von ihnen frey von dieſem Wur⸗ me, zmal dagegen in den vermuthlich in einem andern Wafı fer gefangenen Fiſchen wohl andere Helminthen, aber von ihm keine Spur gefunden. Ich fand zam 16. April „ Bergleiche die folgende Anmerkung. — Außerdem boten mir die unterſuchten Forellen ein paarmal Spiroptera cystidi- cola und ſehr häufig Distoma laureatum unb Echino- rhynchus tuberosus Zed. ( E. elaviceps Zed.) . Nie abet babe ich Ech. fusiformis Zed., zu welchem Weſtrumb mit „m * 98 1828 eine große Zahl von nur 2—3 Lin. langen, am 11. in der Naſenhoͤhle von Larus ridibundus und in dem ein, die meiſten aber 5—9 fin. lang waren, am 11. ug. 1829 wieder viele von etwa derſelben Größe, am 10. Sept. 1829 dann aber 30 weit größere Specimina, von de⸗ nen die Maͤnnchen zum Theil bis faſt 20, die Weibchen bis 21 Lin. lang waren. Gleich große hat Goͤze in demſelben Fiſche im October gefunden, während Zeder, der dieſe Afcas ris aus Salmo Trutta im May und Julius erhielt, fie nur bis zur Länge von 7 Lin. geſehen hat. Der Verfaſſer t fie im Julius 2 ½ —8, im October etwa 4 Lin,, im guſt eines andern Jahres bis gegen 1 Zoll lang getroffen. Der von dem Verfaſſer erwähnten Bemerkung Zeders, daß an der ganz jungen A. obtuso-caudata die Seiten⸗ gel kaum ſichtbar ſeyen, muß ich widerſprechen; ſie ſind uch an den nur 2 Lin. langen Würmern ſehr deutlich, ſo⸗ gar verhältnigmäßig breiter, als bey den groͤßern; es if aber, um ſie zu ſehen, meiſtens noͤthig, daß man kurze ges rade Enden abſchneidet und unter ktner ſtarken Linſe mit Huͤlfe einer Nadel in die entſprechende Lage bringt. Bey Rudolphi iſt dieſe Art wohl nur durch ein zufälliges Verſe⸗ en unter die capite nudo gekommen, da er ſelbſt in den Beſchreibungen der Flügel erwaͤhnt. Im vordern Theile ſind ſie ziemlich breit und erſt gegen die Mitte des Koͤrpers verlieren fie ſich unmerklich. Der Kopf nicht immer zutüuͤck⸗, oft auch eingekruͤmmt.] pi 1828 eine noch größere Menge, von welcher viele eben u Nematoidea quoad genus dubia, Pag. 34-58. Einzelne in dem Maſtdarm von Hirundo apus, zwi ſchen den Magenhaͤuten von Haematopus ostralegus (wohl ſicher eine der Sp. bicuspis verwandte Spiroptera], * \ Unrecht die von Fröhlich beſchriebenen, offenbar mit den meinigen uͤbereinſtimmenden Kratzer der Forelle zieht, oder Ech. proteus Westr. getroffen. Meine Kratzer find die nämlichen, welche der Verfaſſer in feiner fruͤhern Schrift (S. 26—29) als Ech. tuberosus aus Gadus Lota, Cypri- nus rutilus und Muraena anguilla gut beſchrieben dat. Ich beſitze dieſelbe Art noch aus Cyprinus carpio, C. pho, xinus, Gasterosteus aculeatus (wenn nicht die ſehr kleinen Kratzer des Stichlings eine ſelbſtſtaͤndige, verwandte Art ausmachen) und als zufälligen Parafiten aus dem Magen der Fiſchotter. Die quere Streifung des Körpers und die von O. F. Müller ſogenannten Poren, 5 am Rüden, 1 am Bauche, fallen ſtets mehr oder minder deutlich in die Augen, letztere jedoch nur dann, wann der Wurm, wie es gewoͤhnlich der Fall iſt, gerade auf der Seite liegt. Die hellen Querlinien, die vielfältig gefäßig ſich theilen und zuſammenlaufen, ſind die Queraͤſte des wohl allgemein bey den Kratzern unter der äußeren Haut, zwiſchen ihr und der Schicht der Ringmuſkeln liegenden anaſtomotiſchen Gefäßs netzes, die wegen ihrer ungewoͤhnlichen Weite und der au ſehnlichen Durchſichtigkeit der Koͤrperdecken beſonders deut⸗ lich geſehen werden. Die faͤlſchlich ſogenannten Poren, die meiſt als länglich runde, opake, von einer durchſcheinenden Linie umzogene Maſſen erſcheinen und etwas über die Flaͤ⸗ che erhoben zu ſeyn pflegen, ſind eigene, in den laͤngs der Mitte des Ruͤckens und Bauchs verlaufenden weiten Hauptſtaͤmmen jenes Gefaͤßnetzes liegende Organe, deren Iſis 1837. Heft 1. — \ Darme von Caprimulgus europaeus gefundene Würmer, von denen beſonders der letztere, der merkwürdiger ſcheint, ſorgfaͤltiger beſchrieben wird. (Die Fortſetzung folgt.) Erklärung der Abbildungen auf Taf. II. Fig. 1. Drey Glieder von Bothriocephalus latus Br. des Menſchen aus einer vordern Strebe, mit den in der Mitte flacher Tuberkeln mehr und minder hervorra⸗ genden maͤnnlichen Gliedern und den punctförmigen weiblichen Oeffnungen dahinter, in 3 ¼ maliger linearer Vergrößerung, — 2. Genital-Tuberkel eines andern Gliedes deſſelben Wurms mit heſonders lang vorgeſchobener und ſicht⸗ lich gewundener männlicher Ruthe in Lımaliger Ver: groͤßerung. 8 — 3. Hinterende eines Maͤnnchens des Trichosoma ob- tusjusculum Rud. aus den Magenhaͤuten des Kra⸗ nichs, mit vorgeſchobenem langen, geſcheideten Penis, 72mal vergroͤßert. — 4. Hinterende und geſcheideter Penis des maͤnnlichen Trichosoma brevicolle Rud. aus dem Blinddarme von Anas glacialis, 72mal vergroͤßert. — 5. Kopfende eines Maͤnnchens des Strongylus hypo- stomus Rud. aus dem Duͤnndarme des Schafs, von der Seite geſehen, in gegen gomaliger Vergroͤ⸗ ßerung; E a. 5 durchſcheinender innerer Umtiß det hornigen Saug⸗ laſe; ; b. b. b. vordere Gränge ber Laͤngenmuſkeln des Körpers; c. oberer J d. mittlerer\ musculus erector aculeorum; e. unterer f. durchſcheinender Ring, vermuthlich den Vorderrand der hornigen Saugblaſe bezeichnend; 5 g. zweyter durchſcheinender Ring, vermuthlich eine Kreis⸗ rinne an der Innenflähe der Saugblaſe; r. Verlangerung dieſer Rinne in der Mitellinie des Ruͤ⸗ ckens in einem in der Wand der Saugblaſe enthal⸗ tenen Laͤngscanal. b — 6. Vorderer Abſchnitt des Kopfs eines andern Maͤnn⸗ chens derſelben Art, ſenkrecht auf die Ebene der Mund⸗ oͤffnung geſehen, in derſelben Vergrößerung, Bezeich⸗ nung mit Buchſtaben wie in Fig. 5. U Bedeutung mir noch nicht klar iſt. Ech. claviceps Zed., ſchon von Bremſer in der Notitia mit Ech. tuherosus Zed. vereinigt, ſcheint mir entſchieden zuſammenfallend mit ihn. ? 7 99 Fig. 7. 8. Schwanzenden zweyer Maͤnnchen deſſelben Hel⸗ 18 minthen, Fig. 7 von der Seite, Fig. 8 von unten und etwas ſchraͤg von hinten geſehen, 48mal ver⸗ groͤßert; a. Rippe des Ruͤckens; b. Seitenaſt derſelben; ©. obere d. mitt feitlihe Rippe; e. untere f. k. Bauchlappen des Schwanzbeutels; g g. After, in Form einer ſtatken Papille vorſpringend. 5 9. Querſchnitt des Penis deſſelben Helminthen, 200 mal im Durchmeſſer vergrößert; a. a. fadenfoͤrmige Körper der bepden Ruthenblaͤtter; b. Commiſſur ihrer Flügel. i 10. Querſchnitt des Penis des Strongylus retortae- formis Zed. aus dem Magen des wilden Canin⸗ chens, I5omal vergrößert. : 11. Querſchnitt des einen Ruͤckenblattes von Ascaris spiculigera Rud. aus der Speiferöhre von Mer- gus serrator, 125mal vergrößert; a. Körper, bb. Fluͤgel deſſelben. 12. Schwanzende eines weiblichen Strongylus hypo- stomus Rud. aus dem Schafe, 48mal vergrößert; a. weibliche Oeffnung; b. After. ? 13. 14. Maͤnnliche Schwanzenden des Strongylus in- flexus Rud. aus der Paukenhoͤhle des Delphins, das erſtere von der Seite, das letztere von unten geſehen, Somal vergrößert, i — 15 Weibliches Schwanzende deſſelben, in gleicher Ver⸗ groͤßerung; a, weibliche Oeffnung; 0 b. After. 16. Kopfklappen, Speiferöhre und Anfang des Darms aus Ascaris heterura Crepl. des Goldregenpfei⸗ fers, gmal vergrößert. 17. Dieſelden Theile aus Ascaris semiteres Zed. des Kiebitzes, eben ſo ſtark vergroͤßert. ; 18. Dieſelben Theile aus Ascaris spiculigera Rud. des langſchnäbligen Saͤgers, gmal vergrößert; a. Kopfklappen, denen ein Theil der Koͤrperdecken an⸗ bängt; b. Speiſeröhre; ar c. abgefchnürtes Hinterende der Speiſeröͤhre; d. Darm; 9. Blindſack des Darms. i 1 machte, nig vorſpringenden, zuſammengedruͤckten, ſenkrechten Ruder Ringel, wovon das erſte nach dem Kopfe nur kuͤmmerliche l Bi ) Beſchreibung 5 der Hipponoë, M. Edward. f 1830 p. 156.) x 7 Gaudichaud, der mit Freycinet die Reiſe um die Welt hat die einzige Gattung dieſer Sippe vom dei Jackſon mitgebracht. Sie hat Aehnlichkeit mit den Amphis nomien und Euphroſynen. Leib faſt ſpindelfoͤrmig, beſteht aus wenig Ringeln. Kopf klein, mit 5 Fühlhörnern, wo⸗ von das mittlere ziemlich groß und kegelfoͤrmig iſt, und ein wenig hinter den 4 ſeitlichen, die ſehr klein ſind, ſteht. Die caruncula fehlt. Die Fuͤße beſtehen nur aus einem we⸗ voll feiner nach hinten gerichteter Borſten, das am unteren Ende einen einzigen cirrus hat. Die Kiemen hinter den Füßen beſtehen aus einem vom Grund an in 4 Zweige ge⸗ theilten Baͤumchen. Gehoͤrt augenſcheinlich zu den Amphinomien wen den abgeſonderten Kopf und die Fuͤhlhoͤrner, den Mangel der Kiefer und die zweinförmigen Kiemen nur mit Euphro⸗ ſyne, Amphinome und Chloe gemein, d. h. mit den homo⸗ branchiſchen Anneliden, welche die Familie der Amphino⸗ mien bilden. Dieſe Sippen haben jedoch zweyruderige Fi: ße, während Hippono& jederſeits nur einfache Ruder oder borſtentragende Hocker hat. Die Lage der Kiemen und ihr Bau iſt, wie bey Euphroſyne, baumfoͤrmig und hinter den Fußwurzeln; hier aber beſtehet jede aus 7 Aftigen und bes ſonders eingefügten Anhängfeln F. 8., waͤhrend bey Hippo— no nur 4 Aeſte find, und zwar auf einem Puncte einge- fuͤgt Fig. 5. Bey Euphrosyne findet ſich nur ein Fuͤhl⸗ horn, fünf bey Hipponoé, Amphinome und Chloe, Sippiſcher Character: Kopf abgeſondert mit Fuͤhl⸗ hoͤrnern; Ruͤſſel ohne Kiefer; Fuͤtze einruderig; keine ca- runcula oder cirrus auf dem Rüden; Kiemen wie äftige Buͤſchel oder Baͤumchen an der oberen Wurzel der Fuße. H. gaudichaudi: gegen 1 Zoll lang, ungefähr 30 Kiemen traͤgt und die letzten ſehr klein ſind, auf der Mit⸗ tellinie der runden Bauchflaͤche eine Laͤngsfurche und jeders ſeits eine Reihe Poren; Ruͤckenflaͤche platt, ohne befondere Theile; Fuͤße ragen kaum vor. =“, } Die Euphrofpren wurden von Savigny im rothen Meer entdeckt, nirgends weiter; wir haben aber beym Re⸗ chen im Canal La Manche, ziemlich weit von der Kuͤſte, meh rere Stuͤcke bekommen, welche zu Savigups Euphrosyne myrtifera gehören, was merkwuͤrdig iſt, da beyde Meere in fo verſchiedenen Climaten liegen. | . - Taf. I. Fig. 1. — 2. MR 3. — . Hippono& gaudichaudi, nat. Gr. vergrößert, von oben, a Kopf; von unten; N Kopfende vergrößert, a) innere Fuͤhlhoͤrner, b) aͤußere, oben und hinten dazwi⸗ ſchen das mittlere, d) cirrus des 1. Ringels; N Fig. 5. ein Fuß vergr., a) Kiemen, b) Borſten c. cirrus ventralis, d. porus ven- 3 tralis. 25 & — 6, Euphrosyne myrtifera von La Manche, - nat. Gr. — 7. Vorderſtuͤck vergr. 8 j — 8. Fuß, a. cirrus dorsalis, b. cirrus me- dianus, c. Borſten des Ruͤckenruders, d. Kiemen, e. Borſten des Bauch ruders, 85 f. cirrus ventralis. 9 > Br oe Cerascopus, neue Wanzen⸗Sippe, von C. Heineken auf Madera (Zoolog. Iaoö0urn. XVII. Tom. V. 1829. p. 35.) Das zu beſchreibende Kerf ſcheint neu zu ſeyn und ſteht zwiſchen Ploiaria und der Abtheilung Ploteres von Latreilles Genera. Es gehört zur Familie Geocorisae in die Zunft Nu- dicolles Latr. Corpus elongato - clavatum, membranaceum. Elytra alaeque nullae. Caput elongato-ovatum, bi- lobatum. Ocelli nulli. Antennae corporis saltem longitudine, geniculatae, filiformes (articulo primo aliis longiore et arcuato) ante oculos, et supra line- am ab iis usque ad rostri originem ductam, inser- tae. Rostrum articulo secundo mediove aliis plane breviore. Thorax elongatus, inaequalis, bipartitus. Pedes antici raptorii coxis elongatis, intermedii et ostici (quorum hi longiores) longissimi, graciles, fi- css, Abdomen clavatum, depressum, segmentis falsis. Genitalia exserta. Ci. marginatus: Länge ungefähr 4 Lin., ſchmutzig elblichbraun mit Umber untermengt; Fuͤße und Fuͤhlhoͤrner von der letzteren Farbe mit blaſſen Gelenken. Schenkel u. Schienbeine der Fangfuͤße umberbraun gefleckt, und zwey olche unterbrochene Mittellinien und eine Randlinie am auch, welcher niedergedruͤckt iſt mit einem erhabenen Rand und 6 unaͤchten Ringen; unten glatt, ohne Einſchnitte ſchwach convex und blaßgelb. - Augen ſchwarz. Kopf in 2 ungleiche Lappen durch eine Querfurche zwiſchen den Augen getheilt. Erſteres Fuͤh— lerglied faſt fo lang als die 2 naͤchſten und nach vorn ges bogen; 4tes etwas kuͤrzer und ploͤtzlich zugeſpitzt. Bruſt durch eine Schnuͤrung und Eindruͤckung vor dem 2ten Fußpaar ungleich getheilt; hintere Abtheilung länglich und wegen der Fuß⸗Einlenkung unregelmaͤßig in Ge⸗ ſtalt und Oberflaͤche; vordere ziemlich linear, traͤgt am Vorderende die Fangfuͤße, deren Tarſen allmählich) und fein zugeſpitzt, ſchwach einwaͤrts gekruͤmmt ſind und ſammt den Schlenbeinen in einer Rinne zwiſchen 2 Reihen Stacheln und einem ſtarken vorſpringenden krummen Sporn, da wo 108 die Schienbeine an den Schenkeln endigen, ſtecken. Zweytes Tarſenglied der anderen Füße am kuͤrzeſten, das Zte am laͤng⸗ ſten. In allem 3 Glieder, mit 2 krummen einfachen vorſte⸗ henden Endklauen. s Genitalia feminina in statu quiescente adeo com- presse, ut vix investigari queant; nec in coitu ob- ser vare contigit. x Genitalia masculina distincta, exstantia, antror- sum sursumque flexa. ‚Penis membranaceus, pellu- cidus, truncatus, inter crura prehensorum (quorum duo laterales appositi, alter inferior posticus) exser- tus. De coitu, semel tantum viso, tam ob brevissi- mum spatium temporis, quo peractum est, quam ob diflicilem observandi rationem (insectis vase vitreo inclusis) haec tantum quoad partes observata sunt: scilicet, cruribus prehensorum expansis vel divari- cantibus, penem deinde extensum fuisse, interea, pe- dibus raptoriis feminae utrisque ab alterutro maris comprehensis, thoracem ejus amplexus corpusqu& incurvans, coitur. Alio tempore fefellit marem spes pedes raptorios feminae comprehendendi; illa itaque evasit. Illa quidem semper invita, idcirco nonnihil periculi- respicere marem videtur; quippe post coi- tum sese invicem vitant, nec (ut semel ambobus in vase relictis) aliquando femina marem necare recu- sat. Coitum cum femina gravida semel a- mare in- ceptum vidi, sed infelici casu: ex hoc patet, marem nisi experiendo feminae affectus neseire. Ouarta circiter hebdomada post coitum, femina ponit ova, ovalia, albida, pellucida, vasi adhaerentia, dispersa, numero incerta, larvis decimam post diem exclusis: impregnatione una ad tres quatuorve ovorum de- positiones sufficiente. Metamorphosis nulla aut val- de indistincta, Wurde vom Mär; bis December (doch felten in den Zwiſchenmonaten) an Stubenwaͤnden langſam laufend ges funden, und zwar faſt immer nach der Daͤmmerung, die gefangenen ſind unter Tags ziemlich unbeweglich. Wollen ſie Raub fangen, ſo iſt der Gang mehr elaſtiſch und ſchwip— pend als zitternd und ſchwingend, alſo nicht eigentlich wie bey den Schnacken; er gleicht mehr der wiegenden Bewer gung eines Seiltaͤnzers als irgend etwas anderem. Die Fuͤhl⸗ hoͤrner find in beſtaͤndiger Thaͤtigkeit und gebogen, um die Beute zu betaſten und ihren Abſtand zu meſſen, ehe fie ge⸗ fangen wird. Nie ſah ich ohne dieſe vorlaͤufige Operation eine Mucke fangen; und als einmal eine dicht neben meis nem Kerf niederfiel, wurden die Fuͤhlhoͤrner unter einem ſpitzigeren Winkel als gewohnlich gebogen und der Sprung ſchlug fehl; es ruͤckte ein wenig zuruͤck, der Winkel wurde groͤßer und die Mucke gefangen. Sie ſind immer in langſamer Bewegung auf und nieder, und werden bey allen Gelegenheiten als Taſt, und Spür⸗Organe gebraucht. Beruͤhrt das Thier irgend ein anderes oder eines von derſelben Gattung zufällig mit eis nem Fuße, ſo ſcheint er es kaum zu bemerken; ſobald aber ein Fuͤhlhorn etwas beruͤhrt, fo ſchnellt das Kerf plotzlich < ria. 103 zuruck. Sie ſcheinen großenthells die Stelle der Augen zu vertreten, welche zwar verhaͤltnißmaͤßig groß find, aber doch ſchwach zu ſeyn ſcheinen; denn es bleibt in der Naͤhe eines Cameraden ganz ruhig, waͤhrend es bey der Beruͤhrung ploͤtzlich zuruͤckfaͤhrt. Ich habe verſchiedenen Individuen bey⸗ de Fuͤhlhoͤrner abgeſchnitten, worauf ſie nie wieder etwas ſiengen. Sie ſtarben jedesmal und zwar nicht wegen der Verſtuͤmmlung, ſondern aus Hunger. Schnitt ich nur ei⸗ nes ab, fo wurde bisweilen das uͤbriggebliebene noch gebraucht, aber ſelten mit Erfolg. Der Tod folgt fruͤher oder ſpäter, indem der Bauch einſchrumpft aus Mangel an Nahrung. Die Füße fallen nicht ab, und erſetzen ſich auch nicht wies der; jedoch habe ich das letzte nicht gehörig verſucht. Es iſt der ſchonungsloſeſte Auffreſſer ſeiner eigenen Gattung, der mir je vorgekommen iſt. Die Spinnen tödten zwar auch einander und ſelbſt ihre Gatten, ſaugen ſich aber ſelten oder gar nie aus; aber nie habe ich ſie ihre eigenen Jungen oder die von einem andern Individuum ihrer Gattung freſ— fen ſehen, obſchon ich fie" oft ünd lang obne alle andere Nahrung eingeſperrt gehalten habe. Das Weibchen dieſer Wanze aber toͤdtet und ſaugt aus ein anderes Weibchen oder ſein eigenes Maͤnnchen, ja nach einigen Faſttagen ſogar die eigenen Jungen und Eyer. Sie erſcheinen fruͤh im Maͤrz und fangen an im April zu legen. Vor 2 Jahren paarte ſich eines im July, legte 4 Haͤuflein Eyer bis zum Novem- ber, und ſtarb fruͤh im December, obſchon hinlaͤnglich mit Futter verſehen. Dieſes Kerf kann nur zu Latreilles Cimicides (Genera ꝛt.) gehören; von den Plotères wird es getrennt durch feine Lebensart, welche der der Landwanzen gleicht, durch die Klaus en, Fuͤhlhoͤrner und den Ruͤſſel. Von den Acanthillae wird es durch alles ausgeſchloſſen, und kann nur zu den Re— duvinis kommen, wenn man den Character ein wenig er⸗ weitert. Hier ſteht Nabis, Reduvius, Zelus und Ploia- Bey Nabis iſt der Leib kegelfoͤrmig oval, die Füße nicht lang, die Huͤften kurz, die Einfügung der Fuͤhlhoͤrner unten, und das erſte Glied des Ruͤſſels nicht länger als das zweypte. Bey Reduvius finden ſich Aeugel und das 2te Ruͤſ⸗ ſelglied iſt am laͤngſten. Bey Zelus und Ploiaria fehlt hier der ſippiſche Cha: racter; in der Histoire naturelle etc. heißt es aber von Zelus: Fuüͤße einfach, fangen nicht und find auch nicht bes ſonders kurz; bey Ploiaria iſt der Leib lang und ſchmal, die Bruſt oben ziemlich platt, wird dünner von hinten nach vorn, hat Aeugel. — Auch paßt es zu keinem der von Leach aufgeſtellten, von Samouelle mitgetheilten Sippen, und unterſcheidet ſich von allen durch den Mangel jeder Spur von Flügeln und Flügeldecken, durch die Biegung des erſten Fuͤhlerglieds, durch den Gebrauch dieſer Organe zum Taſten und Spuͤren, durch die Kuͤrze des erſten Ruͤſſel⸗ glieds und durch vorragende und zuſammengeſetzte Ges ſchlechtstheile. Die 2 Sippen Holoptilus und Petalocheirus (Fa- milles naturelles) ſind mir gaͤnzlich unbekannt; ſollte mein Kerf dazu gehören, fo ꝛc.“ »Gehoͤrt nicht zu Holoptilus Lepelletier et Serville, — deſſen Füͤhlhoͤrner nur dreygliederig find, und die 2 Ltd 1 Glieder langhaarig; nicht zu Petalocheirus Palissot de Beauvois, deſſen Leib nicht linear, Fuße nut mäßig lang, und die vordern Schienbeine in einen Schild erweitert indes | Am naͤchſten ſteht es Ploiaria, wozu es Kirby bringen moͤchte. „Bey Ploiaria vagabunda, fagt er, if der Kopf zweylappig, wie in Fig. 5 a; Fuͤhlhoͤrner, Ruͤſſel und Vor⸗ derfüße ſind ganz gleich; der einzige Unterſchied liegt darinn, daß die Gattung von Madera fluͤgellos iſt.“ — Vigors. T. I. F. 5. Weibchen etwas vergroͤßert und die Schen⸗ kel etwas zu kurz, Bauch des Maͤunchens ſchmaͤler und die Geſchlechtstheile auf und vorwaͤrts gebogen. Das Junge iſt mehr linear, ſchmäler, heller und weniger deutlich ger zeichnet. Die unaͤchten Segmente find auch kaum ange⸗ deutet. Die anderen Figuren ſind nicht erklaͤrt; indeſſen ſieht man wohl, daß a den Kopf mit Fuͤhlhorn und eingeboges nem Ruͤſſel, b ein Fuͤhlhorn, c einen Hinterfuß, d einen Fangſuß vorſtellt, e—h die maͤnnlichen Geſchlechtstheile.; — Neue Gattung Hegeter Latr. von Heineken (Zoolog. Journal XVII 1829. p. 40. H. webbianus. H. ater, obscurus; labro, palpo- rum maxillarium antennarumque apicibus fuscis; capite thoraceque laevibus impunctatis; thorace po- stice subsinuato et ad latera posticeque leuiter margi- nato, angulis acutis; scutello lineari transverso; ely- tris basi et externe marginatis, obsoletissime subsul- catis, Longit. 4½ lin. . Wurde mir durch Webb von Teneriffa geſchickt ohne Angabe feiner Lebensart; mißt nur 4, Lin- (ſtatt 8 ½, wie Latreilles, Genera II. 156). Rinnen der Fluͤgeldecken kaum erkennbar; dieſe werden gegen die Bruſt immer ſchmaͤler; dieſe iſt hinten etwas buchtig und weniger ge⸗ randet; gleicht dem H. striatus mit Ausnahme der im Character unterſtrichenen Worte. ah Kirby ſetzt hinzu: „Ich zweifle, daß dieſes Kerf von H. striatus verſchieden iſt, der nach Latreille auch von Te neriffa kommt und elytra subsuleata hat. Ich habe ein Stuͤck von Madera nur 6 Lin. lang, deſſen Thorax auch hinten subsinuatus iſt. Ueber Cermatia von Heineken Taf. 1. (Zoolog. Journal XVII p. 41.) C. livida iſt im dritten Band von Leachs Zoolog. Miscellanies p. 36 beſchrieben und Nr. 136. abgebildet. er ſtammt von Madera, wo ich unter einem Dutzend tuͤcke (die gemein in unſern Haͤuſern find) gar keine Ver⸗ ſchiedenheit bemerkt habe, fo daß man alſo nur eine Gat. tung kennt. l N 105 Fig 6. a ſtellt die lebende Cermatia vor; fie will weder mit der Beſchreibung noch mit der Abbildung der Miscellanies ſtimmen; jedoch aus Branntwein genommen und Fig. b abgebildet ſieht ſie ſo aus. Ich glaube nun, daß die meinige und alle folgenden einerley ſind: Scolopendra coleoptrata Linn., Scutigera longipes et coleoptrata Lamb, Sc. araneoides Latr., Cermatia livida Leach und G. variegata Risso Hist. nat. V. 155. — La Scolopendra à 28 pattes Geoffroy hist.d’Ins; II. 175. Julus arenoides Pallas Spic. IX tab, 4. f. 16. Panzer Fascic, 50. fig. 12. 2 > i Bemerkungen über neue oder wichtige Weichthiere von Broder ip und G. B. Sowerby (Zool. Journ. XVII p. 46.) Tab, I. f. 4—6. Tunicata, Familia Chelyosoma: Corpus sessile, fixum, testa coria- cea, superne diviso-laminata indutum. Orificiaconica, utrumque valvulis sex trigonis clausum. i Ch. macleayanum: elongato-ovatum, basi aſſi- xum, superne planum, gpartitum, laminis striatis, orificiis prominentibus. 7 Habitat in Oceano arctico, saxis adhaerens. Dieſer außerordentliche Bewohner der nördlichen Mee⸗ re zeigt ſich von allen bekannten Tunicatis verſchieden, nähert fi) am weiten Macbeays Gruppe Tethya (Lin- nean, transact. T. XIV. 526; Iſis), hat aber keine Spur von Fühlfaͤden um die Kiemen⸗Oeffnung, unterſcheidet ſich von deſſen Thalida, inſofern der Mantel nur an den Muͤn⸗ dungen befeſtiget zu ſeyn ſcheint, und daß jede Muͤndung mit einer zuſammengeſetzten ſtatt einfachen Klappe verſehen iſt; von den Ascididae, die einzige einfache und feſtſitzende amilie der Tethya, dadurch, daß deren Muͤndungen keine Klappen haben ſondern vierſpaltig ſind. 1 Von 4 Stücken opferte ich eines der Unterſuchung; es war aber, weil die Haut nicht vor dem Einſetzen in Branntwein durchſtochen worden, ſchon ſo zerſetzt, daß die Eingeweide faſt einem unfoͤrmlichen Brey glichen. Jede der dreyeckigen Klappen hat eine Lage von Muſkelfaſern, wel: che an einem Ende an der innern Seite der Tunica (nicht des Mantels) hieng, und am andern an einem kleinen warzenfoͤrmigen Vorſprung der Klappe. Dieſe Muſkeln ſcheinen die Klappe zu oͤffnen und zu ſchließen. halb dieſer Muſkellage iſt eine andere, welche nach der Seite von einer Warze zur andern laͤuft, wodurch ein Sphincter mit ſechseckigem Grund entſteht, Fig. 6. Außer⸗ dem finden ſich andere ſtarke Faſern unter der Haut, welche von dem Rande des oberen Theils der Tunica zum un: tern laufen, und auch vom Rande einer jeden der leder⸗ artigen Platten, welche die obere Flaͤche bilden: dadurch ſcheint das Thier ſich erweitern und verengern zu koͤn⸗ nen, Aeußerlich hat das Thier eine laͤngliche Schalen, Ifts 1831. Heſt . bie 9 — — — hornigen, Inner⸗ 106 form, Figur 4., und hängt an einem lederigen Fortſatz c, der vom unteren Theile b der Schale abgeht. Die obere Fläche, Fig. 5., iſt platt und beſteht aus 8 lederigen, faſt eckigen Platten, wovon eine zwiſchen den zwey Muͤndungen liegt, ſechseckig iſt, und da, wo ſie die Klap⸗ pen der Muͤndungen berührt, jederſeits einen halbmond⸗ förmigen Ausſchnitt hat. Die anderen Platten liegen fo, daß drey die Kiemen- Oeffnung umgeben, vier die Afteroͤffnung; jene ſind viel groͤßer als die vier letzten. Jede Platte hat drey oder vier den Raͤnd ern gleichlaufen⸗ de Leiſten, welche in der Mitte ein Feld laſſen, ſo daß ſie auffallend den Schuppen der Schildkroͤten gleichen. Die Oeffnungen ſind ſehr klein, und jede iſt von ſechs dreyeckigen, quergeſtreiften Klappen umgeben, welche ge⸗ ſchloſſen ſich kegelfoͤrmig erheben a. Der untere oder ſcha⸗ lenfoͤrmige Theil beſteht aus Lederſubſtanz mit ſchwachen Spuren von Abſonderung in Platten, aber inwendig oh— ne Muſkelfaſern. — Bey einem einzigen Stuͤck waren am äußeren Grunde der Schale zwey unregelmaͤßige et⸗ was hornige Platten, aber nicht ſo marquiert, wie die oberen. Dieſe unteren Platten waren nicht zu bemerken bey einem andern Stuͤck, welches deßhalb vom Stein ab⸗ genommen worden. Zoological Journal Nr. XV. 1829. (Vol. IV.). Fortſetzung von Heft 12.) 36. S. 294 J. Blackwall: Beobachtungen uͤber die Naturgeſchichte des Guckgucks. Im Gentlemans Magazin April 1806 ſtehen 2 Falle, wo junge Guckgucke von einer Menge Voͤgel geaͤtzt wurden, von mehr als 30 Lerchen, ein anderer von 48 Bachſtelzen. Montagu hat im Suppl. zum Ornithological Dictionary geglaubt, das waͤre kein Aetzen, ſondern ein Verfolgen. Eaton erzähle mir, Capitaͤn Porter habe im Sommer 1827 bey New⸗ York das Neſt eines Hedge-Warbler ( Mota- cilla modularis) mit einem jungen Guckguck gefunden; die Jungen lagen todt auf der Erde. Als er es in einen Kaͤfig auf eine Stange geſetzt hatte, wurde der Guckguck von beyden Motacillen geaͤtzt, ſpaͤter half auch eine dritte, und als dieſe nicht mehr genug Futter ſchaffen konnte, half noch ein gefleckter Fliegenfaͤnger (Muscicapa grisola). Die hungrigen Guckgucke ſchreyen bekanntlich fo jämmer- lich, daß die andern Voͤgel aus Mitleiden ihnen Futter bringen. Ein junger Gruͤnfink wurde in einem Kaͤſig von ei⸗ nem alten Rothſchwanz geaͤtzt. Junge Sperlinge in einem Korb auf den Boden geſtellt, wurden von vielerley Voͤgeln geaͤtzt; 4 junge Raben von alten Aelſtern, denen man bie Jungen genommen hatte (Linn. transact. Vol. 15 p. 10). Die Erzaͤhlungen, daß man einen Guckguck von feinem ei⸗ genen Neſte habe auffliegen ſehen, gelten wahrſcheinlich dem Geismelker. | 7° N 107 S. 300 W. Ogilby: Neuer Paradoxurus, der 1007 lebendig in England gezeigt wird. Tb. suppl. 35. von Woods. Ich nenne ihn P. een er ſteht zwiſchen P. ty- pus oder Genette noire Buff. und der gemeinen Katze. „Wird nun ausfuhrlich beſchrieben. Die Füße find halb ſoh⸗ lentretend, Sohlen weiß, überall 5 Zehen gleich lang, mit urückziehbaren Klauen, wie bey der Katze, keine Schwimm⸗ 1 wie Desmareſt ſagt; Pelz im Ganzen hellbraun, Fuͤße vom Knie an bis unten weiß; rollt den Schwanz, frißt Brod und Fruͤchte. Die Schwanzkruͤmmung iſt hori⸗ zontal und bildet ein S, nicht ſpiral nach oben. Länge 16 Zell, Schwanz 1 3. kürzer: Bewegungen leicht und hurtig wie bey der Katze, Augen eben ſo; ſchlaͤft bey Tag mit dem Schwanz um den Leib geſchlagen, knurrt gereizt wie eine Kotze: unter dem Schwanz iſt eine Hautfalte, woraus we— nig Materie kommt, die nach Biſam riecht; allein das Thier ließ ſich nicht unterſuchen. P. typus: flavescenti brunneus; vittis dorsali- bus subinterruptis, subobsoletis, nigrescentibus, utrinque teibus; maculisque flavescenti-albidis infra et supra oculos. P. leucopus: nigro-brunneus; pedibus, cingulo lumborum lato, ventre, membris interne caudaeque apice albis; cruribus facieque nigris, hac circa inter- que oculos cinerea. 38. S. 304 J. Scouler: Bemerkungen über die Geſtalt des Schaͤdels der nordamericaniſchen Indianer. Tfl. 10 u. II. Die Wilden druͤcken den Kindern von der Stirn an nach dem Hinterhaupt den Kopf flach nieder, die 3 — 4 erſten Tage mit den Haͤnden und dann mit einem Brett, wann das Kind in der Wiege liegt, worinn es faſt unun— terbrochen bleibt, bis es gehen kann. 3 Schädel werden umſtaͤndlich beſchrieben und abgebildet, ſo wie das Brett. Dr. J. Scouler in Glasgow hat eine Reiſe in die ſuͤd⸗ liche Erdkugel gemacht und viele ſeltne Würmer, Einge- weidwuͤrmer, Schnecken u. ſ. w. mitgebracht, die er gegen deutſche Land» und Waſſerſchnecken vertauſchen will. 30. S. 309. Sardwicke Uber den Goramy in Ins dien. Tb. suppl. 36. Zu Hancocks Bemerkungen Zool. Journ. Nr. 14 (Iſis) über die Sorge mancher Fiſche für ihre Jungen kann ich mittheilen, daß ich auf Isle de France etwas ähnliches beobachtet habe. Man hält daſelbſt in Weihern den Goramy (Osphronemus olfax Commers., Trichopus goramy Shaw), welcher, von China und Batavia einge⸗ fuͤhrt, ſich außerordentlich vermehrt hat und zu den ſchmack⸗ hafteſten Fiſchen gerechnet wird. hohen Gras, welches ſie untereinander wirren. Sie gehen ſodann nicht von der Stelle und jagen jeden andern Fiſch weg; auch einen Monat nachher, wo die Jungen in Menge am Ufer se Die größten meſſen 19 Zoll, in der Breite 7½ 3. Der Fiſch iſt von großer Wichtigkeit Sie laichen am Ufer im Fir 108) und kommt häufig auf die Märkte. Er wurde auch 1010 nach Cayenne, Guadeloup und Martinique verpflanzt. aer ſelbe koͤnnte man in England verſuchen. Der Fiſch iſt les bendig gebährend, wie Le Grand beobachtet hat. Dann e die Beſchreibung. Oval, zuſammengedruͤckt; matt ſilber⸗ weiß mit etwas Braun; Schuppen ziemlich groß mit rund. lichen und gekerbelten Raͤndern; Kopf ziemlich klein; Kiefer ausſtreckbar, Zaͤhne ſehr klein und zahlreich ohne Ordnung im Maul, aber in jedem Kieferrand eine regelmaͤßige Reihe längerer und ſpitzerer; Augen über den Mundwinkeln, Nast loͤcher doppelt, Kiemendeckel beſchuppt, Seitenlinie liemach grad. Kiemenſtrahlen 6, D. 13, 25, P. 15, P. 1, 6, A. 11, 20, C. 20. Die 13 erſten Ruͤckenſtrahlen ſtachelig; die übrigen weich, uͤber dem After, Schwanzfloſſe rund; Wurzel, der Ruͤcken, After und Schwanzfloſſe beſchuppt. 40. © 314 Narrell über das innere Ausſehen vers ſchiedener Thiere nach dem Tode in der Sammlung der zoo⸗ logiſchen Geſellſchaft. Lutra vulgaris, lang 2 Fuß, 6 3. (ohne Schwanz), Darm 11 F., kein Blinddarm; Harnleiter vereinigen fi ich I Zoll vor der Harnblaſe. Paradoxurus ge 1 Fuß, 8 Zoll lang, Darm 6½ Fuß, Blinddarm 1½ 3. Felis pardalis (Ocelot), 2½ Fuß, Darm 7 Fuß, Blinddarm / 3., dicht dabey, aber am Ilium jederſeits eine große Druͤſe. Chinchilla (Mus laniger Molina ?, Cricetus la- niger Geoffr.). Nur Kopf und Balg. Hirnſchale fl flach; Jochbogen breit, ſteigt herunter und hat eine ſtarke flache Sehne angeheftet, welche die vordere Graͤnze einer Backen⸗ taſche gebildet zu haben ſcheint. Kronfortſatz klein. Schneidezaͤhne ½, wie bey den meiſten Nagthieren; Backenzaͤhne /. — J; 3 vordere des Oberkiefers beſtehen aus 2 flachen parallelen Knochenſtücken abwechſelnd mit 3 Schmelzlinien, der vierte hat noch ein Knochenſtuͤck und Schmelz, aber kleiner als die 2 Hauptſtuͤcke; die Richtung der parallelen Blaͤtter bildet mit der Linie des Kiefers keinen rechten Winkel, ſondern laͤuft ſchief von außen nach hinten; Backenzaͤhne des Unterkiefers ſtehen noch ſchiefer als die des obern. Dieſes Gebiß ſtimmt mit keinem von denen in Fr. Cuviers Dents de Mammiferes uberein. Die Backen⸗ zaͤhne von Lagomys ſind gleich im Bau, ſtehen aber grad, quer auf der Linie beyder Kiefer. Die neue Sippe Lago- stomus von Brookes hat dieſelbe Zahl und Geſtalt der Backenzaͤhne; auch ſtehen die parallelen Blaͤtter in derſelben ſchiefen Richtung, aber der Schmelz in Lagostomus iſt flacher an den Kronen, vielleicht nur Folge größerer Abkau⸗ ung. Lagostomus ſteht daher der Chinchilla am nächſten. Capilaͤn Beechey hat kuͤrzlich aus Chili der un. ſchaft ein lebendiges Stuͤck mitgebracht. Agouti Dasyprocta acuti IIig.) Länge 17% Zoll, Magen weit abet einfach, Duͤnnddarm 18 Fuß lang, Blinde darm 8 3., Dickdarm 2 F. 9 3., Geſtalt des Blinddarms wie beym Meerſchwein. 5 4 | 109 Delphinus phocaena (Porpoise oder Porpus) Laͤn⸗ ea, F, eben graulichſchwarz, unten ſilberweiß; Luftroͤhre ſo verlängert, daß fie leicht mit der hintern Naſenoͤffnung in Berührung gebracht werden kann. Magen mit 4 Saͤ⸗ cken, der erſte inwendig zottig, der zweyte wie eine Wabe, der dritte und vierte gefaltet, alles ſehr aͤhnlich den Maͤgen der Wiederkäuer. Darm 51 F. l., ziemlich gleichdick ohne Blinddarm, Leber klein aus 2 Lappen, linker nur halb ſo groß als rechter. Die Nieren zeigen ein ſchoͤnes Netz von beckigen Maſchen; Ruthe groß durch einen ſtarken Muskel in die Bauchhoͤhle zuruͤckgezogen und zuſammengelegt. Hin⸗ tere Hälfte der Sclerotica knorpelig, Cryſtallinſe faſt rund. Touraco (Corythaix persa III.). Das Innere mahnt mehr an die Voͤgel, welche auf Zweigen ſitzen, als an die Hühner, Speiſeroͤhre ohne Kropf, Magen haͤutig, Darm kurz ohne blinde Anhänge; Gabelbein durch eine Haut dicht mit dem Bruſtbein verdunden. f Pavo javanicus Horsf. Fleiſchmagen, Darm 4 F. 9 3., mit 2 blinden Anhängfeln Io u. 12 3. l. Phasianus nycthemerus Weibchen, nahm das Ges ſieder des Maͤnnchens an und zeigte den krankhaften Zus ſtand der Geſchlechtstheile, welcher die Urſache der Veraͤn⸗ derung des Gefieders iſt. Zwey ahnliche Faͤlle kamen kuͤrz⸗ lich beym Goldfaſan vor. Baſtardfaſan. Weibchen vom Gold- und gemeinen Faſan. Eyerſtock nur ½ der gewoͤhnlichen Größe ohne Spuren von wirklichen Epern, in der Färbung, wie bey dens jenigen Weibchen, welche das Hahnengefieder angenommen atten. Eyergang von gewoͤhnlicher Größe, aber an der ündung beym Eyerſtock verſchloſſen. ö Ciconia alba. Kropf über den Magendruͤſen, Mas gen maͤßig fleiſchig, mehr als der von Raubvoͤgeln, Darm 5 F. l. mit 2 ſehr kleinen blinden Anhaͤngſeln. Ardea stellaris. Luftröhre nicht vorn, ſondern an der Seite des Halſes, Speiſeroͤhre faltig, Magen haͤutig, Darm 4 F. 7 3. mit einem Stummel eines einzigen blin⸗ den Anhaͤngſels. - Podiceps cristatus, junges Maͤnnchen; Magen haͤu⸗ tig, enthielt einen Federbalg, Darm 5 F., blinde Ans haͤngſel „1 3., bey einem alten 2 3. Colymbus septenitrionalis: Speiſeroͤhre ſehr aus⸗ dehnbar, Magen lang, unteres Stuͤck musculoͤs, Darm 4 Fuß 4 Zoll. f Cuygnus olor, zahmer Schwan, Maͤnnchen; Magen fleiſchig, Darm 18 F. (., blinde Anhaͤngſel 5 3. Cygnus ferus, Luftröhre wie bekannt, Magen flei⸗ ſchig nur halb fo groß, als beym zahmen, Darm 8 F. 83., blinde Anhaͤngſel 10 3. \ Cygnus atratus, Maͤnnchen: Fleiſchmagen, Darm 10 F.; blinde Anh. 13 8. 1 En Anser canadensis: Fleiſchmagen, Darm 8 F., bl. Anh. 9 3. RE DER 5 r 33 — 110 A. albifrons; Fleiſchmagen, Darm 8 bl. Anh. 13 3. Testudo indica. Umfang des Schilds 6%, F., Lin: ge des Ruͤckenſchilds 4. F. 2 3., Dicke 3 3., Thierlänge 5 F., Luftroͤhre 18 3., Aeſte 10 Z.; 2 Paar ſtarke Muskeln von den Seiten des Rückgraths zum Hals und Kopf ziehen beyde zuruck; Magen einfach, halbmondfoͤrmig, Waͤnde muskulös, Darm weit, 22 F. l. mit ſtarker Muskelhaut; Harnblaſe ſehr groß, faſt durchſichtig, aufgeblaſen, Zmal ſo groß als der Magen; Weibchen von 460 Fb. 41. S. 322 G. J. Guthrie. Ueber den Bau des Herzens der Testudo indica. Beſteht aus 2 Ohren und 2 Kammern, welche letztere ſich in einander öffnen und 3 3. l. find; Höhle nur 1% 3. weit, Ohren zomal weiter; durch das Loch in der Scheidewand, dicht an den Ohren, kann man einen Finger ſtecken, hat jederſeits eine Klappe. Aus der rechten Kammer entſpringen 3 Arterien, die Pul⸗ monalarterie und 2 Aorten. Der Blutlauf ſcheint ſo zu ſeyn. Alles venoſe Blut geht durch die A. pulmonalis oh— ne Miſchung; das arteriofe kommt aus der linken Kammer durch das Loch in der Scheidewand und geht durch die 2 Aorten aber nicht ohne Miſchung mit dem venoſen Blut. a Beſchreibung iſt ausführlicher, aber uns nicht recht r]. a 42. S. 325 Th. H. Solberton: Bemerkungen über eine kürzlich geſtorbene Testudo tabulata, Magen einfach mit ſtarker Muskelhaut, Darm fuͤnf⸗ mal fo lang als die Schale, kein Blinddarm, aber eine. Art Blinddarmsklappe, Gallenblaſe. 7 Halswirbel. Das Herz wie bey der vorigen. Eine untere Hohlader, aber keine obere, ſondern 2 Venen entſprechend den beyden Subclavien. Aus der rechten Kammer entſpringen 3 Stämme mit Klap⸗ pen; die eine Läuft an der linken Seite des Halſes hin dis zum aten Ruͤckenwirbel, wo fie ſich mit der andern Aorta verbindet, zu den Lendenwirbeln geht und ſich in die 2 A. iliacas theilt; die andere theilt ſich gleich in 2 Aeſte wovon der eine rechts hinunter laͤuft und mit der vorigen die Aorta abdominalis bildet; der andere laͤuft nach oben theilt ſich bald in 2 Zweige, wovon jeder wieder einen Zweig zum Kopf und den vordern Gliedern ſchickt. \ Ruͤckenwirbel 7, Lenden- oder Kreuzwirbel 4, verwach⸗ ſen, Schwanzwirbel 11. Clavicula und Scapula verwach⸗ fen, die erſte durch einen beweglichen Knorpel mit der Scha⸗ le verbunden zur Seite des erſten Rückenwirbels. Vorn find beyde Scapulae durch ein ſtarkes Band vereinigt. [Man ſieht wohl, daß der Verf. keine richtige Vorſtellung von dieſen Knochen hat]. Ruthe in der Cloake, wird durch Muskeln, welche am 2ten oder zten Ruͤckenwirbel haͤngen, zurückgezogen; die Vorziehmuskeln hängen am Schambein. 43. S. 328 D. Douglas: über Vultur california- nus Shaw. 5 5 ‚Länge 56 Z., Umfang 40 3.“ Gewicht 25— 38 Pfd. [fo Schnabel 3½ 3. l., geld; Kopf 9 3. im a a Hals 11 Z. l., 9 3. rundum, bräunlichgelb mit Blau; Leib 24 8., ſchwarz; Hals und Bruſtfedern locker, auswen⸗ dig an den Spitzen weiß; Schwungfedern 34, dritte laͤnger; 7 111 Flugweite 9 F. 8 3. Untere Deckfedern weiß, obere weiß an den Spitzen, Tarsi 4%, 3. blaͤulichſchwarz, Klauen ſchwarz, ſtumpf, wenig gekruͤmmt; Schwanzfedern 14, lang 15 Zoll, abgeſtutzt. Beyde Geſchlechter gleichgefaͤrbt, Weib; chen etwas groͤßer. Dieſe rieſenhaften Voͤgel, welche den Condor im Nor⸗ den vorſtellen, ſind gemein an der Kuͤſte von Californien, laſſen ſich aber jenſeits der Waldgegend nicht ſehen. Ich babe fie im Sommer und Herbſt bis 49° N. B. angetrof⸗ fen, aber nirgends fo häufig als im Columbiathal zwiſchen den großen Stroͤmen und dem Meer. Horſten in den un⸗ durchdtinglichen Nadelwaͤldern auf den hoͤchſten Bäumen über den tiefſten Abgtuͤnden. Der Horſt iſt groß und bes ſteht aus Dornſtraͤuchern und Gras, ziemlich wie bey den Adlern aber nachlaͤſſiger. Daſſelbe Paar behält mehrere Jahre denſelben Horſt. Zwey Eyer faſt rund, fo groß als ein Gansep, kohlſchwarz; Bruͤtzeit 29 — 31 Tage, flie⸗ gen um den 1. Jung aus. Die Jungen mit dicken weißen Dunen bedeckt, verlaſſen das Neſt erſt in der sten oder öten Woche; freſſen Aas, todte Fiſche, greifen kein lebendiges Thier an, wenn es nicht verwundet iſt und nicht mehr ge⸗ hen kann. Geruch und Geſicht ſehr gut. Sie ſchweben ſehr hoch und wann ſie einen verwundeten Hirſch oder ein anderes Thier entdecken, ſo folgen ſie ihm, bis es ſinkt; dann ſtuͤrzen ſie ſich darauf. Bald findet ſich eine ganze Menge ein, und das Thier, waͤre es auch ein Pferd oder Cervus elaphus, iſt in einer Stunde aufgefreſſen. Sie werden dann ſo traͤg, daß ſie nicht eher wieder von der Stelle gehen, dis ſie der Hunger treibt. Dann ſitzen ſie auf umgefallenen Baͤumen mit ganz eingezogenem Kopfe und hängenden Fluͤgeln. Wann fie nicht freſſen oder das Nefts vertheidigen, find fie fo ſcheu, daß der Jäger nicht beykom, men kann. Ihr Flug iſt langſam, flätig und zierlich, faſt ohne alle Bewegung der Flügel. Vor Sturm und Gemits tet ſieht man fie ſehr zahlreich und hoch fliegen. Die Fäs —— ger brauchen die Federkiele als Tabackspfeifenrohre. plare davon, welche ich 45½ N. B., 1229 L. geſchoſſen habe, ſtehen im Muſeum der zoologiſchen Geſellſchaft. (Die Fortſetzung folgt.) 2 Handbuch der Plarmacie, vom Prof. M. Ehrmann. Wien. 4 Bande 1826 — 1828, 8, 436, 615, 425, 766. g Dieſes jift ein ganz ausfuͤhrliches Werk, welches die ganze Pharmacie in ſeder Ruͤckſicht umfaßt und nicht bloß die Gegenſtaͤnde beſchreibt, ſondern auch ihre Bereitungsart ausfuͤhrlich mittheilt. Vorzuͤglich wird auch dabey die öfters reichiſche Pharmacopoͤe und die einſchlaͤgigen Sanitaͤtsgeſetze beruͤckſichtiget. Der erſte Band enthaͤlt die unorganiſchen Stoffe; der zweyte die gewoͤhnlichen Pflanzen, welche der Apothe⸗ ker einzuſammeln hat, nach dem Linneiſchen Syſtem, wo⸗ bey ſogleich die Beſtandtheile der Pflanzen und ihre Ge⸗ winnungsart angegeben werden, ferner Wurzeln, Zwiebeln, Rinden, Hölzer, Blätter, Blumen, Fruͤchte, Samen, Har⸗ ze u. ſ. w.; der dritte handelt von der Apotheke ſelbſt, von ihren Abtheilungen, Inſtrumenten, Operationen, Präparas ten und von der pharmaceutiſchen Receptierkunſt; der vier⸗ te handelt endlich die ganze Chemie ab und hat daher auch den Nebentitel: Gtundlehren der Chemie in Bezug auf Pharmacie. Der Verf. ſcheint ſich erſt ſpaͤter zur Heraus. gabe dieſes Bandes entſchloſſen zu haben, weil die Chemie doch der Pharmacie vorangehen ſollte. Uns ſcheint dieſes Werk ſehr nuͤtzlich zu ſeyn: es lehrt ſogar die Decimalen behandeln, und enthaͤlt auch die Grundbegriffe der Phyſik. -; « Km Deſiderata. Iquila bifasciata. — pennata. — imperialis, Deſiderata. Larus eburneus. — maximus. — capistratus. — brachydaetyla. Lestris. "lco islandicus. Alle Arten. — lanarius. Procellaria. trix lapponica. Alle Arten. Anser niveus. — lencopsis, — aegyptiacus. Anas rutila. | nyetes und die Ver⸗ wandten. zorvus inſaustus. RE RR eus tridactylus, aus Norwe. > gen. — glocitans. yrrhula rosea. — spectabilis. — erythrina. — perspioillata. — longicauda. — Stelleri. Gauda 5 Podiceps. N f Parus cyanus, Alle, außer cristatus, — sibiricus. jedoch nur im Pradt: burdus atrogularis, kleide. — Naumanni, Colymbus, ria fluviatilis. Alle, wenn alt. Jiaxicola leucomella, Puffinus. 5 fetrao albus. 5 Alle Arten. — scoticus. Carbo graculus. halaropus. 8 Uria leucopsis. — ulla alba. — Brünnichii, Alle Arten. en fraterchla. caspia.: ca glacialis. re — e Subſeriptions⸗ Einladung. z ioriſcher Atlas zu Ludens Geſchichte des deutſchen N DPoolks. Die Kraußiſche Kunſthandlung in Nürnberg theilte im vo⸗ zen Jahre dem Herrn geheimen Hofrath Luden mit, daß fie Abſicht habe, zu ſeiner Geſchichte des deutſchen Volkes Char⸗ en heraus zu geben. Luden erwiderte darauf: nternehmen, würdig ausgeführt, ihn allerdings freuen müßte, das Werk ohne Zweifel an Deutlichkeit ſehr gewinnen wuͤr⸗ “ Er ſchlug die Bearbeitung von 5 Charten, für die erſten Bände, vor. Der Beſitzer der Kraußiſchen Kunſthandlung theilte mir udens Brief im Originale mit, und lud mich ein, die Bearbei⸗ Fr diefer Charten zu Übernehmen, was mir, Ludens ehemalis em Schüler, um ſo angenehmer war, als ich ſchon feit einer eihe von Jahren vorzugsweiſe mit deutſcher Vaterlandskunde jeſchichte brauchbar, doch nach den von Luden bezeichneten Ab— | itten bearbeitet ſeyn. Die Verlagshandlung hat ſich mir erbindlich gemacht, die Stecher nur aus den von mir vorgeſchla— nation und gutes Papier zu ſorgen; damit der Atlas ein wuͤr— iges Seitenſtuͤck bilde zu der krefflichen Ausſtattung, welche i Verleger Perthes Ludens Werke gegeben hat. Es erſcheinen i uch beſchäftige. Die Charten werden, auch zu jeder deutſchen enen zu wählen, für genaue und ſchoͤne Arbeit, ſaubere Illu⸗ ſten Jahre, zwey mit einander. Es wird in dieſen Eharten ehr als es bisher in hiſtoriſchen Charten geſchehen, auf das ſeographiſche Nuͤckſicht genommen. 8 | Münden, im July 1830. : m. Karl Friedrich Vollrath Hoffmann. — „daß ein ſolches Blatter in moͤglich kurzen Zwiſchenraͤumen und zuerſt, im Die unterzeichnete Kunſthandlung hat ſich zu dieſer unter⸗ nehmung entſchloſſen, weil fie durch mehrfache Aufforderung und auf andere Weiſe zu der Ueberzeugung gekommen iſt, daß vielen der zahlreichen Beſitzer von Ludens Werke durch dieſelbe ein ange⸗ nehmer Dienft erwieſen werde. Sie hat für die Unternehmung den Herrn Profeſſor D. Hoffmann, welcher der Welt als tuͤchti⸗ ger Geograph hinreichend bekannt iſt, gewonnen, und wird es ihrerſeits an nichts fehlen laſſen, den Arbeiten deſſelben eine wuͤr⸗ dige Ausſtattung zu geben. Die von Luden vorgeſchlagenen Charten ſind: 1) Charte von den aͤlteſten Zeiten. 2) Charte von der Stellung der Volker beym Tode Chlodo⸗ wigs 511. 3) Charte von der Stellung der Völker beym Antritte der Res gierung Karls des Großen 771. — 4) Charte von der Stellung der Völker beym Tode Karls des Großen 814. 6) Charte von der Stellung der Voͤlker nach dem Vertrag zu Verdun im Jahre 843. Für die fpätere Zeit dürften alsdann, wie auch Luden meynt, folgende 3 Charten ausreichen: - a. Eharte von der Stellung der Völker beym Tode Heinrichs III. 1056. b. Charte von der Stellung der Völker zur Zeit Rudolphs von Habsburg 1273. . c. Charte von der Stellung der Völker zur Zeit Maximilians I. + 1519, Auf die zuerft erſcheinenden zwey Blätter in großem Land» Charten Format wählen wir, um einen moͤglichſt billigen’ Preis dieſer Charten zu erzielen, den Weg der Subſcription, welche bey allen ſoliden Buchhandlungen Deutſchlands geſchehen kann. Wir werden den Preis der erſten zwey Blätter bey deſſen Er: ſcheinen kuͤnftige Oſtermeſſe, bis dahin die Subſcription offen bleibt, beſtimmen; doch ſoll er nicht 2 fl. 42 kr. oder 1 rthlr. 12 gr. ſaͤchſ, für eine colorierte Charte uͤberſchreiten. u Die Bezahlung geſchieht erft bey jedesmaliger Ablieferung. Nach geſchloſſener Subſcription tritt der Ladenpreis um ein Drite tel erhoͤhet ein. ? Nürnberg, im July 1830. Die Krauß'ſche Kunſthandlung. So eben iſt bey mir erſchienen und in allen Buchhandlungen des In⸗ und Auslandes zu erhalten: Materialien zu einer vergleichenden Heilmittellehre zum Ges brauch für homoͤopathiſch heilende Aerzte, nebſt einem alphabetiſchen Regiſter über die pofitiven Wirkungen der Heilmittel auf die verſchiedenen einzelnen Organe des Koͤrpers und auf die verſchiedenen Functionen derſelben. Von Georg Benj. Schweikert. Viertes Heft. ste Lieferung. Gr. 8. 25 ½ Bogen auf gutem Druckpapier. 1 Thlr. 20 Gr. 5 Das erſte Heft (1826, 26 Bog.) koſtet 1 Thlr. 20 Gr., das zweyte (1827, 21 B.) 1 Thlr. 16 Gr., das dritte (1828, 34 B.) 2 Thlr. 12 Gr., und die erſte Liefer. des vierten Hefts (1828, 35 B.) 2 Thlr. 12 Gr. Leipzig, im July 1830. \ F. A. Brockhaus. A Allgemeines. S. 1. Buquoy: über das Weſen der Circulation, Preis, Werth, und uͤber die Ausdruͤcke: Theuer und Wohlfeil. — 5. Derſelbe: über den Handel. g h B. Phyſik. — 9. Keferſtein: Urfahen der regelmäßigen Barometer⸗ Schwankungen. e C. Zoologie. — 28. H. Stannius: die europaͤiſchen Gattungen von Doli- chopus Taf. 1. — 68. Mehlis: Bemerkungen uͤber verſchiedene Eingeweidwuͤr⸗ mer bey Gelegenheit von Creplins Schrift Taf. II. — 100. Aubouin und Edwards über Hipponoè et Euphro- syne Tab, I. — 101. Heineken: über Cerascopus. — 104, Derfelbe: über Hegeter et Cermatia Tab. I. e 105. Broder ip: über Chelyosoma. —'106. Zoological Journal Vol. III. 1828. nr. XII. vollftändig ausgezogen. Blackwall: Aetzen des Guckucks. 107. Ogilby, Paradoxurus leucopus n. — Scouler: Schädel der Indianer in Nordamerlca. — Hardwicke: Osphronemus olfax. 108. Parrell: Beſchreibung der Eingeweide verſchiedener Thiere, Lutra 2c. 110. Guthrie: Bau des Herzens von Testudo indica. — Holberton: Anatomiſches von Testudo tabulata. — Douglas: über Vultur californianus, Cexvus leucu- rus und Ovis californianus. \ D. Medicin. — 112, Ehrmann: Handbuch der Pharmacie. Um ſ ch Bogeltauſch von Dr. Michahelles. a Hoffmanns hiſtoriſcher Atlas zu Ludens Geſchichte. Schweikerts Materialien zur homdopath. Heilmittellehre. la g. Taf. I. zu S. 28. Dolichopus von Stannius. — — — 100: Hippono& et Euphrosyne von Aubouin, — — — 104. Hegeter, Cermatia v. Heineken. — — — 105, Chelyosoma v. Broderip. II, zu S. 98, Echinorhynchus zc. e t e „ h , — —— Rö it a Eingegangen. A. An Aufſätzen. 15 as: Tirol; D. Oeligwerden der Schmetterlinge; B. v. Br.; Apus; Rasori ꝛc.; W. zool. Not.; Gr. Bagliv; Ma vie. — Ueber E. d. Th. u. E. M. ꝛc. kann nicht au nommen werden. . a 7 B. An Buͤchern: Jatyre's neu erfundene Beinbruchsſchiene; uberſetzt von not. Wien 1828. 8. 16. 2 Taf. 1 Mansfeld und Weſtphal: das Taubſtummen⸗ Inſtitut Braunſchweig. 1830. 8. 78. 4 3 H. v. Bergen: einige Worte über Droguerie-Handel und neytaxen. Hamburg bey Perthes. 1830. 8. 12. 1 Taf. Lehmann: Fasciculus florum nuper repertorum. Pugillus cundus. Hamburgi 1830. 4. 30. * L. Jan; Observationes aliquot criticae in Plinii libros hist. tur. Monachi 1830. 4. 33. 875 Lichtenſtein: Erläuterungen der Nachrichten des Herng von den vierfuͤßigen Thieren Neuſpaniens. Berlin 18 4. 39. a * Lueders: Caroli Linnaei litteras XI ad Gardenium datas. liae 1829. 4. 16. L. Jacobſon: die Okenſchen Körper, oder die Primord Nieren. Kopenhagen 1830. 4. 27. 2 Taf. 4 Eichwald: naturhiſtor. Skizze von Litthauen, Volhynien u Podolien. Leipzig bey Leopold Voß 1830. 4. 255. 3 Berendt: die Inſecten im Bernſtein. Berlin bey Nie 1830. 4. Heft 1. 39. Fivenot: dissert. inaugural. de vasis hepat. 31. 1 Tab. ZUR G. Fischer: notice sur le systeme apophysaire des terehra les. Moscou 1829. 4. 18. 1 Tah. Geſetze des ärztlichen Vereins in Hamburg. 1830, 4. 25. Geſetze der med. chirurg. Geſellſchaft in Hamburg. 4. 18. I. E. Gray: Spicilegia Zoologica, or original figures new and unfigured animals. London bey Treuttel 1& 4. 8. Tah. 1—11, 1 Tabula anatomica Leonardi da Vinci, venerem ohversan legibus naturae hominibus solam convenire ostendeı Lunaeburgi apud Herold 1850. in fol.5. 1 Tab. Viennae 1830, 77 C. An Zeitſchriften. Kaſtners Archiv fuͤr Chemie und Meteorologie. Nürnberg Stein 1830. Heft 1—3. Brandes: Apotheker Archiv. B. 24. Heft 2. 2 Schweigger Seidels Jahrbuch der Chemie, 1830, H. F die Quatember, Mitau bey Repher 182 Heft 1—4. — 7 Blätter für litterariſche Unterhaltung. Leipzig bey Brockhat — Bis Nr. 289. 5 di ke e .-»» 1831. Heft II. reer Der Preis von 12 Heften iſt 8 Thlr. ſaͤchſ. oder 14 fl. 24 Xr. rheiniſch, und die Zahlung if ungetheilt zur Leipziger Oſtermeſſe des laufenden Jahres zu leiſten. Man wendet ſich an die Buchhandlung Brockhaus zu Leipzig, wohin auch die Beytraͤge zu ſchicken ſind. Unfrankierte Bücher mit der Poſt werden zuruͤckgewieſen. . —— © A nh z e i d e n. 5 Reife, Naturalien zu ſammeln. Herr Hoffmann zu Muͤnchen (Lerchenſtraße Rr. 107.), welcher ſeit 12 Jahren Reifen in verſchiedene Theile des ſuͤdlichen Euro: pas macht, um Naturalien zu ſammeln, zu trokieren und zu ver— kaufen, geht im naͤchſten Monat 1831 wieder nach Apulien, Calabrien, und wenn es die Umftände erlauben, auch nach Grie— chenland und Algier. Er ſammelt vorzuͤglich Inſecten, Cor: chylien und Amphibien, wird aber auch alles andere beruͤck⸗ ſichtigen, wozu man ihm Aufträge gibt, kleinere Saͤugthiere und Vögel, Schädel, Weichthiere in Branntwein, Verſteinerungen u. dgl. Amphibien und Schnecken kann er auch lebendig ſchaffen, und er iſt erbötig, wenn man es wuͤnſcht, verſchiedene Sendun⸗ gen zur Verſammlung der Naturforſcher nach Wien zu ſchicken. Um feine Reife fo weit als moͤglich ausdehnen und ergiebig ma⸗ chen zu konnen, — wuͤnſcht er Aufträge zu erhalten; am liebſten wäre es ihm, wenn man ihm die Summe beſtimmte, für welche man bey der Ankunft der Sendungen ihm Gegenſtaͤnde abneh⸗ men will; denn nur auf dieſe Weiſe iſt er im Stande, einen ge⸗ hoͤrigen Plan zur Reiſe zu machen. Er wird die Preiſe ſo bil⸗ lig als moͤglich anſetzen. Während feiner Abweſenheit bekommt man immer Naturalien unter ſeiner Adreſſe. * Der Soldſand und das Mineralreich. Eine Zeitſchrift zur Befoͤrderung der Kenntniß der Ma⸗ terien unſerer Erde. Htrausgegeben von J. Menge zu Luͤbeck. 9 ; Von dieſer Zeitſchrift ſoll mit dem Jaͤnner 1831 wöchent⸗ ich ein Bogen in Ato erſcheinen; der Jahrgang für die Subſcri⸗ denten zu 2 Rthlr. Buchhandlung Rohden zu Lübeck. Der Verfaſſer hat ſeit 18 Jahren die Alpen, den Rhein mit feinen Gebirgen, Thüringen, den Harz, das fähfiihe Erzge⸗ birge, die Inſel Island und den Ural bereiſt, und glaubt daher in dieſer Zeitſchrift Nuͤtzliches der Welt mittheilen zu konnen. > Die Vorraͤthe von Mineralien und andern Mineralie welche er auf feinen Reifen geſammelt hat, gedenkt er zu verle fen. Er hat deßhalb einen Plan bekannt gemacht, worinn gre und kleine Sammlungen von Mineralien, Cryſtallen, Berfteii rungen, Corallen, Vögeln, Eyern und Fiſchen enthalten fi Man wendet ſich deßhalb an die H.. Ganslandt und G ze zu Lübeck. 5 En — — U— m Wer Käfer aus den bayeriſchen Hochalpen und der Geg um Muͤnchen durch Tauſch zu erhalten wuͤnſcht, kann ſich an Unterzeichneten in portofreyen Briefen wenden. Sein gedru Verzeichniß aller Käfer der Muͤnchner Gegend (Enumeratio e leopt.) kann den Intereſſenten zur Auswahl dienen. — 8 zeichniſſe der Lepidopteren, Hymenopteren, Dipteren uſw. wi naͤchſtens drucken laſſen. 9 Muͤnchen. — - ; Johannes Giſtl, Salvatorsplatz Nr. 1519. II. 5 Preisherabſetzung. Von nachfolgendem Werke haben wir, ſo weit der Vor rath reicht, um die Anſchaffung deſſelben zu exleichtern, dal Preis von 1 Nthlr. 8 gr. auf 16 gr. feſtgeſetzt, zu welchem Prein] es von allen Buchhandlungen bezogen werden kann. 9 Sonettenkraͤnze von Ludw. Bechſtein. Auf feinem, weißem Schreibpapier in elegantem Umſchlag. Arnſtadt. - Mirusiſche Hofbuchhandlung. Betrachtungen über Beſchluß des Gegenſtandes: das Weſen von Circulation, Preis, Werth, ſo wie uͤber die Ausdruͤcke: theuer und wohlfeil. Vom Grafen Georg von Buquoy. Wir müffen hier freylich nicht von jenen feinen Diſtin⸗ ctionen ſprechen, wornach die Selbſterhaltung dem einen wichtiger als dem andern zuerkannt werden moͤchte. Durch phileſophiſche Gruͤbeleyen läßt ſich hier freylich alle Gleich» heit an dem Werthe für das eigene Leben hinwegraiſonnie⸗ ren. Allein dergleichen Betrachtungen paſſen nicht dahin, wo man auf eine practiſche Weiſe in das Weſen einer ganzen Nation dringen will. Auch muͤſſen wir nicht for⸗ dern, daß das hier in Rede ſtehende und als Einheit des Werthes Aufzuſtellende als nothwendiger hinreichender Le⸗ bensbedarf für jeden Einzelnen ohne Ausnahme fih be: haupten muͤſſe; ſondern es iſt hinreichend, wenn jener Forde rung im Durchſchnitte ein Genüge geleiſtet werden kann. Bey practifhen Betrachtungen muß man ſich immer nur mit Durchſchnitten und Annaͤherungen begnügen; einzelne Anomalien, hie und da hervortretende Abweichungen dürfen dabey nicht geachtet werden, ſonſt muͤßte man darauf Ver⸗ zicht leiſten, in der Wirklichkeit, in dem großen Ganzen ir⸗ gend eines organiſchen Syſtems Regeln und Geſetze auf⸗ zuſtellen. 8 Wollte man hier auf Spitzfindigkeiten Jagd machen, ſo kaͤme man zu keiner Entſcheidung, da ſich viel darüber freiten ließe, was denn eigentlich als unentbehrliches Be⸗ duͤrfniß für Jederman zu betrachten ſey. In ſolchen Faͤl⸗ len, wo die Entſcheidung einer Frage durch ſich leicht auf⸗ dringende Subtilitaͤten verruͤckt werden kann, muß man gleichſam einen Machtſpruch thun, welcher aber nur dann angenommen zu werden verdient, wenn er auf einer practi⸗ ſchen Anſicht des Gegenſtandes beruht. Dieß Verfahren wollen wir auch hier beobachten. Iſis 183t. Heft 2. Wir beſtimmen hier als Maaß für den reellen werth irgend eines Dinges jenes Quantum, das fuͤr jenes Ding im Tauſche allgemein erhalten wer⸗ den kann, u. 3. im Tauſche mit ſolchen Dingen, welche, zuſammen genommen, als die Baſis des allgemeinen Bedürfniffes, als das Normalbeduͤrf⸗ niß aller Menſchenclaſſen betrachtet werden konnen, und zwar nicht bloß fuͤr irgend einen beſtimmten Standpunct der Erde und einen beſtimmten Au⸗ genblick, ſondern fuͤr alle Gegenden und Perioden. Auf dieſe Anſichten bezogen, laßt fi ein comparatives Tableau verfaſſen, woraus der mit Zeit und Ort ſich aͤn⸗ dernde reelle Werth irgend eines Dinges, auch ſelbſt jeder Geldſorte, jeder Leiſtung .. —, verſehen werden kann. Was koͤnnen wir nun aber als Normalerforderniß des Menſchen im bürgerlichen Vereine annehmen, das ſich als ſolches behauptet, mag man auch ſeine Betrachtung auf welch immer eine Gegend oder Zeit beziehen? Dafur muͤſ⸗ ſen wir die Summe jener Dinge annehmen, welche, in Quantität und O)ualität ausgedruckt, zuſam⸗ mengenommen, zu einer feſtgeſetzten Zeit zu dem Lebensunterhalte des in der unterſten aͤrmſten Volksclaſſe Lebenden jener Gegend, in welcher der reelle Werth irgend einer Sache geſchaͤtzt werden ſoll, * e Ich weiche hier bloß ſcheinbar don der Anfiht a“ welche ich in der Theorie der Nationalwirthſchaft ang 8 — 115 unumgaͤnglich erforderlich war, u. 3. auf eine be⸗ ſtimmte Periode bemeſſen (z. B. zum Unterhalt auf ein Jahr). Man koͤnnte hier einwenden, daß es nicht hinreichend ſey, um einen unveraͤnderlichen Maaßſtab fuͤr den reellen Werth irgend eines Dinges zu jeder Zeit und an jedem Or» te feſtzuſetzen, den Bedarfsausdruck, welcher dem Einzelnen aus der aͤrmſten Volksclaſſe entſpricht, bloß mit der Be: gend zu aͤndern; ſondern daß jener Ausdruck auch mit der Zeit verändert werden muͤſſe, daß naͤmlich als Einheit des reellen Werthes irgend eines Dinges in der Gegend A zur Zeit T jener Bedarf des Einzelnen aus der aͤrmſten Claſſe anzunehmen ſey, welcher der Gegend A entſpricht, zugleich aber auch der Zeit T. Allein thaͤten wir dieß, ſo wuͤrden wir uns von unſerm hier aufgeſtellten Grundſatze entfernen. Denn der unentbehrliche Bedarf, um das Leben zu friſten, ohne an koͤrperlicher Kraft abzunehmen, iſt ſehr verſchieden, wie man ſich von einer Gegend nach der andern hinwen— det; hier iſt es die Natur ſelbſt, welche das Geſetz vor— ſchreibt; hingegen bleibt jener Bedarf fuͤr einen und den— ſelben Ort auch in ſehr verſchiedenen Perioden ſich ziemlich gleich. Aendert ſich auch die wirkliche Conſumtion des ge— meinſten Arbeiters mit der Zeit, ſo kann dieß nicht als ein Geſetz der Nothwendigkeit betrachtet werden, ſondern bloß als das Reſultat politiſcher zufaͤlliger Verhaͤltniſſe, mit deren Veraͤnderung auch wieder der ehemalige Zuſtand eintreten kann. Wenn z. B. in der neuern Zeit im Oeſterrelchiſchen der gemeine Tageloͤhner mehr bedarf als vor 30 Jahren, ſo laͤßt ſich nicht behaupten, daß er nicht wieder zu ſeinem ehemaligen Bedarfe werde zurückkehren muͤſſen; nie aber wird der Bedarf des gemeinſten Arbeiters in Boͤhmen der— ſelbe ſeyn (in Quantität und Qualitat), als der Bedarf des gemeinſten Arbeiters in Indien. Um daher zu beſtimmen, wie hoch der reelle Werth einer Sache in der Gegend A zur Zelt T (z. B. in Böhs men im May 1817) ſey, verfahre man folgendermaßen: Man ſetzt feſt, was das ganze Jahr hindurch der geringſte Arbeiter der Gegend A zu einer angenommenen Periode (welche dann nicht mehr geaͤndert wird) an den verſchiedenen Artikeln des Lebensunterhaltes nothwendig bedurfte (ruͤckſichtlich der Qualität, z. B. er bedurfte Holz, Roggen, Cartoffeln, Leinwand ...), und wieviel er das ganze Jahr hindurch von jedem jener Artikel ſich beyſchaf— fen mußte (dieß bezieht ſich auf die Quantitaͤt jedes Arti— kels, z. B. ſo viel Klaftern Holz, e Nun fraͤgt man: Wie oft kann ich den hier ausgemittelten ganzjaͤhrigen Bedarf in der Ges gend A zur Zeit T erhalten, wenn ich die Sache, deren reellen Werth ich wiſſen will, dafur bingebe ? Wenn mir nun darauf geantwortet wird: Du erhältſt — in der Gegend A zur Zeit T jeden ganzjährigen Bes nemmen habe; denn ich machte daſelbſt ſchon die Bemer⸗ kung, daß jedem Standpuncte der Erde feine eigenthuͤmliche Einheit des reellen Werthes zukomme. ſoviel Scheffel Roggen darf für deine abzuſchaͤtzende Sache mmal, ſo iſt m der Ausdruck fuͤr den reellen Werth der hier ab⸗ zuſchaͤtzenden Sache. a x Waͤre der reelle Werth derſelben Sache für die Gegend Al und die Zeit T“ zu beſtimmen, ſo haͤtte dieſe Beſtimmung ganz auf dieſelbe Weiſe zu geſchehen, wie zuvor: nur wäre ber ganzjährige Bedarf des gemeinſten Arbeiters für die Ges gend A“ feſtzuſetzen und hiernach zu beſtimmen, wie oft die⸗ ſer Bedarf fuͤr die abzuſchaͤtzende Sache im Tauſche erhal⸗ ten würde, u. z. in der Gegend A“ zur Zeit T“. Hiebey wäre es eben nicht, weſentlich, den ein für allemal feſtgeſetz⸗ ten Bedarf zum ganzjaͤhrigen Lebensunterhalte in beyden Arten A und A’ für einerley Normalzeit feſtzuſetzen; es waͤre vielmehr nothwendig, in beyden Gegenden jene Nor— malzeiten zu beſtimmen, von welchen ſich aus geſchichtlichen Daten beweiſen ließe, daß der unterſte Arbeiter, oder der ges ringe Mann aus der unterſten Volksclaſſe an beyben Din ten gerade fein nothwendiges Auskommen hatte, daß er in jenen Zeitpuncten weder darbte noch luxurioͤs lebte, ſondern jahrlich gerade nur fo viel confumierte, an Gegenſtaͤnden des Genuſſes gerade nur ſoviel gebrauchte und verbrauchte, als, dem Clima und der demſelben entſprechenden Mens ſchenraſſe gemaͤß, erforderlich war, um lange, geſund und mit Erhaltung der koͤrperlichen Kraͤfte zu leben. l Was nun ferner die im Handel haͤufig vorkommenden Ausdruͤcke theuer und wohlfeil anbelangt, fo ſagen wir; theuer und wohlfeil beziehen ſich auf Quantitäten, das her auf relative Begriffe gegen einander. Dieſe relative Beziehung iſt aber nicht bloß eine einſeitige; und man muß, wenn von theuer und wohlfeil mit einiger Klar heit geſprochen werden ſoll, weſentlich folgendes unters ſcheiden: 9 1) Das Theuer- und Wohlfeil-Seyn einer Sa- che A in verſchiedenen Gegenden und zu ver⸗ ſchiedenen Zeiten. Dieß bezieht ſich entweder auf den groͤßern oder kleinern Geldbetrag, oder auf das größere oder kleinere Quantum, das man von der als Einheit des Werthes angenommenen Sache hingeben muß, um den Gegenſtand A in verſchiedenen Orten oder Zeiten zu erhalten. Das Theuer- und Wohl⸗ feil⸗Seyn einer Sache kann ſich auch auf das Plus oder Minus des Markipreifes über oder unter deren natuͤrlichen Preis beziehen; und in dieſer Hinſicht kann eine Sache im Orte A mehr Eoften als im Orte 3B, und dennoch im Orte A wohlfeiler ſeyn, als im Orte B. 2) Das Theuer- und Wohlfeil-Leben in einer Gegend, rückſichtlich der weſentlichſten Be⸗ dürfniſſe. Hier bezieht ſich das Relative nicht bloß auf das Quantum, das fuͤr die nothwendigſten Les bensbeduͤrfniſſe hingegeben werden muß, ſondern zu gleicher Zeit auf den Erwerbsfond derjenigen, welche ſich dieſe Dinge herbeyſchaffen muͤſſen; und nach der Vielſeitigkeit dieſes letztern Umſtandes wird auch der Begriff von theuer und wohlfeil ſehr vielſeitig aus: gelegt, daher die Verworrenheit in dieſem Gegenſtande entſteht. So klagt z. B. der Capitaliſt, deſſen Eins kommen in einer beſtimmten Geldrente beſteht, über 117 Theurung, wenn der Nominalwerth der Lebensbeduͤrf⸗ niffe ſteigt; mögen auch der Arbeitslohn und die Ge winnſte der Unternehmer * hinreichen, um die Claſſe der Arbeiter und jene der Unternehmer hinlaͤnglich mit Lebensmitteln zu verſehen, d. h. um in dieſen beyden productiven Claſſen einen allgemeinen Wohlſtand her vorzubringen. Hingegen werden die Arbeiter uͤber Theurung klagen, wenn gleich die Nominalwerthe der Leebensbeduͤrfniſſe anſehnlich fallen moͤchten; zugleich aber, wegen des Verfalls des nationalwirthſchaftlichen Zauſtandes, die Arbeit fo ſchlecht bezahlt wuͤrde, daß mit dem Arbeitslohne nur ſehr kuͤmmerlich gelebt wer— den könnte; ein Zuſtand, bey welchem die Claſſe der Capitaliſten frohlockt, und mit empoͤrendem Uebermu⸗ the, mit der Herzloſigkeit bloßer Cosmopoliten, an der N verſiegenden Quelle des Nationalwohlſtandes ſchwelgt. ES N Sollen wir demnach das Theuer und Woblfeil in dieſer Hinſicht einer philoſophiſchen Betrachtung unterwer⸗ fi. fo müffen wir die Hauptclaſſen des Erwerbs in der ation in Anſchlag bringen. Dieſe ſind: 1) Zinſen von dargeliehenen Capitalien; 2) Arbeitslohn; 3) Gewinnſt am Capitale; 4) Landrente. N Das Theuer und Wohlfeil bezieht ſich beym Capi⸗ taliſten bloß auf das Verhaͤltuiß des Zinsfußes zum Nomi⸗ nalwerthe der nothwendigſten Lebensbeduͤrfniſſe. Das Theuer und Wohlfeil bezieht ſich beym Ars beiter auf das Verhaͤltniß ſeines Arbeitslohns zu den dafuͤr anzuſchaffen möglichen Lebensbeduͤrfniſſen, und da ſich (wie Hufeland ſehr richtig bemerkt) alle Arbeiten nach dem nie: drigften Taglöhner richten, fo bezieht ſich das Theuer und Wohlfeil bey allen arbeitenden Claſſen einer Gegend auf das Verhaͤltniß des niedrigſten Tagelohns zu den dafuͤr an⸗ zuſchaffen moͤglichen Lebensbeduͤrfniſſen. Das Theuer und, Wohlfeil bezieht ſich bey den Un⸗ ternehmern auf das Verhaͤltniß der Gewinnſte aus den Un— ternehmungen, zu den dafür anzuſchaffen möglichen Lebens⸗ beduͤrfniſſen. Das Theuer und Wohlfeil bezieht ſich bey den Grundbeſitzern auf das Verhaͤltniß der als Normale ange⸗ nommenen Landrente zu den dafür anzuſchaffen moͤglichen Lebensbeduͤrfniſſen. a f Wir ſehen aus alle dem, daß ſich die Begriffe von wohlfeil und theuer nur durch viele Anwendungen von Beyſpielen erläutern laſſen, und daß es überhaupt keinen Sinn habe, wenn man im Allgemeinen ſagt; es ſey in einer Gegend theuer oder wohlfeil zu leben; da im⸗ mer hinzugeſetzt werden muß, fuͤr dieſe oder jene Claſſe von Staatsbuͤrgern. So koͤnnte z. B. ein Capitaliſt »Ich verſtehe hier nicht den Proſitſatz, nicht das am vers i wendeten Capitale an Gewinnſt ausfallende Prozent, fon: dern den Gewinnſt an der Unternehmung uͤberhaupt, der in einem induftriöfen und weit cultivierten Lande im All: a groß iſt, wenn gleich der Profitfag ab: nimmt. i mithin der geringe Preis, 118 aus dem Lande A mit Vortheil in das Land B ziehen, da er hier mit feinen Renten beſſer leben mochte, als dort, und dennoch wäre es möglich, daß der Arbeiter verloͤre, der aus dem Lande A in jenes B überziehen möchte, da der Fall eintreten koͤnnte, daß der Taglohn in B gegen A ſo ge⸗ ringe ausfiele, daß damit nicht beygeſchafft werden koͤnnte, was in A beygeſchafft wurde; dieß wäre z. B. der Fall, wenn die Nominalwerthe der Lebensbeduͤrfniſſe in B halb ſoviel betruͤgen als in A, zugleich aber der Arbeitslohn nur ½ von demjenigen ware, welcher in A beſtuͤnde. Hier muͤß⸗ te man alſo ſagen: die Gegend B iſt für die Capitaliſten wohlfeiler als die Gegend A, zugleich aber theuter fuͤr die arbeitende Claſſe. Auch ſieht man ein, daß das Fallen der Nominalwerthe aller nothwendigen Lebens beduͤrfniſſe nicht nothwendig eine allgemeine Wohlfeilheit einer Gegend zur Folge habe. 5 * 3) Das Theuer- und Wohlfeil⸗Leben ruͤckſicht⸗ lich der Gegenſtände des Luxus, des höhern Wohllebens, die im Allgemeinen als entbehr— lich betrachtet werden müſſen. In dieſer Hin⸗ ſicht ſind die Ausdruͤcke theuer und wohlfeil noch weit unbeſtimmter als in beyden vorhergehenden. Sie beziehen ſich hier nicht bloß auf das Quantum, das für den Luxusgegenſtand hingegeben werden muß und auf den Erwerbsfond des den Luxusgegenſtand ſich Beyſchaffenden; ſondern zugleich auch auf das mindere oder höhere Beduͤrfniß nach dergleichen Dingen. So wirkt z. B. der höhere Preis feiner Tuͤcher und Zen: ge auf den größern Aufwand desjenigen, der, feinem Stande gemäß, in höheren geſellſchaftlichen Verhaͤlt— niſſen ſteht; da hingegen hieraus kein Unterſchied fuͤr den nothwendigen Aufwand des gemeinen Arbei⸗ ters folgt. Anders verhält es ſich bey jenen entbehr⸗ lichen Dingen, die durch allgemeine Angewoͤhnung jederman bis auf die unterſten Claſſen herab, zum Beduͤrfniſſe geworden ſind; dahin gehoͤrt z. B. der Taback in manchen Laͤndern. Der wachſende Preis dieſer letztern Art von Dingen vertheuert das Leben aller Claſſen. Die Pflanzen und ihr wiſſenſchaftliches Studium uͤberhaupt. Ein botaniſcher Grundriß zum Gebrauche academiſcher Vortrage und zum Seibſt⸗ ſtudium, von Jonathan Carl Zenker, Dr. ꝛc. Eiſenach bey Baͤrecke. 1850 gr. 8. XII u. 278. Dieſem Lehrbuch kann man das Lob der Eigenthüm— lichkeit, des Fleißes, der Vollſtäͤndigkeit und der guten Anz ordnung nicht verſagen. Dazu kommt die geringe Dicke und ſo daß es ſeiner Beſtimmung wohl angepaßt iſt. f Der Eingang wird mit der Begriffs s Beftim: mung: Pflanzen, Pflanzenreich und Botanik eroͤff⸗ net. Dann zerfällt der ganze Stoff in 2 Hauptabſchnit⸗ te; in dem erſten wird die Pflanze an und fuͤr ſich, in dem zweyten die Pflanzenkenntniß nach wiſſenſchaftlicher 119 Methode (Methodologia botanica) betrachtet. Der erſte Hauptabſchnitt hat ferner 2 Unterabtheilungen, von denen die erſtere die Pflanze analogiſch, nach ihren chemiſchen und organiſchen, ſowie zuſammengeſetzten Beſtandtheilen erörtert, die zweyte aber die Pflanze ſynthetiſch als lebens des Ganzes (Organismus) darſtellt, wobey ſowohl das Ler ben an und fuͤr ſich, wie es ſich theils als normales (im chemiſchen und organiſchen Lebensprozeſſe), theils als abnor⸗ mes (Krankheit) aͤußert, theils hinſichtlich der Geſchichte und Verbreitung der Gewaͤchſe auf unſerem Planeten (Pflan⸗ zengeographie) in Betracht kommt. Was die Behandlung anlangt, fo finden ſich kurze aphoriſtiſche Saͤtze, als foges nannte Paragraphen, welche die Hauptwahrheiten zuſammen⸗ faſſen und deren weitlaͤuftigere Erläuterungen die darunter geſetzten enger gedruckten Bemerkungen enthalten. In letz⸗ teren werden überall die hauptſaͤchlichſten Original-Schrift⸗ ſteller und ihre Anſichten über die fraglichen Gegenſtaͤnde an⸗ gegeben, die ganze Terminologie von neuem durchgearbeitet und ſyſtematiſch geordnet, indem zugleich das Hiſtoriſche kei⸗ neswegs vernachlaͤſſigt wurde, ſo daß in dieſen Noten ſehr viel zuſammengedraͤngt und gepruͤft iſt. Um unſeren Leſern die ganze Weiſe noch genauer zu verſinnlichen, wollen wir nur den Inhalt der das Blatt (Folium) abhandelnden Paragraphen mittheilen. Es ſind deren 9 (§. 50—58). 1) Begriff des Blattes; 2) Der: ſchiedenheiten der Blätter nach Zünften, Familien und Gat⸗ tungen, ſowie an ein und derſelben Pflanze; 3) anatomiſche Beſtandtheile; 4) Grundform und daraus abgeleitete; 5) einfache und zuſammengeſetzte Blaͤtter; 6) Richtung und Stellung der Blätter am Stengel; 7) Blatt-Entwicklung; 8) normale und monſtroͤſe Umbildung der Blaͤtter; 9) Function der Blaͤtter. Jeder g. zeigt deutlich, daß der Verfaſſer feine Sa⸗ chen eigenthuͤmlich zu behandeln verſtehet und daß ſein Buch von allen ahnlichen zeither erſchienenen Grundriſſen der Botanik abweicht. Alle Theile der ſogenannten allges meinen Pflanzenkunde finden hier ihre Beruͤckſichtigung, alles iſt aus einem Ganzen gearbeitet und überall blickt das Ber ſtreben hindurch, die Terminologie der Phyſiologie unterzu— ordnen und ſich ihrer nur, wie ſie es auch dem Weſen nach nicht anders ſeyn kann, zur Bezeichnung der Aeußerungen des Lebens und feiner Formen zu bedienen. Dadurch wur⸗ de manche Critik gegen unnoͤthige Termini veranlaßt, doch verſpricht der Verfaſſer in der Vorrede in einem zweyten Baͤndchen, welches zugleich eine ausgefuͤhrtere Darſtellung des natuͤrlichen Syſtems enthalten ſoll (indem er im vorlies genden uns die Umriſſe der Syſteme von Linne, Juſſieu, DeCandolle, Sprengel, Oken, Reichenbach uſw. gab), ein qusfuͤhrliches terminologiſches Woͤrterbuch zu liefern, was zugleich die Stelle eines Regiſters über beyde Baͤndchen vers treten wird. Druck und Papier verdienen alles Lob. (BEE Bern — Annalen Ta der Gewächskunde, nebſt ihrer Anwendung auf Land- und Gars tenbau, Kuͤnſte und Gewerbe als Felge der botanifchen Litera- turblätter; herausgegeben von d. k. botan. Geſellſch, zu Re⸗ gensburg. Regensburg bey Puſtet, Bd. 4, Heft 1, 30. I Taſchenformat, 132. 2 ean hat vielfältig den Wunſch geäußert, daß die bo⸗ tan. Literaturbiätter nicht bloß die Entdeckungen der Frem⸗ den ſondern auch der Einheimiſchen aufnehmen möchten, Dieſem Wunſche hat die botaniſche Geſellſchaft nachgegeben, und dieſer Erweiterung gemäß dieſer Zeitſchrift, die nun alt les umfaßt, was in das literariſche Gebiet der Botanik faͤllt, den Titel: Annalen der Gewaͤchskunde gegeben. Aue kann man nicht laͤugnen, daß die Bearbeitung dieſem Tite entſpricht: denn Fleiß und Umſicht laͤßt ſich nicht verken nen; das wuͤrdige iſt weitläufig ausgezogen, das minder be deutende kurz; alles aber iſt angezeigt, damit man wiſſe wo es zu finden iſt. Nicht bloß für den eigentlichen Bolg⸗ niker iſt geſorgt, ſondern auch und vorzuͤglich für. den De conomen, namentlich fuͤr den eigentlichen Landwirth und Gärtner, Oebſtler, Winzer und Foͤrſter, natuͤrlich für den jenigen, der es weiter als der Vorfahr bringen will. Da⸗ bey iſt dieſe Zeitſchtift ſehr wohl geordnet und daher alles leicht zu finden, wie wir es durch Angabe dieſer Rubriken andeuten wollen. n e n 1) Flora der Vorwelt. Ausgezogen iſt Ad. Brong⸗ niarts Schrift: Geſchichte der verſteinerten Pflanzen, Zte Lief. 1830. 5 2) Verbreitung des Pflanzenreichs. Schouw, die lo ten der Alpen, der Pyrenaͤen, des ſcandinaviſchen Ge: birgs S. 10. f 75 Serchels Pflanzen⸗Geographie der bayeriſchen Alpen; Franks Flora von Raſtadt; Floren der Inſel Uſe⸗ dom und der Faͤroͤer; Arago über die Unregelmäßige keit der Schneelinie; Gerard, Höhe des Anbaus i den Himalaia-Gebirgen. f uf 3) Floren S. 23. Segetſchweilers Sammlung von Schweizerpflanzen; Gaudins Flora helveticas| Roths deutſche Flora; Lachmanns Braunſchweis ger Flora; Burckhardts Lauſitzer Pflanzen. = 4) Monographien Seite 39. Muhls, Suhlrotts, Bartlings und eines Berliners Schriften über das natuͤrliche Pflanzenſyſtem; Walker- Arnott uͤber in drosace imbricata und Alyssum; Reichenbach üb Arenaria setacea; Moos. 9 5) Formenlehre S. 48. Agardhs Lehrbuch der Bot „ nik; Biſchoffs botan. Terminologie; Schimper über Symphytum. ö | 6) Phyſiologie S. 60. Decandolle über die Vegeta tion der Schmarotzerpflanzen; rauchende Blumen. 7) Angewandte Botanik. Sooker über Scouleria, neu 0 Einfuhrung neuer nutzbarer Gewaͤchſe S. 78. Dey baumartige Kohl, der meufgelöndifhe Spinat, die 4 pptifche Zwiebel, die 1 ha, der "Späthafen, ee uſw. m E 9) Gartenbau. Neue Zierpflanzen des Münchener Gar. tens; Baumanns Abbildungen der Camellien; franzoͤ⸗ ſiſche und engliſche Eriken Cultur; Naturalifation der Azalea pontica und des Blumenrohts. Br Obſtbau S. 94. Methode, die Groͤße der Fruͤchte 1. vermehren; Hecken von Obftbäumen; Aufbewah⸗ ‚zung der Ananas und der Aepfel; Epaliere von Jo⸗ bannisbeeren; neue Kirſchen, Birnen uſw. N 11 Weinbau S. 98. Jacquin, die oͤſterreichiſchen ; Rebenforten; Reben in Genf, Mexico „ Nordame⸗ rica uſw. 5 f 12) Forſtbau S. 102. Lemckes und Blauels Scheif⸗ ten uber die Lärche; uber eine Ulmenpflanzung. 18) Aeltere Geſchichte der Pflanzenkunde S. 107. Ueber den Eytisus und die Chara caesaris der Alten; 50 Lehre d vom Pflanzengeſchlecht bey den Chinefen ; der _ Stimanabab in Indien. 14) Zeitgeſchichte ©. 110. a gemeinnützi⸗ ger Geſellſchaften in Berlin, Paris und London; bo⸗ tan. oͤconomiſche und andere Preisfragen; neue Ver: eine und neue Zeitſchriften; Garten » Eataloge und Ankündigungen. Beſonders ausfuͤhrlich ſind behans delt: Brongniart, Schouw, Serchel, Segetſch⸗ ‚weiler, Walker, a Agardh, Der Candolle. ” Eier 4 Ro Linnei F Bir x benen raff, Ed. nona, cur. C. 27 1 1 T. I., Class. 15 1 IS. Gottingae ap. Dieterich, 30. 8. 402. 7 Bi noch immer jugendlich thaͤtige Verfaſſer iſt nun um Begriffe, die letzte Hand an ſein großes Systema Ve- getabilium zu legen, indem er auch ich im nächfen zu bent- beiten unternommen die, wahrſcheinlich im n. an⸗ de vollenden wird. War gend etwas RR fo war es ein Systema generum, werinn die Charactere nach der Manier von Linne kurz und bündig aufgeſtellt, ſind, wie es bier wirklich der Fall iſt. wird gewiß den Beyfall der Botaniker erhalten. Namen ſteht der Aufſteller und die Jahrzahl; 65 e Gbgracteren an jedem Theil a lines; am En 5 ide und . di 8 h die e 8 Genn I en 3 Gronov. (768) Cal. quinquefidus. Pet. quinque, linearia. Stam. basi petalorum inserta, ‚subulata. Stigmala obtusa. i „Caps. Slocularis, quinque rastrata, polysperma. «Sedeae; Lam. Al, t. 390. Ggertn! t. 65.) Sfb 1831. Heft m Die Einrichtung dieſes Buchs Bey dem dann folgen Anis Fa. We 122 Wo piele Sippen folgen, die zu eine Semi! e ge ren, hen, la Fame e batübe # 105 91 nonyme find nur, wo es etwa 199 5 war, eig Be man dieſelben in der Species Vegetabiljum ſinden ann. ie Pflanzen getrennten Geſchlechis ſind unter die andern Ciaſſen vertheilt. Der Berfaffer hat nach dem Bepſpiel der Franzoſen die wilden Namen, 3. B. von Aublet, den lati⸗ nifierten von Schreber vorgezogen. Dieſer Band enthält 2278 Sippen. J Die euxopaͤiſchen Arten der Zwepfluͤglergattung Dolichopus, von Hermann Stan nius. (Fortſetzung von Heft 1.) f 17. Dolichopus planitarsis Fallen, Diagn. Antennae corpore "Ioneiores, nigrae, , subacutae. pedes nigri fen,oribus apice tibiis taräs- que anterioribus ochraceo : fer rugincis: his articlilo apicali tantum nigris. Alae subinkuscatae. Mas. Articulus ultimus tarsorum dilatatus, ater, hispidulus. Deser. Mas. Hypostoma lineare, an candido-micans. Antennae capite longiores, nigrae, validae; articulo basali angusto, apicem versus dils ta- to, supra hispido: medio subsessili, brevi, epo: apicali sessili, basali longiore, subacuto! Seta dorsa- li, nigra, nuda, antenna "breviöre, ‚basi solitö Crassio- re. Frons atro-viridis vel ‚Chalybeus, Riten,” nigro- setosus. Oculi postice, cano- inicantes, | mareine po- stico ‚externogue, Bigro-muricatı. Thorax at "OR irens, colorè hoc in chalybeum transeunte, nitens, Eriebus longitüdinalibus 8 pilorüm nigrorum. Scutellum mediorum atro-virens, nitens, utrinque seta longa nigra. Pleu- rae gan- virescentes, subopacae, vix cano- micantes. „Halteres, ‚pallide-flavi. ‚Alulae parvae, flavidae, mar- Sine, terminali nigro- -ciliatae, Abdomen atro-virens, snitens,; dorso seg gmentorumque singulobrum apice ni · UISPESCENS, Jatenibus glaucescens, hirtum, segmenti cu- 2 apice 0 ben de ‚Vagina, ;basi obschre-oli ma apice Hayidantgsg | N Kon 5 nigra, hirta, praesertim! postlca: antica apice, media ‚dimidio apicali ochraceo- ferruginea: postica vel tota nigra, vel summo apice ochraceo- ‚ferruginea : posteriora spina apicali nigra. Tibiae hirtae, nigro-spinosae: spinis serialibus nigris; anteriores ochraceo- ferrugi- neae: posticae validae, nigrae, Fee a Tarsi antici breves, tibias an icas longſtüdine ix superan- tes, flavido- ferruginei, apise: nigri, unguicula candi- 8” ——— / 123 da: tarsi medii graciles, tibiis mediis dimidio fere longiores, flavido-ferruginei: articulo basali articulis 2 et 3 longitudine subaequali: his inter se subaequa- libus: quarto quintoque aequilongis: quinto dilatato, atro, hispidulo (Articulus quartus interdum summo apice niger). Unguicula candida: Tarsi postici nig- ri: articulo basali validiore, crebro nigro-spinoso. Alae subinfuscatas, absque stigmate: nervis nigro- fuseis: longitudinali quarto in medio fere decursus inde ab anastomosi cum nervo transversali leviter sursum flexo (non geniculatim.) Longitudine lineas 2—2 ½ aequans. Synonym. Fallen Dolichop. Sueciae 12. 8. D. planitarsis: Aeneo- viridis, femoribus anterioribus pe- dibusque posticis nigris: articulo ultimo tarsorum intermediorum in mare dilatato, nigro, apice albo. Meigen ſyſtem. Beſchreibung 4. 88. 25. D. plani- ktarsis: Obscure aeneo-viridis, antennis, femoribus anterioribus pedibusque posticis nigris: articulo ul- timo tarsorum intermediorum in mare clavato, atro. Macquart. Ins. dipt. 3. 68. 21. Antennes noi- res. Cuisses antérieures et pieds posterienrs noirs; dernier article des tarses intermediaires noir, dilate dans les mäles. Long. lin. 2. - Anmerk. 1. Dieſe Art, von der mir nur das Maͤnn⸗ chen aus Autopſie bekannt iſt, die Fallen aber waͤh— tend der Begattung gefangen, ohne jedoch das Weib— chen umſtaͤndlicher zu beſchreiben, kommt vor in Schweden (Fallen), im noͤrdlichen Frankreich (Mac⸗ quart), bey Hamburg (Winthem), bey Habelſchwerdt in der Grafſchaft Glatz (ich). Sie lebt in der Naͤhe ſumpfiger Stellen auf Erfenbüfchen. Anmerk. 2. Fallen beſchreibt hier vielleicht wieder eine ganz andere Art als ſeine Nachfolger, wenigſtens ſcheint mir das „femoribus anterioribus pedibus- que posticis nigris‘ feiner Diagnoſe darauf zu deu⸗ ten, das aber, da er in feiner Beſchreibung nichts von roſtfarbenen oder anders als ſchwarz gefaͤrbten Hinterſchenkeln. erwähnt, vielleicht nut ein Druckfehler ſeyn koͤnnte. Seine Beſchreibung dieſer Art lautet folgendermaßen: Mas et femina in copula. Cly- peus albissimus. Antennae validae nigrae. Cor- pus cum vertice aeneo- viride; lateribus albicans, ano maris longe inflexo: squamis ovatis, albis, nigro-ciliatis. Pedes postici fere toti et femora anteriora ex maxima parte nigra; genubus ti- biisque anterioribus pallidis, extus crebro spi- nulosis. Tarsi anteriores subpallidi: articulo ultimo intermediorum subpatellato, nigro, api- ce albo. Alae hyalinae: nervis ut in Dol. un- gulato directis. 18. Dolichopus urbanus Meigen. Diagn. Antennae acutae, flayae: articulo api- nigro; pedibus rufis: cali apice nigro. Pedes flavi: femora postica mo apice, tibiae posticae totae fuscescentia. zu 1- u 2 Mas. Articulus quintus tarsorum mediorum candidus. MER Descr. Mas. Palpi flavicantes. Hypostoma li- neare, candidum, candido-micans. Antennarum ar- ticulus basalis apicali longior, angustus, parte termi- nali sensim dilatata, flavus, supra hispidus: medius tertio brevior, flavus: apicalis sessilis, sursum direc-, tus, pubescens, infra ventricosus, niger, basi flavus, apice nigro-fuscus: seta basali, antenna duplo fere longiore, nigra, subtilissime nigro-plumosa.“ viride-aenescens, opacus, nigro-setosus. Oculi mar- gine postico nigro-müricati. Thorax aeneo- viridis, micans, striis dorsalibus duabus, longitudinalibus ni» tentibus; seriebus longitudinalibus 8 pilorum nigro- rum. Scutellum aeneo-viride, utrinque seta longa nigra. Halteres pallide-flavi. Alulae pallide-flavae margine terminali nigro-ciliatae, Pleurae cano-vi- rescentes, cano- micantes, subopacae, nudae. Abdo- men aureo-viride nitidum, dorso segmentorumque singulorum parte terminali nigricans, lateribus glau- cescens, hirtum, apice segmenti cujusque nigro-pilo- sum. Vagina nigra, subopaca, basi fusco- pubescens, apice laevis. Lamellae albidae, nigro-fimbriatae, ni- gro-ciliatae. Coxae anticae pallide-flavae, candido- micantes, infra nigro-pilosae: posteriores cano-vires- centes, cano-micantes. Femora valida, hirta, flava: posteriora spina apicali nigra: postica summo apice infuscata, Tibiae anteriores flavidae, hirtae, nigro- spinosae, spinis serialibus sparsis: tibia postica vali- dior, hirta, nigro-spinosa, spinis serialibus densis: basi infuscata, dimidio apicali nigra. Tarsi antiei articulis duobus basalibus flayis, reliquis nigro- fus- cis: medii articulis duobus basalibus sordide-flavis, tertio nigro- fusco: quarto quintoque longitudinesub- aequalibus, illo atro, hoc candido; postici atri: arti- culo basali reliquis validiore, nigro-spinoso. Alae in- fuscatae: secundum marginem externum saturatius: linea longitudinali quarta geniculatim sursum flexa. Stigma nullum. b sts Nr Longitudine 2 ½ lineas aequane. , e e Synonym, D. urbanus Meigen ſyſtemat. Beſchreib. d. europ. Zweyfl. Ins. 4. p. 92. 51: Aenep- viridis, hy- postomate candido, antennis ruſis: articulo tertio tarsis intermediis nigris, basi rufis, apice albis (mas). ee oe a Das Weibchen dieſer ausgezeichneten Art, von der ich 2 bey Hamburg gefangene männliche Erelplate durch die Guͤte des Herrn von Winthem zu vergleichen Gelegenheit hatte, iſt noch unbekannt. — Das eine der beſchriebenen Männchen hatte an der Spitze des hinterſten Schenkels eis. ne, das andere 2 ſchwarze Borſten. — f ; 19. Dolichopus longitarsis. Stann. Sp. n. Diagn. Antennae nigrae, subacutae. Pedes pal- lide-flavi: femoribus tibiisque posticis summo apice 1 — 125. tarsisque omnibus nigris; articulo. basali tarsorum anteriorum flavo. 1 t Dias. Femora postica infra flavo-ciliata. Tarsi antice tibiis anticis plus dimidio longiores. Alaestig- mate nigro, _ . Descr. Mas. Hypostoma candidum, cändido- micans. Antennae nigrae: articulo basali terminali vix longiore, angusto, fere styliformi, partem termi- nalem versus sensim dilatato: articulo medio brevi lato, hispido, margine terminali arcuato: articulo terminali brevi subtriangulari, subacuto: seta basali antenna longiore, nigra, subinermis. Frons chaly- beus, nitidus, nigro-setosus. Oculi margine postico externoque nigro-muricati. Thorax aureo viridis, ni- tidus, seriebus longitudinalibus 8 pilorum nigrorum.“ Scutellum viride-aureum, nitidum, utrinque seta ni- gra. Pleurae griseo-virescentes, subopacae, nudae. Halteres pallide-flavi. Alulae pallide-flavae, margine terminali longius nigro-ciliatae. Abdomen aureo-vi- ride, nitens, hirtumydorso seginentorumque singulorum apice nigricans, segmenti cujusque apice nigro-pilo- sum. Vagina longa inflexa: basi opaca, griseo-pu- bescens, apice atra nitidissima, laevis. Lamellae ro- tundiusculae, albidae, nigro-fimbriatae, ciliis apicali- bus dichotomis, uncinatis, externis ‚strictis nigris. Coxae canescentes, anticae albido-micantes, apice fasciculo pilorum nigrorum obsitae. Femora pallide flaya, hirta: posteriora spina apicali nigra: postica apice summo puncto nigro-fusco: infra nigro-ciliata, Tibiae pallide-flayae: posticae apice nigro-fuscae om- nes hirtae, nigro-spinosae, spinis serialibus, sparsis. Tarsi nigri: anteriores articulo basali flavido apice nigro-fusco: antici tibiis anticis plus dimidio longio- res: postici articulo basali valido, nigro, nigro-spi- noso. Alae subinfuscatae, nervis nigris, stigmate ni- gro, nervo longitudinali quarto medio decursus inde ab anastomosi cum nervo transversali geniculatim sursum flexo. Longitudo linearum 2. 5 Ich ſah 2 männliche Exemplare dieſer Art, die bey Hamburg gefangen waren, in der Winthemſchen Sammlung zu Hamburg. Das Weibchen kenne ich nicht. b. b. Tarsi omnes in utroque sexu sim- plices. * cc. Antennae basi flavae. 20. Dolickopus arbustorum Stann. sp. nov. Antennae flavae: articulo tertio apice Diagn. subacuto, nigro-fusco. Pedes fla vi; tibiis posticis api- ce tarsisque nigris: articulus basalis tarsorum ante- riorum flavus. Alae subinfuscatae. ö Blas. Femora postica infra pallide-ciliata. 5 "Deser. Mas. Palpi pallide-flavi.— Hyposto- ma angustum, candidum, candido-micans. — An- 126 tennae capite vix breviores: articulo basali reliquis angustiore, basi angustissimo, terminum versus sen- sim dilatato, flavo; medio brevissimo flavo; apicali longiusculo, apice subacuto, nigro-fusco, basi Slavo, seta basali nigro-fusca, subinermi, antennis longiore. Frons aureo- viridis, nitidus, nigro-setosus. Oculi margine posticonigro-, externo pallide-muricati. Tho- rax aureo- viridis, nitens, antice hirtus; seriebus lon- gitudinalibus 8 pilorum nigrorum. Scutellum an- reo-viride nitens, utrinque seta longa nigra. Pleu- rae cano-virescentes, cano-micantes, subopacae, nu- dae. Halteres pallidissime-flavi. Alulae pallidae, fla- vescentes, margine terminali longius niero-ciliatae. Abdomen aeneo-viride, nitens, hirtum dorso seo- mentorumque singulorum apice nigricans, lateribus canescens, segmenti cujusque apice nigro-pilosum. Vagina basi nigra, fusco- pubescens, subopaca: apice nitida laevis, atra. Lamellae petiolatae, subtrianen- lares albae, margine terminali nigro - fimbriola- tae, subtilissime flavido-pubescentes, nigro ciliatae. Coxae anticae pallide-flavae, sericeae, apice nigro-pi- losae, posteriores griseae, apice flavae, Femora vali- da, flava, hirta: posteriora spina terminali nigra: postica margine infero longius pallide-ciliata, - Tibiae flavae, hirtae, nigro-spinosae, spinis serialibus, arfti- corum sparsioribus, posticorum crebris: tibiae po- sticae apice infuscatae. Tarsi antici tibiis anticis lon- Siores: anteriores articulo basali flavido, articulis a- picalibus tarsisque posticis totis nigro- fuscis: ho- rum articulus basalis validus nigro-spinosus. Alae subinfuscatae, absque stigmate. Longitudo D. cili- femorati. 2 Von dieſer Art kenne ich nur das Maͤnnchen, das bey Hamburg einigemal gefangen, in der Sammlung meines Freundes von Winthem ſich befindet. 21. Dolichopus simplex Meigen. „ Diagn. Antennae flavidae: articulo apicali acu- minato nigro. Pedes fla vidi: tibiis posticis summo apice tarsisque nigris: tarsi anteriores articulo basali flavido. Alae subhyalinae. Descr. Mas. Palpi pallide-flavi. Hypostoma candidum, candido-micans. Antennae capite vix longiores: articulo Pasali apicalibus longitudine ae- quali, angusto, parte terminali basali vix latiore pal- lide-flavo, marginibus hispido: medio brevissimo, fla- vo, nigro-limbate, marginibus hispido: apicali lato, sursum flexo, infra ventricoso, acuminato, nigro: se- ta basali, antenna longiore, nuda, nigra. Frons au- reo- viridis, nitidus, nigro-setosus. Thorax aureo- viridis, nitens, antice hirtus seriebus longitudinalibus 8 pilorum nigrorum. Oculi margine postico nigro- externo griseo-muricati. Pleurae cano-virese ntes, cano-micantes, subopacae, nudae, Halteres pallide- fla vi. Alulae pallide-flavae, margine terminali nigro- ciliatae. Abdomen aureo- viride, nitens, dorso Ale mentorumque singulorum parte terminali nigrescens, 187 lateribus glaucescens, hirtum. segmenti cujusque mar- sine terminali nigro-pilosum. Segmentum 6tumbre- vissimum; ebscure:olivaceum, fere nigrum. Vagina basi rotundiuscula, obscure- olivacea, nigrescens, ni- gro-pilo:a, nitida: apice nigra, nitens, laevis. La- mellae pallide-llavae, nigro-fiimbriatae, nigro-ciliatae: viliis marginis apicalis uncinatis, externi strictis. Co- xae anticaeflayylae, candido- micantes interne nigro- externe cano-sericeae, apice nigro-pilosae: posterio- res griseae apice flavido. Femora flavida, hirta, posteriora spina terminali nigra. Tibiae flavidae, hirtae, spinosae, spinis nigris, serialibus, anticarum rarioribus: posticae apice nigro. Tarsi nigri: arti- cle basali anteriorum flavido, apice nigro: postico- rum nigro, nigro-spinoso. Tarsus anticus tibia an- tica vix lengior. Alae levissime fuscescentes, subhy- alinae, absque stigmate: nervis tenuissimis nigcis: longitudinali quarto vix ante medium fere medio decursus inde ab anastomosi inde cum nervo trans- versali fere geniculatim sursum flexo. — Longitudi- ne 2 fere lineas aequans. antenna -; segmen- Femina diversa hypostomate latiore, rum articulo basali breviore, abdomine torum 5. Synon. D. simplex Meigen ſoſtem. Beſchreib. der *utop. 2fl. Ins. 4. p. 85. 20. Obscure viridi-aeneus, antennis rufis, apice nigris; pedibus fla vis, tarsis nigris, hypostomate candido. 5 Macquart. Ins. Dipt. 3. p. 65. 12. Epistöwne blanc. Antennes noires a premier article fauve. Picds jaunes, tarses noirs. * Meigen und Macquart beſchreiben das Weibchen des D. pennitarsis als zu dieſer Art gehörig. 8 Es lebt dieſe Art auf niedrigem Gebuͤſch, auf Hage⸗ buchen⸗ und. Dornhecken. — Hamburg: Winthem und ich. Lille: Macquart. Kiel: Meigen. 22. Dolichopus agilis Meigen. Diagn. Antennae acuminatae pallide - flavae: erticulo apicali nigro. Pedes pallide-flavi: tibiis pos- tieis apice, tarsisque nigris: tarsi anteriores arliculo Dasali flavido. Tibiae posticae validae. Ala Sri- sescentes. Ba Mas. Stigma alarum nigrum. Deser. Nas. Palpi pallide - fla vi. Hypostoma -Sändidtim, @ändido-micans, Antennae articulo basali picalthus lengitudine subaequali, parte terminali ba- Si svix latfore, pallidesflavo, marginibus hispide: anedio bre dsstmo, fla vo, nigro-limbato, marginibus ‚Hispido : apficali sursum directo infra ventricoso, 'acu- Tnifato, nigro séta basali, antenna lonsiore'riäta, ılıda, Fröns chalybeus, nitens, nigro-setosus. Oœuli Andlsine pestico nigro-, externo albido - murieati. Yiofäx’deneo-viridis, nitidus, seriebus longitudinali- eng pilsrum nigrorum. Scutellum'aeneo - vielde, fla vis, nitens, utrinque seta longa nigra. Pleurae viresgen: tes, cano-micantes, nudae. Halteres pallide: Merl Alulae breves, pallide- la vae, margine terminali fus« co-ciliatae- Abdomen aureo-viride, Auen doc segmentorumque singulorum parte terminali nigres® cens, lateribus glaucescens, hirtum, segmenti cujus- que margine terminali nigro-pilosum. Vagina arti- culo basi rotundiuscula, olivacea, griseo-micans, fus- co-pubescens: apıce longiuscula, atra, laevis, nitens. Lamellae-Navido-albidae, fere albidae, nigro-limbatag, griseo- pubescentes, margine terminali externaque nigro-ciliatae, ciliis illius uncinatis, hujus strigtis Coxae anticae pallide-flavae, pilis brevissimis tenui;- simis ‚adjacentibus albidis crebre obsitae, apice nigro: pilosae: posteriores dimidio basali griseae, terminali pallide-flavae. Femora pallide-fava, hirta, posteriors spina teriminali nigra. Tibiae pallide-flavae, hirtae, spinosae, spinis nigris, serialibus anteriarum rariori- bus, posticarum creberrimis: posticae apice latius nigro-cinctae, apicem versus sensim-yalidiores, apicęe solite validiores. Tarsi antici tibiis anticis paullo longiores: anteriores articulo basali pallidissime-fla- vo, art. apicalibus fuscescentibus. Tarsi postici mi- gro: fusci, articulo basali nigro-spinoso. Alae gri- sescentes: stigmate in ostio nervi longitudinalis pri- mi, nervo longitudinali quarto ante medium ‚decur-. sus inde ab anastomosi cum nervo transversali ge- nicnlatim sursum flexo. Longitudine duas fere li- neas aequans. W 1 N Femina differt: hypostomate latiore, Ina rum articulo apicali breviore, abdomine segmento- rum 5, alis stigmate carentibus. } hi Synon. D. agilis Meigen 'fuftemat.. ‚Beichrei * 4. p. 94 41. Obscure aeneo-viridis, rp dido, antennis nigris: articulo primo flavo; pedibus tibiis posticis apice tarsisque omnibus migeis, alis fusco- canis. Ea . Dieſe von Hr. von Winthem und mir bey Hamburg nicht ſelten, von Wiedemann bey Kiel gefangene Art iſt leicht mit d. D. simplex zu verwechſeln, von der fie ſich ducch folgende Merkmale ader deutlich unterſcheldet? 1) Durch das letzte Fuͤhlerglied, das hier micht fo breit iſt. 1 ? 2) Diüurch den geringeren Glanz des Körpers, 5) Durch die ſtahlblaue Stirn. 4) Durch die conſtant viel blaͤſſere Faͤrbung der Beine. 5) Durch die hinterſten Schienen, die am Ende hoͤher hinauf geſchwaͤnzt und etwas verdickt ſind. 6) Dutch das Stigma im Flügel der Männchen. 7) Durd die mehr grau angelaufenen Flügel, 8 8) Durch den weiter vor der Mitte ſeines Berlau: fes, von der Verbindung mit dem -Queenerven aus, mehr kniefoͤrmig aufwaͤrts gebogenen Aten Längs⸗ nerven. f Bi n es. Dolichopus flavipes. : Stann. sp. nov. Diagn. Antennae acuminatae flavae supra api- ue nigrae. Pedes pallide-flavi tibiis posticis apice tarsisque nigris. Tarsi antici articulo basali pallide- fla vo. Alae hyalinae. Descr. Mas. Palpi pallide-flavi. — - Hypostoma candidum, cans. — Mas. Lamellae albae, apice angustis- sime nigro-limbatae, Stigma alarum nigrrım. Anten- nae capite breviores, articulis basalibus flavis, supra nigro-fuscis: apicali reliquis latiore, acuminato, ni- ro-fusco: seta dorsali nigra, antennis longiore. — rons chalybeus, nitidus, nigro-setosus. Oculi mar- gine postico anticoque albido-muricati. Thorax ae- jeo-viridis, chalybeo-micars, nitidissimus, seriebus situdinalibus 8 pilorum nigrorum. Scutellum vi- e-aeneum, nitens, utrinque seta longa nigra. — eurae canae, cano-micantes, nudae. Halteres pallide- la vi. Alulae pallide- fla vae, margine terminali longius ni- gro- ciliatae. Abdomen aeneo-viride, nitens, hirtum, dor- so segmentorumque singulorum parte terminali nigres- cens; lateribus cano-micans, segmenti cujusque apice nisro-pilosum. Vagina basi nigra griseo-pubescens: apice atra, laevis nitida. Lamellae ovatae, petiola- tae, albae, parte marginis terminali angustissime ni- gro-limbatae, ciliatae: ciliis brevibus, fuscis. Coxae anticae pallide-flavae, posteriores griseae, apice fla- vae, omnes pilis nigris brevissimis appressis crebro, longioribus apice obsitae. Femora .flava, hirta, po- steriora spina terminali nigra. Tibiae flavae, hirtae, arsius nigro-spinosae: posticae summo apice nigro- scae. Tarsi nigri: articulus basalis anteriorum lide-flavus apice infuscatus: posticorum dimidio \basali pallide-flavus, apicali nigro-fuscus. Tarsus an- ticus tibia antica vix longior. Articulus basalis tar- sorum posticorum secundo paullo-brevior, nigro-spi- nosus. Alae hyalinae nervis nigris, stigmate parvo Longitudine 1½ lineas aequat. Dier Beſchreibung dieſer Art liegt ein maͤnnliches Exemplar zum Grunde, das Hr. von Winthem aus Mar⸗ ‚feige erhalten hat. — Das Weibchen kenne ich nicht. ' 68. Antennae nigrae. . 46. Dolichopus vulgaris Stann. spec. n. Diagn. Antennae nigrae, subovatae, Pedes fla- vidi: femora tibiaeque postica summo apice nigro- -fusca. Tarsorum anteriorum articulus basalis fla- Alae subfuscescentes. > Descr. Mas. Palpi pallide-flavi. , Hypostoma cgandidum, candido-micans. Antennae capite bre- viores, nigrae: articulo basali terminali vix longio- re, angusto, partem terminalem versus sensim. dila- tato: medio brevi, lato, hispido, mareine terminali arcuato: terminali brevi, subovato: seta basali, an- tenna longiore, nigra, subinermi. Frons chalybeo- Iſis 1831. Heft 2. 1 7528 post anastomosin nervi longitudinalis primi. 130 virens, nitidus, nigro-setosus. Oculi margine posti- co nigro-externo albido-muricati. Thorax aureo-vi- ridis, nitens, seriebus longitudinalibus 8 pilorum ni- grorum. Scutellum aeneo-viride, nitens, utrinque seta longa, nigra. Pleurae obscure-virescentes, ca- no-micantes, nudae. Halteres flavidi. Alulae flavi- dae, margine terminali nigro-ciliatae. Abdomen ae- neo-viride, nitens, dorso segmentorumque singulo-_ rum parte terminali nigrescens, lateribus glauces- cens, hirtum: seamenti cujusque margine terminali nigro-pilosum. Vagina basi nigro-virescens, fusco- pubescens, nitida: apice atra, laevis, nitens. Lamel- lae subrotundae, basi petiolatae, pallide-flavae, fere albidae, late nigro-limbatae, brevius nigro-ciliatae: partis superioris marginis externi uncinatae. Coxae anticae flavidae, cano-micantes, apice nigro-pilosae: posteriores nigro-fuscae. Femora flavida, hirta, po- steriora spina terminali nigra: postica puncto apica- li, externo, nigro-fusco. Tibiae flavidae, hirtae, spi- nosae: spinis serialibus nigris, raris; posticae summo apice nigro-fuscae.- Tarsi nigro-fusci: articulo basa- li anteriorum flavido, apice nigro-fusco: posteriorum nigro, nigro-spinoso. Alae lanceolatae, subfuscescen- tes, fere hyalinae, nervis fusco-ferrugineis: longitu- dinali quarto ante medium decursus inde ab ana- stomosi cum nervo transversali sursum flexo, Abs- que stigmate. Longitudo 1½ linearum. Femina differt hypostomate latiore, antenna- rum articulo apicalı breviore, abdomine segmento- rum 5, alis magis infuscatis. Anmerk. Herr Schummel und ich fiengen biefe Art bey Breslau auf niedrigem Gebuͤſch; Hr. von Winthem bey Hamburg, Paris und Stollberg; Hr. Ruthe bey Berlin. 2 25. Dolichopus ungulatus. Latr. Fallen. Diagn. Antennae nigrae, subacutae. Pedes fla- vi: tibiae posticae apice nigrae: tarsi nigri articulo basali anteriorum flavo. Alae hyalinae. Mas. Femora infra pallide-ciliata. Alae stigmate nigro. Descr. Mas. Palpi nigro-fusci. Hypostoma candidum, can- dido-micans. Antennae nigrae, capite vix longiores: articulo basali distincto; tertio longiore, angusto, partem terminalem versus sensim dilatato; margini- bus hispidis, margine terminali integerrimo: medio subsessili brevi, articulo basali latiore, marginibus hispidis: apicali sessili, infra subyentricoso, apice subacuto: seta basali antenna longiore, nigra, subin- ermi. Frons aureo-viridis, nitens, nigro-setosus. Oculi postice cano-induti, cäno-micantes, margine postico externoque nigro-muricati. Thorax aureo- viridis, interdum lineis duabus longitudinalibus cu- prescentibus, nitens, antice hirtus, seriebus longitu- dinalibus 8 pilorum nigrorum. Scutellum aureo- vi- 9 131 ride, nitens, utrinque seta longa nigra. Pleurze ca- no-virescentes, nudae micantes. Halteres pallide-fla- vi. Alulae pallide-flavae, margine terminali longius nisro-ciliatae. Abdomen aureo-viride,'nitens, dorso segmentorumque singulorum parte terminali nigres- cens, lateribus glaucescens, hirtum, segmentorum singulorum margine terminali nigro-pilosum, seg- mento 6to brevissimo, angusto, fere nigro. Vagina nigra, griseo-micans nigro-pubescens: apice nitida, glabra, griseo-micans. Lamellae oblongae, petiola- tae, albidae, subflavescentes, flavido-pubescentes, ni- gro-limbatae, limbo in parte apicali admodum lato, margine interno pallide-ciliatae, terminali externo- que nigro-ciliatae: ciliis in illo longioribus uncinatis dichotomis, in hoc strictis. Coxae griseae, pilis bre- vioribus appressis erebro: longis, liberis apice obsi- tae: anticae parte terminali flavescentes. Femora fla- va hirta: infra flavido-ciliata: ciliis anticorum bre- vioribus: posticorum longissimis: media spinis nigris terminalibus 4, vel nonnumquam 3, postica 5, vel 4, vel 3. Tibiae flavae, hirtae, nigro-spinosae, spinis serialibus crebris: posticae apice nigrae. Tarsi ni- ori: articulis basalibus anteriorum lla vis, sensim fus- cescentibus: articulo basali posticorum valido nigro- spinoso: Alae largae, hyalinae, stigmate nigro in ostio nervi longitudinalis primi: nervis nigris longi- tudinali quarto ante medium decursus inde ab ana- stomosi cum nervo transversali fere gericulatim sursum flexo. Longitudo 2½ — 3 lineas aequat. Femina differt: hypostomate latiore, antenna- rum articulo apicali breviore, abdomine segmento- rum 5, ala stigmate, femoribus ciliis carentibus. Lon- gitudine corporis saepissime a mare superafur. Varietas 8. Thorace chalybeo, nitente. Var. 5. Totus chalybeus nitens. Synonym: Musca ungulata Schrank Fauna Boica. 3. 125. 2457. ' Schrank Enum. Ins. Austr. 947. Musca thorace abdomineque viridi sericeo, pe- dibus pallidis, alis albis. (fem.?) Geoffroy. Insect. 2. 522. 54. 0 Musca ungülata Fabricius Mantissa Insectorum. 2. 349. 76. Fabr. Entomol. System. 4. 340. 117. Musca ungulata Panzer Fauna German, XX. „leon pessima! Musea ungulata Rossi FaunaEtrusca p. 474. 1516. Nemotelus aeneus Degeer Ins. (von Göze) 6.78- 3. Tab, II. fig. 14 — 22. Dolichopus ungulatus Latreille Genera Crust. et 1.4. 292. Considerat, general. p. 445. Hist. natu- » «les Crustac. et’ des Ins. 14. p. 355. 1. Dolichopus ungulatus Fallen Dolichopod. Suec, 3 * U — u Dolichopus ungulatus Meigen, Syſtem. Beſch bung 4. 80. 13. 7 Viridi-aeneus pedibus rufis: coxis tarsisque gris; hypostomate candido; antennis atris. 7 Ortochile ungulata Latreille in Cuvier: le Regni animal, tome 3. überf. von Schinz. P. 880. Dolichopus ungulatus Macquart. Ins. dipt. 8: Epistöme blanc. Antennes noires. Pieds fauy hanches et tarses noirs. ; Var. 5. Dolichopus chalybeus Meig. non demann, f Meigen Syſtem. Beſchreib. 4. 79. 10: chalybe 16 pedibus ruſis, tarsis nigris. cf. D. chalybeus. Wied Anmerk. x. Dieſe Art findet ſich, wie es fheint‘ ganzen Europa haͤufig: De Geer und Fallen fie fie in Schweden, Schrank und Meigen im fü Deutſchland, Latreille, Macquart in Frankreich, I in Italien, Winthem und ich bey Hamburg, Schum mel und ich in Schleſien, Ruthe und Hoffmanngegg bey Berlin. Ueber ihre Verwandlung hat De Gem J. c. uns intereſſante Notizen mitgetheilt; ſiehe aut Meigen I. c. - Aumerk. 2. Ueber die von Meigen als beſondere A betrachtete und mit dem Wiedemannſchen D. chaly beus verwechſelte Var. 5. verweiſe ich auf das D. chalybeus bemerkte. i Anmerk. 3. Man hielt bisher die Musca ungulat Linne für die eben beſchriebene Art. Alle Autor ohne Ausnahme ſchreiben Fabricius dieſe ganzlich fal ſche Angabe nach. Es heißt bey Linne (Fauna Sue cica. Stockholm 1761. p. 457. n. 1858) Musee ungulata: Alarum punctis duobus nigricanti- bus. Seine Beſchreibung lautet folgendermaßen Musca domestica paullo minor, magis oblom ga, nigricans. Thorax niger, setis adspersus latere aureus, basi ad pedes canus. Abdomer oblongum, alis tamen brevius, latere aureo-ni tens. Pedes longi nigri: antici palmati. Ala incumbentes: in singulis nervi circiter quatuo! nigriet puncta duo atra versus marginem ten iorem, quorum posticum minus est, sed ma gis atrum, alterum verum cum alterius ala | pari coiens latius. Halteres lividi. Es erfchein unbegreiflich, wie eine fo genau beſchriebene Art v kannt und mit einer fo verſchiedenen als D. ungule tus Latr. verwechſelt werden konnte. Linne's Mu ca ungulata ſcheint gar kein Dolichopus, ſonde eine der Gattung Medeterus angehoͤrige Species ſeyn: welche aber? daruͤber bin ich noch nicht i Reinen. i Latreille citiert bey Dolichopus ungulatus: Ha ris Exposition of British. Insects tab. 47. fig. 7. Tarsi intermedii masculorum articulus cundus tertiusque paullulum dilatati. Ich be die Schrift von Harris nicht benutzen koͤnnen, weiß alſo nicht, ob er einen Dolichopus abbildet oder nicht: in keinem Falle aber iſt es D. ungulatus. 65 * 1 My 26. Dolichopus nubilus. Neigen. Diagn. Antennae nigrae, subacutae. Frons o-micans, : Alulae flavido-ciliatae. Pedes flavi: femoribus tibiisque posticis apice tarsisque nigris. Articulus basalis tarsorum anteriorum flavus. Alae fuscescentes, dimidio apicali infuscatae. Descr. Mas. Palpi pallide-flavi, candido- mi- cantes. tennae nigrae; articulo basali tertio longiore, angu- sto, partem terminalem versus dilatato, supra hispi- do; medio brevi sessili: apicali sessili: apice suba- euto: seta basali nigra, nuda, antenna dimidio lon- siore. Frons aureo-viridis, cano-micans, vertice au- reo-viridi, nigro-setoso, Oculi margine postico ni- gro-externo, inferoque albido-muricati. Thorax au- reo: viridis, nitens, seriebus longitudinalibus pilorum nigrorum. Scutellum aureo- viride, nitens, utrinque seta longiore nigra. Pleurae cano-virescentes, cano- micantes, subopacae, nudae. Halteres 8 pallide-flavi. Alulae pallide-flavae, margine terminali longius flavi- do-ciliatae. Abdomen aureo-viride, nitens, hirtum, dorso segmentorumque singulorum parte terminali nigrescens, lateribus glaucescens, segmentorum sin- gulorum margine terminali nigro-pilosum, segmento 6to brevissimo, angusto, fere nigro. Vagina inflexa, nigra: basi paullo latior, subopaea, nigro-pubeseens: ‚apice atra, laevis, nitida. Lamellae breves, rotundius- culae, pallido-flavae, angustissime fusco-fimbriolatae, brevissime flavo-ciliatae. Coxae anticae flavae, cano- micantes, nigro-sericeae, apice nigro-pilosae: posterio- res canae: apice flavo. Femora flava, hirta: poste- riora spina terminali nigra, postica, macula termi- nali nigra. Tibiae flavae, hirtae, spinosae, spinis serialibus nigris: posticae apice nigro-fuscae. Tarsi nigro-fusci, articulo basali anteriorum flavo, apice nigro-fusco, posticorum validiore, nigro, nigro-spino- so, Alae infuscatae: saturatius in dimidio apicali marginis anterioris: nervo longitudinali quarto me- dio decursus inde ab anastomosi cum linea transver- sali geniculatim sursum flexo. Stigma nullum. Longitudine lineam 1½ aequat. Synon. Meigen Syſtem. Beſchr. 4. p. 96 39. D. nubilus. Aureo- viridis; antennis nigris; pedibus fla- vis: tibiis posticis apice tarsisque omnibus nigris; alis apice fusco - canis. f In der Winthem'ſchen Sammlung befindet ſich ein maͤnnl. Exemplar aus der Gegend von Paris. Diefe Art ſcheint dem Macquart'ſchen D. nanus nahe zu ſtehen, deſſen hinterſte Tibien aber zur Haͤlfte ſchwarz ſeyn ſollen. * 8 D Hypostoma candidum, candido-micans. An- 134 27. Dolichopus punctum. Meigen. Diagn. Antennae subacuminatae, nigrae: pe- des nigri: femoribus medio, tibiis totis, tarsis ante- rioribus basi flavidis. Alae hyalinae plaga apicali ni- gro-fusca. (Mas). Descr, Mas. Hypostoma candidum, candido-micans. An- tennae compressae, capite paullo breviores, nigrae: articulo basali angustissimo, supra hispido: apicali reliquis latiore, cordato, subacuminato: seta basali nigra, antennis ipsis longiore, subinermi. Frons cha- Iybeus, nitens, nigro-setosus. Oculi postice externe- que corona setarum fuscarum marginati. Thorax elevatus, chalybeus, nitens antice muricatus, serie bus 8 pilorum nigrorum longitudinalibus. Scutel- lum chalybeum, utrinque seta longa nigra. Pleurae griseo-virescentes, cano micantes, nudae. Halteres pallide-flavi. Alulae pallide-flavae, apice nigro-cilia- tae. Abdomen atro-virens, fere chalybeum, nitens linea dorsali nigra; segmento quoque apice latius ni- gro-cinceto, hirtum, segmenti cujusque margine api- cali nigro-pilosum, Vagina longa, nigra: basi fusco- pubescens, lateribus cano micans, apice nitens lae- vis. Lamellae subtriangulares, albidae, albido-pubes- centes, apice externeque nigro-limbatae; ciliis apica- libus dichotomis, uncinatis: externis strictis, nigris. Coxae nigro-fuscae: anticae apice ferrugineae, fusco- pubescentes, apice fasciculo pilorum nigrorum. Fe- mora valida, fusca, apice latius, basi angustius flavi- cantia, hirta: postica supra nigro-muricata, infra bre- vius fusco-ciliata. Tibiae flavidae, posticae apice infus- catae, omnes hirtae, nigro spinosae, spinis seriali- bus in posticis densis. Tarsi graciles, nigro-fusci: anteriorum articulo basali flavido: apice infuscato: posticorum nigro-spinoso. 5 Alae lanceolatae, hyalinae, nervis fuscescenti- bus: stigmate parvo in anastomosi nervi longitudi- nalis primi; nervo longitudinali quarto mox post conjunctionem cum nervo transversali geniculatim sursum flexo. In parte terminali nervi longitudina- lis qninti plaga fusca, nervum quartum non attin- gente. Longitudo linearum 2. 8 8 5 Synonym. Dol. punctum. Meigen Syſtem. Be⸗ ſchreib. 4. p.85 19: Thorace chalybeo; abdomine ni- gricante maculis lateralibus plumbeis: alis margine interiori puncto fusco. Durch die lanzetförmigen ſchma⸗ len Fluͤgel naͤhert ſich dieſe Art etwa den Medeteris. Ich habe die Beſchreibung derſelben nach 2 im Ber⸗ liner Muſeum befindlichen, der Angabe nach bey Berlin ge⸗ fangenen männl. Exemplaren angefertigt; das Weibchen kenne ich nicht. 5 28. Dolichopus vitripennis. Meigen. Diagn. Antennae subovatae, nigrae. Pedes nigri: tibiae tarsorumque anteriorum ärticulus basa- lis ochracei. Hypostoma candidum. Alae vitreae, 135 f Mas. Palpi prominuli, nigri. Hypostoma candidum, candido-micans. Antennae capite vix longiores,nigrae, articulis apicalibus hispidis : medio sessili: apicali subo- vato, seta basali nigra, nuda, antenna longiore. Frons aureo-viridis, nitens, nigro setosus. Oculi margine po- stico nigro, externo albido-muricati. Thorax atro-vi- rens, nitens, antice hirtum, seriebus longitudinalibus 8 pilorum nigrorum. Scutellum atro-virens, utrinque seta longiore nigra. Pleurae incanae, cano-micantes, nudae. Halteres pallide-flavi. Alulae pallide- fla vae, margine terminali nigro-ciliatae. Abdomen atro-vi- rens, nitens, hirtum, segmenti cujusque parte termi- nali nigrescens; nigro-pilosum. Vagina longa, basi nigra, nigro-pubescens subopaca, apice atra, nitens, laevis. Lamellae petiolatae, trilaterae, albidae, ni- gro-fimbriolatae; margine interno flavido: apicali, ex- ternoque nigro-ciliatae: ciliis apice longioribns, un- cinatis. — Coxae nigrae: anticae parte interna ca- na-micantes. Femora nigra, hirta, summo apice fla- vicantia: posteriora spina apicali nigra. Tibiae ochraceae, hirtae, spinosae, spinis serialibus nigris: posticae apice nigricantes. Tarsi nigri: articulo ba- sali anteriorum ochraceo, summo apice nigro: posti- corum valido, nigro-spinoso, nigro. Alae vitreae nervis costaque nigris, absque stigmate in ostio ner- vi longitudinalis primi puncto nigro: nervo longitu- dinali quarto medio decursus inde ab anastomosi cum nervo transversali geniculatim sursum flexo. Longitudine lineam 1½ aequans. Descr. Synonym. D. vitripennis Meigen Syſtem. Be⸗ ſchreib. 4. 78. 7. Obscure-aeneus pedibus nigris, ti- biis ferrugineis, alis hyalinis, hypostomate candido, Anmerk. Von dieſer ausgezeichneten Art ſah ich nur 2 maͤnnl. Exemplare, davon eines von Herrn Schum⸗ mel bey Breslau gefangen war: das Andere hatte Hr. v. Winthem bey Hamburg gefangen. Das Weib⸗ chen unbekannt. 29. Dolichopus geniculatus. Minth. Sp. nov. Diagn. Antennae nigrae, acutae. Pedes nigri: femoribus apice, tibiis, tarsorumque articulo basali ferrugineis. Alae subgrisescentes. ö Mas. Hypostoma ochraceum. ca infra subciliata. Descr, Mas Hypostoma ochraceum. Antennae nigrae, ar- ticulo basali apicali vix longiore, angustissimo, par- te terminali vix dilatata, supra hispido: medio-bre- vissimo, basali latiore, supra hispido; terminali bre- vi, lato, infra ventricoso, acuto; seta basali anten- na longiore, nigra, subinermi, Frons atro-virens, ni- tens, nigro-setosus. Thorax atro-virens, nitens, striis dorsalibus duabus longitudinalibus, obscuriori- bus; seriebus longitudinalibus 8 pilorum nigrorum. Femora posti- Alae stigmate nigro. Scutellum atrovirens, nitens, utrinque seta longa ni- GE * — — — gra. Pleurae obscure-virescentes, opacae, glauces- centes, nudae. Halteres pallide-flavi. Alulae pallide- flavae, margine terminali nigro-ciliatae. Abdomen atro-virens, nitens, hirtum, dorso segmentorumque singulorum parte terminali nigrescens, margine ter- minali segmenti cujusque nigro- pilosum, segmento 6to breyissimo, angusto, nigro. Vagina basi obscu- re-olivacea, fere nigra, nigro-pilosa, subopaca: apice atra, nitida, laevis. Lamellae albicantes, latius nie gro-limbatae, marginibus nigro-ciliatae, ciliis partis terminalis longioribus uncinatis. Coxae nigrae, api- ce nigro-pilosae. Femora nigra, hirta, summo api- ce ferruginea: posteriora spina terminali nigra: postica infra nigro-ciliata. Tibiae ferrugineae, hir- tae, spinosae, spinis nigris, serialibus, posticarum cre- berrimis: posticae apice nigrescentes. Tarsi nigri: articulo basali anteriorum ferrugineo, apice nigro: posticorum validiore nigro nigro-spinoso. Alae paul- lo grisescentes, stigmate parvo nigro. Longitudo 2 ½ linearum. Femina diversa: Hypostomate latiore canescen- te, antennarum articulo apicali breviore, abdomine segmentorum 5, femoribus posticis ciliis, alis stig- mate carentibus. 3 Bey Hamburg gefangen. Binthem’fche Sammlung. 30. Dolichopus campestris. Meigen. Diagn. Antennae nigrae, acutae. Pedes nigri, tibiis tarsorumque anteriorum articulo basali ferru- gineis. Alae grisescentes, s Mas. Hypostoma sordide-flavum.. Femora po- stica infra subciliata, Descr. Mas. Palpi nigri. Hypostoma sordide-flavum. An- tennae capite breviores, nigrae, articulo basali apica- libus longiore, angusto, parte terminali paullo latio- re, supra hispido: medio brevissimo, sessili: basali latiore: apicali brevi, lato, infra ventricoso, acuto: seta basali, antenna longiore, incurva, nigra, dimi- dio apicali leviter plumosa. _ Frons atro-virens, ni- tens, nigro-setosus. Thorax atro-virens, nitens, se- riebus longitndinalibus 8 pilorum nigrorum. Scutel- lum atro-virens, nitens, utrinque seta longa, nigra. Oculi margine postico externoque nigro-muricati. Pleurae olivaceae, opacae, griseo-micantes, nudae. Halteres pallide-flavi. Alulae parvae, pallide-flavae, margine terminali nigro-ciliataee Abdomen atrovi- rens, nitens, segmentorum singulorum parte termi- nali dorsoque nigrescens, lateribus glaucescens; hir- tum, segmentis singulis margine terminali nigro-pi- losis. Vagina longa basi nigra, nigro-pubescens, mi- cans: apice atra, nitens, laevis. Lamellae nigro- fuscae, marginibus nigris: interno flavido-, apicali externoque nigro-ciliatis. Coxae nigrae, griseo-mi- cantes, apice nigro-pilosae. Femora picea, hirta, po- stica infra brevius fusco-ciliata. Tibiae ferrugineae, hirtae, spinosae: spinis serialibus, nigris, posticarum ereberrimis: posticae apice nigrescentes. Tarsi nigri: anteriores basi ferruginei: postiei articulo basali va- | re, nigro-spinoso. Alae grisescentes, absque stig- mate. Longitudine 2 lineas aequans. Femina differt: Hypostomate latiore, canescen- te, antennarum articulo tertio breviore, abdomine 5, femoribus posticis infra ciliis caren- x _ Synon. D. campestris femina. Meigen Syſtem. Beſchreib. 4. 78 8. Obscure-aeneus, incisuris abdo- minis nigris, pedibus nigris, tibiis ferrugineis, alis einerascentibus, hypostomate griseo. Von diefer Art befinden ſich in der Winthemiſchen Sammlung 3 maͤnnliche und 2 weibliche, dey Hamburg gefangene Exemplare. 1 51. Dolichopus atripes. Meigen. Diagn. Antennae nigrae, subacutae. Pedes ni- gri: femora tibiaeque apice summo ferruginata, Alae infuscatae. sin x Hypostoma maris ochraceum, feminae canes- cens. ? { Deser. Mas. Hypostoma ochraceum, opacum. Antennae capite breviores, nigrae: articulo basali apicali longitudine subaequali: medio brevi, sessili, hispido: apicali brevi, subconico, apice subacuto: ta basali nuda, nigra, antenna duplo fere longiore. Oenli margine postico nigro-, externo albido-murica- ti. Frons aeneo-viridis, micans, nigro-setosus. Tho- rax aeneo- viridis, nitidus, antice hirtus, seriebus lon- gitudinalibus 8 pilorum nigrorum. Scutellum aeneo- viride, nitidum, utrinque seta longa nigra. Pleurae canae, opacae, nudae. Halteres flavidi. Alulae flavi- dae, margine terminali nigro-ciliatae. Abdomen ae- jeo-viride, nitidum, lateribus glaucescens, hirtum, segmentorum singulorum parte terminali cupres- gens, nigro-pilosum; segmento 6to nigro. Vagina ice nigra, nigro-pubescens, micans: apice atra, lae- vis, nitens. Lamellae oblongae, pallide-flavae, angu- ste nigro-limbatae, limbo in margine terminali la- tiore: margine apicali externoque nigro-ciliatis: ci- lüs in illo validioribus, crebrioribus, uncinatis. Coxae nigrae, cano-micantes, apice nigro-pilosae. Femora nigra, hirta: anteriora apice: postica summo apice ‚ochraceo® ferruginata: posteriora spina terminali ni- gra. Tibiae nigrae, hirtae, spinosae: spinis seriali- bus, nigris, posticarum creberrimis; anteriores sum- mo apice levissime ferruginatae. Tarsi nigri: arti- culo basali posteriorum reliquis validiore, nigro-spi- nosd. Alae infuscatae: saturatius secundum margi- nem anticum; absque stigmate; nervo longitudinali quarto ante medium decursus inde ab anastomosi cum nervo transversali geniculatim sursum flexo. Longitudine lineas 2 aequans- . Site 1681. Heft a. ö 25 A — 138 Femina differt colore corporis migis atro - viren -· te, hypostormate.latiore, canescente, antennarum ar- ticulo tertio breviore, abdomine segmentorum 5, alis ſuscescentibus. Var. 8. Tibiis anticis fusco-ferruginatis. Synonym. D. atripes Meigen Syſtem. Beſchreib. 4. p. 102. 51. Aeneo-: viridis: hypostomate luteo, an- tennis pedibusque luteis (Mas). Anmerk. Winthem ſieng dieſe Art bey Hamburg und bey Paris, Schummel bey Breslau. Meigen irrt, wenn er dieſer Art ſchwarze Lamellen der männl. Genitalien zuſchreibt. Ich habe das maͤnnl. Exem⸗ plar der Winthemiſchen Sammlung, wonach Meigen feine Beſchreibung angefertigt, an dem dieſe Organe dicht unter dem Bauche gelegen und ſchwer ſichtbar find, genau untere ſucht und die Faͤrbung der Lamellen ſo gefunden, wie ich ſie beſchrieben. Herr von Winthem ſelbſt hatte die Güte, ſich von der Richtigkeit meiner Angabe zu uͤberzeugen. 32. Wintk. Meig. Diagn, Antennae capite longiores, nigrae, acu - tae. Pedes nigri. Alae infuscatae. Hypostoma can- didum, Dolichopus pieipes. Deser. Mas. Hypostoma eandidum, candido-micans. Antennae capite longiores, nigrae: articulo basali cum apicali aequilongo, distincto, angusto, margi- nem terminalem versus sensim dilatato, supra hispi- do: medio subsessili, brevi, hispido: apicali sessili lato, subcordato, apice acuto: seta basali nigra, an- tenna fere duplo longiore. Frons atro-virens, nitens, nigro-setosus. Thorax atro- virens, nitens, seriebus longitudinalibus 8 pilorum nigrorum. Oculi margine postico externoque nigro-muricati. Scutellum atro- virens, nitens, utrinque seta longa nigra. Pleurae obscure-virides, subopacae, zubcanescentes. Halteres pallide-flavi. Alulae pallide flavae, margine termi- nali nigro-ciliatae. Abdomen atro-virens, hirtum, dorso segmentorumque singulorum margine termi- nali nigrescens, nigroſue pilosum: lateribus glauces- cens: segmento 6to brevissimo atro, Vagina atra, nitens: basi nigro-pubescens, apice laevis. Lamellae petiolatae, subrotundatae, albidae, latius nigro-lim- batae, margine terminali externoque nigro-ciliatae, ciliis partis lamellae apicalis uncinatis, longioribus: marginis interni flavidis. Coxae nigrae, hirtae, apice nigro-pilosae. Femora nigra, hirta: posteriora spina terminali nigra. Tibiae nigrae, hirtae, spinosae: spi- nis serialibus nigris: anteriores summa basi apiceque, posticde summa basi puncto ferrugineo. Tarsi ni- gri: singuli tibiis singulis longiores: postici articulo apicali valido, nigro-spinoso, Longitudo linearnm 2½ Alae medio arcuatim subdilatatae, infuscatae: saturatius secundum marginem anticum; nervis ni- gris: longitudinali quarto ante medium decursus in- de ab anastomosi cum 9 trans versali genicula- 2 9° 139 tim sursum fle xo. Femina diversa: hypostomate la- tiore canescente; antennarum articulo tertio brevio- re; abdomine segmentorum 5. Synonym. Dolichopus picipes Meigen Syſtem. Beſchreib. 4. 76. 4. Obscure-aeneus; pedibus piceis; alis fuscanis; incisuris abdominis nigris. Herr von Winthem entdeckte dieſe Art bey Hamburg, Hr. Meigen fieng fie bey Stolberg, Schummel in Schle⸗ fien: ich in der Nähe von Habelſchwerdt in der Grafſchaft Glatz auf Erlen im Anfang Juny 1830. 33. Dolichopus atratus. Meigen. Diagn. Antennae capite longiores, nigrae, sub- acutae. Pedes obscure-olivacei, Alae infuscatae, di- midio apicali nigro-fuscae, Deser. Mas. Hypostoma candidum, candido- micans. Antennae capite longieres, nigrae: articulo basali apicali breviore, angusto, supra hispido, ter- minum versus sensim dilatatö: margine terminali infra libere producto: art, medio subsessili, brevi, apicali paullo latiore, hispido: art. apicali sessili, la- to, fere conico, apice subacuto: seta basali, valida, nigra, antenna longiore, subinermi. Frons atro-vi- rens, nitens, nigro-setosus. Oculi margine postico externoque nigro-muricati. Thorax atro-virens, an- tice hirtus, seriehus longitudinalibus 8 pilorum ui— grorum. Pleurae cano-virescentes; glaucescentes, subopacae, nudae. Halteres pallide flavı. Alulae pal- lide-flavae, margine terminali nigro-ciliatae. Abdo- men atro-yirens, nitens, dorso segmentorumque sin- gulorum parte. terıninali nigrescens, lateribus glau- cescens, hirtum: segmenti cujusque margine terıni- nali nigro-pilosum: sesmento 6to brevissimo, angu- sto, fere atro. Vagina longa basi atro- virens fere alra, kusco - pubescens, griseo - induta: apice atra, laevis, nitida. Lamellae subrotunda- tae, petiolatae, albidae, griseo - pubescentes, fusco-limbatae, ciliatae: ciliis partis lamellae apica- lis longioribus, uncinatis atris, marginis externi stri- etis, atris: interni tenuissimis, flavicantibus. Coxae obscure- olivaceae, fere atrae, apice nigro-pilosae: anticae interne cano-indutae, cano-micantes. Femo- ra obscure-oliyacea, fere atra, hirta: pssteriora spi- na terminali nigra. Tibiae obscure-olivaceae, fere atrae, hirtae, spinosae: spinis serialibus, nigris: po- sticarum creberrimis. Tarsi atri, unguiculis flavi- dis; singuli tibiis singulis longiores: tarsorum posti- corum articulus Apicalis nigro-spinosus, spinis cre- berrimis, Alae infuscatae, dimidio apicali nigro-fus- cae; margine antico saturatius infuscato; neryi ni- gri: longitudinalis quartus medio decursus inde ab anastomosi cum nervo transversali fere geniculatim sursum flexus. Longitudo linearum 2 — 2½. Femina diversa hypostomate latiore, canescen- te, fronte chalybeo, antennarum articulo tertio bre- viore, abdomine segtnentorum 5, alis totis magis infuscatis. 8 * — ns. Scan - u Tail — — 7 — 140 mare. - 3 > Bible Synon. Dolichopus atratus Meigen * Beſchreib. 4. 76. 3. Obscure-aeneus, pedibus alis postice infuscatis. 1 Anmerk. Dieſe ſeltene Art wurde vom Grafen Hoff mannsegg bey Berlin, von Winthem bey Hamburg und Paris, von Meigen bey Stollberg, von a Varietas feminae alis minus mel und mir in Schleſien gefangen. In der W themiſchen Sammlung befindet ſich auch ein weibli ches Exemplar aus Lyon. ef 5 A IL. Articulus basalis tarsorum posticorum „subiner: mis. | 1. Articuli basales tarsorum posticorum i et longitudine subaequales. eg 7 Nl a. Seta antennarum plumosa. 1 34. Dolichopus nobilitatus. Latr., Fabn Diagn. Antennae nigrae, subacutae. Pede fla vi: tibiae posticae apice subinfuscatae; tarsi nigri articulo basali anteriorum flavo. 10 Mas. Alae basi vitreae, medio nigro-fuscae apice candidissimae. ‚rd Femina. Alae basi apiceque vitreae, medio sub: infuscatae. Descr. Mas Hypostoma candidum, candido micans. Antennae nigrae: articulo apicali basale longitudine fere aequante, subacuto: seta basali an tenna multo longiore, nigra, dimidio apicali nigros plumosa. Frons aureo-viridis, nitens, nigro-setosus Oculi margine postico nigro-, externo inferoque fa vido-muricati. Thorax aureo-viridis, cuprescens, niti dus, seriebus longitudinalibus 8 pilorum nigrorum Pleurae cano-virescentes, cano-micantes, nudae. Halte res pallide-flavi. Alulae pallide-flavae, margine ter- minali fusco-ciliatae. Scutellum aureo-viride,. nit dum, utrinque seta longa, nigra. Abdomen aureo- viride, nitidum, glaucescens, hirtum, segmenti cu: li nigra, serialihus rum flavus, apice fusco: posticorum validus, ni- ger, subinermis. Alae corpore longiores, basi an- gustae, vitreae, medio infuscatae: margine externo saturatius nigrofusco: apice candidissimae; nervi ni- gro-fusci: longitudinalis quartus ab anastomosi cum 141 a eee e directus (non flexus): Janeitudinaiis. qnintus post anastamosin cum nervo Sverssli subevanescens. Absque stigmate. Lon- Situdo linearum 27%. f 1 N Femina differt hypostamate latiore, antenna- rum articulo apicali breviore: abdomine segmento- rum 5: alis basi vitreis, medio minus saturate in- kuscatis, apice vitreis. — Quoad lonsitudineim se- kus discrimen vix adese videtür, Vidi, feminam mare paullo breviorem, aliamque illo paullo longio- rem. i g oe Musca nobilitata Villers Entomologia tom. 3. p. 495. 213. Antennis setariis, pilosa glabra, aeneo- viridis, cauda uncinata, alis maculä nigra, apice a. | Mouche verte cuivreuse a ailes mi-parties, de brun et de blanc Geoffroy. Ins. 2. 523. 55. (Thora- ce abdomineque viridi sericeo, pedibus pallidis, ala- rum medio fusco). Musca nobilitata Fabr. Mantissa Insect. 2. 349. 77. Entomolog. Systemat. 4. 340. 118. Spec, Insect. 8. 447. 65. 5 5 Mlusca nobilitata Schaeffer Icon Ins. tab. 206. #5. 5, (seeundum Fabricium I. c.). Musca nobilitata Rossi Fauna Etrusca ed. Illi- ger 2; 474. 1517. (antennis setariis;; aeneo: viridis: cauda’uncinata: alis macula nigra, apice alba.) e Nhagio nobilitatus Schrank Fauna Boica. 3. 1. 100. 2397 3 ee ars 1 . : PN 1 Dofichopus nobilitatus Latreille Gen. Crust. et. N V. 292. j Dolichopus nobilitatus Fabricius. Systema Ant- liator. 268. 6. Dolichopus nobilitatus Fallen, Dolichopodes Suec. 15. 12. f a Dolichopus nobilitatus Meigen Soſtem. Beſchreib. 4. 75. 1. f 2 Viridi-aeneus; alis fuscis apice alho (mas). Dolichopus plumicornis Meigen Syſtem. Beſchr. 4. 85. 15. Viridi-aenens- pedibus coxisque anticis rufis; antennis nigris seta villosa; alis fuscanis; hy posto- male albo. (fem.) . warst 2; . Dolicliopus nobilitatus Macquart. Ins, dipt. 3. 59. 1. Ailes obscures à extrémité blanche. Aumerk. r. Dieſe ausgezeichnet ſchoͤne Art ſcheint im ganzen noͤrdlichen Europa vorzukommen. Fallen fand fe in Schweden, Geoffroy, Latreille, Macquart, Wintbem in verſchiedenen Gegenden Frankreichs, Roſ⸗ ſi im noͤrdlichen Italien, Schäffer, Schrank, Meigen im ſuͤtlichen Deutſchland, Winthem und ich bey Ham: burg, Leach in England, ich bey Uelzen im Hannoͤ⸗ S — — 142 verſchen und einmal bey Salzbrunn in Schleſten. Sie lebt an ſtebenden Waͤſſern auf Erlen: Nach Geoffroy's Beobachtung ſoll ſie gleich einer Hydro- metra auf dem Waſſer umherlaufen. N Anmerk. 2. Meigen ſcheint das Weibchen dieſer Art gaͤnzlich verkannt zu haben. Vielleicht hat er ein Maͤnnchen mit abgebrochener Scheide für ein Weib⸗ chen gehalten als er ſchrieb: Weibchen: Das fi berweiße Untergeſicht iſt nicht breiter als bey dem Maͤnnchen; die Vorderhuͤften find gelb; die braune Farbe der Fluͤgel iſt weniger dunkel. — Sehr genau aber befchreibt er das wirkliche Weibchen p. 83. 15. unter dem Namen D. plumicornis, wo es heißt: „Dem D. nigricornis (und ungulatus) ahnlich. Füh⸗ lerborſte deutlich und laͤnger behaart. Füße nach Ver⸗ haͤltniß kuͤrzer: die vorderſten ganz braun. Flügel blaßbraun: hinter der Querader vom Vorder- bis zum Hinterrande dunkeler, jedoch verwaſchen, die Spitze ſelbſt aber wieder heller; die dritte und vierte Längs⸗ ader liegen auch etwas näher zuſammen“. — Daß das Untergeſicht wie bey allen Arten dieſer Gattung auch hier beym Weibchen breiter iſt, als beym Maͤnn⸗ chen, habe ich oben in der Beſchreibung bemerkt. Anmerk. 3. Villers hat in: feiner Conwilation gar 2 Musca nobilitatæ, von denen die oben citierte hier⸗ her gehoͤrt, die andere jedoch eine Thereva- ſeyn moͤchte. (p. 421. 37. Musca ferrugineo- hirta, abdomine conico, fulvo, ano atro,) — Mied. Diagn. Antennae nigrae: articulo basali infra Pedes flayi: tibiae posticae infuscatae: tarsi 35. Dolichopus chalybeus. fla vo. nigro- fusci - articulo basali anteriorum flavo. Alae nigricantes. Descr. Mas. ; g Oris partes prominulae: proboscis nigro-fusca: palpi flavidi, fusco-pubescentes, Hypostoma latum, subprominulum, incanum. Antennae capite breviores, compressae: articulo basali reliquis angustiore, basi angustissimd, flavo, margine superiere nigro- fusco, hispido: medio brevi, nigro-fusco: teptio apicalibus latiore fere triangulari, nigro-fusco, seta basali nigro- fusca, nigro-plumosa, Frons chalybeus, sulco medio longitudinali, nigro-setosus. Oculi margine postico externoque nigro-muricati. Thorax elevatus, chaly- beus, nitens, antice hirtus seriebus longitudinalibus. 8 pilorum nigrorum. Scutellum chalybeum, nitens, utrinque seta nigra. Pleurae canescentes, nudae, subopacae. Halteres pallide-flavi. Abdomen chalybeum, nitidum, hirtum, apice segmenti. Singuli nigro- pilosum nigrescens, lateribus canescens. Vagina lon- ga, nigra: basi latior, fusco- pubescens, apice nigro, nitida, laevis. Lamellae longae patelliformes, sor- dide flavae, flavido-pubescentes: margine externo apicalique latius nigro-limbatae, nigro-ciliatae; ciliis marginis apicalis uncinatis, dichotemis. Coxae anti- sae basi; posteriores totae - canescentes cano- mican- * 143 tes: anticae hirtae apice nigro-pilosae, flavidae. Fe- mora valida hirta flava: posteriora spina apicali ni- gra: postica apice macula nigro-fusca. Tibiae sor- dide-flavae, hirtae, nigro-spinosae, spinis serialibus: posticae sordide-ferrugineae, fuscescentes, dimidio apicali nigro-fuscae. Tarsi nigro-fusci: articulo ba- sali anteriorum plus dimidio flavo: posticorum se- cundo longitudine vix breviori, absque spinis. Alae corpore longiores, nigrescentes, praesertim secundum costam, absque stigmate: nervo longitudinali quarto subrecto, paullulum sursum directo. Longitudine 2 ½¼ lineas aequat. ‘ Femina differt hypostomate latiore, antenna- eum articulo apicali breviore, abdomine segmento- rum 5, colore magis obscuro. Synon. Wiedemann Zoslog. Magazin T. 1. 72. 18. D. chalybeus: Chalybeus, pedibus flavis, alis nigri- cantibus. Von dieſer ausgezeichneten Art ſah ich 2 Exemplare: ein maͤnnliches im Berliner Muſeum von Hn. Profeſſor Wiedemann dorthin gefandt und ein weibliches in der Nüs he von Hamburg gefangenes in der von Winthemiſchen Sammlung. } Auch Meigen befchreibt einen D. chalybeus p. 79. ſeines oft angefuͤhrten Werkes, etwas weitlaͤuftiger als Wiedemann den feinen. Deſſenungeachtet fand ich in ſei⸗ ner Beſchretbung nichts, was dieſe Art von dem D. un- gulatus zu unterſcheiden vermoͤchte, als die ſtahlblaue Fars be, hatte aber ſowohl unter den von Hn. Schummel als von mir ſelbſt gefangenen Exemplaren dieſer letztern Art mehre bemerkt, deren goldgruͤne Farbe ins ſtahlblaue uͤber⸗ gieng. Ich glaube Meigens D. chalybeus alſo mit Recht als Varietät von D. ungulatus betrachten zu müffen. Wiedemanns D. chalybeus aber iſt eine von der Meigen'⸗ ſchen gaͤnzlich verſchiedene Art. In Wiedemanns Diagnoſe heißt es: Alis nigricantibus, Meigens D. chalybeus ſoll faſt glasartige Fluͤgel haben. Meigens D. chalybeus hat rothgelbe Beine, die Hinterſchienen find an der Spitze ſchwarz: der Wiedemanniſche ſoll ſchwaͤrzliche Hinterſchie⸗ nen haben. Meigen ſetzt dieſe Art unter diejenigen, deren gte Laͤngsader des Fluͤgels ſtark aufwärts geſchwungen iſt und Wiedemann bemerkt ausdrücklich: „der Zte Schwung» nerv“ weicht kaum vom geraden Verlaufe ab“. Auch in der Körpergröße find beyde Arten von einander verſchieden: Der Wiedemann'ſche fol 2 — 2¼ Lin. lang ſeyn, Meigen'ſche 3 Linien. Wiedemanns Beſchteibung iſt aller⸗ dings hoͤchſt mangelhaft, aber daß ſeine Art mit dem Do- lichopus ungulatus nicht die geringſte Aehnlichkeit haben Konnte, war leicht zu bemerken. Auf ein Weibchen in der Winthemiſchen Samml. paßte bie Wiedemanniſche Beſchreibung vollkommen, bis auf die Faͤrbung der Fühler, die Wiedemann bey feiner Art als ganz ſchwarz geſchildert, waͤhrend bey dieſem Exemplar die untere e Wiedemann rechnet den erſten bald in die Costa muͤnden⸗ den Langsnerd bier nicht mit. . 2 der. 8 F BR .elongatae, lanceolatae, nervis sicut in D. nobilitato 144 Hälfte des erſten Fühlergliedes gelb gefärbt war. Deſſen⸗ ungeachtet und dieſe Abweichung entweder für eine Ges ſchlechtsverſchiedenheit (Wiedemann beſchreibt ein Maͤnn⸗ chen) oder für ein Verſehen Wiedemann's haltend, nahm ich dieß Thier für den Dol. chalybeus Wied. Spater kam ich nach Berlin, wo ich ein maͤnnliches von Wiede⸗ mann ſelbſt unter dem Namen D. chalybeus dorthin ges ſandtes Exemplar fand, deſſen Fuͤhlerwurzelglied an der Un terſeite ebenfalls gelb gefaͤrbt war. Ich glaube alſo ohne Zweifel den wahren D. chalybeus Wied. beſchrieten zu haben. N 8 36. Dolickopus infuscatus. Stann. Sp. n. Diagn. Antennae nigrae, articulo basali infra ochraceo. Pedes ochracei, tibiis posticis apice nigro- fuscis; tarsis nigris: articulo basali anteriorum fla- vido. 6 Descr. Mas. Mas. Hypostoma fulvum. | Hypostoma fulvum. Palpi fuscescentes. An- tennae breves, capite breviores: articulus basalis ni- ger, infra ochraceus: articuli apicales nigri. Seta basalis antenna longior, basi validior, apicem versus tenuescens, nigra, nigro-plumosa. Frons aeneoviri- dis, nitens, nigro-setosus. Oculi margine externo flavido-postico nigro-muricati. Thorax aeneo-viridis, nitens, antice hispidus, seriebus longitudinalibus 8 pilorum nigrorum. Scutellum aeneo-viride, nitens, utrinque seta nigra. Pleurae cano-virescentes, cano- micantes, nudae. Halteres pallide-flavi. Alulae pal- lide-flavae, margine terminali nigro-ciliatae, Abdo- men aeneo-viride, cupreo-micans, nitidum, absque linea dorsali, striisque transversalihus nigris, hirtum, segmenti singuli apice nigro-pilosum. Vagina nigra, fusco- pubescens, cano-micans. Lamellae sicut in Dol. nobilitato triangulares, acutangulae, medio ni- | gro-fuscae, marginibus nigrae, crebro nigro-uncina- tae. Coxae apice nigro pilosae, anticae ochraceae, cano-sericeae: posteriores canescentes, apice flavae: Femora ochracea, hirta, posteriora spina apicali ni- gra. Tibiae femorum colore, hirtae, nigro-spino- sae, spinis serialibus: posticae apice latius nigro-cin- ctae. Tarsi antici tibiis anticis vix longiores, nigri articulo basali flavo, apice nigro-fusco:' posteriore nigri: -articulo posticorum basali subinermi. Alae directis, ferrugineis, margine externo praesertim par- te apicali infuscato, Longitudine D. nobilitatum vix euperans. \ Anmerk. Herr Geheime Rath Klug hatte die Güte, mir zu erlauben, dieſe Beſchreibung nach einem im Berli⸗ ner Muſeum befindlichen, vom Grafen Hoffmanns. egg aus Portugal mitgebrachten mannlichen Exempla⸗ te anzufertigen. Das Weibchen unbekannt. f (Fortſetzung folgt), 5 1 Er Die biz, x — ls Hauptbewegungen der Vögel von Brehm. rns — Br Dorerinnerung. “Der Verfaſſer hatte die Ehre, die nachfolgende Ab: indlung Sr. Durchlaucht, Herrn Georg, Prinzen von achſen⸗ Altenburg, und deſſen hochverehrter Frau Gemah— linn, der Herzogin Maria, Hoheit vorzuleſen. Es ſchien ihm nothwendig, um das. Trockne des Stoffes weniger 1 zu machen, verſchiedene Erzaͤhlungen einzuſchalten und viele ausgeſtopfte Vogel vorzuzeigen. Dadurch gelang es ihm, die Aufmerkſamkeit der hohen, für alles Wiſſen⸗ ſchaftliche ſich lebhaft intereſſierenden Perſonen bis an das Ende zu erhalten. Er hofft deßwegen, daß dieſe geringe Arbeit manchem andern Freunde der Naturgeſchichte nicht langweilig ſeyn wird, und fühlt ſich um fo mehr zur Mits theilung derſelben in dieſen Blättern bewogen, je mehr es m zur Freude gereicht, öffentlich. zu zeigen, daß die Nas ürwiſſenſchaften, auch von hohen Perſonen unferes Vater: landes geſchaͤtzt, geliebt und befoͤrdert werden. Da die ein⸗ geſchalteten Erzählungen nicht zum Weſentlichen der Ab— handlung gehören, find fie wie die Anreden hier wegge⸗ laſſen. i Es iſt eine merkwuͤrdige Beobachtung in der Natur, daß bey den meiſten Geſchoͤpfen eine Hauptbewegung vor⸗ herrſcht, und durch die vorzügliche Ausbildung der fie unterſtützenden Werkzeuge, gegen welche die übrigen an Vollkommenheit zuruͤcktreten, moͤglich gemacht wird. Nur bey wenigen Thieren find 2 Hauptbewegungen gleich bemerkbar. Sie erlauben mir dieſen Grundſatz auf die ver: ſchiedenen Ordnungen und Sippen der Vögel anzuwenden, und auf ſolche Weiſe ſchulgerecht durchzufuͤhren; ich waͤhle zur Erläuterung deſſelben vorzuͤglich inlaͤndiſche Vogelſippen, weil fie uns am nächften liegen, und werde nur diejenigen auslaͤndiſchen Voͤgel zu Huͤlfe nehmen, welche zur Erläutes rung des Ganzen unentbehrlich find. — Wir fangen die Reihe der Voͤgel billig mit den Strau⸗ und den ihnen verwandten Kaſuaren an. Sie ſchlie⸗ ßen ſich an die Saͤugethiere an, welche ſchon des Men⸗ n wegen unter den Geſchoͤpfen die erſte Stelle einneb: muͤſſen. Dieß zeigt ſich beſonders im Gerippe des Straußes. Das Eigenthuͤmliche des Vogelgerippes, die Leiſte des Bruſtbeins fehlt ihm. Dieſe Leiſte iſt der Anhaltepunct aller jener ſtarken Muskeln, welche ſich bey den Übrigen Vögeln in der Bruſt vereinigen, um die großen Armknochen ‚fo in Bewegung zu ſetzen, daß der Flug moͤglich wird. Aber wozu ſollten dem Strauße dieſe Muskeln nuͤtzen, da er zum Fliegen nicht beſtimmt iſt. Wir laſſen jetzt die rage, ob es dem Schoͤpfer moͤglich geweſen wäre, eine olche Schwere, als der Strauß hat, durch Fluͤgel in die Luft tragen zu laſſen, uneroͤrtert — allerdings glaube ich, daß er auch dieß vermocht hätte, weil wir Trappen Schwaͤne und andere ſehr große Voͤgel fliegen ſehen — und nehmen den Strauß wie er iſt. Da ſehen wir denn, daß bey ihm alles auf ein ungemein ſchnelles Laufen be⸗ technet if. Nicht nur feine Schien⸗ und Schenkelbeine ſind ſehr ſtark, ſondern auch die Rippen haben eine Dicke, JZſis 1831. Heft 2. 5 } ; 1 x. x — — 8 146 welche ſelbſt nach Verhaͤltniß viel bedeutender iſt, als bey irgend einem andern Vogel, den wir kennen. Da kein Flug Statt finden ſoll, ſind auch die Fluͤgelknochen, das Gabelbein und die Platte des Bruſtbeins ſehr wenig, die Pfannen aber, in welchen die Schenkelknochen ſitzen, und die fie unterſtuͤtzenden Knochen ganz ungewöhnlich ausgebil— det. Um dieſe fo ſorgfaͤltig ausgebildeten Beine in Bewe— gung zu ſetzen, find fie mit unge nern, bey alten Vögeln verfnöcherten Sehnen und ungewoͤhnlich ſtarken Muskeln (welche mit ihrem Fleiſchuͤberzuge ſehr dicke Waden u. Schen⸗ kel bilden) bedeckt. So vereinigt ſich durch eine ungemein weiſe Eintichtung des Schoͤpfers bey dem Strauße alle Kraft in den Fuͤßen, wodurch er zwar zum Fliegen untauglich, aber zum ſchnellſten Laufen geſchickt wird. Von deutſchen Voͤgeln ſtehen den ſtraußartigen die Trappen am naͤchſten, allein ihre Bruſt iſt weit mehr ausgebildet, die Leiſte des Bruſtbeins vollſtaͤndig vorhanden und der Stuͤtzpunct der ziemlich ſtarken Bruſtmuskeln; da⸗ her kommt es auch, daß die Trappen ihre Fluͤgel wie ande⸗ re Vögel in Bewegung ſetzen, ſich, wenn auch mit Ans ſtrengung, in die Luft erheben und in ihr eine weite Strecke fortſegeln konnen. Das Laufen bleibt aber auch bey ihnen die Hauptgeſchicklichkeit, und ſie nehmen zum Fluge nur dann ihre Zuflucht, wenn es unumgaͤnglich nothwendig iſt. — An die Trappen ſchließen ſich die huͤhnerartigen Vögel, Gallinae, an. Sie haben zwar wenig ſtarke Armknochen und Schwungfedern, aber eine große Bruſtleiſte und ziemlich ausgebildete Bruſtmuskeln, damit ſie die klei⸗ nen Fluͤgel ſchnell ſchlagen und auf ſolche Weiſe einen ra⸗ ſchen ſchnurrenden, wenn auch nur kurze Strecken weit fortgehenden Flug bewirken Eönnen. Die Hauptausbildung bey ihnen zeigt ſich immer noch in den Fuͤßen, ihren ſtar⸗ ken Knochen, Sehnen und Muskeln, damit fie beym Her⸗ umlaufen nach ihrer Nahrung, welche ſie auf der Erde oft in einem ziemlich bedeutenden Umfange ſuchen muͤſſen, nicht ermuͤden. Am wenigſten ausgebildet ſind die Fuͤße der Wald-, Saſel- und Schneehuͤhner, beſonders die der erſtern; dieſe laufen aber auch weit weniger als die andern Hühner herum, und ſuchen ihre Nahrung in einem klei⸗ nen Umkreiſe. Sehr merkwuͤrdig iſt es, daß alle Huͤhner nicht nur ſehr bald laufen, ſondern auch, noch ehe ſie voll⸗ ſtaͤndig beſiedert find, fliegen oder vielmehr flattern lernen; ſie brauchen die letztere Fertigkeit, um ſich ihren zahlloſen Feinden dadurch, daß ſie durch die raſche Bewegung der Fluͤgel ihr ſchnelles Fortkommen befoͤrdern, zu entziehen. Merkwuͤrdig bleibt es aber immer, daß diejenigen Vögel, welche alt unter allen am wenigſten im Fluge ausdauern, am fruͤheſten ausgebildete Fluͤgel tragen. Eine wichtige Erſcheinung unter den Huͤhnern find die Flughuͤhner, Pterocles Temminck. Sie find von dem Urheber der Natur beſtimmt, auf oͤden Steppen in einem großen Umfange ihre Nahrung, Inſecten, Saͤmereyen und Pflanzenblaͤtter zu ſammeln. Deßwegen erhielten fie eine doppelte Fertigkeit, nehmlich die des Fliegens und Laufens in gleicher Vollkommenheit. Sie haben die Fuße der Wald» hühner und die Flügel der Tauben, dadurch auch die Für higkeit weite Strecken in raſchem Fluge zu durchirren, und uͤberall die wenige Nahrung, welche ſie bieten, aufzuſuchen. 10 142 Die Sühnertauben verbinden die Tauben mit den Suͤhnern, und ähneln den Flughuͤhnern in ihrer dops pelten Geſchicklichkeit des Fliegens und Laufens, ſtehen aber doch in der Fertigkeit und Schnelligkeit des Fluges den Flughuͤhnern ſehr nach. Die eigentlichen Tauben, wohin ich die Sippen Peristera, Wandertaube, Trygon und dickſchnaͤblige Taube, Vinago, rechne, muͤſſen wie die Flughuͤhner ihre Nahrung an verſchiedenen Stellen zuſammenſuchen, brau— chen aber nicht ſo ſehr nach ihr herumzulaufen, und haben auch nicht nöthig, fie durch Scharren zu gewinnen; deßwe⸗ gen find ihre Füße klein, nur zum Herumlaufen auf Stre: cken von geringem Umfange geſchickt, ihre Fluͤgel aber groß, zu einem raſchen und anhaltenden Fluge geeignet. Dieſer wird auch durch die ſtarken Sehnen und großen Bruſtmus⸗ keln moͤglich, und ift den Tauben, nach deren wohlſchme— ckendem und geſundem Fleiſche ſehr viele Raubvoͤgel luͤſtern ſind, unumgaͤnglich nothwendig. Zwiſchen den Tauben und den andern Vögeln iſt eine gewiſſe Lucke, welche wahrſcheinlich entweder durch Voͤ— gel aus der Urwelt ausgefuͤllt war, oder durch noch unents deckte ausgefuͤllt werden wird, uns jetzt aber auffällt. Wir wenden uns von den Tauben zu den Vögeln mit einem be⸗ ſondern Muskelapparate an der Luftroͤhre, wegen welches man fie ganz mit Recht Singvoͤgel nennt. Von ihnen kann man fagen, ihre Hauptbewegungskraft liegt in den Muskeln der Luftroͤhre. Durch dieſe find die knorpel-, faſt knochenartigen Ringe der letztern einer bewundernswerthen Ausdehnung und Zuſammenziehung fähig, wodurch die Luft— roͤhre zugleich verlängert und verkuͤrzt, und durch dieſes als les und ihre ganze Einrichtung in den Stand geſetzt wird, jene ſtarken, manchfaltigen und ſehr abwechſelnden Toͤne hervorzubringen, welche den herrlichen Geſang jener Voͤgel ausmachen. Selbſt die Farbe der Kehle, welche bey eini— gen ſchoͤn weiß, bey andern lebhaft gelb, bey einigen roth, bey andern prächtig blau und bey noch andern dunfelfhwarz - gefärbt iſt, ſcheint mit der vorzuͤglichen Ausbildung der Luftröhre in einiger Beziehung zu ſtehen. Nur wenige dieſer Singvögel, z. B. die Staaren, Viehvoögel (Bos- cis, Br.) Fliegenfaͤnger u. dgl. haben einen gewandten Flug, die beyden erſtern Sippen auch eine ziemliche Fertig⸗ keit im Laufen, worauf ſchon ihre ſehr ausgebildeten Fuͤße hindeuten; die letztern aber, welche die geſchickteſten Flieger unter den Singvoͤgeln find, zeigen fo kurze und wenig aus— gebildete Fuße, daß fie faſt gar nicht gehen, ſondern nur etwas und zwar ſchwerfaͤllig auf dem Boden herumhuͤpfen, gewoͤhnlich ſich nur auf die Erde ſetzen, um ein Inſect von ihr wegzunehmen. — Den Fliegenfaͤngern nahe ſtehen die Laubſaͤnger, befonders die mit langen Flügeln und kleinen Fuͤßen; auch bey ihnen ſind die Flugwerkzeuge ſo ſehr ausgebildet, daß ſie raſch und leicht fliegen, und einen großen Theil ihrer Nahrung aus der Luft wegfangen. So wie die Fluͤgel bey andern Arten kuͤrzer werden, er— ſcheinen die Füße mehr ausgebildet; fie huͤpfen nicht nur auf den Zweigen, ſondern nicht ſelten auch auf der Erde herum. Die achten Grasmuͤcken zeigen eine beſondere Geſchicklichkeit im Hüpfen auf den Bäumen und Stauden; fe thun große und ſichere Sprünge von einem Zweig zum — —— andern und ſchluͤpfen ſchnell und leicht durch das Gebüf Um ſie dazu in den Stand zu ſetzen, gab ihnen der Se pfer mittellange, aber ziemlich ſtarke Süße; ihre 8 find kaum mittellang, machen fie aber mit den Bruftmi keln immer noch zu einem ziemlich gewandten Fluge ſchickt. Noch mehr, als bey dieſen finden wir die $ ausgebildet bey den aͤchten Schilffängern; 5 gekruͤmmt. wandtheit im Rohre und Schilfe herumzukriechen. & ſpringen dabey mit Sicherheit von einem Rohr- und Schi ſtengel zum andern, und klettern an ihnen mit bewundert werther Geſchicklichkeit hinauf, ſeltner herab, Da fie ihren dichten Wäldern von Schilf, Rohr und Gebuͤſch v ihren Feinden fiber find, gab ihnen der Herr der Nati nur wenig ausgebildete Flugwerkzeuge; ſie fliegen ziemlich ſchnell, aber nur kurze Strecken, und ſehr ungern. — Was die Grasmuͤcken und Laubfanger im buͤſch, die Schilfſaͤnger aber im Schilfe find, fin Nachtigallen, Blaukehlchen, Rothkehlchen, Deo] ſeln, Steinſchmaͤtzer und andere auf der Erde, gewoͤh lich da, wo der Boden mit Gebuͤſch bedeckt, die letzt da, wo er frey iſt. Hier laufen fie mit großen Sprünge herum, und ſuchen ihre Nahrung uͤberall auf. Da ſie di ſe in einem kleinen Umfange finden, brauchen ſie nicht herumzufliegen, und koͤnnen mit den kurzen Flügeln, meld ihnen der Schoͤpfer gegeben hat, recht gut auskommen, Nur die Steinſchmaͤtzer, welche oft weit nach Snfect herumfliegen muͤſſen, und auf ihren freyliegenden Plaͤtz den Nachſtellungen der Raubvoͤgel ſehr ausgeſetzt ſind hielten längere Flügel als die übrigen Sänger, und ein leichtern und ſchnellern Flug. Bey den Yiadhtigallen‘ reicht der Muskelapparat der Luftroͤhre feine größte Ausb dung, und durch ihn jene wunderbare, faſt unbegreiflich Kraft, den unübertrefflihen Schlag hervorzubringen. — Die Wuͤrger verbinden die Sänger mit den Br hen. Sie haben mit jenen den Muskelapparat an Luftroͤhre gemein, fliegen aber beſſer, als die meiſten Sal ger, zeigen eine große Beweglichkeit der Luftroͤhrenri und erhalten durch ſie die Faͤhigkeit, andere Vogelſtimm taͤuſchend nachzuahmen. Außerdem haben ſie noch in ih) Fuͤßen eine beſondere Kraft, um den gefangenen Rau bepm Zerſtuͤckeln deſſelben mit ihnen zu halten. 13 Bey den Braäͤhen iſt eine beſondere Ausbildu des Schnabels, der Flügel und der Füße bemerkbar. © ſind beſtimmt, in einem weiten Umkreiſe ihre manchfalt ge Nahrung zuſammenzuſuchen. Dazu haben ſie ihre große Schwebefluͤgel, um mit ihnen weite Strecken zu durchſt geln, und da ſie die Beute oft ſitzend erwarten, oder it Gehen aufſuchen und fangen, auch wie die Wuͤrger bey Zerreißen des Fraßes, wozu der große Schnabel als ſcharff Zange ſehr gute Dienſte leiſtet, die Beute feſthalten: fe mußten ihre Füße ziemlich ausgebildet ſeyn. — 77 Von den Vraͤhen führen die Nußknacker, Ca. ryocatactes, zu den Spechten, dieſen hoͤchſt merkwuͤrdi 149 gen Vögeln, Sie ſollen nach dem Willen des Schoͤpfers ihre Nahrung groͤßtentheils unter der Rinde oder aus dem morſchen Holze der Bäume hervorziehen. Dazu war eine ganz beſondere Einrichtung nothwendig. Da dieſe Nahrung nicht in einem kleinen Bezirke vereinigt iſt: ſo brauchen ſie ziemlich große Flügel, um fie in einem weiten Raume auf: ſuchen zu koͤnnen. Aber fie bedurften einer eigenthuͤmlichen Einrichtung, um an den Baumſtaͤmmen hinaufzuklettern. Dazu dienen ihnen zuerſt ihre kurzen, ſtarken Fuͤße, welche bey faſt allen Arten gepaarte Zehen, bey allen große, ſehr gekrümmte und ſpitzige Naͤgel zum Anklammern haben. Damit ſie nun beym Hinaufhuͤpfen an den Baͤumen nicht uͤberkippen, und beym Hacken ſich fügen koͤnnen, gab ih» nen der Schöpfer einen hoͤchſt wunderbaren Kletterſchwanz. Dieſer beſteht aus ſtarken, harten, zuruͤckſchnellenden, ſpi⸗ bigen, ſtufenfoͤrmig neben einander ſtehenden Steuerfedern, deren barſche Seitenfaſern alle fo nach unten gerichtet find, daß der keilfoͤrmige Schwanz an der Spitze ſich mit allen ſeinen ſtarken Faſern wie mit Stacheln gegen die Rinde ſtemmt, und eine vortreffliche Stuͤtze darbietet. Durch dieſe hoͤchſt merkwuͤrdige und unendlich weiſe Einrichtung iſt es den Spechten moͤglich, nicht nur mit groͤßter Sicherheit an den Bäumen hinaufzuklettern, ſondetn auch den Schlaͤ⸗ gen, welchen fie mit ihrem harten, feſten, keilfoͤrmigen Schnabel vermoͤge ihrer ungewoͤhnlich ausgebildeten Hals⸗ ſehnen und Halsmuskeln gegen die Rinde und das Holz richten, eine ſolche Kraft zu geben, daß die abgemeiſelten Rindenſtuͤcke und Holzſpaͤne das Staunen des Beobachters erregen. Auf ſolche Weiſe muͤſſen die Spechte ihre Nah: tung zwar muͤhſam zuſammen ſuchen, aber fie finden fie ſtets und ſo gewiß, daß noch Niemand einen vor Hunger umgekommnen Specht geſehen hat. Den Bleibern fehlt der Kletterſchwanz, aber ihre Zehen und Naͤgel ſind ſo lang und umklammern einen ſo großen Raum, daß ſie keines Stuͤtzpunctes bedürfen und alſo auch den Kletterſchwanz entbehren koͤnnen. Allein ihre Schlaͤge haben lange nicht ſo viel Kraft, als die der Spechte; dafuͤr koͤnnen aber auch die Kleiber an den Baͤumen herabklettern und mit abwärts gerichtetem Kopfe die in einen Spalt oder in eine. gemachte Vertiefung eingeklemmte Nuß aufbeißen, zwey Fertigkeiten, welche den wahren Spechten auf dieſe Art abgehen. Die Baumläufer beſitzen die Fertigkeit der Spechte im Hinaufklettern an den Baumſtaͤmmen; aber da ihr ſchwacher Schnabel ihnen kein kraͤftiges Hacken er⸗ laubt: fo durchſuchen fie bloß die Ritzen der Rinde, und ziehen die Inſecten, ihre Larven und Eyer mit ihrem Tan: gen Schnabel aus ihren Schlupfwinkeln hervor. — 25 Bey den Eisvögeln iſt alles auf ein ſchnelles Her abſturzen und Ergreifen der Beute berechnet. Deßwegen zeichnen ſie ſich durch einen ungeheuern Schnabel aus, der mit feinen ſcharfen Schneiden eine vortreffliche Zange ab⸗ gibt, um Fiſche und Inſecten mit Sicherheit zu erhaſchen. Ihre etwas kurzen, aber mit harten Schwungfedern verfes henen Flügel, welche durch ſtarke Bruſtmuskeln in Bewe⸗ gung geſetzt werden, und ihre knapp anliegenden angefette⸗ ten Koͤrperfedern machen einen raſchen Sturz in das Wafe ſer auf ihre Beute moͤglich, durch welchen dieſe uͤberraſcht und gewöhnlich ergriffen wird. Die Verwandtſchaft mit — —— 150 den Spechten zeigen die Eisvögel im Neſtbau; denn wie jene ihre Neſter in hohlen Baͤumen anlegen, bringen ſie dieſe in ſteilen Erdwaͤnden an, in welche ſie ſich einen oft 2 Fuß langen, röhrenförmigen, hinten backofenartig ers weiterten Gang graben. Da ſie gar nicht gehen: ſind ihre Fuͤße ungemein kurz und weich, nur zum Feſtſitzen auf Zweigen oder andern erhoͤhten Gegenſtaͤnden geſchickt. In der Art zu niſten und zu ſitzen aͤhneln ihnen die Bienenfreſ— fer; deßwegen find auch die Füße dieſer denen der Eis⸗ vögel faſt gleich, allein ihre Flügel find ganz anders: fie ſind lang und ſpitzig, und ſetzen, da ihre Sehnen und Muskeln ſtark, ihre Armknochen kurz und ihre vorderſten Schwungfedern lang ſind, den Vogel in den Stand, die ſchnellfliegenden ſtechenden Inſecten mit Gluͤck zu verfolgen, und mit Sicherheit zu ergreifen. — Die Racken haben die Füße der Bienenfreſſer, aber einen kuͤrzern und ſtaͤrkern Schnabel, wie auch kuͤrzere, breitere und ſtumpfere Fluͤgel; deßwegen verfolgen ſie auch die Inſecten nicht, oder nur felten im Fluge, ſondern ſtuͤr— zen auf die auf der Erde kriechenden herab und fangen ſie. Ihnen ähneln die Buckucke, allein ſie erhaſchen die Sn: ſecten eben ſo oft auf den Baͤumen als auf dem Boden; ihre großen Fluͤgel erhielten ſie von dem Schoͤpfer, um ei⸗ nen weiten Raum in kurzer Zeit zu durchfliegen, und ihre Nahrung in ihm zuſammen zu ſuchen. — Eine beſonders merkwuͤrdige Einrichtung haben die Kernbeißer, welche beſtimmt find, harte Kerne aufzu⸗ knacken. Schon die Nußknacker gehen in dieſe Rern— beißer über, aber weder ihr Kopf hat die Größe, noch das Kinnladengelenk die Kraft derſelben. Bey den eigentlichen Vernbeißern iſt der Kopf ungeheuer groß, und um die kraͤftige Bewegung der Kinnladen moͤglich zu machen, ſind nicht nur die Knochen und Bänder derſelden ſehr ſtark, fons dern die Muskeln, welche ihre Bewegung unterſtuͤtzen, ſind in großen Maſſen uͤber den ganzen Oberkopf verbreitet. Der Oberkiefer hat uͤberdieß inwendig vor dem Ganmen eine Querleiſte und der Unterkiefer ſehr dicke Ballen, ſo daß der Kern in die zwiſchen ihnen befindliche Rinne einge⸗ klemmt, durch die Querleiſte im Oberkiefer veſtgehalten, und ſo durch einen einzigen Druck beyder Kinnladen aufge⸗ knackt wird. — ; Alle finkenartigen Vogel haben keine deſonders vorherrſchende Hauptbewegung. Die Ammern zeigen zum Abhuͤlſen der mehligen Saͤmereyen im Oberkiefer einen Hoͤcker und eine beſondere Geſchicklichkeit, mit ihrer vorn löffelartigen Zunge die Körner fo zu drehen und zu legen, daß fie durch die hoͤckerartige Erhöhung in dem Oberkiefer abgehuͤlſt werden. — > ’ Durch die Sporner, bey denen die Faͤhigkeit zu fliegen u. zu laufen weit mehr, die des Abhülſens der Saͤmereyen aber weniger, als bey den Ammern, ausgebildet iſt, gehen die⸗ fe in die Lerchen über. Dieſe haben wegen ihrer ſtar⸗ ken, mit einem Sporn verſehenen Fuͤße eine große Fertigkeit im Gehen, und konnen auch, da fie weite Reifen zu mas chen beſtimmt ſind, gut fliegen, was ihnen durch ihre ziem⸗ lich großen Fluͤgel moͤglich und leicht wird; die Pieper, 151. die Bach⸗ und Schafſtelzen vereinigen ebenfalls bedde Fertigkeiten; aber ihr Pfriemenſchnabel nimmt keine Si: mereyen, ſondern nur Inſecten von der Erde auf. — — — Aeußerſt merkwürdig wegen ihres Baues ſind die ſchwalbenartigen Vögel; man kann von ihnen mit Recht ſagen, fie ſind faſt ganz Bruſt, denn in der Bruſt verei⸗ nigt ſich ihre außerordentliche Kraft; ſie nimmt nicht nur einen großen Umfang des Koͤrpers ein, ſondern hat auch eine ungewoͤhnliche Breite, ſehr ſtarke Knochen und Seh— nen und Außerft ausgebildete Muskeln, denen die laͤngern, vordern Schwungfedern entſprechen. Die beſten Flieger uns ter ihnen und unter allen Voͤgeln ſind die Seegler, und es duͤrfte deßwegen nicht uͤberflußig ſeyn, ihre Flugwerkzeuge etwas genauer zu beſchreiben. Das Bruſtbein, die Schul⸗ ter⸗ und alle Bruſtknochen ſind wie das Gabelbein unge— wohnlich ausgebildet, und werden durch Sehnen und Muss keln in Bewegung geſetzt, welche man nur mit Staunen betrachten kann. Die Fluͤgel ſind bey allen Arten unge⸗ heuer lang, aber ſchmal, mit kurzen, ſehr ſtarken Armkno⸗ chen und feſten, harten Schwungfedern, von denen die vor⸗ dern aͤußerſt lang find. Die ganze Befiederung des Körs pers iſt ſehr knapp. Wer ſieht nicht auf den erſten Blick die Zweckmaͤßigkeit dieſes ganzen merkwuͤrdigen Baues. Die langen, fpigigen und ſchmalen Fluͤgel koͤnnen wegen der ungeheuern Bruſtknochen, Sehnen und Muskeln mit ungemeiner Kraft und Schnelligkeit bewegt werden. Die kurzen Armknochen und ſtarken Schwungfedern geben dem Schwingenſchlage den gehoͤrigen Nachdruck, und die knapp anliegenden Koͤrperfedern bieten beym Fliegen ſo wenig Wi— derſtand dar, daß die Seegler gleichſam durch die Luft ſchie— ßen. Da ſie gar nicht zu gehen noͤthig haben, ſind ihre äußerst kurzen Füße nur zum Anklammern und Kriechen beſtimmt, und deßwegen mit 4 vorwaͤrts gerichteten Zehen und ſtarken, gekruͤmmten Nägeln verſehen. Bey dem rei⸗ ßenden Fluge dieſer Voͤgel kann es ihnen nicht ſchwer ſeyn, die fliegenden Inſecten, ihre einzige Nahrung, mit Glück zu verfolgen und mit ihrem zwar kurzen, aber weit geſpalte⸗ nen, und deßwegen einen großen Rachen bildenden Schna— bel mit Sicherheit zu ergreifen. — Den Seeglern nicht unaͤhnlich find die Ziegenmel— ker; auch ſie haben eine breite und ſtarke Bruſt und ſehr kurze Fuͤße; allein da ſie des Nachts fliegen, kommt Alles darauf an, daß ihr Flug, um die Inſecten zu uͤberraſchen, geraͤuſchlos ſey, und deßwegen hat ihr Gefieder dieſelbe Bes ſchaffenheit wie bey den Eulen, bey denen es genau beſchrie— ben werden wird. Das Merkwuͤrdigſte bey den Ziegen⸗ melkern iſt der ungeheuere Rachen bey ſehr kurzem Schna⸗ bel. Der letztere iſt ſo klein, daß er kaum uͤber die Stirn⸗ federn vorſteht; aber die Kinnladen ſind bis an das Ende des Hinterkopfs geſpalten, und bilden deßwegen einen ſo ungeheuern Rachen, daß man die großen Augen in ihm lie⸗ gen ſieht. So werden die Kinnladen dieſer Voͤgel eine Klappe, welche durch das Zuſammenſchnappen ihrer beyden Theile die Inſerten mit großer Schnelligkeit und Sicherheit fangt. Damit kein Kerbthie auf der Seite entfliehen koͤn⸗ ne, iſt der Winkel dieſer Kirnladen mit fteifen Bartborſten wie mit Palliſaden verwahrtnund verſchloſſen. Da der Um erfchnabel nur aus den beyd en ſchwachen Armen der Kinn⸗ 7 158 a laden, zwiſchen welche die Kehlhaut gefpannt iſt, beſteht; ſo werden viele Inſecten lebendig durch den ſehr weiten Schlund in den fadartigen, haͤutigen Magen begraben, und finden in ihm erſt ihren Tod. Schreiber dieſes erlegte im Junius 1828 in einem Abende ein gepaartes Paar gefleck⸗ te Ziegenmelfer ½ Stunde von feiner Wohnung; als et nach Haufe kam, fand er einen großen Kieferſchwaͤrmer noch lebendig in dem Rachen des einen. 99 Mit den Ziegenmelfern find in mancher Hinſicht die Eulen verwandt. Bey ihnen iſt die Faͤhigkeit zu flie⸗ gen und mit den Faͤngen die Beute zu ergreifen gleich aus gebildet. Sie ſind beſtimmt, die Thiere, beſonders kleine Saͤug⸗ thiere in Abend- und Morgendaͤmmerung in mond- und ſtern⸗ hellen Naͤchten von der Erde wegzunehmen. Nur wenige der unſeren fangen Inſecten, und nur ſelten erwiſchen ſie einen ſchla⸗ fenden Vogel. Es kommt bey ihnen Alles darauf an, daß ſie ſich den ihnen zur Beute angewieſenen Geſchoͤpfen ge⸗ raͤuſchlos nähern, fie unverſehens uͤbetraſchen, und ſchnell und ſicher ergreifen. Erlauben Sie mir Ihnen die weife Einrichtung des Schoͤpfers bey dieſen, von Vielen als un: heimliche und ungluͤckbringende Thiere gefürchteten Voͤgeln auseinander zu fegen. Faſt alle Arten der Eulen ſuchen die freyen Plaͤtze der Waͤlder und die weiten Strecken der Felder ab. Deßwegen erhielten fie ihre großen Fluͤgel; das mit fie ſich aber ohne Geraͤuſch den Thieren nähern koͤn⸗ nen, mußte ihr Gefieder ganz beſonders eingerichtet ſeyn. Zuerſt waren dazu nöthig ſehr weiche Federn; keine Voͤgel haben auch ein fo weiches Gefieder, als die Eulen. Da: mit aber bey ihnen Nichts im Fluge die Luft raſch zer⸗ theile und dadurch ein Geraͤuſch verurſache, find die Schwungfedern nicht nur weich und biegſam, ſondern auch, um das Durchpfeifen der Luft zu verhindern, auf der obern Seite der innern Fahne mit ſammetartig geſtalteten Faſern, und die vordern an der aͤußern Kante und der Spitze ger zaͤhnelt; ja ſelbſt der Schnabel ſteckt in Federn, und die Fußwurzeln, ſelbſt die Zehen ſind bey vielen mit weichen Federn bedeckt. So ſchweben die Gulen leicht und ge⸗ räuſchlos, wie Schatten dahin, uͤberraſchen die Maͤuſe und andere Thiere, ſtuͤrzen auf fie herab, und ergreifen fie mit den gekruͤmmten und ſpitzigen Nägeln ihrer muskelvollen, einer ſtarken Zuſammenziehung faͤhigen Zehen, ehe ſie entfliehen koͤnnen. Sie ſtrecken, um an den Erhoͤhungen des Bodens nicht anzuſtoßen, ihre Fuͤße weit von ſich, und koͤnnen um deßwillen ihren Raub ganz ſicher ergreifen, weil ihre äußere Zehe eine Wendezehe iſt, und als ſolche nach Beſchaffenheit der Umſtaͤnde vorn oder hinten eingreift. Durch die Sabichtseulen (Surnia) gehen die Eulen in die Falken über; allein Sabichtseulen ähneln in ihren Hauptbewegungen den Wuͤrgern, worauf ſchon ihr langer Schwanz hinweißt; ſie ſuchen wenig ab, fondern erwarten ihre Beute auf erhöhten Gegenſtaͤnden ſitzend, und ſtuͤrzen ſich mit fo großer Schnelligkeit auf fi herab, daß ſie eine kleine Maus oft in tiefem Graſe er⸗ greifen. — ; Die Weihen verbinden die Eulen mit den Buſ⸗ ſarden und andern Tagraubvoͤgeln; auch fie ſuchen die Sek der, Wieſen, Suͤmpfe und Gewaͤſſer ab, ftürzen ſich auf ihre Beute und ergreifen ſie mit ihren langen Fuͤßen. Ihre 153 3 Verwandtſchaft mit den Eulen zeigt nicht nur ihr ziems deutlicher Schleyer, ſondern auch der Umftand, daß fie nge nach Sonnenunkergang jagen. Sie ſind wegen ihres | langſamen Fluges — ſie ſcheinen durch die Luft zu ſchwim⸗ | men — hauptſaͤchlich auf ſitzende oder laufende Thiere an⸗ efen, und haben beym Fliegen eine Eigenthuͤmlichkeit, ele unter den inlaͤndiſchen Voͤgeln nur die Gabelweihen ihnen theilen, nehmlich die, daß fie die Schwingen. b viel hoͤher tragen, als den Ruͤcken. — An die hen ſchließen ſich die Buſſarden an; allein fie find och langſamer in ihren Bewegungen, aber kuͤhn und ſicher in ihren Stöfen. Auch die Sabelweihen find Schwim— mer in der Luft, und ſtuͤrzen ſich gewoͤhnlich nur dann auf ihre Beute herab, wenn dieſe ſitzt, laͤuft oder ſchwimmt. Anders ſind die Sabichte und Sperber; fie gleiten ſchnell die Luft hin, und verfolgen nicht nur ſitzende oder ende Geſchoͤpfe, ſondern ſtoßen auch mit Gluck auf An Voͤgel. Es iſt ein ſchoͤner Anblick, einen Suͤh— habicht vor und während des Stoßens zu beobach— ten. Oſt fuͤhrt er ſeinen erfolgreichen Stoß von einem terhalte auf ſorglos voräberfliegende Bögel aus, oder ſchwingt ſich in die Luft, bewegt die Fluͤgel einige Male kaſch, legt fie dann zuruͤck und ſchießr fo in ſchiefer Rich- tung abwaͤrts oft 200 bis 300 Schritte mit beſchleunigter Geſchwindigkeit fort, bis er dem verfolgten Gegenſtande ſo nahe gekommen iſt, daß er ihn mit den ungewoͤhnlich gro: ‚gen. Fangen ergreifen kann. Die arme Taube, auf wel che am öfterſten der gefaͤhrliche Stoß gerichtet iſt, wendet alle in ihren Kräften ſtehenden Mittel an, um demſelben zu entgehen; ſie ſtuͤrzt ſich gewoͤhnlich raſch herab, oder fliegt zu einer Oeffnung in ein Gebaͤude, nicht ſelten zu einem ö er in eine Wohnſtube, ja man hat Beyſpiele, daß ſie in das Waſſer hinabgeworfen, um dem Tode zu entge— f Hat ſie aber den Feind nicht zeitig genug wahrge— 0 men ;- fo iſt fie dennoch gewöhnlich verloren. Der 593 dicht fuͤhrt dieſen raſchen Stoß mit ſeinen harten und ſtarken Schwung, und Steuerfedern, denen die ziemlich 5 1 Koͤrperfedern entſprechen, leicht und gluͤck— us. * Die Rötbelfalfen (Cerchneis, Boie) find aͤchte Mittler, — daher ihr Name Rittelfalken. — Wenn fie eine Zeit lang in der Luft herumgeſtrichen ſind, und endlich eine figende Beute bemerkt haben, laſſen fie ſich bis zu ei» ner geringen Höhe herab, bewegen die Flügel ſehr raſch und "erhalten ſich dadurch auf einer Stelle — fie ritteln — fo ge, bis der Gegenſtand ihrer Verfolgung ihnen bequem fist. Dann ſtürzen fie ſich auf ihn herab, und ergreifen ihn. Da ihre Schwung: und Steuerfedern weich und ihre en locker find: haben fie bey ihren Stoͤßen nicht chneligkeit genug, um fliegende Voͤgel zu fangen. Dieß * aber meiſterhaft die Falken und Edelfalken, lco et Hierofalco.) Bey ihnen iſt die Raubvogelna— ur am vollkommenſten ausgebildet. Erlauben Sie, Ihnen mit wenigen Worten auseinander zu ſetzen. Zuerſt ges hen Sie die Schwung⸗ und Steuerfedern derſelben zu bes chten; fie find ungewöhnlich ſtark und hart, und bilden en langen, ſchmalen und fpigigen Fluͤgel, welcher mit Schnelligkeit und Sicherheit in der Luft bewegt werden kann, ohne daß eine einzige Bm nachgibt oder ſich biegt, Ats 1831, Heft 2. ; 4 nme ru ger, als bey irgend einem Adler —, 154 Die Befiederung des Körpers iſt ganz knapp, und ſetzt dem raſchen Fluge kein Hinderniß entgegen. Da ihte Bruſtkno⸗ chen und Bruſtmuskeln ungemein ſtark ſind, koͤnnen fie ih⸗ re Flugwerkzeuge mit großer Kraft, Sicherheit und Ge— wandtheit bewegen, und ſich im reißenden Fluge von der Seite, von oben oder von unten auch den ſchnellſten Voͤ— geln ſo weit naͤhern, daß ſie dieſelben mit ihren ungeheuern Faͤngen, deren lange Zehen beſonders auffallen, zu ergrei— fen im Stande find. Daher kommt es, daß die Baum— falken ſelbſt die ſchnelle Schwalbe im Fluge fangen, und die Edelfalken jene ungemeine Brauchbarkeit zur Reiher⸗ jagd beſitzen. Unrichtig it jedoch die Meynung einiger Nas turforſcher, daß dieſe Falken bloß fliegende Voͤgel verfolg— ten, fie ergreifen auch, wiewohl felten, auf der Erde ſitzen— Weniger gewandt im Stoßen, als die Falken, ſind die Edeladler, Ayuila Briss; allein die Größe und e. Staͤrke der meiſten Arten macht ſie dennoch vielen Thieren ſehr furchtbar. Sie verfolgen große Voͤgel auch im Fluge, allein fie find mehr auf ſitzende und auf Säugethiere an» gewieſen, und haben eine große Geſchicklichkeit, die letztern, ſo ſchnell dieſe auch laufen moͤgen, zu fangen, wobey ihnen ihre großen Faͤnge ſehr gute Dienſte leiſten. — Beſonders merkwürdig unter den Adlern find die Schlangen⸗ und Giſchadler. Die erſtern, welche Vieillot in der Sippe Circaetos vereinigt hat, zeichnen ſich durch ihre großen Fluͤgel und ihre hohen, mit ſtarken Schuppen bedeckten Fußwurzeln und kurzen Zehen aus. Durch die langen und breiten Schwebefluͤgel find fie in den Stand. geſetzt, in einem weiten Umfange ihre Nahrung, welche vor⸗ zugsweiſe in Schlangen beſteht, aufzuſuchen. Sie naͤhern ſich dieſen mit Vorſicht, ſtuͤrzen ſich ſchnell auf ſie u. packen ſie raſch mit ihren Faͤngen. Weil nun die Schlangen einen geringen Umfang haben, ſind die Zehen ihrer Feinde kurz und rauh, und damit fie die Füße ihrer Verfolger nicht vers wunden koͤnnen, ſind dieſe mit ſtarken Schuppen beſetzt. — Faſt noch bewundernswerther iſt die Einrichtung der Hifdyz adler, Pandion. Dieſe ſollen ihre Nahrung, faſt lauter Fiſche des ſußen Waſſers, unter der Oberflaͤche deſſelben heraufholen, ohne ſchwimmen oder tauchen zu koͤnnen. Zu dieſem Zwecke erhielten ſie ſehr lange ſchmale Fluͤgel — dieſe ragen etwas über den Schwanz hinaus und find laͤn⸗ damit ſie die Teiche und Seen eines weiten Umfanges abſuchen. Sie ſchweben, um ihren Zweck zu erreichen, hoͤher oder niedriger über dem Waſſerſpiegel herum, ritteln, wenn ſſe einen Fiſch er⸗ blicken, und halten ſich ſo auf einer Stelle in der Luft, um zu warten, bis der Fiſch die gehoͤrige Höhe und Lage erreicht hat; dann ſtuͤrzen fie ſich mit angelegten Flügeln und vorgeſtreckten Faͤngen ſenkrecht und mit ſolcher Gewalt herab, daß das Waſſer uͤber ihnen zuſammenſpritzt, und das Aufſchlagen des Koͤrpers weit gehoͤrt wird. Sehr bald kommen fie wieder zum Vorſchein, ſchlagen die Flügel hef⸗ tig gegen das Waſſer, heben ſich langſam empor, machen eine zitternde Bewegung mit dem Körper, damit die Waſ⸗ ſertropfen ablaufen, und fliegen dem nächſten Walde zu, in welchem ſie ihre Beute auf einem Baume verzehren. Um ſie zu dieſer Fangart geſchickt zu machen, gab ihnen der Schöpfer ſehr ſtarke, gekrümmte, ſpitzige, unten rundlich Naͤgel und rauhe Zehen, welche, da die aͤußere eine Wen⸗ 10* 155 dezehe.ift, beym Fangen der Fiſche gepaart eingreifen, und damit fie nicht abgleilen, unten ſehr rauh, eigentlich ſta— chelig find. Um gegen das Eindringen des Waſſers ge: ſchuͤtzt zu ſeyn, erhielten fie, wie die Waſſervoͤgel, angefet⸗ tete Federn und eine ſehr große Fettdruͤſe. Bey ihrer ſtar⸗ ken Raubgierde begegnet es dieſen Aaren zuweilen, daß ſie zu große Fiſche ergreifen, welche ihren Feind unter das Waffer ziehen und ertraͤnken. Schreiber dieſes beſitzt ſelbſt einen Vogel von dieſer Sippe, welcher einen ſo großen Karpfen gefangen hatte, daß er ſich mit ihm nicht in die Luft erheben konnte. Er ſchleppte ihn mit großer Anſtren— gung auf den Teichdamm und wollte ihn hier verzehren, als ein Bauer hinzu kam, und ihn, weil er in die Gräte des Fiſches zu tief eingegriffen hatte, um loskommen zu koͤnnen, mit einem Stocke todt warf. Die Seeadler, Haliastos, ähneln darinn den Fiſch⸗ adlern, daß ſie auch, jedoch weniger geſchickt, Fiſche fangen; allein ſie naͤhren ſich noch mehr von Seevoͤgeln, ihren Jun— gen, von Saͤugethieren und von Aas, und machen den lies bergang zu den eigentlichen Geyern, Vultur. Zwiſchen die: fen und den Seeadlern ſtehen jedoch die Geyeradler, Gypaelos Storr, dieſe ſonſt fo gefürchteten, jetzt aber in Deutſchland faſt oder voͤll'g ausgerotteten Voͤgel, mitten in⸗ ne. Ihr ganzer Bau iſt auf einen kraͤftigen Stoß berech⸗ net. Um dieſen ausfuͤhren zu koͤnnen, erhielten ſie große, ziemlich ſpitzige Fluͤgel, einen langen ſtufenfoͤrmigen Schwanz, mittelknappe Federn und einen ungeheuern Schnabel. Sie ſchwingen ſich in die Luft, durchſeegeln unter den Wolken einen weiten Raum uͤber den hoͤchſten Gebirgen, erſpaͤhen mit ihrem ſcharfen Auge jedes ihnen zur Nahrung anges wieſene Geſchoͤpf, ſtürzen ſich mit reißender Schnelligkeit und ſturmaͤhnlichem Rauſchen darauf los, und tragen es entweder in ihren Faͤngen fort, oder ſuchen es, wenn ſie dieß nicht vermögen, durch wiederholte Angriffe in einen Abgrund zu werfen. Gelingt ihnen dieß, ſo fliegen ſie nach, und verzehren es in der Tiefe. Sie verwunden mit den Fangen und dem Schnabel zugleich, und unterſcheiden ſich dadurch ſehr von den vorhergehenden und folgenden Raub⸗ voͤgeln. Jene toͤdten die gefangenen Thiere dadurch, daß fie denſelben die Zehen um den Hals legen, und fie fo er⸗ droſſeln; dieſe aber verwunden die wenigen Thiere, welche fie fangen — ihre Hauptnahrung beſteht in Aas — nach Art der Kraͤhen mit dem Schnabel. Wie furchtbar die Angriffe des Gereradlers find, erzählt ein Alpenjäger, tel: cher bey feinen Stkeifereyen auf einem Felſenabſatze einen Horſt dieſes mächtigen Vogels mit Jungen antraf. Als er im Begriff iſt, diefe mitzunehmen, hoͤrt er ein Brauſen in der Luft und das alte Weibchen iſt ihm ſchon ſo nahe, daß er nicht Zeit hat, ſeine Buͤchſe aufzuziehen, noch weniger fie anzulegen. Mit immer neuen Angriffen beſturmt der alte Lämmergeyer den Alpenjaͤger, indem er ihn mit dem Schnabel und den Faͤngen zu verletzen und in den bodenlo⸗ fen Abgrund zu ſtürzen ſucht, und ſchon hat dieſer durch das mühevolle Abwehren der Angriffe faſt alle Kraft verloh— ren, als er auf den gluͤcklich en Gedanken kommt, mit der Zehe eines ſeiner nackten Süße den Hahn zu ſpannen und ihn mit derſelden gerade in dem Zeitpuncte abzubrüden, als der Lämmergeper feinen Feind an der Btuſt packen und in die unermeßliche Tiefe ſtuͤrzen will. — x 2 . — — in FAR 1 N 1 Die eigentlichen Geyer haben viel Eigenthuͤmliches ihren Bewegungen. Sie find durch ihre außerordentlit großen Fluͤgel in den Stand geſetzt, in hoher Luft — Hun boldt ſah den Condur in ungeheuerer Höhe Uber dem Git pfel des Chimboraſſo fliegen — Tage lang herum zu ſchwe N ben. Dieß iſt auch ihre gewöhnliche Beſchaͤftigung. S | beobachten von dieſer Höhe, in welcher fie dem menfchlicher Auge oft enttuͤckt find, alles, was auf der Erde vorgeh Bemerken ſie nun, daß die Kraͤhen ſich irgendwo verſam meln, oder einer ihres Gleichen ſich zum Herabſteigen ai ſchickt — ſie erheben und ſenken ſich in Schraubenlinie u fo eilen auch fie dem Puncte, wo die Kraͤhen ſich verſam meln oder ein Geyer ſich hinwendet, zu. Es zieht alſo ei Geyer den andern nach, und daher kommt es, daß man in einer Gegend der heißen Laͤnder, in welcher man keinen einzigen Geyeg ſah, in Zeit von einer halben Stunde bey einem gefallenen od geſchoſſenen Thiere mehr als Hundert dieſer haͤßlichen Voß gel wahrnehmen kann. Dieß wiſſen die Jaͤger des heiße Himmelſtrichs recht gut. Haben ſie ein Thier erlegt, de fie nicht ſogleich mit fortnehmen koͤnnen; fo bedecken ſie e ſorgfaͤltig, denn ohne dieſe Vorſicht finden ſie in wenige Stunden von dem Wilde nur die Knochen wieder. Da di Geyer vorzugsweiſe zum Verzehren des Aaſes beſtimmt ſind haben fie lange Zehen, aber faſt immer geſtumpfte Naͤgel die letztern werden dieß durch ihr oͤfteres Verweilen auf d Boden — und einen ungeheuern Schnabel, mit welchem fi wie mit einer Zange ein Stuͤck Fleiſch nach dem andern a reißen, bis ihr Magen und Kropf, in welchem ſie auch den Jungen die Nahrung zutragen — die andern Raubvögel bringen den ihrigen dieſe in den Faͤngen — ganz ange⸗ fuͤllt iſt. Jetzt warten fie in träger Ruhe die Verdauung ab. Der Hunger gibt ihnen einen ſolchen Muth, daß fü nicht nur bey menſchlichen Wohnungen, ſondern auch ganz! in der Nähe der Menſchen ihr Weſen treiben, ja ſelbſt todtkranke, ihnen ausgeſetzte Menfchen angreifen. Ei Naturforſcher (wenn mein Gedaͤchtniß mich nicht trügt, iſt es Wilſon) erzaͤhlt, daß er ſich in der Nähe eines gel fallnen Thieres hingeſetzt habe, um die Geyer zu beobach— ten. Anfangs hätten fie einige Scheu gezeigt; als fie abt bemerkt, daß er ihnen nichts zu Leide zu thun ſich ange ſchickt, waͤren ſie immer naͤher gekommen, und haͤtten ſich endlich nicht abhalten laſſen, von dem Thiere zu freſſen welches er ſitzend mit feinen Füßen beruͤhrte. — Eine am) dere Erzählung beweiſt die zweyte Behauptung. Der GM neral Vittoria, Praͤſident in Mexico, ſuchte, als ihm feine) Freunde Gelegenheit verſchafft hatten, aus dem Gefängnifft| zu entfliehen — er war verhaftet, weil er Iturbide ange, klagt —, eine Zuflucht in den Wäldern zwiſchen Xalappı und Vera Cruz, wo er in größtem Elende 30 Monate von Pflanzen und Inſecten lebte, und von einem Fieber befall len 11 Tage lang am Eingange einer Höhle ohne Nah rung den Tod erwartete. Schon flogen die Geyer um iht herum, um ihn zu verzehren; einer ſogar ſetzte ſich auf ih um ihn zu zerfleiſchen. Zum Gluͤck hatte er noch ſo vie Kraft, ihn beym Halſe zu faſſen, und ihn zu erwürgen, f daß er fi von feinem Blute naͤhren konnte. Die regenpfeiferartigen Vögel, Charadriadae Leach zeichnen ſich durch eine doppelte Geſchicklichkeit, nehmlich durch ſchnelles Laufen und Fliegen aus. Sie muͤſſen he - | Nahrung in einem weiten Umfange aufſuchen, und große Wanderungen vornehmen, weßwegen ihnen dieſe doppelte Fertigkeit unumgaͤnglich nothwendig iſt. Wir ſehen aus dieſem Grunde die Dickfuüße, Gold- und Mornellre— genpfeifer, Uferpfeifer (Aesialitis Boie), Viebitzre⸗ genpfeifer (Squatarola Cuv.), Riebige, Steinwaͤlzer und Auſternſiſcher über große Strecken ſchnell und leicht binlaufen, auch oft auffliegen und ſich weit von ihrem ers ſten Aufenthaltsorte wieder niederſetzen. Die Steinwaͤlzer zeigen eine beſondere Gewandtheit, Sat umzuwenden und die unter ihnen wohnenden nfecten wegzufangen. Die Auſternfiſcher beſitzen in ihrem langen. Schnabel einen Bohrer, mit welchem ſie tief in die Erde hineinſtechen und die Graswurzeln unter ihr hervor— Ziehen. — N Sehr merkwuͤrdige Thiere find die Sandhuͤhner, Glareolae Briss. Sie haben den Schnabel der Hühner, die Flügel der Seeſchwalben und die Füße der Kiebitze, und vereinigen einen raſchen ſchwalbenartigen Flug mit großer Gewandtheit im Laufen. Pfeilſchnell fliegen ſie uͤber den Suͤmpfen und Moraͤſten hin, ſtuͤrzen ſich auf die an den Waſſerpflanzen ſitzenden Inſecten herab, oder erhaſchen die— ſe auf dem Trocknen durch ſchnelles Laufen. — ’ Eben fo ausgezeichnet in ihrer Art find die reiher— artigen Vögel, Ardeidae Leach. Sie haben einen langſamen, leichten und ausdauernden Flug und gehen tief in das Waſſer, laufen aber ungern ſchnell und beſitzen eine bewundernswerthe Kraft in dem Schnabel, da ihr Kopf durch ſehr ſtarke Halsmuſkeln in Bewegung geſetzt wird. Die Braniche ſpalten mit ihrem ſtarken Schnabel die mors ſchen Stöde alter Bäume, um die in ihnen wohnenden Sins ſecten zu erhaſchen, beißen mit ihm Pflanzenblätter ab und toͤdten durch derbe Schnabelhiebe Froͤſche und kleine Saͤug⸗ thiere. Der Bieſenkranich iſt ſogar im Stande, mit ſeinem ſtarken Schnabel todte große Thiere zu zerfleifchen. Die Storche zeichnen ſich nicht nur durch ihren herrlichen Flug aus — ſie ſteigen oft in Schraubenlinie in die Hoͤhe — ſondern beſitzen auch in ihrem ſcharf ſchneidenden Schna⸗ bel die Kraft, Amphibien, kleine Saͤugthiere und Voͤgel zu toͤdten und zu zerſtuͤckeln, und durch Zuſammenſchlagen der Kinnladen ein weit hoͤrbares Klappern hervorzubringen. Ei⸗ ne beſondere Merkwuͤrdigkeit zeigen die Reiher, Silber— Ballen, NVachtreiher und Rohrdommeln in der Ges ſchicklichkeit, den Kopf vorzuſchnellen. Um dieſes zu bewir⸗ ken, gab der Schöpfer ihnen eine eigne Einrichtung. Die Hiruſchale des Hinterkopfs iſt auf beyden Seiten ſehr ein: gedrückt, hinten aber mit einem ſtark vorſtehenden Rande verſehen. Die dadurch entſtehenden Vertiefungen ſind mit Fleiſch ausgefüllt, welches einer Menge von Muffeln, die vom Halſe heraufkommen, zur Grundlage dient. Vermoͤge dieſer Einrichtung koͤnnen die Reiher ihren, wie S zuſam— mengelegten Hals — in dieſer Stellung erwarten ſie ihre Beute — ſo raſch wie eine losſpringende Feder vorſchnellen, wodurch der bedrohte Gegenſtand mit großer Sicherheit er⸗ griffen wird. Eine beſondere Fertigkeit haben dieſe Voͤgel im Verſchlucken ziemlich großer Fiſche. Von den Schlan⸗ gen iſt es bekannt, daß ſie, weil ihre Kinnladen durch eine beſondere Knocheneinrichtung am Gelenke auseinander gehen, * 8 158 Thiere verſchlingen, welche dicker ſind, als ſie ſelbſt. Bey den Reihern find zwar die Kinnladen hinten verbunden, aber die Arme der untern dehnen ſich wie die Speiſeroͤhre ſo aus, daß Schreiber dieſes eine ganze Forelle in dem Schlunde eines graulichen Keihers von 12“ Laͤnge und 16 Loth Gewicht fand. Wenn die Reiher ſich gegen die Falken vertheidigen wollen, legen ſie den Schnabel ſo auf den Ruͤcken, daß er gerade in die Hoͤhe ſpießt. Die kleinen Reiherarten beſitzen eine beſondere Geſchicklichkeit, an den Rohrſtengeln hinauf zu klettern, und die Rohrdommeln ſind im Stande, ihre Luftroͤhren ſo auszudehnen und zu— ſammen zu ziehen, daß ſie furchtbare und weit ſchallende Toͤne hervorſtoßen. 5 Die Löffler aͤhneln in ihrem Fluge und Gange den Storchen, allein ihr Schnabel iſt eine mit Gefühl verfes hene Klappe, welche vorn Nerven hat, mit ihnen die In⸗ ſecten aufſpuͤrt und fie durch Zuſammenſchlagen der Kinnlar den ergreift. a Noch merkwuͤrdiger find die Flammingo. Auch fie aͤhneln im Fluge den Stoͤrchen, gehen aber mit ihren ſehr langen Fuͤßen tief in das Waſſer und ſuchen ihre Nahrung anders als irgend ein Vogel auf. Sie ſtellen nehmlich den Kopf ſo, daß der Schnabel mit ſeiner obern Seite, wo er platt und mit Nerven verſehen iſt, auf dem Boden des Meeres ruht, hier durch ſein Gefuͤhl die Inſecten aufſucht und faͤngt. 5 Die Ibiſſe und Brachvoͤgel fliegen und gehen ziem⸗ lich ſchnell, und nehmen ihre Nahrung, welche nur in In— festen beſteht, auf ganz gewöhnliche Art von feuchtem, zu— weilen auch von trocknem Boden auf. Sehr ausgezeichnet find die Wald⸗„Sumpf⸗ und Moorſchnepfen wie die Sumpflaufer. Sie haben einen weichen Nerven und mit Gefuͤhl verſehenen, biegſamen Schnabel und in ihm ein wahres Taſtwerkzeug. Mit ihm durchſuchen ſie das Moos, die feuchte Erde oder mootige und ſchlammige Stellen, ver— folgen die Larven und ausgebildeten Inſecten in allen ihren Schlupfwinkeln, und ziehen ſie mit Leichtigkeit hervor. Wenn ſie ruhig ſind, druͤcken ſie ſich platt auf den Boden, zwi⸗ ſchen das Moos oder das Gras, beobachten mit ihren hoch und weit hinten liegenden großen Augen jede ihnen drohen— de Gefahr und ſuchen ihr durch ſchnellen Flug, welcher bey mehrern Sumpfſchnepfen Anfangs zickzackfoͤrmig iſt, zu entgehen. — - 3 Die Waſſerläufer, Glottis Gesn., find im Fluge fo ſchnell, wie die Schnepfen, gehen tief in das Waſſer und fangen mit ihrem aufwaͤrts gebogenen Schnabel, wie mit einer Zange, kleine Fiſche und Inſecten, die letztern ge⸗ woͤhnlich von der Oberflache des Waſſers. Die Uferläu⸗ fer, Totanus Bechst., Strandpfeifer, Actitis Boie, Rüftenlsufer, Tringa (z. B. Tringa maritima Briinm), Strandlaͤufer, Canutus Briss. (Tringa Islandica), die Schlammläufer, Pelidna Cuv., und Sanderlinge, Calidris Ilig., fliegen und laufen ſchnell, und haben eine große Geſchicklichkeit, die Inſecten und ihre Larven von dem Schlamme, den Steinen, Klippen und den ſeichten Stellen der Ufer wegzufangen. g * 159 we Eine beſondere Merfwürdigkeit zeigen die Rampf: ſtrandlaͤufer, Machetes Cuv. Sie leben in Vielweibe⸗ rey, und daher kommt es, daß die Maͤnnchen zur Paas rungs- und Brutzeit auf gewiſſen Plätzen mit einander kaͤm— pfen. Jedes hat dort feinen beſondern Standort, auf wels chem im Umkreiſe von einem gewoͤhnlichen Teller alles Gras niedergetreten iſt. Hier ſteht ein Maͤnnchen dem andern gegen über, blaͤht die Halsfedern, die ſogenannte Krauſe auf, und wartet eine kurze Zeit, bis es dann auf ſeinen Gegner mit Wuth losrennt. Dieſer faͤngt den Stoß mit der Krauſe wie mit einem Schilde auf, und erwiedert ihn mit gleicher Heftigkeit. So kaͤmpfen ſie wahrhaft ritterlich, bis ſie des Streites muͤde werden. Dann fliegen ſie abwechſelnd zu den Suͤmpfen, wo die Weibchen ſich aufhalten und ihre Nahrung zu finden iſt. Sie kehren aber immer von Zeit zu Zeit wieder zum Kampfplatze zuruͤck, und bringen unter ſtetem 4 men und Tauchen die Teich- und Waſſerhuͤhner. gezeichnete Voͤgel ſind die Strandreuter, Streite den größten Theil des Tages zu. Nach der Paa- cungszeit find die Maͤnnchen friedlich neben einander, die eingeſperrten aber kaͤmpfen beynahe das ganze Jahr. — Die Lappenfüße, Lobipes Cuv., und die Waſ— ſertreter, Phalaropus Briss., verbinden die Sumpf- und Schwimmpoͤgel. Sie laufen nicht nur an den Ufern der Gewaͤſſer herum und fliegen gut, fondern fie ſchwimmen auch geſchickt auf ſuͤßem Waſſer und auf dem Meere, ja ſogar auf heißen Quellen, in die man kaum die Hand ſte— cken kann. Eine Eigenheit dieſer Voͤgel iſt es, daß ſie beym Schwimmen immerfort mit dem Kopfe nicken. Sehr aus: Himantopus Briss. Sie haben lange, ſehr ſpitzige Flügel und deßwegen einen ungemein ſchnellen Flug, und Stelzfüße von einer Länge, welche Erſtaunen erregt. Dieß find wahre Riemen— beine; denn ſie ſind weich und biegſam und erlauben keinen ſchnellen Gang, ſetzen aber die Voͤgel in den Stand, ſehr tief in das Waſſer und in den Schlamm zu gehen, von deſ— ſen Oberflaͤche ſie die Inſecten und Larven, ihre einzige Nahrung, ableſen. Die Saͤbelſchnaͤbler, die rallenar⸗ tigen Pögel, wozu die Kallen, Rallus, Wieſenknar— rer, Crex, Rohrhuͤhner, Gallinula, die Teichhuͤhner, Stagnicola, und die Waſſerhuͤhner, Fulica, gehören, zeichnen ſich durch ihre langen Zehen und kurzen Fluͤgel aus. Sie gehen ſehr ſchnell nicht nur auf dem trocknen Boden, ſondern auch auf den, die Oberflaͤche der ſtehenden Gewaͤſſer bedeckenden Waſſerpflanzen weg. Die Kallen und Wie: ſenknarrer machen ſich Gaͤnge im Graſe und Schilfe, in denen fie unbemerkt hin und herlaufen und ihre Nahrung aufſuchen. Die Rohrhuͤhner gehen nicht nur in dem Schilfe und Riedgraſe herum, ſondern ſchwimmen auch zum Theil ziemlich geſchickt. Sehr gewandt find im Schwim— Sie find ſehr merkwuͤrdige Vögel, denn fie vereinigen wegen der ungewöhnlichen Laͤnge und Zuſammenziehungskraft ihrer Ze— hen eine dreyfache Fertigkeit. Sie laufen nicht nur ſchnell und leicht auf trocknem und feuchtem Boden hin, ſondern ſie klettern auch mit Leichtigkeit an den Rohrſtengeln und auf den Baumzweigen herum. Wenn der Herr Notar Bruch in Mainz feine zahmen, im Garten wohnenden Waſ— ſerhuͤhner ſuchte, fand er fie oft zu feiner großen Ver— wunderung auf Bäumen ſitzen; und Schreiber dieſer Zei⸗ len ſah ſeine eingeſperrten Teichhuͤhner ſehr oft auf den 1660 Stangen ihres Kaͤſigs wie Hühner ſitzen. Im Schwimmen und Tauchen zeigen fie eine große Gewandtheit, was um fo auffallender iſt, da die Teichhuͤhner gar keine Schwimm- haut haben; dleſe koͤnnen das Schwimmen nur dadurch bes wirken, daß ſie die breite Sohle der Zehen bald ſchmal zu⸗ ſammenziehen, bald ausbreiten. Wenn fie unter dem MWafe fer ſchwimmen, breiten fie die Fluͤgel halb aus, fo daß fie. mit den Fluͤgeln und Fuͤßen zugleich rudern. Sie ähneln darinn den Lummen, Alken, Vrabben- und Lars” ventauchern. Verfaſſer dieſer Zeilen hatte die Freude, in einem ganz hellen Quellenteiche, in welchem oft Teichhuͤh⸗ ner uͤberwintern, dieſe niedlichen Thiere unter dem Waſſer von einem Ufer zum andern ſchwimmen zu ſehen. Auch bemerkte er in einem andern, daß ſich dieſe Voͤgel, wenn ſie angeſchoſſen find, nicht anbeißen, wie die Jaͤger behaupten, ſondern mit den Fuͤßen an den auf dem Grunde des Waſ⸗ ſers wachſenden Waſſerpflanzen ſeſthalten. — 1 ; 90 Unter den Mövenarten gibt es viel Merkwuͤrdiges. Zuerſt verdienen unſere ganze Aufmerkſamkeit die Raub⸗ moven, Lestris Illig. Die großen Arten find aͤchte Raͤu⸗ ber, welche den andern Seevoͤgeln, beſonders den Sturm⸗ vögeln, die Eyer und Jungen wegtragen, und dieſe entwe⸗ der ſelbſt verzehren oder ihren Jungen bringen. Sie has ben eine beſondere Geſchicklichkeit im Fliegen, im Toͤdten und Zerſtückeln der gefangenen Thiere. Außer der Bruͤtzeit nehmen fie den groͤßern Moven ihren Fang ab. Im Beu⸗ teabjagen haben die kleinern Arten eine außerordentliche Ge⸗ wandtheit; fie heißen Schmarotzermöven, und verdienen dieſen Namen. Wegen ihrer Langſamkeit deym Herabſtür— zen auf das Waſſer wird es ihnen ſehr ſchwer, einen Fiſch zu fangen; fie legen ſich deßwegen auf die Frepbeuterey, worinn ſie eine außerordentliche Geſchicklichkeit beſitzen. So⸗ bald ſie bemerken, daß eine Moͤve oder Seeſchwalbe einen Fiſch gefangen hat, verfolgen fie dieſe in bogenförmi« gem, oft huͤpfendem Fluge, und nöthigen fie durch Beißen und Kneipen, den gefangenen Fiſch fallen zu laſſen, oder ihn, wenn er ſchon verichluckt iſt, auszuwerfen, welchen fie dann, noch ehe er das Waſſer erreicht hat, wegſchnappen. Nur, wenn dieſe Jagd mißglückt, oder ſie auf der Wanderung fern von ihrem Wohnorte und dem der Moͤven und See- ſchwalben find, laufen fie auf dem Trocknen herum und ſuchen Regenwürmer, Inſecten und ihre Larven auf. Mehr rere Arten von ihnen ſtuͤrzen ſich dem, welcher ſich ihrem Brutplatze naͤhert, faſt auf den Kopf und ſtoßen ſo heftig auf einen dort herumlaufenden Hund, daß dieſer leicht in die Flucht geſchlagen wird. Aechte Raͤuber unter den Mö— ven ſind die großen Arten, nehmlich die Mantel- und weißſchwingigen, die fogenannten Buͤrgermeiſter-Mo⸗ ven. Sie leben zur Bruͤtzeit großen Theils von den Eyern und Jungen der Strandvoͤgel, welche ſie mit dem Schnabel ergreifen und oft weit forttragen. Da fie ſchlechte Stoß taucher ſind, ſuchen ſie außer der Bruͤtzeit den Strand ab, um zu ſehen, ob das Meer irgend ein todtes Thier ausge worfen oder ob ein Seehaſe oder anderer langſamer Fiſch zur Zeit der Ebbe in ſeichtem Waſſer oder gar auf dem Trocknen liegen geblieben iſt. Auf dieſe ſtuͤrzen fie ſich, wie unſere Kraͤhen herab, tödten fie mit dem Schnabel, zerſtuͤckeln und verzehren fi. — ’ ; x Aechte Stoßtaucher find die Stoß: und Elfen⸗ inmöven, Laroides Br. et Gavia Briss. Zu den er⸗ ern gehören die kleinen weißſchwingigen, die Silber-, Herings⸗, Sturm- und dreyzehigen Möven. Sie ſchweben über dem Spiegel des Meeres herum, und ſtuͤrzen ſich mit ſolcher Schnelligkeit und Sicherheit auf die hochge: henden Fiſche herab, daß ihnen ſelten einer entgeht, ob ſie gleich ihre Beute unter dem Waſſer ergreifen muͤſſen. Meh— rere Arten von ihnen folgen dem Gange der großen Raub⸗ e und Seehunde, welche tief unter dem Waſſer hin. wimmend die kleinen Fiſche auf die Oberflaͤche und ſo den oͤven entgegen treiben. — Die Schwalbenmoͤven, Xe— aber ſie freſ⸗ ma Leach et Boie, ſind auch Stoßtaucher, von dem Trocknen wegnehmen. Oft ſieht man ſie wie die ähen auf den friſch gepflügten Aeckern herumlaufen; fie zeichnen ſich dabey durch ihre kleinen Schritte und das haͤu— e Kopfnicken aus. Ihr Flug iſt wie der aller Möven ſehr leicht und ſchöͤn; wann fie einen Ort verlaſſen, ſteigen fie ſchraubenfoͤrmig in die Höhe. Sie ſchwimmen wenig, wie alle Möven mit hochſtehenden Fluͤgeln, woran man ſie ſchon in weiter Ferne von den Enten und andern Schwimmvögeln untetſcheiden kann. | Die Seeſchwalben fliegen viel raſcher als die Mö— den, und bekommen dadurch, daß ſie ſich bey jedem Schwin⸗ genſchlage merklich in die Höhe heben, einen ſehr bogenfoͤr— migen Flug. Alle ſind vortreffliche Stoßtaucher, welche ſich ſchnell in das Waſſer ſtuͤtzen, um die hochgehenden Fi— ſche oder die auf der Oberflaͤche des Waſſers ſchwimmenden Kerbthiere wegzufangen. Die größern Arten find Räuber, welche die Eyer und Jungen der Seevoͤgel wegtragen. Sie gehen weit weniger als die Möven, und ſchwimmen gar nicht, ſondern ruhen nur zuweilen auf dem Waſſer ruhig ſitzend aus. Eine Art, meine Acker-Lachſeeſchwalbe, Gelo- chelidon agraria, läuft nicht ſelten dem Pfluge nach. Mehrere Arten von ihnen ſind auf den, welcher ſich ihrem Brutplage nähert, fo aufgebracht, daß fie ihm zuweilen nach dem Kopfe ſtoßen. — Eine beſondere Merkwuͤrdigkeit haben die Sturms und Petersvögel, wie die Stürmtaucher, Procellaria Linn., Hydrobates Boie et Puffinus Briss. Die Pe: tersvögel fliegen mit reißender Schnelligkeit tief über dem Waſſerſpiegel hin, fo daß fie auf demſelben zu laufen ſchei⸗ nen, am liebſten ſchweben ſie in den Furchen hin, welche die ſegelnden Schiffe ziehen, um die von dem Schiffskiele aufgewuͤhlten Inſecten wegzufangen. Bey Annäherung eis nes Sturmes verſammeln ſie ſich um die Schiffe, und ſind deßwegen den Schiffern verhaßte Voͤgel. — Die aͤchten Sturmvoögel, Procellaria, find fo gewandte Flieger, daß ſie nur zur Brutzeit an die Klippen der Inſeln kommen, außer dieſer auf dem hohen Meere verweilen. Sie ſchwe⸗ ben mit unglaublicher Leichtigkeit und geringer Flügelbewe⸗ gung uͤber dem Waſſer hin, und folgen den Schiffen, um in den Furchen derſelben die Weich und Schleimthiere auf: zuſuchen, nach welchen ſie einen Bogen nach dem Meere machen. Zum Fiſchfangen find fie viel zu ſchlechte Stoß⸗ taucher, aber ihr Schnabel iſt ſo eingerichtet, daß ſie mit N Iſis 1881. Heft 2. I — . ſelten Fiſche, ſondern faſt immer Inſecten und W er, welche ſie von der Oberflaͤche des Waſſers oder 162 Leichtigkeit das Aas der erlegten Wallſiſche, die Hauptnah⸗ rung der nordiſchen Arten, abbeißen und verſchlingen konnen. Obgleich Faber die Tauchfaͤhigkeit dieſer Vögel laͤugnet, fo iſt fie dennoch gegrüsdet. Hollboͤl ſah fie in den ſtaͤrkſten Brandungen tauchen. Dazu ſetzt fie ihre große Schwimm- haut und die Bildung des Gerippes in den Stand. Eine befondere Merkwuͤrdigkeit dieſer Voͤgel iſt die, daß die brü⸗ tenden Alten und die halb- oder ganz erwachſenen Jungen dem, welcher ſich ihnen nähert, durch die Naſenloͤcher Thran entgegenfprigen. — Die Sturmtaucher vereinigen die Flug- und Tauch- fertigkeit in ſeltener Vollkommenhelt. Sie fliegen jo ges wandt wie die Sturmvögel, und tauchen faſt eben fo ges ſchickt wie die Scharben, Carbo. Auch ihre Nahrung füs chen ſie theils fliegend, theils ſchwimmend, indem ſie nach Fiſchen und Schleimthieren untertauchen. Auch den ihnen drohenden Gefahren ſuchen ſie theils durch Auffliegen, theils durch Untertauchen zu entgehen. — An die Sturmtaucher ſchließen ſich die pelekan⸗ artigen Vogel, PelecanidaeLeach., an. Die Tölpel, Sula Briss., ſind vortreffliche Stoßtaucher. Sie ſchweben höher oder tiefer über dem Meere herum, und ſtuͤrzen ſſch in ſchraͤger oder faſt ſenkrechter Richtung auf die unter der Oberflaͤche ſchwimmenden Fiſche herab, faſſen ſie mit dem Schnabel und verſchlingen fie über dem Waffe. Es if ein ſchoͤner Anblick, eine Geſellſchaft Tölpel fiihen zu ſehen. Einer ſtuͤrzt ſich immer nach dem andern in das Meer her— ab, und man ſieht es jedem an, ob der Fiſch, auf welchen er ſtoͤßt, mehr oder weniger tief unter der Oberflaͤche ſteht. Schwimmt er tief: ſo ſtuͤrzt der Tölpel aus bedeutender Hoͤhe und faſt ſenkrecht herab; ſchwimmt er hoch: ſo ſtoͤßt er aus geringer Höhe oder aus groͤßerer ſchraͤg auf die Beute. Es iſt kaum begreiflich, wie er die größere oder ges tingere Tiefe, in welcher der Fiſch ſteht, aus der Höhe fo genau und ſicher berechnen kann. Hoͤchſt merkwuͤrdig iſt bey den Tölpeln die Schärfe der Schnabelſchneiden und die Weite des Schlundes. Deßwegen gleicht ihr Biß dem rein⸗ ſten Schnitt, und ihre Geſchicklichkeit im Schlingen iſt ſo groß, daß fie einen Hering nicht nur von vorn, fondern, auch von hinten, ja ſelbſt, wenn er doppelt iſt, verſchlucken koͤnnen. Um dieſen weiten Schlund zu Stande zu bringen, gab ihnen der Schöpfer eine ſolche Einrichtung des Ober— kiefers, daß die hintern Theile der Kinnladen durch ein Ge⸗ lenk mit dem übrigen Oberſchnabel verbunden find. — Die Scharben find die Kropfgaͤnſe des Nordens, ungemein gewandt im Schwimmen und Tauchen, wozu ihre außerordentlich ausgebildeten Schwimmhaͤute, ihr ſehr knap⸗ pes Gefieder und ihre zuruͤckſchnellenden Steuerfedern ſehr gute Dienſte leiſten. Ihr Flug iſt ziemlich gut aber wa⸗ ckelnd, und ihre Zehen haben eine ſolche Kraft, daß ſie ſich auf Baͤume aufſetzen koͤnnen. Eine ſolche Eigenthuͤmlichkeit der Scharben iſt die, daß ſie beym Sitzen auf Felſen mit den Fluͤgeln faͤcheln, vielleicht um dieſe zu trocknen, und daß ſie ſich, wenn man nach einem am Waſſer ſitzenden ſchießt, wie, Steine in daſſelbe ſtuͤrzen, weßwegen der Unkundige glaubt, ſie ſeyen angeſchoſſen. den Scharben in der Schnelligkeit des Schwimmens und Tauchens; fie treiben, da fie oft in Geſellſchaft fiſchen, ihre 11 5 Die Bropfgaͤnſe aͤhneln 163 Beute zuſammen und erhaſchen ſie dann mit großer Leich⸗ tigkeit. Ihre Gewandtheit im Verſchlucken der Fiſche iſt ſo groß, daß eine gewoͤhnliche Nropfgans Karpfen von 1 Pfund Gewicht in einem Augenblick verſchlingt. Den Juns gen tragen fie die Nahrung in dem Sacke, welchen die dehnbare Kehlhaut bildet, zu, und da ſie dieſe aus dem Kro⸗ pfe futtern, iſt die Sage entſtanden, fie hackten ſich die Bruſt auf und ernaͤhrten ſie mit ihrem Blute. — 5 Von den Zahnſchnäblern zeichnen ſich die Schwaͤne durch ihre reiche Befiederung aus; ſie ſind deßwegen nicht im Stande, unterzutauchen — ihr Umfang iſt zu groß und iht ſpecifiſches Gewicht zu gering, als daß fie ſich unter das Waſſer zwingen koͤnnten; — allein ſie haben dafuͤr eine bewundernswerthe Geſchicklichkeit, ſich auf den Kopf zu ſtel⸗ len, indem fie ſich durch immerwaͤhrendes Rudern mit den Füßen im Gleichgewichte erhalten. Sie leben deßwegen an folchen Stellen der Gewaͤſſer, an welchen fie den Grund mit dem Schnabel erreichen und mit dieſem, da er mit Ge— fuͤhl verſehen iſt, Waſſerpflanzen und Inſecten hervorziehen koͤnnen. Ihr Gang iſt wackelnd und ihr Flug Anfangs ſchwerfaͤllig, — die Schwäne koͤnnen nur gegen den Wind auffliegen — aber, wenn er erſt eine gewiſſe Hoͤhe erreicht hat, ziemlich gut und ſicher, wenn auch langſam. Be⸗ fondere Merkmale haben die Singſchwaͤne; bey ihnen er reicht die Ausbildung der Luftroͤhre eine ſeltene Vollkommen⸗ heit. Dieſe geht nehmlich in die Leiſte des Bruſtbeins, wel: che zur Aufnahme derſelben mit einer eignen Hoͤhlung ver“ ſehen iſt, kruͤmmt ſich in ihr und ſteigt wieder aufwaͤrts, bis ſie endlich in die Bruſt ſelbſt eintritt. Durch dieſe merkwürdige Einrichtung der Luftroͤhre werden die 2 melos diſchen Toͤne hervorgebracht, welche den Schwanengeſang ausmachen. Dieſe haben naͤmlich eine verſchiedene Höhe und klingen, wenn ſie von einer großen Schaar hervorgefto- ßen werden, wie fernes Glockengeläͤute, und fo ſtark, daß man ſie bey ſtillem Wetter und guͤnſtigem Winde uͤber eine Stunde weit hören kann. Mehrere neuere Naturforſcher has ben dieſen Schwanengeſang ſehr mit Unrecht gelaͤugnet. — Die Gänſe und Meergaͤnſe, Anser Briss. et Bernicla Boie, find auf dem Lande viel gewandter, als die Schwäne; fie fliegen auch raſcher, als dieſe, und koͤnnen ſich, da ihre Beſiederung weniger reich und ihr ſpecifiſches Gewicht bes deutender, als bey den Schwaͤnen iſt, untertauchen, machen aber von dieſer Fahigkeit nur ſelten Gebrauch. Ihre Schna— belſchneiden haben jo harte Zähne, daß fie nicht nur die zar⸗ ten Waſſerpflanzen damit abbeißen, ſondern auch Gras- und grüne Saatſtrecken damit abweiden koͤnnen. Beym Schwim— men ſinken die eigentlichen Gaͤnſe mit der Bruſt tief in das Waſſer, und unterſcheiden ſich dadurch ſehr von den Meer⸗ gänſen, welche im Schwimmen den Enten ähneln. Dieſe und die Gansenten, Tadorna Boie, gehen weniger geſchickt als die Sänſe, fliegen aber ſchneller und ſchwimmen bef: ſer. Sie unterſcheiden ſich beſonders dadurch von ihnen, daß ſie kein Gras und keine Saat abbeißen, ſondern nur ſehr zarte Waſſerpflanzen abrupfen, ihre Saͤmereyen aufle⸗ fen und Inſecten von der Oberflaͤche, oder dem Grunde ſeich— ter Stellen wegfangen. Die Krieckenten, Querquedula Boie, ähneln den eigentlichen Enten ſehr. Bey beyden iſt der Schnabel mit Gefühl verſehen, dieſes tritt aber am auffallendſten hervor bey den Loͤffelenten, deren Schnabel wie fenden Krebſe aus ihren Löchern hervorziehen. — : beym Löffler, ein ͤͤchtes Taſtwerkzeug iſt, und die Inſecteg und Saͤmereyen mit den langen Zaͤhnen ſeiner Seiten wie mit einem Rechen feſthaͤnh. — Zu, ER 1 N Re Alle ächten Tauchenten, Platypus Br., wozu dit Eidergaͤnſe, Somateria Leach, die Trauerenten, lanitta Boje, Moorenten, Aythya Boie, die Schell⸗ enten, Clangula Boie, und die KRolbenenten, Calli chen Br., gehören, beſitzen eine große Gewandtheit im Une tertauchen, und holen ihre Nahrung, welche großen Theil in Schaalthierchen, Inſecten, ihren Larven und Fiſchtoggen beſteht, von dem Grunde des Waſſers herauf, oder ſiſchen fie von der Oberflaͤche deſſelben weg. Sie ſinken wegen ihres gedrungenen mit knappem Gefieder — wodurch fie ſpeeifiſch ſchwerer werden — bedeckten Körpers tief in das Waffen, und bekommen durch ihre ſehr breiten Schwimmfuͤße eint große Sicherheit und Schnelligkeit unter dem Waſſer. Deß⸗ wegen ſtuͤrzen ſich die Eisenten mit folder Geſchwindig⸗ keit in daſſelbe, daß nur das Blei eines Pereuſſionsgewehrs eine ſchwimmende erreichen kann. Alle Tauchenten gehen ſchlecht mit aufgerichtetem Koͤrper und geſpreizten Fuͤßen, fliegen aber ſchnell und mit einem Pfeifen der Fluͤgel. — Den Tauchenten aͤhnlich find die Saͤger, Mergus Linn,; allein ihr mit ſcharfen, ruͤckwaͤrts gerichteten Zaͤhnen bade ter Schnabel iſt eine Zange, welche die Fiſche, Krebſe und andere Inſecten raſch ergreift und ſehr feſt hält, Sie has ben, wie die Scharben, eine ſolche Gewandtheit im Schwim men unter dem Waſſer, daß ſie mitten im Winter die ſchla⸗ Ea . Die wahren Taucher, Colymbus et Alca Linn, theilen ſich in Fuß- und Flügeltaucher; jene rudern nur mit den Fuͤßen auf und unter dem Waſſer; dieſe nehmen beym Schwimmen unter dem Waſſer die Fluͤgel zu Huͤlfe, ſo daß ſie halb zu fliegen ſcheinen. Zu den erſteren gehoͤren die Steisfuͤße und Seetaucher, Podiceps Lath. et Colymbus auctorum. Beyde Sippen haben im Schwimmen und Tauchen eine außerordentliche Gewandtheit. Sie ſtrecken ſich dabey ſehr lang aus, legen die Federn knapp an und ru dern unaufhoͤrlich mit den Fuͤßen. Die gehaͤubten Steisfuͤße ſchwimmen fo geſchwind unter dem Waſſer, als ein Menſch neben demſelben läuft, und koͤnnen bis 3 Minuten unter demſelben ausdauern. Sie ſtuͤrzen ſich kopflings ſo ſchnell in daſſelbe, daß ſie, wenn ſie nur 40 Schritte weit ſind, von dem Schrot eines gewöhnlichen Feuergewehrs nur felten er⸗ reicht werden; zu ihrer Jagd iſt ein Percuſſionsgewehr durchaus nothwendig. Wenn fie in Gefahr find: ſtrecken fie oft nur den Kopf über die Oberflaͤche des Waſſers her⸗ vor. Die zarten Jungen nehmen fie beym Untertauchen iin großer Gefahr unter die Flügel. Ihr Gang iſt ſchnell aber ruckweiſe, ſie ſchlagen den Boden ſtark mit ihren Sohlen, und fallen, wenn fie eine kurze Strecke weit gelaufen ſind, auf dem Boden mit dem Vorderkoͤrper nieder. Ihr Flug iſt, wenn er eine gewiſſe Hoͤhe erreicht hat, ziemlich gut, koſtet aber große Anſtrengung und geht ſelten weit in einem Zuge fort. Manche Naturforſcher ſcheinen nicht zu glau⸗ ben, daß dieſe Voͤgel ihre Wanderung fliegend vollbringen; allein der Umſtand, daß man hochnordiſche Steisfuͤße zuwei⸗ len auf einzelnen Teichen mitten in Deutſchland antrifft, fest. es außer Zweifel, daß ſie auf dem Zuge fliegen. Ihnen 1 x ‚ähnlich find in vieler Hinſicht die Taucher oder See⸗ her, Colymbus, fie fliegen aber beſſer und öfter als Steisfuͤße; denn man findet fie zuweilen auf fo kleinen Teichen, daß fie, um ſich und ihre Jungen oder ihr Jun— 2 zu ernähren, täglich mehrere Teiche beſuchen müſſen. e fliegen dann ſchnell und hoch. Auch laſſen ſie ſich durch Lärm zum Auffliegen bringen, was bey den Steisfuͤßen nie der Fall iſt. Dieſe fliegen nur dann in der Gefahr auf, wenn das Waſſer, auf dem ſie eben ſchwimmen, zu ſeicht iſt, um ihnen beym Untertauchen gehoͤrigen Spielraum zu gewähren. Die Seetaucher find im Tauchen fo gewandt, daß ſie oft unter dem Boote weggehen, mit welchem man ſie jagt, und daß die Eistaucher, wenn der Teich, den ſie bewohnen, nicht allzugroß iſt, oft von einem Ufer zum an⸗ dern zuweilen 200 Schritte weit unter dem Waſſer ſchwim— men, und bis 5 Minuten unter demſelben verweilen koͤnnen. Ihr Gang iſt aber ſehr ungeſchickt; beym Brüten legen fie ſich ganz platt auf den Boden nieder, ſo daß der ganze Hals auf der Erde ruht. Offenbar nehmen fie dieſe Stel» lung an, um den nordiſchen Fuͤchſen und Adlern weniger bemerkbar zu ſeyn. Die Seetaucher und Steisfuͤße has ben eine ſehr merkwuͤrdige Einrichtung am Kniegelenke, welches dadurch, daß das Schienbein oben in eine Knochens ſpitze gusgeht, und die Pfanne, in welcher der Gelenkkopf des Schenkelknochens ſitzt, großen Theils auf der Seite liegt, eine ſehr kraͤftige Seitenbewegung moͤglich macht, die beym ſchnellen Schwimmen und Tauchen von großem Nu⸗ 7 Die deutſchen Fluͤgeltaucher zerfallen in die Sip⸗ pen Kumme, Uria Briss, Grylllumme, Cepphus Cuv., Krabben, Larven⸗- u. Papageitaucher, Mergulus Ray, Mormon Illig. et Alca Linn. Alle brauchen beym Tau— chen Fuͤße und Fluͤgel zugleich, und gehen viele Klaftern tief auf den Grund des Meeres hinab, um Fiſche und Krabben 1 erhaſchen. Sie fliegen zur Brutzeit gut, oft hoch in die Felſen hinauf zu ihren Eyern und Jungen — den letztern tragen fie das Futter im Schnabel zu, — machen aber aus ßer ihr faſt nie vom Fliegen Gebrauch; ja fie wandern gro= ßen Theils ſchwimmend, was eine bey Helſingoͤr geſchoſſene dumme Lumme meiner Sammlung beweiſt, welche mit ausgefallnen Schwungfedern aus dem Norden dahin ger kommen war. Auch Party erzaͤhlt, daß er Tauſende von Brabbentauchern auf der Wanderung !theild fliegend, theils ſchwimmend geſehen habe. Sehr merkwuͤrdig iſt es, daß alle dieſe Voͤgel eine bewundernswerthe Geſchicklichkeit beſitzen, an den Scheeren hinauf zu klettern; ihre hinten rauchen Fußwurzeln leiſten ihnen dabey ſehr gute Dienſte; die Rrabbenz und Larventaucher gehen auf den Soh— len; die Zummen, Grylllummen und Papageitau⸗ cher aber auf der ganzen Fußwurzel, wodurch ihnen das Erſteigen der Scheeren ungemein erleichtert wird. Alle Tau⸗ cher bleiben in Gefahr ſo lange unter dem Waſſer, als ih- nen der Athem erlaubt; Boie ſchoß in Norwegen eine Lum⸗ me fluͤgellahm, ſah fie in dem hellen Meereswaſſer untere tauchen und neben dem Boote heraufkommen; er ergriff ſie und hielt ſie, ohne daß ſie Luft geſchoͤpft hatte, noch einige Augenblicke unter das Waſſer, während welchen fie ſtarb. Der große Papageitaucher, Alca impennis Linn., beſitzen. 166 iſt wegen feiner kurzen Flügel, welche aber vortreffliche Aus der abgeben, zum Fliegen unfaͤhig, und macht den Ueber⸗ gang zu den Pinguinen, denen die Schwungfedern ganz fehlen; dieſe Vögel ftehen den Fiſchen ſehr nahe, und find nur auf das Schwimmen und Erklettern der Scheeren bes ſchränkt, worin fie aber eine außerordentliche Gewandtheit Dieſe iſt fo groß, daß fie auf den von der flärk ſten Brandung umfpülten Scheeren wohnen, und dadurch gegen viele Nachſtellungen gesichert find. Werden fie auf dieſen Scheeren — zuweilen erlaubt die geringe Brandung das Erſteigen derſelben — von dem Menſchen uͤberraſcht: ſo kann dieſer ſie mit einem Stocke todtſchlagen, zuweilen ſogar mit den Haͤnden ergreifen. — Novae observationes de Entozois. Auctore Dr. Fr. Chr. H. Creplin, med. pract. Wolgastiensi. Berol, Dümmler 1829. 8. IV. et 134. 19, 2, tab. aeri incisis. Angezeigt und mit Bemerkungen begleitet von Dr. E. Mehlis in Clausthal. — Mit Abbildungen. Taf. II. Fortſetzung von Heft 1. II. OBSERVATIONES DE ACANTHOCEPHALIS. P. 59 — 48. Echinorhynchus inflatus, Sp. n. Aus dem Darme von Haematopus ostralegus und Charadrius hiaticula, 1½—5½ Lin. lang, mit ſehr lan⸗ gem, ſchwach⸗keuligem, dicht bewehrtem Ruͤſſel, ſehr kurzem Halſe und kurzem, ungewöhnlich dickem Körper. Die grö⸗ ßern Würmer in dem letztern Vogel hiengen fo feſt, daß fie ſich nicht nicht ohne Zerreißung abziehen ließen. Der Ver— faſſer ſuchte den Nüfel mit Pincette und Meſſer frey zu machen, fand aber an der Stelle deſſelben nur einen no- dulum collo insidentem, — der aus den Darmhaͤuten ganz zu befreyen ſedoch nicht gelang, — und ſchließt dar» aus auf eine aͤhnliche Altersveraͤnderung, wie bey E. poly- morphus Br. Statt hat. Mir liegen von demſelben Kratzer zahlreiche Speci⸗ mina gleicher Größe vor, die ich im May aus 2 Chara- driis hiaticulis erhalten habe. Er iſt mit dem E, lancea Mestr., der von den Wienern außer dem Kiebitz und Dick⸗ fuß in Char. morinellus, von mir in Char. cantianus gefunden iſt, durch die Laͤnge, dicht gedraͤngte Bewehrung und quere Richtung des Ruͤſſels, die Kürze des Halſes und die uͤbereinſtimmende Form des maͤnnlichen Endbeutels, na⸗ mentlich den tief gekerbten, ſtrahlenfaltigen Rand beſſelben verwandt, iſt jedoch verſchieden. E. lancea iſt nicht allein länger (bis 6 in.), ſondern auch ſchlanker, faſt von der ge⸗ ſtreckten Form des E. angustatus, und hat einen noch faſt um die Haͤlſte längeren Ruſſel, der beynahe cylindriſch iſt und in jeder Laͤngsreihe 18 — 20 lange und ſchlanke Haken trägt, während bey der neuen Art derſelbe bemerklich nach vorn anſchwillt und in jeder der Laͤngsreihen nur 10—12 anſehnlich kuͤrzere und raſcher zugeſpitzte Haken zählt. Letz⸗ teter iſt in der Koͤrperſorm den Bremſer ſchen Abbildungen » 167 von E. globulosus und cinctus (Icon, tab. 6. f. 6. 7.) ziemlich ähnlich, nur meiſt noch dicker, vorn mehr abgeſtutzt und nach hinten etwas minder verſchmaͤchtigt; die altern Weibchen zumal ſind in der That wie aufgeblaſen, und auch ich beſitze deren, die bey noch nicht 3 ½ Lin. Körperlänge teichlich 1 Lin. Durchmeſſer haben. — Die Altersverändes rung, auf die der Verfaſſer etwas raſch geſchloſſen hat, be⸗ darf noch ſehr der Beſtaͤtigung, da die Oöſung der den ver— änderten oder unveränderten Ruͤſſel umſchließenden Kapſel ihm nicht gelungen iſt. Auch die groͤßern meiner Wuͤrmer hiengen ſehr feſt, ihr Nüffel aber, den ich einigemal zu ber freyen ſo gluͤcklich war, war nicht verändert.) Ech. globicollis, Sp. n. Nach einem Specimen aus dem Darm von Larus maximus [marinus] von 2½ Zoll Laͤnge. Eine dem An: ſchein nach ſehr ausgezeichnete Art mit langem, am Border: rande faſt Fuglig angeſchwollenem Halſe und cylindriſchem, gegen die Baſis dickerem Ruͤſſel. Die Hals form ſcheint aͤhnlich wie bey E. proteus Westr. mittleren Alters, und deutet vielleicht auf analoge Alters veraͤnderung.] Observ, de Ech. Acu Rud. 2 Bey mehreren der im April im Dorſch gefundenen Wuͤrmer war das Hinterende gelb, woher der Verfaſſer in Gemaͤßheit der Cloquetſchen Beobachtung vorhergegangene Begattung vermuthet. Ich fand im Auguſt das Schwanzende eines Maͤnn— chens und eines nicht ſehr großen Weibchens dieſes Kras tzers mit einer braͤunlichen Ktuſte bedeckt, und habe Glei— ches bey E. lancea Charadrii cantiani in demſelben Mo— nat, und bey E. caudatus falconis buteonis im Februar wahrgenommen.] De Ech, tereticolli Rud. Die Beobachtung eines lebenden Wurms aus Salmo Lavaretus erwies gegen Weſtrumb, der die Zuruͤckziehung des Rüſſels in die völlig entwickelte Halsblaſe für unmögs lich hielt, daß derſelbe allerdings ganzlich in fie eingezogen werden koͤnne. Der naͤmliche Wurm bot das merkwuͤrdige Schauſpiel, daß er im Waſſer wiederholt abwechſelnd an⸗ ſchwoll und wieder ſchlaff und runzlich wurde; worinn der Verfaſſer mit Recht einen ſprechenden Beweis für die auch während des Lebens bey den Kratzern geſchehende Aufnah⸗ me von Fluͤſſigkeiten durch die Haut ſieht. Bey andern Urs ten glaubt er noch Leben und Bewegungen des Ruͤſſels be: merkt zu haben, nachdem die Thiere ſchon ſtark angeſchwol⸗ len und drehrund geworden waren. [Letzteres gleichfalls wahrgenommen zu haben, glaube auch ich mich zu erinnern. Eine Beobachtungsjedoch, die ich im September vor. Jahrs machte und wenigſtens fuͤr uicht ganz unſicher halten darf, möchte, wenn fie Beſtaͤti⸗ gung durch analoge Faͤlle finden ſollte, die Hauteinſaugung der lebenden Kratzer noch evidenter erweiſen. Ich fand in dem Darme von Cyprinus dobula acht feſt haͤngende gros — fe E. nodulosus Schr. und frey darinn liegend einen neunten, der in Form und Größe mit jenen uͤbereinkam, gleichfalls lebte, aber weder Hals noch Ruͤſſel beſaß. De die letztern nicht etwa nur eingezogen waren, ſondern in der That ihm fehlten, zeigte die ſpaͤtere Oeffnung des Wurmes. Ich glaubte anfaͤnglich den Hals beym Auffhligen des Darms durchſchnitten zu haben, konnte indeß den Kopf we— der mit bloßen Augen, noch mit der Loupe in der Se wand auffinden, ungeachtet derſelbe mit feiner Umhuͤllun ſonſt immer einen ſtarken, nicht leicht zu uͤberſehenden Kno⸗ ten bildet, und es ſchien mir ſein wirklicher Mangel auch daraus hervorzugehen, daß weder bey den freywilligen Be⸗ wegungen des in dem Schaͤlchen des Mikroſcops liegenden Thiers, noch bey kraͤftigerem Zufammendrücken deſſelben aus dem kurzen und abgerundeten Halsſtummel ſich eine Flüuͤſſig⸗ keit ergoß, und es durch das eingezogene Waſſer aumäblich eben ſo prall ausgedehnt wurde als die andern. Mochte nun aber der Nüffel früher durch einen Zufall abgeriſſen ſeyn, oder urſprunglich gefehlt haben, fo iſt in beyden False len die Ernahrung des fortlebenden Thiers kaum anders als durch Hauteinſaugung zu begreifen. 4 N Die Zuruͤckziehung des Ruͤſſels in die Halsblaſe habe auch ich mehrmals geſehen. Bey den jungen Thieren ohne Halsblaſe (E. ovatus Zed.) und ſo lange die Entwickelung der letztern erſt begonnen hat, kann nicht bloß der Ruͤſſel, ſondern auch der ganze, anſehnlich lange Hals in den Koͤr ⸗ per eingezogen werden, nach der Vergroͤßerung der Hals⸗ blaſe aber ſcheint nur noch der behakte Ruͤſſel zuruͤckziehbar zu bleiben. 5 Beylaͤufig erwaͤhne ich, daß die Beobachtung ſehr zahl reicher in Cyprinus gobio, C. phoxinus, * C. dobula und Cobitis barbatula, theils in dem Darme, theils außer halb deſſelben an verſchiedenen Stellen unter dem Peritoo neo, einzeln in zarte haͤutige Kapſeln eingeſchloſſen, gefunde⸗ ner Kratzer mir durch Wahrnehmung der entſchiedenſten Uebergaͤnge zum Theil in ein und demſelben Fiſche, die be⸗ ſtimmte Ueberzeugung gegeben hat, daß E. ovatus Zed. der junge E. nodulosus Schr., dieſer der alte E. ovatus Z. iſt, daß die wiederholt von mir im Aale gefundenen und aus Gadus lota mir von Bremſer mitgetheilten Eremplas re des E. tereticollis Rud. keine Abweichung zeigen, wel⸗ che eine Trennung der Art nach von den erſtern rechtferti⸗ gen koͤnnte, und daß alſo meine Wahrnehmungen die von „Als ein Beweis des Eiafluſſes, den Aufenthaltsort und Aus ßere Umſtaͤnde auf die Erzeugung der Helminthen haben, verdient es Bemerkung, daß die Elritzen, welche ich im Auguſt v. J. wiederholt aus dem Lande erhielt, wie die mit ihnen aus denſelben Gewäſſern erhaltenen Cyprini go- biones und dobulae und Cobitides barbat, faft ohne Aus- nahme dieſen Kratzer, die in demſelben Monat in großer Zahl unterſuchten Elritzen aus einem Graben meiner Nach⸗ barſchaft im Gebirge dagegen eben fo allgemein den Echi- norh. claviceps enthielten, in beyden aber auch nicht ein einziges Individuum der andern Art vorkam. Hieher ge⸗ hört auch die obige Bemerkung über Asc. obtusocaud. der Forellen, wie der Mangel des Bothrioceph. solidus in un⸗ ſern Stichlingen. 169 \ Beftrumb auf Bremſer's Anregung geſchehene Zuſammen⸗ jiehung der genannten Arten unter dem Namen E., pro- teus beftätigen, Auch unter den außerhalb des Darms lie- zenden Kratzern hatte bey vielen die Entwickelung der Halds safe begonnen, und war bey mehreren (aus Cypr. dobu- dieſelbe vollkommen ausgebildet, zum beſtimmten Erwei⸗ fe, daß ihre Bildung in dem normalen Gange der Entwis ckelung begründet iſt und nicht etwa nur durch die dauernde Einſchnürung des Halſes der tief eingebohrten und immer an derſelben Stelle bleibenden Kratzer durch die Darmhaͤute veranlaßt wird. 4 Die mit dem Alter geſchehende Umbildung dieſes Kra⸗ Sers iſt von der bey E. polymorphus Br.“ und E. sphae- rocephalus Br. in ſofern verſchieden, daß bey jenem nur der vordere Theil des Halſes zur kugeligen Blaſe anſchwillt, der Rüſſel unverändert bleibt und ſeine Haken nicht verliert, bey dieſem dagegen der Ruͤſſel ſelbſt mit einem Theile des Halſes ſich zur Blaſe umbildet und ſeine Haken von hin⸗ ten nach vorn allmahlich abwirft. Bey letzterem kann, fo lange nur der hintere Theil des Ruͤſſels in die Blaſenbil⸗ dung hineingezogen, der vordere Theil noch unverändert iſt, wie an ein Paar Exemplaren des E. polymorphus mei: ner Sammlung, die Ruͤſſelſpitze gleichfalls nach wie vor eins gezogen werden; ſobald jedoch die Umwandlung bis zur Ruͤſ⸗ ſelſpitze fortgegangen iſt, muß ſich die Einziehung auf eine geringe Vertiefung der Vorderflaͤche der Blaſe beſchraͤn—⸗ 1 ken. globocaudato Zed. et de convenientia ejus cum Ech. polyacanthoide Crepl. Der Verfaſſer hat die unter dem letztern Namen in den Observ. de Entoz. p. 24. 25 als neue Art von ihm beſchriebenen Kratzer aus Falco milvus ſpaͤter uͤbereinſtim⸗ mend mit aus Strix aluco erhaltenen gefunden, und vers einigt fie demnach jetzt mit E. globocaudatus Zed. Bes merkungen über Nüffel, Hals und Schwanzende dieſer, de» nr hinſichtlich der erſtern, bisher mangelhaft beſchriebe⸗ nen Art. De Ech. [die von dem Verfaſſer auf Zeder's Vorgang einge- fuhrte Bezeichnung des abgeſetzten hintern Theils des Ruͤſ⸗ ſels (in Rudolphi'ſchem Sinne) als Hals erleichtert die tref— fende Beſtimmung der Formen, und ſcheint in ſofern na— tuͤrlich, als nur der vordere, dickere Theil von dem ange⸗ ſchwollenen Ende des Innenkoͤrpers des Ruͤſſels ausgefüllt wird, dagegen deſſen Fortſetzung in dem erſtern far ſtielfoͤr⸗ mig verdünnt iſt. Jedoch fehlt fteylich eine ſcharfe, äußere Abgränzung beyder Theile, zumal auch die Haken, die nach des Verfaſſers richtiger Bemerkung an dem eigentlichen Ruͤſ⸗ Tel. größer ſind und entfernter ſtehen, als an dem Halſe, Auch die Alters veränderungen dieſer Art und die umbildung 5 des E.versicolor Aud. in E. filicollis Rud. habe ich, be: ſonders an Eremplaren aus Gallinula chloropus und Anas tadorna, Gelegenheit gehabt, auf eine ſehr überzeugende Weiſe zu verfelgen. Iſis 1881. Heft 2. nr 170 ſchon auf deſſen hinterem Theile eben fo klein und gebrängt werden, als fie an letzterem ſich zeigen. Daß der Verfaſſer die Kratzer der Gabelweihe iden⸗ tiſch mit E. globocaudatus der Waldeule gefunden hat, iſt auffallend, da die Falken in E. caudatus Zed. eine eige- ne, jener analoge Art beſitzen. In die Richtigkeit ſeiner Wahrnehmung haben wir jedoch um fo weniger Veranlaſ⸗ ſung Zweifel zu ſetzen, da er auch letztere ſelbſt beobachtet und aus Falco fusco-ater unter dem Namen E. polya- canthus als angeblich neue Art treffend beſchrieben hat (J. c. p. 22). Die davon gegebene Beſchreibung ſtimmt voll⸗ kommen mit mir vorliegenden, im Februar gefundenen Ex⸗ emplaren aus Falco buteo überein; daß dieſe aber der aͤch⸗ te E. caudatus Z. ſind, unterliegt keinem Zweifel, da die⸗ ſe Art auf die von Goͤze in demſelben Falken gefundenen Wuͤrmer gegruͤndet wurde und die vergroͤßerte Abbildung des Vorderendes in Goͤze's Naturgeſchichte (tab. 12. fig. 2.) in der allgemeinen Form entſprechend iſt, wenn auch mangelhaft darinn, daß die Zahl der Hakenreihen zu gering und die Verkleinerung und groͤßere Zuſammendraͤngung der in den meiſten Goͤze'ſchen Figuren nicht ganz naturgetreu dargeſtellten Haken am Hinterende des Ruͤſſels und Halſe nicht beruͤckſichtigt iſt. Weſtrumb hat alle in Ruͤſſel- und Koͤrperform einander aͤhnliche Kratzer der Falken, welche das reiche Wiener Muſeum aus ſehr verſchiedenen Arten, dar unter auch aus Falco milvus, ihm darbot, zu E. cau- datus Z. gezogen, mit dem er auch E. tumidulus R. des Madenfreſſers verbindet. Es drängt ſich hiernach die Frage auf, ob nicht am Ende auch E. globocaudatus der Eulen, der dem E. caudatus wenigſtens in aller Hinſicht ſehr aͤhnlich und von Rudolphi und Weſtrumb mit Unrecht ſo weit entfernt von ihm geſtellt iſt, mit ihm zuſammenfal⸗ le und die Abweichungen, welche die Trennung veranlaßten, nur zufällig und individuell ſeyen. Die ſorgſame Verglei⸗ chung meiner Kratzer aus dem Buſſard mit ein Paar gro⸗ ßen Weibchen des letztern aus Strix aluco ergiebt mir je⸗ doch der Verſchiedenheiten zu viele, als daß ich, ſofern nicht die Uebergaͤnge nachgewieſen werden, eine Vereinigung fuͤr thunlich halten koͤnnte. E. caudatus iſt bey nicht viel groͤ⸗ Berer Körperlänge überhaupt viel ſtaͤrker, als letzterer; ſein vom Ruͤſſel ab raſch ſich verdickender Koͤrper iſt in einer Strecke von etwa 2 ½ Lin. Länge unweit des Vorderendes bemerklich aufgeſchwollen, dann auf einmal eingezogen (ganz wie Rudolphi es von E. tumidulus angibt), worauf er ge⸗ gen die hintere, ziemlich cylindriſche Strecke wiederum et⸗ was an Staͤrke gewinnt, während E. slobocaudatus. zwar auch in der naͤmlichen Gegend die größte Dicke hat, aber daſelbſt minder aufgeblaſen iſt und von da gegen das Hin⸗ terende ſich allmählich verdünnt, ohne den plötzlichen Abſatz; der Ruͤſſel (in dem Sinne des Verfaſſers) iſt bey erſterem anſehnlich länger, etwas dünner und durch eine leichte Eins buchtung unweit feiner dickern Baſis birnfoͤrmig, bey letzte, terem dicker und beſonders kürzer und gleichförmig ſchwach coniſch; der Hals iſt gleichfalls bey erſterem länger, die Ha⸗ ken an beyden Theilen find bey letzterem minder gedrängt, in weniger zahlreichen Reihen, und beſonders am Vordertheile des Ruͤſſels anſehnlich größer und ſtaͤrker, und die ihm (we⸗ nigſtens im weiblichen Geſchlechte) eigene kolbige Verdickung des Hinterendes, die zu feiner Benennung Veranlaſſung ge⸗ 11 971 geben hat, iſt bey dem erſteren faft A ganz unmerklich. Der von Bremſer (Icon. tab. 6. fig. 19.) als E, cauda- tus abgebildete Kratzer des Thurmfalfen ch in der Ruͤſ— ſelform von den meinigen aus dem Buſſard, wie von der citierten Goͤze'ſchen Abbildung ab. Ein einzelnes Weibchen meiner Sammlung aus dem Thurmfalken, nur 8 Lin. und kaum halb fo lang, als die aus dem letztern Vogel, das durch mindere Dicke des Koͤrpers und kolbige Verdickung des Schwanzendes Analogie mit den Kratzern der Waldeule hat, jedoch die bey erſterem bemerkte, abgeſetzte Anſchwellung des Vorderkoͤrpers beſitzt, kommt in der Geſtalt des Ruͤſſels ziemlich mit der Bremſer'ſchen Figur überein, hat indeß ei⸗ nen viel laͤngern bewehrten Hals; es erlaubt aber wegen der, wie es ſcheint, nicht vollſtaͤndig vorgeſchobenen Nüf- ſelſpitze kein ſicheres Urtheil. Es koͤnnte ſeyn, daß die gro⸗ ße Sippe der Falken verſchiedenen, einander nahe ſtehenden Arten von Kratzern zum Wohnſitz diente, und es iſt eine nochmalige genaue Reviſion dieſer, wie der verwandten Ar⸗ ten, zu wünſchen. ] III. OBSERYATIONES DE TREMATODIBUS. p. 49, — 78. Monosto mu m. P. 49. 50. Mon. microstomum, sp, n. Im December in der Bruſt- und Bauchhoͤhle von Fulica atra, im März in der Hoͤhle des: Bruſtbeinkamms des Kranichs in wenigen Exemplaren gefunden. [ Keine neue Art, ſondern identiſch mit Zeder’'s M. mutabile aus der Bauchhoͤhle von Gallinula chloropus, wenn gleich Zeder feinem Wurme einen langen, von dem Koͤrper unterſchiedenen, kegelförmigen Hals beylegt, der Vrf. aber keinen Hals angibt. Ich habe dieß Monoſtom zwey⸗ mal, im May und September, in den Luftzellen, theils der Bruſt, theils. des Bauchs, des grünfüßigen. Rohrhuhns gefun⸗ den. Die 2 im May von mir gefundenen Wuͤrmer haben die Große derer des Verf., 7 Lin. Länge und 4 Lin. Breite, kommen in der Form mit: feiner Beſchreibung und Abbil⸗ dung uͤberein und zeigen, indem ſie von der Vorderſpitze ab ganz allmählich an Breite zunehmen, wie jene, hoͤch⸗ ſteus in der etwas groͤßeen Dicke des Vorderendes eine An⸗ deutung eines Halſes. Bey den 4 im September erhalte, nen, nur 5 — 6 Lin. langen und nur 1 ¼ Lin. oder kaum darüber breiten Würmern dagegen iſt der Koͤrper etwas hin ter dem Munde plotzlich eingezogen und das ſtärker ber: ſchmzlerte "und dickere Vorderende bemerklich abgeſetzt, fo daß hier allerdings mit einem gewiſſen Rechte von einem: Hilfe die Rede wurde ſeyn können. Die Geſchlechtsoͤff⸗ nungen liegen dem Munde ſehr nahe und es ſcheint, daß bey den ältern Würmern in Folge einer mehreren Entwi⸗ ſckelung und. Anfüllung der letzten Windungen des Epleiters das Vorderende ſtaͤrker in die Breite gedehnt wird und da⸗ her die frühere Andeutung eines Halſes ſich verliert, Ze⸗ — 1 der's Wurm war nur 4½ Lin. lang und ſcheint zudem ee bend beſchrieben zu ſeyn. Die größte Breite des Koͤr⸗ pers fällt bey allen meinen Wuͤrmern in den hintern Theil. Corpus lanceolatum. Hinterende im Bogen zugern det. Ränder ringsum unmerklich verdünnt, abgerundet. Mund ſubterminal. Farbe im Leben ein bieiches und ſchmutziges Gelb mit ſchwach durchſcheinendem, braunem e \ Eine dieſer fehr nahe verwandte neue: Art hate ich in den Wintermonaten in den Luftzellen des Rumpfs, det Luftroͤhre und dem Schlunde verſchiedener Enten (Ana mollissima, fusca, Marila und fuligula) gefunden, wo die Würmer, wie jene, von Schleim umgeben, mit der Bauchflaͤche platt auflagen. Ich habe ſie von ihrer m oder minder lebhaft gelben, bey den grögern ſehr 2 — u faſt ockergelben Farbe Mon. flavum genannt. Farbe im Weingeiſt nicht beſtaͤndig. Die noch platteren, mehr bla artigen Wuͤrmer im Verhaͤltniß zur Laͤnge breiter, über ° zum Theil faſt halb ſo breit als lang, an beyden End im Bogen gerundet, das Vorderende nie verſchmaͤlert, viel mehr mehrentheils noch etwas breiter und ſtumpfer, als dat Hinterende. Corpus obovato-oblongum, faſt 6506 rc 1 ellipticum. Nie Andeutung eines Halfes. Der Rand rundum ſtark verdünnt und zugeſchärft. Der Mund vie lig an der Bauchflaͤche, etwas hinter dem Vorderronde Bauchflaͤche von einem eigenen netzfoͤrmig linierten a das bey M. mutabile fehlt, vermuthlich in mehrerer Ente wickelung der Muskelſchicht der Haut begruͤndet iſt und an die Bauchplatte des Aspidogaster conchicola v. Bär’s ers | innert, mit von beyden Seitenraͤndern her ſchraͤg nach hin⸗ ten und gegen die Mitte des Körpers: zufammenlaufenden,. wechſelnd erhabenen und vertieften Linien, von denen die legten faſt als Reihen puuctfoͤrmiger grubiger Eindrücke ere ſcheinen. 3 4 Der uͤbrige Körperbau iſt bey beyden Monoſtomen voͤllig übereinſtimmend. Die Bauchflaͤche iſt ſchwach con⸗ ver, bie: Rüdenfläche dagegen, wie auch Zeder bemerkt hat, meiſtens in der Mitte der Länge: nach etwas eingedrückt. Mund ſehr eng, beſonders bey M. flavum, rund. Der ihn umgebende Saugnapf fuͤr die Groͤße des Thiers ſehr klein und ſchwach. Ihm anhaͤngend ein ähnlicher Schlund⸗ kopf (Speiſeroͤhre), wie ich von Dist. hepaticum beſchrie⸗ ben habe (Comm. de Dist.. hepat. et lanceol. p. 18. f. 7.0 g. 10.) und allgemein den Trematoden zuzukommen feine, von keuliger Form, gleichfalls klein. Der Darm weit, mit dunkelbrauner, dicklicher Fluͤſſigkeit gefüur, daher ziemlich deutlich durch die Haut durchſcheinend; et bildet, indem feine beyden Schenkel nach entgegengefegten Rich tun⸗ gen auseinander, dann nahe den Seiten raͤndern des Koͤr⸗ pers herab und im Hintetrande endlich, gegen die ſonſtige Regel bey den Trematoden und bey andern Monoſtomen, wieder im Bogen zuſammenlaufen (was auch dem Verf. nicht entgangen iſt), einen-geſchloſſenen, unweit des Koͤr⸗ perrandes rundum laufenden Ring, aus deſſen Seitenthei⸗ len nach innen eine Reihe kurzes und ee anſcheinend einfacher und blinder Aeſte hervortritt. Im Schwanz⸗ ende bemerkt man zwiſchen dem Wedge der Darmſchenkel und dem Koͤrperrande bey PI. mutab, einen vertieften Punct am Ruͤcken (auch Zeder gibt an derſelben Stelle eine feine Oeffnung an), bey Al. avum einen geraden, queren, helldurchſcheinenden Serſch. Eine Afteroͤff, zung kann da nicht ſeyn, da, den Darminhalt hier hervor⸗ zupreſſen, mir auch bey wiederholten Verſuchen nicht ge⸗ lang; es dürfte vielmehr der vermuthliche Porus der an. rſelben Stelle liegenden Mündung des Stammes der zar⸗ ten oberflaͤchlichen Gefaͤßnetze bey Dist. hepat, und ver⸗ ſchiedenen andern Diſtomen entſprechen, wenn ich auch nach Spuren gleicher Gefaͤße vergeblich geſucht habe, und es iſt dieß um ſo wahrſcheinlicher, da Rudolphi (Syn. 541.) Ruͤcken des in jedem Betracht nahe ſtehenden NI. fo- zum des Stoͤrs ein Netz zarter, anaſtomoſierender Ges ſäße wahrgenommen hat und die haͤufigſt bemerkte Austan⸗ dung ſeines Schwanzendes eine gleiche Oeffnung vermuthen läßt. — Die vereinigten Genitaloͤffnungen liegen, des Angabe entſprechend, mit der kleinen vagina penis e hinter dem Munde und dicht vor dem vordern Bogen des Darms; ich fand hier mehrmals einen ſehr kurzen und, ziemlich dicken Penis hervorragen und ſah zweymal an deſ— ſen Baſis eine Menge Eper hervorquellen. Die ganze von: dem ringfoͤrmigen Darme umſchriebene Mitte des Korpers, nur mit Ausnahme etwa ihres hintern Sechstheils, iſt von den verwickelten, beſonders bey M. llavum kurzen und dichtgedraͤngten Windungen des weiten Eyleiters gefuͤllt, deſ⸗ fen Anfang zu Folge der Beobachtung der fortgehenden Reis fung der Eyer gegen das Schwanzende zu liegen ſcheint. Der durch lichtere Faͤrbung und überhaupt: anderes Anſehen⸗ ſich unterſcheidende Raum, der innerhalb des hintern Darm— hogens frey bleibt, enthält: die bereitenden maͤnnlichen Geni⸗ talien, die aus lappig verbundenen, weiten, gewundenen Gängen: beſtehen (fey es nun zuſammenmuͤndenden Blind— fäcken, oder laͤngern verſchlungenen Canaͤlen) und beym erreißen eine von vielen Kuͤgelchen getruͤbte Fluͤſſigkeit er⸗ gießen. Die feinkörnigen Eyerſtoͤcke haben ihren Platz in den Seitenrändern, außerhalb der Darmſchenkel, wo fie ſich faſt von dem einen Koͤrperende bis zu dem andern aus dehnen. — Innerhalb derſelben bemerkt man bey NI. fla- vum jederſeits einen feinen, weißen, kaum etwas geſchlaͤn⸗ lteg Strich, der beſonders deutlich von unten her geſehen Ei am Saugnapfe des Mundes ſelbſt mit einem dickern Ende entſpringt, raſch ſich verfeinernd zwiſchen dem Koͤr⸗ petrande und dem anliegenden Darmſchenket verkauft und im Schwanzende endlich hinter dem erwähnten vermuthli⸗ a A andern Seite in einem etwas ſpi⸗ ten Bogen zuſammenkommt. Obgleich umgeben von Koͤr⸗ nern der Ovarien, konnen dieſe Striche jenes Verlaufs wer gen doch nicht die ausfuͤhrenden. Gängs derſelben ſeyn, viel⸗ mehr dürfen wir in ihnen Nerven vermuthen. Aehnliche Striche zeigt minder deutlich auch M. mutabile; Andeu⸗ tung berfeiben in Fig. 11 des Verfaſſers. — Die Eyer find merkwürdig. Sie ſind von anſehnlicher Größe; die reifen: im Vorderende bey BI. flayum 0,03 Lin. lang und halb. fo. dick, bey DI. mutabile etwas kürzer und dicker, von: draͤunlichgelber Farde, nicht ganz opak, ſondern mit lichten Stellen von mehrerer oder minderer Ausdehnung, beſon⸗ ders zut einen Seite und gegen das eine oder andere Ende, vielleicht conſtant mit- einem kleinen, runden, ſehr opaken weck gegen die Mitte, die unreifen im Sinterende etwas minder dick, von geſtreckterer Form und hel⸗ leret Farbung, bis zur Farkloſigkeit, und durchaus opak 174 und undurchſichtig. Die Schalenhaut der erſtern von nicht großer Dicke, biegſam, aber veſt, nach der Entleerung nicht tollabierend, bey den letztern duͤnner und ſchwaͤcher. An mehteten der reifen Eyer beyder Monoſtomen, die eine Wei⸗ le im Waſſer gelegen hatten, hatte ſich an dem einen Ende freywillig ein rundes Dedelhen abgehoben, das bald noch an der einen Seite der Eyſchale anhieng, bald ſich ganz abgetrennt. hatte, und war aus der entſtandenen runden Oeffnung der Inhalt zum Theil hervorgetreten, der zwar (bey Somaliger linearer Vergroͤßerung) feiner. Form nach noch nicht beſtimmt als Embryo zu erkennen war, aber doch eine ‚fire Form hatte. Auch von den reifern Eyern, welche ich zerdrückte, waren nur die wenigern zerriſſen und war bey der Mehrzahl ein gleiches Deckelchen abgeſprengt. Oeffnungsweiſe alſo aͤhnlich wie bey den Deckelbuͤchſen der: Hyoscyami. Auf gleiche Art oͤffnen ſich die Eyer von Dist.. macrurum und D. hians, von welchen aus denen des letztern lebende Junge unter meinen Augen ausgeſchluͤpft ſind. Die Analogie der Bildung mit den Eyern der letzt⸗ genannten: Art, die theilweiſe und betraͤchtliche Aufhellung der reifenden, zuvor ganz opaken Eyer; die bemerkte An⸗ deutung eines geſtalteten Embryo in ihnen und die verhaͤlt⸗ nißmaͤßig große Länge des Uterus laſſen mich die Ueberzeu⸗ gung. hegen, daß auch bey dieſen Monoſtomen die Jungen ſich ſchon im. Mutterleibe in den Eyern entwickeln, wenn ich auch Bewegungen derſelben, wie bey D. hians, zu fe hen nicht ſo gluͤcklich war: Außer M. foliaceum aus der Bauchhöhle des Stoͤrs ſcheint M. prismaticum Zed. aus der Bauchhoͤhle der: Saatkraͤhe zu derſelben naturlichen Gruppe zu gehoͤren.] HHO Lost o m u m. p. 50 — 54. g Hol. Spathula, sp. n. Unter den von Bremſer (Icon. t. 8. f. 17 — 23.) gegebenen Abbildungen des Amphist. macrocephalum Rud. oder Holost. variabile Nitzschi aus Striæx Otus ſtellen k. 17 u. 20 nice: dieſe Att dar, ſondern ein Holo⸗ ſtom aus der andern der beyden von Nitzſch gezeichneten Gruppen dieſer Gattung. Der Verf, der daſſelbe in Falco Nisus und Buteo gefunden und aus F. lagopus von Schilling erhalten hat, ſtellt es unter dem angeführten Nas: men als eigene Art auf und beſchreibt beſonders die Exem⸗ plare aus dem Sperber nahen. ö , e de band u ieee | > [Ic habe daſſelbe Holoſtom im Diodeno- bon Falco Nisus (im April und Mag), palumbarfus (Februat) und Buteo (Marz, April und November) gettoffen, in dem letztern einmal zugleich mit Hol; variabile. In Eulen, die der Bremſer'ſchen Abbildung nach es gleichfalls beſitzen,, bin ich ihm noch nicht begegnet, und es ſcheint, daß es mehr den Falken, Hol. variabile dagegen mehr letztern an⸗ gehöre Die Nothwendigkeir der Trennung besder Atte liegt am Tage. Ein Uebergang der einen in die andere findet nicht Statt, was mit beſonders durch jugendlich e. Exemplare des II. variabile in jenem Buſſard und in P. 1 9 7 175 lagopus etwieſen wurde, die dem H. Spathula in Größe noch nachſtanden, gleichwohl aber keine Annäherung an dafe ſelbe wahrnehmen ließen und von den älteren ihrer Art in Nichts als der geringern Laͤnge des Hinterkoͤrpers — Folge der noch zuruͤckſtehenden Entwickelung der Genitalien — verſchieden waren. So naturgetreu ich die Beſchreibung des Verf. finde, ſo wenig genuͤgt die von ihm gegebene Diagnoſe, die auf die meiſten Arten dieſer Gruppe paßt. Die diagnoſtiſche Unterſcheidung der Holoſtomen bietet betrachtliche Schwie⸗ rigkeiten dar; mehr aber noch in der zweyten Gruppe (des H. variabile), als in der erſten (des H. Spathula). Hin⸗ ſichtlich der letztern hat der Scharfblick Nitzſch's uns in ſei⸗ nen eben ſo treffenden, als kurzen Beſchreibungen einiger Arten ſchon einen ſichern Anhalt gegeben. Das Daſeyn von Fühlfpigen zu den Seiten des Mundes und deren Laͤn⸗ ge (laͤngere z. B. bey H. alatum N., ſehr kurze bey H. excavatum N. der Stoͤrche, H. spathaceum N. der Möven, H. aequale m. der Seetaucher, H. exi- guum m. der Saͤger und Enten, H. coniferum zu. der Steißfuͤße, keine bey H. Spathula), die mehr: fach verſchiedene Form des Vorderleibes, die Geſtalt und die verhaͤltnißmaͤßige Laͤnge des Hinterleibes (nach dem Al⸗ ter der Wuͤrmer etwas variabel und daher mit Vorſicht zu benutzen), die Form der von Nitzſch ſogenannten Bauch⸗ wuͤlſte und das Daſeyn eines kleinen Saugnapfs in der Mitte der Bauchflaͤche des Vorderleibes (der z. B. bey H. alatum, exiguum, coniferum, excavatum, spatha- ceum, deßgleichen bey H. Spathula Asturum vorhanden iſt, dagegen bey H. aequale und vermuthlich bey H. Spathula Buteonis fehlt), moͤchten etwa die beſonders zu beruͤckſichtigenden Puncte ſeyn. Ich erlaube mir, einige Bemerkungen uͤber den Bau des Hol. Spathula anzuſchließen, die das Reſultat wieder⸗ holter, ſorgfaͤltiger Beobachtung der friſchen Wuͤrmer ſind und vielleicht einen kleinen Beptrag zur vollſtaͤndigern Kennt⸗ niß dieſer Thiere geben. Der, wie bey allen andern Holoſtomen, ſehe enge Mund iſt faſt ganz nach unten gekehrt. Saugnapf deſſel⸗ ben wegen ſeiner Kleinheit nur bey ganz friſchen Wuͤrmern zu ſehen, mit anhaͤngendem, kleinem Schlundkopfe, wie bey andern Trematoden. Der gleichfalls enge, nicht durch bes ſondere Faͤrbung ausgezeichnete Darm theilt ſich faſt unmit⸗ telbar dahinter in feine. beyden nicht weiter veräſteten Schenkel, die etwas bogig um die Bauchwuͤlſte herum lau⸗ fen, hinter ihnen ſich wieder etwas naͤhern, weiter aber, als bis an den Anfang des Hinterleibes, auch von mir nicht verfolgt werden konnten. Außerdem verbreitet ſich durch den ganzen Vorderleib ein äußert zartes, netzfoͤrmiges Ge⸗ äber, das ich zumal bey dieſer Art öfter überaus deutlich ſah, aber auch bey den uͤbrigen Holoſtomen der Voͤgel die⸗ fer Gruppe nie ganz vermißte. Es hängt mit dem Darme nicht zuſammen und ich habe mehrmals einen Hauptſtamm deſſelben in der Mittellinie zu entdecken geglaubt, — Zwi⸗ ſchen den beyden Schenkeln des Darms und etwas vor der Mitte des Vorderleibs habe ich bey allen genau beobachte⸗ ten Würmern aus dem Finken⸗, wie Taubenhabicht den ſchon erwähnten kleinen kreisrunden Saugnapf gefunden; derſelbe iſt etwa noch einmal ſo groß, als der des Mundes, - 176 etſcheint in der Mitte bisweilen wenigſtens deutlich vertie und iſt zu Folge der oͤfter gewonnenen Seitenanſicht bede tend Hervorragend und durch eine ſtarke Einſchnuͤrung fei ner Baſis von der Flaͤche abgeſondert. Die Bauchwuͤlſte ſpringen gleichfalls, wie bey allen von mir beobachteten Ho⸗ loſtomen dieſer Gruppe, ſtark uͤber die Koͤrperflaͤche vor und ſitzen ihr mit einer verengten, beſonders aber vorn und hin⸗ ten ſtark eingezogener Baſis auf. Es find nicht, wie bey’ H. alatum, ein Paar getrennte Wuͤlſte; man koͤnnte fie eher als einen aufſitzenden, länglichen Saugnapf mit ſchwach vertiefter, nach vorn und hinten in eine ſeichte Furche aus⸗ laufender Höhlung und wulſtigen Seitenraͤndern bezeichnen. Die genauere Beobachtung dieſes Theils wird ſehr durch die | Ovarien geſtoͤrt, die ihn von oben her zum Theil deden. — Letztere füllen, in der Mittellinie geſchieden, die Seiten et wa des hintern Drittheils des Worderkörpers und ſcheinen von da weiter an der Bauchflaͤche des Hinterleibes fortzu⸗ gehen. Die Hoden, ein Paar rundliche, weiße Maſſen, liegen gegen das Hinterende des Hinterleibes am Rüden grade hintereinander, der hintere nicht weit von der Geſchlechtsoͤffnung. Die Windungen des ziemlich wei⸗ ten Eyleiters fuͤllen den ganzen vordern Theil des Hinterleibes, gehen dann unter den Hoden hin und draͤn⸗ gen ſich im Schwanzende wieder mehr. Die Geſchlechtsoͤff⸗ nung am Rüden des Hinterendes bey vielen ſehr deutlich; fie iſt weit und tief und es iſt möglich, daß fie als Saug⸗ napf wirken koͤnne, wenn ſchon die Beobachtung einen ſol⸗ chen nicht erweiſt. Bey einigen der Würmer aus dem Buſ⸗ ſard war ſie erweitert und ragte aus ihrem Grunde das männliche Glied in Form eines kurzen und dicken, kegeligen Zapfens etwas hervor. i Die im Buſſard von mir gefundenen Wuͤrmer wei⸗ chen von denen der Habichte in einigen Puncten ab. Bey den erſtern iſt der Hinterleib faſt eben ſo lang, bisweilen ſelbſt länger als der Vorderleib und von geſtreckterer und mehr keuliger Form, von vorn nach hinten allmaͤhlich an⸗ ſchwellend, liegt die Geſchlechtsoͤffnung höher auf dem Rü⸗ cken, iſt der Vorderleib nach vorn mehr verſchmaͤlert, aͤcht eyfoͤrmig, und ſcheint der kleine Napf in der Mitte deſſel⸗ ben zu fehlen. Bey den letztern dagegen hat der mehr ep⸗ foͤrmige Hinterleib nur etwa die halbe Länge des Vorder⸗ leibes, iſt dieſer nach vorn breiter, faſt umgekehrt epförmig, - und liegt die Geſchlechtsoͤffnung nahe am Ende. Es wäre möglich, daß in den Raudvögeln verſchiedene Arten dieſet KHoloftomen » Gruppe vorkaͤmen; ich wage jedoch keine Tren⸗ nung zu machen, ſo lange ſie nicht aus mehreren Falken mit Sorgfalt beobachtet ſind und zahlreichere Beobachtun⸗ gen die Beſtaͤndigkeit der Differenzen darthun.] N hie 4 f 10 * 64 Di sto m um. bl p. 54 — 76. Dist. brevicolle, sp. N. Aus dem Duͤnndarm von Haematopus ostralegus. Dist. dimidiatum, sp. n. we Aus. Speiferöhre oder Magen des Stoͤrs. Name von der Lage des Bauchnapfs in der Mitte der Länge des Thiers⸗ 77 (Sol von Dist. appendiculatum Rud., das von Rubols phi ſelbſt eben dort gefunden iſt, verſchieden ſeyn, ſcheint doch als ſelbſtſtaͤndige Art noch nicht genügend geſichert, da der Brf. überhaupt nur 2 Exemplare beobachtet hat, feine Be⸗ chreibung ſelbſt Aehnlichkeit mit dieſem Diſtom ergibt und Rudolphi und Eyſenhardt (Verhandl. d. Gef. naturf. Fr. 3. Berlin. B. I. H. 3. 1821.) übereinſtimmend auf die ſehr große Variabilität der Körperform deſſelben aufmerkſam machen. Es würde eine Vergleichung mit Exemplaren dies fer Art aus andern Fiſchen unter Berüͤckſichtigung der Be⸗ merkungen Eyſenhardts nothwendig ſeyn.] Be. ö Dist. leptosomum, sp. n. Aus dem Darme von Tringa variabilis, zu den ſta⸗ chelkspfigen Diſtomen gehoͤrig. [Eine ausgezeichnete Art, die auch ich, gleichfalls im Herbſte, in dieſem Strandlaͤu⸗ fer und in Calidris arenaria in Menge gefunden habe. Der Verf. iſt zweifelhaft, ob fie von D. uncinatum Zed. verſchieden ſey; dieſes jedoch, das ich aus dem Maſtdarme der Gallinula chloropus beſitze, hat wenige Aehnlichkeit und ſchließt ſich zunaͤchſt an D. militare Rud. und D. echinatum Zed, (= D. oxycephalum Rud.) an. Ob aber verſchieden von D. bilobum Rud. Ibis Falcinelli? Eine ihr in jedem Betrachte, dem uͤberaus langen und ſchmalen, linienförmigen Körper, der Kürze und Form des Halſes, der ungewoͤhnlich langen, weit über den Bauch⸗ napf hinaus reichenden vagina penis, der ganzen Diſpo⸗ fition der Genitalien u. ſ. w. ſehr aͤhnliche Art (D. elon- gatum m.), die ich jedoch für verſchieden halte, habe ich wiederholt in ſehr reicher Zahl (einmal gegen 1600) in dem Darme von Larus argentatus und marinus gefun- den. — Die lebenden oder doch ganz friſchen D. leptoso- ma waren von leicht gelblicher Farbe und an den Raͤndern geſaͤgt, faſt wie bandwurmartig gegliedert, was ſich nach dem Tode und der im Waſſer erfolgenden Anquellung vers lor. Unter mehreren, die ich jetzt aus dem Spiritus her⸗ vornehme, finde ich bey einem der groͤßten (von 5 Lin. Laͤnge) ſehr deutliche Spuren regelmaͤßig geſtellter kleiner e an der Ruͤcken⸗ und Bauchflaͤche, zumal der Strecke hinter dem Bauchnapfe, die ich fruͤher geſehen zu haben mich nicht erinnere und an den andern nicht entde⸗ cken kann. — In der Diagnoſe iſt der Verf. wiederum nicht gluͤcklich gewefen, indem ſie keinesweges dieſe Art von den verwandten unterſcheiden läßt. Ich bin indeß eine beſ— ſere und genuͤgende zu geben vor der Hand nicht im Stans de. Die achten ſtachelkoͤpfigen Diſtome (ich ſage die aͤch⸗ ten, weil D. Lima und vermuthlich noch einige andere von Rudolphi dazu geſtellte Arten dieſer Gruppe nicht angehös ten) bilden, fo weit es mir vergoͤnnt war, fie zu beobach⸗ ten, eine uͤberaus natürliche Gruppe, deren Glieder eben wegen der Aehnlichkeit ihrer Bildung großentheils ſchwer mit Sicherheit gegen einander abzugraͤnzen und noch ſchwie⸗ riger durch kurze diagnoſtiſche Merkmale zu characteriſieren find. ] Observ, de Dist. variegato Rud. Bemerkungen über den Bau [bie ihn indeß nur uns vollſtaͤndig erläutern, Ich habe, da Rana esculenta dem Sſis 1881. Heft 2. 178 Oberharze fremd iſt, erſt einmal Gelegenheit gehabt, ein Paar Exemplare dieſes ungemein hubſchen und durch die anſehnliche Durchſichtigkeit ſeines Gewebes zur Beobachtung des innern Baues vorzüglich geeigneten Diſtoms zu unters ſuchen, kann jedoch einige Zuſaͤtze machen. Die von dem Verf. bemerkten, in traubige Gruppen vereinigten weißen Flecke ſind die Ovarien, die ſich von denen anderer Diſtome ſowohl durch die Vereinzelung der Gruppen, wie durch die betrachtliche Größe der einzelnen fie zuſammenſetzenden, vers muthlich ſackfoͤrmigen kleinen Maſſen auszeichnen. 10 oder 11 dieſer Traubengruppen find uber die Ruͤckenflaͤche des Halſes zerſtreut, einige dann liegen jederſeits am Koͤrper— rande etwas hinter dem Bauchnapfe und etliche endlich am Rücken des Schwanzendes. Der Verf. ſelbſt hat ſehr zar— te, der Laͤnge nach gehende Gefaͤße wahrgenommen, welche dieſe Traubengruppen verbinden, — die ausfuͤhrenden Gaͤnge der Eyerſtoͤcke. Sie liegen am Rüden. Im Halſe verlau fen zwey Staͤmme derſelben, welche am Hinterrande des ſehr großen, rundlichen, weißen Anfangsorgans des Eylei⸗ ters, das ziemlich dicht hinter dem kleinen Bauchnapfe liegt, zuſammenkommen, hier ſich mit einem dritten Hauptſtamm, der von der im Schwanzende liegenden Partie der Ovarien herkommt, und Nebenaͤſten von den beyden haͤrtlichen Par: tien verbinden und gemeinſchaftlich mit ihnen in den Hin⸗ terrand jenes Organs uͤbertreten. Die Eyerfiöde, wie ihre ausführenden Gaͤnge, ſind im Spiritus braͤunlichgelb ge⸗ worden, das Anfangsorgan des Uterus dagegen hat feine weiße Farbe erhalten. Rudolphi (Syn. p. 379.) hat ahn liche Farbenaͤnderung der erſteren bemerkt. — Der weite, mit ungemein kleinen, elliptiſchen Eyern gefuͤllte, lichter und dunkler braͤunlichgelbe Uterus hat in ſofern einen un⸗ gewohnlichen und eigenthuͤmlichen Verlauf, als er nicht bloß in weitläuftigen Windungen durch den mittleren Theil des Körpers ſich hinzieht, ſondern auch einzelne längere Par⸗ tien deſſelben, wie auch der Verf. bemerkt hat, geſtreckt an den Außenſeiten der Schenkel des Darms, laͤngs der Raͤn⸗ der ſelbſt des Hinterkoͤrpers und Schwanzendes hingehen. Seinen ganzen Verlauf habe ich zwar nicht verfolgt, doch habe ich mich genügend überzeugt, daß er bey dieſer Wurm⸗ art, wie bey den andern Trematoden, ein einfacher Canal if. Auch die Lage der Genitalöffnungen iſt ganz unge: woͤhnlich, dicht hinter dem großen Saugnapfe des Mundes u. faſt unter dem kleinen Schlundkopfe, weit entfernt von dem Bauchnapfe, dicht vor welchem fie ſonſt zu liegen pflegen. “ Der Verf. hat daſelbſt den hervorragenden Penis geſehen e Außer dieſer Art kenne ich bis jetzt nur 2 Diſtome, deren Geſchlechtsoffnungen nicht die bezeichnete Lage haben, D. ovatum R. (von mir in der bursa Fabricii von Falco Subbuteo, Nisus und Buteo, Strix brachyotus, Scolopax rusticola und Podiceps rubricollis beobachtet), bey dem fie nahe dem Munde im linken Seitenrande des Körpers liegen, und D. caudale Zed., bey welchem ich gleich Zeder den Penis vor dem Schwanze und weit hinter dem Bauch⸗ napfe vorgetreten ſah, bey welchem aber die weibliche Oeffnung vermuthlich getrennt davon am Halſe, etwa in der Mitte zwiſchen den beyden Saugnaͤpfen, liegt. Durch die weite Trennung 155 beyden Oeffnungen wird, wenn fie ſich beſtätigt, die Anomalie der letztern Art noch auf» fallender. j 12 179 2 und ich habe wenigſtens die kleine, längliche, etwas ſchraͤg liegende vagina penis erkannt und bey dem einen Wurme den Eyerſchlauch bis dahin fortgeſetzt gefunden. Die bey⸗ den laͤnglichen, weißen, anſcheinend ſackfoͤrmigen Hoden lie⸗ gen im Schwanzende neben einander, der rechte etwas wei⸗ ter vor als der linke. Die beyden Schenkel des Darms, die ſich unmittelbar hinter dem Schlundkopfe trennen, ſind weit, ganz einfach und laufen bis hinter die Hoden aus, wo ſie blind endigen, fallen aber wegen ihrer Farbeloſigkeit wenig in die Augen.] De Dist. eleganti Rud. Weitlaͤuftigere treffliche Beſchreibung dieſes ſeltnen Helminthen. Ein im Schwanzende bemerktes kurzes, vorn gabelig getheiltes Laͤngsgefaͤß, das in Lage und Form dem Mittelſtamme der Hautgefaͤßnetze bey D. hepaticum ent: ſprach, gibt dem Verf. Veranlaſſung, in einer Note die Anſicht v. Baͤr's, daß die bey mehreren Diſtomen in der Schwanzſpitze erkannte Oeffnung ihr After und das in ſie muͤndende Gefäß der Ausgangstheil des Darms oder Maft- darms ſey, zu beſprechen und mit triftigen Gründen zu be: ſtreiten. 3 [die mannlichen Genitalien erhalten keine Erläuterung. — Das p. 61 erwaͤhnte weiße, ſcheinbar aͤſtige Gefaͤß iſt viel⸗ leicht im hoͤhern Theil des Uterus. Den porum parvum ge- nitalem glaubt der Vrf. pone porum anticum, eidem annexum erkannt zu haben; er hat ſich aber wohl durch den Schlundkopf taͤuſchen laſſen, der durch groͤßere Durchſichtig— keit einer Oeffnung oft ungemein aͤhnlich wird. Er ſah we: der etwas von dem Penis, noch den Eyergang uͤber den Bauchnapf hinaus fortgehend, fo daß der Annahme jener anomalen Lage die Begruͤndung fehlt: es laſſen vielmehr die Bemerkungen Rudolphi's keine Abweichung von dem gewoͤhnlichen Verhaͤltniß vermuthen. Daß der Verf. bey dem in ſeiner fruͤhern Schrift beſchriebenen Dist. conca- vum den Schlundkopf faͤlſchlich für die Genitaloͤffnung an⸗ geſprochen hat, kann ich aus eigener Beobachtung mit Ge— wißheit ſagen; letztere iſt mir gegen die Mitte des Koͤrpers dicht vor dem Bauchnapfe vollkommen deutlich geworden. Der erwaͤhnten Anſicht v. Baͤr's kann auch ich nicht huldigen, ſo hochachtend ich auch den Scharfblick ihres Ur⸗ hebers anerkenne, und ſo ſehr auch die fruͤher ſchon von mir ausgeſprochene Ueberzeugung, daß durch jenen Schwanz» porus eine Excretion geſchehe, durch meine fpäteren Beob⸗ achtungen beveſtigt iſt. Selbſt betheiligt in dieſer Sache, werde ich einige weitere Bemerkungen über den ſogenannten After und die Saut⸗ gefäße der Diſtome hier anzuſchließen um fo eher mir erlauben dürfen, 8 Bär hat jene Anſicht zuerſt in feinen uͤberaus reich haltigen Beytraͤgen zur Kenntniß der niedern Thiere (N. Act. Nat. cur. Vol, XIII. P. II. 536. 537. 561, 662. 611.) geäußert, Er hatte bey mehreren der darin erwähns ten Trematoden, namentlich Aspidogaster conchicola u. Dist. duplicatum der Suͤßwaſſermuſcheln, Dist. luteum 556 ſelbſt, daß in der Beobachtung hier eine Lucke ſey und der Paludina vivipara und Dist. isostomum und eirri- gerum der Krebſe, vielleicht auch andern kleinen Diftomen, die Oeffnung im Schwanzende bemerkt, die beym lebende Thiere bisweilen ſtaͤrker hervortrat, ſich erweiterte, au wohl eine geringe Menge einer Fluͤſſigkeit ergoß, und hatt bey Aspidog. conchic. vor ihr ein becherförmiges, in ee nen kurzen und engen Canal ausgehendes Organ, sah isost. einen von ihr entfpringenden weitern, bald in zwey ſtarke Arme ſich theilenden Gang wahrgenommen. Den Zuſammenhang dieſer Theile mit dem Darme jedoch batte er nur vermuthet, nicht aber wirklich erkannt. Er ſagt p. — die Verbindung zwiſchen dem Magen und jenem angeblichen ausführenden Theile des Verdauungsapparats bey Aspido- gaster eng ſeyn muͤſſe, da man den Magen nur durch den Mund ſich entleeren ſehe. Etwa zu derſelben Zeit beſchrieb ich (Observ. de Dist. hepat. et lanceol. Goett. 1825) das bey Dist. Bepat. einen großen Theil des Körpers übers ziehende, zarte Gefaͤßnetz näher, und zeigte, daß deſſen eins facher Mittelſtamm in der Schwanzſpitze mit einer Oeff⸗ nung nach außen muͤnde, ſo wie daß daſſelbe zwar in einer gewiſſen Verbindung mit dem gefaͤßartig verzweigten Darme ſtehe, von ihm ab ſich injicieren laſſe, jedoch einen ausge⸗ dehnteren und innigeren Zuſammenhang mit dem Koͤrper⸗ gewebe habe, waͤhrend des Lebens eine farbloſe, von dem braunen dicklichen Inhalte des Darms ſehr verſchiedene Fluͤſſigkeit führe und letzteren nur im Tode bisweilen und meiſt erſt nach vorgängiger Extravaſierung in das Körperges webe aufnehme. Daß die von Baͤr im Hinterende jener Thiere geſehene Oeffnung der gleich gelegenen bey D. he⸗ pat., und der von ihr entſpringende Gang dem gleichfalls vorn gabelig getheilten Mittelſtamme des Gefaͤßnetzes in dieſem Wurme entſpreche, iſt nicht wohl zu bezweifeln, wenn auch Bär analoge Gefäßnege nicht bemerkt hat. Ruͤck⸗ ſichtlich dieſer meiner Beobachtungen erklaͤrt ſich derfelbe in einem fpätern kleinen Aufſatze (Heuſingers Ztſchr. f. d. or⸗ gan. Phyſ. 11. 197. 198.), in welchem er die Deutung je ner Oeffnung als After und des in fie ausgehenden Gefäßs ſtammes als Maſtdarm feſthaͤlt, nun naͤher dahin, daß die Verdauungshoͤhle bey den Diſtomen in zwey Hälften, eine vordre und hintre, beyde von gabeliger Form, zerfallen fey, deren Verbindung nicht unmittelbar, ſondern durch ein zwi⸗ ſchengeſchobenes zartes Gefaͤßnetz vermittelt ſey, oder, wie er am Schluſſe ſich ausdruͤckt, daß der Verdauungsapparat in ihnen mit dem Gefaͤßſyſteme verbunden ſey, jedoch ſo, daß Anfang und Ende mehr den Character des erſtern, die Mitte mehr den Character des letztern habe. So ſehr auch dieſe Erlaͤuterung durch ihren Scharf ſinn blendet, fo ift doch die Bemerkung Creplin's wohl bes gruͤndet, daß bey der Annahme dieſer Anſicht der Begriff des Afters, d. i. der ausfuͤhrenden Hinteroͤffnung des Darms, eine dem Gebrauche widerſprechende, ungebuͤhrliche Ausdeh— nung erhalten wurde. Unſtreitig ſchließt ein After die noth⸗ wendige Bedingung ein, daß durch ihn die excrementitiellen Reſte der Darmverdauung entleert werden. Dieſes aber iſt, ſofern meine Beobachtungen — bis jetzt die einzigen voll⸗ ſtaͤndigeren über jene Theile — Vertrauen verdienen, wenig- ſtens bey der Schwanzoͤffnung von Dist. hepaticum nicht der Fall. Kaum mit minderem Rechte, als dieſe, wuͤrde man | 181. | die Muͤndungen der Harnwege bey den hoͤhern Thieren u. aller den: After nennen koͤnnen, da dieſe Organe eben ſo wohl als jene Gefaͤße in einer gewiſſen Verbindung mit dem Darme ſtehen u. eben fo wohl, wenn auch auf einem Umwege, aus ihm ihre Speiſe erhalten. Zwar ſpricht Baͤr an dem letztgenannten Orte von Koth, den er bey den kleinen Dis ſtomen öfter aus der, wie er ſagt, bey ihnen ſehr anſehn— lichen und leichter, als bey groͤßern Arten, zu beobachten— den Schwanzoͤffnung austreten geſehen habe. Er hat indeß damit wohl nichts Andres fagen wollen, als daß er über: haupt eine Excretion aus ihr bemerkt habe. Ich habe glei⸗ che Entleerungen kleiner Mengen einer etwas trüben Fluͤſ⸗ ſigkeit aus dieſer Oeffnung bey verſchiednen Diſtomen be— obachtet, bey andern dieſelbe durch einen leichten Druck oder durch Streichen mit einer flachen gebogenen Nadel kuͤnſt— lich bewirkt, habe aber immer mich zu uͤberzeugen geglaubt, daß nur der Gefäßſtamm mit ſeinen Verbreitungen, nicht aber auch der Darm ſich entleere; habe beſonders bey dem durch ſeine Groͤße zu ſolchen Verſuchen geeigneten Dist. hians mir viele Mühe gegeben, die in dem Darm enthals tene Fluͤſſigkeit in die Gefaͤßnetze hinuͤber und aus der Schwanzoͤffnung hervorzutreiben, aber durchaus vergeblich, und habe überhaupt außer Dist. hepat. noch bey keiner andern Art einen Zufammenbang des Darms mit den Ges faͤßen ermitteln koͤnnen. Schon das ſo haͤufig und bey manchen Arten, wie eben Dist. hepat., faſt regelmaͤßig er⸗ folgende freywillige Erbrechen der aus ihrem Wohnorte le— bend genommenen Egel muß uns darauf hinweiſen, daß der Mund bey ihnen zugleich die Verrichtung des Afters habe; wie denn auch nicht zu uͤberſehen iſt, daß bey denje— nigen Arten, bey welchen der Darm nicht gefäßartig vers zweigt iſt, ſondern aus 2 langen, einfachen und aſtloſen Blindfaͤcken beſteht, die Differenz der oberflächlichen Gefäßs netze von dem Darme ſchneidender, als bey Dist. hepat., hervortritt. Ueberhaupt aber duͤrfte es am angemeſſenſten feyn, ſich einer beſtimmten Deutung dieſer Hinteroͤffnung noch zu enthalten, da unfre Kenntniß der mit ihr in Ver⸗ bindung ſtehenden Theile noch zu fragmentariſch iſt, um eine ſolche zu erlauben. Ob ſie allen Diſtomen zukommt, oder nur einem Theile, ob uͤberall, wo ſie iſt, mit ihr zu⸗ ſammenhängende oberflaͤchliche Gefaͤßnetze ſich finden, welche Beziehungen dieſe zu andern Koͤrpertheilen haben, ob und wie weit analoge Bildungen bey andern Gattungen der Tre— matoden vorkommen, — find Fragen, zu deren Beantwor⸗ tung erſt ſehr geringfuͤgige Schritte geſchehen ſind. Dem⸗ naͤchſt wird auch die Analogie des Rieſenkratzers in Ruͤck— ſicht kommen muͤſſen, der nicht allein gleichfalls einen zwey⸗ ſchenkligen Darm ohne Hinteröffnung (vgl. ob. Note 4.) befigt, ſondern auch ein über den ganzen Umfang des Kor: pers verbreitetes Gefaͤßſyſtem (verſchieden von dem dicht unter der Haut liegenden weitern Gefaͤßnetze), das von dem Darme ab ſich einſpritzen laͤßt, ſich zumal in die ſtarken Ringmuskeln mit den feinſten Aeſten verzweigt, mit den langen zufuͤhrenden Gefaͤßen der Ovarien und Hoden in Verbindung ſteht, jedoch keine aͤußere Oeffnung hat. Es ſcheint, daß Menzies der erſte geweſen iſt, der die Schwanzoͤffnung bey einem Diftome, dem D. clava- tum R., geſehen hat; er nannte. fie After nat. I. 260. II. 392,). Rudolphi (J. c. II. 387.) ſcheint e (Ef. Rud. Hist. 182 fie bey D. macrostomum, Froͤhlich bey D. oxycepha- lum R. (Rud. Syn. 376.) wahrgenommen zu haben. Ers ſterer (Syn. 339. 571. 426.) ſah fie ſpaͤter auch bey D. nigroflavum, bey welchem fie öfter eine braune Maſſe ergoß, und D. caudiporum; Creplin (Obs, de Entoz. 56.) bey D. pusillum; Nardo (Heus. Ztſchr. f. d. ors gan. Ph. IJ. 68.) bey feinem D. Gigas. Vielleicht hat Rudolphi bey der einen oder andern Art Theile des Gefäß: netzes bemerkt, z. B. bey D. fasciatum den weiten Mit— telſtamm. Nehmen wir hierzu die Beobachtungen Baͤr's, die Wahrnehmung des Mittelſtamms bey D. elegans durch den Verf., die oben erwähnte Beobachtung eines Schwanz porus bey Monost. mutabile durch Zeder und eines zar— ten Gefaͤßnetzes bey M. foliaceum durch Rudolphi, wie das feine Gefaͤßnetz im Vorderleibe eines Theils der Holo— ſtomen, deſſen ich oben gedacht habe, fo moͤchte das außer den von Rudolphi, Bojanus und mir an D. hepat, ges machten Beobachtungen Alles ſeyn, was hieher Bezuͤgliches bisher bekannt geworden iſt. . Ich habe das Hautgefaͤßnetz in beſonderer Ausdehnung und Deutlichkeit bey den meiſten der von mir unterſuchten ſtachelkoͤpfigen Diſtome aus Vögeln beobachtet, vorzuͤglich bey D. echinatum Zed. ( D. oxycephalum Rud.). Das Schwanzende iſt bey dieſem Egel ein- und ausziehbar, bald breit abgeſtutzt mit leicht vertiefter Mitte, bald in eis ne ſtumpfe Spitze gedehnt. St es ganz ausge reckt, fo laͤßt ſich nicht ſelten am Ruͤcken, dicht vor dem Ende, die nicht ſo gar enge Oeffnung deutlich bemerken, aus der ich bey den lebenden Thieren einigemal geringe Mengen einer von feinen Koͤrnchen getruͤbten Fluͤſſigkeit hervorkommen ſah. Der von da entſpringende unpaare Gefaͤßſtamm ift. kurz, gegen den gleichen bey Dist. hepat. weit, hier wei⸗ dort enger, immer aber beträchtlich enger, als der Darm. Er ſpaltet ſich unweit des hintern der beyden in der Mitte zwiſchen Bauchnapf und Schwanzſpitze dicht hin— tereinander liegenden laͤnglichen Hodens in zwey gleichfalls weite Zweige, welche unter ſpitzem Winkel auseinander ges hen, ſich zunaͤchſt an die entſprechenden Außenränder der Hoden anlegen, weiter donn an den Innenraͤndern ber bey» den Schenkel des Darms fortgehen, darauf an dem Bauch— napfe ſich etwas zuſammenbiegen, hart an dieſem herum⸗ laufen und im Halſe endlich, nunmehr betraͤchtlich verfei— nert, ſich bis innerhalb der beyden Bauchwuͤlſte des beſta⸗ chelten Kopfringes und zu den Seiten des Maules fort fegen. Der Stamm, wie feine beyden langen Zweige, lies gen nicht an der Oberflache, ſondern tiefer in der Koͤrper⸗ maſſe. Sie geben aber in ihrem ganzen Verlaufe gegen die beyden Flaͤchen des Körpers eine große Menge zarter, que⸗ rer, dendritiſch verzweigter Aeſte aus, welche beyderſeits dicht unter der Haut ſelbſt ſich bis zu den aͤußerſten Seitenraͤn⸗ dern verbreiten und, uͤberall anaſtomotiſch zuſammenlau⸗ fend, die ganze Oberflaͤche des Thiers mit einem feinen, großentheils wie varicoſen Netze uͤberziehen. Nur in dem zwiſchen den beyden Hauptzweigen von ihrer Spaltung bis zu dem Bauchnapfe enthaltenen Raume (welchen die Hoden und vor dieſen die Windungen des Eyleiters füllen) ſchei⸗ nen die oberflächlichen Gefaͤßverbreitungen zu fehlen, indem die Hauptzweige in dieſer Strecke nur nach außen, nicht aber auch gegen die Mitte Zweige ausgeben. Die Gefäße ” 183 find nicht bey allen Würmern gleich deutlich; am leichteſten find fie im Allgemeinen bey den jüngern, ſtaͤrker durchſchei⸗ nenden Würmern mit noch unvollkommen entwickelten Ge⸗ nitalien zu beobachten, jedoch find fie auch bey den altern, wenn man ſie nur ganz friſch unterſucht, meiſtens ziemlich gut zu erkennen. Mit dem Anquellen der Thiere im Waſ⸗ ſer verlieren ſie an Deutlichkeit und nach der Einwirkung des Weingeiſts kann man gemeiniglich nur noch Theile der Hauptſtaͤmme unterſcheiden, haͤufigſt auch dieſe nicht mehr. Die Staͤmme pflegen ſich durch mehr oder minder braune Färbung auszuzeichnen; die feinern Aeſte, die nur bey durch, fallendem Lichte und ſtaͤrkerer Vergrößerung deutlich zu ſe— hen find, zeigen ſich bey dieſer Beleuchtung gleichfalls opak, jedoch mit einem roͤthlichen Scheine. Es waͤre möglich, daß die lebhaft fleiſchrothe, faſt blutrothe Farbe der leben⸗ den Wuͤrmer, die man ſchon bleicher findet, wenn das Thier in ſeinem Wohnorte geſtorben iſt, und die nach dem Tode vom Waſſer bald ausgezogen wird und im Weingeiſte ſich gänzlich verliert, in dieſen Gefäßen ihren Sitz haͤtte; die Unterſuchung des ſich aͤhnlich verhaltenden D. hians der Stoͤrche hat es mir indeß wahrſcheinlicher gemacht, daß die Faͤrbung in der Koͤrpermaſſe liege. Der Darm zeichnet ſich im Gegenſatze der Gefäße nicht durch feine Farbe aus und iſt viel durchſichtiger, als die Staͤmme derſelben, daher faſt nur bey juͤngern Individuen wohl zu beobachten. Seine beyden längs den Außenſeiten der Hauptgefaͤßzweige verlaus fenden Schenkel find völlig einfach und aſtlos und hören etwas hinter den Hoden mit ſehr beſtimmt erkannten zuges rundeten blinden Enden auf. 5 Vollkommen hiermit uͤbereinſtimmend habe ich die Bildung bey einem andern, in Anas clangula und fuli- gula wiederholt getroffenen, ſtachelkoͤpfigen. Diſtome, das von ſenem verſchieden iſt, aber identiſch mit D. echinatum Rud, Syn. ſcheint, und dem oben erwähnten D. elonga- tum m. der Moͤven gefunden. Nicht minder habe ich bey D. ferox Ciconiarum, D. leptosomum Cr. Tringae variah,, D. cinctum Vanelli crist., D. uncinatum Gal- lin. chloropodis, D. militare Scolop. Gallinaginis, eis ner vielleicht neuen Art in Podiceps cristatus und rubri- collis, und D. spinulosum Colymborum, Carbonis gra- culi et Uriae Grylles, und von nicht ſtachelkoͤpfigen Dis ſtomen bey D. hians Ciconiarum, D. oxyurum Cr, Anatum und D. crassicolle Salamandrae maculatae dieſelben Gefäße in mehrerer oder minderer Ausdehnung be: obachtet, ihr Verhalten uͤberall im Weſentlichen uͤberein— ſtimmend mit der obigen Beſchreibung gefunden und bey en meiſten auch von dem Daſeyn einer fleyen Oeffnung ihres Mittelſtammes am Ruͤcken der Schwanzſpitze mich übers zeugt. Bey D. oxyurum pflegen die Gefaͤße ſo opak zu ſeyn, daß die Wahrnehmung der innern Koͤrpertheile durch ſie erſchwert wird. Ihr Hauptſtamm in der Mitte des Schwanzes war, wo ich ihn deutlich erkannt habe, immer von nicht unbeträchtliher Weite, erreichte immer noch nicht oder kaum die Mitte zwiſchen Schwanzſpitze und Bauch⸗ napf, war zum Theil viel kuͤrzer, und theilte immer vorn ſich in zwey unter fpigem Winkel auseinander gehende Haupt⸗ zweige. Die Gefaͤßnetze ſelbſt, die bey den ſtachelkoͤpfigen Diſtomen, wie bey D. oxyurum, gewoͤhnlich an dem durch⸗ ſichtigern Halſe am leichteſten erkannt werden, liegen ſtets oberflaͤchlich, uͤbrigens zu Folge der Beobachtung materier⸗ ter Würmer nicht in der Haut, ſondern dicht unter ihr. Bey den meiſten der erſtern, wie auch bey D. hians u A 1 oxyurum, habe ich mich überzeugen Eönnen, daß fie ſich, wie bey D. echinatum, über beyde Koͤrperflaͤchen, von der Schwanzſpitze bis zum Kopfe, verbreiten, waͤhrend ich ſie bey D. hepaticum an der untern Fläche nie in bedeu⸗ tender Ausdehnung habe finden koͤnnen. Bey allen benje nigen der genannten Arten, die ich lebend oder in reicherer Zahl unterſucht, habe ich auch eine aͤhnliche Veraͤnderlich⸗ keit der Schwanzform gefunden, und es ſcheint, daß dieſe mit dem Daſeyn der Hinteroͤffnung in Beziehung ſtehe. Bey D. hians wurde die Mitte des Schwanzendes öfters zapfenartig vorgetrieben, bey keiner Art aber war die Ver⸗ aͤnderlichkeit auffallender, als bey D. oxyurum, bey, den | ſchon der Verf. auf diefelbe aufmerkſam gemacht hat. Aehn⸗ lich, wie bey dieſem, gibt ſie Rudolphi bey D. caudipo- rum an, und es moͤchte die cauda retractilis, dure welche derſelbe etliche verwandte Diſtomen aus Fiſchen cha⸗ racteriſtert, einen ziemlich ſichern Schluß auf das Daſeyn einer gleichen Oeffnung erlauben.] 9 = De Dist. isostomo Rud, K Eracte Beſchreibung nach lebenden Thieren. [Von Genitalien leider Nichts geſehen. Hinſichtlich der Geſchlechts⸗ oͤffnung wohl derſelbe Irrthum, wie bey D. elegans.] De Dist. alato Rud. (Holost. alato N.) Gegen Nitzſch, der den an der Vauchflaͤche, nicht weit hinter dem Maule bemerklichen dunklen Punct nicht fuͤr eine Oeffnung und noch weniger für einen Saugnapf anerkennen will, daß hier ein zwar nicht bey allen, doch bey ſehr vielen Individuen wahrzunehmender, entſchiedener, kreisfoͤrmiger, von einem etwas wulſtigen Rande umgebe⸗ ner Porus ſey. g [Ich habe denſelben bey faſt allen den zahlreichen, von mir unterſuchten Wuͤrmern dieſer Art deutlich geſehen und nur bey ſehr wenigen einzelnen nicht ganz klar wahrgenom men, kann ihn aber der unmittelbaren Beobachtung, wie der Analogie mit andern Holoſtomen dieſer Gruppe nach, nicht fuͤr eine Oeffnung, ſondern nur fuͤr einen kleinen Saugnapf halten. Vgl. die obigen Bemerkungen zu Hol. „Spathula. Ich fand an der bezeichneten Stelle, etwas hinter der Theilung des Darms, einen kreisrunden, bey durchfallendem Lichte opaken, bey auffallendem weißen Ring von beſtimmter Begraͤnzung mit einer rundlichen, gewoͤhn⸗ lich nach vorn in einen ſtumpfen Winkel gedehnten Vertie⸗ fung in der Mitte. — Die Auffindung dieſes Holoſtoms auch im Hunde iſt neu.] f De Dist, noduloso Zed. Bemerkungen über die Kopfform dieſes auch im Hech⸗ te vorkommenden Wurms. Die von Zeder im Nachkrage davon gegebene Beſchreibung treffend, nicht aber deffen Diagnofe und Rudolphi's Beſchreibung. Die Bremfer’a ſche Abbildung im Kopfe ganz verfehlt. N Da mir ſowohl des Verf., wie Zeder's Darſtellung den, der nicht ſelbſt entweder dieſes Diſtom oder das nahe ſtehende D. laureatum lebend beobachtet hat, as dunkel zu ſeyn ſcheint, erlaube ich mir noch folgende merkungen. Die 6 Papillen oder Fuͤhlſpitzen, — ſo ede ich dieſe ſehr beweglichen Theile lieber nennen, als oten, — welche den Kopf beyder zieren, haben eine ganz ahnliche Stellung wie die Kopfſtacheln der Distomata echinata der Vögel, denen jene Arten auch durch gleiche Diſpoſition der Genitalien, Große der Eyer sc. verwandt find. Sie ſchließen in einen den Kopf kragenfoͤrmig umge: n Ring zufammen, der von dem einen Seitenrande faft ganz nach unten gekehrten Mundöffnung quer uber Rücken oder Scheitel des Kopfs zum andern hinuͤber⸗ a Dieſer Lage zu Folge uͤberſieht man fie am beſten auf dem Nüden liegt und fo der Kopf in die Höhe t. Die beyderſeitigen äußerſten Papillen, die dicht zu den Seiten des Mundes und etwas vor deſſen groͤßtem uerdurchmeſſet liegen und allein gegen die Bauchflaͤche her: vorragen, find die größten, werden von dem lebenden Thiere A e in Form von Tentakeln lang ausgeſtreckt, verſchwin⸗ m nie ganz und pflegen auch bey dem todten und ſelbſt dey dem in Weingeiſt gelegenen Thiere als kurze Eegelförs mige Zapfen ſichtbar zu bleiben. Sie entſprechen den mit n und meiſt groͤßern Stacheln beſetzten Baudiwüls ſten des Stachelkragens. Die zwiſchen ihnen am Scheitel liegenden 4 Papillen ſind mehr gerundet, nicht völlig in gleichem Maße verlaͤngerungsfaͤhig, Fönnen von dem Thiere ganz eingezogen werden und ſind nach dem Tode haͤufigſt gat nicht mehr bemerkbar.] — — i De Dist. Lima Rud. In Vespert. serot. von ſeltener Größe, bis faſt 4 # Be Der Verf. hat nie Stacheln entdecken können, nut einmal den Hals und einen Theil des Körpers zart . geſtreift oder gerunzelt gefunden, von einem ſcabroſen Infehen, und meynt, daß Rudolphi durch dieſe ſchwachen, A Anquellung im Waſſer ſich verlierenden Hautfält: n fi habe taͤuſchen laſſen. Ein Wurm gebar Eher aus ner Oeffnung neben dem vorgeſchobenen Penis. n. Ich habe oft wiederholt und bey allen Individuen dieſer Art, die ich alsbald nach ihrer Auffindung beobachtet abe, kleinen wie großen, von 1 bis zu 3 Lin. Länge, die wahrhaften kleinen Stacheln, mit denen ſie, nur etwa mit nahme des äußerſten Hinterendes, überfäet find, deut, v j t, wie er p. 76 felbft vermuthet, unbezweifelt an der verſpaͤteten Beobachtung durch das Vergroͤßerungsglas. So⸗ bald die Thiere etwas laͤnger im Waſſer gelegen haben, find fie viel weniger deutlich, oft gar nicht mehr aufzufin⸗ den, zumal wenn man die Wuͤrmer mit dem Pinſel waͤſcht, der mit dem Schleime auch die zarte Haut in größern und kleinern Flocken und Lappen ſammt den Stacheln weg⸗ mt. Am leichteſten ſind ſie an den abgetrennten Haut⸗ lappen zu beobachten. Sie find keglig, etwa dreymal fo lang als am Grunde dick, dreh rund, mit ziemlich ſcharfer Spie, am Rüden etwas ſtaͤrker als am Bauche, werden Sſie 1831. Heft 2. 1 1 2 — alle zugleich, wenn das fanft bauchwaͤrts gekruͤmmte lich geſehen. Daß der Verf. ſie nicht hat ſehen koͤnnen, 185 gegen den hintern Theil des Körpers allmahlich minder deut⸗ lich und ſtehen in quincunce in regelmäßigen dichten Reihen. e . Daß dieſe Art der Gruppe der ſtachelkoͤpfigen Diſto⸗ men der Vögel nicht angehört, habe ich ſchon oben bemerkt. Hinſichtlich ihres übrigen Koͤrperbaues mögen noch folgende Bemerkungen hier Platz finden. Endſaugnapf faſt kuglig, im Umtiſſe kreisrund, aber mit in die Laͤnge und nach vorn in einen ſpitzen Winkel gedehntet Oeffnung. Der kleinere Schlundkopf ziemlich ſphaͤriſch. Bauchnapf kleiner (nicht groͤßer, wie Rudolphi will) und flacher als jener, mit rund⸗ licher Oeffnung, um gegen ½ der Thierlaͤnge zuruͤckliegend. Die nicht aͤſtigen Schenkel des ſogleich an feinem Urſprunge geſpaltenen Darms im Halſe ungewoͤhnlich weit, dann en= ger, bisweilen bis nahe dem Hinterede verfolgbar. Die großkörnigen, leicht roͤthlichen Eyerſtöcke füllen die Seiten⸗ ränder vom Bauchnapfe bis unweit der Schwanzſpitze, lafs fen aber letztere ſelbſt leer und vereinigen ſich hier nicht. Ihre länge ihrer innern Raͤnder herablaufenden zarten Aus⸗ führungsgaͤnge find etwas hinter dem Bauchnapfe durch Quergefaͤße verbunden, die vereinigt ſich von hinten her in das Anfangsorgan des Uterus ſenken: einen rundlichen, ſehr opaken, weißen Koͤrper, in Groͤße dem Bauchnapfe faſt gleich, der nicht weit hinter dieſem etwas gegen die rechte Seite liegt. Der Uterus weicht durch Kürze und zum Theil ſehr anſehnliche Weite von der gewöhnlichen Bildung ab (wie ähnlich bey D. cylindraceum); ſein engerer und farbeloſer Anfangstheil, der bey den meiſten Wuͤrmern ſich der Beobachtung entzieht, geht don jenem Organe an der Ruͤckenfläche in wenig zuſammengeſetzten Windungen nach hinten, dis in die äußerſte Schwanzſpitze; er ſchlaͤgt dann in dieſer, inzwiſchen braͤunlich geworden, ſich um, erweitert ſich, ſo wie er, am Bauche zuruͤcklaufend, wieder zwiſchen die Ovarien tritt, nunmehr tiefbraun, zu einem weiten, ungleichen Sacke, der zum Theil über ½¼ der Koͤrperbreite Durchmeſſer hat und, um die Hoden zu umgehen, zuerſt nach der linken, dann nach der rechten Seite ſich ausbiegt, und zieht ſich naͤher dem Bauchnapfe endlich wieder zum engen Gange zuſammen, der grade gegen die am Vorder⸗ rande des letztern liegende Geſchlechtsoͤffnung zulaͤuft. Die etwas lang elliptiſchen Ever find kaum ½ Lin. lang. Die runden oder etwas laͤnglichen, weißen, vermuthlich ſackfoͤr⸗ migen Hoden liegen gegen die Mitte des Koͤrpers hinter einander, der vordere mehr links, der hintere mehr rechts. Die enge und lange, bogig gekrümmte vagina penis über⸗ ragt nach hinten den Bauchnapf faſt um deſſen doppelten Durchmeſſer, ſich mehr gegen die linke Seite neigend. Der ganz vorgeſchobene Penis fehr lang und duͤnn, fihelichft mit durchgehendem Canale. b Außer dieſem vermuthlich in allen unſern hielaͤndiſchen Fledermaͤuſen vorkommenden Diſtome beſitzen dieſelben noch eine kleinere wehrloſe Art von nur Y, bis kaum über‘, Li⸗ nien Laͤnge, die ſich haͤufiger noch als jene und oft in ſehr gro⸗ ßer Menge findet. Diefe Thierchen find im Umriß eyfoͤr⸗ mig, zum Theil mit in Form einer Handhabe vorgezoge⸗ nem Vorderende, wenig platt, mit beſonders ſtark gewoͤlb⸗ tem Ruͤcken, und zeichnen ſich ſehr aus durch die ungemein beträchtliche Größe des Endſaugnapfs, der ſaſt / der gan⸗ 12 * a 187 zen Laͤnge einnimmt, durch die bey der Zuſammenziehung eine Laͤngsſpalte mit zweß ſeitlichen Lippen bildende Oeffnung deſſelben, die Kleinheit und Entfernung des in oder hinter der Mitte liegenden Bauchnapfs, die Lage der aus wenigen großen Koͤrnern beſtehenden Eyerſtoͤcke in den Seiten des Halſes und die Lage der Hoden zu den Seiten des Bauch⸗ napfs. Der ganze Hinterkörper wird von den Windungen des Uterus gefullt. Ich weiß dieſe Art noch keiner andern anzureihen und möchte fie von den den Mund ſchließenden Lippen Dist. chilostomum nennen. Ich beſitze fie aus Vespert. murinus, Nattereri, mystacinus, Dauben- tonii, serotinus, discolor und Leisleri.) De Dist, hispido Ab. et de Distomorum aculeis de- ciduis. Beſchreibung der genannten Art nach Wurmern von ungemeiner Größe, von 5 bis 9 Lin. Länge, Der Verf. bemerkte an ihnen dieſelbe Hinfaͤlligkeit der Stacheln nach ſehr kurzer Maceration im Waſſer, von der ich ſo eben bey D. Lima geſprochen, und beobachtete Gleiches bey D. ferox, D. cinctum und einem bewehrten Diſtom [D. spinulosum ?] aus Colymbus rufogularis. [Wenn der Verf. den Hals jenes Diſtoms des Stoͤrs ſehr kurz nennt, fo iſt dabey nicht zu uͤberſehen, daß er ſehr große Individuen beſchrieben hat und daß es bey klei⸗ nern und jüngern ſich anders verhält. Mir liegen deren von nur 1 bis 3½ Lin. Ränge vor. Bey den kleinſten uns ter dieſen, die von den Genitalien noch nichts entdecken laſſen, liegt der den Hals begraͤnzende Bauchnapf in oder ſelbſt hinter der Mitte des Thiers; mit der zunehmenden Groͤße und fortſchreitenden Entwickelung der Genitalien aber verlaͤngert ſich der Koͤrper mehr und mehr und wird der Hals in gleichem Verhaͤltniß kuͤrzer; bey dem groͤßten, 3 ½ Lin. langen Wurme, der ſchon reife Ever enthält, nimmt der letztere nicht völlig noch J der ganzen Länge ein. Der Verf. fand ihn bey dem 9 Lin. langen Wurme kaum uͤber I Lin. lang. Gleiche Verſchiedenheit nach Alter und Größe habe ich bey ſehr vielen Diſtomen beobachtet. Die von dem Verf. gegebene Befhreibung der Bil⸗ dung des Kopfendes gibt kaum ein klares Bild. Es ſchließt ſich dieſe Art darin, wie nicht minder in dem übrigen Koͤr⸗ perbau, den ſtachelkoͤpfigen Diſtomen der Sumpf- und Schwimmvoͤgel naturlich an. Ganz wie bey letztern iſt das Vorderende des von hinten nach vorn allmaͤhlich ſich etwas verſchmaͤlernden und untterſeits in der Laͤngenrichtung leicht concaven oder flachrinnigen Halſes in einen nierenfoͤrmigen Kopf angeſchwollen, der unten von einer tiefen und weiten, der Laͤnge nach gehenden Rinne ausgeſchnitten iſt, ſich nach vorn in eine kurzkeglige, das Maul enthaltende Spitze dehnt und auf ſeinem groͤßten Kreiſe eine von der einen Seite uͤber den Ruͤcken zur andern ringsum laufende, nur durch die Bauchtinne unterbrochene Reihe ſtarker Stacheln traͤgt; oder es iſt, wenn dieß eine anſchaulichere Vorſtellung geben ſollte, das Vorderende dicht hinter der das Maul enthalten⸗ den Spitze von einem kragenfoͤrmigen, am Bauche durch eis ne weite Lucke unterbwchenen, mit einer Stachelreihe bes festen Ringwulſt umgeben, deſſen Seitentheile ſtark gegen S | 188 die Bauchflaͤche vortreten. Die Igraden, ſchraͤg zgüdmwärt gerichteten Stacheln des Kopfrings find, wie bey den en ſprechenden Diftomen der Vögel, von anſehnlicher Län und beſonderer Staͤrke, mit coniſcher, abgeſtumpfter Spige Bey mebreren Wuͤrmern habe ich dicht vor der Hauptreih eine zweyte vollſtaͤndige Reihe kleinerer und minder rück waͤrts gerichteter Stacheln wahrgenommen, die mit. denen der erſtern abwechſeln. Von einer ſolchen büfchelförmigen Haͤufung der Stacheln an den Bauchenden des Kopftinge wie ſie die Diſtome der Voͤgel zu zeigen pflegen, kaum Spuren. Die Stacheln, welche den Hals hinter der ko ö foͤrmigen Anſchwellung und einen wenigſtens ſehr großen Theil des Körpers bedecken, find, wie der Verf. richtig bes von jenen ſehr verſchieden, ohne allen 1 . ich beyden kleinen Wuͤrmern ſehr, bey den großen etwas min⸗ der gebrängten Reihen. Der Anmerkung werth ſcheint mir, daß die Stacheln an den größern Wuͤrmern zwar Ale lerdings länger und ſtaͤrker als an den kleinern, jedoch Eeie neswegs im Verhaͤltniß der Zunahme des Körpers vergide ßert ſind. 2 21 Die Bemerkungen des Verf. über den leichten Asfall der Stacheln der Diſtomen und die dadurch gegebene Noths wendigkeit, dieſelben ganz friſch zu unterſuchen, entſprecht durchaus meinen an ſehr verſchiedenen Arten gemachte Wahrnehmungen. Sehr oft habe auch ich die Stachel die ich an den kurz zuvor aus ihrem Wohnorte genomme⸗ nen Würmern, aufs deutlichſte geſehen hatte, bey der ab maligen Unterſuchung am folgenden oder dritten Tage ni wieder gefunden und geſehen, daß beym Abſpuͤlen im Wa ſer oder Waſchen mit dem Pinſel, ſobald das Diſtom nu einige Maceration ‚erlitten hatte, nicht allein die kleinen des Körpers, ſondern auch die großen des Kopfringes aba giengen. Wenn das die Würmer beherbergende Thier vor der Oeffnung etwas laͤnger gelegen hat, pflegen ſchon be erſten Abſpulen viele verloren zu gehen. Bald ſchienen mi die Stacheln nur ſich aus der Haut herauszuheben, bald aber bemerkte ich, daß kleinere und größere Lappen biefi mit ihnen ſich abtrennten. Letzteres war beſonders bey d n kleinern Koͤrperſtacheln, erſteres bey denen des Kopfting der Fall. Soviel bis jetzt meine Unterſuchungen ergeben haben, laͤuft das untre, einfach rundlich abgeſtumpfte Ende der Stacheln der Diſtome in faſt gleichfoͤrmiger Dicke aus, iſt es nicht, wie an den Haken der Kratzer, verbreitert noch weniger in ein Paar aus einander gebogene Schenkel geſpalten, wie an den Haken zwiſchen dem hintern Paare der Saugnaͤpfe von Polystoma integerrimum und an denen des Kopfs der Kettenwuͤrmer und Blaſenſchwaͤn⸗ ze, und iſt es nur in einer geringen Hoͤhe in die an de Inſertionsſtellen gemeiniglich etwas erhobene Haut einge ſenkt. Diefe geringe Sicherung der Befeſtigung, in Ber: bindung mit der groͤßern Weiche der Haut bey den Tre⸗ matoden, erklart uns die ausnehmende Leichtigkeit des Ver⸗ luſtes dieſer Wehr. 1 Meine Beobachtungen ſcheinen mir, wenn ihre Zah auch noch nicht fo groß iſt, als ich wuͤnſchte, doch ſchon mit einiger Sicherheit zu erweiſen, daß die Stacheln der Diſtome nicht allein durch Maceration verloren gehen, ſon⸗ * 9 * zum Theil auch waͤhrend des Lebens ſchon, fruͤher oder äter, von den Thieren abgeworfen werden, und daß hier uns ein Parallelfall zu dem Schwinden der Beweh⸗ ng im höhern Alter bey manchen Kratzern und Ketten⸗ würmern darbietet. Von D. echinatum Zed., das Aus 55 in der Synopsis unter dem Namen D. oxycepha- jum unter die wehrloſen Arten ſtellt und unter der Bezeich— nung D. inerme von Nitzſch mitgetheilt erhielt, zeigten mir bey weitem nicht alle Individuen, die ich unterſuchte, nach⸗ dem ich ſie ſo eben und meiſt noch lebend aus dem Darme genommen, den beſtachelten Kopf; bey mehreren bemerkte ſch ſtatt det Stacheln nur eine regelmäßige Reihe von Pun— cten, die die Stellen ihrer geweſenen Anheftung bezeichneten, d bey einer noch größern Zahl fand ich auch dieſe nicht. eder (Nachtr. 198) ſagt ſchon von dieſem Wurme, daß er er ſehr vielen nur bey dreyen den Kopf mit feiner Has krone ganz deutlich geſehen habe. Nicht minder habe ich bey andern der verwandten Arten öfter die Kopfſtacheln bey einzelnen Individuen ganz oder groͤßtentheils vermißt, wähs rend ich fie bey mit ihnen gefundenen zu gleicher Zeit deut lichſt ſah; habe ich wiederholt unter Exemplaren des D. fe- rox. , des Darms befreyt hatte, bey der unverzüglich geſchehenen Unterſuchung, unter der ſie großentheils noch Spuren von Leben zeigten, bey einigen den ganzen Vorderkoͤrper bis zum Bauchnapfe mit überaus deutlichen kleinen Stacheln beſetzt, bey andern aber nur ſehr ſparſame oder gar keine Spuren davon gefunden; habe ich bey D. cinctum und militare ungeachtet der eben fo wenig verzögerten- Unter⸗ ſuchung die von andern bemerkten Koͤrperſtacheln nicht wahr⸗ genommen; bey andern Arten, z. B. D. oxycephalum, D. spinulosum und dem verwandten Diſtom der Steiß⸗ fuͤße, den Hinterhals und einen Theil des Körpers bey eins zelnen und zumal kleinern Würmern bewehrt, bey den mehrs ſten, beſonders den groͤßern, aber wehrlos gefunden, und glaube ich auch bey D. hians mich von der Vergaͤnglichkeit der ſeine Bauchflaͤche bekleidenden Stacheln uͤberzeugt zu ha— ben. Einige analoge Bemerkungen finden ſich auch in Rus dolphi's Schriften. übrigens an eine ganz gewiſſe Regel nicht gebunden zu ſeyn; denn wenn auch im Allgemeinen wohl vorzugsweiſe die groͤ⸗ ßern Individuen es waren, welche ihrer entbehrten, ſo habe ich doch durchaus nicht immer unter den mit ihr oder ohne ſie gefundenen einen beſtimmten Unterſchied in der Groͤße oder Entwickelung des Körpers entdecken koͤnnen. — Die fo wenig geſicherte Anheftung dieſer Stacheln im Gegenſatze der ſtark bewurzelten Haken der Kratzer, Kettenwuͤrmer, Blaſenſchwaͤnze und des Polyst. integerr., die immer ſtar⸗ ke Abſtumpfung der Kopfſtacheln, die fie kaum für zu einer Wehr geeignet erſcheinen läßt, die für eine ſolche ganz uns paſſende Form der Stacheln der Bauchflaͤche des D. hians — die mehr oder minder breite Keile mit abgeſtumpften Schaͤrfen find, — wie der Umſtand, daß noch keins der be: wehrten Diſtome mit ſeinen Stacheln feſtgebohrt in die Schleimhaut des Darms geſehen wurde, moͤchten in Verein mit der wahrſcheinlich gewordenen Vergaͤnglichkeit derſelben die Vermuthung rege machen, daß ſie nicht bloße Anhef— tungswerkzeuge oder Wehr ſeyen, ſondern noch anderweitige Beziehungen haben. Bey D. hians, bey dem die unter der Haut liegenden, hier beſonders deutliche Muſkelfaſern die ich vorſichtig aus den erweiterten Schleimbaͤlgen Der Verluſt der Bewehrung ſcheint 5 { 190 ſich ſichtlich an die Wurzeln der Stacheln anheften, habe ich einigen Grund zu glauben, rer Bildung, Umbildung der Wimpern ſind, mittelſt deren ich die eben das Ey verlaſſenden Jungen aufs Behendeſte im Waſſer herumſchwimmen ſah.] Pentastomum p. 76— 78. Pentast. Fera,. Spec. nov. Der Verfaſſer, dem wir ſchon die intereſſante Entde⸗ ckung eines Bothriocephalus in dem Darm der Hauska— tze verdanken, hat in der Leber derſelben nun auch eine neue kleine Art der fo ſeltenen und noch fo durchaus raͤth⸗ ſelhaften Pentaſtomen entdeckt. Er glaubt bemerkt zu ha⸗ ben, daß von den 5 angeblichen Oeffnungen des einen Ens des eben fo viele Candle entſpringen, die bald ſich in einen vereinigen, der bis zum andern Ende auslaufe, hat aber ſonſt von innern Theilen in dem ziemlich durchſichtigen Wurme nichts ſehen koͤnnen. IV. OBSERVATIONES DE CESTOIDEIS. p. 79—154- De Triaenophori foraminibus genitalibus. Der Verfaſſer befiätige das ſchon von Pallas, Goeze und Zeder bemerkte, von Rudolphi aber 'geläugnete Daſeyn wechſelnder Randoͤffnungen und eines von jeder dieſer bis gegen die Mitte des Koͤrpers verlaufenden Quergangs. Eine Verbindung der letztern mit den Ovarien, die Goeze angab, fand er nicht. Die Oeffnungen uͤber den Eyerhaufen laͤngs der Mittellinie der einen Flaͤche ſollen erſt durch Platzen der Ovarien entſtehen, da ihre Form unregelmäßig und ih⸗ te Raͤnder oft eingeriſſen ſeyen. N A eetztere Meynung kann ich nicht theilen. Ich muß dieſe Flaͤchenoͤffnungen vielmehr für die regelmäßigen weibli⸗ chen Oeffnungen halten, da ich ſie bey hellem Tageslichte oder durch ein Linſenglas concentriertem Lampenlichte auch an vordern Koͤrperſtrecken ſehr deutlich wahrgenommen has be, wo die Ausbildung der Eyer noch zuruͤckſtand und beym Zerreißen noch keine erkennbaren Eyer ausfielen (3. B. bey einem am Hinterrande unvollftändigen Wurme von 4 ¼ Zoll Länge bis 1 Zoll von der Kopfipige). Weiter nach hinten werden ſie immer deutlicher und groͤßer, indem ſie zugleich ſich mehr in die Quere dehnen, oft zur Spalte zuſammen⸗ gedraͤngt werden. Ihre Raͤnder fand ich, ſobald nur der Wurm gut erhalten war, ſtets ganz, nie zerriſſen. weibliche Beſtimmung iſt dadurch klar, daß an reifen Stte— cken die Eyer ſchon durch einen leichten Druck aus ihnen hervorgepreßt werden, zum Theil ſchon freywillig bey den Bewegungen des Thiers hervorquellen. — Die Randoͤffnun⸗ gen, die ich gleichfalls durchgaͤngig, und zwar immer in den weiblichen Oeffnungen genau entſprechender Zahl, abwech— ſelnd an dem einen und dem andern Seitenrande gefunden habe, find maͤnnlich, Nicht allein darf man dieß ſchon von daß fie nur Reſidua frühes Ihle 191 vorn hinein vermuthen, fo auffallend auch ihr weiterer Abs ſtand von den erſtern iſt, ſondern es wird auch dadurch ers wieſen, daß man, beſonders an noch nicht reifen Strecken, haͤufigſt die ſtumpfe Spitze eines dicken maͤnnlichen Gliedes ganz kurz aus ihnen hervorragend findet, in aͤhnlicher Weis fe, wie man es bey den Ligulis der Vögel faſt regelmäßig wahrnimmt. Am beſten ſind ſie zu beobachten, wenn man mit der Scheere einen ſchmalen Streif des Seitenrandes abſchneidet und dieſen fo legt, daß man gerade auf fie nie⸗ derſieht.] g Bothriocephalus. P. ? 80 — 131. Bothr. Fissiceps, Spec. nov. Aus Sterna hirundo. Aus der Gtuppe derer mit nur 2 ſpaltfoͤrmigen, den Seitenraͤndern entſprechenden Gru⸗ ben. Bis 5%, Zoll lang und bis 2 ½ Lin. breit. [Ich habe im Auguſt 1828 an der Nordſeekuͤſte in 2 Sternis arcticis, in der einen 6, in der andern 2 Cestoi- dea von nur ¼ bis kaum 1 Zoll Länge gefunden, die ich für junge Grubenkoͤpfe halten muß und für Junge jener Art anſprechen wuͤrde, wenn nicht ihre beyden Kopfgruben den Flächen des Körpers entſpraͤchen. Ihr eyfoͤrmiger Kopf, der den Körper an Stärke übertrifft und mehr oder minder von ihm abgeſetzt iſt, kommt in der ganzen Form dem von Leuckart (Zoolog. Bruchſt. I. t. 1. f. 16.) abgebildeten Kos pfe des B. punctatus * ziemlich gleich, iſt nur nach hin⸗ ten etwas ſtaͤrker, nach vorn ſchwaͤcher, und am Vorderende rein abgerundet. Die beyden tiefen, nur durch eine duͤnne, ſtark durchſcheinende Scheidewand getrennten, hier längern, dort kuͤrzern Gruben find ganz aͤhnlich, nach vorn breiter, nach hinten ſpaltfoͤrmig. In Folge der ſtarken Hervorra⸗ gung ihrer Ränder iſt der Durchmeſſer des Kopfs von oben nach unten, beſonders im hintern Theile, der groͤßere. Der Körper zeigt noch keine Spur von Gliederung. Er iſt in ſeiner ganzen Laͤnge von ziemlich gleichfoͤrmiger Breite, bey den laͤngſten Würmern kaum Uber ½ Lin. breit, bey allen dick, halb und darüber fo dick als breit, mit gerundeten Raͤndern, wenig durchſcheinend und von einem granuloͤſen Anſehen. Von Genitalien nichts zu bemerken.] Novae observ. de Bothr. ditremo Crepl. Beſchreibung zweyer in Larus canus von Laurer ge⸗ fundener Grubenkoͤpfe, deren einer über 1 Fuß lang, welche der Verfaſſer für identiſch mit dem in ſeiner fruͤhern Schrift nach Exemplaren aus Mergus serrator, M. merganser und Colymbus rufogul. von ihm aufgeſtellten B. ditre- mus halt. 9 Ss Benläufig bemerke ich, daß ich bey ſehr zahlreichen Exem⸗ plaren des B. punctatus aus Pleuronectes maximus und Solea durchaus mit Leuckart bothxia lateralia gefunden habe, und daß demnach Rudolphi's Angabe, daß fie mar- Sinalis feyen, auf einer Irtung beruhen muß. Ich muß dieſe Identitat bezweifeln, da er den W mern aus der Sturmmoͤve wiederholt bothria margin: beylegt, ſein B. ditremus aber feiner eigenen fruͤhern Al gabe zu Folge, die ich an einem Specimen aus Mergus serrator beſtätigt ſehe, bothria lateralia hat. Er Teint zur Vereinigung beyder beſonders durch die uͤbereinſtimmen ” de Gegenwart getrennter und in der Mittellinie hinter eins ander liegender maͤnnlicher und weiblicher Oeffnungen veran laßt zu ſeyn. Dieſe finden ſich aber ahnlich auch bey ans dern Grubenkoͤpfen, z. B. B. latus. Vergl. oben. Dage⸗ gen moͤchten die hier beſchriebenen Wuͤrmer allerdings, wie der Verfaſſer ſchließlich vermuthet, zu B. dendriticus Nitzscl K gehören, der in Larus tridactylus und ridibundus gefun- den iſt und auch Bothria marginalia hat. Mir iſt es wahrſcheinlich, daß auch ſein B. ſissiceps, den er ſelbſt S. 85 jenen hoͤchſt aͤhnlich nennt, bey weiterer Beobachtung ſich als zujommenfallend damit ausweiſen wird. Auf den Hals, der bey letzterem mangeln ſoll, fein Vorhandenſeyn oder Sehe len und feine verſchiedene Fänge iſt bisher bey den Gestoi- deis im Allgemeinen wohl zu großes Gewicht gelegt.) Ir # 1 . De Bothr. plicato Rud. Sehr dankenswerthe brave Abbildung eines von Ro⸗ ſenthal im Maſtdarme des Schwerdfiſches gefundenen voll«s ſtaͤndigen, ausnehmend langen Wurms in natürlicher Größe, 0 und vergrößerte des in der Form von der Bremſet'ſchen Ab⸗ bildung etwas abweichenden Kopfs in zwey verſchiedenen Las gen. Auch Roſenthal hat einen Wurm diefer Art mit el nem Theile ſeines Koͤrpers in einem gewundenen, in die Bauchhoͤhle penetrierenden Gange innerhalb der Haute des Maſtdarms haͤngend getroffen. f De Bothr. Solido et nodoso R., in genus novum uniendis. Der Verfaſſer, der den B. solidus nicht bloß in dem gemeinen Stichling aͤußerſt Häufig, ſondern in den im Früh⸗ jahre und Herbſte aus der Oſtſee in die Peene aufſteigen den Seeſtichlingen ſogar als regelmäßigen Paraflten beob⸗ achtet und den B. nadosus mit Schilling in nicht weniger als 15 verſchiedenen Vogelarten gefunden hat, ‚hält es ſei⸗ ner fo reichen Beobachtung zu Folge mit Nitzſch für völlig entſchieden, daß letztere Art nichts andres, als der aus je⸗ nen Fiſchen in den Darmcanal der Voͤgel uͤbergeſiedelte und hier mehr entwickelte B. solidus ſey. Wiederholt hat er in dem Darme eines und deſſelben Vogels, wie ſchon Nitzſch einmal fand, den entſchiedenen B. solidus und den ganz ausgebildeten B. nodosus mit bepde verknuͤpfenden Zwi⸗ ſchenformen beyſammen geſehen, was er durch ein Bepſpiel belegt. In den Stichlingen ſoll die Entwickelung nie wei⸗ ter gehen, als bis zur Wahrnehmbarkeit der Genitaloͤffnun⸗ gen, ſollen lemnisci und Eyermaſſen nie ſichtbar werden, und der dieſe enthaltende, ſpaͤter erhobene mittlere Strich des Körpers ſtets eingedrückt bleiben. Einige noch ſehr ver⸗ einzelte Beobachtungen, die der Verfaſſer zuſammenſtellt, ſcheinen das merkwuͤrdige Reſultat zu ergeben, daß B. soli- dus und Ligulae nur, wenn fie in den Darmcanal von Voͤgeln uͤbergehen, ſich weiter entwickeln, nicht aber in dem von Saͤugthieren, Reptilien und andern Fiſchen. — Er glaubt die zuſammengezogene Art von den Grubenkoͤpfen ab» ondern und als eigene Gattung zwiſchen dieſelden und die ulae ſtellen zu müffen, da fie mit jenen nur die Glie⸗ derung, nicht aber die vertieften Kopfgruben gemein habe, ſtatt der letztern nur einen ſehr leichten, ihnen nicht wohl vergleichbaren Eindruck an den Flaͤchen des Kopfs zeige, überhaupt keinen wahren Kopf beſitze, der, wie bey den Li- gulis, nur vorderſtes Koͤrperglied ſey; nie ferner angeheftet, wie die Grubenkoͤpfe, fo oft gefunden werde, mit den noch unvollkommen entwickelten Ligulis die Einſpaltung des ſtum⸗ pfen Kopfendes theile, die bey jenen nicht vorkomme, und endlich durch ihre Entſtehung in der Bauchhoͤhle eines Fis hes und ihre Metamorphoſe von den ausſchließlich im armcanale wohnenden wahren Grubenkoͤpfen abweiche. Er gibt ihe den Namen Schistocephalus dimorphus. hi; [Kaum wird man, da immer mehrere gewichtige Stims men ſich vereinigen, noch einen gegründeten Zweifel daran hegen koͤnnen, daß B. solidus und nodosus nur verſchie— dene Formen einer Thierart ſeyen, und dieſe an einem ans dern Orte entſtehe und an einem andern ſich entwickele. Das analoge Verhaͤltniß der Ligulae erhält dadurch eine wichtige Beſtaͤtigung, wenn auch hier noch die Schwierig> keit zu beſeitigen bleibt, welche die anſcheinende Artverichies denheit der in verſchiedenen Voͤgeln vorkommenden Wuͤrmer bringt. — Die Abtrennung des in Rede ſtehenden Helmin— then von den Bothriocephalis wird, woſern man dieſer Gattung nicht mit Leuckart eine größere Ausdehnung geben will, des Beyfalls der Helminthologen nicht entbehren. Ob er dagegen nicht paſſender mit den Ligulis vereinigt werde, zu denen ihn zu bringen der Verfaſſer nur durch die Glie— derung verhindert iſt, wird ſich erſt ausweiſen, wenn uͤber den meines Erachtens noch ſehr zweifelhaften Werth der Gliederung als generiſchen Characters entſchieden ſeyn wird. Ich habe manches Hundert von Stichlingen aus den hieſigen Gewaͤſſern in verſchiedenen Jahrszeiten unterſucht, aber den B. solidus ſo wenig je gefunden, als mein Freund Leuckart (Zoolog. Btuchſt. 64.) ihn in Helmſtaͤdt fand. Doch iſt er in unſrer Umgegend nicht ganz fremd, da ich mich erinnere, ihn früher in Göttingen einigemal geſehen zu haben. Den B. nodosus habe ich in einigen von der Oſt⸗ fee erhaltenen Schwimmvoͤgeln getroffen. Bey allen Indi⸗ viduen deſſelben, die ich unterſucht habe, war die Kopfſpitze charf, wenn auch ſehr ſeicht ausgerandet (nicht profunde fissa, wie der Verfaſſer fie in der Diagnoſe nennt), und war nur bey ſehr günftiger Beleuchtung in der Mitte beyder Kopf: flachen ein von dieſer Kerbe ruͤckwaͤrts gehender, breiter und flacher grubiger Eindruck zu erkennen, der nicht, wie die Gruben der Ligulae, ſich über bas erſte Körperglied hinaus lege Die Genitaloͤffnungen waren vom 8. bis 16. Glie⸗ ab deutlich, die weiten männlichen mit der ganz kurz her⸗ vortretenden abgerundeten Spitze des Penis in gleichfoͤrmig fortlaufender Reihe in der Mittellinie, dem Vorderrande der Glieder etwas näher als dem Hinterrande; die ſehr viel ens ern, punctfoͤrmigen weiblichen, die bisher überfehen-find, in en Abſtande von jenen in der Höhe ihres Hinterrans des, bald zur einen, bald zur andern, meiſtens mehrere hins ter einander an derſelben Seite. Die von Nitzſch treffend knaulfoͤrmig genannten zuſammengewickelten Eyergänge gras AJſis 1831. Heft 2. der ſie nahe verwandt ſcheint, 194 de uͤber den letztern, bey einigen Wuͤrmern tief braun, bey andern nicht durch ihre Farbe ausgezeichnet! 5 Taenia. pag. 96. Taenia tenuis, Aus Falco subbuteo; nicht bewehrt, durch die ſehr geringe Breite, die bey einer Laͤnge von 5—63oll nicht uͤber / Lin. betrug, die allgemeine Kürze der Glieder, die ſehr wulſtigen Hinterraͤnder und die ſtarke Abſtumpfung der Hinz terecken derſelben ausgezeichnet und von andern Taͤnien der Falken abweichend. a [Die nach einem einzelnen Wurme aufgeſtellte Art ſcheint mir als ſelbſtſtaͤndig noch keinesweges geſichert, zumal Beobachtungen über den Ruͤſſel und die Genitalien fehlen.] Spec. nov. T. brachycephala, Sp. nov. Aus Tringa pugnax; gleichfalls nicht bewehrt. [Das Verhaͤltniß dieſer Art zu T. variabilis R., bedarf noch naͤherer Eroͤrte⸗ rung. Letztere, die vielleicht ein Paar verſchiedene ſelbſtſtaͤn⸗ dige Arten begreift, zeigt auch aus dem Kiebitz bey weitem nicht immer die von Rudolphi angegebenen verſchiedenarti⸗ gen Formen der Glieder, hat einen eben ſolchen kurzen und breiten Kopf mit kurzem, keuligem Ruͤſſel und großen Saugern uf.) T. microsoma, Spec. nov. Aus Anas mollissima, unbewehrt. [Ich habe dieſe gut beſchriebene, ſehr zarte (Taͤnie gleichfalls in A. moll., deßgleichen in A. fusca und ma- rila gefunden, halte ſie aber fuͤr zuſammenfallend mit T. tenuirostris R., die ich einigemal in Mergus merganser und serrator getroffen habe. Ungeachtet meine Wuͤrmer bis 1 Zoll lang find, habe ich doch hervorragende mäunliche Glieder, deren der Verfaſſer gedenkt, nicht geſehen. Ich vermuthe, daß die Art zu den in der Jugend bewehrten, fpäter wehrloſen gehört ] T. coronata, Spec. nov, Aus Charadrius oedicnemus; von der bisher nur wehrlos beobachteten T. laevigata der Charadrien durch die Haken, den Mangel des Halſes, die allgemeine Kuͤrze der Glieder und die Schärfe ihrer Hinterecken abweichend. [Ich habe in 2 Charadriis cantianis im Auguſt ei- ne Taenia gefunden, die vielleicht mit der beſchriebenen zu⸗ ſammenfaͤllt; in dem einen nur ein einzelnes Specimen von 1¼ Zoll Lange, an dem Hinterende, das ſchon Glieder abgeſetzt hatte, reichlich 1½ Lin. breit; in dem andern au⸗ ßer einem gleichen eine Anzahl junger Wuͤrmer von nur 2 —3 Lin. Länge. Der kleine Kopf, mit Einſchluß des hin⸗ ter den großen kreisrunden Saugern liegenden, gegen den 15 5 195 - Körper allmählich verſchmaͤlerten, aber deutlich von ihm abge⸗ ſetzten Theils, hat allerdings eine laͤngliche Form. Der Ruͤſ⸗ ſel mit einem anſehnlichen, ſphaͤriſchen Kopfe geendet, gegen die Baſis ſtark verduͤnnt; bald hatte er mehr als die halbe Länge des uͤbrigen Kopfs, bald war, wie bey den Creplin'- ſchen Wuͤrmern, nur fein Eopfförmiges Ende vorgeſchoben. Bey den jungen Würmern fand ich ihn bey der erſten Un⸗ terſuchung durchweg mit einer geringen Zahl kleiner, in einfacher Reihe ſtehender Haken bewehrt, von denen hie und da einzelne fehlten, mehrere bey der Unterſuchung ſich abs trennten und von denen ich, als ich ſpaͤter die aus dem Spi— ritus genommenen Wuͤrmer nochmals unterſuchte, an den vollſtaͤndig vorgeſchobenen Ruͤſſeln gar nichts mehr und nur an den wenig vorgetretenen noch beſtimmte Spuren gewahr wurde. Die groͤßern Wuͤrmer, obgleich unverzuͤglich nach ihrer Auffindung in den nicht lange zuvor erſt getoͤdteten Regenpfeifern unterſucht, ließen durchaus nichts von Be— wehrung wahrnehmen. Hiernach die Bewehrung alſo vers gänglih. * Hals kaum vorhanden. Die Glieder beyder größern Würmer gleichfalls durchgängig kurz, nur bis "/, fo lang als breit, im Allgemeinen keilfoͤrmig, mit zwar ſtark vortretenden, jedoch immer abgeſtumpften Hinterecken. — Beſonders merkwuͤrdig ſind die lemnisci, deren bey beyden eine Anzahl aus verſchiedenen Gliedern der mittlern und hintern Strecke, an bald dieſem, bald jenem Seitenrande, aus weitern, zum Theil papillos etwas erhobenen Oeffnun— gen hervorragte. Sie ſind von betraͤchtlicher Laͤnge, zum Theil über , faſt bis ½ Lin. lang, im untern Theile von einer ſo ungewoͤhnlichen Staͤrke, als ich mich bey keinem andern Kettenwurme je geſehen zu haben erinnere, nach mis kromettiſcher Meſſung 0,06 — 0,08 Lin. dick, gegen das rundlich abgeſtutzte, deutlich durchbohrte Ende ſtark, jedoch nicht gleichfoͤrmig verdünnt, und über und über mit ſehr fei⸗ nen, dicht gedraͤngt in quincunce ſtehenden Spitzchen be— ſetzt. Nachdem die Würmer eine Weile im Waſſer gelegen hatten, trennten ſich kleine Hautpartien mit den Spitzchen Der Zänien, welche nur in der Jugend bewehrt find, wei⸗ terhin aber die Haken abwerfen, ſcheint es viele zu geben. Bremſer (leb. Würmer im leb. Menſchen 101) machte, wenn ich nicht irre, zuerſt die Bemerkung, daß T. solium — des Menſchen, und P. serrata des Hundes fpäterhin die Haken verlieren. Auch die 4 Köpfe der erſtern, die ich nach und nach bekommen habe, hatten ſaͤmmtlich keine Ha⸗ ken mehr; zwey derſelben zeigten mir die Stellen ihrer vormaligen Anheftung noch ſehr deutlich, bey den beyden andern waren auch diefe nicht mehr zu unterſcheiden. Mei⸗ ne Beobachtungen ergeben, daß noch folgende Arten in der Jugend eine einfache oder doppelte Reihe von Haken beſi⸗ Zen, früher oder fpäter aber die Bewehrung verlieren und im Alter meiſt wehrlos find: T. bacillaris G. des Maul: wurfs, eine neue Art (verſchieden von T. crassiceps E., wie litterata B.) im Dünndarm des Fuchſes, T. candela- braria G. der Eulen, T. serpentulus Schr. der Naben, ein in Turdus pilaris in Menge gefundener Kettenwurm, der vielleicht zu T. angulata R. gehört, T. crateriformis G. der Spechte, T. amphitricha R. in Tringa variahilis und Calidris arenaria, T. filum G, (zu welcher T. para- doxa R. als junges Ebier gebärt) in der Schnepfe, T. inflata R. in Fulica atra, T. porosa R. und eine neue Art (T. eiliata m.) in den Moͤven, T. multistriata R. und capillaris R., die nur eine Art ausmachen, der Steiß⸗ fuͤße und T. sinuosa A, der Enten. \ * von ihnen ab, an denen dieſelben nur deutlicher noch, al an den unverletzten lemniscis zu ſehen waren. Hier alſo ein Parallelfall zu der von Heuſinger (Hiſtol. I. Heft UI. 250) mitgetheilten Beobachtung des ſcharfſichtigen Nisſch. Viel deutlicher noch habe ich die Bewehrung mit zahl reichen kleinen, regelmäßig in quincunce ſtehenden, gegen die Baſis zuruͤckgekruͤmmten Haͤkchen an den gleichfalls be⸗ traͤchtlich ſtarken männlichen Gliedern einer Taenia aus Pos diceps rubricollis geſehen, die in Form und Gliederung der T. lanceolata der Gänfe ſehr ähnlich, der T. macro- rhyncha des kleinen Steißfußes verwandt, aber wahrfchen lich auch von letzterer verſchieden iſt.“ Ich bemerkte auch hier, daß unſanfteres Waſchen mit dem Pinſellappen di feine Haut mit den Häkchen abtrennte, und finde jetzt ay den wieder aus dem Weingeiſte genommenen Wuͤrmern di lemnisci großentheils kahl.! e 1 * T. mulliformis, Sp. n. Aus dem Storche. Bewehrt, von anſehnlicher Gro ße, bis 10 Zoll lang, und eine der in der Gliederforn die bey fo manchen Taͤnien veraͤnderlich iſt, beſonders aufs fallend variierenden Arten. Wahrſcheinlich eins mit T, unguicula Braun, welcher Name mit Recht vermoks fen wird. f a 7 Observ. de T. perlata Goezii. Pr „ Dankenswerthe genaue Beſchreibung dieſes bis jetzt nur von Goeze !gejehenen Kettenwurms nach Exemplaren a 3 Falco fusco-ater, naevius und cyaneus, in dem Nach trage S. 155, 134 nach mehreren ganzen Wuͤrmern aus dem letztern Falken ergänzt und durch Bepfügung einer beſe fern Diagnoſe vervollſtaͤndigt. eee De T.:globifera Batschü. Be? a ie Sehr umftändliche Beſchreibung von Wuͤrmern dieſer hoͤchſt variablen Art aus Falco aeruginosus, Albicilla, eyaneus, Buteo und rufus, mit Zuſammenfaſſung ihrer allgemeinen Charastere und neuer Diagnoſe. ei ‚pr g = ® Taenia aspera m., magna et robusta, retrorsum latior, capite continuo, rostello valido, uncinorum corona du. plici armato, articulis brevibus cuneatis, lemniscis cum oppositis, tum alternis, fortissimis, uncinulis asperi Das größte Exemplar 12 Zoll lang, bey nicht vollig 4 Ein. Breite, ein andres 3 Zoll lang und über 4 Lin, breit, ein drittes 2%, Zoll lang und 2½ Lin. breit; legtere bey⸗ de noch ohne entwickelte Genitalien. Bey dem erſtern hat in der vordern Strecke jedes Glied 2 lemnisei, einen ar jedem Seitenrande, in der hintern Strecke dagegen zeigt det Regel nach jedes Glied nur einen lemniscus, bald an die- ſem, bald an jenem Rande, und laufen nur ausnahmswei⸗ ſe einige Glieder mit 2 gegenuͤberſtehenden männlichen Glie⸗ dern unter. Sauger klein und wenig deutlich. Daß Ru⸗ dolphi (Syn. 488. 489.), indem er in demſelben Stelßfuße (Colymbus subcristatus) die T. lanceolata der Gänje ge: funden zu haben meynt, die naͤmliche Art und nicht die genannte vor ſich gehabt hat, geht daraus mit Beſtimmt⸗ heit hervor, daß er der doppelten lemnisci jedes Gliedes erwähnt, die meinen Beobachtungen nach bey T. e. * nie vorkommen. s T. megalops Nitæschii. t N — - Mit Abbildungen. Aus dem Maſtdarme von Anas marila. Eine durch den Wohnort, wie durch die unge— meine Größe des Kopfs ſehr merkwuͤrdige Art, deren Ent⸗ deckung der Verfaſſer, der fie ſchon in den Observ. bes ſchrieb, ohne ſie damals zu benennen, und Nitzſch theilen. Sie ſcheint ſelten zu ſeyn, da ich ſie in mehreren unterſuch— ten Bergenten nicht getroffen habe. AR De T. interrupta R. Beſchreibung ſehr kleiner, dem unbewaffneten Auge nur eben ſichtbarer Würmchen aus Scolopax gallinula und ähnlicher, die der Verfaſſer zu derſelben Species zieht, aus Charadrius pluvialis. Schließlich aͤußert der Verfaſſer, B T. paradoxa R. (in Scolopax rusticola) mit T. in- terrupta zu vereinigen ſeyn moͤchte, beyde aber vielleicht nur die Brut irgend einer dritten Art ſeyen, wie die gerin— ge Zahl der Glieder und die Größe der hintern Glieder ans zudeuten ſcheine. [Ich habe die T. paradoxa R. zweymal, im No⸗ vember und im April, in der Schnepfe gefunden, beyde Mas le, wie Rudolphi, in ungemein großer Zahl und in Geſell— ſchaft von T. filum G., und kann kaum anders, als fie für die Proles der letztern halten. Rudolphi (Hist. nat. II. 156) will ſie nicht dafuͤr anerkennen, weil ihr Ruͤſſel geſcheidet, ihr Kopf von andrer Form, ihre Gliederung ſchon entwickelt und anderartig ſey und ſonſt bey der Taͤnienbrut die ſich entwickelnden Glieder das Anſehen von Runzeln ha— ben. — Ich habe beſonders das eine Mal Wuͤrmer von fat allen Größen beyſammen gefunden, kleine (T. parado- R.) von ½ Lin. und allmählich zunehmend bis 2½ L., und größere (T. Alum G.) von 5, 6, 8 Linien bis zu 5 und 6 Zollen Länge, Bey vielen der erſtern fand ich wohl ein Anſehen, als ob die Baſis des Ruͤſſels von der in ih— tem Umkreiſe etwas vorgezogenen Maſſe des Kopfs ſchei⸗ denartig umgeben fey, was bey den großen nicht jo war; doch war daſſelbe bey den meiſten undeutlich (wie denn auch der Verfaſſer bey J. interrupta es nur undeutlich bemerkt hat), und fehlte es auch bey manchen ganz. Die Form des Kopfs war bey kleinen und großen uͤbereinſtim— mend, und bot mir durchaus keinen conſtanten Unterſchied. uch bey manchen der kleinen bemerkte ich das ungewoͤhn⸗ lich ſtarke Vortreten der Sauger, das bey T. filum oft vorkommt. Seine Größe war bey jenen wenig geringer als bey den mehrzoͤlligen Würmern; es iſt aber ſchon durch iele Beobachtungen bekannt und bey ſehr verſchiedenen Ar⸗ ten auch von mir beobachtet, daß die jungen Taͤnien ſich durch unverhältnigmäßige Größe des Kopfs auszeichnen und t darinn den ausgewachſenen kaum nachſtehen. Bey den⸗ jenigen der kleinſten Wuͤrmchen, die ich unverzüglich unters ſuchte, nachdem ich fie aus dem kurz zuvor aufgeſchnittenen Darme herausgenommen, war der Ruͤſſel mit einer einfa⸗ chen Reihe von etwa 12 ziemlich ſtarken Haken (ſtaͤrker als in Goeze Taf. 32. A Fig. 3.) bewehrt; die Haken giengen Pooch ſchon hier und dort ab, und die Wuͤrmchen, die ich folgenden Tags durch Abſpuͤlen des Darms in Waſſer in rei⸗ cherer Zahl gewann, hatten davon nur noch wenige oder — — — 198 gar keine mehr. Bey den etwas groͤßern Wuͤrmern von 1 bis 2 Lin. vermißte ich die Haken ſchon mehrentheils, und fand ich deren nur bey einem Theile in geringerer Zahl. Bey den ganz großen Wuͤrmern konnte ich keine Haken mehr entdecken, fand ich indeſſen bey einigen, und unter die— ſen gerade bey einem der groͤßten, eine auf fruͤher vorhan⸗ den geweſene Haken hindentende diſtincte Streifung des Ruͤſ⸗ ſelendes. Goeze fand bekanntlich auch die aͤltern Wuͤrmer behakt. — Was nun ferner den Koͤrper und ſeine Gliede— rung betrifft, jo wieſen die kleinern der T. paradoxa ſich ganz entſchieden als junge Brut aus, indem nicht allein der Kopf ½ bis ½ der ganzen Länge einnahm, ſondern auch entweder von Gliederung uͤberall noch keine Spur zu ſehen oder der Körper nur durch I oder 2 tiefere Einſchnuͤrungen in 2 oder 3 größere Abtheilungen getrennt war. Merk- wuͤrdiger Weiſe zerbrachen viele von ihnen beym vorſichtigen Herausheben mit der Nadel aus dem Waſſer an den einge— ſchnuͤrten Stellen. Bey den groͤßern von 1 bis 2 Lin. Länge war in der Folge, von hinten nach vorn, eine grös ßere Zahl von Gliedern entwickelt, deren Menge im Aüges meinen mit der Koͤrperlaͤnge zunahm und deren ich bis 30 zaͤhlte. Die hintern derſelben laͤnger, an den Seitenraͤndern abgerundet, durch tiefere Einſchnitte getrennt und leicht ſich. loͤſend, die vordern allmählich kurzer, kurz keilfoͤrmig, und inniger verbunden; ſo daß das ganze Verhaͤltniß nicht un⸗ ähnlich der Abbildung Rudolphi's (Hist. nat. tab. 10, fig. 2.) und feiner Beſchreibung entiprechend. Daß auch dieſes eine jugendliche Form ſey, kann man mit dem Verfaſſer aus der kleinen Zahl der Glieder und der Größe der Hin— terglieder mit Recht folgern, und wird dadurch beſtaͤtigt, daß Eyer oder eine andre Spur entwickelter Genitalien zu ents decken mir unmöglich war. Die Geſtalt der vordern Glie⸗ der entſpricht dem Character der Gliederung bey T. filum. Nur die hintern Glieder find abweichend und finden ſich bey den groͤßern, anſcheinend am Hinterende vollſtaͤndigen Wuͤr⸗ mern ſo nicht wieder. Ob ſie etwa beym weitern Auswach— ſen ſchon fruͤh abgeſetzt werden, ohne vielleicht zur vollſtaͤn⸗ digen geſchlechtlichen Entwickelung zu gelangen? Ihre ſo leicht geſchehende Abtrennung Läßt dieß nicht unwohrſchein⸗ lich finden. Bekannt iſt, daß haͤufigſt die letzteren Glieder hinten vollſtaͤndiger Taͤnien difform find; auch habe ich ver⸗ ſchiedentlich ſchon, unter andern beſonders uͤberzeugend bey T. porosa der Moͤven, die Bemerkung zu machen geglaubt, daß die Gliederung ganz junger Taͤnien different von der alt terer ſeyn kann und die zuerſt ſich ſondernden hintern Glie⸗ der, durch der ſphaͤriſchen mehr ſich naͤhernde Form und lo⸗ ckerern Zuſammenhang ſich auszeichnend, weiterhin und zei⸗ tig ſchon verloren gehen. Bey andern Taͤnien geſchieht die Entwickelung der Gliederung auf eine etwas abweichende Weiſe. Ganz jung erſcheinen ſie gerunzelt. Es bildet ſich nicht ein Glied nach dem andern, fondern es erzeugen ſich, von hinten nach vorn weiter und weiter fortſchreitend, zuerſt in etwas ungleichfoͤr⸗ migen Abſtaͤnden mehr oder minder ſeichte Einfchnürungen, durch welche gerundete Knoten oder ſcheinbare größere: Glie⸗ der abgeſchnitten werden, und jedes dieſer falſchen Glieder wird dann allgemach an den Rändern gekerbt und lofet ſich in mehrere, je nach ſeiner verſchiedenen Länge, in 3, 4, 8, 8 kurze wahre Glieder auf, nach deren Ausbildung die anfang: 199 lichen Einſchnuͤrungen allmaͤhlich wieder verſchwinden. So iſt es bey einer bewehrten Art (J. angulata R.) in Turd. pilaris, bey der ich dieſe Entwickelungsweiſe nicht bloß bey den ganz jungen Wuͤrmchen von 1 bis 3 Lin, Länge, ſon⸗ dern auch bey den groͤßern an den gegen den Kopf hin wei— ter und weiter ſich nachbildenden Gliedern deutlich verfolgen konnte, und ſcheint es bey noch manchen andern zu ſeyn. Die bey manchen Arten faſt regelmäßig vorkommenden uns vollkommenen Abtheilungen oder Runzeln des ungegliederten Halſes moͤgen in dieſem Gange der Entwickelung ihren Grund haben. Daß T. paradoxa und inferrupta R. eins feyen, iſt um fo glaublicher, da T. filum G. auch in Scolopax gallinula vorkommt. f Die von dem Verfaſſer treffend beſchriebenen kleinen Wuͤrmchen aus Charadrius pluvialis habe ich im Sep— tember gleichfalls in zweyen dieſer Vögel zu vielen Hunder— ten gefunden, ohne eine andre Taͤnie. Es mögen gleich— falls junge Tänien ſeyn, doch bezweifle ich ihre Identitaͤt mit T. interrupta. Merkwuͤrdig ift ibre überaus große Bruͤchigkeit, die ſo groß iſt, daß es mir kaum bey einzelnen gelang, fie mit der Staarnadel ganz aus dem Waſſer zu'he⸗ ben. Auch der Verfaſſer bemerkt, daß er unter den von Schilling ihm mitgetheilten Wuͤrmchen kein vollftändiges ges funden habe. Aehnliche kleine Wuͤrmchen, vielleicht Proles der T. capillaris R., von nur 0,4 bis 0,7 Lin. Länge und aus⸗ gezeichnet durch die Dehnung der Seitenecken der gleichfalls leicht ſich loͤſenden hintern ihrer wenigen Glieder in zuruͤck— gekrümmte Hoͤrnchen, habe ich in Podiceps rubricollis im November gefunden. — Bemerkenswerth iſt, daß ich bey ihnen und bey den Wuͤrmchen des Negenpfeifers in den hin— tern Gliedern Spuren von Eyern traf.] Taeniae monstrum rarum. Abgebildet. Gabelſpaltung und vollkommne Verdop⸗ pelung des Hinterrandes eines Fragments der T. mul- tiformis Cr. Neue Fliſche des abriatiſchen Meers, T von Dr. Michahelles. Ich habe in meinem erſten Aufſatz ? einen neuen Rhombus deſchrieben; einen zweyten neuen entdeckte ich auf meiner vorjährigen Reife und nenne ihn: Rhombus ramosus. Geſtalt im Allgemeinen. Er ſteht dem Rh. ma- ximus am naͤchſten, die Augen ſind links, ober einander 1 Fortſetzung von: Iſis 1829, Heft XI, p. 1011 u. 1830. H. III. p. 252. i 5 e.. ens. die Hohe, biegt ſich aber vor der Mitte des Körpers ploͤtz⸗ und nicht welt von einander entfernt, der Körper iſt e ova⸗ ler als an Rh. max, Der Vopf zugeſpitzter. Die R ckenfloſſe beginnt weit vor den Augen, faſt gleich dem Munde, und endigt ſich fo wie die unmitte am After beginnende Afterfloffe nahe vor dem lange zugerundeten Schwanz. Die Schuppen find klein, glatt Beyde Rinuladen fi ſind faſt gleich lang, mit feinen zahlreichen Zaͤhnchen beſetzt, das Naſenloch iſt gedoppelt, die Augen groß, uͤbereinanderliegend, die Seitenlinie, die oben am Kiemendeckel beginnt, geht von da fanft bogig in lich herab, und verlaͤuft dann in gerader Linie zum Schwan⸗ ze. Die Rücken: und After -Floſſe find durchaus gleid hoch, in ihrer Mitte nicht hoͤher, und erſtere zeichnet fi dadurch aus, daß ihre erſten 4— 8 Strahlen ſehr we über die Floſſenhaut hinausragen und oben frey zer aͤſtelt ſind. Farbe: Iris gruͤnlich, Pupille blaͤulich, graubraun mit verwiſchten dunkelbraunen Augen, ſchmutzigweiß. Bruſtfloſſenhaut durchſichtig. St. Fl. 75, A. Fl. 60, S. Fl. 17, B. Fl. 1 Be. Fl. 12. Ich weiß nicht, ob folgende Beobachtung bekannt 1 daß nehmlich bey Rh. maximus auf jeder innern Seis te des Auges ſich die Conjunctiva in einem kleinen runs den Fleckchen undurchſichtig und, wie die übrige Rückſeite des Körpers gefärbt, über den Bulbus oculi zieht. Bey Ah. ramosus iſt dieß nicht der Fall. Aus der Familie der Bandfiſche (Taenioides Cu) ift Cepola taenia im adriatiſchen Meere ſehr gemein. Riſſo hat in feinem aͤltern Werke 2 Cepolae, nehmlich taenia und rubescens, in feinem neuern nur letztere, ohne (nach feiner gewöhnlichen tadelswuͤrdigen Art und Wei⸗ ſe) auch nur im Geringſten anzugeben, ob er beyde Arten etwa fuͤr ſynonym oder etwa die erſtere fuͤr nicht mittellaͤn⸗ diſch halte Mir ſcheint die Synonymie beyder Arten wahrſcheinlich. Die unzaͤhligen Exemplare, die ich in Trieſt ſah, waren roͤthlich⸗fleiſchfarben, die Floſſen roͤthlich gelb mit roͤthlichfleiſchfarbner Garnierung. Man fuͤttert mit ihr nur die A e und nennt ſie (wie Xiphias gladius) Peres spada Oberfeite Rüde Lepidopus argenteus Gouan, ſoll nach . s im adriatiſchen Meere gleichfalls vorkommen. Den Gym-' netrus cepedianus kann ich zuerſt als adriatiſch anführen, indem ich nach den großen Herbſiſtuͤemen von 1829 ein 3“ langes Exemplar erhielt. Kein Schriftſteller führte ihn früs her als adriatiſch an, und auch die Fiſcher kannten ihn nicht. Ein zweytes groͤßeres Exemplar kaufte, ſoviel ich weiß, Director Volpi in Trieſt. — Ein unbeſchreiblich ſchoͤ⸗ 3 Ichthyol. de Nice p. 153. 4 Hist. n. t. III. p. 294. 5 Prodr. ichth. adr. p. 11. ver, kein metalliſcher Silberglanz bedeckt den ganzen Fiſch, 5 e, runde, ſchwarze Flecken ſtehen ziemlich gleichweit ent⸗ ent auf der obern Hälfte der Seitenlinie, die Floſſen find zoſaroth. Das ſehr große Auge hat eine platinaglänzende ris. Riſſo hat dieſen Fiſch ausfuhrlich beſchrieden. Die Schwanzfloſſe ſcheint mir auf der hiebey gegebenen Abs bildung ? verzeichnet, wenigſtens iſt bey meinem indefecten Exemplare die unter der Seitenlinie gewöhnlich befindliche untere Hälfte der Schwanzfloſſe nicht vorhanden; die vor» handne obere laͤßt ſich bis zu einem rechten Winkel gegen die Ruͤckenfloſſe biegen. — x Dieſelbe innormale Structur der Schwanzfloſſe hat auch Riſſo bey einer von ihm neu entdeckten Art G. lon- giradiatus ? im neuern Werke abgebildet, wodurch obige emerkung an Wahrſcheinlichkeit gewinnt, beſondets, da alle Kupfer des altern Werkes hoͤchſt nachlaͤſſig gearbeis tet find. Von Centronotiden Riſſo's kommen im adriatiſchen Meere nach Nardo ? Centronotus pilotus, und an der Mündung der Fluͤſſe Gasterosteus aculeatus (Spin, Spi- narola) vor. Lichia amia Nardo, = Lichia glaycos !° Risso, die Rondelet * zuerſt deutlich beſchreibt und abbildet, iſt in Trieſt zuweilen nicht ſelten, wird lizza, lissa genannt, 40 —50 Pfund ſchwer, und ihr Fleiſch ſehr geſchaͤtzt. Ronde⸗ let irrt, wenn er ihr nur 5 gegen die Ruͤckenfloſſe und eis nen nach vorn gerichteten Stachel zuſchreibt. Erſterer ſind gewohnlich 7 vorhanden. Riſſo beſchreibt ferner die Arten vadigo und lizzan, die auch ſchon Rondelet als mittellaͤndiſch kannte. Eine vierte neue europaͤiſche Art erhielt ich Zmal in 7“ langen Individuen in Trieſt, und nenne ſie nach meinem um die Naturwiſſenſchaften hochverdienten Freunde Fitzinger Lichia Fitzinger. Geſtalt: Der Körper ff oval, ſeitlich zuſammen⸗ gedruͤckt, gegen den Schwanz ſich allmaͤhlich verſchmaͤlernd, Ropf viel größer und mehr zugerundet als an L. amia und den andern Arten, beyde Kiefer faft gleich lang, mit ſehr viel feinen Zaͤhnchen beſetzt. Die ſeitlichen Verlaͤnge⸗ rungen des Oberkiefers ſind an ihrem Ende ſehr breit, viel breiter als an B. amia. Das Auge iſt groß, die Na⸗ ſenöffnung doppelt, der gablige Schwanz weniger einge ſchnitten als bey L. amia. Bey letzterer ſind die erſten 6 Strahlen der Rücken s und Afterfloſſe viel höher als die 6 Ichthyol. de Nice p. 146, 7 L. e. pl. V. fig. 17. 8 Hist. nat. III. pl. XV. f. 48. 9 L. c. p. 13. 10 Solche barbariſche Namen findet man bey R. genug! R. 17 nicht, daß das griechlſche au das lateiniſche au i > i u de piscibus marinis p. 252. Jh 1881. Heft 2. —— = 203 übrigen, bey L. Fitzinger nehmen alle Strahlen dieſer Flos. ſen von der erſten an nur allmaͤhlich ab. Die Stacheln vor der Ruͤckenfloſſe ſind durch eine Floſſenhaut, aus der jedoch ihre Spitzen hervorragen, verbuns den. Der erſte iſt unter der Haut verborgen und gegen vorn gerichtet (vielleicht ragt er bey alten Individuen über die Haut); von den folgenden 6 gegen die Ruͤckenfloſſe ge» kehrten iſt der erſte klein, die 3 naͤchſtfolgenden groß, der 5. und 6. ſehr klein. Zwey kleine Stacheln ſtehen vor der Afterfloſſe. Die Seitenlinie, die bey L. amia anfangs ſehr ſtark gekruͤmmt abwaͤrts ſteigt, geht bey L. Fitzinger nur in einem ſanften Bogen vom Kiemendeckel abwaͤrts, dann gerade bis zum Schwanz. Die kleinen Schuppen ſitzen ſehr feſt. Farbe: Die Iris iſt blau mit Goldglanz, die Pu: pille blau⸗ſchwarz. Der Rüden braͤunlich meergruͤn mit Sil⸗ berglanz, der Bauch ſilberglaͤnzend. Der erſte Strahl der Ruͤckenfloſſe und ihr Saum, die innere Fläche der Bauch⸗ floſſe, und der erſte Strahl der Bruſtfloſſe it ſchwaͤrzlich. Die Strahlen der Ruͤcken⸗, After: und Schwanzfloſſe find an der Spitze zeräftelt. Strahlen: R. Fl. 30, Br. Fl. 22, Bd. Fl. 5, A. Fl. 18, Sch. Fl. 25, K. H. 7. e b Aufenthalt. Mit Lichia amia, jedoch ſehr ſelten bey Trieſt, 5 naͤhrt ſich vermuthlich, wie erſtere, vom Rau⸗ be. Lichia amia foll beſonders dem Hornhecht nach⸗ ſtellen. Von Cuvier's Scomberoiden iſt Sc. thynnus und scomber gemein. Erſterer heißt in Venedig Ton, in Trieſt und Iſtrien Tonina, und wird ſehr geſchaͤtzt, obgleich ſein Fleiſch mir hart und trocken ſcheint. Letzterer heißt in Trieſt scombro, in Venedig Lanzardo, Nardo fuhrt auch Sc. colias als adriatifh an. 12 Haͤufig iſt in Trieſt und Venedig Sc. pelamis (palamida), Ich weiß in der“ That zwiſchen dieſem und thynnus keinen einzigen Unterſchied, als daß dieſer groͤßer iſt und einen duͤnnern Schwanz hat. Da ich aber nie große Pelamiden oder kleine Individuen von thynnus ſah, ſo laſſe ich es dahin geſtellt ſeyn, ob nicht beyde ſynonym find, nehmlich thynnus der alte, pe- lamis der junge. So iſt auch vom letztern das Fleiſch viel zarter, und ſelbſt mehrere erfahrne Fiſcher ſtimmten mir bey. Von den Übrigen in die Nähe gehörigen Fiſchen kommt Coryphaena hippurus (pesce ombria) jedoch ſehr ſelten im Golf vor, eben ſo Xiphias gladius (pesce spada). Sein Schwerd, große Schwaͤnze von Rochen und Schalen von Chelonia cephalo ſieht man häufig. als Zierrathen an den Buden der venetianiſchen Fiſchhaͤndler. Riſſo gibt die Itis des Schwerdfiſches falſch 4 fie iſt dunkel⸗ himmelblau, das Auge iſt ſehr groß; Blick 12 L. c. p. 13. RR NS 5% 203 und ganze Geftalt des Wildes. £ Ob Nardo's Acentrolophus maculosus 18 nicht dennoch nur ein junger Centrolophus pompilius Risso ſey (S C. niger Cup.), wage ich nicht zu entſcheiden. Caranx trachurus (suro) wird nicht viel über 8— 10“ lang, und iſt allenthalben gemein. Fiſches haben was eigenthuͤmlich Zoologia specialis quam expositis animalibus tum vivis, tum fossilibus potissi- mum Rossiae in universum, et Poloniae in specie, edidit. D. E. Eichwald. P. II. Vilnae ap. Zawadzki, 30. 8. 323. Ztb. Von dieſem Handbuch iſt uns leider der erſte Band, welcher die 4 oberen Thierclaſſen enthaͤlt, nicht zugekommen, was wir um fo mehr bedauern, da darinn wahrſcheinlich manche Polen und Rußland eigenthuͤmliche Thiere umſtaͤnd⸗ Licher beſchrieben werden. Dieſer Band fängt mit der Sten Claſſe an unter dem Titel Mollia, welche ſehr umftändlih mit der Betrachtung der einzelnen Spfteme und Organe geſchildert werden, was auch von jeder Ordnung und Familie gilt. Von jeder Sip⸗ pe iſt ein und die andere Gattung aufgefuͤhrt mit dem Cha⸗ racter und mit einer Abbildung. Auf die in Polen und Rußland vorkommenden Thiere iſt mehr Ruͤckſicht genom⸗ men, ſo daß es uns ſcheint, dieſes Buch ſey fuͤr ſeinen Zweck ſehr brauchbar eingerichtet. 8 Der Verfaſſer weicht manchmal in der Claſſification von andern ab, wovon wir hier ein Beyſpiel geben wollen. II. PODOZOA. Class. 5. Mollia pag. 8. Ordo 1. Foraminifera p. 21. Aus dieſen Seitenzahlen ſieht man ſchon, daß der Verfaſſer in der allgemeinen Beſchreibung vollſtaͤndis iſt. Fam. I, Sphaerulacea p. 22. ı) Melonia sphaerica mit dem Character, Fam. II. Planulacea &c. bis 4. Ordo 2. Siphonophora p. 26 Familie 5—8. — 5. Cryptodibranchiata p. 35 Fam. 9—ıo, Class. 6. Arachnoidea p. 38, Ordo 1. Holetra p. 55 Fam. 11 —ı5. — 2. Araneae p. 65 Fam. 16—18. i Cl, 7. Crustata p. 78. Ordo ı, Entomostraca p. 105 Fam. 19—24. — 13 L. c. p. II. 8 3 0 5 Ordo 2. Isopoda p. 112 Fam. 25—30: Trilobi- 7 tae, Idotheida. Sphaeromida, Cymothoa Asellota, Oniscida. Me, — 35. Myriapoda p. 122 Fam. 35132. 4. Laemadipoda p. 126 Fam. 55—55. 5. Amphipoda p. 125 Fam. 36, 37. 6. Stomapoda p. 130 Fam. 38, 39. 7. Decapoda p. 152 Fam. 40, 41. an, Cl. 8. Insecta p. 142. Ordo 1. Aptera p. 169 Fam. 42—44.) . Diptera p. 173 Fam. 45—49. . Lepidoptera p. 188 Fam. 50—52. . Hymenoptera p. 204 Fam. 55-58. . Neuroptera p. 216 Fam. 59-65. . Hemiptera p. 224 Fam. 64—67. . Orthoptera p. 256 Fam. 68-74. . Coleoptera p. 245 Fam. 75— 94. Am Ende ſcheint es dem Verfaſſer an Raum gefehlt zu haben, indem die Charactere und Beſchreibungen kuͤrzez werden, auch die Anführung der Abbildungen meiſtens wege falt. Im Ganzen folgt er den franzoͤſiſchen Elaffificatioe nen, und bey den Inſecten vorzuͤglich Latreille, wie man auch wohl nicht anders kann. Bey allem Bemuͤhen, kurz zu jeon, ſcheint er doch noch unter den Kerfen zu viel Sip, pen und Gattungen aufgenommen zu haben. Den meiſten Werth haben bey Lehrbüchern die allgemeinen Beſchreibun gen der Claſſen, Ordnungen und Familien, wodurch der Zu hoͤrer ein Bild vom Thierreich erhält, das er leicht zerſetzen kann. Viele Sippen und Gattungen konnen nur kurz und vorüberfliegend gezeigt und erläutert werden, find auch ein Gegenſtand des eigenen Studiums. Denn ſollten in einer Stunde nur 5 Sippen je mit 2 Gattungen abgehandelt werden, fo kaͤmen auf die Gattung nur etwa 5 Minuten, und dennoch wurde man alſo in 100 Stunden nicht mehr als 1000 Gattungen vorgezeigt haben, was nichts iſt, wenn man nur die Kerſe beruͤckſichtiget, ſobald man fi) einmal auf das Kennenlehren des Einzelnen einlaͤßt. Der Verfaſ⸗ ſer hat daher ſehr wohl gethan, daß er von jeder Familie eine ausfuͤhrlichere Beſchreibung mitgethellt hat. f EEE E S N F 94 Die Abbildungen ſtellen vor Octopus vulgaris, Freß⸗ werkzeuge und Fuͤße der Kerfe, endlich Verſteinerungen von kammerigen Schalen. i 1 15 P Synopsis methodica Molluscorum generum omnium et specierum earum, quae in Museo Menkeano adservantur, cum Synonymia critica et no- varum specierum diagnosibus, auct. C. Th. Menke, Med. Dr. Ed, altera auctior et emendatior. Pyrmonti ap, Uslar, ‘ 1330. 8. 169. 2 Selten wird es wohl einem Catalog zu Theil, eine 2te Auflage zu erleben. Dieſer aber hat es verdient; denn er iſt zugleich ein ganzes und wohl durchgearbsitetes Syſtem mit Berüͤckſichtigung aller bis jetzt erſchienenen Arbeiten, de ten Synonyme ganz vollſtaͤndig angegeben find, Auch hat r 92 | ; 206 2) Helicea FR; \ II Subordo, Hygrogeophila. 3) Auriculacea 13. VI Ordo. Coelopnoa operculata, ı) Helicinacea 2, VII Ordo. Ctenobranchia. der Verfaſſer, um keine Luͤcke zu laſſen, Diejenigen Sippen ingeſchaltet, welche ihm hin und wieder noch fehlen, was I faſt nur bey den verſteinerten vielkammerigen der Fall ſt. In der Einleitung gibt er die Quellen an, woher er die ſelteneten Stucke erhalten hat. Das Buch iſt bis in Gattungen herunter. claflifisiert, und gewährt; daher einen vortrefflichen Ueberblick. Wir wollen wenigſtens die größeren Abtheilungen hier vorlegen. NMollus ca. I Sect. Cephalophora I Class. Cephalopoda. 1 Ordo. Cryptodibranchia. 1) Fam. 2) — Decacera; Sepia etc, Gen, 6. II Ordo. Siphoniphora, 1) Spirulacea G. 1. 2) Nautilea 3. 35) Ammonitea 5. 4) Peristolata; Beleminites etc. 2. III Ordo. Trematophora. 1) Stichostegea; Nodosaria etc. 8. 2) Enallostegea 7. 7 3) Helicostegea; Rotalia etc. 27. 4) Agathistegea 6. 5) Entomostegea; Alveolina etc. 5. II Class. Pteropoda. 1) Hyalaeacea 12. 2) Clioidea 4. 3) Phyllirhoea 1. III Class. Gasteropoda. I Ordo. Car yobranchia; Carinaria etc, 6. II Ordo. I Subord. Cyclobranchiata. 1) Doridea 6. II Subord. Polybranchiata. 2) Tritoniacea 5, 5) Glaucea 5. 4 III Ordo. Hypobranchia, I Subordo. Phyllidina. ı) Phyllidiacea 4. 2) Pleurobranchea 3. 3) Ancylea 1. IV Ordo. Pomatob ranchia. 1) Umbrellacea 3. 2) Aplysiacea 5. 3) Acera 7. Gymnobranchia, V Ordo. Coelopnoa gymnostoma. 3 Subordo. Geophila. 1) Limacea 10. Octocera; Argonauta etc. Genera 5. 1 Subordo, Pomatostoma. 1) Turbinea 16. 2) Trochoidea 21. 2) Plicata 3. II. Subordo. Hemipomatostoma. 4) Cerithiacea 2. 5) Buccinea 2. 6) Purpuracea 21. 7) Strombea 2 f 8) Conea 1. III Subord, Apomatostoma, 9) Involucra 7. 10) Volutacea 3. 11) Coronata; Cymbium 1. IV Subord. Adeloderma. 12) Sigaretea 6. b VIII Ord. Aspidobranchia, I. Subord. Haliotoidea. ı) Haliotoidea 3. II. Subord. Calyptragacea, 2) Capulea 6. 3) Patelloidea ; Fissurella 3, IX Ord. Cyclobranchia. 1 Subord. Retifera. ı) Patellacea ı. II Subord. Polyplacophora, 2) Chitonzcea 2, "U Sect. Ace ph a l a. I. Class. Bostrychopoda. 1 Ord. B. sessilia, 1) Coronulacea 4. 2) Balanea 6. 5) Pyrgomacea g. II Ord. B. pedunculata. 4) Pollicipedia 10. 5) Anatiferacea 5, III Ord. Rudista. 6) Calceolacea 3. II Class. Brachiopoda, ) Lingulacea 1. 2) Terebratulacea 12. 5) Craniacea 3, III Class. Elatobranchia. I Ordo. Ost race a.; I Subord. Monomya. ı) Ostracea 6. 2) Pectinea 9 0 7 3) Malleacea 6. II Subord, Dimya. 4) Aviculacea 6. 5) Arcacea 5. II Ord. Mytilacea. 1) Mytilacea 3. f 2) Najadea 7. 5) Carditacea 3. 4) Crassatellacea 3. III Ord. Pelicoidea. 1) Tridacnacea 2. Ay Ord. Cardiacea. 1) Chamacea 3. 2) Cardiacea 3, 3) Cycladea 4. 4) Nymphacea 11. 5) Veneracea 3. 6) Lithophaga 6. 7) Mactracea 4, V Ord, Inclus a. 1) Myacea 6. 2) Solenaeea 6. 3) Pholadea 5. 4) Tubicola; Teredo etc. 5. IV Class. Tunicata. 1 Ordo. Tethya. 1) Ascidiacea 12. 2) Botryllacea 12. 5) Luciacea; Pyrosoma ı. II Ordo. Thaliacea. Salpa 3. Es find alſo 461 Sippen aufgefuͤhrt. Bey denjeni⸗ gen, von denen er keine Gattungen beſitzt, oder die nur ver⸗ ſteinert vorkommen, hat er keine Gattungen aufgefuͤhrt, ob⸗ gleich er eine betraͤchtliche Sammlung von Verſteinerun⸗ gen hat. a ©. 125 folgen die neuen Gattungen mit ihrem Cha- tacter, der Größe und dem Wohnort. Bulla obovata. Bullina elegans. 8 Helix platychela, subcarinata, stenomphͤala, hirta, cyclostoma, viridula, bicincta. Carocolla longostoma, atomata. Bulimus lateralis, bacillaris, dricus. N NeRS Clausilia lucida, albescens, livida, orthostoma. fusiformis, cylin- - Cyclostoma mexicanum. Scarabus labrosus, fusiformis. Auricula tenella, pellucens. Physa striata, subarata, Helicina flavida, pyrrhostoma, laris. subfusca, rote Paludina ferruginea, sulculo:a, rubens 1 55 Melania cruentata, ovularis, angulesa, livescens, curta, exarata, sulcosa, ligata, fasciata, auriscal- pium, plicata. Oxytrema crenulatum. Truncatella obesa, solida. un Rissoa alata, laevigata, tuberculata, ms Turritella fascialis. Valvata mucronata, 5 Neritina plumata, fimbria, 1 eth Cee ern. fasciata, sardoa. 11 Janthina bicolor, nitens. 1 Phasianella carinifera, fasciata, fulminata, tella. 3 Monvdonta fulminata. Solarium cyclostomum, aethiops. Trochus brasilianus, cingulatus, Scalaria nota. Cerithium nigrescens, lutosum. Re Dolium tenue. 2 Harpa ligata. 1 4 Cassis scrobiculata, muricata, laeyigata, fenui- labris. N a 99 Oniscia quadriseriata. 5 1 Ranella lanceolata. : > 3 — Turbinella decollata. Marsinella glans, apicina. Volvaria intermedia, tenera. Sigaretus cymba.' Crepidula squamosa. Calyptraea sella. Pileopsis paleacea. Balanus imbricatus. Anatifera serrata. Pecten squamatus. Mytilus arealis, prasinus. Modiola liturata. ’ Unio rubens, rugatus. Chama mitrula. Cytherea fulminata. Saxicava costata. Den Beſchluß macht ein vollſtaͤndiges Regiſter. 2 Syſtematiſche Darſtellung Fortpflanzung der Vögel Europas mit Abbildung der Eyer, im Verein mit L. Brehm, G. A. W. Thienemann, her⸗ ausgegeben von Fr. A. L. Thienemann, Dr. Med. (Aufſeher d. Nat. Cab. zu Dresden). Leipzig bey Barth. 4. Abtheilung 1, 25, 47, 4 iuum. Taf. Abth. 2. 26, 78, 4 Taf. Abth. 3. 29, 96, 4 Taf. Von dieſem nuͤtzlichen und muͤhſamen Werke haben wir das 2te Heft ſchon angezeigt. Wir konnten aber den Plan der Verfaſſer nicht gehoͤrig mittheilen, weil uns das erſte Heft fehlte. Aehnliche Werke find zwar ſchon wieder⸗ holt verſucht, allein ſelten auch nur zu einiger Vollendung gebracht worden, wenn ſie auch uͤbrigens gelungen waren, was jedoch nicht immer der Fall war. Gewoͤhnlich aber wurden die Eyer ohne alle ſyſtematiſche Ordnung abgebil⸗ det, was einen großen Uebelſtand verurſachte und die Ver⸗ gleichung ſehr erſchwerte. Voran geht das Verzeichniß dies jet Schriften mit einer kurzen Critik; fie find von Zinanz ni 1737, J. Th. Klein 1766, Wirſing und Guͤnther 1272 Joh. Muller 1800, Naumann, Buhle und Schinz 1818, von den Englaͤndern Grave, W. Lewin 1795, von den Hollaͤndern Wozeman und Sepp 1778 1811. Ki Die Verf. gehen ſyſtematiſch zu Werke und zwar nach Temmincks Syſtem, ſo, daß die Eyer Familienweiſe zuſam⸗ menkommen. Das Ganze erſcheint in 6 Abtheilungen, wo⸗ von bis jetzt 3 erſchjenen find. Es fehlt uns eine Eyer⸗ Sammlung zur Vergleichung; allein man ſieht es den Ab» bildungen und der Illumination wohl an, daß ſie mit Fleiß entworfen und ausgefuͤhrt find, und von den Kenntniſſen der Verfaſſer, fo wie von ihrem Eifer für die Wiſſenſchaft läßt es ſich erwarten, daß keine Irrthuͤmer vorgefallen find. Der Text iſt ſehr ausfuͤhrlich und erſtreckt ſich auf die Be⸗ ſchreibung des Neſtbaues, der Brützeit, der Zahl, Geſtalt und Zeichnung der Eyer ſowohl der Familien als der Sip⸗ pen und der Gattungen, alles groͤßtentheils nach eigenen Beobachtungen, worunter viele ganz eigenthuͤmliche find, wie die von den hochnordiſchen Vögeln. Die Zeit des Eyerle⸗ gens iſt gewoͤhnlich im Fruͤhjahr, jedoch mit Ausnahmen, die angegeben werden. Der Dotter bildet ſich im Eyerſtock, das Eyweiß und die Schale im Epergang, die Spitze vor: aus. Die Flecken kommen vom Blut, welches aus den Gefäßen des Epergangs ſchwitzt. Die Urſache aber der verſchiedenen Färbung iſt noch nicht ergruͤndet. Die gewoͤhn⸗ liche Zahl der Eyer iſt 4—5, doch weniger und mehr, aber ehne beſtimmtes Geſetz, fo wie ſich auch die Größe der Eyer nicht immer nach der Groͤße des Leibes richtet. Es gibt rundliche, elliptiſche und ovale Eyer. Die Poren ſollen von den Geſaͤßenden des Eyergangs herkommen. Der fär- bende Stoff durchdringt bald die ganze Schale, bald iſt er nur oberflaͤchlich; das erſte gilt mehr von den blaſſen, das letzte von den ftärferen Farben. Die ungefleckten Eyer find mit einer fetten gelatinoͤſen Fluͤſſigkeit überzogen, welche die Blutstroͤpfchen von der Schale abhaͤll. Im Eyergange wird das Blut zerſetzt, wodurch die Farben verſchieden wer⸗ den. Wirkliche Blutflecken kommen erſt in der Cloake an die Eyer. Die Färbung der Eyer ſteht in keiner Verbin⸗ dung mit der Färbung des Gefieders. Die größeren Voͤgel AJſis 1831. Heft 2. A 210 machen in der Regel ein weniger kuͤnſtliches Neſt. Die Falken tragen die Materialien mit den Klauen herbey. Beym Bruten zupfen fie ſich die meiſten Federn am Bauche aus, wodurch nackte Flecken entſtehen. Die duͤnnſchaligen Eyer werden früher ausgebrütet. Die kleinen Singvoͤgel brauchen 11—14 Tage; die Droſſeln, Würger, Strandläufer, Schnes pfen, kleinere Möven 15—18; die Tauben, kleinere Huͤh⸗ ner, Raben, Raubooͤgel, Enten, größere Moͤven 18—213 die größeren Hühner, Reiher, Gaͤnſe 2128; die Lummen, Falken, Schwäne 28—55; der Eisſturmvogel 56—60 Tas ge. Dergleichen und noch viele ähnliche Bemerkungen fin⸗ den ſich in der Einleitung. Dann folgen die Raubvögel. Von den Geyern weiß man noch wenig; von den Falken jedoch, Adlern und Eulen ſind viele Beobachtungen und Abbildungen mitge⸗ theilt, ſelbſt von den ſelteneren. Abgebildet ſind Eyer von Vultur fulvus; Falco peregrinus, subbuteo, aesalon, tinnunculus, imperialis, fulvus, brachydactylus, ha- liastus, albicilla, leucocephalus, palumbarius, nisus, milvus, ater, buteo, lagopus, apivorus, rufus, cya- neus, cineraceus; Strix aluco, , lammea, passerina; tengmalmi, acadica, brachyotus, bubo, otus, scops. Bey den Falken findet man oft in einem Neſt verſchieden gefärbte Eyer. Wahrſcheinlich find die erſten am meiſten gefleckt, weil dann noch mehr Blut ausgedruckt wird. S. 29 folgen die kraͤhenartigen Vögel; Eper ſind abgebildet von Corvus corax, corone, cornix, fru- gilegus, monedula, pica, glandarius; Bombyciphora garrula; Coracias garrula; Oriolus galbula; Stur- nus vulgaris. — Uebrigens find auch von ſolchen Gattun⸗ gen, von deren Eyern keine Abbildung geliefert werden konnte, Nachrichten über ihren Neſtbau geſammelt und mitgetheilt. « Um hier alles beyſammen zu haben, wollen wir auch die Abbildungen des 2ten Heftes aufführen. Es enthält die inſectenfreſſenden Vögel: * Lanius excubitor, minor, rufus, collurio; Mus- cicapa grisola, muscipeta, atricapilla, albicollis; Turdus viscivorus, pilaris, musicus, iliacus, tor- quatus, merula, saxatilis, cyanus; Cinclus aqua- ticus. y \ Sylvia turdoides, galactodes, fluviatilis, loeu- stella, aquatica, cariceti, phragmitis, arundinacea, palustris, luscinia, philomela, orphea, nisoria, atri- capilla, melanocephala, sarda, hortensis, cinerea, curruca, provincialis, rubecula, suecica, wolffii, phoe- nicurus, tithys, hippolais, sibilatrix, trochilus, rufa. Regulus flavicapillus, ignicapillus; Troglody- tes parvulus; Saxicola oenanthe, stapazina, ru- betra, rubicola; Accentor alpinus, modularis. Motacilla alba, boarula, flava; Anthus aqua- ticus, pratensis, campestris, arboreus. - S. 72 fangen die körnerfreſſenden Vögel an, welche, mit Ausnahme der Meifen, ſich im Neſtbau nicht von den vorigen unterſcheiden. 14 211 i Alauda calandra, cristata, alpestris, arvensis, arborea, brachydactyla. Im Sten Heft folgt die Fortſetzung. Parus major, caeruleus, ater, cristatus, pa- lustris?, caudatus?, biarmicus, pendulinus?, Em- beriza citrinella, miliaria, schoeniclus, hortulana, nivalis. Loxia pityopsittacus, curvirostra; Pyrrhula enucleator, vulgaris. Fringilla coccothraustes, chloris, petronia, do- mestica, hispanica, montana, coelebs, montifringil- la, cannabina, montium, citrinella, spinus, cardue- lis, linaria. S. 52 kommen die Zygodactyli. Cuculus canorus; Picus martius, viridis, canus, major, medius, minor; Yunx torquilla. S. 67 Anisodactyli. Sitta europea; Certhia familiaris; Tichodroma phoenicoptera; Upupa epops. S. 74 Aleyones. Merops apiaster; Alcedo ispida. S. 78 Chelidones. Hirundo rustica, urbica, riparia; Cypselus al- pinus, murarius; Caprimulgus europaeus. S. 86 Tauben. Columba palumbus, oenas, livia, turtur. S. go Hübner. Tetrao urogallus, tetrix, bonasia, scoticus, is- landorum, helveticus, lagopus, albus. Ueberall find die Abbildungen anderer Schriftſteller, und wo es noͤthig iſt, mit eritiſchen Bemerkungen beygefuͤgt; überhaupt iſt nichts vergeſſen, was zur Vollſtaͤndigkeit dieſes Zweigs der Naturgeſchichte beytragen kann, und wir zwei— feln daher nicht, daß dieſes Werk uberall werde mit Bey⸗ fall aufgenommen werden. Es wird von Nutzen ſeyn, wenn die Verfaſſer am Ende verſchiedene Claſſificationen der Eyer ver ſuchen nach der Zeichnung, Faͤrbung, Groͤße, Geſtalt, Dauͤnne der Schale, Zahl u. dgl.; eben fo eine Claſſifica⸗ tion der Neſter nach dem Material, der Ausfuͤtterung, der Große, der Kuͤnſtlichkeit, dem Standort u, dgl. Vor allem muß zum Schluſſe ein Verzeichniß der Abbildungen gelie⸗ fert werden, weil darinn manche Druckfehler und ſogar Auslaſſungen vorkommen, wie es unjere Fragzeichen bemer⸗ ken. Solchem Uebel iſt immer leicht abzuhelfen, wenn man die Namen auf die Tafel ſelbſt ſtechen läßt, eine Beguem⸗ lichkeit, welche ohnehin jeder Verfaſſer dem Publicum zu verſchaffen verbunden iſt. A —— Vademecum für Naturalien Sammler oder vollftändiger unterricht, Gäug thiere, Vogel, Amphibien, Fiſche, Käfer, Schmetterlinge, Wür⸗ mer, Pflanzen, Mineralien, e zu ſammeln, zu conſe vieren und zu verſenden, von F. W. L. Suckow, Med. Doc, Vorſteher des naturhiſt. Muſeums zu Mannheim. N b. Neff. 30. 8. 189. 3 Taf. Es fehlt zwar nicht an Schriften dieſer Art; ite 0 kommt man auch hierinn ſo wie in allen Wiſſenſchaften u Gewerben weiter, weil ſich die Beduͤrfniſſe mit den Fo ſchritten der Kenntniſſe anders geſtalten. Der Verfaſſ welcher ſelbſt in der Anatomie der Inſecten Ruͤhmliches g leiſtet, konnte daher vor vielen anderen wiſſen, was zum Studium des gegenwaͤrtigen Zuſtandes be le | von der Conſervierung ihrer Gegenſtaͤnde verlangt werden kann, und dieſe ſeine Kenntniſſe ſprechen ſich deutlich und vortheilhaft in der vorliegenden Schrift aus, ſo daß ſie wohl jeder ſeinem Verfahren zum Grunde legen kann. Zuerſt bez) ſchreibt er die Behandlung der hoͤheren Thiere, und gibt Inſtrumente an, wovon er die noͤthigſten abbildet, die ſo⸗ wohl zum Fang als zum Ausſtopfen und Verſenden er lich ſind. Darauf kommt er zu den Conſerviermitteln, | lichen Augen, zur Herſtellung verfchoffener Farben, zur Abs h ſtreifung der Haut, zum Ausſtopfen und Aufſtellen der Saͤugthiere; S. 38 zum Abbaͤlgen der Vögel, Ausſtopfung, Aufſtellung, zur Behandlung trockener Vogelbaͤlge, zur Un änderung ſchlecht ausgeſtopfter, Herſtellung der beſchaͤdigt und Behandlung der Neſter und Eyer. S. 65 werden di Amphibien und Fiſche eben fo durchgegangen. S. 85 le er die Verfertigung der Skelete, was gegenwärtig jeder Au ſtopfer verſtehen muß. — S. 97 folgen die niederen Thiere, wobey vorzüglich die Fangwerkzeuge, Nadeln, Bretter uſw. beſchrieben we den; dann folgt die Behandlung der Cruſtaceen, Spinnen, Käfer, Schmetterlinge, Raupen, Puppen uſw., die Einri tung der Schranke, das Abdrucken der Schmetterlinge. 129 Conchylien, Seeſterne, Zoophyten, endlich das Au wahren in Weingeiſt, das Packen und Verſenden aller dies ſer Geſchoͤpfe. i Die ate Abth. S. 55 befaßt ſich mit den Pflanzen . Inſtrumente zum Sammeln, Verhalten auf Excurſionen, Einlegen, Trocknen, Einrichtung der Pflanzen⸗Sammlungen Behandlung abweichender Pflanzen, wie Pilze, Waſſer⸗ un! Fettpflanzen; ferner Früchte und Samen. Auch wird An⸗ leitung zur Fertigung von Wachsfrüchten, Pilzen u. al 86 geben; Skeletieren der Blaͤtter, Abdrucken. Die Zte Abth. S. 183 erwaͤhnt der RR 15 kurz das Mineralreich, gibt die Werkzeuge zum Sammeln und Unterſuchen der Mineralien, das Verſenden, ſo wie auch die Behandlung der Verſteinerungen an. Es iſt dane in dieſem Buͤchlein, was der Gegenſtand erfordert. 0 7 2 3 Zoological Journal! diu Xv. 1829. (Vol. IV.). Fortſetung ven Heft 12.) { A 1 0 ) 1211307 I 1 4434. S. 330 D. Douglas: Bemerkungen über 2 un⸗ ſchriebene Gattungen nordamericaniſcher Saͤugthiere. Cervus leucurus, Chevreuil der canadiſchen Rei⸗ ſenden. Geweih aͤſtig, ſchlank, glatt, rund, ſehr nach vorn gekehrt. 5 Wage e BR Leeibeslaͤnge — — 3 3. Widerriſt n 3% 3a eu; rm 396 t Gürtel — — — 3 — 5 — Abſtand der Augen — —— 5 — * Ohren — — — 8 — R Schwanz — — — — 12 bis 15 — Kopf, Hals, Leib und Fuße hellgrau, geht im Som mer in Röͤthlichbraun über; Bauch, innere Seite der Schen⸗ kel und Füße, Unterſeite des Schwanzes weiß, Feſſel gelb⸗ lichbraun, Lippen und Ohrſpitzen ſchwarz. Geweihe des ausgewachſenen vierjaͤhrigen Thiers. Ab⸗ and der Kronen 1¼ 3., der erſten Sproſſen 5 3., der weyten 17 3., ber dritten 15 3., der Endzinken 9½ 3. Das des erſten Jahrs 3%, 3. l., mit einem Sproſſen ¼ 3. lang. Sie ſchaaren ſich im November bis zum April und Map, wo ſich die Thiere abſondern, um zu ſetzen. Das Junge iſt bis zur Mitte des erſten Winters weißgefleckt. Heißt Mowitch. Iſt die gemeinſte Gattung in den Strichen am Co⸗ lumbiafluß, beſonders auf den fetten Wieſen der Fluͤſſe Cow lidiske und Multnomah, 100 engl. Meilen vom weſtli⸗ chen Meere; bißweilen auch am Fuße des Rockygebirgs weils lich. Ihre Lieblingsoͤrter find die Schläge von Corylus, Rubus, Rosa und Amelanchier auf den Huͤgeln. Beym Laufen ſteht der Schwanz in die Höhe und ſchlaͤgt ſich von einet Seite zur andern, was wegen ſeiner Laͤnge ſehr in die Augen fallt. Der Ruf des Hirſchs gleicht dem Ton aus einem Flintenlauf, wenn man hineinbläßt, Die Stim⸗ me des Thiers, wann es das Junge ruft, iſt ein kurzes Ma, Mi. Die Eingebornen ahmen fie nach mit einem Stengel von Heracleum lanatum, den ſie an einem Kno⸗ ten abſchneiden und eine 6 Zoll lange Röhre laſſen. Sie haben zum Locken den Kopf mit den Geweihen eines aus⸗ gewachſenen Bocks, mit dem fie ſich im Graſe hin: und herbewegen; nähert ſich das verdachtloſe andere Geſchlecht, ſo ſpringt der Jaͤger auf und ſchießt ihm einen Pfeil in den Leib. Das Fleiſch iſt ſehr gut, zart und ſchmackhaft. — Iſt am meiſten verwandt dem Cervus virginianus et me- xicanus, aber verſchieden durch den Bau und das Betra⸗ gen. Sabine erwaͤhnt dieſen Hirſch in Franklins erſter Reiſe. Ein Weibchen iſt in der Sammlung der zoologi⸗ ſchen Geſellſchaft, ſo wie ein Geweih vom Maͤnnchen. Ovis californiana. b Länge — — Widerriſt — uß 10 3. — 8 — 22 or 214 Win Bug 1:0 * — u 1 | Büttel ne . 8 MR . Schwanz — — — = Fig Kopf e ae — 1 — — Abſtand der Augen — — wat — — Hörner — — N 22 Körner des Widders mondfoͤrmig, zum Thei mengedruͤckt, ziemlich glatt, 24 — 30 3 l., abe 4 Weibchens 7 3. l., nach hinten und auswärts gekrümmt Wolle kurz, fein, gelblichweiß mit untermiſchten bräunlichen e am nn 1 an Füßen und Schwanz opfhaar kurz, roͤthlichbraun; Ohren aufrecht 17 115 ſtumpf. 2 ch /a 3. lang, a Vom Betragen dieſes majeſtaͤtiſchen Thiers k i nichts fagen, weil ich es nie lebendig geſehen 1 a den Indlanern um die großen Fälle des Columbiaffußes bes wohnt dieſes Schaf die ſubalpinen Gegenden von Mounts- Wood, St. Helens und Vancouver, iſt aber zahlreicher in den Berggegenden des innern Californjens. Das 5 des Widders ſah ich im Auguſt 1826 in 46,15 N. B. 121,17 L. Die Hörner h im Muſeum. Die Snakes Indianer machen aus den Hoͤrnern Schüͤtzenbs öffe und Kuͤchengeſchirre. Lendgen, Löffet 45. S. 333 J. Kichardſon: über Aplodontia, ei neue Sippe aus der Ordnung der ogethiere, ia, 505 Dieſes Thier bewohnt die Nordweſtku ; gräbt und heißt Servellel. eſtküſte von America, In der Reiſe von Lewis und Clark Bd. III p. America zur Mündung des Columbiaflußes der Hege „Sewellel iſt ein kleines Thier in der Waldgegend an der Küs fie, jedoch häufiger an den großen Fällen des Fluſſes. Die Eingebornen fuͤttern mit dem Fell ihre Kleider und naͤhen es an dieſelben mit Sehnen vom Elk oder Hirſch. Das Fell iſt 14 — 18 3, lang, 7 —9 breit; der Schwanz wird abge⸗ ſchnitten. Das Thier klettert auf Baͤume und graͤbt in die Erde, wie die Eichhoͤrnchen. Ohren kurz, duͤnn und ſpitzig mit feinen kurzen röthlichbraunen Haaren bedeckt; die Wurzel der nicht viel längern-Stachelhaare iſt, wie der Pelz ſelbſt, auf % der Länge dunkel gefärbt. Pelz und Haare fein, kurz dicht und ſeidenartig; das Ende des Pelzes und der Haare iſt toͤthlichbraun, und dieſe Farbe erſcheint gewohnlich. Man konnte dieſer Thiere nicht habhaft werden.“ i \ Kafinesque brachte das Thier indeffen zu feine pe Anisonyx (Desmareſt Mamm. p. son 7155 Halen (Fauna amer, p. 308) ſtellte es zu Arctomys, wovon es aber in der Lebensart, im Aus ſehen und im Gebiß, ſo wie von allen andern Nagern ſich unterſcheidet. Rafinesque ſagt nur, die Zähne waͤren wie beym Eichhoͤrnchen, was ſich nicht ſo verhalt. Lewis und Clark haben das Thler nicht ſelbſt geſe⸗ hen und wahrſcheinlich von einem Myoxus reden hören; das Sewellel klettert nicht und findet ſich auch nicht am Columbia⸗ fluß, ſondern an den Ufern kleiner Wieſendaͤche, wo es fo zu ſagen große Dörfer bildet, deren Boden ganz unterhoͤhlt iſt. Iſt gemein am Cowlidiske, einem nördlihen Am des Columa bia, auch zwiſchen Mount St. Helens und Puget Sound und an der Seekuͤſte zwiſchen dem Columbia und Whitby Haven. Lebt von Pflanzen, wie Gras, Zwiebeln von Scilla esculen- 215 . ta und der Rinde zerfallener Baͤume. Das Weibchen wirft 3—5 Junge zweymal. Die Eingebornen machen Kleider von 1 5 Pelz. Im Ganzen hat es die Tracht der Haſen. : Schneidezaͤhne ; Eckzaͤhne oz 1 ars = Ex nr Schneidezaͤhne ſehr ſtark, flach conver vorn und ohne Furche, hinten ſchmaͤler. Backenzaͤhne einfach, ſelbſt die Krone. Erſter im Unterkiefer klein, walzig und fpigig, ſteht im vordern Winkel des 2ten, und findet ſich im ausgewach⸗ ſenen Thiere. Die uͤbrigen Backenzähne ſind ganz einfach im Bau, ohne Wurzeln, haben ſchwach concave Kronen und find einfach von Schmelz umgeben, ohne Querleiſten oder Hocker. An der aͤußern Seite der obern Backenzaͤhne fin det ſich eine ſcharfe ſenkrechte Leiſte, und an der innern Seite der untern, mit einer weiten Furche an jeder Seite derſelben; die entgegengeſetzte Seite des Zahns iſt zugeruns det oder halbrund. Der zte Backenzahn im Oberkiefer und der rte im untern iſt ein wenig groͤßer als die andern, und jener hat am vordern Eck einen Vorſprung von Schmelz, wodurch eine 2te kleinere ſenkrechte Leiſte entſteht, worinn der kleine erſte Backenzahn liegt. An der aͤußern Seite der per Backenzaͤhne iſt eine ſchwache Furche, deutlicher am erſten. Rachen ſchmal, weil bepde Reihen der Backenzähne nah aneinander und in graden Linien laufen. Kopf flach und breit; Naſe ein wenig gebogen, dick und ſtumpf. Unterkie⸗ fet dick und ſtark, hinten mehr entwickelt, mit Gelenkkoͤ⸗ pfen mehr nach der Quere als Laͤnge. Keine Backentaſchen. Augen ſehr klein; Ohren kurz und abgerundet, in der Ge⸗ ſtalt faſt wie die menſchliche. Leib dick und kurz; Glieder kurz und dick; Füße mäßig ſtark mit nackten Soh⸗ len, überall 5 Zehen, ziemlich kurz aber gut geſpalten. Vor⸗ derdaumen viel kuͤrzer als die andern Zehen. Klauen, beſon⸗ ders die vordern ſehr lang, ſtark, ſehr zuſammengedruͤckt und ein wenig gekruͤmmt. Schwanz ſehr kurz, unter den Haaren der Huͤfte verborgen. 6 Zitzen, das vordere Paar zwiſchen den Vorderfuͤßen. Es iſt ein ſohlentretendes, gra⸗ bendes Thier, welches dorfartig deyſammen wohnt und von Pflanzen lebt. Findet ſich im Muſeum der Hudſonsbay. A. leporina. Steht ſehr niedrig auf den Beinen und hat einen kurzen dicken Leib wie ein Haſe, aber einen ziemlich großen Kopf. Naſe dick und ſtumpf, Löcher klein und rund, Schnurren ſehr ſtark und länger als der Kopf. Augen fehr klein, Oeffnung in der Haut nicht uber 2 Linien. Ohren gleichen in der Geſtalt ſehr denen des Menſchen, Muſchel rundlich, ½ 3. hoch, liegt hinter dem Gehoͤrgang und vers laͤngert ſich unter denſelden in einen ſchmalen dicken Rand; ihr Vordertheil bildet einen deutlichen Helix: iſt mit ſehe kurzem, weichem Pelz bedeckt, mit wenigen großern Haas gen untermiſcht. Schwanzſtummel kaum ½ 3. lang, bünn und wal⸗ zig, mit demſelben Pelz wie die benachbarten Theile bedeckt und daher unſichtbar. Vorderfuͤße. Der Daumen iſt ſo lang, daß er be⸗ quem zum Klettern dient, mit einem glatten runden dicht⸗ anliegenden Nagel bedeckt. Die ate Zehe bie laͤngſte, Zzte etwas Fürzer; die erſte 2 Linien kuͤrzer als die ate; ꝗte oder letzte kaum kuͤrzer als die erſte. Klauen groß, f zuſammengedrückt, fo daß ſich die Raͤnder unten berührt Hinterfuͤße etwas ſchlanker als die vordern, Klauen um die Haͤlfte kleiner, etwas mehr gebogen und weniger en | gedrückt. Pelz wie hen ber Bifamratte oder dem Caninchen a ßer der Rammelzeit, beſteht aus dichten kurzen 4 — 5 au langen Haaren mit längern zerſtteuten Stachelhaaren um termiſcht. Ruͤckenfarbe zwiſchen Umber: und Kaſtanienbra ohne Uebergang ins Roͤthliche. Bauch graulich oder e braun und viele der langen Haare wit weißen Spitzen Naſe kurz behaart, von der Farbe des Ruͤckens; Lippen weißlich, auf der Kehle ein großer ſchneeweißer Fleck. * Pelz iſt ohne Glanz und nicht ſchoͤn. „4 Männchen lang 14 3., Schwanz ½ 3. Borbetiauem, ½ 3., Weibchen faſt eben To groß. 3 17655 Beſchreibung nach einem Exemplar im Museum L e Hudſonsbay und nach einem in der Sammlung der zoo Geſellſchaft, mitgebracht von Douglas, von dem auch die ö Angaben uͤber die Lebensart herſtammen. f 150 46. S. 338 R. T. Lowe: Beſchreibung des dhe von RE lamarckii Feruss. Tfl. 9 F. 9. 4 Sieht aus wie Limax, unter Steinen. Im ruhi⸗ gen Zuſtand iſt die Schale vom Mantel oder Panzer be deckt; nimmt man es aber an die freye Luft, fo zeigt fü ſich ein weiter Schlitz in deſſen hinterer Haͤlfte, durch den man die Schale ſieht, in welche ſich bisweilen das Thier ganz zurückzieht wie ein Helix. Athemloch rechts; Kiemen netz artig. Hinten kein Schleimloch. Kopf wie bey Helix mit 4 Fuͤhlfaͤden; Augen auf den oberen und laͤngſten, Ges ſchlechtsloch rechts. Schale ſpiral mit 3 oder 4 Windun⸗ gen, ſehr duͤnn, durchſichtig, glaͤnzend, gelb, flach, ohr⸗ foͤrmig, letzte Windung ſehr weit. Hauptfarbe des Thiers grau oder dlaßroͤthlichbraun; Panzer ſchwarz, gefleckt. Laͤnge 1/% 3., wovon der Panzer / einnimmt. Kriecht Wa und zwar ſchneller, wenn man es beunruhigt, * Auf Madera ziemlich haͤufig, uͤber 2000 Fuß hoch bis 4500 Fuß, ſcheint fleiſchfreſſend zu ſeyn und ſich feib| aufzufreſſen, obſchon es Pflanzen hat, alſo wie Testacel- la. Bildet vielleicht eine neue Sippe in Feruſſacs Pulmo- nifera geophila und deren zten Familie Cochleae der Limagons und ſteht der Vitrina (Helicolimax) am näch⸗ ſten. Abgebildet Tb. suppl. 38, Feruſſat tb. 9 88. 9. Be Genera f. 2, Vitrina cuvierii. | 7. S. 345 Vigors: ornithologiſche Skizzen, Sort tzung 88 Bd. III. S. 448. Ordo: Rasores III., Fam. Tetraonidae, Gen. Cryptonyx. Temm. Den beſten Beweiß gegen die Schreyer über die klein lichen Unterſuchungen der neuern Zoologen gibt die Verbtei⸗ tung dieſer Sippe. Den Hahn von Rouloul auf Malacca ſtellte Latham zu den Tauben, wahrſcheinlich wegen des Zatk. war im brittifhen Muſeum, jetzt nicht mehr. Kammes wie Columba coronata; die Henne dagegen ber ſchieden in der Faͤrbung und ohne Kamm zu Tetrao; in Synopsis hat er dann beyde Perdix coronata genannt. armann im Mus. Carlson, unter dem Namen Phasia- nus cristatus. Hätte man mehr Gewicht auf den Mangel des Nagels an der Hinterzehe gelegt, fo wären ſolche Verſehen nicht begangen worden. Die Rasores brauchen keine ausge⸗ zeichnete Flugwerkzeuge, aber ſtarke Fuͤße zum Laufen und Scharten, wozu es der hintern Zehe nicht bedarf, dagegen wohl zum Klettern und Aufhocken. Je mehr die Anſtren⸗ gung auf die Vorderzehen faͤllt, deſto ſtaͤrker werden die Füge d deſto ſchwächer die Hinterzehe, wie bey den huͤhner⸗ und geyerartigen Voͤgeln, zu welchen erſtern mithin Cryp- tonyx gehoͤrt. Flügeln, daher find die Fuͤße ſchwach und die Hinterzehe nur durch einen Nagel angedeutet. Perdix cambaiensis Von 5 Gattungen habe ich nun 4 vor mir. Cryptonyx Temm. : rostrum subbreve, suberas- sum, subcompressum, mandibula superiore ad api- cem deflexa: naribus nudis, basalibus, longitudinali- bus, membrana semiclausis. Aae breves, rotunda- tae; remigibus prima brevi, secunda et tertia gra- datim longioribus, quarta quinta et sexta longissimis aequalibus. Pedes subfortes; tarsis in fronte reticu- latis, acrotarsiis scutellatis; digito postico mutico, aut tuberculo corneo, unguis vicem gerente, armato. Cauda brevis, rotundata. - 1. Cryplonyx cristatus, Temm. (Phasianus cri- status, Sparm. Perdix coronatus, Lath,) Crypt. niger, dorso uropygioque viridibus, crista occipitali alisque castaneis, vertice albo, fronte setis longissimis ornato. Mas. Crypt. viridis, alis casta- neis, copite colloque fuscis, fronte setis longissimis ornato, Faem. In Mus. Societatis Zoologicae, aliis- que. 44 Cryptonymꝶ ocellatus, (Tetrao ocellatus, Raff- les.) Crypt. capite corporeque infra rufis, hoc nigro- fasciato; supra niger, nucha fasciis gracilibus albis, dorso rufo notato; alis caudaque fuscescenti - brun- neis, illis nigro- ocellatis. In Mus. Societatis Zoolo- logicae. 3. Cryptonyæ niger. 752 Crypt. corpore toto nigro, remigibus fuscescen- tibus, regione circumoculari nuda. — Rostrum nigrum; pedes pallidi. Tectrices inferiores alarum remigesque infra fuscae. Longitudo corporis, 10; rostri ad fron- tem. , ad rictum, 7/,; alae ad apicem remigis Stae, caudae. 2a; tarsi, 2%. In Mus, Societatis Zool. x 4. Cryptonyæ ferrugineus dorso alisque trans versim lineis gracilibus fuscis un- Sſis 1881. Heft 2. BR Hahn entdeckte zuerſt Sonnerat, fpäter abgebildet von Bey Procellaria liegt die Kraft in den Crypt. saturate ferrugineus, infra pallidior; er 218 dulatis; harum plumis nonnullis medium versus fla- vo-ferrugineis fasciisque latioribus nigris praeditis. Rostrum brunneum; pedes pallidiores. Gula albes- cens, plumis in medio pallidioribus. Remiges pri- mariae fusco-brunnese; secundariae scapularesque medium versus ferrugineo pallidiore, fasciaque lata nigra notatae. Dimensiones fere ut in Crypt. nigro, aut paullo majores. In Mus. Societatis Zoologicae. Gefieder ziemlich wie bey Lathams Perdix camba- jensis, aber Größe verſchieden. C. k. mißt 10 Zoll, P. c. nur 6. 5. Cryptonyæ cambaiensis. (Perdix cambaien- sis Lath. Cryptonyx rufus, Temm.) Crypt. corporis lateribus rufo-flayescentibus, cor- pore fuscescente-rufo transversim undulato; tegmi- nibus alarum flavescente-rufo terminatis: subtus pal- lidiore; temporibus et gula plumis tectis. Temm. Diefe Gattung bleibt alfo zweifelhaft; allein fie ift ſicher nicht das junge Maͤnnchen von dem aͤchten Perdix rufus auf Temmincks Tafel 447 Planch. col., obſchon Temminck den Vogel ſelbſt noch unterſuchte. Die 2, 3 u. te Gattung weichen ab durch den horni⸗ gen Höder an der Hinterzehe, den man als eine Nagelſpur betrachten kann. S. 352. Ueber einige Vogelgattungen von der Nord⸗ weſtkuͤſte von America. Capitäͤn Beechey hat verſchiedene neue Vögel mitge⸗ bracht, welche in ſeiner Reiſe werden beſchrieben werden; davon hier vorläufig - Pica Beecheyi; pica capite collo corporeque in- fra intense nigris, dorso alis rectricibusque supra di- lute caeruleis; rostro pedibusque rubro-flavis. — Re- miges inferiores, pogonia superiora. interiora, rectri- cesque infra fuscae. Tectrices alarum inferiores cae- ruleae. Cauda subcuneata. Longitudo corporis, 14 ¼; rostri, 1½; alae a carpo ad remigem Stain, 6¼3 caudae ad apicem rectricis mediae, 7%, ad apicem rectricis externae, 6; tarsi, 17%. Montereale. Pica colliei: pica macula subrictali, corpore- que supra caeruleis; fronte, crista, genis, colloque inferiore nigris; corpore subtus, rectricumque exter- narum apicibus albis, cauda elongatissima. / Crista erecta, elongata, antrorsum spectans facies pectusque intense nigrae. Supercilia, colli la- tera, pectusque medium albo notata. Tectrices infe- riores\albae. Rectrices quatuor mediae supra caeru. leae, subtus nigrae. Longitudo corporis ab apice rostri ad apicem caudae, 2 Ped., 4 Unc.; rostri, 17,0; alae a carpo ad remigem Stam, 8; caudae _” apicem rectricis mediae, 19½; externae, 6; te San Blas. f Coccothraustes ferreo · rostrõꝰ , Cocc. fusco-brunneus; capite pectore abdomi- neque superiore coccineis. Ros um fortissimum pe- 85 219 desque plumbei. Longitudo corporis, 8% ; rostri ad frontern, ; ad rictum, ?%,,, altitudo 7/,; alae a car- po ad remigem Ztiam, 4½; caudae, 3; tarsi, 7. Picus scapularis, Pic. niger; striga utrinque longitudinali a rictu ad scapulares descendente abdo- mineque fulvo:-albis; capite cristato, strigaque sub rictu coccineis; rostro eburneo. Remiges rectricesque infra fuscae. Tectrices alarum inferiores albae. Lon- gitudo corporis, 11; rostri ad frontem, 1½, ad rie- tum, 1%; alae a carpo ad remigem ätiam, 6%; caudae, 5; tarsi, 1. San Blas. Colaptes collaris. Gol. vinaceo- griseus, subtus uropygioque albis; fasciis corporis superni, guttis ab- dominis, collari semilunari pectorali, remigibus rec- tricibusque atris, rhachibus rubro aurantiacis; striga utrinque sub rictu coccinea. Caput superne brunnes- cens, collumque vinaceo-griseum sine fasciis. Remi- ges apice albae, subtus ad basin rubro- aurantiacae. Tectrices inferiores alarum albae, interne leviter ru- bro-aurantiaco diffusae, externe nigro notatae. Ro- strum pedesque brunnei. Longitudo corporis, 11; rostri ad frontem, 1%; ad rictum, 1%,; alae a car- po ad remigem 3tiam, 6%; caudae, 5; tarsi, 1. Monterey. Douglas hat viele Thiere geſammelt und über 600 neue Pflanzen mitgebracht. Strepsilas melanocephalus. - Streps. ater; dorso medio, uropygio, fasciis duabus alarum, abdomine, cauda infra, rectricumque apicibus albis. — Caput brunnescenti-atrum. Tectrices superiores interio- res, remigesque secundariae albo notatae, fascias duas exhibentes. Remigum rhaches, tectrices infe- riores, rectricesque omnes basi, duabus mediis ex- ceptis, albae. Rostrum pedesque atri. Pongitudo corporis 6%; rostri, 4/6 ; alae a carpo ad remigem ımam, 5%; caudae, 2 ½; tarsi, 1. Mitgebracht von Lieutenant Belcher. 5 Numenius ruſiventris. Num. sub- pallide rufus, supra brunneo notatus; vertice brunneo striga me- diana rufa; uropygio brunnescente; rostro subelon- gato, subcürvato. Gula albida. Collum infra gra- ciliter, supra fortius, brunneo striatum. Dorsi scapularium, alarumque plumae brunneo in medio latius notatae; uropygium pallide brunneum, sine notis. Remiges supra brunneae, exteriores pogonüs internis, interiores pogoniis utrinque rufo notatis; subtus pallide fuscae, similiter notatae. Tectrices inferiores brunneo et rufo 'marmoratae. Plumae axillares brunneae, rufo fasciatae, Rectrices rufae, fasciis septem brunneis notatae. Rostrum rectius A am in Numeniis adhuc descriptis, basi infra ru- um, supra apiceque brunneum, Pedes rufi. Lon- gitudo orporis ab apice rostri ad apicem caudae, 14%; ; ros di. 3: alae a carpo ad remigem ımam, 8%; caudae, ½; tarsi, 2. Ay Recurvirostra „ccidentalis. Recurv. dorso, cor- —— pore infra, remigumque secundariarum apicibus al- bis; capite, collo supra, caudague pallidissime gri- seis; remigibus nigris. — Rostrum pedesque nigri. Longitudo corporis, 18; rostri 4; alae a carpoad migem ımam, 7½; caudae, ı",; tarsi, 4. 8 Francisco. ö e Anas urophasianus. Anas capite corpore ca daque pallide rufis, illis brunneo ocellatis; genis g la, colloque infra albis; alis fuscis, speculo fasci quatuor, prima gracili rufa, secunda -lata di te caerulea, tertia gracillima atra, quarta la rufa, efformato.— Capitis maculae parvae, nuch pectorisque, paullo grandiores, abdominis subgran- des. Scapulares fuscae, rufo-marginatae, Dorsus imum fuscescens, Tectrices alarum inferiores, ne mae brunneae, secundariae albae.. Plumae axillares albae. Longitudo corporis, 21%,; rostri, 2, alae a carpo ad remigem 2dam, 9½ ; caudae, 5%; tarsi, 1½ Unſerer Anas acuta nah verwandt. A 2 Uria brevirostris. Uria supra griseo-fusca, e b pite dorsoque albo notatis; subtus alba, fusco un- dulatim maculata; rectricibus albis, duabus medüs fusco notatis; rostro brevi gracili.— Alae supra et in- fra, tectricesque inferiores fuscae. Rostrum nigrum, Pedes flavi membranis unguibusque brunneis. Lon- gitudo corporis, 9; rostri ad frontem, ½, ad ric- tum, 1½; alae a carpo ad remigem ımam, 5%; caudae, ı; tarsi, ½. San Blas. 5 1 1 1 Iſt eine neue Form unter den Alcadae; Schnabel kurz und duͤnn; Oberſchnabel nur ½ Zoll lang; noch jung, wahrſcheinlich das Junge von Lathams Uria marmorata. . * Fratercula cirrhata, jun.? Frat. fronte genis- que albis, cirrho postoculari flavescente brevi, capi- tis vertice dorso pectoreque nigris, abdomine grises- cente, rostro compresso carınato. Be . Larus belcheri. Lar.fuscescenti-plumbeus, sub- tus pallidior; remigibus primariis rectricibusque ni- gris; uropygio, remigum rectricumque apicibus al- bis; rostro rubro apice nigro. Longitudo corporis, 213 rostri, 2; alae à carpo ad remigem imam, 11; caudae, 6; tarsi, 2. Wird fortgeſetzt. RR 48. ©. 359 Broderip und Sowerby: Bemerkuni gen über neue Weichthiere im Muſeum der Gefellfchaft. Wurden mitgebracht vom Lieutenant Belcher auf Beecheys Fahrt. . 1» 0 ) | Nucula arctica Tfl. 9 F. . Mactra pallida, subglobosa. Corbula rostrata, gibbosa. 0 Solen acutidens, tenuis, altus. Tellina urneti F. 2, edentula, alternidentata inconspicua. f . Tellinides purpureus. ish g Cytherea rosea. gend —̃ ů — 222 a * venus gnidia. 0 $ culatis; gula corpore infra, membrisque interne al- Cvyrena mexicana. bis, brunneo latius maculatis; auribus pennicillatls. Atstarte crassidens, lactea. Lange 2 Fuß 6 3. Widerriſt 14½ 3 Arxca grandis, gradata. Schwanz — Kreuz 15 in 5 Cardi belcheri F. 3. radula; punctulatum, Kopf 6 — Vordertarſus Ne mean 0 J Breite 1 Hinterer 2 — dionaeum, grandiferum, biangulatum, boreale. Chiton albolineatus, loo-chooanus, vestitus. Vermetus pellucidus, Patella mexicana; Denta- lium semipolitum. 0 Bulla caliculata; Crepidula incurvata; Fissurella hians; Emarginula crenulata, Iittorina squalida; Margarita umbilicalis, stria- ta; Sigaretus coriaceus, Neritina alata; Natica pallida, otis, clausa. Mitra crassidens; Harpa gracilis. Trichotropis: * testa univalvis, turbinata, cari- nata, tenuis, apertura longitudinem spirae superan- te, basi integra, columella ad basim oblique trunca- ta, labio externo tenuissimo, acuto. Epidermis cor- nea, super carinas testae &rinacea. Operculum cor- neum, parrum, lamellis ellipticis confertum, aucleo laterali. Das Thier gleicht dem von Buccinum, unterſchei⸗ det ſich vorzuͤglich durch eine ſehr kleine Mantelfalte am faſt verkuͤmmerten Canal der Schale; von Turbo durch die dünnere «Schale, den elliptiſchen nicht ſpiralen Deckel und den Mangel der gewimperten Seitenhaͤute; von Cancella- ria durch den Mangel der ſchiefen Falten an der Basis Columellae. Steht zwiſchen Buczinum undatum und Cancellaria, 1 re bsp Tfl. 9 F. 4 — 8: testa anfracti- bus 5, ultimo ventricoso, carinis 2 validis. Longitudo 1%o poll., Latitudo 1½ poll. Turbo bicarinatus So- werby in Tankerville Catalogue p. 12. Hab. in Oceano arctico. 2. Tr. borealis. Buccinum boreale; Columbella costellata; Nassa luteostoma. Ricinula elegans: Ranella nana; Murex duca- lis; Pyrula patula; Fusus lapillus, pallidus; Pleuro- toma tuberculifera. Conus arcuatus, Wird fortgeſetzt. 49 S. 380 Sorsfield; in der Sammlung d. zool. Geſ. a Capitaͤn Lyon hat einen Luchs aus Mexico mitge- bracht, der wahrſcheinlich neu iſt. N hat mehr als 20 Gattungen angekuͤndigt. Fe'ͤelis maculata: rufo- -grisea, dorso saturatiore; corporis lateribus membrisque externe brunneo ma- interruptus; Oliva gracilis. uͤber einige Saͤugthiere » Oelz seta, rœonig Carina, Abſtand der Augen 1¾ — Gehört wahrſcheinlich zu den vielen Abarten von Fe- lis rufa Guild., Pennants Baycat, unterſcheidet ſich vor» zuͤglich durch den langen Schwanz, der bey Felis rufa nach Cuvier 4 3., nach Temminck 5 3., in unſerm Thier 6 3, lang if x Felis nepalensis: cauda mediocri tenui apice grisea, corpore ex fulvescente griseo, maculis late- ralibus oblongis vel angularibus « saturato-fusco et ful- vescente variis, singulis ‚plaga saturatiore postica no- tatis, situ obliquo sparsis: jugulo subtus immacula- to; collo utrinque fasciis duabus undulatis macula- que postica oblonga transversa; gula fascia angusta; malis lineis duabus maculaque lunari ad rictum ex- tensa atris. Tb. suppl. 39. Groͤße wie F. javanensis, aber ſchlanker, Schwanz und Hals verhaͤltnißmaͤßig verlaͤngert. Laͤnge 1 F. 10½ —Vorderfuͤße 10 3. Schwanz — — 10½ — Hintere 12 — Kopf 1 Unterſcheidet ſich überhaupt von F. jav. durch den ſchlankern Bau. Capitaͤn Farrer brachte ſie lebendig nach England; fie war ſehr wild und ſaß gewohnlich wie die gemeine Katze, ſtarb bald. Bey der bengaliſchen Katze find die Flecken laͤnglich und an den Seiten in regelmaͤßi⸗ gen Laͤngsreihen. Wir haben aus Oſtindien 2 Gattungen kleine Katzen und Temminck zweifelt mit Unrecht an der bengaliſchen Katze, welche in den Ebenen wohnt, 50. S. 385 Bücheranzeigen. ur ber: die Wirkungen der eisenhaltigen Mineralquellen, insbeſondere der Driburger und Herſter, nebſt Beſchreibung der dortigen Ge— gend, Anlagen und Anſtalten. Von L. W. Ficker, Dr. d. Med. u. Chir. (weiland), Brunnenarzte zu Driburgs, correſpondieren⸗ dem Mitgl. d. phil, med. Gef. zu Würzburg. e bey F. Regensberg. 1828. VI. und 1675. 8. Es ſind nun beynahe 50 Jahre, als der jetzige Be⸗ ſitzer der Driburger Quellen, Freyherr von Sierſtorpff, dies ſelben ankaufte. Noch in dieſem Augenblicke erfreut ſich der gojährige, an Leib und Seele vollkommen ruͤſtige Greis, der trefflichen Anlagen und Einrichtungen, wodurch er die⸗ ſes Thal entwilderte und welche der Gegenſtand dieſer Schrift find. Der Verf. ſtarb im bluͤhenden Alter, gleich nach de⸗ ren Herausgabe, zu fruͤh fuͤr die e und für die Heilanſtalt, welcher er vorſtand. Die Eiſenquellen Driburgs ſind bereits die vorzuͤglichſten Europa's gehoͤrend, anerkannt, als unter Die ge⸗ 223 = nialen Schriften des erſten Driburger Brunnenarztes, je⸗ tzigen Leibarztes Brandis zu Kopenhagen, dann die wacke⸗ ren Arbeiten ſeines Nachfolgers, des aͤlteren Ficker, haben zur Verbreitung ihres Rufes bedeutend gewirkt; vor allem aber die vielen gluͤcklichen Curen, welche unter deren Lei⸗ tung durch die Driburger Heilquellen zu Stande kamen. Die in Rede ſtehende Brunnenſchrift zeichnet ſich unter der großen Maſſe jetzt erſcheinender Buͤcher dieſer Claſſe durch treue Wahrheitsliebe, practiſchen“ Gehalt, Logis ſche Ordnung und gute Schreibart achtungswerth aus und verdient von jedem Arzte geleſen zu werden, welchem die Balneotechnik, ein immer bedeutender werdender Zweig der Medicin, am Herzen liegt. Wenn Driburg durch ſeinen großen Gehalt an Eiſen, kohlenſaurem Gas und Salzen von den meiften Eifenwafs ſern den Vorzug verdient: fo finden wir in dieſem Buche zuerſt einer dortigen neuen Guelle, Erwaͤhnung gethan, welche ein beſonderes Augenmerk der Aerzte erheifcht: die Herſterquelle. Uebrigens in ihren Beſtandtheilen der als ten Quelle Driburgs verwandt, enthaͤlt ſie kaum eine Spur von Eifen, woran die alte Quelle für manche Conſtitution, wenigſtens im Anfange der Cur, faſt zu reich iſt. Ferner iſt eine Schwefelquelle in den Beſitzungen des Hn. v. Sierſtorpff entdeckt, die ſeit 5 Jahren vorzüg⸗ lichen Badeſchlamm liefert. Die neuen Schlammbaͤder wer⸗ den in geeigneten Krankheiten mit großem Erfolge gebraucht. Wenn nun Driburg, was Iururiöfen Comfort bettifft, auch nicht mit den großen Baͤdern Deutſchlands in die Schranken treten darf: fo bietet es doch, auch dem vor— nehmſten Badegaſte, alle Bequemlichkeiten, die man billig an einem Bade verlangen kann. Auch der Armen wird reichlich und zweckmaͤßig im dor⸗ tigen Armenhoſpitale gedacht. N Ueber alles dieſes gibt Ficker's wohlgerathene Schrift erwuͤnſchte Auskunft und fordert die Aerzte auf, den Dri⸗ burger Heilanſtalten ferner die verdiente Wuͤrdigung ange⸗ deihen zu laſſen, deren die Eiſenquellen im Allgemeinen ge⸗ wiß jetzt zu wenig genießen. \ Referent, welchem Driburg aus zweyjaͤhriger Erf rung bekannt iſt, ſtimmt mit vollem Bewußtſeyn dem Lobe bey, welches der Verfaſſer dieſer kraͤftigen Quelle und de menſchenfreundlichen, keine Opfer ſcheuenden, Bemühung: des Freyherrn von Sierſtorpff ſpendet. ; A. Th. Brück. Noſologie und Therapie der chirurgiſchen Krankheiten in Verbindung mit der Befchrei bung der chirurg. Operationen; oder geſammte ausfuͤhrliche Ch rurgie für practiſche Wundärzte, von Langenbeck, Prof. Bd. IV. Göttingen b. Dietrich 30, 8, 600. 1 Kl. = Von dieſem wichtigen Werk iſt uns nur dieſer viert Band zugekommen, von dem wir daher auch nur den In⸗ halt angeben koͤnnen. Es kommt der Iſis nicht zu, eine Critik von ſolchen Werken zu geben, was auch bey dieſem hinlaͤnglich anerkannten Werke von einem fo beruͤhmten Chirurgen ohnehin überflüffig wäre. - Dieſer Band enthält die Lehre von den Wunden insbeſondere und. zerfällt in 10 Capitel; von den Wunden des Kopfes, der Bedeckungen der Hirnſchale, des Hirns; Trepanation. Im aten Cap. werden die Wunden des Geſichts be⸗ trachtet; im zten der Glieder; die Amputation nach allen ihren Verhaͤltniſſen, eben fo die Exarticulation, der Ver⸗ e die Behandlung und endlich die kuͤnſtlichen Glied⸗ maßen. 5 . f Im Aten Cap. folgen die Halswunden, der Luft! und Speiſeroͤhre, der Gefaͤße, im Sten der Bruſt, Lungen, des Herzens, Zwergfells; im öten des Bauchs und deſſen Ein⸗ geweiden; im 7ten — gten die der Ge chlechtstheile; im Toten des Nackens und Ruͤckens. 0 . 12 Hieraus ſieht man wenigſtens, | worüber man ſich in dieſem Bande Raths erholen kann. e* a ul Kr An Freunde der Geognoſie und Petrefacten = Runde, 18 Die Verſteinerungen wuͤrtembergs, : Naturgetreue Abbildungen der in den vollſtaͤndigſten mit Angabe der Gebirgs Formationen und der Fund⸗ orte, in welchen dieſelben vorkommen, von C. H. von Zieten, Königl. Wuͤrtemb. Major des Ehren-Inva⸗ fiden⸗Corps, Ritter des Militaͤr⸗Verdienſt⸗Ordens und ordentliches Mitglied der naturforſchenden Geſellſchaft Vine 1. und 2. Heft. Der große Reichthum an Petrefacten, welchen die Gebilde Muſchel und Jura⸗Kalkes, des Keupers und Lias im Wuͤr⸗ N hen aufzuweiſen haben, erzeugte den Gedanken, die er Geognoſie und Petrefacten-Kunde, in den Beſitz ei: möglichſt vollſtaͤndigen Reihe naturgetreuer Abbildungen aller er organiſchen Ueberreſte zu ſetzen, deren hohe Bedeutung in eſchichte erſt in neueren Zeiten ihrem ganzen Umfange erkannt worden. Der als trefflicher Zeichner laͤngſt gekann⸗ err Major v. Zieten — beguͤnſtigt durch den lumſtand, die reihften Verſteinerungs Sammlungen des Inlandes ihm Nl dung geboten find, und daß er durch hochachtbare Ge: ioften-und Petrefactologen, wie Hehl, Schuͤblers, Hart⸗ u. a. ſich kraͤftigſt unterftügt ſah — beſtimmte ſich für ſes ſchoͤne Unternehmen. Verlage, und erfreute ſich des ungetheilten Beyfalls aller aner, wie ſich daruber mehrere guͤnſtige Recenſionen (ſieh sperus Nro. 103 und 105., Nro. 63. der Allgemeinen Litera⸗ Zeitung, ingleichen Leonhards Jahrbuch für Mineralogie, ch ausſprachen, Indem wir die Vollendung des zweyten Heftes anzeigen, iches der Herr Verfaſſer ebenfalls mit der hoͤchſtmoͤglichſten äeiſton ausführte, fügen wir die nochmalige Bemerkung bey, B das Ganze auf 12 Hefte berechnet iſt. Jedes Heft enthält lithographierte Tafeln auf feinſtem Velinpapier in groß Folio FR Blättern deutſchen und franzoͤſiſchen Textes. Der Subſcriptions⸗ Preis beträgt für ein Heft mit treu der Natur colorierten Abbildungen 3 fl. 30 kr. rhein, oder hl. 3 Gr. ſaͤchſ,, für ſchwarze Abdruͤcke 2 fl. 48 kr. rhein., er 1 Thl. 18 gGr. ſaͤchſ. 4 Ein erhöhter Subſcriptions Preis, welcher nach Erſcheinen s zweyten Heftes eintritt, beträgt für colorierte Hefte 4 fl. rh., et 2 Thl. 12 gGr. ſächſ., und für ſchwarze Hefte 3 fl. 20 kr., er 2 Thl. 29 Gr. Stuttgart. . 5 G. Schweizerbart's Verlagshandlung. An kundig ung. I F Nagazin für philoſophiſche, mediciniſche und geſchichtliche HR Seelenkunde. Herausgegeben von J. B. Friedreich, Profeſſor der Medicin zu Würzburg uſw. 1. Heft 9½ Bogen, Preis 1 fl. 2. Heft, 14 Bogen, 1 fl. 21 kr. 5. Heft, * ie. Sammlungen Wuͤrtembergs befindlichen Petrefacten, Dias erſte Heft erſchien vor einigen Monaten in unterzeich⸗ 16 Bogen, ı fl. 30 kr. 4. Heft, 16½ Bogen, u fl. 30 kr. 58. Heft, 15 Bogen, u fl. 21 kr. Wir glauben uͤber die Tendenz und den Inhalt dieſer ſo⸗ wohl fuͤr Aerzte, als fuͤr Richter und Philoſophen intereſſanten Zeitſchrift hiemit Folgendes bekannt machen zu durfen. — Von dieſer Zeitſchrift erſcheint in Wuͤrzdurg ſeit Mitte des Jahrs 1829 regelmäßig alle Vierteljahre ein Heft, Die Na— men der bereits erklaͤrten Herrn Mitarbeiter, als die eines Grohmann, Groos, Amelung, Günther, Mit⸗ termair u. m. a., verbuͤrgen, daß nur gediegene Aufſaͤtze ge⸗ liefert werden. Die Tendenz der Zeitſchrift ſelbſt iſt eine drey⸗ fache. 1) Den bey Weitem größten Theil eines ſeden Heftes machen Original-Abhandlungen aus dem Gebiete der geſammten philoſophiſchen, mediciniſchen und gerichtlichen Seelenkunde aus. In dieſen fünf Heften find 36 Originalabhandlungen enthalten. 2) Werden in pſychologiſcher Hinſicht intereſſante Aufſaͤtze und Auszuͤge aus andern, beſonders auslaͤndiſchen Schriften mitge⸗ theilt, und 3) werden die neueſten pſychologiſchen Schriften be: urtheilend angezeigt und von den wichtigeren ein gedraͤngter Auszug geliefert, was bereits in den fuͤnf Heften von 82 deut⸗ ſchen, franzoͤſiſchen, engliſchen und daͤniſchen Schriften geſchehen iſt, To daß der Leſer eine ſyſtematiſche und vollſtändige l über die neueſte Literatur der geſammten Pſychologie erhaͤlt. Man kann dieſe Zeitſchrift durch jede ſolide Buch- handlung und in Würzburg durch die von C. Strecker beziehen. - Bullefin universel. Durch alle Buchhandlungen des In⸗ und Auslandes iſt von mir zu beziehen: Bulletin universel des sciences et de l’industrie, pu- blie par la société pour la propagation des con- naissances scientifiques et industrielles sous la direction de M. le baron de Ferussuc. Jahrgang 1830. (25 Bände von zuſammen 720 Bogen. Gr. 8. 85 Thl.) Dieſe Zeitſchrift erſcheint in 8 Sectionen, die ſaͤmmtlich ein⸗ Ban unter beſondern Titeln zu folgenden Preiſen zu erhalten ind: Erſte Section: Sejences mathématiques, physiques et chimi- ques. Der Jahrgang von 12 Heften (60 Bogen in 2 Baͤn⸗ den) 8 Thlr. Zweyte Section: Sciences naturelles et geologie, (120 B. in 4 Bdn.) 14 Tht 20 Gr. Dritte Section: Sciences medicales etc, Der Jahrgang (1208, in 4 Bdn,) 14 Thl. 20 Gr. g Vierte Section: Sciences agricoles, economiques etc. Der Jahrgang (72 B. mit 12 Kupfert. in 3 Bdn.) 10 Thl. 12 Gr. Sechste Section: Sciences geographiques, Econ. publique, voy- ages. Der Jahrg. (132 B. in 4 Bon.) 16 Thl. 8 Gr. Siebente Section: Soienc. historiques, antiquite, philologie. Der Jahrg. (96 B. in 3 Ban.) 11 Thl. 21 Gr. Achte Section: Sciences militaires. Der Jahrg. (48 B. in 2 Bdn.) 6 Thl. 6 Gr. 5 Der Jahrg. Zugleich erneuere ich die Anzeige, daß ich alle Zuſendungen von Buͤchern, Zeitſchriften uſw., die mir durch Buchhandlungen oder portofrey für das Bulletin universel zukommen, . befoͤrdere⸗ Leipzig 2 F. A. Brockhaus * 5 A. Allgemeines. S. 111. Buguoy; über Theuer und Wohlfeil. B. Botanik. — 118. Zenkers botaniſcher Grundriß. — 120, Annalen der Gewähstunde Bd. 4. — 121. Sprengels Genera plantarum. Heft 1. C. Zoologie. — 122. Stannius, — 145. Brehm: Hau — 166. Mehlis über die europaiſchen Arten von Dolichopus. ptbewegung der Voͤgel. \ Creplins und feine Eingeweidwürmer. — 199. Michahelles, neue Fiſche: Rhomhus, Cepola, Gym- netrus, Lichia etc. — 203. Eichwalds Zoologia speeialis. E 204. Menkes Synopsis Molluscorum. — 209. Thienemanns Abbildung der Eyer. — 213, Ueberſetzung des Zoolog. Journal XV. Douglas, Cervus leucurus. Ovis californiana. . 214. Richardſon, Aplodontia leporina. — 216. Lowe, Helicolimax lamarckii. Bigors, ornitholog. Skizzen, Cryptonyx, Pica etc. — 220. Broder iep, neue Weichthiere von Belcher: Tricho- tropis etc. ; — 221. Horsfield, neue Säugthiere: Dat Felis maculata, ne- palensis, D. Mediein. Fickers Driburger Mineralquellen. Langenbecks chirurgiſche Krankheiten. = 222. . 7 — EEE um ſ cha g. Hofmanns Naturalienſammlung. Menges Zeitſchriften. . Giſtls Käfertauſch. 5 Buͤcher Anzeigen von L. Bechſtein, Cieten, Friedreich, Bulletin universel. * „ Nane ni —— — Ein ge g a n 3 % A. An Aufſätzen. 5 B. An Buͤchern: a ve Handbuch der Mineralogie von S. C. Fiſcher, Prof. zu Wie Bey Heubner. 31. 8. 458. 1 T. . R. Browns vermiſchte botaniſche Schriften, von Nees Eſenbeck. Nürnb. b. Schrag 8. J. 25. 704. 1 T.; 26. 791.; III. 27, 460. G. Graf zu Muͤnſter, neue Species von Pterodactyln 63. 6 Taf. 1 > 1 Taf. Goldfuß verſchiedene Reptilien der Vorwelt. beyde aus Act Leopold. T. XV. M. Perty, Ohservationes nonnullae in Coleoptera Indiae entalis. Diss. pro facultate legendi, Monachüi ap, I dauer. 31. 4. XXXXIV. t. 1. g fi; Glocker, Handbuch der Mineralogie. Nürnb. b. Schrag. Th. 29. 8. 310. 4 T. ! N J. A. Buchner, Handbuch fuͤr Aerzte und Apotheker Re Handbuch der Mineralogie von Glocker. Ebend. 31. 2012. 4 Taf. k rg Goldbeck, Geiſt und Critik des Mangelnden in der Mathe tik, Naturkunde und Medicin, nebſt Heilung der ſtummheit. Hamburg bey Hoffmann. 1827. 8. 12 A. Ermanns: Fragmente aus ſeinem Briefwechſel. R richte 1—5. 1830. c Deſſelben, 2 Berichte über feine Beobachtungen des Erdme tismus, 1 Charte; deſſelben geognoft, Bemerkungen ü den Ural. N Tonnins Beleuchtung von Meno-Poehls Bemerkungen Harari:Große. Hamburg bey Neſtler. 1823. 8. 57, n 15855 Avarie-Große, 3te Auflage. Ebendaf,. 8. 7 Derſelbe, Chronik des Hamburger See⸗Aſſecuranzgeſchaͤfts Jahr 1823. Ebend. 1824. 8. 115. Daſſelbe von 1825. Charte. Daſſelbe franzöſiſch: L’ami des negociants des gens de mer 1826. 1 Charte. Verfolg der Chron 1824. 8. 20. 2 Tabellen. Chronik v. J. 1826. 150, 1 Derſelbe, merkantiliſch geſchichtliche Darſtellung der Barbares Staaten. 1826. 228. 1 Charte. 4 C. An 3Beitfdriftem Ferussac’s Bulletin des sciences. 1830. Nr. 7. P. 18. Annalen der Phyſik. 30. 6. 7. 5 Jahrbuch der Chemie und Phyſik. 30. 11. Journal f. techn. und öcon. Chemie. 30, 9, Archiv des Apotheker-Vereins. 30. 9. Pharmaceutiſche Zeitung. 30. 20—23, Frorieps Notizen. 30. 604609. x Eiterar Unterhaltungs:Blätter. 30, 290—327. ... | 184% Bm VVV (Tafel III.) Det Preis von 12 Heften iſt 8 Thlr. fähf. oder 14 fl. 24 Xr. theiniſch, und die Zahlung iſt ungetheilt zur Leipziger Gſtermeſſe des laufenden Jahres zu leiſten. Man wendet ſich an die Buchhandlung Brockhaus zu Leipzig, wohin auch die Beytraͤge zu ſchicken find. a Unfrankierte Bücher mit der Poſt werden zuruͤckgewieſen. — ——— — — Nachricht für Geognoſten, Petrefasten: Sammler und Zoologen. Ich babe im Jahre 1828 eine Reife um die franzoͤſiſchen und italieniſchen Kuͤſten des Mittelmeers unternommen und, vor— züglich zum näheren Studium der Thieruͤberreſte in den Kno⸗ chenbreccien, mich einige Zeit in Sardinien aufgehalten. In Kaſtner's Archiv für die gef. Naturl. Bd. XV Habe ich bereits Nachrichten über die Breccie bey Cagliari gegeben; im erſten 5 Hefte von Leonhard's und Bronn's neuem Journale findet man einen Auszug davon; die genaue Beſchreibung und Abbildung der Reſte foſſiler Inſectivoren, Nager und Vögel der Diluvial: zeit, mit beſonderer Beruͤckſichtigung der mittelmeeriſchen Brec⸗ cien, wird im nächſten Bande der Denkſchriften der Academie der Wiſſenſchaften in Muͤnchen erſcheinen. - Da ich mit nicht unbeträchtlichen Koften eine große Mens ge foſſiler Reſte aus der Knochenbreceie von Cagliari mitbrachte, ſo habe ich mich entſchloſſen, die Dubletten gegen Verguͤtung der Auslagen abzulaſſen, und hoffe dadurch den Naturforſchern Gele— genheit zu geben, Vergleichungen mit etwanigen aͤhnlichen foſſi⸗ len Thieren anderer Gegenden anzuſtellen. So lange der Vor⸗ rath langt, kann ich dreyerley Sammlungen anbieten: 1) Zu 3 Ducaten in Gold; von Lagomys: Ober- und Un: terkiefer (Zaͤhne ziemlich vollſtaͤndig), Wirbel, Theile vom Schulterblatt, vollſtaͤndige Oberarmknochen, Ulna, radius, Theile vom Becken, Oberſchenkelknschen, tibia. Von Arxvicola: Unterkiefer, Oberarmbein, Oberſchenkelbein, Becken. Knochen von ne, Voͤgeln. 2) Zu 2 Ducaten; dieſelben nicht fo vollſtaͤndig der Erhaltung 5 nach; die Zähne fehlen meiſt — doch zeigen die Zahnfaͤ .- cher immer noch das Characteriſtiſche. 8) Zu 1 Ducaten; ohne Voͤgelknochen. Arvicola und Mus — die Extremitaͤtenknochen faſt alle vollſtändig und gut erhalten. Eben ſo bin ich erboͤtig, zu ſehr geringen Preiſen — bloß zum Erle der Auslagen — Dubletten von Thieren in Wein⸗ * — Carharista Aura a 5 f 5 > Daptrius ater . : 2 ARTEN: . Knochen von mehreren Nefte von Lagomys, geiſt abzulaſſen, z. B. von Octopus macropus Risso aus N ; Scincus tiligugu aus Sardinien, Lebias ebendaher, mehrere A neliden und dgl. Da ich ſelbſt keine eigentliche Sammlung beſitze, alles, was ich habe, nur zu meinen Vorleſungen und ande wiſſenſchaftlichen Arbeiten benutze, ſo kann ich nicht tauſchen; muͤßten denn andere foſſile Nager, Inſectenfreſſer und Voͤgel geboten werden. Dagegen nehme ich gerne naturhiſtoriſche (36 logiſche, anatomiſche, geognoſtiſche) Werke gegen obige * facten an. 3 Briefe erbitte ich mir portofrey. Erlangen. Dr. Rudolph Wagner. Exotiſche Vogel. N = Zu kaufen bey J. H. Frank in Leipzig. (Die exotiſchen Vögel find alle in ſchoͤnen Bälgen, außer ö mit Curſivſchrift, welche ausgeſtopft find, und es tritt di her nach Verhaͤltniß ein etwas erhöhter Preis ein.) Thlr. E 0 Falco baccha R setze, ornatus falcinellus lacernulatus magnirostris g Diodon 0 > 8 25 5 B plumbeus : . . x . aurantius R $ 2 0 8 bidentatus : - f 5 1 melanopterus 5 4 aquilinus hamazus o ene \ * „ — 9 a Franz Bacons neues Organ der Wiſſenſchaften. Aus dem Lateiniſchen uͤberſetzt und mit einer Einleitung und Anmerkungen begleitet von Anton Theo⸗ bald Bruͤck. Leipzig, Brockhaus. Durch dieſe Ueberſetung der Naturphiloſophie des großen Bacon glaubt Unterzeichneter, ſeinen Landsleuten einen wirklichen Dienſt gethan zu haben und hofft, ſie werden es freundlich entgegen nehmen, was er ihnen anſpruchlos bietet. — Um dem, bey uns noch zu wenig gekannten Werke, zu groͤßerer Verbreitung, ſeinerſeits nach Kraͤften zu Huͤlfe zu kommen, hat er es der Verlagshandlung gra- tis überlaffen, damit fie, die bey einem Unternehmen dieſer Art gewiß auch nicht auf Gewinn Rechnung macht, es moͤglichſt billig verabfolgen laſſen koͤnne. Es ſteht mir nicht 171 uͤber meine Einleitung und Anmerkungen, noch auch über den etwaigen Werth der Ueberſetzung ſelbſt zu reden. Denen, welche mit Bacon gleichen Strebens ſind, wird es eine reine Freude ſeyn, einen harmoniſchen Anklang aus ei⸗ nem früheren Jahrhunderte zu vernehmen, und auch für manche Unſelbſtſtaͤndige, von welchen ein deutſcher Philos ſoph ſagt, „daß für fie keine Idee Bedeutung und Reali- tät habe, ehe ſie durch andere Koͤpfe gegangen, hiſtoriſch und eine Vergangenheit geworden iſt“, duͤrfte die Leſung des Bacon, welcher doch dieſemnach als legitim anerkannt werden muß, erbaulich fepn, Bad Driburg. A. Th. Brück. / Cornelia, Taſchenbuch für teutſche Frauen auf das Jahr 1881. Herausge⸗ | geben von A. Schreiber. Heidelberg b. Engelmann. Die holde Cornelia, welche jaͤhrlich die Frauenwelt auf ihren Wanderungen erfreut, iſt zufaͤllig in dieſem Jah⸗ JIſis 1831. Heft 3. 1830. Gr. 8. ı Thlr. 4 Gr. te etwas zu ſpaͤt zu uns gekommen; ſonſt hätten wir zur rechten Zeit, nehmlich vor Weihnachten ihre Ankunft ange⸗ zeigt. Indeſſen kommt fie nie zu fpät, indem fie der Ab⸗ ſender mit ſo haltbaren, reichen und zierlichen Kleidern und anderen Reiſegeräthen ausftattet, daß man das ganze Jahr fie beſehen und ſich von ihr erzählen laſſen kann. Auf die Kupfer iſt alle Sorgfalt verwendet; deſonders wird Philips pine Welſer, ein Muſter der Frauen, gezeichnet von ‚sen: di, gemahlt von Paſſini zu Wien, anſprechen; die ande⸗ ren, meiſt Scenen vorſtellend, find gezeichnet von Kinin⸗ ger, Ender, geſtochen von Hofmann und Rosmaͤsler. A. v. Tromlitz hat eine große hiſtoriſche Erzaͤhlung: Marie von Lancaſter geliefert. S. 99 E. Muͤnch, ein Gedicht auf G. Jacobis Grab. S. 101 Fr. Lohmann, eine Erzaͤhlung: Luitgard von Meißen. S. 173. Neun Gedichte von M. v. Schenkendorf. S. 186. Die Heilquelle; Novelle von W. Blu⸗ menhagen. S. 243. Marie, Erzaͤhlung nach einer wahren Be⸗ gebenheit von Amalia Schoppe. S. 300. Mehrere Gedichte von Fr. Haug, C. Geib, A. Schumacher und Neuffer. x 5 Die Iſis würde ſich in ein fremdes Feld wagen, wenn fie mehr als die Titel dieſer Aufſätze angabe. Die Dichter ſind hinlaͤnglich bekannt, ſo daß unſere Leſer nichts weiter als die Namen derſelben brauchen. 15 227 5 =. Ernſt, Frohſinn und Scherz in Dichtungen manchfachen Inhalts, von J. Ph. Neumann, Prof. Wien b. Gerold. 30, 8, 256. f Dieſe Gedichte enthalten wirklich, was der Titel be: ſagt. Zum Eingang: Die Quelle der Verjüngung; den wunderholden Segensgruß zum 6often Geburtstag des Kai— ſers; die Erſcheinung, zum Namenstag der Kaiſerinn; die Grundſteinlegung des polytechniſchen Inſtituts find größere Dichtungen im ernſthaften Styl. S. 39 folgen einige Du— tzend recht artige kleinere Gedichte, Schwaͤnke, Erzaͤhlungen, Fabeln u. dgl.; S. 209 Oden, Idyllen und Elegien als wohlgelungene Ueberſetzungen aus den Alten, aus Theocrit, Ariſtophanes, Anacreon und Tibull. Freunden der heiteren Muſe werden dieſe Gedichte manche Stunde des Vergnuͤ— gens gewaͤhren. Weisheitsſpruͤche und Witzreden aus Th. G. v. Hippels und Jean Paul Fr. Richters Schriften auserleſen und alphabetiſch geordnet, mit den einleitenden Characteriſtiken beyder Männer und einem An- hange aus deutſchen Spruchdichtern des Mittelalters, von Th. A. Rirner, Prof. d. Philoſ. Amberg b. Puſtet 30, 8, 327. Dieſe intereſſante Sammlung ſchließt ſich an die früs here ähnliche aus Hamans und Kants Schriften gezogene an. Menſchen mit fo. vielen ſonderbaren Einfällen, wie Hip⸗ pel und Jean Paul, ziehen zu jeder Zeit die Aufmerkſam⸗ keit ihrer Zeitgenoſſen auf ſich und geben in ihren Funken mehr und wirkſameres Licht als die klarſten und laͤngſten Erlaͤuterungen, weil ſie in die Finſterniß fallen und Finſter⸗ niß hinterlaſſen, welche das Nachdenken beguͤnſtigt. Dem allgemeinen Leſer wird daher dieſe Sammlung ein angeneh⸗ mes Geſchenk ſeyn zur Vertreibung ſeiner Launen, zur Er⸗ beiterung und zur Belehrung. Der Herausgeber hat in ſeiner Geſchichte der Philoſophie ſo viel Ernſthaftes geſam⸗ melt und gedacht, daß es begreiflich iſt, wie er zur Erho— lung die Goldkoͤrner aus anderen Schriften zuſammenlieſt, und erfreulich, daß er dieſelben auch anderen ernſthaften und froͤhlichen Menſchen mittheilt. Chateaubriands ſämmtliche Werke. Boch. 40 — 52. Freiburg i. B. b. Wagner. Mit dieſer Lieferung iſt nun dieſe rühmliche Ueber⸗ ſetzung geſchloſſen und dadurch dem Publicum ein Werk in die Hand gegeben, das an Manchfaltigkeit, Kenntniſſen des Alterthums, der Welt und des menſchlichen Herzens, end» lich an Scharfſinn und Beurtheilungskraft wohl nicht ſei⸗ nes Gleichen findet; daher auch der allgemeine Eifer, mo: mit es von allen Nationen aufgenommen worden, leicht zu erklaren iſt. Obſchon nun der Unterrichtete dieſe Schriften lieder im Original lieſt, fo kann man es doch eine Wohl⸗ that für ganz Deutſchland nennen, daß ſie nun durch eine ſo vortreffliche und edle Ueberſetzung allen gebildeten zu⸗ 7 8 De — — 228 gänglich geworden ſind, wozu auch der hoͤchſt billige Preis gewiß das Seinige beytraͤgt. Der Genius des Chriftene thums uͤberſetzt von Prof. Schneller, iſt mit dem wu Baͤndchen geſchloſſen. Dann folgen die 4 Stuarte, übers ſetzt von K. v. Vronfels, welcher überhaupt dieſem Werk feine meiſte Muße gewidmet hat. Das 52te Baͤndchen, das letzte des ganzen Werks, beſchließt: die Märtyrer oder den Triumph der chriſtlichen Religion, gleichfalls von Krone fels uͤberſetzt. Mehr von dieſem Werke zu ſagen, als daß es bollſtaͤndig geſchloſſen iſt und mithin niemand befuͤrchten darf, ein verſtuͤmmeltes Werk zu beſitzen, iſt unnoͤthig. Beytraͤge 5 zur Philoſophie der Seele, von Dr. Med. C. F. Flemming zu Schwerin. Berlin b. Henslin. 30, 8, 208 u. 233. 7 S VDE 58 Dieſe Schrift iſt, wie man ſich wohl denken kann, eine Pſychologie, aber wirklich eine ganz neue, welche ſich auf die Phyſtologie gründet, wie es auch wohl nicht an⸗ ders ſeyn kann. Es wird hoffentlich jetzt immer mehr ein⸗ leuchtend-werden, daß nur Mediciner im Stande find, et⸗ was erſprießliches Über die Geſetze der Seelenvertichtuns gen zu ſchreiben; denn wie kann jemand die Plane, Hand⸗ lungen und Geſchaͤfte eines Fabricanten erfaſſen, begreifen und gar anderen mittheilen, der nicht einmal das Fabrik gebaͤude, geſchweige deſſen Maſchinen geſehen hat. Nebſt dieſen Kenntniſſen beſitzt der Verf. viel logiſches Talent, viel Geſchick im Anordnen und hinlaͤnglich natuthiſtoriſche Kenntniſſe, wodurch er in Stand geſetzt wurde, feinen Ge⸗ genſtand klar und deutlich zu entwickeln. 20 Im erſten Theil behandelt er die Seele des Men ſchen, im zweyten die der Thiere, und ſucht zu zeigen, daß in allen Geiſtesverrichtungen nur ein ſtufenweiſer, kein qua⸗ litativer Unterſchied Statt finde. Er gruͤndet alle Seelen, verrichtungen auf das Empfindungsvermoͤgen, und entwi⸗ ckelt dieſen Satz conſequent, daß es denjenigen, welche ſich einbilden, die Seele koͤnne ihr Haus nach Belieben verlafe, fen und in der Welt herumſpazieren wie ein Vogel, der feinen Käfig verläßt, ſchwer werden wird, etwas gruͤndli ches dagegen vorzubringen. — Zuerſt betrachtet der Verfaſſer den Begriff der Seele, der Lebenskraft, der Empfindung, welche er ſodann S. 24 näber unterſucht und endlich auf das Wahrnehmungsver⸗ moͤgen, Gedaͤchtniß, Gefuͤhlvermoͤgen, den Willen und das Bewußtſeyn gelangt, welchen allen er beſondere Artikel wid. met. Bey der Thierſeele im 2ten Theile verfaͤhrt er nach denfelben Rubriken, ſucht die Graͤnzen der Vervollkomm⸗ nung der Menſchen und Thiere, fo wie die Sprachfuͤhigkelt beyder zu beſtimmen. Das Buch iſt in fortlaufender Pros) ſe geſchrieben und laͤßt ſich daher wie ein Unterhaltungs⸗ buch leſen, von dem es Übrigens durch den Ernſt des Ge genſtandes unterſchieden iſt, indem es neue Anſichten gibt und zu neuen anregt. 5 * ER . RE DE —— — — —rͤ—— MEERE SEES NEE" ¶ — 229 ' "ag Die Beifter der Natur von Dr. R. Meyer, Den AU Sara, bey Saucrlaͤnder. 29, 8, Dieſe Schrift iſt eine ganz neue Art, die Natur zu behandeln. In einer faſt poetiſchen Sprache werden alle phyſiſchen, chemiſchen und geognoſtiſchen Verhaͤltniſſe auf eine anziehende Weiſe vorgefuͤhrt und ſo geſchildert, daß auch der Laye mit Wohlgefallen dem munteren Spiele ſo vieler lebendigen Geſtalten, die er bisher für todt und be: wegungslos gehalten hat, zuzuſehen. Den Schilderungen ſind Noten beygefuͤgt, welche die phyſicaliſchen Erſcheinungen er⸗ klaren. S. 185 folgen noch Beylagen befonders über die Entdeckungen der neueren Zeit in der Phyſik, Chemie, Geo— logie u. ſ. w., ſo daß dieſe Schrift jedem als eine freundli— e und lehrreiche Erſcheinung begegnen wird. Es iſt er: aui zu ſehen, wie die Naturwiſſenſchaften immer mehr und mehr aus ihrem ſteifen Rahmenwerk heraustreten, ſich unter das Volk miſchen und ſich freundlich mit ihm unter— halten. Moͤge dieſes eben fo freundlich entgegenkommen, damit die beyden Theile ſo nuͤtzliche und langerwuͤnſchte Verbrüderung möglich werde und der beſonders ihm fo nach» theilige Aberglaube allmaͤhlich ſchwinde, und es die Mittel in die Hand bekomme, welche ihm die Natur zur Verbeſ— ſerung ſeiner Lage ſo willig anbietet. Die Vorzeit dargeſtellt in hiſtoriſchen Gemaͤlden, Erzaͤhlungen u. ſ. w., zur Belehrung und Unterhaltung. Ulm b. Ebner. 30, kl. 8. Hft. 8, * 715 — 824; H. 9, 1 — 124. Das achte Heft beſchließt die niederlaͤndiſchen Kriege, bis 1609 die vereinigten Provinzen für unabhängig erklärt wurden. Dieſe für das Volk bearbeitete Geſchichte kam ges rade zur gelegenen Zeit, wo die Niederlande aufs Neue die Aufmerkſamkeit von ganz Europa auf ſich gezogen has ben; es wird ihr daher nicht an Leſern fehlen. Mit dem neunten Heft fängt die Geſchichte der Kreuz zuͤge an und handelt von den Zuruͤſtungen bis zur Belage⸗ rung von Nicäa unter Gottfried von Bouillon. — Dieſes Unternehmen iſt kein gemeines Machwerk, gleichen fo viele unter das Volk werfen ſieht, ſondern plans mäßig entworfen und in einer edlen Erzählung durchgeführt, Man erhaͤlt ein treues Bild von dem traurigen Zuſtand der damaligen Chriſtenheit, des elenden Kriegsweſens, der gaͤnz— lichen Unordnung und der daraus erfolgten ſchrecklichen Nies derlagen und Verkuͤmmerungen. Auch der Noheſte muß von dieſen Schilderungen ergriffen werden, und fo wird dieſe Schrift gewiß auf das Volk vortheilhaft einwirken und ihre Fruͤchte tragen. wie man der⸗ | 230 Bulletin de la Société imperiale des naturalistes de Moscon. I année Moscou Typogr. de l'Université, 29, 8, 888, ib, aen. 9. IT année 30, nr. 1, p. 151, tb. 6. 2 Die in Moskau vorzuͤglich auf Betrieb des Profe G. Fiſcher von Waldheim, gegenwärtigem e errichtete kaiſerliche Geſellſchaft der Naturforfther hat ange⸗ fangen dieſe Berichte durch den Director von Zeit zu Zeit drucken zu laſſen, theils um der Welt ihre Thätigkeit zu beweiſen, theils um die Mitglieder in beſtaͤndiger Verbin— dung zu erhalten, und ihnen Kunde von dem Vorgefalle⸗ nen zu geben, wodurch viele Mühe jede Anfrage zu beant— worten erſpart wird. Es enthalten auch dieſe Berichte als lerdings viel Merkwuͤrdiges und Neues, beſonders viele neue Sippen unter den Kerfen und auch Weichthieren, wor— auf wir unſere Leſer glauben aufmerkſam machen zu muͤſ⸗ ſen; beſonders aber, damit den Arbeiten ſo entfernter Ge— lehrter nicht danklos voruͤbergehen und dieſelben entmuthigt werden, als auch, damit nicht Doppelnamen für einerley Thiere gemacht werden. Die Regierung gab ſchon ſeit 1807 der Geſellſchaft jahrlich 5000 Rubel, um Reiſende in America zu unterhalten, und gab ihr wieder im Jahr 1829 5000 Rubel, wovon 2000 für Reiſekoſten in Rußland, und 3000 fuͤr Druckkoſten beſtimmt ſind. N ; Die wichtigeren Auffäge find folgende: Beobachtungen hen den Erdmagnetismus von Dr. Erman und San⸗ teen. 3 Bericht von Prof. Eſchſcholtz von feiner 2ten Reife um die Welt, worauf er 200 Thiergattungen geſammelt hat. Seite 19. S. 27 beſchreibt G. Fiſcher Verſteinerungen, Am- phidonte humboldtii et blainvillii, beyde abgebildet, Muſcheln wie Gryphaͤen; unterſcheidet ſich durch die Zähne der Raͤnder beyder Klappen an beyden Seiten des Schloſſes. S. 33. Reiſebericht von Eversmann in Rußland, eingeſchickte Saͤugthiere, Voͤgel, Lurche. Verzeichniß vieler Kerfſammler, zerſtreut in ganz Rußland. ö S. 45 Aulacodus, neue Käferfippe aus Brafilien, abgebildet. Sey Leucothyrius MacLeay Temminck hat ſeitdem auch ein Nagethier Aulacodus genanat.]“ S. 45. Psilotus hoffmannseggii Fisch., beſchtie⸗ ben und abgebildet. [Es gibt ſchon eine Pflanze Psilotum und eine Mucke Psilota.] . ©. 51. Ueber das Muſeum von Barnaul in Sibi⸗ tien von Dr. Gebler. Saͤugthiere, Vögel, Kerfe, Pflan⸗ zen, Mineralien; Kleidungen, Inſtrumente, Maſchinen u. ſ. w. . S. 65. Denops Fisch. Clerus longicollis Ste- ven, abgebildet; deßgleichen Trichodes insignis, ‚punc- ‚tatus, quadriguttatus. S. 69. Trechus sericeus von Dr. J. G. Glei- ſcher, abgebildet. 5 AR 231 S. 73. Wazeichniß der Pflanzen an ber Oſtſee, von demſelben. S. 103. Beföentte Thiere von A. v. Beclemi⸗ ſcheff. S. 107. Geſchenke von Verſchiedenen. S. 114. Deßgleichen. Vorgaͤnge in der Gefell ©. 127. Ueber die Bildung des Hagels, von Prof. Perevoſchtſchikoff, mit kuͤnſtlichen Gefrierverſuchen. S. 136. Beobachtungen uͤber die Metamorphoſe der Kerfe, von Gimmerthal zu Riga. Tachina quadripu- stulata, aflınis, pudibunda. Die Larve von Noctua occulta leuchtet. S. 142. Neue e von Dr. So: doffsky. Tinea orichalcella, Tortrix livonana, ri- gana, alle abgebildet. S. 147. Neuer Kaͤfer von Zoubkoff, vom Ural: Odontocnernus Fischeri, neben Deracanthus Schön- herr, abgebildet. Blechisa eschscholtzii abgebildet; Buprestis de- jeanii; abgebildet; fossulata; Trox undulatus; Melo- lontlıa canına; Cetonia karelini; Blatyope unicolor; Blaps parvicollis; Cleonis quadrivittata, interrupta, vittata, bipunctata, humeralis, carinata, pulveru- lenta; Saperda bipunctata; Leptura fischeri, alle abs gebildet und von Zoubkoff beſchrieben. S. 169. Verkaͤufliche Kerfe aus den kirkiſiſchen Steps pen, von Karelin. 171. Verzeichniß der lievlaͤndiſchen Falter von Dr. S doe yo; ©. 187. Prof. Rrynicki zur Charkow uͤber verſchie⸗ dene ſeltene und neue Kaͤfer. S. 203. Verhandlungen, Briefe, Geſchenke. S. 213. Sanſteen, Beohachtungen uͤber die Magnet⸗ nabel. S. 219. Beſſer Prof. zu Crzemieniec in Volhynien, Monographie der Abfonthien; ganz ausführlich und genau, 21 Gattungen, darunter neu: A. moxa et Canariense. S. 267. Ueber das Mammut (eigentlich Mammont) nebft einem Verzeichniß der Knochen davon im Muſeum der Univerfität, von G. Fiſcher. Er unterſcheidet 6 Gattun⸗ gen: Elephas mammontius, panicus, proboletes, pyg- maeus, campylotes, kamenskii abgebildet. S. 279. Ueber das verſteinerte Nashorn, von dem— ſelben. Vier lebende: Rhinoceros indicus, sondaicus, africanus, sumatrensis; 3 verſteinert. Rh. antiquitatis (ticheorhinus abgebildet) cuvierii, minimus. ©. 284. Neue Käfer von Parreys in der Grimm entdeckt. Elater parreysii; Lixus canescens; Bupre- stis coracina, armena, dianthi, inaequalis, fossulata. S. 289. Curländiſche Thiere von Dr. Kichtenſtein zu Mietau. Verzeichniß von Säugthieren u. Voͤgeln. S. 299. Empfang Al. v. Humboldts am 26, Octo⸗ ber 1829. — ee — 232 S. 314. G. Siſcher über die verſteinerten Cephalo, poden um Moskau. Dabey neue Sippen: din 110 Melia [Pflanzenname] und Sannionites, beyde m den Orthoceratiten, abgebildet in Oryctographie de og cou tb. 11, f. 10 u. tb. 10, f. 1 —4 5 Fusulina, der ſogenannte verſteinerte Weizen. | Bellerophon costatus, caucasicus, re eicraticosus, helicoides. Er Orthoceratites polypheinus, sulcatus, erenula- | tus, spiralis. + Hamites evansii. Orbulites columnatus. L Ammonites hofmannianus. Cibicides rozovii. Bey derſelben Gelegenheit vu G. Fiſcher einen Aufſatz über die Anhaͤngſel der Terebta⸗ tuliten vertheilt, in 4to, 18 Seiten mit einer Tafel. Sur le systéme apophysaire des Térébratulites, worinn er das Knochengeruͤſt in der Deckelſchale der Tere⸗ bratuliten, nach vorausgeſchickter Geſchichte, genauer bes ſchreibt und abbildet, als es bisher geſchehen iſt. Es dient nach ihm den Kiemen zur Stuͤtze und kam bald unter dem Namen: concentriſche Zirkel, Serpulae filigranae, Spira vor, und findet ſich in den eigentlichen Terebratulae, bey Choristites und Strigocephalus, welche 3 Sippen mit Recht getrennt worden ſeyen. 1 S. 333. Al. Fiſcher uͤber das Wachsthum des Stammes der Dicotyledonen, eine ausfuhrliche Abhandlung. S. 353. Erman uͤber die Infuſorien, ſeiner Reiſe beobachtet hat. ©. 355. A. Roſe über die Mineralien in den Gold. minen des Urals. 4 ©. 356. A. v. Sumboldt über die Neigung den | Magnetnadel im Ural und Altai ıc. S. 363. Verkehr in den Sitzungen. \ N ©. 368. Ueber Carabus ehrenbereii; Chlaenius | cruralis; Pelecotomia stevenii; Ditylus “melanocepha- ) lus; Cymindis marginata, decora; die meiſten abge⸗ bildet. S. 373. Sitzung. S. 375. Orthotetes, neue Muſchelſippe, aͤhnlich der Placuna, Folgt Erklärung der Abbildungen worunter auch Ty- ö loderes Schönherr Curcul. p. 206. — Regiſter. Jahr⸗ gang II. 1830 Nr. 1. \ A Bericht über die Arbeiten der Geſellſchaft im Jahr die er auf 1829. S. 17. Meteorologiſche Beobachtungen von pere⸗ ! voſchtſchikoff zu Moskau, unter 55°45 N. B. Mittlere i Wärme + 4. Mittlerer Barometerſtand 749,6 Millim. —— 205 = auf dem Meer nach Humboldt 758.2)5 Höhe alſo von Moskau 98,2 Metres — 301,47 Fuß p. Hanſteens Anga⸗ de weicht nur um 11½ F. ab. 1 Si. 29. Kurze geognoſtiſche Bemerkungen über Li. thauen, Volhynien und Podolien von Prof. Eichwald. S. 53. Sechs neue Kaͤfergattungen geſammelt im tuͤrkiſchen Armenien vem Officiet Stjernvall, beſchrieben vom Grafen Mannerheim. Carabus stjernvalli, chalconatus, morio, arme- niacus, incatenatus, breviusculus. S. 63. Nova genera Coleopterorum Faunae eu- ropeae, auct. Eschschollz. Miscodera arctica = Clivina Gyll. Rhegonycha = Cantharis melanura, fumans, fumata, alpina, annulata, elongata, piniphila n. Hymenoplia = Melolontha strigosa, bifrons n. Phyllognathus Scarabaeus silenus, orion, corydon. Asemum = Calidium rusticum, striatum, atrum n. (Es gibt ſchon ein Asemus.] f S. 57. Sechs neue Tineae aus Lievland von Dr. Sodoffsky. Abgebildet. T. fischerella, rigaella, crinella; Tortrix rubra- na, pallasana, dimidiana; 5 Tinea fulvimitrella, zinkenella, treitschkeella; Tortrix undatana. 8 S. 80. Ueber die foffilen Rinder Sibiriens von G. Fiſcher. Bos latifrons, canaliculatus, beyde abgebildet. S. 90. Einige verſteinerte Schalen aus Volhynien von Andrzejowſki zu Krzemieniet. Buccinum mitraeforme; Lathyra puschii; Vo- luta granulata; Nassa zborzewscii, volhynica; Mitra leucozona; Trochus puschii; Monodonta mamilla; Turbo cremenensis, bicarinatus; Pecten elegans, bes- seri; Cytherea nitens, alle abgebildet. ©. 105. Vorlaͤufige Nachricht von der Auffindung 5 ſehr eigenthümlicher Abtheilungen hexagonaler und tetrago⸗ naler Cryſtallgeſtalten von Breithaupt. Ausfuͤhrlich. a S. 121. Beobachtungen der ſtuͤndlichen Veraͤnderun⸗ gen in der Abweichung der Magnetnadel zu Caſan, von Simonoff. . 131. Bibliographiſche Notizen. — — Beobachtungen über geognoſtiſche Berpättnife im füblihen Tirol im Herbſte v. E. i Nicht mit Unrecht nennt ber geiſtreiche L. v. Buch in ſeiner ausgezeichneten Abhandlung „uͤder geognoſtiſche Erſcheinungen im Faſſa⸗ Thal“ Tirol den Schlüffel zur - gie 1831. Hit 8. 334 geognoſtiſchen Kenntniß der Alpen. Daher wird jede Beob⸗ achtung (bey den großen Schwierigkeiten, welche Alpenrei⸗ ſen mit ſich bringen), wenn ſie nur etwas zur Beleuchtung geognoſtiſcher Vethaͤltniſſe deytraͤgt, wilkommen ſeyn. Ans ſtreitig gehoͤrt das Faſſa- Thal zu den intereſſanteſten mine⸗ ralogiſchen Gegenden Tirols. In einem Terrain von 10 bis 12 Stunden draͤngen ſich die verſchiedenartigſten For⸗ mationen von geſchichteten und maſſigen Gebirgen und deu⸗ ten auf Erſcheinungen, welche in andern Laͤndern nur in großer Entfernung beobachtet werden konnen. Der rothe Porphyr, welcher von Meran uͤber Botzen bis in das Fleimſer⸗Thal (Val di Fiemme) ſich verbreis tet, wird nordweſtlich von der Centralkette der Brenner⸗ Granitberge und noͤrdlich vom Glimmerſchiefer begraͤnzt. Oeſtlich ſtreicht der rothe Sandſtein, welcher den rothen Porphyr von dem Dolomit ſcheidet; ſuͤdoͤſtlich unterbricht der Dolomit die fortlaufende Porphyrkette, welche mit ihrem aͤußerſten ſuͤdlichen Ende den Granit von Cima d' Asta beruͤhrt; weſtlich laͤuft die Etſch. Dieſes Porphyrgewoͤlbe, welches in Begleitung vom Augitporphyr und Dolomit auf⸗ ſtieg und den rothen Sandſtein durchbrach und alsdann ge⸗ gen Oſten zufammenftürzte, bildet eine Kette von ſteilen, meiſtens nach oben abgerundeten oder kegelfoͤrmigen Ber⸗ gen, welche zu einer Höhe von 5500 bis zu 6297 Fuß aufſteigen. Das Geſtein iſt ungeſchichtet, zerkluͤftet ſich manchmal in polyebrifhen Maſſen oder loͤßt ſich in Plat⸗ ten ab; es iſt hart und wenig zur Zerſetzung geneigt. Da wo der Gehalt der Thonerde den der Kieſelerde überwiegt, iſt es der Vegetation ſehr guͤnſtig. Es gedeiht der Wein und ziemlich hoch ſteigt die Baumgruppe. Es beſteht vor⸗ züglich aus Quarz, Feldſpath und Thon; es iſt bald grau⸗ lich bald roͤthlich, je nachdem mehr oder weniger das Ei⸗ ſenoxyd eine Veranderung der Farbe hervorgebracht hat; das Korn iſt fein, nur ſelten tritt der Quarz oder der Feld⸗ ſpath in groͤßerem quantitativen Verhaͤltniſſe auf, wo ſich alsdann bedeutende Feldſpath- oder Quarzconglomerate bil⸗ ben. 3 Dieſer rothe Quarzporphyr darf durchaus nicht, wie es einige Geognoſten gethan haben, mit dem Augitporphyr (nach L. v. Buch) verwechſelt werden. Er enthaͤlt außer Flußſpath, welcher in ſchoͤnen glänzenden waſſerhellen Wuͤr⸗ feln auf dem Calvarienberg bey Botzen vorkommt, keine an⸗ dern Foſſilien, wo hingegen der Augitporphyr durch viele und ſchoͤne Mineralien ſich characterifiert, — a Schlägt man von Botzen über Stein nach Faſſa den Weg ein, ſo ſtoͤßt man nicht weit vom Dorfe Wels auf rothen Sand⸗ ſtein, welcher über Willnas nach Seiſt herabläuft und die ziemlich weit verbreitete Dolomitmaſſe von dem rothen Quarz, porphyr trennt. Dieſer rothe Sandſtein iſt von jenem bey Campedello, Vigo u, Caressa nicht verſchieden. Am bes ſten läßt er fi) beobachten, wenn man den Frombach aufs waͤrts / St. weit verfolgt, wo er zu einer ziemlich hohen und ſteilen Wand aufſteigt. Er ſtreicht am linken Ufer u. ſteht mit dem rothen Sandſtein vom Tſchabitbach in Verbin⸗ dung. Ex iſt geſchichtet nach der Richtung des Baches; welcher von Oſt nach Weſt fließt. Das Geftein iſt feinkoͤrnig ſchieftig und ſpaltet ſich in Platten, oft enthalt es kleine Glimmerblätcchen, bald mehr a 15° \ 235, Thon, bald wird es porphyrartig mit vorherrſchendem Quar— e. Mit ihm wechſeln Mergelſchichten, welche gegen die she kalkiger werden und Spuren von unbeſtimmbaren Muſcheln enthalten. An dieſem Orte, wo durch das Ein: teiſſen des herabſtuͤrzenden Frombaches (in welchem kein Strontian, wie gewoͤhnlich angegeben wird, ſich findet) die⸗ Formation ſo ziemlich aufgeſchloſſen iſt, konnten wir keine Spur von Gyps, welcher gewöhnlich den rothen Sandftein von den Kalkſchichten und dem Dolomit trennt, auffinden, wie wir dieſes an andern Stellen deutlich beobachten konn⸗ ten, ſondern auf dem ſchieferigen Kalk liegt ein anderer derber muſcheliger Kalk, welcher geſchichtete perpendiculaͤre zerkluͤftete Felſen bildet. a Am beſten iſt es, den Frombach, in welchem viele Bloͤcke von Augitporphyr mit Ichthyophthalm, Analzim, Zeos lithe ie. aufgehäuft find, nicht weiter zu verfolgen und das Wildbad Ratzes zu beſuchen. Dieſes Bad, ſchon ſeit 1723 bekannt, liegt am Fuße des Schlern. Die Eifenquelle, ſeit 1815 gefaßt, entſprudelt dem rothen Sandſtein, der vom Frombach durch den Tſchabitbach ſetzt und gegen den Schlern zu Tage geht. Ringsum die Quelle liegen Blödel von Aus gitporphyr, Kalk, Dolomit und zerſetztem rothen Sandftein, welchen man faͤlſchlich für verwitterten Glimmerſchiefer ges halten hat. Die mehr oͤſtlich liegende Schwefelquelle am rechten Ufer des Tſchabitbaches entſpringt in der Dolo- mitformation. Sie iſt ſehr reich an Schwefelwaſſerſtoffgas, welches man ſchon in der Ferne riecht. Beyde Quellen vorzüglich gegen Arthritis, Haͤmorrhoidalzuſtaͤnde, Unter: leibsbeſchwerden, Hautkrankheiten ꝛc. geruͤhmt, find bis jetzt noch nicht chemiſch unterſucht. — Sehr intereſſant iſt es von Ratzes aus den Schlern, einen der reichſten Berge in botaniſcher Hinſicht zu beſuchen. Unſete Beobachtungen über die Pflanzenverbreitung dieſes Dolomitberges werden wir nachtragen. 0 Nach langem Steigen laͤngſt des Tſchabitbaches er⸗ reicht man den anſtehenden Augitporphyr am ſogenannten Unternſchlernboden. Dieſe ungeſchichtete maſſige, grauliche, oft geünlihe von Quarz und Zeolithmandeln durchzogene und ſehr zur Verwitterung geneigte Formation enthält klei⸗ ne Lager von Grünerde, welche ſich ohne Zweifel ſpaͤter durch Ausſcheidung der Kieſelerde und des Eiſenoxydes ge bildet hat. Sie hat den dichten muſcheligen, graulichwei⸗ ßen Kalk, der ſchon ziemlich viel Bittererde enthaͤlt, durch— bohrt. Nicht weit davon erkennt man an den abgerunde: ten und kugeligen kleinen Bergen die Dolomitformation, welche an andern Orten ſteil und ſchroff zu einer Hoͤhe von 7548 Fuß aufſteigt. Schlernboden liegen viele Kalk und Dolomitbloͤcke, welche auf einen Bergſturz von Schlern herab hindeuten. Dieſe Vermuthung wird durch die Ausfage alter Leute, daß aus dem nahen Berge, die Studa genannt, jetzt mit dieſen Bloͤcken bedeckt, ehemals Gruͤnerde gegraben wurde, zur Gewißbeit geſteigert. Dieſer Augitporphyr iſt ziemlich weit verbreitet, er bildet die Seiſter⸗Alpe, auf welcher der Tſcha⸗ bitbach (die Fundſtaͤtte ſo vieler ſchoͤnen Mineralien) ent⸗ ſpringt und den Molisnon, welcher ſich zu einer Höhe von 6763“ erhebt. Ueber Cipit immer an der Graͤnze des Dolomits und des Augitporphyrs hinſtreichend, erblickt man . — Gegen 600 bis 700 Schritte vom die nledlichen Formen der hoͤhern Alpenpflanzen in einzelnen Gruppen zerſtreut. Nicht fühle man, daß man dem SE den näher kommt; wie ganz anders iſt es, wenn man von Gotthard herab in die Ebene von Italien ſteigt, wo mi dem Wechſel der Sprache mildere Luft eee eine reichere Vegetation ſich entfaltet. Hier nach Camper dello hinab ſchwinden Welſchlands Reize, nur einige elende Hütten und verkuͤmmerte Geſtraͤuche zeigen ſich im Thale, welches von kahlen und ſteilen Vergen gebildet wird. * Immer verfolgten wir den Duron, welcher drey For⸗ mationen, den Dolomit, rothen Sandſtein und Augitpor⸗ phyr durchſchneidet, bis wir nach Campedello kamen. Hier bildet der rothe Sandſtein mächtige geſchichtete Berge mit aufliegendem ſchieferigen Kalk, welcher deutliche Abdrücke von Anomien enthält. Am Aviso eilten wir über Perra und Pozza nach Vigo, von wo aus wir den Monzor beſtiegen. Bey Tagesanbruch mit Brod und Wein (denn es iſt unmoͤglich in einem Tage den RMonzoni zu beſtelgen) und guten Fuͤhrern verſehen, zogen wir nach dem Dorfe Pozza di qua, wo der Monzoni und der Giumella- Bach in den Aviso ſtuͤrzen. Ringsum ſieht man ungebenere Dolomitmaſſen aufgethuͤrmt und vor ſich gegen Süden eine zackige Felſenwand, die man für unerſteiglich halt. Wir klimmten dieſen Truͤmmerberg hinan, bis wir den anſteben⸗ den Syenit erreichten. Dieſes Geſtein beſteht aus Feldſpath und Horndlende. | Der Feldſpath ſteht dem Labradorfeldſpath am niche ſten, er iſt weißlich, graulich, matt, manchmal ſehr glaͤn⸗ zend; die Hornblende iſt ſchwaͤrzlich, grau und gruͤnlich, derb, ſelten in großen Cryſtallen. Etwas hoͤber finder ſich auf dieſem Geſteine Chabaſie mit kleinen Eryſtallen von Meſotop (dieſes iſt die einzige Zeolithart, welche bis jetzt auf dem Monzoni gefunden wurde) Er ſcheint ſich ſpaͤter gebildet zu haben, indem er ſich immer nur auf der Adlös fung, wo zwey Flaͤchen zuſammenſtoßen, findet. — Immer an dem ſteilen und truͤmmerartigen Geſtein hinklimmend, gelangten wir zu jener ſo intereſſanten Veſuvianwand, wel che noch vor wenigen Jahren unzugaͤnglich war und jetzt noch ſehr ſelten beſucht wird. 4 Wir unterſchieden 4 Anbrüche des Veſuvians an ver⸗ ſchiedenen Orten des Monzoni. 3 1. Am noͤrdlichen Abhange des Berges bricht derber grä⸗ ner Veſuvian in allen Farben-Nüangen mit Kalkſpath, weicher immer den Veſuvian umhuͤllt. Hier bildet er eine maͤchtige nicht weit verbreitete Bank im Spenit. Beym erſten Anblick könnte man ihn leicht mit geü⸗ nem Granat verwechſeln, wenn man nicht zuweilen kleine Cryſtalle enidecken koͤnnte. N 2. Nicht weit davon bricht ein lauch⸗, fmaragd-, piſta⸗ ziengruͤner Veſuvian in / bis ½ Zoll großen voll. kommen ausgebildeten Cryſtallen. Die entſeitete und enteckte gerade quadratiſche Saͤule (unibinaire) iſt die vorherrſchende Eryſtallform. \ 3. An einer andern Stelle finden ſich ziemlich große Des ſuvianfelſen. Ja man kann fagen, daß jeder dieſer Felſen einen großen Crpſtall bildet, wo bep Concentra⸗ 237 tion zu großer Cryſtalliſationskraft die einzelnen Cry⸗ ſtallaxen zuſammenfloſſen. Nur da, wo die cryſtallini⸗ ſche Maſſe an der Graͤnze oder in den Kluͤften des Kalkſpaths genug Raum gewinnen konnte, haben ſich vollkommene Ceyſtalle ausgebildet, obwohl es bey der manchfaltigen Combination der Flachen, Kanten und Ecken und bey der unverkennbaren Einwirkung und 6 Umbülung des Kalkſpaths ſehr ſchwer iſt, die beſtimm⸗ te Erpſtallform anzugeben. Aus den Umriſſen dieſer Felſen läßt ſich mit ziemlicher Gewißheit ſchließen, daß ſie eine den ausgebildeten Eryſtallen ähnliche teſſulare Form gehabt haben. 4. Wie am noͤrdlichen Abhange des Berges der grünliche Veſuvian in ſeinen verſchiedenen Farbenabſtufungen der vorherrſchende iſt, fo iſt es am ſuͤdlichen Abhange der draune, wo er in Cryſtallgruppen mit blaulichem ges bhacktem Kalkſpath und cryſt. talkartigem Glimmer vor⸗ kommt. Sehr häufig iſt er von derbem und cryſtalli⸗ N fiertem grünen zur Verwitterung ſehr geneigten Gras nat begleitet. 6 N Etwas tiefer unter dieſem Veſuvianbruch findet ſich 555 (Faſſait) ſelten in ſchönen deutlichen Eryſtallen. eiſtens iſt er zerfreſſen, zerſetzt oder von Kalkſpath um⸗ huͤut. Am Fuße der füdlihen Seite des Monzoni brechen Zeylaniterpſtalle in kleinen deutlichen Detaedern (nicht fel- ten ſind die Ecken abgeſtumpft) in derben Gehlenit einge— ſprengt. Auffallend iſt es, daß hier der Gehlenit an die Stelle des Kalkſpaths getreten iſt und das Muttergeſtein bildet. Mit dieſem derben Gehlenit bricht Veſuvian, was die Meynung von Cordier, daß Gehlenit nichts anders als ein durch Kalkſpath in feiner Ausbildung gehinderter Veſu— vian ſey, nicht zu beguͤnſtigen ſcheint. Hier findet ſich Ve⸗ ſuvian und Gehlenit miteinander und zwar ohne Kalkſpath. Nur gegen Weſten, da, wo der Dolomit anſteht, findet ſich derber und cryſtalliſierter Gehlenit mit Kalkſpath. Kuͤrz⸗ lich wurde noch auf dem Monzoni ein dem Epidot am naͤch— ften ſtehendes Mineral mit Granat und Skapolith (für was es bis jetzt gehalten wird) gefunden, wovon wir ein ande⸗ tesmal ſprechen werden. Unterfucht und vergleicht man genau die geognoſti⸗ ſchen Verhältniſſe dieſes Syenitberges, fo kann man an deſſen Erhebung kaum zweifeln. Er iſt mit dem Dolomit zu gleicher Zeit heraufgeftiegen und durch die Berührung zweyer fo verſchiedener Formationen mußten eigenthuͤmliche Miſchungsverhaͤltniſſe hervorgerufen werden, welche die Bil: dung neuer Mineralien bedingten. Daher findet ſich an der Gränze dieſer zwey Formationen Veſuvian, Gehlenit ꝛc. eine Erſcheinung, die bis jetzt immer an der Scheidungs⸗ linie zweyer auf einander wirkender Gebilde beobachtet wur de. — Wahrſcheinlich hat der Augitporphyr, deſſen Auf⸗ quellen durch ſein ungeſchichtetes und maſſiges Vorkommen erwieſen iſt, den Syenit gehoben, welcher das Dolomitge⸗ woölbe, da die von unten wirkende Kraft größer als der Gegendruck der Dolomitmaſſe war, durchbrach und fo zur Bildung der Dolomitkegel, welche ihn jetzt umſchließen, bey⸗ trug. Genaue und wiederholte Unterſuchungen werden zei⸗ gen, daß dieſer Monzoni-Spenit eine den Dolomit durch⸗ Fi an 236 brechende und in ihn gedrungene Maſſe geweſen war; ganz ähnlich dem Bildungsproceße des Augitporphyrs bey Cam- pedello gegen Molignon, nur mit dem Unterschiede, de ſich hier die durchbrochene Dolomitmaſſe minder ſchloß, daß jetzt der Augitporphyr muldenfoͤrmig in dem Dolom ſteht. Mehrere ſolche Falle hat Bakewell (Introduction to Geology. 1817) vom Granit, welcher ſtehende Stöde in juͤngeren Gebirgen bildet, angefuͤhrt. — . Ob dieſe wenigen Beobachtungen richtig und gegruͤn⸗ det find, mögen Andere weiter unterſuchen und die geogno, ſtiſchen Raͤthſel des fo intereffanten Faſſp,Thals recht bald und glücklich loͤſen. f g * Naturhiſtoriſche Alpenreiſe von J. J. Hugi. Solothurn bey Amiet, Leipzig bey Fr. Flel⸗ ſcher. 30, 8, 378, 9 Tabellen, 17 Sttfln. Dieß iſt eine der merkwuͤrdigſten und reichhaltigſten geognoſtiſchen Reiſen, voll Anſtrengungen, Entbehrungen, Gefahren und wiſſenſchaftlicher Reſultate, lebhaft und ans ziehend geſchildert, gründlich und vielfeitig bearbeitet, mit neuen und unerwarteten Anſichten, wenigſtens mit durchaus neuen Thatſachen bereichert. Nimmt man einige fremdar⸗ tige und ungewohnliche Wortbildungen aus, ſo iſt auch die ganze Erzählung dem allgemeinen Leſer nicht bloß verſtaͤnd⸗ lich, ſondern auch lehrreich und unterhaltend. 2 Das Feld oder vielmehr das Eis und die Felſen, wel⸗ che dieſe Reiſe umfaßt, iſt das Berner Oberland, von Grindelwald bis ins Wallis, vom Haslethal bis ins Loͤtſch⸗ thal, wovon auch eine illuminierte Charte gegeben iſt, wie wir ſie bisher noch nicht hatten und nicht haben konnten: denn niemand hat noch ſo viele Gletſcher übermandert, fo viele Alpengrathe uͤberſchritten und fo viele Hörner erklet⸗ tert, wie der muthige und kenntnißreiche Verfaſſer. Oft ſchwebte er mit ſeinen Gefaͤhrten in der augenſcheinlichſten Todesgefahr, einmal ſogar mit einem andern am Alpenſtock wie an einem Wagbalken haͤngend, 4000 Fuß uͤber dem Ab⸗ grund; einmal von einem andern im Sturze gerade vor eis nem Eisſpatt aufgefangen, nachdem er mit Blitzesſchnelle 300 Fuß auf dem Eis heruntergeſchurrt war. Möge er in Zukunft weniger verwegen die von der Natur aufgethürm⸗ ten Wälle zu erſtuͤrmen verſuchen und fein Leben der Wifs ſenſchaft nicht auf eine ſolche Art zum Opfer bringen, da fie dabey nicht gewinnen, fondern nur verlieren koͤnnte. Ihr Ziel kann nur durch das Leben, nicht durch den Tod ers reicht werden. * Der Verf. unterſuchte bekanntlich in früheren Jahren den ihm nahegelegenen Jura, ſeit 3 Jahren aber die Hoch⸗ alpen. Die Beobachtungen dieſer Reife. find vorzuͤglich in den Sommern 1828 und 1829 gemacht, gewohnlich von einem Dutzend Perſonen begleitet, wovon die meiſten Traͤ⸗ ger waren, aber auch von andern Naturforſchern, nament⸗ lich dem Botaniker J. Roth, dem Ingenieur J. Walker, und dem Mechaniker Kaufmann, alle von Solothurn. Un: ter den Fuͤhrern und Traͤgern zeichneten ſich beſonders durch Muth und Geſchick J. u, A. Leuthold, J. Zemt, Waͤh⸗ 239 ren, P. Gſchwind, J. Moer, P. Baumann, H. Launer aus. Kein Horn war ihnen zu ſteil, keine Arbeit zu ſchwer, kein Schnee zu tief, kein Eis zu glatt, kein Spalt zu breit: kurz keine Gefahr zu groß, an die ſie ſich nicht gemacht Hätten. Oft hatte er freundliche Aufnahme und gute Bes gen zu ruͤhmen, namentlich auf der Grimfel, in tindelwald, im Roſenlauibad, nicht felten aber auch gros de Behandlung, wie im Wirthshauſe zu Meyringen (wo uns ein Gleiches widerfahren]; ja er bekam fogar einmal im Entlibuch von einem Gensdarme, der den mit Steinen Beladenen fuͤr einen Landſtreicher anſah, zur Vergeltung ſeiner Muͤhſeligkeiten Stockſchlaͤge, eine Folge, nicht gerade der ſchlechten Policey, ſondern der ſchlechten Erziehung oder vielmehr des ſchlechten Unterrichts, in welchem die Jugend nicht erfaͤhrt, daß es eine Natur in der Welt gibt. Hof fentlich wird man doch einmal einſehen, daß nur der Un⸗ terricht in der Naturkunde, und befonders in der Naturge⸗ ſchichte, die Sitten zu mildern im Stande iſt. Auf dieſer Reiſe wurden außer den Bedeckungen und den Lebensmitteln alle möglihen Inſtrumente zum Arbeiten und Beobachten mitgenommen, Aexte, Haͤmmer, Meiſel, Schrauben, Stangen, Seile, Baro-, Thermo-, Micro-, Areo⸗, Klino⸗ und Chronometer, Fernrohr, Sertant, Mein: geiſtblaſen, Keſſel, Arzneyen u. ſ. w. Oft mußte auf den hoͤchſten Gletſchern oder Firnern uͤbernachtet werden und dann wurde immer eine Hütte von Steinen erbaut, um gegen Sturm und Schneegeftöber einigen Schutz zu finden. Zum erſten Male wurde der Gipfel des Finſter⸗Aar⸗ horns erſtiegen und eine Fahne darauf gepflanzt. Wo es nur irgend moͤglich war, wurden Stuffen abgeſchlagen, Be⸗ obachtungen mit allen Inſtrumenten gemacht, die Hoͤhe be⸗ ſtimmt u. ſ. w. Die 9 Tabellen ſtellen nichts anders als Höhenmeffungen vor. Bellenz liegt 845, Baſel 854, Zuͤ⸗ rich 1280, Genf 1252, Solothurn 1347, Luzern 1383, Bern 1691, Thun HIT, Lauterbrunnen 2522, Bevers 5I5L, Grimſel⸗Hoſpiz 5807, St. Bernhards Hoſpitz 7793, Mey⸗ tingen 1904, Holzwuchs 6661, Airolo 3608, Gotthards Hoſpiz 6421, Urſern 4506, Rigi 5327, Finſteraarhorn 13300 F. Par. Nachdem die Vorbereitungen zur Reiſe geſchildert wor den, folgt S. 22 die Reiſe nach dem Rottthal weſtlich dem Jungfernhorn, wo die geologiſche Beſchaffenheit beſonders genau unterſucht wird, fo wie das fogenannte Wetterſchie⸗ Ben, ein Getümmel in der Luft, das ſich bisweilen hören läßt. S. 64 folgt die dritte Reiſe in daſſelbe Thal mit vielen Betrachtungen uͤber die gegenwärtig herrſchenden geo⸗ logiſchen Meynungen. S. 92 die Reiſe nach dem Strahl⸗ eck, Roſenlaui und Tſchuggen, wobey namentlich der ehes malige Weg nach dem Wallis gründlich unterſucht wird. S. 131 folgen die Unterſuchungen von Roſenlaui, Urbach und Hasle mit einer Ueberſicht der Alpenbildung be⸗ ſonders im Haslethal. S. 170 folgen endlich die ſchauer⸗ lichen Reiſen nach dem Finſteraarhorn, S. 209 die Be⸗ ſchreibungen der Grimſel, des Gotthards und des Titlis. S. 264 wird der Tſchingel, Pilatus und Rigi unterſucht. Endlich folgen S. 313 geologiſche Folgerungen und ſehr ge⸗ naut Beſchreibungen der Verhaͤltniſſe der Gletſcher, des ewi⸗ EEE 0.0 gen und des rothen Schnees. Die Betrachtungen verdiee nen vorzuͤglich gewuͤrdiget zu werden. Der Verf, ſtimmt auch für ein Emporheben des Granits durch Gasarten. Jede Gebirgsbildung iſt ihm urſprünglich aus einem fluͤſſigen Medium in mehr horizontaler Schichtung hervor⸗ gegangen. Er nimmt im Alpengebirge nur 2 Hauptreihen urſprüͤnglicher Gebirgsglieder an. Die eine befteht aus den Formationen des Gneißes und Glimmers, die andere aus denen des Muſchelkalks und des Lias, dem ſtellenweiſe noch der Jurakalk folgt. Die erſte Reihe iſt in ihrer Bildung von außen nach innen fortgeſchritten; die zweyte, nicht ere ſtalliniſch und mehr den Geſetzen der Schwere unterworfen, von innen nach außen, und beyde Reihen ſcheinen eine gleichzeitige Bildung zu haben, weil fie oft an den Grän zen verſchmelzen und auch ihre Schichten wechſeln. Die ers ſte Reihe hat kein eigentliches Uebergangsgebilde, ſondern eine und dieſelbe fortſchreitende Entwicklung; die 2te Reihe hingegen iſt in der Regel durch ein Uebergangsgebilde ge. trennt, durch Sandſtein und Grauwacke; alle Bildungs⸗ perioden waren jedoch ſehr in ſich bewegt, ſo daß keine ein zelne Entwicklungsnorm als allgemeiner Maßſtab angenom⸗ men werden kann. Bey dieſen Prozeſſen entwickelt ſich Waͤrme, wodurch verſchiedene Metamorphofen, Hebungen u. dgl. bewirkt wurden, aus welchen die ſecundaͤren Forma» tionen hervorgiengen, und zwar aus der erſten Reihe der Granit, Porphyr- und Halbgranit, aus der 2ten der Gyps, Dolomit und Halbdolomit. Die Gneiß⸗ und Glimmerfors mation, noch nicht ganz erſtarrt, loͤste ſich durch innere Gewalt (Gasarten u. dgl.) hob ſich in Bauchform und draͤngte ſich als Granit nach oben, wodurch die Decke u. ſ. w. zerriſſen wurde. Es wuͤrde uns zu weit führen, wenn wir die übrigen Folgerungen mittheilen wollten. 4 Alles was er über die Entſtehung, Fortbildung, Ver⸗ groͤßerung und Verkleinerung der Gletſcher ſagt, ſcheint uns neu zu ſeyn; gewiß hat noch niemand ſo manchfaltige Be⸗ obachtungen daruͤber angeſtellt und ſo wichtige Folgerungen daraus gezogen. Der rothe Schnee kommt nicht von bios ßen brandartigen Koͤrnern her, ſondern von einem wirklich geſtielten und verzweigten Pflaͤnzchen. Auch hat der Verf. tremellenartige leichtzerfließliche Maſſen in Gletſchergruben gefunden, wovon dieſe Gruben ſelbſt verurſacht werden. Da es ein deutſches Werk iſt, ſo waͤre es Unrecht, Auszuͤge davon mitzutheilen. Keinem, der ſich um den Bau der Erde bekuͤmmert, dem die Alpen ein Gegenſtand der Neu⸗ gierde und Bewunderung find, der überhaupt dieſes den ges wohnlichen Wohnplaͤtzen fo ganz fremdartige Gebiet zu bes wandern gedenkt, wird dieſes Buch fremd bleiben. Die Tafeln ſtellen Durchſchnitte vor von einer Menge der hoͤch⸗ ſten Hörner, wo felbft auf den Gipfeln die manchfaltigſten Formationen vorkommen, oft die jüngften abwechſelnd mit den aͤlteſten, namentlich vom Jungfernhorn, Urbachfattel, Stelli⸗, Toſen⸗ u. Wellhorn, Laubſtock, Triſtenhorn⸗, Menli⸗ u. Benzlauiſtock, Engelſtock, Boͤtzberg, Titlis, Vieſcherhorn, Rigi, Pilatus, ferner von ganzen Gebirgen, wie vom Oberwald bis Brienz, von Rechigen bis Grindelwald, vom Loͤtſch⸗ bis Sefithal, von Formazza bis Obergeſtelen, der Jurakette von Solothurn bis Welſchenrohr; endlich eins Charte des Unteraargletſchers mit feinen Verzweigungen und eine, wie ſchon bemerkt, des ganzen Berner Eismeers, 241 In den Urgebirgen fieht man oft altes und neues übereinander liegen, fo im Jungfernhorn von unten nach oben Granit, Alpenkalk, Roogenſtein, granitartiger Sand: ſtein, Grauwacke, Liaskalk, Liasſchiefer, Hochgranit, Alpen⸗ kalk, Granit, Liaskalk und Schiefer und wieder Hochgranit. Es wäre gut, wenn auf den Tafeln bey jedem Gebilde die Höhe angegeben waͤre. Moͤge der Verfaſſer Geſundheit und Mittel behalten, feine gründlichen Studien und eben fo gefaͤhrlichen als lehrreichen Wanderungen fortzuſetzenz moͤge er aber die vie⸗ len warnenden Erfahrungen benutzen, in Zukunft mit mehr Vorſicht und mit weniger Hartnaͤckigkeit dem Unmoͤglichen zu trotzen. Eigentlich koͤnnen Individuen ſſolche Unterneh: mungen nicht ausführen. Sie fino Gegenſtaͤnde der Regie⸗ rungen, welche nur durch Staatskraͤfte moͤglich werden, ſo wie die Landesvermeſſungen und die Entwerfung von Char⸗ ten. Hunderte von Menſchen wuͤrden es dahin bringen, ordentliche Wege und Staffeln uͤber die Gletſcher zu hauen, Treppen in die Felſenhoͤrner zu ſprengen, oder Leitern und hölzerne Treppen fo anzubringen, daß es nicht noͤthig wäre, die Gelehrten, welche ſich der Wiſſenſchaft und dem Vater: land weihen, in beſtaͤndige Lebensgefahr zu bringen oder ſie * herrſcht. gar durch den Tod dem Wohle und dem Ruhme der Staa: ten zu entziehen. Ruͤſten doch Franzoſen und Englaͤnder ganze Flotten aus zum Zwecke der Naturforſchung, ſchickten beſonders die letzteren ſogar wiederholt Schiffe nach dem Pol, obſchon unerreicht, doch für Geographie, Naturkunde, Ruhm und Lob nicht vergebens. Flora Posoniensis ‚ exhibens plantas circa Posonium sponte crescentes aut fre- quentius cultas, methodo naturali dispositas, auot. St. Endli- cher. Posonii ap. Landes 30. 8. 494. 1 tab. _ Diefe Flora gefällt uns fehr wohl, und zwar ift es die Clavis, welche den erſten guten Eindruck macht. Man bemerkt ſogleich darinn die Entfernung von dem terminolo⸗ giſchen Pedantismus, der faſt in allen Arbeiten dieſer Art Hier ſind die groͤßeren Abtheilungen gewoͤhnlich durch Angabe der Tracht unterſchieden, wie: Kräuter, Straͤu⸗ cher, Baͤume, Graͤſer, Dolden u. dgl., wodurch der Anfans ger ſogleich auf den rechten Ort geleitet wird; denn Graͤ⸗ ſer, Kraͤuter, Straͤucher ſind ihm bekannte Dinge, waͤhrend ihm Perigonium simplex, duplex, Calyx bilabiatus, 5-dentatus, Semina uniseriata etc. ſpaniſche Dörfer find, in denen er ſich nicht eher zurecht findet, Terminologie durchgearbeitet, d. h. bis er ſo viel Eckel ein⸗ genommen hat, daß ihm alle Luſt zur Scientia amabilis vergangen iſt. Die meiſten Zoͤglinge fangen aber mit der Flora der Gegend, d. h. mit dem Aufſuchen der Pflanzen an, ohne von Terminologie etwas zu wiſſen, und daher muß eine Flora, welche nie einen reinwiſſenſchaftlichtn Zweck ha⸗ ben kann, anders eingerichtet ſſeyn, als ein Handbuch der Gewaͤchskunde, womit man die Studenten auf den Univer⸗ fitäten plagt und plagen kann, weil fie einmal durch die Sprachſtudien waͤhrend ihrer ganzen Jugend an ſolche Stuͤ⸗ ckelarbeit gewoͤhnt ſind. Iſis 1831. Heft 3. als bis er die ſeine Analyfen zu den erſten und beſten gehören, 242 Die Clavis geht nach dem Linneiſchen Syſtem, und enthält ganz kurze Charactere, wenn man fie fo nennen will, wodurch man mit Leichtigkeit auf den Pflanzennamen ge⸗ führe wird; denn hier kommt es keineswegs auf den mes ſentlichen Character an, ſondern nur auf das Finden. Wer kann z. B. bey folgenden Kennzeichen irren. Classis 22. Dioecia. a) Arbores vel frutices. Frutex in arboribus parasiticus. Das kann in unſeren Gegenden nur die Miftel fepn. Folia pinnata, flores paniculati — — — Fraxinus p. 275. Kann gleichfalls nichts anderes als die Eiche ſeyn. Schon Folia pinnata waͤre genug zum Erkennen. b) Herbae. 1) Folia pinnata. Poterium etc, 2) Folia digitata, Cannabis. Auf dieſe Weiſe hat der Verfaſſer die ganze Clavis aͤußerſt leicht gemacht. Die Flora iſt uͤbrigens nach dem natuͤrlichen Syſtem bearbeitet mit Beruͤckſichtigung der einſchlagenden Schrift⸗ ſteller, aber auch mit eigenen Zugaben, wovon man faft auf jeder Seite Beweiſe findet. Die Charactere ſind jedoch auch nach der jetzigen Mode zu lang und mithin mehr Be— ſchreibungen als eigentliche Charactere; aber ſie ſind fieißig, genau, und beweiſen, daß der Verfaſſer ſelbſt geſehen und unterſucht hat. Er faͤngt mit den Conferven an und endi⸗ get mit den Roſaceen; jedoch hat er auch die Familien in eine Linie geordnet und Hypo- und Perigynen untereinans der gemiſcht, daher der Conspectus familiarum auch nicht gehörig in Claſſen getheilt werden konnte. Die An— ordnung der Floren nach dem natürlichen Syſtem wird erſt dann ihren Zweck, nehmlich eine Einſicht in die Gliederung des Pflanzenreichs zu verſchaffen, erreichen, wenn auch die auslaͤndiſchen Familien gehörigen Orts mit ihrem Character eingeſchaltet werden, wobey die Sippennamen allein ohne Charactere ſtehen koͤnnten. In der Einleitung macht der Verfaſſer auf die be⸗ reits vor 40 Jahren von Lumnitzer herausgegebene Flora Preßburgs aufmerkſam als gegenwaͤrtig unzureichend; dann folgt eine kurze Beſchreibung der Gegend mit Angabe der Höhen und der Gebirgsarten, deren ſeltenere Pflanzen auf⸗ gefuͤhrt werden. Wir zweifeln nicht, daß dieſe Flora den Preßburgern nuͤtzlich ſeyn werde, fo wie fie denn auch ein intereſſanter Beytrag zur Pflanzengeographie iſt. Die Abbildung ſtellt Ruscus hypoglossum vor mit der Analyſe der Bluͤthe und Frucht. Bey den Gattungs⸗ Characteren ſind die noͤthigen Synonyme und die beſſeren Abbildungen angegeben, ſo wie auch die ungariſchen Na⸗ men, deren Bedeutung aber haͤtte beygefuͤgt werden koͤnnen; eben ſo iſt Schkuhr felten citiert, was ein Fehler iſt; da die wir haben. Das Werk umfaßt auch die Cryptogamen, viele Pilze aber wenig e Aufgeführe werden 1574 1 243 5 Gattungen in 592 Sippen, worunter 406 Cryptogamen in 114 Sippen, bleiben alſo fuͤr die Phanerogamen nur 1168 Gattungen in 478 Sippen, was fuͤr eine Gegend, wie Preßburg, wenig is R. Bro wen's vermiſchte botaniſche Schriften, in Verbindung mit einigen Freun⸗ den ins Deutſche uͤberſetzt und mit Anmerkungen verſehen von Doct. C. G. Nees v. Eſenbeck. Bd. 4. Nuͤrnberg b. Schrag. 30. 8. 548. 5 Stt. Von dieſem nuͤtzlichen Unternehmen konnten wir die 3 erſten Baͤnde nicht anzeigen, weil fie nicht eingegangen wa⸗ ren. R. Brown's Arbeiten ſind allerdings von ſo großer Wichtigkeit, daß ſie der ganzen Welt bekannt zu werden ver— dienen, und da es in Deutſchland ſelbſt noch Gelehrte zu ge— ben ſcheint, die nicht engliſch lernen wollen, ſo war die Les berſetzung gewiß nothwendig, und wird auch ihren Zweck nicht verfehlen, um fo weniger, da R. Brown's Schreib— art ſelbſt im Original ſchwer zu verſtehen iſt, wie wir es bey der Ueberſetzung der meiſten feiner Abhandlungen in der Iſis nicht ſelten gefunden haben. Dem Ueberſetzer, welchem es gelungen iſt, den Sinn richtig zu geben, woran wie hier nicht zweifeln, iſt daher das Publicum allen Dank ſchuldig. 8 ; Dieſer Band enthält die letzteren Arbeiten des Vers faſſers und zugleich diejenigen, welche damit in Verbindung ſtehen, von andern Botanikern. Den Anfang machen J. die Pflanzen aus Denham's Reiſe, welche wir gleichfalls in der Iſis 1829 S. 1254 mitgetheilt haben. II. Dann folgt S. 75 die Sippe Ringia und Bes trachtungen über die weibliche Bluͤthe der Cycadeen und Co— niferen aus Kings Reiſe; gleichfalls in der Iſis 1828. S. 175. — Dieſe beyden Abhandlungen find nach der Ueberſe⸗ tzung in der Linnaea 1822. Der eten hat der Herausge⸗ ber S. 116 Anmerkungen und Nachtraͤge beygefuͤgt uͤber den Bau der Staubbeutel und des REDEN 3 das letztere vorzuͤglich aus der Abhandlung von Treviranus. III. S. 141 ſind die microſcopiſchen Seubactumien der. ſelbſtbeweglichen Molecule, uͤberſetzt vom Herausgeber; gleichfalls in der Iſis 1828 S. 1006. IV. S. 165 hat der Herausgeber A. Brongniart's Abhandlung uͤber die Zeugung und Entwickelung des Em⸗ bryo in den phanerogamiſchen Pflanzen, überfetzt von L. Becks, zur Vergleichung abdrucken laſſen und 3 Steinta- feln zur Erläuterung beygefuͤgt. Dieſe genauen Unterſu⸗ chungen haben bekanntlich die erſte Aufregung gegeben; ſie hätten daher ſollen vor R. Brown's Abhandlung ſtehen. S. 327 folgen dann hiſtoriſch-phyſiologiſche Unterſu⸗ chungen uͤber ſelbſtbewegliche Molecule von Dr. Meyen, beſchrieben im April 1829. Dieſe Abhandlung gibt ein vollſtändiges Bild ziemlich von allem, was bis jetzt uͤber die Bewegungen des Bluͤthenſtaubs, der Safts und Blutkuͤgel⸗ chen, der Zoophytens und Polypeneyer bekannt geworden iſt, fo wie der unorganiſchen Molecule, mit vielen eigenen — urn — — | : microſcopiſchen Beobachtungen, und hat daher mit Rec hier einen Platz gefunden. Kr V. ©. 499 R. Brown's nachergtiche Bemertung 3 über ſelöſtbewegliche Molecule. Bi VI. ©. 515—534 neue Unterſuchungen über en und die Entwickelung des Pflanzeneys von W. Mir Ende 1828, mit 1 Tafel. Auch dieſer Aufſatz iſt beſond wegen der Abbildungen der ſich entwickelnden Samentheile ſehr wichtig, da R. Brown keine Abbildungen gegeben hate te, fo daß es ſchwer war, ſich die gehörige Vorſtellung = feinen Beſchreibungen zu machen. Den Beſchluß macht ein ſehr brauchbares Hege Mit dieſem Bande iſt vor der Hand das Werk 90 ſchloſſen, und damit dem Publicum ein wahrhaft goldener Schatz in die Haͤnde gegeben. R. Brown wird nicht un⸗ thätig bleiben, und die Weberfeger werden eben fo wenig ſaͤumen, ſeine lehrreichen Entdeckungen uns mitzutheilen. Druck und Papier ſind gut, und es iſt daher alles an bi ſem Werke empfehlungswerth. A Beſchreibung des botaniſchen Gartens zu Breslau, von Doctor . | Privatdocent und Gonfervator des Gartens. Breslau bey War. 30. 8. 90. 1 Taf. Dieſer Garten, welcher ſeinen gegenwaͤrtigen reichen Zuſtand dem Prof. L. Treviranus zu verdanken hat, ver⸗ 1 diente wohl eine ſo ausgezeichnete Schilderung, wie ſie ihm hier zu Theil geworden iſt. Er wurde erſt 1811 auf ein nem ehemaligen Feſtungswerke angelegt und umfaßt 19 Mort gen, wovon jedoch 5 auf Waſſer abgeht (Der zu Berlin hält 26 Morgen, der zu Halle 19, der zu Königsberg 12). Der Verfaſſer gibt die Temperatur, den Boden, die Bewäfs ſerung des Gartens an, und dann die Eintheilung und die Zahl der Pflanzen im Freyen: Stauden 1600, Straͤucher und Bäume 500, Sommergewaͤchſe 800, alſo etwa 3000. Dann werden S. 15 die a dann das Perſonal be— ſchrieben. Topfpflanzen 4500. S. 20 folgt die kurze Ge⸗ ſchichte des Gartens, ſodann die wiſſenſchaftliche Berugung. Beſonders wichtig iſt das alphabetiſche Verzeichniß der vors handenen officinellen Pflanzen Seite 26 — 44, ſodann der i techniſchen Pflanzen S. 45 — 81, und endlich der ſeltenen F Gewaͤchſe S. 82 — 90. Die Tafel ſtellt den Plan des Gartens vor, wo durch beſondere Striche die Sommerpflans h zen uſw. angedeutet find. 1 ue beer die Waͤrme⸗Entwickelung in den Pflanzen, deren Gefrieren un die Schutzmittel gegen daſſelbe, von Dr. Med. Goͤppert, Bres⸗ lau b. Max. 30. 8. 273. Dieſes Werk iſt ein ruͤhmliches Zeugniß von dem Ei⸗ fer des Verfaſſers für die Wiſſenſchaft, von feinem Talent zu Verſuchen und Beobachtungen, fo wie von feiner Raſt⸗ loſigkeit und Ausdauer bey einem Geſchaͤft, welches Jahre lang die groͤßte Aufmerkſamkeit bey Wind und Wetter, Hi⸗ tze und Kälte erfordert, und die aͤngſtlichſte Genauigkeit im Fortfuͤhren der Tagebuͤcher. Der Gegenſtand iſt zwar ſchon oft zur Sprache gekommen, und es fehlt nicht an einer Menge Beobachtungen darüber, allein mit ſolcher Vielſei⸗ tigkeit und Conſequenz iſt er noch nirgends bearbeitet wor⸗ den. Die Schrift iſt daher ſowohl für die Phyſik und Bo» tanik als auch fuͤr die Praxis des Gaͤrtners, Land- und Forſtwirths von größter Wichtigkeit. Die Verſuche find an unzaͤhligen Pflanzen unter den verſchiedenſten Umſtaͤnden angeſtellt worden, wodurch es allein möglich wurde, zu bes ſtimmten Reſultaten zu gelangen. Zuerſt ſpricht der Verf. von den Erſcheinungen und Beraͤnderungen, welche beym Ges frieren und Erfrieren Statt finden, und gibt zugleich eine hiſtoriſche Ueberſicht der hieher gehörenden Erfahrungen. S. 135 ſucht er die Frage zu entſcheiden, ob die Pflanzen die Faͤhigkeit haben, eine ihnen eigenthuͤmliche Waͤrme' zu erzeugen, was er verneinend beantwortet, wenigſtens zeigt, daß die ihnen eigenthuͤmliche Wärme nicht auf die Inſtru⸗ mente wirkt. Uebrigens koͤnnen Pflanzen durch Kaͤlte er— ſtarren, längere Zeit in dieſem Zuſtande verbleiben und doch wieder aufleben. 5 ©, 228 folgen dann die Schutzmittel gegen die Eins wirkung der Kaͤlte. Der Verfaſſer nimmt vorzuͤglich Ruͤck⸗ ſicht auf die Verſuche und Meynungen anderer Schriftſtel⸗ ler, ſelbſt der Griechen und Roͤmer, und liefert auf dieſe Weiſe einen wirklichen Codex uͤber dieſen Gegenſtand. Hin⸗ ten folgen viele Tabellen uͤber die Entwickelungszeit der Knoſpen, Bluͤthen, Früchte von ſehr vielen Pflanzen. Es waͤre wohl der Muͤhe werth, aus dieſem wichtigen Werke Auszuͤge zu liefern; allein ſie wuͤrden zu zahlreich werden, als daß hier Raum dazu wäre. Ohnehin wird jeder Phys ſiker, Phyſiolog, Botaniker, Gärtner. und Forſtmann dieſes Werk ſtudieren. Es verdient mit Anerkennung aufgenom⸗ men zu werden. 5 — Gemeinfaßliche Anleitung, die Bäume und Sträucher Oeſterreichs aus den Blättern zu er: kennen. Zum Selbſtunterricht entworfen von Fr. Höß, Prof. d» Forſt⸗Naturkunde zu Mariabrunn bey Wien. Wien b. Strauß. 20. kl. 8. LXXVIII. 10 Taf. ; \ Dem Forſtmann iſt es beſonders wichtig, feine Pflan⸗ zen auch außer der Bluͤthe, die uͤberdieß ſehr kuͤmmerlich u. ſchwierig iſt, beſtimmen zu koͤnnen. Es ſind zwar ſchon manche Verſuche dieſer Art gemacht; allein ſie haben ſich nicht auf Theile beſchraͤnkt, welche zu gleicher Zeit an der Pflanze wahrgenommen werden, und konnten daher ihren Zweck nicht vollkommen erreichen. Der Verfaſſer hat hier das ganze Syſtem allein auf die Blätter gegründet, und es ſcheint uns ſo wohl gelungen und ſo einfach zu ſeyn, daß man ſicher und leicht die Pflanzen finden wird. Will man aber einmal dem Forſtmann gründlich und fuͤr alle Jahrs⸗ zeiten helfen, fo muß man ihm Claſſificationen nicht bloß ven einem, ſendern von allen Theilen in die Hand geben, — ö 246 als da ſind die Rinde, das Holz, der Stand der Aeſte, die Knoſpen, der Bluͤthenſtand, die Frucht und der Samen. Warum ſoll es denn nicht auch ein Rindenſyſtem, ein Sas menſyſtem uſw. geben koͤnnen? Selbſt nach der Groͤße und nach der Haͤrte der Holzarten koͤnnte und ſollte man Ta— bellen entwerfen. Doch das war nun einmal nicht der Zweck des Verfaſſers, und es verdient Dank genug, daß er ſich der Erreichung feines Zweckes mit fo viel Fleiß und Ges nauigkeit entlediget hat. Mag nun ein anderer anderes vers ſuchen und ſeine Sache eben ſo gut machen. Voran geht eine kurze Terminologie und eine Ueberſicht des Linneiſchen Syſtems. Dann folgt das Blaͤtterſyſtem im Rahmen mit Angabe der Behandlungsart. Mit den arabiſchen Zahlen beginnt die Ausfuͤhrung des Syſtems ſelbſt. Bey jeder Pflanze iſt der Character und die Bes ſchreibung der einzelnen Theile vollſtaͤndig angegeben, fo wie auch das Vorkommen, der Boden und die Benutzung. S. 315 iſt dann noch einmal eine Zuſammenſtellung der oͤſterreichiſchen Holzarten nach dem Linneiſchen Syſtem. 4105 Schluß macht ein lateiniſches und deutſches Re⸗ giſter. Theilt die Blaͤtter in 7 Claſſen: I. Cl. Holzgewaͤchſe mit Nadelblaͤttern. 1. Ordn. 2 Nadeln aus einer Scheide: Pinus syl- vestris, austriaca, pumilio. 2. Orbn. 5 Nadeln aus einer Scheide. Pinus cem- bra, strobus. - 3. Ordn. Nadeln büfchelweife. P. larix, und ſo geht es fort bis 7te Ordnung. II. Cl. Blätter einfach, entgegengefetzt und gelappt. 2. Ordn. Stumpfgelappt, Acer campestre etc, 2. — Spitziggelappt, A. pseudoplatanus etc, III. Cl. Blaͤtter einfach, entgegengeſetzt und nicht gelappt. — Sieben Ordnungen. er 1. Ordn. Bl. ganz randig und herzfoͤrmig, vulgaris etc. IV. Cl. Bl. einfach, wechſelsweiſe ſtehend und gelappt. — 4 Ordnungen. 5 5 1. Ordn. Blatter 3 oder Slappig. cantha etc. V. Cl. Blätter fo, aber nicht gelappt. — 16 Ord⸗ nungen. 1. Ordn. Bl. vulgaris etc. Syringa Mespilus oxya- ganzrandig und rundlich. Cydonia VI. Cl. Bl. zufammengefegt und gegenuͤberſtehend. — 6 Ordnungen. 1. Ordn. Bl. gefiedert, Blaͤttchen gefägt, laͤnglich⸗ey⸗ förmig. Staphylea etc, n VII. CI. Bl. zuſammengeſetzt, wechſelsweiſe ſtehend. — 9 Ordnungen. a BA 247 1. Ordn. Bl. gedreyet, Blattchen ganzrandig, 8 4 laͤng⸗ lich⸗eyfoͤrmig. Cytisus laburnum etc. N Hiedurch wird man einen Begriff bekommen, wie der Verfaſſer zu Werk gegangen iſt. Er führe im Ganzen nicht weniger als 206 Gattungen an, wobey die Weiden beſon— ders claſſificiert werden. Sie betragen 34 Gattungen. Dieſer Reichthum von Hoͤlzern kommt vorjüglich daher, daß er auch die ſuͤdlichen Gegenden am mittelländifchen Meer beruͤckſichtiget hat. Die in der Nahe um Wien vorkommen⸗ den find mit * bezeichnet. Das Buch iſt daher in jeder Hinſicht ſo bequem als moͤglich eingerichtet. ; Kerfe in Copal eingeſchloſſen, von Gift. Ein intereſſantes Seitenſtück zu den in Bernſtein eingeſchloſſenen Kerfen, welche Germar * eines Auffatzes und Sendel ** eines eigenen Werkes mit Recht wuͤrdigten, bieten uns dieſenigen dar, die man im durchſichtigen Copal findet, aus welchem ich viele Kerfe und Kerf⸗Ueberreſte mit⸗ telſt chemiſcher Auflöfung erhielt. 5 Da meine Abfiht nur die iſt, die Aufmerkſamkeit der Entomologen hierauf zu leiten, und das Reſultat meiner Forſchung denſelben mitzutheilen, gehe ich zur Characteriſtik A von mir aus dem Copal herausgeleſenen Kerfe ſelbſt uͤber. 1. Elater maculatus Gistl. E. totus niger; thora- ce glabro, nigro; elytris striatis, nigris, maculis duabus humeralibus subapicalibusque rubro- testaceis; antennis pedibusque testaceis. Habitat in Brasilia. Magnitudine et statura E. pulchelli Fabr. 2. Sphaeridium melanarium Gistl. S. oblongo-ova- tum, aterrimum; elytris concoloribus, subtilissi- ne striatis, immaculatis; antennis pedibusque rufo-piceis, Habitat in Brasilia. Minor S. marginato et oblongior. 5. Chironomus? leucomelasGistl. C. totus pallide- flavus; thorace nigro; abdomine supra nigres- centi, nigro-annulato; alis hyalinis. Habitat in Brasilia. Magnitudo Ch. pusilli Meig. Antennae in speci- minibus duobus desunt, alae defectae, 4. Culex flavus Gistl. C. totus flavus, thorace li- * Magazin der Entomologie. Bd. 2. 1. S. 11—19. % Nat. Sendel, historia suceinorum |corpora aliena in- volventium; ex cimeliis Dresdae comditis. Lipsiae 1742, fol, cum Tah. 13 aen, — 35 2 Hister speculatus Gistl., Muͤnchen. der Zweyflüͤglergattung Dolichopus, von Hermann Stan nius neis duabus lateralibus, antennis pen atris; alis immaculatis. N 1 N Habitat in Brasilia. Be Minor C. pipiente Fabr., cui proxime an Mittelſt einer ber Auflöfungen des Copals nach Pr Anleitung in der Chemie von Berzelius möchte es de Kerffreunde wohl gelingen, mehr Intereſſantes aus der K welt zu erhalten. — 1 Am beſten zeigte ſich die Methode, den Copal in ko⸗ chendem Oleo Roris marini zu erweichen. Manches Stuck loͤſet ſich gänzlid auf. a 1 Mi 5 Ze Zur geographiſchen Verbreitung der Kerfe, von Siſtl. 1 a # Ir Stomis rostratus Duftsch., Ammerſee in Bayern. Brachinus crepitans Fbr., Raiſting am Ammerſee. Carabus nodulosus Fbr., ebendafelbft. 17 Nebria Gyllenhalii Schoenh.. Mittenwald i. b. Geb. Carabus violaceus Fabr., Raiſting a. A. S. Taphria nivalis Ilig., Wien. München. Elaphrus cupreus Duftsch., Augsburg, Ba | Colymbetes maculatus Fbr., Ebendaf, a Elater pulchellus Fbr., Würzburg. 1 Trichodes alvearius Fbr., Ebenda. rohe 8 Er — N — Melolontha pilosa Fbr., Heidelberg. Trichius Eremita Fbr., Paſing b. Muͤnchen. Calandra abbreviata Fbr., Würzburg. Cleonis glauca Gyll., Biburg. — marmorata Fbr., Würzburg. Thylacites pilosellus Gyll., Bayern. Pachyla clathrata Fbr,, bayer. Alpen. Leptura virens Fbr. — — Donacia crassipes Fbr., Biburg. Callidium pusillum Fbr., Wolfrathshauſen b. M. — pygmaeum Fbr., Augsburg. Clytus detritus Fbr., Würzburg. Cassida muraea Linn,, Augsburg. Cryptocephalus varians Fbr., Würzburg. Asathidium seminulum Fbr,, Augsburg. N — N Die europaͤiſchen Arten (Fortſetzung von Heft 2.) 37. Dolichopus fumipennis Stann. sp. n. Diagn. Antennae flavae: articulo apieali api fuscescente. Pedes flavidi: tibiis posticis apice gro- fuscis; tarsis nigris: articule basali anteriorı fla vido. d —. 4 — 249 Dieser. Mas. Hypostoma candidum, candido- micans. Palpi pallide flavi, Antennae capite longio- res, articulis I. et 2. longitudine subaequalibus, flavis, marginibus nigro-hispidis: secundo sessili: apicali sessili, subventricoso, acuto flavo, apice fuscescente: seta basali antenna duplo longiore, nigra, dimidio apicali plumosa. Frons chalybeus, nitens, nigro-se- tosus. Thorax aureo-viridis, nitens, seriebus longi- tudinalibus 8 pilornm nigrorum, Pleurae canescen- tes, candido-micantes. Halteres pallide flavi. Alu- Jae pallide-flavae, margine terminali nigro-ciliatae. Abdomen aureo-viride, nitens, lateribus albicans, hirtum, segmentorum singulorum parte apicali ni- gro-pilosum. Vagina obscure- olivacea, fere nigra, nitens: basi nigro-pubescens, apice laevis. Lamel- 2 apice acutae, medio fuscescentes, marginibus la- nigris, ciliis creberrimis nigris, uncinatis. Coxae anticae pallide- fla vae, candido- micantes, candido-se- riceae, apice nigro-pilosae: posteriores griseae: parte terminali flavessente. Femora pallide-flava, hirta, posteriora spina terminali nigra. Tibiae pallide - fla- vae, hirtae, spinosae, spinis serialibus, longis, nigris, rarioribus: posticae apice infuscatae, Tarsi nigri: antici tibiis anticis longitadine subaequales: anterio- res articulo basali pallide-flavo, apice fuscescente: postici articulo basali nigro, subinermi. Alae infus- Catae, secundum costam saturatius, absque stigma- te, ner vo longitudinali quarto vix sursum directo. Longitudine lineas 2½ aequans. Das Weibchen unbekannt. Herr von Winthem er⸗ hielt von dieſer Art ein männliches Exemplar aus Lyon. 1 b. Seta antennarum subinermis. 38. Dolichopus nigrilamellatus NMacꝗ. Diagn. Thorax antice, Antennae nigrae. Pedes nigri. 8 Mas. natae. Descr. Mas. Hypostoma candidum, candido- micans. Antennae capite breviores, nigrae, articulo apicali subacuto: seta basali nigra subinermi, anten- nam longitudine vix superante. Frons latus, canes- cens, cano-micans, vertice ea parte, qua ocelli situm habent, nigro, nigro-setoso. Oculi margine postico, externoque fusco-muricati. Thorax aeneo-viridis, nitidus, antice lateribusque albicans, striis longitudi- nalibus duabus nigris, superne visis antice albicanti- bus, seriebus longitudinalibus 8 pilorum nigrorum. Pleurae cano-virescentes,.cano-micantes, nudae. Alu- lae pallide-flavae, margine terminali nigro-ciliatae; Halteres pallide-flavi. Abdomen obscurius aeneov-viri- de, fere oliyaceum, hirtum, segmentorum singulo- rum parte terminali nigrescens, nigro-pilosum, late- ‚zibüs glaucescens, Vagina basi nigra, nigro-pubes- cens micans: apice atra, laevis, nitens. Lamellae ni- gro · fuscae, late nigro limbatae, nigroque ciliatae: ci- Sſis 1831. Heft 3. N 3 N frons totus albicans. Alae subinfuscatae, Lamellae nigro-fuscae, nigro- margi- — — tae, 250 liis crebris longioribus. Coxae obscure-olivaceae, ni- grescentes, cano-indutae, cano-micantes, hirtae, api- ce nigro-pilosae. Femora picea, hirta: posteriora spina apicali nigra. Tibiae piceae, hirtae, spinosae: spinis serialibus, crebris, nigris, longioribus. Tärsi nigro-fusci, articulo basali posticorum spinis caren- te. Alae subinfuscatae: stigmate nullo, nervo longi- tudinali quarto subrecto, paullulum sursum directo, eum tertio subconvergente, Longitudine aequat lineas 2½. Synonym. D. nigrilamellatus, Macq. Ins. dipt. 3. 60. 2. Epistöme blanc, antennes, appendices de l’abdo- men et pieds noirs, Long. 2 ½ J. Femelle: Epistöme plus large et abdomen simple. ; Anmerk. Meine Beſchreibung iſt nach einem männlis chen Exemplar der Winthem'ſchen Sammlung, deſſen Vaterland Lyon iſt, angefertigt. Das Weibchen ken⸗ ne ich nicht. Macquart fieng Maͤnnchen und Weib⸗ chen im May und Juni. Derſelbe Schriftſteller er⸗ waͤhnt in ſeiner Beſchreibung außer den von mir an⸗ gegebenen und weißlich⸗ſchimmernden Längsftreifen des Ruͤckens zweyer anderer ſeitlicher, die ich an dem von mir beſchriebenen Exemplare nicht finden konnte. 39 · Dolichopus nigriplantis Stann. sp. n. Diagn. Antennae capite breviores, nigrae, sub- acutae. Pedes nigri: femoribus summo apice, tibiis totis tarsorum anticorum articulis basalibus duobus, mediorum articulo basali flavis. Alae infuscatae. Mas. Articulus quintus tarsorum mediorum subdilatatus, ater, hispidulus. Descr. Mas. Antennae capite breviores, nigrae: articulo basali apicali subaequilongo, apicalibus an- gustiore: medio brevi, sessili, hispido: apicali subco- nico, apice subacuto: seta basali nigra, flexuosa sub- inermi, antenna dimidio Iongiore. Hypostoma an- gustum, fere lineare, canum, cano-micans. Frons aeneo-viridis, nitidus, nigro-setosus. Oculi margine postico nigro-, externo albido-muricati. Thorax ae- neo- viridis, fere atro-virens, antice levissime cano- indutus hirtusque, seriebus longitudinalibus 8 pilo- rum nigrorum, Pleurae cano-virescentes, cano-indır- cano-micantes, nudae. Halteres pallide-Navi, Alulae pallide-flavae, margine terminali nigro-cilia- tae, Scutellum aeneo-viride, hirtum, lateribus ca- nescens, margine terminali segmentorum singulorum nigro-piloso: segmentum 6tum brevissimum, angu- statum, olivaceum. Vagina longa, inflexa, basi sub- cylindrica, nigra, cano-induta, griseo- pubescens: api- ce vesiculosa, nigra, cano-induta, griseo- pubescens, summo apice atra, nitida. Lamellae subrotundatae, petiolatae, e medio nigro-fuscae, 1 I 251 = marginibus late nigris, nigro-ciliatis: ciliis crebris strictis, partis apicalis longioribus, uncinatis Geni- talia ipsa ferruginea, Coxae griseae, cano-indutae, cano-micantes, apice nigro-pilosae: anticae pilis fus- cis appressis dense obsitae, summo apice flavicantes. Femora nigra, hirta: apice flavicantia: posteriora ıspina terminali nigra. Tibiae flavidae, hirtae, spi- nosae: spinis serialibus, nigris: posticae apice nigro- fuscae. Tarsi nigri: antici posticique tibiis anticis posticisque subaequilongi: medii tibiis mediis paullo longiores: antici articulis basalibus duobus sordide- flavis: apicalibus fuscescentibus, sive nigro-fuscis: medii articulo basali secundo duplo longiore, sordide- flavo, apice nigro-fusco: secundo, tertio quartoque sensim brevioribus, nigris: quinto brevi subdilatato, atro, hispidulo. Tarsi postici nigri: articulo basali secundo breviore, subinermi. Alae corpore longio- res, basi angustae, infuscatae, secundum marginem anticum saturatius fuscae: nervis nigro-fuscis, longi- tudinali tertio subflexuoso, cum quarto subconver- gente: hoc mox post anastomosin cum nervo trans- versali leviter sursum flexo (non geniculatim.) Stig- ma nullum. Longitudine lineas 2Y, aequans. Femina diversa hypostomate latiore, candido, antennarum articulo tertio paullo breviore, abdomi- ne segmentorum 5, tarsis mediis simplicibus: arti- culo nullo dilatato, alis paullo minus obscuris. Anmerk. Ich verdanke dieſe Art der Güte des Herrn Ruthe in Berlin, der fie zwiſchen Berlin und Pots⸗ dam in der Naͤhe eines Grabens auf niedrigem Ge⸗ buͤſch gefangen. 40. Dolichopus germanus Wiedem. Diagn. Antennae capite vix longiores, nigrae, subacutae. Hypostoma candidum, Pedes flavi: ti- biis posticis apice tarsis omnibus nigris: articulus basalis tarsorum anteriorum flavus. Alae infus- catae. Descr. Mas. Palpi prominuli, fuscescentes. Hy- postoma candidum, micans. Antennae capite vix longiores nigrae: articulo basali apicali longitudine subaequali, distincto, supra hispido: medio brevi: apicali supra sinueso, apice subacuto, subtilissime ac brevissime pubescente: seta dorsali, nigra, antenna lonsiore, subinermi. Frons griseo-virescens, micans, nigro-setosus. Oculi margine postice sternoque fus- co-muricati. Thorax aeneo-viridis, nitidus, seriebus longitudinalibus 8 pilorum nigrorum. Scutellum ae- neo-viride, nitidum, utringue seta longanigra. Pleu- rae cano-virescentes, cano-micantes, nudae. pallide-Aavi. Alulae pallide-flavae, margine terminali nigro-ciliatae. Abdomen aeneo-viride, lateribus glau- cescens, hirtum, segmenti cujusque margine termina- li nigro-pilosum. Vagina vesiculosa, bescens nigra; apice laevis, nitens, atra. Lamellae — nasen I. 1. 71. 17. Medius aeneo-virens, antennis totis ni- Halteres basi nigro- pu- 5 N 1525 parvae, subtrilaterae, nigrae, nigro-pubescentes, ni- gro-ciliatae. Coxae hirtae, apice nigro-pilosae: anti- cae flavae: posteriores griseo-fuscae, apice flavae, Fe- mora flava, hirta: posteriora spina- terminali nigra, Tibiae flavae, hirtae, spinosae: spinis serialibus, nie gris, rarioribus: posticae apice latius nigrae. Tarsi nigri: singuli longitudine tibiarum singularum: ar- ticulo basali anteriorum flavo, summo apice nigros posticorum nigro, subinermi, articulo secundo longi- tudine subaequali. Alae infuscatae, nervis nigro-fus- cis: nervo longitudinali quarto subrecte, ante me- dium decursus inde a nervo transversali leviter sur- sum directo, cum tertio convergente. Stigma nullum. e 5 Longitudo lineam 1½ aequans. Femina diversa: hypostomate latiore, antenna- rum articulo apicali breviore, abdomine segmen⸗ torum 5. an Varietas 6. Dimidio minor (nullo alio signo diversa, femina semel capta). ; 0 Synon. D. germanus Wiedemann zool. Magazin gris, lamellis caudae uncinatae nigro-aeneis, D. germanus Fallen. Dolich. Suec. 14. 14. Ae- neo-viridis, pedibus pallidis, antennis tarsisque nigris, alis subinfuscatis, 5 9 i D germanus. Meigen ſyſtematiſche Beſchreibung « 95. 50. 2 5 Aeneo- viridis, pedibus pallidis, que nigris, alis subinfuscatis. 17 antennis tarsis- Dol. germanus, 72. 28. Epistöme blanc. Antennes noires, obtuses, Pi- eds fauves. Extrémité des jambes postérieures et tarses noirs. Ailes obscurs. 0 Sehr haͤufig auf niedrigem Gebuͤſch. Schweden: Fallen. Holſtein: Wiedemann. Hamburg: Winthem und ich. Schleſien: Schummel und ich (bey Breslau, Hirſch⸗ berg, Ai i Glatz). Berlin: Ruthe. Stollberg: Mei⸗ gen. Lille: Macquart. — Meigen fieng ſie be 3 Chaerophyllum temulum. br: dee eu Macquart Ins. dipt. 3- pag. 41. Dolichopus chaerophylli Meigen. a Diagn. Antennae capite longiores, acumina- tae, ‚nigro-fuscae. Pedes flavi: femoribus tibiisque posticis summo apicetarsis omnibus nigro-fuscis: ar- ticulus basalis tarsorum anteriorum flavus, Mas. Hypostoma pallide-flavum, Descr. Mas. Hypostoma pallide-flavum. An- tennae capite longiores, nigro-fuscae: articulo- primo brevi, apicali breviore, suboblongo: medio latiore: apicali elongate, sursum flexo, acuminato, 'subtilissi 1 5 2 « 23 me griseo-pubescente: seta basali nuda nigra, an- tenna vix longiore,‘ Frons obscure aeneo - viri- dis, nigro - setosus.. Oculi margine postico ex- ternoquealbido-muricati. Thorax aeneo-viridis, niti- dus, Scutellum aeneo-viride, nitidum, utrinque seta ni- gra. Halteres pallide-flavi. Alulae pallide-flavae, margine terminali nigro-ciliatae. Abdomen aeneo- viride, nitidum, absque striis nigrescentibus, lateri- bus cano-micans, hirtum, segmenti cujusque margi- ne terminali nigro- pilosum. Vagina olivacea, ni- grescens; basi nigro-pubescens, nitida, apice laevis, nitens. Lamellae apicales subtriangulares, apice acu- tiore, ac in Dolich. germano, nigro-fuscae : ciliis ni- gris, uncinatis marginatae, Coxae hirtae, apice ni- gro-pilosae: anticae flavidae, basi canae, posteriores Canae, apice flavicantes. Femora flava, hirta: poste- riora spina apicali nigra, postica apice summo inter- ne nigro-fusca. Tibiae flavae, hirtae, nigro-spinosae, spinis serialibus, raris: posticae apice nigro-fuscae. Tarsi anteriores nigro-fuscae: articulo-basali flavo, apice fuscescente; postici nigro-fusci-. Alae subin- fuscatae (minus obscurae ac in Dol. germano). Stig- ma nullum. Nervorum directio ac in Dol. germano. Statura ac longitudo Dol. germani, Femina differt: hypostomate latiore, candido, antennarum articulo tertio breviore, abdomine seg- mentorum 5. : Synon. Meigen ſyſtem. Beſchreib. 4. 95. 57. D. chaerophylli. Aeneo- viridis, hypostomate sulphureo, anten- nis nigris acutis, pedibus ferrugineis; tibiis posticis apice tarsisque nigris, alis nigricantibus. Macquart, Insect. dipt. 5. 75. 29. Diagn, Mei- geniana, In der Winthemifhen Sammlung zu Hamburg bes finden ſich 2 Exemplare dieſer Art, ein maͤnnl. und 1 weibl., von Meigen ſelbſt dahin geſandt. 5 42. Dolichopus nigripennis Fall. Diagn. Antennae capitelongiores, nigrae, sub- acuminatae. Proboscis elongata. Pedes nigri: moribus apice tibiis anterioribus fere totis ferrugi- neis, Alae fuscescentes. SE Descr.Mas. Palpinigro-fusci. Proboscis elongata, atra. Hypostoma cinereum, Antennae capite longio- res, nigrae, articulo basali claviformi, distincto; mar- ginibus hispidis: medio latiore, rotundiusculo: api- cali reliquis longiore, krilatero, infra ventricoso, api- ce subacuminato: seta basali antennam longitudine non superante, nigra, nuda. Frons aureo- viridis, nitens, _ nigro-setosus. Oculi marginibus muricati. Thorax metallice- viridis, nitens, seriebus longitudinalibus 8 pilorum nigrorum. Pleurae virides, glaucescentes, nudae. Halteres pallide-flavi. Alulae pallide-flavae, margine terminali nigro-ciliatae. Scutellum metalli- ce-viride, utrinque seta longa nigra. Abdomen me- — - * seriebus longitudinalibus 8 pilorum nigrorum. - gro-pubescentes. fe- _flavae, hirtae, apice nigro-pilosae. 254 tallice-viride, nitens, lateribus glaucescens, hirtum segmenti cujusque margine terminali nigro- piloso, Vagina artic. basi nigro- pubescens, oli vacea, fere ni- gra: apice laevis, atra, nitens. Lamellae breves, ni- grae, nigro-ciliatae. Coxae virescentes, cano-mican- tes, apice nigro-pilosae. Femora nigra, hirta: ante- riora apice, postica summo apice ochracea: poste riora spina terminali nigra. Tibiae hirtae, spinosae, spinis serialibus, nigris, rarioribus: anteriores ferru- gineae: mediae apice nigrae: posticae nigrae. Tarsi nigri articulo basali posticorum subinermi. Alae lanceolatae fuscescentes; secundum marginem anti- cum saturatius: ner vo longitudinali quarto fere rec- to, Longitudo lineae 1½. - Femina diversa hypostomate latiore grisescente, antennarum articulo apicali breviore, abdomine se Os mentorum 5, alis obsourioribus. 7 FSynon. Fallen Dolichop. Sueciae 15. 16. Dol. nigripennis, Aeneo-virescens, antennis femoribusque nigris: alis nigricantibus. i Meigen ſyſtemat. Beſchreib. 4. 102. 52. Dol, ni- gripennis. - Obscure-aeneus, coxis pedibusque nigris; tibiis anterioribus rufescentibus; alis fuscis. Herr von Winthem fieng dieſe Art in mehrern Exem⸗ plaren bey Hamburg, Meigen bey Stollberg, Fallen in Schweden. 43. Dolichopus obscurellus Fallen. Diagn. Antennae capite longiores, nigro-fuscae, acuminatae. Frons canescens. Pedes pallide-flavi, tar- sis apice fuscescentibus. Alae infuscatae, Mas. Articulus apiealis vaginae flavidus, Descr. Mas, Palpi cum proboscide nieri, ni- Hypostomaä canescens. Antennae compressae, capite paullo longiores, nigro-fuscae: ar- ticulo apicali basalibus longiore paulloque latiore, triangulari, acuminato; seta basali nigra, nuda, sub- inclinata, antenna ipsa paullo longiore. Frons ca- nescens, nigro-setosus. Thorax elevatus, olivaceus, micans, seriebus longitudinalibus 8 pilorum nigro- rum. Pleurae canae, nudae. Halteres pallide-flavi, Alulae parvae, pallide-flavae, margine terminali fus- co-ciliatae. Abdomen olivaceum, olivaceo-nitidum, absque linea dorsali lineisque transversalibus, hirtum, segmenti cujusque apice nigro-pilosum. vagina ba- si nigro- fusca, fusco- pubescens, apice flavida, flavido- pubescens, lamellis apicalibus brevibus, flavidis, fus- co- limbatis, brevissime fusco- ciliatis. Coxae pallide- Femora pallide- flava, hirta: posteriora spina apicali nigra. Tibiae pallide-flavae, hirtae: posteriores nigro-spinosae: spi- nis serialibus, rarissimis. Tarsi graciles, basi flavi- di, apice fuscescentes: antici tibiis anticis duplo fe- re longiores. Alae infuscatae, praesertim parte co- NE 255 stali: nervo transversali in medio disci sito: longi- tudinali quarto subrecto, ante medium decursus in- de ab anastomosi cum nervo transversali sursum di- recto. — Longitudine D. germanum non omnino aequat. N Synonym. Fallen Dolich, Suec. 15. 11. Doli— chopus obscurellus: Obscure-aenescens; antennis ni- gris, pedibus pallidis; alis nigredine tinctis:_ nervo transversali ordinario in medio disci nervoque quar- to longitudinali subrecto. Meigen ſyſtemat. Befhreibt 4. p. 101. 49, D. ob- scurellus Fall. Obscure aenescens, antennis nigris; pedibus pal- lidis; alis nigricantibus. Anmerk. Herr Ruthe, Lehrer an der Realſchule zu Ber⸗ lin, ein um die Inſecten der Provinz Brandenburg, die er ausſchließlich ſammelt, ſehr verdienter Entomo⸗ log, fieng ein männl. Exemplar dieſer Art, die im Has bitus mit d. D. germanus Aehnlichkeit hat, in der Gegend von Berlin, und erlaubte mir, daſſelbe zu be> ſchreiben, eine Gefaͤlligkeit, für die ihm oͤffentlich mei— nen verbindlichſten Dank zu ſagen ich mich verpflich⸗ 7 tet fuͤhle. Nur durch viele einzelne Beytraͤge kann es einem gelingen, etwas Ganzes zu leiſten! 2. Articulus tarsorum posticorum Secundus ba- Sali longior. d. Sela antennarum subinermis. 7 44. Dolichopus gracilis Stann, Sp. nov. lide-flavi: tibiae posticae summo apice, tarsorum an- » teriorum articuli apicales 3, posticorum 4 nigro-fus- ci. Alae subinfuscatae. Hypostoma (maris) palli- de-flavum, (fem.) candidum), Diescr. Mas. Hypostoma angustum, pallidissi- me · la vum, fere albicans, sericeo-micans. Antennae nigrae: articulo basali apicali breviore, brevi, angu- sto: apicali sursum flexo, infra ventricoso, apice sub- acuto: seta basali, nigra, nuda, antenna longiore. Frons griseo-virescens, nitens, nigro-setosus. Oculi margine postico externoque albido-muricati. Tho- rax prasinus, nitidus, lateribus canescens, cans- mi- cans, seriebus longitudinalibus 8 pilorum nigrorum. Scutellum prasinum, nitidum, utrinque seta longa nigra. Pleurae incanae, nudae, opacae. Halteres pallide-flavi. Alulae pallide-flavae, margine externo longius flavo-ciliatae. Abdomen prasinum, lateribus canescens, cano-micans, hirtum: segmenti cujusque margine terminali nigro-pilosum, Vagina basi oliva- cea, nigro- pubescens, cano-micans, apice nigra, niti- da, vix cano-micans. Coxae anticae pallide-flavae, - cano-micantes, flavido-pubescentes, apice nigro pilo- sae: posteriores griseae. Femora pallide-flava, hirta: posteriora spina terminali nigra, Tibiae pallide-ila- ‚Diagn. Antennae nigrae, subacutae, Pedespal- E 2 — 2 vae, hirtae, spinosae, spinis nigris, serialibus, ant riorum rarioribus: posticae macula apicali intern nigro-fusca. Tarsi nigro-fusci: articulis basalibus anteriorum, articuloque basali posticorum flavidis; hoc apice nigro-fusco, subinermi. Alae subinfuscatae, fere hyalinae, stigmate nigro, satis magno in margi- ne antico: nervis longitudinalibus 2 et 3 appro- ximatis: nervo quarto fere geniculatim zursum flexo. 8 Longitudine lineas duas aequat. + 5 * Femina differt hypostomate latiöre, candido, articulo tertio antennarum breyiore, abdomine seg- mentorum 5 (in exemplaribus tribus cuprescente)5\ - I alis stigmate carentibus, subinfuscatis. 174 Aumerk. Mein hochgeſchaͤtzter Freund, Herr von Bits, hem in Hamburg, entdeckte diefe Art im Bois de 4 Boulogne bey Paris, woher er ein maͤnnliches und 4 weibliche Exemplare mitbrachte, die er zu Ende des Monat July gefangen hatte. Die ſchlankere Statue dieſer Art zeigt ſie ſchon auf den erſten Blick als eie ne vom D. ungulatus, mit dem fie ſonſt im Haß bitus etwas Aehnlichkeit hat, verſchiedene Species. 8 br ar 45. Dolichopus rusticus Meigen. 8 4 Diagn. Antennae capite breviores, subacutae, nigrae. Pedes nigri. Alae infuscatae, nervo longit. quarto sursum directo, Ya Descr. Mas. Hypostoma incanum, vixmicans, Palpi nigri. Antennae nigrae, capite breviores: ar- tieulo basali apicali longitudine subaequali, parte terminali dilatata, supra hispido: medio brevissimo, hispido: apicali fere conico, apice subacuto: seta ba- sali nigra, subinermi, antenna longiore, Frons atro- virens, nitidus, nigro - setosus. Oculi margine postico externoque muricati. Thorax atro - vi- rens, nitidus, seriebus longitudinalibus 8 pilorum nigrorum. Pleurae atro-virescentes, nudae, leviter cano-indutae, e parte postica visae cano- micantes. Halteres pallide-flavi. Alulae palljde-flavae, margine terminali nigro -ciliatae, Abdomen atro-virens, niti- 1 dum, hirtum, segmentorum singulorum apice nigro- pilosum. Vagina nitida: basi atro-virescens, nigro- pubescens: apice atra, laevis. Lamellae par vae, sub- rotundae, basi petiolatae, medio griseae, margini- bus late nigris, nigro-ciliatis: ciliis brevibus, crebris. Coxae nigrae, apice nigro-pilosae. Femora nigra, hirta, posteriora spina terminali nigra. Tibiae ni- grae, hirtae, spinosae, spinis. serialibus nigris. Tarsi nigri: articulo basali posticorum secundo-paullo bre- viore atque validiore, subinermi. Alae infuscatae: margine antico saturatius-infuscato, fere fusce: ner- vis tenuibus, nigris: longitudinalibus 5 et 4 conver- gentibus: hoc ante medium -decursus inde ab ana- stomosi cum nervo transversali sursum directo, Longitudo linearum 1½. Femina diversa hypostomate latiore, articu- lo tertio antennarum breyiore, abdomine segmento- rum 5.- Bi e 0 257 { x Pr 5% Spnonym D. rusticus Meigen ſoſtemat. Beſchreib. 4 77. 5. Viridi-aeneus, pedibus nigris, alis cinereis; Ban tertio, antennarum ovato (em.) Anmerk. Bey Hamburg wurde dieſe Art gefangen von Winthem und mir, in Schleſien von Schummel, bey Stollberg das Weibchen von Meigen. 46. Dolichopus pilicornis Stann. sp. n. Diagn. Antennae elongatae, acuminatae, pu- bescentes, nigrae. Pedes nigri. Alae infuscatae. Descr. Mas. Hypostoma canum, cano-micans. longiores, nigrae: articulo basali distincto, angusto, artem teriminalem versus sensim dilatato, supra hispido: medio brevi, rotundiusculo, supra hispido: ‚apieali basalibus 2 longiore, fere fusiformi, acumi- nato, brevissime at dense nigro-pubescente : seta ba- sali, antenna breviore, nigra, ubinsemi. Frons atro- virens, micans, nisro-setosus. Thorax atro- virens, micans, seriebus ſongitudinalibus 8 pilorum nigro- rum. Pleurae virescentes, fere opacae, cano- indutae, nudae. Halteres pallide-flavi. Alulae pallide-flavae, margine terminali nigro-ciliatae. Abdomen atro-vi- rens, nitidum, lateribus glaucescens, segmenti cujus- que margine terminali nigro- pilosum. Vagina nigra: basi nigro- pubescens, micans: apice laevis, nitida. Lamellae medio sordide- albidae, latius nigro-margi- natae, nigro-ciliatae. Coxae nigrae, Hirtae, apice ni- gro-pilosae. Femora nigra, hirta: posteriora spina terminali nigra. Tibiae nigrae, hirtae, spinosae, spi- nis serialibus, nigris, raris. Tarsi nigri: articulo ba- sali posticorum Ssubinermi. Alae infuscatae, satu- ratius secundum marginem anticum, absque stig- mate: nervis nigro-fuscis: longitudinali quarto ab anastomosi cum nervo transversali sursum di- recto. Longitudo lin. 1 ar Palpi cum proboscide nigro-fusci. Antennae capite | Femina differt hypostomate latiore, minus mi- eante, antennarum articulo apicali breviore, abdo- mine segmentorum 5. Anmerk. Bey Breslau einmal von Herrn Schummel, bey Hamburg von mir und von Herrn von Winthem, von dieſem auch bey Paris, bey Berlin von Herrn Dr. Anderſch gefangen, der ein weibliches Exemplar unter dem Namen Dol. spretus an Winthem ſchickte. Diefe Art muß dem Meigen'ſchen Dolich. relictus nahe kommen, deſſen Fluͤgel aber kaum etwas grau ſeyn ſollen. Sonſt ift er durch nichts ausgezeichnet. Der behaarten Fuͤhler geſchieht aber keine Erwaͤhnung. Sehr nahe verwandt iſt der Dol. pilicornis dem Dol. longicornis und Dol. acuticornis ruͤckſichtlich der Bildung und Bekleidung der Fühler, muß aber dennoch wegen eigenthuͤmlicher Richtung der Flügelo nerven und verſchiedener Bekleidung des erſten Glie⸗ Sfie 1831. Heft 3. es — sorum apicalibus quatuor nigro- fuscis. summo flavicantes, mosi cum .nervo transversali sursum directo, 253 des der hinterſten ‚Zarfen von iengn Arten getrennt werden. 47. Dolichopus aerosus Fallen. Antennae breves, nigrae. Frons nigro- Pedes pallide-favi, articulis tar- Alae sub- Diagn. fuscus, grisescens. hyalinae. Mas. Proboscis subprominula, nigra. Hypostoma lineare, grisescens, fere ni- gro- -fuscum. Antennae breves, capite vix longiores, nigrae: articulo basali distincto, styliformi, supra hispido, m marginem terminalem versus sensim dilata- to, hoc infra libere-producto: articulo medio subses- sili, brevi: art. apicali infra ventricoso, 'apice-acuto: seta basali nigra, antenna fere duplo longiore. Frons nigro-fuscus, grisescens, vertice griseo-virescente, ni- gro-setoso. Oculi postice cano-induti, cano- mican- tes: margine postico externoque brevius nigro-muri- cati. Thorax atro-virens, nitidus, seriebus longitu- dinalibus 8 pilorum nigrorum. Scutellum atro-vi- rens, utrinque seta longa nigra. Pleurae griseae, nu- dae. Halteres pallide - flavi. Alulae pallide-flavae, margine terminali nigro-ciliatae. Abdomen olivace- um, nitidum, Art): segmäntorum singulorum mar- gine terminali nigro- pilosum. Vagina nigra: basi subopaca, nigro- pubescens: apice nitida, laevis. Lamellae RER subtriangulares, nigro-fuscae, bre- vissime fusco - ciliatae. Coxae griseo-fuscae, apice hirtae, apice nigro-pilosae. Fe: mora pallide-flava, hirta: posteriora spina terminali nigra: postica supra nigrescentia. Tibiae pallide-fla- vae, hirtae, nigro-spinosae: spinis serialibus, raris, Tarsi nigri: singuli tibiarum singularum longitudi- ne: ärticulo basalı flavo, summo apice nigro: posti- corum articulo secundo breviore, inermi. Alae sub- hyalinae: nervis tenuibus nigris: longitudinali quar- to subrecto, ante medium decursus inde ab anasto- cum Descr. Palpi nigri. tertio convergente, 5 Longitudine 1½ lineas aequat. = Femina differt hypostomate latiore: hoc ac fronte canescentibus: articulo antennarum tertio bre- viore, abdomine segmentorum 5. Synon. Fallen Dolichop. Suec,. 15. 17. Dolich. aerosus, Obscure aenescens, pedibus pallidis, anten- nis tarsisque: basi nigris; alarum nervo transyerso ordinario in medio disci sito. f ( Meigen ſyſtemat. Beſchreibung 4. 98. 45. D. "aera- sus. Obscure aeneo- viridis, antennis nigris pedibus ferrugineis, coxis nigricantibus, hypostomate ı nigro (inas,) aut albido (fem.). 8 Macquart Ins. dipt. d. n. de l. france 3. p. 74. 41. D. aerosus. Descr. Meigeniana versa. e Ins. dipt. 3. p. 66 17. 17 D. ga mellatus. Epistöme noir à reflets blancs. Antennes gfores: postiet absque spinis. Alae zubinfuscatae, noires. Appendices de Pabdomen petites et étroites. absque stigmate, nervis [nigro-fasceis: longitudina Pieds Fun cuisses noires, Long. lın. 1. quarto ante medium decursus inde ab anasto Anmerk. Dieſe Art findet ſich bey Hamburg (Wint⸗ Dr 915 dd eee ke. Fee dee e hem, Stannius), bey Breslau fieng fie Here Schum⸗ ? £ a ie mel, Meigen bey Stollberg, Wiedemann bey Kiel, Macquart bey Lille, ich in der Naͤhe von Habel⸗ ſchwerdt in der Grafſchaft Glatz. — Ich babe Mac⸗ quart's D. parvilamellatus zu dieſer Art gezogen, weil ſich weder in der Diagnoſe noch in der Beſchrei⸗ bung irgend etwas findet, was zur Aufſtellung einer beſondern Art uns berechtigen koͤnnte. b. Seta antennarum plumosa. g. Tarsus anticus tibia antica brevior. 48. Dolichopus chrysozygos Wiedem, Diagn. Antennae capite breviores, subacumi- natae, ochraceae, apice nigro-fuscae. Pedes flavi: fe- moribus posticis apice summo, tibiis posticis dimi- dio „apicali tarsis 5 nigris: anticis abbre- viatis. Mas. Hypostoma ochraceum, Tarsi. antici al- bo annulati. Femind. Hypostoma candidum. Tarsi antici nigri, basi flavi. Descr. Mas. Hypostoma lineare, ochraceum, micans. Antennae capıte breviores: articulo basali medio vix longiore, ochraceo, margine superiore api- calique hispido: medio sessili, ochraceo, margine su- periore apicalique hispido: apicali sessili, secundo la- tiore medio ventricoso, apice subacuminato, nigro- fusco, basi ochraceo: seta basali antenna paullo Ion- giore, valida, nigra, subinermi. Frons aureo-viridis, nitens, nigro-setosus. Oculi postice cano-indnti, ca- no- -micantes : : matgine postico nigro-,externo flavido- muricati. Thorax aureb- viridis, nitens, seriehus lon- gitudinalibus 8 pilorum nigrorum. Scutellum aureo- viride, nitens, utrinque seta nigra. Pleurae cano-vi- rescentes, cano-micantes, nudae. Halteres pallide-fla- vi. Alulae pallide-flavae, margine terminali nigro- ciliatae. Abdomen aureo-viride, nitens, dorso seg- mentorum ue singulorum parte terminali vix ni- grescens, irtum, sesmenti singuli apice nigro-pilo« sum. Vagina nigra: pasi griseo-micans, ses pu- bescens: spice laevis, nitida. Lamellae apice acutae, nigro-fuscae, nigro- -ciliatae,. Coxae hirtae, apice ni- gro-pilosae : anticae flavae, posteriores griseae, apice flavae. Femora valide, hirta, flava: posteriora spina apicali nigra, postica apice puncto interno nigro. Tibiae flavae, hirtae, nigro-spinosae, spinis serialibus, anticarum raris: posticarum crebris: posticae dimidio apicali nigro- fuscae. Tarsi antici tibiis anticis bre- viores, articulo basali sequentibus tribus aequilongo, dimidio basali flavo, tunc albido, summo apice ni- gro: secundo basi nigro, medio, albido-flavescente, apice nigro: articuli apicales brevissimi, aequilongi nigri; tarsi posteriores nigri medii tibiis mediis lon- Longitudo ½ lin. Femina differt hypostomate latiore candidog articulo apicali antennarum breviore, abdomine seg- mentorum 5, tarsorum anticorum articulo basali flayo, secundo fuscescente, apicalibus nigris. N Synon. D. chrysozygos. ine bene Me gazin 1. 1. 71. 16. Viridaureus. Antennis luteis, apice nigris; 99 dibus luteis, tibiis posticis dimidiato-, femoribus Ba sticis apice nigris; hypostomate aureo, tarsis antich albo-annulatis (mas); hypostomate albicante, tas haud annulatis (femina). 5 D. chrysozygos Fallen. Dolich. Suec. 14. vag. 5 16. Nota. D. chrysozygos Meigen ſoſtem. Beſchreib. 4. 95. 33. Viride-aureus, antennis flavis, apice nigris; pe- dibus rufßs:-tibiis posticis dimidiato nigris, tarsis an- ticis in mare albo-annulatis. D. chrysozygos. Macquart, Insect. dipt. 3. 71. 26. Antennes jaunes, a extr&mite noire. Pieds fau- ves. Jambes posterieures à demi noires, Tarses an- terieures anneles de blanc dans les mäles. Ahrens RAN Icon. D. chrysozygos. rop. 6. 24. pessima! Anmerk. Dieſe Art findet ſich nicht fetten bey Ham burg (Winthem, Stannius); Wiedemann fieng fie bey Kiel, Schummel bey Breslau, Stannius bey Breslau und Habelſchwerdt, Ruthe bey Berlin, ai } quart bey Lille, Winthem bey Verſailles. J 6. Tarsus anticus tibiae anticue tongitudine Fauna ins. Eu. 5 subaequalis, a 4 1 3 99490 2 r 49. Dolichopus cupreus Fall. erg Diagn. Antennae breves, nigrae. Pedes nigri: femoribus apice, tibiis totis tarsorumque articulo ba- sali ferrugineo-flavis. Alae fuscescentes. Mas. tud. primi. Descer. Mas. dum, micans. Stigma alarum post ostium nervi longi- Hypostoma incanum, fere candi- Frons niger, cano-indutus, cano-mi- cans, nigro-setosus. Antennae breyes capite brevio- res, nigrae: articulo basali apicali longitudine sub- aequali, marginem terminalem versus sensim dilata- to, supra hirto: medio brevi, basali latiore: apicali 5 trilatero, fere conico, apice subacuto: seta basali ni- gra, antenna fere duplo longiore, nigro-plumosa. Tho- rax atro-virens, nitens, seriebus longitudinalibus 8 3 1 | 7 5 - + pilorum nigrorum. Pleurae virescentes; opacae, ca- no-indutae, nudae. Halteres pallide-flavi. Alulae pallide-flavae, margine terminali nigro-ciliatae. Scu- tellum atro-virens, nitens, utrinque seta longa nigra. Abdomen atrovirens, nitens, lateribus, glaucescens, hirtum, segmentorum singulorum margine terminali nisro-pilosum: segmento 6to breyi, angusto, nigro, nitido. Vagina longa, nitida, nigra. Lamellae bre- ves, rotundiusculae, nigrae, flavido pilosae, nigro-cilia- tae. Coxae nigrae, summo apice flavicıntes, nigro- ilöosae. Femora nigra, basi summa flavicantia: an- ae apice latius, postica vix flavicantia, hirta, steriora spina terminali nigra. Tibiae flavae, fere ferrugineae, hirtae, spinosae, spinis serialibus, nigris, crebrioribus: posticae apice summo subnigrescentes. Tarsi nigri: articulo basali flavo: apice fusco, posti- corum subinermi, Alae lanceolatae, fuscescentes, sa- turatius secundum marginem anticum, stigmate post ostium nervi longitudinalis primi largo, nervis te- nuioribus nigris: longitudinali quarto ante medium decursus inde ab anastomosi cum nervo transversali sursum directo, cum tertio convergente, Longitudo linearum 2. Femina diversa: hypostomate latiore, grisescen- te, abdomine sesmentorum 5, antennarum articulo tertio breviore, stigmate alarum nullo. Fallen Dolichop. Sue- tibiis pallidis, antennis ner vo quar- Synon. Dol. cupreus. ciae 15. 15. Aeneo- viridis, feinoribusque nigris, alis subinfuscatis, to in summum apicem extenso. D. cupreus Meigen ſyſtem. Beſchreib. 4. 98. 42.2 Aeneo- viridis, tibiis pallidis, antennis femoribusque nigris, alis infuscatis: nervo quarto in summum a- picem extenso. = D. cupreus Macquart. Insect. dipt. 3, 73. 30.? Epistöme blanc. Antennes, appendices de labdomen et pieds noirs. Jambes jaunes, Anmerk. Ich habe Meigen bey diefer Art nur fragwei⸗ ſe citiert. In ‚feiner Beſchreibung heißt es: „Ferſe der vorderſten Tarſen gelb“, und Fallen fagt J. c. Tibiae quoque omnes und cum metatarsis pal- Iidae*, Iſt Meigens Beſchreibung fehlerhaft, oder hat er eine andere Art gemeynt? Anmerk. 2. Dieſe Art macht den Uebergang von Do- lichopus zu der von mir aufgeſtellten Untergattung Tachytrechus, von der ſie ſich doch genugſam durch die, obwohl etwas verkuͤrzten, doch nicht breiteren Vor⸗ dertarſen, durch die Geſtalt der Flügel, durch die ge- fiederte Borfte uſw. unterſcheidet. 3 ; Sie kommt, obſchon felten, vor in der Gegend von Hamburg. — Fallen fieng fie in Schweden, Schum⸗ mel in Schleſien, ich kurzlich mehrere Exemplare im Woöͤlfelsgrund in der Grafſchaft Glatz. 8 1 262 50. Dolichopus celer Meigen. Diagn. Antennae breves, nigrae, acutae. Pe- Jes pallide-flavi, tarsorum articulis apicalibus 4.nigro- fuscis, Alae fuscescentes. Mas, Deser. Mas. Hypostoma incanum, fere candi- dum, micans. Antennae breves, nigrae, articulo ba- sali distincto, margine superiore hispido: apicali bre- vi, sursum directo, apice acuto: seta basali, anten- na plus duplo longiore, nigra, plumosa, Frons ae- neo-viridis, cano-micans, nigro-setosus. Thorax ae- neo-viridis fere olivaceus, nitens, seriebus lonsitudi- nalibus 8 pilorum nigrorum. Pleurae cano-virescen- cano-micantes,nudae. Halteres pallidi flavi. Alulae palli- de-flavae, margine terminalinigro-ciliatae. Abdomen ae- neo-viride, nitens, hirtum, segmenti cujusque mareing terminali nigro-pilosum. Vagina basi nigra, nigro- pilosa, micans, apice atra, laevis, nitens. Lamellae parvae, pallide-flavae, flavido ciliatae, ciliis brevibus. Coxae canae, hirtae, apice flavae, nigro-pilosae, Fe- mora pallide-flava, hirta: posteriora spina terminali nigra. Tibiae pallide-flavae, hirtae, spinosae, spinis serialibus nigris, rarioribus. Tarsi nigro-fusci, singu- li tibiis singulis paullo longiores: articulo basali fla- vido, summo apice nigro-fusco: posticorum secundo breviore subinermi. Alae lanceolatae, fuscescentes, stigmate nigro inter radicem ostiumque nervi longi- tudinalis primi: nervis tenuibus nigris: longitudina- li quarto ante medium decursus inde ab anastomosi cum nervo transversali sursum directo, cum tertio subconvergente. Stigma nigrum alarum. Longitudo linearum 1½. f Femina differt hypostomate latiore, articulo a- picali antennarum breviore, abdomine segmentorum 5, alis stigmate carentibus. Synonym. D. celer. Meigen ſyſtemat. Beſchreib. 4. 84. 18. Obscure viridi-aeneus, antennis nigris seta plumosa, pedibus flavis, alis basi linea costali nigra. f Nicht ſelten. Bey Hamburg Winthem und ich, bey Breslau Schummel und ich, in Holſtein Wiedemann. 51. Dolichopus metallicus Stann. sp. nov. Diagn. Antennae capite breviores, nigrae. Frons atro-virens, griseo-micans.. Pedes flavi: tarsis fus- cescentibus basi flavis. Alae subinfuscatae. Mas. Descr. Mas. Hypostoma lineare, incanum. An- tennae capite breviores, compressae, nigrae: articule apicali brevi, medio vix latiore, subtriangulari; seta basali antenna longiore, nigra, subinermi. Frons atro-virens, griseo-micans, nigro-setosus. Oculi mar- gine postico externoque nigro-murieati.: Thorax ele- vatus, atro-virens, nitidus, seriebus longitudinalibas * Vagina nigra. 263 9 — . niti- 8 pilorum nigrorum, Scutellum atro- virens, Pleurae griseae, opacae, dum, utrinque seta nigra. nudae, Halteres pallide-flavi. margine terminali nigro-giliatae, Abdomen atro - vi- rens, unicolor, nitidum, hirtum, segmenti cujusque apice nigro-pilosum. Vagina longa, nigra. — Lamel- lae breves, rotundinsculae, flavidae, flavido- -pubescen- tes, brevius.flavo-ciliatae. Coxae griseae, fere nudae, apice fasciculo pilorum nigrorum obsitae. Femora flava, hirta: posteriora spina terminali nigra. Ti- biae flavae, hirtae, nigro-spinosae, Tarsi fuscescentes, basi flavi: articulo basali postico- rum secundo breviori, subinermi. Alae subinfusca- tae, nervo longitudinali quarto subrecto: absque 5 Femina differt hypostomate longiore, fronte perspicacius grisescente, abdomine segmentorum 5. antennarum articulo tertio breviore. Longitudo D. germani; statura D. aerosi. Zwey maͤnnliche und 2 weibliche Exemplare aus der Umgegend von Hamburg. Arten, die mir nur aus den Beſchreibungen anderer Schriftſteller bekannt ſind. A. Von Fallen beſchriebene. 1. D. plumitarsis.. ö Fall. Dol. 10. 4. Meigen ſyſtem. Befchreib. 4.89.26. Aeneo-viridis, pedibus pallidis; articulis tarso- rum anticorum duobus ultimis in mare nigro-plu- atis; alarum nervi quarti geniculo rectolineari. 2. D. fulgidus. Fall. Dolch, Suec. 15. 18. Meigen ſyſtemat. Bes ſchreib. 4. 97. 14. Aureo- viridis: antennis femoribus tarsisque ni- gris, alis hyalinis: nervo quarto geniculato, ante eg cem alae excurrente. Mas. Magnitudo Dol. nitidi, a quo differt co- lore et pedum et squamarum (lamellarum St.). Cly- peus albicans, vertice viridi. Thorax aureo- viridis, abdomen magis aenescens. Antennae nigrae, breves. Pedes nigri, tibiis pallidis, valde spinulosis, Apex ti- biarum posticarum et tarsi postici nigri, Squamae (lamellae) maris anales, nigrae, margine albae, vix ciliatae; notam constituit singularem in reliquis O- stris speciebus non observatam. Directio nervorum in alis eadem ac similis atque in D. ungulata, nervo scilicet quarto geniculato, ante apicem excurrente. B. Meigen' ſche Arten. Meigen ſyſtemat. Beſchreib. 4. 76. 2. 1. D. regalis. Viridi-aeneus; alis margine antico macula fus- ca; lamellis maris atris. Alulae pallide-flavae, spinis serialibiis, \ grae: art. basalis niger: apicalis brevis, triangularis, ö acutus, Thorax aeneo-viridis. Abdomen linea dor- sali incisurisque nigris. Lamellae albae, nigro-lim- 9 8. D. relictus. 1 Meigen ſyſtemat. Beſchreib. 4. 77. 6. g er? Viridi-aeneus; pedibus nigris; alis subhyaliniag art. 3. antennarum elongato. Mas. Hypostoma angustum candidum. Fron viridi-aeneus, Antennae nigrae, longitudine capitis articulus tertius basalibus aequilongus, acutus, Tho- rax aureo- viridis, nitens. Pleurae ac coxae canes centes. Abdomen aureo- viride, nitens, f absque inci- suris obscuriorihus: lateribus glaucescens. Vagina nigra, lamellis albidis, niero-limbatis. Pedes nig 9 Halteres pallidi. Alae vix grisescentes. Longit. lin. 1½. 1 0 5. D. cyaneus. * 15 Meigen ſyſtemat. Beſchreib. 4. 78. 9. 5 Chalybeus, pedibus nigris. a Mas. Hypostoma candidum, Antennae nigrae, Frons ac thorax chalybei, nitentes. Pleurae supra chalybeae, infra cum coxis fusco-griseae. Abdomen antice chalybeum, aureo-viride micans, postice au- reo-viride; e certa directione visum gſaucescens; stria dorsali incisurisque nigris. Alulae albidae. Alae subhyalinae, margine antico subinfuscatae. Pedes nigri. Long. lin. 2½. a 1 BR; | An species distincta? RN 1 Ar 2 2 8 N + 4. D. nigricornis vide supra D. ungulatum. a 4 5. D. linearis Wied. 5 9 y Meigen fpftem. Beſchreib. 4. 84. 17. R | = v Aeneo-viridis, antennis nigris basi flavis; as linea costali nigra; pedibus flavis. Mas. Hypostoma candidum, candido- micans. Frons aeneo-vriridis. Antennae capite breviores, ni batae. Pedes pallide flavi: pedes antici apice: poste- riores toti nigri. Alae grisescentes: medio e en linea nigra. Long. lin. ı Mae * . 6. D. alpinus. Meigen ſyſtemat. Beſchreib. 4. 88. 24. Seladonius; abdomine incisuris nigris; alis cine- reis: nervo trans versali punctoque fuscis. Femina. Hypostoma latum, candidum. Frons | canus, Antennae nisrae. Thorax ac abdomen sela- donia (blaß blaulichgrau! Meigen); abdominis incisuris lineaque dorsali nigris. Pele nigri, femoribus viri- dibus. Alae grisescentes ner vo transversali puncto- j que in angulo ner vi 1e quarti fuscis. Lengitudo linearum 2°/, 265 Patria: Vallée de Chamouni prope montem al- bum. (An Ammobates? ) al 7. D. fuscipennis Megerle. Meigen ſoſtem. Beſchreib. 4. 96. 38. Aeneo- viridis; antennis fla vis: articulo tertio nigro; thorace vittis tribus nigris; pedibus ferrugi- neis, tarsis nigris. Mas. Hypostoma candidum. Frons chalybea, nitens. Antennae flavae: articulus tertius niger. Thorax aeneo-viridis, linea dorsali nigra: utrinque stria nigra antice abbreviata. Pleurae grisescentes. Abdomen incisuris obscuris. Vagina atra, nitida, la- mellis triangularibus flavis latius nigro-limbatis. Pe- des ferruginei, tarsis nigris. Alae fuscae secundum marginem anticum obscuriores. Halteres pallide- fla vi. Femina differt fronte pallidius aeneo - viridi. Longitudo linearum 2. Patria: Austria? 1 8. D. plebeius. Meigen foftem. Beſchr. 4. 99. 44. Obscure- aeneus; antennis nigris; hypostomate plumbeo; coxis pedibusque rufis. f Femina. Hypostoma et frons grisea. Antennae nigrae. Thorax, abdomenque olivacea, nitentia. Pleu- ra& griseae. Pedes coxaeque omnes ochracei: pedes antici basi, posteriores toti fusci. Halteres pallide- flavi. Alae fuscescentes. Patria: Anglia. Longit. lin. 1½ s 9. Dol. gratiotus. Meigen ſyſtemat. Beſchreib. 4. 100. 47. Obscure aeneo- viridis; hypostomate candido; fronte chalybeo: coxis pedibusque pallidis: alis sub- hyalinis. Femina. Hypostoma latum, candidum, glaucescens, medio tuberculatum. Palpi pallide - fla- vi. Antennae nigrae: articulo tertio brevi, subtri- angulari, seta dorsali longa. Frons chalybea, ni- tens. Abdomen aeneo-viride, nitens. Pleurae inca- nae. Pedes cum coxis pallide-flavi. Tarsi fuscescen- tes. Alae vix fuscescentes nervo longitudinali quarto recto. Long. lin. 1. Patria: Stollberg. 10. D. longicollis Wied. Meigen foftem. Beſchreib. 4. 101. 50. Obscure cinereus; pedibus flavis, coxis nigrican · tibus; alis fuscis. Femina. Hypostoma latum, album. Frons ci- nerea. Antennae nigrae: articulo tertio brevi. Pal- pi pallidi. Abdomen cinereum, aeneo-micans: tho- race striis duabus obscuris. Pedes flavi. Femora Iſis 1831. Heft 3. sub- 266 Ti- antica dimidio basali, posteriora apice nigra. Tarsi antici fuscescen- biae posticae apice nigrae, tes: posteriores nigri. Alae fuscae, Long. lin, 1½. Obs. Haec species vel Medeteris vel Ammoba- tibus adnumeranda mihi videtur. St. r C. Macquart’fhe Arten. 1. D. bicolor. Macquart. Ins. dipt. 3. 61. 6. Thorax chalybeus viride- micans. Abdomen aureo- viride. Antennae nigrae. Pedes flavi. Long. lin, 2 ½. Hypostoma fulvum. Frons aeneo- viridis, flavi- do-induta. Antennae nigrae, articulo tertio apice obtuso. Thorax cum scutello chalybeus, plus minus viride-micans.. Abdomen aureo-viride: lamellae fla- vae, latius nigro-limbatae. Pedes pallide-flavi: arti- culus primus coxarum mediarum posticarumque schisticolor; tarsi posteriores nigri, articulo basali fla vo. Halteres flavi. Alae subhyalinae: nervo lon- gitudinali quarto prope nervum transversalem sur- sum flexo. 2. Dol. pallipes. Macquart. Ins. dipt. 3. 64. 11. Hypostoma candidum. Antennae nigrae. La- mellae truncatae, parum ciliatae. Pedes pallide-fla- vi: tarsis nigris. Long. lin. ı7,. Mas, Palpi fusci. Hypostoma candidum me- dio excavatum. Frons aeneo-viridis, cano-micans. Antennae nigrae. Thorax viridis, chalybeo-micans. Abdomen atro-virens: lamellae subdilatatae, apice quadratim truncatae, pallide flavae, vix nigro-fimbri- atae, ciliatae: ciliis brevissimis rectis. Pedes palli- de-flavi: articulus primus coxarum posteriarum schis- ticolor: tarsi anteriores nigri: articulo basali flavo: femora postica supra maculis parvis nigris termina- libus; tibiae cum pedibus apice nigrae. Halteres pal- lide-flavi, Alae hyalinae. 3. Dol. bifurcalus, Macquart. Ins. dipt. 3. 65. 13. Hypostoma flavum. lae latius nigro-limbatae: vidi. Long. lin. 2 ½. Antennae nigrae, Lamel- seta bifurcata. Pedes fla- Mas. Aeneo-viridis., Proboscis cum palpis ni- gra. Hypostoma flayum, cano-micans. Antennae nigrae. Lamellae elongatae, albidae, extremitate la- tius nigro-limbatae, ciliatae, ciliis brevibus: seta bi- furcata extremitate marginis externi. Pedes flavidi: articulo coxarum primo schisticolore: anticarum fla- vo, basi nigro-fusco, nigro-piloso. Tarsi nigri. Hal- teres flavi. Alae hyalinae. = 3 17 267 ö 5 5 4. Dol. latilimbatus. Macquart. Ins. dipt. 3. 65. 14. > Hypostoma candidum. Antennae nigrae. La- mellae latius nigro-limbatae, Pedes flavi. Longit. lm. 194% : Mas. Aeneo-viridis. Proboscis nigra. Palpi flavidi. Hypostoma candidum. Antennae nigrae. Lamellae rotundatae, latius nigro-limbatae, brevicili- atae, Pedes flavidi coxis -posterioribus schisticolori- bus, Tarsi nigri. Halteres flavi. Alae hyalinae. 1 na 5» Dol, nanus. Macquart. Ins. dipt. 5: 66. 15. Hypostoma candidum. Antennae nigrae, La- mellae angustae. Pedes flavi. Long. lin. ı?/,. Mas. Hypostoma can- Obscure aeneo-virens,, didum.. Frons viridis, cano-induta. Antennae ni- grae. Lamellae flavidae angustae, parum ciliatae. Pedes flavidi: coxis posterioribus schisticoloribus: fe- mora postica supra macula parva obscura termina- li: tibiae posticae dimidio apicali, tarsi postici toti nigri. Halteres flavidi. Alae leviter grisescentes. Femina. Hypostoma canum, subflavescens, 6. D. sublamellafus. Macquart. Ins. dipt. 5. 66. 17. & Hypostoma canum. Antennae nigrae. Lamel- lae breves, angustae, Pedes flavi. Long. lin. 1½. Mas. Aeneo-viridis. Palpi nigri. Hypostoma canım. Frons viridis, cano-imduta., Antennae ni grae, Lamellae breves, angustae, flavae. Pedes lla- vi:.coxae posteriores schisticolores, Tibiae posticae apice nigrae. Tarsi nigri. Halteres flavi., Alae sub- hyalinae. y g Arten, welche andern Gattungen der Familie der Dolicho⸗ | poden zugezählt werden muͤſſen. e 1. Dot. plumipes. Fall. Meig. Mac. Ammobates plumipes Stann. 2. Dol. xanthogaster. Meigen ſpſtemat. Beſchreib. 4. 99 45. Femina Per- phyropis flavicoxae Wied. N, 1 3. D. kuberculatus. 5 Meigen ſyſt. Beſchr. 4. 99. 46. monente amjeissi: mo Winthemio, femina Diaphori flavo-cincti H gg. 4. D. vrvidus Wied. Meigen ſoſtem. Beſchreib. 4. 100. 48. Femina Por- phyropis aulici Meig. (ſyſt. Beſcht. 4. 48. 6.) er 7 calibus quatuor longiore: his subaequilongis, abBre- N 1 1281 M 8. D. Longicollis Wied. Meg. An Ammobates, vel Medeterus? as! we | 77 R 7 4 y x u H. AMMOBATES.. 4 er Ammobates plumipes Stann. . Diagn. Antennae nigro-fuscae: articulo ni subtus flavo: Hypostoma candidum, Pedes nigrh femoribus apice, tibiis tarsorumque articulobasals fere totis ferrugineis. Articuli apicales 4 tarserum anlicorum abbreviati. W 4 2 Mas. Articuli apicales 4 tarsorum anticorum plumosi. - 8 4 „ Descr. Mas. Hypostoma subprominulum, la- tum, partem inferam versus sensim dilatatumy can- didum, candido-micans, medio paullo tuberculatum. Labium cum palpis prominulum nigro-fuscum, his- pidulum. Antennae capite vix longiores, articulo ba- sali apicalibus angustiore, subelaviformi, flavo: mar- gine superiore nigro: articulo medio brevi, sessili, nigro, supra hispidulo: art. apicali latiore, subreni- formi, nigro, apice obtuso, seta dorsali nigra, nuda, . antenna longiore, biarticulata; articulo basali apica- li validiore at breviore. Frons ferrugineo- aerosay micans, inferne visa cano-induta, cano-micans,, Din gro-setosa.. Oculi longiusculi, supra divergentes, margine frontali fronte ipso editiore, margine posti- co nigro- , externo flavido-muricati. Thorax cimereo- aerosus, nitens, antrorsum visus ferruginoso-indutus, antice hirtus, seriebus longitudinalibus g pilorum ni- srorum. Scutellum cinereo-aerosum, nitens, utrin- que seta longa nigra. Pleurae aenescentes, cano-in- dutae, cano-mMicantes, nudae, Halteres breves, nudi, pallide-favi. Alulae pallide,flavae, margine termina- li nigro-ciliato. Abdomen cinereo-aerosum, nitidum, hirtum, basi segmentorum, praesertim lateribus ca- N nescens: segmenti cujusque margine apicali nigro- piloso. Vagina inflexa, longa, basi nigro-fusca, ca- no- micans, fusco- pubescens; apice laevis, atra, niti- da. Lamellae sex nigro-fuscae: internae quatuor ans gustae, longiuseulae, brevius ac. sparsius fusco-cilian tae: apicalessubpetiolatae, ovatae, anterioribus d. o fe- re longiores latioresque, einereo-pubescentes, marginibus longius nigro-ciliatis. Coxae nigro- aenescentes, cano- micantes, apice nigro-pilosae; anteriores interne pi- lis brevibus appressis nigris crebro obsitae. Femora compressa, basi latiora, spicem versus attenuata, dense hirta, rarius nigro:spinosa, ‚nigro-aenescentia, | cano-induta, cano micantia, antica posticaque apice, media dimidio apicali ferruginata. Tibiae ferrugi- neae, apice nigrae hirtae, spinosae: spinis rarioribus nigris. Tarsi nigri, artigalo basali ferruginato, Apice nigro: art. basali tarserum anticorum articulis api- wiatis, latiusculis, nigris, extus nigro-plumosis: un- guiculis candidis. Alae latae breves, corpore brevio- res, subhyalinae: nervis nigris: longitudinali quarto post anastomosin recto, tum in angulum obtusum sursum directo. In ipso nervo transversali atque in ongulo a nervo longitudinali quarto formato plagae parvae, obsoletae, fuscescentes. 2 Longitudo linearum 2 ½. Femina diversa hypostomate paullo latiore, ca- no: antennaruni articulo tertio paullo breviore, ab- ine segmentorum 5, alis subinfuscatis, maculis nervos sitis paullo obscurioribus; articulis api- ıisculis, pubescentibus, non autem plumosis. Synonym. Fallen Dol. Suec. 14. 13. Dolicho- pus plumipes: Brunneo-aenescens, maculatim albi- cans, femorum basi late nigra: articulis quatuor ul- timis tarsorum anticorum in mare extus nigro-plu- Zuatieıne. vs... - Meigen ſyſtem. Beſchreib. 87. 25, Dolichopus plu- mipes: Abdomine olivaceo: articulis quatuor ulti- mis tarsorum anticorum brevibus in mare dilata- tis nigris. f Macquart. Ins, dipt. 3. 68. 20. Dolichopus plu- mipes. Thorax ferrugineux. Abdomen olivätre. An- tennes noires à base fauve. Les quatre derniers articles des tarses antérieurs courts, noirs, dilatés dans les mäles. Anmerk. Dieſe Art lebt an den Ufern großer Fluͤſſe und der Seekuͤſte auf dem feuchten Uferſande, wie es ſcheint, vom Raube. Herr Prof. Fallen entdeckte fie in Schweden, Macquart fieng ſie im noͤrdlichen Frank⸗ reich, Hr. von Winthem und ich am Elbufer bey Hamburg, Hr. Gebeimerath Klug an der Oſtſeekuͤſte bdey Stettin, Herr Profeſſor Wiedemann bey Kiel. ** Ammobates notatus Stann. sp. nov. 8 Diagn. Hypostoma candidum. Pedes nieri; femoribus apice, tibiis fere totis, tarsorum anterio- rum articulo basali dimidiato ferrugineis. Alarum costa in utroque sexu ante anastomosin nervi longi- tudinalis primi subdilatata. Descr. Mas. Hypostoma subprominulum, mo- dice latum, subelongatum, partem inferam versus sensim dilatatum, candidum, candido-micans, medio paullulum tuberculatum. Palpi lati, nigro-fusci, ni- gro- pubescentes. Labium prominens, crassum, ni- gro-fuscum, fusco-pubescens. Antennae capites vix longiores, compressae: articulis irregularibus: basali apicalibus longiore, claviformi, ferrugineo: medio apicali vix minore, rotundiusculo, ferrugineo, supra hispido: apicali brevi, sessili subcordato, nigro: seta dorsali nuda, nigra, basi valida, antenna ipsa lon- giore. Frons depressa, ferrugineo-aenescens, nigro- setosa. Oculi longiusculi, supra divergentes, mar- ibus quatuor tarsorum anticorum abbreviatis la- 270 gine frontali fronte ipso editiore, margine postico nigrog externo inferoque flavido-muricato. Thorax ferrugineo-aenescens, micans, antice hirtus, seriebus longitudinalibus 8 pilorum nigrorum. Scutellum fer- rugineo-aenescens, utrinque seta longa nigra. Pleu- rae grisescentes, nudae. Halteres flavi.. Alulae fla- vse, margine terminali nigro- ciliatae. Abdomen segmentorum 6 cinereo-aenescens, nitens, hirtum, dorso segmentorumque singulorum parte terminali nigrescens, lateribus griseo-micans, segmenti cujus- que margine terminali nigro-pilosum: segmento Gto bre vi, nigro. Vagina basi nigra, nigro- pubescens, ca- no-induta, subopaca, apice atra, nitida, laevis: La- mellae apicales nigro-fuscae, nigro-Jimbatae, nigro- pubescentes, niero-ciliatae, Coxae griseae, cano-mi- cantes, hirtae, apice nigro-pilosae, Femora compres- sa, lata, apicem versus angustiora aeneo-nigricantia, cano-induta, dense hirta, rarius nigro-spinosa: ante- riora apice latius, postica vix ferruginata. Tibiae hirtae nigroque spinosae, ferrugineae: anteriores apice, posticae basi. apiceque nigricantes. Tarsi ni gri: metatarso anterierum basi ferruginato: antico- rum articuli apicales quatuor abbreviati, latiusculi, metatarso vix longiores, densius autem hirti: ungui- cula candida. Alae corpore breviores, latae: nervis nigris: costa ante anastomosin nervi longitudinalis primi (in utroque sex) dilatata nigra. In nervo transversali nervique longitudinalis: quarti angule plaga obsolete nigro-fusca. } 1 1 1 Longitudo linearum 2¼. Femina differt hypostomate latiore, minus ni tente, abdomine segmentorum 3, antennarum articu- culo tertio paullulum breviore, stigmate alarum mi- nus distincto. N Varietas 6. Antennarum articuli basales och- racei, supra nigri. Anmerk. Dieſe Art wurde von meinem hochgeſchaͤtzten Freunde, Herrn von Winthem, und mir am Elbufer bey Hamburg entdeckt, aber nur in wenigen Exem⸗ plaren gefangen. Re 4 Ammobates insignis Stann. sp. nov. Diagn. Hypostoma ochraceum. Antennae ni- grae, basi ſlavae. Pedes ferruginei, femoribus basi, tibiis posticis, tarsorumque posteriorum articulisom- nibus apice nigro-fuscis. Tarsorum anticorum articulus basalis elonga- tus, tenuis: articuli.apicales abbreviati, dilatati, ni- gro-plumosi. . Descr. Mas. Hypostoma subprominulum, la- tum, partem inferam versus sensim dilatatum, och- raceum, micans, medio paullulum tuberculatum. Labium prominulum, crassum, nigro-fuscum, hispi- dulum. Antennae capite paullo longiores: articulo basali claviformi, flayo, supra hispido; medio sessili, 271 brevi, hispidulo, nigro, margine antico arcuato: api- cali sessili, e nigro, apice obtuso: seta dorsali nigra, nuda, basi validiore. Frons ochraceo- aenescens, ochraceo - induta, nigro-setosa. Oculi longiusculi, supra- divergentes, marsine frontali fron- te ipso elevatiore, inferoque fla vido- muricatis. Thorax ochraceo- aenes- cens, antice hirtus, seriebus longitudinalibus 8 pilo- rum nigrorum. Scutellum ochraceo- -aenescens, utrin- que seta longa nigra. Pleurae griseo- aenescentes, griseo- micantes, nudae. Halteres breves, nudi, fla vi- di. Alulae parvae, flavidac, margine terminali ni- gro-ciliatae. Abdomen segmentorum 6, ochraceo- aenescens, hirtum, dorso segmentorumque singulo- rum parte terminali nigrescens, lateribus glaucescens, segmenti cujusque margine terminali nigro-piloso. Vagina inflexa, longa: basi nigra, griseo-induta, fus- co- pubescens: apice atra, laevis, nitida. Latnellae api- cales breviores ac in Ammobate plumipede, nigro- fuscae, nigro-marginataes fusco -pubescentes, nigro- ciliatae. Coxae nigro- aenescentes, griseo-indutae, griseo- micantes, hirtae, apice nigro- pilosae. Femora compressa, nigra, cano- induta, dense hirta, rarius nigro-spinosa, subtus brevius nigro-ciliata: femur medium dimidio apicali, anticum posticumque api- ce ferruginatum. Tibiae ferrugineae, hirtae, nigro- spinosae: posticae apice nigrae. Tarsi antici bre- ves: articulo basali tenui, gracili, ferrugineo, articu- lis apicalibus quatuor duplo longiore: his abbrevia- tis, latiusculis, nigris, externe dense hispidis: ungui- cula brevi, candida. Tarsi posteriores ferruginei, ar- ticulis singulis_apice nigris. Alae breves subhyalinae nervis nigris: longitudinali quarto inde ab anasto- mosi cum nervo trans versali recto tum in angulum obtusum sursum directo. Longitudo linearum 2'/,. Anmerkung. Von dieſer ausgezeichneten Art fieng ich vor zwey Jahren im May ein maͤnnliches Exemplar am Oderufer ganz in der Nahe von Breslau. Das Weibchen kenne ich nicht. Die Abbildungen Taf. I. bedürfen keiner befonderen Erkluͤ⸗ rung, da das Noͤthige im Text S. 57 angegeben iſt. margine postico nigro-, externo 272 Zweh merkwuͤrdige Beyſpiele von der Klugheit des Hundes, — 30 mitgetheilt von Brehm. : ® 8 Verfaſſer dieſer Zeilen hat in feinen Beiträgen ei 10 beſondere Abhandlung über den Verſtand der Vogel gegeben, welche einige Aufmerkſamkeit erregt und die Naturforfcher zur Beobachtung der Verſtandeskraͤfte det Fee überhaupt veranlaßt hat. 1 Seht merkwürdige Belege für den Verſtand der Vi gel hat der Herr Freyhert von Seyffertitz in feinen hertli⸗ chen Beobachtungen über den grauen Branich, Grus- cinerea, welche in der Ornis dekannt gemacht wurden und allgemeine Theilnahme bey den Naturforſchern erregten, ges geben; wer dieſe lieſt, kann an dem Vorhandenſeyn oft aus⸗ gezeichneter Verſtandeskraͤfte der Vögel nicht mehr zweifeln. Ein Paar Züge aus dem Betragen von 2 Hunden der hie ſigen Gegend liefern neue Beweiſe für ben Verſtand der Thiere. — Ein Foͤrſter der hieſigen Gegend, Herr H., hatte ei⸗ nen ausgezeichnet ſchoͤnen langhaarigen Jagdhund, Namens Basko, welcher nicht nur zur Jagd ſehr brauchbar war, ſondern auch in feinem ganzen Betragen eine große Klug⸗ heit verrieth. Der Beſitzer dieſes Hundes hatte auch ein zahmes Reh, welches frey herumlief, von jederman geliebt und von feinem Herrn ſehr hoch gehalten wurde; das merk⸗ te der Hund bald, und richtete, um bey ſeinem Herrn die Gunſt nicht zu verlieren, ſein Betragen darnach ein. Er, der in der Freyheit jedes angeſchoſſene Reh ſogleich ſieng und feſthielt, war gegen das zahme ſehr liebreih; er that ihm nicht nur nichts zu Leide, ſondern ließ ſich von ihm alles gefallen. Das Reh merkte dieß bald und trieb feine Keck⸗ heit immer weiter, und zuletzt fo weit, daß es in die Hun⸗ dehuͤtte, in welcher Basko lag, kroch, und ſich von dem furchtbaren Hunde, welcher willig wich, Platz machen ließ. Einſt befand ſich der Herr Foͤrſter mit dem Hunde in ei⸗ ner großen Geſellſchaft, und legte ſeine Muͤtze auf einen Tiſch. Er geht zur Stube hinaus und verweilt einige Zeit außerhalb derſelben. Der Hund ſieht ſich nach ſeinem Herrn um, unb als ihm dieſer zu lange ausbleibt, will er ſein Ei⸗ genthum ſichern; er nimmt deſſen Muͤtze vom Tiſche und legt fie neben ſich unter denſelben. Wehe dem, welcher ſich der Muͤtze naͤhert; er weiſt ihm grimmig die Zaͤhne, und knurrt fo fuͤrchterlich, daß jederman ſich voll eee ſeiner Treue gegen den Herrn von ihm entfernt. — Eine andere Geſchichte, welche mir kuͤrzlich der Herr Rath und Phyſicus, Dr. Schellenberg zu Neuſtadt an der Orla erzaͤhlte, mit der Verſicherung, daß er ihre Wahrheit verbürgt, iſt noch merkwuͤrdiger. Zu dem Beamten, Herrn D. in jener Stadt kommt vor einiger Zeit der Adminiſtra- tor eines Gutes mit einem großen Hunde. Beym Eintritte in das Zimmer faͤhrt der Hund auf die darinn befindlichen Katzen los. Sogleich nimmt ſich der Hauspudel, als treuer Freund ſeiner Stubengenoſſen, der verfolgten Katzen an und beißt ſich mit dem fremden Hunde fuͤrchterlich herum. Die ſtreugen Gebote der beyden Herren dieſer Hunde machen 273 dem Streite ein Ende, und der in das Haus gehoͤrige Hund nimmt unter dem Kanapee ſeinen gewoͤhnlichen Platz wieder ein. Ein neuer Angriff des fremden Hundes auf die Katzen hat eine neue Beißerey zur Folge, welche abermals durch die Herren beendigt wird. Auch nach dieſer geht der Pu⸗ del unter fein Kanapee zuruck. Der Streit der Hunde er: neuert ſich wegen der Angriffe auf die Katzen von Seiten des fremden Hundes noch ein bis zweymal, und ſtets muß det einheimiſche Hund unter fein Kanapee zuruck. Als er nun ſieht, daß dieſes Alles zu Nichts führe, ſucht er ſich anders zu helfen. Er geht unter ſeinem Kanapee hervor, ſtellt ſich an dem Tiſche, auf welchen der Fremde feine Mütze gelegt hat, in die Höhe, ergreift die Muͤtze und bringt fie dem Herrn des fremden Hundes, um ihn auf dieſe Art höflich zum Weggehen und zum Mitnehmen des Hundes zu veranlaſſen. Dieſe beyden Thatſachen ſprechen ſo ſehr für ſich ſelbſt, daß es ganz unnoͤthig wäre, ein Wort hin: zuzufügen. Ich werde kuͤnftig noch mehrere merkwürdige Züge von 9 25 und andern Thieren mittheilen. © Eine urgtf chichtliche Anfrage von Brehm. In einer americaniſchen Zeitſchrift — welche es war, iſt mie gänzlich entfallen — wird erzählt, man habe bey ei- nem großen americaniſchen Reiher die Beobachtung gemacht, daß des Nachts ein Funken aus feiner Bruſt hervorgekom- men ſey. — Dieſe Erſcheinung waͤre ſehr auffallend, und der von Manchen bey ſolchen Dingen gewaͤhlte Ausweg, die Sache geradezu abzuleugnen, ſcheint mir nicht zum Zie— le zu fuͤhren. Es iſt in der Natur manches als wirklich erfunden worden, was man kaum fuͤr möglich gehalten hatte, und es ließe ſich doch denken, daß die Reiher, welche durch ihre große Furcht bey Gewittern den ſtarken Einfluß, den die Electricitaͤt auf fie hat, deutlich zeigen, im Stande waͤren, einen electriſchen Funken von ſich zu geben. Ueberdieß haben dieſe Voͤgel, wie jeder Naturforſcher weiß, 4 Buͤſchel von wollenartigen Dunen am Vorderkoͤrper, de: ten Nutzen meines Wiſſens noch kein Naturforſcher nach. gewieſen hat. Wie nun, wenn dieſe Büſchel beſtimmt waͤ— ren, eine Art von Licht, das dieſen Voͤgeln beym naͤchtli⸗ chen Fiſchfange behülflich waͤre, durch Electricitaͤt zu erzeu⸗ gen? Wie hoͤchſt merkwuͤrdig und wichtig waͤre dieß! Die Sache kann ganz anders ſeyn, allein auf jeden Fall ver⸗ dient ſie die Aufmerkſamkeit der Naturforſcher, und um dieſe darauf zu richten, fraͤgt Schreiber dieſer Zeilen an, ob irgend ein anderer Naturforſcher jenen Funken oder je: nes Licht bey einem Reiher bemerkt hat, und bittet drin- gend, nicht nur die Anzeige davon in dieſen Blaͤttern zu machen, ſondern auch alle die Erſcheinung begleitenden Um⸗ ſtände genau anzufuͤhren, da man mit Recht annehmen kann, daß dieſe Erſcheinung, wenn ſie ſich en allges meines Intereſſe erregen wurde. — Iſis 1831. Heft 3. 5 8 F — — Namen O. brevirostris, und eine dritte, 274 Pterodactyli novi von G. Grafen zu Münſter und Goldfuf. Es iſt uns von dieſen 2 Abhandlungen, welche in den leopoldiniſchen Verhandlungen Bd. XV Th. I erſcheinen werden, ein Abdruck zugekommen, und wir unterlaſſen das her nicht, unſere Leſer mit dieſen neuen Entdeckungen, wor— inn zugleich viele neue Aufklärungen uͤber die Natur und den eigentlichen Platz dieſer Thiere im Syſtem enthalten find, bekannt zu machen. Bekanntlich hat zuerſt Collini in den Actis Palatinis T. V, 1783, das einzige Exemplar aus dem Sohlenhofer Kalkſchiefer als ein unbekanntes Meerthier beſchrieben, welches ſich in der churfuͤrſttl. Sammy lung zu Mannheim befand und gegenwärtig in Muͤnchen iſt. Blumenbach dachte in ſeiner Naturgeſchichte an ei⸗ nen Vogel; Cuvier beſtimmte es in den Ann, du Mus. d’hist. nat. Tom. XIII, 1809, als ein eydechſenartiges, flier gendes Thier und nannte es Pterodactylus longirostris; Sommerring 1810 in den Muͤnchener Denkſchriften für I8II als eine Fledermaus unter dem Namen Ornithoce- phalus. In denſelben Denkſchriften für 1816 und 1817 beſchrieb Soͤmmerring eine neue Gattung aus Graßeg⸗ gers Sammlung zu Neuburg an der Donau unter dem welche ſich zu Karlsruhe befindet, O. grandis. Ebenda beſchrieb Spip aͤhnliche Knochen, und trat Soͤmmerrings Meynung bey, Oken dagegen der von Cuvier in der Iſis 1819 S. 1788, und gab ſowohl von longi- als brevirostris neue Abbil⸗ dungen nach den Originalien, welche er ſelbſt verglichen und abgezeichnet hat, T. 20. Im Jahr 1828 entdeckte auch Buckland bey Lyme Regis eine neue Ganung, Pt. macronyx (Geolog. trans. III. t. 27.) Im Jahr 1830 gab Wagler in feinem Spfteme der Amphibien eine neue Abbildung vom longirostris, erklaͤrte die ſogenannten Fluͤ⸗ gel fuͤr Floſſen und deute es mit Ichthyosaurus und Or- nithorhynchus in eine eigene Claſſe, die er Greife nennt. Dieſe Schrift war aber den Verfaſſern der vorliegenden Ab⸗ handlung noch nicht bekannt; beyde uͤbrigens ſind der Mey⸗ nung von Cuvier. Der Graf zu Muͤnſter in Bayreuth, welcher ſich ſeit 10 Jahren ſehr viel koſten laͤßt, um die Verſteinerun⸗ gen von Sohlenhofen zu bekommen, harrte bis jetzt verge⸗ bens auf einen Pterodactylus. Erſt im Fruͤhjahr 1830 erhielt er einen von Dr. Schnitzlein zu Monheim, der am Meulenhard bey Daiting in dem naͤmlichen Steinbruch gefunden wurde, wo Soͤmmerrings Crocodilus priscus. Die Steinplatte (T. 6) zeigte nach und nach durch vor⸗ ſichtiges Wegſtemmen den ganzen Rumpf, den Unterkiefer und einen Theil der Füße, beſonders deutlich den Abdruck des thomboidalen Bruſtbeins. Es iſt eine neue Gattung, welche der Verf. Pt. medius nennt. Die erhaltenen Kno chenſtüͤcke werden hier genau abgebildet und beſchrieben. Im Unterkiefer 16 Zähne; er iſt 3/5“ p. lang, des lon- Sirostris 3” 4", Die Halswirbel find viel kuͤrzer als 5 fongirostris. Dem Verf. ſind aus jenen Steinbruͤche 8 bereit 189 Gattungen von Verſteinerungen bekannt. Die Abhandlung von Goldfuß hat den Titel: Bey⸗ trage zur Renntniß verſchiedener Reptilien der 18 275 2 Vorwelt. Darunter iſt ein neuer Pterodactylus, cras · sirostris, den er bey der Heidelberger Verſammlung ges zeigt hat (Iſis 1830 Hft. V- VII). Wie er dazu ges kommen, und aus welchem Steinbruch er ſtammt, wird nicht geſagt; jedoch liegt er im Sohlenhofer lithographi⸗ ſchen Stein. Es iſt eine ganz abweichende Gattung, welche durch die vortreffliche Erhaltung des Schaͤdels die genaue Beſtimmung der Knochen ſo erlaubt, wie kein bis jetzt ent⸗ decktes Exemplar. Die Beſchreibung ganz umſtaͤndlich, und die Abbildungen ſind in jeder Hinſicht meiſterhaft. Es fehlt dem Skelet nichts als der hintere Theil des Beckens und die Hinterzehen. Das Thier liegt, fo wie der Schaͤdel, auf der Seite fo, daß man es nicht beffer haͤtte legen kön⸗ nen. Alle Theile werden umſtaͤndlich und vergleichend bes ſchrieben. Oben find 11, unten 5 Zaͤhne. Der Schaͤdel mahnt beſonders an den von Monitor und Crocodilus, der Leib an den eines Vogels. Was aber das ſonderbarſte iſt, ſo zeichnet und beſchreibt der Verf. eine Menge feine Eindruͤcke auf dem Stein, welche bald Haaren bald Federn gleichen, und er glaubt wirklich, daß das Thier mit ſol⸗ chen und nicht mit Schuppen bedeckt geweſen, ſo daß wir alſo hier mehr als ein fabelhaftes Thier wirklich in natura vor uns haͤtten, nehmlich den Schaͤdel einer Eydechſe, den Rumpf eines Vogels, und die Fuͤße einer Fledermaus mit, den Federn eines Vogels und den Haaren eines Saͤugthiers. Wer dieſen Glauben hat, wird auch wohl Berge verſetzen. Dieſes Thier wird mit jeder Entdeckung immer ſchlimmer und ſchlimmer, ſo daß es bald alle Naturforſcher aus dem Felde ſchlagen wird, welche ji ihm nähern. Indeſſen ha⸗ ben wir nun einmal von Goldfuß eine Abbildung und Be— ſchreibung, wie ſie kaum je wieder zu erwarten iſt, und es iſt daher jedem Naturforſcher die Möglichkeit gegeben, ſei⸗ nen Scharfſinn zu üben. Dazu muß man ſich jedoch Zeit laſſen, weil vielfältige Vergleichungen noͤthig ſind, um ſich vor Verirrungen zu bewahren. Der Verf. zweifelt nicht, daß das Thier wie Fledermaͤuſe herumflatterte und ſich mit den Klauen an Felſen oder Baͤumen aufhieng. Er hat auch ein ideales Skelet auf Tfl. 9 hergeſtellt, welches dieſes Ge— ſchoͤpf in ſeiner ganzen abentheuerlichen Geſtalt zeigt. Wenn man ſich Voͤgel denken koͤnnte mit eingekeilten Zaͤhnen, mit Klauen vorn und hinten, und mit einem breiten Schooß⸗ bein, zugleich ohne Gabelknochen und ohne die Bruſtbein⸗ ſtuͤcke, welche wir Fock und Steuer genannt haben, fo kanns te man allenfalls hier von einem Vogel reden. Sollten ſich die Haare beftätigen, fo müßte man dem Saugthier⸗ ſchaͤdel einen groͤßern Spielraum geſtatten. Ob das aber moͤglich iſt, muͤſſen noch viel mehr Vergleichungen ange: ſtellt werden. Wir verlaſſen lieber den Gegenſtand, damit uns nicht ſchwindelig werde. 5 Goldfuß bildet ſodann (T. 11) aus des Grafen zu Muͤnſter Sammlung einen Vogelſchaͤdel ab, den dieſer ebenfalls von Schnitzlein aus denſelben Steinbruͤchen erhal⸗ ten hat. Es liegen zerſtreut 6 Zaͤhne herum, welche völlig denen des Pterodactylus gleichen, und von denen Gold: fuß glaubt, daß fie zum Schädel, der dem eines Reihers gleicht, gehoͤren. Dazu weiß man auch nicht, was man fagen ſoll; daher iſt es beſſer zu ſchweigen und abzuwar⸗ ten, bis mehr dergleichen entdeckt wird. Er nennt das Thier Ornithocephalus münsteri. fl Pr N ee \ - 3 Lacerta neptunia T. 11, ebenfalls von Monheim, hat Aehnlichkeit mit L. agilis. 5 4 Dann folgen Beſchreibungen und Abbildungen von Lu chen aus der ſchieferigen Braunkohle, aus der Gegend vo 0 Bonn, namentlich bey Linz am Rhein. Rana diluviana 12 u. 13, wo ſelbſt Kaulquappen vorkommenz Salaman- dra ogygia T. 13; Triton noachicus T. 133 Ophis dubius T. 13. Alles genau von Henry abgebildet und eben fo vom Verf. beſchrieben. In der That wichtige Bey, trage, fur welche man dem Prf. allen Dank ſchuldig if, > Ueber die Knochen vom Genus Pterodactylus aus der Liasformatio der Gegend von Banz: von L. Theodori, “N i 7 So verſchieden die erſt feit anderthalb Decennien ber kannt gewordenen vorweltlichen Thietformen des Ichthyo- saurus und Plesiosaurus auch immer von den noch bee ſtehenden ſeyn möchten, fo konnte denſelben doch die ver⸗ gleichende Anatomie ſogleich und entſchieden ihre rechte Stel⸗ le im Syſteme der Wirbelthiere anweiſen. Anders verhaͤl es ſich mit den Ueberreſten des Pterodactylus, der dur die Vereinigung der verſchiedenartigſten Thierformen unter den Naturforſchern einen Wetteifer erzeugt hat, ein ihres Scharfſinnes fo wuͤrdiges Raͤthſel zu loͤfen. Hoͤchſt inte reſſant iſt daher die Literaͤrgeſchichte uͤber dieſes bisher nu in den fecundären Formationen der Erdrinde vorgekommeng und gänzlich erloſchene Thiergeſchlecht. Collin! — (Acts academ. Theodoro-Palat. V. Bd.), — Blumenbach (Handbuch der Naturgeſchichte), — Sömmerring (Denk ſchriften der Academ. zu Münden 1811), — Cuvier (Recherches sur les ossemens fossiles T. V. 2 p.). * Oken (Iſis 1819), — Buchtand (Transact. of the geolog. Society. Second, ser. III.) — Graf Münster (Acta Acad. natur. Gur. Tom. XV.), — und Gold- Juſs (ibid.) — ſchrieben theils über ein und daſſelbe Exemplar der Muͤnchner Sammlung, welches daher auch oftmals abgebildet wurde, theils uͤber die neu entdeckten Exemplare, welche, was bemerkenswerth iſt, eben ſo viele neue Arten darſtellen. F er Wenn gleich Buckland auf den Pterodactylus aus Miltons verlornem Paradieſe die Stelle anwendbar fand: n ene r nie Ie e 9 O'er bog, or steep, through straight, rough, dense, or rare, with head, hands, wings, or feet, pursues his way, aud swims, or sinks, ’ or wades, or creeps, or flies. 19 ſo haͤtte man doch glauben ſollen, es märe nach den Auc⸗ toritaͤten der meiſten, hier Ausſchlag gebenden Stimmen entſchieden, daß unſer raͤthſelhaftes Thier vorzuͤglich ein fliegendes Reptil geweſen ſey. 2 Da wird ſich nun durch Waglers (Natürliches Sy⸗ ſtem der Amphibien) neueſte Behauptung, daß dieſes, von ihm Armgreif genannte Thier im Meere gelebt habe, ein neuer Streit erheben. 277 | Dieſer Kampf der Meynungen wird von den Stimm: berechtigten ausgekaͤmpft werden. Mir ſey es unterdeſſen etlaubt, als Sammler der Verſteinerungen aus der Gegend von Banz * die Entdeckungen einiger Ueberreſte von Pte rodactylus auch hier mitzutheilen, Ich habe nehmlich ſchon vor drey Jahren auf einer Platte aus einer der mittleren Schichten des blauen Lias, welche bey Gelegenheit des Straßenbaues, wahrſcheinlich dey Kleinhereth, eine Stunde von Banz, gebrochen wurde, drey ganze Knochen nebſt einem Bruchſtuͤcke entdeckt und von dem umgebenden Steine größtentheils entblößt, welche offenbar dem Genus Pterodacylus angehören. Dieſelben beſtehen aus . einem fünften Metacarpalknochen, welcher den langen Fluͤgelfinger traͤgt; 2. einem der duͤnnen übrigen Mittelhandknochen; nach dem Verhaͤltniß zu dem vorhergehenden wahrſcheinlich der zweyte oder dritte; denn für den vierten iſt er nicht lang genug; N 3. einem Bruchſtuͤck von einem Gliede des langen Fluͤ— gelfingers, wahrſcheinlich von dem zweyten; 4. endlich aus einem ganzen Gliede deſſelben, wohl das Dritte ſeyn moͤchte. Ich habe die Stelle, wo das vorhergehende Bruch— ſtuͤck den zuletztangefuͤhrten Knochen uͤberdeckt, erſt kürz— lich auf der Ruͤckſeite der Tafel vom Geſteine befreyt, und auf dieſe Weiſe das Gelenk entbloͤßt. Durch die⸗ ſes Wagniß wurde der Zweifel gehoben, ob 3 und 4 wirklich zwey verſchiedene Knochen ausgemacht haben. Dieſe Platte iſt vorzuͤglich deßwegen ſchaͤtzenswerth, weil ſie den ſtarken Mittelhandknochen des Fluͤgelfingers, den Goldfuß in feinen Beytraͤgen zur Kenntniß verſchiedener Reptilien der Vorwelt (loco cit.) mit Nr. 29 bezeichnet, von drep Seiten vollkommen frey zeigt. Auf keinem der bisher bekannten Exemplare iſt derſelbe ſo deutlich ſichtbar. N Waͤre Bucklands vierter Mittelhandknochen, welcher den langen Fluͤgelfinger tragen fol (I. c. 3“ und 3¼), wirklich dem naͤmlichen Knochen der uͤbrigen bekannten Exemplare entſprechend, welche aber ſaͤmmtlich fünf Finger zeigen, ſo wuͤrde eine große ſpecifiſche Verſchiedenheit zwi⸗ ſchen dem Pterodactylus von Lyme Regis und jenem von Banz angezeigt ſeyn. Indeſſen zweifle ich nicht, daß bey der Aufeinanderhaͤufung jener Theile, in dem Exemplare von Lyme, der dem unftigen entſprechende fünfte Mittelhand⸗ knochen verſteckt iſt und die von Buckland dafuͤr erklaͤrten Knochen (3“ und 3’) die erſten Glieder der beyden langen Flügelfinger ſeyn möchten, Wirklich erſcheint auch auf der Abbildung des linken Armes bey i ein dem NollingelenE in unſerm Exemplare entſprechendes Stuͤck, welches wohl nicht, wie Buckland es erklaͤrt, ein Handwurzelknochen iſt. Waͤre es möglich, die Platte an jener Stelle von ruͤckwaͤrts anzu: greifen, wie Dr. Goldfuß an der Seinigen gethan hat, ſo welches Im Obermaynkreiſe des Koͤnigreichs Bayern, noͤrdlich von Bamberg und 3 Stunden von Coburg. 4 ki —————. — 7 Stunden 278 wuͤrde ſich bey Hinwegraͤumung des deckenden Geſteins wahr ſcheinlich die auffallende Anomalie nicht bewähren, indem wohl der abgehende fuͤnfte Mittelhandknochen dann zum Vorſchein kaͤme. 5 Hinſichtlich der Längenverhältniffe würde das ganz er⸗ haltene Glied des Fluͤgelfingers auf unſerer Platte beynahe vollkommen demjenigen entſprechen, welches Buckland als das zweyte erklaͤrt, das aber wohl zuverlaͤſſig das Dritte iſt. Der vordere Gelenkkopf iſt jedoch in dieſem bedeutend breiter und ſtaͤrker als an dem Unſrigen. Bis Gewißheit über die hier aufgeworfenen Zweifel ers langt wird, bleibt es alſo unentſchieden, ob der Pterodac- tylus macronyx Buchland, und die Skelettheile von Banz einer und derſelben Art angehoͤren oder nicht. Ganz entſchieden aber iſt eine große Abweichung zwi⸗— ſchen den Letztgenannten und jenen des Pterodactylus lon- girostris Cuv. u. brevirostris Soemm. dann Pt. crassiro- stris Goldfuls. Dem Pt. intermedius Münster fehs len die Knochen, welche hier zur Vergleichung kommen müßten. Der Hauptunterſchied zwiſchen den obigen be⸗ ſteht in den Dimenſionsvechaͤltniſſen der einzelnen Knochen unter ſich. Die Phalanx des Fluͤgelfingers auf unſerer Platte übertrifft nehmlich die Länge des fünften Metacars palknochens mehr als dreymal, waͤhrend Erſterer in den obenbeſagten Arten nicht ganz 1½ oder allerhoͤchſtens 2", mal fo lang ift als Letzterer. Wenn der Pt. grandis, welcher zuerſt von Sim: merring beſchrieben wurde, wie ich vermuthe, nicht der Art longirostris angehört, weil er, wenn anders Som, merrings Abbildung richtig iſt, in den Phalangen des Fluͤ— gelfingers ganz andere Verhaͤltniſſe zeigt, ſo bliebe noch die Vergleichung deſſelben mit unſerm Exemplare übrig; allein ſie iſt unmoͤglich, da wegen Mangel der Metacarpalknochen in Erſterem die Verhaͤltniſſe zwiſchen ihnen nicht auszumit⸗ teln ſind. So bleibt denn hinſichtlich der Knochen dieſer Platte als Reſultat nur die Aehnlichkeit derſelben mit jenen des Pt. macronyx Buckland, deren Veſtſtellung aber wegen dem obenerwaͤhnten Umſtande hinſichtlich des fünften Fin⸗ gers noch ausgeſetzt bleiben muß. Erſt im letztverfloſſenen Sommer, als ich eine bey vier Schuh lange und eben fo breite Platte eines Penta-- crinites briareus aus einer der Liasſchichten am Fuße des Banzberges erhob, fand mein eiftiger Mitſammler, Pfarrer Geper zu Banz, N 5. ein Glied des langen Fluͤgelfingers (vielleicht das dritte), dann \ Fi 6. einen kleinen Oberſchenkelknochen, den ich in einer Anzeige in Frorieps Notizen (N. 625. Dec. 1830. XXIX Bd.) unter N. 6 irrig für ein Hakenſchluͤſſel⸗ bein (os coracoideum) angegeben habe. Er war in mehrere Stüde zerbrochen, nach deren Zuſammen⸗ ſetzung ich ihn nun als das, was er iſt, erkannte. Er ſcheint von einem kleinen, wahrſcheinlich noch ſehr jungen Individuum herzuruͤhren, denn er iſt ſehr 2 * 279 2 S ſchmaͤchtig und dünn. Doch iſt er darum heit; weil 15 die beyden Gelenkkoͤpfe beſſer zeigt, als fie in irgend e 8 N Ri es ri A ae Saͤmmtliche unter den letzten vier Nummern verzeich⸗ neten Knochen gehoͤrten ohne Zweiſel einem und demſelben Zugleich mit den beyden vorhergehenden Knochen Individuum an, denn ſie lagen nicht nur auf einer Stelle kam beyſammen und N. 9, 11 und 12 ſogar auf einer Platte 7. eine kleine Rippe vor, die zwar mit den Rippen des zum Theil uͤbereinander, ſondern, was noch entſcheidender Ichthyosaurus große Aehnlichkeit hat, jedoch mit je. iſt, die beyden Hakenſchluͤſſelbeine und Schulterblaͤtter ent nem des Pterodactylus hinſichtlich ihrer beyden Ge: ſprechen einander ſowohl in der Größe als der fene lenkkoͤpfe und der Laͤngenfurche noch mehr überein, [hen Aehnlichkeit zwiſchen links und rechts. 1 Das vordere Ende derſelben iſt abgebrochen Bey Vergleichung der beyden Schluͤſſelbeine u. Schul terblaͤtter muß bemerkt werden, daß die entſprechenden Kno⸗ In der Schicht des blauen Liasmergels unmittel- chen des Pt. brevi- und longi-rostris Cuvier, dann des bar über derjenigen, in welcher die bereits aufgezähl⸗ Pt. intermedius Münster, zu unvoltommen erhalten, ten Knochen vorgekommen ſind, fand Pfarret Geyer und daß nach den Abbildungen derſelben zu wenige Einzeln⸗ ſchon vor einigen Jahren heiten zu entnehmen find, als daß mehr denn die Ueberein⸗ 8. einen ſehr ſchoͤnen, im ganzen wohlerhaltenen Ober— C6’» ! Topue armknochen Kaste welcher nur darch einige ſch f e Ben 95 Coch 1 Pe 2 on er Crassirostris 0 u/s gew ren aber en an Ein en 1550 15 = beſonders ſcheint die Gleichheit der obengenannten deen e eee f mit denſelben von Bucklands Pt. Macronyx im erſte . 5 95 e 1 5 ae Augenblicke fo vollkommen zu ſeyn, daß man glauben koͤnn⸗ iſt. Dieſer K ganz 1 8 Aehnlichkeit te, die Zeichnung der letzteren wäre nach denjenigen auf une 2 a e e ſerer Platte genommen. Unterſucht man aber ihre Dimen⸗ e 1 5 ieh Kebdhen und rn ſionen naͤher, ſo findet man merkliche Verſchiedenheiten. 75 Verhaͤltniß zur Laͤnge bedeutend dicker und breiter. Da, Das Schulterblatt unſeres Exemplars hat zwar ganz wo von der Röhre aus am obern Theile, nehmlich ge- dieſelbe Länge, wie jenes des Pt. Macronyx; es iſt aber gen das Gelenk zu, mit welchem er ſich an das Ha- gegen das Gelenk zu um vieles duͤnner und ſchlanker, wenn kenſchluͤſſelbein und das Schulterblatt anſchließt, der anders, — was vorausgeſetzt werden muß, — die von fluͤgelfoͤrmige Fortſatz anfängt ſich auszudehnen, bietet. Buckland gegebene Abbildung richtig iſt. Auch das Haken⸗ er eine viel breitere, allmählich ſich erweiternde Ober- ſchluͤſſelbein iſt verhaͤltnißmaͤßig ſchlanker und hat gegen das flache dar, welche nicht etwa bloß durch Verdruͤckung Gelenk zu auf der innern Seite der Rohre eine merkliche fo breit geworden iſt, da der Knochen an dieſem Thei— Anſchwellung. Ferner iſt die Protuberanz unterhalb des le eine Veränderung feiner natuͤrlichen Beſchaffenheit äußerſten Gelenkkopfes weiter von dieſem entfernt und das durch nicht anzeigt. Auch fehlt an ihm die Anſchwel- untere Ende, welches ſich an das Bruſtbein anſchließt, läuft lung ungefaͤhr in der Mitte der Roͤhre, welche nach in eine weit breitere Flaͤche aus. Zu dieſen Verſchiedenheiten der Zeichnung in dem Pt. Macronyx wohl auch nicht kommt noch, daß das Hakenſchluͤſſelbein unſeres Exemplars durch eine Verdruͤckung fo erſcheint, da an dieſer Stelle um anderthalb Linien länger iſt, als am Pt. Macronyx, | nichts darunter liegt und auch von oben keine Ein- während die Schulterblätter an bepden Exemplaren eine Ende zu abgebrochen, deſſen linker aber vonfnig i und die ganze Alveolenreihe zeigt. = ee wirkung ſichtbar iſt, welche zu einer ſolchen localen ganz gleiche Länge haben. Breitdruͤckung einen Grund abgeben koͤnnte. So be⸗ deutende Verſchiedenheiten der Geſtalt und der Di: Wenn nun auch der hoͤchſtwahrſcheinlich zu dem üb- 4 1 Oberarmknochen (N. 8) auffallen⸗ menftonen konnen doch wohl nicht bloß individuellen lichen Gerippe gehörende Abweichungen zugeſchrieben werden. Wenn man hier de Abweichungen zeigt, ſo dürfte dieſer Umſtand wohl die ſolche annehmen wollte, wie viele Species müßten dann Annahme beftärfen, daß die an den vorhinangefuͤhrten Kno nicht, als folhe, aus der aufgeſtellten Reihe vorwelt, chen bemerkbaren Unterſchiede gleichfalls nicht bloß indidir licher Thiere verwieſen werden! duelle, ſondern wirklich ſpecifiſche feyen. 3 Unvergleichlich iſt der Unterkiefer! Auch aa 7 e e e ease 7 bat endlich die weil er unter den bisher bekannten Exemplaren feines Glei chen nicht hat, ausgenommen den Ornithocephalus Mün- 9. drey etwas beſchaͤdigte duͤnne Mittelhendknochen; steri (Beptraͤge zur Kenntn. verſch. Rept. ꝛc. Acta Acad, 10. ein linkes Hakenſchlüſſelbein (os coracoideum) natur. Curios. Tom. XV. Tab. XI. fig. 1. p. 112), mit einem Bruchſtuͤck des dazu gehörigen Schulter- mit welchem er abes noch zur Zeit ebenfalls nicht verglichen blattes; werden kann, da die Abbildung ihn noch tief in der Platte I. ein bem vorigen entſptechendes rechtes Hakenſchlüſ⸗ ſteckend darſtell. 4 N ſelbein mit dem Schulterblatt und Im Ganzen hat er die Geſtalt eines unterkiefers des 13. einen Unterkiefer, deſſen rechter Aſt gegen das hintere Plesiosaurus, weil feine Aeſte ſehr lang find, deren Spmi | 251 phyſe erſt kurz vor dem dordern Ende beginnt und biefer | heil auch, nach den Alveolen zu urtheilen, mit den größs ten Zaͤhnen beſetzt war. Die Alveolen, deren 14 deutlich zu zählen find, nehmen gegen hinten zu ſchnell an Größe ab und verlieren ſich ungefaͤhr bey einem Viertel der gan⸗ zen Länge vor dem Gelenkkopfe. Letzterer hat viel Achn» lichkeit mit jenem an den Unterkiefern einiger Voͤgel, nur fehlen ihm die beyden ſpitzigen Fortſaͤtze derſelben. In dies fer Hinſicht ſcheint er vollkommen mit dem Ornithoce- phalus Münsteri übereinzuſtimmen. 0 Borzüglid) characteriſtiſch iſt aber der Schnabel, wel cher gleich am Wulſte der vollkommen ſymmetriſch ſich gegen⸗ überftehenden beyden vorderſten Alveolen der Eckzaͤhne bes ginnt, und, einen vertical flachen ſchneidigen Fortſatz bil; dend, in eine etwas aufwärts gebogene ſcharfe Spitze aus, läuft. Auch in dieſer Hinſicht ſtimmt er mit dem obenan⸗ geführten Unterkiefer des Ornithocephalus Münsteri im Ganzen uͤberein; es dürften ſich aber bedeutende ſpecifiſche Verſchiedenheiten zwiſchen deyden darbieten. Die nahere Beſchreibung und Vergleichung ſaͤmmtli— cher hier aufgezaͤhlter Knochen des Pterodactylus von Banz muͤſſen für eine eigne kleine Schrift vorbehalten werden, welche ich mit Abbildungen, einem geognoſtiſchen Chaͤrtchen und den dazu gehörigen Durchſchnitten in kurzem herausgeben werde. Findet dieſes Unternehmen dann Theilnahme, ſo ſoll auch die Bekanntmachung durch Schrift und Abbildungen der übrigen foſſilen Reptilien und andern Verſteinerungen folgen, welche die von meinem Mitſammler, Pfarrer Geyer, und mir geſtiftete Local-Petrefactenſammlung zu Schloß Banz aufbewahrt. Dieſelbe hat aufzuweiſen: einige Ueberreſte einer Meer⸗ ſchildkroͤte, die auch im Lias von England vorkommt; große Bruchſtuͤcke eines mit dem Crocodile von Honfleur uͤbereinſtimmenden Schaͤdels; einen großen Theil des Gerippes von einem dem Crocodi- lus priscus Sömmerring. ſehr nahe kommenden Sauriers; einige Wirbelknochen von Plesiosaurus; eine ganze Reihe mehr oder weniger vollſtaͤndiger Skelete und einzelner Theile mitunter von verſchiedenen Arten des Ichthyosaurus; Coproliten; ſogenannte Sepiaknochen; Krebfe;) verſchiedene ſchoͤne Fiſche; viele Arten von Belemniten, Ammoniten und andern Univalven; viele und ſeltene Bivalven und unter einigen Strahlthieren vorzüglich ſchoͤne und große Exemplare von Pentacrinites briareus; verſteinertes Holz u. ſ. w. Alles dieß bloß aus der Formation der blauen Lias: Kalk: mergel und dem Lias⸗Sandſtein aus der Umgegend von Banz. In Bezug auf die ganz nahe Juraformation des Staffelberges enthaͤlt die Sammlung auch die Verſteinerungen des dortigen Oolithen⸗ und Jurakalks und Dolomites als ergaͤnzenden Anhang in nuce. Bamberg im Jaͤnner 1831. 2 Iſis 1831. * Heft 3. — 282 Zoologiſche Notizen von Dr. A. F. Wiegmann jun. in Berlin, J. Ueber die großen gefledten Katzenarten (April 1830.) Bekanntlich verdanken wir die erſte forgfältigere Bes ſtimmung der großen gefleckten Katzen den Unterſuchungen des Herrn v. Cuvier. Nach critiſcher Beleuchtung der vors handenen Abbildungen und Beſchreibungen nahm er 4 Arten an, nehmlich eine americaniſche, den Jaguar (Felis Onca), ferner drey der alten Welt, nehmlich den Panther (F. pardus), den Leoparden (F. leopardus) und den Guepard (F. ju- bata). Den Unterſchied zwiſchen feinem Panther und Leo— parden ſetzte er hauptſaͤchlich in die Zeichnung, indem bie roſettenfoͤrmig zuſammengeſtellten Flecken bey jenem 6 — 7, ben dieſem 10 Querreihen bilden ſollten. Hr. Temminck griff dieſen Unterſcheidungscharacter in Monographies de Mammalogie zuerſt an, und zeigte wohl mit Recht, daß er nicht als ein fpecififcher gelten koͤnne, da die Fleckenzahl nicht allein nach dem Alter variiere, ſondern ſich auch bey Individuen von demſelben Alter fehr verſchieden finde. Hr. Temminck ſah ſelbſt die im Pariſer Muſeum als F. par- dus beſtimmten Exemplare, und fand in ihnen keinen we: ſentlichen Unterſchied vom Leoparden. Sonach vereinigt er Panther und Leopard in eine Art, welcher er den Namen F. leopardus gibt, characteriſiert fie hauptſaͤchlich durch den mittelmäßig langen mit der Spitze nur zur Schulter gegend reichenden Schwanz und den größern Durchmeſſer der Roſettenflecken, und ſtellt fie fo einer andern, nur im ſuͤdli⸗ chen Aſien vorkommenden, etwas kleinern Art mit ungleich längerem, bis zur Schnauzenſpitze reichendem Schwanze ent! gegen, welcher er den Namen F. pardus gibt, da er bes hauptet daß nur dieſe Art gemeynt ſeyn koͤnne, wenn es in der Linneiſchen Diagnoſe des Panthers: cauda elon- gata, in der des Leopardes: cauda mediocri heiße; mel: che Behauptung jedoch wenig fuͤr ſich hat. Somit hat Hr. Temminck freylich einerſeits die Zahl der großen Arten ner mindert, anderſeits aber fügt er 2 neue hinzu, nehmlich die erwähnte kleinere F. pardus und die Felis macroscelis (F. nebulosa Griff.), eine Art, die hinſichtlich der Zeich⸗ nung gleichſam die Mitte haͤlt zwiſchen den gefleckten Arten und dem quergeſtreiften Tiger. Spaͤter hat Herr Griffith in ſ. Ueberſetzung von Cuviers Regne animal (Animal kingdom Vol. II) die Abbildung mehrerer Thiere gegeben, deren ſpecifiſche Verſchiedenheit groͤßtentheils problematiſch erſcheint. Die von ihm gegebene Abbildung des Leoparden und Parder ſtellen die beyden von Cuvier als Arten betrach- teten Varietaͤten der F. leopardus Temm. dar. Dann iſt unter dem Namen Panther der Alten die Abbildung eines Thieres gegeben, welches ebenfalls dem F. leopardus Temm. ſehr nahe ſteht. Die ganze Farbe des Thieres ſoll ein Ledergelb (buff yellow) ſeyn, dunkler, mehr ins Ro⸗ the (red) gehend an der Naſe, und mehr ochergeld (oche- ry) auf Rüden und Seiten. Unterleib und Innenſeite der Beine ſollen, was weſentlich iſt, an dieſer Grundfarbe Theil haben, nut blaſſer ſeyn, wahrend bey den übrigen Arten dieſe Theile rein weiß ſind. Zahl der Roſettentei hen und die intenſive Färbung’ des Mittelfeldes derſelben iſt wie bey Parder (F. pardus Cuv.), aber der Schwanz von der : 18* 283 Wurzel bis zum Ende gefleckt (spotted from beginning to end). Das Thier ſoll höher ſeyn, als der große Ja— guar.« Das Exemplar, welches zur Beſchreibung diente, - fol nach Hamilton Smith ſich im Muſeum zu Kaſſel fin: den. Daß es der Panther der Alten ſey, iſt eine ganz grundloſe Behauptung. { Wenn die fpecififhe Verſchiedenheit dieſes Thieres noch problematiſch iſt, ſo iſt dagegen die eines ebenfalls v. Smith bey Griffith abgebildeten Thieres, der F. uncia Buff., jetzt wohl keinem Zweifel weiter unterworfen. Fruͤ⸗ her hatte bekanntlich die von Buffon t. 15 gegebene, von Schreber t. 100 copierte Abbildung feiner Once zu verſchie— denen Meynungen Anlaß gegeden. Cuvier (Rech, sur les Oss. foss. IV. p. 428), lange Zeit vergeblich bemuͤht, ein Fell zu finden, welches der von Buffon gegebenen, Figur ganz entſpraͤche, war geneigt ſie als eine Varietaͤt ſeines Panthers anzufehen. Herr Temminck (J. c. p. 95) findet es bereits moͤglich, daß dieß Thier eine beſondre Art aus— machen koͤnne, und bemerkt ſehr richtig, daß Felle derſelben in dem ruſſiſchen Pelzhandel vorkommen und aus China zu ſtammen ſcheinen. Hamilton Smith (b. Griff. anim. kingd. Vol. II. p. 464) haͤlt fie für einen Bewohner der Gebirge des nördlichen Perſiens. Jedenfalls ſcheint Mittel: aſien ihr Vaterland, woher auch Herr Prof. Ehrenberg ein Fell derſelben auf ſeiner ſibiriſchen Reiſe an ſich brachte. Der lange dickbehaarte Schwanz, deſſen Ende bis zum Scheitel reicht, der reichere, weißliche, mit matten, zum Theil völlig ringfoͤrmigen Flecken deſetzte Pelz ſtellt es, mei: ner Meynung nach, außer Zweifel, daß dieß Thier nicht eine Varietaͤt des Parders, ſondern eine hinreichend verſchiedene Art ſey. und die F. macroscelis als verſchiebenen abgerechnet, 4 große verwandte Katzenarten; davon eine F. Onca als Be⸗ wohnerinn des neuen Continents, zwey, F. Uncia und F. pardus Temm., als Bewohner Aſiens, jene in Mittels, dieſe in Suͤd-Aſien, und endlich F. leopardus Temm., welche ſich als die am weiteſten verbreitete Art, in ganz Africa und einem Theile des füdlihen Aſiens und feiner angraͤnzenden Inſeln vorfindet. Wie von letzterer Art ſich die F. Onca hauptſaͤchlich durch ihren kurzen, nur die hal- be Körperlänge meſſenden Schwanz, durch die braune Iris, die fleiſchfarbigen Fußballen, und die Größe der Ringe au den Koͤrperſeiten unterſcheidet, ſo die beyden andern Arten vorzüglich durch ihren laͤngern Schwanz, der uͤberdem bey F. Uncia durch die dichte Behaarung ausnehmend dicker er: ſcheint. Außer dieſen angefuͤhrten Arten moͤchte es vielleicht noch eine pte geben, welche der F. Leopardus Temm. zunaͤchſt ſteht, ſich aber durch einen etwas laͤngern Schwanz und deſſen eigenthuͤmliche Haltung beſtimmt von jener un— terſcheidet. Das einzige Exemplar dieſer Thierform, welches ich ſah, befindet ſich in der ſchoͤnen, abgehenden Menagerie des Herrn v. Aken neben Cuvier's Panther (F. pardus Cuv., F. leopardus Temm.), deſſen Leoparden (F. leopardus Temm. var.) und dem Jaguar, ſo daß eine ſehr guͤnſtige Gelegenheit zu Vergleichungen ge⸗ geben iſt. Da es mit unmoͤglich war, an dem lebenden Thiere die noͤthigen Dimenſionen zu nehmen,, fo will ich bier nur im Voraus Andere hierauf aufmerkfſam machen. Die Groͤße des Thieres war die des Leoparden oder Par⸗ ders. Der Kopf braͤunlich roſtgelb, dicht mit ſchwarzen — So haͤtten wir, die einfach gefleckte F. jubata jetzt nach Hamburg. f | | 286 Flecken beſtreuet; Naſe wie beym Leoparden braͤunlichgrau gelb; die Schnauze weniger ſtumpf, als bey dieſem, ſonſt gleich gefaͤrbt, weiß mit 4 ſchwarzbraunen Querbinden, auf welchen die Bartborſten ſtehen. Die Iris hellſilbergrau (caesius), wahrend fie beym Leoparden mehr ins Gelbe lichgraue (ravus) fällt. Die Grundfarbe des Pelzes ober⸗ halb und auf den Seiten dunkler, als beym Leoparden, bes ſonders auf dem Hintertheile, intenſiv roſtgelb, Unterſeite und Innenſeite der Gliedmaßen weiß, vorn auf der Schulter kleine ſchwarze Flecken, mehr nach hinten einzelne kleine Roſetten, am Unterarme große, tiefſchwarze, volle Flecken, an den Seiten des Rumpfes 8 — 6 Reihen Ro- ſetten, aus 4 Flecken zuſammengeſetzt, die ein braͤunliches Mittelfeld umgeben, darunter einige Reihen unregelmaͤßiger voller Flecken; ſeitlich am Kreutze ſchwarze volle Flecken, in deſſen Mitte einzelne unvollkommene Roſetten, ſo auch an dem Oberſchenkel, aber große einfache intenſiv 5 auf den Unterſchenkeln. Der Schwanz dicht behaart, daher etz wis dicker erſcheinend, als beym Leoparden. Er ſcheint auch laͤnger als bey dieſem zu ſeyn, (was zu meſſen un⸗ moͤglich war), und bis etwa zum Nacken hinauf zu reichen. Er iſt unterhalb weiß mit ſchwarzen Flecken, oberhalb roftz farbig mit großen ſchwarzen Laͤngsflecken von unregelmaͤßi⸗ ger Geſtalt, am Ende mit 5 breiten ſchwarzen Halbringen, welche nur ſehr ſchmale Zwiſchenraͤume zwiſchen ſich laſſen, fo daß das Ende des Schwanzes oberhalb faſt völlig ſchwarz erſcheint. Das Endtheil des Schwanzes, welchen das Thier ſtets nach der rechten Seite gewandt traͤgt, iſt ſtets aufge⸗ rollt, die Spitze nach links und etwas nach oben gekruͤmmt. Das Vaterland konnte der Beſitzer nicht mit Beſtimmtheit angeben. Daß es dem alten Continente angehoͤre, moͤchte vielleicht aus einer Stelle bey Griffith 1. c. p. 464 hervor⸗ gehen, wo ringelſchwaͤnzige Leoparde erwaͤhnt werden. Die Worte ſind etwas undeutlich; und ich ziehe es deßhalb vor, fie hier lieber im Grundterxte, als in einer Ueberſetzung anzuführen. Es heißt dort: Mr. Cross, who has had opportunities of inspecting probably some hundred of specimens, insists, that he has never observed any specific difference between those brought from Asia and Africa among themselves, except that the Asiatic are generally larger and brighter; and except also, that some individuals constantly carry their long tail curved outwards and others inwards, the latter of which they called ring-tailed Leopards. „Wie das auswärts und einwaͤrts hier zu verſtehen fen, iſt mir dunkel. Meynt der Verf. mit dem erſtern, daß die Spitze des Schwanzes gerade fen, was aber ſehr unpaffend aus⸗ gedruͤckt waͤre, fo wuͤrde dieß auf den Parder und Leo parden Cuvier's (F. leopardus Temm.) paſſen, dagegen das letztere eine cauda involuta bezeichnen und zu unſerm Thiere ſtimmen wuͤrde. Auch Herr v. Cuvier moͤchte viel⸗ leicht dieſes Thier meynen, wenn er, den fruͤher gegebenen Unterſchied in der Zahl der Fleckenreihen in Zweifel ziehend, vom Leoparden 1. c. p. 426 fagt: s’il existe un leopard distinct spécifiquement de la panthére, je pense, que 8 ce doit éètre un animal, dont neus avons recu: des peaux des iles de la Sonde, peaux d'un plus beau fauve, à taches un peu plus annelées que celles de Ia Panthere, et oü le tiers de la queue est noir au dessus et aux cötes avec 5 ou 6 anneaux blancs“ E R . 8 | u. Win wirklich, was wahrſcheinlich wird, hier daſſelbe Thier ee wuͤrden alſo die Sunda Inſeln ſein Vater⸗ ind ſepn. Die Art darf aber wohl nicht den Namen E. eopardus erhalten; denn dies würde. nur die ſchon große Verwirrung noch um vieles vermehren; ſchicklichet würde es ſeyn, fie von der eigenthuͤmlichen Weiſe, mit welcher fie fort, während ihren Schwanz aufgerollt traͤgt, E. caudivolvula u nennen. Andre, denen dazu guͤnſtigere Gelegenheit wird, 5 ſchan weiter hieruͤber nachforſchen, und fo. dürfen wir bey Vergleichung mehrerer Exemplare und genauer Er⸗ mittelung der Dimenſionen hoffen, dieſen Gegenſtand bald Reine kommen zu ſehen. Inzwiſchen wird 'diefe, vor: äufige Notiz den genauern Zoologen nicht unwillkommen och erlaube ich mir einige Bemerkungen zu ben Ar⸗ beiten von Cuvier und Temminck. Wie ich bereits erwähnt babe, beſteht Herr Temminck darauf, daß Linne und Gme— 85 die Felis Pardus Cuv., die doch ohne Zweifel der Parder der Alten iſt, gemeynt haben koͤnnen, wenn ſie ihrem F. pardus in der Diagnoſe einen langen Schwanz cauda elongata) zuſchreiben, und tadelt deßhalb Cuvier, daß dieſer die F. pardus L. Gm. falſch genommen habe. Al: lein es ſcheint ihm entgangen zu ſeyn, daß zunaͤchſt Linne den fogenannten Leoparden gar nicht als eine verſchiedene Art anerkannte, ſondern vielmehr nur 2 Arten, die F. par- dus und F. onca unterſcheidet, unter erſterer aber den Par— der, Panther und Leoparden Gelsner's verſtanden wiſſen will. Zur Unterſcheidung beyder Arten bedient ſich Linne ſehr richtig der Schwanzeslaͤnge, und wenn er ſeiner F. Pardus eine cauda elongata gibt, ſo geſchieht dieß im Ge— genſatze gegen ſ. Felis onca, welcher er eine cauda me- diocris zuſchreibt; und im Vergleiche mit dem Schwanze dieſer Art kann auch der des Panthers eine cauda elon- gata genannt werden. Nur darin fehlt Linne, daß er die igris mexicana des Hernandez als Synonym zu F. pardus zieht. Herr v. Cuvier hatte demnach vollkommen Recht, wenn er, zwiſchen Panther und Leoparden unter⸗ ſcheidend, auf jenen den linneiſchen Namen anwandte, denn auf ihn paſſen die Worte Linne's maculis superioribus orbiculatis noch am beſten. Schwerlich hat ferner Gme⸗ lin, wie Herr Temminck behauptet, die kleinere langſchwaͤn⸗ ige Art, die F. pardus Temm., im Sinne gehabt; er at vielmehr nur die linneiſche Diagnoſe dieſer Art, die ihm dunkel blieb, unveraͤndert abgeſchrieben, ohne einy zuſehen , daß feine F. leopardus unter F. par- dus L. mit gemeynt ſey, und daß dieſer dieſelbe nur im Gegenſatze zu F. onca durch den verlaͤngerten Schwanz unterſchieden habe. Richtig hat er aber das Citat aus Ders gandez und die ſich hierauf beziehenden Worte ex insidiis c, zu F. onca gebracht, und das Vaterland auf Africa u. das wärmere Aſien beſchraͤnkt. Da inzwiſchen durch Buf⸗ fon ein neues Thier in der F. uncia bekannt gemacht war, und deren Schwanz laͤnger iſt, als beym Leoparden, fo ſcheint Gmelin diefen zunaͤchſt von jener durch die cauda medliocri unterſcheiden zu wollen. Daß er die F. pardus emm. nicht im Sinne haben konnte, geht ſchon aus der angegebenen enormen Laͤnge hervor (cauda non mensura- ta 5 — 6 pedes longa), was unmoͤglich von letzterer gelten kann. Bey weiterer Nachforſchung findet man, daß Gme⸗ lin dieſes unrichtige Maaß von Schreber entnommen hat, 286 und daß dieſer die Schwanzeslaͤnge auf 2 — 2 ½ Fuß ans, gibt, welche bedeutende Differenz ſich nur daraus erklaͤren laͤßt, daß von Schreber F. pardus Cuv. u. F. onca I. unter E pardus verwechſelt werden. Cuvier hatte mithin wohl Recht, wenn er den linneiſchen Namen ſeinem Pan— ther vindicierte und es ſteht demnach ſehr zu wünſchen, daß kommende Bearbeiter der F. pardus Temm. einen andern Namen geben, dagegen der F. leopardus Temm. den frits hern linneiſchen reſtituieren mögen, fo daß der Name Leo— pard nur der Abart mit kleinern zahlreichern Flecken bleibe, fuͤr die ihn der allgemeine Gebrauch ſeit Buffons Zeiten veſtgeſetzt hat. Eine andere Streitfrage, die Hn. Temminck Gelegenheit zum Tadel gibt, betrifft die Entraͤthſelung der von Her— mann aufgeſtellten Arten F. guttata und chalybeata. Die Loͤſung derſelben liegt nahe, wenn man berüdjichtigt, daß Hermanns Obs. zoologicae nach feinem Tode heraus- gegeben wurden. Wahrſcheinlich verhält ſich die Sache fo. Hermann erſtand, wie aus ſ. Obs. zoologicis hervorgeht, in Leipzig das Fell eines jungen Leoparden und theilte eine Abbildung davon an Schreber unter dem Namen F. cha- Iybeata mit, unter welchem Namen ſich auch unter feinen Papieren eine kurze, gewiß nicht zum Drucke reife Notiz vorfand. Außerdem ſcheint er eine zweyte Abbildung einer ungemaͤhnten F. jubata unter dem Namen F. guttata an Schreber gefandt zu haben. Man ſieht es dem Bilde an, daß es wahrſcheinlich nach einem lebenden, in irgend einer Menagerie befindlichen Exemplare gemacht wurde, denn ſchwerlich möchten die damaligen Tapidermen fo gut den ei⸗ gentlichen Habitus dieſes Thieres veſtgehalten haben. Eine kurze Notiz darüber blieb unter Hermann's Papieren. Nach ſeinem Tode mag der Herausgeber das hierzu paſſende Thier im Muſeum geſucht, und da er es nicht fand, und von der an Schreber gefandten Abbildung nichts wiſſen mochte, die Notiz auf einen Serval, der vielleicht noch ohne Namen im Muſeum ſtand, bezogen haben. Der im Nachlaſſe Herz manns vorgefundenen Notiz, die alſo auf die bey Schreber gegebene Abbildung Bezug hat, fuͤgte der Herausgeber nun eine lange Beſchreibung des Servals de suo hinzu, ſo daß mithin die mit Ed. (Editor) unterzeichnete Beſchreibung durchaus nicht zur F. guttata Herm. gehört. Im Straß⸗ burger Muſeum mag demnach wirklich ein Serval unter dem Namen F. guttata, und ein junger Leopard unter dem Nas men F. chalybeata vorhanden geweſen ſeyn, weßhalb die auf das Zeugniß ſeines Bruders geſtuͤtzte Angabe Cuvier's, daß die eine Art ein Serval, die andre ein Panther ſey, vollkommen richtig iſt; nur darin fehlt Herr v. Cuvier, daß er dieß von den beyden Abbildungen ausſpricht; denn es gilt dieß nicht von der unter F. guttata mitgetheilten Abbildung, welcher ficherli nicht jener Serval, ſondern ein lebender Guepard irgend einer Menagerie zum Muſter diente. Herr Temminck hat folglich Recht, wenn er ſich gegen diefe Deutung der Abbildungen erklaͤrt; irrt aber, wenn er ſagt, daß die in Hermann’s Observ. gegebene Beſchreibung der F. chalybeata auf den Serpal, die der guttata auf den jungen Leoparden paſſe; es iſt vielmehr gerade umgekehrt und ſchwer zu begreifen, wie Herr Temminck zu dieſem Re⸗ ſultate gekommen iſt, wenn er ſich nicht durch Cuvier's Worte irre leiten ließ, die, ſireng in der gewöhnlichen Con⸗ 2 232 ſtruction genommen, dieſen Sinn geben konnten. Wenn aber dieſer ſagt: le Felis chalybeata et le F. gubtata tires du cabinet de Hermann, y ayant été nouvelle ment examinés par mon frère; se sont trouves Pun un Serval, autre une jeune panthère, fo bezieht ſich hier l'un auf das naͤchſt vorhergehende (F. guttata), l’au- tre auf das entferntere Subject (F. chalybeata). Es find alſo hiernach die Angaben Andrer, welche Hrn. Temminck hierin folgten, z. B. Fiſcher's (Syn. mam. p. 202.) zu berichtigen. * A Nach diefen Vermuthungen über jene fonderbare Ver— wechſelung wende ich mich zu einem ungleich ſchwierigern Probleme, nehmlich zur Beſtimmung der Thierarten, welche die Alten unter den Namen ragdalıg, pardus, panthera und arne bezeichneten, obwohl keinesweges überzeugt, hier alles Dunkel heben zu koͤnnen. Unſtreitig iſt das Vollkom⸗ menſte, welches wir uͤber die bey den Alten erwähnten gro⸗ ßen Katzenarten beſitzen, von Bochart in feinem Hierozoicon libr. III. c. g. geſammelt, und man iſt wahrlich im Zwei— fel, ob man mehr die große Gelehrſamkeit dieſes unermuͤde⸗ ten Forſchers, oder den Scharfſinn, mit welchem er bey uns vollkommenen zoologiſchen Kenntniſſen dieſen verwickelten Gegenſtand behandelte, bewundern ſoll. Herr v. Cuvier hat Bochart's Gelehrſamkeit fleißig benutzt, doch kann ich in den Reſultaten nicht ganz mit ihm uͤbereinſtimmen. Zuvoͤrderſt iſt zu unterſuchen, was die pardalis (rd qͤalig) der Alten fen, die ſchon vom Vater Homer an bis zu den ſpaͤtern Zeiten in den Schriften der Griechen er⸗ waͤhnt wird. Es iſt mehr als wahrſcheinlich, daß es die E. pardus Lin. und Cuv. (F. leopardus Pemm.) ſey. Ariſtoteles kannte fie nur aus Aſien Ch. a. VIII. c. 17, 6. eld. Schn. æagòdlelg d' e rſj Aolę, dv dd r Evoorn ovV yiyvovran.!) Er erwähnt fie unter wilden und reißenden Thie⸗ ten, ohne fie weiter zu beſchreiben, ein Zeichen, daß er ihre Kenntniß bey Jederman vorausſetzen zu konnen glaubte. Von ihr fuͤhrt er auch als Sage an, daß ſie durch ihren Geruch die Thiere anlocke. In allen dieſen Stellen, in welchen von Ariſtoteles der mdodalız Erwaͤhnung geſchieht, wird bey Plinius dieſes Wort durch panthera uͤberſetzt, wie überhaupt die Lateiner ihr panthera in demſelben Sin⸗ ne gebrauchten, wie die Griechen ihr uckgoalig. Vollſtaͤn⸗ dige Beweiſe liefert Bochart; ſo aus Varro de L., wo es von camelopardalis heißt: quod erat figura ut came- lus, maculis ut panthera. Die fpätern Griechen übers feßen das lat. panthera durch ud dag, fo Plutarch, wo er die Stelle aus Cicero's Briefen, in welcher diefer gegen Cölius über die beſtellten pantherae ſcherzt, überträgt. Wichtig iſt aber, daß bey früheren griech. Schriftſtellern, bey Xenophon u. Ariſtoteles (h. a. VI. 35. ed. Schn.) außerdem des Panthers (zavdng) erwähnt wird. Beſonders leidet es bey Zenophon (d. Venat. c. XI) keinen Zweifel, daß dieſer den nahe als verſchieden anſah, da er ihn ne: ben dem Parder (zaodarıs) als verſchiedenes Thier auf⸗ fuͤhrt. Wenn Oppian Cyn. II. v. 573. den Panther un⸗ ter den kleinen, nicht durch Kraft und Muth ausgezeichne⸗ ten Thieren erwähnt, deren fi feine Muſe überheben müſſe, fo leidet es keinen Zweifel, daß er ein andres Thier unter b Dem Verf.ſcheint Reißeiſens Berichtigung in der Sfis 1826. H. VII. S. 714, entgangen zu ſeyn. D. rn „ berfeger der Septuaginta, fleckt) und mavsng (panthera) gegeben war, Vielleich dieſem Namen verſtand, als jene Schriftſteller und die 1 welche damit das Hebräſſche schachal und kephir ausdrücken. Letztere konnten, wit ſchon Bochart richtig bemerkt, nur ein großes, kraftvolles | Raubthier darunter verſtehen, wenn fie in jenen Drohun⸗ gen Gottes (Os. 13. 7.) K Zooucı auzois ag dye, nal cg ndodakıg (ich werde gegen fie wie ein Panther u nb wie ein Parder ſeyn) ſich dieſes Wortes zur Unterſetzung des Hebräifchen schachal bedienten. Auch ſcheint ſelbſt dei Umſtand, daß die aus dem griechiſchen uche entftandene Benennung panthera bey den Lateinern auf die magdahk der Griechen uͤbergieng, darzuthun, daß dieſes Wort bey den Griechen ein dem Parder feiner Geſtalt und Natur nach hoͤchſt verwandtes Thier bezeichnet haben muͤſſe, da ſonſt eine ſolche Uebertragung nicht gut moͤglich sei feyn würde. Was war nun der Panther der Alten ?. ze⸗ achten wir die Worte des Plinius h. n. VII. v. 25: Nung varias et pardos, qui mares sunt, appellant in es omni genere, creberrimo in Africa Syriaque. Qui- dam ab iis pantheras candore solo discernunt: nee adhuc aliam differentiam inveni — fo wird es wahr ſcheinlich, daß, wie ſchon Schreber Vol. II. p. 387. u Griffith I. c. p. 464 vermutheten, unter dieſem hellge faͤtbten Thiere die F. Uncia zu verſtehen ſey. Pliniu der ſonſt meiſt, dem herrſchenden Sprachgebrauche huld gend, das griechiſche uägoͤczig durch panthera überträgt, ſcheint hier uns verloren gegangene Schriftſteller benugt zn haben, in welchen der Unterſchied zwiſchen megdarıg (Vari, entſprechend der orientaliſchen Benennung des Parders na⸗ mer, nach Bochart l. c. c. 7. p. 787 i. g. varius ges * = iſt auch in den kurz vorhergehenden Worten des Plinius das „Pantheris in candido breves macularum oculi aus demſelben Schriftſteller entnommen, was ebenfalls gi auf jenes Thier paſſen wuͤrde. Obwohl Plinius, wie au dem „in eo omni genere“ hervorgeht, die Benennungen var ria u. pardus als Collectiva für οοννο u. arckgoͤggig aufzuftels len ſcheint, ſo bedient er ſich derſelben doch kaum in dieſer Be⸗ deutung, ſondern ſcheint vielmehr mehr panthera in ver⸗ ſchiedener Bedeutung zu nehmen, indem er, wie fruͤher ges ſagt iſt, ſowohl das griechiſche megdalıs, als auch das griech. Kn promiscue durch panthera üderſetzt. Letz⸗ teres iſt der Fall in VIII. 5. 17. Mirum pardos, pantheras, leones, etc, wo er beyde Thiere als verſchiedene auffuͤhrt, und in X. 5. 55, wo er die obenerwähnte Stelle des Aris stoteles (h. a. VI. c. 35) durch: Coecos autem gignunt canes, lupi, pantherae, thoes überträgt. Es geht aus den angeführten Stellen zur Genüge hervor, daß Plinius, wie er überhaupt als Zoolog kein Urtheil hatte, ſo auch in dieſer Sache nicht ins Reine kam, und daß er in Anwen⸗ dung der Namen durchaus ſorglos iſt. n 3 a; Wie nun die fruͤhern Griechen den Panther und Par⸗ der wohl unterſchieden, ſo ſcheint man in ſpäterer Zeit zwey Arten des Parders gekannt zu haben. Wichtig iſt dafür die falſch verſtandene Stelle Oppian's Cyneg. III. 63 Ag, wo es heißt: 9 Hagòdleg S’oloai, Öldvuog yevos. af abe Lag, 1 w£ıfoveg Eısıdesv xa ccodoD euet vr a eb di d ohe uw, rap wEvos obrt Xeoelovg. | I: m egen d’auporkonsıv suoi dmdarllovraı, voc uovns oVgig, rf Fiumahıv cl 0 ielocı ulv ueitov reiehen, meyalncı dè fel. etc. „Die verderblichen Panther ſind doppelter Art; die einen größer zu ſchauen, und feiſter im breiten Rücken, die ans dern kleiner wohl, doch in nichts geringeren Muthes. Gleich iſt beyden die Form des Körpers künſtlich geſtaltet, abgefes hen vom Schwanze, worin ſie umgekehrt ſich verhalten; denn länger iſt er bey den kleineren, bey den größeren kuͤrzer.“ 5 Schon Bochart fuͤhrte dieſe Stelle an und ſcheint nicht abgeneigt, in der zweyten Art den Panther der Griechen zu vermuthen. Intereſſant iſt die von ihm aus dem Arabi⸗ ſchen angeführte Parallele, in welcher in kurzen Worten derſelbe Unterſchied gegeben wird; nach Bochart's Ueberf.: „»hujus (pardi) duae sunt species una magni corpo- ris et brevis caudae, et altera contra.“ Waͤhrend Bochart doch nicht ganz ſeiner Sache gewiß iſt, ſpricht Hr. v. Cuvier beſtimmt aus, Jagdtiger oder Guepard gemeynt ſeyn muͤſſe, welcher ſo— wohl der phehed der Araber, als auch der Panther der früs bern Griechen ſey. Wenn gleich nun nach den von Bochart angeführten Stellen der arabiſchen Schriftſteller es keinem Zweifel unterliegt, daß das arabiſche phehed die F. jubata oder der Guepard ſey, da, was fie von deſſen Natur erzählen, ganz mit den Angaben der neuern Schriftſteller uͤber F. ju— bata übereinſtimmt; fo läßt es ſich doch weder behaupten, daß dieſe Art auch der Panther der Griechen geweſen, noch daß ſie Oppian unter ſeiner kleinern Art Parder gemeynt habe. Jener Behauptung ſtehen einerſeits die Worte des Plinius: quidam ab iis pantheras candore solo dis- cernunt entgegen, die, ſicherlich einem fruͤhern griechiſchen Schriftſteller entnommen, die weiße Farbung als Hauptver⸗ ſchiedenheit des Panthers angeben, und welchen Plinius hin: zufügt: nec adhuc aliam differentiam inveni, da ihm doch bey dem Jagdtiger leicht auffallendere Unterſchiede haͤt⸗ ten einleuchten muͤſſen. — Am beſtimmteſten wird aber dieſe Anſicht durch die oben angeführte Stelle des Plinius h. n. VIII. 5. 17 widerlegt, wo er den Parder und Panther als verſchiedene Thiere auffuͤhrend ſagt: Mirum pardos, pan- theras, leones et similia condito in corporis vagi- nas unguium mucrone ne refringatur hebeteturve in- gredi.“ Hier ift panthera, als dem Parder zur Seite geſtellt, offenbar eine Uebertragung des griech. wavsng und kann doch gewiß nicht auf F. jubata angewandt werden, die, wie bekannt, ihre Krallen nicht in eine Hautſcheide zu: rückzuziehen vermag. Wie alſo dieſe Behauptung nicht zu halten iſt, ſo iſt es noch weniger wahrſcheinlich, daß in der Stelle des Oppian unter dem kleinern Parder die F. juba- ta gemeynt ſey. Der zwiſchen beyden angegebene Unterſchied findet zwiſchen F. jubata u. F.pardus Cuv. (F. leopardus Temm.) gar nicht Statt. Erſtere hat weder einen laͤngern chwanz, noch iſt ſie kleiner, als der Leopard oder Parder. in der Länge und Höhe möchte fie ſchwerlich dieſem nachzu⸗ ſtellen ſeyn. iſt, der langen Beine wegen, eher bedeutender, als gerin⸗ ger. Das Laͤngenverhaͤltniß des Schwanzes iſt gerade wie deym Leoparden oder Parder, der Schwanz reicht nehmlich Iſis 1831. Heft 3. 6 daß unter der kleinern Art der Ihre Laͤnge betraͤgt von der Schnauze zur Schwanzwurzel 3 F. 2 — 3“, wie beym Leoparden; die Höhe- > , \ T — 290 etwa auf die Schultergegend. Ferner ſpricht die Angabe, daß beyder Geſtalt bis auf Groͤße und Laͤnge des Schwan⸗ zes ganz aͤhnlich ſey, durchaus gegen jene Annahme, mag man nun das zider dadaldovrar vorzugsweiſe von der Faͤrbung, oder was richtiger ſcheint, vom ganzen Körper: baue mit Einſchluß der Faͤrbung verſtehen. Die Verſchie⸗ denheit der Faͤrbung des Pelzes iſt zu groß, als daß ſie nicht auch den Alten haͤtte auffallen ſollen, da die Araber, denen dieß Thier bekannt war, es unter einem beſondern Namen unterſchieden. Mehr noch gilt dieß von der Körs pergeſtalt. Wie ſehr iſt nicht im ganzen Habitus der hoch⸗ beinige Guepard von dem ſtaͤmmigen Panther verſchieden; und ſollte nicht auch die Maͤhne dem ſonſt fo ausfuhrlich beſchreibenden Oppian als eine erwaͤhnenswerthe Verſchie⸗ denheit aufgefallen ſeyn? Er gibt beyden ein gleiches Nas turell, wenn er ſagt, daß die kleinere Art in Muthe der groͤßern nicht nachſtehe. Ein ſanfteres Naturell, leichtere Zaͤhmbarkeit gibt man aber allgemein der F. jubata. End» lich paßt auch im folgenden, wo Oppian beyde weiter be: ſchreibt, das sumaydes ungot „die derben, ſtaͤmmigen Len⸗ den“ keinesweges auf die ſchlanken Gliedmaßen des Jagd— tigers. Kurz dieſe Art iſt hier ſicherlich nicht gemeynt; wohl aber die kleinere Art, der Temminck den Namen beys gelegt hat. Nach deſſen Beſchreibung iſt ſie ganz dem Par⸗ der Cuvier's ähnlich, und nur die geringere Groͤße und der bey weitem laͤngere Schwanz unterſcheidet ſie. Denſelben Unterſchied geben Oppian und die arabiſchen Worte an. Sie findet ſich nach Temminck auch in Bengalen, und mag auch ſelbſt weiter im nordweſtlichen Indien vorkommen oder doch vielleicht in frühern Zeiten dort vorgekommen ſeyn. Der Handelsverkehr hatte in ſpaͤterer Zeit Indien den Griechen bekannter gemacht, deßgleichen die Geſandſchaftsreiſen; z. B. die des Megaſthenes, welcher ſich bey dem Könige der Pra— ſier etwa im heutigen Behar eine Zeitlang aufhielt, und von den Rieſenſchlangen, den gewaltig großen bengaliſchen Tigern u. ſ. w. Nachricht gegeben hat. Es iſt demnach gar nicht unwahrſcheinlich, daß dieſe Art, wenn gleich fie nicht in die Theater und Circus gekommen ſeyn mag, doch durch Pelzhandel oder in einzelnen zu Geſchenken geſandten lebenden Individuen den Alten bekannt wurde. Sonach iſt die große Art Oppian’s: Felis pardus L. et Cuv. (F. leopardus Temm.), die dgö gig der Griechen, die varia und pardus der Roͤmer, der namer der Orientalenz die kleinere Art: die F. pardus Temm. Der Guepard ſcheint den Griechen und Koͤmern nicht ber’ kannt geweſen zu ſeyn, iſt aber der phehed der Araber. Das Wort panthera der Lateiner iſt bald Ueberſetzung des griech. mapdckız, bald des griech. wavsng; und dieſer Na⸗ me ſcheint bey den alten Griechen eine große, weißlich ge⸗ färbte Katzenart, wahrſcheinlich die F. Uncia Gm. bezeich⸗ net zu haben. a 5 19 29. | 2 II. Zur Amphibienkunde. (Map. 1830.) a. Otocryptis. 4 Here Sitzinger vereinigt in der Zten Familie feiner Squamata die dickzüngigen Eydexen mit verſtecktem Trom⸗ melfelle, alſo die Gattungen Pneustes, Lyriocephalus u. Phrynocephalus, und nennt fie nach der Gattung Pneu- stes: Pneustoidea, Eine genauere Betrachtung zeigt, daß nicht nur die Benennung dieſer Familie nicht ſtatthaft, ſon⸗ dern auch dieſe ſelbſt in ihrer Zuſammenſtellung durchaus unnatürlich iſt. Wenn die neuere Zeit, und gewiß mit Recht die Benennungen der Familien nach einer tppiſchen Gattung den von einzelnen Merkmalen entlehnten Namen vorzog; fo lag dubey wohl nur die Abſicht zu Grunde, mit dieſem Namen gleich ein allgemein bekanntes Vorbild, welches den Typus der Familie in ſeiner ganzen Reinheit darſtellt, ins Gedaͤchtniß zu rufen. Es iſt demnach nicht paſſend, wenn eine ſolche Benennung von einer Gattung hergenommen wird, die nicht allein kaum dem Namen nach bekannt iſt, ſondern deren Exiſtenz, wenigſtens unter der Form, unter welcher wir ſie uns vorſtellen, noch großem Zweifel unterliegt, die, um kurz zu ſeyn, nur aus ziemlich ungenügenden Angaben von Azara bekannt iſt. In ſeinem Essais sur Phist. nat. des quadrup de Paraguay II. p. 40 l. der Ueberſ. v. Moreau de St. Mery. ſagt dieſer von ihr: on ne reconnoit point son oreille, sans dou- te parce qu’elle est tres petite. — Dieß, wie das, was er uͤber die Fußbildung ſagt, vermochte Mertem, daraus eis ne eigne Gattung Pneustes zu bilden. Die Langſamkeit des Thieres, ſeine Geſchicklichkeit im Klettern, wobey es, ſich von einem Stuhle zum andern ſchwingend, den Schwanz als Wickelſchwan: gebrauchte, das Aufdlaſen des Kehlſackes und ſein lebhafter Farbenwechſel erwarb ihm, wie den meis ſten Baumagamen America's den Namen Chamaeleos und ſetzt es außer Zweifel, daß dieß Thier zu den zunaͤchſt an bie Chamaͤleonten ſtoßenden Endgliedern der Baumagamen gehoͤre. Herr Fitzinger iſt wohl nur Merrems Angabe ge— folgt, wenn er nach deſſen Gattungs character: Palmae te- tradactylae, plantae pentadactylae, aures latentes, gu- la dilatabilis, dem Thiere 4 Zehen an den Vorderfuͤßen u. 5 an den Hinterfuͤßen gibt. Azara ſagt aber: toute sa ferme est celle du Lezard ou Teycu vert, sans ex- clure les quatre pattes et les doigts (Im Grundtexte p. 526. Tota la figura como la del. Teyü verde sin excluir las manos, pies y dedos). Gilt dieß auch von der Zahl der Zehen, was doch zu vermuthen ſteht, [9 wür⸗ de dieſe bey dem ſogenannten Pneustes wie beym Teyou an den Vorderfuͤßen 5, an den Hinterfuͤßen 4 ſeyn, wel⸗ che Zahl auch Azara bey dieſen p. 594 u. 95 angibt. Das Thier muß wohl erſt wieder gefunden und von einem neu⸗ ern Naturforſcher vollſtändig unterſucht werden, ehe es zur Aufſtellung eines Genus, und zur Benennung einer Fami⸗ lie benutzt werden kann. Dieſe ſelbſt aber iſt, ſo wie ſie Herr F. gibt, aus ſehr heterogenen Beſtandtheilen zuſam⸗ mengeſetzt, die in einem naturlichen Soſteme nothwendig zwey verſchiedenen Familien angehören muͤſten. Die Aga. men zerfallen in zwey natürliche Familien, die ich bereits vor 2 Jahren in meinen Vorleſungen aufſtellte und bey ſy⸗ ſtematiſcher Anordnung der Amphibienſammlung des hieſigen Muſeums in Anwendung brachte. Die einen zeichnen ſich durch einen zuſammengedruckten Rumpf, ſchmaͤchtige Glied⸗ maßen, eine ſcharfe, meiſt gezaͤhnelte Rückenfirſte, ein ober⸗ flaͤchliches Trommelfell u. ſ. w. aus; ihre Bewegungen fi langſam, ſie leben in Baͤumen, blaſen den Kehlſack au ändern die Farbe, u. ſ. w. Ich nannte fie Baumagamen (Aga mae arboreae). Die andern haben einen plumpern Kör perbau, einen mehr rundlichen, etwas plattgedrüdten Rumpf keine ſcharfe Ruͤckenfirſte, ihr Trommelſell liegt mehr vers tieft, ihce Gliedmaßen find kraͤftiger; fie find hurtig und lebhaft, wie unſre Eyderen, halten fid auf ebner Erde auf, wo fie Sanditeppen und Steingerölle vorzugsweiſe lies ben. Ich nannte fie Erdagamen (Agamae humivagae); und fand ſpäter in Wagler's (Iſis 1828. Hft. 8 u. 9. p- 859.) Schema feines Amphibien ſyſtemes zwey Abtheilungen Stenocormae u. Platycormae, welche wahrſcheinlich daſe ſelbe begreifen ſollen. Ein Weiteres iſt dann die geogr. Verſchiedenheit der Agamen nach dem Zahnbau, nach wel⸗ cher, wie zuerſt Hr. Kaup bemerkte, die des alten Conti⸗ nents in den Kiefern eingewachſene (dentes maxillis in- nati), die des neuen Continents an die Innenſeite der Kie⸗ fern angewachſene Zaͤhne (dentes maxillis adnati) zei⸗ gen. Für jene brauchte ich den Namen Emphyodontes, für dieſe Prosphyodontes, der mir bezeichnender ſcheint als Wagler's Acrodontae u. Pleurodontae. Unter bey den im Zahnbaue verſchiedenen Agamen gibt es Baumaga⸗ men und Erdagamen, Es fraͤgt ſich, ſoll man die Abthei⸗ lung nach den Zähnen, oder die nach dem Körperbau und der Lebensweiſe als eine hoͤhere anſehen, ſoll man die Aga men der Schrſftſteller zuerſt nach den Zähnen in Emphyo- dontes und Prosphyodontes, und dann wieder jede derfele, ben in Agamae arboreae u. humivagae abtheilen oder umgekehrt. Ich geſtehe, daß mir das letztere natuͤrlicher er. ſcheint, denn wir haben bey der Eintheilung in Baum und Erdagamen die Totalitaͤt ihres Weſens, den Habitus naturalis und die Lebensweiſe, bey der Eintheilung nach den Zähnen nur Einen Unterſchied und ſonſt vollkommene Gleichheit. 2 89 Doch ich kehre zu der Familie Pneustoidea des Hn. Fitzinger zuruͤck. Sie enthält außer Pneustes die Gattun⸗ gen Lyriocephalus u. Phrynocephalus. Erſtere gehört in die Nähe von Calotes, Goniocephalus, etc. zu den Baumagamen, diefe an die Seite von Stellio, Trapelus u. ſ. w. zu den Erdagamen. Da hier Fitzinger beyde fo wer ſentliche Formen der Agamen in eine Familie vereinigt, ſo haͤtte er auch die Pneustoidea zu dieſer ſtellen muͤſſenz; die Verſtecktheit des Trommelfelles iſt ein zu unbedeutender Umſtand, ein kuͤnſtliches Merkmal, was ſehr geeignet iſt, die verwandteften Formen von einander loszureißen. Den genauen Zuſammenhang der Gattung Lyriocephalus mit den übrigen Baumagamen des alten Continents beweiſt deutlich eine neue Sippe, die ich in dieſen Zeilen unter den Namen Otocryptis bekannt machen will. Die einzige Art derſelben befand ſich ſchon ſeit einer langen Reihe von Jah ren in der Blochiſchen Sammlung, aus welcher ſie in die des hieſ. zool. Muſeums übergieng. Dieß Genus reiht ſich zwiſchen Goniocephalus und Lyriocephalus ein, von bey⸗ den hinreichend verſchieden, und zwiſchen beyden fo recht in der Mitte. Es gehört mithin zu den Baumagamen; dos * ZI 9 Vaterland iſt durchaus unbekannt, aber da die Zähne mit den Kiefern verwachſen und ſtarke Eckzaͤhne vorhanden ſind, durfen wir mit Beſtimmtheit vorausfagen, daß es der ion Hemifphäre angeboͤre. Um die Abweichung von Lyrciocephalus, mit welcher Gattung Otocryptis das ver, borgene Ohr gemein hat, deutlicher zu zeigen, habe ich eis ne Beſchteibung jener Gattung beygefügt. . Otocryptis. M. Cuput breve, pyramidato- tetrabdrum, lateribus per- pendicularibus, rostro obtuso, plano, haud in- crassato, fronte verticeque concavis, orbitis pro- u tuberantibus, porca squamarum imbricatim di- Spositarum a rostro supra orbitam utrinque ad- scendente, ibique obtuse terminata, absque os- > sium fulcris, 1 2 Dentes primores 3, distantes, recti, conici, quorum medius solus ossi incisivo, lateralis nterque ma- xillae initio innatus est; dein laniarius utringne maximus, conicus, apice subrecurvus, et mo- lares 12 compressi, maxillis innati, anteriores parvi, posteriores gradu laterali aucti, subtrilo- bi; laniarius utrinque maximus in maxillae in- ferioris initio; molares 12 compressi, medii subtrilobi, anteriores et posticus simplices, pa- rum apparentes. a Lingua carnosa, crassa, lanceolata, apice acutiusculo, integro, basi sagittata glottidem amplectens. Nares laterales, prope rostri apicem, rotundatae. Aures sub cute latentes, squamarum situ concentrico vix proditae. Oculi palpebris duabus, squamulosis, fissura trans- versà patentibus tecti, mediocres, pupilla ro- tunda. 2 longitudinali ad infi- valde dilatabili. Truncus compressus, in dorsi fastigio acute carina- tus, crista destitutus, squamis adpressis, imbri- cCatis, transversim seriatis vestitus. Gula saccata, paleari magno mum pectus descendente, Membra gracilia, postica anticis duplo longiora, pe- des pentadactyli, plantarum digito quarto lon- gissimo. Ungues falculae breves. Pori femorales nulli. Cauda teres, elongata, gracilis, basi parum com- pressa et incrassata. ? O. bivittata m. O. Wiegmanni. Wagl. S. A. M.S. Anmerk. Zu meinem groͤßten Bedauern empfieng Herr Prof. Wagler die von ihm gewuͤnſchten Beſchreibun⸗ gen meiner neuen Genera erſt, nachdem bereits der Text ſeines Syst, amphibiorum gedruckt war. So kam es denn, daß die Otocryptis, welche ich demſel⸗ ben bereits bey feinem Hierſeyn vorgezeigt hatte, von ihm unter ſeinen Pleurodonten aufgeführt wur⸗ 294 de, weil er in feinen Reiſe-Notizen babey die Wor⸗ te: dentes Ophryessae bemerkt fand. Damals hats te ich jedoch die Zahnbildung dieſes Thieres noch nicht unterſucht. Es beruht alſo jene Angabe auf einem Mißverſtaͤndniſſe, zu dem ich ſelbſt vielleicht dadurch Veranlaſſung gab, daß ich das dieſes Thier enthalten, de Glas im hieſigen zool. Muſeum vorläufig neben Ophryessa aufgeſtellt hatte. O. squamis superciliorum majoribus carinatis, ovali- bus, medii verticis parvis, tuberculatis, occipi- tis medii magnis, ovalibus, transversis: Descr. Caput breve; rostrum obtusum, planum, super- ne squamis imbricatis, antice scuto rostrali obtuse pentagono vestitum; series squamarum imbrica- tim dispositarum a rostro supra orbitas ascendit, ibique sensim evanescens clypeum cordatum e fronte verticeque concavis ac superciliis protu- berantibus formatum extus marginat. Squamae frontis forma variae, carinatae, imbricatae, in- termedia ceteris major; verticales parvae, con- vexae, superciliares multo majores, ovales, ca- rinatae, versus verticem majorum scutiformium, argute carinatarum serie marginatae, quae in frontem utrinque porcarum instar excurrentes, spatium ferri equink forma in antica fronte in- cludunt. Nares rotundato-ovales, scutum nasale unicum pentagonum perforantes. Scuta labio- rum %, labii-superioris aliis minoribus super- ne marginata; squamae lori rhombeae, oceipitis ac tempcrum inaequales parvae subovales, om- nes carinatae, medii occipitis ceteris multo ma- jores, ovales, transversae. Squamae in summo ces vice majores, rhombeae; ad colli latera mi- nores, subovales; squamae menti angustae, rec- tangulae; palearis intermediae ovatae; laterales rhombeae, prope marginem. carinatae; sq. ab- dominis, laterum, dorsi, membrorum rhom— beae, omnes carinatae, at in lateribus trunci pırvae, in abdomine majores; in caudae basi rhombeae, ultra medium oblongae, imbricatae, omnes carinatae. Palmae plantaeque squama- rum rhombearum carinis in aculeum desinen- tibus scaberrimae. Color temporis invidia in livi- dum mutatus, fere prorsus evanuisse videtur; vitta pallida utrinque prope dorsi carinam re- mansit. Longitudo capitis /½ “, trunci ad anum 15%", caudae parum mutilatae 5“. Patriam ignora- mus, Specimen unicum e Museo cl. Blochii in Mus. regium Berolinense transiit. Lyriocepkalus Merr. Caput abbreviatum, tetraedrum, rostro obtuso, tu- mido, porcaque supraorbitali ossea, in aculeum desinenti, lyrae antiquae formam aemulans. Dentes primores in osse incisivo duo .breves, obtusi; maxillarum primus laniarius conicus, ceteri 14 magnitudine decrescentes, compressi, maxillis innati, anteriores 6 simplices, posteriores gradu laterali aucti, trilobi, postremus simplex, par- vus; Mandibularum primus maximus laniarius, ‚ceteri molares 18, quorum anteriores 7 obtuse conici, posteriores eompressi latiores, obsolete trilobi. Palatini nulli. Lingua carnosa crassa ovato-subcordata apice obtusointegro, basiemar- ginata. Nares laterales, prope rostri apicem. Oculi palpebris duabus, squamulosis, fissura trans- versa patentibus, pupilla rotunda. s A 7 Tympanum sub cute communi latens. Gula saccata, paleari compresso ad pectus usque descendenti. Truncus compressiusculus, subtrigonus, in nucha et dorsi fastigio denticulatus, squamis adpres- sis parvis aliisque majoribus inspersis vestitus. Membra valida, postica fere anticorum longitudi- ne. Pedes pentadactyli subtus squamis argute carinatis, aculeatis scaberrimi. » Ungues falculae breves. Pori femorales nulli. Cauda elongata, basi triquetra et in carina denti- culata, dein compressa, squamis magnis imbri- catis vestita. L. margaritaceus Merr. aculeis in occipite- dua- bus, crista nuchali altiori, squamis trunci par- vis adpressis, laevibus, majoribus carinatis sub- triseriatis versus dorsi fastigium, abdominalibus carinatis. Lacerta scutata L. Gm. Caput in summo pileo squamis adpressis laevibus cly- peolisque orbiculatis, carinato-subumbilicatis hic illic intermixtis tectum. Rostrum incrassatum scutellis laevibus polygonis vestitum. Porca os- sea postice aculeo valido terminata scutisque laevibüs tecta a rostro utrinque supra orbitas adscendit lyraeque antiquae formam aemulatur, Occiput porcam transversam medio disjunctam ostendens postice aculeis binis armatum. Pal- pebrae et capitis latera squamulosa. Scutello- rum magnitudine crescentium series in tempo- ra adscendit. Nares scutellum nasale solitarium perforantes subrotundae. Gula saccata squa- mis magnis rhombeis obsolete carinatis vestita ad pectus usque dependet. Truncus compres- siusculus, abldomine complanato subtriqueter, supra squamis adpressis parvis laevibus, inter- jectis majoribus carinatis tectus, in dorsi fasti- sio denticulato-cristatus. Crista nuchalis altior, teiplici squamarum serie Constans. Squamae majores trunci in imo latere dispersae, versus fastigium dorsi series longitudinales easque cris- — 296 tae parallelas componunt. Squamae abdominis rhombeae carinatae oblique ac transverse dis- positae. Membra squamis magnis abe * carinatis tecta. Palmae plantaeque pedum squa- mis duriusculis argute carinatis, apice subtrun- cato triaculeatis scaberrimae. Cauda basi tri- quetra ac supra denticulata, dein valde eom- pressa, squamis magnis inaequalibus carinatis plerisque rhombeis vestita. _ 9 b. Ueber den Cuapapalcatl | oder ER Chamaeleo mexicanus des Hernandez. von Dr. A. F. Wiegmann jun. in Berlin. In meinen Beytraͤgen zur Amphibienkunde (Iſis 1828. S. 375) hielt ich den Cuapapalcatl oder Chamaeleo me- xicanus des Hernandez, nach der von dieſem gegebenen rohen Abbildung, für den Basiliscus vittatus Mus. Ber., und glaubte die Abweichungen in der von Lynceus gegebes nen Beſchreibung nur darinn begruͤndet, daß dieſe nicht nach einem vorliegenden Exemplare, fondern nach jener Abs bildung des Hernandez entworfen ſey. Obwohl nun letz⸗ teres mir auch noch jetzt keinem Zweifel zu unterliegen ſcheint, da viele offenbare Fehler in Lynceus Befchreibung nur hieraus entſprungen ſeyn koͤnnen, ſo muß ich doch jene frühere Deutung als irrig zuruͤcknehmen, indem ein ſpaͤter (im Anfange dieſes Jahres) von Herrn F. Deppe geſand⸗ tes Thier ſowohl mit jener Zeichnung und Beſchreibung beſſer uͤbereinſtimmt, als auch den Namen Chamaeleo mexicanus mit bey weitem groͤßerem Rechte, als jener Baſilisk verdient. Das Thier, welches zur Familie der kletternden Baum-Agamen (Agamae arhoreae) gehoͤrt, ſteht offenbar zwiſchen dieſen und den Chamaͤleonten in der Mitte, und beſtaͤtigt ſonach meine (Iſis 1829 Heft 3. und 4. S. 418) ausgeſprochene Vermuthung über den innigen Zuſammenhang beyder natürlichen Familien. Das Thier hat die dicke Zunge, die Fußbildung, die Augenlieder, die Schuppenbekleidung uſw. der Agamen, und zeigt dabey mit Chamaeleo in der Bildung des Kopfes eine große Ueber einſtimmung, indem dieſer in ſeiner helmfoͤrmigen Erhebung vollkommen dem des gemeinen Chamaͤleons aͤhnelt. Unter den Agamen hat es feinen naͤchſten Verwandten in der Aga- ma cristata. Herr Kaup hatte daher vollkommen Recht, wenn er in einer, fruͤher in dieſer Zeitſchrift mitgetheilten Abhandlung den Chamaeleo mexicanus der Agama cri- stata zunaͤchſt ſtellte, welche nach ihm und Herrn Schlegel als Typus des Genus Corythophanes Boie dienen ſoll. Da mir die Agama cristata nur aus Seba's Abbildung bekannt iſt, Heinrich Boie aber nirgend fein Genus Cory- thophanes characterifiert hat, fo ſehe ich mich außer Stan⸗ de, zu entſcheiden, ob der Chamaeleo mexicanus, wie Hr. Kaup meynt, in dieſelbe Sippe zu ſtellen iſt. Ich nannte das Thier, wegen ſeiner großen Aehnlichkeit mit Chamaeleo, Chamaeleopsis, und da unter dieſer Benennung bereits nach allen Weltgegenden Exemplare dieſes Thieres von Hrn. 297 A Deppe verkauft find, fo halte ich es für zu voreilig, dieſen Namen früher zu unterdrücken, ehe es mit Beſtimmtheit entſchieden ſeyn wird, ob wirklich kein generiſcher Unter⸗ ſchied zwiſchen beyden Thieren vorhanden iſt. Hier werde ich vorlaufig einige Notizen zur nähern Kenntniß dieſes Thieres und zur Widerlegung meiner früher gegebenen Deus tung des Cuapapalcatl mittheilen. Indem ich eine ges nauere Beſchreibung der anatomiſchen Eigenthümlichkeiten dieſer Gattung einer ſpaͤtern Zeit vorbehalte, erlaube ich mir nur hinſichtlich der Schaͤdelbildung folgende Bemerkun⸗ gen. Der Schädel von Chamaeleopsis ſtemmt zunächſt mit dem der übrigen Agamen darinn überein, daß die bey⸗ den acceſſoriſchen Stirnbeine Cuvier's, das vordere und hintere Stirnbein nicht, wie bey den Chamaͤleonten zu eis ner knoͤchernen Supraorbitaldecke zuſammenſtoßen, ſondern von einander getrennt ſind, ſo daß die Augenhoͤhle in der Mitte einer obern Knochendecke ermangelt. Der Hinter— hauptshelm wird, wie bey den Chamaͤleonten, ſo auch hier durch das aufſteigende hintere Ende des Scheitelbeines ge— bildet, aber nur von ‚diefem allein, ohne Hinzutreten der Schlaͤfenbeine. Statt daß nehmlich bey den Chamaͤleonten die Schlaͤfenbeine mit einer ſchmalen Leiſte zur Spitze des Scheitelbeines aufſteigen, und mit dirſem daß Scheitelgerüͤſt bilden, find fie vielmehr hier auf einen kurzen flach gedrück⸗ ten Knochen reduciert, der als der verkürzte mittlere Theil des Schlaͤſenbeines der Chamaͤleonten anzufehen it. Die äußere Spitze dieſes kurzen dreyeckigen Schlaͤfenbeines tritt über dem Quadrat- oder Paukenbeine als ein ſtumpfer flach gedruckter Stachel vor. Was das Scheitelbein anbelangt, fo läßt es ſich dem des Chamaeleo Parsonii Cuv. am bes fen vergleichen; wie dieſes iſt es vorn breit dreyeckig, aber nicht eben, ſondern etwas concav; ſtatt daß aber der hins tere Theil des Scheitelbeines bey Chamaeleo Parsonii ſpatelfoͤrmig und plattgedrüct iſt, iſt er dagegen bey Cha- maeleopsis ſeitlich ſtark zuſammengedruͤckt, fo daß der un⸗ tere hinten abgerundete Kamm deſſelben als eine vollſtaͤndi⸗ gere Entwickelung des bereits bey Chamaeleo Parsonii ans gedeuteten untern Scheitelbeinkammes angeſehen werden kann. Der untere und hintere Theil des Scheitelbeines tritt mit feinen beyden Seitenaͤſten (die den gabelförmig ab» gehenden Seitenaͤſten des Scheitelbeines der übrigen Agamen analog ſind) an das Schlaͤfenbein, indem ſich jene beyden Aeſte unmittelbar auf das Hinterhauptsbein auflegen; folg— lich alſo nicht zwiſchen ſich und dieſem jenes ovale Loch Taf: fen, welches ſich bey den übrigen Agamen und vielen an» dern Saurern findet. — Hinſichtlich der Rippen entfernt ſich Chamaeleopsis ebenfalls von den Chamäleonten?; denn die Bauchrippen ſtoßen nicht, wie bey dieſen, in der Mittel⸗ linie zuſammen, ſondern ſind falſche Rippen. Die Lunge hat fingerfoͤrmige Anhänge, ähnlich wie bey den Chamaͤle⸗ onten, aber kuͤrzer; die Augenlieder ſind in einer Querſpalte geoͤffnet, nicht ſphincterartig wie bey jenen; die Schuppenbe⸗ kleidung aͤhnelt der der Agamen. Es geht aus dieſen Ans gaben zur Genüge hervor, daß dieß] Thier augenſchein⸗ lich als Mittelglied zwiſchen beyden Familien daſteht. Mehreres wird man aus der beygefuͤgten, dem Manuſcripte meiner Amphibia mexicana entnommenen Beſchreibung hernehmen. 0 \ Iſis 1831. Heft 3. 3 —— \ 298 Genus: Chamaeleopsis M. Caput triedrum, clypeolis irregulari - multangulis ubique vestitum, rostro obtuso, fronte plana, vertice supra concavo in galeam compresso-tri- edram, apice rotundatam adscendente, Labia scutellata. Nares laterales, ad apicem rostri. Oculi masni, palpebris duabus, squamulosis, fissu- ra magna horizontali apertis. Tympanum apertum, superficiale, aculeo depresso- triangulari superne munitum. Lingua carnosa, crassa, apice obtuso vix emar- gınata, Dentes primores conici g, simplices, maxillares 19, quorum anteriores sex conici simplices, ceteri lineares, compressi, apice obtuse trilobi, palati- ni sex longiusculi, conici oblique introrsum versi, mandibulares utrinque 21. Gula laxa, saccata, paleari formis, Truncus compressiusculus in dorsi fastigio crista- tus, supra subtusque squamis imbricatis ves- titus. Cauda longa, gracilis, compressiuscula. Artus graciles, postici anticis fere duplo longiores, pedes pentadactyli, digitis omnibus antrorsum versis, Igracilibus, subtus tuberculato-mucrona- tis, plantarum quarto ceteris multo longiori. Pori ſemorales nulli. Chamael, Hernandesii. M. squamis dorsi ad- pressis inaequalibus subcarinatis, abdominalibus ob- solete quadrangulis, imbricatis, argute carinatis, pli- ca laterali parva supra axillis femoribusque cristae- formi. 5 Synon. Chamaeleo mexicanus Hern. Descr. Caput triedrum clypeolis irregula- ri-multangulis ubique vestitum. Rostrum obtu- sum; frons planiuscula cum superciliis clypeum sub- cordatum eflicit. Supercilia convexiuscula ossiculo- rum fulcris carent. Vertex in galeam compresso- triedram, pone rotundatam, superne concavam ad- scendit. Nares rotundae prope apicem rostri latera- les, scutellum nasale solitarium subrotundum medio perforant. Oculi supra margine supraciliari prosi- lienti et porca semicirculari undique inclusi, palpe- bris duabus squamulosis, fissura horizontali patenti- bus tecti. Tympanum superficiale, superne ossis temporum aculeo depresso triangulari munitur, un- de linea, clypeorum majorum carinis conflata in ga- leae marginem superiorem adscendit. Clypeeli in pilei superficie rugulosi, in galeae lateribus subcari- nati. Nuchae cutis ad galeam occipitalem suspensa, squamis inaequalibus ex parte carinatis vestitur. Cutis gularis laxa saccata, ig scutiformibus, 19 5 9 oblongo'-subquadrangulis argute carinatis tecta, pale- are breve, compressum mentitur. Plica intus squa- mulosa a tympano in colli latere supra axillis ad in- terscapulium excurrit ibique paullatim evanescit. Truncus compressiusculus, supra squamis adpressis, inaequalibus, ex parte carinatis vestitus, in dorsifas- tigio squamis cristae triansularibus denticulatus, in abdomine squamis imbricatis obtuse rhombeis argu— te carinatis tectus. Linea duplex, cristam parvam referens, squamarum carinis continuis exorta in re- gione sacrali supra femora ad caudae basin excurrit. Membra gracilia squamis rhombeis carinatis vesti- untur, anteriora posticis fere duplo breviora. Palmae plantaeque carinarum apicibus, in tuber@ula incras- satis, ad scansionem idone apparent. Digitus palma— rum internus omnium minimus, secundus quinto paullo longior, tertius quartum longitudine aequat; Plantarum intimus minimus, quintus vix longior, quartus,oınnium longissimus. Cauda longissima gra- cilis, compressiuscula, squamis imbricatis oblongis, obtusis argute carinatis vestita. Color flavescenti- griseus, fusco variegatus; truncus nunc fasciis litu- risque fuscis pictus, nunc unicolor; macula magna fusca, multis pone tympanum adlatera nuchae, aliis ante tympanum supra oris angulo, Aliis nulla fascia in fronte, neque in gula, tunc pure lactea, truncus his plerumque macula fusca sub plica axillari insig-, nis, ceterum unicolor; alii, quibus dorsum fasciis fuscis ornatur, lituras nonnullas in fronte gulaque ostendunt. Omnibus fere caudam annuli fusci eingunt. Mensurae. Longitudo capitis ad galeae marginem poste- riorem /. 0 Longit. capitis ad maxillarum angulum 1½¼“ trunci 2," cCaudae 8 ¾“ totalis 18¾“. Beſchreibung elnes bisher nicht bekannten, ſehr auffallend gebildeten deutſchen Waſſervogels, nebſt einer verhaͤltnißmaßigen Abbildung in halber Lebensgröͤße von Eimbeck, Inſpector beym Herzogl. Muſeo. Braunſchweig 1829. Taf. III. ) Denn ich in Folge mehrfach an mich eraangener Auf— forderungen mir erlaube, hier eine Abbildung und Beſchrei— bung eines gewiß ſehr intereſſanten Vogels zu liefern, wel⸗ chen ich das Glück hatte zu erhalten, ſo muß ich zugleich ſehr bedauern, daß mir nach den dabey obwaltenden Um— ftänden leider nicht vergoͤnnt war, Beobachtungen und Be— merkungen über deſſen innere Bildung zu machen, die viel⸗ leicht Gelegenheit gegeben haben wuͤrden, manches jetzt in Zweifel ſtehende aufzuklaͤren. Ich ſchmeichle mir mit der Hoffe nung, daß durch allgemeines Bekanntwerden dieſer Selten⸗ heit Für die Zukunft ermittelt werden koͤnne, ob irgendwo ein dieſem abweichenden Vogel gleichendes Exemplar exiſtie⸗ Stellen erhalten werden). Er kam dann, noch gluͤcklich genug, 5 b \ ar re, wodurch ſich denn erweiſen wuͤrde, ob er als eine neue Art, oder Baſtarderzeugung anzunehmen ſey, wofür ihn mehrere der Perren Ornithologen hielten, denen dieſen Vogel vorzuzeigen im verwichenen Jahre ich die Ehe re hatte. | Be Dieſer Waſſervogel wurde im Frühjahr 1825 auf den " Okerſtreime in der Nahe von Braunſchweig durch den Herrn Holzverwalter Buſch, einen eifrigen und unermüdlichen Jagdlieb haber, der ſchon manches ſchoͤne Exemplar für die hieſigen Sammlungen lieferte, in einer Gegend geſchoſſen, wo ſich alljaͤhrlich während der Zugzeit verſchiedene Enten⸗ und Saͤgetaucher-Arten aufzuhalten pflegen (da ſelbſt dey ſtarkem Froſt hier durch das ſchnell fließende Waſſer offne in die Hände eines Liebhabers, der ihn für ſeine uͤdrigens unbedeutende Sammlung gewoͤhnlicher deutſcher Vögel aus- ſtopfte, und nach deſſen Tode erhielt ich im verwichenen Sommer Gelegenheit, dieſes ſeltene und ziemlich gut erhals tene Stuͤck zu erſtehen. 5 5 0 5 Erwaͤhnter Schwimmvoael- hat vollkommen die Größe der männlichen Anas clangula L., und möchte, im fein Then Zuſtande gemeſſen, etwa 19 Zoll lang, und mit aus⸗ geſpennten Flügeln 32 bis 35 Zoll breit ſeyn, gleicht disſer auch in der Form des Koͤrpers und Schwanzes; doch der mit langen zerſchliſſenen Federn nach hinten zu beſetzte Key, der ganz eigen gebildete Schnabel und die ſpitzigern Schwin- gen characterifieren ihn wieder mehr als Mergus albellus mas; überhaupt erblickt man in ihm eine bewunderungswuͤrdige Mittelforin zwiſchen beyden genannten Arten, da auch Bil- dung, Farbe und Zeichnung der Federn bey genauer Ber trachtang ſehr deutliche Spuren von beyden zeigen, welches die beygefugte Abbildung Fig. a. näher erläutern wird, und ich mochte, dieſer deſondern Eigenthuͤmlichkeiten zufolge, mir wohl die Frepheit erlauben, ihn MNlergus anatarius (Ens teuſaͤger) zu nennen. 5 Sein Schnabel mißt von der Spitze des Nagels bis in den Mundwinkel 1 Zoll 10 Linien, iſt an der Wurzel hoͤher als breit, von oben eingedruͤckt; nach, vorn zu ganz platt und wieder breiter als hoch, wodurch er denn auch von der Seite geſehen, faſt ganz dem Schnabel des et» wähnten Saͤgetauchers gleicht; nur iſt der aufgebogene Rand des Oberſchnabels mehr abwärts gezogen und dadurch die Zähnchen darinn von außen nicht fo ſichtbar; die laͤnglich ovalen durchſichtigen Naſenloͤcher liegen gerade in der Mitte des Schnabels, welcher dunkelroͤthlich, braͤunlich uͤberlaufen un 5 einem unten ſehr ſcharfen hell hornfarbenen Nagel eſetzt iſt. | 15 * Da die ganz eigene Schnabelbildung am deutlichſten in die Augen fält, wenn man den Kopf von oben betrach⸗ tet, jo ſind zu leichterer Verſtaͤndigung die Köpfe der drey erwaͤhnten Voͤgel in dieſer Stellung daneben abgebildet. Fig. b. iſt der von Mergus anatarius, c. M. albellus und d. A. clangula. Die Hauptfatbe des Geſieders iſt blendend weiß, der Kopf und Nacken dunkelgrün, in verſchiedenen Richtungen ſchillernd; zwiſchen dem Schnabel und Auge ſteht ein weißer Fleck, deſſen weiße Federchen nicht unmittelbar an die Schua⸗ fmurzel treten, ſondern von einem 2 Linien breiten dun⸗ in Streifen begeaͤnzt werden zrunter dieſen befindet ſich ein licher Fleck, der nach unten int dem rein weißen Halſe ſich vereinigt; mehr nach hinten, an den Wangen hat ſich wollen, wie es ſcheint, ein dritter bilden, da die dort fißen« den Federchen, von dem Kiel bis uber die Mitte ſilber— grau find und nur feine grüne Spitzen haben, wodurch dies fe Gegend geſprenkelt erſcheint; der Ruͤcken iſt glaͤnzend chwarz, einige weiße Schulterſedern, fo wie mehrere an der Bruſt find mit ſchwarzen Kanten verſehen, wodurch deut i⸗ che Spuren der beyden Halsringe. wie bey M. albellus, bildet werden, die oberen großen Deckfedern der Flügel n weiß, an den auswendigen Fahnen zwey Linien breit varz eingefaßt, welche Striche zuſammen auf dem Ruͤ— cken einen Laͤngsſtreifen bilden; auf dem Unterruͤcken liegen über jedem Flügel vier Deckfedern von beſonderer Schoͤn⸗ ki auf den inneren Fahnen braungrau, die auswendigen Fein weiß, nach der Spitze in das ſchoͤnſte Perlfarben ſanft auslaufend, der ganzen Laͤnge nach durch einen tief ſchwar— zen Streifen begraͤnzt, ſo daß dieſe Gegend dadurch der Laͤnge nach in Felder getheilt wird. Die Schwungfedern erſter Ordnung braunſchwarz, mit ſchwarzen Schaͤften, die der zweyten Ordnung und die kleinen obern Deckfedern der ügel an den Spitzen, beyde Fahnen rein weiß, nach dem ſel zu ſchwarz, fo daß dadurch ein doppelter Spiegel auf en Flügeln gebildet wird. Der Schwanz beſteht aus 16 ed, von welchen die äußere 13, 3. kurzer iſt als die zwey mittlern; alle find ſchwarzgrau, nach der Spitze lichter, die untern Deckfedern deſſelben ſind weiß, die oberen braunſchwarz, die Seiten⸗ und Tragfedern der Fluͤgel weiß, mit feinen grauen Puͤnctchen beſpritzt. Die Füße erreichen nicht ganz die Größe derer von Anas clangula, ſind jedech verhaͤlt— niß mäßig eben fo gebildet, dunkelroͤthlich, Schwimmhaut ſchwaͤrzlich uͤberlaufen, Nagel hornfarben und die belappte interzehe ſcheint etwas hoͤher zu ſitzen. Seinem vollſtaͤndigen, ſchoͤn ausgefaͤrbten, ſammetartig glaͤnzenden Gefieder nach zu uetheilen, koͤnnte man ihn, glaube ich, wohl fuͤr ein Maͤnnchen im Prachtkleide mit Wahrſcheinlichkeit halten. Entomologiſche Fragmente „. von J. Giſtael. Ein wunderſchoͤner Kaͤfer 1. Cyphus. Ohenii m. Die Diagnoje konnte folgen⸗ aus dem ſuͤdlichen Braſtlien. dermaßen lauten: C, viridi-vel caeruleo-smaragdlinus, thoracisstriis elytrorumque fasciis tribus interrupto- arcuatis, ni- sr, macula pone scutellum hastiformi nigra. Kleiner und ſchmaͤchtiger als Cyphus margaritaceus im (Catal. m. Insecten Samml. I. p. 75 Tab. III. no. 29.), doch dieſem, außer der Farbe, in den Zeichnungen der Binden uſw. fo ſehr ähnlich, daß man ihn für eine Va⸗ rietät deſſelben halten möchte, fpräche nicht die genauere Un: terſuchung und die Vergleichung mehrerer Gattungen (Spe- cies) dagegen. a - 1% es A e 302 Die etſte Binde der Decken iſt, wie die anderen nach oben hin bogenfürmia, gezackt nicht unterbrochen und läuft ganz gegen die Achſeln hinz die an der Deckenſpalte oder Sutur von derſelben hinauflaufenden Streifen zu beys den Seiten breiten ſich nahe am Schildchen ſpeer s oder lanzettfoͤrmigaus. — Die mittlere deynahe ganz dietelbe wie am C. margaritaceus, nur daß fie mit der dritten und letzten an einigen Exemplaren in der Mitte ſich verläuft, und die letzte an der Oeckenſpalte ganz nahe an deren Spitze wieder zuſammenlaͤuft. Die Zeichnung des Halsſchltbes vartiert und iſt an einigen Individuen ganz ſo, wie bey C. margariſaceus. Die unterbrochen-zuſammenhaͤngenden, ge⸗ zackten Binden ſind ſtaͤrker und haͤngen mehr zuſammen, als die vom C. margaritaceus; fie find alle ſchwarz, hins gegen fie bey C. margaritaceus golden erſcheinen. Ich kenne jedoch auch einige Exemplare von Cy YH. margari- taceus, welche ganz ſmaragdgruͤn find. Die Fühler ſind ſchwarz. Die Tarſen braun filzig. Die Sippe Cyphus ſchließt ſich nach meiner Anſicht zunaͤchſt Ryigus des Dalman an — wo dann Cyphus(?) niveus des Fabricius (aus Braſilien), den Uebergang macht zu Rhigus hysiricosus des Germar. 2. Hylobius grandis Eistl. Die größte Gattung diefer Sippe, die bis jetzt bekannt if. Sie iſt aus Gas va und von der Groͤße des Hyysonotus celavulus: Ger- mar aus Braſilien, jedoch viel breiteren Koͤrpers. Ganz dunkelerdbraun; die Decken punctiertftreifig, mit tiefen Laͤngsfurchen und Puncten, abwechſelnd mit bald kleinern bald groͤßern ſammetartigen Filzchen bedeckt; eben ſo auch lichtbraune Flecken, wovon in der Mitte der Decken auf jeder Seite zwey laͤngliche ſtehen; übrigens find die Dez cken erhabennarbig und rauh. Der Halsſchild an den Sei⸗ ten mit hervorſtehenden, ſpitzigen Erhabenheiten ſta 4 Der Ruͤſſel lang, ſichelartig einwaͤrts gebogen, u N re ſis etwas rauh, gegen die Spitze hin ſchwarz, glaͤnzend und glatt. Die Augen ſehr groß und ſchwarz. Die Füße ſehr lang, rauh und gleichfarbig, die Schienen an der Baſis der Tarſen, an jedem Fuße mit einem langen, krummen Sporne verſehen. Münchener Cabinet. 3. Cyphus nigro- pe Gistl., aus Braſilien. C. subgibbosus, elytris subtilissime Punctato-:triatis, lacteo-caeruleis, ı0-punctatis, pedibus lacteo-caeruleis, aureo-nitentibus, vn Der ganze Käfer iſt milchweißlich-blau. Die Fuͤße find heller, ſchwarz gedüpfelt und ſchillern golden. Die Decken ſind fein punctiert in weiten Streifen; an der Ach⸗ ſel, gegen die Mitte der Decken, gegen den Rand ſeitwaͤtts und an der Wölbung der Decken ſtehen ſchwarze Puncte wovon die beyden mittleren, ganz nahe der Deckſpalte fies henden, halbmondfoͤrmig find, Der Halsſchild hat zwey ab⸗ ſtehende kleine Puncte an den Seiten und einen in der Mitte oben. 4 l 4. Colus Ieucoꝛonicus Gistl., aus Braß lien. mittlerer, langſchnauziger Ruͤſſelkaͤfer, erdbraun mit langen Beinen, ſtark punctiert und rauh. Zu beyden Seiten der Na und des Halsſchildes ‚läuft eine weiße Bin⸗ e hin. = Ein 303 5. Cryptorhynchus globosus Gistl., aus Java. Erdbraun, ſtark punctiert, rauh und von Eugelförmiger Ge: ſtalt. Der Halsſchild und der Kopf parallel. Die Fuͤße ſehr lang. Mittlere Groͤße. Von Dr. Kollmann. 6. Hylobius adspersus Gistl., aus Java. Zweymal größer als Hylobius abietis, und ihm in der Zeichnung und Farbe ſehr ahnlich. Durch die Mitte des Halsſchildes läuft eine braune Linie. Die Decken ſind unregelmäßig braun beſprengt. * 7. Eumolpus ignitus Fabricius. aneo, elytris aureo-cupreis, amethystinis. Gegend von Minas Geraès Braſiliens. der Groͤße. 8. Galeruca albicornis Wiedem., aus Java. größte, die ich kenne, beynahe wie ein größerer Eumolpus agnitus. Die Decken find herrlich ſtahlblau, der Halsſchild ſchwarz, die Fühler (mehr als die Haͤlfte) weiß, an der Das ſis ſchwarz. 9. Saperda umbellatarum Gistl. Schmal, grau, letztes Segment des Hinterleibes und die Schenkel roth. Halsſchild lang. Länge der Saperda cardui Fabr. Aus Spanien. Nach Waltl auf Doldengewaͤchſen lebend. 10. Eurysoma. Von dieſer neuen Sippe habe ich im 10. Hefte der Iſis v. J. 1829. S. 1068 Nr. 18. Meldung gethan. Die eine Gattung, E. splendidum Gistl. hat folgenden Character: E. muticum, nigrum, elytris aureo-viridibus, splendidissimis, sulcatis, in- terstitiis impunctatis. Länge ohngefähr 8 ½ Linie, Breite 3 Linien. — Die Geſtalt dieſes Kaͤfers iſt oval, der Halds ſchild iſt rund, vorn verlaͤngert. — Die Mundtheile ſtehen wenig vor. Ich kenne drey neue Gattungen dieſer Sippe aus Braſilien. 11. Haltica Eryngii Gistl. Ganz rothbraun. In Spanien. Nach Waltl auf Eryngium campestre Linn. 12. Silpha subterranea Illig,, aus den ſtever' ſchen Alpen, bildet einen guten Uebergang zur Sippe Thyma- 11 — Peltis ſchließt ſich alſo zunähft der Sippe Sil- pna an. 153. Necrophorus Stygius Dahl. Um Göttingen, untet todten Maulwuͤrfen, nach dem feel. L. v. Weidenbach. Um Wallerſtein in Schwaben, nach Hofmann. Iſt Va⸗ tietaͤt vom IV. germanicus. i 14. Lucanus Goliath Gistl., aus Java. Der groͤßte, den ich jemals geſehen, und es iſt nur zu bewun⸗ dern, daß dieſes herrliche, anſehnliche Inſect nicht ſchon beſchrieben wurde. Mir iſt es wenigſtens, in dem Be⸗ teiche meiner Literatur, nicht gelungen, die Beſchreibung und Abbildung dieſes Käfers zu entdecken. Herr Dr. Roll: mann, gegenwaͤrtig auf Java, hat ihn, nebſt vielen an⸗ dern, dem Muͤnchener Cabinete geſendet. Der Halsſchild und der Kopf find beſonders groß und von gleicher Dicke. Die Farbe iſt etwas dunkler, als beym L. cervus, und die Größe überſteigt die des letztern um das doppelte. Er iſt über 5 —4 Zoll lang und 11—13 Linien breit, ganz ſchwarz⸗pechbraun und glatt. Aus der Variiert ſehr in Die * — E. thorace sy- Dis obern Kinnladen ſind groß, krumm einwaͤrts gebogen, winkelig ausgeſchnitten und in der Mitte ſtumpfzaͤhnig. Ein ſcharfer Zahn in der Mit, te. Es ſtehen da ohngefaͤhr 7—9 Zähne. Fuͤhlerkeule drey⸗ blaͤtterig. Der Halsſchild beynahe ı Zoll lang, etwas ges woͤlbt, mit Körper und Kopf gleichbreit. Vorderfuͤße hinten ſehr ſtark und ſpitzig ſaͤgezaͤhnig. Mittel- und Hinterſchle⸗ nen an dem Ende geſpornt und haarig. hie nen achtzaͤhnig. Schildchen groß, ſtumpfdreyeckig. nach hinten ſchmaͤler zulaufend. Ich kenne bloß das Maͤnnchen davon. 7 15. Trichopteryx atomarius DeGeer. Diefe hoͤchſt intereſſante Käfer, den ich vor ein Paar Jahren ſch bey Muͤnchen im Hochſommer in einer Pfuͤtze, nahe eint Miſthaufen, zu Dutzenden entdeckte, und welchen ich am! Nov. 1850 wieder, jedoch todt, bey Münden fand, wur von mir in meiner Enumeratio- coleopterorum age monacensis pag. ıg Trichopleryx atomus genannt. Er iſt der Latridius fascicularis des Serbſt, die Silpha minulissima des Marsham, der Cateretes atomus des Beck, der Cryptophagus pilicornis des Dejeang der Dermestes atomarius des De Seer und Goͤze, de Dermestes armadillo des Paykull, das Scaphidium atomarium des Gyllenhal und das Opatrum plumige- rum des Brongniart, und nach meinem Erachten eines der kleinſten Kerfe der Welt. Virby will noch einen klei nern entdeckt haden (Vergl. deſſen Einlelt. in die Entomo log. Bd. III. ©. 44). Hier repraͤſentiert ſich, wie bey 5 Sippe Phoenicocerus Latr., (Psygmatocerus Pt Iſis 1828 S. 737), eine neue Fuͤhlerform, eine neue auffal⸗ lende Fluͤgelgeſtalt, welche gewiſſermaßen den Fühlern d Tipulen⸗artigen Mucken zu entſprechen ſcheint. Weder bet ſcharfſinnige De Geer, noch der aͤmſige Paykull, der ge⸗ naue Herbſt, Beck uſw. haben die merkwürdige Fluͤgel⸗ form beobachtet. Nur Virby ſpricht ein Woͤrtlein von ihr (a. a. O. Anm. 23), was ich erſt eben zufällig entdecke. Ich verfpare mir die weitere Beſchreibung der Flügel ſoß wohl, als der übrigen Theile des Käfers, von welchem ich auch die Mundtheile bereits mühfam unterſucht und eine Zeichnung des Flügels uſw. entworfen habe, zu einer eige⸗ nen Abhandlung. Serbſt's Abbildung iſt ſehr ſchlecht und fehlerhaft. { 16. Anthicus subtilis Gistl. A. totus fusco- brunneus; capite nigro, antennis, thorace elytrisque pubescentibus, fasciis duabus flavis, pedibus piceis. Größe des A. floralis; jedoch weit ſchmaͤchtiger. Kopf und Hals ſehr klein. Eine Binde läuft mitten, die andere nahe den Spitzen der Decken hindurch. Das Vaterland ſind die joniſchen Inſeln. Von Parreyß geſammelt. 3 17. Cucujus Heldii Gistl. Dieſer, im XI. Hefte der Iſis v. J. 1829 ©. 11851 vollſtändig beſchriebene Ka“ fer gehoͤrt, nach meiner Unterſuchung der Tarſenglieder, nicht zu den Tetrameren, ſondern zu den Heteromeren, und müß eine neue Sippe bilden, welche zu Upis zu ſtellen iſt. Cucujida Gistl. Corpus depressissimum. An- tennae apicem versus crassiores, subserratae, capite longiores. Clypeus magnus, valde protensus. Ty. — Fra F ir tg ehr große Aehnlichkeit mit Cucujus. 18. Staphylinus sapphirinus Gistl. St. sappbi- teo· caeruleus, nitidus, elytris violaceis, thorace ae- geo, antennis tibiis tarsisque fuscis, femoribus rufis. Lange 8 Linien. Breite 2. Von Spix aus Braſilien mitk⸗ jebracht. Dem St. fulgens ſehr verwandt, 109. Coccinella SchlugaeGistl, C. nigra, thorace nigro, macula flava utrinque, elytris nigris, maculis 45 antennis pedibusque flavis. 7 Länge 1½ — Breite 1½ Linie. Aus Braſilien, von Spix gefammelt. Zu Ehren 15 Verfaſſers der „Elemen- ta entomologiae“ genannt. RR 20. Helops sulcato-punctafus Gistl. H. fuligi- noso- castaneus, thorace utrinque unimucronato, ely- tris catenato-striatis, antennis pedibusque fuliginoso- castaneis. Länge 5 Binien.. — 1 Zoll. Breite 2 Linien. Von Rio de Janeiro. 21. Geniates (Kirby) australis Gistl. G. hirta, Sastanea, elytris hirtis, castaneis, suturam versus ob- rioribus, thorace viridi-aeneo, marginibus, anten- dis pedibusque castaneis. Laͤnge 4 Linien — Breite 2. Amazonenſtroms. Gehört zur Sippe des Chrysoprasus Dejean. a: Callichroma rufiventer Germ. C. viridi-ae- neus, nitens, elytris malachidaceo-virescentibus, ni- tentibus, abdomine testaceo, antennis pedibusque nigris. N Länge 5—6 Linien. Breite 1— 2. — Aus Süd⸗America. (Vergl. Germar Nov. Ins. Sp. l. e 660.) 25. Hister speculatus Gibt. H. glaberrimus niger, thorace punctato, elytris nigro-Caerulescenti- bus, punctato-rugulosissimis, antice speculis duabus 90 berrimis. » Um Münden, an der Iſar entdeckt. Größer als H. ı12-striatus, dem er ſehr Ähnlich iſt. Der Hinterleib iſt vorragend, das Halsſchild vorn runzelig punctiert. Die 2 Spiegelflecken an der Baſis der Decken liegen nahe dem Schildchen, find glänzend und glatt. 224. Anthribus ephippiger Gistl. A., totus albo- anus, hirtus, thorace foveolato, n nigro-cinereo, hirtu- o, elytris nigris, elevato-striatis, fasciculis nigro- cine - teis, ephippioque albo-canescente obtectis, antennis pedibusque albo-vel cano-cingulatis, Anthribus- epkippium ? Dejean, Gistl En. Col. Agr. Mon. pag. 25. Länge 1½ Linie — Breite 1. Von mir um Muͤnchen auf Salix caprea Linn., in der Gegend von 1 2 entdeckt. um die Haͤlfte länger . Sfis 1831. va 98 C. Heldii Gisth, aus Java. Die Gattung hat eine Von den Ufern des- ſchwarz. 306 und beynahe um die Haͤlſte breiter als A. niveirostris Fabr. 25. Falciger serratulae Gistl. F. cinereus, ely- tris saturate nigris, sericeo-pilosis, striato-punctatis, costis elevatis, fasciis duabuscinereis, pedibus cinereis, - tarsis rufis. Größe des F. geranii. Um Münden. Caput foveolatum. Rostrum ni- grum. Elytra striato-punctata, costis elevatis inter- stitiisque crenatis, fasciis duabus, una media, una api- cali, cinereis. Abdomen subtus cinereum. Pedes ci- nerei. a ruf. Cryptorhynchus eine Gistl. C. obscure piceo- Reh thorace 2-tuberculato, foveolato, elytris costatis, impresso-punctatis, crenatis, fasciculis pilosis obtectis. Aus dem Aachenthal im bayeriſchen Hochgebirge. Statur kurz und kugelig. Größe des obigen. Kopf hoͤcke⸗ rig. Halsſchild mit zwey Erhabenheiten, tief punctiert. Decken mit erhabenen Rippenſtreifen, die Zwiſchenraͤume tief punctiert. 27. Aphodius caerulescens Westerhauser, — Ein neuer Scharrkaͤfer, dem A. subterraneus aͤhnlich, blau, mit tiefen Furchen auf den Decken. Vergl. Gistl. En. Col. Agr. Mon, p. 21. 28. Bostrychus pilosus ar Deckenende bey dieſer Gattung ungezaͤhnt, bey B. villasus Fabr. gezähnt. Aus der Muͤnchener Gegend. 29. Dorytomus nigrifrons Dejean? — Capiteni- gro, thorace rufo obfuscato, impresso-punctato, ely- tris testaceis, pedibus fuscis. Aehnlich dem D. dorsalis Fabr. München. 30. Balaninus lanuginosus Westerhauser. — Vergl. Gistl. Enum. Col. Agr. Mon. p. 38. — Dem B. salicivorus Fabr. ähnlich, etwas kleiner, mit roth⸗ braunen Fuͤßen und ſchwarzen Zehengliedern. Muͤnchener Gegend. 31. Gibbium pubescens Gistl. Vergl. Gistl. En. Col. Agr. Mon. p. 17. In einem alten Kerf. Kaͤſtchen entdeckt. Gewiß ein Münchener Kerf. Größer ald_G.scotias, mit kurzen Haͤr⸗ chen bedeckt, von derſelben Farbe, wie G. scotias, die Füße weiß und ſehr dick. 32. Onitis aeruginosus Gistl. Um die Hälfte klei⸗ ner als Copris lunaris.‘ Kopf und Halsſchild bronzefar— big, glänzend, die Decken tiefgefurcht, dunkler, die Füße Aus Braſilien. Ich beſitze bloß ein Weibchen. 33. Acanthopus ? orientalis Gistl. Aus Java. Schwarzbraun, glänzend. Halsſchild viereckig, vorn ſtark ausgeſchnitten, gefurcht. Decken ſehr ſtark in die Länge ger furcht, die Furchen laufen am Deckenende regelmaͤßig zus 20 5 ſammen, und bilden einen ſchiefen Winkel. Füße ſchwarz, die Schenkel der drey Fußpaare in der Mitte rothgeringelt. Größe ohngefaͤhr von Chrysomela cacaliae Schrank. 34. Pangus speciosus Dejean. Zweymal größer als H. ruficornis Fabr. Kopf und Halsſchild bronzefar⸗ big, glänzend, Decken olivengrün, tiefgefurcht, mit metalles nem Schimmer. Koͤrper, Fuͤße, Halsſchild und Kopf unten ganz ſchwarz und glaͤnzend. Von Bahia. Dr. Spix. 35. Buprestis variabilis Gistl. So groß und noch groͤßer als B. Mariana Fabr.; ſehr in der Größe ſowohl als in der Farbe wechſelnd. Halsſchild grün, metalliſch gläns zend, von tiefen, unregelmaͤßigen, weit abſtehenden Puncten ge⸗ narbt. Decken ſchwaͤrzlich metalliſch glänzend, punctſtreifig, die Zwiſchenraͤume mit ketten oder perlenſchnurartig anein⸗ ander hängenden Erhabenheiten ausgefüllt. Decken⸗Ende mit zwey ſcharfen Spitzen verſehen. Kopf und der ganze Un⸗ terleib bronze⸗meſſingfarben. Die Decken laufen gegen das Ende ſehr ſchmal aneinander. Statur von B. regia. Aus Minas gera&s Braſiliens. 36. Buprestis coelestina Gistl. B. thalassina, ni- tens, elytrorum fasciis 4-flavis, subinterrupto -unda- tis. Länge etwa 8—9 Linien. Breite 2— 2 ½ Linie. Aus Brafilien. Statur von B. patricia Klug, zu deren Abs theilung ſie gehoͤrt. Der Leib unten etwas behaart, oben glatt. Die Binde an der Baſis iſt ganz. 37. Cantharis xanthomelas Gistl. Zoll lang. Die größte Gattung, die ich geſehen habe. Kopf ſchwarz. Halsſchild ringsum halbkreisfoͤrmig gelb gerandet. Decken ſchwarz, hinten ſcharf zugeſpitzt, mit unzähligen Eleis nen, ſpitzigen Erhabenheiten bedeckt, in der Mitte auf jeder Decke ein ſtrohgelber Fleck, welcher bis unter die erhabenen, hoͤckerigen Schultern ſeitwaͤrts bis zum Halsſchild hinaufge⸗ het. Leib gelb, mit ſchwarzen Segmenten. Fuͤße ſchwarz. Aus Braſilien. 38. Omophron suturale Westermann. Aus Ben⸗ galen. Zweymal größer als O. limbatum Fabr. Kopf u. Halsſchild ſchwarz, ein viereckiger ſchwarzer Fleck befindet ſich an der Baſis der Decken, die Deckſpalte und 4 anein⸗ ander haͤngende würfelartige Flecken find ſchwarz, die Decken find dunkelgelb, fein ſchwarz geftreift. Fuͤhler und Fuͤße gelb. Muͤnchener Cabinet. 39. Osorius (Leach) brunnipes Gistl. Aus Bra» ſilien. O. totus niger, antennis pedibusque piceis. Magnitudo Staphylini coenosi Gravenh., sed brevior. 7 40. Lampyris tristis Gistl. Aus Braſilien. Größe der L. pyralis Fabr. Ganz rußig⸗ſchwarz. 41. Hister bengalensis Westermann und Wiede- mann. Gtoͤße des Gymnopleurus sinuatus Fabr. (aus Bengalen). Ganz ſchwarz. Decken tiefgefurcht. Obere Kinnladen (Mandibulae) ſehr groß und hervorſtehend. Ei⸗ ner der groͤßten dieſer Sippe, die ich kenne. 4. Hydrophilus laevissimus Gistl. Aus Braſi⸗ lien. Statur von H. caraboides — doch kurzer und von detſelben Farbe, ſtark glänzend, breiter und größer als H. lateralis Fabr. (aus Braſilien). Beynahe einen 45. Sepidium glabratum Gistl. Vom Cap der gu⸗ ten Hoffnung. Größer als S. reticulatum Fabr., ganz braun. Halsſchild rund, glatt, ſchwaͤrzlich. Der Körpe langgeſtreckt und ſchmaͤchtig. Decken erhaben geſtreift. 44. Asida opatroides Gistl. Aus Sibirien. Klein, wie Opatrum sabulosum, aber breiter und ſchwaͤrzlich grau. — 1 45. Acropteryx (Gistl). Eine neue Sippe, welche Helops ganz nahe ſteht. Das Thier iſt ſehr ſchmal und lang, und hat Aehnlichkeit mit Helops. Das Halsſchild iſt viereckig. Die Antennen peelſchnurfoͤrmig. ind ſehr lang, laufen gegen die Endſpitzen hin ſehr dünn Zi und endigen in eine ſehr ſcharfe, gegen außen hin ausge⸗ ſchweifte Spitze. Die Gattung, die nur aus Braſilien dar von bekannt iſt, der Typus dieſer Sippe, habe ich A. rufipes genannt. Sie iſt ſehr ſchoͤn gruͤn, metalliſch'glaͤnzend un hat rothe Schenkel. g Ber: 46. Monochamus Jenison. — Upis exarata -. Unter diefen Namen curfieret im Kerfhandel ein Käfer, de zur Sippe Lagria gehört und Braſilien zur Heymath wo er ſehr Häufig vorzukommen ſcheint. Ich habe die Gat tung L. exsculpta genannt, und der Character möchte fols gender ſeyn: L. aenea, thorace obscure-nigro, ely tris exaratis, exsculptis, aeneo-nitentibus. Magnituc Helopidis lanipedis Fabr. ® 15 RS 47. Platycantharus Gistl. Eine neue Sippe au der Zunft der Cucujiden, deren Character folgender it: Corpus elongatum depressum. — Caput rotun- datum. Antennae magnae, elytrorum longitudinem superantes, articulis moniliformibus. Thorax par, lelus, quadratus. Pl, cucujiformis Gistl. P. obscure-rubra, thorack glabro, elytris sulcatis, striis longitudinalibus profun- dis, antennis pilosulis. f 4 Größer als Cucujus depressus — ohngefaͤhr in de Größe der Cueujida Heldii Gisti. Aus Rio be Ja⸗ neiro. 15 48. Parandra mandibularis Gistl. P. rubra, lae vissima, nitida, mandibulis magnis, valde producti et capite nigris. 4 Zweymal größer als P. brunnea Fabr. Aus Rio. Braſilien. Glatt, glaͤnzend und von ganz ſchwarzbrauner Farbe. a 9 50. Asida picta Gistl. A, fusco-grisea, deplana- ta, elytris fusco-cinereo et albido- variegatis. Aus dem füdlichen Braſilien. Ohngefaͤhr 5 Linien lang und 2% breit. Vom feel. v. Spix mitgebracht. 51. Omoloplia platypoda Gistl. Aus Java. W e O. variabilis und von derſelben Farbe, aber mit Fürzern und plattgedruͤckten Beinen. Ki 59. Cetonia hypoleuca. Gistl. Viel kleiner u ſchmaͤchtiger als C. stictica Fabr., oben dunkelgruͤn, w 309 . marginella Fabr., Füße braun. Decken an den Raͤndern weiß gefleckt, zwey kleine weiße Strichelchen auf jeder Seite. Unterleib ganz weiß. Aus Java. 553. Prionus excellens Gistl. Aus Braſilien. Groͤ⸗ ße und Statur von Trachyderes succinctus Fabr., ganz ſchwarz, glatt und glaͤnzend. Fuͤhler mittelmaͤßig groß. Halsſchild ohne Stacheln, runzelig und hoͤckerig, an beyden Seiten eine ſtumpfe Spitze. Zwey- blutrothe Flecken am Halsſchilde. Die Decken haben in der Mitte zwey gelblichweiße große Felder, in deren jedem die uͤbrige ſchwarze Farbe einen ſpitzigen Winkel bildet. 8 54. Sagra odontopus Gistl. Größe des klein⸗ ſten Exemplares von Eumolpus nitidus und von hellgrü- ner Farbe. Die Fühler find ſchwarz. Die Schenkel eins wärts find mit zwey kurzen Zaͤhnchen und die Schienen ge. gen die Tarſen gabelförmig in 2 krumme Spitzen geſpalten. Aus Java. Von Dr. Kollmann. = 55. Alurrus alternans Gistl. Wie A. corallifer des Vigors (Zoolog. Journ.), jedoch ſchwarz. Auf dem Kopfe und an den Seiten des Halsſchildes ein blutrothes Fleckchen, Schenkel in der Mitte roth. Die (5) Seg— mente des Leibes mit einem viereckigen, blutrothen Flecken zu beyden Seiten. . Vol. II.) iſt die Cassida variolosa des Weber (Ins. 50. 1.) und Fabricius (Syst. El. I. p. 407 n. 111) und ge: hoͤtt zur Sippe Himatidium des Illiger. Dieſe Gattung iſt Braſilien eigen. i 57. Crioceris atricornis Gistl. Aus Braſilien. C. ‚tota brunnea, elytris violaceis, splendidis, antennis longis, atris. Größe der C. brunnea Fabr. ; 58. Himatidium monoceres Germar. ift ſynonym “mit Himatidium armatum Sturmii. 59. Clythra nitida Sturm. Aus Braſilien, kommt auch unter dem Namen C. varians bey den Kerfhaͤndlern vor. Die Gattung hat der feel, von Spix in einer Unzahl mitgebracht. a 60. Silvanus Westerhauseri Gigl. (Enum. Col. Agr. Mon. p. 30). Etwas größer als S. unidentatus Fabr., von dunfs lerer Farbe, und ſtaͤrker reticuliert. Breiter als S. uniden- tatus. Das Halsſchild länger und tief zweyfurchig, die Spitzen ſtachelig. Augen ſchwarz. Um Schefftlarn und Wolfrathshauſen (bey Münden) in Eichenrinde. 61. Buprestis cuprea Fabr. Sturm gibt in ſei⸗ nem Verzeichniß S. 104 das Cap als Vaterland an; Fa⸗ bricius hat America, eben fo Herbſt. 62. Bruckus nucleorum Fabr. Das Vaterland meines Exemplares iſt Nordamerica. Fabricius hat Indien, Sturm Brafilien dazu. ; 4 65. Zur Sippe Macronata Illig. gehören M. niti- da Fabr. (Cetonia Fabr.) aus Nord- America, liturata Fabr. aus Braſillen, Lanius Oliv., aus Braſilien, varia — 5 56, Cassida smaragdina Vigors (Zoolog. Journ. 310 Dej. aus Braſilien, rufilateris Illig. aus Brafilien, glau- ca Sturm. aus Brafilien, Nigrita Fabr. aus Ceylon, chinensis Fabr. aus China; ſaͤmmtlich in Gberleitner's Sammlung zu Münden. Sturm zählt viele Gattungen, die aber noch nicht beſchrieben find. — Macronata nigrita und M. chinensis gehören zunächft zuſammen. — Das Hals- ſchild von Macronata bildet einen Vorſprung (processus), welcher das Schildchen bildet, das alſo nicht. für ſich allein beſteht, wie es der Fall bey der Sippe Cetonia iſt. 64. Buprestis porcata Fabr. Sturm ſetzte zu dies ſem Käfer als Vaterland „Amer. Ins. ;“ — da hingegen Fabriclus „Rabitat in oriente“ fagt. Die Exemplare, die ich ſah, find ſaͤmmtlich aus Brafilien und vom feel, v. Spir mitgebracht. 65. Geotrupes valgus Fabr. Schon Olivier ſagt: „Cet Insecte n'est peut-etre qu'une legere variété du Phileurus didymus“, was ich beſtaͤtigen zu koͤnnen glaube. Es iſt derſelbe Fall, wie bey der Sippe Passalus (Vergl. Oliv. Ent. I. 3. p. 45 n. 47. Tab. 17. fig. 160.). Lin⸗ ne's Scarabaeus valgus exscutellatus gehört nicht hieher, wie auch Schönherr ſchon ſagte. 66. Geotrupes Hercules Fabr. Olivier's Beſchrei⸗ bung iſt dahin zu verbeſſern: foemina mutica, vertice prominulo, thorace scabriusculo, nigro; elytris basi rugosis, lineis tribus elevatis non rufo pilosis; corpo- re infra nigro, rufo hirto. Muͤnchener Cabinet. Dr. Perty. - 67. Dermestes vulpinus Fabr. Findet ſich auch in Braſilien vor, und wurde von v. Spix mehreremal mit⸗ gebracht. 68. Dorytomus nigrifrons Dej.? Aus der Münı chener Gegend. Von mir gefammelt. Capite nigro; tho- race rufo obfuscato, impresso-punctato; elytris testa- ceis, pedibus fuscis, Aehnlich dem D. dorsalis Fabr. 69. Cossonus cylindricus Dej. (Gistl. Enum. Col. Agr. Mon. p. 28). Thorace rotundato, convexo, mi- nus punctato. 70. Chrysomela cerealis Linn. Eine dunklere Va⸗ rietaͤt ſitzt zuweilen an Gras » und Getraidehalmen- Ges woͤhnlich ein altes Thier. 8 . Alle diefe, unter meinem Namen als neu aufgefuͤhr⸗ ten Gattungen (Species) werde ich in einer Abhandlung: „Novae Insectorum Species“, nebſt vielen andern ges nauer beſchreiben und characteriſieren. (Muͤnchen am 6. Jan. 1831.) 311 f 5 : Ueber bie urſache des ſogenannten Oelig oder Speckigwerdens der Schmetterlinge, und die Mittel, dieſes Uebel gänzlich zu heben; von E. Ph. Doͤbner zu Meiningen. Dieſe jedem Inſectenſammler wohlbekannte Eigenſchaft der todten Schmetterlinge hat man beſonders bey folchen bes’ merkt, deren Raupen auf Sumpfpflanzen und andern ſaft— reichen, auf feuchtem Boden wachſenden Gewaͤchſen (Weiden, Pappeln ec.) leben, und hat darüber verſchiedene Meynungen geäußert; allein keine hat bis jetzt hinreichende Betätigung gefunden, und radicale Mittel, die Subſtanz, welche dieſes Oeligſeyn hervorbringt, zu vertreiben, ſind, wie es ſcheint, noch nicht bekannt geworden. Am allgemeinſten war die Meynung verbreitet, daß es Samenfeuchtigkeit ſey, welche ſich auf dieſe Art einen Aus- weg bahne und fo dem Schmetterlingskoͤrper das Anſehen gebe, als habe man ihn mit Oel begoſſen. Nach diefer Meys nung kann dieſer Zuſtand aber nur bey unbegatteten Maͤnn— chen, oder begatteten Weibchen, die durch die Begattung Antheil an der Samenfeuchtigkeit genommen haben, Statt finden; wird alſo ſchon dadurch widerlegt, daß ſich dieſes Uebel auch bey unbegatteten Weibchen einfindet, wie Zinken genannt Sommer, deſſen Abhandlung uͤber denſelben Gegen— ſtand ich auch noch näher beruͤhren werde, an mehreren Eu— f len, z. B. Nonagria, Typhae, Cannae, Sparganii Ochsh., deren Raupen auf Schilf leben, bemerkte, und ich ſelbſt bey einem aus der Puppe gezogenen, mithin unbegatteten weib— lichen Cossus ligniperda beobachtete. Zweytens muͤßte doch, wenn dieſe Meynung richtig waͤre, zuerſt der Hinterleib der Schmetterlinge, wo ſich doch jedenfalls die Samenfeuchtigkeit befindet, von dieſer Subſtanz durchdrungen werden, die ſich dann erſt von hier aus weiter verbreiten koͤnnte; allein auch dieß iſt nicht immer der Fall, denn ich ſelbſt beſitze einen maͤnnlichen Smerinthus ocellatus, an welchem der Hinter— leib ganz unverſehrt iſt, das Bruſtſtuͤck hingegen und der Kopf fo ‚von dieſer Subſtanz durchdrungen ſind, daß auch ſchon die Fluͤgel anfangen, von ihr verunreinigt zu werden. Durch dieſe Gruͤnde ſcheint mir dieſe erſte Meynung, daß die maͤnnliche Samenfeuchtigkeit ausſchließlich die Urſache dieſes Zuſtandes ſey, genügend widerlegt zu ſeyn. Eine zweyte Meynung über dieſen Gegenſtand ſtellte Zin— ken, genannt Sommer, in einer Abhandl., die in Germar's Archiv der Entomologie abgedruckt iſt, auf, und fuchte ſie zu N beweiſen, welche aber eben fo wenig, als. die erſte, für ganz richtig angenommen werden kann. Er glaubt nehmlich, daß die Subſtanz, welche dem Koͤrper das fettige Anſehen gibt, nicht fettiger ſondern waͤſſeriger Natur ſey, und daß dieſe waͤſſerige Feuchtigkeit vermittelſt einer gewiſſen Saͤure, die im Leibe dieſer Schmetterlinge vorhanden ſey oder vielmehr nach dem Tode in ihm entſtehe, denn ſonſt müßten ja auch lebende Schmetterlinge dieſes obige Anſehen erhalten, aus der Atmoſphaͤre angezogen werde. Den erſten Punct, daß ſolche Körper nicht fettig, ſondern naß ſeyen, beweiſt er durch folgende Gruͤnde : a 1) Daß beym Aufweichen trockener Schmetterlinge in Waſ⸗ ſerdaͤmpfen gerade diejenigen zuerſt weich werden, deren Körper oͤlig find. x » — 5 2) Daß dieſes ſogenannte Oeligſeyn im Dampfbade be⸗ traͤchtlich zunimmt. 108 | 3) Daß Schmetterlinge, die vorher nicht oͤlig find, es im Dampfbade erſt werden. i 9 4) Daß, wenn man einen Tropfen Waſſer auf diefe Slige Koͤr⸗ per bringt, dieſer nicht ablaͤuft, ſondern eingeſogen wird. Alle dieſe Gründe aber widerſtreiten durchaus nicht der Annahme, daß dieſe Feuchtigkeit fettiger Natur ſey, denn: 1) iſt es natuͤrlich, daß gerade obige Schmetterlinge in Waſſerdaͤmpfen zuerſt weich werden, da durch die Wärz me der Waſſerdaͤmpfe das Fett fluͤſſiger und dadurch natürlicher Weiſe der Schmetterling deſto leichter aufs geweicht wird. 5 2) Muß aus demſelben Grunde, wie an einem erwaͤrmten Orte, in Waſſerdaͤmpfen durch die Wärme, das Oeligſeyn zunehmen. ee) 5) Wird bey ſolchen Schmetterlingen, die vorher nicht oͤlig waren, durch die Wärme der Waſſerdaͤmpfe das Fett, welches im Koͤrper ſchon gebildet iſt, fluͤſſiger und mithin geſchickter in kuͤrzerer Zeit die Haut des Koͤrpers durchdringen zu koͤnnen. N 8 4) Der Ate Grund widerftreitet eben fo wenig als die erſten der Annahme, daß diefe Feuchtigkeit fettiger Natur ſey, da ſehr poroͤſe und hygtoſeopiſche Körper, wofuͤr ein Schmetterlingsleib mit Recht gilt, trotz dem, daß ſie von Fett durchdrungen ſind, auch noch Waſſer, wenn man es auf ſie bringt, in ſich einziehen; wovon man ſich leicht uͤberzeugen kann, wenn man Loͤſchpapier mit Fett traͤnkt und einen Tropfen Waſſer darauf fallen laͤßt, indem dieſer in kurzer Zeit auch von demſelben eingeſogen wird. N f Den ꝛ2ten Punct, daß dieſe Feuchtigkeit von einer Säure aus der Atmoſphaͤre angezogen werde, von welcher er glaubt, daß fie wahrſcheinlich keine andere, als die ſoge⸗ nannte Raupenſaͤure des Chauffier, und eben die ſey, von welcher das Kupfer der Meſſingnadeln, womit Schmetterlin⸗ ge geſpießt ſind, angefreſſen wird, und wodurch die gruͤnen federartigen Cryſtalle, die ſich an ſolchen Nadeln anſetzen, gebildet werden, beweißt Zinken dadurch: * 1) daß ſolche Körper auf Lacmuspapier gelegt, daſſelbe roͤthen; 2) daß er auf mehreren, lange Zeit oͤlig geweſenen Körpern kleine Salzeryſtalle bemerkt habe. 2 Als Mittel gegen dieſen Zuſtand gibt er an: man muͤſſe den Koͤrper abbrechen, ihn in Alkohol legen, und durch wieder⸗ holte Aufguͤſſe in maͤßiger Waͤrme die Saͤure vollkommen extrahieren. | Fruͤher ſuchte man diefen Zuſtand durch abforbierende Erden zu curieren, indem man den Koͤrper damit beſtreute, wodurch das Uebel zwar auf einige Zeit gehoben, aber nicht gaͤnzlich vertilgt wird. Dieſe Erden verſchlucken nehmlich die Feuchtigkeit, ſie mag nun fettiger oder waͤſſeriger Natur ſeyn, von der Oberflaͤche des Koͤrpers, und heben dadurch das Uebel ſcheinbar; aber nach kurzer Zeit kehrt es, indem die Feuchtigkeit die Oberhaut des Körpers wieder durchdringt, — we... von neuem zurück. Oft laſſen ſich dieſe Erden auch nicht z wieder vom Körper entfernen, ſondern bilden mit die⸗ Feuchtigkeit einen Teig, der ſich zwiſchen die Haare des ers ſetze, wodurch der Schmetterling gaͤnzlich verdorben vic. Ne 1. Meine Meynung endlich iſt der von Zinken aufge ten ziemlich entgegengeſetzt; denn ihr zufolge rührt dies * Zuſtand allerdings von thieriſchem Fett her, welches ſich im Körper wahrſcheinlich durch einen gewiſſen Grad von Faͤulniß erzeugt, wozu beſonders ſolche Schmetterlinge in— ieren mögen, deren Raupen auf den ſchon oben genann- en Pflanzen leben. Zu dieſer Faͤulniß mag vielleicht auch Saft beytragen, den die Schmetterlinge nach ihrer Ent⸗ widelung von ſich geden, und von welchem ſich diejenigen, welche man ſelbſt aus Puppen zieht, oder bald nach ihrer ickelung fängt, nicht ganz entleeren koͤnnen, da fie zu Bi ach werden. Daß durch Faͤulniß thieriſcher Körper t im allgemeinen erzeugt werden kann, hat ſchon Four⸗ trop gezeigt (Annales de chymie tom. V. pag. 157.) nach welchem Fleiſch, das lange Zeit in feuchtem Erdboden liegt, in eine wallrathaͤhnliche Maſſe verwandelt wird. Dieſe Beobachtung hat ſogar in England Veranlaſſung zur Er⸗ richtung eigener Wallrathfabriken gegeben, in denen Fleiſch durch Faͤulniß in Wallrath umgeſchaffen wird (Lichtenbergs Göcungiſches Taſchenbuch 1795.) Zum Beweis meiner Meynung dient: I. daß ein ſolcher Körper auf Papier gelegt, einen voll⸗ K kommenen Fettflecken hinterlaͤßt; 2. daß, wenn man einen öligen Schmetterling an einen eerwaͤrmten Ort bringt, dieſes Oeligſeyn ungemein zu: nimmt, ſtatt daß dieſe Feuchtigkeit, wenn ſie waͤſſerig wäre, verdunſten und der Körper trocken werden muͤßte. 8 Daraus ſieht man deutlich, daß dieſe Subſtanz eher Fett, als Waſſer iſt, was ich fpäter ganz außer Zweifel ſetzen. werde. Daß ſolche Koͤrper auf Lacmuspapier gelegt, daſſelbe töthen, und daß mithin dabey eine Säure im Spiel iſt, jat feine vollkommene Richtigkeit. Dieſe Säure aber ift im Fette ſelbſt enthalten, und entſteht aus. demſelben, ins em es theils durch die Faͤulniß ſelbſt, welche daſſelbe, wie zu vermuthen iſt, erzeugt, theils durch die längere Einwir⸗ kung der atmofphärifchen Luft und Anziehung von Sauer— ſtoff aus derſelben ranzig wird, worinn zugleich der Grund er grünen Cryſtalle, die ſich an Meſſingnadeln anſetzen, an welche dergleichen Schmetterlinge geſpießt ſind, zu ſu⸗ chen iſt; da dieſes ranzige Fett, oder vielmehr die in dem⸗ ſelben enthaltene Säure das Kupfer orpdiert, und mit dem Oxyd ein grünes Kupferſalz bildet. erklaren, daß dieſe Subſtanz durch mehrmalige warme Auf⸗ guͤſſe von Alcohol, wenigſtens zum Theil, ausgezogen wird, da derſelbe auf friſches Fett durchaus keine, auf ranziges aber allerdings einige aufloͤſende Kraft äußert. Doch iſt dieſes Mittel keineswegs zu empfehlen, da durch das Ab⸗ brechen des Leibes und mehrmalige Aufgießen von Alcohol dieſer mehr verdorben als verbeſſert, und oft nicht einmal ſadical von feinem Uebel geheilt wird, wenn nehmlich die Iſis 1831. Heft 8. f 7 tha aufgeloͤßt, zum Theil von dieſer Subſtanz durchdrungen waren, Hieraus laͤßt ſich auch. 314 Fettigkeit noch nicht ganz in den ranzigen Zuſtand über- gegangen iſt. Will man aber, um das Abbrechen des Lei— bes zu vermeiden, den ganzen Schmetterling in Alcohol le— gen; ſo werden wieder die Farben der Fluͤgel von dieſem theilweiſe ausgezogen, und alſo auch auf dieſe Art der Schmetterling verdorben. > Iſt nun dieſe Maſſe wirklich Fett, fo müffen von ihr durchdrungene Koͤrper durch Schwefeläther (Naphtha vi- trioli) gänzlich gereinigt werden und die urfprüngliche Farbe wieder erhalten, da diefer jede Fettigkeit aufloͤßt. Ich nahm daher einen Bienenſchwaͤrmer (Sesia apiformis), deſſen Leib von dieſem Oeligſeyn ſchon ganz ſchwarz ausſah, und legte ihn ganz in Naphtha, welches um fo eher gefchehen kann, da die Farben der Fluͤgel nicht im mindeſten durch dieſelbe angegriffen werden; kaum hatte ich denſelben hin— eingelegt, ſo kamen auch die gelben Ringe des Leibes wie— der zum Vorſchein, und nachdem ich ihn einen Tag darinn liegen gelaſſen hatte, war und blieb er gänzlich hergeſtellt, ſelbſt als ich ihn in einen erwaͤrmten Ofen brachte, mo: durch doch einmal dazu inclinierende Schmetterlinge oͤlig werden, wenn ſich auch vorher noch keine Spur davon zeig⸗ te. Die Urſache dieſes Oeligſeyns war alſo in der Naph— was wieder ein Grund mehr iſt, daß die Feuchtigkeit, welche den Körper benetzt, und ihm das ölige Anſehen gibt, kein Waſſer iſt, weil ſich dieſes nicht in al⸗ len Verhaͤltniſſen mit der Naphtha miſcht, fondern nur Io Theile deſſelben 1 Theil Naphtha aufloͤſen. Mr Um aber meiner Sache ganz gewiß zu werben, bes freyte ich noch mehrere Schmetterlinge (Sesia asilifor- mis, Smerinthus ocellatus, Xylina conformis, Hepio- Ins humuli); unter andern auch folche, deren Flügel ſchon mit derſelben Naphtha von ihrem Uebel, und erhielt dadurch eine ziemlich concentrierte Aufloͤſung; dieſe dampfte ich ab, und bekam zum vollkommenſten Beweiſe meiner Behaups tung eine gerade nicht unbedeutende Menge einer rein fet— ten, wahrſcheinlich durch Unreinigkeiten gelb gefärbten Maſſe von der Conſiſtenz des Schweinenſchmalzes, die auf gluͤhende Kohlen geworfen den gewoͤhnlichen Fettdampf aus⸗ ſtieß, am Feuer ſchmolz, auf Papier Fettflecken zurückließ und ſehr geſchickt war, vermittelſt eines Dochtes eine Flam⸗ me zu ernähren, demnach alle Eigenſchaften eines thieriſchen Fettes hatte. Zugleich verrieth aber auch dieſes Fett durch ſeinen eigenen Geruch und ſcharfen Geſchmack, daß es ranzig war, was ſich noch vorzuͤglich dadurch zu erkennen gab, daß es Lacmuspapier ziemlich ſtark roͤthete. Hierdurch iſt alſo deutlich dargethan, daß die ſo lange fragliche Maſſe wirklich, wahrſcheinlich durch Faͤulniß ent. ſtandenes Fett iſt; und zugleich das Mittel an die Ha gegeben, wodurch dieſem Uebelſtande radical abzuhelfen iſt. Zuweilen, wenn dieſes Fett nicht in großem Maaße vorhanden iſt, reicht es ſchon zu, die Koͤrper mehrete Male mit Naphtha zu uͤbergießen, und dieſelbe in untergefegte Ge⸗ faße wieder ablaufen zu laſſen. Die Farbe der Flügel ift bey dieſem Mittel, wie ich ſchon oben erwähnt habe, gar nicht „gefährdet; man kann es daher ſelbſt hey den bunte⸗ ſten Schmetterlingen anwenden. I 20* ei e 315 Bey der Beobachtung der Salzeryſtalle, die Zinken an, lange Zeit oͤlig geweſenen Schmetterlingen bemerkt ha⸗ ben will, mag er ſich wohl getäufcht haben, indem er wahr: ſcheinlich zu ſolchen Kluͤmpchen angehäuftes Fett, oder gar Schimmel, der ſich Häufig auf dergleichen Körper anfegt!, für Salzeryſtalle gehalten hat. f Kurze Darſtellung und Wuͤrdigung der mediciniſchen Lehren von Ra⸗ ſori, Brouſſais und Hahnemann (nach fremden und 5 eigenen Bemerkungen.) v. N. N. Jede Wiſſenſchaft hat wie jedes organiſche Ganze ih⸗ ren Aufgang, ihre Hoͤhe und ihren Niedergang, und veſt beſtimmt ſind ihre Entwicklungsperioden. Metamorphoſe iſt das nothwendige Loos eines jeden Individuums. Kein Alter des Menſchen iſt dem andern gleich und kein Organ behält die Theile, welche eine frühere Zeit entwickelte, fonz dern ſtaltet ſie um, wirft ſie oft weg, und ſtirbt ab, wenn man es in den eingerofteten Werkzeugen erhalten will. Was früher der Vegetation diente, ſteigt allmaͤhlich hoͤher und wird geiſtig; was früher ein einzelner Punct im Um⸗ kreiſe war, erhebt ſich zum beherrſchenden Mittelpunct des Lebens und reißt die Kette der uͤbrigen Organe um ſich her. Nicht immer aber vollbringt die Natur dieſe Umwandlun— gen durch eine fanfte Lyſis, ſondern die Entwicklungsperio⸗ den ſind Wehen und die Natur ſcheint zerſtoͤren zu wollen, wo ſie doch den Keim zu einem friſchern Leben gelegt hat. Dieſe entzuͤndungsartigen Bildungsepochen find in der Wiſ— ſenſchaft die gewoͤhnlich hart auftretenden mediciniſchen Sy— ſteme und ihr Wechſel iſt der Entwicklungeprozeß der Me⸗ dicin ſelbſt. Die alten Schulformeln werden umgeſchmol⸗ zen, manche alte Lehren zuruͤckgedraͤngt oder abgeſtoßen. Das Ganze kann ſich nicht mehr erhalten ohne einen neuen Mittelpunct d. h. ein neues Princip veſtzuſtellen, woraus ſich der alte und neue Erfahrungskreis entwickelt; und be: maͤchtigt ſich der Eklecticismus der Wiſſenſchaft, ſo vermag dieſer durch Zuſammenflicken der alten abgetragenen Lappen ſie doch nur wie einen ſiechen Koͤrper fortzuſchleppen, dem alle Einheit des Lebens mangelt. — Die Urfache der Ent⸗ ſtehung neuer mediciniſcher Heilmethoden liegt in den ver⸗ ſchiedenartigſten Umſtaͤnden. Bald und gewoͤhnlich iſt es der Schlendrian der Zeit, welcher geiſtreiche Koͤpfe empoͤrt und gegen den einſeitigen Kreis der Gewohnheit aufreizt; bald iſt es eine Reihe neuer Erfahrungen, bald die Veraͤn⸗ derung der äußern Umſtaͤnde. Da weder Lebensart noch Clima ꝛc. und folglich ebenſowenig der Menſch, den fie ge: bildet haben, in jedem Lande gleich beſchaffen ſind; ſo koͤn⸗ nen ſich vom Nordpol bis zum Aequator ſehr verſchiedene Heilmethoden wohl geltend machen. Daſſelbe gibt die zeit⸗ liche Verſchiedenheit. Ein Volk iſt nicht daſſelbe, wenn es in feiner Jugend oder feinem Greiſenalter lebt, feine Krank— heiten nehmen einen verſchiedenen Character an, wenn es in einer Revolution begriffen oder in der tiefen Ruhe des Ftiedens verſunken iſt. Ja das ganze Menſchengeſchlecht hat ohne Zweifel eine ſolche Metamorphoſe zu erleiden, wel⸗ che langſamer vorſchreitend die Lebenskreiſe des einzelnen Volks und Stamms umſchließt, und zur Erklarung der E — —— ; 9 zeitlich verſchiedenen Anlage zu beſtimmten Krankheitsformer 6 oder der ſtehenden epidemiſchen e A angenommen werden muß. Auf ſolche verwandelte eines Volks ſtuͤtzen ſich mehr oder weniger die neuen | tifhen Syſteme, geben aber dadurch zugleich auch ihre ‚Ein ſeitigkeit zu erkennen, wenn fie fih, was gewoͤhnlich ge ſchieht, als die einzig veſten Pfeiler der Heilkunſt verkuͤndji gen und die Vorwelt der größten Unwiſſenheit und des, tiefs ſten Irrthums beſchuldigen. 0 1 So begegnen uns im jetzigen Jahrhunderte drey Hell methoden und mediciniſche Syſteme, die, in verſchieden Laͤndern erzeugt und offenbar auf der Individualität i Umgebung und Zeit beruhend, dennoch ſich alle 3 zu g cher Zeit als das einzig wahre Organ der Heilkunſt a geben, trotzdem daß ſie nicht allein von einander verſchieden, fondern in den Hauptpuncten geradezu ſich entgegengeſetzt find. Dieß find Rafori’s Contraſtimulus in Italien, in Frankreich Brouſſais Gaſtricismus und Sahne mann's Homöopathie in Deutſchland. m) Nur Ein Gemeinſames verbindet fie einigermaßen, das mehr oder weniger antiphlogiftifche Verfahren, was de Eine direct, der Andre indirect ausuͤbt. Jener entzieht dem Koͤrper innere Lebensreize, dieſer aͤußere und heilt dure ſtrenge Diaͤt. Aber auch dieſes iſt wohl nur aus der Zeit hervorgegangen, in welcher die Stifter leben, indem mit einem regeren und unruhigern politiſchen Leben die menſch⸗ liche Kraft erhöht worden und alle Krankheiten im Allgemei⸗ nen einen entzuͤndlichen, ſtheniſchen Character an ſich tra. gen; und wenn dieſe Syſteme nichts Anderes Ausgezeichne⸗ tes beſitzen als ihre Heilmethoden, ſo werden ſie ebenſo ſchnell als die Zeit und die entzündliche Krankheitsconſtitä⸗ tion, die ſie gebar untergehen. 2 Raſori. Das erſte Syſtem iſt das des Contrastimulus, der Italien zu ſeinem Sitz hat. Seit dem Anfang des jetzigen Jahrhunderts erhob ſich dieſe auf den Trümmern des Brow⸗ nianismus erbaute Theorie, verbreitete ſich von dieſer Zeit immer mehr, vorzüglich im noͤrdlichen Italien und herrſcht jetzt noch vielfach unter den Aerzten des lombardiſch-vene⸗ tianiſchen Koͤnigreichs und im nördlichen Theile des Kite chenſtaats. Sein Gruͤnder, Giovanni Raſori hat nur Bruch⸗ ſtuͤcke deſſelben herausgegeben und mehr durch feine Schu: ler feine Lehren verbreitet. Zu dieſen feinen Anhängern ge⸗ hoͤren vorzuͤglich Borda in Pavia, Rubbini in Parma, Fanzago und Brera in Padua und Tommaſini in Bologna, und von ihnen haben mehrere, beſonders der erſte (feit 1824 t) und der letzte mehr Ruhm durch ihre Begeiſtes rung für die Lehre oder durch Beredſamkeit und Thaͤtigkeit in Italien erlangt, als der in Mailand ſaſt vergeſſene Raſori. f N Diefe auf Italien beſchraͤnkte mediciniſche Lehre ver⸗ dankt ihre Entſtehung den ungluͤcklichen Folgen des Browni⸗ ſchen Syſtems, welches gerade zu derſelben Zeit vorzüglich herrſchte. Wenn man auch leicht in ihr die Browniſchen Saͤtze wiederfinden kann, ſo haben ſie doch das umgekehrte Ausſehen derſelben, und man darf daher wohl die Lehre vom Contraſtimulus den umgekehrten Brownianismus nennen. U 317 Wie ſie ſich entwickelt hat, davon gibt Raſori's Studien⸗ weg und mediciniſche Carriere den beſten Aufſchluß. Nach⸗ dem R. ſeine Studien in Italien vollendet hatte, er eine Reiſe durch Frankreich und England und wurde hier ergriffen von Brown's Lehre und ein eifriger Anhänger. und Vertheidiger derſelben. Bald nach Italien zurückgekehrt, wurde er zum Profeſſor an der Univerfität zu Pavia und zum Director des dortigen Krankenhauſes ernannt u. gieng lerauf Cin d. J. 1799 — 1800) als Dirigent des Milis krſpitals nach Genua, wo eben eine furchtbare Fleckfieber— idemie ausgebrochen war. Sowohl in Pavia fhon, als ezüglich in Genua fieng er an, die Brow'nſchen Grund— füge ſtreng auszuüben. Aber da der mehr entzündliche Cha— tacter der Epidemie ſie ganz unzweckmaͤßig machte, war ihr verderblicher Einfluß ſo merklich, daß ſelbſt R. an ihrer Ehrung b. zu zweifeln anfieng. Von dieſer ungluͤcklichen fahrung her ſchreibt ſich der Anfang ſeiner Theorie, wel— he dem Brownianismus, obgleich weſentlich mit ihm eins, ch Ichnurſtracks entgegenlaͤuft. Nach Pavia zurückgekehrt und bald als Profeſſor der medicinifchen Clinik an das Krankenhaus in Mailand berufen, bekam er Gelegenheit, ſein Syſtem am Krankenbette zu pruͤfen und weiter zu ent— wickeln. Die zwey Saͤtze, welche ſeinem Syſteme oben an ſtehn, ſind keine andern als die Fundamentalſätze von Brown. Es laſſen ſich nach ihm zwey verſchiedene Zuflän: de der Lebensthaͤtigkeit unterſcheiden, welche durch den Ein⸗ fluß äußerer Potenzen hervorgehn, Entweder iſt nehmlich 1, die Lebensthaͤtigkeit erhoͤht, und die organiſche Faſer im Zuſtande der Anſpannung und Contraction, ein Zu; ſtand, welcher bey Brown Sthenie, bey R. aber Diathesis di stimolo (Diatheſis der Reize) heißt, oder 2, ſie iſt vermindert und die organiſche Fiber befindet ſich im Zuſtande der Erſchlaffung (Brown's Aſthenie), bey R. Diathesis di controstimolo (Diatheſis der Ge— genreize.) Bey der Diathesis di stimolo iſt die Lebenskraft im ganzen Organismus und ſelbſt in den einzelnen Syſtemen erhoͤht. Die Kraft der Muskeln iſt vermehrt und Neigung zu krampſhaften Zufaͤllen vorhanden. Der Geiſt iſt exal— tiert, lebhaftes Irrereden und andre Nervenzufaͤlle bezeichnen dieſen Zuſtand. Der Puls iſt hart, ſtark, haͤufig, Se- und Ex⸗ ‚eretionen der Druͤſen find bald vermehrt, bald vermindert. 1 Bey der Diathesis di controstimolo zeigt ſich das Gegentheil. Der Puls iſt kleiner, ſchwächer und ſeltner, beſonders iſt das Muskelſyſtem ſchwach, im Geiſt herrſcht Stumpfheit, Excretionen find bald vermehrt bald vermindert. Mit Necht bemerken hiebey die Raſorianer, daß ein Daniederliegen der Kräfte und eine damit verbundene indirecte Schwäche auch Zeichen einer heftigen Entzündung ſeyn koͤnnen, was die Anhaͤnger Brown's oft verführt hatte, fallen aber dafuͤr in das andere Extrem. Sie find 1. darin einfeitiger als Brown, daß. fie 1 GERN machte⸗ Schwaͤche, Sopor, ſtilles Delirium. Se- und. 318 nicht zugeben, eine Diatheſe koͤnne ſich bey einem freyen Krankheitsverlaufe in die andere umwandeln, da doch jede acute Krankheit nach der Kriſe von einem ſtheniſchen Cha— racter in den der Aſthenie von ſelbſt übergeht, auch wenn keine Arzneyen gereicht worden ſind. 2. Daß ſie nicht eingeſtehn wollen, ein Mittel koͤnne bald Sthenie bald Aſthenie bewirken und daß ſie die indi⸗ recte Aſthenie Brown's (die aus Ueberreizung entſtandne Schwaͤche) laͤugnen und 3. Verfallen ſie dabey in den naͤmlichen Fehler, wle Brown, daß fie faſt alle Krankheiten für acut oder ent- zuͤndlich halten, was ohne Zweifel von Ri's ſchlechten Er— fahrungen in Genua herruͤhrt. Waͤhrend Brown unter 100 Krankheiten 93 aſtheniſche annahm, ſo behauptet R. umges kehrt, daß von 100 99 acuter Natur ſeyen, die nur durch Aderlaͤſſe und ſeine Contrastimulantia beſeitigt werden koͤnnten. Wegen dieſer häufigen Anwendung von Gegenreizen oder ſchwaͤchenden Mitteln (Contrastimulantia) heißt ſei⸗ ne Lehe die des Contrastimulus und Brown's Metho⸗ de muͤßte man darnach die des Stimulus nennen. Sowie er nun die einzelnen Krankheiten unbarmher⸗ zig in jene 2 kuͤnſtlichen Faͤcher einzwaͤngt und keinen Ue⸗ bergang aus dem Einen in das Andre geſtattet, ſo thut er es auch mit den Arzneymitteln. Seine Pharmacologie iſt ziemlich die von Brown, alles wird Über den quantitati⸗ ven Leiſten geſchlagen und auf die Qualität der Arzneymit⸗ tel nur wenig Rückſicht genommen, was zwar Theorie und Praxis ſehr leicht und conſequent, aber die Heilkunſt auch um fo oberflaͤchlicher und unſicherer machte. Er ver⸗ wirft die Eintheilung der Krankheiten nach den Sympto— men, waͤhrend Hahnemann bloß darnach geurtheilt wiſſen will, und nimmt nur einzelne allgemeine Eigenſchaften zum Eintheilungsprincip (3. E. ob fie epidemiſch oder anſteckend, erblich oder zufällig). ſieht dabey noch, obgleich viel zu wenig auf den Sitz der Krankheit ꝛc. Mit derſelben Ruͤckſichtsloſigkeit eifert er gegen die Specifica und fein ganzer Arzneyvorrath beſteht daher aus wenigen, groͤßtentheils heroiſchen Arzneykoͤrpern. Was da— her Hahnemann lobt, tadelt R. und nur darinn ſtimmen beyde überein, daß fie einfache Arzneyen und nicht zufams mengeſetzte Formeln verſchrieben wiſſen wollen. — Da aber nach ihm die beyden obenerwaͤhnten Krankheitsdiatheſen durch die Einwirkung aͤußerer entgegengeſetzt agierender Po— tenzen hervorgebracht werden; ſo muͤſſen natuͤrlich auch die zur Heilung angewandten Subſtanzen, die Heilmittel, nach ihrer Verſchiedenheit die Kraft beſitzen, die eine oder die andre Diatheſe im Koͤrper hervorzurufen, und es theilt folglich R. und feine Schüler den Arzneyſchatz in zwey Theile. Ent, weder ſind ſie Reize (Stimoli) oder Gegenreize (Con- N trostimoli), und dieſe folglich in ihrer Wirkungsart einan⸗ der geradezu entgegengeſetzt. Zu den Reizmitteln rechnen fie Ammonium, Opium, Moschus, Campher, Kohlen⸗ fäure, Alcohol und alle durch Weingährung entſtandene Fluͤſſigkeiten, die ätheriſchen Oele, vorzuͤglich Nelkenoͤl, Dfeffermänzöl, Zimmetoͤl; ferner Chen die Aetherarten, en Blut und Fleiſch. a * 319 Zu den Contraſtimulantien gehört dagegen zuerſt der Aderlaß, und aus dem heilſamen Erfolg von andern Mit⸗ teln, die bey Zuſtaͤnden, wo die Venäſection half, ange⸗ wandt wurden, ſchloß man, daß auch dieſe mit ihm ver⸗ wandt ſeyen, und zur Reihe der Gegenreize gehörten. So will dieſe Schule als die wirkſamſten pharwaceutiſchen Con; traſtimulantien gefunden haben: Blauſaͤure und ihre Praͤ⸗ arate, Arſenik, Brechweinſtein, Mineralkermes und alle ntimonialien überhaupt, die Mercurialien, alle bittern Mit- tel, Säuren, Fingerhut, Belladonna, Cicuta, Aconit ſammt allen übrigen ſcharfen Narcoticis, Hyoscyamus, Gummi: gutt, Caffee, blaſenziehende Mittel, Viperngift ze. Dazu ſollen ferner alle weißen thieriſchen Subſtanzen gehören, z. E. Lymphe, Chylus, Galle, Magenſaft, Urin ıc. Das Mineralreich enthält faſt nichts als contraſtimu⸗ lierende Mittel; eine größere Menge von Reizmitteln erhal— ten wir aus dem Pflanzenreich und bey weitem die meiſten aus dem Thierreich, was ſich nach R. ſchon a priori von dem hier ſo haͤufig vorkommenden Ammonium ſchließen laßt. Man kann deßhalb die organiſchen Körper und vor⸗ zuͤglich das Thierreich als ein fortwaͤhrendes Laboratorium reizender Subſtanzen betrachten, woraus ſich nach R's Mey⸗ nung leicht die Ueberzahl ſtheniſcher Krankheiten erkläre. Das therapeutiſche Verfahren ergibt ſich aus den genannten pharmacologiſchen und noſologiſchen Grundſaͤtzen. Da der größte Theil der Krankheiten einen ſtheniſchen Cha> racter beſitzt, fo findet man in Italien die erwähnten Con- trastimulantia ſehr in Gebrauch, hauptſaͤchlich Aderlaß, Digitalis, Tart. emetic., Aconit ꝛc., hingegen felten rei: zende Mittel wie Opium, aͤtheriſche Fluͤſſigkeiten ze. Zuſam⸗ mengeſetzte Recepte werden nicht verſchrieben, dafuͤr aber de⸗ ſto größere Dofen des angewandten einfachen Mittels, wo⸗ durch man die Kraft, welche durch die Compojition entſtehn ſoll, zu erſetzen ſucht, und man hat viele Heroica in ſol⸗ cher Quantität gereicht, wie in früherer Zeit nur, wer den Andern vergiften wollte. So wendet man Mittel drach⸗ menweis an, die man ſonſt nur granweis zu verordnen ſich erlaubt. Indeß gab es wohl auch vor dieſer Lehre Zeiten, wo eine ähnliche ſtuͤrmende antiphlogiſtiſche Behandlung oder fo große Doſen heroiſcher Arzneymittel Mode war. f In Frankreich heilte man einſt alle Krankheiten durch Brech⸗ weinſtein und Aderlaͤſſe, und Guy Patin nannte die Che miatriker feiner Zeit die Falſchmuͤnzer in der Medicin und behauptete, daß durch den Gebrauch des Spießglanzes mehr Menſchen umgebracht worden ſeyen, als durch den Z3ojaͤhri⸗ gen Krieg. Zu den Zeiten Ludwig's XIII. übte Bouvard die Heilkunde faſt ganz nach den Grundſaͤtzen des Contra⸗ ſtimulus aus. So verordnete er dieſem Koͤnig in Einem Jahre 47 Uderläffe, 215 Brech- und Purgiermittel und 312 Gipfiiere. Faſt noch ärger ſcheint es im roten Jahrhunder⸗ te unter der Regierung Ludwigs des Heiligen getrieben worden zu ſeyn, der ſich genöthigt ſah, durch ein foͤrmliches Edict der Aderlaßwuth Einhalt zu thun und in einem be⸗ fondern Reglement für die Mönche von Pontoise veſtzu⸗ ſitzen, daß es ihnen nur Gmal im Jahre erlaubt ſeyn ſolle, ſich zur Ader zu laſſen, nehmlich an ihrem Geburtstag, zu Anfang der Faſtenzeit, Oſtern, am Feſt des h. Petrus und am ıten November. Brouſſais. Was ihr Italien die Lehre des Contraſtimulus, it für Frankreich die Theorie von Brouſſais (Lehrer zu Paris-und | noch vor kurzer Zeit Arzt am Krankenhaus Val de Gra 1 was er aber wegen Ereéffnung eines Concurſes um die Stel⸗ le, der von der neuen Regierung eingeführt worden und welchem et ſich nicht hat unterwerfen wollen, verlaſſen haben fol). Erſt in den letzten 10 Jahren erhob fie ſich auf ber: ſelben Baſis, welche Kaſori zum Stüspuncte diente, ob gleich auch Br. Gegner desjenigen Syſtems zu ſeyn ſcheint, welchem ſeine Lehre doch ihren Urſprung verdankt. Brown's Erregungslehre iſt es ebenfalls, die wir, wenn auch modiſt⸗ tiert in dieſer neueſten franzoͤſiſchen Schule wiederfinden und die in Frankreich durch großen Zulauf beguͤnſtigt worden iſt, aus den gewoͤhnlichen Urſachen, wodurch ein Syſtem ſich hebt. Alles Neue zieht den Haufen an, Beredſamkeit des Lehrers (wodurch ſich Br., wie Raſori, Tommaſini, Borda u. Hahnemann auszeichnen), gewinnt das Zutrauen ſelbſt des Verſtaͤndigern und koͤmmt eine für das Syſtem paſſende, herefchende Krankheitsconſtitution und eine Entartung oder ein Verroſten der gewohnlichen Mediein hinzu, fo muß ſelbſt die größte Einſeitigkeit ihren Triumph feyern, der aber freylich oft auch mit dem veränderten Krankheitscha⸗ racter und mit dem Tode des Lehrers eben fo ſchnell vor⸗ uͤber iſt. 5 17 Trotz den Fortſchritten und der Cultur der Naturwiſ⸗ ſenſchaften in Frankreich iſt wohl kaum in irgend einem Lande die Medicin fo eingeroſtet und voll anhängender. Schlacken aus den Altern Schulen, als hier. Bey uns laͤngſt verworfene oder von ihrer Allgemeinheit entwaff⸗ nete Säge der Humoralpathologie oder der Boerhaviſchen Schule gelten dort noch häufig in Lehranſtalten. Die Schu le von Montpellier ſtellt eine Menge von Krankheitseigen⸗ ſchaften auf, welche oft ganz allgemein und nichtsbedeutend ſind. In Claſſificierung der Krankheiten verfuhr man auf dieſelbe unbeſonnene Weiſe, woruͤber auch die Naturge⸗ ſchichte zu klagen hat. Vielheit und Verſchiedenartigkeit iſt das Hauptaugenmerk der franz. Naturforſcher und jedes Jahr gebaͤrt daher Dutzende von neuen Gattungen aus neuen Arten, ſo daß der Ueberblick immer mehr erſchwert wird, indem die Franzoſen weder beym Zergliedern von ei⸗ nem Princip ausgehen, noch philoſophiſch zur Einheit wies der zu verbinden ſuchen, was ſie getrennt haben. Denſelden Weg gieng bisher die Medicin und man braucht nur ihre pathologiſche Anatomie anzuſehen, um die Vielheit von or⸗ ganiſchen Krankheiten zu erkennen, in welcher alles ohne genetiſche Verbindung zerriſſen daliegt. Bey einem ſolchen blinden Streben nach dem Einen Extrem der Erſcheinung der Dinge iſt es eine naturliche Folge, daß das Andre bald in derſelben Einſeitigkeit hervortritt und mit umſichtsloſen Schritten auch ſelbſt das zu vernichten ſucht, was durch die entgegengeſetzte Methode entdeckt worden. er Dieſer andere und gewöhnliche Abweg der Spſtemati⸗ ker, welcher Alles auf wenig Principien reducieren will, iſt es, den auch Br. verfolgt. Ein Princip ſoll gelten, nur Eine Krankheit ıgibt es, la Gastroentérite est la Base de la Pathologie iſt der Austuf Brouſſais. Mit dieſem vermeyntlichen Fund ſieht er ſtolz und verächtlich auf Vor a! | küche und Werfichertingent? feiner” Infalisilitär. "La ledieine est restés dens le vague et dans Pincerti- e jusqw'a nos jours, ruft et aus, ohne ſeine Theo: bleibt die Heilkunde un chaos, un amas informe de erites et d'erreurs, ſeine Theorie, welche die Medicin Wiſſenſchaft erhob, ruht auf des bases inehränla- ſes, ja dieſe Lehte noch vetvollkommnet, mie fie deſſen Fü: iſt, wird nächſtens auf die Bevölkerung einen noch muss ichneteren Einfluß haben, als ſelbſt die Entdeckung det pocken. — Beſonders greift er beſtaͤndig Pinel an; ik diefer der eigentliche Repräſentant der jetzigen franzoͤſi⸗ en Medieim iſt; überall‘ wirft-er ihm Itrthümer, Vorur⸗ zile, Nachbeterexen vor, ſodaß man ſchon aus dieſem impfen und den Machtſpruͤchen, welche nicht allein ſeine riften, ſondern noch mehr ſeinen cliniſchen Vortrag ‚be: cken, aber freplich auch für viele um ſo anziehender may hen — erkennen kann, wie man nicht einen cuhigen, ſcharfdenkenden Arzt; fondern einen, wenn auch oft geiſt⸗ reihen, aber hoͤchſt einſeitigen und von Vorurtheilen umne⸗ beiten theoretiſchen Raͤſonneur vor ſich hat, dem es mehr darauf ankommt, ſeme Säge hartnaͤckig zu behaupten und bft befprochen zu werden, als der Wahrheit offenes Ohr und unpartheyiſche Kraft: zu leihen. Schon oben wurde bemerkt, daß der Geburtsort hier, wie bey Rs. Gontraftimulus, England ſev. Das ganze Brouſſ. Syſtem ähnelt dem Brownianismus, und Brown ird daher in Brouſſais Eritik der mediciniſchen Syſteme bor allen andern am meiſten erhoben, wenn ihn fteylich ch Brouſſais in mancher Hinſicht tadelt und ſeine Ver⸗ dienſte zu ſchmaͤlern ſucht, um ſich ſelbſt die Krone aufzur en. Es wäre demnach Brown's Lehre geiſtreicher, aber auch peſtartiger, als ihre Kinder, von England nach eutſchland, Itallen und zuletzt nach Frankreich, gleich ei» ziehenden Influenza gewandert, wird aber hoffentlich hier das Ziel ihres Entwicklungsgangs erreicht haben. Noch mehr aber ſteht es dem italiaͤniſchen Syſtem nahe, ſodaß ſelbſt Tommaſini behauptet hat, die Grundfäße biefer Lehre längſt in Italien ausgeübt zu haben und Brouſ⸗ ſais faſt eines Plagiats beſchuldigt wird, wogegen er ſich jedoch in ſeinem Hauptwerk zu vertheidigen ſucht. Wie Rafori die browniſchen Hauptſaͤtze über die vorherrſchende Diatheſe umkehrt, fo thut es auch Brouſſais. Nach ihm ſind alle Krankheiten mehr oder weniger ſtheniſch und muͤſ⸗ ſen daher antiphlogiſtiſch behandelt werden und was Brown ie Stheniſieren zu viel that, wird hier in Afthenifieren übertrieben. Wie ferner Raſori mehr einfache Arzneyen anwendet, To fallt auch Brouſſais heftig gegen die Poly Pharmacotherapie der Engländer aus und ſchreibt ihr die großen Desorganiſationen zu, welche von engliſchen Aerzten Bkuns beſchrieben werden. Demohngeachtet aber unterfcheis 2 p- Gehen wuerd es f ul erbeten Swan batch aus einer kurzen Darſtellung ſeines Syſtems erfehen kann: Der Körper beſteht durch die Aſſimilation fremder Er. die als beſtaͤndiger Reiz (excitation) auf ihn, eins ſtändigkeit des Lebens, wenn auch nicht geradezu geleugnet, doch in Hintergrund geſtellt.) Die Summe dieſer Reize Iſis 1831. Heft 3. — N 12 N den ſich beyde in manchen Puncten, was man am beſten wirken. (Alſo wird auch hier wie bey Brown, die Selbſt— 322 bildet die Beſtimmungspotenzen oder imodificateurs des Organismus. Witken dieſe ſo, daß ſie im Koͤrper jene Tyaͤtigkeit erregen, welche zur Verrichtung der Functionen noͤthig iſt, ſo if der Organismus geſund; wirkt dagegen die Erregung zu ſtark oder zu ſchwach, fo entſteht Krank⸗ heit, hört fie ganz auf, Tod, (Das Grundprincip Broufſ. ſtimmt daher ſowohl darinn mit Brown überein, daß es das Leben als einen durch Reize erzwungenen Zuſtand be⸗ trachtet und die eigene Entwickfungskraft uͤberſieht, als auch im Ueberwiegen der quantitativen Grundſätze des Erre— gungsſyſtems.) Ueberreizung (Sukirritation) iſt aber nach Brduſfe viel haͤufiger, als. Aſthenie und die meiſten Krank⸗ heiten haben ihre Urſache in zu großtr Reizung. Du: durch entſteht Congeſtion und dieſe geht noch höher ſtei⸗ gend in Entzündung über, — Alle Krankheiten haben ihren. befondern Sitz und es gibt weder eine allgemeine und gleichförmige Exaltation, noch Verringerung der Vita; lität des Organismus, folglich auch keite allgemeinen Krank: heiten; jede Ueberreizung faͤngt in Einem organiſchen Sy⸗ ſtem an und theilt ſich erſt ſpaͤter den andern mit (ein Satz, wodurch ſich Brouſſ. von Brown unterſcheidet, der allge: meine Krankheiten annahm). Alle Krankheiten ſind alſo anfangs örtlich. — Mit der Erhöhung der Vitalität iſt aber immer Ueberreizung verbunden, jede Ueberreizung ſetzt einen zu ſtarken Andrang von Flüſſigkeiten voraus, und fo entſteht die krankhafte d. h. den Functionen hinderliche Congeſtion. Dieſe wird activ, wenn die Ernährung fi zugleich krankhaft erhoͤht und Desorganiſationen erzeugt; doch kann in einem Organ active Congeſtion vorhanden ſeyn, wenn gleich im übrigen Körper eine allgemeine Vers tingerung der Vitalitaͤt bemerkbar ift (ein Satz, der fo all gemein hingeſtellt zu aͤhnlichen antiphlogiſtiſchen Irrthuͤmern führen muß, wie die Raſori'ſche Lehre). — Geht eine örtliche krankhafte Reizung auf ein andres Organ über, fo ſind die Leiter nur die Nerven (2), und es entſtehn die krankhaften Sympathien, welche entweder organiſch ſind, d. h. ſich durch Secretionsfehler, Anſchwellen, kurz durch fehlerhafte Ernahrung chatacterıfieren, oder sympathies de relation d. h. ſich vorzuͤglich in abnormen Bewegungen, als Krampf, oder als abnorme Empfindung ausſprechen. Die fo ſympathiſch gereizten Organe werden oft mehr aufs geregt, als die primär affıcierten, wodurch die VDerſetzun⸗ gen (Metaſtaſen) entſtehn. Werden dieſe Metaſtaſen auf den peripheriſchen Theilen ſtaͤrker, als in den primär afı ficierten Eingeweiden, ſo entſteht die Rriſe. Die Kriſen find alſo keine nothwendige Erſcheinung der Krank⸗ heiten, ja Brouſſais nennt ſie, da ihre Heilſamkeit und die Nothwendigkeit ihrer Herbeyfuͤhrung ſeinem Syſtem zu⸗ wider iſt, wohl gar une espece de monstre trés perni- cieux. In dieſer Verwerfung der Nothwendigkeit der Kri⸗ fen koͤmmt übrigens die Brouſſ. Lehre mit der von Raſori und ſelbſt mit Hahnemanniſchen Grundſätzen überein, eine Verkehrtheit, die ſich nur durch den Mangel klarer allge⸗ meiner Anſichten des Krankheitsproceſſes bey allen dreyen erklären laͤßt. — Haͤuft ſich durch die Reizung irgendwo das Blut an mit Geſchwulſt, Roͤthe, Hitze, fuͤhrt ſie zu Desorganiſationen, fo iſt fie Entzündung. Theilt ſich die Reizung dem Herzen mit, fo entſteht Fieber. In je dem Fieber aber find Herz, Gehirn und Magen entzuͤndet. Von dieſen dreyen iſt aber der Magen bey den meiſten 5 21 2 ) 323 1 Krankheiten der Grundſitz und eine Magenduͤnndarm⸗ Entzündung (Gastroentérite) iſt die Krankheit aller Krankheiten. Der Typhus iſt nur Folge einer dos, artigen Darmentzuͤndung, alle boͤsartigen, nervoͤſen Fie⸗ ber beruhen darauf; von ihr entſtehn die gaſtriſchen und Schle mfieber, die Peſt, das gelbe Fieber die intermitties renden und remittierenden Fieber ſind periodiſche Gaftroen: teritien und jeder Anfall im kalten Fieber iſt eine Erboͤhung dieſer Entzündung; die Pocken fangen mit, ihr an, die Hy⸗ pochondrie iſt eine chroniſche Magendarmentzündung, welche das Gehirn ſympathiſch afficiert. Dyspepſie, Gaſtcrodynie, Magenkrampf, Kolik, Scrofeln, Leberentzuͤndung, Waſſer⸗ ſucht und faſt alle Krankheiten haben ihren Grund im Mar gen oder wenigſtens in einer Entzündung überhaupt, Aus dieſen allgemeinſten nofologifhen Anſichten geht. hervor, daß Brouſſais's Lehre theils in der Erregung, theils in veränderten Säften ihre Haltpuncte findet und ſich folg⸗ lich theils dem Browynienismus, theils der Humoralpatho⸗ logie naͤhert. — Die Beziehung aller Krankheiten auf den Magen und die Verwandlung aller in Gaſtroenteritien hat ihren Grund in einer ähnlichen einſeitigen Erfahrung, welche Raſori zur Umkehrung der browniſchen Saͤtze beſtimmte. Et fand in vielen Leichen Spuren von ſchleichenden Entzündungen des Darmcanals und Magens, und ihm gebührt das Lob zuerſt mehr darauf hingewieſen zu haben. Aber noch ſo reiche Erfahrungen berechtigten ihn nicht, den Magen als die einzige Küche der Krankheiten und die Gastroenteritis als erſtes Product aufzuſtellen, da Sinneserkenntniſſe keine allgemeinen Geſetze geben koͤnnen. Nur der wird das dau⸗ erhafteſte Syſtem aufbauen, welcher die Manchfaltigkeit der Welt an die allgemeinſten Puncte ankettet, was daher nut die abſtracteſten d. h. am meiſten von der Vernunft ausgegangenen ſind. Je naͤher ein Princip der bloßen Sin⸗ nesanſchauung ſteht, deſto vergaͤnglicher wird auch das Sy⸗ ſtem ſeyn, dem es an der Spitze ſteht, und die bloß von Einem Organ entſpringende und zu ſehr verallgemeinerte Gastroenteritis möchte daher wohl bald in dieſelden Schranz ken zurücktreten, welche ſo manche Panacee vom Album graecum bis zum Magnetismus wieder aufgenommen ha⸗ ben. > 1 Aus den angegebenen pathologiſchen Anſichten Brouſſ. ergibt ſich nun leicht ſeine ganze Therapie, welche, da hier alle Krankheiten, wie bey van Helmont, einen Archaͤus im Magen zum Da die allermeiſten Krankheiten durch Reizung entſtehen ſollen, welche Entzuͤndung zur Folge hat, ſo muß der phar⸗ macologiſche Hauptapparat Brouſſ. ber antiphlogiſtiſche ſeyn, und dieſer in um fo ſtatkerem Grade, da der Natur, wie bey Brown, alle eigene Kraft abgeſprochen wird und die Kriſen keine eigentlichen Entſcheidungen, ſondern nur Fol- gen ſpmpathiſcher Reizungen ſind. Brouſſais haͤlt daher das Abwarten der Kriſen für unklug, räth zur Unterdruͤckung der Entzuͤndung in ihrem erſten Entſtehn, und ſeine active Behandlung ſteht daher in grellem Widerſpruch mit der in Frankreich herrſchenden erſpectativen. — Da es aber kei⸗ ne allgemeine Krankheit gibt, fo wird auch eine allgemeine Antiphlogoſis ſelten angezeigt ſeyn, und während daher bey den Conttaſtimuliſten allgemeine Aderlaͤſſe herrſchen, ſo ſind öetliche Blutentziehungen das Lieblingsmittel der Broufs des Krankheitsprozeſſes ſind, ſo legt Brouſſ. die Blute Vater haben, naturlich ſehr einfach ſeyn muß. falaner, und weil der Magen und Dünndarm der Dauptiig auch meiſt auf den Unterleib, Blutegel heilen Scrofeln, wie Hypochondrie, Blutegel beugen der Schwindſucht wie der Syphilis vor, kurz find ihre Panacee. Dabey werden ſie in ſo großer Quantität angewandt, daß hiedurch oft ebenſoviel Blut entzogen wird, als bey Raſopi's kühnen Aderlaͤſſen, haufig werden Morgens 60 — 100 Stuck auf den Unterleib gelegt und Abends nicht ſelten abermals 50, wodurch in ‚feinem Hospital, was 7 — 800 Kranke jährlich enthaͤlt, begreiflicherweiſe ein, bedeutender Verbrauch, diefer Thiere entſteht (z. E, im Jahr 1819. 100% 0 Stück). wenn die Erfahrung fuͤr ſie ſpraͤche, } Rafper gelieferten Tabelle des Mottalitaͤtsverhältniſſes b den 4 Aerzten des Hoſpitals faͤlt in 5 Jahren immer die groͤßte Zahl der Geſtorbenen auf Brouſſ. Verwaltungszeit. | 1 (Tr nt 1:13 yar 4 u} In ya 17170 Hahnemann. 8 Die neue deutſche Heillehre von Samuel Sahne⸗ mann iſt ziemlich ebenſo alt als Raſoti's Contraſtimulus, hat ſich aber viel langſamer entwickelt. Schon in den ge Jahren ſtellte H. Verſuche mit Arzneyen an ſich ſelbſt an, hatte alſo wahrſcheinlich ſchon damals eine dunkle Idee fer nes Syſtems, deſſen Codex aber erſt im J. 1810 unter dem Titel: Organon der rationellen Seilkunſt erſchien and im J. 1819 eine 2te Auflage erlebte, jedoch mit MWeglafe & fung des Wortes: rationellen, hoffentlich weil H. ſelbſt an der Nationalität feiner Lehre etwas zu zweifeln ange fangen hat. Man kann in dieſem Werk ſowohl, als 70 ſeinen uͤbrigen Schriften originelle Anſichten, einige Conſe⸗ quenz und vorzüglich. große Beleſenheit nicht verkennen; ab } ebenſowenig denſelben Grad von Einſeitigkeit, deſſen ſich Brouſſ. und Raſori ſchuldig machten, und welche auch hie von denſelben declamatoriſchen Spruͤchen und Lobpreiſungen begleitet wird. So heilte man nach H. die Krankheiten bisher nicht rationell, und wenn früher Kranke durch Arzte neymittel geſund wurden, ſo geſchah es bloß, weil man zufällig feinen Weg eingeſchlagen hatte. Man war zu⸗ weilen der Wahrheit nahe, aber H. hat fie eigentlich erſt gefunden. Dazu geſellen ſich in ſeiner Arzneymittellehre di ſelben Schimpfreden wie bey Brouſſ., die häufig nur pros ſaiſcher find und in der Vorrede jedes Bandes ſich wieder holen, jedoch wegen mancher Anfeindungen, beſonders von Hecker ꝛc. einige Entſchuldigung verdienen. 1 Seine mofstosifcen Gendſtte find, Kart folgende, Er beginnt mit dem Ausſpruch: > EA 1 Jede Krankheit beruht auf einer Veränderung im In⸗ nern des Organismus, und dieſe drücke ſich durch ſinnlich wahrnehmbare Veränderung des Befindens im Aeußern d. h. durch Symptome aus. Bloß der Complex aller Symptome ſtellt daher die Krankheit im ganzen Umfang dar und nach Heilung des ganzen Convoluts der wahrnehmbaren Zufälle | kann nichts anderes als Geſundheit übrig bleiben. we „Sleich in dieſem erſten Satze iſt dem Leſer 11 Sch ler eine Falle gelegt, die ihn, vermeidet er ſie nicht, in ein * 1 * u 1 von irrigen Schlüffen fuhrt. Streng genommen iſt Saß ganz richtig, und Niemand wird, da die Krank⸗ nur eine Modification des Lebens iſt, ihr Urweſen chſchauen wollen, weil das Weſen des Lebens überhaupt t erkannt werden kann. Allein wohl kann man aus den Kronkheitszeichen auf Geſetze mit eben dem Rechte ſchließen, man dieß bey allen übrigen Naturerſcheinungen thut. ſolchen pathologiſchen Gefetzen z. E. Über den Typhus, n Umlauf der Krankheiten ꝛc. iſt aber bey H. gar keine da bey feiner empiriſchen Weiſe zu heilen weder phy— iſche Grundſaͤtze, noch Pathologie nöthig find, Jener ih ſcheint faſt unkundigen Schülern und Layen zum Bes gemacht, die glauben ſollen, daß man, wenn man nur jejenigen Symptome hat, welche aͤußerlich am Körper des anken ſichtbar find, und die bloß ſubjectiven d. h. die der kbaften Gefühle, wirklich alle Symptome d. h. finnli- Erſcheinungen der Krankheit beſitze, und folglich, da ich H., wie wir ſehn werden, eben die Symptomenreihe die Wahl des Mittels beſtimmt, auch jeder anderen Beur— ilung der Krankheit nach ihrer tiefer liegenden Beſchaf— fenheit und nach ihren innerlich verborgenen Zeichen entbehs ten konne. — Aber es wird doch hoffentlich H. zugeben, en den Paar aͤußern Zeichen der groͤßte Theil der tankheitsſymptome nicht erſchoͤpft iſt! Weiß denn H. die krankhaften Veränderungen, welche in dem allerdings finn: lich wahrnehmbaren Act der Ernaͤhrung der Theile während ir Krankheit vorgehn? Kann er die Veraͤnderung des utlaufs im Capillarſyſtem des kranken Theils erkennen? Mint er die verſchiedene Farbung, Harte, Wärme der ins nern Theile? Sieht H. die Verknoͤcherungen des Herzens oder eine Vereiterung der Leber oder die Exſudate im Ge: in? Und ſind dieß nicht alles aͤußere d. h. ſinnlich wahr: bmbare Zeichen einer Krankheit, die uns jedes Microfcop zeigen wuͤrde, wenn wir den kranken Theil darunter legen unten? — Es iſt alſo der hahnemanniſche Symptomen— mpler nur ein aͤußerſt unvollkommener. Entfernt er da» her ihn ganz durch Arzneyen, fo bleiben ja naturlich, wie uns die Mathematik in der Subtraction lehrt, alle dieſeni⸗ gen übrig, welche das Auge nicht durch das Fleiſch hindurch feht, das Ohr hoͤrt und alle Sinne nur höoͤchſt beſchränkt in jeder Krankheit zu erkennen vermoͤgen. Es iſt folglich H. Curmethode, welche bey den aͤußeren Symptomen ſte⸗ hen bleibt, er mag ſich ſtraͤuben wie er will, dieſelbe rein palliative oder ſymptomatiſche, welche er ſelbſt mit Recht als die größte Einſeitigkeit verwirft. — Der ältere, Arzt geht umſichtiger zu Werke, er bleibt nicht beym äußern Widerſchein der Krankheit ſtehn; ſondern ſucht ſich durch Schluſſe, welche er aus den Symptomen zieht, durch Er⸗ ſorſchung des vorherigen Verlaufs der Krgnkheit, durch Ausſpähung der Urſachen, durch Betrachtung der Indivi⸗ duglität der Kranken ꝛc. einen Weg zur Exkenntniß der Ge⸗ genden zu bahnen, welche den Sinnen faſt immer verſchloſt en bleiben, und fo den Sitz und ein vollkommeneres Bild des Uebels zu erreichen. Alle dieſe Unterſuchungen verwirft H. und begnügt ſich einzig mit den fubjectiven Zeichen des Kranken. Für Kinderkrankheiten, wo von keiner Erforſchung ſolcher Symptome die Rede ſeyn kann, iſt dahet die Homoͤ⸗ opathie ſchwer anwendbar. — Jener Satz erſcheint demnach offenbar als ein Trugſchluß für Layen, welche das Wort: wahrnehmbar nicht in ſeiner vollen Bedeutung nehmen. — ———— — 326 Nach dieſem Satz geht H. über zu demjenigen, wel⸗ cher der Hauptſatz der ganzen Homoͤopathie iſt, nehmlich: das Seilungsvermögen der Arzneyen beruht auf ihren mit denen der Brankheit uͤbereinkommenden Symptomen, oder mit anderen Worten: Jede Arzney, welche unter ihren im gefunden Vorper erzeugten Zufaͤllen die meiſten der in einer Krankheit bemerk: baren Symptome aufweiſen kann, vermag dieſelbe am ſchnellſten, gruͤndlichſten, gelindeſten und dau— erhafteſten zu heilen. Beſteht nehmlich die Krankheit aus einem Complex von Symptomen, ſo muß, wenn die einzelnen Symptome von der Arzney gehoben werden, die ganze Krankheit ſelbſt gehoben ſeyn; und wenn es wahr iſt, daß ihre Aehnlichkeit heilt, ihre Unaͤhnlichkeit ſchadet, ſo wird man wiederum aus der Aehnlichkeit oder Unaͤhnlichkeit der Symptomenreihe einer Arzney mit dem Symptomencomplex der Krankheit ihre Anwendbarkeit oder Schaͤdlichkeit erkennen koͤnnen. Als’ fo. homoͤopathiſch fol die Heilung ſeyn, Similia similibus curentur iſt der Fundamentalſatz H., und er verwirft das her nicht allein den bis jetzt guͤltigen Grundſatz contraria contrariis (welche Methode er die Enantiopathie nennt) ſondern auch die, wo man durch eine andersartige, aber nicht entgegengeſetzte Krankheit die Geſundheit herbeyfuͤhren will (Allopathie, Allopath). Für dieſen Grundſatz der Homoͤopathie gibt aber H. keine Vernunftgruͤnde an, ſondern ſagt uͤberall nur: „Meis ne Erfahrung fand ihn ſo,“ welcher Ausſpruch aber auch bey Brouſſais und überhaupt allen den Syſtematikern vor: koͤmmt, die auf einzelne Erfahrungen ein ganzes Syſtem bauen und dann, ihren Fund überſchaͤtzend, das ganz verwer⸗ fen, was vorige Zeiten gearbeitet und gedacht haben. Fuͤr Principien eines Syſtems iſt es immer ein ſchlechtes Zei⸗ chen, wenn ſie nur auf den wenigen Beobachtungen einiger Luſtra beruhn. H. Geſetz widerſpricht aber ſogar der ge⸗ ſunden Vernunft, da ja nur eine entgegengeſetzte Kraft die andre beſiegen kann. Eine Kugel haͤlt man in ihrem Laufe nicht auf, wenn man ihr einen Stoß in der Richtung ihres Flugs gibt, nur eine Kraft, die ihr entgegenwirkt, bringt fie zur Ruhe. Das Contraria contrariis iſt ein Geſetz, von dem der gemeine Mann ſagt, daß es ſich von ſelbſt verſteht, der abſtracte Denker, daß es an ſich wahr iſt; das similia similibus aber gibt gar keine Gründe durch ſich ſelbſt, da gleiche Kraͤfte nur ruhig neben ſich fortlaufen oder ſich nur verſtaͤrken konnen. lte Was nun die Erfahrungen ſind, durch welche H. ſeine Behauptung rechtfertigt und feine Curart als die alleinig heilſame Methode nicht allein ausgibt, ſondern auch aus⸗ ſchreyt, mit welchem Recht oder Unrecht er die gewoͤhnliche Medicin ganz an den Nagel gehängt wiſſen will, dieß moͤch⸗ te noch einige Betrachtung verdienen. f Mit großer Beleſenheit, (an welcher man ſogleich den Deutſchen ruͤhmlich erkennen kann, — waͤhrend beſonders Brouſſais in der Critik der verſchiedenen medic. Schriftſtel⸗ ler ſich manche Unwiſſenheit zu Schulden kommen laßt —) führt H. über viele Mittel Stellen aus alteren Schiiftſtel⸗ lern an, wo durch ſie ſowohl aͤhnliche Krankheiten erzeugt, 327 als auch geheilt wurden. So, ſagt er, heilte ſchon Hippo: crates eine Gallenruhe, die ſich durch nichts ſtillen laſſen wollte, einzig durch Weißnießwurz, welche doch nach Foreſtus, Lentilius, Reimann u. A. fuͤr ſich Cholera er⸗ tegt. So heilt China kaltes Fieber und erregt im geſunden Menſchen aͤhnliche Zufaͤlle. Bekannt iſt die Durchfall ſtillende Kraft der Ipecacuanha, und wie koͤnnte ſie nach H. denſelben anders heilen, als weil ſie, wie Murray beweiſt, für ſich Purgieren erzeugt? Wie koͤnn— te fie Blutfluͤſſe ſtillen, als weil fie ſolche nach mehreren Beobachtungen hervorbringt? Wie koͤnnte Belladonna die Waſſerſcheu heilen, als weil ſie dieſelbe Aengſtlichkeit, das vergebliche Haſchen nach Schlaf, die brennende Sucht nach Getränk erzeugt, das die Perſon kaum erhält, als fie es ſchon wieder von ſich ſtoͤßt mit rothen ſtieren Augen, weil ferner ſelbſt das Umſichſpucken und Beißen ihrer Wirkung eigen iſt? Aus demſelben Grund ſchuͤtzt Bellad. vor Schar⸗ lach, weil fie nicht nur eine aͤhnliche Schatlachroͤrhe des Körpers erzeugt, ſondern auch Bräune, die beſtaͤndige Ve: gleiterinn des Scharlachs, hervorruft. Darum fhüsen uhpocken vor Blattern, weil jie ein ziemlich aͤhnlicher Hautausſchlag find. Schwefel heilt Kräge und bringt für ſich ein der Kraͤtze nicht unaͤhuliches Exanthem hervor, was in den Schwefelbaͤdern vorzuͤglich der Schweiz unter dem Namen des Badeausſchlags dekannt iſt. Rhabarber macht Durchfall und wird ebenſo zur Stillung deſſelben ange— wandt ꝛc. So zaͤhlt er noch eine große Reihe von Bey— ſpielen für die homoͤopathiſche Heilart der Arzneymittel und man kann nicht leugnen, daß dieſe Zuſammenſtellung theils wegen des darinn liegenden Fleißes achtungswerth, theils wegen der Neuheit ſehr intereſſant iſt. Dieſes homoͤopathiſche Heilgeſetz beruht auf dem nach H. ewig allgemeinen Naturgeſetz: daß immer nur eine einzige Krankheit im Körper beſtehen kann, weßhalb eine Krankheit durchaus der andern weichen muß. Er leugnet alſo alle complicierten Krankheiten oder daß eine Krankheit neben der andern ihren Verlauf haben könne, und hält alle Beyſpiele vom Gegentheil für unreine Beobachtungen, wo— durch freylich leicht und auf die gewöhnliche Weiſe der gor— diſche Knoten gelöft wird. Naturlich muß er complicierte Krankheiten leugnen, weil dieß feiner Annahme der hombo— path. Heilart der Mittel ſchaden koͤnnte, indem dann leicht die vom Arzneymittel erzeugten Zufaͤlle, beſonders weil ſie gleichartig find, ruhig neben den eigentlichen Krankheitszu— fällen verlaufen könnten, ohne mit denſelben feindlich zufam: menzutreffen. Denkt man hiebey an das Contraria contra- riis, fo iſt dieß in ſolchem Fall gar nicht möglich, da ein Mittel, was z. E. Durchfall oder Harnfluß erregt, doch nie in derſelben Zeit ruhig neben einer Verſtopfung wirken kann, indem ein Stuͤck der Niere oder des Darms nicht zugleich in Schleim oder Harn zerfließen und ihn in ſich zurückhal⸗ ten kann, und folglich die entgegengeſetzte Krankheit der Arz⸗ ney und die eigentliche ſich aufheben müſſen. — Seine complicierten Krankheiten ſind ihm daher immer, wenn ſie vorkommen, ein dritter Zuſtand, ein Mittelding von dey— den und muͤſſen als eine einfache Krankheit behandelt werden. Oder es hebt, wie ſchon erwähnt, die eine Krankheit die andre auf. Wird vorzuͤglich dem 8 —ů nehmlich durch die Blattern, wenn ſie zu den Kuhpo Freylich ſind auch viele Beyſpiele nicht gut zu finden, ſchon mit einer acuten Krankheit behafteten ganismus die Anſteckung von einer anderen a aber gleichartigen Nrankheit aufgedrungen, ſo hebt die ſtaͤrkere die ſchwaͤchere ganzlich auf und vert fie homödopathiſch. 8 * Für dieſe Behauptung, die ein Hauptgrundſatz ſei Lehre iſt, fuͤhrt H. nur ein einziges Beyſpiel an, daß treten, dieſe letzten als die ſchwaͤchere Krankheit ganz unt drückt werden und die erſten ihren Weg allein fortſetz wirklich hitzige Krankheiten häufig genug neben einander forte laufen, ſelbſt wenn fie einander ſehr aͤhnlich ſind. So he man Beyſpiele, wo Pocken und Scharlach, zwey in viele Hinſicht ahnliche Exantheme neben einander verliefen‘ jene am Ende wie gewoͤhnlich in Borken nbfivten, wahrend das Scharlach an andern Stellen die Oberhaut in großen Lappen abſonderte; ebenſo verliefen Maſern mit Pocken iz In chroniſchen Krankheiten iſt dieß noch haͤufiger, wo nicht ſelten die verfehiedenartigften ſowohl als die ähnlichſten fi geduldig in Einem Koͤrper vertrugen. A Wenden wir jenen Satz auf die kuͤnſtlichen Kranke ten an, welche die Arzneven erregen, fo muß die Arznez krankheit, falls fie der Krankheit gleichartig iſt, dieſe heilen; wobey aber wieder, was nicht erwieſen iſt, ‚ vorausgefi wird, daß nehmlich die von der Arzneyfubflanz erzem Krankheit auch ſtets die ſtaͤrkere ſey. behauptet di letzte fogar dann, wenn auch bloß ein Quadrilliontel od Decilliontel eines Tropfens gereicht wird, während oft die Krankheit einem empoͤrten Meere gleicht, bey welchem e thoͤricht wäre durch ein ausgegoſſenes Flaͤſchelchen Oel die Oberflaͤche glatt und wellenlos machen zu wollen. Dabey beſtimmt er nirgends die verſchiedenen Begriſfe von gleichartig und andersartig. Jede Krankheit ie der andern beydes zugleich, es gibt ſchwerlich 2 Krankheis ten, die in einem oder anderen Symptom nicht mit einan? der uͤbereinkaͤmen und beitachtet man H's reine oder phye ſtologiſche Arzneymittellehre, fo wird ſich kaum ein Mittel darinn finden, welches nicht aͤhnliche, ja dieſelben Symptos? me hervorbrächte und jedes würde daher am Ende wenig“ ſtens anwendbar ſeyn. Meynt aber H. doch, wie nataß lich, daß die Mittel verſchieden wirken, alſo auch beſtimmtse Krankheiten ihrer Heilungsfaͤhigkeit entſprechen, ſo iſt wirke lich die Güte der Vorſehung nicht genug zu preiſen, daß ſie in einer Zeit, wo nur etwa 60 — 70 Arzneyen phyſio⸗ logiſch gekannt ſind, auch grade die Krankheiten über das arme Menſchengeſchlecht ſchickte, welche jene Mittel heilen koͤnnen; denn ohne eine ſolche Einwirkung moͤchte ſonſt dis Sache ſehr unwahrſcheinlich ſeyn. Da nehmlich 00 . Grundſätzen jede Krankheit eine verſchiedene iſt und viel⸗ leicht nur Einmal auf der Welt exiſtiert, fo gibt es natuͤr⸗ lich eine Unendlichkeit von Krankheiten, ſofern man nehm⸗ lich an kein Weltende glaubt, und es ſteht folglich — hor- ribile dictu — ein unendliches X gegen 70. Wie das Verhaͤltniß zwiſchen beyden Zahlen und in welcher Zeit wohl nach der Probabilitätsrehnung 70 Krankheiten von re Unendlichkeit entſtehen koͤnnen, deren Symptome am voll» kommenſten auf die jener 70 paſſen und wo alfo jene Mit⸗ — 7 1 - A 229 tel allein richtig angewandt werden können, überlaſſe ich det Matheſis. Dennoch findet man aber in der That im bemdopatbiihen Archiv ſowohl, als auch in H's. Schrif⸗ ten, daß alle dieſe Mittel in trillionfacher Verdünnung ans gewandt ſchon hundertfach nicht allein heilten, ſondern fo> gar Wunder thaten. Es muß alſo doch wirklich entweder die Verſchiedenheit der Krankheiten nicht ſo ungeheuer groß ſeyn, wie H. annimmt oder doch nicht fo ſehr auf eine bedeutende Aehnlichkeit der Wirkungen des zu waͤhlenden Mittels ankommen, und in der Homoͤopathie fließt fo an⸗ dersartig und gleichartig nothwendig haͤufig zuſammen, odaß die Schüler ohne Zweifel oft auf allopathiſchem Wege heilen. — Der Begriff von beyden Worten kann wohl kein anderer ſeyn als: Allopathiſch iſt das Mittel, was mehr der Krankheit fremde, homöopathiſch, was mehr ihr aͤhnliche Wirkungen hervorbringt. Wie ſchwer muß daher oft der Unterſchied zwiſchen beyden Mitteln ſeyn, da wir eben ſowenig alle Symptome einer Arzney kennen, als, wie wir oben ſahen, den ganzen Symptomencomplex erfahren und folglich nicht ſtreng vergleichen koͤnnen, weil uns der Ueberblick fehlt. Dieß find die noſologiſchen Grundfäge, welche H's. Syſtem auszeichnen und mit deren Halt oder Sturz ſeine ganze Individualität feſt ſteht oder in Nichts zuſammen⸗ ſinkt, welche daher vorzüglich beleuchtet zu werden verdienten. Die übrigen find großentheils Schlüffe aus denſelben, aber theils zu fpeciell, theils von zu wenig Einfluß, als daß fie zu einer allgemeinen Darſtellung geeignet waͤren. Nur das will ich noch demerken, daß H. die ganze Aetiologie aus der Pathologie ausſtreicht, weil er überall bloß die Samp⸗ tome des gegenwaͤrtigen Krankheitszuſtands beruͤckſichtigt ha— ben will. Daß hiedurch dem Arzt nicht nur eine reine Quelle zur Erkenntniß der Krankheit verſtopft, ſondern auch der Medicin der Weg zur Empirie ſeldſt gelehrt wird, liegt auf der Hand. daß ſie bloße Sinnesanſchauung wollen und das Eingreifen des Geiſtes, welcher das Einzelne zum Bilde verbindet und durch Schluͤſſe zur Urſache dringt, ſich mehr oder weniger derbitten. Dieß will H. Er mag nichts wiſſen, als die Spmps tome und erwaͤhlt einzig darnach das Mittel. Tolle cau- sam iſt ein Hauptgrundſatz der jetzigen Medicin und wer ‚feine Wichtigkeit deſonders in der Chirurgie nicht einſieht, muß wenig Krankheiten beobachtet haben. Dieſe Neigung H's. zur Empirie bezeugt auch die Behauptung, daß das Claſſificieren der Krankheiten nur dem Arzt als Naturhiſto⸗ tiker, nichts aber als Heilkunſtler nutze, ein Ausſpruch, deſſen Falſchheit leicht in die Augen fällt. Wenn zugegeben wird, daß es allgemeine Gattungen und Claſſen von Krank heiten, wie in der Naturgeſchichte ahnliche Abtheilungen von Thieren und Pflanzen, gibt, die in allgemeinen Kennzeichen alle mit einander uͤbereinkommen; ſo hat ja offenbar der Arzt den erſten Schritt zur Diagnoſe gemacht, wenn er den allgemeinen Character der Krankheit weiß und auf jeden Fall muß ihm, wie alle Diagnoſe, ſo auch dieſe allgemein gleich eine klarere Richtung im Krankenexamen und der Therapie ſelbſt geben. Kein geringer Nutzen! Daß freylich jeder Krank⸗ heitsfall etwas eigenthumliches haben muͤſſe, iſt eben ſo klar, als daß jede Species einer Thiergattung ihre beſonderen Merkmale außer den allgemeinen, der Gattung überhaupt zu⸗ gis 1831. Heft 3 Das Ausgezeichnete aller Empiriker ift, _ 230 kommenden beſitzt, und folglich auch, daß er eine inbividun. liſierte Behandlung erfordere, beydes aber der Medicin auch laͤngſt bekannt. Aber umgekehrt ſagt dieſe auch mit Recht, daß der Arzt, der nicht vor dem Krankenbett generaliſieren kann, ein Quackſalber ſey, welcher gleich nach einem Specific um oder Arcanum greift, weil er jede Krankheit als ein ganz beſonderes Thier von eigner Race und Gemuͤthsart anſieht, was nicht in den 4 Elementen leben kann, ſondern ſeine eigne Welt haben muß, um zu gedeihen. Er ſieht nicht ein, daß alle Krankheiten eine und dieſelbe Menſchengattung befallen, deren Glieder alle dieſelben Organe haben, die nur bey Arten und Individuen gemodelt ſind, daß folglich alle einen und denſelben Lebensproceß und dieſelben Lebens⸗ geſetze zum Grunde haben, daß es alſo auch allgemeine Re⸗ geln für die Einwirkung auf fie geben muß, und daß er ſich in einem Chaos befindet, worinn er keinen leitenden Stern mehr hat, wenn ihn feine häufig eingebildeten Specifica verlaſſen. Allerdings ſchafft die Natur nur einzelne Krank⸗ heiten, nirgends eine allgemeine, ebenſowenig als in den organiſchen Reichen eine allgemeine Pflanze oder ein ſolches Thier; aber wer in dem Einzelnen nicht die zu Grunde lie⸗ gende Idee des Ganzen, im einzelnen Thier nicht die Stu⸗ fe erkennt, wohin ſie gehoͤrt, in dem Krankheitsfall nicht die Ordnung und Claſſe, von deren unſichtbarem Centrum ſie gehalten wird: ſteht verlaſſen ohne Compaß auf dem im⸗ mer mehr anſchwellenden Ocean der Pathologie; und wer dieſe Einheit nicht erkennen will, handelt wie der Mathe⸗ matiker, der Radius und Peripherie eines Kreiſes ohne defs fen Mittelpunct erklaͤren und verſtehen will. Wenn Brouſ⸗ ſais zu ſehr generalifiert, fo würde man bey H's. Weg zu fuͤrchten haben, daß unſre Wiſſenſchaft bey der auf Indi⸗ vidualiſierung beſchraͤnkten Methode, mehr zu einer fauligen Aufloͤſung, als einer organiſchen Entwicklung getrieben werde. H. Therapie iſt ſehr einfach, ſowie die von Brouſ⸗ ſais und Raſori; er examiniert den Kranken, ſchreibt ſich alle Symptome auf, nimmt dann die Arzneymittellehre zur Hand und vergleicht die Mittel. Welches von ihnen die meiſten aͤhnlichen Symptome mit der Krankheit beſitzt, wird erwählt, und es kann daher jeder, der ein Regiſter zu fuͤh⸗ ren weiß, ohne alles Studium der meiſten theoretiſchen Wiſſenſchaften, ebenſogut heilen, als ein Arzt, woher es koͤmmt, daß Kaufleute ebenſo wie Regierungsleute ꝛc. die homoͤopathiſche Medicin ausüben. Nach Einnahme des ho⸗ moͤopathiſchen Mittels entſteht in der Regel und gerade da vorzuͤglich, wo es hilft und das rechte getroffen iſt, eine Verſchlimmerung der Krankheit, und dieſe Erfahrung H's. vorzüglich iſt es, wodurch ſich die Homoͤopathie ſelbſt widerlegt. Ich komme daher hier noch einmal auf das Princip H's. zuruͤck: Similia similibus curentur, deſſen Unerwieſenheit ich oben ſchon einleitend erwahnte, wo⸗ von, ich jetzt aber noch die Falſchheit darzuthun, zugleich aber auch auf ein Verdienſt H's. aufmerkſam zu machen habe. Jene hiſtoriſchen Beweiſe fuͤr die Gleichartigkeit der Wirkungen der Specifica und der Krankheitsſymptome, wo⸗ von ich oben Einige angeführt habe, find nicht wegzuleug⸗ nen und auch jetzt lebende erfahrene Aerzte geben zu, daß Heilmittel ganz aͤhnliche Krankheiten hervorbringen, als ſie heben. Wie iſt dieſes nun zu erklären, wenn man nicht H's. Satz beptreten will, daß 2 Ahnliche Krankheiten ſich nicht — 21 ai 331 RR neben einander vertragen und folglich Guajak Gicht, Mit: lefolium Blutfluͤſſe heilt, weil fie dieſelben hervorbringen? Jedes Arzneymittel hat, wie jede Außere Potenz, zers ley Wirkungen auf den lebenden Körper, welche ſich gerade— zu entgegengeſetzt find, und auf dieſe Duplicitaͤt aufmerkſam gemacht zu haben, hat die Homöopathie, wie die Natur: philoſophie kein geringes Verdienſt. Es gruͤndet ſich dieſer Gegenſatz auf dieſelbe Kreisbewegung, die an allem Orga— niſchen ausgeſprochen nach der entgegengeſetzten Seite zu— ruͤckſüͤhrt, was auf der einen heraufgeſtiegen war. Dieſe 2 Wirkungen nennt man Primar- und Secundaͤrwirkung eines Mittels, die letzte heißt bey H. auch Nachwirkung. So bringt z. B. Opium in der Erſtwirkung eine Erregung im ganzen Körper hervor, in der Nachwirkung Torpor, fo Belladonna anfangs Stumpfſinn, ſpaͤter lebhaftes Ge: daͤchtniß, fo Rhabarber anfangs Verſtopfung ſpäter Durch⸗ fall ꝛc. Die Erſtwirkung tritt mehr hervor bey kleinen Doſen, die Nachwirkung bey großen. Nach H. muͤſſen aber ſtets die Primaͤrſymptome denen der Krankheit gleich, alſo die ſecundaͤren ihnen entgegengeſetzt ſeyn, wenn das Mittel helfen ſoll. Wendet man nun ein Specificum an, fo ent: ſteht anfangs jene ſogenannte homdopathiſche Verſchlim— merung der Krankheit. Dieſe ſehen die Homdopathen als eine eigne Arzneykrankheit an, da es doch offenbar eine und dieſelbe urfprüngliche Kronkheit iſt, gegen welche das Mittel angewandt wurde und die Primaͤrwirkung hat ihre Symptome nur erhoͤht, weil ſie als ein neuer der Krank— heit gleichartiger Reiz auf den Organismus einwirkte. Erſt wenn die Erſtwirkung vorüber iſt, entſteht ſchnelle Beſ— ſerung, zugleich aber natuͤrlich die Nachwirkung des Mit, tels, die mit ihren der Krankheit entgegengeſetzten Symp— tomen eintritt. Es iſt alſo die Beſſerung offenbar Effect der Nachwirkung und folglich eines Gegehſatzes zwis ſchen Krankheit und den Symptomen des Mittels. Daher koͤmmt es, daß nach Schwefel die Kraͤtze, die er heilen ſoll, erſt recht hervorkoͤmmt, deßhalb fand Leroy, daß Vio- la tricolor den Geſichtsausſchlag, welchen ſie hob, anfangs verſchlimmerte ꝛc. Alſo doch Contraria contrariis! wo⸗ mit aber der Name Homdopathie ſelbſt darinn falſch ſich zeigt, worinn ſie ſich empfiehlt. Mag aber auch und muß die Homoͤopathie ihren Nas men verlieren, fo wird fie doch der Wiſſenſchaft nutzen, wenn man ſie nur als einen Beytrag zur alteren Medicin, nicht als alleinig ſeeligmachende Heilkunſt betrachtet. Ja je: der unbefangene Arzt muß geſtehen, daß fie von den 3 ans geführten Theotien die an Erfahrungen reichſte und wich: tigſte ſey. Alle 3 haben bas Verdienſt auf die antiphlogi: ſtiſche Curart mehr Ruͤckſicht genommen zu haben. Raſori hat durch ſeine ungeheuern Gaben bewieſen, wie viel der Organismus vertragen kann und daß die Wirkung u. Doſe der Mittel nicht im graden Verhoͤltniß ſtebn. Brouſſais hat aufmerkſam gemacht auf die heimlichen Entzuͤndungen des Darmeanals und Magens; Hahnemann hat endlich darinn ein noch groͤßeres Verdienſt um die Heilkunſt, daß ze mehr auf das Qualitative der Arzneyen ſah und eine früher wenig beachtete Art der Pharmacologie begann. Bep 332 Br. u. R. herrſchen faſt bloß die quantitativen Reizverhält⸗ niſſe Brown's, bey H. dagegen bloß die qualitativen Ver: haͤltniſſe des Organismus. H. koͤmmt es nicht darauf an, ob ein Mittel iſtaͤrker und ſchwaͤcher reize, ſondern welche verſchiedene Wirkung das Eine vor dem Andern Wan be chen Theil es afficiere ꝛc.; doch lagen jene quantitativen Schaͤtzungen R. u. Brſſ. ſchon alle im Browniſchen Sys ſtem, dagegen hat H. ziemlich zu derſelben Zeit, wo— die Erregungstheorie und Naturphiloſophie die Verſchiedenheit der Dinge hervorhob und die letztere das Geſetz der De morphoſe dem Brownianismus in der ganzen Medicin ſieg⸗ reich entgegenſetzte, auf daſſelbe qualit. Verhaͤltniß der Arz⸗ neymittel als Etwas in jener Periode ſehr vernachlaͤſſigtes zuerſt wieder in der Pharmacologie aufmerkſam gemacht. Ueberhaupt liegt H. Verdienſt einzig in ſeiner Arzneymittel⸗ lehre, da ſeine Pathologie nicht viel Werth beſitzt. Er iſt mebr Apotheker und Pharmacolog, als Arzt. Seine Idee, welche ſicher Haller ausgefuͤhrt wuͤnſchte, nehmlich alle Arzneymittel in Hinſicht auf ihre Wirkungen im geſunden Körper zu beobachten, wird von ſolchem Nutzen für Phar⸗ mac. und die ganze Medicin ſeyn, daß ſchon dieß manches Einſeitige, woran ſeine Lehre leidet, vergeſſen macht; denn wie die Pathologie wiſſenſchaftlich nur hervorgehn kann aus der Phyſiologie, fo kann eine pathologiſche Heilmittelleh⸗ re gleichfalls ſich nur aus einer phyſiologiſchen ſich ent⸗ wickeln, und das Unternehmen verdient in ſofern mit Recht den Namen einer reinen Arzueymittellehre. Man wird, trotzdem daß die pathol. und therap. Theorie H's. falſch iſt, aus den phyſtologiſchen Wirkungen einer Arzney viel auf ihte Wirkungen in Krankheiten ſchließen koͤnnen, und eine ſolche Pharmacologie wird eine Richtſchnur fuͤr die Anwen⸗ dung neuer, noch nicht in Krankheiten bewaͤhrter Praͤparate ſeyn. Ein Mittel, das im gefunden Zuſtand des Korpers auf Leber oder Niere wirkt, wird daſſelbe gewiß nicht min⸗ der im kranken thun. Da die Secundaͤrwirkung eines Mit⸗ tels die entgegengeſetzte der Primaͤrwirkung iſt, fo wird man dennoch leicht aus der Gleichartigkeit der Erſtwirkung mit den Krankheitsſymptomen, wie H. thut, richtig auf ſeine Wirkſamkeit in einer beſtimmten Krankheit ſchließen koͤnnen, wenn auch nicht, wie H. falſch annimmt, die Erſt⸗ ſon⸗ dern die Nachwirkung das Heilende iſt. Die defte Folge mochte die ſeyn, daß man bald mehr Specifica für ver⸗ ſchiedene Krankheiten entdecken wird, wie man für die Sys philis den Merkur, für Kraͤtze den Schwefel ıc beſitzt. Und ſchon beſtaͤtigt ſich von mehreren Seiten die prophys lactiſche Kraft der Belladonna gegen das Scharlachfieber, die H. zuerſt auf feine phyſiologiſchen Verſuche geſtuͤtzt an⸗ gab, und andre bekannte Specifica (Schwefel in Kraͤtze, Belladonna in der Hundswuth, Merkur in Venerie ic) werden mehr erklart. Seine Arzneymittellehre iſt jedoch noch ein erſtickender Schwall von Symptomen, die für unſte Zeit zu ſehr zerſplittert und oft ohne Zweifel unrichtig ſind. Es iſt ferner bey einzelnen Mitteln weder die Zeit, wann ſie genommen, noch Habitus, Alter ꝛc. des Subjects, wor⸗ an probiert wurde, angegeben, und endlich, was das wich⸗ tigſte iſt, die Reihenfolge der Symptome vergeſſen. Noch müßte ich zweyer Umſtaͤnde Erwähnung thun, welche in H. Spitem hervor pringen, f. der vorzüglichen Auf⸗ merkſamkeit, die H. der Diät ſchenkt, und 2. der kleinen vi wer; Dofen der Mittel, die mede für Liliputer, als für geſunde enſchenkoͤrper berechnet zu ſeyn ſcheinen. Die Wichtig» keit der erſten iſt indeß ſchon von allen andern Aerzten fo allgemein anerkannt und das letzte ſo allgemein bekannt und ſo oft ſchon der Geiſel der Satyre und des Witzes unterwor⸗ fen geweſen, daß bepdes wohl uͤbergangen werden darf. * 3 Singularis 27 F 4 2 2 — ementiae species in femina daemoniaca wirtembergica illu- tur. Auctore Diterico Georgio Kieser, med. chir. et art. 1 tr. D. Med. Prof. p. ord. in acad. Jenensi. S. M. D. Saxo- . et Isenacens. a cons. aulae intimis. Cum tahula aeri in- “ -,sculpta, Jenae, in libr. Braniana. 1830. 32 S. 4. kur Die ungluͤckliche Somnambule, deren Geſchichte in der Schrift des Dr. J. Kerner: die Seherin von Pre— vorſt ic. Stuttg. u. Tuͤb. 1829. dem Publicum mitge⸗ theilt worden, iſt der intereſſante Gegenſtand dieſer urſpruͤng⸗ lich academiſchen, daher in lateiniſcher Sprache verfaßten Schrift. Es gibt in der Literatur des ſomnambulen Lebens Ge⸗ ſchichten, welche für die Wiſſenſchaft verloren ſind, entwe⸗ der weil ſie dem Aberglauben in die Haͤnde gefallen und unläugbare große Thatſachen fo ſehr mit Irrthum vermiſcht ſind, oder weil das ſomnambule Leben durch unrichtige Behandlung ſo ſehr in ſeinem normalen Verlaufe geſtoͤrt iſt, daß in beyden Fällen die wiſſenſchaftliche Forſchung kei nen Anhaltspunct findet, an welchem ſie ſich der Erſchei⸗ nungen bemaͤchtigen, ſie mit aͤhnlichen vergleichen, auf an⸗ erkannte phyſiologiſche Geſetze zuruͤckfuͤhren und hierdurch ‚erklären koͤnnte. Zu dieſen durch Aberglauben und falſche Behandlung zerſtoͤrten Geſchichten gehört die in Rede fies hende. Was bisher in Zeitſchriften und ſonſt über dieſelbe geredet worden iſt, konnte dem wiſſenſchaftlichen Forſcher nicht genügen, indem bald der myſtiſche Standpunct des Blindglaͤubigen, bald der unglaͤubige des Alles Verwerfen⸗ den, bald der vorlaute des unkundigen Layen, bald der aus der franzoͤſiſchen Theorie des Somnambulismus stammende nebelnde und liebelnde gewählt worden war, des ten keiner der in den tiefſten Gründen des Lebens wurzeln⸗ den Sache gewachſen iſt. Der Verfaſſer, durch innern Beruf wie durch Freunde und Schüler aufgefordert, ſich über dieſe ſo viele Köpfe verdrehende Geſchichte zu erklaͤ⸗ ten, an einer ausführlichen ſtreng wiſſenſchaftlichen Beur⸗ theilung derſelben aber aus den angegebenen Gründen, fo ie durch die Unwiſſenſchaftlichkeit der Zeit abgeſchreckt, wählte daher den Ausweg, mit Uebergehung der Erklaͤrung und Critik der einzelnen Erſcheinungen in der prevorſter Ge⸗ ſchichte, dieſelbe bloß uͤberſichtlich und im Ganzen zu be⸗ trachten, und durch Zuſammenſtellung der Wahrheit mit der Taͤuſchung, der wiſſenſchaftlichen Theorie mit dem aber: gläubigen Unſinn, des Lichts mit der Finſterniß, die Sache zum Verſtändniß zu bringen, und zum Schluß eine der prevorſter aͤhnliche Erſcheinung der aberglaͤubigen Anſicht zur Deutung vorzulegen. 5 Die Schrift zerfaͤllt in 4 Capitel. Caput I. Theoria apparitionum spirituum phy- I 0 . 4 N 334 siologica exponitur. Die wiſſenſchaftliche Anſicht des Somnambulismus und deſſen höheren Erſcheinungen. Ein Auszug aus des Vrfs. ausfuͤhrtichem Werke: Syſtem des Tellurismus oder thier. Magnetismus. Leipz. 1822. — Es wied gezeigt, daß, wie alle auch die am wunderbarſten ſcheinenden Vorgänge im Somnambulismus aus den Ge— ſetzen des organiſchen Lebens erklaͤrlich find, fo auch die Geiſter⸗ erſcheinungen früherer und gegenwaͤrtiger Zeit; daß es für den Phyſiologen und Pſychologen keine Wunder gebe; daß aber eine pſychiſche Anſteckung die ſomnambule Anſchauung, alſo den Wunderglauben und Schauen auch auf den Macs netiſeur übertragen koͤnne, und ihn vernunftlos die Exfcheir nungen beurtheilen laſſe. Theoriam tum rationalem hominis vigilantis relinquentem irrationalem illam et superstitiosam theoriam hominis dormientis proſi- teri medicum contagione ista correptum oportet, et ratione amissa somniorum vanas species explicare nequit p. 7; daß Kerner wie Eſchenmaper ſich in diefem Falle befinden, wird dem Leſer zu folgern uͤberlaſſen. — Eindringlich wird unter andern gezeigt, wie der Glaube: die menſchliche Seele, als zeit- und raumloſes Weſen, koͤnne, als ſolches, alſo außer ihrem Körper, in Zeit und Raum, koͤrperlich, erſcheinen, eine contradictio in adjecto, alſo irrational und nichtig ſey Fuͤr den großen Haufen, der Alles mit Händen greifen will, moͤchte indeſſen dieſes, wie manches Andere, unbegreiflich und alfo verloren feyn. Caput II. Theoria apparitionum spirituum magiea insequitur p. 12. Für biefen großen Haufen, beſonders wie er in einigen Hauptſtaͤdten Deutſchlands mit großer Selbſtgefaͤlligkeit auftritt und wie er durch Eſchen⸗ mayer in deſſen pſeudophiloſophiſchen Erläuterungen der pres vorſter Erſcheinungen repräfentirt wird, iſt aus der Kernerſchen Schrift, und mit den eignen Worten deſſelben ſo wie Eſchen⸗ mayer's, die myſtiſch⸗glaͤubige Theorie angegeben und ent⸗ wickelt. Der Hauptpunct des factiſch und theoretiſch ge⸗ führten Beweiſes iſt: daß die menſchliche Seele, außer ih⸗ rem Leibe, alſo außer Zeit u. Raum, dennoch koͤrperlich und endlich ſey; daß ſie, gleich dem lebenden Menſchen, Kleider gebrauche ihre Schaam zu bedecken, Stiefeln und Sporen trage, ſehe, höre und empfinde, eſſe und trinke, mit den Jahren wachſe, auf ihren Luftreiſen durch materielle Schrans ken gehindert werde, nach ihrem verſchiedenen moraliſchen Werth mit einem leuchtenden Aethergewande oder mit ſchwar⸗ zen Hoͤllendunſt ſich bekleide und fo den Glaͤubigen erſcheine, und daß fie vermittelſt des beliebten organfſchen Aethers, dieſer immateriellen Materie, all den Spuk vernehmen koͤn⸗ ne, den die bekannten Spukgeſchichten erzaͤhlen. Daß dem Verf. der vorliegenden Schrift endlich die Geduld ausge— gangen ſey, dergleichen Unſinn, fo wie die magiſche und irra⸗ tionale Theorie Eſchenmayer's in die lateiniſche Sprache zu uͤbertragen, zeigt das Ende dieſes Capitels. Caput III. Theoriee magicae emolumenta, ad vitam humenam et rempublicam facientia, ad- unguntur p. 22. Mit bitterer Ironie werden die Folgen dieſer abergläubigen Theorie in ihren Hauptreſultaten date gelegt. Es wird gezrigt, wie mit Aufgeben der Vernunft die Lehre des Teufelsbuͤndniſſes, der Deren» und Zauberer macht, des Exorcismus, und aller Unſinn vergangener Zei⸗ 335 ten wieder in Kraft trete; a zum Solz aus des bes tuͤchtigten Trithemius Steganographie eine Beſchwoͤrungs⸗ formel der Geiſter zum Beſten gegeben wird. . Caput IV, Historia apparitionis cujusdam the- ortae magicae solvenda proponitur p. 27. Mit gleicher Ironie übergibt der Verf. hier den mys ſtiſchen Aerzten und Pfeudophilufophen eine ihm kuͤrzlich vor gekommene, auch dem rationalen Arzte nicht unwerthe Ge⸗ ſchichte zur myſtiſchen Erklärung und zur Gebeth⸗Heilung des Kranken, welcher, von den Secretaͤren der Erfurter gehei⸗ men Policey beſeſſen, durch einen von ihm ſelbſt abgebildeten und hier mitgetheilten electriſch-galvaniſch⸗aͤtheriſchen Ap⸗ parat gepeinigt, und vermittelſt deſſelben in meilenweiter Entfernung mit den Gedanken und dem Willen dieſer Men⸗ ſchen geſchwaͤngert und angefuͤllt wird. Die Anwendung ergibt ſich von felbſt. Ueber das europkiſche Sommerfieber, mit befonberer Bezugnahme auf die Epidemie, welche 1827 in den flachen Moorgegenden des Kreiſes Paderborn geherrſcht hat; gutachtlicher Bericht an das Mintſterium ꝛc. von Dr. Herm. Schmidt. Paderborn d. Tier \ fener. 30, 4, 192, 22 Stfln. Dieſes iſt eine hoͤchſt eigenthuͤmliche, und wenn man ſonderbat nennen darf, was von allem Gewoͤhnlichen ab» weicht, eine hoͤchſt ſonderbare Schrift, doch mehr in den vielen Abbildungen, welche meiſtens mathematiſche Zeichnun⸗ gen, Schemate und Landcharten vorſtellen, als im Texte ſelbſt. Die Iſis kann ſich nicht ausführlich mit medicini⸗ ſchen Schriften defaſſen, ſondern nur auf diejenigen, welche ihr in dieſem Fache eingeſchickt werden, aufmerkſam machen, was fie hiemit bey vorliegendem Werke recht ernſtlich thut und thun kann, indem alles neu daran iſt, wo immer man es anſieht. Dieſes wird der Leſer ſchon hinlaͤnglich aus dem Rahmen erſehen, wovon die Hauptrubriken folgende ſind. 1. Noſologiſch angewandte Mathematik. A. Geometrie. 1. Formen der Ktankheltsproceſſe (Morphologie). ‚a. winkelfoͤrmige Krankheiten. a. im Individuo (acute Krankheiten). 8. im Volke (Epidemien). P. wellenfoͤrmige Krankheiten. Gun — 336 a. im Individuo (chronifche an! 8 g. im Volke (Endemien). * C. winklig » wellenfoͤrmige Krankheiten, \ a. im Individuo (Wechſelfieber). Ya 6. im Volke (europaͤiſches Somgierſß ü Quantitative, gradative und qualitative Arme der Epidemie. Iſodynamiſche: a) Witterungs- b) Bevölkerungs⸗ Linien. a l a 2. Richtungen der Krankheitsproceſſe (Topographie). | a. das Parallelogramm der Kräfte auf den Kranke heitscharacter verſchiedener Orte angewandt. b. c. d | Arithmetik k. 2. 3. 2 ö C. Practiſches. 10 {el 1. Berechnung des eaten in den Bopnungen. su 2. Anlegung von Aquaͤducten. II. Phoſik und Chemie. x. Morphologie. A. Luftdruck, Feuchtigkeit und Wieme ꝛc. 2. Topographie. B. 8 der Winde auf Verbreitung der ernie | u. ſ. w C. Analyſe des Waſſers. III. Naturgeſchichte. (1. Topographie). A. Geologie: 1) 1 8 u. Thal; 2) Lehm. und Moore 7 doden; 3) Gemäffer. B. Phytologie: 1) Botan. Maaßſtab für die Salu - britaͤt einer Gegend, Pilze, Mooſe ꝛc.; 2) botan. M. fuͤr die Salubrität einer Zeit: Funaria etc.; 3) Pflanzenphyſiologie. Einfluß der Wal⸗ dungen. (2. Morphologie). C. Zoologie: 1) Vergleichung der Wechſeiſteber mit den Litho- und Phytozoen, 2) mit dem Ganglien⸗ ſyſtem der Thiere; 3) Vergleichung der Krankheits⸗ Entwicklung mit der Thiermetamorphoſe; 4 Ver⸗ gleichung der Wechſelfieber⸗-Anomalien mit den Monſtroſitaͤten der Thiere. D. Pſpchologie: Verſuch einer Claſſification der Ste. lenkrankheiten. Von der großen Menge Abbildungen ſind wit nicht im Stande, ein deutliches Bild zu geben, ſo wie wir auch das Werk ſelbſt nicht beurtheilen koͤnnen. Fleiß jedoch, Auf⸗ opferung, Scharfſinn und Originalität wird jeder erkennen, wenn er das Buch auch nur durchlieſ't; wir glauben, daß es verdient, ernſtlich ſtudiert zu werden. * sparverius . piscator 0 Cheriway 4 nebulosa . e bubo africana — superciliaris ceylonensis virginiana „ 0 decussata arcadica — aso a — naevia 8 Corvina rubricollis . Corvus dauricus — splendidus corone Amer. bor. 2 — cristatus B — eyanoleucus . — galericulatus — Morio B — Mexicanus . — Enca „ Bethylus leverianus Gracula religiosa . — cristatella . — quiscula — racias abyssinica . Colaris orientalis Zaphasa ery throrhynchus auda capensis 5 — magna. . Malurus marginatus Emberiza erythrophthalma — paradisea — oryzivora 5 — brasiliensis e — ferox hi — pecoris 4 — candacuta 3 Ploceus barbatus 5 Astrild icterica torrida 5 Bengalus . Quelea Canadensis nitens . Surinama tristis iliaca maricens cyanea 13 bella . 2 gutturalis . matutina ttt Fe eyanicolor f Loxia maja — capensis — oryzivora — cucullata — oryx — coerulea Colius capensis — marylandicus , Glaucopis variare?? N „r flammea Cap. b. nigriceps ** . nee e „„ ee ee „„ Re Cr Tel G—LV— ½ 0 ade *e.« „„ „„ „ Gig, ua 9„*„*?̃ Er er „* 5 „„ „ 0 e r BN IO 0 I RO 09.20 16 &n 20 AO U 1R> LO AO Lo tn KO Un UD UP Ha KO De a LO 00» HR OO RD — PSE 16 D Sturnus Americanus e IIe ESS er SU SSH Seen Cassicus cristatus 5 . B Cassicus niger 3 2 x — flavus 2 N 5 Icterus cayennensis , . . L capens, 2 a 4 — pecoris . . „ — Jamaicensis > . 8 — kanthornus . = . — mexicanus . . 2 — spurius 5 . Epimachus erythrorhynchus 5 Certhia chalybaea . . „ — coerulea = R . — kflaveola 8 5 E — aratrix — » . — melanocephala . . Dendrocolaptes mazimus . . — guttatus B . h — Picus 5 5 . — turdoides . = „ — astutus 7 . . — albirostris 8 5 - Nectarinia caffra 5 = 2 — flaveola > . 4 — violacea - 0 > Trochilus Mango 8 =, 8 — pectoralis 2 8 8 — glaucopis 5 . © — dominicus . . 2 — albicollis 8 e P — atratus . ° . — Moschitus 8 = X — decorus x x = Caprimulgus albicollis 8 8 — americanus 5 8 5 — virginianus 3 5 5 Hirundo Dominicensis 8 4 — Tapera 7 5 2 Cypselus acutus . A — collaris h 2 ir Ampelis pompadoura : — nudicollis 4 8 7 L purpurea - . . — coerulea x - S Procnias ventralis * Ceblepyris melanops . . — novae Guineae Rn ’ Muscicapa divaricata - — Tyrannus x % — paradisea „ . — plumbea 5 5 2 — polyglotta . Ä — crinita F 9 — feroõx 9 — pagana 5 > — cayenneniis , 8 5 — Nengeta 2 * 2 — bicolor 8 8 — leucocephaa . — torquata - 1 — sihirica 8308 8 — furcata 8 - — cana e 8 > — ampulliana 5 — albicapilla 5 . — legalus . . . — Despotes . — ruticilla (Fortſetung folgt.) 9 . ‘s 22 * . F . — > > 93 99395949444 %%% % „„ „„ „„ e — ne r TE SET are Thlr. ggr. 1 22 N render e Ina KO AO KO ID 20 BO KO m Ua AD LO AO AD KO LO KO MO ma 90 6 AO 10 be te US te te te Jo le m Ses feel esel SH £ — on oo 0e 0 * J n 5 8 t. m — A. Allgemeines. S. 225 Bacons neues Organ, überfegt von Brüd, — — Cornelia von A. Schreiber. h — 227. Ernſt, Frohſinn und Scherz von Neumann. ee und Jean Pauls Weisheitsſpruͤche von 1 ir ner. a f 1 W — — Chateaubriands ſämmtliche Werke, uͤberſetzt von Schneller, Kronfels ıc. i 0 — 228. Flemmings Beytraͤge zur Philoſophie der Seele. — 229. R. Meyers Geiſter der Natur. a — — Die Vorzeit in hiſtoriſchen Gemälden Heft 8, 9. . 8 — * 0 . B. Naturgeſchichte u. Mineralogie. — 230. Bulletin des naturalistes de Moscou. I. II. 233. L.; über geognoft. Verhaͤltniſſe im ſuͤdl. Tyrol. — 238. Hugis naturhiſt. Alpenreiſe. C. Botanik. — 241. Endlichers Flora Posoniensis. — 243. N. Browns bot. Schriften von Nees Bb. 4. — 244. Goͤpper m bot. Garten zu Breslau. 5 h — — Defſfelben, über die Waͤrme Entwickelung in den Pflanzen. — 245. Hoͤß; Anleitung, die Bäume aus den Blättern zu er⸗ kennen. D. Zoologie. — 247. Giſtl; Kerfe im Copal. — 248, Derſelbe, zur geognoſt. Verbreitung der Kerfe. — — Stannius, Gattungen von Dolichopus (Schluß). — 272. Brehm, Beyſpiele von der Klugheit des Hundes. — 273. Derſelbe, wegen Funken aus Reiherfedern. — 274. Münfter und Goldfuß, neue Pterodactylen. — 276. Theodori, deßgleichen. — 282. Wiegmann, zoolog. Notizen. Gefleckte Katzen. — 291. Derſelbe, zur Amphibienkunde. Otocryptis. - — 296. Derielbe, über Chamaeleo mexicanus Hernand. (Cha- maeleopsis). ö — 999, Eimbeck, neuer Waſſervogel, Mergus anatarius T. III. — 301. Giſtl, entomol. Fragmente. Cyphus, Cucujida ꝛc. — 311. Doͤbner, Oeligwerden der Schmetterlinge. E, Medicin. 315. Würdigung der mediciniſchen Lehren von Raſo ri, Brouſſais und Hahnemann. — 333. Kieser, Femina daemoniaca wirtembergica, — 335. H. Schmidts europaͤiſches Sommerfieber, R rg. K. Wagner, Verkauf verſteinerter Knochen. Frank, Verkauf exotiſcher Voͤgel. Tef. III. gehört zu S. 299 Mergus anatarius. 1 —ů—ů— ———c en Rieet.eoh © — — — Eingegangen A. An Aufſätzen. Bulletin de la Soc. geologique de France T. I. 30. 5 Fehler. \ 1 Im Verkehr des umſchlags von Heft II muß es heißen; Tonnies Beleuchtung von Meno-Poels Bemerkungen über Havari-Groſſe. 8 9 B. An Büchern: a Lehmann: vita C. F. Hartmanni. 1829, 4. 47. x — © Kraft; Einladung zur Prufung (Müller: Stellen des Juvenal) 1830. 4. 42. ae Wedderihe; Bericht an die Geſellſchaft der Freunde des vg terländifhen Schul- und Erziehungsweſens in Hamburg, 1827. Siemers: der Arzt an den Schullehrer. 2 und 43. Fu Prell; Darftellung der Unruhen voriger Tage in Hamburg 1830. 4. 40. Be L. Boerne's geſammelte Schriften. Hamburg bey Hoffman i und Comp. 1829. Thl. 6. 8. 210. 932 Schriftproben aus der Buchdruckerey von Meißner, Rath buchdrucker in Hamburg. 1830. in Fol. 49. Be; Schwarz und Lohfe; Abbildungen des verſchoͤnerten Ha burger Walls. 4 Taf. in Fol. „ Leonhard; Naturgeſchichte des Mineralreichs Abth. 2,: Geo: gie und Geognoſie. Heidelberg bey Engelmann. 1831. 8 308. 6 T. 5 > Be Lappenbergz über den ehemaligen Umfang und die alte € ſchichte Helgolgpds. Hamburg b. Perthes. 30. 8. 40 1 Charte. 25 27 A. G. Volkmann; Anatomia animalium tabulis illustrata V. I 6 Lib. I. Lipsiae ap. Lauffer. 31. 4. XXIII. 12 Stt. 1 Vollſtändiger Inbegriff der Pharmacie von Prof. A. Buchne Nürnberg b. Schrag. Th. 4. Bd. 1. enthält: Handb. d. Mine logie v. Glocker. 31. 8. 2009. 4 FT. a C. Hauff; oratio de scientiarum amore Platonico. Adjecta e telescopii Rienksiani descriptio. Gandavi. 1830. 69. tab, 3. 5 ü ae F. v. Kobell; Eharacteriſtik der Mineralien II. Nurnberg be Schrag. 31. 8. 306. ar Sturms Flora I 56. II 19. 20. Fauna II. 2. En Maximilian Prinz von Wied, Abbildungen zur Naturgerhiät Braſillens; 14te Lieferung; Weimar, Ind. Comt. 1830 Fol. 6 fin. f 1 C. Linnei Genera Plantarum, edit. nona curante C. Sprengel I class. 1—13; Gottingae ap. Dieterich. 30. 8. 462 (Pe, ; 2 Thlr. 6 gr.) 2 Fr. Th. Bartling Ordines naturales plantarum eorumque cha racteres et affinitates, adjecta generum enumeratione, ibd. 30. 8. 492 (Pr. 2 Thi. 8 gr.). 7 Langenbeck, Nofologie u. Therapie der chirurg. Krankheiten, ebd. IV. 30. 8. 600. 1. Thl. (Pr. 3 Thlr.), 99 * Er * 5 5 £ »» R 18 31. ® : er te EV: 2 (Tafel IV.) eee . A Nee eee eee Der Preis von 12 Heften iſt 8 Thlr. ſaͤchſ. oder 14 fl. 24 Kr. eheinifh, und die Zahlung iſt ungetheilt zur Leipziger Oſtermeſſe des laufenden Jahres zu leiſten. ö Man wendet ſich an die Buchhandlung Brockhaus zu Leipzig, wohin auch die Vepseäge zu ſchicken find. Unfranfierte Bacher mit der Pal werden zuruͤckgewieſen. 1 N N — — ́— 1 = De a e a We n. * = Exotiſche Vogel. Thlr. & 1 1 * ra leucophaea P . . . 1 Zu kaufen bey J. H. Frank in Leipzig. — 8 ene bl 5 l 2 (Die exotiſchen Vögel find alle in ſchoͤnen Bälgen, außer die 2 =. 8 2 b 8 2 3 1 mit Curſivſchrift, welche ausgeſtopft find, und es tritt da⸗ 2 trieap lin 2 x E - 7 her nach Verhaͤltniß ein etwas erhöhter Preis ein.) == ee 5 & 5 8 z 1 (Fortſetzung.) Lanius stagurus 1 > 8 . 2 — palliatus . . . 88 . 2 Thlr. gt. — doliatus 5 5 - 5 . 2 Muscicapa cantatrix ash 8 E 1 — naevius = Ä N 9 1 — Indigo 2 8 1 = 4 2 — > — ecassius B ‘ 8 . PB ah! © Edolius longus - 8 5 8 5 3— 6 — mindanenis . 5 . . 2 E griseus . i . . . 2.— — collaris . . . » . 1 » Pipra caudata . . . 8 2 — — agilis « . . . . „17 oe. — Pareola . . 8 . 5 2 — — cayanus . s . . . 1 — strigilata 4 5 5 x 5 1 16 — cassoides 8 5 5 1 3 2 — leucocilla 8 . . 2 1 12 — atricapillus 5 5 . = 2 — Manacus . . . . 1 — — Schach ‘ . ‘ . a. | L aurata . . 8 . 8 — tyrannuns . . . . 1 L mirthera 5 3 N & 1 8 — oliraceus ® 1 N . er 1 — aureola 8 . 2 » . 2 — — cruentus 8 5 = . . 1 5 eitrinella 8 8 = . eng — manacus 8 8 4 A B 1 brasiliensis 8 s . 8 . 1 — — erythropterus . Ä . . . N — mexicana Y . . . . "1:18 — virgatus 2 2 8 8 5 1 — flava . . . . 1 4 — ater . . . . . . Ri | — cayana . . . . a . 1 2 — corrinus 8 5 1 A . 2 E cristata . > . . r E 8 — guianensis 8 . . g . 2 L mississippiensis . . . . 2 — — barbatus 5 . . . 2 — Porphyrio 8 0 . — 0 1 12 — Muscicapa 5 . “ “ » 1. — Jacapa . . . . 5 . 1 8 — batavius . . ° . . 2 — nigerrima A = = - 2 1 16 Oxiolus haemorrhous 5 N 5 4 23 — siienn . . . . B . 118 — oryzivorus 5 8 . . 2 — magna . * 2 2 2 . 1 8 — phoenicurus . 5 2 55 23 — Sayaca . . . 8 0 . 1 4 — Baltimore ° 5 2 5 5 2 Tanagra olivascens . . . . . 1. 8 _ — spurlus 5 N R 8 — 1 — episcopus 5 R 7 2 8 1 12 — Xanthornus . x 0 2 5 2 — tricolor . 2 Di 1 12 — viridis . 3 . F . 2 — rubra Bras. = S . . 2 — — chinensis 5 0 . . 2% — rubra bor. Amer. ‘ & 5 - 2 — — niger 3 65 4 5 2 — violacea . . . . 1. 8 ,‚ Bhiledon cucullatus . ’ N i a!) — S h Heft w. nn 1 Reiſen in Nubien, Kordofan und dem peträifchen Arabien, er: vorzuͤglich in geographifch-ftatiftifcher Hinſicht, von Dr. E. Ruͤppell. 5 : Frankfurt a. M. bey Wilmans. 29. 8. 389. 8 Kt. 4. Chart. Rappells mehrjährige und wiederholte Reifen in den ge nannten Laͤndern, fo wie feine großen und wichtigen naturs hiſtoriſchen Sammlungen, welche er dem Naturalien-Cabinet der Stadt Frankfurt, ſeiner Vaterſtadt, geſchenkt hat, und wodurch dieſe Anſtalt plotzlich eine der merkwuͤrdigſten von Europa wurde, ſind bereits allgemein bekannt, und dieſes alles iſt ſchon mit dem gebuͤhrenden Lobe in der Iſis be⸗ rührt worden, fo wie die ſchoͤnen Original-Abbildungen nebſt den lehrreichen Beſchreibungen, welche die Frankfurter na⸗ turforſchende Geſellſchaft von den genannten Naturalien hers ausgegeben hat. Die vorliegende Reiſe ergaͤnzt nun das bisher noch Fehlende, indem ſie uns mit dem Boden und den Einwohnern nebſt ihren Einrichtungen und Verfaſſungen bekannt macht. Dieſes Buch iſt jedoch mehr eine Geogra⸗ phie, Topographie und Statiſtik als eine wirkliche Reiſe, indem es nicht der Zeit, ſondern dem Raum und den Ge genſtaͤnden nach geordnet iſt, wodurch allerdings die wiſſen⸗ ſchaftliche Darſtellung gewinnt, aber das lebendige Intereſſe des Publicums an der Reiſe felbft verloren geht. Man ers hält nicht die unmittelbaren Anſchauungen des Reiſenden, und es entſteht das Bild jener Länder: vor unferem Geiſte nicht auf dieſelbe Weiſe, wie dem Reiſenden ſelbſt, ſondern nur die Reflexion deſſelben, das Gemaͤlde auf einmal, dem aber die genetiſche Entwicklung fehlt. Das, was der Leſer ſelbſt aus dem Buche ſich haͤtte ſchaffen ſollen, hat hier der Reiſende ſelbſt gemacht, allerdings ein großes Verdienſt und ein Geſchenk, das jeder mit Dank annehmen wird; dennoch bleibt ein Gefuͤhl von Mangel zuruͤck, wie bey allen Din⸗ gen, die man erſt uͤberblickt, wann fie geſammelt und fertig daſtehen, ohne daß man geſehen hat, wie ſie herbeygeſchafft worden. Es wäre daher ſehr gut geweſen, wenn der Vers Iſis 1831. Heft 4. £ R faffer feiner Verarbeitung wenigſtens einen kurzen Abriß bes Zugs feiner Reiſe vorausgeſchickt hätte, worinn die Haupt⸗ momente feiner Beobachtungen, die er ſpaͤter zuſammen⸗ ſtellt, herausgehoben waͤren. Fuͤr jetzt betrachten wir das Buch als einen zweyten raͤſonnierenden Theil der Reiſe, als die Krone derſelben, welche reich und geſchmackvoll aus⸗ geſtattet iſt und hinlaͤnglich Zeugniß gibt von der Raſtloſig⸗ keit und dem Beobachtungstalent des Verfaſſers. Man fin⸗ det darinn vollſtaͤndige Schilderungen der Topographie und Gtognoſie der verſchiedenen Provinzen, ihres politiſchen und ſtatiſtiſchen Zuſtandes, der Sprache, Sitten und Gebraͤuche der Völkerſchaften, der Alterthuͤmer, des Climas und der Krankheiten, die Materialien, wornach die Landcharten ent⸗ worfen find, einige Vocabularien uſw. Der Verfaſſer mach te im Jahr 1817 eine Reiſe nach Aegypten bis an die Waſ⸗ ſerfaͤlle von Syene bloß aus Liebhaberey. Er fühlte aber, daß bey dem geſicherten Zuſtande dieſes Landes ſehr leicht Forſchungen aller Art angeſtellt werden koͤnnten, wenn man mit den ſpeciellen Kenntniſſen und den nöthigen Hilfsmit⸗ teln ausgeruͤſtet wäre. Er kehrte daher 1818 nach Europa zuruck, um bey Jach in Genua ſich mit der Aſtronomie, und in Papia mit den andern Naturwiſſenſchaften bekannt zu machen, binnen welcher Zeit er auch mit der Senken⸗ bergiſchen Geſellſchaft in Verbindung trat, mit der Abſicht, derſelben feine zoologifhen Sammlungen zuzuſchicken, wo⸗ bey ihm vorzuͤglich Dr. Cretzſchmar behülflich war, der es dahin brachte, daß ihm ein junger Wundarzt, Namens Sey, mit einem kleinen Jahrgehalt von der Stadt oder vom In⸗ ſtitut als Gehilfe beygegeben wurde. Er reiſte mit demfels ben am Anfang des Jahres 1822 nach Aegypten, von da nach dem ſteinigen Arabien über Suez, dann zurück nach 22 389 a : Damiette; im November nach Oberägnpten, von Theben nach Corſeir; im Fraͤhling 1823 mußten fie wegen Empoͤ⸗ rungen im tuͤrkiſchen Lager von Neudongola verweilen. Er beſichtigte im April die Ruinen von Napata bey Barkal, Sey machte eine Jagdexcurſion in die Wuͤſten von Ambu⸗ col, blieb im Sommer in der Provinz Dongola, waͤhrend Ruͤppell die Sammlungen nach Cairo zuruͤckfuͤhrte. Ende Octobers war er wieder in Neudongola und reiſte mit Sey über Ambucol in das tuͤrkiſche Lager bey Schendi zwiſchen 17 und 16 S. B. Der Krieg erlaubte den Sommer über nur Excurſionen in der Nähe. „Rüppell begleitete daher wieder die Naturalien nach Cairo, war aber im Septem⸗ ber wieder in Nubien, ſchickte am Ende des Jahres Herrn Sey mit den Naturalien nach Aegypten zurüd, und er gieng ſelbſt im Jaͤnner 1825 nach Obeid, der Hauptſtadt der Pro- vinz Kordofan, wo ungeachtet ſeiner Krankheit doch vieles geſammelt wurde. Ende März war er wieder in Neudon— gola zuruͤck, wo wieder in den Wuͤſten von Ambucol geſam— melt wurde. Im July zu Cairo mußte er mehrere Monas te zur Herſtellung ſeiner Geſundheit verweilen, waͤhrend Hey wieder in Oberaͤgypten war. Jahres 1826 brachten ſie an den Meerbuſen von Suez und Akaba zu, wo auch der Sinai beſucht wurde; dann gieng es im October an die abyſſiniſche Kuͤſte nach Maſſaua. Da aber die ganze Geſellſchaft kraͤnkelte, ſo kehrte er im Maͤrz 1827 über Djetta und Corſeir nach Cairo und über Ale— randrien nach Europa zuruͤck, wo er auch ziemlich hergeſtellt in ſeiner Vaterſtadt mit vielen naturhiſtoriſchen Schaͤtzen gluͤcklich anlangte und von feinen Mitbuͤrgern ehrenvoll em— pfangen wurde. Da er die Abſicht hat, noch einmal in je» ne Länder zu reifen, fo. hat er begreiflicher Weiſe manches verſchweigen muͤſſen, was das Betragen der Mächtigen- bes trifft. Von einem deutſchen Buche wäre es unnuͤtz, fo wie unrecht, Auszuͤge mitzutheilen. Das Buch iſt ſowohl dem allgemeinen Leſer intereſſant, als den Maͤnnern von den genannten Faͤchern unentbehrlich. Seine Sammlungen ſind eine Zierde der Stadt Frankfurt und ganz Deutſchlands, und ein Schatz zum Unterricht und zur Foͤrderung der Na⸗ turgeſchichte für Europa. 5 Tafel k. ſtellt 2 coloſſale Granit-Statuen eines Tem⸗ pels auf der Inſel Arbo vor; Tafel 2. den Grundriß des Tempels am Gebel Barkal; Tafel 3. den liegenden Loͤ⸗ wen von Granit zu Barkal, Basrellefs aus dem Tem— pel bey Scheick Selim; Tafel 4. einen Opferaltar aus Sandſtein im Tempel bey Barkal; Tafel 5. Sepulcral⸗ Monumente von Meroe; Tafel 6. Schloß und Meer⸗ buſen von Akaba; Tafel 7. Ruinen auf der Inſel Ems rag im Golf von Akaba; Tafel 8. Sepulcral-Monumen⸗ te im Thale Beden. — Charten von Kördofan und Nu— bien; vom Nil zwiſchen Wadi Halfa und Meroe; vom ſteinigen Arabien, alles nach eigenen und vielfaͤltigen Be⸗ ſtimmungen. f - > ee Die erſte Hälfte des 5 5 Arch i v 05 für Chemie und Meteorologie, in Verbindung mit mehreren Ges lehrten herausgegeben von Kaſtner, Prof. zu Erlangen. 5 Nurnberg b. Stein. 30. 8. Mit Abbildungen. Der ungemein thaͤtige Verfaſſer hat unſeres Erachtens ſehr wohl gethan, daß er ſein Archiv beſchraͤnkt hat. Fuͤr Phyſik haben wir ſchon mehrere Zeitſchriften, und um Na⸗ turgeſchichte kuͤmmern ſich ſehr wenig Leute. Durch dies ſe Beſchraͤnkung hat ſein Archiv ein beſtimmtes Publicum gewonnen, worunter die Apotheker und Fabrikanten die voll⸗ wichtigſten find. Iſt einmal eine Zeitſchrift bey dieſen ein geführt, fo iſt für ihr Fortkommen geſorgt. Auch der In⸗ halt dieſes Archivs hat gewonnen; die Aufſaͤtze werden aus⸗ fuͤhrlicher mitgetheilt und volltändiger geſammelt. Wir koͤn— nen naturlich den Inhalt einer Zeitſchrift nicht mittheilen; ſie enthaͤlt aber viele Original-Abhandlungen von tuͤchtigen Chemikern, wodurch ſie ſich unentbehrlich macht. Sogleich in den zwey erſten Heften: Stromeper uͤber die Pyro⸗ phosphorſaͤure ꝛc.; Kaſtner über den Einfluß der Impon⸗ derabilien auf den chemiſchen Beſtand der Gemiſche und Grundſtoſfe; Duflos, Darſtellung des arſenikfreyen Anti⸗ moniums; Guſſerow über die Fette und den Seifenbil⸗ dungsprozeß; Seezen, Analyſe eines kieſel-, thon- und ei⸗ ſenhaltigen Gallenſteins; Oſann über das Gewicht des Eis ſes, über Schmelzpuncte; Schmöger über Leslie's Hygro⸗ meter; Ch. Meper, auffallende Selbſterhitzung eines Ges mengs von Weinaͤther, Magnit und Kohle; Binaſt, Uns terſuchung eines faſerigen Zinns aus Oſtindien; A. v. Zoff über den Gang der Witterung zu Gotha; Vuͤttlinger über die Krankheits⸗Conſtitutionen 1829 und 1830, und noch viele intereſſante Abhandlungen oder Bemerkungen von Bin⸗ der, Kauſchenbuſch, Gſann, wiegmann, Siber, Fecbon, E. Meyer, Trommsdorff, dem Serausge⸗ er uſw. a Jahrbuch für Mineralogie, Geognoſie, Geologie und Petrefactenkunde. Herausgegeben von den Profeſſoren von Leonhard und H. G. Bronn. Heidelberg b. Reichard. 30, 8. Heft 2. 8. Von dieſer quartaliter erſcheinenden Zeitſchriſt haben wir das erſte Heft bereits angezeigt. Da ſie die einzige iſt, welche ſich ausſchließlich mit der Mineralogie beſchaͤftiget, ſo kann ſie wohl alles aus dieſem Fache aufnehmen, und daher ein wirkliches Jahrbuch werden. Die Verfaſſer ges hen auch dabey ſehr ruͤſtig zu Werk, indem fie außer den Original⸗Abhandlungen von bedeutendem Werth Auszüge aus anderen, beſonders auslaͤndiſchen Werken mittheilen. Dieſe Hefte enthalten einen Durchſchnitt aus den Alpen mit Hindeutungen auf die Karpathen, von Lill von Lilienz bach S. 155 — 2205 über Eiscryftallifierung und über Gaͤn⸗ ge von Eis in Eis, von Prof. Heſſel S. 221—225; Ver⸗ ſuch einer geognoſtiſchen Eintheilung feiner Verſteinerungs⸗ Sammlung, von Söôninghaus S. 226—245; über die Muſchel⸗Verſteinerungen des ſuͤddeutſchen Steinfalz⸗Gebirgs, welche bisher unter dem Namen Pectinites: salinarius: bes griffen wurden, von Bronn S. 279—285; Verſuch eines r ſtems von demſelben S. 286 - 295. Außerdem Menge briefliche Nachrichten: und Auszüge, beſonders neu entdeckte Mineralien, die wir nicht anfuͤhren Eins Dieſe Auszüge: ſcheinen uns von befonderer Wichtig: MPetrefactologen werden ſich beſonders freuen, ein Blatt zu haben, in dem fie ihre Entdeckungen niederlegen, und wor: fie die der andern Gelehrten finden koͤnnen. Die Ta: enthält einen illuminierten Durchſchnitt vom Nordrande der Alpen, in der Richtung des Salzachthales, von Werfen is Teiſendorf, eine andere Muſchelverſteinerungen. Auf dem ſchlag ſollte der Inhalt der Tafeln angegeben ſeyn. Literaturae tiae rerum naturalium in Dania, Norwegia et Holsatia que ad annum 1859 Enchiridion in usum physicorum et edicorum scrips. M. Winther, chirurgus turmalis. Havniae NN ap: Wahl. 29. 8. 24. N Ri & 5 Dieſes iſt eine uͤber alle Maaßen fleißige Schrift, in der nicht bloß die Buͤcher, ſondern auch alle in den verſchie— e Zeitſchriften zerſtreute Abhandlungen angezeigt ſind, ine: mit Angabe der Thier-u. Pflanzennamen, womit die Auffäge beſchaͤftigen. Zugleich iſt für alle mögliche uemlichkeit in der Benutzung des Buches geſorgt. Vor⸗ ein wiſſenſchaftlicher Conspectus und hinten ein alpha⸗ tiſches Regiſter der Verfaſſer. Solch eine Schrift iſt für den Naturforſcher Goldeswerth, und er iſt dem Verfaſſer fo mehr Dank ſchuldig, als die Arbeit ſelbſt gewiß eine müͤhſeeligſten und langweiligſten von der Welt ſeyn Was Reuß zu Goͤttingen in feinem unſchaͤtzbaren Repertorium aller Abhandlungen der Geſellſchaftsſchriften ges iſtet, das hat der Verfaſſer heer für Dänemark gethan. die Titel find je in ihrer eigenen Sprache aufgeführt, da⸗ her daͤniſch, deutſch und lateiniſch. Wir empfehlen daher ge Schrift jedem Zoologen und Botaniker, jedem Anato⸗ en und jedem Literator aus voller Ueberzeugung. Er wird dem Privatnutzen auch noch in Erſtaunen geſetzt wer⸗ über die Menge von Arbeiten und Entdeckungen, wel⸗ die Wiſſenſchaft den Dänen zu verdanken hat. Iſt ir d eine Arbeit geeignet, einem Volke Achtung und Aner⸗ nung zu verſchaffen, fo iſt es eine ſolche. 1 Oeconomiſche Neuigkeiten 8 Verhandlungen. Zeitſchrift für alle Zweige der Haus und wirthſchaft, des Forſt- und Jagdweſens im oͤſterreichiſchen erthum und dem ganzen Deutſchland. Herausgegeben von fr. Ch. C. Andre und F. G. Elsner. Prag bey Calve. 30. Bd. 1. 4. 385. Dieſe fo aͤußerſt nuͤtzliche und allgemein anerkannte rift erhält ſich immer in ihrem Werthe und hat nun in ſehr thaͤtigen und kundigen Mitherausgeber gefun⸗ „wodurch die Fortſetzung ununterbrochen geſichert iſt. — ee 342 Ueber bie Manchfaltigkeit und den Reichthum, ſo wie die Wichtigkeit der hier verhandelten Gegenſtände bedarf es hier keiner Anzeige, was auch gar nicht moͤglich wäre. Wir 12 gnügen uns daher, die, Erſcheinung diefer Zettſchrift nur ge⸗ A ra und diejenigen Oeconomen darauf auf merkſam zu machen, welche vielleicht noch nicht hinlaͤ lich damit bekannt ſind. ch nicht hinlänge Anweiſung zum Seidenbau überhaupt, und insbeſondere in Bezu noͤrdliche Deutſchland; nach den neueſten . ben und nach eigenen Erfahrungen und uͤber die Naturgeſchichte des Seidenſpinners ſelbſt angeſtellten Verſuchen abgefaßt. Mit einer Anleitung zu einer leichteren, wohlfeileren und naturgemä= ßeren Fuͤtterungsweiſe der Seidenraupe und zu einer zweyfachen Seidenzucht in einem Jahr; von Doctor Zinken, ge⸗ nannt Sommer. Braunſchweig bey Meyer. 1829. 8. 111. Die Seidenzucht in Deutſchland iſt in der neueren Zeit [wieder ſehr lebhaft zur Sprache gebracht und beſon⸗ ders von den Regierungen unterſtuͤtzt worden. Es iſt da⸗ her kuͤhmlich, daß mehrere unterrichtete Maͤnner Schriften daruͤber bekannt machen, welche die fruͤheren Verſehen vers beſſern und dem gemeinen Mann die Mittel an die Hand geben, dieſen Gewerbszweig zu pflegen und dadurch vielleicht ihr Einkommen zu vermehren. Dieſen ſchließt ſich der Vers faſſer mit Sachkenntniß an, und ertheilt beſonders die Ver⸗ fahrungsregeln beym Seidenbau im noͤrdlichen Deutſchland, wo die Witterung manche Vorſicht noͤthig macht. Man findet alles in dieſem Büchlein, was man zur Erzielung ſei⸗ nes Zweckes bedarf; beſonders iſt die Entwicklungs⸗Geſchich⸗ te, die Fuͤtterung and die übrige Behandlung umſtaͤndlich beobachtet und beſchrieben, ſo daß dieſe Schrift denjenigen welche in der Lage ſind, Seidenwuͤrmer zu ziehen, die nd» thige Anleitung gibt und auch dem Naturforſcher intereſſant iſt, beſonders da Dr. Sommer bekanntlich ſich ſelbſt als eifrigen Entomologen ausgezeichnet hat. Woͤrterbuch der Naturgeſchichte, dem gegenwärtigen Stande der Botanik, Mis neralogie und Zoologie angemeſſen. Weimar, Landes Induſtrie⸗ Comtoir, Band 7, Haͤlfte 1. 1830. 8. 256. Regiſter 60L— 664. \ Dieſes nuͤtzliche Unternehmen ſchreitet in Betracht Maſſe der Gegenſtaͤnde immer raſch vorwärts, und A pr nem großen Mangel unſerer deutſchen Literatur ab, welcher ſolch ein Woͤrterbuch, wenigſtens der neueren Zeit, ganz fehlt, waͤhrend Franzoſen und Engländer, beſonders jene, einen Ueberfluß daran haben, weil ihr gebildetes Publicum Geſchmack an der Naturgeſchichte hat, und für ein ſolches die lexicographiſche Form ungemein paſſend iſt. Hoffentlich wird dieſes Lexicon dazu beytragen, daß auch in Deutſch⸗ land der Sinn fuͤr Naturgeſchichte ſich unter den reichen wenig beſchaͤftigten Ständen verbreitet und dleſer Wiſſen⸗ ſchaft eine guͤnſtigere Zeit aufgeht, welche an die Stelle der 343 ‚Wildfhtmeine, Fuͤchſe und Hafen das geſammte Thierreich ſtellt, durch das man allein einen wuͤrdigen Begriff von der lebendigen Natur und von der ſchonenden Art, fie zu de; handeln, erhaͤlt. Dieſer Band beginnt mit Herion und geht bis Hymenaria, fo daß alſo ungefähr ein Drittel des Ganzen als vollendet betrachtet werden kann. Wir wuͤn⸗ ſchen dieſem muͤhvollen und koſtſpieligen Unternehmen feinen glücklichen Fortgang. Die Abbildungen in 4. enthalten ſehr viel neues, und ſind uͤberhaupt lehrreich und wohlgewaͤhlt, fuͤr den geringen Preis auch gut gearbeitet und illumi⸗ niert. Es iſt übrigens Schade, daß die Namen nicht un⸗ ter den Figuren ſtehen. Lehrbuch der Naturgeſchichte von Doctor H. Burmeiſter. Halle bey Anton. 30. 8. 595. Unter den vielen Lehrbuͤchern, welche in der neuern Zeit in den manchfaltigſten Formen und Syſtemen erſchei⸗ nen, nimmt das vorliegende einen ruͤhmlichen Platz ein; es hat die Fortſchritte der Zeit benutzt, viel eigenes hinzuge⸗ than und alles wohl geordnet. Jedem Reich und jeder Claſſe iſt das nothwendige Allgemeine vorangeſchickt; die Familien, Sippen und die wichtigſten Gattungen ſind cha> racteriſiert; Citate und Verweiſung auf Abbildungen feblen, wie es in einem Lehrbuche auch nicht wohl anders ſeyn kann. Das Buch enthält alle 3 Reiche. In der Mineras logie wird vorzuͤglich Mohs befolgt, in der Botanik Lanz dolle, in der Zoologie Nitzſch, jedoch überall mit Abaͤn⸗ derungen und Verbeſſerungen, beſonders beym Thierreich, welches ſo ſteht: I. Schleimthiere, 1) Cl. Urthiere, 2) Corallen, 3) Quallen. II. Scheidungsthiere. 4) Afterlofe, 5) Strahlthiere, 56) Weichthiere. III. Gliederthiere: 7) Ringelwuͤrmer, 8) Weichſchalthiere, 9) Inſecten. IV. Ruͤckgraththiere. Zur erften Claſſe gehören die Infuſorien und Poly: pen, zur dritten auch die Actinien; zur Aten die Blaſen⸗, Bande, Saug- und Hakenwuͤrmer; zur Sten Encriniten, Seeſterne, Seeigel und Holothurien; zur 7ten Filarien, Aſcariden, Gordius und die eigentlichen Rothwuͤrmer; zur Sten die Entomostraca, Krebſe, Aſſeln, Scolopendren, Spinnen und Müben. Es if allerdings gewiß, daß die Eingeweidwuͤrmer verſchiedenen Claſſen anzugehören ſcheinen, wie wir auch ſchon längft ausgeſprochen haben; allein fie haben dennoch ſo viel übereinſtimmendes, daß man ſie bis jetzt wohl beyſammen laſſen konnte, wie die Beutelthiere, welche gleich: —— — falls mehreren Zänften angehören wollen. Uebrigens dieſe Claſſification ſcharfſinnig und verdient alle Beachtun Auch bey den Wirbelthieren find manche gute Abtheilung gemacht. Da dieſe Claſſificationen von Vitzſch herruͤhren ſo werden wir ein andermal darauf zurückkommen. * 4 2 Der Verfaſſet hat auch im Jahre 1829 ein tation drucken laſſen: 8 De Intectorum systemate natural, womit er ſich insbeſondere zu beſchaͤftigen ſcheint, was fein vielen neuen Ideen und gluͤcklichen Claſſifications⸗Verſug beweiſen. Gewiß wird er noch viel nuͤtzliches in der Na turgeſchichte leiften, wenn ſich feine Verhaͤltniſſe fo geſtalten daß er ſich denſelben ausſchließlich widmen kann, wu L ſehr zu wuͤnſchen iſt. en . Ist 18 12 . Naturhiſtoriſche Skizze a 3 * von Lithauen, Volhynien und Podolien in geognoſtiſch mineral 0 giſch., botan. und zoolog. Hinſicht entworfen von E. Eich Profeſſor zu Wilna. Leipzig bey L. Voß. 30. 4. 256. 3 Stflun. 152 wald, Dieſes iſt eine ſehr fleißige Arbeit, welche der Ver fer feinen Reifen in den genannten Gegenden zu verda hat, beſonders wichtig in geognoſtiſcher und petrefactologi Hinſicht, wodurch bisher faſt ganzlich unbekannte, aber trade in dieſer Hinſicht ſehr wichtige Gegenden in das biet der Naturforſchung treten. Ba Der erſte Abſchnitt über das Geognoſtiſche gibt, oh, ſchon der Verfaſſer nicht die gehörige Muße zur Unterſüh chung hatte, doch im Allgemeinen ein ziemlich deutliche Bild von den Formationen jener Gegenden, wo ſich Gra nit, Gneiß mit großen Graphitlagern, Porphyr mit Op und Schwarzeiſenſtein, ferner Uebergangsgebirge, Graume cke, Thonſchiefer mit Lehmlagern und Feuerſteinen, Ueber: gangskalk mit einer Menge Verſteinerungen von Coralle Mergelkalk, endlich Floͤtzgebirge, dieſe jedoch in geringe Maſſe, finden; beſonders das todtliegende, der Alpenk ftein, der bunte Sandſtein, der Muſchelkalk, der Quade ſandſtein, der Jurakalk und der Gyps. Die Tertiangebi ge S. 34 find voll der intereſſanteſten a e tungen, wovon eine große Menge namentlich aufgefüh wird, worunter ſich viele neue finden. aufgeſchwemmte Land. D. 105 kommt der botaniſche Theil zuerſt uberſicht⸗ lich mit Angabe der Breitenlage, W * 400 der gewoͤhnlicheren Waldbaͤume, und dann folgt das ſy matiſche Verzeichniß der Pflanzen, worunter ebenfalls ma neues, mit Angabe der Standörter; eine vollſtändige Flot nach dem natuͤrlichen Syſtem. ; S. 97 folge das S. 185 fangen die zoologiſchen Bemerkungen an, wo bey der Verfaſſer hauptſaͤchlich die Verſteinerungen beſtimmt, worunter, wie bemerkt, viele neue Gattungen mit lateini⸗ ſchen Characteren und bey ſelteneren Thieren mit aus fuͤhtli⸗ \ her Schilderung der Organe und der Lebensart, beſonders joy Medusa aurita der Oſtſee, dem Thier der Balanen, Biber, und hauptſaͤchlich dem Auerochſen im Walde 1 Bialoweſcha im grodnoiſchen Gouvernement, wo ſich genwaͤrtig 696 Stuͤck aufhalten und unter beſonderer Auf⸗ ſicht ſtehen, woruͤber der Verfaſſer von dem jetzigen Kron⸗ förfter viele und intereſſante Bemerkungen erhalten hat. Vor 8 Jahren betrug ihre Zahl nur 350. Die juͤngeren unter 12 Jahren leben meiſt in kleinen Heerden von 20 — 40 Stuck beyſammen; Alter trennen fie ſich und leben ein⸗ zeln, ſammeln ſich aber zur Brunſtzeit im Auguſt zu den rden; fliehen immer die bewohnteren Stellen, wo auerhuͤtten ſtehen und verlaſſen nie das Dickicht, um et⸗ auf Getreidfelder zu kommen; an heißen Tagen liegen 85 Stundenlang in Sandgruben und bewerfen ſich mit Sand, um ſich abzukuͤhlen und ſich durch Wedeln die Flie⸗ n zu vertreiben. Im Winter verlaſſen ſie ſelten das Fich: te gehoͤlz, liegen am Tage ruhig und gehen nur bey Nacht umher, um ihre Nahrung zu ſuchen, wobey ſie ſcharfe und bittere Kräuter, wie Ranunkelg, Anemonen, junge Heiden u. dgl. vorziehen; auch freſſen fie im Frühjahr junge Blaͤt— ter, aber nicht von Birken und Eichen. Die Kuh wirft ein Kalb Ende Maͤrz und traͤgt alſo nur 7 Monate, waͤhrend die zahme Kuh 'g trägt. Ihr Alter erſtreckt ſich auf 40 Jahre, ſind fruchtbar bis zum Zoſten; es gibt viel mehr Stiere als Kühe, daher auch die heftigen Kämpfe zur Rin⸗ Derzeit unter den ersteren, und vielleicht auch die geringe Fruchtbarkeit der letzteren, weil man in einer Heerde von 40 oft nur 4—6 Junge bemerkt. Sind eher furchtſam als dreiſt, laufen vor Menſchen und grellen Farben davon, koͤn— nen wegen ihrer Schwerfaͤlligkeit kaum 2 Werſte gehen, oh— ne auszuruhen; gegen 3 Woͤlfe kann ſich einer vertheidi— gen. Sie grunzen faſt wie die Schweine, plaͤrren nicht. Sie wittern den Menſchen in großer Ferne, und ſobald ſie ihn ſehen, laufen ſie blitzſchnell davon, indem ſie Geſtraͤuch und kleine Bäume niederreißen. Im Frühjahr macht man ih» nen Heuhaufen, zuſammen 750 Fuder zu 20 Pud (zu 40 Pfund). Sie find caftanien s oder ſchwarzbraun. Weibchen und Männchen haben 14 Rippenpaare, fo daß alfo die 13, welche Bojauus gefunden (Acta Leopold.), ein Natur⸗ fpiel waren. Der Wald liegt an der Nareva auf einer großen Ebene, faſt ringsum von einer Steppe begraͤnzt, im Umfang 160 Werft, und iſt in 12 Unterforſteyen getheilt it 118 Jägern. Darinn iſt auch 1 ſchwaͤbiſches Dorf, Tſcholo, aus 17 Familien. Die ganze Eintheilung und Vers waltung des Waldes rührt von Stanislaus Auguſtus her. In demſelben Walde finden ſich auch viele Elenne, Bären, Rehe und wilde Schweine. Es iſt merkwürdig, daß ſich in allen vom Verfaſſer genannten Laͤndern keine Hirſche mehr finden; vor 60 oder 70 Jahren gab es jedoch noch. Der Auerochs iſt nach dem Leben gezeichnet in ſprin⸗ gender Stellung von Jankiewicz; eine Tafel ſtellt die Um⸗ gebung von Mendſiboſch am Bog und die Suͤßwaſſerforma⸗ tion von Kuntſcha vor; die andere den Wald von Bialowe⸗ ſcha nach dem Plan im Foͤrſterhauſe. — - 1 Sſis 1881. Heft 4 . 7 — — * 346 - M&moires de la Société d'histoire naturelle de Strassbourg. T. I, chez Levrault, 30. 4. ı7 pl. Dieſe Schrift enthält ſehr lehrreiche und gründliche Abhandlungen, groͤßtentheils mineralogiſchen und petrefacto⸗ logiſchen Inhalts, jede mit neuen Seitenzahlen; außerdem 10 kleinere Bemerkungen verſchiedenen Inhalts. Dieſe Ger ſellſchaft der ehemaligen deutſchen Reichsſtadt beſteht erſt ſeit dem Ende des Jahrs 1828, und hat binnen dieſer kur⸗ zen Zeit fo eifrig gearbeitet, daß fie bereits mit einem maͤ⸗ ßigen Band vortrefflicher und nützlicher Entdeckungen auf⸗ treten kann. Die Ortsmitglieder ſind: Dr. Böckel, Theo⸗ log Buchinger, die Profeſſoren Duvernoy, Ehrmann, Fargeaud, Apoth. Hecht, Dr. A. Lauth, Fr. Lauth, Prof. Veſtler, Apoth. Meſtler, Silbermann, Ober: bergmeiſter Dolg. Silbermann und Fr. Lauth find Mitglieder des Verwaltungs-Ausſchuſſes für das Naturalten⸗ Cabinet. Die wichtigſten und größten Aufſaͤtze find von Voltz, uͤber die Belemniten, und von Thirria, Bergmeiſter zu Veſul, über die Jura⸗Formation der oberen Saone. Die Bemerkungen über die Belemniten füllen 72 Sei ten und 8 Tafeln mit vielen Durchſchnitten, und iſt mit⸗ hin eine ausfuͤhrliche Monographie, wozu dem Verfaſſer uͤber 1000 Stuͤcke in dem Straßburger Naturalien-Cabinet zu Gebote ſtanden, worunter ſich auch mehrere neue beſinden, die hier mitgetheilt find. In der erſten Abtheilung betrach⸗ tet der Verfaſſer die Belemniten im Allgemeinen, und gibt zuerſt die ſippiſchen Charactere, und zwar ausfuͤhrlich die Beſchreibung des Kerns (Alveole), und dann S. 7 der Scheide (Gaine), mit jedesmaligem Bezug auf die Abbil⸗ dungen, und mit Anfuͤhrung der Meynungen anderer Schrift⸗ ſteller über den Bau dieſer ſonderbaren Geſchoͤpfe. Dann folgen S. 14 Betrachtungen über das Wachsthum der Des lemniten, wobey der Verfaſſer von Blainville's Meynun abweicht. 8 - S. 18 vergleicht er fie mit anderen kammerigen Scha⸗ len, mit Spirulea, Orthoceratites, Nautilus, Ammoni- tes, Beloptera, und endlich mit dem ſogenannten Fiſch⸗ bein der Sepien, mit Actinocamax Müll., und ſchließt, daß die Belemniten zu den Cephalopoden gehören und innes re Schalen eines ſolchen Thieres ſind. 72 In der 2ten Abtheilung S. 3ı folgt dann die Be: ſchreibung verſchiedener Gattungen von Belemnites und Actinocamax mit vorausgeſchickter Terminologie. Actinocamax fusiformis n. t. 1. f. 6. A. mülleri n. f. 7. HBelemnites? ferruginosus n. f. 8. B. blainvillii n. f. 9. B. subclavatus n. f. 11. — ventroplanus n. f. 10. — subdepressus n. t. 2, f. 1; t. 7. f. 4, 5. — breviformis n. t. 2. f. 2—4. — disitalis f. 5. 3 — subaduncatus n. t. 3. f 2. 22* 347 7 B. paxillosus k. 6. f. 2; t. 7. f. 2. 0 — crassus n. t. 7. f. g. compressus n. t. 5. f. 1, 2. longisulcatus n. t. 6. f. 1. longus n. t. 3. f. 1. aalensis n. t. 4. et 7. f. li. trifidus n. t. 7. f. 3. perforatus n. t. 8. f. 2. subventricosus t. 8. f. 1. — pyramidalis t. 7. f. 6. Belosepia cuvierii (Beloptera) t. 2. f. 6. Der Verfaſſer wird nach und nach die uͤbrigen Ab⸗ bildungen liefern, ſo daß die Monographie vollſtaͤndig wird. Der zweyte Aufſatz iſt von Dr. A. Lauth, dem Vorſteher der Secier⸗Uebungen, und umfaßt 18 Seiten mit Tfl. g., und enthält die Darſtellung des Baus der Naͤgel und der Haare, ferner des Spannmuſkels der vorderen Haut des Vogelflägels, und endlich die Arterien der Darmzotten mit microſcopiſchen, ſehr inſtructiven Abbildungen, wovon ſchon im Heidelberger Bericht geſprochen worden. Der dritte Aufſatz von Thirria über die Formatio⸗ nen des Jurakalks in der Provinz der oberen Saone und über einige Hoͤhlen deſſelben umfaßt 62 Seiten nebſt einer Tafel in Folio mit Durchſchnitten, beſonders der Hoͤhlen. Voran die allgemeine Beſchreibung dieſer Formationen, dann die einzelnen Bildungen mit den genau beſtimmten Verſtei⸗ nerungen von unten nach oben; im erſten Stock unterer Roogenſtein, Mergel, großer Roogenſtein, rother Kalk, Ster Roogenſtein. Im zweyten Stock mittlerer Mergelkalk, Bohnenerz, Neritenkalk, Madreporenthon. 8 555 f Dritter Stock: Gryphitenkalk. Vierter Stock: Thon mit Bohnenerz. Dann folgt eint große Tabelle uͤber die Schichten nebſt ihren Verſteinerungen, in der That eine ſehr fleißige und kenntnißreiche Arbeit. — S. 41 beginnt die Schilde⸗ rung der Hoͤhlen nebſt ihren verſteinerten Knochen von Ur- sus spelaeus, Hyaena, Cervus, Elephas, Sus, Leo und der Katze. Bemerkungen Über eine Suͤßwaſſerformation im Hegau von Herrn von Althaus, Salinen-Aufſeher zu Duͤrrheim D. 1—6; ein intereſſanter Beytrag dieſer berühmten Trapp, Gegend. Bemerkung uͤber das Bohnenerz in der Gegend von Candern im Breisgau, von Walchner, Profeſſor zu Carles ruhe; gleichfalls inteteſſanter Beytrag zur Kenntniß einer bisher wenig bekannten Gegend. Dabey zwey Durchſchnitte Taf. 12. Die Zunge als Ergreifungsorgan der Nahrungsmittel betrachtet, beſonders bey den Saͤugthieren und Lurchen, vom Prof. Duvernoy S. 1— 20, mit 5 Tafeln, worauf die Zungen mit ihren Muſkeln anatomiert dargeftellt find von Echidna hysfrix Taf. ı—3., Gecko fimbriatus Taf. 4., Chamaeleo carinatus Taf. A., planiceps Taf. 4., Coluber natrix Taf. 5., Boa und Rana ocellata, af. 5.; gleichfalls ein intereſſanter und fleißiger Aufſatz. Bemerkung über das Sedum repens Schleic von Prof. Weſtler S. 1—3. Taf. x.; ſucht vorzuͤglich Synonymie zu beſtimmen. Iſt einerley mit 8. guett di Villars, annuum Allioli, rubens Haenke. Unter den kleineren Bemerkungen S. 1—17 findet ſich: Klappen im Innern der Venen, Lymphgefaͤße der in nern Haut des Herzens, Mufkel» Abweichungen bey Men⸗ ſchen, Geſichtsfarbe, und die Art, große Fruͤchte zu ziehen, alles von A. Lauth; boraxſauter Talk in Gyps bey Las neville von Dr. Gaillardot daſelbſt, über das Aufrichten der Schichten Taf. 12. [fehlt unferem Exemplar], über das Mineralwaſſer des Sulzbades im Elſaß; Bemerkungen über — — 11 verſteinerte Pflanzen, alle drey von Voltz. 1 Dieſe Schrift darf von den Geognoſten und Zoologen nicht überſehen werden; fie enthält einen Schatz von That⸗ ſachen und von wichtigen, theils neuen, theils beftätigen- 155 1 beſonders was die Aufſätze von Poltz etrifft. ö 1 Es quisse Geognostique a © Br du territoire appartenant à mes possessions, et à quelques portions des pays adjacens en Moravie. Par le Cte G Rafou- mobski, Membre de plusieurs Academies et Societes Savantes, FI I. N 2 tt La Moravie, qui est comme I’on sait, une des bel les et considerables provinces de l’empire d’Autriche, et la partie de cette province où sont situèes mes possessions, qui vont faire l’objet de ce mémoire, qui sont les seigneuries de Roudoletz et de Welting, semblent avoir echappees aux investigations desG&o- gnostes et des Geologues. Elles s’etendent entre Au- triche et la Boh&me sur les frontieres et à peu de distance de l'une et de l'autre, et occupent une cir- conference de cing milles et trois quarts d’Allemag- ' ne, ou onze lieues et demie de France. 1 Cette contree et celles voisines, dont j'aurai occasion de parler, se rattachent aux formations les plus anciennes. Elle est fort montagneuse, mais Pa- spect general de ses montagnes n’offre pas d’une maniere bien sensible des chaines régulières, courant dans une direction determinee, et à exception de quelques vallons ou de quelques gorges de peu d’E- . tendue, et quelques plaines rares et petites enceintes 5 de hauteurs en forme de bassins, comme la plaine 5 de Rosenau, et celle toute couverte de bois de Las- gues, on ne voit de toute part que des hauteurs ou H des especes de mamelons plus ou moins isoles, | viron tout au plus 200 toises d’elevation sur le sol des plaines, couronnès de plateaux plus ou' moins 7 arrondis, ou tres sinueux, plus ou moins grands et spacieux, sillones d'une prodigieuse quantité de beaux ruisseaux d'une eau limpide et claire, qui se preci- - 3 pite avec bruit, formant de nombreuses et belles cades, au travers d’innombrakles roccailles et blocs de pierre, entasses au fond de leurs lits peu pro- fonds, et couverts de bois et de forets majestueuses, composees surtout d’arbres résineux, traversées de sentiers frais et verts, riches en belles mousses, en champignons, en Cryptogames de toute espece qui répandent durant les chaleurs brulantes de P'été une ombre d&licieuse, et durant l'hiver au contraire, les neiges s’accumulent a de grandes hauteurs dans toute la contrée, et rendent les communications dif- Hiciles et la saison rude, froide et de longue durée. ie Tout est rocher dans ce pays, et a l’exception de quelque couche d’argile et de tourbe dans les parties basses et plus ou moins marecageuses, la ter- re végétale le recouvre en general a une foible pro- fondeur, cependant entre les bois, ou elle est plus Epaisse, il existe quelques prairies qui s’etendent le long de quelques cöteaux, de quelque petite riviere ou plutöt quelque gros ruissean, et le long de quel- ques petits lacs ou étangs qui abondent chez ınoi, Prairies verdoyantes qui peuvent produire toutes sor— tes d’arbres, d' arbrisseaux, d'arbres fruitiers dans les jardins, et des végétaux agréables et utiles, qui prou- vent que la vegetation pourrait étre assez vigoureu- se dans cette partie de la Moravie avec des soins et de la culture, et le climat assez doux, comme dans tous les pays situés sous la m&me latitude, sans im- mense quantite de forets qui interceptent les rayons du soleil; aussi, des qu'on s’eleve à un certain po- int sur ces montagnes si ombragees, mèéme dans les journees les plus chaudes de l'été, on éprouve une ‚temperature sensiblement plus froide que celle que 'on vient de quitter, qui produit une sensation su- bite désagréable et malsaine pour qui n'est pas doue d'une constitution robuste, et quoique les montag- nes comme je l'ai dit, soient peu hautes, le pays offre souvent linconvénient de distances trompeuses comme les cortrees Alpines, à cause des sinuosites du terrain, et l'on croit étre fort pres d'un endroit, que l'on en est encore loin. Dans mes possessions, toutes les parties des montagnes qui regardent l’Occident, sont plus ou moins roides et escarpees, et c'est aussi de ce cöôté, que se trouvent leurs plus grandes élevations; tou- “tes les parties au contraire qui regardent le Midi, s’abaissent en pentes douces, qui n'ont plus ces for- mes äpres et ces accumulations enormes- de gros fragmens de rochers, que 'on retrouve plus frequem- ment vers l'Occident. 5 * 1 La masse principale des montagnes est le gra- nit; tout autour de Roudoletz,- de Welling et de mes autres villages, on ne voit presque point d'au- tre roche, et ce granit est tantöt a petit, tantöt à gros grain, tantöt a grains meles; on en vopait lors- que j habitais ce pays, un exemple remarquable en- tre Roudoletz et Welting, dans un joli et riant petit — 350 vallon qui se dirige du Nord au Midi, arrose par un beau ruisseau nommé Areuterring, qui serpente dans son sein, assez riche en eau, pour fournir aux travaux d'un haut fourneau, et qui présente des st- tes pittoresques et romantiques; la, on est arrive à une masse offrant differens degrés de durete, et des variations semblables et tres prononcees dans son grain. Ainsi la petitesse ou la grosseur du grain, comme l’ont:deja reconnn d'autres Geognostesavant moi, ne peut nullement servir à caracteriser la plus ou moins grande ancienneté du granit, et l'on peut en dire autant de son Feldspath, que j'ai rencon- tre rarement rouge ou couleur de chair, mais le plus souvent blanc. Ce granit offre aussi des varietes et des acci- dens dignes d’attention. Souvent ses elöemens sont assez également partages dans sa masse; d’autrefois c’est le Feldspath ou le Quartz qui abonde, de ma- niere qu'il devient un Quartz porphyre, dont la partie quartzeuse renferme des cristaux ou des grains de Feldspath comme le vrai Porphyre; souvent aus- si, une substance siliceuse rouge ou brune ou tirant sur le brun, vient se joindre aux autres élemens du granit ou du Quartz porphyre, ou court en forme de veinules quelquefois extraordinairement minces entre le Quartz et le Feldspath, ou acquiert mème une telle extension dans la roche, qu'elle constitue alors elle-méme la päte d'un Porphyre semé de grains de Quartz et de Felds path. A VEst-Nord-Est de Roudoletz, en dirigeant mes pas vers la foret de Daschitz qui borne mon territoire de ce cöte, j’ai trouye pres d’un moulin le chemin coupe par un banc de rocher à fleur de terre, d'une belle roche grenue, à petit grain, com- posee principalement de Feldspath blanc, de tres peu de Quartz gris, et encore moins de mica, et tres clairsemee de grenats jaunes, dont la texture est si serree, qu'elle constitue un vrai Granulit ou Meisstein grenu. Le gisement de cette roche parait intermediaire et subordonn€ à celui d'un granit à petit grain qu'on observe plus haut, et qui (chose singuliere) se decompose a l’exterieur en s’oxidant, _ et devient jaune tirant sur le rouge, color& par Po- xide de fer. Ces granits qui encaissent le Weisstein grenu, offrent cependant quelquefois si peu de mica et de Quartz dans leur composition, qu’ils se rap- prochent encore beaucoup eux-memes du Granulit. Quoique en général le granit des montagnes de ces contrees ne fasse voir aucun mélange d'autre ro- che, il est cependant quelques exceptions à cette régle; on en voit une a Melting, où une butte qui s’eleve au sein du village méme, présente le granit alternant avec le Gneiss; on en voit une autre au haut d'une montagne qui s’eleve au dessus de mon jardin de Roudoletz, couronnee par un mamelon, sur le granit duquel le Gneiss repose, et le recouyre comme une calotte, et bon doit nécessairement con- clure de ces deux manieres de gisemens du Gneiss, 351 N que dans bune des localités mentionndes (a Welting), il est contemporain du granit, et dans l'autre (a Roudoleiz) plus jeune que lui. Le granit de ces contrées, fait voir en general des masses informes, qui n'annoncent point une cris- ‚tallisation ou une précipitation de ses parties rezu- liere; on dirait souvent des bancs épais ou meme des couches assez minces, mais ce n'est qu'une ap- garence trompeuse produite par des fentes ou des fissures plus ou moins horizontales et étendues, da- tant sans doute de l’epoque de la dessication de cet- te roche. Il existe parmi ces granits des varietes tresbel- les, mais comme les escarpemens sont rares, on ne peut guere rencontrer ces variétés que parmi les blocs detaches jadis des rochers dont elles faisaient partie. Il en est une surtout-que je ne puis passer sous silence, que je découvris hors et tout prés de mon village de Roudoletz, c’etait tout un bloc de cette nature que je fis briser. Ce qui me frappa d’a- bord, ce fut le superbe mica de cette roche, d'un blanc argentin &clatant, en grandes lames cunéifor— mes, groupées de manière a presenter l’aspect de larges végétations, ou de brillans buissons; puis son beau Quartz jaune, de sorte que taill&e et polie dans un sene, cette pierre offrait des arborisations magni- fiques formées par le mica, et dans un autre, le gra- nit graphique le plus rare et le plus beau qu'il soit possible de voir, dont le Feldspath blanc lardé de ce Quartz, offrait sur ce fond blanc de gros caractères jaunes. II existe au reste d'autres variétés de granit graphique à deux couleurs, mais à plus petit grain, et moins dignes d’attention. Le granit de cette partie de la Moravie, ren- ferme peu de fossiles remarquables; je vais parler de ceux qui sont parvenus a mä connoissance, Au fond d'une gorge, oü coule un puissant ruisseau ou une petite riviere, au sein des rochers de cette sauvage contree, ‚a Litherz, village à une lieue environ de Roudoletz, appartenant älaseigneu- rie de Daschitz, j'ai emporté au moyen dumarteau, des portions d'un bloc trés interessant, presque en- tierement composé d'une masse fibreuse et souvent chatoyante a la maniere de Poeil-de- chat, ou mieux encore du Faserkiesel des Allemands; on n'y voit que rarement et sans doute accidentellement du mi- ca brun ou blanc. Elle est blanche et ca et la co- lorée en jaune par le fer; ses fibres sont disposees en divers sens, et forment des groupes ou des faisce- aux qui se croisent de diverses manières; elles sont fines et serrées, et me paroissent plus ou moins en- tremelees d’asbeste ou d’amiante, de sorte que la, ou il y en a le moins, la pierre devient quelquefois si compacte, qu'elle ressemble a un Weisstein, et devient dure au point de rayer fortement le verre blanc, et m&me assez sensiblement le Quartz, et que forme des veines ou des filons dans le granit, la au contraire, oü il y en a le plus, sa texture est le mieux prononc&e et elle est alors assez peu dute, pour se laisser rayer plus ou moins fortement par un instrument aigu ou tranchant. Quelquefois cette jolie pierre devient schisteuse, et elle ‚est toujours su ceptible de prendre un beau poli. Ce Quartz fl. breux ou Faserkiesel, peut-etre fibrolite de Bournon, se retreuve à quelques differences pres, et fort m& le de Quartz, à Scheletau, olı je l’ai observé consti tuant une formation subordonnee a celle du mica- schiste, et la roche fibreuse chatoyante et quartzeu- se qui renferme des Chrysoberils, de Misemberg en Morayie, parait encore étre la sneme. Je Pai trou= v& aussi a Jamnitz et j’en ai ramassé des morceaux m&me aux environs de Roudoletz, et il est a croire, qu'elle forme dans presque toutes les formations pri- mitives de la Moravie, des formations subordonnées a celle du granit, du gneiss et du mica-schiste. On ne trouve point dans ce pays, surtout dans- mes possessions, des cristaux de roche comme dans les Alpes de Suisse, du Dauphine, et autres, mais & trois quarts de lieue, ou une lieue de Roudoletz, et a un quart de lieue de Litherz, village ou comme on l’a vu sous le paragraphe précédent, j'ai decou- vert une espece de Faserkiesel oupeut-etre de fibro- lite; on a trouvé dans les fissures d'un Quartz 28 es druses ou tr&s belles cristallisations quartzeuses, dont les cristaux sont parfaitement formes, longs d’envi-- ron deux pouces et mème plus, minces, effilés, transparens, de la plus belle eau; ils sont inclinés ou presque couchés les uns a cöte des autres, il en est parmi, dont la transparence est dans des endroits- troubl&e ou offusquee par une espece de ceinture d'un blanc de lait, et ils ont cela de particulier qu“ au feu ils prennent une teinte agréable d'un violet pale, et il en est qui decrepitent fortement, et sau- tent en éclats fort haut. Pai ramassé aussi ga et la dans les environs de Roudoletz, de ces Quartz con- nus sous le nom de Topaze enfumee. * 8 Je fis aussi, il y a plusieurs années, tout pres et a une des extrémités de Roudoletz dans une sail- lie de rot, que je fis creuser et fouiller sous mes yeux, la decouverte d’un gros nid ou gros rognon qui n’avait que tres peu d’etendue, se terminait en forme de coin, et a été bientöt épuisé. II presen- tait un granit beaucoup plus tendre que celui qui le renfermait, souvent fragile et m&me friable, tan- töt à petit, tantöt à moyen grain, dont le Feldspath se faisait remarquer frequemment par des formes singulieres et peu regulieres; le mica en constitue „Jen ai vu en 1330 une belle et grosse houle, chez un fabriquant de vinaigre, à un petit quart de lieue de Roudoletz, qu'il avoit ramasse lui méme aux environs de sa fabrique, : ls | 1 m souvent la plus grande partie en petites lames noi- res, luisantes, mivoitees, mais il offce aussi d'autre- fois de belles et assez grandes lames en carreés longs, ou des parallelipipedes prononcés, et ce mica parait onstituer une espèce nouvelle; il est brun très fon- orné fréquemment des belles couleurs de P iris. et ayant cela de particulier, qu'il est très sujet à se decomposer d'une manière qui lui est propre, il se ternit d'abord et perd son éclat, devient mät, et fi- n t par se recouyrir d'une écorce blanche d'un aspect reux. ! 0 Tee ſrognon renfermait un fossile que j'ai nom- me Roudoletzite du nom de sa patrie, et qui ne ‘sermble tnériter quelqu' attention qu’ a cause de sa nouveaute, car il se trouve en cristaux si petits, si enfoncés dans leur matière, qu'il est bien diſſicile de sen former une juste idee; il parait cependant au- tant qu'on en peut juger, que ce sont des prismes. hexaädres ordinäirement assez mal formés, à pans inégaux, quelquefois épointés a leur extrémité visi- ble, striés ou non striés sur leur longueur, droits ou plus ou moins arques, clairsemes ou groupés sans ordre, souvent accolles par les cöt&s, verts d’asperge . päle ou tirant sur le gris ou sur le blanc, translucides, doues d'un Eclat vitreux quelquefois as- sez foible, et peu durs. Le professeur John de Ber- lin, a qui je fis cadeau d'une caifse tout entiere de morceaux choisis de Roudoletzite, en a fait analyse, il a reconnu qu'elle tient de l’Apatite ou du Spargel- stein; en voici les resultats: ei Sur 100 parties il a trouve, " Phosphate de chaux avec des traces de fer ens 887 30. dae Silice 8 8 5 x R n . Au milieu de ces masses de granit, on rencon- tre pres de Roudoleiz dans un endroit nommé Ge- mein-Wald (bois de la commune) et ailleurs, des mamelons peu élevés ou des buttes de Quartz blanc ou grisätre grossier, rempli de fentes, dont les pa- rois sont ordinairement teintes en rouge-brun, qui penetre aussi quelquefois le Quartz jusqu’ à unecer- taine Epaisseur, et ce Quartz renferme aussi des ca- „vernosites plus ou moins grandes, quelquefois tapis- sees de jolies druses, de tres petits cristaux trans parens d'un beau jaune de topaze. f = Ces buttes ainsi isolées presentent un probleme qui ne me parait pas facile a résoudre; doit-on les censidérer comme des formations. parliculieres ou 'ändependantes, . ou comme d’enormes filons ou d'é- normes nids, separes des rochers avoisinans par une revolution’ violente? Si d'une part l'on observe la grande proximité du Quartz et des masses graniti- gues, et de Pautre la tendance, qu'a ca et lä le "Quartz as’emparer desel&inens du granit, le mica et des grains de Feldspath, et a passer al’etat de cette roche, on serace me semble, tres porté a adopter la dernière de ces deux opinions. Jſis 1831. Heft 4. 2 354 II est à remarquer, que les masses primitives des montagnes, que je viens de faire connaftre, s’en- foncent evidemment dans les profondeurs de la ter- re, et 5’y recouvrent de formations plus jeunes, qui malheureusement ne se font gueres voir que dans quelque ravin, quelque Sorge étroite, quelque cou- pure accidentelle, ou quelque fouille négligée ou aban- donnee, ce qui rend Petude de ces formations tres difficile, et cela d’autant plus, qu'en general les de- pöts qu'elles forment, ont peu de consistence, etsont souvent deteriores, morcélés, éboulés ou confuss- ment amonceles, par l’action pour ainsi dire journa- liere des eaux de la terre et celles atmospheriques, et lorsqu’ils ont conserve quelques traces de leurs gisemens primitifs, ces traces sont toujours accom- pagnees d'un derangement, d'un desordre qui per- mettent souvent à peine une observation exacte et suivie. f Cependant malgré les nombreuses difacultes qui se presentent a l’observateur, je crois étre par- venu à reconnaitre ces formations, dont plusieurs sont tres interessantes, dans l'ordre que leur a assıg- ne la nature. Ce sont sur le granit de la profon- deur, des formations qui paraissent presque toutes subordonnees à celle du mica-schiste, qui semble etre dominante, et se retrouve au dessous et au des- sus d’elles, et aussi alternant avec elles, mais qui quelquefois manque, et se trouve alors remplacee par d'autres; ce sont: la Syénite ou un Grünstein, ou une roche de hornblende presque pure, la Ser- pentine, et une singulière et belle roche que je nom- me Roche noire, et rarement comme on va le voir des couches d'un calcaire grenu, qui accompagne la hornblende, ou les roches dont elle constitue la plus grande partie. On peut voir des exemples de cette disposition des choses, deja pres de Daschitz, ville appartenant à une seigneurie du meme nom qui forme la limi- te meridionale du territoire de Roudoletz, et a une lieue de ce village; la, une Serpentine porphyriteuse qui. n'est pas belle, forme la masse d'un mamelon qui porte les ruines d'un vieux chateau, et qui dans un site un peu plus eloigne, renferme un nid de calcaire grenu dont il vient d’Etre fait mention sous le paragraphe precedent, et pres de la méëme ville encore, la Serpentine présente un rocher tres curi- eux, composé de couches disposees en forme d’even- tail en rayons courbes dont j'ai fait prendre un des- sin, Figure ı€re. Le calcaire grenu, ne se trouve pas ici seule- ment en nids dans la Serpentine, il se fait aussi veir en couches entre des couches d'une roche presque entierement composée de hornblende, et cette pierre possede des propriétés si remarquables, qu'elle meri- te une description particuliere. Elle est souvent si mélée de Quartz, qu'elle don- 45 * 355 * * ne de vives etincelles au choc de l’acier; dans l'ob- scurite, elle répand une lueur phosphorique bleu- ätre en longues trainees, qui dans des endroits est tres prononcee, dans d'autres se développe difficile- ment, et dans d'autres encore ne parait plus du tout. Elle fait sensiblement effervescence avec P'aci- de nitrique, mais dans l’acide sulfurique elle se conduit singulièrement: point d’effervescence, point de dissolution bien marquée, une pellicule A la sur- face du liquide, semblable a celle qui ſse forme sur l'eau de chaux, connue sous le nom de créme de chaux, et trés peu de résidu blanc au fond. A une evaporation lente, un produit aussi singulier qu’in- attendu, une véritable gelee, dont le volume était beaucoup plus considérable que la portion de pierre pulverisee employee a l’experience, et qui poussée au feu, est devenue brune, et s'est enfin convertie en une matiere noire comme le charbon, ou plutöt fulisineuse, s’enlevant en écailles, et le papier qui recouvrait le verre de montre qui servait à mes es- sais, a Eté teint en noir luisant; ayant verse de l’e- au distillee sur ce produit, la matière fuligineuse s'est Elevée a la surface du liquide sous forme de pellicules minces, brunes, avec des taches plus bru— nes ou noires, translucides, et assez semblables A celles que l'on obtient de la dissolution d'un os ou d'une coquille; alors l’evaporation ayant été poussée jusqu' à siceite j'ai eu un résidu très blanc de sul- fate de chaux, et les pellicules etaient d'un beau noir, et jauned'or, comme les armatures de certai- nes coquilles fossiles, et ces pellicules ramassées sur la pointe d'un couteau, et exposées à la flamme d'u- ne bougie, ont données une ocre rouge. KAinsi d'après les expériences que je viens d’ex- poser il semble que ce calcaire grenu ou vrai Car- bonate de chaux, contient aussi un double carbure de chaux et de fer, que Facide sulfurique décompo— se, en se combinant avec la chaux et le fer, qui abandonnent leur carbone. Et ce ne sont pas seu- lement les essais chimiques, qui attestent que cette pierre est carbonifere, le carbone semble meme s’y manifester dans son état naturel à la vue, par sa decomposition à Pair, qui le fait voir sous forme de veines pulverulentes couleur de suie, et par le grand nombre d’arborisations souvent fort nettes et fort 1. - 2 jolies dont elle est ornée, d'un noir de charbon com- munément terne, rarement luisant, parties noires, qui toutes, quand elles ne sont pas m£&lces de par- ties ocreuses, teignent le papier blanc, II est à re- marquer qu’ayant soumis la hornblende que ce cal- caire accompagne, aux mémes essais, j'ai eu les mé- mes résultats, production d'une gel&e de m&me cou- leur, de matiere fulisineuse oır de carbone, et enfin au fen, d’ocre rouge mélée d’alumine. Ces faits que je viens d'énoncer, ne sont ils pas en quelque sorte des faits analogues a celui rapporté par M. Brong- ‚niart, Traile. dlèment: de Mindralog. T. II. p. 55, de ces puits contenant une eau acidule, que l'on | 356 ereuse aux environs de Naples, pour recueillir Graphite qui s’y forme et s’y dépose? N wu La roche Hornblende dont je viens de parler offre aussi un singulier genre de decompositien; ell perd sa consistance, et se converfit en une substan- ce terreuse pulverulente, tres fine, tres douce au tou- cher, tachant les doigts et le papier comme lacraye, d'un gris verdätre, et dans laquelle, on trouve petites boules de la grosseur de petites balles plomb, qui ne sont autre chose, que des portions de la roche a tres petit grain. 0 9 [x Le calcaire grenu de Daschitz est quelquefois aussi recouvert de Steatite accompagnée de Mica talqueux, et formant une couche schisteuse et on- dee, et il parait que dans ces mémes environs, un Stéaschiste remplace quelquefois le mica-schiste, com- me on l’observe au bord d'un ruisseau qui se jette dans la Tousinn, qui je jette elle-m&medansla Taya, et aux bords de la Taya meme. W Quant a la roche noire des formations de c&s contrées, dont je n'ai touche qu'un mot, c'est enco- re une roche qui mérite bien qu'on fasse connais- sance avec elle. On la trouve tantöt en veines ou en couches minces pres de Roudoletz, et tantôt en masses formant des montagnes entieres et tres me- tallifères, comme on le verra plus bas. Cette roche est tr&s singuliere et difficile A dehinir, et je ’ainom- me roche noire à cause de sa couleur, comme onen a nommé d'autres, telles que le Grünstein, le Weis⸗ stein; elle est noire, ou d’un verd tres fonce tirant fort sur le noir, et d'un aspect terreux. Elle sem- ble tenir beaucoup du Trapp desSuedois, elle en ale dégré de durete, de tenacite, se laisse racler aise- ment, et donne une poussiere ou raclure grise, ex- häle une odeur argileuse par l’insuflation, est assez aisement fusible, et susceptible de prendre un beau poli; elle ressemble aussi souvent beaucoup au Ba- salt, surtout dans les cassures fraiches, et lorsqu’el- le constitue une formation subordonnee à celle du mica-schiste, comme pres de Roudoletz, dans un ra- vin profond, sur le chernin d’une fabrique de vinai- gre, ainsi que dans un autre rayin entre Roudoletz et ma ferme de Peringerhof; pres de Daschitz,. et dans nombre d’endroits de mes possessions, elle de- vient souvent elle-ım&me plus ou moins schisteuse, et peut étre considerde comme une espèce de vario- lite, puisqu’elle est souvent remplie interieurement d'un nombre infini de taches grises ou rouges, peti- tes et m&me. tr&s. petites, qui quelquefois au poli deviennent si foibles, qu'on les apergoit à peine, et que je crois avoir reconnu ä la loupe .etre de tres petites glandes de Feldspath, qui en ont la texture lamelleuse et la translucidite aux angles minces, et qui souvent ont per du leur &clat, et ont passe a l's⸗ tat terreux par l'effet de la decomposition, decompo- sition, qui aura produit aussi une quantité de petits que l'on voit aux surfaces de cette jolie pier- rqu’elle a detruit ces glandes. Enfin cette pi- est une roche, dont souvent la Hornblende for- la masse principale, ties si fines, qu'elles s’y font voir seulement com- une infinite de points brillans noirs. 5 Le mica-schiste de ces formations, se présente uvent en feuillets minces, fragiles, et méme pres- que friables entre les doigts, et se delite aisément; le voit fregquemment dans cet état aux environs Roudoletz, où l'on voit aussi courir entre ces fe- illets des veines d'un beau Quartz jaune de paze. OR On a vu plus haut la Serpentine, pres de Da- schi constituer des masses en forme de petites montagnes ou buttes, mais elle se rencontre encore plus frequemment en ce pays, en couches schisteu- s avec d'autres formations, comme on l’obserye ns un joli petit vallon, arrose par le Rreulerring, entre Roudoletz et Welting, dont il a déja été fait mention plus haut; et plus loin, au bas d'une cöte, en haut de laquelle est situé Sitzgrass, village dis- tant de dix minutes de Welting, et qui, si je ne me trompe, appartient à la seigneurie de Daschitz, se fait voir tout-4-coup une autre formation qui sem- ble représenter le mica-schiste, qui manque, et qui ‚parait encore inconnue dans la classification des sches; d’abord la Serpentine se montre alternant ivec elle, mais bientöt elle disparait, et se trouve emplacee par cette roche extraordinaire, toute com- ösee d'une substance asbestiforme, d'un oeil mät, 1 douée d'un éclat peu vitreux, fibreuse, a fbres minces, sérrées, paralleles, ou formant des faisceaux de fibres divergentes, disposés en divers sens, blan- he ou jaunätre, substance, dans laquelle on croiräit ir une sorte de Witherite, ou mieux de Tr&moli- si l'on n'était arrete par l'idée, que l'on n'a point encore vu de semblables fossiles, eonstituant des cou- hes entieres, ou géologiquement parlant, des for- ations, et cependant, en appelant l’expürience à on aide, on peut se convaincre aisement, que cette roche schisteuse est une roche de veritable Prémo- e, qui au chalumeau, se gonfle et se boursonfle de eme, se fond promptement et donne un dmail anc. Cette roche remerquable, peut donc ä juste titre etre nommee Tremolite-schiste. Ses feuillets ont souvent ondés, et recouverts de mica blanc, unätre ou bronzé. 5 4 * II parait que le Trémolite-schiste, est essentiel- ſement composé de Tremolite asbestiforme et de mica, et qu’accidentelleinent, il renferme du Quartz, Ju Feldspath, de la Chlorite et des grenats, et il ble constituer presqu’ en entier, le rocher de da te qui s’etend depuis Welling vers Silzgrass, mais s couches qui se presentent à decouvert le long du chemin montant qui conduit au sommet de la hau- quelquefois repandue en memes espèces de minerais, ur sur laquelle est le village de Sitzgrass, font voir 358 du Gneiss, Les feuillets, dont se compose le Trémo- lite-schiste, n’ont souvent que l'épaisseur d'un tr&s mince carton. - I ne m'a pas été possible de reconnaitre si le Gneiss couronne cette belle et singulière roche, ou sil s’enfonce sous elle, cependant j'ai lieu de croire qu'il est assis sur le Tremolite schiste, et que celui- ci l’est immédiatement sur le granit, puisque dans cette partie du vallon sauvage et pittoresque, fort reserré entre des montagnes couvertes de bois, qu’ arrose la petite riviere Jireuterring, et où l'on a con- struit un haut fourneau, tous les rochers, tous les blocs, et les roches brisees, sont d'un beau granit. Ainsi, si le Trémolite-schiste peut étre considéré com- me representant le mica-schiste comme je Pai déja dit, la formation du mica-schiste serait donc ici plus ancienne que celle du Gneiss. N Les contrées de cette partie de la Moravie, ob- jet de mes explorations, abondent en filons et en dé- pöts meétalliſeres. Les montagnes de granit, chez moi surtout, donnent de argent, du plomb, des ves- tiges de Zinc et de fer; les formations plus jeunes au contraire, telles que la roche noire, les roches ri- ches en Hornblende, le gneiss, le mica-schiste, ne produisent présque que du fer, et les mines de ce metal, sont aujourd’hui les seules exploitables et exploitées. 5 Deja dans mes possessions, le nom de Roudo- letz, derivant du mot Rouda, qui dans la plupart des dialectes de la langue Slavonne veut dire veine ou filon metallique, signale un pays à mines, et en ef- fet, un grand nombre de haldes que l'on y voit en- core, attestent, qu'un grand nombre de mines y fu- rent exploitees autrefois, toutes entierement aban- données, et qui peut-etre n’etaient pas tres riches, et alsondaient plus en gangue qu’en minerai, ce que je n’oserais pourtant aflırmer positivement, car il parait, que toutes cesanciennesexploitations n'étai- ent, que superficielles, et n'ont jamais été poussees a des profondeurs un peu considérables. On voit des vestiges de ces exploitations, qu’of- frent mes possessions, au Silberberg à environ une lieue de Roudoletz, viennent ensuite, ceux du Sil- berwald, qui fait partie dest montagnes couvestes de for&ts, que bon nomme IRier- Garten (Parc), a une demie lieue de Roudoletz, et enlin le Silberschmeltz,. petit mont, au.bas duquel sont des restes d'une an- cienne fonderie, et tous ces vestiges d'exploitations ou plutöt. de fouilles (car on ne voit nulle part de traces d’exploitation en reale), se trouvent dans une meme direction, qui semble Etre' celle du Sud- Sud- Est au Nord-Nord-Ouest. Tous présentent lememe genre de roche et de gangue, parsissent contenir les et semblent par consé- quent se rattacher a un meme filon, qui court dans le granit, ayant du quartz pour gangue, qui d’a- 359 a ra pres les noms des endroits ci-dessus mentionnds, com- mengant tous par le mot Silber (argent), semblent malgré le peu de suite donné à ces travaux, avoir produit ce metal avec une certaine abondance; peut- etre aussi ce filon contenait-il du Cobalt, car les sco- ries, que j'ai trouvees dans les haldes, font voir des parties bleues, et j'y ai mèéme ramassé une scorie vi- treuse d'un beau bleu de lapislazuli. D’autres exploitations paraissent avoir été éta- blies sur d'autres filons moins remarquables, comme celui pres d' Oberradischin, village faisant aussi par- tie de mes possessions, qui doit avoir été assez riche en fer, puisque les scories, que m’ont dennées les "haldes, agissent sensiblement sur un barreau aiman- te, tandis que celles des autres endroits, sont pres- que sans action sur lui, * Il existait encore d'autres exploitations, dont je me suis occupé plus particnlierement, et dont je par- lerai avec quelque detail, parcequ' elles m’ont offert des faits intéréssants; on en voit les haldes au haut d’un mont beaucoup plus élevé que les autres mon- tagnes me£talliferes de ces contrées, qui n’est séparé du Silberberg, que par une sorge étroite et profon- de, dans un bois, nomme Palzenhofen, presqu’au sommet du mont, d’ou 'on jouit de la vue d'une vaste etendue de pays. J’y ai fait rouvrir les fouilles en- ciennes, et entreprendre de nouveaux travaux dans le voisinage des premiers, que je n’ai pu guère pous- ser qu' a la profondeur de quatre toises, travaux, qui m'ont porté à presumer, que cette montagne ren- ferme plusieurs filons paralleles, qui selon toute ap- arence, sont des branches d’un filon principal, vu eur proximité, et, chose singuliere, on a trouve la roche de granit comme partout ailleurs chez moi, mais un granit pourri, s’il est permis de s’exprimer ainsi, et décomposé à tel point, que toute la masse le Quartz pres, qui n'a point été altéré, a pris une consistence terreuse; le Feldspath d'un rouge päle, a quelquefois conservé sa forme et sa texture, mais il se reduit toujours en poussiere entre les doigts, et s’est converti en une véritable terre à porcelaine ou Raolin, et ca et lä, on voit, comme dans certains granits de Carlsbad, des parties de, stéatite verte, qui paraissent provenir de la decomposition du znica. * Autre fait remarquable, qui ne paraitavoir lieu qu'a Patzenhofen: le premier filon, ou branche de filon que mes fouilles m’ont fait d&couvrir, offre un tres joli Petrosilex, Feldstein des Allemands, d'un beau jaune fauve parsemé de taches rouges-de-sang, * \ * On l’aattribuee à celle du Feldspath & Carlsbad, mais je ne puis admettre cette opinion, puisque le Feldspath ne renferme point de magnesie, tandis que cette terre, est une partie constituante du mica. RE en — ou d'un rouge fort agréable, tirant quelquefois -blables, r N * . le brun, parsemé comme une breéche ou un poudin- gue, de glandes irrégulièrement rondes de Quartz blanc, dont les plus grandes, a peu pres de la gros- seur d'une noix, et les plus petites, a peu pres gr ses comme des grains de poivre, Pætrosilem, que bon peut nommer a juste titre Petrosilex glanduleux, et dont la nature fort semblable à celle d'un poudinsug, signale assez &videmment une formation beauco plus moderne que celle du granit, qui est venue fort tard, remplir une grande fente de cette roche. . e 9 5 Les autres fouilles au contraire, m'ont offert un filon de Quartz, dans lequel le Petrosilex est tr clairsemé, et le Quartz, renferme quelquefois des ca- vernosités, remplies de jolies petites druses quartzeu- ses d'un jaune de topaze, ou d'un rouge de rubis, Le Quartz de ces filons, renferme dans des ſissures ou des fentes quelquefois assez considérables, dont il est rempli, une terre blanche, quand elle est pure, et jaune et ocreuse, quand elle contient du fer, et comme j'ai reconnu, que des pyrites sulfureuses d Boheme, dont on retirait du sulfate de fer pour le compte du Prince d’Auersherg sur ses terres, don- naient aussi du sulfate d'alumine, il serait possible, ce me semble, qu' à Patzenhofen, la terre dont je parle, fut le produit naturel de la decomposition du sulfate d'alumine méme, qui contiendrait des pyrites semblables, qui serait blanche ou ocreuse, selon les diverses proportions du fer et de l’alumine de la py- rite. Quoiqu’il en soit, cette terre se trouve dansces fissures, ou en espèces de nids plus ou moins gros, presentant de petites masses rondes ou anguleuses, ou amorphes, d'une texture un peu schisteuse, ou en forme de croutes sur le Quartz; elle est tendre, douce au toucher, tache les doigts, happe fortement à la langue, est susceptible étant humectee, de for- mer une päte, et de se laisser pétrir et prendre tel- le forme, que l'on veut; elle durcit au feu, et prend une teinte couleur de chair. 0 En general, on trouve sur mon territoire de Roudoletz, et tout au plus a une liöue du village, plus de vingt vestiges d'excavations en forme de puits, signalés par des haldes qui les recouvrent en- core, et l’on ramassait encore il y a plusieurs an- nees, dans leur voisinage, dans les ruisseaux et les champs, une infinite de scories fort belles, fort com- pactes, dures au paint de rayer le verre blanc, rare- ment un peu poreuses, noires, susceptibles d'un tres beau poli, tellement encore remplies de grains ou de globules metalliques, quelquefois a peine visibles sans le secours de la loupe, que dans un morceau d’environ trois ponces dans un sens et autant dans l'autre, je comptai plus de 166 petits grains sem- de couleur d'or et d'argent, avec l’eclat de ces métaux, et quelques centaines d’emprein- tes, grains qu'un savant de mes amis prétendait etre du fer, ce que j'ai peine A croire, tant à cau- se de leur couleur et de leur éclat, que parcequ'il ie g a pa ait inconcevable qu'une si immense quantité de fer réduit, ne rendit pas ces scories attirables a l'ai- mant, or l’aimant n’agit pas du tout sur elles. 8. Wr 8 Pai dit plus haut, que les minerais qu'ont don- nes les anciennes exploitations dans mes possessions, ‚etaient des minérais d’argent, de plomb, de fer, de zinc; pour la plus grande partie, je n’ai pu asseoir on jugement que sur des Echantillons pauvres des aldes, mais j'ai pu acquerir des notions plus préci- ‚ses sur ceux de Patzenhofen, où j ai fait faire de ales recherches. Les filons de Patzenhofen m'ont donné: de la mine d’argent vitreuse, de la mine d’argent noire pulvérulente, de la galöne de plomb arsentifere, qui ayant été fondue au feu, il n a pointe de petits filets d' argent capillairer, une pyrite sulfureuse d'un jaune verdätre, ou d'un jaune tirant sur le blanc, qui peut-ètre est un sulfure de cnivre et de fer, une mine particulière et peut- etre nouvelle de fer et de zinc, ou de blende mar- „tiale; elle est lamelleuse, quelquefois comme rayon- "nee dans ses cassures, d'un gris d’acier plus ou moins clair, douce d’assez d'Eclat au jour, et fort melée de parties de blende jaune; elle donne, étant ‚raclee avec un instrument tranchant, une raclure un gris bleuätre, n'est point phosphorique par le frottement dans l’obscurite, donne au chalumeau une scorie noirätre qui se réduit en poussière sous le marteau, et traitee a un feu de forge avec environ e double de borax et de charbon pilé, donne quel- ques boutons avec un éclat metallique, noirs, ou d'un blanc jaunätre tirant sur la couleur du laiton, atti- rables a l’aimant, mais fragiles sous le marteau, et “se réduisant encore en poussière noire, 75 Oiutre ces minkrais, il en est deux autres qui offrent Evidemment des especes nouvelles, dont l’u- “ne me semble appartenir a la famille du Mangane- "se; quant à l’autre, je ne saurais lui assigner sa pla- ce. Le premier ressemble tellement à l’arsenic testa- ce, que je l’ai d’abord pris pour tel; sa texture est ven effet testacee, et il est composé de meme d'é- dcailles ondees emboitees les unes dans les autres, d'un noir tirant sur le gris d’acier, interieurement il est "srenu, a grain fin et serré comme celui de Pacier, il se laisse racler ou couper, sa raclure est d'un brun violet, et l'endroit entamé ressemble à du 9 9 coupe. Ses surfaces (ce que l'on reconnait 5 t bien a la loupe), sont recouvertes d'un oxide, un oeil terreux, pulverulent et terne, quelquefois un peu velouté, noir ou brun, ou tirant un peu sur le violet, qui tache le papier blanc. Au chalumeau il ne donne ni flamme ni fumee, mais exhäle une odeur tres foible, qui semble tenir de celles du sou- fre et de ail, et avee addition de borax, j'ai obte- nu un globule vitreux d'un beau violet, ce qui carac- terise, comme on sait, le manganèse; et de meme que l'on nomme Parsénic, doue de la méme struc- ture, Arsenic testacé, je pense, qu'on peut nommer Iſis 1331. Heft 3. N —ö— 362 le minérai que je viens de faire connoitre, manga - nese teslacee. Le second minerai inconnu de Patzenhofen, ne s'est encore presente qu'une seule fois, sous for- me d'une glande de la grosseur à peu pres d'une noisette, comme pulverulente, tr&s tendre, d'un noir veloute, sans éclat, ou avec un foible éclat, metalligue sous certains aspects; au chalumeau, sur un support de charbon au premier coup de feu, il a donné une belle petite flamme bleue, accompagnée d'une forte odeur de soufre, puis il s'est fondu promptement, et j'ai obtenu de petits bontons ou globules metalliques d'un blanc d’etain, qui pousses au feu, devinrent bleu azurés; mais ces globules bleus n’etaient qu'une écorce, qui se brisa sous le marteau, et mit a decouvert un ve- ritable noyau metallique blanc et tréès malleable. Si avant de les briser, on pousse ces globules-bleus d’ap- parence metallique encore au feu, ils prennent une couleur rouge de cuivre, et me&me le noyau blanc, se trouve alors mélé de semblables parties rouges. Ce singulier min£rai, est il peut- tre un double sul- fure d’argent et de cuivre? * Jl est bien certain que les exploitations dont je viens de parler, remontent à une époque assez re- culee, quisque tout prouve, que l'on ne connaissait point encore la poudre a canons dans ce temps. Ce- pendant l'on reconnait a n’en pas douter, que l'on avait deja quelques connaissances en metallurgie et en geometrie souterraine, témoins ces scories, que l'on retrouve encore, qui attestent que l'art d’extraire et de fondre les metaux quoique im- parfaitement sans doute, n’etait point etranger à cette &poque, témoins encore, ces autres travaux vraiment surprenans, si bien conservés, dont on suit fort bien les traces. Ces travaux, consistent dans les restes tres remarquables d'une galerie d’ecoulement pour les eaux souterraines, creusee artistement dans un rocher tres dur, avec le simple secours d’instru- mens, dont on se servait peniblement dans ce temps- la, galerie située au pied d'un mont qui s’eleve au dessus du village d’Oberradischin, et sur lequel, comme on l'a vu, se trouvent plusieurs vestiges d' anciennes exploitatiens; elle peut avoir, selon le dire d'un chef de mineurs (Steiger) intelligent de Boh&me, que j'ai souvent employé, peut-etre 200 toises (Klafter) de percee totale. f Je ne m''éloignerai point des granits metallife- res des environs de Roudoletz, sans remarquer, que jusqu'à présent tout ce que je connais, ne m'a of- » Des experiences bien simples, faites en exposant divers minerais’A la flamme d'une bougie, m’ont donnees a peu pres le méme resultat, en traitant une Mine d’ar- gent rouge de cette maniere: une écorce globuleuse avec éclat metallique noire, renfermant etant brisde, de petits boutons blancs malléables d’azgent, 5 5 33° 1 363 fert que des minerais fort dissemines dans le Quartz, et plutöt des échantillons de cabinet, pour qui s’oc- cupe particulierement de la minéralogie de ce pays, que des morceaux a utiliser; j’ajouterai que des ocres jaunes et rouges, que l'on rencontre souvent dans le granit, se recontrent également dans les gangues des minerais et avec eux, et qu'enfin j'ai trouvé une fois avec la mine d’argent vitreux, des traces d’ar- gent natif, teint en jaune par un mélange avec de Lor. L' année 1829 et la suivante, on a aussi décou- vert deux filons de mine de plomb à quatre lieues au Sud-Est de Roudoletz, l'un entre la ville de Jam- nitz et Althart, et l'autre, pres de Jamnitz.meme. Le mauvais temps continuel et l'état de ma santé, ne m’ayant pas permis de les visiter, je n'ai pu ju- ger des minérais qu'ils donnent, que par des echan- tillons que bon m'a fait parvenir; Fun tr&s pauvre, fait voir de la galene a petit grain avec. de foibles traces de blende, dans une gangue ou une pierre remarquable par ses proprietes, grisätre, compacte, ou ga et la plus ou moins fibreuse, assez dure, pour rayer foiblement le verre blanc des carreaux de vi- tres, pour donner de foibles étincelles par le choc de Facier, et ze laisser rayer difficilement par un instrument tranchant; elle est d’ailleurs tres pesante, ce qui pourrait faire presumer ce me semble, que c'est un baryte sulfat€ ou Spath pe- sant tres siliceux. L’autre échantillon tres riche of- fre de la grosse galene ou galene de plomb à gros grain, dont la gangue est un mélange de Quartz, de Spath calcaire, et de calcédoine, et qui est ac- compasnee d’oxide jaune de plomb; la roche qui renferme ce filon, couleur aurore tirant sur le jau- ne, parait Etre un mica-schiste a feuillets si serres, qu'on ne les reconnait bien qu' à la loupe. Apres avoir passe en revue les formations de filons metalliques des formations les plus anciennes, du gra- nit et dumica-schiste,je vais maintenant faire connal- tre les depöts metalliferes des formations plus jeu- nes que lui de ces contrées, qui sont toutes hors de mon territoire, qui ne produisant plus ni or ni ar- gent, mais seulement du fer, n’en sont pas sous bien des rapports moins intéréssans, que ceux qui ont fix& mon attention jusqu'à ce moment, et acheve- ront de donner une juste idée de la nature de cette partie de la Moravie, que les Heferstein, les Oeyn- hausen, les Boue, n’ont pas encore visitee. La roche noire, dont j'ai touche un mot en son lien, et dont on ne voit chez moi autant que je sache, sur le che- min de Roudoletz a Modes autre village ä moi ap- partenant, sur la montagne, que la seule portion de couche ou de banc reposant a ce qu'il parait sur le granit, qui se presente ici a nu sous la forme d’un pavé, la roche noire, dis-je, va jouir un grand röle dans les exploitations des mines de fer que je vais decrire, qui sont des mines de fer noir magnetique. Les endroits remarquables où on les exploite ou les a exploitees (car plusieurs de mon temps 0 S — 5 &taient déjà abandonnees), sont si je ne me trompe, à deux au trois lieues de Roudoletz, l’Eisenberg à Zoppons. a un quart de lieue plus.loin, Kirchen- feld, un quart de liene plus loin encore, la mine in- téréssante de Brauenfeld pres de Chwalkowitz villa- ge dans le me&me alignement, plus loin, l’Obergaas- berg, ou simplement Gaasberg, la plus pauvre, Quoique plusieurs de ces mines semblent £tre des mines en amas ou en masses, Stockwerk, et quel- les ayent été mème declarees étre des Stockwerk par une commission de Guttenberg, elles semblent cependant, vu leur proximité les unes des 9 l’identite de direction, et l'identité de nature, ave une certaine connexion les unes avec les autres, du moins dans les profondeurs de la terre, comme con- stituant un meme filon, dans la direction generale du Nord au Midi. . De tous les endroits ce de district de mines, Zoppons est sans contredit celui qui est le plus digne d’atten- tion, et presque le seul, sur lequel je crois devoir la fixer. On y voit une montagne ou un mamelon, qui s’eleve d’environ 60 a 80 pieds au dessus de la plaine, connue dans le pays sous le nom d’Eisen- berg, Montagne de fer, parceque presque teute sa U masse comme on va le voir bientöt, est penetree de fer; son sommet est a peu pres en dos d’äne, elle n’occupe pas une grande etendue, et me parait avoir de grands rapports avec la fameuse montagne de fer de Tabor en Suede, que Jars a decrit dans ses Vo- yages Metallurgiques. R La pierre qui constitue la masse entière de cet- te montagne et de tous les autres endroits, cites plus haut de ce district de mines, ainsi que la gangue, de la mine de fer, est la belle roche noire en gran- des masses, dont j'ai deja. dit un mot dans la de- scription que j'en ai consignée sous un des paragra- phes precedens; elle se présente ici sous la forme im- posante de couches, ou plutöt de bancs enormes, de six à dix pieds d’epaisseur, souvent comme on- duleux; cependant comme elle est coupee et comme divisee par de nombreuses fentes et fissures dans tous les sens, et comme morcelée, on peut présu- mer, que ces masses semblables à des bancs, ne sont que des divisions, produites par ces ruptures de con- tinuité. 2 Tai deja dit que cette roche est mélée de par- ties trés tenues de Hornblende, mais celle-ci se pre- sente aussi quelquefois sous forme de cristaux, et de parties rayonnees fort grandes, et d’un tres bei effet; on a vu aussi, que la roche noire en cou- ches minces, est farcie de très petits grenats, la ro- che noire des mines de fer n'en offre que ga et 15% et ces grenaàts, quelquefois très jolis, tres bien for- mes, tres translucides, font voir d’autrefois les alté- rations et les formes les plus bizarres, résultant sars doute de la pression des uns contre les autres ence- re dans état de mollesse, et contre les parois des 365 cavernosités qui les renferment ordinairement, dans fe moment de la cristallisation troublée par ces cir. constances, de sorte qu'il y en a d’applatis comme des tables, de comprimés de diverses manieres, acco- les les uns aux autres dans divers sens, et alors zouyent comme fondus les uns dans les autres, pour pro uire des masses presque informes, et dans ces memes cavernosites, et avec les grenats qui en sont quelquefois revetus, on trouve une infinité de peti- tes aiguilles capillaires, fines comme des barbes de plume, enlacdes de maniere à former un ti:su reti- ‚cule, d'un vert tres fonce, tirant sur le noir a l'ex- "terieur, et teintes sans doute par la matière de la roche noire, mais qui interieurement sont d’un rou- gebrun, et peu translucide, et semblent étre du ti- tan rutil, ha) 3 Cette roche présente presque partout une päte compacte et massive, quand elle ne renferme pas des grains ou de petites lames de Hornblende; elle offre “aussi tres rarement une variété oxtraordinaire qu'il est difficile de decrire, et fait voir exterieurement une infinite d’inegalites ou protuberences canelées, ou fendill&es dans divers sens, de maniere à lui don- ner & la premiere vue, l'air d'un corps carie, ou quelque ressemblance avec certaines laves velcani- ques. 3 La roche noire elle-m&me est deja fort riche en fer, avec lequel elle est si intimement combinee, que ses propriétés seules y signalent la presence de ce metal, que l'on ne peut ordinairement.y reconnaitre ‚a la vue, pas méme avec le secours d'une loupe; cependant il y parait inegalement répandu car si le plus souvent elle est fort sensible à Paction de l’aimant, plus rarement elle l’est peu, et plus rare- ment encore point du tout. Elle es fort sujette à ze decomposer, mais une maniere particuliere, car ses surfaces se recouvrent et s’enveloppent tres sou- vent d'une espece de sable vert merde-oie, tres mag- nẽtique. Les filons de mine de fer que renferme cette roche, pr&sentent la meıne structure generale qu'el- le de gros bancs &pais, ou de grosses. masses rom- pues et divisees par des fentes. Cette mine est com- me il a deja été dit, un fer oxydulé, ou mine de ker noire magnétique, rarement compacte, presque toujours grenue, à gros grain grossier, ou a petits Srains anguleux, souvent douée d'une polarite assez Prononcée, et parmi les grains, dont elle se compo- se, il est remarquable, qu'il en est qui semblent Svidemment du fer pur natif, que j’ai trouve trés malléable, s’aplatissant sous le marteau, et acqué- rant l'éelat du metal, tandis que tout ce qui les en- Zourait, qui n’etait que du fer oxidulé, se brisait des les premiers coups. "© Cette ınine de fer noire a offert rarement une elfe variété fibreuse, à petit ou gros grain, à fibres “winces el serrées, ou ä fibres larges, paralleles, di- r ——— — [2 366 vergentes, quelquefois rougeätre au grand jour on à la lumière. Le célebre Werner à qui je la fis voir, me dit que cette variété de Moravie était moins belle que celle de Suede. On trouve aussi au sein de ces masses de fer, mais assez rarement encore des nids d’autres minérais, tels qu'une espece d’he- matite, de l’Eisenralım, une belle pyrite magnétique, qui ne l’est pas également partout, et les exploita- tions de Kirchenfeld ont données une copie de n- ne de fer talqueuse, tendre et fragile, qui se lai-se facilement écraser et réduire en une poussiere brune. La mine de fer magnétique comme la belle roche au sein de laquelle elle a son gisement, est fort sujette à se décomposer, et dans ses fentes ain- si que dans celles de cette roche, il se forme quand elles ont une certaine etendue, un sable noir, ou un sable oereux jaune tirant sur le brun, tous les deux fort sensibles a l’action de l’aimant, et qui sont ex- ploites comme la mine magnétique. Toutes ces mines étaient exploitées, il ya vingt ans, par une societe, dont j’etais alors, et les mine- rais qu'elles fournissaient, étaient transportés dans le joli vallon de Welting, où cette société avait fait construire le beau haut fourneau qui y existe en- core. f ‚L’entree de la mine de Zoppons, est à 40 pieds au dessus du niveau de la plaine, et l’exploitation a lieu en forme de galeries, mais avec peu d’intelli- gence et peu de soin. A quatre lieues de Rondoletz et à deux de Da- schitz, il est une montagne assez haute, d'où Pon decouyre une vaste contree, qui renferme aussi des filons de mines de fer, ou plutöt des couches, au bas de la pente Septentrionale d'une cöte qui borde un petit vallon, ou plutöt une gorge riante, au Sud du village de Wosteikowilz, appartenant à la seigneurie de Jamnitz. Ces couches semblent avoir leur direc- tion du Nord-Est au Sud-Ouest, avec une inclinai- son tr&s forte approchant de la verticale, on les ex- ploite au moyen de pnits et de galleries horizonta- les. On avait penetre de mon temps dans ces puits, à une profondeur verticale de 4 toises et de 5 dans la profondeur horizontale, ou dans le sens de la puis- sance du filon, Ces mines de Wosteikowitz sont bien remarqua- bles, parceque les couches qu'elles forment, ne sont proprement que des couches d’Opales, passant a l' tat de mine de fer. N i La Morauie comme Von sait, abonde en Opa- les, mais j'ignore si l'on en a deja rencontr& de cet - te nature, et si l'on connait rien de positif sur leur gisement, du moins pas dans cette partie de cette province. N Cette belle pierre que Fon fera connattre plus amplement plus bas, constituait la premiere couche = 05 de ces exploitations, qui se rencontre déja souvent — * 2 [4 r immediatement sous la terre végétale, et présente une &paisseur considérable. ; Suit un amas de lits minces, au total d’une &paisseur moindre que la couche precedente, ce sont des terres ocreuses jaunes, d’un jaune-brun et rouges. . Apres cette seconde couche, en vient une au- tre, ou si l'on veut, un banc fort puissant, entiere- ment composde d'une espèce de mine de fer fort siliceuse, fort dure, qui sera decrite plus bas. Enfin tous ces divers depöts, reposent sur des couches de Gneils alternant avec une Syénite et de la Hornblende, souvent tres belle, et qui souvent renferme des grenats bien cristallises, ou informes et comme caries, et cette Hornblende et ces gre- mats sont fort riches en fer, et traites au chalu- meau, la premiere donne une masse vitreuse, et les seconds une scorie, qui sont fort attirable a Pai- mant. Plus bas dans la profondeur, on voit recom- mencer les mémes stratifications, dans le m&me or- dre, et il parait evident, que les formations de l'O- pale et de la mine de fer siliceuse, sont contempo- raines de celles du Gneils et des roches abondant en Hornblende. Voilà l'ensemble et la succession des couches quw'offrent les mines de Wosteikowitz; je vais exa- miner maintenant les substances, dont se composent chacune d' elles, qui présentent des particularites tres dignes d’attention. J L’Opale de la premiere couche est l’Opale commu- ne; elle offre beaucoup de varietes de couleur fort agre- ables. II y en a d'un jaune fauve, d'un jaune de soufre, @un blanc bleuätre, d'un blanc de lait, de rouge de sang, de noires; il y en a de veinées et tachetées ir- regulierement, jaune fauve avec des veines et ta- ches rouges, jaune de soufre mélé de taches rouges, de maniere que c'est tantöt l’une, tantöt l'autre de ces .couleurs qui domine, jaune de soufre et rouge veine de noir, rarement blanche avec des veines et taches bleuätres, jaune de soufre avec des parties verdätres, qui contre la lumiere, paraissent d'un jo- li vert tendre; il y en a enfin de toutes ces couleurs melées ensemble, de maniere à présenter des pierres ‚irregulierement tigrées. 5 Ces Opales sont souvent ornées d'arborisations d'une grande beauté, elles sont opäques ou translu- -cides dans les memes morceaux, quand il y a mé- lange de couleurs; celles d'un rouge ou d'un jaune pur, celles d'un blanc laiteux surtout, sont toujours presqu’ entierement opäques, celles d’un blanc bleu- ätre sont tr&s translucides, et presque toujours or- nées des arborisations les plus Elegantes, et celles - qui sont du plus bel effet, Etant montées en bagues. — — > 7 — — — — Une chose fort singuliere est que la variété noire seule, contient presque toujours beaueoup de sulfure de fer, se décompose à l'air, et se recouvre d’effervescences de vitriol de fer, et cependant me- me avec le secours d'une loupe on n’en voit nulle trace, et ce n'est que quand on a fait polir cette pier: re, qu'on y distingue une quantit& de points pyriteux jaunes. 5 Ber Toutes les autres variétés de l’Opale de . steikowitz, sont tres sujettes à se d&composer dans les gergures et les cavernosités dont elles sont sou- vent remplies, et à passer a état dune espece ar- gile qui, je crois, n'a jamais été observée, et presen- te quelquefois des masses assez grosses. Elle ressem- ble assez à la vue au kaolin ou la terre a porce- laine, est d'un jaune-hrun, quand elle provient de la decomposition d’Opales colordes, et grise ou dun tres beau blanc, quand c'est l’Opala. d'un blanc laiteux qui la donne. Elle est très tendre, happe plus ou moins à la langue, sur laquelle il m's paru qu'elle developpe souvent une saveur légére- ment sucree; elle est tres légère, Pargile blanche surtout, qui ne s’enfonce que peu-a-peu dans Beau avec un degagement d'une quantité de bulles d'air, qui est accompagne d'un bruit a-peu-pres semblable à celui, que produit la chaux vive plongee dans l'eau, dans laquelle la terre des Opales ne s’amollit point, et ne peut par consequent former une pate, propre ‘A étre employée comme la terre a porcelaine; sou- mise à l’action d'un violent feu de forge durant une heure, elle s’est fondue en partie seulement à sa sur- face, en un verre ou émail gris; au simple degre de la calcination, elle a pris une teinte de fleur de pe- cher, ou d'un jaune brun. b Les diverses Opales (excepté la jaune et la rou- ge, auxquelles je dois un article a part), soumises €galement à l’action d'un feu de forge violent, pen- dant trois heures et demie, se sont fondues parfaite- ment, et ont données une masse vitreuse opäque, ou un email partie blanc, partie gris-verdatre, qui N était recouvert d'une scorie métallique ou sorte de mächefer, dont une bonne partie contassee, ou gros- sierement pulverisee, était attirable a l’aimant, com me la limaille de fer. ? Quant aux Opales jaunes et rouges, elles ent donnees des produits bien differens, et auxquels on ne pouvait guere s’attendre; poussees durant quel-“ ques heures a un feu de forge, elles ne se sont point ‚vitrifiees, mais ont donné, une scorie noirätre tirani sur la couleur de l’acier, d'un oeil metallique, 9 ui ressemble à cette espece de produit de la W cuivre que on nomme Cuivre noir, mélées de par-“ ties rouges comme pelotonnees. Cette scorie brisée et reduite en petites parcelles, il y en avait plusieurs qui étaient attirables a l’aimant, et poussée de nou- veau au feu avec addition de borax au double de son volume, cette scorie s'est fondue, et.a produit un verre de couleur foncee tirant sur le noir, enve- S Ei. 5 ; Er ant ca et la des parties d'un aspect terreux, d'un o bleuätre, assez semblables a une päte de por- ine, et ca et la aussi des parties et des veines une belle päte rouge, parfaitement semblable à la urine des anciens, remplie de petits grains ou ules de cuivre réduit. Ces Opales rouges et jau- sont donc indubitablement des especes de mines le cuivre riches en ce metal et pauvres en fer, qui donnent au feu une véritable Purpurine, ce qui con- firme parfaitement l’opinion que Fon avait deja de- uis longtemps, que cette belle päte était un produit blable, que les anciens savaient sans doute obte- nir plus aisement que nous, et dans une plus gran- de perfection, puisque la Purpurine des monumens antiques ne fait point voir de grains de metal. Ce- endant il parait que de nos jours, on connait aussi moyens ou les mines propres a l’obtenir à vo- lonte, car les bijoutiers de Dresde m’a-t-on dit, em- ploient une Purpurine qu'on fabrique dans le pays- meme, et pendant mon séjour dans cette ville, il y a plusieurs années, la Comtesse de Loos, me fit donner d'echantillons de cette jolie production, qui prove- naient du traitement de mines de cuivre qui lui ap- partenaient. TPaoobserverai encore, que dans une cavernosite de la masse vitreuse, obtenue par la fonte de la sco- rie noire avec le borax, j'ai remarqué comme une tache rouge qui, examinee avec soin avec le secours d'une loupe, presentait de tres petits cristaux en for- me d’aiguilles fines rouges, translucides, se croisant en divers sens, et ressemblant beaucoup au Titan- schorl rutil, ou au cuivre rouge capillaire. * ö Ces Opales rouges et jaunes sont si abondantes ici, que l’on aurait je crois, tres bien pu les exploi- ter comme mines de cuivre, si les entrepréneurs des exploitations avaient eu connaissance de leurs "»roprietes; malheureusement, arrivées a la profondeur de 10 toises, elles ont dues étre abandonndes, parce- ‚que l’eau est venue en arréter les travaux. 15 | Les depöts oereux de la seconde conuche des mines de Wosteikowitz, offrent encore des faits non moins singuliers et interessans que ceux dont jai par- le sous les paragraphes precedens. Ils prisentent dans leurs gisemens des morceaux detaches, meles-avec une autre terre brune de m&me nature, qui traites au feu de la m&me maniere que les Opales, se sont fon- Aus tres promptement, et ont donnes des masses noi- res et sans éclat exterieurement, qui se sont au con- "traire montrees doudes d'un éclat metalligue apres avoir été raclées avec un couteau, et d'un blanc ap- prochant de celui de l’argent, ou mème ga et la dun 25 jaune d'or; et ce qui sans doute est bien ex- traordinaire, dest que certains endroits étaient si 1 deu durs, qulils se laissaient assez aisement couper, "que linstrument qui les avait entames, y laissait une trace luisante, et qu'elles etaient fort malléables sous e marteau, et cependant ces corps metalliques si | Sſis 1831, Heft 4. 1 ' c 370 mous, et en cela si differens du fer, etaient aussi at- tirables a !’aimant que lui! Autre singularite: Un fragment de ces terres ocreuses, soumis au feu de forge sur un morceau de fer, a presqu’ entièrement disparu, et une partie a été tellement absorbee par. ce metal, s’est tellement combinee avec lui, que ce- lui-ci est devenu entierement blanc, a acquis un grain plus grossier, tendant à la cristallisation, avec quelques endroits semblables a des enduits couleur d'or, et plusieurs de ces endroits blancs et jaunes se laissaient encore racler et couper, et faisaient alors voir une trace semblable au plomb coupé. ocreux de Wosteikowilz da- pres les faits enonces ci-dessus, seraient des oxides une nouvelle espece de metal mou et malléable a peu pres a Fégal du plomb, sinon plus que lui, qui semble en partie volatil, produit avec le fer une sorte d’alliage qui en altere la texture et la durete, et ne semble avoir de rapports avec lui, que par sa grande sensibilite a faction de Taimant. Ainsi ces depöts Enfin, la troisième couche des mines de Wo- steikowitz, en est encore une très épaisse d’Opale, mais celle: ci, est en grande partie tellement penetree de fer, ou d’hydrate de ce metal, qu'elle constitue une mine siliceuse, Eisenkiesel des Mineralogistes Allemands, tres riche en fer, qui a sa plus grande dureté pres, ressemble tout-a-fait par la couleur et la texture à la mine de fer brune compacte, quel- quefois meme le principe siliceux ne s’est combine que peu ou point à Thydrate de fer brun, et C'est alors une veritable mine de fer brune, que l'on ren- contre dans cette couche, je crois méme qu'elle y forme aussi des couches subordonnees, ou des nids plus ou moins considérables. Outre cela, cet Eisen- kiesel renferme assez frequemment des parties et des veines noires, sur lesquelles Faimant agit forte- ment, qui ne sont autre chose que du fer oxidulé, ou la mine de fer noire, combinde avec la matiere siliceuse, pour constituer un Eisenkiesel magnetique, qui non plus, que PEisenkiesel mine de fer ‚brune, mavait point été que je sache, connue jJusqu.a- Pre- sent. . Ces d£pöts interessans d’Opales, ne sont pas les seuls dans ces contrées, il en existe sans doute plu- sieurs autres, et j'ai vu, qu’on en trouve qui seront il ya lieu de le croire de mème nature a Tai, au- dela de la petite ville de Slabing, à 4 lieues de Rou- dolelz, mais je ne sache point qu'on les exploite. Je ne parlerai pas de plusieurs autres mines si pauvres qu'elles ne meritent point qu'on en fasse mention, ayant communement leur gisement dans le mica-schiste, qui dans ce pays ne renferme point des ſilons d'une certaine importance, mals je ne puis passer sous silence une mine de graphite, non a cause de sa richesse, mais à cause des ‚particularites | peu communes qu'elle offre. Cest a dix minutes de 24 nr Er mon village de Welting qu'on en exploite un filon, qui a son gisement dans un Gneils, accompagne d’especes de marnes blanches, ou coupees agréable- ment de veines jaunes, ou toutes jaunes et vereuses. Le graphite s’y présente sous deux stats differens, compacte et terreux. Le graphite compacte se trou- ve plus rarement que autre, en veines ou en cou- ches ondees, il est quelquefois teint en rouge, sans doute par effet d'une sorte de decomposition, et rempli de veinules de Quartz de meme couleur. II ya des morceaux, dont Ja trace sur le papier, au lieu d’etre toute noire, est melee de brun et de rouge semblable a celui de la sanguine ou crayon rouge, mais toujours luisante comme celle du gra- phite pur. II existe aussi une variete rare et sin- gulière, d'un bleu tirant sur le bleu de Berlin, un peu päle, presque sans eclat ou sans luisant, qui laisse également sa trace sur le papier, mais apres avoir été mouillee. Le graphite terreux est je pense, une espèce encore inconnue, les mineurs l’appellent Alina, qui dans la langue du pays, veut dire, terre glaise, ter- re à potiers, dont en effet il a la consistence et les proprietes, qu'il doit a un mélange intime avec une pareille terre plastique; comme celle-ci, il se laisse ecraser entre les doigts, fait une päte etant suflisam- ment humecte, se laisse petrir et modeler, et retient apres la déssiccation les formes qu'il a regues, et cet- te Alina si elle se trouvait en abondance, pourrait sans doute servir a fabriquer des creusets, et d’au- tres objets destines a resister au feu, Voila donc jusqu' ici les formations et les de- pöts metalliferes des formations plus ou moins an- ciennes de ce pays, que je viens de faire .connaitre; il ne me reste plus maintenant qu’a jeter un coup d’oeil sur les plus jeunes. Ces formations plus jeunes, abondent en mines de fer limoneuses, et il existe sans doute dans cette partie de la Moravie plusieurs terrains semblables, mais je ne m’occuperai que dune des localites la plus voisine de mon territoire, les autres etant deja etrangeres au plan de mon travail, et etant d’ailleurs certainement de me&me nature, puisqu’elles sont in- dubitablement toutes accompagnées des mèmes cir- constances geognostiques. Cette localité se trouve à trois lieues de Rou- doletz, hors de mes possessions, non loin d’Althart et de la ville de Jamnitz, et peut avoir une circon- ference de deux milles d’Allemagne, ou quatre lieues de France, constituant une plaine sinueuse, enceinte de cötes et de hauteurs, de maniere a presenter la forme d’un bassin, et ce sont ces cötes ou les points les plus &leves de ce bassin, qui sont les plus riches en minerai, tellement qu'à 7 toises de profondeur, on ne verrait point la fin de ces depöts, sans les eaux ue bon rencontre alors, tandis que dans la plaine ou le fond du bassin, on n'en trouve plus à 3 pieds de profondeur. Ce minerai est une mine de fer li- moneuse, qui se présente en masses informes, ou en especes de boules irrégulières, ou tres petites, ou tres grosses, libres, ou accolées les unes aux autres, en couches, que tantöt on decouyre deja immediate- ment sous la terre vegetale, tantöt sous une epais- seur de cind toises de sable grossier ou graveleux, rougeätre, compose d'une terre ferrugineuse de cette couleur, d'une quantité de petits grains anguleux de Quartz, et de petits grains informes qui sont encore de la mine de fer limoneuse, et ce terrain ainsi con- formé et les depöts de mines, qui l’accompasnent, semblent appartenir a une époque d’alluvion,- fort ancienne elle-m&me, qui doit avoir pris naissance au sein des formations primitives de ces contrees. A * 5 7 Durant mon dernier séjour a Roudoletz (en Juin et Juillet 1850), on faisait venir les, minerais pour le haut-fourneau deiquatre a cing lieues de Melting; ils etaient de deux especes: Une mine de fer noire magnetique, et des mines de fer singulieres, terreu- ses, sans consistence, assez semblables A la vue et en- tre les doigts a la terre vegetale, qui par l'effet de la decomposition, deyiennent rouge ou jaune mele de beaucoup de vert d’herbe foncé, se laissent ramollir, petrir et faisant päte avec l’eau comme les argiles plastiques, et étant cependant fortement sensibles à action de ’aimant, et (chose singulière), c'est que depuis que le Schichtmeister (le Chef de traveaux), a imagine de meler et fondre les deux especes de minerais ensemble, il se forme par sublimation a la voute du haut-fourneau, des croutes épaisses d'une substance peu dure et se brisant facilement sous le marteau, tres pesante, d'un vert fonce comme le minerai terreux, dont je viens de parler, souvent recouverte aussi d'une substance pulverulente de me- me nature eb d'une teinte plus claire, composee de lits ou couches tout au plus d'une ligne d’epaisseur, et le plus souvent beaucoup moins, qui quelquefois se fondent tellement les unes dans les autres, que cette substance présente alors une masse compacte, qui toujours offre un aspect mät et terreux. Elle se recouyre aussi, ca et la de petites croutes min- ces, superficielles de peu d’etendue, blanches ou gri- ses, toujours blanches interieurement, grossierement mamelonnees ou onduleuses. Comme par sa textu- re elle ressemble un peu à la Calamine, on lui en a provisoirement donné le nom a Melting, mais la couleur de la mine comme du sublime, me porte- rait plutöt à les regarder comme des substances cromiferes. Quand le fourneau a fait son devoir pendant un an, on peut recueillir jusqu' à 50 livres de ce singulier sublime, qui west pas attirable & aimant comme le minerai qui le produit. 8 Les eaux m&me les plus belles, celles qui se sont creusées un lit dans le granit le plus dur, sont dans ces contrees legerement ferrugineuses, et dé- posent de l’ocre au fond du vase dans l&quel on les conserve, et dans les parties basses, des ruisseaux | dont le cours est peu rapide, deposent parfois cette ocre sous forme de guhr, et peut-etre est-ce le fer de ces eaux, qui est cause que jamais je n’ai pu ob- server ni dans les nombreux étangs de mes posses- sions, ni dans les bassins des fontaines de mes jar- dins de Roudoletz aucun animal, ni presqu’ aucun insecte aquatique. Le pays qui fait l'objet 975 ce Mémoire, nest s seulement remarquable pour le Geognoste et le ineralogiste, et sous le rapport de ses antiques for- ations et des substances minerales qu'elles renfer- ment, points de vue sous lesquels je viens de le faire connaltre; mais il l’est encore extremement par les rands-phenomenes géologiques, par les traces de Standes révolutions auxquelles il a été „oumis, et que Fon rencontre plus rarement telles qu'on les voit ici 2 de telles formations, que dans d'autres plus jeunes. Je crois avoir bien observe surtout sur mon ter- ritoire, où la roche primordiale est souvent restée ou a été mise a nu et à decouwert, je crois, dis-je, | avoir observe au moins deux revolutions successives, ‚qui se rattachent a deux epoques differentes, dont les traces paraissent bien prononcees. ih La plus ancienne incontestablement, et qui ne parait avoir été encore remarquée, ni etudiee nulle . quoique d'autres contrees tres frequentees, com- me les environs de Carlsbad, m’en aient offert maint exemple, est celle qui accumula avec profusion dans nombre d'endroits, des blocs plus ou moins considera- bles de granit, qu'une observation serupuleuse prou- ve wetre point du tout dus ala m&me cause, que ces Pplocs transportés au loin, et reposant sur des forma- tions auxquelles de nos jours ils sont entièrement etran- gers, tels que ceux dont nous a parle si savamment M. Brongniart Ann. des Sc. Nat. Tom. XIV. Mai 1828. Bes. 22, et dent ja me suis aussi occup&, Coup d’oeil lognost. sur le Nord de l’Europe en general et par- ticulierement de la Russie, Christiani, Berlin 1819, ‚et Ann. des Sc. Nat. Tom, XVIII, Octobre 1829 p. 1353 et plus tard. M. Elie de Beaumont, Ann. des c. Nat. Decembre 1829. Observation qui signale au contraire ces blocs, comme étant absolument de me- me nature que le granit qu'ils recouvrent encore maintenant et derobent souvent à la vue, dont ils Faisaient jadis partie, et ont été violemment detaches; et les caractères generaux de ces grosses masses, leurs angles bien nets et bien aigus; leur stat de conserva- on et de fraicheur tel que si bart venait de les ex- aire du rocher, confirment pleinement cet- opinion, et semblent attesfer que, brisées ans les profondeurs de la terre, elles en sont sorties lancees de bas en haut, sans dou- te par un agent igne, par une force très puissan- te assez semblable 4 celle des Volcans, sans cependant woir encore rien de commun avec eux, que ces de- gagemens, ces jets immenses d’&manations aeriformes ou gazeuses, forgant les dures parois de leur prison, 1 y nn 2 202 — 374 brisant, eparpillant tout ce qui se trouvait sur leur passage, et poussant avec force au dehors les debris qu’elles enlevaient. » Les monumens de pareilles catastrophes, sont nombreux et vraiment étonnans en Moravie, et sur- tout dans mes possessions, et si nombreux, que je ne me flatte Pas qu ’ils soient tous parvenus à ma connaissance. On voit d&jä beaucoup de ces blocs entre Znaym et Daschitz, sur la route de Vienne à Roudoletz, et à un quart de liene et jusqu’a une demi-lieue de Roudo- letz, sur quelques plateaux, aux sommets de certaines hauteurs, on en trouve encore de semblables, qui non seulement offrent les caracteres de masses non roulées ou transportées au loin par de puissans courans d’eau, mais vomies, lancees du sein de la terre, comme on vient de le voir sous le paragraphe precedent, mais encore de masses brisees elles-m@&mes, dans leur tra- jet et leur froissement les unes contre les autres dans Yair, dont les fragmens font encore voir d'une ma- niere bien marquee, la coincidence de leurs angles saillans et rentrans. A la me&me distance de mon village de Rou- doletz, un spectacle imposant au sein des ruines de la nature, vient jeter dans Lame un trouble dont elle ne peut se defendre, quand en suivant des sentiers ombrages, au bord d’un charmant ruisseau, aux en- virons d’un ermitage qui faisait les delices de ma defunte épouse, on se trouve tout à coup au milieu d'une vaste esplanade, environnée de hauteurs, oü l’on ne marche qu’ avec peine sur un sol inegal et raboteux, tout encombre de blocs de granit de di- mensions prodigieuses, accumules et comme jetes au hazard et sans ordre les uns sur les autres, comme s’ils eussent été entasses ainsi par les Titans, lesquels, pour ajouter à l’horreur de cette effroyable solitude, s'est assise une sombre et épaisse foret, Un site aussi extraordinaire, et que l'on retrouvera dif- ficilement ailleurs, meritait bien qu'on lui consacrät un dessin, malheureusement Thabile dessinateur, que j'emploie, n'a pas pu le retrouver malgre les indica- tions que je lui avais données. La seconde revolution qui doit s’etre manife- stée plus tard, a été produite sans doute par d’im- menses et puissans courans d’eaux, dans un mouye- ment d’agitation tres violent, qui sont venus envahir ces contrees, sans rien emprunter pour cette fois a d'autres plus eloignees, sans en apporter aucun de- pris, mais ont travaillés et tourmentés à leur tour les montagnes et les rochers,en ont diminuela hauteur, en ont souyent entierement chang£ les formes, cer- ne tous les contours, produit ces “mamelons dont el- les se composent aujourd'hui, et arrondi tous les angles des rochers, en leur imprimant souvent les formes les plus bizarres, comme vont le faire voir quelques exemples de ce genre des plus remarqua- bles, dans le grand nombre qu'offre mon territoi- re, que je vais presenter. N et sur 375 Deja on en voit de semblables, sur la montagne sur laquelle passe le chemin de Roudoletz à un au- tre de mes villages nommé Modes, et dans le fond meme, au commencement de la petite plaine qui porte ce village, ou l'on observe à sa gauche, un sin- gulier rocher, tout compose de masses rondes, assez semblables par leurs formes à d’enormes pains, alig- nees et disposees en couches, sans doute divise par des fentes horizontales et verticales, dont les diffe- rentes parties, ont été travaillées et AN 15 les eaux, rocher dont je donne un dessin, fig. Au dessus de Modes mèéme, ou il y a deux etangs, distans environ de deux cent pas l’un de Tautre, se présente un spectacle si extraordinaire, que meme de simples curieux parcourant ces contrées si fertiles en merveilles, ne pourraient s empecher d’aller visiter et admirer, comme on va visiter les colonnes et ce qu'on nomme le labyrinthe naturels des Sudettes ou Montagnes des géants, Riesengebir- ge, aux enyirons d’Altwasser en Silesie, si ils av yaient, connaissance de leur existence. Ces étangs sont bor- des de nombreux groupes de rochers de granit, en forme de colonnes, qui s’elevent en grande quantite les unes à cöte, derriere, et devant les autres, en laissant des vuides plus ou moins grands et spacieux entre elles, et d'environ vingt-quatre pieds et méme plus de hauteur, toutes composées d'énormes mas- ges posces ou plutöt comme empilees les unes sur les autres, plates en dessous et en dessus, excepté la masse d'en haut, qui couronne les autres, arron— die comme le sont toutes ces masses tout autour des colonnes, dans leurs points de contact. * * Ces superbes et étonnans groupes de rochers, mines a n'en pas douter par un agent puissant, qui leur a imprim& les formes singulieres, que nous leur voyons, offrent certainement un phenomene gigan- tesque des plus imposant, et difficile à concevoir; cependant en les observant avec attention, j'ai lieu de croire, que la cause de ce phénomene est la mé- ‚me qui a produit aussi ces rochers extraordinaires en forme de gros pains posés les uns sur les autres, que je viens de decrire avant ceux- ci, et ce sont en- core de meme, des rochers, traverses de fentes ho- rizontales et Vebrigales; ‚que les eaux dans un état de mouvement violent qui ajoutait à leur force, ont rongées, divisées et écartées dans le sens des fentes verticales, et rongees et arrondies dans tous les au- tres sens. i De pareils rochers sont trop interessans pour le Geologue, pour que je n’aie pas desire d'en don- ner une idee palpable aux sens, et plus parlante que la meilleure description, c’est pourquoi je joins à cel- le que j’en donne, deux dessins sous deux points de vue figures 3 et 4. Ce sont sans doute des rochers differens, qui doivent avoir beaucoup d'analogie avec ceux pres de Modes, qui existent en Siberie, dans les Monts Altai, selon Renowantz, qui en donne Pl. Iv. 5 376 une er dans une vignette de son ouvra- ge: Nachrichten von den Altaischen Gebirgen. 85 2 RE Enfin, on voit aussi pres de Staleck, un de mes villages, non loin d’un bel et grand etang, un re- marquable fragment de rocher, assez haut et une masse considerable, encore compose de plusieurs as- sises ou fausses couches, produites par des fentes | horizontales, et brisees dans d'autres sens par au- tres fentes, et ce rocher a été ancore si rei ment mine par les eaux, qu'il est plus mince et plus etroit par le bas ou ä sa base, que vers le haut ou vers son sommet, qui est arrondi comme cette mas- se l'est tout autour d'elle. On se souviendra que j'ai dit plus haut, que je croyais avoir reconnu les traces d’aumoins deux re. volutions dans cette partie de la Moravie, qui en offre de si frappantes; en effet, peut-etre est-ce à une troisième, qu'il faut attribuer le redressement des couches de Gneiss et de Syenite a Wosteihowitz, et de Serpentine pres de Daschitz, et le désordre des masses de roche noire à Zoppons⸗ Kirchenfeld, etc. etc. dont il a été fait mention en leur lieu, et peut- etre celle-ci, a-t-elle eu lieu plus tard que les deux autres, car il parait qu'il n’existait ici aucune autre roche que le granit à fepoque de la premiere, puisque tous les blocs epars ou entasses, ne font voir que du granit, et si elle avait été contemporaine de la seconde, ces couches de Gneiss, de Syenite, cel- les qui les accompagnent, et celles de Serpen- | tine, devraient faire voir, comme cette epoque, des rochers, des fragmens de rochers, des blocs, manies, déformés, mines par les eaux, et C'est eren dant ce que l’on ne rencontre nulle part. an e ſig. I. Rocher de Serpentine dont les cou- ches sont disposces en forme Weventail à rayons arqués, qui se voit pres de Daschitz. + N Fig. II. Masse de Granit travaillee par les eaux d'anciens et puissant courant, presentant L'aspect d’enormes pains entasses les uns sur les autres el à coté des autres, situce A Pissue de la petite plai- ne qui porte le village de Modes, à main sauche en venant de Roudoletz, Fig. III. Rechers remarquables de Granit en forme de Colonnes les unes à coté, derrière et devant les autres, au bord d'un ruisseau et d'un étang prös de Modes, sous un de leurs aspects. . f Fig. IV. Les mémes sous un autre aspect, qui pre- sente les colonnes plus exposces; joli dessin war pres nature, execute par Mr. Bit, 8 1 4 Zr wi er‘ Plantae asiaticae rariores, bon N. Wallich, Superintendent des botan. Gartens der oſt⸗ ndiſchen Compagnie zu Calcutta. London, Treuttel und Wuͤrtz, II. III. 1829. Fol.; S. 23— 42, 43—62; Taf. 26—50, 3 255 51—75. 1 ji Dias erſte Heft von dieſem prächtigen und koſtbaren Werke haben wir bereits rühmlichſt angezeigt. Die vorlie— genden Hefte ſind nicht weniger ſchoͤn, neu und reichhaltig, und eben ſo fleißig bearbeitet, als das erſte. Von den Fe ſind uͤberall ganze Zweige ſehr geſchmackvoll abge— bildet, ſo daß man ziemlich einen Begriff von der Tracht derſelben bekommt, die meiſten wieder gemalt von Viſhnu— perſaud, einige auch von Sorachand, auf Stein gezeich⸗ net von Gauci, gedruckt von Engelmann uſw. Es iſt ſehr zu wuͤnſchen, daß der Verfaſſer fo lang in Europa moͤ⸗ ge bleiben koͤnnen, bis die beabſichtigten 500 Tafeln heraus ſind. Bekanntlich hat deßhalb die botaniſche Abtheilung der Verſammlung der Natürforſcher zu Hamburg ein Geſuch bey der oſtindiſchen Compagnie eingereicht, wovon man ſich den beſten Erfolg verſpricht. Denn muͤßte Wallich vor Beendigung ſeines Werks nach Calcutta zuruͤck, ſo waͤre nicht abzuſehen, wie lang die Wiſſenſchaft auf die Vollen⸗ dung dieſes ſo nuͤtzlichen Werks warten muͤßte. Zugleich hat die botaniſche Abtheilung der oſtindiſchen Compagnie den wohlverdienten Dank abgeſtattet für die liberale Vertheilung der indiſchen Pflanzen faſt an alle Botaniker Europa's, ein Geſchenk, welches in ſeiner Art bis jetzt in der Welt noch nicht vorgekommen iſt. Wir werden die Charactere der neuen Sippen mit: theilen, aber unmoͤglich koͤnnen wir auch die der Gattungen ausziehen, was übrigens nicht von fo großem Belang ſeyn wird. 1 Taf. 26. enthält Urena speciosa, ein Strauch, 2—4 Fuß hoch, mit großen rothen Blumen. f Taf. 27. Raempferia elegans, etwa 1 Fuß hoch, ganz abgebildet, mit rothen Blumen. Könnte vielleicht mit K. secunda und linearis eine eigene Sippe bilden und Monolophus heißen. ö 28) Justicia guttata, Strauch 2 F. hoch, mit weißen rothgeſprenkelten Blumen. p 7 29) Dendrobium amplum, beſtimmt von Zindley, welcher die Bearbeitung der Orchideen, Roſaceen und Amen: taceen dieſes Werks übernommen hat; ein herrliches, präd)» tiges Gewaͤchs mit dicken Stengelknollen; Blumen groß, weiß und rothgeſchaͤckt mit purpurrother Lippe; macht den Uebergang zu Bolbophyllum. x 50) Podocarpus latifolia, mäßiger immergruͤner Baum, mit lanzetfoͤrmigen, 5 Zoll langen Blättern. Iſt nicht Dammara alba Rumph. (Pinus dammara), wie ich gemeynt habe in den Transactions of the medical Society of Calcutta T. I. p. 46, unterſcheidet ſich von P. macrophylla durch die Blaͤtter, welche breit lanzetfoͤrmig, Be lang find und gegenüber ſtehen, und durch die buͤ⸗ ſcheligen Kaͤtzchen. ; - "Sie 1831. Heft 4. Su ——— — — 378 31) Ruellia alata, Kraut, 2—3 Fuß hoch, mit pur⸗ purrothen Blumen. 3e) Rnoxia plantaginea, Kraut 19 Fuß hoch, mit blauen Blumen, ganz abgebildet. 35) Aphanochilus polystachyus, Strauch 2—3 F. hoch, mit kleinen gelblichen Blumen in gedraͤngten Aehren, wie Kaͤtzchen; iſt vielleicht Perilla fruticosa Don, Prodr. Plor- nepal. p. 115. 34) A. flavus, Strauch 2 Fuß hoch. G. Bentham gibt folgende Synopsis der indiſchen Labiaten mit Characteren der Sippen und Gattungen im Catalog von Wallichs Sammlung. Tribus I. Menthoideae Bentk. in bot. Reg. XV nr. 1282. > 1) Meriandra B. bengalensis (Salvia beng. Rox- burgh, S. dianthera Roth Nov. Spec., indica Herb. Heyn.), M. strobilifera B. 2) Mentha royleana Wall., pudina (crispa var. exserta Wall., sativa Roxb.) 3) Colebrookea Smith., ternifolia Roxb., oppo- sitifolia Sm. 4) Perilla L., ocymoides (macrostachya all.). 5) Elsholtzia cristata Mild. 5 6) Aphanochilus B. blandus (Perilla polystachya? Don), foetens B. (Mentha blanda? Decand., Aph. incisus B.), flavus B., polystachyus B. (Perilla fru- ticosa? Don), eriostachyus B., pilosus B., panicula- tus? B. Perilla elata Don ift wahrſcheinlich auch ein Aphanochilus. 7) Cyclostegia B. strobilifera B. (Majana foeti- da Rumph VI. AI. t. 16. f. 2. Mentha foetida Burm. Flor. ind. p. 126.) ) Dysophylla Blume Bydragen p. 826 stellata Benth. (Mentha st. Lour., malabarica Herb. Heyn., quaternifolia? Roth.), pumila Benth. (Mentha p. Gra- ham, verticillata Hooker, non Roxb.), crassicaulis Benth,, verticillata Benth., Roxb. (ramosissima Benth.), quadrifolia Benth., Roxb. (velutina Benth., linearis Benth.), cruciata Benth., auricularia Blume (Mentha aur. L.), strigosa Benth,, myosuroides Benth. (Mentha m. Roth.) 5505 ; 9) Pogostemon Desf. paniculatum, plectranthoi- des B., parviflorum B., heyneanum B. (Origanum indicum Roth), glabrum B., tuberculosum B., ro- tundatum B., vestitum B., speciosum. Tribus II. Satureineae B. A 10) Thymus linearis B., biflorus Hamilt. i) Origanum normale Don, wallichianum B. 24% 379 N ih Tribus IM. Ajugoideae B. 12) Leucosceptrum Sm. canum (Clerodendron J. Don) . b a ı3) Teucrium quadrifarium Hamilt., roylea- num, tomentosum, stoloniferum, 14 Ajuga lobata Don, macrosperma, decum- bens Thunb., remota B., parviflora, bracteosa, den- siflora. a 15) Anisomeles R. Brown malabarica (Ajuga fruticosa Roxb., Nepeta m. L.), ovata Br. (Nepeta indica L., amboinica L., Ballota disticha L., Ajuga d. Roxb.), canticans Benth., heyneana. Tribus IV. Nepeteae. 16) Leonotis Br. nepetaefolia Br. (Phlomis n. L.). 17) Leucas Br. urticaefolia Br., indica Br. (Pho- mis i. L.); martinicensis Br. (Phl. m. Sto. , caribaea Jacq.), decurva B., nutans Spr. (Phlomis n. Roth), cephalotes Spr. non Blume (L. capitata Desf., Phlo- mis cephalotes Roth.), plukenetii Spr. (Phl. esculenta Roxb.), zeylanica Br., non Roth. et Roxb. (Phl, z. L.), linifoliaSpr. (Phl. I. Roth., Phl. zeylanica Roxb.), wightiana, hyssopifolia Benth., dimidiata Spr. (Phl. d. et zeylanica Roth, non L.), stricta B., aspera Spr.; ciliata B., stelligera, rosmarinifolia, helianthemifolia Desf. (hirta Spr.?), ternjfolia Desf., lanceaefolia Desf., vestita, lamiifolia Desf.; marrubioides? Desf.,lanata B., montana Spr., ovata B., mollissima, hamiltonii, chinensis Br., teres B., nepetaefolia, melissaefolia B., pilosa B. (Phlomis p. Roxb.), strigosa B., parviflora B., biflo- ra Br. (Phl. b. Vakl), procumbens Desf. (Phl. biflo- ra Rob.), angustifolia. 18) Phlomis Br. macrophylla, breviflora? B. — Schluß folgt. / 35) Liparis longipes, zierliche Pflanze 1 ½ F. h., mit kleinen weißen Bluͤmchen in langer Endtraube. 36) Eria (Dendrolirium Blume) paniculata, Schmarotzer 1—2 F. l., mit vielen gelblichen kleinen Blu⸗ men in vielen Endtrauben; ſteht naͤchſt Dendrobium, Octomeria naͤchſt Pleurothallis. 37) Uraria cordifolia, Strauch 2—5 F. h., mit klei⸗ nen blaßrothen Blumen in langen Trauben. 38) Coelogyne gardneriana, prächtige Pflanze mit einem Stengelknollen und großen weißen Blumen in Trauben. . 39) Dendrobium formosum Rob., ebenfalls eine prächtige Pflanze 2 F. l., mit ſehr großen glockenfoͤrmigen, 5 Zoll langen, weißen Blumen. 40) D. densiflorum, 2 F. l., mit gelben Blumen in einer prächtigen Traube; gleicht D. cla vatum Roæb., hat aber keine Stengelknollen. 5 41) Aconitum ferox (virosum Don), blau, waͤchſt ICE TEE — uͤber 10000 Fuß auf dem Himalaja nebſt 5 anderen Gat⸗ 2 tungen. Die Wurzel iſt ein heftiges Gift, dient beſonders zum Vergiften der Pfeile, und wird daher in Menge ein geführt, heißt Biſh oder Bikh. Hamilton hat die Wir⸗ kung des Giftes beſchrieben in ſeinen Account of the Kingdom of Nepal p. 985 iſt hier ausgezogen nebſt mehr reren anderen Verſuchen. | 42) Ruellia gossypina, Strauch 2 Fuß hoch, mit blauen Blumen, die kleiner find, als bey R. alata. 45) Convolvulus atropurpureus (Ipomoea sphae- rocephala Don non Roxb.). großer Schlingſtrauch mit purpurrothen Blumen. ee Abelmoschus: Calyx 5-dentatus, spathaceus, deciduus, cinctus involucro (calyce exteriore) 5—ı0- partito. Stigmata 5. Capsula 5-locularis,- valvis me- dio septiferis, polysperma. Semina calva. 5 Brown, ) 44) Abelmoschus (olim Bamia Br.) crinitus, Kraut 3 Fuß hoch mit großen praͤchtigen gelben Blumen; nähert ſich Hibiscus racemosus Lindl, 45) Centranthera hispida (nepalensis Don, Digi- talis stricta Rob., Carosinam? Reede IX, 155, k. 78. Kraut 1 Fuß hoch mit rothen Blumen. Ueberall gemein. a ER 46) Quercus spicata (squamata Roxb.), großer Baum, gemein in Napal. bi * H 47) Mucuna macrocarpa, großer Schlingſtrauch mit ſehr großen purpurrothen Blumen in ſpannelangen haͤngen⸗ den Trauben; Huͤlſe 1 Fuß lang, 2 Zoll breit; nähert ſich M. gigantea Decand. 5 x Sphaeropteris: involucra dorsalia,, e medio ve- | nulae orta, pedicellata, sphaerica, clausa, verticaliter# dehiscentia, bivalvia. Capsulae pedicellatae, recep- taculo communi convexo insidentes. R. Brown, (Pe- ranema Don). Tracht wie Aspidium, ſteht Diacalpı Blume ſehr nahe, unterſcheidet ſich invelucro sessili la- ceratim dehiscente, capsulis vix pedicellatis et re- ceptaculo obsoletiori insidentibus. 48) Sph. barbata, Farrenkraut, der VVoodsia vers wandt, ſchoͤn abgebildet von Curtis u. Fr. Bauer, Wood- sia mexicana iſt wahrſcheinlich Physematium molle Raulſuss in der botan. Ztg. 11829 S. 541. Jack hat in feinen Malayan Miscell. 1822 II. p. 46 ein Perone- ma aufgeſtellt unter den Verbenaceen. 7 409) Echites rhynchosperma, großer Schlingſtrauch mit weiß und rothen Blumen. Baͤlge 1½ Fuß lang; Bluͤthen wie bey Cerbera fruticosa Roxb, l 50) Chirita grandiflora, ſchlankes Kraut 1½ F. h. mit großen roſenrothen Blumen in Achſeln, gehoͤrt zu den Didymocarpeae, = 8 Heft III. 2 51) Hibiscus macrophyllus, großer Baum mit gro, ßen gelben Blumen. 5 3582) Allantodia brunoniana. i 35) Coelogyne maculata, huͤbſches Pflaͤnzchen mit weißen Blumen. Solche Schmarotzer zieht der Verfaſſer auf Beeten von Backſteinen, 4—5 Fuß hoch, voll Mulm mit viel Kieſelſteinen, ruhend auf einer Schicht großer Stei⸗ ne oder gut verglaſ'ter Backſteine, ſo daß das Waſſer gut ablaufen kann. Das Beet wird mit Moos bedeckt, damit Alles gehoͤrig feucht bleibe. — Naͤhert ſich Epidendrum praecox Sm., fo wie die folgende, 384) C. wWallichiana, ziemlich fo, Blumen roth. 4 55) Zingiber barbatum, Stengel 4—5 Fuß hoch. Wie C. squarrosum Roæb.“ 56) Raempferia candida, Blumen größer als bey an» dern, weiß und wohlriechend. 57) Curcuma parviflora, Sippe. / N 58) Amomum 'corynostachyum, 3—4 Fuß hoch, Blumen weiß. N 50) Sterculia versicolor, Baum 16 Fuß hoch mit kleinen gelben, dann roͤthlichen, wohlriechenden Bluͤthen. 60) Tephrosia coccinea, Strauch 3 Fuß hoch. 61) Viburnum foetidum, Strauch mannshoch. Cyrtotropis: Calyx bilabiatus, labio superiore 1-dentato, inferiore 3-dentato. Corolla papillionacea, vexillo reflexo, basi bicalloso; carina lineari falcifor— mi, longissima, adscendente, diphylla; alis cuneifor- mibus, abbreviatis, divaricatis. Stamina diadelpha. Legumen sessile, lineare, compressum, membrana subspongiosa, demum soluta intus obtectum, isthmis pluribus multiloculare. Phaseoleae R. Brown. Her- 3 late volubilis, radice perenni; folia imparipinnata, bijuga. Flores laxe racemosi, carnei. Legumen gra- cile, lineare, pendulum, polyspermum. Dolicho et Rennedyae quodammodo affine sed abunde differens calyce Adentato, carina diphylla, longissima incurva ‚et alis abbreviatis, divaricato-patulis. die Eleinfte Gattung der 62) C. carnea. a g 63) Phaseolus rostratus (alatus Roxb,, Ratu Pae- ru Rheede VIII. p. 75 t. 42.), Schlingkraut, 2—5 Fuß hoch, mit großen violetten Blumen. Wie Ph. alatus L. 64) Eriolaena candollii: Foliis ovato-cordatis, val- de acuminatis, integris, subtus cano-tomentosis; flo- ribus paniculatis; go-linearibus. Großer Baum mit gelben Blumen in Niſpen. ; Boottia: Flores spathacei, dioici. Perianthium ‚6-partitum, laciniis 5 interioribus petaloideis, spatha mascula multiflora, floribus longe pedunculatis ex- sertis. Stamina ı2. Styli 5. Stigmata biloba. Spa- tha feminea uniflora. Ovarium inferum, multilocu- lare, polyspermum, Styli staminaque sterilia 9. Hy- drocharideae R. Brown. Herba elegantissima aqua- tica, limo adſixa, acaulis, gregaria, glabra. Folia quae- * BR res magni, involucri triphylli foleolis oblon- 382 dam submersa, longa, lanceolata, subsessilia; alia natantia, Jonge.petiolata, cordata, multinervia, Flo» basi spatha involuti, scapo longo- supra aquae superficiem elevati. Hydrocharidi, Stratioti et Damasonio valde affinis; prior differt spatha mascu- la diphylla, feminea nulla; posteriora genera distin- cta sunt spathis unifloris, hermaphroditis. Dem Americaner Fr. Boott zu Ehren, da [Bige— - lows Boottia von Potentilla nicht verſchieden iſt. 65) B. cordata, 2—3 Fuß hoch, mit Faſerwurzeln; Blaͤtter zahlreich, laͤnglich, Fußlang, andere geſtielt, ovals herzfoͤrmig, 4 Zoll lang. Fünf bis ſechs Schaͤfte mit eis nem Buͤſchel weißer Bluͤthen in großer Scheide. Bedeckt bisweilen ganze Teiche. Alles gruͤne wird als Gemuͤſe gegeſſen. 66) Justicia venusta, Strauch, 4 F. h., mit pur⸗ purrothen Blumen in großen Riſpen. 67) Cirrhopetalum wallichii, kriechendes Kraut mit braunen Blumen. 68) Otochilus fusca, weit kriechender Schmarotzer mit keulenfoͤrmigen Stengelknollen, ſchmalen Blaͤttern und weißen ſchmalen Blumen in langer Traube. 69) Bolbophyllum cylindraceum, raſenartig aufs techt mit kleinen gelblichen Blumen in gedraͤngten Aehren. 70) Trias oblonga, kleiner, kriechender Schmaro— ber mit kleinen Stengelknollen und einzelnen gruͤnlichen Blumen. f a 71) Aeschynanthus ramosissima, ſchlaffer, mehrere Klafter langer Strauch mit gelbrothen Blumen in Dol— den an Bäumen; ‚nähert ſich Ropburghs Incarvillea pa- rasitica. ö 72) Chirita macrophylla, fettes Kraut, 2 F. hoch, mit langgeſtielten ovalherzfoͤrmigen Wurzelblaͤttern in großen gelben Blumen in einem Buͤſchel auf einem Schaft. 75) Ceropegia longifolia, Schlingſtrauch mit duͤn⸗ nen Stengeln, mit großen gruͤnlichen Blumen in Dolden; Baͤlge 5 3. l., getrennt. Roylea: Calyx ovato-tubulosus, aequalis, 10“ nervius, semi-g-fidus; laciniis dilatato-oblongis, veno- sis, erectis; intus fauce subvillosa. Corolla calyce brevior, bilabiata, labiis subaequalibus: superiore erecto, integro, fornicato; inferiore patente, trifido, - lobo medio integro, Stamina 4, sub labio superiore ascendentia, Antherae biloculares, loculis divarica- tis. Stylus apice subaequaliter bifidus. Achenia sic- ca, laeyia. Bentham. Labiatae, Nepeteae. Corolla ut in Ballota et Beringeria, quibus aflinis; differt forma calycis et habitu. Joh. Sorbes Royle, Bor: ſtand des bot. Gartens zu Saharunpure. 7 74) R. elegans, Ballota cinerea? Don, äftiger Strauch, 5 F. hoch, Blumen roͤthlichweiß; Blaͤtter oval, 1% Zoll lang. * — 383 75) Hoya fusca, Schlingſttauch mit gelblichen Blu⸗ men in Dolden. Es wäre ſehr gut, wenn der Verfaſſer jedesmal die Stelle ſeiner Gattungen zwiſchen zwey andern angeben wollte. Savi: Ornitologia toscana, Ordo II. Passeres. (Fortſ. v. Heft IX. S. 89 der Iſis 1830.) 36) Lanius excubitor. Sehr ſelten. Nur 2 Ex⸗ emplare, eines im Winter, das andre zu Ende des Herbſtes find im Piſaniſchen erlegt worden. 37) L. minor. Kommt im April, zieht im Septem— ber fort. Sein Neſt hat ſehr dicke Waͤnde, die aus Zwei— gen verſchiedener Straͤucher zuſammengeſetzt ſind. E 38) L. rufus, ruficeps. Selten, in waldigen Ge⸗ genden. 5 39) L. collurio. Die gemeinſte Art, kommt und geht mit den übrigen Zugvögeln ab, wohnt in Wäldern, Waldſaͤumen, Gaͤrten, kurz überall, wo Baͤume und Gebuͤ— ſche ſind. Obgleich der kleinſte unter ſeinen Verwandten, bat er dennoch den meiſten Muth. Sein Neſt macht er in Bäume und Geſttaͤuche. Nur den L. spiniforquus erhielt ich aus dem ſuͤd— lichen Theile Dalmatiens. M. — f 40) L. meridionalis. Carl Bonaparte erhielt ein, Exemplar in der Nähe von Rom, in Toscana wurde noch keines angetroffen. 41) Coracias garrula. Kommt nur zufällig wäh. rend des Zuges nach Toſcana, manche Jahre auch gar nicht, waͤhrend in andern wieder viele erſcheinen. Im April 1824 ſah ich mehrere über dem Gehaͤge von St. Roſſore, dann erſchienen wieder viele im Auguſt deſſelben Jahres, von denen die meiſten in unſern Gebuͤſchen gefangen wurz den, alle dieſe waren jung. Sie hielten ſich in Geſtraͤuch und au den Waldraͤndern auf. Lan fieng ſie in Springs haͤuſern und Sprengeln. Zum Köder nahm man Heuſchre— EN ein ſicherer Beweis, daß fie infectenfreffend find. In Münden erhielt ich im Sommer 1929 ein flüge ges Junge. Das Neſt war in einem hohlen Eichbaume ey Nymphenburg. Es lebt heute noch, frißt ausſchließ⸗ lich Inſecten und Fleiſch, ſaͤuft nie und badet ſich gern im Sande. Während der Herbſtſtrichzeit iſt dieſer Vogel for wohl um Trieſt als in ganz Dalmatien ſehr häufig. Die wahrhaft prächtigen alten Exemplare meiner Sammlung er⸗ hielt ich daher. Illyriſch heißt die Mantelkraͤhe Morulio und kommt auf ihren Strichen im April und May und im September nach Raguſa. M. — 0 2) 42) Bombycilla garrula. Ungemein ſelten, nur boͤchſt zufällig, wie im Winter 180% in Piemont, damals vorzuͤglich in den Thaͤlern von Lanzo und Suza. Einer | 384 wurde auf den muggellaniſchen Huͤgeln in Toſeana erlegt.“ Sonderbar, daß ſich ampelis garrulus 180% 19130 N 182 ½, 182%, alſo regelmäßig nach 7 Jahren in Deutſch⸗ land ſehen ließ! | 45) Corvus corax. Standvogel. Lebt nicht ſeh 1 haufig in Truppen auf unſern hoͤchſten Gebirgen. 9 44) C. corone. Es gibt Varietaͤten, von denen man nicht beſtimmt ſagen kann, ob fie dieſer oder der folgenden Art angehören; ſie iſt in Toſcana ſelten, jedoch Stand⸗ vogel. sa 1 45) C. cornix. Sehr gemein, fliegt paarweiſe. ‘a bald aber im Sommer die Jungen ausgeflogen find, verei⸗ nigen fie ſich in Schaaren, freffen wie die vorige Art Aas. Sie niſten auf hohe dicht belaubte Baͤume. S. — 173 Schriftlichen Nachrichten zufolge ſoll im ſuͤdlichen Dal⸗ matien corvus frugilegus und corone vorkommen; am Quarnero, an der croatifchen Militaͤrgraͤnze, im Bannat, ganz Krain bis an Kaͤrnthens Gebirge ſah ich nur die Mantelkraͤhe, dieſe aber ſehr häufig. M. — 98 3 46) C. frugilegus. Im Sommer ſieht man auch nicht ein Individuum dieſer Art in Toſcana, im Monat November ruͤcken ſie ſchaarenweiſe und zwar ſo zahlreich an, daß ſie Aecker und Wieſen ganz ſchwarz uͤberziehen. Bis Ende Aprils bleiben fie denn bey uns und ziehen ſchaaren⸗ weiſe gegen Norden weiter. Sie ſuchen in der Erde Lar⸗ ven, mehlige Wurzeln uſw., und kommen nicht nur mit dem Schnabel, ſondern auch mit dem vordern Theil des Kos pfes waͤhrend ihres Suchens in die Erde, wodurch ſich die Alten (jedoch nicht die Jungen) characteriſtiſch von den uͤbri⸗ gen Arten unterſcheiden. . 8 Sie fallen nie auf Aas, weßhalb ihr Fleiſch auch ſchmackhafter als das der übrigen Rabenarten iſt; auf den Saatfeldern machen ſie große Verheerungen, berauben einen Olivenwald in Kurzem aller ſeiner Fruͤchte, ſo daß man be⸗ ſtaͤndig Wachen gegen fie ausſtellen muß, um fi vor dies fen dreiſten Raͤubern zu ſchuͤtzen. Die unglaubliche, ihnen eigenthuͤmliche Liſt bewahrt ſie vor allen auf ſie gerichteten Nachſtellungen. Schlingen, Garne, Fallen, auch noch ſo gut verborgen, ſind von ihnen auf den erſten Blick erkannt. Es iſt unmoͤglich, auch nur eine hiemit zu beruͤcken. Ob gleich ſie zwiſchen den Fuͤßen, unter den Raͤdern, auf den Straßen, ohne im Geringſten die Flucht zu ergreifen, her⸗ umſpatzieren; fo ſtreichen fie doch, ſobald fie einen Jaͤger mit Gewehr ſchon auf zwey Schußweiten ſehen, fort, und fangen fo ein moͤrderiſches Geſchrey an, daß alle in der Ns) he ſich befindenden, dadurch gewarnt, gleichfalls die Flucht ergreifen. So unglaublich es auch klingen moͤchte, ſo wahr iſt es doch, daß ihre Vorſicht jo weit geht, daß fie ſoͤrmliche Wachen ausſtellen. N a Alle Jaͤger, alle Bauern bey uns wiſſen dieß gar wohl, daß, wenn dieſe Kraͤhen ſchaarenweiſe ihr Futter ſu⸗ chen, eine immer auf einen Baum, Hügel oder andern er⸗ hoͤhten Platz ſich poſtiert, um vor jeder nahenden Gefahr de⸗ ſto eher warnen zu koͤnnen. 2 5 ini n Sonnenuntergang verlaſſen ſie die Felder, Oli. Be uſw., in denen. fie des Tags über ihr Fut⸗ ter geſucht haben, und ſuchen, in große Haufen vereinigt, eine ſolche Schlafſtaͤtte, die ihnen Lit und Erfahrung, als vollkommen ſicher kennen gelehrt hatte, und fliegen, um dieß zu erreichen, oft bedeutend lange Strecken, pruͤfen dann d umfliegen den Ort, wo fie ſchlafen wollen, noch lange, m ganz ſorgenlos ruhen zu konnen. ER NMicht eine bleibt noch Ende Aprils im nördlichen Ita⸗ „in Toſcana wenigſtens ganz beſtimmt nicht. Man kann nur ſo erlegen, daß man ſich an ihren Strichplaͤtzen, ſehr ſorgfaͤltig verbirgt und fie durch eine zahme Krähe anlockt. 4 47) C. monedula. Auf alten Thuͤrmen, Ruinen u. J. w. In Piſa lebt eine Dohlen⸗Colonie auf der Kuppel des Battifterium. N 4438) C. glandarius. Standvogel. Nach Sonnini ſollen jährlich ſehr viele von Europa nach Niederaͤgypten ziehen. S. — 2 Schon um Trleſt felten, ich bezweifle, daß C. glanda- rius als Standvogel in Dalmatien ſich aufhaͤlt, da ich nicht, einmal über fein dortiges Erſcheinen Nachricht has be. M. — * 49) C. pica. Setzt ſich öfters auf den Rücken der Pferde, Kühe uſw., um die Zecken abzuleſen. S. — Kommt in Dalmatien nicht vor. M. — 5 50) Pyrrhocorax alpinus. Nur in der Nähe des Gebirges bey Seravezza finden ſich die Alpenkraͤhen in Toſ⸗ ana. Sie fliegen haufenweiſe, ſehr hoch und ſchreyen be⸗ fändig, beſonders wenn fie etwas ihnen fremdes oder vers daͤchtiges erblicken. f Sie freffen Früchte, Saͤmereyen, Inſecten, Eyer, klei⸗ ne Vögel und Saͤugethiere, alles dieſes gleichlieb, von letz tern aber gewohnlich nur das Hirn. Nicht leicht wird ir⸗ gend ein andrer Vogel ſo ſchnell zahm und ſo zutraulich ge⸗ gen ſeine Verſorger. Iſt er einmal zahm, ſo hat man nicht noͤthig, ihn ferner einzuſperren, nicht einmal ihm die Fluͤgel zu ſtutzen; da er, wenn er auch frey, wohin es ihm beliebt, herumfliegen kann, doch ſtets wieder nach Haufe kommt. Ich habe einen fuͤnf Jahre, der ganz frey mich überall hin begleitet. Beym Fruͤhſtuͤck und Mittagseſſen huͤpft er auf den Tiſch, bleibt hier auf einer Ecke, betrach⸗ tet mit einer wahren Kennermiene die aufgetragenen Gerich— te; ſieht er nun eines nach ſeinem Geſchmack, ſo marſchiert er hinzu, um ſeinen Antheil zu erhalten. Manchmal zieht er ſogar den Wein dem Waſſer vor. Milch liebt er ſehr: zu rohem Fleiſch, Backwerk, Fruͤchten, hauptſaͤchlich Trauben, Feigen uſw., Epdotter, trocknem Kaͤs, ſchwarzem Brod hat er den meiſten Appetit, und bekommt dieſe gewöhnlich zur Nahrung. Er hat, wie die Raben, die Gewohnheit, ſich der Füße zu bedienen, um Dinge, die er zerbrechen will, feſtzu⸗ halten und den Ueberreſt ſeiner Mahlzeit zu verbergen. Es iſt ungemein angenehm, zu ſehen, mit welcher Sorgfalt er paſſende Winkel zur Aufbewahrung ſeiner Nahrungsmittel ſucht und fie mit Papierſchnitzeln und Spänen zu verber⸗ gen trachtet, wie er ſeinen Vorrath dreht und wendet und Iſis 1831. Heft 4. — und kommt jener, det. 386 ſeinen Kopf hin und her hebt, um zu ſehen, ob alles wohl verborgen ſey. Manchmal bleibt er, wenn er ſich ein ſol⸗ ches Magazin errichtet hat, unbeweglich als Wache da, und flattert jedem Thier oder Menſchen, der ihm nahe kommt, auf den Ruͤcken, ſtraͤubt die Federn, hebt die Flügel zur Hälfte empor, ſenkt den Kopf und ſucht ihn durch Schnas belſtoͤße zu entfernen. Er hat eine ſonderbare Luſt zum Feuer und hat oft die angezuͤndeten Dochte aus den Lampen herausgezogen und verſchluckt. Im Winter, wenn man in den Zimmern Feuer ſchürt, verſchluckt er kleine brennende Kohlen, und ich mußte mich dabey aufs aͤußerſte verwun⸗ dern, daß er nie auch nur den geringſten Schaden litt. Den Rauch ſieht er gerne in die Höhe qualmen, und fo oft er ein Gefaͤß mit Feuer findet, legt er kleine Stuͤckchen Papier, Laͤppchen und Spaͤnchen hinein, geht dann zurück, bleibt ſte⸗ hen und ſieht mit großer Aufmerkſamkeit dem dadurch ver⸗ urſachten Rauche zu. Seine Töne find verſchieden; ſieht er einen ihm frem⸗ den oder furchteinfloͤßenden Gegenſtand, z. B. eine Schlange, große Krabbe uſw., ſo ſchlaͤgt er ſogleich mit den Fluͤgeln, richtet ſich auf, wippt heftig mit dem Schwanz und kraͤht wie ein Rabe. Wenn er auf ein Fenſter ſpringen kann, um die auf der Straße Vorbeygehenden beobachten zu koͤnnen, oder wenn eine fremde Perſon ins Haus kommt, ſo faͤngt er ſogleich ſo ſcharf zu kreiſchen an, daß man taub werden moͤchte. Wenn ihn jemand von der Familie, den er beſon⸗ ders liebt, ruft, fo läuft er zu und antwortet ſogleich mit einem kurzen unterbrochenen Kraͤchzen: ge, ge, ge, ge, ge. Außer dieſen Toͤnen, die eine gewiſſe Bedeutung, einen be⸗ ſtimmten Werth in feiner Art zu ſprechen zu haben ſcheinen, hat er noch einen Geſang, den er, wenn er der Ruhe pflegt, oder wenn er Theiſnahme, beſonders bey Sachen, die für ihn unangenehm ſind, erregen will, z. B. wenn er vor das Zimmer, in welchem gerade die Familie iſt, hinausgeſperrt wurde, hören läßt. Sein Geſang iſt von doppelter Art, nehmlich: erſtens ein gleichſam moduliertes Kraͤhen, ſanfter und angenehmer, als das gewoͤhnliche nur erſchreckende Kraͤ⸗ hen; zweytens ein volltoͤniges Pfeifen, dem der Amſel ſehr ähnlich. Ich lehrte ihn mit letzterer einen kleinen Marſch pfeifen, den er ſehr leicht auswendig lernte. Merkwuͤrdig iſt die ungemeine Anhaͤnglichkeit an alle zu unſrer Familie gehoͤrigen. Entfernt ſich einer davon auf außergewoͤhnliche Zeit, ſo iſt er gewiß bis zu deſſen Ruͤckkehr mißvergnuͤgt, ſo freut er ſich mehr als die zaͤrtlichſte Mutter, laͤuft ihm mit halb geoͤffneten Flügeln entgegen, begrüßt ihn mit Geſchrey, ſucht ihm auf den Arm zu flies gen und muß dann beſtaͤndig um ihn herum bleiben. Fruͤh, gleich nach Sonnenaufgang, verläßt er feinen Stall und laͤuft, wenn er die Thuͤre nicht verſchloſſen findet, in die Kammer eines von ihm am meiſten Geliebten, ruft daun 2 oder Zmal, wird ihm dann nicht geantwortet, ſo ſchweigt er, bleibt unbeweglich auf dem Kopfpfuͤhl, oder einem nahe bey dem Bette ſtehenden Seſſel, und erwartet mit Ungedult das Erwachen ſeines Guͤnſtlings, dann geniert er ſich aber nicht weiter, ſchreit ſo laut er nur kann, laͤuft von einem Platz zum andern und zeigt auf alle nur moͤgliche Weiſe das Vergnuͤgen, welches er an der Geſellſchaft ſeines Herrn fin⸗ Ueberhaupt iſt feine Anhaͤnglichkeit und die Schärfe feines Inſtinets uͤberraſchend groß, und ich müßte fürchten 25 E 337 den Leſer zu ermüden, wenn ich fortfahren wollte, hier alle Handlungen anzugeben, welche den hohen Grad jener bey⸗ den in ihm vereinigten Eigenſchaften noch mehr beurkunden konnten. Obgleich die Alpendohle die freundſchaftlichſte Anz haͤnglichkeit gegen ihren Erzieher äußert, fo beträgt fie ſich doch durchaus nicht felavifh und widerſetzt ſich mit Be» ſtimmtheit, wenn man ſie gegen ihr Naturell zu handeln zwingen will. Nicht gegen jederman, noch immer, iſt ſie freundſchaftlich und gefällig; gegen viele hegt fie eine Anti⸗ pathie, ſobald fie ſolche erblickt ſtraͤubt fie ſich auf und ſucht fie zu hacken; auch von denen, welchen fie zugeneigt iſt, laßt ſie ſich nie mit den Haͤnden faſſen. Sie mauſert ſich jaͤhr⸗ lich nur einmal. S. — Kommt in Iſtrien und Dalmatien, jedoch nur ſelten vor. W. — 51) Pyrrhocorax graculus. Kommt nur verirtt nach Toſcana. 52) Nucifraga caryocatactes. appenniniſchen Alpen. S. — 51 und 52 kommen nicht in Dalmatien vor. M. — 55) Sitta europaea. Standvogel, gemein. Die neue damaltiniſche Sitta, die ich nach dem ver⸗ dienten Naturforſcher Neumayer nannte und in der Iſis ausfuhrlich beſchrieb, unterſcheidet ſich durch ihren weißen Bauch, ſchwarze Fuße und einfaͤrbig grauen Schwanz, dann ihre bedeutendere Große ſtandhaft von Sitta eu- ropaea. Die nähere Beſchreibung uͤbergehe ich hier, da ich fie in der Iſis ſchon ausführlid gegeben habe. M. — 54) Picus martius. In den Appenninen nicht fehr felten, auch um Rom. S. — Kommt weder um Trieſt noch in Dalmatien vor. Sehr ſelten in den 55) Picus viridis. Sehr gemein, wird mit der Ci» vette gefangen. S. — 5 Um Trieſt, jedoch ſelten. Dagegen iſt Picus canus Häufig daſelbſt anzutreffen. M. — 56) P. major. Gemein. Um Trieſt, nicht ſelten. M. — 57) P. medius. Sehr felten, Caſtel Nuovo di Val di Cecina, Ehene. 58) P. minor. Weniger rar als der vorhergehende. 59) Yunx torquilla. Kommt mit Anfang, Fruͤh⸗ lings (in Italien iſt dieß zu Ende Februars) aus ſuͤdlichen Gegenden, doch bleiben auch zu Winters Zeit immer welche davon in Toſcana zuruͤck. Er iſt ſehr gemein. 8 e fangen, und zwar aus Furcht, nie in der Freyheit, wie mich lange Beobachtungen überzeugen, dreht er feinen Kopf auf. jene ſonderbare Art, wodurch er feinen Namen erhielt. Er niſtet in hohle Bäume, vorzuͤglich in Pappeln und Weis den, und legt 6—7 kleine, ovale, ſchneeweiße Eyer. Er macht kein Neſt, ſondern legt feine Eher auf das bloße * bey S. Fiora und nie in der Piſaner REITER ———ů— Nur ge⸗ 388 faulende Baummehl. Man faͤngt ihn mit Sprenkeln und Leimruthen meiſtens beym Steinſchmaͤtzerfang. S. — Sehr Häufig um Trieſt und in ganz Dalmatien. * 74 2 60) Cuculus canorus. Die einjährigen Jungen find oben dunkel mit falben und weißen Federraͤndern, alle Federn haben falbe Querbaͤnder. Ein weißer Fleck iſt auf dem Hinterhaupt. Die Federn der Kehle, des Kropfes, der Bruſt, des Unterleibes, der Flanken und die untern Fluͤgel⸗ deckfedern find weißgelblich mit eng aneinander ſtehenden ſchwarzen Querbaͤndern. Schwing und Steuerfedern ſind braunſchwarz falb und weiß gefleckt. } Einige Guckuke dieſes eben beſchriebenen Kleides komt men zu uns im Frühlinge, paaren ſich und legen Eyer und tragen dabey fortwaͤhrend dieſes Kleid, ſo daß ſie bis auf die neueſte Zeit als zu einer eignen Art gehörig angeſehen wurden und als Cuculus hepaticus im Syſteme aufge⸗ führt wurden. Temminck widerſtreitet in feinem Manuel d’Ornithologie mit guten Gründen dieſe Annahme, und beweiſt, daß dieſe auf Farbenverſchiedenheit gegründete No⸗ minalſpecies nur eine Altersvarietaͤt des Cuculus canorus ſey. Auch ich glaube daſſelbe, indem ich im Frühjahr 1824 einen ſolchen Cuculus hepaticus hatte, der noch nicht voͤl⸗ lig fein erſtes Kleid abgelegt hatte, und gerade im Ueber gang zum zweyten Kleide ſtand. In Toſcana iſt Temmincks Ausſpruch: daß der braune Guckuk in Stalien, häufiger ſey als der graue, nicht anzuwenden, da man immer mehr graue ſieht. — Er kommt im April, geht im September fort und iſt während dieſer Zeit in Toſcana unglaublich häufig. Bey feinem Abzuge find oft wie im September 1823 alle Baͤume, beſonders die an der Straße von Piſa nach dem Porto von S. Roſſore befindlichen voll; dieß dau⸗ erte damals zehn ganze Tage. Er legt feine Eyer vorzuͤg⸗ lich in die Neſter der Sylvia rubecula, atricapilla, Cine- rea, Troglodytes europ., der kleineren Lanius, Arten, * alſo durchgaͤngig inſectenfreſſender Voͤgel. 5 7 Am andern Tage, nachdem er das erſte Ey abgeſetzt hat, ſucht er ein anderes Neſt fuͤr ſein zweytes und ſo fort, bis er gewohnlich 5—6 Eyer gelegt hat. Die Vögel, in deren Neſt der kleine Guckuk ausgebruͤtet wird, behandeln ihn mit derſelben Sorgfalt als ihre eigne Brut, und dennoch bezahlt er die Wohlthaten ſeiner Pflegeltern mit Undank, indem er viel ſchneller als die andern Neſtgenoſſen heran- wächſt, ihm dadurch das Neſt bald zu eng wird, und er dann, um ſich mehr Platz zu verſchaffen, zu folgendem bar⸗ bariſchen Verſuch ſchreitet. Er ſetzt ſich, ſo weit er nur im⸗ mer kann, auf den Boden des Neſtes, bringt feine Fluͤgel unter einen der kleinen rechtmaͤßigen Neſteigenthuͤmer und wirft ihn ſo mit einem Ruck hinaus. Dieſes Verfahren wiederholt er im Verhaͤltniſſe zu ſeinem fernern Wachs⸗ thum, bis er zuletzt als alleiniger Uſurpator des Neſtes uͤbrig „Im Text heißt es Verla, vermuthlich Provinzialname für Averla; daß der Guckuk auch Lanius- Arten feine Eyer anvertraut, waͤre, ſoviel ich weiß, eine neue Ent⸗ deckung. s 55 u: seit und die Sorgfalt feiner Pflegeltern mit der Ermor⸗ g ihrer wahren Kinder belohnt hat. Doch auch hiemit he trauriges Loos noch nicht zu Ende, der aufgedruns ne Saft lebt nichts weniger als in Friede und Eintracht Al ihnen, fie muͤſſen immer fort, um neue Speiſe fuͤr ihn len; denn beſtaͤndig reißt er feinen gefräßigen Rachen ſtets verlangt er kreiſchend Futter. So iſt das Ey des ks für die armen Voͤgel, denen es anheim fiel, eine Geiſel; gleich dem phantaſtiſchen Vampyr der Orien⸗ ingt er nichts als Kummer und Verzweiflung in die ie, in der er auftritt. — 0 Im Auguſt werden viele mit Garnen und Netzen ge⸗ gen. 0 f s In Dalmatien gemein. M. — 671) Coceyzus = Cuculus glandarius. Der Sto- ria degli Uccelli zufolge wurde im Jahr 1735 zu Piſa einer erlegt; vor 2 oder 3 Jahren fagte mir Prof. Vivias u zu Genua, daß er an der Riviera di Ponente (weſtliche Seite des Golfs von Genua) einen erlegt habe; auch ſagt Herr Roux in feiner. Ornithologie provengale p. 10 5, daß in der Provence mehrmals Junge deſſelben erlegt wor» den ſeyen. f g . 62) Caprimulgus europaeus, Zugvogel, geht nach een i f S. — um Teieft gemein. M. — 568) Hirundo rustica. Kommt nach der Mitte des März, ein altes Sprichwort ſagt: Nach St. Bernhard (ar. Marz) ſitz die Schwalbe auf dem Dach, und dieß iſt regelmäßig. beftätigt. 64) H. urbica. Noch haͤufiger als die vorhergehens 4 rt. Dieſe Art fliegt im September gleich nach Son⸗ naufgang in ungeheuern Schaaren uͤber den Thuͤrmen hohen Haͤuſern. Viele niſten in Felſenſpalten, noch te aber an die Haͤuſer, die fie oft fo. mit ihren Neſtern erziehen, daß gleichſam ſonderbare neue Geſimſe entſtehen, e denn auch die Villa des H. H. Bernardini in der Pi⸗ faner Ebene fo damit überzogen iſt, daß man ſie gewoͤhn⸗ lich nur die Schwalben⸗Villa nennt. 7 5 h iR, Wahrend fie ihre Neſter machen, fängt man fie ſehr f wenn man einen langen Faden aufhaͤngt, unten eine Roßhaarſchlinge daran macht und in die Mitte derſelben ein Fleckchen oder eine Feder befeſtigt. Wollen fie nun dieſe zum Neſtbau holen, ſo ſind ſie gefangen. Ferner faͤngt man leich nach ihrer Ankunft mit offnen Netzen auf Wieſen und laͤngs der Flußufer gegen Sonnenaufgang zu; auf einen guten Lockvogel kommt dabey ſehr viel an. S. — Nr. 64. und die folgenden 65, 66. und 67. erhielt ich zus Dalmatien, Hirundo rustica und Cypselus melba, men in und um Trieſt vor. — Daß der Italiaͤner ſt Schwalben zu Hunderten faͤngt und ißt, iſt bekannt; die Stoͤrche kommen vielleicht nur deßhalb nicht in Italien 7 weil ihre Bruten und ſie ſelbſt ſteten Verſolgungen ausgeſetzt waren. W. — 5 a 65) H. riparia. Sie kommt am fpäteften an und fliege haufenweiſe über dem Waſſer der Suͤmpfe und Fluͤſſe. * . 9 8 . Bu _ 1 390 In der Ebene von Piſa konnte ich bis jetzt noch keinen ih⸗ rer Brutplaͤtze auffinden, obgleich ſie hier ſehr gemein iſt. 66) H. rupestris. Sie iſt nur ſehr ſelten, jeboch einzeln in Toſcana. Ich ſah welche einigemal nahe bey Ca⸗ ſtagno, einem Doͤrfchen am Fuße der Appenninen und der Falterona fliegen, ſie hatten ihr Neſt in einem ſehr abſchuͤf⸗ ſigen gegen Weſten gelegnen Felsabhang. Wenige ſah ich auch in den Gebirgen um Carrara, ſie ſchrieen im Graſe einer Wieſe wie die gemeinen Schwalben, leider konnte ich aber wegen meines kurzen Aufenthaltes uͤber die Art ihres Neſtbaues keine Beobachtungen ſammeln. 67) Cypselus apus. Sie kommen nach den Schwals ben an, ſehr viele beziehen dann alte oder hohe Gebaͤude, andre ziehen in die Kluͤfte der benachbarten Gebirge. Waͤh⸗ rend der waͤrmſten Stunden des Tags ziehen ſie ſich in ih⸗ re Löcher zurück oder heben ſich fo hoch in die Luft, daß man ſie faſt nicht mehr ſcharf erkennen kann und nur ihr ſcharfes Geſchrey hoͤrt. So hart das Fleiſch der Alten iſt, ſo delicat iſt das Fleiſch der Jungen, und man macht in Gebaͤuden und Thuͤrmen in die Loͤcher, in welche ſie niſten, von innen eine Vorkehrung, um fie vermittelſt eines Schies bers (wodurch man im Stande iſt, ſich nach Belieben ſo lange nach ihnen umzuſehen, ausnehmen will) fangen zu koͤnnen. Man muß jedoch, das mit ſich die Alten nicht fuͤr immer entfernen, ein Junges zuruͤcklaſſen. So erinnere ich mich in der Naͤhe von Maſ⸗ fa dt Carrara, am Fluß Frigido hin aufwaͤrts, ein unge⸗ mein verwegnes Gebaͤude nach Art eines Thurmes, auf ei⸗ nem vom Meere ſenkrecht emporſteigenden Felſenſtuͤck gefes hen zu haben. Nur vermittelſt einer gefaͤhrlichen Steige konnte man auf daſſelbe gelangen, und alle Waͤnde deſſelben waren, da dieß Gebäude einzig und allein des Schwalben— fanges wegen errichtet war, durchbrochen. 68) C. melba. Der Felſenſeegler niſtet bey uns nie an Häuſer, wie er es in der Schweitz thut. Er iſt viel ſeltner als die vorhergehende Art, und zeigt ſich zuweilen in unſern Gebirgen. Bey Ulivato im Piſaniſchen niſten wel⸗ che in Kalkfelſen, viele andre in die Klippen unſres Litro— rals. Sie fliegen in Truppen von 6 oder 7, manchmal in Geſellſchaft des gemeinen Mauerſeeglers reißend ſchnell und kreiſchen dabey laut und ſcharf. 5 69) Merops apiaster. Die Bienenfreffer kommen im May und gehen gegen September zu ab. Sie ziehen truppweiſe, ſtets ſehr hoch in der Luft und ſchreyen dabey , mit rauher Stimme und einem ganz eigenen Kehlton: gra, gra, gra! Sie bewohnen ſandige Oerter, die Wieſen laͤngs des Meeres, und eine große Anzahl von ihnen iſt auf den zu⸗ naͤchſt am Meere gelegnen Dünen anzutreffen. Mehrere ges hen tiefer ins Land hinein an die Sandhuͤgel laͤngs der Fluͤſſe. Waͤhrend des Tags entfernen ſie ſich oft von ihrem Aufenthaltsort und ſuchen haufenweiſe herumfliegend ihre Nahrung, die in Bienen und Weſpen befteht, In den vielen Bienenfreſſern, die ich oͤffnete, fand ich ſtets nur Hymenopteren, vorzüglich aber Bembex - Arten. Nach vielen Schriſtſtellern ſchnappt der Bienenfteſſer dieſe bis man fie zum Eſſen her⸗ 391 Inſecten im Fluge aus ber Luft, ich habe aber n, d ſehr viele ſie vom Boden ale e aber geſehen, daß Wenn, fie während ihres Herumkreiſens in der Luft das Neſt einer Bembex oder Vespa entdeckt haben, ſo ſe⸗ Gen fie ſich in die Nähe deſſelben und ſchnappen alle her— aus oder hinein paſſieren wollenden weg. Manchmal ſetzen ſie ſich auf Baͤume und fangen dann, ſo wie auch zuweilen auf dem Boden oder in der Luft ein ununterbrochenes Ge— kreiſche an. Unſer Landmann hält dieß für ein Zeichen von Regen, wenn ſie, während ſie ſehr hoch fliegen, ſchreyen. 8 12687 Ihr Flug iſt langſam aber ſtaͤtig und ununterbrochen. Sie beſchreiben dabey große Kreiſe und erheben ſich auch in ſolchen von der Erde und fallen eben ſo wieder auf den Boden. Ihr Neſt hoͤhten fie ſich im Sande aus, graben mit Schnabel und Fuͤßen in die Erde, die fie hinter ſich werfen, und machen ſo einen oft zwey Ellen langen Gang, der fi horizontal hinein erſtreckt, und legen in das Ende deſſelben ihre 6—7 Eyer, die ſehr weiß, durchſichtig und faſt kugelrund ſind. Sobald die Jungen flügge werden, ſo ge⸗ ben fie öfters vor das Neſt und ſonnen ſich vor dem Eins gang; naht ſich etwas, was fie erſchreckt, fo fliehen ſie ei— ligſt in ihre Wohnung zuruͤck und zwar nicht mit dem Kopf vorwärts, ſondern hinter ſich. Sie koͤnnen ſehr geſchickt dieß Manoͤver vollziehen, und find es fo gewohnt, daß fie auch entfernt vom Neſte einige Zeit lang nicht vorwärts, ſondern bloß rückwärts zu gehen wiſſen. Man ſchießt ſie leicht beym Anſtande vor ihrem Neſte. — 5 Ich glaube, daß der letzte ſehr merkwürdige Umſtand dle Fabel vom Rückwaͤrtsfliegen des Apiaster veranlaßte. Sehr alte Maͤnnchen mit caſtanienbraunen Fluͤgeldeckfedern erhielt ich häufig aus Dalmatien, wo der Bienenfreſſer Tcheloswatz heißt und im May und October erſcheint und wieder abzieht. M. - ' „ 70) Alcedo ispida. Standvogel, niſtet im May in die Fußſtapfen der Kühe und Pferde ganz nahe am Waffer, in Ratzenloͤcher uſw., ohne irgend ein kuͤnſtliches Neſt zu machen; nur um die Eyer findet man einige Fifchgräten und Schuppen, die der Eisvogel nach der Verdauung her⸗ ausſpeit. Selten niſten fie in die Ebene. Die Eyer find an Zahl 5—6 und ſchneeweiß. S. — G um Trieſt in den Salinen, in ganz Dalmatien nicht ſelten. M. — 71) Upupa epops. Seinen Namen: Bubbola hat er von feinem Geſchrey, das er im Frühjahr hoͤren laßt, erhalten. Er kommt im Monat April aus Africa und ver⸗ läßt uns im September, lebt während dieſer Zeit in Wäl⸗ dern, von welchen aus er auf den Wieſen Jagd macht, und ſucht im Roß und Kuhmiſt Inſecten zur Nahrung. 72) Tichodroma muraria. In der Garfagnana ſoll ſie ſehr gemein ſeyn. Zwey habe ich auf dem Piſaner Berg geſehen, eben fo find fie bey den Bädern von Cafs ciana, bey Caſtelnovo di Valdicecina, bey Monteverdi, bey 8 und ſelbſt auf der Mauer von Piſa geſehen wor⸗ — Haben am Schaft der Federn kleine weißliche Flecken. um Trieſt bey Contobello und St. n W bey Pirano. Weiter ſuͤdlich ſcheint der Mauerſp vorzukommen. M. — Ru 73) Certhia familiaris. Niften ſchon zu Ende drin im April ſind ſchon Junge vorhanden. ai Häufig um Trieſt. M. — 74) Oriolus galbula, Kommt gegen Ende Apt nach Toſcana und zieht im September ab, frißt Inſe Früchte, und von dieſen beſonders gerne Kirſchen und gen. Sie haben einen angenehmen floͤtenden Pfiff, un unſre Bauern meynen darinn zu vernehmen: Bauer iſt di Feige reif? fo wie man an einigen Orten Frankreichs: C'es le compere Loriot, qui mange les cerises, et laiss le noyau, darinn zu hören vorgibt. Sein küͤnſtliches N macht er in Gabeln von Aeſtchen und legt 4—5 we ſchwarzgefleckte Eyer. ; „ — S. en 2 * Bu ih ea Der Pirol kommt um Teieft und in Dalmatien, je doch nicht ſehr haͤufig vor. ene | 75) Sturnus vulgaris. Schon im Sommer un während der Bruͤtezeit ungemein haͤufig bey uns; von dei denge aber, die im Winter unſre Ebene anfuͤllt, mach man ſich ſchwerlich einen Begriff! Jenſeits der Appenni nen, in der Lombardei, niſten die Staare an die Haufe in die für fie errichteten Staarenhaͤuschen, und es iſt auffallend, daß dieß in Toſcana nie geſchieht, da fie ſich immer weit entfernt von den menſchlichen Wohnungen in den Gebuͤſchen und Baumloͤchern fortpflanzen. Sie werden auf vielerley Art gefangen. 24 Nur Sturnus varius lebt in Dalmatien. M. — 76) St. unicolor. Kennzeichen: Schnabel an bei Baſis von gleicher Hoͤhe und Breite. Nin eee Die Alten im Sommer. Schnabel n f ler Wurzel. Alle Federn des Kopfes, Halſes und Korp ſind ſchmal und lang, ſchwarz mit violettem und blau Schiller, die der Fluͤgel und des Schwanzes haben dleſ Farbe. Die Füße gelblich, Klauen ſchwaͤrzlich. 2 1 Die Alten im winter. Schnabel ſchwarz, Fuß caun. 7 1 Die Jungen im Winter nach der erſten Mauſer. 7 Die fluͤggen Jungen find tief dunkelgrau. iu Wurde bis jetzt nur in Sicilien angetroffen, bu ggg der Verſicherung meiner Zuhoͤrer aus Corſica zufolge, hier vorkommen und iſt dort Standvogel. 2 rl 77) Acridotheres’= Turdus roseus. Kommt nur ſehr felten zu uns; bey der großen Kälte im Jahr 1739 ſollen viele bey Mugello angekommen ſeyn, die bis⸗ naͤchſten Frühjahr daſelbſt blieben und dort niſteten. J. Frühjahr 1818 wurden mehrere im lombardiſch venetia ſchen Königreich getoͤdtet, aber bis jetzt, ſoviel ich weiß, no kein Exemplar im Toſcaniſchen, außer das eine von = Jun gen, die man auf den Wieſen zu St. Juft nahe bey Pi im Jahr 1824 fliegen ſah, und das im Netz gefangen wi 5 Der eigentliche Aufenthalt der roſenfarbnen Droſſel iſt as waͤrmere Aſien und Africa, Pa geht fie bis Lappland norewärts. S. — 88 Von ihrem Wetken wen in Dalmatien konnte ich noch nich erfahren. M. 728) Cinclus aquaticus. Standvogel. ichen. Niſtet ſehr häufig in Tofcana. 2 79) Sylvia m. = Turdus merula, Aue Herbſte kommt eine große Menge aus dem Norden, die bey uns überwintern. = 80) S. t. = Turdus torquatus. Erſcheint nur zus faͤuig, z. B. im Winter 1824. Einige bleiben oft da und a dann bey uns, ſo fand ich im Auguſt 1832 eine in en Gebirgen bey Falterona, 81) S. v. = Turdus viscivorus. Im Winter ſind fie zahlreich in unſerer Ebene, ziehen ſich aber im Sommer in die Gebirge zuruck. 82) S. p. = Turdus pilaris. Iſt ziemlich ſelten und niſtet nicht, ſoviel mir bekannt iſt, bey uns. 1 85) S. m. = Turdus musicus. Kommt im Win⸗ ter in großer Anzahl aus den Gebirgen u. dem hohen Nor⸗ den zu uns, um hier zu uͤberwintern. Im Maͤrz verlaſſen die Singdroſſeln die Niederungen und ziehen in die Gebir— ge zuruck, um dort zu niſten. Das Neſt beſteht aus Wur⸗ zeln, Mooſen, Flechten, trockenen Blaͤttern uſw., und iſt in⸗ wendig mit faulem Holz gepolſtert. Sie werden als Lee rey auf mancherley Weiſe gefangen. | 834) S. il. = Turdus iliacus. Kommt fpäter und ſeliner und niftet nicht in Toſcana. S. — In Trieſt erhielt ich Turdus pilaris und iliacus ſehr haͤufig. M. — 35) S. solitaria — Turdus cyanus. Bewohnt fels ſige Gegenden, Ruinen und hohe Thuͤrme. Singt mit eis net floͤtenden melancholiſchen Stimme, gewöhnlich etwas ach Sonnenaufgang und laͤßt ſich leicht zaͤhmen. Sie ni⸗ jet in Felſenloͤcher und legt in ihr aus Wurzeln und Blaͤt⸗ tern bereitetes Neſt 56 blaugruͤne Eyer. S. — 1 Die Blaudroſſel iſt um Trieſt dey Contobello und in ganz Dalmatien anzutreffen, heißt auch dort Passera soli- taria, und illpriſch modricos. M. — In Gebirgs- 8 86) 8. saxatilis. des Aprils oder den etſten des Mays, und geht im he: nach Africa, wo ‚fie uͤberwintert. Sie bewohnt die wüften. felsigen Höhen und ſitzt gewöhnlich auf hohen, unerſteiglichen Felsbloͤcken und hat einen ſehr angenehmen Geſang. In Toſcana iſt ſie nicht ſelten und macht ihr Neſt Felsſpalten, oft auch in kleines Gebuſche, äußerlich von raͤuterſtengeln, inwendig von zarten Wurzeln. 5 5—4, ſphaͤriſch und ſchoͤn himmelblau. S. — um Trieſt R genannt und vo 2 E 7) S. = Saxicola oenanthe. Niften zahlreich in Iſts 1831. Heft 4, Kommt zu uns in den letzten Ta⸗ Die 7 394 unſern ſteinigen Anhoͤhen. Wenn das Regenwetter im September anfaͤngt, ſo kommen ſie mehr in die Ebene und bleiben bis Ende Septembers, laͤngſtens bis zur Mitte Oc» tobers bey uns und laſſen ſich ver April nicht wieder ſe⸗ hen. zn fängt fie häufig früh Morgens mit der Civet⸗ ta. 5 Ungemein häufig auf dem Karſt bey Trieſt und in ganz Dalmatien. M. — 88) S. rufescens = Saxicola aurita. Ob dieſe Art im Toſcaniſchen lebe iſt zweifelhaft, im Roͤmiſchen kommt ſie beſtimmt vor. S. — Iſt in Dalmatien nicht ſehr ſelten. 89) S. = Saxicola stapazina. Es iſt ungewiß, ob ſie in Toſcana vorkommt, auf den Bergen des Genoveſato kommt fie allerdings, ſe wie auch die vorige Art vor, Schon um Trieft niſtet dieſe Art, in Dalmatien iſt fie gar nicht ſelten. Ich erhielt mehrere Junge und Alte von dorther. M. — 90) S. leucura — Saxicola cachinnans. Zwey Sins dividuen dieſer ſchoͤnen Art ſah ich auf den Bergen des Ges noveſato gerade da, wo ſie von der Riviera die Levante loͤſtliche Seite des Golfs von Genua) beſpuͤlt werden. Eis nes ſah ich auf den Ruinen des alten Tempels und Forts zu Porto-Venere herumfliegen, das andere war auf einer Felſenmaſſe des Cap Meſeo. Ich konnte keines dieſer e Individuen habhaftig werden, beobachtete ſie jedoch nahe genug, fo daß ich mich durchaus nicht taͤuſchte. In Toſ— cana wurde dieſe Art bis jetzt noch nicht angetroffen, da- gegen kommt ſie in Sicilien und Sardinien vor. S, — Kommt in Dalmatien nie vor. M. — 1) S. — Saxicola rubetra, Kommt gegen Sep» tember zugleich mit S. oenanthe in unſre Ebenen und geht gegen September mit ihnen weiter. Die Ruͤckkehr fällt in den April, ſie haͤlt ſich aber nur wenige Tage bey uns auf, und ich weiß nicht, daß fie in Toſcana niſtet. S. — Haͤufig in Dalmatien. M. 92) S. = Saxicola rubicola. Iſt ſehr gemein und zu jeder Zeit bey uns, und zieht ſich nur zur Zeit der groͤß— ten Sommerhitze mehr in die Gebirge zuruͤck. S. — Haͤufig in Dalmatien. M. — N 95) S. phoenicurus. Gegen Ende Septembers ſieht man viele in unſere Ebenen ankommen, welche ſich aber nur kurze Zeit aufhalten, um ihre Reiſe weiter nach Africa und Aſien fortzuſetzen. Im Winter ſah ich auch nicht ein kb einziges zuruͤckbleibendes Rothſchwänzchen. S. — Gemein in Dalmatien. M. 58 94) S. tithys. Im Winter 1826 — 127 traf ich viele dieſer Art auf dem Markte zu Piſa feil geboten, ſo daß es alſo ſcheint, es möchte dieſe Art nicht beſtaͤndig nach Nordaftica ziehen; fie iſt ſeltner als die vorhergehende und bewohnt die Gebirge von Carrara, af uſw. Niſtet nicht im Piſaniſchen. S, — 5 25 395 RN, Gemein um Trieſt. M. — 95) S. suecica. Findet ſich in Toſcana nur im April und September, und niſtet, ſo viel ich weiß, nicht bey uns. S. — Ich erhielt ein Weibchen im October 1829 in Trieſt, ich weiß nicht ob ſie durch Dalmatien zieht. M. — 96) S. luscinia. Kommt im May aus Aegypten und Syrien zu uns, wo ſie den Winter uͤber zubrachte und geht im October, um in wärmere Gegenden zu ziehen, mies der von uns fort. Niſtet bey uns. S. — Trieſt und Dalmatien. M. — 97) S. philomela. Kommt nicht in Toſcana vor, nach den Beobachtungen des Herrn Dr. Pajola zu Ve— nedig ſoll ſie ſelten um jene Stadt herum ſich aufhal⸗ ten. S. Ich erhielt 8. philomela aus der Umgend von Spa⸗ latro. M. — 98) S. rubecula. Iſt das ganze Jahr bey uns und vom October bis April an find unſre Ebenen damit ange— füllt, und wird wegen ihrer Neugierde gar vielfältig gefan⸗ geu. S. — Im Herbſt kommen ſehr viele in Sprenkeln gefangene auf den Vogelmarkt zu Trieſt. M. — 99) 8. atricapilla. Niſtet zahlreich bey uns. S. — Trieſt und Dalmatien. M. — 100) S. hortensis. Mit den erſten Regentagen Sep tembers ziehen ſich alle Gartengrasmuͤcken von den benach— barten Gebirgen in unfre Ebenen, beſonders in die Feigen gärten, und ziehen, ſobald dieſe Früchte geleſen find, nach Aſien und Africa. Obgleich fie in der Lombardei niſten, ſo erinnere ich mich doch nicht, das Neſt je in Toſcana ange- troffen zu haben. Sie kommen, da ſie im Herbſte vom Genuß der Früchte fehr fett find, als Delicateſſe auf die Tafeln. S. er Trieſt und Dalmatien. M. — 101) S. orphea. Um Florenz gar nicht ſelten, im Piſaniſchen nur zufaͤllig. Um Genua gleichfalls gemeiner als in Toſeang. Zieht im Winter fort. Ihr Neſt fand ich bis jetzt in T. noch nicht. Im Betragen iſt fie der 8. cinerea ganz unaͤhulich. S. — Bis jetzt noch nicht auf der Oſtſeite des adriatiſchen Meeres angetroffen. M. — ; 102) S. cinerea. Zieht im October fort, im Wint ter bleibt keine einzige dey uns. S. — f Trieſt und Dalmatien. Letztere haben eine ſtark wein⸗ roͤthliche Bruſt. M. — 103) S. curruca. Mehr in den Feldhoͤlzern, als Gaͤr⸗ ten ſich aufhaltend, bey uns ſehr ſelten, fo daß ich in 5 Jahren nur 2 in der Nähe, von Piſa getödtete Exemplare erhalten konnte. Sie geht wie alle zur Abtheilung Fi- cedulae gehörigen Sänger im Winter in waͤrmere Länder, 5 396 In Dalmatien ſehr gemein. M. — ee 104) S. nisoria. Aus der Umgegend Pods, hielt ich vor kurzem einen Sänger, der hinſichtlich ſeiner Formen und Ausmeſſungen vollkommen der Sylvia nisoria gleicht, und welchen Doctor Pajola, der mir ihn geſchickt hatte, auch mit dieſem Namen etiquettierte. Es ſind jedoch die Farben dieſes Saͤngers ſo ſehr von denen, welcher von Bechſtein und Temminck unter dem Namen Sylvia nisoria beſchrieben wird, verſchieden, daß es mir unmoͤglich zu ſeyn ſchien, ihn zu dieſer Art rechnen zu koͤnnen, wenn mich nicht Dr. Pajola benachrichtigt haͤtte, daß man zuweilen ähnliche Individuen fände, welche Querflecken auf den Fe⸗ dern und einen weißen, diſtineten Rand gerade wie bey 8. nisoria haͤtten. Es möchte daher der mir zugeſchickte Dos gel ein Junges dieſer Art ſeyn, und ich werde mich daher, ehe ich mit Gewißheit über dieſe dubioͤſe Sperbergrasmuͤ⸗ cke zu entſcheiden wage, weitere Unterſuchungen anſtellen, =: Findet ſich in der Lombardey und weiter gegen Norden. In Dalmatien nicht ſelten. M. — 105) S. leucopogon. Oben blaͤulichgrau (d. Maͤun⸗ chen), oder gelblichgrau (Weibchen und Junge): Bruſt und Kehle ziegelroth-amethiſtfarb (Maͤnnchen), oder gelblichweiß (Weibchen und Junge), Cillarfedern roͤthlich (beym Maͤnn⸗ chen), gelblichweiß (Weibchen und Junge), Schwanz zieme⸗ lich abgeſtumpft, außen weiß, Fuͤße gelblich fleiſchfarben, Ges ſtalt des Zitronenfinken. — - Ich muß hier zuerft erwähnen, daß dieſe Art dieſelbe iſt, die Bonelli S. subalpina nannte und die Meyer ſchon lange vor Bonelli als leucopogon aufgeſtellt hatte. Wenn man nun im fernern Verlauf ſehen wird, daß die S. pas- serina Temmincks gleichfalls identiſch mit S. leucopogon iſt, jo wäre es eigentlich billig, ihr ihren aͤlteſten, ſchon von Latham gegebnen Namen naͤmlich: S. passerina, zu laſſen. Da es aber noch nicht ausgemacht iſt, ob Temmincks und Lathams S. passerina identiſch feyen, was Temmind au anzunehmen ſcheint, da doch Latham feiner S. 0 das uropysium albidum als charactetiſtiſches Kennzeichen anweift, ein Umſtand, der ſich bey der Temminckiſchen 8. passerina ganz beſtimmt nicht findet, ſo glaube ich, daß, um aller Verwirrung auszuweichen, wir hier auf die La⸗ thamſche Art nicht weiter veflectieren koͤnnen und den Nas men: leucopogon, bepbehalten muͤſſen. Altes Maͤunchen. Schnabel ſchwäͤrzlich. Wurzel des Unterkiefers fleiſchfarb, Iris dunkelſchwarz. Innere Gegend der Augenlieder nackt und roͤthlich ümgeben don eis nem Kreis ziegelrother Federchen. Schopf, Wangen, Schl. fe, Nacken, Rücken, Buͤrzel, Schultern» und kleine Flügel deckfedern bleigrau, mehr odel weniger ins Blaue ſpielend. Kehle, Hals, Bruſt, Weichen, Steißgegend und Beine zier gelroth mehr oder wenig ins Amethyſtfarbne ſpielend. Mitte lerer Theil des Unterleibs und Unterſchwanzes weißlich. Zwey weiße Streifen gehen wie Schnurcbärte von den Mundwinkeln bis zur Mitte der Seiten des Halſes. Schwung⸗ federn braunſchwarz, gelblich gerandet, Nuderfedern braun, ſchwarz: die erſte davon zur Halfte der aͤußern Seite weiß. 397 bie-ate und Ste haben nur einen weißen Fleck an der Spi⸗ Ge. Füße gelblich fleiſch farben. 2 N 0 Altes weibchen. Citiarfedern weißgelblich, Schopf, ngen, Schlafe, Nacken, Rüden, Schulterfedern und Bürs aſchgrau ſchwach ins roͤthlich Olivenfarbne ſpielend, die tirne etwas dunkel gezeichnet, der Raum zwiſchen Auge Schnabel aſchgrau. Bruſt, Seiten des Koͤrpers und 8 Halſes hell ockergelb. Mitte des Bauches weiß, ſanft Gelblichweiße uͤbergehend. Schwing- und Ruderfedern id graubraun mit einem feinen gelblichweißem Rande. ie untern Deckfedern der Fluͤgel und des Schwanzes ſind ellweiß. Die erſte Ruderfeder ift am aͤußern Rand und der Spitze weiß. Die Fuͤße ſind graugelblich. Die Jungen vor der Serbſtmauſer. Gleichen dem Weibchen, aber ihre obern Theile find mehr roͤthlich: die untern bell gelblichweiß. Der Rand an den Schwing⸗ und Steuerfedern iſt breiter, und der aͤußere Rand der ers ſten Ruderfeder iſt mehr ſchwutzigweiß. — Anmerk. Ehe ich Sylvia leucopogon in allen ihren N verſchiedenen Gefiedern kannte, hatte ich viele Junge und Weibchen derſelben, die ich fuͤr Weibchen und Junge der 8. passerina Temmincks hielt. Als ich aber die Temminckiſche Figur in deſſen Planches ca- loriées von S. leucop. ſah, beſonders aber da ich ſelbſt das Weibchen und die Jungen getoͤdtet hatte, fo wur⸗ de ich zweifelhaft, da ich durchaus keinen weſentlichen Anterſchied zwiſchen den Weibchen und Jungen von S. leucopogon und passerina finden konnte. Man bemerke hiebey, daß ich durchaus nur von den Weib⸗ J chen und Jungen ſpreche, weil das Maͤnnchen, wel⸗ ches Temminck in feinen Planches l. IV. t. 2. f. f. bdeſchreibt und abbildet, ſich wefentlich und ſehr bedeu⸗ tend vom den Weibchen und Jungen von S. leucopo- gon unterſcheibet. Was iſt nun die Urſache von dieſer Verwirrung ?: . 8 Habe etwa ich geirrt, indem ich zur Beſchreibung. des Weibchens von S. leucopogon die des Weibchens von S. passerina zog? Ich glaube nicht, da Temmincks Beſchreibung du Hebung dieſer Zweifel zu wenig ibeſtimmt und pres äs iſt: 4 | Es koͤnnten aber auch gerade die Weibchen und Jungen dieſer beyden Arten ſich fo ahnlich ſeyn, daß man ſie nicht unterſcheiden kann © Auch dieß ſcheint unwahrſcheinlich. 7 Wenn man nun bedenkt, daß Temminck von Neu⸗ em die Lathamſche Art S. passerina annimmt, ohne daß er das Weibchen von S. leueopogon kannte (da die 8. subalpina, die er als Weibchen in ſeinem Ma- nuel d' Ornithologie beſchreibt, nur ein junges Maͤnn⸗ chen dieſer Art iſt), und da er ſelbſt geſteht, daß er über das Gefieder feiner 8. passerina nicht recht im Klaren fen, fo’ glaube ich, daß Weibchen und Junge leucopogon idemiſch⸗ wet \ dieſer Art mit denen der 8. ſeyen. Es bleibt nun noch zu betrachten uͤbrig, od das 398 don Temminck beſchriebene Maͤnnchen von 8. passe- rina als eine eigne Art zu betrachten oder ats irgend eine haͤufiget vorkommende Varietät angeſehen wer⸗ den muͤſſe. Ich bin der letztern Meynung, eher moͤchte ich zweifeln, ob man es zu 8. leucopogon in dieſem Kleide ziehen muͤſſe, "da ich es ſehr ahnlich mit jener Varietät finde, die ich als Maͤnnchen, das das Ju⸗ gendkleid verloren hat, benenne. Schluͤßlich halte ich es dem Stand der jetzigen Beobachtungen angemeſſen, den Namen: 8. passeri- na zu ſtreichen, und fie als identiſch mit 8. leuco- pogon zu betrachten. Maͤnnchen, welches das Jugendkleid verloren hat. Gleicht hinſichtlich der Federn der obern Theile dem alten Maͤnnchen, Kinn, Kehle und Bruſt ſind jedoch mehr grau, faſt weiß, und nur an den Seiten des Halſes und der Bruſt ſieht man ſchwache Spuren des Weinroths, das die Bruſt des alten Maͤnnchen bekleidet Anmerk. Im Jahr 1825 machte ich in einer Abhand⸗ lung, die ich in Nk. 22, des nuovo giornale de' Letterati mittheilte, bekannt, daß ich nicht der Mey⸗ nung des Herrn Temminck und Laugier hinſichtlich der Beſchaffenheit des Gefieders der eben beſchriebenen Ins dividuen waͤre, und daß im Manuel Ornithologie Temminck fie als Weibchen, in den Planches colo- riees aber als ein Maͤunchen im vollkommnen Fruͤh⸗ lingskleid, gleich nach der Mauſer getoͤdtet, betrachtet; indem ich ſagte, daß die Verſchiedenheit der Federn an den untern Theilen von dem Umſtande, daß fie noch nicht abgerieden. find und von dem Einfluſſe der Luft abhiengs⸗ * In dieſer Abhandlung feste ſch die Gründe aus einander, welche mich beſtimmten, von Temmincks und Laugiers Annahme abzuweichen und zu glauben, daß die fraglichen Individuen die Herbſtkleidung haͤtten indem ich vorausſetzte, daß dieſe Art einer doppelten Mauſer unterworfen ſey. Da ich aber ſpäter im Win⸗ ter Exemplare mit vollkommen gerötheter, andre mit ſchwaͤcher gefaͤrbter Bruſt, wie am oben beſchriebenen Exemplar, erhielt, und zwey von letztern während des Bruͤtens von den Eyern nahm, und do ich endlich eines im Herbſt waͤhrend der Mauſer erlegte, das noch einige Federn vom Jugendkleid an ſich trug, ſo glaube ich erſtens behaupten zu koͤnnen, daß es noch zweifel⸗ haft iſt, ob nicht dieſe Art einzig und allein unter al⸗ len ihren Verwandten einer doppelten Mauſer unter⸗ worfen ſey, und zweytens glaube ich, daß das im Manuel d' Ornithologie unter dem Namen S. sub- alpina beſchriebene Individuum als ein Männchen der S. leucopogon nach dem Verluſt des Jugend. kleides betrachtet werden muͤſſe. „ Verhaͤltniß der Steuerfedern. Die erſte klein, die zweyte von gleicher Größe mit der ſechſten, die zte und gte ſind gleich groß, und größer als die andern. di u 399 Spnonymie. Sylvia Jeucopogon. Meyer, Taſchenbuch der deutſchen Vögelkunde. * Sylvia subalpina Bonelli. Temminck, manuel d’or- nithologie 3. ed. (Maͤnnchen nach Verluſt des Ju⸗ gendkleides). Sylvia subalpina Temminck et Laugier. Planches col. livr. 42. pl. 251. fig. 2. (altes Maͤnnchen) fig. 3. (Weibchen), Jivr. 1. pl. 6. fig. 2. (Männs chen, das das Jugendkleid verloren hat). Sylvia passerina. Temminck manuel d'ornitholo- gie ed. 2. Sylvia passerina. Temminck et Laugier |], c. livr. 4. pl. 29. fig. 1. (Junges Männden nach dem Ver⸗ luſte des Jugendkleides ?). La Fauvette passerinette. Vieillot. ornith. frang. pl. 174. A. (Junges). Ausmeſſungen. Lange 4“, Schwanz x“ 7,¼¼/. Mundoͤffnung 5“. Tarſus 7%. Weitere Bemerkungen. pogon in Toſcana ſehr rar, nur einzelne bleiben in den Gebuͤſchen der Maremmen zuruck. In April hingegen ers ſcheinen ſehr viele, die ſich auf den ſonnigen und warmen Hügeln anſiedeln. So gibt es ſehr viele zu Cinque Terra an der Oſtſeite des Golfs von Venedig, am Fuß des Monte Argentaro, in den Gebuͤſchen des Moraſts von Caſtiglione, unterhalb Gavorrano und Scarlino, in den Geſtraͤuchen von Biferno uſw. Hier uͤberall hoͤrte ich viele fingen, die allers meiſten aber auf den Huͤgeln des Vorgebirgs, wo ehemals das alte Populonia ſtand. Ihr Geſang hat mit dem der S. cinerea einige Aehnlichkeit, iſt aber ſanfter. Wenn das Maͤunchen fingen will, fo geht es aus der Mitte des Ge» ſtraͤuchs heraus und ſetzt ſich auf ein Baͤumchen oder etwas hohen Buſch, und ſchwingt ſich oft zuvor mit Geſang in die Luft. Sieht es etwas, was ihm Furcht einfloͤßt, oder hat es ſeinen Geſang geendet, ſo verbirgt es ſich wieder im Im Winter iſt S. leuco- Laub und verräth ſich dann durch eine dem Troglodytes europaeus ähnliche Stimme. Wegen dieſer Furchtlamkeit iſt dieſer Saͤnger nur ſehr ſchwer zu ſchießen. Im September und in den erſten Ta⸗ gen des Octobers geht eine große Menge von uns fort, Al⸗ te habe ich aber darunter noch nicht antreffen koͤnnen. Ge⸗ gen Mitte Detobers 145 man keinen einzigen mehr in uns ſerer Ebene. g Vortpfhabzupg⸗ Niſtet im Mad und Juny und macht jaͤhrlich 2 Bruten, ich habe mich, da ich viele uͤber Ich befige leider nicht den Zten Band von Wolf und Meyer, auch weiß ich nicht, wo und wann Heckel, den Brehm als Autor citiert, dieſe Art bekannt gemacht hat. Meine Sammlung enthaͤlt nur 2 alte Exemplare. M. — — 1 dem Bruͤten mit der Schlinge fieng, ſattſam bievon über | zeugt. Das Neft ſteht 3 — 5 Fuß hoc über der Erde und im Gebuͤſche verborgen. Es iſt halbkuglig, mit dicken Wän⸗ den, außen von Stroh und trocknem Gras, inwendig t zarten, feinen Wuͤrzelchen, ſeltner mit Wolle bedeckt. Eyer find 4—5 an der Zahl, rund, gruͤnlichweiß, fein du f kel⸗geſprenkt, die Flecken auf der ſtumpfern Seite find e was größer. 55 Wurde bis iebt nut 0 2 106) Sylvia conspicillata. Sardinien gefunden. = 107) S. provincialis. Bey den noch nicht Age Jungen find die Ciliarfedern dunkel, die obern Theile d kel ins Olivenfarbne ziehend. Alle Federn der untern T le find an der Baſis dunkel aſchgrau, an der Spitze loͤw gelb. — Sie findet ſich bey uns in jeder Jahreszeit, je⸗ doch nie haͤufig, und lebt auf niedern, warmen, gegen die Winde geſchuͤtzten Hügeln. Sie ſingt faſt wie S. leucopo- gon, ſteigt aber nie, wie dieſe, mit Geſang empor in die Luft. Sie niſtet in Toſcana, ſchon im Map tödtete ich Junge, konnte jedoch, trotz aller Muͤhe, bis jetzt ihr ne noch nicht entdecken. 108) S. sarda. Iſt hinſichtlich der Sitten und des Aufenthalts mit der vorigen Art ſehr nahe verwandt und 1 | jetzt nur in Sardinien angetroffen worden. 8 325 100) S. melanocephala. Mit unrecht gaben einige Raturforſchrr an, daß S. melanocephala gleiche Wohnplaͤ⸗ tze mit S. atricapilla habe. Beyde Voͤgel gleichen ſich durchaus nicht, weder durch Sitten noch Stimme. Erſtere leben beſtaͤndig außerhalb hoher Gebuͤſche, und Plaͤtze, wo fie ſich ſtets vorfinden, find niedre Geſtruppe, und man ſieht beſtaͤndig eine große Anzahl in dem niedern Buſchwerk, wel ches die Hügel uͤberzieht, und nie tiefer im Lande als 4 Stunden vom Meere. Im Winter rufen ſie aͤhnlich wie die Rohrſaͤnger dſchne, dſchne, dſchne, dſche, dſchnee, dſche, dſche, das Maͤnnchen ſingt im Fruͤhling und Sommer ſehr angenehm in kurzen Strophen mit einer ſanften Stimme, und geht dabey aus dem dichtern Laub auf einen hoͤhern Aſt ins ge hinauf. Sie niſten häufig in den Marem⸗ men. S. — Dieß iſt die einzige Art, die ſchriftlichen Nachrichten zufolge, von den Italien eigenthuͤmlichen. Sängern. auch in Trieſt und Dalmatien vorkommen fol. M. — 110) S. luscinioides, Kennzeichen. Oben caſta⸗ nienbraun, einfaͤrbig, die zweyte Schwanzfeder iſt die länge ſte, die Mitte der Gurgel und Kehle iſt ungefleckt. Beſchreibung. 1 Der Schnabel iſt dunkelſchwarz, an der Baſis des Unterſchnabels gelblich-fleiſchfarben, die Iris iſt blaß braͤun⸗ lich. Der ſobere Theil des Kopfes, Nackens, Ruͤckens, die Schulterfedern, Flügel und Schwanz find ungefleckt, caſta⸗ nienbraun ins dunkelsolivengrüne ziehend. Die Federn des Buͤrzels aber und die des Schwanzes ſi ſind in die Quere mit nur angedeuteten Parallel-Linien derſelben Farbe, jedoch etwas dunkler, geſtreift. Die Federn der Wange und der Ohrgegend find ſchmutzig weiß, mit weißen Schaͤften, Kehle * 1 Zi * pı ind Mitte des Bauches iſt weiß. Die Seiten des Halſes, ver obere Theil der Bruſt und die Weichen find gelblich een Die Seiten der Kehle und der obere Theil der egel, hat manchmal kleine aſchgraue lanzetfoͤrmige Fleck⸗ hen, mit der Spitze nach oben gerichtet, die bald mehr bald eniger deutlich find; aber nie findet man die Mitte Kehle und Gurgel gefleckt. Der Schwanz iſt groß, it, hat 12 Steuerfedern, welche groß, breit und an der Spitze ſehr zugerundet find. Die Tragfedern des Schwan: ſind wie die der Seiten, haben einen weißen Schaft und ihre Spitze ift weiß angeflogen. Die Füße find dunkel: grau. Die erſte Schwingfeder iſt ſehr klein die zweyte toͤßer als alle übrigen. . 6. Synonymie. 1 yivia luscinioides Savi. Nuovo Giornale de’Let- terati Nr. XIV. 1824 ib. num. XXII. ı825 und 1 in Description de l’Esypte pl. 13. fig. a (wozu noch kein Text erfchien). Ausmeſſungen. Totallaͤnge: 5“, 5“: Schwanz 2“ 4”. Oeffnung des Schnabels: 6½ “. Tarſus: 8%. Dieſe neue Art ſteht der S. flu viatilis zunaͤchſt, dieſe iſt aber ſowohl oben als auf den Seiten viel gruͤnlicher, und unten viel reiner weiß, auch ſind an ihr die Tragfe— dern des Schwanzes viel weißer und immer die ganze Gurgel länglich gefleckt. Uebrigens iſt S. lascinioides in allen Jahreszeiten von S. fluviatilis verſchieden, letztere noch nie in Toſcana angetroffen worden und erſtere nicht ſehr ſelten. — In der Mitte des Aprils erſcheint ſie bey uns und verbirgt ſich dann in Tamarinden und andern an das Waſſer gepflanzten Bäumen. Gegen den Herdſt zu vers mindert ſich allmählich ihre Anzahl, bis ſich keine meht bli⸗ cken läßt. Ob ich gleich öfters eben flugbar gewordene Jun⸗ ge ſah, ſo konnte ich doch bis jetzt noch kein Neſt ſinden. 111) S. cetti wohnt in den Weidengebuͤſchen uſw. laͤngs der Fluͤſſe, fliegt wie die Rohrſaͤnger und iſt an ih⸗ ter Stimme: dſchig⸗dſchiaa, dſchig⸗dſchiad leicht zu erken⸗ nen. In der Ebene von Piſa trifft man ſie nicht. 112) S. phragmitis. Zieht in den erſten Tagen Oc⸗ tobers weg und kommt im April zurück. 115) S. aquatica. Im Auguſt, September und in den erfien Tagen des Octobers ſieht man eine ungeheure Menge in den Suͤmpfen. Im Winter iſt keine einzige bey uns, das Neſt konnte ich auch noch nicht ene obgleich ich glaube, daß ſie bey uns niſten. Sehr ſelten. 115) S. melanopogon. Lebt nirgends als in Toſca⸗ na, kommt im April und zieht mit Anfang des Winters weiter. Ueber ihre Sitten iſt wenig bekannt, ſie ſcheint die⸗ ſilben wie die andern Rohrſaͤnger zu haben. 116) S. cisticola. Temminck und feine Nachſchrei⸗ ber haben dieſen Sänger faͤlſchlich in die Abtheilung der Mufeivoren geſetzt, da fein ſtufenartiger Schwanz, kurzen zugerundeten Fluͤgel, fein Aufenthalt in der Nahe des Iſis 1831. Heft 4. 114) S. locustelia. ſeine 402 Waſſers, bie Art ‚feines Neſtbaus ihn als zur Familie der Rohrſaͤnger angehoͤrig, characteriſieren. * Ueberall, wo es Binſen gibt, ſieht man bey uns die⸗ fen niedlichen Saͤnger. Hat er ſich ins Roͤhricht verbor- gen, ſo fliegt er nach zwey oder drey Minuten auf die Stengel der Sumpfpflanzen, und lieſt die kleinen Inſecten auf, ſchwingt ſich dann in die Luft, haͤlt ſich einige Zeit auf gleicher Hoͤhe und fliegt dann abermals in die Binſen. Sein Flug iſt nicht gleichfoͤrmig noch gerade, ſondern bes ſteht in Curven, deren Concavitaͤt nach oben gerichtet iſt und die ſich nach der Zahl der Fluͤgelſchlaͤge richten. Im Fluge laͤßt er gewohnlich feine Stimme, die Zſchin lautet und in weiter Entfernung vernehmbar iſt, hoͤren, und iſt ſtets, den haͤrteſten Winter ausgenommen, bey uns. Im Sommer und Herbſt bewohnt er ausſchließlich die Suͤmpfe, im Fruͤhling aber, wenn er zurückkehrt, die Getreidefelder und Wieſen. Er bruͤtet zweymal und beginnt im April fuͤr die erſte Brut ſein Neſt zu bauen, die andre Brut geht im Auguſt oder September vor ſich. Merkwuͤrdig iſt es, daß das erſte Neſt ganz anders als das zweyte iſt, beyde ſind ſehr kuͤnſtlich, und von Schinz (Neſter und Eyer der Vögel S. 23) vortrefflich be⸗ ſchrieben. 117) S. turdoides. October fort. S. — In Dalmatien häufig. M. — 118) S. hippolais. Sehr gemein, bleibt bis Oeto-⸗ Ihr Neſt konnte ich noch nicht finden. 119) S. arundinacea. Niſtet bey uns und zieht Mit: te Septembers ab. 120) S. sylvicola = S. sibillatrix. Kommt waͤhrend des Zuges häufig und niſtet in den Gebirgen Toſcanas. 121) S. trochilus = S. fitis. Man findet ſie wäh: tend des Zugs im April und September nie in Truppen Niſtet in Toſcana und zieht im ber. wie S. rufa, fondern einzeln oder hoͤchſtens paarwei⸗ ſe in unſerer Ebene. Das Neſt fand ich bis jetzt noch nicht. 122) S. rufa, Kommt im October und bleibt bis zum Fruͤhling » und niſtet auf unfre hohen Berge. 123) S. bon&li — S. Nattereri. Findet fi in ber Ebene nur zur Zuggeit, im April, Auguſt und September, liebt die Einſamkeit, den Sommer bringt ſie auf unſern hohen Gebirgen zu und laßt ihre von der der S. rufa vers ſchiedene Stimme ſelten hoͤren. ) 124) Troglodytes europaeus. ter ſehr gemein. Sommer und Win⸗ „ Carl Bonaparte (Prineipe di Musignano) fegt ihn, ſchriftlichen Nachrichten zufolge, unter das Genus: Malu- rus. M. — % So heißt es im Text, ortputhlich ſoll primavera an ber Stelle des ottobre und ſo 9. ſtehen. M. — 2 403 ee 125) Accentor modularis. Zieht im Winter fort, bruͤtet in den Gebirgen. 126) A. alpinus. Kommt in den Apuaniſchen Al⸗ pen um der Garfognana vor. Im Winter ſteigt er bis zur Piſaniſchen Ebene herab. S. — Dieſe beyden Arten erhielt ich haͤufig aus Dalmatien, dagegen konnte ich noch keinen Accentor montanellus erhalten. M. — Nachtraͤgliche Bemerkung zu Motacilla Feldegg mihi, von Dr. Michahelles. So eben erhalte ich einen Tranſport dalmatiniſcher Voͤgel, der meine in der Iſis uͤber obigen Vogel bekannt gemachten Bemerkungen beſtaͤtigt. Es finden ſich hier nehmlich Mot, Feldesg und melanocephala Licht. zus gleich dabey, fo daß alſo ſchon in Dalmatien dieſe beyden climatiſchen Varietaͤten der Motacilla ſlava in einander uͤbergehen. Die merkwuͤrdige Varietaͤt aus Toscana, ſo wie Exemplare aus Trieſt und einzelnen Inſeln des adria— tiſchen Archipels hoffe ich baldigſt zu erlangen, und werde die weitern Reſultate bekannt machen. Infuſorien. Ehrenberg's Unterſuchungen über die Infuſorien (Iſis 1830. Heft 8.), die wohl in ihrer Art einzig zu nen⸗ nen ſind und manchem unglaublich ſcheinen moͤgen, haben für mich eine um ſo größere Gültigkeit, als ich früher die nicht minder ſcharfaͤugigen Beobachtungen desſelben uͤber die Entſtehung, Ausſaat und Fortpflanzung der Pilze, Schim— mel u. dgl. vielfach zu beſtätigen Gelegenheit fand, wor⸗ über ich mehreres in meiner kleinen Schrift über die Rhi⸗ zomorphen geſagt habe; anderes aber aus meinen Manu⸗ feripten und Zeichnungen ein andermal durch die Iſis mit⸗ zutheilen gedenke. Fuͤr jetzt kann ich die Gelegenheit nicht voruͤber gehen laſſen, zur Beſtaͤtigung einer der wichtigſten Annahmen Ehrenberg's, die er aber ſelbſt nur „eine hypo— thetiſche Behauptung“ nennt, einen Beytrag zu liefern. Es betrifft dieſes den Formenwandel der Infuſorien, wor— aus Hr Ehrenberg die Wahrſcheinlichkeit ableitet, daß die Gattung Monas und mehrere an ſie angrenzende gar nicht als eigne Thierformen aufzuſtellen ſeyen, ſondern daß ſie die Jugendzuſtaͤnde der Kolpoden, Paramaͤcien u. ſ. w. ſeyen, die, gleich den Rhizomorphen, und Byſſen der Pilze, oft außer einer Theilung gar nicht zur Entwickelung kommen moͤgen. — Ich habe mich abſichtlich 2 Fruͤhſommer hin⸗ durch jedesmal bey meinen täglich fortgeſetzten microſcopi— ſchen Unterſuchungen verſchiedener Art desſelben in einem Flaͤſcheichen aufgehobenen Waſſers bedient; bey dem haͤu— figen Herausnehmen von Tropfen mußten mir auf dieſe Wei⸗ ſe, was bey eigens zu dem Behufe angeſtellten Unterſuchun— gen wohl ſelten der Fall iſt, von Zeit zu Zeit alle in dem Flaͤſchelchen enthaltene Infuſorien zu Geſicht kommen; es zeig⸗ ten ſich aber zuerſt nur Monaden), und dann von Tag zu Tag vollkommnere Formen bis zu den Vorticellen und Raͤ⸗ derthierchen, wobey manche ſich von der vorherigen nur ame . sclerotica aber prachtvoll orangeroth oder feuerfarben. 404 durch ein Ausſtrecken einzelner Glieder, wie der Schwanz gabel, des Kopfes, verſchieden zu ſeyn fchienen, jedoch kei neswegs wieder in den erſten Zuſtand zurückkehrten. — Se wenig nun dieſe Beobachtungen, wovon ich jedoch nach mehrfacher Wiederholung auch Handzeichnungen entwarf dazu hinreichen, eine ſtufenweiſe Verwandlung der bisher als Arten und Gattungen befchriebenen Formen nachzuwei ſen; ſo ſcheint mir die Sache doch zu wichtig, um nicht darauf aufmerkſam zu machen, indem einerfeits das faſt allgemein angenommene Beginnen der Stufenleiter der Thie⸗ re, gleich jener der Pflanzen, mit einem einfachen indivi⸗ duel belebten Blaͤschen als einer vollendeten Bildungsform, andereſeits aber die große Frage Über die generatio ae quivocaıdabey betheiligt find, welche letztere eben Hr. Che renberg durch ſeine Beobachtungen uͤber die Sufuforien, gleiche wie früher durch jene über die Pilze, in immer engere Grenzen einzuſchraͤnken ſucht, und ſelbſt gaͤnzlich zu bezwei⸗ feln ſcheint. So ſehr nun auch die Entdeckung ſowohl des Keimens der Pilze als der Zeugung und des Eyerlegens der Infuſorien ihn dazu berechtigen, fo habe ich doch ſchon früs her gezeigt, daß jene Keimungsart mittels fadiger Rhizopo⸗ dien keineswegs allen Pilzen, ſondern nur der einen Haͤlfte derſelben zukomme; und fo moͤchte ich dann auch jetzt dar auf hinweiſen, daß wenn jene Umwandlungen auch nur auf den unterſten Stufen ſtattfinden, wie Hr. Ehrenberg ſelbſt für hoͤchſt wahrſcheinlich haͤlt, — ſolche der Analogie zufolge nicht ſowohl Entwicklungszuſtaͤnde einer Brut, als vielmehr Fol- gen einer generatio aequivoca zu ſeyn ſcheinen, ſo wie auch einige Botaniker zu Gunſten der letztern die wahre oder vermeyntliche Entwickelung höherer Cryptogamen aus den niedern angeführt haben. — Hat aber keine ſtu⸗ fenweiſe Umwandlung der Infuſorien ſtatt, wie ſoll man ſich dann das nacheinanderfolgende Auftreten zuſammenge⸗ fegterer Formen erklaͤren? In der Übrigen Natur und na⸗ mentlich in der vom Jahreslauf ſo abhaͤngigen Pflanzen⸗ welt iſt mir nicht bekannt, daß die unvollkommenſten Ge⸗ bilde ſich jährlich zuerſt entwickeln, und die vollkommnern der Reihe nach folgten. 5 j Dr. Eſchweiler. Ein Beytrag zur Beſchreibung des Geyeradlers, gypastos barbatus. N In allen Naturaliencabineten die ich gefehen, fo wie in allen mir bekannten Abbildungen und Beſchreibungen iſt das Auge jenes herrlichen Vogels unrichtig dargeſtellt. Schinz in ſeiner Naturgeſchichte der Voͤgel iſt der Erſte der uns die Bildung dieſes Auges beſchreibt, doch nur aus einer einzigen Lebensperiode. Er ſagt, daß bey den Voͤgeln aus ßer der Nickhaut nur die Regenbogenhaut, beym Geperad⸗ ler aber auch die Sclerotica ſichtbar werde; letzteres iſt zwar bey mehreren andern Voͤgeln, namentlich bey den Geyern gleichfalls der Fall, wird aber bey dem Geyeradler wegen der Groͤße des Auges und deſſen beſonderer Faͤrbung vor⸗ zuͤglich bemerkbar. Nach Schinz iſt die wahre Regenbo⸗ genhaut hellgelb, die einen zweplinienbreiten Ring bildende % | 1 Da ich die nur Wenigen zu Theil werdende Gelegen⸗ gehabt, einen Geyperadler lebend in meinem Haufe zu ten, und von zwey andern Perſonen, die mehrere Exem— 9 dieſes Vogels in verſchiedenen Lebensperioden beobach— Mittheilungen erhalten habe, glaube ich ſelbſt heute noch, nachdem ich die vortreffliche Beſchreibung von mei⸗ nem Freunde Schinz, dem ich ſo wie die meiſten Samm— en unſte ausgeſtopften Geyeradler verdanke, aus mei— Bemerkungen uͤber dieſen Vogel folgendes entnehmen duͤrfen: f Bey dem alten Vogel, den ich lebend vor mir hatte, die Regenbogenhaut bloß erbsgelb, die selerotica aber oth. Bey dem jungen Vogel hingegen iſt dieſe Faͤr— bung ganz verſchieden. Die Regenbogenhaut iſt in dem er— ſten Lebensalter dunkelbraun, je juͤnger der Vogel, deſto nkler, wird aber allmählich heller oder gelblicher und ge— in ai, wie dieſes bey vielen Raubvoͤgeln der Fall iſt, na— entlich bey Falco rufus, durch hellbraun, gelblichbraun in braͤunlichgelb, hellgelb und blaßerbsgelb über. Die sclero- tica iſt urſprünglich weiß, dann fleiſchfarben, orangeroth, feuerfarben und zuletzt blutroth. Die Farbe der Fuͤße und des Rachens, bey dem jungen Vogel bleygrau, wird im Al— ter heller und iſt dey dem ganz alten Vogel weißgrau, doch iſt das Innere des Rachens immer etwas dunkler, ganz berſelbe Verlauf wie bey falco haliaktos. Die Subſtanz daher in der Gefangenſchaft leicht um. - Das Gefieder bleicht durch die Sonne ſehr ab. Die glänzend ſchwarzen oder dunkelbraunen Federn des jungen Vo— gels werden ſchimmelicht und find vor dem Federwechſel weit heller. Bey dem alten Vogel verliert ſich das ptac)t: volle Orangeroth der Hals- und Bruſtfedern gaͤnzlich, fo daß dieſelbe zuletzt nur milchweiß erſcheinen. Obgleich das fo auffallend gebildete und gefärbte Aus ge des Geyeradlers jeden uͤberraſchen muß, liegt doch in dem Blick und ſelbſt in dem Betragen des ſchoͤnen Vogels Sanftmuth; er iſt frey von der Tuͤcke des Geyers und von der Liſt und Mordgier des Adlers. Durch einen Seeadler, bey welchem zwey Jahre taͤglichen Umganges und beftändis ger Pflege noch nicht hingereicht haben, ihn zu zaͤhmen, ja nicht einmal die perſoͤnliche Abneigung vergeſſen zu ma⸗ en, die ich ihm durch ſeine Ueberwaͤltigung bey unferm erſten Zuſammentreffen eingefloͤßt zu haben ſcheine, hatte ich die beſte Gelegenheit, zwiſchen dieſen Voͤgeln Verglei⸗ chungen anzuſtellen. = 94 Naͤſſe und ſelbſt die groͤßte Kaͤlte ſcheinen auf den Seeadler keinen Eindruck zu machen, wohl aber belaͤſttiget in große Hitze, beſonders wenn er der Sonne ausgeſetzt if, Er verſchluckt ſtarke Knochen mit Federn und Haaren, was er alles zu verdauen ſcheint, denn noch nie habe ich bemerken koͤnnen, daß er Gewoͤlle ausgeworfen. Da ich nun einmal von falco albicilla geſprochen, kann ich nicht umhin eine Thatſache zu beruͤhren, die uns on Pontoppidan erzählt, aber in neuerer Zeit, wie fo Viele Berichte des wackeren Mannes, als unwahr beſtritten wird: er ſagt nehmlich, der Seeadler ergreife Fiſche von ſolcher Größe, daß er weit entfernt im Stande zu ſeyn, * 1 } \ ; 8 S der Krallen iſt weicher als bey den Adlern, ſie biegen ſich s fie mit ſich fortführen zu Finnen, von ihnen in die Tiefe gezogen werde. Daß dieſes nicht unmoͤglich iſt, erhellt aus folgender Begebenheit die an einem aͤhnlichen Raͤuber durch einen meiner Bekannten auf der Entenjagd am Altrhein beobachtet wurde. Einige Stockenten, verfolgt durch einen Wanderfalken, ſtuͤrzten ſich pfeilſchnell in das Waſſer, in⸗ deſſen war ihnen aber der Falke ſo nah gekommen, daß er eine der Enten noch an der Oberflaͤche des Waſſers ergriff, von ihr aber in die Tiefe gezogen wurde. Erſt nach ge: raumer Zeit kam die Ente mit dem Falken wieder zum Vorſchein, dieſer war aber fo betäubt und durchnaͤßt, daß er feine Beute losließ und durch meinen Freund ohne Wi- der ſtand ergriffen wurde. 5 Mainz den I. Febr. 1830. Bruch. Otis Houbara Linn. Der Kragentrappe. Ein ſchoͤnes Maͤnnchen dieſes ſeltenen Vogels wur⸗ de den 22. October 1822 bey 10 Grad Waͤrme und 8. W. Wind auf freyem Felde bey Offenbach in der von mix gepachteten Jagd in meinem Beyſeyn geſchoſſen. Es war gar nicht ſcheu und ließ ganz nahe an ſich kommen, ob- gleich wir zwey Hunde bey uns hatten, und betrachtete uns aufmerkſam, mit aufgerichteter Halskrauſe und in die Hoͤhe gerichtetem Federbuſche, was ihm ein ſtolzes, ſchoͤnes Anſe— hen gab. Mein Begleiter, der einige Schritte näher ſtand als ich, ſchoß es Fluͤgellahm und ſo kam es lebendig in meine Haͤnde, ſtarb aber nach einigen Stunden. Shaw in feiner Voyage dans plusieures parties de la Barbarie et du Levant 1743, machte dieſen Vo⸗ gel zuerſt unter dem Namen Hubara bekannt Seine Be: ſchreibung iſt zu kurz und unvollſtaͤndig, und was er unter dem Namen Rhaad. p. 255 +. f. 2. beſchrieb, iſt nichts weiter, als fein Hubara, Alle Ornithologen haben getreu nachgeſchrieben was Shaw ſagte, und Otis Houbara und Otis Rhaad in ihren Werken als zwey verſchiedene Voͤgel aufgeſtellt. Bechſtein und nach ihm Naumann beſchrie⸗ ben zwar dieſen Vogel ausfuͤhrlicher, allein Sie hatten ihn nicht vor ſich und gaben nur das, was Hr. v. Minckwitz Ihnen mittheilte, nach einem Maͤnnchen welches im No: vember 1800 auf dem Gute Cottwitz bey Breslau geſchoſ⸗ fen wurde. Alle mir bekannt gewordenen Beſchreibungen ſind weder ganz vollkommen, noch ganz richtig; es wird daher nicht uͤberfluͤſſig ſeyn, wenn ich die Meinige gebe, wie ich ſie ſogleich nach dem Tode des Vogels niederſchrieb. Laͤnge 24 ½ Pariſer Zoll.“ Breite 4 Fuß; Schwe⸗ te 3 Pfund. Schnabel vom Mundwinkel bis zur Spitze 2¼ Zoll, von der Stirn bis zur Spitze 1 Zoll 5 Linien, hornfarbig, an den Seiten, ſo wie der groͤßte Theil des Unterſchnabels, „Im sten Theil meines Taſchenbuchs der deutſchen Vöger⸗ kunde S. 135. iſt die Laͤnge falſch angegeben, welches ich zu verändern bitte, ae, * 407 graublaͤulich; der Augenſtern bleichgelb, der Augenliederrand ſchwarzgrau; die Fuͤße gruͤnlichgrau; der Lauf 4 Zoll lang; das Kahle des Schenkels 2 Zoll lang. Der Kopf hellroſtfarbig mit ſehr vielen feinen ſchwarz— braunen Puncten, die Mitte des Scheitels mit einem fein— zerſchliſſenen Federbuſch, deſſen Federn über 1½ Zoll lang find, größtentheild weiß mit ſchwarzer Spitze, die hinterſten weiß mit roſtfarbiger ſchwarzbrauner beſpritzter Spitze; Kehle, Wangen und Ohrengegend ſchmutzigweiß, beyde letz⸗ tere mit feinen haaraͤhnlichen Federchen beſetzt; die Mitte des Hinterhalſes von dem Nacken bis zum Ruͤcken federlos und nur mit ſeinem braͤunlichweißen Flaum beſetzt; der Vorderhals weißgrau, ſchwarzbraun beſpritzt, der untere Theil zunaͤchſt der Bruſt mit langen rein hellaſchgrauen Fer dern beſetzt; die Bruſt, Seiten, untere Fluͤgeldeckfedern, Schenkel und Bauch ſchmutzigweiß, die langen Afterfedern zur Seite gelchlichweiß mit ſchwarzbraunen Querbinden; an den Seiten des Halſes zerſchliſſene 3 bis 3½ Zoll lange ſchwankende ſchwarzeßedern, von welchen einige der kleinſten weiße Spitzen haben; Oberruͤcken, Schulterfedern, Unterruͤcken, Fluͤgeldecken und hintere Schwungfedern hellroſtfarbig ſchwarz⸗ braun beſpritzt und punctiert, ſehr viele dieſer Federn mit einem ſchwarzbraunen gezackten Fleck; die vorderſten Flügel: decken weiß und ſchwarz gewellt, und die ganz vorderſte Reihe derſelben mit reinweißem Spitzenfleck und unter bie: ſem mit einem ſchwarzen Querband; die hinteren Schwung— federn mit 3 bis 4 graubraunen zickzackfoͤrmigen Querbän— dern; die 5 vorderſten großen Schwungfedern an der Wur— zelhaͤlfte weiß, an der Endhaͤlfte ſchwarzbraun, welches letz— tere ſich auf der äußeren Fahne weiter heraufzieht, und in Roſtgelb verläuft; die zweyte Ordnung der Schwungfedern ſchwarzbraun mit roſtgelben und ſchwarzbraun gezackten En: den und weißen Spitzen; die 6te bis Iote Schwungfeder ſchwarzbraun mit weißer Spitze, die böte bis gte von der Wurzel bis faſt zur Hälfte ihrer Laͤnge auf der aͤußeren Fahne ſchoͤn roſenroth mit braunen Spritzflecken, die Wur— zelhaͤlfte der inneren Fahne nicht ſichtbar, aber bey der öten Schwungfeder zeigt ſich auf der aͤußeren Fahne ein Zoll lan— ger weißer braunbeſpritzter Fleck. Der aus 22 Federn be: ſtehende zugerundete Schwanz roſtfarbig, die Seitenfedern abnehmend blaͤſſer, alle Federn ſchwarzbraun beſpritzt und punttiert, mit drey blaͤulichgrauen gezackten breiten Quer⸗ binden und weißer Spitze, die oberen Schwanzdecken eben ſo gezeichnet, nur heller von Farbe; auf der unteren Seite des Schwanzes iſt die Farbe der gezackten Querbinden ſchwarzbraun; die kleinen Deckfedern des Daumengelenks weiß mit einem ſchwarzen Fleck. Die 2te Schwungfeder iſt die laͤngſte. In feinem Magen fanden ſich meiſtens Inſecten, vor: zuͤglich Chrysomela hottentota und einige Pflanzentheile; in den Gedaͤrmen ein Hematoideum und in den Lungen ein Strongylus. 8 i Die Saamenſtraͤnge ſahe man deutlich, allein keine Spur der Hoden, weßhalb ich glaube, daß es ein nicht genz altes Maͤnnchen iſt, welches ſich im Jahr entweder ganz fruͤh oder gar nicht begattet hatte. Abgebildet findet man den Kragentrappen in Jacquins Beptraͤgen S. 24. n. 18. tab. 9 unter dem Namen Pso- Heimath des Kragentrappen aufgeführt werden, der geneti phia undulata; bey Shaw p. 252. f. 1. und p. 255 f. 2. unter dem Namen Rhaad; in Bechſteins ornith. Ta ſchenbuch 1. Th. S. 247 und in Naumanns Nachträge der Naturgeſchichte der Land- und Waſſervoͤgel 3. Hef Saͤmmtliche Abbildungen ſtellen nur das Maͤnn tab. 21. | cden dar. Das Weibchen iſt weder dis jegt beſchrieden nag abgebildet. Außer daß ihm der Federbuſch und Halskragel # gel vor. Drey Exemplare wurden, fo viel mir bekannt ge worden iſt, in Deutſchland geſchoſſen: das Ite bey Bres lau, das 2te im Badiſchen und das Zte bey Offendach an Mayn. i Offenbach den 11. Febr. 1830. e | = Hofr. Dr. Meyer Diefer mir durch meinen Lehrer und Freund Yeyel mitgetheilten Beobachtung füge ich folgende Bemerkunge bey. 1 Um dieſelbe Zeit, ebenfalls im October 1822 wurd in der Gemarkung von Kaſtel bey Mainz durch einen hie ſigen Jagdliebhaber ein Vogel geſchoſſen, der leider ſo ſogleich gaſtronomiſchen Geluͤſten geopfert wurde. De Schuͤtze ſowohl als mehrere andre Perſonen die den Vogel geſehen, ſaͤmmtlich Leute von hinlaͤnglicher Bildung um da Characteriſtiſche eines Thieres aufzufaſſen, haben mir nich! allein eine genaue Beſchreibung des Vogels gegeben, ſon“ dern auch bey dem Anblick von otis tarda und tetrax i meiner Sammlung die Abweichungen jenes Vogels ſo deut lich bezeichnet, daß ich keinen Augenblick anſtehe denfelbei für otis houbara zu erklaren. 1 Houbara ift in denjenigen Gegenden, welche als di ſche Name aller Trappen. Seine wahre Heimath wir dadurch unſicher; ich moͤchte aber wohl behaupten, daß e in Deutſchland häufiger vorkommt, als man glaubt, da, er aber öfter in die Kuͤche, als in ein Naturaliencabine wandert, wie dieſes wenigſtens in den Rheingegenden ge wohnlich mit feinem Verwandten, otis tetrax und über haupt mit den eßbaren Vögeln zu geſchehen pflegt. Otis tetrax zeigt in feiner Körper; vorzuͤglich Schna belbildung dieſelben Abweichungen wie otis tarda, mit den Unterſchied jedoch, daß das Geſchlecht auf die Größe keinen Einfluß zu haben ſcheint, denn unter meinen Vögeln iſt ein recht altes Maͤnnchen das zugleich den dickſten Schnabel, hat, kaum größer als ein junges durch vorzuͤgliche Zierlich keit ſich auszeichnendes Weibchen, das den ızten Jaͤnne 1823 bey großer Kälte bey Bodenheim, 2 Stunden von hie geſchoſſen wurde; dahingegen ein altes Weibchen mit wei ſchwaͤcherem Schnabel und ein junges Maͤnnchen, das del 1. Decbr. 1822 bey Kaſtel erlegt worden, merklich größe ſind. Vom Septbr. 1822 bis zum Fruͤhling 1823 wa det kleine, Trappe in unſrer Gegend nicht ſelten. Bey otis tarda iſt bekanntlich die Verſchiedenheit in Groͤße nach dem Geſchlecht ſtets ſehr bedeutend, denn oſt das im hohen Alter mit dem maͤnnlichen Bart ges ückte Weibchen iſt kleiner als das einjährige Maͤnnchen. ter den Maͤnnchen haben die größten oft kurze oder wache Schnaͤbel. Zur Zeit der Begattung n 5 enbogenhaut in dem Auge des alten Maͤnnchens einen kelrothen Glanz. Im verfloſſenen Winter war dieſer gel in hieſiger Gegend ungemein häufig, . 1 * 17 ) — Viele Ornithologen hatten in dem ungewoͤhnlich kal— Winter von 1829 — 30 eine reiche Ausbeute erwartet. Am Mittelmeer ſoll es auch wirklich der Fall geweſen ſeyn, in hiefiger Gegend aber war dieſer Winter der unergiebigſte. Die uns alljährlich beſuchenden nordiſchen Voͤgel haben kaum einen Raſttag gehalten, viele wurden gar nicht gefe: hen, mehrere unſrer Standvögel hatten uns verlaffen und auf die wenigen Voͤgel die man zu Geſicht bekam, hatte der Hunger maͤchtig gewirkt. Falco buteo griff mit dem Muth des Edelfalken die Kraͤhen an, dieſe fraßen ſich un— tereinander ſelbſt auf, falco caesius auf die Sperlinge be— . ſchlug feinen Wohnſitz in den Städten auf und ie drey Wergus- Arten fanden ſich auf den Feldern bey den Duͤngerhaufen ein, wo mehrere von allen drey Arten mit den Händen ergriffen wurden, ſogar auch alte Voͤgel von mergus serrator, den ich bisher in hieſiger Gegend nur in der Jugend erhielt. Dem großen Trappen allein ſchien es an nichts zu mangeln, er wußte ſich ſeine Nah— tung unter dem Schnee in den Kohl» und Gemuͤßfeldern zu verſchaffen. Sonderbar daß ſelbſt im Winter, mitunter bey großer Kälte an verſchiedenen Orten ſich ſuͤdliche Voͤgel zeigten, fo ſah ich den 1. Decbr. an einer hieſigen Feſtungs⸗ mauer Tichodroma phoenicoptera, ein ähnlicher Vogel wurde im Januar bey Oberſtein und an verſchiedenen an⸗ dern Stellen turdus saxatilis geſchoſſen, uͤberhaupt bemer— ken wir von Jahr zu Jahr immer mehr füdliche Vögel, Die Steindroſſel, noch vor kurzer Zeit eine große Seltenheit bey uns, bewohnt nun in ziemlicher Anzahl die Felſen des Rheins- und des Nahe, fo wie auch, des Annweiler Tha⸗ les. Sie folgt ihren aus dem Neſte genommenen Jungen, verſorgt ſie mit Nahrung und laͤßt ſich bey ihnen leicht fan⸗ Ein altes Maͤnnchen hatte eine anguis fragilis von gen. 8 Zoll Länge im Schlund. a Fuͤr saxicola stappazina möchte ich eine ähnliche. Einwanderung prophezeien, denn im Sommer 1829 traf ich auf dem Weg nach Schwalbach einen Steinſchmaͤtzer, den ich gleich fuͤr dieſen Vogel anſprach, jedoch hatte ich 2 Mittel mir ihn zu verſchaffen, und vor wenigen Ta⸗ gen wurde ich durch die Anzeige eines Ornithologen uͤber⸗ kaſcht, der ein Paͤrchen desſelben Vogels ganz kuͤrzlich ohn. weit des weilbacher Schwefelbrunnens beobachtet zu haben verſichert. a A Mainz im Juny 1830. wi > Bruch. + ſie 1881. Heft 4. I - . . 409 u — 1 157 5 der Verſammlung zu Dresden vorgelegt. 410 Behtraͤge zur Entomologie, beſonders in Bezug auf die ſchleſiſche Fauna, verfaßt und herausgegeben von den Mitgliedern der entomologi: ſchen Section der ſchleſ. Gef. f. vaterl. Cultur. Leipzig b. L. Voß. 29, Heft I. 8, 227, 17 F. Es iſt nicht zu laͤugnen, daß in Schleſien und uͤber⸗ haupt auf den preußiſchen Univerſitaͤten mehr Thaͤtigkeit in der Naturgeſchichte herrſcht, als an irgend einem Orte deutſcher Zunge, woraus man erkennt, wie willig und eifrig die Gelehrten ſind, wenn die Regierungen ihnen die noͤthi⸗ gen Mittel an die Hand geben und ihre Verdienſte aner⸗ kennen. So faͤllt die Ehre und der Ruhm immer auf die Regierungen zuruͤck, und daher natürlih auch der Tadel. Man liest mit Vergnügen die raſch ſich folgenden reichhal⸗ tigen Berichte der ſchleſiſchen Geſellſchaft, und erfreut ſich, daß dieſes foft an vergeſſenen Graͤnzen liegende Land ſich unaufhoͤrlich durch feine Ruͤhrigkeit in der Erinnerung er⸗ hält, Welch ein Gluͤck iſt es fuͤr eine Provinz, eins Unis verſitaͤt zu haben; fie bleibt faſt allein dadurch in Verbin⸗ a mit der Welt, worauf doch im Grunde alle Exiſtenz eruht. 5 Das vorliegende Heft enthält 8 fehr fleißige Abhand⸗ lungen aus der Syſtematik der Kerfe, von Gravenhorſt, Schilling, Schummel, Stannius und Blopſch. 1) Gravenhorſt: Ichneumonidum genuinorum Species cornutae et calcaratae Figg. at: Ichneumon stimnlator, melanogonus, culpator. Tryphon elongator, brachyacanthus. Ophion vulnerator. Xorides dentipes, spinipes. Pimpla subcornuta, monocera, fronticornis, ceratites, bicornis, mesocentra. Die Charastere find Überall ausgeworfen; dann folgt ausfuͤhrliche Beſchreibung des Maͤnnchens, Weibchens und der Abarten, 2) S. 27 Idem: Disquisitio de Cynipe psenc et Blastophaga. i Ausfuͤhrliche Unterſuchung und Critik des Kerfs, wel, ches die Caprification vermittelt. L. Treviranus hat viele Stucke aus dem ſuͤdlichen Tyrol mitgebracht, und dieſelbe Der Verf. ſtellt ſie als eigene Sippe auf unter dem Namen Blastophaga grossorum. 3) S. 34. a) Hemiptera heteroptera Silesiae sy- stematice disposuit Schilling. Figg. 0 Eine wohlgeordnete und fleißig characterifierte Abhand⸗ lung, worinn mehrere neue Sippen aufgeſtellt find, Divisio I: Coreides. Coreus marginatus, scapha, quadratus, vena- tor, dalmani, laticornis, spinipes, denticulatus, £alleni, nubilus, nugax. 5 : 26* 411 8 2) Alydus calcaratus, hyoscyami. 3) Rhopalus crassicornis, capitatus, rufus, pa- rumpunctatus, tigrinus, miriformis, schillingii. 4). Berytus tipularius, clavipes. Div. II: Lygaeides. 5) Platynotus apterus. 6) Lygaeus equestris, saxatilis, schummelii, roeselii, melanocephalus. 7) Ophthalmicus grylloides, ater, lonicerae. 8) Pachymerus pini, vulgaris, lynceus, quadra- tus, luniger, luscus, nubilus, nebulosus, agrestis, pe— destris, margine punctatus, rolandri, echii; sylve- stris, erraticus, chiragra, brevipennis, antennatus, hemipterus, varius, pictus, sylvaticus, sabulosus, rusticus, fracticollis 27. 9) Platygaster ferrugineus, abietis. 10) Helerogaster urticae, salviae, thymi, ericae, senecionis, jacobeae, artemisiae, lineolatus, resedae, claviculus. b) Idem: Holocnemis, carabicorum genus no- vum. #igg. -— H. gravenhorstii. c) Idem: Larva (Vappo ater) descripta. Figg. d) Idem: Gamasus cerapus. Figg. 5 e) Idem: Larva Mordellae pumilae. Figg. 4) S. 97 Beſchreibung der in Schleſien einheimi— ſchen Arten einiger Dipterengattungen von T. E. Schum⸗ mel. Figg. Limnobia longirostris; longipennis; trisulcata; albifrons, macrostigma, tripunctata, 6-notata, ni- gropunctata, trivittata, sylvicola, flavipes, nubecu- losa, fuscescens, nudicornis; modesta, chorea, affi- nis, inusta, didyma, dumetorum, ornata, trinotata, tristis, ventralis, leucocephala: xanthoptera, 4-nota- ta, 4-maculata,; tenella, schistacea; nubila, flava; umbripennis, pilosa, ciliaris, fimbriata; stictica, si- milis; punctipennis; distinctissima; discicollis, ne- moralis, fulvo-nervosa; phaeostigma, punctum, ner- vosa, longicornis, praeusta, bicolor, angustipennis, pictipennis, punctata, barbipes; bimaculata, ruficor- nis; picta; fasciata, marmorata; unicölor, immacu- lata; rivosa, Ausführliche und genaue Beſchreibung, der noch eine Ueberſicht nach dem Aderlauf folgt. 5) S. 202. Zur Verwandlungsgeſchichte der Lim- nobia xanthoptera von Stannius. AR 6) S. 207 Naturgeſchichte des Papilio ilia von Flopſch. a ! 7) S. 212. Derfelbe, Beſchreibung einer merkwuͤr⸗ En Varietät des Papilio adonis, wahrſcheinlich ein Bas ar „ : 8) S. 215 Beſchreibung eines, vielleicht durch Be⸗ —— ; - \ gattung zweher verſchiedener Arten entſtandenen Tagfalters von Schummel, ein Mittelding zwiſchen P. arcania und hero. 5 g — N Dann folgt das Regiſter. f lich und beſtimmt. 5 Schilling zu Breslau (Altbuͤßerſtraße Nr. 7 | Kerfe, vorzüglich Käfer, zum Tauſch und Kauf an. 66 ar Gravenhorſt hat auch bey Gelegenheit der Rectors⸗ wahl 1829 ein Programm drucken laſſen unter dem Titel: Monita quaedam de speciebus nigris Iehneumonum 4, 18, worinn er über den Werth der Farben bey der Ber ſtimmung der Gattungen feine Meynung mittheilt, und bes ſonders diejenigen vereinigt, welche nur wegen geringer Far⸗ benunterſchiede getrennt wurden. Sie ſtehen nunmehr ſo: 5 eee 1) I. comitator, alboguttatus et leucocerus. a 2) I, nigritarius, tenuicornis, nigro-cyaneus, do- lorosus. 3 5) I. lineator, bilineatus, aethiops, opticus, mul- ticolor, ferreus, trilineatus, scutellator, albicillus, re- staurator, umbraculosus, albo-signatus, hi < ” 4) I. castigator, cessator, fossorius m., multi- color m. 5 5) I. albimanus, corruscator. 6) I. rubellus, stimulator, brunnicornis, 4-gut- tatus, candidatus. — 7) I. rufifrens, dissimilis. 8) I. clericus, pedatorius, digrammus, iridi- pennis, 2 RR ; 3 AN‘ 9) I. albinus, leucopygus, saturatorius, submar- ginatus. BR, 10) I. subsericans, fossorius f. : 11) J. fuscatus, monostagon, pratensis, semior- bitalis. 5 12) -luctuosus, gemellus. 15) I. funereus, melanogaster. 0 I) deliratorius, multi-annulatus, fuscipes, pe- rileucus, edictotrius, biannulatus, pistorius, palli- pes, vespertinus. 8 15) I. salicatorius, quaesitorius, computatorius, 16) I. anator, microcerus, +. 17) I. molitorius, confusorius, 7 1 8 ; „Eigene Gattungen bleiben I. monticola, fasciatus, tristis, canaliculatus, spiniger, brevicornis annulator, tibiator, pumilus, transfuga, larvatus, trucidator, ochropis, fabricator, marsinellus, palli- datorius, lacteator, dumeticola, personatus, sica- rius, lugens, proteus, laminatorius, faunus, A-alba- tus, leuoomelas 44. : . er . — RL ——— Bi Abbildung und Beſchreibung r neuer oder wenig gekannter Verſteinerungen aus der ee ene von Solenhofen von Dr. E. Ruͤppell. Frankf. b. Bronner. 29, 4, 12, 4 Sint. Dieſe Schrift enthält ſehr intereſſante Thatſachen und 8 neue und gute Abbildungen von ſchwer zu enträth: ſelnden Verſteinerungen. 3 Auf Tfl. x iſt der ſonderbare Tellinites solenoides Schlotheim in dem merkwuͤrdigen Verhaͤltniß abgebildet, .* er nehmlich in der Mündung eines Ammonites und Br febe haͤufig und ganz regelmäßig liegend vorkommt. Beyde Klappen ſtoßen mit einem Rande, uͤbrigens ohne Schloß, dicht aneinander; dieſe Naht ſteht immer ſenkrecht auf die Mündung des Ammoniten. Endlich ſtimmen auch die Größen miteinander überein, fo daß kleine Telleniten auch in kleinen Ammoniten ſtecken u. ſ. w. Der Ammonit iſt Planites plicatilis De Haan var. d., welcher zwar Scheidewaͤnde, aber keine Kammern habe. Der Verf. ver: muthet aus allen dieſen Umſtaͤnden, daß Tellinites und E, zu einem Thiere gehören und jener als ein zufams mengeſetztes Operculum betrachtet werden koͤnne. Die Exemplare finden ſich nun in der Sammlung des Senkenbergiſchen Inſtituts zu Frankfurt, andere in Lind⸗ ners Naturaliencabinet zu Bamberg, in Theodoris und Geyers Petrefactenſammlung zu Banz, und in der von Graßegger zu Neuburg a. d. Donau. Wir haben auf der Reife zur Berliner Verſammlung 1828 dieſelben zu Bayreuth beym Grafen zu Münfter. gefehen, und von m dieſelbe Anſicht mitgetheilt erhalten. Sie verdient als lerdings Beruͤckſichtigung, obſchon ein Deckel die ſer Art noch nirgends vorgekommen iſt. Allein es koͤnnten ja wohl auch Schalen ſeyn, wie fie ſich bey Teredo, Furcella und Fi- stulana finden, Tellinites problematicus Schloth. wird T, 2 abge⸗ bildet und von dem Verf, für Theile eines ganz anderen Thiers gehalten. Es ſcheinen nehmlich innere Schalen zu ſeyn, weil ſich ein elliptiſcher Abdruck darum befindet, der von einer Fleiſchmaſſe herzuruͤhren ſcheint. Es iſt in der That ſchlimm, daß man noch nichts aͤhnliches bey noch le⸗ bendigen Thieten entdeckt hat. Der Verfaſſer nennt fie mit * Ichthyosiagones problematicus. 1 1 3. F. 1 iſt ein ſogenannter Ruͤckenknochen ſammt Lale abgebildet von einer Sepia, welche der Verf. „oligo priscus nennt. F. 2 iſt eine ahnliche, aber hornartige Hirfkeinerling unter dem Namen Sepia hastiformis abgebildet. Sie iſt 'on warziger Erhöhungen, weßhalb fie auch für einen Fiſch⸗ abdruck gehalten wurde. 1 9 F. 3 ſtellt eine walzenattige Geſtalt vor, welche der Bert, für die lederartige Haut einer Holothuria hält . ER A T. 4 zeigt eine merkwürdige verſteinerte Schuppen: t eines unbeſtimmbaren Thiers, vermuthlich aus der ſſe der Lurche. Sie beſteht aus einer Menge Quadrate, — —— — 0 groß wie ein Daumennagel, wovon die aͤußere Reihe an 15 414 jedem Ca einen Zipfel hat, und außerdem hat jede am un⸗ teren Rande einen Vorſprung, welcher in eine Grube der folgenden Schuppe greift. Das Ganze hat Aehnlichkeit mit dem Schwimmfuß einer Meerſchildkroͤte. Dieſes iſt eine der ſonderbarſten Verſteinerungen, die uns je vorgekommen ſind. Ob man nicht dabey an die Floſſe eines ichthyoſau— renartigen Thiers denken darf? Die Mittheilung dieſer Abbildungen iſt ſehr verdienſt⸗ lich. Sie werden den Eifer zur Entdeckung anderer hieher gehoͤriger Stuͤcke anregen. Beſchreibung und Abbildung mehrerer neuer Fiſche, im Nil entdeckt von Dr. E. Ruͤppell. Frankf. b. Broͤnner. 29, 4, 12, 3 T Der Verfaſſer hat fein größeres Werk, den zoologi⸗ ſchen Atlas mit 120 ausgemalten Tafeln in 20 Lieferungen geſchloſſen, und will nun zur leichteren Anſchaffung ſeine ferneren Entdeckungen in 4to und zwar fo herausgeben, daß ziemlich jedes Heft fuͤr ſich ein Ganzes bildet, woran er ſehr wohl thut. Saͤugthiere und Voͤgel bedurften eines größeren Formats und befonders die letzteren der Faͤrbung, welche bey anderen Thieren, beſonders bey Lurchen und Krabben, weniger noͤthig iſt. Dadurch werden die Koſten geringer und es kann ſich jeder diejenigen Hefte anſchaffen, welche ſeinem Beduͤrfniß entſprechen. Obſchon die Franzoſen ſehr viele Fiſche aus dem Nil in ihrem Prachtwerke abgebildet haben, ſo gelang es dach dem Verf., noch mänch neues zu entdecken. In jenem Werke ſind 28 Gattungen, welche auch in einem ſchon 1827 erſchienenen Octavbande von J. Geoffroy St. Hilaire bes ſchrieben ſeyn ſollen. Davon wurden aber unbegreiflicher Weiſe nur 12 Exemplare abgedruckt, ſo daß jene Kupfer nebſt vielen anderen dem Publicum ohne alle Erklaͤrung noch bis zur Stunde vorliegen. Von ſolch einem Verfahren iſt es ſchwer die Gründe zu errathen. 1) Perca lates Geoffr., Lates niloticus Cuv., Per- ca nilotica Hasselquist, Rischere, Sonnini. 2) Chromis bolti Cuv., Labrus niloticus H. 3) Cyprinus lepidotus Geoffr., Barbus l. Cuv,, Cyprinus bynni For/k. 4) Cyprinus niloticus G., Labeo nil. Cuv, Narr nil. Forfk. 5) Mormyrus oxyrhynchus G., ad ien Cuv., caschive H. 6) Mormyrus cachife G. 7) Mormyrus labiatus G., Cuv, Horse Sonnini. 8) Mormyrus anguillaris G. 9) Morm. dorsalis G. Cuv., Rachone Sonn. 10) Morm. cyprinoides G., Cuv. 11) Silurus auritus G., Schilbe aur, EHaG Silu- rus mystus H. 12) Sil. mystus G., Schilbe m. Cuv,, Schülby Sonn. 15) Hypophthalmus niloticus Rueppell. 14) Pimelodus laticeps Ruepp. 15) Pim. biscutatus G. ; 16) Pim. auritus G, Cuv., Silurus clarias H. 17) Pim. clarias G., Synodontis cl. Cuv., Schall Sonn. 18) Pim. synodontis G. 19) Fim. membranaceus G. 20) Synodontis serratus Ruepp. 21) Syn. maculosus Ruepp. 22) Porcus bayad G, Bagrus b. Cuv., Silurus b. For ſ l. 23) P. docmac G., Bagrus, a. Cuv,, Silurus d. Forsk. . 24) Heterobranchus anguillaris G., pte ronotus a. Cuv,, Silurus a. H. Karmouth Sonn. 25) H. bidorsalis G., Cuv. 26) Malapterurus electricus G., Cuv, 27) Characinus niloticus G., Myletes hasselqui- stii Cuv,, Salmo dentex H, Balmıe niloticus Forsk, 28). Ch. nefash G., Citharinus n. Cuv,, Salmo nitolicus H. 29) Serrasalmus citharinus G., Citharinus geof- froyi Cuv. 50) Characinus dentex G., Hydrocyon d. C., Salmo roschal Forsk. 51) Clupea nilotica G., Alosa finta C., Cl. alo- sa H., Sardine Sonn. 32) Sudis niloticus Ruepp. 38) Polypterus bichir G., Cw. 34) Tetraodon physis G., T. lineatus Forsk,, L., Cuv. T. fahaka H. Nach dieſem Verzeichniß folgen die neuen Gattun— gen des Verfaſſers. Hypophthalmus Spix niloticus R. t. i f. 1: ca- pite depresso, tentaculis 8, corpore compresso, squa- mis nullis, colore ex argenteo caerulescente; supra pinnas pectorales macula fusca utrinque. 12” l.; Schwimmblaſe einfach, Kiemenſtrahlen 53 kleine Fettfloſſe auf dem Kreuz; ee Aehnlich dem Schilbe auritus. Pimelodus laticeps R. t. 1. f. 2: capite depres- so; scuto oceipitali unico, scabro; cirris 8, circa os, macula nigricante ad scapulaun, pinna adiposa minu- tiuscula, pinna caudali striis 2 fuscis. 47/2‘; oben roͤthlichviolett, unten ſilberweiß. nta en 8. Kie⸗ Synodontis serratus R. t. 2. f. 1: eapite elon- gato, depresso; cirris 6, e quibus 4 mediani fimbri- — 1 5 416, ati; corporis cute laevi, linea lateral non fimbriata. Pinna dorsalis radio primo antice serrato. N 2 10”; oben braungrau, unten weißgrau; Kiemenfteape len 6. Aehnlich dem P. scheilan G. % Synodontis maculosus R. t. 3. f. 15 capite et corpore cute glabra tectis, colore flavescente et fus- , 2 co variegato, 8 umbrinis. — 4 Zoll. N Sudis niloticus R. t. 3. f. 2: corpore oblongo, ; ovali, squamis magnis tecto; capite scutis osseis, non- nullis incisuris signatis, ore minutiusdulo; corporis colore dorsi hepatico, ventre rufescente. ur & 4 Fuß; Kiemenſtrahlen 7; Ruͤckenwirbel 27, Schwanz⸗ wirbel 42. Scheint von Wuͤrmern zu 1 ace haft, heißt Giſcher in Dongola. Die Beſchreibungen ſind ausfuͤhrlich, die Abbiwungen 1 vortrefflich, von der Seite und von 1 1 Beſchreibung und Abbildung von 24 Arten kurzſchwaͤnzigen Krabben, als Beytrag zur Na⸗ turgeſchichte des rothen Meers von Dr. 3 Ruͤppell, Frankf. b. Bronner. 30, 4, 28, 6 T. KR Dieſes iſt ein ähnliches Heft gleichfalls mit ausfuͤhr⸗ lichen Beſchreibungen; Abbildungen theils vom Verf, ſelbſt, theils von Weidenbuſch, nicht illuminiert, was auch nicht nöthig iſt. Der Verf. bildet hier ebenfalls nur neue Gattungen ab, welche ſich nicht in dem aͤgyptiſchen Werke finden, oder ſolche, wovon nur ſchlechte Zeichnungen bey Rumph / St. ba oder SHerbſt vorkommen. Es werden hier folgende! Gattungen aus verſchiedenen Sippen beſchrieben. 1) Thalamita sexdentata (Cancer s. Herbst, Rumph t. 6 f. p.) t. 1 f. 1, 11 Zoll groß; crenata (Th. admete Guerin Icon. t. 1 f. 4) f. 2 - 2½ Zoll groß. 8 3) Matuta lesueuri (Cancer lunaris Forsk.) f. 3 Mat hat aus den flachgedruͤckten Endgliedern der hinteren Fußpaare geſchloſſen, daß dieſe Krebſe vorzuͤgliche Schwim⸗ mer ſeyn muͤßten; allein nach dem Verf, ſcheinen alle kurz⸗ a Krebſe ſchlechte Schwimmer zu ſeyn. Diefes Thier gebraucht ſeine breiten Füße, um ſich bey Gefahr ſchnell in den Sand zu ſcharren. 2 Zoll groß. 4) Micippe platypus f. 4, verſchieden von M. phy- lira Desm. 1 Zoll groß. 5) Portunus serratus (Cancer s. Forst., oliva- ceus Herbst t. 2, verſchieden von P. tranquebaricus, der vielleicht Cancer segnis Forsk. 7 Zoll groß. Eine ſchoͤne Abbildung auf einer Foliotafel. 6) Cancer tenax t. 3 f. 1, vielleicht C. rumphii; 2 Zoll gr. > — 7) Carpilius con vexus t. 3 f. 2, 3 Zoll ge. 8 8) Carp. roseus f. 3, dem A integerri ſeht rk den der Verf. für Cancer laevis Seba t. 19 f. 6, 7 hält, 1½ 3. gr. 2 16 99 Carp. marginatus f. 4, 1 3. gr. 0) Lambrus pelagicus t. 4 f. 1, 9 Lin. gr. 11) Dromia unidentata f. 2, 1 8. gr., haͤlt mit den 2 hinteren verkürzten Fußpaaren Seepflanzen, Schwaͤm⸗ me u. dgl. auf dem Ruͤcken, um ſich darunter zu verbergen, und ſo auf dem Meeresgrunde fortzukrabbeln. 3 12) Nursia granulata f. 3, nur 4 Lin. gr. 15) Myra variegata f. 4, deßgleichen. 13) Oreophorus, neue Sippe zwiſchen Parthenope und Leucosia. O. horridus f. 5, ½ 3. gr. Wahr: scheinlich zu dieſer Sippe Cancer plicatus Herbst. Fu 15) Macrophthalmus depressus f. 6, 4 L. gr. 1056) Chlorodius niger f. 7 (Cancer n. Forst.), 1 3. gr. 17) Xantho asper f. 8, 5 L. l. 18) Hymenosoma mathei t. 5 f. 1, 3 L. gr. 19) Pinnotheres tridacnae f. 2, ½ 3. gr. Inner⸗ nerhalb der Schalen von Tridacne elongata. 20) Xantho granulosus f. 3, 1 3. gr. 21) Inachus arabicus f. 4, 1 8. gr. 202) Gelasimus tetragonon (Cancer t. Herbst) f. 5, 1 Z. gr. Rechte Scheere der Maͤnnchen viel größer, 13 25) Xantho hirsutissimus f. 6, 8 Lin. gr. b 24) Trapezia caerulea f. 7, ½ Z. gr. Der Verf. fand noch folgende Arten, die ſich nur durch Farben, aber auffallend von einander unterſcheiden: T. guttata, cymo- doce (Herbst), rufopunctata (Herbst), leucodactyla. N Auf T. 6 find 22 Abbildungen von der aͤußeren Freß⸗ lamelle (Pedipalpus externus) der beſchtiebenen Gattungen. * Pr Getreue Darftellung und Beſchreibung der Thiere, die in der Arzneymittellehre in Betracht kommen, von Dr. Brandt n. Dr. Ratzeburg. Ber: lin b. den Verfn. u. b. Hirſchwald. Bd. IL Heft 1 u. 2, 30, 4, Br 52, T. 1 — 10. i Die Verf. fahren mit demſelben faſt übermäßigen Fleiße fort, dieſe Thiere zu bearbeiten, und ſie ſowohl li⸗ terariſch als ſyſtematiſch, anatomiſch, technologiſch u. phar⸗ maceutiſch zu beſchreiben, und eben fo von allen Seiten nach allen Stuͤckchen, ſelbſt Schuppen und Eingeweiden, abzubilden, wozu fie an F. Wagner, Weber, Franz, Haas und Linger gewandte Kuͤnſtler gefunden haben. ir ſagen faſt übermäßig fleißig; denn die Stellen aus an: eren, meiſt alten Autoren nehmen beym Stor faſt 3 eng⸗ druckte Seiten ein; der Text laͤuft durch 4 Bogen fort. olch eine Arbeit waͤre ſehr paſſend fuͤr eine Encyclopaͤdie, wofern man darunter ein Werk verſteht, was ſowohl lite: terariſch als wiſſenſchaftlich alles erſchoͤpfen ſoll. Die Stoͤre werden in 4 Abtheilungen gebracht a) Hu- ones, b) Sturiones, c) ISterletae, d) Helopes. Der Haufen wird nun S. 3 — 12 durch alle Prädicamente hindurch geſchildert; Literatur der Alten, der Neuen, Chas tacter, Beſchreibung, Anatomie, Lebensart, Fang und Bes Iſis 1831. Heft 4. — 7 418 Nebenbey nutzung. gen berührt, Dann folgt Acipenser gueldenstaedtii; St. 17 A. sturio; S 21 A. ruthenus; S. 25 A, stellatus, Die genaue und einzelne Abbildung der Schuppen iſt beſonders intereffant. Die Theile des Schaͤdels hätten aber bezeich— net und beſtimmt werden follen, was freylich eine ſchwieri⸗ ge Sache iſt, jedoch bey der einmal befolgten Umſtaͤndlich⸗ keit hätte gewagt werden ſollen. So lange wir das Skelet der Fiſche nicht kennen, iſt an keine Claſſification dieſer Thiere zu denken. S. 30 folgen die Rnochenfiſche. Voran der Wels ganz und mit Skelet, Schaͤdel u. Eingeweiden, weniger um: werden auch die verwandten Gattun⸗ ſtaͤndlich aber doch ausfuͤhrlich. S. 35) die Aeſche (Salmo thymallus) t. 5 ohne Anatomie. g ; S. 39 der Saͤring t. 7. S. 45 der Rabeljau t. g. der Dorſch t. 9., der Köhler t. 9, die Aalraupe t. 7. Noch liegt dieſen Heften t. 10 mit dem Flußkrebs, eben ſo vortrefflich abgebildet, bey, wozu aber der Text noch fehlt. Das Werk verdient alle Anerkennung, und es wird ihm hoffentlich die einem ſo koſtſpieligen Unternehmen noͤthige Unterſtuͤtzung nicht fehlen. Erlaͤuterungen der Nachrichten des Fr. Hernandez von den vierfuͤßigen Thies ren Neuſpaniens; von H. Lichtenſtein. Berlin 30, 4, 39. Hernandez war Leibarzt Philipps II, von dem er nach Mexico geſchickt wurde, um daſelbſt die Naturkoͤrper zu unterſuchen. Er kam um 1600 wieder zurück. Recchi ordnete ſeine Materialien; ſie kamen dann nach Rom und wurden von der Academia Lyncea weiter bearbeitet, wor: uͤber aber viele Zeit verſtrich. J. Acoſta ſagt um 1620, daß ſchon 60000 Ducaten darauf verwendet worden ſeyen. Erſt 1645 erſchien durch Ximenez eine ſpaniſche Ausgabe, und 1651 die bekannte lateiniſche mit Holzſchnitten von Faber u. ſ. w. Dieſes Werk wurde allgemein geſchaͤtzt und bis auf die neueſten Zeiten benutzt, um ſo mehr, da die ſpaͤtere ſpaniſche Herrſchaft keine Unterſuchungen mehr in Mexico erlaubte und dieſes Land erſt jetzt, wo es ſich von der eu⸗ ropaͤiſchen Bedruͤckung frey gemacht hat, den Naturforſchern wieder geoͤffnet wurde. So wird man es begreiflich finden, daß die ſpaniſche Regierung bey den Schriftſtellern alle Ach⸗ tung verloren hat, und demnach bey der Welt: denn ohne Schriftſteller gibt es keinen Ruhm, und wehe denen, welche es mit ihnen verderben! 275 Der Graf von Sack aus Berlin reis ' te vor einigen Jahren mit F. Deppe, der noch dort iſt, nach Mexico und brachte 1826 eine große Menge Naturalien aus allen Claſſen nach Berlin, wie denn auch Deppe noch immer zahlreiche Kiſten einſendet, wodurch Lichtenſtein in den Stand geſetzt worden, Vergleichungen anzuſtellen und befons ders die dieſem Lande eigenthuͤmlichen Thiere von denen Braſiliens und den vereinigten Staaten zu unterſcheiden. Dabey leiſtete ihm die Erklaͤrung der mexicaniſchen Namen, 5 27 4 419 welcher ſich W. v. Humbolde auf eine fo freundliche und ergiebige Weiſe unterzogen hat, großen Vorſchub, beſonders da dieſe Namen meiſtens ganze Redensarten ſind, durch welche irgend ein Hauptcharacter des Thiets angezeigt wird. Die ſchlechte Redaction des Werks, die vielen Druckfehler und der Wuſt von unnuͤtzen Bemerkungen machen jedoch die Beſtimmung aͤußerſt ſchwierig; daher hat Linne nur 12 Saͤugthiere von den 50 des Hernandez erwaͤhnt, Buf⸗ fon 20, meiſt nur ſolche, zu denen ſie aͤhnliche aus ande⸗ ren Gegenden hatten, fo daß die rein mexicaniſchen groͤß⸗ tentheils wegblieben. Hernandez war aber fo genau, daß die meiſten von Deppe entdeckten Thiere ſich in ihm wie: der finden laſſen. In dem alle Climate haltenden Mexico finden ſich die verſchiedenſten Thiere beyſammen: Woͤlfe und Affen, Coli⸗ bri, der nordiſche Häher und Meiſen neben Papageyen und Currucu, die europaͤiſchen Loͤffel-, Pfeil, Schnatter: und Krickenten auf den Seen, in denen es von Sirenen wim⸗ melt; der Kordiſche Phalaropus neben Parra und Can- croma. In den niedrigen und heißen Landſtrichen Brülls und Klammeraffen, Gürtelthiere, Ameiſenbaͤren, Coati, Biſamſchweine, Cuandu, Jaguar und Ocelot, Ara und Ibis, doch nicht noͤrdlicher als 18° Br. Es fehlen die Say und Saguine, die Faulthiere und der Tapir, ſo wie die größeren Savien außer dem Aguti. Daſelbſt find auch die in Braſilien häufigen Voͤgel Icterus, Tanagra, La- nius und Muscicapa L.; es fehlen Pipra, Todus, My- iothera, Euphone. In den gemaͤßigten oder Getreidſtri⸗ chen ſind Thiere, wie in den vereinigten Staaten: Hirſche, Beutelthiere, Stink⸗ und Nagthiere, beſonders Caninchen und Eichhoͤrnchen ſtatt der Affen und Gürtelthiere; bunte Spechte ſtatt der Papageyen; Droſſeln, Haͤher, Zaunſchlie⸗ fer, Sylvien ſtatt Tanagra und Pepoaza. Nur Currucu, Colibri und Teupiale gehen noch noͤrdlicher, Trochilus fuscus bis 54°. Currucu und Icterus ſind auf den Mit⸗ telhoͤhen Mexicos zu Haufe. In den kaͤlteren höheren Ge⸗ genden kommen Thiere den europaͤiſchen und aſtatiſchen ähnlich vor: Hafen und Hoͤhlen Eich hoͤrnchen, Hamſter und Zieſel, Fuͤchſe und Wieſel, keine Marder. Von Voͤgeln F. haliastos, Uhu, Schleyer⸗Eule, Sperber und Falken, und darunter die brafilifchen Geyer; deßgleichen Schneeler⸗ chen, Ammern, Dickſchnaͤbel und Finken nebſt einer Menge nordiſcher Waſſervögel befonders Enten, Moͤven und Sees ſchwalben. Dann geht der Verf. ins Einzelne. Cap. 1) Mapach, Quauh -pecotli iſt Procyon lotor, Ma-it! heißt Hand, pachoa ſich etwas nahe brin⸗ gen, was auf den Waſchbaͤren vollkommen paßt. Quau-tli heißt Baum, pecotli ein gewiſſes Thier; [Wir muͤſſen hier bemerken, daß Quauh-pegotli nicht der Name dieſes Thier iſt. H. ſagt: Animal est Mapacli quauhpegotli, aut cane Melitensi mag- nitudine paulo majus. Alſo etwas größer als der Quauhpegotli; oder der Bologneſer Hund.] Cap. 2) Ayo- tochtli s. Dasypus cucurbitinus iſt Dasy- pus novemcinctus (niger). Der Name heißt wörtlich Cuniculus cucurbitinus, weil die Panzer⸗ 420 zerhaut einer Calebaſſe (Ayo), gleicht. Der Name Dasypus ift; ganz paſſend fuͤr ein Ervin de aber nicht füe ein Armadill. 8 J Cap. 3) Citli 8. Lepus iſt Lepus mexicanus. gr 923 Cap. 4) Tochtli s. Cuniculi. Nute Sernandez führt 9 Gattungen auß 1) Spactli, das ſpaniſche, weil das = im merten. ſchen fehlt. 2) El- iztac- tochtli, weißbruſtiges a * E! Bruſt, iztac weiß. 19% L dan 3) Cuitla-tepolli, kurzſchwaͤnziges. — Cuitla Schwanz, tepolli unbekannt (müßte kurz heißen.] 75 4) Tocan-tochtli, Maulwutrfs-K. [ Mahnt an den en wellel, Arctomys rufa Harlan.] 18 8 5) Quauh-tochtli, Baum- K. nne 6) Met-tochtli, Alo. K. 3 7) Caca- tochtli, Binfen: K. 8) Cuitla-tepolli, ein anderes kurzſchwaͤnziges. 9) El-apal-tochtli, das Caninchen mit gefärbter Bruſt. — El Bruſt, tlapalli Farbe. Die kurzſchwaͤnzigen ſind wahrſcheinlich Aguti. ee‘ Das weißbruſtige no: 2. paßt auf ein neues, Lepus cu- nicularius. (Unter dieſen Caninchen ſcheinen vorzäglich Murmel⸗ thiere zu ſtecken, deren es im ſuͤdlichen Nordamerica viele Gat⸗ tungen gibt; nr. 9 paßt auf die ſtarkgefaͤrbte Arctomys brachyura Harlan; nr. 7 auf den Wieſenhund, Arct. la- trans s. ludoviciana; no. 5 auf Arct. monax.] O. 5) Tlacuatzin oder Tlaquatzin ift Didelphys mar- supialis et opossum, ganz einerley mit denen aus Nordamerica, Braſilien und Paraguay. C. 6) Hoitztlaquatzin, eigentlich Uitz-tlaquatzin von Uitzili Stachel und Tlaquatzin unbekannt, iſt Hy- strix prehensilis. C. 7, 8, 9 handelt von fabelhaften Thieren. (Sabelhaftes iſt allerdings viel in dieſen Beſchreibungen, allein es liegt offenbar allen ein wirkliches Thier zum Gtunde. C. 7. Tzon-yztac, Quadrupes capillorum canden- tium muß Ursus ferox s. horribilis, der Grisly Bear ſeyn, welchen die Eingebornen ſo ſehr fuͤrchten, und der auch bey den fruͤheren e Dam blanc heißt. 4 . Tlac-axolotl s. Fera rotunda (humana fere) 105 cie, unde nomen (alſo von Tlacatl, Menſch) laßt den Tapir nicht verkennen, und zwar die erſt neulich im noͤrdlichen Suͤdamerica entdeckte Gattung. 9. Animal anonymum — hispidum etc. muß auch ein Bär ſeyn, wahrſcheinlich Pennants Browä srizzz ly Bear, U. arctos americanus.] C. 10. Ligris, Tlatlauhqui-Ocelotl von Tlatlauia rot färben, Ocelotl Tiger; iſt Felis onca, fo wie, in Südamerica vorkommt nach Dep pes W Cap. 7 7, 1 * 7 Trlal Ocelotl von Tlalli Erde; Tlac-Ocelotl, par- vus tigris von Tlagotl, jungen aumſchoͤßling, iſt Felis ardalis; das eingeſchickte Fell etwas verſchieden von den Mofa. ee ener II ern THE e je 0. 11) Miztli Löwe, ſcheint Felis concolor zu ſeyn, je⸗ doch iſt dieſes Thier in Mexico nicht bekannt. [Da ees nach Harlan in den vereinigten Staaten bis nach Canada geht, fo wird es auch wohl in Mexico ſeyn. Qua-Miztli von Qnalli, gut, oder von Qua, eſſen. Maca-Miztli, von Macatl Hirſch, alſo Hiiſchkatze. Ban ‚Hi-Bird- t ens NSA es V Cuitla-Miztli, von Cuetlach, Wolf, alſo Wolfs⸗ katze. Kichtenſtein haͤlt es für. zu gewagt, die Luchſe hier ins Spiel zu bringen. Da indeſſen Felis ganadensis all: gemein Chat-cervier bey den Pelzhaͤndlern heißt, und dies ſer Luchs ſehr ſuͤdlich geht, auch des Hernandez Ausdrücke offenbar auf Luchſe deuten; ſo kann man wohl dabey ſtehen bleiben. - ee ee P = TE ’ 1801 Tla-Miztli ſcheint der Loͤwenaffe zu ſeyn. Tla iſt das unbeſtimmte Sach-Pronomen [könnte ja aus Tlacatl zuſammengeſetzt ſeyn, Menſchenloͤwe.] quin-ili Hund, und qua, eſſen, oder von iquanıa, abſondern, herauslocken; alſo Herausforderer der Hun— de. Unbeſtimmbar (Hernandez ſetzt hinzu: „einige hal⸗ ten es für, einerley mit Cuitla-miztli (c. 11), andere ſelbſt mit Itzquintecuani (c. 38): er heule Nachts um die Ortſchaften, um die Hunde herauszulocken und ſie zu zerreißen.“ Dieſes kann offenbar nur ein Wolf thun; da der Cuitla-miztli ein Mittelding zwiſchen Loͤwe und Wolf feg, fo wird ein gelber oder fahler Wolf gemeynt ſeyn] ; 13) Coyotl s. Vulpes, Mittelding zwiſchen Wolf und Hund, deſſen Beſchreibung auf einen eingeſchickten Balg unter dem Namen Zorro-Axar paßt, Canis nigriro- G.12) Itzcuniquani, Canum interfector , etwa von Itz- * e 8 stris Licht. [Hier zeigt es ſich, wie nöthig es iſt, die Thiere ſich aus Merico zu verſchaffen! Ohne dieſen es Balg waͤre das Rathen ſchlecht ausgefallen.! 6. 14) Cuitlax-coyoll, nicht zu deuten. 1 we Atzca-coyoll, Ameiſen-Fuchs. 2. 2 . 4 i TPlal-coyotl, Erd⸗Fuchs, find vielleicht Ameiſenbaͤren, Bi Hernandez fonft gar nicht erwähnt hat. [Da wir ine Angaben von dem Vorkommen der Ameiſenbaͤren we⸗ der in Mexico, noch in den vereinigten Staaten haben, ſo wäre es doch wohl rathſamer, bey den Fuͤchſen, woran dieſe nder ſo reich ſind, zu bleiben. Die Lebensart des gra⸗ wohl Cuetlach-c., Wolfsfuchs; nden Fuchſes (Burrowing- Fox, Canis velox) von Lewis: und Clark paßt ſehr wohl zu der Benennung Erdfuchs. r Wolfsfuchs koͤnnte wohl Canis latrans Say ſeyn, da er kleiner als der Wolf iſt, eine und ſehr ſüdlich geht. mr 5 15) Oco-tochtli s. p... Dasypus, heißt Fichten⸗Canin⸗ en, daher das p., wohl pinetorum heißen ſoll. Mo—⸗ lina uͤberſetzt das wilde Wort durch Marta, Marder, de⸗ ſpitzige Fuchsſchnauze hat 422 ren es aber keine von getigerter Zeichnung (wie obiges nach Hernandez) gibt, alſo wahrſcheinlich Felis milis. C. 16) Ozto-hua von Oztotl, Höhle, und hua, eine En⸗ dung, welche Beſitz anzeigt. Vielleicht das Junge von Canis, nigrirostris, oder Mustela barbara (Gulo canescens). Tepe-maxtlam von Tepetl, Gebirge; maxla uns bekannt. Kommt noch dreymal vor. C. 17) Quauh-pegotli s, Meles montanus; ſchon bey C. 1. Die ganze Beſchreibung paßt auf Nasua, wo⸗ zu aber Meles montanus nicht paßt. KR; C. 18) Itzqui-epall s. Vulpecula; Itzqui heißt Getraͤnk ö aus Mais, epatl ein ſtinkendes Thier. Hat mehrere weiße Ruͤckenſtreifen und iſt daher Mephitis puto- rius, welches ſich gern in Maisfeldern aufhaͤlt. 5 Con-epatl,, von Conetl Kind, jung; hat jederſeits nur einen weißen Streifen, und iſt daher Buffons Coase t. 38, Azaras yagouare, Mephitis snffocans Licht. im Berliner Muſeum. Dieſe Thiere wurden verwechſelt, weil die Abbildung des Hernandez nicht zu dieſem Capitel gehoͤrt, ſondern der Gulo canescens iſt, und daher bey Ozto-hua C. 16 hätte ſtehen follen, g C. 19) Cercopitheci (Oco- matli); nur unbeſtimmte Beſchreibungen. [( Beſteht wohl aus Ocotl, Fichte, „und maitl- Hand; etwa Handthiere in Wäldern.] C. 20) handelt ſehr unbeſtimmt von Hunden. C. 21) Tepe-itzcuintli s. Canis montanus von Tepetl, Gebirge, und Itzcuintli, Hund. Iſt wohl wieder nichts anders, als Tepe-maxtlam C. 16, Gulo ca- nescens s. Mustela Darbara. b C. 22) Macame s. Cervi. Iſt der Plural von Macatl, Hirſch. Beſchreibung ſehr unbeſtimmt. Der erſte iſt wohl Cervus mexicanus; der 2te nur ein Spießer desſelben. Heut zu Tage kennt man nur eine Gat⸗ tung in Mexico. Iztac-M., weißer Hirſch. Tlamacazque-M., Prieſter⸗Hirſch. Aculltame, Pluralform; Acolli heißt Schulter. Quautla-M. Waldgebirgs-Hirſch. i 4 Tlalhuica-M. unverſtaͤndlich; Tlalli Erde Teuhtlal-M.; Teuh-tli Staub; Tllali Erbe. C. 25) Cue-tlachtli $. Lupus indicus. Ableitung unger wiß. =, Xolo-itzquin-tli.<, Xoloch-tli Falte, Run⸗ zel; das andere — Hund; Canis mexicanus. C. 24) Tucan s. Talpa indica von dem ſpaniſchen Tugo od. Togo: Maulwurf. Iſt Ascomys mexicanus, etwas verſchieden von A. canadensis (Cxicetus bursarius) und wohnt in den Maisfeldern (Tlaolli), Sebas. Maulwurf (I. t. 32 f. 2) iſt Chrysochloris. Am Schluß ſcheint Sernandez Condylura cristata zu erwähnen, , 5 . 3 57 7 . u ers C. 25) Coyametl s. Quanh-coyameil; Das erſie heißt 423 Schwein, vielleicht zuſammengeſetzt aus Metl-Alok; Quauh heißt Baum oder Wald. Iſt Dicotyles; Gattung unbeſtimmt. Quauh-techalotl; das letzte heißt Eichhoͤrnchen. Hernandez unterſcheidet 6 Gattungen. 1) Quauh-techaloll Wald⸗Eichhorn, ganz ſchwarz. Sciurus niger, wohl nur Abaͤnderung von 2) Q. -t. quapachtii (ſtarkbehaartes Waldeichhorn) s. Cozti-oco-tequallin, gelbes Fichten⸗Eichhorn, Bauch rothgelb, Rücken weiß, ſchwarz und braun. Sciurus rufi- venter Geoffr. „ nicht Sc. variegatus, Buffons Coqual- lin, welches nur eine Abänderung des nordamericaniſchen Sc. eapistratus iſt. 5) Techalotl, klein, braun und weiß, in der Erde. Iſt neu, und heißt Sciurus buccatus, weil es Backenta⸗ ſchen hat, wie Tamias. h Tlal-mototli (Tlal-Erde, das andere unvetſtänd⸗ lich), ſpannelang, dunt. Wohl nur Abart von nr. 2. 5) Quimich-patlan, fliegende Maus. Ohne Zwei⸗ fel Pteromys, ob volncella nicht zu beſtimmen. 6) Iztac-techalotl, weißes Eichhorn. Wohl auch nur eine Abart von nr. 2. C. 27) Quauh-tentzo; letztes Wort unverſtaͤndlich. Eine Art von Wieſeln mit langem Schwanz, von weichem braunem Haar mit ſchwarzen Puncten; ein ſanftes Thierchen, deſſen Balg zu koſtbarem Pelzwerk benutzt wird. Die Fuͤße find, wie beym Quauh-pegotli (Nasua); es lebt von Früchten. — Ein Thier, auf welches dieſe Beſchreibung paßte, iſt uns bis jetzt aus Mexico nicht bekannt geworden und feine Wiederent⸗ deckung bleibt ſpaͤteren Forſchern empfohlen. ( Dieſes kann doch unmoͤglich etwas anderes, als Cercoleptes ſeyn.] 8 C. 28) Tepe-Maxtlaton; Tepetl Gebirge, Maxtla unbes kannt, Maxtlatl heißt Hoſen, ton Verkleinerungs⸗ Sylbe. Schon C. 16, wieder G33) u. 40) unter dem Namen Caca-Miztli. Von der Größe der Katze, ſchlanker u. ſ. w. Ein bisher unbeachtetes Thier, das aber durch Deppe in Menge iſt eingeſchickt wor— den. Miztli wird jetzt in Mexico Mixtli geſprochen, wovon wahrſcheinlich Maxtla nur eine Abaͤnderung iſt. Tepe-Miztli heißt Bergkatze; Caca-Miztli heißt nach Hernandez Binſenkatze, wird jetzt Caco— mixtle geſprochen. Es iſt ein Mittel zwiſchen Vi- verra und Nasua, und Lichtenſtein wird es im gten as Heft der Berliner Saͤugthiere unter dem Namen Bas- saris astuta abbilden. C. 29) Coyopollin; Coyotl Fuchs, pollin unbekannt. Iſt ein Beutelthier, aber nicht dasjenige, wofuͤr man es gehalten; ſcheint neu. 2 C. 30) Tauri Quivirae regionis iſt Bos americanus (Bi- 5 son). . C. 31) Itzcuin-teputzo-ti, Hund und buckelig. Wohl nut eine Abart des Haushundes, die noch in Za⸗ catecas ſich finden ſoll. C. zz) Ossa Gigantum . jagt C. 35) Tepe-maxtla, was C. 28). C. 34) Ailurus, eine Hauskatze, von den bun 4 Mexico gebracht. 5 C. 35) Peru-icheatl; peruaniſches Schaf, eine Att Lama; Ichcatl heißt Baumwolle, daher ee e 9 C. 56) Aries quadricornis. 5 C. Pi), Tlacoyotl, Erd- Fuchs, vabeſceinc ein eint, Thier. C. 38) Itzcuin-tecuani, eigentlich RER Sum, defreſſer, qua effen, ni Participial⸗Endung, te Für wort im Accuſativ: ein einen eſſender. - Eine Na- sua, aber weiß, mit großen ſchwarzen Flecken, alſo unbekannt. 2 C. 39) Tlal-miztli (kleiner Löwe); wahrſcheinlich det ae wenaffe C. 11. . C. 40) Caca-miztli ſ. C. 28). 1 dh Erklaͤrung, e in Bezug auf Rüppell’s Atlas zu der Reife im nördlichen Africa. Zoologie. — Heft 9 und Heft 17. Wirbellose Thiere. Von Prof. Dr. Leuckart. Ich bin von jeher kein Freund davon geweſen, ruhm⸗ redig meiner literaͤriſchen Arbeiten zu gedenken, noch viel weniger aber, mir irgend etwas in der Beziehung anzueig⸗ nen, was mir nicht zukommt. Ich glaube dagegen aber auch nicht noͤthig zu haben ſtillzuſchweigen, wenn andere ſich etwas, und zwar 5 meine Koften, anmaßen, was ih nen nicht gehoͤrt. — Es mußte mir deßhalb hoͤchſt auffal⸗ lend ſeyn, in dem 17ten Hefte von Ruͤppell's Atlas # folgende, ohne mein Wiſſen von Ruͤppell bepgefügte Note (Wirbelloſe Thiere S. 48.) zu leſen: 1 „Irrthumsweiſe ſchreibt Hr. v. Cuvier im 3025 Bde. feiner neuen Ausgabe des Regne animal dieſes Ges ſchlecht (Plocamophorus) Hn. Leuckart zu. Bemerken muß ich, daß ich folches, fo wie auch die Geſchlechter Dis- cosoma, Thalassianthus, Ochetostoma und Chondro- sepia während meines Aufenthalts in Africa als neue Ge⸗ ſchlechtsformen erkannte und beſchrieb, mithin lange Zeit ehe ich Hn. Prof. Leuckart kennen lernte und mit ihm in Beruͤhrung kam.“ Dieſe Anmerkung iſt eben fo anmaßend und rück⸗ ſichtslos (um mich des gelindeſten Ausdrucks hier zu bez, dienen) wie unwahr. Anmaßend und ruͤckſichtslos iſt ſie, weil ich verſichern kann, ganz allein die beyden über wirbelloſen Thiere (Zoophyten und Mollusken) erfi nenen Hefte jenes Atlas bearbeitet zu haben, eben ſo Herr Dr. Cretzſchmar die Saͤugthiere und Vögel und Hr. Senator v. Heyden die Amphibien. Ich habe dabey, wie © Sch erhielt jenes Heft erſt im Januar dieſes Jahrs. 11 ich jene Herren, Rüppell's Notizen, feine Zeichnungen von dem Ital aͤner Finzi gemacht), fo. wie die (im Wein⸗ e) mitgebrachten Thiere benutzt und werde Hn. Ruͤp⸗ ell's Verdienſt, in for fern er jene Thiere aufgefunden et entdeckt hat, niemals ſchmaͤlern. — — res eendigung feiner Africaniſchen Reife, wurde ich von der enkenbergiſchen naturforſchenden Geſellſchaft, deren Mit⸗ lied ich ſeit vielen Jahren die Ehre habe zu ſeyn, insbes ndere aber ven den Herten Dr. Cretzſchmar, Senat. v. eyden u. a., aufgefordert, die Beſtimmung und Beurbeis ung der von Ruͤppell mitgebrachten Zoophyten und Weich⸗ iere zu übernehmen, da dieſes Niemand von ihnen, am enigſten aber Kuͤppell, übernehmen. wollte und konnte. nahm das Anerbieten an, theils um jener Geſellſchaft fällig zu ſeyn, theils aus Liebe für die Arbeit ſelbſt, theils der Ueberzeugung dadurch die Wiſſenſchaft zu fördern und bereichern. Weitere Ruͤckſichten konnten mich dabey nicht leiten, da ich ganz uneigennuͤtzig mich dieſem Geſchaͤfte unterzog. — Nach Ruͤppell's Rückkunft gieng ich nach Frankfurt und auch er freute ſich, daß ich die Beſchreibung. jener Thiere uͤbernommen hatte, mit dem Bemerken, ich müſſe dieſelbe allein vornehmen, er wäre dieſes nicht im Stande und er wolle mir feine Collectaneen u. ſ. w. dazu e en Dieß geſchah. Ich gieng an die Arbeit und ed meinem erſten Aufenthalte in jener Stadt wurde das eiſte Heft fertig. Bey einer zweyten Reiſe dorthin bearbei⸗ tele ich das zweyte Heft großentheils daſelbſt, den Reſt aber Heidelberg. — Ich darf wohl ſagen aus Artigkeit und Deſche denheit ſetzte ich auf den Titel fuͤr jene bey⸗ n Hefte von wirbelloſen Thieren des rothen Meers. „Bes beitet von Ruppell und Leuckart“; weil ich mit Dank erkannte, daß ich dieſelben natuͤrlich ohne Ruppell's eytraͤge nicht ausarbeiten konnte. — Obgleich ſeine No⸗ tizen gewöhnlich ſehr mager und unvollſtaͤndig waren, ob⸗ eich ich bey verſchiedenen Thieren keine, oder ſo gut wie ine, vorfand; ſo halfen doch die an Ort und Stelle an⸗ gefertigten ſchoͤnen Abbildungen, fo weit es moglich war, ‚bey meinen anatom, Unterfuhungen und Beſchreibungen ber Thiere mir durch. — N a Nach dieſen Angaben darf ich, ohne anmaßend zu fern und nur die Wahrheit redend, behaupten. 4 1) daß ich allein alle in jenen Heften als neu aufgeftellte Seſchlechter, wie Discosoma, Thalassianthus, Ochetostoma, Plocamophorus, Chondrosepia, benannt, characteriſiert und beſchrieben habe. 2) daß auch das von mir bey den darinn vorkommenden . Arten geſchehen iſt; mit dem Bemerken jedoch, daß die, nur einigen wenigen Arten von Ruͤppell gegebe⸗ nen Namen, wie Holothuria umbrina, Pleuro- ‚4 branchus citrinus, von mir beybehalten wurden find. 3) daß ich fogar ſelbſt die Erklärung der Tafeln und das Verzeichniß der Druckfehler, bey einem dritten Beſuche in Frankfurt, anzufertigen genöthigt war. 5 Daß unter jeder der beſchriebenen Arten von den Heraus⸗ gebern des Atlas beygefügt iſt. „NMueum Francofurten, Iſis 1831, Heft 4. ge Schon ver Rüppell’s Ankunft in Fronkfurt, nach beit einmal zu Geſicht kaͤme, zu behaupten: 426 Ich bemerke ferner x 4) daß mebrere nicht von Sinzi angefertigte Abbildungen unmittelbar unter meiner Aufſicht und nach meinen Unterſuchungen gemacht worden find: theils in Frank⸗ furt von Vogel (wie Tab, I. Fig. 1. b. c. Fig. 2. b. c. d. e. Tab, III. Fig. 5. 6. Tab. IV. Fig. 3. b. Tab. V. Fig. 1. c. Fig. 2. b. Fig. 3. b. Tab. VII. Fig. 2. D. c. Tab. X. Fig. 2, b. c. Fig. 5. C. Tab. XI. Fig. 2. b. c. d. Fig. 3. c. Tab. XII. Fig. 5. 4. 5.), theils von Wagner in Heidelberg (wie Fig. 6. 7. 8. 9. der raten Tafel). Hr. Herm. v. Meyer in Frankfurt hat die Guͤte gehabt, die Schale von Arytaene zu zeichnen. — — Daß jene Note des Hn. Ruppell, die er, nicht zuzufuͤgen, in der That beſſer gethan bätte, auch unwahr iſt, leuchtet groͤßtentheils eus dem ſchon Angegebenen ein. Ruͤp⸗ pell hielt allerdings faſt alle jene beſchriebenen Thiere für neu, wovon aber der einfache Grund der war, daß er auch in dieſem Felde der Zoologie nur hoͤchſt oberflaͤchliche und mangelhafte Kenntniſſe beſaß. Von vergleichender Anatomie wußte er fo viel als gar nichts. — — Als ich mich am mittelländifhen Meere aufhielt, brachten mir faſt taglich Fiſcherknaben und Fiſcherweiber (von letzteren erwähne ich beſonders Dame Cupidon in Cette) Seetbiere, die fie oftmals für ſehr ſelten, nicht ſelten fuͤr neu ausgaben. Allerdings waren darunter auch neue Arten. Ich habe vetſchiedene davon in meiner Abhandlung „Breves animalium quorundam descriptiones etc. be- ſchrieben. Jene Leute ſagten mir gewohnlich, wo fie dieſe Thiere gefunden hatten, fie beſchrieben mir zuweilen ihre natürlichen Farben, ihre Bewegungen u. ſ. w. Wie möch⸗ te es denſelben wohl einfallen, wenn ihnen jene meine Ar. „Serthumss weiſe ſchreibt man die und die darinn aufgeſtellten neuen Arten und Geſchlechter Hrn. Leuckart zu. Wir haben ſie gefunden, wir haben ihm geſagt, wo ſie leben, wie ſie aus⸗ ſehen; ja wir haben ſie ſchon für neu gehalten, weil wir nie vorher dieſelben geſehen hatten u. ſ. w. u. ſ. w.“ — Ich überlaſſe es den Zoologen über Rüppell's Note nun das Ihrige zu denken und das Weitere zu entſcheiden. So wie ich wenigſtens glauben muß, hat ſich Serr v. Cuvier nicht geirrt. Ich werde kein Wort weiter dar⸗ uͤber verlieten und ſchon das Geſagte iſt mir unangenehm; denn ich bin kein Freund von ſolchen Declarationen. Rüp⸗ pell hat mich dazu genoͤthigt: ich würde ſonſt nie etwas darüber bemerkt haben. — — Dank erwarte ich von keinem Men⸗ ſchen und habe ihn nie erwartet; denn die Dankbarkeit, obgleich an ſich eine ſo leichte, iſt dem Menſchen dennoch eine ſehr ſchwer zu uͤbende Pflicht oder Tugend (wenn ſie dieſen Namen wirklich verdient). Bey aͤhnlichen Gelegen⸗ heiten habe ich leider oͤfters ſchon ſene Bemerkung gemacht. Undank aber, verbunden mit Anmaßung und Unwahr⸗ heit ärgern und empören mich. Dieß war der Grund dieſer meiner unumwundenen Erklarung. — — — se‘ kann wohl weiter nichts heißen, als daß ſich Exem⸗ plare davon im Frankfurter Muſeum befinden, oder a allenfalls, daß dieſeſben in dieſem Muſeum beſchrieben 27" Zum Schluſſe erlaube ich mir noch, auf folgende Druckfehler aufmerkſam zu machen, die leider in den letzten Bogen jener Abtheilung, welche während meiner Reife nach Hamburg gedruckt wurden und wovon ich die Aushän- gebogen nicht durchſehen konnte, durch Uebereilung (denn mein Manufeript war leſerlich geſchrieben) ſtehen geblie- ben find. Seite 39. Zeile 10. lies dentifera ſtatt dent. fera. Ebendaſ. Zeile 12. l. des Fußes ft. der Fußes. S. 45 3.9. l. in der Maſſe ft. in Maſſe. Ebendaſ. Z. 13. v. unten Life fl. und. S. 47 3. 4 v. unt. l. Ganglien fi. Ganglinie. — Bep Tab. XII. Fig. 7. bemerke ich, daß dieſe Figur verkehrt oder auf dem Kopfe ſteht. — Heidelberg im Februar 1831. Principes de philosophie zoologique, discutes en mars 1830, au sein de Académie royale des Sciences, par Geoffroy St. Hilaire. Pa- ; Y xis chez Pichon 30, 8, 227. Dem Streit zwiſchen Cuvier und Geoffroy über die philoſophiſchen und unphiloſophiſchen Grundfäge in der Zoologie, woran alle Zeitblaͤtter Fraukreichs Theil genom⸗ men, hat man in Deutſchland ziemlich gleichguͤltig zugefes ben, weil daſelbſt beyde Glaubenspartheyen, die Alt- wie die Neugläubigen ſeit geraumer Zeit ruhig neben einander her gehen, ohne Bekehrungsluſt und Sucht, dieſe im Ges fuͤhle der Selbſtgenügſamkeit, jene in der Verſtockung, wel: che ſie bis in den Tod beſeeliget, wie wir bereits Beyſpiele, ſogar uͤber die Wirbelbedeutung des Schaͤdels, haben. Auch find unſere philoſophiſchen Lehren etwas von den franzöͤſi⸗ ſchen verſchieden, nehmlich durch ihre Begruͤndung, obſchon ſie zu demſelben Ziele fuͤhren. Sie beruhen bey uns auf der Bedeutung der Theile, wovon die Theorie der Analoga nur eine Folge if. es Geoffroy nicht gelang, feiner Theorie in der Academie den gehörigen Eingang zu verſchaffen. Sie erſchien nur als eine Hypotheſe, nicht weil ihr die Gründe mangelten, ſondern weil Geoffroy ſie ihr nicht gab. Dazu kamen man⸗ che barocke Anſichten, wie die Ruͤckwaͤrtsſchlagung des Lei⸗ bes der Sepien, das Ruͤckenlaufen der Kerfe u. dgl., wo⸗ durch die Thuͤre der Academie verſchloſſen und der Beſa— tzung die Vertheidigung erleichtert wurde. Iſt einmal die Veranlaſſung zum Kriege als ein Irrthum erkannt, ſo iſt es gewiß ſchwer, die abgewendeten Gemuͤther nur zur Auf⸗ merkfamkeit, geſchweige zur Anerkennung von Grundfägen zu bewegen, welche Veranlaſſung zu einer Kriegsveranlaſſung geworden, beſonders, wenn man in der Beweisfuͤhrung zu weitläufig wird, und viele Nebenſachen herbeyzieht, wodurch die Richter die Geduld und ſelbſt die Möglichkeit der Ueber⸗ und Einſicht verlieren. Bekanntlich haben zwey junge Naturforſcher, Lau: rencet und Meyranx, eine Abhandlung bey der Acade⸗ mie eingegeben, worinn ſie glauben, man koͤnne den Bau der Sepien auf den der höheren Thiere zuruͤckfuͤhren, wenn man annahme, daß fie ſich in der Gegend des Nabels nach dem Ruͤcken ſo umgeſchlagen haͤtten, daß der Hintertheil 8 — Dieſes iſt auch der Grund, warum 3 vorderen. * Ir 428 auf den Nacken gelangte, und daſelbſt verwuchs. Auf dieſe Weiſe würde das, was man bisher für Rüden gehalten zu Bauch werden, der Ober zum Unterſchnadel u. ſ. w. Ge⸗ offroy hatte darüber den Bericht zu machen, wobeg nicht nur der Anſicht Beyfall zu geben ſchien, ſondern auch die alte, ſtuͤckweiſe betrachtende Methode gelegentlich tadels te, was Cuvier aͤrgerte und ihn beſtimmte, ſogleich dage⸗ gen aus dem Stegreif aufzutreten, um ſowohl die Me 4 nung der jungen Leute als auch Geoffroys ganze Lehre von der Einheit der Zuſammenſetzung und des Plans in der Zoologie zu widerlegen, und dagegen ſeine Lehre, welche nur die fortgeſetzte des Ariſtoteles fey, als die alleinrichtige zu behaupten, was ihm auch in Bezug auf das erfte ı türlicher Weiſe leicht gelingen mußte. Geoffrop ließ auch in der folgenden Sitzung die Sache der Sepien fallen, und vertheidigte nur feine Theorie, wobey er wohl zeigte, daß fie neu fey, allein fie keineswegs begründete, wie doch häts te geſchehen ſollen. Er nahm dabey das Zungenbein z. B., und ſuchte zu zeigen, daß es in allen oberen Thierclaſſen mit Ausnahme der Lurche, welche unnatürlich zuſammen⸗ gebracht worden ſeyen, einerley Beſtandtheile hade, wovon jedoch bald da bald dort einige verkuͤmmerten, andere ſich vergrößerten, eine andere Geſtalt annaͤhmen, u. ſ. w. Cu⸗ vier zeigte in der Folge die vielen Abweichungen im Zun⸗ gendein, und behauptete, daß es in den verſchiedenen Thies ren weder dieſelben Beſtandtheile, noch dieſelben Verbin⸗ dungen, noch dieſelben Functionen u. f. w. bätte, und daß mithin keine Einheit des Plans in der Thierſchoͤpfung ſich fände. In einer ſpaͤteren Sitzung kam Geoffroy wieder und noch umſtaͤndlicher auf das Zungenbein, um zu zeigen, daß es ungeachtet aller Abweichungen doch in allen Thietclaſſem, wo es ſich finde nach einerley Plan u. ſ. w. gebaut fey, und aller Unterſchied nur auf der ungleichen Entwicklung der einzelnen Beſtandtheile beruhe, wovon manche im Zu⸗ ftande des Knorpels, der Faſern und ſelbſt der Haut vete blieben ſeyen, während andere fi volkommen in Knoche verwandelt haͤtten. Dasſelbe gelte auch von den Kiem und Lungen, welche weſentlich einerley Organ ſeyen, n mit dem Unterſchiede, daß bey den Fiſchen der eine Theil, nehmlich die Kiemen, bey den Voͤgeln und Saͤugthieren das gegen der andere, nehmlich die Lungen, ſich ſtaͤrker entwi⸗ ckelt haͤtte. Damit ſchließt das Buch ohne die weitere Ant⸗ wort von Cuvier. Obdſchon wir an der Wahrheit biefer Saͤtze nicht zweifeln, ſo muͤſſen wir doch bekennen, daß ſie nur geſagt aber nicht bewieſen find, und daß überdieß mans che Geſtaͤndniſſe von Geoffroy über abweichende Vorkomm⸗ niſſe, namentlich beym Zungenbein der Lurche, mitunterlau⸗ fen, welche er ganz haͤtte vermeiden koͤnnen, wenn er un⸗ fere Lehre von der Bedeutung der Theile zu Nathe gezo⸗ gen haͤtte. Die Zungendeine brauchen gar nicht einerley Beſtandtheile zu haben, um dennoch in allen Thierclaſſen ein und däsſelbe Organ, nach ein und demſelben Plan ent⸗ worfen und aus denſelben Elementen zuſammengeſetzt zu ſeyn. Das Zungenbein ſteht in der Bedeutung der Kiemen boͤgen, iſt aber bey den Fiſchen und Voͤgeln nur der vor⸗ derſte Bogen; bey den Saͤugthieren find dagogen die 2 vor⸗ deren aneinandergewachſen, bep den Lurchen oft fogar die Damit iſt das ganze Raͤthſel von den ver⸗ ſchiedenen Beſtandtheilen, den verſchiedenen Verbindungen und dem verſchiedenen Plan gelöf’t und der lange Streik + mil wenigen Worten geſchlichtet. Es iſt alſo ein unterschied Silcen der Theorie der Analogen und unferer Naturphilos bie. Auch bey den Kiemen und Lungen hat Geoffroy zecht; ſie gehoͤren allerdings nur zu einem Organ, find keineswegs ein und dasſelbe, ſondern nur die 2 Haupt⸗ ile eines Organs. Die Kiemenboͤgen find die Luft- hrenringe und ihre Gefaͤße die Luftroͤhrengefaͤße; die tblafe der Fiſche iſt dagegen der Lungenſack. Bey Luftthieren bekommt die Luftblaſe das Ueberge— icht, waͤhrend die Kiemenboͤgen bald zum Zungenbein, ld zum Kehlkopf verwachſen und ihre Gefaͤße ſich als childdruͤſe abſondern, was ſich alles ganz deutlich bey den ch Kiemen athmenden Lurchen nachweiſen laͤßt. So haͤt⸗ te Geoffroy entgegnen ſollen, und wir glauben, daß er, n nicht die Academie, doch Cuvier uͤberzeugt haͤtte, r einmal an die Aneinanderreihung einzelner Thatſachen gewöhnt iſt, und von dem man eben nicht ſagen kann, daß a philoſophiſchen Anſichten widerſtrebe, wie er 1 bey der Witbelbedsutung des Schaͤdels gezeigt hat. 5 Ueber hg zothen Beutel des Apus cancriformis Latr. von Dr. C. Th. Siebold in Berlin. 8 * Seitdem Schaffer die treffliche Beſchreibung des krebsartigen Kiefenfußes gegeben, find ſchon oft von ver— ſchiedenen Schriftſtellern jene ſonderbaren rothen Beutel er— wähnt worden, die ſich als Anhaͤngſel der Fuͤße zu beyden iten des Ruͤckens jenes Thieres befinden ſollen, man iſt er die Bedeutung dieſer Organe bis jetzt noch in Zweifel. Schaͤffer, der fie ſehr ſchoͤn abgebildet hat, * fuchte diejels den mit dem Haͤutungsgeſchaͤfte des Kiefenfußes in Verbin— dung zu bringen ?, Desmareſt ? und Latreille “ dage⸗ n gedenken dieſer rothen Beutel nur odenhin, ohne ſich ber die Function derſelben auszuſprechen, neuerdings iſt Berthold in Göttingen auf die Vermuthung gekommen: die rothen Beutelchen ſeyen die maͤnnlichen Geſchlechtswerk— zeuge des Kiefenfußes 5. Schon ſeit mehreren Jahren ha⸗ den die rothen Beutelchen dieſes Thieres auch meine Auf— merk ſamkeit erregt, und als ich aus Buͤchern vergebens Aufſchluß über dieſe raͤthſelhaften Organe ſuchte, wie er— unte ich, als ich die Natur ſelbſt darum befragte, und den lebenden Kiefenfuͤßen nirgends jene problematiſchen Beutelchen finden konnte. Nachdem ich zwey Jahre hinter— einander viele dieſer Thiere lebend unterſucht hatte, kam ich wirklich zu dem Reſultate, daß jene rothen Beutelchen bey lebenden und gefunden Viefenfuͤßen gar nicht Ch. Schaffer: 918 krebsartige e Negens⸗ * a 1756. tab. I. Fig. 5. tab. II. Fig. 5 . u. de f. tab. N III. und tab. VI. Fig. 5. 2 Ebenda pag. 10. 5. 0 be 3 Desmarest: considerations générales sur la classe des 1 erustaces. Paris. 1803. pag. 37. . 1 Cuvier: le regne animal. tom. IV. erustacées eic, par Paris. 1829. pag. 181. Pag. 693, * Latreille. 75 Sfis 1330. Heft 5. 6317 430 eriftieren, ſondern ſich nur an ſter benden und tod. ten Biefenfüßen zeigen. Statt jener rothen Beutelchen, wie 1 von ſo vielen Schriftſtellern beſchrieden wurden, erblickt man an lebenden Kiefenfuͤßen ahnliche platte Schuppen, wie fie die übrigen Theile der Füße darbieten. Die Art und Weiſe, wie ich zu dieſer Entdeckung ge⸗ lang, iſt einfach dieſe. Um nehmlich die Kiefenfuͤße * beffer beobachten zu koͤnnen, nahm ich viele derſelben von ihrem Fundorte mit nach Haufe, that fie in mit Brunnenwafſer gefüllte Glaͤſer und Schuͤſſeln, nachdem ich mich vorher von der Abweſenheit der rothen Beutel uͤberzeugt hatte, und fuͤtterte fie mit Regenwürmern und fogenannten Kaulquap⸗ pen; indeſſen konnte ich ſie nie uͤber 8 Tage lebendig et⸗ halten, wahrſcheinlich, weil ich ſie nich regelmäßig und reichlich genug mit Nahrung und friſchem Waſſer verſorgte, auch mag das harte Brunnenwaſſer ihren Tod befördert haben. An allen geſtorbenen Thieren ſah ich jetzt zu mei⸗ ner Verwunderung jene rothen Beutelchen ſo deutlich als nur möglich und ganz ebenſo geſtaltet und gefärbt, wie fie Schaͤffer abgebildet hat. Einige der Thiere ſtarben unter meinen Augen, nirgends erblickte ich anfangs die rothen Beutel, doch je matter die Thiere wurden, deſto mehr be⸗ merkte ich, wie jene längs des Nuͤckens befindlichen Blaͤtt⸗ chen anftengen zu ſchwellen und ſich zu söthen, bis endlich nach dem voͤlligen Tode der Thiere ſich dieſe Blaͤttchen in deutliche Blaͤschen umgewandelt hatten. Bey einigen dieſer Thiere, die ich noch mehrere Stunden nach ihrem Tode im Waſſer liegen ließ, zeigten ſich nachher nicht allein die ro⸗ then Beutel, fondern auch die Übrigen blaͤtterigen Glieder der Fuͤße, und fogar das Ruͤckenſchild waren von demſelben rothen Stoffe angeſchwollen, der die rothen Beutel ausfuͤll⸗ te. Es koͤmmt der rothe Saft, der ſich nach dem Tode des Kiefenfenfußes in jenen Anhaͤngſeln der Fuͤße anfammekt ganz und gar mit der Slüffigkeit” überein, die fih in den kreisfoͤrmigen Canaͤlen zu beyden Seiten des Schildes befine det. Es leidet wohl keinen Zweifel, daß dieſe rothe Sf ſigkeit das Blut des Kiefenfußes iſt. Da es nun gar keine rothen Beutel an bi lebenden Kiefenfuß gibt, fo ift man zwar der Mühe Üüberhoben, uͤber die Function ſolcher Beutel Unterſuchungen anzuſtellen, allein es frägt ſich auf der andern Seite, was hat es denn mit jenem blätterigen Apparat zu beyden Seiten des Ruͤckens je⸗ ner Thiere für eine Bewandniß, wie koͤmmt es, daß ſich nach dem Tode der Thiere fo viel Blut darinn anfammelt? ich antworte hierauf: dieſe an den Fußwurzeln beffndlichen Anhaͤngſel ſind die wahren Kiemen des Kiefenfußes, und das beutelfoͤrmige Anſchwellen dieſer Anhaͤnge nach dem To⸗ de des Thiers entſteht durch den geſtörten und in in Stocken gerathenen Kreislauf des Blutes. “3 Ich will es jetzt verſuchen, diefe meine zu rechtfertigen. Betrachtet man die Fuͤße eines Weener * 1 Ich hatte nur Gelegenheit den in den Gewäſſern des Ber⸗ liner Thiergartens ſo haͤuſigen Apus cancriformis mit der langen Schwanzklappe (Schäff. tab, VI.) zu unterſuchen. 5 — 131 Kiefenfußes genauer, ſo wird man an jeder Fußwurzel oder vielmehr auf der Ruͤckenſeite des erſten Gliedes eines jeden Fußes einen blattartigen ovalen Anhang finden, der ſich gegen ‘feine Baſis hin verfhmälert. Jeder dieſer Anhänge, welche ich als die Kiemen des Kiefenfußes anſehe, beſteht aus zwey ſebe dünnen, an ihrem Rande vereinigten Platten (Fort⸗ fegungen der allgemeinen Hautbedeckung ), die aͤußerſt wenig Parenchyma zwiſchen ſich haben, fo daß, wenn man die einzelnen Theile eines jeden Fußes untereinander vergleicht, dieſer Anhang als der zarteſte Theil des ganzen Fußes er⸗ ſcheint; wie dunn die Haut dieſer Anhänge, iſt, ſieht man am deutlichſten an der abgeworfenen Haut eines Kiefenfu⸗ ßes. Der Rand dieſer Kiemen iſt nirgends mit Haaren be⸗ feet, während dagegen alle übrigen Glieder der Fuͤße an ihs tem vorderen und äußeren Rande mit kleinen Haaren dicht eingefaßt find. Die Zahl und die Groͤßenverhaͤltniſſe dieſer Kiemen find natoͤrlich dieſelben, welche Schäffer von den tothen Beuteln angegeben hat. Dasjenige Fußpgar, was den Eperbehälten trägt, beſitzt keine Kieme, ihr Platz iſt bier von dem Wat des e eingenommen worden. Unterſucht man dieſe em unter dem Vergroͤße⸗ rungsglaſe, fo zeigt fi ſich zwiſchen den beyden Hautplatten kein Gefaͤßnetz, ſondern es ſtellt ſich nut ein ſehr geringes und körniges Parenchyma dem Auge dar; es gelang mir leider nicht, microſcopiſche Beobachtungen uͤber den Blutlauf in den Kiemen lebender Thiete anzuſtellen, theils wegen der 10 großen Lebhaftigkeit derſelben und theils wegen der un⸗ guͤnſtigen Lage der Kiemen, fo daß fie gar nicht frey gelegt 8 koͤnnen. Schon an ganz jungen Thieren, (von der Groͤße und Geſtalt der Fig. X. a. der Schaͤfferſchen fuͤnften Kupferta⸗ fel) ſah ich die Kiemen deutlich, auch bey ihnen ſchwollen ſie alle nach dem Tode zu roͤthlichen Beutelchen an; von Außeren und inneren Fortpflanzungswerkzeugen konnte ich hier noch nichts erkennen. Es hat dieſes intereſſante Thier von jeher die Auf: merkſamkeit der Naturforſcher erregt, doch war man bey ihm nie über den Sitz der Reſpirationsorgane einig; nach einigen ſollten die Bewegungswerkzeuge zugleich Kiemen ſeyn, (daher der Name Kiefenfuß), nach anderen ſollte bloß das groͤßere dreyeckige Blattchen eines jeden Fußes das Geſchaͤft einer Kieme verrichten. Erwaͤgt man nun aber, daß die Hautbedeckung an keinem Theile der Fuͤße und des übrigen Körpers diefer Thiere ſo zart und duͤnn iſt, als an jenen Anhaͤngen der Fuͤße, ſo wird wohl nirgends das Blut des Kiefenfußes mit dem Waſſer in nahere Beruͤhrung kommen als gerade in jenen Anhaͤngen, und alſo kein Theil des Kiefenfußes der Function von Kiemen beſſer vorſtehen koͤnnen, als gerade dieſe Anhaͤnge. Daß auch nach dieſen Anhängen als Kiemen der Blutſtrom am ſtärkſten gerichtet iſt, ſieht man daraus, daß, wenn waͤhrend dem Sterben diefer hiere in den äußeren, in den vom Herzen am ent⸗ fernteſten Theilen der Blutlauf, der hier nicht in Gefäßen, 2 frey zwiſchen dem Parenchyma vor ſich geht „ in's 1 Der Kreislauf von, durch keine Gefäßwandungen eingeſchloſ— ſenem Blute, gehört ja den niederen Cruſtaceen an (ſieh zen zurückkehren und fo mit dem aus dem Inneren bei Stocken un) auch in dieſen Kiemen die feen ® ut: ſtroͤme in Unordnung gerathen, nicht mehr nach dem De Korpers nachſtroͤmenden Blute, als ſtagnſerende Fluͤſſig die beyden durch weniges Parenchyma nur ſchwach zuſam⸗ mengehaltenen Platten der Kiemen auseinander treiben und beutelformig ausdehnen; ecſt fpiter, wann die Kiemen al mit Blut uͤberfuͤllt find, und die Blutſtroͤme auch im In⸗ nern des Koͤrpers allmaͤhlich ihre Kraft verloren haben, fließt alles Blut als todte Fluͤſſigkeit in eins zuſammen, d es durch keine Gefaͤße eingeſchioſſen iſt, und bildet gle d fam Ekchymoſen, welche die Blätter des Schildes und der Fuͤße auseinander treiben und ihre Zwiſchenräume anfl ü Hierzu koͤmmt noch, daß diefe blattfͤrmigen Anpi ge des apus cancriformis in ihrer Organiſation den Kiemen verwandter Thiere ganz ähnlich find, fo daß meine B. hauptung, dieſe Anhaͤnge ſeyen nichts anders als die w ren Kiemen des Kiefenfußes, nur noch mehr als wahr ſtaͤtigt wird. Ich berufe mich beſonders auf das ſehr kannte Thier, oniscus aquaticus Linn. Niemand zweif wohl, daß die Blattchen unter dem Schwanze dieſer E ſtacee Kiemen ſind; vergleicht man ſie mit jenen von als Kiemen betrachtete Anhänge des apus cancriformi fo wird man deyde Organe in ihrem Baue ganz mit eina! der Übereinftimmend finden *; jedoch derſelbe beſteht a zwey aͤußerſt zarten Platten, die nur ſehr wenig ma zwiſchen ſich haben, am Rande mit einander den, und nirgends mit Haaren beſetzt find; weder in d Kiemen des Kiefenfußes noch in denen der Waſſeraſſel er deckt man Blutgefaͤße 2. Auch nach dem Tode der Wa aſſeln ſchwellen die platten Kiemen derſelben, ſowie Kiemen des Kiefenfußes, durch ergoſſenes Blut an, und den, da das Blut hier farblos iſt, weiße Beutel . Die groͤßeren, gewimperten Blätter, * 5 do jedem Fuße eines Kiefenfußes neben den 1 vor Carus: Entdeckung eines einfachen vom Herzen aus 12 ſchleunigten Blutkreislaufes in den Larven netzflüglicher In⸗ ſecten, pag. 30.), am leichteſten kann man ſich von dieſer Organiſatton beym Argulus foliaceus Jur. überzeug (Sieh Annales du museum d’histoire naturelle: tor 7. memoire sur l’argule foliace, par Jurine fils pag. 439, „En effet, le sang chasse dans la partie anterieure du teste parait sy repandre et s disseminer de maniere à faire croire que les glohules sanguins sont dispersés dans le parenchyme de ces parties, plutöt que der contenus dans des vaisseaux particuliers. % 1 Sieh G. R. u. L. Ch. Treviranus: vermischte Schetf ten anatomiſchen und phyſiologiſchen Inhalts. B. I. pag. 76 u. d. f. wo man den Bau der Kiemen der Waſſeraſſe 1% ſehr ſchoͤn beſchrieben findet. 2 Ebendaſelbſt pag. 80. „Eben fo wenig habe ich PR in den Kiemen der Aſſeln entdecken koͤnnen.“) | 3 Treviranus pag. 76. „Bey ſolchen aber, die in Beine geiſt getödtet find, findet man fie (die Kiemen) oft fo an⸗ | geſchwollen, daß fie das Anſehen von Blaſen haben.“ — Ich bemerkte dieſe Anſchwellung auch an ſolchen Waſſeraſ⸗ ſeln, die ich in reinem Waſſer habe ſteuben laſſen. 433 und meiſt eine dreyeckige Geſtalt haben, find von anderen die Hauptorgane für das Reſpirations-Geſchaͤft angeſe— worden. Meines Erachtens tragen dieſelben wohl ehr zur Locomotion als wie zur Reſpiration bey, die brei— Flache, die fie darbieten, und die ſteifete ſtaͤrkere Haut— deckung macht fie zu jenem Geſchaͤfte ganz geignet, wies hl ich es nicht vollig abſprechen will, daß nicht ein tuͤck dieſer Blätter, und zwar der obere und hintere Theil es jeden Blattes nebenbey auch etwas zum Athmungs— aͤft mit beytrage; es erſcheint nehmlich die Hautbede— g an dieſen Gliedern der Fuße nach hinten und oben etwas duͤnner und zarter, auch iſt in dieſer Gegend Rand dieſer Blaͤtter ohne Haare, ſo daß dieſer Theil es jeden Blattes mehr den Kiemen in feinem Baus gleicht, ährend der andere Theil deſſelben mehr mit den uͤbrigen Gliedern der Fuͤße uͤbereinkoͤmmt. Ehe ich hier abbreche, will ich noch Hinzufügen, daß ich nicht der erſte bin, der die raͤthſelhaften rothen Beutel des apus cancriformis als an lebenden Individuen gar nicht exiſtierend erklaͤrt; denn einſehend, wie vorſichtig man heut zu Tage ſeyn muß, irgend eine Entdeckung oder Be— hauptung als etwas neues auszugeben, ſuchte ich in älteren Beobachtungen uͤber den Kiefenfuß nach, und fand auch wirklich, daß ich ganz und gar nichts neues durch obige Be: obachtung an den Tag gebracht. Schon vor 57 Jahren machte Loſchge zu Anſpach auf das Falſche der Annahme, als ſeyen die rothen Beutel des Kiefenfußes etwas natuͤrli— ches, aufmerkſam, und theilte feine Beobachtung auf fols gende Weife mit: „Die Munterkeit des Thieres verlor dich, wurde ſchwaͤcher und ſchwaͤcher. Bisher waren immer noch die zwey oberen Reihen der kleinen zunaͤchſt am Koͤr— per liegenden Kiemen die ſich in einem andern Kiefenfuße, den ich im Weingeiſte ſterben ließ, gar nicht veränderten, als wahre Kiemen zu ſehen; aber nun erſt fuͤllten ſie ſich mit einer fluͤſſigen dünnen, rothen Feuchtigkeit, und erſchienen nun als kleine, blutrothe, und aufrecht ſtehende Beutelchen. Hr. Schaͤffer hat dieſe Beutelchen Fig. 5. vorgeſtellt, und ſcheint fie für naturlich zu halten, weil er bemerkte, daß fie ſich kurz vor der Haͤutung anfuͤllten, und alſo der darinn ent— haltene Saft wahrſcheinlich zur Häutung ſelbſt diene. Dieß wird hier zweifelhaft, Haͤutung erfolgte und mir bepnahe glaublicher, fie für Krankheit zu halten, da fie ſich zugleich mit der ſchwoͤchern Bewegung der Kiemen und kurz vor dem Tode einſtellte, ja da, nach dem Tode des Kiefenfußes, ſogar zwiſchen dem Schilde ſich welcher von dieſem Safte ergoſſen hatte.“ Daß auch ſchon vor mir jene Fuß-Anhaͤnge des Kie: fenfußes als Kiemen erkannt wurden, während die übri— gen Theile der Fuße nur allein als Bewegungs-Werkzeuge angeſehen wurden, vigny's (über die Freßwerkzeuge der Kruſtaceen) hervorzu— gehen, freylich iſt hier die Sache nur ganz kurz und ne⸗ benbey angedeutet. 2 Ich muß mich demnach begnügen, — ——— I Der Naturforſcher. 19866 Stück. Halle. 1783. S. 68. 2 Savigny; memoires sur les animaux sans veriehres, 5 1ère Partie. ler. Fascic. p. 63. „II offre ensuite environ Sie 1851. Heft 4. ö AA — da dieſe Erſcheinung erſt nach der dieß ſcheint aus einer Abhandlung Gas. 434 eine uͤberſehene oder vergeſſene Sache nur von neuem hers vorgerufen zu haben, hoffend, daß vielleicht von jetzt an von den rothen Beuteln des Kiemenfußes als eigenthuͤm— lichen raͤthſelhaften Organen nicht mehr die Rede ſeyn wird. ueber eine beſondere Bewegung, welche durch die Oberflächen gewiſſer Thiere in Fluͤſſigkeiten hervorgebracht wird, von W. Sharpey, Med. Dr. (Edinburgh Med. and Surg. Journ. a n. 104. 1830). Bey Unterſuchungen uͤber die Entwickelung der Kaul⸗ quappen bemerkte ich zufaͤllig, daß die Oberflaͤche dieſes Thiers das Vermoͤgen hatte, in dem fie beruͤhrenden Waſ⸗ ſer Stroͤmungen in beſtaͤndiger und beſtimmter Richtung hervorzubringen. Bekanntlich thun daſſelbe Infuſtonsthier⸗ chen und Pflanzenthiere, beſonders die Schwaͤmme, bey welchen nach Grant das Waſſer in gleichfoͤrmiger Richtung durch gewiſſe innere Canaͤle ſtroͤmt. Ich fand, daß derglei— chen bey ſehr verſchiedenen vollkommeneren Thieren Statt finde, was bisher meines Wiſſens noch nicht beobachtet worden iſt. Die Kaulquappe hat jederſeits 3 Kiemen, wovon die 2 vorderen groͤßer und aus 5 oder 6 Zweigen an einem Stamm beſtehen. Das Blut circuliert darinn in einem einzigen Strom bis zum Ende, wo er wieder umkehrt. Als ich eine Kieme abgeſchnitten und in einem Tropfen Waſſer unter eine Linſe gebracht hatte, bemerkte ich die ausgetrete— nen Blutkuͤgelchen ſchnell laͤngs der Oberflaͤche gegen die Spitzen der Zweige ſich beſtaͤndig und gleichfoͤrmig bewegen. Die Blutkuͤgelchen verhielten ſich dabey ganz paſſiv; denn Staub bewegte ſich auf dieſelbe Art. Es kam alſo von einem Strom im Waſſer laͤngs der Oberflaͤche der Kieme. Brachte ich dieſe auf ein Uhrglas mit mehr Waſſer, wo ſie frey ſchwimmen konnte, ſo bewegte ſie ſich ſelbſt in umge— kehrter Richtung, den Stamm nehmlich vorwaͤrts. Der Strom faͤngt an der Wurzel der Kieme an, läuft längs der Zweige, faͤhrt daſelbſt ab und hoͤrt auf. Beym Verfolg dieſer Beobachtung fand ich, daß faſt die ganze Oberflaͤche des Leibes dieſelbe Wirkung hervor: bringe. Vom Vordertheil des Kopfs entſteht ein Strom, der laͤngs dem Ruͤcken, dem Bauche und den beyden Seiten bis zur Schwanzſpitze fortlaͤuft, jedoch etwas ſchwaͤcher als bey den Kiemen. Die inneren Flaͤchen haben dieſe Eigenſchaft nicht. Bey einem abgeſchnittenen Stuͤck Haut bewegte ſich Staub nur laͤngs deſſen aͤußerer Flaͤche. Abgeſchnittene, ſelbſt die kleinſten Leibesſtuͤcke bringen mehrere Stunden lang diefels ben Strömungen hervor, und zwar immer in derſelben Rich- tung wie vor dem Abſchneiden. 5 solxan te paires de pattes natatoires portant toutes un- branchie à leur base externe, — ; 28 435 a | Bekanntlich werden fpäter die aͤußeren Kiemen mit ei⸗ ner Hautfalte bedeckt, und kommen mit den inneren in Die ſelbe Hohle, wo fie allmählich verſchwinden, und das Thier das Waſſer athmet, welches durch die Nasloͤcher eins und durch's linke Kiemenloch ausgeht; auch hier blieb die Er— ſcheinung dieſelbe, ſo wie am ganzen Leibe, außer daß der Strom am Schwanz eine doppelte Richtung bekam, indem er von ſeiner ſeitlichen Mittellinie aus ſchief nach dem obe— ren und unteren Rande gieng— Beym weiteren Wachsthum ſchwanden jedoch die Strömungen am größten Theile des Leibes, dauerten am laͤngſten an den hinteren und ſeitlichen Theilen des Leibes; wann die Fuͤße ſo weit hervor ſind, daß man die Theilung der Zehen mit einem Vergroͤßerungs— Glas bemerken kann, fo geht der Strom nur noch am Aus fang des Schwanzes vor ſſch. Die inneren Kiemen bringen zu keiner Zeit einen Strom hervor. Die Urſache dieſer Stroͤmungen liegt ohne Zweifel im Athemproceß, der nicht bloß in den Kiemen, ſondern an der ganzen Leibesflaͤche Statt findet. Solche Stroͤmungen habe ich endlich auch bey den Larven der Waffer- Salamander (Newt), bey den Weich— thieren und anderen wirbelloſen gefunden. Die aͤußeren Kiemen der erſteren beſtehen in den er— ſten Tagen aus 5 Anhängſeln jederſeſts, wovon das hintere und mittlere 2 kurze Fortſaͤtze hat. Man ſieht das Herz ſchlagen und das rothe Blut in den Kiemen, dem Schwanz und dem Bauch laufen. Die Waſſerſtroͤmungen zeigen ſich hier ganz wie bey der Kaulquappe des Froſchs; auch die abgeſchvittenen Kiemen. Unterſucht man die Eyer zur Zeit, wo der Embryo eine laͤngliche Geſtalt, aber noch keinen Schwanz hat, und die Kiemen nur ſich als einen kleinen Hocker zeigen, mit einem ſtarken Vergroͤßerungs-Glas: ſo bemerkt man in der Fluͤſſigkeit des Eys um den Embryo kleine Koͤrperchen ſich unter die Flaͤche begeben und gegen den Schwanz ſchwimmen. Nimmt man den Keim heraus und bringt ihn in Waſſer mit Staub, ſo geht der Strom rückwärts unter Kopf und Bauch, aber langſam; wird ſchneller und geht weiter nach hinten, je mehr der Embryo wächſt; endlich entſtehen auch Seitenſtroͤmungen, noch einige Zeit vor dem Ausſchliefen aus dem Ep. Bey verſchiedenen Weichthieren habe ich daſſelbe und ſo entſchieden gefunden, daß ich mich wundere, wie es bis jetzt hat unbemerkt bleiben koͤnnen. Hier aber find die Flaͤ⸗ chen, welche die Ströme bewirken, mit unzähligen, in bee ſtaͤndiger Bewegung begriffenen Wimpern beſetzt, wie bey Jyfuſorien und Pflanzenthleren, aber keineswegs bey den obengenannten Larven. R Legt man eine Mießmuſchel (Mytilus edulis) auf ei⸗ nen Teller mit Seewaſſer, fo öffnet fie bald die Schale et— was, und es entſteht Bewegung im Waſſer, welches am hin— teren oder breiteren Ende in die Kiemenhoͤhle eindringt und faſt an derſelben Stelle durch eine abgeſonderte Oeffnung in beſtaͤndigem Strom herauskommt; offenbar zur Erneuerung des Waſſers wegen des Athmens und der Ernährung. Die— ſe Stroͤmung wird weder durch Oeffnen und Schließen der Schale, noch durch Zuſammenziehungen des Mantels, noch durch Bewegung der Lippen hervorgebracht, ſondern durch — 85 436 die Kiemen. Wird ein Stuͤck davon abgeſchnitten, fo zeigt ſich ein Strom längs deſſen Oberfläche, und es ſelbſt bewegt ſich durch das Waffer- in entgegengeſetzter Richtung, ganz wie bey den Kaulquappen. Auch die Lippen und die inne⸗ re Flaͤche der Cloake bringen daſſelbe hervor. Die Se mungen an den Kiemen ſind von zweyerley Art. Streut man Kohlenpulver darauf, fo verſchwindet bald ein Theil davon und kommt in die Faͤcher zwiſchen die beyden Haͤute der Kiemen; von da wird ein Theil an der Baſis der Kie⸗ me unter dem Rande des unangewachſenen Hautblattes herz ausgetrieben; das meiſte aber raſch ruͤckwaͤrts im Inneren der Kieme zwiſchen den beyden Hautblättern, und kommt faſt unmittelbar aus der Auswurfs-Oeffnung (im Mantel), oder da, wo der bereits erwaͤhnte allgemeine Strom hervor⸗ kommt. Der Theil des Pulvers, welcher an der äußeren Seite der Kieme blieb, ſtroͤmt auf ihrer Flaͤche in geraden Linien von der Baſis zum Rande, an welchem es ſodann nach den Vordertheilen des Thiers ruͤckt. Da alle Raͤume zwiſchen den Hautblaͤttern aller Kiemen mittel- oder unmit⸗ telbar gegen die Auswurfs Oeffnung ſich endigen, ſo begreift man leicht, daß das Waſſer, welches durch die ganze Flaͤche dieſer Organe eindringt, durch ihre gemeinſchaftliche Wire kung in einem fo flarfen Strom aus der Muſchel hervor kommt. Bey Unterſuchung eines Kiemenſtuͤcks mit einer ſtarken Linſe fand ich es mit kleinen Wimpern beſetzt, wel⸗ che offenbar die Werkzeuge find, wodurch die verjchiedenei Stroͤme hervorgebracht werden. Die meiſten ſtehen länge des vorderen und hinteren Randes eines jeden Kiemengeß fäßes in 2 Reihen, wovon eine naͤher der Oberflaͤche aus laͤngeren und undurchſichtigen Wimpern beſteht, die ander dicht daran aber ein wenig tiefer mit kuͤrzeren und faſt durchſichtigen Wimpern. Beyde Reihen ſind in beſtändiger Bewegung. Die mehr undurchſichtigen oder die der aͤuße⸗ ren Reihe erſcheinen und verſchwinden abwechſelnd, als wenn fie ein- und ausgeſtoßen oder ſoͤhlig und ſenkrecht gelegt würden. Die Bewegung der anderen Reihe beſteht in Un⸗ dulationen, welche gleichfoͤrmig längs dem Rande des Gefaͤßes von einem Ende zum anderen fortſchreiten, wie etwa, wenn man einen Spiraldraht waͤlzt. Man koͤnnte es leicht fuͤr einen Kreislauf anſehen, beſonders da dieſe Un— dulationen an den 2 Raͤndern des Gefaͤßes verſchieden ge⸗ hen, an dem einen gegen den Kiemenrand, an dem anderen gegen deren Baſis. Allein dieſe Undylationen dauern auch bey kleinen abgeſchnittenen Stuͤcken fort, was ſich nicht mit dem Lauf einer Fluͤſſigkeit in einem Canale vertraͤgt; auch erkennt man die Wimpern leicht, wann die Undulatign ſchlaff wird; hoͤrt ſie ganz auf, ſo kleben ſie aneinander und ſehen dann wie eine Haut am Rande des Gefaͤßes aus. FÜ Taucht man die Kieme in Suͤßwaſſer, fo hört plotzlich die Bewegung der Wimpern und die Strömung auf, “A Ich habe noch die Suͤßwaſſer-Muſchel und die Auſter unterſucht. Bey der erſteren iſt die Bewegung der 2 Wim⸗ per⸗Reihen dieſelbe, außer daß der Strom an der Außenſeite der äußeren Kieme vom Rande zur Baſis geht. _ Bi Unter den Schnecken habe ich unterſucht Doris und Aeolis, Buccinum undatum und andere Gattungen der Kammkiemer, Patella und Chiton, Bey allen habe ich längs den Kiemen und anderen Leibestheilen Strömungen bemerkt in ſolcher Richtung, daß die Athemflaͤche fo vollſtaͤn⸗ 47 | 0 ſcändig als moͤglich dem Einfluß des Waſſers dargeboten wurde. N 9 1 1674 f n PN N Me Das einzige Weichthier, bey dem ich keine Stroͤ— mungen wahrnehmen konnte, iſt die Aseidia; allein das Sie war jchon einige Zeit aus dem Waſſer geweſen. Ich fand dieſe Erſcheinung auch bey den Anneliden und zwar bey einer Amphitrite mit fadenfoͤrmigen Kie— men in 2 Reihen langs dem Rücken [If alſo keine Am- phitrite, ſondern eine Nereisl. Hier läuft der Strom orwaͤrts auf dem Ruͤcken zwiſchen beyden Kiemen reihen nd dann längs der Fläche der letzteren, welche mit Wimper ſcheln beſetzt ſind. * 7 1 * Bey der Actinia fand ich dieſelbe Erſcheinung. Bey Fiſchen habe ich nichts ähnliches entdecken Fön nen; Hapen. 1 Meine Unterſuchungen haben ſich noch nicht auf warm⸗ blutige Thiere erſtreckt; bey Küchelchen im Eh ſah ich kei— nen Erfolg. Wer weiß aber, ob die Blutbewegung in den Gefaͤßen, wo fie nicht von Zufammenziehung derſelben herz kommen kann, auf dieſelbe Weiſe geſchieht. x Man ſollte glauben, die, Erſcheinung ſey bloß durch e ein der Wimpern vermittelt; allein ich! konn⸗ te mit einer Linſe, deren Focus weniger als ½0 Zoll war, eine Wimpern an den Kiemen der Kaulquappen entdecken; uch zeigen ſich dieſe Strömungen ſchon im Embryo der Salamander, mithin zu einer Zeit, wo die Anweſenheit von impern hoͤchſt unwahrſcheinlich iſt; endlich kann man fo übereinſtimmende Erſcheinungen nicht verſchiedenen Urſachen zuſchreiben. Map 1830. 1. Abgebildet ſind die Froſchlarven und deren Kiemen, ferner die geöffnete Mießmuſchel, wo mit Pfeilen die Rich— tungen der Strömungen angezeigt find. Das Waſſer geht hier durch das Athemloch im Mantel heraus, durch die wei⸗ te Manteloͤffnung vor demſelben hinein. N a 15 Diͤe »kenſchen Körper oder die Primordialnieren. Ein Beytrag zur Entwicklungs ⸗Ge— ſchichte des Embryons, von Dr. Med. E. Jacobſon, Prof. zu We: Kopenhagen. 30. 4. 27. 2 T. 4 3 Dieſe von dem Verfaſſer, welcher ſchon fo viele der erkwürdigſten und ſonderbarſten anatomiſchen Entdeckungen gemacht hat, der Hamburger Verſammlung der Naturfor— er und Aerzte gewidmete Schrift gibt endlich Aufſchluß her das Weſen der fo lange raͤthſelhaft gebliebenen, obſchon uch von Rathke und Baer genau unkerſuchten Körper der Bauchhoͤhle der juͤngſten Embryonen, worauf wir in der neueren Zeit wieder aufmerkſam gemacht haben (Gken und Vieſers Beptraͤge zur vergl. Anat. Bamberg b. Goͤb⸗ hardt 1806). Es hat ſich nun gefunden, daß Spuren da⸗ von ſchon bey Steno und Haller vorkommen, jedoch ohne wiſſenſchaftlichen Werth. Man verwechſelte fie bis auf uns vielleicht an den aͤußeren Kiemen der Foͤtus von 1 ! ; Harnroͤhre ſich öffnet. 438 ſere Unterſuchung mit den Nierencapſeln, was fie aber nicht find, und die man wohl bloß als obere Nierenlappen bes trachten muß, wie ſie bey den niederen, Thieren, Fiſchen, Lurchen und ſelbſt Voͤgeln bleibend vorkommen. Der in ſei⸗ nen anatomiſchen Unterſuchungen und beſonders Ausſpri— kungen fo geübte und in der Beurtheilnng der Functionen fo ſcharfſinnige Verfaſſer zeigt nun, daß dieſe Körper außer vielen Blutgefaͤßen aus einer Menge paralleler Quercanaͤl— chen beſtehen, welche je in einen Ausfuͤhrungsgang zuſam— menlaufen, der ſich ſodann jederſeits herunter begibt, und in der Harnblaſe unter den Harnleitern, alſo in der Nähe der Außerdem ſind die Geſchlechtstheile, namentlich die Hoden und Eyerſtoͤcke, ferner die Nieren mit den Nebennieren vollſtaͤndig und abgeſondert vorhanden, ſo daß alſo an eine Verwandlung der genennten Koͤrper in dieſe Organe nicht zu denken iſt. Der Verfaſſer hat bey den Voͤgeln Harnſäure darinn entdeckt, und denkt daher, daß fie im urſpruͤnglichen Zuſtand des Embryons die Stelle der Nieren vertreten. Auf dieſe Weiſe wären alſo 2 Nieren⸗ paare vorhanden, ein urſpruͤngliches, welches einſchrumpft, und ein ſecundaͤres, das ſpaͤter aus den Geſchlechtstheilen hervorwaͤchſt und bleibt. Wie dieſes Vorkommen mit den anderen Verhältniffen in Einklang zu bringen iſt, laͤßt ſich freylich noch nicht entſcheiden. Es iſt indeſſen genug, die Thatſache zu kennen; ihre Erklärung wird ſich ſchon finden. Später weiſt der Verfaſſer Ueberbleibſel dieſer Koͤrper nach an den runden Mutterbaͤndern und am Samenſtrang, ohne daß ſie dieſe ſelbſt wären, Die wohlgelungenen Abbildungen von Schweins⸗Embryonen, deren Über I Dutzend ſind, ſtel— len dieſe Verhaͤltniſſe deutlich vor Augen. Gewiß wird man dem Verfaſſer für dieſen jo wichtigen Beytrag für die vergleichende Anatomie und fuͤr die Entwicklungs-Geſchichte des Fötus uͤberhaupt Dank wiſſen. Unſerer Anſicht nach ſind dieſes die Organe, welche den nierenartigen Vorkomm⸗ niſſen bey den niederen Thieren, namentlich Muſcheln und Schnecken entſprechen. Wahrſcheinlich gehörten fie zum Athemproceß durch den After. Wir ſprechen dieſe Vermu⸗ thungen nur aus, um den kuͤnftigen Unterſuchungen eine bes ſtimmte Richtung zu ‚geben. Anatomia animalium tabulis illustrata ab A. G. Volkmann, Med. Di. Lipsia id Lauter, 31, 1. Vol, I. Lib. I. 2% 12 . din N Nach einer Bemerkung auf dem umſchlag denkt der Verfaſſer den Freunden der Zoologie und beſonders der vers gleichenden Anatomie Abbildungen von anatomiſchen Theis len fo wohlfeil als moglich in die Hand zu geben, damit ſich dieſelben überall hin verbreiten koͤnnten. Dieſe Tafeln ſind beſonders brauchbar bey der Leſung eines jeden z00los | giſchen oder zootomifchen Werks, fo wie nicht minder zum Vorzeigen bey Vorleſungen, wo man die meiſt großen und ſchwerfaͤlligen, auch zu Sehr zerſtreuenden Werke nicht circu- lieren laſſen kann, wenn man ſie auch wirklich beſitzt. Die Abbildungen find für dieſen Zweck ſehr wohl gerathen, und ſo deutlich, als es Steindruck uͤberhaupt erlaubt. Dieſes Heft enthält nichts als Skelete von Saͤugthieren, meiſt die * 439 Schädel beſonders, zum Theil nach Originalien, zum Theil Copien nach den beſten Werken, was aber der Verfaſſer je— desmal hätte genauer anzeigen ſollen; denn es iſt fehr gut zu wiſſen, in welcher Sammlung ſich das oder jenes Ske— let findet, damit man noͤthigen Falls hinſchreiben oder hin— reiſen kann, um das, was man wiſſen will, zu erfahren; oder daß man die Original-Abbildung nachzuſchlagen im Stande iſt. Bey jeder Tafel iſt ein Blatt Text, worinn das wiche tigſte herausgehoben iſt, Schaͤdelform, Gebiß, Wirbelzahl, Laͤnge der verſchiedenen Theile udgl. Die Zähne hätten beſ— fer characteriſiert werden koͤnnen. Der Verfaſſer befolgt die Ordnung von Cuviers Claſ— fification. Nach den Saͤugthieren werden die Voͤgel folgen. Es iſt nicht angegeben, ob auch die weichen Theile werden abgebildet werden. 3 Taf. 1. enthaͤlt das Skelet von Simia midas von der Seite, und das Bruſtſtuͤck von vorn, wahrſcheinlich aus einer Leipziger Sammlung, vom Verfaſſer ſelbſt ge— zeichnet. T. 2. Vespertilio murinus et Talpa europaea, nehmlich das Skelet. Bey der letzteren wuͤrde man es mit Dank angenommen haben, wenn die Handwutzelknochen zahlbar wären abgebildet und erklärt worden. T. 3. Felis leo, Skelet und Schaͤdel. T. 4. Phoca groenlandica, Skelet nebſt Schädel und Becken. Simia maimon, Schaͤdel. T. 5. Capromys, Skelet und Schädel, wahrſcheinlich nach den Exemplaren, welche ſich zu Leipzig in der Samm— lung der naturforſchenden Geſellſchaft und Schwaͤgrichens finden, eingeſchickt von Poppig. Das Skelet vielleicht von Capromys prehensilis, der Schädel vielleiht von C. four- nieri. Ruͤckenwirbel 16, L. W. 7, K. W. 3, Schwanz fehlt. Schluͤſſelbein, Speiche und Elle, Schien- und Wadenbein, Knieſcheibe. Zehen 5, 5; Fußwurzel 8 Knochen, das ſchiff— foͤrmige Bein getheilt; Bruſtbein aus 7 Stücken mit fo viel ganzen Rippen. Backenzaͤhne je 4. Nach der Abbils dung find es Faltenzaͤhne, ziemlich wie bey Cavia. Schaͤ⸗ dellaͤnge 33. 7 L. p., Rüden 5 3. 5 L., Lenden 3 Zoll, Kreuz 1 8. 2 L., Oberarm 2 3., Speiche 18. 9 L., Schen⸗ kel 2 3. 5 L., Schienbein 2 3. 7 L., Becken 2 3. 10 L., Schluͤſſelbein 1 3., Schulterblatt 1 3. 8 Lin., Bruſtbein 2 Zoll. T. 6. Myrmecophaga didactyla, ſchloſſenen Kiefern, was nicht gut iſt. Bradypus tridac- tylus, Schaͤdel und Hinterfuß, Copie, aber nicht die beſte, welche ſich in des Prinzen Max von Wied's Naturges ſchichte von Braſilien findet. Halmaturus giganteus, Bu cken. Ornithorhynchus paradoxus, Schädel, Copie, ſchlecht, ohne Löcher und Zahn; beſſer in der Iſis 1825. T. 7. Elephas indicus, Sfefet und Schaͤdel, durch⸗ ſaͤgt, Copie, waheſcheinlich aus Cuvier. T. 8. Bos urus, Skelet und Schädel; nicht angegeben. — numenand Skelet mit ge⸗ woher; in T. 5 Halicore dugong, Skelet Copie, wahr aa lich aus Cuvier; Gebiß ſchlecht. Delphinus_ delphis, Schaͤdel, ohne deutliche Naͤhte. Balaena mysticetus, deßgleichen. T. 10. Sus babyrussa, Schädel. Cavia paca; Trichecus rosmarus; Halmaturus giganteus; Lutra vulgaris; alles Schaͤdel ohne Naͤhte. | T. 11. Simia maimon, Cervus capreolus, un. maturus anten, Castor, Leo, Equus, Sus; ale les Füße. T. 12. Gebiſſe von N Meles vulgaris, Cervus capreolus, Erinaceus, Phoca groenlandica, N | 4 Felis domestica, Sus babyrussa, Cavia cobaya. Wenn der Verfaſſer die Schädelnähte deutlicher an. gibt und die Zahnarten etwas genauer beſchreibt, fo wer⸗ den dieſe Abbildungen ohne Zweifel Br Zweck und den Seofal des Publicums erreichen. Die Aphorismen N 1 des Hippocrates, verdeutſcht und commentiert durch Doct. J. 2 Pit ſchaft, men Rath ꝛc. in an Berlin b. u 8. Bd. 1. 267. Bd. 2. 248. ah Dieſe Behandlung der hippocratiſchen Aphorismen ger fällt uns ſehr wohl. Jedem Aphorismus ſetzt der Verfaſſer eine kurze Erklaͤrung, Beſtätigung, M derung oder Berich⸗ tigung bey, und gibt beſonders den jüngeren Aerzten viele Winke, welche ſie auf den rechten Weg leiten und ihnen im jeder Hinſicht nuͤtzlich ſeyn koͤnnen. In der Einleitung zum erſten Theil gibt der Verfaſſer nebſt eigenen Bemerkungen über den Zuſtand der Medicin die goldenen Spruͤche des Bagliv; in der zum zweyten Theil Kunſtanſichten und Gnomen, worinn viel beherzigungswerthes iſt. Gewiß fine nen dieſe zwey kleinen Bändchen ein nützliches Vademecum fuͤr den practiſchen Arzt werden, wie es denn Hippocrates von jeher geweſen iſt. Zur Venen-Entzuͤndung von Doctor Fr. A. Bal ling. Würzburg bey Stahel, 829. 8. 348. 5 N * Diefes iſt eine ſehr ausführliche, wohlgeordnete und. gründlich behandelte Schrift über einen wichtigen und noch ziemlich dunklen Gegenſtand, wozu der Verfaſſer in dem be⸗ ruͤhmten Julius⸗ Spital viele Beobachtungen zu ſammeln Gelegenheit hatte. Der erſte Theil enthält die ſtuͤhere Ge⸗ ſchichte dieſer Krankheit; der zweyte S. 63 die Krankheit ſelbſt in ihren allgemeinen Verhaͤltniſſen: Begriff, Aetiolo⸗ gie, phyſiologiſche und anatomiſche Charactere, Fieber und deſſen Formen, Diagnoſe, Prognoſe und Behandlung. Im Sten Theil S. 194 werden die einzelnen Formen der Phle- bitis e an den Extremitaͤten, am Hals, im Gehirn, Nabelſtrang, Gebärmutter, Leber und Milz, in der Hohlvene, den Darmvenen. der Lungen, des Herzens mit. Erzählung erſchiedener Krankheitsfaͤlle. Der Verfaſſer hat offenbar Se und viel Beobachtungstalent in dieſer Schrift bewieſen. 3; je Die Wirkung des Opiums und ſeiner conſtituierenden Beſtandtheile auf die thieriſche Oeco— nomie, durch Beobachtungen und Verſuche an Menſchen und Thieren dargeſtellt von Doctr. Charvet, aus dem Franzoͤ⸗ ſiſchen uͤberſetzt von .f. Leipzig bey Baumgärtner. 1827. 8. 203. Der Verfaſſer hat ſich ſehr viele Mühe gegeben, um die Wirkung des Opiums herauszubringen, und dieſe Schrift verdiente daher allerdings eine Ueberſetzung. Zuerſt hat er die Wirkungen des Opiums uͤberhaupt auf den Menſchen, die Saͤugthiere, Voͤgel, Lurche, Fiſche und ſelbſt Kerſe, Wuͤrmer, Schnecken, Polypen, Infuſorien, Oſcillatorien und die Sinnpflanzen verſucht. [Bey der Ueberſetzung der Thier— namen verräth der Ueberſetzer große Unwiſſenheit. Wenn ſich die alten Aerzte deſſen nicht ſchaͤmen, ſo ſollten es doch billig die jungen, unter welche der Ueberſetzer aller Wahr— ſcheinlichkeit nach gehört]. Es iſt auffallend, wie verſchie⸗ den die Reſultate bey den verſchiedenen Thierclaſſen waren. 90 S. 124 werden die Wirkungen auf die einzelnen ana— tomiſchen Syſteme verſucht, wie auf die Nerven, Mufkeln, Darm, Lungen, Kreislauf uſw. S. 165 folgt die Anwendung des Opiums in Krank: heiten und die Behandlung der Vergifteten. ©. 174 folgen die Verſuche mit den einzelnen Beſtand—⸗ theilen des Opiums, namentlich des Morphins, Narcotins und der übrigen Beſtandtheile. — Das Buch iſt auch fuͤr den Phyſiologen und Zoologen von Bedeutung. x N. ueber die Erkenntniß, Entſtehung und Heilung der Staphylome des menſchlichen Auges. Ein Verſuch von Doct. W. Rau, Privats Docent zu Gießen. Heidelberg bey Groos. 28. 8. 236. Ein ſehr loͤblicher Verſuch, welcher ſowohl das Hiſtori— ſche als das Diagnoſtiſche aller verſchiedenen Formen, den Verlauf, die Aetiologie, die Prognoſe und die Behandlung dieſes Uebels in der Hornhaut vollſtaͤndig darſtellt. In der zweyten Abtheilung S. 194 werden die Staphplome der Sclerotica auf dieſelbe Weiſe betrachtet. Man lernt zu⸗ 1 die ganze Literatur dieſes Uebels in dieſem Bu⸗ che kennen. . 0 im fs 1831. Heft 4 überſetzen, deutſch, boͤhmiſch, franzsoͤſiſch, 442 Carls b a d ses eaux minerales et ses nouveaux bains à vapeurs avec un appendice par le cheyalier J. de Carro, Doct, en Med. Leipzig chez Liebeskind, 29. 8. 255. 3 pl. , * Eine Schrift von einem ſo beruͤhmten und thaͤtigen Arzt, der ſeit ſo vielen Jahren die Badzeit in Carlsbad zu— bringt, kann nicht anders als intereſſant feyn, und wir brau— chen daher unſern Leſern nur anzuzeigen, was hier zu fin⸗ den iſt. Zuerſt etwas uͤber die Wege dahin, uͤber die Lage und die fuͤr die Badgaͤſte getroffenen Bequemlichkeiten und Einrichtungen, Wohnungen, Nahrung, Character der Ein— wohner, Getraͤnke, Waͤſche, Schauspiele, Spaziergänge und Beluſtigungsorte. S. 54 folgt eine Geſchichte des Bades von den ältes ſten Zeiten an, fo wie die Schickſale der Stadt, die Auf zaͤhlung ihrer Wohlthaͤter. S. 85 die Angabe der Entfernungen Carlsbads von den Hauptorten Deutſchlands in alphabetiſcher Ordnung. S. 89 folgt der zweyte oder mediciniſche Theil, Bes ſchreibung der verſchiedenen Quellen, vielfältige Zerlegungen des Waſſers, Bemerkungen uͤber kuͤnſtliche Mineralwaͤſſer, Verſuche, die Waͤrme zu erklaͤren, Art, das Waſſer zu ge⸗ brauchen; Krankheiten, in denen es nuͤtzlich iſt; Verhal- tungsregeln, Diät beym Gebrauche des Waſſers, Dampf⸗ baͤder. S. 211 folgt eine Vergleichung mit den heißen Quel- len Islands. S. 217 uͤber die Oscillatoria thermalis, welche ſich um das Becken des Strudels anſetzt, ausführlich beſchrie— ben von Agard in der botaniſchen Zeitung 1827 Nr. 40. — Dann folgen noch Regeln über die Wahl der Badzeit, über das Benehmen der Perſonen in gewiſſen Lebensperio⸗ den uſw. | Man findet alfo in dieſem Buche alles behandelt, was dem Badgaſt und dem Arzte intereſſant ſeyn kann, und man wird mit Vergnuͤgen dem geſchickten Arzte und allſeitigen Kenner der Verhaͤltniſſe dieſes Bades den Dank zollen, welchen fein Intereſſe für die leidende Menſchheit in fo bes hem Grade verdient. Die Abbildungen ſtellen die verſchiedenen geſchmackvol⸗ len Gebaͤude uͤber den Quellen vor, fo wie mehrere Muͤn⸗ zen, welche auf Carlsbad oder vielmehr deſſen Schriftſteller gepraͤgt worden ſind. 0 Derſelbe Verfaſſer hat eine alte lateiniſche Ode ab drucken laſſen von dem Freyherrn Bohuslaw Saſſenſtein von Lobkowitz, welche dieſer gegen das Ende des ıöten Jahrhunderts gedichtet hat unter dem Titel: In thermas Caroli IV. Auch ließ er fie auf eine Marmortafel unweit des Muͤhlbrunnens graben, da ſie nicht mehr als 18 Verſe zähle. Er überfegte fie ins Franzoͤſiſche, und ließ fie in eis ne Menge andere Sprachen von verſchiedenen Mannern ungariſch, engliſch, altgriechiſch, hebräͤiſch, italläͤniſch, ſchwediſch, hollaͤndiſch, f ag" 443 Rs: ruſſiſch, polniſch, gaeliſch. Beygefuͤgt find Nachrichten über das Alter der Quellen, die nicht uͤber 1370 hinaufreichen. Voraus geht eine kurze Biographie von Lobkowitz. Die ganze Schrift iſt aus dem Franzoͤſiſchen des Verfaſſers uͤber⸗ fetzt von Ritter von Rittersberg 29, 8. 75, und hat zwey Abbildungen: Burg Haſſenſtein und Lobkowitz. Dr. Lucae Joannis Boer, Prof. Libri de arte obstetricia. Viennae ap. Ghelen. 30. 8. 384. Bors Ruhm iſt fo entſchieden und verbreitet, daß ſeine Buͤcher nur angezeigt zu werden brauchen, um ſich eben ſo weit zu verbreiten. Wenn ein Mann wie er ſei⸗ ne Beobachtungen und Gedanken mittheilt, ſo wird jeder begierig aufmerken, um ſie in ſeinen Nutzen zu verwenden. Das Werk zerfällt in 7 Bücher, deren jedes wieder aus mehreren von einander unabhaͤngigen Aufſaͤtzen beſteht, die der Verfaſſer niedergeſchrieben zu haben ſcheint, wie es ge— rade die Gelegenheit gab. So enthaͤlt das erſte Buch au— ßer der Inaugural-Rede Aufſaͤtze uͤber das Befinden der Schwangeren, Aphorismen uͤber den Schambeinſchnitt, uͤber den Scheidenriß, und Notizen aus der Entbindungsſchule; das zweyte S. 42 neue Verſuche, erſtickte Foͤtus durch Elektricität wieder zu beleben; über die Schiefheit des Ute— rus; Gedanken über das Fieber; Bemerkungen -über das Kindbetterinnen⸗Fieber; uͤber die Gelenkſchmerzen der Woͤch— nerinnen; das Zte Buch S. 78 über die Gelbſucht der Neu⸗ gebornen; die natuͤrliche Kopflage uſw. Wir zweifeln nicht, daß dieſe Schrift mit Freude von allen Maͤnnern des Fachs werde aufgenommen werden; ſo— wohl die gelehrte Welt als die practiſche und die leidende wird dem Verfaſſer immer zu Dank verpflichtet ſeyn, ſo wie der medicinifchen Schule zu Wien uͤberhaupt, wel: che von jeher die groͤßten Aerzte in ihrem Schooße ge⸗ pflegt hat. Die Mineralquellen und das Mineralſchlammbad zu Tatenhauſen in der Grafſchaft Raveneberg, von R. Brandes und C. Tegeler. Lemgo bey Meyer. 30. kl. 8. 237, Da in der neueren Zeit die Bäder wieder mehr in Auf: nahme gekommen ſind, als ſie es waͤhrend der langen Kriegs— jahre waren, ſo iſt jede Bereicherung in dieſem Fache dan⸗ kenswerth, beſonders wenn ſie in ſo gute Haͤnde faͤllt, wie hier. Nach einer kurzen Geſchichte der Entdeckung und ei— ner ausfuͤhrlichen Schilderung der Gegend in topographi— ſcher, hiſtoriſcher, naturgeſchichtlicher und mediciniſcher Hinz ſicht folgt S. 54. die chemiſche Unterſuchung des Waſſers der verſchiedenen Quellen und des Mineralſchlamms, ganz umſtaͤndlich, wie man es von einem ſo geſchickten Chemiker, wie Brandes, nicht anders erwarten kann. S. 165 tritt ſodann der Arzt Dr. Tegeler zu Halle bey Bielefeld ein, und ſchildert die Wirkungen des Waſſers, gibt den Gebrauch deſſelben an, nennt die Krankheiten, in welchen es dienlich iſt, und gibt zum Schluſſe mehrere Kran. kengeſchichten. Das Buch wird daher denjenigen, welche in den Verhaͤltniſſen find, jenes Bad zu beſuchen, hinlaͤnglichen Aufſchluß geben. Pa Practiſche Beobachtungen 1 über einige javaniſche Arzueymittel von F. A. C. Waitz, Dr. Med., Stadtphyſicus zu Samarang, aus dem Holländiſchen ins Deutſche uͤberſetzt und mit Anmerkungen begleitet von J. B. Fi⸗ ſcher, Dr. Med. Leipzig b. Brockhaus. 29. 8. 79. 5 Dieſe intereſſante Schrift enthaͤlt viele Medicamente, welche diejenigen, die aus Europa nach Java geſendet were den muͤſſen, erfegen koͤnnen, und auch wohl manche an Wirkſamkeit übertreffen, beſonders in Krankheiten, die auf der Juſel zu herrſchen pflegen, noch gewiſſer aber viele, wel⸗ che man in Europa mit Vortheil in die Materia medica wird aufnehmen koͤnnen. Voran geht eine traurige Schil⸗ derung der javaniſchen Aerzte, deren Kunſt ziemlich fo. ge⸗ trieben wird, wie bey uns von den alten Weibern. Dann folgen die Wirkungs- und Anwendungs-Arten von verſchie⸗ denen Theilen folgender Pflanzen, die zum Theil wiſſen⸗ ſchaftlich von Fiſcher, beſonders nach Blume beſtimmt 7 E werden. \ N SE 2; 2 Emetica und Purgantia ſind: Folia et Cortex von Cerbera manghas. 8 Diuretica: Fructus von Bromelia ananas et Herba von Vitex trifoliata. a Diaphoretica find: Herba Eupatorii triplineryi (Ayapanna), Conyzae balsamiferae, summitates Ocymi gratissimi. Bi: Antispasmodica und zwar a) aromaticafind: Her- ba Baccharidis indicae, Cortex Alyxiae stellatae, Lau- ri sintoc (verfchieden von L. malabathrum), Lauri bur- mani (Massoi), Lignum foetidum (Saprosma arbo- reum Bl.); b) narcotica find: Herba et Flores Da- turae fastuosae; c) acrinarcetica find Herba Piperis betle, s | 2 Tonica find und zwar a) amara; Stipites Meni- spermi crispi, Cortex Alstoniaescholaris; b) adstringen- tia: Cortex Cedrelae febrifugae, Ligni timor (Strych- nos colubrina?), Fructuum Garciniae mangostanae, Radix Psidii pomiferi, Coryphae umbraculiferae, Herba antidysenterica. 70 Emollientia et Demulcentia find: Folia et Flo- res Hibisci tiliacei, Semen Ocymi gratissimi, Nuclei Canarii communis. a ö 5 ene Irritantia externa: Cantharides javanicae (My+ labris), Folia Urticae stimulantis. ; 10 S. 58 folgen Recepte und ein Verzeichniß der Arz neymittel, welche man auf Java erhalten kann, ohne d -fie aus Europa eingeführt würden. , * 445 e Kr —— 446 W Mittheilungen f 4) S. 177. Die Entbindungs⸗Anſtalt zu 0 es 6 9 von Dr. E. F. Homann, ebenfalls eine 400 Anka e N aus dem Gebiete der geſammten Heilkunde; herausgegeben von einer medieiniſch⸗chirurg. Gef. in Hamburg. Hamburg b. Hoff: 255 mann. 30. 8. 338. 1 T. Vor 5 Jahren that ſich in Hamburg eine Geſellſchaft junger thaͤtiger Aerzte zuſammen, um ſich woͤchentlich ihre Beobachtungen mitzutheilen, dieſelben zu beſprechen und wech ſelſeitig von einander zu lernen, fo wie das durch gemein— ſchaftliche Aufmerkſamkeit zu erfahren, was in den verſchie— denen Zweigen ihrer Wiſſenſchaft auf literariſchem Wege zur Kenntniß der einzelnen Mitglieder gelangt. Die vor: liegende Schrift gibt ein loͤbliches Zeugniß ihrer Thaͤtigkeit, und iſt zugleich ihren Mitbuͤrgern um ſo nuͤtzlicher, da ſie ſich groͤßtentheils mit dort gewoͤhnlich vorkommenden Krank— rien beſchaͤftiget, und daher Anleitung gibt, dieſelben ſo— wohl genauer kennen zu lernen, als auch zu heilen, und vielleicht durch veränderte Lebensverhaͤltniſſe und Einrichtun— gen zu vermindern. Sie enthaͤlt 7 Abhandlungen ſowohl aus der eigent⸗ lichen Medicin als auch aus der Geburtshilfe und patholo— giſchen Anatomie; auch über die Hamburger Witterungs⸗ Verhaͤltniſſe udgl. ; Der erſte Aufſatz iſt faſt ein ganzes Büchlein, geht bis S. 120, und enthält Beyträge zu einer Monographie über das Delirium tremens von Dr. P. Schmidt, Ge— hilfsarzt am allgemeinen Krankenhauſe, voll genauer Beob— achtungen, neuer und einſichtsvoller Bemerkungen, gut ges ſchilderter zahlreicher Krankheitsfaͤlle mit Angabe der Be— handlung, der Ergebniſſe der Sectionen und der einſchlaͤgi⸗ gen Literatur. Dieſe Krankheit kommt beſonders haͤufig in den Laͤndern vor, wo kein Wein waͤchſt, und daher die un— tere Volksclaſſe bloß an den Branntwein gewieſen iſt, wel ches Getraͤnk auch der Verfaſſer als die Urſache betrachtet. Aus dieſer Abhandlung koͤnnen die Aerzte gewiß viele Be— lehrung ſchoͤpfen. 2) S. 121 Hamburgs Krankheits-Conſtitution und Witterung vom Nov. 1825 bis Dec. 1828, von Dr. Hach⸗ mann, ebenfalls ein Zeugniß von genauen und muͤhſamen Aufzeichnungen und Beobachtungen ſowohl uͤber die Witte— rung als über die Krankheiten und die Sterblichkeit in jes dem Monat. Täglich ſterben ungefähr 10. Die Schilde: rung von Hamburgs Lage und Clima hat der Verfaſſer nach Dr. H. W. Bueks Schrift 1826 entworfen. 3) S. 163. Das Gaſt⸗, Armen- und Krankenhaus in Hamburg in den Jahren 1826— 1828 von Dr. Schön, eine klare und ganz aufrichtige Schilderung dieſer uͤbrigens nicht am beſten eingerichteten Anſtalt, welche zu den aͤlteſten Wohlthaͤtigkeits-Anſtalten der Stadt gehoͤrt. Man bemerkt überhaupt mit Vergnügen bey allen Schilderungen, welche Hamburg betreffen, vollſtaͤndige Aufrichtigkeit in der Angabe noch beſtehender Maͤngel, ein Beweis von einem liberalen Regiment, welches wirklich helfen will, wo es Noth thut, und daher die Mitbuͤrger nicht aͤngſtlich macht, wenn ſie ſich berufen fuͤhlen, die Hinderniſſe anzuzeigen, deren Wegraͤu⸗ mung das Wohl ihrer Genoſſen erheiſcht. dieſer ſeit 1795 beſtehenden Anſtalt mit Angabe der Leiſtun⸗ gen und Aufzählung der merfwürdigeren Fälle. Im Jahr werden ungefähr 1oo aufgenommen und unentgeltlich be— forgt. Das gte Kind wurde todt geboren, das 2gſte ſtarb noch in der Anſtalt; auf 321 kamen Drillinge, auf 80 Zwil⸗ linge; gewendet wurde das 66ſte, mit der Zange geſchafft das 24ſte; die 68ſte Woͤchnerinn ſtarb. Darüber ſind 2 umſtaͤndliche Tabellen beygegeben. 5) S. 205. Ueberſicht der anatomiſch-pathologiſche Sammlung der Geſellſchaft, entworfen von 55 Galla, Hilfsarzt am allgemeinen Krankenhaus; ein inſtructiver, aus⸗ ſuͤhrlicher Aufſatz, welcher nicht bloß die wichtigeren Gegen⸗ ſtaͤnde beſchreibt, ſondern auch gewöhnlich die Krankenge⸗ ſchichten, von verſchiedenen Aerzten geliefert, enthält, namen⸗ tlich von Albers, Beer, Behre, Bülau, Chaufepie sen. u. jun., Hachmann, Seife, Huͤpeden, Hermes, E. F. Homann, Oppenheim, Nagel, Plath, Kies, Roding, Ruben, Sandtmann, G. und P. Schmidt, Schon, Weisflog, Zimmermann, beſonders viele vom Verfaſſer ſelbſt und P. Schmidt. Die Gegenſtaͤnde find nach folgenden Rubriken geord- net. Krankheiten des Nervenſyſtems, des Gefaͤßſyſtems, der Muffeln,. der Knochen, des Zellgewebes, der Haut, der Athemorgane, der Verdauungsorgane, wobey Gallenſteine, Eingeweidwuͤrmer, Krankheiten der Harnorgane mit Harn: ſteinen, zum Theil zerlegt vom Apotheker Redlich, der Zeu⸗ gungsorgane, Mißgeburten. Abgebildet iſt ein Herz von Dr. Schon mit offenem Foramen ovale, aber ohne Hinweiſung. Aus dieſem Bericht werden die Leſer hinlaͤnglich erſe⸗ hen, daß ſie manches in dieſem Buche finden werden, was: ſowohl der Wiſſenſchaft als der Praxis zum Nutzen gerei⸗ chen wird. Die Bienenzucht nach Grundſoͤtzen der Theorie und Erfahrung vom Freyherrn v. Ehrenfels. Prag b. Calve. Th. 1. 29. 8, 334. Von einem fo practiſchen Landwirthe, wie der Verf., der ſelbſt alles unterſucht und pflegt, laͤßt ſich nichts anderes als Wahrheit erwarten. Er ſelbſt iſt großer Guͤterbeſitzer und hat ſich faſt fein ganzes Leben hindurch mit Beobach- tung und Behandlung der Bienen abgegeben. Die Schrift iſt in mehrere groͤßere Abſchnitte getheilt, wovon die erſten eigentlich theoretiſch ſind, und den Bienenſtock uͤberhaupt, die Koͤniginn, die Arbeitsbienen, die Drohnen, das Wachs, den Honig, das Bienenbrod, die Kittmaterie, Befruchtung und Fortpflanzung betrachten. Der zweyte oder practiſche Theil handelt von der Bienenzucht überhaupt, ſchildert des Verfaſſers eigene Methode, beſtimmt die Gegend und die Nahrung, beſchreibt das Bienenhaus und die Gattenbienen- zucht, gibt die Modificationen bey der Waldbienenzucht an, eben ſo die Mittel, Bienen zu erhalten, zu vermehren, zu überwintern, handelt ſehr ausfuhrlich vom Schwaͤrmen, von der Fuͤtterung, von der Raͤuberey, und liefert dann eine Re⸗ 447 capitulation der aufgeſtellten Grundſaͤtze, worauf er durch eine Söjäprige Erfahrung gekommen iſt. Nachweiſung. Herr Dr. Michahelles in Nuͤrnberg hat in Gken's Iſis 1829 Heft 12. S. 1270 f. einen kleinen lateiniſchen Aufſatz, betitelt: „Proteus anguinus, Aristoteli prorsus ignotus fuit“ abdrucken laſſen. Ich bedaure, daß Hrn. Dr. Michahelles eine weit fruͤhere, kleine, leider durch mehrere Druckfehler entſtellte Abhandlung von mir uͤber denſelben Gegenſtand, unter dem Titel: Auch einige Worte über den Kogoͤvzos des Ariſtoteles in Meckel's Archiv f. Phyſtol. Bd. VIII. Heft 5. 1825 S. 449 ff. unbekannt geblieben zu ſeyn ſcheint. Ich habe darinn gegen PNerrem und Heuſinger nachgewieſen, daß dem Ariſtoteles der Pro- teus nicht bekannt geweſen und daß fein Kogoͤvzos offenbar fuͤr eine Salamanderlarve zu halten ſey. Leuckart. Todesanzeige. Mit dem groͤßten Bedauern erfuͤlle ich hiemit eine Freundespflicht, indem ich den Tod von Heinrich Mertens aus Bremen, Doctor der Medicin, anzeige. Er ſtarb zu Petersburg den 30. Sept. 1830. Unter der Aufſicht ſeines beruͤhmten wackern Vaters erzogen, beſchaͤftigte er ſich ſchon als Knabe eifrig mit Na⸗ turwiſſenſchaften, und insbeſondere mit Botanik. Seine Studienjahre verlebte er in Göttingen, Halle und Paris. In Halle promovierte er und ſchrieb daſelbſt ſeine treffliche und fleißige Diſſertation: Anatomiae Batrachiorum pro- dromus, sistens observationes nonnullas in Osteolo- giam Batrachiorum nostratium. Halae 1820. 8. DDr Die vielen ſchoͤnen, von Mertens dazu angefertigten Praͤparate habe ich ſelbſt oftmals in Halle bey ihm geſehen. — Spaͤter gieng er nach Petersburg und wurde zu einer Reiſe um die Welt, unter der Leitung des Capit. Lütke, engagiert. Er machte dieſelbe als Naturforſcher der Expe⸗ dition mit. Mit großen Sammlungen und einer Menge von Unterſuchungen und Entdeckungen im Gebiete der Bota⸗ nik und Zoologie (beſonders in Bezug auf wirbelloſe Thiere) bereichert, kehrte er gluͤcklich zuruͤck, wurde aber bald darauf veranlaßt, eine neue wiſſenſchaftliche Reiſe zu unternehmen. Er ſtarb nach Beendigung dieſer in einem Alter von 34 Jahren. — Nicht allein fuͤr ſeine Angehoͤrigen und Freunde, ſon⸗ dern auch für die Wiſſenſchaften ift fein frühes Dahinſchei⸗ den hoͤchſt beklagenswerth und ſein Verluſt unerſetzlich. Im Begriff, die geſammelten Schaͤtze auszuarbeiten und bekannt zu machen, iſt er von dieſem Vorhaben für immer von eis ner hoͤhern Hand abberufen worden. Wer wird nach ihm, wie er es konnte, ſeine Beobachtungen benutzen und bekannt machen koͤnnen?! — Eine Abhandlung von ihm, die ich kurz vor ſeinem Tode durch die Guͤte ſeines ehrwuͤrdigen Vaters erhielt, iſt die Beſchreibung eines neuen, Oikopleura von ihm genannt, Molluſkengeſchlechts. So viel ich weiß, feine letzte Arbeit. — Die Zoologen, wie die Botaniker werden feinen) Verluſt betrauern. Die letzteren insbeſondere auch deßwegen noch, da er der Fortſetzer und Vollender der Arbeiten ſeines vortrefflichen Vaters werden ſollte. Ich darf in dieſer Hin⸗ ſicht wohl eine Stelle aus einem Briefe des Vaters an mich anfuͤhren. „Ich habe“ ſchreibt er, „zu viel, ich moͤchte faſt ſagen, alles mit ihm verloren, was mir noch in meinem wiſſenſchaftlichen Treiben Freude machte. Meine Geſchaͤfte find von der Art, daß fie mich unaufhoͤrlich erinnern muͤf⸗ fen an den, für welchen ich bisher ſammelte, ordnete, be⸗ ſchrieb uſw.“ — 93 Er ruht jetzt im Frieden von der irdiſchen Lebensreiſe aus, und mit Kuhl, van Saſſelt, Boje und ſo vielen anderen, wandelt er durch die ſtrahlenden Gefilde einer Li nern Welt. — Leuckart. RN: 4 ‘ Thlr. ggr. Thlr. ggr. Philedon melanops . . . 5 = 93 2 Ramphastos tricolor “ = 5 4 97 = terus leucorhynchus . 5 . 2 12 — erythrorynchus 5 . . g 8 — Myiothera nematura „ . . . 1 16 Pteroglossus aracari . . 8 . 4 — — aurita . . > . — 1 16 — maculirostris . A - 8 . 3 — — squamata "lie = 8 3 = 1 12 Phoenicophaus viridis 0 4 . u 3 8 — superciliars . . . 8 . 1 — Psittacus Ararauna . > 0 a 8 8 — fuliginosa . 2 — 2 5 tr — — Aracanga 5 8 8 A 712 — guttatal 7 2 — 8 1 8 — severus P ö 5 A 1 2. 12 1 Coraya > — x N 8 1 8 — Macavuanna 5 > 8 5 — — — perlata 8 1 - - . 1 8 — sulphureus 4 2 2 > A 3 xicola pileata 8 . 5 8 — 8 — erithacu⸗ v ‘ a 2 8 — — via coerulea . . . v . 2 — — grand. > . . . . 3 — h — Trichas 5 1 R 5 5 1 8 —. Guianensis * ‘ 3 . = — — cyanea 1 5 3 5 4 — elegans 5 4 f2 2 4 2 — ruäcapilla 5 8 2 8 * 1 12 — Senegalus 8 4 = 7 > 2 — 3 ludoviciana . . . . . 1.32 — Pennantii . ‘ S x ® Er — varia . . . . . 1 16 — Pondicerianus = 5 A . 2 — punctatd 8 = = = A 2 — — haematodes . 5 2 > 2 2 16 — ditrinella . . . . — 2 — — torquatus . . . . . 2 12 — guira . 8 . . = 1 12 — australis > Fr 8 E - De Troglodytes one 0 E . . . 1 16 — capensis . . . s 2 8. L ludovicianus 1 —— 5 8 1 — — pygmaeus 2 8 . S = 2 8 — lodaga 5 . 2 5 . 12 — amazonicus . . . = 2 8 — Motacilla coronata . s - A 2 — — leucocephalus . 5 2 2 8 — picu .. . 5 . . 8 1 12 — aestivus 8 4 - 8 > 2 12 Turdus brasiliensis . . 8 . 1: 12 — ochropterus - fr - - 5 1 12 — rufus , 8 . g . a 1 16 — pulverulentus 8 2 - > a — carbonarius . . . . . Dr —= menstruus R . 8 8 1 16 — fumigatus . * . . 1 12 — versicolor 5 5 . BR — scolopaceus . = . > 1 — virescen$ S 5 . - 4 2 — — Iividus . . 8 . . 7 1 8 — passerinus « 5 „ 0 5 a — saturninus 8 - » 4 1 8 — purpurascens = . - 8 — — cochinchinensis ve . .. = 8 — — canicularis f 5 8 . = r — atricapillus > = 5 1 — 2 16 — Dufresni = . S = et — — — leucocephalus > . . = 2 12 — cyanogaster . . 8 5 en — auricapillus . „ . 2 — — pullarius B . . = 2 12 — perspicillatus . . . . 1 16 — undulatus 8 > . 5 - 2 — — mindanensis N . . 8 2 — — auricapillu . . . . = Qu — macrourus g e = P . — — — frenatus . . „ . . 1 12 — humilis a 2 . „ . 1212 — surdus ‘ . . „ . 1 16 — montauus 8 > ® — x 1 12 — pusillus = . = . . 2:8 — ochrocephalus - + . 8 1 16 — auritus . . 5 . e 2 8 — Coraya = - A A . 1 12 — leucotis = . . 5 8 8 — rufiventris . . . . e ei — — cyanotis 2 . . ö 7 2 — Ceylonensis > . 0 . . 1 16 — Soso ve 5 B . . 3 Bei — nemoralis . » . . . a — viridissimus . . = . x 2 12 — felivox . 8 . . . 2 1- 16 Picus lineatus 8 . 5 Ä 5 2 16 — Sularirr . . . R 1 16 — robustus . „ 5 2 8 2 16 Pitta thoraciea 8 8 = . 8 A — flayescens 2 . . 8 3 2 12 — cyanura . . . - . 2 — — melanochlorus . . . . 8 Merops nubicus . f 5 . A 8 12 — campestris . 5 . . 2 — savignii 5 . » . . 3 12 — carolinus , 5 > . - x — — quisquicolor > 8 R : 3 — — coronatüs . 8 a A . 212 — erythropterns . . . — 0 2 8 — aurulentus . P * „ . a Prionites momota . - . > ae, — Goertan’ 5 R > E 8 1 18 Todus virescens 5 5 . . 1 12 — minutus = 3 » F er 1. 8 — cinereus 5 8 2 A En 1 — Cavyennensis 5 . 8 45 1 16 Alcedo americana - . . s 2- 8 — rubriventris . 2 - 3 2 IT b amazona . . . . . 2 12 — cinnamomeus . . . . 4 7 — capensis 8 . . . . CR — rubricollis . „ . . . 2 — senegalenis . . . 2 15 — capensis € . . . 1 12 E cristata x . . . 2 12 — erythrocephalus. . . . 2. — E agalcyon . . . . . 2 8 — pileatus . . 8 1 2 12 — bicolor . . . „ . 8 — varius . . 1 16 — Chlorocephala a 8 = h Be — chlorocephalus 8 . 2 — supercilio sss KULT, . 0 2 8 — limotus 2 = 8 . x 2 — — Biru 5 . . . 8 FREE — auritus . . . . > 2 8 — viridis e . . . 2 — dimidiatus 2 . . . 1 12 celo fuscus . . . . - 85 (Der Schluß folgt.) phastos tricolor > Ö i 8 * FT A. Naturgeſchichte u. Mineralogie. S. 337. e Reiſen in Nubien uſw. u 340, Kaſtners Archiv für Chemie und Meteorologie. — Leonhards und Bro nns Jahrbuch für Mineralogie. — 341. Winther; Literatura rerum natkralium in Dania ꝛc. — — Andre und Elsners oconomiſche Nezigkeiten 1830, 1. — 342. Zinkens Anweiſung zum Seidenbau. : By — — Woͤrterbuch der Naturgeſchichte Bd. 7. — 345. Burmeiſters Naturgeſchichte. — 344. Eichwalds naturhiſt. Skizze von Litthauen uſw. — 346. Memoires de la Soc. d'hist. nat. de Strassbourg 1. — 548. Rasoumovsky, Esquissegeognostique de son territoire en Moravie T. IV, B. Botanik. — 377. Waltiche Flantae asiaticae II, III. C. Zoologie. — - 333 Savis Ornithologia toscana von Michahelles. Passeres. — 405. Michahelles, wegen Motacilla Feldegg. — — E ſcch w eile rz über Verwandlung der Infuſorien. — 404. Bruch; uͤber den Bartgeyer. — 406. Meyer und Bruch; über Otis houbara. — 410. Beyträge der Schleſier zur Entomologie. — 413. Ruͤppells Verſteinerungen. — 414. Deſſen Nilfiſche. — 416. Deſſen Krabben aus dem rothen Meere. — 417. Brandt und Ratzeburgs Arzneythiere II. 1. — 418. Lichtenſteins Säuathiere des Hernandez. — 424. Leuckart; Erklärung wegen Ruͤppell. D. Anatomie u. Phyſiologie. — 427. G. St. Hilaire Principes de Zoologie philosophique. — 429. Sieb old; “über Apus cancriformis. — 454. Sharpeyz über Fluͤſſigkeitsbewegung durch thieriſche Oberflächen. — 437. Jacobſons Primordial⸗Nieren. — 438. Bo KEmanns Tafeln zur Thier⸗Anatomie. E. Medicin. a had fts Aphorismen des Hippocrates. . Ballings Venen⸗Entzuͤndung. — 471. Charvets Wirkung des Opiums. — — Raus Staphylome. — 472. Carros Carlsbad und Lobkowitzens Ode. — 443. Boer, Libri de arte obstetricia. Brandes und Tegelers Mineralquellen zu Taten⸗ hauſen. — 444. Waitzens javaniſche Arzneyen. — 445. Hamburger medic. Mittheilungen. — 446. Ehrenfelſens Bienenzucht. — 447. Leuckart wegen Proteus. — — Tod von H, Mertens. * ——— 0 ͤ— 2 —— 2 4 u m f 0 1 4 3. 3 Franks Vogelhandel. 1 Taf. IV. e zu S. 348 Esquisse Glognostique. = a Een — Ve Die Iſis iſt keineswegs in Oeſter reich a0 wie man che meynen. In Rußland iſt ſie aber noch immer boten, obſchon ſie ſeit zehn Jahren die Politik ausgeſchlo ſen hat. Es iſt indeſſen nur ein Schlendrian der Gränz⸗ huͤter. Diejenigen, welche die Iſis noͤthig haben, rauch ſich nur nach Petersburg zu wenden. i 70 9 7 d : — 9 E in ge g a u % ü A, An Auffägen, a — | * x R. W. foffile Thiere. Nordlicht. Lagostomus. Ka Ueber Species. Noctua gamma. . Hamburger Protoco zoologiſches, botaniſches. — B. Aphorismen, B. An Buͤchern: 7 Göppert, über die Wärme⸗Entwicklung in den Pflanzen, de: ren Gefrieren und die Schutzmittel gegen daſſelbe. Bresl. b. Max. 30. 8. 272. Memoires de la Société d’hist, nat. de Strasbourg. Lerrault, 30. I. 4. 17 th. Graba, Tagebuch, geführt auf einer Reiſe nach Sürze im Jahr 1828. Hamburg b. Perthes. 30. 8. 244, Leben und Traͤume, eine Sammlung von Erzählungenz R Sagen und Gedichten, von G. W. Zimmermann. Bamberg 9 Dreſch. 31. 8. 391. Woͤrterbuch der Nat. G. Bd. 7. H. 1. Weimar. L. J. C. 1830, 8. Atlas 10. 4. Enumeratio plant. crypt. Javae eic. a Blume et Reinwärdt coll. descr. curavit Chr, Nees ab Esenbeck, Fasc. 1. flepaticae. Vratislaviae ap. Grass. 30. 8. 86. Osservazioni del Prof. Savi 2 17 tre Antilopi virenti. pr. Nistri. 1828. 8. 29. t. Gallerie der vorzüͤglichſten 1 und Naturforſcher Deutſchlands, ' nach neuen Original Zeichnungen geftohen und Heraus: gegeben, von Rosmäsler Gotha bey Perthes. Heft 1. 1 6 Kt. G. A. Jahn, Tafeln zur Vergleichung der gebräuchlichſten E kde HE 5 7 “2 Pisa Baro⸗ und Thermometer: Gcälen, Leipzig bey L. Re 3 EA Fr. Groos, die Lehre von der Mania sine delirio. Seibel b. Oßwald. 30. 8. 138. Ch. H. E. Biſchoff wider si Myſtification in der Mebicin. Bonn b. Weber. 30. 8. Fuͤnfhundertjaͤhrige dür oe von W. C. Müller. Bremen b. Schuͤnemann. 23. 8. 184. 6 T. 5 Vermiſchte Schriften aus dem Tagebuch eines reiſenden Aben⸗ theurers. Leipzig b. Wienbrack. 30. 8. 94. * Mitchell on the treatment of en of the Spine. 27 8. 189. 1 Neue Mainzer Oefen. Mainz b. Wirth. 26. 8. 31. Frankfur t am Main bey Streng. 27. 4. 135. 16 Taf. Zugab 8. 8. 1 K. Entwurf zu einer Ipfemat, angeordneten Zimmer! Erwärm Mainz. 30, 1 T. i wein un .«. Ba: . | ö 5 * | 9 | e f t V. N 2 \ er 1 (eaſet yo. 5 eee e e eee ö Der Preis von 12 Heften iſt 8 Thlr. ſaͤchſ. oder 14 fl. 24 Er. cheiniſch, und die Zahlung iſt werbe 5 Leipziger Oſtermeſſe des laufenden Jahres zu leiſten. Man wendet ſich an die Buchhandlung Brockhaus zu Leipzig, wohin auch die Beige zu ſchicken ſind. ki s Uunfrankierte Buͤcher mit der 1 werden zurückgewieſen. a 2 u 2 x . „ 5 a N N Dr. Carl Steinlein's Sandbuch der Volkswirthſchaftslehre mit drey ſynoptiſchen Tafeln. Münden, bey Cotta, 1. Bd. 1831. 8. LVI und 510 S. 8 Der Verfaſſer hat ſich, wie früher Lotz, Hufeland, Gas nilh und Gioja die Aufgabe gewählt, zur Vermittlung der Extreme in den bisherigen fo getheilten Anſichten und Meynun⸗ gen der volkswirthſchaftlichen Schriftſteller beyzutragen; er hat insbeſondere verſucht, den mit ſo viel Unrecht aus der Volks⸗ wirthſchaftslehre verbannten immateriellen Gütern die ih: nen gebuͤhrende Stelle anzuweiſen, und die weſentliche und inni⸗ ge Verbindung derſelben mit den materiellen Guͤtern unter allen Geſichtspuncten darzuthun. Neben der Theilung der Arbeit iſt auch die nicht minder wichtige, aber erſt in der neueſten Zeit als hoͤchſt bedeu⸗ tend erkannte Ver bindung derſelben, unter die Mittel zur Fruchtbarmachung der Arbeit gehoͤrig eingereiht. Mit beſonderer Aufmerkſamkeit und moͤglichſter umfaſſung hat Steinlein die wichtige und ſchwierige Lehre vom Capi⸗ tal bearbeitet. Nach ſeiner Definition beſteht das Capital eines Volkes in der Geſammtheit jener Guͤter⸗Vorraͤthe, welche daſſel⸗ be beſitzt, und theils zur unmittelbaren Verzehrung, theils als Erwerbsmittel zur Vermehrung der Guͤter-Vorraͤthe beſtimmt hat, oder dazu beſtimmen kann. Die Geſchicklichkeiten = betriebſamen Claſſen fpielen bey dem Capitale eine Haupt» rolle A NAHEN Was der Verfaſſer über Menſchenkraͤfte s Weſen eines Gewerbs Unternehmens, den Character des Unfernehmergewinnes, und die bey Gewerbs⸗Unternehmungen zu beachtenden Momente geſagt hat, verdient beſonders beachtet zu werden. e Kein bloßes Compendium — fol vorliegende Schrift, wel⸗ che ſich durch Klarheit und Deutlichkeit des Vortrags, und moͤg⸗ lichſte Beſtimmtheit und Richtigkeit der Begriffe auszeichnet, be⸗ onders jungen Männern, die die academiſchen Studien verlafs überhaupt, über fen haben, als Leitfaden fuͤr ihre weitere Fortbildung in welche in unſern Tagen keiner an Nang, Wichtigkeit und Erfolg nachſteht, mit deren literariſchen Schaͤtzen näher bekannt machen, eine moͤglichſt vollſtaͤndige und wohl geordnete Literatur iſt. Wir zweifeln nicht, daß dieſes Werk den zahlreichen % ehrern jener Wiſſenſchaft eine willkommene Erſcheinung f Wiſſenſchaft dienen, werde,. Exotiſche Vögel. . Zu kaufen bey J. H. Frank in Leipzig. (Die exotiſchen Voͤgel find alle in ſchoͤnen Baͤlgen, auf mit Curſipſchrift, welche ausgeſtopft ſind, und es her nach Verhaͤltniß ein etwas erhöhter Preis ein. (Schluß.) Picus fuscus — villosus . puniceus — maculipennis «= armillass — pascilophus — Senegalus. Cuculus serratus =, f cayanus americanus auratus naevius . tenebrosus orientalis chalcetes solitarius 5 lugubris - — flavus Pu 5 1 N Centropus philfppensis 2 . 2 nene 5 * und zugleich die enn X KT alt / 0 aan Hin Kue Beim; * N a — 7 7 ' — . 5 > > —n + * Alter der Natur und Geſchichte des Menſchengeſchlechts, vom Grafen Lacepede, mit Anmerkungen uͤberſetzt von H. v. Meyer. Frankfurt a. M. b. Brönner. — 8 30, 8, 389. Packpedes thaͤtiges und manchfaltiges Leben iſt den Nas turforſchern hinlaͤnglich bekannt, fo wie auch, daß er ſich in verſchiedenen Zweigen des menſchlichen Wiſſens umgeſe⸗ ve. und ſelbſt die hoͤchſten Staatsaͤmter bekleidet hat. Sein tyl iſt fließend und gehört eigentlich zum ſchoͤn⸗ wiſſen⸗ ſchaftlichen, indem er ſich beſonders Buffon zum Muſter genommen hat. Dier Verf. theilt die Natur in 12 Alter, wovon das letzte S. 101 die Geſchichte des Menſchengeſchlechts behan⸗ delt, welche auch, wie man ſieht, faſt den ganzen Band einnimmt, obſchon er ſich eigentlich nur mit der alten Ge: ſchichte bis auf Pompejus beſchaͤftiget. a Die I erſten Alter find eine Art Cosmogenie und Geologie, nur kurz behandelt, aber hinlängli für die große Welt, welcher dieſe Schrift gewiß eine lehrreiche und ange⸗ nehme Unterhaltung gewährt, und daher wohl eine Ueber⸗ ſetzung verdient hat, welche auch unſers Beduͤnkens ſehr wohl gerathen iſt. 8 Die Vorwelt der organifhen Weſen auf der Erde. Eine Einleitung zu Fr. Holls Handbuch der Petrefactenkunde; von Dr. E. Choulant, Prof. Dresden b. Hilſcher. 30, 12, 90, Dieſe kleine Schrift hat zwar Aehnlichkeit mit den Altern [der Natur von Lacepede, ſchließt jedoch die Ge⸗ ſchichte des Menſchen aus, außer der Zeit ſeiner Entſtehung. Sie gibt in einem gedraͤngten Bilde eine leichte Ueberſicht von den Veränderungen des Planeten und beſonders von den untergegangenen organiſchen Weſen, ſo wie von der 5 Sie 1831. Heft 5. Zeit ihrer Entſtehung. Sie enthaͤlt Betrachtungen über die Wandelbarkeit der Erdoberflaͤche, uͤber die Wichtigkeit der Petrefactenkunde, uͤber die ausgeſtorbenen Thier- und Pflan⸗ zengeſchlechter, uͤber die Entſtehung der organiſchen Weſen und die Schoͤpfung der Erde, wobey beſonders Moſes und die Edda verglichen werden. Der Verf. zeigt, daß die Ges ſchichte des Menſchengeſchlechts nicht alt iſt, ſowohl nach den älteften Schriften, als nach den Erſcheinungen der Na— turgeſchichte. Die Sagen von einer Sändfluth werden auf: geführt, fo wie die Frage unterſucht, ob es ein ausgeſtor⸗ benes, andersgeartetes Menſchengeſchlecht gegeben [habe, was mit Recht gelaͤugnet wird. Zuletzt folgt eine Weberficht der bis jetzt bekannt gewordenen ausgeſtorbenen Pflanzen⸗ und Thiergeſchlechter, mit Angabe der Gebirgsarten, wor: inn ſie ſich finden, Caroli Linnaei Literas XI ad A. Gardenium datas necdum promulgatas edidit A. F. Lneders, Prof. Riliae. Regiis impensis. 29, 4, 16. Obſchon dieſe Briefe eben nicht viel wiſſentſchaftlich wichtiges enthalten, fo beweiſen fie doch den merkwürdigen Eifer Linnes zur Herbeyſchaffung ſeltener Thiere und Pflan⸗ zen, und ſeine große Begeiſterung fuͤr die Werke des Schoͤ⸗ pfers. Nebenbey erfaͤhrt man die engliſchen Namen, wel⸗ che verſchiedenen Fiſchen in Carolina beygelegt werden, auch die Zeit, wann viele Sippen und Gattungen aufgeſtellt worden ſind, ſo wie nicht minder den Eifer, womit Lin⸗ nes Schüler und andere Naturfreunde ſich beſtrebt haben, ihm bey ſeinem großen Unternehmen behilflich zu ſeyn. Die Briefe kamen wahtrſcheinlich aus der in Carelina gebliebe⸗ 29 5 — 451 nen Verlaſſenſchaft Gardens in die Hände Steevens, Arztes auf der deniſchen Inſel St. Croix in Weſtindien, und von demſelben an den Herausgeber, der durch die Un⸗ terſtuͤtzung des Königs dieſelben drucken laſſen konnte. Es find ihrer 11 von den Jahren 1759, 1761, 1765, 1767, 1768, 1770, 1772, und ſprechen ſaͤmmtlich die Bitte an Garden aus, ihm die dort vorkommenden und meiſt in Catesby abgebildeten Fiſche, Lurche und Pflanzen zu ſchi— cken, was dieſer auch redlich gethan hat. Es war im Jahr 1768, wo zuerſt die Siren lacertina ankam, woruͤber Lin⸗ ne faſt'vor Freuden außer ſich kam. Die Fiſche: Mullet, Shipjack, Chevalier, Sting-Ray, Sole, Plaese, Angle- fish, Saltwater Bream, Poryze, Sheepshead, Trout, Whiting, Blackfish, Squirrelfish, Croker, Muddfish, Catfish, Botlefish, Toadfish, Goatfish, Blueſish, Schols-poyce; Chub, Spansk-Hogfish, Hind, Pock- fish, Fatback werden beſtimmt. Man muß daher dem Herausgeber fuͤr die Bekanntmachung Dank wiſſen. Bemerkungen uͤber den Dolomit der muggendorfer Gegend, von Dr. Johann Andreas Wagner in Erlangen. Im verwichenen Sommer habe ich einen kleinen An— fang gemacht, die Verſteinerungen, welche der nördlich von der Schwarzach gelegene Theil des fraͤnkiſchen Juragebirges umſchließt, zu ſammeln. Bey einem ſolchen Unternehmen mußte ich mich natürlich mit der geognoſtiſchen Beſchaffen⸗ heit dieſes Hoͤhenzugs vertraut machen und ich habe auch manche intereſſante Aufſchluͤſſe uͤber eine, zum großen Theil nur unvollſtaͤndig, oder gar nicht gekannte Gebirgsgegend erlangt, welche ich ſeiner Zeit mittheilen werde. Vor der Hand beſchraͤnke ich mich gegenwaͤrtig auf den Dolomit, welcher eine der merkwuͤrdigſten Felsarten bildet und von mir an vielen Puncten im noͤrdlichen Jurazuge, beſon— ders aber in der Umgegend von Muggendorf, beobachtet worden iſt. Der ſuͤdlich von der Schwarzach gelegene Theil des Gebirges iſt bis jetzt kein Gegenſtand meiner Unterfus chungen geweſen. Der Dolomit des Juragebirges iſt ein von dem wei⸗ ßen, dichten Kalkſteine, der mit ihm zugleich vorkommt, ſo ganz verſchiedenes Geſtein, daß er bereits von den Landleu— ten als ein ſelbſtſtaͤndiges Gebilde, unter dem Namen Qua- cke, anerkannt wurde. Man muß ſich daher wundern, wie ihn die Mineralogen, welche die bezeichnete Gegend unters ſuchten, ſo lange verkennen und ihn hoͤchſtens fuͤr eine blo— fe Abaͤnderung des dichten Jurakalkſteines anſehen konnten. Von Doith * machte zuerſt auf den pfaͤlziſchen Dolomit aufmerkſam, indem er ihn unter dem Namen blaͤtterig koͤr— niger Muſchelkalkſtein von den uͤbrigen Kalkgebilden des Ju⸗ ragebirges unterſchied; die chemiſche Beſchaffenheit desfelben war ihm jedoch unbekannt. Erſt von Buch ** erkannte Molle Annal, d. Berg: und Hüttenkunde Bd. VIII. IAus⸗ gezogen in Leonhard 's, Mineralog. Taſchenb. 1824. Seite 206.] (= » Abh. d. Acad. d. Wiſſenſch. zu Berlin 1822 u. 1823. S. \ - 452 die Quacke des fränkifhen Jurazuges für achten Dolomit und verbreitete ſich in ſeinen Abhandlungen über mehrere merkwuͤrdige Eigenſchaften, ſo wie uͤber die Entſtehungsweiß ſe desſelben. Da ich zu ſeiner Schilderung dieſer Felsart Manches hinzuſetzen und Anderes berichtigen kann, ſo wird gegenwärtige Arbeit, welche auf alle Verhaͤltniſſe des Ge, ſteins Ruͤckſicht nimmt, nicht ganz uͤberfluͤßig ſeyn. 4 1. Aeußerer Character. Der fraͤnkiſche Juradolomit iſt gelblich- oder graulich⸗ weiß, das ſich ins licht Rauchgraue verläuft. Das Eefüs ge iſt hoͤchſt feinkoͤrnig und gibt dem Geſteine ein zuckerar⸗ tiges Anſehen; zuweilen, wie z. B. auf der Hoͤhe des ſtreit⸗ berger Berges, uͤber welchen ſich die Landſtraße wegzieht, geht es aus dem Eeinkörnigen ins Dichte von ſplittrigem Bruce Über, Die Körner zeigen häufig eine ſeht cryſtalli⸗ niſche Beſchaffenheit, ſo daß die Maſſe wie aus lauter klei⸗ nen Rhomboedern zuſammengeſetzt erſcheint. Friſch hat der Dolomit Perlmutterglanz, der jedoch bey der mehr dich⸗ ten Abaͤnderung nur noch als ſchwacher Schimmer ſich zeigt. Er iſt an den Kanten etwas durchſcheinend und halbhart; ſeine ſpecifiſche Schwere uͤbertrifft um ein Merkliches die des Jurakalks. 8 Er phosphoreſciert ſtark mit rothem Lichte. 0 Sehr characteriſtiſch fuͤr den Dolomit ſind die vielen kleinen Hoͤhlungen und Blafenräume, von welchen er durch, zogen iſt, und die an ihren Waͤnden mit lauter kleinen weißen Rhomboedern, welche die Cryſtallgeſtalt dieſes Ges ſteins darſtellen, bekleidet find. Dieſe Hoͤhlungen können gewiſſermaßen als Vorbilder von den großen Grotten, wel che in dieſer Felsart vorkommen und bedeutende Raͤume ei nehmen, angeſehen werden. age ‚in 1 Der Dolomit hat im friſchen Zuſtande einen bedeu⸗ tenden Zuſammenhalt und kann nur mit Muͤhe zerſchlagen werden. Wo aber die Witterung auf ihn Einfluß hat, wird er von derſelben maͤchtig angegriffen und erhaͤlt eine muͤrbe broͤckelige Beſchaffenheit. Die vielen kleinen Höhe lungen, welche ihn durchziehn, geſtatten den zerſtoͤrenden Einflüffen einen groͤßern Wirkungskreis und daher kommt es, daß Dolomitfelſen oͤfters bis auf ihren Kern verwittert find. Bey einem ſolchen muͤrben Geſteine loͤſen U h die Koͤrner ab und bilden eine Art von Sand. Man bes merkt daher häufig am Fuße det Dolomitberge große Schutt⸗ lagen von dieſen abgelösten Koͤrnern, die den Einwobnern ſolcher Gegenden ſehr nuͤtzlich werden, indem ſie dieſelben ſtatt des fehlenden Sandes gebrauchen. 5 Durch den Einfluß der Witterung geſchieht es auch, daß ſich ungeheure Bloͤcke von den Felſen losloͤſen und in die Tiefe hinabſtuͤrzen. Man ſieht in den Thaͤlern um Muggendorf, Weiſchenfeld, Rabenſtein u. ſ. w. dieſelben an den Bergabhaͤngen und in den Gruͤnden herumliegen und der fleißige Landmann hat Muͤhe genug ſeine Wieſen und * 83 ꝛc. — Ferner Leonhard's mineralog, 1824. 2te Abth. dee 4538 Felder von denſelben zu reinigen. Bey der gewaltigen Gro, fe mancher diefer Blöcke iſt es ihm nicht mehr ‚möglich die⸗ ſelben zu beſeitigen, oder er muß dieſelben mit Pulver n r 2 0 5 Der Dolomit zeichnet ſich ſchon von weitem als Ge Seine zerriſſenen ſchroffen Felſen heben ſich rmartig vom Boden empor und durch die Witterung, durch einen Ueberzug dunkler Flechten, erhalten die ſtei⸗ Waͤnde ein duͤſteres graues Anſehen. Wo Dolomit das rſchende Geſtein bildet, ſieht man überall auf den wei⸗ Gebirgstuͤcken die nackten oͤden Kuppen desſelben her: ragen, die aus der Ferne gewoͤhnlich eine kegelfoͤrmige ſtalt annehmen, da ſich im Lauf der Zeit große Bloͤcke Fuß derſelben angehaͤuft haben. Wenn man vom Ads lerſtein bey Muggendorf, oder vom zipſer Berg bey Pegniz, oder vom Hohenſtein dey Hersbruck einen Blick uͤber das birge wirft, fo erſtaunt man über die Menge dieſer ſon⸗ aren Dolomitkegel, die reihenweiſe hintereinander egen. 2. Chemiſcher Character. Von unſerm fraͤnkiſchen- Dolomit iſt noch keine Ana fe mitgetheilt worden; da er jedoch ganz mit dem ſchwaͤ⸗ hiſchen uͤbereinkommt, fo iſt es auch keinem Zweifel unters fen, daß er nicht aus denſelben Beſtandtheilen, wie die⸗ fer, zuſammengeſetzt ſey. Nach der Zerlegung, welche Gmelin * mit einem Dolomit aus Blaubeuren vornahm, enthaͤlt der Dolomit folgende Beſtandtheile: Kohlenſauren Kalk 2 2 . . 54,54 Kohlenſauxe Bittererde . 8 R - 42,80 Sand und organiſche Materie 0,15 2 Waſſer D * . 5 . I,I2 Alaunerde und Salzſaͤuee Spuren 0 N 98,61 ieee 5 Man ſieht aus vorſtehender Analyſe, daß das Geſtein durch einen reichlichen Gehalt an Bittererde ausgezeichnet er man es neuerdings zur Darſtellung der Magnefia utzt hat. Dieſer Beſtandtheil iſt auch Urſache, daß der Dolomit mit Säuren N K ſehr geringe, ja zuweilen kaum merklich aufbrauſet. N ö 5 38. Lagerungsverhaͤltuiſſe. Dias Liegende des Dolomits bildet jederzeit der dichte weiße Jurakalkſtein. Ueberdeckt wird er aber im ganzen Bezirke- von Staffelſtein bis Altdorf durch keine andere Fels art, fo daß er uberall frey zu Tage liegt. Er verhält ſich⸗ daher in dieſem Theil des Gebirges anders, als in dem ſüdlichen bey Eichſtädt und Solenhofen, wo auf ihm, nach don Buch die lithographiſchen Kalkſchiefer ruhn. Er erreicht eine bedeutende Maͤchtigkeit und waͤhrend et im untern Laufe der Fluͤſſe, welche das Gebirge durd: ſchneiden, nur die Gipfel der Höhenzüge einnimmt, ſo ſetzt ie dagegen im obern Laufe derſelben die ganzen Berge zus — * Würtemberger naturwiſſenſchaftl. Abhandl. S. 192. 5 — - hält. 454 ſammen, indem er bis zur Thalſole reicht. Man kann ſich von dieſem Verhalten uͤberzeugen, wenn man der Wieſent von Weiſcherfeld an bis zu ihrer Einmuͤndung in die Reg⸗ niz bey Forchheim folgt. Die bedeutendften Höhen find im⸗ mer vom Dolomit gebildet. Niemals habe ich es getroffen, daß er in Wechſella⸗ gerung mit andern Gebirgsarten vorkommt. Eben fo iſt er von fremden, ihm eingelagerten, Mie neralien ganz frey und nur ſehr ſelten, wie z. B. am Stafr felberg, findet ſich an den äußern Wandungen hie und da, eine duͤnne Kruſte von Kalkſpath. . [4 4. Schichtung. Es iſt eine faſt allgemein angenommene Meynung, daß dem Dolomit die Schichtung gänzlich abgehe. Von Buch behauptet dieß von dem fraͤnkiſchen, und Gmelin von dem ſchwaͤbiſchen. Dieſe Erſcheinung mußte um ſo auffallender ſeyn, da das Juragebirg übrigens aus lauter ſehr regelmaͤßig und beſtimmt geſchichteten Felsarten be> ſteht, und es war deßhalb nicht zu wundern, daß die He: bungstheorie begierig nach einem ſolchen Umſtande griff. Meine Unterſuchungen haben jedoch dieſe Annahme in ih⸗ rer Allgemeinheit nicht beſtaͤtigen koͤnnen. Allerdings iſt es gegruͤndet, daß dem Juradolomite ge⸗ woͤhnlich die regelmäßigen horizontalen Abtheilungen fehlen, a Verticale Zerklüftungen durchziehen das Geſtein und bilden die ſonderbaren pfeilerartigen Felſenparthien, denen auf gro: ße Strecken hin horizontale Querdurchſchnitte abgehen, oder doch wenigſtens keine regelmaͤßige Schichtung hervorbringen. Allein ſchon zwiſchen Goͤßweinſtein und Ailsfeld trifft man einen kleinen Steinbruch im Dolomit, aus dem ſaͤulenartige Quadern zu Thuͤr- und Fenſterrahmen, nach Art des Sands ſteins, gebrochen werden koͤnnen, was nur bey einer Anlage zu regelmaͤßigen horizontalen Durchſchnitten moͤglich iſt. Ein vollkommen geſchichtetes Geſtein zeigt ſich jedoch auf der Hoͤhe des ſtreitberger Berges, unmittelbar an der Landſtta⸗ ße. Es iſt bereits bemerkt worden, daß hier ein Dolomit vorkommt, der aus dem Feinkoͤrnigen ins Dichte von ſplit⸗ trigem Bruche uͤbergeht; auch iſt noch zuzuſetzen, daß er nur ſchwach ſchimmernd iſt, daß. feine zelligen Aushoͤhlun⸗ gen ſehr klein ſind und daß er einzelne Terebratuliten ent⸗ Dieſes Geſtein iſt es, welches eine ſehr regelmäßige, deutliche und nur wenig geneigte Schichtung zeigt, auf die⸗ ſelbe Weiſe, wie man fie beym Jurakalke, dem es in einis gen Eigenſchaften ſich annaͤhert, wieder findet. Daß man die Schichtung an manchen andern Dolomitparthien, wo ſie etwa noch vorkommen koͤnnte, nicht wahrgenommen hat, mag von der großen Verwitterbarkeit dieſer Felsart herruͤh⸗ ren, welche die aͤußere Oberflaͤche zerbroͤckelt und ihre Be⸗ ſchaffenheit unkenntlich macht. Auf der ſtreitberger Hoͤhe aber hat man den Vortheil, daß man ein zur Erweiterung der Straße friſch angehauenes Geſtein vor ſich hat. Von Voith * iſt der einzige Geognoſt, der dem Do⸗ lomit die Schichtung zuſpricht. „Die einzelnen Schichten⸗ „ bLeonhard's Taſchenb. 1824. S. 269, 455 heißt es, beobachten unter fih in Ruͤckſicht ihrer Maͤchtig⸗ keit nichts Regelmaͤßiges; oft geht einer Schicht von 1 bis 1¼“ eine andere von 3“ und darüber voran, und eben fo oft folgt ihr eine ſolche.“ 5. Derſteinerungen. Von Buch ſagt vom Dolomit des Staffelbergs, daß er „ohne Spur von Verſteinerungen iſt.“ Eben fo führt er vom muggendorfer Dolomit an: „immer bleibt die Maſſe verſteinerungsleer“, doch glaubt er an den ſteilen, der Luft ausgeſetzten Wänden der gailenreuther Höhle viele Puncz te geſehen zu haben, welche durch die Loupe der Form von Ammoniten oder von Turbiniten ganz aͤhnlich waren. Auf gleiche Weiſe iſt, nach Gmelin, der Dolomit des Jura verſteinerungsleer, oder es finden ſich auf jeden Fall Ver⸗ ſteinerungen nur hoͤchſt ſelten in demſelben. e Da ich das Juragebirge zunaͤchſt nur der Auffindung von Verſteinerungen wegen durchwanderte, ſo eilte ich in der erſten Zeit immer uͤber den Dolomit weg, weil ich den⸗ ſelben, auf eine berühmte Autorität geſtuͤtzt, frey von Thier⸗ überreſten hielt. Es dauerte jedoch nicht lange, ſo traf ich auf den Feldern einige Verſteinerungen an, deren Maſſe mir aus dieſem Geſtein zu beſtehen ſchien. Hierdurch auf— merkſam gemacht, fieng ich an dieſe bis jetzt von mir ganz vernachlaͤſſigte Gebirgsart genauer zu beachten. Aus den vielen Unterſuchungen, die ich über dieſen Gegenſtand in der Umgebung von Muggendorf anſtellte, geht hervor, daß 1. der Dolomit in gewiſſen Gegenden und einzelnen Lagen allerdings ganz frey von Verſteinerungen iſt, wie man dieß auch, obwohl in geringerem Grade, bey dem dichten Jurakalk— ſteine antrifft; daß aber auch 2. derſelbe an ſehr vielen andern Stellen, namentlich im rabenecker Thal, auf der Kupfe u. auf det engelhardsberger Gebirgsflaͤche einen großen Reichthum an verſteinerten Conchylien, zumal an Terebratuliten, enthaͤlt. Beym flüchtigen Anblick der Dolomitfelſen kann man al: lerdings die Petrefacten uͤberſehen, weil dieſe bey der gro⸗ ßen Verwitterbarkeit der Felsart verwiſcht werden, oder aus— fallen: bey einer nähern Prüfung aber, namentlich des fri⸗ ſchen Geſteins, wird man ſie in den bezeichneten Diſtricten immer leicht finden. Beſonders lehrreich iſt in dieſer Des ziehung ein Dolomitfelſen, welchen man am Wege von Muggendorf nach Engelhardsberg, linker Hand unweit von letzterem Orte antrifft, und deſſen Inneres durch einen klei⸗ nen Steinbruch aufgeſchloſſen iſt. Die Verſteinerungen kom⸗ men hier an den meiſten Stellen in ſolcher Menge vor, daß der Dolomit nur als ein Kitt zwiſchen denſelben zu betrach— ten iſt. Die gewoͤhnlichſte Verſteinerung, welche in ſehr großen ſchoͤnen Exemplaren ſich findet, iſt der Terebratu- lites bicanaliculatus Schloth. Ein Verzeichniß aller Pe— trefacten dieſer Felsart gedenke ich ſpaͤter zu liefern, wenn ich noch längere Zeit werde geſammelt haben. Einer befons dern Erwähnung verdient es ebenfalls, daß ich auch aus dem Dolomit des Staffelſteins einen Ammonites planu- latus [Var. biplex Zielen tab. VIII. fig. 2.] herausge⸗ ſchlagen habe. k Daß die Verſteinerungen in dem Dolomite des noͤrd⸗ lichen Juragebirges überhaupt keine Seltenheiten find, hat 456 U 1 ſchon von Voith * dargethan, indem er mehrere in dem von ihm ſogenannten, koͤrnigen Muſchelkalkſtein vorkom⸗ mende Petrefacten, wie Chamiten, Terebratuliten, Echi⸗ niten, Pectiniten, Strombiten, Belemniten, Ae \ und Lazarusmufcheln erwähnt, l 10 - Auch in dem Dolomite des Faſſa, Thales, dem eben. falls die Verſteinerungen abgeſprochen wurden, ſind in neues rer Zeit dieſelben durch Zeuſchner ** aufgefunden worden. Sie gehoͤren zur Familie der Eneriniten und mitten zwi⸗ ſchen ihnen finden ſich gewundene Schnecken, die nicht wei⸗ ter beſtimmt werden konnten. ee II . Ne Brongniart ** ſagt in Beziehung auf organiſche Ueberreſte: wir muͤſſen bemerken, daß die meiſten Felsarten im Jura, welche dieſe dolomitiſche Structur beſitzen, zugleich ihren Urſprung von mehr oder minder maͤchtigen Maſſen Madreporen beurkunden. Der Madreporenkalk am Kap Saint⸗Hoſpice bey Nizza, gibt ein ſehr merkwuͤrdiges Bey⸗ ſpiel dieſer Art.“ 275565 Durch die angefuͤhrten Thatſachen geht alſo zur Ge⸗ nuͤge hervor, daß nicht nur der Dolomit des Juragebirges, ſondern auch der des Faſſathales mit organiſchen Ueberreſten verſehen iſt. Merkwürdig iſt es jedoch, daß dieſelben dem mittlern Theil des Jurazugs, nehmwlich der ſchwaͤbiſchen Alp, ganz zu fehlen ſcheinen, indem auch Sartmanns !?? neueſtes Verzeichniß keine Petrefacten in dieſem Dolomite auffuͤhrt. i ent 6. Sohlen. Seit langer Zeit ſind die muggendorfer Hoͤhlen be⸗ kannt und der wundervolle Bau derſelben, ihre ſonderbaren Tropfſteinbildungen und ihr Reichthum an Ueberreſten ur⸗ weltlicher Saͤugethiere haben die allgemeine Aufmerkſamkeit erregt. Da jedoch die vielen Beſucher dieſer Grotten das Geſtein ganz außer Acht ließen, ſo ſchrieb man ſie dem Jurakalkſteine zu, dem man deshalb auch den Namen Hohe lenkalkſtein beylegte. Don Buch, welcher zuerſt die Fels⸗ art richtig erkannte, machte auch zuerſt die Bemerkung, daß die muggendorfer Höhlen nicht im dichten Kalkſteine, ſon⸗ dern im Dolomite liegen, und daß überhaupt nur wenig Höhlen dem dichten Jurakalke zugehoͤren moͤchten. Was die fraͤnkiſchen Höhlen anbetrifft, fo muß ich, ſoweit ich wenigſtens dieſelben unterſucht habe, mit der an⸗ gefuͤhrten Behauptung uͤbereinſtimmen. Die ſtaffelberger, Rofenmüllerss, gailenreuther-, Mokas- und klausſteiner Höhle, das Kuͤhloch u. ſ. w. liegen ſaͤmmtlich, wenigſtens mit ihren Eingaͤngen, im Dolomit. Eben ſo wird es kei⸗ nem Zweifel unterliegen, daß die übrigen von mir deßhalb „. 4. O. G. 266. e e Leonhard's Zeitſchrift für Mineralogie. Jahrg. 1839 409. 7 e Die Gebirgsformationen der Erdrinde, überf, von Klein⸗ ſchrod. S. 225. — | vr Spyſtemat. Ueberſicht d. Werft, Wuͤrtembergs. 0 nicht den ‚Höhlen der Umgegend von Muggen⸗ ef in dieſer Gebirgsart enthalten feyen. Auch von Voith gerkt: „ „vielleicht gehoͤren die größten Höhlen, wo nicht sſchließlich, doch vorzüglich dem biätterig - Förnigen Mus elkalkſteine an.““ Von den ſchwaͤbiſchen ift es jedoch durch Jurakalk und nicht im Dolomite vorkommen. Dit Knochen, welche als Denkmale der Suͤndfluth in den F Höhlen gefunden werden, gehören dreyen Arten en * und Gmelin ** dargethan, daß fie alle on Loͤwen, zweyen Arten von großen Katzen, dem Hoͤhlenwolfe er Höhlenhyäne, dem Hoͤhlenvielftaß und dem Hoͤhlenochſen Die Ueberreſte von einem Fuchſe, einem Hirſche und igen andern Wiederkaͤuern ſtammen aus einer viel ſpaͤ⸗ en, zum Theil der neueſten Periode her. Von gleichem uern Alter ſchienen mir die kleinen Nagerknochen zu ſeyn, velche man ebenfalls ſparſam daſelbſt gefunden. Die Na⸗ Fuͤchſe und Hirſche konnten in die offenen Höhlen icht hinein gekommen ſeyn, und hinterließen bey ihrem Tode die Knochen in denfelben. Der ſich immer forterzeu— gende Tropfſtein war im Stande dieſe Ueberreſte neuern Datums mit den vorfündfluthlihen Knochen zuſammenzukit— ten, oder doch wenigſtens mit kohlenſaurem Kalk zu durch⸗ dringen, weßhalb man in Verſuchung kommen kann, dieſe ganz verſchiedenen Zeitperioden angehoͤrigen Reſte fuͤr gleich— alterig zu halten. Von Elephanten und andern Padıyder: men hat man ehemals viele Spuren finden wollen, allein genauere Unterſuchungen haben gezeigt, daß dieß keineswegs der Fall geweſen ſey. Neuerdings behauptet jedoch Eger⸗ ton ', daß im vorigen Jahre im Kuͤhloch ein Nashorn— Backenzahn zum Vorſchein gekommen ſey. “r Die meiſten Höhlen find inwendig mit Tropfſtein aus: gekleidet, wodurch das Grundgeſtein ganzlich verdeckt iſt. 1 ie kommen in dem kleinen Diſtriet um Muggendorf fo aͤufig vor, daß ihrer in demſelben bereits über 40 bekannt d. Auch in dem Dolomitgipfel des Staffelbergs iſt eine kleine zus enthalten. 7. Unterſchied vom Jurakalkſtein. Von dem Jurakalke iſt der Dolomit ſowohl durch faſt alle —++ Kennzeichen, als auch durch die chemiſche Zu⸗ ſammenſetzung verſchieden. Der Dolomit iſt nehmlich fein⸗ kornig, hat ein zuckerartiges Anſehn und einen Perlmutt: terglanz; der Jurakalk dagegen iſt dicht und matt. Erſte⸗ ter enthaͤlt viele kleine mit Rhomboedern ausgefüllte Bla⸗ raͤume, und brauſt nur fehr langſam und ſchwach mit uren auf; waͤhrend dem letztern dieſe Kluͤfte fehlen und eine ſtarkes Aufbrauſen ihm zukommt. Auch hat der Dolos mit eine größere Schwere, was einem beym Waͤgen folder Stuͤcke in der Hand gleich auffaͤllt, und die den Jurakalk doͤchſt auszeichnende regelmäßige n iſt bey ihm ges pape Mi wahrzunehmen. — ** . @ Leonhards mineralog. Taſchenbuch. Jahrg. 1821. S. 841. * Mürtemberger naturmiſſenſch. Abh. Bd. I. S. 193. 0 e Phil. magaz. New. series VI. 92. Mitgetjeilt im Jahr. buch für Mineralogie. Jahrg. 1. ©, 8 7. a 1831. Heft 5, — 458 In chemiſcher Hinſicht zeichnet ſich der Dolomit durch feinen großen Gehalt an Eohlenfaurer Bittererde aus, von welcher der Jurakalkſtein keine Spur enthaͤlt. Man kann beyde Gebirgsarten gewoͤhnlich 7 5 aus der ferne von einander unterſcheiden, indem der Dolomit in gewaltigen Säulen, Thürmen und Wänden, die nach der Hoͤhe und Quere zerkluͤftet ſind, hervorragt, ſo daß man oͤfters die weitlaͤufigen Ruinen alter Burgen zu ſehen glaubt, waͤhrend dem Jurakalke in der Regel dieſe grotes⸗ 5 Bieten fehlen. 8. Entſtehungsweiſe. Bekanntlich hat ſich die Geognoſie der neueſten Zeit mit befonderer Vorliebe an die Aufgabe gemacht, das Raͤth⸗ ſel von dem, vor aller Geſchichte liegenden, Zuſtande der Erde zu loͤſen, und fie hat in dieſer Beziehung ihre Hypo⸗ theſen, gleich Ariomen, mit eben fo vieler Zuverſicht hinge⸗ ſtellt, als dieß Euclid mit feinem eilften Grundſatz gethan. Das alte Reich der Gewaͤſſer, das noch die Wernerſche Schule in Uebereinſtimmung mit der heiligen Schrift und den Sagen aller Voͤlker als das Element betrachtete, aus dem alle Gebirge hervorgiengen, iſt von den neuern Geolo⸗ gen gewaltig beeintraͤchtigt worden und ſteht in Gefahr ſeine Herrſchaft ganz zu verlieren. Waͤhrend noch vor wenig Jahren die Laven die einzigen Gebilde waren, welche dem Feuer zuerkannt wurden, hat dasſelbe bereits ſo weit um ſich gegriffen, daß es nun ebenfalls die Trachyte, Baſalte, Gruͤnſteine, Porphyre, Syenite, Granite u. ſ. w. fuͤr ſein Eigenthum anſpricht. Und daß dem alten Vater Neptun noch nicht ſein ganzes Reich entriſſen worden iſt, haben bis jetzt nur die geſchichteten und Verſteinerungen fuͤhrenden Ge— birge verhindert, welche als gewaltige Bollwerke das weitere Eindringen des Uſurpators aufgehalten und ihm einen un⸗ angenehmen Stillſtand aufgelegt haben. Da derſelbe wohl einſah, daß er auf Gebirge, welche mit foſſilen Ueberreſten organiſcher Weſen erfüllt find, keinen directen Anſpruch zu machen vermochte, er muͤßte denn nachweiſen koͤnnen, daß alle dieſe Geſchoͤpfe, gleich dem Salamander in der Fabel, im Feuer gelebt haͤtten, ſo eignete er ſich wenigſtens, bis auf beſſere Zeiten, eine Scheingewalt uͤber ſie an, indem er er⸗ klaͤrte, fie aus den Tiefen der Erde durch feine Macht her⸗ vorgehoben zu haben. Ungeheuere Schluͤnde ſollen ſich auf ſein Geheiß geoͤffnet haben, und aus ihnen die 5 se vorgetreten feyn. : Zu den feurigen Gebilden gehört denn auch den neue⸗ ſten Beobachtungen zu Folge, der Dolomit. Wer denſel— ben in unſerm Gebirge geſehen hat, wird dieß freplich nicht recht glauben wollen, aber das ſuͤdliche Tyrol ſoll es evi⸗ dent erweiſen. Von Buch“ war der erſte, der dieſe Behauptung aufſtellte und die meiſten Geognoſten ſind ihm beygetreten; nur die Chemiker haben ſich dagegen erklaͤrt. Es ſey uns erlaubt, Gruͤnde und Gegengruͤnde hier gegen einander zu halten, und eine fuͤr unſer Suragebitge p hoͤchſt wichtige Frage ins Licht zu ſetzen. e Abb. d. Academ. d. Wiſſenſch. zu Berl. Jahrg. 1822 u. 1823.— Eeonhard'es Mineralog, Talern für 25 Me Abthl. 29° 0 459 % Es iſt nicht zu laͤugnen, daß dem Dolomite die klei⸗ nen Blaſenraͤume, die großen Hoͤhlungen und die ſonderba⸗ ren Zerkluͤftungen ein auffallendes und fremdartiges Anſe⸗ hen geben. „„In der That, „ſagt von Buch “,“ find dieſe Kluͤfte den Zerberſtungen vollkommen aͤhnlich, wie man ſie an Kalkſteinen in ausgebrannten Kalkoͤfen ſieht, und wenn man von la Cortina im Thale von Ampezzo nach Toblach in's Puſterthal heruͤber geht, wo auf dem Paſſe faſt 2 Meilen lang, die Dolomitfelſen ſenkrecht umher fies hen, und Bloͤcke wie Berge unten zerſpalten, und aufge⸗ haͤuft liegen, fo möchte man gern glauben in den unges heuren Heerd eines ſolchen Ofens verſetzt zu ſeyn.““ Um das Folgende zu verſtehen, iſt es noͤthig einen Blick auf die geognoſtiſche Beſchaffenheit des Faſſathales zu werfen, in welchem der Dolomit in ungeheuren Maſſen zum Vorſchein kommt und die Hoͤhen einnimmt. Geht man, ſagt von Buch *, von den Dolomiten in das Faſſathal berunter, ſo findet man dort dieſelbe Folge der Geſteine, wie von der Eiſack herauf; zuerſt der ſchwarze Angitpor— phyr; darunter dichter, rauchgrauer, duͤnngeſchichteter Kalk; ſtein mit vielen Muſchelverſteinerungen; tiefer, in gewalti⸗ ger Maͤchtigkeit, der rothe körnige Sandſtein, voͤllig dem norddeutſchen bunten Sandſtein aͤhnlich; endlich ganz am Fuße der rothe Porphyr. Und Seite 281 heißt es: „in der That liegt durch die ganze Länge des Faſſathales hin der Augitporphyr ſtets unmittelbar unter dem Dolomit, und ſcheidet ihn von den tiefer liegenden Schichten, und Dolo— mit kommt hier nirgends vor, wo ihn nicht der Augitpor⸗ phor begleitet. Dieſe Behauptung iſt jedoch keineswegs in ihrer All: gemeinheit gültig, wie es neuerdings durch Feuſchners Unterſuchungen erwieſen worden iſt. Die ungeheuren Waͤn⸗ de des Schlern, welche von Buch in feinem 6ten Durch⸗ ſchnitt darſtellt, beſtehen, nach jenem Geognoſten, unten aus Kalkſtein und oben aus Dolomit, ohne daß beyde durch ei⸗ nen ſchwarzen Augitporphyr geſchieden ſind. Eben ſo hat er noch an andern Puncten, z. B. bey Vigo im Faſſathale, den ſchwarzen Porphyr nicht zwiſchen Kalkſtein und Dolo⸗ mit eingelagert gefunden. Obſchon Zeuſchner zugeſteht, daß es allerdings Stellen gibt, wo der Dolomit ſich auf dem Augitporphyr verbreitet, ſo ſtellt er doch, indem er eis nen Blick auf das ganze Gebirge wirft, das Reſultat auf, daß im Allgemeinen der Dolomit in dieſem Theile der Als pen auf dem Kalkſtein, oder Sandſtein gelagert ſey. Dieß beweiſt ſelbſt die Karte von Buch, indem fie auf's bes ſtimmteſte anzeigt, daß die lange und faſt Tauſend Fuß ho⸗ he Dolomitwand des Mendelbergs unmittelbar auf rothem Sandſtein aufruht, der wieder vom rothen Porphor getra⸗ gen wird, ohne daß irgendwo Augitporphyr zum Vorſchein käme. Eben fo erſieht man aus der genannten Karte, daß faſt alle Dolomitberge hinter Cima d' Asta auf Kalkſtein aufgeſetzt ſind. Dieſe Berichtigungen konnten nicht umgangen werden, weil fie zur Beurtheilung einer merkwürdigen Hppotheſe » Minekälog. Taſchenb. S. 288. % A. a. O. S. 279. re 2 Behauptung zu weten, bis der verſteckte Augit ans Ta⸗ 46⁰ uͤber die Entſtehung des Dolomits noͤthig ſind. Von Buch bemüht ſich nehmlich in den gedachten Abhandlungen date zuſtellen, „wie man am Ende zu dem Reſultate geführt wird, dieſer Augitporphyr ſey es eigentlich, der auf die Schichten des dunkelgefärbten, dichten Kalkſteins einwirkend, fie entfaͤrbt, Verſteinerungen und Schichten vernichtet, mit Talkerde die Maſſe durchdringt, ſie dadurch zu koͤrnigem Do⸗ lomit umaͤndert und endlich fie als ſenkrecht zerſpaltene Kos loſſe über die Thaͤler in die Höhe ſtoͤßt.“ Was die Lagerungs⸗ verhältniffe des Augitporphyrs anbelangt, heißt es weiter, fo ſcheint es manchmal, als liege er über den Sandſtein⸗ u. Kalk ſchichten, allein dieß ſey eine Taͤuſchung, indem man i Orten gar deutlich ſehen koͤnne, „wie der Augitporphyt plöͤtz⸗ lich in die Tiefe geht, und Kalk, und Sandſtein ſich an dies fer Maſſe vollig abſchneiden. Es ſind völlig, nur größer, die Verhaͤltniſſe des Baſaltes, wenn er, aus der Tiefe her⸗ vortretend, die juͤngern Felsſchichten unter der Geſtalt von Gängen [dikes] durchſchneidet. Daher find wir wohl bes rechtigt, auch vom Augitporphyr zu glauben, daß er aus dem Innern hervorgeſtiegen ſey, und nur mit ſeinen Koͤpfen über die Kalkſtein⸗ und Sandſteinſchichten hervorrage. Dann aber folgt auch, daß die uͤber dem Augitporphyre ‚ftehende: kuͤhnen und furchtbaren Dolomitſpitzen durch ihn in die 80. he gehoben, zerſpalten und zerborften find, Wie konnten ſolche Formen auch anders, als durch ſo gewaltſame Mittel aus den Händen der Natur kommen““ 5 8 Und doch ſind ſie ſicherlich auf andere Weiſe entſtan⸗ den, als obige Darſtellung es angibt. Wir wollen hier nicht darauf eingehn, ob der Augitporphyr unwiderſprechli⸗ cher Weiſe feuriger Entſtehung ſey, dieß wuͤrde uns zu weit abführen; wir wollen nur ſehen, ob der Augit wirk⸗ lich die Talkerde in gasfoͤrmigem Zuſtande abgeben und d durch den dichten, grauen, geſchichteten und verffeinerung reichen Kalkſtein in den körnigen weißen, ungeſchichte und verſteinerungsleeren Dolomit umwandeln konnte. Folgen de hauptſaͤchliche Gründe ſprechen dagegen. I. Der Dolomit iſt an mehreren Puncten im Faſſa⸗ thale, gegen von Buch's Behauptung, und an den mei ſten Stellen im ſuͤdlichen Tyrol, in gar keiner unmittelba⸗ ren Berührung mit dem Augitporphyr; ja erſtere Felsart ift gerade da am mäaͤchtigſten, wo letzterer nicht ſichtlich iſt. Zeuſchner's Beobachtungen und Buch's eigne Karte von Suͤd⸗Tyrol thun dieß überzeugend dar. Wo aber die Ur⸗ ſache fehlt, fehlt auch die Wirkung. Zwar ſagt letzterer Geognoſt, das augitiſche Geſtein, das am Mendelberge nir⸗ gends aufgefunden worden iſt, koͤnne nur deßhalb äußerlich nicht erſcheinen, weil es im Innern dieſes Dolomitberges verborgen ſey; es wird uns jedoch erlaubt ſeyn, ſolange an dieſer, gleich einem Axiom, ohne alle Beweiſe hingeſtellten geslicht gebracht iſt. ads 2. Jeuſchner hat im Faſſathale den Kalkſtein an meh⸗ reren Stellen in unmittelbarer Berührung mit dem Augit⸗ porphyr gefunden und dennoch iſt die poſtulierte Veraͤnde⸗ rung keineswegs vorgegangen; weder hat ſich die chemiſche Natur des erſteren umgewandelt, noch auch hat die Schich⸗ tung gelitten. Nur im Val di Rik hat der Kaikſtein, wel. cher eine Augitmaſſe enthält, eine kleine Veränderung an der Grenze erlitten, allein dieſe deutet keineswegs auf einen 46 | Uebergang in Dolomit hin, ſondern die Schichtung iſt ges ieben und nur verworfen, und die Farbe iſt nicht heller, ern ſogar dunkler geworden B auch erſtreckt ſi ch diefe Eine irkung [welche vielleicht richtiger ein allmaͤhliges Uebergehn der einen Felsart in die andere zu nennen iſt] nicht weit, woͤhnlich nur 10 bis 12 Fuß. Es find auch noch andere Fälle bekannt, wo bitterer dehaltige Geſteine, die ebenfalls feuriger Entſtehung ſeyn ſollen, mit Kalkſteinen in unmittelbare Berührung kamen, ne daß dieſe dadurch zu Dolomiten umgeaͤndert wurden. Von Buch ſelbſt fuͤhrt ein ſeiner Anſicht widerſtreitendes enfpiel an: an der Küfte von Antrim nehmlich ſetzt der aſalt durch Kreide hindurch und verandert ſie zu koͤr⸗ nigem Kalkſtein; dieſer jedoch brauſt lebhaft mit Säuren in enthält gar keine Spur von Bittererde, Eben fo uns rſuchte Gmelin * Jurakalkbrocken, die im Baſalt wie eingeknetet lagen, ohne daß er nur die geringſte Spur von Bittererde entdecken konnte. Hier fehlte es an Talk erde nicht, dieß beweiſt ſchon die große Menge Olivin. 3. Schon von Buch findet es ſelbſt nicht leicht be⸗ reiflich, wie gasfoͤrmige Bittererde ſolche ungeheure Mafs n hat durchdringen und gleichfoͤrmig umwandeln koͤnnen. Und in der That, wenn man auch es fuͤr moͤglich halten gi „daß bey einer ungeheuren Hitze die hoͤchſt feuerbeſtaͤn⸗ dige Bittererde in Gasform verwandelt worden iſt, und den dichten Kalkſtein umſpuͤlt hat, fo wird man es dennoch nimmermehr, nach unſern Erfahrungen in der Chemie, bes greifen können, wie nicht nur die Oberfläche, ſondern aud) das ganze Innere dieſes Geſteins in allen feiner Eigenſchaf⸗ ten durch die bloße Berührung mit der Gasart umgeaͤndert⸗ werden konnte. Wie iſt es überhaupt moͤglich, daß der Au: git, der doch nur in geringen Maſſen vorkommt und ſehr wenig Bittererde enthält, den rieſenhaften Dolomitbergen fü iel Magneſia mittheilen kann? Warum iſt denn die Kie⸗ klerde und die andern Beſtandtheile des Augits, die eben⸗ falls bey dem großen Hitzegrad in Dampfform aufſteigen, nicht in die Maſſe eingedrungen? Wie iſt es uͤberhaupt nur moͤglich, daß Augit noch uͤbrig geblieben iſt, da ja alle ine Beſtandtheile in Dampfform weggegangen ſind? Oder ee durch unbekannte Gewaiten alle Beſtandtheile aus er der Bittererde zuruͤckgehalten worden und der auß diefe Art beraubte Augit konnte doch nach wie vor Augit bleiben?“ Wir geſtehen, daß wir dieſe und andere Fragen nicht zu: beantworten. vermögen; wir muͤſſen aber auch bekennen, daß die erwähnte Hypotheſe, indem fie den feſten Grund ber: A g verläßt, gegen alle Grundfäge der Chemie an⸗ ſtößt, und Unwahrſcheinlichkeiten auf Unwahrſcheinlichkeiten, Unmoͤglichkeiten auf Unmoͤglichkeiten haͤuft. Wenn von Buch meynt, daß er in der Gegend von Trient an dem muͤrben, verwitterten Geſteine den Gang entdeckt zu haben glaube, welchen die Natur bey der um⸗ wandlung des Kalkſteins eingeſchlagen hat, indem der Talk⸗ erde in dem zerkluͤfteten Berge Tauſende von Wegen offen ſtehen, um einzudringen, ſo ſind wir davon nichts weniger, als überzeugt. Es iſt hier ein ganz verwittertes Geſtein, ” A. a. O S. 194. 462 das erſt im Lauf der Zeit in dieſen aufgelösten Zuſtand ge⸗ kommen iſt, und auch von unſerm fraͤnkiſchen Juradolomit wiſſen wir, daß er leicht verwittert und in Sand zerfällt, Uebrigens iſt durch dieſe Annahme ebenfalls nicht viel ge⸗ wonnen, da die vorhin angeſtellten Fragen dadurch doch nicht beantwortet werden. 4. Wenn es aber weder die Lagerungsverhaͤltniſſe des Dolomits, noch die Grundſaͤtze der Chemie geſtatten eine aller Stügpuncte entbehrenden Hypotheſe von dem feuri⸗ gen Urſprunge dieſes Geſteins in dem ſuͤdlichen Tyrol ſei⸗ nen Bepfall zu ſchenken, ſo kann man dagegen die waͤſſe⸗ rige Entſtehung des Dolomits ſogar auf directem Wege, als eine feſtbegruͤndete Thatſache erweiſen. Zeufchner hat nehmlich am dolomitiſchen Berge Cislon Bloͤcke von koͤrnigem Dolomit gefunden, deren einige mit einer un⸗ endlichen Menge von langgezogenen Thieren durchwach⸗ fen ſind. Dieſe Verſteinerungen find: Eneriniten, zwiſchen denen ſich gewundene Schnecken finden. Durch dieſe einfa⸗ che Thatſache iſt das ganze kuͤhne Luftgebaͤude vom feuri⸗ gen Utſprung des Dolomits über den Haufen geworfen. 5, Wir haben bis jetzt abſichtlich keine Ruͤckſicht auf unſern Juradolomit genommen, um aus der bloſen Beſchaf⸗ fenheit des tyroler Geſteins die gaͤnzliche Unſtatthaftigkeit jener Hppothefe darzuthun. Da jedoch aller Dolomit nicht nur durch den Augit umgewandelter dichter Kalkſtein, ſon⸗ dern durch den ſelben auch in ſenkrechten zerkluͤfteten Koloſſen über die Thaͤler hervorgeſtoßen ſeyn foll, fo müffen wir zu⸗ letzt auf unfer Juragebirg zuruͤckkommen, um zu ſehen, ob dieß nicht guͤnſtigere Erſcheinungen für: die feurige Entſte⸗ hungs⸗ und Hebungstheorie darbietet. Der noͤrdliche Theil des fraͤnkiſchen Juragebirges iſt auf einem weit ausgedehnten Poſtament des Keuperſand⸗ ſteins aufgeſetzt, der oͤſtlich in der Erſtreckung von Am⸗ berg nach Lichtenfels hervorragt, noͤrdlich ſich ins Koburgi⸗ ſche hineinzieht und weſtlich die große Flaͤche bildet, welche ſich bis Schweinfurt und tief hinein in Schwaben zieht. Auf dieſer Grundlage ruht das Gebirge als ein ſchmaler Laͤngswall, uͤber den nach allen Seiten, zumal nach der weſtlichen, der Keuperfandſtein weit hinausgreift. Die un⸗ terſte Formation des Gebirges, welche dem Keuper aufgela⸗ gert iſt, iſt der Gryphitenkalk mit ſeinen bituminsſen Mer- gelſchiefern; darauf liegt der ſogenannte Lias fandſtein in mächtiger Erſtreckung, und dieſem folgt in bedeutender Ver⸗ breitung der dichte weiße Jurakalk. Alle dieſe⸗ drey Felsar⸗ ten ſind ausgezeichnet geſchichtet und zumal. die Kalkſteine mit Verſteinerungen angefuͤllt; die Schichtung iſt ſtets horis zontal mit geringer Neigung. Auf dem dichten Jurakalk zuht: der Dolomit, deſſen regelmäßige Schichtung gewoͤhnlich verloren gegangen iſt, der aber W591 einen Reichthum an Petrefacten aufzuweiſen hat. Von Augitporphyr iſt kein Atom vorhanden. Daß der: Dolomit unſeres Gebirges ſeinen Urſprung dem Augite nicht zu verdanken habe, wird wohl keines wei⸗ tern Beweiſes beduͤrfen; daß aber auch der Augitporphyr, zumal da er ganz fehlt, den Jurazug aus der Tiefe nicht hervorgehoben haben koͤnne, wird jedem Unbefangenen ein⸗ leuchten, der nur einmal die große Regelmäßigkeit in der 463 Schichtung des ganzen Gebirges gefehen hat. Ich kann es nicht läugnen, daß mich oft auf meinen einſamen Wande⸗ rungen der Anblick dieſer wohlgeordneten Schichtenreihung dieſe allgemeine Geſetzmäßigkeit, mit ſtiller Freude und Be⸗ wunderung erfüllt hat. Leider hat die Geognoſie der neues ſten Zeit nur zu oft das Auffinden dieſer gefetzlichen Anord— nung, die Beobachtung des Fallens und Streichens der Felsarten unterlaſſen, und dadurch alle feſten Stuͤtzen ver⸗ loren. Aus dem Beachten dieſes Umſtandes kann Feuſch⸗ ner unwiderſprechlich darthun, daß die ungeheure Maſſe des Schlern, welche in ihrem untern Theile aus Kalkſtein be⸗ ſteht, unmoglich koͤnne gehoben ſeyn, „denn dagegen, ſagt er, ſpricht die große Gleichfoͤrmigkeit im Streichen und Ein: fallen mit den Kalkſteinen im Thale von Faſſa.“ 3 Wo das Element des Feuers feine Herrſchaft ausübt, da wiſſen wir wohl, daß es alles Geordnete- zerjtört, alle Hinderniſſe nicht ſachte und wohlbehalten auf die Seite träumt, ſondern mit Gewalt überwindet, meilenweit die Trümmer hinſchleudert, und Schlacken und Laven als Denk; male feines Wirkens zutüͤcklaͤßt. Wer dagegen die regelmä— ßige Schichtung unſers Gebirges, die unendliche Menge von Verſteinerungen in allen feinen Formationen betrachtet, der kann ſich freylich nicht genug wundern, daß der eine Theil aus feurigen Daͤmpfen entſtanden und der andere wenigſtens aus der Tiefe durch feurige Gewalten ſoll hervorgehoben ſeyn, und dieß Alles noch obendrein vermittelſt eines Ge- ſteins, das bey uns nicht einmal vorhanden iſt. Wenn die Geologie auf aͤhnliche Weiſe keck fortſchreitend, um alle Er⸗ fahrungen der Geognoſie und Chemie ſich nicht kuͤmmert, fo kann es freplich bald dahin kommen, daß man Schich⸗ tung und Verſteinerungen fuͤr Zeichen vulcaniſcher Einwir⸗ kungen nehmen wird. Mit eben ſo viel Wahrſcheinlichkeit, als man unſern Dolomit fuͤr feuriger Entſtehung erklaͤrt, könnte man ihn auch, weil er ſtets die Hoͤhen einnimmt, für eine von einem Kometen herabgefallene Maſſe ausge⸗ ben. Es kommt nur darauf an, daß man Muth genug hat, ſo etwas zuverſichtlich hinzuſtellen. $ Wir ſchließen dieſe Abhandlung mit der Bemerkung eines großen Chemikers, Berzelius *, welche derſelbe über von Buchs Vermuthung aͤußert, daß die Bittererde dem Dolomite vermittelſt des Augits mitgetheilt worden ſey. „Ueber dieſe Vermuthung, ſagt er, laͤßt ſich kein Urtheil fällen, und fie gehört zu den Auswegen, die man biswei⸗ len einzuſchlagen verleitet wird, wenn man den Wegweiſer der Erfahrung auf dem Felde der Speculation verliert, oder zer zu weit abgeſchieden ſteht.“ 3 . Zähretberiöt über v. Borttäritte 8. pol, Wenig, uber. e H d 464 Darſtellung der chemiſchen Charactere ruͤhmen. und zibar in 24 Ordnungen: Selen, Arſenik, Chrom, 2 lybdaͤn, Wolfram, Antimon, Tellur, Uran, Wismuth, Zinn, Bley, Zink, Nickel, Mangan, Cerium. Characteriſtik der Mineralien = en, von Fr. d. Kobell. Nüraherg b. Schrag. II. Abth, 31, 8, 506. 2 dienſt angezeigt, und koͤnnen nun von der ſetzun ſelben Fleiß und dieſelbe Genauigkeit, beſonders in der Dieſer Band behandelt die metallischen , Mineralie > itan, Gold. Pi tin, Palladium, Iridium, Silber, Queckſilber, Kupf Kobalt, Eiſen, 8 * f Um einen Begriff von der Art der Behandlung zu g ben, wollen wir hier die Genera einer der ſtaͤrkſten Ord⸗ nungen aus heben. f 2 Silber. een 1. Genus: gediegen Silber. 2. Genus: Verbindungen von ſaures. rr Silbetoryden. Kohlen⸗ 1 N11 5 1 3. Silberſulphuride. Glaserz. un d 4. Verbindungen derfelben. Sproͤdglaserz, Antimon S berblende, Arſen Silberblende, Mpargyrit, Polybafi 5. Silber- Chloride, u ee 6. Silber: Jodide. te e 7. Silber: Selenide. 3 8 7 Silber- Antimonide. 1 9. Verbindungen von Silber-Telluriden. Schrifterz. 10. Silber» Auride, CH 11. Silber» Mercuride, i an Das Genus iſt kurz characteriſtert, ſowohl en ſiſchen als chemiſchen Kennzeichen; die Gattungen ausfü lich nach Eryſtallform und den aͤußeren ſo wie den chem ſchen Kennzeichen, welchen die Beſtandtheile folgen. Fund⸗ ort; Gebrauch u. ſ. w. find weggelaſſen, weil die Bearbei⸗ tung ſtreng wiſſenſchaftlich iſt. Wir zweifeln nicht, daß die⸗ fe Schrift den Beyfall der Mineralogen, wie der Chemik ſich erwerben wird. N lea 13 111 5 ; 455 11 a 2, Cordferg , Classification methodique des rochès par families naturelles. Mitgetheilt vom Oberberg Rath E. Th. Kleinſchrod zu München.. DER | | 1. Familie: Roches feld-14. F.: R. epidotiques. „.ıspatiques; 5. F.: R. grenatiques. 2. F.: R. pyroxeniques. 6. F.: R. hyperstheniques, 5. F.: R. amphiboliques. 7. F.: R. diallagiques. 5 2 e Wir haben ſchon des Verf. frühere Anordnung aus det Biblioteca italiana 1822 in der Iſis 1823 S. 1081 getheilt, und geben daher nun auch die ſeitdem derbeſſer te Claſſification. T 1 — a 466 45 8) F. R. talqueuses *** F. R. à base de silicate 2) Porphyre ‚syenitique: d. ordinaire, f) cel- ) — — micacees ede fer 2 lulaire. = — quarzeuses 22) —— Ab. d’oxyderouge 5) Porphyre petrosilicieux (Feldſtein-⸗Porphyr von L vitreuses 1de fer Leonhard). —ergileuses 25) —— ab. de protoxyde —— calcaires e fer — — gypseuses 24) — — à b. de sulfure de — 3 base desous-sul- fer 4) Pyromeride: «. globaire Die beyden Haupt⸗ 6. globulaire I varietaͤten des Kugel Porph. aus Corſica. 1 fate d’alumine 25) — — à b. de souffre f ee ges 1 —— A base de sous-car- 26) — — A base de bitume 2, Genre: Conglomèrdes. bonate de soude sris 1) Esp.: Grauwacke, h e 2) Conelomerat petrosilicieux anagenique. 2 75 2 l — — abasedecarbona-|29) —— anthraciteuses N a EIER, 507 a base de houille B. Sect. eee pyrogene, trachytartige Feld⸗ eee Ghydtate eee ee ſpath⸗Geſteine (Non quarziferes, avec fer titané, 1 de manganese. 8 75 ordinairement cellulaires. we a d’hydrate 2 f 3 5 1. Genre: Asgregees. a es f f 1) Esp.: Trachyte: d. ordinaire, £. fritiforme, Appendice halb verglaſt. | 52) F. R. anomales 55) F. R. météoriques. 2) Porphyre leucostinique, Trachyt⸗Porphyr, d. or- 13 I Fam. Roches feldspathigues. dinaire, f. fritiforme, 15 H ordre. Phanęrogenes, mit ſichtbaren Beſtandtheilen. 5) Fhonolite, a. ordinaire, fl. fritiforme, k. Genre: Agregees. 2. Genre: Conglomerat leucostiniques. .. Genre: Meubles. ol . 1) Espèce: Gneiss, a. ordinaire, x b. leptinoide, Uebergang von Gneiß in Weißſtein. 2) Leptinite, Weißftein. 1) Esp.: Cendre leucostinique. of: 5) Pegmatite, commun (schistoide) 2) Gravier, Sable, Galets leucostiniques. 1% (Schriftgranit)⸗ graphique (sans delit, ohne deuts a N liches Gefuͤge ). II. Fam. Roches pyroxeniques. 4) Granit: a, ordinaire, b. zirconien. 5 8 5) Syenite: a. ordinaire tee), b. zirco- I, Ord. Presque homogenes et non cellulaires. nienne (sans delit). 1. Genre: Aggregees, a . ol AND, - 1) Esp.: Coccolite. . * Gar: ne 2) Lherzolite, Augitfels der Pyrenäen (avec Anto- ı) Esp. ‚Conglomerät feldspatigue. phyllite). 29 Gres feldspatique': a. anagénique, aus Urfelögefteinen zuſammengeſetzt, b. anthracifere, mit Anthracit gement . 8 5 e Iherzolitique, 3. Genre: Meubles. ) Esp.: Sables, Graviers, Galets feldspatigues. II Ord. Mlees d'une grande quantite de feldspat et cellulaires., 5) Lherzolite compacte. e * r 11070. Adelogenies en tout ou en partie, die Ele- a. Sect.: Melees de Feldspat gras et de terre verte mente ganz Loder zum Theil bis 3 Unerkennbaren (Ophitiques). £ verbunden. Er en en (ordi 0 1. Genre: Aggregees, ge ec ton: 2 Sr zei uses or inairemen quar- ziferes, sans fer titane, rarement 1 ou 3 bien Granit mit Mengung ö n Ara edilaires). von Feldſpath und Gruͤnerde. B e 5 k etwas alterierte Feldſpath⸗Maſſe mit 9 Esp.: Petrosilez; ($elöftein, dichter Feldſpath W.). Abit und Grünerde⸗ 1 5 Die verſchiedenen Varietäten von Feldſtein, meiſt als 5) Ophit, der italläniſche Porſido verde mit Baſen gewiſſer Porphyre vorkommend, nehmlich: Augit. N ' 0 uniforme argiloide 2. Genre: Conglomerces. fragmentaire quarzifere. 2 1) Breche ophitique. gi KR we: We ie jadienne b. Sect.; Melangees de Feldspat 10 de fer ide e ee phylladifère, titand, et de plusieures autres 5 Peri- ja poi e . ! f 5 dot, Amphigene etc. 35 Iſis 1881. Heft 5. 8 467 I. Genre: Aggregees. 1) Mimosite, eine Art mobificierter Baſalt, die Elemente bis zum Unerkennbaren gemengt. 2) Dolérite, mit erkennbarem, ans Cryſtalliniſche graͤnzendem Gefüge, 5) Basanite ordinaire, mit vorherrſchendem Ele: mente von glaf. Feldſpath. N 4) Basalte fritiforme, gemeiner Baſalt. 2. Genre: Conglomerees. 1) Esp.: Conglomérat basaltique. 5. Genre: Meubles. 1) Esp.: Cendre basaltique (Cindrite lithoide uniforme fragmentaire, Basalte et Basanite pulverulent), 2) Sables, Graviers, Amas de galets basal- tiques. III Fam. Roches amphiboliques. Genre unique: Agzregees. 1) Esp.: Amphibolite, à. ordinaire, fi. grena- tifere. 2) Kersanton, eigenthuͤmliches Hornblende-Geſtein mit Pinit. 5) Diorite. 4) Diorite compacte, a. ordinaire, fl. basal- toide. 5) Porphyre dioritique, d. ordinaire, Pf. calca- rifere, y. altéré. IV. Fam, Roches epidotiques, Genre unique: Aggregees. i) E-p.: Epidot stratiforme, Piſtazitlager. V Fam. Roches grenatiques. Aggregees, 1) Esp.: Grenat stratiforme, granulaire, fl. compacte. Meubles. Sable grenatique. 1. Genre: a Granatlager; c. 2. Genre: 1) Esp.: VI Fam. Roches hyperstheniques. Genre unique: Aggregees. Esp.: Selagite, Hyperſthenfels. VII Fam. Roches ee 1. Genre: Asgregees. 1) Esp.: Eclogite, Gemenge ve von Dialog und Grangt.- 2) Euphotide (Gabbro). 3) Variolite, Diallag und Feldſpath innig verbunden. 2. Genre: Conglomerees. 1) Esp.: Breche euphotidienne. r ü BEN 2) Breche serpentineuse. Be: » » 2 NE 5) Pouding serpentineux. M 4) Grès serpentineux. *. e 5. Genre: Meubles. l e 1) Esp.: Sables et graviers serpentineux. VIII Fam. Roche s talqueuses. 1. Genre: Aggregees. 3 u 1) Esp.: Protogyne, Granit mit eingemengtem Talk 2) Talcite, verhärteter Talk: i Fe que, maclifere, quarzifere. 2. Genre: Conglomèrdes. . - ı) Esp.: Phyllade, Thouſchiefer: 5 an ere calcarifere, arenifere, 2) Anageénite, verſchiedene Urfelstruͤmmer mit va ſchiefer⸗ Bindemittel. 5) Pouding phylladien. f 8 7 IX Fam. Roches micacees, 1. Genre: Aggregees, 1 = 1) Esp.: Greisen, Greifen. il 2) Micacite, Glimmerſchiefer. 3) Mäcline, Glimmer mit Macle⸗Maſſe ven. 2. Genre: Conglomerees. _ 1) Esp.: Conglome&rat de Micacite 3. Genre: Meubles. 1) Esp.: Sable de mica. X Fam, Roches quarzeuses. AR = 1. Genre: Aggregees. See; 50 1) Esp.: He Quarzfels. 1 2) Phtanite, Quarz mit Anthrazit gemengt, ly ſcher Stein. ; 3) Jaspe. 1 4) Quarz grenu sédimentaire. 5) Quarz compacte sedimentaire. 6) Silex, 2. G.: Conglomerees, alle bald e benen galets commundment quarzeux ou Slice 5 1) Gres quarzeux phylladifere. a proprement dit. 1 1 — ferrifere. * 4 4) — — avec Chamoisite, mit he oder Glauconie. 4 5) — — avec Feldspat (Arkose), 6) — — avec Kaolin (Metaxite). 75 — — avec schiste ordinaire. 8) — — argilifere (Psammite). 9) — — avec marne (Molasse). 10) — — calcarifere. u nn) — — polygenique, gemengt AN vie | ley Beſtandtheilen. — 470 | . 3) Genre: Meuhles. Ney 2) Thermantide, gebrannte Schiefer und Schieferthone. I) Sable quarz. homogene * . a. fritiforme, 8. smalloide, 2) — — micace 9 Y ER 150 — — ferrifere a) uniforme. b. à base de schiste, 4) — — feldspatique c. argiligene, 5) — — avec Raolin [ b) avec galets com- d. a base de marne, 6) — — avecargile munementquar- 7 — — calcarifere zeux ousilicieux. XII Fam. Roches argileuses. 8) Sablesilicieux a base desilex I Ord.. Epigenes ou argiloides. 9) Gaiets quarzeux en amas 8 S . 10) =. sierung — a. Sect. e es roches feldspatiques. 11) Debris anguleux de roches quarzeuses divers 1) we Fuge e W 3 2) 5; 91 e decompose, 4 uns % a = An Pegmatit. 0 4 ranı compose. 3 XI Fam. Roches vitreuses. 5) Porphyre argilitique. | 1 Ord. Congeneres des laves feldspatiques. 6) Psephite, zerſetztes Porphyr:Conglomerat. | I. Genre: Aggreades. i 1 e e 1 an⸗ 1 - elsart. | 1) Esp.: Retinite, Pechſtein. « 8) Pepérino leucostinique. ; 2) Obsidienne, 9) Trass. a. uniforme : 8 5 73 5 b. globulaire: a. hyaline, 6. verte, 5. pici- b. Sect, Congeneres des roc hes Pyroxeniques. 5 N N 2 1) Esp.: Mimosité decompose, forme, d. smalloide imparfaite. 2) Dolerite decomposé. €, zonaire, 3) Wache, «. o Aft ne 8. basaltigè d. Porphvroide d quarzifere et no ife 4) Pe erino, 15 n a ne e. fragmentairef I 5 ee er 5 ER ed a th 6. basaltigene. 3) Pumite, Bimsſtein. : c. Sect. Congeneres des roches amphiboliques. 1) Esp.: Rersanton d&ecompose. ; 2. Genre: Conglomerees. p-: Rers 2) Dierite decompos£e. Jonslom& : voie sé 5 1 5 e a. par voie seche, b. 5) Xerasite, Benennung von Sauy, einer eigenthuͤm⸗ > 2) Congloméèrat d’obsidienne, lichen alterierten, hornblendehaltigen vulcaniſchen Fels: 25 8 art vom Veſuv beygelegt. 3. Genre: Meubles. a 5 4) Conglomerat de Xerasite, ı) Obsidienne lapillaire, aus kleinen Fragmenten be⸗ d. Sect. Congeneres des roches diallagiques. } } 1) Esp.: Serpentine decomposee, nie ki 2) Pumite lapillaire. e. Se 5 1 ; . Congeneres des roches talqueuses. 3) Cendre ponceuse. 5 1) Esp.: Argile phylladigene. 2 II Ord, Congeneres des laves pyroxeniques. f. Sect. Congeneres des roches micacees, 1. Genre: Aggregees. 1) Esp.: Mäcline decomposee, ı 1) Gallinace stratiforme, vulcaniſches Glas in ans g. Sect. Congeneres des roches vitreuses, ſtehenden Maſſen, aus augithaltigen Felsarten 1) Esp.; Alloite, völlig zerſetzte Bimsſtein⸗Maſſe. entſtanden. 1 2) AsclErine, zerſetztes Feldſpathglas mit fremden Bey⸗ 2) Scorie stratiforme, dergl. verſchlackte Maſſen. 2 mengungen. N > 5 4 4 N 3) Peperite, koͤrniges augitiſches Glas, zum Theil zer⸗ 2. 5 ee: 8 x j 155 a ſetzt und mit verſchiedenen Beymengungen, Di 1) Conglomerat de scorie: a. par voie seche, b. 4) Pouzzolite, theilweiſe zerſetztes augitiſches Glas mi * 5 t par voie humide. ? heterogenen Beſtandtheilen. ir 3. Heure Meubles. 1 II Ord. Argileuses proprement dit. 1) Gallinace lapillaire. ! . 8 . N ; ı) Esp.: Argile (faisant päte avec l’eau), 2) Scorie lapillaire. 5) Cendre à base de scorie: a. Cinérite vitreuse, a. ordinaire: a. smectique, Walkererde, 6. pla- stique, Toͤpferthon, b. uniforme, c. fragmentaire. RB { N b. magne&sienne, III Ord. Thermandiennes, gebrannte Felsarten. c. ferrugineuse, 1) Esp.: Tripoli, a. phylladigene, b. a base de d. sableuse, schiste, c. argiligene. 5 e. limoneuse, gewöhnlicher Lehm. 471 2) Arsilite, Schieferthon (ne faisent pas päte), 5) Marne (faisant pate). a. ordinaire, sableuse, b. bitumineuse, c. petrolienne, d. e. limoneuse. 8 . 4) Marne endurcie. 5) Schiste commun, die eigentlichen Thonſchiefer, d. i. welche nicht Talk zur Baſis haben. a) avec fer carbonaté, b. anthracifere: d. ordinaire, alumineux, C. arenifere, d. fragmentaire, der gewöhnliche Grauwackenſchiefer: 6) Lydienne, Mengung von Thon- und Kieſelerde mit Anthrazit. 5 7) Traumate, gemeine Grauwacke. ß. pyriteux et XIII Fam. 1 Ord. A base de carbonate de chaux, simple. Roches calcaires. 1. Genre. Aggregees non sedimentaires, cryſtalliniſcher Structur. 1) Esp. : Calcaire primordial. 2) Calcaire veiné anagenique, mit Adern von Schie⸗ fer; Uebergangskalkſtein. 5) Calc. phylladifere, mit mehr Thonſchiefer gemengt, als d. vorige. von ganz 2. G. Asggregees gedimentaires, Hauptmaſſe aus me⸗ chaniſchem Niederſchlage gekittet. 1) Calcaire sedimentaire a grains salins, Kalkſtein mit kleinen ſpaͤthigen Blaͤttchen; tenkalk, a. ordinaire, b. a encrinites, mit deutlichen Encriniten. 2) Calcaire sedimentaire compacte 3) avec schiste ordinaire avec Chamoisite, mit Eifenftlicat globulifere, a, ordinaire, b. oolithique, tuberculaire, e. pissolitique. 7) Pouding calcaire 38) Breche calcaire 9) Travertin, a. ordinaire, b. silicieux 70) Tuf calcaire 5 8 11). Calcaire crayeux 12) Calc. grossier 15) Conglomerat coquillier moderne. 3. G.: Meubles, 1) Falun, Aggregat von Muſcheln 2) Sable calcaire moderne 3) Amas de galets calcaires 4) Amas de debris calcaires 5) Amas Zzoolitiques modernes, ques, b) de zoophytes, dichter Encrini! C., Brocatelle, d. N a) de mollus- II. Ord. A base de carbonate de chaux magnssifere: 1. Genre, Agsregees"non sedimentaires, 3) Esp.: Calcaire ga Dolomit. 472 III Ord. A base de carbonate de chaux ferrifere. 1. Genre: Asgregee non sedimentaires, 1 1) Esp.: ferrifere ancien. r 2. G. Agaregees sedimentaires. 1) Esp : Calcaire ferrifère sédimentaire. XIV Fam. Röches 37 1) Esp.: Anhydrite: a. grenu, b) compacke sedi- mentaire. 2) Gypse: a. grenu, b. compacte, c. sedimentaire, d. fragmentaire, — che d’alumine, ı) Esp.: Alunite, Alaunfels v. Leonhard, u a, silicifere, b. compacte, c. Pop ‚de fragmentaire. a er oA 2) Aluminite, Aluminit v. Leonhard. a 1 a) silicifere, b) solide, c. terreuse, 5 XV Fam, Roches d base de sous-sulfate XVI Fam. Roches a.base de sous- carbonate } de soude. BD 1) Espece: Natron. Ent XVII Fam. Roches a base de muriate de soude, ’ 1) Espece: Sel gemme. Roches d base de carbonate. de fer. 7 Carbonate de fer grenu. * — argileux, a. compacte, XVIII Fam. ı) Esp.: 2) Esp.: b. globulaire. XIX Fam. Roches ü base dınyanabs de_ manganese, 1) Esp.: Hydrate de manganese stratiforme, XX Fam, Roches d base d’hydrate de Fer: 1) Esp.: Hydrat de fer, Brauneiſenſtein, a. compacte, dichter; b. Senne koͤrniger; . terreux, oferiger, il ; XXI Fam. Roches d base de silicate de fer. 1) Esp.: Chamoisite, Glauconie. a. ordinaire: g. compacte, 6) globulaire b. calcarifere C. quarzifere, XXII Fam. Roches d base d! oxyde rouge de fe r. 5 : 1) Genre: Aggregees 1) Esp.: Fer oxyde: rouge stratiforine, ſenſtein⸗Lager. a, compacte, d. calcarifere, 2) Fer oligiste stratiforme, Eiſenglanz⸗ Lager; were. Rothei⸗ b. globulaire, c. fragmentaire, nu, b. compacte, 7 3) Itabirite, Eiſenfels d. Leonhard. f 8. Conglomerees. 1 5 de fer big ede; 15. G.: : Meubles 1) Sable de fer olisiste. N u Fam. Roches a base de protoxyde de fer 2 i. lie! Aggregees 1) Esp.: Fer oxydulè ordinaire, gemeine Dome * eiſenſtein-Lager. 2) Fer oxydulé chromifere 3) — — titanifère 0 BEE 2: G.? Meubles zincifere „ı) Sable 992 fer oxydulé 1 — chromifere. ea) — — titanifere,,' BAT. Fam. Roches ü base de sulfure de fer. a) Esp.: Pyrite blanche stratiforme, Arſenikkies⸗ Lager. 55 — — ordinaire — . Schwefelkies⸗ Lager. ö * 5) — — masnetique — „ Magnetkies⸗ 1 Lager. „ cCFuivreuse .— „ Kupferkieslag. 15 XXV Fam. 8008 65 d base de sauffre. 1 1) Espece: Souffre stratiforme. XXVI Fam. Roches d base de bitume gris. 1) Esp.: Dusodile schistoide, fisilianifche Papier⸗ kohle. 8 ; 2) Schiste gris 8 (d' Autun). 5) Marne inflammable (du Lias des terrains ooli- tiques). - 1 40 Trass inlammable. 5 5 xXxvn Fam. Roch es F © 1) Esp.: Pissasphalte stratiforme, Erdòpech- Lager. XXVIIl Fam. Roches graphiteuses. 1) Esp.: Graphite stratiforme. 5 XXIX- Fam. Roches anthraciteuses. . 1) Esp.: Anthracite: a. dure, b. friable. 2) Ampelite, Zeichenſchiefer, nicht Alaunſchiefer. XXX Fam. Roches d base de houille (Melan- 9 5 ge d'anthracit et de bitume). 2 1 1) Esp.: Houille, Steinkohle, Schwarzkohle aD: 5 a. maigre: d. rer 6. compacte. 120 b. grasse. “u "af 1831. ‚Heft 5: m —n 474 2) Schiste noir e onhard. a. ordinaire, p) calgarifere: , a. schiste marno - hituminenx, bitumin. Mergelſchiefer. 6. metallifere, Kupferſchiefer. Otandſchiefer v. Le⸗ \ XXXI Fam. Roches d base de Lignite (Me- lange de bitume et de charbon végétal). 1) Esp.: Stratiforme, gemeine Braunfohlen = Lager, avec ou sans debris organiques, . luisante, b. terreux. 5 Bois fossile en amas. 3) Terre d’ombre, Umbra, avec troncs de vegetanx. 4) Tourbe (avec troncs de vegetaux, ossemens, de- bris d’ustensiles etc.) XXXII Fam. Roches anomales. A. Roches des filons, Gangformationen. Aggregats quarzeux calcaires barytiques pyriteux de galene de blende, de carbonate de zinc de carbonate de fer d’hydrate de fer etc. Incrustations des grottes et cavernes. Eaux minerales. N Eaux de mer. Eaux de lacs sales, NASE SIERT XXXIII Fam. Roches möteorigues. Nach dieſer Ueberſicht der Gebirgsarten überhaupt folgt die geologiſche Aufſtellung in der Pariſer Sammlung J. Urgebirg e. 1) Region: Granitgebirge. 2) Reg.: Gneißgebirge. 3) Reg.: Glimmerſchiefer. 4) Reg.: Talkſchiefer. — Protogyne mit Jade und Petroſilex, ſaͤmmtliche Variolite. 5) Reg.: Thonſchiefer- Lherzolith. II. Uebergangs⸗Gebirge. Voraus pyrogene Felsarten: Granite ophitique, Granit und Syenit. die ophitiſchen Porphyre und Porphyroide, die Petroſilex⸗ Porphyre, die roches globulaires de Corse und mehrere Varietaͤten von Ophiten. 1) Unterabtheilung: Uebergangs-Thonſchiefer. 5 Schiefer mit Trilobiten. 7 Varietäten von Grauwacke mit Muſchel⸗ Ueberreſten. Grauwacke mit Caryophyllien und Productus. Grauwacke mit Anthracit und Schwefelkies. 30 bi . — 85 12 475 Die älteften Breccien. mit Entrochiten. Breche antique. Breccie Jaſpiſſe, lydiſcher Stein, derbe Maſſen von An. thratit. 1 Kalkſteine. Fausses Bréches aus Italien. Belem⸗ niten⸗, Trilobiten⸗, Orthoceratiten⸗Kalkſtein. Kalkſtein der Tarantaiſe. Gyps derſelben. Wieder pyrogene Felsarten mit Wacken und dolerit⸗ artigen Geſteinen. 2) Unterabtheilung. Agglomérats anciens, Old red Sandstone. Die eigentliche Grauwacke. Kalkſteine (hen mit Ammoniten. Deßgl. mit Entrochiten. Dolomit mit Productus. Kalkſteine mit Spatheiſenſtein und Orthoceratiten. Deßgl. mit Lagern von Dolomit, worinn Entrochiten. Muriacit. Thoneiſenſtein mit Productus. Slötz gebirge. Voraus pyrogene Felsarten abwechſelnd mit Stein, kohlen. Wacken, Porphyre, Dolerite, Syenite, Baſalte als Gangmaſſen im alten Sandſtein. i Steinfohlen » Formation mit Conglomeraten von alten Porphyren. Kohlenſchiefer⸗ Spatheiſenſteine. Rother Sandſtein (Pſephit). lomiten. Zechſtein, Kupferſchiefer, Magneſtenkalk. Bunter Sandftein mit. feinen an Gyps mit Steinfalz. Kupfer mit buntem Sandftein. Werners Muſchelkalk mit Verſteinerungen und Eydech⸗ III. Conglomerate mit Do⸗ ſenknochen. Solche Dolomite. Gryphitenkalk mit Belemniten uſw. Oolithen⸗Kalk. Jura⸗Kalk. ; Wieder pyrogene Felsarten. Wacken, Mandelſteine, Dolerite. Gruͤnſand. Kreide, aͤltere und juͤngere. Wieder pyrogene Felsarten von Ferroe, aus dem Faſſa— thal in Tyrol. IV. Tertiäre Gebirge. Kalkbreccien. Molaſſe. Bituminsſe Sandſteine. Pudding⸗Steine. Glaleonie Thonformation. Mergels und Thonſchichten Bill: minoͤſes Sch und le Gyps. Bohnenseh Grobkalk. Miliolitenkalk. Kieſelkalk. Travertino. Schwimmſtein. Mühſſteinguarz TR Tuffe, Dolerite, Wacken, dichte Laven, Feldſpathlaven, 476 Klingſteine, Trachyte, n eee ein N i ſtein⸗Porphyre, Alaunſtein. Diluvium. Große Conglomerate. Neuere Brenn, Tuff. Sand. Torf. Knochenbreccien. Meeresboden. Neuere pyrogene Bildungen: Schwefel, Muſchelbreccien. Laven, Bimsſteine, ſublimierte Eiſenerze, Producte von Solfataren. Magazin e fuͤr die Oryctographie in Sachſen. Ein Beytrag zur mineralo⸗ giſchen Kenntniß dieſes Landes und zur Geſchichte ſeiner Mine⸗ ralien, von J. K. 8 ie leur 1 2. Srepberg 938 29. 8. H. III. 202. ö Von den erſten Heften dieſer public Schrit haben wir ſchon Bericht erſtattet, und koͤnnen uns jest mit der Angabe des Inhalts begnügen, Der Verfaſſer handelt hier hauptſaͤchlich vom Werten men des Chalcedons nach ſyſtematiſcher Ordnung, auf Lars gern in aͤlteren Gebirgen, in Gebirgsgeſteinen der Pbephyr⸗ formation, des Floͤtztrapps, auf Gängen, in Geſchieben. Dann folgen ſehr vollſtaͤndige literariſche Nachweiſungen von großer Wichtigkeit. Auf eine aͤhnliche Art wird der Carneol, Hyalit, Allophan, der Opal und Jaſpis mit 2 85 vielen Gattungs-Verſchiedenheiten behandelt. S. 85 folgt Heliotrop, Chryſopras, Katzen ſerkieſel, Obſidian, Scorian, Pechſtein, Spharulit, Bimsſtein. S. 100 Prehnit, Zeolith, Chabaſit, Calait, e! Feldſpath mit feinen vielen Unterabtheilungen. S. 165 Amblygonit, Scapolith, Kieſelſinter⸗ S. 170 Reine Thonerde und Porcellanerde, Hydro⸗ phan. Gewiß gibt es nun von keinem Lande fo genaue Nachweiſung uͤber das Vorkommen der Mineralien, wie von Sachſen, aber es kann ſie auch nur ein ſo erfahrner uns 5 Geſchaͤftsmann geben, wie Herr von Greiz esleben. uge, Fa⸗ Perlſtein, Naturgeſchicht e 15 des Mineralreichs. te Abth.: Geologie und Geognoſie; von K. C. Ritter von ee 0 3 85 e es eien. . 8. 208. 6 T. Die Thaͤtigkeit, womit ſich der Verfaſſer ſeiner Wien ſchaft widmet, iſt allgemein ruͤhmlich anerkannt; er beweiſt fie auch wieder in dieſem Werke, welches ein wahrer Coder der geologiſchen Anſichten und der geognoſtiſchen Thatſachen iſt, im vollen Maaße. Man wird darinn mit allem bekannt, was bisher uͤber dieſen reichhaltigen Gegenſtand gearbeitet worden iſt. Nach einer Einleitung über die galten Theorieen folgen die allgemeinen Verhaͤltniſſe des Erdkoͤr⸗ ‚pers, deſſen Außenfläche, Luft und Waſſer und die Urſachen und Kraͤfte, welche noch gegenwaͤrtig Aenderungen in der Erdoberfläche hervorbringen. Dann kommt die Beſtimmung der Felsarten, ihre Schichtung, Lagerung, Gänge, Lager und Verſteinerungen, und darauf die Claſſification der Felsarten u mineralogiſcher Hinſicht, rſelben; endlich die Claſſification in geognoſtiſcher Kin: 5 vorzüglich nach der Altersfolge. daß wir nicht im Stande ſind, ſie auszuhe— „ohnehin unnoͤthig, da Leonhards Schriften doch in ler Hände kommen. Jederman kann ſich in dieſem Bus je über den gegenwärtigen Stand der Geognoſie unterrich⸗ Die Tafeln ſtellen einzelne Felſen, Vulcane, Bergan⸗ chten, Höhlen und Durchſchnitte vor, die letzteren illnminiert, eoft einer Erklärung der Farben. N zahlreich, k ji Bi. Aa SE taniſche Zeitung, herausgegeben von der koͤn. botanffchen i e 30. Bd. 1. 2. 8. 776. 52. Geſellſchaft in Regensburg. 5 5 i 132. 52. fm 3. I TREE) j u lat Die Flora nimmt immer zu an Leib und Seele, wie die vielen Ergänzungsbogen und die zahlreichen eigenthümli⸗ chen. Aufſaͤtze beweiſen. Dieſe Zeitſchrift befriedigt ein noth⸗ wendiges Beduͤrfniß in Deutſchland, indem fie nicht nur allen Botanikern Gelegenheit gibt, ihre kleineren und faſt täglichen Entdeckungen ſogleich bekannt zu machen, ſondern auch die vielen zerſtreuten Freunde dieſer Wiſſenſchaft zu⸗ ſammenhaͤlt und ſie immer von dem Wichtigeren unterrich⸗ tet, was in dieſem Fach vorzüglich in Deutſchland vorgeht, während die daneben erſcheinenden Annalen der Botanik bauptfächlic das Ausland berückſichtigen. Die Zahl der Aufſätze, kleinerer Notizen, Ankündigungen, Briefe, Ne kenſtonen uſw. iſt fo groß, daß es unmöglich wäre, fie nur dem Titel nach anzugeben. Wir wollen daher nur die Namen derjenigen mittheilen, welche wirkliche Abhandlungen geliefert haben. Es ſind: Biſchoff, Lords, Sreſenius, Geppert, Güntz, Hauſer, Holl, Soppe, Hornſchuch, Fittel, Roch, Leiblein, Lohr, Martius, Mohl, Martens, Nees, Reichenbach, Roßmäßler, Rudol⸗ Phi, Sauter, Schmidt, Schuͤbler, Steudel, Tauſch, Trachſel, Bilian, Weihe, Welden, Wenderoth, Wilbrand, Unger, Zuccarini. 1 Dieſe Aufiäge beziehen ſich ſowohl auf neue Gattuns gen und ſelbſt Sippen, auf Berichtigung alter, als auch auf die natürliche Anordnung, die Anatomie und Phyſtologie, ſo wie auf die Floren einzelner Gegenden, Pflanzentauſch, Reiſen, Beförderungen uſw. Dabey iſt es angenehm, dieſe laͤtter woͤchentlich wie eine wirkliche Zeitung zu erhalten, odurch der Verkehr und das Intereſſe ungemein befördert ird. Das Publicum iſt daher dem verdienſtvollen, immer küͤſtigen Hoppe, welcher das Hauptrad in dem Gange dieſer Zeitſchrift iſt, allen Dank ſchuldig. — ben von J. Stur m. mit genauer Characteriſierung chen wir nur die Erſcheinung der Die Rubriken ſind i 478 Deutſchlands Flora in Abbildungen nach der Natur mit Beſchreibungen, herausgege⸗ I. Abth. Heft 56. 30; 2. Abth. H. 19 u. 20.3 3. Abth. H. 10 u. 11. * Von dieſem anerkannt nützlichen Unternehmen brau— 1 Nummern anzuzeigen. Die Einrichtung und die niedliche Ausfuͤhrung iſt bekannt; die Analyſen werden immer genauer, ſo wie es der gegen⸗ waͤrtige wiſſenſchaftlichere Zuſtand der Botanik erfordert und erlaubt. Das Heft 56 enthält Phanerogamen, gemalt und be ſchrieben von Sieber. Es find Veronica fruticulosa, saxatilis, alpina, aphyll buxbaumii, hederaefolia. b nn Gladiolus communis, imbricatus. Iris bohemica, hungarica, fieberi. Alchemilla fissa; Ribes petraeum. 5 Ceratocephalus falcatus; Anthericum ramo- sum; Adonis vernalis. Heft 1g und 20. enthält Leber⸗Mooſe, alle von Cor⸗ da gemalt, analyſiert und beſchrieben. Die Analyſen ſind vortrefflich und laſſen in der That nichts zu wuͤnſchen uͤbrig. Groͤpſe und Samen ſind ſo groß abgebildet, als wenn fie von Phanerogamen kaͤmen. Der Verfaſſer hat nicht wenig neue Sippen aufgeſtellt, wie es ſich aus dem Verzeichniß ergeben wird. Sphagnum; Andreaea alpina. Gymnomitrion hookeri, concinnatum. Sarcocyphos erharti; Jungermannia lanceolata, wondraezeki. ö Alicularia scalaris; Cheilocyphos polyanthos. „ Calypogeia trichomanis; Syckorea viticulosd. Lejeunia dilatata; Blasia hookeri. Diplomitrion lyellii; Metzgeria pinguis, Pellia epiphylla. a Der Verfaſſer gibt eine Claſſiſtcation, woraus aber wegen der verſchobenen Anordnung etwas ſchwer zu kommen iſt. Sie ſcheint uns fo ſtehen zu muͤſſen. f I. Plantae vasculares. f A. Spirophytae, Spiral- und Saftgefaͤße. B. Aspirales, Saftgefaͤße ohne Spiralgefaͤße. a. Stomatophorae, mit Spaltmuͤndungen. Peltopterideae. b. Astomatophorae, ohne Spaltmuͤndungen. 1) Cl. Lemneae. - 2) Rhizospermeae, 5) Characeae, 4) Musci. II. Plantae cellulares, ohne Saft» und Spiralgefaͤße und ohne Spaltmuͤndungen. A. Phaenogamae, mit Geſchlechtsorganen. 1) Cl. Hepaticini. 0 2) Homalophylli. 3 B. 7 Agamae. 479 ı) Lichenes, 2) Fungi. i 3) Alogel 0, 30,1 0% Folgende Elaffen- werden weiter abgetheilt. Peltopterideae, 1. Nee Grimaldia Raddi, Marchantia Mich, Chlamydium Cr. Preissia Cr, Chomiocarpon er: Hypenantron Cr. Syndonysce Cr. Rhäkiocarpon Cr, Otiona Cr. Achiton Cr. Fimbriaria Nees. Duvallia Nees, Fegatella R. II. Targioniaceae. Targionia M. Sphaerocarpus M. Anthocerideae. Anthoceros M. Blandowia MWilld, Monoclea Hook. a IV. Corsiniaceae, Corsinia R. III. vius in Stettin bearbeitet; den von Polyporus übernehmen. Vincent. teus, Heft T1. und beſchrieben, enthaͤlt pergillus glaucus; thrincium trifolii. N eryptogamicarum Zahn et insularum adjacentium, Blumio et Reinwardtio collectas describi edique curavit Chr, Vratislaviae ap, Grass. 30. 8. Fasc. I. Hepaticas complectens ab editore illustratas. G. Nees ab Esenbeck. Melanogaster tuberiformis; splanchomyzes . seolus; Ciliciocarpus hypogeus; Sceptromyzes opizi. Botryosporium diffusum; Briarea elegans 8. Verticillium allochroum; 5. Iy- Helminthosporium tela, cylindricum, microtr = chum, simplex, subulatum, Helicosporium obscurum, vegetum; / Enumeratio plantarum 7 er wird auch die a fo Hier ſind si 1 Polyporus infundibuliformis, frondosus, gigan- sulphureus, imbricatus, betulinus, lacteus, ky- matodes, mollis, tephroleucus, alutaceus, 9 . sinosus, epixanthus, hispidus, cuticularis. iſt von Corda in Prag bearbeitet, 4 3 quas e 5 Rupinia L. Hepaticini, Sphagnoideae. Sphagnum. I. Andredede. Andreaea. III. -Jungermanniaceae. * Gymnomitrion Cr. Sarcocyphos Cr. . ‚Alicularia Cr, Cheilocyphos Cr. Jungefmannia. Calyposeia R. Syckorea Cr. Lejeunia Lib. Blasia. Diplomitrion Cr. Metzgeria R, Pellia E. Homalopky ll i. Ricciocarpon. Die Charactere der Abtheilungen hat der Verfaſſer in Riccia. Opizens Beytraͤgen zur Naturgeſchichte Bogen 38 ger geben. Abtheil. III.: Pilze. Das rote Heft iſt wie das vorige von Dr. Boſtko⸗ Blume und Reinwardt haben eine Menge M nach Europa gebracht, und dieſelbe dem Verfaſſer zur arbeitung uͤbergeben; werden koͤnnen, ruhe mit ihm verbunden; gen ziemlich lang gegeben; ſchreibung und die Synonyme. dieſe Schrift, ſo hat ſich da er allein nicht leicht haͤtte fertig Dr. Al. Braun aus Carle das vorliegende Heft aber hi er mit der von ihm bekannten Genauigkeit ſelbſt bearbeitet. Es ſind die Charactere der Sippen kurz, die der Gattun⸗ dabey die ausfuͤhrlichere Die Botanik hat d und beſonders durch den Eifer von Rei wardt und Blume einen bedeutenden Zuwachs erhalten, wie man aus dem folgenden Verzeichniß EIER wird. I. Trib.: HEPATICAE. Anthocerote ae. 1) Anthoceros javanicus. 2) Mondclea blumii. U Marchantiaceae, 3) Dumortiera: hirsuta. » 4, Fimbriaria tenella. 5) Grimaldia geminata. e III. Junger manniaceae. 7) Jungermannia. Sect. 4. Frondosae. ta, brasiliensis, ulvoicles, fucoides, 1 6) Marchantia. polymorpha, emarginata, e. 1) I. multifida, pinnatifida, eanaliculat, bs. 0 4 8 0 * 4 | Sectio 2. Vagae. . Julaceae. 38) J. capillaris, 1 b. Cladorhizae. ; 99 J. cladorhiza, holorhiza, trichodes, micro- Be diclados, ochroleuca, trisubulata, fissa, qua- Iridens, reptans. a i a, Aplanatae. 19) J. hirtella, uncinata, arguta, combinata, coalita, mollis, bidentata, pallescens, baduina, aselli- formis, decurrens, colorata, contracta, truncata, ro- strata, piligera, bicuspidata, tricuspidata, recurvifolia, Punicea,- bidentula. K. Sect. 3) Tamariscineae. 41) J. tomentella, sciurea, aplanata, subfusca, sulcata, fertilis, arcuata, spathulistipa, retusa, semi- repanda, filicina, lumbricoides, trapezia, sordida, um- bilicata, thymifolia, trifaria, hutchinsiae, lobulata, stipula, gracilis, apiculata, vaginata, nigricaulis, mo- niliata, ramuligera, intermedia, integristipula, for- mosa, boryana, vitrea, cucullata, sphagnoides, Sect. 4. Flagelliferae. N 78) Juniperina, divaricata, tridens, uncigera, ‚obliquata, serpentina, praerupta, erosa, loricata, distans. Sect. 5. Ne moros ae. aligera. Sect. 6. Asplenioideae, 95). J. ciliolata, costata, bantamensis, cristata, calva, blepharophora, javanica, asplenioides, gigan- tea, renitens, abietina, dendroides, comata, subinte- gerrima, brauniana, conjugata. 10g. Ordines naturales plantarum eorumque characteres et affinitates,. adjecta generum enume- ratione, auct. Bartling, Phil. Dr.; Gottingae apud s Dieterich, 30. 8. 492. 1 An dieſer Schrift laͤßt ſich Fleiß, Kenntniß, Verglei⸗ chung und Ueberlegung nicht verkennen. Sie enthaͤlt eine großentheils neue Vertheilung der Familien unter dem Na⸗ men Ordnungen, welche der Verfaſſer in nicht weniger als 255 gefchieden hat, unbekuͤmmert, ob viel oder wenig Sippen in ei⸗ ner ſolchen Ordnung ſtehen, worauf es auch allerdings nicht ankommt, ſobald der Bau den Rang von Familien-Kenn⸗ zeichen hat. ben, weil dadurch das Syſtem an Ueberſicht gewinnt. Nur ſind der obern Eintheilungen zu wenig, ſo daß man ſich, beſonders bey den Polypetalen unbehaglich nach Ruhepuns eten umſieht, um fo mehr, da der Verfaſſer Epi⸗, Peri⸗ Iſis 1831. Heft 5. 5 482 und Hypogynen untereinander miſcht. Die Leichtigkeit der Uederſicht wird aber beſonders in den Sippen durch den fortlaufenden Druck erſchwert, dem doch durch die Setzung in Spalten hätte abgeholſen werden konnen, ja müſſen. Mit etwas kleinerer Schrift nehmen die Spalten nicht mehr Raum weg, als die fortlaufenden Zeilen. Buͤcher, welche aus vielen Stuͤcklein beſtehen, muͤſſen auch den Stuͤcklein congruent geſetzt werden. Es hat der Verbreitung und An⸗ erkennung von Batſchens Syſtem (Tab. affinitatum) nichts mehr geſchadet, als dieſe Unachtſamkeit im Satz. Bekanntlich hat er ſchon die meiſten kleinen Familien mit ungemeinem Scharfſinn geſchieden, womit ſich die neueren bruͤſten, und woran faſt niemand denkt, weil der Satz ſei⸗ obscura, ornithocephala, nodulosa, squarrosa, cordi-- 88) J. nemorosa, daedalea, reinwardtii, blumii, Auch iſt die Sonderung in Claſſen ſehr zu los . nes Buches unſoͤrmlich iſt. Unſer Verfaſſer hat zwar Rahmen feinen größeren Ab: theilungen und Ordnungen gegeben, aber im Buche zerſtreut, ſo daß man ſie zuſammenleſen muß, wie wir hier thun, um dem Leſer das Bild vorzufuͤhren, des Verfaſſers geweſen waͤre, es ſelbſt zu thun. ſo wie es der Vortheil Haben wir genug Raum, fo hätte er deſſelben noch viel mehr gehabt. VEGETABILIA, A. Cellularia. a. Homonemea, I. CI. Fungi. 1) Ord. Coniomycetes. 2) Gasteromycetes, 5) Pyrenomycetes. 4) Hymenomycetes. II CI. Lichenes. 5) ‚Coniothalami, 6) Hymenothalami, 7, Pyrenothalami. III CI. Algae, 8) Nostochinae. 9) Confervaceae. 10) Florideae. 11) Fucaceae, b. Heteronemea, IV CI. Musci. 12) Hepaticae. 15) Bryaceae. B. Vascularia S. 13. a. Cryptogama. VCI. Rhizocarpae. 14) Salviniaceae. 15) Marsileaceae. 16) Isoeteae. VI CI. Filices. 17) Polypodiaceae. 1) Indusiata. 2) Nuda, 18) Osmundaceae. 19) Ophioglosse ae. 31 VII CI. Lycopodineae. 20) Lycopodineae. VIII CI. Gonyopterides. 21) CGharaceäe, 22) Equisetaceae, b. Phanerog ama Sei⸗ te 22. I. Monocotyledonea. IX Cl. Glumaceae S. 25. 23) Gramineae. . Stipacea. . Agrostidea. . Bromea. . . Hordeacea, . Chloridea, . Panicea, . Saccharina, . Phalaridea, . Oryzea, 10. Bambusacea, 24) Cyperaceae, ' 1. Caricinae, = 2. Cyperinae. X Cl. Juncinae S. 34, 25) Restiaceae. 1. Desvauxieae. 2. Restioneae. 3. Eriocauleae, 26) Juncaceae. 1. Junceae. ; 2. Aphyllantheae, 27) Xyrideae. 28) Commelinaceae, XI CI. Ensatae S. 40. 29) Burmanniaceae, SNS - 483 30) Hypoxideae. 31) Haemodoraceae, 32) Irideae, 35) Amaryllideae, 1, perianthiosimplici, coronato, 3. rhizomate instr. 34) Bromeliaceae, 1. perianthio adnato. 2. — libero. XII. CI. Liliaceae Seite 2. — 48. - 35. Asphodeleae. 1. Yuccea, 2. Hemerocallidea, 3. Anthericea. 4. Scillea. 5. Tulipacea. 6. Desciscentia. 36. Colchicaceae, : 57) Smilaceae. 1. Asparagea. 2. Paridea. 38) Dioscoreae. XIII. Orchideae, S. 54. 39. Orchideae, 1. Neottiea, 2. Arethusea, 3. Ophrydea, 4. Gasterodiea, 5. Epidendrea, 6. Diandra. XIV CI. Scitamineae S. 59. 40) Amomeae. 41) Cannacene. 42) Musaceae. XV CI. Palmae S. 63. 45) Palmae. XVI CI. Aroideae. ©. 65, 44) Callaceae, 1. Cyclanthea, 2. Callea, 3. Pothoina. 45) Orontiacege. 46) Pandanene, 47) Typhaceae, XVI CI. Helobiac®, 70. 48) Najadeae. 49) Poclostemeae. N Alisınaceae. . Juncaginea, 2. Alismea, 51) Butomeae. XVM Cl Hydrochari- dene S. 74. 32 Hydrocharideae. n S. A. Chlamydoblasta S. 77. XIX CI. S. 79. 53) Balanophoreae. 54) Cytineae. 65) Asarineae, 56) Tacceae. XX Cl. Piperinae Seite 4 83. 57) Saurureae. 58) Piperacese. 59) Chlorantheae, XXI CI. Hydropeltideae ©. 86. 60) Gabombeae. 61) Nympheaceae. 62) Nelumboneae, B. Gymnoblasta S. gg. a. Apetala S. go. XXII CI. Coniferae S. Aristolochieae 650 Cycadeae, 64. Abietinae. 65) Cupressinae. 66) Taxinae. XXIII CI. Amentaceae S. 96. 67) Casuarineae. 68) Myricese. 69) Betulaceae. 70) Cupuliferae. 71) Ulmaccae. XXIV CI. Urticinae S. 102. 72) Monimieae, 73) Artocarpeae. 74) Urticeae. XXV Cl. S. 106. 75) Polygoneae. 76) Nyctagineae. XXVI OI. Proteinae ©. 110. 77) Laurineae. 78) Santalaceae. 79) Elaeagneae. 80) Thymelaeae, 81) Proteaceae. XXVI CI. Salicinae S. 118. 82) Salicinae. b. Monopetala S. 119. Fagopyrinae XXVIICI. Aggregatae S. 123. 83) Plantagineae. 84) Plumbagineae. 85) Globularieae. 86) Dipsaceae. 87) Valerianeae. XXIX Cl. Compositae S. 1332. 88) Calycereae, 89) Synanthereae. 1. Veronicea. 2. Eupatorina. 5. Adenostylea. 4. Tussilaginea. 5. Mutisiea. 6. Nassauviea. 7. Senecionea. 8. Asterea, 9. Inulea. 10. Anthernidea. 11. Ambrosiea. 12. Helianthea, ı3. Tagetinea. ı4. Calendulacea, 15. Arctotidea, 16. Echinopea. 17. Carduacea, 18. Centaureacea. 19. Carlinea. 20. Lactucea. XXX CI. Campanulinae S. 146. 90) Goodenovieae. 91) Stylideae, 92) Lobeliaceae. 95) Campanulaceae, XXXI CI. Ericineae S. 152 94) Vaccinieae. 95) Ericeae. Monotropeae, 96) Epacrideae. 1. Stypheliea. 2. E. genuina. XXXII CI. S. 158. 97) Styraceae. 98) Ebenaceae. 99) Sapoteae. XAXUICI Myrsineae S. 162. 100) Ardisiaceae. 1. Ardisiea. 2. Embeliea, 3. Theophrastea. 4. Desciscentia. 101. Primulaceae, Styracinae 48 XXXIV CI. EN rae S. 166. a. 102) Lentibulariae. 208) Scrophularinae. Verbascea. * 4. Antirrhinea.“ ö 3. veronice. 4. Buddlei e. 5. Rhinanthea. 6. Incertae sedis. 104) S 50 70 Gesnerieae. . Genua, 2. Beslerien. 106) Sesameae. ee Myoporinae. 108) Selagineae. 109) Verbenaceae. I. Viticea. Be 2. Verbene, 110) Labiataa. 1. Salviea. 5 a 2. Westringies. 5. Nepetea. 4. Thymea, 111) Acanthacene, 1. A. genuina, 2 Cyrtandrea. 112) Bignoniaceae. XXXV CI. Tubiflorae S. 187. 0 y 1135. Polemoniaceae; 114) Hydroleaceae, 115) Convolvulaceae. 116) Cuscuteae. 117. Solanaceae, 118. Hydrophylleae, 19) Borragineae, Tournefortiea. l 2. Asperifolia. XXXVI CI. Contortae S. 198. 120) Gentianeae, 121) Asclepiadeae. 1. A. genuina. 2. Periplocea. 122) Apocyneae. 1. Echitea. 2. Carissea. 3. Rauwolfiea. 125) Loganieae. XXXVII EN Rubiacinae ©. 206, 124) Lyeodysodeacene, 125) Rubiaceae, 1. Stellata. 8022 2. Anthospermea, 5, Spermacocea, u 4. Hedyotiden. "2085. Cinchonea. 6. Gardeniea. as 7. Guettardea. 8. Psychotriea, 9. Cephalanthea. 10. Operculariea. 1360 Caprifoliaceae. 127) Viburneae. Ligustri- 128) Jasmineae. 129) Oleineae. 1. O. genuina. 2. Fraxinea, poly petala Seite 219. XIX CI. Lorantheae S. 25. 1350. Lorantheae. E Umbelliflorae S. 571 "Umbelliferae. 1. U. genuinae. 2. U. desciscentes. 132) Araliaceae. - 135) Hederaceae. 134) Hamamelideae. 3 XII c. Cocculinae S. je 240. 15 135) Berberideae. 186) Menispermeae. . XLII CI. Trisepalae S. N 243 4 +09. 157) Myristiceae. 158) Anonaceae. XIII Cl. Polycarpicae 1 S. 247. 1059) Magnoliaceae. 140) Dilleniaceae. 141) Paeoniaceae. 6 rt Ranunculeae, I. Clematidea. Bir 0 Anemonea. 3. Ranunculea. 4. Helleborea. XILIV. CI. Rhoeadeae S. 28501. 145) Tremandreae. 144) Polygaleae. 1345) Resedaceae. 146) Fumariaceae. 147) Papaveraceae, 148) Oruciferae, 1. Nucamentacea. 3. Siliculosa. 1 ö 8 3. Heliophilea. 4. Siliquosa. 399. Capparideae, . Gleomea. 2 Capparea. XLV CI. Peponiferae S. 267. . 150) Samydeae. 151) Homalineae. 152) Passifloreae. 155) Turneraceae. 154) Loaseae. 155) Cucurbitacege. 156) Grossularieae. 157) Nopaleae. XLVI CI. Cistiflorae S. 277. f 158) Flacourtianeae. 1. Patrisiea. 2. Flacourtiea. 5. Riggelariea. 4. Erythrospermes. 159. Marcgravieae, 160) Bixineae. 5 161) Cistineae. 162) Violarieae. 1. Violea. 2, Alsodinea, 165) Droseraceae, 164. Tamariscineae. XLVII CI. Guttiferae S. 288. 165) Sauvagesiae, 166) Frankeniaceae. 167) Hypericineae, 168) Garcinieae. 1. Carpodontea. 2. Clusiea. 3. G. genuina. 4. Calophyllea. 5. Symphoniea. XLVII CI. Caryophylli- nae ©. 205. 169) Chenopoldlieae, 170) Amarantaceae, 191) Phytolacceae. 172) Sclerantlieae. 175) Paronychieae. 1. Illecebrea. 1. Spergulea. 5. Molluginea, 4. Telephiea, 174) Portulaceae. 175) Alsineae, a 176) Sileneae. XLIX CI. S. 507. Succulentae 177) Ficoideae, 178) Crassulaceae. 179) Saxifrageae. 180) Cunoniaceae. L. CI. Calyciflorae S. 513. 181) Halorageae, . Hippuridea, 2. Callitrichea, . 5. H. genuina. 182) Ly thrarieae. 1. Elatinea, 2. Salicariea. 3. Lagerstroemiea. 185) Onagrariae. 75 Philadelphea. 2. Jussiea, 3. Oenotherea, 184) Rhizophoreae, 185). Vochysieae, 186) Combretaceae. ı, Terminaliea, 2. Combretea. LI CI. Calycanthinae S. 326. 187) Granateae. 188) Calycantheae. LII CI. Myrtinae S. 326 189) Memecyleae. 190) Melastomaceae. 1. Melastomea. 2, Charianthea. 1970. Myrtaceae. . Chamaelauciea, x Leptosperniea. 3. Myrtea. 4. Barringtonica. 5. Lecythidea, LIII CI. Lamprophyllae S. 333. 192) Camelliaceae. 195) Ternstroemiaceae, 1. Sauraujea. 2. Bonnetiea. 5. Frezierea. 4. Ternstroemicea. 194) Chlenaceae. LIV CI. Columniferae D. 337. 1 195. Tiliaceae. 1. T. genuina. 2. Elaeocarpea. 196) Sterculiacece. 197) Buettneriaceae. 1. Buettneries. 2. Lasiopetalea. 198. Hermanniacea. 486 199) Dombeyacea, 200) Malvaceae, I. Malvea. 3. Bombacea. LV CI. Gruinales S. 347, 201) Geraniaceae, 202) Lineae, 205) Oxalideae. LVICI. Ampelideae S. 352. 204) Sarmentaceae. 205) Leeaceae. 206) Meliaceae. 207) Cedreleae. LVII CI. Malpighinae S. 557. 208) Malpighiaceae. 209) Acerineae. 210) Coriarieae. 211) Erythroxyleae. a) Sapindaceae, . Paulliniea. 1 Sapindea. 3) Dodonaeacea. 215) Hippocastaneae 214) Rhizoboleae. 215) Tropaeolcae, LVIII CI. Tricoccae S. 367. 216) Stackhouseae, 217) Euphörbiaceae, . Buxea, 0 Phyllanthea. 5. Ricinea. 4. Acalyphea. 5. Hippomanea. 6. Euphorbiea. ' 218) Empetreae. 219) Bruniaceae. 220) Rhamneae. 221) Aquifoliaceae. 222) Pittosporeae. 225. Celastrineae, 224. Hippocrateaceae. 225. Staphyleaccae. LIX Cl, Terebinthinae ©. 382. 226) Ochnaceae, 227) Simarubeae. 228) Zanthoxyleae. 229) Diosmeae. 1. D. legitima, 2. Boroniea. 3. Pilocarpea, 4. Cuspariea, 5. Dictamnea. 250) Rutaceae, — 437 e. Astragalea. 5. Hedysarea. a. Coronillea. b. Onobrychea. 4. Viciea. 5. Phaseolea. 6. Dalbergiea. 244) Swartzieae. 245) Casalpineae, 251) Zygophylleae. 232) Aurantiaceae. 235) Amyrideae, 234) Connaraceae, 235) Cassuvieae. 1. Anacardiea,, 2, Sumachinea. 256) Juglandeae. 1 ar Calophytae S. 1. Geoffroyea. 257) Pomaceae. 2. C. legitima. 238) Rosaceae. 246) Mimoseae. 250) Dryadeae. 240) Spiracaceae. 241) Amygdaleae. 242) Chrysobalaneae. 245) Papilionaceae, 1. Sophorea, 2. Lotea, \ a. Genistea. b. Trifoliea, c. Clitoriea, d. Galegea. Ordines incertae sedis ©. 418. 247) Ceratophylleae. 248) Datisceae. 249) Aquilarinae, 250) Besoniaceae. 251) Balsamineae. 252) Olacineae. 253) Alangieae. 254) Moringeae. 255) Escallonieae. Nach den Genera incertae sedis folgt ein woll: ſtaͤndiges Regiſter. Jede Abtheilung, jede Claſſe und jede Ordnung hat zuerſt einen kurzen Character und dann eine ausfuͤhrliche Beſchreibung, gewoͤhnlich von einer Seite und mehr; der Verfaſſer hat alle neueren Entdeckungen be— nutzt und vieles von dem Seinigen hinzugethan, wozu ihn ohne Zweifel der reich beſetzte botanifhe Garten zu Goͤttin— gen von großer Hilfe war. Man beſitzt jetzt wieder ein vollı ſtaͤndiges natuͤrliches Pflanzenſyſtem, in dem man ſehr leicht die ausführlichen Charactere der Familien finden und vers gleichen kann. Dazu kommt Decandolles Prodromus Syst. nat. Regni veg, und Sprengels inneiſches Syſtem, beyde mit den Gattungen, fo daß man, wenn noch Runths Taſchenbuch dazu kommt, fo lange genug hat, als dieſe Auf» lagen reichen. Wirft man nun einen Blick auf dieſe Claſſification, fo wird gewiß niemand die völlige und gründliche Durcharbei— tung verkennen, und noch weniger, wenn er die vom Ders faſſer gegebenen Charactere vergleicht, welche gehoͤrig zu be— greifen, zu wuͤrdigen und zu ordnen gewiß kein geringes Talent und keine kurze Zeit fordert. Er verdient daher ge— wiß den Dank der Botaniker und der Naturforſcher übers baupt, da jeder ernſtliche Verſuch dieſer Art auch in den an— dern Reichen als Muſter um Nath gefragt werden kann. Dieſes zugeſtanden, ſey es uns erlaubt, einige Bemerkungen beyzufuͤgen. Folgt man der Reihe der Claſſen, ſo ſtoͤßt man, wie ſchon bemerkt, ſehr unangenehm auf die Vermengung der Hypo und Perigynen unter den Polppetalen, was, wie es ſcheint, daher kommt, daß er die Mimoſen fuͤr die hoͤchſten Pflanzen betrachtet und daher zuletzt aufführen. will. Das Problem der hoͤchſten Pflanzen, welches wir zuerſt in unfes ter Naturphiloſophie 1810 zur Sprache gebracht, und wo wir, fo wie in Dieterichs Gartenjournal 1813 die Roſa⸗ ceen als die hoͤchſten aufgeſtellt haben, iſt ſeitdem manchfal⸗ tig vorgenommen und deſſen Loͤſung verſchieden verſucht der auf unſere erſte Meynung zuruͤck, obſchon die Verwach f worden. Sprengel hat in ſeinem natürlichen Pflanzen Syſtem ſodann die Roſaceen auch obenan geſtellt. Späte; ſchien es uns, daß die Polycarpen die hoͤchſten ſeyn koͤnn ten; was wir auch in unferer Naturgeſchichte befolgt ha ben; Reichenbach haͤlt bekanntlich die Citronen dafür. J. mehr wir die Sache bedenken, deſto mehr kommen wir wie ſung des Kelchs, wie bey den Pomaceen, einen niedere Zuſtand anzudeuten ſcheint. ch | Die Tricoccae haben wir ebenfalls vor die Rham neen und Terebinthen geſtellt; allein auf die Malpighien und Tropaͤolen dürfen fie kaum folgen, fo wie es denn woh noch ſchlimmer iſt, daß zwiſchen ihnen und den Miyrter (die alſo ſehr weit von den Roſaceen ſtehen) ſich die Mal vaceen ıc. finden. Auch nehmen ſich die Peponiferae zwi ſchen den Rhoͤadeen und Ciſtifloren ſehr ſchlecht aus, went es auch gleich gewiß iſt, daß der Unterſchied zwiſchen ver wachſenem und freyem Kelch manchmal an feinem Gewich verliert und wir nicht laͤugnen koͤnnen, daß wir in unſer Naturgeſchichte, wie der Verfaſſer, die Umbelliferen zu den Polycarpen geſtellt haben. Die Rubiaceen haben zwar, wi ſchon R. Brown gezeigt, große Aehnlichkeit mit den Con, torten, beſonders in der Tracht der Bluͤthen und in de Zweyheit des Groͤpſes; ſie aber deßhalb auf einander folgen zu laffen, ſcheint doch ſehr gewagt, beſonders, ſo weit von den Syngeneſiſten entfernt kommen. tuͤrlichſte Verwandtſchaft der Aſperifolien iſt offenbar mi den Labiaten im Groͤps, wogegen die Regelmäßigkeit dei Blume wenig zu ſagen hat; auch ſtehen die Solanaceen of fenbar den Perſonaten im Bau des Groͤpſes viel zu nah, als daß man fie zwiſchen die Convolveln und Afperifolier bringen koͤnnte. Alle dieſe Uebelſtaͤnde kommen uͤbrigens vor dem Verfahren her, die Pflanzen in einer Reihe aufeinan der folgen zu laſſen. Dieſem Uebel glauben wir hinlänglid durch den Parallelismus der Claſſen abgeholfen zu haben wodurch mehrere Reihen entſtehen, deren jede von unten an fängt und bis zu einem hoͤchſten aufſteigt. Dadurch werdet alle Arten der Verwandtſchaften klar, ſowohl die Nachbar ſchafts- und Wiederholungs.Verwandtſchaft, als die Seiten und Kreuzungs-Verwandtſchaft, von denen das jetzige Spie mit Affinitaͤt und Analogie der Engländer, zum Theil fdyor der Deutſchen, eine halbverſtandene und daher verkümmert Nachahmung iſt. Familien, welche durch Seiten Ver wandtſchaft Cin den parallelen Claſſen) ſich aͤhnlich find, werden in der leiterfoͤrmigen Anordnung oft nebeneinandel geſtellt, wodurch die nachbarlihen Familien natürlicher Weist getrennt werden. Doch daruͤber wäre eine ganze Abhandı lung zu ſchreiben, wozu hier der Ort nicht iſt, wie es denn überhaupt beſſer iſt die Sache zu machen, als immer zu predigen, wie ſie gemacht werden ſoll. = | Bey den Monocotyledonen find auch die Hypogynen und Epi⸗ und Perigynen durcheinander geworfen. Warum die kuͤmmerlichen Najaden und Aroiden über den Palmen! ſtehen, iſt nicht einzuſehen. Mögen auch die Muſaceen in der Tracht an die Palmen erinnern, fo iſt doch ihr Blu thenbau mit dem der Orchiden viel zu abweichend, als daß fie dabey und ſo hoch ſtehen konnten. Dergleichen deutet uber haupt nur auf Seiten- oder Wiederholungs⸗Verwandtſchaft, keineäwsege auf Nach ft. Die Lilien ſtehen wohl fir cherlich nicht tiefer als ele, — 11 ein keineswegs ais Cadel erſchei⸗ weil fie überhaupt alle bisher verſuchten Anordnungen = fondern vielmehr beweiſen, wie 117815 uns des ſſers Arbeit angesprochen ien bir ain i bd. iM i ri 2 B. Big BRUNS Aal DR un u, de Svinb ln novo genere Nee ad in. 1. Bar. N gol 24 5 11 * de Jacquin. W 27. 4 4. t. 1. *. ge Der Berfafe beſchreibt dN eine von Sieber aus gest ‚erhaltene Pflanze, welche derſelbe unter dem men Marcgra via umbellata verkauft hat. Sie iſt er neu und gehort zu den Ericateen, Dodecandria mo- nogynia. Sie wird hier e und mit ihren Analy- ſen deutlich abgebildet. 1 1 Calyx monophylins he sexdentatus. Co- rolla monophylla calyptraeformis, integra secedens, Parapetala ı2. Stamina ı2: antherae sessiles intror- e parapetalis aſſixae, quadriloculares, apice bicor- s et poro apicali dehiscentes. Stylus simplex cy- ndricus, Stigma obtusum. Bacca infera, calyce ronata, sexlocularis, polysperma, placentis divisis. 1% Symphysia martinicensis. 5 Ob Baum oder Strauch, ungewiß. Blätter oval, ab⸗ wechselnd, Kiel in Endtrauben. 1 1 . 1 * L eh nn a Stirpium pugillus 2dus. Hamburgi. 80. 4. 30. Dieſe Schrift erſchien bey Gelegenheit des 2fjaͤhrigen Amtsfeſtes des Profeſſors der Mathematik Sippe, und men folgende neue Pflanzen, welche der Verf. auf feiner eife 1850 durch England vorzuͤglich von Sooker in Glascow erhalten. Sie wurden von D. Douglas und Drummond in Nordamerica gefammelt. Der Character iſt gegeben nebſt ine ausführlichen Beſchreibung. - Rosaceae: Potentilla hippiana, effusa, drum- era, ‚diversifolia, pulcherrima, rubricaulis; flabel- iformis, concinna. 1 Onagrae: Epilobium opacum, glandulosum ; © 1 parviflora, marginata, Slabra; Oenothera ucocarpa. * Hydrophylieae: Eutoes pulchella, ee I. Ness: Phacelia hastata, ramosissima. Asperifoliae: Myosotis® Haccida, Aehtophäße; Echinospermum diffusum, floribundum; Cynoglos- zum ciliatum, grande; Lithospermum drummon- Iſts 1881. Heft s. Garten im Freyen ausdaurenden Giftgewäͤchſe, ne weiteres empfehlen kann. 490 dii, corymbosum, ruderale, lycopsoides. Echium menziesii. Abbildung und Beſchreibung der in Deutſchland wild wachſenden und in ge natürlichen Familien erläutert von Dr, Brandt und Dr. Ratzeburg. Berlin br d. N u. b. Hirſchwald. 29. 4. Heft 3, 4. 45.— . Baß, 11—20 (Pr. je 1 Thir.). Von e nuͤtzlichen Unternehmen hat die Iſis ſchon geredet. Die Beſchreibungen find eben fo ausfuͤhrlich und mit einer Menge von Synonymen und anderen Citaten verſehen, wie bey den Arznepthieren. Die Abbildungen find nach dem Leben größtentheils von S. Weber gezeichnet, gut analyſiert und forgfältig illuminiert, fo daß nicht wohl eine Verwechslung zu befürchten iſt. Bey den Pilzen wer⸗ den auch die eßbaren zur Vergleichung mit abgebildet werden. Dieſe Hefte Able; Daphne cneorum, striata. Cyclamen europaeum. Digitalis purpurea. Gratiola officinalis. Hyosciamus niger, albus. Datura stramonium. Scopolia atropoides. Atropa belladonna. Mandragora vernalis. Solanum nigrum. Nerium oleander. Die Wirkungen des Gifts, fo wie die Mittel dagrs gen ſind uͤberall angegeben, jo daß man dieſes Werk oh⸗ Plantae medicinales secundum methodum Candollei naturalem in relätae, adjectis medicamentis, quae praebent, in usum auditorum typis 'excudi curavit Dr. Th. Heidelbergae ap, Osswald. 29. 4. 24. conspectum simplicibus; G. Bischoff. Dieſe Tabellen geben eine leichte Ueberſicht der Me⸗ dieinal⸗Pflanzen aus allen Weltgegenden, beſonders da ſie nach einem natürlichen Syſtem geordnet ſind. Hin⸗ ter jeder Gattung ſteht der Apotheker Name, woraus man ſogleich Sn ya Theil von der eee % ſieinell if, 497 Bine Wenge ae ee zur Obſtbaumzucht und zur Naturgeſchichte der den Obſtbaͤu⸗ men ſchaͤdlichen Inſecten, von J. Schmidberger, regul. Chorherrn des Stifte St. Florian (unweit Linz). Linz bey Haslinger. 30. 8. Heft 2. 272. HODiaieſes iſt elne nicht bloß dem Oeconomen ſehr nuͤtzlis che, ſondern auch den Botanikern und Zoologen ſehr lehr⸗ reiche Schrift, welche beweiſt, mit welcher Sorgfalt und Kunde der Verfaſſer feine Bäume behandelt und die Na— turgeſchichte der Inſecten ſtudiert. nat Voran gehen Betrachtungen über den fhäblihen Ein⸗ fluß der Witterung im Jahre 1827 auf die Obſtbaͤume in Oeſterreich ob der Ens und uͤber die Urſachen der überaus zahlreichen Erſcheinungen des gruͤnen Spanners (Phalaena brumata) in demſelben Jahr, feine Verheerungen und über die Mittel, ihn zu vermindern S. 53, mit einer vollſtaͤndi⸗ gen Naturgeſchichte dieſer Raupen. ; ©. 94 iſt die Erziehung und Behandlung des Apri⸗ coſenbaumes, der Schnitt der Spalier= und Zwergbaͤume und deſſen Wirkung auf die Fruchtbarkeit derſelben ausein⸗ ander geſetzt. 3 S. 155 folgt eine ganz muſterhafte Schilderung der Naturgeſchichte des Goldafters (Bombyx chrysorhoea), und S. 1 90 die der grünen Abfelblattlaus (Aphys pyri mali), wobey ſehr umſtaͤndliche Verſuche uͤber ihre Fortpflan— zung ohne Paarung angeſtellt werden. Der Verfaſſer trieb es bis zur 15ten Generation, worauf die uͤbriggebliebenen ſtarben, aber doch bey der Zerlegung zeigten, daß fie voll⸗ kommene Eyer hatten. Hat einmal ein Weibchen Junge zu gebären angefangen, fo legt es nicht wieder Eyer; welches Tyer legt, bringt nicht zugleich Junge hervor. Es ſind die Weibchen der letzten Generation, welche Eyer legen. Merk⸗ wuͤrdig iſt, daß ſich die Eyer vollkommen ausbilden ohne vorhergegangene Paarung, aber erſt nach dieſer gelegt wer— den. Wahrſcheinlich gibt es in jedem Jahr eine letzte Ge⸗ neration, welche beſtimmt iſt, ſich für das folgende Jahr durch Eyerlegen fortzupflanzen, wozu die Paarung erforder⸗ lich iſt. Im Sommer fand der Verfaſſer nur Embryo⸗ nen, im Herbſt aber Eyer im Leibe. Im Herbſte ſterben 916 Blattlaͤuſe, ſie moͤgen ihre Eyer gelegt haben oder nicht. nen- Blattlaus ohne Ruͤckenhoͤrner (Chermes pini abietis 8 Degeer) in beutelfoͤrmigen Auswuͤchſen, ſo auch Chermes pyri, und legen aber dann im Frühjahr Eyer, nicht Jun⸗ ge. Alles was hierüber Reaumur, Degeer, Bonnet : e e, wird critiſch beleuchtet, woraus man alſo ſieht, wie wichtig dieſe b ce { ir bebanein, Verfaſſer aͤhnliche Gegenſtaͤnde behandelt, nicht erhalten zu haben. Es uͤberwintern nur die Weibchen der wolligen Tan⸗ Schrift fuͤr die Naturge⸗ as erſte Heft, worinn der — Nürnb meen, Combretaceen, Cunoniaceen, Halorageen, Leg “4 Reiſe 1825, don: Hooker, uͤberſetzt vom Herausgeber. Ä 2 un S. 559 Pffanz aus eee 5656 b von demſelben. Darinn Ha 1 te Ueberſetzungen des gewoͤhnlich ſchwierig daher nun ein Werk von R. Browns überall cum wird. daher fowohl dem Herausgeber als dem ger, der ſich an ein fo bedeutendes Unternehmen getwe „gewiß Dank wiſſen. e werden hier beſonders auseinandergeſetzt die Büttn then Schnee. Hi. nei die SE 1 1 v 76 3 1 dermiſchte botaniſche Schriften von Dr. Nees von Efenbed 40, Sag 8. W. 1. 25. 706. 1 Ke; 68. 71 de 7 } 1117 Bd. 3. 27. 460. ie N m ö 87 ö e d a % r matten f ren Von den wichtigen und allgemein mit Eifer g Schriften des beruͤhmten Verfaſſers haben wir bereits Aten Theil angezeigt, weil er uns allein zugekommen Wir holen daher nun die ander heile nach. Der Her ausgeber hat fein Moͤgliches gethan, um nicht bloß fur g Textes zu gen, ſondern auch durch Nachtraͤge ae ane e lern das Fehlende zu ergaͤnzen. Die deutſche Sprache ha us überall zerſtreute Abhandlungen, wie keine andere Sprache, und das . } 2 NN 1 Der erſte Band enthält 1) die Bemerkungen Abe die Flora Auſtraliens aus der Reiſe von Flinders 18 uͤberſetzt vom Reg. Rath Doct. Pauls zu Coblenz. E * 7 Dilleniaceen, Pittoſporeen, Polpgaleen, Tremandreen ſen, Atheroſpermen, Rhamnen, Celaſtrinen, Stachuſte Eu phorbiaceen, Umbelliferen, Compositae, Godenovien, deen, Rubiaceen, Apocyneen, Aſclepiadeen, Epacrideen, ! biaten, Myoporinen, Proteaceen, Santalaceen, Cafuarinen Coniferen, Orchideen, Scitamineen, Aſphodeleen, Palme Junceen, Reſtiaceen, Gramineen, Farren, und bee e u, 2 Stufe: gen mit anderen Ländern angeſtellt? mehrere neue werden ausfuͤhrlich beſchrieben. S. 135 Flindersia, Eu. poinatia, Eudesmia, Cephalotus, Antiaris, Franklan. dia, Synaphea, Dasypogon, Calectasia, Corys Azolla t. 10. iv) 2) S. 167 Bemerkungen über Chr. Smiths Pflan⸗ zen vom Congo aus Tuckeys Reife 1816, uͤberſetzt vom Her ausgeber. Dieſer Aufſatz wurde auch in der Iſis 1818 S. 1856 und zꝛ041 mitgetheilt. 5 re 3), S. 337. Pflanzen von der Baffinsbay aus be Reiſe von Roß 1819, von Dr. E. Meyer zu Gottingen, nun Prof. zu Koͤnigsberg (Das Verzeichniß davon in Fi Iſis 1820 Lit. Anz. S. 197). Umſtaͤndlich über den con nd . 4) S. 357 Pflanzen von der Melvilles Inſel aus Parrys Reiſe, von demſelben, mit Abbildungen und Intel, niſchen Characteren. (ION ae 5), S. 465 Pflanzen von Franklins Reiſe, aus Polar Meer 1825, von Richardſon, mit Nachttaͤgen ve R. Brown, uberſetzt vom Herausgeber; faͤſt nichts a ein Verzeichniß der gefundenen Pflanzen mit Abbildungen. 6) S. 851 Pflanzen von "Grönland e 1 7 * Be — 493 Be Abelia, Eurya, nebft Anhang vom Herausgeber über ben rothen Schnee, Beobachtungen von verjchiedenen, beſonders Fr. Bauer, mit Abbeldungen; auch uͤber rothe Regen u. dgl. — Ein vollſtaͤndiges Regiſter beſchließt den Band. Bo. II., 1826, enthaͤlt die ſyſtematiſchen und mono⸗ graphiſchen Arbeiten des Verfaſſers, und zwar Bird quae im horto Kewensi coluntur. Bloß Charactere mit Angabe einer Abbildung, des Vorkommens und der Bluͤhzeit. 0 F 2) Ueber Juſſieus Proteaceen aus den Linnean transactions X. 1611, uͤberſetzt von Ehrenberg. S. 55. — Ein großer beurtheilender Aufſatz, welcher dieſe Pflan⸗ enfamilie nach allen Seiten beleuchtet; eine Claſſifications⸗ Kabel, und endlich Characteriſierung der Sippen und Gat⸗ Ben mit Angabe vollſtaͤndiger Synonymen, Abbildungen, s Vorkommens uſw., auch noch beſondere kurze Beſchrei— bungen des Ausſehens. 6 3) S. 347 über die Aſclepiadeen, abgeſondert von den Apocyneen, aus den Memoirs of the Wernerian So- ciety I, 1810, uͤberſetzt vom Herausgeber. — Gleichfalls ein großer beurtheilender Aufſatz mit einer Claſſifications Tabelle und uͤbriger Behandlung, wie bey dem vorigen. x 4) S. 415. Gattungen und Arten aus den Familien Le der Orchideen, Synanthereen, Leguminofen ic, vom Heraus, geber zuſammengetragen aus dem Botanical Register und Hortus Kewensis. — Hier find umſtaͤndlich beſchrieben 'Cryptarrhena, Vanda, Lissochilus, Eulophia, Calan-- the, Macradenia. Dieſe aus den Orchideen, x I Ixodia,. Donia, Podlolepis, Cullumia, Berckheya, Didelta, Gorteria, Gazania, Cryptostemma, Arzto- theca, Spaenogyne;. Cassinia; diefe aus den Synanthereen. Edwardsia, Sophora, Ormosia, Thermopsis, Vir- gilia, Cyclopia, Baptisia, Podalyria, Chorizema, Po- dolobium, Oxylobium, Brachysema, Gompholobium, Burtonia, Iacksonia, Viminaria, Sphaerolobium, Ao- tus, Dyllwinia, Eutaxia, Selerothamnus, Gustrolobi- um, Euchilus, Pultenaea, Daviesia, Mirbelia,. Cercis, Platylobium, Bossiaea, Scottia, Templetonia, Oodia, Hoveä, Swainsonia, Sutherlandia, Lessertia, Sesbana, Smithia, Aeschynomene; dieſe aus den Leguminoſen.“ Melaleuca, Fristania, Calothamnus, Beaufortia; dieſe aus den Myrtaceen. . 5) S. 497. Einige Beobachtungen uͤber dle Come posftae, aus Linn. transact. VII, 1816, überfegt von Dr. app, Rector zu Hamm. 8 Die: iſt eine große, wichtige Abhandlung, welche eine Menge neuer Anſichten über den Bau dieſer Bluͤthen und beſonders über den Bluͤthenſtand in Umlauf gebracht hat. Insbeſondere find betrachtet Soliva, Grindelia,. Tridax, Angiantllus, Meyera, Melampodium, Craspedia, Ca- lea, Isocarpha, Salmea, Petrobium, Baccharis,.Brachy- laena, Melananthera, Lipotriche, Neurolaena, Pitto- carpha, Antennaria, Ozothamnus, Cassinia, Acicar- pha, Brunonia; und die Calpcereen uͤberhaupt. 1) Genera et Species plantarum Orchidearum, damit ſeine Laufbahn eroͤffnet hat. 494 6) S. 605 Nachricht von einer neuen Pflanzengat⸗ tung, genannt Rafllesia, aus Linn. transact, XIII, 1820, uͤberſetzt von Dr. Pauls, Reg. Rath. zu Coblenz. — Ein ſehr wichtiger, ſchwer zu überſetzender Aufſatz uber eine der ſonderbarſten Pflanzen. Auch mitgetheilt in der Iſis 1821 S. 479 und 1365, und zwar mit Abbildungen T. 19., wel⸗ che hier ungern vermißt werden. Beygegeben find: auch A. Brongniarts Unterſuchungen über die Cytineen aus An- nal. des Science. nat. 1824, gleichfalls in der S. 1296 mitgetheilt. 7) S. 675 über Woodsia, neue Gattung Farren⸗ kraut, aus Linn. transact. XI. 1816, überſetzt von E. Meyer. ö 8). S. 683 einige Betrachtungen uͤber die Befruch⸗ tungstheile der Mooſe nebſt 2 neuen Gattungen aus Linn. transact. X, 184, überſetzt v. Ehrenberg. Die neuen Mooſe find Dawsonia et Leptostomum. 9) S. 702 neue Moosgattung Lyellia nebſt Zuſä⸗ tzen über Leptostomum und Buxbaumia, aus Linn, transact. XII, 1819, uͤberſetzt von Dr. Kapp. 10) S. 745 uͤber merkwuͤrdige Abweichungen vom ge⸗ wohnlichen Bau der Samen und Früchte, aus Linn. trans. XII, 1819, überſ. von demſelben. St. 761 gibt der Herausgeber noch Nachtraͤ e zu Raf· flesia von Blume aus der Zeitung von Balve ER Den Band beſchließt ein vollſtaͤndiges Regiſter. Band III. 1827 enthält den Prodromus Florae novae Hollandiae, weiche den Ruhm R. Browns be⸗ gründet hat, und wozu der Herausgeber vom Verfaſſer ſelbſt ein corrigiertes Exemplar erhalten. Eigentlich ‚hätte mit die ſem Bande der Anfang gemacht werden ſollen, da R. Brown & [t Der große Werth diefer er ein 15155 neues Licht uͤber den Bau und die erwandtſchaft vieler Pflanzenfamilien ge . Theil große Aenderungen En Pr vorgebracht hat, braucht hier nicht: mehr auseinandergeſetzt. zu werden, ſo wie auch nicht der Nutzen, welcher dem Pub⸗ licum aus dem neuen, ſehr leſerlichen Abdruck dieſer Arbeit erwaͤchſt. Bekanntlich hat der Verfaſſer die ganze Auflage wieder eingezogen, nachdem nur wenige Exemplare ins Pub⸗ licum gekommen waren. Wir haben deßhalb im Jahrgang 1819: der Iſis Heft 6. dieſe ſo ſelten gewordene Flora nach dem göttinger Exemplar abdrucken laſſen, jedoch, um Raum zu erſparen, mit zu kleiner Schrift, ſo daß dieſer Abdruck nicht ſo bequem zu handhaben iſt, wie der vorliegende, in Iſis 1825 welchem alle Arten von Schrift in Anwendung kommen konnten. Auch iſt der Preis von dieſem Band, nehmli 2 ½ Thlr., wirklich aͤußerſt maͤßig. ia ; 10 Hiemit weiß wenigſtens das Publicum, was es in dieſen 4 Bänden zu finden hat, nachdem der Inhalt des 4, Bandes ſchon im Heft 3. angezeigt worden iſt. g * — — x in der natürlichen Methode her. Berfude mit dem — culatum Linn). Von Johannes Siſtl. Der Schierling wählt in unferer Gegend, um Muͤn⸗ chen, fehe häufig im ſogenannten Tuͤrkengraben, einer grad» reichen Angervertiefung nördlicher Seits dieſer Stadt, ferner bey Gern und Nymphenburg, 1 bis 2 Stunden davon entfernt, wo er in jedem Jahre in der uͤppigſten Vegetation wuchert. Die Bluͤthezeit iſt vom July bis Auguſt. Die Pflanze hat einen eckelhaften Geruch, der durch und durch verbreitet iſt. Die Wurzel iſt weißlich, daumensdick, hat viele Aus: f laͤufer und einen widrigen Paſtinakgeruch. Wenn man ſie im erſten Jahre verwundet, fo läuft ein zaͤher, heller, ſtin— kender Saft aus, der an der Sonne und der Luft roͤthlich wird. Iſt die Wurzel aber älter, fo hat fie wenig Saft und iſt ſehr holzig. ſes iſt bekannt. Beobachtete Vergiftungen. N a. Ich nahm die junge aber ſaftvolle Wurzel, druͤckte fie aus und floͤßte den Saft, ohngefͤͤhr ein Quintchen, ei: ner Maus durch einen Strohhalm ein. Die erſte Stunde blieb ſie ruhig. Die zweyte ward ſie unruhig, lief in allen Ecken der Schachtel, die mit Flor bedeckt war, herum, und wollte ſich durchnagen. 5 Die dritte eben ſo; nur erbrach ſie dreymal einen grünen, übelriechenden Schleim. Das Brechen war mit ſichtbarer Anſtrengung verknuͤpft, denn bey jedem fiel ſie auf den Bauch und bekam convulfivifche Zuckungen. Die vierte Stunde erbrach ſie ſich zwepmal, war aber noch munter. Die ſechſte kam ein ſehr abmattendes Laxieren zum Brechen. Die Materie war jetzt durch und durch graugrün, und roch ganz mausartig. Das Thier lag ruhig da ohne Convulſionen. 5 Die ſiebente Stunde ließ Erbrechen und Laxieren nach; das Thier ward wieder unruhig und blieb endlich in einer Ecke ſtehen, wo es ganz erſtarrte und endlich ſtarb. Zuckun⸗ gen bemerkte ich keine mehr. HD. Ich flößte ein halbes Quintchen einem Sperling ein, der nach 2 Stunden todt und ſteif in dem Kaͤſig ge⸗ funden wurde. CL. Einer Lerche, der ich drey Quintchen in drey Stuns den einflößte, that es nichts, obgleich der Saft friſch war. d. Bey einem Meerſchweinchen waren die Zufaͤlle dies ſelben, wie bey der Maus, nur daß der Tod in 3 ¼ Stuns den erfolgte. 5 e. Aeußerlich goß ich mehreren Thieren von dieſem Gift in die Wunde, aber ohne alle Wirkung; es muß alſe nur betaͤubende, nicht aber ätzende Kraft haben. Gifte des Wuͤtherichs oder Schierlings (Conium ma- > Der Übrige Bau dieſes Doldengewaͤch— 5 496 Aus zuge aus meinem zoologiſchen Tagebuche vom Jahre 1829. 18 1 Von Johannes Giſtl. ee | I. Verfe. N 1) Enoplium Weberi Fabr. Fliegt in der hoͤchſten Sonnenhitze wie Buprestis, und ſetzt ſich auf Weiden. 7 2) Hister sinuatus Fabr. Ein träͤchtiges Weibchen traf ich am 25. April bey Garching, 5 Stunden fuͤdoſt von Muͤnchen, an einer lebenden Kaͤferlarve zehrend an. 3) Harpalus semiviolaceus Bronen. Mein Exem⸗ plar aus den bayeriſchen Alpen hat rothe Beine. ze 4) Cercopis spumaria Fabr. wird von einer klei nen rothen Milbe geplagt. e 18 N 5) Sylpha rugosa Linn., das hypoderma der un- tern Seite der Decken iſt ſchoͤn himmelblau. e a 6) Harpalus cupreus Fabr. frißt die formicafus- ca Fabr. und cinerea Gistl. Beyde erſcheinen ſchon ge⸗ gen das Ende Aprils, wie erſterer. 1 7) Abax parallelus Duftschm. Am ı4ten May im Magen der Sterna anglica und des cuculus euro- paeus gefunden. 12 8) Melolontha vulgaris. Am 16. May fand ich fie in Paarung. — Die fogenannten Abarten: pallida, fla- va, badia uſw. dieſes Käfers find nur junge Thiere, welche durch einwirkendes Licht noch nicht braun geworden. By⸗ ber * ſagt in dieſer Beziehung mit Recht vom Latridius porcatus: „braungelb erſcheint er in der Jugend, und alle ſolche Stuͤcke find daher noch anreife Käfer, die man nicht als Abarten betrachten kann.“ — Die Larve oder der En⸗ gerling des Maykaͤfers iſt ein trefflicher Fiſchkoͤder. 9) Buprestis salicis Fabr. habe ich immer, wie auch Herr Weſterhauſer, im Graſe gefunden. 10) Paederus ruficollis Fabr. Die regelmäßige Paarung geſchah am 19. May, wo Maͤnnchen und Weibs chen dabey im Sande fortliefen. Erſteres iſt kuͤrzer und kleiner. Oft habe ich dieſen artigen Kaͤfer ſehr behende in ſeichtem Waſſer herumlaufen ſehen. 11) Staphylinus maxillosus Fabr. krümmt ſich bey herannahendem Ungewitter wie Chrysis zuſammen. — Bey Betaſtung eines ſolchen Individuums ließ es einen milchweißen, ſtinkenden Saft aus dem After von ſich gehen. a 12) Anisoplia horticola. Am 16. Juny häufig in Paarung getroffen. 15) Scutellera nigrolineata Linn. am 27. Juny haͤufig auf Achillea millefolium in Paarung. 14) Buprestis rutilans Fabr. Dieſen in unſeret Gegend fo ſelten vorkommenden Käfer habe ich am ı8tem Germars Mag. d. Ent. III. S. 14. Date ben Rpmphenburg am Stamme der Populus italica ethaſcht. RE Bey piceus Gr. a einen, beſon⸗ in den Abendſtunden. j 16) Blethisa multipunctata Fabr. um Biburg, bey bu im Winter unter dem gefrorenen Mooſe. 17) Leptura virens und L. pubescens Fabr. ſind 5 Geſchlechts⸗Verſchiedenheiten. 38) Colydium elongatum Fabr. iſt nach vielen Ein Sturm ufw.) Abart von C. filikorme. Herr | erhauſer von hier fand zwey Jahre nach einander ee nur allein beyſammen, ohne ein einziges C. n darunter; jedes Exemplar hatte rothe Schuls ‚ Körper und Bruſt waren vorn um vieles breiter als 0 e. elongatum, Beyde find ſelbſtſtaͤndige Species. 1 ki 19) Cleonis albida Fabr. Der May ift die Flug⸗ dieſes ſchoͤnen Käfers, wo er eann auf kahlen Wieſen, in deren Nähe Waldungen oder Gehölze liegen, öfters auf dem Boden, wie Dorcadion fuliginator, in Paarung an: gertoffen. wird. Das Männchen iſt größer. 1 0). Agonum viduum Fabr. Nicht allein Brachi- nus explodens, crepitans uſw., ſondern auch dieſer Käfer zeigt bey ſeiner Gefangennehmung die ſo auffallende Eigen⸗ ſchaft des Explodierens eines Dunſtes. — Um Muͤnchen iſt ie ſelten, im bayer. Gebirge, am Ammerſee, Schlierſee uf. kommt er öfters und zwar in Geſellſchaft vor. Pi 21) Melo& Proscarabaeus Linn. graͤbt an Abhaͤn— \ auf Wieſen Löcher in die Erde wie Gryllus cam- steis. ! Kin. 92) Larinus Jaceae und Lixus ferrugineus St., wie überhaupt beynahe alle Gattungen, welche zu dieſen Hen gehören, tragen, wie es ſcheint, Bluͤthenſtaub oder Pollen an ſich — wie man annimmt; dieſe bluͤthenſtaubar⸗ ige Bedeckung aber iſt den Individuen ganz eigenthuͤmlich angehörend, a. weil alle Individuen immer mit gelbem |Dtaubüberzuge angetroffen werden, [Blumen, ſondern auf Grasſtengeln und Stauden ſitzen, 3. weil dieſe ſtaubartige Bedeckung wirklich kleine Schuͤpp⸗ n find, was man an den groͤßern exotiſchen Gattungen on mit bloßem Auge ſehen kann, und c, weil auch Li- eus ferrugineus den nämlichen Ueberzug an ſich hat, der aber von zinnoberrother Farbe iſt. — Wo gibt es aber | iinnoberrethen Pollen? — 1 Käfers, welche Preyßler zuerſt abgebildet und beſchrieben Ind Virby auch erwähnt hat, heißen in der Muͤnchener egend Schneewürmer bey dem gemeinen Manne, weil man | 2 oft zu Dutzenden im Winter auf der Schneerinde an⸗ eifft, wenn auch die Kälte ſehr heftig iſt. Was treibt fie vohl heraus? Sind die Larven, von denen oft in den Zeitun⸗ jen Lärm entſteht, als wenn fie vom Himmel gefallen wären. 15) Sesia apiformis Fabr. Die Larve iſt eine urchtbare Zerſtoͤrerinn der Pappelbaͤume an den Straßen, and lebt, nach meiner EUREN unter der Wurzel der Iſis 1831. Heft 5. — da ſie doch nicht auf 25) We ere fuscus Fabr. Die Larven dieſes 498 Schwarz⸗ und Silberpappel in einem ſeidenartigen Geſpinn⸗ ſte mit eingewebten Holzſpaͤnchen. Die Metamorphoſe ge: ſchieht im April. Auch um Münden, jedoch nicht gar zahlreich. Im Hochſommer habe ich fie um Hohenſtein im Iſarthale auf der Erle angetroffen. 25) Scymnus arcuatus Rossi habe ich endlich auch im Auguſt auf Erica herbacea ktiechend angetroffen. Eis ne Seltenheit ohne Gleichen. Herr Dr. Melsheimer hat ſie um Heilbronn angetroffen guf Epheu. 26) Die Sippe Chrysis beſitzt die Eigenſchaft, ſich wie Dasypus, Erinaceus, Manis uſw. unter den Sucken zuſammenzurollen. — Der Stachel iſt lang, weit hervor⸗ ſtreckbar und ſtumpf lanzetfoͤrmig. Ich habe neun Gat⸗ tungen hier um Muͤnchen gefangen, deren Namen fol⸗ gende find: Ch. stoudera Jur., fulgida, ignita, ejusd. var. aurata, rufa, lucidula, fervida, cyanea, scutella- ta und eine noch unbeſtimmte. 27) Hydrometra stagnorum (Latr. Gen. Crust. et Ins. III. 130. 31. — Schellenb. Cimic. Tab. 9. 82). Lebt bloß im Schlamme feichter Pfüsen bey Foͤhring um München, und geht darinn langſam und melancholiſch ums her. Ein wahrer Pelobates. 28) Die meiſten Gattungen von Allantus des Jurine freſſen thieriſche Subſtanzen, Käfer, ja ſelbſt ihres gleichen. Auf Chaerophyllum peloponense packte All. albicornis Fabr. mit räuberifher Gier den Telephorus rufus und den Malachius sanguinolentus, und biß nach Kurzem ih⸗ nen die Koͤpfe mit dem Bruftflücke ab. 2 9) Die Honigbiene, Vespa biglumis, gallica und. germanica gehen häufig dem Safte der Aphis Pini nach. 3o) Vespa Crabro De Herr Held, Aſſiſtent am hieſigen Nat. C., bemerkte vor Jahren in Franken, daß die ſogenannte Horniße (Horneißel beym Volke) dreiſt in die Bienenſtoͤcke gieng, viele Einwohner derſelben Ködtete und die Fluͤgel der Bienen im Munde davon trug. > 31) Formica ligniperda beſucht die Wohnungen der Aphiden in zuſammengerollten Blättern, und leckt nicht nur deren Saft von e ſondern nimmt auch die Thiere ſelbſt mit. 32) Trachusa muraria Fabr. kommt auch bey Muͤnchen in der Naͤhe von Großheſelohe iſoliert an Keller⸗ mauern vor. 35) Nepa einerea Linn. Ein langſames trages Thier, das ganz gemächlich auf dem Froſchlaich und den Waſſerlinſen ſchon im erſten Frühling einherſchreitet, und wahrſcheinlich Froſchquappen und Muckenlarven frißt. 1 34) Mutilla europaea, rufipes und nigrita habe ich bey München meiſtens auf Fahrwegen gefangen. 35) Zabrus gibbus Fabr. Wenn die Dämmerung herannahet, verläßt er feinen Aufenthalt unter Steinen, und klettert mit ungemeiner Geſchicklichkeit die Korn ⸗ oder Waizenähren hinauf, und nagt, gleich einem Eichhörnchen, 32 n En die Frucht aus der Huͤlſe. In unſerm Bezirke iſt er nur einzeln anzutreffen. a : 56) Cetonia obscura Andersch. Zwey volle Jahre fuͤtterte ich fie mit angefeuchtetem Brod und Zucker. Flug⸗ zeit: May bis Mitte Auguſt. 37) Coſsonus cylindricus Dej. thorace rotunda- to, convexo, minus punctato. 38) Leptura scutellata Fabr. Varietas, fusco- testacea. Das Maͤnnchen der Lept. atra Fabr.“ 39) Callidium dilatatum Payk. Eine wahrfcheins liche Varietät: thorace piceo-nigro, glaberrimo, lateri- bus, subspinosis, elytrorum rugis minoribus. Um Münden, 40. Sphondylis buprestoides Fabr. Maͤnnchen glatt, ohne erhabene Längslinien; Weibchen mit erhabenen Laͤngslinien. Beytraͤge zur Naturgeſchichte des Proteus anguinus von Dr. Michahelles In dem neuerſchienenen Amphibien: Syfteme 1830. S. 315. des Hn. Prof, Wagler finde ich die Angabe, daß ich Beobachtungen über das Lebendig: Gebähren des Proteus anguinus gemacht haͤtte. Allerdings äußerte ich mich, als ich auf meiner Ruͤckreiſe im Winter 1829 nach Muͤnchen kam, daß das Kortpflanzungsgefhäft des Proteus noch nicht genau ermittelt ſey und ich ſogar Nachrichten erhalten haͤtte, daß er lebendige Junge gebähre, keineswegs aber ſag⸗ te ich, daß ieh ſelbſt Beobachtungen daruber ge: macht haͤtte; die Nachrichten ſelbſt theilte mir Herr von Stratil in Laybach mit. Er iſt Juriſt, hat ſich mit der Naturgeſchichte des Proteus lange beſchaͤftigt und uͤber den fraglichen Gebähreact eines Proteus anguinus ein förmli: ches Protocol aufnehmen laſſen, das er mir mittheilte. Das Horaziſche nonum prematur in annum iſt mir befonders in der Naturgeſchichte heilig. Da nicht ein: mal Herr von Stratil ſelbſt, noch weniger aber ich bey dem Hergange der Sache war, ſo wollte ich bis auf weitere Beobachtungen warten und theilte nur Herrn Hoft. Oken das Stratil-⸗Protocoll zur Durchſicht mit. Da nun Herr Profeſſor Wagler dieſe Sache be⸗ kannt gemacht, ſo theile ich, damit der ganze Hergang klar wie er iſt, vor das naturhiſtoriſche Publicum komme, das mitfolgende Stratil'ſche Protocoll hiet wortlich mit. — Herr von Stratil iſt ein achtungswuͤrdiger k. k. Be⸗ amter in Laybach, und die juriſtiſche Haltung dieſes auf al— le Faͤlle merkwürdigen naturhiſtoriſchen Protocolls, ſo wie die genau geſtellten Fragen zeigen deutlich, welches Intereſſe er an der Ergruͤndung der Sache nahm. — . Ich geſtehe ubrigens nochmals, daß ich ohne obige Veranlaſſung dieſes Protocol noch länger bey andern Pa: „ Vgl. meine Enumerat, Coleopt. Agr. Monac. I. . p. öl. — 500 pieren hätte liegen laſſen, und enthalte mich, ehe noch weis tere von ſcharfen Beobachtern * gemachte Thatſachen be⸗ kannt gemacht werden, alles Raͤſonnements. Zur beſſern Verſtaͤndigung des Protocolls, will ich jedoch auf Thatſa⸗ ſachen gegründete Beobachtungen über einzelne Lebensmo⸗ |) mente des Proteus voranſchicken. \ a Fragmente über die Naturgeſchichte des Proteus nach eignen Beobachtungen und Mittheilun⸗ gen des Herrn von Stratil in Laybach, gez ſammelt. i as a 1 * 1. Fundorte des Proteus. u in Ich ſetze die geognoſtiſchen Verhältniffe Krains alı bekannt voraus. Jederman kann darüber in T. Gruber, Valvaſor, Steinberg, Sacquet u. ſ. w. Auskunft fin⸗ den, die uns hier zu weit abführen würde, Im Ausland, (1830), Sturms ornithologiſcher Fauna (Heft II.) und der Förſt- und Jagd⸗Zeitung (1830. 3 — 6.) habe auch ich Einiges hieruͤber erwaͤhnt. f ei 8 > Der Proteus lebt nur in unterirdifchen Gewäßern, und kommt nur fecundär durch plötzliche Gewalt des Mafelı ſers ans Tageslicht. Wenn Steinberg ſagt: man habe im Cirknitzer See nackte vierfuͤßige Thierchen gefangen, die laut ſchrieen, welches Nartens * auf Proteuſe beziehen will; ſo paßt dieß viel beſſer auf — junge Mäufe oder Ratten. Der aͤlteſte Fundort iſt zweifelhaft; wahrſcheinlich ſtammt der von Laurenti *** abgebildete aus dem Bache, der die Magdalenen-Grotte durchfließt, her. Aue ſpaͤtern ſtammten aus dem Bache Vier bey Verch, bie Configlia⸗ chi die ſeinigen aus der Adels berger Höhle holte. Dieß wan ren die zwey einzigen bis jetzt bekannten Fundoͤrter. J. Ein dritter dis jetzt unbekannt gewefener iſt Weißen, 6 ſtein hinter Blattu, wo Proteuſe, jedoch nur ſehr ſelten gefangen werden. N 4 it In der Adelsberger Grotte felbft lebt der Proteus nicht, ebenſowenig in den durch die Stalactiten-Tropfen ge⸗ bildeten ziemlich tiefen Cyſternen der Magdalenengrotte, ſon⸗ dern nur in dem Bache, der in ihrer unterſten Tieſe fließt. Cs ifl wahtſcheinlich, daß der Proteus, da die unters üdiſchen Fluͤſſe Krains manchfach zu communicieren ſchei⸗ nen, zuweilen an bis jetzt noch unbekannten Plaͤtzen, in das Freye gefuͤhrt wird. 11 Die Magdalenengrotte hat Ruſcont eben fo genau als maleriſch beſchrieben. “ Wir koͤnnen nichts weiter 5 „Nur Naturforſcher, die in Adelsberg oder Laybach wo ir koͤnnen kuͤnftig Beobachtungen dieſer Art . d gefangene Proteus, der nichts frißt, nie in der Gefans genſchaft gebaͤhren wird. Dort kann man aber trädtige Weibchen aus ihrem natürlihen Aufenthaltsorte am wah ſcheinlichſten und leichteſten erhalten. 2 e Reife nach Venedig. 5 *s+ Laurenti specim. medic. * . Rusconi e Configliachi monografia del Proteo. . 50¹ . Nn die vom Vier len 950 aber nn mar Am gute eines Se bee bey Sittich befindet eine große Wieſe, durch deren Mitte ſich die Vierer uelle, die aus den Kalkſteinen des ſelben Berges entſpringt, Hesel l. Di.ꝛeſe Wieſe ſcheint in ihrem Innern ganz hohl zu ſeyn, da nach jedem Winter 2 — 4 Klafter lange Strecken einſinken, und dann dieſe Erdfaͤlle, durch ABIPORRUSÜRDRE 12 in Baſſins verwandelt werden. Zuweilen bilden ſich kleinere Erdfaͤlle von 1 — 4 Schuh im Diameter, und 2 — 4 Schuh Tiefe, oft unter dem Tritt von Menſchen oder Vieh, ſo daß vor 6 Jahren plotzlich ein Ochſe verſunken iſt, und nur mit vieler Mühe herausgezogen e konnte. Der Landmann nennt m Mörfer (Mosch- arje. ) ; In dieſe Baſſins kommen nun zuweilen Proteuſe. Eines der bedeutendſten dieſer Baſſins hat oben zwar nur 3 — 3½ Klafter im Durchmeſſer, iſt aber von uner⸗ gründeter Tiefe und man hoͤrt aus der Tiefe ſtets ein durch die Bewegung des Waſſers verurſachtes dumpfes Toͤnen, wie von fernem Donner. Das größte Baſſin, dem ſtets Waſſer 8 iſt 6 Klafter lang, ½ — 2½ Klafter breit und 1 — 4 Schuh tief und ergießt feinen | Abfluß in den Bach Bier, kraineriſch: Wirske studenz. In dieſem Baſſin werden die meiſten Proteuſe gefangen. g Am Berg Kuppe bey Schweinsdorf naͤchſt Sittſch iſt ein kaum 2 Schuhe breites und tiefes Loch, aus dem oft nach vorhergegangenen Regenguͤſſen plotzlich Waſſer hervor: bricht und Proteuſe mit herausſpuͤlt, dann abet ploͤtzlich wieder verſiegt. Hier erhielt von H. Zois feine Exemplare (Sein Name iſt durch v. Schreibers in den philos. trans- actions bekannt.) Aus einem aͤhnlichen Loche werden zuweilen die oben⸗ erwähnten Proteuſe bey Weißenſtein ausgeworfen. Alles deutet auf weite zuſammenhaͤngende unterirdiſche Seen. So ſtuͤrzte im Jahre 1790 der halbe Berg Kopreinik ein, und eine Fluth ſoll dabey aus ſeinem Innern eine ſolche Menge ganz ſchwarzer Fiſche ausgeſtoßen haben, daß ſie, als fie verweßten, weit umher die Luft verpeſteten. Schade daß kein Naturforſcher zugegen war! * 2. Wachsthum und Lebensalter. Leider wiſſen wir hieruͤber wenig; doch ſcheint der Bern alt zu werden, da er in der Gefangenſchaft oft nger als ſechs Jahre ohne alle Nahrung lebt. Bey den Jungen find, wie mich der Augenſchein überzeugt, die un⸗ er der Haut verborgnen Augen deutlicher und etwas größer üs bey den Alten. Seine größte Länge beträgt 1’ 3“, die wößte Dicke 1“. 1 95655 Farbe. Die Wirkung des Br auf die Färbung der Thiere, ſeht man an unferm Proteus ſehr rain: Iſt er einige 502 Zeit lang gefangen, fo wird die Gegend unter und ober dem Ellenbogen und Knie, die Seiten des Leibs und eins zelne Parthien des Kopfes mit aͤußerſt feinen blau- ſchwar⸗ zen Puncten beſetzt, die allmaͤhlich ſo zunehmen, daß ſich nach einem Jahre der weißgelbe Proteus in einen blau— ſchwarzen verwandelt hat. Von 20, die ich jetzt noch habe, faͤrbten ſich 14 blauſchwarz, 6 blieben aber faſt unveraͤn⸗ dert. \ Alle in der Magdalenengrotte gefangene ſind urſpruͤng⸗ lich weißgelb, anders iſt es mit denen von Verch. Hier kommen nach Herrn von Stratils Beobachtungen milde weiße mit dunklen Flecken (gepantherte), lichtgelbe, braun⸗ gelbe, dunkelrothe vor. Ich glaube aber, daß ſich ihre ur ſpruͤngliche Fleiſchfarbe nur, nachdem ſie in dieſer offnen 3 längere Zeit der Sonne ausgeſetzt waren, fo ver⸗ ndert. * Die blaßrothen Kiemen töthen ſich beym Einfluſſe des Lichts und jeden aͤußern Reiz bis zum ſchoͤnſten Purpur. 4. Haut. Wir haben das Nichtvorhandenſeyn von ſeitlichen Po— ren ** erwähnt, ubrigens ſondern unzählige, kleine Schleim⸗ druͤſen ſtets Schleim ab. Dadurch klebt der Proteus auf trocknem Boden gleich veſt. Mehrere die ſich Über ihr Waſ⸗ ſergefaͤß hinaus ſchnellten, ſtarben mir ſo. Ich fand ſie wohl noch lebend und warf ſie in kaltes Waſſer, doch en⸗ deten ſie bald unter Zuckungen und einer ſehr bedeutenden krankhaften Schleimſecretion. Auf todten Proteuſen liegt der Schleim oft 1“ dick und ſcheint hier dem Todesſchweis analog. Die Haut iſt einigermaßen durchſichtig, ſo erkennt man durch ſie: Herz, Eingeweide und Schwanzwirbel. 5. Nahrung. 92 Das ſtarke Gebiß, Excremente und Inhalt des Darm⸗ canals haben bewieſen, daß der Proteus ſich von Conchy⸗ lien naͤhre. Aber welche Conchylien leben in jenen Gewaͤſ⸗ ſern? Leider iſt dieſe Frage noch nicht geloͤßt. Meinen Proteuſen ſetzte ich die kleinſten Suͤßwaſſerconchylien und Cruſtaceen (z. B. paludina viridis) vor, aber leider ſtets vergebens; ich habe kein einziges ſicheres Beyſpiel, daß der Proteus in der Gefangenſchaft frißt, denn daß er mit der Schnauze nach vorgeworfnen Wuͤrmern tappt, iſt zufällig, gefreſſen hat er gewiß keine. 6. Naturell. An meinen feit zwey Jahren täglich beobachteten Pro: teuſen, die ich in einem großen Schaffe, das zur Haͤlfte mit Tuffſteinen angefüllt iſt, halte, ſammelte ich folgende Beobachtungen: Beym Tag ſitzen ſie ruhig und ausgeſtreckt auf dem mit Flußſand beſtreuten Boden des Schaffes oder kriechen „Sollte vieleiät hierauf der generiſche Namen rene Bei zug haben? " „ Iſis. 503 zwiſchen die Steine, und ſchauen mit den Koͤpfen hervot. Einer nach dem andern ſchwimmt zuweilen an die Oberflaͤ⸗ che, ſtreckt die Schnauze über das Waſſer, ſperrt um zu re⸗ ſpirieren das Maul auf, und gibt dabey durch den Mund ein eigenthümliches im ganzen Zimmer vernehmbares Stoͤhnen oder Gaͤhnen, das man jedoch keinen Kehlton nennen kann, von ſich, bleibt manchmal auf dem Nuͤcken liegend an der Oberflaͤche des Waſſers, ſo daß man ihn fuͤr todt hält, dann ſchwimmt er hinab, aus der Kiemenpffnung ſteigt zugleich gewoͤhnlich exſpirierte Luft in kleinen Blaͤs⸗ chen an die Haͤye. Friſch gefangne, muntere Proteuſe, ha⸗ ben einen durchdringenden, widerlichen Ton und ſchreyen beſonders Nachts foͤrmlich wie triton taeniatus, der bier -- felben widerlichen Toͤne, wenn er gefangen und gereizt wird, hoͤren laͤßt. Beym Tage waͤhnt man oft die ganze Proteuscolonie ſey todt, mit der Daͤmmerung aber zeigt ſich reges Leben. Man darf aber deßhalb die Proteuſe nicht naͤchtliche Thiere nennen. In dem Aufenthalte, den ihnen die Natur wer: liehen, ift, kein Unterſchied zwiſchen Tag und Nacht, und wenn ſie gefangen mit Anbruche der Nacht munter werden, ſo geſchieht dieß bloß deßhalb, weil ſie der fuͤr ſie unange— nehme Lichtreiz nicht mehr belaͤſtigt und das ihnen von ber, Natur auf immer angewieſene Lichtmedium eintritt. Ich habe meine Proteuſe an meinem Kopfpfühle ſte⸗ hen, und ich kann verſichern, daß mich iht quadendes Gäh⸗ nen beym Reſpirieren, indem ſie jetzt luſtig das Faß durch— ſchwimmen und alle Augenblicke die Schnauzen herausſtre⸗ cken, anfangs beym Einſchlafen genierte. Zu jeder Stunde der Nacht bis der Morgen anbricht, höre ich beym zufaͤlli— gen Erwachen dieſes Geraͤuſch und ſehe, wie ſie ſich im Scherze verfolgen, wenn ich ſchnell Licht mache. Dann find fie ruhig, bis dieß wieder gusgeloͤſcht iſt. Die kleinern Individuen ſind bey weitem die traͤgern. Here von Stratil beſſtzt die größten lebendigen, die ich je ſah; er verſicherte mich, daß fie ſich zuweilen mit den Bor: derarmen umſchlingen, ſich deym Verfolgen mit den Schweir fen ſchluͤgen, biſſen und überhaupt Neckereyen ausübten; ich bezweifle dieß auch nicht im Geringſten, da alle feine anı dern Angaben genau mit den meinen uͤbereinſtimmen. Alle 8 Tage erhalten meine friſches Waſſer und druͤ⸗ cken dann ihr Wohlbehagen durch ihre muntern Bewegun⸗ gen und die hohe Roͤthe ihrer Kiemen aus. 5 Herr von Stratil beobachtete an ſeinen großen Pro⸗ teuſen, daß fie mit ihrer Schnauze oft 2 — 3 ih ſchwete Steine aufheben, wenn fie unter ſolche kriechen wollen. Mit den Füßen find fie unbehüͤlflich. Waͤhrend fie kriechen ſchleift det „Körper auf der Erde nach; ſchlangenfoͤrmige Be⸗ wegungen machen ſie jedoch durchaus beym Kriechen mit dem Koͤrper nicht, ſondern helfen ſich mit ihren ſchwachen Füßchen fort. Beym Schwimmen ziehen fie die Füße an den Körper und man ſieht hieraus, daß fie ihnen dabey gar nichts nutzen, mannoͤverieren hingegen babey deſto leb⸗ hafter mit dem Schwanz und find im Stande pfeilſchnell zu ſchwimmen. rg Wenn fie auf Steine, die über das Waſſer ragen, keie⸗ 7 305 chen wollen, ſo reichen ſie, wenn die Steine hoch ſind, mit der Kraft ihrer Fuͤßchen nicht aus, helfen ſich aber nicht etwa wie die Spechte vermittelſt Anſtemmen ihres Schwanz zes (denn dieſer iſt zu zart und ſeine irbel mehr knorp⸗ licht), ſondern ähnlider den Wallroſſen und einigen Gerpds geln mit dem Kopfe fort. Sie ſtuͤtzen ne mlich den 0 kiefer veſt gegen den zu erklimmenden Stein, heben bas Hinterhaüpt dadurch in die Höhe, fo daß dieß mit zu Rumpf einen ſtumpfen (faſt rechten) Winkel bildet. ‚Das, durch wird det Leib in die Höhe gezogen und fie ur gleich ihre Fuͤßchen veſt, und ziehen ſich auf dief rt i mer weiter empor. 21 fl ch Mr len Der in Weingeiſt geworfne Proteus dust fi. tobt nicht auf den Rücken, ſondern ſtreckt die Füße unterwäuis, Dieß Experiment machte Herr von Stratil. Zwey water mie waͤhrend des Transportes in Münden geſtorb n, ic legte fie auf ein Papier, hatte aber bey dem Dra g ven Geſchaͤften vergeſſen, ſie in Weingeiſt zu legen und fand fie erſt nach 3 Tagen wieder. Sie waren nicht gefaylt, ſon⸗ dern die Haut war durchſichtig zuſammenſchrumpft. Alle. 8 einzelnen Knochen des Skelets waren ſichtlich und hervok⸗ ragend. Es war gerade, als haͤtte ich 2 Proteusſkelete mit ſehr dickem weißgelben Firniß überzogen. mu Fang. er 287 it T i 1 j 4 Nei ieee Herr von Stratil hat bey Vier, ein 47 Tſchitſch * aber in Adelsberg alle jetzt in den Händen der Natutrforſcher befindlichen Proteuſe gefangen. Tſchitſch fängt fie im Bache der Magdalenengrotten mit einem klei⸗ nen Hamen, indem er über das Waſſer leuchtet. Oft geht er vergebens, da der angeſchwollne und getrübte Bach den Fang unmoͤglich macht. Er verkauft an die Durchreiſenden das Stuͤck lebendig zu 40 Kt. C. M. Die Todten warf er ſei⸗ ner Katze vor, ich lehrte ihn ſie in Branntwein für die Naturforſcher aufzuheben. — Der Eifer und die Beobach⸗ tungen des Herrn von Stratil lehrten dieſen bey Vier eine eigne Fangart erfinden. Eu Er hatte eine Hütte am großen Baſſin bey der Vie⸗ rer Quelle errichtet. In dieſer wachten beftändig bey Nachts“? drey Männer, die das Feuer nie ausgehen ließen. eber das Baſſin war quer eine Leiter gelegt, Zwey Fackelträger beleuchteten nun in Zwiſchenraͤumen das Baſſin, während ſich der dritte dis auf die Bruſt entblößte, u. ſich auf die Leiter legte. Erblickt er einen fo gibt er den Fackeltraͤgern einen Wink ſich ſchnell zuruͤckzuziehen, damit nicht der erſchreckte Proteus ins Geſtein zurückfluͤchte, und tappt nach der Stel⸗ le, wo er ihn ſah und ergreift ihn ſo mit der bloſen Hand. Hiezu gehoͤrt ſehr viel Fertigkeit, beſonders wegen der Schluͤpfrigkeit des Proteus. Iſt das große Baſſin ab⸗ geſucht, fo geht man zu gleichem Endzwecke auf die Moͤr⸗ fer, und der Fang iſt mit Tagesanbruch beſchloſſen. Hert e Er iſt einer der Führer, die den Reiſenden die beyden Grotten zeigen. ‘ 7 Da in dieſer Zeit die Proten us d t 1 te por ſchwimmen. 8 BERN u a 45 N 3 erhielt auf dieſe Art vom Monat Maͤrz bis ptember 100 Stuͤcke, die wenigſten in den heißen mit Waſſermangel verbundenen Monaten. Der Transport nach Norddeutſchland iſt ſchwierig. Er muß in Flaſchen mit et⸗ as weiter Mündung, die oben, damit ſich keiner heraus— llen kann, mit Leinwand zugebunden werden, geſche⸗ en. Ich brachte Zo ziemlich große, gluͤcklich in 2 oͤſter. aßflaſchen bis Nürnberg im Nov. iur Unterwegs e fie taglich ftiſches Waſſer. f . Neurologiſch⸗ anatomiſche Unterfuhungen , beſonders er die Sinneswerkzeuge, Reſultate meiner Verſuche uͤber i enunterbindung, werde ich erſt, wann ich das vorhand: 1 Material füglich zu einem Ganzen Wesen kann, be⸗ ont machen. — E Das hier Geſagte, iſt Ska: Ergebniß von langen bachtungen, jedoch huͤtete ich mich laͤngſt bekannte Sa⸗ 1 hier von Neuem aufzutiſchen, die man alle in der Iſis finden kann. Wenn Laurenti von Proteuſen in den Alpenſeen lebend ſpricht, ſo ſind dieß Tritonen-Larven. Dasfelbe gilt vom Proteus, den Herr Kitaibel auf den croa⸗ tiſchen Sebirgen in einem Waſſergraben bemerkt haben will. 2.2.0. 2.0.6 oa * Welches am 26ten Juny l. J. * mit dem Grundbefiger Johann Geck von Derd) bey Vier, Haus Nr. 6., Bes zirk und Grundobrigkeit Sittich in Gegenwart nach⸗ ſtehender Zeugen in puncto eines gefangenen, und ſicht⸗ lich gebährenden Proteus anguinus aufgenommen worden. Gegenwaͤrtige: n Die Endesgefertigten. 5 Geſchichtlicher Eingang. Am 2oten dieſes Monates, als gefertigter Protocoll-⸗ Führer in Amtsgeſchaͤften eben abweſend war, brachte obi⸗ ger Johann Geck von Derch in einer Flaſche einen Pro- teus anguinus (da er den Gefertigten abweſend wußte) in das Kloster, zum Herrn Gregor Natraſchnig, Bezirk⸗ Richter allda zum Verkauf, und erzählte beynebſt, daß bie fer Fiſch “ während ſeiner Gefangenſchaft im Glaſe lebende Junge geboren haͤtte. Als gefertigter Protocoll-Fuͤh⸗ tet nach Hauſe kam, fo erfuhr er ſolches, und begab ſich alſogleich (am 24ten Juny l. J. ) zum Batraſchnig, um nicht allein das Naͤhere hierüber zu erfahren, ſondern auch die Identitat und das Naͤhere über dieſen Proteus zu erholen, da Hr. Vatr. nicht geneigt war, ihn Seman- den zu übersenden. Der Proteus quaestionis war nach genauerm Befunde — 10 Zoll 1 Linie lang, blasorange Peer ſtrohgelb, friſch und geſund, hatte keine äußern Merk⸗ | male an ſich, * Der prstent anguinus heißt bey den Landteuten Adels- bergs u. ſ. w. bela ripa d. 1 aber isch, Cnicht v 60 ripa wie Martens angibt) M. f 4 (1828). M. 71 7 Das or an end Iſis 1831. Heft 4. — & als wie all' jene, die Protocoll-⸗Fuͤhrer 306 bis gegenwartig ſah, und wovon er drey größere Exe m⸗ plare bereits ſeit Zten Oetober 1824 lebend und geſund beſitzet. Da Herr Vatraſchnig über mehreres ob feiner Un: wiſſenheit keine weitere Aufklaͤrung zu geben vermochte, ſo wurde der vorige Beſitzer, Johann Geck auf heute den 26. zum Protocoll⸗Fuͤhrer beſtellt, und ihm nachſtehende Fra⸗ gen zur rechtlichen und wahrheitgemeſſenen Beantwortung vorgelegt, auch von ihm in Gegenwart der Zeugen genau ſo beantwortet, als ſie hier vorgezeichnet ſich befinden; ubrigens wird bemerkt und allſeitig beſtaͤtiget, daß Johann Geck Grundbeſitzer auch Gemeinderichter, allen als ein ſchlichter rechtlicher anerkannt rechtſchaffener, auch von aller Großſprecherey freyer Mann bekannt ſey. 1. Wann, von, wie und wer? hat den P. A, den ihr am 20ten d. M. zum Herrn Katv. gebracht, gefangen. Am Freytag den 17ten d. M. war mein Eheweib Maria nebſt meinen beyden Schweſtern, des Morgens 8 Uhr am bekannten Urſprunge des Baͤchleins Vier (wo die proteuse auch fonft gefangen werden), um Waͤſche zu wa⸗ ſchen und ſahen da dieſen Proteus der Frage. Am Aus: fluſſe des Baches fiengen ſie ihn und thaten ihn in eine, eben zu Behufe des Trinkwaſſerholens bey ſich habende Flaſche ordin. Glaſes hinein, nebſtdem daß ſie auch die Flaſche mit dem Waſſer von Vier voll fuͤllten; dieſe Flaſche brachten ſie mit dem friſchen Fiſche nach Hauſe. 2. Habt ihr, oder eure Weiber ſchon öfter derley Fiſche ge⸗ ſehen oder gefangen? Da wir zunaͤchſt dem Vierbache Rabe ſo beydes ſchon oͤfter. 3. Als der Fiſch zu Hauſe im Glaſe war, bemerktet ihr wel⸗ che Eigenheiten an ihm, die ihr. fonft an andern derley Thierchen nicht ſahet? \ Dieſer Fiſch war wie die uͤbrigen die gefangen wer⸗ den gefaͤrbt, mehr von der kleinen Gattung, friſch und ge⸗ ſund, ſehr beweglich und unruhig, und dieß einzige fiel mir Mittags auf, als ich ihn wieder naͤher betrachtete, daß er zwiſchen den Hinterfuͤßen an der Oeffnung eine kleine weißgraue Erhabenheit oder Geſchwulſt in Geſtalt einer klei⸗ nen Erbſe hatte; endlich fiel mir gleich anfangs dieſes kleinen Thieres nicht gewoͤhnliche und ſehr unpropottionierte Dicke des Mittelleibes auf, weßwegen meine Weiber auch aus Scherz mich verſicherten, dieſes Fiſchchen ſey ſchwanger, und oft und neugierig hinliefen und es Pe da es frey am hellen Lichte in der Flaſche auf dem Tiſche vor aller Augen ſich befand. 4. Was geſchah mit dem Proteus nachher? und fahet ihr denſelben wirklich gebähren ? Bis 4 Uhr Nachmittags blieb alles in Statu quo, da aber wurde der Fiſch unruhig, gieng mit 11 Kopfe und den Vorderarmen an den Boden der gläfernen Maaßfla⸗ ſche, kehrte ſich hien rücklings um und bildete einen Bogen 32* 507 gegen die: Höhe der Star zu, mit feinem berfeheten Reis e. 5. Ward ihr von nun an immer dabey? und was geſchah nun weiter? Von nun an waren nicht allein ich, mein Eheweib, mein alter Vater. meine 4 Geſchwiſter, ein Hirtenmaͤd⸗ chen von 15 Jahren und mein eben in der Nähe bey mir befindlicher Schuster, Namens Anton Divasst, ſondern auch ein Nachbars Weib, Namens Maria Suppantſchitſch, immer dabey, machten unſere Gloſſen und Scherze über den Fiſch, der ſich wie ein Seiltaͤnzer gebaͤhrdete, als nach 5 Uhr bald nach einer Bewegung des ſichtlichen Druͤckens oder Anſtrengens des Fiſches am geſchwollenen Hintertheile eine größere, und 2 oder 3 kleinere ſehr blaßzinnoberrothe Blaſen oder Blattern durch Faͤden zuſammenhaͤngend hervortraten, und gleich darauf, ſich noch an dieſen anhaltend ein kleines lebendiges, ein und einen halben Zoll langes ganz der Mut⸗ ter ähnliches Fiſchchen dieſen nachfolgte, nur daß es mehr ſchmutziggelb ausſah. Dieſes nun und vor allen Augen ges borne lebendige Fiſchchen fiel ſammt der ganzen Laſt ſeiner Um- und Einhüllung alſogleich nach feiner Erſcheinung auf den Boden der Flaſche und blieb ruhig liegen; die Mutter aber wandte ſich nach ihm um oder zu, und ſuchte es mit ſeinen beyden Vorderhaͤnden recht muͤtterlich an ſich zu druͤ— cken und ſeiner theilweiſen Huͤlle ganz zu entledigen, welche dann, jedoch nicht ganz, aufwaͤrts ſchwamm. Sobald die Mutter mit der Reinigung des Fiſches fertig war, ſo nahm fie ganz die frühere Stellung ein und gleich darauf trat oh— ne alle Vorlage ** ein neues kleines, wieder 1 ½ Zoll lan⸗ ges Fiſchchen hervor und zog ein Stuͤckchen eines Afters- oder einer Aderfortſetzung noch nach ſich. *** Dieſes kleine Fiſchchen fiel ebenfalls auf den Boden und mit gleicher muͤtterlicher Liebe und Sorgfalt eilte die Mutter es an ſich zu druͤcken, vom Schleim zu reinigen und ganz zu enthüllen, dann aber nahm fie wieder ihre vo, rige angegebne Stelung in der Flaſche an. So blieb ſie einige Minuten, waͤhrend welchen durch ihre und der Kleinen Bewegung, die beyden Kleinen vom Waſſer ganz getrennt wurden, da eilte aber die Muster herab und ſuchte ſie mit ihren Vorderfuͤßen ſo viel als moͤg⸗ lich auf einen Platz zuſammenzubringen, legte ihren Kopf auf die bepden und hielt ſie mit den Vorderfuͤßen, umklam⸗ merte ſie ſo und blieb einige Secunden in dieſer Stellung. Dann eilte ſie plotzlich ihre gebaͤhrende Stellung einzuneh⸗ men, während die kleinen Fiſchchen durch ihre eigene Bewe⸗ gung und durch die entgegengefegte des Waſſers wieder von einander getrennt wurden. Nun eilte die Mutter wieder herab und ſuchte die Kleinen zuſammenzubringen, umarmte beyde und legte ihren Kopf darauf: dann eilte ſie aber plotzlich in ihre gebaͤhrende Poſition zuruck. e dieſes Naturſpiel bis in die Nacht, wo wir den 5 * „Die Figur bie dabey befindlich iſt, koͤnnen wir fuͤglich ent: behren. M. — 8 nehmlich vorangehende Haͤute. M. — ©. bepde Ausdrucke ſtatt: Eyhaͤute,. M. — Es dauerte 508 Fiſchen keine weitere e ſchenkten, re | fen giengen. i 2 6. Was INT ihr, und was 1 am andern 2895 cum 5 18ten Suny 1825. )? Des andern Morgens gieng ich und meine Geſchwi⸗ ſter gleich, uns nach dem gebaͤhrenden Fiſch umzufehen, und fanden, daß ſich die Familie wieder um einen Fiſch vermehtet hatte, welche neue Geburt daher in der vergan⸗ genen Nacht vor ſich gegangen ſeyn mußte, auch bemerk⸗ ten wir nun zweyerley: Erſtens an den Fiſchen daß ſich an der Stelle der Augen 2 ſchwarze Puncte in Geſtalt ei⸗ nes Mohnkornes ſehr deutlich bemerken ließen, wo doch die Augen der Mutter verwachſen und nicht bemerkbar find, und fanden alſo freye Augen, und 2tend daß aus der Mutter und der Oeffnung der Gebährmutter (die noch fortwaͤhrend groß und geſchwollen war) ein ohngefaͤhr ½ Zoll langes Darmſtuͤck hervorſah und herabhieng. ' Uebrigens dauerte das muͤtterliche Zufammenfammeln und an ſich Drüden der Jungen von Neuem in Zwiſchen⸗ räumen fort wie am vorigen Tage, und nachdem nichts Neues geſchah, wir alle aber zu arbeiten hatten, ſo ſchenk⸗ ten wir dem Ganzen keine große Aufmerkſamkeit mehr, ſon⸗ dern giengen jeder an ſeine Arbeit. Nachmittags nach 5 Uhr gieng ich, Johann Geck wieder einmal den Fiſchen nachzuſehn, und da fand ich, 7 a) das Waſſer ganz truͤbe und unrein, b) am Boden der Flaſche aber — beynahe den ganzen Raum einnehmend, ein Adergehaͤute und gallertar— tiges Netz von mehr als 100 Hirſenkorn großen durchs ſichtigen waſſerlichten Kuͤgelchen, die durch blaßrothe Fa den oder Aederchen aneinander hiengen. 5 c) Endlich die Mutter nicht mehr dick und geſchwollen, noch in ihrer gebährenden Lage, ſondern am Boden herum gehend und mit Vereinigung und Liebkoſung der ſehr ſchwachen und e lebloſen Jungen be⸗ ſchaͤftiget. Ich Johann Geck ließ das ſchmutzige 2 6 gießen und friſches bringen, in welches ich dann allein die Mutter und die drey Jungen that, das uͤbrige fgüttete ich aber weg. So blieb es uͤber Nacht vom Sbntaß auf Mon- tag, den ıgten Morgens, allwo ich nachſahe und das Waſ⸗ ſer ſehr ſchmutzig und truͤbe fand, auch Fragmente von gleichen gallertartigen Hane e Kuͤgelchen und Met hetrumſchwimmen ſah. Die Mutter war friſch und geſund und fortwäßrend- beſchaͤftiget, die Jungen zuſammen zu halten, die übrigens ſehr ſchwach und unbehuͤlflich, und leblos zu ſeyn ſchienen, da an ihnen bloß die Bewegung mit Händen und Füßen ſichtbar war. Nun ließ ich, Johann Seck wieder 99 ein friſches Waſſer geben, und ſo blieb es bis nach dem Eſſen. Nach⸗ mittags um 2 Uhr ſagten meine weiblichen Geſchwiſter, ſie würden die Jungen e indem ſie nur halb le⸗ bend waͤren und ohnehin bald abſtehen wuͤrden, und thaten 1 a ſolches ehe ich es hindern konnte, und warfen fie eben als ch weggegangen, hinaus auf den Miſthaufen; als ich zu⸗ ck kam verwies ich es ihnen zwar, allein es war geſchehen. * 8 8 2 N 4 7. Wie benahm ſich wohl die Mutter hernach, nachdem ihr die Jaungen genommen waren? Ich Johann Geck gieng gleich hin zur Flaſche, um ſehen was ſie mache, und fand die Mutter über die aßen lebendig, unruhig und in ſchwingenden Kreiſen im aſe hetum ſuchend umher ſchwimmen. Anfangs hielt ſie nur an den Boden, als ſie aber da nichts fand, ſo oß fie Außerft ſchnell und behend bis an die Mündung Halſes der Flaſche und wieder zurüd, fo zwar, daß ich, 8 fie. mehrmal verſuchte herauszuſpringen, meine Schwe⸗ er um einen Fetzen Leinwand rief, und ſelben oben auf: ind, damit ſie mir nicht durchgienge. je Außer dem unruhigen Weſen ſah oder fand ich übris gens an der Mutter nichts bemerkenswerthes und da Sie, (Protocoll⸗Fühter) immer noch nicht nach Hauſe ka⸗ men, trug ich, da ich eben in der Amtscanzley zu thun hatte, den Mutterfiſch zum Bez. Richter H. Ratraſchnig, welcher mir dafür 10 K. C. M. ſchenkte, und dem ich auch 1 vorläufig die Geburt anzeigte. . * 1 8. Habt ihr, nachdem euch das Protocoll vorgeleſen worden © auch die deutſche Sprache verſtehet, noch etwas beyzuſetzen, oder abzuaͤndern? Ich habe nichts beyzuſetzen noch abzuaͤndern und finde ſehr deutlich und genau bemerkt und beſchrieben. ni Jannes Geck. mp. Womit das Protocoll allſeitig gefertigt und geſchloſſen worden. Sittich am 26. Juny 825. Joſeph Seinrich Stratil. mp. N N * * 1 5 15 alles — 5 * Preotocoll⸗Fuͤhrer. Joſeph v. Franken. 2 mp. 1 — N Zeuge. Reumud Ridel. Zeuge. 2. LTEBETREEEENG A 510 Einige Mittheilungen über Thiere Mexicos, von Wagler. Unſer zoologiſches Muſeum erhielt neulich von einem Bayer, Herrn Reerl, welcher ſich geraume Zeit in Meris co aufhielt, eine Kiſte mit Saͤugethieren und Voͤgeln dieſes Landes zum Geſchenk. Beym Unterſuchen der Gegenſtaͤnde habe ich davon nachſtehendes Verzeichniß entworfen, und dieſes deshalb den Blaͤttern der Iſis einverleibt, weil es ei— ne Anzahl neuer Thiere, ſelbſt neuer Sippen derſelben in ſich einſchließet, und ſein Inhalt überhaupt von Intereſſe für denjenigen ſeyn kann, welcher ſich mit einer Zufammens ſtellung von Fakten in Bezug auf die geographiſche Verbrei— tung der Voͤgel über den Erdboden beſchaͤftiget. Auch glaube ich damit Hn. Prof. Lichtenſtein einen nicht unangenehmen Dienſt zu erweiſen, da derſelbe die Herausgabe einer Faung Mexicos beabſichtiget, deren baldigſten Erſcheinung wir mit wahrer Ungedult entgegenſehen. Die Zeit für meinen Auf: enthalt in Berlin war leider zu beſchraͤnkt, als daß ich dort waͤhrend desſelben, trotz der gewiſſenhafteſten Verwendung einer jeden Viertelſtunde im zoologiſchen Cabinete, die uns geheueren Reichthuͤmer desſelben gaͤnzlich haͤtte uͤberſehen, und mir dabey die Namen aller mexicaniſchen Thiere ein⸗ prägen oder aufſchreiben koͤnnen, womit jene Herr Prof. Kichtenſtein zum Theil etwa belegt hatte, Was aber hier⸗ in geſchehen konnte, geſchah. N Des alten, fleißigen Hernandez Verdienſt um die er— ſte Beſchreibung von Thieren Mexicos wird nun immer mehr ans Licht treten, zumal wenn Lichtenſtein ihrer Sichtung die Muße ſchenkt, welche er der Beſtimmung der von Marcgrave beſchriebenen Thiere widmete. — Durch die uns zugekommenen mexicaniſchen Thiere war auch ich ſo gluͤcklich, mehrere des alten Hernandez mit Beſtimmt⸗ heit zu deuten. Die Namen derſelben, welche ihnen da= mals die Eingebornen gaben, und durch Sernandez gluͤck— licher Weiſe noch auf uns gekommen find, haben ſich zum Theil bis auf den heutigen Tag erhalten. Der Begriff meh⸗ terer ſcheint, wie der vieler altbraſilianiſcher, ſehr relativ geweſen zu ſeyn, da man bisweilen mit einem derſelben ganz verſchiedene Thiere belegt findet, Die nun folgenden Thiere find nach meinem Buche: „Natürliches Syſtem der Amphibien mit voranges hender Claſſification der Saͤugethiere und Vögel“ gereiht. 5 I. Mammalia, Ordo VIII. Glires. Gen. Sciurus hypopyrrhus (nov. spec.). Cauda lon- gissima, nigra, pilis nonnullis, omnibus versus ejus Sciurus. basin fuscescenti - griseo variegatis; capite, trunco pe- dibusque supra nigris undique fuscescenti- sive flavi- do-griseo irroratis; auriculis, naso, podariis ac vi- brissis atris; gastraeo pedumque latere interno fer- rugineis. ö ; 7 — SIR 5 N ER Quauhtecallotlquapachtli , aut Cozliocotequallin. Hernand. Thes. p. 8. cap. 26 2 Cauda corpore, incluso capite, 1“/ fere longior; auriculae modice magnae, subovatae, sine pilorum fasciculo in cacumine, antice et postice versus mar- ginem pilis brevibus parce obsitae; dentes primores antice Croceae; ungues curvati, cornei, apice pallidi; cauda dense pilosa, fere disticha. Longitudo a na- so ad caudae finem 23%,'', corporis a naso ad cau- dae basin 12’, caudae 11¼ “ capitis 2" 4"; auricu- larum altitudo 11.“ - Habitus Sciuri, bicoloris Sparrm., ei quoad picturam similis. . ö : Hernandez fagt von dieſem Eichhorne, welches er genau beſchreibt: Vivit in terrae foraminibus, et antris inclusis, in quibus quoque educat prolem. Vescitur indico frumento, quod raptum ab arvis in hyemem recondit. Versutus est velut et reliqui; nec unquam . eicuratur aut congenitam deponit ferocitatem. Cau- dam gerit praelongam qua se interdum operit. In die Angabe des Hernandez, daß dieſes Eichborn in Erdhoͤhlen lebe, ſetze ich einigen Zweifel, da die Krallen dieſes nicht länglih und wenig gekrümmt, wie bey den Erd— eichhornen, auch die Schwanzhaare, wie ſonſt bey dieſen, nicht abgenutzt find. — Sernandez gedenkt Individuen mit blaſſem Unterleibe (ventre pallente.) — Mir ſcheint es, daß die ganze Ruͤckenſeite dieſes Thieres in einem ge⸗ wiſſen Alter deſſelben ganz ſchwarz werde, da ich auf der> ſelben hie und da ganz ſchwarze Stellen bemerke. — Die Autoren haben dieſe Gattung mit Sciurus variegatus (Schreb. tab. 218.) verbunden, welches, wie ſchon Fr. Cuvier (Nouv. dict. d’hist. nat.) mit Recht bemerkte, eine von den vielen Abarten des Sciurus capistratus iſt, das immer auf der Naſe und an den Ohren weiß erſcheint. — Alles was nun von dieſer Nominalſpecies in Bezug auf ihre Lebensweiſe und wahrſcheinlich auch auf ihr Vaterland geſagt wird, beruht auf Ausſage des Hernandez, und muß nun auf unferen Sciurus yYpopyrrhus bezogen werden. Richardfon bezieht in feiner „Fauna Boreali- Americana Lond. 1829“ das Quauhtecallotiquapachtli auf feinen Arctomys (Spermophilus) Beecheyi (p. 170. t. 12. B.), mit dem er in der Faͤrbung und Lebensweiſe, ſo wie dieſe Hernandez angibt, allerdings Uebereinſtim— mung zeigt. Ohne Vorlage eines natuͤrlichen Exemplates unſeres Eichhorns konnte ſo Bichard ſon leicht in die fen Irrthum gerathen. 5 N .. Genus Lepus. 2) Lepus callotis Wagler. Natuͤrl. Spft. der Amphib. mit vorangehender Glaffific, der Saͤugeth. u. Voͤg. S. 25 · Citli Hernand. I. c. p. 2. Die Haare dieſes Haaſen wurden, wie Hernandez“ Die Ordnung der Nager bin ich durch zwey neue Gattun⸗ gen Ferkelmaͤuſe (Cavis), welche Herr von Eipir 8 - 8 i 5 e berichtet, von den Mexicanern zu allerhand kuͤnſtlichen Ges weben für Zeuge und Kleider verwendenr. e Ordo X. Ursi. A N Genus Bassaris Lichte nst. Katzenfrett, e (Genus novum.) ee Character generis, Dentes primores supra sex, approximatissimi, recti, qualuor intermedii ae- quali forma et magnitudine, acie acuta, recta, per seriem rectam dispositi (humanis quodammodo si- miles), externus utrinque subremotus, reliquis multo brevior, conicus, infra sex approximati, erecti, qua- tuor medii aequali longitudine et latitudine, externus utrinque reliquis Zongior, latior, omnes in acie si- nuosi ac superioribus fere / breviores. Lani i basi subconstricti, intus versus basin gradu anguloso aucli, conici, subarcuali, modice magni, superior subreclinatus, remotus a primoribus,inferior subac- clinatus, primoribus approximatus, antice basi sub- constrictus. Molares obducti supra infraque ulrin- secus sex, tribus anticis seotoriis, tribus posticis trito- ribus; superiorum ac inferiorum primus omnium f minimus, parvus, subtrigonus, sequentes duo trieus.“ pidati, lritores tuberculoso-quadricuspidati, horum su- periores praeterea latere interno gradu lato tuber- culoso aucti, quintus omnium latissimus, inferiorum von feiner Reife am Amazonenſtrome zurückbrachte, und die ſich dahier in unſerem Muſeum befinden, zu bereichern im Stande. 1. Cavia Spiæii. Ex cinereo-fuscescens, nigricanti-irrorata; vitta utringne pone aurem brevi albida; collo subtus ac gastraeo albis; vibrissis inferioribus albis; unguibus ni- grescentibus. STR Etwas kleiner als Wie ds Cavia rupestris, dabey mehr von der Geſtalt der Aperea, Die Krallen find kurzer u. ſtumpfer als bey dieſer, ſo wie die Ohren im Verhaͤltniß zur Groͤße kleiner. — Die Haare ſind am Grunde grau, dann hellbraͤunlich und ſchwaͤrzlich geringelt. Betrachtet man das Thier ruͤcklings in einem gewiſſen Lichte, fo ſchei⸗ nen die Haare weißgeringelt zu ſeyn. Hinter jedem Auge beginnt ein weißlicher Strich, geht von da verloſchen durch die Ohren (fo daß dieſe innerlich weißbehaart find) und endet deutlicher hinter denſelben, iſt aber daſelbſt ſo kurz, daß er nur die Seiten des Hinterhauptsbeins einfaßt. — Hals und Rumpf ſind unten weiß. | | 2. Cavia fulgida. Fulvo-fuscescens, nigro irrorata, nitidis- sima; collo ac trunco subtus ochrascentibus; vibrissis inferioribus fulvis; auriculis incarnatis margine supe- riore externo obscuro, 1 - Unſtreitig die ſchoͤnſte der Ferkelmaͤuſe durch ihren aus⸗ gezeichneten Glanz, der, in einem gewiſſen Lichte, faftg Stahl⸗ oder Glasglanz iſt. Oie ſogenannten Stachelhaa⸗ re ſind hier viel länger als bey den andern Gattungen Cavia fulgida iſt etwas kleiner als Aperea, hat aber breitere Zayne und anders gefärbte Haare als dieſe. Doch! ſteht fie ihr am naͤchſten. Das Haar iſt goldbraͤunlich und ſchwaͤrzlich gemiſcht. Bey keiner andern Ferkelmaus ift es auf den Baden fo lang und zahlreich als hier. Die Kral len find hornbraͤunlich und wie bey ber Aperea geſtaltet, welche immer durchgehends ſchwaͤrzliche Bartborſten befigt ais medius praelongus et praeacutus, praesertim den- tertii. N b omnium maximus; dentium molarium cus- Caput acutum Piverrae Genettae, naso nudo, rhinario prominulo obtuso Genellae, Lingua Auriculae modice magnae Genettae, sed magis ova- les et angustiores; oculi- inter nasum et aurem fere intermedii, modice magni. Corpus codario et pilis longioribus vestitum, lon- gulum, gracile, sicut cauda longissima, villosa et te- res Geneltae. Mammae ...? 7 Pedes distincti, ambulatorii, digitigradi, penta- dactyli, digitis fissis; plantae pilosae et hypodactyla callosa nuda Felis; ungues falcatae compressae, ba- we arcuati, acutissimi, retractiles Felis (an se- mivaginatae ?). g Hlabitu universali animal hoc adpropinquatur tam Nasuis, quam imprimis Genettis. ? 3. Species: Bassaris astuta, Notaeo fusces- centi-griseo, pilis intermixtis supra spinam dorsi lon- oribus nigrescentibus; genis et gastraeo albis; ma- cula utrinque pone oculum alba, postice nigro-mar- Vana auriculis raro-pilosis postice albis; cauda al- lernatim albo-nigroque annulata. Tiepemaætla Hernand. Thes. p. 6. cap. XVI. (Linea 9.) Bassaris astuta Lichtenst. in Mus. Berol, Nasus et hypodactyla incarnata; ungues albi; caudae annuli 7, nigri, caudae latere inferiori angu- stiores in angulum V-formem excurrentes, albi sex; annulus apicalis niger. Hunc numerum annulorum |gaudae tam in specimine adulto quam juniore obser- yavi. — Animal junjus adulto quoad picturam uni- versalem in omni puncto simile. Longitudo a naso ad caudae apicem 25,“ corporis a naso ad caudae \basin 15,“ caudae 12,“ capitis 3%,“ auriculae ı' 2. Habitat in Mexico), Mexicanis hodie, fide dom, [Reeri, Cacomiæle dictus. 95 0 5 12 Zoologen bekannt erſcheint, und das er auf den erſten Blick als zur Sippe Procyon, Viverra, oder mit Ausſchluß des kürzeren Kopfes und der zuruͤckziehbaren Krallen, zur Sippe Nasua gehörig zu betrachten geneigt ſeyn moͤchte. Und in r That trägt: es auch mehr oder weniger die Zeichen dies 5 r Thiere an ſich! s nicht mit den Coatis uͤberein, welche dreyſchneidige 8 2 Die Coatis zeigen in Betreff ihres Kopf⸗, vorzuͤglich aber ihres Zahnbaues, der Kleinheit ihrer Augen, der langen, ſehr beweglichen Naſe, mit welcher fie bey abwärts gefenk⸗ tem Kopfe beſtändig auf der Erde umherſchnuͤffeln, noch eeinige Uebereinſtimmung mit den Schweinen. Die ſehr entwickelten Eckzaͤhne ſind wie bey den Biſamſchweinen Iſis 1831. Heft 5. ' ® 7 e 3 —— — . — Ein ſehr merkwürdiges Saͤugethier, deſſen Form dem In feinem Zahnbaue ſtimmt es durch⸗ dzähne und ganz anders gebildete Backenzaͤhne haben; — N 514 eben fo wenig mit den Waſchbären, deren vordere Baden: zaͤhne (Reißzaͤhne) nicht dreylappig⸗zugeſpitzt find, und deren hintere Backenzaͤhne keine hoͤckerige Vorſprungflaͤche auf ihrer Innenſeite zeigen. Von ganz anderer Beſchaffen⸗ heit iſt auch das Gebiß der Zibetthiere. — Im Bau der Zähne ſteht unſer Thier, wie es mir ſcheint, den Ruͤdfret— ten (Dasyurus), und vorzuͤglich den Naſenfretten ( Thy- lacis) ſonderbarer Weiſe ſehr nahe. Die Zähne find, wie bey dieſen Beutelthieren, im Ganzen genommen ſchwächlich, und die vordern Reißzaͤhne (mol. sector.) laſſen, wie bey den Naſenfretten, zwiſchen ihrer Wurzel, innerhalb der Baſis ihrer Krone und dem Kieferrande, einen faſt freyen Durchgang. Auch entfernt ſich hier gleichfalls etwas der ſeitliche Schneidezahn im Oberkiefer von den mittlern, iſt zugeſpitzt, und gegen dieſelben etwas ſchraͤg gekehrt. — Die allgemeine Geſtalt iſt faſt die der Genetta; vorzüglich ſtimmt unſer Thier mit dieſer im Bau und in der Faͤr⸗ bung des Schwanzes Überein. Die Fuͤße find wahre Kas tzenfuͤße, mithin auch den Fuͤßen der Genetta ahnlich, die Zehenballen nackt, fleiſchfarben, ſtark gewoͤlbt, gerade fo wie bey unſern Hauskatzen, und die Fußſohlen gaͤnzlich mit feinen, kurzen Haaren dicht bedeckt. — Die Wollhaare des Körpers find fein, ſtehen dicht, aber zwiſchen ihnen lie⸗ gen lange, etwas ſteife Haare, beſonders auf dem Ruͤcken, die denſelben, wenn man mit der Hand rücklings gegen den Kopf hinfaͤhrt, etwas rauh machen. Eine ſehr aͤhnliche Structur der Haare nimmt man an Didelphys virginia- na wahr. - Das Katzenfrett ſcheint mir in America die Stelle der Genetta zu vertreten. Ob ſich, wie bey dieſer, in der Nähe des Afters, ein Druͤſenſack vorfindet, iſt mir unbe, kannt. — Ueber ſeine Sitten wird uns wohl Lichtenſtein Aufſchluß geben koͤnnen. Genus Procyon. 4. Pr. Hernandezii (Nov. spec.) Griseo-sive fuscescente nigrescens, albido- irroratus, maniculis ac podariis fuscis; facie tota alba, exclusa vitta infra- oculari obliqua nigra; auriculis intus et vibrissis al- bis; cauda fuscescente nigro-annulata. ö Tepe Maxtlaton Hernand. Thes. p. 9. Palmae, plantae ac nasus incarnato- nigrescentes; pili praelongi, rigidi, basi fusci, dein abbidi, reliqua par- te nigrescentes, supra artuum ortum praelongi albi- di, basi fusci, maniculorum ac podariorum brevissi- simi, subrasi. Cauda ex albido-fuscescens annulis sex nigrescentibus, quorum. duo primi vix conspi- cui; cauda longulae apex niger. Ye (Dicotyles) feitlih etwas zufammengebrüdt, vorn und hinten ſehr ſcharfkantig und dabey, wie bey dieſen Schweinen, etwas auswärts gekehrt. Vorzuͤglich auch die untern Schneidezaͤhne mahnen an dieſe Thiere, da fie vorwärts ſtreben. Auch das Hinterhaupt iſt ſenkrecht abs geflacht und von einer hervorſpringenden Leiſte umzogen. — Die Backenzaͤhne ſind denen der Schweine ziemlich ahnlich. 33 515 Ungues validi, toto cerneo-fusci, compressi (subretractiles ?). Dentes primores pagina anteriore plani, acie plus minusve distincte bi-sive trisulcati, externus quatuor mediis minor, inferiores pagina in- terna sulco longitudinali in medio exarati; externus utrinque mediis multo minor, minutus; dens lania- rius interno latere basali gradu anguloso auctus. Pal- mae plantaeque ut in congeneribus nudae. Pasciculus pilorum longorum fine postico anti- brachii. Codarium molle, fuscum pone auricularum basin. Auriculae ovales, extus et intus toto pilosae. Longitudo a naso ad caudae finem 25 ¼“ cor- poris a naso ad caudae finem 16%," caudae 9,“ au- riculae 1½,“ capitis 47%’ Die allgemeine Geſtalt der Geſchlechtsverwandten, nur ſchlanker als bey dieſen, faſt etwas fuchsartig. Durch den Bau ſeiner Schneide⸗ und untern Eckzaͤhne bildet dieſer Waſchbaͤr in ſeiner Sippe eine eigene Gruppe. Die Autos ren haben ihn, auf Hernandez Beſchreibung allein ſich verlaſſend, und ohne ihn alſo geſehen zu haben, mit Felis tigrina verbunden! Nach Sernandez lebt er im Walde, da er von ihm ſagt: „Genus est Felis sylvestris Mu- stelaeve.* Die Haare ſind lang, beſonders über dem Grunde der Fuͤße, rauh, und man nimmt daran faſt ganz dieſelbe Miſchung der Farbe wahr, wie am Lotor. In der Faͤrbung des Geſichtes und des Schwanzes gleichen ſich die drey nun bekannten Gattungen dieſer Sippe auffallend. Zwey alte Thiere unſeres Muſeums ſind ſich durchaus aͤhnlich. 5 II. Aves. Ordo I. Striges. Genus Striæ. . Strix cunicularia Linn, Neuw. Beytr. zur Nat, Braſ. 5. P. 248. ( Urucurea Az.) Ordo II. TRIB. III. Genus Larus. Hirundines. Hir. cqualicae. 6. Larus Pipixcan. (spec. nov.) Notaeo cano; fascia alarum obliqua (remigum secundariarum api- ce formata); tectricibus alarum inferioribus, ‚cauda, gastraeo, collo toto capiteque albis; occipitio nigres- centi-cano, albido-irrorato; remigibus primarlis (2, 5, 4) canis ante apicem album fascia aterrima no- tatis, prima pogonio externo fere toto nigra, reliquis apice albis; rostro rubicundo-fusco macula in apice maxillae et mandibulae corallino- rubra insigni; pedi- bus fuscis. Av. Adult. Pipixcan Hernand. Thes. p. 52. cap. 89. Av. jun, Rostro toto fusco-nigricante; pedi- bus pallidius-fuseis; capite, collo ac gastraeo albis, -excluso occipitio nigricante; alarum fascia alba an- gustiore; notaei plumis hic et illic cinereo-fusco mar- ginatis; remigibus primariis nigris (pogonii mar- gine interno canescente) 2, 3, 4 macula in apice par- ich auf den Canaͤlen Hollands, fo wie mit Heinrich Boie Voͤgel des Jahres oder vorjaͤhrige. 516 va alba notatis; cauda canescente fascia ante apicem strictum albidum lata nigra notata, exceptis rectri- cibus binis extimis toto albis, rhacheos parte secun- dae exclusa subapicali nigrescente. 5 er Habitus Lari ridibundi; gastraei plumae ut in hoc basi roseo-indutae; ungues parvae nigricantes. Longitudo fere 15,“ caudae solius 4,“ alae Ir,“ tarsi 1ı%/,,“ digiti intermedii, excluso ungue, ı%,,' rostri ad rictum ı' 7.4 5 8 Dieſe Moͤve gehoͤrt zur Abtheilung derjenigen, welche vorzuͤglich auf ſuͤßen Gewaͤſſern leben und wandern. — Beydes beſtaͤtiget Zernandez durch feine Worte: „Circa lacus et flumina versatur, piscibusque parvis et ver- miculis victitat. Advena est, neque educat stagnis Mexicanis prolem. — Edulis est, sed minime pro- bato nutrimento, aquatilisque, clamitat, rodit ossa, ac quidvis obvium edit.“ A 7 Nachſtehendes ſcheint mir in Bezug auf die mit die⸗ fer Moͤve verwandte Lachmoͤve bemerkenswerth.— An⸗ fangs März, bisweilen auch um einige Wochen ſpaͤter, kommt hier aus nördlichen Gegenden (2) Larus ridibun- dus angezogen. Der große Haufe beſteht faft durchgehends aus alten Vögeln (hoͤchſt felten nimmt man unter ihnen einen zweyjaͤhrigen wahr), die vor und nach der Bruͤtezeit zur Beluſtigung der Spazierengehenden auf einem Arm des Canales im engliſchen Garten unter lautem Geſchrey ums herſchwaͤrmen. Mit Sonnenuntergang zieht ſich der anfaͤng⸗ lich aus vielen Hundert beſtehende Haufen nach dem von hier einige Meilen entlegenen, ſogenannten Seefelder See zur Uebernachtung zuruck, erſcheint aber auf feiner alten Stelle wieder kurz nach Aufgang der Sonne. Gegen die Bruͤtezeit hin verſchwinden fie mehr und mehr vom Canale, und waͤhrend derſelben ſieht man nur noch einzelne Paare dar | von auf demſelben umherſtreichen. Am genannten See bt ten ſie in ſolcher Anzahl, daß bisweilen an einem Tage mit den fluͤggen Jungen weit mehr als 1600 Stücke geſchoſſen werden. Von den Jungen erſcheint nicht ein einziges a Canal, ſondern dieſe ziehen fort, ſobald fie flugfahig‘ find, wahrend von den Alten Viele noch geraume Zeit nachher hier verweilen. Wohin mögen dieſe Jungen ziehen? — Auf der Entenjagd im Winter ſchieße ich dagegen oft den jungen Vogel, der zu dieſer Zeit mit alten und jungen Graumöven) (Larus canus) hier ankommt. Aber nie ha⸗ be ich hier im Winter eine alte Lachmöve weder geſchoſſ noch geſehen. Die von mir erlegten jungen Lachmoͤven hat ten bald einen ganz weißen Schwanz, bald vor feinem Er de eine ſchwarze Binde. In den Sommermonaten ſch N an der Nordſee-Lachmoͤven. Es waren aber durchgehen Von alten, braunkoͤp gen ſah ich nicht einen einzigen. — In Holland ſchaß ich eine über mich hinſtreichende einjährige Lachmoͤve, welch N in der Speiſeroͤhre einen kleinen Krebs, im Schnabel einen Fiſch hatte. Sollte der einjährige Vogel brütfähig ſen? Ordo III. Accipitres. 7. Falco Plancus Reinh. Forst. in Manuferi | Gmel. Falco Cheriway Jacd. Beptt, XII. k. Au X x Gmel. Falco, brasiliensis Gmel. Lat h. Neu. eptr. 3. P. 190. (Wult. Planc. et Vuft. Cheriw. Lat x. “Caracara Aar. Polybor. vulgar. Vie ill. — 9. Falco borealis G mel. Lath., Wils. Amer. Ornith. 6. p. 75. t. 52. f. 1. Id. Falco Leverianus t. 52. f. 2. (Av. kornot.) — des Hernandez Ytz- guauhtli (Thes. p. 28. c. 67.) möchte wohl dieſer Vogel ſeyn. 9. Falco atricapillus Vils. l. c. 6. p. 80. t. 52. f. 3. —Temmincks Falco regalis (Pl. col. t. 495.) aus Nordamerica, iſt eine ungemein naheſtehende Gattung. für 10, Falco Sparverius Linn. Cenotzqui Hernand. Thes. p. 18. cap. 19. AZBaufolge einer von Herrn Beerl den. Exemplaren bey⸗ gefügten Note, naͤhrt ſich dieſer Vogel vorzuͤglich von Fle⸗ dermaͤuſen. Dieß zeigt daß er wie der ihm fo verwandte Thburmfalke auf und in alten Gebäuden ſich aufhält. 11. Falco magnirostris Lin n. — Finde ich nicht in Sernandez. a : ı2. Vullur Aura var. fl. Jota Gmel., Iribu Az ar. Voy. III. p. 20. Fultur atratus Vils. Amer, Br Vol. IX. p. 104. t. 75. f. 2. Cathartes Jota Ch. Bonap. Ann. of the Lyc. of nat. hist. II. p..25.. Ca- thartes foetens Illig., Neuw. Beytr. zur Naturg. Braf. III. p. 58. Ob des Hernandez Tzopilotl (Thes. p. 351.) zu dieſer oder nachfolgenden Gattung gehoͤre, laͤßt ſich nicht ganz ſicher beſtimmen. ® 13. Urubu Marcgr. p. 207. Acabiray Az ar. l. c. p. 25. Fultur Aura Vils. I. c. p. 96. t. 75. f. 1. Cathar- tes Aura II li g., Bonap.l. c. p. 28. Neuw. l. c. p. 64, 14. Falco nitidus Lat h,, Te mm. Pl. col. Wir erhielten den alten Vogel. Ordo IV. Gallinae. Trib. 1. Gal. Terrestres. r Genus Penelope. 15. P. purpurascens Wagler Isis 1830. p. 11 fo. e 6. Penelope Hetula Wa gl. Isis 1830. p. 1112. n. 14. — Dieſe Penelope finde ich in Sernandez nicht; eben ſo wenig die vorhergehende. . Tirib. III. Gal. aquaticae. Dry. 1. e Genus Parra. 5 17. Parra gymnostoma (nov, spec.). Pedibus robustis viridi-atris, unguibus nigris; caruncula ad rostri basin nulla; margine postico clypeoli frontalis trilobo. N Ich habe nur einen jungen Vogel vor mir, der in Betreff feiner Färbung der jungen Parra Jacana (Par. variab. Auctor.) durchaus ahnlich iſt, wenn man hie von ein ſchwarzes Zuͤgelſtrichlein (das der jungen Jacana N m 513 immer zu fehlen ſcheint) und den (bey der Jacana breiten) ſchwarzen Laͤngsſtreifen am Hinterhalfe ausnimmt, der hier ſehr ſchmal iſt. Auch hat bey unſerer Jacana der weiße Augenſtreif einen gelblichen Anflug. In den Maaßen der einzelnen Körpertheile, fo wie durch die in den oben ange⸗ gebenen Diagnoſe ausgehobenen Kennzeichen unterſcheiden ſich beyde Gattungen weſentlich von einander. Bemerken will ich, daß der hintere Stirnſchildrand der Jacana nicht wie Fieillot ſagt drey⸗, ſondern zweptappig iſt. Laͤnge der Parra Jacana (des jung. Vog., Par. variab,) von der Schnabel: bis zur Schwanzſpitze 8“ 10% (der Par. gymnost. 9'/,), rostri ad rictum 13% (15), alae 5“ 5,“ (5, 1“), partis nudae tibiae 131, (15), tarsi 2“ (2 1“), digiti medii, excluso un- gue, 1° 12° (2 1"), d. externi 1” 11% (20 2%, un- guis digiti postici 1“ 3 (1" 5), Die Füße mit ihren Zehen find faſt noch einmal fo did als die der Jacana; eben ſo verhalt es ſich mit dem gelben Stachel an der Handwurzel. Das Stirnſchild hat bey der Jacana eine Breite von kaum 2½,“ bey unſerem Vogel dagegen iſt fie 3½“ breit. Die alte Parra gymnostoma ſcheint mir Hernandez unter dem Namen „Yohualcua- chili p. 50. cap. 50. zu beſchreiben. Dieſen Vogel Ser⸗ nandez's haben die Autoren ohne alle Anſtaͤnde mit Par- ra Jacana verbunden, Div, 2. ‚ Genus Fulica, 18. Fulica leucopyga (no. spec.) Fuliginosa, notaeo olivaceo-subinduto; gastraeo cinereo; crisso candido; fascia alarum obliqua remigum secundari- arum macula apricali alba orta; frontis clypeolo acuto-trigono, sanguineo; rectricibus apice acumi- natis, 1 Habitus Fulicae atrae, ab ea praeter staturam multo minorem signis supra exhibitis prorsus diver- sa. Rostrum (in exuviis) flavidum, ante apicem et versus culmen corneo-adumbratum; carpi margo al- bus; tectrices alarum inferiores Cinereae; remiges fuliginosae, margo extimus primae albus; pedes cum tibiae basi virides (in exuviis hic et illic ad; nigrum vergentes), unguibus corneo-fuscis sive nigricantibns. Eongitudo 13,“ alae 6“ 10,“ rostri ad rictum 1“ 4%,“ clypeoli frontis a rostri basi subsoluti 4,“ (hu- jus latitudo 2%), tarsi 2,“ digiti intermedii, ex- cluso ungue, 2“ 7, rectricum mediarum 2,” 1, altitudo rostri ad basin 6.“ Vier Exemplare unſeres Mufeums find ſich in jeder Beziehung durchaus aͤhnlich und haben vierzehn Schwanz⸗ federn. . - Ich wuͤrde dieſen durch feine Färbung unferer Galli- nula chloropus fi‘ naͤhernden, Vogel mit Azaras ge wiß hoͤchſt nahe verwandter „Foulque“ (Voy. IV. p. 361. nr. 447. Fulica leucoptera Vieill.) verbunden haben, ſagte Azara nicht ausdrücklich, daß der Stirnſchild ſeines Vogels von fat halbkreisformiger Geſtalt, der Schna⸗ 519 bel gegen die Baſis hin weiß, der Kopf wie der Hals 8 5 b ſey, und daß der Schwanz nur aus zwölf Federn beſtehe. Ich kann nicht glauben, daß meine vier Voͤgel, die eine ſehr harte Hirnſchale und mehrere Kenn⸗ zeichen des alten Vogels beſitzen, junge des Azara'ſchen feyen, um fo weniger, als ihr Stirnſchild (noch jetzt) leb⸗ haft roth iſt, eine Eigenheit die einem jungen Vogel die⸗ fer Sippe nicht wohl zukommen moͤchte. Aber noch naͤher verwandt durch ihr rothes Stirnſchild mit meiner F. Leuco- pyga ſcheint Ii n gs Fulica chloropoides (Zool. Journ. 4. p. 95.) aus der Magellansſtraße zu ſeyn. Allein Kopf, Oberhals und Schwanz dieſes Vogels ſind ſchwarz, das übrige Gefieder iſt ſchwarzbraun und die braunen Fuͤße nei⸗ gen ſich ins Rothe. Ueber unfere Fulica geht Sernan— dez unter den Worten „Fulica orbi vetusto notissima‘* (pag. 20. cap. 26.) ſchnell hinweg. Ordo V. Columbae. Genus Columba. 19. Columba marginata Autor., MWagl. Sept. Av. n. 92. l Heißt bey den Mexicanern Guilodita. Hoilotl Hernand. Thes. p. 26. cap. 56. (Columba Hoilotl Auctor.) — 20. Columba squamosa Temm., Wagl. I. c. n. 104. 2 Cocotzin Hernand. Thes. p. 24. cap. 44. No- men habet apud Mexicanos ob alarum colorem et strepitum. Indigena avis est, Mexicanique agri alumna, ac valde frequens. Sonat hu, hu; bono constat nutrimento, etsi duriusculo. Videtur in mon- tanis locis atque etiam juxta oppidaa Hernand. — Die Autoren haben des Hernandez Cocotzin in die Synonpmie ihrer C. passerina aufgenommen. 21. Columba flavirostris (nov. Spec.). Rostro flavo naribus rubris; capite, collo, pectore, epigastro alarumque tectricibus superioribus minoribus obscu- re vinaceis; dorso supremo et scapularibus cinereo- fuliginosis; tectricibus alarum inferioribus, superiori- bus reliquis, tergo, uropygio, crisso, abdomine ac ventris lateribus schistaceis; cauda tota schistaceo- nigrescente; remigibus cinereo-nigrescentibus, Habitus Columbae rufinae, proxima colore Co- lumbae inornatae Vi g. (Zool. Journ. XI. p. 446 Wag l. Isis 1929. p. 744.), quae rostrum fuscum ha- bet et major est; remiges primariae extus strictissime albo marginatae; facies toto plumosa; cauda rotun- data, supra dilutior; collum sine splendore; pedes rubri? (in exuviis cum unguibus fla vidi). Longitudo fere 12,“ alae 7½, caudae 4'' ,% tarsi 11,“ rostri ad rictum 8,“ digiti medii, excluso ungue, 15.“ Ich finde in Sernandez keine Taube, welche auf die⸗ fe mit einiger Sicherheit bezogen werden koͤnnte. Ordo VI. Otides, * ‚Forte Treb. 1. Otidesvadantes | Div. 2. Genus Charadrius. a * 22. Charadrius vociferus Auctor., Magl. Syst. Av. n. 2g. ie 7 Amacozque Hernan d. Thes. p. 7. Ein Standvogel Mexicos, wie Hernandez anführt, g der dort im Fruͤhjahre bruͤtet. Auch Hernandez gedenkt des ſtarken, eigenthuͤmlichen Geſchreyes dieſes Vogels mit den Worten: „vehementius perstrepit, quam pro corpo- ris ratione.“ — Obgleich von dem Spanier hoͤchſt aus⸗ fuͤhrlich beſchrieben, wurde der Amacozque doch nicht ins Syſtem aufgenommen. N 23. Charadrius hypomelas Pall.. Wag l. Sys Av. n. 45. 44 Der mexicaniſche Vogel ſtimmt nicht nur in ſeiner Färbung, ſondern auch in allen feinen Maaßen mit dem europͤiſchen überein. So ſcheint es mir nun ſicher zu ſeyn, daß Wilsons Charadrius apricarius (Americ. Or- nith. t. 5. 7. f. 4. t. 59. f. 5.) von Herrn Juſtitiarius Fr. Boie (Iſis 1828. p. 328. Wagl. Iſis 1829. p. 654.) für eine felbſtſtaͤndige Gattung erklärt, und Char, aſſinis benannt, als Gattung geſtrichen werden muͤſſe. — Here nandez hat ihn nicht. l n Genus Himantopus. 9 A 24. Himantopus mexicanus Briss. Ornith. V. P. 36. 3 N Mbatuitui à longues jambes Az ar. n. 393. (Hi- mantopus nigricollis, H. leucurus et H. melanurus Vieill.y Recuruirostra Himantopus Wils. Amer. Orn. 7. p. 48. t. f. 2. — Eine durch ihren ſchwarzen Hin⸗ 1 4, © Mehreren neuen ſuͤdafricaniſchen Landtrappen ( Otides). welche vor Kurzem Smith im Philos. Mag. and Ann, of Philos. 1831. p. 62. beſchrieb, kann auch ich noch eine neue hinzufügen, wovon ich mehrere Exemplare zu unters ſuchen Gelegenheit hatte. Die eine der Smitheſchen Trap⸗ pen, Otis ferox, iſt indeſſen nicht neu, ſondern Otis coe⸗ rulescens Sonnini, von Le Vaillant entdeckt und in feiner Reife angefuͤhrt. (ueberſ. von R. Forſt. im Mag. merkw. Reiſeb. Bd. II. p. 332.) Le Vaillant ſchoß ſie im Kaffernlande, und bemerkte daß fie wie eine Kröte, nur ſtaͤrker ſchreye. „ Otis ruficollis Wag. Capite supra nigro; lateribus ejusdem, et collo cum pectoris parte ardesiacis; nucha et gastraei parte reliqua albis; collo postico ferrugineo; 4 dorso, scapularibus, tectricibus humeralibus caudaeque | superioribus ochrascentibus, densissime nigro-undulatis, majoribus nigris, irregulariter albo-maculatis; xemigi- 570 caudaque nigris, hac fasciis pluribus albis, rectis, dult. { Juv. Multo,minor; capite supra nigro, stria inter- 9 media, capitis lateribus ac collo antico griseis, nigri- canti-undulatis; colli parte inferiore ardesiaco-varia. Rostrum coerulescenti-nigrum; pedes flavidi. Mag. 1 1 nitudo Tardae, Caput bonae spei. 7 terbals ſehr ausgezeichnete, von unſerer europäiſchen vers ſchiedene Gattung. — Zdwiſchen dem mexicaniſchen und aſilianiſchen Vogel nehme ich keinen Unterſchied wahr. HBernandez führt ibn (Thes. p. 19. cap. 22.) unter dem Namen „Comaltecatl“ auf, gibt ihm aber irrthuͤm⸗ lich weißſcheckige Flügel. aus füdlihern und noͤrdlichern Gegenden alljaͤhrlich im Wins r nach Mexico komme, warme Otte daſelbſt aufſuche, und anderswo bruͤte. N Genus Totanus. 25. Totanus chloropygius Vie ilk. N. Dict. 6. p. 401. (Totanus ochropus var. Au ct. Tringa solita- ria Vils. Amer, Ornith. 7. p. 53. t. 58. f. 3. Tringa macroptera Spix Av. Bras. II. t. 92.) Genus Tringa. 26. Tringa pusilla Linn. Sah ich aus allen Winkeln der Erde. — Ouauhcilni Hernand. Thes. P- 54. cap. 97. 5 Genus Scolopax. 27. Scolopax trachydactyla (nov. Spec.). Pictu- ra Gallinaginis, diversa a hac: pedibus brevioribus, digitis teretibus (Gallinaginis compressiusculis), acro- ductylis (ob scutellorum margines prominulos) aspe- rulis, scutellis acrodactylorum angustioribus, nume- rosioribus ac unguibus brevioribus, multo arcuatio- ribus, basi (ad proportionem) altioribus, remigibus latioribus. ? Elotototl Hernand. Thes. p. 48. c. 169. Longitudo 9½,“ rostri ad frontem 2“ 2“, alae 5," caudae 2‘ 4,'“ tarsi 7,“ digiti intermedii (exclu- so ungue 2““ longo) fere 15,“ pollicis, sine ungue, 2%); latitudo remigis secundae in medio 6". Aus dieſer Angabe der Längenverhältniffe mit denen unſerer Gallinago verglichen, ergibt ſich, daß beyde Voͤgel auch hierin ſich von einander unterſcheiden. Betrachtet man unſere Scolopax trachydactyla genau, fo wird man fin⸗ den, daß fie auch in einigen Theilen der Färbung von uns ſerer Gallinago abweicht. So beginnen die beyden dun⸗ keln Seitenſtriche des Scheitels mit einer ſehr ſchmalen Li⸗ nie; die obern kleinern Deckfedern der Fluͤgel ſind an ihrem Ende mehr gefleckt als geſaͤumt, und dabey mehr weiß als tothlichweiß; der weiße Endſaum der großen Dedfedern, fo wie der Schwungfedern zweyter Ordnung iſt breiter; auch ſind dieſe der erſten Ordnung, mit Ausnahme der fuͤnf er⸗ ſten, am Ende weiß geſaͤumt; der aͤußere, weiße Randſtreif der erſten erſtreckt ſich bis an deren aͤußerſtes Ende, und die untern Deckfedern haben keine weißen Stellen, ſondern find abwechſelnd ſchwarz und weiß gebaͤndert. — Bey meinem Vogel erſcheinen die Fuͤße weißlich; wie er ſie im Leben gefärbt hatte, weiß ich nicht. — Die Schwanzfe⸗ dern find ziemlich ſchmal, und wie bey der Gallinago zus gefpigt. — Scolopax trachydactyla ift aber nicht nur von unſerer Gallinago, ſondern auch von der braſiliani⸗ ſchen Scolopax frenata III i g. (p. 28. Becassine Az ar. u. 387.) verſchieden, die ſich von der allerdings ähnlichen Jſis 1881. Heft 5. 5 . Er fuͤhrt an, daß dieſer Vogel 522 Gallinago durch die mehr weißen als roſtroͤthlichen untern Schwanzdeckfedern, durch ihre ſehr ſchwarzen Ruͤcken⸗ und Scapularfedern, durch die um 2’, breitern Schwungfedern der erſten Ordnung, durch ihre breitern, am Ende faſt ge tade abgeſchnittenen Schwanzfedern mit weißem Endſaume, durch ihre zwey ſeitlichen Schwanzfedern, die ſehr ſchmal, weiß und ſchwarzgefleckt find, fo wie durch den äußern wei⸗ ßen, gegen das Ende hin mit braunen, etwas verlofchenen Sttichelchen verſehenen Randſaum der erſten Schwungfeder fo ſehr verſchieden iſt, daß ich mich wundere, wie Lichten⸗ ſtein beyde Voͤgel fuͤr kaum verſchieden von einander hal⸗ ten konnte. (Verz. der Doubl. des Berl. Muf. 1823 S. 75.) Azara ſcheint den jüngern Vogel beſchrieben zu has ben, im Falle feine Beccassine überhaupt hierher ge⸗ hoͤrt (2) Schließlich will ich bemerken, daß uns aus Mexico noch eine zweyte Moosſchnepfe zugekommen, dieſe aber ſo ſchlecht beſchaffen iſt, daß ich keine Diagnoſe nach ihr zu geben wagen kann. Sie iſt meiner Sc. trachydactyla im weſentlichen aͤhnlich, allein ihre Fluͤgel find faſt 4" laͤnger, der weiße Randſaum der erſten Schwungfeder en⸗ det wie bey unſerer Gallinago braun, die Schwanzfedern ſind wie an eben derſelben ſchmal und etwas zugeſpitzt, die Krallen ſchmaͤchtiger und länger als bey der S. trachydac- tyla, der Oberruͤcken ſchwarz mit zahlreichen caſtanienbrau⸗ nen Querſtrichen. Das Geſagte mag hinreichen andere auf dieſen Vogel aufmerkſam zu machen, den man, wenn er nicht ein junger einer andern Gattung iſt, Scolopax Fasciolata“ nennen koͤnnte. Laͤnge des Flügels 5,“ des Schnabels 1“ 4½,““ des Schwanzes 2“ 4," der Fußwur⸗ zel 13,“ der Mittelzehe, ohne Nagel 137/45 Breite der zweyten Schwungfeder in ihrer Mitte 474“. a Auch HKuhls Scolopax stenoptera aus Java iſt eine ſelbſtſtaͤndige Gattung, die fich von den gegenwärtig angeführten leicht durch den Mangel des weißen Randes der erſten Schwungfeder unterſcheiden laͤßt. Trib. II. Genus Recurvirostra, Otides aquaticae. 28. Recurvirostra occidentalis. Tota candida (inclusa cauda), exceptis plumis scapularibus (dorso proximis), tectricibus alarum superioribus: (inferio- ribus cum alarum mareine albis) remigibusque pri- mariis nigris, secundariis albis; capite dilutissime cano-induto; pedibus coeruleis. k Yexixouhqui Hernand. Thes. p. 29. c. 72. — Recurvirosira occidentalis Vig. -Zool; Journ. 4. P- 356. . Rostrum.apice minus recurvum quam in con- generibus ac obtusius, admodum depressum, fusco- nigricans; ungues nigri. Habitus et magnitudo Avo- cettae, proxima colore Rec, lencocephalae Vieill. (Rec. oriental. Cuv., Temm.), diversa ab ea pe- dum caudaeque pictura. Longitudo 17½“, rostri ad frontem 5“ 38,“ alae a carpo 8', caudae 3”/," _ 33* je 523 . tarsi 31," digiti medii , excluso ungue, 1“ 5,“ par- tis nudae tibiae fere 2 ¼.“ N Sernandez füge von dieſem Vogel: „juæta lacus versatur provinciae Mexicensis, ad quam singulis quibusdam annis stato tempore revertere solet.“ Mithin iſt er in Mexico ein Zugvogel. Vigors bemerkt, daß er auf der nordweſtlichen Kuͤſte Americas zu San Francisco in größter Anzahl angetroffen werde. — Der: ſelbe gibt die Tarſenlaͤnge zu 4“ an. Bey meinen 3 Erems plaren betraͤgt fie nur 3½“. Ueberhaupt iſt Digors Be ſchreibung ſehr unbeſtimmt; doch zweifle ich keinen Augen⸗ blick, daß ſein Vogel mit dem meinigen identiſch iſt. Genus Phalaropus. 29. Ph. stenodactylus. (nov. spec.) Fronte, fa- cie, collo antico, uropygio ac toto gastraeo candidis; capitis parte reliqua ac colli, dorso scapularibusque canescentibus; alis supra cinerascentibus, tectricibus superioribus omnibus fuscescenti-albido marginatis; remigibus fusco-cinereis, primae rhachi alba; rectri- cibus duabus intermediis canescentibus, reliquis albis cinereo sublimbatis ac nubilis. Rostrum rectissimum, lineari-planiusculum Pha- laropi cinerei Briss., apice maxillae subtilissime in- clinatum, totum nigrum; tectrices alarum inferiores albae, marginales cinereo-variae; alae longae, caudae apicem nonnihil transcendentes, acutae; pedes (fla- vido-virentes?) altiusculi, tarso compressissimo, lato; digiti membrana angusta, margine integra utrinque limbati, externus cum interno palama usque ad ar- ticulum primum, internus cum me(dio basi solummo- do connexus; pollicis membrana inferior strictissima; ungues parvi, subarcuati, acuti, nigrescentes; rectri- ces angustiusculae, apice subrotundatae, longitudine aequales, unde caudam recto-truncatam formantes. Longitudo 77,“ caudae solius 2,“ rostri ad fron- tem 1“ 4,“ alae 5,“ tarsi 1½,“ digiti intermedii, ex- cluso ungue, 11¼¼ ; latitudo paratarsii 2,“ acrotarsii ‚vix ½, digiti internedii cum limbo fere 2“. Po- dotheca Phalaropi cinerei. Drey Voͤgel dieſer Gattung welche vor mir ſtehen, und ohne Zweifel im Winterkleide ſind, ſtimmen in Maaß und Farbe durchaus mit einander überein. — In Ser⸗ nandez finde ich fie nicht angeführt, aber Azara beſchreibt unter dem Namen: „CRorlito a tarse comprime Nr, 407. einen Vogel dieſer Sippe, der dem meinigen in der Form der Füße und des Schnabels ganz ahnlich iſt, und wohl derſelbe im Fruͤhlingskleid ſeyn konnte. Leider gibt Azara das Maaß feines Vogels nicht an. Dieillot erhebt ihn zur Sippe „Steganopus“ (Steganopus tricolor). Die Zeit wird lehren, ob begde eine und dieſelbe Gattung bilden. ! 0 Ordo VII. Cuculi, Tri b. V. Genus Trogon. 50. Trogon mexicanus Swains, gaz. 1. 1827. p. 440. Philos. Ma- dae“ leſen: „quae est proxima pectori“ etc. go omnium plumarum corporis subfimbriatus, mol- gründeten f 524 Swainſon hat nur das Weibchen beſchrieben. Das Minn chen hat einen hochgelben Schnabel, ſcharlachrothen Unterleib, eine weiße Btuſtbinde, ein ſchwarzes Geſicht und eben fo gefärbte Schwanzfedern, mit weißem viereckigen Endflecke, mit Ausnahme der zwey mittlern, am Ende ſchwarz geb derten Schwanzfedern, welche metalliſch blaugrün ſi Bruſt, uͤbriger Theil des Kopfes und Ruͤcken goldgruͤn; obere Deckfedern der Fluͤgel grau mit weißen Atomen ber | fprigt. THE Dieſer Vogel wohnt in hohen Gebirgswaͤldern, ſchreyt wie ein Truthahn und heißt bey den Einwohnern Coa. Sollte Sernandez's „Tzinitzcan p. 23. cap. 43.“ dieſer Vogel ſeyn? In dieſem Falle aber müßte man ſtatt; „praeter eam ejus partem, quae est proxima cau- Genus Geococcyx, Erdkukuk. (Genus novum.) 31. Geococcyx. variegata. (spec, nov.) No- taeo aeneo-virescente, plumis subulatis rufescenti-al- bo marginatis; occipitis corolla nigro-cyanea ; jugu- lo pectoreque rufescentibus, plumarum rhachi ni- gra, margine albido; ventre abdomineque albidis; alis subtus aterrimis; rectricibus supra cyaneis albo- terminatis et stricte marginatis, duabus intermediis aeneo-virentibus; remigibus supra aeneo-nigrescenti- bus albo-bimaculatis; macula utrinque pone oculum magna nuda. ie ein mar — Cuculus viaticus Lichtenst. in Mus. Berol. Rostrum elongatum, compressum e cinereo- corneum; pedes elongati, compressiusculi, lividi, un- guibus nigris, digitorum anteriorum subarcuatis, po- steriorum valde arcuatis; cauda longissima, cuneataj|| alae obtusae caudae basin parum transcedunt; mar- lis. Longitudo 21%,” caudae ı1," alae 6%,,' rostei ad rictum 2%/,," ad frontem ı" 11," tarsi 2 ½,“ di- giti anterioris externi 1½,“ interni .“ 7 hurtig. — Namen „Hoitlallot!l cap. 52. beſchreibt. Hoitlallotl ſagt er: Humipeta avis est, ac volatus modici, sed adeo pernice cur:u, ut equorum velo- cissimorum agilitatem longe excedat.‘ Dieſer Vogel mag als neuer Beweis der natürlich bei ten Aufftellung von Laufkukuken in meinem Buch Matuͤrl. Syſt. d. Amphib. mit vorangehender CTlaſſific. der Säugerhiere und Vögel) S. 106. die, nen. — Den Character ſeiner Sippe werde ich zu einer andern Zeit geben. — a . ö Genus Coccyzus. 32. Cuculus cayanus Linn. Hernandez hat ihn nicht. * y : ——— * — wi Ordo VII. BPsiltaci, * 33. Psittacus autumnalis Linn. 34. Psittacus albifrons Sparrm. — Ouiltoton Zernand. Thes. p. 38. cap. 117. — Heißt heutzutage den Einwohnern: „Cotoro.“ ; 35. Psittacus Pretrei Tem m. Pl. col. t. 492. — Alter Cocho. Hernand, Thes. p. 44. c. 146. 5 36. Psittacus militaris Linn. a 37. Psittacus Pascha Wagl. (Macrocercus pa- chyrhynchus Swains. Philos. Mag. 1. 1827. p. 439.) 90 i 1 Ordo IX. Passeres, . A Genus Fringilla. f 38. Fringilla haemorrhoa Li chtenst. in Mus. Berol. Cinereo-fusca; capite, collo antico caudaeque tectricibus superioribus coceineis. Mas. — Noch- tototl Hernand. Thes. p. 31. cap. 81. Foem. Sine rubro. — Habitus et fere mag- nitudo Fringillae domesticae; rostrum pedesque cor- neo-fusci. — An meinem maͤnnlichen Exemplare find auch mehrere Bauchfedern roth. ö 39. Fringilla lepida Linn. 40. Carduelis mexicana Swains, Phil. Mag. 1827. 1. p. 455. (Fringilla melanoxantha Lichtenst. in Mus. Zero.) Notaeo toto nitide atro, exclusa in medio alarum speculo albo; gastraeo toto-sulphureo; rectricibus intus maxima ex parte, in reliqua cum duabus intermediis nigris. 5 Habitu, magnitudine et colore Fringillae tristis, iĩ proximus; rostrum flavo- album; pedes fuscescen- tes. — 2 Cocozton. Hernand. Thes, p. 52. cap. 192. 41. Loxia coerulea Linn. Xiuhtototl Her nand. Thes. p. 39. cap. 120. Id. Elotototl l. c. p. 57. cap. 227. — Höhft ungluͤcklich in ihrer Deutung haben die Aus toren des Hernandez „Eloiototl“ auf ihre Molacilla (Sylvia) cayana bezogen, und außerdem aus dem Xiuh- kototl eine eigene Gattung einer andern Sippe, nehmlich Taunagra canora gebildet! Syſteme der Vögel hinweg. 42. Fringilla xanthomaschalis. Capite alis et cauda nigris, illis albo-subtrifasciatis, hac in rectri- cum binarum extimarum apice macula candida no- tata; collo ac gastraeo isabellino-rufis, vitta ventris media oblonga tectricibusque alarum inferioribus sul- ureis; crisso abdomineque infimo albis; dorso isa- sellino-rufo, plumis r igro- limbatis. Eine von mir ausgearbeitete Monographie der Papagalen enthält der nächſtens erſcheinende Denkſchriftenband der Münchener Acad. d. W. 2 . pedes obscure fusci. Dieſe faͤlt nun alſo aus dem 526 Guiraca melanocephala Swains. Philos, Mag. 1827. 1. p. 438. Robusta, nonnihil ob rostrum validum (fusces- cens) Coccothraustae, sed ii non ob longiorem cau- dam similis; caudae tectrices superiores'nigrae albo- terminatae; maxilla (apice Sinuata) basi subintracta; Longitudo 8,” caudae apice emarginatae 3 1,“ alae 3“ 10,“ tarsi ,, rostri ad basin 7.“ 55 Genus Atlapetes, Slatterſink. (Genus novum.) 43. Atlapetes pileatus. (Species nova.) Ca- pitis lateribus, tectricibus alarum minoribus ac nucha einereis; pileo rufo; notaeo ac cauda supra olivascen- tibus; gastraeo toto flavo, hypochondriis virenti - in- dutis. f 0 Rostrum nigrum; alarum tectrices inferiores albidae; alae et cauda subtus fuscescenti-cinerascen- tes; pedes cum unguibus flavido-fuscescentes. Lon- gitudo 6½,“ alae obtusissimae, concavae 2”/,,* tarsi 11,“ caudae 2?),,” rostri ad rictum 5.“ Eine ſehr characteriſtiſche Sippe; ihre Gattung ein Gemiſch von Fringilla, Pipra, Euphone, Sylvia und Malurus. Der Schnabel gaͤnzlich der unſerer Fringilla montana, mit kleinem Zahn, (daher auch dem Schnabel der Tanagra mexicana ahnlich), die Flügel der Pipra Manacus (fo kurz, ſtumpf und concav, daß der Vogel das mit gewiß nur flatteru kann), » die Füße durch ihre Laͤnge, Geſtalt, Krallen, gaͤnzlich durch ihre Bedeckungsweiſe und den Bau der Zehen, ja ſelbſt durch ihre Faͤrbung die eines Malurus, der laͤngliche Schwanz und das Gefieder einer Sylvia, vorzüglich der Sylv. atricapilla! Die Fluͤgel reis chen kaum bis zur Wurzel des Schwanzes. Genus Junco, Sinfammer, (Genus novum.) 44. J. phaeonotus. Capite, collo postico, uro- pygio ac alarum rectrieibus superioribus minoribus cinereis, majoribus, scapularibus, remigum secunda- riarum limbo externo ac dorso fusco-rufis; gastraeo toto albo-cinereo; crisso albo; rectricibus nigrescen- tibus, binis externis maxima ex parte albis. Maxilla corneo-nigrescens, mandibula flavida; pedes flavidi; ungues fiavido-cornei; cauda aequalis; remiges nigrescentes extus in certa luce strictissime albo-marginatae. Longitudo 6%,“ alae 2/11,“ cau- dae 2“ 11% ; tarsi caligati /,“ rostri ad frontem 5." Den Character dieſer intereſſanten Vogelſippe, werde ich wie den der vorangehenden von mir aufgeſtellten Sip⸗ pen an einem andern Orte naher entwickeln. Vorlaͤuſig Ganz ähnlich gebildete, nur zum Flattern dienliche Kläger. haben die Gattungen der merkwuͤrdigen Sippe „Pleropto- chose des Hern von Kittlig, 527 ſey bloß beweist, daß mein Sinfammer in Geſtalt zwi⸗ ſchen Fink und Ammer ſtehe, und ganz den Habitus des Garten: und Zaunammers habe. Sein weſentlichſter Cha⸗ racter beſteht in dem hoͤckerloſen Gaum und in der Bildung des zahnloſen Oberkiefers. Dieſer, dem der genannten Ammern im weſentlichen aͤhnlich, iſt an ſeinem Rande, von deſſen Mitte an bis an die Spitze bogenfoͤrmig ausgeſchweift, wodurch der Oberkiefer ungemein ſpitzig wird und nach vorn⸗ hin ſchmaͤchtig erſcheint. Der Rand des Unterkiefers ift geradlinig und ſtark nach innen geneigt, aber an ſeinem Grunde, wie bey den Ammern, winkelig abwaͤrts gezogen. Die ziemlich ſchlanken Füße find wie die der angeführten Ammern geformt, allein ſie unterſcheiden ſich weſentlich davon durch ihren Tarſus, der von einem einzigen, glat⸗ ten Schilde uͤberdeckt, mithin ein ſogenannter karsus cali- galus if. Ich kenne keinen andern Vogel aus der Did» nung der RE mit ſolcher Schnabel» und Zarfusbil dung. Der Schwanz iſt mehr dem einer Sylvia als dem eines Ammers vergleichbar. Hernandez beſchtreibt we⸗ der dieſen noch den voranſtehenden Vogel, ich zweifle aber nicht, daß den Junco phaeonotus Swainson als Fringilla cinerea beſchreibt. (Philos. Mag. 1827. 1. p. 455.) Ordo X. Corvi. Genus Psarocolius, 45. Psarocolius pecoris Wag. Syst. av. n. 30. Tolocatzanatl Hernand. Thes. p. 22. cap. 36. — Mit dieſer Gattung faͤllt durch den Tolocatzanatl der Sturnus obscurus der Autoren zuſammen. 46. Psarocolius phoeniceus Magl. Syst. n. 10. Acolchichi Hernand. Thes. p. 14. cap. 4. 47. Psarocolius cyanocephalus Wa gl. Iſis 1829. P. 758. Cacalototot! Hernand. Thes. p. 50. cap. 132. 48. Sturnus collaris PFagl. Syst. Av. n. 1. (Alau- da 147 5 5 Auctor.) Genus Pica. 49. Pica Morio Wag l. Iſis 1829. p. 751. (Corv. Morio Licht.) — Kaum der Tzanohoei des Her nan- dez. Thes. p. 22. cap. 35. — Andere Elſtern Meæicos habe ich in der Iſis a. m. O. angeführt und beſchrieben. Genus Corvus. 50. Corvus Cacalotl. (Nov. spec.) Simillimus “ habitu, colore et fere magnitudine Coraci, diversus ab eo: tarsis longioribus, gracilioribus, rostro com- pPressiore, longiore multo ;graciliore, cauda longiore, angustiore, magis cuneata. Cacalotl Hernandez. Thes. p. 48. cap. 174. Structura plumarum colli omniaque reliqua Coracis. Longitudo 25 /, caudae fere 10,“ alae 17, tarsi 2½,; X rostri ad rictum 3“ 4"; ambitus rostri in medio 2%, altitudo 11%¼. Irides ob- scure fuscae. aufführen. 1 Sernandez gedenkt einer weißſcheckigen Abatt. - Vielleicht muß der Aasrabe Nordamericas, den man für identiſch mit unſerem Coraæ haͤlt, mit dieſer Gattung vers bunden werden, die die Autoren als Varietät 6. des . Genus Prionites. 51. Prionites mexicanus. Capite colloque cir namomeis; derso et alis viridibus; aurium plum elongatis nigris, coeruleo-terminatis; macula infre oculari coerulea; gastraeo virenti· alboz Pen gro-bimaculato. 4 Momotus meæicanus Swains. Philos. Mag. 102. 1. p. 442. Prionite Motmoto multo minor. — Des H * nandez Motmot p. 52. cap. 196. iſt. wohl der Prionit, Motmotus Auct᷑. Genus Ampelis. N 52. Bombycilla carolinensis Briss. (Amp. gar- rul. var. ß. Gmel.) — Die Autoren haben des H nandez Caquantototl (Thes. p. 55. cap. 215.) auf dieſen Vogel richtig bezogen. Ei Genus Turdus. . 55. Turdus migratorius Linn. Hate Sernandez nicht. 1 54. Turdus melodus Pils. 5 Genus Toxostome, Bogenſchnabel. 93 1 (Genus novum) Be 54. Toxostoma Vetula (species nova). No-. taeo toto e fuliginoso- -cinereo, exclusa alae flexura albida et macula in apice rectricum quaternarum, externarum candida (versus rectrices interiores sen- sim minore); gastraeo toto albido, fusco-cinereo nu · bilo; rostre arcuato nigro. Adult. ‚Chietotottotl Hern an d. Thes. p. 31. cap. 68. | Avis junior. Adulta ave dilutior, ii praetere similis, exclusis tectricibus alarum Sans einne hic et illic albo-terminatis. A Cauda longula, aequalis, exclusa recteics ateig que extima reliquis %“ breviore; pedes longuli, ro. Dusti, fusci, unguibes validis corneo-fuscis; alae cau- dae basin paullo transcedunt. Longitudo 10,“ cau« dae solius 4 1,“ alae 4%,“ rostri ad riotum zu 1, tarsi 1“ 2’. Sernandez führt von unſerem Vogel am, daß er di kalten Regionen Mexicos bewohne. Sollte hien auch fein Nopaltencol (p. 44. c. 150.) mit rothen gen gehören? Leider iſt die Augenfarbe unſeres Vogels v Hn. Reerl nicht angemerkt worden. — Vielleicht gehör Orpheus curvirostris Swains. (Philos. Mag. 1827. p. 369.) als zweyte Gattung dieſer Sippe hierher. 1 Der Vogel dieſer neuen Sippe gehoͤrt zu den droſſel artigen Vögeln, und hat im Weſentlichen den W * | Turd. saturninus Lichtenst., Turd. polyglottus Li n n., Furdusslividus Licht., denen er auch im Syſteme un⸗ telbar nachgeſetzt werden muß. Allein er zunterſcheidet durch ſeinen dreykantig bogenfoͤrmigen, an der, Spige as abgeftumpften zahnloſen Schnabel weſentlich, da e Oberkieferſpitze der an gefuͤhrten (die Briſſon mit icht zur Sippe Mimus Swainson zu Orpheus ebt) fo wie aller übrigen, eigentlichen Droſſeln Turdi) immer einen Zahn hat. Der andern Abweichun⸗ n im Schwanze, in den Fluͤgeln, an den Füßen und ſeubſt noch am Schnabel werde ich zu einer andern Zeit ausfuhrlich gedenken. * D 2 3 Genus Muscicapa. 55. Muscicapa coronata Linn. Ich finde keinen ogel in Hernandez, der auf dieſen mit Beſtimmtheit bes zogen werden koͤnnte. Tiapaltöfotl p. 46. cap. 162. wuͤr⸗ noch am erſten paſſen. | 50 56. Museicapa vulnerata, (Nov. Spec.) Notaeo ardesiaco; sincipite cinnamomeo; krontis margine anteriore, ac gula atris; gastraeo ‚cinnabarino ex: eluso crisso albo; rectricibus nigris, lateralibus mag- na ex parte versus apicem candidis; remigibus ni- gricantibus intus versus basin albido-marginatis; tec- kricibus \aldrum inferibribus albidis; tibiis cinereis. io) 296 66 11 0 DER 7 ea 15 Rostrum pedesque nigra, illud, oblangö-trigonum, acutissimum, breye, culmine distincto, vibris- sis longis, nigris utringue auctum; cauda, longa. Longitudo 5,“ caudae solins 2“ 8,“ alae 2” 5,“ ro- enn e an e banale Eine ſchoͤne, lachte, mit Vigors 'Muscicapa Dat: hami (Zool Journ. 1. P. 410. t. 18.) aus Neuholland, nicht fo ſehr mit Muscicapa coronatd vetwandte Gat⸗ tung. - Selophaga miniata Suains. Philos, Mag. 1827. 1. p. 368. ſcheint meiner Muscicapa vulnerata ſehr nahe zu ſtehen. f 8 57. Lanius Pitangud. Linn. — Der mericanifche Vogel ſcheint mir am Ruͤcken lebhafter grünlich gefarbt zu ſeyn, als der braſilianiſche, auch etwas ftärfere Füße zu has ben als dieſer, fo wie einen ſchmaleren und ſpitzigeren Kinnwinkel. Doch finde ich darin keinen Speciescharacter. — Dieſer Vogel wurde unter dem Nomen „Galandria mit weißem Augenſtern“ eingefendet. Der Augenſtern des brafilianifhen Pitangua ift nach Wied graubraun. 58. Muscicapa ferox Linn, Gmel. Genus Sylvia. | 59. Sylvia citrinella Nils. Amer. Ornith. 2. p. 111. t. 15. f. 6. — Heißt bey den Spaniern Mexicos „Canario“; frißt Fruͤchte wie turas (2), garamballa, (?) Iſt des Hernandez Coztototl Thes. p. 20. cap. 28. — Der Sylvia aestiva ungemein aͤhnlich, doch von ihr ver⸗ ſchieden. Mein Vogel ſtimmt mit dem Wilſon'ſchen gänzlich überein. 18 3 Eine Sylvia petasodes Lichtenst., welche ich in Berlin ſah, gelb, mit ſchwarzem Kopfe, ſcheint der andere Cor tototl des Hernandes J. c. p. 45 c. 143. zu ſeyn. — Iſie 1881, Heft 5. — . 530 SBenus Alanda. o. Alauda chrysolaema, Notaeo griseo· fusco, nigrescenti-variegato; vitta frontis utrinque supra oculum ducta albida; mento flavo; fascia juguli la- ta, atra; gasträeo sordide albo, pectoris lateribus hypochondriisque fuscescenti-nubilatis; cauda ni- srescente. Habitus Alaudae alpesiris, ii proxima, sed ro- strum debilius Alandae arvensis, fuscescens; pedes pallide, fuscescentes unguibus corneo-fuscis; unguis digiti postici modlice longus, brevior quam in Alau- da alpestri. Longitudo 6,“ alae 3%¼,“ caudae 2Y,," rostri ad rictum 6,“ farsi 9%,‘ digiti intermedii, excluso, ungue, 5,“ unguis pollicis 3‘, Ordo XIII. Pici. Die mericanifchen Spechte, welche unſer Muſeum mit dem Berliner gemein hat, beſchrieb ich in der Iſis 1829. p. 508. 1917 We Ordò XIV. Tantali, 5 TRIB, III. Tantali vadantes. Genus Tantalus. nl Tantalus Loculator Linn. Dem broſſſtant⸗ ſchen durchaus ähnlich. 5 RS iiber Genus Ibis. U 62. Ibis Guarauna Licht., Wag i. Syst. Av. n. g. et Iſis 1829. p. 759. Durch den hierhergehoͤrigen Acacalotl des Hernandez (Thes, p. 14. cap. g.) fallt der Tantalus mexicanus der Autoren mit dem Ibis Guarauna zuſammen. 2 l ! . "Genus Platalea. 65. Platalea Ayaya Linn. — Tlauhquechul Hernand. Thes. p. 49. cap. 178. Nach Sernandez, der den alten Vogel beſchreibt, ſowohl am Meere als an Fluͤßen. Auf den -Tlauhquechul des Sernandez beruht die Varietas 6 der Platalea Ayaya der Autoren. Dieſe fallt dadurch nun hinweg. f ! 155 uin. IV. Tantali aquatici. Genus Halieus. * 64. Procellaria brasiliana Gmel., Lat h. Pele- can, Graculus var. . Lat h. Zaramagullon noir Azar, Voy. n. 423. (Hydrocoram Vigua Vieill. Halieus brasilianus Licht. Carbo brasiliensis Spi Av. Brasil. II. p. 83. Tab. 106.) Ordo XV, Ardeae. Frib. I. Ardeae aquaticae, - DV. 1. f Genus Colymbus III i g. 65. Colymbus Podiceps Linn. (Podie, carolin, Lat k. 'Macas à ber crochu Az dar. Voy. n. 44 J— Augenſtern braun; frißt Würmer, Fiſchchen, Meerlinſen. (Keert). 34 531 Dieſer Vogel iſt die Geundgattung meiner Sippe ‚„Phalaropsis“, ausgezeichnet vor allen übrigen. Steißfuͤß en durch die Hoͤhe ſeines Schnabels und durch die abwaͤrts ge⸗ bogene Oberkieferſpitze. So iſt er den Steißfuͤßen das, was die Sphenisci den Aptenodytis find. Heißt bey den Spa⸗ niern in Mexico Palido Gunisdor. Ardeae vadantes. Genus Ardea. Tri b. II. 917. 85 j 66. rel Lessonii (nov. spec.). Notaeo arde- siaco (plumis dorsi ac humerorum elongatis, lace- ris), remigibus ardesiaco-nigris; capite ac toto collo sordide albis, excluso hujus latere anteriore longitu— dinaliter candido, ferrugineo ac nigro maculato, verticisque pileo toto atro; alarum margine belle ferrugineo, versus carpum albo maculato; tibiarum parte plumosa ferruginea; pectoris lateribus ad ga- straeo atris, hoc albo- vario; crisso albo; cauda tee tricibusque alarum inferioribus ardesiacis. Habitus et fere magnitudo Ardeae cinereae, iique proxima; occipitis plumae longae, colli infe- rioris longissimae, lineares, pendulae, albidae; ma- xilla corneo-fusca, mandibula flaya; lora nuda; Er des obscure fusci unguibus nigris. Longitudo 39775 alae 16,“ rostri ad frontem Ze „caudae 6,“ ta rsĩ 5“ 3,“ partis nudae tibiae 2“ g,“ digiti mut exclu- so ungue, 3.4" Meinem Freunde, dem eben ſo derdlenſtvollen Welt: umſeegler als thaͤtigen Zoologen, Herrn Leſſon in Paris habe ich dieſen ſtattlichen Reiher Mexicos zu Ghee ‚ge nannt. — Hat Sernandez nicht. 67. Arden Egretta Wagl. Syst. Av. n. 7. — Ich finde keinen Unterſchied zwiſchen dem mexicaniſchen und braſilianiſchen Vogel. Auf der Endſpitze der Oberkieferfirſte bemerke ich an einem Exemplare aus Mexico einen ſchwar⸗ zen Strich; an einem anderen von eben daher fehlt er wie bey dem braſilianiſchen Vogel. Gewiß iſt Ardea Ohula aus Chili von Herrn Pöppig neuerdings als eigene Gat⸗ tung beſchrieben 05 Notiz. n. 529. 1829. — Bul- let. univ. 1829. P. 10,) von Ardea Egretta nicht ver⸗ ſchieden. So uttheile ich nach Herrn Boppigs Be⸗ ſchreibung. 68. Ardea Mokoho Vieill., Wagl. Syst. Av. n. 29. — Dem nordamericaniſchen Vogel durchaus aͤhn⸗ lich. — Hat Sernandez nicht, obgleich wie es Arne in imme nicht ſehr ſelten. a Ordo XVI. Tri b. II. Genus Anser, * iR 1 PR Anseres aquatici. 69 Anser albifrons ductor. Durchaus eh Vogel mit weißer Stirn und ſchwarzgeflecktem Unterleibe ahnlich. Ob ber „Tlalacat'“ des We ne (Thes. p. 34. c. 98.) 7 will: 0 Genus Anas. 70. Anas Boschas Linn. — Be, Hernand, Thes. p. 45. cap. 152. Sehr 1 8 71. Anas Penelope Linn. — ti Hernand. Thes. p. 28. cap. 66. - oe Tzitzihoa Her- 72. Anas acuta Linn. — Her (Anas Fe . 1723 UN TA A nand. Thes, p. 55. cap. 104. Vieill. Noupy. Dict. 5. P p. 163.) 73. Anas clypeata Linn. — Tempi | Hernand. Thes. p. 50. cap. 78. (.deseriplio avis a dultae). Id. Yacapatlahoac J. e., p. Ar cap. 156. (Descriptio maris hornot.). j Des Hernandez Tempatlahoac haben die zur | ren richtig auf. Anas clypeata bezogen, ſie ihr 1 Vatietaͤt (y) beygefuͤgt. Dieſe fällt nun weg. Dage 15 wurde die Yacapatlahoac von ihnen als ſelbſtſtaͤndige u tung erkannt, und als foldye unter dem Namen „Anas meæicana“ aufgeftellt. Dieſe muß nun alfo aus dem Sy⸗ ſteme entfernt werden. — Sowohl dieſe Ente als die drey vorangehenden ind unferen europaͤſſchen durchaus ali, . eudilnsm? 54. Anasi Hisciins! Linn. Gmel. — Tbltecoloclli Hernand, Thes. p. 56. cap. 105. Aus dem Tolte- coloctli des Sernandez haben die Autoren die eigene Gat- tung „Anas Novae Hispanige“ gebildet, die nun alſo mit Anas discors in eine vereiniget werden muß. — Tol- tecoloctli wurde, wie Hernandez berichtet, bey hellem Mondſchein gefangen. Daher ihr Name, welcher ſagen „avis lunariss. Ob aber dieſer Name nicht viel⸗ mehr auf den weißen, faſt Halden ‚Sieden a | den Augen Bezug hat 2. 0 „ 5 07 75. Ands fulba Linn. — Hale canauktli Hernand. Thes. p. 52. cap. 194. Capite, collo ac toto gastraeoe fulvo Safe N bus; plumis laterum gastraei longitudinaliter ultr dimidium albidis ac vitta obscuriu rufescente Hota- tis, subulatis; linea colli postici longitudinali atro- usca; pileo in fusco- rufum vergente; c. collo medio, albido, plumulis ütrinque cinereb-limbatis; dorso et tectricibus scapularibus nigro-fuscis; limbo apicali arcuato fulvo-rufescente; alis sine "speculo, subtus harumque tectricibus inferioribus nec non uropygio et cauda fuliginoso-nigris; tectricibus alarum supe- rioribus purpurascenti- castaneis; remigibus supra ni- gris; caudae tectricibus superioribus : ac inferioribus | albis. KRostrum pedesque, nigrescenti-coerulea (in exuviis toto nigra;) ungues. longi, subarcuati, acutissimi, nigri; "irides fusco- atrae; pedes permagni alti, palama laxissima; pollex longus, sine membra- na, cum apice humo insistens, ungue longo, aguto, parum arcuato auctus; tibiae ante tarsum. multum nudae; alae magnae caudae finem cum apice 9918 gentes; cauda brevis, rotundata; dorei plumae dali 5. , apice lato-rotundatae; rostrum undique aeque am, dertro admodum distincto, pone nares non- hit assurgens, et triangulare, modice latum; ru ncus brevis, obesulus. Longitudo 16,“ alae 85, saudae 2/1,“ tarsi 1¾,“ digiti intermedii, excluso ingue, 2/5, % pollicis 8.“ rostri ad frontem incluso lertro tomiorum marginem transcendente 2/1. Dieſe Ente war ſeit Sern. bis auf Wied, der fie aber verkannte, nicht mehr nach der Natur beſchrieben worden. Die. bildet mit der javaniſchen Anas arcuata Cuv, Hors f. Zool. Res. eine beſtimmte Gruppe, deren Kenn: chen die vorſtehende Beſchreibung angibt. Dieſer nas arcuata emein aͤhnlich, doch laͤßt ſich dieſe von ihr durch die ineren Berhiiltniffe im Schnabel und in den Füßen, durch aſchgrauen großen obern Deckfedern auf den Fluͤgeln, ich ihre caſtanienrothen obern Schwanzdeckfedern u. ſ. w. leicht unterſcheiden. Bir Sernandez fagt von ihr, daß fie auf dem mexicani⸗ ſchen See niſte, und in ihrer Lebensweiſe mit den übrigen Waldenten (2) uͤbereinſtimme. Identiſch mit ihr iſt An. virgata Max. z. Wied Reise 1. p. 522. N Am Schluſſe diefer Beſchreibungen von Vögeln wil ih nur noch bemerken, daß uns aus Mexico auch ein Ca- Drimulgus (das Exemplar aber leider ohne Schwanz) zu⸗ ommen iſt, der dem unſerigen in Groͤße und Faͤrbung ahe ſteht, jedoch ſich augenblicklich dadurch von ihm un⸗ terſcheidet, daß die Tarſen auf ihrer Oberſeite kaum zur Hälfte befiedert, und die Schnurrborſten zu beyden Seiten s Oberkiefers ungemein ſteif und wie bey keiner andern americanifhen Nachtſchwalbe fo lang (faſt fo lang als der Kopf ohne Schnabel) und dabey rechenartig ſchief abwaͤrts gekehrt find. Ich nannte ihn daher: „Caprimulgus ma- cromys tam. Die Fußwurzel kurz wie bey dem unſrigen, auch iſt wie bey dieſem die Kralle der Mittelzehe an ihrem innern Rande kammfoͤrmig eingeſchnitten. Die Schwungfe⸗ n ſchmal, die zweyte, dritte und vierte außen von ihrer Mitte bis ans Ende ſtark ausgerandet. Sie ſind braun⸗ ſchwarz, ohne weißen Fleck, haben aber innen und außen toſtrothe, etwas winkelige Dupfen. ö = 2 12 III. Animalia articulata. Jah habe aus dieſer Claſſe der Thiere nur ein einzi⸗ ges, das eine eigene Sippe bildet, und zu Cuvier s „An, nelides abranches sans soies“ mithin zur Ordnung der Egel gehoͤrt, zu beſchreiben. Genus Liostoma, Glattmaul. rt (Novum genus.) 176. Corpus quoad formam, ac genitalia quoad situm et numerum Hirudinis; os sine maxilla, sine dentibus et sine plicis, simplex, minutum; oculi null; caput indistinctum. „n e 1 ESS 3 — — iſt fie vorzuͤglich auch in der Faͤrbung 534 Die Mundſcheibe wie bey den Blutegeln (Sanguisu- ga Savig.) gebildet, aber um die Hälfte kleiner als die Anheftſcheibe des Koͤrperendes. Der Mund inner- und et— was oberhalb der Mitte der Scheibe liegend, klein, ſo daß man in ihm eine dicke Vorſte nur mit Mühe einfegen kann, aͤußerlich ganz eben, innerlich ohne Spur eines Kiefers, ei⸗ nes Zahnes oder einer Falte. Die Augen fehlen gaͤnzlich durchſchneidet man aber der Laͤnge nach den Scheibenrand des Mundes, ſo bemerkt man innerlich auf jeder Seite des— ſelben einen runden, ſchwarzen Punct, den ich nicht zu deu⸗ ten weiß. — Der Kopf iſt vom Rumpfe durch keine Ein⸗ ſchnuͤrung unterſchieden, der Rumpf ſehr plattgedruͤckt von zungenförmiger Geſtalt, (in gegenwärtigem Juſtande in Weingeiſt) und verengert ſich gegen das Kopfende hin mehr und mehr. Im Weingeiſt erſcheint das ganze Thier, wenn man es auf den Ruͤcken legt muldenfoͤrmig. Von einem Ende des Koͤrpers zum andern folgen dicht gedraͤngt hinter— einander erhöhte Querlinien, die auf der Ruͤckenſeite und vorzuͤglich auf deren ſeitlichen Kanten mit rundlichen, punct⸗ foͤrmigen Waͤrzchen beſetzt, unten aber glatt ſind. Etwa hinter der ſieben — oder achtzehnten Unterleibslinie bemerkt man in der Mitte der Breite eine ſehr feine, rundliche Deff- nung, und hinter derſelben in gerader Richtung, aber nach drey dazwiſchen geſtellten Querlinien, eine andere aͤhnlich gebildete, aber etwas kleinere. Dieſe Loͤcher ſind die Zeu⸗ gungstheile; aber an keinem meiner Exemplare bemerke ich am vordern eine maͤnnliche Ruthe, wie man ſie ſonſt bey den zu hoͤchſt ſtehenden Anneliden dieſer Ordnung wahrnimmt. Auch fehlen die bekannten Unterleibsporen. — Auf und unter der Mitte des ſehr ſtumpf abgerundeten Rumpfendes ſteht die Anheftſcheibe, welche an ihrem Grunde ſtark einges ſchnuͤrt iſt, und daher ziemlich ſtark abſteht. Sie iſt faſt ganz rund, noch einmal ſo groß als die Mundſcheibe, und ihr Rand von gleicher Dicke, aufgetrieben und nach innen einwaͤrts gebogen, wodurch die Scheibe innen concav wird. Die Innenſeite derſelben iſt ganz glatt, ihr aͤußerer Rand aber hie und da mit ſehr feinen Waͤrzchen beſetzt. Dieſe neue Sippe fällt zwiſchen die Sippen Troche- tia Dut rock. und Aulastoma Mog. Tand., oder muß vor ihnen nach den Sippen Bdella und Nephelis Savig, zu ſtehen kommen. — Bey etwas mehr Muße werde ich die begonnene Anatomie dieſes Thieres vollenden, und die daraus her vorgehenden Reſultate in der Ifis be⸗ kannt machen. ö Species: Liostoma coccineum. Totum cocci- neum. ö Wir haben dieſes Thier durch Herrn Baron v. Bars winsky in mehreren Exemplaren, aber leider ohne die ge⸗ ringſte Notiz uͤber feine Lehensweiſe aus Mexico erhalten. — Hernandez (Thes. p. 75. cap. 29) gedenkt eines Blutegels unter dem Namen „Lu matec.“ und erzählt von ihm „daß er zwiſchen Kräutern und Bäumen der Bers ge lebe, den Reiſenden ſich anhaͤnge, an dieſen ſelbſt in „ meatus angustos et foedos“ ſich einſchleiche, und erſt dann wieder von ihnen herabfalle, wenn er ſich an ihrem Blute geſaͤttiget habe; dann aber weiche er von ſelbſt; auch belaͤſtige er weniger bey warmem Sonnenſchein. ich von ihm zu befreyen, iſt es das ſicherſte Mittel, ihn mit ge- 535 wiſſen ſcharfen Rohrblaͤttern von ſich abzuſtreifen, oder ſich ins Waſſer zu begeben, wenn ein ſolches ſich in der Naͤhe befindet, oder vor ſich Feuer anzuſchuͤren. Dieſer Egel iſt einen halben Finger lang, und ungemein dünn (impense tenuis“ ). - Ob dieſer Lumatec des Sernandez unſer Egel ſey, muß ich aus Mangel feiner ausfuͤhrlicheren Beſchreibung dahin geſtellt ſeyn laſſen. Deßhalb habe ich auch das Wort „Lumatec“ nicht zum Gattungsnamen für meinen Egel gewaͤhlt, ſo annehmbar es außerdem geweſen waͤre. Auf jeden Fall müßte man dann „impense fenuis* durch „aͤu— ßerſt plattgedruͤckt“ mithin dünn von oben nach unten, über: fegen. — Daß es mehrere Anneliden dieſer Ordnung gebe, welche ans Land gehen, iſt bekannt, und ich habe felbft ſchon unſere Blutegel in der Naͤhe von Vaͤchen zwiſchen Gras in den Morgenſtunden angetroffen. Die von Herrn von Karwinsky überfendeten Thiere find fo ziemlich von gleicher Groͤße. Das größte Exemplar unter ihnen iſt, mit Ausſchluß der beyden Scheiben, 2¾“ lang, vor der hintern Scheibe faſt 1, hinter dem Munde aber nur 6 breit. Der Durchmeſſer der Kopfſcheibe betraͤgt 1,“ der Schei⸗ be des Rumpfendes 3¼ “. 8 Vachſchrift. Ich habe in der Iſts vom Jahre 1829 S. 762 eine neue Vogelſippe unter dem Namen „Ocype- tes“ aufgeſtellt, den ich nun in „I )s“ umaͤndere, da mit jenem ſchon lange eine Milbenſippe belegt iſt. Ueber die Eyer mehrerer Blutegel von Rayer, (Annal. des Scienc. : natur. T. IV. 1825.) Iſis Taf. V. Der Vrf. beginnt mit den Unterſuchungen uͤber die grauen und grünen Blutegel, Sanguisuga medicinalis und oflicina- Iis Savigny, deren Eyer ſich dadurch von denen der andern Blutegel unterſcheiden, daß ſie außer der Capſelmembran noch eine 2te gemeinſchaftliche Hüle haben. Le Noble, Arzt zu Verſailles, machte zuerſt (1821) darauf aufmerk- ſam, daß S. medicinalis ſich in kleinen ovalen, außen wie feiner Schwamm ausſehenden Hülfen entwickle. Charpenz tier zu Valenciennes, der beyde Arten in kuͤnſtlichen Baͤch⸗ lein hielt, bemerkte dieſe ſchwammigen Huͤlſen an deren Ufern in kleinen koniſchen Loͤchern mit glatten Waͤnden, in jedem eine. Sie find oval, ihr größter Durchmeſſer vari⸗ iert von 6 — 12, ihr kleinſter von 8 — 8 Lin, ihr Gewicht von 24 — 48 Gran, je nach der Anzahl der eingeſchloſſe⸗ nen Eper und nach dem Grade ihrer Entwicklung. Man unterſcheidet an ihnen 3 Theile: eine äußere, ſchwammartige Huͤlle, darunter die Capſel, und in dieſer Schleim, Eyer oder junge Blutegel. Die äußere Schwammhülle umgibt die ganze Capſel und iſt überall 2 Lin. dick, nur am Ende des gro: ßen Durchmeſſers etwas dünner, iſt halbdurchſichtig und be⸗ ſteht aus feinen, ſchmalen, aber veſten und regelmaͤßig zur 7 . —— Form von hohlen ſechsſeitigen Prismen berſchlungenen Fu fern; durch die Maſchen dieſer Prismen ſchliefen die Jun gen, nach Durchbohrung der Capfelhaut, gewohnlich o ne Spur aus. Die Huͤlle haͤlt ſich im kalten Waſſer von fang Auguſts bis in die letzten Tage des Novembers, w ſie erſt als ſchwaͤrzlicher Staub auf den Grund faͤllt, ve hält ſich nach Boullays Analyfe wie hornige Stoffe, ifth unaufloöslich in Waſſer, Alcohol und ſchwachen Saͤuren, wird jedoch mittels Digeſtion zu einer gelatinoͤſen 0 In dem ſchwammigen Gewebe dieſer Huͤlle findet man ir Auguſt faſt immer Larven eines Zwepfluͤglers, von denen ii aber keine ſich entwickeln ſah; eine ſolche fand ich einmal ſelbſt im Capſelſchleime, was um fo auffallender iſt, da ich! keine Oeffnung bemerkte. Auch findet ſich bisweilen ein Inſect, das nach Dumerils Beſtimmung zu Elophorus gehoͤrt. 9 Tre * ö A WIR Die Capſel beſteht aus einer dünnen, aber reſiſtenten, weißlichen und durchſichtigen Membran, die mit der äußeren Flaͤche an der Schwammhuͤlle veſt anhaͤngt. Nimmt man letztere weg, ſo wird jene bald braun und dunkel an der Luft. Die Capſel zeigt, wie bey Hir. vulgaris Mull. an 5 beyden Enden eckige Vorſpruͤnge, mit der Spitze in die Hoͤh⸗ le der Membran gerichtet [fo], von ſtaͤrkerem Gewebe und gelblichbrauner Farbe. Sie gehen verloren um die Zeit, wol die Jungen ausſchliefen, und es wird dann ſtatt des Vor⸗ ſprungs am kleinen Ende der Capſel, ſelten am andern, no ſeltnet aber an beyden Enden ein rundliches Loch von Lin. im Durchmeſſer fihtbar. Nach Boullays Anal verhalten ſich dieſe Capſeln wie geronnenes Eyweiß, un unterſcheiden ſich von denen der Hirudo vulgaris u. bio culata durch ihr größeres Volumen und durch den Mangel | eines klebenden Firniſſes, womit dieſe überzogen find, um an Blättern oder Waſſerpflanzen hängen zu bleiben. 2 Die in den Capſeln enthaltene Maſſe beſteht nach Boullay aus Schleim mit etwa 2 Eyweiß, iſt weißlich, wenig durchſichtig, von fadem Geſchmack, weder ſauer noch alcaliſch, hält ſich mehrere Tage lang unverändert und vers]! trocknet bey warmer Luft zu einem zerreiblichen durchſichti⸗ gen Koͤrper wie Leim, der ganz veſt geworden a ! des vorigen Gewichts hat. Bey Hirudo vulgaris iſt j Maſſe gelblich, weit waͤſſeriger, mehr durchſichtig und Laßt die Eyerchen beſſer unterſcheiden und ihre Entwicklung ver⸗ folgen. Hier aber konnte der Verf. nur zweymal die Eyer mitten im Schleime erkennen, in derſelden ſymmetriſchen] Lage wie bey Hir. vulgaris, vermuthlich weil er feine Be: obachtungen erſt nach den erſten Tagen des July begonnen hatte. Einige Capſeln waren nicht ganz voll von Schleim, und hatten in der Mitte eine runde Hoͤhlung, andere ent⸗ hielten gar keinen Schleim, wenn nehmlich ſchon die Jun⸗ gen, 8 od. 10 oder ſelbſt 15, ausſchliefen wollten, oder dieß ſchon geſchehen war. f 7 Die ganzen Huͤlſen mit dem ſchwammigen Ueberzug halten ſich mehrere Monate in der Erde, fallen jedoch zu⸗ ſammen und werden ſchlaff, die Membranen ſchmutzig und bräunlich; die Schwammhuͤlle verliert an Elafticität, und erhaͤlt durch Waſchen ihre frühere Farbe nicht wieder. — Die Bildung des ſchwammigen Ueberzugs iſt nach der Mey: nung des Verf, ſpaͤter als die der Capfelmembran, indem 7 822888 gaprne. friſche Hülſen mit geſundem Schleim, von ge⸗ tingem Volumen aber ſchon mit regelmäßig ſechseckigem Ge— bey denen alſo keine Spur von Faͤulniß ſichtbar und . die Capſelmembran an manchen Stellen bloßgelegt „wie F. 13, beobachtete. Ob nun dieſe Schwammhuͤlle Le Noble das Erzeugniß einer von den Thieren don Eyglar ſey, womit die Capfeln überzogen wären, kann nicht entſcheiden. Sie hat jedoch die Beſtimmung, die ipfeln mit ihren Keimen zu ſchuͤtzen, was fie mehr als die andern Blutegel beduͤrfen, da ſie in die Erde gelegt werden, wo fie dem Drucke veſterer Körper ausgeſetzt find. urch die Schwammhuͤllen find die Capſeln wirklich fo gut ſchuͤtzt, daß ſi ſich in ihnen, ſie moͤgen ſich nun im Schlamm, Waſſer oder bloß in der freyen Luft befinden, die Jun⸗ entwickeln koͤnnen. — Die Capſel hält der Verf. für Product der Secretion des Oviducts, indem nach feinen obachtungen an Hir. vulgaris u. bioculata die Eyer mer mit einem gemeinſchaftlichen Ueberzug gelegt werden, beſonders deutlich bey der erſteren Gattung, wo die Eyer erſt nach 36 — 48 Stunden ſichtbar werden. Nach der Analogie läßt ſich dieß auch bey Sanguisuga medicinalis und officinalis annehmen, und die Mepnung von Le No⸗ ble daß die Eyer in einer Schleimmaſſe in die Kolhlocher | abgeſetzt wuͤrden und ſich um ſelbe erſt ſpaͤter die Capſel⸗ ne bilde, iſt unzulaͤßig, da dieſes ohne Beymiſchung fremder Körper nicht denkbar wäre. Die Capſelmembran hat die Beſtimmung, die Eyer im Augenblicke ihrer Ausſto⸗ zung vor Zerbrechen, vor Auseinanderſtreuung u. ſ. w. zu bewahren, und wahrſcheinlich auch den zur Entwicklung des Keimes nöthigen Schleim zu erzeugen, endlich die Jungen wahrend iht er Entwicklung zu beſchuͤtzen. Uebrigens find die ngen in den Capſeln deſto roͤther und kuͤrzer, je ferner die Zeit ihres Ausſchliefens. Das Hautpigment entwickelt 900 ſehr früh; nie hat ſie der Verf. ungefärbt gefunden, dagegen iſt Hir. vulgaris Muell., welches Thier vollſtaͤndig entwickelt ſehr dunkel gefaͤrbt if, beym Ausfchliefen voll⸗ kommen urgefärbt. Die jungen Sanguiſugen ſchwimmen gleich darnach ſchon mit großer Lebendigkeit; die von San- guisuga medicinalis unterfcheiden ſich durch ihr größeres Volumen nd durch ſichtbarere Blutgefäße von denen der 8. officinalis, die kleiner und mehr braun ſind. * * Erklarung der Abbildungen auf Tft. 4 75 Hirudo vulgaris Muell. Eyercapſeln von H. v. in natürlicher Größe. Eine ſolche unter der Loupe, noch ohne Naben an mit mehreren Eyern, ſchon in Würmer verwan⸗ delt mit vollſtaͤndig entwickelten Würmern. F. 7. Der Wurm beym Ausſchliefen, ſehr vergrößert. — Hirudo bioculata Muell, 8. 8. Braͤunliche Capſel, unter der Loupe. F. 9. Der Wurm unter der Loupe, 2 Tage nach dem Ausſchliefen. Ade 1831, deft 5. A: 3. her 4 mit 3 ſichtbaren Eyern. 5 6 ausſchwitzenden Feuchtigkeit, oder nach Dumeril eine Art 538 Sanguisuga oſſicinalis et medicinalis Savigny. F. 10, 11, 12. Ihre Eyerhuͤlſen in natürlicher Größe; F. 11 zeigt an jedem Ende einen auskriechenden Wurm. F. 13. Das dickere Ende der Capſel, von der Schwamm— huͤlle noch nicht bedeckt. F. 14. Die Schwammhuͤlle auf ihrer inneren Seite an⸗ geſehen. F. 15. Dieſelbe Hülle unter der Loupe mit deutlich ſechseckigem Gewebe. F. 16, 17. Larve eines Zweyfluͤglers in dieſer Hülle; Ruͤcken⸗ und Bauchſeite. F. 18. Kleine Sang. med. unter der Loupe, 2 Tage nach dem Auskriechen; 18 à feine natuͤrl. Gr. F. 19. Kleine 8. off. vergr., 3 Stunden nach dm Augen kriechen; 10 4 nat. Gr. F. 20. Leere Huͤlſe, durchſchnitten in der Richtung des kleinen Durchmeſſers; in der Mitte das kleine Loch, wodurch die Jungen ausſchloffen. . 21. Deßgleichen mit zierlich entwickelter Höhlung in der Mitte. 22. Durchſchnitt einer Hülfe voll Schleim, zeigt die Dicke der Schwammhuͤlle und der n aa Bemerkungen über Species und einige ornithologiſche aue und Sippen von F. Boie. Waͤhrend in der heutigen Literatur die Journale den, Verkehr beſchleunigen, find fie daneben zur Erörterung über Ideen geeignet und benutzt worden, die zur Zeit noch von zu wenig Thatſachen untetſtuͤtzt werden, um als vollendete wiſſenſchaftliche Reſultate betrachtet zu werden, nichts deſto weniger aber mehreren, als durch bloße Briefe thunlich, mitge⸗ theilt zu werden verdienen. Solchergeſtalt iſt auch die Frage über Species im Allgemeinen in der Ornithol. in der Iſis 395 Verhandlung gebracht worden, indem ſich mehrere gegen Verwendung dieſes Ausdrucks auf Unterſchiede, welche 1 tere Naturforſcher durch das Wort Varietät bezei neten und die neuerdings durch Herrn Brehm ſorgfaͤltiger untet⸗ ſucht und hervorgehoben wurden, erklaͤtt baben. Manche von letzterem angefuͤhrte Thatſachen ſind beſtritten und deren Widerlegung verſucht worden; den mehrſten Widerſpruch aber haben die neuen Brehmiſchen Arten gefunden, weil ſie das Studium erſchweren und es allgemein empfunden wer⸗ den mußte, daß ihnen jene ſcharf hervorttetenden Kennzei⸗ chen mangeln, welche der aͤltern Methode zum Vorzuge ge⸗ reichten. Man hat endlich, einer Neuerung in ihren Fol⸗ gerungen widerſtehen zu muͤſſen geglaubt, der man ſich, wie neuerdings ſehr richtig angedeutet worden, im Speciel⸗ len bereits unterworfen hatte, und die ſich durch Arten wie Regulus ignicapillus, Sylvia philomela, und Sterna arctica gleichſam in das Syſtem eingeſchlichen hatte. Gegen den unwiſſenſchaftlichen Verſuch proteſtierend, das was die Natur darbietet, aus den Lehrbüchern zu ver⸗ drängen, auch wenn dadurch die bisherige Methode über den e geworfen werden ſollte, hat man ſolche durch den 34* 539 Vorſchlag aufrecht erhalten zu koͤnnen geglaubt, daß man jene bemerkten Unterſchiede, die nicht zur Aufftellung linnei⸗ ſcher Species zu betechtigen ſchienen, durch den ſchon fruͤher angewandten Ausdruck Varietaͤt bezeichnen ſollte.“ Im Gefuͤhl ſolche Varietaͤten von andern wiederum unterſcheiden zu muͤſſen, wuͤnſchte man dieſelben durch deny Zuſatz „climas tiſche“ zu bezeichnen. Der Einſender ſelbſt es vorziehend, Unterſchiede durch beſondere Namen zu zeichnen, indem auch er die neueren Arten den alten linneiſchen unterzuordnen für angemeſſen Hält, machte Hrn. Brehm einen dahin zie— lenden Vorſchlag. Die Ausfuͤhrbarkeit und Zweckmaͤßigkeit desſelben bleibt indeſſen manchem Bedenken unterworfen. Herr Wichahelles hat ſich ſelbſt den Einwurf gemacht, daß z. B. Emberiza palustris nicht climatiſche Varietaͤt genannt werden koͤnne, weil die durch die Schnabelbildung und Größe ſo ſehr verſchiedene E. schoeniclus ſich neben ihr fortpflanze, und Pyrgita domestica noch ſuͤdlicher als -cisalpina vorkomme. In der That bemerkten Reiſende er ſtere in Nubien, auf Java und bey Calcutta *, und die Raben⸗ und Nebelkraͤhe, welche ſich nur wegen ihrer in die Augen fallenden Farbe leichter als andere ſogenannte Varie— täten von ihrer Hauptſpecies unterſcheiden läßt, davon aber nicht weſentlicher unterſchieden iſt, haben keinesweges durch die Breite von einander getrennte Wohnplaͤtze. Kommt da— gegen eine größere Varietaͤt des prachtvollen javaniſchen Turdus cochinchinensis Lath.*** auf Sumatra vor, und ift Pyrgita hispaniolensis bisher nicht nördlicher als in Spanien beobachtet: ſchließen dieſe Wahrnahmen nicht die Moͤglichkeit aus, daß auch hier nicht die ſuͤdlichere Lage, ſondern verſchiedene Nahrung und verſchiedene Organiſation bisher nicht beruͤckſichtigter Theile als die Hauptmomente beachtet werden muͤſſen? Gegen die Unterordnung von Mer ſen, die ſich durch conſtante, durch Generationen verfolgte Merkmale unterſcheiden laſſen, unter andern Arten ſpricht aber uberhaupt die große Wahrſcheinlichkeit, daß es am En, de nur Genera (Sippen) geben werde, in denen alle Ars ten zu unmerklich in einander uͤberfließen, daß nicht wohl mehr von einer Unterordnung die Rede ſeyn koͤnne, welche 3. B. bey der Sippe Cuculus wohl mit Ruͤckſicht auf C. rufus und cangrus verſucht werden konnte, unter Beruͤck⸗ fi tigung mehrerer ſuͤdaſiatiſcher, die dem Letzteren gleich 10 e ole jener ſtehen, nicht mehr in Frage geſtellt werden kann, und von der Nothwendigkeit der Aufſtellung einer S Uberzeugetz, weiche höchſt ähnlich gebildete, ähnlich jefärbre, ähnlich ſchreyende, ihre Eyer nicht ſelbſt ausbrü⸗ tende Arten umfaßt. Es bliebe endlich nur noch der Aus et Herden Namen Genus durch den von Species zu er⸗ ſetzen, und letzterem jene feinern Unterſchiede unterzuord⸗ 3 * G1 oger uͤber das Variieren der Voͤgel. Iſis 1829 pag. 1763. Michahelles ebendaſelbſt 1830. pag. 809. Mittheilung von Dr. Sundevall. ver Bildet nach den Beobachtungen meines Bruders mit ans dern ähnlich gefärbten und organifierten eine beſondere Sippe, die ſo wenig als die gleichfalls dem indiſchen Ar⸗ chipel angehoͤrige Phoenicornis den Meiſen und Fliegen⸗ ſchnäppern, den Droſſeln oder der Gattung Meliphaga beygezaͤhlt werden darf. | Gen — nen, wodurch indeſſen, abgeſehn von dem Verſtoße gegen alle Regeln, kein reeller Vortheil erlangt werden koͤnnte. Zur Vermeidung von Mizßverſtaͤndniſſen darf übrigens nur noch in Erinnerung gebracht werden, daß auch der Bes griff von Species ſchon ein abſtracter ſey; ſelbſt wenn ſich nachweiſen ließe, daß der Begriff mit dem von Nachkom⸗ men urſpruͤnglich erſchaffener Paare gleichbedeutend ſey. — Man darf ſich nicht verhehlen hier an einer Grenze zu ſte⸗ hen, welche bey der gegenwaͤrtigen Ausdehnung der Kennt⸗ niſſe Überhaupt und der Ausbildung zunächſt verwandter Wiſſenſchaften nicht uͤberſchritten werden kann, deren Ue⸗ berſchreitung aber demohngeachtet möglich bleibt. Ueberzeu⸗ gend dürfte die Wahrheit hervortreten, daß die abſtracten Begriffe, welche der Naturforſcher bildet, nicht zur Verdeut⸗ lichung natürlicher Verhaͤltniſſe dienen, wenn fie gleich al teren ſyſtematiſchen Anordnungen und den Spſtemen in den pofitiven Wiſſenſchaften für wichtiger erklaͤrte und gehaltene Einzelnheiten vorzugsweiſe beruͤckſichtigen, ohne die Allgemein heit und den Standpunct des Individuums in Vergleich mit vielen andern ſorgſam in Erwägung zu ziehen. Sol⸗ chergeſtalt wird ſelbſt der Begriff einer Species mit der Zeit nicht mehr auf beſtimmte Merkmale reduciert werden dürfen, ſondern einen ſchwankenden Zuſtand bezeichnen, defs ſen Weſen als abstractum nur darinn beſteht, daß die Natur in einem zu bezeichnenden plus von Aehnlichkeiten ein gleiches Maaß erhält. Durch Generationen zu verfol⸗ gende Abweichungen werden aber erſt dann als Species zu gelten aufhoͤren duͤrfen, wenn ſich ihr Zuruͤckfallen in den urſpruͤnglichen Zuſtand, aus dem fie hervorgegangen zu feyn das Anſehen haben, nachweiſen laͤßt. Zu dieſer Betrachtung führt unter andern die intereſſante Mittheilung , daß ſich in Durham aus dem, ſich auch durch ſeine Hinneigung zum Variieren in Weiß als wahren Lagopus deurkunden⸗ den Tetrao scoticus eine rahmfarbige wilde Race gebil⸗ det hatte, welche ſehr leicht als Species hätte betrachtet werden koͤnnen. Indem ich demnach die Meynung ausſpreche, alle ſelbſt bleibenden Unterſchiede als Arten gelten zu laſſen, wenn fie ſich nicht mehr durch die Farbe ſollten unterſchei⸗ den laſſen, glaube ich auf der andern Seite die moͤglichſte Strenge bey Zulaſſung derſelben empfehlen zu muͤſſen, mich uͤbrigens aber auf die Vermuthung ſtuͤtzend, daß die Natur bey Vervielfältigung der Formen uberall ein gleiches Maaß beobachtet haben werde. Nur die Anhaͤnger der entgegen⸗ geſetzten Meynung werden der Aufſtellung von Subspecies (Gattungen Brehm) den Vorzug geben koͤnnen. 25% ; Um deſto wichtiger aber bleibt es fortwaͤhrend, an der Vervollſtaͤndigung des Syſtems zu arbeiten, die Genera und Familien, fuͤr deren Characteriſtik eine neue Methode von mir vorgeſchlagen wurde, zu laͤutern, um ſo, was auf einer“ Seite die Natur erſchwert, wiederum zu erleichtern. Denen, welche ſolche dereinſt monographiſch behandeln, duͤrften nach: | folgende Bemerkungen uͤber Familien und Gattungen nicht unwillkommen ſeyn. 0 ‚9. John Prideaux Selby illustrations of britisch idee vol. 1. Edinburg 1825. i LP SEN, = . ens! I, Cuculidae,, „‚Leach, } 11 Sippen: a. Cuculus Linn. mit Ausſchluß aller americani⸗ ſchen. * a b. Chrysococcyx Isis 1826 p. 975. Ne. Coccyzus Vieill. mit Uebergängen in der Schnabel⸗ form von der kleinſten, dem Cayanus aͤhnlichen Art NR bis zu C. vetulus mit Unterdruͤckung der Gattung saurxotbera Vieill. 9 on & d. Diplopterus. Isis 1826 p. 975. mit Uebergaͤngen in der Schnabelform von i & naevıus bis zum lang. ſchnäbligen Corre cammino, C. viaticus Licht. aus Mexico. a | . Erotophaga Linn. mit der auch in Mexico vockom⸗ a menden C. Casasii Less. c t Trogen Linn: g. Indicator Vaillant. Ye . Centropus IIlig. Corydonyx Vieill...Polophilus Stephens. l i. Leptosomus Vieill. k. Phoenicophaus Vieill. I. Monasa Vieill. . Annoch verdienen unter der Benennung Cureus * ndert zu werden die americaniſchen Arten. Cnc. ery- throphthalmus Wils., C. americanus Gm., C. venien- lus, Gm., C. pluvialis Gm., C. dominicus Gm., C, mi- nor, welche den eigentlichen Kuckuken dadurch unaͤhnlich, daß fie eigene Nefter bauen, auch anders ſchreyen. Sie haben daneben länglihe Naſenloͤcher, laͤngere Ferſen und berhaupt ſchwaͤchere Fuße, ſtaͤrkere und mehr gebogene Schnabel. f f ’ Die Übrigen, keiner dieſer Gruppen beyzuzaͤhlenden Ars ent pl. 11. abgefo 7 0 ſoriſchen Platz behalten wie z. B. C. glandarius, wie denn ein ahnlicher Nothbehelf auch in andern Familien der pros viſoriſchen Vervielfältigung der Gattungen vorzuziehen ſeyn duͤrfte. > g 7 ’ 1.24 8. Picidae Leach. Sippen: a. Colaptes Swains. jedoch unter Ausſchließung der der folgenden beyzuzaͤhlenden Arten, denen das Merkmal des nicht keilſoͤrmigen und mit Leiſten be⸗ 8 ſetzten Schnabels nicht fehlt. Hieher außer P. aura- tus, der mexicaniſche Picus mexicanus (rubrica- tus Mus. Ber. Col. collaris Vig.), C. Ferninan- dinae Vig., P. chilensis Less. Duperry voya- ge pl. 32 und viele andere dem müttlern America an⸗ gehoͤrige, S . b 4 + . Hesychiuz. Fi ABER ; 8 8 Vouſtändige Merkmale zur Unterſcheidunz der Gattung wird erſt die genauere Vergleichung der hieher gehoͤrigen Arten, unter welchen Nominalſpecies ſeyn konnen, an die Hand geben. Di in a an ri ten muͤſſen bis weiter unter der Generalrubrik einen provi-⸗ 542 b. Gecinus, fuͤr P. viridis, P. canus, P. olivaceus, P. campestris, P. dimidiatus, Picus melanochlo- rus. * Erdſpechte. c. Dryobates, cf. Isis 1826 kleineren Arten. A Dryocopus Isis 1826 p. 975. 28% Picumnus Tem, Astenurus Swains, f. Celeus für die americaniſchen P. flavescens, P. exal. bidus, P. ochraceus Spix, P. cinnamomeus Lath. P. brunneus Licht., P. tinunculus Wagl., badioi. des Less. centu. p. 14, denen vielleicht aſtatiſche bey⸗ zugeſellen. f Ein Mitkennzeichen fuͤr die Gattung der meiſten Arten, die aus mit ordentlichen Fahnen verſehenen Federn gebildet iſt, ten muͤffen einftmeili bleiben. Die Gattungen Capito Vieill., Bucco Li man ſich hieherzuſtellen verſucht fühlen koͤnnte, Zehenbildung ohnerachtet richtiger unter die Fa cyonidae geftellt, kuͤnſtliche. P. 975 mit Einſchluß der gibt die Holle Schaͤften und ab. Viele andere Ar— g unter dem Namen Picus vereinigt un., welche werden der. ) " milie Hal- Die Gattung Picoides Lacep. ift eine 5. Merulidae Vigors. Sippen: a. Turdus Linn. cf. Isis. b. Merula cf. Isis. c. Petrocossyphus cf. Isis 1 975. — Petrocichla Vig. d. Mimus Briss. Isis 1827 p. 975. zool. journal 1827. e. Myophoneus Tem. f. Pitta Vieill. 2 g. Myioturdus (Myiotrichas) cf. Isis 1826 I, c. g. h. Dandalus cf. Isis 1826 J. c. i. Daulias cf, Sylvia luscinia und deren Verwandte. k. Cinclus Bechst. a I. Cercotrichas. Unter dieſen Namen vereinige ich Turdus phoenicopterus Tem, T. erytliropterus, T. macrourus Lath. F. tricolor Vieill. Afri. pl. 14. Sax, leucampter Museum Berl. N m. Grallina Vieill. ae Für die Begränzung der Familie gegen die der Ma- scicapidae, Sylviadae, Laniadae u. Myiotheridae, wel- che ſchwer auszumitteln, gibt die Beſtiefelung der Ferſen ein gutes Mitmerkmal ab, indem ſie zugleich der ganzen Ab⸗ theilung das Herumkriechen auf den Aeſten erſchwert und dieſelbe zu ſteif fortſchreitenden Voͤgeln macht. f 4. Trochilidae Vigors. 1 Die Beſtimmung der Arten hat vielleicht bey keiner andern fo viele Schwierigkeiten als hier. Zu den die Er⸗ 822 p. 545. 1826 p. Orpheus Swains. N Die Characteriſtik der Gattung anderswo.. ——— 2 — — — — 543 b > gruͤndung der Wahrheit erschwerend Hindetniſſen, der Aehnlichkeit der Formen, der Verſchiedenheit der Zeichnung der jungen und alten Vögel, der Männchen und Weibchen, der zu vermuthenden Verſchiedenheit des Sommer? und Winterkleides geſellt ſich nehmlich hier noch die ſo geringe Größe, daß dadurch die Anwendung und Benutzung gewoͤhn⸗ licher Maaßſtaͤbe verhindert wird, größere, Abweichungen in der Form einzelner Koͤrpertheile als bey andern Voͤgeln be⸗ merkt werden, die Schwierigkeiten, welche das heiße Clima und die Schnelligkeit des Fluges dieſer Geſchoͤpfe dem eis frigſten Forſcher entgegen ſtellen, und endlich dem Ordner der vorhandenen Materialien der in der Folge noch durch Anwendung des Millimeters, zu vervollſtaͤndigenden Beſchrei⸗ bungen und die nur geringe Sorgfalt mit der man es zu vermeiden ſuchte, bereits beſchriebne und benannte Arten wieder zu beſchreiben und zu benennen. Die, durch die bloß oberflächliche Characteriſtik in den Cabinetten aufbe⸗ wahrter Exemplare, ohne Ruͤckſicht auf Geſchlecht, Alter, Jahreszeit und Vaterland, in Betracht der Namen obwal⸗ tende Verwirrung iſt in der That ſo groß, daß deren Auf— loͤſung kaum möglich, ſcheint; auch würde dieſe Arbeit weni— ger lohnend ſeyn, inſofern ſich an die Namen noch keine naturgeſchichtliche Erinnerungen knuͤpfen. Auch die bisheri— gen nach trocknen Haͤuten, haͤufig wieder ohne Ruͤckſicht auf Geſchlecht und Vaterland gemachten Abbildungen ſind im Allgemeinen von geringem Nutzen fuͤr die Wiſſenſchaft ge⸗ weſen? Uebrigens ſchien die Menge von Arten, deren Zahl ſich fo lange vermehren wird, als früher unbeſuchte Theile Americas von Naturforſchern betreten werden, und die Ver: ſchiedenheit derſelben ſchon den Altern Schriftſtellern ein Grund, verſchiedene Gattungen fuͤr ſie zu bilden. Briſſon ſtellte deßhalb die Gattungen Polytmus fuͤr die Arten mit gebogenem und Mellisusa für die mit gradem Schnabel auf, die Linne wieder unter dem Namen Trochilus verei⸗ nigte. Lacepede ſtellte die fruͤhere Eintheilung unter dem veränderten Namen Colibri und Orthorhynchus her, wel⸗ che letztere neuerdings Leſſon mit der Benennung Ornis— mya vertauſchte. Daß dieſelbe den gegenwärtigen Anfor⸗ derungen an die Wiſſenſchaft nicht genuͤgen koͤnne, ergibt ſich jedoch ſchon daraus, daß ſie ſich auf ein einzelnes Merk⸗ mal ſtuͤtzt, und alle übrigen Verſchiedenheiten unberuͤckſich⸗ tigt laßt. Dieſe ſind jedoch eben ſo in die Augen fallend als in irgend einer andern Familie. Nicht nur die Zahl der Schwung: und Schwanzfedern, die Befiederung der Fuͤße, die Geſtalt der Schnaͤbel, die Form des Schwanzes, ſondern auch die Farbe des Gefieders und anderer Koͤrper⸗ theile zeigen in ihrer Bildung die auffallenſten Disparitaͤ⸗ ten. So mangelhaft die Nachrichten ſind, welche wir uͤber die Lebensweiſe der Fliegenvoͤgel beſitzen, zeigen ſich auch hier nicht unerhebliche Unterſchiede. Der prachtvolle Pr. pella Lin, ſoll nach glaubwürdigen Berichten ſich nut an den Flußufern finden und oft auf ſchwimmenden Zweigen fisend angetroffen werden. Der hausse col a O. four- chue Audeb, (und wie viele aͤhnliche moͤgen den Natur⸗ forſchern bisher entgangen ſeyn) zeigt ſich nach Vieillot auf Domingo nur auf den Gipfeln der Baͤume; eine Art mit carminrother Bruſt, die Bullock in Mexico antraf, fand er nur in den hoͤhern Gegenden und meiſtens auf der Erde; und Tr. moschitus Linn. umflattert nach den Berichten Sr. Durchlaucht des benen von Wied die Blüthen niedri. ger Gewächſe. iu a) Wahrſcheinlich wird ſich in der Folge zeigen, daß wenn auch alle Colibris ihre Nahrungsmittel aus Blumen ziehen, viele derſelben ausſchließlich von Zuckertheilen, andere be⸗ kanntlich auch von Inſecten leben, und die verſchiedenen Gattungen nur gewiſſe Familien von Gewaͤchſen aufſuchen und ſich nur dort, wo dieſe im ‚Ueberfluffe vorhanden ſind, einfinden. Dahin deutet wenigſtens die verſchiedene Bil⸗ dung der Schnabel, und will man nicht annehmen, daß die Natur bey dieſen Voͤgeln mit ſich ſelbſt im Widerſpruche viele andere Koͤrpertheile ohne Grund verſchiedenartig geſtal⸗ tet, muß ebenfalls deren Verſchiedenheit den Schluß auf eine verſchieden Lebensweiſe rechtfertigen. 1353 Auf jeden Fall werden dieſelben eben fo gut hier als anderswo Gruͤnde zur Bildung der Gattungen abgeben, als man die unweſentlicher erſcheinenden Merkmale aud e zur Unterſcheidung letzterer benutzen darf. | 9 Bey der folgenden Skitze einer nach dieſen Verſchie⸗ denheiten in der Bildung und der muthmaßlich verſchiedenen Lebensweiſe gemachten Eintheilung wird uͤbrigens das mir dargebotene Material der unvollſtaͤndigen Loͤſung der nt gabe zur Entſchuldigung gereichen. Bellatrix. Kennzeichen: a. Holle und Halskragen. We b. Gefieder roſtbraun, grauweiß; Kehle fmaragdgrän bei ; Y roftbraun und weiß. c. Schnabel gerade, und nicht laͤnger als der Kopf. d. Schwanz abgerundet, jedoch die mittelſten Federn wies derum kuͤrzer. in demſelben 10 Ruderfedern. = Hieber 1. Troehilus ornatus Gm. enl. 840 gig. 3 Ca yenne, 2. Trochilus masnificus Vieill., decorus Licht. col. 5 5 Fig. 2 Brafilien, . Trochilus festivus Licht. col. 66 Si 1 Bin A nie. 4. Trochilus guttatus Natter. 7 45 170 Eine ſehr leicht zu unterſcheidende Abtheilung, die be⸗ kannten Arten gehoͤren mit zu den kleinſten 5 Calliphlox. N Kennzeichen: a. eine Holle. b. Kehle bey & amaranthfarben oder violetgelden Bey 2 grau; das übrige Geſieder grün und grau * f o. Schnabel gerade, länger als der Kopf. d. Schwanz furcat bey * bey P abgerundet. e. Groͤße nicht uͤber 1 Zoll 6 Linien. il Arten 1. Troch, amethystinus Gm. Braſilien. 2. — -colubris Linn. Nordamerica. 3. — mesoleucos Tem. col. 317. 4. — corruscus Licht. Mus. Berl. Mexico. 5. — ruficaudus Vieill. 6. — gutturalis P. Max in litter. Brasilien, ? 7. — sitchensis Ratuke aleutiſche Inſeln. 8. — longirostris Vieill. 9. — purpurinus. Licht. Mus. Berlin. Mexico, 3. Polytmus Brisson. * weder Holle noch ſonſtige Abzeichen. b. Gefieder oben kupferroth mit Metallglanz. . Set ſehr lang und gebogen. wanz abgeſtuft. e, die mittelſten Ruderfedern ſeht lang und eigenthüm⸗ lich gebildet. 2 ten 1. Trochilus paradisens Linn. . — cyanurus Linn. 38. — Surinam. pella Linn. bir 4. — Cayenne. superciliosus Linn. Mellisuga Briss. netten: a. Keine Holle noch Halskragen, noch gläns zender Kehlfleck. b. Schnabel lang und gerade. 0. Gefieder dunkelblau und gruͤn. d. Schwanz ſehr lang und adgeſtuft an e. Gabelfoͤrmig. 4 Arten 1. Troch. Eat Gm. 2. — polytmus Linn. ua Fuorfgcatus Linn. N 4. — macrourus Gm. 35. — pileatus Pr. Max. I Di 6 — ourissia. Gm. a . glaucopis. Gm. Dieſe Arten zeichnen ſich wiederum durch ihre Gi d die ausgezeichnete Rigiditat der Schwanzfedern und die Miſchung von blau und gruͤn in ihrem Gefieder aus. Die Anthracothorax und Hylocharis find ihnen am ... m verwandt. 185 Glaucis. Kennzeichen: a. untere Seite des Körpers grau oder bräuns ich. b. Schnabel gebogen. c. obere Seite deſſelben breit und ſtark abgerundet, d. Schwanz abgerundet. e. Spitze der Ruderfedern rehfarben. En. 1. Troch. brasiliensis Lath. * 2. — ruficollis Azz. Vieill. 3. — Azarae Vieill. 4. — hirsutus Gm. A 5. — dominicus Gm, 6. — ruber Gm. 7 7. — thaumatias Linn. 8. — longirostris Viell. 9. — ceinereus Gm. 10. — margaritaceus Gm. Dieſe Arten haben freylich metallglaͤnzende Ruͤckenfe⸗ dern, aber ubrigens ein fo wenig ſchoͤnes Gefieder, daß ſie ſich ſchon dadurch von allen uͤbrigen unterſcheiden. Daß man fie brütend angetroffen, ſcheint ubrigens die Exiſtenz der * zu verbuͤrgen. 6. Anthracothorax. En, weder So noch Abzeichen. b. untere Theile des Körpers ſammetſchwarz. ‚Sie 1831. Heft 5, 546 c. Schnabel lang und gebogen. d. Schwanz kupferviolet und e. abgerundet. Arten. 1. Troch. mango. holosericeus Gm. violaceus Gm. gramineus Gm. Heliactin * a. Gefieder oben grün unten grauweiß, Kehle bey A, die ſich auch durch Federbuͤſche auszeſchnen, mit den praͤchtigſten Federn geſchmuͤckt. b. Schnabel lang und gerade. c. Schwanz ſehr lang und ſtark abgeſtuft. Arten. 1. Troch. dilophus Tem. . 2. — exilis Bancroft Lath. 3. — Langsdorffii Viell. 4. — Cora Lesson. Alle dieſe Arten ſind wiederum ſehr klein. Hylocharis. a, Gefieder oben grün, Kehle bey N ſchoͤn blau. Am Af, ter weiße Flecken. b. Schnabel gerade und c. Schwanz aͤqual. 2. — 555 e. Arten. 1. Troch. sapphirinus. Gm. 2. — latirostris. Pr. Max. 3. — cyanus. Viell. 4. — lazulus. Viell. 5. — cyanotropus Pr. Max. 6. — bicolor Gm. u. ſ. w. Die Schnaͤbel mehrerer Arten find corallenroth, die Schwungfedern kupferglaͤnzend. Basilinna. a. Gefieder ober grün, unten weiß. b. Schnabel gerade. c. untere Kinnlade gefaͤrbt. Arten. 1. Troch. leucotis Vieill. 2. — albicollis Vieill, 3. — mellivorus Gm. 4. — tephrocephalus Vieill. ] 5. — leucogaster Vieill. 6. — albus Gm. u. ſ. w. Die Zahl der hieher zu ſtellenden Arten iſt ſehr be: deutend. .. . Chrysolampis. 1. Troch. moschitus Linn. 2. — elatus Gm. 5. — cyanomelas Gm, 4. — guianensis Gm. 5. — carbunculus. Gm. Die Arten ſtehen alle dem T. moschitus ſehr nahe. „ Radius solis, 35 547 i | = Heliothryx. Arten. 1. Tr. auritus Gm. 180 2. — petasophorus P. M. 3. — scutatus Natter. Hieher werden vielleicht alle die Arten zu ſtellen ſeyn, bey denen der Edelſteinglanz des Gefieders an den eigens thuͤmlich gebildeten Federn hinter dem Ohre hervortritt. ö Smaragdites. a. Obere Theile grün, Kehle und Bruſt bey & prächtig grun. 5 b. Schnabel gerade. c. Schwanz abgerundet. Arten. 1. Tr. viridissimus, aurulentus Vieill. 2.— 3. — viridis — jr 4. — Mauge — 5 5. — longicaudus — g 6. — cristatus Linn. 7. — Tobaci Gm. Eulampis. a. Obere Theile ſammetſchwarz. b. Bruſt und Kehle ohne Schiller. C. Schnabel ſtark gebogen. d. Keine Holle oder ſonſtige Abzeichen. e. Schwanz abgerundet. a Arten. 1. Tr. violaceus Gm. 2. — jugularis Linn, 3. — auratus — 4. — niger P. Max. Dieſe der Gattung Polytmus nahe ſtehende Gruppe bildet übrigens den nächſten Uebergang zu den africaniſchen Cinnyris und Coereba Briss. Auf das Lob, die Synonyme berichtigen zu wollen, macht dieſe Arbeit uͤbrigens keinen Anſpruch, und ſoll eben ſo wenig ein vollſtaͤndiges Verzeichniß der Arten enthalten. Daß einzelne derſelben doppelt aufgefuͤhrt, iſt mehr als wahr⸗ ſcheinlich, die Zahl der bekannten indeſſen mehr als hinrei⸗ chend, die Zahl der Sippen zu rechtfertigen. Als Parallele mag bier noch eine neue Ueberſicht der Gattungen folgen, die neuerdings Herr Swainſon auf Koſten der linneiſchen Gattung Trochilus bildete. g Trochilus. Rostro rectissimo, cauda mediocri aequali vel rotundata. { Arten: Tr. superbus Shaw., T. pileatus Lath., T. collaris L. O. M. a deuble huppe. col. 18. SE Cynanthus. Rostro recto vel subarquato, caude longissime forficata. Arten: T. colubris L., T. macrourus, bifurcus _ Swains. O. M. à queue singuliöre. col. 182. „„ „ .. Phrethornis. - ARE 3 Rostro elongato arcuato, cauda gradata vel eu- neata 1585 J Zee, VE: ö 717 i Arten: T. superciliosus; — — col. 120. fig, 3. T. chrysobronchos Shaw. ain | see... Campylopterus. 2% a9. Rostro longo subarquato. Alae falcatae, remi ima scapis dilatato compressis, cauda rotundata vel gradata. a | Arten: T. latipennis und falcatus Shaw. 0 3 Lampornis. T Rostro zubarquato, cauda brevi aeguali. Be Arten: T. mango, T. pella, T. niger Swains. 9 r wieder ung. r E Meine Novae Observationes de Entozois Berol. 1829, und meine Beſchreibungen einiger in Balaena rostrata ge fundenen Entozoen (in den Nov. Act. Acad. Leop. Ca- rol. Nat. Cur. T. XIV. 2.) find im Bulletin des Scien- ces naturelles, No. 4. Avril 1836 auf eine Weiſe recen⸗ ſiert worden, die mir einige Worte der Erwiederung abs noͤthigt. 1 7 1189 1 . 1) Verwirft der Rec. (Herr Kuhn) meine Sch art: Distomum, Monostomum uſw., und faı Distoma, atis etc. ſey eben fo richtig. Das ka ich ihm nicht zugeben, es würde aber unpaſſend feyi die Gründe dafür hier auseinander zu ſetzen. De Rec. frage danach einen Philologen, der ihm de auch ſagen wird, daß die von ihm aus Cicero u. angeführten Wörter gar nicht hieher gehoͤren. | 2) ſagt Rec.: „es ſey ein wahres Ungluͤck, daß jetzt ſo viele Naturforſcher an der Sprache modeln woll⸗ ten; es ſey beſſer, mit einem fehlerhaften Worte ei⸗ nen Gegenſtand zu bezeichnen, als zwey oder dre fuͤr denſelben zu haben.“ Darauf will ich nur erw dern, daß, fo lange man überhaupt dem Wahren, Richtigen den Vorzug vor dem Falſchen, Unrichtigen geben will, man — auch in naturgeſchichtlichen Schr ten — die Grammatik in Ehren halten muß. Glei guͤltigkeit gegen eine Regel fuͤhrt hier leicht zu ih bey einer andern, und iſt es erlaubt, ein Wort falſch zu bilden, ſo iſt es auch erlaubt, eine Praͤpoſition mit einem falſchen Caſus zu ſetzen uſw., woraus denn vi Luͤcken und ſchlechte, oft ganz unverftändliche Schrei art herruͤhrt. Man ſollte kein Wort fuͤr ein ander um naturgeſchichtliche Gegenſtände zu bezeichnen, | Gen, wenn das einmal bekannte nur ſonſt regeltes iſt, aber man ſollte alle falſch gebildeten verwerfi 5) meynt Rec., mein Monostemum microstomu ſowohl, als mein Monost. plicatum * ſeyen wo „Rec. macht hier das Wort Monostoma zum Femin f 0 a: | eigentlich Diſtome, nach den Abbildungen zu urthei⸗ len. Das beweiſt, daß Rec. gar keinen richtigen Bes und den Poren, die es griff von einem Diſtom, Beim D. iſt, wie jeder 5 zum Diſtom ſtempeln, hat. und der P. ventralis ein bloßer Saugnapf, der dem Tjhiere zu weiter nichts, als zum Anſaugen oder Feſt⸗ halten dienen kann, weil er durchaus mit den ins nern Organen nicht communiciert, ſondern einen blins den Boden hat. Der kleine Porus aber (Nov. Obs. Fig. 11. b.) der in den Augen des Rec. mein Mlonost. microst. und (Nov. Act. Ac. Leop. Caes. XIV. 2. Tab. 52. Fig. 11.) mein M. plica- 0 tum zu Diſtomen macht, iſt derſelbe Porus geni- talis, aus welchem beym Distomum hepaticum und hundert andern Diſtomen, eben jo, wie bey mei- nem M. plicatum, der Cirrus genitaſis tritt, wel⸗ ches Rec. vom D. hepat. am beſten in Mehlis's vor: trrefflichem Werke ſehen kann. Cuvier gibt dieß, wie U. ſich von ſelbſt verſteht, ganz richtig an. Seine Bor: te heißen in der Schinziſchen Ueberſetzung (das Ori ginal habe ich nicht zur Hand) Bd. 4. S. 75, wo die Rede vom Diet. hep. iſt: „Etwas weiter nach hinten“ (hinter dem Munde) „iſt ein kleiner, zurück ziehbarer Fuͤhlfaden, und gerade hinter dieſem ſteht das zweyte Saugloch.“ Aus dieſem zweyten Saug— loche ſelbſt wird bey den Diſtomen in Ewigkeit kein Menſch einen Cirrus treten ſehn, und kein Cuvier wird ſo etwas ſchreiben. 4 40 fragt Rec., ob meine Filaria crassicauda nicht uns ter die Gattung Trichocephalus oder Trichosomum hatte gebracht werden muͤſſen? Daß das nicht der Fall ſey, ergibt ſich leicht aus Rudolphi's Defini⸗ tionen dieſer drey Gattungen, und bedarf alſo die Frage keiner weitern Beantwortung. 5) Wenn Nec. den Accuſativ: Schistocephalum (Nov. 5 Obs. p. 90) für den Nominativ hält, fo kann ich dafur nicht. Ich habe das Wort im Nominativ im⸗ mer auf us geendigt, nach der Analogie dieſes Worts, die Rec. anführt. Uebrigens ſchreibt man nicht Tri- cocephalus, wie Rec., ſondern Trichocephalus, auch nicht, wie eben derſelbe, hyposthomus, ſondern huypostomus. g a 6) meynt Rec., ich habe vielleicht in meinen Nov. Obs. mehrere Arten zu leicht als neu angenommen, macht mir den Vorwurf, ich habe zu wenig Abbildungen ge⸗ geben, und behauptet, Beſchreibung ohne Abbildungen haben gar keinen Werth heut zu Tage, wo ſich die neuen Arten auf eine wunderbare Weiſe vermehren. Diͤeſe letztere Behauptung iſt allzu abgeſchmackt, als daß ſie eine ſonderliche Widerlegung verdiente. Iſt ſie es nicht, fo werfe man nur Rudolphi’s; obzwar von aller Welt für claſſiſch gehaltene, Werke gleich ins Feuer, denn ſie ſind ohne Werth, weil auch er und ſagt: Monostoma plicata; das erſtgenannte Mono- stom bleibt ihm Neutrum! ——— Helmintholog weiß, der Porus anticus der Mund, 550 nur gar wenige Abbildungen zu feinen Beſchreibun— gen gegeben hat. Ich würde indeſſen mehrere Abbil⸗ dungen gegeben haben, wenn ich einen Zeichner fuͤr foldje Gegenſtaͤnde an meinem damaligen Wohnorte gehabt hätte. Das war aber nicht der Fall, und ich verdanke die meinigen, welche mein Buch zieren, dem Beſuche ei⸗ nes lieben Freundes, wie ich das auch in der Vorre⸗ de gemeldet habe. Daß ich mitunter Arten als neu aufgeſtellt. hätte, die es nicht wären, wäre wohl moͤglich. Es find in ſolche Fehler ſehr tuͤchtige Naturforſcher verfallen, und man kann ſich hier bisweilen nur gar zu leicht irren (Wo mir dieß be⸗ gegnet iſt, werde ich, es ſpaͤter einſehend, gern es einge⸗ ſtehn, wie ich bereits in meinen Nov. Obs. einige Irrthü⸗ mer in meinem fruͤhern Werkchen verbeſſert habe). Daß ich aber leichtſinnig neue Arten aufgeſtellt hätte, iſt nicht wahr. Die Naturgeſchichte iſt mir zu wichtig, als daß ich darinn auf irgend eine Weiſe fluͤchtig und obenhin arbeiten ſollte. Ich kann mich taͤuſchen, wie jeder andere, aber Leichtſinn von meiner Seite traͤgt wenigſtens nicht die Schuld, wenn ich getaͤuſcht werde. Ich ſuche als helminthologiſcher Schriftſteller kein Vergnügen darinn, nur recht viele ſehr auffallende Beobachtungen drucken zu laſſen, ſondern in der Ueberzeugung, daß gerechte und kundige Kritiker ſagen dürfen, ich habe durch Fleiß und redliche Prüfung, nach meinen Kräften geſucht, die Wiſſenſchaft zu bereichern. Ich enthalte mich aller weitern Bemerkungen über den Geiſt, der in jenen beyden Recenfionen herrſcht, da das, was ich hier vorgetragen habe, jedem Unbefangenen hinreichend ſeyn wird, um ihn beurtheilen zu koͤnnen. Greifswald, im Nov. 1830. g Dr. 5. C. 5. Creplin. Beytraͤge zur Geſchichte der foſſilen Thiere von Doctor Rud. Wag ner in Erlangen. Taf. V. 13 (Fortſetzung von Iſis 1829 Heft XI, S. 1132.) 5) Goſſile Wiederkaͤuerreſte in der Knochenbrec⸗ - cie von Cagliari, die einem Sirſche von der 5 unſeres Edelhirſches angehört haben uͤrften. ER N: Bey weitem ſparſamer, als die Reſte von Nagern has be ich Knochen und Zaͤhne von Wiederkaͤuern in der Bree⸗ cie von Cagliari gefunden. Umgekehrt ſcheint es ſich in andern mittelmeeriſchen Breccien zu verhalten und in Dal⸗ matien, wie neuerlich noch Partſch berichtet, ſcheinen ſie die vorwaltenden Thiere zu ſeyn. Cuvier fand in der Brec⸗ cie von Gibraltar Zahne und Kiefer eines Hirſches, * von der Größe des Damhirſches. Reſte eines ähnlichen Thieres kommen in der Breccie von Cette vor, fo wie in dee 2 en 1 Rech, sur les oss. foss, T. IV. p. 173 pl. XIII. 2 Ebendaſ. p. 180. 8 8 ’ 551 von Antibes; aus der Knochenbrectie von Nizza be⸗ ſchreibt Cuvier Ueberbteibſel eines Ruminanten, etwa eines Schafs oder einer Antilope, “ eines Hirſches, an Größe unſerem Edelhirſch gleichkommend, $ und einer anderen, etwas kleineren Hirſchart, 5 und vielleicht noch einiger Hits ſche,“ fo wie eines Ochſen.? Die Knochenbreccie vom Monte Uliseto bey Piſa bot ihm noch den Zahn einer klei⸗ neren, zwiſchen dem Damhirſch und dem Reh mitten inne ſtehenden Art dar. ? Die Knochenbrectie am Cap Palinus re muß ebenfalls reich an Wiederkaͤuerreſten feyn, denn Cu⸗ vier ſchlug aus einem einzigen Block die obere Haͤlfte vom Schienbein eines Hirſches, in der Groͤße das Mittel hal⸗ tend zwiſchen unſerem gemeinen Hirſche und dem Elenn; den vorderen unteren Backenzahn eines Ruminanten und noch ein anderes Zahnfragment eines Wiederkaͤuers, wahrſchein⸗ lich eines Hirſches. 1° Bey Palermo in Sicilien ſcheint eine ähnliche Bildung vorzukommen, wie die jübrigen mit: telmeeriſchen Knochenbreccien; Cuvier erhielt daher Reſte eines Hirſches, der an Größe zwiſchen dem Canadiſchen und unſerem Edelhirſch ſteht. * In den Breccienſtüͤcken aus Illyrten am adriatiſchen Meere fand Cuvier ebenfalls Hirſchzähne; * fie gehörten einem Thiere an, das fo groß oder etwas groͤßer war, als der Damhirſch. Groͤßer als alle lebenden, bisher bekannten Arten muß der Hirſch geweſen ſeyn, von welchem Cuvier Zähne aus der Breccie bey Ro— magnano im Veroneſiſchen abbildet und beſchreibt. 22 Das ſelbſt fanden ſich auch Ueberreſte von einem foſſilen Ochſen. Daß auch in der Knochenbreccie von Corſica Wiederkäuer vorkommen, bewies ſpaͤter Bourdet, indem er einen daſelbſt gefundenen unteren Gelenkkopf des Oberſchenkelbeins eines Ruminanten beſchrieb und abbildete. n“ In der Knochenbreccie von Cagliari habe ich folgende Reſte gefunden, die von einem Hirſche kommen. 1) Den erſten, innerſten Schneidezahn. Fig. 1. 2) Den sten Schneidezahn F. 2. Beyde find von der rechten Unterkieferhaͤlfte. 5) Den aten unteren Backzahn von der linken Seite. F. 5. a von außen, b von innen. 4) Das Bruchſtuͤck einer Rippe F. 4. 3 Ebendaſ. p. 182. 4 Gbendaf. p. 188 p. XV. f. 1. 5 Ebendaſ. p. 188 pl. XV. f. 2. 6. 6 Ebend. p. 189 pl. XV. f. 3. 7 Ebend. p. 189190 pl. Xv. 8 Ebend. p. 190 pl. XV. f. 9. 9 b e. p. 196 pl. XV. f. 15. 10 Ebend. p. 193. 11 Ebend. p. 208. 12 Ebend. p. 211 pl. XIII. f. 5, 13 Ebend. p. 221 pl. XIV. f. 12. £ 14 Mem, de la Soc. Linndenne t. IV. (1825) p. 52 f. 1. beygegebenen Tafel. g der — = 4 5 > Ferner beſitze ich noch das Bruchſtuͤck eines oberen Backzahns, des ꝛ2ten oder Sten, wahrſcheinlich auch vom Hirſche, obwohl ſo verſtuͤmmelt, daß man den kleinen Vorſprung, der zwiſchen den beyden Halbgliedern bey den Hirſchen liegt, nicht mehr erkennen kann. vl Ich verglich die eben erwähnten Reſte forgfältig mit dem Skelett und den Zaͤhnen eines Edelhirſches, und fand dabey eine große Aehnlichkeit in Form und Größe; nut der te rechte Schneidezahn ſchien etwas kleiner zu ſeyn beym foſſilen. Es lebte alſo auch in Sardinien, zugleich mit Lagomys, ein Hirſch in der Diluvialepoche. Wie man aus den angeführten Citaten erfieht, belebten mehrere Hirſch⸗ arten die vorſuͤndfluthlichen Wälder auf den eutopdifchen Mittelmeerfüften, von der Suͤdſpitze Spaniens bis an die Provence, bis Nord- und Süditalien, Syrien und die drey großen Inſeln des mittellaͤndiſchen Meeres. Die Diluviallager von ganz Europa bergen Reſte von Hirſchen, wie es ſcheint, in großer Menge; fie ziehen ſich bis nach Schottland hinauf, und es iſt nur eins zu bes klagen, nehmlich daß die Arten ſo gar wenig beſtimmt ſind, was freplich bey der Unvollkommenheit der Erhaltung dieſer Ueberreſte kaum beſſer möglich iſt. Nirgends aber iſt das graufame Spiel der Axtenmacherey aͤrger aufgetreten als hier; man muß erſtaunen über die Gelehrſamkeit und Kühne heit von Naturforſchern, denen ein Backzahn genügt, um ſpecifiſche Unterſchiede genug zur Aufſtellung einer neuen Art zu finden. Wie unſicher und wenig haltbar mögen doch die 10 Arten!! ſeyn, welche neuerlich von den franzoͤſiſchen Naturforſchern aus den Knochenlagern der Auvergne bes ſchrieben worden find. Eine umfaſſende, kritiſche Bearbeit tung der foſſilen Wiederkaͤuer gehöre zu den ſchwierigſten, aber auch dringendſten Aufgaben der Petrefactenkunde. Mit wahrer Sehnſucht ſehe ich der Erſcheinung von H. von Meyer's Arbeiten entgegen, die er bereits vor längerer Zeit angekuͤndigt hat. Was ich hier lieferte, ſoll nur ein klei⸗ ner Beytrag ſeyn, der vielleicht wegen der treuen Abbil⸗ dungen einigen Werth erhält, deren Verfertigung ich eis nem meiner Zuhoͤrer, Herrn Stud. med. Ried verdanke. In der Sammlung der Academie der Wiſſenſchaften in Muͤn⸗ chen habe ich einen Block Breccie aus Sardinien niederges‘ legt, der den Oberſchenkelknochen eines Ruminanten einge⸗ ſchloſſen enthält, deſſen nähere Beſtimmung ich aber jetzt nicht geben kann. ; ‚| a v2 4) Foſſile Sleiſchfreſſer in der Breccie von Cag⸗ liari. Zwey Arten. 2 Nicht minder ſchwierig und in Verwirrung iſt das Studium der foſſilen Fleiſchfreſſer, beſonders der kleineren Arten. Aus der Knochenbreccie von Cagliari habe ich fol⸗ | gende Ueberbleibſel herausgeſchlagen: 7 1) Den Mittelhandknochen des 2ten (Zeige-) Fingers der rechten Seite Fig. 5a und 5b von innen und außen. Ich verglich damit den entſprechenden Knochen an dem Skelete eines Hundes von mittlerer Größe, der wenig laͤn⸗ ger war und ſich in ſeinen Formen gerade ſo verhieltz der von Canis vulpes war kleiner und viel ſchmaͤler; { 18 3 Fit auch verglich ich einige andere Phalangen vom foſſi⸗ len Hunz aus der Gailenreuther Hohle damit, wors aaus ſich ergab, daß dieſer anſehnlich, — wenigſtens um ein Dritttheil größer war. Noch befige ich das Bruchſtuͤck eines mittleren Mittelhandknochens, das ir demſelben Thiere angehört haben mußte. , Das Bruchſtuͤck eines Oberarmbeines Fig. 6. Es iſt Be" leine als das von dem eben erwaͤhnten Stelete von | . Canis familiaris, aber s ke als das * vom Fuchs. 12 3) Den aͤußerſten oberen: Schneidezahn der bush Sei⸗ te; er iſt um ein Dritttheil größer als ben Canis ‚= vulpes, kleiner aber als bey dem Hundſkelet. 4) Phalanx der erſten Reihe, groͤßer als vom Fuchs, * kleiner als vom erwaͤhnten Hunde. Ich bin geneigt anzunehmen, daß alle dieſe Reſte einer im derſelben Art von Hund angehörten, welche etwas groͤ⸗ als der Fuchs war. 9 Fig. 19. ſtellt einen der oberſten Schwanzwirbel dar, den ich, der Größe und dem ganzen Baue nach ebens falls zu dieſem Hunde rechnen moͤchte, indeß hat er eine auffallende Verſchiedenheit von den entſprechenden Knochen in Canis familiaris und vulpes, was mich ‚einigermaßen zweifelhaft macht. Die Querfortſaͤtze ſind nehmlich an dieſem foſſilen Wirbet viel breiter, gehen gerade vom Körper ab, während fie bey den ets wähnten lebenden Hundearten länger, ſchmaͤler und ſchief nach hinten gerichtet ſind. Unter den Skeleten von lebenden Fleiſchfreſſern, welche ich vergleichen kann, finde ich nur beym Dachs eine einigermaßen ahnliche Beſchaffenheit dr Querfortfäge. 4 60 Einem ‚größeren Fleiſchfreſſer hat ohne Zweifel die Fig. 10. und 11. abgebildete Phalanx angehoͤrt. Er ſtimmt in der Größe mit den Fingergliedern der ers ſten Reihe an dem Skelete eines jungen Wolfs, das ich vergleichen konnte, ziemlich überein. Es iſt alſo gewiß, daß 2 Fleiſchfreſſer von vetſchiede⸗ ie Große zur Diluvialepoche in Sardinien lebten. „Die Knochenbreccien“, ſagt Cuvier, „enthalten auch, aber ſehr ſelten, Knochen von Fleiſchfreſſern, i' welche ſich weit zahlreicher in den Höhlen vorfinden.” Doch beſchreibt er die Zähne eines Loͤwen oder einer großen Katze aus der Breccie von Nizza, 6 nebſt einem kleineren Zahn, ebene falls von einer Katze, von der Große des Panders. 7 un erwähnet auch der Zähne von Hyaͤnen in der beſagten Breccie. Aus der Knochenbreecit von Romagnano ſpricht . „ 15 erg sur les revolutions du globe. Veme Edit. 8% P- . 7 16 Rech. T. IV. p. 192 pl. XV. f. 7. 17 Ebend. p. 193 pl. XV. f. 12. 18 Histoire naturelle des principales Productions du midi de 1 Europe. T. Ip, 151. Iſis 1851, Heft 5. gemeiſelt war, oder einem Löwen herruͤhrte. 2°: 5 554 Cuvier von einem oberen Reißzahn, den er für den ei: nes Hundes erkannte und woraus er ſch ließt, daß unt r den Wiederkaͤuerknochen auch zerſtreute Reſte von fleiſchfreſ⸗ ſenden Thieren vorkommen, wie zu Nizza. Cuvier führt auch in den Nachtraͤgen an, daß Pentland zu Florenz in einem Stuͤck Knochenbreccie von Piſa den unteren Ges lenkkopf eines Oberſchenkelbeins vorfand, der ſicher einem Fleiſchfreſſer angehoͤrte, der aber nicht hinreichend heraus um zu entdecken, ob er von einem Bären Eben fo wuͤnſchenswerth, als von den foſſilen Wie⸗ derfäuern, wäre von den foſſilen Fleiſchfreſſern, namentlich von den kleineren Arten, eine Monographie. Was ich hier gegeben habe, mag zum Beweife dienen, daß die Kno chenbreccien nicht ganz arm daran find, wenigſtens gilt dieß von der Knochenbreccie bey Cagliari, aus welcher La Mar- mora ebenfalls Reſte ausgrub; was ich davon geſehen, waren Backenzaͤhne, die derſelben Hunde- oder Fuchsart an⸗ gehoͤrten, wie die meiſten meiner Carnivorenüͤberbleibſel. Die foſſilen Reſte, welche ich bis jetzt in der Knochen⸗ breccie von Cagliari aufgefunden habe, gehörten folgenden Thieren an: — 1) Fledermaus. 2) Waſſerſpitzmaus, war Guviern bereits bekannt. N 3) Lagomys, war ebenfalls ſchon von Cuvier bes ſchrieben. 4) Feldmaus (Arvicola s. Hypudaeus); Cuvier erwaͤhnt dieſer Ueberbleibſel. 5) Maus oder Ratte (Mus). 6) Hirſch. 7) Hund, größer. als der Fuchs, kleiner als der Wolf. 8) Fleiſchfreſſer von der Größe des Wolfs. 9) Erſter Vogel; war ein Raubvogel von der Große des Falco buteo. 10) Zweyter Vogel; war noch etwas groͤßer. 11) Dritter Vogel; ſcheint eine Ente geweſen zu ſeyn. 12) Vierter Vogel; vielleicht eine Kraͤhe?s 15) Fuͤnfter Vogel; dem Kolkraben an Groͤße aͤhnlich. 14) Sechſter Vogel; ſo groß als ein Schwarzſpecht. 15) Siebenter Vogels der Wachholderdroſſel aͤhnlich. 16) Achter Vogel; glich ſehr der Lerche. 17) Neunter Vogel; war wie ein n, e 18) Eine Coluberart. Air 19) Eine kleine Eidechſe; auch Unt fe nd eine, 20) Eine Landſchnecke. Die Vogel», Neger» und Jae ee werben im nächſten Bande der Denkſchriften der Academie der Wiſſen⸗ ſchaften zu Münden beſchrieben und abgebildet werden. — 19 Rech. T. IV. p. 223. I z ieee 20 Ebend. 2 IV. p. 507. i E. —— n 3 555 % | Nachträgliche Bemerkungen über einige ueberreſte urweltlicher Saͤugthiere aus der gallen. reuther Höhle von Doct. Johann Andreas Wagner * Erlangen. Im Jahrgang 1829 der Iſis habe ich die ueberreſte urweltlicher Saͤugthiere, welche in den muggendorfer Hoͤhlen aufgefunden und in der Sammlung der Univerſitaͤt Erlan⸗ gen aufbewahrt wurden, beſchrieben. Seit jener Zeit habe ich in der gailenreuther Höhle ſelbſt einige Nachſuchungen anſtellen laſſen, welche mir mehrere ſchoͤne Ueberbleibſel verſchafften. Was ich Intereſſantes daſelbſt gefunden, oder anderwärts erhalten und bemerkt habe, will ich zur Ergaͤn⸗ zung meiner frühern Abhandlung hier mittheilen. 1) Die Söhlenbaͤren. Bekanntlich hat man unter den foſſilen Oberarmkno⸗ chen, die den Hoͤhlenbaͤren angehörten, zwey Sorten ge» funden, die an Geſtalt und Groͤße einander gleich waren, ſich aber weſentlich dadurch von einander unterſchieden, daß die eine über dem innern Condplus durchbohrt war, die andere aber nicht. Leztere iſt die gewoͤhnliche Sorte; die erſtere aber iſt fo ſelten, daß ich fie unter den vielen Ober: armknochen, die mir zu Geſicht gekommen, noch nicht getroffen habe. Ich glaubte mich deßhalb berechtigt, die am haͤufigſten vorkommende Art der undurchbohrten Oberarm⸗ knochen zuſammenſtellen zu dürfen mit den am haͤufigſten vorkommenden Schaͤdeln des hochſtirnigen Hoͤhlenbaͤren [Ursus -spelaeus]; während ich die ſeltenen durchbohrten Oberarmknochen mit den ſeltenen Schaͤdeln des flachſtirni⸗ gen Hoͤhlenbaͤren [Ursus arctoideus] verband. Man haͤt⸗ te dadurch ein Unterſcheidungs Kennzeichen zwiſchen den beys den urweltlichen Baͤrenarten mehr bekommen; allein eine neuere Beobachtung von mir hat den e dieſer An⸗ ſicht dargethan. Man weiß, daß der Oberarmknochen der Katzen ein Loch am innern Condyplus enthält, das dagegen nach Cu⸗ vier * und Meckel“ den lebenden Baͤrenarten ganzlich abgeht. Es war deshalb eine auffallende Erſcheinung, daß unter den foffilen Oderarmknochen der muggendorfer Hoͤh⸗ len einige Stucke vorkamen, die auf gleiche Weiſe, wie beym Loͤwen, durchbohrt waren, aber ihrer ganzen Form nach unſtreitig von einem Bären herrührten. Das Raͤthſel hat ſich jedoch mir geloͤſt, ſeitdem ich das ſchoͤne Skelet eines braunen Bären in der zoologiſchen Sammlung zu Muͤn⸗ Der linke Oberarmknochen deſſelben ift chen geſehen habe. nehmlich uͤber dem innern Condylus auf gleiche Art, wie bey dem Loͤwen, durchbohrt, und die Raͤnder dieſes Loches ſind eben ſo ſcharf begraͤnzt, wie bey dieſem. Die Laͤnge deſſelben beträgt ohngefaͤhr 12 Linien und die größte Breite 4½ Linien. Merkwürdig iſt es aber, daß dieſes Loch ſich + © Recherches sur les ossemens fossilee 3. edit. Tom, IV. p. 363 n % Syſtem d. vergl. Anatom, 2. Th. Ste Abth. S. 362. 580 nicht auf dem rechten Oberarmknochen findet. Man er ſiehi hieraus, daß in hoͤchſt ſeltenen Fällen auch bey den lebenden Bären ein Loch uͤber dem inneren Condylus des Humeruß als eine Abnormitaͤt ſich einſtellen konne, das bey den Lö⸗ wen als Normalbildung vorhanden iſt. Die früher von mir geaͤußerte Meynung, daß die durchbohrten und undurchbohr⸗ ten Oberarmknochen zwey verſchiedenen Arten angehören mochten, muß ich demnach zurücknehmen, indem fie von einer und derſelben Species herrühren koͤnnen. Aus dem Umſtande, daß die Durchbohrung bey den noch jetzt lebenden Baͤren nur als große Seltenheit [der von mir beobachtete Fall iſt meines Wiſſens der einzig bekannte] eintritt, erhellt auch, warum unter den foſſilen Knochen de undurchbohtten die uͤbergroße Mehrheit ausmachen. 2) Die Zoͤhlenhyane. ; N Von dieſem Thiere habe ich neuerdings nur drey Knot chenfragmente erhalten, welche in dem Mittelhandbein des linken Zeigefingers, in der oberen Hälfte des Schenkelkno⸗ 7 chens, welche mit dem bereits beſchriebenen Stud, übers einkommt, und in der unteren Hälfte des Humerus beſteht. Der Oberarmknochen der Hyaͤne iſt durch vis große runde Loch in der zur Aufnahme des Ellenbogens beſtimm⸗ ten Grube von dem des Baͤren und Loͤwen leicht zu un⸗ | terſcheiden; mit dem des Wolfes ſtimmt er zwar im diefer] Beziehung uͤberein, doch kann er ſeiner berächtlichern Größe wegen mit demſelben nicht verwechſelt werden. | Die Breite am untern Ende beträgt, 0,063 Meter und iſt alſo nicht nur anſehnlicher, als die des friſchen Kno. 6 chens, welche nur 0,05 ausmacht, ſondern auch als die der foſſilen Reſte, welche Cuvier“ gemeſſen und hoͤchſtens zu 0,061 gefunden hat. Die Breite deſſelben Theils a |; beym Wolfe bloß 0,047. 3) Der Söhlenloͤbe. "N unter mehreren, dem Löwen zugehörigen Knochen⸗ reſten erwähne ich nur der vollſtaͤndigen Stuͤcke, welche ich neuerdings gefunden habe und die dem Fuße zuſtaͤndig find, Ein zweyter Mittelfußknochen der rechten Seite har eine Länge von 0,112 und in der Mitte eine Breite v \ 0,015. Beym ftiſchen Knochen beträgt die Länge are h und die Breite 0,014. pe $ God E Ein dritter Mittelfußknochen derſelben Seite hat eine Länge von 0,145 und oben eine Breite 0,028. Am ftir ſchen Knochen iſt die Laͤnge 0,133 und die an | Breite 0,025. 1 Ein zweyter Mittelhandknochen der rechten Seite 0 o, 111 lang und in der Mitte 0,017 breit. r friſche Knochen 4 0,103 lang und 0,014 breit. 8 a 5 Sol 840 ® Recherches sur les ossemens foss, Tom, IV. p. 402. 557 Ein dritter Mittelhandknochen iſt 0,127 lang und in der Mitte 0,017 breit. Am ffriſchen Knochen betraͤgt die Lange nur 0,115 und die Breite 0,015. a Aus dieſen Meſſungen gebt hervor, daß der Fuß des ur weltlichen Löwen länger geweſen iſt, als der des noch jetzt lebenden. R | 0 4) Der Söhlenwolf. Die meiſten der von mir neuerdings in der gailen⸗ reuther Höhle aufgefundenen urweltlichen Ueberreſte gehören nach dem Bären dem Höhlenmwolfe an. Da dieſe Knochen in den gleichen Verhaͤltniſſen mit denen der Bären, Loͤwen und Hpänen vorkommen, fo iſt es kein Zweifel, daß fie auch gleichen Alters mit denſelben find. Die merkwuͤrdig⸗ ſten Stüde find folgende: Ein Oberarmknochen, dem jedoch das untere Ende fehlt. Der Querdurchmeſſer des obern Endes beträgt 0,057, "während er beym feiſchen nur 0,053 ausmacht. Die obere Haͤlfte des Radius hat im groͤßten Durch⸗ meſſer der Gelenkflaͤche 0,024; beym friſchen iſt er etwas geringer. a 5 . Ein oberer Kopf vom Oberſchenkelknochen hat eine Breite von 0,05 und iſt nur um ein Unbedeutendes ſtaͤrker, als der friſche. Sr Das untere Ende deſſelben Knochens hat Breite von 0,038, gerade wie beym friſchen. b Ein anſehnliches Stuͤck des Schienbeins hat unten ei⸗ ne etwas größere Breite als das friſche, kommt aber ſonſt ganz mit ihm überein. Mehrere Knochen der Mittelhand und des Mittels fußes ſind faſt durchgaͤngig laͤnger, als beym noch jetzt le⸗ denden Wolf. ; Eben friſche. hinten eine ſo iſt die foſſile Achſe etwas groͤßer als die IR Considérations générales "sur Anatomie comparde des animaux articules, aux quelles on a joint l' Anatomie descriptive du Melolontha vulgaris, donnée comme exemple de organisation des Coleopteres par H. Straus - Dürckheim. Paris chez Levrault. 28. 4. 435. 19 pl. ? (Preis 26 fl.) tend nt ! 0 Die Iſis muß ſich eigentlich ſchaͤmen, von dieſem Werk noch keine Anzeige gegeden zu haben; allein es geht iht wie den meiſten literariſchen Inſtituten der Art. Werke von ſolcher Wichtigkeit, wie das vorliegende, fordern zu eis ner vollſtändigen Darſtellung mehr Zeit, als jemand, det mit eigenen Arbeiten beſchaͤftigt iſt, eruͤbrigen kann. Wir müſſen daher auf eine würdige Beurtheilung dieſes Werks wenigſtens vor der Hand Verzicht leiſten; indeſſen wird es zur Erkennung ſeines Werthes genug ſeyn, wenn wir ſagen, daß es ſich mit Vortheil neben die außerordentlichen Kup⸗ 558 ferwerke von Lyonet, Poli und Bojanus fielen darf; ja die Abbildungen und Zerlegungen find, fo. fein, ſchoͤn, meiſterhaft und umſtaͤndlich, daß es ſchwer iſt zu ſagen, ob man es nicht ſelbſt dem Werke von Lyonet vorziehen ſoll. Es gewann im Jahr 1824 den Preis. Straus, von Niederbronn im Elſaß, iſt gegenwärtig einer der erſten Inſecten-Anatomen, und da 'er ſelbſt ein Meiſter im Zeich⸗ nen iſt, ſo hat er hier der Welt etwas geliefert, was ſie nur ſelten zu ſehen bekommt. Die Tafeln enthalten auf Dop- peltafeln in Umriſſen und ſchattiert alle Theile des Maykz⸗ fers, zuerſt das ſogenannte Skelet, im Ganzen wie im Ein⸗ zelnen, mit allen Muſkeln; dann die innern Theile, Darm, Luftroͤbren, Geſchlechtstheile, Gefäße und Nerven bis in ih⸗ re letzten Zweige, eben fo vorttefflich von C. Schmelz ges ſtochen, als gezeichnet. Das Buch ſelbſt iſt prachtvoll gedruckt und gehoͤrt auch in dieſer Hinſicht zu ben ſchoͤnſten Pracht⸗ werken der neueren Zeit. Der Verfaſſer hat vieles entdeckt, aufgeklärt, was man bisher nicht gewußt und dadurch man⸗ che Veranlaſſung zu einer anderen Claſſification erhalten und gegeben. Zuerſt ſtellt er allgemeine Betrachtungen über den Bau der gegliederten Thiere an, und kommt dann S. 23 auf das Spſtem der allgemeinen Bedeckung, auf ihren Bau, chemiſche Beſtandtheile, Gelenke uſw. S. 51 zerlegt er den Kopf des Maykaͤfers; beſon⸗ ders die Fühlhoͤrner und die Freßwerkzeuge; S. 75 den Hals; S. 76 die Bruſt mit den Flügeln und Füßen; S. 131 den Bauch. Dann folgt S. 140 das Muſkelſpſtem im Allgemei⸗ gen, und ſodann des Mapkäfers durch alle Leibestheile hin⸗ durch, worauf er S. 178 zur Bettachtung der verſchiede⸗ nen Bewegungen, des Laufens, Springens, Schwimmens und des Flugs uͤbergeht. S. 217 kommt die Anatomie der Eingeweide, Darmcanals, der Drüfen; der Athemwerkzeuge S. 305, des Nervenſyſtems S. 359, und beſonders der Sinnorga⸗ ne. Sollte es einmal moͤglich werden, in das Einzelne dieſes Werks einzugehen, fo wird das Werk noch einmal in der Iſis zur Sprache kommen; für ſetzt iſt es genug zu bemerken, daß es Epoche in der Inſecten⸗Anatomie macht und jedem noͤthig iſt, der ſich ernſtlich mit der Zoo⸗ logie beſchaͤftigt. Straus iſt unermüder thaͤtig, und wir haben gewiß noch viele Unterſuchungen und Entdeckun— gen von ihm zu erwarten, wofern ſeine Verhaͤltniſſe ihm fortdauernd die noͤthige Muße und Gelegenheit laffen. Man muß ſich wundern, daß noch niemand daran gedacht hat, ihn an eine deutſche Univerfität oder Academie zu ziehen. des der Geſchlechtstheile S. 275, des Gefäßſyſtems S. 345, 959 Verhandlungen ber Einneſchen Geſellſchaft zu Lonbon. (Fortſezung von Iſis 1830 Heft III. S. 336) 18. Dec. 1827. Bell: drey neue Landſchildkroͤten: Testudo pardalis, actinodes, tentoria. 15. Jann. 1828. L. W. Gillwyn über Janthinae, lebendig im July an die engliſche Kuͤſte getrieben, eben ſo Velella und Medusa navicula. 5 4. März. L. Jenyns: Unterſchiede zweyer engliſcher Gattungen von Plecotus Gff., brevimanus: vellere su- pra rufo fusco, subtus albescente: auriculis oblon- Sis, capite haud duplo longioribus; trago ovato lan- ceolato: cauda antibrachium longitudine aequanti, apıce acuto. Kleiner als Pl. auritus, fand fih an der Rinde einer Weide. Zur Sippe ‚gehört noch V. barba- Stellus. 0 18. Marz. Der Präfident ſeit 1788 J. E. Smith iſt geſtorben. N 1. April. Lord Stanley über den verſtorbenen Präfidenten. 5 15. Apt. Brief von Ch. Bonaparte unweit Gi⸗ braltar, vom 20 März 1828 uber die Wanderung einiger Voͤgel. Er ſah 500 engliſche Meilen von den Kuͤſten Por⸗ tugalls, 400 von denen Africas einige Hirundo urbica und rustica; ja einige klelne Sylvien (Warblers) huͤpften auf dem Verdeck herum. Sie waren ſehr ermattet und wurden leicht gefangen. Sylvia trochilus, erithacus (tithys Temm. ), suecica oder vielmehr eine ähnliche Gattung, die ich aus der Barbarey und Aegypten erhalten habe; ferner eine für Europa neue, vielleicht ganz neue Gattung mit dem Gefieder des Anthus, und die wahrſcheinlich wie Sylvia cisticola zu der africaniſchen Sippe Malurus gehört, J. Morgan über die Zitzen des Känguruh. Im jun⸗ gen Weibchen zeigen ſich nur die 2 obern Warzen; unter jeder eine kleine Oeffnung, wo ſich ſpaͤter beym traͤchtigen Thier die andern Warzen zeigen. Die Warzen ſind anfaͤng⸗ lich eingeſtülbt. Bey einem Weibchen mit einem halber⸗ wach ſenen Jungen iſt der Panniculus carnosus am Bauche fehe dick, und läuft von der Bruſt nach hinten, dient zum Verſchließen des Beutels und ſchickt ein Bündel Faſern uͤber das Schambein zum Sphincter der Cloaca, wodurch die Muͤndung der Scheide der Muͤndung des Beutels fehr nahe gebracht wird. ö 5 f 4. May. Fortſetzung. Zwey dreyeckige Mufkeln lau⸗ fen vom hintern Theil des Beckens quer uͤber den Bauch vor den Bauchmuſkeln und drucken die Milch aus den Drüfen. | 24. May. Jahrestag. Lord E. Stanley wird Praͤ⸗ ſident. Seniths Sammlung, worunter die linneiſche, wird — fuͤr die Fortſchritte der Naturgeſchichte. minata; Onthophaga cervicornis, aries; Mimela ni-| fuͤr 4000 Pfund der Geſellſchaft angeboten. Sogleich wa⸗ ren 600 Pfd. unterzeichnet. x eee e Zoologiſcher Clubb der Linneiſchen Geſellſchaft. Die erſte Sitzung war am 29. Nov. 1823 am Ge⸗ burtstag von J. Ray; er gibt feine Abhandlungen der Ln⸗ neiſchen Geſellſchaft. W. Kirby hielt die Eröffnungsrede. J. Sabine iſt Sprecher, J. F. Stephens Caſſierer, N. A. Digors Secretaͤr, W. Kirby, A. W. Saworth, Th. Sorsſield, Th. Bell, E. T. Bennett und G. Wil⸗ ne find Bevfiger. Die Sitzungen werden in den Zimmern der Linneiſchen Geſellſchaft am 2. und 4. Donnerstag je⸗ des Monats gehalten. - er: 9. Dec. 1823. Vigors über die Verwandtſchaften der Voͤgel. N 13. Jaͤnn. 1824. W. S. Mac,⸗Leap, Oeſtrus der Griechen. e 5 27. Jaͤnn. Sheppard Motacilla hippolais. 10. Horn. W. S. Mac⸗Leay Bau der Mucken⸗ flügel, 24. H orn. Bicheno Wichtigkeit allgemeiner Ideen 9. und 23. März. Fortſetzungen. 8 * 13. April. Pigors; 2 neue Vögel Für England, Anthus richardi Vieill., Scolopax sabini n. 27. Apr. Milne Coccinellae. f a 82 11. May. Digors Nomenclatur in der Vogel kunde. SAN 8 25. May. Bicheno, zzählige Eintheflung. | W. Burchell über Pogonias et Bucco zwiſchen Psittacus et Picus. “ 8 na et J. Brookes, Schaͤdel dreyer Saͤugthiere aus Neu⸗ holland, wovon 2 zu Dasyurus, macrourus und cynoce - phalus, Ze 8. Juny. Nach Bennett gehört der zte Schädel zu Dasyurus ursinus, weicht aber in der Zahl der Backenzaͤh⸗ ne ab; eben fo D. cynocephalus von der Beſchreibung von Harris in Linn. Trans. W. S. Mac⸗Leay uͤber Tunicata. 4 22. Sum. J. E. Gray ſchickt Dromia mediter- ranea von der Küfte Eſſer. el 13. July. Gray ſchickt neue Gattungen von Cy- praea, nivea; Patella caerulea, pellucida, compressa = miniata. | 27. July. Virby zeigt die in ſeiner Entomologie (Stuttgard bey Cotta) angeführten Kerfe: Hexagonia ter- gricans; Gnathocera immaculata; Stylops melittae. 10. Aug. Bennett: Echinus in Steinhoͤhlen. 24. Aug. Kirbys Fortſetzung. i a 28. Sept. Fortſetzungen. roscicollis m violaceus m 5 jamaicensis aurita . capensis ptiaca = yoina 15 2 aromatica - 3 superciliaris 7 33375 5 — Motmot — b .. n mitrata Guyanensis dentata £ . 'etrao cupido 1 N ‚ pluvialis 2 inosus p vonina reinnamomea viridis minor — Russata, „ Herodias us umbreua | onia leucocephala talus alhicollis loculator religiosa 8 e ER, . Ag alba 9 Nor, Hall ut, . * 77 eee RE NE 22 SP Thlr. He 2 $ 18 ; 0 A οο o oe Sete He de d ge te d e ã e to to ts ts d ts ; te & ts to do to i o d d N te m is xs c d co be 0 ia a — — do D 12 Scolopax Indica N . . 25 42 — capensis . 5 — € 3 ANKER — brasiliensis . 5 . 2 0 Bu „ winner ? . 15 A 5, 2 12 Podoa surinamensis . ” A 8 Parra jacana . f . - ; 3 = — jacana junior P 8 : 1. = Rallus Gigas s 5 8 : 4 — — brasiliensis — * 0 5 , 2 — — indicus 5 8 = 3 — Crex mustelina 3 . 2 2 — — lateralis Ari 9 3 5 2 8 — cayennensis, . . „ . 2 16 Gallinula hrasiliensis - 8 3 Fulica porphyrio . x . . 0 4 25 Anser canadensis . . ", . 2 10 = — gambensis ä 2 5 3 8 — Anas autumnalis. 5 . . 1 5 4 12 — maculirostris . . 2 5 ? — sponsa . . . . . 6 2 — wviduata , . . . 8 ö 4 * — notata . 5 . : 5 2 — boschas fem. Groenl. 0 2 2 es — arcuata . * 83 . N 5 — — americana . . . . 5 — albeola 2 . ° 5 b 5 12 — rubida . . 5 . r 6 = — obscura . . . . R 6 — Mergus cucullatus . . 2 2 6 g Colymhus Dominicus = A 5 2 3 — Procellaria capensis . 8 Pi 05 5 4 — — minuta . . „ . — — oceanica . . 2 5 > 4 — Diomedea exulans . £ 8 2 ? = — fuliginosa . . . . f 5 ir — chlororhynchos . . . 3 10 — Pelecan . . 5 8 . 18 a Dyspor . sk . . / 10 FE Apteno anica 9 3 « x 8 2 — Te . 5 — — chilenis Ä . g 5 8 = Bey mir iſt erſchienen und in all In- und Auslandes zu erhalten: e deen 25 Henke, Adolf, Abhandlungen aus dem Gebiete Aue gerichtlichen Medicin. Als Erläuterungen‘ zu dem Lehr: ne Mediein. 4 Bände. Jweyte vermehrte uflage. 1823-30. Gr. 8. 90 Bogen auf Druck⸗ papier. 6 Thlr. 12 Gr. f 5 f Franz Bacon's neues Organ der ne Aus dem Lateiniſchen uͤberſetzt, mit einer Einleitung und An» merkungen begleitet von Anton Theobald Brüd, Gr. 8. 15% Bogen auf Druckpapier. 1 Thlr. 4 Gr. Leipzig. . — 60 F. A. Brockhaus, a „ — 451 H. Wagner, — 510 Wagler, A. Allgemeines. S. 449 Lacepedes Alter der Natur von Meyer. a — — Choulants Vorwelt. : — 40 Ein nes Briefe an Garden, von Lüdere., B. Mineralogie. Bemerkungen über. den Dolomit um Muggendorf. As — 464 Kobells Characteriſtik der Mineralien II. — — Cordiers natuͤrl. Claſſification der Gebirgsarten, von Kleinſchrod. — 476 Freieslebens Magazin für die Oryctographie in Sachſen III. 7 er Leonhards Geologie und Geognoſie. €. Botanik. — 477 Botan. Zeitung 1830. — 478 Sturms Flora 1830. — 480 Blume und Reinwardts cryptogamiſche Pflanzen g von Java durch Nees. — 481 Bartling, Ordines naturales plantarum. 489 A, Presl, de Symphysia. — — Lehmann, Stirpium pugillus secundus. — 490 Brandt und Ratzeburgs Giftgewaͤchſe. — Th. Bischoff; Plantae medicinales. — 491 Schmidebergers Beytraͤge zur Obſtbaumzucht. — 492 R. Browns botaniſche Schriften von Nees von Eſenbeck. \ - — 495 Giftl, Verſuche mit dem Gifte des Schi D. Zoologie. — 496 Derſelbe, Auszuͤge aus ſeinem 300108 Tagebuch (Inſecten). N — 499 Michahelles, zur Naturgeſchichte des Proteus an- guinus. . { — 505 Stratil, Protocol über die Fortpflanzung des Proteus. mexicaniſche Thiere. Junco, Toxostoma. — 533 Derfelbe, neuer Wurm, Liostoma. Pi — 535 Rayer: Eyer der Blutegel Taf. V. 9 — 538 F. Boie, uͤher Species und Vogel⸗Sippen, Bellatrix ır, — 548 Creplin, Erwiederung wegen Eingeweidwuͤrmern. — 550 Ru d. Wagner, zur Geſchichte der foſſilen Thiere. Tafel V. . a er . — 555 Andr. Wagner, urweltliche Thiere. — 557 Strauſens Anatomie des Maykäfere. 1 — i Verhandlungen von December 1827 — Sept. Geococcyx, Atlapetes, er Beitſchrift für Ophthalmologie von Fr. A. v. Ammon, Di um ſch lag. LER ; Steinleins Volkewirthſchaft. „ Franks Vogelhandel. - * - Henke; Brüds Bacor N Tafel V. zu S. 535 Eyer der Blutegel; Knochen. = Ve t k e h u Ein geg a n d A. An Aufſätzen. 3 Geologiſches v. A. BEN B. An Buͤchern. SS * Vorleſungen über die Kennzeichenlehre der Roh⸗Arzueyen von Eimbecke. Hamburg. 30. 8. 112. 1 Tab. 175 Beytraͤge zur Medicin und Chirurgie v. W. Hennemann. ſtock b. Stiller. 30. 8. 180. 1 . 7 5 Ueber die nachtheilige Wirkung der Leidenſchaften von Chr. L. Riedel. Meißen. 28. 8. 31. bin Ueber die haͤutige Bräune (für Aeltern) von demfelben, & 29. 8. 15, 1 le j * Woͤrterbuch der Naturgeſchichte. Weimar. 31. B. VII. Hymenaterum — Justica. 1 Ueberſicht der Mineralkoͤrper nach ihren Beftandtheilt feln entworfen von Doct, G. Sucko w. De Leske. 31. 4. 64. Ds Beudants Lehrbuch der Phyſtk vo Brockhaus. 30. 8. 550. 15 T. 1 Eichwald, Zoologia specialis. Wilnae ap. Zawadzki. I. 8. 314. FH J. H. Dierbach, Abhdl. über die Arzneykräfte der Pf verglichen mit ihrer Structur u. ihren chem. Beſta len. Lemgo b. 3 En 8. 392. % 10 10 N C. F. Naumann, Lehrbu er reinen und angewan N ſtallographie. Leipzig b. Brockhaus. 30. 8. 556. 17 Ueber die Cholera ; ein Verſuch, dieſelbe zu deuten, ve Elsner, Pr. Königsberg. Univ. Buchhdl. 81. 8. { Dr. Ph. Finck, de encephali pseudomorphosibus, Frihurgi Herder. 30. 4. 41. 1 T. a 979 Dr. F. G. Becker, de historica medicinae explicatione, prolü academica. Berolini ap. Hirschwald.. 30, 8. 46, Dr, A. Thomson, on the development of the vascular s f in the foetus of vertebrated animals. Edinburgh. 8. 55. 2 pl. 5 ar Diss. de cutis functionibus et colore auct. I. Schrau Monachii. 30. 8. 52. Sturms Flora I 57 (Carices 5. H.). C. An Zeitſchriften. The Edinburgh Journal of natüral and geographicat 80 en by W. Ainsworth and H. H. Cheek, Edinburgh. 8. 490. 11 pl. il. N Sa‘ outer 1 ae b. Walther, 30. H. 1. 8, 149. 2 T. Zahn 71 * .»=» Der Preis von 12 Heften iſt 8 Thlr. ſaͤchſ. oder 14 fl. 24 Er. rheiniſch und die Zahlung iſt ungetheilt zur Leipziger Oſtermeſſe des laufenden Jahres zu leiſten. a Man wendet ſich an die Duchhandlung Brockhaus zu Leipzig, wohin auch die Beytraͤge zu ſchicken find. Unfrankierte Bücher mit der Poſt werden zuruͤckgewieſen. J7270ͥͤĩò́ T—-⸗w—G— . SIMULACRORUM e cera fictorum corporisque kumani fabricam explicantium elenchus, quae a Carolo Friderico Henrico . Heinemann, Collegii anatomico - chirurgici plaste Brunsvigae parantur et quae in domicilio Auetoris Heinemann Brunswigii prostant, quae cupientibus ibi componuntur. ; Artifex ad omnes corporis humani partes, et sanas et ınorhosns, cera exprimendas paratus est; quarum tum fahrica tum colorem, dummodo ne diligens partis effigendae_deseriptio desit, juste imitari studens. Praeprimis autem anatomiae dioserum votis responsurus est, qui praeparata anatomica, spiritu vini servata, cum ipso communicaverent. Singulo simulacro accedit pretium. N 4 CEREBRI PARTE S 5 ARE — | ad Ilmi Reil methodum explicatae: 1) Czurum et eorporis eallesi tractus 18 Rthlr- niunt tam fossa Sylvii cum ganglii cerehralis 2). Medulla oblongata et cerebellum, sectione ad magni capsula, quam cerebri partes laterales 10 Rthlf rectum. angulum ducta, explicata, Adparent Quae simulacra ad typos Reilianos, in crura et cerebri et*cerehelli, item ventriculus museo Regio, quod Berolini floret, 8 FJ te servatos, religiese reddita sunt. Conf. 3) Cerebri hemisphaerium dextrum, sectione ad re- F ‚Reils Archiv für die Physiologie. B. 8. ctum angulum explicatum. In conspectum ve- Net 11. 5 CEREBRT HUMANI SECTIO, 2 qua ad Illmi Vic D’Adzyr methodum, qua ad arbitrium instituta. 1) Basis cerebri cum nervorum origie 8 Rthlr. 4) Thalamorum nervorum opticorum finis, corpo- 2 Cerebrum area aequa, super corpus callosum, ra quadrigemina, valyula atque cerehbelli su: IM 7 2 Rihli dissectum. Simulacrum ejusmodi eonstructum: LET EL BET EEE \ "FTE " . est, ut, una cum corpore calloso, fornicem et 8) Cerehellum in plano dissectum. Quartus adpa- cornu lateralis lacunar removere liceat, ubi r Ze, 10% Su subjacentes in conspectum veniunt partes. 12 — 6) Et cerebrum et cerebellum, ad longitudinem ! | 777 0 en enae 3 — atque ad rectos angulos dissecta.. 53 — = AUDITUSORGANA secundum praeparata à Cel. D. Bock, prosectore Lipsiensi; effecta et in vini spiritu servats, %) Pueri, sex annos nati, auris sinistra, triple adauicta. | 3) Eaedem partes, in situ inverso. Arteria auditoria intern Conspiciuntur: auris- externa cum meatu auditorio, adparet, ; 1 00 0 Ge e e = \ er t che Vom Grafen Georg von Buquoy. In tempore quoad ordinem successionis, in spatio quoad ordinem situs, locantur universa. DER Newron. Br, k U, dem myriadengeflammten Weltendurchſchleuderten Nacht⸗ * 4 1 7 raum' I er 7 Wurf, urgewagt, in Bahnen, geregelte f Ziehkraft. Ihren Umkreis Korn für Korn lichttauchend, die Dunklen Regelbeftimmt, zwiſchen Nacht und betagetem Gürtel, ſich 5 waͤlzen. hr Bos der Plane Fa blüthenteos, bis zum Dikotyle⸗ En don hin, 7 - Babe de welt, dent dem Geſes pittoresker Geil 0 paoierung. zug an des "Spierleibes ob mö geb e nach dem Geſetz', ſich ele zu Glied, Organ zu Organ, beweglich anſchließet; Blick nach dem Säteimbläshen, Blick' nach Nupzekanetes, 4 oder Nach rothblütigem, ka in Rothgluth durchaͤdertem Thiere. An des 3 ebenflaͤchiger Zacken form der fecun- “dären, an des Reſtes (nach Abſpaltung) Kerngeſtalt, mitiven, . Ja! der pri⸗ Iſis 1831. Heft 6. Herrſcht geometriſch Geſes in Verhaͤltniſſen, Längen und Winkeln. Tief verborgen dem Aug? und Getafte, — durch Kunſt nur enthuͤllet, — Iſt der Stoffe Wechſelgefüge zum einigen Körper; Dieſen verrathend immer der Stoffe getrennetes Urſeyn. Nicht nach des Zufalles Laune einen ſich Stoffe zum Ganzen; Kämpfend einet ſiche nur, wo Stoffe ſich feindlich 1 begegnen; — 5 Sen die Natur, nicht reihen Gleiches an Gleiches. — Selbſt der RR Gewicht und Volum an chemiſchen Stoffen Mißt genau, das Geſetz, ſtöchiometriſch, geſprochen in Zahlen. — So, an des Drehklonges Ein’, Verhältniß von Sch we⸗ be zu Schwebe. Jubel der Freyheit, der Erde Freudege⸗ zeugter; - Du ſelbſt, Erde nur Tretender! Himmelan Ragender! 36 563 Weltenumbahneten Haupts! { 3 Du felbft, durch deines Wollens Befeg, unterliegſt dem Geſe te. ® 1 Schickſales Würfeln Bannet Geſetzeskraft Herrſchend am Staube, Wie an des Himmels Pracht; Waltend am Sproſſen, Wie an des Pulſes Schlag; Treibend das Gaͤhren, Mie der Tremelle Gruͤn; Brechend den Lichtſtrahl, Splitternd ihn buntgefaͤrbt; Fuͤgend die Toͤne An des Geſanges Chor; Feſſelnd den Menſchen Sinnentzuͤckt an das Ird'; Schwingend den Menſchen Geiftverwandt himmelwaͤrts; — Fachend des Menſchen Leidenſchaft ſüchtige; E Weihend zur Tugend Den Gottgeliebten ihn. — Aphorismen für Meditation und Naturdichtung. Vom Grafen Georg von Buquoy. Die erſte Spur eines Uebertretens aus dem Rryp⸗ tobiotiſchen in das Phanerobiotiſche, liefert wohl die durch generatio aequivoca aus Waſſer, ſelbſt aus reinem deſtilliertem, entſtehende, von Turpin entdeckte und von ihm Protosphaeria simplex, dann Protonema simplex be⸗ nannte Formation; es bilden ſich nehmlich 1) weiße durch⸗ ſichtige Schleimkuͤgelchen von ungefähr Ysoo eines Millime⸗ ters im Durchmeſſer; dann 2) lange weiße durchſichtige Schleimfilamente. Dieſe Bildungen möchten wohl in den hoͤhern Pflanzen als Urelemente des Parenchyms ſich ausſprechen, d. h. das Parenchym der Phanerogamen wei⸗ ſet in der Conformation ſeiner Elemente auf obbenannte Bildungen hin, woraus eben nicht folgt, daß jenes Paren- chym aus dieſen Bildungen zuſammengeſetzt ſey, da Aehn⸗ lichkeit und Identität nicht fuͤr einerley zu nehmen ſind. So z. B. koͤnnen die Zellen des hyacinthus Con⸗ ferventylinder vepräfentieren, ohne darum ſelbſt Conferven zu ſeyn uſw. * ueber die nach beſtimmten Geſetzen beſchraänkte Freyheit des Menſchen, ſiehe: Buquoy ideelle Ver⸗ herrlichung des emptriſch er faßten Naturle⸗ bens. B. 2. S. 134 — 140 3564 Synonyme Bedeutung des albumen und der Cory, ledonen am Pflanz-Ey (Samen), ferner des vitellus und der placenta am Thier⸗Ey, fo wie des albumen am E der Oviparen und der Milch der Zitzen bey Viviparen uſw. Sprengel ſagt: Quemadmodum albumen plantarum wmonocotyledonum sensim in cotyledones perfectio- rum vegetabilium abit, ita vitellus avium mutatur in cotyledones et placentam mammalium, Embryo nem ubi enixa est mater, albuminis loco, in pe liaribus organis latex secernitur, albumini quidem adsimilis, sed singularis, oxydatus, quem lactis nomi- ne cognoscimus. Itaque natura, quo persc format organismos, quoque magis individuos, eo ma- gis partes separat, et generationi et foetus mutritio- ni inservientes. Das Differenziertſeyn tritt entſchie⸗ denſt am menſchlichen Weibe hervor, wo Zitzen nicht einmal in der Naͤhe der weiblichen Genitalien, nicht wie z. B. bey Stutte uſw. Atque, ne ullibi lacuna in ani- malium imperio esset, piscium et reptilium oxvipa- rorum nonnulla vivos etiam foetus pariunt. Sala mandrae, Viperae, Raiae, Squali, Cobitidis et Syn- gnathi exemplis. Bey den Saͤugthieren beſteht daſſel⸗ be am Kaͤnguru u. ſ. w. 5 4 * Wenn (im Sinne der deutſchen Naturphiloſophie, der Identitaͤtslehre), in der vergleichenden Anatomie oder in der Zootomie, nach der Bedeutung eines Organs gefragt wird; ſo forſcht man eigentlich nach dem Analogon ſolchen Or⸗ gans, theils als Rudiment, theils als höher Vollendetes, — entweder am vollendeten Menſchenorganismus (ſimul⸗ tane Anſammlung aller Bildungen an der geſammten Thier⸗ gruppe), — oder an der ſucceſſiven Entwicklungsreihe des menſchlichen Foͤtus (ſucceſſive Anſammlung aller Bil⸗ dungen an der geſammten Thiergruppe). * — Wenn in der vergleichenden Anatomie (ſich beziehend auf die ſimultan erſcheinende Thiergruppe) und Organoge⸗ nie (ſich beziehend auf die ſucceſſiv erſcheinende Formations⸗ gruppe am ſich entfaltenden Foͤtus), geſagt wird, die Orga ne erſchienen allmaͤhlich differenzierter, ſo wie man guf⸗ ſteige an der Thiergruppe oder mit der Zeit fortſchreite an der Foͤtusentwicklung; fo bezieht ſich ſolch zunehmendes Differenziertwerden — bloß auf das zunehmende Bez | trenntſeyn jedes einzelnen Grgans — von den uͤbri⸗ gen Organen; — nicht aber — auf ein zunehmendes Zerfallen einerley Organs in einzelne Theile. Je- des einzelne Organ (das auf der niedrern Thierſtufe, oder im fruͤhern embryoniſchen Bildensacte, als in Theile zerfal⸗ len erſcheint) fließt vielmehr allmaͤhlich aus getrennten Theis | len zu wenigern, oft zu einer einzigen Maſſe zuſammen, centraliſtert ſich, fo wie man aufſteigt an der Thier⸗ gruppe, oder mit der Zeit fortſchreitet an der Foͤtus“ entwicklung. a f 1 Bey Saͤugthieren, Vögeln und Fiſchen geht das gan⸗ em Herzen ruͤckgefuͤhrte Venenblut in die Lungen und men, wird da arteriſiert, dem Herzen zugeführt, und t von da aus den manchfachen Organen zu als Arte enblut. Bey Reptilien oder Amphibien, oder Lurchen ngegen geht nur ein Theil des dem Herzen ruͤckgefuͤhr— Venenbluts in die Lungen, wird da arteriſiert uſw.; der rige Theil jenes Venenbluts fließt als Venenblut den nchfachen Organen zu. Alle dieſe gehören zu den Ver⸗ | ie Ar a ia . Bey Saͤugthieren praͤdominiert das Cerebralleben, Vögeln das Arterien, ⸗ das Lungenreſpirations⸗ d das ſpontoſeiſtiſche Muſkelleben, bey Lurchen Siſchen das Venen- und Leber-Leben, bey CTe⸗ lopoden das Circulationsleben, bey übrigen Mol⸗ ken das Lymph- Druͤſen⸗ und Schleimhautleben, en Inſecten und Xruſtaceen * das Gaͤnglien- und hiemit das Inſtinctleben, bey Scarabäen das Be— gattungsleben; bey Inſecten überhaupt das Trache⸗ lreſpirations- und ſpontoſeiſtiſche Muſkelleben, bey ſoophyten das Parenchymleben. 5 Nervenleben in abſteigender Stufenfolge: Cerebral⸗ Ipbäre (Cerebrum, cerebellum, medulla oblongata, me- dulla spinalis) durch nervus vagus verbunden mit Bang: lienſphaͤre (zuſammenlaufend in sympathicus major); concentrierte klare Sinneswahrnehmung, willkuͤhrliche Bes wegung, zerſplitterte verworrene Wahrnehmung, unwill— liche Bewegung. Rothwarmbluͤtige Vertebraten (Saͤug⸗ thiere, Voͤgel), rothkaltbluͤtige Vertebraten (Lurche, Fiſche). Bauchmarkſtrang laͤngs Bauchſeite mit hoher Inſtinctbil⸗ dung (Kruſtaceen [Spinnen, Krebſe], Inſecten), “ Ganglien⸗ kranz um Oeſophagus und hie und da ein Ganglienknoten, Stumpfſinn (Molluſken), noch geringere Nervenſpur (Wuͤr⸗ mer), beynahe gar keine (Zoophyten, z. B. Polypen uſw.) : urchgehends weißkaltbluͤtige Anvertebraten; nur einige uͤrmer rothbluͤtig. 8 1 a (Die Fortſetzung folgt.) Mit Zunehmen der Fußpaare, Zunehmen der Ganglien Ban Knoten (Gehirnrepraͤſentanten) laͤngs der Bauch⸗ fſeite. f . u Ich ſetze hier, gegen den Gebrauch, die Kruſtaceen und AInſecten vor den Molluſken, da jene höher entwickeltes Nervenſyſtem haben, obgleich ihnen Herz und Circula⸗ tionsſyſtem mangelt. Pr — — 566 Gallerie der vorzuͤglichſten Aerzte und Naturforſcher Deutſchlands, nach neuen Original⸗Zeichnungen geſtochen und herausgegeben von Ros mäsler. Gotha b. Perthes. 31. 4. H. 4.6 T. . Dieſes für die Naturforſcher und Aerzte, ſo wie hin⸗ ſichtlich des Kunſtgeſchickes und des Aufwandes fuͤr den Kuͤnſtler ehrenvolle Unternehmen verdient alle Anerkennung, und wird gewiß der Unterſtuͤtzung nicht ermangeln, wenn es mit planmäßiger Wahl und mit demſelben Fleiße fortfaͤhrt, ſo daß man wirklich in den fruͤheren Heften die Abbildun— gen der beruͤhmteſten Gelehrten, und zwar in fo kurzer Zeit erhaͤlt, als es eine Arbeit dieſer Art, die immerhin ihre ge⸗ hoͤrige Zeit fordert, erlaubt., „Das erſte Heft iſt unſeres Beduͤnkens ſehr wohl aus: gefallen, und Muſter, die uns vom zweyten Heft zuge kommen ſind, beweiſen, daß die Kuͤnſtler, nehmlich Zeich—⸗ ner und Kupferſtecher, welches letzte der Herausgeber im⸗ mer ſelbſt und oft beydes zugleich iſt, ſich ſchon mehr in den Gegenſtand eingearbeitet haben und daher dem Publis cum gewiß etwas vorzuͤgliches liefern werden, was ſowohl von Seiten der Gegenſtaͤnde, wie von Seiten der Kunft an das Beſſere dieſer Art ſich anſchließen darf. Es muß gewiß jedem Naturforſcher und Arzt angenehm ſeyn, von den Maͤnnern, deren Bekanntſchaft er bey den Verſamm⸗ lungen gemacht hat, ein Ebenbild mit nach Hauſe nehmen zu koͤnnen, um nach wenigen Jahren, wenn er ſeine Mappe durchgeht oder etwa ſeine Zimmerwand auf und ab gehend betrachtet, ſich wieder in die Geſellſchaft, welche ihm fo viele Freuden und Bereicherungen gewaͤhrt hat, nicht bloß in Gedanken, ſondern bildlicher Wirklichkeit zu verſetzen. Die. Auslagen, da ſie nach und nach gemacht werden, ſtrengen nicht an, und der vorher auf wenige Tage beſchraͤnkte Ges nuß vergroͤßert ſich durch die Ausdehnung ins ganze Leben und iſt zugleich von den Beſchwerlichkeiten der Reiſe, und man kann wohl ſagen, auch von dem Getuͤmmel, welches eine Stägige Verſammlung vieler Hundert Menſchen noth: wendig mit ſich fuͤhrt, befreyt. Dieſe Kupferſtich-Samm⸗ lung iſt die Ergaͤnzung der Medaillen, welche Loos in Berlin jaͤhrlich auf die Naturforſcher praͤgt, und wenn die⸗ ſe, gleichfalls mit großem Kunſtgeſchick ausgefuͤhrt, durch die ruhige Betrachtung einer langen Dauer befriedigen, ſo un⸗ terhalten jene durch ihre taͤgliche Gegenwart. Die Natur⸗ forſcher und Aerzte ſollten es ſich daher zur Pflicht machen, dieſe fie fo ehrenden Unternehmungen zu unterſtuͤtzen, ins dem fie darauf ſubſcribierten, um fo ihrer Familie und der gelehrten Nachwelt ihr Andenken unveraͤndert zu erhalten, indem alles, was man ſchreibt, ſo neu und vortrefflich es auch ſeyn mag, doch nothwendig veraltet und wohl gar verloren geht, waͤre es auch nicht wegen der Fortſchritte der Zeit, ſondern nur wegen der Vergeßlichkeit und der Eigenliebe der Nachkommen, die ſelten auf die Urquelle zu⸗ ruͤckgehen, ſondern gewoͤhnlich aus dem allgemeinen Ge⸗ ſumme ihre Anregungen ſchoͤpfen, wie man denn von Sal⸗ lers großen Entdeckungen taͤglich und uͤberall ſpricht, oh⸗ ne daran zu denken, ſa ſelbſt nur noch zu wiſſen, von wem fie herſtammen. Selbſt Linne fängt an, in dieſem Stru⸗ del unterzugehen, wenn gleich Thatſachen von dauerhafte⸗ 667. rem Metall find, als Ideen, die jeder ſich einbildet, haben zu koͤnnen. Wenn von den vielen Hundert Gelehrten, die jaͤhrlich zuſammenkommen, nur die Hälfte die Medaillen und die Kupferſtiche kaufen, fo find dieſe Unternehmungen ger deckt, und die Nachwelt hat auch materielle Monumente ne— ben den geiſtigen, welche das Gepraͤge ihres Urſprungs durch ihre unendliche Theilbarkeit allmaͤhlich verlieren. 5 Dieſes erſte Heft enthaͤlt wohlgetroffene und kenntliche Abbildungen von lauter Namen, die nicht bloß in Deutſch— land, ſondern ſelbſt in ganz Europa bekannt ſind. Es waͤ— te aber vielleicht beſſer geweſen, wenn ſie der Herausgeber in verſchiedene Hefte vertheilt hätte, um größere Manchfal— tigkeit hineinzubringen, deren Eigenſchaft es nun einmal iſt, immer zu gefallen, und mit Recht; denn zur Vollkommen— heit gehört weſentlich Manchfaltigkeit, keineswegs Vielheit. Dieſes Heft enthaͤlt nehmlich keine anderen Gelehrten als Heidelberger, die zwar recht gut zuſammenpaſſen, aber ſich gewiß noch beſſer ausnehmen wuͤrden, wenn noch andere die Ehre hätten, zwiſchen ihnen zu ſtehen. Es ſind: Chez lius, Geiger, L. Gmelin, von Leonhard, Pu— chelt und Tiedemann. ? Beſchreibung eines in Braunſchweig am 7ten Januar 1831 beobachteten Nordlichtes. Es war am 7ten Januar d. J., als ſich eine, in der hieſigen Gegend ſehr ſeltene Lufterſcheinung, ein ſoge— nanntes Nordlicht ereignete. In den Jahren zwiſchen 1770 bis 1790 erinnere ich mich, dieſe Erſcheinung hier oft und einigemal von ſehr großem Umfange und Staͤrke geſehen zu haben, nach dieſer Zeit aber war mir eine ſolche nicht wieder zu Geſicht ge— kommen. ; Ob ich nun gleich nicht behaupten will, daß ein Nord— icht in dieſer Zeit gar nicht vorgekommen ſey, und daß nicht einige glücklicher geweſen ſeyn und entdeckt haben koͤnu— ten, was mir und anderen unbemerkt entgangen iſt, ſo hat ſich doch wenigſtens ſeit der angefuͤhrten Zeit bey uns kein Nordlicht ereignet, welches irgend ſo betraͤchtlich geweſen waͤre, daß es die Aufmerkſamkeit der hieſigen Einwohner auf ſich gezogen haͤtte und fuͤr Nordlicht gehalten worden waͤre; daher denn auch die Bewohner der hieſigen Gegend darinn mit mir übereinftimmen, daß ein Nordlicht in dieſem Jahr— hundert hier nocht nicht geſehen worden ſey. [War auch in Muͤnchen.] . Doch dieſes bey Seite. Hier, wo nicht die Rede von den Urſachen iſt, warum ein Nordlicht ſeit ſo langer Zeit nicht bey uns geſehen wurde, ſondern wo nur die Phaͤno— mene eines neuerlich beobachteten Nordlichtes geſchichtlich treu mitgetheilt werden ſollen, kann ein fruͤheres, theilwei— ſes Erſcheinen deſſelben fuͤr die Sache ſelbſt von keinem be— ſondern Werthe ſeyn, ſo wenig, als die Celebritaͤt des Be— obachters dadurch gewinnen oder verlieren kann, ſo geringe zweifelhafte Spuren einer ſolchen Erſcheinung entdeckt zu * ——— —— — ne muwnng ge zubrachten, 89 haben oder nicht. Ich fuͤr meinen Theil geſtehe gern, daß nur ein glücklicher Zufall mich eine ſolche Entdeckung hätte machen laſſen koͤnnen, fo merkwuͤrdig mir auch ſonſt ah Naturerſcheinungen ſind und ſo aufmerkſam ich daher auf ſolche bin. N e Hatte ich in meinen Kinderjahren das Nordlicht nut mit Staunen betrachtet, jo war ich jetzt, nachdem ich fo vieles darüber gelefen habe, um fo geſpannter auf dieſe Etz ſcheinung, welche beobachten zu koͤnnen, ich jedoch, nach dem was ich vorher geſagt habe, faſt verzweifelte. Das Gluck war mir aber günftiger als ich waͤhnte und obgleich unvor⸗ bereitet, fo glaube ich doch meine Aufmerkſamkeſt dabey au alles gerichtet und alles beachtet zu haben, was menſchliche Sinne ohne Einmiſchung von Einbildungskraft wahezunehe men im Stande ſind; wobey mir noch der Umſtand zu Statten kam, daß ich ganz kürzlich wieder mehreres uber Nordlichter, und namentlich noch am Morgen des 7. Jas nuars in von Frorieps Notizen aus dem Gebiete der Natur und Heilkunde Nr. 603. von 1830 —, über ein re · 5 genbogenfarbiges Nordlicht geleſen hatte. 1 Ich will das, was ich beobachtet habe, weil es mit merkwuͤrdig ſchien und weil es in vieler Hinſicht von de 1 abweicht, was andere uͤber Nordlichter geſchrieben haben, hier mittheilen, und zwar nur hiſtoriſch und treu, ohne mich dabey auf Erklaͤrungen und die bekannten Theorien des Nordlichtes einzulaffen, von welchen ohnedieß noch keine der vorhandenen genuͤgt, und wozu noch ein langer Zeitraum und viele gute Beobachtungen erforderlich ſeyn werden, um dahin zu gelangen, ſtatt zweifelhafter Meynungen, nur ei⸗ nigermaßen wahrſcheinliche Sacherklaͤrungen geben zu koͤnnen A Es mochte etwa 1s Minuten nach 5 Uhr Abends ſeyn, indem ich eben, um einen Beſuch abzuſtatten, in ein Haus eintreten wollte, als einer meiner Bekannten, der Cammerrath von Eſchwege, mir begegnete und mich frage te, ob ich nicht zufällig erfahren habe, wo das Feuer ſeh, und dieſer, als ich verwundernd erwiederte, daß ich uberall von einem ſolchen Verfall noch nichts wiſſe, auf einen hel⸗ len Schein am Himmel zeigte. Dieſer Schein war Ri und ſtand im Meridian etwa 75° Über dem noͤrdlichen H rizont. Beydes, die Höhe und Farbe des Lichtſcheins, mach⸗ te es mir unwahrſcheinlich, daß eine Feuersbrunſt die Urſa⸗ che davon ſeyn koͤnnte, um ſo mehr, da ſolche in der Stadt ſelbſt und zwar ſehr nahe hätte Statt finden muͤſſen, wenn der Widerſchein davon ſich auf dieſe Hoͤhe am Himmel verbreiten ſollte und doch vom Feuerlaͤrm nicht das gering⸗ ſte zu vernehmen war. Dadurch auf den Gedanken geleitet, daß vielleicht ein Nordlicht zum Grunde liegen Eönne, beres dete ich meinen Freund, ihm dieſe Idee mittheilend, mit mir an einen freyen Ort zu gehen, wo wir den noͤrdlichen Hos rizont uͤberſehen koͤnnten. Ss Während der kurzen Zeit, welche wir auf dieſem Wes hatte jener Lichtſchein ſich mehr nach Oſten gezogen und hinter den Gebäuden und Bäumen ſich verbors gen, hingegen war am noͤrdlichen Horizonte, als wir dahin kamen, wo dieſer frey vor uns lag, das Nordlicht nicht mehr zu verkennen. - Hier deckte zu unterſt eine ſchwarze Wolkenwand den ont und nahm eine Höhe von etwa 5° ein. Der obe nd derſelben bildete eine, mit dem Horizonte parallele, rf begrenzte Linie, die aber hin und wieder kleine Riſſe kes auszuſprechen ſchienen, obgleich in der Maſſe ſelbſt jtverfchiedenheiten oder Schatten ‚und Licht nicht zu ber n waren. 8 Vom Rande dieſer Wand und ſcheinbar hinter derſel— hervortretend, erhob ſich ein heller, weißer, glanzloſer chtſchein, aͤhnlich einer ſtarken Daͤmmerung, oder dem eine eines beleuchteten weißen Papieres. Die Hoͤhe die Lichtſcheines betrug im Norden vom Rande der ſchwar— Wolke ohngefaͤhr 10 bis 15%, wo ſich derſelbe allmaͤh— zu verlaufen anfieng; fo daß in einer Höhe von 30°, Himmel ganz rein und dunkelblau erſchien; und die ſchenkel deſſelden dehnten ſich nach beyden Seiten auf dem nde des Horizontes, an Umfange und Lichtſtärke nach und nach abnehmend, bis zum Nordoſt- und Nordweſtpuncte aus, woſelbſt ſie ſich ganz verloren. PR Dieſes Licht, ſo wie ich daſſelbe eben beſchrieben ha; * blieb nun waͤhrend der ganzen Dauer des Nordlichtes, iſchen 8 und 9 Stunden, ſich ſo ziemlich gleich ohne auf— ende Veranderungen in feiner Staͤrke und Ausdehnung d ohne alle Veraͤnderungen in ſeiner Farbe, und bildete gleichſam den ruhigen und ſtehenden Kern des Nordlichtes, zon welchem die uͤbrigen merkwürdigen Phaͤnomene gewifs ſermaßen als ſecundaͤre Erſcheinungen ausgiengen. Dieſe Erſcheinungen waren folgende: Es zeigte ſich nehmlich auf den Schenkeln jenes Kernlichtes, mit welchem Namen ich daſſelbe der Kuͤrze wegen hier bezeichnen will, n Zwiſchenraͤumen von ohngefähr 15 bis 20 Minuten, ab: chſelnd im Nordoſten und Nordweſten, eine größere oder leinere 10 bis 15 Grade breite, weiße Lichtmaſſe, die mit einer Geſchwindigkeit, wie Wolken bey maͤßigem Winde, von jenem Puncte nach Weſten, oder von dieſem nach Oſten hin ſich erhob. Dieſe Lichtmaſſen waren bey ihrem Entſtehen und ſo lange ſie niedrig ſtanden, von dem Kernlichte im eigentlichen orden, weder an Farbe noch an Lichtſtaͤrke verſchieden, ahmen aber, fo wie fie ſich mehr über den Horizont erhos ben und naͤher kamen, an Lichtſtaͤrke ab, und weit entfernt 1 eine Aehnlichkeit mit Strahlen zu haben, erkannte man fie, nachdem fie eine Höhe von ohngefaͤhr 30° erreicht hatten, vielmehr als ein duͤnnes Lichtgewoͤlk, das wie ein weißer Florſchleier die Sterne durchſcheinen ließ, und das mit der unregelmäßigen Form deſſelben auch ſeine ſcharf be⸗ n etwas wellenfoͤrmigen und eingeriſſenen Raͤn⸗ er verband. Hatte der vordere Rand dieſes Lichtgewoͤlkes ohnge⸗ fahr die Höhe von 45 oder 50° erreicht, fo fieng daſſelbe an, ſich langſam zu verduͤnnen und aufzuloͤſen, die um⸗ ſchriebenen Ränder ſich zu verlieren und die ganze Lichtmaſ⸗ ſe verſchwand nach und nach von oben gegen den Horizont zu, wo fie gewöhnlich etwas länger ſichtbar blieb. Mit dies „Som Verſchwinden zugleich aber fing auch die Stelle des Iſis 1831. Heft 6. a i Zacken hatte, welche den Character eines wirklichen Ge— 570 Himmels, an welcher das Lichtgewoͤlk geſtanden und ſich aufgelöfet hatte, an, einen ſehr ſchwachen roͤthlichen Schein zu bekommen, der bald, aber doch allmählich in Ro⸗ ſenroth und zuletzt in Kirſchroth uͤbergieng, und je nachdem das vorhergegangene Lichtgewoͤlk groͤßer oder kleiner geweſen war, auch eine geſättigtere oder ſchwaͤchere Roͤthe und eine groͤßere oder kleinere Ausdehnung bekam. Es hatte dieſe Roͤthe keine umſchriebenen Raͤnder, ſondern war nach allen Seiten hin verwaſchen, nahm eine ohngefaͤhre Breite von 20 bis 35 Grad ein und ließ ebenfalls, wie vorher das weiße Lichtgewoͤlk, die Sterne durchſcheinen. Ein merkwuͤrdiger Umſtand war hiebey noch der, daß, ſobald der rothe Schein anfieng, ſeiner hoͤchſten Staͤrke ſich zu naͤhern, alsdann und nicht fruͤher, auch aͤußerſt zarte, weißliche, breite Lichtſtrahlen auf dem rothen Grunde be> merkbar wurden, die eben ſo allmaͤhlich wieder verſchwan— den, als die hoͤchſte Roͤthe abnahm und daher auch in der Mitte dieſer Erſcheinung, wo die Roͤthe am ſtaͤrkſten war, ſich am deutlichſten zeigten, nach der Peripherie zu undeut— licher wurden und fich nie über dieſelbe hinaus erſtreckten, folglich auch nie mit dem Kernlichte am Horizonte zufams menhiengen, da die Roͤthe ſelbſt mit dieſem nicht zuſam— menhieng und beyde durch einen lichtfreyen dunkeln Raum getrennt waren. Ich muß noch bemerken, daß dieſe Strei— fen in der Richtung lagen, in welcher vorher das Lichtge— woͤlke, dem die Roͤthe ihre Entſtehung verdankte, herauf gezogen war und daß fie gegen den Beobachter zu ein we nig divergierend zu ſeyn ſchienen; obgleich ich darum nicht behaupten moͤchte, daß ſie ſolches auch in der That waren, indem hier recht gut ein optiſcher Betrug Statt haben und das Engerſtehn der von dem Beobachter entfernteren, dem Horizonte zugekehrten Enden dieſer Streifen, in dem ſpitze⸗ ren Winkel feinen Grund haben konnte, unter welchem ent- ferntere Gegenſtaͤnde bekanntlich geſehen werden. Nach et⸗ wa 5 Minuten war denn auch dieſe Roͤthe allmählich. wie der verſchwunden und damit das ganze ſecundaͤre Phaͤno— men, von der erſten Erhebung des Lichtgewoͤlkes an, in ei⸗ nem Zeitraume von 15 bis 20 Minuten beendigt. Hatte eine ſolche Erſcheinung in Nordoſten ihre Ent— ſtehung gehabt, ſo erhob ſich bald, nachdem ſie auf die vor⸗ beſchriebene Weiſe geendet hatte, eine andere aͤhnliche in Nordweſten, die denſelben Verlauf hatte und welcher dann wieder eine gleiche aus Nordoſten nachfolgte, und ſo fort. Indeſſen waren dieſe beyden Phaͤnomene, ſo vollkommen ſie im Allgemeinen und in der Hauptſache ſich auch einander glichen, doch an Ausdehnung, Umfang, Verlauf, Dauer und Zwiſchenzeiten verſchieden, und es fanden in dieſer Hinſicht kleine Abweichungen Statt, die jedoch an keine gewiſſe Re⸗ gel, eben ſo wenig als an den Ort ihrer Entſtehung gebun⸗ den zu ſeyn ſchienen, indem regellos bald das aus Nord⸗ oſten, bald das aus Nordweſten gekommene Phaͤnomen dem andern an Umfang und Dauer nachſtand oder die⸗ ſes uͤbertraf. Eine hoͤchſt merkwuͤrdige Verſchiedenheit dieſer fecun- daͤren Phaͤnomene fand aber im Verlaufe derſelben als Ausnahme von der Regel Statt und beſtand im Fol⸗ gendem: 36 * 571 f Die aus Nordoſten herauf gekommenen Lichtgewoͤlke verliefen ohne Ausnahme allzeit auf die eben beſchriebe⸗ ne Weiſe, nicht aber die, welche in Nordweſten ihren Ur⸗ ſprung nahmen. Dieſe, ſtatt daß fie wie gewöhnlich, nach— dem fie bis zu einer Höhe von ohngefaͤhr 50° herauf ges kommen waren, ſich aufloͤſten und die Stelle des Himmels, wo ſie geſtanden hatten, dann ſich auf die angezeigte Weiſe roͤthete, erreichten fie einigemal nicht nur das Zenith, fons dern giengen ſogar durch den Meridian bis zum oͤſtlichen Horizont fort, woſelbſt fie nach der Art gewoͤhnlicher, Wols ken untergiengen und alsdann auf dieſem ganzen Zuge ſich weder aufloͤſten noch ihr eigenthümliches weißes Licht ver aͤnderten. Wie ſchon geſagt, fand dieſes Ereigniß nur in Nord⸗ weſten und nur als Ausnahme von der Regel Statt, da ſonſt hier wie in Nordoſten der Verlauf dieſer ſecundaͤren Lichterſcheinungen derſelbe war, wie ich ihn oben beſchrie— ben habe. Die allgemeinen Thatſachen, welche für mich aus dies ſen Beobachtungen hervorgiengen, beſtanden nun darinn: 1) Das ſogenannte Kernlicht in Norden ſchien gewiſſer⸗ maßen die conſtante und ruhige Baſis der ganzen Nordlichterſcheinung zu ſeyn, und blieb, ohne eine ſichtbare Veraͤnderung in ſich ſelbſt wahrnehmen zu laſſen, waͤhrend der ganzen Dauer deſſelben ſich gleich. 2) Die ſecundaͤren Erſcheinungen giengen nicht von ſei⸗ ner Mitte aus, ſondern entwickelten ſich in Nord— weſten und Nordoſten am Ende feiner aͤußerſten Schenkel. 3) Die Feuerroͤthe entſtand nicht unmittelbar aus die⸗ ſem Kernlichte, ſondern verdankte ihre Entſtehung den ſecundaͤren aus Nordoſten und Nordweſten heraufge— kommenen Lichtmaſſen, und zwar nur dann, wann dieſe in einer Höhe von 45 bis 50° ſich vorher aufs geloͤſt hatten und verſchwunden waren. 4) Daher hatte dieſe Roͤthe auch nie im eigentlichen Norden und nicht mit dem Kernlichte zuſammen— haͤngend, ſondern höher als dieſes und mehr weſtlich oder oͤſtlich ihren Stand. 5) Die ſecundaͤren Lichtmaſſen loͤſten ſich nicht auf, ſo— bald fie einmal die Höhe von 80 bis 60“ uͤberſchrit— ten hatten, ſondern zogen alsdann, ohne daß eine Roͤthe erfolgte und mit Beybehaltung ihres urſpruͤng— lichen weißen Lichtes und ihrer Form, in der Rich— tung, in welcher ſie aufgeſtiegen waren, durch den Meridian bis zu dem entgegengeſetzten Horizonte fort. 6) Dieſe ſecundaͤren Lichtentwicklungen waren, was ſich auch ſchon bey der gewoͤhnlichen Erhebung derſelben als unverkennbar ergab, wirkliche dunſt- und wol—⸗ kenaͤhnliche Maſſen mit umſchriebenen Raͤndern und von unbeſtimmter Form, und unterſchieden ſich von dem gewöhnlichen Gewoͤlke unſerer Atmofphäs re ſichtbar nur durch ihren Lichtſchein und durch ei— ne außerordentliche Zartheit, vermoͤge welcher die Sterne erſter bis dritter Größe durch fie durchſchienen. oder ausgebogenen, hin und wieder etwas eingeriffenen, übers te bey der größeren Wolke eine Länge von ohngefaͤhr 60s 7) Dieſe Lichtwolken hatten Koͤrper genug, um nicht allein den dunkelblauen Himmel, ſondern auch die Sterne unter der dritten Groͤße vollkommen zu decke 8) Das Licht dieſes Gewoͤlkes ſchien ein eigenthuͤmli⸗ ches Licht zu ſeyn und war rein weiß und ſtrahlen⸗ los, wie das der Milchſtraße, doch bey weitem ſtaͤr⸗ ker oder ſichtbarer und dem aͤhnlich, welches man im Finſtern am weißen modernden Weidenholze wahr nimmt. 5 4 9) Es beſtanden dieſe Lichtwolken bey jedem Erſcheinen nicht aus einzelnen kleineren Theilen oder zuſammen⸗ hängenden Gruppen, ſondern aus yeiner einzelnen, ſelten aus zwey großen iſolierten Dunſtmaſſen von unbeſtimmten, ſich nicht immer gleichenden Umriſſen, obwohl fie die Form, welche man bey ihrer Annaͤhe⸗ rung an ihnen wahrnahm, auch auf ihrem weiteren Zuge nicht weſentlich veraͤnderten, darinn wenigſtens darf un nicht der Veraͤnderlichkeit der gewoͤhnlichen Dunſt⸗ und Rauchwolken unſerer Atmoſphaͤre unterworfen waren. ii 10) Was endlich die Bewegung dieſer Lichtgewoͤlke bes trifft, ſo zeigte ſich dieſe gerade eben ſo, als die, welche wir an unſeren gewoͤhnlichen, vom Winde ges triebenen Wolken bemerken. Ich moͤchte darum aber nicht geradezu behaupten, daß bey dieſer Bewegung eben dieſelben Urſachen als bey jener zum Grunde liegen; eben ſo wenig, als ich in dem Geſagten de Meynung andeuten will, daß dieſes Lichtgewoͤlk him: ſichtlich ſeiner Beſtandtheile und Verhaͤltniſſe, mit unfern gewöhnlichen atmoſphaͤriſchen Wolken übereinz ſtimme. 3 2 Zur Erläuterung und leichteren Beurtheilung der mit getheilten Thatſachen will ich die am Umfange größte Maſt fe des Lichtgewoͤlkes, die ich beobachtete, hier näher bes ſchreiben: 70 Es erſchien dieſelbe ohngefaͤhr 55 Minuten nach 5 Uhr, indem ſich in Nordweſten wie gewoͤhnlich auf dem aͤußerſten Schenkel des Kernlichtes der Lichtſchein vermehrte und na und nach dieſes Mal zu einer vorzuͤglichen Ausdehnung ut Helligkeit heranwuchs. Als ſich die Lichtmaſſe bis auf 30° erhoben hatte, ließen ſich bereits die vorderen Umriſſe . Gewoͤlks deutlich erkennen. Es uͤberſchritt darauf die g wohnliche Höhe von 50°, ohne ſich aufzuloͤſen, und als es ſo den Meridian erreicht hatte, unterſchied man 2 ge— trennte, nahe bey einander liegende große Wolken, welche fe N jetzt vom Horizonte, deſſen Lichtſchein ſich wieder zu vers, mindern anfieng, abgeloͤſt hatten. Die eine derſelben wa etwas größer als die andere, und beyde hatten die Figu langer unregelmaͤßiger Ovale mit wenig wellenfoͤrmigen, ein: all ſcharf begrenzten Raͤndern. Der Laͤngendurchmeſſer 1 in der Richtung von Nordweſten nach Oſten, in welch dieſe Wolken aufgeſtiegen waren und weiter zogen, und h bey der kleinern von 355. Der Querdurchmeſſer betrug ohngefaͤhr nur den Zten bis Aten Theil des —— 573 meſſers. Beyde Wolken durchzogen neben einander den Me⸗ kidian dieſes Mal nicht im Scheitelpuncte, wie ſolches bey einer früheren und bey einer ſpaͤteren Erſcheinung dieſer Art er Fall war, ſondern etwa um 100 ſuͤdwaͤrts von demſelben, daß man zu dieſer Zeit, um ſie zu beobachten, ſich mit dem Geſichte gegen Süden wenden mußte, und giengen dann in Oſten mit einem verſtaͤrkten Lichtſcheine unter, welcher ſich daſelbſt bis nach Nordoſten am Horizonte verbreitete, . mit dem oͤſtlichen Schenkel des Kernlichtes verſchmolz und darauf allmaͤhlich verſchwand. a Die ſcheinbare Geſchwindigkeit, mit welcher ſich das Phaͤnomen fortbewegte, war der aͤhnlich, mit welcher wir atmoſphaͤriſche Wolken bey mäßigem Winde dem Monde vorbeyeilen ſehen, und betrug ohngefähr einen Grad in 6 Secunden Zeit, ſo daß die ganze Erſcheinung von ihrer er— fen Erhebung in Nordweſten bis zu ihrem völligen Unter— =. Oſten nicht voll 20 Minuten gedauert und fie in: nerhalb dieſer Zeit den Raum zwiſchen dieſen beyden Pun⸗ cten zuruͤckgelegt hatte. Das Licht dieſes Gewoͤlks war durchaus ſtrahlenlos und rein weiß ohne alle Farbenmiſchung. Bey dem Auf— und Untergange der Wolke war daſſelbe concentrierter und ſtärker, als bey ihrem höheren Standpuncte, — was ich mir aus dem ſpitzeren Winkel erklaͤre, unter welchem bey einer Anſicht von der Seite die Koͤrpertheile der Wolke dem Be— obachter nicht nur naͤher zuſammengedraͤngt, ſondern ſelbſt auch auf einander gehaͤuft erſcheinen muͤſſen, — glich hier dem Lichte einer von innen erleuchteten Vaſe von Florenti— ner Marmor, und ließ bis zu einer Erhebung von ohnge— fahr 30° über den Horizont, allmaͤhlich an Stärke abneh⸗ mend, keinen Stern durchblicken. Ueber dieſe Hoͤhe hinaus fand keine weitere Abnahme des Lichtes Statt, das nun etwas matter und ſchwaͤcher dem Lichte aͤhnlich war, welches wir am weißen modernden Weidenholze wahrnehmen, und die von demſelben bedeckten groͤßeren Sterne durchſcheinen ließ. Bey dem Durchgange durch den Meridian glich das ganze Ge— mölfe einem zarten, hoͤchſt gleichfoͤrmig gewebten, weißen Milchflor, der ohne irgend bemerkbare duͤnnere oder dichtere, Stellen, ohne eine ſichtbare Veraͤnderung, weder in ſeinem inneren Zuſammenhange, noch in feinen Umriſſen zu erlei⸗ den, wie zwey große ausgeſpannte laͤngliche Schleyer nes ben einander am dunkelblauen Himmel ruhig dahin ſchwam— men, und mit einer zwar allmaͤhlichen und gleichzeitigen, aber doch ſehr bemerkbaren Geſchwindigkeit ſeinem Ziele in Oſten ſich näherte, woſelbſt er unter denſelben Verhaͤltniſ— ſen und ohne Zweifel auch aus denſelben Urſachen, wie die waren, welche bey ſeiner Erhebung obwalteten, wieder all⸗ maͤhlich an Lichtſtaͤrke zunahm und darauf am Horizonte untertauchte. 2 g So ſchien alſo das ganze Nordlicht aus dieſen drey hier beſchriebenen Gebilden zuſammengeſetzt zu ſeyn; nehm— lich aus dem, welches ich Kernlicht genannt habe, und aus den beyden in Nordweſten und Nordoſten abwechſelnd auf— ſteigenden Lichtwolken, ſen Hoͤhe am Himmel ſich aufloͤſten und dann von einem rothen Feuerſcheine erſezt wurden, von denen die in Nord— weſten aufgeſtiegenen Lichtwolken aber einigemal als Aus» welche in der Regel in einer gewiſ- 574 nahme von der Regel, ohne ſich aufzuloͤſen, mit Beybes haltung ihres weißen Lichtes und ihrer Gewoͤlkform durch den Meridian bis zum oͤſtlichen Horizont hinzogen. Wenn ich in dieſer Mittheilung den Lichtſchein des mehrgedachten Gewoͤlks als ein wahrſcheinlich eigenthuͤm— liches Licht aufgeſtellt habe, fo iſt ſolches nur meine Mey—⸗ nung, welche ich jedoch weder als unumſtoͤßlich annehmen, noch irgend jemanden aufdringen moͤchte, die bey mir aber in der Abweſenheit aller Körper, von welchen jenes Ges woͤlke moͤglicher Weiſe erleuchtet werden koͤnnte, ſo wie in dem Mangel aller der Erſcheinungen ihren Grund hat, wel— che ein von einem andern Koͤrper erleuchteter Gegenſtand nothwendig darbieten muß. Die Sonne war bereits ſeit zwey Stunden und dar⸗ uͤber in Suͤdweſten untergegangen und auch der Mond, der ſchon uͤber ſein letztes Viertel hinaus nur einen ſehr gerin— gen Theil ſeiner erleuchteten Oberflaͤche der Erde zuwandte, war nicht ſichtbar. Es ſchien mir daher bey der gegenwaͤr— tigen Stellung jdiefer Körper phyſiſch unmöglich, eine von dieſen ausgehende Beleuchtung als Urſache des Lichtes an— zunehmen, und das um ſo mehr, weil dieſe Gewoͤlke nicht nur uͤberall und in allen ihren Theilen ein gleichartiges, und die in Nordoſten ſowohl wie die in Nordweſten daſſelbe Licht zeigten, ſondern weil auch die letztere auf ihrem ganzen Zu— ge von Nordweſt nach Oſten, fie mochten ſuͤd- oder nord— waͤrts des Zeniths durch den Meridian gehen, durchaus dafs ſelbe gleichfoͤrmige Licht beybehielten. Den Widerſchein der in den noͤrdlichen Polarlaͤndern vorhandenen Eis- und Schneemaſſen als Urſache der Be— leuchtung annehmen zu wollen, moͤchte wohl am 7ten Jas nuar ſehr paradox erſcheinen, da um dieſe Zeit jene Ges genden in beſtaͤndige Nacht gehuͤllt kein Licht empfangen und folglich auch kein Licht zurück werfen und einem Gewoͤlke mittheilen koͤnnen, welches ſelbſt unſere, mit ihm verglichen, weit minder helle Schneedecke an ſeinem Lichte Theil neh— men ließ. Nicht zu gedenken, wie ſchwierig es ſeyn wuͤr— de, die große Gleichfoͤrmigkeit und Ausdehnung des Lichts reflexes von einem ſolchen Gegenftände herleiten, noch mehr aber den Uebergang des aufgeloͤſten Nordlichtgewoͤlkes in die rothe Feuerfarbe ſich daraus erklaͤren zu wollen. Uebrigens fehlte es den Lichtwolken ſowohl wie übers haupt allen Phaͤnomenen dieſes Nordlichtes an denjenigen Symptomen, welches die erſte und nothwendige Bedingung einer von außen kommenden Beleuchtung iſt, nehmlich an Schatten- und Lichtſeiten. Keine Stelle des Randes, kein Punct im Innern des Gewoͤlkes zeigte eine ſtaͤrkere oder mindere Beleuchtung, als der andere, und keine Spur von alle dem war vorhanden, was man nur entfernt auf Schatten und Licht haͤtte deuten koͤnnen, obgleich das Gewoͤlk bey aller ſeiner Zartheit, wie ich ſchon bemerkt habe, doch Körper genug hatte, um nicht allein den blauen Aether, ſondern auch die Sterne unter der — dritten Groͤße zu bedecken. er . Durch dieſe Gründe beſtimmt, das Licht des hier in Rede ſtehenden Gewoͤlkes für ein eigenes Licht anzuneh⸗ 575 men, moͤchte ich nun auch wohl, von den Theilen auf das Ganze zu ſchließen, das Licht aller der Erſcheinungen zu⸗ ſammen genommen, welche wir Nordlicht nennen, fuͤr ein eigenthuͤmliches, in der Erſcheinung ſelbſt begründetes, Licht annehmen zu duͤrfen berechtiget ſeyn. f Merkwuͤrdig war mir der Zug dieſer Lichtwolken von Nordoſt nach Weſten und von Nordweſt nach Oſten, da doch den ganzen Tag uͤber und noch an demſelben Abend, wo die Erſcheinung Statt hatte, der Wind gerade aus Nor⸗ den kam. Ich weiß zwar wohl, daß die Stroͤmungen der Atmoſphaͤre in verſchiedenen Hoͤhen oft ſehr verſchieden find, und daß daher hoͤher ſtehende Wolken nicht ſelten einen ver— ſchiedenen, dem niedrigeren Gewoͤlke oft ganz entgegengeſetz⸗ ten Zug haben. Da jman aber annehmen kann, daß die beyden von Nordoſt und von Nordweſt gekommenen Lichtgewoͤlke ihrer gleichen Natur zufolge auch wohl eine gleiche Hoͤhe gehabt haben werden, ſo haͤtten ſie, wenn anders die bewegende Kraft in der Atmoſphaͤre lag, nicht wohl eine 90° verfchiedene Richtung haben koͤnnen; und doch fand kein Zeichen irgend einer gegenſeitigen Anziehung Statt, aus welcher man ſich die Richtung der Bewegung haͤtte erklaͤren konnen, da jedes dieſer Gewoͤlke unveraͤn⸗ dert die Richtung behielt, in welcher es über den Horizont hinaufgeſtiegen war und eine Neigung ſich den noͤrdlichen Strichen des Compaſſes zu nähern, auf feinem ganzen Zuge nicht zu bemerken war. Uebrigens hatten dieſe Licht⸗ wolken durchaus das Anſehn einer duͤnnen, wagerecht aus— gebreiteten, in einer gleichmaͤßig ſtroͤmenden Luftſchicht ſchwimmenden Dunſtmaſſe. Ob dieſelben hoch oder niedrig giengen, daruͤber ließ ſich nichts ermitteln, indem es durchaus an jedem andern Gewoͤlke fehlte, mit welchem man ihren Stand haͤtte ver— gleichen koͤnnen. 5 4 Der Wahrheit zur Ehre muß ich noch bekennen, daß ich in keinem der Phaͤnomene dieſes Nordlichts, weder ein ſogenanntes Strahlenſchießen, noch Funkenſpruͤhen, noch weniger Blitze, oder ſonſt etwas, das einer electriſchen Entladung oder Ausſtroͤmung aͤhnlich geweſen wäre, deß— gleichen auch zu keiner Zeit der Erſcheinung irgend ein Ge— raͤuſch, am wenigſten ein donneraͤhnliches wahrgenommen habe, ſo geſpannt auch meine Aufmerkſamkeit auf alle dieſe Dinge war, und daß auch mein gelehrter Begleiter von Eſchwege ſo wenig, wie die vielen anderen Perſonen, welche ſich aus Neugierde in unſerer Nahe verſammelt hat⸗ ten, irgend etwas der Art geſehen oder gehoͤrt haben. Im Gegentheil ſchien das Innere und Körperliche aller Ge: bilde dieſer Erſcheinung in der hoͤchſten Ruhe zu ſeyn und alle oben beſchriebenen Veraͤnderungen und Bewegungen nur in einer gemeſſenen Zeit- und Stufenfolge vor ſich zu ge: hen. So habe ich auch von einem Zodiacallichte,. wel: ches einige am Nordhorizonte leuchtend geſehen haben wollen, — wenn anders nicht das Licht damit gemeynt iſt, welches hier den conſtanten Kern des Nordlichtes ausmadıs te, und welches ich darum VBernlicht genannt habe, — nicht eine Spur geſehen, und geſtehe auch aufrichtig, daß ich in dieſer Himmelsgegend ein Thierkreislicht nie geſucht ha⸗ ben wuͤrde. 5 576 Was die allgemeinen gleichzeitigen meteorologiſchen Verhaͤltniſſe betrifft, jo waren dieſe keinesweges ungewöhn⸗ lich. Der gegenwaͤrtige Winter war uͤberhaupt ſehr gelinde geweſen und hatte in kurzen Zeiträumen von 4—6 Tagen mit wenigem heitern Himmel, Regen, Schnee und gelindem Froſte, in der Lufttemperatur zwiſchen 5° + und 5° — R. abgewechſelt, und der Wind groͤßtentheils aus Weſten und Suͤdweſten, ſeltener aus Nordweſten und Suͤdoſten gewehet. Dieſem angemeſſen war denn auch der Luftdruck mehr gen ring als ſtark geweſen, und hatte ſich meiſtens zwiſchen 27 3. 6 und 28 3. 2 Linien gehalten. Nach einige Tage hin⸗ durch geherrſchtem weichem und regnichtem Wetter war der Wind am Sten Januar von Suͤdweſt durch Weſt nach Nord weiten gegangen und hatte 2— 3 Grad Kälte gebracht, die, weil der Wind noch noͤrdlicher wurde, am 6. bis auf 5% ſtieg. Am 7ten des Morgens kam der Wind gerade aus Norden, die Temperatur hatte bis auf 7e R. zugenommen und der Himmel war ganz rein von Wolken. Wie denn in der Regel bey uns der Nordwind und der Oſtwind von einem heitern, wolkenloſen Himmel und, wenn ich mich fo aus⸗ druͤcken darf, von einer Fluth in der Atmoſphaͤre begleitet zu ſeyn pflegen; denn auch der Luftdruck vermehrte ſich im Verhaͤltniſſe der angezeigten Veraͤnderungen und flieg vom 3. bis zum 7. Januar Abends allmaͤhlich auf 28 Zoll und Linien. Am 8. des Morgens war der Wind wieder um eis nige Striche nach Weſten zuruͤckgegangen und mit ihm auch der Luftdruck um eine Linie geringer und die Lufttemperatur um einen Grad wärmer geworden, der Himmel aber noch heiter und wolkenfrey, bis gegen Abend der Wind immer weiter nach Weſten gieng, eben ſo allmaͤhlich der Luftdruck und die Kälte ſich verminderten, der Himmel ſich wieder be⸗ woͤlkte und ſo am folgenden 9. Januar wieder Suͤdweſtwind mit Thauwetter eintrat. 7 * Alle dieſe Ereigniſſe ſind aber in den Breiten, unter welchen wir liegen und beſonders in unſerer Gegend ſo et⸗ was Alltaͤgliches, und kommen alle Jahre, beſonders in den konaten November und December jo gewöhnlich und haͤu⸗ fig vor, daß ich es nicht wagen möchte, eine Naturerſchei⸗ nung, wie das Nordlicht, darauf zu beziehen. Noch gewagter aber ſcheint es mir zu ſeyn, bey der noch ganz im Dunkel verborgen liegenden Theorie des Nordlichtes, auch andere, Monate oder Jahre lang vorangegangene, eben ſo alltaͤgliche Naturerſcheinungen, als Hagel- und Donnerwetter, Höhen: rauch, Sturm und dergleichen damit in Verbindung bringen zu wollen. x Zum Ueberfluß glaube ich ſchließlich hier noch erinnern zu muͤſſen, daß alles, was in der vorſtehenden Mittheilung uͤber Nordlicht geſagt iſt, ich nur auf die Erſcheinung def ſelben angewendet wiſſen will, welche ich am 7. Jan. d. J. hier beobachtet habe, und daß ich es ohne alle Maaßgabe kuͤnftigen Beobachtungen uͤberlaſſe, ob und in wie fern das, was ich beobachtete, mit anderen Erſcheinungen diefer Art uͤbereinſtimmt oder auf ſolche anwendbar if. Wie ich denn auch nur, um ſolche Vergleichungen zu veranlaſſen, meine Beobachtungen dem gelehrten Publicum vorgelegt habe. Braunſchweig im Februar 1851. a Dr. Zincken genannt Sommer. 578 Prodromus Lepuropetalum 1 32) Vahlia 7 ematis naturali i tabilis, s. enumeratio eontracta J matis naturalis regni vegetabilis, xclI Umbelliferae Cryrtotaenia 2 Pimpinella 27 Sium 1g um, generum, specierumque plantarum hueusque cogni- „ juxta methodi naturalis normas digesta; auct. A. P. e Candolle. P. IV, sistens Calyciflorarum ordines 10. Pari- Der siis ap. Treuttel. 30. 8. 683. elegenheit gehabt, in der Iſis zu reden; es iſt ohne eifel dasjenige, worinn die Gattungen am richtigſten find d auf die man ſich daher am ſſcherſten verlaſſen kann. glichen und die Pflanzen groͤßtentheils vom Verfaſſer ſelbſt geſehen. Was die Stufenfolge der Familien ſelbſt betrifft, ſo iſt bekanntlich der Verfaſſer der Meynung, daß im Pflan⸗ zen reiche kein ſolcher Rang walte wie im Thierreich, und es aher im ſtrengen Sinn kein Tiefer und Höher, ſondern nur eine netzartige Vertheilung gebe, woruͤber man mit nies manden rechten kann. Auch liegt bey einem ſolchen Werke, wo es nur darauf ankommt, die Maſſe der Thatſachen mits zutheilen, nicht fo viel an der Anordnung der Familien, als an der der Sippen und Gattungen. Genug, das Werk iſt mit unbegreiflichem Fleiß und mit einer erſtaunenswürdigen Bekanntſchaft mit den Gattungen bearbeitet, deren ſich nur wenige ruͤhmen koͤnnen. Wenn man bedenkt, daß der Ver⸗ faſſer noch nebenbey jaͤhrlich einige Abhandlungen mit Ku⸗ pfertafeln herausgibt, ſo begreift man in der That nicht, woher er ſeine Zeit zu dieſem Werke nimmt, wo ſo viele Tauſend einzelne Dinge, Buͤcher und Citate nicht öloß an⸗ gegeben, ſondern beſehen und verglichen werden muͤſſen. Jeder Band hat ein Regiſter, aber leider keinen Rahmen der Familien, wodurch das Auffuchen ſehr erſchwert wird. Man wuß ſich darüber um fo mehr wundern, da doch der Verfaſſer im Innern des Werks ein ſo großes Talent im Gliedern zeigt, ſo daß man auch vom Satze ſagen kann, er falle hübſch wie ein regelmaͤßiges Gebäude oder Baum⸗ anlage ins Auge. Die Familien oder Ordnungen, wie er ſie nennt, ſind folgende: XCI Ordo. Saxifraga- Bauera 4 Spec. ceae. 4) Hydrangeeae ) Tribus: Escalonieae, Hy a 16 Escalonia 25 Spec. . Quintinia 1 en 8 Forgesia 1 n 5 Anopterus E, Deutzia 1 Broussaisia 1 Itea 5 j : . 5) Saxifrageae 2) Cunonieae Saxifraga 150 Codia 1 Leptarrhena 2 Halicoma ı Chrysosplenium 5 Dieterica 1 Mitella 4 Meinmannia 31 Tellima 1 HBelangera 4 Cunonia 3 Arnoldia 2 Ceratopetalum t ) Bauereae Iſis 1831. Heft 6. Drummondia « . Tiarella 6, Astilbe ı Heuchera ı3 Donatia * ı A. Subordo, > Fi. Won dieſem vortrefflichen Werke haben wir ſchon oft Die Charactere find ziemlich kurz, die Synonyme ſelbſt ver⸗ S. 55 mae 1) Hydrocotyleae Hydrocotyle go Crantzia? 1 Dimetopia 1 Erigenia 1 Micropleura 1 Didiscus “ 2 Trachymene 10 Astrotricha 2 Xanthosia 4 Bowlesia 7 Fragosa 6 Azorella 6 Pectophytum ı 2) Mulineae Bolax ı Mulinum 8 Drusa ı Huanaca 2 Diposis ı Spananthe ı Pozoa ı Asteriscium 2 3) Saniculeae Actinotus 2 Petagnia 1 Sanicula 11 Hacquetia 1 Astrantia 6 Alepidea 1 Horsfieldia 1 Eryngium 84 4) Ammineae Rumia 4 Cicuta 3 Zizia 3 Pentacrypta 1 Apium 7 Petroselinum 5 Wydleria 1 Trinia 5 Helosciadium 13 Discopleura 2 Leptocaulis 5 _ Ptychotis 20 Falcaria 4 Sison 3 Schultzia 1 Ammi ı2 Aegopodium ı Carum 4 Bunium ı7 Orthosper- Bupleurum 51 53) Heteromorpha ı 5) Seselineae Lichtensteinia 4 Ottoa 1 Oenanthe 20 Annesorrhiza 1 Solerosciadium 1 Dasyloma 2 Cynosciadium 2 Aetliusa 3 Foeniculum 5 Rundmannia 1 Deverra 3 Seseli 27 Libanotis g Cenolophium x Cnidium 10 Thaspium 3 Trochiscanthes 1 Athamantha 10 Ligusticum 22 Silaus 4 Wallrothia 1 Meum 35. Gaya 2 Conioselinum 1 78) Crithmum ı 6) Angeliceae S. 164 Levisticum 1 Selinum 3 Ostericum t Angelica 11 Archangelica 3 7) Peucedaneae Opopanax ı Ferula 30 Eriosynaphe ı Palimbia 3 Peucedanum 39 Imperatoria 3 Callisace 1 Bubon 3 Anethum 5 Cortia ı Capnophyllum 2 N Tiedemannia 1 Archemora 4 Pastinaca 10 Astydamia 1 Heracleum 30 Zozimia 2 Polytaenia s 102) Johrenia ı 8) Tordylineae S. 196 Hasselquistia 2 579 Tordylium 5 Tordyliopsis 1 9) Silerineae Krubera ı Agasyllis 1 Siler 1 10) Cumineae Cuminum 3 Trepocarpus 2 11) Thapsieae S. 202 Thapsia g Cymopterus 1 Laserpitium 20 Lophosciadium 1 Melanoselinum 1 12) Daucineae S. 208 Artedia 1 Orlaya 3 118) Daucus 38 B. Campylospermae Seite 215 13) Elaeoselineae Elaeoselinum 2 14) Caucalineae Caucalis 7 Turgenia 3 Torilis 13 15) Scandicineae Scandix 10 Anthriscus 8 Chaerophyllum 24 Caldasia 4 Sphallerocarpus 1 Molopospermum 1 Velaea 1 Myrrhis 2 Osmorhiz a 3 Grammosciadium 2 16) Smyrneae S. 230 Lagoecia 1 Oliveria 1 Anisosciadium 1 Echinophora 5 Exoacantha 1 Arctopus 1 Cachrys 14 Prangos 6 Colladonia 1 Lecokia t Magydaris 5 Hermas 5 Conium 3 Vicatia 1 Arracacha 2 Pleurospermum 5 Hymenolaena 9 Physospermum 5 Smyrnium 6 Eulophus * ı 155) Scaligeria 1 C. Coelospermae 17) Coriandreae Bifora 2 Astoma 1 Atrema 1 157) Coriandrum x L XCIII Aralidcede S. Panax 28 Cussonia 3 Maralia 1 Gilibertia 6 Gastonia 1 Polyscias 1 Toricellia 1 Aralia 16 Sciodaphyllum 16 Hedera 42 Paratropia 4 15) Arthrophyllum 3 XCIV Hamamelideae ©. 267 1) Hamameleae Hamamelis 3 Dicoryphe ı Trichocladus 1 2) Fothergilleae 4) Fothergilla 1 XCV Corneae S. 271 Cornus 19 Aucuba 1 Votomita 1 Mastixia 2 5) Polyosma 3 XCVI Loranthaceae ©. 277 Viscum 71 Misodendrum 3 Loranthus 211 4) Schoepfia 4 XCVII Caprifoliaceae ©. 321 ı) Sambuceae Sambucüs ı7 Viburnum 5ı 2) Lonicereae Triosteum 4 Diervilla 5 Lonicera 53 Leycesteria ı Symphoricarpus 5 Abelia 3 Linnaea ı Aidia 1 Valentiana 1 12) Carpaton 1 XCVIII Rubi ace ae S. 341 1) Cinchonaceae Nauclea 28 Uncaria 16 Adina 2 Stevensia 1 Coutaria 5 Hillia 3 Hymenopogon 1 Cinchona 10 Buena 3 Remijia 4 Luculia 1 Hymenodyction 4 Exostemma 19 Danais 4 5 Manettia 23 Bouvardia 11 Pinkneya 1 18) Calycophyllum 3 2) Gardeniaceae S. 367 Sarcocephalus 1 Zuccarinia 1 Lucinaea 1 Burchellia 2 Amaioua 7 Mussaenda 27 Rutchubaea 1 Cassupa 1 Gynopachys 3 Tocoyena 5 Posoqueria 7 Oxyanthus 3 Stylocoryna 8 Genipa 9 Gardenia 43 Randia 37 Chapelieria 1 Heinsia 1 Menestoria 4 Helospora 1 Hippotis 1 Pomatium 1 Pertiera 9 Pouchetia 1 Cupia 10 Tarenna 1 Petesia 7 Cococypselum 16 Fernelia 3 580 Petunga 4 1 5 4 vn ö Hoffmannia ı ° 51) Catesbaea 7 3) Hedyotideae Condaminea 5 - Macrocnemum 5 Be Chimarrhis 5 Augustea 5 - % Portlandia 3 Bikkia 1 8 Isidorea 1 Spallanzania 2:2 Rondeletia 30 9 Wendlandia 16 Be‘ Xanthophytum 2 Carphalea 1 a Sipanea 4 5 Virecta 3 * Ophiorhiza 20 Sie Argostemma 88 77 Spiradiclis 1 9 Tula 1 Dentella 1 Hedyotis 28 Oldenlandia 45 Gonotheca 1 Rohautia 7 Sr Radua 6 5 Anotis 14 70 Rachicallis 3 Lucya 1 0 79) Polypremum? 1.2 4) Isertieae S. 435 ! Metabolos 11 Gonzalea 8 3 - Isertia 4 TV 5) Hamelieae S. 438 Tepesia ı 5 Evosmia 2 ee Sabicea 9 Olostyla 1 Axanthes-6 Urophyllum 2 Hamelia 10 Alibertia ı Schradera 4 Brignolia ı Patima 2 94) Polyphrasmon 3 20 6) Cordiereae S. 445 Cordiera 1 Tricalysia 1 7) Guettardaceae S. 146 Morinda 32 5 2 Myrmecodia 2° . Hydnophytum 2 581 ‚Hypobathrum 1 Nertera 2 ö „Mitchella 2 Mephitidia 18 - Yangusria 3 Guettarda 27 - Malanea 1 Antirhoea 3 Stenostomum 6 Chione“ ı Timonius 3 Hamiltonia 3 1 Leptodermis 1 Psathura 3 Moyonima 4 Pyrostria 6 Octavia RR Litosanthes 1 Erithalis 3 Retiniphyllum ı Nonatelia 11 Gynochtodes 1 Coelospermum 2 Ancylanthus 1 Cuviera 1 Dondisia 1 Stigmanthus 1 127) Strumpfia 1 8) Paederieae S. 470 "Lygodysodea 2 Lecontea 2 Paederia g - 9) Coffeaceae ©. 472 Amaracarpus ı Damnacanthus 1 Canthium 20 Plectronia 3 Psydrax 4 Marquisia ı Nescidia 1 Diplospora 1 Epithinia 1 Siderodendron 3 Eumachia 1 Declienxia 29 Tertrea 1 Chiococca 5 Margaris 2 Saldinia 1 Scolosanthus 2 Chomelia 4 Baconia 1 ‚Ixora 54 Pavetta 31 Saprosma 2 Coussarea 5 Polyozus 6 Grumilea 3 Rutidea 2 * ——— 2 582 Faramea 17 Strempelia 1 Coffea 35 Rudgea 2 Antherura 1 ‘ Ronabea 5 Psychotria 177 Palicourea 55 Chasalia 9 Cephatelis 31 Carapichea 2 Suteria ı Geophila 6. ı70) Patabea 3 10) Spermacoceae Seite 538 Cephalanthus 11 Democritea 1 Octodon 1 Borreria 83 Spermacocce 60 Hexasepalum 1 Diodia 34 Triodon 3 Crusea 4 Richardsonia 10 Knoxia 9 Psyllocarpus 4 2 Mitracarpum ı6 Staelia 3 Tessiera 2 Gaillonia 3 Machaonia 3 Serissa ı Ernodea ı Cuncea * ı Hydrophylax 2 Scyphiphora ı Plocama 1 194) Putoria 2 11) Anthospermeae Seite i Coprosma 4 Phyllis 1 Galopina 1 Anthospermum 9 Ambraria 2 12) Stellatae S. 580 Sherardia 2 Asperula 38 Crucianella 16 Rubia 45 Galium 180 Callipeltis 1 206) Vaillantia 2 15) Opercularieae Seite 614 Pomax 2 13 Araliaceen, XCIX Palerianeae S. 623 Patrinia 5 oOpercularia 15 Canephora 1 Morelia 1 Nardostachys 2 Salzmannia 1 Dufresnia 1 Deppea 1 Valerianella 24 Billiotia 1 Astrephia 2 Fedia 3 Plectritis : Centranthus 5 Valeriana 84 Betckea ı 11) Triplostegia 1 Psilobium 2 Platymerium 1 Stipularia 1 Hylacium 1 Phallaria 2 Benzonia 1 Alseis 1 C. Dipsaceae S. 643 Breonia 1 Morina 4 Lecananthus 1 Dipsacus 13 Jackia 1 Cephalaria 14 Himatanthus 1 Rnautia 10 229) Sickingia 2 Pterocephalus 13 6) Scabiosa 61 Es ſind demnach 32 Saxifragaceen, 157 Umbelliferen, 4 Hamamelideen, 5 Corneen, 4 Loran⸗ thaceen, 12 Caprifoliaceen, 225 Rubiaceen, 11 Valeria⸗ neen und 6 Dipſaceen, alſo 467 Sippen abgehandelt. Die mit * bezeichneten Namen find entweder ſchon im Thierreiche gebraucht oder wenigſtens ganz aͤhnliche. R. Histoire 8 de la Botanique Genevoise, Discours prononcée à la céréemonie académique des prometions par le Prof, De Candolle. Gene- ve chez Barbezat. 30, 4. 61. Wenig Städte, wie Genf, von mäßiger Größe und ohne Univerfität können ſich ruͤhmen, eine eigene Geſchichte der Botanik zu haben, gleich den älteften Univerſitäten Deutſchlands, Prag, Baſel, Straßburg und Wien. Genf iſt freylich erſt ſeit einem ſtarken Menſchenalter in die Lauf⸗ bahn getreten; dennoch iſt es mit den anderen ſo in die Wette gelaufen, daß jene nichts mehr als den alten Adel voraus haben. Dieſe Geſchichte hat zugleich einen beredten Vertreter gefunden, der das Wichtige herauszuheben und die Ehren gehoͤrig zu vertheilen verſteht. Dieſe Schrift wird daher nicht verfehlen, aufmunternd auf DeCandolles Mit buͤrger zu wirken und ſie auf der wiſſenſchaftlichen Bahn zu erhalten, die fie bereits den heutigen Schweizern zum Nach treten geebnet haben, da leider nicht zu laͤugnen iſt, daß mit Ausnahme von Zuͤrich die übrigen Schweizerſtäadte, über. : welche man ſonſt auf ſeiner litetariſchen Reiſe gekommen iſt, nun gaͤnzlich aus dem Wege liegen, und hoͤchſtens noch eine und die andere einen Pfad für Fußgänger durch das Ges ſtruͤppe behalten hat. Genf und Zuͤrich bilden jetzt 2 Focus in der Schweizerellipſe, durch deren Strahlen das Land allein noch in die Welt heruͤberſcheint. Bern, der Geburtsort Hallers, iſt fo verdunkelt durch den Duͤnkel des Ariſtocra⸗ tismus, daß Sallers Sohn deſſen Herbarjum nicht ſeiner Stadt, ſondern Genf vermacht hat, damit das Andenken doch in Ehren bleibe. Das mit Gold belaſtete Baſel ift N 5 583 berinaaßen in die Tiefe der frommen Teufelsbeſchwoͤrer ges ſunken, daß es den aufgeklaͤrten Männern, welche die ver⸗ grabenen Schaͤtze heben moͤchten, um fie der Welt nützlich zu machen, bis jetzt kaum gelungen iſt, einige Lichter in die Stadt zu bringen, um ſie in die Tiefe hinunterzulaſſen. Lucern, das noch kurzlich ganz vergeſſene, ſcheint mehr Luft zu bekommen, nicht bloß ſeinen majeſtaͤtiſchen Felſenſee, den es nicht gemacht hat, den Reiſenden zu zeigen; ſondern auch der Welt das, was es vielleicht ſelbſt machen kann. So bleibt demnach Genf und Zürich die Ehre allein, nicht bloß in der Schweiz, ſondern auch in der Welt zu liegen. Hinter ihnen blicken bloß Aarau, Solothurn und St. Gal— len hervor. Man kann vielleicht ſchon Leri, der 1886 eine Reiſe nach Braſilien in Genf herausgegeben hat, zu den Genfer Botanifern rechnen. Dann folgt Dominique Chabreyr welcher J. Bauhins Werke . dic. Fatio de Duillers, G. Cramer und J. 2. Calandrini, J. A. Trembley nebſt A. ln dem Polppenmann, welche mehr und weniger auf die Botanik Bezuͤgliches ge— liefert haben, unter denen aber Calandrini das meiſte ge— than und im Grunde den Anſtoß fuͤr die Naturwiſſenſchaften den Genfern gegeben hat. Nun folgen die berühmten Nas men Ch. Bonnet, Sauſſure, Vouſſeau, Senebier, Pictet, de la Roche, B. Prevoſt, Jurine, Goſſe, Col: ladon, nebſt einigen andern, die mehr fuͤr Oeconomie ge— than haben oder bloß Herbarien angelegt. So weit die Ge— ſtorbenen. Die noch Lebenden werden nur namentlich ange- führt, und von ſich ſelbſt braucht der Verfaſſer nicht zu ves den. Angehaͤngt iſt ein wirklich reichhaltiges Verzeichniß der Schriften der Genfer Botaniker von den ſchon genannten, fo wie auch von den noch lebenden, F. Huber, M. MNi⸗ cheli, Saladin, Vaucher, N. Th. de Sauſſure, Puerari, beyde Peſchier, Moricand, J. de Roches, Dufresne, E. Goſſe, Le Royer, Duby, C. Col: ladon, Macaire⸗Prinſep, Choiſy, de la Rive, Marcet nebſt ſeiner Frau, Seringe, Coulter, X. Meißner, Gingins, Ph. Mercier, Otth, Ber— landier, Wydler, und endlich der Verfaſſer ſelbſt P. DeCandolle und fein Sohn A. DeCandolle. Seyland hat alle Zeichnungen zu allen ſeit 1820 von Genf ausge⸗ henden botaniſchen Schriften verfertiget. Bezuͤgliche Pflanzennamen ſind: Leria, Chabraea, Fatioa, Calandrinia, Trembleya, Bonnetia, Saussu- rea, Roussaea, Senebiera, Pictetia, Rochea, Jurinea, Huberia, Vaucheria, Pueraria, Moricandia, Du- fresnea, Colladonia, Mataitea, Choisya, Marce- tia, Seringia, Ooulteria, Meissneria, Ginginsia, Merciera, Wydleria, Heylandia, Candollea. Billig ſollte es eine Gossea geben. * 8 A Monographie 5 des Cämpamuleesg par) 32 de Candolle. Paris cher Desray. . 4. 384. 20 pl. i ei 1 1 2 5 Dieſe Monographie iſt ein ganzes Opus, ee ſich der junge Verfaſſer beym erſten Schritt mitten in den Kreis der thaͤtigſten und erfolgreichſten Botaniker einfuͤhrt. Es gibt zwar noch boichtigere, d. h. bis jetzt weniger aus ⸗ einander geſetzte Familien, deren Bearbeitung die Wiſfen⸗ ſchaft zu ihrer Beruhigung wuͤnſchen muß; indeſſen fand den dem Verfaſſer einmal die Sippen und Gattungen der Glockenblumen in vollem Maaß zu Gebot, und er hat da⸗ her Recht gethan, das Auerbieten anzunehmen und ihm fele ne Zeit, ſeine Talente und Kenntniſſe, welche er glücklichen Weiſe von ſeinem Vater erworben hat, zu widmen. Dieſe Schrift iſt ein Muſter von Vollſtaͤndigkeit und Genauigk 0 in der Anordnung, Beſtimmung, Beſchreibung und S nymie, und macht dem Verfaſſer eben fo viel Ehre, als 1185 feinem Vater Freude machen kann. Ihm ſtand nicht bloß das reiche Herbarium und die vollſtaͤndige Bibliothek ſeines Vaters zu Gebot, ſondern auch die meiſten von ganz Eu⸗ ropa, die er auf ſeinen Reiſen groͤßtentheils ſelbſt durchzu⸗ gehen Gelegenheit hatte. Er war in Lyon, Paris, Baſel, Zürich, München, Wien, Eiſenſtadt und Bruck, London, Glasgow, Brüffel, und hat uͤberdieß von den meiſten Boka⸗ nikern Europas Pflanzen oder Bemerkungen darüber zuge» ſchickt erhalten. Er hat 65 neue Gattungen beſchrieben. Die ſchwierigſte Arbeit war aber die Herſtellung der unn, tzen Synonyme, deren auf 354 Gattungen nicht weniger als 800 kommen, die ſeit Linne geſchmiedet worden find, Linne zählte 50 Gattungen, Wildenow 112, Perſoon 158, Romer und Schultes 287, Steudel 299, 90 50 gel 2347 der Verfaſſer 334; alſo waren vor ihm 26 bekannt. 9 Er hat 8 neue Sippen aufgeſtellt. l 1 Voran geht eine vollſtaͤndige Beſchreibung der Sean mit vielen untermiſchten Beyſpielen und unter Beziehung auf die Abbildungen der 4 erſten Tafeln, zuerſt des each und dann der Bluͤthen. a S. Zs folgt die Claſſiſication der Campanalen, ihre Wer» wandtſchaften und Unterſchiede, die Aufſtellung und ausführliche Beſchreibung der Sippen 5 ihre Verwandtſchaften unter ein⸗ ander, ihre Eigenſchaften, G ebrauch, geograph. Vertheilung, u. endlich S. 89 eine Aufzählung der Gattungen und Sippen, welche nicht zur Familie der Glockenblumen gehören. Im sten Theil folgen S. 97 die einzelnen Beſchrei⸗ bungen der Sippen und Gattungen, welche, wie man web ſieht, den größten Theil des Werkes einnehmen. ! Die Hälfte der Gattungen waͤchſt in Europa und im gemäßigten Aſien; ein Viertel am Vorgebirg der guten Hoffnung, die uͤbrigen zerſtreut; es iſt ſonderbar, daß 14 Braſilien nicht eine einzige vorkommt. Eine Tabelle gibt eine Ueberſicht der Verbreitung; uberhaupt ſcheinen fie die beißen Gegenden zu meiden. b = Der Rahmen ſteht folgender Machen: f 585 | 1. Subtribus. Capsula apice dehiscens. . Corolla B- partita. e v h ) Jasione 7. 8 2) Lightfootia Lheritier 12. 8) Cephalostigma n. 3. 1) Campanumoea Blume 2. B. Corolla 3-6-fida vel apice lobata. 2. Capsula walvis regulariter dehiscens, 5) Codonopsis Wall. 4. 7!) Platycodon n. 2. 8) Microcodon n. 2. 9) Wahlenbergia Schrader 50. b. Capsula apice rupta. 10) Prismatocarpus Lheritier 12. 281) Roella 12. 1, Subtrib, Capsula lateraliter dehiscens. A. Capsula valvis dehiscens. . Corolla 5-8-partita. ı2) Phyteuma 35. 285) Petromarula Bellus 1. 44) Michauxia Lheritier 2. b. Corolla 5-fida. 15) Campanula 132. 16) Specularia Heister 7. 17) Trachelium 2. 18) Adenophora Fischer 12. 19) Symphyandra n. 4. 1 Capsula fissuris transversis lateraliter dehiscens. 20) Musschia Dumortier 1. Genus incertae sedis. 21) Merciera n. 3. Auszuſchließen find Escallonia, Forgesia, Anopte- rus, Itea, Quintinia, die alle zur Familie der Eſcallonien gehoͤren. f Ceratostema zu den Vaccinien. Roussaea vielleicht zu den Goodenodien. Glossocomia vielleicht zu den Polemonien. Pentaphragma vielleicht neben Scaevola. Dann gehören noch an 2 Dutzend Gattungen meiſt Phyteuma und Campanula zu verſchiedenen Sippen. Dien Beſchluß macht ein vollſtaͤndiges Regiſter, und die Erklärung der Abbildungen. Zuerſt der Bluͤthentheile von Adenophora, Campa- nula, Platycodon, Lightfootia, Musschia, Canarina, Michauxia. Taf. 5. Merciera tenuifolia. 6. Adenophora sinensis.“ 2 7. Campanula lactiflora. — 8. Symphyandra cretica. 2 g. Campanula olivieri. Iſis 1831. Heft 6, 586 Taf. 10. Campanula biebersteiniana, saxifraga, alta- ica, dasyantha, e- eee. , h 11. C. adami, albida. 12. C. decumbens, fastigiata. 13. C. portenschlagiana, billardieri, 14. Wahlenbergia foliosa. } 15. W. procumbens. 16. W. exilis, denticulata. 17. W. lobelioides. 18. W. capensis. 19. W. androsacea. Microcodon glomeratum. a 20, Prismatocarpus paniculatus. \ Die Abbildungen find ſehr ſchoͤn mit deutlichen Zerle⸗ gungen von Seyland gezeichnet und meiſtens von Mille⸗ net und Anſpach geſtochen. g Nach und nach vervollftändigt ſich die Auseinanderſe⸗ &ung der Familien, indem wir beſonders in der neuern Zeit und zwar vorzuͤglich von den Franzoſen eine ziemliche Anzahl dergleichen vortrefflich bearbeiteter Monographien er⸗ 1 Halten haben. Plantae asiaticae rariores or descriptions and figures of a select number of unpublished east indian plants by N. Wallich, superintendant of the bota- mic garden at Calcutta. London by Treuttel, 30. fol. n. IV. 69—84, pl. 76—100. Dieſes Heft, womit der erfte Band geſchloſſen iſt, enthält wieder ſehr intereſſante Pflanzen, mitunter wunder⸗ ſchoͤne Abbildungen, faſt wie beym erſten Heft. Hieher ‚gehören beſonders Taf. 76. Argyreia festiva. Tafe 78. Pongamia, atropurpurea. T. 81. Wightia gigantea. T. 88. Oxylpora paniculata. T. 95. Bignonia multi- juga. T. 99. Thomsonia napalensis; vor allen aber prächtig it Bombax insigne T. 80. 5 T. 76. enthält Argyreia festiva: fruticosa, altis- sime volubilis, foliis ovatis, subcordatis, obtusis cum cuspidula, subtus sericeo fulgentibus, cymis pedun- culatis, paniculatis. n Ein großer Schlingſtrauch aus China, voll Milchſaft; Blätter 5“ 1., Blumen groß, weiß, geruchlos, in Trauben. Der Strauch wird armsdick, klettert auf die hoͤchſten Baͤu⸗ me und iſt ganz mit Straͤußern bedeckt. 373001 4 T. 77. Melhania hamiltoniana: densissime ca- no tomentosa; foliis ovato - subcordatis, obtusis, inae · qualiter acute dentatis; pedunculis axillaribus, petio- lo duplo longioribus, trifloris. RR Aeſtiger Strauch, 3“ h., mit weißem Filz; Blatter 5" l., Blumen gelb, faſt wie bey Ranunculus, ziemlich eins zeln; an Sandufern. . T. 78. Pongamia atropurpurea: foliis 3—Ajugis; pinnis oblongis, attenuato obtusis, coriaceis, laevi- 57° 587 Bus; floribus densissime racemosis, paniculatis, ter- minalibus; leguminibus ovato lanceolatis, acutis, monofpermis, laevib us. Großer ſchattiger Baum mit hohem Stamm; Blatt chen 5“ l.; Endriſpe uͤber Spanne lang, voll dunkelrother geruchloſer Blumen; Huͤlſe 4“ l., braun. Bildet ganze Wälder an den Kuͤſten, und iſt in der Bluͤhzeit ganz von Blumen bedeckt; das Holz iſt als Bauholz gefhägt, — und go Bombax insigne: inerme; foliis 9- foliatis; foliolis obovatis, brevi acuminatis, subtus petiolisque glaucis, corolla calice bilobo, quadruplo, staminibus duplo longiore; petalis extus villosis; stigmate g-lobo, subulato; capsula longissima. 2030 Fuß höher Baum mit dickem Stamm im Reiche Burman, in Schluchten; Blaͤtter ſchildfoͤrmig, Blaͤtt⸗ chen 5“ lang; Blumen einzeln, an Zweigen, prachtigroth, auf kerzem Stiel; Blumenblätter 6“ l., umgeſchlagen, dick und lederig, abfaͤllig; viele Staubfaͤden, halb jo lang, aufs recht, unten verwachſen. Der Baum iſt kleiner als der ges meine oſtindiſche Baumwollenbaum, Bombax malabari- cum DC, aber die Blumen find noch einmal fo groß; der letztere iſt auch häufig an den Ufern des Irawaddi um Doͤr, fer und in Wäldern, mit der majeftätifhen Palme, Boras- sus flabellifermis, der Tamarinde und Ficus religiosa, welche alle ſehr groß werden. N yiglitia: calvx 4-dentatus; corolla inkundibuli- formis; limbi 4-fidi lacinia superiore biloba. Stami- na 4, didynama; sterile discusque hypogynus nulla. figma clavatum, indivisum. Capsula follicularis, bi- Valvis, Dissepimentum parallelum, utrinque placen- tikerxum, demum liberum. Semina longitudinaliter ämbricata, utrinque alata. Radicula infera. Didyna- mia angfofpermia. Bignoniaceae. Differt absentia disct hypogyni et staminis sterilis, capsula folliculati, valvularum marsinibus inflexis dissepimentum adffi- gentibus, seminibus erectis, radicula infera. T. 81. Wightia gigantea: frutex maximus, alte Volubilis; follis opposftis simplieibus ovatis peduncu- Fisque obtectis pube minuta'stellata subsessili solubi- Ii; racemi axillares maximi, pedunculis trichotomis. Stamm 6— 12“ im Durchmeſſer, theilt ſich oben in piele Aeſte, welche ſich auf die hoͤchſten Baͤume ſchlingen. Blatter ſpannelang, Bluͤthen 1“ l., roſenroth, geruchlos, in 5-12" großen Trauben, in Achſeln, gegenuber; Capſel 2“ l., lederig; Samen 4“ groß, zahlreich, ohne Eyweiß, waͤchſt auf den Bergen von Napal. Dr. Med. R. Wight iſt Vorſteher des Gartens zu Madras und hat viel auf vers ſchiedenen ‚Heilen geſammelt, was in Sookers Botanical Miscellany nächſtens wird bekannt gemacht werden. T. ge. Barleria polytricha: fruticosa, hirsuta; foliis oblongis vel subellipticis acuminatis, breve pe- tiolatis; spicis axillaribus, brevibus secundis; brac- teis magnis, oblongis, undulatis. In den Bergen, von Prome, 3“ h., aufrecht, mit wer nig Aeſten; Blätter gegenüber, 8“ (. Bluͤthen groß, vis⸗ fett, einfeitig; Capfel Aſamig. Naͤhert ſich der B. strigosg | - Willd. = B. caerulea RW. ü OONC N NN T. 85. Ruellia neesiana: suffruticosa; canle | subsimplici; foliis oblongis, acuminatis, integerrimis, basi acutis, subtus pubescentibus, supremis ovato- cordatis, sessilibus amplexicaulibus; floribus termina- libus, paucis, racemoso-paniculatis, e eee . centibus, tubo gracili longissimo; staminibu culata. PET In den Bergen an Sillet, 3“ h. „mit wei Aeſten Blätter 6 — 10“ l., gegenüber; Blüthen groß, foſenrot wenige in einer Endtraube; Blume 3“ (. 3 Capſel 1“ Aſamig. 8 we) 7 Apostasia: perianthium limbo 6-partit „ regu- lari. Stamina antherifera 3, quorum fila aenta fo- liis lateralibus interiorum perianthir opposfta, infra connata cum basi styli supra cylindracei, et vel nur di vel hing filamento tertio castrato, dae foliolo antico exteriorum opposito, appendichlati, Antherae biloculares, longitudinaliter dehiscentes. Pollen e granulis simplicibus, solutis. Stigma obtu- sum, obsolete bi-trilobum. Capsula 3-loedlaris, po- lysperma. Semina ovata, testa nucleo conformi. R. Brown. Gynandria Diandria. Orchidearum Fribus Apostasieae R. Brown. n Gitte U Dieſe Sippe wurde ig25 von Dr. Blume Bydra- gen p. 423 aufgeftelt. R. Brown ſagt hierüber: Sie weicht ſehr von den Orchideen ab, beſonders durch den dreye faͤcherigen Groͤps. Staubbeutel, Staub und Griffel wenig von den regelmaͤßigen Monocotpledonen verſchieden; has aber kleine Samen, nur 2 Staubfaͤden, unten mit dem Grife fel verwachſen, ſtehen den 2 inneren Seitenlappen der Blu, the gegenuͤber, der beutelloſe dem vordern aͤußeren Lappe Wenn weniger Groͤpsbaͤlge vorhanden ſind, als eine Reihs der Bluͤthentheile, ſo entſprechen fie in der Stellung bey⸗ den Reihen; weniger Staubfaͤden dagegen gehören gewoͤhn⸗ fh nur einer Reihe an; entſprechen fie beyden Reihen, find fie gewöhnlich verſchieden entwickelt, wie hier in A stasia, und wahrſcheinlich in Cypripedium und Diuris. Bey den Scitamineen kann man die ganze Zahl de Staubfaͤden annehmen, wo aber nur einer einen Beute ‚trägt, der aber nicht wie bey den Orchideen dem vorderg Lappen der äußeren Reihe entſpricht, ſondern im him teren Lappen der inneren Reihe ſteht; die zwey beutellofen Staubfaͤden derſelben Reihe find die epigyniſchen Druſen aller Sippen mit Ausnahme von Costus, während d aͤußere Reihe der Staubfäden die innerfte oder uͤberſchüͤſſi Reihe der Bluͤthe votſtellt. Bey den Scitamineen ſtehen die Capfelfächer den blumenblattartigen Staubfaͤden und dei aͤußerſten Lappen der Bluͤthe gegenüber. 1 [R. Brown fest. dieſe ſcharfſinnigen Verhaltniſf weiter auseinander; allein die Ueberſetzung iſt fo. ſchwieri daß man Wott für Wort geben muͤßte, was wir den b taniſchen Zeitſchriften zum Exercitium uͤberlaſſen well Man vergleiche uͤbrigens, was wir in unſerer er 1 — IM der Pflanzen Bd. 1. 1825 S. 659 und bey ver ech beſonders bey Canna S. v01, über die taubfäden und den Bau der Scitamineen- Blume übers i ſchon laͤngſt geſagt haben.] Taf. 84. A. wallichii: antherarum lobis po- e eee, filamento tertio castrato. R. roton. ö ' I Sa Napal auf der Erde, 17 hoch; Faſerwurzeln; Blätter ſchwerdfoͤrmig, 6—10“ lang; mehrere Achfeltraus ben mit kleinen, gelben, wohlriechenden Bluͤthen. A. odo- rata iſt vetſchieden: antherarum lobis posticis aequa- libus, filamento tertio castrato. N 122 re 85 T. 85. A. nuda: antherarum lobis posticis ae- qualibus, filamento tertio nullo R. Brown. K Auf den Bergen der Jufel Penang, gleicht der vorigen. Nee T. 86. Iris decora: tuberibus gracilibus, fasci- culatis, pedunculatis; foliis ensiformilinearibus, acu- minatissimis, plicato-nervosis, lengissimis; scapo gracili, paucifloro, leviter compresso, foliis longio- re; spathis remotis, angustis, acuminatis; corollae longo, gracili; petalis oblongis, retusis; ex- terioribus cristatis; stigmatibus corollam subaequan- tibus, lanceolatis. acuminatis, sublaciniato-serratis. In Napal auf Bergen, 3“ h., ſchmaͤchtig; wenig Blumen, bläulich mit purpurrothem Netz, faſt geruchlos, Rohre 2“ lang. Es gibt nur noch 1. napalensis in Napal. g N T. 87. Corylus ferox: foliis oblongis, valde acuminatis, stipulis lineari - lanceolatis; nuce com- pressa, involucro villoso, bipartite, laciniato-spinosis- simo, duplo breviore. Auf Bergen in Napal; Baum 20% hoch, Stamm = Fuß im Umfang; Blaͤtter 4“ l.; Kätzchen 2“ Nuß wie gemeine Haſelnuß. T. 89. Oxyfpora:paniculata: erecta; foliis sub- eordato-ovatis, acuminatis, crenulatis, subtus ramis, petiolis pedunculisque tomentoso-villosis, villis pu- bescentibus; panicula ovata, erecta; connectivo an- therarum löngiorum obsolete calcarato; calyce cap- sulifero subenervio: Arthrostemma p. Don Prodr. Fl. napal. p. 222, Melastomeae. Gemein auf Bergen in Napal; Strauch 3“ hoch, dreygabelig; Blätter gegenüber, 7“ lang; Bluͤthen hoch⸗ both in großer Endtvaube; Staubfaͤben 8, wovon 4 kuͤr⸗ zer; Capſel oval, Ifaͤcherig, mit vielen Samen. Daſelbſt noch O. vagans Rob. 8 T. 89. Myristica sphaerocarpa: foliis oblongis, acuminatis, fructibusque lateralibus, fasciculatis, glo- bosis, laevibus; nuclei globosi, arillo subcompleto. In der Provinz Martaban; Baum 15 h.; Blätter abwechſelnd, 5“ l.; Fruͤchte wie Wallnuß, gelb, klaffen zwey⸗ lappig; arillus hochroth. 590 . T. 90. M. amygdalina: follis cuneato- oblon- gis, deorsum attenuatis, fructibusque lateralibus, ova- tis, fasciculatis, nutantibus, laevibus; nuclei oblongi, arillo apice laciniato- lacero. ae Ebenda; arillus hochgelb. ch 91. Piper ribesioides: fruticosum, scandens, laeve; foliis ovato oblongis, cordatis, acuminatis, coriaceis; baccis longe pedunculatis, digestis in ra- cemos oblongos geminatos, axillares, folio bre- viores. In Wäldern von Martaban; ſteigt hoch auf Baͤu⸗ me; Blaͤtter verſchieden, „Hand⸗ und Fußlang; Trau⸗ ben 5“ lang; Derren gedrängt, hochgelb, fo groß wie Jo⸗ hannisbeeren. 8 T. 92. Justicia palatifera: fruticosa; foliis ob- longis, acuminatis, integerrimis, glabris, breve petio- latis, summis sublineari-oblongis; racemis. simplici- bus, terminalibus, paniculatis, secundis, subrecurva- tis, nudis; floribus fasciculatis, bracteis subulatis, ca- Iycisque laciniis linearibus, glanduloso pubescentibusz tubo corollae elongato, gracillimo, limbo bilabia- to, labii inferioris lacinia intermedia deflexa, su- pra gibboso - sulcata; loculis antherarum subaequa- Hbus. 5 g | Auf den Bergen an Sillet, aufrecht, 2“ h., ſchlank; Blätter gegenüber, 8“ (.; Endtrauben 4% l. mit großen, blaßrothen Blumen; Roͤhre 2“ l. T. 95. I. ventrieosa: fruticosa; foliis oblon- gis, obtuse acuminatis, lucidis, breve petiolatis; spi- eis axillaribus terminalibusque solitariis, erectis, sub. sessilibus, oblongo-cylindricis, bracteis foliaceis, qua- drifarie imbricantihus, ventricosis, orbiculatis, colo- ratis; limbo corollae ringentis labio superiore ob- longe, cucullato, inferiore ovato, tridentato, su- pra bullato-convexo; staminibus 2; antherae locu- lis subinaequalibus, ovatis, deorsum acutis et diver- sentibus. In China und Martaban, 35° h.; Blätter häufig, &' l. Aehren auftecht, 4“ l., mit weißen, purpurroth ge⸗ duͤpfelten Blumen. T. 94. Desmodium pendulum: erectum, fruti- cosum, virgatum, ramulis villosis; foliis 3-foliola- tis, foliolis cuneato-oblongis, obtusis, cuspidulatis, subtus multinervosis, villosis; stipulis bracteis mag- nis, aridis, membranaceis, aristato - acuminatis; racemis solitariis, terminalibus, pendulis, attenu- atis; floribus geminatis; leguminibus compressis, hinc moniliformibus, 4-spermis; articulis gibbosa- reniformibus, infimo stipitato. Auf den Bergen von Napal, 4“ hoch; Bkättchen Gn lang; Endtrauben 7“ lang, mit violetten, paarigen kumen- T. 95. 96. Bignonia multijuga: erecta, arbo- rea; feliis imparꝭ pinnatis, mullijugis, pinnis di- 591 midiato-ovato-cordatis, acumĩnatis, integerrimis; flo- ribus paniculatis; capsulis planis, lanceolatis, mem- branaceo-marsginatis. Auf Bergen an Sillet; großer ſchattiger Baum; Blattchen 5“ lang. Endriſpe 4“ lang, oval, aufrecht, mit 5“ großen, ſchmutziggelben, ſeifenartig tlechenden Blumen; Capſel flach, lanzetfoͤrmig, braun, Fuß lang, drey Fin⸗ ger breit; Scheidewand widerſinnig, loͤſt ſich ganz ab; Samen zahlreich, platt, 1“ gr., den Seiten der Scheide: wand parallel. T. 97. Begonia pedunculosa: Herba carnosa, villosula, erecta, radice tuberosa; foliis falcato-oblon- is, semicordatis, grosse duplicato dentatis; pani- eula terminali dichotoma; floribus longissime pe- dunculatis; stylis 3, stigmatibus semilunari-renifor- mibus; capsulae alis lateralibus angustis, acutangu- lis, tertia oblonga, porrecto-elongata. Auf Felfen an Sillet, auftecht, ſchlank, 17 h., roth⸗ gefärbt, Blätter 2—3“ gr.; Bluͤthen paarig, roth. T. 98. Clematis grata: Frutex scandens, ra- mosissimus, cano villosus; foliis subbiternatis, fo- liolis ovato-cordatis, acum'natis, inciso-serratis, tri- lobis, subtus dense villosis; floribus axillaribus, paniculatis, nudis, pedunculis trichotomis; sepalis oblongis, obtusis, valvatis, pericarpiorum caudis longissimis, barbato-plumosis. In Sirmore auf Bergen; Blätter gegenüber, 3“ lang; Bluͤthen klein, ſchwach rifpenförmig, blaßgelb, wohls riechend, ohne Hülle und Blumenblaͤtter; 4 Kelchblaͤtter, viele Baͤlge. Thomsonia: Spatha monophylla, subconvoluta, oblonga. Spadix cylindraceo · clava- tus, omnino obtectus, basi femineus, medio mas- culus, apice tuberculato - verrucosa. Squamae nullae. Ovaria monofpora. Stylus longiusculus. Stigma val- vatim trilobum. Antherae sessiles, fasciculatae, 4- loculares; !oculis tubulosis, vertice ad latera glandu- lae convexae utrinque poris 2 dehiscentibus. Aroi- deae, — Caladio et Aro proximum, discrepans spa- dice omnino obtecto, basi pistillifero, medio anthe- rifero, apice verrucoso, antherarum loculis tubifor- mibus, apice ad latera glandulae verticis dehiscenti- bus; stylis manifestis, stigmate trilobo, subvalvato. cucullato- Thompsonia inter Passifloreas est Deidamia thomp- soniana DC. K. 99. Th. napalensis. Selten in den Bergwaͤldern von Napal, aufrecht, fleiſchig, mit großem, kugelfoͤrmigem Knollen, 8“ br., 3 d.; Blatt groß, Stheilig zuſammengeſetzt, faſt 2“ l.; Schaft 2 h., purpurroth gefleckt; Bluͤthenſcheide 6“ l., inwendig gelblich; Kolben eben ſo lang, aufrecht, fingersdick, ganz bedeckt, unten mit weiblichen, oben mit maͤnnlichen Blüs then, ganz oben mit gelben Warzen. T. 100, Polygala arillata: fruticosa; foliis ob- 592 longis, acuminatis, subtus puberulis; racemĩs soli - tarils, terminalibus, oppositi-foliisque; ca ‚ce 35e. alo; corolla 3-petala, petalo intermedio difformi, keilobo, lobo medio cucullato, appendiculato 3 cap- sula reniformi; arillo magno. ur Auf Bergen in Napal; großer, Aftiger Strauch mit armsdickem Stamm; Blaͤtter abwechſelnd, 5—8“ lang; Endtrauben 5“ lang, haͤngend, mit großen gelben Blu⸗ men; Capſel nierenförmig, zolllang, purpurtroth, zw fächerig, je einfamig. umphs Rex amaroris Bd. I. T. 41., Lamarcks Soulamea amara ſteht ſehr nah, iſt aber eine eigene Sippe. N ee Die Claſſification der indiſchen Labiaten von G. Bentham wird beſchloſſen. Vergleiche Iſis Heft IV. S. 379. Phlomis. a a June 18) Phlomis macrophylla, breviflora? rugosa? 19) Notochaete B. (bot. reg. v. 45. n. 1289) hamosa. 9 20) Roylea elegans (Ballota cinerea Don?) 21) Eriophyton B. ibd. wallichii. 22) Leonurus lacerus, sibiricus. 23) Lamium amplexicaule. Veh ah 24) Stachys sericea, splendens, oblongifolia. 2 25) Cymaria B. ibid. 1292 dichotoma, elon- pubescens, royleanus 7, 11181 gata. 26) Craniotome Reichenb. (Icon. exot, I.) ver- sicolor. 2 5 27) Nepeta spicata, ciliaris, ruderalis, graci- liflora. ala M 28) Colquhounia Wall. coccinea, vestita, ele- ans. 1 P 29) Holmfkioldia Retz. sanguinea «Platunium rubrum). N ö 30) Dracocephalum speciosum, gouanianum, zoyleanum. Zr ER 31) Melissa flava, parviflora, napalensis. 32) Clinopodium repens, longicaule. 35) Prunella vulgaris, hispida. X 34) Scutellaria linearis, rivularis, discolor, viola. cea, wightiana, colebrookeana, cana, angulosa, grossa, incurva. > 35) Salvia plebeia, lanata, moorcroftiana, cam- panulata, nubicola, coccinea, saxicola, ocymoides, — Verwuͤſtung ines im Jahr 1828 in Oſtpreußen durch die Raupe der Gam⸗ a⸗Eule (Ph. Noctua Gamma L., Plusia Gamma Ochs.) und Grasraupe ((h. Bombyx graminis L., Episema graminis * Ochs.) verurſacht. Vom Prof. Baer. nk Während der letzten Tage des Julius und der erſten aͤlfte des Auguſtes vom Jahr 1828 liefen bey der Regie— ung zu Königsberg von mehreren Seiten Berichte uͤber ei: ne ſehr bedeutende Zerſtoͤrung des Leines und eine geringere Beſchaͤdigung der [Erbſen und anderer Kuͤchengewaͤchſe aus ehreren Gegenden der Provinz ein. Die Regierung be: uftragte den Doctor Hausbrand, Kreisphyſicus zu Brauns— berg, den Umfang und die Beſchaffenheit des Schadens zu beſichtigen. Außerdem theilte fie mir die eingeſendeten spe- ina der Zerſtoͤrung mit — Buͤſchel von Lein und Erb: m mit Raupen und Puppen der Gamma-Eule und der rasraupe — und verlangte Vorſchlaͤge, wie dem Verder— en Einhalt zu thun ſey. Unterdeſſen war anhaltendes Ne: enwetter eingetreten, welches jede anderweitige Vorkehrung Uberfluſſig machte. Da aber ein Angriff des Leines durch Raupen in natuchiſtoriſcher Hinſicht eben fo merkwuͤrdig ſchien, als in oͤconomiſcher, fo bereiſten auf meine Veranlaſſung zwey hieſige Studierende, die jetzigen Doctoren der Medicin Klee— berg und Jacobſon verſchiedene Gegenden des leidenden Be— zirkes. Der Bericht des Dr. Hausbrand iſt im Jahrgang 1529 der Preußiſchen Provinzialblaͤtter abgedruckt. Der Dr. Jacobſon hat die Ergebniſſe ſeiner Unterſuchungen und der ſeines Commilitonen in ſeiner Inaugural-Diſſertation: De Phalaena Noctua Gamma et de vastationibus, quae per ejus erucam in Prussia orientali apud Varmios praecipue lino usitatissimo illatae sunt. Regim 1829. 8. begleitet von einer Kupfertafel bekannt gemacht. Ich babe zur Belehrung für das größere Publicum, beſonders über das ſcheinbar ploͤtzliche Entſtehen einer fo großen An⸗ zahl von Raupen, ebenfalls einige Worte uͤber dieſen Rau⸗ penfraß dem Schluſſe des Jahrganges 1829 der genannten Provinzialblaͤtter einverleibt. . Da Differtationen und Provinzialblaͤtter immer eine eringe Verbreitung haben, fo ſcheint es mir nicht überflüf: fa, bee zoologiſchen Publicum Nachrichten ber das Reſultat der angeſtellten Unterſuchungen mitzuthei⸗ len; beſonders da dem Entomologen eine Zerſtoͤrung des Leines durch Inſecten unbekannt zu ſeyn ſcheint und dieſes Gegenſtandes in der Iſis ſchon eine Erwaͤhnung geſche— hen iſt. z 7 Was zuvoͤrderſt die Ausdehnung des Raupenfraßes anlangt, ſo war dieſe ſehr bedeutend. Aus den an die koͤ⸗ nigliche Regierung von Oſtpreußen eingegangenen Berichten geht hervor, daß vor allen Dingen Ermeland in ſeinem Heilsberger Kreiſe mit der anſtoßenden Haͤlfte des Brauns— berger Kreiſes, naͤchſtdem ein Theil von Nathangen und zwar der friedlaͤndiſche Kreis, ſo wie die ſuͤdliche Haͤlfte des eplauiſchen und des heiligenbeiler Kreiſes und endlich auch ein Theil des Oberlandes in feinem mohrungenfehen und 1 Jahrgang 1829. ©, 351, IZſis 1881. Heft 6, —— — 594 preußiſch⸗hollaͤndiſchen Kreiſe von dieſem Raupenfraße heim geſucht worden iſt. Meiſtens war es die Raupe der Gam— ma⸗Cule, welche ſich hier ausgebreitet hatte, jedoch lange nicht gleichmaͤßig, ſondern theils inſelartig, theils in zufam⸗ menhaͤngenden, aber unregelmaͤßig verzweigten Diſtricten. In der Umgegend von Wormditt waren die Raupen am zahlreichſten. Hier war es auch (namentlich bey Korbsfeld und Bundien) wo ſich die fonft weniger verbreitete Grass raupe gezeigt hatte. Die zu dem Amte Wormditt gehöris gen Ortſchaften haben nach den amtlichen Berichten nur mit Ausnahme zweyer Güter, ſaͤmmtlich an dem Raupen⸗ fraße im Lein gelitten. Einige Felder dieſer Gegend haben die Haͤlfte, andere zwey Drittheil des Leines verloren, auf einzelnen war der Lein ganz zerſtoͤrt. Beſonders allgemein war der Verluſt der Saat, da dieſe auch durch das fruͤhe Ausziehen nicht gerettet werden konnte. Außerdem habe ich Nachrichten, daß in Litthauen, namentlich bey Gumbinnen und Inſterburg aͤhnlicher Raupenfraß geweſen iſt. Auch in einigen Gegenden Lieflands haben ſich dieſe Raupen im Lein gezeigt, wie ich Tpäter erfahren habe. Doch ſcheint ſowohl in Litthauen als in Liefland der Schaden mehr ver— einzelt und im Ganzen nur gering geweſen zu ſeyn. Im Regierungsbezirke Oſtpreußen war dagegen ber- Verluſt, den die Raupen dem Lande zugefügt haben, ſehr empfindlich. Da in der Provinz Ermeland der Flachsbau eines der wichtigſten Erwerbsmittel iſt und dieſe Provinz faſt die Mitte des ganzen oben bezeichneten, etwa zwoͤlf Meilen langen und fuͤnf Meilen breiten angegriffenen Di— ſtrictes einnimmt, wenn auch nicht zu laͤugnen iſt, daß der Schreck, der aus den erſten Berichten ſpricht, noch durch die Furcht erhoͤht wurde, daß dieſes Uebermaß von Raupen bleibend werden könnte. Auf die Anzahl der Raupen, die an einigen Stellen ſich zeigten, kann man ſchließen, wenn man aus den Berichten erfährt, daß in dem kleinen Dörfs chen Benern ein Schaͤffel Raupen in drey Stunden geſam⸗ melt und eingeliefert, in Lautersdorf und Arendsdorf aber ei- ne halbe Tonne in den Fruͤhſtunden eingeſammelt wor den ill. * Ueber die Art der Zerſtoͤrung berichtet der Dr. Haus— brand, der zuerſt auf dem Schlachtfelde erſchien, folgen— des: „Wir fanden (Sten Auguſt) im Verhaͤltniß zu der fruͤhern uͤber alle Beſchreibung großen Menge von Raupen, jetzt nur noch wenige, dagegen die Puppen in groͤßerer Men- ge. Die Raupen zeigten ſich gegen die Mitte des Monats July, und ihre Zahl war an manchen Orten Legion. Niemand hatte zuvor eine Ahnung von der Exiſtenz dieſer Geſchoͤpfe. Nach uͤbereinſtimmender Ausſage zeigten ſich Tages zuvor, ehe die Anzahl der Raupen ſichtbar wurde, ſchon einzelne derſelben, namentlich war dieß, den eingezo— genen Erkundigungen zu Folge, an den meiſten Orten der I4te July, worauf man denn ſchon den folgenden Tag, alſo an den meiſten Orten den Izten desſelben Monates, dieſe Raupen in unglaublicher Menge wahrnahm. Am Ende July oder im Anfang des Auguſtes verpuppten fie ſich ſchon. Am gefraͤßigſten ſollen fie in den erſten 4 Tagen ihrer Exi⸗ ſtenz geweſen ſeyn, wenigſtens bemerkte man auf ſolchen Aeckern, wo ſie in der groͤßten Menge waren, daß ſie in dieſer Zeit die auffallendſten Verwuͤſtungen, beſonders dem 38 595 Flachs zufügten. So zeigte uns der Erbpädter vom Vor⸗ werk Karben bey Wormditt ein Stuͤck Acker, worauf 10 Schaͤffel Lein ausgeſaͤet waren, welches binnen 4 Tagen fo durch dieſe Unzahl von Raupen verwuͤſtet wurde, daß der ſehr ſchoͤn gewachſene Flachs faſt durchweg bis zur Haͤlf⸗ te des Halms verzehrt war. Hatten die Raupen ein Flachs⸗ feld in dieſer Zeit verzehrt, oder war uͤberhaupt deren An— zahl fuͤr den Platz zu groß, ſo daß ſie nicht hinlaͤngliche Nahrung daſelbſt fanden, dann krochen ſie in unermeßlichen Schaaren weiter, ſuchten beſonders wiederum ein Flachs— oder Erbſenſtuͤck auf, fraßen aber auch auf ihrem Zuge Gras, Kartoffelkraut, ja ſelbſt Baumblaͤtter. * In ihren Wanderungen ſchienen ſie nur durch Waſſer aufgehalten zu werden; denn fie krochen uͤber ganz kahl getretene Wege, über Furchen und Gräben, die man eigends, um noch un— verſehrte Flachsfelder vor ihnen zu ſchuͤtzen, gezogen hatte; ja fie krochen über ganz breite, ſandige Landſtraßen. So erzaͤhlte der Beſitzer von Karben, daß, als er bemerkte, daß die Raupen ein Flachsſtuͤck, was unmittelbar rechts an der Landſtraße lag, faſt kahlgefreſſen hatten, ſie nun uͤber die breite Landſtraße gekrochen wären, um zu dem Kartoffel: kraut, das unmittelbar an der Landſtraße links befindlich war, zu gelangen. Nicht der hier befindliche Sand, noch die tiefen Wagengeleiſe, hielten ſie in ihrer Wanderung auf; ja zwey Menſchen, die auf der Landſtraße eigends da⸗ zu geſchickt waren, die Raupen todt zu treten, waͤhrend ſie über die Landſtraße krochen, vermochten nur einen kleinen Theil derſelben auf dieſe Art zu toͤdten, ſo daß dieſes Kar— toffelfeld am andern Tage uͤber und über mit Raupen be: fest war, deren Verwuͤſtungen wir an dem Kartoffelkraut noch deutlich wahrnahmen.“ Da, wo die Zahl dieſer Raupen nicht ſo groß war, wie dieß gluͤcklicherweiſe auf den bey weitem meiſten Flachs— feldern, die wir ſahen, der Fall war, hatten dieſe Thiere eine ſehr auffallende Auswahl unter den Pflanzen, die ih: nen zur Nahrung dienen, getroffen. Ganz augenſcheinlich nehmlich lieben ſie den Flachs vor allen andern Pflanzen, und zwar am meiſten wieder den ſogenannten feinhaatlichen, d. h. denjenigen, welcher nur einen dünnen Halm hat, wie er gewoͤhnlich auf magern Aeckern gefunden wird.“ Der Anſicht, daß die hier beobachteten Raupen den Lein allen andern Pflanzen vorzogen, moͤchte ich nicht bey— ſtimmen. Waͤre ſie gegruͤndet, ſo bliebe es unbegreiflich, daß eine Zerſtoͤrung des Leines durch dieſelben nicht ſehr oft beobachtet wird, da dieſe Raupen durch ganz Europa vorkom⸗ men. Es iſt viel wahrſcheinlicher, daß ſie ſich nur an den Flachs wenden, wenn ihre Anzahl ſo groß iſt, daß ſie die ſogenannten Unkraͤuter, die in den Saaten vorkommen, vor der Verwandlung verzehrt haben. Ich hielt einige Raupen der Gamma⸗Eule in einem Glaſe mit Flachsſten⸗ gel und dem kleinen Knöterich (Polygonum aviculare). Die Raupen verzehrten zuvoͤrderſt das Polygonum avicu- lare und giengen dann an den Lein, der zum Theil in Bluͤthe ſtand, zum Theil ſchon Fruͤchte trug. Am Leine 1 Letzteres wird von beyden Stubierenden wohl mit Recht be⸗ zweifelt. 59€ verzehrten fi fie zuerfi die Blüthen, bann die Blätter, zuletz die jungen Früchte. Die reifen Capſeln Bit deen erhäͤrte waren, ruͤhrten ſie nicht an. N Herr Dr. Kleeberg bemerkt ausdrücklich, daß an man⸗ chen Leinfeldern der Umfang ſchon zerſtoͤrt war, waͤhrend die Mitte noch gruͤnte. Dieſe Bemerkung führt augenſcheinli zu der Vermuthung, daß die Raupen von den Feldrände in den Lein gewandert ſind. j Vor allen Dingen iſt es wahrſcheinlich, daß die b den Raupen, die hier die Flachsfelder verwuͤſteten und we che beyde dafuͤr bekannt ſind, daß ſie die verſchiedenſte Pflanzen benagen, nur dann den Lein angreifen, wenn dieſen in einer beſtimmten Stufe der Entwicklung treffen Dadurch nur wird es erklärlich, daß einzelne kleine Felde mitten unter zerflörten auch in dieſem Raupenfraße ung getaſtet blieben. Wahrſcheinlich iſt der fpätgefügte Lein i ten Verheerungen am meiſten ausgefegt, weil fie im Allg meinen ein vegetabiliſches Gewebe von zartem Bau ein: feſteren vorziehen. Die Raupen freſſen vom Leine zuvörberft die Blͤtter von unten nach oben im Hinaufſteigen ab. Fanden fie oben Knoſpen, Bluͤthen oder noch weiche Capſeln, fo wur den auch dieſe verzehrt. Erhaͤrtete Capſeln blieben ſtehen, die Früchte in ihnen reiften jedoch nicht, da die ganze Pflan⸗ ze bey Ermangelung der Blätter in der Vegetation zu ſehr gelitten hatte. Waren die Pflanzen noch jung, ſo wurde oft auch ein großer Theil des Stengels verzehrt. Solche Leinpflanzen mit abgebiſſener Spitze trieben nach der Beob⸗ achtung des Dr. Kleeberg häufig Aeſte aus den Achſeln der abgebiſſenen Blaͤtter, als ſpaͤter der anhaltende en bie Raupen tödtete. 9.8 Die gruͤne Farbe der Raupe der Gamma⸗Eule mat wohl der Grund, daß fie von dem Landmann nicht eher be⸗ merkt wurde, als bis der Schaden weit gediehen war. Dr. Kleeberg vetſichert, daß man ſelbſt in der Naͤhe der Lein⸗ felder uur mit einiger Aufmerkſamkeit dieſe Raupe erkannte, fo lange das Feld noch grün erſchien. Sobald aber der Lein feine Blätter verloren hatte, war ploͤtzlich das Anſehn ſchon aus weiter Ferne ſehr veraͤndert. Man glaubte ein trauriges dunkles Binſenfeld zu erkennen und in der N ſah man die Puppen in duͤnnem Gefpinnfte an den Hals men haͤngen. So hatte es allerdings für den Unkundigen das Anfehn, als ob die Raupen plöglih erſchienen wären um in wenigen Tagen die Hoffnung des eh zerſtoͤren. Deßhalb nahm denn ein Theil der Bewohner des ca⸗ tholiſchen Ermelandes den Raupenfraß fuͤr eine Strafe Got⸗ tes und ſuchte dieſes Ungeziefer durch Weihwaſſer und Meſ⸗ ſeleſen zu bannen. Ueberhaupt waren die Mittel, die man in der Beſtuͤrzung ergriff dey der Schnelligkeit der Bet rung ſehr unwirkſam. Gräben die man zog um die 2 N 2 | us pen abzuhalten, halfen nicht, da man fie bloß mit * N N Pfluge aufgeriſſen hatte. Sie hielten die Raupe der Gam⸗ ma⸗Eule nicht ab, obgleich dieſe nur 12 Füße hat. Eben fo vergeblich hatte man Porſch (Ledum palustre) in die Felder geworfen und Ameiſen in fie getragen. Tageloͤhner die nur ein kleines Feldchen zu ſchuͤtzen hatten, verſuchten 9 5 . 5 . k bie Raupen abzuleſen, brauchten aber bey der Menge ber- ben mehrere Tage. Auf großen Feldern zeigte ſich das kittel unwirkſam. Viel mehr leiſteten Stördye, Krähen, die ch auf den raupenreichſten Feldern zu Hunderten eingefun⸗ ben hatten und auf einzelnen Stellen eine ſehr bemetkliche Abnahme bewirkt haben ſollen. Schwalben verfolgten in zen Schaaren die Schmetterlinge. Am nuͤtzlichſten er⸗ es ſich, den Lein fogleih zu ziehen um wenigſtens as zu retten; doch wurde oft den Landleuten von der nge der dabey zerguetſchten Raupen übel, / Die Brauchbarkeit des frühgezogenen Flachſes zeigte ſich ſpaͤter auch geringer als man erwartet hatte. Selten ren die Saamen reif geworden. Der Stengel gab kei⸗ gen guten Flachs, ſondern meiſtens nur Werg. Es brach nehmlich der Stengel häufig bey der Bearbeitung, wenn die aupen beym Abbeißen der Blaͤtter die Faſern des Sten⸗ is mit verletzt hatten, in welchem Falle nach der Beob⸗ achtung des Dr. Kleeberg eine braune Narbe zuruͤckgeblieben war. Eben ſo unbrauchbar war der Flachs, aus welchem unten Seitenäfte ausgeſproßt waren. + Der hier geſchilderte Schaden wurde bey weitem zum größten Theile von der Raupe der Gamma⸗Eule verurſacht. r in der Nähe der Stadt Wormditt und auch hier nur Bann Feldern war die ſchwaͤrzliche Grasraupe häufig, andern Gegenden kam ſie nur vereinzelt vor. Von beyden Raupen iſt es längft bekannt, daß fie ſehr mannigfaltige Gewaͤchſe angreifen und ſchon Linne führt eine Menge Pflanzen auf, die der Gamma⸗Eule zur Nah⸗ kung dienen. — Auch hier waren ſehr verſchiedene Pflan⸗ zen von ihnen verzehrt worden. Zauvoͤrderſt hatte die Raupe der Gamma ⸗Eule außer dem Leine viele andere Feld⸗ und Gartengewaͤchſe angegrif⸗ fen. Naͤchſt dem Leine hatten die Erbſen den größten Scha⸗ den gelitten. Die Blätter derſelben waren auf einigen Fel⸗ dern faſt ganz verzehrt. Blumen und junge Hülfen waren nicht weniger angegriffen, zuweilen waren die ganzen Spi⸗ zen der Aeſte abgefreſſen, nur die größern Hülfen blieben verſchont. So gieng ein Theil der Frucht verloren, noch ft aber hatte das Erbſenſtroh durch den Verluſt der er und dutch die Menge der Geſpinnſte die ſich zwi⸗ * = Bi ſchen den Stengeln befanden, gelitten. 9722 Auf ähnliche Weiſe hatten die Bohnen gelitten, doch wohl nicht ſo haͤufig, da ihrer in den Berichten feltener Erwähnung geſchieht. Die Raupen hatten auch häufig den ohl, ſeltener das Kattoffelkraut und zuweilen ſelbſt den ack angegriffen, doch ohne merklichen Schaden, wenn nan den Kohl ausnimmt, der in einigen Gaͤrten bedeutend jelitten hatte, dochl vielleicht mehr von der gewohnlichen Kohl: ute von der Raupe der Gamma⸗Eule. Das Getreide war nirgends angerührt, obgleich die en zwiſchen demſelben den Hederich und anderes Un⸗ faut verzehrt hatten. Dr. Jacobſon glaubte jedoch zu bes zerken, daß die Raupen den Hederich nicht gern gefteſſen ten Wahrſcheinlich haͤngt hier vieles vom Alter der zewaͤchſe ab. Derfelbe Beobachter nennt überhaupt fol⸗ ende Gewaͤchſe, welche von den Raupen nur wenig ange⸗ tt werden: Raphanus Raphanistrum, Myagrum sa- * | 598 tivum, Polygonum Persicaria, Equisetum limosum und Galium uliginosum. Die Pflanzen, welche die Raus pen geſucht hatten, nennt er nur nach den Gattungen. Es ſind folgende: Alchemilla, Alsine, Spergula, Viola, Myo- sotis, Echium, Chelidonium, Chrysanthemum, Än- themis, Achillea, Cnicus, Arctium, Centaurea, Eryıum, Vicia, Cucubalus, Lychnis, Galeopsis, Salvia, Thy- mus, Veronica, Chenopodium, Rumex, Plantago, Alopecurus, Poa, Triticum, Wenn auch die Gräfer und mehrere der übrigen Pflans zen durch die Grasraupe gelitten haben mögen, fo ſcheint doch die Polyphagie . der Gamma⸗Eule faſt unbe⸗ graͤnzt. Durch dieſe Eigenſchaft hat ſie ſich denn auch oft ſchon bemerklich gemacht, indem ſie bald dieſer, bald jener Culturpflanze Schaden zugefuͤgt hat. Unſer Raupenfraß iſt nur dadurch ausgezeichnet, daß er vorzuͤglich dem Lein ver⸗ derblich geworden war. Ausgedehnter, wenn auch weniger ſchaͤdlich als vor zwey Jahren bey uns, waren die Verwuͤſtungen, welche die⸗ fe Raupe im Jahr 1735 in Frankreich von Paris bis Aus vergne und Bourgogne, ja bis ins Elſaß anrichtete und über die Reaumür * uns einen ſehr umſtaͤndlichen Bericht hinterlaſſen hat. Sie hatte dort alle Arten Gartengemüfe verzehrt, vorzuͤglich Lattich, Kohl, Kruppbohnen (Phaseo- lus), auf den Feldern aber vorzüglich die Erbſen, ferner die gemeinen Bohnen (Vicia Faba), die jungen Hanfpflan⸗ zen, den Taback, außer dieſem aber auch Pflanzen von ge⸗ ringerem Werthe, als Klee, Knoͤterich, Diſteln und andere Wieſenpflanzen. Des Leines geſchieht gar nicht Erwaͤh⸗ nung. In den ſechziger Jahren des vorigen Jahrhunderts hat dieſelbe Raupe ſich in Pommern und der Mark Bran⸗ denburg in großer Menge gezeigt. Es fehlen uns aber naͤ⸗ here Nachrichten über die Art der Zerſtoͤrungen. Ein fpäte- res Ueberhandnehmen dieſer Raupe im Jahr 1780. ebenfalls in Pommern und der Mark wird ausfuͤhrlich erzählt in den Schriften der Gefellfhaft naturforſchender Freunde zu Berlin. 2 Wir heben Folgendes aus: von der Mitte des Juny an bis zum Anfange des Auguſts bemerkte man die Raupen, dann verpuppten ſie ſich. Sie fanden ſich ſtrichweiſe in den Sommerfeldern, und ſollen auf den Fel⸗ dern und in den Fahrwegen bis ¼ Zoll übereinander gele⸗ gen haben. Sie fanden ſich im Sommerroggen, der Gerſte, dem Hafer und Buchwaizen, wie im Graſe, ohne jedoch alle dieſe Pflanzen viel anzuruͤhren, wenn ſie nicht jung und zart genug waren. Am liebſten ſchien ihnen der Hede⸗ rich (Raphanus Raphanistrum), den fie ganz abfraßen. Unter den Gartengewaͤchſen richteten ſie am Salat, dem Boretſch (Borago officinalis) und der Haberraute den meiſten Schaden an. Unter allen Feldfruͤchten fraßen fie am liebſten die ſpaͤtgeſaͤeten Erbſen und Wicken, aus Hun⸗ ger aber auch Taback, Kartoffelkraut, anderwaͤrts den jun⸗ gen Hanf und ſpaͤten Lein. — Es ergab ſich bey dieſer 1 Reaumur Memoires pour servir A Thistoire des insectes Vol. II. (1736) p. 323 — 378. 2 Schriften der Geſellſchaft naturforſchender Freunde zu Ber: lin. Bd. III. S. 177 — 182. i j 599 Gelegenheit, daß auch bey der 20 Jahre vorher in Pom⸗ mern beobachteten Zerſtoͤrung durch dieſelbe Raupe, fie fi vorzuͤglich auf ſolchen Feldern aufgehalten, auf denen die Fruͤchte ſpaͤt geſaͤet und folglich noch weich, jung und ſaftreich waren. Sa Eine andere Verwuͤſtung erlitten im Jahre 1816 im Heſſiſchen die Ruͤbſamenfelder, beſonders in ſolchen Gegen: den, die von Waͤldern und Geſtraͤuchen entblößt waren, und alſo auch weniger Singvoͤgel enthielten. n In ſuͤdli⸗ chen Laͤndern verzehrt dieſelbe Raupe andere Fruͤchte z. B. im Jahre 1826 in Ober-Italien Mais, Melonen, Hecken⸗ klee und Maulbeerblaͤtter. Als Beweis, daß fie nicht auf irgend eine Feldfrucht beſonders angewieſen iſt, führe ich nur noch eine Bemerkung aus Ochſenheimers Werk uͤber die Schmetterlinge an: „So haͤufig ſie auch, heißt es hier von unſrer Raupe, in manchen Jahren, namentlich 1824 bey uns, (d. h. im Oeſterreichiſchen) war, ſo iſt doch kein Beyſpiel vorhanden, daß fie ſchaͤdlich geworden waͤre.“ ® Die Grasraupe iſt noch bekannter durch die Verhee— rungen, die ſie im noͤrdlichen Europa meiſtens in beſchraͤnk⸗ ten Diſtricten an den Wieſen anrichtet. Auch in America hatte dieſe oder eine ähnliche Raupe einmal das Gras fo abgefreſſen, daß man Heu von England Hinüberfchaffen mußte. In Europa hat ſie in Schottland im Jahre 1759 und 1802, “ Strecken von ganzen (engliſchen) Quadrat: meilen, bey Bremen im Jahre 1771 die Weſerufer, 5 in den Jahren 1816 und 1817 die Wieſen des Harzes, © in Schweden im Jahr 1741 einen Theil der Wieſen in Häl: ſingland und Geſtrickeland 7 und im folgenden Jahre die Gegend um Chriſtiania verwuͤſtet.? In Schweden ſcheint ſich dieſe Landplage beſonders oft zu wiederholen; zuweilen wird dadurch der Preis des Heues auf das Fuͤnffache ge— fteigert. 2 Ueber ihre Zerſtoͤrungen in der uns benachbarten Provinz Curland haben wir zwey Berichte, einen vom Jahr 1787 "° und einen zweyten vom Jahr 1819. * Auch im übrigen ruſſiſchen Reſche iſt fie öfters bemerkt worden. 12 1 Magazin der Entomologie von Germar und Zinken, nannt Sommer Bd. III. S. 443. 2 Andre: Oeconomiſche Neuigkeiten 1827. S. 503. 8 Die Schmetterlinge von Europa von Ochſenheimer, fortge: i fest von Treitſchke Bd. V., Ste Abtheil. S. 188, : ge: 4 Kirby u. Spence's Einleitung in die Entomologie b. Cotta Bd. I. S. 198. : 85 6 Beckmanns öconomiſch⸗phyſicaliſche Bibliothek. Bd. II. S. 313. 6 Magazin der Entomologie von Germar und Zinken gen. Sommer Bd. II. S. 357. Bd. III. S. 434. 7 Abhandlungen der ſchwediſchen Academie der Wiſſenſchaften Bd. 4. S. 51 und folg. 8 Eſpers Schmetterling. Bd. III. S. 345. 9 Linn. amoenit. acad. Vol. III. p. 535. 10 Zur Nachricht über die Grasraupe von Beſeke 1787. 11 Dr. Lichtenſtein: Etwas über die Grasraupe. In den Jahresverhandlungen der curländiſchen Geſellſchaft für Li⸗ teratur und Kunſt. Bd. 11. S. 100. 12 Georgi Beſchreibung des ruſſiſchen Reichs. Th. III. S. 2097. ge Rußland habe ich noch nichts hierüber finden könn Sein die Wieſen Grönlands werden zumeilen von dieſe Raupe heimgeſucht und vollkommen ruiniert. . Ohne alle dieſe Nachrichten hier vollſtaͤndig wi len zu wollen, bemerke ich nur ſummari —— (Alopecurus ‚pratensis ), das Knaͤuelgras (Dactylis g merata), die Treſpe (Bromus secalinus) — wahrſchein, lich nur wann dieſe Graͤſer ſchon harte Stengel getrieben haben. Kein Beobachter erwaͤhnt des Leines. Dennoch iſt die hier im vorigen Jahre beobachtete ſchwärzliche Rau ohne allen Zweifel die Grasraupe, denn ſie ſtimmte mit a len guten Abbildungen, die wir von dieſer beſitzen. L konnte ich keine zum Verpuppen bringen, da alle Ex plare die ich erhielt, ſo von der Naͤſſe gelitten hatten, ſie bald abſtarben. N ENTE Noch merkwuͤrdiger iſt es, daß uͤberhaupt der Lein in andern Ländern nicht dem Raupenfraße ausgeſetzt zu ſeyn ſcheint. Vergeblich habe ich in den 52 ins Deutſche uͤb | ſetzten Baͤnden der Abhandlungen der ſchwediſchen Academie der Wiſſenſchaften hieruͤber nachgeſucht, wo am erſten eine ahnliche Nachricht zu erwarten war, theils wegen der Ver⸗ wandtſchaft des Klimas mit dem ae hi Sl eine gelehrte Geſellſchaft ſo populär war als diefe, wephalb fie, ſehr oft von Gutsbeſitzern, ja von Bauern Berichte über! die Merkwürdigkeiten des Landes erhielt. Auch in den n turhiſtoriſchen Werken uͤber Liefland, Curland und das üb obgleich wir eine eigene Abhandlung über die ſchaͤdlichen In⸗ ſecten Lieflands von einem fleißigen Entomologen beſitzen. 8 Auch im Jahr 1828 war der Schaden, den der Lein in Liefland erlitt, weder bedeutend, noch ausgedehnt. In dem früher auszugsweiſe mitgetheilten Berichte über die Vermeh⸗ rung der Gamma⸗Eulen-Raupe in Pommern und der Mare beſonders in landwirthſchaftlichen Schriften von einem Rar penfraße im Lein die Rede ſeyn konne, ſchien es mir, dal den Entomologen ein ſolches Ereigniß fremd iſt, und alſo wenigſtens nie allgemeine Aufmerkſamkeit erregt hat, Um mich hiervon noch mehr zu vergewiſſern,, befragte ich nicht nur einige der bey der Verſammlung der Naturforſch vor zwey Jahren zu Berlin anweſenden Entomologen, oh ihnen ein Leinzerſtoͤrer aus der Inſectenwelt bekannt ſep, ſondern vertheilte endlich an alle Anweſenden ein Blättchen mit dieſer Frage.? Durch dieſe Aufforderung habe ich fs BE f 1 Fauna Groenlandica p. 193. N eee ee 2 Oruͤmpelmann: Beobachtungen über einige in Liefland be findliche ſchaͤdliche Inſecten. In den Abhandlungen liefländiſchen dconomiſchen Societaͤt, Bd. IV. 3 Sieh die Iſis 1829, a, a, D,. 0 1 28 Nachrichten über Verwuͤſtungen der Gamma⸗Eule im 7 ſchen Gebiete erhalten, aber keine Spur von einem einftaße. . In Preußen wurde ber ſchon fruͤher Raupenfraß im ein Beobachter: Henneberger berichtet in einem topogras hiſch⸗hiſtoriſchen Werke aus dem ſechzehnten Jahrhundert: umb dieſe Zeit (1576) vngefehrlich, ſtraffet uns Gott 13 ſchwartzen Rauppen lalſo die Grasraupe), die fraßen an ſelen Orten das Sommergetreide ſchaendtlich hinweg, und uderlich den Flachs vnd Erbeis.“ * Bock erzählt ferner aus feiner eigenen Zeit, daß im Jahr 1780, alfo leichzeitig mit dem Raupenfraße in Pommern, Raupen m Oberlande und in Weſtpreußen allen Lein und viele Erb; ſen aufgezehrt haben.“ Wir werden hierdurch zu der für wichtigen Frage gefuͤhrt, ob in den Localverhaͤltniſſen tußens oder in der Art feiner Landwirthſchaft Gründe n, welche hier mehr als in andern Gegenden den Lein Raupenfraße ausſetzen. Saͤet man hier den Lein viel— yt zu ſpaͤt? In den oben angeführten Berichten aus andern Gegenden wird nehmlich ausdruͤcklich bemerkt, daß die Raupen nur den jungen Hanf und ſpaͤt gefäeten Lein angegriffen hatten. Ich forderte daher unſere Studierende juf, insbeſondere darauf Acht zu geben, ob es nicht der etzt geſaͤete Lein ſey, der gelitten habe. Ihre Antworten ben nicht ganz meinen Erwartungen entſprochen, indem berichteten, daß zwar der zuerſt gefäete Lein verſchont geblieben wurden, aber auch der letzte und daß vorzüglich der zwiſchen dem aten und ‚sten Juny geſaͤete von den Raupen angegriffen worden. Da die Raupe der Gamma⸗Eule allem Anſcheine nach ein zarteres Blatt einem haͤrteren vorzieht, fo konnte ich mir das Verſchonen des juͤngſten Leines nur durch die Annahme erklaͤren, daß die Gamma⸗Eule ihre Ever grade zu an die Leinpflanzen gelegt habe und zwar zu einer Zeit, wo der zuletzt geſaͤete noch nicht aufgegangen war. Dieſer Annahme widerſpricht aber die Beobachtung, daß die Zerſtoͤrung an vielen Feldern augenſcheinlich vom Umfange nach der Mitte fortgeſchritten ſey. Ich glaube alſo, noch an der Richtigkeit der Ausſage der Landleute zwei, feln zu dürfen, befonders da ſich der Aberglaube einzumi⸗ ſchen ſchien, indem ſie in einigen Gegenden behaupteten, nur der am Tage des heiligen Medardus (d. öten Juny) wejänte Lein ſey verzehrt worden. Was die Veranlaſſung zu der ungeheuren Vermehrung beyder Raupen anlangt, ſo war dieſe offenbar in der Witte⸗ tung der beyden vorhergehenden Jahre zu ſuchen. Der Sommer 1826 war ungemein heiß und hielt ſehr lange an, ſo daß man in Koͤnigsberg noch in den letzten Tagen des Octobers warmes, ja heißes Wetter hatte. Der folgende Sommer war ebenfalls ſehr warm und anhaltend, wenn auch nicht in dem Maaße wie ſein Vorgaͤnger. Zwey ſolche auf einander ſolgende Sommer waren geeignet alle Raupen zu vermehren, wie man denn auch in den Gärten Bom- byx hi u. a. ſehr häufig bemerkte. Die Gamma⸗ Eule 11 Henneberger Erklärung der greusiiäien größeren Landtaffel oder Wappen. Fol. 1595. S. 3 2 Wirthſchaftliche Naturgeſchichte. 11 1. S. 827. Iſis 1831, Heft 6. 602 eg überbieß nach den Beobachtungen vieler Entomolo⸗ gen faͤhig, zwey Generationen in einem Jahre zu erleben und fie kann in jedem Zuſtande uͤberwintern. Im ſuͤdlichen Europa ſcheint die doppelte Generation fogar Regel zu ſeyn. Bey uns iſt fie aber wohl nur Ausnahme. Auch fällt ſchon bey Mainz nach Brahm ! die zweyte Flugzeit in den Oc⸗ tober. Da aber die Entwickelung der Inſecten nicht für ſich ein beſtimmtes Zeitmaaß hat, ſondern faſt ganz von der Quantitat der einwirkenden Waͤrme abhaͤngt, ſo erlebt die Gamma⸗Eule und mit ihr gewiß viele andere Inſecten in langen und warmen Sommern eine doppelte Generation. Die zwepte Generation muß aber in eine Zeit fallen, in welcher viele von den natuͤrlichen Feinden dieſer Raupen ſchon abgezogen find, wodurch denn für das naͤchſte Jahr, wenn nicht der Winter ſehr zerſtoͤtend wirkt, ein ungeheu⸗ res Uebermaaß dieſer Thiere erzeugt wird, ſo wie wir es im Jahr 1828 hatten. Es iſt nehmlich durch lang fortge⸗ ſetzte Beobachtung am hieſigen Orte erwieſen, daß, ſo ver⸗ ſchieden auch unſere Sommer in ihrer Waͤrme ſind, die Zugvoͤgel doch faſt zu derſelben Zeit ſich entfernen. Sie verweilen zwar in einem warmen Herbſte länger als in eis nem kalten, aber die Waͤrme haͤlt ſie doch nur kurze Zeit zurück. Da das Leben der Pflanzen und Inſecten viel un⸗ mittelbarer von der Waͤrme bedingt wird, ſo ſieht man wohl zuweilen im October Erdbeeten mit reifenden Fruͤchten und die zweyte Flugzeit eines Schmetterlinges, aber nicht einen Vogel, der am Ende des Auguſts oder Anfange des Septembers gewoͤhnlich uns verlaͤßt. So wie der Vermehrung der Genen Ee im Jahre 1828 ein langer anhaltender Sommer vorhergegangen war, ſo war erweislich auch dem Raupenfraße von 1780, der nicht nur in Preußen, ſondern wie wir berichtet haben, auch in Pommern und der Mark ſich zeigte, ein langer Sommer vorhergegangen, ? der fähig war einer vollſtaͤndigen zweyten Generation unſers Schmetterlings Gedeihen zu geben. — Daß auch die Grasraupe in langen Sommern zwey Gene rationen erlebt, iſt zwar nicht ſo entſchieden nachgewieſen, aber aus allen Verhaͤliniſſen ihrer ploͤtzlichen Vermehrung nur zu wahtſcheinlich. Vielleicht liegt hierin der Grund, daß ſie im hoͤheren Norden, wo die Sommer verſchieden find, öfter ſich ungemein vermehrt zeigt, als in mittleren Breiten. Tiefer im Suͤden fehlt dieſes Thier ganz. Aufgefordert Vorſchlaͤge zur Verhütung eines ähnli⸗ chen Schadens zu machen, habe ich veranlaßt, daß ein Ab⸗ druck der Jacobſonſchen Abbildung der beſprochenen Raupen und Schmetterlinge den hieſigen Provinzialblaͤttern bergege⸗ ben wurde, damit jederman in den Stand geſetzt wuͤrde, dieſe Thiere zu kennen und folgende Vorſchlaͤge damit ver⸗ bunden. Da beyde Arten von Raupen nur ſelten Schaden thun, ſo ſchien mir ein fortgehender Vertilgungskrieg, wie 1 Brdm: 5 der deonomiſchen Inſectengeſchichte Bd. 2 In ade en war noch am Sten December * Wet⸗ ter. S. Bock's e von Preußen Bd. I. S. 828, | 385 603 man ihn etwa gegen die Heuſchrecken durch Auffus chen der Brut fuͤhrt, ganz vergeblich. Auch hatte in der That der naſſe Herbſt vom Jahr 18 28 ſo zerſtoͤrend auf ſie gewirkt, daß ich im Jahr 1829 keinen Schmetterling dieſer Art zu Geſicht bekommen konnte, ſo haͤufig auch die Gamma⸗Eule nicht nur im Jahr 1828, ſondern auch im Jahr 1827 hier ſelbſt in der Stadt in allen Haͤuſern zu ſehen war. | 5 Aus dieſen Gründen rathe ih, daß der Landmann . wenn ein gewoͤhnliches Jahr mit kurzem Sommer vorher: gegangen iſt, um ſeinen Lein gar keine Sorge trage; 2. dagegen, wenn ein langer Herbſt geweſen iſt, Acht gebe, ob am Schluſſe desſelben ſich viele Raupen der Gamma⸗ Eule auf allerley Gewaͤchſen finden, und ob ſie es in dem⸗ ſelben Herbſte noch bis zum Verpuppen bringen. Die Pup⸗ pen ſelbſt wird man vielleicht nicht finden, auch wenn die Verwandlung in ſie in demſelben Jahre vor ſich geht: denn in andern Gegenden wenigſtens hat man die Erfahrung ge⸗ macht, daß die Verpuppung der zweyten Generation in der Erde vor ſich geht, wahrend die erſte im Sommer ganz frey an allen Stengeln erfolgt.“ Sind die Raupen beym Eintritte des Winters noch nicht verpuppt, fo wird die Naͤſſe unſers Vorwinters wohl die meiſten derſelben tödten. Nicht ſo iſt es, wenn es bis zum Froſte wenig regnet; 3. Im naͤchſten Fruͤhjahre if Acht zu geben, ob ſchon in der zweyten Hälfte des May's die Gamma⸗-Eule als Schmet⸗ terling ſichtbar iſt, oder nicht. Der Schmetterling macht ſich leicht bemerklich, da er am Tage umher fliegt. Sollte er fon erſchienen ſeyn, fo würde ich rathen, den Lein und die Erbſen fo ſpaͤt zu füen, als moͤglich, damit bis dieſe Saaten aufſchießen, der Schmetterling feine Eyer auf an⸗ dere Pflanzen abſetzt. Iſt dagger in den letzten Tagen des Mayes der Schmetterling noch ga nicht zu ſehen, fo ſcheint es räthlicher, fo fruͤh als möglich zu ſaͤen. Nach den oben angefuhrten, in Pommern und in den Marken gemachten Erfahrungen, hat aber der zuletzt geſäete Lein und Hanf am meiſten gelitten: Hiernach duͤrfte es raͤthlicher ſeyn, in zweifelhaften Fallen die früheſte Saatzeit vorzuziehen, damit die eyerlegenden Schmetterlinge den Lein ſchon im ſtarken Triebe finden und lieber andere Pflanzen aufſuchen. Ich kann mit nicht denken, daß die verheerenden Raupen zu der uͤberwinternden Generation gehoͤren, ſondern halte fie für die erſte Generation des neuen Jahres. 4. Vor der Beſtellung der Sommerfelder wäre es raͤthlich, Schweine und Enten ſoviel als moͤglich auf diefelben zu treiben, weil dieſe Thiere nicht nur die Feldraͤnder und die Raine von In⸗ ſecten reinigen, ſondern die erſtern auch die im Boden vergra⸗ benen Puppen aufſuchen, und ſo die uͤberwinternde Genera⸗ tion verringern. 5. Auch kann man die Feldraͤnder, wenn ſie dazu eben genug ſind, theils vor dem Saͤen, theils nach demſelben mit einer Walze uͤberfahren. So viel über Verhütung einer ähnlichen Zerſtoͤrung. Wenn ſich ein neuer Raupenfraß dieſer Art zeigt, ſo muß man, ohne vorher bey der Regierung anzufragen, da ihte Ver⸗ ordnungen nothwendig zu ſpaͤt kommen, vor allen Dingen „Eſper. Europäiſche Schmetterl. Bd. IV. 1. Abtheil. S. 207, unterſuchen, welche Feldſtuͤcke ſchon Raupen enthalten und tigete innete feſtgeſetzt zu haben und zu wiſſen, wollte bewahrt zu erhalten, und fo zwiſchen dem furinami 2 604 welche noch nicht. ; N SKELETT Die letztern umgebe man mit Gräben, die mit dem Spaten gezogen und ſenkrechte Wände haben muͤſſen. Eine Tiefe von 6 — 8 Zoll wird dann hinreichend ſeyn um d Einwandern der Raupen, beſonders der Gamma⸗Eule die nur 12 Fuͤße hat, und ſich den Spann⸗Raupen naͤhert, zu verhindern. Dieſe Graͤben ſind auf die eigenthuͤmliche Er⸗ ſcheinung berechnet, daß wenn Raupen in großen Zügen zu wandern anfangen, alle nur von Einem gemeinſchaftlichen Willen beſeelt ſcheinen und denſelben Weg fortziehen, wenn auch die vorderſten ihr Ziel nicht erreichen. Da ſolche Gräben in Schweden und Curland gegen die Gras⸗ raupen bewaͤhrt gefunden worden. a | vor Sind dagegen die Leinfelder von der Raupe 9 05 15 gegriffen, ſo kommt es darauf an, wie weit b Sele g diehen iſt. Hat er ſchon ſtarke Stengel und Sgamer ſeln, ſo muß man der Raupe das Abfreſſen der? la nicht mißgoͤnnen. Iſt dagegen der Lein in der Brühe, ſcheint es nach den bisherigen Erfahrungen am gerathenft n den Flachs ſogleich zu ziehen, um wenigſtens etwas zu rete ten. Sollte hingegen einmal ganz junger Lein von dieſer Raupe ſtark angegriffen werden, ſo duͤrfte kaum etwas A deres uͤbrig bleiben, als ihn zu maͤhen und die Raupen toͤdten, damit ſie nicht auf die benachbarten Felder geh . Eine neue Erfahrung dieſer Art wird freylich manche noch nicht erledigte Frage zu loͤſen haben. Indeſſen iſt man der Regierung von Oſtpreußen vielen Dank ſchuldig, daß eſie den hier beſchriebenen Fall fo ernſtlich hat unterſuchen laſſen Hiermit ſchließe ich dieſe Anzeige, indem ich Ento⸗ mologen vom Fach die Frage noch vorlegen moͤchte, ob es denn entſchieden iſt, daß der ſuͤdeuropaͤiſche von Reaumut a. g. Orte abgebildete Schmetterling von unſter nordiſchen Gamma⸗Eule nicht ſpecifiſch ſich unterſcheidet ih! Mittheilungen 1 über die Gattungen der Sippe Bradypur, von J. Wag ler⸗ „e bn Schon lange hatte ich den Glauben, ja die Ueberzeu⸗ gung, daß unter dem Bradypus tridactylus det Autoren zwey verſchiedene Gattungen ſtecken moͤchten, zwey Gattun⸗ gen, die man wohl bis jetzt uͤberall ſchon als Far enabatı ten angedeutet, aber als ſolche nicht einmal auch nur mir einiger Beſtimmtheit hinzuſtellen gewagt hatte, wenn m n davon den „Ai d dos brule“ ausnimmt, von welchem ich nachher ſprechen werde. — Ohne indeſſen ie äuferli 5 ſich darbietenden ſpecifiſchen Merkmale nicht auch durch wich es nicht wagen, auf jene allein hin Gattungen unter den Faulthleren aufzuſtellen. — Inzwiſchen gelang es mir, aus Surinam ein Faulthier mittlerer Größe in Weingeiſt aufe en ü. braſilianiſchen dreyz ehigen anatomiſche Vergleiche in Betreff der Gattungsverſchiedenheit beyder anzuſtellen. — Dieſe zeigten mir nun, daß der ſurinamiſche, cajenniſche und iſche radypus tridactylus, eine von dem braſilia⸗ chen gänzlich verschiedene Gattung iſt. Dadurch haben ir nun in Biefer Sippe deep Species, denen ich außerdem ine, neue, vierte hinzuzufügen im Stande bin. Dieſe 5 Zu 1. Bradypus euculliger miki, aus Surinam; Gas jenne und Guiana. 115 45 112 — 4. Bradypus' di mie, aus Braſilien. Beyde Bra- pus tridactylus Auctor, = 0.0 8. Bradypus torquatus Ill ig., dus Brafiliem 4. Bradypus infuscatus mihi, aus Braſilien, von der Grenze Perus. f 34a? I. Brady pus cuculliger. Chocoladino - fuscus, otaeo irregulariter albo-maculato; vertieis, occipi- der vicisque pilis longioribus, disticho positis, joguli latera decumbentibus chocoladino- fus- unicotoribus, capite juguloque flavido-albis; pilis beviatis, suberectis. ur bin tr ei ‚Jugnli color flavidö-albus in utroque sexu supra pectus in acumen desinens; macula utrinque pone et prope oculum fusca brevissima, interdum vix con- spidua; gastraeum totum fuscescens, immaculatum; spihae dorsi media lata, obscura, ante uropy- um evanescens; maculda spinae dorsi (in foemin«) one humerum subrotunda, laete aurantiaca, medio longitudinaliter vitta aterrima dissecta; pili hujus maculae, praesertim vittae intermediae, breves sunt, rigidi et subsetosi; pili omnes, praesertim albi, latio- res, planiores, quam in specie subsequente; ungues fla vido- albidi; maniculorum intimus reliquis utpluri- mum paullo longior. Longitudo a rostri apice ad caudae finem (speciminis virilis adulti) 2,“ caudae depressiusculo-conicae 3,“ antibrachii, exclusis un- guibus, 15,“ scelidum 10%," ' Habitat in Surinamo, Cajenna et Guiana. Fiaſt alle alteren Autoren ſcheinen nur dieſes Faulthier beobs achtet und beſchrieben zu haben, da es ihnen aus den angeführ⸗ in Ländern zugänglicher war, als der Ai aus Braſilien, ver vielleicht ‚fit Marcgrave bis zu den letzteren Des tennien dieſes Jahrhunderts nicht mehr in Natur beobach⸗ worden iſt, und von welchem wir eigentlich erſt durch die trefflichen Beobachtungen des Prinzen Maximilian zu Pied gehoͤrige Aufſchluͤſſe in Betreff ſeiner Lebensweiſe er⸗ halten haben. — FF „ heile 5 eil ie brey f igen Füße zum Sippencharacter bie 955 a 6 ſeitdem man nehmlich voll ihnen den Una’ als eigene Sippe getrennt hat, theils weit der Bradypus tridactylus der Autoren in Betreff ſeiner Sy⸗ nvnonymie und ſelbſt ſeiner koͤrperlichen Beſchreibung chao⸗ tiſch gleichſam, und ſo in ſeiner Selbſtheit nicht ohne bo⸗ genlanges, unnützes Geſchmier dargeſtellt werden kann, abe ich den Ausdruck „tridactylus““ für eine meiner bey⸗ den Gattungen lieber gaͤnzlich vermeiden wollen, um fo mehr, als man durch ſeinen Gebrauch immer wieder auf den alten Bradypus tridactylus zuruck kommen wurde. n U 606 Der Ai Marograves gehört alſo nicht zur Sy⸗ nonymie dieſes Thieres, wohl aber moͤchte zu diefer der größte Theil der des Bradypus tridactylus der Autoren binzuzuziehen ſeyn. Die Edwardſiſche Figur, welche chreber copierte, iſt, wie der fie begleitende Tekt fo jäms merlich, daß man hiernach unmoͤglich beſtimmen kann, wel che Faulthiergattung der Engländer vor ſich gehabt haben mochte, und nur vermuthen läßt es ſich, daß mein Bras dypus cuculliger ihm zur Abbildung gedient habe. — Zu dieſem letzteren aber gehoͤrt mit Gewißheit Brissons Tr digradus pedibus anticis et posticis tridactylis (Ola! drup. p. 34, , Buffons „ui“ (Tome 15. Pl. 5. 6.), und Des mares ts Bradypus tridactylus (Nowy, Diet! d’hist. nat. IV. p. 522.). — Die beyden von Desma⸗ reſt a. a. O. zuletzt angeführten Varietäten gehören zu Brady pus Ai. — Der Ai d dos brulè Sanninis und der andern Autoren, den man als Varietät des Bradypus tridactylils hie und 1 aufgeſtellt hat, iſt der weibliche Bradypus cuculliger. — Hetr Temmind hat in dem ſechſten Bande der „Antales generales des Sciences physiques par M. M. Bory de St, Yin cent, Drapiez etc, (Bruxelles 1819 — 21. g.) einen Auffag über die Faulthiere mitgetheilt, worinn er über den Brady pus tridactylus der Autoren (p. 211.) ſehr ſchnell hinweggeht, und ohne deſſen Farbenvarietaͤten näher zu bez zeichnen. — Seine Diagnofe des Brad, tridactylus, gibt keine meiner Gattungen mit Beſtimmtheit zu erkennen. Die Abbildungen des Schaͤdels eines Faulthieres, (ob auch die Cuvier'ſchen in des feeligen v. Spix Cephalo- genesis, ſo wie diejenige, welche der gefeyerte Prinz Maxi⸗ milian zu Wied in ſeinen Beytraͤgen zur Naturge⸗ ſchichte Braſil. II. Tab. V. gab, find von meinem Bradypus cuculliger genommen, fo wie ich auch nicht zweifle, daß von eben demſelben alle anatomiſchen Merk⸗ wuͤrdigkeiten, welche man von dem drepzehigen Faulthiere in verſchiedenen Werfen, angeführt findet, ehe uns noch Braſilien zu ſeiner Durchſuchung offen ſtand, herruͤhren. So viel in Bezug auf die Synonymie des Brady. pus cuculliger, und nun noch Einiges davon, wodurch er ſich von dem Al unterſcheidet. 5 Die äußerlichen ſpecifiſchen Merkmale, die den Brady. pus cueulliger von dem Hi abſtreifen, habe ich oben ans geführt, und es fehlt nur noch der beziehende Vergleich mit dieſem . — Am Capuzenfaulthiere (Brad. cucull.) fällt ſogleich das ganz gelblich weiße Geſicht mit dem in Verbindung ſtehenden, gleichfärbigen, auf der Btuſt aus⸗ laufenden und daſelbſt zugefpißten Kehlſleck, und das lange, chocvladenbraune Haar auf, welches auf der Mitte des interhauptes her⸗ Scheitels getheilt zu beyden Seiten des den ganzen Nacken uͤberdeckt, und von da beyder⸗ — abfällt, ſeits über die Schultern herein abwärts in der Art ſich zieht, daß es die Seiten des weiß gelben Vorderhalſes einfaßt. So ähnelt es ſeht einer Capuze. Bey dem Ai dagegen iſt, und zwar nur beym erwachſenen Thiere, die Stirn allein gelb⸗ lichweiß, ſo wie, aber derwiſcht, ein kleiner Streifen unter dem Auge von deſſen hinterm Winkel, außerdem ſich ein fehr VVVV»Ün! s ſchief gegen und unter das Ohr hinz eht, während derſelbe 6 beym Capuzenfaulthier nur ſehr kurz und dabey ſehr ſchwach angedeutet iſt, oder ganzlich fehlt. — Das übrige Kopf⸗ Nacken- und Halshaar am Ai iſt dann ferner in feiner aͤrbung von dem dunkeln des übrigen Körpers nicht ver chieden, und man bemerkt deßhalb an ihm nicht dieſe durch ihre dunkle Faͤrbung ſo hervorſtechende, und vorzuͤglich durch den gelblich: weißen Kopf und Vorderhals noch mehr gehobene Capuze des Bradypus cuculliger. Die Haare des Geſichtes und des Vorderhalſes dieſes ſind wie kurz ge— ſchoren, ſtehen dadurch etwas vor- und aufwaͤrts gerichtet, und fuͤhlen ſich etwas borſtenartig. Dagegen ſind die Haa⸗ re Er Koͤrpertheile am Ai länger, zuruͤckgelegt und weich. — wer 2 Die Weibchen beyder Gattungen laſſen ſich in einem gewiſſen Alter ſehr leicht durch einen dunkeln Flecken unter⸗ ſcheiden, der bald hinter den Schultern auf der Mitte des Ruͤckens ſich befindet.“ Dieſer Flecken characterifiert durch die Beſchaffenheit feiner Haare beyde Species recht weſent⸗ lich. — Beym Capuzenfaulthiere nehmlich iſt dieſer Fle⸗ cken, der flach zu Tage liegt, mit kurzen, ſtraffen, faſt bor⸗ ſtenfoͤrmigen Haaren beſetzt (vorzuͤglich find die ſeines glaͤnzend ſchwarzen Mittelſtreifes ſo beſchaffen, und haben eine lebhaft orangegelbe Farbe, während dieſer Flecken des Ai, wo er mehr oder weniger unter den langen Ruͤckenhaa⸗ ten verborgen liegt, gaͤnzlich aus aͤußerſt feinen, ſeidenarti⸗ gen und laͤngern Haaren beſteht, die gelbbraͤunlich, und da, 2 fie den Mittelſtreif des Fleckens bilden, mattſchwaͤrzlich ind. — 0 Alles uͤbrige Haar des Koͤrpers iſt am Capuzenfaul⸗ thier, beſonders das weißliche, groͤber, breiter und platter als am Al. Auch iſt das erſtere Faulthier viel ſtaͤrker weiß: lich gefleckt. — Dieß von den Äußeren, gewiß ſehr weſentlichen för: perlichen Verſchiedenheiten beyder Gattungen. Ich will nun aber auch noch die Unterſchiede angeben, die ſich mir im wechſelſeitigen Vergleich ihrer Schädel ergaben, und dieſen außerdem einige Bemerkungen uͤber innere Koͤrpertheile des Capuzenfaulthieres anſchließen. Faſt kann man fagen: der Kopf des Capuzenfaufthies res verhaͤlt ſich in Betreff ſeiner laͤngern Streckung zu dem des Al, wie der Kopf eines Spitzhundes zu dem eines Mops ſes. Damit will ich nur ſagen, daß er im Verhaͤltniſſe zu ſeinem Umfange laͤnger, ſchmaͤler und viel ſpitziger, und dabey über der Stirn viel weniger gewoͤlbt iſt, als der Kopf des Alis, ja über der Stirne faſt gar nicht gewoͤlbt, ſon⸗ dern beynahe ganz flach iſt, während man dagegen auf der Stirn des alten Ai eine ſehr ſtarke Woͤlbung wahrnimmt, die ihn dem bey Pr. M. a. a. O. beſchriebenen Kopfe des «Er entſtand, wie dieß der Prinz Maximilian zu Wied, erforſcht hat, durch die Krallen der von der Mutter auf dem Ruͤcken umhergetragenen Jungen, indem ſie damit an dieſer Stelle die Haare ausrauften. Ich habe mehrere weibliche Capuzenfaulthiere geſehen, deren Capuze auf dieſe Weiſe fürchterlich zerrauft war. Am Männden find aus dieſer Urſache die Haare ſeiner Peruͤcke immer in be⸗ ſter Ordnung. 5 — gleichgroßer Individuen dieſer Faulthiere.) breiter als am Capuzenfaulthier. Die Bildung des Jochbeines 80 Bradypus torquatus näher ſetzt, als dem des Capuzen⸗ faulthietes. — Das ch dieſes ee . l MR Linien länger als das des Ai. (Dieſen Vergleich nehme ich, wie ſich von ſelbſt verſteht von den Schaͤdeln zmeyer v Daher kommt es, daß man am Aiſchaͤdel, wenn man dieſen ſeitlich vor fi. auf eine Tafel ſtellt, vor dem Jochbogen nur zwey unter ahnlichen Umftänden aber am Kopfe des Capuzenfaul⸗ thieres drey Zähne vor dem uns Gch ber e dig wahrnehmen kann. Dabey iſt das Geſicht des Ar um 2½ — 3“ Linien höher, und vor und unter der Naſe um eben fo viel zeigt bey beyden Gattungen nichts weſentlich Verſchiedenes. — Das Loch im Kieferbeine, vor dem Grunde des Joch⸗ beines, durch welches ein ſtarker Nerv des fuͤnften Paares geht, ſteht in deyden Gattungen über dem Grunde des drit⸗ ten Zahnes, allein es iſt beym Ai viel kleiner als beym Capuzenfaulthiere; ja es ſcheint in einem gewiſſen hoͤheren Alter desſelben, wie ich aus einem vor mir liegenden Schäs del erſehe, gaͤnzlich zu verwachſen, indem ich hier nicht die feinſte Spitze einer Nadel einzuſetzen im Stande bin. Am Schaͤdel des Capuzenfaulthieres bleibt dagegen dieſes Loch immer offen. — i | SER Doch den auffallendſten Unterſchied in der Schäbelbils dung beyder Thiere zeigt der Unterkiefer. Beym Ai iſt der ſelbe, mit Ausſchluß der Zaͤhne, wie beym Nilpferde gebil⸗ det, nehmlich kurz zuſammengedraͤngt, ſehr maſſiv und an feiner vordern Verbindung außerordentlich breit und hoch, und ſteigt daſelbſt ganz gerade aufwaͤrts, ohne oben zwi⸗ ſchen ſeinen beyden vorderſten Zaͤhnen in eine zungenförmige, Spitze auszugehen. Daſelbſt ift er vielmehr ganz gerade abgeſchnitten, und man bemerkt nur an ſehr jungen Thieren, die an den Spitzen der Knochen noch weiche Knorpel ha⸗ ben, auf der Symphyſe der beyden Kieferaſtſpitzen einen ſehr kurzen, ſchneidigen Votſprung, der allmaͤhlich ganzlich ver⸗ ſchwindet, und beym ausgewachſenen oder ſehr alten Thiere kaum noch eine Spur ſeines ehemaligen Daſeyns zeigt. Anders verhaͤlt es ſich mit dem Unterkiefer des Capu⸗ zenfaulthieres. Hier ſind die Kiefetaͤſte nach Proportion viel laͤnger und dadurch viel ſchwaͤcher, und ſie bilden vorn an ihrer Verbindung keine ſenkrecht, ſondern eine ſehr [hie aufſteigende Flaͤche, die zwiſchen den zwey eee nen in eine ſehr beſtimmte, ſchraͤg vorwärts geneigte, 0 n. genfoͤrmige Spitze ausgeht. So ſteht in dieſer Bezie ung das Capuzenfaulthier dem Unau viel naher als der Ai und das Kragenfaulthier, deſſen Schaͤdel (welcher vor mir liegt) durch den ſehr auffallenden Stirnbuckel und durch eine, bey Pr. M. ſehr richtig angedeutete, Ausbuchtung auf jeder Sei⸗ te des Stirnrandes auffallend ſich characteriſiert. . Was den Bau der Zaͤhne betrifft, ſo finde ich, daß — | die beyden vordern des Unterkiefers ſich durch ihre etwas bogenfoͤrmige Kruͤmmung nach hinten, ſo wie durch einen ſtark hervorſpringenden Laͤngskiel in der Mitte ihrer Vor⸗ derfeite, * weſentlich von denen des Af abſtreifen, bey wel⸗ „Es wäre möglich, daß dieſer Kiel bey ganz alten Thieren verſchwindet. Am vor mir liegenden Schädel eines ſolchen fehlen gerade dieſe Zaͤhne. \ ie a RN chem biefe Zähne ganz ſenkecht ſtehen, und auf ihrer Vors eite ganz eben und viel breiter ſind. — Im Capuzen⸗ ulthiere fallen die bepden vordern Zähne des Unterkiefers vor die ſchief abwärts abgeſchnittene Worderfeite des zwey⸗ ten Zahnes des Oberkiefers, mithin in den Zwiſchenraum pifchen den ſogenannten Eds und den erſten Backenzaͤh⸗ en. — Beym Ai iſt die Fläche des erſten Backenzahnes, auf welche die innere ſchiefe Flache des erſten Zahnes des Unterkiefers faͤllt, faſt nur auf den vordern Rand der Krone beſchränkt, wahrend ſie beym Capuzenfaulthiere an dieſem Backenzahne dis in feine Mitte reicht. Ich finde ſonſt nichts beſonderes in der Stellung und Geſtalt der Zaͤhne, was man nicht auch am Ai bemerkte. | Das Capuzenfaulthier hat wie der Ai neun Halswir⸗ bel. Das Kragenfaulthier befigt deren, wie bekannt, acht. \ Die Speicheldruͤſe der Kiefer iſt ungemein entwickelt, und größer als die des Ohrs. Sie ſchien mir noch einmal und ½ fo lang als breit zu feyn, iſt an beyden Enden gleichbreit, abgerundet, ſehr platt gedrückt, und reicht laͤngs dem Bruſtbeinkinnmuskel faſt bis jenſeils des Larynx. Die Geſtalt der laͤnglichen Backendruͤſen konnte ich nicht enau mehr erkennen, da ſie durch das Abſtreifen der Haut ber den Kopf zu ſehr beſchaͤdiget worden waren. Wie beym Ai fo fehlt auch hier die Stimmrigenhöh- * und das vordere Stimmritzenband. Von dem Stimm⸗ bande ſteht, wie bekannt, der Rand der zirkelförmigen Stimmritze betraͤchtlich weit ab. Die Luftroͤhre iſt von ih⸗ tem Anfang bis zu den Lungen von faſt ganz gleicher Dicke, und ohne irgend eine Anſchwellung. Sie iſt an dem von mir unterſuchten 113“ langen Exemplare 8“ lang, rund» lich⸗plattgedruͤckt. Ihr Durchmeſſer hinter der Zunge be⸗ trägt 4½,“ in ihrer Mitte 4.“ und vor den Lungen nicht ganz 4 Die Zunge hat ſehr große Aehnlichkeit mit der gewiſſer Papagaypen, iſt ſchmal, vorn abgerundet und in ih⸗ rer Mitte um die Hälfte höher als breit, oben mit verſchie⸗ denen feinen Geſchmackswaͤrzchen beſetzt, unten glatt. Laͤnge 1" 5%, ihre Breite an der Spitze 3.“ in der Mitte, wo fie etwas eingezogen iſt, 2,“ am Grunde 5“; Höhe in ihrer Mitte 4,“ am Grunde 7, “. Die Lungen find von leicher Größe und Geſtalt, einfach, bey weitem ‚länger als breit. Beyde zuſammen betrachtet, mit dem ſtark ſchief zwiſchen ihnen liegenden Herzen, ähneln in ihrer Geſtalt eie ner halb geöffneten Mya truncata, indem fie lang ges ſtreckt und auf ihrer vordern und hintern obern Seite ſchief nach hinten abgeſchnitten ſind. Das Herz liegt zwiſchen ihnen am Ende ihres erſten Drittheiles und iſt von faſt hodenfoͤrmi⸗ ger Geſtalt, Laͤnge jeder Lunge 2°/,, ihrer Breite in der Mitte 1¼“ des Herzens 14“. Die Leber iſt groß, von faſt rau: tenfoͤrmiger Geſtalt und iſt beynahe in der Mitte ihres ins nern Randes ziemlich tief ſchief aufwaͤrts eingeſchnitten, und beſitzt außerdem unten an ihrem Grunde einen flügelförmis gen, unten frey herabhaͤngenden Lappen, dem weiter hinauf ziemlich unregelmäßige, huͤgelfoͤrmige Erhabenheiten folgen. — Die Milz iſt ſehr klein, ſehr ſchmal, ſehr platt, und endet fpatelförmig. Der Magen iſt von ungemeiner Größe, und beſteht ſcheinbar aus drey ſehr beſtimmten, ſackfoͤrmigen Abtheilungen, von denen jede an Groͤße weſentlich verſchie⸗ den iſt. Die erſte iſt die größte, die letzte die kleinſte, ei Zs 1881. Heft 6. 610 gentlich das Duodenum. Dieſe letzte iſt in ihrer Mitte ſtark kniefoͤrmig zuſammengebogen, und beſteht fo mithin gleichſam aus zwey einander parallel liegenden Saͤcken. Sie unterſcheidet ſich von den beyden andern Abtheilungen we⸗ ſentlich dadurch, daß ſie ſehr ſtark musculoͤs und innerlich außerdem durch eine eigne, gefaltete, dicke lederartige Haut, wie ein Huͤhnermagen überlegt iſt, indem doch die beyden andern groͤßern Säcke ziemlich duͤnnhaͤutig und der erſte Das von innerlich glatt und nur von einer duͤnnen Haut uͤber⸗ ſpannt iſt, Der zweyte Magen, oder die zweyte Abtheilung dagegen zeigt in dem groͤßern Theile ihrer innern Umkleidung, befonders gegen die letzte Abtheilung hin, eine zweyte dicke Haut mit von Runzeln durchzogenen ſonſt einander ziemlich parallellaufenden ſtark hervorſpringenden Falten. Der erſte Magen iſt 5 ¼“ lang, der zweyte 2 ½,“ der letztere 3½,“ wenn er ganz auseinandergezogen iſt. Beſondere innere abs theilende Waͤnde habe ich nicht geſehen. Alle dieſe Abtheilungen des Magens waren von ſehr fein zermalmten Blaͤttern eines mir unbekannten Baumes vollgepfropft. Zwiſchen dem Dünns und Dickdarm iſt kein Unter⸗ ſchied. — Der Darmcanal duͤnn und kurz, was bey einem pflanzenfreſſenden Thiere auffällt. Dagegen ſcheint eben der Magen auf Koſten der Laͤnge des Darmcanales ſo ſehr er⸗ weitert und verlaͤngert zu ſeyn und dadurch den Mangel ih⸗ rer Lange wieder zu erſetzen. Länge des Darmcanales 58“ 5," des ſehr erweiterten, cloakenfoͤrmigen Grimmdarmes, welchen in ganz gerader Linie zum After geht, 6½ /. Die Exere⸗ mente, womit dieſer angefuͤllt war, haben mit denen der Ziegen Aehnlichkeit. — Der Blinddarm fehlt gaͤnzlich. Die Blaſe iſt ſehr groß, von faſt kegelfoͤrmiger Ge⸗ ſtalt, ſtarkhaͤutig, 3“ lang, und an ihrer unterſten breiten Stelle 27%‘ breit. Der Musculus longissimus dorsi und der Zatissi- mus bilden langs der ganzen Ruͤckgrathsſaͤule ein breites ſehe ſchoͤn ſtahlblau ſchimmerndes Band. — Doch vor Als lem zeichnen ſich durch ihre Staͤrke und Dicke die zu dem Klauengliede gehenden Flexores digitorum aus, welche wie duͤnne Stricke daliegen. Sie ſind viel dicker als die Spule einer Rabenfeder, rund und zeigen laͤngs ihrer Mitte kurz vor dem Klauengliede eine ſeichte Vertiefung. Die Extensores find ſaͤmmtlich ſchwaͤcher und ſehr flachge⸗ druͤckt. 5 Ar So viel von dem Bradypus cuculliger, von dem ich nur noch bemerken will, daß er zu ſeinen Geſchlechts⸗ verwandten gerade ſich ſo verhaͤlt, wie der ihm vorangehen⸗ de und gewiſſermaßen ſehr aͤhnliche Cebus leucocepkalus (Pithecia leucoceph. Geoff.) zum Cebus Pithecia (Sim. Pith. Linn.) und zum Cebus hirsutus (Pith. hirsuta Spi), und daß er nur auf bie oben angeführten Länder in feinem Wohnorte beſchraͤnkt zu ſeyn ſcheint, gleich⸗ wie nach des Prinzen Maximilians zu Wied Bemetkun⸗ gen der Bradypus Ai an der Oſtkuͤſte Braſiliens nur bis etwa zu 19%,° ſuͤdlich Br. verbreitet lebt, worauf dann ſuͤdlicher der Bradypus torquatus folgt. 2. Bradypus Ai. Cinereo-fuscescens sive rufes- cens, notaeo taeniis duabus longitudinalibus albido- E 39 x 611 > maculosis notato; fronte alba; vitta utrinque pone oculum oblique retrorsum ducta obscure fusca, in- ferius albido-limbata; collo anteriore toto ac gastraeo notaei colore, immaculatis. Adult. a Animal junius. Rufescens; notaeo distinctius albo-bivittato; fronte stricte aut vix alba; vitta ocu- lorum breviore, ad initium supra et subtus rufes- centi-albo limbata. . Macula spinae dorsi (in foemina) pone hume- rum subrotunda, pilis adjacentibus plus minusve tecta fuscescenti-flavida, vitta per medium nigrescente - Iongitudinaliter signata; pili hujus maculae mollissi- mae sunt, quasi sericeae; pedes supra albido-macu- lati; ungues albo-fla vidi. Synonymia: Ai Marcgr.— Bradypus tri- dactylus Max. 2. W. Beytr. zur Naturgeſch. Braſil. II. p. 482. Id. Abbild. zur Naturgeſch. Braſ. Longitudo a rostri apice ad caudae finem (speciminis adulti foeminini) 18 ¼,“ caudae depressiusculo-obtusae ı %,," antibrachii, exclusis unguibus, 10%,“ scelidum 7%". Habitat in Brasilia orientali. Maregrave, oder vielmehr Piso glaube ich, iſt bis jetzt der einzige, der von dem Skelete dieſer Gattung eine Abbildung gegeben hat. Die merkwürdige Ueberzahl der Halswirbel hat er daran angegeben, aber im Texte ges denkt er ihrer nicht; die Wichtigkeit dieſer Erſcheinung ſcheint ihm daher entgangen zu ſeyn. Der in des Pr. Mar Bey: traͤgen beſchriebene Kopf, angeblich vom Bradypus tridac- tylus, iſt, wie ich ſchon oben bemerkte, der eines Brady- pus cuculliger. 8 3. Bradypus infuscatus (nov. spec.) Ruß⸗ braunes Faulthier. Intense fuliginoso-fuscus, serie- bus macularum in dorso fuscescenti-albarum longi- tudinalibus quatuor; fronte temporibusque flavido- albis; vitta utrinque pone oculum oblique ad men- tum deducta distinctissima fusco-atra inferius fla- vido-albo limbata; collo toto anteriore ac gastraeo notaei colore, immaculatis. Adult. Pili appressiores quam in speciebus praeceden- tibus, multo breviores, ungues ac extremitates lon- giores, multo graciliores; hi fuscescenti-ſlavi; pedes supra albido maculati. Longitudo 1011,“ caudae 2’ 11,“ antibrachü, exclusis unguibus 15,“ sceli- dum al Pr Hlabitat in Brasilia versus Peru. 1 L *. 2 - g ; T Herr von Spix hat ein einziges Exemplar dieſer Chr nen Faulthiergattung von ſeiner Reiſe zuruͤckgebracht, — Da dieſem der Schädel fehlt, bin ich nicht im Stand, uber den Bau dieſes letztern etwas mitzutheilen. ne 4. Bradypus forquatus Illig. —. Ausführlich von emminck und dem Prinzen Maximilian zu Wied a. a. O. beſchrieben und auch abgebildet. — Auch Quoy u. Gaimard haben davon Nachricht mitgetheilt. (Voy. de © — 612 * Dranie. Part. Zool.) Auf die Abbildiing des Schädels in des Prinzen zu Wied Werke habe ich oben ſchon aufs merkſam gemacht. — Eure 1 end on 17 85 Daß die Faulthiere Affen ſind, bin ich jetzt mehr ne als zuvor überzeugt, und daß ich Recht hatte fie unter Die in meinem Syſteme der Säugetbiere (Natuͤrl. Syſtem der Amph. mit vorang. Claſſif. der Saͤugeth. u. Voͤg.) zu ſtel⸗ len, will ich Demſenigen zu beweiſen ſuchen, welcher geſon⸗ nen iſt, ſich mit mir uͤder dieſen Punct in eine wiſſenſchaft⸗ liche Discuſſion einzulaſſen. Kia), l + 12 18 nn, 1 ' Da chin uni dec 4 a Die * 1 Gattungen der Sippe Lagostomus Brookes, mit ihrer Syno⸗ a nymie. Von Wagler. Rai Kl 1108 Nichts Neues kann ich dieſer Sippe beyfuͤgen, und ich beabſichtige mit Gegenwärtigem nichts anderes, als di Gattungen anzufuͤhren, welche ihr angehoͤren, 1 ihre Synonymie feſtzuſtellen. — Dieſe Sippe mag, wie der Canis Zerda, zum Belege dienen, wie unerlaͤßlich nös A thig Selbſtanſicht für naturgeſchichtliche Beſtimmungen iſt!— Die bis jetzt bekannten drey Gattungen von Springs haſen * haben neuerlichſt Deſſalines d'Orbiguy u. Iſi⸗ dor Geoffroy in die Sippe Callomys zuſammengefaßt ohne, wie es ſcheint, dieſe des Herrn Brookes gekannt zu haben. Obgleich ihnen das Verdienſt iſt, daß ſie die in ſo verſchiedenen Sippen zerſtreuten Gattungen als Springhaſen nachwieſen und mit Beſtimmtheit zur einzigen Sippe Callomys ſtellten, fo kann man doch nicht umhin, demſelben den Brookiſchen Sippennamen voranzuſetzen, nicht etwa deßwegen nur, weil er ſehr bezeichnend, ſondern vor⸗ zuͤglich weil er der ältere if. Dem Rechte der Priorität ſtrenge ergeben, muͤßte ich zwar den noch früher von eini⸗ gen gegebenen Sippennamen „Viscaccia“ beybehalten, allein bey dieſem Rechte haben ſich Einne und alle dieſe, welche feiner Vorſchrift folgen, ein anderes vorbehalten; keine Sippennamen anzuerkennen, die nicht eine lateiniſche oder griechiſche Wurzel haben. — Dieß mögen nun die Engländer und Franzoſen (beſonders Freunde barbariſcher Sippennamen !) halten wie fie wollen, wir bleiben Linnes Vorſchrift treu, und entgegnen etwaigen Anfechtern mit ſei⸗ nen Worten: „momina generica primitiva, uti barba- Ta, nemo sanus introducit.“ "SE an i Was die Stellung der Springhaſen im natuͤrlichen Syſteme betrifft, erklaͤren ſich die beyden Franzoſen dahin, daß fie den Hafen unmittelbar nachgeſetzt werden muͤſſen. In dieſer Behauptung bin ich ihnen aber um einige Mo⸗ nate zuvorgekommen, da ich die Springhaſen, von ihrem in⸗ nern Bau durch Brookes unterrichtet, in meinem hatlrd lichen Syſteme der Amphibien bereits ſchon den Hafen nachgeſetzt hatte. Offenbar vertreten ſie in der neuen Welt die Stelle der Schenkelmaͤuſe (Meriones), ſo wie der Springratten (Pedetes). f 1 4% 1 15 Wager, Natürl. Syſtem der Amph. u. l. w. S. R * % Lagostomus trichodactylus Brookes. Svnonymia! Alia species cuniculorum quam 1 8 Laet. Amer. p. 407. Nieremberg nat. p. 161. C. fig. FViscachos Feui ll. Observ. Pp. 5 32. Cieza Peru p. 236. na? Viscaccia Molin. Chil. * p. 307. 342. Gmel. Syst. Nat. ı. p. 160. 5. Schreb, Saeugeth. p. 900. Shaw Gen. Zool. II. 1. p · 209. — Lesson Mammal. p. 298. fiscache azar. Essai II. p. 41. Desm. Mammal. 5 p. 360. bonn, (?) Viscache Des m. Nouv. Dict. d’hist. nat. 36. p. 122. 125. ipus maximus Blainv, in Desm. Mammal. 215. Nouv. Dict. des sc. nat. 13. 117. Fr. Cuv. Dict. des sc. nat. 18. p. 471. Isid. Ge- offr. Dict. class.7. p. 520. Griff. Anim. King d. 5. p. 619. 5. Biscaha Dobritzhofer Gesch, der Abiponer p. 348. Marmot Diana Griff. Anim. Ringd. III. p. 170. c. fig R EG Reese americana Schinz in Cuv, Tzhierr. 4. “= P. 429. Id. Vizcacia Naturg, u. Abbild, der ‚Säugeth, p. 215. Dasyprocta (?) Viscaccia Fisch. Synops. Mam- mal. P. 381. f ia Pesssche 9 ne peut guere @tre qu'une grande espe- 6 x ce de Chinchilla Cuv. R. an. 1. P. 222, Wim zi8eg edit, 7 Lagostomus trichodactylus Brookes Transact. nn of the Linn. Soc. XVI. p. 95. tab. 9. — Wagl. Natürl. Syst. der Amph. p. 25. Viscacia (genus) Rengger Naturg. der Säugeth. \ von Paraguay. P. 372. Callomys Vigcacia Dessal! d' Orb. et ISI d. Geo fr. Annales des sc. nat. 1830. No- 4 m vember p. 291. f Spec. 2. Lagostomus laniger. 0 Chincille Acosta Hist. nat. des Ind. occid. p. 199. Mus laniger Molina Chil. p. 267. Gmel. Syst. Nat. in up. 134. 27. Woolly. Mouse ag Gm. | Zool. 2. p. gi. Cricetus laniger Desm. Mari p. 5818 506. Nos, „Diet. 14. p. 178. Fr. Cuv. Dict. des sc, A 3 nat. 20. p. 258• Des moul. Dict. class. 8. 175 Die Viscacha lebt in den Pampas von Buenos-Ayres 1 PR nicht in Chili, wie Molin a angibt, welcher das Vater⸗ land ſowohl von dieſem als noch von einigen anderen Seaͤngethieren ganz unrichtig beftimmt hat, Rengger. 614 p. 37. Lesson Mammal. p. 268. Fisch Synops. Mammal. p. 381. Lemmus laniger Ti ede m. Zool. i. p. 476. Viscaccia, Spec. 2. Mus laniger Oken * Zool. 1. S. 836. Chinchilla, animal voisin peut- etre des Cavia, peut etre plus rapproche des Lagomys ou des Rats. Cuv. R. an. 1. p. 222. (Sec. edit.) N. Farrell Zool. Journ. n. XV. P- 517, Eriomys Chinchilla Mus. Francof: Die Chinchilla (Cric. laniger Des m.), von welcher ich jungſt zwey Baͤlge, aber leider ohne Schaͤdel geſehen, iſt ſehr wahrſcheinlich kein Hamſter. Wagl. Nat. Syſt. d. Amph. p. 22. Chinchilla laniger Gray Spicil. zool. Patt. ı tab. 71 FF Callomys laniger Dessal. d’Orb. et Isid. Ge offr. I. c. p. 291. Spec. 3. Lagostomus aureus. Callomys aureus Dessal. d' Orb. et Isi d. Geoffr. J. c. p. 291. Vielleicht gehoͤrt hierher, wie ſchon die beyden Fran⸗ zoſen bemerken, Acostas Chincille, allein die Beſchrei⸗ bung welche er davon gibt, paßt e auf dieſe als auf die ihr vorangehende Gattung. — P. 11. BVennzeichen der drey Gattungen. ** 1. Lag ost. trichodactylus Brookes. Vorderer Theil des Ruͤckens, Hals und Kopf oben, ſo wie die Seiten grau⸗ blond, der Hinterruͤcken geht ins Schwarze uͤber; Unterſeite des Körpers weiß; Haar ziem⸗ lich weich; Schnurrhaare ſchwarze und weiße. . 2. Tagostomus laniger. Oben ſchoͤn filbergrau, die Haarfpigen weiß gewellt, unten viel heller grau; Haar außerordentlich fein und weich. Schnurrborſten ſchwarze und weiße. (Wohnt in der Ans des kette.) f % STE 8 { D. titan | 3. Lagostomus aureus. t 2 Oben gelb, grünlich wechſelnd, unten ſchoͤn goldgelb, mit einem Strich ins roſtroͤthliche; das Gelbe der Oberſeite des Körpers ſchwach gewellt; daſelbſt auf der Mitte des Vorderrückens eine ſchwarze Laͤngslinke; Haar außerordent⸗ lich fein und weich. — Schnurrborſten ſchwarz. ( Diefe Gattung ſcheint Er zu bewohnen.) Hi * Oken fest dieſe Gattung und die 0 jifgen die Sippen Pedetes und Arclomys. 1 babe e Die nachfolgenden Kennzeichen der Gatt 300 f f ie Or . bigny und Geoffroy e 5 f er uns 615 Sitten des Springhaſen Piscache und Chinchilla, Der Springhaſe Viscache wird in America vom 29° ſuͤdl. Br. bis zum 39° angetroffen. Man findet ihn am füblihen Ende der Provinz Corienies, in den Flaͤchen von Curuſu-Cuatia, in der ganzen Provinz von Ertrerios, in der von Santa⸗Fé und in den Pampas von Buenos⸗Ayres, dis zur Gebirgskette von Tandel und der Ventana. Be⸗ merkenswerth iſt es, daß er nicht im Weſten des Nie Ura— guay und in der oͤſtlichen Banda angetroffen wird. Die Spanier kennen ihn unter dem Namen „Biscacha“. Die Indier Bocobi der Umgegenden von Santa-Fé nennen ihn Araruca, und die Pampas-Indier Iruji. — Dieſe Springhaſen werden nur auf Flaͤchen angetroffen. Sie graben ſich tiefe Löcher in die Erde, welche aber nur einen einzigen Eingang haben. Gewoͤhnlich begegnet man mehre— ren Familien an einer Stelle, deren Wohnungen, eine der andern ſehr genaͤhert, eine Art von unterirdiſchem Dorfe darſtellen. Sie find überall gemein, und es iſt in einigen Provinzen, vorzüglich in denen von Buenos Ayres, unmoͤg— lich, eine Viertelsmeile zuruͤckzulegen, ohne einer Familie von Viscachen zu begegnen: oft iſt das Geftelde ſelbſt von ih⸗ ten Wohnungen wie ein Sieb durchloͤchert. — Dieſe Thiere haben die ſonderbare Gewohnheit, am Rande ihrer Woh— nungen die Knochen, die Stuͤcke Holz, die Steine, uͤber— haupt alles was fie auf dem Boden zerſtreut finden, zuſam— menzutragen, ſo zwar, daß man das, was man auf dem Felde verloren hat, faſt ſicher vor einem ihrer Köcher wie: der zu finden hoffen darf. — Sie find aber außerdem be> mübt, den Raum um ihr Loch herum zu erweitern und abzuflachen, und zu verhuͤten, daß ſich dabey kein Huͤgel erbebe. Immer zeigen fie die größte Sorgfalt für ihre Wohnung. Stirbt eine Viscache in ihrem Erdloche, fo find die andern der Familie augenblicklich bemuͤht, aus dem ſelben die todte hinauszuſchaffen. f Eine Familie der Viscachen beſteht gewohnlich aus acht bis zehn Individuen, oft aber trifft man fie in groͤ⸗ ßerer Zahl an. Durchaus Standthiere, verlaſſen ſie ihre Geburtshoͤhlen nur unter ſolchen Umſtaͤnden, die fie nicht abändern koͤnnen, oder wenn die zu zahlreich gewordene Fa⸗ milie gezwungen iſt, ſich zu ttennen. — Kaum entfernen ſie ſich von ihren Wohnungen. Es iſt ſelten ſie in einer großeren Entfernung davon als zwanzig Schritte zu ſehen, und nur erſt nach Sonnenuntergang, und nachdem fie zu: dor mit vieler Aufmerkſamkeit hingehorcht haben, ob um ſie herum alles ſtill iſt, wagen ſie es aus ihrer Wohnung hervorzugehen. Beym geringſten Geraͤuſch eilen fie in dies ſelbe zurück, und bleiben dann mehrere Stunden darinn, ehe fie es wagen wieder zum Vorſchein zu kommen. Die Indianer, welche dieſe Thiere ſehr genau zu kennen ſchei⸗ nen, verſichern indeſſen, daß fie, fo furchtſam ſie auch er⸗ feinen mögen, im Augenblicke der Gefahr herzhaft werden, und ſich ſelbſt gegen Beutelthiere, Stinkwieſel und andere kleine fleiſchfteſſende Saͤugethiere vertheidigen. Gewoͤhnlich ſieht man die Viscachen wie die Canin⸗ Hen auf den Hinterfüßen figen. Faſt wie dieſe gehen fie verändert, eben fo bas was Orbigny von den Sitten der Fiscache erzählt, in der Ueberſetzung wieder. PS — a su ſpringend, indem fie bie beyden Hinterfuͤße zugleich dem v | dern Paare nachſetzen. Ihr Lauf iſt ſehr raſch, und al ihre Bewegungen ſind ſehr lebhaft. a in BEN Sie ſchreyen auf verſchiedene Weiſe. Beunruhig irgend etwas, dann hoͤrt man in ihrem Erdloche il Schrecken durch rauhe dem Ruckſen faſt gleichkommende ne ausdrucken; uͤberraſcht man fie aber vor ihren Löcher dann ſtoßen fie auf der Flucht in dieſelden ein durchdrin⸗ gendes Geſchrey aus. f 15 25 ER Sie ernähren ſich ausſchließlich von ſüßen Frucht und Graͤſern, vorzuͤglich von letztern, und einer Art v Luzerne, die in den Pampas haͤufig waͤchſt. Wenn ſie in der Nähe von Gärten wohnen, verurfadhen fie großen Scha⸗ den, und die Pflanzer verfolgen ſie deßhalb ſehr heftig. Sie begatten ſich und gebaͤren waͤhrend der ganzen ſchoͤnen Jahreszeit. Das Weibchen gebiert gewoͤhnlich zwey bis vier Junge, die ſie im Grunde der Wohnung verwahrt Das Fleiſch dieſes Springhaſen iſt weiß und ſchmat haft, aber demohngeachtet wird es in America ziemlich gemein verſchmaͤht. Wegen des Unheils, das er in d Plantagen anrichtet, ſucht man ihn zu vertilgen. cherley benutzt man feinen Balg; vorzüglich bereitet man aus ihm Kappen. Soviel Orbigny von den Sitten die fer Gattung. Was Azara und die Autoren vor und na dieſem davon gejagt haben, iſt zur Genuͤge bekannt. Wenig noch weiß man von den Sitten des Springe | haſen Chinchilla, doch reicht das Wenige was davon durch Gray a. a. O. mitgetheilt wurde hin, um annehmen zu dürfen, daß fie in ihrer Lebensweiſe mit der Viscache im Weſentlichſten uͤbereinſtimmt, obgleich fie ein Thier der Berge iſt. — Dadurch wird nun auch Grbi⸗ guys und Geoffroys Vermuthung, daß die von der Fis- cache erzählte Lebensweiſe wohl auch den Übrigen 3 gen dieſer Sippe eigen ſeyn möge, fo ziemlich beſtäͤtiget. — Ein Herr Hennah, wie Gray berichtet, brachte aus Coquimbo im Jahre 1827 eine Chinchilla nach England, und erhielt dieſe daſelbſt neun Monate lang am Leben. Als et ſie bekam war ſie halbgewachſen. Ihre Augen wa⸗ ren dunkel, groß und ragten hervor, gleich wie bie eines Caninchens; die Schnurtborſten waren ſteif, und wenn das Thierchen ſaß länger als der Leib. Ihr Gehoͤr ſcheint ſchaͤrfer zu ſeyn, als ihr Geſicht (wie bey allen Nas gern), auch nehmen die Ohrmuſcheln die Hälfte des Kon pfes an Größe ein. Bey ihrem aͤußerſt feinen Felle iſt fie für den geringſten Lufthauch empfaͤnglich, und die Verän⸗ derung des Wetters ſcheint Eindruck auf ſie zu machen. indem ſie bey hellen, trockenen Tagen umherſpringt und ſcherzt, aber in einem Winkel ruht und faulenzt, wenn es In Betreff ihres Futters iſt ſie ſehr haͤckelig, indem ſie in dieſem Augenblicke das verſchmaͤht, was ſie in einem anderen genießt. Sie frißt Gras, Nußkerne, Aepfel, Ro ſinen, Biscuit; aber Blumen, ſelbſt Veilchen und Primeln, | . = % 617 ſie allem Andern vor. — Sie wurde vollkommen und vertraut, ſprang auf ihrem Käfig und auf dem Tiſche umher, fraß Roſinen aus der Hand, und brachte, ie ein Eichhörnchen auf den Hinterfüßen figend, und das von ihrem nach hinten ausgeſtreckten Schwanze unter⸗ t, die Nahrung mit den Vorderfuͤßen zum Munde. Sie iſt außerdem vorſichtig, und kehrt oft in ihren Käfig — den ſie im Augendlicke vermeintlicher Gefahr als | ort betrachtet. Ihre Poſſierlichkeit iſt außerordentlich 3 w. | 85 Bepyträge von Wagler iiur Sippe Dasyproca IIIig. "IR Scit längerer Zeit die Materialien zu einem Hand. buche der Wirbelthiere prüfend (welches wegen feiner Bear, beitung aus dem Grunde fteylich nicht vor Ablauf meh: tetet Jahre erſcheinen dürfte), durchgehe ich gegenwaͤrtig in den Stunden der Muße die Gattungen der Säugethiere von Neuem, um fie, wo es Noth thut, in ihrer Selbſtſtaͤndig⸗ keit feſtzuſtellen. Verſchiedene Reſultate welche ſich mir hieraus ergeben werden und bereits ſchon ergeben haben, in ich, im Falle ſie mir der öffentlichen Mittheilung werth ſeyn ſcheinen, in der Iſis von Zeit zu Zeit mitzutheilen jefonnen. — Ein Aufſatz über die Faulthiere iſt dem ges genwärtigen bereits vorangegangen. Die Sitten der Agutis find von dem Prinzen Ma⸗ ‚Fimilian zu Wied und in neueſter Zeit von Rengger in Fine für den Zoologen vom Fach unentbehrlichen „Na⸗ geſchichte der Saͤugethiere von Paraguay (Baſel 30. 8.)“ und vor dieſen ſchon von Azara ausführlich beſchrieben worden, und ich kann der Lebensgeſchichte dieſer Thiere, wovon ich mehrere lebende in der Menagerie unfes tes unſterblichen Königes Naximilian Joſeph, wie fo viele andere hoͤchſt ſeltene Thiere, lange Zeit zu beobachten Gelegenheit hatte, nur noch die Bemerkung hinzufügen, daß bey den Agutis von faſt vier zu vier Wochen eine Men⸗ ſtruation ſtatt findet, wobey fie vieles Blut ohne Beymi⸗ ſchung von Schleim (wie ſo viele Affen) verlieren. Ob dieſer Blutfluß Folge des nicht beftiedigten Geſchlechtstrie⸗ des des von mir beobachteten, ſehr kraͤftigen Weibchens war, oder ob dieſer zur beſtimmten Zeit auch deym wilden Thiere erfolgt, din ich freylich nicht vermoͤgend zu beſtim⸗ men. f I ng. es d Ich habe mich von der Selbſtſtaͤndigkeit von drey Gattungen der Agutis überzeugt, und dieſen bin ich eben ſo viele hoͤchſt ausgezeichnete neue hinzuzufügen im Stande, wovon eine, Dasyprocta exilis, von der Größe. einer itte, ein e e ene bey. den Zoologen ertegen dürfte. — Außer dieſen ſechs Gattungen ſcheint noch eine fiebente, und vielleicht ſelbſt noch eine achte zu beſtehen. Die fiebente, welche ich meyne, iſt die — 8 Da- syprocta Azarae, die ich im berliner Muſeum nicht ge⸗ nauer betrachtet habe; die muthmaßlich achte beruht vorläu, ſig auf Anſicht eines Schädels eines Aguti, den Herr von Spir aus Braſilien zurückgebracht hat und der zu keiner ber | Iſis 1831. Heft 6, — 618 mit bekannten braſilianiſchen Gattungen gehort. Es wäre möglich, daß es der Kopf der Dasyprocta Azarae wäre, wodurch dann freylich jeder Zweifel an deren Selbſt⸗ ſtaͤndigkeit als Gattung gehoben wuͤrde. Die Gattungen dieſer Sippe nun find: 1. Dasyprocta Aguti Illig.: Notaeo olivaceo- flavescente, pilis nigro-annulatis; uropygio rufes- cente- pilis subtiliter nigro-irroratis,. basi albidis; maniculis podariisque, fusco-nigricantibus; gastraeo stricte ochrascente, vitta mediana in pectore albi- da; pedibus subtus ochraceis; cauda depresso-conica 6% i.; dentibus primoribus antice aurantio- rufescen · tibus. : Aguti Marcgr. — Acouti Azar. Dasyprocta Aguti Fllig., Desm., Cuv., Max.z. Wied. Chlo- romys Acuti Reng. |. c. p. 259. (Descript. opt.) Die Cavia Aguti der Autoren, welche dem hier ans geführten vorangehen, weiß ich nicht zu deuten, und andere haben ihn noch nicht gedeutet. — Dasyprocta Aguti lebt in Braſilien und Paraguay. Ob fie auch in Guiana zu Haufe iſt, weiß ich nicht. Kenggers Beſchreibung die⸗ fes Thieres aus Paraguay tk in jeder Beziehung ganz aus⸗ gezeichnet, und paßt auf mein Thier aus Braſilien ganz vollſtͤndig mit Einſchluß der von ihm angegebenen Maaße. Als Kennzeichen dieſer Gattung im Vergleich mit den nachfolgenden kann man noch anführen, daß die Schnurr⸗ haare fehr lang (von der Länge des Kopfes), die Schlafen und alle Halshaare gerade cuͤckwaͤrts gerichtet, die des Hin⸗ terhauptes und Nackens kaum länger als die darauf fol⸗ genden Rückenhaare und eben fo gefärbt, die Krallen der Hinterfüͤße länger, fpigiger und mehr rundlich plattgedruͤckt, als bey den übrigen (mit Ausnahme der Dasyprocta pry- mnolopha), und die Ohren einfarbig fleiſchfarben find, Die Farbenabweichungen, welche bey der Dasyprocta Aguti Alter und Jahreszeit dewirken, hat Kengger an⸗ gegeben. Sie haben keinen weſentlichen Bezug auf ihre von mir oben gegebene Beſchreibung. Herr Prof. Lichtenſtein hat eine Dasyprocta aus Braſilien (aus der Provinz San Paulo) unter dem Na⸗ men: Dasyprocta Azarae, von der P. Aguti unter Ans gabe diefer Kennzeichen: di fert a D. Az. potissimum ter- go concolore, pilis basi albis vestito“ geſchieden, und auf fie IZ aras Acouti bezogen, welche, wie Rengger deweiſt, von der Dasyprocta Aguti der neuern Autoren aus Braſilien nicht verſchieden iſt. Deßwegen zweiſle ich aber keineswegs an der Selbſtſtändigkeit yon Lichtenſteins Dasyprocta ‚Azarae. Nur muß fie noch näher beſchrie, ben werden, ehe man fie ins Spſtem aufnimmt, 2. Dasyprocta croconota Wag I. (nov. spec.) Tergo, uropygio femoribusque splendide ferrugineo- croceis, unicoloribus, pilis basi rufescenti-flavis; ga- straei vitta (A pectoris initio ad anum ducta) fe- morumque latere interno candidis; capite et collo supra, dorso supremo epigastrique lateribus casta- neo · fuscescentibus (pro vario ad lucem objecto in 39° 619 olivaceum sive flavidum nonnihil vergentibus), ni- tidissimis, pilis nigro- undulatis; cauda tereti brevis- sima vix 4/0 l.; dentibus primorihus toto niyeis. Habitus prorsus D. Aguti, rostro graciliore, subcurvato; juguli pili plus minusve antrorsum et retrorsum erecti, quasi collaris speciem formant; auriculae incarnatae limbo lato obscuro marginatae, ibi extus et intus pilis brevissimis raro obsitae; la- bia ac mentum raro-albopilosa; podaria ac manicu- la nigrescenti- fuscescentia; cauda ut in D. Aguti nuda; palmae plantaeque subtus nudae, nigerrimae; ungues corneo-fusci, breviores et compressiores, vi- brissae breviores ac multo debiliores quam in Aguti, nigrae; occipitis nuchaeque pili vix longiores quam dorsales. Longitudo a naso ad caudae basin 1784“ (Dasyproctae Aguli 18"), capitis 3° 11’ (Das. Ag. 3" 7"), antibrachii 5” (D. Ag. 3"), maniculi a basi ad finem rhizonychi digiti medii 17“ (Das. Ag. 18%), ad ſinem rhizonychii digiti interni 15, (Das. Ag. 16%), podarii ab astragali initio ad finem rhizony- chii digiti medii 3“ 5“ (Das. Ag. 3° 10%, ad finem rhizonychii digiti externi 3“ (Das. Ag. 3" 4½ .) Habitat in Brasilia ad lumen Amazonum. Eine ausgezeichnet ſchoͤne, durch ihre ganz weißen Zaͤhne, durch die ungemiſchte, hoͤchſt lebhaft ſafranrothe Faͤrbung des Unterruͤckens, der ganzen Kreutzgegend, ſo wie der obern Seite der Schenkel leicht erkenndare Gattung. Dieſe rothe Farbe nimmt die ganze obere Hälfte der Körs perlaͤnge an Raum ein, und dringt von beyden Seiten all- maͤhlich in etwas ſchiefer Richtung in die gemiſchten Haare des vordern Rumpftheiles ein. Von oben betrachtet haben die gemiſchten Haare des Ruͤckens einen ſchoͤnen Stahl-, die rothen einen ſtarken Glasglanz. — Aus den beygefuͤg⸗ ten Maaßen dieſer Gattung und des Aguti ergibt ſich, daß beyde Thiere bey ſonſt faſt ganz gleicher Körperlänge, in der Länge einzelner Körpertheile weſentlich von einander abs weichen. 6 Herr von Spix hat die Dasyprocta croconota von feiner Reiſe zutückgebracht und, ſowie meine Das. exilis, ohne Namen im hieſigen Muſeum aufgeſtellt. 5 . Dasyprocta prymnolopha IVa gl. (nov. Spec.). Colli ac trunci lateribus straminels,. pilis nigro-sub- irroratis, capitis, dorsi ac laterum uropygii flavo- rufis, hujus raro-, dorsi crebro et latius nigro-irro- ratis; fasciculo, pilorum in occipite supra nucham FR altero longissimo in medio uropygii supra anum arcuato-dependente, anthracino; femoribus supra flavo-rufis; podariis ae maniculis fuscescenti- bus rufb-flavido irroratis; jugulo ac gastraeo strami- neis, vitta in abdominis medio longitudinali alba; cauda robusta, depresso-conica, supra convexa, 10““ I.; dentibus antice aurantio-castan eis. 1 1 u 4 E — Habitus speeierum praecedentium. Longitudo a naso ad caudae basin 18,“ capitis 45,“ antibra- chii 2½, maniculi. a basi ad ſinem rhizonyclui di- giti intermedii 1% 2,“ ad, finem rhizonychii digiti ‚ — 620 externi 1” ı”% Rostrum supra rectum, apice latius- culum, obtusiusculum; auriculae prorsus nudae; pi- li longi occipitis nigri basi cinerascentes, fasciculi nigri in uropygio basi straminei; pili ultimo dicti quasi in morem caudae equinae trunei finem trans- cedunt; faseiculus hic lateraliter compressus, arcua- to-descendens, 6½“ l., undique circiter 2½“ latus; infra hune pilorum fasciculum adest secundus, mul, to brevior, e pilis apice nigrescentibus reliqua part stramineis compositus; cauda latior, robustior quam in ulla specie alia, supra convexa, subtus plana cute nuda quasi corneä obducta; palma et planta incar- nato-nigricantes; ungues cornei, quam in speciebus reliquis longiores, in maniculis graciliores, in poda- riis multo latiores, depresso- convexi. Longitudo unguis digiti externi maniculorum 6,“ digiti interni podariorum 5“; iidem 2Y/,‘‘ lati sunt. Vibrissae debiles, fusco-nigricantes. „KN Habitat in Guiana. ee * Pr. Diefe durch ihren bogigen ſchwarzen Haarzopf auf der Mitte des rothgelben Unterruͤckens und durch die Hin⸗ terhauptsmaͤhne, ſowie durch die Geſtalt ihres Schwanzes hoͤchſt charactetiſtiſche Gattung, hatte ich anfaͤnglich für die 4. Cavia cristata Geoffroys gehalten, allein die, ſe unterſcheidet ſich von ihr auffallend dadurch, daß Kopf und Hals oben, ſowie die Ertremitäten faſt ſchwarz, und auch die Halshaare fehr lang find, was alles ben der Dasyprocta prymnolopha det Fall nicht iſt. Bey Cavia crislala herrſcht auf der gruͤnlichen Grundfarbe die ſchwaͤrz⸗ liche Farbe mehr vor, als beym Aguli, und die Haare der Kreuzgegend ſind eben ſo lang wie bey dieſer; wie ſie aber gefärbt find, wird nicht geſagt. — Die Haare des Nackens und des Halſes ferner ſind ſehr lang, ſehr ſteif, und bilden beym gereizten Thiere eine Art von Maͤhne. — 2 Diefe Charactere laſſen an dem Beſtande dieſer Gat⸗ tung durchaus nicht zweifeln. — Lebt in Surinam. Synonymie: Cavia cristata Geoffr, Desm. Nonv. Dict. d'hist. nat. 1. p. 213. — Fr. Cuv, Dict. des sc. nat. 6, p. 20. Chloromys cristata Des- moul. Dict. class. IV. p. 46. Die in der Menagerie du Mus. d’hist. nat. de Par. gegebene Abbildung ber Cavia Aguti ſtellt, wie der Text ſagt, die weibliche Das. cristata vor. — Es ſcheint mit ſicher, daß Sermann (Observ. zool. p. 52.) dieſes Thier zuerſt als Cavia Aguti beſchreibt. — Die davon gegebene Diagnofe lautet: Cavia canda brevissima, Pilis cinereo nigroque annu- latis, nuchae jubatis, rect is, nigris, deorsi postiei cur- vais, ſulvis. — Ich würde fie mit Geo 12 Gavia erislala verbinden, wenn ich wüßte, daß der Un tetrücken dieſer rothgelb iſt. — Dieß mögen nun die Fe am pariſer Muſeum beſtimmen. Er en 5. Cavia deuschy Linn. Diefe habe ich noch aie geſehen. Sie hat nach Angabe der früheren Autorengein abdomen ruſum, nach Cuvier ein abdomen fulvum. Ihr Haar iſt viel weicher, feiner und länger als das der Das. Aguti. Vorzuͤglich aber bezeichnet fie (ihr. längerer, er, aus ſechs bis ſieben Wirbeln beſtehender Schwanz, kleinere Geſtalt (denn fie it nur 1“ lang), fo wie ihre zune Rückenfarbe und der ſchwaͤrzliche Steiß. — Sie hat Hinterhauptsraͤhne. — Ihre Synonymie ſcheint uns pfuſcht geblieben zu ſeyn. — Lebt in Guiana. ) Dasyprocta exilis Wa gl. (nov. spec.). No- eo toto castaneo-fuscescente, pilis omnibus nigro- dulatis; nucha rufo-bivittata; jugulo ac gastraeo o-rufescentibus, hoc in medio vitta longitudinali 1 ; cauda nulla; . dentibus primoribus antice fla- vescentibus. 12 Mure decumano vix major; animalculum gra- eillimum, venustissimum, auriculae majusculae nu- dae, pilis in margine extremo brevissimis, vix con- icuis obsitae; tempora ac colli latera pallide cin- f omea; pili hie unicolores; nucha in utroque . vitta longitudinali aurantio-rufa, unicolore, tata est; pili hoc loco reliquis colli haud longiores sunt; vibrissae validae, longissimae, capite ex parte longiores, nigerrimae, duo sive tres utrinque pone oculum, concolores; antipedes et scelides pilis brevis- simis rufescentibus, plus minusve nigrescenti-irrora- tis parce tecti; ungues maniculorum et podariorum bulati fuscescenti-flavescentes; pili uropygii reliquis rsi dimidio et ultra longiores; pili teneriores, mol- liores quam in congeneribus, excepta Dasyprocta Acuschy. Caudam non observo. Palmae et plantae toto nudlae fusco-nisrae,; phalanx hallucis maniculo- rum cute inclusus et solumıncdo unguis subulatus cum apice deorsum spectans ut in Procellariis et in Charadrio hypomelano prostat, -- Longitudo a nasi apice ad trunci finem 9½ “ capitis 2“, antibrachii 1 %% metacarpi, incluso astragalo 1½%/ digiti medii podariorum, excluso ungue 7%, ejusdem digiti ma- niculorum 5%, — Habitat in Brasilia ad flumen Amazonum, Man darf nicht etwa glauben, als hätte ich hier ein unges, unausgewachſenes Thier beſchrieben. Ich habe mich durch ſeine, zum Theil ſchon concaven Backenzaͤhne, durch feine ſeht harten, an der Spitze gänzlich knorpelfreyen Fuß⸗ und Zehenknochen u. ſ. w. überzeugt, daß ich ein Thier von wenigſtens zwer Jahren vor mir habe. Auch ſtehen drey junge Das. Aguti vor mir, die größer, und beſonders an den Extremitaͤten, ſehr plump find. Obgleich größer ſtecken die Keime ihrer Backenzaͤhne doch noch gaͤnzlich uns ter dem Zahnfleiſche, und die Vorderzaͤhne haben an ihs rem Ende noch keine Schneide, fondern find daſelbſt völlig glattabgerundet. a * 0 j L12104 Wei 5 Nach Aufführung dieſer Gattungen der Sippe Dasy- octa bleibt mir nut noch zu bemerken uͤbrig, daß die Autoren nach Erxleben eine Cavia leporina aufſtellen, die hieher gehoͤrt und auf CTatesbys Java kare beruht (Mus leporinus Linn.). Von dieſem Thiere weiß ich gar nichts zu jagen, was zu feiner Erkenntniß als Gattung dienen koͤnnte, und eben jo ununtertichtet bin ich von Fr. Cuviers nut dem Namen nach angeführten Chloromys carolinensis. — Cuvia putagonica Pennants wud 622 von den Autoren gleichfalls zu dieſer Sippe gezogen (Co- romys pat agonicus Desmoul,). Cuvier (R an. 2. P. 221) ſagt von ihr: „parait ètre une espece d’Agon- ti a plus longues ‚oreilles, à queue très courte et nue; mais on ne connait pas encore ses molaires,“ — Iſt mir gaͤnzlich unbekannt. < „ Syſtematiſche Beſchreibung der bekannten europäiſchen zweyfluͤgeligen Inſeeten von J. W. Meig een zu Stolberg bey Aachen. Hamm bey Schulz. 3 VI. 8. 401. 12 K. n . Mit dieſem Bande iſt ein Werk geſchloſſen, welches wenige ſeines Gleichen hat. Es iſt die Frucht Aojähriger anhaltender Arbeit, welche neben anderen Berufsgeſchaͤften nur hergehen konnte; es umfaßt Thiere, welche von den andern Naturforſchern kaum beachtet wurden: dennoch find deren an 3600 aufs genaueſte characterifiert, geordnet, bes ſchrieben und mit den ſippiſchen Characteren abgebildet. Es iſt ein wahres Ungluͤck, daß Meigen nicht an einer An— ſtalt ſich befindet, wo ſeine Betufsgeſchaͤfte einerley mit feinen Studien ſeyn koͤnnten. Was koͤnnte ein Mann leise ſten, der alle ftörenden. und hemmenden Lebensverhaͤltniſſe überwindet, um ſich der Wiſſenſchaft zu widmen. Der Werth und die Behandlungsart dieſes Buches iſt hinlänglich bekannt und auch ſchon oft in der Iſis her⸗ ausgehoben; wir brauchen daher nicht wieder darauf zu⸗ ruͤckzukommen, und wollen nur den Inhalt dieſes Ban: des angeben. Es fängt mit der fBgften Sippe an, und endigt mit der i s 189 Lipara lucens. a 190 Lucina [jo, heißt eine Muſchel] fasciata, 191 Eurina pubescens, lurida, clypeata. 192 Orygma luctuosa. en, 195 Camarota flavitarsis. 194 Coelopa frigida (Copromyza). 195 Sciomyza simplex, pallida, austera, conceniri- ca, alboecostata, obtusa, glabriuseula, griseola, flaviceps, ‚notata, nigrimana, anulis, bucephala, nigripennis, fuscipennis, cinerella, limbata, mo- nilis, nana, picta, fasciata, defecta, obsoleta, ruſiventris, grisescene, striata, albiceps, dubia, ventralis 2g. 0 r96 Dacus oleae. 197 Platycephala (Oscinis) planifrons, umbracula- ta, nigm. Hi 298 Sepedon sphegens, haeffneri. 199 Dorycera graminum. 200 Tetanocera marginata, eincta,-stictica,chaero- phylli, reticulata, rufifrons, pratorum, obliterz- ta, punctata, umbrarum, hieracii, ferruginea, arrogans, elata, sylvatica, aratoria, dorsalis, li. neata, cucullaria, frontalis 20. 7 201 Heteromyza atricornis, fla va, oculata, buccata. 202 Helomyza’ gigantea, rufa, flava, olens, pallida, affinis, notata, bistrigata, nemorum, Praeusta, \ * 623 5 - 2 — 6 55 tigrina, griseola, atricornis, ustulata, serrata, villosa, caesia, fenestralis, halterata, obscura, canescens, iners, pallescens, rufiventris, laeta, inscripts, humilis, fuscipennis, lurida, ruficor- nis, longiseta, sylvatica, microps 33. 203 Dichaeta caudata. 204 Notiphila cinerea, riparia, albicans, posticata, flaveola, griseola, nigriceps, chrysostoma, obscu- ra, pallipes, albiceps, lencostoma, compta, ery- throstoma, glabra, calceata, migrina, albifrons, pulchella, flaviventris, rufipes, albilabris, pusilla, Haviceps, tristis, nigella, plumosa, glabriuscula, obscurella, flavicornis, pullula, madizans, mar- ‚ginella, nitidula, nigripennis, ruficeps 36. 205 Discomyza incurva. 206 Ochthera mantis. . 207 Stegana nigra, hypoleuca. 208 Drosophila variegata, funebris, phalerata, fe- nestrarum, transversa, virginea, fasciata, histrio, melanogaster, glabra, ‘obsoura, tristis, grami- num, incana, rufipes, littoralis, nigrimana, fus- cula, cinerella, flava 20. 209 Asteia amoena, .concinna, 20 Ochthiphila aridella, nigrimana, juncorum, po- lystigma, elegans, littorella, albiceps 7. 211 Diastata anus, adusta, obscurella, costata, ob- scuripennis, fumipennis, luctuosa, marginalis, basalis, punctum, ornata, nebulosa, rufipes, ru- fitarsis, leucopeza, gracilipes 16. 212 Opomyza germinationis, florum, bifasciella, circumdata, .discoidea, marginella, nigrimana, ventralis, distincta, sororcula, atrimana, albima- na, rufipes, flavipes, modesta, bimaculata, com- binata, apicalis, venusta, tripunctata, bipuncta- ta, laeta, frontalis, gracilis, grisea 25. 2153 Ephydra annulata, palustris, obscura, albula, curvicauda, littoralis, coarctata, quadripunctata, riparia, aquila, lacustris, stagnalis; paludum, noctula, quadrata, quadriguttata, subguttata, glauca, glabriuscula, leucostoma, stictica, picti- pennis, interstincta, punctato- nervosa, flavipes, melanostoma, posticata, minuta, aenea, picta, guttata, ruſipes, pusilla 33. 214 Heleroneura nubila, albimana, ruſicollis, geo- myzina. 215 Gitona distigma. ö 216 Milichia speciosa, maculata. HAN. i% 8 2 . . . 217 Leucopis griseola, puncticornis, lusoria, albi- pennis. % 218 Gymnopa subsultans, aenea, nigra, glabra. 219 Chlorops gracilis. hypostigma, confluens, ge- minata, nasuta, laeta, fasciata, gentilis, taenio- aa pus, notata, interrupta, scalaris, calceata, spe- cFilosa, cingulata, strigula, circumdata, frontosa, cinctipes, glabra, lineata, limbata, cereris, mes · soria, tarsata, elongata, ornata. Ch. palposa, albiseta, phaeoptera, albiceps, plumiger, fasciola, ruſipes, cognata, frontel vitripennis, socia, pratensis, anthracina, laevi- gata, pusilla, lepida, angustifrons, ruſipes, apri- ca, diadema, cornuta, brevipennis, maura, vin dicata, frit, quadrivittata, fumipennis, nitida, flavitarsis, trilineata, lineella, cincta, albi- palpis 60. i BÄNKE Beh; 220 Meromyza pratorum, variegata, saltatrix. 2211 Agromyza reptans, mobilis, rufipes, aenea, pu- licaria, atra, nigripes, morosa, nana, gracilis, albitarsis, albipennis, securicornis, flavitarsis, bi- maculata, posticata, muscaria, pinguis, sordida, anthracina, nigritarsis, leucocephala, fulvipes, frontalis, denticornis, acuticernis, aflınis, co finis, ornata, abbreviata, flava, lutea, muscina, latipes. A. errans, cunctans, atra, tibialis, glabriuscu · la, laevigata, pectinata, pulla, variegata, flaveola, geniculata, scatophagina, perpusilla, gyrans, luc- tuosa, incisa, pygmaea, vagans, lacteipennis, Scu- tellata, obscurella, infuscata, flavifrons, exigua, flaviceps, pusilla, annulipes, pumila, strigata, exilis, orbona, pusio, puella, amoena, blanda 6g. 4 292 Phylomyza elegans, festiva, lateralis, annuſipes, nigripennis, obscurella, nigra, atra, agromyzina, albipennis, aſſinis, flavicornis, ruſipes, sulphuri= pes, scutellata, notata, minima, praecox, fascia- ta, albiceps, albipes, tenella, vitripennis, termi- nalis, pallida, flava, marginella, oscinina 28. 223 Therina femoralis. 15 1 + 224 Borberus rufitarsis, subsultans, denticulatus, nitidus, equinus, niger, stercorarius, fimetarius, glabrifrons, varipes, ater, modestus, luridus, pal- lidiventris, glacialis, pallipes, rufipes, lugens, pal. lifrons, vitripennis, incanus, pusillus, limosus, sylvaticus, fenestralis, -clunipes, pumilio, flavi- pes, ochripes, pedestris 30, g Fe} 6 Trineurae. 4 Familia 24 p. 210. x 225 Phora incrassata, mordellaria, agilis, flavimar femorata, caliginosa, maculata, thoracica, dim diata, fuliginosa, urbana, opaca, gracilipes, annu+ lata, rufipes, pulicaria, lugubris, nigra, ‚pusilla, pumila, ruficornis, sulphuripes, .bicolor, flava, lutea. hi ; 1 Ph. crassicornis, erythrocera, concinna, niti- dula, funebris, florea, hyalinata, arcuata, dau- albipennis, vitripennis, aterrima, velutina, tio · tica, abdominalis, fasciata 41. a x’ 226 Conicera atra. I; N ö In 7 Familia 28. p. 227, Cori acegae. 227 Hippobosca equina, an bez 223 Ornithobia pallida. . 229 Ornithomyid avicularia, viridis, viridula. 25 Stenopteryx, hirundinis. 1955 Anapera (Oxypterum) pallida, kirbyana, 252 Melophagus ovinus, cervi. 255 Nycteribia vespertilionis. Hiemit ift das Werk geſchloſſen, S. 239 folgen Nach⸗ zu und Berichtigungen zu allen vorhergehenden Theilen. Cule annulipes, vexans, flavirostris, dorsalis. . Aetes cinereus. Corethra llavicans. cChironomus obscuripes, cingulatus, aprilinus, sul- Phuricollis, flavimanus, pedestris, lividus, Jepidus, psit- Macinus; dispar, supplicans, albipennis, obscurimanus, labricollis, opacus, vagans, perennis, leucopus, rufi- tris, geniculatus, proximus, fuscimanus, amasia, pulchellus, festivus, dizonias, gibbosus, ictericus, eon- nis, venosus, nubilus, scalaenus, pilicornis, oc- cultans. Ch. sellatus, allidulus, tenuis, debilis, longima- nus, modestus, albipes, pusio. 117. Tunypus plumipes, lentiginosus, „albipes, bico- e ‚rufus, flavellicornis, incarnatus, nubilus, nigrir manus. 30. Ceratopogon scutellatus, ee funebris, minu- tus, chiopterus, nubeculosus, tristis, punctatus, pra- tensis, annulipes, maculipes, nigripes, B 58. Lasioptera argyrosticta, pulchra. 10. Cecidomyia producta, leucopeza, albitarsis, an- nulipes, westermanni, ane pallida, scutella- ta, fusca, pictipennis 27. 85 Campylomyza luculenta, Albicernd kuseißes 7. 3 tristis, calceata 11. Erioptera opaca 17. Limnobia pulchella, placida, humilis, g slabricula, gricollis, nigrina, pratorum, simplex, vitripennis, is, nova, stismatica, pulla, occulta 79. Glochina (Siagona) sericata 1. Rhamphidia (Limnobia), longirostris, inornata 2. u Symplecta (Limnobia) punctipennis, stictica 2. Dolichopeza (Leptina) sylvicola 1. 4 ‚ Gienophora, ruficornis, atrata, vittata 13. Tipula scripta, truncorum, rufipennis, luteipen- Air. selene, paludosa, annulicornis, ae 52. Ptychoptera lacustris 5. Anisomera Me matocera) obscura, bicolor, gaedii, vittata 4. 7 Dixa nebulosa 5. 2 nt f MNacrocera wittata, pusilla 84. bier 115 Mycetobia annulata, ferruginosa hr latyura vitripennis . 9812 Iſis 1831. Heft 6. N 0 Gier 9) —_—— 626 Sciophila hyalinata, rufa 16. Leia winthemii, picta 12. Mycetophila fuscicornis, praeusta, signata, di- stigma, cingulum, ene pictula, centralis, pu- silla, vitta, sciarina, trivialis, leptura, guttiven- tris, cingulata, seriata, sericoma, grata, domestica, nitida 49. Cordyla fasciata 3. Zygoneura sciarina 1. Sciara carbonaria, nigripes, glabra 35. Lestremia (Diamesa) leucophaea, fusca 2. Simulia sericata, cincta, rufipennis, fasciata, pu- silla, hirtipes, pallipes 19. Scatopse pieipes, Kigtpeninis; brevicornis, fusci- pes, fla vipes, ochracea 14. Dilophus albipennis 6. Bibio albipennis. varipes 18. vittata, sericata, Zum zweyten Theil. Beris 6- dentata 12. Silvius algirus 2. Tabanus dimidiatus 43. Leptis nubecula, oculata 24. Thereva cinerifera 21. Nemestrina (Fallenia) fasciata, tauscheri 3. Lomatia (Stygia) hecate 4. Bombilius brevirostris, vagabundus, vagans, pu- sio, axillaris, lusitanicus 53. Xestomyza chrysanthemi 12 Dioptria linearis 29. Asilus albipilus, pullus, auripilus, varians, domitor 65. Ocydromia dorsalis, nigripennis. Spania nigra 1. Trichina flavipes, ‚dlavipes 2. RAY wer, variegatus, versicelor, Zum zten Cheil. Hilara trigramma 22. Empis hyalinata, 5 longirostris, punc- tata 51. ; Ramphomyia cinerea, obscuripennis, geniculata, erythrophthalma 41. 5 Hemerodromia raptoria 10. Tachydromia arrogans, sabulosa, celeripes, ana- lis, pulicaria, nigripes 60. Drapetis nigra 2. Sargus pallipes 11. Nemotelus venträlis, paludosus 6. Clitellaria dahlii 5. Stratiomys hirtuosa, infuscata, marginata = Baccha klugii 9. Pipiza albitarsis, 1 sufithorax 32, Rhingia austriaca 3. 40 Chrysogaster cenotaphii, geniculata 16. Syrphus fraternus, laetus, ambulans, winthe- 100. Merodon auripilus 28. Volucella vulpina 7. mii Zum aten Theil. Cyrtoma pallipes, pectipennis 5. Opetia nigra 1. \ Platypeza furcata, picta, rufa 10, Pipunculus opacus, spinipes 14. Rhaphium (Porphyrops, Hydrochus) nemorum 10. Diaphorus hoffmannseggii, minimus 6. Psilopus (Leptopus)* albifrons, crinipes, lon- gulus ı0. ? Chrysotus elegans, taeniomerus 10. Porphyrops suturalis, spinipes, nasutus, scutel- latus 35. Conops bicincta 22. Siphona maculipennis 6. Phasia vagans, flaviventris 35. Mittogramma incompta, stictica, heteroneura 18. Tachina intricata, moerens, inconspicua, para- sita, taenionota, funebris, barbata, ferina, genibar- bis 324. Zum sten Theil. Gonia.lusitanica 13. Musca obscura, nana 51. f Anthomyia apicalis, allotalla, perdita, ceparum, silacea 218. Coenosia atra 29. Sapromyza bipunctata, placida 33. Ortulis gangraenosa, pulchella, centralis, guttata, nebulosa 26, * g Lauxania pallida, bivittata, grisea 16. Trypeta gaedii 64. - Piophila fla vitarsis, afſinis, confinis, varipes 11. Darauf folgt ein Regiſter S. 385 zum ten Theil, und endlich S. 397 zu allen Theilen. Es fehlt etwas noch ſehr wichtiges, nehmlich der Con- spectus, welchen der Verfaſſer ſchlechterdings noch nachlie⸗ fern muß. Er iſt die Vorderthuͤre, ſo wie das Regiſter die Hinterthuͤre, ohne welche es unmoͤglich iſt, in ein Gebaͤude zu kommen, wenn man nicht einſteigen ſoll. Der Verfaſſer iſt nun gefpunen, Abbildungen aller eu: ropaͤiſchen Mucken herauszugeben in Stav; es werden uns gefaͤhr 50— 52 Hefte werden, von je 10 Tafeln, von ihm felbſt gezeichnet und in Stein geſtochen; ſchwarz 16 Gr.; illum. 1 Thlr. 20 Gr., bey demſelben Verleger. Die Redaction der Iſis ſubſcribiert auf illuminierte Hefte. Bepde ſchon vergeben. — nach den beſſeren Anſichten. 1 formationen. * Zoologia specialis quam expositis animalibus tum vivis tum fossilibus potissi- mum Rossiae in universum et Poloniae in specie, in usum lectionum publicarum in universitate Caesarea Vilnensi ha. bendarum edidit Dr. E. Eichwald, prof. o.“ Vilnae ap. Za- wWwadaki. Pars prior. 29. 8- 314. 6 t. N Diefen Band haben wir erſt nach dem zweyten, we cher bereits angezeigt iſt, erhalten. Wir haben ſchon o geſagt, daß bey der Maſſe der tericheinenden Lehrbücher es nicht mehr moͤglich iſt, dieſelben umſtaͤndlicher anzuzeigen, ſie muͤßten denn viele Eigenthuͤmlichkeiten enthalten, und al⸗ fo die Wiſſenſchaft nicht bloß bequem machen, ſondern wirk⸗ lich erweitern, was man von dem vorliegenden Buche aller⸗ dings ſagen kann. Es hat manche eigenthuͤmliche Abthei⸗ lungen und fuͤhrt manche Rußland eigenthuͤmliche Thiere auf, oder beſtimmt ſie wenigſtens genauer, und es iſt da⸗ her nicht bloß den Zoͤglingen, ſondern auch den Gelehrten nuͤtzlich. : RATEN Wie wir ſchon beym zweyten Bande gefagt haben, fo ſchickt der Verfaſſer immer größere Abſchnitte über den ana⸗ tomiſchen Bau, die Lebensart, die Claſſiſicationsgruͤnde, Nu⸗ Ben und Schaden u. dgl. voraus, g Hier uͤber die Wiſſenſchaft uͤberhaupt, dann uͤber die Organe der Thiere und die verſchiedenen Claſſifications verſu⸗ che ſeit den aͤlteſten Zeiten. Ae Der Verfaſſer ſelbſt ſtellt 6 Haupttypen auf: I. Spondylozoa — Vertebrata. b : II. Podozoa — Annulata et Sepiae, III. -Therozoa — Mollusca, IV, Grammozoa — Vermes. 3 V. Cyclozoa — Radiata. 15 * VI. Phytozoa. Die Vereinigung der Sepien mit den Ringelthieren wird wohl keinen Beyfall finden. Ob die Würmer einen eigenen Typus darſtellen, it auch ſehr zu bezweifeln. Ueber⸗ haupt läßt ſich über dergleichen Abtheilungen nicht ſtreiten wenn man nicht darüber einig iſt, daß ſie ſich auf die Hau 1 organe des Thierreichs gründen, welche feſtzuſtellen frech keine fo leichte Sache iſt. Die Thiere bloß aus ſich ſelbſt zu ordnen wird nie gelingen. S. 45 entwickelt der Verfaſſer die Zootomie, ' wozu die erſte Tafel gegeben iſt, gut und hinlaͤnglich. S. 88 die Phufiologie, ebenfalls wohlgeordnet, und S. 14 iſt den Versteinerungen ein beſondetes Haüpt⸗ 10 ſtuͤck gewidmet, mit beſonderer Ruͤckſicht auf die Gebirgs / Die niederen Thiere nennt der Verfaſſer Heterozos, und fängt damit S. 145 die befondere Zoplogie an. Die Infuſorien ſchickt er als unvollkommene Geſchoͤpfe unter dem Namen Chaos voraus. Dann folgt S. 188 die erſte Claſſe Phytozoa, die er mit Schweigger eintheilt in Mo- . 90 nohyla (Vorticellae, Hydrae) und in Heterohyla p. e (Litliophyta, Ceratophyta).— 1 Zur 2ten Claſſe Cyclozoa ©. 205 ſtellt er die Qual⸗ n und Seeſterne. 2 EN Zur sten Claſſe S. 235 die Eingeweidwuͤrmer und | Rothwürmer. a Zur Aten Therozoa S. 258 die Muſcheln und Schne: 1° Jene nennt er Th. apodla und läßt fie ſe folgen: Funicata, Cirripeda, Brachiopoda, Acephala; dieſe nennt er Th. gasteropoda und reiht fie fo: Cyclobran- a Aspidobranchiata, Ctenobranchiata, Coelop- ea (Limnaeus,. Helix), Pomatobranchiata (Aplysia), "Hypobranchiata, Gymnobranchiata, Pteropoda, womit der Band ſchließt. Von jeder Sippe iſt eine und die an⸗ re wichtigere Gattung angegeben, und zwar ſedesmal mit beſonderen Vorkommen, vorzuͤglich in Rußland oder en, ſo wie eine und die andere Abbildung, meiſtens lach Sammelwerken, was am beſten für den Unterricht iſt. Vor jeder Ordnung iſt ein Verzeichniß der wichtigſten Liz teratur. Taf. 2. u. 3. enthalten verfteinerte Corallen, T. 4. u. 5. dergleichen Muſcheln und Schnecken, alle neu. Der Ver— faſſer hätte wohl beſſer gethan, dieſelben in einer Zeitſchrift bekannt zu machen, weil ein Lehrbuch offenbar nicht der paſſende Ort fuͤr neue Entdeckungen iſt. Uebrigens kann man dieſe Arbeit nicht anders als loben; ſie wird nicht nur ihren Zweck erfuͤllen, ſondern iſt auch ein Beweis von des Verfaſſers fpeciellen Arbeiten, welche einen anhaltenden Fleiß verrathen. 5 \ . Abbildungen Prinzen von Wied. Heft XIV. Weimar. Ind. Comt. 30. Fol., 6 illum. Tafeln. Prachtwerke dieſer Art pflegen gewoͤhnlich das Beſte und Intereſſanteſte in den erſten Heſten zu enthalten; die letzten aber dieſes Werks ſind nicht weniger intereſſant und ſchoͤn, als die erſten. Jetzt, nachdem das meiſte vom Prinzen bekannt gemacht iſt, zeigt ſich in vollem Maaße die Raſtloſigkeit auf feiner Reiſe und der feine Sinn, wos mit er nach den wichtigeren Gegenſtaͤnden getrachtet hat. Gewiß kann ſich kein Reiſender, der auf eigene Koſten ſich einem ſolchen Unternehmen gewidmet hat, ruͤhmen, in fo kurzer Zeit fofviele und wichtige Thiere beobachtet und geſam⸗ melt zu haben. Der Prinz hat e Werke im Gang, dieſes Kupferwerk in Folio, und die Naturgeſchichte Brafiliens in Stav, beyde unabhängig und doch in Bezug auf einander, jenes für die Reicheren, dieſe für alle Staͤnde, welche nur irgend Intereſſe an der Natur und an einer lebhaften, ge ⸗ treuen Schilderung ihrer Gegenſtaͤnde haben. Bey dem Kupferwerke thut die Verlagshandlung in Vergleich zu dem geringen Preis alles mögliche, und theilt daher die Ehre des Verfaſſers, welche ihm die gelehrte Welt fo bereit⸗ willig zollt. 8 In dieſem Heſte find 5 Schlangen, ein Vogel und — 0. ahaetulla. 500 der Naturgeſchichte Braſiliens, herausgegeben von Max.“ tithonus, belargus, sapphirus, 030 eine Fledermaus abgebildet. Coluber acuminatus beſchrie⸗ ben in des Prinzen Naturgeſchichte Braſiliens I p. 323, iſt in natürlicher Größe, faſt 4 Fuß lang, abgebildet; der Kopf beſonders, von oben und unten. Coluber undulatus und variabilis Ruft eben fo; ſchoͤn gefärbte Thiere, und ebenda beſchrieben. C. nattereri Mikan in 2 Abarten, gegen 2 wahrſcheinlich Natrix punctatissima Spiæ. C. liocercus Über 4 F. l., hat viel Aehnlich keit mit Fuß l, Muscicapa leucocephala, Maͤnnchen und Weibchen ſammt dem Neſt, ausführlich beſchrieben III p. 825. Phyllostoma brachyotum, beſchrieben in Cuviers 2 ! HR 2 2 5.5 Thierreich von Sching. Zaͤhne 4 „ Zugleich ſind Textblaͤtter nachgeliefert zu Heft 2. 3. 7. 9. Boa aquatica, Elaps marcgravii, Hyla faber, infulata, Amphisbaena flavescens (kann nicht wohl A. alba ſeyn, wie einige vermuthet haben). Meigens europaͤiſche Schmetterlinge Bd. 2. Heft 1. 2. Aachen u. Leipzig b. J. A. Mayer. 29. 4. 1138. Taf. 43—72. Das Heft von 10 Taf. ſchwarz 1 Thlr. 8 Gr.; vom Verfaſſer ſelbſt forgfältig illum. 5 Thlr. 8 Gr., netto 4 Thlr. oder 7 fl. 12 kr. Dieſe auch dem minder Bemittelten und ſelbſt dem bloßen Sammler zugaͤngliche Schrift erfreut das Publicum nicht bloß durch ihren inneren Werth, ſondern auch durch ihre raſche Erſcheinung, jo daß man hoffen darf, binnen wenig Jahren ſchon im Beſitze aller europäiſchen Falter zu ſeyn. Die Abbildungen ſind ſehr genau und offenbar mit Hilfe des Vergroͤßerungsglaſes gemacht; auch iſt der Stein druck groͤßtentheils wohlgelungen, und ruͤhrt theils vom Verfaſſer ſelbſt her, theils von J. W. Mayer. Illumi⸗ niette Exemplare haben wir nicht geſehen und Finnen das her davon nicht urtheilen; es verſteht ſich uͤbrigens von ſelbſt, daß, wer es moͤglich machen kann, ſich dergleichen ans ſchaffen muß, da ein Schmetterling durch ſeine Farben ganz anders in die Augen fällt, als ein ganz ſchwarzer. In die⸗ ſen Heften ſind abgebildet und hinlaͤnglich characteriſiert und beſchrieben nebſt Angabe der Spnonyme folgende: > ı6) Polyommatus (Lycaena) arion, euphemus, alcon, erebus, jolas, cyllarus, acis, osiris n., alsus, minutus, damon, lysimon, nicias, daphnis, pheretes, argiolus L., amyntas, coretas n., polysperchon, ica- rius, optilete, orbitulus, admetus; dorylas, corydon, ceronus, icarus, icari- nus, ipliis n., eumedon, medon, hylas, telephii, ar- Sus L., aegon, lycias, ismaenias, artaxerxes. N P. amphidamas, circe, thersamon, gordius, hipponoë, chryseis, eurydice, hippothoe, virgaureae, phlaeas, + 631 17) Necla ballus, rubi, roboris; quercus, bae- tica, telieanus, betulae, ilicis, spini, w album, pru- ni, aesculi, acaciae. ij 18) Hesperia malvarum, altheae, lavaterae, si- dae, tessellum, carthami, alveus, proto, alveolus, ta- ras, sertorius, fritillum, eucrate, tages, pumilio, ste- ropes, paniscus, sylvicola, coma, sylvanus, linea, lineo- la, actaeon. 10) Atychia pumila, appendiculata, radiata, lu- gubris, statices, globulariae, vitis, pruni, infausta, 9. 20) Zygaena erythrus, minos, pluto, polygalae, brizae, pasiphae, scabiosae, achilleae, punctum, exu- lans, sarpedon, trifolium, lonicerae, aspasia, doris, an- gelicae, meliloti, cynarae, filipendulae, transalpina, medicaginis, hippocrepidis. Naturgeſchichte und Abbildungen der Saͤugthiere. Nach den neueſten Syſtemen bearbeitet von Schinz, Prof. der Naturgeſchichte, lithogr. von Brodtmann. 2te Auflage 29, Zuͤrich bey Brodtmann. 15, kl. Fol. Text von Bogen 12—42, jedes Heft mit 5 Tafeln. Das Heft ſchwarz 1 fl. 12 kr., illum. 2 fl. 12 kr. Das Gluͤck, welches dieſe Thier⸗Abbildungen gemacht haben, iſt nicht unverdient. Schinz wählt die beſten Mu: ſter, wozu er theils durch die vortreffliche Stadt-Bibliothek von Zurich, theils durch die der naturforſchenden Geſell— ſchaft, theils durch ſeine eigene in Stand geſetzt wird, und Brodtmann zeichnet und druckt fo vortrefflich, daß ihm in dieſem Fache wohl wenig Lithographien gleichkommen mochten. Der Text iſt ausführlich, intereſſant, ernſt, richtig und practiſch, wie man es von einem ſo bewanderten Na⸗ tarforſcher nicht anders erwarten kann. Zum Selbſtſtudium für den Laien, und befonders für das Volk, fo wie zum Vorlegen in den Schulen iſt daher dieſes Werk vortrefflich geeignet, und da in der Schweiz die Naturgeſchichte noch nicht durch die Philologen aus der Schule geworfen iſt, und daher durch die vielen Zöglinge ein ausgebreitetes Feld in dieſem Lande gewonnen hat: fo iſt es begreiflich, daß bin⸗ nen jo kurzer Zeit eine zte Auflage noͤthig geworden, wozu es in dem großen Deutſchland bey einem ähnlichen Werke bekanntlich noch nie gekommen iſt. Dieſes iſt die Folge der ſchlechten, duͤnkelhaften Herrſchaft unſerer Philologen, die einen Ruhm darein ſetzen, nur eines zu wiſſen, und daher ſelbſt fo unverſchämt find, ihren Kram für eine Waare zu halten, mit der allein die Welt auskommen koͤnne, ja, die ſich ſogar nicht entbloͤden, ihren Schülern den Beſuch na⸗ turhiſtoriſcher Vorträge zu erſchweren und wohl gar zu ver: bieten, oder es dieſelben bey Ausſtellung der Zeugniſſe ent⸗ gelten zu laſſen, wovon wir Beweiſe auffuͤhren koͤnnen, und die auch, ſollte der abderitenmaͤßige Unfug fortgehen, nicht ausbleiben werden. — Die fruͤheren Hefte haben wir ſchon angezeigt. : SF Heft 5. enthält noch Menſchenracen in 4 vortrefflichen Buſchmanns Portraiten. Dann folgen Affen von Tafel 1 —16, und zwar mit den deutfchen, lateiniſchen und franzoͤ⸗ Heft 5— 8 ſiſchen Namen unten auf der Tafel, was für den leichten Gebrauch beſonders vortheilhaft if. Die Affen find mei: ſtens in ihren poſſierlichen Stellungen auf Bäumen abge⸗ bildet, und zwar findet man hier die wichtigſten, ja faſt alle, welche gekannt zu werden verdienen. find Pithecus satyrus. Troglodytes niger. 0 9 Hylobates syndactylus, agilis. R Semnopithecus melalophos, nemaeus, nasica. Cercopithecus petaurista, mona. Ar Macacus cynomolgus, Papio mormon. 2 61 Gastrimargus olivaceus, infumatus, 1 Ateles belzebuth, hypoxanthos. ! Stentor barbatus. Brachyurus ouakari, israelita. Pithecia melanocephala, ae Cebus cucullatus. 7 553 ER Callithrix sciureus. ‘ Nyctipithecus felinus. & Jacchus vulgaris, argentatus. 4 Midas chrysomelas, leoninus, rosalia. Lemur albifrons, catta, Lori tardigradus. Tarsius fuscomanus _. 8 Indri brevicaudatus. f Galago senegalensis. x Chirogaleus major, medius, minor, "ir Auf Tafel 18 find Schädel vom Europäer, Chinefen, Neger, Pongo, Drang: Ontang, Papio mormon, Cebus libidinosus, Stentor barbatus und Gastrimargus oli- vaceus. 5 3 Dann folgen die fliegenden Saͤugthiere Taf. 17—23. Galeopithecus rufus Megaderma lyra. fi Cephalotes peronii Rhinolophus diadema: Macroslossus rostratus. Nycteris javanicus, Diclidurus albus. Noctilio rufus: 5 Pteropus amplexicauda- Phyllostoma crenula- tus. tum. uw AU Molossus ater. Vespertilio auritus, noc: Glossopkaga caudifera. tula, pipistrellus. Nyctinomus aegyptiacus. 5 To ee Dann folgen Taf. 24. und 25. die Köpfe von Phyllostoma perspicillatum, hastatum, elongatum, spectrum, crenulatum. W Glossophaga soricina, ; n Mesaderma spasma, frons, trifoliumn. — Rhinolophus tridens, unihastatus, bihastatus, com mersonii, speoris, diadema. a °» Nycteris thebaicus. 103 * Pteropus aegyptiacus. l . Taphazous perforatus. „ Sodann kommen die Sohlentreter Taf. 26—34. Centetes semispinosus. 6 7 a 3 R * 4 Erinaceus auritus, europaeus. * — 9 Sorex fodiens, etruseus, araneus. N Condylura cristata. 633 7 ’ D 634 Scalops canadensis, waͤhrend deſſen temporaͤren Nichtgebrauches ein Neſt LTalpa europaea. Yon gebaut, und bey deſſen eingetretener Benutzung unges 35 Chrysochloris capensis. ſcheut die Ausbruͤtung ſeiner Jungen vollendet habe; ieee pyrenaica. obwohl dabey die Schwanzfedern ziemlich beſchaͤdigt OCladobates ja vanicus. wurden. Nicht weniger auffallend, wo nicht noch aufı Ursus maritimus, arctos, sibiricus, tibethanus, a- fallender duͤrfte in dieſer Hinſicht folgende Beobach— mericanus, longirostris. R tung ſeyn. — Die Gewehrlaͤufe der k. Gemehrfabrik Procyon lotor. zu Amberg wurden lange Zeit in einem Theile des f Cercoleptes caudivolvulus. Stadtzwingers, und zwar regelmäßig jede Woche me: „Nasua solitaria, 1 nigſt einmal geprobt, und dabey immer 20 bis 25 Meles vulgaris. Stuͤcke auf einmal angelegt und losgebrannt. Da Arctonyx collaris. ihre Geſammtzahl allemal über 100 war, und jeder lidaus meliceps. Lauf zweymal, jedesmal mit doppelter Ladung, ge⸗ Gulo borealis. N probt wird; ſo geſchahen bey jeder Probe 8 bis 10 j Nun folgen die Zehentreter, ſolcher gewaltſamen Entladungen. Der Kugelfang war unter freyem Himmel gegen die ſuͤdweſtliche Mauer einer Baſtion angebracht, an deren ſuͤdöſtlichen Seite eine Rebe an einem Gelaͤnder aufgezogen war. Diefe - Mustela vulgaris, Ailurus fulgens. Ietis albifrons. Mustela martes, foina, erminea, wählte ſich, ungeachtet der heftigen Etſchuͤtterung und Mephitis chinche. Exploſion eine Grasmuͤcke als Bauſtelle ihres Ne⸗ Lutra vulgaris. ſtes. Ruhig blieb ſie waͤhrend des Probens uͤber ih⸗ Canis terraenovae, montis Bernhardi, leporarius, ren Even ſitzen, wohlbehalten bruͤtete fie alle aus, molossus, laniarius, fricator, aquaticus, avicula- und emfig trug fie den muntern Jungen, unbeküm⸗ rius, vertagus, dingo, domesticus, gallicus, po- mert über das Getümmel um ſie her, die Nahrung meranus, lycaon, lupus, vulpes, zerda, anthus, zu. Ich muß noch bemerken, daß bey jeder Probe ganz Viverra afra, zibetha, civetta. in der Nähe 6 bis 3 Menſchen beſchaͤftiget waren. Herpestes pharaonis. 2. Bezüglich auf S. 1248 der Iſis von 1830 kann ich Crossarchus obscurus. Pe über die Verhaͤltniſſe der Ameifen zu den Blattläuſen Paradoxurus typus. eine vielleicht nicht fruchtloſe Beobachtung mittheilen. Ryzaena capensis. Hierorts herrſcht allgemein die Meynung, daß die er⸗ Proteles lalandii. ſten die letzten wegen ihres Honigſaftes aufzehren. Hyaena picta (Canis), striata. f Auf meinen entomologiſchen Jagden traf es ſich öfter, Felis leo barbaricus bis, et fem. cum juv. et custode. daß ich dieſe beyden Thiere, wie mir ſchien, im Kampfe Felis tigris, mas et fem., virgata, macroura, onga, fand. Mir war diefes Ereigniß allemal erwünſcht, ö leopardus, concolor, jubata, mitis. 5 weil ich mich uͤber jene Meynung belehren konnte. Die PF. serval, caracal, lynx, maniculata, catus ferus, Ameiſe ſtand hinter der Blattlaus, bepde aber verharr⸗ domesticus, ten faſt unbeweglich auf ihrer Stelle. Nur ſchlug die Phoca vitulina, annellata, proboscidea. ’ Ameiſe mit ihren Fuͤhlern abwechſelnd gegen den Hin⸗ Trichechus rosmarus. terleib der Blattlaus, ſog, ſobald er heraustrat, begie⸗ Auf Tafel 71 find die Schädel abgebildet von Ve- rig den aus den Trompeten oder Roͤhren der Blatt⸗ fpertilio murinus, Galeopithecus, Erinaceus, Mustela laus gequollenen Honigſaft auf, und wiederholte dieſe martes, Viverra civetta, Canis lupus, Leo et Ursus Manipulation ſo oft und ſo lange als ſolcher Saft er⸗ maritimus. | ſchien. Wenn es endlich zu lange dauerte, oder un h . 5 leicht die Blattlaus erſchoͤpft war, warf dieſe den Hins 11 mann re um dgl Hm ur Ye, un ie Ami Abbildung genommen worden, häufig aus dem großen Wer: bene e e ohne 95 ER ve en 10 | 9255 2 f e igen, fort, um ihr Heil bey einer andern z Pe Fe. Cuvier, aber auch nicht ſelten nach der verſuchen. — Bey Ameiſen und Blattläufen verſchie⸗ e Es find indeſſen noch mehr Hefte erſchienen, die wie er: 5 ich das Verfahren und den Erfolg aber ein andermal anzeigen wollen. ganz 9 2 Ae 8 e Mh | = . 2 3. In das Netz einer ſehr jungen Winkelſpinne (S. 1253 - der Iſis v. 1830) fiel eine fogenannte blinde Bremſe. Eini W Schnell eilte die kleine Räuberinn nach ihrer Beute 0 einige 1. aus dem Hinterhalte hervor. Allein die gewaltige Bear - 5 g a der Gefangenen mit den Fluͤgeln und Fuͤßen zoologiſche Beobachtungen, von dem k. b. Oberſt⸗ Bergrath und wegung f 5 7856776 1 G abrik⸗ Director v. Voit x 8 ſcheuchte ſie eben ſo ſchnell zurück. Sie blieben beyde an 5 e 2 ei en eein Paar Minuten ruhig. Endlich kam die Spinne wie: 1. In Srorieps Notizen v. J. wird als merkwürdig der ziemlich haſtig, wurde aber auch wieder eben ſo erzaͤhlt, daß ein Vogel (wenn ich nicht irre, ein Roth⸗ kraͤftig abgewieſen. Jetzt fand ſie aber für gut, ihre ſchwänzchen) auf dem Hebel eines Pumphrunnens Angriffe öfter und ſchneller hintereinander zu wiederho⸗ Sſis 1831. Heft 6. l 40 r len, fo daß die Bremſe dadurch allmählich ermattet wurde. Dieß gewahrend (2) kroch die Spinne mit großer Behutſamkeit an die Bremſe, und brachte ihr in aller Eile eine Verwundung an dem Kniegelenke des hintern linken Beines bey. Im Augenblick war dieſes Bein nach unten wie gelaͤhmt und in Kurzem ganz un⸗ beweglich. Die Bremſe arbeitete nun aus allen Kräften ſich zu befreyen; allein bald wurde auch das rechte Hin: terbein ſchwach und endlich lahm. Es dauerte nicht 5 Minuten, ſo hatte die Laͤhmung ſtufenweiſe alle uͤbrige Beine und ſelbſt den Kopf fo ergriffen, daß die Spinne ungeſtoͤrt ihr Geſpinnſt um die Bremſe weben und ſo ausſaugen konnte. 4. Am rechten Abhange des vertieften Fahrweges von Am— berg uͤber St. Sebaſtian wurden durch Sandgra— ben zwey genau ſenkrechte Röhren von etwa ½“ Durch meſſer gegen 12 bis 15“ von einander entfernt, in eis nem ſehr lockern und aͤußerſt feinen Sande aufgedeckt. Die Hoͤhe der einen maß noch 20 bis 24, die der ans dern nur noch 15 bis 18“; offenbar hatte fie durch den Nachſturz der Oberflaͤche verloren. Beyde endeten in eine kugelfoͤrmige Hoͤhlung von 1 bis 1¼“ Durch⸗ meſſer, fo daß fie einer Thermometer-Roͤhre im Großen aͤhnelten. Von beyden war der ganzen Hoͤhe nach nur noch die Haͤlfte der Peripherie uͤbrig, die Wandung vollkommen glatt, ziemlich veſt und von unten bis oben, allmaͤhlich lichter werdend, rauchgrau angeſchmaucht. Die kugelfoͤrmigen Höhlungen enthielten Knochen. Ich habe deren mehrere geſammelt, aber die meiſten und wahr: ſcheinlich die wichtigſten waren nicht mehr zu finden. Sie ſind nicht einmal verkalkt, viel weniger verſteinert, und ſtehen, wenn die Beſtimmung des Thiers der Muͤhe werth erachtet werden ſollte, den Freunden der verglei- chenden Anatomie zu Dienſten. N . Regensburg den 7. May 1831. Außereuropaͤiſche zweyflägelige Inſecten, beſchrieben von Wiedemann, Profeſſor zu Kiel, als Fortſetzung des Meigenſchen Werks. Hamm b- Schulz. 80, II. 8. 384. 5 T. Dieſes Werk herzuſtellen war eine nicht minder ungeheure Aufgabe, als Meigens, welcher der Vrf. gleichfalls einen gro⸗ ßen Theil ſeines Lebens geopfert hat, und welches daher vom Publicum mit eben ſo großer Erkenntlichkeit, muß auf⸗ genommen werden, woran es auch nicht fehlen würde, wenn die Naturgeſchichte jetzt ſchon das Glück hätte, in die all⸗ gemeine Bildung aufgenommen zu ſeyn. Der Verfaſſer wird ſich daher, ſo wie ſein Gefaͤhrte und noch viele ande⸗ re, mit der Nachwelt troͤſten, welche hoffentlich zahlreicher an Natur» Verehrern ſeyn wird, als die Vor- und Mits welt, als welche kaum anfaͤngt, fi von ihren ergoͤtzlichen Hirngeſpinnſten zur Natur zu wenden; indeſſen wendet ſie ſich, und wir wollen ihr daher. ein freundliches Geſicht machen. „e vera Man wird ſich gewiß wundern, wie es moͤglich war, fo viele Mucken aus anderen Welttheilen zuſammenzubrin⸗ | 36 gen, daß dieſelben 2 dicke Bände füllen, Thierchen, wovo man kaum angefangen hat, die europälfchen Gattungen mi gehoͤriger Aufmerkſamkeit zu ſammeln, und worauf die Re ſenden in fremden Welttheilen kaum Ruͤckſicht nehmen kon nen. So lang nicht daſelbſt wohnhafte Sammler ſich dami beſchaͤftigen, iſt es kaum denkbar, daß die zahlloſe Meng dieſer kleinen Thierchen fo bekannt werde, wie die europa ſchen durch Meigens Arbeit. Um ſo verdienſtlicher ſin die Beſtrebungen Wiedemanns, denen er nicht bloß Ze und Koſten, ſondern auch ſeine Augen und Kraͤfte geopfe hat; aber nicht umſonſt; das Werk iſt ihm gelungen, und er wird mit dem Beyfall der Maͤnner vom Fache wen nicht entſchaͤdigt, doch belohnt werden. Dieſe bisher fo ſehs vernachlaͤßigte Kerfordnung iſt jetzt eben fo gut und ſorg⸗ fältig bearbeitet, wie die der Käfer, Falter und Ichneumo nen. Sie kann nun wieder eine Zeit lang ruhen und ans dere Ordnungen vorlaſſen, was denn auch ohne Zweifel ge⸗ ſchehen wird. ri Die Bearbeitung iſt ganz in der Manier von Mei⸗ gen, da ſich beyde Gelehrte darüber beſprochen und verei⸗ niget haben. Die Kürze der Gattungs Charactere verdient vorzuͤglich geruͤhmt zu werden, beſonders in einer Zeit, wo fie nach der Elle verſchleißt werden. Wir führen wieder, wie bey Meigen, den Inhalt auf. f An IE Familia Empidiae. x 1 1) Empis atra, morio, exotica, bivittata, hirti- pes, penthophora, thermophila, pruinosa, rufipes, spi- loptera, cylindrica, laniventris 12. wi 2) Rhamphomyia 5-lineata, cilipes, americana, scolopacea, bicolor, infumata, ferruginea 7. Fam. Tachydromides S. 11. 3) Hemerodromia superstitiosa. 4) Tachydromia fenestrata, abdominalis, Fam, Inflatae ©. ı3. 5) Cyrtus validus, fasciatus, bipunctatus, erassus. 6) Acrocera calida, fasciata. SA, 7) Philopota conica. 8) Panops flavitarsis, baudini, ocelliger.. | Fam, Stratiomydae ©. 21. 9) Hermetia illucens, rufiventris, pulchra, albi- tarsis, apicalis, flavipes, pectoralis 7. 10) Sargus amethystinus, niger, hirticornis, ve- spertilio, armatus, hoplistes, inermis, bispinosus, hor- tulanus, fasciatus, longipennis, posticus, notatus, ob- scurus, testaceus, metallinus, taeniatus, brasilieneis, decorus, furcifer, stamineus, viridis, xanthopus, ma- cula, flaviventris, aflınis, pallipes, bicolor 28. a 11) Acrochaeta fasciata. 12) Eudmeta marginata. 15) Nemotelus longirostris, pallipes. 14) Clitellaria bivittata, flavipes, heminopla, cha- lybea, atrata. 8 8 1 * 15) Acanthina hieroglyphica, longa, elongata. 16) Platyna hastata. b 5 17) Cyphomyia auriflamma, leucocephala, iner- aurifrons, albitarsis, maculata, eyanea, elegans. 189 Ptilocera quadridentata. 4100) Oxycera metallica. 20) Stratiomys meigenii, norma, mutabilis, in- ermedia, pulchra, siderogaster, viridana, dorsalis, nica, rostrata, chloraspis, virgo, cuprina, melanop- & lineata, edentula, inermis, quadrilineata, vertebra- ta, virens, leucopsis, minuta, pusilla, fascipennis, pal- jes, analis, hunteri 28. Fam. Syrphidiae S. 78. 21) Ceratophya notata, longicornis, 22) Ceria javana, afra. 2235) Microdon fulgens, superbus, histrio, insta- ilis, splendens, bidens, aurifex, limbatus, punctula- tus, aurulentus, globosus 11. ; 24) Chrysotoxum vittatum, nigrita. 25) Paragus serratus, bimaculatus, compeditus, itus. jr ’ eu 26) Ascia brachystoma. 237) Psarus ornatus, 4-fasciatus. 228) Baccha cylindrica, picta, vittata, clavata, fusciventris, fascipennis, sapphirina, costalis, ad- spersa. 5 2309) Xylota chalybea, plagiata, haematodes, co- 89 ma, indica, fasciata 11. 30) Milesia reinwardtii,. cruciger, ruficrus; or- ta, macularis, dentipes, notata, acuta 8. 31) Pipiza albo-hirta, 3:3) Eumerus lunatus, barbarus, obliquus, ma- erocerus, lugens, aurifrons, splendens 7. 35) Rhingia nasica. 334) Chrysogaster nitidus. 38) Syrphus conjunctus, aflinis, aegrotus, emar- inatus, confrater, xanthopterus, corollae, lunatus, Sal viae, adligatus, gastrostactus, flavipennis, clarapex, rostratus, intersectus, trigonus, bucephalus, capensis, tibicen, serarius, nectarinus, americanus, phaeostig- ma, concavus, scutellaris, jayanus, obscurus, politus, ‚aesyptius, limbatus, neglectus, quadratus, terminalis, nuba, exoticus, rubricosus, viridaureus, cylindricus, obliquus, orientalis, univittatus, dimidiatus, costalis, rueppellii, dispar, duplicatus, incertus, basilaris, mu- sicus, geminatus, floralis, marginatus, minutus 53. 36) Platynochaetus setosus, $ 37) Merodon ferrugineus, eques, curvipes, cal- caratus, chiragra, segetum. 5 RE 5 385) Eristalis chrysopygus, zonalis, crassus, er- rans, incisus; cerealis, proserpina, crassipes, saxorum, vestitus, scutellaris, pygolampus, inversus, cingulatus, vinetorum, vilis, nigripes, coactus, modestus, prato- rum, bengalensis, 4-vittatus, 3-lineatus, hortorum, ge- * 7 8 —— arctata, ejuncida, quadrata, vagans, metallica, proxi- 638 niculatus, pachypus, dasyops, agrorum, fasciatus, chry- sostomus, taenia, obsoletus, melanaspis, furcatus, mei- genii, murorum, ; E. chalcopygus, aurulans, sinensis, cognatus, di- midiatus, orientalis, taeniops, haplops, niger, arbo- rum, 5-lineatus, 4-lineatus, obliquus, 5-striatus, trans- versus, nigricans, albifrons, cupro-vittatus, distinguen- dus, xanthaspis, taphicus, laetus, pusio, lugens, pin- guis, posticatus, segetum 63, 39) FVolucella lata, abdominalis, 3-fasciata, esu- riens, |spinigera, mutata, dorsalis, obesa, tympanitis, macula, vesiculosa, picta, vacua, opalina, flavipennis, chalybescens, ardua, pallens, vaga, lugens 20. 40) Graptomyza ventralis, longirostris, inter- rupta, brevirostris. Fam. Dolichopodii S. sıı, 31) Rhaphium dilatatum. 42) Diaphorus mandarinus. 45) Chrysotus chinensis. 44) Psilopus imperialis, aeneus, equestris, basi- laris, dux, stigma, posticatus, vittatus, sipho, rosa- ceus, pallens, macula, sayi, longicornis, leucopogon, globifer, diffusus, guttula, tibialis, crinicornis, super- bus, pulcher, caudatus, virgo, rectus, smaragdulus, patibulatus, feınoratus, nitens, mundus, flavicornis, apicalis, anceps 33. ö 45) - Porphyrops amictus, 46) Medeterus cinereus. 47) Dolichopus cuprinus, heydenii,adustus, cipennis, zickzack, obscurus, cristatus, 48) Scenopinus pallipes. fus- Fam. Conopsariae S. 234. 49) Conops excisa, erythrocephala, sugens, ni- gricornis, analis, costata, picta, antiqua, marginata, capensis 10. 2 50) Zodion fulvifrons, abdominale, americanum, 51) Myopa varia, stylata, vesiculosa, longicor- nis, nigrita, cincta 6, Fam. Stomoxydiae ©. 247. 52) Stomoxys vexans, gigantea, flavipennis, bi- bens, cothurnata, famelica, trifaria, tenera, variegata, nebulosa, parasita, stylata. 5 55) Glossina longipalpis. Fam. Oestracidae S. 255. 54) Oestrus phobifer, maculatıs. 55) Trypoderma cuniculi, horripilum, america- na, buccata, abdominalıs. 56) Colax macula, javanus. Fam. Muscidiae. ©. 262. 57) Phasia taeniata, freyreisii. 039. U 58) Ocyptera dorsali, bicolor, fuscipennis, mar- ginalis, atrata. 59) Phania simillima, 60) Trichopoda formosa, luteipennis, inconstans, lanipes, apicalis, pyrrhogaster, pilipes, ciliata, penni- pes, Be: cilipes, hirtipes, plumipes. 61) Trixa uncana (Dictya). 62) Miltogramma tabaniformis (Musca), ruep- 68) Tachina corpulenta, diaphana, bicolor, obe- sa, lithanthrax, hystrix, macularia, algens, nigripen- nis, bombylans, armata, javana, analis, varia, robus- ta, macrocera, viyipara, westermanni; melanopyga daemon, ventralis, abrupta, nitens, disjuncta, copu- lata, seminigra, nuba, breviventris, cinerea, aenea, depleta, potans, brevicornis, trivittata, erudelis, sal- tatrix, beelzebub, diabolus, imbuta, alacris, spinipen- nis, isis, macilenta, T. bifasciata, inusta, sugens, pyrrhaspis, dasy- ops, leucophrys, chrysoprocta, esuriens, fascialis, va- riegata, sorbillans, vivida, potens, usta, trina, xan- thaspis, pyrrhocera, vorax, reinwardtii, excoriata, se- ricea, chrysophora, imberbis, quadrata, rufifrons, pyrrhopyga, melaleuca, convergens, setilatera, evo- lans, icterica, lata, nigricornis, cingulata, munda, fla- vicans, anthracina, longicornis, thermophila, crucia- ta, tricineta, quadra, albimacula, flavipennis, xantho- cera, marginella, inculta, famelica, metallica, errans, macularis, mellea, orientalis, viridaurea, [albincisa, distincta, singularis, occidentalis, innocens, orbata, pusilla, ‚fasciata; atrifrons, mutata, nigriventris, fas- ciata ‚(bis), salva, molitor, obsidiana, fascipennis, plu- migera, pinguis 115. 64) Gonia rubens, fasciata, bimaculata, crassi- cornis: picta, pallens. Fam. Musca S. 346. 65) Mesembrina quadrilineata. 66) Idia punctulata, xanthogaster, aenea, man- darina, anchora, lunata, rostrata, discolor, melasto- ma, apicalis, viridis, obsoleta ı2. 57) Sarcophaga praeceps, chrysostoma, africa, -georgina, rubella, regularis, ruficornis, princeps, chlo- rogaster, plinthopyga, dimidiata, taenionota, hirtipes, rufiventris, spilogaster, modesta, albicans, tessellata, opima, ‚compta, phoenicurus, lambens, calida, suri- namensis, terminalis, amata, sugens, obsoleta, par vu- la, occidua 31. Y 68) Dexia potens, melaleuca, phaeoptera, plu- mosa, limbata, pica, anceps, gracilis, lugens, petiola- ta, macropus, lepida, aeneiventris, aucta, dives, eques, longipes, thomae, flavipennis, distans, pyr- rhoprocta, longiseta, virgata, diadema, fervens, chlo& 26. 69) Musca gulb, sinuata, splendida, jejuna, crassa, micans, fuscipennis, sacra, leonina, venatoria, obscoena, bicolor, rutilans, stygia, e erythro- bens, humilis, dilecta, opectanda, osiris, luteola, re- cephala, marginalis, e turbide, cyanea, virid · aurea, munda, hauriens, dux, eximia, megacephala, chloropyga, segmentaria, chalybea, guineensis, puto- ria, atrifrons. n NI. albiceps, putrida, macellaria, caerulea, pul- chra, accincta, abdominalis, ochricornis, virens, vio- lacea, lauta, scutellaris, lusoria, acromion, leucome- las; adumbrata, hortensia, planiceps, terminata, albi- na, xanthomelas, nebulo, bipuncta, hortulana, sor- tusa, semiatra 65. ) 1 70) Anthomyia chrysea, tripunctata, tristis, pe- della, nigrina, dichroma, limbata, arcuata, bina, ca- pensis, chalcogaster, chlorogaster, tersa, quadrata, chalybea, tonitru, heydenii, saęva, pantherina, bi- bax, calens, nigra, gracilis, tempestatum, spiloptera, leucoprocta, virgata, flexa, aenescens, metallica, pun- ctipennis, diversa, gemina, pusio 34. rl 71) Coenosia torrida, maeularis, grata, vittata, pumila, marginata, laeta, leucospila, pulla, amen lis, guttata 11. 72) Lispe glabra, dilatata, manicata, orientali, nie, nuba, 73) Cordylura podagrica, flava. 74) Ochthera empidiformis. 75) Scatophaga formosa, soror, exotica, diader ma, furcata, 76) Dryomyza advena. 77) Sapromyza contigua, geminata, scropharia, corollae, mactans, americana, porcaria, conferta, 8 punctata, transversa, fallenii, sordida, grata, vesinosa] laevis ı5. 78) Ortalis moerens, parallela, lugens, ie lata, fasciata, atomaria, trifasciata, aenea, notata, sororcula, anonae, chalybea, costalis, macularis, ochr- aspis 15. 79) Sepsis. indica, costalis, nitens, minuta, late · ralis, complicata, bicolor. 80) Cephalia femoralis, fascipennis, marginata. 9 81) Lauxania holosericea, flavipennis, argyro- stoma, elevata, lutea, costalis, imbuta, 9 si plex, flavida, cyanea. 82) Lonchaea glaberrima, chalybea, nigra. “ 85) Trypeta violacea, eximia, stigmataspis, com- ma, chalybeiventris, lateralis, trimaculata, flaveolata, cancellaria, marginalis, flexa, longipennis, scutellaris, japonica, punctata, culta, adspersa, vittata, crux, pi ta, vaga, luteola, socialis, sparsa, flavescens, modesta, scutellata, . — T. ocellata, latipennis, capitata, lichtensteinii, di versa, grata, cyanogaster, obscura, obsoleta, incis hessii, acrostacta, pallens, fossata, atomaria, aestiva fucata, striola, bultans, pulla, reinhardti, quadrum quadrincisa, daphne, s sororcula, nigricans, en basilaris, conſluens, antica, mexicana 58. AR ’ 0 — 641 981) Dacus brevipes, aeneus, flavicornis; paral- lelus, ferrugineus, armatus, umbrosus, caudatus, fas- ipennis, fuscatus; acroleucus, serpentinus, inflexus, ongistylus, klugii, longicornis, fraterculus, macilen- tus, bicolor, succinatus 20. 9 85) Tetanops sanguiniceps. 86) Psila apicalis. 87) Loxocera cylindrica. 1 88) Tanypeza elegans, apicalis, abdominalis. v 89) Chyliza histrionica, macularis, compedita, calida. 9o) Calobata erythrocephala, insignis, diadema, testacea, annulata, lasciva, fasciata, rufipes, guttipen- nis, unifasciata, leucopeza, splendens, pectoralis, divi- sa, vidua, lunaris, orcina, tarsata, simplex, obliqua, * gipes, albitarsis, trifasciata, antennipes, arthritica 26. 971) Micropeza pallens, incisa, pallipes, tipu- laria, 92) Nerius vittatus, fuscus, apicalis, pilifer, fla- vipes, filosus, lineolatus, duplicatus 8. 93) Longina abdominalis. 94) Achias oculatus, lobularis, dispar. 95) Diopsis ichneumonea, apicalis, macroph- thalma, dalmani, signata, nigra, confusa, brevicornis, 96) Timia erythrocephala. f 97) Ulidia stigma, aenea. 98) -Dictya externa. 99) Platystoma decora, asphaltina, stictica. 100) Ropalomera clavipes, femorata, pleuropunc- tata, stictica. 101) Homalura grisea, vittata, maculipennis, plumbella. { - 102) Sciomyza melanaspis, orientalis, picta, fascialis. 105) Sepedon ferruginosus, plumbellus, senex, imbutus, aene:cens. 104) Oscinis laevis, rufipes, 105) Pyrgota undata. 106) Tetanocera dictyodes, limbata, guttularis, lacera, bis pinosa. 75 f 107) Helomyza gibba, picta, 5-punctata, cir- cumfusa. 1008) Notiphila fasciata, albiventris, punctipen- nis, exotica, dorsopunctata, indica, diflicilis, peregri- na, chinensis, immaculata. \ - i 109) Ephydra pictipennis, lutea, thomae, ma- garitata. 110) Chlorops vittatus, albipes, nigellus, flavus, argenteus, pleuriticus, extraneus, striolatus, confu- sus, dimidiatus, leprae ? 11. 5 j 111) Borborus ursinus, punctipennis. 112) Stegana pallipes. 115) Trineura, peregrina. Iſis 1851. Heft 6. x — 642 114) Celyphus obtectus, scutatus. 115). Hippobosca camelina, variegata, rufipes, francilloni. 116) Olfersia americana, spinifera, macleayi. 117) Ornithomyia, australasiae, plicata, nigri- cans, columbae, erythrocephala, nebulosa, pallida, confluens, fusciventris 9, 118) Strebla vespertilionis. 119) Melophaga moschi, depressa, antilopes. S. 615 folgen Nachtraͤge zum ıften Bande. Chironomus pulcher, albimana, terminalis. Usia incisa. Limnobia elegans. Penthetria japonica. Plecia costalis. Rhyphus scalaris. Xylophagus spiniger, rufipalpis, Pangonia marginalis, aurulans, basilaris, longiro- stris, nobilis, semiflava, rosi. Rhaphiorhynchus planiventris. ‚Acanthomera immanis. Silvius esenbeckii. - Tabanus biguttatus, circumfusus, potator, ale- xandrinus, histrio, cinerascens, testaceus. Ruppellia (Fam. Xylotomae) semiflava. Midas mystaceus, rubidapex, nitidulus, tricolor, tibialis, interruptus, leucops, fulvifrons, apicalis, vir- gatus, longirostris. Nemestrina accincta, sulphurea, vitripennis. Anthrax klusii, fenestralis, latreillii, lacera, no- ctula, clotho, valida, astarte, abbreviata, leucothoa, cyanoptera, terminalis, disjuncta, poraeargentatus, bombiliformis. Bombilius molitor, delicatus, mesomelas, bicinc- tus, caminarius. j Systropus nitidus. Dolichomyid nigra. Dasypogon nitidus Asilus plicatus, coriarius, inglorius. Laphria splendidissima, haemorhoa, nigripennis, brevicornis. Leplogaster fervens. Hybos piceus, luteus. Zum 2ten Bande. Drapetis aenescens. Panops flavipes. Pipunculus albinus. Eristalis conicus. Dolichopus obscoenus, bracteatus. Ocyptera soror. Tachina notatä, socia, Dexia longipes, 41 643 Musca cuprima, caerulea, varians, tegularia, li- gurriens, latifrons, ventrosa, mediana. Anthomyia trina, exigua, . Coenosia inversa, trina, Lispe nivalis. 95 Sapromyza mellina. Notiphila fasciata. Ortalis nubila. Lauxania peregrina, diadema, albipes, humilis, metallica. 0 . Wenn man bedenkt, wie viele Reiſen, wie viele Schrei— ben und wie viele Koſten noͤthig waren, um eine ſolche nenge Mucken zuſammenzubringen, wie viele Zeit endlich, um fie zu ordnen, zu beſchreiben, die neuen Sippen heraus— zufinden und veſtzuſetzen; ſo wird man gewiß des Verfaſſers Eifer fuͤr die Wiſſenſchaft alle Gerechtigkeit wiederfahren laſſen. Moͤge nun ein anderer die Arbeit aufnehmen und nach einer Reihe von Jahren die neuen Entdeckungen auf eine aͤhnliche Weiſe der Welt mittheilen! Der Verfaſſet hat in der Verſammlung zu Hamburg eine Monographie von Achias vorgelegt (Kiliae 1850, 8. 16. 2 t.) mit 2 ſehr ſchoͤn illuminierten Tafeln von dieſer fo hoͤchſt ſonderbaren Sippe. Voran geht eine umftändliche Critik und dann folgt der Character dieſer Sippe, welche er als Familie aufſtellt und in folgende 3 Sippen theilt: Achias oculatus; Plagiocephalus lobularis; Zygoihri- ca dispar, Fauna americana being a description of the Mammiferous Animals inhabiting North America by Rich. Harlan, Med. Dr., Prof. of compa- rative Anatomie te the Philadelphia Museum. Philadelphia by Finley. 25. 8. 320. Americaniſche Bücher find für uns große Seltenhei⸗ ten, und wir koͤnnen es leider nicht verſchmerzen, daß wir weder die Schriften der Academie zu Philadelphia, noch die des Lyceums zu New⸗Pork geſehen haben. Was wir in der Iſis davon berichten, iſt nur aus andern Zeitſchriften muͤhſeelig zuſammengeſcharrt, um doch unferen Leſern nur einigen Begriff von dem zu geben, was in America in der Naturgeſchichte gearbeitet wird. Um ſo mehr ſind wir dem würdigen Verfaſſer verpflichtet, daß er die Gelegenheit bes nutzt hat, uns das vorliegende Werk, wornach wie ſchon fo lange getrachtet, zuzuſchicken. Es iſt eine ſehr fleißige, mit viel Umſicht und Critik bearbeitete Schrift, welche ſich die ſchwere Aufgabe geſtellt, alle bis jetzt befannten, zum Theil von ihm entdeckten Thiere nicht bloß aufzuführen, ſondern auch zu eharacteriſteren, zu beſchretben und ihre Lebensart fo wie ihre Ausbreitung nach Moͤglichkeit anzugeben. Ber ſonders leiſteten ihm Dienſte, außer den alteren, die Entde⸗ ckungen von Dr. Dekay zu New York, Say in Longs Expedition, Warden in feiner Description of the Uni- ted States, Lewis und Clark, Ord, Sabine in Frank⸗ lins⸗ und Parıys Reifen, Rafinesque. Er hat dieſe Beys träge mit den ſeinigen vereinigt und muſterhaft verarbeitet, ſo daß wir außer Bechſteins Naturgeſchichte kaum eine x 1— er — re trum, Potos caudivolvula, Canis mexicanus, Felis mi- ähnliche Fauna beſitzen. Die gewöhnlichen Titel ſind: Sipt pe mit Character, Beſchreibung, Lebensart und Vorkommen überhaupt; dann Gattung mit Synonymen, Character, Bes ſchreibung, Lebensart, Aufenthalt, Verbreitung. Desmareſt hat — im Jahr 1820 — 100 Gattun⸗ gen aus Nordamerica beſchrieben, worunter noch manche ungewiß und ihrer Lebensart nach unbekannt find. Die Naturforſcher bey Longs von der americaniſchen Regie⸗ rung veranſtalteten Expedition haben 12 neue Saͤugthiere beſchrieben, Sabine auch mehrere neue Gattungen; die Angaben von Rafinesque find, da er fo weit entfernt von allen literariſchen Hülfsmitteln in Kentucky lebt, groͤßten⸗ theils zweifelhaft. Hier beſchreibt der Verfaſſer 147 Gat⸗ tungen, welche von den ſuͤdlichſten Graͤnzen der vereinigfer Staaten an bis nach dem tiefiten Norden vorkommen, mi Ausſchluß derer von Mexico, welche Clavigero und Zer⸗ nandez beſchrieben haben; manche davon finden ſich auch in Suͤdamerica, manche in den vereinigten Staaten. Nur von den beſtimmbaren Thieren des Hernandez find Mexieg eigenthümlich, nehmlich Cebus apella, Phyllostoma spec- tis, mexicanus, Didelphys cancrivora, cayopollin. Dieſe zu den vorigen macht 155 Gattungen. Darunter ſind 11 verſteinert. E . 119 find Vierfuͤßler, 28 Wale. Es gehoͤren zu Eine Pachydermataa 6 Carnivora . 60 Ruminantia . 135 Gliese 7 Ceta cen, Edentases 2 Summa 147 25 find beyden Welttheilen gemein mit Ausſchluß der Wale, nehmlich ee, Tralpaswer leer, / 1 Mustelaa ; a SOLEEN: el 2 Castſoer ee Urus Zu RT Mus: o NT Arvi cola Lukra er X Sciur u, Ne Eü puls 2 Cervus g ar Vulpess „ W ⁰ ⁰MP ee Bosen 8 Verſtein ert 4 Nach dieſer Ueberſicht folgt das Syſtem. Zuerſt der Menſch, und zwar die americaniſche Art, welche der Verfaſſer zu der caucaſiſchen rechnet, mit Aus⸗ nahme der Esguimalen, welche der mongolifchen verwandt ſind. Wird characteriſiert und beſchrieben, vortheilhafter als von fruͤheren Schriftſtellern. a, ETAGE ER Ordo Carnivora. Fam. Cheiroptera, Trib. Ve- J spertiliones. a Rhinopoma caroliniensis. N Plecotus caroliniensis; (subulatus Say). Vespertilio noveboracensis, pruinosus Say, ar- quatus Say. - Er | Taphozous rufus (Wilson Ornithologie V). 1 66. Neck a Fam. Insectivora. ar 5 ae wa Sored constrictus, n parvus Say, brevi- . Say. Scalops canadensis, pensylvanica . Condylura cristata, longicaudata, macroura H. 5 Talpa europaea. ä . Scalops hat nach Sr. Cuvier 36 Zähne: 45 87 95 1 x Nach Desmareſt 30; 4 ’ 976 . 6 * 2 Scal. pensylvanica weicht ab. A 2 6—6 5—5 N Zähne 40: 413-3’ 6 Die je 2 vorderen Backenzaͤhne oben nennt der Verfaſſer vaͤchte. Die Krone der oberen Backenzähne iſt ſchwach ges t durch eine Querfurche, welche bis zur inneren Seite ft; die der unteren hat eine tiefe Querfurche, die bis zur ßeren Seite läuft. Der Verfaſſer ſagt, Zahl und Anord— nung ſtimmten mit der Zahnformel von Fr. Cuvier / was nicht der Fall iſt; nur die Structur ſey en Das Thier mißt 4½ Zoll, Scal. canadensis 6¼ 3 Condylura hat nach Desmareſt 40 Zähne: 1 ’ 5 ’ u g 3 6 Nach Dekay 44: EN ne * . 5 0 iſt wohl ein Fehler und die Eckzaͤhne muͤſſen beben a Pad Carnivora. Trib. Plantigrada. Ursus arctos, cinereus (ferox, horribilis), am bes ſten beſchrieben von Say; U. americanus (gularis), maritimus. Procyon lotor (Vulpes americana Charleton), Meles labradoria. Gulo arcticus (luscus, Wolveraene). 5 Trib. Digitigrada. 3 Mustela vulgaris, erminea; lutreocephala H. gleicht der M. lutreola, unterſcheidet ſich aber durch Ge⸗ ſtalt, Groͤße, Farbung und Zeichnung; noch einmal ſo groß, 108“, Schwanz 9“; An e unten heller, Schwanz Abcean. Exemplar von C. W. N aus Maryland gebracht. N MI. vison (Mink), canadensis (Pekan), (vison var. Warden p. 613). Mephitis americana (Skunk, Pole Cat). Lutra brasiliensis (canadensis Sabine, Sarico- vienne Buff.), marina (lutris, hudsonica Lacep.). ö Canis familisris. Der Verfaſſer hält den nordame⸗ ricaniſchen Hund fuͤr einen Baſtard von Wolf und Fuchs, den oſtindiſchen von Wolf und Schakal. . lupus, Iycaon, latrans Say (aon mexicanus), 1 Say. martes C. vulpes, argentatus, decussatus, virginianus (Gray Fox), fulvus ‚(Renard de Virginie), cinereo-ar- genteus (Renard gris Briss.), velox Say, lagopus. Felis concolor (American Lyon) geht nördlich bis Canada; F. onga (Jaguar) im Suͤdweſten der vereinigten Staaten; F. pardalis (Ocelot, Spotted Mountain Cat) in Luiſiana und am Arkanſa. F. canadensis (Lynx), rufa (Chat- cer vier), fas- ciata Rafin., montana Rafin. (Mountain Cat, Lynx du Mississippi Buff.), aurea Rafın, (Wild Cat Le Roi). Trib, Pinnipedia. Phoca cristata bey New:Yorf, vitulina, groenlan- dica, foetida (hispida Schreb.), barbata (major Par- sons), ursina. Trichechus rosmarus, Fam. Marsupialia. Didelphys virginiana (Opossum, Woapink) häus fig in den mittleren Staaten, geht Übrigens von Paraguay bis an die großen Seen. Ordo Glires. Castor fiber, Osteopera H. Ein dem Biber ähnlicher Schaͤdel, der ſich beſonders durch große Höhlen oder Taſchen unters ſcheidet, welche der große Jochbogen bildet, und die ſich vor den Backenzaͤhnen in den Mund oͤffnen; wurde vor mehr als 30 Jahren in ganz friſchem Zuſtand am Fluſſe Dela— ware gefunden, und iſt gegenwärtig im philadelphiſchen Mu⸗ ſeum; iſt nicht verſteinert. 2 0 8. 2 08 Untere Schneidezaͤhne ſchlank, drückt, ziemlich ſpitzig, vorn conver; wie die des Bibers; plotzlich verduͤnnt; Zaͤhne 20: ſeitlich zuſammenge⸗ Backenzaͤhne ziemlich Kopf ſehr breit und flach; Schnautze Augen weit von einander; Jochboͤgen außerordentlich groß, ſteigen unter die unteren Backenzaͤhne herab, auswendig rauh und convex, bilden große Enscherne Saͤcke, welche vor den Backenzaͤhnen durch große laͤngliche Oeffnungen mit dem Mund in Verbindung ſtehen; Unter⸗ kiefer verhaͤltnißmaͤßig klein und dünn; Gelenkfortſatz höher als der Kronfortſatz. Osteopera platycephala, Kopf flach, an den Sei» ten aufgettieben, Schnautze ſtumpf, Augen weit von ein⸗ ander. 8 Länge des Schädel: 6“, des Bibers 5“; Breite 4“ wie beym Biber; Stirnbein faſt noch einmal fo breit als bey dieſem. Die Höhle des Jochbogens kann 2—5 Unzen halten, ſteht mit der ee nicht in Verbindung; vor derſelben aber iſt ein Canal, welcher den kleinen Finger zu⸗ läßt, faſt wie das Foramen infraorbitale bey Cavia. Man hat dieſen Schaͤdel fuͤr eine Mißbildung gehalten, wo⸗ gegen aber die voͤll'ge Symmetrie ſpricht. [Es iſt Scha⸗ de, daß dieſer Schaͤdel, und beſonders die Zaͤhne, welche denen des Bibers gleichen ſollen, nicht abgebildet find.] 7 646 — 647 Fiber zibeticus (Ondatra). Arvicola amphibius, xanthognathus (Meadow Mouse), palustris H. (riparius): oben dunkelgraulich⸗ braun, unten blaßbleygrau, Schnautze ziemlich verlaͤngert, an der Spitze roͤthlichbraun, Ohren mäßig lang, mit Haa⸗ ten dünn geſäumt; Schwanz kurz, duͤnnbehaart; Länge 6“, Schwanz 2/ö10“ In Sümpfen, an Ufern beſonders des Delaware, graben und ſchwimmen gut, werfen 6 —8 Junge, leben vorzuͤglich vom wilden Reiß (Zizania aqua- tica). — Marsh Campagnol. . A. hortensis H.: oben roſtbraun, unten bleygrau mit Gelb untermiſcht; Haare ſtraff, ſtruppig; Ohren breit, oval; Kopf rund; Schnautze verengt, zen, Schwanz über halbe Leibeslänge, welche 5 ½“ Schwanz 2/100. Ent, deckt von Ord 1817 in Florida; häufig in Gärten verlaſ— ſener Pflanzungen, leben von Koͤrnern und werden nach T. Peale vorzuͤglich vom Sumpfhabicht gefreſſen. Später haben Say und Ord dieſes Thier unter dem Namen Sig- modon beſchrieben wegen eines geringen Unterſchieds in der Richtung der Schmelzleiſten der Zaͤhne, aber unnoͤthi⸗ ger Weiſe. A. floridanus Ord. Bull. phil. Decbr. 1818, Say p. 54: Leib ſtark, ſchwarzbleygrau; Seiten und Kreuz roſt— gelb; Pelz an der Wurzel bleygrau; unten ganz weiß. Läns ge 9“, Schwanz 7“. Frißt Rinden, Schoͤßlinge; Neſt aus vielen Binſen; bekannt unter dem Namen Large Hairy Tailed Rat, beunruhigt die Wohnungen. Abgebildet von Ord in Journ. Philad. Acad. IV. unter dem Namen Neotoma, weil die Backenzähne Wurzeln haben, unnoͤthi⸗ ger Weiſe. A. pensylvanicus Wilson Ornithol. VI. t. 50., wahrſcheinlich eine Abart von A. xanthognathus, lebt von Zwiebeln, in Ufern, wirft 2 Junge; Zitzen in der Naͤhe der Geſchlechtstheile. Das Weibchen traͤgt die Jungen zwiſchen den Hinterfuͤßen herum. Lemmus hudsonius Sabine. = Mus rattus, sylvaticus, leucopus Rafin., nigri- cans R. (M. rattus). Mus decumanus (Norway Rat) ift feit 1775 in America; M. musculus iſt auch eingebracht. 8; Pseudostoma Say, Geomys R. Zähne 20: = 8 Schneidezaͤhne nackt, obere mit 2 Furchen; Backenzaͤhne oh⸗ ne Wurzeln; Kronen eben?, von Schmelz umgeben, aber ohne Leiſten; erſter wie doppelt. Backentaſchen groß, oͤff⸗ nen ſich auswendig gegen den Mund. Zehen vorn 5 mit langen Klauen. Pseudostoma bursarius Shaw, Geomys cinereus Raf., Sand Rat, Goffer, Pouched Rat, Salamander: Röthlihbraun, Haarwurzeln bleygrau, Fuͤße weiß; vordere Nägel verlängert, hintere kurz, unten concav. Laͤnge 9g— 11“. Backentaſchen auch inwendig behaart; Ohren kurz; Au⸗ gen ſchwarz; Zehen 5,5; Fuͤße weiß, Schwanz kurz, wenig behaart. Läuft unbeholfen, graͤbt leicht, wirft Hau fen auf ohne Mündung, wie Spalax typhlus; lebt faſt im⸗ mer unter der Erde. Vom oberen See an bis Florida und 648 weſtlich bis an den Miſſouri. Iſt nach Barton der Tou- kan des Sernandez, der Tuza oder Fozap; A Cla⸗ vigero. Gerbillus canadensis, b Sabine. Arctomys monax, Wood- chuck in Mebrplanb, Ground Hog in Penſylvanien, empetra, ludloviciana (Prairie Dog Leib.), tredecimlineata Mitchill (hoodii Sabine), franklinĩi Sabine, richardsonii Sabine, prui- nosa Gm., parryi Richardson. Sciurus cinereus (caroliniensis Gm. » capistratus (vulpinus? Gm.), rufiventer Geoffr., niger (mexica- nus Hernand.), magnicaudatus (macrourus Say), qua- drivittatus Say, lateralis Say, grammurus |Say, stria- tus, hudsonius (rubrolineatus Warden), ludovicianus Barton. GE Pteromys voluccella, N Hystrix dorsata. 5 Lepus americanus (hudsonius Pall. ), glacialis Sabine, virginianus H.: graulichbraun im Sommer, weiß im Winter; um die Augen roͤthlichfahl; Ohren und Kopf gleichlang, Schwanz ſehr kurz. Laͤnge 16“, Ohren 4“; Gewicht 7—8 Pfd. Graͤbt nicht. 5 ’ Ordo ae 3 Megatherium cuvieri, auch entdeckt in Nord⸗Ame⸗ rica in den Suͤmpfen der Skidaway⸗ Inſel an der * von Georgien. Megalonyx jeffersonii, ½ kleiner, etwa wie ein Ochs, in der Gegend Green-briar im Weſten von Virgi⸗ nien, 5 Fuß unter der Erde, 1796. ) Ordo Packyder mata. Elephas primigenius, auch in den vereinigten Staaten. Mastodon giganteum. 5 M. angustidens. In Nord⸗Carolina im cus fon. Canal, der Neubern mit Beaufort verbindet. Sus scrofa, eingeführt, Dicotyles torquatus (Pecari); Suͤdamerica bis in den vereinigten Staaten am Red River. Tapirus mastodontoides H.: ½ vom giganteus oder faſt wie der lebende; ein Backenzahn aus e von Major Long. | Ordo Cervus alces (Moose Deer) im Norden der verel⸗ nigten Staaten. 2 C. tarandus, noͤrdlich im Staate Maine. ’ . canadangıs (major, Wapiti, Elk); Canada, Miſſouri. N C. virginianus, weit verbreitet bis an den Oronoko. C. macrotis Say (Mule Deer), weſtlict. Pecora. — . americanus H. (Fossil Elkyyam Fall des Ohio, der Big⸗bone⸗Lick heißꝶ t. Antilocapra americana Ord (furcifer, Ger vus bi- furcatus, hamatus), im Weſten; ohne Zweifel des Ser⸗ Bandes Maza nme. . Capra montana Ord (Ovis m., Rupicapra amer. Blainv., Antilope lanigera Smith), Rocky Gebirge. Ovis ammon (Bighorn, O. montana Geoffr., Cul inc). Rocky Gebirge. Ovibos moschatus, zwiſchen 66 und 75°. Bos americanus (Buffalo) am Miffiffippi. B. bombifrons H., beſchrieben von Jefferſon in Transact. Am. Phil. Soc. I. t. 11. Schaͤdel ziemlich wie B. americanus, Am Fall des Ohio im Staat Kentucky. * B. latifrons H., abgebildet in Cuviers Ossem. ss. IV. t. 3. f. 2. Schädel wie des Auerochſen, aus dem taat Kentudy, Pa ; Ordo Ce t a. Dilanatus latirostris H. Journ. Phil. III. t. 13., an den Muͤndungen der Fluͤſſe von Oſtflorida, Breite 25°, werden häufig von den Indianern durch Harpunen getoͤdtet. Ein Indianer fieng einmal während einer Jagdzeit 10—12. 10 Fuß lang, von der Groͤße eines Ochſen; naͤhert ſich dem NM. senegalensis; wahrſcheinlich die von Henderfon 1809 erwähnte Gattung in ſeiner Schrift über die Honduras, Das Fleiſch iſt ſehr ſchmackhaft, beſonders der Schwanz, wann er einige Tage in Beitze gelegen hat. Manatus fossilis: Rippen und Wirbel von einem tiefenhaften Thier an der Weſtkuͤſte von Maryland; ſenk⸗ rechter Durchmeſſer des Atlas 9“. — Journ, Philad. IV. P- 32 von Sarlan. Rytina borealis. Nach O. Fabricius ſoll ein Schaͤ⸗ del davon in Groͤnland gefunden worden ſeyn. Delphinus coronatus Freminville Bull. philom. III. n. 56, t. 1. im Eismeer, 70° N. B., beſonders um Ver e Spitzbergen, 6° l. N Delph. delphis an den Kuͤſten von Nordamerica. Delph. canadensis, Gulf-Porpoise, Herring-Hog Duhamel Peches II. t. 10., D. a bec mince? Cuv. An Canada, Neu⸗England uſw. ; Delph. phocaena an den Mündungen großer Fluͤſſe; 4—5' lang. ’ Delph. gladiator, maximus 'Olaffen : Spitzbergen, Davisſtraße, Neu⸗England; 28“ lang. Delph. grampus, orca im atlantiſchen Meer bis zur Davisſtraße; 25“ lang. Delph. leucas, beluga ebenda; 18“ I. Delph, anarnachus: Grönland, eine der kleinſten Gattungen. . Monodon monoceros: Island, Davisſtraße, Groͤn⸗ and. ISſis 1831. Heft 6, den, 650 Mon. microcephalus bey Boſton. Mon. andersonianus: Nordmeer. Physeter macrocephalus: Nordmeer. Phys. trumpo an Bermuden und Nordamerica. Balaena mysticetus: Grönland. Bal. glacialis ebenda; nodosa Neuengland; gibbosa ebenda; gibbar (physalus) Grönland; boops ebenda; rostrata. Dazu kommen noch aus Lewis und Clark. Arctomys brachyura, latrans, rufa (Sewellel). Meles jeffersonii (Braro). Lepus virginianus var.? Canis indicus et novae Fundlandiae, Ein Regiſter macht den Beſchluß. Die größeren Thiere find weitlaͤufiger beſchrieben. Wir würden Auszüge davon gegeben haben, wenn wir nicht zufällig das Werk von Richardſon früher ausgezogen hätten, was aber ſpaͤter gedruckt werden wird. Sarlans Arbeit verdient beſonders dadurch den Dank der Naturforſcher, daß es der erſte Verſuch iſt, alle nordameriecgniſchen Thie⸗ re zuſammenzuſtellen. u e, de r Bagliv und einen Lehrſatz deſſelben, zur Empfehlung des Stu⸗ diums der Alten, von Doct. C. Fr. Groh, Ein. ſaͤchſ. Amts⸗ phyſicus zu Noſſen. Der Menſch von ernſter Seele, der Weisheit und Verwirklichung derſelben in Wort und That als den Zweck des Lebens erkannt hat, ſtrebt alles, was ihm die Sinne offenbaren, geiſtig zu veredeln, die Geſetze, welche den Er⸗ ſcheinungen des Lebens zum Grunde liegen, zu erforfchen, und aus dieſen Grundtoͤnen des Lebens ein Syſtem zu bil: das ihm Regel und Richtſchnur ſeiner Handlungen werde. Dieſes Beſtreben adelt den Menſchen zum Vernunft⸗ weſenz es iſt der einzig weſentliche Vorzug, der ihn uͤber das Thier erhebt. Alles, was Großes und Herrliches in der Welt geſchah, die Früchte der Weisheit und die Denk⸗ maͤler der Jahrhunderte in allen Zweigen menſchlichen Flei⸗ ßes floß hervor aus dieſem Beſtreben; ihm auch verdanken wir die heutige Vollkommenheit der Mediein. Die Kunſt, Krankheiten zu heilen, wurde nach und nach von erleuchteten Männern der Nacht des Ohnge⸗ faͤhrs entriſſen und auf feſte Regeln gegruͤndet. Die Wiſ⸗ ſenſchaft der Mediein entſtand und wurde erweitert im Laufe der Zeiten durch den Reichthum ſich haͤufender Er⸗ fahrungen. Freyer erhob ſich die Vernunft, ſtets nach ei> nem oberſten Grundſatz verlangend, von wo aus ſie den Er⸗ gebniſſen verftändiger Beobachtung Licht und Klarheit und wiſſenſchaftlichen Werth zu geben vermoͤchte. Denn das eben iſt und darinn beſteht das Weſen wah⸗ rer Wiſſenſchaft, daß alle einzelne Erfahrungen, unter ein Grundgeſetz ſubſummiert, inneren, nothwendigen Zuſammen⸗ hang und, gleich einem Organismus, das Gepräge der Les bendigkeit gewinnen. So entſtanden Syſteme der Medicin, herrſchten kuͤrzere oder längere Zeit, wurden veraͤndert, ausge : 41 651 feilt, angepaßt, bis fie endlich als unhaltbar untergiengen im Strome der Zeit, Neue, vollkommenere treten an die Stelle der alten, ſobald mit dem erweiterten Kreiſe der Kenntniſſe und Erfahrungen der menſchliche Geiſt mehr und mehr dem zu erſtrebenden Ideale entgegen reifte. Die Geſchichte macht uns mit einer großen Anzahl ſolcher ſyſtematiſcher Bearbeitungen der Medicin bekannt, unter ihnen auch mit ſolchen, welche auf einſeitigen und fals ſchen Grundſaͤtzen beruhend, bald wieder, wie alles Uebereil— te, ohne dauernde Spur aus dem Leben ſchwanden, oder hoͤchſtens hie und da noch als traurige Beweiſe menſchlicher Verirrung erwaͤhnt werden. Dieß war um ſo mehr der Fall, je mehr man ſich von treuer Naturbeobachtung ent— fernend, oder ihr, der langſam vorſchreitenden in übereilter Erklaͤrungsſucht vorgreifend, durch Spitzfindigkeiten und aber— witzige Trugſchluͤſſe den muͤhſeligen Weg der Wahrheit um: gehen zu koͤnnen waͤhnte. Doch ſind dieſer truͤgeriſchen Phantaſiegebilde, auf denen das Auge mit Widerwillen weilt, nur wenige. In vielen Theorieen der Medicin lebt unver— kennbar jener Geiſt, der im heiligen Ernſte der Wahrheit ergeben, durch redliche Leiſtungen den Bau der Jahrhun— derte foͤrderte; andere werden wenigſtens dadurch ſchaͤtz— bar, daß ſie reich an Schaͤtzen practiſcher Erfahrung ſind. Stets iſt es erfreulich und lehrreich, den Blick auf die beſſere Vergangenheit zu richten, zu unterſuchen, was große Männer der Vorzeit gedacht, gewollt und erſtrebt haben. Hier finden wir in einer zweyten geiſtig veredelten Schöpfung die einfachen Elemente und den Schluͤſſel zu dem großen Geheimniſſe der Wiſſenſchaft; hier erſt loͤſt ſich uns das Raͤthſel unſerer Zeit, indem wir mit den Vor⸗ fahren von Stufe zu Stufe aufwärts ſteigend den Entwick⸗ lungsgang des menſchlichen Geiſtes noch einmal durchleben. So freue ich mich denn auch, durch meine Aufgabe zu eis einem Gang in die medieiniſche Vorwelt und zu einigen Betrachtungen ſowohl über die Zeit, in welcher Bagliv lebte, als auch Über dieſen ſelbſt veranlaßt zu ſeyn. Georg Bagliv lebte und wirkte in der letzten Haͤlf⸗ te des ißten Jahrhunderts, alſo zu einer Zeit, wo Sylvius die Grundzuͤge der Mediein nach chemiſchen, und Borelli nach mathematiſchen und mechaniſchen Anſichten zu erklaͤren ſuchte, nachdem kurz vorher und gleichzeitig durch Para— celſus Schule und durch die Philoſophie eines Bacon von Perulam, fo wie durch die menſchliche Bearbeitung der Anatomie und Phyſiologie ein reges und lebendiges Streben nach Vervollkommnung der Mediein erwacht war. Selmont, Sydenham und Stahl ſind geſeyerte Namen der damaligen Zeit; ihre Schriften werden fuͤr immer dau⸗ ernden Werth behalten. Fragen wir, wohin das wiſſenſchaftliche Streben der damaligen Aerzte zielte? ſo finden wir, daß ſie ein und daſſelbe Problem verfolgten, welches die Aerzte vor und nach ihnen bis auf die neueſte Zeit ſtets im Auge hatten, und über deſſen Loͤſung noch in unſeren Tagen die entſchie⸗ denſten Zweifel ausgeſprochen worden. Was iſt, und wor⸗ inn befteht die cansa efliciens des Lebens? Dieß war der Punct, um welchen ſich die theoretiſchen Unterſuchungen — — koͤnnte. N a zu Gunſten ihrer Annahme der Praäpotenz des einen oder f 652 bewegten. Man fühlte, daß ohne Einſicht in das Weſen des Lebens Überhaupt keine Erklärung von dem der Krank⸗ heit, als einer Modification“ deſſelben gegeben werden 17 * eren ash 2 Darum ſuchte man auf alle Weiſe dieſer erſten For⸗ derung an eine ‚Theorie der Medicin nachzukommen. Wie verſchieden man aber auch dieſe wichtige Aufgabe zu loͤſen verſuchte, fo liegt merkwuͤrdig genug allen dieſen Verſuchen eine mehr oder weniger wahre Anſicht vom We⸗ ſen des Lebens zum Grunde; man hatte der Natur das Geheimniß abgewonnen, oder ahnete wenigſtens, daß allet und jeder Lebensproceß in einem immerwährenden Wechſel von Gegenfägen beſtehe, und daß der Gegenſatz überhaupt: das Leben und ſeine Erſcheinungen bedinge. Nur nahm mau häufig irriger Weiſe das, was nur Abbild, Symvol, eine einzelne Erſcheinungsform des Lebens iſt, für die Idee des Lebens ſelbſt. Auf ſolche Weiſe wurde von Sylviu Wedel und anderen der chemiſche Prozeß zum allgemein Lebensprozeß erhoben, anſtatt daß umgekehrt jener erſt ſeine Deutung aus dieſem erhalten muß. Die chemiatriſche Schu⸗ le der damaligen Zeit ſah dem gemäß den menſchlichen Or⸗ ganismus aus einer Wechſelwirkung zwiſchen Saͤure und Alkali hervorgehen; Geſundheit war Harmonie beyder, und“ mit dem Uebergewichte des einen über das andere Princip entſtand Krankheit. Mit dieſer Lehre uͤbereinſtimmend be⸗ ſtand auch ihr therapeutiſcher Apparat, inſoferne er Arzney⸗ mittel betraf, nur in Säuren und Alcalien, womit fie je des andern Princips im menſchlichen Leibe begegnen zu koͤn⸗ nen glaubten. — Die Jatromathematiker erhoben, noch tie⸗ fer ſich im Irrthume verlierend, die mechaniſche Bewegung zur Idee des Lebens. Ihnen war der menſchliche Organis⸗ mus eine Maſchine, beſtehend aus feſten und fluͤſſigen Theis len. Geſundheit reſultiere aus deren gleichmaͤßigen Bewe⸗ gung; Krankheit hingegen entſtehe, wenn die Bewegung des einen oder des anderen geſtoͤrt ſey.“ Invento sanguinis circulo et structura machi- nae humanae per tot pulcherrimä inventa anatomi- ca altius perspecta, ſagt einer der geſeyerteſten Anhänger diefer Lehre, quis jam negaverit, vitae, mortis, sanita- tis, morborum causas, remediorum vires curandique rationem, optime derivari posse ex sanguinis et soli- dorum motu. — Est vita nihil aliud, quam motus sanguinis et humorum in circulum abiens. Si liber, moderatus et aequabilis est, sanitas existit; turbato vero hoc sanguinis circuitu, morbi, tam acuti, quam chronici, praesto sunt.“ — Die ſcharfſinnigeren Lehren“ des van Helmont und Stahl und die Schriften Spdenhams, in welchen die trefflichſten Anſichten und die Grundzüge zu einer wahren Theorie der Medicin verborgen liegen, fanden 0 wenig Eingang; es mochte bequemer ſcheinen, ſich jenen“ handgreiflich deutlicheren Theorieen zu ergeben, als das Ge- biet hoͤherer Speculation zu betreten, welches dem gemi 653 Verſtande immer als ein Land der Thorheit erſchien, wenn wie hier das Verſtaͤndniß einer an ſich dunklen S 5 e noch durch eine dunkle, myſtiſche Sprache erſchwert mene * . Wiie zu allen Zeiten, ſo hatten ſich alfo auch damals verſchiedene Secten gebildet, von denen die eine kuͤhnen, e Geiſtes voll, des Lebens innerſten Kern dar— zulegen ſich bemühte, während die andere, der ſogenannten ippocratiſchen Methode huldigend, mit Beſcheidenheit nur des Lebens Erſcheinungen beobachtete, und dieſe Beobach⸗ tungen irgend einem Theorem, wie hier dem des Chemis— mus und Mechanismus untergeordnet darſtellte. Die Kluft zwiſchen beyden füllten die Anhänger und Bekenner des Eclec— ticismus. Zu den letzteren iſt unſer Bagliv zu zählen, ins dem er ohne eigene wiſſenſchaftliche Selbſtſtaͤndigkeit das zus ſammentrug, was ihm an feinen Zeitgenoſſen das Beſte e; doch neigt er ſich, wie wir bald ſehen werden, vor— ich zu der jatromathematiſchen Lehre des Borelli und nctorius. Mich duͤnkt, von dieſer Seite beurtheilt, löſen ſich die Widerſprüche zwiſchen Bagliv, dem vorſichti⸗ gen, erfahrenen und gluͤcktichen Practiker, und Bagliv, dem Theoretiker, Widerſpruͤche, welche dem auſmerkſamen Leſer ſeiner Schriften nicht entgehen koͤnnen, ziemlich uns gezwungen. ’ So wahr es if, daß die Theorie mit der Praxis ſtets im Einklange ſtehen und daß die eine mit und durch die andere gebildet werden muͤſſe, ſo unleugbar die Exiſtenz der einen ohne die der andern gar nicht gedacht werden kann, indem fie ſich zu einander nicht anders als wie Nationalität. u deren Verwirklichung in Wort und That verhalten; fo finden wir bey den Autoren doch oͤfters ſo maͤchtige Aber— rationen von dieſer Wahrheit, daß wir leicht verſucht werden ten, ganz verſchiedene Perſonen in der einen zu erken⸗ nen, je nachdem wir deren theoretiſche oder practiſche Seite unſerer Beurtheilung unterwerfen. Wie nothduͤrftig und gezwungen ſehen wir manchen erfahrenen und glücklichen practiſchen Arzt ſich behelfen, enn er die Gründe feiner Handlungen angeben willz wie aͤufig nimmt er hier ſeine Zuſtucht zu gangbaren, früher eingepraͤgten, lange gewohnten und lieb gewonnenen Vorur⸗ theilen und Satzungen, unter deren Buͤrde fein beſſerer Ge— nius, wenn nicht ganz erſtickt, doch ſo umdaͤmmert iſt, daß er kaum noch im lebendigen Wirkungskreiſe, wo Mitleid, Reitungstrieb und andere mächtige Reize die Macht der Gewohnheit auf Augenblicke verſcheuchen, wieder auflebt und wenigſtens im „göttlichen Ahnungsvermoͤgen“ das Rechte errathen laͤßt! Es iſt ſchlimm, wenn der Arzt, ohne ſich der Gruͤnde ſeiner Handlungen klar bewußt zu werden, gleich einem Traͤumenden ſein ernſtes Tagewerk verrichtet; ſein hoͤchſtes Talent iſt Caſuiſtik und practiſcher Tact. Doch noch weit ſchlimmer iſt es, wenn einſeitige Theoretiker zu ver⸗ blendet, als daß fie vorerſt den ruhigen Gang der Ratur: nach der Richtigkeit ihrer Handlungstriebfedern fragen ſoll⸗ ten, blindlings dieſen ihren Phantaſiegebilden Folge leiſten; ſolche Aerzte wurden bisweilen zu furchtbaren Geiſeln der Menſchheit. Baglivs Zeitalter gibt uns Belege zu beyden Abweichungen im Bildungsgange der Mediein. Er ſelbſt, unſer Autor, ſcheint uns, wie wir ihn früher im Allgemein um m 654 nen als Eclectiker bezeichnen zu muͤſſen glaubten, unter di ſte Claſſe zu gehoͤren. 5 Wee ern Werfen wir zuerſt einen Blick auf die eori 5 cher derſelbe ergeben war. ee Baglivs oberſter theoretiſcher Grundſatz iſt von den Jatromathematikern entlehnt: Störung und wieder- herſtellung des Sleichgewichts der solidorum und fluidorum ſpielen eine Hauptrolle bey feinen pathologiſchen und therapeutiſchen Anſichten. Hieraus erklaͤrt er alle Er⸗ ſcheinungen der Erkrankung und Geneſung. Im Grunde aber raͤumt er den solidis mehr Werth und eine groͤßere Nacht ein, als den fluidis. Aus den indignatis, crispa- tis, exsiccatis, contractisque solidis erklart er alle und jede bedeutendere Krankheit; auf die Verderbniß der Aui- dorum wird nur bisweilen ein Nebenblick geworfen; fie ſeyen mehr in den chroniſchen Affectionen, beſonders in den Schleimfluͤſſen, Vereiterungen und andern abnormen Secre⸗ tionen zu berückſichtigen. Das Umgekehrte findet bey der Geneſung Statt. Conſequent und ſeinen Anſichten treu, fieht er den Grund der Geneſung in der Entfernung jener Abnormitaͤten. Immer habe der Arzt bey Heilung heftiger Krankheiten auf die Contraction der solidorum befondere Ruͤckſicht zu nehmen und diefelbe durch ſchickliche Mittel ſorgfaͤltig zu relaxieren. Bey den mehrſten chroniſchen Krank⸗ heiten dagegen muͤſſe er Verbeſſerung der Säfte durch zweck⸗ dienliche Mittel zu bewerkſtelligen ſuchen. Auch Baglivs Theorie der Heilmittel, wenn wir die eingeſtreuten Bemer⸗ kungen uͤber die Wirkungsart derſelben für eine ſolche gel⸗ ten laſſen wollen, if hoͤchſt einfach dieſen Grundſaͤtzen ara commodiert. Es gibt nach Bagliv nur erſchlaffende und reis tzende Mittel; erſtere vorzuͤglich, worunter die oͤligen, ſchlei⸗ migen und füßen Mittel, hauptſaͤchlich aber die Blutentzie⸗ hungen und lauen Baͤder ꝛc. begriffen werden, verdienen die größte Aufmerkſamkeit des Arztes vermoͤge ihrer Tugend, die gereizten und contrahietten solida zu erſchloffen. a . Wollte man unter der crispatura- ct contractio so- lidorum den abſtracten Begriff der Contraction verſtehen, und unter cacochylia et corruptio flnidorum den der übermäßigen Erxpanſion; fo koͤnnte man leicht verſucht wer⸗ den, hier das Vorbild einer Theorie zu finden, welche in den neueſten Zeiten begründet und gelehrt worden iſt. Diefer Theorie: zufolge beſteht nehmlich der Krank⸗ heitsproceß in nichts anderem, als in Contraction, der die Expanſion als weſentlicher Ausdruck des Geneſungsprozeſſes und der erhoͤhten Krankheitsanlage gegenüber ſteht. Allein Bagliv, oder vielmehr die jatromathematiſche Schule, weit entfernt, jene Haupterſcheinungen des kranken Lebens ſich als Symbole allgemeiner Begriffe zu denken, verwickelte ſich dadurch, daß ſie eine bloße Erſcheinung als ſolche zum Fundamentalſatz ihres Syſtems erhob, in Wi derſpruͤche und Itrihümer. Die Eintheilung des menſchli⸗ chen Organismus in fluͤſſige und feſte Theile war ein hoͤchſt unfruchtbarer Gedanke, und die hierauf gegründete medieiniſche Theorie konnte nur eine unfruchtbare ſeyn. In⸗ dem man nur Krankheiten der feſten und flüfigen Theile 657 annahm, hatte man ſich den Weg zur Mannichfaltigkeit abs geſchnitten; die verſchiedenartigſten Krankheiten, Krämpfe, Algieen und andere Krankheiten des Nervenſpſtems mußten mit den Entzündungen, ja fogar mit den niederſten Afterors ganiſationen unter einer Categorie als Krankheiten der fer ſten Theile begriffen werden, und in die andere Claſſe, in die Krankheiten der fluidorum wurden mit eben der Mille kuͤhr die fremdartigſten Siechthume! bunt durcheinander ge. worfen. So zwangte man die mannichfaltigſten Erzeugniſſe der Natur hoͤchſt unnatürlich in zwey Faͤcher, ohne einen andern Grund dafür zu haben, als eine willkuͤhrliche Ans nahme, ja ſelbſt ohne nur ein gen Nutzen für die Praxis daraus ſchoͤpfen zu koͤnnen. Denn die Behandtung mußte nach dieſen generellen Beſtimmungen nothwendig eben fo ges nerell und willkuͤhrlich ſeyn. Dem ohngefaͤhren Einfall und dem practiſchen Talente des Arztes blieb überlaffen, welcher ſpecifiſchen Mittel er in gegebenen Fällen ſich bedienen wolls te. Gewandtheit im practiſchen Leben, practiſcher Tact half hier gewohnlich, wo die Theorie im Stiche ließ. Eine Theorie aber, der es am Wichtigſten, an Individualiſation gebricht, die gerade da den Arzt unberathen laßt, wo es darauf ankommt, ſpecielle, vielleicht noch nie da geweſene Krankheiten zu erkennen und gegen dieſelden ſpecifiſche Mit; tel aufzufinden und zweckmaͤßig und mit Erfolg anzuwenden, eine ſolche Theorie iſt als gehaltlos und unnütz zu vermerz fen. Wenn wie uns aber auch aus den angeführten Grün- den genoͤthiget ſehen, der Theorie, welcher Bagliv huldig⸗ te, unſern Beyfall nicht zu ſchenken; fo wollen wir uns das durch doch keineswegs verleiten laſſen, die practiſchen Vor⸗ zuͤge dieſes verdienten Arztes der Vorzeit in den Hinter⸗ grund zu ſtellen. Wer da ſelbſt nur einigermaßen mit den Pflichten des ausuͤdenden Heilkuͤnſtlers vertraut iſt, wird er nicht Baglivs practiſche Geſchicklichkeit, die Behutſamkeit und Umſicht in Erforſchung der Quellen des Uebels und ſeine einfache und zweckmaͤßige Behandlungsweiſe bewun⸗ dern und hochachten? Wer fände nicht in feinen treu und gewiſſenhaft, oſt wenn es Freunde betraf, mit liebevoller Redſeligkeit gezeichneten Krankengeſchichten reichlichen Stoff zum Nachdenken; Seine tiefe Verehrung des Hippocra⸗ tes, die innige Anhaͤnglichkeit und das unerfchütterliche Vertrauen in deſſen Ausſprüche, welches er auf jedem Blat— te ſeiner Schriften zu erkennen gibt, laͤßt uns ſicher auf Baglivs Eigenthuͤmlichkeit ſchließen. Scheiden wir demnach von Bagliv aus, was mehr feiner Zeit und einer damals vorzüglich gangbaren Theorie zur Laſt fällt, fo muſſen wir in ihm jenen Sinn verehren, der mit kindlicher Einfalt des Lebens Erſcheinungen auffaßt und durch treue Darſtellung der gemachten Erfahrungen und Beobachtungen unſere ganze Dankbarbeit verdient. um beßdes, Baglivs practiſche Geſchicklichkeit, und das Unzulaͤngliche feiner theoretiſchen Anſichten noch ets was naͤher ins Licht zu ſtellen, bedarf es nur einer fluͤchtigen Beurtheilung folgender Stelle aus ſeinen Werken: Ingentem solidi potentiam ac vim in commu- tanda fluidorum natura, eorundemque cursu varie intercipiendo satis superque cognovimus in sculptore decumbente non longe a Collegio Nazareno, Sexa- * 658 genarius hic erat, et superandum macer ac tenuis; magnum sculpebat marmor pro ingenti status, der de causa diutissime gelido super saxo pedibus stete- rat. Quia vero raram ac delicatam fbrarum tex turam obtinebat, doloribus colicis gravissime coepit torqueri. Neglectus ab eo morbus mox adeo crevit, ut dissoluta ac perdita naturali oeconomia, ob for- tis imam erispaturam a saxi frigore etc, per plantas pedum in mesenterio contractam, 'inappetentia su- pervenit, nec non vigiliae, febris, ac demum macies pene hectica cum vultus pallore. Improprio reme- diorum usu, lactis nempe, chalybis etc. ruebat in de- terius. Quare nos, his omnibus rite consideratis, aegrotique medicum allocuti, judicavimus, morbum originem habuisse a marmoris frigore, per plantas pedum ad mesenterium usque propagato, ubi magna producta crispatura gravissimis occasionem deditac- cidentibus. Quibus ut mederemur, semicupia aquae tepidae per totum ventrem singulo mane, vespere ante coenam balnea aquae calidae pedibus praescrip- simus. Alternis diebus clysterem emollientem; aquam Chinae pro pofu, conditum stomachicum cum jus- cnlo cirrato et cichoreato singulo mane. Per haec remedia inducta debita ac naturali laxitate in solidis mesenterii a pedum frigore nimium crispatis, educ- taque per lenes purgationes putri cacochylia ob dic- tas crispaturas ibidem diu impacta concretaque, bre- vi ac feliciter convaluit. * l Wer koͤnnte wohl hier etwas Erhebliches gegen bie Behandlungsweiſe des vorliegenden Krankheitsfalles einwen⸗ den wollen? Der erfahrne Arzt beruͤckſichtiget weniger die verſchiedenen Symptome, als vielmehr die veranlaſſende Ucſache des Uebels. Dieſe, eine Erkältung der Fuͤße iſt ihm das Motiv feiner Behandlung; und Wiederherſtellung der geſtoͤrten Ausduͤnſtung durch warme Fußbaͤder und an⸗ dere zweckmaͤßige Verordnungen entfernen dald die Leiden des ſchwaͤchlichen Greiſes. Aerzte, die nicht auf den Grund des Uebels, ſondern nur auf die ſichtbaren Leiden zu ſehen gewohnt ſind, die dergleichen Uebel auf aͤhnli⸗ che Weiſe veranlaßt, durch Opium, Liquor cornu cervi succinatus und andere fchmerz = und krampfſtillende Mittel oft zur fuͤrchterlichen Pein des Kranken ſo lange curieren, bis die guͤtige Natur oder der Tod als allgemeiner Schmerz⸗ ſtiller ſich ins Mittel ſchlagen, — ſolche Afteraͤrzte mögen hier beſchaͤmt die einfache und erfolgreiche Curart unſeres Bagliv bewundern und ſich durch ihn eines beſſeren beleh⸗ ren laſſen. Dagegen iſt aber nicht zu laͤugnen, daß Bagliv an Verdienſtlichkeit gewinnen müßte, wenn er uns nicht hätte überreden wollen, daß feine Theorie die Quelle des gus ten Erfolgs ſeines practiſchen Verfahrens enthielte. Ungleich beſſer hätte er dieſe im Grunde ihm ſelbſt fremdartige Theo⸗ rie ganz mit Stillſchweigen übergangen und uns nur, was ihm eigenthuͤmlich, prunklos uͤberliefert. Zu Gunſten der angenommenen Theorie aber laͤßt er die Kaͤlte des Mar⸗ 0 Gas Baglivi Opera omnia. Antwerpiae 1784 pag. 657 bie Füße hindurch bis zu dem mesenterium ſich fort, zen und daſelbſt eine crispatura solidorum erzeugen. in fo wendet er die warmen feuchten Umſchlaͤge, die Fuß⸗ der und erweichenden Elyſtiere bloß aus dem Grunde an, jagen zu konnen, er hade die vermeinte Criſpatur er⸗ weicht und dadurch das Uebel gehoben. Ueberhaupt will er ar diefe und ähnliche Krankengeſchichten nur ingentem solidi potentiam ac vim-in commutanda fluidorum natura beweiſen. Es würde uns leicht feyn, die Erzeugung und Heilung jener Krankheit mit eben dem Rechte aus dem ganz entgegengeſetzten Geſichtspunct zu betrachten. Die Trennung des Organismus in feſte und fluͤſſige Theile ein⸗ al angenommen, wer koͤnnte uns verargen, zu behaupten, daß das Stehen auf dem kalten Marmor die Hautausduͤn⸗ Füßen, mithin die kluida geſtoͤrt und unterdrückt, an einem dern Orte aber, hier im Darmcanale, die Thaͤtigkeit ders en zu enorm geſteigert habe, als daß dabey das Gleich⸗ vicht zwiſchen den fluidis und solidis hätte beſtehen und nicht vielmehr jene Schmerzen und die übrigen Abnormitaͤ⸗ ten hervorrufen ſollen. Eben ſo leicht wuͤrden wir nach die⸗ ſem Princip auch die Wirkung der Mittel und den Gene⸗ ſungs prozeß erklaͤren und fo ingentem fluidorum poten- tiam in commutanda solidorum natura darthun koͤn⸗ nen. Doch sapienti pauca! Nicht immer ſtehen alſo Theorie und Praxis in dem richtigen Verhaͤltniß zu einander, und es iſt ein unbeftreits bares kactum; daß bisweilen die größten practiſchen Aerzte einem ganz verfchiedenen Zeitfterne folgen an dem Kranken⸗ bette und an dem Schreibetiſche. Die theoretiſchen Raͤſon⸗ nements, womtt fie ihre Krankengeſchichten auszuſchmuͤcken bemüht find, und die Beweiſe, welche fie für die Richtigkeit ihrer Theorie a posteriori aus dem guͤnſtigen Erfolg ihrer Handlungen führen, ſind oft nichts mehr und nichts weni⸗ ger als Selbſttäuſchungen. Solche Aerzte gleichen dem Hunde in der Fabel; ſie haſchen nach einem vom Spiegel ihter Einbildung ihnen vorgegaukelten Trugbilde, und vers lieren ein Gut, deſſen Beſitz ihnen ſicherer war, wenn ſie nicht verabſaͤumt haͤtten, ſich ſelbſt und die innere Triebfe⸗ der ihrer Handlungen klar zu erkennen. Wie ſehr iſt daher zu beklagen, daß ſolche Aerzte aus einer Maſſe von Vorur⸗ theilen und liebgewonnenen Einbildungen ihre beſſere Indi⸗ vidualitaͤt nicht hetous zu finden vermocht und darum den ſchoͤnſten Theil ihrer Verdienſte vergeudet haben. Wie man⸗ cher Arzt mag, wie unſer Bagliv, auf ſeine Theorie ſtolz, über den gluͤcklichen Erfolg feiner Handlungen triumphieren, waͤhrend er dieſen doch nur ſeinem practiſchen Tacte zu ver⸗ danken hat. Ein Gluͤck noch fuͤr die Kranken, daß ein beſ⸗ ſerer Genius fuͤr ihr Heil ſorgt, daß viele Aerzte gewiſſen⸗ haft genug ſind, einer beſcheidenen Empirie mehr Folge zu leiſten, als ihrem Hypotheſenkram und ihrer Theorie, die fie gleich einer uͤberfluͤſſigen Buͤrde mit ſich herumſchleppen, oder als Flitterſtaat zur Schau tragen. Tauſend andere behar⸗ ren freylich hartnaͤckiger auf ihren Vorurtheilen und Tauſen⸗ de ihrer Kranken fallen als Schlachtopfer dem Goͤtzen eines theoretiſchen Unſinns. Hätte Bagliv blindlings nach der von ihm angenommenen Theorie handeln wollen, der Er⸗ folg wuͤrde in den mehrſten Faͤllen ein ganz anderer gewe⸗ ſen ſeyn! Als treuer und gewiſſenhafter Empiriker folgt er Iſis 1831, Heft 6, a 0 Ver — —u— — ng und mit derſelben die Citculatien des Blutes in den den, 658 aber lieber einer vielfach erprobten Erfahrung, und trachtet nur ex post alles nach einer einmal liebgewonnenen Er⸗ klaͤrungsweiſe zuzuſtutzen; der Eclectifer opfert einem Hirn⸗ geſpinnſt die Verdienſte des Empirikers! Wir haben den practiſchen Verdienſten Baglivs die gebuͤhrende Gerechtigkeit widerfahren laſſen, die theoretiſchen Anſichten deſſelben aber zu mißbilligen für nöthig erachtet; beydes, Lob und Tadel, wurde, ſo viel noͤthig ſchien, mit hinlänglichen Gruͤnden un⸗ terſtützt. Nach dieſer allgemeinen Unterſuchung und der daraus hervorgegangenen Characteriſtik unſeres Autors wol⸗ len wir nun den einen Lehrſatz deſſelben: sicuti morbi selidorum, a fluidis vitiosis prove- nientes, sanari nequeunt, nisi sanatis prius fluidis: ita contra fluidorum morbi, vitio so- lidorum facti, non curantur nisi solidis antea curatis, welcher, wie wir ſehen, die practiſche Regel enthaͤlt, daß die Krankheiten nur durch Behandlung des primaͤr ergriffenen Syſtems, alſo nur durch Radicalbehandlung geheilt werden koͤnnen, einer naͤheren Pruͤfung unterwerfen. Da nun jene Worte Baglivs weſentlich nichts an⸗ ders bedeuten, als eine Empfehlung der Radicalbehandlung der nach einem beſonderen Princip eingetheilten Siechthume des Menſchen; To glaube ich den Maaßſtab zur Beurthei⸗ lung jenes Lehrſatzes in einer kurzen Ueberſicht deſſen zu fin⸗ was dem Heilkuͤnſtler am Krankenbette obliegt und insbeſondere in einer Beleuchtung des Grundſatzes der Ra⸗ dicalbehandlung und deren Objecte, dem heutigen Standpuncte der Medicin gemäß. Die Pflichten des Arztes, in ſoferne ſie die rationelle Behandlung des kranken menſchlichen Organismus betreffen, beſtehen einerſeits in richtiget Erkenntniß der Krankheit, und andererſeits in zweckmaͤßiger Anwendung der Mittel, welche er, auf Wiſſenſchaft und Erfahrung geſtuͤtzt, zur Entfer⸗ nung der Krankheit und Wiederherſtellung der Geſundheit an⸗ wenden kann und darf. Die Idee der Krankheit zerfällt zu⸗ naͤchſt in zwey beſondere Begriffe. Entweder es iſt übermäßige, expanſive univerſelle Ausbildung des Organismus gegeben, wo der Organismus oder das Organ bloß die Tendenz hat, ſich der Herrſchaft feines allgemeinen Centralpunctes zu ent⸗ äußern — Rrankheitsanlage, * oder es iſt abnorme, contractive, ſelbſtiſche Bildung im Organismus vorhanden, ein abnormes Centrum, welches der Oberherrſchaft des gll⸗ gemeinen Centrums nicht mehr unterthan, ein beſonderes Leben im allgemeinen, ein Leben im Lebeu darſtellt = FNrank⸗ heitsproceß. Dort iſt der Organismus von uber maͤßiger Empfänglichkeit, hier von wirklicher Empfaͤngniß, von ei⸗ nem Schmarotzerthier zu hellen; dort ſind poſitive, die be⸗ fondere Thaͤtigkeit des Organismus erhoͤhende, hier negative, die beſondere Thätigkeit vermindernde Mittel anzuwenden. Wie nun aber das Leben uberhaupt nicht bloß in Ge⸗ genfägen, ſondern auch in beſonderen individuellen Formen Man flubiere den Kiefer! 7 8 AR 659 ſich manifeſtiert; wie z. B. das Thier nicht bloß als maͤnn⸗ liches und weibliches Geſchlecht, ſondern auch als Hund und Katze und Schlange und Vogel in die Erſcheinung tritt; eben fo erſcheint die Krankheitswelt nicht bloß als Krankheitsproceß und Krankheitsanlage, ſondern es gibt in derfeiben beſtimmte individuelle Formen, welche ſich, wie die Objecte der Naturgeſchichte, in deſondere Claſſen, Ord, nungen und Arten ſcheiden. Es margelt in der Medicin keinesweges an Verſuchen einer Claſſificatien dieſer beſon⸗ deren Krankheitsformen; und eine critiſche Beleuchtung die ſer Verſuche, ſowie eine Bearbeitung dieſes Gegenſtandes, dem heutigen Standpuncte der Phyſiologie angemeſſen, koͤnn⸗ te nicht anders als von hoͤchſtem Intereſſe ſeyn. Und wenn, wie einſt geſchehen werd, neben einer naturgemaͤßen Claſſufi cation der Krankheiten, auch eine der Zeugungsmaterialien bepdes, der Krankheit und der Geſundbeit, alzo eine ſyſte⸗ matiſche Pathologie und Pharmacologie durchdacht und ausgeführt iſt, fo wird daraus die ſyſtematiſche Therapie und die jedem befonderen Ktrankheitsfalle angemeſſene Hei⸗ lungsart von ſelbſt entſpringen. Fuͤr unſere Abſicht iſt es hinteichend, nur auf die Hauptformen der Krankheitsweit und deren Heilungsapparat hinzudeuten. Wir finden in der Krankheitswelt drey Hauptabthei⸗ lungen, ganz ſo, wie die Thier⸗ und Pflanzenwelt ſich in drey Haufen abtheilt, die dann in deſtimmte Unterabthei⸗ lungen zerfallen. Oder, um den Vergleich nicht ſoweit berzunehmen: wie der menſchliche Organismus in drey Hauptſeſteme, in das Nerven-, Blut und Lymphfpſtem zers falt, eben fo ſcheiden ſich alle Krankheiten in drey Haupt⸗ claſſen, die nach ihrem Urſprung und nach dem. Boden, worinn fie wurzeln, Nerven-, Blut: und Lymphkrankheits⸗ proceſſe und Nerven⸗, Blut. und Lymphkrankheitsanlagen genannt find. Sautausſchlaͤge, Geſchwülſte; Entzün⸗ dungen; Kraͤmpfe, Agieen und Geiſtes krankheiten find fammt den ihnen eigenthümlichen Krankheitsankagen die Repraͤſentanten derſelden und die den ganzen Organismus ergteifenden ſogenannten Ausbildungskrankheiten, ordnen ſich dieſen beſonderen Krankheiten nach demſelben Princip als allgemeine über. Nach dieſem Geundfag theilen ſich denn auch die Heilmittel in Antilymphatica, Antiphlogistica und Antispasmoclice und deten poſitive Gegenſaͤze. Als Kepräfentanten dieſer erkennen wir die waſſerſtoff⸗, kohlenſtoff⸗ und ſtickſtoffhaltigen Mittel, oder allgemeiner ausgedrückt: die haliſchen, electriſchen und magnetiſchen Stoffe und Thaͤtigkeiten. 5 Jede einzelne Art dieſer Krankheiten kann ferner je nach der Individualität des fie tragenden Organismus, Sy: ſtems oder Organes und nach der Berſchiedenheit der fie erzeugenden urſächlichen Momente begreiſticher Weiſe ins Unendliche variieren, eben fo wie die Reihe der gegen fie anzuwendenden Heilmittel eine unendliche iſt. Darinn nun, daß der Arzt jeden befonderen Krankheitsfall zu individual, ſieren und die für ihn paſſenden Mittel auszuwählen und anzuwenden weiß, liegt die Summa aͤtztlicher Weisheit und Kunſt. Einen beſonderen Ktankheitsfall individualifieren heißt nichts anders, als denfelben von ahnlichen unterſcheiden und ihn ſeiner Eigenthuͤmlichktit nach kennen lernen. Dazu PR un 660 führt das ſemiotiſche und aͤtiologiſche Krankenexamen. iR teres beſonders iſt von ungemeinem Werth. Nicht nur lehrt es uns die Entſtehungsweiſe der Krankheit und die Elemen⸗ te, welche bey deren Zeugung und Ausbildung thätig waren und find, kennen; es ſchließt uns auch unmittelbar die Ge, heimniſſe det heilenden Kunſt feltft auf und führt uns ge raden Weges zur richtigen Erkenntniß der inditierten Mittel. N 2 * Denn die Elemente der Zeugung ſind auch die Ele mente der Heilung einer Krankheit. Mit dem Heiligthume — Pathogenie oͤffnet ſich uns alſo auch der Tempel der ygieia. 120 21 Da wahrend des Verlaufes eines Krankheitsproceſf (morbus stricte sic dictus) bis zur Geneſung, nach hier als bekannt vorauszuſetzenden Eroͤrterungen, beyde Haupt⸗ abnormitäten des Ledens, Krankheitsproceß und Krankheits⸗ anlage, vorkommen, eine Darſtellung der Behandlung des⸗ ſelben mithin alle hieher gehörigen Pflichten des Arzte ſich begreift; fo jaffen wir diefe, als den Punct, worauf es bey unſerer Unterſuchung ankommt, näher ins Auge. 5 ie Die Behandlung jeder Krankheit, nachdem fie durch ein umfichtiges und genaues Krankenexamen ihrer Natur nach vollſtaͤndig erkannt iſt, fordert im Alggemeinen I. Entfernung derjenigen Einfluͤſſe, wodurch die Krank. heit erzeugt und unterhalten wird. Die Aetiologie hat uns als ſolche nur die pojitiwwen, die beſondere Thaͤtigkeit des Organismus, Syſtems oder Organs erhöhenden Potenzen kennen gelehrt, und durch das ſeecielle aͤtiologiſche Kranken⸗ examen haben wir erfahren, welche ſpeciſiſche Einfluͤſſe die in Frage ſtehende Krankheit hervorzurufen vermochten. 2. Anwendung folder Mittel, welche geeignet find, die Krankheit zurüdzubi.den und zu toͤdten. Die Pharma⸗ cologie laßt uns dieſe Eigenſchaft nur in den negativen, die allgemeine Thaͤtigkeit des Lebens erhoͤhenden und die befon: dere herabſtimmenden Dingen, wahrnehmen, und die ſpe⸗ cielle Therapie unter ihnen diejenigen wählen, welche die Erfahrung in jedem beiondern Krankheitsfalle als ſpeeifiſch wirkſam erkannt und als Heilmittel ſanctioniert hat. 0 Dieß ſind die beyden erſten Regeln, um den Kranken von einer Krankheit zu befreyen. Durch ihre Ausführung wird aber nur der Krankheitsproceß vertilgt und dadurch die entzwepte Einheit des Organismus nur foweit wieder her⸗ geſtellt und zu dem Grade der Vollkommenheit gefuͤhrt, auf welchem fie ſich vor der Entwickelung der Krankheit befun⸗ den hatte. Noch iſt die übermäßige. Krankheitsempfaͤnglich⸗ keit, eben der Zuſtand des Organismus vorhanden, welcher vorhin den Äußeren Einſluͤſſen freyen Eintritt zur Erzeugung der Krankheit geſtattet hatte, und der nunmehr nothwendig noch vermehrt iſt, durch die zue Entfernung der Krankheit angewendeten Mittel. Dieſer Zuſtand tritt unmittelbar nach dem Wendepunct der Erkrankung zur Geneſung, nach der Criſis auf, und die Behandlung dieſer abnorm erhoͤh⸗ ten Krankheitsempfaͤnglichkeit, die Nachcur oder ſtaͤrkende Cur der Aerzte, fordert: | a. Anwendung pofitiver, mithin folder Heilmittel, welche das die allgemeine Thätigkeit des Lebens beſchraͤnkende Princip erhalten, und welche die beſondere Thaͤtigkeit des Fganiemus oder feiner Theile b leben und beguͤnſtigen. ie ſpecielle Therapie hat die für jeden 460 5 57 Fall ge⸗ ügneten pofitiven Specifca und die Regeln anzugeben, 1 d weiten Form und Doſis derſelben zu beſtimmen iſt. y nF j 6. 1 g b. Allmählihe Gewoͤhnung an die poſitiven, alſo ge: kade an diejenigen Einflüffe, welche die kaum entfernte Krank: beit erzeugt und unterhalten hatten. Erſt durch Erfuͤllung dieſer Indication wird der Organismus in den Stand ges ſetzt, feindlichen Eingriffen mit Energie zu widerſtehen und die freundliche Außenwelt ſich zu eigen zu machen. und dieſe Wechſelwirkung, dieſe ſtete Thaͤtigkeit, zwi⸗ ſchen Vertheidigung und Erhaltung oscillierend, dieſen fies genden Kampf des Seyns Über das Nichtſeyn nennen wir Geſundheit. a 5 5 5 Wiederherſtellung der Geſundheit alſo, durch Vernich⸗ 19 eines niederen Otganismus zu Gunſten eines höheren, durch Heilung der erhöhten Krankheitsanlage iſt ſtets 0 Endzweck des handelnden Arztes in allen Krankheits- fällen. N 5 Dieſer Endzweck wird nun nach ben vier angegebenen: Regeln bald durch die directe und indirecte, bald durch die conſenſuelle oder durch die antagoniſtiſche Heilungs⸗ weiſe erlangt. 4 Auf welche Weiſe aber auch der Arzt das Ziel ſeiner Bemühungen verfolgen mag, nicht immer kann er ungehin⸗ dert den eingeſchlagenen, wenn gleich als richtig erkannten Weg fortgehen. Sehr oft tritt waͤhrend der Behandlung einer Krankheit ein oder das andere Symptom derſelden ſo hervorſtechend auf, daß dadurch das Leben des Kranken gefährdet, oder dach deſſen Leiden ungewöhnlich veimehrt wird, zumal in chroniſchen Krankheiten, wo je nach der Verſchiedenheit der oft unmoglich abzuhaltenden ſchaͤdlichen. Einwirkungen neben dem Geunduͤbel bald dieler oder jener beſondere Krankheitsproceß, bald erhoͤhte Senſidilitaͤt, übers haupt aber ſtets ein unregelmäßiger Verlauf zugegen iſt. Dieſer Umſtand macht häufig. neben der das Grundübel bes ruͤckſichtigenden Behandlung noch eine beſondere Behandlung nothwendig, welche fogar bisweilen jener gerade zuwider⸗ laufen und das Grunduͤbel für den Augenblick vetſchlim⸗ mern kann. Dieſe incidente Behandlung hat man ſymp⸗ tomatiſche oder palliative Behandlung genannt, zum Unterſchiede von der Hauptbehandlung, welcher nun der Name Radicalbehandlung beygelegt wurde. Geſetzt nun, um die angegebenen Regeln fuͤr die aͤrzt⸗ liche Behandlung in einem ſpeciellen Falle darzulegen, es wäre eine Krankheit als Krankheit des Blutſpſtems. und zwar als Entzündung des Darmcanales, alſo als Enteritis erkannt, ſo wuͤrde die Behandlung derſelben fordern: 1. Entfernung der urſaͤchlichen Momente. Beſtehen dieſe in mineraliſchen oder auimaliſchen Giften, fo iſt ent» weder Ausleerung derſelben, oder Unſchaͤdlichmachung durch die ſpecifiſchen Gegengifte nothwendig. Das Ausleeren ift. hier ſchwer, wenn die Entzündung. ſchon einen hohen Grad der Ausbildung erreicht hat, da die Anwendung der Pur⸗ giermittel die Entzündung vermehren muß. Gewoͤhnlich find- — u ——— 662 einhüflende ſchleimige und olige Mittel, durch Mund und After biygebracht am dienlichſten. — ; Bey unterdrüdten Hämorrhoidal: oder Menſtrualblu⸗ tungen iſt Herſtellung derfelben durch Blutegel am After ıe, indiciert, — Eingeklemmte Brühe machen die Operation nothwendig. — Bey zurückgetretenen Ausſchlaͤgen, Wie, derherſtellung derſelben durch Vesicatorien und Sinapismen auf der Stelle, wo der Ausſchlag war. Gehörte Erkaͤltung, geſtoͤrte Hautausdunſtung mit zu den urſächlichen Momen⸗ ten, fo muß dieſe durch Rubefacientia, laue Bäder, Fuß⸗ halbbaͤder, nach Erforderniß in. Verbindung mit reizenden Dingen, wie Senf und dergleichen wieder hergeſtellt wer; den. — Iſt Anhaͤufung von Darmunrath, oder Ineinan⸗ derſchlingung der Gedaͤrme vorhanden, ſo ſind kuͤhlende abfuͤhrende Mittel, Tamarinden, Manna, Mittelſalze, fette Oele und ſchleimige Getränke, ſowie Erzeugung eines luft⸗ leeren Raums im. recto, zu verſuchen. Häufig macht ine deſſen das heftige Erbrechen die Anwendung dieſer Mittel unmoglich. Zuweilen hebt mercurius vivus innerlich ge⸗ geben durch feine Schwere die Verffopfung, 2. Anwendung der negativen Specifica des Blutſy⸗ ſtems, um die Krankheit ſelbſt zu entfernen. Hierher gehs⸗ ren Blutentziehungen, vorzuͤglich allgemeine Aderläffe, als Hauptmittel. Schroͤpfkoͤpfe und Blutegel wirken in der Regel nicht kraͤftig genug, doch haben erſtere den Vorzug, daß ſie zugleich krampfſtillend gegen etwa eintretende kram pfige Affectionen, mithin palliativ wirken. Warme, feuch⸗ te Umſchlaͤge auf den ganzen Unterleib anhaltend angewen⸗ det; Veſicatorien, Senfpflaſter auf den ganzen Unterleib wirken antagoniſtiſch der inneren Entzuͤndung entgegen. Delige Mittel: in Clyſtieren. Innerlich ſchleimig⸗oͤlige Ge⸗ traͤnke, Mandelmilch, Mucilago Gummi- arabici, auti⸗ phlogiſtiſche Mittelſalze, welche letztere aber haͤufig nur in Ciyſtieren gegeben werden koͤnnen. ; Wird der Verlauf der Krankheit abnorm, d. h. treten Verhaͤrtungen, Waſſerſucht ꝛc. als Nachkrankheiten auf; ſo muͤſſen dieſe zweckmaͤßig behandelt werden. Iſt durch dieſe und ähnliche Mittel die Krankheit entfernt, und ſind mit Erleichterung aller Zufuͤlle critiſche Ausleerungen erſchienen, fo iſt zur 3. Zur Heilung der noch vorhandenen Krankheitsem⸗ pfaͤnglichkeit die Anwendung der poſitiven Specifica des Blutſyſtems und des Darmcanals erforderlich. Hieher ge⸗ hoͤren die bittern, aromatiſchen, adſtringierenden und nar⸗ cotiſchen Mittel, Eohlenfaure eiſenhaltige Mineralwaͤſſer ıc, Da indeſſen dieſe Mittel hier unmittelbar auf de kranken Theil einwirken, ſo iſt in der Doſis derſelben die größte Vorſicht noͤthig, weil ſie leicht zu heftig reizen u oft ſelbſt wieder Entzuͤndung hervorrufen koͤnnen. Daſſel gilt. 78 4. Von der allmählichen Gewoͤhnung an die poſttiven Einfluͤſſe, nehmlich an die kraͤftigeren Nahrungsmittel, Wein, Bier, aromatiſche Speiſen und Getränke aller Art, Kälte, Wärme, Bewegung in freyer Luft, und überhaupt an alles dasjenige, was in Beruͤckſichtigung der noch vor⸗ handenen hoͤheren Sinſibilitaͤt des Darmcanals leicht neut 063 Krankheisspraceffe hervorrufen kann, nothwendig aber zur Leibesnahrung und Nothdurft gehört und Geſundheit erzielt und befoͤrdert. Was Radicalbehandlung ſey und welche Regeln der Arzt dabey zu befolgen habe, iſt gezeigt, und ſomit der Maaßſtab gefunden, nach welchem der zur Beurtheilung her⸗ ausgehobene Lehrſatz Baglivs zu wuͤrdigen ſeyn wird. Bagliv handelte, wie früher erwähnt, im Geiſte der Jatromathematiker. Die Grundſaͤtze dieſer Schule waren die ſeinigen, oder um beflimmter zu reden, er ſuchte feine Handlungsweiſe nach den Grundſaͤtzen dieſer Schule zu ers klaͤren. In jeder Krankengeſchichte iſt ein ſolcher Verſuch wiederholt, faſt immer daſſelbe enthaltend. Zur Erreichung unſerer Abſicht beobachten wir daher nun unſern Autor am Krankenbette, dem aͤchten Probierſtein aller aͤrztlichen Weis⸗ heit, und heben zu dem Ende folgende Krankengeſchichte aus: € Eiapso anno MDUCCIMI. adolescens sanguineus, roseis genis praeditus, in usu calidorum, potissimum spiritus vini, chöcoladae, vini generosi, dulcium ci- bariornın etc. intemperans, per plures dies dolori- bus circa umbilicum torquerr coepit, spreto autem malo, repente supervenit horrenda .colica convulsiva, cum ventris tumore et dolore incredibili, ut ne in- dusium quidem supra ventrem sustinere poterat. Vi doloris vertigines, sitis, syncopes leves aliaque supra recensita supervenerunt, clysteres non admittebat alvus, sed gejiciebat, et fere animam agebat infelix aegrotus, unicus matris filius. In hoc rerum discri- nine stalim praescripsi sanguinis missionem ex pe- de, et dolor tunc aliquantulum cessit; fotus emol- lientes ex herbis mollientibus cum hydrelaeo coctis ventri frequenter adhibebantur, oleum amygd. dulc, recens extractum sine igne per os datum, victus ten- uissimus, ex jusculis nempe, amygdalis et semini- bus melonum contusis simul coctis et percolatis, ge- latina Cornu Cervi valde suavis per intervalla data. Binis in diebus ingrediebatur semicupium ex hydre- iaeo cum herbis mollientibus cocto. Horum usu re- mediorum usque ad quintum diem, quo tempore fui veluti adsidens spectator morbi et minister na- turae, nil novi supervenit, sed omnia in statu paulo meliori. Nec purgantia, nec clysteres usque ad sex- tum diem praescripti: tamen nulla spes salutis af- fulgebat. Circa sextum cum esset aeger in semicupio, flatus qui per inferiora nunduam apparuere, tune primo auditi sunt foris erumpere cum levamine pa- tientis. Ex noviter apparentibus flatibus didici cris- paturam lethalem intestinorum mitescere, mulceri et relaxari, et salutis spem promittere, uti revera evenit; nam vesperi in semicupio, et vehementiores flatus et primae stercorum cacatione apparuerunt! eigna evidentia lethalem viscerum crispationis nodum relaxari, elongari, mulceri. Clysteres die .octava pri- mo injecimus ex ol. Amygdal. dule. recenti, Vitello ovi, et aqua hordei, qui ingentem, ac horrende foe- tentem materiem varii coloris eduxerunt. Laxato itaque circa decimum, dictorum ope remediorum, solido viscerum, intestinorumque indignatio, con- tracto, convulsoque, indicationes tunc omnes diri- gebamus ad liguidum, putrem nempe viscerum ca cochyliam, cujus causa et culpa enormiter atque taliter crispatum fuit solidum praedictarum parti- um, initioque morbi educi non poterat, non relaxa- to prius mitigatöque solido indignato. Tunc igitur per clysteres frequenter, purgantia apprepriata, apo: zemata solutivo-anodina, aquas thermales Villenses, Lucenses, aliaque id generis eductis ingenti — pra vis humoribus horrende foetentibus, optime con- valuit optimus adolescens, qui decumbebat in poste- riori Area Basilicae S. Marci, qua tendimus in Ca- pitolium. . 5 e Hisce pariter diebus virginem pulcherrimam XXIII annorum aetatis celeberrimi pietoris octoge- narii nostri amicissimi faustam felicemque filiam cujus nomen reticeo, crudeli hoc malo repente af. ö fectam atque correptam eodem methodo sanari, sive, quod est incredibile, sola sanguinis missione ex pe- de: nam quo tempore exibat sanguis ex aperta vena, eodem prorsus tempore flatus infniti emittebantur per alvum petendo. Vomehat queque et diarrhoea eo actu correpta fuit, vixque finito sanguinis exitu, flatu, vomitu, et diarrhoea, propter apertam venam supervenientibus, statim liberata est a doloribus, et non multo post ab aliis accidentibus corruptis hu- moribus ac foetentibus copiose expurgatis. En quo- modo sanguinis missio momento femporis laxat sol- vitque crispatum, irritatum, indignatumque syste- ma soliderum, vel doloris vel inflammationis culpa. Sic saepe vidi nimium dolentes pleuritides, nullisqus remediis cedentem dolorem statim solutum esse ap- plicata dolenti lateri cucurbitula scarificata paucoque sanguine educto: quo facto et sputum et sudores et alia liquida in libertatem posita apparuere. Ex his aliis- que id generis exemplis prudens doctusque medicus fa- cile diagnoscet, quam magnum vitae discrimen pen- deat ab indignatis, crispatis, exsiccatis contractisque solidis, ut in morbis citatis, similibusque solidorum affectibus notavimus. Nec mirabitur quispiam, 2 multa tribuam ipse solidis, et magis quam alfi om- nes ante me fecerunt Medici. Nam quotidiana ex- perientia, et patiens diligensque morborum notatio atque animadversio ad id credendum me veluti im- pellunt et cogunt. Non excludo tamen fluidorum potestatem, ut alias diximus, nam vita in utrorum- que mixtione et aequilibrio posita est. » i 1 1 Die Spmptomenreihe, welche uns Bagliv von fein nen Kranken in den angeführten Erzählungen und kurz vo her im Allgemeinen von derſelben Krankheit uͤberliefert „ das ganze Krankheitsbild, im Betracht des damaligen Stande punctes der Medicin meiſterhaft gezeichnet, laͤßt uns keinen 33 — ® Bagl. oper, pag. 588. sq. Augenblick in Zweifel uͤber die rechte Diagnoſe der Krank⸗ beit. Die in dem einen Falle. wenn auch nur unvollkom⸗ angeführten urſaͤchlichen Momente der Krankheit: häus Genuß geiſtiger und aromatischer Getraͤnke und Spei⸗ n, legten den Grund zu dem Uebel, das fie denn auch wirklich herbeyfuͤhrten und ausbildeten. Der Darmcanal, durch oͤftere Ueberreizung geſchwacht und in den Zuſtand der zankheitsanlage verſetzt, bedurfte bey dem vollluͤtigen, 0 n zu Krankheiten des Blutſyſtems geneigten Jüngling nur eines geringen Ueberreſtes der ſchwelgetiſchen Lebensart, um in ſich jene Abnormitaͤt des Blutſyſtems zu erzeugen, welche uns unter dem Namen Entzuͤndung be: kannt iſt. Die von Bagliv angegebenen Zeichen der Kranf- heit: ventris tumor, intensio, duritiesque tanta, ut ne quidem digito tangi possit venter, sed adinstar pani bellici tensus intentusque doloribus veluti t canibus miserrime laceratur; crescentibus dolo- ribus sitis, vigiliae, inappetentiae, singultus, febricu- la, motus convulsivi, vomitus, et ad mortem re properante iliaca passio cum stercoris vomitu — find aber auch, wenn wir die Veränderungen des Pulſes noch hinzurechnen, nichts anders, als die weſentlichen Symptome der Enteritis. Enteritis war alſo die von Bagliv be⸗ handelte Krankheit, nicht Colica convulsiva, wofuͤr er ſie fäaͤlſchlich gehalten hat, und von der ſie ſich vorzüglich das durch unterſcheidet, daß der Schmerz anhaltend, nicht re⸗ mittierend und mehre brennend als kneipend iſt und daß die Fieber hitze, ein weſentliches Symptom der Entzündung, bey colica convulsiva gaͤnzlich mangelt, wo im Gegentheil die einzelnen Anfaͤlle immer mit Froſt eintreten. Vergleichen wir die oben angegebene Behandlung der Enteritis mit der Handlungsweiſe des Bagliv in einer und derſelben Krank⸗ heit, fo finden wir eine fo große Uebereinſtimmung derſel⸗ ben in allen Puncten, daß die Verſchiedenheit der Grund⸗ ſätze, aus welchen jene hetvorgieng, und derjenigen, auf welche Bagliv feine Behandlung zurückzubringen ſucht, eben fo auffallend als unerklaͤrlich ſcheinen dürfte. Das Raͤthſel loͤßt ſich aber leicht, wenn wir nur unfere frühere Unterſuchung und den hieraus reſultierten Widerſpruch zwi⸗ ſchen der Theorie und Praxis unſers Autors veſthalten. Diurcch die einſeitige und fehlerhafte Theorie, welcher Baglid huldigte, wurde er zu den unverzeihlichſten Str» thümern verleitet, die in den angeführten Krankengeſchich⸗ ten beſonders grell hervorſtechen. Denn, um nur auf einige derſelben aufmerkſam zu machen, nicht nur erkannte er die zu behandelnde Krankheit nicht, ſondern er hat ſie ſogar mit Nele verſchiedenen, eine Blutkrankheit mit ei⸗ ner Nervenkrankheit, die Enteritis mit der Coliea con- vulsiva verwechſelt. ü A Haͤtte er nun ſeiner Anſicht treu, alſo nach einer fal⸗ ſchen Diagnoſe handeln, und anſtatt der antiphlogiſtiſchen Mittel Antispasmodlica anwenden wollen, fo würde er feinen Kranken Gift ſtatt Arzney gegeben haben. Er ver: fuͤndiget ſich aber auch an feiner eigenen Theorie: denn wenn wir dieſe fuͤr den Augenblick als wahr voraussetzen, fo find es offenbar die fluida, welche bey einer Entzuͤn⸗ dung des Darmeanals primär ergriffen auf die solida ſtö⸗ tend einwirken, und auf gleiche Weiſe Zis 1831, Heft 6, ) * 7 \ det das Umge⸗ 666 kehrte in der Erklärung der Wirkungsart der angewendeten Arzneyen ſtatt. Schon im Betracht dieſer Irrthümer finden wir uns veranlaßt, auf den zur Pruͤfung ausgehobenen Lehrſatz mit einem mißtrauiſchen Auge zu ſehen. Und wenn die Theorie des Bagliv uͤberhaupt, im Vergleich zu derjenigen medici⸗ niſchen Theorie, wie ſie ſich nach und nach bis auf unſere Zeiten hervorgebildet hat, als eine bloß hypothetiſche, mit dem organiſchen Leben, (deſſen Weſen in inniger Durch⸗ dringung und Wechſelwirkung aller Elemente und deren Subſtrate zu einem gemeinſchaftlichen Zweck und alſo nicht bloß in mixtione et aequilibrio der veſten und fluͤßigen Theile beſteht,) nicht uͤbereinſtimmende Lehre verworfen werden muß; fo ſehen wir uns genöthiget, jenem auf dieſe Theorie gegruͤndeten Lehrſatz unſern Bepfall ſchlechthin zu verſagen. Von dieſer Seite waͤre alſo dem oft erwaͤhnten Lehrſatz Baglivs etwas Erkleckliches nicht abzugewinnen. Wenn wir aber von Baglivs Art zu theoretifieren, ganz hinwegſehen, und den Satz ſo auffaſſen, wie er, durch theore⸗ tiſche Satzungen unverdorben, in der Seele des treuen und viel erfahrnen Beobachters am Krankenbette, im Geiſte des menſchenfreundlichen und ſo gluͤcklichen als gewiſſenhaften practiſchen Arztes lag, wenn wir die noch nicht zur klaren Erkenntniß gereifte practiſche Ueberzeugung unſers vor bey⸗ nahe zweyhundert Jahren gelebten Autors mit den Huͤlfs⸗ mitteln, welche uns nun die Wiſſenſchaft darbietet, zu de⸗ leuchten ſuchen; fo wird jener Ausſpruch, der nur in der Sprache des Jatromathematikers verwerflich erſcheint, zu einem der wichtigſten in der ganzen Medicin. Ganz in einem andern Lichte erſcheint nehmlich die Sache, wenn wir uns unter dem Ergriffenſeyn der solido- rum und fluidorum, die erſte und zweyte Krankheitshälf- te, oder den Zeitraum vor und nach der Criſis einer Krank⸗ heit und zwar unter dem Erkranken der solidorum die erſte Krankheitshaͤlfte oder den morbus stricte sic d. verſtehen, und unter dem Erkranken der fluidorum die zweyte Krank— heitshaͤlfte, oder sensibilitas abnormiter aucta uns ben: ken. Aus dieſem Geſichtspuncte betrachtet erhält die ganze Lehre und mit ihr unſer Bagliv'ſcher Lehrſag Sinn und hohe Bedeutung. Durch die im Krankheitspro⸗ ceſſe und zwar in der erſten Hälfte des Verlaufs deſſelben bis zur Criſis hervorſtechende Contraction im ganzen Orga⸗ nismus, durch die verminderte Thaͤtigkeit aller fe: und ex⸗ cernierenden Organe, durch die in die Sinne fallende Tro⸗ ckenheit des Koͤrpers, deſſen Kaͤlte, Fieberhitze ꝛc. ließ ſich Bagliv verleiten, feinem Syſteme zufolge auf ein Leiden der solidorum zu ſchließen. Hieraus wird es erklarlich, warum Bagliv der Beruͤckſichtigung der solidorum fo hohen und faſt allen Werth in der Behandlung heftigerer Krankheiten beylegt, ferner, warum er die nach dem Ver⸗ laufe der erſten Krankheitshaͤlfte, alſo mit eintretender Cri⸗ ſis nothwendig erſcheinende vermehrte Expanſion als eine Befreyung der von den solidis vorher gleichſam incarces rierten fluidorum anſieht, und warum er allen Mit: teln, welche der erſten Krankheitshaͤlfte entgegenwirkend Expanſion und critiſche Ausſcheidungen hervorrufen, eine die solida beſaͤnftigende, lindesnde und erweichende Kraft zuſchreibt. Eben fo laßt fich nun leicht darthun, wie Bag⸗ 42 f 667 tiv durch die in der zweyten Hälfte des Krankheitsverlau⸗ fes, durch die abnorm ethoͤhete Senſibilitat und Ep panſion mit ihren in vermehrter Se- und Excretion beſte⸗ benden Symptomen, und überhaupt durch die hier ſinnlich als ein Zerfließen und Aufloͤſen fich darſtellende Tendenz des Organismus veranlaßt wurde, hier faͤlſchlich ein ausſchließ⸗ liches Leiden der fluidorum anzunehmen. Auf unſere Weiſe gedeutet, würde alfo der Bag⸗ liv'ſche Satz ſo lauten muͤſſen: Wie eine Krankheit in der erſten Harfe ihres Ver⸗ laufes [morbus stricte sic dictus oder der Bag⸗ ktivſche morbus solidorum] nur durch Beſeitigung der hier vorherrſchenden abnormen Contraction ges heilt werden kann; eben ſo kann eine Krankheit, deren Weſen in abnorm erhöhter Expanſion beſteht - (sensibilitas abnormiter aucta, Baglivs mor— bus fluidorum) oder auch eine Krankheit in der zwepten Haͤlfte ihres Verlaufes nur durch Beſeiti⸗ gung der hier vorherrſchenden Expanſion geheilt wer⸗ den; und da er fo dieſelben Grundſaͤtze ausſpricht, welche wir oben als die richtigen der Radicalcur an⸗ gegeben haben, ſo muͤſſen wir ihm ungetheilten Bey⸗ fall zuerkennen, jedoch immer unter der Befchrans kung, daß bey maͤchtig hervorſtechenden Symptomen eine palliative oder ſymptomatiſche Behandlung noth⸗ wendig wird. Verhandlungen der Linneiſchen Geſellſchaft zu London. (Fortſetzung von Iſis Heft V. S. 560. 26. Oct. Zoologiſcher Clubb. glocitans m. et f. in Effer gefangen. 9. Pov. Leach neuer Vespertilio, pygmaeus, in England gefangen; gleicht pipistrellus (ſchon gegeben). ; 23. Nov. Fortſetzungen. — Vigors zeigt, daß Ram- phastos auch Fleiſch freſſe, wie Buceros und Corvus, geht ao in Psittacus über, 29. Nov. Jahrestag. Birby Sprecher. 14. Dec. Digors zeigt Laniadae und bemerkt ihre Verwandtſchaften mit Merulidae und Muscicapidae, zeigt auch Swainſons und Suchs neue e Sippen. Vertagung bis zum 11. Sänner 1825 Vigors zeigt Gattungen von Pla- tycercus und macht aufmerkſam auf die Wichtigkeit der ſcheinbar kleinlichſten Unterſchiede. W. S. Mac⸗Leap führt dazu als Beyſpiel an, daß Linne unter Scarabaeus pilularius einen americani⸗ ſchen und einen europaͤiſchen Käfer. begriffen habe; einer ſey jetzt Ateuchus volvens 1 der andere Gymnopleu- sus pilularius. S — Vigors zeigt Anas viele Cirripeden. Gray bemerkt gleichfalls, daß Ursus arctos et fe- rox Lewin et Clarke zuſammengeworfen wurden, wäh tend doch der eine Klauen zum Klettern, der andere zum Graben habe. Dr. Such ſagt endlich, er ſey in der Bes ſtimmung feiner braſilianiſchen Tauben erſt zum Zwecke ge langt, als er die von den Neuern aufgeſtellten ſcheinbar ge. ringfuͤgigen ſippiſchen Charactere beachtet habe. 25. Jaͤnn. W. S. Mac- Leay, über die Tarfusgti der, 3. Horn. Bicheno zeigt die Procellaria a mitten im Lande in Berkſhire geſchoſſen. 1 N zeigt fein Ciaſſiſicationsſchema über bi; Voͤgel. SR 22. Horn. Capitaͤn Ring zeigt. neefiieben? Thiere aus dem indiſchen Meere: Hyalaea, Clio, Spirula, Pen- talasmis, neue Achatina, Cilicia, Idothea, Alima vi- trea (Cancer v. Banks), Porpita und mehrere Fiſche. Vigors zeigt eine Abändernng der wilden Anas be: schas. W. S. Mac⸗Leapy uͤber die Berwanbefchaften und Analogien der Abtheilungen von Scarabaeus, 8. März Capitaͤn King ſchenkt neuhollaͤndiſche Dir gel: Halcyon sacra, Barita tibicen, Meliphagae, Hae- matopus n., Rallus torquatus, Aptenodytes minor, Tachypetes aquilus, Larus georgii, duae Sternae no- vae. Lewins Melliphaga chrysöcephala s. Oriolus re- gens Temm. ift Kings des Gouverneurs Oriole oder Ho- neysucker, der ihn zuerſt nach England geſchickt hat; eben⸗ fo iſt Platycercus scapulatus Kings Parrot. Bennet uͤber einen Echinus. 22. Maͤrz. Broderip zeigt von Ae verdorbe⸗ nes Ruͤſternholz. f Catalog neuhollaͤndiſcher Voͤgel von Sorsfield und e 2. April. Thackeray ſchickt Gallinula baillonii T. in England gefangen. — Swainſon zeigt 5 neue Thamnophili, wovon er 25 Gattungen kennt, alle aus Amerika und gefleckt, während die africanifhen (Dlalago- notus) große Farbenmaſſen haben. — Vigors zeigt meh⸗ tere Gattungen von Palacornis. 28. Apr. Thackeray ſchickt einen Accentor alpi- nus, in England geſchoſſen. — Vigors zeigt das Se e⸗ ma feiner Insessores (Voͤgel). 14. Juny. Digors über Insessores. 10. May. Verzeichniß der hollaͤndiſchen Voͤgel. 28. Juny. Swainſon über eine Fledermaus, Phyllostoma verwandt. — Vigors über Icterus. 12. July. Leadbeater ſchickt Ardea comata Pall., in England geſchoſſen, wog 8 Unz. — J. E. Gray zeigt dem | 26. Suly. Bell zeigt Schildkröten und darunter feine, neue Sippe Sternothaerus. 669 - 8. Nov. Leadbeater neue teten, Indicator Fr 22. Nov. Derſelbe; 580 mitgebracht, gehört zu Platycercus. Brookes zeigt Dendrocolaptes, Synallaxis. — rs Catalog neuhollaͤndiſcher Voͤgel. 29. Nov. Jahrestag. 13. Dec. Stephens zeigt Dytisci; dimidiatus, n marginalis, circumflexus, angustatus n. 5 crucians n Die Weibchen ohne Furchen auf den Fluͤ⸗ ecken, gehen über in Trogus, wozu P. flavoscutella- 225 Buprestis aenea wurde in Devonſhire gefangen, pVigors Verzeichniß neuhollaͤndiſcher Vögel. 2 10. Jänner 1826. Bell über die Lebensart der Vi- erra vittata, frißt Eydechſen und Eyer; leckt jenen nur s Blut aus, war zahm und zeigte ſich übrigens nicht utdürſtig und war nach dem Fraß nicht ſchlaͤfrig wie Gu- o; ſollte daher eine eigene Sippe bilden: Galictis. — Zeigt auch einen neuen Coluber aus Braſilien und eine lebendige Terrapene nebulosa. Stephens zeigt die Larve eines Ichneumons aus der Larve von Cerura vinula. 35 Selby: Plectrophanes lapponica. In 24. Jaͤnner. Vigors zeigt Anas rufina Pall,, in England gefangen. — Fortſetzung des Catalogs. 14. Horn. Briefe von W. S. Mac-Leay (dem Verf. der Horae entomologicae) aus der Havannah über Voͤgel. N? Vigors über die Verwandtſchaften der Tenuirostres, beſonders Prochilidae. ag 28. Horn. Sorsfield über Ailurus fülgens aus Ne: pal von Hardwicke. — E. Griffiths über die lebendige Simia lagothrix Humb. 14. u. 28. Maͤrz. törlche Syſteme. 5 11. April Sardwicke: neuer i 25. Apr. Unterhaltung über die Grundſaͤtze in der Anordnung der Naturalien. N 9. May. Vigors uͤber Meliphaga. 28. May. Narrell über die Luftroͤhren der Voͤgel. | 13. Junp. Vigors vertheidigt die Anordnung in Mac: Lear s Horis entomologicis, beſonders die fuͤnfzaͤhlige und kreisfoͤrmige. Brapley lobt biefe: wanddang auch 55 die Chemie und Mineralogie. a 25. July. Mac- Leays gage Voỹgel werden gezeigt. — e über die fünfzäplige Eintheilung der Mineralien. 14. Nov. Mac⸗Leap ſchickt Lurche und Wa von Cuba. A. Cooper ſchickt Larven u. f. w. von Xiphydria dromedarius, welche Holz durchboheen. ee e kuͤnſtliche und na⸗ Pirktäcas ne Lathı, . Eydech ſenſippen. 670 Brief von Gaimard uͤber die bey Gibraltar entdeck⸗ ten Diphyden (ſchon gegeben). Mac⸗Leay über die Anatomie der Vögel auf Cuba. 28. Nov. Weſtwood über Bledius stephensii. — Birby zeigt Cremastocheilus castaneus, Cnemida uſw. 12. Dec. Narrell zeigt Charadrius cantianus, vers ſchieden von Ch. hiaticula; iſt ſelten in England; Tringa temminchii iſt verſchieden von T. minuta, bepde in Eng⸗ land; eben fo T. rufescens, fehr aͤhnlich der T. pectora- lis von Ch. Bonaparte. Leadbeater ſchickt Vögel aus Nordamerica: Vultur californianus, Corvus stelleri, columbianus, Bomby- cilla garrula, Cinclus pallasii, Phaleris n., cerorhyn- cha. 23. Jänner 1827. Narrell über die Luftroͤhren der Voͤgel. 13. Horn. Cuba. 27. Horn. chem Gefieder. 13. März. Bell: Schildkroͤten, fünfzählig geordnet: Testudinidae, Emydidae, Trionychidae, Sphargidae et Cheloniadae, Die Sternothaerinae ſtehen zwiſchen den 2 erſten; Chelys fimbriata zwiſchen 2 u. 3. Testu- do elegans iſt das Junge von T. radiata. Rinyxis uns terſcheidet ſich von Terrapene dadurch, daß das bewegliche Stuͤck des Schildes die Seitenplatten ſind, ſtatt der Ster⸗ nalplatte. 27. Maͤrz. aus England. 10. April. J. Harwood über den Orang⸗Outang auf Borneo. — Gray ſagt, Cuvier ſcheine die Beſchreidung der Zähne des Basiliscus nach Lacerta amboinensis ge- geben zu haben, welche mit denen der Iguaniden uͤberein⸗ ſtimmen; die des Basil. americanus dagegen mit denen der Agamiden, find mithin 2 Sippen, jene Basiliscus, dieſe Lophura, — Weſtwood zeigt lebendig Aphanisticus einarginatus ſelten in England, und die Larve einer Ci- cindela aus einem Erdloch, welches fie 18 Zoll tief gegra⸗ ben hatte. t 24. Apt. Bell zeigt eine Viper, deren Speiferöhre beym Schlucken einer Maus zerriß. — Gray zeigt die Zeichnung des Fußes im britiſchen Muſeum und in dem Mac⸗Leay Anatomie der Voͤgel auf Narrell weibliche Faſanen mit maͤnnli⸗ Narrell zeigt wieder eine Anas rufina zu Orford vom Didus ineptus, ſo wie auch vom Kopf. Ein Fuß iſt größer. als der andere, daher wahrſcheinlich von 2 Stuͤcken. — Thackeray ſchickt Gallinula pusilla bey Cambridge gefangen, ſehr ſelten. — Gray Reviſi ion der Narrell über britiſche Raubvogel. 22. May. Audubon zeigt ſehr ſchoͤne Zeichnungen zu feinem Werke über die nordamericaniſchen Voͤgel. 12. Juny. Vigors zeigt Loxia punctularia, cras- sirostris, Fringilla noctis. 13. Nov. Viele Saͤugthiere und Vögel vom Capi⸗ taͤn King aus der e ” eg 672 29. Nov. Jahrestag. Children über die e Am 22. Juny hatte deßholb eine Sitzung im Hauſe der Zoologie im letzten Jahr. der Gartengeſellſchaft unter dem Earl of Darnley 5 11. Dec. F. W. Zope zeigt eine Sammlung Kerſe MI ein Ausſchuß und Stamford Naffies als Vorſtand, T. aus Sheropſhire. Rhipiphorus paradoxus findet ſich den Griſſiihs als Secretaͤr gewählt wurde. Zellen der weiblichen Weſpen. — Leadbeater zeigt 12 neue Vögel aus Sud africa, W Am 29. April 1826 war die Geſellſchaft vollkommen gebildet, ein deſonderes Haus zur Aufbewahrung der Samm⸗ 8. Jaͤnner 1828. Guilding, caribäifhe Thiere. lungen gemiethet und in dem Regentspark ein Grund vom 22. Jaͤnn. Narrell zeigt Emberiza hortulana von Forſtamt erhalten. Man legte ſogleich darinn Wege, Zau⸗ Mancheſter und chloracephala. — J. Brookes über ne, Stadel, Vogelhaͤuſer, Weiher u. ſ. w. an. a Axolotl als Typus einer neuen Lurchordnung; ſoll heißen A > 8 3 m 7. März 1827 wurde an des verſtorbenen Raffles E ee zeigt auch Zerlegung von Siren Stelle der Marquis of Lansdown zum Vorſtand gewählt, und das Muſeum den Mitgliedern geöffnet. Es enthielt 12. Horn. L. Jenyns über 2 britiſche Gattungen bereits mehrere Tauſend zoofogifhe Gegenſtaͤnde, welche Plecotus; Vespertilio mystacinus murde in Cambridge- durch freywillige Beytraͤge zufammengekommen waren. Der ſhire gefangen. 3 Ausſchuß beſteht aus dem Herzog 0 e of Darnley, of Egremont, Viscount Gage, Lords Auckland, . We e zu Nerafi 5 Stanley, Sir E. Home, E. Barnard, J. G. Children, l . H. T. Colebreoke, Dr. Theol. Gudenough, G. B. Gree⸗ 5 11. Marz. Stephens zeigt eine Vanessa urticae nough, 11 1 Hardwicke, Dr. Th. Horsfield, Dr. mit 5 Fluͤgeln; der ste war hinter den andern. — Nar⸗ Th. Raffles, Sabine 1 Ch. Stokes, N. A. Vi⸗ rell zeigt das Skelet von Chlamyphorus truncatus. gors Se L. B. 25. März fiel aus wegen E. Smiths Tod. N 1 2 i : 2 Im darauffolgenden Sommer wurde der Thiergarten 128 Apr. Morgan über die Milchorgane des Kän— geoͤffnet, damit jedes Mitglied die Thiere beobachten, un⸗ Sufus. . 7 4 terſuchen und vorkommenden Falls dieſelben anatomieren 13. May. Narrell uͤber die indiſchen Affen. konnte. Die große Sammlung aus Sumatra von Stam⸗ 27. May. Capitaͤn Rings Vögel werden gezeigt. — ford Raffles wurde fut 3000 Pf. gekauft, darunter 6 ächte Brookes: Dipus maximus ſey eine neue S Lago- Affen (Simia), das Männchen und Weibchen von Simia stomus trichodactylus. Er verglich das Skelet mit dem nasica nebſt einer verwandten neuen Gattung, mehrere (von Arctomys alpinus, Urson, Coypus, Isodon, Helarctos malayanus, verſchiedene Tigerkatzen, worunter Helamys, Cuniculus, Sciurus et Agouti, eine neue Gattung, verſchiedene Tupaia, Mydaus, Icti- > des, Gymnura, der Trappe, Dougong u. f. w.; unter den be Die neue zoologiſche Anſtalt zu London. Voͤgeln die ſchoͤnſten Gattungen von Sumatra, beſonders aus der Zunft der Huͤhner; neue Lurche, Fiſche, Kerfe und Im März 1825 erſchien vorzüglich auf Betrieb von Corallen; ſehr vieles in Branntwein. Herr Croß im Exe⸗ Stamford Raffles ein Plan zur, Gründung einer Gefell: ter Change hat den Fennec geſchenkt, Cops im Tower den ſchaft mit dem Zwecke, neue nützliche Thiere einzuführen Helarctos eurispilus, G. M. Hartwicke den Eulurus und eine allgemeine zoologiſche Sammlung zu bilden. fulgens und andere oͤſtliche Thiere, der König einen ſchoͤ⸗ nen Straus. , Diefe Geſellſchaft ſoll ſich zur Zoologie verhalten, wie 5 die Gartengeſelfſchaft zur Botanik. Man will beſonders N (Fortſetzung folgt.) neue Arten und Schläge von Thieren lebendig unterhalten 1 - 2 und zaͤhmen, um zu ler ob 2 nicht auf irgend 0 eee 1 Un eine Weiſe gebraucht werden koͤnnen. azu will man ei⸗ ; f 8 nen Gtund Kaen mit hinlaͤnglichem Waſſer und verſchiede⸗ Verwahrung. ner Oberflaͤche, um darauf große Menagerien von Saͤug⸗ Ich Unterzeichneter verwahre mich gegen die Schidderung thieren, Voͤgeln und Fiſchen anzulegen. In der Stadt da- meines natuthiſtoriſchen Inſtituts in „Joh. Seller's Ta⸗ gegen ſoll das Muſeum errichtet werden. Joͤhrlich fol ein ſchenbuche von Bamberg 1831. 8. / theils wegen der Mitglied nur 2 Pf. bezahlen und dafür freyen Zutritt zu vielen Unrichtigkeiten, theils wegen des Mangels aller ſyſte⸗ den Sammlungen und zu dem Thiergarten haben. Rom matiſchen Ordnung in Aufzaͤhlung der Naturproducte, -wels bat aus aller Welt wilde Thiere kommen und fie in den ches den Anſchein geben könnte, als wären die n auf Amphitheatern zerreißen laſſen; England wird es beffer an⸗ eine ſolche Weiſe aufgeſtellt. RES 7175 ſtehen, feiner Bevölkerung in der Hauptſtadt ein 5 Bamberg 28. May 1831. . 1 Schauſpiel mit fremden rer zu zeigen. Dr. Linder E +1 5 FR „ a | * 3 . ö i 4 Bat: tympanum cum anditusossienlisimusenlisque item tuba 4) Cochlea plane aperta; vestibulum atque canales semicir- 4 N Eustachii, nervi eto. ; Sula 1 i } ar 8 ET 5) Idem simulacrum, ubi una tes int jeul 917 £ ; „ gundruplo' adancta 9 h „ ul partes internae, outiculae I Pe e N a 5 3 et expassus in cochlea auditorius nervus obser. Aft . a vanda sunt. ö 2) Cochlea et canales semicireulares; ab involvente osse pe- 6) Nervi, facialis et auditorius, qui se per vestihulum et ca- 1" troso liberata. Cochlea spectat sursum, deorsum sinus. nales semicirculares expandit agcusticus, a Simulacra 1—6 constant 4 Exd’or, 11% E - R * SIMULACRA OCULI HUMANT FABRICAM IELUSTRANTIA: Er qua ad Illmi Doellinger, qua ad Illi Soemmerring architypum; et ad artificis arbitrium expressa. J Bulbi oculi dimidium anterius, ad angulos rec: +) Choroidea tunica una cum nervisciliaribus at- as . 2 ih dus fric!!!· ͤ 1½Röthlr, 2) Ejusdem dimidium posterius, simili modo se: 5) Retina cum Zinnii zonula atque lente erystal- } junctum .. TTT DER NS Re ae net 8 2 90 Oculi bulbus ad angulos rectos ejusmodi dissec- 15 Quae (1—5) duplo adaucta sunt. a tus, ut et lens crystallina, et nervus opticus ad 6) Bulbi oculi ab anteriori parte visi quadrans, tri- 18 Axim divisa appareant 3½ — plo adauctus;-quo tunicarum situs cerni possit. 2 — Mi SIMULACRA ANATOMICO - MAIEUTICA En al types Illmi Fluge, Professoris Berelinensis etc, adumhrata. I) Virginis mammae en 1½ Frd. | b) in pubertatis periodo,- 2 Lactiferi ductus in ‚nutrieis mamma a c) in eodem statu, ubi vero matricis paries 3) Virginis partes genitales externe . I Erd’ar. anterior sublatus est, ovariaque cum 4) Mulieris, semel partum enixae, partes obscoenae 5) Virginis externae partes genitales, ubi ossa pubis, corpora cavernosa: cum musculis suis, item BR tubis aperta sunt. vaginae ani et perinaei musculi cerni queunt Y, 5 Quae tria simulacra constant ½ Frdor. 38) Mulieris, quae vix peperit, uterus, cum corpo- — ribus luteis in ovario quae adsunt. Matricis⸗ margo ovariorumque unum, dissecta atque 6) Mulleris, nondum prolem enixse, pelvis; eum partibus et hang vestientibus, et ab ipsu in- ; clusis. Sectione ad angulos rectos. divisa °. 7) Matrix virginea cum adpendentibus ‘ovariis ex- plwicatis, tubis,. ligamentis et teretibus et latis; triplici modo explanata; a) in statu ante pubertatem, explicatay.adpareng\ ir an: Keine: aut er een 9) Abdomen mulieris, sexto mense gravidae. Tam ? abdominis integumentis, quam matricis parie-- te anteriore remotis, embryo cum velamentis adparet. Item nonnulla abdominis intestina conspectui sese pra eben 22 = FTeminae Hottentottae partes obscoenae cum sunt. Hujus speciminis descriptionem iive- membranaceo illo rimae tegumento longe fa- nies in Illımi'Otto. libro: „Seltene Beobachtun- moso; in museo Regio Vratislaviensi servan- Beni SHE SE NE EN Ergo tur et ab artifice diligentissime cera-expressae. Quorum simulacrorum singula exemplaria in ligneis tabulis nigris posita ibique fixa sunt. Tam singula quam conjuncta- venduntur. 77 > Ss 3 SIMULACRUM PELVIS VIRILIS INTESTINA ILLUSTRANS. Sinistra pelvis virilis pars ejusmodi aperta atque remota est, ut, deletis intestinis temmioribus, fer- jmnes systema genitale constituentes partes eum vesica urinaria et intestino recto explicata, attamen illae a, adpareant. 5 h Quod. tironi. lithotomo imprimis dicatum . 2 2 5 x R 5 5 „ 33 Rthlk - SIMULACRUM CORDIS STUN. EXPONENS. Cor in tliorace, cui sternum ademtum quique inferne per septum transversum expassum zum cruribus ejus maxima ex parte abscissis clausus est, situm conspicitur . 8 2 e 50 Rthlz x P Naͤchſtens erſcheint Zaecd”s diplom. Veſchreibung der 1100 Bamberger Handſchriften auf Pergament, mit Nachrichten on allen Bibliotheken Gelehrten, Schoͤnſchreibern und Malern des alten Fuͤrſtenthumes Bamberg während des Mittelalters. Ba Hefe Handſchriften zum Theile noch ungedruckt ſind, und ſich über alle Wiſſenſchaften verbreiten, fo mag die vorläufige Anzei⸗ licht unwillkommen ſeyn. A. Allgemeines. S. 561. Buquoy: Geſetze herrſchen. — 563. Derſelbe, Aphorismen für Meditation und Naturdich⸗ tung. — 566. Nosmäslers Gallerie der Aerzte und Nalurfor⸗ ſcher 567. Z in cken, Beſchreibung eines Nordlichts. B. Botanik. — 577. DeCandolle's Prodromus P. IV. — 532, Deſſelben Geſchichte der Botanik zu Genf. — 584. A. DeCandolle's Monographie der Glockenblumen. — 556. Wallich, Plantae asigticge N. IV. — 595. Baer, Verwuͤſtung des Leins durch Raupen. C. Zoologie. 604. Wagler über die Gattungen der Faulthiere. 612. Derſelbe uͤber die Gattungen von Lagostomus (Viscache et Chinchilla). 617. Derſelbe. Beyträge zu Dasyprocta. 622. Meigens Mucken Bd. VI. — 628. Eichwalds Zoologia specialıs 1. — 629. Wied s Abbildungen XIV. — 630. Meigens Schmetterlinge II. * — 633. Voith 's zoolog. Beobachtungen. 684. Wiedemanns außereuropäifhe Mucken II. 613. Harlans Fauna americana. D. Medicein.“ 650. Groh über Bagliv und einen Lehrſatz deſſelben. 667. Verhandlungen des zoolog. Clubbs zu London von 4824 8 bis May 1827. — 671. Zoolog. Anſtalt zu London. um ſ ch l a 9. Heinemann. Simulacrorum e cera ſi ictorum ‚corperisque h mani fabricam explieantium elenchus tete. J Jack's diplom. Beſchreibung der 1100 Bamberger Handschrift auf Pergament, welche naͤchſtens erſcheinen 9 70 Ver k e h r. Eingegangen. A. An Buͤchern. Dr. K. H. Baumgärtner, Beobachtungen über die Nor ö u. das Blut in ihrem geſunden u. krankhaften -Zuftal Freiburg b. Groos. 80. 8. 288. 12 Sttflin. Er G. C. Muhry, de spinae .dorsi distoxsionibus et equino disquisitio pathologico -therapeutica adjecta ne varum machinarum.a Langenbeck ‚inyentarum ‚des ri tione, :Goettingae. 29. 4. 60. 3 t aen. J. Perleb'es Lehrb. d. 1 Freyburg i. B. b ner. Bd. 2. Abth⸗ 1. 81. 8. L. Wihl, de gravissimis : e Tes nseripki Sonde philologico-critica, nebſt einer Nede die Anfänge der Kunſt unter den Griechen in Verbi mit der Erklärung einer phönicifhen Inſchrift. Muͤng 81. 8. 80. 2 Stt. > . v. Weber, der Luftelertrophor in feiner‘ Vervo ft‘ u Münden b. Weber. 31. 8. 29. 1 Stt. 0 F. V. M. Zippe, Ueberſicht der Gebirgsformationen in men. Prag. 31. 8. 94. Bluff et Fingerhut, Compendium Florae -germanicae, T Plantae cryptogamae auct. Vullroth P. I. Norimke ap. Schrag. 31. 12. 651. 1 F. W. Wallroth, RNaturgeſch. 510 1 Flechten. 9 burg b. Zimmermann. 29. Doct. Fr. Arnold (Proſector), 1755 Kopftheil des vegetatit Nervenſyſtems beym Menſchen in anatomiſcher und phy logiſcher Hinſicht bearbeitet. Heidelberg b. Groos. 8 204. 10 Doppeltafeln. B. An Zeitſchriften. Jahrbuch fuͤr Mineralogie, Geognoſie, Geologie und Petrefi kunde von Leonhard und Bronn. Heidelberg b. Reichg 30. 8. H. 4. 5 T. x Annalen der Phyſik von Poggen.dor ff. 30. 8—11. Journal f. techn. Chemie v. Erdmann. 30. 9 u. 10. Jahrb. d. Chemie v. Schwieigger. 30. 12 3 81. 1. 2. Archiv an Apothekervereins von R. Brandes. 30. 10 nd 11 Sehr Zeitung. 31. 12, 24, 26. AN 95 Frorieps Notizen der Natur: und Heilkunde Nr. 61063 0 Botan. Zeitung 30. bis zu Ende. Be} Literariſche Unterhaltungsblätter. > 1—55. Dr. Doct. J 7 ... a u Heft VII. on 5 dh = ; aa 165 e 2 ? Der Preis von 12 Heften iſt 8 Thlr. fähf. oder 14 fl. 24 Xr. rheiniſch, und die Zahlung iſt ungetheilt zur Leipziger Oſtermeſſe des laufenden Jahres zu leiſten. 5 Man wendet ſich an die Buchhandlung Brockhaus zu Leipzig, wohin auch die Beytraͤge zu ſchicken find. Unfrankierte Bucher mit der Poſt werden zurückgewieſen: 16 515 5 g a % a >» 1 A mn z e Nachricht für Geognoſten, Petrefacten⸗Sammler und Zoologen. Ich habe im Jahre 1828 eine Reife an bie franzöfifchen und italieniſchen Kuͤſten des Mittelmeers unternommen und, vor⸗ züglich zum näheren Studium der Thieruͤberreſte in den Kno— chenbreccien, mich einige Zeit in Sardinien aufgehalten. In Kaſtner's Archiv für die gef. Naturl. Bd. XV. habe ich bereits Nachrichten uͤber die Breccie bey Cagliari gegeben; im erſten Hefte von Leonhard's und Bronns neuem Journale findet man einen Auszug davon; die genaue Beſchreibung und Abbildung der Reſte foſſiler Inſectivoren, Nager und Vögel der Diluvial: eit 5 wird im naͤchſten Bande der Denkſchriften der Academie der Wiſſenſchaften in Muͤnchen erſcheinen. Da ich mit nicht unbeträchtlichen Koſten eine größe Men⸗ ge foſſiler Reſte aus der Knochenbreccie von Cagliari mitbrachte, ſo habe ich mich entſchloſſen, die Dubletten gegen Verguͤtung der Auslagen abzulaſſen, und hoffe dadurch den Naturforſchern Gele⸗ genheit zu geben, Vergleichungen mit etwanigen ahnlichen foſſi⸗ len Thieren anderer Gegenden anzuſtellen. So lange der Vor⸗ rath langt, kann ich dreyerley Sammlungen anbieten: 1) Zu 3 Ducaten in Gold: Von Lagomys. Ober- und Un⸗ terkiefer (Zähne ziemlich vollſtändig), Wirbel, Theile vom Schulterblatt, vollſtaͤndige Oberarmknochen, Ulna, radius, Theile vom Becken, Oberſchenkelknochen, tibia. Von Arvicola. Unterkiefer, Oberarmbein, Oberſchenkelbein, Becken. Knochen von Mus, — Knochen von mehreren Bögen, 1 . 2) Zu 2 Ducaten; dieſelben nicht fo vollftändig der Erhal⸗ tung nach; die Zaͤhne fehlen meiſt — doch zeigen die Zahnfächer immer noch das Characteriſtiſche. - 3) Zu 1 Ducaten; ohne Vögellnoden. Reſte von Lagomys, Arvicola und Mus — die Extremitätenknochen faſt alle vollſtaͤndig und gut erhalten. Eben fo bin ich erbötig, zu ſehr geringen Preiſen — bloß 128 mit beſonderer Beruͤckſichtigung der mittelmeeriſchen Brec. _ ing e n. De zum Erſatz der Auslagen — Dubletten von Thieren in Weingeifl) abzulaſſen, z. B. von Octopus macropus Risso aus Nizza Scincus tiligugu aus Sardinien, Lebias ebendaher, mehrere An neliden u. dgl. Da ich ſelbſt keine eigentliche Sammlung beſitze, ſonde alles, was ich habe, nur zu meinen Vorleſungen und andern wi ſenſchaftlichen Arbeiten benutze, ſo kann ich nicht tauſchen; muͤßten denn andere foſſile Nager, Inſectenfreſſer und Voͤg angeboten werden. Dagegen nehme ich gerne naturhiſtoriſch (zoologifche, anatomiſche, geognoſtiſche) Werke gegen obige Petk facten an. ee Briefe erbitte ich mir portofrey. Erlangen. 5 N Dr. Rudolph Wagner. Hildburghauſen und New⸗Nork. Im Verlage des bibliographifchen Inſtituts f vom 5. April bis 18. May an Fortſetzungen und Reg igkeiten erſchienen und an alle prompt zahlenden 2 ſteller verſendet worden: h a 0 721 TO Miniaturbibliothek deutſcher Claſſiker, t jedes Bü 118.120. Bd. 15 ee, „ e Cabinetsbibliothek deutſcher Claſſiker, 4 Gr. jeder Band. 117 | 119. Bd. ö 2 Bibliothek deutſcher Canzelberedſamkeit, zu 10 Gr. de 711 ae ARE Claſſiſche Caſualpredigten. Aus der Bibliothek deutſcher Ca beredſamkeit beſonders abgedruckt. 8. 2 Theile in 1 Ba mit 2 Kupfern. 17; Thlr. fühl. 0 1 8 Heft Eh ns VII. Die Würdigung der geſammten Organiſation, von einem „ Stand⸗ puncte aus betrachtet. Vom Grafen Georg von Buquoy. I. Dom i, des Menſchenlebens (als der Akme des Thierlebens) aus. Jo der Menſch, das Hoͤchſte an der unendlichen Schoͤ⸗ pfung! Was, und wie es, um mich ſich geſtaltet, wird geiſtiges Bild mir. Was als Wille keimet in mir, zum Machtgebot wird es: Trieb⸗Bewegtem, Erdumrankendem, Irdgeſtarrtem. 2. . Vom Urtypus des Pflanzlebens aus. Gl die Pflanze, das Hoͤchſte an der unendlichen Schoͤ⸗ pfung: Wurzelderſiechtend fruchthauchende Scholle; Sendend der Tiefe, aus Tagesluſt, Leben; Blaͤttergeſiedert durchrauſchend die Lüfte, Prangend in Bluͤthe, geſponnen aus Farb' und elcht; Gruͤnend umduftend Gewaͤſſer und Feſte; Liefer ich das Hochſte, die Fülle des Lebens. Tief in die Nacht hin des Schoͤpfungstags ſinket, Was aus der Erde Kern hoͤrnig durchbricht Fruchtland, es ſcheidend felſig und ſchroff, Rimmer erwärmend am Strahle des Lebens. — Iſis 1831. Heft 7. Tiefer noch ſinket des Menſchen Beginnen, Bringend Verderben der ganzen Natur, Ordnend und furchend nach herriſchem Sinne; Saaten zertretend; Thiere verſcheuchend; Feind und Verraͤther am eignen Geſchlechte; Selbſt ſich vernichtend im Drang’ der Erkenntniß. 3. Vom Urtypus des Cryſtall⸗Lebens aus. Ich der Cryſtall, das Höͤchſte an der unendlichen Schöpfung! Seit Jahrtauſenden geformet, Unverändert, tiefenmäßig, Stuͤtzend veft der Erde Bau, — Wird mir lächerlich das Treiben An des Lebens Wandelform. Wie's da gierig zeugt und bildet, Zieret, putzet, eitel buhlet, um, als Staub, — mir heimzufallen. — Doch der Laͤppiſchſte aus Allen Iſt der Menſch, der ſtolze Schwaͤchling, Der, geängſtet von Phantomen, Toll vergeudet ſeine Zeit, Die ſo kurz ihm zugemeſſen. — 43 675 Th Aphorismen fur Meditation und Naturdichtung. Vom Grafen Georg vo Buquoy. Fortſetzung. Volum der Milz verhaͤltnißmaͤßig zum Volum der Les ber, und zum Volum des ganzen Organismus, nimmt zu, von der niedrern Lebensſtufe nach der hoͤhern hin (an auf— ſteigender Thiergruppe), und von der fruͤhern Bildung nach der ſpaͤtern hin (an Foͤtusentwicklung). Bey auf niedrigerer Stufe des Thierlebens Stehenden iſt Fruchtbarkeit größer als bey auf höherer Stufe des Thier, lebens Stehenden; * ferner bey Waſſerthieren arößer als bey Landthieren; ferner bey den plaſtiſchen Thieren (wo Reproduction praͤdominiert) größer als bey den irtitabeln (wo Arterioſitat und ſpontoſeiſtiſche Muscularitaͤt praͤdomi— minieren) z. B. den Raubthieren. Sowohl bey Pflanzen als Thieren werden die im Fruchtknoten und in den Ovarien entſtehenden Fruchtſtoff und Keimkoͤrner oder Blaͤschen befruchtet, entweder bloß durch cosmiſchen Einfluß, oder durch männlichen Saamen (bey Pflanzen pollen, bey Thieren sperma); fo befruchtet, ent: weder innerlich oder aͤußerlich (durch maͤnnliches Beſpritzen der von Weibchen gelegten Keimkoͤrner), erſcheinen Eyer (bey Pflanzen faͤlſchlich Saamen genannt, dieſe ſollten Pflanzeneyer heißen), welche entweder im Mutterleibe aus⸗ gebrütet werden oder außerhalb des Mutterleibes, vivipara, ovipara, oder auch halb im Mutterleibe, halb außerhalb des Mutterleibes, z. B. beym Kaͤnguruh, wo die Foͤtuſe aus dem Uterus in den Beutel auskriechen und hier vollends aus— reifen. Die Pflanzen ſind durchgehends ovipara. Die gleichartige Zeugung (im Gegenſatze der ungleichartigen, der seneralio aequivoca.) geſchieht durch Monogyniften (hier bloß weibliche Individuen, Spaltzeugung, Sproſ— ſen, Knollen, Zwiebel, Befruchtung der Keimkoͤrner bloß durch cosmiſchen Einfluß), Hermaphroditen, und Digyz niſten. Bey den Digyniſten iſt die individuelle Geſchlecht⸗ lichkeit, der weibliche und maͤnnliche Character, um ſo ent⸗ ſchiedener von einander abweichend, auf je höherer Thiers ſtufe die Digyniſten ſtehen; am grellſten characteriſiert find Maͤnnliches und Weibliches beym Menſchen aus der kauca— ſiſchen Race. Bey den hoͤhern Digyniſten, ** weſentlich den Saͤugthieren, beſtehen folgende Aequivalente hinſichtlich > Das höoͤchſte Beyſpiel der Fruchtbarkeit am menſchlichen Weibe fürs ganze Leben iſt 60 Kinder; indeß iſt die ge⸗ wohnliche Anzahl Junge bey gewiſſen Fliegen bis 20,000. % Bey den niedern Digyniſten beſtehen bloß Ovarien und Hoden des Sperma; bey Pflanzen beſtehen Fruchtboden mit Heimkoͤrnern und Staubbeutel mit Pollen, als Analogon von Ovarium mit Keimkoͤrnern und von Hoden mit Sperma, N BB nehmlich bloß die Erzeuger der Keimkoͤrner und } 676 der weiblichen und männlichen Genitalien, Ovarien und Hoden, worinn ſich (befruchtungsfaͤhige) Bläschen und Sperma erzeugen, Oviducte (Fallopiſche Röhren, Mutter⸗ trompeten) und Saamenleiter, uterus und Saamenblaͤschen, vagina und urethra, clitoris und Eichel, endlich Schaam⸗ lippen und Hodenſack. l a So wie die Dichter ſich Häufig der Vergleichungen aus der Mythologie bedienen, fo koͤnnte, in unferer na⸗ turwiſſenſchaftlichen Epoche, mancher treffende Vergleich aus der Vaturgeſchichte — entlehnt werden; fo ließe ſich z. B. ſagen: N ER Auegelaſſen geil unverſchaͤmt wie ein Affe. Von verdruͤßlicher Unruhe wie eine Hyaͤne. Schlau und lauernd wie eine Katze, oder Spinne. 5 Plump und muͤrriſch wie ein Baͤr. Schlau wie ein Fuchs, oder Rabe. e Majeſtaͤtiſch wie ein Löwe. Muthwillig und dreiſt wie eine Ratte. 5 Beißig wie eine Fledermaus. Kampfluſtig wie ein Hamſter. Schreckhaft wie ein Haſe, wie eine Maus. 7995 Sammelnd und aufſpeichernd wie ein Hamſter. Emſig ordnungliebend wie eine Biene. N Trotzig und ungelehrig wie ein Stier. Plump und ſtupid wie ein Rhinoceros. Geduldig wie ein Eſel. Kuͤhn wie ein Adler. 5 Verzuͤckt wie ein Auerhahn. Stolz wie ein Pfau. Herrſchſuͤchtig wie ein Hahn. Verliebt wie eine Taube. Eiferſuͤchtig wie ein Storch. Taͤppiſch wie ein Strauß. Grob wie ein Caſuar. Geſchaͤftig wie eine Henne. f Faul wie eine Rohrdommel. ; 10 Sentimental wie eine Nachtigall. ö Luſtig wie eine Meiſe. Ernſthaft wie ein Kranich. Poſſenhaft wie ein Specht. Falſch wie ein Papagey.“ 2 Mißtrauiſch wie ein Sperling. 0 * 3 Neugierig wie eine Ente. NEE fx 5 Einfaͤltig wie eine Gans, i Dumm und gierig wie ein Loͤffelreiher. Gravitätifch wie ein Storch. Gefräßig und zerftörend wie eine Inſectenlarve. 5 Wolluͤſtig wie eine Molluske. N © Scheußlich wie eine Spinne, b ü 7 677 ‚Werfhoben wie eine Scholle. haft wie eine Kröte, e fi * Es ſcheint, daß bey Pflanzen, und vielleicht auch bey hiedrern Thieren, wo im Zeugen die Pflanzen und Thiere ch normal als Digyniſten ausſprechen, bey gehinderter Be— ittung, jene auch als Monogyniſten auftreten (verſteht ch die weiblichen Judipiduen nur). So z. B. werden anche weibliche Bluͤthen, auf deren Griffel kein Pollen er gleichnamigen maͤnnlichen Bluͤthen gelangen kann, durch bloßen Chauſſéeſtaub oder durch Magnefiaftaub u. ſ. w. be⸗ fruchtet, fo daß Pflanzeyer (faͤlſchlich Saamen genannt) entſtehen, nach den Beobachtungen von Schelver Henſchel u. ſ. w. Ware dieß auch deym menſchlichen Weibe möglich, nehmlich Befruchtung der Blaͤschen im Ovario ohne Ein— wirkung des sperma, und konnte demgemäß auch Schwän: gerung — ohne Beyſchlaf — erfolgen? eine hoͤchſt wich⸗ * üge Frage für die medicina forensis. * Kunſttriebe entſprechen, unter den Saͤugthieren, bey: nahe nur einigen Nagern, z. B. dem Biber, dem Pfeifha— ſen u. ſ. w., dann aber allen Voͤgeln, und ganz vorzuͤglich we Inſecten und unter dieſen vorzugsweiſe den Hymenops teren. Die pflanzenfreſſenden Saͤugthiere haben die Ohren weiter nach hinten zu am Kopfe angeſetzt, die fleiſchfreſſen— den weiter nach vorn zu. 855 JR! B 0 Y 7 Bey den Nagern iſt vorzuͤglich das Hintertheil kraͤftig ausgebildet, bey den Hufthieren vorzuͤglich das Vordertheil. } (Fortſetzung folgt). Skandinavien und die Alpen, von v. Bo Ber PR 4 945. : ene Es iſt bekannt, daß Herr von Bonſtetten in dem für fein Vaterland fo bedraͤngnißvollen Jahre 1789 feine Vaterſtadt Bern verlaſſen und ſich nach Dänemark begeben hatte, wo er bis 1801 in Copenhagen lebte. Das vorlie⸗ gende Schriftchen enthält Erinnerungen an dieſe Zeit und theilt uns Betrachtungen mit, in denen ſich der Beobach— tungsgeiſt des Verfaſſers aufs Neue bewaͤhrt. Alles in ge⸗ drangter Kürze und mehr in Bruchſtuͤcken, als in einer aus⸗ führlihen zufammenhängenden Darſtellung. Nach dem Ti- tel koͤnnte man eine durchgeführte Vergleichung der Schwei— zer Alpen mit den ſkandinaviſchen Gebirgen erwarten; allein außer der zweyten Abtheilung enthaͤlt die Schrift nur We— niges, was auf dieſen Gegenſtand Bezug hat. Dem In⸗ halte angemeſſener wuͤrde der Titel ſo lauten: Erinnerun⸗ gen aus Skandinavien, mit Ruͤckblicken auf die Schweiz. 5 8. nſtetten. Aus dem Franzöſiſchen. Naumburg, 77 1828. 18 5 8 1 — I 678 genügen, den, FPiolgende kurze Ueberſicht des Inhalts wird um das Intereſſe für dieſe kleine Schrift zu erwe Erſte Abtheilung: Erinnerungen aus Skan⸗ dinavien in Bezug auf Geologie. Im erſten Capitel bemerkt der Verf, daß in Dänemark abgeriſſene Stuͤcke der hohen Alpen vorkommen, nirgends aber eine Spur der Al⸗ pen ſelbſt, von denen dieſe Ueberbleibſel herrühren. Im aten Cap., mit der Ueberſchrift „Trümmer unbekannter Als pen“, ſagt er: Skandinavien ſey großen Zerſtoͤrungen unter— worfen geweſen; große Felſenſtuͤcke ſeyen auf einer Flaͤche von mehreren tauſend Quadratmeilen verbreitet und zwar in einer Entfernung von 28 — 50 Meilen jenſeits der Ber ge; vornehmlich ſey die Abendſeite von Norwegen ſolchen Zerſtoͤrungen ausgeſetzt geweſen; überhaupt aber ſey die Ums walzung, welche Schweden und Norwegen betroffen habe, weit furchtbarer geweſen, als diejenige, welche nur die Gi— pfel der Schweizeralpen gefurcht habe. — Cap. 3: Trüm⸗ mer der Nordalpen. „Die Kenntniß der Umwaͤlzungen, durch welche die Gebirge des Nordens und der Schweiz geſtaltet worden find, hängt ab von der Kenntniß ihrer Truͤmmer und der Art, auf welche dieſe ihre gegenwaͤrtige Stelle ein— genommen haben.“ Bonſtetten erklaͤrt ſich geneigt, dieſe Truͤmmer einzutheilen x. in ſolche, welche ihren Platz nicht verändern, wie die Granitblöde und andere große, auf der Stelle ihres Falles feſtliegende Steinmaſſen, 2. in wan⸗ g dernde, wie die Rollſteine oder Geſchiebe, und 3. in ſolche, die aufs Neue mechaniſch zuſammengeſetzt ſind, wie einige Breccien und Puddingſteine. Er glaubt, die großen Stein: maſſen in Daͤnemark und Schweden ſeyen nach gewiſſen Geſetzen umgeſtuͤrzt worden, wie durch die gleichfoͤrmige Stroͤmung eines tiefen Meeres, dagegen die der Alpen in der Schweiz durch regelloſe, reiſſende Fluthen, nicht durch ein ruhiges Meer. Die Wahrnehmungen, die ihn zu die⸗ ſer Muthmaßung leiteten, theilt er S. 18 ff. mit. 3. B. in Skandinavien liegen jene Maſſen mehr regelmaͤßig, in faſt ganz gleichen Entfernungen, ſie ſind einander ſehr aͤhn⸗ lich, lauter abgebrochene Maſſen von Urgebirgen; ſie bilden in Schweden auf großen Flaͤchen mit Raſen bedeckte Hau⸗ fen, die wie Ameiſenhaufen ausſehen und in gleichen Ent⸗ fernungen von einander liegen; dieſe Haufen beweiſen, daß hier noch keines Menſchen Hand den Boden urbar gemacht hat und daß die Umwälzung, durch die ſie herumgeſtreut wurden, die letzte geweſen ſey, welche dieſen Theil der Erde betreffen; denn jede andere Revolution wuͤrde nothwendig feine Oberſtache anders geſtaltet haben. — Cap. 4: Es ſcheine, als ſeyen die gleich großen Steine im Norden nach gewiſſen Geſetzen umhergeſtreut worden. Cap. 5: Die gro⸗ ßen Granjtblocke finden ſich bis ins Holſtein'ſche. Cap. 6: Dieſelben ſeyen enge verknuͤpft mit der Geſchichte und My thologie der ſkandenaviſchen Voͤlker, fie ſeyen Denkmaͤler ebenfowohl der Geſchichte des Menſchen wie der Geſchichte des Erdbodens. Cap. 7: Reiſe nach Kulla, wo ſich 50 — 60 Toiſen hohe Felſen befinden, deren Oſſian gedenkt. B. macht hier eine Vergleichung zwiſchen den Schweden und Daͤnen. Cap. 8: Die Meyereh von Kulla. Cap. 9: Das Meer und die Felſen. Cap. 10: Der Leuchtthurm von Kulla, Cap. II: Die Gebirge des Nordens und die Als pen. Zugleich über die Seen von Daͤnemark. Der Inhalt dieſes Capftels paßt jedoch nicht ganz zur Ueberſchrift.) 679 Zweyte Abtheilung: Die Gebirge. Cap. 1: Vergleichung der Schweizeralpen mit den Gebirgen Skandinaviens. In den nordiſchen Gebirgen iſt der Gra— nit an der Weſt⸗, in den Alpen an der Suͤdſeite vorherr ſchend; die Alpen bilden hohe und ſpitzige Gipfel, die nor⸗ diſchen Gebirge meiſt abgeſtumpfte Kegel mit breiten, ge⸗ tundeten Oberflaͤchen; die Alpen zeigen Abgruͤnde u. Spal⸗ ten in ihrer hohen, die nordiſchen Geb. in ihrer unteren Region; in den Alpen gehen die Granitbloͤcke nicht über den Jura hinaus, waͤhrend ſie im Norden viel weiter von ihren ſichtbaren Grundflaͤchen entfernt ſind; von Gletſchern weiß man in den nordiſchen Gebirgen faſt gar nichts, wies wohl dergleichen nach B. ſicher vorhanden ſind; in beyden Gebirgen ſind Spuren vom Meere, aber keine Vulcane. — Cap. 2: Die Thaͤler und die Gebirge. Die nordiſchen und die Schweizer Gebirge ſtellen unermeßliche Ruinen vor, deren Truͤmmer in groͤßeren oder kleineren Entfernungen verbreitet ſind; beyde Gebirge ſetzen daher eine große zerſtoͤ— rende Kraft voraus und dieſe Kraft kann nur von unten nach oben gewirkt haben und nur von einem Gas oder Dampf herrühren. Auf die zweyte Abtheilung folgen noch Bruchſtuͤcke über Island. Die Gegenſtaͤnde, welche hier behandelt werden, ſind, in 6 Capitel vertheilt, folgende: Verfaſſung Islands, oͤffentliche Spiele der Islaͤnder, Mahlzeiten der Skandinavier, Sigurd Ring (eine Sage), die islandiſchen Dichter und Geſchichtſchreiber und die Wichtigkeit der ſkan⸗ dinaviſchen Geſchichte. 2 CS a. Archi v für Mineralogie, Geognoſie, Bergbau und Hüttenkunde, her⸗ ausgegeben von Dr. C. J. B. Karſten. Band I. Heft 1 —.2. Berlin, 1829 8. 464 S. 2b. II. Heft 1 — 2. 1830. 379 S. (Mit Kupfertafeln.) Wir haben mit der Anzeige dieſes neuen Archives ab» ſichtlich bis zur Vollendung der beyden erſten Baͤnde oder Jahrgaͤnge gezoͤgert, um zu ſehen, in wie weit der verdiente Herausgeber durch die aufzunehmenden Abhandlungen den angenommenen Titel rechtfertigen wird. Wiewohl nun un⸗ ter den, in den Bereich dieſer Zeitſchrift gehörenden Wiſ— ſenſchaften die „Mineralogie“ — hier gleichbedeutend ge⸗ nommen mit Orypktognoſie, wie aus der Trennung von Geo gnoſie erhellt, — als die erſte genannt iſt, fo finden wir doch in den vorliegenden Bänden, außer zwepen Auffäßen über Syſtematik, keine mineralogiſche ( oryktognoſtiſche), ſondern faſt lauter geognoſtiſche Abhandlungen. Wir koͤn⸗ nen nicht umhin, hiebey einen immer allgemeiner werden⸗ den Gebrauch in unſerer neueren natarwiſſenſchaftlichen Li⸗ teratur zu ruͤgen, welcher jedem, der ſich ernſtlich mit einer Wiſſenſchaft befhäftigt, gewiß laͤngſt aufgefallen und dem Studium ſehr hinderlich iſt. Je mehr nehmlich in unſeren Tagen die einzelnen Naturwiſſenſchaften an Umfang zuges nommen, je ſtrenger ſie ſich ebendeßwegen von einander ge⸗ trennt haben und zu ausſchließlichen Gegenſtaͤnden des Stu⸗ diums einzelner Gelehrten geworden ſind, deſto enger, ſollte man glauben, muͤßten auch die Journale ihren Kreis ziehen und ſich auf einzelne Wiſſenſchaften beſchraͤnken. Aber ge⸗ rade das Gegentheil findet ſtatt, wie wir an unferen deut⸗ ſchen naturwiſſenſchaftlichen Zeitſchriften ſehen; ſtatt bey der⸗ jenigen Wiſſenſchaft ſtehen zu bleiben, für welche fie ſich einmal beſtimmt haben, ſuchen fie immer mehr Fremdarti⸗ ges aus anderen, wenn auch gleich verwandten Wiſſenſchaf⸗ ten in ihren Kreis zu ziehen, woran freylich bey einigen die Duͤrftigkeit und Armuth der eigentlich fuͤr ſie gehoͤrenden Auffäge und der ſehr laͤcherliche Vorſatz, durchaus eine gewiſſe Bogen- und Heftzahl monatlich oder jaͤhrlich auszufüllen, Schuld ſind. So haben wir, um bey den deutſchen Zeit⸗ ſchriften ſtehen zu bleiben, die trefflichen Gilbert'ſchen An⸗ nalen, die von Anfang an der Phyſik gewidmet und lange, zu ihrem eigenen Vortheile, ihrer Beſtimmung treu geblie⸗ ben waren, allmaͤhlich bis zum Gebiete der Chemie (welche doch fuͤr ſich allein ſchon mehr als ein Journal reichlich be⸗ ſchaͤftigen kann), und unter ihrem gegenwaͤrtigen Heraus⸗ geber ſogar bis zur Mineralogie und Geologie ſich erweitern ſehen. So iſt das ehemalige Gren'ſche Journal der Che⸗ mie gleichfalls in ſeiner neueren Fortſetzung zu einem Jour⸗ nal für Phyſik, Chemie und Mineralogie geworden. Ja ſelbſt in eine mathematiſche Zeitſchrift * haben ſich neben phyſicaliſchen nun auch Abhandlungen über ſyſtematiſche Mineralogie, Mineralchemie und Geognoſie verirrt! Von Kaſtner's Archiv fuͤr die geſammte Naturlehre, welches gar auch noch die Naturgeſchichte der beyden organiſchen Reiche und die Phyſiologie mit den ebengenannten ſchon fo ums fangreichen Wiſſenſchaften vereinigt, nicht einmal zu reden. Wie viel beſſer doch für die Wiſſenſchaft und für die Ge lehrten der verſchiedenen Faͤcher waͤre es, wenn wir in Deutſchland ein Journal für Phyſik, ein Journal für Chemie und eines für Mineralogie hätten, von denen je⸗ des ſich ſtreng innerhalb ſeines Gebietes hielte, aber dann auch in Beziehung auf dieſes alles Neue aus dem In- und Auslande liefern müßte! Dann wuͤrde es auch nicht ſo oft geſchehen, daß dem Gelehrten, der ſich unmoͤglich alle die gegenwaͤrtig erſcheinenden Journale anſchaffenz kann, ſo Manches von dem, was zu feinem Fache gehört und ihm zu wiſſen nöthig iſt, entgeht, und Jederman wüßte, wohin er ſich zu wenden haͤtte, wenn er uͤber dieſen oder jenen Gegenſtand Belehrung ſchoͤpfen oder etwas nachſehen will. Auch der Herausgeber des oben genannten Archives hat ſich ein ſchweres Geſchaͤft aufgebuͤrdet, wenn er ſeinem Titel in Zukunft treu bleiben will. Will er aber dieſes Letztere nicht, wozu dann die vier, durch die bedeutenden Fortſchritz te unſerer Zeit fo reichhaltig gewordenen Wiſſenſchaften auf dem Titel? Figurieren ſollen ſie doch nicht bloß? Wit wollen ſehen, wie er ſich helfen wird. Aber begierig ſind wir, ob, wofern der Herausgeber künftig wirklich auch mie neralogiſche, d. h. (in feinem. Sinne) orpktognoſtiſche Abe handlungen und zwar ſo viele derſelben aufnehmen wird, daß fie in ein angemeſſenes Verhaͤltniß zu den geognoſti⸗ ſchen, berg- und huͤttenmaͤnniſchen treten, das Archiv nicht wenigſtens bis zur doppelten Zahl der bis itzt jaͤhrlich er⸗ ſcheinenden Bände wird ausgedehnt werden muͤſſen. 7 »Die Zeitſchrift von Baumgartner und v. Ettingshauſen. 4 = 2 Rr ˙iů ̃ rv ̃ q r 681 Von dieſem großen Uebelſtande des Zuſammentreffens fo verſchiedenartiger Abhandlungen in einem einzigen Jour⸗ abgeſehen, gehört das vorliegende Archiv unter die vor⸗ chſten wiſſenſchaftlichen Zeitſchtiften unſeres Vaterlan⸗ des. Schon die ältere Reihe deſſelben, die bis auf 20 Baͤn⸗ de angewachſen iſt, hatte ſich eines ununterbrochenen Fort anges zu erfreuen, ein Beweis, daß eine ſolche Zeitſchrift edürfniß war; eben dieſer Fortgang laͤßt ſich von dem neuen Archive, und dieſes mit noch größerem Rechte erwarten. Denn es ſind wackere Mitarbeiter, mit denen ſich Hr. Ob. B. R. Rarften Für dieſen Zwack verbunden hat, und ſchan in den bepden erſten Bänden treffen wir faſt lauter ausge⸗ zeichnete Abhandlungen an, durch welche die Wiſſenſchaft wahrhaft bereichert wird. Wie ſchon in dem älteren Archive, fo unterſcheidet . auch hier zwiſchen Abhandlungen und Jotizen. Allein unter den letzteren ſtehen keineswegs, ie man glauben konnte, bloß kurze Auszüge aus anderen riften, ſondern, neben ſolchen, auch wirkliche Original⸗ auffäge, wie z. B. im erſten Bande der Aufſatz von Link und die geognoſtiſchen Bemerkungen von Erman über Ruß⸗ land, welche wenigſtens ebenfogut unter die Abhandlungen hätten aufgenommen werden konnen, als z. B. Weißens kur⸗ ze Notiz über foſſile Elephantenreſte, während hingegen ans derſeits toieder die tabellariſchen Ueberſichten der Minerals zeugniſſe verſchiedener Länder nicht, wie es im erſten Ban- de geſchieht, als Abhandlungen gelten konnen. Indem wir den Bericht uͤber die den Bergbau und die Hüttenkunde betreffenden Arbeiten Anderen überlaffen, beſchraͤnken wir uns hier auf die mineralogifhen und geo⸗ — 2 Abhandlungen, deren Inhalt wir, je nach dem — ſeiner Wichtigkeit, mehr oder weniger kurz andeuten wollen. 17 Erſter Band. Heft x1 und 2. 1829. Abhandlungen des erſten Heftes. r. Das Mineralſyſtem des Prof. Weiß,, nebſt einer Einleitung über die Bildung des natuͤrlichen Syſtems, mit beſonderer Rüdfiht auf das naturhiſtoriſche des Hn. Mohs. Herr Profeſſor Weiß beginnt mit Er⸗ klärungen von dem, was natuͤrliches und was kuͤnſtliches Syſtem ſey und definiert das erſtere als dasjenige Syſtem, „welches die Zuſammenſtellungen und Sonderungen der von ihm darzuſtellenden Naturkoͤrper mit Beruͤckſichtigung der geſammten Natur derſelben anordne.“. Wir geben dem Verf. zu bedenken, ob es wohl die Sprache erlaubt, zu fas gen: „Zuſammenſtellungen anordnen“, und ob vollends gar der Ausdruck „Sonderungen anordnen“ einen Sinn habe. Geſetzt jedoch, man wollte dieſe unverſtaͤndlichen Ausdrucke gelten laſſen, wie kann man denn „Zuſammenſtellungen u. Sonderungen“ bey der Entwerfung eines Syſtems ſchon als gegeben vorausſetzen, da es ja eben das Geſchaͤft des Syſtematikers iſt, ſolche zu machen! — Der Verf. ver⸗ gleicht hierauf die kuͤnſtlichen Syſteme mit dem natürlichen, und dem, was er hieruͤber ſagt, wird gewiß jeder unbefan⸗ gene Mineralog, der feinen Standpunct nicht verrückt, mit vollkommener Anerkennung beyſtimmen. Iſis 1831, Heft 7. Der Mineralog bedarf nach ihm durchaus naturhiſtoriſcher Gattungsbegriffe, 682 wobey alle Eigenſchaften der Mineralien in Betrachtung ge⸗ zogen werden muͤſſen. Ein kuͤnſtliches Syſtem hat nur ei⸗ nen Werth als Regiſter und iſt in dem Falle Bedürfnis, wenn die Zahl der zu claſſificierenden Koͤrper zu groß iſt, als das fie leicht Mberfehen werden koͤnnten. Mit Recht ruͤgt es Hr. Weiß, daß Hr. Mohs die Aggregatbegriffe, d. h. die Begriffe der Claſſen, Ordnungen und Geſchlechter, zur Hauptſache im Syſteme, ja zur Hauptſache in der Wiſſenſchaft macht, da dieſelben doch det Natur der Sache nach veräͤnderlich ſeyen; ferner, daß M. den Mineralien, ſtatt der einfachen, zuſammengeſetzte Na⸗ men gibt, daß er die uncryſtalliniſchen Foſſitien von feinem Syſteme ausſchließt, welche nach W. gleichfalls beruͤckſichtigt und zwar denjenigen Gattungen angeſchloſſen werden muͤſ⸗ ſen, denen ſie der chemiſchen Maſſe nach am naͤchſten ver⸗ wandt ſind; u. dgl. Hierauf geht der Verf. zur Darlegung der Geundfaͤtze ſeines Syſtemes Über. Die Familien bildet er dadurch, daß er gewiſſe geognoſtiſch ausgezeichnete Gat⸗ tungen als Hauptglieder hervorhebt und mit dieſen dann die am naͤchſten verwandten, minder wichtigen Gattungen zus ſammenſtellt. Wir ſehen aber nicht ein, warum das geo⸗ gnoſtiſche Vorkommen, ein ſo wichtiges Vergleichungsmo⸗ ment es in anderer Hinſicht auch immer iſt, auf die Bil⸗ dung des oryctognoſtiſchen Syſtems einen ſolchen Einfluß haben ſoll. Denn in dieſem letzteren handelt es ſich doch ganz allein von den Eigenſchaften, welche den einfachen Mi⸗ neralien als ſolchen an und für ſich, mithin ohne alle Be⸗ ziehung auf die äußeren Verhuͤltniſſe, in denen fie mit an⸗ deren Maſſen ſtehen, oder auf ihre Stelle in der Erde zus kommen. Mögen fie alſo häufig oder ſelten, weit verbrei⸗ tet oder auf gewiſſe Puncte beſchraͤnkt erſcheinen, zur Con⸗ ſtituierung ganzer Gebirgsmaſſen beytragen oder nicht, dar: um und um Aehnliches hat ſich das Mineralſyſtem nicht zu kuͤmmern, um fo weniger, da die Erfahrung lehrt, daß ebendieſelben Mineralgattungen ſehr oft in den verſchieden⸗ ſten Gebirgsformationen und in den verſchiedenſten Verbin⸗ dungen mit anderen Foffilien, deßgleichen auch, wahrend ſie in einer Gebirgsart ſehr verbreitet ſind, in einer anderen wieder ſehr ſparſam vorkommen. Da nun dieſes nicht zu läugnen ift, fo beſtimmt der Verf. auch ſelbſt in allen den Fällen, wo die geognoſtiſchen Beziehungen nicht entſcheiden, die Wahl der Familien durch die naturhiſtoriſchen und che⸗ miſchen Eigenſchaften zuſammengenommen, und dieſes iſt allein das Richtige, die Ordnungen dagegen, als die hoͤhe⸗ ren Abtheilungen, inconſequenterweiſe allein nach dem ches miſchen Character. Claſſen haͤlt er fuͤr unnoͤthig, und ſo⸗ genannte Geſchlechter, als engere Zwiſchenſtufen zwiſchen den Gattungen und Familien, wegen der ungleichen Ver⸗ wandtſchaftsverhältniſſe der Gattungen, fuͤr noch nicht all⸗ gemein einführbar. Die Gattungen find ihm die natürli⸗ chen Einheiten unter den Mineralien, gegen Mohs, welches dieſe Einheiten Arten nennt. — Die vom Verf. angenom- menen Familien ſelbſt nun, in denen er aber, nach ſeiner ausdrücklichen Bemerkung, nicht Alles für nothwendig, viels mehr Manches für arbitraͤr halt, find nebſt den Ordnun⸗ gen, unter welche er ſie gebracht hat, folgende: I. In der Ordnung der orydiſchen Steine die Familien des Quar⸗ zes, Feldſpaths, Scapoliths, der Haloidſteine, Zeolithe, des Glimmers, der Hornblende, der Thone, des Granates, der Edelſteine und Metallſteine 2, in der Oidnung der 5 \ 43 ; 683 ſaliniſchen Steine die Fam. des Kalkſpaths, Flußſpaths, Schwerſpaths, Gypſes und Steinſalzes; 3. in der Ordn. der ſaliniſchen Erze die Fam. des Spatheiſenſteins, der Kupferſalze und Bleyſalze; 4. in der Ordn. der oxydiſchen Erze die Fam. der oxrydiſchen Eiſenerze, des Zinnſteins, der Manganerzes des Rothkupfererzesund Weißſpießglanzerzes; 5. in der Ordn. der gediegenen Metalle nur eine einzige Familie; 6. in der Ordn. der geſchwefelten Metalle die Fam. des Schwefelkieſes, Bleyglanzes, Grauſpießglanzerzes, Fahlerzes, der Blende und des Rothguͤltigerzes; 7. in der Ordn. der Inflammabilien die Fam. des Schwefels, Dia: mants, der Kohlen, Erdharze und Brennſalze. Schließlich noch ein Paar Worte uͤber die Form des in Rede ſtehenden Aufſatzes. Wie uͤberhaupt in unſeren nenzren mineralogiſchen Schriften die Form ungemein hau: ſig vernachlaͤſſigt wird, ſo fällt in dieſer Beziehung auch in dem eben angezeigten Aufſatze Manches ſehr unange⸗ nehm auf. So ſchreibt der Verf. z. B. S. 14 u. 25: „wenigere;““ S. 15 (unten): „je höher — je weitet“, ſtalt; je höher — deſto weiter; S. 18: „die Mohs'ſchen Ordnungen weichen von den obigen nicht weit ab, als da“, ſtatt: außer da; ebendaſelbſt: „Licenzen, denen Mißbilli⸗ gung zu Theil worden iſt“, ſtatt geworden; überall „Ver⸗ wandſchaft“, ſtatt Verwandtſchaft; S. 12: „bey gern voll; kommener Durchſichtigkeit“, was wohl ſo viel heißen ſoll, als: bey der Geneigtheit zu vollk. Durchſichtigkeit, oder bey haͤufig vorkommender vollk. Durchſichtigkeit; ic. Manche Saͤtze ſind ſehr ungelenkig und ermangeln wegen vieler Ein⸗ ſchiebſel oder Zwifhenfäge der fo wuͤnſchenswerthen Ein⸗ fachheit und Klarheit. 2. Ueber die geognoſtiſche Conſtitution der Karpathen und der Nordkarpathenlander, eine geo- gnoſtiſche Skizze vom Prof. Puſch in Warſchau. (Vor geleſen in der Verſammlung der Naturforſcher in Berlin, 1828.) — Der Verf. beabſichtigt die Herausgabe einer ausfuͤhrlichen geognoſtiſchen Schilderung der Karpathen nebſt einem geognoſtiſchen Atlaſſe, und gibt hier nur vorläufig eis nen Auszug aus dieſer Arbeit, der jeden Freund der Geo— gnoſie in hohem Grade intereſſieren wird und zu großen Er⸗ wartungen berechtigt. Vergleichen wir die hier gegebenen, aus eilfjährigen Beobachtungen hervorgegangenen Reſultate mit dem, was zuvor ſchon über die Karpathengegenden be⸗ kannt war, ſo finden wir nicht allein vieles Neue, ſondern auch, was beym gegenwaͤrtigen Zuſtande der Geognofie bes ſonders wichtig iſt, ganz andere und richtigere Deutungen der vorkommenden Gebirgsformationen. Da es nicht moͤg⸗ lich iſt, aus dieſem Auszuge, den der Verf. ſelbſt aus ſei⸗ ner größeren Arbeit gemacht hat, abermals einen Auszug zu geben, fo bemerken wir bloß, daß Hr. P. in den von ihm unterſuchten Gegenden drey verſchiedene Gebirgsſyſteme unterſcheidet, welche er das mittelpolniſche, das karpathiſche und das podoliſch⸗ ſuͤdruſſiſche nennt, und machen auf fol⸗ gende Anſichten, Aufklaͤrungen und Berichtigungen aufmerk— ſam: Der oberſchleſiſche, in feiner oberen Abtheilung do: lomitiſche Kalkſtein, welcher Bleyerze und Galmey fuͤhrt, iſt nach Hr. P., worin wohl itzt faſt alle Geognoſten uͤber⸗ einſtimmen, Muſchelkalkſtein, nicht, wie man früher glaubte, Zechſtein. Der Verf, berichtigt zwey weſentljche Fehler uns EEE 684 ſerer Chatten, betreffend das Sandomirer Mittelgebirge und das ſogenannte Niedoborzecgebirge. Das erſtere ſteht nicht, wie wir es auf den Charten angegeben finden, im Zuſam⸗ menhange mit den Karpathen, ſondern bildet ein fur ſich beſtehendes kleines Gebirge ungefähr vom Umfange des Har zes. Das Niedoborzecgebirge aber, angeblich im fuͤdweſtli⸗ chen Rußland gelegen, exiſtiert gar nicht; vielmehr gehoͤrt die Gegend, in welche es geſetzt wird, zu der podoliſch⸗ſuͤd⸗ tuſſiſchen Hochebene, uͤber welcher ſich kein Gebirge erhebt. Den weißen Sandſtein, der am noͤrdlichen Abhange des Sandomirer Gebirges uͤber dem Muſchelkalk liegt, vergleicht P. mit dem norddeutſchen Liasſandſtein in der Gegend von Helmſtedt, nicht aber, wie Andere, mit dem rothen Sand⸗ ſtein. Wie der auf beyden Seiten der Weichſel vorkom⸗ mende Gyps (auch der oberſchleſiſche) der Kreideformation angehoͤrt, ſo glaubt der Verf., gelte dieſes auch von dem Gyps in Mecklenburg, Holſtein und Luͤneburg. In der polniſchen Kreide fand er ebendieſelben Verſteincrungen, wie ſie aus der Kreide von England, Frankreich und Schonen bekannt ſind. Durch die Beobachtung, daß der tertiäre Sandſtein von Rzaka bey Wieliczka neben zahlreichen Mee⸗ resmuſcheln auch Baden: und Stoßzaͤhne des Elephas ju- batus einſchließt, wird die Behauptung Cuvier's widerlegt, als gehoͤrten dergleichen Knochen nur dem Diluvium an. Der in den Karpathen herrſchende Sandſtein, vom Verf. als ein eigenthuͤmlicher angeſehen und Karpathenſandſtein genannt, iſt nur an vier Puncten von ſogenannten Urgebirt gen durchbrochen, die an ihren Rändern merkwuͤrdige Kalk⸗, Schiefer- und Conglomeratmaſſen mit ſich emporgehoben has ben. S. 52 ſucht Hr. P. zu beweiſen, daß die nordkar⸗ pathiſche Salzthon- und Steinſalzbildung als ein unterge⸗ ordnetes Glied dieſes Sandſteins zu betrachten, nicht aber, wie Beudant und Andere glauben, ein juͤngeres tertiaͤres Gebilde ſey. Den unter dem Karpathenſandſtein liegenden Kalkſtein, den man ſonſt fuͤr Uebergangskatk hielt, rechnet unſer Verf. zur Liasformation, und zu eben dieſer Forma⸗ tion gehören nach ihm auch alle die uͤbrigen verſchiedenen Kalkmaſſen, welche da, wo Urfelsmaſſen aus dem Sand: ſtein hervorragen, ſogar bis zu 6000 F. hohen Alpen auf⸗ gethuͤrmt erſcheinen, indem er nehmlich die kuͤhne Behaup⸗ tung aufſtellt, daß dieſelben nichts anderes, als durch die Urgebirge erhobene und veraͤnderte Schichten jener unteren Formation ſeyen. (1) Der wahre Oolithenkalk, den man bisher nur als ein Eigenthum der Formationen zwiſchen Muſchelkalk und Kreide anſah, kommt auch in dem Grob⸗ kalk der großen Kalkſteppe laͤngs dem Dnieſter bis nach Odeſſa vor. a Pi 3. Die Inſel Skye, von den Hn. v. Geynhau⸗ ſen und v. Dechen. — Eine ſehr genaue und ausführ⸗ liche Darſtellung der zum Theil hoͤchſt frappanten geogno⸗ ſtiſchen Erſcheinungen dieſer Inſel, der groͤßten unter den weſtſchottiſchen. Die Verf. haben zwar nur den mittleren Theil derſelben unterſucht, welcher aber gerade der merk⸗ wuͤrdigſte und hier auch durch eine fehr deutlich gezeichnete und illuminierte Charte der Anſchauung naͤher gebracht iſt; das Fehlende haben ſie aus Macculloch's Beſchreibung er. gänzt. Gneiß, rother Sandſtein, Lias, Oolithenſandſtein, Trapp, Syenit und Paulitfels machen die Beſtandtheile der Inſel aus, Der Gneiß auf der Suͤdoſtſeite der letzteren iſt 685 beſonders wegen ſeines Verhaltens zum rothen Sandſtein merkwürdig, in welchen er an manchen Stellen übergeht. Mit dem Sandſtein wechſelt oft Quarzfels. Der Lias, welcher auf den rothen Sandſtein folgt, befleht aus einem grauen bituminofen Kalkſtein und einem grauen Schiefer, depde mit einander wechſellagernd und mit unregelmäßig vertheilten Schaalthterverſteinerungen. Mit dem erſteren kommt auch hin und wieder ein weißer koͤrniger Kalkſtein vor, den man für Urkalk halten koͤnnte, was er aber nicht iſt, weil er in den dichten Liaskalk vollkommen uͤbergeht und ſogar Gryphiten enthält. Im nördlichen Theile der Inſel iſt der Lias unmittelbar bedeckt von nel deſſen Verhaͤltniſſe jedoch ſchwer zu entwickeln ſind. Die wichtigſten Gebirgsarten von Skype find indeſſen die ſoge⸗ nannten Trappgeſteine. Die Verf. verſtehen darunter ins⸗ beſondere den Gruͤnſtein, geben aber dieſen Namen auch dem Baſalt, indem fie behaupten, daß jener in dieſen Über: gehe. Mag ſich aber auch immerhin bey dem Vorkommen im Großen eine ſcharfe Graͤnze zwiſchen beyden oft nicht ziehen laſſen, ſo glauben wir doch, daß es nicht zu billigen iſt, itzt, nachdem der beſtimmte und weſentliche Unterſchied zwiſchen dem Grünftein oder Diorit (worinn Hornblende) und dem Dolerit und Baſalt (worinn Augit) erwieſen und allgemein angenommen iſt, beyde Geſteine wieder in Eins zuſammenzuwerfen. Die veſten Trappmaſſen gehen uͤbri⸗ auch in weiche erdige Maſſen uͤber, die dann in der Kegel Mandelſtein werden. An vielen Puncten bildet der Trapp vollkommene Lager zwiſchen deutlich geſchichteten Gebirgsarten, an anderen aber auch wieder Gaͤnge oder unförmlihe Maſſen, (beydes zugleich unter anderen an der Oſtſeite von Trotterniſh). Von Trappgaͤngen, deren Maſſe vorzüglich dichter Gruͤnſtein iſt, ſind alle oben genannten Geſteine, ſowohl die geſchichteten, als die ungeſchichteten, durchſetzt. Eben dieſes gilt auch von den in der Mitte der Inſel herrſchenden Gebirgsarten, von dem Syenit und Pau⸗ litfels (Hyperſthenfels), welche beyde uͤberall ſcharf von ein⸗ ander getrennt erſcheinen. Der letztere, ein koͤrniges Ge⸗ menge von Paulit mit Feldſpath oder Labrador, iſt ein ſehr intereſſantes Geſtein und ſtets, auch noch in ſeinen feinkoͤr⸗ nigen Abaͤnderungen (die zuletzt ſogar in eine dichte, von den Verf. gleichfalls wieder als Gruͤnſtein bezeichnete Maſſe übergehen) an dem metalliſchen Glanze des Paulits erkenn⸗ bar, welcher in ſeiner Structur und Härte mit dem Augit ubereinſtimmt, von dem im Serpentin vorkommenden Dial lage aber, mit welchem man ihn ſonſt zuſammenſtellt, ſehr verſchieden iſt. Als ganz vorzüglich beachtenswerth verdient unter den vielen wichtigen Beobachtungen unſerer Verfaſſer der Aufmerkſamkeit der Geognoſten beſonders noch die em⸗ pfohlen zu werden, daß, während an ſehr vielen Puncten „Aufgefallen iſt uns auch, daß, während die Verf. S. 68 den Gruͤnſtein als die Hauptmaſſe des Trapps beſtimmen, mithin jenen dieſem als dem Generelleten unterordnen, ſie doch S. 101 beyde wieder ſo neben einander ſtellen, als waͤren dieſelben zwey verſchiedene, efnander nicht ſub⸗ fondern coordinierte Geſteine, indem fie ſich fo ausdruͤ⸗ cken: der Gruͤnſteln und Trapp ſepen (auf der Charte) Br gleicher Farbe, wie der Hyperſthenfels angelegt wor⸗ 12, 76 * N * — 686 die eryſtalliniſch⸗koͤrnigen Geſteine, Syenit, Paulitfels und Gruͤnſtein, in den geſchichteten Gebirgsarten mehr oder we⸗ niger auffallende Veränderungen hervorgebracht haben, wel— che nur der Wirkung der Hitze zugeſchrieben werden koͤnnen, (wie z. B. Umwandelung des Liasſchiefers in Kieſelſchiefer, des dichten Kalkſteins in cryſtalliniſchen, wie es ſcheint auch des Sandſteins in Quarzfels), auf der anderen Seite doch auch wieder das Gegentheil davon wahrgenommen wird, namentlich in dem Thale von Strath, wo die Kalk- und, Schieferſchichten des Lias an ihren von Gruͤnſtein bedeckten Grenzen gar nicht veraͤndert ſind. N 4. Die Inſel Egg, von ebendenſelben. — Eine kleine ſchottiſche Inſel mit mauerfoͤrmig ſich erhebenden und ſaͤulenfoͤrmig zerkluͤfteten Felſen von ſchwarzem Pechſtein⸗ porphyr, in welchen kleine Feldſpatheryſtalle eingemengt ſind. Nach der Anſicht der Verf. ſind dieſe Felſen aus dem Trapp, welcher ſie umgibt, (theils Gruͤnſtein, theils Baſalt, theils Mandelſtein) gangartig hervorgebrochen, (gegen Mate culloch). Unmittelbar an der Pechſteinmauer und zum Theil unter ihr ein eigenthuͤmliches Conglomerat, weiter unten Feldſpathporphyr. Außerdem aber auch Pechſteingaͤnge im Trapp, wie dergleichen auch im Syenit des Glamig auf der vorhererwaͤhnten Inſel Skye. Im noͤrdlichſten Theile von Egg begleitet den Trapp ein grauer Kalkſtein, der in Sandſtein uͤbergeht und zur unterſten Abtheilung der Ooli⸗ thenreihe gehoͤrt. 5. Ueber die allgemeinen geognoſtiſchen Ders hältniſſe des nordweſtlichen Deutſchlands; eine geo⸗ gnoſtiſche Skizze von Fr. Hoffmann. — Es iſt dieſes die in der Verſammlung der Naturforſcher in Berlin 1828 gehaltene Vorleſung, welche nur vorlaͤufig in allgemeinen Zügen das entwirft, was nunmehr im einer ausführlichen Darſtellung in der vor Kurzem erſchienenen Schrift des Hn. Verf. „Ueberſicht der orographiſchen und geognoſtiſchen Ver⸗ huͤltniſſe vom nordweſtliſchen Deutſchland, 1 — 2te Abtheilung, Leipz. 1830,“ vor uns liegt. Da wir über dieſes verdienfts liche Werk uns einen beſonderen Bericht vorbehalten, ſo bemerken wir hier nur, daß es vorzugsweiſe die jüngeren Gebirgsarten ſind, denen der Verf. ſeine Unterſuchung wid⸗ mete, und daß er eben über dieſe und ihre Verhaͤltniſſe zu einander viele neue und wichtige Aufklaͤrungen, aber auch manche hypothetiſche und gleichwohl im Tone des ſeſteſten Vertrauens ausgeſprochene Anſichten gibt. Zugleich muͤſſen wir auch hier ſchon unſer Bedauern daruͤder ausſprechen, daß die nicht wenig anmaßende Sprache, deren ſich der Hr. Verf. bedient und nach welcher es ſcheint, als haͤtte er in dieſem Gebiete zuerſt die Bahn gebrochen, (wobey nur feine Gönner und Förderer. mit großen Complimenten be⸗ dacht werden,) der Achtung, welche er durch ſeine Arbeit einfloͤßt, in der That Eintrag thut. 6. Zur Erlaͤuterung der beyden Abbildungen (Taf. 6 und 7) des Steinbruchs von Weinböhla bey Meißen, von weiß. — Die Abbildungen, auf welche ſich dieſer kleine Aufſaz bezieht, find vom Hn. Hofr. Ta⸗ rus in Dresden, der fie für den Hn. Verf. auf feine Bitte entwarf. Zur Anfertigung ſolcher leichten Umriſſe ſollte ein Geognoſt fremder Huͤlfe nicht bedürfen, um fo weniger, 687 wenn fie von ihm für fo nothwendig gehalten werden, wie es hier geſchieht. Die aus dem erſten Berichte uber dieſen Gegenſtand (im XVI. Bde. des Archivs) bekannte Aufla⸗ gerung des Spenits auf den Plaͤnerkalk (= Kreide) ſoll durch die deyden Tafeln anſchaulich gemacht werden. So fehr übrigens auch Manche geneigt find, die Weißiſche Er: klärung dieſes Phänomens, weil fie der neueſten geognoſti⸗ ſchen Theorie zuſagt, ohne weitere Pruͤfung anzunehmen, ſo wenig ſind doch bis itzt alle Zweifel an ihrer Richtigkeit gehoben, ſo wenig iſt noch die Moͤglichkeit widerlegt, daß ſie auf einer Taͤuſchung beruhe, indem es ſehr wohl ſeyn konnte, daß ſich der Plaͤnerkalk unter den Syenit, der dann zuvor uberhaͤngende Maſſen gebildet haben müßte, hineinge⸗ ſchoben hatte. Man vergl. hierüber Blipſtein's geognoſt. Bemerkungen auf einer Reiſe durch Sachſen und Boͤhmen; Darmſtadt, 1830. S. 16. Die übrigen Auffäge des erſten Heftes, welche noch unter den „Abhandlungen“ ſtehen, find folgende: 7. der Amalgamationsproceß, von Rarften; 8. Ueberſicht der berg: und huͤttenmaͤnniſchen Production in der preußiſchen Monarchie im J. 1826; 9. Ueberſicht der Mineralerzeugniſſe des Königreichs Frankreich im J. 1826; 10. Ueberſicht der berg: und huͤttenmaͤn⸗ niſchen Production des Roͤnigreichs Sachſen fuͤr die Jahre 1825 und 1826. Unter die „Notizen “/ iſt zuerſt ein Schreiben von H. F. Link über den Berg S. Salvadore bey Zu: gano geſtellt, worinn nur fluͤchtig der Unregelmaͤßigkeit im Fallen der Schichten des Glimmerſchiefers an dieſem Berge, des daran ſich legenden Conglomerats, des Alpenkalkſteins und Dolomits, des rothen Porphyrs und Augitporphyrs Erwähnung geſchieht und von dem Hervorbrechen des letz⸗ teren im rothen Porphyr und dem Uebergange des Alpen⸗ kalkſteins in Dolomit durch unterirdiſchen Ausbruch die Rede iſt, wobey v. Buch's Meynung, daß kohlenſaure Daͤmpfe in den Kalkſtein eingedrungen ſeyen, vertheidigt wied. [So⸗ dann folgen drey Auszüge aus anderen Zeitſchriften (C. G. Gmelin über die Phonolithe; Berzelius über die mit dem Platin vorkommenden Metalle; Production der Kupfererz⸗ ‚geuben in Cornwallis im J. 1826.) Erſten Bandes zweytes Heft. — I. Abhand⸗ lungen: Van on et Beobachtungen, angeſtellt auf einer Keiſe um die Welt in den J. 1823 — 1826 unter dem Befehle des kaiſerl. ruſſ. Flottencapitaͤns und Ritters Otto v. Kotzebue, von Ernſt Hofmann. — Die Gegenden, auf welche ſich dieſe Beobachtungen beziehen, find: die Umgebungen von Rio de Janeiro, wo die Ger birge aus Granit und Granit⸗Gneiß beſtehen, wovon der erſtere am Corcovado in Platten abgeſondert und von einem (ungefahr 1 ½ F. maͤchtigen) Baſaltgange durchſchnitten iſt; die Bay von Conception, wo glimmeriger Thon⸗ ſchiefer, bedeckt von grauem Sandſtein, welchen der Verf. fuͤr Kohlenſandſtein haͤlt, deßgleichen auch Granit vorkommt; die Inſel OGtahiti mit Baſaltfelſen, aber auch mit zahl⸗ teichen Blocken von Syenit, Gruͤnſtein und Porphyrſchie⸗ fer, deren Urſprung bey dem kurzen Aufenthalte des Verf., auf der Inſel nicht ausgemittelt werden konnte; Ram⸗ tſchatka, wo der Verf., fo weit der Schnee die Beobach⸗ — worunter der Vulcan von Taal, kann, “Ds Dechen. 1 — tung zuließ, Thonſchiefer, grünen Schiefer, der in Grün⸗ ſtein übergeht, Wetzſchiefer, Hornſtein, Jaſpis und Quarz, in dieſer Ordnung uͤbereinanderliegend, an anderen Orten wir der Porphyrſchiefer, Baſalt, Trachyt, Glimmerſchiefer, auch Bloͤcke von Porphyr und poroͤſem Grauſtein (Wer⸗ ners), und am Awatſchavulcan Trachytporphyr als anſte⸗ hendes Geſtein, außerdem aber Bimsſtein, Schwefel ꝛe. an. traf; Sitcha an der Nordweſtkuͤſte America's, wo, in der Nähe von Neu⸗Archangelsk, Grauwacke mit Thonſchiefer anſteht, aber auch Pechſteinporphyr mit Baſalt vorkommt; Californien mit Serpentin, Thonſchiefer, Sandſtein mit Kalkſteinlagern und Gruͤnſtein, fo wie bey St. Francisco Solano Bloͤcke von Perlſtein, Baſaltporphyr, Porphyrſchie⸗ fer, poröfem Baſalt und rother Lava (2); die Sandwich⸗ inſeln und zwar Woahoo, Mowee und Owphee, mit aus gebrannten Vulcanen, mit Lavaſtroͤmen, Baſaltfelſen, Trap, Corallenkalk, auch mit Bafaltblöden, welche wahrſcheinlich ausgeſchleudert worden find; (unter mehreren intereſſanten⸗ Bemerkungen in Betreff dieſer Inſeln heben wir nur die ‚aus, daß ſich auf Owyhee ein im Hinabſtuͤrzen von einer 150 Fuß hohen Wand erſtarrter Lavaſtrom befindet, fo daß man zwiſchen ihm und der Felswand hindurchgehen kann z) endlich die Inſel Kuzon (Manilla) mit ſpitzigen Bergen, aus deſſen Krater ſich zwey rauchende Aſchenkegel erhoben, die Oberfläche des Ber ges mit verwitterter Lava, der ebene Boden der Inſel mit Traß, Bimsſtein und wulcaniſchem Tuff bedeckt. Außer dem Geognoſtiſchen, welches natuͤrlich nur fragmentariſch ſeyn findet man in dieſem Reiſeberichte auch viele ſehr ſchaͤtbare Notizen in phyſiſch⸗geographiſcher und anderer Hinſicht. a 5 2. Die Inſel Arran, von v. Geynhauſen und * (20 engl. Meilen lange und 10 M. breite) weſtſchottiſche Inſel iſt beſonders wegen des Verhaltens des in ihrem ſuͤd⸗ lichen Theile herrſchenden rothen Sandſteins und der Trapp⸗ gänge merkwürdig. In der noͤrdlichen gebirgigeren Hälfte zeigt ſich Granit und Schiefer; der erſtere im Innern, die Kuͤſte nirgends erreichend und von zwey Abaͤnderungen, ei⸗ ner klein⸗ und grobkörnigen, jene, zuweilen in Platten ab. geſondert, im Weſten, dieſe im Oſten. In dem grobkoͤrni⸗ gen Granit Gaͤnge von kleinkoͤrnigem, ſo wie auch von Feldſpath⸗ und Gruͤnſteinporphyr und von Pechſtein. Gras nitgaͤnge ſetzen auch in den Schiefer hinein. Der Thon⸗ ſchiefer und Glimmerſchiefer, welche den Granit umgeben, find unregelmäßig geſchichtet; der Glimmerſchiefer geht in Talk: und Chloritſchiefer über und mit dem Thonſchiefer wechſelt Grauwacke, ſo wie auch die drey erſtgenannten Schiefer mit einander wechſellagern. Auf dem Schiefer liegt der rothe Sandſtein, mit unbrauchbaren Steinkohlen, deßgleichen einige Kalk⸗ ſteinlager mit ausgezeichneten Verſteinerungen (dem Kohlen⸗ kalkſtein oder dem Pechſtein analog) enthaͤlt. In dieſem Sandſtein ſetzen Gaͤnge von Trapp (Gruͤnſtein), von Feld⸗ ſpathporphyr und Pechſtein auf. Zu den Folgerungen, wels che die Verf. aus ihren Beobachtungen ziehen, gehört, daß der Granit durch den Sandſtein hindurchgedrungen und daß auch die ſattelfoͤrmige Lagerung der Sandſteinſchichten durch 688 Dieſe ſchon von Maculloch beſchriebene welcher auch Schichten von weißem Sandſtein, Conglomerat, buntem Thon und Schieferthon 689 . eine Hebung entſtanden ſey, aber fruͤher, als die Hebung des Granits. * 3. Ueber den Brand in Steinkohlengruben, beſonders uͤber den, welcher neuerlich in den Whitehill- und Poltongruben in Mid⸗Lothian und in der South-Sauchie⸗ Grube in Clackmannanshire ſtatt gefunden, von Robert Bald. Eine Ueberſetzung aus Jameſon's Edinburgh new Philos. Journ. 1828, vom Hn. Berghauptmann v. Char⸗ pentier. — Nachdem der Verf. zuerſt die veranlaſſenden Urſachen des Steinkohlenbrandes und die (in Schottland angewandten) Mittel, ihn zu tilgen und ihm vorzubeugen, angegeben hat, geht er die einzelnen ſchottiſchen Gruben durch, welche vorzuͤglich durch Steinkohlenbraͤnde heimgeſucht worden ſind, und entwickelt zuletzt ausfuͤhrlicher die Umſtaͤn⸗ de, unter denen beſonders drey vor kurzer Zeit entſtandene Grubenbraͤnde in Clackmannanshite und auf den Mid⸗Lothi⸗ angruben ſtatt gefunden haben. H - er 04. Ueber das Vorkommen von Ueberreſten des foſſilen Elephanten oder Mammuths in den Um: gebungen von Berlin, von Weiß. — Im Decem: ber, 1828 fand man deym Graben eines Brunnens am Creuz— berge bey Berlin Stoßzaͤhne eines foſſilen Elephanten, wel- che aber keinem ſehr großen Individuum angehoͤrten. Schon früher einmal waren vor dem Cottbuſſer Thore Schenkel⸗ und Oberarmknochen von einem ahnlichen Skelette ausge⸗ graben worden. Nach des Verf. Vermuthung muͤſſen auch noch an anderen Puncten auf dem ſuͤdlichen Rande des Spreethales dergleichen Knochen vorhanden ſeyn, und er macht Hoffnung, daß namentlich am Creuzberge nochmals nach ſolchen werde gegraben werden. Er fuͤgt hinzu, daß bey Ruͤdersdorf in dem Schuttlande über einem der dorti— gen Kalkbruͤche im J. 1814 gleichfalls der Stoßzahn eines Elephanten, bey Potsdam 1822 ein Backenzahn und bey Muͤncheberg, Mittenwalde und Trebbin Knochen und Zaͤhne des foffilen Elephanten gefunden worden ſeyen. Dieſe Kinos chen werden hin und wieder auch von Knochen aus der Och— ſen⸗ und Pferdegattung begleitet, wie denn z. B. im Ber⸗ liner Cabinette Hörner eines Stiers der Vorwelt aus der Gegend von Potsdam aufbewahrt ſind. Zuletzt macht der Verf. noch die Bemerkung, daß die regelmäßige Verbrei⸗ tung dieſer ausgeſtorbenen Thiere im Allgemeinen der Er⸗ ſtreckung der großen Stroͤme und ihrer Seitenarme folge. 5. Mittheilung einiger Erfahrungen, welche bey der Niederbringung eines Bohrlochs im Haupt: ſchacht zu Bötſchau gemacht worden find, von ‚Hülffe, (auf der Saline zu Koͤtſchau). — 6. Beſchrei⸗ bung der Cadmiumbereitung auf der Zinkhuͤtte Lydo⸗ gnia in Oberſchleſien, von Mentzel. f . II. unter den „Notizen“ des zweyten Heftes ſteht Folgendes: 1. Geognoſtiſche Bemerkungen auf einer Reiſe von Moskau über den Ural bis an die Ufer der Lena, geſammelt von Dr. Adolph Erman. (Aus brief⸗ lichen Mittheilungen des Verf. an Friedr. Hoffmann.) — Wir haben dieſe Bemerkungen mit großem Vergnuͤgen gele⸗ Iſts 1831, Heft 7. 5 — — 690 ſen und ſie verdienen es, daß davon das Wichtigſte in aller Kuͤrze hier mitgetheilt werde. Der Hr. Verf. durchſchnitt auf ſeinem Wege von Moskau aus das Gebiet des rothen Sandſteins (nach ſeiner Beſtimmung), deſſen Mergel den Boden roth färben, traf auf ein Paar Gypsberge und eis terhin bey Jangul auf ein eigenthuͤmliches Conglomerat oder Sandſtein mit eingeſprengtem Magneteiſenſand. In der Ebene von Malmuͤſch Holzſtein in Form von Dicotyledo⸗ nenſtaͤmmen in Geroͤllſchichten, welche in rothem Letten lies gen. Bey Perm ein ſehr mächtiger weißer Sandſtein mit Kupfererzen. Bey Kirgiſchansk Uebergangskalkſtein mit Rotheiſenſteingaͤngen, am Ural Granit und bey Catharinen⸗ burg Chloritſchiefer. Von dieſer Stadt an oſtwaͤrts ver- ſchwindet allmaͤhlich das anſtehende Geſtein und bloße Lehm⸗ ſchichten mit Chloritſchuͤppchen treten auf, nordwaͤrts aber ſetzt der Chloritſchiefer eine lange Strecke weit fort. Die an der Oberflaͤche liegende verwitterte Schicht deſſelben iſt es, aus welcher Gold gewaſchen wird. Bey dem Huͤtten⸗ werke Newiansk, 100 Werſte noͤrdlich von Catharinenburg, und bey Niſchne Tagilsk ſteile Serpentinfelſen mit polari⸗ ſchem Magnetismus, der Serpentin angeblich in Talkſchie⸗ fer uͤbergehend; bey dem letzteren Orte ein maͤchtiges Ma⸗ gneteiſenerzlager und in Beruͤhrung mit demſelben ein Lager eines talkigen Geſteins mit reichen Kupfererzen. Bey Tſcher— na am Ural (13 Werſte von Tagilsk) Gruͤnſtein in ſteilen Wänden anſtehend; 10 — 12 Werſte davon, aber ſchon auf dem entgegengeſetzten, d. h. weſtlichen Abhange des Ural, eine der ergiebigſten Platinwaͤſchen. Die Platina wird aus einer Schicht von in Lehm liegenden verwitterten Gruͤnſtein⸗ ſtuͤcken ausgewaſchen und iſt begleitet von Titaneiſenſand. Es iſt dort ein Stuͤck vorgekommen, an welchem Platina mit Titaneiſen verwachſen erſcheint, woraus auf ein gang⸗ artiges Vorkommen mit Titaneiſen zu ſchließen iſt. Bey Kuſchwa ſteile Felſen eines dichten Gruͤnſteins und in die⸗ ſem ein aus einem eigenthuͤmlichen Gemenge von rothem Feldſpath und Magneteiſenerz beſtehender maͤchtiger Gang, der den Berg Blagodat bildet. Bey Niſchne Tutinsk (30 Werſte von Kuſchwa) Grünſteinporphyr und feinkörnige Grauwacke; weiter oͤſtlich bey Werchoturie, alſo weiter ent⸗ fernt vom Gebirgsruͤcken, Granit. Die noͤrdlichſte Platin⸗ und Goldwaͤſcherey iſt in der Nähe von Bogoslowsk; Gold» und Platinſand liegen hier beyſammen in einer Schicht von Gruͤnſteintruͤmmern. Bey Bogoslow ſelbſt ein Kalkſteinla⸗ ger (nach Erman Uebergangskalk) im Gruͤnſtein, mit Ku⸗ pfergruͤn, Kupferglas, Kupferkies, Rothkupfererz, Schwer felkies und Zinkblende, welche Erze in einigen Gruben ge⸗ wonnen werden. Während der Goldſand langs dem gan⸗ zen Ural, ſo kommt das Gold auf Gaͤngen nur bey Bere⸗ ſowsk vor und zwar in einem von lauter Chloritſchiefer um⸗ gebenen weißen, mit Quarzkoͤrnern angefüllten Talkſchiefer, Bereſit genannt; das meiſte Gold wird aus dem Braunei⸗ ſenſtein gewonnen, der in dieſem Bereſit liegt. An der Lena wieder Sandſtein, roth und mergelig bey Katſchupa, mit ſtellenweiſe vorkommenden Steinkohlen bey Jakutsk; unter dem erſteren liegt bey Kirinsk Kalkſtein mit Höhlen, (nach dem Verf. Uebergangsfalf). a. Boldgewinnung aus Schwefelkieſen im Tha⸗ le von Oſſola in Piemont. ( Groͤßtentheils nach den Mittheilungen v. Villeneuve's in den Ann, des mi- 44 a 691 nes.) — Faſt ganz huͤttenmaͤnniſch. Die Abſonderung des Goldes aus dem gemahlenen Schwefelkieſe geſchieht durch Amalgamation. Der Goldgehalt ſelbſt aber iſt unge⸗ mein verſchieden. k 5 i 3. Nachrichten über den ſpaniſchen Bergbau und Suͤttenbetrieb. (Aus der Gaceta de Bayona, 1829.) — Dieſe Nachrichten beſtehen in einer nur 4 Sei⸗ ten langen, wenig befriedigenden Angabe der wichtigſten Gruben Spaniens, welche Silber, Kupfer, Zink, Bleo, Eiſen und Steinkohlen liefern. (Die alten Zinnerzgruben in Gallicien liegen unbearbeitet.) Zweyter Band. Heft 1 und 2. 1830. I. Das erſte Seft enthält, außer dem polemiſchen Aufſatze des Hn. Prof. Weiß, lauter geognoſtiſche Ab⸗ handlungen und nur ein Paar berg⸗ ſtatiſtiſche Notizen. 1. Antwort des Prof. Weiß auf des Zn. Prof. Mohs in der zeitſchrift für Phyſik und Mathema⸗ tik, VI. Bos. 4. und VII. Bos. 1. Heft erſchienenen Aufſatz. — Durch Ankündigungen in allen Literaturzei⸗ tungen hat Hr. W. die Aufmerkſamkeit des Publicums auf dieſes Schreiben hinzulenken ſich bemuͤht. Dieſes mußte ſchon ſehr auffallen. Noch mehr aber fällt in dem Aufſatze ſelbſt die bittere Ironie und der heftige, oft wegwerfende Ton auf, womit der Verf. ſeinen doch ſonſt achtungswer⸗ then Gegner ad absurdum zu führen oder ihm Wider: ſpruͤche nachzuweiſen ſucht. Wenn Hr. Weiß den wiſſen⸗ ſchaftlichen Egoismus des letzteren mit Recht tadelt, (denn derſelbe iſt allerdings bey Hn. Mohs unerhoͤrt groß, wo⸗ von ſich, wenn es nöthig wäre, Beyſpiele genug anführen ließen,) ſo haͤtte er ſich billigerweiſe zuvor ſelbſt von dem naͤmlichen Vorwurfe reinigen ſollen, da dieſer auch ihm von nicht Wenigen gemacht wird. Weder Hr. W., noch Hr. M. kann es leiden, wenn man nur ein Haar breit von ihren Anſichten abgeht, und in dieſem Puncte duͤrfte kaum einer dem anderen etwas vorzuwerfen haben. — Was den Gegenſtand des Streites, nehmlich das naturliche Mi⸗ netalſpſtem und deſſen Grundfäge, nebſt der Nomenclatur, betrifft, ſo iſt keine Frage, daß die Weißiſchen Grundſauͤtze der Syſtembildung die richtigen find und er hätte gar nicht noͤthig gehabt, dieſelben fo ausführlich gegen M. zu ver⸗ theidigen. Wir, enthalten und, weiter in dieſe Polemik eins zugehen und bemerken nur, daß der Hauptſache nach alles, was hier theils vertheidigt, theils zuruͤckgewieſen wird, ſchon in dem erſten Aufſatze von W., womit der erſte Band die⸗ ſes Archives beginnt, verhandelt worden, hier aber zum Theil weiter erörtert oder in ditecter Beziehung auf den Gegner mit groͤßerer Schaͤrfe entwickelt iſt. nr und huͤttenmaͤnniſch⸗ 2. Der Bein Newis am Loch Eil, von v. Geynhauſen und v. Dechen. — Detaillirte Schilderung eines kleinen iſolierten Gebirgsſtocks am weſtlichen Ende des großen Querthales, des ſogen. Great Glen, welches den noͤrdlichen Theil Schottlands von dem Hochgebirge trennt, ſchon darum merkwürdig, weil der Gipfel dieſes Gebirges der hochſte Punct in Großbrittannien iſt. Seiner Haupt, er} maſſe nach beſteht das Gebirge aus Granit, der hoͤchſte Gipfel aber, welcher ſtockfoͤrmig aus deſſen Mitte hervor⸗ ragt, aus Feldſpathporphyr, und die Vorberge aus Gneiß und Glimmerſchiefer. Auch findet ſich in einer kleinen Strecke ein aus Feldſpath und Hornblende gemengtes grob⸗ koͤrniges Geſtein, welches v. Oeynhauſen mit dem Nas men Spyenit belegt, wiewohl darinn die Hornblende etwas vorwaltet oder dem Feldſpath das Gleichgewicht halt und uͤberdieß auch noch Glimmer in großer Menge eingemengt iſt. 3. Geognoſtiſche Bemerkungen über die Um⸗ gebungen des caſpiſchen Meeres, von Eichwald in Wilna. — Dieſer Aufſatz haͤtte unſeres Beduͤnkens mehr zuſammengezogen werden koͤnnen; denn da der Verf. von mehreren einzelnen Gegenden in den Umgebungen des ges nannten Meeres, in denen ſich meiſt dieſelben Geſteine finden, jede beſonders beſchreibt, ſo wiederholt er ſich oft und die Darſtellung wird dadurch gedehnt und einfoͤrmig. Die geſchilderten Gegenden ſind: Das Kalkgebirge von Tjukkaragan an der Oſtkuͤſte, ein nach unten verſteine⸗ rungsleerer, nach oben ganz aus zweyſchaaligen Muſcheln beſtehender tertiärer Kalkſtein, über welchem noch ein andes rer liegt, der mit einer Menge kleiner Serpulen angefuͤllt iſt, dergleichen gegenwaͤrtig im caſp. Meere nicht mehr, aber (wenigſtens eine ſehr verwandte Art) im ſchwarzen Meere leben, was auch von dem in eben dieſem Kalkſtein einzeln vorkommenden Solen gilt; die Gegend von Tarki an der Weſtkuͤſte des caſp. Meeres, wieder Tertiaͤrkalk von verſchie⸗ dener Beſchaffenheit, mit und ohne Muſcheln, in uͤberein⸗ anderliegenden Schichten, (worunter ein ſehr poröfer Kalk mit Serpulenroͤhren), oft mit Sandſtein wechſelnd, auch Mergel; das Gebirge von Derbend, ein tuffartiger tertids rer Muſchelkalk, worinn beſonders Cardiumarten, nach oben aber verſteinerungsleerer Kalkſtein, welcher wieder mit Sand⸗ ſtein wechſelt. Der Verf. ſchließt aus dem verſteinerungs⸗ führenden Kalk der Oft: und Weſtkuͤſte, daß das caſp. Meer ehemals vorzuͤglich von zweyſchaaligen Muſcheln bewohnt geweſen ſey, wie ſich dergleichen noch itzt, meiſt abgeſtorben, im Sande der Kuͤſten und auf dem Seegrunde zeigen. Im caſp. Meere ſelbſt leben gegenwärtig nur wenige Arten von Muſcheln, und eben dieſe oder ſehr verwandte Arten ſchließt der dortige Muſchelkalk ein. In der Gegend um Baku und auf den Inſeln im Bakuiſchen Buſen wieder uberall ebenderſelbe tertiaͤre Muſchelkalk, der hier aber einen Naphs thageruch hat. Es finden ſich hier nehmlich Naphthaquel⸗ len, fo wie auch Salzſeen, deßgleichen nordoͤſtlich von Baku das „ewige Feuer“, entſtehend durch Waſſerſtoffgas, das aus dem Kalkboden emporſteigt, bey Annäherung einer Flame me ſich entzündet und dann immer fortbrennt; ferner auch Naphthavulcane um Baku und Sallian, ähntich den Schlammvulcanen von Kertſch und Taman, nur daß ihre Ausbruͤche ſich mit einem Erguſſe von Naphtha endigen. Auch auf der Inſel Tſchelekaen an der Oſtſeite des caſp. Meeres ſind zahlreiche Naphthaquellen auf Sand- und Thon⸗ huͤgeln, und Salzſeen, aus denen ſich das Salz in großen Baͤnken niederſchlaͤgt. Bey Brasnowodsk an der Mord: kuͤſte des balchaniſchen Meerbuſens Granit- und weiter landeinwaͤrts Porphyrgebirge, das letztere mit deutlichen Spuren von Veränderungen durch Feuer; ferner auch Por⸗ phyrconglomerat, Sandſtein und Kalkſtein mit Ouarz, aber 693 a LER ohne Muſcheln. Auf der Inſel Dagada im balchaniſchen Buſen gleichfalls Porphyar. ö 4᷑. Umriß der Selsfiruceur Eſthlands und Lieflands, von M. v. Engelhardt und E. Ul⸗ 6 — Die Verfaſſer haben den Plan, eine umfaſſen⸗ dere Arbeit uͤber die beyden genannten Provinzen zu liefern und geben hier nur vorläufig einen kurzen Bericht nach Durchſchnitten von der Nordkuͤſte Eſthlands bis zur Duͤna. Die trigonometriſchen Beſtimmungen vieler Hoͤhen durch Struve ſind hiebey benutzt. — An der Nordkuͤſte Eſth⸗ lands zeigt ſich in einer Höhe von 200 F. und darüber ein Orthoceratiten⸗ und Trilobitenkalk (Uebergangskalk), der auch viele Terebratuliten, ſeltener noch andere Verſteinerun— gen enthaͤlt, in 4 aufeinanderfolgenden Lagen; unter dem⸗ ſelben liegt zunaͤchſt Gruͤnſand (2), dann Schieferthon, weißer Sandſtein und zu unterſt ein gruͤnlicher Thon; die Schichtung iſt horizontal und nur an der Kuͤſte etwas ge⸗ neigt. Auf dem Rüden und an der in das nördliche Lief⸗ land ſich hineinziehenden Suͤdſeite des Gebirgs fuͤhrt der Kalkſtein vorzuͤglich Pentameriten, auch Knollen von Horn⸗ ſtein, der in Feuerſtein übergeht. An feinem Nordabfalle bedeckt ihn loſer Quarzſand. In Mittelliefland (fuͤdlich vom Embach) werden zwey Plateau's geſchildert, das eine ſuͤd⸗ lich von Dorpat, 400 F. hoch, mit Seen, an den Abfaͤl⸗ len aus gelblichem Sandthon beſtehend, der tiefer in rothen Sandſtein mit Sand⸗ und Thonlagen uͤbergeht; (dieſer letz⸗ lere Sandſtein auch ſuͤdlich vom Peipusſee, mit terebratu⸗ litenfuͤhrendem Kalkſtein bedeckt, den der Verf. zum Ortho⸗ keratitenkalk der Küfte gerechnet wiſſen will, und in welchem bey Isborsk Gypsſpath eingelagert iſt); das andere Plateau das von Hanhof, 700 F. hoch, beſtehend aus Sand (zer⸗ fallenem Granit) mit Urfelöblöden, weiter unten aus zer⸗ fallenem Sandſtein oder Thon mit Kalkgeſchieben, aber auch mit anſtehendem Kalkſtein. In Suͤdliefland (zwiſchen der Aa und Duͤna) wieder ein 700 F. hohes Plateau, welches, wie das vorige, mit Sand» und Urfelsbloͤcken bedeckt iſt, auf den tieferen Puncten aber aus Kalkſtein mit buntem Thon und Sand, und an den tiefſten aus Sandſtein mit foſſilen Knochen beſteht. Der Verf. vergleicht zuletzt Lief⸗ land mit Eſthland hinſichtlich der geognoſtiſchen Beſchaffen⸗ heit und ſucht ihren Zuſammenhang in dieſer Hinſicht zu zeigen. — Angehaͤngt iſt dieſem Aufſatze eine „Nachwei⸗ — des Bernſteins im Sandſtein von Eſthland“, von Dr. Göbel in Dorpat. Sandſtein, welche ſich durch die chem. wirklich als Bernſtein erwieſen. x Es find. feineingefprengte Körner im Verſuche Goͤbels 1 5. Geognoſtiſche Bemerkungen während einer Beife durch Litthauen, Wolhynien und Podolien, im J. 1829, von Eichwald. — Eine allgemeine Ue⸗ berſicht der in dieſen Laͤndern vorkommenden Gebirgsforma⸗ tionen. In Wolhynien und Podolien haben die Ur- und Uebergangsgebirge eine große Ausdehnung. Granit⸗ und Gneißkuppen haͤufig an beyden Ufern des Bog in Podolien, ſeltener am Dnieſter, hin und wieder mit Porzellanerde und bey Bilizaki mit einem Graphitlager; an der Grenze Podoliens Thonporphyr mit Opal im Granit. Auf dem Granite liegt an vielen Orten Grauwacke, nach oben zu in Grauwacken⸗ ſchiefer uͤbergehend, der, horizontal geſchichtet, mit Thon⸗ 694 ſchiefer wechſelt. Bey Kamenetz Uebergangskalk, auch mit Thonſchiefer wechſelnd und nach oben mergelig werdend, wie der Uebergangskalk der ruſſiſchen Oſtſeeprovinzen, mit dem er auch die Verſteinerungen gemein hat. Slötzgebirgsar⸗ ten erſcheinen nur an einzelnen Puncten in Podolien und Wolhynien, ſo namentlich ein verſteinerungsleerer Kalk, mit Thon bedeckt und bey Czernokosynce mit Gypslagern, auf welchen Muſchelkalk ruht, ferner ein gelber Sandſtein auf dem Uebergangskalk und an mehreren Stellen Kreide, (auf Thonſchiefer und Grauwacke). Das wichtigſte aber ſind die tertiaͤren Formationen, die in allen den drey oben ge⸗ nannten Provinzen uͤber der Kteide liegen und, wie der Verf. ſagt, in ihrer Ausbildung die tertiaͤren Formationen um Paris und London noch übertreffen. In Wolhynien und Podolien wechſeln die drey Hauptglieder der Tertiaͤrfor⸗ mation, Toͤpferthon mit Braunkohlenlagern, grobkoͤrniger Seemuſchelkalk und Seemuſchelſand, mit einander; die Schnecken und Muſcheln ſind darinn vortrefflich erhalten. Die in eben dieſen Ländern vorhandene tertiare Suͤßwaſſer⸗ formation gehoͤrt nach dem Verf. derſelben Zeit an, wie die Seekalk⸗ und Seeſandformation; ſie beſteht aus Mergel und Kieſelkalk, jener in allen drey Provinzen an mehreren Puncten, dieſer als Conglomerat mit Planorben und Lim⸗ naͤen auf dem die Kreide bedeckenden Lehm in Wolhynien und Podolien. Eben dieſer Kieſelkalk (kieſelige Suͤßwaſſer⸗ kalk) enthaͤlt neben Flußſchnecken zuweilen auch Seemu⸗ ſcheln und liegt bald unter, bald uͤber dem koͤrnigen Sees kalk. Die ſehr mannichfaltigen Seethierformen des poln. Tertiaͤrgebirges bilden meiſt neue, dem Ocean der Vorwelt eigenthuͤmliche Arten, und da ſie groͤßtentheils mitten im Lande, fern von den itzigen Kuͤſten, vorkommen, ſo ſchlaͤgt der Verf. vor, die fie einſchließenden Bildungen Binnenland⸗ formationen zu nennen, zur Unterſcheidung von den viel jüngeren Kuͤſtenlandformationen. Als Kuͤſtenlandformation Polens betrachtet er diejenige, die vom Dnieſteraus- fluße am Nordrande des ſchwarzen Meeres bis zum Bog und Dnieper anſteht, deren Hauptmaſſe Kalktuff iſt, mit Muſcheln, welche noch itzt lebenden Arten des ſchwarzen Meeres angehoͤren (Cardien und Mytiliten), auf Mergel ruhend und von lehmigem Seeſand bedeckt. — In einer Nachſchrift zu dem obigen Auffase fügt Hr. v. Buch Eis niges über die in der Tertiaͤrformation Podoliens vorkom⸗ menden Muſchelverſteinerungen nach den von Eichwald und Dubois davon gemachten Sammlungen bey. 6. Geognoſtiſche Bemerkungen über Litthauen, von Friedrich Dubois. — In geognoſtiſcher Hinſicht bloße Fragmente, außerdem aber viel Geographiſches über die Oberflaͤchenbeſchaffenheit, die Fluͤße u. dgl. Der Verf. geht das Gebiet des ehemaligen Großherzogthums Litthauen nach 5 Hoͤhenabtheilungen (Samogitien, Alt- und Neu⸗ Litthauen, Liefland und das Jatwingiſche Gebiet) durch. Es ſind lauter Huͤgelplateaus, der herrſchende Boden iſt Lehmboden, mit grobem Grand gemengt und mit zahlreich zerſtreuten Granitbloͤcken, dieſe am haͤufigſten an den Ab⸗ haͤngen der Thaͤler, aus verſchiedenem Granit beſtehend und nicht durchaus abgerundet, ſondern zum Theil auch ſcharf⸗ eckig. Kalkſtein (Uebergangskalk) ſteht nur an einzelnen Puncten an, beſonders bey Pokroi in Samogitien, wo die Kalkfelſen ſich 370 — 380 Fuß Aber die Oſtſee erheben; 695 außerdem im Flußbette der Aa, an der Windau, in einzel-- nen Bänken an der Kuͤſte, bey Kokenhuſen an der Düna ꝛc. bis tief in Liefland hinein. Im Diſtricte von Wilkomierz find Bruͤche von Tuffkalkſtein. Ein Gypsſtock (blaͤtteriger Gyps) von großem Umfange befindet ſich im Diſtricte von Upita in Alt⸗Litthauen; an feiner, Oberflaͤche hat derfelbe keſſelfoͤrmige Vertiefungen und zwiſchen dieſen eine Hoͤhle, die Swienta Dzura. Kreide als großes Lager bey Pyszki unweit Grodno, aber ſonſt bis itzt nirgends in Litthauen. Auch Salzquellen find vorhanden und zwar fünf mit Si⸗ cherheit bekannt. — In einem Zuſatze bemerkt Hr. v. Buch, daß den ihm mitgetheilten Stuͤcken zu Folge Vieles von dem ſogenannten Kalkſtein von Pokroi reiner Dolomit ſey und nennt zugleich die darinn vorkommenden, ſo wie auch die von Dubois in loſen Stuͤcken in der Gegend von Pokroi geſammelten Verſteinerungen. 5 Unter den ſogenannten „Notizen“ ſteht Folgendes: 1. Ueberſicht der berg- und huͤttenmaͤnniſchen Pro⸗ duction in der preußiſchen Monarchie in den Jahren 1827 u. 1828. — 2. Ueberſicht der berg: u. huͤttenmaͤn⸗ niſchen Production des Königreichs Sachſen im Jahr 1828. (Aus dem Freyberger Jahrbuch fuͤr den Berg- und Huͤttenmann aufs J. 1830.) — Die Gangverwerfuns gen durch Modelle erläutert, vom Bergſecretaͤr Dr. Zimmermann zu Clausthal. — 4. Ueber das Vor⸗ kommen der Bennelkohle in England, von v. Oeyn⸗ hauſen und v. Dechen. Die beſte Kennelkohle wird in der Gegend von Wigan gewonnen; es ſind mehrere Floͤtze, das Hauptfloͤz in einer Tiefe von 104 Yards, 20 — 36 Zoll maͤchtig und ſehr regelmaͤßig gelagert. — 5. Bemer⸗ kungen über das geognoſtiſche Gemälde von Eſth⸗ land und Liefland, von R. T. S. Es wird hier, nicht mit Unrecht bezweifelt, daß (wie in v. Engelhardt's und Ulprecht's oben angefuͤhrter Abhandlung behauptet wird) der Sandſtein an der eſthlaͤndiſchen Kuͤſte mit dem knochen⸗ führenden Sandſtein im Embachthale identiſch ſey; dieſes waͤre wenigſtens, in Vergleichung mit den Lagerungsverhaͤlt⸗ niſſen des Kalkſteins von Gothland, der mit dem eſthlaͤndi, ſchen ganz uͤbereinſtimmt, eine große Anomalie. 5 II. Zweytes Seft. A. Abhandlungen: 1. Ue⸗ ber die Veraͤnderungen des Zuftandes der Miſchung durch die Temperaturverſchiedenheiten, vom Ser⸗ ausgeber. — Die Temperatur übt einen großen. Einfluß auf die Miſchungsverhaͤltniſſe der Körper aus, indem durch geringe Temperaturveraͤnderung chemiſche Verbindungen nach beſtimmten Verhaͤltniſſen in Verbindungen nach anderen be ſtimmten Verhaͤltniſſen, und Miſchungen von unbeſtimmten Verhaͤltniſſen in Miſchungen von beſtimmten Verhaͤltniſſen umgeändett werden können. Der Hr. Verf. bemerkt, daß, wie man dieſes bisher von den Verbindungen des Waſſers wußte, es wahrſcheinlich auch von den Verbindungen ande⸗ tet Körper mit einander gelten werde. Unter denjenigen chem. Verbindungen, deren Beſtandtheile ſich in einem ſehr hohen Hitzegrade noch nicht verfluͤchtigen, kennt man ſchon laͤngſt einige, die ein ſehr verſchiedenes phyſiſches und ches mifches Verhalten zeigen, je nachdem die Temperatur, in det ſie ſich gebildet haben, hoͤher oder geringer war, oder je nachdem die ſchon gebildete Verbindung einer hoͤheren Temperatur längere ober kürzere Zeit ausgeſetzt blieb, fo namen ; 5 = hauſen und v. Dechen. — des (822 F. hohen) Hauptgipfels einer öſtlich von Edin⸗ lich die Glaͤſer u. Schlacken, die bey langſamer Erſtarrung, fo wie bey anhaltendem Erhitzen entglast werden, was hinge⸗ gen bey ploͤtzlicher Erſtarrung nicht geſchieht. Der Grund dieſer Erſcheinung iſt weder in einer Veraͤnderung der Quan⸗ tität, noch in einer Veraͤnderung der Qualität der Beſtand theile, ſondern in einem veränderten Verbindungszuſtande der chem. Beſtandtheile zu ſuchen. Ebendieſes iſt wohl auch der Grund der ſo betraͤchtlichen Veraͤnderungen, welche die nach beſtimmten Miſchungsverhaͤltniſſen zuſammengeſetz⸗ ten Silicate in erhöhter Temperatur (durch Gluͤhen) erlei⸗ den, und aus eben dieſem Umſtande erklaͤtt ſich denn auch überhaupt die Mannichfaltigkeit der in der Natur vorkom⸗ menden Silicatbildungen, die unter verſchiedenen Temperat turverhaͤltniſſen entſtanden zu ſeyn ſchienen, ſo wie ebenda⸗ ber der Mangel an beſtimmten Miſchungsverhaͤltniſſen bey ſolchen Silicaten, wenn fie unter gewiſſen Umftänden ent⸗ ſtanden. Es ſtellt nehmlich, nach den von der Schmelzung und Erſtarrung der Glaͤſer hergenommenen Erfahrungen, ein aus Kieſelerde und emer oder mehreren Baſen beſte⸗ hendes Silicat nur im fluͤſſigen Zuſtande oder bey ploͤtzlichen Erſtarrung nach dem Fluſſe eine homogene Zuſammenſetzung dar, da hingegen bey langſamem Erſtarren oder auch dey langanhaltendem Erhitzen des Silicats die Zuſammenſetzung nicht mehr homogen bleibt. Wenn alfo ein aus A (Kieſel⸗ erde) und B (Baſis) beſtehendes Silicat im fluͤſſigen Zus ſtande oder bey ploͤtzlicher Erſtarrung als AB er ſcheint, ſo bilden ſich dagegen bey langſamer Erſtar⸗ rung oder bey anhaltendem Erhitzen des früher durch plöglihe Erſtarrung entſtandenen Silicats AB Verbindun- — m y * und die Langſamkeit, mit welcher die Erſtarrung erfolgte, oder auch die Temperatur, in welcher das ſchnell erſtarrte Silicat anhaltend gegluͤht ward, beſtimmen, dey gleichblei⸗ bender Baſis, die Werthe von x und y, welche ſich nach der Hoͤhe der Temperatur und nach der Beſchaffenheit der Baſis auf mannichfache Weiſe umaͤndern. a x 2 y n—x ı = —. — gen von — A mit en B, und von = mit 2. Arthur Seat bey Edinburgh, von v. Geyn⸗ Arthur Seat iſt der Namen burgh gelegenen Berggruppe. Demſelben iſt aber hier, der Ueberſchrift entgegen, der kleinſte Theil der Beſchreibung gewidmet; vielmehr verweilen die Verf., am laͤngſten bey der weſtlich davon ſich hinziehenden halbkreisfoͤrmigen 0 der Salisbury Craigs, welche ein großes Grünfteinlas- ger (Hornblende mit Albit) darſtellen, deſſen Hangendes und Liegendes ein weißer Sandſtein iſt, der zu dem großen ſchottiſchen Steinkohlengebirge gehoͤrt. Die Grenze zwiſchen dem Gruͤnſtein und Sandſtein iſt an mehreren Puncten durch Mandelſtein und Eiſenthon bezeichnet, welcher in Gruͤnſtein übergehen fol. (2) Die untere Graͤnze zwiſchen Gruͤnſtein und Sandftein zeigt viele Unregelmaͤßigkeiten, in⸗ dem theils der Sandſtein nach oben in den Grünftein, theils dieſer nach unten gangartig in den Sandſtein ſich hinein⸗ zieht; auch iſt der Gruͤnſtein an den Berührungsflächen oft aufgelöst, An einzelnen Stellen ſcheint der Gruͤnſtein zwi⸗ ſchen dem Sandſtein niederzuſetzen. Dieſer letztere, welcher zum Theil ſehr veſt und quarzig iſt, wechſelt mit Schiefer und mit Schichten von dichtem, dem gebrannten Thon „ äbnlichem Thonſtein und enthaͤlt hin und wieder auch Kalk⸗ ſleinlager. Oſtwaͤrts von den Salisbury Craigs ziehen ſich drey parallele Felsreihen von Nord nach Süd gegen den Arthur Seat hin, die eine aus Gruͤnſteinporphyr, die an⸗ dere (Long Ran) aus einem ſchwarzen porphyrartigen, ulenfoͤrmig zerklüfteten Gemenge von Augit und wahr⸗ ſcheinlich Albit [( Baſalt], die dritte aus ſaͤulenfoͤrmigem Beta (mit deutlich ausgeſondertem Augit, Olivin und Feldſpath) beſtehend, letzterer auf einer Breccie oder einem Trümmergeſteine ruhend. Auf einem ebenſolchen Geſteine ruht auch der oberſte Gipfel des Arthur Seat, der aus ſaͤulenfoͤrmigem Baſalte beſteht, welcher hin und wieder mit kleinen Feldſpathparthieen durchzogen iſt und in eine braun⸗ tothe Maſſe übergeht. Die Verf. nehmen ihre Schilderung der breccienartigen Geſteine dieſer Gegend von dem, nord— weſtlich vom Arthur Seat ſich erhebenden Calton Hill, wel⸗ cher faſt ganz aus denſelben beſteht, und machen beſonders auf deren Zuſammenvorkommen mit den theils hornblendi⸗ gen, theils augitiſchen Trappgeſteinen aufmerkſam, ohne je⸗ doch aus der Art dieſes Vorkommens die Folgerungen zu ziehen, welche ſich daraus ergeben duͤrften. 3. Ueber die geognoſtiſche Beſchaffenheit der Särder, von Sorchhammer. — Die hier gegebene geogn. Beſchreibung dieſer ſo merkwuͤrdigen Inſeln ſcheint uns nichts weniger als befriedigend zu ſeyn; es ſind bloß einige ſchaͤtzbare Bruchſtuͤcke. Nach vorausgeſchickter Schil⸗ derung der aͤußeren Beſchaffenheit wird bemerkt, daß Trapp⸗ geſteine und zwar Dolerit und thonſteinaͤhnliche Maſſen die herrſchenden Geſteine auf dieſen Inſeln ſeyen und daß „die Hauptmaſſe derſelben aus einer regelmaͤßigen Abwech⸗ ‚felung von anhyderen und von waſſerhaltigen Bildungen beſtehe“. Der Dolerit iſt gruͤnſtein-, porphyr⸗ oder man: delſteinartig, oder auch, wie ſich Hr. F. ausdrückt, kieſel⸗ artig (2); er bildet gegen 100 F. maͤchtige Lager und dieſe wechſeln mit 1 — 2 Fuß maͤchtigen Schichten des thonſteinartigen Minerals, welches von rothen, gel⸗ den, braunen bis grünen Farben vorkommt. Das Fallen der Schichten (NO. O, Sd.) iſt ſo, daß es von den ſuͤdlichen, weſtlichen und noͤrdlichen Puncten der Inſelgruppe gegen die Mitte derſelben geht; in der Mitte ſelbſt aber ſcheinen partielle Störungen die Fallrichtung verändert zu haben. Der Verf, vermuthet, daß der oͤſtliche Theil der Faͤrder, welche er überhaupt für ein in ſich geſchloſſenes Syſtem haͤlt, (das unter den benachbarten Inſeln bloß mit Island eine Analogie habe), zerſtoͤrt worden oder unterge⸗ angen ſey und daß dieſer Untergang in genauem Zuſam⸗ menhange ſtehe mit der Tendenz zu vulcaniſcher Bildung. Erſcheinungen, welche auf eine Schmelzung hinweiſen, kom⸗ men mehrere vor; ſo wird auf Vaagoͤe der Doleritporphyr von einer Schlackenmaſſe durchfetzt, die das anliegende Ge⸗ ſtein roth gefärbt hat; auf der oberen Fläche vieler Dole⸗ ritlager zeigen ſich deutliche Spuren von Schmelzung u. dgl. Der ſchoͤnen Zeolithe und der übrigen auf den Faͤroͤern vor» kommenden einfachen Foſſilien geſchieht nur eine ganz kurze Erwaͤhnung; in Betreff der erſteren glaubt Hr. F., daß ihre Bildung durch die Einwirkung des atmoſphaͤriſchen Waſſers auf den Dolerit noch immer fortdaure. In den zwiſchen dem Dolerit liegenden Pechkohlenlagern auf Suderde findet ſich unter andern auch Sphaͤroſiderit mit cryſtalliſiertem Eiſenſpath. JZſis 1831, Heft 7. 698 4 Ueber das Vorkommen des Goldes in Wie⸗ derſchleſien, von v. Dechen. — Nach langer Zeit er⸗ halten wir hier einmal einige gute geognoſtiſche Beobachtun— gen über diejenigen niederſchleſiſchen Gegenden, in welchen im 13ten Jahrhundert der berühmte Goldbergbau getrieben wurde. Nur wäre zu wünſchen geweſen, daß Hr. v. D. in ſeiner Schilderung zuerſt die Älteren Gebirgsformationen die— fer Gegenden für ſich allein und in ihrem Zuſammenhange hervorgehoben, und dann erſt das aufgeſchwemmte Land mit den Goldſandlagern nach feinem Verhaͤltniſſe zu jenen Ge— birgsmaſſen gleichfalls ohne Unterbrechung beſchrieben haͤtte, was nicht geſchehen iſt. In dem ganzen Aufſatze iſt keine weitere Ordnung erſichtlich, als die geographiſche, indem die drey Gegenden, in welchen der Goldbergbau ſtatt hatte, die Gegend von Loͤwenberg, Goldberg und Wahl: ſtadt nach einander beſchrieben werden. Alle drey liegen am Fuße von Gebirgen, und die mit Letten abwechſelnden und mit verſchiedenartigen Geſchieben angefuͤllten Sandſchichten, welche das Gold geliefert haben, bedecken die hin und mie: der anſtehenden Gebirgsmaſſen bis zu keiner großen Tiefe. Dieſe letzteren ſind von ſehr verſchiedener Beſchaffenheit; bey Loͤwenberg iſt es Quaderſandſtein, bey Goldberg Thon, ſchiefer, zwiſchen Wahlſtadt und Nikolſtadt Baſalt, bey Groß-Wandritſch, wie es ſcheint, Granit. Das Niveau der aufgeſchwemmten Schichten wechſelt von 560 bis 900 Fuß uͤber dem Meere. (Die Angaben einzelner Hoͤhen⸗ puncte rühren theils vom Verf., theils vom Hn. Bergrath Wahrendorf her.) Was die nähere Lage der drey be— merkten Gebiete betrifft, welche Gold geliefert haben, ſo war das eine bey Loͤwenberg, zwiſchen Plagwitz, Hoͤfel und Lauterſeifen, auf zwey von einander getrennten Plateaus, auf der Hoͤfeler und Lauterſeifner Zeche, das zweyte bey Goldberg in der Naͤhe der Nikolaskirche am Ufer der Katz⸗ bach und beſonders auf den Hochfeldern bis in die Naͤhe von Kopiſch und zu den ſieben Buͤtten; das dritte Gebiet auf dem Plateau zwiſchen Wahlſtadt, Strachwitz, Nikol⸗ ſtadt und Groß⸗Wandritſch. In allen dieſen Gebieten ſind noch eine Menge Halden vorhanden. In den J. 1781 — 1786 wurden die letzten Bergmaͤnniſchen Verſuchsarbeiten in dieſen Gegenden angeſtellt, von welchen der Vrf. (wahr⸗ ſcheinlich aus bergraͤthlichen Urkunden geſchoͤpfte) Nachricht gibt. Dieſen Verſuchen zu Folge fand man nur bey Gold» berg den Sand goldhaltig, den Goldgehalt aber ſo gering daß der Gewinn die Koſten nicht decken wuͤrde. Der Sand aus der Nähe der Ziegelſcheune bey Goldberg, welcher noch der reichſte war, gab in 600 Centnern F212 Loth Gold, mit⸗ hin in 100 Etnr. 1572 Loth; an den anderen Orten ent⸗ hielt er noch viel weniger. Dagegen wurde in dem Sande von der Höfeler und Lauterſeifner Zeche bey Loͤwenberg gar kein Gold gefunden. Bey Wahlſtadt und Gr. Wanderitſch, wo die Grundwaſſer das tiefere Graben hinderten, blieb der Goldgehalt des Sandes gleichfalls unbekannt und nur an einem einzigen Orte bey Wahlſtadt zeigte ſich in einem braunen Sande ein ſehr geringer Goldgehalt. Ungeachtet dieſer geringen Erfolge der angeſtellten Unterſuchungen glaubt der Verf. doch, daß noch Hoffnung auf einen lohnenden Goldbergbau in den genannten Gegenden vorhanden ſey. Er ſtuͤtzt ſich nehmlich darauf, daß auf den Hochfeldern bey Goldberg, ungeachtet hier die Alten bereits abgebaut haben der Abbau doch nicht rein geführt worden ſey und daß fi, 44 699 an den fieben Buͤtten der Niederau und bey Kopiſch ſogar noch - feifches Feld zuruͤckgelaſſen haben, welches noch nicht gehörig unterſucht ſey, wo daher auch wohl Puncte moͤglich waͤren, die mit Vortheil auf Gold bebaut werden koͤnnten. lich, — muͤſſen wir zugeben, aber doch auch nur möglich, und nach den vorliegenden Thatſachen ſehr unwahrſcheinlich. 5. Ueber die Veranlaſſung des Brandes in Steinkohlengruben durch Selbſtentzuͤndung, von v. Kummer. — Der Verf. ſucht zu zeigen, daß die Steins kohlenfloͤtze ſich meiſtens von ſelbſt entzuͤnden darch Vermit⸗ telung des faſt immer vorhandenen Schwefelkieſes, der das Waſſer zerſetzt und dadurch große Waͤrme entwickelt; doch geſchehe dieſes nue deym Abbau der Floͤtze und der Brand komme erſt durch den Wetterzug zum Ausbruche. Als Vor— beugungsmittel gegen den Grubenbrand wird aber gleichfalls (verausgeſetzt, daß noch keine Waͤrmeentwickelung begonnen hat) ein friſcher Wetterzug in der Grube empfohlen. 6. Ueber den Betrieb der Sohl- und Senſter⸗ glashuͤtten im Böhmer Waldgebirge, in den Voge— ſen und in einigen Gegenden von Suͤddeutſchland, — von Kirn. B. Die zweyte Abtheilung, „Notizen“, iſt in bies ſem Hefte reicher ausgeſtattet, als in den vorhergehenden und liefert Folgendes: 1. Ueber die Graphitgrube zu Borrowdale, von v. Oeynhauſen und v. Dechen. — Man erhält hier uͤber das Vorkommen des Graphits viel weniger Aus— kunft, als man erwarten ſollte, indem man bloß erfaͤhrt, daß berſelbe auf Gängen mit Kalkſpath, Braunſpath und Quarz und in, mit dieſen Gängen ſin Verbindung ſtehenden Seitens kluͤften im Feldſpathporphyr vorkomme, und daß er darinn nicht in zuſammenhaͤngenden Maſſen, ſondern in untegel⸗ mäßigen Neſtern liege, daher man zuweilen wohl ſehr reiche Unbruͤche erhalte, die aber auch auf einmal wieder aufhoͤ— ben. Die Grube zeigt deßwegen oft, wie eben zu der Zeit, als die Verf, ſie beſuchten, gar keine Anbruͤche, wird aber kann doch fortbetrieben, , ; 2. Ueber das Vorkommen des Bernſteins an der preuß. Ruͤſte, von Dr. 5. Narſten. — Nichts Neues. Es wird die Folge der Schichten des Bernſteinterrains an— gegeben, nehmlich Dammerde, grober Sand, worinn häufig kugelige und roͤhrenfoͤrmige Brauneiſenconglomerate, eine Thonſchicht, welche Bernſtein und Braunkohlen enthaͤlt, aber häufig verdrückt zu ſeyn ſcheint, dann grober thoniger und glimmerreicher Sand und unter dieſem, nach Angabe der Strandofficianten, Lehm. Der Bernſtein fol aber auch in noch tieferen Schichten vorkommen. 3. Ueber die Anwendung des Kalkes als Seerd⸗ ſohle für die Flammenfriſchoͤfen, von de Villeneuve. (Aus den Ann. des mines.) 4. Verhandlungen der Londoner geologiſchen Geſellſchaft. (Mitgetheilt von v. 1 en liche Auszüge ‚und zum Theil woͤrtliche Ueberſetzungen aus den Transactions of the geol. soc. von 1828; üher 735 des ganzen Heftes einnehmend. (Seite 298 — 372.) ee Möge: 700. 5. Arſenikſaures Kifenerz von Loayſa, "unters ſucht von Hn. Bouſſingault. (Aus den Ann, d. Chim, et d. Ph. XLI. 75) a 3 6. Nachricht an das Publicum uber die eben entſtandene geologiſche Geſellſchaft in Frankreich. Auszug aus einem Schreiben von A. Bous an den Her⸗ ausgeber. — Hr. Bous hat als Secretär dieſer neu ent: ſtandenen Geſellſchaft an verſchiedene deutſche Naturforſcher, auch an Referenten, die freundliche Aufforderung gerichtet, dieſer Geſellſchaft beyzutreten und für ihre Zwecke in Deutſch— land zu wirken. Das Streben dieſes Vereines, an welchem ohne Unterſchied Gelehrte aus allen Laͤndern Theil nehmen koͤnnen, iſt im Allgemeinen auf die Vervollkommnung der Geologie und im Beſonderen auf die naͤhere Kenntniß des Bodens von Frankreich gerichtet. Jedes Mitglied — und es gibt bloß wirkliche Mitglieder — zahlt 30 Franken und 20 Fr. als Eintritt, erhält dafür das monatlich erſcheinende Bulletin, kann über geologiſche Gegenſtaͤnde Aufſchluͤſſe von der Ges ſellſchaft verlangen und geognoſtiſche Arbeiten, die ſonſt wegen der durch Charten und Zeichnungen verurſachten Kos ſten ungedruckt bleiben muͤßten (eine Vorausſetzung, die nicht jeder zugeben wird), durch die Geſellſchaft zum Drucke befördern. Die Abhandlungen werden in allen Sprachen angenommen. Ihre gewoͤhnlichen Sitzungen haͤlt die Ges ſellſchaft in Paris, es ſollen aber im Sommer auch an anderen Orten Frankreichs und mit der Zeit, wenn die Zahl der fremden Mitglieder größer ſeyn wird, auch aus⸗ waͤrts Verſammlungen gehalten werden. } « A * . Duͤrfen wir am Schluſſe dieſes Berichtes noch einen Wunſch ausſprechen, ſo iſt es der, daß ſich manche Mit⸗ arbeiter doch eines beſſeren Deutſch befleißigen moͤchten, da⸗ mit das ſeinem Inhalte nach ſo ausgezeichnete und beleh⸗ rende Journal hinſichtlich der Sprache kuͤnftig keine ſolche Bloͤßen mehr gebe, wie in den vorliegenden Baͤnden, und überhaupt die Darſtellung, wie ſich gebührt, dem Inhalte angemeſſen erſcheine. Gerne moͤchten wir der Anfuͤhrung von Belegen uͤberhoben ſeyn; doch um wenigſtens zu zeigen, daß der Vorwurf nicht ungegruͤndet ſey, dürfen wir einmal nur auf die ſchon oben bey dem W. 'ſchen Aufſatze Nr. 1, Bd. I, gemachten Ausſtellungen verweiſen und von den bey einigen anderen Mitarbeitern vorkommenden Sprachverſtoͤßen beyſpielsweiſe etwa folgende bemerklich machen: Bd. I. S. 446 kommt der Ausdruck vor: Gold- und Platinſan⸗ de !“; Sand kann aber nur im Singular gebraucht wer⸗ den. Bd. II. S. 246: „wenn jene (die Daͤmpfe) über⸗ hand gewinnen“, ſtatt: die Oberhand gewinnen, oder: uͤberhand nehmen. S. 247: „Der Glashuͤttenkunde hat man — wenig Aufmerkſamkeit gewuͤrdigt, flatt: die Gl. h.k. hat man nur wenig der Aufm. gewuͤrdigt. S. 360 (in der Ueberſetzung von Fittons Jahresbericht uͤber die Lond. geol. Geſellſch.): „daß Sie ihnen nützlich gewe⸗ fen ſich beſtrebt haben. (11) ꝛc. 2c. Dem Hu. Her susgeber würde es ein Leichtes ſeyn, ſolche und aͤhnliche Unrichtigkeiten in den eingeſandten Abhandlungen zu tilgen. Papier und Druck dieſes neuen Archives ſind beſſer, als bep der alten Reihe und als man es ſonſt von den „ 8 ö 702 70 lagsartikeln des Hu. Reimer, auch den vortrefflichſten, n denke nur z. B. an Ritters Erdkunde auf aſchgrauem eitungspapier!) feit vielen Jahren gewohnt iſt. Doch iſt ſes noch kein großes Lob; vielmehr könnte man, in Bes cht des Preiſes des Buches, das ſchoͤnſte Velinpapier er⸗ C -a. 65 Etwas 5 Über das verſchiedene Farbenkleid der Motacilla Feldeeg Mi- chahelles, oder der in Dalmatien vorkommenden Motacilla me- lenocephala Lichtenstein, von Felix, Grafen von Gourch Droit— 7 aumont, eingeſandt von Brehm. * Der Herr Graf ſchickte mir vor einiger Zeit fol⸗ gende Bemerkungen für die Iſis nebſt 2 Vögeln vom un Heckel zu. Ich hoffe durch meinen geliebten Freund, den Hrn. Dr. Michahelles noch mehrere Mot. Feldegg und auch eine ädte Mot. melanocephala zu bekommen und dann uͤber dieſen anziehenden Streit⸗ punct zweyer theueter Freunde etwas Entſcheidendes fa: gen zu koͤnnen; allein da ich dieſe Voͤgel wegen der vom Hen. Michahelles nach Dalmatien unternommenen Reiſe jetzt nicht erhalten kann: fo bemerke ich nur, daß die bey» den gütigft uͤberſandten Voͤgel die Meynung des Hrn. Gras fen vollkommen zu beſtaͤtigen ſcheinen. Uebrigens zeigen fie eine auffallende Verſchiedenheit in der Schaͤdelbildung und machen es mir deßwegen ſehr wahrſcheinlich, daß es in Dalmatien 2 Gattungen (subspecies) der Motacilla Feldegg oder Motacilla melanocephala gibt, wie dieß in Deutſchland bey Motacilla flava der Fall iſt. Doch auch darüber kuͤnftig mehr; jetzt theile ich nur die ſchoͤnen Bemerkungen des Hen. Grafen mit. Er ſagt: „Im ach⸗ ten Hefte der Iſis vom Jahre 1830 S. 814 gibt der Hr. Doctor Michahelles in einem werthvollen Aufſatze die Bes ſchreibung ſeiner Motacilla Feldegg, welche er bloß durch ihren olivengrauen Nacken von der Motacilla melanoce- phala — bey ihr gibt er den Nacken ſchwarz an — unter ſchieden findet. Ich ſehe hieraus, daß ſich unter den Exem⸗ plaren, welche er erhielt, entweder kein ganz altes Maͤnn⸗ chen oder keines, welches die Fruͤhlingsmauſer vollkommen deendigt hatte, befand. Hätte er einen ſolchen Vogel in den Haͤnden gehabt, fo würde er auf den erſten Blick gefes hen haben, daß unter gleichen Verhaͤltniſſen des Alters und der Jahreszeit der Nacken feiner Motacilla Feldegg ebenfo ſchwarz, als der der Lichtenſteiniſchen Motacilla melano- cephala iſt. Durd die Gefaͤlligkeit Hen. Heckels liegen in dieſem Augenblicke 34 Exemplare dieſer Motacilla, die er eben daher, woher der Hr. Dr. Michahelles die ‚feinigen dezog, erhielt, in den verſchiedenſten Farbenkleidern, auch 3 ausgefärbte Motaci.la melanocephala aus der Ktimm und mehrere Motacilla flava aus Dalmatien vor mir. Da ich nun das Gluck habe, fo viele Exemplare dieſes Vo⸗ gels vergleichen zu koͤnnen, und ſehr zweifle, daß fein nach der Jahreszeit verſchiedenes Kleid ſchon bekannt iſt: ſo will ich die Beſchreibung deſſelben verſuchen. Zu bedauern iſt es, daß wir alle dieſe Vogel ohne Andeutung des Geſchlechts und der Jabreszeit erhielten; wir konnten deßwegen die Maͤnnchen nur an den ſchoͤneru und ER den erken⸗ -——_ 7 nen. Ebenſo erkannten wir an den Exemplaren, an wel⸗ chen die weißen Federn der Kehle frifch find und der Unter: leib nur wenig Federn hat, die in der Mauſer begriffenen, und an denen, die auf der weißen abgebleichten Kehle ſchoͤne gelbe neue Federchen zeigen und einen hochgelben Unterleib haben, die in Anlegung des Fruͤhlings- oder Prachtkleides begriffenen Voͤgel. So auch glauben wir nicht zu irren, wenn wir den ganz befiederten Vogel mit einer großen wei⸗ ßen Kehle fuͤr einen Wintervogel halten. Es ſcheint mir klar vor Augen zu liegen, daß, fo wie Motacilla sulphu- rea die Kehlfedern wechſelt und dadurch im Fruͤhjohr eine ſchwarze Kehle bekommt, was ich viele Jahre nach einan⸗ der an einer gezaͤhmten beobachtete, auch Motacilla Peld- egg oder melanocephala zu derſelben Zeit die Kehl⸗ und Kopffedern vermauſert und dadurch eine gelbe Kehle und ei⸗ nen ſchwarzen Kopf bekommt. Etwas Aehaliches zeigt ja auch Turdus saxatilis, welcher durch einen theilweiſen Fe⸗ derwechſet im Fruͤhjahre einen blauen Kopf und Hals und einen hochorangenrothen Unterleib erhält, — Bey allen Exemplaren unſerer dalmatiſchen Motac. melanocephala, die ſich im Uebergange befinden, oder das Winterkleid tragen, ſind es die Zuͤgel und Wangen, welche ſtets am ſchwaͤtzeſten bleiben, und ich glaube nicht zu irren, wenn ich ſage, daß dieſe Theile an jungen Voͤgeln zuerſt ganz ſchwarz werden, worauf dann die Stirn folgt. Meiner Meynung nach mag auch das Hauptunter⸗ ſcheidungszeichen zwiſchen beyden Geſchlechtern das ſeyn, daß die Zuͤgel und Wangen der Weibchen blaßgrau, die der Maͤnnchen hingegen ſchwarz ſind. — f b Das alte Maͤnnchen im FCruͤhlingskleide. Dieſes genau zu beſchreiben wäre überfluͤſſig, da es der Hr. De. Michahelles gewiß beſſer angegeben hat, als ich es zu thun im Stande waͤre. Unſere Frühlingsvs⸗ gel unterſcheiden ſich nur dadurch von ſeiner Beſchreibung, daß ſich bey ihnen das Schwarz des Kopfs uber den ganz zen Nacken herabzieht. Bey dem einen, welches ein ſehr altes Männchen zu ſeyn ſcheint, gebt dieſes Schwarz bis über einen Theil des Oberkuͤckens, auf deſſen linken Seite einige gruͤne Federn ſichtbar find, herab. Auch zeigen ſich bey dieſem dicht unter den Wangen noch einige weiße Fe⸗ dern. Ein anderes iſt bis an den Schnabel herauf hochgelb, am Scheitel zwiſchen dem Dunkelſchwarz etwas Eupferfarben angeflogen, am Nacken halb ſchwarz und halb olivengruͤn, Folge einer Ausartung. Die andern aber ſind den 3 aus der Krimm ganz aͤhnlich, und unterſcheiden ſich von der in Eversmanns Reiſe S. 129 (18) beſchriebenen Mot. melanocephala nur durch den Mangel eines, wahr⸗ ſcheinlich vom Winterkleide noch uͤbrig gebliebenen weißen Flecks am Kinne. Altes Männchen im Anfange der Sommermauſer. Der ganze Kopf bis tief in den Nacken ſchwar;; an der Kehle unter und längs den Zügeln und Wangen mehr rere weiße Federchen, am übrigen Unterleibe viel Abgang von gelden Federn, wodurch die ſchwarze Grundfarbe durch⸗ ſchimmett, die übrigen gelben abgebleicht; am Rüden viel mehr Braun- oder Röthlichgrau als Olivengruͤn. 703 Altes Maͤnnchen mitten in der Sommermauſer. Der ganze Kopf bis tief in den Nacken mehr dunkel: grau als ſchwarz, am dunkelſten an den Zuͤgeln und Wan⸗ gen, die Kehle noch nicht ganz weiß, aber weißer als beym vorhergehenden, ebenſo an den Seiten des Halſes herauf; der Unterleib mit friſchen, ſchoͤnen, hochgelben Federn und hier und da durchſchimmernder ſchwarzer Grundfarbe; der Ruͤcken mehr olivengrün als roͤthlichgrau. Altes Maͤnnchen im Winterkleide. Der ganze Kopf und Nacken ſchwarzgrau, die Zügel, die Wangen und die Stirn dunkler, beynahe ſchwarz; die ganze Kehle weiß, was ſich bis hoch an den Halsſeiten herauf zieht, der übrige Unterkoͤrper ſchöͤn hochgelb, der Rücken ſchoͤn olivengruͤn. Altes Maͤnnchen im Uebergange vom Winter: zum Fruͤhlingskleide. Der ganze Kopf bis tief in den Nacken grau, mit viel Olivengruͤn, was beſonders am Hinterkopfe durchſchim⸗ mert; die Wangen und Zuͤgel ſchwarz, an dem Kinne und einem Streifen unter den Zuͤgeln und Wangen bis an den Halsſeiten herauf ſieht man noch Weiß, das aber ſchon größten Theils mit kleinen, friſchen, hochgelben Federchen bedeckt iſt. Der übrige Unterkoͤrper ſchoͤn hochgelb mit hier und da etwas durchſchimmerndem ſchwarzen Grunde, der Ruͤcken brauns oder roͤthlichgrau, mit Dlivengrän unter⸗ miſcht. Vermuthliche Weibchen. Mehrere dieſer Bachſtelzen, welche am Kopfe, Na⸗ cken und Ruͤcken blaßgrau und ſchwach olivengruͤn durch einander gemiſcht ſind, blaßgraue Wangen und Zügel has ben, unter dieſen etwas Weiß zeigen, und am Unterkoͤrper weniger gelb als die andern Exemplare ſind, halte ich fuͤr Weibchen. Mehrere dieſer ſo gefaͤrbten Voͤgel ſcheinen die Fruͤhlingsmauſer zur Hälfte vollendet zu haben, da ihre Kehle ſchon faſt ganz gelb iſt. Alle dieſe Voͤgel haben in allen verſchiedenen Kleidern ſchwarze Schnaͤbel und Füße. Auch die dalmatiſche Mot. flava hat im Winterkleide eine weiße Kehle, welche aber bey weitem nicht fo groß, als bey Mot. melanocephala iſt. In allen Kleidern unterſcheiden ſich dieſe beyden Bach⸗ ſtelzen durch den weißen Strich über den Augen, den Mot. melanocephala nie, Mot. flava aber in allen Kleidern zeigt. Sollten dieſe Beobachtungen Über einen noch wenig bekannten Vogel einigen Werth fuͤr die Ornithologie haben: fo gehört das Verdienſt davon dem Hu. Freyherrn v. §eld⸗ egg, der durch ſeine eiferigen Bemuͤhungen, viele Exemplare zu erlegen, und durch ſeine Gefaͤlligkeit, ſie an Hn. Heckel zu fenden, uns in den Stand ſetzte, das verſchiedene Far⸗ benkleid beobachten und genau angeben zu koͤnnen.“ Noch » Der ſcharfe und geübte Blick derer, welche Vogel ohne bey⸗ gefuͤgte Beſtimmung des Geſchlechts und der Jahreszeit ſo en Be richtig beſchreiben, darf auch nicht vergeſſen werden, Br. PSS a ng — — — 704 vor einem Jahte hielt Hr. Heckel dieſe Bachſtelze für eine neue Gattung, die er ſogleich nach dem Namen ihres Ent⸗ deckers auch Motacilla Feldegg genannt hatte. Als er ſie aber bekannt machen wollte, bekam er abermals mehrere Exemplare, deren verſchiedenes Farbenkleid ihn bedenklich machte, und als er nun die obenerwaͤhnten Voͤgel aus der Krimm erhielt, und dieſe vom Hn. Prof. Dr. Lichtenſtein für feine Motacilla melanocephala erkannt wurden: fo war er vollkommen überzeugt, daß feine Motacilla Feld- egg mit der Motacilla melanocephala vollkommen übers einſtimme. Dem Hn. Freyherrn v. Feldegg verdankt man aber nicht nur die Entdeckung, daß dieſe Bachſtelze in Dal⸗ matien vorkommt, ſondern er hat auch durch die vielen hierher geſandten Exemplare der Motacilla flava bewieſen, daß diefe dort ebenfalls und zwar in viel größerer Anzahl neben der Motacilla melanocephala lebt. — . Etwas über die Nalanderlerchen von demſelben. Die vielen, durch die Güte des Hn. Freyherrn von Feldegg uns zugekommnen Exemplare dieſer Lerchengattung haben alle gleich geſtaltete Schnabel und Köpfe. Die Stirn iſt hoch, der Kopf ſtark gewoͤlbt, der Schnabel dick und ſtark gebogen, ganz genau wie der in Meys ers und Wolfs Taſchenbuche S. 259 abgebildete Kopf und Schnabel der Balanderlerche zeigt. — 3.21 Ein Exemplar dieſer Lerche aus der Krimm, wel⸗ ches vor mir liegt, hat dieſelbe Kopf- und Schnabelbildung, wie die dalmatiſche, doch iſt dieſer noch ein wenig ſtaͤr, ker, ſo wie uͤberhaupt der Vogel in allen ſeinen Theilen etwas länger; allein was läßt ſich von einem einzigen, nicht ganz gut ausgeſtopften Vogel ſagen. | = Alle ſicilianiſchen, vom Hrn. Heckel ſelbſt in ihrer Heimath geſchoſſenen haben eine flachere Stirn, einen weniger gewolbten Kopf und einen augenſcheinlich länger geſtreckten, weniger ammerartigen Schna⸗ bel, als die dalmatiſchen und das krimmiſche Exem plar. Die Fuͤße und übrigen Koͤrpertheile zeigen keinen bemerkenswerthen Unterſchied. Auch die abweichende Farbe der Fuͤße und des Gefieders bringe ich nicht in Anſchlag, weil alle dieſe Voͤgel wahrſcheinlich nicht zu ein und derſel⸗ ben Jahreszeit geſchoſſen wurden. Zu dieſer Vergleichung wurden Maͤnnchen gegen Maͤnnchen gebraucht. Die Weib⸗ chen dieſer Lerchen aus Dalmatien und Sicilien, welche alle ſtandhaft kleiner als die Maͤnnchen ſind, zeigen bey der Vergleichung mit einander dieſelben Reſultate, als ihre Maͤnnchen. Da die oben erwaͤhnte Abbildung Wolfs von dieſer Lerche und die verſchiedenen Beſchreibungen derſelben zeigen, daß bisher nur von der kurz- und aͤcht ammer⸗ ſchnäbligen die Rede war: fo betrachte ich die andere als neu und glaube ihr mit vollem Rechte, den Namen der langſchnaͤbligen Kalanderlerche geben zu koͤnnen. 5 Nachſchrift von Brem. Es freut mich ſehr, daß der Herr Graf auf die⸗ ſelben Ergebniſſe, wie ich gekommen iſt. Die meinigen ſte⸗ hen bereits in meinem Handbuche der Naturgeſchichte aller Voͤgel Deutſchlands. S. 309 bis 310 heißt es von dieſen 1 ] | | 4 705 Lerchen. x. von der einen iſt das Kennzeichen: „An 5 Seiten des Vopfs ein ſchwarzer Fleck, der chnabel iſt geſtreckt, der Scheitel kaum hoher als die Zinterſtirn. Dieß iſt meine Melanocorypha calan- dra; 2. von der andern heißt es: „An den Seiten des Rropfs ein ſchwarzer Fleck, der Schnabel ſehr kurz und hoch, der Scheitel viel höher als die Sinter⸗ ſtirn.““ Dieß iſt meine Melanocorypha subcalandra. Der erſtern habe ich Suͤdeuropa, namentlich Sardini⸗ en, der andern das füdöftlihe Europa und Aſien als Va— terland angewieſen; aber zufaͤllig hatte ich von der letztern kleine Stucke, wahrſcheinlich Weibchen vor mir, und gab deßwegen die letztern etwas kleiner, als die erſtern, was nun durch die ſchoͤnen Beobachtungen des Hrn. Grafen berichtiget iſt. ö . Uebrigens irrt dieſer Forſcher, wenn er glaubt, die langſchnaͤblige Kalanderlerche ſey noch unbeſchrieben, fie iſt ſogar abgebildet, wenn auch nicht gut, doch immer noch kenntlich, nehmlich in Cettis Naturgeſchichte von Sardi⸗ nien. Ueberhaupt gibt Cetti die erſte gute Beſchreibung dies ſer Lerche. Ich vermuthe, gewiß mit großer Wahrſchein⸗ lichkeit, daß die ſardiniſche und ſicilianiſche Kalander⸗ lerche eine Gattung (subspecies) ausmachen. Die fardis niſche verdanke ich der großmuͤthigen Freundſchaft des Hrn. Grofen, und ihr Schnabel iſt dem der ſicilianiſchen, me: nigſtens nach der Abbildung des Schnabels der letztern, welche der Hr. Graf beygelegt hat zu ſchließen, völlig aͤhn⸗ 1 . Außer dieſen beyden gibt es noch eine dritte Gattung Kalanderlerche welche ich die plattköpfige, Melano- corypha planiceps nenne. Ihr Schnabel hat mit dem von Nr. 2 große Aehnlichkeit, er iſt ſtark, hoch und ges wolbt, und ich würde fie unbedingt zu Nr. 2 ziehen, wenn nicht ihr Scheitel ganz anders waͤre. Bey Nr. 2 iſt er viel höher, bey Nr. 3 niedriger als die Stirn. Sie ſcheint an Größe alle zu übertreffen, und in Italien ihren Wohnort zu haben; wenigſtens erhielt ich ſie von daher. Gelingt es mir, noch mehrere dieſer ſehr merkwuͤrdigen Voͤ⸗ gel zu bekommen: dann werde ich künftig mehr darüber fagen. — Zum Schluſſe muß ich noch darüber dem Hrn. Grafen meine Freude bezeugen, daß er, fruͤher der genauen Unterſcheidung der nahe verwandten Vögel nach Schnabel: u. Schaͤdelbildung abgeneigt, jetzt ſelbſt darnach u. gewiß ſehr richtig beſtimmt, und ich habe dieſe ganze Beſchreibung aus dem Grunde hier mitgetheilt, damit Jeder ſehen koͤnne, wie eis ferige, von einander entfernte Forſcher ganz von einander unabhaͤngig auf ein und daſſelbe Ergebniß kommen. g Die f kleinen europäifhen Rohrhuͤhner, von Brehm. J Man kannte früher von dieſen niedlichen Thierchen nur eine Gattung, nehmlich das Zwergrohrhuhn, Gal- linula pusilla Bechst. (Rallus pusillus Bechst: Rallus parvus Scop.) welches ſich natürlich ſehr leicht von den groͤßern Verwandten, namentlich von der gefleckten Galli- nula porzana auct. unterſcheiden ließ. Später entdeckte Sie 1831. Heft 7. 706 Naumann, daß unter diefem Namen 2 Gattungen verei⸗ nigt waren, welche ſich durch Zeichnung und Fluͤgelbildung kenntlich machen. Bey dem einen find Schnabel u. Fuß ſchön hellgruͤn, der Mantel hat nur längs der Nit⸗ te des Ruͤckens einzelne weiße Puncte, der Fluͤgel reicht bis an das Schwanzende; der Unterkörper des alten Männchens iſt graublau, der des Weib chens großen Theils roſtgelblichgrau; dieſes iſt Galli- uula pusilla geblieben. Das andere hat einen gelblich⸗ grünen Fuß / einen durchaus weiß gefleckten Man⸗ tel und einen kuͤrzern, nur bis zur Schwanzmitte reichenden Fluͤgel. Beyde Geſchlechter ſind gleich gefaͤrbt und haben nach der erſten Mauſer, ſo weit wir den Vogel kennen, einen aſchblaugrauen Unterförs per. Naumann nannte dieſen Vogel Gallinula pygmaea, ein Name, welcher dem Entdecker zu Ehren beyzuhalten iſt, obgleich Vieillot ihn in Gallinula Baillonii umaͤnderte und Temminck ihn unter dieſer Benennung in fein Manuel d’Or- nithologie aufnahm. Da mir der Hr. Freyherr v. Seif⸗ fertitz eine ſehr anziehende Schilderung des Betragens bies fer lieben Voͤgelchen erſt kurzlich mittheilte, fo kann ich nicht umhin, fie hier mit feinen eignen Worten folgen zu laſſen. Er ſagt: „Von Gallinula pygmaea, welche mir noch ganz fehlte, bekam ich 5 Stuͤck, ein altes Männchen und 4 Junge, welche ich vom Dunenkleide an, immer in Zwi⸗ ſchenraͤumen von 8 Tagen ſchoß, und nun davon eine ſehr ſchoͤne Reihenfolge befige. Ich bemerkte dieſe Voͤgel zuerſt zu Anfang Septembers 1830 in einem ſchmalen, mit Schilf bewachſenen Graben, welcher ſumpfige Wieſen durchſchneidet. Die Jungen, nur 4 Stuͤck an der Zahl, hatten kaum die Größe eines Goldhaͤhnchens, und konnten nur wenige Tage alt ſeyn. Sie waren ſo wenig ſcheu, daß beyde Eltern nebſt ihren Jungen kaum 4 Schritte von mir ruhig auf dem Waſſer herum ſchwammen, ungeachtet ich und noch 3 auf beyden Seiten neben mir angeſtellte Schützen gewiß ſchon 2 Stunden daſelbſt geſtanden, mehr als 20 Mal auf Enten geſchoſſen, und den Hund, welcher die herabgefallenen Enten holen mußte, ſchon mehrere Male durch den Gras ben hatten ſchwimmen laſſen. Wie vorſichtig aber dieſe Thierchen beym Brutgeſchaͤfte zu Werke gehen muͤſſen, iſt kaum zu glauben. Dieß war mein gewöhnlicher Stand auf der Entenjagd, welche daſelbſt vom Julius an ſchon Nach⸗ mittags um 5 Uhr beginnt, und bis zum Abend dauert. Faſt ſeden Nachmittag und Abend iſt er wenigſtens von ei⸗ nigen Schützen beſetzt. Von dieſem Stande haben die vie⸗ len Vögel kaum einige Schritte entfernt gebrütet, ohne daß, ich je das Geringſte davon bemerkt hatte. Auch hatten ſie ſich durch das immerwaͤhrende Schießen daſelbſt nicht ftören laſſen. * Sie hatten in dieſem Graben, ob er — L' — 1 Ohne Zweifel hatten ſich dieſe Vögel an das Schießen ge⸗ woͤhnt und waren deßwegen an dem für fie ungluͤckbrin⸗ genden Abende, an welchem ſie bemerkt wurden, ſo furcht⸗ los. Wie geſchickt alle Rohrhühner ſich derbergen konnen, iſt faſt unglaublich; einſt ſchoß Unterzeichneter in einem kleinen, flachen, kaum 50 Geviertfuß haltenden, mit einzel⸗ nen Lattichblättern ſparſam befegten Teiche nach einem grünfüßigen Teichhuhne, welches auf den Schuß verſchwand. Als es der Hund nicht auffand, burchſuchte 45 "297 gleich bedeutend lang iſt und überall den ſchoͤnſten Aufent⸗ haltsort fur fie darbietet, nur eine kleine Strecke von hoͤch⸗ ſtens 20 Schritten Laͤnge, außer welcher ſie nie kamen, inne. Als ich das Maͤnnchen geſchoſſen hatte: war das alte Weibchen ſo vorſichtig geworden, daß ich es nur auf Au⸗ genblicke zu ſehen bekam, und nie erlegen konnte. Die Jungen hingegen kamen ohne Scheu auf die von Schilf entbloͤßten Stellen, ſo daß es mir leicht wurde, ſie, wie ich ſie nach den verſchiedenen Kleidern wuͤnſchte, nach und nach zu ſchießen. Die Jungen im Dunenkleide haben ei⸗ nen hellgelben Schnabel, dunkelgrau braunen Augenſtern, ſchwarze Füße und dichte ſchwarze Dunen mit dunkelgrüͤ⸗ nem Schimmer. Die Stimme der Alten iſt weit ſchwaͤcher und gedaͤmpfter, als die der Gallinula pusilla, und deß⸗ wegen leicht von ihr zu unterſcheiden. Wahrſcheinlich war dieſes Pärchen früher geſtoͤrt und feiner Eper beraubt wor⸗ den, was bey den andern nah verwandten Rohrhuͤhnern oft durch das Maͤhen der Wieſen geſchieht. Daher mochte es auch wohl kommen, daß dieſe Voͤgelchen nur 4 Junge hatten; denn es iſt eine bekannte Sache, daß die Voͤgel bey der zweyten Brut oft weniger Eyer legen, als bey der erften. „So weit mein verehrter Freund über einen Vogel, von welchem wir noch keine ſo genaue Beobachtungen hat⸗ ten. Außer dieſen beyden bekannten kleinen Rohrhuͤhnern gibt es in Ungarn 2 neue, nehmlich das kleine Rohrhuhn. Gallinula minuta, Br. mit folgenden Kennzeichen: Der Schnabel iſt gelbgrün, der Fuß hellgruͤn, der Flügel reicht bis an das Ende des Schwanzes, Höhe der Fußwurzel 1644, Länge des Schwanzes 31/%ͤ „der Gberkopf ſehr platt. Es iſt groͤßer als die beyden vorhergehenden, ſteht faſt in der Mitte zwiſchen ihnen und dem gefleckten Rohr⸗ huhne, Gallinula porzana Lath. und zeichnet ſich vor ſeinen nahen kleinen Verwandten nicht nur durch die Bro: ße, ſondern auch durch den laͤngern und plattern Kopf, den längern Schwanz und Fluͤgel und die höhere Fußwurzel aus. Seine Länge beträgt 9“, wovon auf den Schwanz 31““ kommen, und feine Breite 13'6"', wovon die Fluͤgelſpitze vom Bug an 4,9“ wegnimmt. Der Schnabel iſt von der Stirn 8%,, die Mittelzehe ohne Nagel 17 ½““, die aͤußere 15“, die innere 14.“ die hintere 5" lang. Ich kenne dieſen Vogel nur im Jugendkleide. Der Schnabel iſt, ſo viel man an dem getrockneten Balge noch ſehen kann, gelbgruͤn, an der Wurzel etwas dunkler, der Fuß, welcher 4“ uͤber der Ferſe nackt und oben auf der Fußwurzel in ziemlich große Schilder getheilt iſt, hell⸗ gruͤn, die ziemlich langen, wenig gebogenen Naͤgel ſind hornfarben. Die Mitte des ganzen Oberkopfs von der Stirn bis in den Nacken olivenbraun, die ganzen Seiten des Kopfs weißgrau, der Hinterhals olivengrau, der ganze Ruͤcken ſchwarz mit vielen rein weißen Flecken, welche auch auf den oͤlbrau⸗ nen Schultern u. Oberfluͤgeln zu ſehen ſind; die Schwungfedern ein Jaͤgerburſche, welcher ſich entkleidet hatte, den ganzen Teich, der überbieß kahle Ufer hatte, und dennoch war das Nohrhuhn nicht aufzufinden. Br. 708 find dunkelbraun mit weißen Spitzenflecken; der ſehr ſtufenfoͤrmi⸗ ge, etwas lange und ſpitzige Schwanz, ſwelchen die langen ſpitzigen Flügel faſt ganz bedecken, braunſchwarz mit Öle braunen Seitenkanten und weißen Spigenpuncten, Der Unterkörper weiß, am Halfe und längs der Mitte der Bruſt und des Bauches rein, uͤbrigens ſchwarzgrau beſprengt, an den Seiten des Bauches, dem After und den Unterſchwanz⸗ deckfedern weiß und olivenbraun gebaͤndert. Dieſer ebenbe⸗ ſchriebene Vogel iſt ein Weibchen und zeichnet ſich außer den oben angegebenen Kennzeichen durch feine langen Fluͤ⸗ gel, in denen die Schwungfedern Ifter Ordnung weit vor⸗ ſtehen, aus. Das Vaterland dieſes Rohrhuhns iſt das ſuͤdoͤſtliche Europa, namentlich Ungarn, wo es wie die verwandten Arten an den mit vielem Schilf und Ried⸗ gras bewachſenen Ufern der ſtehenden Gewaͤſſer, z. B. des Neuſiedler Sees lebt, und von da aus nach dem oͤſtli⸗ chen Deutſchlande ſich verirrt. In ſeinem Betragen und in ſeiner Nahrung aͤhnelt es den verwandten Arten. Endlich gibt es in dem an Voͤgeln ſo reichen Ungarn noch eine Gattung dieſer niedlichen Sumpfvoͤgel, nehmlich das allerkleinſte Rohrhuhn, Gallinula minutissima, Peilhenyi * et Brehm. | Der Schnabel ift gelbgruͤn, der Fuß bellgrün, der Fluͤgel bedeckt / des 27444 langen Schwanzes; Höhe der Fußwurzel 14/44; der Oberkopf auf dem Scheitel etwas erhöht. 2% a Dieſes Rohrhuhn iſt das Eleinfte aller europaͤiſchen Gatiungsverwandten, nur 7“ lang, wovon auf den ſehr ſtufenfoͤrmigen Schwanz 27“ kommen, und 11“ 6% breit, wovon die Fluͤgelſpitze vom Bug an 4, 3,“ wegnimmt; der Schnabel mißt von der Stirn 8 /“, die Mittelzehe ohne Nagel 16“ die äußere 13“, die innere gegen 12“ die hintere 4, g fi Es hat ſehr große Aehnlichkeit mit dem Weibchen der | Gallinula pusilla Bechſteins; allein es unterſcheidet ſich dadurch ſehr von dieſem, daß ſein Maͤnnchen am Vorder⸗ Eörper wie das Weibchen der Gallin. pusilla gezeichnet und der ganze Vogel in allen ſeinen Theilen viel zarter gebaut iſt, und nach Verhaͤltniß laͤngere und duͤnnere Fuͤße hat. Eine weiter unten angeſtellte Vergleichung wird dieß zeigen. Eein von meinem Freunde Pethenyi überſandtes Maͤunchen hat folgende Zeichnung: Der ſehr ſchlanke Schnabel ſieht an dem getrockneten Balge gelbgruͤn, an dem hintern Theile des Oberkiefers dunkelgruͤn, ber ganze, e Der Hr. Pfarrer Pethenyi in ungarn macht jetzt zur Erfor⸗ ſchung der Naturgeſchichte feines Vaterlandes und zur Staͤr⸗ kung ſeiner Geſundheit eine Reiſe durch ungarn, und wird ſich vorzuͤglich mit der Vogelkunde befhäftigen. Da nun von ſei⸗ nem Eifer, ſeiner Geſchicklichkeit u. ſeinen Verbindungen zu erwarten iſt, daß dieſe Reiſe ſehr erfolgreich werden, und ihm auch Gelegenheit geben wird, viele ſeltene Voͤgel ſei⸗ nes Vaterlandes an deutſche Vogelſammlungen abzulaſſen; ſo mache ich die Freunde der Vogelkunde vorläufig auf ihn aufmerkſam, und verſichere, daß ich naͤchſtens über ihn und die Art und Weiſe, auf welche er feine uͤberfluͤſſigen Sachen abgeben will, mehr ſagen werde. ; 380 299: über der Ferſe 5“ weit nackte Fuß blaßgrün, die Nägel bornfarben. Die Stirn, die ganzen Kopfſeiten und ein breiter Streif über den Augen ganz hellaſchgrau; auf der s faͤngt Olivenbraun in einem ſchmalen Streif an, mt bald den ganzen Oberkopf ein und zieht ſich auf ’ Hinterhalſe bis an den Oberrüden herab. Die Mitte des ganzen Rückens bis auf den Buͤrzel herab, iſt ſchwarz 1 mit olivenfarbigen Federraͤndern und einzelnen weißen Pune n; neben ihm zieht ſich auf den Schultern ein ſchwarzer, auf beyden Seiten von einem olivenfarbigen eingefaßter Laͤn⸗ . herab; der ganze Oberfluͤgel iſt olivenfarbig, an den intern Schwung » und ihren Deckfedern mit einzelnen wei⸗ 0 Flecken. Die Schwungfedern braͤunlich erdfarben mit ſellerem Saume, die meiſten 2ter Ordnung mit weißen Spitzenfleckchen. Der ganze Unterfluͤgel ſchwaͤrzlichgrau, der Schwanz ſehr ſtufenfoͤrmig, ſo daß die erſte Steuerfeder 8““ 710 kurzer als die mittelſten iſt, ſchwaͤrzlich mit Stfarbigen derkanten. Die 8 Oberſchwanzdeckfedern 8 Vorderhals weiß, der Übrige Unterkoͤrper roſtgelblichgrau, auf dem Bauche mit ſchwärzlichen und weißlichen Querfles cken; die Seiten des Bauches olivenbraun mit weißen Spi⸗ genfleden, die Unterſchwanzdeckfedern ſchwaͤrzlich und weiß in die Quere geſtreift. Dieſes ſeltene Rohrhuhn lebt an den großen, mit Schilf, Rohr und Gras bewachſenen Seen und Moraͤſten Ungarns, namentlich an dem Neuſiedler See, wo es auch bruͤtet und kommt von da wahrſcheinlich an andere weſtlich und ſuͤdweſtlich gelegene, mit Schilf und Gras bes wachſene Ufer der großen ſtehenden Gewaͤſſer, ob auch an die ſüddeutſchen, weiß ich nicht, und ähnelt den nahen Verwandten in dem Betragen und der Nahrung. — „We 3 D Vergleichung der Gallinula pusilla et minutissima. 2 N N Das Maͤnnchen von Gall, minutissima. Das weibchen von Gall. pusilla. 7 6 Ganze Laͤnge — — — a RT IE u“ 3% 30 Laͤnge des Schwanzes — — — —— 20 30 . 2“ gu Laͤnge des Kopfs und Schnabels — — — 27d 10⁰ 2 11“ 6% Breite — — — — — — 12" 6% 1 gut Fuß wurzel — — — — — It ö 725 > SA Fa Mittelzehe — — — — — 17 4% * ſchmal Schwungfedernn — —— = — — breit 5 ſchon auf der Stirn Oberkopf auf der Stirne nicht, 8 etwas, auf dem Schei⸗ auf dem Scheitel kaum 9 tel ſtark gemölbt, gewoͤlbt. g aͤußerſt ſchlank Schnabel etwas ſchlank. Kir tein hellaſchgrau Wangen olivengrau. ; aſchgrau 0 Stirn olivenbraun. u Fuͤße etwas ſtark. ſehr ſchlank Das Maͤnnchen hat auf dem Vorderkö Bepde Geſchlechter ähneln einander. Reenthendorf, im May 1837. per kein Aſchblau. ir Kiemenlöder an einer jungen Coecilia hypocyanea, im Mufeum der Natur⸗ geſchichte zu Lepden beobachtet vom Prof. Joh. Müller. Tit Im Fruͤhling dieſes Jahres beſuchte ich die großen Muſeen für Zoologie und Anatomie zu Leyden, wo mir die außerordentliche Güte der Herren Temminck, van der Hoe⸗ ven, Sandifort, Broͤrs, Schlegel, Dr. Haan einen kurzen Aufenthalt aͤußerſt fruchtbar und nuͤtzlich machte. Bey der Reviſion der Coecilien welche ſich in dem unendlich reichen Muſeum der Naturgeſchichte befinden, entdeckte ich an einer ganz jungen Coecilia hypocyanea auf jeder Seite des Halſes, einige Linien von dem Ende der Mundſpalte, ein Loch von det Größe einer Linie. Dieſe Oeffnung iſt in der Laͤnge etwas groͤßer als in der Hoͤhe, liegt in dem gelben Andere Bennzeichen beyder Gattungen, Das Maͤnnchen iſt auf dem 7 Unterkörper a 7 ugrau. Beyde Geſchlechter find verſchieden arränbr” | ſchblaugrau Streifen, der die Seiten der Coecilia hypocyanea aus- zeichnet, und dieſer gelbe Streifen iſt gerade hier viel brei⸗ ter. Der Saum des Loches iſt ſcharf; im Innern des Lo⸗ ches ſind ſchwarze Franzen bemerklich, welche an den Hoͤr⸗ nern des Zungenbeins oder der Kiemenboͤgen feſtzuſitzen ſcheinen, aber nicht aus den Löchern hervorhaͤngen. Die Löcher ſelbſt ſtehen in offener Communication mit der Mund⸗ hoͤhle. Dieſe junge Coecilia, welche als einziges Exemplar nicht ſeciert werden konnte, mißt 4½ Zoll Länge, ein aus⸗ gewachſenes Exemplar derſelben Species, welches keine Spur dieſer Loͤcher zeigt, hat mehr als 1 Fuß Laͤnge. Es iſt alſo nunmehr ausgemacht, daß die Coecilien, welche fo viele anatomiſche Aehnlichkeit mit den nackten Am⸗ phibien haben, wirklich zu dieſen gehoͤren und daß ſie ſich verwandeln. Sie gleichen auch im aͤußern Bau den Am- 8ır phiumen, welche bey einer wurmfoͤrmigen Bildung des Koͤr⸗ pers ihre Kiemenloͤcher durchs ganze Leben behalten, ohne daß die Kiemen bleiben. Die Abtheilung der Battachier iſt zu eng und einſeitig. Alle beſchuppten oder beſchildeten Amphibien (Crocodile, Eydechſen, Schlangen, Schildkroͤten) haben als gemeinſame Charactere einen deutlichen Penis oder 2, einen doppelten Vorhof, 2 Fenſter am Gehoͤrorgan und eine Schnecke.“ Dieſe muͤſſen eine Abtheilung bilden. Alle nackten Amphibien dagegen haben keinen Penis, nur einen Vorhof, nur ein Fenſter und keine Schnecke am Ge— hoͤrorgan. Alle amphibia nuda haben entweder früher Kiemen, ſpaͤter Lungen oder beyde durchs ganze Leben. Die Ordnungen der Amphibia nuda ſind folgende: IJ. Gymnophidia seu Coeciliae. Fußlos, Kiemenloͤcher in der Jugend. II. Derotremata von dden Hals und rojun Loch. Vier Fußrudimente. Löcher am Halſe durchs ganze Leben ohne Kiemen. Hieher gehört amphiuma (auch menopoma.) Proteidea. Kiemen und Lungen durchs ganze Leben. Proteus, Axolotl, Menobranchus, Siren. IV. Salamandrina. V. Batrachia. Die Herren Schlegel und van der Hoeven werden gets ne bie Nichtigkeit. der obigen Angabe von den Kiemenloͤ⸗ chern der jungen Coecilia bezeugen. Dieſes Thier bleibt im Muſeum zu Leyden aufbewahrt. Die Anatomie der Coecilia lumbricalis und mehrerer zweifelhafter oder ano— maler Schlangen habe ich in einem beſondern Aufſatz gege— den, der in Meckels Archiv erſcheint. In einem Nachtrag dazu werde ich die Abbildung der jungen Coecilia hypo- cyanea mit Kiemenloͤchern mittheilen. Dort habe ich auch die Eintheilung der anomalen und achten Schlangen auf anatomiſche Gründe zu ſtuͤtzen geſucht, und die Eintheilung der nackten Amphibien als zweyte Hauptabtheilung der Am⸗ phibien in die oben aufgeführten 5 Ordnungen aus ausfuͤhr⸗ lichern anatomiſchen Unterſuchungen gerechtfertigt, Dieſe Tone der amphibia nuda bieten in der Form der Thiere eben ſolche Unterſchiede dar, wie die Schlangen, Ey⸗ dechſen, Crocodile, Schildkroͤten in der ee der am; phibia squamafa. III. „Sieh über das analogon ber Schnecke des Labyrinthes dle⸗ fer Thiere die eben erſchienene Monographie über das Ges hoͤrorgan der Amphibien: Carol. Windischmann de au- ris penitiori structura in amphibiis commentatio anato- mica. Bonnae 1831. 4. cum tab, IL In 5 on bey Leopold Voß zu Leipzig. Wer 155 N 5 hat das Daſeyn des urinſpſtems in den blutloſen Thieren‘, oh zwar inehefonhene in den Mollusken und in den Inſecten zuerſt - nachgewieſen? 8 2 In meiner 1809 und 1810 (Gießen 2 Heper) 11. ſchienenen Darſtellung der geſammten Organiſation habe ich das Daſeyn des Urinſyſtems, hinſichtlich der Inſecten, Bd. 2 in den Höphen 183, 184, 185, 186, 187, und hinſſchllich der Mollusken, und zwar der Gaſteropoden, in den Hͤphen 249, 250, 251, 252, 253, 254, 255, und hinſichtlich der Cephalopoden im F. 273 in Organen, welche mit den Zeus gungsorganen verbunden, auf anatomiſche, phyſiologiſche und naturhiſtoriſche Gründe geſtuͤtzt, nachgewieſen. — Zehn Jahre ſpäter (S. Meckel's Archiv für die Phyſio⸗ logie B. 6 vom Jahre 1820) hat Jacobſon die in den Gaſteropoden von mir als das Urinſyſtem nachgewieſenen Organe gleichfalls als ſolche anerkannt, doch ohne weitere Gruͤnde dafuͤr anzugeben, als daß ſich in dem Stoffe, den dieſe Organe ausſcheiden, Harnſaͤure finde, Dieſe von Ja⸗ cobſon gemachte Entdeckung kann allerdings als eine weitere Beſtaͤtigung der Anſicht gelten, fie kann aber eben fo wenig als eine erſte Begründung derſelben angeſehen werden, als die Anerkennung des Daſeyns des Urinſyſtems in hoͤhern Thieren durch eine chemiſche Serfegung des Urins zuerſt begruͤndet ſeyn kann. 2 Nichts deſto weniger finde ich zu meiner Verwunde⸗ rung bey einigen Schriſtſtellern, und hierunter auch bey Berzelius und bey Tiedemann die Nachricht, daß Jacobſon das Daſeyn des Urinſyſtems in den Mollusken zuerſt nach⸗ gewieſen habe! So lange indeß mir nicht nuchgetokſen wird, daß bereits vor der Erſcheinung meiner Darſtellung der ge⸗ ſammten Organiſation das Urinſyſtem in den Mollus⸗ ken und in den Inſecten, in den von, mir bezeichneten Organen, anerkannt, und aus naturhiſtoriſchen, anato⸗ miſchen und phyſiologiſchen Gruͤnden nachgewieſen worden ſey, ſehe ich mich veranlaßt, die Prioritaͤt dieſer Aner⸗ kennung und Nachweiſung, — welchen Werth fie, auch ö haben möge, förmlich in Anſpruch zu nehmen, — fo wie fie zufolge der Geſchichte der Wiſſenſchaft mir gehört, \ Gießen im Map 1831. Wilbrend. s[' Raturgeſchichte Be |, und Abbildungen der Säugthiere von Schinz und Grebt. mann zu Zurich. te Aufl. Heft 16—27. ue Wir fahren fort, die Thiere anzugeben, welche in die. ſem bereits hinlaͤnglich characteriſierten Bier beſchrieben und abgebildet ſind. 0 Das Heft 16 beginnt mit den Bautstiiee Safe 66— 71. 9 Thylacinus harrisii. Phalangista quoy, wacu- Chironectes yapock. lata. ENT 92 alle 1 — Falmaturus aniger. Didelphys azarue. Langurus fasciatus. N minima. - Tetaurus sciureus. in es Bougainvillit, Lipurus cinereus. ypsiprymnus murinus. Amblotis wornbat. - Dasyurus maugei. > Heft 17 folgen die Nagethiere Taf. 72—80. 1251 Hypudaeus amphibius, zan bene. ar valis, n Piber zibethicus. er Castor über, g 1 4 a 0 15 rel nns... 25 1 *. 3 glis. 171 a W Loncheres cristatus. Hydromys leucogaster. Myopotamus coypus. An 'seudostoma bursarius. ricetus vulgaris. i Mus sylvaticus, musculus, rattus. | Saccomys anthophilus. I “:Gapromys fournieri. Aulacodus swinderianus. Bathyergus capensis. Meriones indicus. Dipus jaculus. —— caffer. Sciurus cinereus, capistratus, vulgaris, aestuans. Tamias striata. Pteromys voluccella, volans. Arctomys marmota. Cheiromys madegascariensis. Hys trix ai nn cristata, - Lepus cuniculus, timidus, variabilis, Lagomys ogotona. - Cavia rupestris, cobaya. Coelogenys brunnea, " Dasypı rocta aguti. An dvochderas date Mit Tafel 81 fangen die Zahnarmen an. Hr dypus tridactylus, Orycteropus capensis. * "Megatherium. cChlamyphorus truncatus. e e 6:oinc- Ornithorhynchus fuscus, tus. Echidna hyskrix. Manis 1 a . jubata, 29 1 eee 98 ind Schädel ki stoß N Orni- thorhynchus, ar, en, Manis et Myrme- cophaga. Tafel 87 fangen die Dickhäuter an. Elephas indicus, africanus. Sus scropha, domesticus et ape. \ Hippopotamus amphibius, ; Equus arabicus, mas et fem., persicus, turcicus, ‚hispanicus, tataricus, englicus, cursorius et ve- naticus, ungaricus, transsylvanicus, Tossicus, po- lonicus, megapolitanus, e oe rusticus, gallicus. : Equus quagga, hemionus, montanus, zebra. Iſis 1831. Heft 7. — cana. Pr 714 Mit Tafel 116 beginnen die Wiederkaͤuer. Camelus dromedarius, bactrianus. Moschus moschiferus. Auchenia lama. Cervus tarandus, alces, elaphus, capreolus, Hippe- laphus, virginianus. Cameloparlalis, ‚Antilope saiga, dorcas, euchore, sumatrensis, oreo- tragus, Quadricornis, addax, bubalis, scripta, oreas, picta, gnu, gazella, leucoryx, rupicapra, equina. Capra ibex, hircus, lanigera, jubata, aegagrus, ne- palensis, aegyptiaca. Oyis musimon, tragelaphus, aegyptiaca, laticauda- ta, hispanica, longipes, astracanica. l Bos grunniens, moschatus, urus, bison, taurus. Soweit das 27te Heft. Mit dem 28ten find. die Saͤugthiere geſchloſſen. Die Verfaſſer geben auf diefelbe Weiſe die Voͤgel heraus, den Subſcribenten für denſelben Preis. Zoological Journal XVII. 1829. Tm. V (ganz ausgezogen Fortſ. v. H. II. S. 213.) S. 1 Brief vom Hauptmann Lyon zu Gongo: Seco in Braſilien uͤber das Neſt der Colibri. I. Ich bin bier zu ſehr mit dem Bergweſen beſchaͤftigt, als daß ich viel auf die Naturgeſchichte achten koͤnnte; in⸗ deſſen habe ich einige junge Colibri, deren Neſt in einem kleinen Pommeranzenbuſch an einem gaͤngen Weg in mei⸗ nem Garten war, aufgezogen. Das Neſt beſtand aus Sei⸗ dendunen von einer Pflanze und war mit kleinen flachen Stuͤcken einer gelben Flechte bedeckt. Das erſte Ey wurde am 26. Jaͤnner 1829, das 2te am 28. gelegt, Am 14 Hornung ſchloffen 2 kleine Dinger aus wie Bienen. So wie die Jungen wuchſen, baute die Mutter das Neſt immer höher. und hoher, fo daß es anfangs die Form einer kleinen Schale, nachher die einer Halbkugel hatte nach der Abbit: dung jenes 1% Zoll par. breit, ½ hoch; dieſes 2 40 breit 1½ hoch!]. Der alte Vogel ſaß waͤhrend eines lungwierigen Re; gens mehrere Tage ununterbrochen auf den Epern. Die Jungen blieben blind bis zum 28. Hornung und waren fluͤgge am Morgen des 7. März. Sie flogen ſogleich ohne vorläufige Verſuche fo hurtig und anhaltend wie die Mut⸗ ter und nahmen ihren erſten Ausflug zu einem Sea uns gefaͤhr 60 Fuß vom Neſt entfernt. 2. S. 2. Ueber eine neue Gattung Antilope, von H. Woods; abgebildet Tfl. r. A, personata: cornibus acutis, sublunatis: cor- pore fusco, variato; natibus disco albo; facieè fascia Bompte-Bok der Cap: Eoloniften, 455 ni Dieſe Antilope war im Beſitz des Hn. Croß , ſtarb aber ſchon nach 8 Tagen, fo daß ihr Betragen nicht beob⸗ achtet und die noch beym Leben gemachte Abbildung (Tfl. 1) nicht verbeſſert werden konnte. Der Balg ſteht im Mu⸗ ſeum der zoologiſchen Geſellſchaft. s Den Namen habe ich dem Thiere von der üngemöhns lichen Zeichnung des Geſichts gegeben (gleicht einer ſchwar⸗ zen Larve]. Es ſteht zwiſchen Antilope und Capra, am naͤchſten der gemeinen Gemſe; hat den dicken kurzen Leib und den großen Kopf der Geis, mit allen weſentlichen Kenn⸗ zeichen der aͤchten Antilope; jedoch iſt nicht zu vergeſſen, daß es ſehr jung war, und wir daher nicht wiſſen, in wie weit feine Geſtalt und ſelbſt Färbung und Zeichnung bey dem Ausgewachſenen ſich ändern, Nach Ausſage der Per: ſon, welche es in unſer Land gebracht hat, ſoll es wenig kleiner als der gemeine Hirſch bleiben, Ich muß es für neu halten, worinn mir der Major H. Smith beyſtimmte. n Es wohnt in der Nähe des Vorgedirgs d. g. Hoff⸗ nung, wo es ſehr ſelten ſeyn muß, da es Barrow, Lich⸗ tenſtein, Burchell und andern entgangen iſt; jedoch muß es den hollaͤndiſchen Coloniſten oft genug vorgekommen ſeyn, weil fie ihm einen Namen gegeben haben. Folgende Be, ſchreibung iſt eine Abſchrift det Aufzeichnungen von 2 Bes ſuchen, welche ich dem lebendigen Thiere gemacht habe. Größe der gemeinen Ziege, Leib 2, Fuß lang, Kopf groß, Hals (fuͤr eine Antilope) kurz, Leib gedrun⸗ gen ſehr tief an den Schultern, zwiſchen welchen ein klei⸗ ner Höder, von dem ohne Zweifel der hollaͤndiſche Name herkommt; Füße lang, dünn, zierlich, wie bey Hirſchen. Kopf von den Hörnern bis zur Muffel ſehr verlängert, ſehr breit vom Stirnbein dis zum Kieferwinkel und von da an plotzlich verdunnt bis zum Geſicht, welches, von der Sei⸗ te angeſehen, dis zur Muffel ſehr duͤnn wird. Das Stirubein ſpringt ſtark vor, der obere Theil der Naſenbeine concav, daher an ihren Enden convex; Wirbel und Seiten des Kopfs, Stirn und um die Augen roͤthlichbraun, unter dem Auge bis zum Ohr ein weißer Halbmond. Hörner kurz, nicht über 6 3. l., rund, ſchwarz und glatt, außer einem Ringel am Grunde; laufen feitwärts auseinander und nähern ſich wieder ein wenig mit den Spitzen; von der Seite zeigen ſie ſich faſt gerad, etwas nach hinten gelehnt, und die Spitzen wieder ſchwach nach vorn geneigt. Ohren ſeht groß, 6%, Z. l., und verhälts nißmäßig breit, auswendig mausgrau, Raͤnder weiß, Spitze ſchwarz; inwendig grau mit 2 breiten ſchwarzen Querbaͤn⸗ dern. Augen jeher groß, caſtanienbraun; Ausdruck ſanft, wie bey Gazellen; Thraͤnengruben ſehr klein aber beſtimmt. Zwiſchen den Hoͤrnern entſpringt ein dunkelgrauet Streif, der bis zur Muffel geht; die Farbe entſteht von eis nem Gemiſch kurzer ſchwarzer und weißer Haare. An⸗ fangs iſt er ſchmal, wird dann ein wenig breiter, dann wieber ſchmaͤler und zwiſchen den Augen plöglic ganz breit, und geht ſo wie eine Larve bis zur Nafenfpige. Der ganze Nad iſt dunkelbraun; auch geht ein brauner Schatten quer durch die Mitte der Larve. Naſenſpitze breit und dunkel⸗ 716 Lippen baun mit ei. | Sinne wi — Be . * * 2 grau,” faftphwarz; Muffel beh zart; nigen grauen Haaren. Hals und Rücken dunkelfahl mit etwas geiblichbraun uͤberlaufen. Kehle, Bruſt und Bauch und innere Seiten, Vorder- und Hinterſchenkel ganz hell iſabell; fo Knie urd Ellendogen. Auf dem Kreuz zeigt ſich ein undeutlicher grauer Ruͤckenſtreif von einigen weißen Haaren, welche duͤnn unter dem fahlen Pelz zerſtreut ſtehen. Seiten ſtatk und glaͤn⸗ zend braun, vom Bug an nach hinten auf die Lenden und uͤber das Kreuz, wo es faſt ſchwarz wird; verlaͤngert ſich nach unten uͤber die Arme und die Schenkel. Auf dem Buͤrzel iſt eine weiße ovale Scheibe (wie bey manchen ame⸗ ricaniſchen Hirſchen), die ſelbſt die Schwanzwurzel bedeckt; Schwanz 8 Zoll L., mit langen rauhen duͤnnſtehenden ſchwar⸗ zen Haaren. Fuͤße ſchoͤn blaß roͤthlichfahl. Pelz an Hals und Schultern rauh und lang, aber glatt und dicht an als len andern Theilen. a r 0 N n . 8 al Im Ausſehen kommt das Thier dem Vlacte Steen Bock (Antilope rufescens Burchell) am nächſten, wel⸗ cher auch ſehr ſelten iſt und dieſelden Gegenden bewohnt; davon ein Balg im britiſchen Muſeum, und abgebildet in Griffiths Ueberſetzung von Cuviers Thierreich IV. p. 249, Synopsis Spec. 856. Beyde unterſcheiden ſich in Folgendem: Die Hoͤrner des letzteren ſind parallel ohne das Ringel; die Larve und der Schulterhoͤcker fehlen; die weiße Scheibe auf dem Buͤrzel iſt nicht ſo umſchrieben; der Schwanz kuͤrzer, nur ein Stummel, jund die Faͤrbung der oberen Theile iſt glänzend braunroth mit einem Schim⸗ mer von Carmeſin. Im ausgeſtopften Fell hat ſich vieles verändert, weil manche Theile eingeſchrumpft find, die Hoͤr⸗ ner anders ſtehen, der Hoͤcker fehlt, der Hals zu lang, der Leib zu duͤnn iſt und auch die Farben ihren Schein verlo⸗ ren haben. 29 A Be 3. S. 6. Die Charactere von Clinidium, einer neuen Käferfippe von W. Kirby; abgebildet don Building Tfl. II. F. 1 — 4. eng Dieſes merkwürdige Kerf wurde in einem hohlen Baum auf der Inſel St. Vincent in den Wäldern von Mount St. Andrews von L. Guilding gefangen. Es hat wie Pseudomorpha excrucians (Linn. transact. XIV. p. 98 tb. 3. f. 5.) Charactere von verſchiedenen und entfernt⸗ ſtehenden Zuͤnften, ſo daß ich nicht recht weiß, wohin a fielen iſt, beſonders da es auch ein wenig unter eges gelitten hat. ; 3454 * fg 10a Clinidium. Labrum punctiforme, minutum. o Mandibulae subforcipatae. mi za ‚Maxillae nondum investigataeaaea. Palpi articulo extimo elongato, acuto. | maxillares Bay 5 nondum investigati. Labium nondum investigatum. i Mentum latum, utringue tumidum. Antennae moniliformes, undecim-articulatae: articulo primo -basi subattenuato, apice se- 717 | auentibus logen bewährt hat. Der Text iſt vollſtaͤndig, gruͤndlich und critiſch, und nimmt fuͤr jede Gattung mehrere Seiten in kleiner Schrift ein, ſo daß dieſes Unternehmen allen Bey⸗ fall und alle Unterftügung verdient. Es gehoͤrt zu den bes ſten naturhiſtoriſchen Kupferwerken, welche für das allgemei— ne Publicum beſtimmt ſind, und iſt beſonders brauchbar beym Unterricht. Die Abbildungen ſind keine Copien, ſon⸗ dern Originale, groͤßtentheils nach Exemplaren, welche die Söhne von Sturm in kurzer Zeit durch ihren Eifer zuſam⸗ mengebracht haben. Michahelles gibt beſonders viele neue Aufklaͤrungen über das Vorkommen der füdeuropdifchen Voͤ⸗ gel. Dieſes Heft enthält Parus lugubris m., palustris m.; Columba livia m. et j.; Procellaria pelagica f.; Mormon fratercula m. Die groͤßeren wuͤrden ſich beſſer ausnehmen, wenn ſie quer auf dem Blatt ſtaͤnden, wodurch fie einen größern Umfang erhalten konnten. 8 icil 5 4 = 165 A| 1.4 da J fa 294 en Aar e Nische 1 * 1 a 0 ER ut Picilegia 200 Ogi Octolasmis Warwickii f. 16. 25 n 301 i DEE 1 a a "Insecta: , ! 12 3 mi Bin een A or original figures and Short systematic descriptia 5 eee RES 4 S1 g e ra ; 15 f ptions of new Coccus chilensis t. 3, f. 7. eirensis f. 6. Wee animals, by I. E. Gray. London by Treuttel PEN N. 4.8 ee ia! 5 0 Renin nen c. 30. 4. IJ u. II. 12. t. 11. (jede Taf. etwa 1 Schill.) Cerataspis Wenske88lis t. 6. K 5 S tn * Di 3 1211 8 Hadi, ,“ 2 n ati ieſes Unternehmen iſt gewiß in jeder Hinſicht ſehr Siphunculus strombus t. 6. f. f. a e, 2 ich und lobenswerth, beſonders da die Engländer im Themisto hennahi k. 6. f. 2 a) de ne tande find, die allerſeltenſten Thierr aus ſtemden Welt: Isaurus tuberculatus f. 255 al theilen herbeyzufchaffen. Die Beſchreibungen ſind kurz aber hinlänglich, in engliſcher Sprache, der Character lateiniſch. Die Familie, wohin das Thier gehoͤrt, iſt jedesmal angege⸗ ben. Allein fo intereſſant auch dieſe Hefte ſind, ſo iſt doch zu bedauern, daß der Steindruck nicht ſo gerathen iſt, wie er ſollte; auch iſt es ein Fehler, daß die Namen der Ge⸗ genftände nicht auf der Tafel ſelbſt ſtehen, wodurch das Auf⸗ ſuchen um ſo mehr erſchwert wird, da ſie nicht der Reihe nach dem Text folgen. Indeſſen zeigt das 2te Heft ſchon eine Verbeſſerung, und es iſt daher zu erwarten, daß der Verfaſſer im Fortgang die Maͤngel immer mehr und mehr werde inne werden und verbeſfern, damit die Abdrücke deutlicher und die ganze Anordnung bequemer werde. Die: fe. Hefte enthalten bereits eine große Menge neuer Thiete aus allen Claſſen mit vielen critiſchen Bemerkungen, wel che, wie alle Arbeiten des Verfaſſets, beweiſen, daß er alles verglichen hat, was zur Sache gehoͤrt. Der Inhalt iſt (wo keine Abbildung angezeigt iſt, da fehlt fie): Macacus niger t. 1. f. 2. Lagothrix humboldtii t. 1. f. 1 Arctocephalus lobatus (Phoca) t. 4. f. 2., Schaͤdel. Delphinus longirostris, capensis t. 2. f. 1. heavisidiit. 2. f. 6., obscurus t. 2. f. 2—5. Testudo bellii t. 4. f. 3. Chamaeleo brookesiana t. 3. TE gris f. 2. Phyllodactylus pulcher t. 3. f. f. Sepioteuthis major t. 4. f. 1. Vermetus maximus t. 8. f. 3. Sigaret haliotoideus t. 5. f. f. Murex labiesus t. 6. f. 9. Purpura callacensis f. 11. Mitra f. 13. Aplysia petersonii t. 4. f. 4. Bulimus peruvianns t. 5. f. ., hennahi f. 5. Achatina nitens t. 6. f. 10. Auricula ovata f. 2 1., fluctuosa f. 19. Physa peruviana f. 10. „ 5 Chiton textilis f. 20., harnesi f. 22., pulchellus’t.-2. f. g., janeirensis t. 6. f. g., Spinulosus f. 7. Anatina cuneata t. 5. f. 14. Amphidesma solida t. 6. f. 6, Glauconome chinensis t. 3. f. 13. Solen solidus f. 12. 5 Unio chilensis t. 6. f. ı2, ; -Modiola elegans f. 14. DEN Cirripeda. Smilium peronii t, 3. f. 11. bla cuvierana f. io. Briaraeus rhodiopus t. 6. f. 17. dilepis f. 4. 5., ti- Lunulites owenii t. 3. f. 15. r N Viverra undulata t. 8., maculata f. 9. Felis chaus t, 7. f. 2 Ay: Ctenodactylus massonii t. 10. (Aryicola). Chinchilla laniger t. 2. f. 1. Capra nubiana t. 1d. f. 1 3 Bos depressicornis t. 11, f. 2. 3. — Antilope platyceros et celebica T. ee % N nine 751 44 14 \ .; 3 191 1 7 tu con Feen Außer den abgebildeten Thieren werden noch viele an⸗ dere aufgefuͤhrt mit manchfaltigen Bemerkungen über die Claſſiſication und die Synonyme, beſonders bey Sigaret, welcher zu der Familie der Neriten gehoͤrt, bey Chiton, Vi- verra ze, namentlich: ; ‘ ; Ah \ 7 IL Set Delphinus acutus, 0 ie Delphinula cancellata. - e £ Sigaret concavus, papilla (Nerita), indicus, canali- culatus, laevigatus. g er fai Lie ö Tornatella, i e,; e a Chiton capensis, glaucus, siculus, striolatus, car- michaelis, hennahi. a en g Sipliunculus nudus, dentalii, tubereulatus, ar- cuatus. { nuss Dias. Viverra hardwickii, larvata, binotata. Hyaena villosa = striata. ' tu BABES ST eg ds, Ursus americanus, ne ene N. Phalangista gliriformis — nana. ' Zn Macropus albus. ar nern Gerbillus afra. he rn en Heteromys anomala = Cricetus an N g631108 sei ‚Myrmecophaga annulata. iv J 396 Mpnddee Ausfuͤhrlicher ſind beſchrieben Sigarer; Tornatella; | Viverra nepalensis, maculata, hardwickii, Ylarvatazı Heteromys von Trinidad, vetwandt der Saccomys, und iſt Mus leptosoma Brants, vielleicht Loncheres anomala Kuhl, myosurus Licht.; Ctenodactylus som Vorgebirg d. g. Hoffn., 9“ l., Schwanz im engt eh An RR . ni an 3 92.00, sin Der Verfaſſer theilt die Familie der Delphiniden ein I. Subgenus Delphinus; caput globosumz rostro depresso, capite longiore; dentes cylindrici, cuxvati, — D. longirostris, capensis; delphis, leucoramphus, dubius, frontatus, tursio. , e 41 Il. subg. Grampus, caput globosum; rostro depresso, longitudine capitis; dentes eylindrici cur- vati. — D. griseus, srampus, slobiceps (melas, de- ductor), acutus, heavısidii, obscurus. a IE e 1 737 n A III. Subg. Beluga: capite depresso, ‚attenuato; De longitadine capitis, in eodem plano — D. ucas. Kr IV. Subg. Phocaena: capite globoso; rostro ca- ite breviore; dentes compressi, spathulat, — D. ‚Phocaena. Laestudo bellii vom Borpebirg d. g. Hoffnung, Chamaeleo brookesiana ift Ch. superciliaris Kuhl, Chamaeleo dilepis ift Ch. planiceps Merr., bilo- bus Ruhl; aus Africa; Ch. tigris von den Secheles⸗ Inſeln. f Sepiotenthis major vom Vorgeb. d. g. Hoffn.; Leib 27“ l.“ Kopf 6“; Leib 7“ br.. Vermetus bildet mit Magilus u. Lementina Risso ine Familie. Sisaretus hat einen kleinen Deckel und gleicht übers haupt dem Thier von Natica. Cryptostoma iſt „ Coriocella Blainv. ift einerley Gattung mit Cuviers Sigaret. Das Thier von Mitra wird zum erſtenmal beſchrie— den: Corpore spirali compresso, latere columellari, columellae sulcis impresso; pede parvo, postice con- tracto, antice dilatato, truncato; capite cylindrico brevi; proboscide longissimo, clayato, apice reflexo, disco crassiore; tentaculis brevibus, subeylindricis, compressis; oculis ?; palliotenui; siphone brevi com- presso. Operculum nullum. Leib außerordentlich lang, oft 2mal fo lang als der Fuß; bey NI. . ſtreckt er ſich oft 5 Zoll über die Schale heraus, 95 Aplysia petersonii bey Marſeille kann den Leib nach der Quere zufammenziehen und bildet daher eine eigene Ab⸗ theilung der Sippe, wozu auch Seba's Figur Bd. III. t. 1. f. 8, 9 gehoͤrt. Smilium, Ibla, Conchotrya etc. wurden aufgeſtellt in Ann, phil. 1825. N Viverra undulata iſt von Nepal, und wahrſchein⸗ lich einerley mit Felis nepalensis Fr. Guv.; 20" l. Schwanz 9“: vellere undatim nigro alboque varia, subtus flavescente albida, linea dorsali fusca; guttu- re, lineis duabus curvatis nigris, cauda albido ni- sroque annulata. 3 Viverra maculata: canescens, fusco-maculata, smaculis dorsalibus longe quadratis in 6 series longi- tudinales .dispositis, lateralibus subrotundis sparsis, cauda nigro alboque annulata, apice saturate fusca. Africa borealis; lebendig in London, riecht ſtark. Viv. hardwickli: aurantio-fulva, facie linea longitudinali, dorso fasciis lunatis, transversis, nigris ornato, canda nigro annulata. — Malacca. det nach Major Farquhar, welcher auch den indiſchen Tapir, Gymnura u. . w. entdeckt hat. Viv. larvata F.: grisea, facie, pedibus aasee apice nigris, facie fasciis maculisque albis variegata. Gulo larvatus Maj. Smith, Icon in Griflith, — China. Iſis 1831. Heft 7. kurz und krumm, Abgebil⸗ — 738 Viv. binotata T.; grisea, maculis inaequalibus nigris sparsis, humero macula alba notato, cauda corpore longiore, maculis annulisque nigris ornata, — Africa, Ashantee. Hyaena villosa vom Vorgeb. d. g. H. iſt nur eine Abart von I. striata und zwar 8. capensis, beyde leben— dig im Garten der zooloͤgiſchen Geſellſchaft. Felis chaus findet ſich auch in Bengalen und Sn. doſtan. Macropus albus: vellere unieolore albido, flavi- do, auriculis elongatis ovatis acutis, cauda abbre- viata ıcrassata. Mus, Brit. — Kopf 7“, Hals und Leib 25, Schwanz 15“, Vorderfüße 3“, hintere 8 ½; viel- leicht Albino. Gerbillus afra: pilis mollibus supra pallide ca- staneis, vellere plumbeo, infra mentoque albis, ca- pite acuto, cauda longitudine corporis. Mus seri- ceus Temm. — Vorgeb. d. g. H., 6“ l., Schwanz 5", Heteromys Desmar.: Rostrum acutum, sac- culi buccales interne pilosi. Dentes primores 2, su- periores longi; molares 284 simplices radicati coro- nis obductis, tritorii. Corpus setosum, supra spinis elongatis anguste lanceolalıs inter setas mixtis. Pe- des ambulatorii, disitis 5,5 Mus. Brit. Die Backentaſchen ſind auswendig, und gehen von der Baſis der oberen Zaͤhne bis zur Kehle. nahe mit Querhoͤckern und 3 Wurzeln, ih von Fr. Cuviers Seen 5 Cienodactylus: podiis omnibus digitis 4, et ver- ruca hallucali obsoleta, unguibus parvulis falculatis, digitis interne cum appendiculis osseis pectinatis. Cauda brevissima pilosa. — In Geſtalt und Gebiß wie Lemming, hat aber uͤber⸗ all nur 4 Zehen mit nagelloſer Daumenwarze; alle Klauen an der inneren Seite der 2 inneren Hinterfuͤße eine kammfoͤrmige beinerne Platte, womit ſich die Thiere kratzen. Backenzaͤhne 3-3, blaͤtterig, Krone zweylappig. Ct. massonii: corpore pallide- fulvo subtus albi- do, pilis basi plumbeis, apice nigricantibus, auricu- lis externe pilis densis tectis, velleris longitudinis, mystacibus Ion fis atris. Chinchilla: Rostrum obtusum, aurienlae lon- gae grandes, os parvum. Dentes primores 2, pa- gina antica laevigata; molares $-# lamellosi. Cor- pus pilis mollissimis tectum. Peiles distincti, antici graciles, 5-dactyli, postici 4-dactyli, verruca hallu- cari brevi, ungulata, Cauda corpore breviore, pilis setiformibus tecta: Backenzaͤhne ohne Wurzeln; Pelz ſehr lind, guet Gehoͤrt zur Familie der Hafen. Mitgebracht von Coquim⸗ bo durch Hennah 1827; von der Größe einer Ratte, der es auch gleicht; Ohren groß und breit; Augen vorragend, wie bey den Caninchen; Schnurthaare ſehr lang, Vorder⸗ a 47 8 0 1 739 füße kurz, hintere ſehr lang; Pelz zu Muffen. Liebt Gras, Nüffe, Aepfel, Trauben, Biscuit, vorzüglih aber Blumen, wie Veilchen, Schluͤſſelblumen u. dgl.; frißt aufrecht, ſich mit dem Schwanze haltend, wird ſehr zahm und iſt ſehr neugierig. ; — ’ Myrmecophaga annulata Desmar. aus Kruſen⸗ ſterns Reife. t. 6 iſt ein Coati. Cuvier hat ſchon (Oss. foss. Vp. 98) bemerkt, daß Pennants geſtreifter Amei⸗ ſenfreſſer aus Buffons Supplement III p. 56 ein Ta- mandua iſt, mit dem Fell eines Coati überzogen. Capra nubiana Fr. Cuv. iſt C. pallasii T. im Leydener Mufeum. Aegypten. Cuvier hat bloß das Maͤnn⸗ chen abgebildet, ich das Weibchen. Bos depressicornis nach einer Zeichnung des Gene rals Hardwicke vom lebenden Thier in Oſtindien. Dunkel: braun; kleiner Fleck vor dem Auge, 2 an jedem Backen, auch an Kehle und Füßen weiß. Unterſcheidet ſich von den Buͤffeln bloß, daß die Hörner am Grunde nicht aus⸗ waͤrts gebogen find; fonft ift das Thier eben fo ſchwerfellig. Macacus niger iſt Cynocephalus niger et ma- layanus Desmar. Der Eckzahn wird ſehr groß. Lagothrix humboldtii und canus find nicht ver⸗ ſchieden. * Tagebuch gefährt auf einer Neiſe nach Faͤrde im Jahr 1828 von K. W. Graba, Advocat in Kiel. Hamburg b. Perthes. 30, 8, 244, Dieſes iſt eigentlich eine naturhiſtoriſche, oder viel⸗ mehr ornithologiſche Reiſe, enthält jedoch fo viel intereſſan⸗ tes über die Faͤr⸗Jnſeln, daß auch der allgemeine Leſer ſich daraus angenehm unterhalten und belehren kann. Selbſt die Geographie und die Strömungen des Meets, beſonders aber die Landestrachten und die Lebensart find berückſichti⸗ get, und mit Beobachtungstalent und Laune geſchildert. Man kann eigentlich nur von 0 a Inſeln gelangen, weil niemand als die daͤniſche Regierung ſelbſt dahin Handel treiden darf, wogegen ſie jedoch dafuͤr forgt, daß die Inſeln nicht in Hungersnoth gerathen, was ſonſt vielleicht det Fall ſeyn koͤnute, wenn der Handel dem Zufall oder dem Intereſſe der Einzelnen anheim geſtellt wa. dem Forſtgehilfen re. Er ſegelte mit feinem Gehilfen, Chriſtianſen, auf einem Schooner, der 1500 Tonnen Gerſte geladen hatte, am 9. April ab und erreichte am 12. die Kuͤſte von Norwegen, welche faſt überall aus 500 — 1000 Fuß hohen Klippen beſteht, die ſich faſt alle gleichen, ſo daß die Seefahrer, wenn nicht von 2 zu 2 Meilen be- ſondere Merkzeichen aufgeftelt, wären, ſich nicht finden konnten. Von da bis zum 14ten hatten fie einen fuͤrchter⸗ lichen Sturm auszuſtehen; am ı7ten fahen fie die Inſeln 1000 Fuß hoch aus dem Meere hervorragen. Am 18ten Abends wurde in Thorshavn gelandet, nachdem binnen 8 Tagen 200 deutſche Meilen zurückgelegt waren. ſetzten ſich allerley Zugvögel ganz ermuͤdet aufs Schiff, und manche fielen, wenn fie vertrieben würden, ins Waſſer, = ke - 22 Kopenhagen aus nach dieſen Unterwegs woraus folgt, daß jaͤhrlich viele Tauſend dieſer Vogel auf dieſe Weiſe zu Grunde gehen. Der Verf. deſchreibt nun dieſe ſogenannte Stadt, auf deren Daͤchern das Vieh weis det, ferner nach und nach die meiſten herumliegenden In⸗ ſeln, nach welchen er Excurſionen gemacht, und wobey er aufs allerfreundlichſte von den Beamten und Pfarrern une terſtuͤtzt, und von den Einwohnern empfangen wurde. Aut ßer vielen kleineren Bemerkungen über verſchiedene Vögel werden ausfuͤhrlich und vortrefflich geſchildert, ſowohl ſyſte⸗ matiſch, als nach der Lebensart, Brut u. ſ. w., folgende Voͤgel: f Hacmatopus ostralegus Carbo cormoranus (Hyb- ( Fjiald). ling), cristatus. Uria grylle (Teiste). Procellaria pelagica (Drun- Corvus leucophaeus. guiti), Na Anthus rupestris. Lestris catarhactes (Skue). Columba livia, oenas. Sterna arctica, brachytar- Puffinus anglorum (Skraa-| san. N pur). ee Ueberhaupt werden genannt und mit Bemerkungen begleitet folgende Vögel, wovon der Verf. billig am Ende eine Zus ſammenſtellung haͤtte geben ſollen, wie er denn auch ſelbſt das Regiſter vergeſſen hat, ein Beweis; daß er noch nicht recht ins Vuͤchetſchreiben eingeſchoſſen iſt. Be: Anthus pratensis, Colymbus septentrionalis, Scolopax gallinago. glacialis, EN. Charadrius apricarius, au- Emberiza nivalis. 5 ratus (Love), hiaticula. Tringa maritima, alpina. Larus marinus, tridacty- Sturnus vulgarıs, 5 Saxicola oenanthe. lus (Ridda), argentatus 5 AR 3 DEE: » sent ’ Lestris parasitica (Nove), Corvus cornix, corax iar - 8 3 Mergus serrator, 1 Numenius phaeopus (Spo- Strepsilas collaris. ve). Uria troile (Lomvie). = Mormor fratercula (Lund). ringvia. Alca torda. Sula alba. : = Anas mollissima, glacialis, Falco islandicus, aesalon. clangula, boschas, acuta.|Crex pratensis. — Insbeſondere werden die Vogelberge mit ihren Be⸗ wohnern umſtaͤndlich beſchrieben. Es find. Larus mari- nus, argentatus, tridactylus; Alca, Uria, Garbo, Mormon fratercula. Auch der Fang dieſer Vogel wird hier umſtaͤndlich auseinandergeſetzte. Carbo gracu» lus iſt nach dem Verf. einerley mit cristatus, fd wie er denn auch viele von Brehm aufgeſtellte Gattungen nicht haltbar findet. Namentlich ſey einerley Columba ‚livia et amaliae, deſſen 4 Gattungen von Uria grylle; Cor- vus leucophaeus ſey keine eigene Gattung, aber Anthus rupestris wirklich von A. aquaticus verſchieden, nicht aber von Brehms A. littoralis. Larus maximus und argentatus erlauben keine Trennung in neue Gattungen. Alca polaris ſey von A. torda nicht verſchieden; Uris troile paart ji mit Uria ringvia. Am Schluſſe folgt eine Schilderung des Seehunds. fanges, Phoca vitulina et hispida (Brimler). Auch der Wanfıfchfang wird beſchrieben, der großen Lärm und N r auf der Inſel verurſacht, ſobald ſich nehmlich ſolch ein Thier blicken laßt. Es wurden 80 getoͤdtet. Es war Delpbinus glebiceps (Grind), und maß 187”, Um: fang 3 ½, Bühne 22, auch 48; ferner 38. Solch ein Fang kommt aber oft in einem Dutzend von Jahren nicht bor. Bisweilen zeigt ſich Balaena rostrata. Noch wird die ſonderbare Krankheit Rriim erwaͤhnt. Wann nehmlich Fremde auf den Inſeln ankommen, ent⸗ ht unter den Eingebornen Schnupfen und Huſten, wor⸗ über die Fremden anfaͤnglich lachten; allein bald ſtellten ſich heftige Kopfſchmerzen und catarrhaliſches Fieber ein, daß die Patienten das Bett huͤten mußten. In Zeit von 8 Tagen konnten von 140 Kindern nur 7 die Schule beſu⸗ chen. Unter 7 — 800 Menſchen in Thorshavn konnte man kaum Io Mann zur Beſatzung eines Bootes auftreiben; viele ſtarben. Die Fremden bleiben in den erſten 6—8 Jahren verſchont. — Endlich bekam der Verf., nachdem er einer augenſcheinlichen Lebensgefahr an einem Abſturz entronnen war, das Fieber; er ſegelte daher am 17. July ab. Am 22ten fahen fie Fugloe, die weſtlichſte der ſchet— ländiſchen Inſeln, waren am 28ten bey Skagen, am 29. in Kopenhagen, voll Dank für die freundliche Behand: g auf Faͤrde, aber ohne Luft wieder dahin zurüdzus kehren. f An. 54 Annales des Sciences naturelles T. III, 1824. * Sc. 5. Suot: über die geologiſchen Verhaͤltniſſe von Grignon bey Paris. 0 Im Grobkalk finden ſich Buccinum stromboides, Pleurotoma filosa, lineolata, Voluta spinosa, Ceri- thium gigas, tiara, Lucina saxorum; in anderen Schichten Fucus mit Spirorbis, Flustra u. Culmites ambiguus; in andern Potamides, Cyclostoma mumia, Ampullaria acuta, Ananchites gibba. Phasianella turbinoides (non Limnaea). t 1 S. 16. Bory; neuer Apparat zum Pflanzentrocknen. S. 23. Latreille; neue Sippe der Araneiden tb. 2. g Myrmecium: Augen 8, klein, 4 in der Mitte im Viereck; die 2 vorderen ſeitlichen etwas kleiner, liegen mit den 2 vordern des Vierecks in einer Querlinie; die 2 letz⸗ ten etwas größer, auf den oberen Seiten des Cephalotho⸗ Oberkiefer ſtark, erſtes Glied dick, oben conver, rar. — unten gezaͤhnt. — Unterkiefer grad, rundlich, am obern Ende fehr behaart. — Palpen endigen ſich beym Maͤnn⸗ chen mit einem birnfoͤrmigen, unten aufgettiebenen, oben ſpitzig verlaufenden Gliede, beym Weibchen mit einem lan⸗ gen cylinderfoͤrmigen. — Unterlippe fall viereckig, etwas länger als breit, Fuͤße lang, wie Faͤden, am laͤngſten die des aten und ten Paars, dann die des zweyten. ' 35 MI. rufum; tothgelb, glänzend, faſt kahl; Ende der Palpen, der Schenkel, des erſten Glieds der Hinterfuͤße, des Bauches ſchwaͤrzlich. — Länge, ungefaͤhr 6 Lin. — um Rio⸗ Janeiro. Aehnelt Degeers ſpringender Spinne T. 7. p. 293, welche er Ameiſenſpinne genannt hat wegen 74 ihrer Aehnlichkeit mit den Ameiſen. Steht zwiſchen Dolo- medes und Eresus. 5 S. 27. Gay, Geſchichte von Arenaria tetraque- tra L. / Der Verf. beweiſt, daß A. t. ſich von Gypsophila aggregata unterſcheide, ohne jedoch eine eigene Gattung zu bilden. Er nimmt A. t. als Typus der Gattung, und ftelt Gyps. aggr. hiezu als eine Varietaͤt 8. Er gibt nun beyden folgende Charactere: : Arenaria telraquetra. Caulibus ex eadem radi- ce pluribus, cespitosis; foliis oblongis, coriaceis, cal- loso-marginatis, infero margine ciliatis; sepalis ova- tolanceolatis, coriaceis rigidis acutis trinervibus, api- ce et margine callosis; petalis oblongis sublinearibus; stylis plerumque 3; capsula oblonga calycem aequan- te plerumque sexvalvi; seminibus reniformibus tu- berculatis. N. a c. uniflora: Caulibus floriferis brevissimis vix unquam semuncialibus; foliis ovato-oblongis obtusis dorso glaberrimis, circa caulem floriferum dense imbricatis; floribus in singulo caule solitariis poly- gamis; sepalis petalisque 4; staminibus 8. — Nun folgen die Synonyme und eine ausführliche lateiniſche Be⸗ ſchreibung. — Auf den Pyrenden um Venasgque, in einer Höhe von 800 — 1000 Toiſen; blüht im Auguſt. . 6. aggregata (Gypsophila aggr. L.): Caulibus floriferis 1½ — 2 uncias longis, foliis lineari-lanceo- latis, acutis, subpungentibus, ad nervam carinalem pubescentibus superne laxissimis, distantibus, flori- bus 5— 10, terminalibus, aggregatis capitatis quin- quesepalis pentapetalis, decandris. — Nun wieder die Synonpmie und die lateiniſche Beſchreibung. — Auf den niederen, trocknen Gebirgen am Mittelmeer. i Arenaria arctioides ift Siebera cherlerioides et Somerauera quadriida Hoppe bot. Ztg. II. ©. 24. Karbrea enthält Stellaria aquatica und iſt perigyniſch. Die Sippen Sagina, Moehringia, Spergula, Alsine u. Arenaria muͤſſen vereinigt werden. S. 46. Desfontaines, Bericht uͤber A. St. Hi⸗ laire's Monographie der Sippen Sauvagesia u. Lavradia. Es werden hier die Familien ſo geordnet: Droſera⸗ ceen, Violaceen, Ciſtineen und Frankenieen dann Sauvage⸗ ſien, Caryophylleen, Paronychien, und Portulacaceen. Die Familie der Sauvageſien beſteht aus Sauvagesia, Laura- dia, Euxemburgia und Frankenia, Auf die Cappariden ſfoll folgen Reseda, dann die Polygaleen und Sapinden.. Parnassia gehört zu den Droſeraceen. - N S. 55. Boni; Geologiſches über das ſuͤdweſtliche Frankreich ꝛc. Fortſ. ö S. 78. van Saſſelt uͤber die Biphoren (Algem. Konst en Letterbode 1822). : Der Verfaſſer tedet von ihrer Circulation und beſchreibt die Gefaͤße. b f a 743 S. gr. Deshapes Aber Lamarcks Familie der Ne⸗ eitaceen und die Sippe Navicella. Der Verf. vertheidigt hier feinen Vorſchlag, Sowerbys Sippe Pileolus zu den Neritaceen zwiſchen Navicella und Neritina zu ſtellen, ge: gen die von Feruſſac (Bull, 1824. n. 5) gemachten Ein⸗ wuͤrfe, zeigt die Richtigkeit der vom, Bruguieres, Euvier und Lamarck vorgeſchlagenen Zuſammenſtellung der Sippen Ne- rita und Natica, und die Unzulaͤſſigkeit einer Stellung der Sippe Navicella zu den Ancylen. S. 87. V. Jacquemont, uͤber die Lagerung des Gyppſes in den Alpen. 1185 S. 96. Prevoſt und Dumas, Entwicklung des Herzens, und Bildung des Bluts im Kücheldyen k. 4. S. 108. D. Don, über die neue Familie der Cos baͤaceen. a Die Sippe Cobaea wurde bisher zu den Bignonia⸗ ceen gerechnet, von welchen ſie ſich doch auffallend durch ihre regulaͤre corolla mit 5 Staubfaͤden, durch die unge⸗ theilten, incumbierenden Staubbeutel, die dreyfache Narbe, die Form und Structur der Frucht, durch die ſehr große dreyeckige placenta, die aufgerichteten Samen, die unter einer einfachen ſchleimigen Hülle fleiſchiges albumen ent⸗ halten, und durch die weit längere radlicula unterſchei⸗ det. Naͤher ſteht ſie den Polemoniaceen, unterſcheidet ſich aber durch die aufſteigenden Samen, durch die inwen⸗ dig nackten Capfelflappen ohne die Scheidewaͤnde. Dieß veranlaßt den Verf., ſie zu einer neuen Ordnung zu erhe— ben, unter dem Namen der Coboͤaceen, deren Charactere er mit denen ihrer einzigen Sippe Cobaea beſchreibt, von welcher letzteren er 2 Gattungen C. scandens und lutea angibt. S. ıı2. Sendel, über die Sippe Capsella. Capsella bursa pastoris hat eine radicula dorsalis (cotyledones incumbentes), gehört alfo nicht unter De Candolles Pleurorhizeen, ſondern unter feine Notochizeen in die Tribus der Lepidineen zwiſchen Lepidium und Bi- vonea, vielleicht auch zur letzteren Sippe ſelbſt. S. 113. Prevoſt und Dumas; Zeugung bey den Säugthieren, und die erſten Entwicklungsſpuren des Em⸗ bryo t. 5 — 7. 5 . Aus ihren Unterſuchungen an der Huͤndinn und dem Weibchen der Caninchen ergeben ſich folgende Reſultate: 0 3 : an N Fe — 2 nach der Paarung aber wachſen fie ſchnell, indem iht Dies I. Die Befruchtung geſchieht nicht im Ovarium, da in dem dasſelbe einſchließenden Sack zu keiner Epoche die Samenthierchen ſich vorfinden. 2. Dem gemäß geſchieht die Befruchtung des Eys nicht zugleich mit der Paarung; ſie findet erſt bey ſeinem Eintritt in die Trompete Statt, wo es mit der Samen⸗ flͤͤſſigkeit in Berührung kommt. Wenn es auch zum Oeff⸗ nen der Capfeln des Ovariums und des Uebertretens eines jeden Eyes in die Trompete nur wenig Zeit bedarf, ſo iſt es doch nicht fo mit verſchiedenen Eyern; denn bey der Hündinn und dem Caninchen braucht es wenigſtens 2 Tage, dis alle Eyer ſich vom Ovarium abloͤſen. a 3. Bey laͤulichen Hündinnen bemerkt man bloß eine ſtärkere Circulation, aber kein groͤßeres Volumen der Eper; noch die faſt allen thieriſchen Fluͤſſigkeiten eigenthuͤmlichen ſtralwinkel ꝛc.; eine ausführliche mathematiſche Abhandlung. ſuchte man bisher nach deſſen unbeſtimmten Angaben in den Familien mit hypogynen Staubfaͤden, wo fie jedoch meter ſchon in wenigen Tagen 3 — mal größer wird. Endlich zerreißt das Gewebe des Ovariums, und die Stelle des Eys bezeichnet eine mit eyweißartigem Serum augefül⸗ te Aushoͤhlung; die Ritze vernarbt ſchnell, auch die Aus, hoͤhlung obliteriert. f Sa || 5 4. Die Eperchen in den Hoͤrnern find ungemein klein; haben hoͤchſtens 1 — 2 Millim, im Durchmeſſer, find alſo ll von den daſelbſt defindlichen Blaͤschen verſchieden, die we nigſtens 6 — 7 Millim. haben. Sehr wahrſcheinlich ent halten die Bläschen oder die Eger des Ovatiums in ihrem Innern die kleinen Eyerchen der Hörner; die Verf, fänden auch zweymal in einem "Bläschen ein ſphaͤriſches Koͤrperchen von 1 Millim. D., das jedoch weit weniger durchſichtig war als jene Eperchen. Die Beziehung der Bläschen des] Ovariums zu den Eyerchen der Hörner wäre daher ein Su genſtand einer forgfältigen Unterſuchung. Ale | 5. Dieſe Blaͤschen enthalten wahrſcheinlich die weib⸗ liche Samenfluͤſſigkeit, welche jedoch weder Samenthierchen, Kuͤgelchen enthaͤlt, und daher maͤnnlichen iſt. 6. Die Eperchen in den Hoͤrnern ſind anfangs elip⸗ | ganz verſchieden von der 14 tiſch, und werden fpäter birnfoͤrmig mit einer Verlängerung | an beyden Enden, bis ſich endlich neue Membranen bilden. 7. Im erſten Zuſtand iſt der Foͤtus noch nicht kennt⸗ lich, aber ſogleich im zwegten, liegt hier in der area sub- cordilormis faſt geradlinig, und iſt dunkler als die ihn umgebende Membran. 7 7 8. Dieſe Linie wird laͤnger und huͤllt ſich in verſchie⸗ dene, von einer Faltung der der Area eigenthuͤmlichen Mem⸗ bran, ausgehende Hautgebilde. Das vordere Ende Liegt] an der Baſis der Cerebralblaͤschen, das hintere bildet den ventriculus rhomboidalis, die Mitte liegt an der Stelle des Ruͤckenmarks. Die Linie iſt alſo nur der Anfang des Nervenſyſtems. Et; a, ll ©. 138. Suot Über das vorgeblich menſchliche Foſſil von Moret (Depart. Seine und Marne). N e Der Verf. beweiſt, daß es weder ein Feſſil, noch ein Petrefact, noch auch eine Incruſtation ſey, ſey nur eine außerordentliche bizarre Form, dergleichen in der Umgegend von Fontainebleau haͤufig gefunden werden. S. 139. Mitſcherlich uͤber die Berechnung der Eins S. 170. Jameſon über die Geologie der Hflküfte von Grönland, aus der Reiſe von Scoresby. B 5 = $ | S. 173. Geoffroy St. H., Beſtandtheile des Men⸗ ſchen⸗ und Thierſchaͤdels. — Soll aus 7 Wirbeln beſte⸗ hen ſtatt aus den 4, die Oken aufgeſtellt. 1 S. 192. A. Juſſieu, über die Sippe Francoa. Francoa Cavanilles (Icon, et descript. plant.) 7245 irgends paſſen wollte. Eine in Peru und Chili vorkom⸗ nde Pflanze zeigte eine auffallende Aehnlichkeit mit der Abbildung von Francoa, hatte auch die nämlichen Charac⸗ tere, ſo daß fie unſtreitig zu dieſer Sippe gehörte; allein 5 Staubfaͤden waren am Kelche etwas über feiner Baſis beveſtigt. Nach dieſem Character laͤßt ſich nun die Stellung dieſer Sippe leichter beſtimmen. Mein Exemplar unter⸗ ſcheidet ſich von Cavanilles F. appendiculata durch die Fe. Lappen, durch ſeine geſtielten und doppelt ſo } | 1 N togen Blumen, nur wenig aber von Llaupanke Feuillee Francoa sonchifolia Cavanilles), fo daß ich fie nicht davon trennen will. N Francoad Cavan. (Icon. tm. 6 p. 76): Cal. 4-par- titus, persistens. Petala 4 longiora, unguiculata, imo calyci inserta, Stamina 8, ibidem inserta, cum cor- pusculis totidem brevioribus alternantia, inclusa, 4 alterna calyci opposita paulo breviora, filamentis subulatis, antheris cordatis, bilocularibus, longitudi- maliter extrorsum dehiscentibus. Stylus o. Stigma profunde 4-lobum. Ovarium superum, sessile, 4-sul- cum, apice 4-lobum, 4-loculare, loculis multi-ovu- latis, ovulis angulo interiori biseriatim adnexis. Fruc- tus (ex.Cavan. loc. cit.) 4-capsularis, capsulis inter se axi centrali coalitis, apice et dorso in valvas duas “dehiscentibus; semina numerosa, oblonga, rugosa, minuta. Herbae; Folia radicalia, lyrata; flores ra- cemosi spicative, singuli bracteati. F. appendiculata Cavan. (Ic. tm. 6, p. 77, tb. 596): chiloensis, lobulis foliorum 5 — 7 omnino in- ter se discretis, floribus racemosis. F. sonchifolia (Ann. Scienc. nat. tb. ı2): pe- ruviana, lobis foliorum 7 sibi mutuo ineumbenti- bus, floribus spicatis, minoribus. — Congener abs- que dubio atque etiamzconspeciſica profecto praece- dentis. ‚ Dlaupanke amplissimo sonchifolio Feuill se (Journ. tm. II, p. 742, sb. 31): planta chilensis di- versa tantum lobis foliorum non inter se intervallo „angustiori, ut in aliis speciebus, discretis; in qua praeterca flores spicae inferiores saepius 6-petali. Francoa ſcheint mir hinter den Craſſuleen nach Sep- tas eingereiht werden zu koͤnnen, obgleich einige bedeutende Unterſchiede Statt finden. ; S. 199. Geoffroy St. H. Bufäge zur Beſtimmung des Knochen⸗ und Nervenſyſtems der Gliederthiere. 8. 203. Magendie, Unterſuchung, ob der Geruchs⸗ nerve das Riechorgan ſey. N Der Verf. fand durch Verſuche an einem etwa eins jährigen Hunde, auf deſſen Geruchsnerven er einige Tro⸗ dalis hin, abgefloſſen war, nur laͤngs dem äußeren Rande der Lamina cribrosa des pfen Ammoniak gegoſſen hatte, daß derſelbe nicht ſogleich, ſondern erſt dann Senſibilitaͤt zeigte, als die Fluͤſſigkeit auf die untere Seite des Nerven, alſo gegen die Fossa ethrnoi- und daß jene Senſibilität Siebbeins Statt finde. Da jedoch der Geruch ſelbſt durch Sf 1831. Heft 7. N x Inſtrumente wurde, —— un 746 gänzliche Zerftörung der Geruchsnerven nicht aufgehoben wurde, ſo ſchloß der Verf., daß er vielleicht dem Faden des neryus ophthalmicus, der von der Orbita durch eine Ritze der. Lamina cribrosa in die Naſe geht, angehören oder durch die Aeſte des sten Paares, welche in die Naſenhoͤh⸗ len abgehen, nach der Zerſtoͤrung der Nerven des erſten Paars unterhalten werden muͤſſe. Um ſich beſſer davon zu uͤberzeugen, verſuchte er es bey Caninchen, jungen Hun⸗ den und Katzen u. ſ. w., die Nerven des sten Paares zu durchſchneiden, und wirklich verſchwand jede Spur einer Wirkung bey Anwendung ſtarker Geruͤche. Findet dieſe ſeine Beobachtung in ferneren Verſuchen Beſtaͤtigung, ſo wuͤrde daraus folgen, daß man den Delphinen, denen die Geruchs- nerven fehlen, den Geruch nicht geradezu abſprechen koͤnne. [Fehlen nicht; ich habe ſie 1821 deutlich mit Prof. Mayer zu Bonn in einem Schaͤdel geſehen, den er in Paris geoͤffnet hatte.] ö S. 209. Magendie, Einfluß des sten Nervenpaars auf die Ernährung und die Functionen des Auges. Bey ber Durchſchneidung des sten Nervenpaars an einem Caninchen auf einer Seite fand der Verf., daß diefe . ganze Seite unempfindlich gegen harte Koͤrper und ſtechende Selbſt bey der Anwendung von Am⸗ moniak ſecernierte das Auge keine Thraͤnen, die Augenlieder blieben unbeweglich wie das Auge ſelbſt, und es entwickelte ſich keine Entzündung, waͤhrend an dem der andern Seite ganz das Gegentheil Statt hatte. Sind die Nerven beys derſeits abgeſchnitten, fo ſcheint das Thier blind und hat einen ganz beſonderen Gang, indem es das Kinn gegen den Boden ſtemmt und den vorwaͤrtsgeſtreckten Kopf zum Weg⸗ weiſer braucht. Auch die Zunge wird auf der Seite, wo der Nerve durchſchnitten iſt, unempfindlich; ihre Oberflaͤche, ſo wie der Mund und die Naſenloͤcher werden alteriert; die Haͤlfte der Zunge wird weißlich, ihre Haut dicker, das Zahnfleiſch locker, fo daß die Nahrungsmittel in die Zwi⸗ ſchenräume eindringen. Auch glaube ich Verluſt des Ges hoͤrs bemerkt zu haben, was eben nicht auffallend wäre, da der Hörnerve bey vielen Thieren nur ein Aſt des Nervus trifacialis iſt. Auf ſolche Weiſe ſtuͤnden nun alle Sinn unter dem Einfluß des sten Nervenpaars. ; S. 215. Leon. Dufour, anatemiſche Unterſuchung der Carabicinen und mehrerer anderer Käfer. Anatomiert und abgebildet find von den 1. Carabici: Omopbron limbatum t. 10 f. 1, Cicindela campestris f. 2, Dytiscus roeselii f. 3, Gy- rinus natator f. 4, 5. : 2. Brachelytren: Staphylinus erythropterus f. 6, 7, St. punctatissimus f. 8, Paederus riparius f. 9. 3. Serricornen: Buprestis g-maculata t. 11 f. 1, B. viridis f. 2, Elater murinus f. 3, E. gilvellus, f. 4, Lycus rufipennis f. 5, Lampyris splendidula (fem.) f. 6, 7 (Larve); Telephorus lividus t. 15 8 Malachius aeneus f. 2. BIER 4. Clavicornen: Clerus alvearius (mas) t. 13 f. 3, Hister sinuatus f. 4, Silpha obscura f. 5, 6, S. littoralis f. 7, 8, Thymalus limbatus t. 14 f. 1, 2. 47* Auer, 747 8 | 5. Palpicornen: keiner. : 6. Lamellicornen: Copris lunaris (mas) t. 14 f. 3., Melolontha vulgaris f. 4, 5, Cetonia aurata (mas) t. 15 f. 1, Lucanus cervus (mas) f. 2, 5, L. parallelopipedus f. 4. 8 S. 243. Conſt. Prevoſt, über einen Ichthyolithen der Felſen von Vaches⸗Noires. ö Iſt dieſelbe Species, wie der von Argenville abgebil⸗ dete Ichthyolith von Grandmont (Elops macropterus Blainville Hist. des Poiss. foss.). S. 245: Geoffroy St. H.: Beſtandtheile des Men: ſchen⸗ und Thierſchaͤdels. Crocodill. t. 16. S. 299. Boué, Geologiſches über das ſuͤdweſtliche Frankreich ꝛc. Fortſ. St. 317. Latreille, theilung der Mollusken. b S. . Deshayes, über Calyptraea. Schon ge geben Sie 18270 (55. . S. 468 T. 6.). Si. 345. Fresnel, Bericht über Selligue's achro⸗ matiſches Microſcop. S. 365. Nees v. Eſenbeck, über die Sippe Ne- penthes. Neue Gattung: N. gymnamphora Reinw. t. 19, 20. Neue Sippe. Gonyanthes candida Blume. S. 370. Eeruſſac über Lamarcks Familie der Neri⸗ taceen und über die Sippe Navicella. Der Verf. vertheidigt hier gegen Deshayes ſeinen Vorſchlag, Nerita und Natica als getrennte Sippen zu betrachten, fo wie Navicella zu den Ancplen zu ſtellen. S. 374. Latreilles Bericht uͤber Dalmans Ana- lecta entomologica. S. 377. Serres, Erklaͤrung des Nervenſyſtems bep den wirbelloſen Thieren. In den Larven find anfänglich beyde Nervenfaͤden getrennt; dann vereinigen fie ſich an der Speiſeroͤhre, end⸗ lich auch hinten. Bey den Molusken bleiben fie faſt im: mer getrennt, ſo daß alſo dieſe in Beziehung auf das Ner⸗ venſyſtem ſich als Embryonen der Larven darſtellen, zum Beweiſe von unſerer Lehre, daß die hoͤheren Thiere im em⸗ brponiſchen Zuſtand die niederen Claſſen durchlaufen.] S. 381. Lauth, uͤber die Lymphgefaͤße der Voͤgel; eine ausfuͤhrliche anatomiſche Abhandlung k. 21 — 25. S. 408. Bericht hieruͤber von Cuvier u. Dumeril. S. grı. Quoy und Gaimard; über einige Seeft⸗ ſche und ihre geographiſche Vertheilung. Squalus carcharias fanden ſie im atlantiſchen und mittelländifhen Meere, an den indiſchen Kuͤſten, um die Molucken, bey Neuholland und im Archipelag des großen Oceans, überall vollkommen gleich. Er iſt nicht lebhaft, ſelbſt bey leichten Verwundungen, dagegen manchmal außerors dentlich gefräßig; kann ſich nicht über die Oberflaͤche des Waſſers erheben, um nach Beute zu ſchnappen, ſondern Skizze einer allgemeinen Ein⸗ 1 — — ſich haͤufiger um die Molucken und marianiſchen Inſeln fine, von den innern lebenden, Throscus. Als Gattungen werden aufgeführt: Euch. gi⸗ Sas, cruentatus, alni, sericatus, capucinus, monili- Sricepßs. — it 1 ne PR nut etwa das Ende der Nüdenfloffe öber derſelben zeigen, woran man ihn bey ruhigem Wetter von weitem erkennt. Die ganz ſchief nach hinten gerichteten ſehr dünnen Zähne und der Bau der Kinnladen zeigen, daß den erſteren eine zu große ſchneidende Kraft zugeſchrieben wurde. Der Geruch iſt wahrſcheinlich ſehr entwickelt; allein nicht durch ihn fol⸗ on Thiere den Schiffen, da dieß nur bey Windſtille geſchieht. 5 T 1 Die Corpphaͤnen und Scombern haben keinen be⸗ ſtimmten Wohnſitz und durchſtreifen die See ſchaarenweiſe nach allen Richtungen. In den Aequatorialgegenden in ge⸗ ringer Tiefe leben Chaetodon, Glyphisodon, Pomacen- trus, Acanthnrus etc.; an Felfenkuͤſten, wo das Meer tief, Balistes, Labrus, Gomphosus, Diacope, Scarus, Caranx. Je größer die Entfernung von den Aequatorial-⸗ gegenden, je mehr verſchwinden die ſchoͤnfarbigen Gattun⸗ gen, und wenn man auch manchmal zwiſchen den Wende⸗ freifen Lophius, Percis, Saurus und Pleuronectes fin⸗ det, ſo iſt dieß nur eine ſeltene Ausnahme. Schon in der Seehundsbay, bey 26° S. B. kommen keine fo ſchoͤnen Fiſche mehr vor, aber viele Squalus, Tetrodon und minder ſchoͤ⸗ ne Balistes, am Vorgebirg d. g. Hoffnung Gadus, Sci- aena u. Chimaera; im Jackſons Haven und um die Ma⸗ louinen dunkelgefaͤrbte Fiſche, wie Sillago, Smaris, Am- phacanthus, die hier nicht groß werden, wegen der unge⸗ heuren Menge Seevoͤgel; in den wenig tiefen Gewaͤſſern vom Rio de la Plata Silurus, der in Menge geangelt, aber hier kaum 2 Fuß lang wird; bey Rio de Janeiro Raia, beſonders Rhuinobates, einige Salmonen, wie Curimatus, | Hydrocynus, Saurus, Scomber, wenig Labroiden, aber ſehr viel Gallus und Trichiurus; um die Sandwichsin⸗ ſeln vorzuͤglich Labrus; nur um Owhyhi und Mowi fan⸗ den wir 5 Julis, 1 Cheilinus, 2 Gomphosus, die neue Sippe Anampses und eine neue Novacula, welche Fiſche den, wo wenig Labri. ©. 421. Poiteau, Beſchreibung einer neuen Schma⸗ rotzerpflanze, Apodanthes t. 26. Er ſtellt dieſe Sippe neben Cytinus; ſeine Gattung, A. caseariae, beobachtete er in Guiana am fauſt⸗ oder ſchenkelsdicken Stamme von 12 — 25 Fuß hohen Petit- Bois-Gaulette (Casearia sylvestris ?) mit knolliger, ſchwieliger Rinde. Sie iſt erbſengroß, anfangs ſchmutzig⸗ weiß, ſpaͤter roͤthlich. Der ſehr kurze Stiel ſteckt ganz in den aͤußern ausgetrockneten Schichten der Rinde, u. kommt Er fand ſie bloß auf abſterben⸗ den Caſearien, deren Tod fie wahrſcheinlich herbeyfuͤhrt, Übrigens aber zu jeder Jahrszeit. Monotropa hypopitys hat nur eine einfächerige Capſel und ſtaͤnde am beften bey den Violakien. 2 S. 426. Latreilles Bericht uͤber Mannerheims Mi nographie von Eucnemis. f Macht den Uebergang von Elaier zu Melasis und cornis, sahlbergi, pygmaeus, procerulus, ſilum, ni- 188 STELL 27 ” „ . S. entry d. j., Analyſe des foſſ. Kautſchuks von — Ae Montrelais. 5 1-4 Kautfhud.|frangöfifches | engliſches & Kohle 58, 26 52, 25 | BER Hydrogen 4, 89 7, 496 f Azet o, 104 o, 154 5 Oxygen 36, 746 40, 100 | 100, 000 | 100, 000 St. 440, If Geoffroy St. H., Fledermaͤuſe von Braſilien. f N I. Vespertilio hilarii (wahrſcheinlich V. brasilien- sis Desmar.) Ohren klein, dreyeckig, faſt fo breit als lang, am äußern Rand wenig ausgeſchnitten; Zwiſchenſchen⸗ kelhaut nackt; Geſicht feitwärts nackt; Länge 0,067 M., Bor: derarm 0,044, Flugweite o, 324. 2. V. polythrix: Ohten nicht fo breit als lang, aͤuße⸗ ter Rand ausgeſchnitten; Zwiſchenſchenkelhaut oben etwas, Geſicht faſt ganz behaart. Länge 0,056 M., Schwanz 0,040, Vorderarm 0,038, Flugweite o, 254. { 3. V. laevis: Ohren lang; auf der Zwiſchenſchenkelhaut nur einige Haare; Geſicht zum Theil nackt. Laͤnge o, Ogo M., Schwanz 0,040, Vorderarm 0,038, Flugweite 0,254. r x Hieher noch ein Plecotus, den er P. velatus nennt in Bezug auf die Richtung feiner Ohren, welche über dem Geſicht liegen, wie bey den Nyctinomen und Moloſſen. Laͤnge 0,076 M., Schwanz 0,049, Vorderarm 0,044, Flugweite 0,324. \ Sc. 448. G. Sifher v. Waldheim, über Physo- dactylus, neue Kaͤferſippe. i Gehoͤrt in die Familie der Elateriden neben Elater. — — Der Verf. gibt die ſippiſchen Charactere, ſo wie eine ausführliche lateiniſche Beſchreibung der Gattung Ph. he- ningii t. 27. Auch Physodactylus III. und gene Sippen bilden. f Sc.. 452, Laparſa über Alamania, neue Sippe der Orchideen. A. punicea, wächſt auf dem Quiatzeo in Mexico, wo dieſe Pflanze Tzauhtli heißt, blüht im April. Etwas verwandt mit Stenoglossum humboldtii. ©. 453. Geoffroy St. H. Beſtimmung des Kno⸗ chen⸗ und Nervenſyſtems der Gliederthiere. Fortſ. S. 456. Bericht uͤber Bonnards geologiſche Noti⸗ zen uͤber Burgund t. 28. - ©. 473. Poiteau, Beſchreibung von Graphiola, einer neuen Schmarotzerpflanze aus der Familie der Pilze t. 26. > Campylus dürften eis G. phoenicis kommt vor auf den lebenden Blättern der Dattelbaͤume, vorzuͤglich haͤuſig im May und October; waͤchſt 6 Monate lang und trocknet dann ein. Gehoͤrt ne⸗ ben die Didermen, hat aber keinen thallus, kein ſchleimi⸗ — — 753 ges, Sondern cruſtenartiges hartes Peridium, keine netz⸗ artig durchſchlungenen, ſondern einfache, freye und parallele Faͤden, und waͤchſt auf einer lebenden Pflanze. f S. 476. Leon⸗Dufour; Anatomi NaN rabicinen. Fortſ. Anatomiſches über die Car Anatomiert und abgebildet ſind hier von den: 7. Melaſomen: Tfl. 29 Pimelia bipunctata f. 1 25 Asida grisea (fem.) f. 3, Blaps gigas f. 4, 5, Tene- brio obscurus f. 6. 8. Tapicornen: t. 30. Eledona reticulata f. 15 E castaneus f. 2, Diaperis violacea (mas) . 5 — 5. 9. Stenelitren: t. 29. Cistela badiipennis f. 6, Oedemera caerulea (mas) f. 7, ruficollis (fem.) f. 8. 10. Trachelyten: t. 31. Mordella fasciata f. 1 Myoderus curculioides f. 2, 3, Meloe majalis f. 46 Mylabris melanura f. 7, Zonitis praeusta (mas) f. @ Sitaris humeralis (mas) f. 9. S. 491. E. Geoffroy St. 5.5 über Os adgu- stale am Gaumengewoͤlbe. S. 304. Bory de St. Vincent, neuer Apparat (Coquette) zum Trocknen der Pflanzen t. 32. ©. 507. Gaudichaud, Beſchreibung einiger neuen Pflanzenſippen von Freycinets Weltreiſe mitgebracht. Pinonia splendens auf den Sandwichs; Inſeln, iſt vielleicht Smiths Dicksonia. Schizoloma cordatum, auf den Molucken (Rawack). Sch. billardieri (Lindsäea lanceolata Labill. Nouv. Holl. t. 248, R. Brown prodr. p. 156) auf den Mae riannen. £ Sch. guerinianum auf den Moluden, Adenophorus (Filix) tripinnatifida (Sandwichs. Inſeln), bipinnata, minuta. 5 Freycinetia arborea (Sandwichs-⸗Inſeln), radicans (Rawack), scandens (Timor); gehöts zu den Pandanen, Band IV. 1825. S. x. Quoy und Saimard über einige Mollusken und Zoophyten, als Urſache der Phosphorescenz des Meeres. Aus den Unterſuchungen der Verf. auf Rawack ergibt ſich, daß die Zoophyten und Mollusken, von denen das Leuchten des Seewaſſers herruͤhrt, außerordentlich klein und nur durch ihren Glanz bemerkbar find, den fie nach gaͤnz⸗ licher Willkuͤhr fo ſehr von ſich geben koͤnnen, daß bey ih⸗ rem ſchnellen Herumſchwimmen im Zickzack oft mehrere Ar⸗ me lange Lichtſtreifen ſichtbar werden, die anfangs T, durch die Bewegung der Wellen aber 2 u. 3 Zoll breit ſind. Die Thierchen ſelbſt aber feyen außer ihrem leuchtenden Zuſtan⸗ de, wo fie als Glanzkuͤgelchen erſcheinen, unſichtbar und die näheren Verhaͤltniſſe des leuchtenden Princips außer feis nem willkuͤhrlichen Gebrauch ihnen dunkel geblieben. ©. 14. L. v. Buch, über die Inſel Madera. Eine ate Meſſung des Verf. beſtaͤtigt die ſchon fruher von ihm angegebene Hohe der Spitze des Toringas, nehme — 751 5 lich 5484 p. F. Da dieſe offenbar tiefer liegt als die des Pico⸗Ruivo, ſo haͤlt er Bowdichs Meſſung, nach welcher die letztere 5788 p. F. hoch, für richtiger als die von Sa⸗ bine, nach dem fie, nur 50 waͤre. Zugleich ſind die Ba: rometer⸗ und Thermometerſtaͤnde nebſt den Pflanzen in vers ſchiedenen Hoͤhen auf dem Toringas angegeben: Laurus indica, nobilis, foetens; Erica scoparia, arborea; Vac- cinium arctoltaphylos, S. 21. DeCandolle, über Trifolium magellani- cum Poir Dict. 8. p. 25. Kommt nicht von Magellan, ſondern von Monte Video, und gehört offenbar zu den Oralideen. Der Ders faſſer ſchlaͤgt daher vor, ſie an das Ende der Sippe Oxalis zu ſtellen als: Oxalis eriocarpa: caulibus e ru- fo-hirsutis, foliis longe petiolatis, 3-foliolatis, foliolis late obcordatis, utrinque rufo-villosis, pedunculis fo- lio longioribus, calycibus fructibusque hirsutis, semi- nibus solitariis (in carpello quoque). — In America merid. circa Monte-Video. — Könnte vielleicht auch, wenn der Bau der Blume bef fer bekannt wäre, eine eigene Sippe zwiſchen Biophytum und Oxalis bilden. ©. 23. Ad. Brongniart, über einige foſſile Pflan⸗ zen in Steinkohlenlagern. Abgebildet find: Sigillaria hippverenis, renifor- mis, beyde aus den Gruben von Mons, S. elongata und maxillaris von Charleroi. Die 3 erſten ſind ganz anders als fie Sternberg, Schlotheim, Rhode ic. abbilden; die letzte iſt ähnlich dem Lepidodendron alveolare Sternb., jedoch davon verſchieden wegen des groͤßern Abſtandes der Narben und der geſtreiften Rinde zwiſchen denſelben. S. 33. Rob. Bnox, über den Urſprung und die u ae Unterſchiede der Menſchenracen in Suͤd⸗ Africa. ©. 47. Prevoſt und Dumas, über den Gewichtes Verluſt der Eper während der Bebruͤtung. Die Verfaſſer ſuchen darzuthun: 1) Die befruchteten und unbefeuchteten Eyer erleiden während des Brütens faſt gleichen Gewichtsverluſt. a 2) Dieſer Verluſt bildet vom Anfang zum Ende der Brutzeit eine abnehmende Progreſſion. 3) Der tägliche Verluſt ſteht mit der Dauer des Bruͤtens im umgekehrten Verhaͤltniß. 4) Der Gewichtsverluſt kommt allein her von Eva⸗ poration, oder beſſer von chemiſchen Veraͤnderungen, unab⸗ 3 0 von der Evolution des Foͤtus. . 57. A. Valenciennes, über die Sippe Fetiden. 8. nennt der Verfaſſer den Benturong der Javane⸗ fee Paradoxurus albifrons Cuv.), indem fi ch dieſes Thier durch ſeine Zähne von den Paradoxuren unterſcheidet. Die Benennung Arctictis von Temminck iſt ſpaͤter und daher DEE m 8 2 3 3 ö * 5 - 5 — ) ei 5 nicht anzunehmen. Jungen roͤthlich. Der Verfaſſer liefert eine aug, Beſchreibung der Gattung letides albifrons t. 1. aus va, ſehr aͤhnlich dem Ursus lotor L., bildet den ſchoͤnſten Uebergang von der Zibetha zu den Plantigraden. Der ſchwarze Benturong iſt waheſcheinlich keine verſchiedene Gat⸗ tung, da bey den von Ruhl und von Saſſelt geſchickt Exemplaren unmerkliche Uebergaͤnge von der grauen in d ſchwarze Farbe Statt finden. Temminck glaubt, die Maͤnn chen ſeyen ſchwarz, die Weibchen grau oder rachlich und di S. 61. Agardh/ über die Sippe Chara. 2 Der Verfaſſer ſtellte in ſeinem Systema Algaru die Characeen unter die Algen, als Uebergang von den Gone | fervoideen zu den Marſileaceen. Er unterſcheidet Gattun⸗ gen mit einer Röhre, die er unter der Benennung Nitella begreift, und ſolche mit mehreren Roͤhren, für die er den frühern Namen Chara beybehaͤlt. Er liefert nun eine ums ſtaͤndlichere anatomiſche Beſchreibung der letzteren Sippe. S. 66. A. v. Humboldt, M. de Rivero's Analp 5 des Waſſers vom Rio Vinaigre; dann uͤber das Verhalt g 0 Schwefel, Schwefelwaſſerſtoffgas und Waſſer in de ulcanen. S. 88. Gay, über Arenaria tetraquetra. 3 Der Verfaſſer liefert die Abbildungen von den bb Varietäten unillora (fertilis et sterilis) t. 3. und aggre⸗ gata t. 4. — A. t. laxifolia Seringe gehort zu der letze teten, fo wie deſſen Aren. tetrag. densifolia zur auſteeen Varietaͤt. S., 90. DedCandolle, über neue Sippen und Gal. tungen der Leguminoſen. ; 2 a Neue Sippen. Priestleya: myrtifolia, laevigata, hirsuta; pitata, graminifolia, ericaefolia, sericea, elliptica 1 villosa, vestita. Requienia: obcordata, sphaerosperma. Goniogyna: hebecarpa, leiocarpa, latehrosa, ca- „ Sabinea: florida, dubia, Courselia: tomentosa, G.? virgata. — 1 Corynella: polyantha, paucifolia. j Bremonliera: ammoxylum. Pictetia: squammata, aristata, obcordata, jus sieui, desyauxii, ternata. 1 7 { Adesmia: muricata, smithiae, dentata, hispi⸗ 4 dula, bicoler, pendula, punctata; papposa, longiseta. Perrotetia: barbata, cayennensis, venustula, ? Collaea: speciosa, trinervia, 4 Dumasia: villosa, pubescens. 5 Pueraria: tuberosa, wallichii. 1 ‚Darlingtonia: brachyloba, glandulosa, b. Neue Gattungen. Sophora glauca. Virgilia rubiginosa. _ Thermopsis naupalensis, ; EHRE EL Cyclopia latifolia, 1 09 753 5 2 Podolobium aciculare. 2 Orotalaria luberosa, roxburghiana. I Indieofera multicaulis, polyphylla, oligosperma. er Tephrosia sophoroides, brachystachya, hypar- Byrea. - Nissolia stipitata, * Poitaea viciaefolia. Swainsona lessertiaefolia. . Lessertia macrostachya. Urania lagopus. i -Desmodium pseudotriquetrum, 'parvifolium, .dif- fusum, laxiflorum, elegans, multiflorum, angulatum, pilosiusculum, confertum, rufescens, concinnum, tri- chocuulum, paucinervium, leschenaullü, laxum, oxy- phyllum, podocarpum. Hiedysarum nummularifolium. Lespedeza eriocarpa. Rhynchosia menispermoidea. S. 105. Leon Dufoun, über die Carabicinen ꝛc. Fortſ. Abgebildet und anatomiert find von den: 5 11) Rhyncophoren: Anthribus albinus (mas), Lixus angustatus. ’ ic) Xylophagen: strychus capucinus. 5 13) Platyſomen: Uleiota flavipes (mas), 14) Longicornen: Prionus faber (fem) f. 2., Lamia textor (fem.) 5. Cerambyx moscha- tus (fem.) f. 4., Haematicherus cerdo f.5., Callidium bajulus (fem.) tab. VII. f. 1., Leptura, hastata (mas) f. 2. 15) Eupoden; Crioceris merdigera f. 5 — 6.; Donacia simplex (mas) f. 7.; D. discolor 1 16) Cycliken: Cassia viridis (fem) t. VIII. f. I., Timarcha tenebricosa f. 2. 3., Galleruca lusitanica f. 4. 5. G. tanaceti (mas) f. 6. 17) Aphidiphagen: 8., C. argus f. 9. S. 125. A. Boué, Geologie des ſuͤdweſtlich. Frank⸗ Fortſ. Si. 174. De la Pplaie, über einige Gewaͤchſe von Neu Fundland und einige Laminarien von Frankreich. Der Verfaſſer ſagt, daß die Gattungen Myriophyl- lum denudatum, Schizaea filifolia, Empetrum ru- brum und Cineraria carnosa durch ihn begründet wor— den ſeyen. £ i . Von Laminaria Lamæ fammelte er mehrere neue Gattungen: L. Zongicruris, um Terra Nova, St. Pierre und Miclon; L. Agarum, ſehr gemein laͤngs den Kuͤſten von Sibirien, L. stenoloba und platyloba, die bisher mit L. digitata vermengt wurden; ferner 4 Variationen von L. esculenta, nehmlich platyphylla, taeniata, remoti- folia, polyphylla. Dieſe Pflanze iſt auf der Inſel Färde ſehr gefucht, wo fie roh oder gekocht gegeſſen wird, fo wie auch auf Island; wo man ſie auf verſchiedene Art zubereitet; dann L. dermatodea, die im Bau der eüropäiſchen L. Iſis 1831, Heft 7. Tomicus typographus, Bo- Coccinella 7-punctata f. 7. reiche. 754 bulbosa ziemlich nahe ſteht, und L. caperata. — linter der Benennung L. digitata kamen bisher auch 3 weſentlich verſchiedene Gattungen vor: L. phycodendron, ochroleu- ca und leptopoda. — Auch Desmarestia dudresnayi Lamx gehört nach des Verfaſſers Meynung zur Sippe Laminaria. — Die meiſten dieſer neuen Gattungen find t. 9. abgebildet. f S. 200. Ad. Brongniart, uͤber foſſile Pflanzen im Sandſtein von Hoer in Schonen. Der Verfaſſer beſchreibt fie unter dem Namen: Fi- licites meniscioides, die unter den Filiciten eine ganz ei⸗ gene Section, etwa Dictyopteris, bilden ſollte; dann F. nilsoniana, agardhiana und Lycopodites patens; ferner zwey neue Sippen der Eycadeen: Nilsonia zwiſchen Zamia und Cycas, mit 5 Gattungen elongata, brevis, aequalis, und die Sippe Pterophyllum mit zwey Gattungen majus und minus; endlich eine Pflanze, die er zu den Muſaceen fegen moͤchte. Sie find alle Taf. 11. und 12. abgebildet. Dann folgen noch Bemerkungen uͤber das Vorkommen von foſſilen Pflanzen in verſchiedenen ſecundaͤren Erdſchichten von Baſel, Eichſtaͤdt, Stonesfield, Mamers 1c. im Vergleich mit denen von Hoer. i In einem Nachtrag S. 219 wird von Prevoſt die Frage eroͤrtert, ob ſich die Pflanze eben ſo gut, wie das Thier, aus einzelnen Theilen beſtimmen laſſe, wie ſie ge⸗ woͤhnlich im foſſilen Zuſtande vorkommen. Sig ! ©. 225. A v. Humboldt, phyſiſche und geologiſche Bemerkungen uͤber die Cordilleren der Anden von Quito, und uͤber den weſtlichen Theil des Himalaia. ©. 255. W. Webſter, geologiſche Conſtitution der Gegend von Boſton. : 15 S. 257. Breſchet und H. M. Edwards, Wir⸗ kungsart der nervi pneumo-gastrici bey der Verdauung. Aus den Unterſuchungen der Verfaſſer geht hervor: i - 1) Daß ein Durchſchnitt der Nerven des Sten Paars die Verdauung zwar ſehr ſchwaͤche, aber nicht gänzlich, aufhebe- 2) Daß die geſchwaͤchte Verdauung eine Folge der ges laͤhmten Muskelfaſern des Magens ſey. 3j) Das nach dem Schnitt gewoͤhnlich erfolgende Er⸗ brechen komme her von der Lähmung der Muſkelfaſern in der Speiſeroͤhre. d 4) Die Chymification koͤnne nach dem Schnitt mittels eines electriſchen Stroms thaͤtig gemacht werden, der indeſ— ſen hier nicht chemiſch wirkt, ſondern die Bewegungen be— ſtimmt, durch welche alle. Theile des Nahrungsbreys mit den Wänden des Magens in Berührung kommen. 5) Mechaniſcher Reiz am unteren Nervenrande gebe dieſelben Reſultate. 5 * Die nervi pneumo-gastrici, als zum Verdauungs⸗ Apparat gehörig, hätten fo die Beſtimmung, die Bewegun⸗ gen des Magens, durch welche der gaſtriſche Saft mit al⸗ len Theilen des Nahrungsbreys in Berührung kommt, zu veranlaſſen. abe t 48 755 | S. 271. Rafpaily Bildung des Embryo in den Gra⸗ mineen t. 15. 14. Eine ausführliche Abhandlung, deren Hauptergebniſſe folgende find: 11 1) Der Embryo iſt nur ein Zweig⸗Gipfel, welcher ſich durch die Wirkung des Bluͤthenſtaubs abloͤſt und in einem untern Blatt ſtecken bleibt, deſſen Zellgewebe ſich mit Stärks mehl fuͤllt, das dem Embryo als Eyweiß (Perispermum) dient, 8 f 2) Griffel und Narben find nur die rudimentäre Vers längerung eines Endhalms. 5) Die Mittelrippe von dem paarrippigen Blatt abge⸗ aber ſteckenbleibend in dem untern zu Eyweiß BR un loͤſt, 5 denen Blatt liefert der Pflanze das zerſetzte Eyweiß, vertritt alfo hier die Stelle des Cotyledons. 4) Die Befruchtung der Gewaͤchſe iſt nur eine Iſo⸗ lierung; ihr Tod iſt eine Trennung des Stuͤcks, welches feine ganze Entwicklung durchlaufen hat, von dem, welches unentwickelt geblieben iſt. 5) Das Kern exiſtiert auch in allen Knoſpen eines Stammes, der ihnen noch Nahrung geben kann. 6) Vereinigt 1 5 a un paarrippigen ae 5 welche ſich losmachte, um Samenlappe zu wer? ah ſich . den Pflanze zurückfuͤhren auf einen aufſteigenden Kegel (plumula ascendens), entſprechend dem caudex ascendens, einen abſteigenden (plumula descen- dens), entſprechend dem caud. desc., und eine Articulas tion, dem Mittelpunct ihrer Exiſtenz, der alſo vorzüglich zu ſtudieren iſt. 7) Kann es Pflanzen geben, die nie Blumen und Früchte tragen, und dennoch ſich fortpflanzen koͤnnen gegen das Axiom von Linne: omne vıvum ex ovo; per con- sequens et vegetabilia. S. 519. De la Pplaie über Loligo piscatorum. Heißt auf St. Pierte und Miclon bey Neu Fund⸗ land wegen ſeiner Geſtalt Encornet, ſo wie auch der Na⸗ me Galmar von Theca calamaria (Schreibzeng) herruͤhrt. Dieſe Mollusken gehoͤren zu den Thieren, deten Leben mit vollendeter Entwicklung aufhoͤrt, was ihre ungeheure Menge und ihre gleichzeitige Sterblichkeit beweiſt. Sie ſind an⸗ fangs weißlich und nur etwa ı und einen halben Decimes tre lang, im Herbſt aber noch einmal fo groß und graulich, roſenfarben. Sie leben, nach Ausſage der Neufundlaͤnder, von Strahlthieren, Meduſen, auch Fiſchen, z. B. Hätingen. aͤglich verfolgen fie Gadus luscus (Capelans), die fie 110 Au oder vielmehr Schnabel in 2 Stücke fpals ten. Sie koͤnnen die Beute beym Fraß mit ihren 8 flei⸗ ſchigen Fuͤßen und 2 Armen um ſo eher vor dem Mund feſthalten, da ſie alle mit einer Menge Saugloͤchern verſe⸗ hen ſind. Sie bewegen ſich vorwärts und vorzuͤglich ruͤck⸗ waͤrts wegen ihres hinten zugeſpitzten Körpers. Bey Ge: fahr entweichen fie außerordentlich ſchnell, und truͤben durch ihre ſchwarze Flüͤſſigkeit das Waſſer um ſich herum, um ſich unſichtbar zu machen. Faͤngt man das Thier mit der Hand, ſo ſucht es mit ſeinem Schnabel zu verwunden, der ziem⸗ — gen ſicher regnen wird. 750 lich tief eindringt, und ſpritzen zuerſt Seewaſſer auf 5 Fuß weit, dann jene ſchwarze Fluͤſſigkeit aus, die ſehr ſcharf und beſonders den Augen gefährlich iſt. Iſt dieſelbe gänzlich verbraucht, fo ſtirbt es bald. Es liebt die warmen, wind⸗ ftilen Sommertage, wo man am meiſten faͤngt; fie kom⸗ men vorzüglich bey Wetter-Veraͤnderung an die Oberflaͤche des Waſſers, ſo daß, wenn fie lebhaft werden und dasMWafs ſer 2—5 Fuß in die Hoͤhe ſpritzen, es am folgenden Mor⸗ Sie werden von den Einwohnern auf St. Pierre und Miclon verſchieden zubereitet gegeſſen, ſind aber ein fades Gericht, da das ſehr weiße Fleiſch im⸗ mer lederartig iſt. Man braucht fie vorzuͤglich zum Stock fiſchfang; anfangs fängt man dieſe Fiſche mit Mya are- naria, deren Fleiſch fie jedoch verſchmaͤhen, ſobald Mitte Juny die Capelans um Neufundland ſich einfinden, die dann auch nicht mehr als Lockſpeiſe zu brauchen ſind, wann im July Loligo piscatorum erſcheint, mit welchem Thier man die Stockfiſche bis Ende Septembers fängt. ö Dieſe Thiere finden ſich jaͤhrlich genau um dieſelbe Zeit, ſelten um 8—10 Tage ſpaͤter ein. Um St. Pierre erſcheinen fie im July, am jüdlichen. Theile von Neufund— land und im Haven der Basquen erſt im Auguſt, ſo wie in der St. Georgen-Bay erſt im September. Sie waͤhlen immer nur die naͤmlichen Stellen zum Aufenthalte, uͤber welche hinaus, wenn fie gleich nichts eigenthuͤmliches zeigen, man die Thiere entweder gar nicht oder nur ſehr ſelten und einzeln antrifft; ſo finden ſie ſich immer haͤufig im Haven der Basquen, bey Tou, an der Oßkuͤſte von Neufundland, vorzüglich auf der Rheede von St. Pierre. Man angelt fie mit einem 1 Decimeter langen Inſtrumente (Turlut) von Bley, mit lauter hakenfoͤrmig nach oben gebogenen. Nadeln am unteren Ende. Man darf es nur ins Waſſer laſſen, ſo eilen die neugierigen Thiere, durch feinen Glanz angelockt, herbey, und ſpießen ſich bey ganz zurückgezogener Angel mit ihrem Korper oder ihren Tentakeln an den Nadeln; man kann fie auch bloß mit dem Inſtrumente auf die Oberflaͤche locken und fie dann mit der Hand fangen. Wo viele find,. fängt ein Einziger in der Stunde leicht gegen 12003 man ſieht ſich jedoch nur auf 2—5 Tage zum Stockfifchfang vor, da ſie bald in Faͤulniß übergehen und dann unerkraͤglich rie⸗ chen. Sind fie ſelten, ſo hat man auch ſilberne Turluts angewandt des ſtaͤrkeren Glanzes wegen, gebraucht jedoch lieber kleine mit Queckſilber gefüllte Glaͤſchen. Sie werden faſt ausſchließlich nur auf der Rheede von St. Pierre ge⸗ fiſcht, immer, wann fie an der Oberflaͤche find, in der groͤß⸗ ten Stille, ſo daß, obgleich nach dem Verfaſſer einmal auf wenigſtens 600 Fahrzeugen gefiſcht, dennoch kein Laut ge⸗ hört wurde; ſelbſt am Namensfeſte des Koͤnigs, am zöften Auguſt, unterlaͤßt man es, Abends und Morgens die Cano⸗ nen zu loͤſen, wenn um dieſe Zeit die Fiſcherey noch dau⸗ ert, da von ihr der Erfolg des Stockfiſchfangs abhaͤngt. Loligo piscatorum t. 16. f. ı—4.: corpore cy- lindrico subaequali punctis |fusco- purpurascentibus crebris adsperso, inque dorso medio lineam obscu- riorem formantibus: capitis parte occipitali, dorsi- que cutis externae in parte media, acuminata; ocu- lis ellipticis, superne macula fuscescente instructis: cruribus, corpore et brachiis dimidio brevioribus: 1 I sc phulis adhaerentibus, per ambitus dimidium tan- tum denticulatis: pinna gemina basilari late corda- icuta. il 25 Ganze Lange, von dem Ende feiner 2 Arme bis an untere Koͤrperende 85 Centimetres; verwandt mit L. cebrosa Lesueur. 5 S. 335. Latreille, über Lecheguana, ein hyme⸗ gopteres Inſect aus der Familie der Diplopteren. 15 . Der Verfaſſer ſtellt dieſes in Braſilien und Paraguay kommende Inſect zu ſeiner Sippe Polistes unter der Benennung Polistes lecheguana: corpore nigro, subsericeo, unctato, scutello prominulo; capite, thorace pedi— zusque immaculatis; metathorace utrinque uniden- tato; abdominis segmentis 5 primis posterius flavo Mmarginatis; alis superis basi obscuro- flavida. — 8 Millimetres lang. — Bisher wußte man bloß, daß Die: | Honig ſammelten, und man wollte daher dem Azara nicht glauben, daß es auch Weſpen thaͤten; allein Auguſt St. H. hat Azaras Lecheguana mitgebracht und beobachtet, [daß fie aus denſelben Materialien Neſter baue, wie unſere Bienen, und dann auch einen Theil ihrer Waben mit Honig verfehe. Die Wabe, welche Hernandez L. 9. p. 133 abs bildet unter dem Namen Micatzonteco, ſcheint einerley zu yn; vielleicht auch Marcgrave's fußlanges Neſt, deſſen Honig er Ritshaara nennt; wenigſtens beſchreibt A. St. llaire daſſelbe eben jo. Aehnelt der Pappweſpe (Carton- niere), welche auch zu Polistes gehört, fo wie sericea et scutellaris. Si. 340. A. St. Silaire, ein Fall von Vergiftung durch den Honig der Weſpe Lecheguana. Dieſer Honig iſt nicht immer gefährlich, verurſacht aber, wenn er es wird, eine Art von Trunkenheit und Des rium, wovon man bloß durch Erbrechen frey wird; er wird bisweilen ſelbſt toͤdtlich. Der Honig war in einem kopfgroßen und papiergetigen Neſte gleich dem der europaͤi⸗ ſchen Weſpen an einem Zweig, 1 Fuß uͤber der Erde in der Wuͤſte am Rio de Santa Anna. Er aß mit 2 ande: ren etwa 2 Läffel voll davon, und alle drey bekamen Anz fälle von Schlaf und Irrereden. Das Gift kommt von, ei⸗ ner unbekannten Pflanze, wie in der Schweiz von Aconi- tum napellus et lycoctonum nach Zuffer, in Norda⸗ merica von Ralmia angustifolia, latifolia et hirsuta, Adromeda mariana nach Barton, in Kleinafien von Azalea pontica und Rhododendrum ponticum nach Guͤldenſtadt. Si. 344. Desvaux, über die Familie der Tamaris⸗ tineen. Nach Angabe der Gründe für Feſtſtellung dieſer Familie und für Erhebung von Tamarix germanica zu uner Sippe Myricaria in dieſer Familie gibt der Verfaſſer die Familien-, Sippen ⸗ und Gattungschatactere in fol⸗ zender Ordnung. * de! 758 ) Tamariseineae, . 11 ) Tamariæ : gallica, africana, canescens n., pal- | (Gm — — mom 758 lasii n. 7 chinensis, tetrandra, songarica, passer inoides, Orientalis. b) Myricaria; germanica, linearifolia, herbacea, vaginata n., squamosa n. Kann nicht neben Telephium ſtehen, weil der Sa⸗ me kein Eyweiß hat, auch nicht bey den Lythrarten [Wo hin alſo ?] S. 350. Guillemin, microſcopiſche Unterſu über den Bluͤthenſtaub. 5 ſuchungen Der Bluͤthenſtaub iſt immer vollkommen frey, indem feine Körner nie an den Wänden und den Querfaͤden des Staubbeutels anhängen, Nach ihrem ı Bau unterfcheidet fie der Verfaſſer in glatte, d. i. von keiner klebrigen Materie überzogene, und in klebrige Koͤrner; letztere wieder in pas pillare und mamillare, indem fie an der Oberfläche bald co. niſche oder laͤngliche Erhabenheiten (Papillen), bald rundli— che und niedergedruͤckte (Mamillen) zeigen, welche Erha⸗ benheiten ohne Zweifel die Secretions-Organe jener klebri⸗ gen Maſſe ſind. f Die Grundform der Körner iſt Übrigens die ellipti» ſche oder ſphaͤriſche; die cylindriſche nur eine fecundäre, wor von die polyedriſchen und triangulaͤren Formen nur Varie— täten. In allen Pflanzen der naͤmlichen Sippe und der naͤmlichen Familie, wenn fie ziemlich naturlich, ja ſelbſt oft von 2 verwandten Familien, fand der Verfaſſer den Bluͤ— thenſtaub gleich geformt. Bey den Monocotyledonen iſt er laͤnglich elliptiſch, meiſt glatt, bisweilen papillar (Amarylli⸗ deen), nie aber ſphaͤriſch, welche Form bey den Dicotyledo— nen vorherrſcht. — Die glatten Körner ſpringen an der Stelle der Naht, die man an ihnen bemerkt, ſogleich auf, die klebrigen erft nach einiger Zeit; aus erſteren fieht man nichts ausfließen, aus letzteren tritt aber eine Fluͤſſigkeit, die ſich nicht mit dem Waſſer vermiſcht und unendlich viel ſehr zarte Kuͤgelchen enthält, die ſelbſtſtaͤndige Bewegung zeigen, die daher nach dem Verfaſſer analog mit den Samenthier⸗ chen, und als der Urfprung des vegetalen Embryo zu be— trachten ſind. S. 353. Desnoyers, über die Oolithformation im nordweſtl. Frankreich, insbeſondere über den Farrenoolith von Mamers. — t. 17. f. 2. ; S. 389. E. Prevoſt, über die Oolithlager von Sto⸗ nesfield in England. 5 Der Verfaſſer gibt in dieſer Abhandlung eine Befcyreis bung und Abbildung t. 18. von dem im Oxforder Muſeum befindlichen Unterkiefer eines kleinen Fleiſchfreſſers aus je⸗ nen Oolithlagern, welcher zwar Aehnlichkeit mit dem der Didelphen hat, wegen der Anzahl der Zaͤhne aber einer noch unbekannten Sippe angehoͤrt. Auf derſelben Tafel bildet er noch ab die dort foſſil gefundenen Zähne von Me- - galosaurus, Squalus, Zaͤhne, Gaumen, Kiemendeckel und Schuppen von Fiſchen, eine dort ſehr häufige Gattung von Trigonia, einklappige Muſchelſchalen, und die Fluͤgeldecke eines Kaͤfers, vielleicht einer Buprestis. 5 sr St. 417. A. Brongniart, über die ſoſſilen Pfla zen im Oolith von Mamers. 1 Pflan- — 788 a 5 0 3 x Sie find groͤßtenthells Farrenkraͤuter, verſchieden von den lebenden und den anderen foſſilen Gattungen. Der Verfaſſer characteriſtert und bildet fie ab k. 19. unter dem Namen: * \ Filicites desnoyersii, verwandt mit den Gattungen von Ceterach, auch Polypodium suspensum etwas ähn: lich; ferner F. reglei, bucklandii, bechii, lagotis und F.? hastata. Die beyden erſten gehören zur Section Phe- eopteris, die übrigen dürften eine eigenthuͤmliche Section in der Naͤhe von Neyropteris bilden. Ferner bildet der Verfaſſer eben da Stengel ab, die er wegen ihrer Aehntichkeit und Analogie mit Euphorbia mammillaris unter der Benennung Mamm, desnoyersii beſchreibt, endlich ein ſehr unvollſtaͤndiges Blatt (Phylli- tes?) und Phacites yuccaefolia. : * ©. 425. Rafpail, Verſuch einer Claſſification der Gramineen nach phyficlog. Grundſaͤtzen. — Schon gegeben Iſis 1827 (Bd. XX.) S. gas. N S. 451. Geoffroy St. Hilaire, über Monſtroſitaͤt; Beſchreibung einer neuen Art beym Menſchen, Aspalaso- ma t. 21. S. 468. Derſelbe, uͤber einen Haematocephalus von einem Huhn im Spitale zu Alfort. S. 471. A. Juſſieu, Monographie der Sippe Phe- balium aus Neu-Holland. ‚Phebalium: calyx subinteger vel 5—6divisus, brevis. Petala 5—6 longiora. Stamina 10 12, fila- mentis glabris, teretibus vel subulatis, antheris emar- ginatis. Ovaria 5 cum stylis totisdem in unum coa- litis. Fructus pentacoccus, coccis monospermis, Em- bryo gracilis, teres in perispermo carnoso, — Gehört zu den Rutaceen. 955 Ph. correaefolium n., hexapetalum n.; salici- folium n., billardieri (Eriostemon squamea Labill.), anceps Decand., elaeagnifolium n., squamulosum Vent.; diosmeum n. S. 475. Mantell, uͤber einen neuen foſſilen Lurch (Iguanodon); bey Cudfield in Suſſex wurden in Sandſtein Zaͤhne und einige Knochen gefunden, die einem unbekann⸗ ten, kraͤuterfreſſenden Lurche angehoͤren. Er gehört wahr: ſcheinlich nach einem an dem Skelet von, Iguana aus Oft: indien angeſtellten Vergleich, mit dem er in Hinſicht der ‚Zähne verwandt iſt, fo daß ihn der Verfaſſer deßwegen Igua- nodon nennt, in die Ordnung der Saurier. Er ſcheint ſelbſt groͤßer als Megalosaurus zu ſeyn und mehr als 60 engl. Fuße zu haben. Nach den Verhaͤltniſſen, in welchen dieſe Stuͤcke gefunden wurden, innnte es nicht im Meer, ſondern in Fluͤſſen und Suͤßwaſſerſeen leben. 5 S. 474. Quop und Gaimard, über einige Vögel der Provinz Rio de Janeiro und der Umgegend von Mon⸗ tevideo. > 3 : . In der Umgegend der Bucht von Rio Janeiro, wo keine hohen Berge, nicht gar dichte Walder, angebautes Land und zerſtreute Mepereyen, wohnen die blauen Guit-Guits mancherley Lanagrae, die in kleinen Heerden und 10 N 1 a RN. 2 2 > 4 1 8 vi (Certhia), die grünen Pit-Pits (Dacnis), die us episcopus und archiepiscopus, die ſehr kleinen Turtel⸗ tauben, und in den Gärten um Piſang und Paſſifloren die Colibri. x Be 7 Ve el Sr lichteren Wäldern die Guckucke: Gufra-Cantarg, felten um Rio de Janeiro, und Piaye, der wenig furchtt ſam, jo wie die Crotophagae, die familienweiſe leben und. auf einem Aſt an einander gereiht ſich durch die Schüſſe des Jaͤgers nicht irre machen laſſen. Der Mantelwuͤrger dagegen iſt furchtſamer, Ehaͤlt fü immer in niederem, dichtem Geſtraͤuch auf; Tanazra jag rina auf dem Gipfel der Mimoſen. 5 Si Wo die Wälder am dichteften, da der Ktopf-Mang⸗ kin; der Toucan, der die Piſange verwüſtet, in angebau⸗ ten Ebenen, die Vangas und Tyrannen an Graͤnzen der | Wieſen. 1 * e In der Nähe von kleinen Teichen, die mit Waſſers pflanzen uͤberdeckt, immer Parra, und in umliegenden H cken Tinamus (das Repphuhn Braflliens); ferner Alce die gerne uͤber relßenden Baͤchen ſitzen; überall der Uruk (Vult. aura I.), gefraͤßige Thiere, die ſchaarenweiſe ag der Rheede oft Stunden lang fürchtſam und unficher u die ausgeworfenen Aafe herumfliegen. Auf der Ebene anomale Sperber (Cimango des Azara), der die Sees | den begleitet und beſtaͤndig über dem Ruͤcken der Rinder iſt, um die Zecken (ricinus) wegzufangen, die denſelben da Blut ausſaugen; er iſt ſehr furchtſam, flieht den Menſchen von weitem. * 9 Auf den Orgelbergen finden ſich nur der gelbe Cotin ga, der Oriolus haemorhous (Cassique Jupupa), d bleygraue Kernbeißer (Coccoethraustes), der weißkehl Dendrocolaptes und der mit ſichelfoͤrmigem Schnabel, d ſchoͤne Manakin mit langen Federn; dann an Ufern v Gießzbaͤchen der geſleckte Colibri, der ungemein ſchnell ı herfliegt, ferner Trochilus rubineus (Rubis-eméraude Schatten großer Waͤlder und feuchter Orte leben, beſonderß T. tricolor und septicolor, die braune Taumatia, wo einzelne Mepereyen, gewiß immer Oriolus crista 0 Wuͤrger, Legionen von Aras, Amazonen und andern Papas geyen, eine Geiſel fuͤr die Pflanzungen; ferner am hoͤchſfen Panct jener Berge, von wo man in den Diſtriet von Can⸗ ta⸗Gallo Übertritt, nur ſelten noch Azara's blutkehlige Bir ca, der ſchoͤne Couroucou (Trogon) und einige Penelo⸗ pen; in der Tiefe der Waͤlder der einſame Specht, üb den orgelförmigen Granithoͤrnern der gehaͤubte Falke ( N tour huppe) und der Königsgeyer, — Hier gibt es auch, Affen, und zwar Ateles arachnoides, der poſſierliche Ta- marin (Simia midas L.), den Sajou (Sim. apella und weiter unten der goldgelbe Marakina (S. N | nebſt den fo fürchterlich heulenden Mycetes. > ea In der Gegend des Rio de la Plata find die ben umziehenden Horden von Straußen, die vielen Nanthor- nus und Icterus auf Wieſen, wo fie die Erde aufhacken, um Inſecten zu ſuchen; dann eine kleine Gattung Xan- | thornus (mit Epaulette) im Schilf und am Rand von Suͤmpfen, auch Sturnus militaris mit rother Bruſt und a 761 ein Kanthornus (Gasquet), der in kleinen iſolierten Flu lebt; endlich Muscicapa leucomelas und der Bril⸗ Ten Steinſchmaͤtzer (Traquet), welche das Geſtraͤuch der Puh Artiſchocken bewohnen, da in dieſen Steppen kein Baum außer Cactus opuntia vorkommt. Um Montevideo der gelbbaͤuchige Tyrann, zahlreiche Moͤven, welche alle von Rind- und Pferd⸗Cadavern leben; am haͤufigſten unter ihnen iſt der Ibis der Wälder, ein un⸗ gemein furchtſames Thier. Sehr gemein iſt hier eine große Gattung Tinamu mit langem Hals, am Ufer bisweilen weiße Gaͤnſe mit ſchwarzer Flügelipige. Turdus figulus (Ornero), der nach Tommerſon hier fo gemein ſeyn ſoll, haben die Verfaſſer nicht geſehen, ſondern fie erhielten durch Olfers ein Stuͤck von Rio Janeiro. Er macht ein Neſt wie ein Backofen. a Sit. 481. Prevoſt und Le Royer, über die Ver: dauung. f Die Verfaſſer zeigen ; 1) daß die Verdauung in rein chemiſchen Veraͤnderun⸗ gen beſtehe, die nicht unmittelbar mit der Vitalität der Or⸗ gane, von welchen jene ausgehen, zuſammenhaͤngen; alle außer der der einſaugenden Gefaͤße koͤnnen mittels Soda und Saͤure kuͤnſtlich nachgeahmt werden. Sue Die von Spallanzani beſprochene auflöfende Eigen⸗ ſchaft des gaſtriſchen Saftes rührt von Sode her. 5) Die Eyweißkuͤgelchen, die den Chymus bilden, wer: den durch Hydrochlorſaͤure niedergeſchlagen; dieſe wird bey den Wiederkaͤuern im Labmagen, bey den Voͤgeln im Druͤ⸗ enmagen, und bey den andern Wirbelthieren in der Mittel⸗ gegend des Magens abgeſondert. S. 488. Ueber den Löwen des ſuͤdlichen Africas (aus South african Journah. Es gibt hier zwey Varietaͤten, eine gelbe und eine braune; letztere von den hollaͤndiſchen Coloniſten ſchwarzer oder blaͤulicher Löwe genannt, iſt die ſtaͤrkere und wildere. Der Farbenunterſchied iſt vielleicht nur zufällig, herruͤhrend von dem verſchiedenen Clima und der Nahrung. Die gefaͤhrlichſten find die im Lande der Buſchmaͤn⸗ ner, fuͤrchten ſich wenig vor den Menſchen, vielleicht weil ſie nur die ſchwachen Schilfrohrpfeile der Eingebornen, nicht aber die Feuergewehre der Coloniſten kennen. Hat ein’ Lo: we einmal einen der Dorfbewohner weggeſchleppt, ſo wie⸗ derholt er alle Naͤchte feinen Beſuch, fo daß fie endlich ges zwungen ſind, anderswo ihren Wohnſitz aufzuſchlagen; man ſagt, daß fie ſogar die älteſten und ſchwaͤchſten von ihnen an der bedrohten Stelle einlogieren, in der Hoffnung, da⸗ durch die Übrigen zu retten. Dieſe Thiere haben übrigens eine ungeheure Staͤrke; ſie ziehen den groͤßten Ochſen weit fort, weniger ſchwere Thiere tragen ſie auf den Schultern davon; der Verfaſſer ſah von einem noch ſehr jungen Loͤ⸗ wen ein Pferd gegen 800 Klafter weit ſchleppen, und ihm wurde verſichert, daß einer mit der Pfote eine 2jährige Kuh 10 Stunden weit getragen habe, ohne mehr als zwey ſichtbare Spuren einer Schleifung am Boden. Er kann ſo ſchnell wie das beſte Pferd laufen, aber nicht anhaltend, da⸗ Iſis 1831. Heft 1. 5 | | | 763 her er lieber im langen Ufergraſe und Schilf fid) verborgen hält, um die Antilopen Beute zu machen, wenn fie zu ſaufen kommen. Menſchen faͤllt er ſelten an, wenn er nicht hungrig oder im Fraße begriffen iſt, außer wenn man ihn angreift eder furchtſam davon laͤuft. Meiſt blickt er ſie in einer kleinen Entfernung feft an, und zeigt man ſich weder feindlich geſinnt noch furchtſam, ſo geht er lang⸗ ſam wetter. 8 S. 492. Baſterot, über ſoſſile Molluſken in der Gegend von Bordeaux. — Bloßer Bericht. ©. 495. Poli, über Argonauta oder das Thier von Nautilus. ' Der Verfaſſer überzeugte ſich durch feine Beobachtun⸗ gen an dem lebenden Thiere, daß es die Schale, welche es bewohnt, ſelbſt ſecerniere, obwohl es nirgends an dieſelbe angewachſen ſey. Vergl. Ferussac Bulletin 1824 und Blainville Journ. de Physique T. 86. S. 496. Choiſy, über die Sippe Prevostea. Für Kunths Dufourea, eine neue Sippe in der Fa⸗ milie der Convolvulaceen, ſchlaͤgt der Berfaffer die Benen⸗ nung Prevostea vor, da jener Name ſchon von Acharius den Lichenen gegeben und ſelbſt von Kunth in feiner Sy- nopsis aufgenommen iſt. } N ; Prevostea (Calycobolus Willd., Dufourea Hunt /): Calyx 5-partitus, laciniis 2, exterioribus maximis flo- rem involucrantibus. Ovarium 2-loculare, loculis 2- spermis. Styli 2 aut stylus profunde bipartitus. Stigmata globosa. Capsula bilecularis, loculis 1—2- spermis. — Suffrutices volubiles. P. umbellata n. in Braſilien bey Rlo⸗Janeiro; P. glabra (Duf. gl. R., Calycobolus pulchellus Willd.) bey San⸗Francisco Solano, ‚blüht im May; P. sericea (Duf. s. R., Calyc. emarginatus Willd., in Neugrana⸗ da bey Mariquita, bluͤht im July; P. ferruginea n. in Braſilien. S. 499. Prevoſt, uͤber das Blut des Foͤtus bey den Wirbelthieren. 5 a Nach gemachten Beobachtungen iſt ein materieller Un⸗ terſchied zwiſchen dem Blut des Foͤtus und dem der Mut⸗ ter, indem beym Kuͤchelchen in den erſten Tagen der Bebruͤ⸗ tung die Blutkuͤgelchen in Form und Volumen von denen der erwachſenen Huͤhner verſchieden ſind, ſo wie ſie denn auch bey einem Ziegenfötus doppelt fo groß waren, als beym erwachſenen Thiere. Der Embryo ſcheint alſo die Sangui⸗ fication aus den von der Mutter gegebenen Stoffen durch ſich ſelbſt zu veranlaſſen. — Annales des sciences naturelles T. V. 1825. S. 5. R. Sarlan, über Chlamyphorus. — Schon gegeben Iſis 1850 H. 4. S. 424 T. IV. RE S. 17. Zion Dufour, über die Eperhülſen von Lumbricus terrestris. Ef Sie finden fih im April 5—6 Fuß in der Erde, mit⸗ 48° * 763 ten in Thon oder Mergel, immer iſoliert, 7—8 Lin. lang und 3—4 L. breit, coniſch s eylinderfoͤrmig, noͤs, feſt, ziemlich elaſtiſch, vollkommen glatt, gelblich roth, halbdurchſichtig, immer nur mit einem einzigen Wurm oder, wenn er noch nicht vorhanden, mit einem homogenen gelb= lichen Brey. Sind fie alſo wirkliche Exer und die Würmer ſelbſt eyerlegende Thiere, wie Willis, Linne und die mei⸗ ſten Naturforſcher glauben? Oder uͤberzieht das Weibchen ihre Jungen erſt nach der Geburt mit jenem hornig⸗mem⸗ brandjen Gewebe, und wären fo die Thiere, wie Cuvier meynt, für lebendiggebärende zu halten, zumal da die Hülfen faft immer ſchon ganz ausgebildete Junge enthalten, und jener Brey nur zufällig. ſeyn koͤnnte? Die Huͤlſen haben uͤbrigens ein ſchmaͤleres und ein dickeres Ende; das erſtere verlängert ſich in einen längeren, gewundenen, faſerartigen, in einige Faͤden auslaufenden Strang, das dickere hat in der Mitte eine kleine etwas gekruͤmmte, aus Faſern beſte— hende Spitze. An dieſem dickeren Ende ſah der Verfaſſer das Junge durch eine runde Oeffnung ausſchliefen; es war 2 Zoll lang, fadendick, und zeigte auf der Ruͤckengegend ein lebhaftrothes Gefäß mit deutlicher Syſtole und Diaſtole, und jederſeits davon ausgehende, faſt parallele und eng an einander liegende Zweige. S. 21. Girou de Buzareingues, Beobachtungen uͤber die Verhaͤltniſſe von Vater und Mutter zu den uns gen in Bezug auf Geſchlecht und Aehnlichkeit. Der Verfaſſer ſtellte ſeine Beobachtungen an Schafen an, und leitet daraus folgende Saͤtze ab: 1) Bey Mutterſchafen von 4½ Jahr iſt das Gleich gewicht der Geſchlechter der Jungen am meiſten conſtant, vermuthlich, weil erſtere ihrer vollſtaͤndigen Entwicklung wer gen weniger zufaͤlligen Einfluͤſſen, ſondern faſt einzig den Verhaͤltniſſen zum Widder unterworfen find. 2) 2½ jährige Schafe, wenn ſie in einem Alter von 18 Monaten nicht zugelaſſen worden ſind, bringen mehr Weibchen als Maͤnnchen, im Gegentheil mehr Maͤnnchen als Weibchen. 3) Eben fo iſt es mit 3 ½jaͤhrigen Schafen; jene, die zum Zten Male werfen, bringen verhaͤltnißmaͤßig mehr Maͤnn⸗ chen als jene, die zum 2ten Male werfen. 4) Sind ſie uͤber 4 und 1 halbes Jahr alt, bringen ſie um fo ſicherer Männchen, je näher ſie dem Greiſenalter ſtehen. . 3 8 5) Diejenigen, die deym Anfang des Sprungs hitzig werden, geben verhaͤltnißmaͤßig mehr Weibchen, ſo wie da⸗ gegen diejenigen, die es erſt waͤhrend deſſelben werden, wenn auch der Widder ſchon erſchoͤpft ſeyn ſollte, mehr Maͤnnchen. 8 Daraus ſchließt er nun: 6) Das Weibchen iſt wieder zur Hervorbringung von Weibchen praͤdiſponiert bey überfluͤſſigen Nahrungskraͤften. 7) Bey erſchoͤpften Nahrungskraͤften oder erhöhten Bes wegungskraͤften aber zur Hervorbringung der Maͤnnchen. 8) Das Reſultat, welches ſich vom Weibchen erwarı hornigmembra⸗ — 764 ten läßt, kann verändert werden durch das Hinzuthun des Maͤunchens, vorzüglich wenn bey beyden das Verhaͤltniß ih⸗ res Äußeren und inneren Lebens gleich ift- TE 9) Jedes Geſchlecht trägt zur Hervorbringung des ei⸗ nen und des anderen Geſchlechts bey. ; * 10) Das Geſchlecht der Jungen haͤngt ab von dem vers haͤltnißmaͤßigen Zuſtand der Emanationen beyder Geſchlechter, deren Vereinigung den Keim bildet. , d S. 47. Bailly, über den Einfluß der zußeren Ver⸗ haͤltniſſe bey der Empfaͤngniß in Bezug auf die Hervorbrin⸗ gung der Geſchlechter: n N Je zahlreicher die Geburten, deſtomehr männliche und umgekeht. Im Süden fallen die meiſten Empfaͤngniſſe im Winter u. das Frübj., im Norden ins Frühjahr; in den März (wahrſcheinl. wegen der Faſten) und July am meiſten weibliche. S. 51. W. F. Edwards, über Muskel-Contraction als Folge einer Berührung der Nerven mit einem feſten Körper ohne galvaniſche Kette. Die auf ſolche Weiſe erfolgenden Muſkel-Contractio⸗ nen werden geſchwaͤcht oder aufgehoben, wenn der Nerve, ſtatt iſoliert zu ſeyn, mit einem guten Conductor communi⸗ ciett, woraus hervorgeht, daß jene durch Electricitaͤt, als einer Folge der Beruͤhrung des Nervens und des Muſkels, hervorgebracht werden. x ‘ * S. 62. D'Urvilles Beochachtungen und Santmlunı gen auf feiner Weltreiſe 1822— 1825. t Der Verfaſſer gibt hier nur allgemeine Bemerkungen über die Floren der bereiſ'ten Gegenden, ſpricht von dem beobachteten Plan bey feinen botaniſchen und entomologis ſchen Sammlungen, und von der Anzahl der gemachten Sendungen. Lebend hat er nur mitgebracht eine Arum Gattung (Tacca phalliphora Rump), wovon er die fo merkwuͤrdigen Knollen auf Isle de France, wo dieſe Gat— tung unaͤchte Cambére (Dioscorea) der Suͤdmeere ge nannt wird, geſammelt hat; ferner eine Dichsonia arbo- rescens von St. Helena, fo wie den Stock von Beatsonia und mehrere holzige Solidago eben daher. Er machte die Reiſe mit Duperrey, Garnot und Leſſon. f S. 70. Fray, über die Zeugung. Gaillon machte die Bemerkung, daß Conferven ſich im Waſſer in Kügelchen zerfetzen, die progreſſive Bewegung zeigten und ſpaͤter ſich wieder vereinigten, um neue Confer⸗ ven zu bilden; er betrachtet dieſe Kuͤgelchen daher als achte Thiere, und ſchließt, die Conferven beitünden aus Thierchen, die ſich durch Zeugung fortpflanzten, da er ſelbe ſich paaren und als Folge dieſer Paarung einen Laich geſehen haben wollte. Der Verfaſſer, der 1807 Essais sur origine des matières organisces etc. Leipzig chez Grieshammer herausgab, kann jene Kuͤgelchen nicht als Thiere betrachten, da fie durchaus keine Organifation zeigen, zumal da jede organiſche, vegetabiliſche oder animaliſche Maſſe gehörig er⸗ weicht, wie die Confexven in Atome mit felbftftändiger Bes wegung ſich aufloſt, man müßte hiebey nur fo unphiloſo⸗ phiſch denken wollen, daß man behauptete, die Pflanzen und 5 e Thiere ſeyen einzig aus Thieren zuſammengeſetzt. i Da in⸗ fen durch Aggregation jener Atome neue Gebilde, wie 3 Conferven, und ſehr kleine Thiere mit deutlichen Organen entſtehen, ſo empfiehlt er ihr genaues Studium ſeht dringend. 7 ; h Dumas bemerkt hiezu, daß er auch eine todte orgas niſche Maſſe in eben fo viel lebende Weſen ſich aufloͤſen ſah, als fie Elementarkuͤgelchen enthielt. Zwey dieſer Kuͤgelchen legen ſich innig aneinander und bilden ſo ein neues Weſen, mit dem ſich ein drittes, viertes uſw. verbindet; mit zuneh⸗ mender Anzahl wird die Bewegung ausgeſprochener und be— ſtimmter, die Bewegungsorgane deutlicher. Toͤdtet man eis nes der auf ſolche Weiſe gebildeten Thierchen (Infuſorien) mittels des electriſchen Funkens, ſo tremmen ſich die Ele: mentartheilchen in der Art, daß das Thierchen wie eine Himbeere erſcheint und man die Kuͤgelchen zur Noth ſchätzen kann. Dieſe Art der Generation mag ſich viel: leicht bey vielen anderen Thiergattungen wiederholen, wie 3. B. bey den Eingeweidwuͤrmern, bey denen man eis ne generatio spontanea annimmt, wie viele Natur⸗ forſcher bey den Infuſorien; indeſſen iſt eine Wiederho⸗ lung von Beobachtungen in dieſer Hinſicht um ſo mehr zu wuͤnſchen, als die Meynung von Fray, daß eine Fliege oder ein ganz anderes eben ſo compliciertes Inſect von ſelbſt in verfaulten thieriſchen Stoffen entſtehen könne, und die von Spallanzani, daß durch Kochen die Keime der Infuſotien nicht zerftört würden, heut zu Tag für unſer Wiſſen wenig zuläſſig find. i Wie indeſſen die Infuſtonsthierchen, die Spallanza⸗ ni und Fray ſelbſt aus organiſchen Stoffen, im ſiedenden Waſſer gekocht, erhielten, bey ihrem Entſtehen Leben bekom⸗ men, koͤnnen weder die Anhänger einer generatio sponta- nea, noch Bounets Theorie, noch die Epigeneſiſten ers klaͤren, jo lange man keine genauere Idee vom Leben ſelbſt hat. St. 82. Lion Dufour, über einige Pflanzen in Frankreich: i Silene thorei, Ornithopus roseus, N Juncus nitidiflorus und bulicola, Cochlearia anglica, J. heterophyllus. S. 39. Mirbel, über Saudichaud's Flora der Malwinen, f Die Malwinen, welchen zwiſchen 51 und 52° 50° S. B. und 61 30“, W. L. liegen, ſcheinen für den Bota⸗ niker wenig Ausbeute zu geben; es findet ſich kein einziger Baum und die größten Pflanzen ſind: Veronica decussa- ta FVilld. (Hebe magellanica Commers.) hoͤchſtens 6 F. hoch; Chiliotrichum amelloides H. Cass. (Amellus dif- fusus Milld.), 5 F. h. holzig; Festuca flabellata- Lam., 46 F. hoch; Pernettia empetrifolia Gaud. (Arbutus et Andromeda empetrifolia duct.) und Empetrum ru- brum Soland. Dennoch enthalten 128 vom Verfaſſer beobachteten Gattungen 40 — 46 neue; 28 — 29 wach⸗ ſen auch in Suͤdamerica, 31 in Europa, 10 am Vorgebirg d. g. Hoffnung. h \ ſtellt: Gaimardia, Pernettia und Pratia. Folgendes iſt — — Festuca sa- Zugleich ſind drey neue Sippen aufge⸗ ; 2. U 2» 766 nun die Ueberſicht der auf den Malwinen wachſenden Pflanzen. i Algen: Ceramium diaphanum RotA, rubrum Agardh, interruptum n., intricatum n.; Valonia in- tricata Ag., Griſſitsia setacea Ag, Sphacelaria calli- tricha n., Bryopsis rosa n., Rhodomela gaimardi n., Chondria acanthophora 4g., Sphaerococcus pal- metta Ag., fimbriatus Ag., subulatus var. nigrescens radula Ag., laciniatus Lyngb., Delesseria vuscifolia Ag., plocamium Ag. var., Sporochnus lingulatus Agh., Encoelium bullosum Agi, Laminaria bucci- nalis L., Macrocystis pyrifera Agh. Pilze: Lycoperdon arenarium n., Agaricus fi- metarius Pers. , Lichenes: Lecanora macloviana n.; Sticta citrie na n., gaudichaudii n.; Parmelia polycarpa Spr., lugu- brisn., saxatilis Ach,, pubescens n,, lactuaefolia n.; Col- lema lanatum n.; Cenomyce chlorophaea n., pleurota Acht, scabrosa Ach; , aggregata Ach. , subulata Ach. „gra- eilis Ach., pycnoclada n.; Sphaerophoron compres- sum Ach.; Cornicularia aculeata Ach. , flavicans 18 Physcia sepacea n. Hepaticae: Jungermannia spinulosa Rot i; Mar- chantia polymorpha L., polycnemos n. Mooſe: Trichostomum lanuginosum; Sphagnum acutifolium; Dicranum strictum Schleich; flexuo- sum, purpureum; Hypnum sduncum L. N Lyecopodiaceae: Lycopodium selago L,, ma- gellanicum Swartz, Sarren: Schizaea australis n.; Lomaria seti- Sera n., verſchieden von L, magellanica, ſehr verwandt mit der auf der Inſel Triſtan d'Acugna vorkommenden I. robusta Carmich. (Pteris ‚palmaeformis Du Petit. Tliouars), welche nur einen etwas baumartigen Stengel und bisweilen größere Blätter hat, was vielleicht vom wärs meren Clima herruͤhren mag; ferner L. polypodioides n. (Stegania alpina? R. Brown.); Hymenophyllum caes- pitosum n.; alle 4 von Gaudichaud characterifiert, Marsileaceae: Azolla magellanica IPilld, Cyperaceae: Oreobolus obtusangulus n. t. 2. f. 1.: verſchieden von R. Browns O. pumilio aus Neu⸗ holland; Uncinia macloviana Willd.; Carex bonari- ensis Desf. 2 FGramineae: Poa annua L.; Alopecurus magel- lanicus Lamk; Agrostis magellanica Lamk, caespito- sa n.; Aira flexuosa L.; Festuca flabellata Lam., A- rundo alopecurus n, N 5 Junceae: Juncus magellanicus Lam., grandi- florus L., scheuchzerioides n.; Luzula alopecurus Desv. . Restiaceae: Gaimardia Gaud. australis, neues ſchleimiges Kraut. Asphodeleae: Asparagede: Astelia pumila Gaud. Callixene marginata Commers, t. 767 8 1 — Irideae: Sisyrinchium filifolium n. St. 110. Vauquelin, neue Art Welfan. m Orchideae: Arethusa lutea Gaud. pe gewohnlicher neuen e 175 Santalaceae: Nanodea Gaertn., muscosa t. Wolframſaͤure 74,666 73,2. RR 10 ER 2. f. 5. i EM 1 Eiſenoryd 17,594 13,% 3 3 Polygoneae: Rumex patientia L.? acetosa L., Manganoxyd 5.670| 13 acetosella. 5 f 19795 100% Plumbagineae: Statice caespitosa Poir. f SER he Rd Primulaceae: Primula farinosa L, ©. 111. Derſelbe, über Platin», Osmium und Sris Rhinanthaceae: Meronice serpyllifolia L., decus- sata Milld. t. 2. f. 4. Personatae: ' Gentianeae: Limosella tenuifolia Pers. Gentiana magellanica n. Ericineae: Pernettia empetrifolia Gaud,, eine neue Sippe, verwandt mit Arbutus; zu ihr gehören wahr⸗ ſcheinlich Arbutus mucronata, microphylla zc. von der magellaniſchen Straße; Empetrum rubrum Soland. Lobeliaceae: Pratia repens, neue Sippe, ein win⸗ ziges Kraͤutchen mit aͤſtigen kriechenden Stengeln. Cichoraceae: xacum pumilum en. Hypochaeris arenaria n., Tara- g Cynarocephalae: Nassavia gaudichaudii n. t. 8. f. 5. 5 Corymbiferue: Gacalia ‚candicans Willd.; Gna- phalium consanguineum n. Baccharis tridentata Pers.; ; Conyza magellanica Wand., Erigeron vahlii n.; Senecio littoralis n. vulgaris L.; Perdicium re- curvatum Milld.; Oligosporus emarginatus nah f. 4.; Achillea 5 L. 23 Chiliotrichum amel- loides Cass. Rubiaceae: Nerteria depressa Smith. Umbelliferae: Bolax . t. 57 fl 23 Azorella lycopodioides n. . f. I.; Apium grave- olens L.? Ranunculaceae: Ranunculus hydrophilus n., parviflorus L. 2; culata Comm. Cruciferae: Brassica magellanica Poir. 2 Geranieae: Oxalis enneaphylla Cavan. Violariae: Viola pyrolaefolia Poir. Droseraceae: Drosera uniflora Willd. Caryophylleae: Sagina procumbens L.? stium viscosum L. 2, lineare L. 2 Caltha sagittata Cavan,, appendi- Cera- " Hygrobieae: Myriophyllum elatinoides n., ter- natum n. — Myrtaceae: Myrtus nummularia Lamk tab, 2. fig. 5. N 3 . Rosaceae: Rubus geoides L.; Ancistrum adscen- dens Gaud. f Urticeae: x Urtica urens L; Misandra magel- lanıca Comm. Claſſe der Radiatae u. f. w. „ 3 v — 2 — N 7 8 dium⸗Koͤrner aus dem Goldſand von eee im Aral, von Sumboldt uͤb erſchickt. u 9 S. 112. Derſelbe, über ein 195 Mangan ⸗ eiſen von Hureaur (Dep. Haute- Vienne). — Enthält. 14 Manganoxyd, 28 Eiſenoxyd, 88 Phosphorſaͤure. S. 113. 1 uͤber das Leben und die daumen des Prof. J. V. F. Lamouroup. 8 Wurde god zu Agen am 3. May 1 1779, a als außerordentlicher, 1811 als ordentlicher Peofeſſor der Naturgeſchichte zu Caen berufen. Außer ſehr vielen in Jour⸗ nalen niedergelegten Abhandlungen, z. B. uͤber die Mon- tée, einen Fiſch in der Orne, den er als das Junge von Anguilla Pimperneau erkannte, ferner über den Anbau des Lama⸗Roggens, uͤber Lucernaria campanulata aus der gab er Nee e heraus: Dissertations sur plusieurs espèces de Fucus peu connues ou nouvelles, in 4to, 1805, wozu 36 Tafeln. Essai sur les genres de la famille des Thalassio- phytes non articules, 1813; enthält 27 Sippen in 6 Familien, mit allen damals bekennen Gattungen, wozu 30 Tafeln. Histoire generale des Polypiers Coralligs fle- xibles in $vo, 1816, mit Tafeln. Exposition methodique des genres de l’ordre.des Polypiers, in 4to, 1811; mit den Asoidungen von ER und Solander. 14 Résumé d'un Cours élämentaire de Gloster physique in 8vo, 1821. Noch hatte er im Sinne, eine Species aler Hydro⸗ phyten (fruͤher von ihm Thalaſſiophyten genannt) 1 geben, welche Arbeit ſchon faſt ganz fertig war. S. 123. Quoy und Gaimard, über die matti und einige andere Schwimmvoͤgel. Die Verfaſſer zaͤhlen zu den Mei nur die pe trels (Procellariae) und Albatros (Diomedeae); die Fre- gatten (Pelecanus aquilus), die Tropikvoͤgel (Phaeton, Paille-en-queue), die Toͤlpel (Sula) und der Noddy Ster. na stolida) gehören nicht dazu, kommen zwar manchmal weit ins Meer, kehren jedoch gewoͤhnlich Abends an die Kuͤſten zuruck. 8 Die Albatres (Moutons du Cap der Franzoſen) fi ind im Norden ſehr ſelten, gehören mehr der ſuͤdlichen Hemi⸗ a 769 ſphaͤre an, finden ſich in unſeren Meeren noch nicht, ſon⸗ dern erſt jenſeits des Aequatörs zwiſchen China und Ame— rica; bey Kamtſchatka ſollen fie ziemlich haͤufig ſeyn. In⸗ deſſen find ſie auch im Süden bis zum Zoo noch ſelten, und nur einmal ſahen die Verfaſſer die Diomedea chlo- rorhynchos am Cap Frio in Braſilien. Am meiſten fa hen fie zwiſchen 55 und 59° überall in allen Meridianen; vorzuͤglich gerne find fie jedoch am Cap Horn oder dem Vor: gebirge d. g. Hoffnung und am Feuerland. 5 g Diomedea exulans trafen fie im April vom. Vorger birg d. g. Hoffnung bis Isle de France, Ende Auguſt bis an die Seehundsbay, unter 26° B. Hiezu gehören die Al— batros von Jackſonshaven und Horncap, welche ſie hier vom November bis Februar ſahen. Zu D. e. rechnen die Ver⸗ faſſer noch folgende Varietaͤten: * 1) Ruͤcken und Fluͤgeldeckfedern ſchmutzigbraun, Bauch. weiß. Dieſe Varietaͤt diente wahrſcheinlich zum Typus der Gattung D. spadicea. 2) Ruͤcken graulich; Flügel eben ſo, gehen gegen ihr Ende immer mehr ins Braune; Bauch braun. er 5) Rüden und Bruſt glaͤnzendweiß, auch die Fluͤgel⸗ bedfedern ; die Flügel übrigens oben ſchwarz. 4) Flügel braun, Bauch und Rüden weiß. Dieſe Va⸗ tietät zeichnet ſich aus durch einen ſchwarzen Streif auf dem fecherfoͤrmigen Schwanz, und koͤnnte vielleicht eine eigene Gattung bilden; fie fand ſich mit den vorhergehenden uns weit der Seehundsbay. a Zwiſchen den Mariannen und Sandwichs-Inſeln, un⸗ ter 36° N. B. ſahen fie eine weit kleinere Gattung, jedoch auch mit weißgrauen Flecken. Bey allen dieſen Indivi— duen waren die Fluͤgel unten weiß, an der Spitze ſchwarz. Verſchieden davon ſind der braune Albatros von China und D. fuliginosa, welche auch im Fluge durch die mehr dunkelbraune Farbe, durch den weißen Schnabel und durch den weißen Halbkreis um die Augen leicht von Procellaria gigantea zu unterſcheiden iſt. Die Verfaſſer ſchoſſen ein Stuͤck zwiſchen den Mark⸗ annen und Sandwichsinſeln unter 36° S. B., ein zweytes unter 58 S. Br., 400 Meilen vom Horncap. Dann gibt es noch eine D. chlororhynchos, viel kleiner als exulans,, ganz weiß, nur die Fluͤgeldeckfedern immer ſchwarz, naͤhert ſich den Schiffen nicht fo gerne, wie die übrigen, fand ſich am Feuerland unter 55° B., an den Malwinen und längs der Oftfüfte von America bis an den Wendekreis. Die Procellarien finden ſich in allen Meeren unter allen Meridianen und faſt unter allen Breitegraden, und ſind die beſtaͤndigen Begleiter der Seefahrer. Die gemeinſte Gat⸗ tung, Procellaria capensis (Petrel damier), fanden die Verfaſſer im Februar an den Molwinen unter 51 und noch im September bey Braſilien; dieſe Voͤgel koͤnnen von einer ebenen Flaͤche nicht mehr auffliegen, haben indeſſen nicht ſehr lange Fluͤgel und ſehr kurze Beine. — Nach ih⸗ nen /find am haͤufigſten eine Gruppe ſehr kleiner Procella⸗ tien, deren Gattungen jedoch noch wenig bekannt ſind. — Iſis 1831. Heft 7. ; ſchwanz; 229 Procellaria pelagica (Satanicle der Matroſen) kommt vor von den nordiſchen Meeren an bis zum Suͤdpol. Die Meynung, daß ihre Gegenwart Sturm anzeige, iſt unge⸗ gruͤndet. Verſchieden von dieſer Gattung ſind: 1) Kleine, ſchwarze Procellarien mit weißem Bürzel und einer ſchwaͤrzeren breiten Linle auf den Fluͤgeln. Atlan⸗ tiſcher Ocean, 25° W. L., im October. 1) Schwarze, oben graugefleckte, unweit dem Vorgebirg d. g. H., im Maͤrz. 3) Eine ſchwarze, mit weißem Bauch und Gabel⸗ im großen Ocean unter der Aequinoctial-Linie, 150° W.. von Paris; flog ungemein ſchnell. 4) Schwarze, mit weißem Bauch u. viereckigem Schwanz; unweit des Jackſons Haven. Procellaria gigantea (Quebrantahuessus) zwiſchen dem Horncap und dem d. g. Hoffnung, faſt nur in der ges mäßigten Zone. Die Verfaſſer fanden fie auch auf den Malwinen, wohin ſie im Fruͤhling heerdenweiſe kommen, um ihre Eyer in den Strandkies zu legen. Sie haben die Groͤ⸗ ße des grauen Albatros, ſind jedoch an den vorſtehenden Naſenhoͤckern leicht zu erkennen. Außer den genannten ſahen die Verfaſſer noch: am Vorgebirge d. g. Hoffnung graue und ſchwarze Petrels mit einem weißen Halbmond um die Augen; von da bis Isle de France eine große, ganz braune Gattung und eine klei⸗ nere faft ſchwarze; ferner zwiſchen Bourbon und der See hundsbay; bald ganz ſchwarze, bald mit weißem Bauch u. braunen Flecken auf Kopf und Ruͤcken; von den Malwi⸗ nen bis Montevideo und Braſilien dieſelbe Gattung ohne braune Flecken; in der Seehundsbay den aſchgrauen Pé— trel; unweit dem Jackſons⸗Haven in der Richtung von Fiſchzuͤgen ganze Heerden von ſolchen Voͤgeln, oben ſchwarz, unten braun; unweit der Inſel Campbell 53° S. B. eine grauliche Gattung, in Geſtalt und Flug wie P. capensis; um die Malwinen eine aͤhnliche, aber oben an der Fluͤgel⸗ ſpitze mit einem weißen und ſchwarzen Flecken; bey Campbell auch eine mit weißem Leib, die Fluͤgel oben, der Ruͤcken ganz, und das Schwanzende ſchwarz; die Fluͤgel unten ſchwarz mit einem weißen Laͤngsſtreifen, fo wie eine Varie⸗ taͤt mit ſchwarzem Kopf; ferner ebenda eine ſehr große, dunkel ſchwarze Gattung mit einigen weißen Flecken am Fluͤgelrande, mit ſchwachem Flug. Alle dieſe find Procels larien; man erkennt ſie, wie geſagt, leicht an den großen Naſenhoͤckern. Die Procellarien und Diomedeen leben ohne Zweifel von Fiſchen; merkwürdig iſt jedoch, daß man in ihrem Mas gen faft immer nur Sepia.und Loligo findet. Sie lieben das ſtuͤrmiſche Meer vermuthlich wegen der größeren Menge von Thieren, die ihnen die aufbewegten Wellen zur Speife darbieten; bey Windſtille fliegen fie anderswohin. Ihr Flug iſt übrigens meiſt ſchwebend, jedoch fo, daß ſie nicht bloß ſich herablaſſen Eönnen, wie unſere Raubvoͤgel, wenn ſie ſchweben, ſondern ſich mit Leichtigkeit emporheben, und mittels ihres Schwanzes im Kreiſe drehen und gegen den ſtärkſten Wind fliegen, ohne daß man den geringſten Flu. 49 f 9 ö * 771 55 gelſchlag bemerken koͤnnte. Sie koͤnnen übrigens mehrere Tage hintereinander ohne Unterbrechen herumfliegen. Ge⸗ hen ſie auf Beute aus, ſo ſetzen ſie ſich zuerſt auf die Ober⸗ flache des Meers; befindet ſich nun ein Thier, das ihnen behagt, in einer gewiſſen Tiefe, fo ethaſchen fie dasſelbe, indem ſie mit einem Theil ihres Leibes untertauchen. Die Fregatten gehoͤren ſchon nicht mehr zu den ei⸗ gentlichen Meervoͤgeln, entfernen ſich wenig von den Kuͤ⸗ ſten. Die von den Verf. geſehenen Gattungen waren ganz ähnlich dem Pelecanus aquila. größerer Höhe und ſchweben oder ſchlagen mit den Fluͤ⸗ geln auf eine ganz ſonderbare Weiſe. Bemerken ſie eine Beute, ſo ſenken ſie ſich drehend herab, fallen darauf hin, und ergreifen ſie, ohne das Waſſer zu beruͤhren, mit ihrem langen Schnabel. Sie freſſen ungemein viel; einer warf, als man ihn tödtete, über 2 Pf. Fiſche aus. Dieſe Voͤgel ſind entweder ganz ſchwarz oder ſchwarz mit weißem Bauch, haben langen Gabelſchwanz, langen Hals mit oder ohne rothen Kragen, fliegen ſehr hoch und naͤhern ſich den Schif— fen faſt nie. Faolgende Voͤgel find mehr Zugvoͤgel, und zeigen an⸗ dere Geſtalt, anderes Betragen, ihr Flug iſt nicht ſo ſtark, fie muͤſſen ſich oft auf das Waſſer oder die Erde ſetzen, tauchen unter oder ſtuͤrzen plöglih auf ihre Beute nieder. Hieher gehören die Tölpel; obwohl fie ſelten mitten im Ocean ſind, ſo ſind ſie doch eben ſo verbreitet wie die Petrels, nur ſind die Gattungen nicht ſo regelmaͤßig auf eine gewiſſe Breite beſchraͤnkt. Die gemeinſte iſt Pelecanus bassanus, ganz weiß, die Fluͤgel oben ſchwarz; kommt vor an den Kuͤſten von Frankreich und England, am Vorgebirg d. g. H. (hier von den Schiffern Manche de velours, von den Portugieſen Manga de veludo genannt), unweit der Seehundsbay, bey Timor ꝛc., vorzuͤglich häufig vor Am— boina und um Roſe. und Jaͤnner haͤufig auf der Rheede von Rio de Janeiro, wo ſie nach ſtuͤrmiſchem Wetter zu Hunderten ſehr hoch, mit angeſchloſſenen Fluͤgeln, wie ein Stein, herabfallen und untertauchen; dieß wiederholen ſie, bis ihr großer Magen voll Fiſche iſt; fie bleiben 6 — 8 Secunden unter Waſſer. Drey Jahre ſpaͤter war hier faſt keiner dieſer Voͤgel, nur hie und da noch einer zu ſehen. Sie koͤnnen mit ihrem ſtarken, ſaͤgefoͤrmig gezaͤhnten Schnabel gefaͤhrlich verwun⸗ den. Zwiſchen Guam und Tinian ſchoß Berard eine neuẽe Gattung merkwuͤrdig durch die roſenrothe Farbe der Membranen an Kopf und Kehle. Man erkennt die Toͤlpel an ihrem langen Hals, den ſie in der Richtung ihres Koͤr⸗ pers ausſtrecken, und an ihrem traͤgen Flug. Sie kreiſen einige Mal um das Schiff, indem ſie den Kopf hin und her wenden, und fliegen dann davon. Alle Schiffer reden da⸗ von, daß ſie ſich waͤhrend der Nacht auf das Tackelwerk ſezen; allein wenn die Verf. in einer umſtaͤndlichen Bes ſchreibung nicht den Pelecanus parvus erkannt haͤtten, ſo hätten fie, da ihnen jenes nie begegnet iſt, es eher von den Woddys (Noddi noir, Sterna-stolida) geglaubt, mit denen man ſie vielleicht verwechſelt haͤtte; die Noddys aber find kleiner, ſchwarz mit weißem Scheitel, haben keinen fo- ſtarken, ſondern duͤnneren Schnabel, der immer halb offen Sie halten ſich mehr in Pelecanus parvus (Fou boubie)- ganz braun, bisweilen mit weißem Bauch, im December will. | Die Tropikvoͤgel (Paille-en-queue) find faſt nur au die heiße Zone beſchraͤnkt; am weiteten in in f unte 21° © B. Sie find ſchoͤne Vögel mit atlasartigen dern, und kommen ſogleich, wenn ſie ein Schiff erblicken, herbey und ſchweben über den Maſten. Die bekannteſten Gattungen find Phaeton aethereus, weiß mit ſchwarzen Flecken, und Ph. phoenicurus (Paille-en-queue à brins rouges), weit größer und ſeltener, gewohnlich mit rothem Schnabel, findet ſich auf Isle de France und Norfolk, auch unter 25° S. B., dann zwiſchen den Sandwichs⸗Inſeln und Neuholland, hier unter dem Aequator felbſt unter 150° W. L. v. P. Im Fliegen laſſen ſich die 2 rothen Federn ihres Schwanzes nicht leicht unterſcheiden. Die Tropikvs⸗ gel ſieht man auf allen Puncten von Isle de France; fie ſezen ſich auf Baͤume und niſten zwiſchen unzugaͤngliche Felſen; fliegen gerne mit kreiſchender Stimme in der Tiefe der Waſſerfaͤle dieſer Inſel herum. Die Jungen noch im Neſt kugelfoͤrmig aufeinanderliegend und mit glaͤnzendweißen Dunen bedeckt ſehen aus wie Puderquaſten aus Schwanen⸗ flaum. Ihr Flug if zitternd und matt, felten ſchwebendz fie laſſen ſich vermöge ihres eigenen Gewichts ſehr hoch her⸗ ab und fangen die Fiſche, ohne unterzutauchen, wie die Hirundines und Alcedines. 8 Die Meerſchwalben kommen auf dem Ocean in klei⸗ nen Schaaren vor, wie die Phaötones. Man erkennt fie an dem ſchiefen, unregelmaͤßigen Flug im Zickzack, an ihren großen drepeckigen ſpitzigen Flügeln, und an dem wenig vorgeſtreckten Kopf. Mehrere Gattungen haben auch noch einen Gabelſchwanz. Die meiſten laſſen von Zeit zu Zeit ein gellendes Geſchrey hoͤren. Gewöhnlich umgeben ſie die Schiffe nicht, fliegen nur vorbey. Sie leben in Schaaren zu Tauſenden auf wuͤſten Inſeln und oͤden Kuͤſten, vor⸗ zuͤglich häufig in der Seehundsbap; fie lieben ſchoͤnes Wet⸗ ter, bleiben waͤhrend des Sturms am Ufer. Ziemlich ſel⸗ ten iſt die kleine ganz weiße Gattung mit feiden- und ats lasartigen Federn, ſchon von Sparmann abgebildet; wohnt am Vorgebirg d. g. H., um Chriſtmas und die Mariannen, ea Pa . fiſcht am Ufer, ſetzt ſich auf Baͤume, at ſehr kurze wimmfuͤße, dunkelſchwarzen und Schnabel, der etwas abweicht. . N n Die Scharben (Cormorans) vorzuͤglich haͤufig den Kuͤſtenklippen der Malwinen. a en die weder durch Annäherung, noch durch Schuͤſſe u. Stein | wuͤrfe zum eiligeren Davonfliehen veranlaßt werden konnten; | denn Fliegen ſcheint für fie wegen der kleinen Fluͤgel und ihrer großen plumpen Maſſe nur eine ſehr muͤhſame Arbeit zu ſeyn; ſie ſtrecken dabey den Hals aus, breiten ihren Schwanz aus, und ſchlagen lange und heftig mit den Flür geln auf die Waſſerflaͤche, bis fie ſich erheben koͤnnen. Bey Schrecken geben ſie die aufgezehrten Fiſche aus dem Magen von ſich. Da bey dieſen Voͤgeln die Federbedeckung nach Alter, Geſchlecht, Wohnort ꝛc. verſchieden iſt, ſo herrſcht große Ungewißheit hinſichtlich ihrer Gattungen; nur bey Carbo ‚eristatus aber am Vorgebirg d. g. H. scheint die Farbe beſtaͤndig braun zu bleiben. Uebrigens gab es in der zeehundsbay ganz ſchwarze, und andere mit weißem Bauch und geldem Ring um die Augen; am Horncap ebenfalls ſolche mit weißem Bauch. Auf den Malwinen, wo der Ingere Aufenthalt den Verf. eine beſſere Beobachtung zus waren die jungen, kleineren gruͤnlichſchwarz; ſpaͤter wurde zuerſt der Hals, dann die Bruſt weiß wie Seide. Bey den ausgewachſenen ſcheint bey dem einem Geſchlecht der Kropf weiß zu bleiben; einige haben gelbliche Warzen die Augen und an der Schnabelwurzel. Die groͤßeren dickeren haben auch groͤßere Warzen und weißen Hals 6 » 0 Auf den Malwinen iſt auch am haͤufigſten Apteno- Aytes demersa (Manchot). Dieſe Voͤgel laſſen beym Schwimmen nichts als den Kopf ſehen. Sie bewohnen ausſchließlich die! kleinen Inſeln zwiſchen den Malwinen. um einen Begriff dieſer Inſelchen zu geben, beſchreiben die f. eine von denen in der Franzoſenbay, die ſogenannte Isle aux Pingouins (ſollte Isle aux Manchots heißen, da die Pinguine auf der füdlihen Halbkugel nicht vorkommen). Rings herum, jedoch nur am Meer ſelbſt, geht ein dun— kelgrüner Streifen, gebildet von den Buͤſcheln der breit⸗ blaͤtterigen Dackylis; dieſe Buͤſchel bewohnen die Man- chots im Sommer und Herbſt ſo lange, bis die Jungen — ins Meer gehen koͤnnen, und machen darinn Wege nach allen Richtungen und wohnen in backofenfoͤrmigen Loͤchern, welche ſie 2 — 3 Fuß tief mit dem Schnabel zwiſchen die zähen Wurzeln machen, mit ziemlich breitem, ſehr niederem Eingang; einige ſind mit trockenem Graſe ausgeziert. Hier legen fie ihre ſchmutziggelben Eper von der Größe der Trut⸗ huhneyer, wahrſcheinlich nur 2 — 3, nach der Anzahl der Jungen zu urtheilen, die die Alten um ſich haben. In aller Frühe und Abends kommen fie aus den Löchern her: vor, um zu ſiſchen; haben fie den Magen voll, fo bleiben ſie bey der Ruͤckkehr noch einige Zeit am Ufer und ſchreyen und bruͤllen miteinander um die Wette und zwar eben ſo wie ein Eſel, auch faſt eben ſo ſtark; dann kehren ſie um, und bleiben des Tags uͤber im Graſe oder in ihren Loͤchern. Zuweilen trifft es ſich, daß manche auf ihrer Jagd weniger glücklich find und daher ſpaͤter zurückkommen; dieſe haben dann ſo viel auf einmal verſchluckt, daß ſie es oft wieder von ſich geben muͤſſen, und man findet dann in den Pfa⸗ den Stuͤcke von Sepien und anderen Fiſchen. Haben die Jungen eine beſtimmte Größe erreicht, fo verläßt an einem ſchoͤnen Tage, vielleicht um eine gewiſſe Stunde, die ganze Schaar die Inſel und geht ins Meer. Der Capitaͤn Orne, der faſt das ganze Jahr in dieſen Gegenden zubringt, glaubt, daß ſie waͤhrend des Winters im Meer leben. Eine ſolche Auswanderung, welche bey der Anweſenheit der Verf. 1820 vorfiel, geſchah vom 20 — 25. April. Um fie zu fangen, muß man ſtill ſich nahen; bemerkt man ſie durch die Gras⸗ blaͤtter hindurch, ſo reicht ein einziger Schlag auf den Kopf hin, ſie niederzuwerfen oder zu betaͤuben, nicht aber ſie zu toͤdten; denn laͤßt man ſie dann gehen, ſo kommen ſie zu ſich und laufen davon, man muß ihnen den Kopf oͤffnen, um gewiß zu ſeyn, daß ſie todt ſind. Sehen ſich dieſe »Thiete uͤberraſcht, dann ſchlagen fie ein wirklich jaͤmmerli— ches Geſchrey auf, und vertheidigen ſich durch Schnabel⸗ hiebe, die bis ins Blut eindringen. Die Jungen verrathen ihr Lager durch ein eigenthuͤmliches Geſchrey, und man * * 774 kann dann ſicher 3 — 4 mit einigen Alten etbeuten. Zur Mauſerzeit beſchleunigen fie das Ausfallen der äußeren Lage der Federn, welches nur dann erfolgt, wenn ſie durch andere erſetzt ſind, mit dem Schnabel. Sie ſind ſehr von den Zecken geplagt, deren fie nie los werden konnen. Fliehen ſie durch ihr Labyrinth von Pfaden, ſo glaubt man Pferdege⸗ trab zu hoͤren; waren ſie in ihre Loͤcher geflohen, ſo brachten fie die Verf. mit einem ſcharfen in einen Korkzieher endens den Eiſen heraus; auch jene, die eben aus dem Meer zu⸗ ruͤckkamen, wurden von ihnen erbeutet, indem ſie, ſobald ſie ihre gleichſam wie von einem Biſchoffskragen umgebenen Koͤpfe über dem Waſſer bemerkten, ſich verbargen, bis ſie an den Strand gelangt waren, wo ſie ſich auf den Steinen nur mühfam mit ihren runden Fuͤßen und kleinen Flügeln forthalfen und daher leicht zu toͤdten waren; ihrer zehn konnten in 6 Stunden 60 — 120 Stuͤck erlegen; jedes wog 10 — 12 Pfd., gab jedoch nach Wegnahme der ſo vielen Eingeweide und der Haut, wodurch zugleich alles Fett mit weggenommen wird, nicht mehr als 3 — 4 Pfd. Fleiſch, das ſehr ſchlecht ſchmeckt; einige Schweine, die ihre Öligen Haͤute fraßen, bekamen davon einen ſehr eckelhaften Sardellenge⸗ ſchmack. Bey dieſer Gattung Manchot, derſelben wie am Cap, war der Darmcanal ohne den Magen, der bis an den unteren Theil des Abdomens geht, 24 Fuß, die ganze Ver⸗ dauungsröhre alſo etwa 25 Fuß lang, waͤhrend der Vogel ſelbſt nur 19 Zoll. Auf den Malwinen findet ſich auch noch, aber felten, der gehäubte Manchot und der große (Apt. patagonica); ein Stuͤck der letzteren Gattung wog 29 Pfd. Sie finden ſich ſehr weit im Meer, einige zwiſchen der Inſel Campbell und dem Horncap; ſetzen ſich wirklich auf ſchwimmende Eisinſeln. Die Gaͤnſe auf den Inſeln der Franzoſenbay bleiben hier nur fo lange, bis fie ihre Jungen mitnehmen koͤnnen, und wandern dann fort, ſo daß Ende April faſt keine mehr zu ſehen war. Haben andere Federn, anderes Geſchrey als die Gemeinen Gaͤnſe, und Hoͤcker am Fluͤgelbug; giengen nicht ins Waſſer, außer wenn man ſie hineintrieb. { Enten ſahen fie hier nur 2; eine von mittlerer Größe und rauchgrauer Farbe, konnte ſehr gut fliegen; dann die Ente mit kurzen Fluͤgeln, welche ſehr groß iſt und daher nicht fliegen kann; iſt ſehr furchtſam. Um ſie zu eſſen, muß man ſie nicht bloß rupfen, ſondern die Haut abziehen. Stercoraria cataractes (bey den engkiſchen Schiffern das Huhn vom Egmontshaven) iſt leicht zu erkennen an dem breiten, weißen Querſtreifen unter den Fluͤgeln, der gegen die braune Leibesfarbe ziemlich abſticht. Die gemeinen Mövengattungen finden ſich am Cap, auf Neuholland, in der Seehundsbay, auf den Malwinen, ſelbſt in Braſilien; zu Rio de Janeiro iſt ihr Fleiſch ſehr geſchaͤtzt, fo daß man Jagd auf. fie macht. S. 155. Leon Dufour, anatomifhe Unterſuchun⸗ gen der Cicaden. Seine Unterſuchungen ſind an Cicada orni und plebeia gemacht, und ſehr abweichend von denen des Marcel de Serres (Obsery. sur les usages des div. part du tube intest, des insectes 1812 und Obs. 7 „ N 5 sur les usages du vaisseau dorsal 1815). — Abgebil. det find t. 4. Cicada orni, Cercopis spumaria u. Le- dra aurita. S. 172. Feſſon über die Suͤdſee⸗Inſeln und den großen Ocean. Die Suͤdſee⸗Inſeln find theils Urgebirge, theils vulcaniſchen Urſprungs, theils aus Madreporen ent— ſtanden. Die Vegetation iſt hier ganz indiſch, und das allmaͤhliche Abnehmen beweiſt, daß fie ſich von der Polyne— fie her bis zu den naͤchſten Ländern an America, z. B. zur Oſterinſel, von Weſten gegen Oſten, gegen die Richtung der gewöhnlichen Winde entwickelt hat; die wenigen ameri⸗ caniſchen Pflanzen und die europaifhen auf Neuholland koͤn— nen hier nicht in Betracht kommen. Die indiſche Vegeta— tion in ihrer vollen Schoͤnheit unter dem Aequator faͤngt bey den Sunda⸗Inſeln an, erſtreckt ſich über die großen Malaiſen und Tidoriennen, und iſt vorzüglich reich auf den oͤſtlichen Molucken und in Neuguinea. Hier finden ſich zahl: reichen Palmen, Cycas, Farren in ſo ſchoͤn und zartge⸗ formten Saͤulchen, Waͤlder vom Gatip, Brodbaum, Mus⸗ catnußbaum, Spondias, lange baumartige Lianen, und alle Arten der Leguminoſen. Dieſe Pflanzen nehmen gegen die Meerenge von Torres hin allmaͤhlich ab; hier nur mehr .eis nige, wie z. B. der Kohlarek, die indiſche Erythrina, der Sagobaum, 2 wilde Muscatnußbaͤume, Flagellaria indi- ca etc. Dagegen finden ſich im Suͤden der Polyneſie, in Neubrittanien und Neuirland ꝛc. noch Waͤlder vom Areca— und Sagobaum, von baumartigen Farren und Drymirhi— zen, im Haven Praslin haͤufig Vaquois, Barringtonia, Calophyllum, Gasuarina indica, welche Pflanzen gegen Suͤden hin, auf den Hebriden, auf Neucaledonien immer mehr abnehmen; noch ſuͤdlicher auf Norfolk kommen die⸗ ſelben Fichten (Columbia, Araucaria), wie im noͤrdlichen Neuholland, und eine beſondere Gattung Phormium vor, wie ſie nur noch in Neuſeeland ſich findet. Dieſes hat eine faſt ganz andere Vegetation, aber man bemerkt, was merk— wuͤrdig iſt, indiſche Sippen, wie Olea, Piper und ein nie⸗ tenfoͤrmiges Farrenkraut, welches auch auf St. Moritz vors kommt. Daraus geht hervor, daß der fuͤdweſtliche Theil der Polpnefie, zwiſchen den Wendenkreiſen dieſelben Pflan— zen und namentlich die Nahrungspflanzen mit den Inſeln des indiſchen Archipelags gemein hat. Sie haben ſich folgs lich bis an die entfernteſten Laͤnder, ſelbſt bis an America hin ausgebreitet; wie ſie auf die Sandwichsinſeln und die Oſterinſel gekommen ſind, iſt ſchwer anzugeben. Faſt auf allen hohen Inſeln der Suͤdſee wachſen die Cocos, die Brod⸗ baͤume ohne Kerne, der Taro (Hibiscus rosa Sinensis), das Zuckerrohr, die Ananas ꝛc. Noch auf Taiti finden ſich Pandanus, Gardenia, Baumfarren, Crateva, Ficus und ſelbſt noch das Bambusrohr; die nach Chamiſſo hier und auf Borabora fo häufigen Barringtonia und Casuarina (Filao) kommen nicht auf den Sandwichsinſeln vor, da⸗ gegen hier das auf den Marquiſen, den Fidgis ꝛc. ſo ge⸗ meine Sandelholz, das den Geſellſchaftsinſein fehlt. Auf den niederen Inſelu, wie den Carolinen, Mul⸗ graven 1c. wachſen gerne im Meerſand die Cocos, Scae- vola, Lobelia, Hibiscus tiliaceus, Pandanus odoratis- mus, Convolvulus pescaprae (Liseron de sable). Zu bemerken iſt, daß die hohen Inſeln um die Polyneſie, die Matiannen, Oualon, die Palocos die Orangen-, Citronen⸗ —— indiſchen Archipellags erhalten haben. m baͤume und Bruguiera, die ſich auf den übrigen Inſeln der Suͤdſee nicht wieder finden, aus andern Ländern des Eben ſo wachſen die Brod⸗ und Kaſtanienfrucht der Celebes und Molucken hier gleich Häufig, wie die Varietät ohne Kerne, welche allein auf Taiti, auf den Marquiſen ꝛc. vorkommt, während Artocarpus incisa, die Varietät mit Samen, die einzige Nahrungs⸗ pflanze auf den niederen Inſeln wie z. B. auf den Carolinen iſt, wo die Eingebornen ſelbſt mit den halb holzigen Fruͤch⸗ ten der wohlriechenden Vaquois fuͤrliebnehmen müffen, Auf den Sandwichs, Freundſchafts-Inſeln, den Marquiſen zc. ſind ſehr haͤufig der Taro, Igname, Spondias dulcis; auf Taiti ißt man in der Noth das Mark eines Bergfar⸗ rens, wie die Neger auf Madagascar und St. Moritz, welche es Cambare nennen. Tacca (Pya) waͤchſt auf allen Molucken, in den Ländern der Papous und auf News irland. Die Nuß von Inocarpus edulis (Ahi) findet ſich von den Sundainſeln an, wo die Hollaͤnder jene Pflanze Gatip-boom nennen, bis zu den öftlichften Inſeln des. Suͤdmeers. In Neuſeeland macht die trockne, holzige Wur⸗ zel des gemeinen Farrens (Ingooua der Neger im fuͤdlichen Neugallien, die fie für gewohnlich eſſen) einen Hauptnah⸗ rungsſtoff. Auch das Thierreich ſpricht fuͤr obige Behauptung; auf Sumatra kommt vor außer einem Tapir eine eigene Gattung vom Elephanten und vom Rhinoceros auf Borneo der aſia⸗ tiſche Elephant und der Orangoutang, auf Java der fhmars ze Panther, auf Bourou der Babirouſſa, auf den Molu⸗ cken der Galeopithecus, lauter Thiere die nur einem gro⸗ ßen Continent angehören konnten, durch ſpaͤtere Zerſtuͤcklung veffelben aber iſoliert wurden. Mehr oͤſtlich nehmen die vierfüßigen Thiere ab; ſchon auf Neuguinea nur noch das wilde Schwein, der Pelandor und Phalanger, der ſich bis Neuirland fortpflanzte, wo er Podin heißt und gegeſſen wird. Die Sippen der eyerlegenden Vierfuͤßer, wie z. B. die Crocodile von Java, ſo haͤufig auf Timor und Bourou, auch auf Neuguinea vorkommend, find auf Neuirland nur in einer großen Eydechſe vorhanden, deren Haut man hier zu Tambourets verwendet; auch die Eydechſen von Pan⸗ dang und Amboine finden ſich hier. Die Schlangen des aſiatiſchen Archipelags findet man auf keiner der Suͤdſee⸗ Inſeln, nur auf Rotouma eine große Gattung Coluber, dagegen auf allen Inſeln der Oceanie und Polynefie einen kleinen goldgelben Scincus. Pteropus Keraudren vers | breitet ſich von Africa und Madagascar an über alle In ſeln der Polyneſie bis nach Oualan, 160° O. L. p., nicht weiter; nur auf den Sandwichsinſeln eine kleine Gattung Vespertilio. Neuſeeland beſitzt von den Vierfuͤßigen bloß die Ratte, die Über der ganzen Oceanie verbreitet iſt; Neus holland hat zwar eigenthümliche Thiere; aber das Kaͤnguruh daſelbſt findet ſeinen Typus in dem Kaͤnguruh von der Aroe⸗ Inſel. Schweine und Hunde jetzt faſt überall; in Neugal⸗ lien bloß die Gattung Hund mit geraden Ohren, welche allein fruͤher auch auf Pelew und den Mariannen bekannt, auf den Carolinen aber dis zu ihrer Verbindung mit den Europaͤern unbekannt geblieben war. Auf Oualan kannte man bey des Vrf. Ankunft daſelbſt keine Hunde u. Schwei⸗ ne; dasſelbe begegnete Chamiſſo auf Radak,. 4 * > 1 — 777 Von den Vögeln finden fih auf allen hohen Suͤdſee— ſeln das Haushuhn, von dem mehrere wilde Stämme in der Polpnefie; in Neuguinea die Paradiesvogel, Prome- rops, Calao, in Neubrittanien und Neuirland zahlreiche apageyen, eben ſo in Neuholland, wo ſtatt des Ara der Cacatoes von Banks (Psittacus banksii) und der weiße mit gelber Haube. In Auſtralaſien wird Struthio casua- rius (Casoar à casque) von Neuguinea und den Molu⸗ cken erſetzt durch den Emiou (Casuarius novae Hollan- dige, der ſich auch auf Neuſeeland findet) und durch Phi- don Commers. (Merops moluccensis Gm.), wovon euſeeland eigenthuͤmliche Gattungen enthält, ſowie Nor⸗ folk und Neucaledonien. Auf den Sandwichsinſeln eine ſehr ſchoͤne rothe Cynniris (Soui-manga); auf den Ges een Psittacus fringillaceus der Freundſchafts— nfeln und Ps. taitensis (Evini), nebſt Cuculus taiten- sis; auf den hohen Carolinen und den Pelewinſeln eine uns bekannte Gattung von Columba und Turdus.- Die Ichthyologie von Taiti, den Sandwichsinſeln ıc, iſt groͤßtentheils die von Isle de France, im indiſchen Ocean; Schalthiere gibt es vorzuͤglich viele um die Molucken, an der Meerenge von Baß eine ſehr ſchoͤne Gattung Nautilus; die Inſecten find auf den Suͤdſeeinſeln ſehr ſelten, 2 — 3 indiſche Falter gemein auf den Molucken. S. 188. Deſſalines d'Orbigny d. j. über 2 Gat⸗ tungen Pterocera im Jurakalk vom Departement der un⸗ teren Charente. N f Der Verf. beſchreibt Pt. ponti (Strombus ponti Brongn.) von Ra Rochelle, wozu auch Strombites denti- culatus Schloth. gehört, und Pt. tetracera. S. 194. Mirbel über die Geographie der Meerpflan⸗ zen von Aamourour. Bekanntlich theilte Lamouroux die Hydrophyten in 5 Familien: Fucaceen, Florideen, Dictyoteen, Ulvaceen und Tonferven; die Ulvaceen gehören mehr der Polarzone, die Florideen der gemaͤßigten, die Fucaceen und Dictyoteen mehr det heißen Zone an. N Die Sargaſſen, gemein zwiſchen den Wendekreiſen, finden ſich ſehr ſelten weiter als 42° B.; die meiſten Gat⸗ tungen im rothen Meer. — Die Turbinaires nur zwi⸗ ſchen oder nahe an den Wendekreiſen, nicht ſelten im indi⸗ ſchen Ocean und um die Antillen. Die Cystoseirae von 25 — 50° Br.; Fucus sili- quosus an der Suͤdkuſte von Auſtralaſien, an Japonien und Kamtſchatka. Die aͤchten Fuci von 44 — 55° B.; nie ſah ſie der Verf. im Mittelmeer; viele Gattungen an den Küften von Terra nova, Nordengland und Frankreich; eine von Kamtſchatka. F. serratus nur in Europa. Die Laminarien, gemein unter dem Eis der Nord- meere, find ſehr ſelten unter 36° B., häufig jedoch zwiſchen 48 — 60°. Lamin, pyrifera nur in den Suͤdmeeren, fo wie L. buccinalis bloß am Cap. Die Desmareſtien bes merkt man gegen 40, ſehr ſelten unter 55°; in der ſuͤdli⸗ chen Halbkugel nur eine Gattung, ſo wie eine andere auf der Nordweſtkuͤſte von America; Desmarestia aculeata Ste 1831. Heft 7. 7 m — 778 an Terra nova und Kamtſchatka. Von Chorda 2 Gat⸗ tungen um die Antillen, nur eine in Europa, ſonſt dem Verf. keine bekannt. Fucus tuberculatus am Cap und an den Küften von Frankreich; F. moniliformis vom Diemensland bis Ja⸗ ponien, Die Claudeen nur an den Küften von Neuhol⸗ land, ſind die ſonderbarſten aller Hydrophyten. Von De— lesseria mehrere Gattungen in den europaͤiſchen Meeren, eine an Neuholland, eine im indiſchen Meer. Von Deli- sea eine Gattung im Mittelmeer, 2 andere in Auftralafien; von den Volubilaires eine in den Suͤdmeeren, eine zte im ganzen Mittelmeer. Die Seminervien in der gemäßigten Zone und zwar nahe an den Wendekreiſen; zwiſchen dieſen die Erinaceen; im mittleren Theile der gemäßigten Zone die Halymenien. Von Chondrus, in Europa ſo gemein, nur 3 Gattungen auf der ſuͤdlichen Halbkugel, nehmlich 2 vom weſtlichen Ame⸗ rica und r vom Cap. Die Gelidien am haͤufigſten im indiſchen Meer, fo wie die Lauremien, Hypneen und Acanthophoren zwiſchen den Wendekreiſen, und die Du⸗ montien in der gemäßigten Zone. a Die Sigartinen bilden 3 Abtheilungen; die erſte hat zum Typus Fucus ovalis Turner, an den Kuͤſten von Neuholland; der Typus der zweyten iſt F. confervoides Turn., uͤberall in Europa, an Japan, China und New holland; die dritte mit gegliedertem Stamm in Europa, am Cap und in Auſtralaſien; ſo auch die Plocamien. Die Amanſien, uͤberall ſelten, finden ſich nicht uͤber die Wendekreiſe hinaus. Die Dictyopteren; Padinen und Dictyoten nehmen vom Pol gegen den Aequator hin zu. Die Flabellarien nur im Mittelmeer. An großen Ulven iſt die gemaͤßigte Zone noch einmal ſo reich, als die kalte; dagegen die fadenfoͤrmigen Ulvaceen oder gruͤnen Conferven am haͤufigſten zwiſchen 80 — 65°. a Bryopsis in der gemaͤßigten Zone; Caulerpes unter dem Aequator, davon eine Gattung dem Mittelmeer ei⸗ genthuͤmlich. Die Spongodieen, vorzuͤglich Dichotoma, faſt uͤberall; letztere vom noͤrdlichen Schottland bis an dis Kuͤſten vom Diemensland. N 8 S. 205. Deshayes über die Sippen Hippurites und Radiolites, zuerſt entdeckt von Picot de Lapeprouſe 1745 in den Baͤdern von Rennes in den Pprenden, bes ſchrieben 1781 unter dem Namen Orthoceratiten und Oſtra⸗ citen. a Bruguieère nannte dieſe Oſtraciten Acardo, Las marck Radiolites, und ſtellte fie zu den Rudiſten unter die Bivalven; einige Orthoceratiten, die er Hippuriten nannte unter die Vielkammerigen zwiſchen Belemniten und Orthoceratiten. Allein die ſogenannten Kammern der Hip⸗ puriten ſind bloß Folgen des Wachsthums, wie beym Wir⸗ bel der Auſtern. Der Sipho laͤuft bey Nautilus, Ammo- - nites etc. ununterbrochen fort und heftet das Thier an die Schale; bey den Hippuriten dagegen fehlt er bey manchen Gattungen und iſt felbft wieder gekammert. Meiſtens iſt er nur eine Rinne zwiſchen 2 £eiften und zeigt im Querſchnitt f Bee 49 ; 8 . die Geſtalt eines Hufeiſens, offenbar zur Anheftung von Muskeln, indem derſelbe Eindruck ſich auch auf dem Oeckel findet. Der Deckel iſt nicht bloß die letzte Scheidewand, ſondern ganz frey, viel dicker und poroͤs, kurz ein aͤchter Deckel. Endlich lagen die Hippuriten nicht frey, ſondern waren an irgend etwas angewachſen, was bey den Viel⸗ kammerigen nie der Fall iſt. So beweiſt der Verf., daß die von Lamarck angegebene Stellung der Hippuriten unter die Polyehalamen unrichtig ſey. Nach feiner Meys nung gehört dieſe Sippe in die Familie der Rudiſten neben die Radioliten, und Sphaͤruliten vielleicht auch zu den erſte⸗ ten ſelb ft. ©. 211. Deffalines d' Orbigny d. j. über die Schnaͤ⸗ bel foſſiler Cephalopoden. Alle Schnaͤbel dieſer Art vereinigte Faure Biguet, (Considérations sur les Belemnites Lyon 1819) unter der Benennung Khyncholites. Der Verf, behält, dieſen Namen bey und beſchreibt 3 Gattungen in folgender Ord⸗ x nung. . Gattungen mit einer Kaputze. 5 . Ph. gigantea t. 6. f. 1, aus dem Jurakalk bey La Rochelt. 2. Rh. hirundo Knorr III. t. H. I, a, f. 9, 10; Blumenbach. 3. Rh. larus t. 6. f. 2. f. 50, al Bey Jena und Goͤttingen in Muſchelkalk. b. ohne Kaputze. Rh. gaillardoti (Lepadites avirostris Schlot h.; bey Jena. Oer Verf. vermuthet, daß die Gattungen der erſteren Abtheilung der Sippe Nautilus angehören; wenigſtens fins det ſich feine Khyncholites sigantea im Jutakalk von La Rochelle neben einer ſehr großen Gattung Nautilus, welche hier der einzige Cephalopod iſt, ſo daß ſie ſchwerlich einem andeten Thiere angehören durfte, zuwal da ſie mit der Groͤße dieſes Nautilus im Verhaͤltniſſe ſteht. Der Verf. beſchreibt nun dieſes foſſile Thier felbft unter dem Namen Nautilus gigas t. 6. f. 3. S. 221. Gaudichaud über Adriana, zenſippe aus der Familie der Euphorbiaceen. Steht zwiſchen Adelia und Rottlera. Der Verfaſ⸗ ſer fuͤhrt 2 Gattungen auf, A. tomentosa von der See⸗ hundsbay, und A. glabrata aus Neufuͤdwallis vom Fluſſe Hawkesbury. Eine dritte Gattung aus Neuholland wird von d' Urville in deſſen Reiſebericht beſchrieben werden. Auch Croton quadripartitum Labill, vom Diemensland gehört zu Adriana, ſo wie die wüten Gattungen jener Sippe aus Neuholland. S. 224. 8 über die Naturgeſchichte der Blatt; neue Pflan- läufe Der Verf. beobachtete 11 Generationen anche ohne Paarung, alſo eine mehr als Bonnet. Dieſe Frucht⸗ barkeit bey den Blattlaͤuſen dauerte 7 Monate, ſtatt 2, wie Bonnet angibt. Die eilfte Generation fand Statt am Ende Decembers, 0 die Sruchibärbeit ber Bratträufe 9 15 N N 7 ; 5 8⁰⁰ bis zum Frühling zu dauern. Indeſſen beſtätigte ſich Paarung, ihr folgten Eyer, und aus den Eyern kamen Jun⸗ ge. Es gibt alſo für dieſe Thiere 2 Arten der ee zung. N S. 225. 6. Cuvier, Anatofe der ponftagim Arbeiten der Academie waͤhrend 1824. 5 In einer ähnlichen Analyſe vom Jahr 1822 erwähnt der Verf. der Meynung von Flourens, daß dem eigentlichen Hirn die Sinnesempfindung, dem kleinen die Locomotion und dem verlängerten Ruͤckenmark nebſt den Vierhuͤgeln di Irritation der Muskeln zuzuſchreiben ſey. Bekanntlich herr⸗ ſchen bey den Fiſchen Zweifel uͤber dasjenige Paar der cker, welches vor dem kleinem Hirne liegt, gewoͤhnlich hohl iſt, und in ſeinem Innern 1 oder 2 Paar kleinere c enthält. Man hat es fuͤr das aͤchte Hirn angefehen, die Hoͤcker darunter fuͤr die Vierhügel, und die davor für die Knoten des Riechnervens. Arſaky und Serres zeigten, daß die vorderen Hoͤcker das aͤchte Hirn ſeyen und das große hohle Paar den Vierhuͤgeln entſpreche, was Slourens be⸗ ſtaͤtigte. Das unpaarige Tuberkel wird allgemein als das kleine Hirn angenommen, und zeigt auch ähnliche Verhälts niſſe, wie das kleine Hirn der Vierfuͤßer und Vögel, Die Anſchwellungen hinter dieſem kleinen Gehirn, durch deren ſtarke Entwicklung ſich das Gehirn der Fiſche weſentlich von dem anderer Thierclaſſen unterſcheidet, gehören nach e rens der Reſpiration an. N 1745 * 0 Wichtig iſt die Art der Vernarbung 95 Wunden des Gehirns, welche Flourens haͤufig zu beobachten Gelegenheit hatte. An der Stelle eines weggenommenen Stuͤcks bildet ſich geronnenes Blut und eine Erufte, unter der ſich Lyms phe anſammelt; dieſe Cruſte faͤllt nebſt dem angefreſſenen Knochen ab, wenn ſich unter ihr eine Haut gebildet, wor⸗ unter ein neuer Knochen entſteht. Die neue Haut iſt je⸗ doch keine Achte cutis, und bildet ſich an den Raͤndern der alten. Das weggenommene Stuͤck wird nicht ganz repro⸗ duciert, ſondern die verletzte Stelle vernarbt bloß. Eine einfache Theilung heilt ſich durch Aneinanderlegung der ge⸗ trennten Stuͤcke. Die obere Wand eines Ventrikels repro⸗ duciert ſich, ausgehend von den Raͤndern der uͤbriggebliebe nen Theile. Das Thier erhaͤlt ſeine geiſtigen 1 . allmaͤhlich wieder. a . Magendies Ute aungin uͤber das kleine Gehien ergänzen die von Flourens. Bey einem Schnitt in die Bas rolsbruͤcke des kleinen Gehirns uͤber dem sten Nervenpaat kann ſich das Thier nicht mehr auf ſeinen Vieren halten; es fällt auf die Seite, deren Nervenlamelle durchſchnitten iſt und dreht ſich ganze Tage lang herum; ein Meerſchwein drehte ſich ö6omal in der Minute. Dieſelbe Drehung erfolgt . bey Wegſchneidung eines pedunculus des kleinen Gehirns; ſchneidet man aber beyde weg, hoͤrt die Bewegung ganz auf. Bey Schnitten von unten nach oben richtet ſich die Rotation nach der Seite deßjenigen Stuͤckes zu, dem man die gerin⸗ gere Maſſe gelaſſen hat. Serres beobachtete dieſe Dre, hung ſelbſt bey einem Menſchen, bey dem ein Tee in Folge zu vielen Trinkens ziemlich verletzt war. Magendie zeigte ferner, daß das Ste Nervenpaar den Gekuchsſinn einen weit weſentlicheren Einfluß aͤu⸗ ßere, als die ſogenannten Geruchsnerven, und daß es über: haupt mit allen Sinnen in Verbindung zu ſeyn ſcheine. Slourens fand ſich durch feine Unterſuchungen an Tauben veranlaßt anzunehmen, daß das Gehoͤr ſeinen Haupt⸗ ſitz in der breyartigen Maſſe des Vorhofs habe, da erſt nach Hinwegnahme dieſes Theils das Hoͤren gaͤnzlich auf⸗ gehoben werde, und da nach Scarpa und Cuvier bey den niederen Thieren bloß jene Breymaſſe ſich findet, ſo daß man glauben kann, die Übrigen Theile des Ohrs dienten nur zu verſchiedenen Graden der Vervollkommnung des Gehoͤrſinns bey den höheren Thierclaſſen. 8 S. 235. Berzelius uͤber nothwendige Abänderung des chemiſchen Syſtems der Mineralogie. ) S. 268. Leon Dufour über. die Carabicinen und mehrere andere Käfer. — Fortſetzunnmg. Der Verf. handelt hier von den Gallen⸗ oder Leberge⸗ fäßen -( Epen en Intestins gréles, Swammerdams coeca parva, von andern Autoren Vasa varicosa genannt), und zwar vorzuͤglich von denen folgender Käfer: 2. Fam. Brachelytren: Staphylinus erythrop- Perus samen f . e 3. Serricornen: Buprestis g-maculata, Tele- F Lycus, Lampyris, Malachius, Drilus, Ano- ie f f 4᷑. Clavicornen: Clerus, Thymalus, Hister. 5. Palpicornen: Hydrophilus. 0 6. Lamellicornen: Cetonia, Trichius, Hoplia, Melolontha. 8 4 7. Melaſomen. 8. Taricornen: Hypophlaeus, Eledona, Diaperis. 9. Stenelytren: Helops, Cistela, Mycterus. 10. Tracheliden: Mordella, Meloe, Mylabris, Zonitis. 1 g 0 . Rhynchophoren: Anthribus. 12. Xylophagen. 13. Platyſomen: Uleiota. 2 5 14. Longicornen: Haematicherus, Lamia, Prio- nus, Callidium, Cerambyx, Leptura. 15. Eupoden: Crioceris merdigera, asparagi. 16. Cycliken: Cassida, Timarcha, Galleruca. 17. Aphidiphagen. f S. 283. Kang über Psyche, neue Sippe der Pte⸗ topoden und über 2 neue Gattungen Clio. Schon gegeben, Sfis 1827 (Bd. XX) H. VIII T. X. S. 287. Raſpail, Claſſification der Graminten (at Theil. — Schon gegeben, Iſis 1827 (Bd. XX) S. 922. St. zrr. Ternaug d. ä. über den Nutzen der Zucht . beſſerer Racen von Wollenthieren in Frank⸗ reich. BE 5 S. 319. Bonnard uͤber einen neuen erdigen phos⸗ phorſauren Kalk von Vallée de St, Thibaut im Dep. Co- ted'or, in Thon. 0 0 802 S. 323. Prevoſt über die Fortpflanzung der Malers Muſcheln. ni mu Seine an Unio pictorum gemachten Beobachtungen zeigen, 2 I. daß mehrere Individuen dieſer Gattung in ihren ſchlechtsorganen Samenthierchen von 18 M. M. 24g (Zoomal vergrößert)“ haben. Sie ſehen ſohlenfoͤrmig aus, find ſehr beweglich, und verhalten ſich, wie die der übrigen Thiere. 2. Andere, und zwar faſt eben ſo viel Individuen, ha⸗ ben Eyerſtock und Eyer von / M. M. im Durchmeſ⸗ fer. Letztere beftehen aus Dotter (½s M. M. im Durchm.) und Glahr, woruͤber ein zarter Ueberzug. 3. Die Samenthierchen kommen vom Hoden, die Eper vom Eyerſtock, durch 2 an den beyden Theilen des Leibes liegende Gaͤnge. 4. Trennt man vor der Legzeit die Maͤnnchen von den Weibchen, fo bringen letztete unbefruchtete, im Gegen⸗ theil befruchtete Eyer. 5. Zwar iſt auf dem Dotter keine Narbe, aber bey der Entwicklung des Foͤtus zuerſt eine Andeutung des Schloſſes, nach und nach der Rand der Schale, ſpaͤ⸗ ter ſchon beſtimmtere Formen, und zuletzt das Thier ſelbſt ſichtbar. Die 2 ſymmetriſchen ſeitlichen Theile, woraus der Koͤrper und Fuß beſteht, vereinigen ſich unten und bedecken den Dotter, genau ſo, wie beym Kuͤchelchen der Bauch den Dotter am Ende der Bes bruͤtung einſchließt. g S. 324. H. Roſe, uͤber das Vorkommen von Se⸗ lenium in mehreren Mineralien. S. 325. Bogros uͤber Canaͤle in den Nerven. Nach Wegnahme der Nervenhaut, welche Reil mit verduͤnnter Salpeterſaͤure bewirkte, beſteht der Nerve aus häufig mit einander anaſtomoſikrenden Markfaͤden. Der Verf. fand nun, daß jeder Nervenfaden Canale beſitze, die ſich ohne weitere Vorbereitung injicieren laſſen. Er bediente ſich hiezu einer langen Glasroͤhre, am unteren Ende gebos gen, woran eine andere, die an der Wachsflamme in eine Haarſpitze ausgezogen werden kann. Iſt dieſer Apparat mit Queckſilber angefuͤllt und bringt man die Spitze in den Nervenfaden, ſo laͤuft jenes in den Canaͤlen ſo ſchnell, wie in den Lymphgefaͤßen, einige Zoll weit fort, und dann be⸗ darf es nur einer leichten Reibung der Nervenwaͤnde, um es weiter zu treiben. So injicierte er ſehr dünne Nerven⸗ äfte, ferner die des großen ſympathiſchen Nerven nebſt den Ganglien und die ganglia intervertebralia; alle dieſe Ganglien haben eine Menge gewundener und verſchlungener Canaͤle, die mit denen der davon abgehenden Nerven und Venenwurzeln communicieren. Merkwuͤrdig iſt, daß bey den gangl. intervertebr. die areolae des zwiſchen den Faſerlamellen der Verlaͤngerungen der dura mater liegen⸗ den Schwammgewebes ſowohl mit den Canaͤlen der Gang⸗ lien als mit den Vertebralvenen communicieren. Indeſſen konnte er weder die radiculae der Nervenwurzeln der gang- lia intervertebr.; noch die Subſtanz des eigentlichen und verlängerten Ruͤckenmarks injicieren. R S. 329. Olivier, von Angers über einen oxydulier⸗ ten Titanſand an den Ufern der Loire. * 803 ©. 330. Marcel de Serres über Knochenhoͤhlen im Grobkalk um Lunel⸗Vieil bey Montpellier. A Hier finden ſich Knochen von Löwen und Tigern, die theils zu noch lebenden Gattungen zu gehoͤren ſcheinen, theils auch nicht, da die Hundszaͤhne von einigen 16 Centimetres lang, 39 Millim. dick find, ferner von Hyaͤnen, Panthern, Woͤlfen, Fuͤchſen, Baͤren, Dachſen, Hunden, und zugleich auch, was merkwuͤrdig iſt, von kraͤuterfreſſenden Vierfüßern, als von Nilpferden, ſehr großen Wildſchweinen, Pecaris, Pferden, Cameelen (die noch nie foſſil getroffen wurden), Hirſchen, Elennthieren, Dammhirſchen, Rehen, Schafen, Ochſen, Caninchen und Ratten. Die Knochen liegen alle durcheinander. ; S. 333. Laugier, Analyſe des Platins aus Sibi⸗ tien von Kuſchwa in Gruͤnſtein. — Enthält Platin, Ei⸗ ſen, Kupfer, Iridium, Osmium, Titan, Chrom, kein Rhodium und Palladium. s S. 335. De la Sarpe über die Gramineen. Der Verf. weißt hier in Bezug auf Kaſpails Abs handlung über die Gramineen nach, daß bey den Gramineen mit aͤſtigem Stengel, namentlich bey Phalaris canariensis, das paarrippige Blatt über dem Abloͤſungspunct der Knoſpe beveſtigt ſey und die erſte Knoſpenſchuppe bey den Dicotyle⸗ donen eine ſeitliche Lage habe, ſo wie, daß die Staubfaͤ⸗ den und lodiculae in ihrer vollftändigen Entwicklung (Bam- busa arundinacea) nach Gay 2 concentriſche Syſteme von Organen bilden, ſtatt eines, wie Baſpail angibt. S. 341. Geoffroy St. Sil., Bericht über den zoo⸗ logiſchen Theil von L. de Freycinets Weltreiſe. — S. 353. Dureau de la Malle über die Frage, ob die alternative Succeſſton in der Reproduction der in Ge- ſellſchaft lebenden Pflanzengattungen ein allgemeines Natur⸗ geſetz fen? f i - Eine lange ausführliche Unterſuchung, aus welcher hervorgeht. Ä 1. daß die Keimfaͤhigkeit der Samen von vielen Pflan⸗ zen ſich 20 Jahre unter Waſſer, und wenigſtens 100 Jahre in der Erde erhalten koͤnne, wenn fie dem Einfluſſe der at moſphaͤriſchen Luft entzogen ſind. 2. daß die mineralogiſche Verſchiedenheit des Bodens keinen merklichen Einfluß auf die Vegetation äußert, wenn der chemiſche und hygroſcopiſche Zuſtand desſelben nicht verändert wird. 3. daß die ſpecifiſche Schwere des Holzes im Verhaͤlt⸗ niſſe von 1 2 variiere, nach der Natur des mit Bäumen —— — 2 0——— — bewachſenen Bodens, und daß das Mittel von vielen Ge⸗ wichten gleichalter Hölzer von derſelben Gattung, zwar aus verſchiedenem Boden, aber unter vollkommen gleichen Ver⸗ haͤltniſſen geſammelt, genommen werden müſſe, um eine genaue Angabe machen zu koͤnnen. ; 4. daß endlich die alternative Succeſſton in det Repros buction der Pflanzengattungen, beſonders wenn man fie in Geſellſchaft leben laͤßt, ein allgemeines Naturgeſetz, eine weſentliche Bedingung zu ihrer Erhaltung und Entwicklung ſey. g 1 f 120 17 2 11 Verhandlungen des zoologiſchen Clubbs zu London. 5 (Fortſetzung von Iſis Heft VI. S. 672.) 1 Wöchentlich waren Sitzungen, worin Vorleſungen ges halten wurden von J. Brookes über vergleichende Ana mie, und dom Secretaͤr Vigors. 170 1 Im Garten find ſchon an 100 lebendige Thiere in paſſenden Gehegen, Hoͤhlen und Vogelhaͤuſern, 2 Lama vom Herzog v. Bedford und R. Barclay, ein Leopard vom Lord Auckland, einige Kaͤnguruh vom Marquis v. Hert⸗ ford, ein Paar Caſuare vom Earl v. Mountcharles, ein ruſſiſcher Bär vom Lord Hertford; der Natel, Ichneumon, Tigerkatzen, Dachſe, Meerkatzen u. ſ. w.; von der Geſell⸗ ſchaft der Hudſonsbay wurden geſchenkt der canadiſche Luchs, arctiſche Fuͤchſe, Stachelſchweine, Ohreulen u. ſ. w. Unter den Vögeln finden ſich Adler, Kraniche, Moͤven, Toͤlpel, Cormorane, Hühner u. ſ. w. Der Geſellſchaft find ſchon uͤber 600 Mitglieder beygetreten (hat mithin jaͤhrlich eine Einnahme von 1200 Pf. und durch die Einlagen beym Ein» tritt einen Stock von 1800 Pf.) a RL Im Jahre 1827 erhielt die Sammlung von Cole⸗ brooke Baͤlge von Saͤugthieren und Voͤgeln aus Singapore, von L. Telfair Saͤugthiere, Lurche und Fiſche aus Neu⸗ holland und Madagascar, von Capitaͤn Lyon aus Mexico, von Dr. Richardſon viele Thiere von der Landexpedition in den Polargegenden unter Franklin; von Gapitän Peecy den Chlamyphorus truncatus. Die Zahl der Mitglieder ſteigt bereits an 800, £ Druckfehler. Iſis 1830, Heft 12, S. 1201, Zeile 18 von oben lies: der körnige Balkſtein, ſtatt: der koͤrnige Sandſtein. Ebendaſelbſt, S. 1204, 3. 4 v. o. l.: Sarbenbe⸗ zeichnung, ſtatt: Farben zeichnung. 1 laſſiker. Mit Kupfern. fa tur : Enchclopäbie der deutſch en 3 Groſchen. 11.— 16. Das Bändchen von 13. Bd. h jbinets : Encnclopäbie deutſchet er. Mit Kupfern. 12. 6 Groſchen das Baͤndchen gan 140 Seiten. 11.—13. Bd. Prachtausgaben der lutheriſchen Bibel. en- und Paſtoraltzgel mit SO Kupfern. 4. In 24 Lief. | II. und III. Lie 12 Gr. ſaͤchſiſch. Baus: und Familiepbſtel mit 24 Kupfern. . II. u. III. Lief. à 8 Gr. ‚Haus: * mit 36 Kupfern. Imperial 8 5 Velin⸗ In 12 Lief. II. u. III. Lief. à 12 G2r. ene mit 12 Kupfern. Royal 8. In 12 Lief. IV. u. V. „ à 5 Gr. ; 8 5 Imperial 8. In Auf Kunſtartlkel. Gallerie der Zeitgenoſſen. Ster Jahrgang, bie Nummern 53—78 . enthaltend. N 8 N Der Preis jeden Portraits bey Subſcription auf den ganzen Jahrgang von 26 Nummern iſt nur 2 Gr. ſächſ. Einzelne Nummern 5 Groſchen. Bis jegt erſchienen Nr. 53. Königin Thereſe von Bayern. C. Barth. — 54. König Ludwig von Bayern. Von demſelben. — 55. Krug. Von Falke. 7 56. Prinz⸗Regent Friedrich von Sachſen. * Wagner. ; Stahlſtich von In Stahl von 1 Alle 14 Tage ein Portrait. Gallerie der Dichter. Nr. 8. Gothe von Barth. F Ebenfalls jedes Portrait nur 2 Gr. . Portefeuille für Zeichner und Kunſtfreunde. ste Lief. Nr. 12. 13. Inmperialfolio. Jede Lief. 8 Gr. ſaͤchſ. Meyer's Schulatlas der neueſten Erdbeſchreibung, in 18 Karten. 15 2te Lief. Nr. 4—6. 6 Gr. ſaͤchſ. 4) Auſtralien. 5) Schweden. 3 ten und Mexico. 18 W Meyer's Univerfalatlas der neueſten Erdbeſchreibung, für Zei⸗ 17 tungsleſer und Reiſende. In 64 Karten. 2te Lief. Nr. 5 8. 8 Gr. facht. N 5) Schweden. 6) Norbamerica. 7) Sicilien und Ca⸗ . labrien. 8) Europa. 5) Nordameric. Freyſtaa⸗ =4 0 Beyde Atlaſſe (die erſten in Deutſchland auf Stahl geſtochenen) ſind, man betrachte ſie von der wiſſenſchaftlichen, der von der artiſtiſchen Seite, bey weitem das Beſte, was in Re bequemen Formate jemals, ſowohl in Deutſchland als im Auslande erſchienen iſt. Auch die Illumination iſt trefflich und und der Preis ſo wohlfeil, als er kaum gedacht — Jede Karte koſtet nur 2 Groſchen oder 9 „ 10 Bibfiogsaphifches: Inſtitut. ausgezeichnet, werden kann: Kreuzer rhein. Er ee RE, -fügen, Nicolaus Georg Geves Conchylien - Cabinet, herausgegeben und ſyſtematiſch nach der 18ten Gmelint— ſchen Ausgabe des Linneiſchen Syſtems beſchrieben von Friedrich Bachmann ꝛc. in Hamburg. Acht Hefte 5 er 5 Velin⸗Papier 110 35 ausgemalten «Kupfer: tafeln. reis eines jeden Hefts im Umſchlag. - 1 Thlr. Saͤchſ. 1 Pal Herr Friedrich Bachmann in Hamburg hat aus Lie— be für die Wiſſenſchaften und namentlich für die ae eine gaͤnzliche Umarbeitung des vor vielen Jahren im Buchhan⸗ del erſchienenen Bandes von N. G. Geves Beluſtigungen im Reiche der Natur mit 18 Kupfertafeln übernommen und zugleich die im Buchhandel noch nie erſchienenen übrigen 15 Kupferta- en viele Werks nach dem Linneiſchen Syſtem geordnet und bes rieben. . Wir konnen daher den Freunden der Naturwiſſenſchaften die erſten Hefte der neuen Bearbeitung dieſes Werks zur Anſicht vorlegen, welches in Hinſicht der Treue und trefflichen Ausfuͤh⸗ rung der dazu gehoͤrenden Abbildungen alle bis jetzt erſchienenen Werke dieſer Art hinter ſich zuruck laßt. Das ganze Geviſche Conchylien Cabinet, beſtehend aus = Kun Kupfertafeln nebſt Beſchreibung liegt nun En Ab: ruck bereit. 2 „ Zur Erleichterung des Ankaufs werden wir daſſelbe Heft⸗ weiſe, jedes mit 4 ausgemalten Kupfertafeln in Umſchlag gehef— tet, wovon das 8te Heft 5 Tafeln und ein ſyſtematiſches Ver⸗ zeichniß aller 8 Hefte enthält, erſcheinen laſſen. Der Preis ei⸗ nes jeden Heftes iſt 1 Thlr. Saͤchſ. f Diejenigen aber, welche bey dem Empfang des erſten Hef⸗ tes 6 Thlr. Saͤchſ. vorausbezahlen wollen, erhalten dafür 5 8 Hefte successive bis Ende dieſes Jahres geliefert. . Von der Aufnahme, welche dieſem Werke abfeiten des Pub⸗ licums zu Theil werden wird, muß es abhaͤngen, ob nach Er⸗ ſcheinung deſſelben eine Fortſetzung ſtatt finden wird. Zu dieſer, welche alsdann in ſyſtematiſcher Ordnung verfaßt werden ſoll, hat Herr Bachmann die Materialien bereits geſammelt und ſeine eigene aus faſt 6000 Stuͤcken beſtehende und an den ſelten⸗ ſten Cabinetsſtuͤcken reiche Conchylienſammlung, deren bedeuten der Vorrath gut erhaltener Doubletten Liebhabern ſtets kaͤuflich zu Dienſten ſteht, fest ihn befonders in den Stand, die moͤglichſt reichhaltige Ausſtattung dieſer Fortſetzung, ſowohl an ſeltenen als trefflich erhaltenen Conchylien zu verſprechen. Wir haben dieſer Anzeige nur noch den Wunſch hinzuzu⸗ daß die Herausgabe dieſes Werks ſich des Beyfalls der Naturforſcher erfreuen und in denjenigen, welche ſich noch nicht hinzuzaͤhlen, die Luſt erwecken moͤge: durch ernſtes Studium ei⸗ ner jo intereſſanten, als des denkenden Menſchen würdigen Wif⸗ ſenſchaft, wie die Naturkunde iſt, ſich bisher noch ungekannte gei⸗ ſtige Freuden zu bereiten. f Das erſte und zweyte Heft wird bis zum 1. September d. J. in den vorzuͤglichſten Buchhandlungen zu haben ſeyn, in Hamburg 1377 a bey J. G. Herold in der großen Johannisſtraße. bey Hoffmann und Campe. bey Perthes und Beſſer. Hamburg und Luͤneburg. . Herold und Wahlſtab. A, Allgemeines. S. 673. Buquoy, Würdigung der Organiſation. — ee Aphorismen fuͤr Meditation und Natur⸗ ichtung. f N — 677. Bonſtettens Scandinavien und die Alpen. B. Mineralogie. — 679. Karſtens Archiv für Mineralogie und Bergbau. — 701. Gourcy, über Motacilla feldegg, Alauda calandra, G. Zoologie. — 705. Brehm, die kleinen europaͤiſchen Rohrhuͤhner. — 70°. J. Müller, Kiemenlöcher an einer Caecilia. — 712. Wilbrand, Reclamation wegen des Urinſyſtems in den blutloſen Thieren. 1 — — Naturgeſchichte der Saͤugthiere von Schinz ꝛc. Heft 16. In Heft 5. S. 631 iſt Heft 5—15. angezeigt. 714. Auszüge aus Zoological Journal 1829, — Lyon, Neſt der Colibri. 5 — Woods Antilope personata, 216. Guilding, Clinidium, neuer Käfer. Chitonidae ıc. — 721. Stokes, Volvox globator. 722. Weſtwood, Ctenostoma, Aderus, Euglenes, Amy- 5 etes. — 725. Heineken, Fringilla canaria, butyracea, capilla. ; — 726. Bancroft: Thiere aus Jamaica. — 728. Grant, Orang⸗Outang. — — Stutchbury, Myochama, Cleidothaerus. — 229. Booth, Helix ohlonga. 5 730. Hors field, Falter, Amklypodia, Phaedra etc. 231. Curtis, Stylops etc. 732. Mindings geograph. Bertheit, der Säugthiere- 733. &und 8 Euphones, ö — 734. Sturms Vogel. — 735. Grays Spicilegia zool. — 739. Grabes Tagebuch auf Färde, — 741. Auszüge aus Annales d. Sc, nat, III. f Myrmecium, Arenaria, Navicella, Cohaea, Capsella. — 743. Orula, Mammalium, Francoa, Nervus olfactorins etc. — 747, Fiſchverbreitung, Apodanthes, Cautſchuk, Vespertiliones, Graphiola, f — 750. Leachten des Meeres, Oxalis, Brüten, Ictides, Legumi- nosse, Laminaxia, Filicites. x — 754. Nervus pneumo-gastricus, Gras-Embtpo, Loligo pis- catorum, Lecheguana, Tamariscineae, Bluͤthenſtaub, Phebalium. : — 767. Vögel in Braſilien. , 8 — 759. Ueber Verdauung; africaniſcher Löwe; Argonauta; Pre- vostea; Fotusblut. 7 4 — 760. Auszüge aus Band V. 1825. BL 3 a Eyer des Regenwurms; Geſchlechterzahl der Schafe und Menſchen, Infuſorien. i — 765. Flora der Malwinen; Schriften von Lamourour, — 768. Meervoͤgel von Quoy. 8 1 a Sylvia atri- i — 775, Suͤdſee⸗Inſeln von Lefſo n. 3 \ — 777. Geographie der Meerpflanzen, von Lamouroux; Hip⸗ puriten; Sepienſchnaͤbel; “Adriana; Blattläufe, 802. Maͤnnliche ©. 800; Cuvie rs phyſi iſcher Bericht. z bohle Nerven; Gramineen Keimfaͤhigkeit. SIERT. — 804, Zoologiſcher C 7. N 12h a Fehler in Eiſenlohrs Kaiſerſtubl. 4. 22 7. 0 aum ſ ch 1% 6. 15 3555 Rud. Wagners Knochenbreccien. * ; 8 1 Verlag in Hildburghaufen, 1 F 8 Geves Conchylien. * . 4 h . 3 E 2 = er 4 Vie ve pre Antw. Sie fragen, warum Ihr Buch in der Iſis noch nicht angezeigt ſey. Wir muͤſſen annehmen, daß den Autoren welche ihre Buͤcher nicht einſchicken, an einer Anzeige der Iſis nichts liege. „Ned. Ein geg ange n. A. An Buͤchern. R. Brown, Supplementum primum Prodromi Florae nova flollandiae (Proteaceae novae). Eondini 50, 8. 40 Carus, fernere Unterſuchungen über Blutlauf in Kerfen, 4 — 18.1 T. (aus Act Leopold. XV P. II). Religion saint-simonienne. Enseignement central (Extrait de l’Organisateur). Paris. 31, 8. 64. . J. v. Utzſchneider, Antrag an die hohe e⸗ ordneten zur Beförderung des Ackerbaus, des Gewerb ßes und des Handels in Bayern. Muͤnchen. 31. 8. 27 Derſelbe, Antrag a. d. h. Cammer d. Abgeordr. zur Beförde rung des Unterrichts in den bayriſchen Schulanſtalten dc, Muͤnchen. 31. 8. 45. 4 ee Probe-Heft des Atlas von Europa in 220 Blättern v. J. Wei und Woͤrl. Freyburg im Breisgau bey Herder. 1880, 4, 2 Charten. HR Dr. J. J. Sachs, Grundriß der Diätetif bey dem Gebrau aller Mineralwaͤſſer und beſonders der in den Struveſchen Trinkanſtalten. Berlin. Vereins⸗Buchhandl. 20. 8. 62. Bruchſtuͤcke aus dem Leben des als Opfer feiner Wiſſenſchaft ges fallenen Dr. A. Fr. Schweigger, nebſt dem Leibnitz ſchen Miſſionsplan. Halle b. Anton. 80. 8. 84. Dr. Mansfeld und F. A. Weſtphal, das Taubſtummen ſtitut zu Braunſchweig. Br. b. Vieweg. 30. 8. 78. b J. Schmidberger, Beytraͤge zur Obſtbhaumzucht und zur Ne turgeſchichte der den Obſtbäumen ſchaͤdlichen Inſecten. Linz b. Haslinger. H. 1. 27. 8. 195. N ; Pe Sammer der Abge B. An Zeitſchriften. 1 f 8 — 7 5:15 Y Feruffa cs Bulletin 30. Sect. 1—8. nx. 10 u. II. av ponses sur le systeme general @’instruction suivi France par de Fatismenil. 30. 8. 46. 5 Kaſtners Archiv fur Chemie und Meteorologie. 30. Nr. 6. Botaniſche Zeitung. 31. Nr. 10—12. Literatur-Blätter 179.4 Leonhard und Bromns Jahrbuch für Mineralogie, 1881 Heft 2. — .. rt VOLR Tafel VI. VI. Der Preis von 12 Heften iſt 8 Thlr. ſaͤchſ. oder 14 fl. 24 kr. rheiniſch, und die Zahlung iſt ungetheilt zur Leipziger Oſtermeſſe des laufenden Jahres zu leiſten. Man wendet ſich an die Buchhandlung Brockhaus zu Leipzig, wohin auch die Beytraͤge zu ſchicken ſind. Unfrankierte Bucher mit der Poſt werden zuruͤckgewieſen. Einladung zur Theilnahme durch Actien. an der Ausbeute einer nach der Küſte Guineg zu veranſtaltenden Reiſe. Der Unterzeichuete bereitet ſich vor, noch gegen Ende »iefes Sommers nach den däniſchen Miederlaſſungen auf der ltüſte Guinea abzureiſen, um dort wenigſtens ein Jahr dem Sammeln von Naturalien aller Art zu widmen. Er wünſcht dieſe Neife auf Actien zu machen, und erlaubt fich demnach zur Theilnahme daran einzuladen und den Plan und die Bedingungen dieſes Unternehmens vorzulegen. Ein beſtimmrer Preis iſt für eine Uctie nicht feſtgeſetzt, fondern jeder Theilnehmer intereſſiert ſich für eine beliebige Summe, welche jedoch mindeſtens 5 Friedrichdor betragen muß, und erhält dafür, ſobald hinreichende Sendungen nach Europa gemacht worden find, ein reichliches Equivalent aus den von ihm ſelbſt gewählten unten näher bezeichneten Fä— chern, entweder auf einmal oder ſucceſſive, welches ſich nach der Größe der Sendungen richten wird, und worüber es beſſer iſt, nichts Gewiſſes zu beſtimmen. : Der Here Profefor Lehmann und Herr Wm. von Winthem haben die Güte gehabt, mir nicht allein ihre thätige Mitwirkung zum Gelingen dieſes Vorhabens zuzu— ſichern, ſondern ſich auch bereitwillig zu erkären, die Leitung und Direction deſſelben, was den Empfang der Uctienbei- träge, der von mir zu ſendenden Naturalien und deren Ver— theilung an die Actionaire betrifft, zu übernehmen. Unter den Auſpicien einer ſolchen Direction, ausgerüſtet mit Allem, was zur Erreichung des vorgeſteckten Zweckes nur irgend beitragen kann, mit der Art und Weiſe, wie Naturalien geſammekt, behandelt u, ſ. w. werden müſſen, don früher Jugend an vertraut — in welcher Hinſicht ich mir ſchmeichle, dem naturforſchenden Publicum ſchon hin— reichend bekannt zu ſeyn — glaube ich mit Zuverſicht mein Unternehmen empfehlen, und den Theilnehmern im Voraus völlige Zufriedenheit mit dem Reſultate deſſelben verſprechen zu können. —ͤũ—— — — ——— Actien koͤnnen auf Naturalien aller Art genommen wei den, und bitte ich nur bei der Uebernahme derſelben zu mel ob ſich dieſelben auf 1. Säugthiere und Vögel — mit Ausnahme ji doch der größeren Arten, da deren Behandlung für da Beſte der Actionaire anderer Fächer zu zeitrauben feon würde, wobey ich mich jedoch anheiſchig macht beſondern Aufträgen der Theilnehmer hinſichtlich de Beſorgung ſolch größerer Säugthiere, wenn irgen möglich, zu entſprechen. | | 2. Amphibien, Fiſche und Mollusken in Wein geiſt. 3. Inſecten — wobey zu bemerken, ob Inſeeten An Allgemeinen, oder od irgend eine beſtimmte Ordnung gewünſcht wird. 4. Cruſtaceen. Conchylieu — ob Land- und Fluß „ oder See muſcheln. 6. Getrocknete Pflanzen — ob Phanerogamen o Cepptogamen, wobey ich mich auf beſtimmte Familie nicht gut einlaſſen kenn, jedoch gern möglichſt daran Rückſicht nehmen und auch gern Actien auf Holzer ten übernehmen will. 5 7. Sämereyen und Zwiebeln. 8. Mineralien. 5 beziehen ſollen — wobey ich nochmals das Verſprechen w derhole, daß ich nach beſten Kräften für die gänzliche 3 friedenheit der Intereſſenten ſorgen werde. u Den Betrag, für welchen man ſich zu intereſſiren ge neigt feon möchte, bitte ich entweder an Herren Profeſſot Lehinann oder Herrn von Winthem zu ſenden, welche fofort den Actienſchein übermachen werden. Zur Sicheeſtellung der een im Falle eines mi zuſtoßenden Unglückes iſt mein Leben für eine hinreichende Summe verſichert. | Da es ohne Zweifel dem Intereſſe aller Aetionaire a . a gemeſſen iſt, daß dies Unternehmen recht bald ins W geſetzt werde; fo iſt der 31. Auguſt als äußerſter Termitg, bis zu welchem Actien angenommen werden können, ang ſetzt worden. Es iſt meine Abſicht Anfangs Septemb ſpäteſtens abzureiſen, und ich erſuche daher, falls man ge neigt iſt Antheil zu nehmen, mit der Erklärung nicht 15 zu ſäumen. A| 1.6 Heft Q 8 1. = 0 VIII. | Beer ſa m mlun g der Naturforſcher und Aerzte zu Hamburg; eroͤffnet am 18. September 1830. Hat man einige Tage lang die traurige Lüneburger oder Mecklenburger Heide durchwaadert, wo das Auge nichts erblickt als Geſtrüpp und hin und wieder Waldgruppen, und bisweilen ein Dorf gleich einer Dafe in Sand und Sumpf; ſo wird man plötzlich überraſcht, nachdem man dem Ende der Welt entgegenzufahren glaubte, in der Ferne freundliche Hügel, mit Bäumen, Gärten und Luſthäuſern bedeckt, wahrzunehmen. Es iſt Hamburgs liebliche Gegend, deſſen Thürme bereits hervorblicken. Bald fährt man längs dem mit Landſitzen verzierten Hamm, auf deſſen weſtlichem Abhang die Stadt prangt; man nähert ſich den einladen— den parkartigen Wällen, wird von den offenen Thoren em— pfangen und von einer wimmelnden, immer über und über thätigen Menſchenmaſſe begrüßt, welche in den engen Gaſ— fen kaum Raum für ihre Geſchäftigkeit findet. Ein Gang nach der Elbe, mit einem Walde von Maſten bedeckt, belebt das Gemälde noch mehr, indem unzählige Nachen wie Reihen Cameele hin- und hereilen, um Waaren und Menſchen von einem Welttheile zum andern zu fördern. Nur in einem kleinen freyen Staate, ohne anderes Inter— eſſe und ohne andere Politik als die des friedlichen Ver— kehrs mit den Menſchen aller Welt, kann ſolch zwangloſes Schauſpiel ohne Monopol und Verbot gedeihen und er— freuen; nur da fühlen ſich die Obrigkeiten als die Regler der Gefchäfte, nicht als die Herren derſelben. Es war eine Zeit, wo jeder nur ſein Handwerk trieb, und von nichts wußte, was außer ſeiner Werkſtätte lag, was leider noch hin und wieder empfohlen und befolgt wird. Allein die Bildung iſt ihrem Weſen nach univerſal, und iſt auch in der neueren Zeit als ſolche erkannt worden; Iſis 183 1. Hft. VIII. ein einzelner Stand, der nicht über ſeine Sphäre hinaus— greift, und ſelbſt der gelehrte Stand nicht ausgenommen, iſt nie etwas weiter als eine Profeffion , welche ſich eben in ihrer Beſchränktheit von dem Begriffe der Bildung, welche das Allgemeinmenſchliche iſt, ausſchließt. So war auch eine Zeit, wo der Handelsſtand ſich in ſeiner Sphäre gefiel und von nichts wiſſen wollte, was außer ihr lag. Die freyen Städte, beſonders Bremen und Frankfurt haben zuerſt dieſe Veſten geſprengt und kräftig für die allgemeine Bildung, für Anlegung von vielſeitigen Schulen und Samm— lungen gewirkt; und Hamburg iſt nicht zurückgeblieben. An den verſchiedenen Schulen wird vieles gelehrt, was man in manchen großen Staaten noch nicht haben will, und wodurch allein die Jugend erfährt, daß es noch andere Dinge unter dem Monde gibt, als diejenigen, welche ſie in der Werkſtätte oder dem Comptoir ihres Vaters geſehen hat. Das Krankenhaus iſt durch ſeine Größe, Bauart und Einrichtung eines der erſten Deutſchlands; daſſelbe gilt von dem ausgedehnten, prächtig gelegenen, ſehr fleißig verwal— teten und reich mit den ſeltenſten Pflanzen ausgeſtatteten botaniſchen Garten; eine Menge anderer Anſtalten, der Wohlthätigkeit, der Schifffahrt, des Handels und Gewerbs, der Technik, der Feuerlöſchung, der Arbeiten und Strafen finden ſich in der Stadt zerſtreut, ſo daß es kaum möglich iſt, binnen einer Woche herumzukommen und ſich über die meiſt ſinnreiche Einrichtung zu belehren. Bibliotheken und Naturalien-Sammlungen find mehrere vorhanden, worun— ter ſich beſonders die Stadtbibliothek und das Rödingiſche Muſeum auszeichnen. Doch davon nachher. Hamburg hatte daher Reize genug, um die Verſamm— lung der Naturforſcher und Aerzte anzuziehen, und man 50 787 5 5 0 hot in Heidelberg deßhalb mit Vergnügen in den Vorſchlag, daſelbſt zuſammenzukommen, eingeſtimmt. Auch hat ſich die Regierung ſo wie die Bürgerſchaft auf die gaſtfreund— lichſte Weiſe beeifert, den Fremden einen wohlthuenden Empfang zu bereiten und ihnen den Aufenthalt durch alle mögliche Aufmerkſamkeit angenehm und lehrreich zu machen, wozu nicht bloß die Wegräumung polizeylicher Förmlichkei— ten, die Vorausbeſtelluug von Wohnungen, die Einräumung der ſchönſten Säle, die Auſſchließung aller Sehenswürdig— keiten, die Begrüßung im Theater, die Einladung im bo— tauiſchen Garten gehören; ſondern auch und zwar vorzüg— lich die Dampfſchifffahrt nach Helgoland, ein wahrhaft Fü: nigliches Feſt, großartig und neu für die meiſten, und ein— zig in ſeiner Art, das nie wieder kommen wird und kann. Eine Seeſtadt hat für den Binnenländer ſchon an ſich Reize der Neuheit und Seltenheit genug; ſie wird aber eine neue Welt, ſobald der Staat ſelbſt auftritt, um die Fremden als ſeine Gäſte zu ehren, wie es hier der Fall geweſen. Dieſe Fahrt war ein Triumphzug der Gelehrten Deutſch— lands, der ihnen von der Weltſtadt ihres Vaterlandes zu: erkannt worden iſt. Die Stadt ſelbſt liegt unter 530 33, N. B., 270 38° L. von Ferro, und wuchs bereits nach Carls des Großen Zeiten, welcher daſelbſt zwey Burgen gegen die Sachſen bauen ließ, aus einem Fiſcherdorfe empor; unter Otto III. (985 — 1002) war es bereits als wohlhabender Ort bez kannt. Es zählt gegenwärtig 106,000 Einwohner, worun— ter 2000 Catholiken, 4500 Reformierte, 1000 Mennoniten und 10,000 Juden in 8500 Häufern, ‚von denen fich aber Feines auszeichnet, mit Ausnahme von 5 Kirchen, wovon der Michaelisthurm 456 Fuß hoch angegeben wird, was freylich mehr wäre, als beym Straßburger Münſter. Au— ßerdem ragen über die Stadt empor und ſind eine Zierde derſelben die Thürme von St. Nicolai, St. Katharinen, St. Petri und St. Jacobi, alle in ziemlich gleichen Ab— ſtänden von Weſten nach Oſten, und faſt alle nach der Angabe ungefähr 400 F. hoch, was aber nicht ſeyn kann. Der Jacobithurm wurde von einem noch lebenden Baumei— ſter ganz von Holz gebaut, und wird als ein rühmliches Muſter der Zimmermannskunſt betrachtet. Die hohen Wälle, welche die Stadt dumpf und unge— ſund machten, wurden und werden noch gegenwärtig abge— tragen und in geſchmackvolle Anlagen, wie zu Frankfurt und Leipzig verwandelt. Der Hauptmann C. A. Schwarz und J. Lobſe geben den Plan derſelben in Steindruck heraus, wovon ſchon mehrere ſehr wohlgerathene Blätter erſchienen ſind. Zu Heidelberg wurde der Bürgermeiſter der Stadt Hamburg, Dr. Bartels, welcher in ſeinen Briefen über Calabrien und Sicilien (Göttingen b. Die— trich 1787) fo viel Intereſſantes über die Seidenzucht, den Aetna und das Erdbeben in Calabrien den Freunden der Naturwiſſenſchaften mitgetheilt hat, zum Geſchäfts füh— rer, und Dr. Fricke, Vorſtand der chirurgifchen Abthei— lung im Krankenhauſe, der durch mehrere ärztliche Schrif— ten ſich rühmlichſt bekannt gemacht hat, zum Secretär gewählt. Beyde unterzogen ſich dieſem, nun durch die große Vermehrung der Verſammlung ſehr läſtig gewordenen Ge— ü 788 ſchäfte mit einem Wohlwollen, einem Gifer und Geſchick, welche nur der tiefen Erkenntniß des Werthes der Wiſſen—⸗ ſchaften, von der ſie durchdrungen ſind, gleich kommen, und wofür ihnen auch die volle Erkenntlichkeit und das aufrichtigſte Lob von Seite der Fremden zu Theil geworden iſt. Nachdem die neuen Geſchäftsführer durch Tiedemann in Kenntniß von der Wahl Hamburgs geſetzt waren, legte“) der Geſchäſtsführer dem bohen Senate den Entſchluß der Geſellſchaft, hier ihre Zuſammenkunft zu halten, vor, und fand bey demſelben, im Einverſtändniſſe mit dem erſten bürgerlichen Collegis, das erfreulichſte Entgegenkommen verbunden mit dem Auftrage, nichts zu verſaumen, was zur Förderung und Sicherung der wiſſenſchaftlichen Zwecke der Geſellſchaft beytragen koͤnne. Er antwortete deßhalb dem vorjährigen Geſchäftsführer, Herrn Geheimerath Tie— demann in Heidelberg, auf die an ihn gerichtete Anfrage: Indem ich die Ehre habe, Ihnen den Empfang Ihrer geneigten Zuſchrift vom 15. November anzuzeigen, verfehle ich nicht darauf zu erwiedern, daß ich dem Senate den Beſchluß der Geſellſchaft der deutſchen Naturforſcher und Aerzte: im kommenden Jahre Ham— burg mit ihrer Gegenwart beehren zu wollen, ohne Verzug vorgelegt habe und daß Derſelbe mich beauf— tragt hat, Ew. Hochwohlgeboren zu verſichern, daß was nach den hieſigen Verhältniſſen Er, vereint mit ſeinen Bürgern, zur Beförderung des Zweckes der Herren Naturforſcher und Aerzte beizutragen wird im Stande ſeyn, gewiß nicht verſaäumt werden ſolle. Nur bittet der Senat die Herren, gefälligſt zu bemerken, daß, da Hamburg weder eine Nefidenzitadt, noch eine Univerſität iſt, mithin der Reichthum und die Vorzüge der erſteren hier wegfallen, und die wiſſenſchaftlichen Anſtalten und Hülfsmittel der letzteren hier nicht vor— handen ſind, ſich alles darauf beſchränken wird, das geſellige Beieinanderſeyn möglichſt zu erleichtern und mit bürgerlicher Herzlichkeit dazu beizutragen, daß die uns bekannt werdenden Wünſche der Herren möglichſt erfüllt werden. Uebrigens hofft der Senat und ich mit ihm, daß Hamburgs Lage, der Elbſtrom und die Nähe des Meeres, vielleicht eine Excurſion auf daſſelbe nach Helgoland hin, ferner die Verfaſſung unſerer Stadt, die Induſtrie ihrer Einwohner, ihr Wohlthätigkeitsſinn und manche der Anſtalten, die wir demſelben verdan— ken, ſo wie die hohe Achtung für die Wiſſenſchaften, die man hoffentlich in manchen öffentlichen Einrichtun- gen nicht verkennen wird und die einen großen Theil unferer Bürger auszeichnet, nicht unwichtige Materia- lien der Forſchung wiſſenſchaftlich gebildeter Männer darbieten werden u. ſ. w. Zugleich bewilligte der Senat, auf den Wunſch des erſten Geſchäftsführers, unter Mitgenehmigung des erſten ) Wir entnehmen dieſe Vorgaͤnge aus dem von den Geſchaͤfts⸗ führern herausgegebenen, ſehr forgfältigen amtlichen Be⸗ richte (Hamburg b. Perthes. 31, 4, 72 und 24) mit den lithographierten Namensunterfchriften, N 189 — bürgerlichen Collegli und der, mit der Finanzadminiſtration beauftragten Bürger, eine beſtimmte Summe, um die er— forderlichen Koſten bei der bevorſtehenden Verſammlung zu decken, und ward auch dabei eine, die Wiſſenſchaften und den Staat gleichmäßig ehrende Liberalität, ſo wie auch den Geſchäftsführern ein, dankbar anerkanntes, Zutrauen bewieſen. 5 Die Geſchäftsführer erließen im Hornung 1930 im Hamburger Corrsjpondenten Nro. 59. folgende Bekannt— machung: Die Unterzeichneten machen hiedurch bekannt, daß die Verſammlung deutſcher Naturforſcher und Aerzte im bevorſtehenden September in Hamburg ſtattfinden wird. Dem sten und 4ten §. der Statuten diefer Verſamm— lung gemäß, iſt jeder Schriftſteller im naturwiſſen— ſchaftlichen und ärztlichen Fache zur Theilnahme an dieſer Verſammlung berechtigt; wer aber nur eine Su: augural-Diſſertation verfaßt hat, kann nicht als Schrift- ſteller angeſehen werden. Die zur Geſchäftsführung erwählte Commiſſion wird es ſich angelegen ſeyn laſſen, die nöthigen Vorberei— tungen zum Empfange der Fremden zu veranſtalten. Die Redacteure auswärtiger Zeitungen werden er: ſucht, dieſe Anzeige, fo viel ihnen möglich iſt, weiter zu verbreiten. . Bei den bereits Anfangs des Jahres zu treffenden Gin: richtungen, leuchtete es den Geſchäftsführern ein, daß es zweien Männern, bei dem beſten Willen und mit Anſtren— gung aller Kräfte, unmöglich ſeyn würde, diejenige Ord— nung in den weitläuftigen Geſchäftskreis dieſer Angelegen— beit zu bringen und zu erhalten, die doch fo nöthig war, um den Fremden bei der kurzen Zeit ihres Aufenthaltes, den möglichſt reichſten Genuß und die beſte Kenntniß des Wiſſenswertheſten und der Eigenthümlichkeiten Hamburgs zu verſchaffen. es am angemeſſenſten ſey, eine Anzahl hieſiger Naturfor— ſcher und Aerzte und zugleich der Nachbarſtadt Altona aufzufordern, ſich mit ihnen zu vereinigen und eine Com— miſſion zu bilden, deren Beſtimmung der Verſammlung gewidmet ſeyn ſollte. Es ergieng deßhalb an die Herren Doktoren Buek, Fallati, Gerſon, Günther, Hach— mann, Heiſe, Mönckeberg, Plath, Ph. Schmidt, Schön, Schrader, Schrödter, Siemers, Zim- mermann, Apotheker Noodt, Oberdörffer und Herrn von Winthem, hieſelbſt folgende Einladung: Die im September d. J. hier ſtattfindende Verſammlung der deutſchen Naturforſcher und Aerzte, macht es wine ſchenswerth, daß eine Anzahl hieſiger Naturforſcher und Aerzte ſich vereinige, um die Mittel und Wege auszufinden, den hier eintreffenden Fremden den Auf: enthalt angenehm, uützlich und fo wenig koſtſpielig wie möglich zu machen. Es ergeht deßhalb an Ew. Wohlgeboren die erge« denfte Anfrage: ob Sie gewilligt find einer Commiſſion beizutreten, die zu dieſem Behufe errichtet werden ſoll. Die Gefchäftsführer glaubten daher, daß \ 790 Ihre gefällige Antwort bitten wir dem dießjährigen Sekretair, Dr. Fricke gütigſt einzuſenden. Die Geſchäfts führer. NB. Herr Doctor Heiſe und Herr Oberdörffer wurden durch Krankheit verhindert ſich der Kommiſſion anzuſchließen. Die Einladungen an die Herren Doctoren Behre, Nagel und Steinheim in Altona erhielten noch fol— genden Zuſatz: „Ohne Zweifel wird es den Fremden angenehm ſeyn, „die naturhiſtoriſchen Sammlungen und die übrigen „Anſtalten Altona's kennen zu lernen u. ſ. w.“ Mit großer Bereitwilligkeit wurde von allen Herren dieſe Einladung angenommen, und bald darauf zu einer Verſammlung geſchritten, in welcher die Mitglieder der— ſelben die Geſchäfte unter ſich vertheilten und das Nöthige beſprachen. Dieſe Verſammlungen wurden, fo oft es wün— ſchenswerth ſchien, wiederholt, und es bekam auf dieſe Weiſe das Ganze die ſo nöthige und wichtige Haltbarkeit. Die Geſchäftsführer können nicht umhin, den Mitglie— dern der Commiſſion den ihnen ſchon privatim ausgeſpro— cbenen Dank, nicht allein für die Bereitwilligkeit, mit wel: cher fie ſich der Commiſſion anſchloſſen, ſondern auch für die ermüdende und fo zeitraubende Thätigkeit, mit welcher ſie den Geſchäften ſich unterzogen, hier öffentlich zu wieder— holen. Eine andere Sorge der Geſchäftsführer war, für das Unterkommen der Fremden die nöthigen Vorkehrungen zu treffen. Obgleich in einer großen Stadt, wo der Verkehr der Fremden ſehr bedeutend iſt, Wohnungen immer leichter aufzufinden ſind, ſo iſt dieſes doch in Hamburg mit man— chen Schwierigkeiten verbunden. Wir find hier nicht, fo wie in den ſüddeutſchen Staͤd— ten, daran gewöhnt und darauf eingerichtet, Fremde auf kurze Zeit in Privatwohnungen aufzunehmen. Die meiſten von ihnen müſſen in Wirthshäuſern ihr Unterkommen zu finden ſuchen. In frühern Zeiten war das Etagenbewoh— nen oder Chambres garnies halten gänzlich unbekannt, und nur erſt in der neueſten Zeit hat man das Angenehme die— ſer Einrichtung kennen gelernt. Um deßhalb die Schwie— rigkeit, die Beſorgung der Wohnungen betreffend, ſo viel wie möglich zu beſeitigen, wandten fi die Geſchäftsführer an den erſten Policeyherrn, Herrn Senator Dammert Dr., und baten denſelben, ein Büreau im Stadthauſe, (wo das Policepbüreau ſich befindet) zu errichten, um von dieſem aus die Beſorgung der Wohnungen beſſer und ein— greifender betreiben zu können. Wir ſtatten Herrn Senator Dammert, Dr., unſern verbindlichſten Dank ab, für die Bereitwilligkeit, mit welcher er nicht allein in unſern Wunſch eingieng, ſondern auch, daß er die Güte hatte, die Wohnungen durch Angeſtellte der Policey beſorgen zu laſ⸗ ſen. Es ergieng nun eine Aufforderung in den öffentlichen Nachrichten und Zeitungen, daß alle Diejenigen, welche während der Verſammlungszeit Logis abzutreten hätten, ſich in dieſem Büreau melden möchten. Außerdem wurde eine Anzahl Logis in den Wirthshäuſern beſtellt, und nach⸗ 291 dem jede einzelne Wohnung von Policepangeſtellten geſehen und gemiethet war, ſtanden nahe an 300 Wohnungen zu unſerer Diſpoſition. Anfangs Septembers wurde folgende Bekanntmachung in die Zeitungen eingerückt: „Diejenigen Naturforſcher und Aerzte, die zu der dieß— „jährigen Verſammlung hier eintreffen, und ſich keine „Wohnung im Voraus beſtellt haben, werden gebeten, „nach dem Stadthauſe (Neuenwall Nro. 166) ſich „gefälligſt hinzubemühen, wo fie ein Verzeichniß einer „Anzahl diſponibler und bedungener Wohnungen in „einem, zu dieſem Behufe daſelbſt errichteten, Büreau „zur Auswahl vorfinden. „Das Büreau wird vom 10. bis 20. September „von des Morgens früh bis des Abends 12 Uhr ge— „öffnet ſeyn.“ Hamburg den 2. September 1830. Die Geſchäfts führer. Auch wurde dieſelbe auf Karten beſonders gedruckt und an den Thoren, in den Häven u. ſ. w. vertheilt. Den Fremden, die ihr Quartier im Voraus bei uns beſtellt hatten, gleich beim Eintritt in die Stadt die An— weiſung zu ihrem Logis zukommen zu laſſen, wie wir ſo ſehr wünſchten, zeigte ſich bei den vielen und ſo verſchie— denartigen Communicationen, die unſere Stadt zu Waſſer nud zu Lande bat, ſpäterhin unausführbar, und es mußte genügen, wenn jeder Fremde erfuhr, daß er über Alles, was Logis betraf, auf dem Stadthauſe Auskunft erhalten konnte. Im März erließen die Geſchäftsführer eine beſondere Einladung an die Naturforſcher und Aerzte Deutſchlands und an viele des Auslands, wie es feit 3 Jahren Sitte geworden war, in der Abſicht, daß einer von dieſen Ge— lehrten in irgend einer Stadt bei ſeinen Collegen anfrage, welche etwa die Reiſe zu machen Luſt hätten, damit es den Geſchäſtsfübsrern könnte angezeigt werden, und dieſe dadurch in Stand geſetzt würden, die Größe des Raumes für die Verſammlung zu beſtimmen, und die beſtellten Wohnungen in Bereitſchaft zu halten. Am 29. May erſchien darauf in Nro. 86 des Ham— burger Correſpondenten von Dr. Ph. Schmidt, Arzt im Krankenhauſe, eine Schilderung deſſen, was die Fremden in Hamburg und der Gegend zu finden haben würden, welcher Aufſatz dem Heidelberger Bericht, Iſis 1830. Hft. V. S. 772, angehängt iſt. 9027 Die Geſchäftsführer fühlten ſich ferner verpflichtet, die Fremden, wenn auch nur in kleinen Umriſſen, darauf aufmerkſam zu machen, was in Hamburg in naturhiſtori— ſcher und mediziniſcher Beziehung wiſſenswerthes vorhan— den ſey. Die, dieſen Gegenſtand berührenden, Schriften ſind theils veraltet, theils haben ſie auch eine andere Ten— denz. Es wurden deßhalb mehrere Männer vom Fache er— ſucht, Mittheilungen in dieſer Hinſicht zu machen. Herr De. Ph. Schmidt hatte die Güte, es zu übernehmen, dieſe Materialien zu ordnen und ein Ganzes daraus zu ſchaffen. Auf dieſe Weiſe entſtand eine Schrift: „Hama burg in natur hiſtoriſcher und medieiniſcher Beziehung,“ welche, außerdem mit einem Paar litho: graphierten Anſichten von Hamburg und zweien Charten aus: geſchmückt, jedes Mitglied zum Andenken an die Ver⸗ ſammlung der deutſchen Naturforſcher und Aerzte in Hamburg aus den Händen der Gejchäfts: führer empfieng. Für die öffentliche Verſammlung bot Herr von Hoß— trup uns fein ſchönes Local „die Börſenhalle“ in der Bob: nenſtraße an. Die Vorſteher der öffentlichen Anſtalten und Privat- Inſtitute, des allgemeinen Krankenhauſes, des Waiſenhau— ſes, der Börſenhalle, der Harmonie, der Stadtbibliothek und der Commerzbibliothek, des Taubſtummen-Inſtituts u. ſ. w. hatten auf geſchehene Anfrage den Zutritt den Mitgliedern der Geſellſchaft erlaubt. Die Beſitzer von Pri— vatſammlungen, die Herren Amſink, von Eſſen, Dr. Fallati, Paſtor Müller, Nöding, Bürgermeiſter Sillem, Sommer in Altona, Proſeſſor Spangen: berg, Miniſter von Struve, von Winthem u. ſ. w. boten auf die zuvorkommendſte Weiſe gleichfalls ihre Samm— lungen den Mitgliedern zur Anſicht dar. Die Fremden zu empfangen hatte Herr Senator Dam: mert die Güte, uns den großen Saal im Stadthauſe zu überlaſſen. Zu den gemeinfchaftlihen Mittagstafeln und freund— ſchaftlichen Zuſammenkünften wurde der Apolloſaal, als das größte Local unſerer Stadt, gemiethet. Um den Fremden, namentlich den Inländern, den Genuß zu verſchaffen, die See zu ſehen, ja ſelbſt eine kleine Seereiſe zu machen, hatten die Geſchäftsführer die Veranſtaltung getroffen, daß das holländiſche Dampfboot, Willem de Eerſte, vom 22. bis 25. September zu ih— rer Diſpoſition ſtand, um mit demſelben eine Fahrt nach Helgoland zu machen. Bereits Anfangs Septembers fanden ſich eine Menge Fremde aus allen Gegenden, ſelbſt aus den entfernteſten Welttheilen, ein, fo daß wir jetzt ſchon eine Stunde (1 Uhr Mittags) beſtimmen mußten, wo dieſelben im großen Saale des Stadthauſes, um unnöthige und weitläuftige Beſuche zu vermeiden ſich treffen konnten. So vereinigten ſich auch ſchon am 16. September an der gemeinſchaftlichen Mittags» tafel mehrere Hundert Mitglieder. Am 12. September Morgens 9 Uhr empfiengen die Geſchäftsführer die Mitglieder der Geſellſchaft (die Einhei— miſchen waren durch die öffentlichen Blätter zur Theilnah⸗ me beſonders aufgefordert), machten dieſelben mit den nähern Einrichtungen bekannt und theilten jedem Einzelnen folgende Sachen mit: 1) Das bereits erwähnte Buch: Hamburg in na⸗ turhiſtoriſcher u. mediciniſcher Beziehung, 2) Eine Eintrittskarte für die Börſenhalle. 3) Eine deßgleichen für Herrn Röͤdings Muſeum. 4) Eine für die Harmonie. 5) Ein Verzeichniß der Mitglieder der Commiffion, mit der Bezeichnung der Plätze derſelben bei der Mittagstafel, 792 795 x 6) Folgende Benachrichtigung: I. Die Geſchäftsführer werden vom 12. bis 17. Sept. des Morgens von 9 bis 11 Uhr und den 17. des Nachmittags von 2 bis 5 Uhr, den 18. aber des Morgens von 8 bis 10 und des Nachmittags von 1 bis 2, den 19. und den 20. von 1 bis 2 Uhr im großen Saale des Stadthauſes (Neuen— wall Neo, 166) ſich aufbalten, um die Mitglies der der Geſellſchaft mit den getroffenen Einrich— tungen bekannt zu machen. II. Jedes Mitglied erhält von den Geſchäftsführern eine Einlaßkarte für die allgemeinen Verſamm— lungen, mit Bezeichnung des beſtimmten Platzes ſeines Inhabers. Dieſe Karte dient zugleich als Einlaß zu den übrigen gemeinſchaftlichen Zuſam⸗ menkünften. III. Die löbliche Polizeibehörde iſt mit den Geſchäfts— führern übereingekommen, daß es bei erſterer, ausnahmsweiſe, keiner beſondern Anzeige abſeiten der Fremden bedarf. IV. Bei dem Mangel an großen wiſſenſchaftlichen Anſtalten und Muſeen, und bei den vielfältig zerſtreuten Sehenswürdigkeiten Hamburgs, hat es den Geſchäftsführern nöthig geſchienen, eine Anzahl hieſiger Naturforſcher und Aerzte aufzu— fordern, ſich mit ihnen zu vereinigen und eine Commiſſion zu bilden, deren einzelne Mitglieder ſich verbinden, über Gegenſtände der verſchiede— nen Fächer der Naturwiſſenſchaft und Medicin den Fremden ſpecielle Auskunft zu geben. Auch einige Aerzte unſerer Nachbarſtadt Altona haben ſich gütigſt dieſer Commiſſion angeſchloſſen. Die Mitglieder der Commiſſion mit Beſtimmung der einzelnen übernommenen Fächer ſind: 1) Für die Botanik die Herren Dr. Buek u. Siemers. 2) Für die Phyſik und Chemie Herr Dr. Gerſon und Herr Apotheker Noodt. 3) Für Zoologie und Zootomie die Herren Dr. Gün— ther, Steinheim aus Altona und von Winthem. 4) Für Anatomie und Phyſiologie die Herren Dr. Sal: lati und Schön. 5) Für practiſche Mediein die Herren Dr. Behre aus Altona, Hachmann, Mönckeberg, Nagel aus Altona, Plath, Ph. Schmidt, Schrader, Schrödter, Zimmermann. * Hinſichtlich der Mineralogie haben Se. Excellenz, Herr Miniſter von Struve, mit zuvorkommender Bereitwillig— keit, ſich gütigſt erboten, die wiſſeunswerthen Mittheilungen zu machen. — Was die Botanik anbetrifft, fo hat auch Herr Prof. Lehmann auf die freundlichſte Weiſe ſich erboten, Aus— kunft über Alles, was auf Botanik Bezug hat, zu geben und zu veranlaſſen, daß Männer vom Fach einen tüchtigen Führer zu etwaigen botanifhen Excurſſonen erhalten. Iſis 1851. Hft. 8. | 704 V. Für die einzelnen Sectionen bringen die Gefchäfts, Führer folgende Stunden in Vorſchlag, und bes merken zugleich dabei, in welchen Localen dieſelben Statt finden können. 1) Für die Mineralogie des Morgens von 3 — 10 Uhr, in der Wohnung Sr. Excellenz des Herrn Mi- niſters von Struve, Kaffamacherreihe Nro. 169. 2) Für die Botanik des Morgens von 10 bis 12 Uhr, in der Wohnung des Herrn Profeſſor Lehmann, große Drehbahn Nro. 395, 5) Für die Zoologie, Zootomie, Anatomie m, Phyſiologie des Morgens von 8 bis 10 Uhr, im anatomiſchen Saale im Kurhauſe, Zuchthaus— ſtraße, (blieb in der Börſenhalle, um ſich nicht zu zerſtreuen, und auch den Aerzten Gelegenheit beyzu— wohnen zu geben.) 4) Für die Phyſik und Chemie des Morgens von 10 bis 12 Uhr, im Auditorio des Herru Doctor Schmeißer, Königsſtraße Nro. 238. 5) Für die Aſtronom ie nach zu verabredender Stunde“) in der Sternwarte. 6) Für die practiſche Medic in des Morgens von 8 bis 10 Uhr, in der Böͤrſenhalle. VI. Die allgemeinen Verſammlungen werden (die erſte den 18. September) um 2 Uhr im großen Saale der Börſenhalle (Bohnenſtraße Nro. 7) Statt finden und gegen 4 Uhr beendigt ſeyn. Die Anzeige der zu haltenden Vorträge und die Bes richte der verſchiedenen Sectionen machen den Anfang der Verſammlungen, nächſtdem folgen die Vorträge ſelbſt und den Schluß machen Vorſchläge, Anzeigen, überhaupt Ge— genſtände, die der Geſellſchaft von Intereſſe ſeyn können. VII. Der gemeinſchaftliche Mittagstiſch wird, vom 16. Septbr. an, um 4 Uhr im Apolloſaale (große Drehbahn Nro. 525) beginnen. Die Geſchäftsführer bemerken dabei, daß fie überall bei den hieſigen Einwohnern den Wunſch ausgeſprochen ha— ben, daß während der Verſammlungszeit keine Privatge— ſellſchaften Statt finden möchten. Sie erlauben ſich zu— gleich die ergebenſte Bitte an fämmtliche Mitglieder der Gefenfchaft, ihre Gegenwart dem gemeinſchaftlichen Mite tagseſſen nicht zu entziehen. Es werden täglich eine Anzahl Karten ausgetheilt, um den hieſigen Gönnern und Freunden der Naturwiſſen⸗ ſchaft und Mediein den Genuß zu verſchaffen, an einer ſo ausgezeichneten Geſellſchaft Theil nehmen zu können. Außer den Frauen und Töchtern der Fremden erſchei⸗ nen keine Damen bei Tiſche. Es werden bei Tiſche keine anderen Toaſte ausgebracht, als die die Geſchäftsführer vorſchlagen. *) Die aſtronomiſche Section vereinigte ſich mit = phyſtcaliſchen. 50 795 Bei der Tafel werden die Mitglieder der Commiſſion und die Geſchaͤftsführer ihren beſtimmten Platz (welcher beſonders bekannt gemacht iſt) einnehmen, um die Bewir— thung zu leiten. VIII. Des Abends werden gleichfalls im Apolloſaale mehrere Zimmer zum Abendeſſen, zu freundſchaft— lichen Zuſammenkünften u. ſ. w. in Bereitſchaft gehalten. IX. Die öffentlichen Anſtalten ſind vom 18. bis 26. September taglich zu folgenden Stunden den Fremden geöffnet: 1) Der botaniſche Garten wird mit Zuſtimmung des Herrn Prof. Lehmann den ganzen Tag den Fremden geöffnet ſeyn. 2) Im allgemeinen Krankenhauſe werden von 10 bis 12 Uhr die ärztlichen Viſiten gehalten. Die innern Einrichtungen des Hauſes ſelbſt werden des Morgens von 9 bis 10 und des Nachmittags von 12 bis 2 Uhr gezeigt. 5) Im Freimaurer-Krankenhauſe wird ein Arzt deſſelben, Herr Doctor Bülau, von 1 bis 2 Uhr die Güte haben, dort zu ſeyn, um die Fremden da— ſelbſt herumzuführen. 4) Der ärztliche Verein iſt den Fremden den gan- zen Tag geöffnet. Von 10 bis 2 Uhr wird jeden Tag ein Mitglied deſſelben ſich dort aufhalten, um die nöthigen wiſſenſchaftlichen Auskünfte zu geben. 5) Die Sternwarte wird von 1 bis 2 Uhr geöffnet ſeyn. Auch hat ſich Herr Repſold, nach mit ihm zu treffender Abrede erboten, einzelne Abende mit den Fremden dort zuzubringen. 6) Die Stadtbibliothek wird von 12 bis 2 Uhr geöffnet ſeyn, die Commerzbibliothek gleich— falls von 12 bis 2 Uhr. 7) Das Taubſtummen-Inſtitut von 1 bis 5 Uhr. 8) Die Apparate der Rettungsanſtalten werden im Kur— hauſe (Zuchthausſtraße) des Nachmittags von 1 bis 4 Uhr gezeigt. Die Beſitzer von Privatſammlungen baben ſich erboten, dieſelben täglich zu folgenden Stunden zu zeigen: 1) Herr Röding wird fein Muſeum (am Deichthorwall) vom 16. bis 27. September alle Tage des Vormit— tags von 10 bis 1 Uhr gegen eine, jedem Mitgliede ertheilte, Eintrittskarte öffnen. 2) Die mineralogiſche Sammlung Sr. Exzellenz des Herrn Miniſters v. Struve, von 12 bis 1 Uhr. 5) Die mineralogiſche Sammlung des Herrn Paſtor Müller (Catharinen- Kirchhof Nro. 38.) von 11 bis 12 Uhr. 4) Die ornithologiſche Sammlung des Herrn Johannes Am ſink (Holzdamm Nro. 97) den gan⸗ zen Tag. —̃ͤ — 796 5) Die ornithologiſche Sammlung des Herrn von Eſſen in Barmbeck, nach zu verabredender Stunde. 6) Die ornitbologiſche Sammlung des Herrn Profeſſor Spangenberg (Holzdamm Nro. 97) von 10 bis 12 Uhr. 7) Die entomologiſche Sammlung des Herrn von Winthem (Deichſtraſſe Nro. 55) von 1 bis 2 Uhr. 8) Die patholog iſch- anatomiſche Sammlung einer mediciniſch-chirurgiſchen Geſellſchaft bei Herrn Dr. Fallati (Speersort Nro. 52) von 12 bis 2 Uhr. Auch hat ſich Herr Sommer in Altona erboten, ſeine entomologiſche Sammlung in näher zu ver— abredenden Stunden den Fremden zu zeigen. Herr Bürgermeiſter Sillem (Cremon Nro. 67) wird Jedem, der es wünſcht, ſeine Gemäldeſammlung zeigen, fo auch Herr Prof. Spangenberg (Holzdamm Nro. 97) und Herr Bendixen (Kamp Nro. 275). Herr von Hoßtrup hat gegen, einem jeden Mit- gliede ertheilte, Einlaßkarte den Beſuch der Börſenhalle für den ganzen Tag erlaubt; ein gleiches hat die Direction der Harmonie (einer geſelligen Vereinigung mit einem ausgezeichneten Leſezimmer, große Bleichen Nro. 353) gethan. Die Mittagseſſen und die Abendunterhaltungen waren beſonders belebt und angenehm, unterbrochen durch ſiun— reiche Geſundheiten und zweymal erfreut durch einen Sän— gerchor unter der Leitung Methfeſſels. Wir haben dieſe Feſtlichkeiten in unſeren früheren Berichten ſchon ſo oft geſchildert, daß wir nicht im Stande find, etwas neues darüber zu ſagen; wir müſſen daher unſere Leſer dahin verweiſen. Was aber beſonders herausgehoben zu werden verdient, iſt, daß es in Hamburg zuerſt gelungen iſt, alle beſonderen Einladungen während der Verſammlungs— woche abzuſchaffen; ſo daß gar keine Zerſtreuung und mit— bin auch keine ſcheinbare Vernachläßigung Statt hatte, und ſich alle Mitglieder der Verſammlung nebſt ihren Fa— milien ſowohl Mittags als Abends, wo ſich gewöhnlich in einem abgeſonderten Zimmer die junge Welt mit Tanzen ergetzte, vereinigt fanden. Erſt in der zweyten Woche folgten Einladungen, vorzüglich von Seiten der Senatoren, wo man in kleineren Cirkeln ſich der Hamburger Gaſtfreund— ſchaft und Fröhlichkeit erfreute, und neben der vielſeitigen Bildung und den manchfaltigen, auf Reiſen in fremde Welttheile geſammelten Erfahrungen auch dem Binnenläns der fremde Gerichte ſchmecken lernte, wie Seefiſche und Schildkröten, woben ſich zugleich die gaturhiſtoriſchen Kenntniſſe nicht wenig erweiterten, und ſelbſt mancher Schildkrötenkopf ſich entſchloß, die Rückreiſe mitzumachen. Die Stadt hat zwey höhere Schulen, das Joh an⸗ neum und das Gymnaſium, wovon eigentlich jenes das iſt, was man anderwärts Gymnaſium nennt, und dieſes, was Lyceum. Das Johanneum verdankt ſeine Entſtehung der Reformation. Denn da man beſchloſſen hatte, eine höhere Anſtalt zu gründen, in welcher junge Leute für die Univer⸗ 797 2 fität vorbereitet würden, wählte man dazu das von Adolf IV., Grafen von Schaumburg, geſtiftete Johannis-Kloſter. Der berühmte Bugenhagen, welcher zur Einrichtung des Kirchenweſens auf einige Zeit hierher berufen worden war, übernahm es, auch dieſe Auſtalt einzurichten. Er weihte ſie am 24. May 1529 mit einer feyerlichen Rede ein. (Im vorigen Jahre wurde das 3. Secular-Feſt begangen.) Seit jener Zeit iſt ſie immer in demſelben Locale geblieben und hat unter den Directoren ſehr tüchtige und berühmte Leute gehabt. Im Jahre 1802 erhielt ſie durch den bekannten Gurlitt, den man deßhalb von Kloſter Berge bey Magdeburg berufen hatte, eine ganz neue Verſaſſung. Das ſtrenge Claſſenſpſtem ward abgeſchafft und dafür das Pa— ratlel-Syſtem eingeführt, und das Ganze den Fortſchritten der Zeit angepaßt. Hiebey wurde Gurlitt auf's Beſte von der Liberalität der Hamburger unterſtützt. Dadurch gelang es, das Johanneum zu einer folchen Blütbe empor: zubringen, daß es einen ehrenvollen Platz unter den aus— ezeichnetſten Gymnaſien Deutſchlands einnahm. Dieſen Rang behauptet es auch jetzt noch. Gurlitt hatte die Anſtalt in die ſogenannte Gelehr— ten- und die Bürgerſchule getheilt. Erſtere beſtand aus 5, letztere aus 5 Claſſen. Da ſich jedoch ergab, daß für die Ausbildung eines künftigen Gefchäftsmannes nicht genug geleiſtet werde; ſo wurde vor einigen Jahren eine dritte Abtheilung, eine Real- Schule hinzugefügt. Das Johan— neum beſteht alſo jetzt: 1) aus der Gelehrten-Schule mit 5 Claſſen; 2) der Realſchule mit 3 Claſſen; 3) der Vor— ſchule, in welcher die Vorbereitung für die beyden genann— ten Abtheilungen in 2 Claſſen Statt findet. Die Gelehrten- Schule leiſtet Alles, was man von einem Gymnaſium verlangen kann, und gewährt die völlige Ausbildung für die Univerſität. Die Realſchule bringt die jungen Leute ſo weit, daß ſie auf jedes Comptoir eintreten und mit Nutzen die Erlernung eines bürgerlichen Gewerbes beginnen können. Am Ganzen ſtehen drey Profeſſoren, mehrere Collaboratoren und Geiſtliche. Unter Gurlitt wurde nur in der zweyten Bürger— Claſſe Naturgeſchichte gelehrt; jetzt iſt ſie aber in 4 Claſ— ſen aufgenommen worden, nehmlich in die fünfte der Ge— lehrten, in die zweyte der Neal = und in die erſte der Vorſchure. Den Unterricht in der fünften der Gelehrten— Schule und in der erſten der Realſchule beſorgt Profeſſor Calmberg, in der zweyten Claſſe der Realſchule Dr. Meyer, und in der erſten Claſſe der Vorſchule Collabora— tor Jäger. Zur Verdeutlichung und Belebung des Un— terrichts ſind einige Kunſtwerke angeſchafft worden, doch iſt die Zahl noch nicht hinreichend genug. Am meiſten wird ein Mineralien-Cabinet vermißt. Doch auch ſo iſt wenigſtens für einen der wichtigſten Unterrichtsgegenſtände ein guter Anfang gemacht. Das meiſte hievon haben wir aus Calmbergs Geſchichte des Johanneums 1829. ge— ſchöpft, welche nähere Nachrichten von der Gründung an bis auf unſere Tage ertheilt. Das Gymnaſium iſt, wie geſagt, eigentlich ein Lyceum, worauf die Philosophica gelehrt werden. Es ſtehen daran ſechs Profeſſoren, wovon Hipp die Mathe— matik, Lehmann die Naturgeſchichte lehren. Wir wiſſen 793 nicht, woher es kommt, daß in der neuern Zeit fih manz che Stimmen gegen die Lyceen erbeben. Wenn fie die bis— weilen damit verbundene theologiſche Facultät meynen, fo haben ſie vollkommen recht; denn alle Vereinzelnung der Facultäten iſt vom Böſen, weil ſie Dünkel und Alleinklug— heit hervorbringt, die nirgends ſchädlicher wirken als in den Theologen, als welche ihrer Stellung nach einmal den meiſten Einfluß auf die Erziehung baben. Ein außer der Univerſität gebildeter Theolog hat nicht gefeben, daß auch Juriſten und Mediciner ſich anſtrengen müſſen, um etwas zu lernen, und hat nicht erfahren, daß es hier auch Kennt- niſſe gibt, welche aller Achtung werth ſind. Ein Lyceum aber, worauf bloß Philosophica, jedoch im weiteſten Sinne des Wortes, nehmlich mit den Naturwiſſenſchaften, der Phyſik und Chemie und der Naturgeſchichte, gelehrt wer— den, iſt kein Bruchſtück, indem dieſes Kenntniſſe ſind, wel— che jeder bedarf, der auf höhere Bildung Anſpruch macht; fondern ein Ganzes für ſich, eine Stufe des Unterrichts, welche der Univerſität vorangehen muß. Volkreiche Städte daher, welche keine Univerſität haben können, ſollten Lyceen haben. Der botaniſche Garten unter Lehmann auf dem nördlichen Walle iſt ungeachtet ſeiner neuen Entſtehung im Jahre 1821 durch die Liberalität der Stadt, die Thätigkeit des Vorſtands Lehmann und des Gärtners Ohlendorff, bereits einer der reichhaltigſten in Europa, und zeichnet ſich vorzüglich durch neuholländiſche Pflanzen aus, welche Ham— burg leichter von England erhalten kann, und wovon wie— der ſehr viele erſt in die anderen Gärten Deutſchlands ka— men, für die er in mancher Hinſicht als Seminarium be: trachtet werden kann. Er ijt eine Zierde und Ehre der Stadt, und trägt vieles dazu bey, den Gefchmuc an den Wiſſenſchaften zu verbreiten. Was auf die Maſſe wirken ſoll, muß auch in die Augen fallen und jedem leicht zu— gänglich ſeyn. Dazu iſt aber nichts mehr geeignet, als ein botaniſcher Garten und ein Naturalien-Cabinet, aus welchen die Beſchauer gewöhnlich ganz andere Dinge tra— gen, als ſie darinn geſehen haben, nehmlich Achtung für Natur- und Kunſtgegenſtände, Ordnungsliebe, Aufmerkſam— keit auf alles, was ſie ſonſt mit Füßen getreten hätten, Humanität überhaupt, was rückwärts ſelbſt wieder zur Bereicherung ſolcher Auſtalten beyträgt, ja das einzige Mit— tel zur Vervollſtändigung iſt. So lange daher dieſe an einem Orte fehlen, hat die Bildung keinen Halt, keinen Sammelplatz, keinen Stock, aus dem neue Wurzeln, Stämme, Blüthen und Früchte ſproſſen könnten. Daher mehren ſich auch dieſe Sammlungen in allen Städten, wo ſich die Bildung regt, und fie find nun das Schild für den Zu— ſtand einer Stadt geworden, wie früher das Ausſehen der Uhrtafel und des Pflaſters. . Der Garten hat fünf ſchoͤne Gewächshäuſer und eine Wohnung für den Gärtner, überflüſſiges Waſſer im Stadt— graben, boch und niedrig gelegenen Boden, Buſchwerk, kurz Alles, was zu einer vollſtändig eingerichteten Anſtalt dieſer Art gehört; er zählt bereits über 10,000 Pflanzen: Arten. In Ph. Schmidts Schilderung von Hamburg ſteht ein Verzeichniß der intereſſanteſten Pflanzen und derjenigen, welche von hier aus verbreitet worden find, 799 Billig verdient hier ſogkeich Erwähnung der große und mit den ſeltenſten Pflanzen reichlich ausgeſtattete Garten der Gebrüder Booth zu Flottbeck, etwa zwey Stunden nordweſtlich von Hamburg, eine Unſtalt, welche mit den erſten Gärten Deutſchlands wetteifert, und beſonders durch ihre Verbindung mit England immer das neueſte erhält, was dort eingeführt wird. Es iſt ein Handelsgarten, von dem man alles einſchlägige erhalten kann, was man nur wünſcht. Dieſe für die Wiſſenſchaft fo eiferigen Männer haben der Verſammlung zu Liebe fogar ein ſehr theures Model in Wachs von der ungeheuern Rafflesia in England machen laſſen, und der Beſchauung und Bewunderung aus— geſetzt. Die Naturforſcher haben von beyden Gärten ſehr reichhaltige Catalege erhalten. Sehenswürdig ſind noch in botaniſcher Hinſicht die Gärten des Senators Merk in Hamm, des Senators Schröder in Einsbüttel, des Conſuls Pariſh, die Baumſchulen des botaniſchen Gartens, der HH. Booth, Böckmanns, Schröders auf dem Burgfeld, Webers in Altona, und die agronomiſche Anſtalt des Frhrn. von Voght in Flottbeck, unter deſſen Pächter Staudinger. Das Krankenhaus, unter den Aerzten Sandtmann und Fricke, mit den Hilfs-Aerzten Fallati, und Ph. Schmidt, wurde erſt im Jahre 1825 vollendet und koſtete über eine Million Mark (eine Mark iſt genau eine Vier— telfrone), Es ſteht ein Viertelſtündchen von der Stadt entfernt, zlemlich im Nordoſten derſelben, mißt 7035 Fuß, hat 2 Flügel von je 350 Fuß, und iſt alſo, wie man wohl fiebt, ein ungeheures Gebäude, worinn fo viele Anſtalten vereinigt ſind, daß ſie für ſich ein eigenes Städtlein aus— machen. Die Verwaltung koſtet jährlich über 60,000 Kro— nen. Es wird eine anatomiſch-pathologiſche Sammlung angelegt, wovon bereits ein hübſcher Anfang gemacht iſt. Das Nöthige darüber findet ſich gleichfalls in Schmidts Schrift. In der Stadt befindet ſich eine kleine anatomiſche Anſtalt, vorzüglich zu gerichtlichen Sectionen und zum Unterricht der Chirurgen nebſt einer kleinen Sammlung. Der ärztliche Verein hat ein beſonderes Local und be— ſteht ſeit 1816. Außerdem hat ſich vor wenigen Jahren ein Verein jüngerer Aerzte gebildet, welcher bereits einen Band Mittheilungen aus dem Gebiete der Heilkunde her— ausgegeben hat. (Hamburg b. Hoffmann 1830) und auch ſchon eine recht artige Sammlung anatomiſcher Präparate deſitzt. br Die Sternwarte liegt auf dem nordweſtlichen Walle am Wege nach Altona unter 530 55, 5, N. B., gleiche falls ein neues Gebäude mit vortrefflichen Inſtrumenten von Repſold. Noch iſt nichts beſonderes von ihr aus— gegangen, weil kein Aſtronom daran angeſtellt iſt. Unmit— telbar daran liegt die Navigationsſchule, wenn wir nicht irren, unter Joh. Tonnies, welche ſehr wohlthätig für die Seeſtadt wirkt. Berühmter it Schumachers Sternwarte in Al— tona, obgleich nur ein kleines Häuschen in ſeinem Garten. So ſind es überall nur die Menſchen, welche erſcheinen, Verkehr, Nutzen und Ruhm hervorbringen, nicht Stein— maſſen, ſo groß und prahleriſch ſie auch ſich dem Wande⸗ 800 rer in den Weg ſtellen mögen. Große Gebäude ohne die dazu gehörenden Menſchen waren von jeher das Product der blinden Menge und des eitlen Deſpotismus. Man ſtaunt ſie au, geht aber mit unheimlicher Wehmuth vor— über, weil fie keine menſchlichen Spuren hinterlaſſen haben. Die Stadt- und die Commerzbibliothek haben wir leider zu ſehen nicht Zeit gehabt. Von jener ſchlägt man die Bücherzahl gegen 200,000 an, was wirklich merkwür— dig wäre, da ſelbſt Göttingen nicht viel mehr hat. Die neuere Literatur ſoll jedoch ziemlich fehlen. Außerdem ſind noch mehrere Bibliotheken von verſchiedenen Geſellſchaften vorhonden, welche je 30 — 40,000 Bände enthalten, und worüber wir gleichfalls auf Schmidts Buch verweiſen müſſen. Daſſelbe gilt von den kleineren Kranken- und Wohlthätigkeitshäuſern, vom Taubſtummeninſtitute, den Rettungsanſtalten, der Entbindungs-, Ammen , Kuhpo⸗ ckenanſtalt und von den verſchiedenen Bädern, ſo wie von mehreren Sammlungen phyſicaliſcher und chemiſcher In— ſtrumente, beſonders Schmeißers, Repſolds und der HH. Harris, Campbells u. Gaborys; von den vie⸗ len Fabriken der HH. Crone, Noodt, Schaumann, Wahrmann, Eimbcke, Lengerke, Schmilinsky, Mettlerkamp, Beil, Jacob, Hanſen, Brock, Abend— roth; von den Druckerpreſſen und der Brahmaiſchen hy— drauliſchen Preſſe von Meißner und Voigt; von der Furnierſchneiderey von Bergmann und Tiefenbacher. Das Theater wird durch warme Luſt geheizt, das Detentionshaus durch erwärmtes Waſſer, welches mittels einer Dampfmaſchine in auf- und abſteigenden Röhren durch das ganze Haus geleitet wird. Rödings Muſeum für Gegenſtände der Natur und Kunſt iſt ausgezeichnet und verdient alle Achtung, da es das Werk eines einzelnen, eben nicht bemittelten Mannes iſt, welcher es aus innerem Triebe ſeit einem ganzen Le— bensalter von beynahe 60 Jahren zuſammengebracht hat. Es enthält wirklich große Seltenheiten und iſt fo reichhale tig, daß es ſelbſt einer Univerſität zur Zierde und zum Nutzen gereichen könnte. Man fpricht auch davon, daß die Stadt Willens ſey, dieſes Muſeum, nach dem Bey— ſpiele von Frankfurt und früher von Bremen, gegen einen lebeuslänglichen Gehalt zu erwerben, und es ſowohl dem Unterrichte als der allgemeinen Bildung zu öffnen. In Frankfurt haben ſich bekanntlich die wohlhabenderen Bürger aus Vaterlandsliebe zuſammengethan, und ein Gebäude für die Naturgegenſtände aufgeführt, dem gegenwärtig kei— nes in Deutſchland gleich kommt, und deſſen Inhalt nach jo wenigen Jahren mit dem der erſten Naturalien-Cadinete Europa's wetteifert. Schon reifen alle naturhiſtoriſchen Schriftſteller nach Frankfurt, um deſſen Schätze zu ſtudie— ren, abzubilden und bekannt zu machen. Wenn ſo etwas im Binnenlande möglich iſt, was müßte eine Seeſtadt ver— mögen, wie Hamburg, wo jährlich Tauſende von Schiffen aus allen Welttheilen ankommen, und wovon ein großer Theil ſelbſt den Hamburgern gehört und von Hamburgern geführt wird. Wenn die Schiffscapitaine fi) in einer ſol— chen Sammlung unterrichteten und Liebe dafür gewönnen, ſo würden dieſelben, vereint mit dem Patriotismus, der in ſreyen Städten lebhafter zu wirken pflegt als anderswo, 801 in kurzer Zeit unglaubliches leiſten und der Stadt einen neuen Ruhm erwerben, der ihren Namen in alle Welt trüge und rückwärts wieder ſehr vortheilhaft auf den Hans del wirken müßte. Das Muſeum hat über 220 Säugthiere, worunter 40 Affen und etliche 20 Beutelthiere, zum Theil in Wein- geiſt, Schädel vom Nilpferd, Narwal und Pottfiſch. Vö— gel finden ſich gegen 800 Stücke, worunter die Strauße, der Caſuar, Flamingo, mehrere Paradiesvögel und viele Colibri, 88 Schlangen, 68 Eydechſen, 48 Schildkröten, worunter die ungeheure Testudo indica; auch der Gavial in Weingeiſt; eben ſo 60 Fiſche aus fremden Meeren und noch über 200 ausgeſtopfte. Die Conchylienſammlung iſt am vollſtändigſten und enthält über 10,000 Stück. Inſec⸗ ten wenige, doch ſchöne Schmetterlinge und Cruſtaceen; ferner viele Corallen, Seeſterne und Seeigel, Holothurien, Meduſen, namentlich Phofalien. Auch iſt eine nicht unbe: trächtliche Mineralienſammlung vorhanden. Dieſer Saal mißt 100 Fuß Länge und 27 F. Breite. In einem andern gleichgroßen find Kunſtgegenſtäude aller Fächer aufgeſtellt, alte Kupferwerke, Münzen, Kleidungsſtücke, Waffen und Geräthe, Kunſtſachen von Holz, Elfenbein u. ſ. w. — Dieſe Säle finden ſich im Artilleriezeughauſe auf dem öſt— lichen Walle und wurden dem Beſitzer für ein Billiges von der Stadt eingeräumt. Die berühmte mineralogifhe Sammlung des ruſſiſchen Miniſterreſidenten v. Struve bot den Mineralogen viele Belehrung dar, iſt aber leider nach Petersburg verkauſt und wahrſcheinlich dort ſchon angekommen. Sie enthalt über 6000 Stücke. ; Die mineralogiſche Sammlung des Paſtors Müller haben wir leider auch nicht ſehen können; ſie ſoll aber 23 Tauſend Exemplare enthalten, worunter ſehr vollſtän— dige und ſeltene Reihen aus allen Weltgegenden, zahlrei— che Cryſtallreihen, viele Gebirgsarten und Verſteinerungen. Die Vogelſammlung von J. Amſink iſt ſehr reich an europäiſchen Vögeln, die von Hrn, v. Eſſen, aufge: ſtellt in einem eigenen Gebäude zu Barmbeck, ein Stünd— chen nordöſtlich von der Stadt, an ausländiſchen, worun— ter ſich ſogar 2 Condore aus den Auden befinden, welche die meiſten Naturforſcher hier wohl zum erſten Male ge— ſehen baben, Männchen und Weibchen, von Bescke aus America geſchickt. Auch beſitzt der Profeſſor Span gen— berg in ſeiner kleinen Sammlung mehrere ſeltene Vögel. Die Inſectenſammlung des Hrn. v. Winthem iſt bereits fo berühmt und feine Liberalität von allen Entomo— logen Europa's fo vielfältig empfunden und anerkannt, daß es überflüſſig waͤre, noch etwas hinzufügen zu wollen. Profeſſor Lehmann hat außer ſeinem anſehnlichen Herbarium gleichfalls eine Inſectenſammlung; Dr. Steetz Schmetterlinge und Käfer; Apotheker G. Thorey Käfer. Der Naturalienhändler Bescke hat eine anſehnliche Sammlung aus allen Claſſen; der Conchylieuhändler F. Bachmann ſeltene Conchplien, fo wie die HH. Dobbe: ler, Hönert, G. Thorey, Meper (Mühlenſtraße), Malz und Frau Fors mann. Iſis 1831. Heft 8. . 802 Die bepden erſten Beſitzer des Ey von Achatina, el— liptiſch, faſt einen Zoll lang und 2 dick, mit kalkiger Schaale. Der Capitain Fokkes bringt allerley, was er ſelbſt auf vielen Neifen ſammelt, mit, und verkauft es, gewöhn— lich unter der Vermittlung Jam rachs an die Hamburger Sammler. In Altona ſieht man bey dem Kaufmann Sommer eine prächtige Sammlung von ausländiſchen, beſonders americaniſchen Schmetterlingen, die er, merkwürdig genug, zum Theil aus erhaltenen Puppen und Eyern ſelbſt zieht. Die pharmaceutiſche Waarenkunde des Hrn. v. Ber— gen, deſſen Monographie der Chinarinden 1824 bekannt iſt, iſt gegenwärtig das Eigenthum des Apothekers Noodt und ſoll muſterhaft ſeyn. Eine ähnliche, aber kleinere Sammlung beſitzt der Geſundheitsrath. Es verdienen auch beſonders die Feuerlöſchanſtalten einer Erwähnung, welche vielleicht noch an keinem Orte zu einer ähnlichen Vollkommenheit gediehen find, und wo— von die Naturforſcher ſelbſt eine Probe zu ſehen Gelegen— heit hatten. Bey einem Brande kümmert ſich niemand um denſelben, als diejenigen, welche er angeht. Es ſind eigene Feuerlöſcher angeſtellt, welche eine Art Uniform, einen weißen Kittel und einen aufgeſtülpten Hut haben. Dieſe allein beſorgen die Spritzen und die Herbeyſchaffung des Waſſers. Andere in einem ſchwarzen Kittel ſind ganz allein mit der Nettung der Geräthſchaften beauftragt. Die zu dem Brande führenden Gaſſen werden durch Wachen be— ſetzt, und um Unordnung zu verhüten, lagern auf verſchie— denen Plätzen Bürgergarden. So geht jederman ruhig ſeines Weges, ohne zu beſorgen, daß der Brand weiter um ſich greife. Hieraus ſieht man, daß ſich in Hamburg manches fin— det, was man in anderen Städten ſich zum Muſter neh— men und nachahmen könnte. Vieles iſt eingerichtet durch die Behörden, vieles aber, und man kann wohl fagen, das meiſte, was Sammlungen und Wohlthätigkeitsanſtalten, Stiftungen u. dgl. betrifft, durch den Privateifer oder den Patriotismus der Einzelnen. Auch hat bekanntlich Ham— burg eine der erſten und am beſten eingerichteten Armen— anſtalten, welche man beſonders dem Betriebe des Frhrn. v. Voght verdankt. In der Nachbarſchaft von Hamburg findet ſich weit und breit nicht eine Spur für naturwiſſenſchaftliche Samm— lungen und, wie es ſcheint, nicht einmal Sinn dafür; wenigſtens kommt aus dieſen Gegenden nichts zum Vor— ſchein. Mit Ausnahme von Kiel, wo mehrere Naturfor= ſcher wie Pfaff, Wiedemann, Boie, Nolte und Graba kräftig wirken und berühmte Sammlungen von Inſecten und Vögeln beſitzen, find Bremen, Berlin, Greifswald, Pyrmont und etwa noch Braunſchweig, die nächſten Orte, wo ſich Sammlungen finden. Von Sammlungen in Lübeck, Hannover, Magdeburg, Schwerin, und ſelbſt an der Univerſität Roſtock iſt uns nichts bekannt. In Lüneburg finden ſich auf der Ritter— Akademie Mineralien und allerley Thiere in Weingeiſt, die jedoch weder vermehrt, noch zum Unterrichte benutzt wer— 51 — 805 den. Der bekannte Gypsberg liefert wenig Boraciten. Es verdient aber bemerkt zu werden, daß man in den früheſten Zeiten und ſogar jetzt noch die Unbedachtſamkeit hatte, die— fen Gyps als Mörtel zum Bauen anzuwenden, da er doch zu Bitterſalz verwittert, und alle alten, zum Theil ſchö— nen Thürme ſich ſo krumm und buckelig gezogen haben, daß fie ungeachtet der Hunderte von Klammern den bal— digſten Einſturz drohen, und wir wahrſcheinlich bald leſen werden, daß mehrere Häuſer und vielleicht Hunderte von Menſchen zerſchmettert worden ſeyen. Berlin ſteht oben an, und ſowohl die Regierung als die Einzelnen thun ihr möglichſtes, um die Sammlun— gen zu vervollſtändigen und bekannt zu machen. So oft man nach Berlin kommt, fällt die inzwiſchen erfolgte Be— reicherung der mineralogiſchen, zoologiſchen, zootomiſchen und botanischen Sammlung in die Augen, wovon der Grund keineswegs in den bewilligten Geldſummen liegt, Sondern in den vielen und tüchtigen Menſchen, welche dabey angeſtellt ſind. Die Entdeckungen werden jährlich bekannt gemacht in Schriften und in Abbildungen, ſo daß Berlin nicht bloß dieſe Schätze beſitzt wie kleinſtädtiſche Prahler, ſondern die gauze Welt. Auch bilden ſich die Berliner Ge— lehrten nicht ein, daß die Sammlungen ihnen in Pacht gegeben wären, und fie daher allein das Recht und die Ehre hätten, das Eigenthum der Welt in Beſchlag zu neh— men und es nach ihrer Bequemlichkeit noch vor ihrem Tode den Wartenden und Ausgeſchloſſenen mit ſelbſtgefälliger Miene zuzumeſſen. In den Berliner Sammlungen iſt jeder zu Hauſe, Fremder wie Einheimiſcher, der darinn arbeiten, zehren und ſortpflanzen will. In Greifswald thun Hornſchuch u. Schilling ihr Mögliches, um die zoologiſche, beſonders ornithologiſche Sammlung zu vervollſtändigen; Roſenthal hat vieles für die vergleichende Anatomie herbepgeſchafft. Der Ort iſt beſonders gut zur Erhaltung der Thiere des baltiſchen Meeres gelegen. Zu Stettin beſitzt Schmidt eine Sufecten-Samm- lung; zu Wolgaſt Creplin eine Sammlung von Ein: geweidewürmern, jetzt in Greifswald. Bremen hat das große Verdienſt, zuerſt von den deutſchen Städten eine zoologiſche Sammlung angelegt und dadurch den Wetteiſer von Frankfurt und Hamburg ange— regt zu haben. Albers, Olbers, Mertens, die bey⸗ den Treviranus und Roth in Vegeſack ſind die Män— ner, welche Bremen zu einer naturwiſſenſchaftlichen Stadt gemacht haben. Dieſen und der freundlichen Aufnahme der Fremden hat ſie ihren dießfallſigen Ruhm zu verdanken. Wer die Fremden nicht ehrt oder ſie gar zurückſtößt, wird von der Welt verlaſſen und bleibt in ſeinem Dachsloch ſtecken, ohne Freuden und Mitleiden, wenn er durch den laugen Winter gezwungen wird, hervorzukommen und une behilflich unter dem Schnee zu ſcharren. In Braunſchweig iſt ein anſehnliches Muſeum von Gegenſtänden aus allerley Künſten; Zincken beſitzt eine reiche Juſecten-Sammlung; Pockels hat ſich in kurzer Zeit eine lehrreiche phyſtologiſche Sammlung angelegt; unter Marx hat ſich die phyſicaliſche und chemiſche Sammlung x bedeutend vermehrt; Knorr, Illiger und Hellwig haben tüchtiges in der Entomologie geleiftet; Lachmann thut das Seinige für die Botanik. Ju Pyrmont beſitzt Menke eine Conchylienſammlung, welche ihres Gleichen ſucht, wie man ſich aus der erſchie— nenen Synopsis überzeugen kann; Krüger hat Mineralien. Der Reiſende wird die Bergwerke des Harzes nicht ungeſehen laſſen, fo wie die Mineralien-Sammlungen zu Clausthal und die Sammlung von Eingeweidewürmern des eiferigen Mehlis; nicht minder die Vogelſammlung daumanns zu Ziebigk unweit Cöthen. Hermanns chemiſche Fabrik zu Schönebeck un⸗ weit Magdeburg iſt ein Muſter finnreicher Einrichtungen; nur Schade, daß ſo ſchlechte Wege dazu führen, was leider auch von Haldesleben gilt, wo der geniale Natbue ſius Anſtalten gegründet hat, welche einem Fürſten Ehre machen würden. Dieſer ſeltene Mann hat bloß durch ſeine Talente und Kenntniſſe ſich mehrere Rittergüter erworben, und mehrere Meilen Landes mit einer Cultur geſchmückt und mit einer Menge Menſchen bevölkert, wie man es nur um große Reſidenzen zu finden gewohnt iſt. Er beſitzt eine Tabak- und eine Procellan-Fabrik, eine Brauerey des vor— trefflichſten Biers, das bekanntlich im nördlichen Deutſchland überall grundſchlecht iſt, eine Branntweinbrennerey, Eſſig— und Weinfiederey aus Obſt, Viehzucht und eine ausgedehnte Landwirthſchaft. Er hat einen ſtundenlangen Park angelegt von lauter ausländiſchen Sträuchern und Bäumen, welcher ein ſonſt ödes und unergiebiges Thal zwiſchen feinen bey— den Schlöſſern Haldesleben und Hundisburg zu einem Luſt— garten macht, und woraus jährlich viele Tauſende junger Stöcke in alle Welt verkauft werden, ſowohl in Obſt- als Luſtgärten, an Straßen und in Wälder. Jeder Fremde ift. mit zuvorkommender Liberalität aufgenommen, und wir zweifeln nicht, daß fein Park in Zukunſt ein Ausruhplatz aller Naturforſcher werden wird, welchen er auf ihrem Fluge zu den Verſammlungen in Norddeutſchland nur eigiger— maaßen zu Geſichte kommt. Beſonders wird der Forſtbota— niker ſich weiden an dem Reichthum der Bäume und Sträucher, welche hier nicht einzeln und kümmerlich ein Scheinbild von dem Zuftande ihres Vaterlandes darſtellen, ſondern in ganzen Gruppen eine Landſchaft voll Pracht und Ueppigkeit. Die Fabricationen dagegen ſind bloß auf das Nützliche gerichtet. Porcellan wird nur gemeines gemacht, das von aller Welt gekauft wird. Unter den Weinen ſchmecken diejenigen am beſten, welche mit den ſüßen der warmen Länder am meiſten Aehnlichkeit haben. Rheinwein kann nicht verfertiget werden. Möge der Himmel dieſem rüſtigen und kräftigen Mann mit ſeiner liebenswürdigen Familie ein langes Leben angedeihen laſſen, bis ſeine Kin— der im Stande find, die ausgedehnten Geſchäſte in feinem Geiſte fortzuführen; fie find ein Segen der Gegend. In Magdeburg iſt der letzte Mann, der etwas für die Naturgeſchichte gethan hat, in dieſem Jahre geſtorben, nehmlich der Botaniker Koch, Pfarrer am Dom, welches herrliche gothiſche Gebäude mit dem Meißner Dom der ſchönſte in Norddeutſchland it, und gegenwärtig durch die Freygebigkeit des Königs mit vielen Koften und mit eben fo viel Geſchmack im Sinne der alten Baukunſt wieder herz * 805 geſtellt wird, nachdem es durch die Länge der Zeit und durch die Franzoſen ſehr gelitten hatte. Der Dom enthält auch für den Mineralogen viele Merkwürdigkeiten: Säulen von antikem Marmor, Granit und Porphyr und Stücke vom ſogenanuten Felſen-Smaragd, wie es ſcheint, Ophit, was meiſtens Otto J., von dem eine alte ſchöne Bildſäule auf dem Markte ſteht, aus Italien hergeſchafft hat. Magdeburg zählt über 50,000 Einwohner und nimmt ſich durch ſeine 5 in regelmäßigen Abſtänden ſich zeigende Thürme von ferne hübſch aus. Auf einer Elbinſel liegt die Citadelle, worin leider noch Gefangene ſchmachten aus den bedaurungswürdigen Zeiten politiſcher Studentenſtreiche. . Halle befist eine berühmte medieiniſche und naturhi— ſtoriſche Schule, von der aus jährlich Entdeckungen zum Vorſcheine kommen, einen reichen botaniſchen Garten unter Sprengel, ein wohleingerichtetes zoblogiſches Cabinet unter Nitzſch, mehrere anfehnliche Mineralien- und In— fectenfammlungen von Germar, Keferſtein und Velt⸗ beim, fo wie Meckels zootomiſche Sammlung. Das gut eingerichtete und verwaltete Krankenhaus ſtebt unter Krukenberg, dem würdigen Nachfolger Reils, das phyſicaliſche und chemiſche Cabinet unter Schweigger. In Leipzig iſt gleichfalls viel mediciniſche und natur— hiſtoriſche Thätigkeit, allein es fehlte bisher an Sammlun: gen und Gebäuden. Die Bibliothek ſteht in einer kalten Burg, in der man ſich nicht eine Stunde aufhalten kann, ohne das Fieber zu bekommen; nicht viel beſſer befindet ſich die anatomiſche Sammlung, welche ſich in den letzten Jahren durch Webers Eifer außerordentlich vermehrt hat, beſonders auch in zootomiſcher Hinſicht. Eine öffentliche zoologiihe Sammlung iſt gar nicht vorhanden, und die Studenten müſſen ſich daher mit dem begnügen, was Schwägrichen, Kunze, der Kaufmann Ploß und die naturforſchende Geſellſchaft beſitzt, wo ſich allerdings man— ches intereſſante befindet, beſonders mehrere Thiere aus Mexico, welche Pöppig eingeſchickt hat, worunter na— mentlich das Skelet von Capromys, welches wir hier zum erſten Mal geſehen haben. Unter der neuen Ver— waltung fängt aber die Sache an, nun beſſer zu gehen, und wenn Hr. v. Lindenau erſter Miniſter bleibt, ſo iſt nicht zu zweifeln, das die Entbehrungen der Univerſität ein Ende nehmen werden. Er war der einzige Miniſter, der es allen hat recht machen können, und der dadurch die Beſchuldigung widerlegt hat, daß es unmöglich ſey, das wirriſche Volk zufrieden zu ſtellen. Es wird ein Univerſitäts— Gebäude errichtet, worinn ohne Zweifel für die Bibliothek, das Naturalien-Cabinet und die Anatomie Raum gewonnen wird. Für den botaniſchen Garten thut Schwägrichen ſein Möglichſtes, allein die großen Teiche, welche die größten Beete darinn ausmachen, ſind noch immer nicht ausgefüllt. Das Krankenhaus unter Clarus iſt beſſer bedacht, und Nitterich hat ein Haus für Augenkranke, das lehrreich und wohlthätig iſt, fo wie das Entbindungshaus unter Jörg. Das phyſicaliſche Cabinet unter Brandes und die Sternwarte unter Möbius haben wir zu ſehen nicht Zeit gehabt. In Altenburg wirkt die naturforſchende Geſellſchaft des Oſterlandes ſehr thätig, beſonders zum unmittelbaren 305 Wohl des Landes, welches durch ihren Eifer und ihre An regung allmählich von allen naturhiſtoriſchen Seiten bekannt wird. In Köſtritz iſt Schottinz m Roitzſch hat Koch Thiere aus Baltimore. Die große Mineralien-Sammlung, welche Lenz in Jena zuſammengebracht hat, iſt binlänglich bekannt; für die zoologiſche dagegen und die Bibliothek geſchieht faſt nichts; jedoch iſt eine hübſche Sammlung von Skeleten vorhanden. Der botaniſche Garten unter Voigt war der erſte, welcher in Deutſchland nach dem natürlichen Spſteme angelegt worden, ſchon Anfangs der goger von Batſch, weecher mündlich und ſchriftlich den erſten Stoß zur Lehre von der Metamorphoſe der Pflanzen gegeben hat, welche in den goger Jahren zum Vorſchein gekommen iſt, und wovon gegenwärtig alle Welt redet, ohne zu wiſſen, woher, weil man Batſchens vortreffliche Schriften nicht lieſt. Er hat auch die meiſten kleineren Pflanzenfamilien zuerſt aufge— ſtellt, welche man jetzt von Engländern und Franzoſen bekommt. Am meiſten iſt für das Kranken- und Entbindungshaus unter Chr. Stark, Suckow und Walch mit dem A ſſi— ſtenzarzt Günther geſchehen, indem erſt kürzlich das dritte Gebäude errichtet wurde, nachdem vor wenigen Jahren ein abgeſondertes Haus für die Irrenden erbauet worden wat, fo daß gegenwärtig die medicinifchen Anſtalten in Jena alles leiſten können, was man irgend von einer Univerſität er: wartet. Die anatomiſche und pathologiſche Sammlung iſt auſehnlich und wird durch Huſchke fleißig mit phpſto⸗ logiſchen Präparaten vermehrt. Die Zoologie hat Zenker übernommen. Kieſer und C. Stark beſorgen die übrigen mediciniſchen Zweige, Döbereiner die Chemie, Fries die Phyſik, Wackenroder die Pharmacie, der jüngere Suckow die Mineralogie. In der Nachbarſchaft iſt die gegenwärtig wohl größte Sammlung der europäifchen Vögel von Brehm, Pfarrer zu Renthendorf im Altenburgiſchen. Es iſt Schade, daß dieſer Mann nicht an einem großen Mufeo jteht. In Weimar beſitzt der Obermedicinalrath v. Frorie p eine der ſchöͤnſten Sammlungen von Skeleten; beſſer würde fie in Jena ſtehen, wo fie der Univerfität nöthig und nütz⸗ lich wäre. Die Bibliothek iſt ſehr reich an früheren naturhiſtori— ſchen Kupferwerken, welche allein die jenaiſchen Naturfor— ſcher in Stand geſetzt haben, zu arbeiten, zu lehren und zu ſchreiben. Gegenwärtig ſoll aber nichts mehr für dieſe Art Bücher verwendet werden. In Erfurt it Bern hardis Mineralien- und Pflanzenſammlung, ſowie Trommsdorffs pharm. Anſtalt ſehenswürdig; ſonſt iſt leider von dieſer ehemals ſo berühmten Univerſität nichts übrig geblieben, und man hört auch nicht, daß ſich der naturhiſtoriſche Eifer durch das Beypſpiel der genannten Gelehrten ſonſt in dieſer Stadt geregt hätte. Um ſo mehr thut Gotha, worinn durch die Liebe des Herzogs Ernſt zur Aſtronomie der Sinn für alle Zweige der Naturgeſchichte und Kunſt aufgewacht iſt. Was ver- mag nicht ein einziger Mann, wenn er nur zu etwas Nütz⸗ 807 lichem Neigung zeigt und derſelben etwas opfert. Die Seeberger Sternwarte, auf der ein Zach, ein Lin de n— au, ein Ence ihre Entdeckungen und ſich ſelbſt berühmt gemacht haben, war ein Signal für die Stadt und ſelbſt für die Gegend: denn Bechſtein wohnte in Waltershauſen, und der berühmte Blaſche, einer unſerer ſcharfſinnigſten Philoſophen, wohnt und ſchreibt noch daſelbſt. Auch André, der ſo viel für die Landwirthſchaft gethan, iſt davon aus— gegangen. In Gotha hat der Miniſter von Schlotheim ſeinen großen und ſeltenen Schatz von Verſteinerungen geſammelt, v. Hoff ſeine Mineralien-Sammlung, und von da aus bat er mit Heim aus Meiningen feine geognoſtiſchen Rei— ſen auf dem Thüringer Wald gemacht und herausgegeben; Fr. Schmidt ſeine ungeheure Conchylien-Sammlung, die nun Eigenthum der herzoglichen Sammlung iſt; Braun gleichfalls ein anſehnliches Mineralien - Cabinet; Plaubel arbeitet mit Erfolg in der Botanik. Das Schloß iſt in der neueren Zeit faſt ganz in eine Bibliothek unter Jacobs, Uckert und Müller, und in ein Muſeum unter dem Staatsmiuiſter v. Schlotheim verwandelt worden. Die Bibliothek zählt 160,000 Bände und 1500 orientaliſche Manuſcripte von Seetzen. Außer einer großen Sammlung chineſiſcher Kunſtarbeiten, ägypti⸗ ſcher Alterthümer von Seetzen eingeſchickt, und einer artigen Gemäldeſammlung unter Kühn, beſteht das Natu— raliencabinet aus ziemlich viel Mineralien und Verſteinerun— gen, aus Säugthieren, beſonders javaniſchen, vom Gene— ral Antheng erſtanden, aus einem Anfang einer Vogel: ſammlung und nun aus Schmidts großer und wohlge— ordneter Sammlung von Conchplien, was für ein Land von ſo kleinem Umfange gewiß Bewunderung verdient. Wie wir hören, habe der Herzog dieſes Muſeum lieb ge⸗ wonnen, und, ſeinen Werth für die Stadt ſo wie das Land, worinn ſo viele Bildung herrſcht, würdigend, eine Summe für die Erhaltung und Vermehrung ausgeſetzt, ſo wie er demſelben von Zeit zu Zeit bedeutende Geſchenke von großem miljeufchaftlichen Werthe gemacht hat. In Eiſenach hält Dietrich den botaniſchen Garten in Ordnung und benutzt ihn fleißig zu den wiſſenſchaftlichen Arbeiten, die er unabläßig der Welt mittheilt, beſonders durch ſein botaniſches Lexicon. ; Von Nordhauſen gibt WallrotH feine vielfälti— gen, faſt zu umſtändlich beſchriebenen Entdeckungen, befons ders in der Ordnung der Flechten der Welt zum Beſten. Thüringen iſt alſo die Provinz, in welcher zerſtreut ſich die meiſten Naturforſcher finden. Urſache ſind die vie— len Univerſitäten auf einem kleinen Raum. Wer durch Böhmen“) nach Wien reift, wird die Berg⸗ werke und Mineralienſammlungen von Freyberg nicht vor— übergehen; ſo wie nicht das Forſtinſtitut zu Tharand, be— *) Uebrigens rathen wir jedem, feine Reiſe fo einzurichten, daß fie nicht durch die Laͤnder der Reußen führt, wenn er nicht etwa Luſt hat, unmaͤßiges Straßengeld und Geleite zu be⸗ zahlen, und ſich in den Wirthshaͤuſern nach Stand und Wuͤrden examinieren zu laſſen. 808 ſonders den Forſtgarten unter Neum; die Naturalienfamme lungen, mediciniſchen Anſtalten und Gärten von Dresden! Die Bäder zu Töplitz, Franzensbrunn, Marienbad und be— ſonders Carlsbad, wo das Leben eilig dem Sterbenden aus der Erde entgegenſprudelt, verdienen ſowohl durch ihren innern Werth, als durch die vortrefflichen Einrichtungen und ſchönen Gebäude, ſo wie durch die muſterhafte Ver— waltung unter talentvollen und ſorgſamen Aerzten, beſucht zu werden, wie auch der verwunſchene Burggraf, die be— kannte Eiſenmaſſe mit Zeichnungen wie Meteoreiſen, und die Mineralienfammlungen von Dr. Haidinger und Dr, Köler in dem grotesk gelegenen Elnbogen; ferner die Sammlung von Allerley, beſonders aber von Münzen in Metternichs Schloß zu Königswart, mit geſchmackvol— len Anlagen zwiſchen den rieſenhaften Granitblöcken mit den großen Feldſpathen, wie fie dem böhmiſchen Mittel— gebirg eigen ſind. In Eger iſt der uralte Thurm, in ru— ſtiken Quadern erbauet, wie der Römerthurm in Lindau, von Laven aus dem Kammerhübel bey Franzensbrunn ſe— henswerth; hier aber außer den Bädern die finnreiche Füll— maſchine von Hecht, wodurch das Egerwaſſer vor Ver— derbniß geſchützt wird. In Bilin iſt Reuß. Das Nationalmuſeum zu Prag enthält bereits unge— heure Schätze für den Naturſorſcher. Reiche Gärten und wiſſenſchaftlich eingerichtete Fabriken liegen in Menge um: her. Und an der Univerſität ſtehen Naturforſcher und Aerzte, außerdem leben in der Stadt und in der Gegend viele andere Naturforſcher, beſonders die Grafen Sternberg und Buquoy, deren Bekanntſchaft zu machen jedem ans gelegen ſeyn wird. Wer durch Franken reiſt, muß die Sammlung von Verſteinerungen des Grafen Münſter zu Bayreuth, und die von Theodori und Geyer zu Banz ſehen. Dort findet er die vielkammerigen meiſt microſcopiſchen Schne— ckenſchaalen, wie nirgendswo, auch einen oder zwey Pte— rodaetylus; hier ebenfalls einen Pterodactylus und fait vollſtändige Ichthyoſauren und Gaviale. In Bamberg iſt das von Marcus eingerichtete Krankenhaus unter Pfeufer, Lindners Naturaliencabinet und Hardts Mineralien-Sammlung, fo wie die Bibliothek unter Jäck, ſehenswürdig, der alte Dom mit ſeinen Bildſäulen ohnehin am Wege nach der Babenburg, von der man neben dem Grabe von Marcus die ſchönſte Ausſicht in Franken bat, Die Schönborniſche Gemäldeſammlung zu Pommersfelden iſt für eine Privatſammlung erſtaunenswerth, und in die Kirche vom Kloſter Eberach, die ſchönſte der neuen Kirchen Deutſchlands, wird niemand ohne wohlthätiges Gefühl treten. Von Würzburgs berühmten medieiniſchen Anſtalten und Lehrern wurde ſchon oft geſprochen. Das Naturaliencabinet zu Erlangen, in deſſen Nähe die Muggendorfer Höhlen nicht zu vergeſſen, enthält manch ſeltenes aus Schrebers und Eſpers Zeit; fo Sturms Inſectenſammlung, wie deſſen und des Dr. Michahelles Vogelſammlung zu Nürnberg, wo noch die Kirchen, Brun— nen und auch die Gemälde- Sammlung auf der Burg verdienen geſehen zu werden. 0 Nach Eichſtädt hat kürzlich der Herzog von Leuch te n— berg viele brafiliiche Thiere mitgebracht, wovon mehrere 809 noch leben, wie der americaniſche Strauß, das Biſamſchwein, N das Aguti, Penelope u. ſ. w. Daſelbſt verdient auch die ſonderbare Bildung des fogenannten Walburgisöls einen Beſuch, welches eigentlich deſtilliertes Waſſer iſt, das ſich in einer künſtlichen Höhle hinter dem Altare von ſelbſt niederſchlägt, ohne daß man recht begreift, woher das viele Waſſer und deſſen Verdunſtung kommt. Der rüſtige Un— terſucher altdeutſcher und römiſcher Gräber, Pfarrer Meyer, bat viele Altertbhümer, die er mit Vergnügen zeigt und mit vieler Sachkenntniß erklärt. In der Nähe ſind die Soh— lenhoſer Steinbrüche, aus denen man gewöhnlich etwas beym Dr. Schnitzlein zu Monheim vorfindet. In Neuburg a. d. D. hat der Stadtrath Graß— eg ger den einzigen Pterodactylus brevirostris, und außerdem viele deutſche und römiſche Alterthümer, die er ſelbſt in der Gegend ſammelt. Die botaniſche Geſellſchaft zu Regensburg, welche ſo viel für die Verbreitung der Luſt an der Botanik thut, iſt bekannt. Hoppe und Eſchweiler werden ein Schiff zur Wienerfahrt miethen, und daher diejenigen Naturfor= ſcher, welche mitfahren wollen, einladen ſich zu melden. Der Dom iſt einer der ſchönſten und zierlichſten in Deutſch— land. Ob im Thurn und Tarifchen Schloß, dem ehema— ligen Kloſter Emmeran ſich eine Naturalien-Sammlung fin⸗ det, und ob noch das phnficalifche Cabinet von Heinrich und noch etwas von Schäffer vorhanden iſt, wiſſen wir nicht. Koch hat eine Sammlung von Vögeln und im Schottenkloſter ſey eine Conchylienſammlung. Eine Stunde von Regensburg, in Marienort ſoll in der Kirche ein Iſis⸗ bild von Baſalt oder Grünſtein ſtehen, das ein Ritter aus den Kreuzzügen mitgebracht hat. Paffau hat viel mineralogiſch Merkwürdiges, den Graphit, die Hafnererde u. ſ. w.; in Frauendorf iſt der berühmte öconomiſche Garten von Fürſt. Das Do nauſchiff ſollte ſo gemiethet werden, daß man an jedem merkwürdigen Orte wenigſtens zwey Nächte bleiben könnte, um auch Ausflüge in die Gegend zu machen. Dergleichen Stationen ſollten bey Linz, Moͤlk und Krems ſeyn, damit man ſowohl dieſe Orte gehörig beſehen als auch die be— rühmten Klöſter, welche für die Wiſſenſchaften und nament⸗ ich für die unſerigen fo viel thun, beſuchen könnte, wie St. Florian, Krems münſter, St. Pölten u. ſ. w. Wer aus den Niederlanden oder vom Niederrhein kommt, wird natürlich in Crefeld bey Höninghaus, in Cöln im Dom und in Wallraffs Sammlung von Alterthü— mern einſprechen, und Bonns Schätze von Naturalien ſo wie von mediciniſchen Anſtalten und den Garten beſu— chen; in Neuwied des Prinzen ſchöne und lehrreiche zoologiſche Sammlung, ſo wie die römiſchen Alterthümer, die Gegend von Laach nicht zu vergeſſen. In Mainz bat Bruch eine Sammlung von Vögeln, und Lehne in der Bibliothek viele römiſche Grabſteine, Bilder, Reſte von Ingelheim. Das Frankfurter Naturaliencabinet iſt bes kannt. Auch in Darmſtadt iſt eines, welches beſonders wichtige verſteinerte Knochen enthält, worunter das Dei- notherium, mehrere Elephanten und Nashörner, auch ein Inſect in Braunkohle. Die reiche Bibliothek enthält die meiſten neueren naturhiſtoriſchen Werke. Iſis 1851. Hft. 6. 810 Heidelbergs Sammlungen und medieiniſche Anſtal— ten ſind bekannt; in Mannheim iſt nicht viel für unſere Fächer zu ſehen; in Speyer iſt außer dem herrlichen Dom das Antiquarium romanum, hergeſtelt von Sti— chaner, und die vortreffliche Baumſchule. In Durlach find viele römiſche Meilenſteine und Bildſäulen; in Carls— ruhe ein hübſches Naturaliencabinet und ein botaniſcher Garten unter Gmelin, eine Mineralienſammlung unter Walchner und ein phyſicaliſches Cabinet unter Wuch e— rer. Von Stuttgard, Tübingen, Freyburg und der Schweiz, von Augsburg und München iſt ſchon in den vorigen Bes richten geſprochen worden; auch von Straßburg, aber fo kurz, und ſo unvollſtändig, daß wir es dießmal nachholen müſſen. Univerfität. Straßburg war ſchon lange durch feine litterariſchen und wiſſenſchaftlichen Einrichtungen bekannt, als gegen die Mitte des 16ten Jahrhunderts Kaiſer Maximilian II. eine Academie daſelbſt ſtiftete, welche aus vier Facultäten be- ſtand; ſpäterhin 1621 erhob dieſelbe Kaiſer Ferdinand der Zweyte durch eine beſondere Klauſel des Aſchaffenburger Tractats zu einer Univerſität, und verlieh ihr alle damit verbundenen Vorrechte. Dieſe Univerſität behielt ihre Prärogative als Straßburg durch Capitnlation 1681 mit Frankreich vereinigt wurde. Nie, ſeit jener merkwürdigen Zeit, glänzte fo ſehr ihr Ruf; er ſtützte ſich auf die da— maligen Gelehrten, welche die Philologie, Geſchichte und das öffentliche Recht vortrugen. Die medicinifche Facultät trug auch das Ihrige bey; ſolches bewies der große Zuflaß von Fremden, welche daſelbſt die Arznepkunde ſtudierten; und um nur von ſpätern Zeiten zu ſprechen, reicht es nicht hin, einen Röderer, einen Meckel, Camper, einen Hermann, einen Oſiander und einen Gall und Lauth zu nennen, die als Schüler Straßburgs, ſpäterhin der Wiſſenſchaſt fo treffliche Dienſte geleiſtet haben? Was die Anzahl der Zuhörer noch vermehrte, das Wiſſen und den Eifer der Profefforen abgerechnet, war, daß die Doctorwürde, die ſie daſelbſt ertheilten, Ihnen das Recht gab, faſt in ganz Deutſchland dieſe Kunſt auszuüben. Das Geſetz des 8. Auguſts 1795, welches in Frankreich die Academie und alle Lehranſtalten aufhob, erſtreckte ſich auch auf Straßburgs mediciniſche Facultät. Zwey Jahre ſpäter wurden jedoch drey Geſundheits-Schulen (Ecoles de Santé), zu Paris, Montpellier und Straßburg errichtet und Hermann und Lauth, edle Ueberbleiſel der alten Uniaerſität, nahmen in der letzten ihren Platz ein. Dieſen drey Anſtalten wurde ſpäter der Name: medicie niſche Specialſchulen (Ecoles speciales de Médecine) bey: gelegt; ſie wurden nach einem größeren, dem Bedürfniſſe der Wiſſenſchaft und dem Wunſche aufgeklärter Männer gemäßen Plane eingerichtet, und man wäblte zum Muſter die hohen Anſichten, nach welchen die Schulen von Wien, Paris, Edinburg und Göttingen gegründet wurden. Das Decret vom 17. Febuar 1808 unterwarf die neuen Schulen dem allgemeinen Univerſitäts-Weſen (Régime uni- versitaire). Sie erhielten den Namen „mediciniſche Fa— cultäten“ und machten als ſolche einen ERBE ver Parifer, 51 811 Montpellier und Straßburger Academie aus, ohne irgend eine weſentliche Veränderung in ihrer vorhergehenden Ein— richtung zu erleiden. Alles was dieſe Einrichtung anbe— trifft, ſo wie auch der Unterricht und die Würden-Erthei— lung wurde für ganz Frankreich auf die nämliche Weiſe geſtaltet, mit Ausnahme der Zahl der an den verſchiedenen Facultäten ſtehenden Profeſſoren. Was Straßburg insbeſondere angeht iſt Folgendes: Außer den Vorleſungen über Mediein, Chirurgie, Ge— burtshilfe, Pharmacie, medicina forensis, Anatomie, Phy— fiologie und die übrigen Nebenwiſſenſchaften, hat der Unter— richt mehrere bedeutende Verbeſſerungeu erlitten: Erſtens hat die Commiſſion des öffentlichen Unterrichts eine Lehrſtelle der pathologiſchen Anotomie im J. 1319 geſtiftet. Die neueren Fortſchritte dieſes Theils der medieiniſchen Wiſſenſchaften, ſo wie auch ihr unbeſtrittener Rusen laſſen vermuthen, daß bald auch die beyden andern medic. Facultäten deſſelben Vortheils werden theilhaftig werdenz aber es war billig, daß diejenige, welche die ſchönſte Sammlung anatomiſch-pathologiſcher Präparate gebildet hatte, am erſten dieſen Vorzug genöſſe, ohne welchen dieſes reiche Muſe um ſo zu ſagen, eine todte Quelle für den Unterricht der Studierenden geblieben wäre. Dieß iſt dem Hen. Profeſſor Lobſtein übergeben, der zu gleicher Zeit auch mediciniſche Klinik damit verbindet. Die Arbeiten dieſes gründlichen Gelehrten haben viel zur Vergrößerung des Cabinets beygetragen, und mit Ungeduld ſieht man dem 2. Band ſeiner anatomiſcheu Pathologie entgegen, deren erſter im Jahr 1829 erſchienen iſt. Ein anderer nicht minder wichtiger Theil des Unter— richts iſt die Einrichtung einer geburtshilflichen Kli⸗ nik. Es werden ungefähr Hundert Schwangere jedes Jahr aufgenommen. Die Studenten wohnen den Geburten bey unter den Augen der Lehrer, der ſie zu gleicher Zeit auf die Krankheiten der Weiber und Kinder aufmerkſam macht und dieſelben behandeln lehrt. Es iſt den Studierenden ebenfalls vergönnt, die in— tereſſanten Fälle zu beobachten, welche auf der Hebammen— Schule, die im nämlichen Hofpital ihren Raum hat, vor: kommen. Dieſe Schule, die erſte ihrer Art, wurde von Fried, im Jahre 1722 geſtiftet, und es wurden daſelbſt ebenfalls jährlich etwa hundert Schwangere aufgenommen. Die Zahl der Lehrlinge beläuft ſich jedes Jahr zwiſchen 40 bis 50. Die materiellen Mittel, welche die mediciniſche Facul— tät beſitzt und die Art, wie ſolche zum Unterricht verwendet werden, verdienen hier auch einige Anzeige. Die Biblio— thek, beſtehend aus etwa 12,000 Bänden, vergrößert ſich jedes Jahr und man läßt ſich angelegen ſeyn, eine gute Uuswahl der Bücher zu treffen. Hundert Louisdor, und noch mehr werden jedes Jahr von der Univerſität dahin geſchoſſen. Ein geräumiges chemiſches Laboratorium mit allen möglichen Geräthſchaften und Reagentien, ein ſehr fchönes phyſicaliſches Cabinet, eine reiche Sammlung Arzneykörper zur Demonſtration der materia medica beſtimmt, eine voll⸗ 1 8312 ſtändige Sammlung chirurgiſcher und geburtshilflicher In⸗ ſtrumente laſſen nichts zu wünſchen übrig, ſowohl in Rückſicht der Auswahl der Gegenſtände, als auch in Rück- ſicht der Einrichtung und des Vortheils, der für die mr dierenden daraus fließt. Das anatomiſche Muſeum enthält mehr als 4000 gut conſervierte Präparate. Die Hälfte davon gehört zur Anatomie der geſunden Theile, und dient zu Demonſtratio— nen, welche jedoch täglich an friſchen Präparaten gemacht werden; die andere Hälfte begreift die Sammlung der or— ganiſchen Krankheiten. Sie dient zum Stoff des anatomifch- pathologiſchen Curſus, wovon ſchon die Rede war. Dieſer pathologiſche Theil zeichnet ſich beſonders auch dadurch aus, daß die Krankheitsgeſchichte den meiſten Präparaten beyge— fügt iſt, ſo wie auch illuminierte Zeichnungen, welche den Zuſtand der Theile im Friſchen getreu darſtellen. Nahe an dreybundert Leichen, die der Kinder abgerech— net, dienen jährlich zu Zergliederungen, zu chirurgiſchen Ope— rationen und zu anatomiſch-pathologiſchen Unterſuchungen. Die Ordnung und Aufſicht iſt-ſo weit getrieben, daß nichts intereſſantes unbemerkt bleiben kann; dem Vorſtand der anatomiſchen Arbeiten iſt aufgetragen, Erläuterungen über die ſich vorfindenden Anomalien den Studierenden mitzu— theilen. Geräumige Secier-Säle, worinn von Morgens 8 Uhr bis Abends 4 Uhr unter gehöriger Leitung gearbeitet wird, ſind den Winter über geheitzt, und es herrſcht darinn vorzüglich Reinlichkeit, Ordnung und Stille. Das Perſonale beſteht aus dem Prof. der Anatomie (Dr. Ehrmann), der zugleich chirurgiſche Klinik beſorgt, ans dem Vorſtand der auat. Arbeiten (Dr. Lauth), dem die Leitung der Secier— Uebungen übertragen iſt, und aus einem Proſector (Dr. Stoltz), welcher die Präparate zur öffentlichen Demonſtra⸗ tion des anatomiſchen Curſus zu verfertigen hat. Es iſt wohl nicht unnöthig, bier noch hinzuzufügen, daß das anatomiſche Theater, wo auch Collegia über Phy— ſiologie und Operationen am Cadaver geleſen werden, ſich in einem an dem großen Hofpitale hängenden Gebäude be— findet; und da in dieſem letztern auch die drey Kliniken ge— halten werden, ſo entſpringt daraus ein großer Vortheil für die Studierenden in Rückſicht auf Oeconomie der Zeit. Bey dieſer medieiniſchen Facultät ſind alle Lehrcurſe halbjährig, mit Ausnahme der drey Kliniken, die das ganze Jahr durch währen. Vierjähriges Studium wird erfordert, um den Doctortitel erbalten. zu können. Fünf Examina nebſt einer gedruckten Diſputation müſſen öffentlich beftan- den werden, um denſelben zu erreichen. Alle Curſe werden franzöſiſch gegeben. Durch die Gründung der Agreges (Professores extraordinarii) iſt das Perſonale der Facultät ſehr vermehrt worden. Letztere haben das Recht, Privat- Collegien zu leſen. Sie find in 3 Claſſen abgetheilt: 1) Agreges libres, 2) Agreges en exerciee, 3) Agreges sta- giaires. Die Agreges en exercice, zwölf an der Zahl, find den Profeſſoren beygeben, wohnen dem Examen bey und Opponieren bey den Diſputationen. Zu der medieiniſchen Facultaͤt gehört auch der bota— niſche Garten. Er war 1619 geftiftet, iſt nicht über zwey rheinländiſche Morgen groß, und hat ſeit des verſtor— 5 * ‚815 benen Prof. Spielmanns Zeiten, 1785 keine Zugabe an Land mehr erhalten, wiewohl dieß vor Kurzem noch hätte geſcheben können, indem um das neue academiſche Gebäude Gärten liegen, welche auch zur Erweiterung des botaniſchen Gartens beſtimmt waren, allein der Diſpoſition des Rectors überlaſſen wurden. Der botan. Garten liegt dem Academie— Gebäude gegenüber, und iſt nur durch die Straße davon getrennt. Er beſitzt mehrere Glashäuſer, welche 1800 ge— baut wurden, wovon aber das kalte oder Orangenhaus be— ſonders für die darinn zu überwinternden neuholländiſchen Baumſorten, worunter Acacien, Bankſien, Eugenien, Mela— leuken, Metroſideros ꝛc. ſich durch ihren üppigen Wuchs auszeichnen, zu nieder iſt. Ein eigentliches warmes Haus (Caldarium), Treibkäſten zur Vermehrung ausländiſcher, beſonders capifcher und neuholländiſcher Pflanzen, ein ſchick— liches Local zur Aufbewahrung der Samen ze. gehen dem Garten noch ab. So beſitzt derſelbe auch weder ein Aqua- rium, noch Arboretum und keine Anlage für öconomiſche Pflanzen. s Der beſchränkte Raum erlaubt nur einige ältere aus— ländiſche Bäume beyzubehalten; worunter man beſonders Salisburia, Gymnocladus, Quercus cerris, Acer monspes- sulanus, Juglans nigra von beträchtlicher Stärke bemerkt. Die Pflanzen find in dieſem Garten nach der natürli- chen Methode geordnet und das ganze diſponible Land iſt eigentlich nur Pflanzen- Schule. Dieſe Vorrichtung wurde unter dem vortrefflichen Villars getroffen; früher waren die Pflanzen nach ihren Localitäten gereiht, was in Rückſicht der Cultur deßelben freylich zweckmäßiger iſt, allein keine Ueberſicht der Ver— wandtſchaften der verſchiedenen Gruppen des Pflanzenreichs für die Studierenden gibt. In einer beſondern Abtheilung des Gartens ſind meh— rere Heidenbeete der Cultur der Alpen- und Heidenpflan— zen gewidmet; doch ſtehen beſchattet von einem 15 Fuß hohen Laurus sassafras und einer eben fo mächtigen Ha- lesiatetraptera, Azaleen, Vaceinien, Andromeden, Daphnen, Orchideen, Kalmien, Rhododendren, Adiantum pedatum, Onoclea sensibilis, ſo wie andere Alpen- und Gebirgs— Pflanzen, welche beſonders dieſe Erdart lieben. Die Vorleſungen werden im Garten ſelbſt, in einem eigends dazu erbauten zirkelförmigen, zwiſchen dem Tepi- dario und Frigidario gelegenen Ampbitheater, welches im Winter als Orangeriehaus dient, gehalten. Ohngefähr 4500 Arten werden im Garten gebaut, welche zu etwa 1200 Geſchlechtern gehören. Das beſchränkte Local nöthigte auf Vermehrung letzterer beſonders bedacht zu ſeyn, um, ſo viel es möglich iſt, Repreſentanten aus den meiſten Pflanzen— familien zu beſitzen. Von den 161 in Decandolle's Theorie el&mentaire aufgeſtellten Pflanzenfamilien, bietet die Sammlung des Gartens, ſo wie die Flora der Umgegend Repreſentanten aus 124 Familien, alſo etwa 4 der bekannten Pflanzenfor- men dar. Director des Gartens iſt Prof. Neſtler, als ein ſehr tüchtiger Botaniker bekannt und durch ſein Werk über . 814 erpptogamiſche Gewächſe „stirpes Cryptogamae Vogeso- rum nec non Alsatiae etc.“ ſehr geſchätzt. Bald wird von demſelben auch eine Flora Alsatiae erſcheinen. Das naturhiſtoriſche Cabinet iſt nach dem Pariſer Muſeum das ausgezeichnetſte. Der größte Theil der Sammlung gehörte dem berühmten Hermann, und wurde vor etwa zehn Jahren an die Stadt verkauft, wel— che es zur Verfügung der Akademie in einem prächtigen Locale aufſtellen ließ. Es findet ſich daſelbſt eine Samm— lung von Mineralien, ein Herbarium, Früchte und Holz— arten und eine Menge Thiere aus allen Claſſen, worunter beſonders eine große Anzahl Polypen und ſehr ſeltene Echi— nodermen; unter den Fiſchen findet ſich der Sternoptyx (Hermann), der vor der Reiſe des Schiffes la Chevrette, das im Jahre 1828 zurückkehrte, nirgends zu ſehen war. Unter den Säugthieren zeichnen ſich aus: eine Biſam-Spißz— maus aus Rußland (Mygale Cuv.) von Pallas an Hermann geſchickt; ein Sorex indicus (grande Mu- saraigne) vom Miſſionär John. Die meiſten Saäugtbiere ſind die Originalien, nach welchen Schreber ſeine Zeich— nungen zu ſeinem Werke machen ließ; die Zoophyten dien— ten Eſpern zu den ſeinigen. Gärtner brauchte dle Früchteſammlung zu der ſchönen Arbeit, welche der Bo— taniE den beſten Weg anzeigte, die natürlichen Familien zu gründen. Auch eine Abtheilung von Osteologia comparata fin- det ſich in dem nämlichen Muſeum aufgeſtellt. Die Stadt gibt jährlich an Tauſend Thaler, um alle Sammlungen zu erweitern, auch ſind ſie ſeit kurzer Zeit bedeutend vermehrt worden, ſowohl durch Ankäufe als auch durch Geſchenke von dem Pariſer Muſeum und mehreren in fernen Ländern wohnenden Perſonen, die ſich um die Straßburger Sammlungen etwas annehmen. Erſt vor Kurzem wurde auch, auf Koſten der Stadt und der Uni— verfität die Hermanniſche naturhiſtoriſche Bibliothek angeſchafft, die aus etwa 13,000 Bänden beſteht und die von den Sammlungen als unzertrennlich von jeher ange— ſehen war. Eine Commiſſion, beſtehend aus Naturfundi- - gen beſorgt das Weſentliche des Cabinets, und jeder Theil deſſelben iſt von einem Mitglied der Commiſſion ſpeciell übernommen. So gibt ſich Hr. Voltz, Oberbergwerks- Inſpector mit dem mineralogiſchen und zoologiſchen Theile beſonders ab, wovon unten ein mehreres. Hr. Neſtler, Profeſſor der Botanik an der medieini— ſchen Facultät, iſt wirklich damit beſchäftigt, in der botas niſchen Abtheilung ein Elſäßiſches Herbarium an- zulegen als Typus der Flora dieſes Landes, welche dieſer Gelehrte im Begriff iſt, herauszugeben. Hr. Silbermann gibt ſich hauptſächlich mit der Inſectenſammlung ab; Hr. Prof. Hammer mit den Con: chylien. Zu dieſem Ausſchuſſe gehören noch Hr. Hecht, Prof. an der Apothekerſchule, Coze, Prof. der materia medica an der mediciniſchen Facultät und Friederich Lauth, der gegenwärtig noch auf einer naturhiſtoriſchen Reiſe begriffen iſt. Der Präſident dieſes Ausſchuſſes iſt Dr. Du vernoy, Prof. der Naturgeſchichte an der Faculté des sciences, 815 ehemaliger Collaborator Cuvier's; letzterer laßt ſich vor— züglich angelegen ſeyn, die Sammlung der Anatomia com- Parata zu vermehren, und ſchon hat er einen ſchönen Zu⸗ wachs in oſteologiſcher Hinſicht von ſeinem berühmten Freunde (Cuvier) erhalten. Die Univerſität hat zur Ders größerung dieſes Theils der Wiſſenſchaften auch eine Summe von 1000 Franken jährlich ausgeſetzt. Die Verhältniſſe hieſiger Gelehrten mit Braſilien, Buenos-Ayres, dem Vor— gebirge der guten Hoffnung, Madagascar ꝛc., laſſen er- warten, daß der zoologiſche Theil jährlich um Vieles ver⸗ mehrt werden wird. Schon ſind durch die Güte eines El— ſäßers Kachelhoffer, ſechs Gattungen Antilopen, eine ge— fleckte Hyäne, ein großer Tupinambis, ein Squalus, nebſt mehreren intereſſanten Vögeln aus Afrika angekommen. Der Präfeet des Niederrheins, der ſich die Sammlungen auch ſehr angelegen ſeyn läßt, hat auch durch Geſchenke dieſelben be— deutend vermehrt. Es ſind dieß meiſtens Vögel, welche Capitän Durville von den Freundſchafts-Inſeln, und von Neuholland mitgebracht hat. Von dem berühmten Reiſenden ins Innere von Afrika, Caillé ſind dem Prof. Duvernoy auch viele intereſſante Vogelgattungen von Paris aus überliefert worden. Die mineralogiſchen ene ſind in den großen Sälen aufbewahrt. 1) Der oryetognoſtiſche Saal enthält: erſtens eine ziemlich vollſtändige oryetognoſtiſche Studienſammlung aus 3000 Exemplaren beſtehend. Jede Stufe ſteht frey auf weißem Boden, welches der Sache ein gefälliges Anſehen gibt und ein vollſtändiges und klares Anſchauen erlaubt. Alles findet ſich auf Tiſchen unter Glas, und außerdem enthalten Seitenſchränke mit Glasfenſtern viele Doubletten und groſſe Schauſtücke, etwa 2000 an der Zahl. 2) Geognoſtiſcher Saal. Enthält 1. eine all⸗ gemeine Folgenreihe von Gebirgs-Arten zum Studium der Characteriſtik der Felsarten, aus 600 Stücken beſtehend. 2. Eine allgemeine geognoſtiſche Formations-Suite 1000 Exemplare. 3. Eine allgemeine Reihe von vegetabiliſchen und ani⸗ maliſchen Abdrücken und Petrefaeten, formationsweiſe Keord⸗ net, ohngefähr 3000 Stücke, beſonders reich an Jura⸗ petrefacten und merkwürdig in Rückſicht der Keuper- und Bunten Sandſteinformation. 4. Eine Suite von Gangformationeu aus den Voge⸗ ſen, 600 Stücke. 5. Sehr umſtändliche Studien⸗Reihen des Stelnkohlen⸗ Gebirges, des Keuperſalzgebildes, der Bohnerzformation, etwa 400 Exemplare. 6. Eine kleine Formations-Suite aus den Vogeſen: 200 Stücke. 7. Eine geognoſtiſche Suite aus den Vogeſen: circa 5000 Stücke. 8. Eine geognoſtiſche Suite aus dem Juragebilde der Des partementer der obern Saone, des Doubs und des Oberrheins: 500 Stücke, die nämlichen Ablagerungsfolgen darbietend wie in 810 England und nach der ſchönen Arbeit des Herrn Thirrla geordnet (Notice sur les terrains jurassiques du Dept. de la haute Saone in den Me&moires de la Société d'histoire naturelle de Strafsbourg. 1ère Livraison. 1830.) 9. Eine geognoſtiſche Suite aus England wird in Kurzem durch eine Sendung der Geological society of London ſehr vervollſtändigt werden. 10. Eine ſehr fchöne Folgenreihe aus Oberſchleſien: 500 Exemplare. 11. Eine Saite ſchwarzwälder und würtemberger Flötz⸗ Gebirgs-Arten: 500 Stücke. a 12. Endilch Suiten aus den Pyrenäen, von St. Etienne (Dept. de la haute Loire), aus den Alpen der Dauphine, _ von Freyberge, aus dem Mansfeldiſchen, vom Kaiſerſtuhl, aus dem Saarbrückiſchen, von der Pariſer tertiären Forma⸗ tion und der Arkoſe-Bildung in Burgund. 5) Petrefacten= Saal, Hier iſt alles botaniſch und zoologiſch geordnet. Dieſer Saal enthält 1. Vegetabiliſche Abdrücke und Verſteinerungen: 800 Stücke. 2. Foſſile Couchylien und Radiarien etwa 2700 Exemplare. 3. Verſteinerte Polypenſtämme etwa 300 Stücke. 4. Cruſtaceten, Triboliten ohngefähr 100 Stücke. 5. Endlich foſſile Wirbelthiere, theils ganze, thells nur verſchiedene Theile, Hierzu iſt noch zu rechnen eine Sammlung Gyps⸗ Abdrücke, der in dem Pariſer Muſeum ſich befindenden vor⸗ züglichen foſſilen Knochen. Kunſtgegenſtände. Schon in den früheren Epochen des Mittelalters wurde in Straßburg und einigen andern Städten des Elſaßes der Sinn für die bildende Kunſt erregt und genährt, haupt- ſächlich durch Biſchöffe und Prälaten, die einen Theil ihrer reichen Einkünfte auf die Erbauung ſtattlicher Tempel, und auf die Ausſchmückung derſelben durch Kunſtproducte, verwandten. Der kleine ſteinerne Sarg, aus dem g9ten Jahrhunderte, der die Gebeine des Biſchofs Adelochus umſchließt, und noch in der hieſigen Thomaskirche aufbe⸗ wahrt wird, beweist hinlänglich, daß ſchon zu jener Zeit hier Steinmetzen und Bildhauer lebten, die keine geringe Kunſtfertigkeit beſaßen. Als der mächtige Biſchof Werner I. von Habsburg, die Idee zu dem Rieſenbau des hieſigen Münſters gefaßt batte, und auszuführen begannz als in den zwey folgenden Jahrhunderten eine große Reihe in großartigem Style aus- geführter Kirchen ſich auf verſchiedenen Puncten der Stadt und des Landes erhoben; als endlich 1277 Erwin feine kühne Pyramide auszuführen begann, und feine Kinder, auf welche fein Geiſt übergegangen war, was er angefan= gen hatte, fortſezten: wie war es wohl anders möglich, als daß Geſchmack an dem Weſen der Kunſt, und bey Manchem ein thätiges Zuwenden zu derſelben bewirkt wer: den mußten 2 Schon früher zog auch die immer ſteigende Wohlha— benheit der hieſigen Bürgerſchaft, nebſt andern Urſachen, 817 Maler herbei, welche die Kirchen mit ihren Arbeiten zier— ten; doch find ihre Namen, mit Ausnahme weniger ver— ſchollen. So wurde höchſtwahrſcheinlich am Anfange des 15, Jahrhunderts die hieſige Dominikanerkirche (jetzige neue Kirche) mit einem in Fresco gemalten Todtentanze geſchmückt, deſſen Figuren in viel reinerem Geiſte ausgeführt ſind, als die an dem ehemaligen Baſeler Todtentanze. Sie mö— gen wohl von einem der vorzüglichſten Maler altdeutſcher Schule gemalet worden ſeyn, deſſen Namen aber, trotz aller deßwegen angeſtellter Unterſuchungen, unbekannt ge: blieben iſt. Viel trug, am Ende des 15ten Jahrhunderts, der in Colmar lebende Martin Schön zur Bildung des Kunſtgeſchmacks in unſerem Lande bey. Seine zum Theil wahrhaft erhabenen Productionen zogen zahlreiche Käufer und Schüler herbey, und viele Kirchen prangten mit ſeinen Arbeiten, von denen die hieſige katholiſche zum alten St. Peter noch einige beſitzt. Auch in den folgenden Jahrhunderten bis auf unſere Zeit beſaß Straßburg treffliche Künſtler verſchiedener Art, deren die Geſchichte der Kunſt ehrenvoll erwähnt. So z. B. Hans Baldung Grün, Tobias Stimmer; im 16ten die Brentel, die Dietterlin, Joh. Wilhelm Bauer; im ı7ten Heimlich, Müller, Weiler u. a. im 18ten Jahrhundert. Noch jetzt, wenn auch nicht in ſo hohem Grade wie ſonſt, lebt Liebe und Neigung für Kunſt in Straßburg fort, und in feinen Mauern leben mehrere, theils einheimiſche theils fremde Künftler, deren Werke mitunter zu den aus— gezeichnetſten ihrer Gattung gehören. Chriſtoph Guérin, ein ſehr gewandter Kupferſte— cher, der mehrere gute Blätter geſtochen und treffliche Schü— ler gebildet hat. Sein Sohn Gabriel, ein Hiſtorienmaler aus der neuen franzöſiſchen Schule hat ſich jüngſt durch ein großes Gemälde, Polynice bekannt gemacht, welches auf dem biefigen Rathhauſe aufbewahrt wird. Beyde ſtehen einer Zeichenanſtalt vor, die auf Koſten der Stadt errichtet wor— den und in welcher gegen 100 Knaben in Zeichnungen aller Art unterrichtet werden. + Der Ciſelierer Kirſtein von Straßburg iſt einer der ausgezeichnetſten Männer ſeines Fachs, deſſen Productionen in großem Rufe ſtehen. Der in Deutſchland rühmlichſt bekannte Landſchafts— maler Helms dorf lebt ſchon mehrere Jahre in hieſiger Stadt. Eben ſo der ſo beſcheidene als kunſtfertige Bildhauer Ohmacht aus Rothweil in Schwaben. Mehrere Arbeiten von feiner Hand find in der Thomaskirche aufgeſtellt; die Denkmähler: des bekannten Philologen Jeremias Jacob Oberlin, des Profeſſors Koch, die Büſte des Theologen Emmerich und des Dock, Medieinä Reißeiſen. In der neuen Kirche ſteht ein von ihm gearbeitetes Denkmahl des berühmten Theologen Bleſſig; auch find die ſechs Muſen, die das Fronton des Straßburgiſchen Theaters zieren, von ſeiner Hand. Außer dieſen und andern Werken hat er eine bedeutende Anzahl von Portraiten Iſis 1851. Hft. 8. 818 ſculpiert, die wohl kaum vortrefflicher ausgeführt werden können. Die Liebe zur Muſik iſt in Straßburg allgemein, und es mag überhaupt wohl wenig Städte in Frankreich geben, in welchen fo viele eiferige und geſchickte Liebhaber gefunden werden als hier. Auch wird dieſe dem Elſäßer angeborne Neigung durch Inſtitute mancherley Art genährt und befriedigt. Eine auf Koſten der Stadt errichtete Violinſchule, an deren Spitze Herr Jupin, ein tüchtiger Geiger, ſteht, gibt jungen Leuten, die ſchon mit den Anfangsgründen des Fi vertraut find, Gelegenheit, ſich ferner auszu— bilden. Eine von Herrn Laucher dirigierte Singanſtalt liefert viele gute Schüler. Nach dem Vorgange mehrerer deutſcher Nachbarſtädte, hat ſich hier ein Sing verein gebildet, der den Namen Académie de Musique trägt, aus ohngefähr 100 Perſonen beſtehet und von Herrn Generalſecretäe Kern mit uner— müdeter Sorgfalt, edler Uneigennützigkeit und vieler Ge— ſchicklichkeit geleitet wird. An denſelben ſchließt ſich eine Singlehranſtalt an, von Muſikus Härter geführt, deren Zöglinge mit der Zeit in die Akademie eintreten ſollen. Beyde Anſtalten werden durch freywillige Beyträge unterhalten. Endlich hat ſich vorm Jahr ein elſäßiſcher Muſik— Verein gebildet, der nach Art mehrerer deutſcher Vereine dieſer Art, jährlich Concerte gibt. Am Oſtermontag 1830 hat die erſte Leiſtung dieſes Vereins im hieſigen Theater mit dem größten Erfolge Statt gefunden. Es wurde »Schnei— ders Weltgericht« aufgeführt, und dieſe Execution ließ nichts zu wünſchen übrig, und macht dem Fleiße, dem guten Ge— ſchmacke und der Gediegenheit im muſikaliſchen Talente der Elſäßer Muſikliebhaber und Künſtler die größte Ehre. Die öffentliche Bibliothek zu Straßburg. Werner J., Biſchoff von Straßburg in dem Anfang des eilſten Jahrhunderts, iſt vermuthlich der erſte Gründer der Bibliothek, welche ehemals in der Domkirche verwahrt wurde. Sie war nach dem, von Wimpfeling mitge⸗ theilten Verzeichniſſe ſehr beträchtlich und enthielt wichtige Handſchriften, welche ben der Auflöſung der Sammlung in dem Anfange des ſiebenzehnten Jahrhunderts meiſtens von Bongarſius gekauft worden und ſpäter mit deſſen Bibliothek nach Bern gekommen find. *) Im Anfang des ſechszehnten Jahrhunderts fanden ſich in den meiſten Klö— ſtern Librareyen, welche je nach den wiſſenſchaftlichen Ber dürfniſſen und nach den Einkünften der Klöſter reicher oder ärmer waren. Auch einzelne Gelehrte hatten ſolche Biblio: theken, wie der berühmte Geyler von Kaiſersberg, wel— cher aus der ſeinigen eine Stiſtung zu Guuſten feiner Nachfolger auf dem Predigtftuhle an das Münſter machte, *) Struve, Introd. in notitiam rei lit. C. IV. $. 35, verwechſelt diefe Bibliothek des Capitels mit der offentlichen. 52 819 Nach der Einführung der Reformation wurde indeſſen bald, mit den höher entwickelten Studien, eine öffentliche Bücherſammlung für die »armen Gelehrtens nothwendig: ſo drückt ſich nehmlich der Vorſchlag darüber aus, der 1551 dem Rathe vorgetragen wurde. Jacob Sturm von Sturmeck, der große Staatsmann und Förderer der Reformation in Straßburg be'rieb vorzüglich die Einrich— tung derſelben, und gab zu ihrer erſten Gründung nebſt anderen koſtbaren Werken die aldiniſchen Ausgaben der Claſſiker. Ueberhaupt war dieſes Fach das damals vorzüg— lich beſorgte, wie es nach der Richtung der Zeit wohl nicht anders ſeyn konnte, und wie es auch durch den Rector, Johannes Sturm, der ganz in den claſſiſchen Studien lebte und den größten Antheil an der Errichtung der öffeut— lichen Bibliothek hatte, noch lange bleiben mußte. Außer den Geſchenken dieſer bepyden Männer, von deren Reich— baltigfeit ein noch aufbewahrtes beſonderes Verzeichniß zeugt, und einigen unbedeutendern Erwerbungen aus deu Bibliotheken der aufgehobenen Klöſter erhielt die öffentliche Sammlung lange Zeit hindurch keinen Zuwachs. Indeſſen ließ der Rath das Gebäude dazu erbauen und einrichten (Woo), und gab unbedeutende Geldunterſtützungen; aber noch war kein Bibliothekar beſoldet und die Beſorgung der Bücher wechſelte jährlich unter den Profeſſoren der Hoch— ſchule. Im folgenden Jahrhunderte wurde indeſſen die große, meiſt theologiſche Bibliothek des Pappus, die juriſtiſche des Spach, und andere kleinere verkauft, zu welchen der Gelehrte Marcus Otto ſeine juriſtiſche hin— zufügte. Mit dem Anſange des 17. Jahrhunderts entwickelte ſich überhaupt dieſe Bibliothek raſcher; der Rath übernahm nicht allein die Beſoldung eines Bibliothekars (Clutenius,, der wegen Nachläßigkeit abgeſetzt werden mußte), ſondern gab auch einen jaͤhrlichen beſtimmten Beytrag zur Vermeh— rung. Dieſer war befonders wichtig in den Zeiten des 50 jährigen Kriegs, wo die Schweden an dem Rhein ganze Bibliotheken aus den Klöſtern wegſchleppten und befonders . in Straßburg verkauften; bekanntlich wurden andere aus den nördlichen Ländern und Böhmen nach Schweden ge— ſchickt.) Beſondere Stiftungen und Beyträge aus dem Fiscus der Univerſität erlaubten größere Ankäufe, wie den— jenigen eines großen Theils der für die Naturwiſſenſchaften wichtigen Bibliothek des Dr. Spielmann. Dieſes iſt in kurzer Ueberſicht die Entſtehung der Bibliothek der ehe— maligen proteſtantiſchen Univerſität. Bey den folgenden Veränderungen iſt ſie das Eigenthum des proteſtantiſchen Seminariums geblieben, von welchem ſie auch noch und zwar zu öffentlichem, allgemeinem Gebrauche unterhalten wird. Doch findet die Vermehrung jetzt mehr in der phi⸗ lologiſchen, philoſophiſchen und beſonders theologiſchen Ab— theilung Statt. Für letztere iſt auch neuerlich der theolo— giſche Theil der reichen Haffner'ſchen Bücherſammlung angekauft worden, um nach dem Tode des Beſitzers damit vereinigt zu werden. Einer der beyden Bibliothekare er— bält auch eine kleine Gehaltszulage aus den Einkünften des Seminariums. 8 *) Celsii hist. Biblioth, Upsal. e. 21, 23 eke.) * 820 Dieſe Bibliothek zelchnet ſich beſonders durch eine große Sammlung von Incunabeln aus, 4300 Vol., darunter 1154 c. anno, unter welchen die erſten lateiniſchen und deutſchen Bibeln, der menteliniſche Virgil, mehrere Edi- tiones principes, und neben einigen Seltenbeiten der ge— wöhnliche Apparat von Drucken aus dem 15. Jahrhundert. Noch wichtiger it die Mauuſeriptenſammlung dieſer Biblio— thek, worinn ſich mehrere Claſſiker, beſonders eine alte Handſchrift der Briefe des Seneca (benutzt von Schweig⸗ bäußer), des Quintilian (Obrecht), ein Horaz (Saec. X), die griechiſchen Mathematiker (von Pappus berausgeg.) . ein prachtvoll geſchriebenes N. Test. (Saec. X.), ein franz zöſiſcher Bibelauszug (Saec. XIV.), das Synodicon (högbn. v. Pappus, v. Juſtellus, Harduin u, and.), das Heldenbuch und andere altdeutſche Gedichte (Graffs Diu— tiska, Maßmann, v. d. Hagen) befinden. Die Bändezahl dieſer großen Abtheilung mag ſich auf 24 - 25000 belaufen. II. Der gelehrte Hiſtoriker Schöpflin, aus Sulz⸗ burg im Breisgau, übergab der Stadt, um mit dieſer Bibliothek vereinigt zu werden, feine reiche Bücherſamm⸗ lung. Ob er gleich Mitglied der proteſtantiſchen Univerſi⸗ tät war, wollte er doch damit die Verwaltung der Stadt bewegen, die Beſoldung ordentlicher Bibliothekare und die Fortſetzung ſeiner Sammlungen aus ihren Einkünften zu übernehmen, weil diejenigen der in Grundbeſitz dotierten Univerſität, wie wir geſehen haben, dazu nicht hinreichten. Das Publicum trat 1772 in den Beſitz dieſes Schatzes von hiſtoriſchen Werken. Allein auch andere Fächer ſind ſehr ausgezeichnet, z. B. die hiſtoriſche Theologie, das Staats- recht und beſonders die durch Oberlin vermehrte Philo— logie und Antiquitäten. Auch Schöpflin hat eine kleine, jedoch ausgeſuchte Sammlung von Jucunabeln angefangen. Am wichtigſten iſt jedoch dieſe Bibliothek für die Localge— ſchichte; denn der Beſitzer, bekannt durch ſeine Werke über 1 das Elſaß, hat alles geſammelt, was er nur auffinden konnte, und wozu er durch feine ausgedehnten Verbindun- gen hat kommen können. Dieſe Hilfsquellen ſind ſeit der Revolution noch durch eine Menge MSS. vermehrt worden, welche von dem Stadtarchive hieher gegeben worden ſind. Von allgemeinem Intereſſe find: die Nepgauiſche Chronik (niederdeutſch), die Chronik von Königshoven (lat. und deutſch, bende Urſchriften), die wichtige Reihe der Conſti— tutionen Straßburgs (Sac. XIV., XV.), das für Ge⸗ nealogie intereſſante Wappenbuch Tucks (IIS. Saec. XVI., 15. voll. Fol.) und andere. nnr Die Zahl dieſer nur aus ausgeſuchten Werken beſte— henden Sammlung iſt 22,000. Bis auf die neuere Zeit find mit ihr die Ankäufe ver: einigt worden, welche aus der von der Stadtadminiſtra- tion jährlich angewieſenen Geldſumme gemacht worden find. Mit diefer Bibliothek iſt eine Sammlung von merk⸗ würdigen Antiquitäten verbunden, von welcher Schöpf lin einen Theil der Kunſtwerke in Italien erkauft hat; der weit größere iſt in dem Lande ſelbſt gefunden worden und hat hiedurch ein großes Localintereſſe. Dieſer wird auch mit jedem Jahre beträchtlich vermehrt, weil die meiz n — 821. ee ſten wichtigen Entdeckungen an dieſe patriotifche Samm— lung abgegeben werden. Unter den römiſch- Feltifchen Moe numenten zeichnen ſich mehrere Altäre aus, worunter der berühmte mit der Inſchrift: „Apollini granno“ (Gran, keltiſch Sonne; zwey ähnliche ſ. Welser Antiq. Aug.); zwey andere, auf jeder der 4 Seiten eine Gottheit; eine Menge kleinerer Gegenſtände, Aſchenkrüge, von welchen mehrere ſehr niedliche von Glas, vor allem aber ein Trinkbecher von demſelben Stoffe, der durch ſeine Ar— beit alles bisher bekannte übertrifft; den Becher umgibt nehmlich ein regelmäßiges Gewebe von gefärbten Glasrin— gen, und ober dem Rand eine Inſchrift: Maximiore [2] Auguste. Winkelmann hat ein ähnliches, welches ſchon Jovius beſchrieben hatte, das jedoch in neuerer Zeit aus den mailändiſchen Sammlungen verſchwunden ſeyn ſoll. Das hier verwahrte wurde vor der Stadt Straßburg in einem großen ſteinernen Sarge vor vier Jahren gefunden. Dieſer Bibliothek ſind auch die für das Elſaß und Straßburg ſo wichtigen Sammlungen von handſchriftlichen Noten u. ſ. w. des bekannten Orgelbauers Silbermann beygefügt worden, unter welchen ſich eine Sammlung aller über das hieſige Münſter erſchienenen Abbildungen aus— zeichnet. Dieſer fleißige Mann benutzte nehmlich ſeine Verbindungen mit Klöſtern, Geiſtlichen und Gemeinden, um alles zu ſammeln, zu zeichnen, zu beſchreiben, was ſich auf Elſäßer Geſchichte und Alterthümer bezog. — Die zahlreichſte Bibliothek wurde in der Revolution gebildet aus den Sammlungen der Klöſter, anderer unter— gegangener Anſtalten und auch einzelner Ausgewanderter. Beſonders gaben die Benedictinerklöſter Maursmünſter und Ebersheimmünſter, das Johanniterhaus, die biſchöfliche Bibliothek und die des Jeſuitercollegiums (zuletzt das Col- legium regium) reiche Ausbeute. In keiner Provinz wurde mit dieſen Confiscationen, die größtentheils in die verwirr— teſte Zeit fielen, ſo regelmäßig verfahren, als hier, wo der bekannte Oberlin das Ganze leitete. Dennoch iſt vieles verſchleppt worden, weil oft die Beſitzer ſchon meh— rere Wochen geflüchtet waren, bis der Befehl an Ober— Tin gegeben wurde, ſogleich mit militäriſchem Fuhrweſen die Bibliotheken zu holen. Von den damals gebildeten Ecoles centrales erhielten die Bibliotheken den Namen Bibl. centrales; aber es gab auch Bibl. centr. in Städten, wo keine Ecole centrale war, wo nicht einmal mehr je— mand war, der die Aufſicht führen konnte. So iſt mir erzählt worden, daß eine nicht unwichtige Bibliothek in einer Gränzſtadt in einem Locale verwahrt wurde, das zum Theil Gensdarmen bewohnten. Einer derſelben, den man hinreichend zur Bewahrung derſelben glaubte, hatte eine Frau, die einen Krämerladen betrieb, den er mehr als 20 Jahre lang mit Papier verſorgte. Erſt vor einiger Zeit, als ein Freund von mir nach der Bibliothek fragte, entdeckte man, daß nur noch wenige unzuſammenhängende Bände vorhanden waren. Doch ſind dieſes zum Glück ſeltene Ausnahmen, und beſonders Straßburg verdankt dem forgfältigen Oberlin eine Bibliothek von mehr als 80,000 Bänden. Alle Fächer, Mediein und Naturwiſſenſchaften ausge⸗ nommen, ſind reich beſetzt; am reichſten Theologie, Geſchichte, 822 Literaturgeſchichte und Recht. In der Geſchichte befikt die Bibliothek einen reichen Schatz von ſpaniſchen und portu— gieſiſchen Werken (1200 — 1500 Vol.), welche dem Jeſui— ter⸗Collegium durch königl. Beichtvater, die aus dem Haufe nach jenen Ländern gerufen wurden, zugeſchickt worden find (daben einer der s bekannten vollſtändigen de Barros). Am wichtigſten iſt die etwa aus 7 — 8000 Vol, beſtehende Incunabeln-Sammlung, von welchen der größte Theil aus der erwähnten Bibliothek des Johanniterhauſes kommt. Mit dieſer Sammlung wird unter andern die Zahl der deutſchen Bibelausgaben — 1500 vollſtändig, ſo wie die lateiniſchen; ferner finden ſich hier die meiſten Editt. prin- cipes der lateiniſchen und griechiſchen Claſſiker, und neben den gewöhnlichen Ausgaben der Scholaſtiker und Juriſten eine Menge der kleinen Schriften, welche die erſten Pfle— ger der humanen Studien zu Tage gefördert haben. Eben fo bedeutend iſt die Zahl der Handſchriſten dieſer Abthei— lung, von welchen, wie bey den Incunabeln, Witter einen Catalog dem Weißlinger'ſchen Armamentarium catholicum andrucken ließ. Selten find unter denſelben claſſiſche Werke, meiſt ältere und ſpätere Theologie; die wichtigeren find jedoch verſchwunden. Hier findet ſich der berühmte Hortus deliciarum, die große Encyclopädie, welche die Aebtiſſiun des Kloſters Hohenburg auf dem Ottilienberge, Herrad, an der Hand der bibliſchen Geſchichte compiliert hat (1180) und die von M. Engelhardt mit einem Kupferheft (1821) beſchrieben worden iſt; dann die unzählbaren Zeichnungen, meiſtens trefflich ausgeführt, ſind für die Geſchichte der Kunſt, das Eintreten des byzantinſchen Geſchmacks in den Weſten Europa's, ſo wie für Sitten und Gebräuche des Jahrhunderts der Abfaſſung höchſt wichtig, während die ausgezogenen Stellen aus profanen und kirchlichen Seri— benten ein nicht unbedeutender Beptrag zur Literärgeſchichte ſind. Ferner ſindet ſich hier ein prächtiger Codex aureus et argentens auf Purpurpergament mit chriſtlichen Gebeten (Saec. VII.); eine reichhaltige, beynahe vollſtändige Clavis notarum tironianarum, von Kopp (paläographie) be: nutzt; ein Justinus martyr; mehrere Horen mit prächtigen Miniaturgemälden; der berühmte Codex Rachionis oder eine Concilienſammlung des Erzb. Rachio von Mainz, wel— cher durch die theilweiſe eingeſchalteten falſchen Decretalen höchſt wichtig für die Geſchichte der ſogenannten Coll. des Pseudoisidors wird (von Koch in den Notices et Extraits des Mss. de la biblioth. du Roi befchrieben); der bey Pertz (Monumenta German.) benutze Otto Frisingensis, und befonders viele deutſche Dichter. Ueberhaupt fehe man in dieſer Hinſicht Hänels Catalogi Mss. (1829 u. 1850), der der Straßburger Bibliothek eine wichtige Stelle an— weißt und ſie mit Ausführlichkeit behandelt hatte. Seit mehreren Jahren werden die neuen Ankäufe, welche auf Rechnung der Stadt gemacht werden, mit dieſer Bibliothek vereinigt, welche die eigentliche Bibliothek der Stadt iſt, die auch die beyden Bibliothekare bezahlt, oder ihnen eine Gehalts-Zulage gibt (1200 Fr.); denn eine eis gentliche abgeſonderte Bibliothekarſtelle gibt es nicht, fons dern es find jederzeit Profeſſoren des proteſtantiſchen Se— minars, welche in Folge eines Vertrags, da das Seminar das Local der Bibliothek gibt, angeſtellt worden. Dieſe Bibliothek war bis auf die letzte Zeit in roßer 825 Unordnung, wie viele ähnliche In Frankreich; denn Ober- lin, der ſie zum Theil geordnet hatte, wurde ihrer zuletzt bey hohem Alter durch zweymalige übereilte Translocation über— drüſſig, und nach ihm waren ſeine Nachfolger zum Theil zu ſehr anderweitig beſchäftigt, um an Fortſetzung der Ord— nung denken zu können. Daher ſind auch noch die Cata— loge unvollſtändig, weil immer neue Bücher-Sammlungen in die wild durcheinanderliegende Maſſe hiueingeworfen werden. Auch war der Beſitz noch nicht ganz geſichert; denn geiſtliche Corporationen, beſonders die Biſchöffe, auch Privatperſonen haben ihr Eigenthum reclamiert und, nach Ausweiſung der Rechte erhalten. Mit dem Biſchoff hat man ſich abgefunden und ihm aus den Dubletten 36,000 Bände gegeben. Immer iſt noch die Zahl der Dubletten bedeutend, und ſobald die Ordnung völlig vollendet, werden Verſteigerungen Statt finden. So beſteht die öffentliche-Bibliothek aus 3 Sammlun— gen, welche als verſchiedenes Eigenthum nicht zuſammenge— worfen werden dürfen. Dadurch wird die Verwaltung außerordentlich erſchwert; auch viele Dubletten nothwen— dig gemacht. Allmaͤhlich ſchreitet für die meiſten der große Kealcatalog vorwärts, der wahrſcheinlich mit der Zeit ver— einigt werden wird. Wie überall ſind die alphab. Cataloge jezt nur noch Indices der Namen mit kurzer Beyfügung des Titels. Ohne in die kindiſchen und für ſolche, jederzeit Zeit von denkenden Männern adminiſtrierte, Sammlungen uns nöthigen und zur Gedankenloſigkeit führenden Zerſplitterun— gen und unendlichen Unterabtheilungen einzugehen, bilden die Hauptfächer jedes eine große Abtheilung mit A, B ꝛc. bezeichnet uud einer eigenen Nummernreihe. Die Summe, welche jährlich das Seminar auf die Fortſetzung ſeiner Bibliothek verwendet, iſt nur 700 Fr.; ſie wird, wann die Haffneriſche damit vereinigt iſt, wohl auf 1200 vermehrt werden. Die Stadt giebt jähr— lich 2000 Fr. Zu dieſen allerdings mäßigen Summen kom— men jedoch die ſehr beträchtlichen Geſchenke der Regierung, veſonders in Prachtwerken. Das Staatsbudget gibt nehm— lich alle Jahre 35 — 400,000 Fr. dem Miniſter des Innern zur Verfügung, womit größere und kleinere neue Werke unterſtützt werden; der Miniſter ſubſeribiert dann für 80 — 100 Exemplare, welche an die verſchiedenen Bibliotheken vertheilt werden. Straßburg wird dabey beſonders bedacht, 1829 war die Zahl der fo geſchickten Bände 6—700 (Colle- ges in kleineren Städten erhalten mehr Bücher, die ſie brauchen können, z. B. die Classiques von Lemaire und einzelne hiſtoriſche Schriften). Leider hängt dieſe Freyge— bigkeit meiſt von den liberalen Geſinnungen des Mini: ſters ab. Immerhin wird jene an ſich unbedeutende Summe zum Theil doch hinreichend zur Fortſetzung, da die befondern mit den Academien vereinigten Sammlungen der einzelnen Fa— cultäten von dem Ankauf der Werke über Recht, Medicin und Naturwiſſenſchaften diſpenſieren. Allerdings eine für Deutſchland nicht wohl denkbare Trennung, welche jedoch in der beſonderen Stellung der Univerſität in Frankreich ihren Grund hat, eine Stellung, die leider wieder manches Fehlerhafte hat und für die Bibliotheken die Conſervatoren vermehrt, oder zur Anſtellung von Leuten zwingt, welche 824 bey geringer Beſoldung felten die gehörige Gelehrſamkeit haben. Gelehrte und literariſche Geſellſchaften Straßburgs. 1) Es exiſtiert ſeit etlichen zwanzig Jahren eine „So— ciété d' Agriculture, sciences et Arts du Departement du bas-Rllin““, die in verſchiedene Sectionen getheilt, ſich mit ihren betreffenden Gegenſtänden beſchäſtigt. Seit ihrem Ent— ſteben hat die Geſellſchaft zwey Bände „Mémoires de la société des sc. etc.“ herausgegeben, mannichfachen Inn— halts, und Anno 1824 erſchien auch ein Journal 4 Hefte jährlich, welches aber mit Ende 1828 wieder unterblieb. In der letzten Zeit hat ſich die Section d' Agriculture von der allgemeinen Geſellſchaft getrennt und bildet einen be— ſondern Verein für ſich. Die Section de Médecine iſt mit dem Ueberreſte verbunden geblieben. 2) Ganz kürzlich, 1829, traten mehrere nafurforfchende Freunde zuſammen, Profeſſoren von verſchiedenen Facultä— ten und anderer Anſtalten, Chemiker ꝛc. und bilden nun eine naturhiſtoriſche Geſellſchaft, deren Zweck iſt, ohne alle Form des Zwangs, bloß aus Liebe zur Wiſſen— ſchaft ſich mit den verſchiedenen Gegenſtänden der drey Reiche zu befaffen und zur Kenntniß des Publicums zu bringen; fo iſt ſchon ein Heft in 4to 1850 erſchienen unz ter dem Titel: Memoires de la société d'histoire naturelle de Stralsbourg und enthält die ſchon angezeigten Abhand- lungen, Iſis 1851 Heft IV. S. 546. 5) Literariſches Caſſino, das eine ſehr beträchtliche Bibliothek beſitzt und außer den politiſchen Flugſchriften eine große Menge litteräriſch-geſchichtliche Werke ſich täglich noch anſchafft. Die Zahl der Docenten an der Univerſität, ohne die Sprachmeiſter, iſt nicht weniger als 58, lauter wirklich angeſtellte, Profeſſoren oder Adjuncten, da es in Frankreich keine Privatdocenten gibt, wie bey uns. Für die Faͤcher, welche zu unſerer Verſammlung ge— hören, lehren a) Medici n: Ch. Ehrmann äußere Clinik im Bürger-Spital; Anatomie, Lobſtein innere Clinik; pathologiſche Anatomie, Schweighäuſer ſemiotiſche und prognoſtiſche Clinik, Roux medicinifche Clinik im Militär-Spital; Pharmacologie, Beéclard chirurgiſche Clinik; chirurg. Operationen, A. Cailliot pharmaceutiſche Chemie, Burglin Hautkrankheiten, Aronsſohn Augenkrankheiten, Brot Phyſiologie, Lauth vergleichende Phyſiologie; chirurg. Anatomie Operationen, Kayſer Anatomie und Phyſtologie, Tourdes allgemeine Pathologie; innere Pathologie, Cailliot (Decan) chirurgiſche Mediein; äußere Pathologie, Stoltz Entbindungskunſt; chirurg. Medicin, Foderé epidemiſche Krankheiten; gerichtliche Medicin und medic. Polizey, 5 und 825 Goupil Krankheiten der Harn- und Geſchlechtsorgane; * patholog. Phyſtologie, Maſuyer mediciniſche Chemie, Fabulet pharmaceutiſche Chemie. Girod Pharmacographie. Fla mant Entbindungskunſt nebſt Weiber - und Kinder— Krankheiten, Meunier mediciniſche Phyſik und Diätetik, Coze Materia medica und Pharmacie, Trachez äußere Pathologie, Neſtler Botanik; medicin. Naturgeſchichte, Guitton Pharmacie. x : b. Mathematik und Naturwiſſenſchaften. Sorlin Aſtronomie und Mechanik, Bedel und Finck Differential- und Integral-Calcul, Herrenſchneider nnd Fargeaud, mathematiſche und Experimental-Phyſik, Brant home allgemeine Chemie; techniſche Chemie, Duvernoy Zoologie mit vergleich. Anatomie und Phy— ſiologie, 3 Finck technologiſche Geometrie. 920 Hieraus ſteht man, daß die Medicin ſehr reich, die mathemat. und Naturwiſſenſchaften aber ſehr ärmlich bee ſetzt ſind; es ſehlt ſogar die Mineralogie und faſt die ganze reine Mathematik. Wir kehren nun nach Hamburg zurück. In Heidelberg erfuhr man, daß viele Franzoſen, Eng⸗ länder und beſonders Niederländer nach Hamburg zu kom— men beabſichtigten; allein die Umwälzungen in Frankreich im July, und in den Niederlanden im September haben ſo viele Störung und Beſorgniß hervorgebracht, daß faſt alles aus dieſen Ländern ausgeblieben iſt. Selbſt in Deutſch⸗ land wurden viele durch die Unruhen in Braunſchweig, Heſſen und Sachſen verhindert, ſich von ihrem Wohnorte zu entfernen, und dann kam noch unglücklicher Weiſe kaum noch 8 Tage vor der Verſammlung der Auflauf in Ham- burg dazu, welcher, obſchon nur aus Händeln einiger jun— ger Leute in einem Kaffeehaus entſprungen, doch Anfangs überall für politiſch gehalten wurde, fo daß viele deßhalb in Zweifel geriethen, ob fie dahin reifen ſollten. Dennoch war die Zahl der verſammelten Gelehrten wider Erwarten groß. Sie beträgt 416, worunter 154 Hamburger und 20 Altonaer, die übrigen 242 Fremde. Es find folgende: 5 1) Alphabetiſch geordnet. C. A. Agardh, Prof. d. Botan. u. Decon. aus Lund. — Botanik. M. C. A. Albers, Med. Dr. in Hamburg. — Medicin. J. Am ſinck, Kaufmann in Hamburg. — Ornithologie. Aſſing, Med. Dr. in Hamburg. — Medicin. L. Auguſtin, Ob. L. Ger. Aſſeſſor aus Halberſtadt. — Botanik. Ayrer, Med. Dr., Hofmed. aus Harburg. — Medicin. F. Bachmann, Conchylien-Haͤndler in Hamburg. — Mineralogie. Bacmeifter, Med. Dr. u. Ob. W. A. aus Stade. — Mediein. O. Bang, Prof. aus Kopenhagen. — Mediein. Barez, Med. Dr., Reg. Med. R. aus Berlin. — Medic. L. C. Barckhan, Apotheker in Hamburg. — Pharmacie. G. Barkhauſen, Med. Dr. aus Bremen. — Medicin, C. Barries, Med. Dr, in Hamburg. — Medicin. J. H. Bartels, Dr., Bürgermeiſter in Hamburg. — Naturgeſchichte. . J. B. Batka, Pharmacolog aus Prag. — Botanik. A. H. Bauer, Med. Dr. in Hamburg. — Medicin. J. D. Bauer jun., Med. Dr. in Hamburg. — Medicin, Beeken, Med. Dr., Juſt. R. aus Rendsburg. — Medicin. J. E. Beer, Med. Dr. in Hamburg. — Mediein. G. H. Behn, Med. Dr. aus Lübeck. — Medicin, K. Behr, Med. Dr. aus Bernburg. — Mediein. Behre, Med. Dr. in Altona. — Mediciu. G. Beut ham, Secretär aus London. — Botanik. G. C. Berendt, Med. Dr. aus Danzig. — Medicin u. Zoologie. v. Berg, Gutsbeſitzer aus Neuenkirchen. — Botanik. Bergmann, Dr. u. Prof. aus Bonn. — Chemie. H. o. Bergen, Makler in Hamburg. — Pharmacologie. S. v. Bergen, Med. Dr. aus Chriſtianſtadt. — Mediein. Iſts 183 1. Heft 8. 1 Bergmann, Med. Dr., Hofmed. aus Hildesheim. — Anatomie u. Medicin. 8 J. v. Berzelius, Prof. d. Chemie aus Stockholm. — Chemie. C. H. Bescke, Naturalienhändler in Hamburg. — En- tomologie. . D. Bieber, Apotheker in Hamburg. — Chemie. J. O. Bieber, Apoth., Oberalter in Hamburg. — Phar macie. G. Biehl, Med. Dr. aus Bergedorf. — Medicin, Birken ſtock, Med. Dr. in Hamburg. — Mediein. 9. F. Bley, Dr. u. Apoth. aus Bernburg. — Chemie u. Phyſik. 5 J. G. Böhlcke, Apoth. in Hamburg. — Botanik. Boie, Juſtitiar aus Kiel. — Zoologie. G. S. Böneck, Med. Dr. aus Elmshorn. — Mediein. A. L. Böhlſche, Med. Dr. aus Elmshorn. — Medicin. v. Bön ning hauſen, Med. Dr. in Hamburg. — Med. A. v. Bonsdorff, Prof. d. Chemie aus Helfingfors. — Chemie. G. Booth, Kunſtgärtner in Flottbeck. — Botanik. J. Bootb, Kunſtgärtner in Flottbeck. — Botanik. J. H. P. Böttcher, Med. Dr. aus Rehna. — Mediein. P. Boye, Med. Dr. in Hamburg. — Medicin. Rud. Brandes, Dr. Hofe. und Apoth. aus Salzuffeln. — Chemie u. Pharmacie. H. W. Brandes, Prof. d. Phof. aus Leipzig. — Phyſik u. Chemie. F. W. Brandt, Apoth. in Hamburg. — Chemie. Breiten wald, Med. Dr. in Hamburg. — Mediein. A. S. Bruzelius, Dr. Med., Doceut d. Geburtshilfe ans Lund. — Mediein. J. C. Buchheiſter, Med. Dr. in Hamburg. — Med. Buek, Med. Dr. in Hamburg. — Botanik. ger [&r} 827 G. Bül au, Med. Dr. in Hamburg. — Mediein. Bürſtenbinder, Apoth. aus Hamburg. — Pharmacie. J. J. Büttner, Med. Dr., aus Steinkirchen. — Bo- tanik. ? F. Calais, Zahnarzt in Hamburg. — Chirurgie. C. C. C. Caſpar, Med. Dr. in Hamburg. — Medicin. Caſper, Med. Dr., Med. R. u. Prof. aus Berlin. — Medicin. x de Caſtro, Med. Dr. aus Wandsbeck. — Mediein. A. v. Chamiſſo, Ph. Dr. aus Berlin. — Botanik. Chaufepie sen., Med. Dr. in Hamburg. — Mebdicin, de C haufepie jun., Med. Dr. in Hamburg. — Mediein. Ehriſtiani, Theol. Dr., Superintendent aus Lüneburg. — Phyſiologie. Claſſen, Med. Dr. aus Archangel. — Medicin, Cohen jun., Med. Dr. in Hamburg. — Medicin. C. Cordes, Med. Dr. in Hamburg. — Mediein. Crone, Apoth. in Hamburg. — Chemie. . 9. Ch. Cruſius, Med. Dr, in Hamburg. — Anat. N. Danzel, Med. Dr. in Hamburg. — Medicin. N. David, Ph. Dr. aus Kopenhagen. — Phyſik. G. Deckmann, Prof. aus Kiel. — Mediein. .F. Dieffenbaſch, Med. Dr. aus Berlin. — Medic. Dietrich, Med. Dr., Med. R. aus Glogau. — Naturg. L. Dornblüth, Med. Dr., Hofr. u. Kreisphyſikus aus Plau. — Medicin. Du Menil, Dr., Hofr. u. Ob. Bergeommiſſär aus Wunz ftorf. — Chemie. L. Ebeling, Med. Dr. u. Phyſ. in Hamburg. — Med, H. Eckhorſt, Med. Dr. in Hamburg. — Medicin, Eggers, Med. Dr. in Hamburg. — Mediein. G. Eimbicke, Med. Dr. u. Apoth. in Hamburg. — Chemie. F. Eimbeck, Inſp. d. Muſ. in Braunſchweig. — Zool. C. J. Ekſtröm, Prof. d. Chir. aus Stockholm. — Med. J. F. Eucke, Prof. d. Aſtron. aus Berlin. — Aſtronom. Erxleben, Med. Dr. aus Lauenburg. — Mediein. A. Cb. Erythropel, Med. Dr., Hofmed. aus Stade. — Medicin. A. Eſtreicher, Dr. u. Prof. d. Bot. aus Krakau. — Botanik u. Zoologie. C. F. Faaß, Med. Dr. in Hamburg, — Mediein. C. Fallati, Med. Dr., Hilfsarzt am Krankenhaus in Hamburg. — Mediein u. Anatomie. . F. Fintelmann, Hofes Gärtner aus Potsdam. — Bot. Ch. E. Fiſcher, Med. Dr., Med. R. aus Lüneburg. — Medicin. G. Fiſcher v. Waldheim, w. Etatsrath, Prof. d. N. G. aus Moskau. — Zoologie und Mineralogie. Fiſcher, Dr., C. R. u. Prof. d. Bot. aus Petersburg, — Botanik. e * — Botanik. G. Forchbhammer, Prof. aus Kopenhagen. — Chemie. J. C. Fricke, Med. Dr., Arzt am Krankenhauſe in Ham⸗ burg. — Chirurgie. . W. Friedrich, Med. Dr. aus Leipzig. — Medicin. F. H. W. Frölich, Pfarrer aus Boren. — Botanik. L. F. v. Froriep, Med. Dr., Ob. M. R. aus Weimar. — Zootomie. G. Fleiſcher, Med. Dr, aus Mietau. — Medicin u. Fuhr, Apoth. in Hamburg. — Chemie, Funck, Chirurg, Mitvorſteher d. ärztl. Vereins in Ham⸗ burg. — Anatomie. h Fr. Fürſt, Med. Dr. in Hamburg. — Medicin, M. Gairdner, Med. Dr. aus Edinburg. — Medicin, J. C. H. Gebauer, Ph. Dr. in Hamburg. — Phyſik. Geffcken, Ph. Dr., Apoth. aus Lübeck. — Pharmacie. L. Geiger, Ph. Dr., Prof. aus Heidelberg. — Pharm. Ch. L. G erling, Prof aus Marburg. — Phyſik u. Aſtro⸗ nomie. E. F. Germar, Ph. Dr., Prof. d. Mineral. aus Halle. — Mineralogie und Zoologie. j i G. M. Gerſon, Med. Dr. in Hamburg. — Phyſik. J. C. Goldbeck, Med. Dr. in Altona. — Medicin. C. J. Graba, Advocat aus Kiel. — Zoologie. G. A. Grahl, Med. Dr. in Hamburg. — Medicin, J. E. Gray, am britt. Muſ. in London. — Zoologie. S. C. A. Grohmann, Prof. in Hamburg. — Phyſtol. J. Grund, Apoth. in Hamburg. — Pharmacie. J. Gumprecht, Med. Dr., Hofr. in Hamburg. — Med. Günther, Med. Dr. in Hamburg. — Zoologie. E. Gurlt, Dr. u. Prof. aus Berlin. — Zoologie. N. L. Hachmann, Med. Dr. in Hamburg. — Mediein. A. Hanemann, Med. Dr. in Hamburg. — Medicin, Ch. Fr. Harleß, Med. Dr., geh. Hofe. u. Prof, d. Med, aus Bonn. Medicin, Hartmann, Med. Dr., Med. R. aus Frankfurt a. O. C. Hartmann, Ph. Dr., Bergcommiſſär aus Blankenburg. — Mineralogie. E. Hartung, Med. Dr. in Hamburg. — Mediein. F. L. Hartung, Med, Dr. in Hamburg. — Medicin. Hauch, Dr., Prof. aus Soröe. — Zoologie. F. G. Hayne, Dr., Prof. aus Berlin. — Botanik. Hecker, Med. Dr., Prof. aus Berlin. — Mediein. Heckſcher, Med. Dr. in Hamburg. — Medicin, F. Heeren, Med. Dr. in Hamburg. — Med. u. Chemie. F. H. Hegewiſch, Med. Dr., Prof., Juſt. R. aus Kiel. — Mediciu. A. Heindorf, Prof. aus Münſter. — Medicin, Heidrich, Med. Dr. in Hamburg. — Medicin. Heinemann, anat. Modelleur aus Braunſchweig. — K. J. Heiſe, Med. Dr. in Hamburg. — Mediein. Heller, Apoth. aus Lenzen. — Chemie. Hennemann, Med. Dr., Ob. M. R. aus Schwerin. — Henop, Med. Dr. in Altona. — Medicin. Hermes, Med. Dr. in Altona. — Mediein. Hermann, Com. N. aus Schönebeck. — Chemie. Heſſe, Med. Dr. aus Berlin. — Medicin. . v. Heyden, Senator aus Frankfurt a. M. — Zoologie. C. Heyſe, Prof. aus Berlin. — Phyſik. i C. F. Hipp, Prof. in Hamburg. — Mathematik und Phyſik. F. Hipp, Apoth. in Hamburg. — Chemie. K. Höchſtädt, Med. Dr. aus Ratzeburg. — Mediein. J. Ph. R. Höfer, Apoth. in Hamburg. — Pharmacie. Hoff, Bataill.⸗Chirurg aus Rendsburg. — Mediein und Chirurgie. 2 Ritter v. Holger, Med. Dr. aus Wien. — Chemie und Phyſik. 5 . \ Holm, Med. Dr. aus Kiel. — Medicin. 829 G. P. Holſcher, Med. Dr., Leibchir. aus Hannover. — Mediein. L. F. Ch. Homann sen., Med. Dr. in Hamburg. — Kalkbrenner, Med. Dr. Medicin. E. F. Homann jun., Med. Dr. in Hamburg. — Med. J. Horkel, Prof. d. Med. aus Berlin. — Botanik. Horn, Med. Dr., g. M. R. u. Prof. d. Med. aus Ber⸗ lin. — Medicin. Horn, Med. Dr. aus Berlin. — Zoologie. J. W. Hornemann, Et. N. u. Prof. d. Bot. aus Ko— . penbagen. — Botanik. Hornſchuch, Dr., Prof. d. Nat. Geſch. aus Greifswald. — Botanik u. Zoologie. E. Hornung, Apoth. aus Aſchersleben. — Botanik. J. H. Hoyer, Med. Dr. in Hamburg. — Mediein. F. O. W. Hüpeden, Med. Dr. in Hamburg. — Mediein. F. Huſchke, Med. Dr., Prof. der Anat. aus Jena, — Anatomie. L. Jacobſon, Med. Dr. u. Prof. aus Kopenhagen. — Anatomie und Phyſtologie. J. F. Frhr. v. Jacquin, Reg.-R. und Prof. der Bot. u. Chem. aus Wien. — Chemie. F. Jahn, Med. Dr, aus Meiningen. — Mediein. H. G. Jameſon, Med. Dr., Prof, aus Baltimore. Chirurgie. v. Jarotzki, Ph. Dr., Prof. d. al aus Warfchau, — Zoologie. F. €. Jenſen, Med. Dr. in Altona. — Medicin. J. Jenſen, Juſt.⸗Nath = Senator aus Flensburg. — Aſtronomie. B. Jeſſen, Apotb. aus Marne. — Chemie. E. W. Jeſſen, Med. Dr. aus Schleswig. — Medicin. J. F. W. Johnſton, A.⸗M. aus Edinburg. — Chemie. Jonas, Med. Dr. in Hamburg. — Mediein. N. H. Julius, Med. Dr. in Hamburg. — Medicin. ng, Apoth., Kreis⸗Dir. aus Pritzwalk. — Chemie und Phyſik. u in Hamburg. — Medicin. Kauffmann, Med. Dr. in Hamburg. — Medicin. J. B. Kerling, Med. Dr., in Hamburg. — Mediein. Keſſels, Mechaniker in Altona. — Phyſik. F. F. Kindt, Apoth. aus Lübeck. — Pharmacie. R. H. Klauſen, Dr. und Docent aus Bonn. — Mi: neralogie. W. Kleeberg, Med. Dr. aus Königsberg. — Mediein. F. A. Kloſe, Med. Dr. aus Leipzig. — Medicin. H. C. Kluth, Med. Dr. in Hamburg. — Mediein. C. Klüver, Aſtronom aus Bremen. — Aſtronomie. Köler, M. Dr., Med. R. u. Hof- Med. aus Celle. — Medicin. Krukenberg, Prof. d. Elin. aus Halle. — Medici. Kuhlenſchmidt, Med. Dr. in Hamburg. — Medicin. Kuhlenſchmidt, Med. Dr. in Altona. C. Kuhlwein, Gutsbeſitzer aus Bieberteich. — Zoologie. Kungwrdt, Med. Dr. in Hamburg. — Mediein. Kunowsky, Juſt. -R. aus Berlin. — Aſtronomie. E. Ave⸗Lallemant, Med. Dr. aus Lübeck. — Botanik, M. C. G. Lehmann, Ph. Dr., Etats⸗Rath aus Kopen⸗ hagen. — Zoologie. Lehmann, Prof. in Hamburg. — Bo tanik u. Zoologie. . 850 H. Lebmann, aus Rendsburg. — Chemie. Lemos, Med. Dr. in Hamburg. — Medicin. C. J. Leppien, Apoth. in Hamburg. — Botanik und Chemie. F. S. Leuckart, Med. Dr., Prof. aus Heidelberg. — Zoologie, Anatomie und Phyſtologie. J. Levy, Med. Dr. in Hamburg. — Medicin, S. J. Levy, Med. Dr. in Altona. — Medicin. J. Lewes, Med. Dr. in Hamburg. — Medicin. H. Lichtenſtein, g. M.⸗R. u. Prof. d. Zool. aus Bers lin. — Zoologie. A. Lichtenſtein, Dr., Apoth. aus Helmſtädt. — Phar: macie. = J. Liebig, Dr., Prof. d. Chem. aus Gießen. — Chemie. J. F. C. Liepermann, Med. Dr. in Hamburg. — Med. J. B. G. Lindenberg, Jur. Dr, Amts-Verw. aus Ber gedorf. — Botanik. J. J. Littrow, Prof. d. Aſtron. u. Dir. d. Sternwarte aus Wien. — Uſtronomie. Lohſe, Geograph in Hamburg. — Aſtronomie. J. A. Lorentzen, Juſt. R. ans Oldesloe. — Chemie. Lo ven, Ph. Dr. aus Lund. — Zoologie. C. H. Lübcke, Med. Dr. in Hamburg. — Medicin, Lucas, Apoth. aus Wilſter. A. F. Lueders, Medicin. Lunde, Apoth. in Hamburg. — Pharmacie. C. Maaß, Ph. Dr., Apoth. in Hamburg. Chemie. G. Mag uus, Ph. Dr. aus Berlin. — Phyſik u. Chemie. M. Magnus, Med. Dr. in Hamburg. — Mebdicin, Mansfeld, Med. Dr. aus Braunſchweig. — Mediein. Manthey, Et.⸗R. aus Kopenhagen. — Chemie u. Phyſik. Martini, Med. Dr. aus Lübeck. — Mediein. C. M. Marx, Prof. d. Phyſik und Chemie aus Braun⸗ ſchweig. — Phyſik und Chemie. C. H. Matthäi, Med. Dr. aus Verden. — Medicin, C. Matthäi, Med. Dr., Med.-Nath aus Verden. — Medicin. E. Mehlis, Med. Dr., Berg-Medicus aus Clausthal. — Mediein und Zoologie. C. F. W. Meißner, Dr., Apoth. aus Halle. — Minera= logie und Zoologie. F. L. Meißner, Med. Dr. aus beipzig. — Medicin und Geburtshilfe. Mellin, Apoth. aus Weſſelbüren. — Pharmacie. J. Menge, aus Lübeck. Mineralogie. C. Mertens, Ph. Dr., Prof. aus Bremen. — Botanik. M. J. Metzendorff, Med. Dr. in Hamburg. — Mediein. B. Meyer, Med. Dr., Hof- und Med.:R. aus Offen⸗ bach. — Ornithologie u. Botanik. L. Meyer, Med. Dr. in Hamburg. — Zootomie. Meyn, Med. Dr., Phyſieus aus Pinneberg. — Mediein. J. Mile, Med. Dr., Prof. aus Warſchau. — Phyſiologie. C. G. Mitſcherlich, Med. Dr. aus Berlin. — Mediein. G. Moll, Prof. zu Utrecht. — Aſtronomie. Molter, Med. Dr. aus Lübeck. — Medicin. G. Mönch, Med. Dr. in Hamburg. — Medicin. 8 F. Mönckeberg, Med. Dr. in Hamburg. — Mediein. O. Moraht, Med. Dr. in Hamburg. — Debicin. — Pharmacie. Med. Dr., Prof. d. Med. aus Kiel. —- 851 Mütter, Geh. Rth. aus Berlin. — Botanik. W. C. Müller, Dr., Prof. aus Bremen. — Phyſik. A. Müller, Med. De. in Hamburg. — Mediein. E. Müller, sen. Med. Dr. in Hamburg. — Mediein. J. D. Müller, Med. Dr. in Hamburg. — Medicin. H. J. Müller, Prediger in Hamburg. — Mineralogie. Münchmayer, Med. Dr., Hof-Med. aus Lüneburg. — Medicin. G. W. Munde, Hofe, u. Prof. der Phyſik aus Heidel- berg. — Phyſik. E. Nahrmann, Apoth, in Hamburg. — Pharmacie. C. F. Nagel, Med. Dr. in Altona. — Medicin. E. S. Nathan, Med. Dr. in Hamburg. — Mediein. Neuber, Med. Dr., Phyſicus aus Apenrade. — Mediein. W. Niſſen, Med. Dr., Phyſ. u. Prof. der Geburtshilfe in Altona. — Medicin. Nolte, Dr., Prof. d. Bot. aus Kiel. — Botanik. Noodt, Apoth. in Hamburg. — Phyſik und Chemie. A. v. Nordmann, Med. Dr. aus Abo. — Zoologie. J. G. C. Oberdiek, Paſtor aus Bardowick. — Mir neralogie. Oberdörffer, Apoth. in Hamburg. — Chemie u, Phyſik. H. C. Oerſted, Etats-Rath und Prof. der Phyſik aus Kopenhagen. — Phyſik. 5 Ohlendorff, botan. Gärtuer in Hamburg. — Botanik. M. Ohm, Dr., Prof. aus Berlin. — Mathematik und Phyſik. H. F. Ohrt, Med. Dr. aus Elmshorn. — Mediein. J. Ohrtmann, Apotheker in Hamburg. — Medicin. Oben, Med. Dr., Hofr. u. Prof. der Phyſtol. aus Mün⸗ chen. — Zoologie und Phyſtologie. M. Oldach, Med. Dr. in Hamburg. — Mediein. J. v. Olſers, Leg.⸗R. aus Berlin. — Zoologie. C. Oppermann, Ph. Dr. aus Straßburg. — Chemie, F. Dfiander, Med. Dr. und Prof, aus Göttingen. — Mediein und Geburtshilfe. A. Otto, Med. Dr., Med. -N. und Prof. d. Auat, und Popſiol. aus Breslau. — Anatomie und Phofiologie, C. Otto, Med. Dr. aus Kopenhagen. — Medicin, F. Otto, Gart.-Dir. aus Berlin. — Botanik. G. C. Otto, Med. Dr. aus Erfurt. — Mediein. Palk, aus Portsmouth. — Chirurgie. C. H. Pfaff, Et.⸗R. und Prof. d. Phyſik. u. Chem. aus Kiel. — Phyſik u. Chemie. P. W. Pfund, Med. Dr. in Hamburg. — Medicin. J. Pillaus, Prof, aus Edinburg. — Phyſik. Pizzati, Med. Dr. aus Petersburg. — Mediein. Plauk, Dr. und Prof. aus München. — Medicin, Botanik. W. Plath, Med. Dr. in Hamburg. — Mediein. J. C. Poggendorff, Dr., Prof. aus Berlin. — Phyſik und Chemie. M. v. Pontin, Med. Dr., Leib Arzt aus Stockholm. — Mediein. Ch. Pratje, Apoth. in Hamburg. — Pharmacie. K. B. Presl, Dr., Prof. u. Direct. d. bot. Gartens aus Prag. — Botanik. F. Prigge, Med. Dr. in Altona. — Mediein. Raeuper, Apoth. in Hamburg. — Chemie. H. Nathje Med. Dr., Ob. W.⸗A. aus Celle. — Medicin. A. Raven, Med. Dr. in Hamburg. — Mediein. 852 C. Redlich, Apoth. in Hamburg. — Pharmacie. Reich, Med. Dr., Prof. d. Med. aus Berlin. — Medicin. K. Reichenbach, Ph. Dr. aus Blansko in Mähren. — Chemie. es J. Reinhardt, Prof. der Nat.⸗G. aus Kopenhagen. — Zoologie. F. L. Reitz, Med. Dr. in Hamburg. — Mediein. Rendtorff, Med. Dr. in Hamburg. — Medicin, A. Repſold, Mechaniker in Hamburg. — Aſtronomie. 5. A. Reum, Prof. d. Forſtbot. aus Tharand. — Botanik. C. Richter, Med. Dr. in Altona. — Mediein. Richter, Med. Dr., Kreis-Phyſicus aus Boitzenburg. — Botanik und Medicin. 8 W. Ries, Med. Dr. in Hamburg. — Mediein. Ritgen, Med. Dr., Prof., geh. M.-R. aus Gießen. — Medicin. G. H. Ritter, Prof. ans Kiel. — Mediein. P. Ritterich, Med. Dr. und Prof. der Angenheilkunde aus Leipzig. — Zoologie. F. Nöding, Beſitz. d. Muſ. für Natur und Kunſt in Hamburg. — Zoologie. F. W. Röding, Med. Dr. in Hamburg. — Mediein. Rohde, Apoth. aus Leipzig. — Pharmacie. J. H. Rolland, Wundarzt aus Jamaica. — Chirurgie. Rönnberg, Med. Dr. in Nitebüttel. — Mediein. Roſenſchöld (E. Munk af), Med. Dr., Prof. d. Med. aus Lund. — Medicin. J. Noſſi, Med. Dr., Leibarzt aus Schwerin. — Wediein. Rothenburg, Med. Dr. in Hamburg. — Mebdicin, J. Ruben, Med. Dr. in Hamburg. — Mediein. Rückart, Med. Dr. in Hamburg. — Medicin. - F. F. Runge, Dr., Prof. der Technologie aus Breslau. — Chemie. J. N. Ruſt, Präs., geh. O.⸗-M.⸗N. und Prof. der Chir. aus Berlin. — Medicin. C. Ruf, Med. Dr. aus Berlin. — Medici. J. J. Sachs, Med. Dr. aus Berlin. — Mediein und Phyſtologie. J. D. W. Sachſe, Med. Dr., g. M. ⸗R. aus Ludwigs: luſt. — Mediein. J. Samſon, Dr. in Altona. — Zoologie. Sander, Med. Dr. aus Toſtedt. — Mediein. Sandtmann, Med. Dr. in Hamburg, — Medicin. Sartorius, Apoth. aus Lamſtedt. — Pharmacie. Sartorius von Waltershauſen, aus Göttingen. — Mi neralogie. ö ö W. Saxeſen, Maler aus Clausthal. — Entomologie. Saxtorph, Med. Dr., Et.⸗R. und Prof. d. Med. aus Kopeubagen. — Mediein. - P. C. Schaumann, Apoth. in Hamburg. — Chemie. F. Schicke dantz, Apoth. in Hamburg. — Pharmacie. Ch. F. Schiffmann, Med. Dr. in Hamburg. — Medicin. Schleep, Cam.-R. und Hof- Intendant aus Gottorf. — Zoologie und Ornithologie. Schleiden, Med. Dr., Phyſicus in Hamburg. — 19 J. Schlieper, Med. Dr. aus Berlin. — Medicin. Schlinck, aus Bensheim. — Chemie. Schmeißer, Dr. in Hamburg. — Phyſik und Chemie. Schmidt, Ph. Dr., Apoth. aus Sonderburg auf der Ju: ſel Alſen. — Pharmacie. a 355 G. F. Schmidt, Med. Dr, in Hamburg. — Mediein. Pb. Schmidt, Med. Dr., Gehilfsarzt am Krankenhauſe in Hamburg. — Medicin. J. C. Scholvin, Apoth. in Hamburg. — Pharmacie. M. J. A. Schön, Med. Dr. in Hamburg. — Anatomie N und Phyſiologie. C. A. Schrader, Med. Dr. in Hamburg. — Mediein. F. Schrader, Med. Dr. in Hamburg. — Medicin. IN } C. W. Schröder, Med. Dr. in Hamburg. — Medicin. A. Schrödter, Med. Dr. in Hamburg. — Mediein. J. Schubert, Med. Dr. in Altona. — Medicin, Schuler, Med. Dr. aus Mannheim. — Medicin. C. H. Schulz, M. Dr., Prof. aus Berlin. . A. Schultze, Med. De., Hofe. u. Prof. d. Phyſiol. aus Freyburg i. Br. — Anatomie. L. Schultze, Apoth., Öart.: Dir, aus Perleberg. — Chemie. G. Schütze, Med. Dr. aus Lauenburg. — Mediein. A. Schwarz, Apoth. in Hamburg. — Pharmacie. A. B. Siedenburg, Med. Dr. in Hamburg. — Medicin. Siemers, Med. Dr. in Hamburg. — Botanik. A. C. Siemsſen, Ph. Dr. aus Roſtock. — Mineralogie und Zoologie. Siemſen, Apoth. in Altona. — Chemie. illem, Prof. aus Braunſchweig. — Mineralogie. M. A. Simon, sen. Med. Dr. in Hamburg. — Mediein. Simon, jan., Med. Dr. in Hamburg. — Mediein. v. d. Smiſſen, Med. Dr. in Altona. — Pharmacie. M. C. Sommer, Kaufm. in Altona. — Entomologie. . W. Spieker, Prof. aus Frankfurt a. O. — Botanik. F. P. Stahl, Apoth. in Hamburg. — Pharmacie. Stammann, Med. Dr. in Hamburg. — Mediein. L. A. Staudinger, Oeconom in Flottbeck. — Botanik. J. Steez, Med. Dr. in Hamburg. — Medicin. Steinheim, Med. De. in Altona. — Zoologie und Zootomie. F. Steinmetz, Med. Dr., Brunnenarzt aus Pyrmont. — Medicin. Graf K. v. Sternberg, aus Prag. — Botanik. Stierling, Med. Dr., Hofrath in Hamburg. — Mediein. Stinzing, Med. Dr. in Altona. — Mediein. 2. Stromeper, Med. Dr. aus Hannover. — Medicin. Strube, Apoth. in Altona. — Phyſik. H. v. Struve, r. k. St.⸗R. u. Miniſter-Reſident in Ham⸗ durg. — Mineralogie. W. Struve, Colleg.⸗R. und Prof. d. Aſtrou. aus Dorpat. — Aſtronomie. G. L. Sudell, Med. Dr. aus Obermarſchacht. — Mediein. v. Suhr, Officier aus Schleswig. — Botanik. C. J. Sundevall, Med. Dr., Docent d. Oeconomie aus Lund. — Zoologie. W. E. Swaine, Chirurg aus London. — Chirurgie. Szubert, Ph. Dr., Prof. d. Botanik aus Warſchau. — Botanik. Thorey, Apoth. in Hamburg. — Entomologie. 9. C. Threde, Apoth. aus Helgoland. — Botanik. H. S 0 Sſis 185. Hft. . 854 Tiedemann, geh. R. und Prof. d. Anat. und Phyſiol. aus Heidelberg. — Anatomie und Phyſiologie. C. Ph. Tourtual, Med. Dr. aus Münſter. — Anato⸗ mie und Phyſiologie. St. Traill, Med. Dr. aus Liverpool. — Phnfiologie. Trier, Med. Dr, Aſſiſtenz Wundarzt am Krankenhaus in Hamburg. — Medicin. B. Trommsdorff, Hofe. u. Prof. d. Chem. aus Erfurt. — Chemie. Ueltzen, Apotheker in Hamburg. — Pharmacie. Versmann, Apoth. in Hamburg. — Phamacie. H. Bezin, Med. Dr. aus Osnabrück. — Mediein. R. Vivenot, Med. Dr. aus Wien. — Medicin und Anatomie. S. G. Vogel, Med. Dr., g. M.⸗R., Leibarzt und Prof. d. Med. aus Roſtock. — Mediein. H. Wackenroder, Ph. Dr., Prof. aus Jena. — Phyſik und Chemie, Pharmacie. Wagner, Med. Dr. in Hamburg. — Medicin. C. Waitz, Land⸗Camm. R. aus Altenburg. — Botanik. Walter, Med. Dr. in Hamburg. — Medicin, Warburg, Med. Dr. in Hamburg. — Medicin, Weber, Apoth. in Hamburg. — Chemie. C. v. Weigel, Med. Dr., erſt. Archiater aus Stockholm. — Medicin. C. G. Weisflog, Med. Dr. in Hamburg. — Medicin. J. Wendt, Med. Dr., g. M.⸗R. und Prof. d. Clinik aus Breslau. — Medicin. Wendt, Med. Dr. aus Breskau. — Medicin. Weſtphal, Med. Dr. in Hamburg. — Medicin. C. R. W. Wiedemann, Med. Dr., Et.⸗ R. und Prof. der Med. aus Kiel. — Zoologie, Anatomie und Ento— mologie. J. E. Wikſtröm, Med. Dr. aus Stockholm. — Botanik. J. B. Wilbrand, Med. Dr., Prof. d. Anat. u. Botanik aus Gießen. — Phyſiologie und Botanik. Willert, Med. Dr. in Hamburg. — Mediein. O. Willert, Med. De. aus Dorpat. — Medicin und Chirurgie. x 5 C. Windhorn, Apoth. aus Boizenburg. — Pharmacie. W. v. Winthem, Kaufm. in Hamburg. — Entomolagie. L. Wolff, Med. Dr., dirig. Arzt des Krankenhauſes aus Berlin. — Medicin. H. S. v. Wolff, Med. Dr., Coll. Aſſ. aus Petersburg. Medicin. ; Wortmann, Med. Dr. in Altona. — Pharmacie. H. Zeiſe, Apoth. in Altona. — Pharmacie. W. C. Zeiſe, Ph. De., Prof. aus Kopenhagen. — Chemie. Zinke, Med. Dr. aus Frankenhauſen. — Medicin. Binden gen. Sommer, Med. Dr., Hof-Med- aus Braun⸗ ſchweig. — Eutomologie. a A. Zeune, Prof. u. Dir. d. Blinden⸗Auſtalt, aus Berlin. — Geognoſie. Zimmermann, Med. Dr. in Hamburg. — Mediein. J. G. Zwanck, Med. Dr. in Hamburg. — Med. 417. 55 A bo v. Nordmann. Altenburg Waitz. Altona Behre Henop Hermes Jenſen Keſſels Kuhlenſchmidt Nagel Niſſen Prigge Richter Samſon J. Schubert H. Siemſen Smiſſen Sommer Steinheim Stinzing Strube Wortmann H. Zeiſe. Apenrade (in Schleswig) Neuber. Archangel Claſſen. A ſchersleben (in Magdeburg) Hornung. Baltimore. Jameſon. Bardowick Oberdiek. Bensheim (in Heſſen) Schlinck. Bergedorf Biebl Lindenberg. Berlin Barez Caſper Cha miſſo Dieffenbach Encke Gurlt Hanne Hecker Heſſe Heyſe Horkel Horn Pr. Horn Dr. Kun owsky H. Lichtenſtein G. Magnus C. Mttſcherlich Müller Ohm Olfers F. Otto Poggendorff Reich Ruſt Pr. Ruſt Dr. J. Sachs Schlieper Schultz E. Wolff Zeune, Bernburg Behr Bley Bieberteich (in Neumark) Kuhlwein. Blankenburg (am Harz) Hartmann. Blans ko (in Mähren) Reichenbach. Boitzenburg Richter Windhorn. Bonn Bergmann Harleß Klauſen. Boren in Angeln in Schleswig Frölich. Braunſchweig Eimbeck Mansfeld Marx Sillem Zincken. Bremen Barkhauſen Klüver Mertens Müller. er — 9 NRNiach den Orien. Breslau Glogau Otto Dietrich. Runge ER J. Wendt Göttingen Wendt Oſiander . Sartorius. Celle Gottorf 0 Schleep. thje. he Greifswald Chriſtianſtadt Hornſchuch. Bergen. Halberſtadt Clausthal Auguſtin. Mehlis Halle Saxeſen. Germar Krukenberg Dan 8 i 9 C. Meiß Berendt. N ambur Dorpat Albers 5 W. Struve Amſinck O. Willert. Aſſing ; Bachmann Edin bur 9 n Gairdner Si x f Saas Bartels 5 Bauer sen. Elmshorn Bauer jun. (in Holftein) Beer Böhlſche v. Bergen Böneck Beſcke Ohrt. D. Bieber O. Bieber G EN >; Birkenſtock Trommsdorff. Hays Flensburg Bönninghauſen J. Jenſen. Brandt Breitenwald Flottbeck Buchheiſter G. Booth Buek Cr Re Palau Bürſtenbinder Frankenhauſen Calais Zinke. Caſpar Frankfurt a. M. S 1255 e Cohen n g Frankfurt a. d. O. Cordes Hartmann Crone Spieker. Cruſius Freyburg im Br. m Schultze. Eckhorſt Gießen Eggers Liebig Eimbcke Ritgen Faaß Wilbrand. Fallati Fricke Fuhr Funck Fürſt Gebauer Gerſon Grahl Grohmann Grund Gumprecht Günther Hachmann Hanemann E. Hartung F. Hartung Heckſcher Heeren Heidrich Heiſe F. Hipp L. Hipp Höfer Homann sen. E. F. Homann jun. Hoyer i Hüpeden Jonas Julius Kalkbrenner Kauffmann Kerling Kluth Kuhlenſchmid Kunhardt Lehmann Lemos Leppien J. Levy Lewes Liepermann Lohſe Lübcke Lunde Maaß M. Magnus Metzendorff L. Meyer Mönck : Mönckeberg Moraht Müller sen. Müller H. Müller J. Müller Nahrmann Nathan Noodt Oberdörffer 350 Ohlendorff. Ohrtmann Oldach Pfund Plath Pratje Naeuper Raven Redlich Reitz \ Rendtorff Repfold Nies P. Röding Roding Rothenburg Nuben Nückart Sandtmann Schaumann Schickedantz Schiffmann Schleiden Schmeißer G. Schmidt P. Schmidt Scholvin Schön E. Schrader F. Schrader C. Schröder A. Schrödter Schwarz Siedenburg © Siemers M. Simon sen. Simon jun. Stahl Stammann Steetz Stierling Struve Thorey Trier Uelzen Versmaun Wagner Walter Warburg Weber Weisflog Weſtphal Willert Winthem Zimmermann Zwanck. Hannover Holſcher 857 Homeyer. Harburg Ayrer Heidelberg Geiger Leuckart Muncke Tiedemann. Helgoland Threde. Helſing fors Bonsdorff. Helmſtädt A. Lichtenſtein. Hildesheim Bergmann. Jamaica Rolland. Jena Huſchke Wackenroder. Kiel Boie Deckmann Graba Hegewiſch Holm Lüders Nolte Pfaff Ritter Wiedemann. Königsberg Kleeberg. Kopenhagen Bang David Altenburg 1 America. Baltimore 1 Jamaica 1 Anhalt. Bernburg 2 Baden. Freyburg 1 Heidelberg 4 Mannheim 1 * Forchhammer Menge Obermarſchacht Rendsburg Hornemann Molter. (in Hannover) Beeken Jacobſon Se e Sudell. Hoff Lehmann LIDO en . k Manthey Sachſe. Offenbach e Oerſted Meyer. Roſtock C. Otto a Lund Oldesloe A. Siemsſen Reinhardt ee 1 Lorentzen. Vogel. Saxtorph euzelius 2 5 5 Zeiſe. Loden Osnabrück Ritzebüttel 9 Roſenſchöld Vezin. (im Hamburg.) ra kau Sundevall. Rönnberg. Eſtreicher. Perleberg f gamſtedt Lüneburg Schultze. Ses f (in Hannover) E e BR ee ee ‚= Weſtphalen) S ine x Fiſcher N. Brandes. Sartoring. Münchmeyer. Pizzati 198 Lauenburg Mannheim H. Wolff. 4 Schleswig Erxleben Schul > Jeſſen Schütze. chu 55 Pinneberg Suhr. Leipzig 1 918 Schönebeck 9, Brandes Gerling. ie n (in Magdeburg) Friedrich Marne ornblüth. Hermann. Kloſe (in Holſtein) Portsmouth a EN F F. Meißner Jeſſen. Palk. Schwerin Nitterich Meiningen Potsdam Hennemann Rohde. N Jahn. Fintelmann. Veli 7208 Lenzen Mietau Prag Sonderburg Heller. Fleiſcher. Batka Schmidt. Liverpool Presll a Traill. 0 1 Sternberg. . he ; r Pritzwalk ; Eee München (in Brandenburg) 2 . Oken Jung. acmeiſter Gran Jung Swaine. Plank. Pyrmont Erythropel. ü beck Münſter Steinmetz. Steinkirchen Behn Heindorf Ratzeburg in Hannover. Geffcken Tourtual. Höchſtädt. Büttner. Kindt Neuenkirchen Nehna Stockholm Lallemant (in Mecklenburg) (in Mecklenburg) Berzellus Martini Berg. Böttcher. Ekſtröm 9 5) Nach den Ländern. Bayern. Braunſchweig. Elſa 5. Nitzebüttel 1 München 2 Blankenburg 1 Straßburg 1 8 ane - i ardowi 1 Böhmen. ne : England. l 2 Prag 3 Liverpool 1 Clausthal 2 i ‚Lanbon 5 Göttingen 2 n Cur⸗ u. Lievland. Portsmouth 1 Ader 5 Bieberteich 1 Be 5 seien i 17755 1 rankfurt a. O. 2 ? D ildesheim 1 irn Petersburg 5 Helfingfors 1 Lamſtedt 1 Perleberg 1 Dänemark. Franken. Lüneburg 3 Potsdam 1 Kopenhagen 12 Meiningen 1 Ober-Marſchacht 1 Pritzwalk 1 Soroe 1 Hamburg ſ. Orte. Stade 838 Pontin Weigel Wikſtröm. Straßburg Oppermann. Tharand Neum, Toſtedt (in Hannover) Sander. Utrecht Moll. Verden C. Matthäi C. H. Matthäi. Wands beck Caſtro. Warſchau Jarotzki Mile Szubert. Weim ar Froriep. Wien Holger Jacquin Littrow Vivenot. Wilſter (in Holſtein) Lucas. Weſſelbüren (in Holſtein ?) Mellin. Wunſtorf Dumenil. de Steinkirchen 1 Toſtedt 1 Verden 2 Wunſtorf 1 Helgoland 1 Wan e Marburg Heſſen⸗Darm⸗ ſt a dt. Bensheim 1 Gießen 3 2 Offenbach 1 839 840 Hokland. Weſſelbüren 1 Mecklenburg. Pommern. Tharand 1 Sch weden. Utrecht 1 Wilſter 1 Boitzenburg 2 Greifswald 1 Chriſtianſtadt 1 Ludwigsluſt 1 Schleſien. Lund 5 Holſtein und Lauenburg. Neuenkirchen 1 Preußen. Breslau 4 Stockholm 5 Schleswig. Lauenburg 2 Plau 1 Danzig : 2 Glogau 1 Altona 20 Ratzeburg 1 Pritzwalk 1 Königsberg 1 Thüringen. Bergedorf 2 Lübeck 7 Rehna N nl a Schleswig. Erfurt a 2 Boren 1 Roſtock 8 2 beinland. „Apenrade 1 Frankenhauſen 1 Elmshorn 3 Magdeburg. Schwerin ea m Boren 1. Jena 2 Flottbeck 3 Aſchersleben 1 Frankfurt a. M. 1 Flensburg 1 Weimar 1 Kiel 10 Halberſtadt eſters elch. Rußland Gottorf 1 Marne 1 Halle 5 Wien + Archangel 1 Schleswig 2 Weſtphalen. Oldesloe 1 Schönebeck 1 Moskau 1 Sonderburg 1 Münſter 2 Pinneberg 1 Polen. Osnabrück 1 Rendsburg 5 Mähren. Krakau 1 Sachſen. Schottland. Pyrmont 1 Wands beck. 1 Blansko 1 Warſchau 5 Leipzig 6 Edinburg 5 Salzuffeln 1 4) Nach den Fächern. Phyſik. Chemie. Schaumann Windhorn Boie aus H. Siemers Schlinck Wortmann G. Booth Siemſen aus A. Bley Bergmann aus B. Schmeißer H. Zeiſe. J. Booth Spieker. H. Brandes Berzelius Schultze a. P. Buek 5 N David D. Bieber H. Siemſen Naturgeſchich te. Züttner Zoologie. Gebauer Bley Trommsdorff aturgeſch Cha miſſo Amſinck Gerling Bonsdorff Wackenroder Bartels Eſtreicher Bachmann Gerſon N. Brandes Weber Dietrich Fintelmann Berendt Heyſe H. Brandes W. Zeiſe. G. Fiſcher Fiſcher aus P. Bescke C. Hipp: Brandt Pharmacie. Germar Fleiſcher Boie aus K. Holger. Bürſtenbinder us Hornſchuch Frölich Cha miſſo Jung, Crone Batka Sen Hayne Dietrich Keſſels Dumenil H. v. Bergen Steinheim. Horkel Eimbeck Manthey Eimbcke in H. O. Bieber Hornemann Eſtreicher Marr Forchhammer N. Brandes } Hornſchuch G. Fiſcher Müller aus Br. Fuhr Bürſtenbinder⸗ Mineralogie. Hornung Germar Muncke Heeren Geffcken Bachmann Jacquin Graba Noodt Heller. Geiger G. Fiſcher Lallemant Gray Derited. Hermann Grund Germar Lehmann aus H. Günther Ohm F. Hipp Höfer Hartmann Lehmann aus K. Gurlt Pfaff Holger Kind Klaufen Leppien Hauch Pillans! Jacquin A. Lichtenſtein C. Meißner Lindenberg Heyden Poggendorff Jeſſen Lucas Menge Maaß Horn jun. Schmeißer Johnſton Lunde H. Müller Mertens Hornſchuch Strube Jung Mellin Dberdiek Meyer aus D. Huſchke Wackenroder. H. Lehmann Nahrmann Sartorius v. W. Müller aus Berlin. Jacobſon i Leppien Pratje A. C. Siemsſen. Neuber Jaroßzki Liebig Redlich Sillem Nolte Kleeberg Aſtronomie. Lorentzen Rohde Struve Oberdiek Kuhlwein Maaß Sartorius a. 2. Zeune Ohlendorff Lehmann a. H. Encke Manthey Schickedantz F. Otto aus Berlin. Lehmann a. K. Gerling Marx Schmidt a. S. STERN Plank Leuckart J. Jenſen Noodt Scholvin Poutin H. Lichtenſtein Klüver Oberdörffer Schwarz Agardh Drest Loven Kunowsky⸗ Oppermann Smiſſen Auguſtin Neum Mehlis Littrow Pfaff Stahl Batka Richter aus B. B. Meyer kobſe Poggendorff Trommsdorff Bentham Runge Meißner a. L. Moll Naeuper Uelzen Berendt Schlieper Nordmann Repfold Reichenbach Versmann Berg Schultz a. B. Oken Struve. Nunge Wackenroder Böhlcke Schultze a. P. Olfers 843 — 8⁴⁴ Nahrmann Redlich Schaumann Scholvin Strube Weber Pratje Rohde Schickedantz Schwarz Uelzen Windhorn Raeuper Sartorius a. B. Schmidt Stahl Versmann Wortmann. 55 Scheiftſteller, Agardh Eimbcke Heeren H. Lichtenſtein Oſiander Schultze a. F. Albers F. Eimbeck Hegewiſch Liebig Otto a. B. Siemers Ayrer Ekſtröm Heindorf Lindenberg Otto Prof. Siemſſen Bachmann Encke Hennemann Littrow Otto a. K. Sillem Bang Erxleben Hermann Lohſe Palk Simon jun. Barez Eſtreicher Heſſe Lorrentzen Pfaff Staudinger Barkhauſen Fallati Heyden Lüders Pillans Steinheim Barries E. Fiſcher a. & Heyſe G. Magnus Pizzati Steinmetz Bartels G. Fiſcher a. M. C. Hipp Mansfeld Plank Sternberg Behr Fiſcher a. P. Holger Manthey Poggendorff Stierling Behre Fleiſcher Holſcher Martini Pontin Stinzing Bentham Forchhammer E. F. Homann Marx Presl Struve a. D. Berendt Fricke Horkel Matthäi Reich Struve a. H. Bergen a. H. Froriep Horn Prof. Mehlis Reichenbach Swaine Bergemann aus B. Gairdner Horn Dr. C. Meißner Reinhardt Tiedemann Bergmann aus H. Gebauer Hornemann F. Meißner Reum Tourtual Berzelius Geiger Hornſchuch Menge Ritgen Traill Birkenſtock Gerling Hornung Mertens Ritter Trommsdorff Bley Germar Hüpeden B. Meyer a. O. Ritterich Vogel Böneck Gerſon Huſchke Moll P. Röding Wackeuroder Doie a. K. Goldbeck Jacobſon Müller a. Br. Rolland Waitz Bonsdorff Graba Jacquin Münchmeyer Roſenſchöld Weigel H. Brandes Gray Jamſon Muncke Noſſi Weisflog F. Brandes Gumprecht Jarotzki Nagel Runge Wendt Pr. Bruzelius Günther Johnſton Neuber J. Nuſt Wiedemann Buck Gurlt Julius Niſſen Sachs Wikſtröm Caſper Prof. Hachmann Kleeberg Nolte Sachſe Wilbrand Chamiſſo Hanemann Kloſe Noodt! Saxtorph Winthem Cruſius Harleß Klüver Nordmann Schleep Wolff a. B. Deckmann Hartmann a. B. Köler Oberdörffer Schleiden Wolff a. P. Dieffenbach Hartmann a. F. Krukenberg Oerſted Schmeißer Zeiſe a. A. Dietrich Hauch Kunowsky Ohm P. Schmidt Zeiſe a. K. Dornblüth Hanne Lehmann a. K. Oken J. A. Schön Zeune Dumenil Hecker Lehmann a. H. Olfers F. Schrader Zimmermann Ebeling Heckſcher Leuckart Oppermann Schultz a. B. Zincken. Mit welcher Vorſorge alle Anſtalten getroffen worden find, ergibt ſich aus dem Vorhergehenden. In einer fo be— ſchäftigten Stadt wie Hamburg, wo erſt um Mittag ge— frühſtückt und um 4 Uhr zu Mittag gegeſſen wird, konnte die allgemeine Verſammlung nicht Vormittags gehalten wer— den. Man legte daher die beſonderen Verſammlungen größten— theils auf 8 Uhr, brachte die Mittagszeit mit Beſehen der Au— ſtalten und Sammlungen zu, und kam erſt um 2 Uhr zur allgemeinen Verſammlung in die Börſenhalle, wo die ei— gentlichen Mitglieder den großen Saal einnahmen. Voran ſtanden die Stühle für die Ehrenperſonen, die Senatoren und die Diplomaten. Die vielen Zuhörer aus den gebil— deten Ständen bepderley Geſchlechts befanden ſich auf der Porbühne, die ringsum lief. Da nun die Zahl der Zu— börer fo groß geworden iſt, daß es unſchicklich wäre, ſtreng— wiſſenſchaftliche oder gar anatomiſche und medieiniſche Vor— träge in der allgemeinen Verſammlung zu halten; ſo hat man ſich gemüßiget geſehen, ſolche Vorträge auszufuchen, - welche allgemein anſprechen oder wenigſtens das Zartgefühl von Perſonen, die nicht vom Fach ſind, nicht zu beleidigen, eine Aufgabe, die nicht leicht iſt, weil man nicht ſelten genöthi— get iſt, auch unbedeutendes vortragen zu laſſen, was Lange— weile erregt, beſonders wenn manche fo unbedachtſam ſind, daß ſie länger reden, als ſich geziemt, worüber man jedoch dießmal weniger zu klagen hatte, als früher, und man daher mit Vergnügen ſieht, daß die wiederholten Mah— nungen in der Iſis ihre Wirkung nicht verfehlt haben. Dieſe üble Meynung, welche ſich bisweilen hören ließ, als wenn in der Verſammlung nicht vieles von Wichtigkeit vorkäme, braucht mau nicht zu beachten, da in den Fach— Verſammlungen jedermann alle Urſache hat, nicht bloß zu— frieden zu ſeyn, ſondern auch über die Menge neuer Ent— deckungen nicht ſelten zu erſtaunen; wir überdieß nicht zu⸗ ſammenkommen, um Weisheit auszukramen, und der Welt Magna et Prodigiosa zu verkündigen, ſondern um uns durch eine Ferienreiſe zu erholen und dabey den Vortheil zu genießen, daß wir ſicher unſere Bekannte treffen, die ſich ſonſt gewöhnlich von einer Univerſität zur andern ver⸗ gebens nachlaufen. Wir lernen auf dieſe Weife nach und nach alle Univerſitäten und wichtigeren Städte unſeres Va— terlandes kennen, und zwar unter der Anleitung der Ein— heimiſchen, welche ſonſt zu derſelben Zeit gewöhnlich aus— geflogen ſind. Nach und nach wird ſich das Publicum auch an dieſe Anſicht gewöhnen und an uns keine ungebührli— che Forderungen und unfere Erholung gönnen, damit wir während des Jab— res wieder um ſo friſcher und muthiger lehren, unterſuchen, die Kranken behandeln und unſere Bemerkungen und For— ſchungen aufzeichnen und der Welt mittheilen können. Bey der Ankunft wurde man ſchon an den Thoren und in jedem Gaſthofe unterrichtet, daß der Empfang der Fremden durch die Geſchäftsführer auf dem Stadthauſe oder dem Polizey-Gebäude Statt finden und man daſelbſt die beſtellte Wohnung erfahren würde. Das ganze Polizen: Perſonal hat ſich durch ſeine Aufopferung viele Verdienſte um die Verſammlung erworben, beſonders der Polizey— Director, Senator Dr. Dammert, der Ober-Polizey-Vogt Mondientz, d. Polizeybeamte Dührkoop und Haupt: fleiſch, welche nicht bloß ſchon wochenlang vorher die tauglichen Wohnungen in der Stadt beſahen, aufzeichneten und mietheten, ſondern auch während der Verſammlungs— Zeit faſt den ganzen Vormittag im Empfang - Saale zu= brachten. Das von der Stadt den Fremden zum Andenken geſchenkte Buch hat der dazu beauftragte Verfaſſer, Dr. Ph. Schmidt, in kurzer Zeit mit ſehr viel Fleiß, Geſchick und Talent entworfen, wohlgeordnet und mit völliger Freymü— thigkeit, welche keine Mängel Hamburgs verſchwieg, ge— ſchrieben. Man lernt in kurzen Zügen die ganze Entſte— hung, Verfaſſung und Einrichtung der Stadt kennen, indem jenes ſich auf alles erſtreckt, was nur irgend einem Frem— den zu wiſſen nöthig iſt. Dieſer gute Gedanke wurde all— gemein auerkannt und geprleſen. Err ſt. er Samſtag der 18. September. N Um 2 Uhr eröffnete der Geſchäftsführer, Se. Magni— ficenz der Bürgermeiſter Bartels, die Verſammlung mit folgender Rede: Tag, Hochanſehnliche n Als Sie, meine hochverehrten Herren, vor einem Jahre beſchloſſeu, Ihre Verſammlung in unf er freyen Stadt zu halten, iſt mir durch Ihre ehrenvolle Wahl der Auftrag geworden, den Vorſitz in der dießjährigen Verſammlung zu übernehmen, und vereint mit dem Herrn Dr. Fricke an Ort und Stelle die erforderlichen Einrichtungen zu tref— fen, um jedes örtliche Hinderniß zu entfernen, das der Erreichung Ihrer ſchönen, erhabenen und den Geiſt erhe— benden Zwecke ſtörend in den Weg treten könnte. So ehrenvoll mir nun auch perſönlich dieſe Wahl ſeyn mußte, fo gewiß würde ich doch mich verpflichtet ge= halten haben, ſie von der Hand zu weiſen, da ich kein Arzt, und auch kein Naturforſcher in dem Sinne des Worts bin, den ich demſelben beylegen muß, wenn ich die ausgezeichnetſten Männer dieſes Fachs Deutſchlands und machen, fondern uns unſer Vergnügen 840 anderer Länder vor mir ſehe, bätte ich es nicht für eine heilige Pflicht gehalten, Ihre Aufforderung anzuneh— men, nicht allein um meiner Vaterſtadt die Ehre und den Nutzen Ihrer Anweſeuheit zu verſchaffen, ſondern auch weil ich die Ueberzeugung hege: Hamburg ſtehe auf einer ſo hohen Stufe der Cultur und in ſo mannigfaltiger Verbin— dung, daß ſelbſt Männer von Ihrem Geiſte und Ibren Keuntniſſen vielleicht manches hier finden und zu beobachten Gelegenheit haben würden, was nicht alltäglich iſt, und den Kreis Ihres Wiſſens erweitern könne. Demnächſt aber war es unerläßlich, wenn Sie in unſerer Mitte ſich verſammeln wollten, daß Ihnen ein Mann zur Seite ſtehe, der bekannt mit den vaterländiſchen Einrichtungen, leicht und zweckmäßig die Vorbereitungen zu würdevoller Aufnahme der Mitglieder Ihres Vereins zu machen im Stande wäre, und der zugleich, durchdrungen von dem Gefühle der hohen Wirhtigkeit Ihrer Vereinigung und durchdrungen von der Pflicht den Austauſch der Aus ſichten, Erfahrungen und Entdeckungen der Männer Ihres Vereins zu erleichtern, ein allgemeines Localintereſſe für dieſe Verſammlung zu erwecken wüßte. In dieſer Qualität, — ich darf mir ja keinen höhern Standpunct anweiſen — ſtehe ich denn hier und entledige mich zuvörderſt des ehrenvollen Auftrags, der mir vom Senat und meinen Mitbürgern geworden iſt, Sie, meine hochverehrten Herren, in dieſer erſten Verſammlung auf das feyerlichſte zu begrüßen. Wir verſichern Ihnen mit all' der Achtung, die man dem Talente ſchuldig iſt, mit der hohen Verehrung, die wir den Wiſſenſchaften zollen, und mit der Innigkeit und Herzlichkeit, mit der wir alles Gute und Schone zu umfangen pflegen, daß alles, was in unſern Ringmauern ſich befindet und Ihre Aufmerkſam— keit anzieht, zur freyeſten Benutzung Ihnen angeboten werde. Nur bitten wir um eine nachſichtige Beurtheilung! Sie dürfen hier keine große Anſtalten, die einzig die Beförderung der Wiſſenſchaften zum Zwecke haben, erwar— ten. Sie finden hier keine reiche öffentliche Muſeen und Sammlungen, wie fie Reſidenzſtädte und Univerſitäten zie— ren. Sie müſſen vielmehr bedenken, daß wir von aller Anmaßung entfernte, jedoch für jede Keuntnißerweiterung empfängliche, einfache Bürger ſind, die im Schweiße ihres Angeſichtes ihr Brod eſſen. Die Praxis alſo weiſet uns unſern Wirkungskreis an, und das Talent das wir beſitzen iſt: das mit Umſicht zu benutzen, womit Ihre Forſchungen und Ihre Erfahrungen das Leben bereichern. Hieraus mögen Sie ſchließen, wie wichtig uns Ihre Gegenwart iſt, und mit wie freudigen Gefühlen wir Ihnen ein Willkommen zurufen! Nehmen Sie denn mit gütigem Wohlwollen an, was wir bieten können. Mit mehr Herzlichkeit, als es hier geſchieht, kann es nicht dargeboten werden! Es war unſtreitig ein ſchöner Gedanke, den vor meh— reren Jahren ein ſehr helldenkender Kopf aus Ihrer Mitte faßte, die Männer Deutſchlands, denen die Natur zuwei⸗ len ihren Schleier lüftet, einander näher zu bringen, um das, was fie in Augenblicken, in denen der menfchliche Geiſt ſich aus der gewöhnlichen Sphäre hinauszuſchwing en 847 7 “ weiß, erfpäht, erfahren, berechnet, gemeſſen, ergrübekt und berichtigt haben, einander mündlich mitzutheilen, da— mit es nicht iſoliert ſeine Wirkung verſehle, ſondern einge— reihet werde in den Kranz des menſchlichen Willens, ins Beben übergehe, und dort vielfältige Frucht trage. Und dieſer ſchöne Gedanke bewährte ſeine Richtigkeit nicht allein dadurch, daß er in allen Gegenden unſeres Vaterlandes wie ein electriſcher Schlag wirkte, ſondern auch, daß die Verwirklichung deſſelben allenthalben mit Enthuſiasmus befördert ward. Ja ſelbſt das Ausland rech— net es ſich ſchon zur Auszeichnung au, ſich an Ihre Ver— ſammlungen anzuſchließen. Daher erlauben Sie dem er— graueten Geſchäftsmanne, der mit Ruhe zu beobachten pflegt, die Prophezeihung auszusprechen: Ihre Vereinigung, wenn fie, wie bisher, ſich feey zu erhalten weiß vom Flit— terſtaate, wird eine welthiſtoriſche Wichtigkeit gewinnen! Und ſehe ich nun auf die nächſten Folgen, die aus der ins Leben getretenen Vereinigung hervorgehen, fo möchte ich ſagen: das Verborgene tritt dadurch an das Richt, die Hinderniſſe entſchwinden, Einſeitigkeit wird une möglich, und eine geniale Verbindung, die Feiner Eiſerſucht und keinem Mißtrauen Raum gibt, wirkt fruchtbringend für's Leben. Es werden Bekanntſchaften geknüpft, Freund— schaften gefördert, Ideen geweckt, ausgetauſcht, berichtigt, verarbeitet, — und Alle, die hier im hohen Rathe des menſchlichen Wiſſeus ſitzen, umſchlingt ein ſchönes Band der Humanität. Was läßt ſich aus einer folchen Vereinigung der hell— ſten Köpfe Deutſchlands, nicht allein für unſer e ſondern für den ganzen Weltkreis erwarten. Seyd daher willkommen, edle Beförderer des menſch— lichen Wiſſens, in Hamburgs Mauern! Die Stunde der Arbeit ſchlägt. Ich erkläre hiemit die Verſammlung für eröffnet! Dieſe ans Herz und an den Verſtand dringende Rede wurde mit lautem Enthuſiasmus beantwortet. Darauf las der Secretär die Geſetze der Geſell— ſchaft vor; und forderte dann zu Vorträgen auf. 9) Stru sse aus Dorpat hielt einen Vortrag über das Verhältniß der deutſchen Aſtronomie zur ausläudiſchen. (Haben wir nicht erhalten.) 2) Wendt aus Breslau theilte ſeine Erfahrungen über den Lebensmagnetismus mit. (Deßgleichen.) Die Geſellſchaft beſchloß dann, daß am Montage den 20. September die zweyte öffentliche Sitzung, Dienftags den 21. die dritte und Sonnabends den 25. die vierte und letzte gehalten werden ſolle. Der Secretär machte dann folgende Anzeigen: a, Am folgenden Tage (Sonntag) werde die Geſellſchaft eine Ausfahrt nach den Elbgegenden machen. Die Ge— brüder Booth in Flottbeck hätten gewünſcht, daß die Geſellſchaft ihren Garten zuerſt beſuchen möchte. Eine Anzahl Wägen, zu einem beſtimmten Preiſe, würde für die Geſellſchaft auf dem Nicolai⸗Kirchhofe bes reit ſtehen, 848 b. Montags den 20. September um 11 Uhr wäre die Vorkehrung getroffen, daß die Geſellſchaft den, durch die Benzenbergiſche n Verſuche bekannten Michars listhurm beſteigen könne, und daß mit den Vorſtehern des allgemeinen Krankenhauſes die Rückſprache ge— nommen ſey, daſſelbe nächſtdem beſuchen zu können. c) um Dieuftage den 21. September um 11 Uhr werde Herr profeſſor Lehmann die Fremden im botaniſchen Garten empfangen und d) am beutigen Abende im Theater ein auf die Verſamm— lung bezüglicher Prolog gehalten. e) Es wurden dann die Mitglieder erſucht ſich in Ab— theilungen nach den Fächern zu formieren, ihre Vor— ſteher und Secretäre zu wählen und die nöthigen Verabredungen zu treffen. Um 4 Ubr fand im Apollo-Saale der gemeinſchaſtliche Mittagstiſch Statt, an welchem beynahe 500 Perſonen, worunter mehrere Honoratioren der Stadt, Theil nahmen. Vor dem Eſſen wurde ſolgendes Gedicht vertheilt: Hammonia's Gruß an die hieſelbſt verſammelten deutſchen Naturforſcher und Aerzte. Willkommen mir, aus nah und fernen Landen, Des Wiſſens Zier, Ihr Maͤnner ſeyd gegruͤßt! Was Ihr erwarbt in des Berufes Banden, In ehrnen Schalen aufbewahrt, genießt; Was Euch erſt dann die goldne Frucht verſuͤßt, Wenn Ihr's getheilt mit Eures Bundes Kreiſe; Hammonia gruͤßt nach Hanſa freyer Weiſe. Ich ſehe Euch in mildem Aetherglanz, Auf Eurem Haupt die lichte Strahlenkrone, Die Stirne ſchmuͤckt der bluͤthenreiche Kranz, Den die Natur wand Forſchern nur zum Lohne; “ Ihr nahet Euch dem hehren Himmelsthrone; Euch blendet nicht das tauſendfache Licht, Verklaͤrt ſchaut Ihr des Hoͤchſten Angeſicht. Des Naͤchſten Schutz wohnt in des Arztes Rechte, Wenn die Gefahr ihn drohend angſtumringt, Wenn durch des Jammers wolkenſchwere Naͤchte Kein holder Strahl erſehnter Rettung dringt; Wenn uͤber ihn der Tod die Sichel ſchwingt; Er ſteht den Arzt ob feinem Haupte ſchweben. Und neue Gluth belebt das ſtarre Leben. O fuͤrchtet nicht, daß dieſe heil'ge Flamme, Die Eure Seele regt und hell durchgluͤht, Der große Geiſt dort über uns verdamme, y Der alles prüfet, alles hört und ſieht; Zu großen Thaten waͤrmt fie das Gemuͤth; Ihr ſeyd die Boten, die ein Gott geſendet, Durch die das große Werk hier wird vollendet. Willkommen denn, Ihr Maͤnner ſeyd gegruͤßt! Des Wiſſens Stolz aus nah und fernen Landen! Was Euch getrennt von des Berufes Banden, Der edle Trieb, der Thaten Frucht genießt, Er werde hier durch Gaſtfreyheit verfüßtz Hammonia gibt nach Hanſa alter Weiſe Die Rechte Euch zum frohen Bundes: Kreife- u Beym Eſſen ſelbſt wurde die Geſellſchaſt durch die Ges ſänge der Mitglieder der bieſigen Liedertafel, unter der Di— rection des herrn Methfeſſel, erfreut. Dieſelben wurden mit großem Dank und entbufiatifchen Beyfall aufgenom— men. Der allgemein ausgeſprochene Wunſch, dieſelben bey der letzten Mittagstafel noch einmal hören zu können, wurde von den Mitgliedern der Liedertafel mit Bereitwilligkeit entgegen genommen. Nach der Mittagstafel verfügte ſich die Geſellſchaft ins Theater, wo „die Stumme von Portici,“ welcher folgender, zur Feyer des Tages, von der Direction des Stadtheaters arrangierter, Prolog vorhergieng, aufgeführt wurde. Willkommen uns! So toͤnt's von allen Seiten Und ſicherlich bewaͤhrt es Euch die That; Es gilt geziemenden Empfang bereiten Den ruͤſt'gen Schnittern auf des Wiſſens Saat. Seyd denn willkommen auch in dieſen Hallen! Doch ſpart den Ernſt fuͤr der Seſſionen Lauf: Laßt hier des Momus Gaben Euch gefallen, Oft ungebeten tritt der Ernſt ja auf. Kunſt und Natur (wenn auch in andrem Gleiſe) Tief zu ergründen bleibt auch un ſer Ziel, Und auch bey uns iſt oft 'ne Lebensreiſe Fuͤr ſolchen Zweck — ein halb verlor'nes Spiel. Auch wir — gelingen in der Kunſt uns Curen — Sind hochbeliebt und freundlich angelacht, Beleben oft die ſchwaͤchlichſten Naturen, Und buͤßen es — ſind ſie zu Grab gebracht. Genug von uns: — Nur fluͤchtiges Beachten Erwuͤnſchen wir, und nicht zu krit'ſchen Blick. Das Beſſre iſt's, wonach wir ernſtlich trachten. Doch ſtehen wir dem Beſten gern zuruͤck. Hammonia kann ſeltne Gaben ſpenden, Beſchaut euch, wie Natur ſie reich bedacht, Und was, beſcheid'nen Sinns, mit will'gen Haͤnden Gemeinſinn unter uns hervorgebracht. Seht, wie ſich regſam durch einander draͤnget Ein Volk, das auf Betriebſamkeit was hältz Glaubt nicht, daß man mit „Adam Ries“ uns zwaͤnget, Oen bringen wir hier gleichſam mit zur Welt. Wenn auch Pallaͤſt' und grade Straßen fehlen. So ſchlagen grade Herzen doch fuͤr Euch, Und bleibt, wenn wir auch enge Graͤnzen zaͤhlen, Die Freyheit unſer maͤchtigſter Bereich. Willkommen, noch einmal! Allſeit'ge Muͤhen Erweiſen g'nuͤgend, daß wir Euch erkannt; Ob wir dem Willen auch die Kraft verliehen? Ei nun, das Urtheil ruht in wuͤrd'ger Hand. — Doch denkt Ihr gerne einſt an uns zuruͤcke, Als froher Traum, der leicht voruͤberglitt: So nehmt auch jetzt, im fluͤcht'gen Augenblicke, Ein buntes Bluͤmchen des „Willkommens“ mit. (Auf einen Wink des Redners gieng der Vorhang in die Höhe: die Bühne gab eine Anſicht Hamburgs von der Havenſeite; der ganze Raum war von Männern und Frauen in den hieſigen Volkstrachten eingenommen, die Blumen ſtreuend, den Freudenkreis pantomimiſch willkommen hießen, wofür dieſer mit rauſchendem Klatſchen dankte.) Ms 183 1. Heſt 6, 850 Nach dem Theater verſammelte ſich ein großer Theil der Geſellſchaft wieder im Apolloſaale. Während der allgemeinen Sitzung wurde das Verzeich— niß der bereits angekommenen Mitglieder herumgegeben. Nach derſelben verſammelten ſich die Faͤcher in den vers ſchiedenen Zimmern um den Saal, um ihre Vorſtände zu wählen. Da bier kein Rang gilt, fo bat man vorzüglich darauf geſehen, daß einer der fremden Gelehrten zum Vor— ſtand gewählt wurde, zum Seeretär aber, der vieles zu bes ſorgen hat, und täglich gegenwaͤrtig ſeyn muß, einen ein— heimiſchen jüngern Mann, dem man dergleichen zumu— then kann. 1 Das Mittagsmabl war befonders belebt und fröhlich, wozu vorzüglich die Liedertafel das Ihrige beygetragen hat. Sie wurde mit folgendem Gruß eröffnet: O Eintracht, holde Eintracht ſteig hernieder, Umſchlinge ſanft des treuen Bundes Glieder! Ihm toͤne trauter Liedesgruß entgegen: „Heil eurem ſchoͤnen Streben!“ Ruhm und Segen! Bleibt feſt vereint, von Jahr zu Jahr! Heil ſey dem Bunde immerdar!“ Das zweyte Lied war: Freye Kunſt von Uhland u. Kreuzer; das dritte: Des Deutſchen Vaterland von Arndt; das vierte: Dulce cum sodalibus; das fünfte: Geſanges Freudigkeit vom Muſikdireetor A. Methfeſſelz das ſechſte: St. Paulus von Zelter. Viele Geſundheiten zur Begrüßung der Naturforſcher und entgegen zur Begrü— ßung der Hamburger, der Behörden, ſo wie der ganzen Bürgerſchaft, auf das Wohl der Wiſſenſchaften und endlich einzelner Männer, wurden bald kurz bald in längeren und witzigen Anreden ausgebracht, und mit Jubel und Herzlich— keit beantwortet. Auf jeder der 18 Tafeln ſtand ein Stab, mit einer Nummer, wie in Berlin, und jede hatte einen Einbeimiſchen zum Aufſeher. Es waren die HH. Behre, Buek, Fallati, Günther, Hachmann, Möncke— berg, Nagel, Plath, Ph. Schmidt, Schrader, Schön, Schrödter, Siemers, Steinheim, von Winthem, Zimmermann, Bartels und Fricke. Es war eine große Aofmerkſamkeit, womit die Schaus ſpieler die Fremden empfiengen. Der Prolog, gedichtet und geſprochen vom Director C. Lebrün, ſo wie das Spiel ärntete allgemeines Bepfallklatſchen, und das ſonſt fo all— gemein als Aufruhr beförderndes verrufene, damals beſon— ders in Frankreich und Niederland ſo häufig hervorgerufene Stück bewies hinlänglich, daß Hamburg keinen Aufruhr zu befürchten habe. Genau beſehen ſchreckt übrigens die Stumme von Portici eben ſo von Aufruhr ab, als ſie dazu die Gründe vor Augen legt, und es kommt daher dabey immer auf die Stimmung an, welche der Zuſchauer mit— bringt; übrigens iſt es nicht zu läugnen, daß es auf eine verdeckte Weiſe ziemlich klar ausſpricht, was die Aufrührer für Maaßregeln befolgen ſollen, wenn ihr Unternehmen ges lingen fol, Maaßregeln jedoch, welche die durch den freyen Verkehr der Preſſe errungene höhere Bildung, Einſicht und Humanität zurückweißt, und zu denen es auch in keinem neueren Aufſtande mehr gekommen iſt und hoffentlich nicht mehr kommen wird. 54 851 N j Nach dem Theater fing man an, im Speiſeſaale die erſten Bekanntſchaften zu machen, indem man ſich geuppen— weiſe an zerjtreute Tiſche ſetzte, fo daß jeder die Freyheit hatte, herumzugehen und ſich zu unterhalten, mit wem er wollte. Man gieng, wie auch an den folgenden Abenden, gewöhnlich erſt gegen 12 Uhr auseinander. Zweyter Tag. Sonntag der 19. Septbr. Waren keine Sitzungen, ſondern man folgte der freund— lichen Einladung der Gebrüder Booth in ihren großen und reichen, mit geſchmackvollen Anlagen verzierten und mit geräumigen Gewächshäuſern ausgeſtatteten Garten in Flottbeck, wo man die vielen feltenen, zum Theil erit kürzlich aus Engfand ſelbſt geholten Pflanzen, beſonders Baumarten, und vorzüglich das ſchöne Wachsmodell der ungeheueren Rafflesia bewunderte, während man auf die liberaljte Weiſe mit einem Frühſtück bewirthet wurde. Jeder war gerührt von dem freundlichen Empfang und befriedigt von den vielen ſeltenen Gegenſtänden, welche er hier zum erſten Male zu ſehen Gelegenheit hatte. Gartens wird in allen Theilen Deutſchlands widerhallen. Gärten und Baumanlagen, welche Bedürfniſſe haben, wer— den gewiß hier alles erhalten können, was ſie wünſchen und zwar richtig beſtimmt, was ſonſt nicht immer der Fall iſt. Dieſe Anſtalt wurde vor dreyßig Jahren von dem Herrn Baron von Voght, gemeinſchaftlich mit dem Hrn. James Booth aus Edinburgh, begründet. Auf einem Flächenraum von 20 Morgen Landes wurde eine Baumſchule angelegt, hauptſächlich um nordamericaniſche Gehölze, die damaliger Zeit wenig in Deutſchland bekannt waren, allgemeiner zu verbreiten. Die erſten Jahre nach der Entſtehung blühte dieſes Etabliſſement; der jedoch bald darauf eintretende Krieg machte dem Fortſchreiten deſſelben gänzlich ein Ende — ſo daß 1812 der Herr Baron von Voght ſich bewogen fühlte, aus dem Geſchäfte zu treten und dem Herrn Booth die Anſtalt als alleiniges Eigenthum zu überlaſſen. Zwey Jahre nach erfolgter Trennung, ſtarb Herr Booth, und hinterließ die Beſitzung dreyen feiner Soͤhne. Nachdem der Friede in Europa bergeſtellt war, fieng die Anſtalt allmählich wieder an aufzublühen, und die da— mals noch jugendlichen Beſitzer dehnten das Geſchäft durch bedeutende Reiſen und nützliche Bekanntſchaften in und außer Europa, fo ſehr aus, daß nach Verlauf von 8 Jah— ren die Baumſchule von den urſprünglichen 20 Morgen, bis auf ohugefähr 100 Morgen Landes ſich ausgedehnt hatte. Im Jahre 1825 wurde der Anfang mit dem Bau der Gewächshäuſer gemacht, die bis dahin in Flottbeck ganz feblten, und dieſe — 5 an der Zahl — in 3 Jahren, mit einem Koſten-Aufwande von mehr als 20,000 Rthlr. Preuß. Ext. beendigt. 1827 trat der älteſte Bruder, James Godeffron Booth, aus dem Geſchäfte, und übernahm für feine als Das Lob dieſes x zz 1 einige Rechnung die ſchon längſt als gemeinfchaftlicher Be ſiz der drey Brüder in Hamburg beſtehende Samen- bandlung, welche gegenwärtig unter der Ftema J. G. Booth et Comp. in Hamburg fortblüht. Die große Aus- dehnung dieſes Etabliſſements erſieht man aus den Ver— zeichniſſen, die von Zeit zu Zeit von demſelben erſcheinen. Die nunmehrigen alleinigen Beſitzer der Pflanzen» Anſtalt, finds John und George Booth, welche mit unermüdetem Eifer nach der Vervollkommnung ihrer Pflan- zen⸗Schätze ſtreben. — Die Sammlung zählt bereits gegen 11,000 Arten, worunter die ſeltenſten Gattungen der ent— fernteſten Linder nicht fehlen. Durch ihre Verbindungen mit America, Indien, Neu— holland und allen mit Europa in Verkehr ſtebenden über- ſeeiſchen Ländern fließen dem Flottblecker Garten fortwäh— rend neue Pflanzen zu. Beſonders reichhaltig iſt die Sammlung neuholl ändiſcher Pflanzen. — Ein Heer von Bankſien und Dryandren überraſchen den Botaniker, und ſchwerlich dürfte man dieſe bepden Gattungen — die von den Beſitzern mit einem Ko— ſtenaufwande von fat 2000 Rthle. fo voljtiudig zuſam— mengebracht worden ſind — in irgend einem anderen Eta— bliſſement in Deutſchland, ſo reich an Species-Zahl und in ſo vollkommenen Exemplaren finden. Das intereſſante Geſchlecht der Heide Kräuter (Erica) nimmt ein großes, für dieſe Cultur beſtimmtes Haus ein, — An 350 Arten vom Cap, in wenigſtens 20,000 Exem— plaren, gewähren einen herrlichen Anblick, dieſe ſonſt ſo ſchwierig zu cultivierenden Pflanzen haben in Flottbeck ein faſt heimathliches Gedeihen; ſelbſt im Lande, im freyen gepflanzt, ſtehen Tauſende im ſchönſten Flor. Für Palmen, Cactus- Arten, Orchideen, africaniſche Zwiebeln und Camellien, ſind beſondere, dem Zweck entfpres chende Häuſer eingerichtet. — Unter den Camellien zog bey Anweſenheit der Botaniker die Camellia reticulata — eine neue Art aus China, die von Herrn Booth für 200 Rthlr. erſtanden worden war — durch die eigenthümliche Form des Blattes, allgemeine Aufmerkſamkeit auf ſich. Verläßt man nun die Gewächshäuſßr, ſo führt der Weg über ein großes Feld perennierender Stauden, die nach Juſſien's Syſtem geordnet find, und 4000 Arten in ſich faſſen, — nach den äußerſt bedeutenden Obſt- und Forſtbaumſchulen hin; dieſe ſind im großartigſten Styl ans gelegt, und es werden gegen 50 Arbeiter das Jahr hindurch da rinn beſchäftigt. Das Arboret, reich an ſeltenen Holzarten, beweißt, wie weit man in Flottbeck mit der Acclimatiſirung fremder zarter Sträucher und Bäume fortgeſchritten iſt. Intereſſant find die vielen Strauch-Formen aus Nepal, die hier uns bedeckt den Winter ausdauerır. Um die Cultur der Alpenpflanzen zu erleichtern, hat man einen kleinen Felſenberg angelegt. Noch iſt zu bemerken, daß die Arracacha daſeldſt mit Erfolg cultiviert wird. 355 Endlich befindet ſich In der Sammlung der Herren Booth eine getreue Nachbildung der Rafllessia Arnoldi in Wachs, die wunderbarſte aller Blumen-Formen. — Das Modell koſtete 180 Nthlr. Die Beſitzer hatten die Auf: merkſamkeit, es fur den Beſuch der in Hamburg ſich ver— - fammelnden Naturforſcher, anfertigen zu laſſen. Es wird künftig in Flottbeck aufbewahrt werden. Ein für die Flottbecker Anſtalt ſchönes Princip iſt: daß von jeder lebenden Pflanzen-Art immer zwey Exem— plare in der Sammlung bleiben. Die ſo reichhaltigen Pflanzen-Cataloge die in zwey Heften jährlich unter dem Namen James Booth und Söhne erſcheinen, geben einen Leitfaden im ſpeciellecen Bezug zu dieſer Anuſtalt. Von da fuhr man ſodann nach dem berühmten bübfch- gelegenen Fiſcherdorf Blankeneſe, deren Bewohner die Seefiſche und Hummern lebendig nach allen Städten der Nordſee liefern, betrat unterwegs die Anlagen von Voght und Bauer, und beſtieg dann die wohl an 300 Fuß bo- ben Hügel um das Dorf, wovon man eine große Ausſicht auf die meerähnliche Elbe mit- deren Schiffen hat. Auf dem Rückwege wurde Pariſh's Garten ein Beſuch abge— ſtattet, ſo wie Klopſtocks Grabſtein in Ottenſen. Um 4 Uhr war man wieder beym Mittagseſſen verfammelt, Man muß den Hamburger Fiakern die Gerechtigkeit wider— fahren laſſen, daß fie überaus böflich und billig gegen die Fremden waren Niemand wurde übernommen und nie— mand hat ſich über Streit zu beklagen. (Die ganze Fahrt war zu 24 Mark für die Perſon verdungen.) Obſchon das Wetter fait während der ganzen Verſamm— lungszeit trüb und regneriſch war, daß man ſelten die Sonne zu Geſicht bekam, wodurch die Orientierung nach den Weltgegenden in der Stadt den Fremden ungemein ſchwer wurde, und fie daher viele Hin- und Hergänge ma— chen mußten, um an einen beſtimmten Ort zu gelangen; ſo machte doch dieſer Tag eine ſehr erwünſchte Ausnahme, indem er die Fabrenden ohne Unterbrechung mit dem hei— terſten Sonnenſchein begleitete, wärmte und orientierte, Da es nach Tiſche bald dunkel wurde, fo blieben die Fremden gewöhnlich beyfammen, Gegen 8 Uhr kamen die Einheimiſchen wieder, meiſtens mit ihren Familien, und brachten den Abend mit Unterhaltung und Tanz zur Er— heiterung und Beehrung der Fremden zu. Dieſe Einrich- tung ließ nichts zu wünſchen übrig, und keine andere hätte den Zweck, ſich perſönlich und unter angenehmen Verhält— niſſen kennen zu lernen u,d Tauſend Dinge miteinander zu beſprechen, beſſer erreichen können, als dieſe von den Ge— ſchäftsführern ſo ſach- und weltkundig ausgedachte und mit vollem Gelingen ausgeführte Anordnung. So rückt die Organiſation des Verkehrs in der Verſammlung ihrer Vol: lendung immer näher, uud es iſt in der That ſchwer zu ſagen, was noch beſſeres zu erſinnen nöthig wäre. eiter Montag der 20. September. Der Michaelisthurm iſt der höchſte in Hamburg, und feine Kuppel ift von ſehr hohen Säulen getragen, fo daß dazwiſchen üderall freyer Raum zur Ausſicht iſt. Die Doc⸗ — — — — — — 854 toren Möndeberg und Platb erklärten den Fremden die verſchiedenen Gegenſtande, welche man ſowohl in der Nähe als in weiter Ferne, ſelbſt Pinneberg und Lüne— burg, wahrnimmt. Der Aublick der ungeheueren Elbe mit den ſehr entfernten bis gegen das Meer reichenden Uſern und Hügelreihen iſt wirklich groß und eigenthümlich. Man kann ihn mit dem Anblick des Bodenſees auf dem Dom von Conſtanz vergleichen, wenn man ſich bloß nach den ſchwäbiſchen Hügelreihen richtet und die Appe zeller Alpen aus dem Geſichte läßt. Im Vordergrunde die häuſerteiche Stadt mit ihren vielen Canädlen und Zinken, und mit dem maſtreichen Haven gleich einem Walde, deſſen Stamme herumwandeln; im Hintergrunde nach Süden die Hügel⸗ kette hinter Harburg und der Gppsberg bey Lüneburg, welche ſich durch die Fernung wirklich emporheben und nach Bergen ausſehen; nach Südoſten die weither ſich ſchlangelnde und vielfältig getheilte Elbe mit ihren fruchtbaren Werdern rechts, mit den traurigen Sanddünen links; nach Nordoſten die Alſter mit ihren vielen Dörfern, Gärten, Landhäuſern und Wäldergruppen; nach Norden einige Hügel, hinter, denen Pinneberg hervorguckt; nach Nordweſten endlich rechts das freundliche Altona und dahinter die Berge von Blan— keneſe, links von der Elbe begränzt, über die hinaus man das Flachland wahrnimmt, worauf Stade liegt, und auf dem ſich endlich das Auge, wie in ein Meer, verliert. Von den Benzenbergiſchen Fallverſuchen ſind noch einige Vorrich— tungen übeig geblieben. Die Aerzte beſuchten s Krankenhaus, wo fie von den Vorſtehern Winter und Kreep mit der freundlich— ſten Zuvorkommenheit empfangen, herumgeführt und mit den vortrefflichen und manchfaltigen Einrichtungen bekannt gemacht wurden. Uebrigens wurde dieſes Haus, welches immer voll der intereſſauteſten Kranken iſt, täglich beſucht, indem die Aerzte deſſelben immer bereit waren, alles zu zeigen, was für die Fremden lehrreich ſeyn konnte. Es wurden ſelbſt während dieſer Zeit mehrere Operationen gemacht. Dirigierende Aerzte ſind: Sandtmann für die inneren Krankheiten, Fricke für die äußeren; Hilfsärzte dort Fallati, Hachmann und ph. Schmidt; hier Beer, Günther und Trier. A. Oeffentliche Sitzung. 3) Zuerſt ſprach Oerſted aus Kopenhagen ganz frey über die Verſchiedenheit des phyſicaliſchen Vor⸗ trages von dem mathematiſchen, auch wen u beyde dieſelben Wahrbeiten darſtellen. Es iſt bekannt geung, daß ein bedeutender Theil der Naturlehre ſich als angewandte Mathematik vortragen läßt, und daß der Scharffian und die Conſequenz dieſer Dars ſtellungsart vielen Phyſikern fo anlockend geweſen find, daß fie den mathematiſchen Vortrag auf ihre Wiſſenſchaſt übertragen haben. Wenn auch dieſer Fehler nicht von allen Poofifern begangen wird, ſo zeigt doch eine Vergleichung ſämmtlicher Lehrbücher, von den erſten Newtonianern an bis auf unjere Zeiten, daß man noch nicht über die Grund— ſätze des Vortrages in der Phyſik ins Klare gekommen iſt. Oerſted brachte hier dieſen Gegenſtand auf die Bahn, um dadurch eine Beſprechung deſſelben zu veranlaſſen, wo: durch er glaubte, daß eben dieſe Sache beſſer als durch ſchriftliche Behandlung gefördert werden mochte. Man if 855 ſchon darüber einig, daß die Methode der Phyſik die erpe- rimentale fen; aber man ſaßt vielleicht nicht die Idee hievon ſcharf genug auf. Dieſes wird hier nicht bloß dar— aus abgeleitet, daß der Phyſiker, um die Geſetze der Ver: änderungen zu entdecken und darzuſtellen, es in ſeiner Ge— walt haben muß, dieſe Veränderungen zur Betrachtung hervorzurufen. So wahr dieſes auch iſt, fo würde man doch daraus unmittelbar nichts weiter ableiten, als daß die Phyſik die Hilfe der Experimente bedarf, und durch fernere Erwägung würde man finden, daß das Experimentieren nicht ein blindes Verſuchen, ſondern eine große wiſſenſchaftliche Kunſt iſt. Aber um darzuthun, daß das eigentliche Weſen des ganzen phyſicaliſchen Vortrages experimental fen, iſt noch eine andere Betrachtung nöthig. Kein Daſeyn iſt ein beſtändiges und ruhendes Senn, ſondern ein jedes Ding iſt ein hervorgebrachtes, und, zum Behuf neuer Schöpfungen, künftigen Zerſtörungen unterworſenes. Dee ſcheinbare Stillſtand in den Naturgegenftänden iſt nur als eine uner— meßlich langſame Veränderung zu betrachten. Unſere Ein— ſicht erfaßt alſo nicht vollkommen die Dinge, außer in ſo ſern wir ſie in ihrem Wirken erkennen. Zwar müſſen wie uns oft damit begnügen, die Dinge in ihrem ruhenden Seyn zu ergreifen; dieß liegt aber offenbar in der Unvollkommen— beit unſerer Kenntniſſe. Wenn wir z. B. nicht die Hervor— bringung der Metalle kennen, ſondern uns damit begnügen müſſen, ihre Verhältniſſe zu andern Stoffen zu kennen; fo liegt dieſes gewiß nicht darinn, daß die Metalle nicht ber— vorgebracht werden, ſondern in den Schranken unſers Wiſſens. Das immer zuerſtrebende Ideal der Wiſſenſchaft bleibt doch, die Dinge in ihrem Wirken zu faſſen. Nicht indem wir die Wiſſenſchaft theilweiſe lernen oder hervor— bringen, wied dieſes uns immer klar; aber wenn jemand erſt mit der Wiſſenſchaft vertraut geworden iſt, und, mit Weglaſſung alles zum Aufnehmen oder Erbauen nöthigen Gerüſtes, die Hervorbringung der Dinge im Geiſte wieders holt, dann hat er den wahren Genuß des anſchauenden Wiſſens. Hieraus ergibt ſich denn, daß der Vortrag der Phyſik ein hervorbringender, das Thätige in den Dingen darſtellen— der ſeyn muß. Daher ſchränkt ſich das Expeeimentale der Phyſik nicht bloß auf das materielle Experiment ein, ſon— dern zeigt ſich auch als Gedanken experiment, Hands lungen, die wir im Geiſte und dadurch in ihren Folgen überſchauen. Hierher gehören die Hypotheſen, wo wir ir: gend ein Verhältniß als ſepend ſetzen, um zu ſehen ob das, was daraus folgt, mit der Wirklichkeit ſtimmt. Dieſes find aber nicht die einzigen Gedankeuexperi— mente. Viele Lehren in der Phyſik, z. B. die Lehre von der Relativität aller erkannten Bewegungen, und von der Zuſammenſetzung der Bewegung laſſen ſich ſchwerlich auf eine der Phyſik gemäße Weiſe anders als durch ein Ge— danfenerperiment darthun. Wenn wir fagen, daß wir den Ort eines Dinges in Bezug auf den abſoluten Raum gar nicht erkennen können, da wir weder die Gränze noch die Lage irgend eines Punctes darinn zu unterſcheiden im Stande find; fo iſt diefee Beweis für einen jeden, der den Sinn verſteht, einleuchtend, und läßt ſich auch leicht durch weitere Ausefnauderſetzung einem jeden faßlich machen. In einen mathematiſchen Vortrag paßt er; nicht fo in einen phyſi⸗ 850 caliſchen, wo ohngefähr folgendes Gedankenexperiment mehr mit dem Geiſte des Ganzen übereinſtimmen würde: Man deuke ſich, daß auf einem ohne Schwankungen ſortbeweg— ten Schiffe ein Körper ſich in entgegengeſetzter Richtung und mit gleicher Schnelligkeit bewege: es iſt hier klar, daß er ſich zwar in Bezug auf das Schiff, nicht aber in Bezug auf die Erde bewegt habe. Das Schiff hat ſich zwar in Bezug auf die Erde bewegt, aber ſeine Bewegung in Bezug auf das Sonnenſyſtem iſt wieder eine andere, und kann nur aus der Bewegung des Schiffes in Bezug auf die Erde und auf die umdrehende und fortſchreitende Bewegung der Erde erkannt werden. Da aber das Son— nenſoſtem ſelbſt ſich bewegt, und wir dieſe Bewegung nicht kennen; fo hört hier ſchon alle weitere Beziehung auf den unendlichen Raum auf. Wenn man aber auch einmal ſo weit kommen ſollte, die Bewegung des Sonuenſyſtems, in Bezug auf ein höheres Spſtem zu kennen, fo würde man doch bey der Bewegung eines noch höheren Syſtems dieſelbe Schwierigkeit finden, und ſo fort ohne Gränzen. Nicht als eine beſſere, ſondern nur als eine dem We— ſen der Phyſik angemeſſenere Beweisart wird dieſes ange— führt. Die Beweiſe für die Geſeße der zuſammengeſetzten Bewegung ſollten in der Phyſik nie anders als durch Ger dankenexperimente dargethan werden. Die Ausführung it leicht und nicht unbekannt, würde hier doch zu weit führen. Die Sache beftebt nur darinn, daß man den Lernenden dahin bringt, daß er die Bewegungen wirklich in ſeinen Gedanken vornimmt, und das Reſultat anſchauet. Es verſteht ſich, daß man dieſes im Vortrage durch allerley äußere Mittel erleichtern kann. Die Abtheilungen der Wiſſenſchaft müſſen ſo geordnet ſeyn, wie ſie ſich am leichteſten experimental darſtellen laſſen. In der mathematiſchen Bewegungslehre werden die Geſetze der freyen Bewegung natürlicherweiſe früher abgehandelt, als die des Gleichgewichts; denn das Gleich— gewicht iſt nur ein beſonderer Fall, wo nehmlich ſich gleiche Bewegungsanlagen wechſelſeitig in Ruhe erhalten. Experi- mental laſſen ſich aber die Verſuche über die freye Bewe— gung nicht füglich darſtellen, ohne Kenntniß von der Lehre vom Gleichgewicht vorauszuſetzen, wohl aber umgekehrt. Daher muß dieſe jener in der Phyſik vorangehen. Alle Maſchinen müſſen aber nur als vorzügliche Experimente benutzt werden, um den Satz feſtzuſtellen, daß alle Bewe— gungsanlagen gleich groß find, wenn die Maſſe mit der Geſchwindigkeit, wozu die Anlage da iſt, multipliciert gleiche Producte gibt, alſo um den Satz von der Quantitat der Bewegung nicht bloß feftzuftelle‘” ſondern ihn auch in einer großen Mannigfaltigkeit ſeiner Wirkung darzuſtellen. Nach der Lehre von dem Gleichgewicht im Allgemeinen und der feſten Körper insbeſondere, iſt unmittelbar die Lehre von dem Gleichgewichte des Tropfbarflüſſigen, und weiter hin des luftſésmig Flüſſigen zu ſtellen. Erſt dann folgt die Lehre von der freyen Bewegung, wo nun der Gebrauch der einfachen Maſchinen, der Luftpumpe u. ſ. w. vollkom⸗ men gerechtfertigt iſt. Mit dem Grundgedanken, daß die Phyſik die Dinge in ihrem Werden darſtellen ſoll, iſt der, daß ſie überall das Thätige in den Dingen hervorheben ſoll, aufs Junigſte — 857 verknüpft; ja beyde find, genau genommen, nur ein Ges danke, auf verfchiedene Weiſe ausgedrückt. Solche mathe— matiſche Beweiſe, worinn das Thätige gleichſam verſteckt iſt, ſind aus der Phyſik zu entfernen. So z. B. iſt die Theorie dee Haarröhren, welche alle Phänomene aus der Figur der Oberfläche der darinn ſtehenden Flüſſigkeiten ab— leitet, und die als ein großes mathematiſches Kunſtwerk des Verfaſſers der Mecanique céleste anzuſehen iſt, nicht in die Phyſik einzuführen. Oerſted geſtand, daß er nach dem Beyſpiele von Hauy und mehreren anderen Phyſikern früher das Wefentliche von jener Theorie in den Vortrag der Phyſik aufgenommen habe, jetzt aber völlig überzeugt iſt, daß die einfache Lehre von der Anziehung zwiſchen den Theilen der Flüſſigkeit ſowohl unter ſich wie zu den feſten Körpern überall hinreicht, um unmittelbar Formeln oder Sätze zu geben, die eben ſo erſchöpfend ſind, wie die aus jener Theorie abgeleiteten. In der la Placiſchen Theo: rie kommt ein Beyſpiel vor, wo ſich der Unterſchied der mathematiſchen und phyſicaliſchen Darſtellung ausnehmend kurz und leicht zeigen läßt. Die ſcheinbare Anziehung zweyer beweglicher Körper, zwiſchen welchen eine Flüſſigkeit durch Haarröhrenwirkung gehoben worden, ſtellt la Place ſo dar, daß er in Erwägung ziehet, daß der Seitendruck von Innen und Außen gleich iſt, bis an die Oberfläche der äußern Flüſſigkeit. Dieſer Seitendruck nimmt von unten nach Oben ab, und iſt an der Oberfläche der äußern Flü— ßigkeit, ſowohl von innen als außen Null. Der Seiten: druck der innern Flüſſigkeit muß von hieraus negativ wer— den, folglich eine Neigung zur Annäherung hervorbringen. Der Beweis, in feinem ganzen Detril aus geführt, iſt bün— dig und mathematiſch kunſtgerecht, ja an ſeinem Orte durch— aus der conſequenteſte. Der Phyſiker aber kann bey dem Begriff eines negativen Drucks nicht ſtehen bleiben: er will das Thätige fo unmittelbar wie möglich ſehen; die Negatlon aber ſetzt nichts in Bewegung. Er muß daher feine Auf: merkſamkeit auf die Anziehung des Flüſſigen zu den beyden feſten Körpern richten und zeigen, daß dieſe von innen größer als von außen iſt. Die Anziehung des zwiſchenlie— genden Flüſſigen iſt ſolchergeſtalt das Poſitive und Thätige, was dem Mathematiker in feiner Folgenreibe als ein nega— tives erſchien, das er aber auch als etwas Poſitives hätte aufſtellen können, wenn es ihm für feine Zwecke nöthig geſchienen hätte. Die experimentale Methode, in ihrem höchſten Sinne als genetiſche, iſt alſo das Ideal des phy— ſicaliſchen Vortrages. nur zu erſtreben, nie vollendet zu erreichen. Ein Urbild darf nicht als eine feſſelnde Formel betrachtet werden. Al— les in der Wiſſenſchaft gewaltſam nach einem Ideal zu bil⸗ den, iſt eine litterariſche Don Quixoterey, wodurch die lä— cherlichſten Verwirrungen hervorgebracht werden. dem Urbilde ſtets vor Augen, ſcheue ſich der Phyſiker übri— gens nicht, jedes wiſſenſchaftliche Verfahren zu verſuchen „ das iha zur Entdeckung und Darſtellung der Wahrheit führt. 4) Wilbrand aus Gießen las über die Urſachen der Ebbe und Fluth, welche er nicht vom Mond herleiten will. 5) Pfaff aus Kiel ſprach ebenfalls ganz frey über das Verhältniß der neuern Fortſchritte in der Analyſe der ve getabiliſchen Körper zur The— Sfie 1851. Hft. 8. Sie iſt aber, als ein Ideal, immer Mit 858 rapie, mit beſonderer Anwendung auf die Zer⸗ legung des Kaffees und die iſolierte Dar— ſtellung ſeiner wirkſamen Beſtandtheile. Er machte zuerſt auf die Schwierigkeit aufmerkſam, vor einem ſo gemiſchten Publicum von Naturforſchern, die ſich mit den verſchiedenſten Zweigen der beſchreibenden und experimentalen Naturkunde, der ſogenannten Natur-Ge— ſchichte in ihren verſchiedenen großen Abtheilungen, ſo wie der Phyſik, Chemie, Aſtronomie, Geognoſie und Geo— logie beſchäftigen, und vor Aerzten, die entweder ausſchließend in der Praxis ihren Beruf verfolgen, oder ſich mehr der theoretiſchen Bearbeitung widmen, einen Vortrag zu halten, der allgemeines Intereſſe einflößen könnte. Denn das ſey das Schickſal der Wiſſenſchaften, daß in dem Maaße in welchem ſich ihr Umfang erweitere, und ſie ſich durch eine ſorgfältigere Bearbeitung wechſelſeitig mehr aufklären, und ihr Band inniger geknüpft werde, die Pfleger derſelben ſich mehr und mehr von einander trennen und iſolieren, und wechſelſeitig weniger Notiz von ihren Arbei- ten in den verſchiedenen Provinzen des großen Reiches der Wiſſenſchaften nehmen. Jene glückliche Zeit ſey nicht mehr vorhanden, in welcher die Boerhaave, Stahle, Hoffmanne, Wedel u. ſ. w. in einer Perſon die Nepräſentanten der ge— ſammten theoretiſchen und praktiſchen Medicin, der Natur— Geſchichte, Chemie und Phyſik geweſen ſeyen. Auch ſey es ein ſeltener glücklicher Zufall, wenn die Bearbeitung der Wiſſenſchaften ein neues merkwürdiges Neſultat liefere, das in irgend einer frappanten Eeſcheinung ſelbſt des Laien Aufmerkſamkeit auf ſich ziehen könne, wie z. B. die große Entdeckung des Electromagnetismus, oder jene wunder— volle Eigenſchaft des Platinſchwamms, deren Darlegung einer der früheren Verſommlungen der deutſchen Aerzte und Naturforſcher einen ſo intereſſanten Gegenſtand der Unterhaltung verſchafft habe. Ein ſolches Glück fen weni— gen Begünſtigten vorbehalten. Der Redner müſſe daher: gleich von vornherein die Nachſicht der Verſammlung im Anſpruch nehmen, und er glaube um ſo eber darauf rechnen zu dürfen, da er als ein halber Veteran in der Wiſſenſchaft ſo manche jüngere Männer hier vor ſich ſehe, die er unter ſeine ehemaligen Zuhörer zu rechnen das Glück gehabt habe, und viele von den ältern würdigen Männern ihn bey der auf feinen wiederholten Reiſen dargebotenen Gelegenheit mit Ihrer Freundſchaft beehrt haben. Seine Abſicht ‘fen - ein Thema aus der Ehemie zu wählen, jedoch daſſelbe nicht ſo abzuhandeln, wie es ſich gebühren würde, wenmer feinem Vortrag ausſchließend vor den Eingeweihtern in diefer: Wiſſenſchaft zu halten, ſondern mehr Reſultate vorzutragen, welche auch noch denjenigen intereſſieren können, welchen das Detail dieſer Wiſſenſchaft fremd geworden fen: denn; wenn auch von dem eigentlichen Aerzten nicht verlangt wer— den könne, daß fie dem analntifchen Chemiker durch dem verwickelten oft labprinthiſchen Gang feiner Zerlegungen folgen, und ſeine mannichfaltigen mehr oder weniger ſinnrei— chen Methoden würdigen; fo dürfen ihnen doch die Neful: tate derſelben nicht fremd bleiben, beſonders wenn durch ſeine mühſamen Arbeiten neue einfache und zuſammengeſetzte Subſtanzen dargeſtellt werden, welche ihren Arzueyſchatz zu bereichern im Stande ſeyen. Der Redner entwickelte nunmehr die Gründe, warum 54 * 859 der Vorrath der Arzuevmittel aus dem Mineralreiche im Laufe der Jahrhunderte ſich im Ganzen mebr gleich geblie— ben ſey, dagegen in der Anwendung der Arzneymittel aus den orgauiſchen Reichen, beſonders aus dem vegetabilı- ſchen ſich mehr Schwankungen gezeigt haben. Den Haupt— grund fand er darin, daß jene immer von der gleichen Beſchaffenheit dargeſtellt werden können, und in einfachen oder wenig zuſammengeſetzten Subſtanzen von einem ſich immer gleichen identiſchen Verhältniſſe ihrer Beſtaudtheile und eben deßwegen einer gleichfürmigen einfachen Wirkungs— art beſteben, während die vegetabiliſchen Arzueymittel, be— ſonders diejenigen, die als Droguen in Handel kommen, mannichfaltig varieren, und in der früher üblichen Form, in welcher fie verordnet worden, gewöhnlich mixta com- posita von ſehr verſchiedenen Materien dargeſtellt bätten, von denen bald die eine bald die andere die jedesmalige Wirkung beſtimmt babe, wovon eine nathwendige Folge Mangel an Uebereinſtimmung in den Erfahrungen, Unſicher— beit in ihrer Anwendung, und wechſelnde Ueberſchätzung ihrer Kräfte und gänzliche Abläugnung derſelben. Der große Schritt, der die ſorgfältigere chemiſche Erforſchung der Vegetabilien herbeygeführt habe, fen, den Arzneymit— teln aus dem Gebiete derſelben den gleichen Character zu verſchaffen, welcher den Arzueymitteln aus dem Mineral— Reiche einen ſo großen Werth und bisher einen ſo entſchie— denen Vorzug geſichert habe, nehmlich den Character der Gleichförmigkeit, Unwandelbarkeit und größeren Einfachheit und der davon abhängigen Gleichförmigkeit, Einfachheit und Beſtimmtheit in ihrer Wirkungsart. Der Redner ſetzte nun weiter auseinander, wie die ſorgfältigere Analyſe ſelbſt aus den am meiſten zuſammengeſetzten Bildungstheilen der Pflanzen, aus ihren Wurzeln, Ninden, Hölzern, Saamen u. ſ. w. einfache Heilungsitoffe dargeſtellt habe, welche, wenn gleich im Gebiete des Lebens erzeugt und durch hö— here Kräfte gebildet, doch in der Unwandelbarkeit und Fixität ihrer Zuſammenſetzung und in allen ihren Verhält— niſſen Charactere an ſich tragen, durch welche ſie vollkommen mit den einfachern Zuſammenſetzungen der anorganiſchen Natur übereinſtimmen, und wenn auch bis jetzt nur zu dem bey weitem geringſten Theile durch die chemiſche Kunſt un— mittelbar aus ihren Grundſtoffen zu erzeugen, doch aus den Vegetabilien ſelbſt von immer identiſcher Beſchaffenheit und Wirkſamkeit darſtellbar ſeven. Er brachte bey dieſer Gelegenheit das große Verdienſt eines deutſchen Pharma— ceuten, Sertürner, in Erinnerung, der durch die ſcharfe Darſtellung des Morphiums in ſeiner Reinheit und die Nachweiſung ſeines merkwürdigen alkaloidiſchen Characters gleichſam die Bahn gebrochen, wie die emſigen Franzoſen uns darin gefolgt, bey ihrer Anſtelligkeit ſchnell den Vor— rang abgewonnen, und wie neue Anſtrengungen von un— ſerer Seite erforderlich ſeyen, um den erſten Ruhm zu behaupten. Der Redner forderte bey dieſer Gelegenheit die ver— ſammelten Aerzte auf, den dargebotenen großen Vortheil doch in ſeinem ganzen Umfange zu würdigen, und nicht bloß bey den Präparaten aus den Chinarinden ſtehen zu dleiben, ſondern ſo manche andere jener nunmehr in ihrer identiſchen Gleichförmigkeit dargeſtellten und auf eine ein— ſache und beſtimmte Weiſe wirkſamen Heilſtoffe in Unwen: * 800 dung zu bringen. Insbeſondere machte er in dieſer Hin— ſicht die Apologie des Morphiurms, in welchem ſich der Pra⸗ ris ein immer gleichförmiges Präparat von einfacher Wirk— ſamkeit darbiete, während alle Präparate des Opiums, wie fie auch Namen haben mögen, biack Drops ſowohl als Laudanum, Tinctura thebaica, fo wie Elixir pare- goricum u. ſ. w. in einem gewiſſen Sinne unſichere Arz, neymittel ſeyen, da das Opium nach Geburtsort, nach; dem Jadrgange, Verfälſchung, gegen die auch der gewiſſen⸗ hafteſte Pharmaceut nicht geſichert ſey, eine ſehr variable Drogue fen, auch alle jene Präparate Heilſtoffe von fehe veeſchiedener Wirkſamkeit enthalten. So ergab ſich nun der Uebergang von ſelbſt zue Anwendung dieſer allgemeinen Geundſätze auf den Kaffee und feine, medicinifche Anwendung. Die chemiſche Geſchichte des Kaffees ſtele ein merkwürdi— ges Beyſpiel auf, wie ſtufenweiſe die Analyſe zu einer bo: heren Vollkommenheit gelangt und wie auch bier endlich das große Ziel erreicht ſey der Darſtellung von Heilſtof⸗ fen von immer gleichförmiger identiſcher Beſchaffenheit und beſtimmter einfacher Wirkſamkeit. Ausgezeichnete Chemiker haben ſich nach jo vielen unvollkommenen Vorarbeiten früs herer Zeiten in den neueſten Zeiten mit ſeiner Unterſuchung beſchäftigt — Ehenrvix, Seguin, Schrader, Bru⸗ gnatelli, Pelletier, Caventon u. ſ. w. Der Red⸗ ner ſelbſt ware durch eine Verknüpfung mit einer andern Unterſuchung auf dieſen Gegenſtand geleitet worden. Er glaubte über ein höchſt ſonderbares chemiſches Verhältniß des Kaffees, nehmlich das Ey weiß beym Zutritte der Luft auffallend grün zu färben, ein neues Licht verbreitet zu haben; bey Fortſetzung dieſer Unterſuchung und bey Vergleichung Alles deſſen, was bis dahin über den Kaf— fee bekannt geworden war, fühlte er bald das Bedürf— niß, die Analyſe ganz von vorn anzufangen, und fo erhielt er nachfolgende Reſultate, über deren Auffindungs— art fo wie über das genaue Detail derſelben an einem ane dern Octe Rechenſchaft gegeben werden fol, die aber auch in ihrer größten Ullgemeinbeit verſtändlich genug und des allgemeineren Intereſſes nicht unwürdig erſcheinen werden. Der Kaffee iſt bekanntlich bald mehr bald weniger auch als eigentliches Urzueymittel empfohlen worden. Die noch darauf ſtehende Empfehlung betrifft feine Anwendung im gebrann— ten Zuſtande gegen narcotifche beſonders Opiums-Vergiſtung. In der Periode, in welcher ducch die unglückliche Handels— Sperre die China-Ninde fo theuer wurde, und man von allen Seiten Surrogate auf die Bahn brachte, kam auch der Kaffee zu neuem Credit. Einige ſchrieben feine antifes briliſche Kraft ſeinem Leimſtoffe zu, andere einem eigenthüm— lich bittern und ſäuerlich zuſammenziehenden Stoffe, worinn fie feine eigentliche Aehnlichkeit mit der China-Rinde fanden. In der That iſt auch die Ulebereinſtimmung eines wäſſerigen Extracts aus den rohen Kaffeebohnen mit dem China⸗ Extracte in Geruch und Geſchmack auffallend. Kommt nun die antinarcotifche und die antifebrile Kraft einem oder dem, ſelben oder verſchiedenen Beſtandtheilen zu, von welcher nähern Beſchaffenheit find dieſe Beſtandtheilez wie laſſen fie ſich in ihrer größten Reinheit und iſoliert am beſten darſtellen, und welche neue wirkſame ſich immer gleichbleibende Heilſtoffe laſſen ſich auf dieſe Art gewinnen? Das find die Probleme, welche die fer— nere Analyſe und demnächſt die Erfahrung am Krankeubette noch aufzulöfen hat. Es iſt dem Nedner gelungen, unter 861 der Mitwirkung eines feiner geſchickten Gehülfen, des Phar— maceuten Herrn Poſſelt, dem er dieſe Arbeit unter ſeiner fortwährenden Aufficht und Anleitung anvertraute, mehrere merkwürdige Stoffe zum Theil vollkommen rein aus dem Kaffee darzuſtellen. Von dieſen iſt unſtreitig der merkwür— digſte das Coffein, der eigentliche Sitz der eigenthüm— lichen Bitterkeit des Kaffees, und ohne Zweifel auch ſeiner antifebriliſchen Kraft. Ein deutſcher Chemiker, Prof. Runge, batte dieſen Stoff zuerſt dargeſtellt und ihn Kaffeebaſe genannt; aber er hatte ihn nicht in feiner ganzen Reinheit erhalten, und eben daher iſt die Characteriſtik deſſelben durch dieſen verdienſtvollen Chemiker nicht ganz genau ausgefallen. Beynahe gleichzeitig mit Runge fanden ihn auch Pelletier und Ca ventou. Doch zog er nicht die Aufmerkſamkeit der, ſelben in dem Grade auf ſich, in welchem er dieſelbe ver— dient. Der Redner entwickelte hierauf kurz das von ihm beobachtete Verfahren, machte auf den großen Gehalt von Kalk und Magneſie im Kaffee aufmerkſam, der ſich ihm bey dieſer Gelegenheit darbot, und theilte der Geſellſchaſt zur Anſicht und zum Koſten ein nicht ganz geringes Quan⸗ tum von reinem Coffein mit, das durch ſein asbeſtartiges Anſehen, und ſeinen Seiden-Glanz ſehr frappierte. Er ſetzte dann kurz auseinander, warum das Coffein ein ſo beſonde— res Intereſſe einflöße. Ohne ſelbſt ein Alkaloid zu ſeyn, da es keine alkaliſchen Eigenſchaften auf die Pflanzenpapiere ausübt, und auch die Säuren nicht neutraliſirt, ſchließt es ſich doch am nächſten an dieſelben an, unterſcheidet ſich aber auf eine höchſt merkwürdige Weiſe von denſelben und von allen übrigen Pflanzenſtoffen durch ſeinen großen Stickſtoff— Gehalt, und verſpricht eben dadurch und bey ſeiner weni— ger intenſiven Bitterkeit eigenthümliche Kräfte, und möchte beſonders da Empfehlung verdienen, wo die China-Alkaloide zu heftig wirken. Er gedenkt, bey einer vergleichenden Ana— lyſe des levantiſchen Kaffees, denn ſeine dermalige bezog ſich auf weſtindiſchen, eine neue Quantität zu bereiten, und ſei— nem Freunde, Prof. Lüders zu Verſuchen am Krankenbette einzuhändigen. Außer dem Coffein erhielt man nun noch eine eigenthümliche Säure, welche der vorzügliche Sitz des Aromas des Kaffees zu ſeyn ſcheint. Bey gewöhnlicher Temperatur iſt fie geruchlos, bey Erbitzung verbreitet fie aber in hohem Grade den lieblichen Geruch des Kaffee's. Von dieſer eigentlichen Kaffeeſäure ganz verſchieden iſt eine zweyte Kaffeeſäure, die ſich dem Gerbeſtoff der Chinarinde nähert, aber doch davon wie von allen Arten des Gerbe— ſtoffes weſentlich verſchieden iſt, den Leim nicht fällt, das empfindlichſte Reagens für Eiſenſalze durch die grüne Fär— bung, die fie in ihren farbloſen Auflöſungen hervorbringt, it, die merkwürdige Eigenſchaft beſitzt, mit dem Eyweiß beym Zutritt der Luft eine grüne Farbe anzunehmen, eine Far— den veränderung, die von dem Natron des Eypweißes nicht abhängt. — Hier brach nun der Redner ab, um nicht die Geduld feiner verehrten Zubörer länger in Anſpruch zu nehmen. Er dankte für die ihm bewieſene geneigte Aufmerkſamkeit, und bezeugte die tief und innig empfundene Freude, durch dieſen kleinen Bentrag feine Huldigung einer Verſammlung der trefflichſten Naturforſcher und Aerzte, die aus allen Gegenden Deutſchlands, ja aus allen Theilen der civiliſterten Welt ſich hier vereinigt, darzubringen das Glück gehabt zu haben. 802 a) Darauf benachrichtigte der Secretär die Verſammkung von der Bildung der einzelnen Abtheilungen und der Wah! ihrer Vorſtände und Seerctäre. b) Er zeigte ferner an, daß das holländiſche Dampfſchiff, Willem de Eerſte, auf drey Tage gemiethet ſey, um diejenigen Mitglieder der Geſellſchaſt, welche eine kleine Seereiſe zu machen wünſchten, nach Helgoland hin und zurück zu bringen. Die Fahrt würde am Mittwoch den 22. September des Morgens um 5 Uhr beginnen. Der Ordnung wegen fen es nöthig, Karten für die Mitreiſenden auszutheilen, und es würden zu dieſem Behufe in den ein— zelnen Sectionsverſammlungen Bögen niedergelegt, worauf diejenigen Mitglieder, welche die Fahrt mitzumachen wünfch- ten, gebeten würden, ihren Namen zu unterzeichnen. Es wäre auch die Veranſtaltung getroffen, daß Damen an der Fahrt Theil nehmen könnten. c) Ferner zeigte derſelbe an: daß der bekannte Medailleur Loos in Berlin eine Denkmünze auf die Verſammlung der deutſchen Naturforſcher und Aerzte in Hamburg, verſertigt habe, ') die, nebſt mehreren anderen auf die Verſammlun— gen Bezug habenden Denkmünzen im Vorzimmer des Spei— ſeſaales zu haben ſeyen; und d) Daß die Direction des Andreasbrunnens in Eppendorf ſich die Ehre nehme, den anweſenden Naturforſchern und Aerzten zu bemerken, daß die künſtlichen Mineralwäſſer der Anſtalt Dienſtag, Mittwoch, Sonnabend und Sonntags von 11 bis 2 Uhr bereitet und zur Diſpoſition derfelben bereit gehalten würden. — Die meiſten Chemiker und Aerzte ha— ben dieſe wiſſenſchaftliche und wohlthatige Anſtalt beſucht. „) Obige Denkmuͤnze ſtellt auf der Hauptſeite die Hammonia, den Kopf mit der Mauerkrone geſchmuͤckt, auf einem Schiffs⸗ ſchnabel ſitzend, unter dem ein Delphin hervorſieht, dar, um anzudeuten, daß Hamburg eine ſeefahrende Stadt iſt. In der linken Hand, welche auf das Steuerruder geſtuͤtzt, halt fie den Mercurſtabz in der rechten hält fie die Iſis entgegen, die Patroninn der Naturforſcher, uͤber dem Wappen der Stadt Hamburg, 3 Thuͤrme auf einem offenen Thor, alles ſinn- und bedeutungsvoll. Die umſchrift heißt: Spiritus Unus Per Cunctas Habitat Parties. Die Kehrſeite enthält die Worte: Physicorum Medieorumque Germanorum Conventu Nono, Hospitalibus Tectis A Civitate Hamburgensium Excepto MDCCEXXX. M. Sept. Es iſt nicht zu läug⸗ nen, daß die Muͤnzen von Loos, welche er bisher zu Ehren der Naturforſcher und Aerzte geprägt, finn = und geſchmack⸗ voll ausgedacht und uͤberaus reinlich und ſcharf ausgearbeitet find. Dieſe fo wohlfeilen Ehrenmuͤnzen find ewige Denkzet⸗ chen, welche die Mitglieder mit nach Haufe nehmen, und ein ſchöͤner Beweis von dem Werth, welchen das deutſche Publi⸗ cum auf die Verſammlung legt, ſo wie von der Achtung, die es ſeinen Naturforſchern und Aerzten zollt; denn es iſt anzunehmen, daß viele dieſe Muͤnzen kaufen, weil ſonſt ein fo koſtſpieliges Unternehmen nicht beſtehen könnte. Bis jetzt find fertig die Denkmuͤnze auf Berlin, das Bild von Hu m⸗ boldt, Reil und Berzelius. Ein Satz von 6 Stuͤ⸗ cken in Bronze koſtet die Subferibenten nur 5 Kthlr. ſ., od. 9 fl. rh. Die Heidelderger Denkmuͤnze gehoͤrt nicht in die Reihe, weil fie die Stadt ſeloſt hat prägen laſſen. 805 er e) Endlich forderte er diejenigen, welche Vorträge halten werden, auf, dieſelben oder Auszüge davon, dem betreffens den Secretäre zu übergeben, damit ſie bey dem allgemeinen Bericht in der Iſis benutzt werden könnten. B) Beſonder e Siß ungen. a) Phyſicaliſches Fach. Zum Vorſtand wurde gewählt Pfaff aus Kiel, zum: Secretär Oerſted aus Kopenhagen, welches letzte ſehr unpaffend war, indem dieſes Amt die tägliche Gegenwart, viele Arbeit und eigentlich auch Localkenntniſſe erfordert, Dinge, die man einem Fremden und ſchon älteren Manne! nicht wohl zumuthen kann. Die Erfahrung hat gelehrt, daß ſich am beſten ein junger am Ort angeſeſſener Mann zum Gecretär ſchickt. Der Etatsrath und Aſtronom Schumacher aus U tona ſchickt 50 Exemplare einer Charte von Volksdorf ein, einem hamburgiſchen Dorfe, etwa 5. Stunden nach Nordoſten entfernt. Er bedauert in einem Briefe, daß er wegen Unpäßlichkeit nicht an der Verſammlung Antheil u hmen könne. 6) Traill aus Liverpool zeigt ein Anemoſcop vor, welches die Veränderungen der Winde ſelbſt aufſchreibt, und erklärt deſſen Einrichtung. Die täglichen Veränderungen in der Richtung der Winde ſcheinen mir von den Meteorologen viel zu ſehr vernachläßigt worden zu ſeyn. Das meteorologiſche Tagebuch zeigt ſelten mehr als eine einzige Beobachtung über den Wind an für den Tag; und das iſt meiſtens ſo allgemein ausgedrückt, daß man wenig mehr erfährt, als die Uebereinſtimmung des Windes: mit einem der Cardinalpuncte oder höchſtens einem der acht Puncte des Seecompaſſes. Wollen wir je über die dunklen aber wichtigen Urſachen, welche die Richtung der Winde beſtimmen, Aufklärung erhalten; ſo muß man ge— nauere Beobachtungen haben und dem Zuſammenhang zwi— fhen dieſen und andern atmoſphäriſchen Aenderungen nach— ſpüren. Auf den ungewiſſen Wechſel der Winde Acht zu: geben iſt aber ein ſebr läſtiges Geſchäft und verlangt mehr Muße, als ein Naturforſcher aufwenden kann: ein Inſtru— ment, welches die ganze Ausdehnung ſolcher Veränderungen während der Abweſeuheit des Meteorologen regiſtriert, ſcheint demnach wünſchenswerth zu ſeyn; und deßhalb habe ich folgendes Inſtrument verfertiget, welches Einfachheit mit Wohlfeilheit verbindet und dieſe Veränderungen ihrer ganzen Ausdehnung nach für eine gegebene Zeit anzeigt. Die Geſtalt meines Anemoſcops unterſcheidet ſich we— nig von den Wetterhähnen, welche man gewöhnlich auf den Häuſern in Eugland ſieht. Es wird eine Fahne an eine meſſingene oder hölzerne Stange ſo angebracht, daß der Wind dieſelbe mit der Fahne treibt; das untere Ende der Stange beſteht aus einer ſtumpfen kegelförmigen Stahl— ſpitze, welche ſich in einer kleinen Grube in Feuerſtein oder Achat dreht. Iſt das Gebäude, worauf man dieſe Wind— fahne ſtecken will, hoch, fo. ſollte die Stange von Frictions⸗ rädern unterſtüzt werden, welche ſich auf einer Metall: 304 platte mit einem Loch bewegen, damit man das Ende der Stange an den Mechanismus bringen kann, welcher den Zeiger des Inſtruments bewegt. An dieſem unteren Ende iſt ein ſöhliges Rad mit ſchie⸗ fen Zähnen (was man in England ein bevelled wheel nennt, Steigrad) beveſtiget, welches in die Zähne eines ähnlichen ſenkrechten Rades an der Achſe des Zeigers greift. Dieſe Einrichtung verwandelt eine ſöhlige Bewegung in eine ſenkrechte, welches die bequemſte Form des Inſtruments iſt.“ Man kann es aber je nach der Stelle wohlfeiler verferti- gen, wenn man den Zeiger unmittelbar an das Fahnenrad befeſtiget und die Zeigerplatte ſöhlig darunter bringt. Die Achſe des zweyten Rades führt einen Zeiger oder eine Hand um ein ſenkrechtes Feld, worauf die Rhomben des Com— paſſes oder die Grade eines großen Kreiſes verzeichnet find, ſo daß die genauen Bewegungen der Fahne durch 2 gleiche und ähnliche Räder dem Zeiger mitgetheilt werden, nehm— lich daß eine Umdrehung des erſteren auch eine des letz— teren bewirkt. Wenn das Nad an der Achſe des Zeigers über dem Fahnenrad angebracht iſt, fo werden die Bewe— gungen der Fahne und des Zeigers einerley Richtung fol— gen, ſonſt der umgekehrten. Ich habe eine Platte von poliertem Thonſchiefer oder wie hier im Modell von unglaſiertem Porcellan in der Mitte des Meſſingkreiſes angebracht, und die Rhomben des Compaſſes darauf verzeichnet. Der Zeiger führt eine Röhre mit einem Griffel. (Wendet man Thonſchiefer an, fo be— ſteht dieſer Griffel aus einem Stück von derſelben Sub— ſtanz; wenn Porcellan, ſo enthalt die Röhre ein Stück ge— wöhnliches Reißbley). Der Griffel zeichnet auf der polier— ken Platte den Lauf des Zeigers und ſo wird jede Verän— derung in der Richtung des Windes während der Nacht oder der Abweſenheit des Beobachters aufgemerkt. Die Zeich— nungen laſſen ſich leicht durch einen naſſen Lappen wegwi— ſchen. Es kann wohl geſchehen, daß der Wind während die— ſer Periode mehr als zwey Umläufe macht, was ſodaun der Griffel nicht anzeigen könnte. Deßhalb habe ich eine Art Getriebe mit 12 Stäben an die Achſe des Zeigers gebracht, welches in den Umfang eines andern Rades mit 60 Zähnen greift; welches Rad demnach um 4 einer Umdrehung bey jeder vollſtändigen Umdrehung des Zeigers ſich bewegt. Dieſes Rad wird deßhalb in 5 Theile getheilt, mit Ziffern bezeichnet, welche durch ein in das Zifferblatt gemachtes Loch geſehen werden können; und die Richtung der Verän— derung des Windes wird angezeigt durch die gerade oder umgekehrte Richtung, in welcher die Ziffern ſich zeigen. Dieſes Inſtrument ließe ſich noch vollkommener machen, wenn man es auch anzeigen ließe, wie viel es von einem zweyten oder dritten Umlauf vollbracht habe, obſchon der Zeiger zurückgegangen iſt; allein dadurch wäre es ſehr zu: ſammengeſetzt und vertheuert worden. Ich wünſche, die Verſammlung möge dieſen geringen Beytrag mit Nachſicht aufnehmen von einem Fremden, welcher wohl weiß, wie wenig ſolch eine Mittheilung die— fer Verſammlung würdig iſt, und wie ſchwach er feine Ges fühle an den Tag legen kann für die Ehre, welche ihm bey 365 dieſer Gelegenheit durch die Aufnahme in die Geſellſchaſt der berühmteſten Talente Deutſchlands zu Theil geworden iſt. 7) Oerſted theilte einen electromagnetifchen Verſuch mit, welcher nach feiner Meynung als ein Experi- mentum cruecis gegen die Amperiſche Anſicht angeſehen werden könne. Zum Experiment gebraucht er eine gebo— : d gene magnetiſche Stahllamelle von dieſer Figur P in der Mitte e, an einem Seidenwurmfaden auf: a 0 gehangen, um als Magnetnadel zu dienen. Bekanntlich beſteht nach Ampere der Magnetismus bloß in electriſchen Strömun: gen, welche die Molecule umringen und in Ebenen liegen, die ſonſt ſenkrecht auf die Axe find. In den ſenkrechten Thei— len ab, cd, find alſo die Strömungen faſt horizontal. Wenn man nun einem dieſer ſenkrechten Theile einen durch— ſtrömten Leiter gegenüberſtellt; ſo ſollte es für dieſen eine gewiſſe, der ſenkrechten nahe Lage geben, wo keine Wir— kung ſtatt fände. Wenn aber der Leiter nach der einen Seite geneigt würde; ſo müßte die Nadel nicht in dieſelbe Richtung gedrehet werden, wie wenn er nach der entgegens geſetzten geneigt würde. Der Verſuch eigt aber, daß der Leiter in allen Lagen, die ſich nicht der horizontalen zu ſehr nähern, die Nadel in dieſelbe Richtung drehet. Was aber am auffallendſten die Sache entſcheidet, iſt, daß die Nadel, wenn man fie fo umdrehet, daß ab nach oben, cd nach unten kommt, dennoch von dem Leiter durchaus ſo gedrehet wird, wie im vorigen Falle. Nach Amperes Anſicht hätten ſich aber alle Ströme in dem Magnete, in dem letzten Theile des Verſuchs, umgedreht, und müßten daher entge— gengeſetzte Drehungen veranlaſſen. : Noch bliebe eine Ausflucht übrig, welche zwar fich ma— thematiſch würde widerlegen laſſen, aber auch durch ein leichtes Experiment beſeitigt wird. Man könnte nehmlich ſagen, daß in dieſen Verſuchen der Leiter wenig auf den ſenkrechten Theile der Nadel gewirkt, und nur durch ſeine größere Wirkung auf den horizontalen Theil das Reſultat hervorgebracht habe. Um dieſe Ausflucht, die ohnedieß für einen jeden, der die Verſuche ſieht oder wohl überlegt, ſo unſtatthaft iſt, daß ſie vielleicht nie gebraucht werden würde, zu widerlegen, beveſtige man auf dem horizontalen Theile be eine andere Nadel, deren Länge ebenfalls be iſt, die aber ihre Pole in entgegenſetzter Richtung hat und ſo ſtark iſt, daß ein dem Punct b oder c genäherter Magnetpol fo darauf wirkt, daß man das Uebergewicht der aufgelegten Nadel deut: lich bemerkt, und wiederhole nun die Verſuche. Man wird durch den neuen Zuſatz keine weſentliche Aenderung des Reſultats bemerken, ſondern bloß ſchwächere Wirkungen bekommen. 8) Er theilte auch einige Verſuche mit, wodurch es ſich zeigte, das das Gold der Feusrvergoldung immer Que ck— ſilber enthält. Er lößt das Silber oder das unedle Me— tall, wovon die Goldhaut erhalten werden fol, mit Sal- peterſäure auf, und deſtilliert nun in einer gläſernen Röhre das Queckſilber vom Golde ab. Die Quantität des Queck— ſilbers nähert ſich 3. Merkwürdig iſt es, daß ſich bey dieſer Deſtillation auch ein empyreumatiſcher, Geruch zeigt, ja ſelbſt etwas weniges Oel übergeht. Dieſes zeigt ſich deutlich, wenn man die Deſtillation in zugeſchmolzenen Röhren macht. Er hat dieſe Verſuche mit vergoldeten Arbeiten von verfchiede: nen Künſtlern, und ſowohl mit Silber- als mit Bronze- Urbeiten gemacht. i "566 1851. Oft. 8. 5 c r — 966 9) Marx aus Braunſchweig legte die Zeichnung eines Inſtruments vor, wodurch dle vornehmſten optiſchen Er— ſcheinungen Anfängern leicht dargeſtellt werden. 10) Runge aus Breslau: über die chemiſche Meta— morphoſe der Bäume und Sträucher, oder über das ver— ſchiedene Verhalten der Baum - und Strauchrinden in den verſchiedenen Jahrszeiten wurden vom Profeſſor Runge eine große Menge von Verſuchen vorgezeigt. Er hatte ſich des Kupferoxpds in Verbindung mit Mufs felin bedient, um die Verſchiedenheit der Reactionen zu firies ren und fo die genaue Vergleichung früher angeſtellter Ver- ſuche mit fpäteren möglich zu machen. Als Hauptreſultat ergab ſich eine ſehr auffallende Vers ſchiedenheit des Stoffverhaͤltniſſes der Rinden in dieſem Jahre verglichen mit dem vorigen. Das vorige Jahr zeich— nete ſich nehmlich durch lauter rothe und roth braune, überhaupt dunkle Reactionen aus, indeß fie in dieſem Jahre fehlten und ſich mehr dem Grauen und hellen näherten. Beſonders auffallend zeigte ſich dieß bey den Crataegus, Alnus -, Aesculus-, Betula- und Tilia- Arten. Tilia alba und microphylla hatten im vorigen Frühjahre lund Som— mer mit dem Kupferoxyd eine hellroth gefärbte Verbindung gegeben, wovon in dieſem Jahre keine Spur zum Vorſchein gekommen war, obwohl der Verfaſſer ſie von Monat zu Monat unterſucht hatte, wie er dieß durch die Vorzeigung der Reactionen ſelbſt belegte. Daſſelbe war mit den Rin⸗ den von 6 Crataegus: Arten der Fall. Der Verfaſſer ſprach am Schluſſe ſeines Vortrags noch die Hoffnung aus, auf dieſem Wege vielleicht für die Pflan— zenphyſiologie Reſultate zu gewinnen, die das Verhältniß der Pflanzen zur Außenwelt, beſonders zur Witterung in ein helleres Licht ſetzen. 11) Derſelbe zeigte ſeine chemiſchen Verſuche über die Blüthenſtoffe vor und machte auf mehrere neue Pflan⸗ zenſtoffe, namentlich auf eine Farbſäure aus der Blüthe der Georgina coccinea aufmerkſam, die mit Metalloxpden ſehr characteriſtiſche und ſtark gefärbte Verbindungen bildet, Die Verbindung mit Kupferoxyd hat eine dunkelrothe, die mit Bleyoxyd eine hochrothe, die mit Zinnoxypd eine hellgelbe und die mit Wißmuthoxyd eine or angen⸗— gelbe Farbe. Durch Extraction der trocknen Blumenblät— ter mit Aether und Fällen des im Waſſer gelöſten ätheri— ſchen Extracts mit ſalpeterſaurem Bley und Zerſetzung des hochrothen Blepniederſchlags mit Schweſelwaſſerſtoff wird dieſe Säure abgeſchieden. Sie iſt in Aether, Alcohol und Waſſer auflöslich, röthet Lackmus und hinterläßt nach dem Eintrocknen eine hellgelbe glänzende Maſſe. Durch Behandeln mit Chlorkalk oder Thierkohle kann ihr die gelbe Farbe nicht entzogen werden, ohne daß ſie zerſtört wird. Eine mit Hornkohle behandelte wäſſerige Auflöſung iſt nebm— lich farblos und reogiert nicht auf die obengenannten Oxyde; auch iſt fie weder durch Sälen noch durch Alkalien aus der Kohle wieder herzuſtellen. Die Verbindungen dieſer Säure (welche der Verfaſſer Georginſäure nennt) mit Kali, Natron und Ammoniak find roth gefärbt, auflöslich und nicht kryſtalliſirbar. Setzt man die mit Ammoniak bey einem Ueberſchuß deſſelben 24 55 867 Stunden der Luft aus, fo wird fie ohne Bildung eines Niederſchlags zerſetzt, indem die hellgelbe Flüſſigkeit nun nicht mehr mit den Metalloryden die oben erwähnten Reac⸗ tionen bewirkt, was die friſchbereitete Ammoniakverbindung in einem hohen Grade thut. Beſonders hob er das Vorkommen dieſer Säure her— vor. Sie iſt nehmlich in den Blüthen aller Coxeopsis -, Bidens -, Cosmus - und Georgina- Arten enthalten, fehlt dagegen in den gelben Blütben aller andern Syngeneſiſten, Elichrysum bracteatum ausgenommen. Noch zeigte der Verfaſſer eine Menge Reactions verſuche mit anderen Blumen vor, die er bald bekannt machen wird. 12) Muncke aus Heidelberg las eine Abhandlung über die Electricität, die durch Wärme in Glas, Eis, Thon ꝛc. hervorgebracht wird. 15) Batka aus Prag zeigte eine Glasröhre mit ein— geſchmolzenem Kalimetall, worinn verſchiedene Oxyda⸗ tionsſtufen wahrnehmbar zu ſeyn ſchienen. b) Pharmaceutiſches Fach. Bey Bildung der Abtheilungen drückten einige Phar— maceuten, Herr Hofrath Trommsdorff an der Spitze, den Wunſch aus, daß auch eine pharmaceutiſche gebildet werden möchte, wo Gegenſtände pharmacognoſtiſchen und pharmaceutiſch⸗chemiſchen, überhaupt rein pharmaceutiſchen Inhalts verhandelt würden, damit ſich auch die Männer dieſes hochwichtigen Zweigs der Naturwiſſenſchaft und Heil— kunde der Theilnahme an den Verſammlungen deutſcher Na— turforſcher und Aerzte erfreuen und ihnen ſo mehr Gelegen— heit werde, ihre Erfahrungen einander mitzutheilen und ihre Kenutniffe zu erweitern. Der Vorſchlag wurde mit allge— meinem Beyfall aufgenommen;. nur erbath ſich der Vor— ſtand der phyſicaliſch-chemiſchen Abtheilung, Herr Etatsrath Pfaff, daß ſich die Pharmaceuten den Sitzungen in ge— nannter Abtheilung nicht entziehen und auch ihre dahin ein— ſchlagenden Erfahrungen in derſelben mittheilen möchten, was mit Erkenutlichkeit zugeſichert wurde; und damit keine Colliſionen entſtehen möchten, ſetzte man die Stunde von 12 bis 1 Uhr zur pharmaceutiſchen Sitzung feſt, gleichfalls bey Schmeißer. Sitzung am 20. September. Die Geſellſchaft ſchritt zuerſt zur Ernennung eines Vorſtands, wozu Hofrath Trommsdorff aus Erfurth mit Stimmeneiuhelligkeit erwählt wurde. Profeſſor Gei— ger aus Heidelberg wurde Secretär. 14) Hierauf theilte Bat ka aus Prag mehrere phar— maceutiſche Bemerkungen mit. Derſelbe zeigte mehrere Rinden vor, die unter dem Namen cortex Geoffraeae Su- rinamensis gehen, als: cort. Talaumae Plumieri, und Geoffraeae inermis; ferner den ſogenannten cort. Geoffraeae jamaicensis, woraus Dr. Hüttenſchmidt das Jamaicin erhielt, und erklärte die Rinde für cort. Xanthoxyli caribaei; dann cort. adstringens brasiliensis von Acacia cochlocarpa Gomez, eine der ächten, nahe verwandte Rinde von Acacia decurreus, und die jetzo vorzüglich im Handel vorkommende ſalſche Rinde von Buena hexandra. Trommsdorff —— ———— 868 zeigte der Verſammlung bey dieſer Gelegenheit an, daß er eine Analyſe des cort, adstringens Brasiliensis beendigt habe, welche nächſtens bekannt gemacht werde, und machte beſonders auf das Verhalten des Gerbeſtoffs dieſer Rinde aufmerkſam, welcher zum Theil die merkwürdige Eigenſchaft babe, die Leimlöſung nicht zufällen. Herr Batka zeigte fer— ner die Rinde von Canella alba Swartzii vor, die unter dem Namen cort. Winteranus spurius geht, und die Rinde von Canella alba L. als ächten weißen Zimmet; ferner cort. Malambo von Drymis Granatensis. Dieſe letztern Rinden gehen auch ſämmtlich unter dem Namen Costus im Handel. a) Trommsdorff theilte den Auszug eines Briefs von Dr. Th. Martius aus Erlangen (der eine große Samm- lung von rohen Arzneywaaren beſitzt) mit, welcher einen Vorſchlag enthält, einen tüchtigen Mann, der Luſt hätte nach Südamerika zu reifen, zu unterjtüßen, um über die Abſtammung mehrerer Arzueydroguen, namentlich über die verſchiedenen Chinaarten endlich einmal mehr Aufſchluß zu erhalten. Prof. Brera in Padua würde eine ſolche Reiſe auf alle Art unterſtützen; auch habe er Prof. v. Schlechte n— dal in Berlin gefragt, ob nicht Dr. Schiede in Mexico eine Reiſe von dortaus nach den Chinawäldern machen würde, wenn man das Unternehmen durch Actien deckte, wozu ſich wohl 600 Theilnehmer finden würden. Der Verf. glaubt, Hamburg, als die zweyte Seeſtadt Europas wäre beſonders geeignet, daß man daſelbſt die Sache zur Spra- che brächte, indem ein großer Theil des Handelſtandes die— ſes Unternehmen, das nicht anders, als zu ſeinem Vortheil ausſchlagen könnte, unterſtützen würde. 15) Der Secretär theilte einige Erfahrungen über die Schärfe der Aconiten mit; namentlich daß von denen mit blauen Blumen vorzüglich diejenigen Arten oder Varie— täten mit divergirenden Früchten höchſt ſcharf, dagegen die mit aufrechten und zuſammengeneigten Früchten in der Re— gel weniger oder keine Schärſe beſitzen. Derſelbe bemerkte zugleich, daß die Schärfe in den Blättern von Aconitum Napellus L. nur vor und zu Anfang der Blüthezeit ſich im höchſten Grade zeigte, ſo wie aber die Früchte anfangen ſich zu bilden, verſchwindet ſie bald vollſtändig in denſelben, ſelbſt wenn fie noch gauz grün find, und coneentriert ſich vorzüglich in den Samen. bp) Apotheker Oberdörffer in Hamburg machte den Vorſchlag, daß ſich die Pharmaceuten morgen auf dem Stadthauſe verſammeln möchten, um die daſelbſt aufgeſtellte pharmacognoſtiſche Sammlung zu beſehen, was mit Dank angenommen wurde. Den 21. September war jedoch Einladung im botani— ſchen Garten, wohin ſich ſämmtliche anweſende Naturfor— ſcher und Aerzte um 12 Uhr begaben und die großen reich ausgeſtatteten Anlagen in Augenſchein nahmen. Durch die Fahrt nach Helgoland, der fait alle Phar- maceuten beywohnten, wurden die Sitzungen unterbrochen. Doch beſahen die noch anweſenden die obengenannte ſchöne pharmacognoſtiſche Sammlung, und die vortrefflich einge⸗ 2 809 richteten Koch-, Dampf- und Deſtlllier-Apparate bey Herrn Doctor Zeiſe in Altona. Sitzung vom 25. September. 16) Wacken roder aus Jena zeigte Proben von Möhren - Zucker, Carottin, Gelatina aus Meuſchenknorpel, Knorpel an der Luft getrocknet, getrocknete Sehnen von Menſchen und Eiweiß aus der Auflöfung in kochendem Waſſer vor. 17) Herr von Bergen legte ausgezeichnet ſchöne Mu— ſter von ächter cort. adstringens Brasiliensis vor, die völlig mit der übereinſtimmte, welche Brandes vorlegte und die dieſer direct von Schimmelbuſch erhielt. Ferner eine falſche cort. adstringens Bras., welche Batka für Autoar-Rinde erklärte. 18) Apotheker Crone zeigte eine andere falſche adſtrin⸗ gierende, Rinde von Braſilien vor, welche Batka als Para— tudo⸗Rinde erklärte. Hiermit wurden die Sitzungen geſchloſſen. Es wurden indeſſen in den Sitzungen der phyſicaliſch-chemiſchen Section mehrere rein pharmaceutiſche Vorträge gehalten, wie aus den Protocollen erhellt. c) Mineralogiſches Fach. Zum Vorſtand wurde gewählt der Miniſter v. Struve, zum Secretär Dr. Hartmann aus Blankenburg. 19) Sartorius v. Walters hauſen aus Göttingen über den Apatit aus dem Ilſenthal am Harze. 20) Marx ſprach über die merkwürdige optifche Struc- tur des Amethyſts aus verſchiedenen Ländern, und erläuterte ſie durch Abbildungen, Exemplare und Experimente. 21) R. Brandes aus Salzuffeln über die bey Au⸗ guſtdorf in der Sennenheide gefundenen Blitzröhren. 22) Siemsſen aus Roſtock zeigte mehrere Bleycruſten aus einem Blepſchmelzofen (Flammenofen) aus Cornwallis mit höchſt regelmäßig abwechſelnden Bändern von Regenbogenfar— ben. Die Cruſten waren fo groß, wie ein Octavblatt und 1 Lin. dick. Die prächtigen Farbeubänder nur auf der oberen Fläche, 4 Zoll br. und auch wieder in gefärbte Querbänder getheilt, wie die Federn der Vögel. Die Farben ſelbſt haf— ten an loſen Fäden, die man abreiben kann. Es ſind hier offenbar polariſche Verhältniſſe. a) Von Zietens Schrift über die Verſteinerengen Wür⸗ tembergs (Stuttgard bey Schweizerbart) wurde ein Exem— plar vorgelegt; die Ankündigung von Leonhards Schrift über das Baſaltgebilde; die Verlooſung von Menges Mi- neralien⸗Niederlage zu Lübeck. d) Botaniſches Fach. Vorſtand: Mertens aus Bremen; Seeretär Sie— mers aus Hamburg, welcher ſich der Bearbeitung dieſes ſehr vollſtändig gewordenen Protocolls mit raſtloſem Eifer unterzogen. Da es aber faſt ganz ſo, wie wir es erhielten, bereits in der botan. Zeitung 1831 Nro, 5 und 6 abges 870 druckt iſt; fo würden wir unrecht thun, wenn wir es hier noch einmal mittheilen wollten. Wir geben daher nur die Titel der Vorträge und heben dasjenige aus, was etwa in der botaniſchen Zeitung fehlt. Die verſchiedenen Sitzungen wurden gewöhnlich von etwa 40 Perſonen beſucht. Der Vorſtand begrüßte die Anweſenden und erſuchte ſie, wo möglich freye Vorträge zu halten, was überhaupt wegen Zeiterſparniß ſchon lange gewünſcht wurde und auch in den meiſten Fach-Verſammlungen eingeführt iſt. Die Natur der Sache bringt es mit ſich, daß hier vor Männern, die alle ſelbſt arbeiten, nicht gelehrt wird, wie von einem Catheder herunter; ſondern geſprochen, gefragt und geant— wortet, wie in der Unterhaltung einer jeden anderen Ge— ſellſchaft, nur mit dem Unterſchiede, daß ſich alles auf ein: ſchlägige Gegenſtände bezieht. 25) Baron v. Jacquin aus Wien zeigte eine neue Syringa aus Siebenbürgen in getrockneten Exemplaren vor. Sie wurde nach Hrn. v. Dobeys Angabe im Clauſenburger Comitat bey Sebes in felſigen Gegenden mit Schiefer— Unterlage gefunden. Die Botanik verdankt deren Bekannt— werdung Ihrer Excellenz, der Frau Baroninn Joſika, geb. Gräfinn von Czaki. Die Blätter dieſer neuen Syringa ha— ben Aebnlichkeit mit denen von Lonicera coerulea oder Calycanthus florida (Folia bullato-rugosa); fie find zwey⸗ farbig, die obere Seite dunkelgrün, die untere heller. Erſt an den Blüthen erkennt man die Syringa. Sle haben faſt gar keinen Geruch; erſt Abends erſcheint er. Die Blüthen bilden eine Panicula stricta, ähnlich der S. persica. Die Größe der Blumen iſt wie bey S. vulgaris. Die Frucht bietet nichts ausgezeichnetes dar. Der Strauch wird ſehr groß. Wilde Exemplare wurden vorgezeigt; die mehrjährige Cultur verändert im Habitus nichts. Jacquin ſchlug vor, dieſer neuen Species nach der Entdeckerinn, den Namen Syringa Josikaea zu geben, was von der Abtheilung beyfällig aufgenommen wurde. Die vollſtändige Beſchreibung und Abbildung wird B. Jacquin den Botanikern nächſtens mittheilen. S. Josi ka ea: Folis ovalibus, utrinque acutis, undato-rugosis, repandis. Derſelbe zeigte ein getrockne⸗ tes Exemplar der Menziesia Bruckendahlii auct. Bau m- garten, aus Siebenbürgen. 24) Graf Sternberg aus Prag theilte feine Anſich⸗ ten über die vorweltliche Flora mit, und zeigte dazu Abs bildungen aus einem nächſtens erſcheinenden Nachtrag zu ſeiner Flora. Er erklärte, daß er zwar nicht Willens geweſen, früher ein Supplement zu feiner Flora der Vorwelt heraus- zugeben, bis nicht Hr. Adolph Brongniart ſeine Geſchichte der foſſilen Vegetation, welche nach dem Proſpectus in zwey Jah— ren abgeſchloſſen ſeyn ſollte, vollendet haben würde; da aber durch zufällige Umſtände dieſe Herausgabe unterbrochen wurde, und auch jetzt nur langſam vorſchreitet, täglich aber neue Pflanzenabdrücke auch zu denen von Brongniart ſchon herausgegedenen Familien hinzukommen; fo habe er fi entſchloſſen, im Jahre 1932 eln Supplement Heft erſchel⸗ 971 nen zu laſſen. Er erſuchte zugleich die anweſenden Bota— niker, ihn durch Mittheilungen und Rath über die vorzule— genden Zeichnungen neuer foſſiler Pflanzen zu unterſtützen. Vor allem machte er aufmerkſam auf die Verfchiedens heit der Pflanzenabdrücke in einigen geognoſtiſch nicht zu weit entfernten Formationen, von denen die einen ihre Eutſtehung einer Süßwaſſer-, die anderen einer Seewaſſer— d dung verdanken. Zu den erſten gehören die Abdrücke von Isoctes, Sparganium, Lycopodium von Oeningen, welche der geh. Hofrath von Gmelin in der Sammlung zu Karlsruhe abzeichnen ließ. Blätter dicotyledoner Sträu— cher (Cornus) mit anoſtomiſierenden Blattnerven eben— falls von Deningen beſitzt das böhmiſche Muſeum und finden ſich auch bey Scheuchzer u. a. abgebildet. Dagegen er— ſcheinen in dem graphiſchen Kalkſtein und Kalkmergel dey Solenhofen, und finden fi) in den Sammlungen des Gra— ſen Münſter in Baireuth, Dr. Schnitzleins in Monheim, an der Bergſchule in Freyberg wohl 20 Arten Fucoideen, welche ihre Analoge nur in dem Meere finden. Aehnliche, aber der Art nach verſchieden werden auch im Bannat und dey Szacardat in Siebenbürgen im Kalkmergel getroffen. Agardh aus Lund hat eine dieſer vorgelegten Zeichnungen von Abdrücken als eine Cystoseira angeſprochen, womit auch Mectens aus Bremen einverſtanden war. Aus der tertiären Formation über der Braunkohle bey Kruzowitz in Böhmen wurde der Durchſchnitt eines Cyca— ditenſtammes vorgelegt, welcher auch allgemein dafür erkannt wurde. Aus dem Stinkkalk nächſt der Kohle bei Hering in Tyrol mehrere Exemplare von früberen Palmen; aus den älteren Oolithen in Vorfidire 4 Arten Odontopteris Brown.; Staarſtein (Psarolites Sprengl.) aus Chemnitz in Sachſen und dem rotben Sandſtein in Böhmen, Palmen und Farrenkräuter darſtellend. Aus der Steinkohle in Böh— men neue Arten von Farrenkräutern und Calamiten, wor— unter ein Exemplar, auf welchem die ſogenannten Bulbillen in der Mitte einen vertieften Punct andeuten, den man für einen Inſertionspunct halten möchte. Aus einem mit Grauwacke wechſelnden Thonſchieſer, in welchem einzelne Trümmer von Steinkohle gefunden worden, 1000 Klaſter über der Meeresfläche auf der Stangenalpe in Steyermark Abbrücke von Farrenkräutern und Rotularien ganz mit jenen der Steinkohle übereinftimmend, und Früchte, welche bisher noch nicht geſehen worden. Vieles iſt noch zu zeichnen, das in der künftigen Sitzung wird vorgelegt werden können. 25) Mertens las eine Abhandlung über den gegen— wärtigen Zuſtand der Ulgologie, an deren Schluß Agardh bemerkte, daß er gegen alle, nur nicht gegen fich ſelbſt ge— recht geweſen fen, indem er vorzüglich dieſes Studium anz geregt habe. S. Flora S. 68. Hornſchuch bemerkte, daß Dr. Rudolphi zu Greifs— wald etwas über die Entwicklung der verſchiedenen Früchte der Algen ausgearbeitet habe. 8 Der Seeretär erſuchte um Einlieferung der Vorträge oder weuigſtens des Hauptinnhalts derſelben zum Abdruck in der Ifis. 7 * 5 97 B ——— e) Zoolsgiſches Fach— Da es ſich in den früheren Verſammlungen gezeigt hat, daß das Amt des Vorſtandes mehr eine Ehrenſtelle als eine wirkliche Geſchäſtsſache iſt, und daher dazu ges wöhnlich ein älterer oder fremder Gelehrter gewählt wird, dem es ſehr unangenehm ſeyn müßte, täglich den Vormittag in der Sitzung zuzubringen, während er in der Stadt Nothwendigeres zu ſehen hätte, und man auch zugleich mehreren würdigen Gelehrten gen wollte: fo beſchloß man, täglich einen anderen. Vorſtand zu wählen, dagegen einen beſtändigen Seeretär, weil deſſen Geſchäfte im Zuſammenhang geführt werden müſſen. Es hätte zwar dazu ein jüngerer Hamburger Ge— lehrter ſehr wohl gepaßt, da aber Prof. Leuckart aus Heidelberg ſchon bey mehreren Verſammlungen fein Seere— täramt ganz meiſterlich geführt hatte, und daher die ande⸗ ren Fach Secretäre, welche es zum erſten Male wurden, ſich bey ihm in vorkommendem Falle Raths erholen konn— ten, fo wie wieder umgekehrt über Localitäts-Verhältniſſe er bev ihnen; fo wählte man ihn zum beſtändigen Seere— tär, und er hat auch wieder das zoologijche Protocoll ganz fo bearbeitet, wie wir es folgen laſſen. Vorſtand für heute: Staats-Rath Fiſcher v. Wald» heim aus Moskau. 26) Meyer aus Offenbach: Ueber das Mangel⸗ hafte der meiſten Beſchreibungen und Abbil⸗ dungen der Vögel. Die allerwenigſten Ornithologen 872 feine Hochachtung bezeu⸗ | haben Gelegenheit, die Vögel, welche fie beſchreiben und abbilden laſſen, im Leben oder kurz nach dem fie getödtet worden find, zu ſehen; ſondern fie erhalten fie entweder ſchon ausgeſtopft oder in Baͤlgen, Wochen, ja ſogar Jahre lang nachher. den beſten ornithologiſchen Werken meiſtens die Schnäbel und die Augen, der Augenliederrand und die Füße, ſo wie diejenigen Theile, welche ſich bey manchen Vögeln nackt zeigen, wie z. B. die gefärbte warzige Augengegend, daß Geſicht und der Kehlſack, falſch abgebildet und beſchrieben ſind. Dieſe Theile verändern einige Stunden, nachdem der Vogel getödtet worden iſt, ihre Farbe, und dieſe Verände— rung iſt nach einigen Tagen oft ſo groß, daß man kaum die Farben, die ſie im Leben hatten, erkennen kann. Bey einigen Vögeln geht dieſe Veränderung außerordentlich ſchnell vor ſich. Kaum iſt der Podiceps cristatus todt, fo wird fein cochenilltrother Schnabel um vieles röther, und dieſe Röthe wächſt zwey bis drey Tage; alsdann geht fie bis, ins Rothbraune wieder zurück. Der Schnabel und die Füße der Anas fuligula, penelope, marila, ferina, acuta, welche im Leben aſchblau, blaugrau oder hellblau find, wer⸗ den ſogleich dunkeler und zuletzt ſchwarz. Die grüne Farbe verändert ſich ſchnell in die Schwarze, ſo wie die gelbe ſo— gleich um vieles dunkeler wird; nur die ſchwarze Farbe, obgleich ſie um vieles unſcheinbarer wird, bleibt unverändert. Aber nicht allein der Tod verändert die Farbe in allen oben ge— nannten Theilen; ſondern auch das Alter und die Jahres— zeit bringen eine große Veränderung in denſelben hervor, und hierauf muß befondere Nückſicht bey Beſchreibung und Abbildung der Vögel genommen werden. Ich will nur einige Beyſpiele anführen: Falco palumbarius hat in der Jugend eine grüngelbe Wachshaut und grüngelbe Füße, im Alter Es iſt mithin auch ganz natürlich, daß in 7 875 ‚find dieſe Theile ſchön gelb; Aquila albicilla hat in der Jugend einen braunen Schnabel, eine gelbliche Wachshaut und ſchmutziggelbe Füße, im Alter einen gelben Schnabel, eine gelbe Wachshaut und goldgelbe Füße; Totanus calidris in der Jugend Schuabel und Füße rothbraun, im Alter der erſtere hochroth, die letzteren orangenroth; Totanus fuscus in der Jugend Augenſtern und Füße roth, im Alter ſind beyde dunkelbraun: Vanellus cristatus in der Jugend der Schnabel ſchwärzlich und die Füße rothbraun, im Alter der Schnabel ſchwarz und die Füße dunkelfleiſchroth; Podiceps cristatus in der Jugend der Schnabel weißlich und das Auge gelb, im Alter Schnabel und Auge roth; Sterna nigra in der Jugend der Schnabel dunkelbraun und die Füße röthlichbraun, im Alter der Schnabel ſchwarz und die Füße dunkelroth faſt ſchwarz; Larus ridibundus in der Zus gend Schnabel und Füße fleiſchfarbig grau, im Alter blut— roth; Anas clangula in der Jugend der Schnabel dunkel— braun, die Füße ſchmutzig rothbraun, im Alter der erſtere ſchwarz, die letzteren oraugengelb. Wie auffallend die Färbung dieſer Theile nach der Jahreszeit bey vielen Vögeln verſchieden iſt, will’ ich durch einige Benfpiele zeigen: Fringilla coelebs hat im Winter einen weißen, im Sommer einen dunkelblauen Schnabel; Fr. Spinus im Winter einen weißen, im Sommer einen aſchgrauen; Fr. montifringilla im Winter einen gelben, im Sommer einen ſchwarzblauen; Plectrophanes nivalis im Winter einen gelben, im Sommer einen ſchwarzen; Turdus pilaris im Winter einen gelben, im Sommer einen orangen— farbenen; Sturnus vulgaris im Winter einen gelben, im Sommer einen ſchwarzblauen Schnabel; Vanellus cristatus die Füße im Frühjahr dunkelfleiſchroth, im Herbſt und Win: ter rothbraun ꝛc. Es iſt daher unumgänglich nöthig, bey der Beſchreibung eines jeden abgebildeten Vogels die Jahrs— zeit, in welcher er abgebildet wurde, genau anzugeben. Bey einigen Gattungen, z. B. Colymbus, Podiceps, Phalaropus und den Enten mit flügelförmiger Hinterzehe, iſt die innere Seite des Laufs der Füße anders gefärbt, als die äußere; allein in den beſten ornithologiſchen Kupfer— werken find beyde Seiten gleich gefärbt dargeſtellt. Dieſer Fehler kommt daher, weil die Darſteller dieſe Vögel weder lebend noch friſch getödtet geſeben haben. — Noch ein an— derer, und fajt allgemeiner Fehler in den inn- und auslän— diſchen Werken, beſteht darinn, daß zu wenig Rückſicht in den Abbildungen auf die Bedeckung des Laufs und der Ze— hen genommen wird; obgleich bey der Beſtimmung mancher Gattungen und Arten auf den Stand und die Anzahl der Fußtafeln, Fußſchilder, Fußſchuppen, Maſchen und Stiefel außerordentlich viel ankommt. — Die Füße der kleinen Vögel aus den Gattungen Lanius, Pipra, Certhia, Tro- chilus, Emberiza, Sylvia, Parus, Fringilla, Loxia etc, ſind meiſtens auf ein und dieſelbe Art in der Zeichnung be— handelt und dargeſtellt, und doch find fie in ihrer Fußbe— deckung von einander verſchieden. — Sitzen kleine Vögel auf Aeſten, fo wird man von der Zehenſohle beynahe in allen Abbildungen nie etwas zu ſehen bekommen; auch umklam— mern oft nicht einmal die Zehen feſt den Aſt, auf welchem fie ſizen. — Was nun die Abbildungen der Vögel überhaupt betrifft, fo ſieht man es vielen an, daß fie nach ausgeſtopf⸗ ten, und zwar nach ſchlecht ausgeſtopften Exemplaren vers Iſis 1831. Heft 8. 87 ſertigt wurden. Oft iſt der Körper zu lang oder zu kurz, zu dick oder zu dünn, das Tragen der Flügel und des Schwanzes nicht richtig und die Schenkel zu weit ſichtbar. Was nun gar die Stellung anbelangt, ſo iſt dieſe eben ſo häufig verfehlt, und doch gehört fie ganz beſonders mit zue Cbaracteriſtik der Gattungen und Arten der Vögel. Nur Ausſtopfer und Zeichner, die zugleich practiſche Naturforſcher ſind, das heißt, viele Vögel in ihren verſchiedenen Lebens— Verrichtungen in der frenen Natur beobachtet haben, ſind im Stande, richtige Darſtellungen zu liefern. Dieſes ſind die Mängel, welche ich bey den Abbildungen der Vögel ge- funden habe, und worauf ich alle Ornithologen aufmerkſam mache, vorzüglich diejenigen, welche Vögel abbilden laſſen. Um die Farben der Schnäbel, Augen, Füße, ſo wie aller nackten Theile der Vögel genau naturgetreu beſchrei— ben und abbilden laſſen zu können, verfuhr ich auf folgende Art: Auf allen meinen ornithologiſchen Jagden führte ich eine mit Nummern verſehene Farbentafel bey mir. Schoß ich einen Vogel, ſo bemerkte ich ſogleich die Nummer von der Farbe des Schnabels, der Augen, des Augengliederron— des, der Füße und aller Theile, die im Tode ſich verändern. Bekam ich einen friſch gefchoffenen Vogel zugeſchickt, jo ließ ich augenblicklich Kopf und Fuß abbilden. An alle Or— nithologen des Inn- und Auslandes, mit welchen ich in Verbindung ſtand, ſandte ich Farbentabellen nach der mei— nigen verfertigt, und ſo erhielt ich von den meiſten euro— päiſchen Vögeln eine übereinſtimmende richtige Angabe der Färbung obiger Theile. Wer ja Beſchreibungen von Naturkörpern, beſonders von Vögeln, gemacht hat, der wird wiſſen, wie ſchwer es iſt, die Nüanzen der Farben, die ſich ſeinem Auge zeigen, genau durch Worte anzugeben, und wer ſogar genöthigt iſt, nach getrockneten Vogelbälgen Beſchreibungen zu machen, dem kann es nie gelingen, richtig die Farben der Schnäbel, Augen und Füße anzugeben. — ® Zugleich zeigte er eine ſehr fchöne Abbildung des Kopfes von Otis houbara, bey Offenbach geſchoſſen, und theilte fie unter die Mitglieder aus; beſchrieben in der Iſis Hft. IV. S. 406. 27) Nordmann zeigte einige Probeabdrücke, beſtimmt zu einer Monographie des Genus Emberiza, welche in drey Abtheilungen erſcheinen fol: 1) Anatomie, 2) Natur- geſchichte und 3) Paraſiten dieſes Vogelgeſchlechts. 28) Mehlis ſprach über einen im höhern Harze vor— kommenden Hypudacus, der muthmaßlich eine neue Art dieſer Gattung ausmacht, und legte eine Abbildung und einen Balg deſſelben vor. Taf. VII. Derſelbe ſteht durch Größe, Formen, Bildung der Oh— ren, Befchaffenbeit des Haars und Farbe dem Hyp. arva- lis nahe, unterſcheidet ſich jedoch von dieſem durch folgende Merkmale fo beſtimmt, daß die Artverſchiedenheit nicht ber zweifelt werden kann. 1) Sie geht am ſchneidendſten aus der bey einer großen Zahl von Individuen beyder Arten conſtant beobach— teten Verſchiedenheit des Gebiſſes hervor. Man fin: det, wenn man Schädel gleich alter Thiere n bey 55 675 der neuen Wühlmaus die Reihen der Backenzähne bemerk⸗ lich kürzer, die beyden Reihen jeder Kinnlade durch einen breitern Raum getrennt, ihre Kronflächen etwas ſchmäler und die vorſpringenden Seitenleiſten derſelben minder ſcharf, mehr gerundet und durch minder tiefe Furchen getrennt als bey der Ackermaus. Ganz beſonders aber weichen in der untern Kinnlade die erſten und in der obern die dritten oder hintern Backenzähne ab, indem bey der neuen Art jene zu beyden Seiten und dieſe an der innern Seite eine Leiſte oder an der Kaufläche einen Zacken weniger haben als bey der letztern. Die vergleichende Unterſuchung der Schädel von Thieren verſchiedenen Alters, noch ſaugender, deren dritte Backenzähne noch mit Haut bedeckt waren, ältern und ganz alten mit ſtark abgeriebenen Kauflächen hat er— geben, daß die Form dieſer Flachen mit dem zunehmenden Alter keine weſentliche Veränderung erleidet, Zahl und Stel— lung der vorjpringenden Zacken durchaus dieſelben bleiben und die angegebene Verſchiedenheit in allen Altern beſtän— dig iſt, wie die Bildung der Backenzähne in dieſer Nager— Gattung es ſchon von vorn hinein nicht anders erwarten läßt. Die Harzer Wühlmaus ſchließt ſich in der Form der Backenzähne dagegen an Hyp. terrestris und amphibius an. Vergleiche: Taf. VII. Abbildungen der Kronflächen der linken Reihen der Backenzähne beyder Kinnladen, Fig. der Harzer Wühlmaus, » von Hyp- arvalis , » von Hyp. terrestris. aa“ obere, bb“ untere Kinnladen; ab vordere, abb“ hintere Zähne; die äußern Seiten der Zahnreihen ſind in der Zuſammenſtellung der Figuren ſich zugekehrt oder die innern, die innern abgekehrt oder die äußern. 2) Die Formen der Kopfknochen zeigen manche beſtän— dige Verſchiedenheiten. So z. B. iſt bey der neuen Art der Schädel im Allgemeinen breiter, gleichmäßiger gewölbt und geräumiger, ſteigen die überall weniger ausgeprägten Eindrücke von den Inſertionen der Kaumuskeln weniger hoch auf den Scheitel hinan, ſind die Höhlungen der Joch— bögen bemerklich enger, der die Augenhöhlen trennende Stirntheil gleich dem Gaumen breiter, das Zwiſchenſcheitel⸗ bein von größerem Querdurchmeſſer, das Hinterhauptsloch weiter, beſonders breiter, die Ohröffnungen beträchtlich weiter, die Gehörtheile der Schlafbeine runder gewölbt und kürzer u. ſ. w. 5) Der Schwanz, der bey der Ackermaus noch nicht + der Körperlänge mißt, iſt bey der neuen Art halb fo lang, 4155 der Körper oder ſelbſt darüber und hat bey ihr ein paar Wirbel mehr. Es wurden bey derſelben 25 Kreuz— bein- und Schwanzwirbel gezählt, bey jener nur 20. 4) Die Farbe des Oberkörpers zieht ſich bey der neuen Art immer mehr oder minder ſtark in's Roſtrothe, iſt oft von einem ziemlich lebhaften Roſtrotb, während ſie bey Hyp. arvalis zwar auch wohl bisweilen einen röthlichen Schein hat, jedoch immer mehr in's Gelbliche fällt und nie fo rein und hochroth iſt. Der weiße Unterkörper iſt bey erſtrer häufig ſtark gelb überflogen, nicht fo bey letzterer. — 820 5) Die Pfoten ſind bey erſterer faſt rein weiß mit leichtem gelblichen Scheine, bey letzterem dagegen grau und viel dunkler, was beſonders auch an der Kehle ſehr in die Augen fallt. 6) Die neue Art iſt im Allgemeinen etwas kleiner als die Ackermaus. Länge von der Schnauzenſpitze bis zur Schwanzwurzel bey den ausgewachſenen 3 Zoll 6 L. bis 3 Zoll 9 L. par,, während die alten Männchen der Acker— maus öfters bis 4 Zoll 2 L. meſſen. Es theilt dieſe Maus die rothe Rückenfarbe und die weißen Pfoten mit dem Hyp. rutilus Sibiriens, den man verſchiedentlich auch in Deutſchland hat bemerken wollen. Indeſſen hat letzterer nach Pallas einen anſehnlich kürzeren und reicher behaarten Schwanz, längere Ohren und anders— farbige Seiten, und hat Prof. Lichtenſtein, dem ſie friſch zur Beurtheilung zugeſandt wurde, ſich entſchieden da— hin ausgeſprochen, daß fie nicht ihm zugehöre. Ob fie aber nicht mit dem angeblichen deutſchen Hyp. rutilus eins? Leider ſind Exemplare von dieſem zur Vergleichung noch nicht zu erhalten geweſen. Mit andern der bekannten Ar— ten der Wühlmäuſe ſcheint ſie ſich nicht zuſammenſtellen zu laſſen. Beſtätigt ſie ſich als eigenthümlich, ſo dürfte ſie nicht unpaſſend Hypudacus hereynicus genannt werden. Sie iſt in dem höhern Harze, z. B. am Bruchberge und in deſſen nähern Umgebungen häufig und pflegt ſich in den hier aufgeſchlagenen Köthen der Köhler alsbald einzuniſten, wird aber weiter hinab ſeltner, iſt auf den Wieſen und Aeckern in den Umgebungen Clausthals noch nicht bemerkt und ſcheint am weſtlichſten Unterharze nicht mehr vorzu— kommen. Hyp. arvalis dagegen wurde zwar wiederholt in einer Höhe von über 1800 Fuß über der Meeresfläche an dem gleichen Orte mit jener gefangen, ſcheint jedoch in dem höhern Theile des Gebirges zu verſchwinden. — Dr. Meh—⸗ lis wird mit Vergnügen den Zoologen, die es wünfchen fol: ten, Exemplare der beſprochenen Maus mittheilen. Da viele unter den kleinern deutſchen Säugthieren ſich einer guten und binreichend genauen Abbildung noch nicht zu erfreuen haben und die Arten derſelben noch keineswegs durchgängig genügend feſtgeſtellt ſind, ſo glaubt er, daß eine Sammlung naturgetreuer und mit den nöthigen Neben— zeichnungen einzelner Theile begleiteter Abbildungen derfel= ben (namentlich der einheimiſchen Arten der Gattungen Vespertilio, Rhinolophus, Sorex, Hypudaeus, Myoxus und Mus.) den Zoologen nicht unwillkommen ſeyn werde. Er hat angefangen zu dieſem Zwecke zunächſt die in ſeiner Umgebung vorkommenden Arten, deren Zahl nicht unbe— trächtlich iſt, durch den geſchickten Thiermaler, W. Sare ſen nach dem Leben malen zu laſſen, und zeigte mehrere Abbildungen von Fledermäuſen. Er richtete an die verſam— melten Naturforſcher die Bitte, ihm gütig durch Mittheilung von Thieren aus andern Gegenden zu ausgedehnteren Vers gleichungen Gelegenheit geben und zur vollſtändigeren Aus⸗ führung des begonnenen und mit Eifer zu verfolgenden Unternehmens behülflich ſeyn zu wollen. Prof. Otto aus Breslau bemerkte, daß er eine ähm: liche oder dieſelbe, aber kleinere Art in Schleſien geſunden 87% babe. Nach G. Fiſchers Dafürhalten ähnlich dem Hy- pudaeus Hermanni. “) b) Endlich legte Mehlis noch eine beträchtliche Reibe belminthologiſcher Zeichnungen, beſonders zur Erläus terung der innern Organiſation der Eingeweidewürmer, in der Bremſerſchen Manier, mit Deckfarben auf ſchwarzem Grunde, von demſelben Maler ausgeführt, vor und knüpfte daran Bemerkungen über einige der dargeſtellten Gegen— ſtände, über eine bey Strongylus armatus Rud. und Str. tetracanthus Mehl. beobachtete Häutung mit weſentlicher Geſtaltveränderung, problematiſche Giftorgane dieſer Thiere und der Ascaris spiculigera, die Nerven der Ascariden, die innern männlichen Genitalien derſelben und, im Gegen— ſatz, der Trichocephalenz die als nach außen mündenden Ab— ſonderungswerkzeuge erkannten fogenannten lemnisci der Kratzer, die Seitencanäle und das doppelte Gefäßſpſtem derſelben und die Genitalbildung der Tänien. Er hat die bier berührten Beobachtungen in den Bemerkungen zu Cre— plins nov. observ. de Entoz. Iſis 1851 H. I. II. zum Theil ſchon näher angedeutet und wird ſie mit den noch zu vervollſtändigenden Zeichnungen demnächſt ausführlich bekannt machen. Otto bemerkte bey dieſer Gelegenheit, daß die Ane— vriſmen der Arteria meseraica bey Pferden von Einge— weidewürmern herrühren. ; 29. Jacobſon aus Kopenhagen theilte feine Be— merkungen über die Primordialnieren mit. *) Er hat dieſe Organe von den kleinſten Embryonen an verfolgt und ge— funden, daß ſie weder Nierencapſeln noch Geſchlechtstheile, ſondern eigenthümliche hohle Organe ſeyen, wovon man auch ſpäter noch Spuren in der Nähe der runden Mutter: bänder und des Samenſtranges finde. Man muß darüber ſeine Schrift leſen. Tiedemann ſprach dann hierüber ſeine Meynung aus. Unter andern bezweifelte er auch die von Gärtner nach Malpighi, bey einigen Thieren wieder aufgefundes nen Canäle, welche zu den weiblichen Geſchlechtstheilen ge— hören. — 30. Röding zeigte einen Foetus von Halmaturus giganteus. Froriep theilte darauf einige Notizen über die Geburt des Embryo jenes Thiers mit. Die Oeffnung des Beutels nehmlich rückt gegen die Geſchlechtsöffnung und dieſe drückt ſich gegen den Beutel, wodurch offenbar das Eintreiben der Frucht in dieſen erleichtert werde — Nabel- arterien, Nabelvenen, Vasa omphalo- meseraica, bemerkt *) Was Fiſcher mit jenem Hypud. Hermanni für eine Maus gemeynt hat, weiß ich nicht, da mir unter dieſem Namen keine Art des Cen. Hypud. bekannt iſt. Leuckart. %) Die ſchöͤnen Unterfuchungen über dieſe Organe find von J a⸗ cobſon in einer beſondern Schrift: „Die Okenſchen Körper oder die Primordialnieren, ein Beytrag zur Entwicklungs geſchichte des Embryo's. M. 2 lith. Tafeln. Kopenhag. 1830. 4.“ bekannt gemacht worden. Angezeigt in der Iſis. Hft. IV. 878 Otto, habe er bey Halmaturus geſehen. ) Es wurde bey dieſer Gelegenheit Morgan's Abhandlung erwähnt.“) Zugleich wurde des Werks von Dr. Rengger (über die Saͤugthiere Paraguap's), namentlich in Hinſicht der Beutel: thiere, rühmlichſt gedacht. e 51. Oken legte die Tafel von Waglers neuem Amphibienwerke vor, auf welcher der Pterodactylus abge— bildet erſcheint, und theilte deſſen Ideen über dieſes Thier der Vorwelt mit; daß es nehmlich ein ſchwimmendes ge⸗ weſen, und die bisher für Flügel gehaltenen Vorderſuͤße Ruder oder Floſſen geweſen fenen. Es bilde mit dem Schnabelthier und mit den Ichthyoſauren eine eigene Claſſe, welche Wagler Greife nenne und zwiſchen Säugethiere und Vögel ſtelle. S. d. Syſtem der Amphibien b. Cotta 1850. 8. Otto, Fiſcher, Leuckart und andere ſpeachen nach ihren Anſichten dagegen; beſonders ſuchte der erſtere zu zeigen, daß die langen, ſchwächlichen Vorderfüße zu Rudern viel zu ſchwach ſeyen. 52. Fro riep lieſerte einige Notizen über die Eyer und das Eyerlegen des Schnadelthiers. ) 35) Jacobſon bemerkte, in den äußern Laminibus des Chorion von Schweinen kohlenſaure Kalkablagerungen gefunden zu haben. 34) Tiedemann zeigte eine lebendige Scolopendra morsitans aus Braſilien. N. v. Fiſcher legte fein Werk: Oryctographie du Gouvernement de Moscou. Moscou. 1830. Fol. M. Abb., vor. ) Medicinifhes Fach (von 10 — 12 Uhr). Vorſtand: Vogel aus Roftod; Secretär: Kruken⸗ ) Schon früher hat Geoffroy St. Hilaire bey Beutel⸗ thieren Spuren einer Placental- und Nabelbildung gefunden. S. deſſen Memoire sur la Generation des Animaux a bourse etc. Paris 1824. 8. *) Morgan über den Säugungsapparat des Kaͤnguruh. M. 7 Tafeln. In den Transact. of the Linnean Society. T. XVI. 1. 1829. Vergl. Froriep's Notiz. Bd. 25. Sept. 1829. S. 216, f. und Iſis. 1830. Hft. 9. S. 901. — Leuckart. **) ueber das Eyerlegen der Schnabelthiere ift durchaus nichts »Naͤheres bekannt. Kein bekannter Naturforſcher hat authen⸗ thiſche Nachrichten bis jetzt daruͤber mitgetheilt, Die Angabe von Patrick Hill u. a. find ſehr unbeſtimmt. — Die Eyer, welche als Schnabelthiereyer nach England gebracht worden, haben Eingeborne Neu-Hollands dafuͤr ausgegeben. Vielleicht find es Eyer von Waſſervögeln. Daß die Schna⸗ belthiere Eyerleger find, kann allerdings bey dieſen ſonderba⸗ ren Geſchoͤpfen möglich ſeyn. Allein bis auf weiteres muß ich es bezweifeln. Auch mein geliebter Lehrer, Blu men⸗ bach, mit welchem ich, als ich auf meiner Ruͤckreiſe von Hamburg einige Tage in Göttingen verweilte, uͤber dieſen Punct ſprach, will nicht daran glauben. — 432 Was darüber zu ſagen iſt, glaube ich hinlaͤnglich in der Iſis 1823. Hft. XII. S. 1427 geſagt zu haben. O. x 879 berg aus Halle; im Falle der Abwefenheit für jenen Gachfe aus Ludwigsluſt, für dieſen Ph. Schmidt aus Hamburg, welcher letztere auch, da Krukenberg bald abreiſen mußte, das Protocol mit muſterhaftem Fleiße fo bearbeitete, wie wir es mittheilen. 55) Sachſe aus Ludwigsluſt, der fogleich als Vorſtand eintrat, eröffnete die Sitzung mit einer Mittheilung über den thier. Magnetismus. Die Eindrücke der erſten Jugend, falls dieſe ſchon früh— zeitig das Gefühl für das Wunderbare erregten, modificies ren das Urtheil über den Magnetism und beſtärken den Glauben an deuſelben. Man hüte ſich vor Täuſchungen. Kranke, beſonders das Weib, pflegen Beſchwerden zu übers treiben. Das Hellſehen und die Prophezeyungen nerven— ſchwacher Kranken täuſchen und betrügen oft. Ein Beyſpiel wird angeführt, in welchem eine Hellſeherinn ihren Todestag aufs beſtimmteſte vorherſagte, ohne Wort zu halten; ſie lebt noch heute und wurde durch Purganzen von allen Krämpfen und Nervenzufällen geheilt. 56. Lüders aus Kiel theilte der Geſellſchaft den denkwürdigen Fall einer von ihm beobachteten febris in- termittens traumatica mit, welche nach einer Unterbindung der arteria subclavia ſich entwickelte. Ein junger Menſch erhielt eine Stichwunde durch den pintern und obern Theil des Oberarms, welche die arteria axillaris und die Radialnerven verletzte und eine ſehr heftige Blutung zur Folge hatte. Als ſich dieſe ungeachtet der ge- ſchehenen Einwicklung des Arms und eines Conpreſſivver— bandes nach 5 Tagen wiederholte, wurde die subelavia ober- balb des Schlüſſelbeins ohne ſtörendes Ereigniß verbunden. Um dritten Tage nach der Unterbindung ſtellten ſich Stei— figkeit der Nackenmuskeln, Veſchwerden beym Schlucken u. einige andere Erſcheinungen, die einen drohenden Trismus fürchten ließen, ſich aber nach anderthalb Gran Opium ver— loren, ein. Darauf begann ein remittierendes Fieber fich zu entwickeln, das am achten Tage nach der Operation die Form einer quotidiana duplicata mit reinen Upprexien dar— dot, von der jeder Paroxysmus ſich durch heftigen Schüt— telfroſt, kurzdauernde trockne Hitze und profuſen Schweiß auszeichnete. Opium, Ol. anim. Dipp. vor dem Anfalle, China in großen Doſen in den Apyrexien brachten kaum eine vorübergehende Veränderung in dem regelmäßigen Typus der Anfälle hervor. Am zwölſten Tage nach der Operation wurden die Ligaturfäden ausgezogen und die Wunde heilte, es bildete ſich an zwey Fingerſpitzen des unterbundenen Arms Sphacelus, der aber bald durch einen eiternden Entzündungs— rand begränzt wurde. Die erſte zitternde Pulſation in der Ra— dialarterie zeigte ſich am achten Tage nach der Operation (mit dem Beginnen des Wechſelfiebers), verſchwand nachher wieder, kehrte aber wieder einige Tage vor dem Tode. Allmählich geſellten ſich zu dem Wechſelfieber nervöſe Erſcheinungen, Delirien, ſchwarzbelegte Zunge, die größte Schwäche des ſchon ſo erſchöpften Kranken und am 22ſten Tage nach der Unterbindung, mit Eintritt des 27ſten Fieberparoxysmus ſtarb der Kranke. Das Fieber hatte alſo 15 Tage gedauert, und der Kranke 4 Serupel China ohne allen Erfolg dagegen gebraucht. Die Legalſection verrieth allgemeine Blutleere, völlige Verheilung der unterbundenen Arterie, aber keine Spur einer Entzündung oder Ergießung in einem der innern oder äußern Organe, namentlich in den ſorgfältig verſuch— ten großen Veuenſtämmen, fo in den Armvenen. Vier ähnliche Fälle von dieſer Krankheit, wo dieſelbe nach com— plicirten Fracturen in Berlin beobachtet wurde, erzählt Otto in einer Diss, inaug. Auch hier waren China und Opium durchaus furchtlos. Wenn es gleich auffallend erſcheint, daß eine ſo ausgezeichnete und ſo höchſt gefährliche (bis jetzt immer tödtliche) Krankheitsform noch nicht von den Wundärzten zur Sprache gebracht iſt, ſo kann der Verf. doch dieſelbe nicht als eine gewöhnliche quotidiana dupli- cata betrachten, bervorgerufen durch die Einwirkung der zu jeuer Zeit allgemein herrſchenden epidemiſchen Conſtitu— tion, die faſt allen Krankheiten den intermittirenden Typus mehr oder minder deutlich anfdrückte, weil die kräftigſten fpecis fiſchen Mittel hier auch nicht die geringſte Wirkung zur Unterdrückung des Paroxismus zeigten. me einer Venenentzündung als Urſache dieſes Fiebers ſpricht, daß dem daſſelbe begleitenden Fieber der intermittirende Typus keineswegs weſentlich iſt, daß hier alle örtlichen Erſcheinungen von Entzündung fehlten und die Section keine Spur derſelben in dieſem Falle nachwies. Des Ref. Meinung geht dahin, daß die Krankheit anzuſehen ſey gleichſam als Metaſchematismus des Wundſtarrkrampfs, und er ſuchte dieſelbe mit Gründen zu motivieren, glaubt auch, daß dieſe Anſicht vielleicht eine neue Ausſicht zu möglicher Heilung dieſes bisher unheilbar befundenen Wundfiebers mittelſt der Laugenbäder, der Belladonna oder Nux vomica geben könne und empfiehlt dieſelbe der weitern Beobachtung pract. Aerzte und Wundaͤrzte. Herr Prof. Ekſtröm und Hr. Dr. Fricke theilten darauf ihre Erfahrungen über dieß von ihnen oft und im— mer tödtlich beobachtete Fieber und ihre Anſicht über ſeine Natur mit. a) Fricke hatte die Krankheit oft beobachtet, doch hält er ſie nicht für rein intermittierend. Bey Sectionen haben ſich ihm die Venen vorzüglich krank gezeigt. Gern pflegt ſich das Fieber mit bedeutenden Kopfver— letzungen zu verbinden. Immer iſt es unheilbar nud läßt es ungewiß ob das Fieber nicht mehr eine remittens als intermittens ſey. b) Ekſtröm theilte jetzt ſeine Meynung mit; welche er ſpäter ſchriftlich einreichte. 1 Derſelbe hat als Vorſteher eines großen Hofpitals die Krankheit häufig beobachtet. Sie iſt verſchieden. Begünſtigt die constit. annua Wechſelfieber überhaupt, fo geſellen ſich dieſe leicht zu Wunden und nehmen den Quartan-Typus oder den einer quotid. duplicata an. Sind die Intermiſſionen rein, fo iſt die Prognoſe nicht ſchlecht. In einem 2ten Falle iſt bey Wunden die intermitt. von einer Venenentzündung abhängig. Die Parox. find nicht regelmäßig, auf ſtarken Froſt folgt immer der Schweiß. Der Kr. collabiert ſogleich und iſt nach einem Anfalle kaum mehr zu kennen; nie folgt eine reine Intermiſſion. 5 — 3 Tagen, wo ſchon 7 —9 unregelmäßige Anfälle Gegen die Annah- 880 * Der Tod erfolgt nach 681 beobachtet waren. Endlich kann ein Nervenreiz oder Nervenentzündung Veranlaſſung zu dieſer interm. geben. Die Symptome gleichen der vorigen Kr. ſehr. Parox. unregelmäßig, der Froſt heftig, der Tod wird ſchon nach wenigen Anfällen eintreten. — Nach Un— terbindung größerer Gefäße, ſehr hoch verrichteter Amputat. entſteht ſchleichende Entzündung und Erz gießung in die Höhlen der großen Cavitäten; nach Amput. des Oberarms in der Bruſt. Reſorbtion wird bier nie bewirkt, der Tod it gewiß. Wo das Wech— ſelfieber nach Wunden und Operationen einen regel— mäßigen typ, annimmt, leiſtet China und Opium Hilfe, nie wenn es von Venenentzündung oder Nerven- reiz abhängig iſt; hier iſt Tod gewiß. c) Harleß war der Meynung, daß wahrſcheinlich Eiter in die vena cava gelange, wodurch das Fieber her— vorgebracht würde. Verſuche an Hunden hätten be— wieſen, daß dieſes Wechſelfieber hervorbringe. Die In— termittens aus ſolchem Eitererguß in die Venen habe keinen feften Typus, der Tod fällt in die Zeit der Intermiſſion, und das Fieber hat noch das Eigne, daß auf den Froſt unmittelbar Schweiß folgt, ohne daß trockne Hitze letzterem vorhergegangen iſt. d) Boeneck theilte einen Fall mit von einer Frau, wel⸗ che eine ſchwere Zangenentbindung, die einen Damm— riß zur Folge hatte, überſtand und bis zum zten Tage nach der Geburt ſich gut befand, wo ſie von Schüttel— froſt befallen wurde, der ſich zu einem kalten Fieber— Anfall geſtaltete. Die Apyrexie war nicht rein, eine remittens gieng neben her. Obgleich man Chinin und Opium gab, ſo erlag die Kranke dennoch dem zten Anfalle. Die Section zeigte die mucosa des uterus ſchwärzlich und blau marmoriert, wie bey der putres- centia uteri; die innere Haut der vena hypogostr. und femoralis trug deutlich Spureu von exſudativer Entzündung. Intereſſant iſt es, daß die Kranke in den letzten Lebenstagen an Phlegmosia alba dolens litt. e) Sachſe hielt dafür, daß die Neſorbtion des Eiters wohl intermittierendes Fieber bewirken könne. Ein Beyſpiel ſehen wir in hectiſchen Fiebern, welche be— kanntlich Intermiſſionen haben, und gegen welche die China deßhalb noch das beſte Mittel iſt. 37) Meyn ſtellte ein 11jaͤhriges Landmädchen vor, welches einen prolapsus nativus vesicae urinariae inversae hatte, Die zuvorkommende Bereitwilligkeit, mit welcher der Hr. Dr. Fricke die von mie unlängſt angedeutete Vorzei— gung zweyer phyſiologiſcher Sehenswürdigkeiten zu geneh— migen die Güte hatte, berechtigt mich einigermaßen zu der Hoffnung, die jenen Gegenſtänden zugewandte Auſmerkſam— keit dieſer hochanſehnlichen Verſammlung, wenn gerade nicht ungetheilt feſſeln zu können, ſo doch auf eine vielleicht nicht ganz unintereſſante Weiſe für Augenblicke von wichtigern Gegenſtänden abzuziehen. Aus dieſer Rückſicht darf ich es mir daher wohl erlau— ben, in zwey lebenden, nicht ganz gewöhnlichen Beyſpie⸗ Isis 1851. Hft. e. 882 len augenſcheinlich darzulegen, wie die organifche Natur, in ihrer urſprünglichen Bildungsthätigkeit geſtört, mit ſcheinbar gleichgültiger Vernachläßigung beſtimmte topiſche, durch ſo— genannte Hemmungsbildung bedingte Verunſtaltungen ent— ſtehen und als eine würdige Aufgabe für die je nach der Beſchaffenheit des Falles auf mildernde, ausgleichende oder erſetzende Abhilſe ſinnende Heilkunde fortbeſtehen läßt, und wie ſie dann wieder mit einer gewiſſen Vorliebe nicht bloß auf einzelne Theile, ſondern auf ein ganzes organiſches Sy: ſtem ein in übereilter Entwickelung ſich offenbarendes Ueber: maaß ihrer bildenden Thätigkeit verwendet. In fo ferne es aber auch hierbey mit beſonderer Beziebung auf den dem— nächſt vorzuzeigenden Fall, eine heilige Pflicht der practiſchen Heilkunde wird, darauf zu ſinnen und darüber zu wachen, daß den frühzeitig ſich regenden Leiden in Zeiten Gränzen geſetzt werden, in ſo ferne dürfte es ſich allerdings wohl rechtfertigen laſſen, daß der hier in Rede ſtehende Fall vor das Forum der practiſchen Mediein geſtellt wird. Als Beyſpiel der erſten Art habe ich die Ehre, der ſehr geehrten Verſammlung ein 11jähriges Landmädchen aus einem in meinem Phyſicatsdiſtriete gelegenen Dorſe vorzuſtellen. Nach der in unſerer Wiſſenſchaft einmal gangbaren wie— wohl aus einleuchtenden Gründen längſt und vielfältig für unrichtig erachteten Benennung bezeichne ich den ſogleich darzuſtellenden Fall unſprünglicher Verbildung mit dem Na— men eines prolapsus nativus vesicae urinariae inversae, Iſt er nun frevlich als ſolcher nach dem ihm faſt durch— gängig eigenthümlichen Complexe von Mißbildungen; nehmlich der nicht vollendeten Schließung der Synchondrosis ossium pubis, der auf die Harnblaſengegend genau ſich beſchränken— den Unterbrechung in der Continuität der Bauchdecken; der ſtatt dieſer die Bauchhöhle ſchließenden hintern, mit der fonft inneren Fläche nach außen gekehrten Blaſenwand, und den nach außen ſich mündenden, von unaufhörlich ausfließen— dem Harne tröpfelnden Oeffnungen der Ureteren hiſtoriſch hinlänglich bekannt, ſo dürfte doch die lebendige Anſchauung davon nicht ganz unwillkommen ſeyn. Höchſt erfreulich würde es aber ſicher jeden Falls für dieſes unglückliche Kind und deſſen betrübte Eltern ſeyn, wenn die Erfahrung oder der augenblicklich geweckte glück— liche Einfall irgend eines Mitgliedes dieſer ausgezeichneten Verſammlung zur Verhütung des beſtändigen Feuchtſeyns und einer böchit empfindlichen Reizung eine leicht an— wendbare zweckmäßige Vorkehrung nachzuweiſen oder anzus geben Gelegenheit nehmen möchte. Als Beyſpiel der 2ten Art ſtellt ſich ein jähriger Knabe, der Sohn armer Eltern dar, deſſen Geſchlechtstheile ſo ſtark entwickelt ſind, daß ſie nicht nur alle örtlichen Merkmale der völligen Mannbarkeit an ſich tragen, ſondern nebenher auch, durch den entfernter conſuell verbreiteten, in der männlichen Baßſtimme fich offenbarenden Einfluß des ger ſteigerten Lebens in der Sphäre des Sexualſyſtems, die im 4ten Lebensjahre bereits beendigte Pubertätsentwick— lung anzeigen. Nach dem Berichte eines mir werthen Colle— gen, des Hrn. Dr. Lange in Ueterſen, auf deſſen gütige Veranlaſſung dieſer Knabe hier erſchienen iſt, war bey ihm ſchon vor Ablauf des erſten Lebensjahrs 98 regio pubis 76 * 885 8 * behaart; Erectionen ſollen ſich oft einſtellen, und lubidinöſe Regungen ſich nach Ausſage der Mutter auch mitunter äußern. So weit meine eigene Kenntniß von dieſem nun ge— fälligſt in Augenſchein zu nehmenden Falle. 58) Hegewiſch theilte folgende Abhandlung über den Croup mit: Brechmittel gleich Anfangs, ohne Blutegel. Wenn ich auf meine vieljährige Behandlung des Croups zurückblicke, ſo unterſcheide ich deutlich zwey Perioden, die erſte, in welcher ſchulgerecht faſt alle Hoffnung geſetzt ward auf Blutentziehung und Calomel u. ſ. w., und die Brech— mittel nur als Adjuvantia gebraucht wurden, die zweyte, in welcher ich mich von den Satzungen der Schule eman— eipiert habe und das Vertrauen eines guten Erfolgs größ— tentheils auf den ernſtlichen Gebrauch der Brechmittel ſetze, alle übrigen Mittel aber nur als Adjuvantia betrachte, Jede Periode befaßt eine anſehnliche Reihe von Jahren. Der Erfolg dieſer beyden verſchiedenen Methoden iſt, bei unpar— theyiſchem Rückblick auf beyde Perioden, ſo auffallend ver— ſchieden, daß ich wohl um Erlaubniß bitten darf, die Auf— merkſamkeit hochgeehrter Berufsgenoſſen darauf zu richten. Als ein Zeuge, welcher die Wahrheit ſagen kaun und will, verſichere ich, daß der Croup, während ich ernſtlich, vielleicht bisweilen ſchonungslos, Blutegel und Calomel u. ſ. w. an: wandte und Brechmittel nur nebenbey gebrauchte, aller Blutegel und allem Calomel zum Trotz, eine höchgefährliche Krankheit blieb; daß ich aber, ſeitdem ich die Brechmittel, wiederholt angewandte Brechmittel als Hauptmittel anwen— de, um ſo viel glücklicher bin in der Behandlung des Croups, daß die Gefahr für mich großentheils verſchwunden iſt. Die volle Wahrheit zu ſagen, geſtehe ich, daß ich ſeit einer Reihe von Jahren, ſchon ſeit länger als zehn Jahren oft und meiſtens den Croup gleich Anfangs mit Brechmitteln behandle, ohne Zeit zu verlieren mit Voranſchickung von Blutegeln und Calomel oder irgend einem reſolvirenden oder präparirenden Mittel, und daß ich hauptſächlich dieſem Um— ſtande den glücklichern Erfolg meiner Behandlung der Croup— kranken zuzuſchreiben mich berechtigt halte. Vor geraumer Zeit ſprach ich einen berühmten Lehrer der Medicin und theilte ihm dieſe meine Erfahrung mit. Er ſchien befrem— det, faſt hätte ich geſagt, erſchrocken, daß man wagen könne, den Dogmen der Schule fo zuwider zu handeln. Im All— gemeinen mag der Satz, daß wo Blutentziehung und Bre— chen indicirt iſt, jenes dieſem vorzuſchicken fen, allerdings ire Richtigkeit haben. Aber der Croup, geſetzt daß bey ieſer Krankheit überall Blutentziehung eine Hauptindication ſey, macht eine Ausnahme, nach meiner Erfahrung, die freylich nur die Erfahrung eines Einzelnen iſt, aber doch auf dem Grunde beruht, welcher der einzige Grund zur Verbeſſerung der practiſchen Medicin iſt, auf comparativer Behandlung möglichſt ähnlicher Fälle. Als ich dem hoch— geehrten Mann, den ich mit vielen Hunderten ſeiner Schü— ler dankbar verehre, bemerklich machte, daß das beym Croup vorkommende Exſudat in den Luftwegen hier an der Küſte vielleicht weniger Neigung habe zu coaguliren und zu ſoli— desciren als in den höher gelegenen Ländern, und daß viele leicht deßwegen die Anwendung der Brechmittel hier zu Lande früher ſowohl als ſpäter zuläßig ſeyn möchte als in bergigen Gegenden, da ſchien derſelbe, durch dieß einiger— guten Genius 8 * maaßen tbeoretiſche Colorit, welches der Thatſache gegeben wurde, beruhigt zu werden. Das Befremdende aber, wel- ches meine Verſicherung hatte für jenen berühmten Arzt, veranlaßt mich, meine Erfahrung laut auszuſprechen. Auf die Thatſaͤche kommt es zuvörderſt an, nicht auf die Er— klärung derſelben, und es iſt Thatſache, daß ich nach mehr als zehnjähriger Erfahrung glücklich, ungemein glücklich ge- weſen bin in Behandlung des Croups mit Hintanſetzung, ja oft mit völliger Beyſeiteſetzung der Blutegel, allein oder hauptſächlich durch energiſche Anwendung von Brechmitteln. Statt eine Reihe von einzelnen Krankengeſchichten zu geben, verbürge ich für die Wahrbeit meiner Ausſage meinen gan— zen Character, erinnere mich auch ſehr wohl des deſtimm— ten Falls, welcher mich zur Anwendung der Methode bewog, oder vielmehr unwiderſtehlich dazu reizte. Ein hübſches Kind war, ungeachtet aller Bemühungen, am Croup geſtorben. Wenige Tage nach dem Tode kam die Mutter erfchrofen zu mir und meldete, das zivente Kind, auch ein hübſches kleines Mädchen, ſey von derſelben Krankheit ergriffen. Ich gieng hin und fand das Kind mun— ter in der Stube herumſpielend, konnte in dem Augenblicke nichts Krankhaftes an dem Kinde bemerken, mußte glauben, daß die Beſorgniß der Mutter fie irregeführt habe, und hielt mich demnach nicht berechtigt, den heftigen Apparat von Calomel und Blutegeln, der in derſelben Stube erſt vor kurzem mit ſo ſchlechtem Erfolg angewandt war, ſo— gleich zu verordnen. Wie oft muß der Arzt nicht von den Klagen und Beobachtungen der Aengſtlichen viele Procente abziehn, um der Wahrheit nahe zu kommen. Ich ſuchte die Sorge der Mutter zu beſchwichtigen. Am Abend deſ— ſelben Tages trieb mich jedoch die Theilnahme für das Kind, dem eben die blühende Spielgenoſſiun gewaltſam entriſſen war, vieleicht auch die Unruhe meines medieiniſchen Ge— wiſſens, wieder hin in die nämliche Stube, um nochmals genau nachzuſehn. Und ich fand den Croup fertig. Da griff ich unverzüglich zu einem Brechmittel; es gab Erleich— terung, das Brechmittel ward wiederholt mit deutlicher Beſſerung, das Kind ward gerettet. Ich dankte meinem und bin ihm ſeitdem in Behandlung des Croups immer treu geblieben, mit dem beſten, ja ich wage zu ſagen, mit glänzendem Erfolg. Seitdem ich den Croup in limine mit Brechmitteln, aber kräftigen Brechmitteln behandle, ſo daß die Kinder ſich heftig caſteien müſſen, habe ich das höchſt traurige Schauſpiel eines am Croup ſterben— den Kindes ſelten mebr erlebt. Es gehört aber gewiß zu den traurigſten Vorgängen in der Natur, deren Zeuge der Arzt ſeyn kann: ein blühendes Kind, mit vollem Bewußt— ſeyn, mit Luſt leben, mit dem quälenden Gefühl der Erſtickungsangſt, mit den! Blick und der Gebehrde, die dringend Hülfe verlangen. Wahrlich nicht ohne Grund iſt der Croup eine gefäschtete Krankheit, das Schreckbild zärt— licher Eltern. Nicht bloß dann, wenn dis Brechmittel ganz früh im Croup gegeben wurden, habe ich guten Erfolg da— von geſehn; ſondern ich kann auch, der Wahrheit gemäß, bezeugen, daß Croupkinder, deren Uebel ſchon mehrere Tage ſteigernd gedauert batte, und zu denen ich fo ſpät hinzuge— rufen wurde, daß ich zuvor, ehe ich die dreiſtere Anwen— dung der Brechmittel gelernt hatte, fie durchaus für ver- loren gehalten haben würde, dennoch oftmals glücklich durch Brechmittel gerettzt worden find, Zuvörderſt verſuchte ich, 685 Kinder im ſpätern Stadium des Croups, die allem Unfchein nach bald erſticken mußten, noch mit Brechmitteln zu be— handeln, in den Familien ſolcher Perſonen, die Einſicht und moraliſche Energie geung haben, um dem Arzte freye Hand zu laſſen, wenn er ihnen mit Offenheit ſagt: hier iſt die größte Gefahr, aber hier iſt ein Mittel, welches vielleicht noch helfen kann, erlaubt mir es anzuwenden. Solche Perſonen ſind in der Regel Seeleute. Mit Dank und Freude erinnere ich mich noch der erſten Fälle, wo es mir gelang, Croupkinder, dis ſchon der gewiſſe Raub des Todes ſchienen, durch Brechmittel, die allerdings. nuter den Um— ſtänden barbariſch ſcheinen konnten, zu retten. Es waren Kinder von Seeleuten, mit denen ich unverhohlen über die Gefahr ſowohl als die Wahrſcheinlichkeit, aber auch nur Wahrſcheinlichkeit der Hülfe, ſprechen konnte. Doch erin— nere ich mich auch eines Falls, wo nichts half. Ein herr— licher Knabe, Sohn eines Schiffers, war ins Waſſer ge— fallen, Aus Furcht vor Strafe ſetzte er ſich in die Sonue, um ſein Zeug zu trocknen. Abends war der Croup fertig, nächſten Morgen war der Knabe erſtickt. Weder Blutent— zündung noch Brechmittel half. Außer dieſem ungemein raſch verlaufenden Falle erinnere ich mich aber, ſeit der zweyten Periode meiner Behandlung des Croups durch dreiſte Anwendung von Brechmitteln, und zwar gleich Anfangs ohne allen Zeitverluſt, nur ſehr weniger Todesfälle, die durch einen Croup veranlaßt worden. Ich bin ſeitdem zehn— fach glücklicher geworden in der Behandlung des Croups als ich es früher war, da ich mit Tauſenden mein Ver— trauen in Blutentziehungen und mercurialia, antimonialia u. ſ. w. ſetzte. So, daß ich glaube, meine hochgeehrten Collegen auffordern zu dürfen und zu müſſen, diejenigen wenigſtens, welche in ihrem Gewiſſen Urſache finden, mit der bisher befolgten Methode nicht ganz zufrieden zu ſeyn, die empfohlene ernſtlich zu verſuchen. Es kommt aber freylich nicht allein darauf an, daß das Kind, welches vom Croup befallen worden, breche, ſondern es muß oftmals brechen und ſich ſtark caſteien, fo daß die retrograde Bewe- gung des Magens und Schlundes bedeutend auf die Luft— wege ſynergiſch einwirke. Wenn ich zu einem Kinde geru— fen werde und finde einen Ceoupkranken, ſo unternehme ich jetzt die Cur mit gutem Muthe, auf ein Hülfsmittel zur Diagnoſe und ein einfaches aber kräftiges therapeuti— ſches Mittel mich verlaſſend. Dieſe find eine Auflöſung von Tart. stib, (meiſtens fünf Gran in einer Unze Waſſer, wozu noch ein Scrupel Specacuanbapulver und etwas Zus cker geſetzt wird,) *) und — ein Glas heißes Waſſer. Von dem Brechmittel gebe ich den Kindern je nach dem Alter, in Zwiſchenräumen von drei Minuten, Theelöffelweiſe bis: zum ernſtlichen Brechen. Daß es oft ſchwer hält, die Kin— der beym Croup zum Brechen zu bringen, iſt bekannt. Die Schleimmembran des Magens und Darmcanals ſcheint oft und meiſtens zugleich erkrankt zu ſeyn mit der Schleim— membran, welche die Luftwege auskleidet, wie die copiofen abnormen Ausleerungen beweiſen; doch gewiß nicht auf in— flammatoriſche Weiſe, ſonſt würden Brechmittel weder er= fordert noch ertragen, noch weniger würde in den meiſten ) Ob das neuerdings gelobte ſchwefelſaure Kupfer einen Vor⸗ zug verdiene, weiß ich aus eigner Erfahrung nicht. 886 Fällen eine ungemeine Dofis des Brechmittels erforderlich ſeyn, um den Zweck zu erreichen. Das Ausgebrochene wird genau unterſucht. Iſt wahrer Croup da, fo kann man von dem ausgeleerten Schleim u. ſ. w. ziemlich leicht minder durchſcheinende Flocken unterſcheiden. timmt man dieſe mit einer zugeſpitzten Federſpule heraus und thut ſie in das heiße Waſſer, ſo gerinnen ſie und werden zu membranähn— lichen Flocken. Es iſt eyweißſtoffige Materie. Wo dieſe Materie, die im Waſſer gerinnt, ausgeworfen wird, da iſt die Diagnoſe des Croups außer allem Zweiſel, und auch die Indication. Von den beyden Symptomen, welche bis da— bin den Croup wahrſcheinlich machen, dem auffallend tö— nenden Huſten und der anhaltenden Engathmigkeit gibt, das erſtere, iſolirt, durchaus nicht das Recht, die Exiſtenz des Croups anzunehmen, und wenn der Ton des Huſtens noch fo auffallend it. Die fortwährende Engathmigkeit, die Unmöglichkeit, einen vollen Schluck Luft einzunehmen, iſt das Hauptzeichen, das hauptſächliche Warnungszeichen. Man kann ſich davon leicht überzeugen, wenn man bey äußerer Stille das Ohr nahe an den Thorax bringt. Durch eine hölzerne Röhre zu horchen, hat mir zu nichts gedient. Sobald ein Kind, der Huſten mag ſeyn wie er wolle, zwi— ſchen durch hochathmen kann, fo iſt gewiß kein Croup vors handen. Unvermeidlich bringt jeder Arzt ſeinen Character mit zur Beurtheilung der Reſpirationsbeſchwerden der Kin— der, und es gehört oft nicht wenig Kraft dazu, den ängſt— lichen Müttern zu wehren und ſich zu weigern, einen ein— fachen Huſten wie Croup zu behandeln. Unvermeidlich iſt's, daß der ängſtlichere Arzt nicht öfter glaube Croup geſehn und behandelt zu haben als der unbeſtechlichere. Ich glaube nicht zu den furchtſamen Aerzten zu gehören. Die eyweiß— ſtoffige Materie kommt aus den Luftwegen, ſie iſt allerdings Product einer vorangegangenen abnormen Gefäßthätigkeit, aber ſie iſt die materielle und einzige Urſache, welche durch die Localität ſchnelle Lebensgefahr bringt. Dieſes materielle Hinderniß des Athmens zu eliminiren, ſey fortan das Haupt— augenmerk. Es iſt eine Ausnahme, wenn bey Croupkindern das Extravaſat der kranken Luftwege freywillig, bloß durch Huſten ausgeleert wird; allermeiſtens geſchieht dieſe Aus— leerung zugleich mit Brechen und mittelſt des ſtärkern Er— brechens, und das Expectorirte iſt mit dem Erbrochenen gemiſcht. Daher iſt es erklärlich, daß die Aufmerkſamkeit der Aerzte faſt ausſchließlich gerichtet geweſen iſt auf die ſeltner gelingende Ausleerung von ſoliden Concrementen, daß die viel häufigere Ausleerung des noch flüſſigen, doch ſpecifiſchen Extravaſats aus den Luftwegen, weil ſie mit Erbrechen gemeinſchaftlich geſchiebt, der Aufmerkſamkeit der Aerzte bisher meiſtens entgangen zu ſeyn ſcheint. Dieſe gerinnbare Materie wird aber nicht nur einmal bey Croup- kranken in den Luftwegen erzeugt, ſondern zu wiederholten— malen in wenig Tagen und binnen vier und zwanzig Stun: den. Daher iſts nicht mit einem Brechmittel gethan, ſon— dern man muß wiederum brechen, man muß das Kind ſich wiederum caſteien laſſen, je nachdem die Symptome exacer— biren, inſonderheit die Schwierigkeit des Athmens wieder zunimmt. Nirgends in der Medicin iſt der Schluß ex ju- vantibus deutlicher. Nach dem Erbrechen und der dadurch gelungezen Expectoration wird der Athem freyer. Die Symptome verſchlimmern ſich; man wiederhole das Bre⸗ chen und der Erfolg iſt wiederum erfreulich, iſt den Wär⸗ 887 8 terinnen und Umſtehenden unverkennbar. Man kann die brechenerregenden Mittel ſo geben, daß binnen vier und zwanzig Stunden zehnmal und öfter völliges Erbrechen er— folgt, und es iſt keineswegs zu viel geſchehn. Mehrmals babe ich geſehn, daß ein Kind von etwa einem Jahre in wenig Stunden drey Grau. Tart. ſtib. nehmen konnte und mußte. Oft iſt es aber rathſam, wo das Brechen gar ſchwierig iſt, zur Beförderung deſſelben den Rachen mit einer beölten Feder zu reizen. Wahrſcheinlich wird die austrei— bende Mitwirkung der Luftwege dadurch noch mehr geſichert. Man laſſe ſich ja nicht durch die anſcheinende Schwäche des Kindes abſchrecken von Wiederholung des Brechmittels, des wahren Nettungsmittels. Es iſt ſcheinbare Schwäche, in Folge der gehemmten Reſpiration. Von der Entfernung des materiellen Hinderniffes in den Luftwegen allein hängt die Rettung des nah bedrohten Lebens ab. So lange man eiiveißftoffige Flocken in der ausgebrochenen Materie be- merkt, und, verſteht ſich, ſo lange auf das Erbrechen Beſſe— rung des Athmens und überhaupt Euphorie erfolgt, jo lange wiederbole man das Brechen. Ganz genaue Vorſchriften laffen ſich bier unmöglich mit Worten geben, eben fo wenig wie der Meiſter in der Chirurgie durch Worte lehren kann, mit wie ſtarker Gewalt das Operationsmeſſer zu führen fen. Ein ſolides Concrement in den Luftwegen bildet ſich bey Croupkranken hier zu Lande, wie ich nach dem Kreiſe mei— ner Erfahrungen Urſache habe zu glauben, höchſt ſelten. Ju früherer Zeit habe ich mehrere Sectionen am Croup ver— ſtorbener Kinder unternommen, aber nur in wenigen Fällen etwas Membranartiges, meiſtens nur halbflüſſige oder flüſſige eiweißartige Materie in der Luftröhre und den Bronchien geſunden. Vielleicht kommt auch in andern Ländern ein flüſſigbleibendes Extravaſat öfter und länger vor, als man gemeiniglich annimmt. Schon der Name ang. memb. mag oft abgehalten haben zu ſuchen, was gefunden worden wäre. Chevalier nahm als extremes Hülfsmittel die Tracheotomie vor, es kam in den unglücklichen Fällen, wie in dem einen glücklichen Falle, flüſſiges Extravaſat hervor. Das wird von jedem Arzte und Phyſiologen eingeräumt werden: Daß allemal das Extravaſat in den Luftwegen der Croupkranken, wenn es auch ſpäter folidescirte und membranähnlich ward, früher flüſſig geweſen. Es ſcheint aber dieſer frühere Zuſtand des Flüſſigſeyns der geſchicktere zur Eliminirung. Das iſt ſehr einfach, und es darf hier wohl an das alte simplex sigillum veri erin: nert werden. Die Frage iſt nur, ob Brechmittel die geeig— netſten Mittel find zur Eliminirung? Nach meinen Erfah, rungen ſage ich, mit Dankbarkeit, Ja, und bitte inſtändig daß Andere dieſe Methode prüfen wollen. In den Zwiſchenzeiten zwiſchen die Beſſerung des Athmens erlaubt, Autimoniolmittel wenigſtens eben jo gut zu wirken wie Ca: lomel. Dieß ſage ich unpartheyiſch, da ich ſonſt in inflam— matoriſchen Krankheiten das Calomel aus dem beſten Grunde, der Dankbarkeit gelobt habe. Auch pflege ich allerdings nach dem erſten unverzüglich angeordneten Brechmittel wohl einige Blutegel an den Hals ſetzen zu laſſen, aber faſt mehr um den herrſchenden Meinungen nicht zu ſehr zu trotzen, ols aus Nefpeet vor der Macht der Blutentziehung gegen dieſe Krankheit. Wenigſtens kann ich verſichern, daß ich in dem Brechen, welche ſcheint ein gelinderes — 888 manchen Fällen den ausgebildeten Croup glücklich geheilt habe durch Brechmittel und gelindere Spießglanzmittel, ohne alle Blutegel. Es ſcheint, daß das wiederholte Brechen, die anhaltende Uebelkeit im Stande iſt, die Spannung der ro— then Gefäße zu mindern, wodurch dieſelben geneigt ſind zu einer Ejaculation, wenn man ſo ſagen darf, von eiweißſtof— figer Materie an dem Orte, wo durch Hemmung des Ath— mens ſchnelle Lebensgefahr verurſacht wird. Blutentziehung und wiederholte Blutentziehung reicht nicht hin, die Neigung des Gefäßſyſtems zu nicht ſuppurativer, ſondern exſudativer Entzündung in der Rheumatalgie zu bezwingen, reicht nicht hin, die local erhöhte productive Thätigkeit im befruchteten Uterus zu dämpfen, und ſcheint eben fo unvermögend für ſich allein den Croup zu beſiegen, da unzählige blühende Kinder ſchnell am Croup, trotz aller Blutegel, geſtorben find. Auf keinen Fall kaun die Blutentziehung die ſchnelle Elimi— nirung des gefahrdrohenden Extravaſats aus den Luftwegen bewirken; das kann und thut das Emeticum. An die heil— ſame Macht dieſes Mittels zu erinnern, mag wohl tempeſtiv ſeyn, da mehrere Stimmen in neuerer Zeit ängſtlich dagegen gewarnt haben. Allerdings, wo ſchon eine feſte Membran iſt, da mag das Brechmittel ein zweydeutiges Mittel ſeyn, aber durch frühzeitige und öftere ernſtliche Anwendung deſſel— ben ſoll man es eben nicht dahin kommen laſſen, daß das länger verhaltene Extravaſat in den Luftwegen ſolidescieren könne. Daß der Croup nicht immer ein einfaches Uebel iſt, daß er in vielfachen Formverſchiedenheiten vorkommt, theils je nachdem die Affection, vom Kehlkopf ausgehend, abwärts ſteigt, wo gleich Anfangs heftigere Symptome eintreten, oder die Bronchien zuerſt afficiert find und allmälich die Affection oberhalb ſich verbreitet, wo denn das Uebel unter gelinderen Symptomen ſich allmählicher aber inſidioſer ausbreitet, und einen hohen Grad erreicht haben kann, bevor es erkannt wird, tbeils je nachdem mehr ſpaſtiſche Zufälle dem Haupt: übel ſich beygeſellen, und daß je nach dieſer Formverſchie— denheit auch die Behandlung paſſend verändert und das eine oder das andere Adjuvans herbeygezogen werden müße, iſt hier nicht zu erörtern. Das aber, worauf ich bitte aufmerk— ſam machen zu dürfen, iſt dieſes: daß das Emeticum in meiner Praxis nicht als Adjuvaus erachtet wird, fondern als das Hauptagens, welches dem eigentlichen gefahrdrohen— den Uebel entgegentritt, und daß alle anderen Mittel, ein— ſchließlich Blutegel und Calomel, nur als adjuvierende und präparierende Mittel betrachtet werden. Weun ich ſage prä— parierend, ſo meine ich damit keineswegs, daß Blutegel und Calomel oder Sulph. aur. als abſolut präparirende Mittel gelten ſollen, der Zeit nach, vor den anzuwendenden Brech— mitteln. Vielmehr habe ich mich ſchon, wie ich glaube, deutlich genug dahin erklärt, daß ich ohne irgend etwas zu wagen, gleich im Anfange des ſich bildenden Croups Brech— mittel gebe, und daß ich dieſem Eingriffe gegen die Regel der Schule, aber auch gegen die Krankheit, ganz vorzüglich den glücklichen Erfolg zuſchreibe, deſſen ich mich rühme und erfreue. Nichtsdeſtoweniger iſt es wahr, daß bey dieſer re— mittirenden oder gar gleich dem Rheumatismus intermitti— renden Krankheit nach geſchehenem Erbrechen und nach be— deutender Erleichterung des Athmens, wenn dieſes ſich wie— der verſchlimmert, und man einige Stunden lang Calomel, — RN — 63689 a Sulpb. aur., Kermes, Senega gegeben hat, nun in vielen Fällen deutlich ein raſſelndes Athmen bemerkt wird, wo dann ein ſofort wiederholtes Brechmittel leichtere und reichlichere Ausleerungen von eiweißſtoffiger Materie bewirkt. Mit den Ideen der Schule von Inflammation bin ich zuerſt an die Behandlung des Croups gegangen, und es hat eines traurig anfangenden, doch glücklich endenden Zufalls bedurft, damit ich mich von dieſem Dogma und deſſen Folgeſätzen, was den Croup betrifft, emancipirte. Weiß gleich jeder Arzt, daß der Croup nicht in die Reihe der Entzündungen gehört, welche Neigung haben in Suppuration zu endigen, ſo verführt doch der Gedanke, der Croup ſey weſentlich in— flammatoriſch, gar leicht zu dem zweyten Gedanken, hier müſſen Blutentziehungen nöthig und nützlich ſeyn. Aber man kann durch Blutentziehung den Croup fo wenig wie den acuten Rheumatismus beſiegen. Bey jenem iſt die Nei— gung zur Exſudation durch Ausleerung von eiweißſtofſiger Materie deutlich, bey dieſem kann man ſiebenmal die Vene öffnen, und der eigenſinnige Arzt wird beſtändig eine ſoge— nannte inflammatoriſche Cruſte auf dem Blute finden, ohne daß es ihm gelingt, die Rheumatalgie zu beſiegen. Eben ſowenig können Blutentleerungen und wiederholte Blutent— leerungen allein die lebensgefabrliche Eigenthümlichkeit des Croups beſiegen, das ſchon Exſudirte aus den Luftwegen ſchnell wegſchaffen. Die acute Rheumatalgie mag oft beruhn auf einer Affection der Umhüllungen der Bewegungsorgane, welche der Affection der Schleimmembran der Luftwege deym Croup nicht ganz unähnlich iſt. Der Croup iſt eine Krank— heit der Jahre unterhalb der Pubertät, die acute Rheuma— talgie kommt meiſtens erſt nach der Pubertät vor. Es mögen beyde wobl ungefähr fo verwandt ſeyn, wie Naſen— bluten der Knaben und Bluthuſten der Jünglinge, es mag beyden derſelbe tiefere Grund unterliegen, eine zu große Neigung zu eiweißſtoffiger Ausſcheidung aus dem Blute. Die Form bey den Jüngern, die Form des Croups mag dadurch beſtimmt werden, daß der Larynx ſeine volle Energie nicht erlangt hat, während die Genitalien nicht zur Reife gelangt ſind, und die bey Jüngern nicht infrequente Incontinenz der Blaſe, welche mit den Genitalien fo genau zufammenbängt, mag nicht ohne Analogie ſeyn mit der Incontinenz der die Stimmwerkzeuge auskleideten Membran, wodurch es geſchieht, daß bey ihrer ſubinflammatoriſchen Affection, während des Knabenalters, jo leicht ein Erguß von eiweißſtoffiger Materie ſtatt findet, welche hier durch die Oertlichkeit ſo ſchnell Ge— fahr bringt. Doch das ſind alles mehr oder minder will— kührliche Zuſammenſtellungen. Es kann allerdings unter— haltend ſeyn, die Aehnlichkeit entfernt liegender Krankheiten aufzuführen, doch ſollte man ſich hüten, darin zu weit zu gehn, und deßwegen ſich nicht ſcheun, auch die Unähnlichkeiten aufrichtig einzugeſtehn. Will man indeß weiter gehn in der Vergleichung des Croups und des Rheumatismus, ſo läßt ſich noch dieß ſagen. Im Croup leidet meijtens nicht blos die Schleimmembran der Luftwege, ſondern auch die Schleim— membran des ganzen Verdauungscanals. Daher auch wohl zum Theil die Nothwendigkeit ſtarker Gaben von Brech— mitteln bey Croupkranken. Ich erinnere mich ſogar geſehn zu haben, daß ein zweyjähriges Mädchen, das den Croup hatte, zugleich mit profufer Secretion aus Magen und Darm— canal, an einem auffallenden flour albus vaginae litt. Diefe Iſis 1851. Hft. 8. 890 allgemeine Affection der Schleimmembrauen beym Cronp, in Folge der den Croup am häufigſten veraulaſſenden äußern Schädlichkeit, des Temperaturwechſels, kann füglich vergli— chen werden mit der bey der Rheumatalgie, auch wenn ſie momentan örtlich ſcheint, meiſtens ſtattfindenden und durch den leichten Wechſel des Schmerzens kundwerdenden allge⸗ meinen Affection der Umhüllungen der bewegenden und empfindenden Faſern der Extremitäten. Daß im jüngern Alter, wo die contractile Faſer noch nicht zur Reife gekom⸗ men, die mucoſen Membranen eine uffection in ſich aufneh⸗ men, veranlaßt von der identiſchen acuten Schädlichkeit, dem Temperaturwechſel, welche nach den Jahren der Pubertät mehr die Involuera der Muskeln und Nerven, vornehmlich der Extremitäten, krankhaft ergreift, iſt nach dem regelmäßi⸗ gen Entwicklungsgange der verſchiedenen Organe des m. K. nicht ſchwer begreiflich. Bekanntlich war die Heilmethode des Croups, die ein berühmter oberdeutſcher Arzt anprieß, hauptſächlich dahin gerichtet, die Affection der Reſpirationsorgane künſtlich in eine gaſtriſche Krankheit zu verwandeln. Wenn das gelin— gen könnte, ſo wäre es allerdings gut, da wir ſo viel eher Herr werden können über die gewöhnlichen oberflächlichen gaſtriſchen Affectionen als über den, ſchnell der unentbehrlich— ſten Function Stillſtand drohenden Croup. Dabey erinnert mau ſich des großen Nutzens, welchen die wiederholten Brechmittel im acuten Rheumatismus haben ſollen, nach der Verſicherung eines Meiſters in B. (und auch der neuern Lobeserbebung des Tart. ſtib. in Pneumonien). Möglich iſt es nun auch, daß die ernſtlich und wiederholt angewandten Brechmittel, wie ich ſie mit dem beſten Glück angewandt habe, zum Theil dadurch im Croup genätzt haben, daß ſie die Affection der Schleimmembran der Verdauungswege vermehrt und dadurch antagoniſtiſch diejenigen der Reſpira— tionswege vermindert haben. In der Regel folgt der Hei— lung des Croups ein hervorſtechend gaſtriſcher Zuſtand, der vielleicht eine Woche anhält. Doch glaube ich, den Haupt— nutzen der Brechmittel, uach dem, was ich geſehn habe, in die Eliminirung der die Luftwege anfüllenden gerinnbaren und dadurch unmittelbar Gefahr drohenden Materie ſetzen zu müſſen, indem ich mich an das in die Sinne fallende Reſul— tat halte: Gleichzeitigkeit der Ausleerung von ſolcher ſpeci— fiſchen Materie, und Erleichterung von quälenden Athembe— ſchwerden. Die Thatfache, daß man im Anfange des Croups, bey uns zu Lande wenigſtens, Brechmittel geben kann, ohne alle vorangeſchickte Blutentziehung, nicht nur ohne Gefahr, nicht nur mit Sicherheit, ſondern mit günſtigſtem Erfolg, dieſe Thatſache ſteht fo feit, wie dieſelbe durch das Zeugniß eines einzelnen ehrlichen Arztes ſtehn kann, und dieſe That— ſache ſchien mir wichtig genug, um mitgetheilt zu werden. Ich fordere meine hochgeehrten Herren Collegen auf, die erwähnte Methode durch eigne Anwendung zu prüfen. — Noch bitte ich um Erlaubniß zu bemerken, was die Gele— genheitsurſachen des Croups betrifft, daß ich mehrmals geſehn habe, wie das unvorſichtige Haarabſchneiden, kurz vor Eintritt von ſcharfem Oſtwind, Anlaß zum Croup gegeben hat. Dieſelbe zärtlich beſorgte Mutter, die erſchrecken würde, wenn fie ihr Kind ungewohnterweiſe plötzlich baarfuß gehn ſähe, nimmt dennoch keinen Anjtand, nach Willkühr und Laune, ihren Kindern plötzlich das Haar 556 5 891 N. S. Wenn ich es wagen dürfte, einen Gegenſtand zur gemeinſamen Berathung vorzuſchlagen für folgende Jahre, ſo wärs die Behandlung der Brandwunden. Der größte Diſſen⸗ ſus findet ſtatt in dieſem Capitel der Chirurgia medica bis dieſen Tag. Man kann die diſparateſten Mittel anwenden, und hat die anſehnlichſten Gewährsmänner. Und doch iſt nirgends der Erfolg der Mittel deutlicher als hier. Com— parative Verſuche können entſcheiden, und nur dieſe. Von der Anwendung der Kälte habe ich den heilſamſten Erfolg geſehn. Die Wunden bleiben bedeckt mit öligen Mitteln, aber die kalten Compreſſen werden erneuert, je nach dem Gefühl, dem Verlangen des Kranken. Dieſe einfachſte und heilſamſte Methode ſcheint noch lauge nicht üblich genug. Es kann dem Kranken dadurch der größte Theil der Schmerzen erſpart werden. Kalte Waſchungen ſind gleichfalls heilſam und ſchnell heilſam bey allen hitzigen Krankheiten, wo mit reell vermehrter Temperatur des Körpers trockne Haut verbunden iſt. Aber es ſcheint, daß die Anwendung des Thermometers am kranken Körper noch viel zu ſehr ver— nachläßiget wird und in Folge deſſen auch die Anwendung des kalten Waſſers. Vielleicht hat die anfänglich empfohlene Form der kalten Uebergießungen, aus der Militairpraxis hergenommen, Manche abgeſchreckt. Die leicht anwendbaren kalten Waſchungen in acuten Krankheiten, unter den von den glaubwürdigſten Männern aufgeſtellten Bedingungen, können nicht geuug gelobt werden. Die Langſamkeit, mit der ſich dieſe heilſamſte einfache Methode ausbreitet, dagegen die Schnelligkeit, mit welcher die Abgeſchmacktheiten des frechen Charlatanismus in Umlauf geſetzt werden, ſind be— trübende Erfahrungen. Es wird noch lange ein Publicum geben, welches Charlatane bedarf. Nichtsdeſtoweniger ſollen wir die Hoffnung feſthalten, daß die Mediein verbeſſert werde. Zu dieſer erfreulichen Hoffnung gibt die Annäherung wahrheitsliebender Aerzte immer mehr Grund. Möchte ein dauernder Verein derſelben gelingen. 59) Wiedemann ſtellte eine Frau vor, an welcher der Kaiſerſchnitt zweymal verrichtet wurde. a. Eine medieiniſch-chirurgiſche Geſellſchaft in Ham— burg machte die Anzeige, daß ſie ihre gewöhnliche wöchent— liche Sitzung am 22. Septbr. öffentlich halten wolle. b. Leibchirurgus Holſcher ſchlug vor: daß ſich die practiſchen Chirurgen in einer beſondern Abtheilung auf dem Krankenhauſe verſammeln möchten. Der Vorſchlag fand Beyfall. Ruſt wurde zum Vorſtand, Holſcher zum Secretär erwählt. Die Verſammlungen ſollen um 12 Uhr Mittags auf dem Krankenhauſe Statt haben, und der med. Abtheilung ſpäter das Protocoll vorgelegt werden. Dad» ſelbe wird in Ruſt's Magazin beſonders abgedruckt wer⸗ den. Vierter Tag. Dienftag der 21. September. Nach den Fachſitzungen verſammelte ſich der größte Theil der Mitglieder der Einladung gemäß im botaniſchen Garten, um deſſen bereits geſchilderten Reichthum an Pflan« zen und feine Einrichtungen unter der Führung Lehman n's zu beſchauen. Wie erſtaunt war man aber, als mau nach 802 der ſo beſcheidenen, bloß eine Augenweide verſprechenden Einladung, in der Mitte des Gartens binter Sträuchern gleichſam verſteckt, auf zwey große, mit Blumenſtöcken und Guirlanden prächtig verzierte und geſchmackoboll erbaute Zelte ſtieß, deren Tiſche mit Blumenbüſchen aller Farben und Gerüche prangten und unter kalten Speiſen aller Art und einem Heere von Wein und Champagnerflaſchen zu brechen drohten. Nachdem der Gang durch den Garten und die Gewächshäuſer gemacht war, begab ſich die ganze Geſellſchaft unter die Zelte, wo ſie von den Behörden des Staats und der Stadt empfangen wurde und mit denſel— ben ſich der fröhlichſten Uuterhaltung hingab, wieder bes günſtigt von freundlichem Wetter, im Vordergrunde die herrliche Ausſicht auf die Stadt, im Hintergrunde die bun— ten Stärkungsmittel. Pfaff aus Kiel, der Meiſter der Geſundheitausbringer, und Chamiſſo, nicht minder auch hier ein wackerer Dichter, haben das Mahl durch Laune und Witz auch geiſtig gewürzt und die Geſellſchaft in be: ſtändiger Bewegung und Fröhlichkeit erhalten. Man kann dieſen Garten nicht anders als mit Bewun⸗ derung betrachten. Unter den Franzoſen ein feuerſpeyender Wall, unter den harmloſen Bürgern ein einladender Hain. Um die Entſtehung hat Lehmann die meiſten Verdienſte. Er iſt ſeine Idee, ſein Werk. Seiner Thätigkeit und der Art, wie er dieſe Zierde der Stadt beliebt zu machen wußte, verdankt der Garten die bedeutenden Bewilligungen an Geld, Land und Arbeiten auf öffentliche Koſten. Die Ge— wächshäuſer find durch Privatfubjeription entſtanden, wobey beſonders der Bürgermeiſter Umfinc und die Senatoren Merk und Pehmöller viel gethan, und der Ober-Alte Martens und De. Med. Siemers durch Sammlung von Benträgen manche Summe herbeygeſchafft haben. Auf dieſe Weiſe wurde die zauberhafte Entſtehung des Gartens möglich. So kam 2 Uhr heran und man mußte eilen, um noch zur rechten Zeit zur öffentlichen Verſammlung, in welcher heute ernſtere Dinge abgethan werden ſollten, zu kommen. Dritte allgemeine Sitzung. 40) Zuerſt hielt Dr, Simon jun. aus Hamburg ei- nen für das größere Publicum, welches beſonders heute ſehr zahlreich war, gewählten Vortrag über die Würde der Naturwiſſenſchaften und Arzneykunde. a. Darauf wurde zur Wahl des nächſten Verſammlungs— orts und der neuen Geſchäftsführer geſchritten. Nachdem der Geſchäftsführer den Antrag geſtellt hatte, erhob ſich der Graf Sternberg aus Prag und ſagte: Seine Majeftät der Kaiſer babe den in der Verſamm⸗ lung zu Heidelberg von vielen Naturforſchern ausgeſproche— nen Wunſch, ſich einmal in Wien zu verſammeln und die dortigen zablreichen Sammlungen und Anſtalten zu beſu— chen, gefällig aufgenommen, und demzufolge dem Policey— Miniſter, Grafen Sedlnitzky eröffnet, daß, wenn es der Wunſch der deutſchen Naturforſcher ſey, ſich im Jahr 1851 in Wien zu verſammeln, Allerböchſtdieſelben die Bewilligung biezu ertheilen wollen. Dieſe Allerhöchſte Erklärung fen 895 ihm (dem Grafen C. Sternberg) unter dem 5. May von dem Policeyminiſter ſchriftlich mitgetbeilt worden, mit dem Beyſatze, die in Hamburg verſammelten Naturforſcher davon in Kenntniß zu ſetzen, was auch von den aus Wien in Hamburg anweſenden Naturforſchern, Bar, v. Jacquin und Prof. Littrow beſtätigt wurde. Von einem Profeſſor aus Bonn wurde dieſer Ort in Vorſchlag gebracht und beſonders, außer den Gründen, welche hiezu in der Univerſität und in der Gegend liegen, geltend gemacht, daß die Bonner Profeſſoren die Verſami— lung immer zahlreich beſucht hätten. Bonn iſt allerdings ein anziehender Ort für die Verſammlung, und ſie wird gewiß bald die wiederholten Einladungen zu ihrem Vortheil benutzen. Allein die Einladung des Kaiſers war ſo freund— lich und man darf ſagen, fo herzlich, daß fie ben der Ab: ſtimmung durch allgemeines Beyfallklatſchen angenommen wurde. Lichkenſtein, Waitz u. Oken hatten dafür das Wort genommen, Der letztere rühmte zuvor die Anſtalten Prags, die große Thätigkeit der dortigen Naturforſcher und Aerzte, und vorzüglich die der Verſammlung ſo kräftig bewieſene Theilnahme, indem faſt bey jeder einige Naturforſcher von Prag gegenwärtig geweſen, und beſonders der Graf von Sternberg nie gefehlt hätte, wenn es ſeine Geſundheit nur irgend erlaubte. Man könnte daher dort nicht bloß einer freundlichen Aufnahme, ſondern auch der Ueberzeu— gung ſicher ſeyn, daß die Gefchäfte mit voller Sachkennt⸗ niß geleitet würden. Es hätte ſich daher ohne Zweifel geziemt, zuerſt nach Prag zu gehen; allein die ſchon oft gerühmte freundliche Einladung und die Anweſenheit jo an: erkannter Gelehrten von Wien, welche alle Vorgänge nun mit eigenen Augen ſahen, wären offenbar hinlängliche Gründe, gegenwärtig die Kaiſerſtadt vorzuziehen, auch abgeſehen von den daſelbſt allerdings reicheren Sammlungen und der gro— ßen Zahl berühmter Naturforſcher und Aerzte. Es iſt kein Zweifel, daß die Verſammlung in Wien nicht bloß für unſere Wiſſenſchaften, ſondern die geſammte deutſche Literatur, ja vielleicht für andere, eigentlich vater— ländiſche Intereſſen von größter Wichtigkeit ſeyn und die wohlthätigſten Folgen haben wird. Zuerſt lernen die ge— wöhnlich ſogenannten deutſchen Gelehrten die öſterreichiſchen perſönlich kennen und umgekehrt. Die nächſte Folge kann nichts anders als wechſelſeitige Schätzung ſeyn, die zivente Herſtellung des kaum beſtandenen Vertrauens, die dritte Zuſammenwirken in literariſchen Arbeiten, ohne welches keine Wiſſenſchaft gedeiht, am wenigſten die Naturwiſſen— ſchaft und die Medicin. Sit einmal das Vertrauen unter den Gelehrten hergeſtellt, ſo kann es nicht fehlen, daß es ſich auch auf den literariſchen Verkehr ausdehnt, welcher bis jetzt allerdings noch manchen Hemmungen unterworfen it. Wien iſt ferner ein Sammelplatz von naturwiſſenſchaft— lichen und medieiniſchen Anſtalten, fo wie von tüchtigen Gelehrten. Die naturhiſtoriſchen Sammlungen gehören zu den reichbaltigſten der Welt, ſind vortrefflich geordnet und werden höchſt liberal der allgemeinen Benutzung hingegeben. Nur Paris, Lenden und Berlin können damit in die Schran— ken treten. Die Regierung verwendet dafür ungeheuere Koſten, und es iſt bekannt, daß der Kaiſer ſelbſt dieſelben 894 in feinen unmittelbaren Schutz genommen hat. Die Nar turforſcher werden daher wobl thun, fich fo einzurichten, daß fie ein und den andern Monat ſich in Wien aufhalten können, um aus dieſen Anſtalten den gehörigen Nutzen zu ziehen. Es gibt dazu keine beſſere Gelegenheit, als die der Verſammlung, weil ſich dabey alle Schränke öffnen, nicht bloß die öffentlichen, ſondern auch die der Einzelnen, und weil dann jeder bereit iſt, mit Rath und That au die Hand zu gehen. Wenn der Himmel uns Frieden ſchenkt, und niemand kann denſelben aufrichtiger wünſchen als die Ge— lehrten, insbeſondere die Profeſſoren, weil der Krieg allen literariſchen Verkehr hemmt und die Studenten vertreibt: ſo werden viele Hunderte von Gelehrten aus allen Gauen Deutſchlands, ja aus allen Ländern Europa's nach Wien ziehen, fo daß eine Menge von Fremden zuſanmenkommen wird, wie ſie in dieſer Art noch keine Stadt in der Welt beherbergt hat. Die Donau wird zum erſten Mal ganze Schiffe voll von Gelehrten tragen, die nach Oſten wall— fahrten, wie ſie in den Kreuzzügen pilgernde Krieger nach dem heiligen Lande getragen, und dagegen die wiſſenſchaft— lichen und die Kunſtſchätze des Orients zurückgebracht hat. b. Nachdem der Verſammlungsort beſtimmt war, ſchritt man zur Wahl der Geſchäftsführer. Auf die Aufforderung des erſten Geſchäftsführers, wer deßhalb Vorſchläge mit— theilen wolle, fibilderte Lichtenſtein der Verſammlung das Intereſſe, welches der Graf von Steruberg derſel— ben von jeher an Tag gelegt, wie er derſelben, ſo oft es ihm möglich geweſen, ſeine Gegenwart geſchenkt, allemal ſeine Entdeckungen mitgetheilt, ihr überhaupt durch ſeinen Eifer in Wort und That die größten Dienſte erwieſen, und ſie vorzüglich ſeiner Verwendung die gute Meynung zu ver— danken habe, welche man gegenwärtig in Oeſterreich von ihr hegt. Darauf erhob fi) der Graf, dankte für die Ehre, wel— che man ihm erweiſen wolle, und ſagte, daß, wenn er auch wirklich als in Wien einheimiſch betrachtet werden könnte, was nicht der Fall ſey, er dennoch glaube, daß der Staats— ratb, Freyherr von Stifft, fowohl als mediciniſcher Schrift— ſteller, als als erſter Leibarzt Seiner Majeſtät des Kaifers, Protomedicus, mehrmaliger Rector Magnificus an der Wiener Univerſität, Director des mediciniſchen Studiums, und Präſes der mediciniſchen acultät derjenige Gelehrte ſey, den ſich die Verſammlung zum Geſchäftsführer wün⸗ ſchen würde, wenn die überhäuſten Geſchäfte bey dieſer Stellung im Staate, ſeine ſchwankende Geſundheit und die vielſeitigen Bemühungen, welche vor und während der Zeit der Verſammlung mit großen Anſtrengungen von Seiten des Geſchäftsführers verbunden ſind, ſich dieſem Wunſche nicht entgegenſtellten; er ſchlage daher vor, daß man den Frey⸗ herrn von Jacquin und den Profeſſor Littrow, welche bepde die Verſammlung mit ihrer Gegenwart beehrten, zu Geſchäftsführern wählen möge. Darauf bemerkte Oden, daß die Verſammlung fi gewiß freuen würde, wenn dieſe zwey, um die Naturwif⸗ fenfchaften fo verdienten Gelehrten ſich dieſem Amte untere ziehen wollten; man habe zwar, da die Verſammlung Meer ſentlich aus zwey Claſſen von Gelehrten beſtehe, nehmlich Naturforſchern und Aerzten, bey den früheren Verſammlun⸗ 895 gen immer, wo möglich, darauf geſehen, daß ein Naturfor— ſher und ein Arzt gewählt wurde, daß aber, obſchon die literariſchen Arbeiten beyder vorgeſchlagenen Gelehrten na— turwiſſenſchaftlich wären, dennoch der Freyherr v. Jacqu in nicht bloß zur mediciniſchen Facultät gehöre, fordern auch wirklich Doctor der Medicin ſey, und daher die Wahl ganz den früher befolgten Grundſätzen gemäß ſeyn würde. Bey der Abſtimmung durch Aufhebung der Hände wurde der Freyherr von Jacquin einſtimmig zum Geſchäfts— führer, und darauf der Profeſſor Littrow ebenſo zum Secretär gewählt. Beyde Gelehrte nahmen zur allgemeinen Zufriedenheit die Wahl mit Bereitwilligkeit an. c. Darauf erſtattete Oken einen Bericht über die Arbeiten zu der von Böttiger angeregten und von Thierſch übernommenen Herausgabe des Plinius, wobey Dr. Sillig zu Dresden die Herſtellung des Textes mit erfreulicher Be— reitwilligkeit und dem größten Eifer beſorge. Dr. v. Jan fen aus Italien und Frankreich zurück, wo er durch Unter— ſtützung des Königs von Bayern in Florenz, Rom und Neapel und in Paris Codices verglichen und dicke Hefte von Bemerkungen gemacht, auch ſo eben eine Diſſertation pro Gradu über ſeine Arbeiten verfaßt und eingeſchickt habe. ) Thierfch ſey mit feinen Arbeiten vollkommen zufrieden, und daher wäre es wohl ſchicklich, daß ihm für ſei— nen großen Fleiß, für die Aufopferung von ſo viel Zeit und ſelbſt für eigenen Koſtenaufwand eine öffentliche Dankſagung von Seiten der Verſammlung zugeſtanden würde, welche auch bey der Abſtimmung mit Vergnügen bewilligt wurde. Die Geſchäſtsführer wurden erſucht, dieſen Dank dem Dr. von Jan zu eröffnen, was fie ſpaͤter in folgendem Schreiben gethan haben. Hochwohlgeborner Herr! Hochzuverehrender Herr Doctor! Ew. Hochwohlgeboren beehren ſich die Unterzeich— neten, den allgemeinen Beſchluß der Gefelfchaft der deut— ſchen Naturforſcher und Aerzte officiell mitzutheilen. Hamburg den 21. September 1850. Die Geſellſchaft der deutſchen Naturforſcher und Aerzte beſchließt in ihrer heutigen öffentlichen Sitzung mit allgemeiner Acclamation, dem Herrn Dr. v. Jan in München den herzlichſten Dank abzuſtatten und eine öffent: liche Belobung zu decretieren für die großen Opfer, die Herr Dr. v. Jan der Geſellſchaft gebracht hat, wodurch ein früherer Beſchluß derſelben, eine Herausgabe des Plinius, durch die Vergleichung mit andern Codices zu veranſtalten, ſo ſehr ge— fördert worden iſt. Die Unterzeichneten fühlen ſich geehrt, das Organ einer *) Observationes aliquot criticae in Plinii nat. Hist. * libros. Monachii ap, Lindauer. 1950. 4. 32. 890 fo würdigen Anerkennung der Verdienſte von am Hoch: wohlgeboren zu ſeyn. 5 Mit der ausgezeichnetſten Hochachtung e De dermaligen Gefchäftsführer der Geſelſchaſt der deutſchen | Naturforſcher und Aerzte. Hamburg, den 7. December 1830, Oken ſagte ferner, daß über die von Dresden aus in Spanien veranlaßten Vergleichungen der Codices im Escutial nnd in Toledo keine Nachrichten eingegangen ſeyen. Lichtenſtein erklärte, es habe ſich gefunden, daß der Codex in England nur aus einigen Blättern beſtehe, und daher von dort nichts zu erwarten ſey. Seitdem bet Hofr. Thierſch der Redaction folgende Briefe zugeſchickt. Dr. J. Sillig an Thierſch in München. Dresden, den 5. December 1830. Daß ich während Ihrer kurzen Anweſenheit in Dresden Ihre Anſichten über viele Puncte ſelbſt hören konnte und fand, wie ihre Meynungen mit den ſchon früher von mir gehegten übereinſtimmten, hat mich von Neuem ermuthigt und beſtärkt, alles für die Sache zu thun, was ich nur irgend kann, wenn ich nur nicht dazu gedrängt werde und mir mehr zugemuthet wird, als in meinen Kräf— ten ſteht. - — Sogleich nach Ihrem Weggang befolgte ich Ihre An— weiſungen wegen des Codex Vossianus in England und wegen Dr. Dietz in Spanien. Nach langem Suchen, indem noch Cataloge nach des Vossjus Tod das Daſeyn ſeiner Bibliothek in England beſtätigten, fand ich endlich im Catalogo librorum Bibliothecae publicae Universitatis Lugd. Bat. 1716 p. 372 n. 61 die Handſchriſt verzeichnet, welche, wenn nicht unterdeſſen wunderbare Veränderungen vorgegangen ſind, noch in Leyden aufbewahrt ſeyn muß. Sogleich ſchrieb ich an Prof. Wilken in Berlin, von wel— chem ich unter d. 30. Novbr. folgende Antwort erhielt: „Die eite; hiſtoriſche Claſſe der Academie würde ſehr gern ihre Verbindungen in England benutzt haben, um eine genaue Vergleichung des in Rede ſtehenden Codex zu bewirken, wenn dieſe Handſchrift in England ſich hätte auf— finden laſſen; unter den gegenwärtigen Umſtänden aber glaubt die Claſſe um ſo mehr dem Verleger der Ausgabe des Plinius dieſe Angelegenheit anheim ſtellen zu müſſeu, da die Vergleichung der Codices des Plinius, welche in Leyden aufbewahrt werden, weder mit erheblichen Koſten, noch mit andern Schwierigkeiten verknüpft ſeyn wird.“ Ohne nun hier beſtimmen zu wollen, ob nicht auf das Wort England ein zu ſo großes Gewicht gelegt worden iſt, glaube ich, daß vor der Hand mit einem Verleger dar: über nichts auszumachen ſey; denn 1) iſt derſelbe noch gar nicht gewählt, und 2) würde dann dieſes großartige wiſſen— ſchaftliche Unternehmen zu ſehr eine kaufmänniſche Specu— lation, und ich hätte nicht mehr ſo die Hände frey, als es der Fall ſeyn muß. Wären nicht vielleicht hiezu die in Berlin geſammelten Gelder anzuwenden, mit denen man lange Zeit nicht wußte, was zu machen ſey? Durch Ihre vielen Verbindungen wird es Ihnen leicht ſeyn, dieſes Ge— 1 897 ſchaͤft in Lenden zu einem erwünſchten Ende zu führen, und ich werde mir erlauben, Ihnen ſodann einige Wünſche wegen der Vergleichung feloft nachzutragen. a Der Brief an Dr. Dietz war, da ich nicht wußte, was vielleicht ſchon von den geiſtlichen Herren geſchehen ſeyn konnte, ſo allgemein abgefaßt, daß er einverſtändlich mit unſerem Geſchaftsträger (Hrn. v. Gersdorf) entweder alles ſelbſt thun, oder wenigſtens ein Auge auf die Arbeit werſen könnte. Schneller, als ich erwartete, habe ich dar— über geſtern durch den Hrn. Geh. Cabinets-Rath Breuer folgende Zufertigung erhalten: 0 (Extrait d'une depeche de Mr. de Gersdorf à Madrid. d. d. 18. Novbr. 1830.) Le Dr. Dietz n'est point encore de retour d'une excursion qu'il a fait dans le midi de I'Espague, mais je ne manquerai pas de lui faire tenir sous peu la lettre du Dr. Sillig, son arrivee a Madrid m'étant annoncee comme tr&s-prochaine par la légation de Prusse. Quel- ques données que j'ai été a mème de me procurer dans le courant de Pété passé, et dont Pexpédition a été re- tardée en partie par ma maladie ct en partie par la rai- son, que jattendais, pour compléter mon rapport des nouvelles du travail qui se fait a Toledo, seront j’espere suffisans pour répondre aux demandes de Mr. Sillig. Ce sont quelques notes contenant des informations à Tusage des savans charges de la nouvelle édition de N qui ont été recueillies par le Dr. Feder, con- seiller aulique de S. A. R. le Grand- Duc de Hesse et bibliothecaire de Darmstadt, qui vient de passer quelques mois en Espagne et que je connaissais du temps, ou il dirigeait a l’universite de Leipzig les études des princes Emile et Charles de Hesse. Je retiendrai maimte- nant le cahier contenant ces notes, pour le soumettre a examen du Dr. Dietz, et je me concerterai avec ce savant sur les demarches ulterieures à faire. Wenn ih nun gleich einen Theil der Stelle, die Hrn. Feder angeht, nicht ganz verſtehe, ſo ſehe ich doch, daß mein Brief nicht ohne Nutzen war und ſeyn wird; ſobald ich etwas weiteres höre, werde ich es Ihnen mittheilen. Neulich erhielt ich auch einen Brief von Dr. v. Jan, der mir die bevorſtehende Ankunft feiner Dissert, de Plinio meldet und zugleich gute Ausſichten wegen des Codex ham- bergensis eröffnet. Mein kleiner Plinius iſt nun im Druck; ſobald der erſte Band vollendet iſt, werde ich ihn Ihnen zuſtellen. Hofrath Böttiger, der gegenwärtig zweymal wöchentlich Vorleſungen über Juvenal und Ta— citus hält, läßt Sie fragen, ob ein 3 Ihrer Acta Monacensia erſchienen iſt. Sillig an Thierſch. Dresden den 17. Debr. 1850. Wenige Tage nach Abgang meines Briefes erhielt ich den beyfolgenden von Dr. Dietz. Er ſcheint mir zu wichtig, als daß ich ihn nicht ſogleich Ihnen zuſchicken ſollte. Der erſten Sendungen aus Spanien ſehe ich nun täglich entge— gen, und ich freue mich, daß meine Nachweiſungen nach Spanien nicht ohne Erfolg geblieben find, Iſis 183 2. Heft 9. 898 Dr. Fr. Dietz an Dr. Sillig. Madrid am 22. Novbr, 1830, Seit wenigen Tagen bin ich von meiner Reiſe im ſüdlichen Spanien, und nach einem, widriger Winde wegen leider! etwas zu langen Aufenthalte an den Küſten von Marocko, vornehmlich in Tanger, nach Madrid zurückge— kehrt, reich, nicht ſowohl an Ausbeute aus Bibliotheken als an practiſchen Erfahrungen und Notizen über das ſpa⸗ niſche gelbe Fieber, um deſſenwillen ich abſichtlich fo ſpät nach Andaluſien (im Auguſt) gieng, um es, wo möglich, zu Geſichte zu bekommen. Ich habe indeſſen nur leichte fpo= radiſche Falle geſehen und muß mich mit der literariſchen Ausbeute darüber und den mündlichen zahlloſen Nachrichten der gewiegteſten Aerzte von Cordova, Sevilla, Cadix, Gib- raltar, Malaga und Granada (Barcellona fallt früher als meine Reiſe) dießmal begnügen. Spanien ſieht mich aber bey ſeiner nächſten Epidemie wieder, von wober ich auch herbeyeilen müßte. Die Frage über ſeine Natur iſt zu wichtig, um nicht die Aufmerkſamkeit jedes Arztes, vor allem eines fremden auf ſich zu ziehen. Ihre verehrte Zuſchrift vom 18. October beantworte ich ohne Verzug, weil ſie eine Unternehmung betrifft, der ich ſeit ihrem Beginnen von ganzer Seele zugethan war, wie gewiß jeder Naturforſcher und Arzt es ſeyn muß; um fo mehr, da ich die italiäniſchen Collationen meines Freun— des und Reiſegefährten, Dr. v. Jan aus Bayern kenne, und hier in Spanien der erſte war, der das Escarial be- ſuchte, in der Abſicht, feinen. völligen Handſchriftenbeſtand und Fragmente zur Geſchichte derſelben und ihrer Erwer— bung bekannt zu machen. Ich ſchritt ſeit dem März im Escurial nur langſam in der Durchmuſterung der griechi— ſchen Handſchriften vor. Der erſte Bibliothekar iſt P. Fran Francisco de Campos. Ein Freund deſſelben, ein Hierony— mit, ſtürzt eines Sonntags am Altare, von einer Hemi— plegie getroffen, nieder. Der Kloſterarzt läßt ihn erſchreck— lich brechen. Ich rette ihn durch drey reichliche, ſich kurz folgende Aderläſſe und eine zweckmäßige Nachbehandlung. Mein Glück iſt gemacht; man öffnet mir die Weinkeller des Kloſters und die ganze Bibliothek; ich fahre in des Priors Wagen, dem einzigen dort, aus aufs Feld, wane ich will. Man will mich in Spanien behalten. Genug, Hippocrates Segen ruhte auf mir und ihm verdanke ich mein Glück. Alle Handſchriften, mit Ausnahme der Ara— biſchen von Caſivi beſchriebenen (etliche ſind noch da) habe ich Stück für Stück in Händen gehabt, und was ich wollte frey benutzt. Sehr bald ergab ſich die Antwort des Priors an Herrn Baron von Gersdorf als unächt, daß nur eine Handſchrift von Plinius dort ſey. 1) Die nach Madrid vom Escurial geſendete iſt ein Aus- zug aus Plinius, einem lateiniſchen Aelian, dem Al- bertus magnus etc, Den alten Angaben gemäß find noch zwey da; eine aus dem fünfzehnten Jahr— hunderte, dem Herzog Ferdinand von Calabrien einſt gehörig, aus deſſen Bibliothek auch 2) ein neuer (XV) Plinius in San Miguel de los Reyes bey Valencia ſich befindet; dieſer vollſtändig, der Es- corialensis nicht (XI. Iibri priores). 5 7 899 Alle Handſchriften dieſes unglücklichen Gefangenen in San Felipe find italiänifche, prachtvolle, aber fehlervolle Copien mit Miniaturen und Stemmaten ze. Dieſen und den Valencianer vergleichen zu laſſen, iſt alſo gar nicht nöthig, denke ich. Herr Hofrath Feder aus Darmſtadt, mein theurer Freund und Neiſegefährte, von dem ich mich leider jetzt habe trennen müſſen, da er, meine Rückkehr von Andaluſien nicht erwartend, Spanien ſchon verlaſſen hat, hat Hru. v. Gersdorf ein Specimen auf deſſen Bitte ge— liefert. 5) Der Codex des berühmten Staatsmannes Geronimo Zurita aus dem XIII. (XIV. 2) Jahrhundert, deſſen Vergleichung Sie ſelbſt nicht wünſchen. An Werth iſt er vielleicht dem Toletanus gleich, der aus der: ſelben Zeit iſt und deſſen Vergleichung fortſchreitet. Hr. Feder lieferte auch von ihm ein Specimen an Hrn. v. Gersdorf, fo wie von Avius Montanus wenig fügen wollenden Nandnoten und einem unvoll— ſtändigen Codex Madritensis des Plinius XV., von dem man anfänglich nichts wiſſen wollte, und von Straneus Noten. Das iſt alles, was ich von Plinianiſchen Handſchriften in Spanien geſehen habe; Ueberſetzungen, die zahlreich, find nicht gerechnet. Nach alle dem iſt es wohl ficher, daß ein Codex des Plinius aus dem IX. Jahrhunderte nicht mehr exiſtiert, und daß die Vergleichung der hier angegebe— neu vielleicht die Mühe nicht lohnt, worüber Sie am be— ſteu nach dem kleinen Specimen Feders urtheilen wer: den, das Hr. v. Gers dorf Ihnen bald zuſenden wird. Sollten Sie nach deſſen Empfange und vielleicht erſt ſpä— ter nach einer guten Ausbeute aus dem Toletanus die Col: lation des von mir Neo. 3. bezeichneten Escorialensis wünſchen, der der älteſte in San Lorenzo iſt; ſo bedauere ich es ſehr, mich der Arbeit nicht unterziehen zu können, da ich ſehr bald Spanien nach einem neunmonatlichen Aufenthalte verlaſſe, um in Paris meine Arbeiten fortzu— ſetzen. Da eben das Escurial die Handſchriften nach Ma: drid ſchickt; fo wäre es nicht unmöglich, eine Collation hier davon beſorgen zu laſſen. Ich glaube aber, Sie werden ſie für nicht nöthig halten nach dieſer Nachricht und mehr noch nach der Einſendung der Probe. doch Eines darf ich nicht verſchweigen. Es gibt vom Escurial in aller Welt zerſtreute Cataloge verſchiedener Art und Zeit. Keiner paßt für heute; darum habe ich alle Handſchriften Stück für Stück gemuſtert. Der Reichthum der lateiniſchen iſt ungeheuer; es find über 20 Schränke mit 4 bis s Reihen jeder, jede Reihe im Durchſchnitt mit 2s — 50 Bänden. Ich ſuchte Caelius Aurelianus wie überall bisher umfouft. Einen Schrank öffnete kein Schlüſſel und alle Tage ſollte er mit Gewalt eröffnet werden und alle Tage unterblieb's. Ich reiſte ab, ohne ihn geſehn zu haben. Herr Hofrath Feder, der nach mir hingieng, beſchäftigte ſich nur mit den wenigen lateiniſchen Handſchriften, deren Stelle ich ibm angegeben hatte, wenn ſie ihn intereſſierten. Eine allgemeine Durchſicht derſelben ward ihm verweigert und leider ſah er den unſchließbaren Schrank nicht. Die freundlichen Briefe des Ulcaden, der benden Aerzte des Escurials und des erſten Bibliothekars luden mich vor — 900 meiner Abreiſe nach Frankreich nochmals ein, etliche Tage bey ihnen zuzubringen. Bey der völligen Abgeſchiedenheit im Escur ial danke ich meine wenigen Erholungsſtunden den — Familien des Alcaden und Kloſterarztes. Ihretwegen, und des verwünſchten Schrankes wegen, gehe ich in einigen Ta- gen noch einmal hin. Ob in ihm etwa noch ein Plinius, vielleicht der Alte, ſteckt? Im affirmativen oder negativen Falle ſchreibe ich Ihnen aus Paris und ſpäter in England erbiete ich mich Ihnen ganz gehorſamſt. — 1 Von dem Carmen repi Boravov habe ich bisher eine Collation (nicht die des Wiener) aus einem Escorialensis, | und 25 Verſe mehr gefunden als die zivente Aldına des Dioscorides und der Abdruck im Cod. Fabric. hat, 20 über &valia Öpös und 5 über xpvoavIsuov, Ich wollte es einer kleinen Sammlung von allerley botaniſchen, zoologi— ſchen und mineralogiſchen Anecdotis einverleiben und glaubte, vielleicht noch beſſere Hülfsmittel und mehr Verſe noch anderswo zu finden, zu welchem Funde ich gerechte Hoff- nung habe. Ich weiß nicht, ob der Vindobonensis dieſe 25 neuen Verſe auch enthält. Wenn es fo iſt, fo könnte ich für dieſes unglückliche Gedicht gar nichts Neues liefern. Denn Textſtellen emendiert meine Handſchrift faſt gar nicht, und beſitzen Sie die 25 Verſe auch, fo hilft Ihnen meine Colation nichts. Beſitzen Sie fie aber nicht und wünſchen Sie fie dem Aemilius Macer anzuhängen, fo ſtehen ſie Ihnen auf den erſten Wink zu Gebote. Dr. L. v. Jan an Thierſch. a 4 Caſtell (in Franken) den 24. April 1831. ö Endlich habe ich meine ſchon feit. vorigem Herbſt de- abſichtigte Reiſe nach Bamberg wirklich unternommen und ich kann Ihnen nun in Bezug auf Ihre mir ertheilten Auf- träge den nöthigen Aufſchluß geben. Der in jeder Hinſicht gefällige Bibliothekar Jäck ſagte mir, daß der Codex von der Germania des Tacitus nicht vorhanden ſey, dagegen aber derjenige von Plinius, um deſſen willen ich nach Bam⸗ berg gegangen war; er übergab mir auch denſelben ſogleich, ſo daß ich ihn mit aller Muße durchgehen kann. Leider enthält dieſe Handſchrift nur die 6 letzten Bücher der na- turalis historia; doch iſt fie wahrſcheinlich aus dem 10. Jahrhundert (auf Pergament in Quartformat in 2 Colum nen geſchrieben) und daher ſchon dur ihr Alter intereſſant, wenn fie auch durch ſouſt nichts empfohlen würde. Wich- tiger ſchien fie mir aber ſogleich dadurch, daß fie von den alten Handſchriften, die ich geſehen habe, allein das 37ite Buch enthält, und zwar der in meiner Dissertatio von mir aufgeſtellten Vermuthung gemäß eine Seite mehr am Schluſſe hat als die bisher bekannten Handſchriften und ſaͤmmtliche Ausgaben. Die Vergleichung derſelben mit der Harduinifhen Ausgabe führt mich auf das RNeſultat, daß bey dieſer der Codex bambergensis nicht beuutzt Wan iſt: denn hier finden ſich häufig Leſearten der älteren Aus- gaben, die Harduin, weil er ſie in keiner ſeiner ziemlich N neuen Handſchriſten fand, verworfen hat. Hie und da wer— | den auch Conjecturen deſſelben beſtätiget. Ueber das Ein⸗ zelne hoffe ich Ihnen mit Nächſtem in einer Abhandlung Rechenſchaft geben zu können, die Sie vielleicht in die Acta philologica Monacensia aufnehmen. — u 4 4 901 cd) Darauf wurde die Frage geſtellt, ob es befonders wegen der Witterung nicht beſſer wäre, die Verſammlun— gen etwas früher zu halten, welche Zeit vorzüglich den niederländiſchen Gelehrten gelegener wäre. Da aber die Ferien der meiſten deutſchen Univerſitäten erſt um die Mitte des Septembers anfangen und es auch Verwirrung hervor— bringen könnte, wenn der erſte Tag der Sitzungen irgend einer Veränderung unterworfen würde; ſo hielt man dafür, daß es beſſer ſey, es beym Alten zu laſſen. e. Oken bemerkte, daß die ſeit einigen Jahren auf— gekommenen beſonderen brieflichen Einladungen der Gelehr— ten nicht nur den Geſchäftsführern viel zu thun machten, ſondern anch manchmal dem Zwecke hinderlich ſeyen. Es ſey nehmlich ganz unmöglich, an alle Gelehrte ei— nes Orts zu denken und dadurch zu verhindern, daß die Vergeſſenen es übel nähmen, beſonders wenn, wie es nicht anders geſchehen könne, manchmal Perſonen einge— laden würden, die an dem Orte ſelbſt gar nicht für Ge— lehrte oder wenigſtens nicht für Natuürforſcher und Aerzte gölten; er könnte wirklich Fälle anführen, daß tüchtige Na— turforſcher und Aerzte deßhalb weggeblieben ſeyen, ſo wie auch, daß andere bloß die Reiſe angetreten hätten, weil ſie ſich einbildeten, durch die ihnen allein zugekommene Einla— dung vor ihren Collegen berühmt zu ſeyn. Zu den erſten Verſammlungen habe man nie anders als durch die Zeitun— gen eingeladen, und ſo wäre man ſicher geweſen, niemanden hintanzuſetzen und ſolche Mitglieder in der Verſammlung zu treffen, welche aus innerem Triebe, ohne alle perſönliche Rückſicht gekommen find. Es wäre daher zu wünſchen, daß künf— tig wieder nur Einladungen durch die Zeitungen Statt fänden. Da einmal der 18. Septbr. unabänderlich als Eröff— nungstag auch im Auslande bekannt iſt, ſo ſcheint auch eine beſondere Einladung der fremden Gelehrten, und zwar aus denſelben Nückfichten wie oben, nicht rathſam zu ſeyn. Der Secretär Fricke bemerkte, daß er glaube, jede Stadt habe in dieſer Hinſicht ihre eigenen Verhältniſſe, und man ſollte die Sache den Geſchäftsführern anheim ſtel— len. Das war auch Okens Meynung; er wollte nur auf die Bedenklichkeiten aufmerkſam machen, und hat daher auch nicht auf eine Abſtimmung angetragen. Ueberhaupt muß man ſich hüten, ſolche Dinge durch Beſchlüſſe und Ge— ſetze zu feffeln. Die Statuten enthalten fo wenig Be— ſtimmungen und nur die allgemeinſten Anordnungen, daß man wohl ſagen kann, die Verſammlung habe keine und bedürfe keine Geſetze, indem jedes Mitglied von ſelbſt im Zweck und Sinn der Verſammlung handelt, und im Grunde auch nichts weiter, als die Regeln der Schicklichkeit, dabey zu befolgen ſind. f. Seit mehreren Jahren wurde über die veſte Ver— theilung der Sitze geklagt, indem dadurch allerdings dieje— nigen Mitglieder, welche 8 Tage lang im Hintergrunde ſizen ſollen, ſehr beeinträchtiget werden. Man hat deß— halb ſchon lange nachgeſonnen, wie dem Uebel abzuhelfen wäre, aber noch kein aushelſendes Mittel gefunden. Rit— gen brachte daher dieſe Klage zur Sprache und verlangte, man ſollte gar keine Plätze beſtimmen. ſich bereits auf die bey den 902 Seeretäͤr Fricke war wieder der Meynung, daß man auch dieſes den Geſchäftsfübrern überlaſſen müſſe, wobey es denn auch, da Niemand weiter ſprach, wahrſcheinlich weil Niemand guten Rath wußte, und weil ebenfalls keine Ab— ſtimmung verlangt wurde, blieb. Vor der Hand iſt es allerdings am beſten, auch dieſes den Geſchaftsführern zu überlaſſen, obſchon nicht zu läug— nen iſt, daß viele Mitglieder bey einer veſten Anweiſung der Plätze weſentlich beeinträchtiget werden, und es eben ſo ge— wiß iſt, daß von einem Rang in der Verſammlung keine Rede ſeyn könne. Der Vortheil, daß man bey einer ſol— chen Setzung nach den Nummern des Verzeichniſſes jeden Fremden nach Wunſch zu beſehen die Bequemlichkeit hat, kommt größtenthells nur den Zuhörern auf der Porbühne zu gut, und darf mithin nicht in Rechnung kommen. Da— gegen würde die gänzliche Willkühr der Plätze zu Gedräng und vielem Zeitverluſt führen und die Unzufriedenheit ſicher— lich nicht heben, weil es überall Unbeſcheidene gibt, die ſich hervordrängen. Wie wäre es, wenn man die Setzung ließe, wie ſie in Berlin eingeführt und ſeitdem beybehalten worden iſt, man aber dabey die Beſtimmung machte, daß jeder an jedem folgenden Tage um 10 Nummern fortgückte, fo daß wer heute auf Nro. 1 fäße, morgen auf Nro. 11, übermor— gen auf Nro. 21 u. ſ. w. käme; wer die letzte Nummer, etwa 400 hätte, käme ſodann auf Nro. 10, 20 u. ſ. w. Auf dieſe Weife würde gewiß jeder binnen der 8 Tage im ganzen Saale herumkommen, und dennoch würde die voll— kommenſte Ordnung fortbeftehen. 8) Damit waren die Berathungen geſchloſſen, und der Secretär zeigte an, daß heut Abend die früher genannte medieiniſch⸗chirurgiſche Geſellſchaft (meiſt aus jüngern Aerzten beſtehend) eine öffentliche Sitzung in der Börſenhalle halten werde und die Fremden dazu einlade, von denen auch viele den Vorträgen beygewohnt haben. h) Hinſichtlich der Fahrt nach Helgoland kündigte er an, daß ſie morgen, Mittwochs früh um s Uhr beginnen würde: Das Dampfſchiff würde den erſten Tag nur bis Cuxhaven fahren, den zweyten Tag nach Helgoland und den dritten wieder zurück nach Hamburg. Die Mitfahrenden hätten nur für ihre Beköſtigung und ihr Logis in Cuxhaven und Helgoland zu ſorgen; auf dem Schiffe ſelbſt ſey eine gute Reſtauration. Man erſuche die einzelnen Mitglieder, die einzelnen Sect fenen niederge— legten Bögen unterzeichnet hätten, nach dieſer allgemeinen Sitzung eine Einlaßkarte in Empfang zu nehmen. Die Ge— ſchäftsführer hätten zugleich den Herrn Inſpector Aben d— roth, die Herren Schiffscapttaine Siegbahn und Knaak und die Schiffsmäckler Schröder und Hüttmann erſucht, die Fahrt mitzumachen, um theils die nöthigen Auskünfte zu geben, theils auch, in Vereinigung mit dem Capitain des Dampfſchiffes, für die Sicherheit der Mitfahrenden zu ſorgen. Derſelbe bemerkte ferner, daß diejenigen Mitglieder der Geſellſchaft, die in Hamburg zurückblieben, ihre Sections— Sitzungen forthalten würden. Der Geſchäftsführer beſchloß die Verſammlung mit dem herzachen Wunſche, daß die Fahrt nach Helgoland glücklich 905 von Statten gehen möge, daß die Reiſenden ihre Hoffnun— gen und Erwartungen vollkommen befriedigt finden und Hamburg am Freytage wieder freundlich begrüßen möchten. B. Beſondere Sitzungen. u 8 a) Phyſtealiſch⸗chemiſches Fach. a) Tonnies von H. bot den Mitgliedern, welche mit dem Dampfſchiffe nach Helgoland gehen wollten, den Gebrauch mehrerer Charten an, und lud ſie zur Anſicht eines Modells zu einem Leuchthurm ein. b) Zwölf Exemplare einer Schrift: „Entdeckung der Convergenz des Sonnenlichtes, indem es die Atmoſphäre durchdringt, Leipzig 1850,“ wurden eingefandt. 41) Rudolf Brandes aus Satzuffeln theilte eine Nachricht über ein mineraliſches Waſſer mit. 42) Bergen von H. ſandte eine Probe, 2 Pfd. ächten Paraguay-Thees zur Vertheilung unter Chemiker, welche ihn zu unterſuchen wünſchten, ein. 43) Holger aus Wien theilte Folgendes mit: Ana— loſe der im September 1829 zu Bohumilitz, Prachiner Krei— fes, in Böhmen, aufgefundenen Meteoreiſenmaſſe. — Gewicht der Maſſe 105 Pfd. Es befindet ſich dermalen der größere Theil derſelben im Nationalmuſeum zu Prag, der kleinere im k. k. Naturalien-Cabinette zu Wien, die vollſtändige Be— ſchreibung dieſer Maſſe, ſammt Prof. Steinmanns vor— läufiger Anaſoſe findet ſich in den Jahrbüchern des böhmi— ſchen Nationalmuſeums, Jahrgang 1850. Bd. I. Hft. II. Zufolge der vorgetragenen Analyſe enthält dieſe neue Eiſenmaſſe Eiſen 86. 67., Nickel 8. 12., Eiſencarbonid 1. 34., Kobalt 0.59, Mangan 0.46., Calium 0.41., Alumium 0. 15., Magnium 0.135., ſomit im Weſentlichen dieſelben Beſtandtheile, welche im Meteoreiſen von Lenarto und Ugram (Baumgartuers Zeitſchrift für Phyſik und Mathematik VII. Bd. II.) und im Meteoreiſen vom Cap (Ebendaſelbſt VIII. Bd. III.) von demſelben Verfaſſer aufgefunden wurden. Außerdem enthält es noch 0.27 Glyclum, deſſen Vorhan— denſeyn jedoch, da es bisher noch in keiner Meteormofje ge— funden wurde, erſt nach Wiederholung der Analyſe als ſicher angenommen werden kann. Es wurde außerdem bemerkt, daß Eiſen und Nickel in dieſer und in der Lenarter Eiſenmaſſe in gleicher Menge vorhanden ſeyen, und daß auch die Figuren dieſer beyden Meteormaſſen einige Aehnlichkeit zu haben ſcheinen. Vorgezeigt wurde 290 Gran Feilſpähue dieſes neuen Metevreifeng, die Abdrücke der von Hen. von Widmann⸗ ſtätteu geätzten Flächen der Meteoreiſenmaſſen von Agram, fenarto, Mexico, Cap, Ellenbogen. Die Hrn. Beezeltus und Liebig haben es übernommen, mittelſt ihnen mitgetheiter Antheile der Feilſpähne dieſes Meteorei— fens Analyſen desſelben durchzuführen. 44) Analvfe des Cortex adstringens bras i- Jjensis. Vorgezeigt wurde die zur Analyſe verwendete Rinde, welche allgemein als ächt anerkannt wurde. Die zu Wien unter dieſem Namen gewöhnlich im Han⸗ 904 del vorkommende Rinde, die als Rinde einer Cinchona species anerkannt wurde. Es wurde Rinde und Splint abgeſondert unterſucht, und nach dem vom Hofrathe Trommsdorff bey Unterſuchung der Rathaniawurzel beobachteten Verfahren vorgegangen, um den gegenſeitigen Werth beyder ſich vom medieiniſchen Ge— ſichtspuncte aus fo nahe ſtehenden Körper, als Arzneymittel zu erforſchen. Das Neſultat der Unterſuchung war: Der cortex adstringens enthält Gerbeſtoff, und zwar die Rinde 8, der Splint 29 Procent, ſomit immer weniger als die Rathania, welche 40 Procent davon enthält. Der Gerbeſtoff des Splints hat alle Eigenſchaften die— ſes Körpers, der Gerbeſtoff der Rinde iſt jenem vollkommen gleich, außer daß er das Leimwaſſer nicht fällt. Außerdem enthalten Rinde und Splint nur ein wenig Etractipſtoff und an mineraliſchen Beſtandtheilen Eiſen, Mangan, Kalk, Thonerde. Der Faſerſtoff des Splints und der Rinde wird durch Kochen mit Waſſer oder Kalilauge zum Theil in Ulmin ver— wandelt, welche daher nicht als Beſtandtheil der cortex adstringens anzuſehen iſt. Cortex adstringens ſteht daher als Arzneymittel der Rathania nahe, ift aber ſchwächer als dieſe, und es dürfte nach den gefundenen Verhältniſſen rathſam ſeyn, bloß den Splint allein zum Arzneygebrauche anzuwenden. Die wirkſamſte Form iſt die Tinctur, außerdem das infusum aquosum und vinosum. Das Decoct iſt am we— nigſten zu empfehlen, weil es nebſt dem Gerbeſtoff eine bedeutende Menge Ulmin enthält, welches ihn eiuhüllt und ſo ſeine Wirkung ſchwächt. — Ausführlicher in Geigers Magazin. Außerdem zeigte derſelbe vor: a) Eine aplanatiſche Loupe, eine der neueſten Arbeiten des Hrn. Optikers Plößl in Wien. (ſ. Baumgartners Zeitfchrift Bd. VIII. II. S. 189.) b) Ein Stück Glauberit durch feinen Fundort merk— würdig. Man fand bisher dieſen Mineralkorper bloß in Spanien und ſtets eryſtalliſiert. Das vorgezeigte Stück iſt derb, und kam im Salzberge bey Hallſtadt im Traunkreiſe des Herzogthums Oeſterreich auf blauem Steinſalze bisher nur einmal vor. Es beſtehen nur 5 Stücke dieſes Glauberits, wovon wabrſcheinlich noch keines außer den Gränzen Oeſterreichs gekommen iſt. e) Eine Pulverſchale ſammt Spatel, einige Bijouterie— waaren vom Wiener Pakfang, Argentan, wobey der— ſelbe, über den Arſenikgehalt und die Unſchädlichkeit des Gebrauches des Wiener Pakfangs an dasjenige erinnerte, was er in ſeiner Analyſe des zum Wiener Pakfang verwendeten Nickels im Jahre 1827 im III. Bd. der Baumgartner'ſchen Zeitſchrift bekannt gemacht hatte. 1 45) Pfaff: über das Geſetz der Vertheilung der Electricität in einem iſolierten Leiter, welcher der 905 > Einwirkung eines andern electriſch-geladenen Leiters unter- worfen iſt. Er widerlegte ſowohl durch Räſonnement als durch Mittheilung eigends angeſtellter Verſuche den in allen Lehr— büchern der franzöſiſchen Phyſik, namentlich Biot, Hauy, Pouillet, ſowie auch v. Parrots und andern deutſchen Lehr— büchern vorgetragenen Irrthum, daß ein durch Vertheilung electriſcher Leiter beyde Arten von Electricität gleichzeitig frey und durch freye Spannung auf die Electrometer wir— kend au ſich trage, da vielmehr nur die, derjenigen des ur— ſprünglich geladenen und die Vertheilung bewirkenden Lei— ters, gleichnamige Electricität frey und mit frener Span— nung auf die Electrometer wirkend an demſelben vorhanden, die entgegengeſetzte Electrieität aber vollkommen gebunden fen. Zugleich wies er die Quelle dieſes Irrthums in einem falſch gedeuteten Verſuche nach. — 46) In der Sitzung am 22. hielt Prof. Pfaff einen mündlichen Vortrag über eine merkwürdige Reac⸗ tion der Aepfelſäure. Ein auffallendes Phänomen, das ſich bey Obduction einer Leiche dargeboten, gab zu dieſer Entdeckung die zu— fällige Veranlaſſung. Die Contenta des Magens, nachdem ſie auf die gewöhnliche Weiſe mit Salpeterſäure behandelt, wurden durch die gewöhnlichen Reagentien auf Arſenik un— terſucht. Keines derſelben zeigte eine Spur davon — nur der Kupfer-Ammoniak brachte eine grüne Färbung hervor. Man wußte ſich dieſe Erſcheinung nicht zu erklären. Da der Verſtorbene vorher viele Birnen gegeſſen, ſo vermuthete ich, daß eine Pflanzenſäure, welche durch die Einwirkung der Salpeterſäure gebildet, hier im Spiele ſeyn möchte. Wirk— lich zeigten mir auch vergleichende Verſuche, daß die Aepfel— ſäure von allen bekannten Pflanzenſäuren allein die Eigen— ſchaft habe, bey allmähligem Zutröpfeln der Kupfer-Ammo— niak⸗Auflöſung eine grüne Färbung zu zeigen, und daß dieß ein vortreffliches Mittel an die Hand gebe, die Aepfelſäure überall leicht zu entdecken. Die bis jetzt unerklärliche Reac— tion eines Decocts der Zwiebel mit dem Kupfer-Ammoniak, die Aehnlichkeit hat mit derjenigen einer Arſenik-Auflöſung, iſt nun auch begreiflich — ſie hängt lediglich von ihrem Gehalt an Aepfelſäure ab. Prof. Pfaff machte noch auf die mannichfaltigen Anz wendungen, namentlich um mit Cyder nachgemachten Wein auszumitteln, aufmerkſam. 47) Reichenbach aus Blansko zeigte einen beſonderen Stoff vor, welchen er im Theer gefunden und Paraffin genannt hat. Vgl. Schweiggers Jahrbuch 1830. 48) Julius in H. zeigte im Namen des Dr. Traill aus Liverpool einen, im Grabe eines Inkas gefundenen, indianiſchen Sprin x. Das Inſtrument hat acht Pfeifen, ſehr richtig für die Tonverſchiedenheit porportioniert. b) Mineralogiſches Fach. 49) Fiſcher aus Lüneburg ſprach über die geognoſtiſchen Verhältniſſe der in dieſer Hinfiht ſo intereſſanten Umgegend jener Stadt, und zeigte daher eine Sammlung von Fels— arten vor. Iſis 1851. Hft. 9. Helſingöer in unſerm Archive. 906 a. Forchhammer aus Kopenhagen fügte mehrere Bemerkungen über die geognoſtiſchen Verhältniſſe des, dem Lüneburger Gypsberge verwandten, Segeberg's im Hol— ſteiniſchen hinzu. 50) Berzelius aus Stockholm zeigte gediegenes Palladium, welches in feinen Blättchen auf gediegenem Golde, mit Selen, unweit Tilkerode am Harze, als Seltenheit vorgekommen iſt. 51) Lehmann aus Kopenhagen: Nachricht von einem bey Helfingder im Meere gefundenen Technolithen. Bey der Vertiefung des Havens von Helfingder ſtieß man auf eine Steinmaſſe, welche die Aufmerkſamkeit der Mineralogen verdient. Helſingöer liegt an einer Bucht unter der nordöſtlich— ſten Spitze von Seeland, welche den Sund beengt und durch die Veſte Kron burg ausgezeichnet iſt. Sein Has ven ward durch Steindämme gebildet, die einen Theil des flachen Seeufers abſchließen. Das Ufer, und alſo auch das Havenbaſſin, beſteht aus feinkörnigem mit Thon vermiſch— tem Sande und Geſchieben von größeren oder kleineren Gra— nit⸗ und Kieſelſtücken, wie fie die Wogen des Meeres abge— rollt und an dem Strand zuſammengehäuft haben. Durch die Nähe der Stadt war dieß natürliche Ufer mit Reiten von Backſteinen, Glasſcherben, Knochen u. dgl. verunreinigt. Bey der Vertiefung des Havenbeckens traf man drey Fuß unter dem Waſſerſpiegel auf eine zufammenbängende feſte Steinmaſſe, die nur durch außerordentliche mechaniſche Kraftanwendung gebrochen werden konnte. Dieſer Stein, fo weit er ſich bis zum auſtoßenden Bollwerke verfolgen ließ, nahm eine Fläche von 160 Quadratfuß ein und la— gerte in einer Mächtigkeit von 2 bis 3 Fuß auf dem ge— nannten loſen Sande. Er beſteht durchgehends aus einer Breccie, wo die heterogenſten Beſtandtheile durch braun— und rothorndiertes Eiſen zur feſten Maſſe verbunden find, Was aber dieſe Maſſe vor andern auszeichnet, iſt eine Menge von Kunſtproducten, welche fie in allen Richtungen durch zieht und zu ihren Beſtandtheilen gehört, ſo daß ich dieſen Stein wohl einen Technolithen nennen kann. Auffallend find. beſonders die vielen größern und Fleiz nern Nadeln, deren geſponnene Knöpfe auf eine ſpäte Ent⸗ ſtehung hinweifen. Aber manche darin gleichfalls befindli⸗ che kleine Münzen von den däniſchen Königen, Chriſtian dem IV. und Friedrich dem III. geben den Beweis, daß dieſer Felſen in den letzten 150 Jahren entſtanden iſt. Die Zeit, welche die Natur zur Bildung der Mineralien ge— braucht, läßt ſich faft nie berechnen; ein fo junges neptuni⸗ ſches Product, welches ſeinen Geburtsſchein mit ſich führte, iſt mir bis her nicht bekannt geworden. ; Das Räthſel, wie ſich dieſe abentheuerliche Sammlung fo verſchiedener Subſtanzen an dieſer Stelle zuſammenge⸗ funden, um ſich unter dem Meere zum feſten Felſen zu bilden, löſten mie alte Zeichnungen von dem Ufer der Stadt Jetzt freylich iſt kein Ablauf von der Stadt nach dem Haven; aber ehemals gieng eine Gaſſe gerade an dieſer Stelle nach der Bauen Rheede und 32 907 es läßt ſich begreifen, wie durch dieſelbe Nadeln, Münzen, Glasſcherben, Nägel und andere kleine Stücke Eiſen ins Meer geſpült wurden. Das Eiſen ward im Seewaſſer bald oxydiert; das Oxyd verband ſich hier mit den anliegenden Subſtanzen zu einer feſten Maſſe. Dieſe Breccia ſchien mir merkwürdig genug fie den verſammelten Mineralogen vorzulegen; — ich hatte das Bindungsmittel für Sumpferz genommen; Prof. Forch— hammer u. Zeiſe aber haben bey der chemiſchen Unter— ſuchung gefunden, daß nicht Phosphorſäure, ſondern Kohlen— ſäure das Eiſen oxydiert habe, mir aber, dem die Leitung der Havenarbeiten in meinem Vaterlande obliegt, mußte ihre Bildung in practiſcher Hinſicht von ungemeiner Wich— tigkeit ſeyn. Verbinden ſich Eiſenpartikeln im Seewaſſer zu ſo feſter Maſſe mit dem anliegenden Geſtein: ſo hat man ein Bindungsmittel für Waſſerbauten, welches uns die Natur an Ort und Stelle ſelbſt bereiten kann. Um dieſes, die dazu erforderliche Zeit und die nöthigen Bedingungen näher zu prüfen, habe ich ſogleich kleine Steine, Sand, Thon, Kalk mit Hammerſchlag und andern metalliſchen Sub- ſtanzen in durchlöcherte Tonnen packen laſſen, welche in die See verſenkt nach einigen Jahren Reſultate darüber liefern werden. 52) Bonsdorf aus Helſingfors legte mehrere ſeltene finuiſche Mineralien vor. 55) Prof. Hünefeld in Greifswald ſchickt geog n o— ſtiſche Bemerkungen über die nächſten Umge- bungen von Greifswald. Der flache, über das Niveau der Oſtſee nur um einige Fuß erhabene Boden von Greifswald beſteht aus Getreide— und Sandland, Mergelboden und Torſwieſen. Eigentliches Sandland findet ſich nur nordöſtlich, gegen Stralſund hin, und iſt wohl von der See abgeſetzt worden, ohne hernach, wie an den meiſten anderen Stellen, mit fruchtbarerem Erdreich bedeckt zu werden. Nordöſtlich findet ſich am mei— ſten Mergel, der jedoch nicht beſonders reich an Kalk iſt; an mehreren Stellen kommt er von dichter Beſchaffenheit vor, liegt dann aber 10 — 20 Fuß tief, und enthält in ſeiner Conglomeration eine große Zahl von petreficierten Conchylien. In einem Mergelboden bey Schönhof wurde vor einigen Jahren, gegen 15 Fuß tief, ein Opfermeſſer ge— funden, welches aus Zinn und Kupfer beſteht, und welches ich in einer kleinen Schrift „über Rügens metall. Denkmä— ler der Vorzeit“ näher beſchrieben habe. Die nordöſtliche Ebene von Neuvorpommern iſt theilweis dem gegenüber— liegenden Land von Nügen fo ähnlich, daß auch ſchon bier: aus ein vormaliger Zuſammenhang vermuthet werden könnte, welchen die Sage angibt. Das Geröfe, was auf Greifs— walds Ebene, oder bald unter den Erdſchichten liegt, hat zwar nichts beſonders, und gleicht dem, was unter ähnli— chen Umſtänden und bey ähnlichen Lagen an anderen Ufer— ſtädten vorkommt. Aufmerkſamkeit verdient aber ein Gra- nit, welcher ſich hin und wieder in größeren und kleineren Stücken, ſelbſt in kleinen Blöcken findet, und bis auf die ſeltenen Mineralien, die der Granit von Finbo, Fahlun, und Kararfvet enthält, dem Finbogranit vollkommen gleich iſt. Bisher habe ich keinen Orthit darin gefunden. Es iſt ſchou von mehreren Gelehrten in der Umgegend von 908 Berlin und Potsdam wahrſcheinlich gemacht, daß fie nordie ſchen Urſprungs ſind. Durch die Bohrverſuche, welche man bey der hieſigen Saline ſeit einigen Decennien gemacht, und vor mehreren Jahren bis 152 Fuß niedergetrieben hat, hat man wohl mit ziemlicher Sicherheit das Feſtland von Neuvorpommern bis zu dieſer Tiefe keunen gelernt, und kann es in Vergleich ſtellen mit dem von Pommern und Mecklenburg. Es ift zwar von dieſen Bohrverſuchen an einigen Stellen, nament- lich in v. Blüchers intereſſanter Schrift: »Chemiſche Unters ſuchung der Soolquellen bey Sülz, nebſt einer Ueberſicht der wichtigſten Gebirgsverhältniſſe Mecklenburgs und Neu— vorpommerns, Berlin 1829, die Rede; allein bis jetzt iſt keine nähere chemiſche Prüfung mit den verſchiedenen Erd— ſchichten vorgenommen worden. Dieſe habe ich nun vor einiger Zeit beſorgt, ſo weit es mir nehmlich für das geo— gnoſtiſche Intereſſe nöthig ſchien, (theilweiſe habe ich davon bereits in Erdmanns techn.-chemiſchem Journal B. VI. 2. bey Gelegenheit eines Aufſatzes über die hieſige Soole, de— ren Bromgehalt u. ſ. w. Notiz gegeben). Torfboden Triebſand So weit die (Gemenge aus Sand Bohrverſuche (grob. Kies u. Letten oder Nieder: teufungen der betten mit wenigem Alten bis 1784 Sand grob. Sand mit Gra⸗ nitgerölle : ſchlecht agglutiniert. Mergel grober Sand grauweiße ſandmer⸗ gelartige Maſſe mittelgrob. Sand Salzquellen weiß. feiner Stu⸗ ben ſand hochröthl. u. gelber Sand. rein weiß. Stuben⸗ ſand ſchwätzlich grauer Letten mit Sand vermiſcht bläul. grau. Letten umſchichtig mit S. Daſſelbe, aber mehr herrſchend der blaue Letten. So weit die Bohr⸗Verſuche bis 1825 So weit die letzten Bohr⸗ Verſuche. 909 Die anliegende Zeichnung gibt eine Ueberſicht über die Reſultate der Bohrverſuche. Vergleicht man ſie mit denen, welche bey der Saline von Colberg und Sülz por: genommen ſind (ſ. v. Blücher a. a. O. und Keferſtein's Teutſchland, II. 279 — 282); fo findet man eine große Aehn— lichkeit, ja faſt völlige Gleichheit der Schichten, nur daß die Mächtigkeit verſchieden iſt, was nicht auffallen kann. In Colberg fand man bey 45 Fuß Tiefe eine slöthige Soole, welche bey zunehmender Tiefe bis auf 1Loth abnahm, und bey 117 Fuß wurde ſüßes Waſſer erbohrt. Bey einem ans dern Bohrverſuch fand ſich die Soole bey 35 Fuß, und war ebenfalls slöthig, blieb fo bis 76 Fuß, wurde dann im Hangenden der braunen Thonſchicht 53 löthig. Bey 124 Fuß Tiefe zeigte ſich ſüßes Waſſer, welches bis 8 Fuß über Tag in Röhren aufſtieg. Nach den Bohrverſuchen bey der Saline zu Sülz im Mecklenburgiſchen kommt zuerſt eine Schicht von Torf und Diluvialſand, und dann bey 25 Fuß Tiefe (oder 20 Fuß unter dem Spiegel der Reckenitz) fin— det ſich ein weißer fließender Sand, der ſich bis 146 Fuß fortſetzt; darauf folgt ein ſchwarzgrauer Thon oder Letten, in welchem nicht weiter gebohrt wurde (v. Blücher). Die Soole wird hier erſt bey 70 Fuß aufgefangen. Wenn wir nun zu den verzeichneten Erdſchichten bey Greifswald zurückgehen, ſo iſt zuvörderſt von dem Torf zu bemerken, daß er nach faſt allen Richtungen um Greifs— wald vorkommt, und eine Mächtigkeit von 5 — 12 Fuß und darüber hat. Er liegt entweder auf dem Triebſand b, oder auch auf e, einem Gemenge von Sand, grobem Kies und Letten. An den gehörig abgeteuften Stellen laſ— ſen ſich deutlich See-Conchylien erkennen, und nachweiſen, daß nicht nur Sphagnum - Arten u. dgl., ſondern auch Seegras den Torf bilden helfen. Eine ganz merkwürdige Stelle findet ſich eine Achtelmeile nördlich hinter der hie— figen Saline, das Torfmoor des ſogenannten Roſenthals. In dieſem Torfmoor, welches für die hieſige Saline ſtark betrieben wird, iſt nicht nur deutlich die Vegetation eines Fichtenwaldes zu bemerken, ſondern ein zerſtörter Fichtenwald ſelbſt. Spärlich ſind Stellen, wo Spuren von Eichenſtumpen vorkommen, weniger ſelten findet man Birken und Erlen, herrſchend find aber Fichten (Pinus syl- vestris), an denen hin und wieder noch deutlich die Rinde zu erkennen iſt. Dieſe Fichten ſind bis zu den Stämmen, Zacken und Fichtenzapfen zerſtört; die Stämme ſind nicht von bedeutender Dicke, etwa nur zwiſchen 4 — 2 Fuß im Durchmeſſer; eine nicht geringe Zahl ſteht feſt gewurzelt in dem Erdreich unter dem Torf, und ragt 2 — 4 Fuß um ter der oberen Torfdecke aus dieſem Erdreich hervor, ſo daß die Stumpen vom Torf bedeckt ſind; dieſe ſtehen ſenkrecht, ſind häufig noch mit der Rinde bekleidet, haben graubräun— liches Holz, und ſind nur an der Oberfläche verändert. Fällung und Sägung ſind daran durchaus nicht zu bemer— ken; ſo auch nicht an den größeren und kleineren Baum— theilen, die unter und im Torfmoor regellos durcheinander liegen; an einigen Stellen hängen letztere noch mit dem Wurzeltheil des Truncus zuſammen, dem Anſcheine nach, gewaltſam umgebrochen. Einige dieſer Baumtheile find Halb verkohlt; an dieſen kleineren Baumtheilen iſt die Rinde meiſtens zerſtört, das Holz gebräunt, und auf der oberſten Schicht etwas zerſetzt. Auf dem Boden des Torfmoors 910 liegen Häuflein von Fichtenzopfen und Seemuſcheln; diefe Fichtenzapfen ſind ſaſt alle geſchloſſen; läßt man fie eine Zeitlang an der Sonne liegen, ſo öffnen ſie ſich, oder ent— falten ſich, wie friſche Zapfen. An Geräthſchaſten hat man in dieſem Torſmoor bis jetzt nur einige Wetzſteine gefunden, die deutlich von Menſchenhänden herrühren; ja, in dem Torfmoor des academiſchen Guts Potthagen fand vor einis gen Jahren ein Torfſtecher einen beilartigen Wetzſchiefer, der in Holz eingefaßt und mit Draht befeſtigt war. Von Knochen hat man nur größere Thierknochen, wie es ſcheint, von Ochſeu und Pferden, jedoch ſelten gefunden. Bey der Aulegung eines neuen Reſervoirs bey den Gradierwerken, wo man die Torſſchicht 13 Fuß durchſank, ſtieß man deut— lich auf Ueberbleibſel von einem Zaun und Pflaſter. Fra— gen wir über dieſes Torfmoor die Geſchichte, ſo finden wir darin nichts von jenem untergegangenen Fichtenwald ge— ſagt; die vorhandenen Pommerſchen Urkunden und Nach— richten führen nur einen großen Eichwald dieſſeits des Nyck— fluſſes von Kemnitz bis Boltenhagen und ebenſo bis Gütz— kow, und am jenſeitigen Ufer des Fluſſes von Luſt bis Wampen ſich erſtreckend auf; dagegen heißt das Roſenthal in den Privilegien vom Jahre 1207 — 1289 u. 1452 eine Viehweide, wie es noch jetzt iſt und auf einem 1658 auf— genommenen Plan der Stadt Greifswald und ihres Weich— bildes ſind keine Bäume verzeichnet. Nach einer alten Sage ſoll jedoch Greifswald ganz im Walde gelegen, wie es auch der Name andeutet, und auf jenem Terrain Bäume geſtanden haben, welches Letztere auch durch Obiges beftätigt wird. Der ſagenhafte Theil der Ge— ſchichte von Greifswald ſpricht von einem Dorfe, was vor Greifswalds Gründung von Fiſchern oder Schütern, welche mit Prahmen von der See Waaren in das Land hineinfuhren, dewohnt wurde; und auch noch jezt exiſtiert dafür ein Beweis, indem nehmlich ein Theil der Stadt „Schüterhagen“ heißt; auch iſt es durch die Sagen wahr— ſcheinlich gemacht, daß das Waſſer, namentlich der Nyck, der von der See jezt nur bis Greifswald fahrbar iſt, und ſich dann als ein Nach noch anderthalb bis zwey Meilen ſüd— weſtlich erſtreckt, tiefer hinein fahrbar war. Durch das be— ſagte Torfmoor ziehen ſich kleine Rücken, die dieſelben Erd— ſchichten zu baben ſcheinen, die oben angegeben; doch ent— halten ſie auch größere und kleinere Stücke von Kreide, die in einem ſchlechten Mergel liegen; ſolche Kreidebrocken fin— den ſich faſt überall unter der Erde längs dem nordöſtlichen Ufer von Neuvorpommern. Vergleicht man die vorſtehen— deu Ergebniſſe mit der Geſchichte und der Art des Terrains um Greifswald, was ich als bekannt vorausſetzen darf, ſo ſcheint wobl das Wahrſcheinlichſte, daß Greifswalds Boden urſprünglich ein trocknes Terrain hatte, daß auf dieſem Bo— den auch ein Fichtenwald ſtand, und von den erſten Be⸗ wohnern der Gegend gekannt und benutzt wurde, daß endlich dieſer Fichtenwald theils durch einen Orcan und theils durch eine damit verbundene Waſſerfluth umgeriſſen, und zum Theil von Schlamm begraben worden. Die tiefern Stellen wurden durch Alluvfalſand an ibren offenen Seiten einges dämmt, und fo der Grund zur Bildung des Torſmoors ges legt. Dieſer letzten Alluvial-Kataſtrophe, von der die Ge— ſchichte nicht redet, (nach v. Blüchers Bericht a. a. O. fol die Chronik von Roſtock von einer etwa vor 200 Jahe ren Statt gehabten Fluth bey Warnemünde ſprechen, wel⸗ 911 che in wenigen Stunden eine Höhe von 16 Fuß erreichte, und einen großen Theil der Rojtoder und Ribnitzer Heide, des Warnowthals u. ſ. w. unter Waſſer geſetzt haben mußte,) da ſie mindeſtens ſchon 800 — 1000 Jahre alt ſeyn muß, verdankt Greifswald und ſeine Nachbarſchaft einen großen Theil feines Torfbodens, der ſich auf nur etwas erhöhten Puncten nicht findet, und den diefe Gegend nach längerer Zeit, wenn er durch den Betrieb erſchöpft, vielleicht ganz wieder verlieren wird. — An mehreren Stellen enthält nicht nur bey Greifswald, namentlich der Grund der Saline, ſondern auch in der Um— gegend das Torfmoor Raſeneiſenſtein; auch iſt daſſelbe hin und wieder mit Salz durchdrungen, fo daß der daraus ge— wonnene Torf durch partielle Zerfegung beym Brennen etz was Salzſaure entwickelt. Ich konnte nicht finden, daß der Waſſerqualm, der in der Siederey in die Höhe ſteigt, freye Salzſäure enthielt, und muß, wenigſtens für dieſes Salz— werk, behaupten, daß der zuweilen vorkommende Geruch der Luft um die Saline nach Salzſäure dieſem Umſtand zuzu— ſchreiben iſt, indem die Siederey mit jenem Torf, und über— haupt mit Torf betrieben wird. Dieß iſt zugleich eine Berich— tigung einer früheren Stelle in meinem Aufſatz bey Erdmann. Die hieſige Soole wird, durch das Torfmeor hindurch— gehend, etwas mit den Beſtandtheilen deſſelben veruneinigt, ſo daß ein großer Theil der gewöhnlich gelben Rinde an dem Gradierwerk hierin ihren Urſprung findet. Die Rinde beiteht nur zu einem geringen Theil aus Salz; fie iſt größ⸗ tentheils kohlenſaurer Kalk, etwas Gyps, Eiſenoxyd, zum Theil in koblenſaurem Zuſtande, und eine grüne Materie, die durch Weingeiſt zu einer apfelgrünen Tinctur extrahiert wird. Das Verhalten dieſer grünen Materie gegen mehrere Chemicalien ſpricht dafür, daß es entweder eine Complica— tion von Blatt- und Holzgrün mit bräunlichem Extractioſtoff, welcher letztere in die Soole überzugehen ſcheint, oder ein eigenthümliches Grün ſey. Näher babe ich dieſen Gegenſtand bereits beyläufig in Erdmann's Journal erörtert, wo ich auch von einer, hier im Winter, namentlich im Februar oder März, unter den Dornen des Gradierwerkes vorkommenden Alge geſprochen babe, die aus dem Waſſer wie ein ſchönes himmelblaues Pigment ausſieht, welches auch den Schnee oder das Eis um die Saline himmelblau färbt. Im reflectierten Licht iſt die himmelblaue Tinctur bläulichroſenroth gefärbt. Ich gehe nun ab von dieſem Torfmoor, um noch Ei— niges von den darunter folgenden Erdſchichten zu ſagen. Das, was bis 116 Fuß liegt, verdient nur die Bemerkung, daß es mit etwas Salz durchdrungen, Partikeln von koh— lenſaurem Kalk und ſehr kleine Antheile Gyps entbält. Bey einigen Bohrverſuchen find größere und kleinere Stücke von luftbeſtändigem Schwefelkies zu Tage gefördert worden. Be— vor der neu angelegte Karlsbrunnen gehörig in Ordnung kam, wurde mehrmals ein trübes, ſchwarzes Waſſer herauf— geſchöpft, und die Pumpen mit einer ſchwärzlichen Rinde bekleidet; dieſe Rinde war meiſt Einfachſchwefeleiſen, fo auch jene Trübungs-Maſſe der Soole, entitanden durch die Ein— wirkung verweſender organiſcher Körper auf den geringen Gehalt an Eiſen » Vitriol der hieſigen Soole. Dieſer Eiſen » Vitriol wird weiterhin, beſonders beym Sieden 912 zu Eiſenchlorid, während ſich Gyps bildet, und fo ent— hält die Mutterlauge geringe Theile dieſes Salzes. Der friſche Brunnen riecht etwas nach Schwefelwaſſerſtoffgas, was wohl aus dem Torfmoor kommt; denn wo das Erd⸗ reich mit dichten Pumpen, und tiefer zur Schöpfung durch: ſunken iſt, fehlt dieſer Geruch. Es gibt zwar in den benach- barten Gegenden Quellen, die nicht ganz arm an Schwe— felwaſſerſtoffgas find, es findet fich jedoch immer Torfboden dort, aus dem durch organiſche Zerſetzung, und unter der Wirkung derſelben auf ſchwefelſaure Salze Schwefelwaſſer— ſtoffgas und Schweſelſalze hervorgehen können, wobey ich an. Vogel's Beobachtungen kaum erinnern darf. Solche Bewandtniß hat es wohl mit dem geringen Schwefelwaſſer⸗ ſtoffgasgehalt an mehreren Stellen von Pommern und Meck— lenburg. Ich erinnere mich hiebey an einen Brunnen zwi— ſchen Stettin und dem erſten Chauſſeehauſe, nach Berlin zu, und zwar dicht an dieſem Hauſe, der ſehr reich an Schwe— felwaſſerſtoffgas und ſchwärzlichtrübe durch Einfachſchwefelei— ſen iſt; er entſpricht gewiß dem Geſagten, verdiente jedoch näher unterſucht zu werden. In Neuvorpommern iſt nur eine ſolche Quelle gefaßt, nehmlich die von Hohenbüſſow, welche Herr Apotheker Griſchow unterſucht hat; nach ihm enthält fie in 1 Pfd. 0,21 Kubikzoll hepatiſches Gas, und außerdem ſollen darin, und zwar in 1 Pfd. ſeyn: 4,62 Kubikzoll Kohlenſäure, 0,72 Kubikzoll, 2,5 pC. Sauerſtoff— haltiges Azot, 1,722 Gran Kaliumchlorid, mit Spuren von Natriumchlorid, 0,866 Gran Kaliſulphat, 0,750 kohlenſaures Kali, 0,444 Gr. Extractivpſtoff oder ertractivjtofffaures Kali, 0,140 baſiſcher und ſaurer ſchwerlöslicher Extractivſtoff, 0,142 Gr. kohlenſaures Eiſenoxodul, 4,078 Gr. kohlenſaure Kalkerde und 0,670 kohlenſaure Bittererde, nebſt Spuren eines barzigen Stoffes. Griſchow bemerkt dabey zwar, daß ein großer Theil des kohlenſauen Kalks und der koh— lenſauren Bittererde in dem „lebendigen Waſſer“ als falz: ſaure Kalkerde, ſchwefelſaure Bittererde und ſchweſelſaure Kalkerde (letztere in geringer Menge) neben in Kohleuſäure aufgelöſtem Kalk-, Talk - und Kalicarbonat, und daß auch das meiſte Kaliumchlorid und Kaliſulphat als Kalicarbonat in jenem Zuſtande des Waſſers vorhanden fen; allein dieß kann doch die Anſicht nicht hindern, daß dieſe Reſultate auffallend find, die ich auffordernd citiere, da es nicht ganz unwichtig wäre, die wahre Natur der Quelle über alle Zwei— fel zu erheben. Gehen wir nun zu der Erdſchicht über, welche über 116 Fuß binaus den Boden bildet, fo find die Beſtandtheile für die Geognofie von Pommern und Mecklenburg beach- tenswerth: Aus dem ſchwärzlichgrauen mit Sand vermiſchten Letten zog Salzſäure Eifenoryd, Thonerde und Kalk aus. Er brauſte wenig mit Säure; Salpeterſäure entband etwas Salpetergas damit; ſchon bey gelindem Erhitzen gab die Maſſe etwas ſchwefelige Säure aus, verpuffte etwas mit chlorſaurem Kali, und ſtellte eine rothe Maſſe dar. Erik dadurch, daß fie mit Kali geglüht wurde, konnte die Maſſe durch Solzſäure vollkommen zerſetzbar gemacht werden. Auch mit bewaffnetem Auge war darinn kein Schwefelkies zu entdecken, und mit Leichtigkeit ließ fie ſich zu dem feins ſten Pulver zerreiben. Als die mit Salzſäure übergoſſene, dann wieder einge⸗ trocknete Maſſe in einem Retörtchen mit chlorſaurem Kali (Zum Einſtecken für die Reiſenden nach Wien.) Tur Tiener Versammlung. Es kann den Naturforſchern und Aerzten nuͤtzlich und angenehm ſeyn, zum Voraus zu erfahren, was fuͤr Merk— wuͤrdigkeiten unterwegs etwa zu beſuchen ſind, und welche Maͤnner ihrer Faͤcher an den verſchiedenen Anſtalten zu Wien ſtehen. Wir geben ihnen daher eine kurze Anweiſung auf die Reiſe und ein Verzeichniß der Wiener Anſtalten, ſo weit uns die Vorleſecataloge und ſonſtige Huͤlfsmittel zu Gebote ſtanden. — O. Die meiſten Fremden werden auf 2 Wegen nach Wien kommen, entweder durch Boͤhmen oder auf und an der Donau. Die den Geognoſten und Chemikern wichtigen Baͤder Boͤhmens, fo wie die großartigen naturhiſtoriſchen Sammlun— gen Prags ſind hinlaͤnglich bekannt. Donaufahrt. Das beſte Handbuch fuͤr die Donaureiſenden iſt: „Der Donauſtrom von Prof. Schultes“ (dem Bo— taniker) Bd. I., von Ulm bis Paſſau, bey Doll in Wien; Bd II., von Paſſau bis Wien, bey Cotta 1827, worinn man nicht bloß die Merkwuͤrdigkeiten der einzelnen Orte mit beſonderer Beruͤckſichtigung der naturhiſtoriſchen und mediciniſchen Gegenſtaͤnde findet, ſondern auch eigene Anhaͤnge über die Geognoſie und die botaniſchen Gärten Man wird nicht verſaͤumen, die anſehnlichen und fuͤr die Naturwiſſenſchaften beſonders thaͤtigen Abteyen Krems— münfter, St. Florian, Melk, Goͤttweih, Neu— burg, und wer uͤber Salzburg kommt, St. Peter daſelbſt, wo der Praͤlat ein artiges zoologiſches Cabinet angelegt bat, fo wie auch Lambach zu beſuchen. Man findet uberall tüchtige Mathematiker, Phyſiker und Naturhiſtotiker, und kann einer freundlichen Aufnahme gewiß ſeyn. Roͤmiſche Ruinen oder wenigſtens Plaͤtze ſind laͤngs dem ganzen Donauufer von Günzburg bis Preßburg in Menge vorhanden und finden ſich in dem Werke von Schultes angegeben. Dr. Nick und Apoth Reichard zu Ulm haben bee reits ein Schiff gemiethet, fo wie Directot Hoppe und Pro— viſor Fuͤrnrohr zu Regensburg. Das Schiff koſtet etwa 150 bis 200 fl. An wichtigeren Orten, wie in Regensdurg, Paſſau und Linz ſollte das Schiff wenigſtens 2 Naͤchte, bey Melk und Goͤttweih eine Nacht bleiben, damit man die nöthigen Ausflüge machen koͤnnte. Was es in Regensburg und Paſſau zu ſehen gibt, iſt bekannt. Von Hafnerzell unter Paſſau bis Linz ſieht man vom Schiffe aus die Ruinen der berühmten Feſte Schau m— burg, ſo wje das ſchoͤne Donauthal, nehmlich die Gegend um Eferding. Zu Linz muß Halt gemacht werden. Dieſe niedliche Stadt liegt in einer angenehmen Gegend, und hat Sehenswerthes, die k. k. Zeug =, Tuch- und Teppich-Fabrik, die ſchoͤne Marmorſaͤule auf dem Platz und das phyſicaliſche Muſeum. Zwar iſt der berühmte Entomolog Duftſchmidt geſtorben; allein es ſind noch Freunde der Naturwiſſenſchaften da: die Herren Streinz, Protomedicus und Regierungs— rath, Koͤnig, Rector und Profeſſor der Oeconomie und Na⸗ turgeſchichte, Biſchoff, Buͤrgermeiſter, Ullrich, k. k. Rech⸗ nungs⸗Official, und Knoͤrlein, Baudirections-Practicant; jeder der zwey letzteren beſitzt eine reichhaltige Inſecten-Samm⸗ lung. ; 9. Bon Linz waͤre ein Ausflug nach der Benedictiner-Ab⸗ tey Kremsmuͤnſter zu machen; in vier © tunden fährt man dabin. Dort findet man den ſogenannten mathemati⸗ L Inſtrumenten, in der That ein impoſantes Gebaͤude, von meh— reren Stockwerken. In dieſem ſind die verſchiedenen Natura— lien- Sammlungen mit einer bedeutenden Anzahl von Gemaͤl— den, das phyſicaliſche Cabinet ꝛc. enthalten; in der Abtey ſelbſt eine reichhaltige Bibliothek und die Schulanſtalten. Hr. Har— tenſchneider, ein ſehr gefaͤlliger und wohlunterrichteter Mann iſt Bibliothekar und Profeſſor der Naturgeſchichte. Der Ar— chivar Waller iſt Entomolog. Man wird dort überhaupt eine frundliche Aufnahme finden. Von Kremsmuͤnſter fuͤhrt eine gute Straße, die man in 34 Stunde fährt, durch eine anmuthige Gegend nach dem Chorherrenſtift St. Florian, wo man wieder ſeine Herberge aufſchlagen kann. Hier findet man ein huͤbſches Gebaͤude in einer freundlichen Gegend, mit einer ſchoͤnen Kirche und einer betrachtenswerthen Orgel; ferner ein va— terlaͤndiſches Vogel = und Inſecten ⸗ Cabinet, an dem feit mehreren Jahren geſammelt wurde; eine mit der van der Nulliſchen vermehrte Conchylien Sammlung, Mine- ralien, ein Zimmer mit altdeutſchen, und drey mit verſchie—⸗ denen andern Gemaͤlden, eine Bibliothek und eine Sammlung von antiken Muͤnzen; endlich iſt hier der Garten, in dem der Pomolog Schmidtderger ſeine vortrefflichen Verſuche uͤber Veredlung des Obſtes und ſeine lehrreichen Beobachtungen uͤber die Lebensart der Inſecten anſtellt. Von St. Florian hat man nur einen Weg von zwey Stunden zuruͤck nach Linz. Von roͤmiſchen Alterthuͤmern iſt in dieſen claſſiſchen Gegenden nicht mehr viel zu ſehen; um Enns, in deſſen Naͤhe das alte Lauriacum geſtanden, werden jedoch noch von Zeit zu Zeit roͤmiſche Muͤnzen und andere Kleinigkeiten ausgegraben; das Merkwuͤrdigſte aber, was man dort gefunden hat, iſt ſchon lange anderswohin gebracht worden. Von Linz hat man auf der Donau eine angenehme Fahrt bis Melk, wo wieder gelandet werden ſoll, um dieſes ſchoͤne Kloſter, ein praͤchtiger Palaſt, zu ſehen. Dort trifft man wieder eine Naturalien-Sammlung, eine anſehnliche Bib— liothek mit vielen Manuſcripten und einige ſchoͤne altdeutſche Gemaͤlde in der Hauscapelle des Herrn Praͤlaten an. Profeſſor Reineg ger daſelbſt iſt Botaniker. Unter dem Strudel wird man recht thun, dei St. Ni: cola auszuſteigen und zu Fuß ruͤckwaͤrts zu gehen, um die Gegend zu betrachten, durch die man zu ſchnell getrieben worden. Auch Maria Taferl ſollte man beſuchen we— gen der ungeheuren und reichen Ausſicht, deßgleichen Pech— larn das roͤmiſche Arelape und aus dem Nibelungenlied bekannt. Von Melk nach Krems ſieht man vom Schiffe aus auf dem rechten Ufer der Donau die Ruine Aggſtein, in ein m fuͤrchterlich ſchoͤnen Thal, auf dem linken das alte, in der Geſchichte durch die Gefangenſchaft von Richard Löwen: herz ſo merkwuͤrdige Schloß Dirnſtein. In Krems iſt nur die Kirche ſehenswerth; aber von dort aus iſt ein Aus⸗ flug nach Gott weih nicht zu unterlaſſen. Dieſe durch das Chroni. on gottwicense ſchon laͤngſt berühmte Benedic⸗ tiner⸗Abtey liegt auf dem rechten Ufer der Donau, eine Stun⸗ de entfernt von Krems auf einem hohen Berg, von welchem man ringsumher eine herrliche Ausſicht hat. Man findet da eine ſchaͤtzbare Bibliothek, eine ausgezeichnete Kupferſtich-Samm⸗ lung, Münzen und Naturalien, und in der Naͤtze ein der Abtey angehoͤriges Bergwerk, dem der Gurhoſian entdeckt eee Anstalten in und um Selten, A. Univerfitdt. _ 1. Mediciniſche Facultaͤt. Director: Frhr. v Stifft; Vice-Directoren: Frh. L. von Tuͤrkheim, J G. Plenker. - Joh. v. Scherer lehrt Einleitung in das medic. chirurgiſche Studium; ſpecielle Naturgeſchichte nach Blumenbach. M. Mayer Anatomie nach feinem Lehrbuch. v. Jacquin Botanik nach ſeines Vaters Lehrbuch; allgem. Chemie nach ſeinem Lehrbuch; Pharmacie. na höhere Anatomie und Phyſiologie nach Len— oſſek. J. Wisgrill allgem. Pathologie und Therapie; Materia medica, Diaͤtetik u. Receptierkunſt, beide nach Hartmann. J Ph. Horn Geburtshilfe nach ſeinem eigenen Lehrbuch, v. Loͤweneck theoret. Chirurgie nach Ehelius; Bandagen— und Inſtrumentenlehre. Hildenbrand Clinik; ſpecielle Theraple. A. Hayne Seuchen der Hausthiere nach Veith. Bernt gerichtliche Arzneykunde; medie Policey; beyde nach eigenem Lehrbuch; Rettung Scheintodter. A. Roſas Augenkrankheiten theoretiſch und practifch nach Beer. L. Herrmann Phyſiologie, allgem. Pathologie u Therapie; Materia medica, Diaͤtetik und Receptierkunſt. A. Wawruch ſpecielle Therapie un) Elinik nach Raimann. J. v. Wattmann chirurgiſche Elinik und Operationen; chirurgiſche ſpecielle Terapie. J. Klein geburtshilfliche Uebungen. J. Wagner pathologiſche Anatomie. G. v. Carabelli Zahnarznepkunde. Fr. Mohs Mineralogie nach eigenem Lehrbuch. J. E. Loͤbiſch Frauen- und Kinderkrankheiten. A. A. Weiß deßgleichen. M. Ehrmann pharmaceutiſche Waatenkunde u. Pharmacie nach eigenem Lehrbuch. Dieffenbach Kenntniß eßbarer und giftiger Schwaͤmme, und anderer Pflanzen. Thierarzney⸗Inſtltut. Director: J Lidl. J. E' Veith Naturgeſchichte u. Geſundheitspflege der Hause thiere; theoretiſche Veterinaͤr-Chirurgie; gerichtliche Thier⸗ heilkunde. v. Erdelyi Anatomie und Phyſiologie des Pferds nach et genen Lehrbuͤchern. . J Langen bacher Theorie des Hufbeſchlags nach eigenem Lehrbuch; chirurgiſche Clinik; das Exterieur des Pferds nach Havemann; chirurg. Operationslehre: Geſtuͤtkunde. Buch muͤller Naturlehre, Chemie, allgemeine Pathologie u. Therapie; Nahrungs- und Heilmittellehre nach elgenem Lehrbuch. A Hayne mediciniſche Clinik; ſpecielle Nofologie und The⸗ rapie nach Veith; Seuchenlehre und Veterinaͤr-Policey nach Veith. II. Philo ſophiſche Facultaͤt. Jenko Elementar-Mathematik nach Appeltauer. J. Salomon daſſelbe. A. Baumgartner Phyſik mit angewandter Mathematik; populäre Mechanik; beyde nach eigenen Lehrbuͤchern. A. Schroͤtter daſſelbe. A. v. Ettingshauſen hoͤhere Mathematik nach eigenem Lehrbuch. J. Littrow Aſtronomie nach eigenem Lehrbuch. L. Mayer populäre Aſtronomie nach Littrow. A. Braunhofer Naturgeſchichte nach eigenem Lehrbuch, F. Kettner Landwirthſchaft nach Burger. 5 Scholz, der Phyſiker, iſt jetzt Director der Porcellanfabrik. B. Joſephiniſche mediciniſch chirurgiſche Academie. Director: Is fordink. N J. v. Zimmermann Chemie und Botanik. J. v. Scherer Phyſiologie u. patholog. Anatomie. Zang theoretiſche Chirurgie. | J. R Biſchoff ſpecielle Therapie und mediciniſche Klinik. Schwarzer Geburtshilfe. A Römer Anatomie: C. Fiſcher Naturgeſchichte. M. Hager pract, Chirurgie, Operationslehre, chjrurg. Clinif, P. Wagner gerichtliche und Staats-Arzneykunde, militär. Geſundheits-Policey. Fr. Jaͤger Augenheilkunde. Töltenyi allgemeine Pathologie, Therapie, Materia me- diea und Receptierkunſt. B. Eble Secier-Uebungen. Mitglieder: J. v. Sax. Stabs⸗Feldarzt. L. Boer Prof. emeritus der Geburtshilfe. F. v. Rudtorfer Prof. emer, der Cbirurgfe. J. v Raimann, früber Cliniker, jetzt Leibarzt. Hoſt, der Botaniker, iſt Leibarzt. C. Polptechniſches Inſtitut. Director: J. J. Prechtl. J Ph. Neumann Phyſik. Meißner techniſche Chemie. Urzberger Maſchinenlehre. Altmütter Technologie. Stampfer practiſche Geometrie. A. Burg boͤhere Mathematik: J. Salomon Elementar- Mathematik. F. Riepl Waarenkunde, Naturgeſchichte. Besklda Elementar-Matbematik. Allgemeines Krankenhaus Director: Guͤntner Primaraͤrzte: Reuß, Eift, Seeburger Primarwundaͤrzte: Seibert, Gaßner, Heger. Es gibt noch eine Menge Krankenhaͤuſer in Wien, die wir aber unmoglich aufführen können. ; E. Naturalien » Sabinek Director: C. v. Schreibers Cuſtoden und Aufſeher: . Megerle von Mühlfeld für die niederen Thiere. L. Trattinnick, Landſchafts⸗Phytograph, für das Herba⸗ tium. \ Joſ. Natterer jun. für Saͤugthiere und Vögel. J. E Pohl fuͤr das Herbarium V. Kollar fuͤr die Inſecten P. Partſch fuͤr die Mineralien L. M. Dieſing Joh. Natterer (wohl der in Brafilien) 5 (Wir finden Fitzinger nicht im Verzeichniß; er iſt doch wohl Aufſeher der Amphibien und Fiſche ) Director des phyſical. Cabinets iſt Stelzhamme r. F. Gaͤrten: Zu Schönbrunn iſt Director Bredemeyer Hofgärtner: F. u. G. Schott, Antoine, Welle. In Laxenburg find Hofgartner Rauch u. Ullmann. Es gibt noch viele reiche u. praͤchtige Gaͤrten um Wien, die man in Schultes findet. G. Forſt⸗Lehranſtalt zu Mariabrunn. Director: Graf E. v. Hoyos. Local⸗Director: Frhr. Stietka v. Wachau. J. A. Schmitt Forſt-Wiſſenſchaft. G. Winkler Forſt⸗Mathematik. F. Hoͤß Forſt⸗Naturkunde. — m 915 geglüht wurde, wobey fie etwas detonierte, erhielt ich etwas kohlenſaures Kali; deſtilliertes Waſſer zog aus dem blauen Letten etwas Kochſalz aus. Der Gehalt war jedoch nicht von der Bedeutung, daß man den blauen Letten ohne Zwei: fel für einen fchwachen Salzthon zu halten berechtigt wäre, wenn dieß manche Verhältniſſe auch nicht ganz unwahrſchein— lich machen; daß Salz konnte hindurch geſickert ſeyn. Aus der Unterſuchung geht doch ſoviel hervor, daß dieſe tiefſte Schicht der Bohrverſuche ein ſchwefel- und kohlenhaltiger Thon, und durch Kohle größtentheils gefärbt iſt. An einigen Maſſen riecht man ſchon den Schwefel ganz deutlich, wenn man ſie zwiſchen den Händen reibt. & Der bisherige Bericht ſcheint mir kein unwürdiger Beytrag zur Geognoſie von Mecklenburg und Pommern zu ſeyn, namentlich zu den Beweiſen, daß Mecklenburg und Pommern höchſtwahrſcheinlich ein weites Feld von Braun— kohlen haben, wofür auch ſonſt ſchon entſcheidende Thatſa— chen vorhanden find. Obgleich jene Bohrverſuche bey Col— berg, Greifswald und Sülz noch auf kein Salzlager ge— ſtoßen find, fo iſt es, auch zum Theil ſchon aus der Be— ſchaffenheit jenes blauen Lettens, zu vermuthen, daß in grö— ßerer Tiefe, oder an gewiſſen auch höheren Stellen, ein Schwefel- und Kohlehaltiger Salzthon die Urſache der an ſo manchen Stellen jener Länder vorkommenden Salzquel— len iſt. Was die Soolquellen von Greifswald anbelangt, ſo find fie nicht auf eine kleine Stelle beſchränkt; in der Um— gegend kommen mehrere vor, die aber verſchüttet ſind, und nicht betrieben werden; dahin gehören namentlich die Quel— len von Richtenberg, Griſtow und Radewitz auf Rügen, deren die Urkunden vom 13. Jahrhundert Erwähnung thun. Greifswalds Soolquellen ſcheinen immer ſchwächer gewor— den zu ſeyn; und wenn auch beſtimmt wegen der Nähe des Ryks wildes Waſſer jetzt mehr als ſonſt eindringen mag, ſo iſt gleichwohl anzunehmen, daß ſie mit keinem zu— ſammenhängenden Salzthon in Verbindung ſtehen. Sie kommen gleich denen zu Sülz und Colberg in einer oben ſchon angedeuteten Grandſchicht zu Tage, ſteigen jedoch nicht mehrere Fuß über das Niveau des Ryks oder auch der See in dle Höbe, und ſind von der Windrichtung und dem Waſſerſtand nicht ſo ganz unabhängig, als daß man nicht annehmen könnte, daß die Soolen ſtellweiſe, oder durch Zuſickerung mit dem Ryckwaſſer communiciren. Daher kommt es denn wohl auch, daß der Druck, welchen die Soolen erleiden, und der zu Sülz (f. v. Blücher) nicht unbedeutend iſt, auf die Soole hier nur gering iſt, und ſich der Gehalt überhaupt durch mehr eröffnete Erd poren verringert bat. Es ſind hier 8 Gradiergebäude nöthig, um die Soole ſiedefähig zu machen, und während fie vor an— derthalb bis zwey Decennien im letzten Gradierwerk durch— ſchnittlich 12 — 16 pC. Salzgehalt gewann, enthält fie jetzt nur 6 — 12 pC. nach der letzten Gradierung, fo daß man neue Brunnenanlagen gemacht hat, die aber keine rei— chere Soole liefern; wohl, weil fie nahe dem Rockfluß lie: gen. — Dafür ſpricht auch die chemiſche Analyſe: 1802 ſtellte der hieſige Herr Archiater, Profeſſor von Weigel ‚eine Unterſuchung im Auftrage der ſchwediſchen Regierung an, deren Reſultate in Crells Annalen, Jahrg. 1804 befind— lich find; damaks waren 5 —4 pC. Salz und zwar 2,88 As 1851. Hft. 9. pi 914 bis 3 pC. Kochſalz, und 0,92 — 0,102 Mutterlaugenſalz in der friſchen Soole, und das fpec, Gewicht betrug zwiſchen 1,026 u. 1,050 bey 113 R., während die Soole meiſt con= ſtant zwiſchen 6 — 7“ R. warm iſt. Nach einer Beſtim— mung, die ich in dieſem Jahre, alſo ſeit 28 Jahren jener erſten Unterſuchung, gemacht habe, enthält die Soole jetzt nur 1,25 — 1,30 pC. Kochſalz, oder mit den Chloriden nur Calcium und Magnefium vereint betrachtet, 1,51 — 1,37, allerhöchſtens im Ganzen 2 pC. und hat ein ſpec. Gewicht zwiſchen 1,0082 — 1,010 — 1,018. Im Uebrigen ift von der Sbole Greifswalds zu behaupten, daß fie nur eine ver- dünntere Sülzer Soole (dieſe enthält nach v. Blücher etwa zwiſchen 4,5 — 4,5 Kochſalz) iſt, und weniger Gyps enthält, der ſich hier in den Erdſchichten nur zu Spuren findet, während er in Mecklenburg ſchon deutlicher auftritt. Die Mutterlauge enthält Bromid und etwas Jodid, wie die Sülzer und andere Soolen. Intereſſant iſt es auch, daß das Verhältniß des Chlorcalciums zum Chlormagneſium, von 7:4, wie es in der Mutterlauge zu Sülz ſtatt findet, oder näher von 107,5:63,5, hier daſſelbe iſt, indem meine Analyſe der biefigen Mutterlauge 74,191 : 41,819 angibt. Beydes in 1000 Theilen der Mutterlauge. Nach allem dieſem geht eine große Uebereinſtimmung hervor des hieſt— gen Bodens mit dem von Mecklenburg. Ju einem beſon— deren Aufſatz: »Die Saline zu Greifswald, in geognoftifchee und chemiſcher Beziehung, insbeſondere auch über den Broms gehalt ihrer Soole, und die Methode, das Brom quanti— tativ abzuſcheiden«e, weiterhin in einer Fortſetzung und Bez merkungen über den techniſchen Betrieb, welches Erdmanns Journal enthält, babe ich über das hieſige Salzwerk aus— führlich geſprochen, und muß mich auf dieſe Arbeiten, ſo wie die Forſchungen von v. Oeynhauſen, v. Blücher, u. A. beziehen und an dieſelben anſchließen. 54) Ueber die Prüfung der Soolen auf den wahren Kochſalzgehalt. So groß auch die Verdienſte Lamberts, Joh. Andr. Biſchofs u. A. um die Beſtimmung des Salzgehalts der Soolen für den techniſchen Betrieb ſind, ſo iſt es doch häu— fig der Fall, daß die Tabellen, abgeſehen von ſchlechter Bes folgung der Vorſchriften, nicht mit der Erfahrung überein ſtimmen, und außerdem dieſe Soolwägungen nicht über den quantitativen Gehalt der Caleium - und Magneſium— chloride entſcheiden. Etwas umftändlicher, jedoch noch eine fach genug, um techniſchen oder practifchen Werth zu be— halten, und zuverläſſiger den wahren Gehalt an Kochſalz ergebend, würde es ſeyn, wenn man eine gewiſſe Quantität der ſich im verſchloſſenen Glaſe abgeſetzt habenden Soole mit kohlenſaurem Ammoniak (der Saliniſt könnte ja gerei— nigtes Hirſchhornſalz aus den Apotheken leicht beziehen) hinreichend verſetzte, bis zur Trockne in einem ſchicklichen Gefäß (am beſten in einem 2 — 5 Unzen Waſſer faſſenden, etwas hohen Platintiegel, den wohl gern jedes Salzwerk anſchaffen kann und mag) eindampfte, und bis zur Entfer- nung des entſtandenen Salmiaks und des überflüffigen koh— lenſauren Ammoniaks erhitzte, darauf die Maſſe wöge, mit deſtillirtem Waſſer auszöge, und das abfiltrirte, ausgeſpülte und getrocknete Kalk- und Talkcarbonat dem Gewicht nach beſtimmte, um das Kochſalz durch Abrechnung zu gewinnen oder auch einzudampfen, und ſelbſt zu waͤgen. Dieſe Bes 58 913 ſtimmungsweiſe gibt genau den wahren Kochſalzgehalt, und zugleich durch Rechnung leicht die Menge der Mutterlau— genſalze. Dieſer Verſuch könnte in 1 —2 Tagen beendigt ſeyn, und der Saliniſt dürfte bald die dazu nöthige Ge— ſchicklichkeit und Kenntniß erreichen. In einem auf ſolche Weiſe angeſtellten Verſuch, gab der hieſige Friedrichsbrunnen in 107,708 Grammes 1,546 Gr. Chlornatrium und 0,065 Gr. Kalk- und Talfcarbonat, welches 0,0735 Gr. Mutterlaugenſalz, im trocknen Zuſtande, und als Kalkcarbonat zu Chlorcalcium berechnet, betragen würde. In 100 Theilen waren demnach 1,25 Kochſalz und 0,0677 Mutterlaugenſalz enthalten. In dieſem Falle betrugen die Mutterlaugenſalze nur ſehr wenig. Ihr Ge— halt hat auch beſtimmt abgenommen. Der Brunnen iſt ſonſt nicht ganz ſo ſchwach. Dieſe Beſtimmungen ſind na— türlich nur für den techniſchen Betrieb vorgeſchlagen. Das ſpec. Gewicht des Friedrichsbrunnens betrug bey 15° = 1,0082, (das des Roſenthaler oder älteſten Brunnens 1,0096 in an— deren Fällen etwas mehr); dieſer gab nun bey obigen und andern Unterfuchungen 1,25 Kochſalz und ohngefähr 0,0677 Mutterlaugenfalz, zufammen 1,5177 Salz auf 100 Theile; nach Bifchofs Tabellen müßte nun etwa 1,1540 Gr. Salz darin geweſen ſeyn, und da ich mir keines Fehlers bewußt bin, und mehrmals daſſelbe Reſultat erhalten habe, fo glaube ich, daß Biſchofs Tabellen nicht überall über den wahren Salzgehalt richtig entſcheiden können. 55) Paſtor Müller aus Hamburg ſprach über die Feuerſteiubildungen der Hamburger Gegend. 56) Menge aus Lübeck: Einige Bemerkungen über die Lagerſtätte der Edelſteine und der ed⸗ len Metalle. Er weist in dieſen Bemerkungen auf gewiſſe Localitäts— Geſetze hin, welche ſich durch Erfahrung zeigen und die nach forgfältigen Beobachtungen näher zu beſtimmen wären. Zu— erſt wird angegeben, wie die größten Reichthümer an edlen Metallen und Edelſteinen in der Erdſchicht unter der Damm— erde, welche ſich durch Zerſetzung oder Verwitterung der— jenigen Felsarten gebildet, die fie decket, vorkommen, und am Ural durch Waſchen gewonnen werden. Zum andern ſollen die Edelſteine und edlen Metalle ſich in gewiſſen Ver— zweigungen der Felsarten vom Hauptſtamme, indem auf das dendritiſche Gebilde der Felſenglieder hingewieſen wird, eingeſchloſſen ſeyn, welche durch Verwitterungen entblößt werden. Dann werden Höhenkreiſe bemerkt, die den edlen Erzeugniſſen eigen ſeyn ſollen und welche nicht nach dem Niveau des Meeres, welches an der isländiſchen Küſte nach ſeiner Behauptung 3000 höher in die Atmoſphäre hinein— reiche, als an der Holländiſchen, ſondern nach der Wolken— bahn zu deſtimmen wäre ꝛc. Ferner ſollen die Verhältniſſe der Gemengtheile der Felsarten beobachtet werden, welche auf die edlen Erzeugniſſe Beziehung haben, ſo daß man ſo— wohl an Felsarten als an ihren Zuſammenſetzungen zuvor beſtimme, was zu ſuchen ſey ꝛc. Derſelbe glaubt, daß die Erſcheinungen am Ural ſich auch in andern Gebirgszügen zeigen könnten, und ſpricht endlich den Wunſch an die Naturforſcher und Aerzte aus, zunächſt Unterſuchungen im deutſchen Gebirge anſtellen zu 910 laſſen, die günſtige Reſultate geben könnten, und zeigt ſich bereit, im nächſten Sommer in den Carpathen den Anfang dieſer Unterſuchungen, ſowohl auf Platin, Gold und Edel— ſteine, als auch auf andere Productionen der Erde zu mas chen und die Rejultate der Verſammlung in Wien vorzulegen. c) Botaniſches Fach. 57) Steinheim aus Altona ſchickte einen aus Su— rinam gekommenen Pilz, der als neu erkannt und nach dem Vorſchlag des Vorſtandes, mit Zuſtimmung der An: weſenden, Agardh zu Ehren Boletus Polyporus agardhii auct, sect, bot. genannt wurde. S. Flora pag. 73. 58) G. Booth zeigte eine Dryandra aus Neuhol— land, welche Lehmann für D. cuneata erklärte; ſ. Flora P. 74. 8 59) R unge aus Breslau über die Blumenſtoffe als Beleg der Möglichkeit einer chemiſchen Botanik. p. 75. 60) Fleiſcher aus Mietau zeigte coloſſale Blätter der Viola hirta. S. Flora p. 76. 61) Reum machte aufmerkſam auf einige Erſcheinun— gen beym Wachſen und Verhalten der Holzpflanzen, als / Vorbereitung zu einer bejjern Erklärung über das Ernähren und Wachſen derſelben. Namentlich ſuchte er zu beweiſen, daß geſunde und uns verletzte Wurzeln keine körperlichen Stoffe als ſolche in ſich aufnähmen, und daß das gewöhnliche Eintreiben gefärb— ter Slüffigkeiten in verletzte Pflanzen kein Ernähren, fon= dern ein Tödten derſelben ſey. — Dabey zeigte er auch auf die Bedingung hin, unter welcher ein Stamm ohne Wurzeln und ein Wurzelſtock ohne Stamm viele Jahre fortwachſen könne, wenn nehmlich nur ein Aſt oder eine Wurzel mit einem lebenden Stamme verbunden ſey, wie jedesmal bey den bekannten Tannenſtöcken, die ohne Blätter und Zweige fortwuchſen. Ferner zeige der ſogenannte Saftfluß bey ver— letzten Tannen im Sommer und bey mehreren Holzarten in warmen Herbſttagen, daß es auch hier einer beſſeren Er— klaͤrung bedürfe, als die gewöhnliche, die nur ein Steigen der Säfte im Frühjahre annehme, und daß überhaupt eine eigentliche Circulation gar nicht ſtatt finde, ſondern nur ein Streben der Pflanze, die gemachte Verletzung wieder aus— zuheilen. — Zugleich ſuchte er nachzuweiſen, daß die Saͤfte geſunder Holzpflanzen im Winter niemals gefroren, d. h. ernitallifict ſeyen, daß dieß immer erſt nach dem Verletzen derſelben ſtattfinde, und daß das Gefrieren der Säfte den unausbleiblichen Tod des Pflanzenorgans zur Folge habe. Dahin gehörten auch die ſogenannten Froſtriſſe bey excentriſch gewachſenen Bäumen, die zuweilen auch im Sommer ent- ſtänden, z. B. bey Pinus Strobus. — Endlich glaubte er aus feinen Verſuchen und Beobachtungen annehmen zu dür— fen, daß die Pflanzen den Boden mehr durch Ausſcheidun— gen, alſo durch ein Geben, als durch ein Nehmen verändern, und daß dieſes Ergebniß höchſt wichtig für die Cultur der Pflanzen ſey. Ueber dieſe und ähnliche Ergebuſſſe aus dem Wachſen und Verhalten der Holzpflanzen, wird derſelbe weiter ſich druckſchriftlich verbreiten. S. Flora | | 1 * 7 ) j | 4 4 9127 ; d) Zoologiſches Fach. Vorſtand: Kammerrath Schleep aus Gottorf. a) Der Secretär machte die Verſammlung mit einer Schrift bekannt, betitelt Tabula anatomica Leonardi da Vinci, summi quondam pictoris e bibliotheca au- gustissimi magnae Britanniae Hannoveraeque Regis deprompta, Venerem obversam e legibus naturae homi- nibus solam convenire, ostendens. Fol. cart. Lüneb. apud Herold. 1830. (16 ggr.). b) Ferner theilte er einen Brief mit, in welchem ein drey— farbiger Kater zum Kaufe angeboten wird. c) Endlich übergibt er im Namen von Mertens aus Bremen der Geſellſchaft zur Anſicht ein Verzeichniß von Vögeln, die Dr. Oppermann, zu Delmenhorſt im Olden— burgiſchen, zum Kaufe anbietet, und zugleich eine Abhand— lung deſſelben „Ueber künſtmäßiges Ausſtopfen der Thiere, beſonders der Vögel, u. ſ. w.“ Die Vogelſammlung gehörte dem verſtorbenen Dr. Wenke zu Harmenhuſen und zählt 380 Stücke, worunter 42 ausländiſche, ſehr gut ausgeſtopft. Dabey find noch viele Ener, und man ver: langt für das Ganze 700 Rthr.; für eine Conchylien-Samm— lung nebſt einigen Lurchen und Fiſchen 125 Rthr., was nach Opper manns Meynung nicht zu viel fen. Was Oppermanns Buch über das Aus ſtopfen betrifft, jo wünſcht derſelbe einen Verleger zu finden. Er hat ſich ſeit 30 Jahren viele Mühe gegeben, die Vögel ſo auszuſtopfen, daß ſie ihren ganzen Character behalten, und in gewiſſer Hinſicht mit andern Kunſtarbeiten verglichen werden können, wovon ſowohl ſeine Sammlung als die zu Bremen Beweiſe liefern. Die Schrift iſt 30 geſchriebene Bogen ſtark und würde et— wa für 1 fl. verkauft werden können. 62) Bergmann aus Hildesheim zeigte eine Menge Abbildungen vor, welche über die innere und feinere Orga— niſation des Gehirns von ihm entworfen waren, wie ſolche ein fünfzebnjähriges ämſiges Studium dieſes Organs ihn kennen gelehrt hatte. Er bezog ſich daneben auf ein für den Druck ſchon fertiges Werk über dieſen intereſſanten Gegenſtand, deſſen Inhalt aber hier ſchon auseinanderzuſetzen Ort und Zeit nicht erlaubten. Zugleich legte er Präparate von Hirntheilen vor, um die wirkliche, im geſunden Zu— ſtande beſtändig vorkommende Exiſtenz der von ihm entdeck— ten zarten, herrlichen und wunderſchön gebildeten Chorden— Spfteıme zu beweiſen und die Richtigkeit der Zeichnungen zu beurkunden. 63) Wiedemann aus Kiel legt ſehr ſchöne Abbildun⸗ gen von Arten des Dipteren-Geſchlechts Midas vor und theilt Exemplare ſeiner Abhandlung über das Gen. Achias aus: Achias Dipterorum genus a Fabricio conditum; illu- tratum novique speciebus auctum et conventui Physi- corum germanorum oblatum a C. R. G. Wiedemann. C. tab. lith. duab. Kiliae, 1830. 8. Derfelbe zeigt auch den Mitgliedern ein Exemplar fei- nes Werks: Außereuropäiſche zweyflügelige Inſecten. Thl. 2. Hamm. 1830, 8. 64) Prof. v. Jarotzki lieſt eine Abhandlung über den Auerochſen. Es erſchien dieſelbe gedruckt unter dem Titel: 918 Zube oder der litbauiſche Auerochs, als Auszug aus ſeiner eignen, weitläuftigeren polniſchen Abhandlung: Ueber den Bialowieſer Wald und 91 6555 merkwürdigere Thiere. Von F. P. v. Jarotzki. M. 2 Abbild. Hamb. 1830. 8. ) d) Oken machte darauf einige Mittheilungen. Zuerſt von Rüpfel, dem Vorſtande der Steinmetzen in München; er beſitzt nehmlich wunderſchöne und zugleich naturhiſtoriſch richtige Gemälde, welche der berühmte Maler Hoefnagel für den Kaiſer Rudolph II., an deſſen Hof er lange lebte, verfertigt hat. Es find 5 Detavbände mit mehreren Hun— dert Abbildungen. Der Kaiſer ſchenkte ſie einer adeligen Familie in Bayern. Der gegenwärtige Beſitzer wünſcht ſie etwa an einen Fürſten oder an eine Bibliothek zu verkau— fen, und ſchlägt ihren Werth auf 3000 fl. an. e) Dann legte er Probeblätter und Ankündigungen von den prächtigen Abbildungen der Süßwaſſerfiſche, und der verſteinerten Fiſche, welche Dr. Agaſſiz bey Cotta heraus: gibt, vor und forderte zur Subſeription auf. Er vertheilte mehrere dieſer Tafeln. Das Werk wird ſowohl in Bezie— hung auf die Schönheit und Genauigkeit der Abbildungen als des Textes das vorzüglichſte werden, welches bis jezt über die Fiſche erſchienen iſt. 65) Schleep ſpricht über die eigenthümliche anomale Bildung einiger Fiſche, und zeigt 1) Exemplare von Pleu- ronectes maximus und Platessa, bey denen ein Auge ganz nach oben gerichtet ſteht “*); 2) eine Monſtroſität von Gadus Morrhua, mit mopsähnlichem Kopfe. 66) Tiedemann trägt die Reſultate ſeiner Unterſu— chungen über die, nach Verſuchen an Hunden, beobachtete Regeneration der Nerven vor, und erläutert dieſel⸗ ben durch Vorzeigung verſchiedener Präparate. 67) Chamiſſo macht die Verſammelten mit Profeſſor Ehrenbergs Unterſuchungen über die Organiſation der Infuſorien bekannt, und erzählt Einiges darauf bezüg— liche aus dem Werke deſſelben. Organiſation, Syſtematik und geographiſches Verhältniß der Infuſionsthierchen. Von C. G. Ehrenberg. Mit 8 Kupfertafeln in Fol. Berlin. 1850. f) Heinemann aus Braunſchweig zeigt verſchiedene ana— tomiſche Wachspräparate und theilt ein, mit Angabe der Preiſe verſehenes Verzeichniß der von ihm angefertigten und verkäuflichen Stücke aus. Hirn nach Reil und Vieg d Azyr, Gehör-Organe nach Bock, Augen nach Döllin⸗ ger und Sömmerring, Geſchlechtstheile ia Kluge, Herz. 68) Reich aus Berlin theilte einen et aus einem Briefe vom Kap mit, in Bezug zauf die Bienenmutter, die einen Stachel wie die Bienen baben und heftig ſtechen ) Intereſſante Nachrichten uͤber dieſes Thier, nebſt einer guten Abbildung, finden ſich auch in Prof. Eich walds Werke: Naturhiſtoriſche Skizze von Litthauen, Nr und Po⸗ dolien u. ſ. w. Wilna. 1830. 4. S. 441. f. L. *) Vergl. Iſis. 1829. Hft. 10. S. 1049, f. f. Taf. III. Fig. 12. 919 f fol. Dr. Jincken, eine Klammer ben Bombys capensis, zwiſchen der das männliche Glied ſich befindet und hervortre— ten kann. e) Mediefniſches Fach. 69) Sachſe empfahl die Brunnenkreſſe (Sisymbrium nasturtium) in einer ſtorken Bierdecoction, als ein vorzüg⸗ liches Mittel beym Hydrops ascites. Den Gebrauch hatte er von einer alten Frau gelernt, die eine glückliche Cur, welche mitgetheilt wurde, damit gemacht hatte. Mehrere Stimmen erhoben ſich, welche das Mittel als ein bekanntes Hausmittel in den Holſteiniſchen und Mecklen⸗ burgiſchen Landen bezeichneten. 70) Es wurde ein vierjähriger Knabe vorgeſtellt mit ſehr großen Zeugungstheilen und einem ſtark mit Haaren bewachſenen Schamberg. Dr. Lange an Dr. Meyn. Indem ich Ihnen den beſprochenen Knaben, J. H. mit dem Erſuchen zuſende, ihn einer verehrten Verſammlung der Naturforſcher und Aerzte als ein ſeltenes Beyſpiel einer frühen Pubertätsentwicklung vorzuzeigen, ermangle ich nicht hinſichtlich feines früheren Verhaltens, ſo viel ich von den Aeltern jenes Knabens habe erſahren können, mitzutheilen. Ich bedaure dabey, daß er mir erſt in der letzten Zeit zu Geſicht gekommen iſt, indem es ſehr intereſſant geweſen wäre, wenn man die Vorgänge in der Entwicklung genauer pätte beobachten können. Die Mutter will in ihrer Schwangerſchaft, ausgenom— men, daß ihr Leib ausgedehnter wie in andern Schwanger— ſchaften geweſen, nichts Beſonderes bemerkt haben. Das Kind ſoll bey der Geburt äußerſt derb geweſen und durch ſtarkes Kopibaar und großen Hodenſack aufgefallen ſeyn. In einem Alter von 16 bis 18 Wochen ſollen die erſten Zähne durchgebrochen, und noch vor Ablauf des erſten Jah- res die Dentitionsperiode beendet geweſen ſeyn. Gleich nach dieſer Zeit will man das ungewöhnliche Stärkerwerden des männlichen Gliedes und das erſte Hervorkeimen der Haare bemerkt haben, fo wie auch ſchon damals der tiefe Baßton der Stimme aufgefallen iſt. Nach und nach hat man auch noch die übrigen Erſcheinungen von Pubertätsentwicklung wahrgenommen, unter denen ich das Hervorkommen der Barthoare, fo wie häufige Erectionen namentlich anführe. Uebrigens ſcheint dieſe Evolution, wenn gleich ohne bemerk— bare Störung der übrigen ſomatiſchen Functionen ler iſt eigentlich nie krank geweſen) doch einigermaaßen auf Koſten der Geiſtesentwicklung zu Stande gekommen zu ſeyn, wo— für auch ſchon der Ausdruck in der Phyſiognomie ſpricht; überdieß wird er leicht müde, ſchläft gern viel. — Er iſt jezt 4 Jabre alt, was durch den beygelegten Tauſſchein documentirt wird. Sollte nicht dieſe ſo früh ſich zeigende Pubertätsent— wicklung aus dem Grunde von der Natur beſonders einge: leitet worden ſeyn, um den beym Kinde ſchon von der Ges burt an im Uebermaaß vorhanden geweſenen Bildungstrieb auszugleichen und abzuleiten, zumal, da ſich die erſten Spu⸗ 920 ren kurz nach der Dentitionsperiode gezeigt haben, wodurch doch die Plaſticität beſonders angeregt wird? a) Münchmeyer bemerkte, daß namentlich bey Wei⸗ bern die frühzeitigen Entwickelungen nicht ganz felten wä— ren. Ihm iſt ein Fall vorgekommen eines 3 jährigen Mäd: ae welches menſtruirt war und Haare an den Genitalien atte. 71) Behr ans Bernburg zeigte ein deutſches Opium in lacrymis vor, gewonnen durch Einſchnitte in die halb» reife Samenkapſel des Papaver somniferum mit blauen Körnern. Der Mohn war im Anhaltiſchen auf Mergelbo— den gewachſen. In feinen Wirkungen ſoll dieſe Droge jtär- ker ſeyn als das türkiſche Opium. 72) Dr. Horaz G. Jameſon, Profeſſor am Wa⸗ ſbingtonſchen Collegium in Baltimore, hielt, theils in eigner Perſon (englijch), theils durtb Dr. Julius (deutſch), einen Vortrag über die nichtanſteckende Natur des gel⸗ ben Fiebers. Dieſer Vortrag war allein auf des genannten ameri— caniſchen Arztes feit 1814, als Arzt am baltimoriſchen Siech⸗ hauſe, fo wie als conſultierender (oder oberſter Quarantaine— Arzt) geſammelte Erfahrungen gegründet. Das Ergebniß dieſer Erfahrungen iſt, „daß dieſes Fie— ber nirgendswo als auf angeſchwemmtem Boden, in der Nähe des Waſſers, als Epidemie erſcheint, und daß die aus ſol— chen Oertlichkeiten entferuten Kranken, ſie mögen geneſeu oder ſterben, die Krankheit Andern niemals mittheilen.“ Ferner, „daß die entfernte Urſache des gelben Fiebers das Erzeugniß der Zerſetzung von Pflanzenſtoffen fen, welches weit davon entfernt it, ein Vermögen der Ausbreitung in entfernte Gegenden, durch Kleider oder Waaren zu beſitzen, ja vielmehr eine ſo vergängliche Natur hat, daß es, wie die Erfahrung deutlich zeigt, fo viel man weiß, niemals weiter als einige Hundert Fuß von ſeiner Quelle dringt.“ Und endlich daß die Quarantaine-Geſetze von Baltimore, welche „keine andere Anſteckung als die von natürlichen Pocken“ annehmen, dieſe Stadt, in deren Haven jährlich 2000 Schiffe einlaufen, ſtets von anſteckenden Krankheiten voll— kommen geſchützt haben. 75) Hartmann aus Fr. ſprach über die Analogie in den Krankheiterſcheinungen und ihre Anwendung. Baco von Verulam: Inductio et Analogia. 1) Anwendung der Analogie der Krankheits-Erſcheinun⸗ gen iſt vernachläßigt, und nur in einzelnen Fällen ange— wendet; es müſſe ſich dieſe Methode der Unterſuchung auf das Allgemeine erſtrecken und die meiſten Krankheiten in Anſpruch nehmen. — Similia similibus indicantur. 2) Stoll wies ſchon darauf hin mit Dysenterie, die er Rheumatismus intestinalis oder Catarrh. intestinorum nannte; deßhalb die gute Wirkung mit Calomel. Mit Freuden ſehe ich, daß unſer College Hegewiſch in Kiel beym Croup durch Zufall auf eine Methode durch Brech— mittel gekommen iſt, und die Analogie desſelben mit dem 921 acuten Rheumatismus feſtzuſtellen geſucht hat, in dem G. R. Horn ſchon lange mit Erfolg Emetica gegeben. 5) Laſſen Sie uns zur Andeutung nur die verſchiede— nen Entzündungen betrachten. Die Chirurgie möge uns hier den Weg zeigen. Die Eutzündung in ihrem Ausgang ift ä entweder Zertheilung, Suppuration, Verhärtung, Waſſer— anſammlung, Fäulniß, Brand. Dieß auf inflammable und andere Fieber angewendet. 4) An den Anginen ſieht man an der Farbe der Ent— zündung oft den Character; ſo iſt dann die allgemeine Krankheit zu betrachten, aus dem hochrothen, bleichen, ſerö— fen, brändigen, fauligen Anſehen (durch Veſicatore Fünjtlich. erregte Geſchwüre). 5) Eine Krankheit der Schleimhäute muß in einer ähnlichen einen identiſchen Character haben, alſo mit ähn— lichen Mitteln geheilt werden können, wenn der Sitz beyder auch noch fo entfernt zu ſeyn ſcheint. 6) Kriegspeſt in Lithauen, anfangs für acutes rheumat. Fieber gehalten; dadurch kam ich auf die Anwendung der Kälte. Hans Gödens Beſchreibung ſind meine Erfahrun— gen; ich war der erſte, der Schnee anwandte. 7) Nutzen der Analogie für die ganze Heilkunde; wo⸗ durch wir die eigentlichen Benennungen fo vieler Krankhei— ten einſchränken, eine logiſche Ordnung herheyführen, und wie in anderen Naturwiſſenſchaften nur Claſſen in dem Hauptſyſteme, und in dieſen Genera, Species und Varietä— ten haben würden, und nicht mehr Symptome für Krank: beiten (wie Hydrops) angeben dürften. Man denke nur an Plouquet; die Verwirrung wird immer größer, wenn wir vervielfachen, ſtatt zu vereinfachen, 8) Wir machen durch analogiſche Unterſuchungen Ent: deckungen, die ſonſt nur der Zufall gab. * * * Die genannte medieiniſch⸗-chirurgiſche Geſellſchaft hielt an demſelben Abend von ſieben bis zehn Uhr ihre gewöhnliche wöchentliche Sitzung, dießmal öffentlich in ei— nem Saale der Börſenhalle, wo viele der fremden Aerzte gegenwärtig waren und ſich über den nachahmungswürdigen Eifer dieſer meiſt jungen Aerzte erfreuten. 24) Dr. Schön hielt, nachdem er als Vorſtand der Geſellſchaft die Sitzung mit einer kurzen Rede an die ſehr zahlreiche Verſammlung eröffnet hatte, einen Vortrag über die angeborne Atrophie des Augapfels, welche zuerſt mit Genauigkeit von Weller bey einem ſechswö— chentlichen Kinde beobachtet und in deſſen Krankheiten des menſchlichen Auges. Ste Aufl. Berlin 1830 p. 455 bejchrie= ben wurde, und ſtellte ſie zwiſchen zwey andere urſprüng— liche Bildungsfehler, den gänzlichen Mangel beyder Aug: äpfel und das alleinige Fehlen des einen Bulbus. Er hatte dieſen Bildungsfehler bis jetzt zweymal geſehen, und ſtellte der Verſammlung die beypden Kinder, ein Mädchen von einem Jahre und ein Mädchen von zwey Jahren, welche im übrigen wohlgebildet und gut genährt waren, am Schluſſe feiner Vorleſung vor. Bey jenem, welches von geſunden Eltern erzeugt war und Geſchwiſter mit gutgebildeten Au— gen batte, beobachtete er den Fehler ſchon 14 Tage nach der Geburt. In der rechten Augenhöhle fand ſich ein, eine Iſis 1831. Heft 9. — ——— = 922 kleine Erbſe großer, weißlich-röthlicher, in der Mitte mit einem ſchwarzen Punct verſehener, ſich hin und her bewegender Körper tief nach hinten; die Augenlieder woren ſehr con— cav und die Spalte klein. Das Kind öffnete fie wenig. In der linken Augenhöhle ſah er damals einen, eine Kapu— zinererbſe großen Augapfel, mit bläulicher, mit Gefäßen durchzogener Sclerotica, kleiner flacher Hornhaut, hinter welcher weder Iris noch Pupillen deutlich zu erkennen wa— ren. Der Bulbus bewegte ſich lebhaft. Die Augenlieder konnten weiter geöffnet werden und waren weniger concav, als die rechten. Bis jetzt hatte ſich der Bulbus bis zur Größe einer rothen Maypkirſche vergrößert und bewegte ſich lebhaft; aber die Pupille ließ ſich noch nicht erkennen, wohl aber eine mattblaue Iris. Das Sehvermögen fehlt. — Das Rudiment in der rechten Orbita hatte ſich nicht ver— größert. — Die Mutter wollte während der Schwanger— ſchaft ſich über eine blinde Frau ſehr alteriert haben. — Bey dem anderen Kinde faud der umgekehrte Fall ſtatt; hier hatte der linke Augapfel, der tief hinten in der Augen— höhle lag, die Größe einer Erbſe, eine weißliche Farbe, vorn in der Mitte einen dunkeln Punct und machte lebhafte un— regelmäßige Bewegungen; als S. das Kind zuerſt ſah, war es 2 Jahr alt und der Bulbus hatte ſchon damals dieſelbe Größe. Die Augenlieder waren ſehr zurückgezogen. In der rechten Augenhöhle fand ſich damals ein fait um die Hälfte zu kleiner Augapfel mit durchſichtiger, flacher Hornhaut, hinter welcher eine mattblaue Iris mit weiter, unbeweglicher, am untern Theile halb eingeſchnittener (ein beginnendes Co— lobom darſtellender) Pupille. Das Kind ſah nichts. — Der Augapfel hatte ſich bis jetzt nicht vergrößert, wohl aber ſoll das Kind das Auge oft dem Kerzenlicht entgegenwen— den. — Bey beyden Kindern ſonderten die Augenlieder viel Schleim ab; bey beyden waren aber die Thränenpuncte und Carunkel vorhanden. Die Eltern und übrigen Geſchwiſter hatten gutgebildete Augen und die Mutter erinnerte ſich nicht, daß ſie ſich während der Schwangerſchaft verſehen hätte. — Die Kinder, welche zu dieſer Beobachtung Gelegenheit gegeben hatten, wurden vorgeſtellt. S. wird beyde Faͤlle, ausführlicher beſchrieben, ſammt den Zeichnungen nächſtens öffentlich bekannt machen. 75) Dr. Behre trug vor: Bemerkungen und Beobachtungen über die Phlegmasia alba do- Jens, } Der Berfaffer hatte die Abhandlung gewiſſermaßen uns ter drey Abtheilungen gebracht, von denen die erſte eine kurze hiſtoriſche Darſtellung der verſchiedenen über die fragliche Krankh. aufgeſtellten Theorien und Anſichten, die zweyte zwey bieher gehörige Kranke naefchichten, die eine mit glücklichem, die andere mit tödtlichem Ausgange, (letztere nebſt dem Sectionsbefunde) enthielt, und in der letzten ein epicritiſcher Verſunh gemacht worden, aus dem bisher mitgetheilten zu einem Reſultate über die ei⸗ gentliche und nächſte wahrſche niche Urſache der Ph. alb. dolens zu gelangen. In der erſten Abtheilung waren die verſchiedenen Meinungen der Scheiftſteller über dieſe Krank: heit kurz zuſammengeſtellt, aus denen bervorgebt, daß bis jetzt noch eine große Ungewißheit, ja eine 5 über 5 x 925 die eigentliche Bedeutung der Ph. alb. dolens herrſche; fo vlel indeſſen erhellt, daß die beſten Beobachter dieſelbe für ein entzündliches Leiden, und die Mehrzahl derjeni— gen, welche Leichenöffnungen der an der Krankheit Verſtor— benen anſtellten, für eine entzündliche Affection der Venen des Beckens und des Schenkels halten, und dieſe Meinung mit Thatſachen belegen. Die benden nun folgenden Krankengeſchichten betreffen zwey Fälle von Ph. alb. dolens bey Wöchnerinnen, die beyde deutliche Symptome einer vorhandenen Venenentzündung darboten, welche denn auch in dem zweyten tödtlich abgelaufenen Falle durch die Leichenöffnung zur Evidenz gebracht ward. Das hieher gehörige Präparat ward vom Verf. vorgezeigt. — In der Epierife ſpricht der Verfaſſer; nachdem er vorher einige Andeutungen über arterielle und venoſe Entzündung, und über die vorherrſchende Prädispoſition zu letzterer beym ſchwangeren Weibe vorgetragen, feine unmaßgebliche Mei: nung über die eigentliche und nächſte Urſache der Ph. alb. dolens dahin aus, daß dieſelbe in den meiſten Fällen in einer Entzündung der Venen des Beckens und Schenkels beſtehe, und daß, wenn ſich die Lymphgefäße und Lymphdrü— fen nach dem Tode zugleich afficirt fanden, dieſe Affection mehr als eine conſenuelle zu betrachten ſey, da bey und gleichzeitig mit derſelben eine Venenentzündung faſt immer vorkomme. — Un eine Entzündung der Nerven und Ner— venfcheiden als Urſache dieſer Krankheit, kann der Verf. nicht glauben. — Er ſchließt mit der Bitte um Belebrung von gediegenern und erfahrenern Beobachtern, und wünſcht nur, durch feine Mittheilung von Neuem auf dieſe wichtige Krankheit auſmerkſam gemacht zu haben. Es ward ein Präparat vorgelegt, wo die Vena femo- ralis die deutliche Spur einer exſudativen Entzündung zeigte. 76) Dr. Ph. Schmidt theilte den Fall eines Mut— terpolyven mit, legte das Präparat vor und ſchenkte es dem Muſeum der Geſellſchaſt. Vor zwey Jahren heilte er eine 3ojährige Näherinn, wie er wähnte, von einer rheumatiſchen Paraplegie. Als dieſe ſich kürzlich wieder an ibn wandte, litt ſie an einem Hectifchen Fieder und einem profluvium aus der Scheide, welches dünn, ſchleimig, häufig röthlich, wie Blutwaſſer u. mit Flocken von adgejtorbenem Zellgewebe verſeben war. Zugleich war retentio alvi et urinae vorhanden, welche ſich indeſſen als mechaniſch bedingt zeigte, indem der unter— ſuchende Finger in der Scheide ſogleich auf einen fremden Körper traf, der das knöcherne Becken auszufüllen ſchien. Vom Muttermund ließ ſich nichts fühlen. Da der Körper als ein großer Polpp erkannt wurde, unternahm Dr. S. die Operation mittelſt des Ribekeiſchen Roſenkranzes. Uns möglich war es indeſſen, die Schlinge hoch genug anzule— gen. Die Operation ſollte den folgenden Tag beendet wer— den, als am Morgen dieſes Tages, die kurz vorher, den lUanſtänden nach vollkommen gut ſich befindende Kranke, von einer nervoſen Apoplexie ergriffen wurde, welcher fie 20 Stunden ſpäter erlag. Die Section zeigte die Hemiſphären des Gebiens un— gleich; die rechte erfchien eingeſunken, bleicher, die arach- noidea und pia mater verdickt. Die Subſtanz des Gehirns war hier compact und zeigte beym Trausverſal-Durchſchnitt einen gelblichen, erweichten, filamentöſen Körper von Größe einer welſchen Nuß, der in einer Höhle lag, und offenbar ein zum Theil reſorbirtes früheres DBlutcvagulum war. Die frühere Lähmung wurde alſo wahrſcheinlich durch eine Hacmorrhagia cerebri bedingt. Außer den Reſten einer früheren Peritonilis, welche ſich durch ligamenta spuria der Leber und Verdickung des ſeroſen Ueberzuges der Leber und Milz darthat, zeigte die Leiche nichts Abnormes, bis auf das Genitalſpſtem. Der uterus ſtand ganz hoch über der oberen Beckenapertur, an der innern vorderen Seite des cervix uteri ſaß der Stiel des Polypen, der in Größe ei— nes mäßigen Kindskopfs das ganze kleine Becken ausfüllte und Blaſe und Maſtdarm zuſammenpreßte. Die innere Haut der Blaſe war etwas verdickt und geröthet. 77) Dr. Fallati las eine Recenſion einer früher der Geſellſchaft vorgeleſenen Abhandlung des Hrn. Dr. Schön: vom Marasmus senilis der Linſe und Kapfel. Dr. Schön präparierte die friſchen Augen einer alten Frau, an denen der arcus senilis capsulae lentis gefunden wurde. Das Originalmanuſcript, welches nebſt den dazu ge— hörigen vier colorierten Abbildungen der Geſellſchaft vor— gelegt wurde, enthielt die anatomiſche Beſchreibung und eis nige phyſiologiſche Betrachtungen über den bezeichneten Ge— genſtand Es iſt dieß eine neue Entdeckung, von Prof. v. Am— mon in Dresden zufällig gemacht (Sieh Gräfe und Walthers Journal Bd. Hft. ) und von Dr. Schön ſpecieller verſolgt und beleuchtet. Prof. v. Ammon fand nehmlich in dem Auge einer 62jährigen Frau, die ein Gerontozon hatte, eine hinſichtlich ihrer localen Verhältniſſe jener ganz ahnlichen Trübung der Linſe und bielt dieß für einen Consensus partium oculi ex situ mor bosus. Dr. Schön hat dieſe Beobachtung bey neun alten mit dem arcus senilis cormeae verſehenen Perſonen wie- derbolt und an 17 Augen eine ähuliche halbmondfoͤrmige Trübung gefunden, welche ſich allemal auf der hinteren Kap— ſelwand und nur dreymal zugleich in der Linſe befand. Die Trübung war allemal weißlich, zuweilen aus mehreren auf der hinteren Kapſelwand erhabenen, nebeneinanderſtehenden, excentiſch-geordneten Streifchen gebildet. Nachdem er den Unterſchied dieſer Trübung von dem Staar der alten Leute ſehr deutlich auseinandergeſetzt, erklärt er fie für ein phyſio— logiſches Phänomen im höheren Alter. Er beruft ſich hie- bey auf den gemeinſchaftlichen Urſprung der ernährenden Gefäße der Cornea und der hinteren Wand der Linſenkapſel, welche von den axtepiis ciliaribus zu dieſen benden Theilen des Auges geſendet werden, und erklärt die gleichzeitig in die— ſen Theilen des Auges entſtehende Trübung aus einem trägeren Stoffwechſel, welcher durch das höhere Alter bedingt und woben die hievon abhängige Obliteraction der Blutgefäße nicht ohne Wichtigkeit ſey. ſonders hervor um feinen, wenn auch des Verfaſſers Men: nung nicht widerſprechende, doch von ihr abweichende Unſicht über die Entſtehung dieſer Linſentrübung zu erweiſen. Er glaubt daß die Obliteration der Gefäße in manchen Fäßen allerdings die Urſache des Uebels ſeyn könne, zweifelt jes Dieſen Punct bob der Recenſent be- y25 doch, daß diefe Erklärung in anderen und zwar in den Fällen, wo die Trübung am ſtärkſten ausgebildet iſt, genügend fen, beſonders wenn ſie (wie dieß der Verfaſſer einmal ſelbſt beob— achtete) ohne gleichzeitigen arcus senilis corneae vorkam. Recenſent fand unter ſolchen Umſtänden auffallende Verfnöches rungen in den arterjis ophthalmicis ſowie in den übrigen in die Schaͤdelhöhle dringenden Arterien. Er ſchließt hieraus, daß die Trübung an der hinteren Kapſelwand durch eine ähnliche Ver— dickung und Verhaͤrtung der Wandungen der Gefäße bedingt werde: dieß ſucht er durch die excentriſchen Erhabenheiten, die ſich bey den höheren Graden der Trübung auf derſelben befin— den zu erweiſen und dadurch auch den Umſtand zu erklären, daß die Ernährung und Durchſichtigkeit der Linſe ſelbſt in den meiſten Fällen nicht leidet. Die vom Verfaſſer dem Beeriſchen marasmus cor- neae analog gebildete Benennung: marasmus senilis lentis et capsulae lentis für dieſe Trübung wurde vom Necenjens ten gebilligt. Am Schluß nahm derſelbe Gelegenheit noch einige Fragen über den Zuſammenhang der Linſe und Kap— ſel im geſunden Zuſtande und über die Ernährung der Linſe durch die Kapſel zur Sprache zu bringen. Endlich machte er noch darauf aufmerkſam, daß die Anatomie der durch— ſichtigen Theile des Auges, ſowohl in der Stufenfolge der Thierreihe als in der Entwicklungsgeſchichte des meuſch— lichen Embryo verfolgt, für die Beſtimmung der genetiſchen Verhältniſſe der verſchiedenen zum Staar gehörigen und der von ihm zu ſondernden Trübungen der Linſe und Linſen— kapſel mit mikroſcopiſcher Genauigkeit zu Rathe zu zie— hen ſey. Bey der am Schluß der Vorleſung von Hrn, Dr. Schön angeſtellten Unterſuchung zweyer mit ſtarkem marasmus se— nilis cornmeae verfehener Augen aus der Leiche einer Tags zuvor “geftorbenen 86jährigen Frau, welche Dr. Fallati mitgebracht hatte, und deren arteriae ophthalmicae gleich— falls verknöchert geweſen waren, wurde der marasmus se— nilis capsulae lentis auf deren hinteren Wand ſehr deutlich von demſelben nachgewieſen. 78) Dr. E. F. Homann (Arzt der Entbindungs-An— ſtalt) erörterte, in einer Abhandlung, die Frage: ob es nöthig jen, während der Geburt des Kindes, das Mittel: fleiſch zu unterſtützen: Oeffentlich geredet wurde über die Sicherſtellung des Mittelfleiſches zuerſt im fünfzehnten Jahrhundert, von einer Frau Trotula. Späterhin. wurde die Unterſtützung als Lehrſatz aufgeſtellt, bis Mende in Göttingen Juerſt gegen dieſe Methode auftrat, und ſie verwarf, A. E. Siebold aber ſie vertheidigte. Die Anſichten beyder Männer, fo wie ihre Gründe pro et contra gegen einander abwägend, werden dieſe mit den eigenen Beobachtungen des Verfaſſers verglichen, und daraus gefolgert: 1) Die Mutterſcheide verhält ſich während der Geburt nicht paſſiv, ſondern activ. 2) Zwiſchen Mutterſcheide und Uterus findet während der Geburt ein Antagonismus ſtatt, analog dem des os uteri gegen den Fundus, Dieſe Erſcheinung fieht 926 man id nur, wann die Scheide gereizt wird, weß Halb kleine Kindestheile, welche keinen hinlänglichen Reiz ausüben, oder ein zu großer wie der Steiß, welcher überreizt, den Antagonismus nicht erwecken oder unterdrücken. Hierauf beruht das Zurücktreten des Kopfes bey nachlaſſender Wehe. v. Siebolds Erklärung deſſelben, nach den Geſetzen des Raumes wird bezweiſelt. 5) Das Mittelfleiſch zieht ſich über den Kopf, wenn die— ſer durchſchneidet, zurück durch eine, dem Mittelfleiſche eigenthümliche Dynamik. 4) Der Kopf bewegt ſich beym Durchtritte, von unten nach oben, fo daß er ſich von dem Mittelfleiſche entfernt. 5 Nach dieſen Prämiſſen, welche als frühere Beobach— tungen, von dem Verfaſſer nur beſtätigt worden, und Wis gands Ausſpruch anführend, daß wenn die Natur Knochen im Mittelfleiſche hätte haben wollen, ſie dazu wohl ohne menſchliche Gründe gelangt wäre, berührt er die vielen Fälle von Geburten, die ohne Aſſiſtenz verliefen, oder wo das Mittelfleiſch zufällig oder abſichtlich (wie z. B. bey künſt— lichen Extractionen), nicht unterſtützt wurde, bey denen das Mittelfleiſch unverſehrt blieb, ſo wie im Gegenſatz oft bey der ſorgfältigſten Unterſtützung Dammriſſe entſtehen. Hier— durch fühlte er ſich bewogen, die Dammunterſtützung, ver— ſuchsweiſe ganz zu unterlaſſen, wobey er jedoch nicht die von Mende vorgeſchriebene Rückenlage, ſondern die Seiten— lage (rechte oder linke) beobachten läßt, da er den Na heil, den Mende dieſer Lage zuſchreibt, nicht nur nicht geſehen, ſondern fie für vortheilhafter hält als die Rückenlage. Da dieſe Verſuche ein befriedigendes Neſultat lieferten, fo hat der Verfaſſer die Nichtunterſtützung als Norm an- genommen. Mende beobachtete unter 85 Geburten, in welchen der Damm nicht unterſtützt wurde, nur 3 Damm⸗ einriſſe. v. Siebold ſah unter acht Fällen, ſieben Dammver— letzungen. Der Verf. zählte, frübere Falle ungerechnet, alle in im Jahre 1828 —29 fait 200 Geburten, die mit wenigen Ausnahmen alle ohne Zerreißung des Mittelfleiſches vers liefen. Die vorgekommenen Dammeinriſſe entſtanden alle nach ſchweren Zangenoperationen, wo der Kopf mit der Zange ganz entwickelt werden mußte, einen Fall ausgenom⸗ men, in dem das Kind mit ungeſprengten Häuten plötzlich durchgieng. Alle dieſe Fälle aber kamen in der Privat- praxis vor, in der Entbindungsanſtalt wurde kein einziger Dammeinriß beobachtet. Im laufenden Jahre wird die Zahl der Geburten ſich eben fo hoch belaufen. Es competenten Richtern zur Entſcheidung überlaſſend, welcher Methode der Vorzug gebühre, ſchließt der Verfaſſer mit der Erklärung, daß er mit Boer u. Schmitt überzeugt ſey, daß da wo es Verhältniſſe bedingen, der Damm ein⸗ reißen werde, er werde auf das ſorgfältigſte unterſtützt oder gar nicht beobachtet, nur ſey in der Mehrzahl ſolcher Fälle . 927 den Schultern die Ruptur zur Laſt zu legen Richt aber dem Kopfe. Da endlich die meiſten Geburten noch von Hebammen geleitet werden, fo glaubt der Verfaſſer, daß das zweck— mäßigſte Mittel, die Jutegrität des Mittelfleiſches zu er— halten, das fev, den Hebammen die Anweiſung zu ges ben, den Damm nicht zu unterſtützen, da ungeſchickte Hände, von unvollkommenem Wiſſen und dem Willen zu hel— fen in Thätigkeit geſetzt, gewiß mehr zur Zerreißung des Mittelfleiſches beytragen, als daſſelbe erhalten. 78) Noch vor Schluß der Sitzung gab Dr. Fallat i einen Vorſchlag zu Protocoll, wozu ihn der Wunſch bewog, ſeine Vermuthung von einer größeren Zahl von Beobach— tern gleichzeitig geprüft, und bald entweder beſtätigt oder als fruchtlos gerichtet zu ſehen. Er bezieht ſich auf dle künſtliche Modification der Menſchenpocken durch die äußerliche Anwendung der Kuhmilch in Form von Waſchungen oder Bädern. Die durch Ueberpflanzung der Menſchenpocken auf das Kuheuter vor mehreren Jahren in Aegypten erreichte Um— wandlung derſelben in ſchützende Vaccine, und die von franzöſiſchen Aerzten im verfloſſenen Sommer durch Vermi— ſchung des wahren Blatterneiters mit Kuhmilch hervorge— brachte Modification des Giftes hat ihn auf die Vermu— thung geleitet, daß vielleicht ein längerer direkter Contact der Milch mit der auf der Haut blühenden Pockenpuſtel eine ähnliche wohlthätige Umänderung des in ihr enthaltenen Giftes und eine Milderung des Verlaufes der ausgebroche— nen Krankheit bewirken könne, woraus bey der wachſenden Ausbreitung der Anſteckung nach der Vaccination, und bey der ſteigenden Bösartigkeit ſolcher Epidemieen, gewiß viel Heil erwachſen könnte, wenn ſie ſich beſtätigte. Schließlich wurde von Dr. Fallati die Ueberſicht der in den letzten vier Wochen eingelaufenen Präparate mitge— theilt, und dieſe der Geſellſchaft vorgelegt. Es waren: 1) Geſchenk des Hrn. Dr. Homann: Ein weibliches Kind, welches vier Wochen gelebt, und an deu Zeichen der Blau— ſucht von der Geburt an gelitten hatte. Es war atrophiſch geſtorben. Die Nägel waren kolbig. Unter der Haut fand ſich über dem Bruſtbein auf jeder Seite deſſelben ein in der Mitte durch ſehnige Streifen mit dem andern verbundener Längsmuskel, der nach oben mit der innern Portion des Sterocleidomaſtoideus zuſammenhieng, und ſich unten in der Gegend der falſchen Rippenknorpel verlor. Das foramen ovale in der Scheidewand der Herz-Ventrikel war weit offen, der ductus botalli erbalten, und alle Nabelgefäße bis nahe au den Nabel hin hohl. Die linke Carotis entſpringt mit dem truncus anonymus aus einem gemeinfchaftlichen Stamme. Der Urachus iſt als ein feſter Strang erhalten. Etwa fünf Finger breit vom Cöcum findet ſich ein wahres Divertikel, welches an der einen Seite ſeiner Wurzel etwas einge— ſchaürt iſt. 2) Geſchenk des Hru. Dr. Hachmann: Ein linkes os temporum mit durch Caries ſo zerſtörtem Felſentheil, daß das Gehirn von der cariöſen Höhle nur noch durch die dura mater getrennt war. 928 5) Von demſelben Geber: Eine linke Niere mit er— weichten Tuberkeln in derſelben, und ähulicher krankhafter Entartung auf der bloßen Schleimhaut. 4) Von Dr. Fallati: Ho datiden und Fungen, zum Theil gefäßreiche, zottige und zum Theil gehirnähnliche compacte, theils frei, theils in Hodatiden eingeſchloſſen, und ſämmtlich auf der glatten Fläche des Peritoneum wur— zelnd, aus der Leiche eines an Ascites geſtorbenen Mädchens von 28 Jahren. 5) Eine ſeirrhöſe Mamma, exſtirpirt von Hrn, Dr. Behre aus Altona. 6) Ein dreymonatlicher männlicher Fötus, durch ab- ortus ausgeſtoßen. Beitrag des Dr. Fallati. a. Dr. Hermann Vezin verehrte der Geſellſchaft ein eben erſchienenes Werk: Thomaſſen a Thueſſinks Ab— handlungen über die Maſern und über das ſchweſelſaure Chinin, aus dem Holländiſchen von Dr. H. WN Os⸗ nabrück 1831. 5 b. Dr. Wolff aus Petersburg ſchenkte der Geſell— ſchaft die Abhandlungen Petersburger Aerzte. c. Profeſſor Bang aus Copenhagen und Dr. Chaufepie senior ſagten, in der verehrten Anweſenden Namen, der Geſellſchaft ihren Dank für die gewährte Unterhaltung, und forderten ſie auf, in ihren wiſſenſchaftlichen Beſtrebun— gen in eben dem Geiſte ſortzuſchreiten. Dieſe Geſellſchaft beſteht ſeit s Jahren und iſt ver— ſchieden von dem ärztlichen Vereine, zu deſſen Mit⸗ gliedern die der Geſellſchaſt indeſſen ebenfalls gehören. Die Zahl der Mitglieder beläuft ſich gegenwärtig auf neun. Ihre Namen ſind: Dr. Schön, gegenwärtig Präſes, Dr. Weisflog, Secretaͤr, Dr. ph. Schmidt, Dr. Hachmann, Dr. Fallati, gegenwärtig Conseryator musei, Dr. Homann, Dr. Behre aus Altona, Dr. Heiſe, Dr. v. d. Smiſſen aus Altona. Ihre Mittheilungen B. I. ſind in der Iſis ſchon angezeigt. Fünfter Dag Mittwoch der 22. September Es hatten ſich zur Fahrt nach Helgoland ungefähr 200 Naturforſcher eingeſchrieben; allein als man des Morgens um 4 Uhr aufſtand, goß es ſo fürchterlich vom Himmel, daß ſehr viele ſich kein großes Vergnügen von der Reiſe verſprachen und daher zurückblieben, fo daß im Ganzen nur etwa 140 Mit⸗ glieder ſich auf dem Schiffe befanden; außerdem hatte etwa ein Dutzend Frauenzimmer, Gattinnen und Töchter der Fremden den Muth, die Reiſe mitzumachen. Endlich ges ſellte ſich, wie es überall geht, noch ein Dutzend anderer N dazu, fo daß die ganze Bemannung 178 Perfonen etrug. Von den Naturforſchern waren, nach der Liſte, in die fie ſich ſelbſt auf dem Schiffe eingeſchrieben haben, folgende auf Helgoland: 929 Auguftin Heyden Nordmann Bacmeiſter Hipp F. Ohrtmann Barez 2 Horn Oken Barkhauſen Hornung Oppermann Batka Ja rotzki Oſiander Behn Kalkbrenner Redlich Behe mit Frau u. Klauſen Reichenbach u. Frau Frl. Biedermann Kleeberg Reum Bendixen, Maler Klüver Ritgen Bergmann Köler Ritterich Bley Kublwein Kurt Brandes R. Kunowski Ruſt jun. Chamiſſo Lehmann Et. R. nebſt Samſon Chaufepié jun. Sohn Sartorius v. W. Dieffendach nebſt Leuckart Schuler Frau. Lichtenſtein A. Schütze Eimbeck aus Br. Lichtenſtein H. Siemsſen aus R. Eucke Liebig Stammann Fintelman Liepermann Steetz Fleiſcher Lindenberg Steinmetz Friedrich Lucas Sternberg Fürſt Martini Szubert Geff cken Marx nebſt Frau u. Threde Geiger Frl. H. v. Struve Tiedemann Gerling Matthäi Tourtual Germar Matthäi jun. Ve zin Gurlt Meißner Wackenroder Hartmann Meißner Wagner Hartmann Mever Waitz Hartung E. B. Meyer m. Tochter Walter Hartung F. Mile Warburg Hanne nebſt Frau Moll Wendt Hecker Molter Wilbrand und Frau Heinemann Müller J. A. P. nebſt Willert aus D. Hermann nebſt zwey Frau J. Zwanck nebſt Frau Söbnen Müller, Paſtor u. Sohn L. Heſſe mit Frau Noodt mit Frau Zeune nebſt Frau. Am Mittwoch Morgens gegen 5 Uhr wanderte man unter Regen und dicker Finſterniß nach dem ſogenannten Niederbaum, dem unteren Haventhor, welches auf Verord— nung der Behörden früher als gewöhnlich geöffnet wurde. Es waren eine Menge Nachen bereit, wovon jeder 8—10 Perfonen aufnahm, und nach dem, wie ſich bey Tage zeigte, prächtigen Dampfſchiff ruderte, wo man an einer Leiter hin— aufſtieg, und ſogleich unter das vorſorglich angebrachte Zelt auf dem Verdeck ins Trockene zu kommen ſuchte, wo alle gedrängt beyſammeuſtanden, ohne ſich zu erkennen. Unge— achtet der Dunkelheit hat ſich doch kein Unfall ereignet, in— dem durch die mitfahrenden Auſſeher alles aufs Vorſichtigſte eingerichtet und geleitet wurde. Das Schiff war 150 Fuß lang, batte 24 Matroſen, 4 Lootſen, einen Capitain und einen Maſchinenmeiſter, au— ßer vier Aufſehern, welche von Hamburg aus mitgiengen. Die Miethe, abgeſchloſſen vom Senator Dammert, für 5 Tage betrug nicht weniger als 3000 Mark; außerdem 150 Mark für 50 Betten. Die Auſſeher waren der In— rector Abendroth, der Mäckler Hüttmann, der Ca— pitain Knaack und der Capitain Siegbabhn. Der hol⸗ ländiſche Capitain, eigentlicher Führer des Schiffs, der un— Iſts 1851. Hft. 9. 930 aufhörlich während des ärgſten Regens und Sturms auf dem höchſten Puncte des Schiffes ſtand und commandierte, L. Kool. Der Maſchinenmeiſter hieß van Woudt. Bald nach 5 Uhr verſchloß man dem Dampfe ſeinen Schornſtein, und die Räder fiengen an gewaltig zu rauſchen, ſo daß kaum der Morgen graute, und man zu erkennen anfieng, wer alles da war, als man ſich ſchon bei Blanfe- neſe befand. Der Regen ließ ziemlich, wenigſtens perioden- weiſe, nach, und geſtattete den ſehnſüchtigen Augen, die ſchnell vorübereilende Hügelgruppe mit ihren Häuſern, Gär— ten und Büſchen in ihren wechſelnden Formen zu betrach— ten. Die großen Elbcharten von Tönnies lagen in der Männer-Cajüte ausgebreitet, und man gieng von Zeit zu Zeit hinunter, um ſich über die flüchtigen Ortſchaften Auf— ſchluß zu holen. Bald wurde auch das Holſteiniſche Ufer eben ſo flach, wie das Hannöverſche auf der linken Seite, ſo daß man eine ziemliche Strecke überſehen konnte. Der Himmel heiterte ſich immer mehr auf, und allmählich kehrte die Zufriedenheit und ſelbſt Fröhlichkeit über das belebte Spiel der Ufer mit feinen Dörfern und mit einigen Städ— ten, wie Stade und Glückſtadt, in die Gemüther der Frem— den ein, wozu eine wohleingerichtete und billige Wirtbſchaft auf dem Schiffe das ihrige beytrug. Die ganze Geſellſchaft blieb auf dem Verdeck, und bewegte ſich hin und her, bald dieſes, Jald jenes zu beſchauen, beſonders die bequeme Ein— richtung der Cajüten, und die geſchickte Verkleinerung der Betten zwiſchen ihren Wänden und denen des Schiffs; voe allem aber ſtieg man hinunter zu dem Wunderwerke er Phyſik, welches allein hinreichend wäre, den Menſcheu als den Herrn der Erde anzuerkennen, zur Dampfmaſchine, dem warmblütigen Thiere voll Leben und Kraft, nur obne Em— pfindung und Verſtand. Der Maſchinenmeiſter zeigte und erklärte mit zuvorkommender Gefälligkeit die ganze Einrich— tung derſelben, ſo weit es ohne Zerlegung möglich iſt. Mit der leiſeſten Verſchiebung eines Hebels ſtehen die Räder ſelll, indem der Dampf von der Maſchine abgefihloffen wird, und nun mit einem ſurrenden Geheule zum Schoenſtein hinausfährt. Durch einige Züge von Stäben erhält die Maſchine eine umgekehrte Bewegung, ſo daß das Schiff in wenig Minuten vorwaͤrts und rückwärts getrieben werden kann. Da wir zugleich Ebbe hatten, ſo waren wir um Mittag fihon vor Cuxhaven (18 Meilen von Ham— burg), wo alle Schiffe im Haven und auf der hede flagg— ten, das Hamburger Wachtſchiff und die Haven. ırterie drep— malige Salven gaben, und die am Strande verſammelte Menfbenmenge die Naturforſcher mit lang und weitſchal— dem Hurrah begrüßte, welches dieſe aus allen Kräften erwiederten und dabey die Hüte ſchwenkten. Salutieren konnten wir freylich nicht, da wir auf einen ſolchen Em— pfang nicht verſehen waren. Bald kamen die Nachen an Bord, und brachten die Fremden ans Land, wo ſie von dem Boots-Commanbeur Jansſen und von dem Amtmann in Nitzebüttel, Senator Dr. Hartung ſeyerlich bewillkommt wurden. Da der Bote, welcher unſere Ankunft anzuzeigen, zwar früber abgegangen, aber natürlich nicht fo ſchnell, wie ein Dampfſſchiff ſortkommen konnte, nicht lange vor uns ange— langt war; ſo hatten wir noch Zeit, bis zum Mittagseſſen in Cuxhaven, das längs einem Damm gebaut iſt, und deſſen 59 951 artige und reinliche Häuſer alle Wirthshäufern gleichen, und in dem 2 Stunde einwäcts gelegenen Flecken Ritzebüt— tel umherzugehen; darauf vertheilte man ſich vielleicht in 20—50 Partheyen, um in verſchiedenen Häuſern zu 6—12 und 20, gleich einer Einquartierung das Mittagseſſen ein— zunehmen. Gegen Abend verſammelte man ſich im Bad— hauſe am Strande, um eine hiſtoriſche Abhandlung über die Juſel Helgoland, von dem Archivar Dr. Lappenberg entworfen und von Lichtenſtein vorgeleſen, anzuhören 5). Um 8 Uhe zerſtreute man ſich wieder nach feinen Quartie— ren, und etwa ein Dutzend der Fremden, welche mit dem Amtmann in einiger Bekanntſchaft ſtanden, folgte deſſen Einladung zu einem Abendeſſen im Schloſſe zu Ritzebüttel, ſeiner Amtswohnung. Am andern Morgen gieng die Sonne herrlich auf, und beſchien den ganzen Tag die fröhliche Fahrt. Um 6 Uhr war man wieder auf dem Schiffe verſammelt, die Maſten flaggten, die Canonen dröhnten, und wir ſchieden mit einem dankbaren Hurrah von den freundlichen und billigen Ein— wohuern dieſes Hamburger Vorhavens. Bald war der nach neuer Einrichtung erbaute Leuchtthurm mit dicken Glas ta— feln und ungeheuern Pralllampen, der Tags zuvor von den meiſten in Augenſchein genommen wurde, aus dem Geſichte verſchwunden, und der Thurm der noch Hamburg gehörigen Inſel Neuwerk ſtach allmäblich aus der heiteren und ebe— nen Meeresfläche hervor. Nicht lange nachher tauchte die Inſel Helgoland als ein großer Fels auf, der nach we— nigen Stunden in feiner ganzen Rieſengeſtalt vor uns ſtand. Um die manchfaltigen Geſtalten dieſes rothen Thonfelſens, und die Verſchiebung der auf demſelben liegenden Häuſer und Thürme vor den Augen der Naturforſcher vorüberziehen zu laſſen, hatte das Dampfſchiff den Auftrag, die ganze Inſel zu umſchiffen. Wir fuhren daher etwa 2 Viertel- ſtunde davon entfernt zuerſt an der Südſeite her, wo ſie am höchſten iſt, und ſich am meiſten zerklüftet zeigt, ſo daß einige Felſen über 100 Fuß hoch, und wie Thürme abgelöst ſtehen, und daher mit dem Namen Mönch bezeich— net werden. So gieng es um Weſten, Norden und Oſten berum bis zum Landungsplatz in Südoſten, wo die Stadt liegt, zum Theil unten auf einer vorſpringenden Landveſte, zum größten Theil oben auf dem Felſen ſelbſt, wohin eine Treppe, größtentheils von Holz, 120 Fuß hoch, führt. Die Inſel zählt 2000 Meuſchen, wovon die meiſten auf den Zinnen und auf der Treppe ſtanden, um die Fremden zu begrüßen. Das Dampfſchiff mußte wohl eine Viertelſtunde weit vom Lande bleiben. Es kamen fogleich die Nachen, wovon jeder 18 Perſonen aufnahm, fo daß die Ausjch’t- fung in kurzer Zeit bewerkſtelliget war. Um 12 Übe war nan ſchon am Lande, obſchon die Inſel 15 Stunden von Cuxhaven, mithin gegen 50 Stunden von Hamburg ent fernt liegt, nach dem Fahrwaſſer nehmlich; denn die gerade Richtung beträgt nur 20 Meilen; nach Neuwerk und Wan— geroog find es 6, nach dem Ausfluß der Eider 7 Meilen. Die Geſellſchaft wurde wieder durch Canonenſchüſſe ſalutiert, welche fie mit Hurrah und Hutſchwenken beant— wortete. ) Seitdem abgedruckt; Hamburg bey Perthes. 8. 46. 952 Durch die Vorſorge, welche der engliſche Commandant der Inſel, King auf Erſuchen des Senats von Hamburg getroffen hatte, waren etwa zwey Dutzend Wohnungen b: » ſtellt, in welche ſich die Fremden vertbeilten, und wo fie auch bewirthet wurden, überall freundlich, gut und höchſt billig. Die Häuſer ſind zwar klein, einſtöckig, aber, wie die Häuſer an der Nordküſte überhaupt, hübſch, reinlich und bequem eingerichtet mit vielen Zimmerchen, als wenn es lauter Wirthshäuſer wären. Den Geräthſchaften ſieht man die gute engliſche Zeit während der Continental-Sperre an, wo ganz Helgoland ein Waarenlager der engliſchen Fabri— canten und Kaufleute geweſen, und woher ſich auch die Zeichen der Wohlhabenheit ſchreiben. Damals war eine wirkliche Börſe vorhanden, welche ſich jetzt in ein Haven— und Wirthshaus verwandelt hat. Es ſteht im fogenannten Unterland, gerade dem Landungsplatze gegenüber. Man kann in keinem Wirthshauſe beſſer bedient wer— den, als wir es ſammt und fonders in unſern Quartieren wurden; das Eſſen gut und manchfaltig, verſchtedene Weine, reinliche Betten, und die Zimmer voll. feiner Geräthſchaf— ten; dabey eine Zuvorkommenheit und Artigkeit der Ein— wohner, als wenn wir alle längſt erwartete Verwandte ge— weſen wären. Die Helgoländer ſind ein hübſcher Menſchen— ſchlag, beſonders hat das weibliche Geſchlecht eine regelmä— ßige Geſichtsbildung und eine friſche Farbe. Die Einwoh— ner veranitalteten auf den Abend einen Ball, wo man die junge und ſchöne Welt in ihrem nicht viel abweichenden, aber gut ftehenden Putze zu ſehen bekam, und wo unfere jungen Naturforſcher, ungeachtet der Strapazen des Tags, zwar ihr Möglichſtes im Tanzen thaten, aber nicht ſo viel Geſchick entwickelten, daß man ihnen den Preis vor den Eingebornen hätte zuerkennen können, obſchon dieſe höchſt beſcheiden zurücktraten, und nur aufgefordert ihre eigenthüm— lichen Tänze zeigten, welche cine Art von Quadcille vorſtel— len mit Fußbewegungen, wie man ſie bey den ungariſchen Tänzen ſieht. Die Sprache der Eingebornen iſt frieſiſch; fie können jedoch alle hochdeutſch. Nach der Landung begrüßte Lichtenſtein den Com⸗ mandanten im Namen der Geſellſchaft, und dankte ihm für die getroffenen Vorkehrungen. Um die Tageszeit nicht in: deſſen zu verlieren, jo entſchloß man ſich, fogleich auf der Inſel hernmzugehen, une das Mittagcefien auf den Abend zu beſtellen. Man zerſtreute ſich nach allen Seiten, jeder nach Luſt und Zweck. Viele ſchifften ſogleich nach der dem Landungsplatze gegenüberliegenden Sandinſel, wo ſich ein Seebad findet, das mehrere nahmen. Andere folgten dem Strande, um Meerthiere zu ſuchen, Vögel zu ſchießen u. ſ. f.; andere giengen den geognoſtiſchen Verhaͤltniſſen nach, wie; der andere beſtiegen den Leuchtthurm, beſuchten den Pfarrer Cobecs, den Apotheker Threde und den Chirurgen Wei: mers, welche alle kleine Sammlungen von Vögeln, Con— chylien, Krabben, Tangen u. dgl. hatten, und dieſelben für ein Billiges abließen. Außerdem kam auf jedem Tritte ein Knabe entgegen, welcher irgend etwas aus dem Meer in der Hand hatte, und es für wenige Schillinge daraus ließ, Seeigel, Sceſteene, Einſiedlerkrebſe, Actinien, Fiſche und Verſteinerungen, deren man nach und nach ſo viel abnahm, daß man das meiſte wieder wegwerfen mußte. 5 Unglücklicher Weiſe war es gerade Fluth, und die Ebbe trat erſt Abends um 8 Uhr ein, wo es finſter war; der 955 Strand war daher während unſeres ganzen Aufenthalts hoch mit Waſſer bedeckt, und es war nicht möglich, an diejeni— gen Stellen zu kommen, wo man hätte Würmer finden können, die übrigens hier im Sandboden nicht fo häufig ſind, wie in den lehmigen Watten der gegenüberliegenden Nordküſte Frieslands. Indeſſen hat doch Jeder etwas mit— gebracht, was ihm als Andenken von dieſer herrlichen Fahrt werth iſt. Die Inſel liegt unter 54° 11 N. B. und 250 32“ O. L. von F., iſt etwa eine Viertelſtunde lang, und eine halbe Viertelſtunde breit, und beſteht ganz aus rothem Thonſtein, mit grünlichen Lettenbändern, der auf Muſchelkalk liegt, welcher letztere jedoch unter dem Meere ſtreicht, und nur auf der Sandinſel unter dem Namen Witte-Klippen zum Vorſchein kommt. Sie hat im Nordweſten ihren höoͤchſten Punct, 216 Fuß h., wo ein hölzernes Zelt ſteht, in dem man auch Erfriſchungen haben Fonute, Oben findet ſich kümmerliches Gras und einige Kartoffelfelder mit einigen Löchern voll Regenwaſſer, die Sapskuhlen heißen. Im Un— terlande iſt die einzige Quelle von gutem ſüßen Waſſer. Der neue Leuchtthurm iſt von den Engländern gebaut wor— den; es führen auf denfelben an Hundert in Eiſen gegoſſene Staffeln. Die Glastafeln der Fenſter ſind 2 Zoll dick, und kommen gleichfalls von England, ſo wie die ungeheuern Prallſchirme, die aus Platin verfertiget find. Als es zu dunkeln anfieng, erhob ſich ein Sturm aus Weſten mit Regenſchauern, und jeder ſuchte fein Quartier und ſein Mittagseſſen, zu dem er gewiß nie ſo viel Appetit gebracht hat, wie dieſes Mal; dazu fand er aber auch eine gutbeſetzte Tafel und Fiſche vollauf. Dabey erfuhr man, daß Bälle in zwep verſchiedenen Häuſern zur Unterhaltung der Fremden veranſtaltet worden, wozu fie eingeladen wa: ren. Ungeachtet der Müdigkeit und des ſcheußlichen Wet— ters giengen doch auch noch die älteren Perſonen auf ein Stündchen dahin, um dieſer Artigkeit zu entſprechen und den ſchon gerühmten Menſchenſchlag zu betrachten, Die Nacht über dauerte Sturm und Regen fort, und wurde gegen Morgen fo heftig, daß das Dampſſchiff von den Ankern zu reißen Drobte. Als wir nach s Uhr herun— tergeſtiegen und im Havenhaus angekommen waren, ſahen wir [bon 2 Dutzend Böte um das Dampfſchiff herum mit den Wogen ringen. Nun tauchten ſie hervor, nun ſanken fie wieder unter, und verſchwanden vor den Blicken. Die- ſes gab den Zurückgebliebenen und ſicher zu den Fenſtern hinaus Schauenden Stoff zu ängſtlichen Betrachtungen. Wenn auch nur ein Unglücksfall ſich ereignen ſollte, ſo wäre die ganze Freude und die ganze Ehre dieſer großartigen Fahrt dabin geweſen; niemand würde es wagen, ſie zu lo— ben, ja viele würde es geben, welche ſie mit bitterem Ta— del überhäuften, und hinterher klug nicht begreifen könnten, wie man eine ſolche Menge Naturforſcher der Gefahr des Untergangs ausſetzen konnte. Die Nachen thaten alles mögliche, um ſich dem Dampfſchiff zu nähern, wurden aber immer wieder davon zurückgeſchlagen. Plötzlich ſab man, daß ſich alle entfernten, und nach einiger Zeit ſetzte ſich das Dampfſchiff in Bewegung, um hinter den Wind und dem Landungsplatze näher zu kommen, wo es von neuem Anker warf, Während dieſer Zeit, welche Fahrt eine ganze Stunde 934 dauerte, mußten die armen Nacken ſich auf dem Meere berummerfen laſſen; endlich fuhren fie dem Dawpfichiffe nach, und wir konnten nun deutlicher ſehen, mit welcher Anſtrengung ſie ſich bemühten, an die ausgehängte Treppe zu kommen und ſich daſelbſt feſtzuhalten. Nach der Aus— ſchiffung kamen die Nachen zurück, um wieder andere Ab— theilungen zu holen. Jeder hatte vier Ruderer. Als man au der Seite des Schiffs war, hielten zwey durch ihre Stangen den Nachen von der Wand deſſelben entfernt, da— mit ihn keine Welle unter den ſchwankenden Bauch des Schiffes triebe. Vorn und hinten wurde jedem der bevden andern ein Seil zugeworfen, damit ſie den Nachen gegen das Schiff heranzögen, fo daß man die Treppe erreichen konnte. Dieſe erhob ſich unaufhörlich 8 — 4 Fuß in die Höhe, und ſtieß wieder mit Gewalt herunter, bald auf den Nand des Nachens, als wollte fie ihn umſchlagen, bald in die Höhle deſſelben, als wollte ſie die Füße zerſchmettern. Der Capitain Siegbahn ſtand auf den unteren Staffeln, und fieng jeden auf, der beym Herunterkommen der Treppe mit einem Ruck hingufſpringen mußte. Er flieg dann rück— wärts die Treppe hinouf, immer den Nachkletternden hal— tend. Dann gieng er wieder herunter, um einen andern zu holen, bis endlich alle geborgen waren. Er hat ſich viele Mühe gegeben, und feinen Auſtrengungen hat man es vorzüglich zu danken, daß kein Unglück gefcheben iſt. Dar bey hab, ſich vorzüglich die Frauen tapfer gehalten. Nun erſt erfuhr man die Gefahr, in welcher der erſte Nachen, der faſt ganz voll Chemiker und Mineralogen war, ſchwebte. Das Schiff ſchwankte ſo gewaltig, und die Wellen ſchleu— derten den Nachen ſo heftig dagegen, daß die Ruderer nicht mehr im Stande waren, ihn durch ibre Stangen entfernt zu halten, und einer ſchon ſchrie: wir find verloren! indem das Schiff herunterfiel, und den Nachen umzuſchlagen drohte. Die Capitaine riefen daher ſogleich: zurück! und ſie befah— len, den Anker zu lichten. Nun war zwar die Lebensgefahr überſtanden; das Schiff fuhr ab unter dem Donner der Canonen und unter dem Zuruf der Bevölkerung, welche die Felſen begränzte. Aber die Wellen tobten wie wüthend um das Sckiff, und ſtürzten von Weſten her in ſolcher Menge und in einer Höhe von mehr als 12 Fuß, daß es ausſah, als wären es lebendige Ungeheuer, welche ſich verſchworen hätten, das Schiff zu überwältigen, und denen ein Preis zugeſichert worden wäre, welchem es zuerſt gelingen würde. Es war ein Wetteifer, wie unter einer Heerde Hunde, welche ein Wild verfolgen. In einer Entfernung von einigen Hundert Schritten erhoben ſie ſich langſam, ſtiegen immer höher, ſo wie fie herankamen, und überburzelten endlich vorwärts, fo daß man unter ihnen hätte trocken liegen können; da— durch entſtand ein Schaum, als wenn das ganze Meer mit Schnee überdeckt wäre. Das Waſſer drang zu allen Ab— zugslöchern herein aufs Verdeck, und ſpritzte oft wie ein Schaueckegen ſelbſt über Bord, daß man nicht wußte, wie man dem von unten und oben kommenden Waſſer entflie— hen ſollte. Das Schiff ſchwankte fo heſtig hin und her, daß man nun das Meer mit den Händen erreichen konnte, nun wieder ein Dutzend Fuß boch über demſelben ſchwebte. Außer dieſer Seitenbewegung ſtieg Vorder- und Hintertheil abwechſelnd in die Höhe, und fiel fo heftig nieder, daß es 955 platſchte und krachte; bald flieg Helgoland hoch aus dem Waſſee empor, und im Nu war es wieder in demſelben verſchwunden. Dieſem nußgelenkartigen Schaukeln des Schiffes konnte fat niemand widerſtehen; ehe man ſich's verſah, ſtürſte hier einer, dort einer nieder, und blieb lie— gen, unbekümmert, was auch um ihn vorgehen mochte. Kübel mit Fiſchen und Mollusken auf dem Verdeck wurden umgeworſen, und die Thiere zappelten herum, als wenn ſie auf den Strand gerathen wären. Jeder hielt ſich, wo er konnte, am Tackelwerk (man hatte, weil der Wind günſtig war, Segel aufgeſpannt), an den Maſten, an der Kohlen— kammer, an der Schenke, an der Bedeckung der Dampf— maſchine, kurz wo nur ein Halt zu gewinnen war. Wer losließ und langſam von einem Ort zum andern gehen wollte, lag fiber auf dem Verdeck im Waſſer. Nur durch Springen konnte man von einem Haltpunct zum andern gelangen. Die Frauen ſchlichen allmahlich in die Cajüte, und überließen ſich daſelbſt auf den Bänken der Seekrank— heit, welcher die Männer auf dem Verdeck ihren Tribut zollten. Es mochten kaum 30—40 auf den Beinen geblie— ben ſeyn, worunter ſich glücklicher Weiſe der Schreiber dieſes auch befand. Man lieſ't in Reiſebeſchreibungen von Bergen, welche die Wogen bildeten, und hält die Schilde: rung für übertrieben; es iſt aber wirklich ſo. Wie ſelbſt ebene Gegenden in der Entfernung auftragen und niedrige Hügel wie Berge erſcheinen, ſo iſt es noch viel mehr auf dem Meere, wo die Gegenſtände des Vergleichens, und mithin der Maaßſtab fehlt. Die einige Standen entfernten Wellen, welche man nicht mehe einzeln unterſcheiden kann, fingen zuſammen, und erſcheinen als ein langer Gebirgszug, deſſen Thäler und Felſenwände durch verſchiedene Zurück— werfung des Lichts gebildet werden. Man fährt gerade auf dieſes Gebirge los, in der Meynung, immer höher zu kom— men, und nicht begreifend, wie es möglich ſeyn würde, endlich über die Felſenwand zu gelangen. Sie tritt aber immer zurück, und die am Schiffe zerſchellenden Wellen find es, welche ausweichen, um ein gerades Thal zu bilden, wahrend es der Wagen iſt, welcher in den Thalern den Bergen ausweicht, und fo endlich auf die andere Seite des Gebirges gelangt, ohne eigentlich darüber gekommen zu eyn. a Schon gegen Mittag waren wir vor Cuxhaven, und der Wind hatte ſich gelegt, weil wir uns ſchon im Schutze des Landes, und im Grunde ſchon auf der Elbe befanden, wo das Waſſer ſüßlich, weniger ſchwer und tief iſt, und daber weniger ſtößt. Hier, wo die Wachtſchiffe und erſten Marktonnen liegen, iſt das Fahrwaſſer ſehr ſchmal, und es werden daher ſehr erfahrne Lootſen erfordert, um das Schiff nicht auf eine Sandbank gerathen zu laſſen, wo ſchon mans ches zu Grunde gegangen iſt, beſonders auf den Sandpla— ten mit Trieb- oder Quickſand. Darum liegen auch hier Winters wie Sommers Wachtſchiffe zur Orientierung der Fremden, welche der Stadt viele Taufende koſten. Man bat zur Verhütung von Unglück und zur Rettung ge— ſtrandeter Schiffe viele Vorſchläge gemacht; beſonders hat ſich in der neuern Zeit Tonnies viele Verdienſte in dieſer Hinſicht erworben, theils durch Angabe, wo und wie man auf die Sandplaten Thürme bauen, theils wie man Boote und Schiffe mit Lufträumen bauen könne, damit ſie nicht untergiengen. 950 Die Regenſchauer hörten auf, die Sonne blickte her: vor, und wie hatten einen herrlichen Nachmittag; das Schiff glitt dahin wie auf Eis, und wir hätten feine Bes wegung nicht mehr gefühlt, wären die Bäume und Häuſer der Ufer nicht fo eilig vorbeygeflogen. Nun kroch allmäh— lich alles hervor, und in kurzer Zeit hatte ſich die ganze Geſellſchaft jo erholt, daß fie ſich freute, auch dieſes über: ſtanden und kennen gelernt zu haben. In der Eile, wurden zwey lange Tafeln gedeckt, an die ſich die Geſellſchaft ſetzte, aß und trank, fo ruhig wie im Zimmer, Geſundheiten ausbrachte und Lieder fang, als wenn eine Schlacht gewonnen wäre. Dabey fühete die Bewegung der fliehenden Ufer mit ihren vielen Geſtalten einen Tanz auf, deſſen Neuheit und Manchfaltigkeit jeden überraſchte. So ſaßen wir, vor Glückſtadt, Stade, Blan— keneſe und Altona vorbey, fait bis in den Haven von Ham— burg, wo wir ſchon um 7 Uhr anlangten. Noch kein Kai— ſer und König hat bey einem Gaſtmahl ein ſolches Schau— ſpiel gegeben, und wenige haben ein ſolches genoſſen. Auf dieſer Fahrt haben die Naturforſcher im Kleinen erlebt, was Weltumſeglern im Großen begegnen kann: ſchlecht und ſchͤnes Wetter, Regen und Sonnenſchein, Wind und Stille, Hunger und Durit, dafür wieder Schmäuße und Balle, Geſahren und Glück, Seekrankheit und Sturm; überall aber haben ſie eine freundliche Aufnahme gefunden, und nie mit Wilden zu kämpfen gehabt. Vergeſſen werden ſie nicht, welchen Dank ſie den beſuchten Orten ſchuldig ſind und dem großartigen Sinne Hamburgs, welches ihnen ein fo herrliches Seit veranjtaltet, einen fo neuen Triumph— zug zuerkannt, und eine ganze Welt von Schickſalen eröffs net hat, wodurch ſie in Stand geſetzt ſind, vieles zu begrei— fen und zu beurtheilen, was ihnen bisher verſchloſſen ge— weſen. Während der eine Theil dieſe Seefahrt machte, ſetzte der andere in Hamburg zurückgebliebene die beſonderen Ver— ſammlungen fort, und benutzte die Zeit der allgemeinen Verſammlung zum Beſichtigen der Anſtalten, zu Ausflügen u. ſ. w. Die gemeinſchaftliche Mittag stafel fand Statt wie zuvor. Beſon dere Fü nf ter 2 arg, Mittwoch den 22. Septbr. a) Phyſicaliſch-chemiſches Fach b) Mineralogiſches Fach Hielten keine Sitzungen. c) Botaniſches Fach. 79) Dr. Buek erſtattete Bericht über die von Prof. Hünefeld in Greifswald eingeſandte Abhandlung: die Pflanzen mit Beybehaltung ihrer Farben, Stellung und na— türlichen Ausdehnung zu trocknen; wobey ſehr gut gerathene Proben vorgezeigt wurden. Es geſchiebt in Bärlappſamen. S. Flora, p. 77. Es wird darüber eine eigene Schrift er⸗ ſcheinen. Sitzungen. * 957 80) Mertens erſtattete Bericht über Dr. Gärt— ners in Calw Aufſatz über die Erzeugung von Baſtard— pflanzen. Ich näbrte leiſe vor Kurzem immer noch die Hoffnung, auch an dieſer Verſammlung perſönlichen Antheil nehmen zu können; die weite Entfernung, beſonders aber die fort— dauernde Aufmerkſamkeit, welche ich meinen angefangenen Verſuchen über die Baſtard⸗Erzeugung im Pflanzenreiche noch in dieſem Spätjahre zu wiedmen gezwungen bin, um keine Lücke zu erhalten, nöthiget mich dießmal bey den Kindern meiner Schöpfung zu bleiben, und ihre Beobachtung für dieſes Jahr ſo weit zu verfolgen, als es die Witterung noch zuläßt. Das Intereſſe, welches einige Naturforſcher im vorigen Jahre zu Heidelberg an meinen Verſuchen genom— men haben, gibt mir den Muth, denjenigen, die der Ge— genſtand intereſſieren möchte, die Nachricht mitzutheilen, daß ich meine Verſuche in dieſem Sommer noch mehr aus— gedehnt babe, als ich es in den Jahren 1825, 26, 27, 28, und 29 gethan. Ich habe mit ſolgenden Gattungen Ver— ſuche angeſtellt: Agrostemma 3 uten 25 Befruchtungen. Anagallis 220 85 Aquilegia 1 = 4 25 Cucubalus . 55 Dianthus N 3 Digitalis 2 77 50 55 Eruca 1 5 12 55 Galeopsis 11 18 = Helleborus ZINN, 4 55 Lathyrus 1 9 55 Lychnis N 30 55 Malva 1 52 4 55 Mirabilis 3 77 30 727 Matthiola DES 12 55 Lobelia 3 15 55 Nicotiana 25 73 55 Oenothera 2 20 5 Nigella 25 11 55 Sinapis 6 55 86 25 Verbascum BOT NL SER LEDAS 55 Veronica 1 5 55 Obgleich die Erfolge nicht immer durch reife Früchte und Samen lohnend waren, auch noch ſehr viele erſt noch reifen müſſen; ſo waren doch die Verſuche in Rückſicht auf die Affinitäten der Arten unter ſich zum Theil höchſt merkwürdig, und meine dießjaͤhrigen Beobachtungen beſtäti⸗ gen meine im vorigen Jahre geäußerte Behauptung voll kommen, daß ſich die Affinität der Arten in ihren Befruch— tungs⸗Thätigkeiten nicht nach der Aehnlichkeit der Blattbildung oder dem Habitus, ſondern nach noch unbes kannten inneren Bedingungen richte. Um hierinn noch mehr Aufſchluß zu erhalten, müſſen die Baſtard- Verbindungen über fo viele Arten, als immer möglich, von ein und dem⸗ ſelben Genus durchgeführt werden. Die Bildung (der Ha- bitus) der aus dieſen Baſtard- Verbindungen refultierenden Gewächſe ſcheint zum Theil von dieſen Affinitäten abzuhän⸗ gen, iſt aber ein ganz anderer Zweig meiner Beobachtun⸗ gen, welchem ich als untergeordneter Materie, und weil Iſis 1851. Hft. 9. * 4 958 dieſe Beziehungen durch Abbildungen und Trocknen der Ex⸗ emplare für eine bequemerr Zeit aufbehalten und feitgebals ten werden können, noch nicht die Aufmerkſamkelt habe wiedmen können, welche fie befonders auch in Hinſicht auf die Begründung der Geſetze verdient, welche die Natur ben ihrer urſprünglichen Schöpfung der Arten einer Gattung beſolgt hat. Denn ich habe die Ueberzeugung, daß man be— ſonders auf dieſem Wege und durch gründliche Vergleis chung der verſchiedenen Baſtardpflanzen — wobey die Kreuz— Verſuche nicht fehlen dürfen — auf die fruchtbarſten Reſul— tate über die phyſiognomiſche Bildung der Gewächſe kom— men wird. Aber was iſt ein menſchliches Lebensalter in dieſem unendlichen Felde der Unterſuchung! beſonders wenn es ſchon ſtark in feiner Abnahme begriffen iſt! Da die Jahre eilen, und ſich vielleicht nicht leicht ſobald wieder ein Naturforſcher entſchließen wird, dieſen mühſamen Weg der Naturforſchung zu betreten; fo ſtrengte ich alle meine Kräfte an, um in dieſem Jahre jo weit als immer möglich durch Vervielfältigung der Verſuche vorzudringen. Es war auch meine Abſicht, Verſuche mit Monpcoty- ledonen, z. B. mit Arten der Gattung Commelyna, Lilium etc. anzuſtellen; ich war aber nicht glücklich in Erziehung tauglicher Individuen: dieß bleibt dem nächſten Jahre vorbe— halten. Für die Fertigung von Abbildungen der Baſtard— pflanzen, die mir in dieſem Jahr geblüht haben, war keine Zeit übrig, obgleich mehreres der Aufbewahrung Würdiges zur Erſcheinung kam, z. B. der Baſtard Verbascum pyra- midato-thapsiforme lieferte Blumen von 25 parifer Linien im Durchmeſſer. — Einen Irrthum muß ich hier berichti= gen: Im vorigen Jahr erhielt ich die Lychnis dioica alba unter dem Namen Cucubalus pilosus, und beuutzte die er— ſten Blumen zur Befruchtung der Lychnis dioica rubra E. Die Befruchtung war vollſtändig; die in dieſem Jahre er— haltenen Baſtardpflanzen, ſo wie die neuen Triebe der el— terlichen Pflanzen überzeugten bald von dem Irrthum; die aus dieſen von einigen für Varietäten, von andern für Urs ten gehaltenen Pflanzen erhaltenen Baſtarde zeigen in foferne ihre Baſtard-Natur, als ſie weniger fruchtbar in Samen find, als beyde Eltern, obgleich fie wirklich reifen und gu= ten Samen liefern; aber in Rückſicht der Voriabilität der Farbe der Blumen die Abkunft von bloßen Varietäten und nicht beſonderen Arten zu beurkunden ſcheinen. — Die Gattung Sinapis hatte ſich bey den Baſtard-Befruchtungen ſehr widerſpenſtig gezeigt; im folgenden Jahre müſſen an— dere Gattungen dieſer Familie zu den Verſuchen gewähl werden. Am allerſchwierigſten waren die Verſuche von Anagal- lis und Veronica, ſie ſollen noch auf mehrere Arten dieſer zwey Gattungen ausgedehnt werden. Noch habe ich auch von dem Reſultat der Verſuche Res chenſchaft zu geben, welche ich im Jahr 1829 in der Abſicht angeſtellt habe, um die Zeit zu beſtimmen, innerhalb wel- cher die Eperchen im Ovario bey beſtimmten Arten von Pflan⸗ zen befruchtet werden. Diejenigen Arten der Gattung Ni- cotiana, welche fich am leichteſten unter einander verbinden und den meiſten Samen liefern, d. i, ſich am nächſten vers wandt find, wurden hiezu am tauglichſten von mir erachtet. Es wurde zuerſt die Nicotiana rustica gewählt, welche un ter den günſtigſten Umſtänden bey hellem Himmel und un— unterbrochener Einwirkung der Sonne bey 4 22—26 R., zuerſt mit dem Pollen der N. paniculata, van nach Ver⸗ 59 959 flaß von einer, ein und einer halben, zwey, drey, vier, fünf, fünf und einer halben, zehen und neunzehen Stunden mit dem Pollen der N. rustica belegt. Die Befruchtungen, welche an 5 Blumen zu gleicher Zeit von jedem der er- wähnten Zeitmaße vorgenommen worden waren, ſind alle vollkommen gelungen. Die in dieſem Jahre aus dieſen Sa— men erhaltenen Pflanzen waren ſich alle gleich, d. i. ſie lieferten alle den Baſtard Nicotiana rustico-paniculata; ja unter denen Samen, welche die ſchon nach einer Stunde mit dem eigenen Pollen der N. rustica wiederholte Be— fruchtung lieferte, war nicht ein einziges fremdartiges Ju— dividuum, ſondern alle von dieſer Ausſaat erhaltene Indi— viduen waren ſich vollkommen gleich; demnach hatte die erſte Befruchtung durch den Pollen der N. paniculata den Einfluß des eigenen, der erſt nach Verfluß von einer Stunde aufgetragen wurde, völlig ausgeſchloſſen. Es iſt dieß ein äußerſt merkwürdiges Reſultat, wenn man in Erwägung ziehet, daß ſonſt die geringſtee Menge des eigenen Pol- leus die Einwirkung der fremden auch von einer noch fo nahe verwandten Art ausſchließt; wenn man ferner erwägt, daß auch bey der vollſtändigſten eigenen Befruchtung nie alle Ovula befruchtet werden, und noch viel weniger bey einer Baſtard-Befruchtung ꝛc. In dieſem Jahr habe ich neben den oben ſchon er— wähnten Verſuchen dieſe auch auf die Nicotiana paniculata mit Langsdorfii; suaveolens mit glutinosa, Tabacum mit glutinosa, acuminata mit glutinosa von 15 zu 15 Minus ten ausgedehnt, und febe bald reifen Samen entgegen, da ſich volkommene Früchte angeſetzt haben. Im April ſchrieb der Pfr. nachträglich Folgendes der Nedaction: Ich melde Ihnen, daß ich meine angefangenen Ver— ſuche über das Geſchlecht der Pflanzen und die Erzeugung von Hybriden im Pflanzeureiche ſtets mit Eifer verfolge, und beſonders im vorigen Sommer eine ſehr reiche Erndte an ſolchen Samen gemacht habe, welche größtentheils jetzt ſchon gekeimt und in junge Pflanzen ausgewachſen find. Neben dieſen Beobachtungen habe ich auch im Som— mer 1829 Verſuche an der Nicot. rustica, und im vorigen an der Nicot. paniculata, suaveolens und acuminata über die Zeit angeſtellt, innerhalb welcher das Eyerchen nicht mehr durch den eigenen Pollen verändert wird, nachdem es einmal den Einfluß fremden Polens (durch Baſtard-Befruch— tung) erfahren batte; es ſcheint mir dieß faſt gleichbedeu— tend mit dem Ausdruck zu ſeyn — innerbalb welcher Zeit der Pollen zu dem Eyerchen im Ovarıum gelange; denn iſt einmal deſſen befruchtender Stoff daſelbſt angelangt, fo glaube ich, daß kein anderer Eindruck den früheren mehr aufzuheben im Stande ſey. Schon nach Verfluß von zwey Stunden hatte der eigene Pollen der Nicot. rustica kei- nen Einfluß mehr auf die Eyerchen im Oyarium, d. i. alle aus der vor zwey Stunden vorgenommenen Baſtard-Be— fruchtung mit der Nicot, paniculata entſtandenen Samen erzeugten keine anderen Pflanzen als die Baſtard- Pflanzen der Nicot. rustico-paniculata, und nicht ein einziges Indi⸗ viduum der aus dieſer Befruchtung erzeugten Pflanzen hatte eine andere Bildung, als die der ebengenannten N. rustico— paniculata. Es ſcheint mir hieraus zu folgen, daß die Be⸗ fruchtung des Ovariums durch eine gleichförmige Verthei— lung des männlichen Befruchtungs⸗Stoffes geſchehe, daß 940 aljo der eigene Pollen, obgleich feine Potenz auch in der allerkleinſten Quantität die Einwirkung aller anderen Arten — auch der am nächſten verwandten — ausſchließt, nichts mehr in dem fihon empfangenen Eindruck im Ovulum be— wirken könne, und daß durch die Fremdbeſtaubung das Oou— lums in ſeiner Entwickelung eine gänzliche nicht mebr zu ändernde Veränderung erleide. Dieſes Factum ſcheint mir höchſt wichtig und ſehr reich an Reflexionen zu ſeyhn. Die Behauptung Brongniarts, daß die Befruchtung oder die Gelangung des beſruchtenden Stoffes zum Eyerchen nur höchſt langſam geſchehe, wird hiedurch deutlich widerlegt. Möglich und wahrſcheinlich iſt es, daß dieß verſchieden fen bey berſchiedenen Pflanzen und unter ungünſtigen äußeren Umſtänden; aber da anzunehmen iſt, daß nicht alle einſau— gende Wärzchen der Narbe und alle Zuführungsgänge der Griffeln von dem Befeuchtungsſtoff überzogen und getränkt worden, alſo gewiß und nothwendig einige derſelben unbe— rührt und unerfüllt geblieben ſeyen, und daß demnach ein anderer Modus der Befruchtung (Ausbreitung des Befruch— tungsſtoffes) ſtaͤtthaben müſſe, als jener franzöfifche Natur— forfcher ſich dieſe Erſcheinung dachte; denn fonft würde nach zwey Stunden der eigene ſonſt fo kräftig ſich äußernde Pol— len eine Eingangspforte und Zugang zu den Ovulis im Ovarium gefunden, und ſo eine gemiſchte (aus N. xustica und rustico-paniculata) beſtehende Nachkommenſchaſt gebil— det haben. Die mit den genannten Arten im Sommer 1880 angeſtellten Verſuche ſind noch mehr vervielfältigt, theils auf die ganze Narbe, theils nur auf einen Theil derſelben ausgedehnt, und endlich von 15—15 Minuten veranſtaltet. Die in dieſem Sommer zu erhaltenden Pflanzen müſſen nun weiteren Aufſchluß über dieſe wichtige Materie geben und eine längſt gefühlte Lücke in unſerer Kenntniß über die Be— fruchtung der Pflanzen ausfüllen. Lehmann kuüpfte daran einige Bemerkungen über die tatur der Baſtardpflauzen, und zeigte einige auffallende Ba— ſtarde von Potentillen und Cactus in lebenden Exemplaren. S. Flora p. 80. 91) Agardh aus Lund las eine Abhandlung über die Einheit der Pflanzenformen vor. Seine Anſicht iſt in dem jüngſt von ihm erſchienenen Lehrbuche der Bo— tanik näher entwickelt, und geht dahin, zu beweiſen, daß alle Theile der Pflanze nicht bloß metamorphoſierte Blät- ter find, ſondern daß alle appendiculären Theile, 1) Coty- ledon, 2) Blatt, 3) Bractea, 4) Sepalum und Petalum, 5) Carpellum, 6) Spermodermis nur Metamorphofe der Blätter; dagegen alle axilen Theile, als 1) Plumula, 2) Knoſpe, 3) Blumenknoſpe, 4) Stamen, 5) Placenta, 6) Embryo Metamorppofen der Knoſpe find. Nu merkung. In den »Aunalen der Gewächskunde als Folge der botanifihen Literaturblätter, herausgegeben von der königl. botaniſchen Geſellſchaft zu Regensburg.“ Vol. 4. Heft 1. p. 48—58 iſt Agardhs Lehrbuch d. Bot. 9 dig angezeigt. 2 82) J. C. L. Fiſcher aus Petersburg legte Riſſe des k. botaniſchen Gartens zu Petersburg mit erläus ternden Bemerkungen vor. Das Ausführlichere ſ. in der bot. Zeitung Nr. 6, S. 97. a) Hornſchuch aus Greifswald zeigte die Eh re n⸗ bergiſchen Tafeln über Infuſionsthierchen auch in Nieſ ® Abtheilung vor, da manche dieſer Thierchen bisher zu den Conferven gerechnet wurden. Genauere Unterſuchungen durch ein Microſcop mit 4oomaliger Vergrößerung haben gezeigt, baß ſelbſt in den niedrigſten Formen dieſer Thiere ſich nicht nur Verdauungsapparate vorfinden, ſondern ſogar faſt alle Organe höherer Ihierformen, z. B. Nerven, Spuren von Augen. Ehrenberg hatte darinn die Beſtätigung des al— ten Satzes: omne vivum ex ovo gefunden, und weiter ge: folgert, daß alle Infuſorien nicht durch Generatio aequivoca, ſondern aus Eyern entjtänden. b) Prof. Lehmann machte den Antrag, daß die botani— ſche Section der oſtindiſchen Compagnie den Dank der Ge— ſammtheit der hier vereinigten Botaniker darbringen möchte für die Liberalität, mit welcher die oſtindiſche Compagnſe angeordnet, daß die vom Herrn Dr. Wallich aus Cal- cutta nach Europa gebrachten Pflanzen unter die Botani— ker dieſes Welttheils vertheilt werden ſollten, zugleich aber erſuchte derſelbe, in dieſer Dankaddreſſe anzudeuten, wie wichtig es für die Wiſſenſchaft ſey, daß De. Wallich in Europa bleibe bis die ſämmtlichen von demſelben gemach— ten Sammlungen geordnet, und die Herausgabe ſeines großen Werkes beendigt ſey. Profeſſor Lehmann trug ebenfalls darauf an, ein Dankſchreiben an Hrn, Dr. Wal: lich ſelbſt zu erlaſſen für die Art, wie derſelbe ſich des, ihm von der Compagnie gewordenen, mühevollen Auftrags bisher entledigt habe. Die Section war nicht allein mit dieſem Antrage vollkommen einverſtanden und zur Unter— ſchrift bereit, ſonvern hielt es für zweckmäßig, eine ähnliche Addreſſe an Se. Majeſtät den König von England zu rich— ten und die Herren Geſchäftsführer der Verſammlung der deutſchen Naturforſcher und Aerzte zu erſuchen, die Addreſſe an den König und die oſtindiſche Compagnie, im Namen der Geſammtheit deutſcher Naturforſcher und Aerzte zu un— terzeichnen. Es wurde eine Commiſſſon zur Eutwerfung dieſer Briefe ernannt, welche ſich Abends damit befchäftigte, d) Zoologiſches Fach. In dieſen und den beyden folgenden Sitzungen waren nur wenige Mitglieder anweſeud, da die meiſten ſich auf der See— fahrt nach Helgoland befanden, wo ſelbſt die Naturforſcher manche hübſche Ausbeute machten. Prof. Otto aus Breslau hatte die Güte, für den Secretär, der dieſe Reife auch mit— machte und ſich noch jetzt darüber freut, während deſſen Ab— weſenheit das Protocoll zu übernehmen. 83) Hofmedicus Zincken, genannt Sommer, aus Braunſchweig las eine Abhandlung über die Fütte⸗ rung der Seiden raupe mit Zweigen, ſtatt der ither üblichen mit Blättern, vor. Ich habe in meiner, unter dem Titel: »Anweiſung zum Seidenbau :c.« im vorigen Jahre bey Meyer in Braunſchweig erſchienenen Schrift, nachdem ich darinn die in den beſſeren und vorzüglicheren Geiden: Unftalten zeither in Anwendung gebrachte Behandlung der Seidenraupe aus— führlich beſchrieben, und, wo es mir zweckmäßig ſchien, ei— ner critiſchen Beurtheilung unterworfen hatte, auf S. 86 auch eine neue Fütterungsweiſe der Seidenraupe in Vor— ſchlag gebracht, welche darinn beſteht, daß dazu nicht, wie bisher, vom Baume getrennte Blätter verwendet, ſondern daß den Raupen ganze Reiſer mit den noch anſitzenden Blät⸗ 94% tern zum Futter hingeſtellt, und in Gefäßen friſch erhalten werden ſollen. Es iſt dieſer Gegenſtand zwar von keiner ſolchen Wich— tigkeit für die Naturgeſchichte, daß ich in dieſer Hinſicht es mir hätte erlauben dürfen, ihn zum Gegenſtand eines Vortrages in einer Verſammlung zu machen, welche wie die, vor welcher ich gegenwärtig zu reden die Ehre habe, die Heroen der Naturwiſſenſchaften eines Welttheils verei— nigt. Die Wichtigkeit des Seidenbaues aber als Induſtrie— zweig, und der Einfluß, welchen die Behandlung der Raupe auf den Ertrag deſſelben hat, fo wie die Ueberzeugung, welche ich hege, daß die vorgeſchlagene Fütterungsweiſe es iſt, durch welche dieſer Induſtriezweig auf die höchſte Stufe ſeiner Vollkommenheit und ſeines Ertrages gehoben werden könne; und die angenehme Hoffnung, daß dieſe Ueberzeu— gung auf Sie, hochgeehrte Herren! übergehen und durch Sie verbreitet, die Gewohnheit und das Vorurtheil der Neuheit bekämpfen helfen werde, mögen mich entſchuldigen, daß ich es mir geſtatte, Sie hier mit einer vergleichenden Darſtellung der Vorzüge dieſer neuen Fütterungsweiſe vor denen der bisherigen Erziehung der Seidenraupe zu unter— halten, und die Gründe dieſer Vorzüge zu entwickeln. Es kommen bey der Entwickelung der Vorzüge der Reiſerfütterung beſonders drey Gegenſtände in Betracht: 1) Der Einfluß, welchen dieſe Fütterungsweiſe auf die Futterpflanze der Seidenraupe, den weißen Maulbeer— baum hat. 2) Der Einfluß derſelben auf die Ausbildung der Raupe, und den davon abhängigen Ertrag an Seide. 5) Der erforderliche Koſten-Aufwand. Was den Einfluß der Reiſerfütterung auf den weißen Maulbeerbaum betrifft, ſo kann dieſer nur zum Vortheil deſſelben ausfallen. Dieſe Reiſer nehmlich, welche zum Füttern gebraucht werden, find die im Jahre vorher gewachſenen Holztriebe. Dieſe werden bey der Blätterfütterung entblättert, bey der Keiferfütterung aber werden fie mit den anſitzenden Blättern ſelbſt abgeſchnitten, und um fie friſch zu erhalten, in Ge—⸗ fäßen mit Waſſer den Raupen vorgeſetzt. Ein ſolcher Trieb oder Reis wird aber nicht ganz bis auf das zweyjährige Holz abgeſchnitten, ſondern nur dis auf drey oder vier Augen geſtutzt, was ohnedieß auch deß⸗ wegen geſchehen muß, weil die Reiſer in der Regel fonft zum Gebrauche zu lang ausfallen würden. Dieſe drey oder vier Augen nun, welche von jedem Reiſe am Baume gelaſſen werden, treiben mit einer Kraft und Ueppigkeit, daß der Baum nicht nur in eben der Zeit mit der ſchönſten und volkommenſten Belaubung daſteht, als wenn ihn kein Meſſer berührt hat; ſondern es ſchießen aus jedem dieſer Augen auch nun um fo vollkommenere, ſtärkere und längere Reiſer zum Gebrauche für das künftige Jahr hervor, als der Baum jetzt feine Säfte und Kräfte auf die Ausbildung dieſer wenigeren Triebe allein zu ver- wenden hat. Mögen nun auch die kleineren Reiſer, welche anfangs nicht die erforderliche Länge zum Einſetzen in die Waſſergefäße haben, und die daher für die eben aus dem Ey entwickelten Raupen, oder, was noch beſſer iſt, fpäter am Ende der erften Naupenzucht, oder für die zweyte Ge— neration angewendet werden können; — mögen deſe nun auch dicht neben dem alten Holze abgeſchnitten werden, ſo mit Waſſer 945 wird doch dee Baum durch jene auf drey bis vier Augen eingeſtutzten Reiſer den ganzen Sommer hindurch ſich nicht nur einer vollſtändigen Belaubung erfreuen; ſondern er wird auch für das folgende Jahr eine drey bis viermal größere Zahl langer und kräftiger Reiſer ausbilden, als in dem gegenwärtigen von ihm genommen werden köunten. Ueberbaupt wird der Baum eine Fülle von Kraft und Ge— ſundheit zeigen, und dieſe ſelbſt noch dadurch beurkunden, daß er auch die fogenannten ſchlafenden Augen des alten Holzes, namentlich der Aeſte und Zweige zu kräftigen Rei— fern austreibt, welche ohne einen ſolchen geregelten Schnitt unentwickelt geblieden wären. Ganz anders verhält es ſich bey der Abnahme der Blätter. Die Blätter ſind diejenigen Organe einer Pflanze, durch welche ihr Nahrung aus der Luft zugeführt und der Le— bensprozeß derſelben in Thätigkeit erhalten wird. Wird da— ber ein Baum ſeiner Blätter beraubt; ſo erkrankt er mehr oder weniger, oder ſtiebt ganz ab, je nachdem ihm mehr oder weniger oder alle Blätter auf einmal genommen wurden. Für den Phyſtologen bedarf dieſer Satz keiner weiteren Beweiſe; für den Oeconomen und Seidenbauer aber brauche ich nur zu Begründung deſſelben die allbekannte Thatſache aus der Erfahrung ins Gedächtniß zurück zu rufen, wie in mehreren Gegenden Deutſchlands die Entblätterung der Föhren durch die Raupen der Bombyx monacha und pi- niperda das Abſterben ganzer Wälder veranlaßte. Ob Menſchen oder Thiere oder irgend eine Gewalt eine Pflanze ihrer Blätter beraubt; die Wirkung bleibt im— mer dieſelbe. Mag daher bey der Abnahme der Maulbeerblätter auch noch fo fihonend verfahren werden; was aber aus Unwiſ— ſenheit oder Nachläßigkeit ungebildeter Arbeiter, oder wegen eines größeren Bläßterbedarfs in den letzten Perioden der Naupe, doch nicht immer und nur ſelten der Fall ſeyn wird; ſo muß der Maulbeerbaum bey dieſer Art der Benutzung doch allezeit kränkeln und nur ſein Leben hinhalten; da— bingegen bey der Abnahme der Reiſer durch ein geregeltes Verfahren alle Erforderniſſe einer höchſt vollkommenen und üppigen Vegetation noch vermehrt und unterſtützt werden. Noch auffallender wird ſich der Einfluß dieſer beyden verſchiedenen Behandlungsweiſen des Maulbeerbaumes bey einer in demſelben Jahre zum ziventen Male angeſtellten Seidenzucht zeigen. Wenn hier zur Ernährung der zweyten Raupengeneration nun diejenigen Reiſer mit Vortheil und ohne alle Störung der Vegetation des Baumes angewandt werden können, welche bey der erſten Raupenzucht ihrer Kürze wegen verſchont und für dieſe zweyte aufbewahrt wurden; ſo muß dagegen bey der Fütterung mit Blättern der Maulbeerbaum noch mehr leiden, wenn er ſeiner Blät— ter zum zweytenmale beraubt wird. Ja ſelbſt auch dann, wenn man für dieſe zweyte Raupenzucht Bäume ganz un⸗ entblättert aufbewahrt haben follte; fo würde doch bey ei⸗ ner ſo ſpäten Abnahme ihrer Blätter: vom Anfange Auguſt nehmlich bis gegen die Mitte Septembers, wo die Nepro« ductionskraft der Bäume ſchon in Abnahme iſt, dieſen der 9⁴⁴ Erſatz derſelben theils zu viel Säfte und Kräfte koſten, theils in einer fchon fo weit vorgerückten Jahrszeit zu dies ſem Erſatze die nöthige Zeit fehlen; auf jeden Fall aber der Lebensproceß ſo geſtört und aufgehalten werden, daß nun ein ſolcher Baum nicht mehr im Stande wäre, vor Eintritt feines Winterfchlafs fein dießjähriges Holz noch ger hörig auszubilden, oder wie der Gärtner es nennt, zur Reife zu bringen. . Wie wichtig für den Seidenbau eine aus gefunden und kraftvollen Bäumen und Hecken beſtehende Maulbeerenpflan— zung iſt, in fofern fie das nothwendige und einzige Mates rlal zur Erziehung der Seidenraupe liefert, muß jedem ein— leuchten, und fo muß denn auch jeder von der Wichtig— keit einer Behandlungsweiſe ſich überzeugen, welche mit der Geſundheit der pflanze auch den Ertrag des Futterma— terials der Qualität und Quantität nach auf das vollſtän⸗ digſte befördert. Was nun zweitens den Einfluß der Reiſerfütterung auf die Ernährung der Raupe betrifft, ſo iſt dieſer in ſofern noch wichtiger, als von der Vollkommenheit dieſer Ernäh— rung die geſunde und vollſtändige Ausbildung der Raupe, und von dieſer die Menge und Schönheit dee zu ärntenden Seide, mithin die vollkommene Erreichung des Zwecks des Seidenbaues ſeloſt, der Gewinn und die Entſchädigung für alle verwandte Mühe und Koſten abhängig iſt. Wenn bey der bisher gebräuchlichen Fütterung mit vom Baume getrennten Blättern die Seidenraupe, ohne Berück— ſichtigung ihrer natürlichen Aetzungszeiten auf gewiſſe regel: . mäßige Fütterung angewieſen und beſchränkt, an eine von dem Willen des Menſchen ihr aufgedrungene Lebensart ſich zu gewöhnen gezwungen iſt; fo iſt fie dagegen bey der Un- wendung in Waſſer frifch erhaltener Reiſer niemals ohne Futter, kann ihren Hunger nach Belieben befriedigen, und ihre Mahlzeiten ganz ihren natürlichen Bedürfniſſen und den Verhältniſſen ihres Organismus gemäß einrichten. Was aber noch weit wichtiger iſt — fie genießt ihr Futter be— ſtändig in einem ſolchen friſchen und üppigen Zuſtande, als fie daſſelbe in der freien Natur und auf dem Baume ſelbſt nur genießen würde. Dieſes iſt nicht derſelbe Fall bey dem Füttern mit Blättern. Hier fangen die Blätter ſchon wenige Stunden, nach— dem ſie vom Baume genommen worden, an zu welken, und dieſes Welken nimmt um ſo beträchtlicher zu, je länger ſie von da an bis zum Gebrauche aufbewahrt werden. Nach den Vorſchriften der Seidenbauer ſollen die Blätter aber ſchon einen, auch gar wohl zwey Tage vorher gepflückt werden; und wirklich macht dann der Geſchäftsgang in große Anſtalten der Art ſolches auch wohl nothwendig. Wie ſeh der Grad des Welkens dabey aber zunehmen müſſe, iſt be= greiflich. Selbſt das Aufbewahren der Blätter in Kellern, welches ohuedieß ganz vortreffliche und große luftige Keller, und ſehr viel Aufmerkſamkeit erfordert, wenn die Blätter dadurch nicht wieder andere ſchädliche Eigenſchaften anneh⸗ men ſollen, vermag doch das Welkwerden nicht ganz zu Ders hüten, und hat nebenbey noch das Uebel zur Folge, daß die auf ſolche Art lange aufbewahrten Blätter, nun während der 6 Stunden, wo ſie an der Luft den Raupen zum Futter vorliegen, um ſo raſcher und um ſo mehr austrocknen. 1 — — —— 945 Wer nun aber weiß, daß in der freyen Natur Feine auf friſches Laub angewieſene Raupe welke Blätter frißt; daß ſie nur durch den größten Hunger zum Genuſſe derſel— ben gezwungen wird, und daß auch alsdann ſie ihren Hun— ger nur nothdürſtig und nur fo weit befriedigt, als hin— reicht, ihr Leben zu friiten; wer ferner weiß, daß der Ge— nuß welker Blätter den Raupen die Verſtopſung zuzieht, daß ein großer Theil derſelben an dieſer Krankheit ſtirbt, und die, welche ihr Leben durchbringen, ebendaher doch ſchwach und kümmerlich bleiben, der wird denn hieraus auch leicht abnehmen können, daß das Füttern mit welken Blättern einer geſunden, kräftigen und vollkommenen Aus— bildung der Seidenraupen unmöglich förderlich ſeyn könne; und wirklich ſind denn die auf ſolche Weiſe mit Blättern gefütterten Raupen gewiſſermaßen auch nur Iwerge, wo die auf die angegebene Weiſe mit Reiſern erzogenen dage— gen als Rieſen erſcheinen. Ferner führt die Blätterfütterung auch noch eine ge— wiſſe ſehr nachtheilige Unreinlichkeit mit ſich, die ſelbſt durch die höchſte Sorgfalt, welche ſich hier anwenden läßt, nicht ganz zu beſeitigen iſt. Es können nehmlich die ſogenannten Betten oder Fut— terkäſten, wie bekannt, nur nach jeder Häutung gereinigt werden; bis dahin aber häuft ſich der Naupenkoth, beſon— ders in den letzteren Perioden der Raupe, in dieſen Käſten bedeutend an, verdirbt durch ſeine Ausdünſtungen die Luft im Zimmer und noch mehr in der nächſten Umgebung der Raupen. Blätter und Raupen liegen unmittelbar auf und zwiſchen dieſem Kothe, und die darauf herumkriechenden Raupen beſchmutzen ſich und die Blätter, die ſie dann be— ſchmutzt verzehren müſſen. Alles dieſes veranlaßt, daß die Raupen von dem Durchfalle und dem ſogenannten Faul— werden befallen werden. Sind dieſe Krankheiten einmal ein— getreten, ſo wird eben durch ſie dieſe Unreinlichkeit noch vergrößert, und da bey irgend bedeutenden Seidenzuchten es faſt unmöglich iſt, die Raupen täglich in reine Behältniſſe umzubetten, ſo nehmen dieſe Krankheiten ſo zu, und es tritt eine ſolche Sterblichkeit ein, daß es immer noch ein Glück iſt, wenn nur die Hälfte der Raupen erhalten bleibt. Auch dieſe Krankheiten können bey der Reiſerfütterung nie vorfallen. Der Raupenkoth häuſt ſich hier nie, und beſchmutzt nie die Blätter, weil er, wie in der freyen Na— tur, zwiſchen den Blättern durch, zur Erde fällt, und von da, ſo oft es nöthig iſt, ohne Mühe mit einem Beſen weg— gefege und entfernt werden kann. Noch ein anderer ſehr wichtiger Umſtand iſt folgender: Der Genuß naſſer Blätter iſt den Seidenraupen, ſo wie allen anderen Raupen, in der Gefangenſchaft tödtlich. Sie bekommen darnach ähnliche Krankheiten, wie durch Schmutz und Unreinlichkeit, namentlich Durchfall und Fäulniß, und zwar ſo ſchnell und in einem ſolchen Grade, daß ſchon in weniger als 48 Stunden nachher die größte Raupenzucht ausgeſtorben, und die ſchönſten Hoffnungen eines reichen Ge— winns für ein ganzes Jahr vereitelt ſeyn können. Solche unangenehme Erſahrungen haben denn auch zu der bekann— ten Regel der Seidenbauer die Veranloſſung gegeben, daß in den frühen Morgenſtunden, ſo lange der Thau noch auf den Gewächſen liegt, und bey Regenwetter keine Maulbeer— blätter gepflückt werden ſollen. Iſis 183 1. Heft 9. 046 Iſt daher der Seidenzüchter aus Nothwendigkeit des Bedarfs gezwungen, bey anhaltendem Regenwetter gegen dieſe Regel feine Blätter naß pflücken zu laſſen, fo müſſen dieſelben vor dem Gebrauche erſt getrocknet werden. Hierzu bedarf es aber, beſonders bey großen Seidenzuchten, außer eines weitläuftigen, ſchattigen und dem freyen und vollen Durchzuge der Luft ausgeſetzten Zimmers mit Horden, auf welchen die Blätter recht weitläuftig ausgebreitet werden können, noch einer großen Sorgfalt und vieler Menichens hände, damit die Blätter recht fleißig gewendet und dafür geſorgt werde, daß alle Blätter ohne Ausnahme und jedes einzelne auf beyden Seiten vollkommen und bald abtrockne. Denn, werden die Blaͤtter in dieſem Falle etwas zu hoch aufgeſchüttet, ſo trocknen ſie nicht allein überhaupt zu langs ſam, ſondern ſie erhitzen ſich auch noch und wirken auf dieſe Weiſe wieder nachtheilig — und ſind nicht alle Blätter und nicht alle von beyden Seiten gehörig trocken, ſo er— kranken die Raupen, denen dieſe einzelnen noch feuchten Blätter zu Theil werden, beſchmutzen ihr Futter, und es tritt der ſchon oben erwähnte Fall ein, wo durch Raupen⸗ koth und Unreinlichkeit ſich die Seuche verbreitet. Hat endlich aber auch der Seidenzüchter ſeinen Zweck erreicht und ſeine naſſen Blätter vollkommen und gut ge⸗ trocknet, ſo liegt eben hierin auch wieder die Urſache, daß nach dem Trocknen die Blätter um fo raſcher und ſtärker welken, und daß dadurch wieder der Nachtheil für die Naus pen entſteht, deſſen ich oben als Folge einer ſolchen Be— ſchaffenheit der Blätter gedacht habe. 5 Man ſieht hieraus, welche große Schwierigkeiten es hat, wenn der Seidenbauer gezwungen iſt, naſſe Blätter pflücken und ſolche trocknen zu laſſen, und welchen Einfluß dadurch die Witterung auf das Gelingen und den Ertrag des Seidenbaues ausübt. Denn wenn der Seidenzüchter dieſe Schwierigkeiten auch einmal durch Mühe und Koſten— aufwand überwindet und beſeitigt, ſo iſt doch, weun das bey wochenlang anhaltendem Regenwetter mehrmals nach einander geſchehen ſoll, derſelbe nicht mehr im Stande, allen Erforderniſſen vollkommen zu genügen, und feine Rau— penzucht muß für das Jahr dennoch zu Grunde gehen. Alle dieſe Schwierigkeiten aber, alle dieſe Gefahr, alle Abhängigkeit des Seidendaues von der Witterung fallen bey der Fütterung der Raupen mit Neifern durchaus weg. Zu jeder Tageszeit und bey jedem Wetter geſchnitten, wer— den die Neifer allemal, fie mögen trocken oder naß ſeyn, gleich nachdem ſie geſchnitten, in die beſtimmten Waſſerge— fäße vertheilt und eingeſetzt, und an einem bedeckten und ſchattigen aber luftigen Orte, im Falle, daß fie naß find, nur etwas weitläuftiger als gewöhnſich, aufgeſtellt: wo dann nach höchſtens zwey Stunden die Blätter ohne alle weitere Mühe vollkommen abgetrocknet den Raupen zum Futter vorgeſetzt werden können. Auf dieſe Weiſe wird die Reiſerfütterung das Mittel, durch welches der Seidenbau allem Einfluſſe der Witterung entzogen, und ſein Gelingen einzig und allein dem Willen des Menſchen untergeordnet, das heißt von deſſen Kennt- niſſen, Fleiß und Aufmerkſamkeit abhängig gemacht wird; dahingegen bey der Blätterſütterung ganze Raupenzuchten zu Grunde gehen müſſen, und alle Mühe 50 Aufmerkſam⸗ 0 947 keit, fie zu erhalten, vergeblich find, wenn anhaltendes Re⸗ genwetter den Seidenzüchter außer Stand ſetzt, die Blätter fo trocken vorlegen zu können, als es zur Ec haltung der Raupe erforderlich wird. Zu den Vortheilen, welche die Reiſerfütterung der Raupenzucht gewährt, gehört ferner auch noch der größere Raum. Wenn nehmlich bey der bisherigen Fütterungsweiſe mit Blättern eine gewiße Anzahl Raupen auf einen verhält— nigmäßig großen Flächenraum beſchränkt und zuſammenge— drängt ſich wechſelſeitig ſtören müſſen, was beſonders zur Zeit der Häutung ſehr nachtheilig iſt, ſo iſt dagegen bey der Anwendung der Reiſer, indem dieſe nach allen Seiten hin ſich ausdehnen, derſelbe Flächenraum gleichſam zu ſei— nem cubiſchen Inhalt vergrößert, und jo dieſelbe Raupen— zahl auf einen bey weitem geößeren Raume verbreitet Die Raupen find folglich hier ſchon durch Beſchränkung des Raumes nicht ſo gezwungen, ſich gegenſeitig zu ſtören, ſie finden auch zu Ortsveranderungen weniger Veranlaſſung, da ihnen überall friſche Blätter entgegenſtehen, die ſie in der bequemſten Stellung verzehren können. Und da ſie ſich oh⸗ nedieß nun auch an den Zweigen der Beſtimmung ihrer Lebensart gemäß weit ſicherer und feſter anklammern kön— nen, als auf einer Fläche, ſo überſtehen ſie hier die Perio— den der Häutung weit leichter und ſchneller, als bey der Blätterfütterung, wo gewöhnlich ein großer Theil derſelben daben zu Grunde geht. Auch genießen fie, weil fie frey an den Zweigen ſitzen, hier weit mehr des wohlthätigen Ein— fluſſes einer fie von allen Seiten umgebenden reinen Luft. Erwägen wir nun dieſe großen Vortheile der Reiſer— fütterung, wie ich ſie einzeln auseinander zu ſetzen mich be— müht habe, Ind erwägen wir zugleich, wie dieſe Erzie— bungsweiſe auch im Allgemeinen der Seidenraupe alle Er— forderniſſe und zwar in ebendemjelben Maaße gewährt, als ſie die Natur ſelbſt zu geben vermag; ſo kann es keinem Zweifel mehr unterliegen, daß die Seidenraupe dadurch zu einer Ausdildung und Vollkommenheit gelangen müſſe, welche dieſelbe durch keine andere, mehr oder weniger von dieſer natürlichen Lebensart abweichende Behandlung erreichen kann. Da nun die Verſchiedenheit der Cocons wieder von den ver— ſchiedenen Graden der Ausbildung der Raupe abhängig iſt, und Größe, Gewicht und Seidengehalt der erſteren mit den Graden der Vollkommenheit der letzteren zu- und abnehmen, ſo folgt, daß die Reiſerfütterung, indem ſie der Seidenraupe den höchſten Grad ihrer Vollkommenheit verſchafft, dieſe Vollkommenbeit auch auf die Cocons ausdehnen, und mit⸗ hin den Seidenbau auf die höchſte Stufe feines Ertrages bringen müſſe. Es iſt hier nicht der Ort, um weitläuftige Berechnun: gen anzuſtellen, folgende Thatſachen aber werden das Ge— ſagte in ein helleres Licht und Jeden in den Stand ſetzen, dieſe Berechnungen ſelbſt zu machen. Bey der zeitherigen Erziehung der Seidenraupen wie— gen von den beſten Cocons, wenn nehmlich die Raupen recht forgfältig behandelt wurden, 225 Stück ein Pfund, und 7 ſolcher Pfunde geben ein Pfund Seide. Unter ungünſtigen Umſtänden vermindert ſich das Gewicht fo weit, daß 600 Stück und darüber auch nicht mehr als ein Pfund wiegen, | 9048 und von ſolchen bedarf man dann ſogar 10 Pfunde, um ein Pfund Seide zu erhalten. Bey meinen Verſuchen, wo ich die Raupen auf die 4 angegebene Weiſe mit in Waſſer friſch erhaltenen Reiſern 4 erzogen habe, wogen dagegen 200 Cocons mehr als ein Pfund, und ſchon ſechs ſolcher Pfunde gaben ein n Seide. Es bedarf folglich dey der Reiſerfütterung nur 1200 Raupen, um ein Pfund Seide zu gewinnen, da man bin⸗ gegen bey der Blätterfütterung unter den günſtigſten Ver⸗ hältniſfen deren 1575, und im ungünſtigen Falle ſogar 6000 nöthig hat, um eben ſo viel Seide zu erndten. Und bierbey kommt denn endlich noch der ſehr wich— tige Umſtand in Betracht, daß bey dem Füttern mit Nei⸗ fern durchaus keine Raupen durch Krankheiten verloren ge- hen; was bey der Erziehung mit gepflückten Blättern doch 4 allezeit mehr oder weniger der Fall iſt; und daß daben der Seidenbau vom Wetter unabhängig alle Jahr und an je— dem Orte mit gleichem Glück getrieben werden kann, wo die weiße Maulbeer im freien ausdauert. Soviel über den Einfluß der Reiſerfütterung auf das Gedeihen der Seidenraupe und die davon abhängige Sei- denerndte. Nun liegt es mir zuletzt noch ob, ein Paar Worte über die Koſten zu ſagen, welche die erſte Anſchaf— fung der dazu erforderlichen Waſſergefaße etwa verurſachen könnte. Es kann übrigens bier nur die Rede von den Koſten 4 ſeyn, welche die erſte Anſchaffung dieſer Gefäße etwa 5 * * 1 verurſachen würde, als die der ſogenannten Betten oder Futterkäſten, weil letztere ben der bisherigen Erziehung der Raupen mit Blättern auf jeden Fall doch angeſchafft wer- den müßten, hier bey dem Füttern mit Reiſern man dieſer Betten aber nicht bedarf. ö Da nun, um 20,000 Raupen mit Reiſern zu erziehen, 200 Waſſergefaße erforderlich find, welche von dem beſten und dauerhafteſten Material, von Zinkblech verfertigt, etwa 0 20 Rthlr. koſten, und man an deren Stelle bey der Fütte⸗ rung mit gepflückten Blättern für eben ſo viele Raupen 40 Betten nöthig bat, welche ebenfalls von der beiten Quali— 3 tät, wie ich ſolche S. 56 meiner Schrift beſchrieben habe, gering angeſchlagen, doch wenigſtens die Hälfte koſten; ſo macht der Mehrbetrag der Ausgaben für die Anſchaffung der Waſſergefäße, auf 20, 0 0 Raupen höchſtens 10 Rthlr. aus. Ein ſehr geringer Gegenſtand für die großen Vorzüge der Reiſerfütterung! Ohne jedoch den Gewinn an Seide damit belaſten zu dürfen, ſelbſt die bey weitem größere Haltbarkeit dieſer Gefäße nicht zu rechnen, wird dieſer Mehrbetrag ſchon durch die geringern Fütterungskoſten bey dieſer Erziebungsweiſe, und zwar ſchon während einer — zigen Seidenzucht, mehr als gedeckt. ; Es müſſen nehmlich ben der Blätterfütterung, ı wenn die Bäume geſchont werden ſollen, die Blätter nicht von den Zweigen abgeſtreift, ſondern ſie müſſen einzeln abgepflückt werden, und dieſes Pflücken muß, wenn man zweckmäßig verfahren will, zweymal täglich, zum wenigſten doch alle Tage einmal vorgenommen werden. 99 Es dürfen die Blätter ferner nicht 24 Stunden in Körben zuſammengedrängt aufbewahrt werden, weil ſie ſonſt ſchwitzen, ſondern fie müſſen, nachdem fie gepflückt find, ansgeſchüttet, ausgebreitet und zum Gebrauche wieder in Körbe eingethan und aus dieſen den Raupen zum Futter vorgelegt werden. Und noch weit mehr Arbeit und Hande koſtet es, wenn der Seidenzüchter durch die Witterung ge— zwungen wurde, ſeine Blätter naß pflücken zu laſſen, und dieſe nun erſt getrocknet werden müſſen. Deßgleichen werden hier die Raupen täglich viermal, alſo ungefähe 120mal während einer Zucht gefüttert, ohne die Zwiſchenfutter zu rechnen, welche gereicht werden müſ— ſen, wenn jene regelmäßigen Futter früher als gewöhnlich verzehrt ſeyn ſollten. Auch müſſen alle Raupen nach jeder Häutung aus ih— ren Betten oder Futterkäſten, um dieſe zu reinigen, einzeln und ſorgfältig herausgenommen, und in andere Futterkäſten eingeſetzt werden. Und auch noch außerdem wird es nöthig, um bey dem Heranwachſen der Raupen den Naum zu ers weitern, ſie noch öfter theilweiſe in andere Käſten zu über— tragen. Bey der Reiſerfütterung dagegen werden die Reiſer nur alle zwey Tage einmol geſchnitten, und das Sckneiden ſelbſt geht begreiflich viel raſcher als das Pflücken einzelner Blät— ter, da man mit einem Schnitt das Material eines ganzen Reiſes erhält. Da die Reiſer gleich nach dem Schnitte in die Waſ— ſergeſäße vertheilt und eingeſtellt werden, fo bedürfen fie eines weniger ſorgfältigen Aufbewahrens und weit weniger Orts veränderung und Handhabung als gepflückte Blätter, und beſonders fallt hier die umjtändliche und ſchwierige Behandlung ganz weg, die naß gepflückte Blätter verur- ſachen. Auch werden hier die Raupen nur alle zwey Tage ein— mal, folglich nach der S. 103 aufgeftellten Berechnung, während ihrer ganzen Lebenszeit nur 25mal gefüttert. Ferner bedarf es hier weder der Reinigung noch der Erweiterung des Raumes wegen, keines Uebertragens der Raupen in andere Kälten, weil die Naupen auf die vorge: ſetzten Reiſer ſelbſt überkriechen, und kein Raupenkoth ſich anſammelt, der eine ähnliche Reinigung, wie die der ſoge— nannten Betten nöthig machen könnte. Vergleichen wir nun dieſe hier zuſammengeſtellten Ge— ſchäfte beyder Erziehungsmethoden mit einander, fo ergibt ſich, daß die der Reiſerfütterung bey weitem einfacher iſt, als die, wo die Raupen mit gepflückten Blättern erzogen werden, uud gegen dieſe nur ungefähr die Hälfte der Are beiter erfordert. - Angenommen nun, daß bey der Erziehung von 20,000 Raupen mit Reiſern, ſehr gering angeſchlagen, nur zwey Arbeiter weniger gebraucht werden, und daß jeder dieſer Tagelöhner täglich nur 4 gute Groſchen erhält, ſo ſind in dreißig und einigen Tagen, — das iſt die Zeit, wo Tage- löbner beym Seidenbau gebraucht werden, — mehr als zehn Thaler an Tagelohn erfpart und auf dieſe Weiſe in einer einzigen Seidenzucht die Ausgaben vollkommen erſetzt, 950 welche die Gefäße mehr als die Betten gekoſtet haben; und in einer zweiten Seidenzucht werden ſich die Gefäße ganz bezahlt gemacht haben. Nach dem, was ich die Ehre gehabt habe hier vorzu— tragen, gewährt alſo die vorgejchlagene Erziehung der Sei— denraupe mit Reiſern vor der zeither gebräuchlichen folgende Vortheile: 1) Die Maulbeerpflanzungen werden dadurch in einem geſunderen und freudigeren Wuchſe erhalten. 2) Sie gibt allein das Mittel ab, ohne Nachtheil für dieſe Anpflanzungen zweymal in einem Jahre Seide bauen zu können. 3) Der Seidenbau ſelbſt wird durch fie auf die höͤchſte Stufe ſeines Ertrages und der Vollkommenheit ge— bracht, deren er fähig iſt. 4) Er wird unabhängig von dem Einfluſſe der Witte— rung. 5) Und die Erziehung der Raupen bedarf eines weit geringeren Aufwandes an Menſchen und Gelde. Ich würde mich ſehr angenehm belohnt füblen, wenn ich das Glück gehabt haben ſollte, Sie von der Wahrheit und Wichtigkeit dieſer Vorzüge zu überzeugen. Dann darf ich auch hoffen, zur Vervollkommnung eines der ergiebig— ſten Erwerbszweige beygetragen und auf dieſe Weiſe der Welt genützt zu haben. 8 84) Huſchke aus Jena legte eine Reihe von Zeich— nungen über die erſte Bildungsgeſchichte des Au⸗ ges und Ohres beym bebrüteten Küchlein vor, und die Hauptreſultate, welche er durch mehrjährige Beobachtung hierüber erhalten hat. Dieſe waren: 1) Der Augapfel iſt anfangs nur ein Eindruck der Haut, wie die Spinalplatten und die vorderſte Bucht dieſer letzten. Er iſt daher anfangs nach außen und nach dem Rückenmarkscanal zu offen. 2) Der Spalt deſſelben wird durch Zuſammenrücken des hintern und vordern Rands der Augenbucht bervorge— bracht, und ſo zugleich der ganze Apfel zuſammen— gerollt. 5) Der Glaskörper iſt die im Auge übriggebliebene Feuch⸗ tigkeit der Hirnventrikel, deren Epithelium zur Hya- loidea geworden iſt. 4) Beyde Augäpfel ſind anfangs eine einzige Höhle und 5) die Cyclopie iſt wabrſcheinlich eine Hemmungsbildung. 6) Die Netzbaut iſt theils an ihrem vordern Rande, theils an den Rändern, welche der Augenſpalte anliegen, nach außen gegen die innere Fläche der Aderhaut zu um⸗ geſchlagen. 7) Die Linſencapſel iſt eine Einſtülpung der Integ mente und daher zu Anfang des dritten Tages der Bebrü⸗ tung an ihrer vordern Wand mit einem einer Talg⸗ drüſe ähnlichen Ausführungsganz verſehen, oder viel⸗ mehr mit einem Loch. 951 8) Das weiche Labyrinth des Ohrs iſt urſprünglich nur eine Grube der Haut, die ſich allmählich ſackförmig zuſammenrollt. Es hät daher wie die Linſencapſel und wie bey Nochen und Hayen einen Ausführungs— gang, der ſich am dritten Tage ſchließt. Auch beym menſchlichen Embryo glaubt der Vf. die Oeffnungen deſſelben geſehen zu haben. 9) Die Euſtachiſche Trompete, die Paukenhöhle und der äußere Gehörgang find Ueberbleibſel der erſten Kie— menöffuung. Bey den Fröſchen wird die vor dem vorderſten Kiemenbogen liegende Oeffnung in den Pau— kenapparat verwandelt. 10) Die Lamina spiralis der Schnecke iſt beym Kalbs— embryo eine ſpiralgewundene und allmählich enger werdende Röhre mit ſehr dicken Wänden. 11) Das eine der Knorpelblätter in der Schnecke der Eule iſt mit etwa 80 gebogenen und ſehr ſpitzigen Knorpelzähnchen beſetzt, welche die Geſtalt ſpitzer Fiſch— zähne oder der Eckzähne baben. Der Pf. zeigte fie der Verſammlung unter dem Microſcop. (Die Abbildungen werden mit den weiteren Umſtänden dieſer Neſultate und den mancherle y Schlüſſen, welche daraus auf die Bedeutung und Phyfiologie der Sin— neswerkzeuge ſich ziehen laſſen, in einer im nächſten Jahre erſcheinenden „Bildungsgeſchichte dieſer Organe“ dem Publicum von dem Verf. mitgetheilt werden.) 85) Otto knüpfte an jene Beobachtungen einige Be— merkungen über Mißbildungen des Gehirns und Kopfes, welche, obgleich durch Krankheiten veranlaßt, doch auch Hemmungen der normalen Eutwickelung ſind, und eine lange Reihe verwandter Formen darſtellen. Hierauf zeigte er Abbildungen anderer ſeltener Mißbildungen einiger nicht bekannter Arterienvertheilungen ben Saugethieren; ferner die Zergliederung zu einer beabſichtigten anatomiſchen Be— ſchreibung des Scheltopuſik und die Abbildung einer neuen Anguis aus dem griechiſchen Archipelag. 86) Jacob ſon las darauf eine Abhandlung über die ſogenannten Jungen in den Anodonten, und ſtellte die durch viele Gründe und durch Vorzeigung derſel— ben unterſtützte Meynung auf, daß dieſelben Schmaro— tzerthiere ſeyen. Die Abhandlung über dieſen Gegen— ſtand nebſt Abbildungen findet man in den Schriften der däniſchen Academie der Wiſſenſchaften. Er theilte Exemplare einer Kupfertafel mit, worauf dieſe Thiere dargeſtellt ſind. 87) Eben derſelbe gab die leichte Daritellung der Harn- fäure im ſogenannten Kalkſacke der Mollusken an. 83) Hauch bemerkte endlich folgendes: Ich habe bey Muraenophis eine Bildung gefunden, welche die Pisces ossei mit den cartilaginöſen zu verbinden ſcheint, indem dieſer Fiſch auf jeder inwendigen Seite des Oesophagus 7 Löcher ganz wie die auswendigen des Petromyzon zeigt; ſonſt iſt die Form der Kiemen ganz die der Pisces ossei. Bey mehreren Wiederkäuern hahe ich die digiti amoti aus einem Gliede beſtehend gefunden. Bey anderen (Bos 952 bubalus) aus 2, und endlich bey mehreren Hirſchen aus 3 Gliedern, mit Ossa sesamoidea. e) Medieiniſches Fach. 89) Prof. Hünefeld in Greifswald ſchickte ein: Ueber die Wirkung der Manganſäure, der cyanigen Säure, Kohlenſtickſtoffſäure, des Cyanogens und der phosphorigen Säure auf den thieri- ſchen Organismus. 9 D Die Manganſäure konnte N ia obne bemerk— Serp. 1 und mehr gegeben werden. Sie iſt kein Gift Schein durch die thie⸗ riſchen Stoffe und das reducierende Streben der Sangulifi— cation (j. m. phyſtol. Chemie) zu grünem Manganoxpdul zu: rückgeführt zu werden. Peritonäum, Colonhaut und Leber (des durch einen Schlag getödteten Thieres) zeigten deutlich Spuren von Mangan; erſtere waren grünlich infiltrirt; die Excremente enthielten Mangan; die Häute der Eingeweide und die Muskeln waren leicht zerreißbar (durch Abſcheidung des Sauerſtoffs aus der Manganſäure); die Leber war deut: lich entzündet, die Galleabſonderung vermehrt (ziemlich aufs fallende Freßluſt des Thieres). Letztere ee beſtätigt L. G. Gmelin's Beobachtung, daß die Manganpräparate eine peculiäre Tendenz auf die Function der Leber cum an- nexu, namentlich auf die Gallenabſonderung (vermehrte Ge: cretion) haben; Leber cum annexu zeigte beym Einaſchern mit Salpeter auch deutlich Spuren von Mangan. Die Le— ber als Reinigungsorgan auch für fremde unorganiſche Stoffe betrachtet, daben Jacobſon“'s Verſuche über die Abſorb— tion der Mollusken erwägend. Man hat mehr Grund, ale gewöhnlich angenommen wird, die Leber, bey Vergiftungen, zur Unterſuchung zu ziehen. Das Ausführlichere in Schweig— ger⸗-Seidel's chem. Jahrb. b) Cyanige Säure (wie die Cvanſäure) iſt nicht giftig. Der Verſuch mit derſelben wurde dadurch möglich gemacht, daß dem Thiere cyanigſaures Kali, und bald hinterher Wein: ſtein gegeben wurde. Ebendaſelbſt. c) Koblenſtickſtoffſäure iſt ebenfalls nicht Gift zu nen- | Ebendaſelbſt. d) Das Cyangas oder Cyan zeigt ſich ganz intenſiv gif- tig, und bringt im Weſentlichen dieſelbe Wirkung, wie die Hydrocyan- oder Blauſäure hervor. Es war bisher die Gif— tigkeit nur vermutbet worden. Das Gas wurde aus Cyan— queckſilber, durch Erhitzung, entbunden, ſtrich zuerſt durch ein Gemenge von Queckſilberoxyd und Waſſer, und wurde von dem Thiere in ungehinderter Communication mit der Luft geathmet und verſchluckt. Anm. Es iſt merkwürdig, daß Cyan und Cyan EWaſ⸗ ſerſtoff fo inteuſive Gifte find (die Giftigkeit des Cyans ſcheint durch das Hpdrogen noch mehr entwickelt zu werden), während Cyan Sauerſtoff!dieſe Eigenſchaft nicht hat. Aehn— liches beym Phosphor: Phosphor giftig, Phosphorwaſſer— ſtoffgas auch, Phosphorſäure nicht. Ausführlicheres in Schweig ger's chem. Jahrb. e) Die phosphorige Säure wirkt nicht ſchädlicher als die Phosphorſäure, findet ſich zu einem großen Theil in dem nen. 955 Harn wieder (oder als Phosphorſäure ?) und bringt eine Entzündung im Uterus, und eine gleichſam künſtliche Men ſtruction hervor: Die Gefäße des Uterus waren nehmlich entzündet, und die Vaging mit Blut gefüllt. Das Thier war nicht gravid, und per consensum — konnte keine Entzündung veranlaßt worden ſeyn, denn die Harnblaſe und das intestinum rectum waren blaß, wie gewöhnlich, und letzteres enthielt auch keine Säure. Vielleicht dürfte die phosphorige Säure, und phosphorig ſaures Salz ein zuverläßigeres remedium pellens werden können, was noch immer zu fuchen iſt. Jedoch läßt ſich von einem Verſuch noch nicht mit Sicherheit ſchließen, obwohl ich aus der Wirkung des Phosphors auf die Sexualtheile Aehnliches erwartet batte. Ausführlicheres in Schweigg. Jahrb. u. Horn, Naſſe, Hänfe und Wagner's med. Archiv. Zuſatz. Den Reſultaten einiger Verſuche entfprechend, kann man vermuthen, daß die Einwirkung der Cyanide oder der ſogenannten blauſaueren Salze nicht bei allen Thie— ren und zu allen Zeiten gleich ſey: denn der verſchiedene Gehalt an Magenjäure, und namentlich Salzſäure derſel— ben, ſowie die zu vermuthende Periodicität in deren Se— eretion — müſſen von Einfluß ſeyn, da es vielleicht größ— tentheils die durch die Magenſäure (Salzſäure) abgeſchie— dene Hodrocyanſäure iſt, welche die Cyanide giftig macht, ein Umſtand, der gewiß der nähern prüfenden Beachtung werth iſt. 90) Derſelbe: Beytrag zur geridtlid- de miſchen Entdeckung des Strychnins und Mor: phiums. Die neue Probe von Serullas auf Morphiums durch Jodſäure wird als relativer, als ſie angegeben worden, dargethan. — Dann enthält der Aufſatz einige neu aufge— fundene, ſehr intenſive Reagentien für die genannten Al— caloide: 1) Hyodrothionammonjak, nach und nach in die Auflöſung des ſalpeterſauren Strychnins getröpfelt, giebt eine hell- oder bläulich violette Trübung und Flüſſigkeit, Morphiumnitrat wird nicht verändert. Bedingung iſt, daß man durch Stehenlaſſen oder gelindes Erhitzen (2-8 Min.) des Strychnins mit Salpeterſäure die rothe Farbe ſich bis zum helleren Malaga verändern laſſe. 2) Die Chlorſäure gibt, wenn man Strychnin damit übergießt, ſogleich eine Röthung, Morphium wird nicht verändert, wenigſtens nicht bey gewöhnlicher Temperatur. Mehr. in Schweigg. Jahrb. 91) Derſelbe: Zur Erklärung der Sel bſt⸗ verbrennung des menſchlichen Körpers. Der Aufſatz diente vorzugsweiſe zur Anregung, dieſem Gegenſtand, der von Einigen als wirkliches Factum bezwei— felt wird, eine prüfende Aufmerkſamkeit zuzuwenden. Es wird dann gezeigt, daß der Weingeiſt, die Entwickelung von Phosphor, Phosphor-Waſſerſtoffgas, Waſſerſtoffgas und Elektricität — nicht hinreichen, dieſes Phänomen zu er— klären (durch neue Gründe); Julia Fontenelles Anſichten werden ebenfalls als unftatthaft verworfen. Auf Analogieen geſtützt, habe ich die Hppotheſe ausgeſprochen, daß die Selbſtverbrennung das Product eines plötzlichen Uebertritts jener von dem Lebensproceß gebundenen Potenzen, Licht, Wärme und Electricität zur unorganiſchen Qualität, — in Iſis 183 1. Heft 9. 954 der Entzündung und Zerſetzung fen, welche dieſelben zu— gleich mit Hülſe des Sanuerſtoffs der umgebenden Luft, in den thieriſchen Stoffen verurſachen, ſo daß ſie theils Ver— brennung, theils fäulnißartige Zerſetzung nach ſich ziehe. Warum dieſer Zuſtand am meiſten bei Saͤufern, in: ſonderheit Säuferinnen vorgekommen, wird durch mehrere Gründe zu erklären geſucht. Ausführlicheres in Horn, Naſſe, Hänke und Wagner's Archiv f. med. Erfahrung. 92) Dornblüth aus Plau hielt einen kleinen Nov; trag über künſtliche Füße und ihre beſonders wohlfeile Einrichtung. Die Modelle wurden vorgezeigt und Verſuche darüber im Krankenhauſe, die befriedigend ausfielen, ange— ſtellt. Man vergleiche hier das Protocoll der chirurg. Abe theilung vom Hofmed. Holſcher. 95) Dr. M. W. Plagge, Leibarzt und Brunnen— Medicus zu Steinſurth hat ein Chinaharz, aus der Mut— terlauge des Chinins gewonnen eingeſchickt. Holſcher be: zeugte, daß Unterſuchungen über dasſelbe im Militär-Hoſpi— tale zu Hannover für die Brauchbarkeit des Chinaharzes ſprächen. Chinaharz, ein neues und höchſt wichtiges Arzney— mittel. Mit dem Namen Chinaharz (Resina chinae praeparata) belegt der Verfaſſer jene harzähnliche Subſtanz, welche in der bey der Bereitung des ſchwefelſauern Chi— nins überbleibenden Mutterlauge zurückbleibt und dar— aus mittelſt Präcipitation durch kohlenſaures Kali, Extraction durch Alcohol und Abdeſtillation der alcoho— lifchen Flüſſigkeit gewonnen werden kann. Dieſes bis da— hin von den Aerzten unberückſichtigt gebliebene Arzneymit— tel hat eine dunkelbraune, ins Aſchgraue, zumal an der Oberfläche, übergehende Farbe, eine zähe Pillen-Conſiſtenz, einen im Anfange unmerklichen (wegen Schwerlöslichkeit im Speichel) nach längerer Zeit aber (wenn es ſich im Speichel etwas aufgelöſet hat), vorzüglich aber durch Auf— löſung in Säuren, eigenthümlich bitteren, ganz dem Ge— ſchmacke der ächten braunen China ahnlichen Geſchmack, der von dem des fchwefelfauren Chinins weſentlich verſchie— den iſt, und das äußere Anſehen eines Weichharzes. Dasſelbe iſt unauflöslich in Waſſer, auflöslich dagegen in Alcohol, Aether und in verdünnten Säuren. Die chemiſche Zuſammenſetzung dieſes Mittels iſt noch nicht mit Gewißheit bekannt. So viel aber iſt gewiß, daß man durch Behandlung deſſelben mit Knochenkohle und Aus— waſchen mit Alcohol von 22 Grad eine Subſtanz übrig behält, welche die Eigenſchaften von Sertürner's Chinioidin beſitzt. Ob aber dieſe letztere Subſtanz, wie die franzöſiſchen Chemiker, Henry der Sohn, Del ondre und Leveillant behaupten, ein Gemiſch von Harz mit Chinin und Cinchonin ſey, oder ob dieſelbe, wie unſer ge— nialer Sertürner behauptet hat, eine eigent hüm— liche alkaloidiſche Subſtanz ſey, dieſes muß die Zeit entſcheiden. Den Aerzten muß es vorläufig genügen, aus der bey der Bereitung des ſchwefelſauren Chinins zu— rückbleibenden Mutterlauge ein Chinapräparat zu beſitzen, welches die phofifch = hemifchen Eigenſchaften und die Arz— neykräfte der Chinarinde in einem höheren Grade beſitzt, als alle bisherigen Präparate aus derſelben. Denn, wenn 60 * 355 es auch erwieſen iſt, daß das Chinin und Cinchonin die fies bervertreibende Eigenſchaft der Chinarinde in einem hohen hohen Grade beſitzen, ſo folgt daraus noch keinesweges, daß nicht noch ein dritter Stoff oder eine dritte chemiſche Verbindung in der China exiſtiren könne, welcher ebenfalls die fiebervertreibende Kraft, und vielleicht noch in einem pöhern Grade zukomme. Außerdem haben alle praktiſche Aerzte bereits erfahren, daß dem ſchwefelſauren Chinin kei— nesweges die ſogenaunten ſtärkenden Eigenſchaften der Chinarinde zukommen. Dieſe bekannte roborierende Kraft der Chinarinde glaubt nun aber unſer Verfaſſer, der Ana: logie und ſeinen bisherigen Verſuchen zu Folge, dem oben bezeichneten Chinaharze in einem hohen Grade zuſchrei— ben zu müſſen, und deßhalb hält er es für hohe Pflicht, die practiſchen Aerzte dringend aufzufordern, dieſes neue und verhältnißmäßig wohlfeile Chinapräparat ſofort der ſorg— fältigften Verſuche zu würdigen, unbekümmert darum, was die Chemiker über die Exiſtenz oder nicht Exiſtenz des Chi— nibidin's, als eines eigenthümlichen Alkaloid's vorläufig dens ken und durch Verſuche in der Zukunft entſcheiden mögen. Die Chemiker aber fordert den Verfaſſer auf, das von ihm bezeichnete neue Praparat mit Unbefangenheit und Genauig— keit chemiſch zu prüfen, und zu unterſuchen, ob dieſes Mit— tel, unbeſchadet ſeiner Wirkſamkeit, noch einer größeren Reinheit fähig fen oder nicht, obgleich dieſes wohl im Vor: aus für überflüſſig möchte angeſehen werden können, da das Mittel bereits in Gaben von einigen Granen hohe Wirkſamkeit zeigt. Durch die wichtige Entdeckung Sertürner's, daß in der Chinarinde, außer dem Chinin und Cinchonin, noch ein dritter, jene beyden Stoffe noch an Wirkſamkeit übertref- fender Stoff enthalten ſey, aufmerkſam gemacht, veranlaßte der ſehr geſchickte Chemiker Firnhaber zu Nordhorn in der Grafſchafſt Bentheim den dortigen praktiſchen Arzt, Herrn Dr. van Nes das Präcipitat aus der Mutterlauge des ſchwefelſauren Chinins, gegen die häufig dort herrſchenden und mitunter ſehr hartnäckigen Wechſelfieber zu verſuchen, welche Verſuche denn auch bis dahin mit dem befriedigend— ſten und glänzendſten Erfolge gekrönt worden ſind, und welche den Verfaſſer veranlaßt haben, ähnliche und umfaſ— ſendere Verſuche mit dieſem Mittel anzuſtellen, wovon er das Reſultat zu ſeiner Zeit öffentlich mittheilen wird. Er hat dieſe vorläufige Mittheilung nur in der Abſicht ge— wünſcht, um mehrere Aerzte zu veraulaſſen, gleichzeitig mit ihm jenes Arzuneymittel zu prüfen, wozu ein jeder um fo eher im Stande ſeyn wird, als dasſelbe aus der Fabrik des Herrn Firnhaber in jeder beliebigen Quantität, zu dem äußerſt billigen Preiſe von 20 gut. Groſchen die Unze, ſo— fort zu beziehen ift. Was die Doſe und Form anbetrifft, ſo hat der Herr Dr. van Nes, wie der Verfaſſer, 20 Gran davon in 20 Tropfen Elixir acidum Halleri und 40 Tropfen Waſ— ſer aufgelöſet, innerhalb der fieberfreyen Zeit gereicht, und davon immer eben fo ficher das Ausbleiben des Fiebers be: obachtet, wie nach 12 Gran ſchwefelſaurem Chinin, in der fieberfreyen Zeit gegeben. 94) Bang aus Kopenhagen machte einen Vorſchlag zur Einrichtung von vergleichenden Krankheitstabellen. Aus⸗ 950 geführt in Rückſicht auf das am Friedrichs⸗Hoſpitale in Ko⸗ penhagen häufig vorkommenden delirium tremens. Krankheiten ſind nur durch wiederholte Beobachtung zu erkennen und ihre Heilungsmethode auszumitteln; Ge— legenheit, eine gehörige Meuge von Beobachtungen zwe ſck— mäßig zu machen, bieten vor allem die Hoſpitäler. Zweckmäßig erſcheint, beſonders für Hoſpitalärzte ein tabellariſcher Auszug aus den Krankenjournalen, wie ich fie im Friedrichs-Hoſpital zu führen angefangen und fortſetzen werde. Aus der Tabelle von del. trem. mögen Sie die Art und Weile kenuen lernen. h (Die Tabelle wurde nicht eingeliefert.) Auf der einen Seite des Bogens iſt eine Anzahl Ru: briken, die natürlich bey andern Krankheiten, z. B. Typhus, Phthiſis u. ſ. w. noch gröſſer ſeyn müſſen. — In dieſen Rubriken werden die Urſachen der Krankheit, Symptome, Medicamente u. ſ. w. aufgeführt. Der Länge nach wird jeder Kranke eingeführt und durch einen Strich bemerkt, an welchen Symptomen er litt, welche Medicamente er ge— brauchte u. ſ. w. Oder wo es darauf ankommt, z. B. bey der Kriſis, die Zahl der Krankheitstage. Bey acuten Krankheiten wird eine meteorologiſche Tabelle beygeſellt. — Man kann mit Recht einwenden, daß der Verlauf der Krankheit dadurch nicht beobachtet wird, aber man erinnere ſich, daß dieſe Tabellen nur ein wiſſenſchaftlicher, zur nä— hern Vergleichung anwendbarer Index der nie zu erman— gelnden Journale ſeyn ſoll. — Auf der andern Seite die— ſes Bogeus wird man eine aus dieſer Tabelle ausgezogene Ueberſicht über 456 an delir. trem. leidende Kranke, welche in den letzten 4 Jahren behandelt wurden, auch ta— belariſch angedeutet finden. Der 20. Kr. meiner Abthei— lung im Friedrichs-Hoſpitale litt in dieſer Zeit am delir, trem. Die Krankheit war damals deutlich epidemiſch. Dieſe noch ſehr zu verbeſſernde Ueberſicht lehrt: 1) Wie viele jedes Jahr und jeden Monat geſtorben ſind oder geheilt. Die größte Anzahl Kranker war im July, die geringſte im März, die größte Mortalität im Februar, die geringſte im October. 2) Lehrt ſie uns die Urſachen; bey Allen war abusus spirituosorum zu vermutben; bey 107 zugeſtanden, bey 10 außerordentliche Gewaltthaͤtigkeiten, bey 14 deutlich Gemüthsbewegungen, bey 114 mehr oder we— niger Recidive und von dieſen nur 1 von 8 ge— ſtorben. [9] — Erfährt man die prädiſponirenden Urſachen das Ge— ſchlecht: nur 10 Frauen. Das Alter: die meiſten ma: ren zwiſchen 50 — 50 Jahren, nehmlich 525. Die größte Mortalität zwiſchen dem 50—60 Jahre. Von dieſen ſtarb die Hälfte — was die Lebensart anbe— trifft, möchten die Arbeitsleute ausgenommen die Li— terati und Nachtwächter die größte Anzahl ausmachen. 4) Erfahren wir die characteriſtiſchen Symptome, Schlaf- loſigkeit, Zittern und delir. bey Allen, mit kleinem, zitterndem Pulſe und allgemeiner Schwäche bey 97, mit entzündlichen Zujländen bey 48, mit Complica⸗ tionen bey 229. ya 957 4) Lehrt die Tabelle die angewandten Medicamina, wie oft und mit welchem Erfolge. — Dei Opium iſt be— merkt, wie viele Gran nöthig waren, um Schlaf ber: vorzubringen, 8 — 12 waren im Allgemeinen hin⸗ reichend. 5) Erführt man die autopsia cadaverum. 7) Lernt man, an welchem Tage der Krankheit die Kran— ken aufgenommen wurden, in critiſchen Schlaf ver— fielen, gebeilt entlaſſen, oder geſtorben find; alles mit genauer Hindeutung auf Curmethode und Coms plicationenz z. B. von den 29 Fällen, in denen die Kranken gar keine Medicamente gebrauchten, war der 7. Tag am öfterſten critiſch. — Von 96 allein mit Opium Behandelten, farben nur 9; wo die ans tiphlogiſtiſche Methode allein oder mit Opium ange— wendet wurde, 61 von 275. — Die diliöſen und pleuritiſchen Complicationen waren die häufigſten, die tppböfen vor Allen die verderblichſten — von 75 Kranken ſtarben mit ihr 41. Complicationen gaben überhaupt die häufigſte Urſache des tödlichen Ausgan⸗ ges. Bey delir. tremens simplex verhält ſich dieſer wie 1— 6. Ich habe ſchon von 5000 Journalen über verſchiedene Krankheiten ähnliche Tabellen ausgearbeitet, wünſche aber bevor ich fortfahre, das Urtheil ſo vieler berühmter Män— ner zu erfahren; mögen fie mein Verfahren vervollkomm— nen und durch Verſuche deſſen Nutzen beſtätigen. — Im Mag. v. Gerſon und Julius. 05) Otto aus Kopenhagen ſprach über einige bemer— kungswerthe Eigenthümlichkeiten der Gefaͤngnißkrank— beiten. Dr. Otto, der Arzt am Zucht- und Beſſe— rungshauſe in Kopenhagen ijt , bemerkte, wie höchſt ſelten der entzündliche und der gaftrifche Character in den Krankdeiten der Gefangenen iſt. — Von 3497 Kranken in vier Jahren find nur 170 Entzündungen ihm vorge— kommen, die meiſten Entzündungen der Bruſtorgane, aber fogar dieſe nicht ganz rein, 2 Theile derſelben rheumatiſch oder catarrhaliſch. — Von derſelben Zahl der Kranken ka— men auch nur 226 Fälle ron Fieber vor, und unter denſelben waren ſogar die 106 kalte Fieber, die im Frühjahre und Herbſte epidemiſch im ganzen Kopenhagen herrſchten. — Es können oft mehrere Monate hingehen, wo nicht ein einziger Fieberkranke in die Krankenanſtalt aufgenommen wird. Ader läſſe find wegen dieſes fehlen- den entzündlichen Characters der Krankbeiten daher äufjerft felten indieirt, und wo fie für nothwendig angefehen wer: den, darf nur eine kleine Menge Blut (8 — 12 Unzen) ausgeleert werden, und faſt in jedem Falle nur ein Mal. Die entzündlichen Bruſtbeſchwerden weichen faſt immer leicht und gleich einem einzigen Aderlaß. — Von der gan— zen Zahl der Entzöndungen (170) hat er daher auch nur 15 Kranke verloren. Noch feltener find aber gaſtriſche Beſchwerden bey deu Gefangenen, und eben ſo ſelten ſind Complicatiouen mit denſelben. — Von der obengenannten Zahl Kranker in 4 Jahren, hatte er nur 39 Falle von gaſtriſch biliöfem Fieber zu behandeln, die noch dazu äuſſerſt gelind waren, 958 und ungemein ſchnell geheilt wurden. Was aber beſonders die auffallend geringe Neigung zum Gaſtricismus bey den Gefangenen beweiſet, und beſonders characteriſtiſch für alle die Krankheiten derſelben iſt, it daß in den anderen vor- kommenden Krankheiten, in den catarrhaliſchen, rheumati— ſchen und typhöſen Fiebern, eine belegte, ſchmutzige Zunge faſt nie beobachtet wird. Die Zunge iſt in allen den Krankheiten, in allen jenen Fiebern, vom Uns fange bis zum Ende rein. — Dasſelbe iſt der Fall mit den kalten Fiebern, die deßwegen gleich mit dem Quinin behandelt, 8 — 12 Gran desſelben weichen, und faſt nie recidiviren, obgleich die daran Leidenden ſchon, nachdem der Paroxysmus 1— 2 Mal ausgeblieben iſt, nach den Arbeits: ſälen geſchickt werden, mithin dieſelbe Diät wie die Ge— ſunden erhalten. — Wegen dieſer Seltenbeit des Gaſtricismus ſind in den Krankenſälen fajt nie Brechmittel nöthig; nur 5 — 4 Mal jährlich wird vielleicht ein ſolches verordnet, und doch iſt die jährliche Zahl der Kranken gegen 300. Dr. O. ſchreibt den geringen entzündlichen Cha— rocter der Krankheiten der Gefangenen dem Mangel an allen möglichen Neitzmitteln (wozu auch die friſche Luft ge— hört), und den geringen gaſtriſchen Character derſelben der ſchmalen Diät zu. — Die Nahrungsmittel der Gefan— genen in Kopenhagen werden meiſtens aus Pferde- und Schweinefleiſch bereitet. — Mehr in Gerſon und Ju— lius Mag. 96) Harles machte in einem freyen Vortrage fol— genden Vorſchlag: Die Geſellſchaft der Naturforſcher und Aerzte kann beſonders wirkſam ſich beweiſen indem ſie Vor⸗ ſchlaͤge, welche die allgemeine Sanitätspflege betreffen, prüft und in Ausführung bringt. Schon 1816 machte er den Vorſchlag zu einem allgemeinen Arzneycodex, und Hufeland rieth gleichzeitig, zur Vermeidung aller Sprachverwirrung, die alte Nomenclatur wiederum ein— zuführen. Eine Pharmacopoea nationalis germanica für die Bereitung und Nomenclatur aller Arzueven, an allen Orten, wo deutſche Zunge redet, iſt ein Bedürfniß für Deutichland. Es müſſen die Mittel, ſowohl simpheia als composita, welche von den Apothekern zu halten find, genau beſtimmt werden. Ueber die Bereitung der composita müſſen in zeitgemäßen Räumen neue Deliberationen gehalten werden. Wo bey Bereitung von Arzneyen mehrere Verfahrungsar— ten zu einem Reſultate führen, muß dennoch eine als Norm feſtgeſetzt werden. Die Preiſe können nicht überall gleich ſeyn, und es muß die Taxe deßhalb, je nach den Gegenden, verſchieden bleiben. Die Vortheile dieſer Einrichtung würden unſchätzbar ſeyn. Das Ausland iſt ſchon vorausgegangen, folgen wir ihm; nur Italien ſteht mit uns auf derſelben niederen Stufe. - Es wird auf diefe Weiſe Sicherung gewährt dem Arzte, beſonders aber dem Kranken, endlich auch dem Apo⸗ theker, indem alles Ueberflüſſige in den simpl. und com- positis wegfällt, nichts verdirbt und er das Beſtimmte beſ⸗ ſer bereiten kann. Der Arzt iſt der zeitraubenden Mühe 959 : überhoben, die Dispensatoria aller Staaten zu ſtudieren, er bekommt eine geläufigere Sprache, alle Verirrung im Ausdruck und aljo die Gefahr für den Kranken fällt weg. Die Geſellſchaft der Naturforſcher und Aerzte hat die Mittel, dieſe pharmacopoea germanica universalis in's Leben zu rufen. Es muß eine Commiſſion von Mitgliedern erwählt werden, die nicht zu groß, aber auch nicht zu klein ſeyn darf. Dieſe muß die pharmacopoe prüfen; als Prototyp könnte die preußiſche pharmacopoe dienen, die übrigen wä— ren damit zu vergleichen. Billige Rückſichten auf die Bedürf— niſſe der reſpectiven Länder find dabey zu nezmen. Claſſi— ſche Vollendung der Sprache iſt ein Haupterforderniß, doch ſind auch alte Benennungen, beſonders ſolche, die an große Wohlthäter erinnern, bepzubebalten. Die Commiſſion muß unter Autorität der Regierungen ſtehen, wenn ſie wirken ſoll. Hiezu würde eine Adreſſe von Seiten der N. u. A. an den Bundestag zu Frankfurth, mit Angabe der Nothwendigkeits-Gründe, zu überreichen ſeyn. Da ein ſolches Inſtitut ſich nicht gleich einführen läßt, ſo muß fürs Erſte alles beym Alten bleiben, und ein Ter— min, vielleicht 6 Jahre feſtgeſetzt werden, in welchem Aerzte und Apotheker ſich vorbereiten können, nachdem es vorher angekündigt iſt. Die Sa ſwierigkeiten bey dem Unternehmen können nur als Sporn dienen; doch kann Alles ſcheitern in Rück— ſicht auf Beiſtimmung der Regierungen. Ein Arzt in jeder Provinz müßte demnach im Auftrage feine Regierung für den Plan zu gewinnen ſuchen. 07) Dr. Hermann Schmidt in Paderborn ſchickte folgende Abhandlung ein: Die vergleichende Pathologie, oder die Lehre von den Umwandlungen der Krankheiten in verſchiedenen Geweben und Organen, Pflanzen und Thieren, Weltgegen— den und Zeitaltern; als ein zeitgemäßes Bedürfniß der höheren Arzneywiſſenſchaft. Daß die Anatomie der Thiere mehr Nutzen in der Phyſiologie geſtiftet bat, als die Anatomie des Menſchen, iſt eine algemein auerkannte, bereits von Haller nicht überſehene Thatſache. Die Lehre von der Bedeutung und Function der organiſchen Gebilde konnte nie durch eine vereinzelte Betrachtung des menſchlichen Organismus begrif— fen werden; ſondern erſt als man anfieng, den Bau und die Topik eines und deſſelben Organs in verſchiedenen Or— ganifationen (Phototomie, Zootomie) oder nach verfchiede- nen Lebenszuftänden derſelben Organiſation (pathologiſche Anatomie) zu vergleichen: wurde eine wiſſenſchaftliche Be— gründung der Lebenslehre möglich. Der Entwicklungsgeſchichte der Lebenslehre geht die Bildungsgeſchichte der Krankheitslehre ſtets parallel, und wenn es nur einen Weg zur Begründung einer wiſſen— ſchaftlichen Phyſiologie gegeben hat, ſo gibt es auch nur einen Weg zur Begründung einer wiſſenſchaftlichen Patho⸗ logie; es iſt der Weg — der Vergleichung. Daß dieſer Weg in der Theorie des Kranken-Organis⸗ muß bis jetzt noch ungleich weniger als in der Theorie der normalen Organiſation begangen iſt, darüber mögen die 900 Vorlescataloge unſerer Univerſitäten ein Zeugniß ablegen. Meines Wiſſens exiſtirt Feine einzige, auf einen guten Na— men Auſpruch machende Hochſchule, aüf welcher nicht die vergleichende Anatomie und Phyſiologie dem werdenden ärztlichen Publico dringend ans Herz gelegt würde; aber meines Wiſſens auch keine einzige mediciniſche Lehranſtalt, welche ſich eines Katheders für comparative Path o— logie zu erfreuen hätte. Zwar haben ausgezeichnete, nicht. genug Dank verdienende Schriftſteller einzelne Zweige die— fer Wiſſenſchaft fragmentarifch zu bearbeiten geſucht. Bez rühmte Botaniker handelten bey der Betrachtung der Pflan— zen⸗Organe beyläufig von den Mißbildungen derſelben. Schnurrer verglich die Krankheiten verſchiedener Climate - (geographiſche Noſologie) und verſchiedenee Zeiten (CEhro— nik der Seuchen), Meckel verglich die Mißgeburten mit niedern Thiecen; Kiefer, E. Stark und Jahn die Krankheit überhaupt mit der Organiſation; andere Schrift: ſteller jtelten einzelne Thierkrankheiten mit Menſchenkrank— heiten zuſammen. Auch iſt durch die wiſſenſchaftliche Rich— tung, welche die Veterinär-Medicin in neuern Zeiten ges nommen hat, Vieles vorbereitet; aber keiner dachte an eine vergleichende Krankheitslehre in ihrem ganzen Um— fange, als eine in ſich geſchloſſene Wiſſenſchaſt. Alle rede— ten von dem innigen Zuſammenhange der Pathologie mit der Phyſiologie, alle von der Unentbehrlichkeit der Ver— gleichung bey der Phyſiologie, aber die nahe liegende Schlußfolge auf die Unentbehrlichkeit der Vergleichung in der Pathologie wollte weniger einleuchten; oder wenn ſie hin und wieder gewürdigt wurde, ſo kam es doch ſelten weiter, als zu einem frommen Wunſche. Das Fortbeſtehen einer ſolchen augenfälligen Inconſequenz iſt bey dem übri— gens fo regen Streben unſeres Zeitalters eben fo unbegreif— lich, als die Folgen davon naheliegend. f Es iſt ein allgemeiner, ſelbſt von den ausgezeichnetſten Aerzten nicht in Abrede geſtellter Uebelſtand der bisherigen Kraukheitslehre, daß ſie ſich von der Stufe einer bloßen Aetiologie und Spmptomatologie noch wenig zu einer Theorie vom Weſen der Krankheiten erheben konnte; und wo es ſich um die, zwiſchen Krankheits-Urſachen und Krankheits- Wirkungen in der Mitte liegende nächſte Urſache der Krank— heit (d. h. um die Krankheit ſelbſt) handelt, finden wir auch in den Schriften der beſſern Noſologen unverkenn— bare Lücken. Dieſe Lücken ſind in den Büchern der ſoge— nannten Theoretiker mit gewagten, oft nur wenig begrün— deten Hypotheſen, in den Büchern der ſogenannten Empi— riker dagegen in ſkeptiſchen und bemitleidenden Aeußerun— gen über die Nichtigkeit der Hypotheſen ausgefüllt. Daß mit einem bloßen Kopfſchütteln über die Unzu⸗ verläßigkeit aller Verſuche, welche das Weſen der Krank— heiten zu ergründen ſtrebten, für die Wiſſenſchaft nichts gewonnen ſey, iſt eben ſo einleuchtend, als es vielmehr gewiß iſt, daß ein jeder, dem das Fortſchreiten der Wiſſen— ſchaften am Herzen liegt, ſich zu beſtreben hat, die Hin— derniſſe aufzufinden, welche die Lehre vom Weſen der Krank⸗ heiten bis jetzt noch unzugänglich machten. Ohne Zweifel beruhen aber dieſe einzig und allein in der allzugroßen Ver— nachläßigung der vergleichenden Krankheitslehre. Bevor man comparative Anatomie kannte, herrſchten über die Function der Stirnhöhlen in den Büchern der Phy⸗ | | 961 fiologen mancherley zum Theile ſehr abentheuerliche Unfich: ten. Us Blumenbach die Schädel verſchiedener Thiere zu durchſchneiden und nachzuweiſen anfieng, daß alle Thiere mit ausgezeichnetem Geruchſinue große, alle Thiere mit we— niger ausgebildetem Geruchſinne kleine Stirnhöhlen beſitzen, wurden alle dieſe Anſichten dahin vereinigt, daß die sinus frontales nichts anders jenen, als Anbangs-Organe des Ge— ruchſinnes. Wenn nun aber die Theorie der normalen Or— ganifation auf dem Wege der Vergleichung die nöthige Aufklärung fand, warum ſollte die Theorie der kranken Organiſation hier die noch übrige Vervollſtaͤndigung verge— bens ſuchen ? Es iſt leichter Hypotheſen belachen, als Hypotheſen machen. Am ſchwierigſten aber iſt es, Theorien auf eine ſo unumſtößliche Grundlage von Thatſachen aufzubauen, daß ſie über das Gelächter einſeitiger Empiriker, welche lieber alte, zwar gewiß achtungswerthe, aber ohnehin ſchon bes kannte hippocratiſche, frankiſche und ſtolliſche Lehren zum hundertenmale widerkäuen, als einen einzigen eigenen Ge— danken faſſen, weit erhaben find. Eine ſolche factiſche Be: gründung der Lehre vom Weſen der Krankheiten würde aber gerade aus einer Vergleichung der Krankbeiten in ver— ſchiedenen Pflanzen und Thieren, Himmelsſtrichen und Zeit— altern hervorgehen; und wenn auch aller Anfang ſchwer iſt, ſo iſt es doch beſſer anzufangen, als unter dem Deckmantel des bekannten allerdings wahren Mottos! v»ins Innere der Natur dringt kein erſchaffener Geiſt,« eigene Trägheit zu verbergen. 5 Von der Anſicht über die Natur einer Krankheit des pendirt ihr Name; daher finden wir ſchon in den bisheri— gen noſologiſchen Terminologien den handgreifiihen Beweis für die große Vernachläßigung, welche der vergleichenden Krantheitslehre bis jetzt zu Theil geworden, und es iſt ein bemerkbarer Uebelſtand unſererKrankheitsbenennungen, daß ſie: 1) bald unlogiſch verſchoben ſind, inſofern man nehmlich das, was eigentlich Hauptſache iſt, als bloß Specifiſches, dagegen dasjenige, was Nebenſache iſt, als Generiſches auffaßt; daß fie: 2) bald zu ſehr vervielfacht ſind, inſofern man nehmlich Krankheiten, die dem Weſen nach gleich, und bloß entweder a) dem Raume nach (topographiſch) oder b) der Zeit nach (morphographiſch) modificirt find, mit verſchiedenen Namen belegt. ad 1. Es iſt eine Eigenthümlichkeit der heutigen Krankheitslehre, daß man die locale Manifeſtation einer Krankheit höher achtet, als die Krankheit ſelbſt. Wenn z. B. die Zuckerbildung vorzugsweiſe durch die Harnwege nach außen tritt, fo nennt man dieſe Krankheit Diabetes mellitus, ftatt daß man eigentlich ſagen ſollte: Saccharo- genesis diabetica. Denn die Zuckerbildung iſt eine allge— meine Krankheit, welche zwar vorzugsweiſe durch die Nie— ren Auswege ſucht, aber auch nach andern Abſonderungs— Organen hinwirkt. Auch der Speichel, der Darmſchleim, der fraglich ſeltene Schweiß eines ſolchen diabetiſch Kran— ken (vielleicht auch das Blut ſelbſt) enthält Zucker. Daber begieng der noſologiſche Syſtematiker, welcher die fragliche Krankheit zuerſt auf die genannte Weiſe taufte, einen Ver— Iſis 1851. Hft. 9. 962 ſtoß gegen die medicinifche Logik, welchen er ſicher vermie— den haben würde, wenn er vergleichend die Pathologie an— derer Organiſationen befragt hätte. Denn auch die Pflan- zen laborieren an dieſer Krankheit, obſchon ſie keine eigent— liche Harn-Organe haben; und der ſogenannte Honigthau der Gewächſe (wenigſtens diejenige Form deſſelben, welche keinem Anſatze von Außen, ſondern einer wirklichen Abſon— derung zuzuſchreiben iſt) iſt dem Weſen nach, wenn auch nicht der örtlichen Aeußerung nach ganz daſſelbe, was der Diabetes mellitus der Thiere. Die Zuckerbildung iſt die Hauptſache, die in Folge derſelben bey Thieren vorkom— mende Diuresis eben fo ſehr Nebenſache, als die Diapho- resis bey den Honigthaukranken Pflanzen. Aber auch ſelbſt der Grund, weßhalb ſich die Zuckerbildung bey den Thies ren vorzugsweiſe in den Harn-Organen äußert, und in an— deren Abſonderungs-Organen wiewohl vorhanden, doch we— niger deutlich angehäuft iſt (weßhalb man alſo der Sac- charogenesis mit Recht den Beynamen diabetica geben darf), wird nur durch vergleichende Hinblicke auf das Pflan— zenleben einleuchtend. Wie fo viele Lebenszuſtände, die in einer Organiſation und in einem Organe als Krankheit er— ſcheinen, bey anderen Organiſationen und in anderen Orga— nen als Normalzuſtand vorkommen: ſo erſcheint auch die— ſelbe Zuckerbildung, welche auf den Blättern der Pflanze und im Thiere überhaupt Krankheit iſt, in den Blüthen ſehr vieler Gewächſe als Normalzuſtand. Die Nectarien ſind nun aber auf ahnliche Weiſe drüſige Anhangs-Or— gane des Geſchlechtsſyſtems der Pflanzen, je die Nie— ren drüſige Anhangs - Organe des Geſchlechtsſyſtems der Thiere find. Wenn daher die Zuckerbildung bey den Pflanzen ſchon im Normalzuſtande vorzugsweiſe den Anhangs-Organen des Geſchlechts-Syſtems anklebt: jo kann es nicht auffallen, wenn dieſelbe, ſobald ſie als vegetative Krankheit bey den Thieren vorkommt, ähnliche Auswege aufſucht. Denn die Nectarien ſind nichts anders als leiſe Vorbedeutungen der Nieren in der Pflanzenwelt, und die Saccharogenesis nicht anders, als eine functionelle Rück— erinnerung der thieriſchen Abſonderungs-Organe an den Typus der pflanzlichen. Die Saccharogenesis diabetica alfo nicht anders als eine Rückkehr der Nieren zu dem ur— ſprünglichen Typus der Nectarien. ad 2. a. Eine Folge dieſer sub 1. genannten Eigen thümlichkeit iſt, daß nicht felten eine und dieſeibe Krank— heit, je nachdem ſie bald in dieſem, bald in jenem Or— gane ſomptomatiſch zum Vorſchein kommt, mit verſchie— denen Namen belegt wird. So z. B. iſt zwiſchen Gicht und Steinbildung kein weſentlicher, ſondern nur ein rein topograpbiſcher Unterſchied. Bey jener äußert ſich die lithogenetiſche Thaͤtigkeit in den Synovialhäuten, bey die— ſer die gichtiſche Thätigkeit in den Schleimhäuten und den drüſenartigen Efflorescenzen derſelben z. B. in den Nieren (Nierenſteine), der Harnblafe (Harniteine), der Gallenblaſe (Gallenſteine), der Thränen- und Speicheldrüſe (Thränen— und Speichel: Steine) u. ſ. w. Aber ungeachtet der we⸗ ſentlichen Identität finden wir beyde Krankheitsformen in den meiſten Syſtemen der ſymptomatiſchen Noſologen an jehr getrennten Orten, die Gicht (als Halbſchweſter des Rheumatismus) unter den Nerven-Krankheiten, die Stein— bildung unter den Bildungskrankheiten (wobin fie auch als 1 9065 lerdings gehört) untergebracht. Zwiſchen beyden liegt die große Kluft der ſogenannten animalen (oder Bewegungs— Krankheit, als undurchdringliche Scheiderinn, welche keine Analogie ahnen läßt. Ja was noch mehr iſt, einen Theil der Lithogeneſis (Harnſteine, Speichelſteine) hat man vor das Forum der Chirurgie, einen audern Theil vor das Fo— rum der Medicin verwieſen; gerade, als ob der Stein nicht Krankheitswirkung, ſondern Krankheit ſelbſt wäre, als ob die Möglichkeit ſeiner Geneſe den Platz beſtimmte, wochen er einzunehmen bat, und als ob die Pathologie keine ſelbſtſtändige Wiſſenſchaft wäre, ſondern nur eine Ne bendoctrin, welche einzig von der Therapie determinirt würde. — Noch auffallender ſind die topographiſchen Mo— dificatiouen ein und derſelben Krankheit, ſobald man ihr Vorkommen in verſchiedenen Organismen berückſichtigt. Wir finden hier oft, daß Krankheiten, die bey höheren Or— ganiſationen als individualiſicte Lebens-Proceſſe (alſo in abstracto) vorkommen, in tiefer ſtehenden Familien zu ei— ner combinieteren (concreten) Krankheitsform ſich zuſammen— ſetzen, und ſo gleichſam zur Stufe eines bloßen Krankheits— Organs zurückſinken. So z. B. iſt die Rotzkrankheit der Pferde nichts anders, als eine Syntheſe der Scrorbeln und der Syphilis. Präponderirt der feropulöfe Factor des Rotzes über den ſyphilitiſchen, fo entſteht die ſogenannte Druſe; ſchlägt dagegen der ſyphilitiſche Factor vor, ſo ent— ſteht der Notz im ſtreugeren Wortſinne. — Der Milzbrand des Rindviehes ſtellt nichts anderes vor als eine Combina— tion des Typhus mit der Peſt. Ueberwiegt der Peſtfactor den typhöſen, fo bildet ſich die ſogenannte Carbuncular— Krankheit; findet das umgekehrte Miſchungsverhältniß ſtatt, fo iſt der eigentlich fogenannnte Milzbrand gegeben. — Daſſelbe Geſetz finden wir ſelbſt bey der Vergleichung man— cher Thierkrankheiten mit den Krankheiten der Pflanzen— welt ſich beſtätigen. Was z. B. bey den Pflanzen die pa— raſitiſchen Lichenen, das find bey den Thieren die acuten und chronischen Exantheme. Auch die Exantheme haben ihren Thallus, ihre Apothecien; nur auf eine etwas au— dere Weiſe. Der Unterſchied beſteht in Folgendem. Bey den Paraſiten der Pflanzen iſt der Thallus in der Regel mit dem Apothecium verbunden, und letzteres ſitzt auf er— ſterem, bey den Paraſiten der Thiere aber find beyde Ge— bilde in der Regel geſondert, und ein jedes derſelben bildet für ſich eine individualiſirte Schmarotzer- Pflanze; ungleich ſeltener werden bepde. vereinigt angetroffen. Mit anderen Worten: Thallus und Apothecien ſind bey den pflanzlichen Lichenen immer bloß Organe, bey den thieriſchen dagegen meiſt ſelbſtſtändige Oeganismen und nur ſelten Organe. Auf dieſe Weiſe zerfallen die Hautkrankheiten, wenn man fie vergleichend pathologiſch claſſificiren will, in folgende Hauptabtheilungen: F Apothecien und Thallus er: 0 . 1 e Ga als individualifirte nn en enen Schmarotzer- Pflanze. Apothecien und Thallus er- y) Thallus mit Apothecien (ſcheinen bloß als Organe der Schmarotzer Pflanze. Die erſte Abtheilung zerfällt, je nachdem die Apothe— ‚ cien bald groß bald klein find, in die Unterabtheilung der Knötchen (Papulae) und Geſchwülſte (Tubercula). Die 2te Abtheilung wird, je nachdem der Thallus — — 90 bald bloß durch eine (der Opegrapha ähnliche) Pigment- bildung unter der Epidermis, bald aber durch einen wirk— lichen (eruſtenartigen und blatterigen) Subſtanz-Wucher über der Epidermis angedeutet wird, ebenfalls in zwey Unter— abtheilungen, in die Flecken (Maculae) und Schuppen (Squamae) eingetheilt. Die ste Abtheilung bildet die Ordnung der Blaſen, welche wieder nach beſtimmten Unterabtheilungsprincipien in Phlyctänen, Puſteln und Bullen fubdividirt werden. Alle Veſicular-Exantheme haben außer der Blaſe, welche das eigentliche Apothecium ausmacht, auch noch einen um— gebenden oder vielmehr unterliegenden Hof (Area), wel— cher als Thallus zu betrachten iſt. Wie nun aber in der ratur Alles in Allem wiederkehrt, fo haben auch die bei— den erſten Abtheilungen Gattungen und Arten aufzuweiſen, welche an den Typus der dritten Abtheilung erinnern. Es gehören hierher von Seite der Papeln Lichen simplex und Strophulus interstinctus; von Seite der Schuppen einige Psoriasis- Arten, welche außer der cruſtigen Grundlage noch beſonders regelmäßig gebildete, auders gefärbte Echa— benheiten‘, oder auch Vertiefungen zeigen, und welche Wil— lan zur Psoriasis guttata und diffusa rechnet. ad 2 b.) Ein eben ſo großer Mißgriff iſt es, daß man gewiſſe Lebenszuſtände, welche nichts anders ſind, als Stadien eines und deſſelben größeren Krankheits-Peo— ceſſes, als einzelne, für ſich beſtehende Krankheiten betrach- tet und oft an ſebr zerſtreuten Orten in der Pathologie abhandelt. Um bey dem Beyſpiele der Steinbildung ſtehen zu bleiben; ſo hat man die werdende Lithogeneſis von der gewordenen zu ungegründet geſondert. Die Verhärtung und Verknöcherung, welche, wie ich an einem andern Orte (H. Schmidt diss. inaug. de corporum heterogeneo- rum in plantis animalibusque genesi. Berolini 1825.) näher nachgewieſen habe, nichts anders find, als Vorläu— fer und Anfangsſtadien der eigentlichen Steinbildung, fu: chen wir vergebens in dem Capitel der eigentlichen Litho— geneſis; ſondern an ganz andern Orten können wir ſie fin— den, Die Verhärtung ſteht unter den Ausgangskrankheiten der Entzündung; gerade als ob die anamneſtiſche Beziehung einer Krankheitsform wichtiger wäre, als die gegenwärtige und prognojtifche zuſammengenommen. Die Ossificatio fand mehr bey den pathologiſchen Anatomen, als bey den eigentlichen Pathogenetikern Aufnahme und Berückſichti- gung. Aber eine ächt morphologiſche Nachweiſung, wie die lithogenetiſche Thätigkeit alle drei Stadien, die fogenannte” Verhärtung, Verknöcherung und eigentliche Steinbildung ſucceſſiv durchwandert, finden wir nirgendswo; ſondern die Noso-morphologia laborirt auch bier an derſelben Zer— ſplitterungsſucht, welche ich in der Noso-topographia (sub 2 a.) nachgewieſen habe. Die vergleichende Pathologie wird daher, während ſie die Lehre vom Weſen einer jeden einzelnen Krankheit ver— vollſtändigt, das Syſtem aller Krankheiten rectificieren und vereinfachen, und hierdurch der ganzen medieiniſchen Theo— rie eine neue Wendung geben, welche nur vortheilhaft in das mediciniſche Handlen eingreifen kann. Nach dieſen wenigen Andeutungen mag es zur Genüge einleuchten, daß eine vergleichende Krankheitslehre wirk— lich das Bedürfniß unſeres Zeitalters iſt. Abgeſehen von 965 dem inneren Werthe und dem hohen Standpuncte, welchen eine ſolche Wiſſenſchaft ſchon an und für ſich als integrie— rendes Glied der geſammten Naturkunde behaupten würde; abgeſehen davon, daß es ſelbſt ſchon die Symmetrie bey der Bebauung der einzelnen Felder der Naturwiſſenſchaft erfor— dert, in der Pathologie die Vergleichung um ſo weniger zu vernachläſſigen, je eifriger dieſelbe in den Phyſiologien und Zoologien der neueren Zeit geſchätzt und cultivirt wurde: ſo wird dieſelbe auch auf die Pathologie des Men— ſchen vortheilhaft hinwirken, und hierinn eine nicht gerin— gere Aufklärung verbreiten, als die Anatomie der Thiere in der menſchlichen Phyſtologie zu Wege gebracht hat. — Ich wende mich jetzt, um uns in einem Gegenſtande, der ſich eigentlich von ſelbſt verſtehen ſollte, nicht zu ſehr in frommen Wünſchen zu erſchöpfen, zur Sache ſelbſt, d. h. zur näheren Betrachtung der in der vergleichenden Krank— heitslehre anzuwendenden Lehrmethode und zur Aufzählung der einzelnen Wiſſenſchaften, welche dieſe Doctrin in ſich faßt; und hoffe hierdurch nachzuweiſen, daß das fragliche Gebiet ungleich umfaſſender iſt, als man bisher geglaubt bat. . [3 Bekanntlich iſt jeder kranke Organismus ein Doppel: Organismus und beſteht aus einer normalen Organiſation, welche die organiſche Grundlage (das Subſtrat der Krank— heit) ausmacht, und aps einer abnormen Organiſation, welche der normalen paraſitiſch anhängt (der Krankheit.) Will man daher kranke Organiſationen mit einander vergleichen, ſo muß man entweder I. das baſiſche Subſtrat oder II. die anklebende Krankheit oder III. beides zugleich zum Vergleichungsprineip wählen, d. h. man betrachtet entweder I, eine und dieſelbe Krankheit, wie fie fi in verfchiedes nen Subſtraten geſtaltet, oder II. man vergleicht verſchiedene Krankheiten, welche ein und daſſelbe Subſtrat befallen können, oder III. man vergleicht die Krankheiten mit den Krankheits- Subſtraten (d. h. die Krankheiten mit den norma— len Organiſationen) Im erſten Falle bildet die Krankbeit gleichſam das centriſche Punctum fixum bey der Vergleichung, und die Organiſation des Pnnctum mobile; im zweiten Falle fin- det gerade das entgegengeſetzte Verhalten ſtatt; im sten Falle bewegen ſich beyde Puncte parallel neben einander ad J. Wie nun aber die normale organiſche Natur in eine größere (allgemeine) und eine kleinere (individuelle) zerfällt, ſo theilen ſich auch die Krankheits-Proceſſe in grö— ßere (Volkskrankheiten) und kleinere (individuelle Krankhei— ten.) Erſtere widerholen alle Bedingungen der letztern auf ähnliche Weiſe, wie ſich im ganzen Thierreiche das indivi— duelle Thier nachbildet. Daher können nicht bloß indivi— duelle Drganifationen, ſondern auch ganze Völkerſtämme Subſtrate der Krankheiten abgeben, und auf dieſe Weiſe 4 966 kann und muß die fogenannte geographbiſche Noſologie (Noso-topographia tellurica), welche die den verſchiede— nen Welttheilen und Climaten anklebenden Krankheiten mit einander vergleicht, eben ſo gut als Zweig der vergleichen— den Krankheitslehre betrachtet werden, als wir die Krank- beiten der verſchiedenen Pflanzen und Thiere (Nosotopo- graphia phyto-zoologica) und in einer noch weitern Vers einzelung die Krankheiten der verſchiedenen Organe und Gewebe (Noso-topographia organo-histologica) als Ge: genjtand der vergleichenden Pathologie anſehen müſſen. Aber nicht bloß räumliche, ſondern auch zeitliche Ver— hältniſſe können als Krankheits-Subſtrat betrachtet werden, und auf dieſe Weiſe bildet ſich gleichſam als Uebergangs— Wiſſenſchaft der Nofo: Topographie zur Noſo- Morphologie die Noso-topographia historica, welche wie die genuina ebenfalls ſowohl allgemeine als beſondere Krankheitsverhält— niſſe zu berückſichtigen hat, und auf dieſe Weiſe ſowohl die Krankheiten der verfchiedenen Zeitalter (Noso topographia historica universalis) als auch die Krankheiten der Alters— verſchiedenheiten der Organiſationen (Noso - topographia historica individualis), fo wie auch der Organe und Ge; webe (Noso-topographia historica partialis), in ſo fern nehmlich die letztern ihr eigenes Leben, alſo auch ihre beſon— deren Lebensalter haben, darſtellt. ad II. Aber nicht minder wichtig, wie die Verglei— chung der Krankheits-Subſtrate, iſt die Vergleichung der Krankheiten unter ſich, ohne Bezugnahme auf die Organi— ſation, welcher fie adhäriren. Dieſer Zweig der vergleis chenden Pathologie ſchließt ſich an die Diagnoſtik im Wieg: manniſchen Wortſinne. Wie Wiegmann die functionel— len Aeußerungen (Symptome) bey ähnlichen Krankheiten verglichen hat; ſo vergleicht die comparative Pathologie die innere Bildung (Morphologie) der Krankheiten ſelbſt untereinander und berückſichtigt hiebey, gerade wie die Noſo— topographie, ſowohl räumliche als zeitliche Verhältniſſe. Sie kann daher auch in die Noso- morphologia topogra- phica und in die Noso morphologia historica s. genuina eingetheilt werden. Die erſtere vergleicht ganz beſonders die chirurgifche Krankheit mit der medieiniſchen und dieſe wieder mit der Geiſteskrankbeit. Die letztere dagegen ſtellt die acute (winkelförmige) mit der chroniſchen (wellenförmi— gen) zuſammen, und ſucht zunächſt die zwiſchen beyden obwaltenden Verſchiedenheiten demnächſt aber die Analogien aufzufinden. (3. B. nachzuweiſen, wie der Scorbut mit feinem Seitenzweige dem morbus maculosus haemorrha- gicus Werlhoffii nichts anderes iſt, als ein chroniſch pro— trahirter Typhus; der Typhus (putridus) dagegen nichts anders als ein acut verlaufender Scorbut. Die höchſte Stufe, wozu ſich dieſe zweyte Form der vergleichenden Pathologie erheben kann, iſt die Zuſammen— faſſung ſämmtlicher Krankheiten unter dem Geſichtspuncte eines einzigen ſich nach verſchiedenen Richtungen entwicklen- den Krankheits- Proceſſes. Gerade wie die zoologifchen Syſtematiker in der neueren Zeit angefangen haben, das ganze Thierreich unter dem Symbole eines großen Orga— nismus zu betrachten: ſo iſt es auch für die Nachfolger zeitgemäß, ein Gleiches zu thun und die Summe der Krankheiten als eine ähnliche große abnorme Organiſation 907 ſich zu denken. Durch diefe Noso -morphologia in sensu strictissimo iſt der Uebergang zur Sten Abtheilung eröffnet. ad III. Denn nicht bloß die Summe der Krankheiten kann mit der Summe der Organiſationen, ſoydern auch die individuelle Krankheit kann mit der individuellen Orga— niſation verglichen werden. Hierdurch entſteht die letzte Abtheilung der vergleichenden Krankheitslehre, welche das kranke Leben mit dem geſunden Leben, alſo die Krankheit mit ihrem Subſtrate zuſammenhält, und dieſelben Lebends geſetze, welche die phyſiologiſche Botanik und Zoologie nach— weiſet, auch in der Pathologie wiederfindet. Dieſer Zweig der vergleichenden Pathologie iſt, wie bereits bemerkt, in der neueren Zeit ſeiner materiellen Seite nach vorzüglich durch Meckel, ſeiner functionellen Seite nach vorzüglich durch Kieſer, Stark und Jahn auf eine höchſt geiſt— reiche Weiſe aufgefaßt worden. Aber der Begriff der Krankheit iſt ein höchſt relativer, und derſelbe Proceß, welcher in Rückſicht zur Organiſation betrachtet, als Krankheit erſcheint, kann, ſobald er regel— mäßig verläuft, in Beziehung zu andern unregelmäßig ver— laufenden pathiſchen Proceſſen zum relativen Normal-Zuſtande werden. Daher unterſcheidet man mit Recht die morbi morborum im Gegenſatze der morborum organismo- rum. Letztere ſind regelmäßig, erſtere regelwidrig verlau— fende Krankheits-Proceſſe. Wie uun aber zwiſchen den regelmäßig verlaufenden Krankheiten und den normalen Organiſationen die vollkommenſte Analogie ſtatt findet; ſo muß auch, wie ich dieſes an einem andern Orte (Schmidt über das europäifche Sommerfieber. Paderborn 1850) näher nachgewieſen habe, eine ähnliche Analogie zwiſchen den Krankheiten der Krankheiten und den Mißbildungen der Drganifationen obwalten, und gerade hierin beruhet der äußerfte Endpunct und Schlußſtein der vergleichenden Krankbeitslehre. Die comparative Pathologie zerfällt demnach, um mich noch einmal ſummariſch und ſchematiſch zuſammenzufaſſen, in folgende Abtheilungen und Unterabtheilungen: I. Vergleichung einer und derſelben Krankheit in ver— ſchledenen Subſtraten (Noso-topographia) A. Räumliche Verhältniſſe, als Subſtrat der Krankheit betrachtet (Noso -topographia genuina) a) allgemeine (Noso-topographia tellurica. Geographiſche Noſologie.) b) beſondere a) der Organiſationen (Noso-topographia phyto- zoologica. Vergleichende Pathologie im bishe— rigen engeren Wortſinne) 6) der Organe und Gewebe (Noso -topographia organo- histologica) B. zeitliche Verhältniſſe als Subſtrat der Krankheit betrachtet (Noso-topographia morphologica s. histo- rica) a) allgemeine (Noso-topographia historica universalis) b) befondere . 908 a) der Organiſationen (Noso -topographia historica individualis) 6) der Organe und Gewebe (Noso-topograghia histo- rica partialis,) II. Vergleichung verſchiedener Krankheiten inei- nem und demſelben Subſtrate (Noso-morphologia) A. Räumliche Verhältniſſe als Vergleichungs-Prineip betrachtet (Noso-morphologia topographica. Verglei⸗ chung der mechaniſchen Krankheit mit der organiſchen, dynamiſchen und pſychiſchen.) 8 B. Zeitliche Verhältniſſe als Vergleichungs-Prineip be- trachtet (Noso-morphologia genuina.) a) Vergleichung der acuten Krankheit mit der chroniſcher. b) Betrachtung ſämmtlicher Krankheiten als einen ein: einzigen großen Krankheits-Proceß (Noso-morpholo- gia sensu strictissimo.) III. Vergleichung der Krankheiten mit den Sub: raten A. der gewöhnlichen Krankheiten mit den normalen Subſtraten B. der regelwidrig verlaufenden Krankheiten mit den mißbildeten Subſtraten. 8 98) Eine briefliche Anfrage des Staatsrath v. We de— kind, in Betreff feines Vorſchlages durch Unterſuchung der Wirkungsart der Heilmittel die Zuverläſſigkeit der Heilkunde zu befördern, mußte dahin beantwortet werden, daß bey der dießjährigen Verſammlung keine darauf bezüglichen Ein: gaben erfolgt wären. Hochanſehnliche Geſellſchaft! Der Ausführung meines ſehnlichen Wunſches, Ihrer diegjährigen Verſammlung in Hamburg beyzuwohnen, ſetzen ſich unüberſteigliche Hinderniſſe entgegen. Daher ſehe ich mich genöthigt, Ihnen meine Hochachtung ſchriſtlich zu be= zeugen und den Beſchluß der vorjährigen Verſammlung in Heidelberg »durch Beförderung der Unterſuchung der Wirs kungsart der Heilmittel die Zuverläßigkeit der Heil- kunde zu befördern« in Erinnerung zu bringen. Mein Vorſchlag gieng dabin, daß jeder um die Ver— vollkommnug der Heilkunde bekümmerte Arzt unter den bes währteſten und gebräuchlichſten Heilmitteln eines ſich aus= wählen möchte, um deſſen Wirkungsart durch Anwendung phyſiologiſcher und pathologiſcher Kenntniſſe auf wiederholte und vervielfältigte Verſuche und Beobachtungen zu erfor- ſchen, und dasſelbe zum Gegenſtaude lebeuslänglichen Stu— diums zu machen — und ferner, daß die Aerzte, jeder Gegend ſich zur Mittheilung ihrer Arbeiten vereinigen und der jährlichen Verſammlung der Naturforſcher und Aerzte die Ausbeute ihrer Unterſuchungeu übergeben möchten, das mit der Gegenſtand von einem gemeinſchaftlichen Mittel- puncte aus geleitet und befördert werden könnte. Der Beſchluß dieſer verehrlichen Geſellſchaft war, daß für die verſchiedenen Gegenden Deutſchlands Mitglieder derſelben als Commiſſarien ernannt werden ſollten, um ihre 969 Amtsbrüder zu Unterſuchungen der Wirkungsart der Arz— neyen auf den Körper in deſſen geſundem und krankem Zuſtande, unter Berückſichtigung meiner in dem Vortrage vom 24. September 1829 gegebenen Anſichten, aufzumun— tern und davon die Geſellſchaft in Kendtniß zu ſetzen. Auch wurde beſchloſſen, daß man ſich in der nächſten Sitzung zu Hamburg mit Feſtſetzung der bey dieſen Arbeiten zu befol— genden Verfahrungsart und überhaupt mit der Organiſa— tion des Gegenſtandes beſchäſtigen wolle. Nun ließ ich, weil mir die Leitung den Geſchäfts im Großherzogthum Heſſen anvertraut war, es mir daran ge— legen ſeyn, meine Amtsbrüder durch verſchiedene Artikel in hieſiger Landeszeitung zu dieſer Unterſuchung einzuladen und ſuchte in meinen »Beyträgen zur Erforſchung der Wirkungsart der Arz- neyen auf Veranlaſſung der Geſellſchaft deutſcher Naturforſcher und Aerzte zu Heidelberg im Herbſte 1829. Erſtes Heft. Darmſtadt 1850.4 dieſelben mit meinen Gedanken über die Art der Unterſu— chung bekannt zu machen, auch durch einige praetiſche Bey— ſpiele eigener Unterſuchung, über die Wirkungsart der Aloe, der Solappe u. ſ. w. die Sache zu erläutern. Auf meine Einladungen haben ſich mehrere heſſiſche Aerzte anheiſchig gemacht, gewiſſe Arzuneymittel zum Gegen— ſtande genauer Prüfung zu machen, worüber ich in der nächſtfolgenden Sitzung Nachrichten geben zu können hoffe. — Ich habe unter andern gewünſcht, man möge ganz vor— züglich darauf achten, ob eine Arzney ſpecifiſch auf irgend ein Organ wirke, wie z. B. die Aloe auf die Leber, und ob ſich aus dieſer ſpecifiſchen, die Lebensthätigkeit des Or— gans erhöhenden oder vermindernden Eigenſchaft, die all— gemeine und unmittelbare Wirkung, wie aus der Verbin— dung dieſes Organs mit andern Organen, die mittelbaren, bedingten Wirkungen einer Arzney herleiten laſſen, deren Unterſcheidung von den zufälligen Wirkungen ich ebenfalls empfohlen habe. Es ſind auch bereits verſchiedene Aufſätze bey mir eingegangen, unter denen ich von Herrn Dr. Am e— lung, Arzt im Irrenhauſe zu Hofheim, »über die Wir— kungsart der Stechapfelkörner, vorzüglich rühmen muß. Ich hoffe, es werde dem verdienten Verfaſſer bald gelingen, den Beweis zu liefern, daß dieſes Mittel auf den Theil des Gehirns, welcher die innern Sinnorgane in ſich begreift, eine ſpecifiſch ſchwächende Wirkung äußere. — Ich ſelbſt gedenke im zweyten Hefte meiner Beyträge noch etwas Zu— verläßigeres liefern zu können. O wie weit würden wir es in der Elinik bringen, wenn wir überhaupt unſer ärztliches Verfahren möglichſt verein- fachten, und wenn insbeſondere jeder Arzt ein Mittel vor— zugsweiſe zum Gegenſtande lebenslänglicher Unterſuchung machen wollte! In einem Menſchenalter könnte denn viel mehr geleiſtet werden, um der Heilkunde die gewünſchte r zu geben, als in 1000 Jahren geleiſtet wor— den iſt. Dieſe Anſicht, wenn fie auch nur ein Traumbild wä— re, erheitert mich in meinem hohen Alter, und ich hoffe daß jeder Leſer meiner Beyträge mit mir übereinſtimmen werde. So hoffe ich auch mit Zuverſicht, daß dieſe ver⸗ Iſis 1831. Hft. 9. 970 ehrte Geſellſchaft nicht aufhören werde, meinen Vorſchlag zur Vervollkommnung der rationellen Arzneymittellehre zum Gedeihen zu bringen. Darmſtadt den 4. September 1850. Dr. Georg Freyherr von Wedekind, großherzogl. heſſiſcher geheimer Staatsrath und Leibarzt. (Es iſt zu bedauern, daß die medieiniſche Abtheilung dieſe Sache nicht aufgenommen und die Drganifation für das nördliche Deutſchland, welche in Heidelberg nur einge— leitet werden konnte, vollendet hat. Auf dieſe Weiſe ſind nun wieder zwey Jahre verloren.) a) Dr. Fr. Groos, Arzt an der Irren -Anſtalt zu Heidelberg ſchickte ſein Buch: Die Lehre von der mania sine delirio (b. Oßwald 1850. 8. 151.) ein, mit dem Wun— ſche, die Aufmerkſamkeit der Verſammlung darauf zu len— ken, indem der Gegenſtand ſowohl dem Naturforſcher wie dem Arzte intereſſant genug, und die anerkannte Wich— tigkeit der Materie des Verſuchs der Löſung der Aufgabe wenuigſtens der Prüfung werth ſey. bp) Profeſſor v. Ammon zu Dresden überſchickte das erſte Heft feiner neuen Zeitſchrift über die Ophthalma— logie, Dresden b. Walther 1850. 8., und wünſcht Unter— ſtützung und Theilnahme für dieſes wichtige Fach. c) Ebenſo ſchickte Hofr. Dr. Galette zu Maynz, feine Schrift ein: über das erſte und zweyte Zahnen. d) Geh. Hofr. und Prof. E. Biſchoff zu Bonn ſchickt 220 Exem. zur Vertheilung ein, von: Rüge und Verſtändigung für die Arzueymittellehre. Bonn b. Weber. 1828. 8. 59. Ferner: Wider die Myſtification in der Mediein. Ebd. 1850. 8. 62. e) Die Geſetze des ärztlichen Vereins zu Hamburg wurden vertheilt. Deßgleichen ) Die Geſetze der Hamburger Wittwenkaſſe für Apo— theker und Wundärzte, v. Siemers. g) J. A. Günther: Geſchichte und Einrichtung der hamburgiſchen Rettungs-Anſtalt für Verunglückte im Waſ— fer, Bey Herold. 1828. 8. b) Dr. G. Eimbeke: Vorleſungen über die Kenn⸗ zeichenlehre der Roh-Arzueyen. Hamburg 1850. 8. 114. i) Dr. G. Riedel zu Zittau ſchickt mehrere kleine Schriften ein mit unten ſtehendem Brief. Zuvor meinen herzlichſten Gruß den im Hamburg verſam⸗ melten Freunden der Natur und der Arzneywiſſenſchaft, mei⸗ nen hochwerthgeſchaͤtzten Herren Collegen! Da mir das Schickſal nicht vergönnt, perſönlichen An— theil au der Verſammlung und den Verhandlungen der deutſchen Naturforſcher und Aerzte nehmen zu können, ſo ſey mir doch wenigſtens erlaubt das kleine Tagewerk aus meiner mir im Weinberge des Herrn angewiefenen Wirkungsſphäre auf den, Gott und der Menſchheit geweihten Altar als Opfer niederzulegen, mit der ergebenſten Bitte: dieß Scherf= lein mit Liebe zu umfaſſen und unter Ihre Aegide zu neh— men. Es beſteht in folgenden kleinen nn YES, U 971 1) Ueber die Kennzeichen und Zufälle der häutigen Bräune der Kinder ꝛc. Mit colorierter Zeichnung zu 5gr. Sächſ. 2) Vermiſchte Nachrichten aus dem Tagebuche eines reiſenden Abentheurers aus der Oberwelt. Geh. zu 10gr. 6d. Sächſ. 3) Ein Beytrag zu den Erfahrungen über die nachtheilige Wirkung der Leidenſchaften und Gemüthsaffecte ꝛc. zu 4 gr. Sächſ. Sollte Ihnen die Lectüre dieſer 3 kleinen Schriften ein Intereſſe gewähren, ſo belieben Sie gütigſt ſich an Hen. Dr. Joh. Heinr. Bartels zu wenden. Im Vertrauen zu Ihnen, Hochverehrte Verſammlung! daß Sie meinen lite— rariſchen Eifer nicht verkennen und mich in meinen gemein— nüsigen literariſchen Unternehmungen Unterſtützung bey Ih: nen finden laſſen werden, biete ich Ihnen, auf dem Wege der Subſeription, noch nachſtehende Schriften an: A) »Entwurf zu einer Volks-Diätetik oder Grund— linien zu einer Erziehungsmethode der Jugend in phy— ſiſcher und moraliſcher Hinſicht, zum, Gebrauche für Eltern, Lehrer und die erwachſene Jugend. Den Freunden der Menſchheit und allen Vätern des Volks gewidmet. Mit 3 höchſt lehrreichen Kupfertafeln.« Dieſe Schrift wird 10 bis 14 Druckbogen in 8. ſtark, und ihr beabſichtigter Zweck iſt; practiſch brauchbare Kennt— niſſe aus dem Bereiche der Arzneywiſſenſchaft zum Gemein— gute der Menſchheit zu machen, zur allgemeinen Aufklärung und Volksbildung bepzutragen, die Folgen der Unwiſſenheit möglichſt zu verhüten und auf dieſe Weiſe der göttlichen Arzneywiſſenſchaft den ihr gebührenden Standpunct, als erſte Wohlthäterinn der Menſchheit, anzuweiſen und zu ſichern und von ihr den größt möglichſten Gewinn für die menſchliche Geſellſchaft zu ziehen. Ich habe meine Materie als Lieblingsgegenſtand meines Studiums, mit Liebe und vielem Fleiß bearbeitet und dürfte dieſer Schrift eine andere ähnlicher Art, mit folchen lebhaften Farben dargeſtellt, fo leicht nicht zur Seite ſtehen. Die beſten Quellen aller Zeit— alter find ſorgfältigſt benutzt und durch die beygefügten trefflichen Zeichnungen wird auch der unwiſſendſte Laie in der Arzneywiſſenſchaft von den Folgen der Unwiſſenheit und der Nothwendigkeit und Wohlthat medicinifher Belebrun— gen auf die evidenteſte Weiſe überzengt und ihm gleichſam dadurch der Glaube in die Hände gegeben. (Dieß halte ich für die beſte Methode der Volksbelehrung.“) Aber auch der gelehrte Arzt und Staatsmann werden dieſe Schrift nicht ohne wiſſenſchaftliches Intereſſe leſen; denn ich habe irrige Grundſätze in der Medieinal-Policey beleuchtet und Grundſätze für die Staats-Arzneykunde, als einen nicht genug gewürdigten doch fo bochwichtigen Zwelg der innern Staatsverwaltung aufgeſtellt, die der nähern Prüfung des ſachkundigen Menſchenfreundes in den höchſten Staatsbe— börden nicht unwürdig feya dürften, und hoffe daher mir mit dieſer Arbeit nicht bloß die Zufriedenheit meiner Hrn. ) Wer auf dieſe Weiſe nicht zu belehren iſt, der iſt uberhaupt unverbeſſerlich, aber auch unbrauchbar zum Dienſte fuͤr die Welt, und bleibt unmuͤndig bis an das Ende feines Lebens. — A 9 Amtsbrüder, ſondern auch den Dank jedes wahren Mens ſchenfreundes zu erwerben. B) »Sammlung gemachter Beobachtungen aus dem Ge— biete der Arzueywiſſenſchaft, der Wundarzneykunſt, der Geburtshülfe, der gerichtlichen Mediein und Staats— arzneykunde, nebſt Bemerkungen. Mit 2 höchſt ins tereſſanten und practiſch brauchbaren Zeichnungen. Dieſe Schriſt enthält eine Menge intereſſanter Beob— achtungen, als z. B. die Rettung eines verſuchten Selbſt— mordes, pſychologiſche Bemerkungen über die Selbſthülfe eines Wahnſinnigen u. ſ. w., und überhaupt vielfältigen Stoff zum Nachdenken, und der Leſer wird ſie wenigſtens nicht unbefriedigt aus der Hand legen. Der Beytrag zu den Erfahrungen über die Wirkung der Leidenſchaften ꝛe. wird in vermehrter und verbeſſerter Geſtalt beygefügt. Der Preis von beyden Schriften kann wegen der bei— gefügten Zeichnungen noch nicht genau beſtimmt werden, doch wird für möglichſte Billigkeit und guten Druck nebſt Papier geſorgt werden. tamen und Octe der Herren Subſcribenten bitte ich leſerlich zu ſchreiben, weil ſie den Scheiften vorgedruckt werden ſollen. Jede deutſche Buchhandlung nimmt Sub— feription auf obige Werke an und Sammler von Subſeri— benten erhalten das 7. Exemplar für Ihre Bemühungen frey. Sobald durch die Zahl der Unterſchriften, auf das eine oder das andere Werk, die Druckkoſten gedeckt find, wird der Druck beginnen und im Buchhandel tritt dann unabänderlich ein anſehnlich erhöhter Ladenpreis ein. Meine Brochüre über die häutige Bräune fand bey Sr. königl. Majeſtät von Sachſen nicht nur eine gute Auf— nahme, ſondern Sie nahmen mir auch eine namhafte große Parthie Exemplare davon ab, um ſie an alle Schullehrer in den größern Dörfern des Königreichs unentgeltlich zu vertheilen. Gewiß, eine ſehr weiſe landesväterliche Maß— regel, welche Nachahmung verdiente, und hoffe daher, daß auch mein Entwurf zu einer Volks-Diätetik gerechte un- erkennung der Gemeinnützigkeit finden und meine gute Ab— ſicht nicht verkannt werden wird. Dieſes Vertrauen hege ich auch gegen Sie, hoch- und werthgeſchätzte Hrn. Amts— brüder; darum erſuche ich Sie, gegen Erſtattung der Un— koſten, meine Einladung zur Subſcription in Ihre Zeit— ſchriften gütigſt aufzunehmen und mein Unternehmen durch Ihre freundſchaftliche Unterſtützung zu befördern. Im Ver— trauen zu Ihrem Biederſinn, erlaube ich mir noch einen Wunſch gegen Sie auszuſprechen, und dieſer beſteht kürz— lich darin: St es Ihnen möglich, mir innerbalb eines europäifchen Staates, im Medieinoal- Departement, z. B. im Medici- nal Policepfache, einen Wirkungskreis zuzuweiſen, fo würde ich dieſen Liebesdienſt dankbar erkennen und mein größter Wunſch wäre erfüllt; denn ich ſtände hier auf dem rechten Platze und könnte von meinen Kräften und regſamen guten Willen den nützlichſten und beſten Gebrauch machen. Zittau den 19. Auguſt 1830. ganz ergebenſter * Dr. Riedel, practiſcher Arzt und correſpondierendes Ehren-Mitglied der naturforſchenden Geſellſchaft in Görlitz. 975 S ech ſt er Tag. Donnerſtag der 25. September. a) Phyſicaliſch⸗-chemiſches Fach 99) Hr. Hecht aus Eger zeigte einen Apparat, mit— telſt deſſen die Krüge mit Mineralwaſſer ſo mit Korken verſehen werden, daß alle athmoſpäriſche Luft herausgetrie— ben und der, von dem Waſſer nicht gefüllte, Raum mit Kohlenſäure gefüllt wird. 100) Pfaff aus Kiel theilte folgenden aus America ein— geſchickten Aufſatz mit: »Ueber mehrere zu beobachtende Verhaltungsregeln bei Ausmittlung einer Vergiftung mit Arſenik, beobachtet von Dr. Feuchtwanger, an der Univerſität von Pennſylvanien. Als der Profeſſor Dr. Hare zu Philadelphia vor eini— gen Wochen (10. Junp) beauftragt wurde, die Contenta eines Magens von einer muthmaßlich von ihrem Manne vergiſteten Frau auf Arſenik zu prüfen; erſuchte derſelbe mich, ihm bey ſeinen dermaligen Unterſuchungen zu aſſiſti— ren, wozu ich mit der größten Freude bereit war. Wir begannen unſere Arbeit mit Erhaltung einer durch Sal— peterſäure verurſachten klaren Auflöſung und dann die Unalpfe mit den folgenden Reagentien: Kalkwaſſer, Kupfer— ammoniak, Schwefelwaſſerſtoffſäure, ammoniakaliſches ſal— peterſaures Silber und fanden alle bis auf das ſalpeterſaure Silber mit den bekannten Niederſchlägen des Arſeniks völ— lig übereinſtimmend; nur das ſalpeterſaure Silber zeigte weder Spuren für Arſenikſäure noch für die arſenſge Säure (welches letztere freylich nicht zu erwarten war, indem die etwa vorhanden geweſene arſenige Säure durchs Kochen mit Salpeterſäure völlig in Arſenikſäure verwandelt wurde). Ich nahm nun den Sublimat als Reagens vor, und dieſer zeigte ſich nun auch neuerdings als ſehr probat, da bey einer nur vorhandenen Spur von Arſenik in einer Subli— matauflöſung das Kalkwaſſer nicht mehr die Farbe der aqua phagadenica anzeigt, ſondern einen weißen Nieder— ſchlag giebt. Da ich mich nun in einer ſehr equivoken Lage mit dem ſalpeterſauren Silber - beſand, und wiſſen wollte, ob dasſelbe, nachdem Kalkwaſſer zur freien Auflöſung der Magencontenta ſowohl, als zu der mit Queckſilberſublimat verſetzten Auflöſung vollſtändig in ſeinen Niederſchlägen dem Arſenik entſprach, Schwefelwaſſerſtoffgas nicht minder durch ſeinen gelben Niederſchlag den Arſenik deutlich zu erkennen gab, dennoch keinen Arſenik wirklich in dieſer Auflöſung andeute oder ob andere Umſtände vorhanden ſind, die den ziegelrothen Niederſchlag des Silbers verhindert haben ſoll— ten; um daher zu einer Gewißheit zu gelangen, ſo ging ich alsbald zu den pprochemiſchen Verſuchen über, und be— gann mit der Reduction des durch Schwefelwaſſerſtoffgas erhaltenen Niederſchlags in einer an einem Ende zuge— ſchmolzenen Glasröhre und zwar fo, daß ich nach Dr. Hares Vorſchlag denſelben mit Kohle und tinctura kalina zube: reitete und als Pillenſorm in die Röhre brachte und nun die Röhre bey einer ſtarken Weingeiſtflamme mittelſt eines Mundlöthrohrs erhitzte; nachdem ich nun in den erſten Minuten die von Alkohol und Waſſer herrührenden anfge— tretenen Feuchtigkeiten mittelſt eines hineingehaltenen, mit 974 Baumwolle überzogenen Stäbchens entfernte, nahm ich ſebe bald den characteriſtiſchen metalliſchen Glanz des Arſeuiks wahr, und nach + — 5 Minuten ſtärkerer Erhitzung ſtelte ſich auch ein vollſtändiger Ring ein, der mie nach Ver— gleichung eines durch wirklichen Schwefelarſenik in einer Röhre hervorgebrachten Ringes, keinen Zweifel übrig ließ; ich verbrannte nun die Baumwolle, welche ich früher zur Aufſaugung des Alkohols und Waſſers in der Röhre au— wendete, auf einer Kohle und. fie brachte fogleich den ſtin— kenden Knoblauchgeruch hervor; den durch Kalkwaſſer her— vorgebrachten Niederſchlag verſuchte ich auf verſchiedene Weiſe zu reduciren, einen Theil behandelte ich mit ſchwar— zem Fluß, und es erforderte eine größere Glühhitze der Nöhre, um den Arſenik zu reductren, aber der metalliſche Arſenikring blieb nicht aus. Der Dr. Hare verſuchte den arſenikſauern Kalk durch blauſaures Queckſilber zu zerſetzen und der Verſuch gelang aus dem Grunde nur theilweiſe, da das Queckſilber in ganz kleinen Kügelchen den Arſenik um— hüllte; beſſer gelang mir die Reduction mittelſt Boraxſäure, nur erforderte es ebenfalls eine ſtarke Hitze. Die in den ver— ſchiedenen Glasröhren zurückgeblieben Reſte ſowohl vou ſchwefel- als arſenikſaurer Verbindung warf ich fodann auf Kohlen, und der Knoblauchgeruch war mehr denn 10 Per: ſonen unverkennbar. Da wir nun den Arſenik bey dieſem Vorfalle als unwiderlegbar darthaten und unſere pyrochemi— ſchen Verſuche durchaus keine Zweifel mehr übrig ließen, ſo blieb mir die Neugierde immer noch übrig, die Urſache des Mißlingens mit dem ſalpeterſaureu Silber aufzufinden und nach einer Reihe von angeſtellten Verſuchen fand ich die Phosphorſäure und deren Verbindungen als das einzige verhindernde Ceiterium; denn nicht allein, daß das ſalpeter— ſaure Silber arſenige und Arſenikſäure in Verbindung mit Phosphorſäure weiß niederſchlagen; ſondern auch eine Auf: löſung von arfeniger Säure und Phosphorſäure niedergeſchla— gen mit Schwefelwaſſerſtoffgas, und den erhaltenen Präci— pität aufgelößt und mit amoniacaliſchem ſalpeterſauren Sil— ber verſetzt, giebt den weißen Niederſchlag; und es ſcheint mir dabey ein drepfaches Salz, ein Phosphor-Arſenik und Schwefel-Arſenik zu entſtehen: indeſſen hoffe ich bey mehreren noch anzuſtellenden Experimenten mehr Licht über dieſen Gegenſtand zu bekommen, und bemerke nur noch, daß Kalkwaſſer keinen Einfluß auf die Phosphorſäure zeigt, indem dasſelbe ſich nur der arſenigen und Arſenikſäure be— mächtigt und die Phosphorſäure in der Auflöſung zurück— behält. Ich erſuche die deutſchen Chemiker, dieſe Verſuche gleichzeitig mit mir zu verfolgen, da es wohl für die To— xicologie von Intereſſe ſcheinen dürfte. a) Dr. Neuber aus Apenrade ſchenkte ſechs Exem— plare feiner, von der königl. Däniſchen Geſellſchaft der Wiſſenſchaft herausgegebenen, meteorologiſchen Beobachtun— gen. Dieſe wurden vertheilt. b) Oerſted aus Kopenhagen erzählte bey dieſer Ge— legenheit, daß jene Geſellſchaft eine meteorologiſche Com— miſſion, beſtehend aus dem Ober-Kammerherrn v. Hauch, dem Profeſſor Schow und ihm eingeſetzt, und gebörige Geldmittel zur Diſpoſition derſelben geſtellt habe. Schon ſeit mehreren Jahren werde mit guten Inſtrumenten, welche die Geſellſchaft vertheilt habe, Beobachtungen in Irland, Re Grönland, St. Thomas, in America, auf der Küſte von Guinea und in Oſtindien gemacht, und hätten dieſelben ſchon intereſſaute Reſultate gegeben. c) Dr. von Holger aus Wien erklärte ſich über eine Einwendung, welche gegen die, von ihm im vorigen Jahre mitgetheilte, Analpſe des Klausner Stahlwaſſers in Steyer— mark, gemacht worden war. Dieſe Einwendung kam durch die Nichtbeachtung der in dieſem Waſſer regelmäßig vor— kommenden, höchſt merkwürdigen Fallung und Wiederauf— löfung des Eifens. 101) Dr. Traill aus Liverpool machte die Geſell— ſchaft mit einem von ihm erfundenen Regiſter-Barometer bekannt. N Das Inſtrument beſteht aus zwey Barometer - Röhren an demſelben Brett. Eine iſt das gewöhnliche Diagonal ,;, das andere das Rectangular- Barometer. Mein Inſtrument unterſcheidet ſich von den ſonſt ſo— genannten nur durch die Einführung eines kleinen Stücks Stahldraht in die Röhre, genau über der Fläche des Queckſilbers, wo die Scale angebracht iſt. Nach der Einrichtung zeichnet das Diagonal-Barometer das Ma— ximum, durch Vorſchieben der Queckſilberſäule, am Stahl— draht, welcher bey nachfolgendem Fallen der Säule in die— fer Lage bleibt. Da das Nectangular- Barometer feine ver— ſchloſſene Kugel oben hat, ſo verlängert ſich ſeine Säule, ſo wie der atmoſphäriſche Deuck ſich vermindert, und zeigt, indem ſie den Stahldraht gegen das offene Ende des ſöh— ligen Theils der Röhre bewegt, das Minimum des Drucks der Luftſdule. Das letzte Barometer läßt ſich ſehr leicht verfertigen. Aber die völlige Entleerung des Diagonalbarometers von Luft erfordert einiges Geſchick. Es iſt kaum nötbig, bin— zuzuſetzen, daß man ſolche Juſtrumente fo wenig als moͤg— lich bewegen müſſe. Es iſt nöthig, daß man bey jeder neuen Unterſuchung die Stahlzeiger auf die Oberfläche der Queck— ſilberſäule mit einem Magnet bringt. Ein Regiſter-Thermometer zwiſchen beyde vervollſtän— digt den Apparat. 102) Buek von Hamburg zeigte eine Charte, worinn die Temperatur-Verhältniſſe des Meeres dargeſtellt werden. a) Hofrath Munke aus Heidelberg theilte darüber Bemerkungen mit. b) Etatsrath Oerſted aus Kopenhagen theilte auch eine Bemerkung über die große Kälte Grönlands im 15teu Jahrhundert mit. Er erzählte, daß in der alten nordiſchen Schrift, der Königsſpiegel genannt, vom 15. Jahrhundert geſagt wird, daß Grönland nur ein ſchmaler Streifen grü— nes Küſtenland ſey, von innen und außen mit Eis belegt. Es wird ſogar angeführt, daß Leute, die in einer Eisſpalte einen Einlauf gefuch& haben, darinn aber veſtgehalten wor— den, nachher 5 Tagreiſen zum Lande gehabt hätten, wor— aus man denn erſieht, daß Grönland in dem 15. Jahrhun— dert ungefähr dasſelbe Klima gehabt hat, wie jetzt. drungen haben muß. 976 105) Menge aus Lübeck zeigte einige ſibiriſche Mi⸗ neralien vor. 104) Es wurde eine aus Frankfurt a. M. (wahrſchein⸗ lich von H. v. Meyer) eingefandte Notiz über das Gaſtei— ner Waſſer vorgeleſen. Baumgartner, Prof. der Phyſik in Wien hat bey Unterſuchung des Gaſteiner Waſſers ge: funden: daß es die Electricität viel ſtaͤrker leitet als ge— meines Waſſer, auch bey der Zerſetzung in gleicher Zeit weit mehr Gas liefert; ferner: daß es ein Gas aufgelößt enthält, was er für geſchwefeltes Waſſerſtoffgas hält, und fo feſt gebunden, daß nur ſtarke Luftpumpen es entbinden können. (Mir ſcheint, daß wenn dieſe Beobachtungen ſich beſtaͤ— tigen, dieſes Waller als ein Waſſerſtoffoxyd mit einem Minimo von Sauerſtoff anzuſehen iſt, wie es bekanntlich ein Waſſerſtofforxyd mit einem Maximo von Sauerſtoff gibt. [ulſo ſaures, neutrales und baſiſches Waſſer.] Das baſiſche ſtünde dann der Metallität auch in Hinficht der Leitungs- kraft näher. Merkwürdig iſt, daß Stahl, Prof. der Phoſik zu München ſchon im Jahr 1829 ein ſtarkes Licht- brechungsvermögen am Gaſteiner Waſſer entdeckt haben ſoll; was an den Schwefelalcohol erinnert, und freylich für die Anſicht, daß geſchwefeltes Waſſerſtoffgas mit dem Gaſteinerwaſſer verbunden ſey, einigermaßen ſpricht.) Hofrath Stahl verſicherte mich mündlich, daß er dieſe ſtärkere Lichtbrechung wirklich beobachtet, jedoch keine Juſtrumente, ſie zu meſſen, bey ſich gehabt habe. O. 105) Pr. Hünefeld in Greifswald hat folgende Abhand— lungen eingeſandt. Chemiſche Analoſe der Deck⸗ theile der Entomoſtraciten oder Trilobiten. Nach den Regeln der Kunſt durch Hydrochlorſäure, Ammoniak und Ammoniakoxalat unterſucht, beſtanden dies ſelben in 1,20 Grammes aus: 0,020 Gr. Waſſer, 0,024 — Kieſelerde, 5 0,024 — Eiſenorvd, Manganorpd, geringen Theis len phosphorſauern Kalks und Spuren von Thonerde. 1,150 Gr. kohlenſauren Kalks 1 9,005 — Verluſt. In einem anderen Verſuch betrug die Kieſelerde auf 1,20 Gr. 0,0549 Gr. Sie war von der Beſchaffenheit, daß fie in aufgelößter Form die Schale des Thiers durch» Thieriſche Theile waren weder in dieſen Thierreſten, noch zog Weingeiſt oder Waſſer aus dem grünlichgrauen Petrefactenkalk (von Husbyſjöl in Schwer den) etwas Organiſches aus. — Der kohlenſaure Kalk fand ſich bey einigen dickeren Decktheilen ganz deutlich zwiſchen der inneren und äußeren Kruſte eryſtalliſirt und ungefärbt. Die petreficirende Maſſe war wohl Kalkcearbo— nat und Kieſelerde; die Spuren des phosphorſauren Kalks und eiſenhaltigen Manganoxypds dürften wohl dem unterge— gangenen Thiere angehören: nach John beſtehen die ſchwar— zen Punete, die beym gekochten Krebſe ſichtbar werden, 2 977 aus eiſenhaltigem Menganoxyd. Etwas phosphorſaurer Kalk dürfte verdrängt worden ſeyn. Uebrigens ſcheint das vorſtehende Ergebniß im Einklange zu ſeyn mit Hatchetts (vergleiche Johns chem. Tab. des Thierreichs 1814.) Beſtimmungen des Verhältniſſes des phosphorſauren Kalks zum kohlenſauren Kalk in den Knochen und knochigen Theis len des Thierreichs. Ausfübrlicheres iſt für Schweigger — Seidels Journal eingereicht worden. 106. Nachträgliche Bemerkungen über die Abſcheidungsmethode der Manganſäure durch Phosphorſäure. : Vor kurzem überſandte ich dem Herrn Prof. Schweig— ger- Seidel eine kleine Abhandlung, worin ich zeigte, daß man die Manganſäure auf eine leichte Weiſe durch Phosphor— fäure aus manganſaurem Barpt ſcheiden könnte, und zeigte einige neue Eigenſchaften dieſer Säure. In diefen Bemer— kungen wurde dargethan, veranlaßt durch Berzelius münd— lich geäußerte Meinung, dieſe Methode liefere vielleicht nur eine Doppelſäure, daß die Manganſäure rein war. Mehr in Schweiggers Jahrbuch. b) Mineralogiſches Fach 107. Dr. Müller aus Bremen zeigte mehrere intereſ— ſante Mineralien und Cryſtalliſationen vor, die er auf feinen Reiſen durch Deutſchland, Oeſtreich, Schweiz, Italien und Frankreich geſammelt hatte, und theilte ſeine Bemerkungen über die Fundorte mit. a) G. Fiſcher aus Moskau legte hierauf der Derfamms lung ein Exemplar ſeiner fo eben erſchienenen Oryotogſra— phie du Gouvernement de Moscou (in Fol. 1850) vor. Dieß überaus ſchöne Kupferwerk gab zu belehrenden Bemerkungen über die geognoſtiſche Beſchaffenheit des Mos— kauiſchen Gouvernements Anlaß; zugleich begleitete Herr Etatsrath Fiſcher die Abbildungen der mannigfaltigen Ver— ſteinerungen jener Gegend mit ſehr belehrenden Erklärungen. 108. Derſelbe verſchaffte ſchließlich den Anweſenden das Vergnügen, eine Auswahl des Turkis oder Calaits aus Choraſſan in Perſien in mannigfaltigen Abänderungen zu ſehen, woraus deutlich hervorgieng, daß dieſe perfifchen Türkiſe urſprünglich mineraliſche Producte (kein durch Kup— feroxyd gefärbtes Elfenbein) ſeyen. c) Botaniſches Fach. a) Nach Protokollverleſung theilte Lehmann den Anweſenden mit: a) das von ihm, zu Ehren ſeines Collegen Prof. Hipp bey deſſen 25jähriger Amtsfener als Pro— feſſor am Gymnaſium und Johanneum, geſchriebene Pros gramm: pugillus secundus novarum plantarum, enthal⸗ tend mehrere neue Pflanzen, unter Andern eine Potentilla hippiana, und zeigte die drey beſchriebenen Pflanzen vor, b) Die geſtern entworfenen und ins Reine geſchriebe— nen Briefe: : ein deutſcher an Se. Majeſtät den König von Eng: land, ein engliſcher an die Oſtindiſche Compagnie, ein engliſcher an Dr. Wallich, wurden vorgelejen, gebilligt, und von den Anweſenden un: terſchrieben. Iſis 183 r. Heft 9. | 978 109. Berendt aus Danzig zeigte feine ſeltene und ſehr inſtruetive Sammlung foſſiler Pflanzenreſte in Bernſtein vor. Die merkwürdigſten Stücke waren: 1. undurchſichtiger ſchwarzer und weißer Bernſtein in gro— ßen Thränen, 2. foſſiles Holz von dem Baume, welcher wahrſcheinlich den Bernſtein lieferte, 3. Stücke deſſelben Holzes von Bernſtein umfloſſen, 4. Rinde von Bernſtein durchdrungen 5. ein foſſiler strobilus pini, 6. ein Amentum von Bernſtein, 7. Fichtennadel in Bernſtein, 8. mehrere Pflanzen und Pflanzentheile, kleine Früchte, Blätter (z. B. von Vaccinium) in Bernſtein, 9. vegetabiliſche Theile, in welchen dem Anſcheine nach ſich der Bernſtein über die mit Schimmel bedeckten Theile verbreitet hatte, ohne den Schimmel zu zerſtören. Der Vorzeigende folgerte aus obigen Daten, indem er ſich dabei auf die von ihm verfertigte Schrift »die Inſecten in Bernſtein,« ein Beitrag zur Thiergeſchichte der Vorwelt. Danzig 1850. berief, 1. daß der Bernſtein der Saft (Harz) einer Pinus-Art ſeye, 2. daß die Einſchließung der im Bernſtein enthaltenen frem— den Körper ſehr ſanfter Art geweſen ſeyn müſſe. Man findet z. B. im Bernſtein auch Fliegen, welche während der Paarung überraſcht, und fo ſoſſil gewor— den ſind. 110. Baron von Jacquin zeigte ein von Plöß l in Wien verfertigtes Microſcop vor. Die Mitglieder der Verſammlung überzeugtes ſich von der Vortrefflichkeit die- ſes Inſtruments ſowohl was die ſtärkern als die mittlern Vergrößerungen der Gegenſtände betraf. (Flora pag. 83.) 111. Prof. Lehmann zeigte die von ihm im Jahr 1824 beſchriebene neue Gattung Lindenbergia urticaefolia, und das ihm durch Ecklon überſandte paraſitiſche Ge— wächs vor, Ichthyosma Wehdemanni (Flora pag. 83 et Linnaea. II. 671.) d) Zoologiſches Fach. 112) Dr. Bergmann aus Hildesheim zeigte Präpa- rate von einem menfchlichen und thieriſchen Gehirne vor, um die merkwürdige Bildung der Rindenſubſtanz und ihre Verbindung mit der Markſubſtanz darzuſtellen und zu er- läutern. Der Bau war überraſchend deutlich. 113) Außerdem zeigte er ein Exemplar von eiuer ſel— tenen, großen Auhäufung von Hirnſandkörnern im plexus chorioideus einer nicht Geiſteskranken, plötzlich durch einen Sturz verſtorbenen Perſon vor, um darzuthun, daß dieſer dem slomus des Gefäßplexus der Hirnböhlen eben ſo wie der Zirbel eigenthümliche und weſentliche, von ihm ſchon vor Jahren entdeckte, in runden Körnern vor⸗ kommende Sand nicht bloß ein durch, mit Geiſteskrankhei— ten verbundenes, Hirnleiden hervorgebrachtes anomales Pro- duct ſey. Man ſebe darüber deſſen ausführlichen Auffag in Mende's Beobachtungen und Bemerkungen aus der Ge— burtshülfe und gerichtlichen Mediein, 9 III. 2 979 114) Profeſſor Otto las eine Abhandlung: Ueber den innern Bau der Amphinome rostrata; ein Verſuch von Hermann Stannius zu Breslau. Taf. VI. Durch die Güte meines Frenndes Thorey in Ham— burg kam ich kürzlich in den Beſitz einiger Exemplare der ſeltenen Amphinome rostrata, eines Thieres, das bis jetzt nur nach ſeinem äußern Bau beſchrieben war. Dieß bewog mich einen Verſuch zur Erforſchung feiner inneren Organui— ſation zu machen, nachdem ich früher ſchon mit einigen andern Anneliden mich beſchäftigt hatte. Der Erfolg mei— ner Bemühungen war günſtiger, als ich hatte erwarten können, indem der Bau dieſer Amphinome nicht nur in vielen Beziehungen von dem aller übrigen, bis jetzt näher unterſuchten Anneliden, ſondern auch durch einige Eigen— thümlichkeiten von dem aller bekannten wirbelloſen Thiere verſchieden ſich zeigt. Ich erlaube mir daher, die Reſultate meiner bisherigen Unterſuchungen mitzutheilen, nicht als ob ich dieſelben für vollſtändig und erſchöpfend hielte, ſondern in der Hoffnung, daß es gründlicheren nud geübteren For— ſchern bald gelingen werde, die Lücken auszufüllen, die den Verfaſſer dieſer Arbeit nur zu ſehr als Anfänger bezeichnen. 1. Aeußere Geſtalt. Vergl. Fig. 1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. Pallas“) machte uns zuerſt mit dieſem Thiere bekannt, das er nach feiner äußern Organiſation unter dem Namen Aphrodite rostrata beſchrieb. Von den Neuern wird es zu der zur zwepten Ordnung der Anneliden (Dorsibranches Cuvier, Notobranchiata) ge: hörigen Gattung Amphinome gerechnet, deren Character nach van der Hoeven “) folgender iſt: Corpus vermis elongatum, planiusculum, mandibu- lis nullis, in quoque annulo utrinque verrucosum. Ver- rucae setis aut squamis munitae. Branchiae biseriales , ramosae. Savigny fol in feinem systeme des Annélides nach van der Hoeven diefe Gattung in 3 Subgenera getheilt haben, die er vorzüglich auf Vertheilung der Branchien gründete, und rechnet die Amphinome rostrata zur Unter- gattung Pleione, die durch äſtige, büſchelförmige Brauchien und einen unbewehrteu Schwanz von den verwandten Chloeia und Euphroſyne ſich auszeichnet. Bei einer Länge von 6 Zoll 1 Linie betrug die Breite eines der vier von mir unterſuchten Exemplare in der Mund: gegend kaum 5 Linien, in der Mitte etwas über 6 Linien und am äußerſten Schwanzende kaum 2 Linien. Der Körper iſt länglich, wurmförmig, faſt vierſeitig; Rücken- und Bauchſeite find etwas convex. Eine bedeutende Zahl querer, an der Nückenfeite ſchwacher, an der Bauch— ſeite tieferer Furchen theilt den Körper in eben ſo viele Ninge oder Abſchnitte, deren Zahl jedoch unbeſtimmt zu *) Miscellanea Zoologica Hagae 1766. p. 106 — 109. Tab. 8. Fig. 14 — 18. *) Handkoek der Dierkunde of Grondbeginsels der na- ae Geschiedenis van het Dierenrijk, Delft, 1827. . p. 160. 980 ſeyn und mit der Größe des Thieres eher ab-, als zuzu⸗ nehmen ſcheint. Pallas, der 2 Exemplare unterſuchte, zähle an dem einen, das 8 Zolllang war, 66, an dem ans dern, deſſen Länge die eines Fußes überſtieg, 55 Segmente. Die mir zu Gebote ſtehenden hatten bey geringerer Länge 62 , 60, 56 uad 51 N Das vorderſte Seg— ment (Fig. 1. a. b. Fig. 2. a. b. c. d.) zerfällt durch eine Querriune in zwei Theile, einen obern vorſpringenden, der mit einer größern (Fig. 2. b. Fig. 3. b.) und 2 ſehe kleinen (Fig. 2. d.) ſpizen Vorragungen, die ich für Taſtorgane halte, verſehen iſt, und einen untern, der, weniger vor— ſpringend, zwey mittlere größere (Fig. 2. c. Fig. 3. e.) und dann breiter werdend, 2 ſeitliche kleinere Fortſätze ähn— licher Art zeigt. Das zivente und dritte Segment (Fig. 2. f. g. h. Fig. 3. f. g. k.) find vorzüglich durch ihre am Bauche undeut— liche Sonderung, durch den Mangel der Kiemen und ihre längern hakenförmig gekrümmten Fühlerartigen Fortſätze vor den übrigen ausgezeichnet. Bey dieſen finden ſich auf dem Rücken ſowohl (Fig. 1. f. Fig. 2. i. k.) als auch ſeitlich, mehr der Bauchſeite zugewendet koniſche, wulſtige Hervorragungen (Fig. 1. e. Fig. 2. h. Fig. 3. i. k. h.), denen eigenthümliche Organe aufſitzen. Die Hervorragungen des Rückens ſind ziemlich flach und tragen die äſtig verzweigten Kiemen (Fig. 1. f. Fig. 2. k.), welche mit einem gemeinſchaftlichen Stamme von dem untern Theile der innern Seite der Fortſätze entſprin— gen. Ihre Farbe iſt an der Baſis ſchwarzbraun, etwas ins bläulich ſchwarze übergehend; die Spitze der obern Zweige iſt gelbbraun. An den hintern ſchmäleren Segmenten be— decken fie fait den ganzen Rücken. Ihnen zunächſt entſpringt aus derſelben Hervorragung ein Bündel feiner, ſteifer, pinſelartig neben einanderſtehen— der, ſchmutzig gelber Haare (Fig. 1. c. Fig. 2. i.), und bin: ter dieſen ein durch quere Einſchnitte vielfach getheilter brauner gekrümmter Stachel (Fig. 6. b.), den ich für ein Analogon der Fühler der Inſecten halten möchte, Die ſeitlichen häutigen Hervorragungen find mehr dem Bauche, als dem Rücken zugewendet und ſpringen weiter vor, als die des Rückens. Sie enthalten außer einem Büſchel dickerer, fteiferer, gelber Borſten (Fig. 3. k.) einen kleinen fleiſchigen, hakenförmig ge keem Stachel (Fig. 3. h. Fig. 2. h.), der einer breiten rundlichen Baſis aufſitzt. An der Bauchſeite ſah ich auf jedem Ninge nicht weit von dieſen Hervorragungen jederſeits eine kleine runzlige Ver— tieſung, die in ein ſpäter zu beſchreibendes inneres Organ führt. Der Mund liegt an der Bauchſeite dicht über dem erſten Kiementragenden Segmente, das hier bogenförmig von vorne nach hinten erweitert iſt. Von den vorderen Segmenten gehen faltenbildende Vertiefungen ſehr regel— mäßig ſtrahlig zu der mit etwas wulſtig aufgeworfenem untern Rande verſehenen queren Mundſpalte (Fig. 3. m.). neu BE re o Die äußere Umhüllung der Amphinome wird gebildet durch eine einfache ziemlich derbe Haut, welche an der 981 Rückenſeite durch ſchwächere, an der Bauchſeite durch ſtär— kere ziemlich regelmäßige Vertiefungen ein runzliges As ſehen dekommt. Ihre Farbe iſt weißlich, erſcheint aber durch das an ihrer Innenſeite gelagerte durchſcheinende, dunkelgraue Pigment blaulichgrau. Sie ſetzt ſich ſowohl vorn in die Mundhöhle, als auch hinten in den Darm fort, wie ſpäter genauer wird angegeben werden. Außer— dem bekleidet fie die bafenfürmigen Fußartigen Fortſätze, die den ebenfalls von ihr umkleideten, ſeitlichen, ſtumpfen Hervorragungen auſſitzen. 5. Beweg ungs organe. Oeffnet man die allgemeine Decke, die nur ſehr locker das Innere umkleidet von der Rückenſeite, ſo bemerkt man zunaͤchſt eine ſtarke Schicht flacher, weißer, glänzender, ſehnenartiger Quermuskeln, die an den Seiten ſich an rundliche, die Fortſätze innen auskleidende Muskeln heften. Am Ende eines jeden Segmentes gebt ein feſterer Muskel— ſtreif zur Bauchſeite hinab, einen queren Ring bildend. Dieſer ſcheint den oberflächlichen Faſern der von Anfang bis zum Ende jedes Segmentes der Länge nach ſich er— ſtreckenden dichten Sehnenſchicht einen Anſatzpunct zu ge— währen. Zwiſchen den oberflächlichen Quermuskeln und dieſen Läugsmuskeln befindet ſich aber an der Rückenſeite noch eine dünne Schicht ſchiefer, ſich durchkreuzender Mus— keln. Aus der Mitte der der Länge nach verlaufenden , dicht über einander gelagerten Muskeln ſteigen einzelne Faſern, in der Magengegend häufiger, als im Verlaufe des Darmcanals zum Magen und Darm ſenkrecht herab, dieſe an den Rücken befeſtigend. Die Anordnung der Muskeln an der Bauchſeite weicht von der eben geſchilderten in einigen Puncten abz hier ſteht man nehmlich nach Wegnahme der häutigen Decke, vielleicht als Rudiment der bei den meiſten übrigen Anne— liden der ganzen Länge des Körpers nach verlaufenden ſtar— ken Muskelbündel, 5 Längsſtreifen, welche durch ziemlich lockere, feine, nicht ſehnige Längsmuskeln gebildet werden. Dieſelben begrenzen 2 mittlere Räume, innerhalb welcher Quermuskeln verlaufen, denen jene Längsfaſern zum Ans beftungspuncte dienen. Dicht unter dieſer Schicht kommt eine ſtärkere von dichten, ſehnigen, vom Anfange bis zum Ende eines jeden Segmentes verlaufenden Längsmuskeln, ſo daß alſo die ſchrägen Muskeln an der Bauchſeite fehlen. Die ſeitlichen Vorſprünge erhalten eine äußere Schicht kreisförmiger, ebenfalls ſehniger Muskeln, innerhalb wel— cher mehrere andere verlaufen, welche zur Bewegung der die Locomotion befördernden Organe dienen. Dieſe beſtehen, wie ich ſchon oben erinnerte, aus ei— nem Bündel Borſten und einem fleiſchigen Häkchen. Die Borſten (Fig. 4. a. Fig. 5.) find ziemlich dick, von gelbli— cher Farbe und unregelmäßiger Geſtalt, haben aber das eigenthümliche, daß ſie alle gegen ihre Spitze hin verdünnt und hakenförmig abwärts gebogen find, wodurch fie zum Anhalten ſelbſt an feſten Gegenſtänden geſchickt werden, ein Umſtand der ſie von den feineren geraden auf dem Rücken befindlichen Borſten (Fig. 4. g.), deren Zweck ich nicht kenne, weſentlich unterſcheidet. Ihre Zahl wechſelt und man findet 6 bis 12, ja ſelbſt noch mehr in einem 982 Bündel vereint. Die äußere Haut ſetzt ſich an ihren mitt- leren Theil dicht an, während fie da, wo fie in die Bauch— höhle hineinragen, von einer gemeinſchaftlichen, zarten, dem Auſcheine nach mit jener nicht in Verbindung ſtehenden häutigen Hülle umſchloſſen werden. Ihre Beweglichkeit wird durch ſchräg von oben zu ihrer Umhüllung hinabſtei— gende Muskelbündel vermittelt; außerdem aber können fie, wenn noch die den ganzen Fortſatz (Fig. 4. d.) bewer genden Muskeln thätig ſind, wodurch dieſer etwas nach in— nen umgeſtülpt wird, faſt ganz in die Bauchhöhle hinein— gezogen werden. Ein kleines Muskelbündel geht auch zu dem von der äußern Haut umkleideten hakenförmigen Fort— ſatz (Fig. 4. b. c.), der offenbar ein rudimentärer Fuß iſt. Derſelbe iſt abwärts gekrümmt, hat eine ziemlich breite, rundliche Baſis und iſt in mehrere Querringe getheilt. 0 Verdauungsorgane. Wenn man das Thier von der Bauch- oder Räckenſeite öffnet, bemerkt man an ſeinem vorderſten Theile zuerſt einen ovalen, ſeſten, muskulöſen Körper, an den ſich etwas weiter nach hinten ein von einer weichen, ſchlaffen Haut gebildeter Darmeanal heftet. An den Nücken wird er durch dichte, ſenkrechte musculöſe Fäden befeſtigt, und hier liegen auf ihm zwey ſeitliche, der Länge nach verlaufende, etwas mehr nach hinten ſich vereinende, nach vorn ſich verlie— rende bandartige Körper (fig. 10 c.), die mir anfangs Speichelorgane zu ſeyn ſchienen, bey fortgeſetzter Uns terſuchung aber nur als die äußerſten Fortſätze der hier den Rückentheil des Magens etwas umfaſſenden Darmhaut ſich zeigten. Die weite Mundhöhle wird dadurch gebildet, daß die äußere Haut nach innen ſich umſchlägt (fig. 9. a b fig. 10. a.). Sie ſetzt ſich hier an der Bauchſeite über die vor— dere Hälfte der die Magenhöhlen umkleidenden Muskel- ſubſtanz fort, gleichſam einen Beutel darſtellend, ſchlägt fi) dann nach innen um, dicht an die äußern vordern Theile der Bauchſeite dieſer Muskelhülle geheftet, und geht alsdann in die innere Fläche der Magenhöhle über, dieſe— dicht umkleidend, und eudet endlich frey in den vorderſten Theil des Darmcanals herabbängend. Der die Mundhöhle bildende Theil dieſer Haut iſt noch durch eine feine, aus Muskelfaſern zuſammengeſetzte Haut umkleidet, die von der Rückenſeite kommend aus dem Zufammentreten einzelner Fafern der dichten Laͤngsmuskelſchicht entſteht, und ſich bald verliert. Die äußere Fläche der die Magenhöhle uenſchließenden, gemeinſchaftlichen derben Muskelhülle iſt von einer feſten knorpeligen Haut umkleidet, die von den Seiten (fig. 9. © fig. 10. b.) oben wo der Darm entſpringt, beginnt. Eine an den Rändern vielfach eingekerbte Längsſpalte (fig. 9. d. fig. 11. a.) führt aus der beutelförmigen weiten häufigen Mund⸗ höhle in die erſte kleine Magenhöhle, aus welcher eine ebenſo geſtaltete, nur etwas kleinere Längsſpalte dig. 11. b. fie. 12. b.) mit etwas wulſtig aufgeworfenen, vielfach eingekerb⸗ ten Rändern in eine zweite ſehr enge Höhle führt, die ebenfalls ſeſt iſt, und durch der Länge nach inwendig vor⸗ ſpringende derbe Muskelplatten ein faltiges Anſehen erhält. Zwei wulſtig vorſpringende Ränder (fg. 12. c.) bilden 983° eine neue Spalte, die in eine dritte etwas weitere Höhle (fig. 12. g.) führt, welche durch ihre concentrifch gelager— ten, ſtark vorſpringenden, dabei musculöſen Querplatten (ig. 12. g.) ſich auszeichnet. Dieſe Höhle zerfällt durch 2 weiter als die anderen in dieſelbe hineinragenden muscu— löſe Querplatten (g. 12. a.) in 2 Abtheilungen, deren hin— tere, nachdem ſie einen kleinen, an der Bauchſeite blind über den Anfang des Darms hinwegragenden Sack gebildet, durch einen ſchmalen, von 2 ſtarken wulſtigen ſeitlichen Klappen (fig. 12. e.) verengten Eingang in den Darm mündet. Daß alle dieſe Magenhöhlen oder Zellen, die gleichſam tutenartig in einander ſtecken, durch eine weiße ſpröde Haut, die als unmittelbare Fortſetzung der äußern Haut erſt die Mundhöhle bildet, ausgekleidet werden, iſt ſchon oben bemerkt. Dadurch daß dieſelbe, nachdem ſte die letzte Höhle ausgekleidet, frei in den Darm binabhängend ſich endet (fig. 12. f.), wird gewiß jede Möglichkeit eines Rücktritts der Speiſen aus dem Darm verhindert. Wenn der eben geſchilderte derbe, musculöfe Bau des Magens, den wir auch bey andern Anneliden finden, z. B. bey Aphrodite aculeata *) Lumbricus terrestris ) u. ſ. w., aus einerſeits an den Bau des Magens der körner— freſſenden Vögel und einiger Mollusken erinnert; ſo dürf— ten wir vielleicht anderſeits in den wulſtig vorſpringenden ausgezackten Rändern, die offenbar kein geringes Hülfsmit— tel der Verdauung gewähren, ein Analogon der bei den ver— wandten Nereiden vorkommenden äußern Kiefer erblicken. Hiezu kommen noch die in den andern Zellen der Länge nach, in den hintern ſtärker der Quere nach vorragenden Muskelplatten, um einen zur Zertheilung der feſteſten Nahrungsſubſtanz geſchickten Apparat zu bilden. Der Darmcanal (fig. 10. d.) ſelbſt beſteht aus einer einfachen, weichen, aber doch ſchwer zerreißbaren Haut, und verläuft, das Thier ſelbſt nur ſehr wenig an Länge übertreffend, ziemlich gerade bis zu dem an der Nückenfeite der vorletzten Segmente gelegenen After. Er umfaßt zunächſt an der Rückenſeite die musculöſe Hülle der Magenhöhlen in dem Zwiſcheuraume, den die knorpelige, dieſelbe von außen umklei— dende Haut läßt, befeſtigt ſich an der Bauchſeite dicht unter dem von der aten Magenzelle gebildeten blinden Vorſprunge, und verläuft dann ziemlich eng durch Längs- und Querfalten eingeſchnürt (fig. 10. e.) etwas gerade abwärts bis zu der Stelle, wo die Fortſetzung der äußern Haut endet. Hier wird er plötzlich an der Bauchſeite weiter (fig. 10. f.) und gebt alsdann, an dieſer immer etwas bogenförmig erwei— tert, an der dem Rücken zugekehrten Seite, aber ohne Er— weiterung ziemlich gerade abwärts. Ungefähr 2 Zoll von dem Schwanzende entfernt, le— gen ſich die Rückenmuskeln dichter an ſeine obere Wand, und die äußere Fläche ſeiner Haut bekommt hier ein mus— eulöfes Anſehen. Oeffnet man hier den Darm, fo findet man eine bis hierher reichende Umſtülpung der äußern Haut des Thieres, die am Rücken der vorletzten Segmente einen *) G. R. Treviranus: Ueber den innern Bau der ftachelichen Aphrodite in ſeiner und Tiedemanns Zeitſchrift für Phyſtol. zter Bd. 2tes Heft pag. 161. **) Leo de structura lumbrici terrestris: Regiomont 1820 P 15. 984 länglichen Afterſchlitz bildend, in die innere Darmhöhle fih fortſetzt, an der Rückenſeite dicht an die hier musculöfe Darmhaut geheftet, an der Bauchſeite frey ſchwebend, fo daß auf dieſe Weiſe durch die Fortſetzung der eigentlichen Darmhaut bis zum Ende des Thieres hier ein blinder Sack gebildet wird. Da ich diefen eben beſchriebenen Bau bey 2 deßhalb ſehr ſorgfältig unterſuchten Exemplaren fand, ſo darf ich, wenn ich nicht annehmen will, daß beyde vielleicht zufäl— lig gerade in einer Art von Häutung begriffen waren, wo— gegen doch manches Andere ſpricht, davon vielleicht auf ſein beſtändiges Vorkommen ſchließen, ungeachtet nur jener frei in die Darmhöhle hineinragende häutige Canal ein Hin— derniß für den leichten Abgang der Exeremente zu ſeyn ſcheint. [Diefen Darm im Darm fand ich auch dei Lernaea br. O.] Vorn am Anfang des Darms, da wo die Fartſetzung der äußern Haut frei hineinhängend ſich endet, fand ich an der innern Fläche der Seite, die die bogenförmigen Erwei— terungen zeigt, eng verbunden mit den immer gerade hier ſich infeerirenden Blutgefäßen 2 Längsgefäße, welche dicht neben einander gelegen, faſt bis zu der Stelle zu verfol— gen mir gelang, wo der Darm an der Rückenſeite eine musculöſe Textur bekommt. Sie beginnen oben ſehr eng. verlaufen dann ſpiralförmig gewunden abwärts, werden vor der Mitte des Darmcanals etwas weiter, und verlie— ren ſich ſpäter allmählich. Sie ſchicken, wie mir eine ſehr ſtarke Vergrößerung zeigte, eine Menge ſehr ſeiner querer Gefäße aus, welche vielfach verzweigt an der entgegenge— ſetzten Seite des Darms zu kleinen drüſenartigen Hervor- ragungen ſich zu vereinigen ſcheinen, die man vor der Mitte des Darıncanals am häufigſten und am meiſten aus: gebildet findet. Dieſe drüſenähnlichen rundlichen Anſchwel— lungen enthalten, wie die Gefäße ſelbſt, eine gelblich braune Maſſe. Theils die Farbe dieſes ihres Contentums, theils der Mangel eines jeden andern Hülſsorgans der Verdau— ung laſſen mich dieſe Gefäße und drüſenartigen Hervorra— gungen für ein Analogon der Leber halten, eine Meinung, die noch durch die hohe Ausbildung des Gefäßſyſtems und durch das Vorkommen eines ahnlichen Organs beim Re— genwurm an Wahrſcheinlichkeit gewinnt. Wie nehmlich Leo *) richtig bemerkt, umgibt hier eine flocfige gelbe Maſſe den Darmcanal von außen und innen. Leo erwährt zugleich, daß er den Stamm und die Zweige der Einge— weidsarterien, nie aber ihre Venen mit dieſer Maſſe ange— füllt gefunden habe, und hält fie für eine von den Arte- rien abgeſonderte, der Galle analoge Subſtauz. Auch ich fand bei der Amphinome rostrata die an die erweiterte Bauchſeite des Darmeanals ſich begebenden, oder wie es ſcheint von ihr ausgehenden Gefäße immer mit ei— ner ähnlichen gelblichen Subſtanz gefüllt; ohne das bei den an der Rückenſeite verlaufenden Gefäßen gefunden zu haben. Aber abgeſehen davon, daß mir nur lauge Zeit in Weingeiſt aufbewahrte Exemplare zu Gebote ſtanden, die aus andern Theilen des Körpers eutfpringenden oder an ſie ſich vertheilenden Gefäße einen gleichen Inhalt, ſo daß ich dieſen Umſtand weder zum Erwelſe der Natur der *) de structura Lumbriei terrestris p. 15. zeigten auch 985 abgeſonderten Subſtanz benutzen, noch weniger aber zur Ausmittelung der dieſelbe producierenden Organe anwenden möchte. . aber auch durch den Mangel eines andern Organs, aus der Claſſe der Cirripeden. Wahrſcheinlich gemacht aber wird die von mir ver— ſuchte Deutung dieſer Organe noch durch ihre Lage am Darmcanal und dadurch, daß fie ihre höchſte Ausbildung erhalten, bevor ſie die Mitte deſſelben erreicht haben; dann von dem man vermuthen könnte, daß es die Function der Le— ber vertrete, die theils ſehr früh in den Thierreihen auf— tretend, theils beym Fötus ſehr bald ſich entwickelnd, als ein auf das thieriſche Leben höchſt einflußreiches Gebilde erſcheint. Daß es beym Regenwurm außerhalb und inner— halb der Darmhöhle, bei der Amphinome aber nur inner— halb der letztern vorkommt, kann nur als eine intereſſante Modiſication des Bildungstriebes betrachtet werden, ver— möge deſſen ſowohl die Geſtalt als die übrigen Verhält- niſſe eines in feiner Bedeutung und feinen Hauptfunctionen gleichen Organes alle mit ſeinem Weſen verträglichen und denkbaren Modificationen erleiden. Es bleibt mir noch übrig, Einiges über die Contenta der Darmhöhle zu bemerken. Ich fand in derſelben eine trübe, ſchmutzige, ſchwarzgraue, fette, mit einer ſehr fei— nen pulverartigen Subſtanz gemachte Flüſſigkeit, und außer vielen Bruchſtücken kalkiger Muſchelſchaalen in dem einen Exemplar ein ziemlich wohlerhaltenes, ſehr kleines Thier Außerdem aber war der Darmcanal ziemlich voll von kleinen eiförmigen Körpern, die ich für wirkliche Eier halten würde, wenn nicht der Umſtand, daß ich fie immer aus zwei ſeitlichen leicht aus: einanderweichenden ſchaaligen Hälften beſtehend fand, ſie für ſehr kleine Bivalven zu halten mich beſtimmte. Jedenfalls aber ſcheinen die Umppinomen von kleinen Schaalthieren ſich zu nähren. Nerven ſy ſt e m. Auf dem Rücken, dicht über dem Anfang des Mundes liegt, von einem dichten Muskelgewebe umgeben, ein ziem— lich ſtarker Nervenknoten (fig. 3. a.) von grauer Farbe. Er iſt umkleidet von einer feſten ſchwarzen Haut, die zu— gleich die fühlerartigen Fortſätze von innen auskleidet, welche ſich am vorderſten Theile des Thieres befinden. Nur an einzelnen kleinen Stellen gelang es mir, dieſe feſte Haut zu entfernen: der Verſuch, ſie ganz vom Nervenknoten ab— zutrennen, hatte jedesmal die gänzliche Zerreißung def felben zur Folge. Ich habe ihn daber fo gezeichnet, wie er mir erſchien, und kann nur vermuthen, daß ſtarke, wenn auch nur ſehr kurze Faͤden aus ihm in die genannten ſühlerartigen Fortſätze abgehen. Jederſeits entſpringen aus dem Nückenknoten zwei Ner— venäſte (fig. 8. b. b.) von bedeutender Stärke, die die Mundhöhle umfajjend, bald auf die Bauchſeite des Thieres ſich bege— beu, hier dicht unter der musculöſen Magenhülle erſt in divergirender, dann aber allmählich convergirender Richtung verlaufen, und ſich, nachdem jeder eine beſondere Anſchwel— lung gebildet, zu einem gemeinſchaftlichen Gauglion ver: einen. Iſis 1851. Hft. 0. 988 Zwei Straͤnge verbinden dieß mit dem zunächſt mehr nach hinten gelegenen, und ſo entſteht, genau entſprechend den einzelnen Segmenten des Thiers, eine Reihe von An- ſchwellungen und ſie verbindender Längsfäden. Die beyden den Schlund umfaſſenden Schenkel wer— den vor ihrem Anſchwellen durch einen queren Nervenzweig (fig. 8. i.) verbunden. Aus jedem derſelben entſpringen 3 nach außen und oben gerichtete Zweige (hg. 8. e e, e.), deren jeder nach einem kurzen Verlaufe zu einem kleinen länglichrunden weißen Ganglion (Ag. 8. f. f. k.) anſchwillt. Das oberſte Ganglion ſchickt einen Verbindungsaſt (fig 8. s.) zu dem Nervenſchenkel ſelbſt, der ſich dicht nach ſeinem Austritt aus dem Rückenknoten mit ihm verbindet. Zwei andere ſehr zarte Zweige begeben ſich aufwärts (fig. 8. tt.) und ein anderer abwärts zum nächſten Ganglion (fig. $. u. n. u. u.) Auf ähnliche Weiſe verhalten ſich die beiden au— dern Ganglien, in welche die aus den Schlundſchenkelu entſprungenen Querfäden anſchwellen. Ein Faden vermitr telt die Verbindung mit dem nach vorn, ein anderer die mit dem nach hinten zunächſt gelegenen Ganglion; 2 quere begeben ſich aufwärts in die Muskeln. Ebenſo wie die am vorderſten Theile des Körpers aus den Schlundſchenkeln entfpringenden, Quernerven verhalten fich die am Bauche gelegenen, wo aus jeder Nervenan— ſchwellung ein Quernerv entſpringt, der bald ein Ganglion bildet, aus dem, außer einem nach vorn und einem nach hinten gerichteten Verbindungsfaden für das ihm zunächſt liegende vordere und hintere Ganglion zwei quere Fäden entſpringen, deren oberer für die mehr an der Bauchſeite gelegenen, die Locomotion vermittelnden Fortſätze beſtimmt iſt (fig. 8. v.) und ſich dicht vor ſeinem Eintritt in den kegelförmigen Seitenſortſatz in 2 feine Zweige theilt, wäh— rend der untere längere Aſt (fig. 8. W.) ſich aufwärts be— gibt, und fobald er in die Nähe der Kkemen und der übri— gen am Rücken gelegenen Organe gelangt iſt, gabelförmig in zwei Zweige ſich ſpaltet, die ſich hier vertheilen. Es erſcheinen ſomit an der Bauchſeite des Thieres 5 parallele Ganglienreihen, deren mittlere vor deu ſeitlichen ſich dadurch auszeichnet, daß 2 dünne Längsnervenfäden die einzelnen Anſchwellungen verbinden, und daß aus jedem Ganglion nur ein Queraſt entſteht, während die ſeitlichen durch einen einfachen Längsſtraug verbunden, 2 Hauptquer— nerven für die Muskeln abſchicken. g Dicht unter dem Urſprunge der den Schlund umfaß⸗ ſenden Nervenſchenkel entſpringen 2 feinere Längsnerven, (ſig. 8. r. r.) die aber nicht wie jene auf die Bauchſeite ſich hinabbeugen, fondern dicht auf der obern Fläche der die Mundhöhle bildenden Fortfetzung der äußern Haut ver- laufen. Jeder erhält ſehr bald einen Verbindungsaſt (dig. 3. d. d.) aus dem Schlundſchenkel, der, von der innern Seite deſſelben entſprungen, nach dem Rücken ſich hinwen— det, und jeder verläuft alsdann an ſeiner Seite unter der harten Muskelmaſſe des Magens, ſehr feine Zweige obge— bend. Es gelang mie, den linken Hauptaſt bis zu dem wulſtig vorſpringenden Nande der ten Magenzelle zu ver— folgen. Fortgeſetzte Unterfuhungen müſſen über feinen weitern Verlauf uns belehren. - 62° 982 Somit wäre denn das Vorkommen eines Eingeweide— nervenſyſtems bei den Anneliden zum erſten Male erwieſen, und wenn die Amphinomen ſich durch die Gliederung ihres Körpers und die dadurch bedingte Wiederholung der Ge— ſtaltung der Nerven in jedem der, der Länge nach aneinan— dergereiheten Körperabſchnitte den Articulaten eng anſchlie— ßen, fo läßt ſich in dem weniger ſtreng von dem Haupt- mervenſtrang geſonderten, durch ſtarke Stränge mit ihm in Verbindung ſtehenden Eingeweidenerven einige Aehnlich— keit mit den Weichthieren wohl kaum verkennen. Die ſchönen Unterſuchungen des verdienſtvvllen Prof. Johannes Müller zeigen, daß die dem ſympathiſchen Nerven der Inſecten ſehr ſchwach mit den am meiſten entwickelten Stellen der Ganglionreihe verbunden ſind. Stärker ſind dieſe Verbindungsfäden bei der Amphinome: bei den Mol- lusken endlich erſchienen beide Syſteme ganz eng mit ein— ander verbunden. Fernere Unterſuchungen müſſen zeigen, in welchem Verhältniß die Eingeweidenerven bei den An— neliden zu den die Bewegung und Empfindung enger ver— wittelnden Nerven ſtehen. Vielleicht, daß dieſe Claſſe auch in dieſer Rückſicht als ein Bindeglied zu betrachten wäre zwiſchen zwei Thierreihen, deren eine durch die höchſte Ausbildung der Bewegungs- und Empfindungsorgane bei bedeutendem Zurücktreten der reproductiven Sphäre (im ausgebildeten Zuſtande!) der andern entgegengeſtellt iſt, die durch geſteigerte Entwickelung der Verdauungsorgane bei ſehr geringer Ausbildung des Bewegungsapparates ſich auszeichnet. Reſpirations organe. Der Oxvpdationsproceß des Blutes geht bei den Um: pbinomen in Kiemen vor ſich, deren es auf dem Rücken eines jeden Körperabſchnittes ein Paar gibt. Sie ſind be— feſtigt auf einer kleinen häutigen Hervorragung, und ent— ſpringen aus einem gemeinſchaftlichen Stamme, der ſich in 6 bis 7 Aeſte theilt, die wieder in Zweige zerfallen, aus deren Ende immer 2 bis 4 ſehr ſchmale längliche Kie— menblätter hervorgehen. Die einzelnen Aeſte und Zweige be— kommen durch kleine rundliche Erweiterungen, die durch mehr oder weniger tiefe Einſchnitte von einander getrennt ſind, ein ganz eigenthümliches Anſehen. Fig. 7. ſtellt einen einzel: nen Zweig dar. = Gefäß ſy ſt em. Schwieriger als die Darſtellung der bis jetzt betrach— teten Organe, wurde mir die der Gefäße, nicht ſowohl ihrer Hauptſtämme, als der Verbindung dieſer unter ſich und mit den übrigen Gebilden. Was ich über dieſen Ge— genſtand gefunden, iſt folgendes: Zwei ſeitliche Längsgefäße (fig. 15. aa.), die ich für Venen halte, anaſtomoſiren vielfach unter einander, und ſchicken bedeutende Aeſte an die von Zeit zu Zeit ſich etz was erweiternde Bauchſeite des Darmcanals. Dieſe Uefte verhalten ſich rückſichtlich ihrer Verzweigung faſt wie die Mejenterialgefäße der höhern Thiere. Sie bilden, indem leder einzelne aus ihnen hervor gehende Aſt in einen auf— ſteigenden und einen abſteigenden Hauptzweig zerfällt, große, beſtändig unter einander anaſtomoſirende Gefäßbögen, aus denen wieder kleinere, auf dieſelbe Weiſe vertheilte Zweige an den Darmcanal ſelbſt ſich begeben. | “. 988 Zweitens kommt aus jedem dieſer feitlichen Längsge— faßſtämme ein querer Aſt (hg. 13. e. e.), der, nachdem er zwiſchen die in der Bauchhöhle hineinragenden Borſten— büſchel des Rückens und der Seite getreten iſt, zu den Branchien ſich begibt. Dieſer quere Alt oder dieſe Kies menarterie, wenn ich ihn ſo nennen darf, erhält immer noch einen Zweig (fig. 13. k.) aus einem gewunden vom Rücken an die Bauchſeite ſich begebenden, ſchlauchartigen, von einer dünnen Haut umkleideten Organ (fig. 13. h.), das mit einem blinden, fadenartigen dünnen Ende am Rücken beginnt. Nachdem ſo ein venöſes Gefäß von hinten in den Kie— menapparat getreten iſt, kommt von oben ein etwas weite- res, wahrſcheinlich arterielles Gefäß (fig. 15. g. g.) wies der aus dem Fortſatz, in welchem der Kiemenſtamm wur— zelt, hervor, umfaßt dieſen Fortſatz, und ſchickt gleich, vorzüglich nach hinten, eine Menge kurzer gewundener Ge— fäße in die Muskeln ab, gelangt alsdann, indem es von der Rücken- an die Bauchſeite ſich begibt, zum ſeitlichen Fortſatz, und theilt ſich hier, immer noch viele Zweige ausſendend, in 2 größere Zweige, die das in die Bauch— höhle hineinrag ende Borſtenbündel umfaſſen. Beide Zweige ſchicken eine Menge Gefäße ab, von denen die größeren theils in das oben beſchriebene ſchlauchförmige Organ ſich begeben, theils auf demſelden ſich verzweigen. Die in der Nähe dieſes Organs befindlichen Gefäße fand ich meiſtens, wie den Schlauch felbft , mit einer gelblichen. Maſſe ange— füllt, die auch in den größeren Gefäßen enthalten war, In einem Exemplar ſtrotzten die kurzen Aeſte ſo davon, daß der Schlauch von einer Menge gelber Klumpen, die dem Anſcheine nach ſeine Fortſätze bildeten, umgeben zu ſeyn ſchien. Immer wiederholte Unterſuchungen an dieſem wie an andern 3 Exemplaren, ließen mich jedoch die eben vorher gegebene Darjtelung als die richtigere erkennen. Die beiden Hauptzweige vereinen ſich, immer noch vielfach gewundene Reiferchen abſondernd, zu einem feinen’ Stamm (lig. 18. i. i. i.), der ſich in eins von 2 dicht über dem dervenſtrang vorlaufenden Längsgefäßen (tig. 13. B. B.) begibt. Dieſe beiden, der Länge nach von hinten nach vorn ſich erſtreckenden Gefäße, die mir Arterien zu ſeyn ſcheinen, ſind an einzelnen Stellen durch Anaſtomoſen mit einander verbunden (fig. 13. c.), vereinen ſich auch bis— weilen zu einem Aſt (tig. 13. d.), um bald darauf wieder in zwei neben einander verlaufende ſich zu trennen. Ich habe ſie bis über die gemeinſchaftliche muskulöſe Umhüllung der Magenzellen verfolgt, wo ſie getrennt verliefen. Sie ſchienen mir hier mit einem bängsgefäße, das ebenfalls wohl arterieller Art ſeyn möchte, in Verbindung zu ſtehen. Die ſes, das in allen ſeinen Verbindungen darzuſtellen mir nicht hat gelingen wollen, verläuft auf der Rückenſeite, er— hält von der Bauchſeite mehrere Zweige, die mir eben aus den zuletzt beſchriebenen Längsgefäßen zu kommen ſchienen, und ſchickt eine Menge Zweige in die Rückenſeite des Darm— canals, ſo wie auch in die Muskeln. Als auffallend muß ich bemerken, daß ich zwar in den Gefäßen jedes der 4 von mir unterſuchten Exemplare eine gelbliche Maſſe fand, daß dieſelben aber nie gleichmäßig gefüllt erſchienen. In einem Exemplar, das ſich dadurch auszeichnete, daß die aus dem Darm kommenden, Bögen 989 bildenden Gefäße fich faſt nur in die rechte Längsvene er— goſſen, mit der die linke nur durch einzelne Zweige ana— ſtomoſirte, war dieſe faft ganz leer, während jene mit der gelblichen Maſſe ſtark gefüllt erſchien. In einem 2. Exemplare, wo bepde Längsvenen eine faft gleiche Anzahl von Zweigen erhielten und dieſe viel— fach unter einander anajtomofirten, waren beyde in der vordern Hälfte ziemlich gleichmäßig gefüllt, während ſie an ihrer hintern Hälfte faſt leer erſchienen. In eben dieſem Exemplare fand ich die zu den ſchlauchartigen Organen ge— henden kleinen, wahrſcheinlich arteriellen Gefäße ſo von je— ner gelblichen Maſſe ſtrotzend, daß ſie wie gelbe Klumpen erſchienen. Ich erwähne dieſer Umſtände, theils weil ſie, verglei— chend zuſammengeſtellt mit anderen, deren eine ſorgfältige Beobachtung gewiß noch viele ergeben wird, vielleicht auf die Art und Weiſe des Blutumlaufs ſchließen laſſen dürften, theils um vor dem voreilig richtenden Urtheile Anderer mich zu bewahren, die ſonſt leicht falſcher Angaben mich zeihen könnten, von denen ſo viel in meinem Willen ſtand, mich gehütet zu haben, ich verſichern darf, ohne darum be— baupten zu wollen, daß ich nicht manchmal geirrt habe. Geſchlechts organe. Schon bey der Darſtellung des Gefaͤßſyſtems erwähnte ich ſchlauchförmig gewundener Organe, die ſehr fein an der Rückenſeite anfangend, ſich plötzlich erweiternd, zwiſchen die Fortſätze des Rückens und der Bauchſeite ſich begeben und mit den arteriellen, wie den venöſen Gefäßen in vielfachem Zuſammenhang ſtehen. Jedes Segment hat an jeder Seite eines, das an ſeinem weiteren Ende wieder etwas verengt, zwiſchen die Bauchmuskel tritt und dann in eine, die Bauch— decke durchbohrende kleine Oeffnung mündet. Man erkennt diefe Oeffnung ſchon leicht von Außen, noch leichter aber, wenn man das Thier von der Bauchſeite geöffnet hat, als einen weißlichen runden Fleck, der in ſeiner Mitte eine ſehr feine Oeffnung zeigt. Aehnliche Organe fanden Home *) und Bojanus “') beym Blutegel, Leo“) beym Regenwurm und Treviranus ““) bey der Aphrodite. Alle erkannten den Zuſammenhang mit den Blutge— fäßen, bis auf Treviranus, der ihn nur vermuthet. Letzte— rer fand aber, daß ſich dieß Organ bei Aphrodite frei in die Bauchhöble öffne. Leo erkannte beym Regenwurm eine Verbindung desſelben mit den Reſpirationsbläschen, Boja— nus dagegen bemerkt ausdrücklich, es habe beym Blutegel keinen Ausführungsgang und hänge mit den benachbarten Theilen nur durch Quergefäße zufammen. Was feine Function anbelangt, fo laſſen fich die Be- ſchreiber des Blutegels darüber nicht aus: Home beſchränkt ſich, es mucous gland zu nennen. Wenn dieſem Organ beym Blutegel wirklich ein Ausführungsgang mangeln ſollte, mag es hier vielleicht in näherer Beziehung zum Gefäßſy— ) Philosophieel Transactions 1815, p. 264, *) Iſis 1817. Hft. 7. p. 881. . ep +) 1. e. p 105. 990 ſtem ſtehen, da die Exiſtenz und Beſchaffenheit der Ge⸗ ſchlechtstheile bey dieſem Thiere, wohl hinlänglich deutlich erwieſen iſt. Beym Regenwurm, wo Leo 5 Dviducte ges funden haben will, ſoll es mit den Geſchlechtstheilen in keiner Verbindung ſtehen, weßhalb er es für ein ausjonz derndes Organ für die Haut hält. Treviranus, der es bei der ſtacheligen Aphrodite ents deckte, hält es hier für einen Eyerſtock, eine Meinung, der ich, was die Amphinome rostrata betrifft, glaube bey⸗ pflichten zu müſſen. Theils habe ich auch hier kein anderes Gebilde finden können, von dem ich vermuthen könnte, daß es den Geſchlechtsfunctionen vorſtehe, theils ſcheint der Umſtand, daß es blind beginnend ſich ſpäter erweitert und und endlich nach Außen öffnet, dieſer Hypotheſe einige Wahrſcheinlichkeit zu geben, wenn gleich dadurch Leo's Ver: muthung keineswegs entkräftet wird. — Die Mündung die— ſes Organs nach Außen läßt aber den Vorſchlag, es als einen Centralpunct der Gefäße jedes Segmentes zu betrach— ten gar nicht zu, der freylich da, wo jeder Ausgang man- gelt, bey dem großen Reichthum an Gefäßen jeder Art nicht unſtatthaft erſcheinen möchte, Erklärung der Abbildungen. Fig. 1. Umriß der Amphinome rostrata in natürlicher Größe, von der Rückenſeite dargeſtellt. a. Vorderſtes Segment mit den 3 Fortſpitzen. b. Zweites und drittes Segment, denen die Kiemen mangeln. c. Borſten der ſeitlichen Fortſätze. d. Gekrümmter hakenförmiger Fuß, den ſeitlichen Fort— ſätzen auffigend, e. Borſtenbüſchel auf dem Rücken des Thieres. f. Kiemen. Fig. 2. ſtellt die erſten 6 Segmente von der Rücken: ſeite dar. a. Oberer Theil des erſten Segmentes. b. Mittlerer ſpitziger fühlerartiger Fortſatz dieſes Theiles. größeren ſpitzigen c. Seitliche ſpitzige Fortſätze der unteren Hälfte dieſes Segmentes. Vergl. Fig. 3. c. d. Kleine ſeitliche Fortſätze des oberen Theiles des vor- derſten Segments. e. Kleine ſeitliche Fortſätze vom untern breitern Theile des erſten Segmentes hervorragend. Vgl. Fig. 3. e. f. Spitziger fühlerartiger Seitenfortſatz des obern Thei— les des zweyten Segmentes. g. Rückenfortſatz des 5. Segmentes. . B. Seitlicher, mehr dem Bauche genäherter kegelför— miger Fortſatz deſſelben Segmentes. Die Borſten ſind in die Bauchhöhle zurückgezogen, der haken— förmige Fuß iſt ſichtbar. ; i. i. i. Pinſelförmig nebeneinander ſtehende Borſten des Rückenfortſatzes des 4. 5. und 6. Segmentes. k. k. k. Kiemen derſelben drey Segmente. Fig. 3. ſtellt die erſten 5 Segmente von der Bauch⸗ ſeite dar. a. Erſtes Segment. 991 b. Fühlerartiger mittlerer Fortſatz des oberen Theiles dieſes Segmentes. ©. Fühlerartiger ſeitlicher Fortſatz des untern Theiles deſſelben Segments. d. Seitlicher mehr nach unten gerichteter Fortſatz des 2. Segmentes mit Borſtenbüſchel. 2. Kleine ſeitliche Fortſätze des untern Theiles desfel: ben Segments. f. Von der Rückenſeite herüberragender, ſpitziger, füh— lerartiger Fortſatz des 2. Segments. Vgl. Fig. 2. f. g. Herabragender Rückenfortſatz des 3. Segmentes. Vgl. Fig. 1. g H. h. h. h. Seitenfortſätze des 5. 4. 5. 6. Segments. 1.1.1.1. Hakenförmig gekrümmter Fuß, dieſen Fortſätzen auſſitzend. k. k. K. k. Borſtenbüſchel der Seitenfortſätze. 1.1. Oeffnung der Eyerſtöcke. m. Mund, zu dem die Hautfalten in convergirender Richtung ſich begeben. Fig. 4. Sehr vergrößerte Darſtellung der Fortſätze des Rückens und der Seite. A. Gerunzelte Haut. a. Borſten der ſeitlichen Fortſätze; fie find an der Spitze hakenförmig umgebogen. b. Fußartiger durch Querrinnen mehrſach abgetheilter Fortſatz. c. Breitere Baſis deſſelben. d. Der Seitenfortſatz ſelbſt. 2. Rückenfortſatz. k. Kiemen. g. Pinſelartig neben einander ſtehende Borſten, aus dem Rückenfortſatze entſpringend. h. Fühlerartiger Fortſatz. Fig. 5. Zwey ſehr vergrößerte Borſten aus den Sei— tenfortſätzen, um ihre hakeuartige Umbeugung an der Spitze zu zeigen. a. In die Bauchhöhle hereinragender Theil. b. Spitze. Fig. 6. ſtellt den Rückenfortſatz mit dem fühlerartigen Organ dar. Die Kiemen und das Borſtenbündel find weg- genommen. a. Rückenfortſatz. b. Fühler. e. Aeußere Haut, Fig. 7. Sehr vergrößerter Kiemenzweig. Fig. 8. Oberer Theil des Nervenſyſtems. a. Rückenknoten. b. Seitenſchenkel. e. Anſchwellung derſelben vor ihrer Vereinigung. d. Bauchganglien. e. Quernervenaſt jedes Bauchganglions. k. Anſchwellung des Queraſtes. 5 Verbindungsfäden der Bauchganglien. Quernervenfaden, welcher die Schlundſchenkel vers bindet. s. Verbindungszweig des oberſten Seitengangliond mit dem Schlundſchenkel. t. Aus den oberſten Seitenganglien kommende Ner- venfüden, u. Verbindungszweige der Seitenganglien. v. Oberer kürzerer Querzweig der Seitenganglien. w. Unterer längerer Querzweig der Seitenganglien. 1. Rückenzweig der ſich ſpaͤter in den Magen begibt. d. Seitlicher Verbindungszweig zwiſchen dem Schlund— ſchenkel und dem Rückennerven. Fig. 9. Gemeinſchaſtliche Muskelhülle der Magenzellen von der Bauchſeite. a. Fortſetzung der äußern Haut nach innen, die nach— dem ſie die untere Wand der Mundhöhle gebildet, ſich bey b. nach innen umſchlägt, wo ſie, dicht an der Muskel⸗ hülle das Magenzellen befeſtigt ſich bei d. durch den mit ausgezackten Rändern verſehenen Eingang in die Magenzellen ſelbſt begibt. c. Von der Knorpelhaut umkleideter Theil der Mus— kelhülle. e. Schmaler Anfang des Darms. Fig. 10. Daſſelbe von der Rückenſeite. a. Auf die Nückenſeite etwas fortgeſetzte nach innen gewendete, die Mundhöhle bildende Haut. b. Von der Knorpelhaut umkleideter Theil. o. Bandartige Körper, wahrſcheinlich Fortſätze der Darmhaut. Enger Anfang des Darmcanals. Erweiterung des Darmcanals. Vielfach erweiterte Bauchſeite des Darmcanals. Fig. 11. Die gemeinſchaftliche Muskelhülle der Mas genzellen von der untern Seite dargeſtellt. Die Ränder des Eingangs in die erſte Magenzelle a find aus einander ge— zogen, um die vorſpringenden Ränder c, welche den Ein— gang in die zweite Magenzelle bilden, erkennen zu laſſen. Fig. 12. Die Muskelhülle der Rückenſeite aufgeſchnitten. ame der Magenzellen iſt von a. Nand des Eingangs in die erſte Zelle. b. Rand des Eingaugs in die zweyte Zelle. d. Stark vorſpringender Theil, welcher die 3. Zelle in 2 „ theilt. e. Wulſtiger Vorſprung am Eingange aus der 3. Zelle in den Darm. f. Frey in den Anfang des Darmceanals herabhängen⸗ der Fortſatz der äußern Haut. 8) Vorſpringende concentriſche Muskelplatten in der dritten Magenzelle. Fig. 15. Zur Erläuterung des Verhältniſſes der Blut⸗ gefäße an der Bauchſeite des Thieres iſt hier eine ſehr ver» größerte Darſtellung einiger Segmente gegeben, nach einem Exemplar, das von der Nückenfeite geöffnet war. Der Darmcanal und die Nervenſtränge, fo wie auch die kurzen Längsmuskeln ſind entfernt. Die Quermuskeln mit den rudimentären durch die ganze Länge des Thieres verlaufen⸗ den Muskelfaſern find angedeutet. 902 993 a. a. Seitliche Hauptvenenſtaͤmme. b. b. Engere Arterien, dicht über dem Nervenſtrang gelegen. c. Verbindungszweig der Arterienftämme. e. Venöſes Quergefäß (Kiemenarterie), das in die Kies men gebt. f. Borſten des Seitenfortſatzes, in die Bauchhöhle hin— einragend. g. Borſten des Nückenfortſatzes. h. Eyerſtöcke. i. Arterie, welche das Blut aus den Kiemen in den Arterienſtamm führt (Kiemenvene) und gleich nach ſeinem Austritt aus den Kiemen viele Zweige abgibt. k. Vene, welche aus den Eyerſtöcken kommend in die Kiemenarterie geht. 115) Schultze aus Freyburg im Breisgau legte Präs parate vom Herzen des coluber natrix vor, welche zeigen, daß die Herzkammer durch ſieben Scheidewände getheilt iſt, und daß das venödſe Blut des rechten Vorhofs in die linke Herzkammerabtheilung, das Blut des linken Vorhofs in die rechte Herzkammerabtheilung fließt, aus welcher die hell— rothes Blut führenden beyden Aorten entſpringen, wo— gegen die Lungenarterie, welche aus der linken Abtheilung entſpringt, dunkelrothes Blut führt. — 8 116) H. von Olfers theilte Bemerkungen über die Phyſalien mit.“) 117) Otto in Breslau machte darauf aufmerkſam, daß bey ſchlecht verdauenden Menſchen zuweilen häutige, ſehnichte und gefäßartige Subſtanzen durch den After aus— geleert werden, die, zumal mit ſchleimartigen und blutigen Abgängen den Verdacht innerer organiſcher Zerſtörung er— regen. Es ſind aber dieß keine Theile des Körpers, ſon— dern unverdaute Reſte von eingenommenen Speiſen. Na— mentlich wird, wie Otto ſelbſt an ſich erperimentirt hat, die mittlere Schicht der Arterien ſehr ſchwer verdaut. Er beweißt dadurch, daß fie nicht zum Muskelſyſteme, ſondern zum ſehnichten gehören, man könne auf dieſe Weiſe durch halbe Verdauung ſehr gut daran die feinere Geſtalt und Verbindung dieſer Faſern darſtellen. “) *) Leider iſt uns über dieſen Vortrag nichts weiter zugekommen. Ohne Zweifel aber hat v. Olfers darin Berichtigungen und Zufäge gegeben zu feiner fruͤhern Abhandlung: „Ueber eine neue Art Seeblaſe, Physalia producta.“ In den Ab⸗ handlungen d. Koͤnigl. Akad. d. Wiſſenſch. z. B. J. 1820 u. 21. Berlin. 1822. 4. (Phyſik. Klaſſe) S. 347. ff. M. Abb. — Lkrt. ) Auch ich habe einige Male ſolche abgegangene unverdaute Maſſen geſehen. Unkundige koͤnnten dieſelben ſelbſt fuͤr Hel— minthen halten. So erinnere ich mich, daß unverdaute Ge— faͤßſtuͤcke n. dergl. einmal, woͤhrend meines Aufenthaltes in Wien, meinem verftorbenen unvergeßlichen Freunde, Bre m— ſer gebracht wurden, mit der Anfrage, ob es nicht Einge— weidwuͤrmer ſeyen. Wir erkannten beyde leicht die Natur dieſer Gebilde. Ich konnte dabey zugleich die Bemerkung nicht unterdruͤcken, ob nicht vielleicht aͤhnliche Stuͤcke Dr. Stiebel vor ſich gehabt haben moͤchte bey der Beſchreibung feines Diatanthus, die uns gerade damals bekannt wurde. Bremſer theilte meine Meinung, bis uns beyde Rudol— ph i belehrte, daß das vermeinte neue Helminthen-Geſchlecht nichts anders als — ein Roſinenſtengelchen ſey. 5 She 183 1. Hft. 9. 994 a) Schultze aus Freyburg im Br, beſtätigte dieſe Beobachtung und fügte hinzu, daß er auf dieſe Weiſe an der mittlern Arterienhaut auch Längsfaſern entdeckt habe. 118) Ferner theilte derſelbe mit, daß die Muskelſubſtanz friſch getödteter Thiere eine doppelte, ſauere und alcaliſche Reaction zeige, indem die Muskelbündel ſelbſt ſauer, die Schleimgewebsſcheiden der einzelnen Bündel alkaliſch reagiren. b) In Beziehung auf die Ehrenbergiſche Verwerfung der generstio aequivoca legte derſelbe ſeine Schrift über die Browniſchen Molekeln (Microſcopiſche Unterſuchungen über des Heren Robert Brown Entdeckung lebender, ſelbſt im Feuer unzerſtörbarer Theilchen in allen Körpern, und über Erzeugung der Monaden. Von Dr. C. A. S. Schultze. Freib. 1828. 4.) vor, und zeigte das darin angegebene Verfahren, durch Verdunklung des Spiegels die Entſtehung einzelner Monaden aus ſich auflöſenden Staub: theilchen zu beobachten. 119) Hornſchuch aus Greifswald fügte dieſen Beobach— tungen über die generatio primitiva noch die hinzu, daß fi) aus medusa (Aurellia) aurita, die ſich im Waſſer fehr bald in Schleim auflößt, nach geſchehener Auflöſung in de— ſtillirtem Waſſer in einem mit Papier geſchloſſenen Glaſe eine Menge von Monas termo erzeugt habe. Er habe, be— merkt derſelbe, dieſelben Erſcheinungen daran wahrgenom— men, wie Schultze, und zugleich deren allmähliche Umwand— lung in conferva fugacissima wie ſolche in Lyngby’s Hydrographia danica abgebildet ſey, beobachtet. c) Der Naturalienhändler Neekes zeigt an, daß er eine bedeutende Sammlung von braſiliſchen Käfern, Schmet— terlingen und Schlangen in Weingeiſt beſitze, welche er ſelbſt auf mehreren Neifen mit vieler Mühe und Sorgfalt zuſammengebracht habe, ſo wie auch getrocknete Pflanzen. Sie ſeyen für den Eintritt von einer Mark zu ſehen. 120) Berendt aus Danzig erbot ſich, ſeine reiche Sammlung von Inſecten in Bernſtein den Mitgliedern zu zeigen. ) e) Medieiniſches Fach. 121) Wolff aus Petersburg ſprach über folgende Krankengeſchichten in lateiniſcher Sprache, welche der Vor— tragende aus dem Tagebuche des Petersburger Kranken- hauſes hatte ausziehen laſſen. Die erſte über Hydrophobie. 122) Die andere über eine durch die Naturkraft ge— heilte Hernia incarcerata. 123) Defgleichen trug derſelbe die Operationsgeſchichte einer Zerreibung des Steines ia der Blaſe von Dr. Sa tz vor. Die Schmerzloſigkeit der Operation wurde nicht ge— rühmt. * 124) Ueber einen Prolapsus der Blaſe. 2) Von deſſen Schrift: die Inſecten im Bernſtein, iſt ſchon eine Anzeige in der Iſis, und wird naͤchſtens ein Auszug folgen. £ 65 095 125) Ueber eine bedeutende Kopfverletzung, wo die Tre- panation nicht das erwartete Extravaſat fand, dennoch aber Geneſung folgte. Die Beſchreibung wurde gedruckt vor— gelegt. 126. Wendt aus Breslau ſprach zuvörderſt über die Nothwendigkeit, bey jeder Verſammlung auf die Mitthei— lungen, Vorſchläge und Beſchlüſſe der frühern Ver⸗ ſammlungen Rückſicht zu nehmen, um fo die gemein— ſchaftlichen Berathungen in ein Ganzes zu vereinigen und den ganzen Erfolg herbeyzuführen, der ſich durch ſolche gemeinſame in innigen Einklang gebrachte Thätigkeit errei— chen läßt, und trug darauf an, daß die Protocolle der letzten Verſammlung bey der erſten Zuſammenkunft des künftigen Jahres zum Grunde gelegt werden, eine Maßre— gel, von deren Wichtigkeit alle Mitglieder überzeugt waren. Hierauf trug derſelbe den Fall eines eigenthümlichen Diabetes vor, wo ſich zwar mehrere Erſcheinungen eines diabetes mellitus einſtellten, der Urin aber nicht diejenige Süßigkeit hatte, welche die reine bonigartige Harnruhr darbietet. Die Quantität des in zwölf Stunden gelaſſenen Urins betrug 36 Pf. Med. Gewicht. Die erſte Analypſe wies die gewöhnlichen Spuren von phosphorſauren, ſalzſau— ren und ſchwefelſauren Salzen nach, doch lieferte die durch gelindes Abdampfen erhaltene ſyrupähnliche, im Alcohol größ— tentheils auflößliche Flüſſigkeit weder Zucker noch eryſtalliſir—⸗ ten Harnſtoffz es blieb vielmehr ein Extract zurück, welches an der Luft zerfloß und ſich dem Os mazom ähnlich verhielt. Es wurde eine zweyte Analpſe vom Profeſſor Fiſcher in Breslau angeſtellt, und das Ergebniß war, daß dieſer Urin neben einer ſehr geringen Menge Harnſtoff und mehreren Salzen eine bedeutende Menge eines extractartigen (gum— möſen) Körpers rein vegetabiliſcher Natur enthalte. Dieſer diabetes gummosus zeigte ſich unverkennbar als ein krank— haftes Hervortreten des Vegetabiliſchen in der Tieſe der Ernährung, und die rein animaliſche Diät nach Rol ho ſchien hier ganz beſonders angezeigt. Der Kranke durfte nichts als Fleiſch und Eyer genießen, es waren ihm nur täglich 2 Taſſen ſchwarzer Kaffee ohne Zucker und ein Glas her— ber Ungarwein erlaubt, zum gewöhnlichen Getränke erhielt er reines Brunnenwaſſer. In wenigen Tagen erfolgte die Beſſerung, in 3 Wochen war die Quantität des gelaſſenen Urins anf drey und ein halbes Pfund binnen 24 Stunden vermindert, und erreichte nicht die Menge des genoſſenen Getränkes; alle krankhaften Zufälle ſchienen verſchwunden zu ſeyn, doch kebrten ſie augenblicklich zurück, wenn der Kranke es ſich erlaubte etwas Vegetabiliſches, einen Zwie— back oder etwas Weißbrod zu genießen; nur bey reiner Fleiſchkoſt war er geſund und zu allen Verrichtungen tüch- tig, daher er ſeit mehreren Monaten dieſe Diät unverän⸗ dert und gewiſſeuhaft beobachtet. Schließlich theilte Herr Wendt noch den Fall eines diabetes insipidus mit, welcher durch einen reichlichen Ge— brauch des Elix. acid. Halleri binnen 14 Tagen vollkom⸗ men und gründlich geheilt wurde; die Kranke hatte in dies ſer Zeit ſechs Unzen Haller'ſche Säure mit Waſſer verdünnt genommen. Die höchſte Quantität des in der Höhe der Krankheit gelaſſenen Urins betrug 40 Pfund in 24 Stunden. 127) Hennemann aus Schwerin hielt einen Vor: trag über einige von ihm erfundene Inſtrumente. 900 1) Zur Anwendung von Augenmitteln. 2) Einen Kronenführer bey der Trepanation. 3) Eine Zange, um die groſſe Blutung nach Blutegel⸗ ſtichen durch Compreſſion der Hautfalte zu ſtillen. 4) Eine Pinzette mit Feder zur Application des Höl⸗ lenſteines. 5) Ein Compreſſorium beym Daeryops an einer Brille befeſtiget. Mehrere dieſer Inſtrumente find in den Beyträgen Mekleuburg. Aerzte zur Medicin und Chirurgie befchrieben. 126) Stromeyer aus Hannover las eine Abhand⸗ lung über die Heilung der Klumpfüße, der Brüche, der Unterextremitäten und der Einrenkung der luxierten Uns terkinnlade. Die Apparate wurden vorgezeigt. Wenn ich mir die Erlaubuiß nehme, Ihre Aufmerk- ſamkeit einige Augenblicke der Behandlung der Klum p— 1 füße zuzuwenden, ſo darf ich Ihrer Theilnahme um ſo eher gewiß feun, da meine Bemerkungen ein Uebel betreffen, das in der chirurgiſchen Praxis uns ſo häufig begegnet, und mit ſo großen Beſchwerden verbunden iſt. Man hat angegeben, daß auf 1000 Menſchen ein Klumpfüßiger zu rechnen ſey; indeß nach der großen Anzahl derſelben, die f ich in meiner Vaterſtadt umherhinken ſehe, möchte ich ſchlieſ— ſen, daß das Verhältniß noch größer und daß Jörgs Pro— phezeihung noch nicht eingetroffen ſey, daß mit dem Be— kanntwerden der Scarpaiſchen Behandlungsweiſe die Klump— füße bey Erwachſenen ſich verlieren würden, da man un⸗ getheilte Klumpfüße noch in jedem Alter antreffen kann. Allerdings gehören dieſe häufiger der ärmeren Claſſe an, und es ſcheint daraus hervorzugehen, daß die Koſten der Apparate größtenthels Schuld daran find, nicht die Unbe⸗ kanntſchaft der Aerzte mit dem Scarpaiſchen Verfahren oder deſſen Unzulänglichkeit. Eine Vereinfachung des Ap— parates für die Heilung dieſes Uebels wird daher vermuth- lich eine nicht unwillkommene Erſcheinung ſeyn. Ehe ich zu meinem Apparate übergehe, erlaube ich mir einige Bemerkungen über die Urſachen der Klumpfüße vor⸗ anzuſchicken. Es ſcheint, als ob in neuern Zeiten die Wundärzte fo ziemlich ſich darüber vereinigt hätten, daß die Urſache der Klumpfüße nicht in einer fehlerhaften Bildung der Knochen und Ligamenke, deren Verbildungen erſt ſehr ſpät binzu⸗ kommen, ſondern in aufgehobenem Muskel- Antagonismus zu ſuchen ſey. Indeß iſt es eine Bemerkung, die erſt durch Delpech in das gehörige Licht geſetzt worden iſt, daß alle Flexoren des Fußes an der Bildung des Klumpfußes einen weſentlichen Antheil haben, und das Varus, valgus und pes equinus ihren gemeinſchaftlichen Urſprung nehmen in einer vorwaltenden Contraction und daraus hervorgehen: den habituellen Verkürzung der Wadenmuskeln. Die feit- liche Biegung des Fußes erfolgt erſt ſpäter in Folge eines, theils willkührlichen, theils unwillkührlichen Beſtrebens, den Snfertivpunct des Tendo Achillis den Unhangspuncten der Wadenmuskeln noch mehr zu nähern. Die ſeitliche Biegung des Fußes erfolgt nun vorzüglich nach innen, weil der mal- leolus externus ſich dem Weichen nach außen durch ſeinen | ö 9907 tiefen Stand widerſetzt, und dagegen der innere Knöchel böher ſteht und flacher iſt. In allen Fällen von Klump— fuß, die mir bisher vorgekommen ſind, habe ich die vor— waltende Contraction der Wadenmuskeln beſtätigt gefunden, indem eine geringere Anſtrengung ſchon hinreichte, den Fuß in die Axe des Unterſchenkels zurückzuführen, dagegen die Ertenfion des Fußes in der Spannung der Wadenmuskeln einen weit größeren Widerſtand erfuhr. Dieſer iſt von ſolcher Wichtigkeit, daß man nach Delpech ſelbſt bei ſehr veralteten Klumpfüßen die Form des Fußes augenblicklich wieder herſtellen kann, wenn man den Tendo Achillis durchſchneidet. Daß nun dieß Mißverhältniß zwiſchen Flexoren und Extenſoren bey allen angebornen und bey vielen nach der Geburt entſtehenden Klumpfüßen von einem geſchwächten Einfluſſe der Nerven der Bewegung auf die Extremität vor— züglich herrühre, ſcheint mir aus vielfachen Gründen kei— nem Zweifel unterworfen zu ſeyn. Theils finden wir Klump— füße ſehr häufig bey deutlichen Affectionen des Gehirns und Rückenmarks, wie beym augebornen Waſſerkopfe, spina bifida, theils ſehen wir ſie ſpäter entſtehen in Folge von Convulſionen, die ein tiefes Leiden des Gehirns und Rücken— markes begleiten. Da nun ſolche Convulfionen nicht ſelten bey neugebornen Kindern vorkommen, ſo exiſtirt wohl kein Grund zu bezweifeln, daß die Urſachen, die ſie hervorbrin— gen, auch ſchon im Mutterleibe wirkſam ſeyn können. Nicht felten treten Klumpfüße auf im Gefolge entzündlicher Leis den des Gehirns und dann oft in Verbindung mit vollkom— mener oder un vollkommener Lähmung anderer Glieder, ſehr oft mit Atrophie und Verkürzung der ganzen Ertremi: tät oder einer ganzen Körperhälfte. So habe ich einen Fall behandelt, wo ein Klumpfuß mit Verkürzung des Un— terſchenkels nach einer Gehirn-Entzündung ſich eingeſtellt hatte, als das Kind ein Jahr alt war. Die Extenſoren blieben gelähmt nach der Wiederherſtellung der Form des Fußes. Einen andern Fall, wo nach dem Scharlach ſich ebenfalls im erſten Jahre ein Varus des rechten Fußes und Atrophie des linken Armes ausgebidet hatte. Einen dritten Fall habe ich behandelt, wo ſich auch im erſten Jahre nach einer Lungenentzündung mit Kopfaffection, Klumpfuß, und unvollkommene Lähmung des Arms derſelben rechten Seite eingeſtellt hatte, und wobey die Geiſtesfähigkeiten ſehr zu— rück geblieben waren. Einen vierten Fall von angebornem Klumpfuß der rechten Extremität habe ich ganz kürzlich bes handelt, womit eine Ptosis des rechten obern Augenliedes verbunden war. Das fo häufige Vorkommen des Uebels an bepden Era tremitäteu zeigt ebenfalls mit Beitirımtheit auf das Rücken⸗ mark als eigentlichen Urſprung des Uebels. So ſeben wir auch in Folge des Pottiſchen Uebels und bey unvollkomme— nen Lähmungen nach Erſchütterungen oder Verletzungen der medulla spinalis ein gänzliches Vorwalten der Flexoren. Daß der Fuß gerade am meiſten in Folge ſolcher Af: fectionen Contracturen erleidet, iſt ſehr leicht daraus erklär— lich, daß nirgends ein ſolches Mißverhältniß zwiſchen der natärlichen Stärke der Flexoren und Extenſoren Statt fin: det als eben hier. Indeß kommen ſolche Contracturen bes kanntlich auch au andern Gliedern vor. So iſt mir ein loren. und permanent find. 998 Knabe von 11 Jahren bekannt, bey dem in Folge eines angebornen Waſſerkopfes 2 Klumpfüße und eine Contractur beyder Kniegelenke Statt finden. Eine unvollkommene Lähmung beyder Arme, welche nach der Geburt beftand, hat ſich mit der Abnahme des Waſſerkopfes allmählich ver— Der Knabe ſtammelt außerdem, ſeine Geiſteskräſte indeß ſind vollkommen entwickelt für ſein Alter. Die mebr oder minder vollſtändige Aufhebung des Ein— fluſſes der Willenskraft auf die Bewegung des Gliedes, welcher allein die Extenſoren gegen das natürliche Ueberge— wicht der Flexoren unterſtützt, erlaubt nun dieſen letztern in einer beſtändigen Contraction zu verharren. Wie leicht nun ſolche Contractionen habituell und zu Contracturen wer— den, lehrt uns die tägliche Erfahrung bey der Behandlung der Knochenbrüche. Es bleibt daher auch der Klumpfuß zurück ſelbſt wenn die Urſachen, welche ihn hervorbrachten, Entzündung im Gehirn oder Rückenmark, blutige oder wäſ— ſerige Extravaſate zu wirken aufgehört haben. Solche Ano— malien des Nerveneinfluſſes auf die Extremitäten werden vielleicht in vielen Fällen auch bedingt durch Unregelmäßig— keiten in der Entwicklung des Gehirns und Rückenmarks, oder unregelmäßige Lagerungen der ſeröſen Flüſſigkeit, die im Gehirn und Rückenmark enthalten iſt, und zu deren Bildung und Functionen bepträgt. — Die Stellung der Füße im Mutterleibe iſt allerdings der Entſtehung der Klumpfüße günſtig, da ſich dieſelben gewöhnlich in ſtarker Flexion befinden, wobey die Biegung der Kniegelenke den Anſatzpunct des Tendo Achillis dem Urſprung der gastro- cnemii noch außerdem näher bringt, alſo die Contraction der Wadenmuskeln begünſtigt. Es würde indeß gewiß un— richtig ſeyn, wenn man aus dieſem Umſtande allein die Entſtehung der Klumpfüße erklären wollte, da man alsdann annehmen müßte, daß die Füße unveränderlich in derſelben Stellung verharrten, da doch ihre Bewegung gewöhnlich ſehr lebhaft iſt. Klumpfüße müßten alsdann auch viel häu— figer ſeyn und beſonders vorkommen bey Umſchlingung der Nabelſchnur um den Fuß, was nicht der Fall iſt. An ein Einklemmen der Füße in dem ſo empfindlichen Uterus iſt natürlich nicht zu denken. Aus den eben angeführten Bemerkungen ergibt es ſich nun, warum wir in vielen Fällen, wo die Producte der Inflammation im Nervenfpftem durch die Reſorbtion ents fernt ſind, und die Leitungsfähigkeit der Nerven wieder hergeſtellt iſt, wo Unregelmäßigkeiten in der Nervenent- wicklung ſpäter wieder ausgeglichen find, durch Wiederher- ſtellung der mechauiſchen Verhältniſſe die Extremität zur Integrität zurückzuführen im Stande ſind. In andern Fäl⸗ len dagegen, wo eine unheilbare Lähmung der Extenſoren eingetreten iſt, oder wo während der langen Ruhe dieſelben atrophiſch geworden oder in Adipoeire verwandelt find, be⸗ ſchränkt ſich unſere Hülfe darauf, die Stellung des Fußes zu verbeſſern und durch mechaniſche Apparate die verlorne Kraft der Extenſoren zu erſetzen. Solche Fälle kommen allerdings vor, obgleich Delpech behauptet, daß die Läh⸗ mung der Extenſoren immer nur ſcheinbar ſey. Wir dürfen wenigſtens dieſe Bemerkung nur auf die angebornen Klump⸗ füße beziehen, deren Urſachen vermuthlich weniger heſtig Eine unvollkommene Heilung haben wir daher zu befürchten, wenn der Klumpfuß ſehr bedeu⸗ 999 tend, das Subjekt ſchon alt und die ganze Extremität ſehr im Wachsthum zurückgeblieben iſt. In ſolchen Fällen wird der Fuß wenigjtens niemals den gefunden im Wachsthum einholen. i Da mir gleich beim Anfang meiner Praxis ein Fall von Klumpfuß vorkam, bei welchem die vorwaltende Con— traction der Wadenmuskeln ſehr in die Augen ſpraug, und bei dem der ſcarpaiſche Apparat ſchon ohne Erfolg war angewandt worden, ſo ließ ich den gegenwärtigen Appa— rat conſtruiren, der mir beſſer als alle andern mir bekann— ten Apparate der Indication zu entſprechen ſchien, die Wa— denmuskeln zu verlängern, der zugleich der Einwärtskeb— rung des äußeren Fußrandes kräftig entgegenwirkt, und deſſen ich mich nachber mit ſtets gleichem Erfolge bedient habe. Bedeutende Klumpfüße mit denen der Patient lange gegangen iſt, wobei die Zehen und der Metatarſus eben- falls ſtark nach einwärts gedrückt ſind, erfordern vor der Anwendung dieſes Apparates eine längere Ruhe des Glie— des, Bäder und zertheilende Einreibungen, um die Schwie— len zu entfernen und die Unfchwellung des Fußgelenkes, die in der Regel mit älteren Klumpfüßen verbunden iſt, vers ſchwinden zu machen, fo wie auch öſters widerholte zweck— mäßige Manipulationen, brette befeſtigen läßt. Vor der Anlegung der Maſchine legt man einen Schnürſtrumpf an, oder umwickelt den Fuß mit einer feinen weichen Vinde, damit kein ungleich: mäßiger Druck ausgeübt werde, darüber einen eng anſchlie— ßenden feinen wollenen Strumpf. Man befeſtigt alsdann den Fuß auf dem Fußbrette, wobei die Befeſtigung der Ferſe beſondere Aufmerkſamkeit erfordert, vermittelſt des über den Enkeln liegenden Gürtels, welcher recht weich ge— polſtert ſevn muß, damit die Ferſe ſich nicht wund ſcheu— ert. Man zieht alsdann den innern Fußrand herab, in— dem man eine Schnur, die an die innere Seite des Fuß— brettes befeſtigt iſt, auf die Walze hängt, und dieſe jo lange umdreht, als die Natur es ohne Schmerzen zu empfinden ertragen kann, wobey man ſehr bald dahin kommt, daß man den innern Fußrand etwas tiefer als den äußeren ſtellt. Man ſchraubt alsdann den Schieber ſeſt, lößt die kleine Schnur, und erhebt alsdann die Fußſpitze durch An— ſpannung der andern Schnur, wodurch der Fuß extendirt, die Ferſe alſo herabgezogen, und die Wadenmuskeln ver— längert werden. Da die Spaunung der Wadenmuskeln bald nachzugeben pflegt, ſo müſſen die Umdrehungen der Walze von Zeit zu Zeit vermehrt werden, damit die Schnüre beſtändig in einer gelinden Spannung bleiben. Um der oft Statt findenden Einwärtskehrung des Ballens entgegen zu wirken, laſſe man den vordern Gurt unter dem Fuße weg über den Ballen nach der äußeren Seite des Fußbret— tes laufen, wo man ihn anſchnallt. Im Anfange, ehe der Fuß ganz in die Are der Extremität zurückgeführt werden kann, und ehe Muskeln und Sehnen vielleicht ſich von ih— ren falſchen Adhäſtonen gelößt haben, macht man langſame Fortſchritte in der Verlängerung der Wade, die ſpäter je— doch immer raſcher werden. 7 Zum Gebrauche der warmen Bäder, der Einreibungen von fettigen und fpirituöfen Mitteln und zu Manipulatio⸗ nen kann ich während des Gebrauchs dieſer Maſchine nicht rathen, da ich mich überzeugt habe, daß dieſe die Haut bis der Fuß ſich auf dem Fuß⸗ 1000 zu weich machen, und die Contraction der Wadenmuskeln zu ſehr hervorrufen; daher man nach der Wiederanlegung der Maſchine die Fußſpitze nie ſo hoch wieder heben kann, als ſie ſchon gelangt war. Dieſer Uebelſtand iſt beim Ge— brauche der ſcarpaiſchen Maſchine weniger in die Augen _ fpringend, indeſſen macht auch Scarpa keinen Gebrauch von Bädern und Einreibungen; erſt Jörgs Empfehlun— gen haben ſie in die Praxis eingeführt. N Iſt der Fuß vermittelſt dieſer Maſchine in ſeine nor— male Richtung zurückgeführt, ſo laſſe man den Patienten anfangen, in einem Stiefel zu gehen, der allen Indicatio— nen wie die Maſchine entſpricht. Früher iſt alles Auftreten von Nachtheil, dann aber befördert es dee gänzliche Wie- derherjtelung durch Uebung der Extenſoren, welche kräfti— ger als alle jpirituöfen Einreibungen, die dann wohl auch an ihrem Platze ſind, wirkt, um durch Herabziehen der Wadenmuskeln bei manchen Stellungen, die man den Pas tienten vorzugsweiſe annehmen läßt. Man muß dann förm— liche Gehübungen mit dem Kranken vornehmen, und ihn häufig erinnern. 2 Der Stiefel, den ich ſpäter tragen zu laſſen empſehle, kann in leichteren Fällen, wo die Brücknerſche Binde oder Einwickelungen von Heftpflaſterſtreifen nicht ſchon zur Eur hiureichen, allein die Heilung bezwecken. Der ftäblerue Stab, der am Unterſchenkel in die Höhe ſteigt, hebt die Einwärtskehrung des äußeren Fußrandes, die Schraube am Fußgelenke hebt die Fußſpitze und drückt die Ferſe binun: ter, verlängert alſo die Wadenmuskeln; die feitliche Bewe— gung der Fußſohle nach außen hält die Einwärtskehrung des Ballens. Su irgend bedeutenderen Fällen rathe ich nicht zur An— wendung der Stiefelartigen Apparate, da der Fuß in den— ſelben leicht eine fehlerbafte Lage annimmt, und ſich wund ſcheuert. Daß dieſe Apparate mit leichten Modificationen eben ſowohl bei Valgus und Pes equinus als beim Varus zu gebrauchen find , leuchtet ſchon aus ihrer Conſtruction ein. Man wird meinen Apparaten vielleicht zum Vorwurfe machen, daß fie nicht durch elaſtiſche Kraft wirken wie der Scarpaiſche. Es würde ſehr leicht ſeyn, mit denſelben Glajticität zu verbinden; indeß, fo ſehr ich auch bei der Behandlung der Rückgrathsverkrümmungen die Federkraft für nöthig halte, ſo wenig leuchtet mir ihre Nothwendig— keit bey der Behandlung der Klumpfüße ein, wo es nur darauf ankommt, eine Muskel- und Sehnenpartie auszu— dehnen, und ſo lange im ausgedehnten Zuſtande zu erhal— ten, dis die Extenſoren ſich wieder bis auf den gehörigen Punct contrabirt, und die erſchlafften Ligamente wieder Feſtigkeit bekommen haben. Elaſticität iſt um lo weniger erforderlich, da die auszudehnenden Theile, Muskeln, Seh- nen und Zellgewebe ſelbſt eine große Elaſtieität beſitzen, welche vollkommen hinreicht, um der todten Kraft bis auf einen gewiſſen Punct nachzugeben, ohne Schmerzen zu er— leiden. Die elaſtiſche Kraft wirkt allerdings fanfter, indeß nur weil ſie ſchwächer wirkt; daher die Fortſchritte, die man an der Zahl der Drehungen genau beobachten kann, weit ſchneller durch todte Kraft erfolgen. Ein großer Vor— theil der unelaſtiſchen Apparate beſteht auch darinn, daß 1001 fie viel leichter zu verfertigen find und geringere Koſten verurfachen als die elaſtiſchen, die nur von guten Künſt— lern gearbeitet werden können, während jene Apparate jeder Schloſſer verſertigen kann. Uebrigens bediente ſich auch Wer in der Heilung der Klumpfüße ſo glückliche Venel unelaſtiſcher Apparate, und auch Delpech macht nur in ſolchen Fällen von elaſtiſchen Gebrauch, wo eine große Rigidität der Thelle entzündliche Zufälle bei Anwendung todter Kraft herbeyführt, wo alſo nur eine ſehr geringe Kraft angewendet werden darf. Ich enthalte mich übrigens jeder Kritik anderer Ap— parate, da ich die meinigen nicht als für alle Fälle paſ— ſend und nothwendig angegeben habe, ſondern ſie nur als einfach und kräftig zu gleicher Zeit für werth gehalten habe, der verehrten Verſammlung vorzulegen. b) Die Conſtruction des Fußbrettes meiner Klumpfuß— maſchine, welche jedes beliebige Schrägſtellen des Fußes möglich macht, hat mich auf die Idee gebracht, denſelben Mechanismus bei einem Apparate zur Erhaltung perma— neuter Extenſion für Brüche des Unterſchenkels anzuwenden, der ſich dadurch ganz beſonders zur Anwenduug bei Brü— chen der Fibula dicht oberhalb dem malleolus externus mit Dislocation der Tibia nach innen und des Fußes nach außen eignet. Der Dupuptrenifche Verband, deſſen ſich die meiſten Wundärzte jetzt ben dieſem Falle zu bedienen pflegen, wird bekanntlich von vielen Kranken gar nicht er— tragen, weil der Druck, den er ausübt, nicht hinlänglich vertheilt iſt, und er der Bruchſtelle ſehr nahe angebracht werden muß. Daſſelbe läßt ſich von dem Gebrauche einer langen, über den Fuß hinausreichenden Schiene an der äußern, und einer kürzern an der innern Seite behaupten. Dieſen Uebelſtänden wird bei meinem Apparate dadurch abgeholfen, daß die extendirende Kraft auf den ganzen Fuß vertheilt wird, durch deſſen ſchräge Stellung man auf das vollkommenſte ſeiner Neigung nach außen zu fallen entge— genwirken kann. In einem Falle habe ich bereits Gelegen— heit gebabt, mich des Apparates mit dem beiten Erfolge zu bedienen. Um dieſem Apparate einen allgemeineren Nutzen zu geben, habe ich eine Einrichtung zuf permanen— ten Extenſion für den Oberſchenkel, und zur Bewerkſtelli⸗ gung eines doppelten Plani inclinati deſſen Benutzung für viele Brüche der untern Extremitäten, von ſo unbezweifel— ter Wirkſamkeit iſt, hinzugefügt. Es eignet ſich derſelbe daher für die ſämmtlichen Fracturen der unteren Extremi— täten, ſo wie auch für die Trennung der Achilles-Sehne, wenn fie mit einer Wunde complicirt iſt. 1. Da dieſer Apparat feinen Stützpunct für die Contra— Extenſion auf der Tuberositas ossis ischii nimmt, fo theilt er mit denen von Sauter, Koppenſtädter und Umesburpy den Vortbeil, weniger unbequem für den Kranken zu ſeyn, und nicht ſo leicht Excoriationen zu ver— urfachen als die Apparate, welche auf dem Perinaeo ihren Stützpunct nehmen. E Bei Brüchen des Oberſchenkels müſſen dem Apparate 5 Schienen und ein Beckengürtel hinzugefügt werden, ver— mittelſt deſſen man den overen Theil der Maſchine gegen die Tuberoſität angedrückt erhält, und das Becken an allen Iſis 183 1. Heft 9. x 1002 Verſchiebungen hindert durch Gurte, welche an der Mas trage oder Bettſtelle mit Schnallen beſeſtigt werden. (Für die Excretio alvi ſorgt man am beſten durch einen ſeitlichen Ausſchnitt in der Matratze, den man durch ein Kiſſen wie— der ſchließt, wann der Patient ſich exonerirt bat.) Man beſeſtiget dann Fuß und Unterſchenkel, und bewerkſtelliget die Extenſion des Oberſchenkels in der ausgeſtreckten Lage, die man dann nach Willkühr in die gebogene verwandeln kann. Bey Brüchen des Unterſchenkels geſchieht die Exten— ſion mit Hülfe der Walze und des beweglichen Fußbrettes in der halbgebogenen Lage, um dadurch den ganzen Ober— ſchenkel als Contra-Extenſtonspunct zu benutzen. Die übrige Anwendung des Apparates geht vollkommen aus ſeiner ein— fachen Conſtruction hervor. c) Obgleich ich vollkommen die Begründung des Vor— wurfs fühle, den man den deutſchen Chirurgen gemacht hat, daß ſie ihr Heil zu ſehr in den Erfindungen von Ap— paraten ſuchten; ſo kann ich dennoch nicht umhin, Sie mit einem dritten von mir erfundenen Inſtrumente bekannt zu machen, da ſich daran eine Beobachtung knüpft, die bis jetzt iſolirt daſteht, und die eine ſolche Erfindung dringend erheiſchte. Es betrifft dieſer Fall die Einrichtung einer verrenkten Kinnlade am 25. Tage. Amalie E. aus E., 23 Jahr alt, Dienſtmädchen verrenkte ſich am 7. Man 1829 beym Gähnen die Kinnlade an beyden Seiten. Der Hausarzt verkannte den Fall und hielt das Offenſteben des Mundes für Folge eines Krampfes, und behandelte denſelben 4 Wo— chen lang mit Einreibungen, Sinapismen ꝛc. Erſt dann wurde von einem andern Arzte die Luxation erkannt, und die Reduction von ihm und ſpäter von 4 oder 5 andern zum Theil ſehr robuſten Aerzten verſucht. Da aber dieſe Verſuche die Condyli nicht einmal zum weichen brachten, ſo kam ich auf die Idee, ein eigenes Inſtrument zur all— mähligen Trennung der Adhäſionen, welche vermuthlich die Gelenkköpfe ſchon eingegangen, und zur Ermüdung der Muskeln verfertigen zu laſſen, welches den 35. Tag nach entjtandener Luxation angewandt wurde. Die untere Zahn— reihe ſtand damals etwas über 2 Zoll von der obern, bepde waren über einen Zoll von einander entfernt; die Lippen konnten ohne Anſtrengung einonder genähert werden, die Sprache war ſchon ganz deutlich wieder geworden, das Kauen ging nur ſehr unvollkommen vermittelſt der letzten Backenzähne, das Schlucken indeß volkommen leicht. Die Vertiefungen vor den Ohren waren ſehr deutlich, und Ent— zündungsgeſchwulſt gar nicht mehr zugegen. Ich brachte das Inſtrument geſchloſſen ſo ein, daß der kleine Rand der obern Platte hinter die letzten Backenzähne des Oberkiefers zu liegen kam, und öffnete es dann durch Anfangs raſchere, und bey zunehmendem Widerſtande langſamere Umdrehun— gen der Schraube, indem ich zuletzt zwiſchen jeder Viertels— Umdrehung einige Augenblicke wartete bis die Schmerzen, welche dadurch hervorgebracht worden, nachgelaſſen hatten. Bey den letzten Umdrehungen hörte man ein eigenes knar— rendes Geräuſch, als ob ſich Adbäſionen plötzlich gelötzt hätten. Als die Entfernung beyder Platten etwa auf 3 Zoll gekommen wor, verurſachte auch die geringſte Drebung der Schraube fo lebhaften Schienz, deß ich von weiterer Extenſion ableſſen mufzez ich ließ des Juſt nent daun 4 1005 moch einige Minuten liegen, fo daß die ganze Exkenſion 4 Stunde dauerte, nahm daun das Juſtrument raſch heraus und der mir aſſiſtirende De. Wellhauſen machte dann mit umwickelten Daumen das gewöhnliche Manoeuvre der Einrichtung, welches mit einer mäßigen Kraftauſtrengung gelang, indem ich ſelbſt durch unmittelbaren Druck auf die Gelenkköpfe deren Zurückweichen beförderte; die Einrichtung geſchah ohne alles Einſchnappen, auch ſtand in Folge der Muskelerſchlaffung die untere Zahnreihe noch etwas vor der oberen, was ſich erſt nach einigen Stunden merklich änderte. Erſt am dritten Tage hatte die untere Zahareihe ihren normalen Stand hinter der obern wieder eingenom— men. Die Patientinn erhielt ſchnell den vollkommenen Ge— brauch ihrer Kinnlade wieder, und hat bis jetzt keine neue Verrenkung erlitten. Dieß Inſtrument wird ſich für ſchwer einzurichtende Luxationen des Unterkiefers auch dann eignen, wenn nur ein Condylus verrenkt iſt, da der nicht ausgerenkte Kopf eine weitere Entfernung der Unterkinnlade erlaubt, als zur gehörigen Extenſion des verrenkten nöthig iſt. Späterhin erfuhr ich, daß ſchon eine ähnliche Erfin— dung von Junke exiſtire, die indeß weniger zweckmäßig zu ſeyn ſcheint, da die Ausdehnung nicht, wie an dem mei— nigen, vermittelſt einer Schraube, ſoudern vermittelſt der bloßen Kraft der Hände bewerkſtelligt wird. Die gänzliche Einrichtung der Kinnlade kann mit die— ſem oder dem Junki'ſchen Inſtrumente allein nicht gelin— gen, da die Kinnlade nicht bloß nach unten, ſondern auch etwas nach vorn gedrückt wird, und ein Zurückſchieben der Kinulade während der Extenſion nicht möglich iſt. Es ſcheint mir daher, daß meine Art der Anwendung die ein— zig anwendbare ſey. Indem ich mir die Freiheit nehme, Herren Dr. Fricke zu erſuchen dieſe Exemplare meines speculum und meines Apparates für Fracturen der untern Extremitäten der Samm— lung des Krankenhauſes hinzuzufügen, bitte ich ihn zugleich damit Verſuche anſtellen zu wollen und dieſelben bey vor— kommender Gelegenheit dem wundärztlichen Publicum mit- zutheilen. 120) Behre aus Altona ſtellte ein Kind vor, bey welchem er die Heilung einer zerſtörenden noma durch Ap plication des natron chloricum in der concentrierten Form. einer Paſta bewerkſtelligt hatte. Großer Subſtanzverluſt hatte indeſſen wegen zu ſpäter Anwendung des Mittels, nicht vermieden werden können. Cin Theil der Oberlippe war zerſtört und mit dem Zahnfleiſch der übrige Theil verwachſen. Es fol ein Transplantions-Verſuch in dieſem Falle gemacht werden. 130) Eine Abhandlung des Dr. Dohrn über das norddeutſche Marſchfieber der Küſtenlaͤnder im J. 1826 wurde vorgelegt. Das merkwürdigſte pathologiſche Phänomen der neues ſten Zeit iſt unſtreitig die große Epidemie, welche unter dem Namen des Marſchfiebers in den holländiſchen und deutſchen Küſtenländern ſo große Verheerungen angerichtet hat. Es find nun vier Jahre ſeit dem Entſtehen dieſer 1004 Seuche verfloſſen. Das plötzliche Verbreiten fo wie das ebeu fo ſchuelle Verſchwinden ihrer hervorſtechendſten Symp— tome wurde die Veranlaſſung, daß die Beobachter derſel— ben ſchon frühzeitigen Grund fanden, ihre Erfahrungen hierüber in öffentlichen „Mitebeilungen dem Publicum zu übergeben. Wenn man indeß die krankhaften Phänomene der Folgezeit mit jenen frühern in Vergleichung bringt, ſo ſcheint uns dieſe Zuſammenſtellung zu ergeben, daß beide mit einander in einem engen Zuſammenhange ſtehen, und daß erſt jetzt eigentlich die Zeit gekommen iſt, wo man den Cyclus jener epidemiſchen Erſcheinungen als geſchloſſen bes trachten, und die Epidemie in ihrer Totalität überſchauen könne. Wir glauben daher, daß jene Beſchreibungen noch eines Nachtrages bedürfen, um ein vollſtändiges und um— faſſendes Bild der Epidemie zu geben, zu welchem Ende wir denn folgende kurze Umriſſe aus den Beobachtungen hernehmen, wie die an der Weſtſee und an der Eyder g legenen Diſtriete für uns dargeboten haben, wünſchend, day auch aus andern Gegenden, in welchen der Gang der Epi— demie ſich dazu geeignet, nachträgliche Mittheilungen an das Publicum gelangen mögen. Als gegen das Ende des Jahres 1826 die bekannten Zeichen der Epidemie verſchwanden — remittirende und in— termittirende Fieber mit ſtarkem Froſt, brennender Hitze, freiwilligem ſchwarzen Erbrechen, ſchwarzen Durchfällen, gelber Farbe der Haut, Stechen und Anſchwellung der Milz, Kopffchmerzen und ſow. — reihten ſich unmittelbar an dieſe mit dem Beginnen des Winters die biliöſen Ent— zündungen der Bruſt und dauerten mit ziemlicher Heftigkeit bis zu dem Monate July des folgenden Jahres 1827, in welchem ſie wieder von der eigentlichen Urform der Seuche verdrängt wurden. Das remittirende Fieber mit grünem Erbrechen, grünen Ausleerungen, Schmerz und Geſchwulſt in den Praecordien, jedoch weniger ſtarken Gehirnaffectio— nen, wurde wieder allgemein, zumal unter denen, welche das vorige Mal verſchont geblieben waren, löſete ſich in den letzten Monaten in den intermittirenden Typus auf und ging nach der ſchon bekannten Reihenfolge, mit dem Ein— tritt“der Kälte wieder in biliöſes Seitenſtechen und Blut— huſten über, bis die Monate Auguſt und September (187%) die Seuche wieder in ihrer reinen Geſtalt als gaſtriſches remittirendes Fieber mit grünem gallichten Erbrechen und Durchfällen, Schmerz, Völle und Aufgedunſenheit in der N Herzgrube, jedoch obne Cerebralaffection beurkundeten. Der übrige Theil des Jahres verging wieder unter den Erſchei— nungen der intemnittirenden Fieber mit gallichten Ergie— ßungen, und eben dieſe eröffneten auch in Verbindung mit Seitenſtechen und blutigem Auswurfe das folgende Jahr, 1829, dauerten während der Wintermonate bis noch ein— mal die eigentlichen Repräſentanten der Seuche, die Mo— nate July, Auguſt und September die eben ſo bekannten, als gefürchteten Zeichen der Fieber, das bittere, gallichte Erbrechen, die Beklommenheit und Spannung in der Herz- grube, der Reihe nach wieder zurückführten, und gegen den Herbſt wieder mit kalten Fiebern vertauſchten. Die letzten der Epidemie angehörigen Zufälle, brachte nun noch der folgende kalte Winter. Entzündliche Zufälle der Bruſt mit gallichter Grundlage kamen nochmals wieder zum Vorſchein, dauerten bis mitten im Jahre und erſt mit ihrem Verz 4 1 1005 ſchwinden bat ſich die eigentliche Spur der Seuche nicht weiter gefunden. Zwey Umſtände machen es noch außerdem beſonders erforderlich, die Dauer der Epidemie ſo weit hinauszuſetzen. Einmal die fortdauernd große Zahl der Kranken, die etwa im erſten Jahre den 5. im zweyten den 10, im dritten den 12. und im vierten den 16. Theil der Bevölkerung ausma— chen konnte; und ſodaun der fortdauernde Einfluß der epi- demiſchen Conſtitution auf die ſporadiſchen Kranken. Im erſten Jahre verſchwanden alle übrigen Krankheiten vor der Seuche; mit dem zweiten kamen die vertriebenen Krank— heiten, Scharlach, Keuchhuſten und Nervenfieber zwar wie— der zum Vorſchein, aber alle mit vorherrſchendem, theils remittirenden, theils intermittirenden, biliöſen Character. Im 3. und 4. Jahre der Epidemie ließen ſich wieder neue verſchiedenartige Krankheiten ſehen, aber bis zum gegen— wärtigen Augenblick hat ſich ihnen noch ein biliöſer An— ſtrich beygemiſcht. 74 Alle diefe Phänomene der Epidemie haben wir unſers Erachtens theils der großen Ueberſchwemmung des Jahres 1825, tbeils und beſonders jener großen Hitze von 1826 zu verdanken. Wir ſind der Meinung, daß ſeit jener Zeit eine eigene Krankheitsconſtitution, die gaſtriſch-biliöſe unter uns herrſchend geworden, und daß alle Krankheiten der letztern Jahre ihren Urſprung und ihren Character hieraus genommen haben. Vermuthlich iſt dieſe Krankheitsconſti— tution durch das Vorwalten eines kohlenwaſſerſtoffhaltigen Miasmas in der Atmoſphäre gebildet und bis gegenwär— tig, wenn gleich mit geringerer Kraft unterhalten worden. Wir halten es aber auch für ausgemacht, daß die Epide— mie, wenn gleich aus miasmatiſchen Urſachen gebildet, den— noch im Verlauf durch contagiöſe Einflüſſe erweitert wor— den, eine Meinung, welche außer den vielfachen Beobach— tungen der perſönlichen Uebertragung auch den Umſtand begünſtiget, daß in den copiöſen gallichten Excretionen, die wir als das Vehikel der Anſteckung betrachten, daſſelbe kohleuwaſſerſtoffhaltige Princip vorwaltet, welches die At— moſphäre zur Erzeugung der Epidemie qualificirte. Wir glauben noch gegenwärtig, fo wie es früher un— ſere Anſicht geweſen iſt, daß das Weſen dieſer Krankheit in einer exceſſiven Thätigkeit der Galle bereitenden Organe, am meiſten der Milz, und zwar in einem entzündlichen Zuſtande derſelben zu ſuchen ſey, welches letztere wir je— doch nur auf den Anfang nicht aber auf die folgenden Jahre der Epidemie beziehen wollen. Das re- und intermitticende Fieber, welches die Epidemie begleitete, können wir indeß nicht als die primäre, zunächſt aus den epidemiſchen Ein— flüſſen bervorgegangene Erſcheinung betrachten, ſondern müſſen vielmehr dieſes als bloßen Reflex des krankhaften Zuſtandes anſehen, in welchen die Gallenbereitenden Or— gaue und zumal die Milz durch die miasmatiſchen Einwir— kungen verſetzt worden. Das erſte Jahr der Epidemie bat ungeachtet feiner großen Heftigkeit aus der großen Krankenzahl nicht ſo viele Sterbefälle gebracht, als jedes der folgenden. Eines Theils möchte dieſes daber kommen, weil im erſten Jahre die heilſamen Kriſen durch die freie Thätigkeit der Natur viel leichter erfolgten, und ſodann hat es uns geſchienen, als 1006 wenn die epidemifche Conſtitution, in Verbindung mit der ſtrengen Kälte dieſes Winters, eine ſo allgemeine Schwä— chung der Lebenskraft zu Wege brachte, daß bey gleichem Grade der Krankheit der Organismus viel weniger im Stande war, den krankhaften ſchädlichen Einwirkungen Widerſtand zu leiſten. Wenn gleich die Epidemie nicht mehr neu und die In— dicationen ſchon bekannt waren, fo müſſen wir doch geſte— hen, daß das Heilungsgeſchäft weit ſchwieriger geweſen, als in dem erſten Jahre, wo ein exſpectatives Verfahren faſt die halbe Cur ausmachte. Wir läugnen es nicht, daß wir oft in Verlegenheit geweſen ſind, das Maaß und den Gang der nöthigen Ausleerungen zu beſtimmen. Um die exceſſive Thätigkeit der Galle bereitenden Organe zu be— ſchränken, haben wir außer dem Salmiak kein paſſendeees Mittel gefunden, als die China. Geleitet durch die An— ſicht, daß das intermittirende Fieber nur eine fecundäre Er— ſcheinung einer innern Abnormität derjenigen Organe fen, die die Verdauung und die Gallenbereitung beſchaffen, daß die China nur durch Regulirung dieſer Abnormität und nicht etwa durch eine ſonſt angenommene Nervenvermittlung den intermittirenden Typus aufhebe, haben wir dieſes Mittel in Gebrauch gezogen, und glauben nach dieſer Anwendung, daß wir nicht mit Unrecht der China dieſe Wirkung bey— legen. Aus dieſem Gefihtspuncte haben wir das Mittel auch benutzt bey andern verſchiedenartigen Zufällen, ja fogar bey Lähmung und Schlagfluß, bey Blutſpeien und Seitenſtechen, ſobald wir merkten, daß ſich ihnen ein bilös ſer und intermittirender Anſtrich beygemiſcht hatte, und wir dieſe als ein Eigenthum der Epidemie betrachten muß— ten; ja wir glauben gefunden zu haben, daß wir in ſol— chen Fällen dieſes Mittel durch kein anderes erſetzen konnten. Daß wir zur Wiedererlangung der verlornen Kräfte kein anderes Mittel nöthig hatten, als eben dieſes und auf ſolche Weiſe eine gedoppelte Indication damit erfüllen konn— ten, brauchen wir wohl nicht erſt zu erwähnen. Wir beſchließen die Zeilen mit der Hoffnung, daß der nunmehr bald zuſammen tretende Verein der Aerzte dieſe fo merkwürdige Epidemie zum Gegenſtande einer ausführ- lichen Verhandlung machen, und daß ſachkundige Beobachter angeregt werden, aus den bereits vorhandenen Materialien und aus den ſpätern Erfahrungen ein zuſammenhängendes Ganze zu bilden um ſolches als Geſchichte einer Völker⸗ epidemie zur allgemeinen Kunde zu bringen. a) Die Aufforderung des Dr. Martius aus Erlan⸗ gen eine Unterſuchung der noch dunklen China-Arten an Ort und Stelle zu veranlaſſen, wurde vorgetragen, ohne darüber ferner einen Entſchluß zu faſſen. b) Grahl zu Hamburg ſchickte eine Drackſchrift ein über die Behandlung eines Aneurisma. 8. 16. c) Der bey Arnz und Comp. zu Düffeldorf erſchei⸗ nende anatomiſche Atlas von Profeſſor Weber zu Bonn wird zum Behufe der Subſcription vorgezeigt, —ůů 1007 Siebenter Tag. Freytag der 24. September.“ a) Phyſicaliſch⸗-chemiſches Fach. 131) Zeiſe in Altona, welcher einen ſehr ausgebrei— teten Gebrauch von der Hitze der Dämpfe macht, hatte ge— ſtern ſeine Apparate gezeigt und las heute Erläuterungen darüber vor. 152) Pfaff aus Kiel zeigte zweierley Arten von Sand vor. Der eine rührte aus der ſogenannten Waldemarsquelle im Schleswigiſchen her. Er hatte ein ſehr glänzendes ſchwarzes Anſehen, das von einem Ueberzuge von Braun— ſteinoxyd, womit die Quarzkörner bedeckt waren, her- rührte. Berzelius äußerte die Meinung, daß der Ueber— zug von einem Mangangehalte der Quelle abhängen möchte, der ſich immerfort durch Oxydation ausſcheide. Der andere Sand kam vom Ufer der Elbe, hinter Neumühlen her. Er war Titaneiſen, in kleinen eckigen Körnern, die vom Magnet gezogen wurden. Bei dieſer Gelegenheit zeigte er ein merkwürdiges magnetiſches Eiſen⸗ erz, ein Silicat von Eiſenoxydul, in welchem er einen klei- nen Nickelgehalt gefunden zu haben glaubte. Berzelius bielt es für eine Schlacke, mit der es durch ein geſchmol— zenes Anſehen an einer ſeiner Flächen allerdings Aehnlich— keit zeigte. 155) Neuber aus Apenrade las einen Aufſatz über die Materie und den Urſtoff in ſeinem vierfachen chemiſchen Grundverhältniß, und ſeiner fünffachen Erſcheinungsform. Er wurde ſodann gedruckt vertheilt. 134) Lohſe in Hamburg theilte feine Verſuche über die Abhülfe der Fehler mit, welche ſich bey dem Abdrucke der Landcharten durch die Verſchiebung des Papiers einzu— ſchleichen pflegen. b) Mineralogiſches Fach Hielt keine Sitzungen. c) Botaniſches Fach. 135) Ohlendorff in H. ſprach über die Cultur und Vermehrungsmethode der Pflanzen mit geflügelten Zwei— gen, durch einen von ihm erfundenen Schnitt der Stecklinge. Z. B. der Acacia alata, Carmichaelia australis, Bossiaea rufa. Alle drey neuholländiſchen Pflanzen gediehen in gut verwitterter Heidenerde vortrefflich, lieben vor dem Ent— falten der Blumen viel Waſſer, und verlangen in unſern Gewächshäuſern eine Wärme von 4 — 6 Gr. R. Im Sommer gedeihen fie im Freyen auf Stellagen, in Lohe oder Erdbeeten, am beſten in einer Lage gegen Südoſt. So ſchön und reichlich die Acacia alata auch blüht, fo ſelten bringt fie bey uns reifen Samen. Da ſich dieſe Pflanze auch nicht durch Stecklinge vermehrt, ſo blieb ſie immer noch ſelten, bis Zufall und Aufmerkſamkeit H. O h— lindorff auf eine ſichere Methode brachte, die Stecklinge zum Wachſen zu bringen. 1008 Man muß nehmlich beym Abſchneiden der Stecklings— Zweige den Wulſt, mit welchem die einjährigen Triebe an dem zweyjährigen Holze ſitzen, unberührt laſſen, und das zweyjährige Holz an bepden Seiten etwa 2 Zoll lang ab- ſchneiden. Die Blattflügel werden mit einem ſcharfen Meſ— ſer dicht am Stamme abgeſchnitten. 0 Die Zeit des Stecklingmachens iſt unbedingt im Mo— nat März vor dem Austreiben der jungen Schößlinge. Seit - ſechs Jahren defolgt er dieſe Methode mit dem beſten Er— folge, und wird ſie auch in den Denkſchriften des preuß. Gartenvereins bekannt machen. 156) Siemers in H. erbat fi) nun das Wort, um bey Vorzeigung einiger auf Inſecten- Larven gewachſener Pilze, welche ihm durch Herrn von Winthem mitge— theilt worden waren, folgende Fragen an die Mitglieder der Abtheilung, insdeſondere aber an die Mycologen unter ihnen zu richten. Daß die vorgezeigten kleinen Pflanzen Pilze ſind, zeigt ſich dem bewaffneten wie dem unbewaffneten Auge deutlichz man könnte ſie jedoch noch unterſcheiden in Staubpilze, Haarpilze und Stengelpilze (Clavarien), Bey dieſen Ver— ſchiedenheiten der Form frägt es ſich nun 1) Liegt die verſchiedene Form in der Metamorphoſe des Pilzes, und ſind es nur verſchiedene Entwick— lungsſtufen deſſelben? 2) Hat der Grund und Boden (die Larve oder Puppe des Juſects), auf welchem ſie wurzeln, einen Ein— fluß auf die verſchiedenartige Form? wie z. B. die Aecidien ſich nach den Blättern, auf welchen ſie entſtehen, fo ändern, daß man dieſe ja ſpeciell nach der Mutterpflanze benennt. : 3) Haben die Verhältniſſe, unter welchen ſich dieſe Pilze bilden, Einfluß auf die verfchiedenartige Form? Bey den vorgezeigten Exemplaren waren Feuchtig— keit und Dunkelheit, in welchen die Juſecten-Lar— ven erſtickten, die Gelegenheitsurfachen der Pilz— Ent icklung, und es können nach Belieben ſolche Pilze hervorg bracht werden. Die Mitglieder waren damit einverſtanden, daß die vorgezeigten Exemplare dem Prof. Agardh zur Begut⸗ achtung des Prof, Fries in Lund übergeben würden. Später ſchrieb Agardh, daß Fries dieſe Pilze für Sfauren erklärte und mehrere davon beſchrieben ſeyen in Links Suppl. ad Willdenowii species plant. T. II. p. 112 157) Mertens aus Bremen legte darauf die folgen- den Specimina von Algen vor, welche Dr. Heinr. Mer— tens, ſein Sohn, ihm von Kronſtadt geſchickt hatte. Diefe - Algen waren auf der letzten Reiſe in den Gewäſſern von N. America gefunden worden. Leider verhinderte eine ge— fährliche Krankheit den jungen Mertens das Vorhaben deſſelben, perſönlich der Verſammlung der Naturforſcher und Aerzte beyzuwohnen. 1) Fucus antarcticus Chamisso, Urvillea utilis Bory in Duperren’s Reife. Ein 12“ langes Er: emplar ganz vollſtändig mit Baſis und Endſpitze. * 1009 2) F. pyriferus Linn. Blätter von 5“ Länge und 13° Breite. 3) Die Varietät deſſelben, angustifrons Bory. 4) Lessonia nigrescens Bor y. 5) Fucus Agarum auct. Agarum Gmelini Mer- tens. Wegen feiner Größe und ſonderbaren Form als die merkwürdigſte von den Unweſenden betrachtet. Die Abtheilung dankte dem würdigen Mertens für die Vorzeigung dieſer zum Theil ganz neuen, und von den Mehrſten noch nicht in natura geſehenen Algen, und be— zeugte die lebhafteſten Gefühle für die baldige Geneſung feines Sohnes.“) 158) Von J. Booth aus Flottbeck wurden intereſ⸗ fante Baums und Straucharten, mit folgenden Bemerkun— gen vorgezeigt: A a) Zuvörderſt legte er eine neue Pappel-Art vor, welche er aus Samen, den er vor etwa 6 Jahren aus Philadelphia ohne Namen erhielt, gezogen hatte. — Die Pflanze zeichnete ſich ſchon im erſten Sommer durch ihre vollkommen wellenförmigen Blätter aus. Bey der weiteren Ausbildung im nächſten Jahre bewährte ſich nicht nur dieſe Characteriſtik des Baumes, ſondern er bemerkte auch, daß die dicht am Blattſtiele ſitzenden Drüſen viel hervorragen— der find, als wie bey Populus monilifera, mit welcher übrigens die anderen Kennzeichen dieſer neuen Pappel viele Aehnlichkeit haben. Beſchrieben habe er fie nirgends fin: den können. b) Auch eine aus nordamericaniſchen Samen gewon— nene neue Platane verdient Aufmerkſamkeit; das Blatt iſt handförmig und weitläufig gezackt; der Wuchs mehr ſtrauch- als baumartig, fie darf nicht mit Platanus cu- neata verwechſelt werden, mit welcher beym Vergleich die größte Abweichung augenſcheinlich iſt. — Er halte dieſe für die ſchönſte und zierlichſte aller bekannten Platanen. Geblüht hat der Baum noch nicht, deßhalb iſt es unmög— lich zu beſtimmen, ob man ihn als Species aufnehmen darf. c) Nicht unintereſſant war auch eine’fhöne in hieſiger Gegend vorkommende Eiche; das Blatt iſt regelmäßig ge: zackt, etwas ſtumpf und von lebhaft grüner Farbe; der Baum wächſt gedrungen und iſt blattreicher als Quercus ) Die Zeitungen gaben bald nachher leider die Nachricht von dem am 30. September erfolgten Tode des juͤngern Mer— tens, kurz nachdem derſelbe von ſeiner mehrjährigen wiſ— ſenſchaftlichen Seereiſe zuruͤckgekehrt war. Mertens Ans denken wird in der Geſchichte der akademiſchen Muſeen blei— bend ſeyn, und jeder der ihn kannte, und ſeine vielſeitigen Kenntniſſe zu wuͤrdigen verſtand, wird den Schmerz ſeiner tiefbekuͤmmerten Familie gerne theilen. Seine in der Academie (zu Petersburg, deren Adjunct er war) geleſenen Abhandlungen ſind folgende: 1) Beſchreibung der Ocopleura einer neuen Molluskengattung (bereits gedruckt). 2) Unterſuchungen uͤber den Bau verſchiedener in der See lebender Planarien. 3) Ueber die Anatomie der Ci r⸗ ropeden im allgemeinen und der von Lepas fasciculata insbeſondere. 4) Ueber die Acalephen, erſte Abtheilung. Ueber die Beroiden, zweyte Abtheilung. Ueber die Phyſophoren. Iſis 1851. Hft. 10% 1010 robur und pedunculata. Das Eigenthümliche dieſes Bau- mes zieht die Aufmerkfamkeit ſelbſt des Nichtkenners auf ſich. Man findet unweit des Falkenberges im Hannöveri— ſchen, etwa 3 Meilen von Hamburg, ein Wäldchen beſte— hend aus wenigſtens 1000 alten Bäumen faſt ausſchließlich von dieſer Eiche, die ein Alter von 50 bis 60 Jahren er— reicht zu haben ſcheinen. Er habe keine Frucht an den Bäumen gefunden. d) Auch fand er in Hamburgs Umgebungen vor eini⸗ gen Jahren einen Roß-Kaſtanien baum von merkwür⸗ diger Form. Die Aeſte, der Blattſtiel und ſelbſt die Blät— ter ſind gedreht; auch iſt die Oberfläche des Blattes glät— ter und die Farbe dunkler als bey der gewöhnlichen Roß— Kaſtanie. Er habe mittelſt Reiſer dieſen, wahrſcheinlich eins zig in dieſer Art vorkommenden Baum, den er Aesculus Hippocastanum var. tortuosa nennt, nach dem Flottbecker Garten verpflanzt, wo die jungen Bäumchen dieſelbe Form behielten. e) Eine Spiraea mit wellenförmigem Blatte, die aus ausländiſchen Samen in Flottbeck gewonnen wurde. Der Strauch hat noch nicht geblüht, und die nähere Beſtim— mung muß der Zukunft überlaſſen bleiben. f) Eine ſchöne neue Varietät der Spiraea salicifolia, die in dem Flottbecker-Garten erzeugt wurde. Die lebhaft rothe herrliche Farbe der Blumen, ſo wie der gedrungene Wuchs des Strauches macht dieſe Pflanze nicht nur zu ei— ner der ſchönſten Spiräen, fondern zu einem der erjten Zierſträucher. Unter der Benennung Spiraea salicifolia variet. rubor vividus habe er ihn verbreitet. 9) Er zeigte noch mehrere unbeſtimmte Baum- und Strauchformen, und ſuchte darzuthun, daß der aus Irland eingeführte banmartige Epheu — Hedera arborea — eine wirkliche Species ſey. 139) Hornſchuch trug den Wunſch vor, daß Pflan— zenliebhaber und beſonders die Gärtner es doch verſuchen möchten, die zweifelhaften und hybriden Formen wieder auf die Originalarten zurückzuführen. Herr von Berg hat dieß mit einigen Varietäten der JIris-Arten gethan und berichtete über die erlangten Reſultate. Die Menge der jetzt culti— virten Varietäten und Species von Iris ſollen urſprünglich nur einer Art angehören. Die abgeleiteten (deflexen ) Varietäten liefern keinen ordentlichen keimfähigen Samen. Derſelbe fügte noch hinzu, daß er feine ſchon vor 10 Jahren geäußerte, und ſeitdem vielfach beſtrittene Ber bauptung auch jetzt noch wiederhole, daß nehmlich die Laub- mooſe ſich aus confervenartigen Gebilden entwickeln. H. v. Berg aus Neukirchen erhielt: a) Aus dem Samen der Iris pumila fl. variegato. 1) Iris pumila fl. obsolete purpureo, 2) — clusiana Tausch. i 3) — pumila flore variegato major. 4) — pumila mehrere Abarten, welche ſich ſehr der Iris bohoemica nähern, theils purpurfarbig, theils dunkelblau. b) Aus dem Samen der Iris neglecta Horn. I. ne- glecta nigrescens. 64 1011 ©) Aus dem Samen der Iris plicata 1. Iis plicata aurea. ? variegata (I. variegata B. Iimbata). d) Aus dem Samen der Iris squalens 1. Iris squalens minor. variegata (I. variegata B. Iimbata). ©) Aus dem Samen der Iris pallida major Iris squalens, mehrere Abarten, welche zwiſchen der Iris pallida und der Iris squalens ſtehen. f) Aas dem Samen der Iris sordida Willd. Iris va- riegata (A) Curt. 8 — nn 2. — — g) Aus dem Samen d. Iris bohoemica Iris bohoemica major (sterilis). h) Aus dem Samen der I. variegata B. limbata Feine bedeutenden Veränderungen. — Bey einigen iſt der limbus breiter, bey andern iſt derſelbe nicht goldgelb, fondern weißlich. Bey noch andern fehlt der dunkle Fleck an der Spitze der äußern Blumen-Einſchnitte. 140) Fiſcher aus Petersburg ſetzte feinen Ideen über die Art, wie man eine Holz- Sammlung anlegen müſſe, um ihr wiſſenſchaftlichen Werth zu geben, auseinander, und zeigte zur Erklärung Holzſegmente vor. Flora S. 88. 141) Steinheim in Altona zeigte einen in Ham⸗ burgs Nähe gefundenen Pilz, Daedalea, Pleuropus, stipile laterali, pileo superne piloso, subzonato, dilute flavo, lamellis - subconcoloribns ; truncigenus. Hab. Wandsbecker Park. Beſchloſſe en, dieſe Daedalea durch Agardh an Fries zu überſenden. Dieſer bielt ſie für neu. Die Entdeckung einer jo großen Daedalea in unſern Zeiten if} merkwürdig. d) Zoologiſches Fach. a) Schultze aus Freyburg im Breisgau machte die Bir viſection eines coluber natrix, um die Circulation des Blutes und insbeſondere die verſchiedene Röthe deſſelben in der Lungen-Arterie und Aorte, fo wie in den benden Seiten des Herzens zu zeigen. (Vergl. das Protocoll vom 25. September Nro. 115.). 142) Hornſchuch theilte Notizen über mehrere ſel— tene Vögel Nordpommerns mit, ſo wie die Beſchreibung von Mauſe⸗Neſtern, wobey er die Vermuthung äußerte, daß zwey verſchiedene Arten von Mäuſen ſolche Neſter bil- den möchten. 145) Boie aus Kiel trägt feine Gründe vor, welche ihn zur Aufſtellung und Bildung von Geſchlechtern oder Sippen u. ſ. w. veranlaßten. Er bedauerte, daß ihn Verhältniße verhindert hätten, vom Anbeginn an den Verhandlungen Antheil zu nehmen, und machte einige Bemerkungen über die von ihm in der Isis 1828 S. 350 vorgeſchlagene Methode, die Abtheilun— gen im natürlichen Syſtem zu characterifieren, von deren Zweckmäßigkeit er fortwährend überzeugt ſey, und über welche er das Urtheil anderer zu vernehmen wünſche. — 1012 „Er berührte dabey die Nothwendigkeit, zwiſchen den Gründen, welche zur Aufſtellung einer Sippe, Familie, Ordnung, Claſſe u. ſ. w. veranlaſſen, und den zur Unter— ſcheidung einer ſolchen Abtheilung hervorgehobenen Merk— malen zu unterſcheiden, indem beyde oft mit einander vers wechſelt oder doch nicht gehörig von einander unterfchieden würden. Gründe für die Aufſtellung einer Abtheiluug im natür⸗ lichen Syſtem geben im allgemeinen Aehnlichkeiten in der Organiſation einer Reihenfolge von Weſen an die Hand, ferner die Lebensweiſe, in jo fern fie als Folge jener beob⸗ achtet werden kann und auf das Vorhandenſeyn vielleicht 5 unberückſichtigter Unterſchiede in der Bildung ſchließen äßt. Zur Characteriſtik (Pheriphraſe) jener abſtracten Bes griffe ſollen aber nur Merkmale verwendet werden, die, weil ſie aus den am meiſten in die Augeu fallenden ausge- wählt werden ſollen, äußere genannt werden können. Die relative Wichtigkeit derſelben für die Arten als ſolche kommt dabey nicht in Betracht und werden daher unbes denklich auch Größe und Farbe als Unterſcheidungsmerk⸗ male benutzt werden können, Wichtig iſt jene Characteriſtik bey dem gegenwärtigen Standpuncte der Wiſſenſchaft, beſonders in Betracht der Familien und Sippen, unter denen ſich letztere als die klel— neren Wellen auf dem ſtets gleichförmig bewegten Meere der belebten Weſen auszeichnen, und die Wahrheit des lin⸗ näiſchen Ausſpruches: genus naturae opus bewähren, wenn auch ihre Auflöſung in Arten noch in der Zoologie in glei⸗ chem Maaße mit der fortſchreitenden Ausbildung eines Zwei- ges derſelben ſchwieriger wird. Eben daraus ergibt ſich aber noch mehr die Nothwen⸗ digkeit, ſie zu fixieren und feſtzuhalten. Die Geſchichte der Wiſſenſchaft zeigt indeſſen, daß dieß durch Angabe beſtimmter Merkmale eben ſo wenig erreicht werden könne, als die abftracten Begriffe einer der natür⸗ lichen Reihen ſolchergeſtalt definiert werden könnten. Der Natur analog und daher zweckmäßig ſcheint es aber, auf die vorgeſchlagene Weiſe jene Abtheilungen durch die Angabe von Merkmalen in ungleicher Anzahl zu be— gränzen, dergeſtalt, daß das Vorhandenſeyn der Mehrzahl derſelben über den Platz einer Species im Syſteme ent⸗ ſchieden ſolle. Nach meinen Beobachtungen iſt dieß durch— gängig bey allen natürlichen Sippen u. ſ. w. durch fünf Merkmale oder Phraſen thunlich, die ſich vielleicht dereinſt auf drey werden reducieren laſſen. Beyſpiele find in der Iſis gegeben. g Neu iſt die Methode inſofern nicht, als es nicht leicht eine Wahrheit geben dürfte, die nicht ſchon vor der Pro: mulgation von jeinaud anders empfunden oder angedeutet worden wäre. 144. Sunde vall aus Lund ſpricht über das Vor⸗ kommen der Larve eines neuen Käfers, welcher paraſitiſch im Leibe einer Blatta lebt. 1015 Symbius blattarum, novum genus (nomen graece Zvuf3ıos contubernalis, quia parasiticum insec- tum est.) Die nähere Beſchreibung nebſt Zeichnung der Larve, Puppe, und des vollkommenen Inſectes iſt bereits der Res daction einer neuen ſchwediſchen naturhiſtoriſchen Zeitſchrift eingeliefert, welche diefen Winter in Lund erſcheinen wird. Ich erlaube mir bier nur im Auszuge folgendes vorzu- tragen: £ Die Larve lebt als Eingeweid „Paraſit in den Blatten, auf ähnliche Weiſe wie Tachina, Ichneumon u. d. gl. in Raupen leben. Ich glaube, dieſer iſt das einzige bis jetzt bekannte Beiſpiel dieſer Lebensart unter den Coleopteren; denn die Larve des Drilus lebt doch frey, und ſucht eine Helix nach der andern auf. Horia maculata lebt als Larve nur unter den Larven von Xylocopa, und frißt die eine nach der andern; ebenſo leben wahrſcheinlich die Phipiphori als Räuber in den Weſpenneſtern. Claviger iſt noch nicht genau ') bekannt, und Anthribus der in Coccus-Urten vor⸗ kommt, muß erſt genauer unterſucht werden. Die Meloe leben als äußere Paraſiten wie die Pediculi u. ſ. w. Ich ſah den Symbius mas zum erſtenmal in Calcutta auf dem Schiffe, auf welchem ich mich befand, herumflie— gen; nachher aber während der Rückreiſe ward er auf dem Schiffe äußerſt häufig, und da fand ich auch die Foem. zwiſchen Papier, Kleidern und dgl. herumkriechen, konnte aber noch nicht ahnden, daß beide zuſammen gehörten. Bei dem Tödten einer Blatta germanica erhielt ich ein— mal eine Larve, die dem gefundenen Weibchen eben ſo ähn— lich war, als die Larven von Drilus oder Lampyris ih- ren Müttern gleichen, welches mir zur näheren Unterſuchung Veraulaſſung gab, in Folge welcher ich einige von dieſen Larven in dem Abdomen der noch ungeflügelten Blatten fand. Sie leben da wahrſcheinlich vom Fettkörper und von Flüſſigkeiten, ohne den Tubus intestinalis zu beſchädi— gen, und kriechen aus noch ehe die Blatta Flügel bekommt, wobey dieſe dann aber flirbt. Die ausgekrochene Larve verpuppt ſich an dunkeln Orten zwiſchen Kleidern, Bü— chern ꝛc., und das vollkommene Inſect kommt innerhalb 14 Tagen zum Vorſchein. Ich habe ſowohl Männchen als Weibchen von ganz ähnlichen Puppen auskriechen ſehen, und habe auch die Paarung beobachtet, ſo daß es keinen Zweifel leidet, daß beyde zuſammengehören. Nach der Begattung liegt das Weibchen ganz ſtill, und legt die ſehr kleinen Eper nach allen Seiten herum mit feiner ſehr lang dusgeſtreckten, weichen Legeröhre — wie aber dieſe Eyer oder die jungen Larven in die Blatten hineinkommen, bin ich nicht im Stande geweſen, zu erforſchen. Die Larven beyder Geſchlechter find einander ſehr ähn— lich; nur werden die männlichen nicht ſo groß als die weib— lichen. Sie find alle rund, coniſch, vorn dicker und abge: rundet, mit einem kleinen Kopfe, der ſehr große, weiche, „) ueber die bekannten Arten des Gen. Claviger und ihre Le⸗ bensweiſe haben wir ſehr ſchöne Beobachtungen vom Pfarrer P. W. F. Müller m. ſ. Magaz. der Entomologie von Germar und Sommer. Bd. III. S. 69 fl. kt. 1014 zu Palpen verlängerte Marillen trägt, die Antennen find nur angedeutet. Die ſechs Beine find ſehr kurz und cos niſch. Der ganze Leib iſt hellgrau und klebrig, weßhald ſie an dem Orte wo ſie ausgekrochen ſind, ankleben, und feft ſitzen bleiben, um ſich dort zu verpuppen. Die Puppe ſieht der einer kleinen Tinea oder Pyralis ſehr ähnlich, und hat nicht wie die meiſten Käfer freie Beine, Antennen und Flügelſcheiden. Ein einzigesmal habe ich dieſe Larve auch in einer jungen Blatta americana geſunden; dieſe Art war aber in dem Schiffe ſehr ſelten, während die germanica ſehr häufig vorkam. - Was nun das vollkommene Inſect anbetrifft, fo weicht es eben fo ſehr in Form und Lebensweiſe von allen andern Käfern ab, als es von der andern Seite wieder mit meh— reren, zum Theil ſehr von einander entfernten Gattungen viel Aehnlichkeit beſitzt. Es gleicht im Bau einer Aleo- chara und Lomechusa, fo wie in den Beinen dem Psela- phus, im ganzen aber beſonders Atractocerus und Rhipi- phorus, mit welchem Letzteren er die gefiederten Fühler, fo wie das flügelloſe Weibchen und die Form der Larve einigermaßen gemein hat. Seiner sgliederigen Tarſen mes gen glaube ich ſtebt es am beſten neben Lymexylon; nach den Kennzeichen, welche Latreille angibt, käme es dann zu derſelben Abtheilung wie das Subgenus Atractecerus. b) Winthem fügt zu dieſer Entdeckung eine andere, von dem Vorkommen der Larve der Tachina pacta in dem Leibe von Carabus gemmatus und violaceus. 145. Johnſton aus Edinburg theilt eine Beobach- tung des Herrn Mark jun. mit, nach welcher mehrere Süß— waſſerfiſche, wenn ſie in kleinere Gefäße geſetzt werden, wo das Licht hineinfällt, ihre Farbe verlieren, aber in der Dunkelheit dieſelbe wieder erhalten. Nach Jacobſons Unterſuchung bringt beſonders das reflectierte Licht dieſe Wirkung hervor. a) Zu dieſer Beobachtung hat ein Däne, Herr Sa— geſen das Folgende ſchriftlich eingereicht: In der vorgeſtrigen Sitzung ſagte ein engliſcher Natur forfcher, daß ein Fiſch, wenn man ihn in ein weißes, un- durchſichtiges Gefäß ſetzt (3. B. in eine Schaale), ſeine Farbe verliere und beynabe durchſichtig werde. Dieſem pflichte ich ganz ben; doch habe ich die Bemerkung gemacht, daß der Fiſch durch öftere Reinigung des Waſſers, und beſonders wenn man ihm täglich 1 oder 2 mal reines und kaltes Quellwaſſer gibt, nach einer Zeit von 4 bis 5 Wo⸗ chen ſeine vorige Farbe wieder bekommt. Dieſen Verſuch babe ich bel Cyprinus auratus, und zwar bey einer ſchwar⸗ zen und einer gelben Abart gemacht, wo die ſchwarze Farbe ſich in den erſten 3 Tagen verlor, aber in der ob⸗ genannten Zeit allmählich in ihrem völligen Glanze wieder zum Vorſcheine kam. Ich hade zwey Exemplare genauer unterſucht, ein ab⸗ gebleichtes und ein goldgelbes, und geſunden, daß dieſer Wechſel ſich aufs Blut erſtreckt, indem bei erſterem das Blut weit heller als beim zweiten geweſen. b) Nun aber erlaube ich mir elne Frage vorzulegen, die ich mir, da ich nie Gelegenheit gehabt, mit einem Ana⸗ 1015 tomen darüber zu ſprechen, und ſelbſt kein Gelehrter bin, nicht ſelbſt beantworten kann. Es iſt bekannt daß jeder Fiſch, ſo wie er ſtirbt, auf die Seite fällt, und wenn er anfängt in Fäulniß überzus gehen, ſich auf die Oberfläche des Waſſers erhebt; dieſes erleidet aber, wie ich bemerkt habe, bei denjenigen eine Ausnahme, die in dem Monat Auguſt ſterben; ſie be⸗ halten ihre völlige Farbe bey, und ſtehen wie die lebenden am Grunde des Gefäßes ſo lange bis die Fäulniß eintritt, ſo daß derjenige, der nicht genau auf die Bewegung derſel— ben achtet (das heißt wenn mehrere Lebende bey dem Tod— ten in einem Gefäße ſind), nicht leicht unterſcheiden kann, welcher der Todte iſt. Sehr lieb würde es mir ſeyn, bierüber eine nähere Auskunft zu erhalten. 146. H. Fiſcher aus Moskau gibt eine Auſicht über den Nutzen des Biſams für das Thier ſelbſt, woraus hervorgeht, daß bei der Begattung der Moſchusſaft des männlichen Thiers die weiblichen Geſchlechtstheile gleichſam einſchmiere und den Reitz der Begattung erhöhe; ſomit der Moſchusbeutel zu den Geſchlechtstheilen gerechnet werden müſſe, und mit der Vorhaut und deren Drüſenbildung zu vergleichen ſey. 147. Jacobſon aus Kopenhagen trägt Bemerkungen vor über die Art der Einſaugung bei den Mollusken, nebſt der Darſtellung und Entdeckung des in die weißliche Blutmaſſe aufgenommenen Stoffes. Dieſe Verſuche laſſen ſich bei jenen Thieren wegen der Weiße des Bluts und der laugzamen Circulation beſſer anſtellen als bei rothblü⸗ tigen Thieren. 148. Gray aus London beſchreibt ein neues, zu den Nas getbieren gebörendds Geſchlecht der Säugethiere vom Vorgebirg der guten Hoffnung. Steht dem Genus Lemmus am nächſten. Er nennt es Ctenodactylus und die Art Cten. Massonii. Eine Abbildung davon verdeutlichte die Beſchreibung. — Hierauf theilt derſelbe die Beobachtung mit, daß man die Lage der Zähne bei den Sauriern zu ihrer geographi⸗ ſchen Vertheilung benutzen könne. So fenen die Agamae und Chameleontes, deren Zähne auf dem obern Rande der Kiefer ſtänden, auf die alte Welt beſchränkt, und unter- ſchieden ſich von den ihnen entſprechenden Iguaniden der neuen Welt, wie den americaniſchen Calotes Cup. und den Agämae Harlan, als bei welchen die Zähne am innern Nonde der Kiefer liegen. (Vgl. hierüber Wiegmann in der Iſis und Wagler, was aber Gray noch nicht wiſſen konnte. Es iſt daher intereſſant, daß mehrere zugleich dieſe Beobachtung gemacht haben.) 149. Winthem in H. zeigte eine lebende Spinne von Rio de Janeiro, nehmlich Tomisus Leucosia vor, und 150. Steinheim in Altona einen Embryo von Squalus Acanthias, in welchem der Dotterſack deutlich aus zwey Häuten beſteht, von denen die Innerſte in der Bauch- böhle einen ſonderbaren ſackförmigen Anhang bildet, bevor fie ſich in den Darm einſenkt. Zuletzt zeigte derſelbe viele ſeltene Fiſche von St. Thomas. e) Medieiniſches Fach. 151. Holger aus Wien theilte Beiträge zur Geſchichte des Kropfes mit, und ſagte: daß es in 1016 Steyermark und Kärnthen Gebirgsthäler gebe, in welchen Kröpfe endemiſch find, daß ſich dieſe an Ein: gebornen und Eingewanderten erzeugen, und darauf die Entwicklung eines allgemeinen gichtigen Zuſtandes und end⸗ lich Blödſiun folge. Dieſer Zuſtand zeigt ſich auch an Thie— ren, die in dieſen Gegenden geboren, zwergartig und krän— kelnd bleiben, und zur Nachzucht, zur Feld- und Handar⸗ beit untauglich ſind. Zufolge gepflogener Unterſuchung vom Kreisamte Kla⸗ genfurth ſtimmen die erhobenen Zeugenausſagen darin überein, daß die Entwicklung dieſes Zuſtandes fo wie der Kröpfe einzig und allein dem in diefen Thälern vorkommen— den Hauswaſſer zuzuſchreiben fen; daß er durch Verände— rung des Wohnortes und durch Zuleitung eines reineren Waſſers gänzlich verſchwinde, oder doch bedeutend gebeſſert werde. Man nennt dieſen Zuſtand Halberetinismus, Halb: tackerthum, er iſt aber vom wahren Cretinismus ganz ver— ſchieden, welcher tiefer liegende, noch unbekannte Urſachen hat, und weder durch Veränderung der äußeren Einflüſſe, noch durch irgend ein Heilmittel verbeſſert oder vertilgt wird. Er hat nun mehrere dieſer Kropfwäſſer aus Kärnthen und Steyermark chemiſch unterſucht, und gefunden, daß phosphorſaurer Kalk, phosphorſaure Bittererde und Kieſel— hydrat ſtets ihre vorwaltenden Beſtandtheile find. Er ſchließt daraus mit einiger Wahrſcheinlichkeit, daß der Ein— wirkung dieſer Körper die Entſtebung der Kröpfe und der Halberetinismus zugeſchrieben werden müſſe. N Er zeigte Kropfwaſſer aus der Syruitz, einem in die⸗ ſer Hinſicht beſonders verrufenen Gebirgsthale in Kärn⸗ then, klagenfurther Kreis, ſammt den aus den Kropfwäfs . ſern durch Abdampfen gewonnenen Niederſchlägen, welche die angeführten Körper enthalten. b) Zugleich macht er auf das Fropfvertreibende Waſſer zu Hall im Traunkreiſe des Landes Oeſterreich ob der Ens aufmerkſam, welches zwar ſchon im loten Jahrhun⸗ dert in der Umgegend bekannt war, aber erſt ſeit einem Jahre in der öſterreichiſchen Monarchie zur allgemeinen Kenntniß und Anwendung kommt. Es wirkt gegen Kropf, Kraͤtze, algemeine Scrophelſucht, vorzüglich ſerophulöſe Au— genübel, wird getrunken und als Bad gebraucht. Aus der vorgetragenen, von ihm durchgeführten Ana⸗ Infe deſſelben gieng hervor, daß es eine bedeutende Menge Kochſalz, etwas Jod und eine Spur Bro u enthalte, ſich aber durch ſeinen Lithongehalt von allen bereits un? terſuchten Wäffern weit auszeichne. Auch dieſes Kropfwaſ— fer von Hall wurde vorgezeigt. (Ausführlich in Baum: gartners und Ettings hauſens Zeitfchrift für Phyſik H. 9. S. 75) . 152) Münchmeyer aus Lüneburg hielt einen Vor- trag über die Soolbäder in Lüneburg. Die kurze Ein— leitung entbielt die Andeutung: daß die meiſten Darſtellun- gen von Bädern und Heilquellen mehr für andere Zwecke, als rein wiſſenſchaftliche verfaßt find, und daß noch Man- ches zu thun iſt, um dieſe Gegenſtände ſtreng pharmoco— dynamiſch für die materia medica zu bearbeiten. 1017 Dann folgte eine kurze geologifhe Schilderung der Lo— calität, worin die Soolquellen entſpringen, mit deren php— ſicaliſchen und chemiſchen Darſtellung. — Die Heilkräfte derſelben wurden abgeleitet: a) von den einzelnen Erſcheinungen, welche allgemein bey dieſen Bä: dern eintreten, b) von der ſecundären, materiellen Ein— wirkung. Hieraus die allgemeine Wirkung auf Krankheiten: 1) Auf Hautkrankheiten, 2) auf die große Sphäre der ſero— phulöſen Uebel, 3) auf Unterleibskrankheiten mit geſtörter venöſer Thätigkeit und anomaler Hämatoſe, 4) auf Ner— venkrankheiten, wenn fie ſecundär aus jenen entſpringen. Zuletzt eine ſpecielle Ueberſicht der einzelnen Formen, ıvel: che beſonders glücklich durch jene Bäder geheilt worden ſind. 155) Neuber aus Apenrade theilt folgenden Vor— trag: Ueber die ſchwebenden Flecken im Auge oder den ſogenannten Mückentanz, mit: 5 Nicht ſowohl Sie, meine Höchſtverehrten Hrn. Colle— gen, mit neuen Thatſachen bekannt zu machen, oder über eine, mir durch das Zujammentreffen von glücklichen Um: ſtänden gewordene Entſcheldung irgend einer theoretiſchen Streitfrage aufzuklären, als vielmehr mich ſelbſt, über eine eben ſo räthſelhafte, als läſtige Augen-Krankheit, die mich lelder geraume Zeit heimgefucht hat, belehren zu laſſen, erlaube ich mir, Ihre Foftdare Zeit in Unfpruch zu nehmen. Der verzeihliche Wunſch, aus dieſer Belehrung von Seiten ſo vieler, ſowohl durch gründliche Gelehrſamkeit ausgezeichneter, als auch durch längere Erfahrung gereifter Männer, Nutzen für mich zu ziehen, und durch dieſelbe vielleicht von einem Uebel befreit zu werden, das hemmend in die Wirkſamkeit meines Lebens eingreift, wird meine anſcheinende Unbeſcheidenheit gewiß hinlänglich entſchuldi— gen. Das Uebel aber, von dem ich reden werde, ſind jene allbekannten ſchwebenden Geſtalten im Auge, welche die Franzoſen mouches volantes, wir Deutſchen den Mücken: tanz nennen, und die in der medieiniſchen Kunftfprache mit dem Namen scotoma belegt werden. Um Ihren guten Willen, mich gütig anzuhören, nicht durch unnöthigen Zeitraub zu mißbrauchen, übergehe ich alles, was andere bisher über dieſes Augenleiden beobach— tet und gejagt haben, es betreffe die erfahrungsgemäße Be: ſchaffenheit, oder die darüber aufgeſtellten Anſichten und Erklärungen; indem ich Ihnen allein mittheile, was ich ſelbſt an mir beobachtet habe, und wie ich die ſich mir darbietenden Erſcheinungen zu erklären ſuche. Meinen äußern Menſchen, ſo wie die Art und Weiſe, auf welche ſich mein innerer gibt, ſehen Sie vor ſich. Ich bin gegenwärtig neun und vierzig Jahre alt, zart gebaut, reizbar, lebhaft und von ſanguiniſchem Temperamente, mit einer geringen Beymiſchung des choleriſchen. Senſibilität und Irritabilität ſtanden ſtets in einem wohlgeordneten Verhältniß, ich kann ſagen, in völliger Harmonie mit ein⸗ ander. Meine Kindheit verlebte ich im Freyen auf dem Lande, und da die öconomiſchen Verhältniſſe der Meinigen keine gelehrte Bildung zuließen, fo wurden meine Geiſtes— kräfte bis zu meinem fünfzehnten Jahre wenig angeſtrengt, und nur ſehr unvollkommen entwickelt; mein Gehirn alſo auf keine Weiſe frühzeitig überreizt. Mittlerweile überſtand Iſis 183 1, Heft 10. 0 1018 ich, bie 'u dem genannten Alter, die Pocken, die Ruhr, die Masern, die Rötheln, ein andertägiges Wechſelfieber, eine Beinroſe und andere, mehr unbedeutende Unpäßlich— keiten. Auch zeigte ſich während dieſes ganzen Zeitraums eine bald mehr, bald weniger aufgetriebene Drüſengeſchwulſt unter dem Kinne, die aber nie zur Eiterung kam, und ſich in meinem 16. Jahre, alſo gegen die Zeit der eintretenden Pubertät, von ſelbſt verlor; indeß hatte dieſe Geſchwulſt augenſcheinlichen Zuſammenhang mit einem Ausſchlage um den Mund, an dem ich häufig, gewöhnlich im Frühjahr und Herbſt litt. Vom 15. bis zum 20. Jahre befand ich mich auf einer Apotheke in der Lehre. Während dieſer Zeit führte ich in einer größern Stadt ein mehr eingefchlofs ſenes Leben, dagegen wurde meine geiſtige Thätigkeit in größern Anſpruch genommen; da aber auch zugleich die Körperkraft geübt werden mußte, ſo konnte daraus keine Störung erwachſen. Nur des Umſtandes erwähne ich, daß ich einmal faſt ohnmächtig wurde als ich über Scherers Licht- und Wärme Theorie lange und angeſtrengt nachge— dacht hatte. Gegen Ende dieſes Zeitraums litt ich an ei— nem einfachen Nervenfieber, bald nach dem Eintritt der Pubertät, die ſich in meinem 18. Jahre einſtellte; von welcher Zeit an ich auch eigentlich erſt recht zu wachſen begann, indem ich bis dahin der Größe nach einem Kna— ben von 12 bis 14 Jahren glich. Nach überſtandener Lehre hielt ich mich 5 Jahre lang als Apothekergehülfe an ver— ſchiedenen Ortrn auf, bis ich in meinem 24. Jahre nach Kiel kam, wo ich 4 Jahre hindurch deu Studieren oblag. Dieſe 7 Jahre hindurch war ich, einzelne Unpäßlich— keiten abgerechnet, nicht krank, obleich während meines Aufenthaltes auf der Univerſität, wo ſo viel Verſäumtes nachzuholen war, und manche Stunde Schlaf meiner Aus— bildung zum Opfer gebracht werden mußte, mein Gehirn oft übermäßig angeſtrengt wurde. Indeß verſäumte ich auch bier körperliche Bewegung nicht, und ein wohlthätiger Wech— ſel des Unterrichts bewahrte mich eben ſo wohl vor Er— ſchlaffung, als Ueberreizung. Acht und zwanzig Jahre alt trat ich als practiſcher Art auf, und ſeit meinem 30. Jahre verwalte ich das Phyſikat in Apenrade. In dieſer ganzen Zeit von reichlich 20 Jahren habe ich mehr der Praxis, als der Wiſſenſchaft, mehr auf der Gaſſe und der Landſtraße, als auf dem Zimmer gelebt, nichts deſto weniger aber jeden günſtigen Augenblick zur Uebung der Geiſteskräfte benutzt. Freude und Leid wurden mir in dieſer Periode reichlich zu Theil, mancher Kummer und manche Sorge hat an meinem Herzen genagt, und zivenmal bin ich von einem nervöſen Fieber heimgeſucht worden, welches aber beydemal nicht ſehr heftig und ohne alle Complicationen war, auch keine andern Folgen hinter- ließ, als daß es mein Haupthaar lichtete und zum Theil bleichte. An chronifchen Unterleibsbeſchwerden, namentlich den Hämorrhoiden, habe ich nie gelitten, und die Leibes- öffnung iſt nie dauernd geſtört geweſen. Nur in dem letz⸗ ten halben Jahre meiner Studienzeit, ſo wie in den erſten meiner Praxis, litt ich an Magenſäure, von häufigem Auf— ſtoßen begleitet, das mit einem ſonderbaren Gefühl in der Herzgrube, wie wenn ein Hauch ſich gegen die Bruſt hin— auf verbreitete, ſo wie mit einem läſtigen Deucke zwiſchen den Schultern, verbunden war. Dieſe „ ent⸗ 4 * 1019 ſtanden plötzlich als die Folgen einer großen Angst, welche ich mir über den möglicher Weiſe unglücklichen Ausgang meines bevorſtehenden Doctorexamens machte. Sie verlo— ren ſich nach und nach, ohne Anwendung von Arzneyen, können ſich indeß noch gegenwärtig, doch nur ſelten, und vorübergehend zeigen. Bleibend dagegen wurde ein ande— rer mir noch jetzt nicht ganz aufgehellter Zufall. Als nehm— lich jene Unordnungen in der Verdauung etwa ein Jahr gedauert hatten, bekam ich eine zuerſt dunkle, dann immer deutlichere Empfindung im Halſe, wie wenn die Mandeln geſchwollen wären oder dort ein fremder Körper vorhan— den ſey, ohne daß bei der ſorgfältigſten Unterſuchung der Nachenhöhle das Mindeſte zu entdecken war. Dieß Gefühl wurde in der Gegend, wo die Hörner des Zungenbeins dem Boden der Nachenhöhle gegenüberſtehen, ſtechend, wenn ich, beym Schlucken, den Schlund- und Kehlkopf abſichtlich fo hoch, als möglich, hinaufſog. Dabey aber war, und iſt noch jetzt bis dieſen Augenblick, der Umſtand auffallend, daß ich durch ein ſolches abſichtliches Hinaufzie— hen des Zungenbeins und gleichzeitiges Andrücken deſſelben an die Wände des Halſes, in der Gegend, wo der nervus vagus hinabſteigt, ein willkührliches Oeffnen des Magen— mundes bewerkſtelligen kann, von einer Bewegung und eis nem Schall des Aufſtoßens begleitet; wobey ich aber noch nicht mit Gewißheit habe ausmitteln können, ob Luft aus dem Innern des Magens hervordringt, oder ob dieſelbe von außen in denſelben ſich ergießt; das Letztere ſcheint inveß der Fall zu ſeyn, weil, wenn ich eine Zeitlang die— ſes abſichtliche Oeffnen geübt habe, ein ſtarkes, anhalten— des wirkliches Aufſtoßen zu folgen pflegt. Uebrigens hat dieſer Zufall weiter keinen übeln Einfluß auf mein Befin— den, und ich habe mich daran gewöhnt. Eine äußere Unterfuchung des Kehlkopfs und des Zun— genbeins ſcheint zu erkennen zu geben, das beyde etwas uneben und knotig, alſo ein wenig degenerirt find. Ich habe mit vielen Aerzten über dieſe ſonderbare Erſcheinung ge— ſprochen, aber keiner wußte fie mir genügend zu erklären; nur der Herr Etatsrath Wiedemann in Kiel meynte, daß wohl eine widernatürliche Verlängerung der Hörner des Zungenbeins mit im Spiele ſeyn dürfte. Ce willkührli⸗ cher Druck auf den zerſtreuten Nerven findet höchſt wahr— ſcheinlich Statt, und aus dem damit verbundenen Neiz muß die Wirkung auf den Magenmund wohl erklärt wer— den. Sonſt habe ich noch häufig an catarrhaliſchen Be— ſchwerden, als Huſten und beſonders Schnupfen gelitten, habe auch die Neigung zu dem Letztern bis auf dieſen Au— geubic® nicht verloren. An Abhärtung bin ich von frübefter Jugend gewöhnt, jeden Wechſel der Witterung ertrage ich ohne Nachtheil, auch weiß ich nichts von Gicht, chroniſchen Nheumatismen und anhaltendem Kopfſchmerz, der felbjt als vorübergehend zu den Seltenheiten bey mir gebört, und meiſt immer die Folge einer Ueberreizung des Magens iſt. Nur an vorübergehenden, doch niemals deutlich entzündli⸗ chen rheumatiſchen Schmerzen leide ich zuweilen, jo wie an Zahnſchmerz, von dem meine Zähne größtentheils zer⸗ ſtört find, doch nicht ſowohl durch einen Conſtitutions— Fehler, als vielmehr durch eine übel beobachtete Zahndiät. Uebrigens baben Anſtrengungen und Erſchöpfungen von mancherlei Urt, ohne daß ich mir eine gusſchweifende und 1020 unmäßige debensweſſe zum Vorwurf machen darf, meine Leibesbeſchaffenheit, beſonders mein Nervenſpſtem, ſehr an— gegriffen. — Gegenwärtig lebe ich mäßig bei leicht verdau⸗ licher nahrhafter Koſt, und dem mäßigen Genuß eines leich— ten rothen Medocs; ſelten trinke ich ein Glas ſchweren Weins, oder gar Liqueurs. Mein Schlaf iſt im nen gut, nur werde ich häufig von Träumen heimgeſucht, die indeß im Ganzen mehr angenehmer, als unangenehmer Art ſind. nen individuellen Geſundheitszuſtand beziehen, möglichſt erſchöpfend angeführt, weil chronifche Augenkrankheiten höchſt ſelten rein örtlich ſind, und man daher gewöhnlich | Allgemei⸗ Ich habe alle dieſe Umſtande, die ſich auf meis 3 ihre letzte Veranlaſſung oft in febr entfernten Theilen, na- mentlich in mehr oder weniger verſteckten Fehlern der Ver— dauungsorgane oder des Nervenſyſtems und des Hautlebens ſucht; was ganz beſonders von dem hier in Rede ſtehenden Uebel gilt. Indem ich mich nunmehr zur Entſtehungsgeſchichte des— ſelben ſelbſt wende, ſchicke ich nur noch die Bemerkung voraus, daß ich früher ſtets ein ſehr vollkommenes Geſicht gehabt habe, meine Augen ſahen in der Nähe, wie in der Ferne gleich ſcharf, und nie babe ich an Augenentzündun— gen oder ſonſt einer Augenbeſchwerde, welchen Namen fie immer haben möge, gelitten. möglich zu benutzen, war ich vom Anfange meiner Praxis an in die Gewohnheit verfallen, beym Fahren auf dem Wagen zu leſen, wozu bey unſern abſcheulichen Landwegen eine große, mit vieler Anſtrengung verbundene Uebung er— forderlich iſt. Ueberdieß bediente ich mich, der Bequemlich— keit wegen, häufig der Taſchenausgaben mit kleinem Drucke. Oft wurde ich gewarnt, allein ich beachtete dieſe Warnun— gen nicht, weil ich mich nicht entſchließen konnte, ſo viele Stunden meines Lebens ungenutzt verſtreichen zu laffen, und weil ich meine Augen für ſtark genug zum Ertragen dieſer Beſchäftigung hielt. merkte ich zuerſt überall einen etwas gereitzten Zuſtand derſelben. Ich unter— ließ nun das Leſen beym Fahren, und ſuchte die Augen mehr zu fihonen. Dieſer Zuſtand dauerte bis in den Wins Um meine Zeit ſo viel als Endlich, im Jahre 1827, be- ein anhaltendes Thränen der Augen, und ter zwiſchen 18258 und 1829, ohne daß ſich das Thränen | merklich verſchlimmerte, oder fonjt ein anderer mehr beuns ruhigender Zufall ſich eingeſtellt hätte. beiten in der Familie, und andere mir ſehr unangenehme Schwere Krank- Vorfälle hatten mittlerweile Geiſt, Gemüth und mit ihnen das geſammte Nerveuſoſtem iu ſteter Spannung, faſt bis zur Ueberſpannung, erhalten und endlich war ich, eines hart erkrankten Knabens wegen, den ich unter meine bes ſondere Aufſicht genommen batte, faſt ein Vierteljahr lang, nehmlich vom Januar bis März 1829, jeden Abend an mein Arbeitszimmer, wo der Kranke lag, gebannt. Hier ſaß ich, mich der ſonſt gewohnten Abendunterhaltung im Familien⸗ kreiſe entziehend, und bis tief in die Nacht, bey Kerzenlicht, umgeben von dem ſehr gemiſchten Dunſtkreis eines Kran— kenzimmers, angeſtrengt arbeitend. Um dieſe Zeit bemerkte ich, daß meine Augen anfiengen, weitſichtig zu werdenz an⸗ ſtatt nun aber mich alsbald einer angemeſſenen Brille zu bedienen, wollte ich, der früh eintretenden Altersſchwäche mich gewiſſermaaßen ſchämend, der Natur Trotz bieten, und durch Lichtſtärke und Hebung erſetzen und wieder gewinnen, 1021 was ich durch Ueberreizung des Geſichts verloren hatte. Zu dem Ende ſetzte ich zwei Lichter dicht neben einander, wählte abſichtiich mitunter zum Leſen Bücher mit kleiner Schrift, und hielt dieſelben unmittelbar hinter die beyden Lichtflam— men, ſo, daß dieſe gerade zwiſcheu dem Buche und den Augen zu ſtehen kamen. Ich muß geſtehen, daß man nicht unvorſichtiger handeln konnte, und ich würde unſtreitig je— den andern, den ich fo mit ſeinen Augen hätte umgehen ſehen, für höchſt vermeſſen erklärt haben. So trieb ich es bis zum 11. May, wo plötzlich zum erſtenmale ſchwebende Geſtalten vor beyden Augen zugleich erſchienen. Erſchrocken entſank das Buch meinen Händen, und ich ſah nun das Thörichte meines Beginnens in ſeinem ganzen Umfange, aber, leider, zu ſpät ein. Das augeſtrengte Leſen und Schreiben bei Lichte unterblieb, beſonders aber die bisher befolgte Art deſſelben; auch nahm ich ſogleich zum Gebrauch einer angemeſſenen Brille meine Zuflucht. Der Schade war indeſſen einmal da, und hat bis dieſen Augenblick nicht nur nicht abe, ſondern ſtets langſam zugenommen, wobey die ſchon früher vorhandene Reitzbarkeit, mit Brennen der Augenlieder, leiſem Zucken im linken Auge und deſſen Um: gebungen und abwechſelndem Thränen, fortdauert, doch ſo, daß dieſe letztern Zufälle ſich periodiſch bedeutend vermin— dern können, während die ſchwebenden Geſtalten bisher nichts Periodiſches gezeigt, und nicht den kleinſten Rück— ſchritt gemacht, im Gegentheil ſich beharrlich vermehrt und vergrößert haben; übrigens find weder die Augen ſelbſt, noch die Augenlieder entzündet. Die Hornhaut iſt klar, die Pupille anſcheinend etwas duff oder matt, die Iris ein wenig träge, und die Bindehaut mit einigen vergrößerten Gefäßen durchzogen, ſo wie mit kleinen weißen Erhaben— heiten, den ſogenan. a Speckwärzchen, beſetzt, die ja in— deß bey dem geſündeſten Auge vorkommen können. — Nachdem ich die Art der Entſtehung des Uebels in möglichſter Kürze mitgetheilt habe, gehe ich nunmehr zu der Beſchreibung der ſich darbietenden Erſcheinungen ſelbſt über, welche in ihrer gegenwärtigen Geſtalt und obenhin betrachtet, als Puncte, Bläschen, Striche, Perlenſchnüre, Gewebe, Nebel und Wolken, alſo in allen möglichen Ab— änderungen, welche dieſelben immer annehmen können, er ſcheinen. Gleich anfangs bemerkte ich im rechten Auge ein kleines halbdunkles Pünctchen und vor dem linken einen faft enkrecht binablaufenden, mehr oder weniger gebogenen, und mit einigen Seitenzweigen verſehenen Steich, von der— ſelben Beſchaffenheit. Al mählig erſchienen neue Puncte und Striche, und die zuerſt erſchienenen vergrößerten ſich, die Puncte im Umfange, die Striche mehr in der Länge, als in der Breite, bevde ſandten nach allen Richtungen hin Ausläufer aus; aber keine der einmal entſtandenen Geſtal— ten verſchwand wieder. Alle waren beweglich, und folgten der Richtung des bewegten Auges, ſanken aber, wenn das— ſelbe ruhte, mehr oder weniger ſchnell, und mehr oder we— niger vollſtändig nach unten, wie leichte, in einer Flüſſig— keit freyſchwebende Körper zu thun pflegen; jedoch blie— ben mehrere ſtets in einer gewiſſen Höhe ſchwebend, ohne das Geſichtsſeld je ganz zu verlaſſen, wenn ich dieſelben ſich ſelbſt überließ, und nicht durch abſichtliche Bewegung des Auges entfernte. Es gieng mir wie allen, dle an Dies ſem Uebel leiden; nachdem nehmlich der erſte Schrecken 1022 vorüber war, wurde es meine eifrigſte Angelegenheit, dieſe Erſcheinungen auf das genaueſte zu beobachten, und ſie ſorg— fältig zu ſtudieren. Nach Auwendung einiger Mühe und fortgeſetzter Uebung erreichte ich meinen Zweck, ohne den Mitgebrauch Fünfllie cher Mittel, als eines mit feinen Löchern darchbohrten Ble— ches, Kartenblattes, oder dergleichen, werche mie bey mel— nen Unterſuchungen eher hinderlich, als förderlich waren, indem fie einen freyen Ueberblick über größere Parthieen dieſer Erſcheinungen und ihren Zuſammenhang unter ein— ander nicht zuließen. Durch Verſuche mittelte ich diejeni— gen Stellen des Auges und der Augenlieder aus, welche meinen Beobachtungen am günſtigſten waren; beſonders kam es ſebr auf den Grad der Lichtſtärke an, unter dem ſie angeſchaut wurden, und ich hatte in dieſer Hinſicht ge— funden, daß fie bey ſaſt ganz verſchloſſenen Augenliedern, wo nur wenig Licht ins Auge fällt und das Sichtbarwer— den der äußern Gegenſtände wegfällt, am deutlichſten zu erkennen waren. Die erſten und vorzüglichſten Eigenthüm— lichkeiten, welche ſich mir darboten, waren folgende: Die Geſtalten erſchienen in ihren Umriſſen, als Ge— ſammtheit, am beſtimmteſten und ſchärfſten, wie ſehr kleine ſchwarze Striche und Puncte, in denen keine Bildungs— theilchen weiter zu erkennen waren, wenn dey ihrer Be— trachtung das Auge auf ganz nahe Gegenſtände, z. B. auf die dicht vor das Auge gehaltene Handfläche, gerichtet war. Dahingegen vergrößerten fie ſich ſcheinbar immermehr, je weiter jener Gegenſtand hinaus gerückt wurde, und erſchie— neu gegen den Horizont betrachtet am größten, wo denn auch die Theilchen, aus denen ſie zuſammengeſetzt ſind, ſicht— bar wurden, obgleich das Ganze in weniger deutlichen Um: riſſen und mehr nebelhaft erſchien. Sehr deutlich indeß konnte ich die Geſtalten nicht nur im Ganzen, ſondern auch in ihren einzelnen Theilen wahrnehmen, wenn ich ſie, den Blick gegen den blauen Himmel gerichtet, betrachtete, beſonders wenn dabey das Auge, gleichſam ſchielend, nach der Seite hin gewandt wurde, nach welcher die zu beob- achtenden Erſcheinungen der Unterſuchung zu entfliehen ſtreb⸗ ten. Unter dieſen Umſtänden ſchien die ſcheinbare Vergrö— ßerung minder ſtark, dagegen aber auch durchaus nicht nebelhoſt. Bei dieſen vorläufigen Verſuchen bemerkte ich bald, daß alle dieſe Gebilde in einem ziemlich hohen Grade Durchs ſichtig ſeyn müßten, indem ich durch dieſelben hindurch die Gegenſtäude ziemlich ungehindert ſehen konnte, und fie nur, beſonders bey weniger ſtarker Erleuchtung, wie leichte graue Nebel vor den Gegenſtänden ſtanden, oder mehr oder Mes niger ſchnell darüber hinfuhren; in der Morgen- und Abend⸗ daͤmmerung wurden ſie gar nicht wahrgenommen. Ueber- haupt aber ſtört die unaufhörliche Bewegung, in welche dieſelben bey jeder Wendung des Auges gerathen, das Sehen mehr, als die Verdunkelung, die ſie veranlaſſen. Bey ſehr ſtarker Erleuchtung, wie beym hellen Sonnen: ſcheine oder einem ſtarken Kerzenlichte, verſchwinden einige von ihnen ſcheinbar gänzlich, und alle werden bläffer und heller; die Lichtflamme erfcheimt indeß wie mit einem leich⸗ ten Nebel umzogen, und ich kann die fremdartigen Gebilde, als matte Lichterſcheinungen, vor derſelben vorüberziehen 1025 ſehen. Ein gewiſſer Grad von Halbdunkel oder Halbhelle, beſonders aber ein gewiſſes, wie ſchon geſagt, durch faſt gänzliches Verſchließen der Augenlieder hervorgebrachtes Zwielicht, iſt der Unterſuchung am günſtigſten, indem als— dann die Geſtalten nicht nur in ihren Umriſſen, fondern auch in ihren einzelnen Theilen vollkommen deutlich zu ers kennen ſind, und außer denen, welche ich bei ganz offenen Augen wahrnehme, noch unzählige andere, die ſonſt der Aufmerkſamtkeit entgiengen, ſichtbar werden. Die ſolchergeſtalt angeſtellten Unterſuchungen ergaben nun, daß alle dieſe Geſtalten, ohne Aus aahme, aus klei— nen durchſichtigen Kügelchen beſtehen, die ſich theils faden— förmig, tbeils haufenweiſe an einander reihen. Ueberdem erſcheint das ganze Geſichtsfeld mit dergleichen Kügelchen dicht angefüllt, ſo, daß auch nicht das kleinſte Pünctchen frey von ihnen iſt. Einige liegen der Gränze des deutli— chen Sehens näher, andere entfernter von derſelbenz einige ſind größer, andere kleiner, einige erſcheinen waſſerhell, an— dere etwas gelblich gefärbt. Die Gebilde, welche aus den erſteren beſtehen, und die, ſo weit meine Beobachtungen bis jetzt reichen, der fadenförmigen Aneinanderreibung an— gehören, erſcheinen ganz eryſtallhell, und es wird, wenn fie der deutlichen Gränze des Sehens entfernter liegen, oft ſehr ſchwierig, die fie zuſammenſetzenden Kügelchen zu ers kennen, fo daß fie als helle Striche, oder hohle Röhr— chen erſcheinen, was ſie aber in der That nicht ſind; über— haupt habe ich in meinen Augen durchaus keine Röhren wahrgenommen, indem alle Geſtalten aus einer unmittel— baren Zuſammenfügung der einzelnen Kügelchen beſtehen, welche auch bey jenen cryſtallhellen Fäden ſichtbar werden, wenn ſie der Gränze des deutlichen Sehens näher rücken. Diefes Näherrücken aber ſcheint bey allen Gebilden im Laufe der Zeit von ſelbſt Statt zu finden, was daraus er— bellt, daß die anfangs fernhinliegenden und nur ſchwer und undeutlich zu erkennenden allmahlich mehr aus dem Hinter— grunde hervortreten, und dann immer deutlicher zu erken— nen ſind. Anfänglich ſchien es mir, als wenn alle dieſe Gebilde, beſonders aber die baufenweiſe an einander ge— reihten Kügelchen, ganz frey in einer Flüſſigkeit umber— ſchwämmen, und daß die letztern mit keinen Fäden iu Vers bindung ſtänden; allein bald bemerkte ich, daß dem nicht ſo ſey, indem jene ungeachtet aller Beweglichkeit, dennoch irgendwo einen Befeſtigungspunct zu haben ſchienen, und dieſe mit einer Menge von Fädchen in Verbindung ſtänden, die oft bei der angeſtrengteſten Aufmerkſamkeit kaum wahr— zunehmen ſind. Auch ſenden ſowohl die Haufen, die man ihrer Form wegen Gewölke nennen kann, als auch die Fäden, die ſich mit zarten Algen, oder feinen Wurzelge— weben vergleichen laſſen, fortwährend in allen Richtungen neue Fäſerchen aus, die aber immer zarter, als der Stamm find, indem fie entweder ſich aus kleineren Kügelchen bilden, oder nur aus einer Reihe derſelben entſtehen, während die Stämme und größern Zweige größere Kugeln enthalten, oder ſich zwey, ja drey einzelne Reihen derſelben neben einander lagern. Einige Fäden laufen in immer kleiner werdende Kügelchen faſt ganz ſpitz aus, und diejenigen Kugeln, welche in unzähliger Menge das ganze Geſichts— feld einnehmen, aber noch nicht zu beſtimmten Geſtalten vereinigt find, ſcheinen eine Neigung zu haben, ſich in kur 102 zen, parallel und horizontal liegenden Linien neben einan⸗ ander zu lagern, die aus mehr oder weniger einzelnen Kü— gelchen, meiſt 3 bis 4 derſelben, beſtehen. Selbſt in den Gebilden, beſonders wenn ſich mehrere einzelne Fäden dicht an einander lagern, iſt dieſe parallele Horizontallagerung noch zu erkennen. Sonſt haben die fadenartigen Bildun. gen im Ganzen eine Neigung, ſich, den Geſetzen der Schwere gemäß, mehr oder weniger in die ſenkrechte Lage zu ſtel— len, wenn ſie nicht durch eine widerſtrebende Befeſtigung daran verhindert werden. Schon einmal bemerkte ich, daß ich zuerſt dieſe Kugeln, nebſt allen aus ihnen gebildeten Geſtalten, für frey ſchwebend in einer Flüſſigkeit hielt, denn ſie ſchienen alle die Erſcheinungen darzubieten, die zu einer ſolchen Annahme berechtigen. Bewege ich nehmlich das Auge ſchnell nach oben, ſo folgen ſie alsbald dieſer Bewegung, ſenken ſich dann aber langfam wieder herab, wenn ich das Auge unbeweglich ſtill halte; welche Bewegung nach unten ſehr beſchleunigt wird, wenn ich gleichzeitig das Auge nach abwärts wende. Kehre ich dagegen das Auge ſchnell rechts oder links, fo bewegen ſich die Geſtalten eiligſt in dieſer Richtung, prallen aber, in Folge des Gegenſtoßes, nach der entgegengeſetzten Seite zurück, wenn ich das Auge plötzlich ſtille ſtehen laſſe, worauf fie ſich dann, wie bey der Bewe— gung des Auges nach oben, mehr oder weniger ſchuell, und mehr oder weniger vollkommen, zu Boden ſenken. Rolle ich das Auge ſchnell um ſeine Achſe, ſo fahren ſie in der Richtung dieſer Bewegung mehr oder weniger kreis— förmig umher, wobei ſie ohne Ordnung durch einander flie— gen, bis ſie ſich nach eingetretener Ruhe, wieder, wie in den beyden vorigen Fällen, nach unten begeben. Bald aber nahm ich an den Bewegungen aller dieſer Kügelchen und Gebilde Erſcheinungen wahr, die auf eine merkliche Be— ſchränkung derſelben hinwieſen, und zuletzt wurde es mir klar, daß fie rings um das Sehfeld her unveränderliche An: heftungspuncte haben müßten, die ihnen zwar einen ziem- lich freyen Spielraum, doch keine abſolut freye Bewegung geſtatteten. Kurz, dieſe Gebilde gaben ſich mir, je länger ich fie beobachtete, immer deutlicher und beſtimmter als eine eigenthümliche Art von Afterorganiſation zu erkennen, wel— che die allergrößte Aehnlichkeit mit gewiſſen zoophytiſchen Erzeugniſſen, namentlich mit microſcopiſchen Algen, haben, denen ſie auf das Allerentſchiedenſte gleichen. Obgleich ſie, wie es ſich bey ihrer großen Zartheit denken läßt, ſehr bes weglich ſind, und, wenn es die Art ihrer Anheftung geſtat— tet, ſich ſchlangenförmig krümmen, vor- und rückwärts ziehen, ja mit einander verſchlingen, je nachdem das Auge bewegt wird: fo habe ich doch bis jetzt etwas, das eine ıwills kührliche Bewegung derſelben vermuthen ließe, fchlechters dings nicht wahrnehmen können. Dieſe Afterorganiſationen find deutlich in zwey hinter einauder parallel liegende Flächen oder Blätter zuſammenge— fügt, und ſcheinen jede für ſich ein ſehr lockeres Gewebe zu bilden, deſſen einzelne Theile eine ziemlich freve Beweg⸗ lichkeit beſitzen. Auch ſcheint es, das Verbindungsfäden von einer Fläche zur andern laufen. Außer dieſen Geweben be— merke ich im rechten Auge ein paar frey ſchwebende, allem Anſchein nach mit den übrigen in keiner Verbindung ſte— hende Kügelchen, die ſich als ſcharfbegränzte dunkelſchwarze Ringe, mit einem ſehr hellen Mittelpuncte, in dem ich zu⸗ — — 1025 weilen wieder ein ſchweres Centralpünetchen wahrnehme und alſo mit einem ſehr ſtarken Brechungs- Vermögen begabt, zeigen. Ihre Bewegung iſt ſchnell, und gleichſam ſchießend, fo daß fr am Ende eines längern Radius der Bewegung zu liegen ſcheinen, als die übrigen, obgleich die große Deutlichkeit, mit der fie wahrgenommen werden, zu erkennen gibt, daß ſie gerade auf der Gränze des deutli— chen Sehens liegen müſſen. Dieſe Kugeln, denn daß ſind auch ſie offenbar, kommen nur dann uud wann, und im— mer ſehr flüchtig, zum Vorſchein, ſind auch nicht ſo leicht zu fixiren, als die andern; und da fie faſt immer auf glei— che Weiſe und mit gleicher Beſtimmtheit erſcheinen, ſo müſ— ſen ſie eine weniger veränderliche Lage, als die übrigen haben, vielleicht ſich in einem andern, mehr begränzten Raum befinden. Von allen den mannigfaltig zuſammenge— ſetzten Gebilden unterwerfe ich nur vier der vorzüglichſten einer nähern Beſchreibung, zwey davon befinden ſich im rechten, und zwey in dem linken Auge; unter ihnen ſind jene beyde, welche zu allererſt von mir wahrgenommen wurden. Von den zwey im linken Auge beſteht die erſte aus einem von oben nach unten herablaufenden, hin und her gebogenen Hauptſtamme, der theilweiſe aus zwey neben einander liegenden Reihen von Kugeln zu beſtehen ſcheint, wenn hier nicht eine leicht mögliche Geſichtstäuſchung mit im Spiele iſt, indem durch eine doppelte Brechung in— nerhalb zwey verſchiedener Flüſſigkeiten von ungleicher Dichte, ein zweifaches Bild auf der Netzhaut erzeugt wird; denn es iſt mir oft vorgekommen, als erſchiene dann nur der Stamm wie aus zwey Reihen Kugeln beſtehend, wenn während des Verſuchs viel Thränenfeuchtigkeit im Auge war. Aus dieſem Hauptſtamme gehen von allen Seiten längere und kürzere Nebenzweige aus, die von verſchiede— ner Dicke, alle aber dünner als der Hauptſtamm ſind. Hier und dort haben ſich einzelne Häuflein von Kügelchen, bald in den Winkeln der abgehenden Aeſte, bald an deren Spitze, oder auch in deren Verlauf, gleichſam wie Knoſpen oder Früchte, angeſetzt. Die Zweyte beſteht aus einem Häuflein Kügelchen, die einen cryſtallhellen Faden ausſenden, der allmählich dünner wird, und zuletzt in eine hakenförmig gebogene Spitze en— det; aus ſeinem Kopfe verbreitet ſich, wie der Strauß aus dem Kopfe eines Pfaues, oder beſſer, wie ein zarter Rauch, ein Strahlenbüſchel aus kleinen Kügelchen. Anfangs als dieſe Geſtalt ſichtbar wurde, beſtand fie blos aus dem Kopfe und dem durchſichtigen, damals überall faſt gleich dicken Schweife; der Strahlenbüſchel, und die in ein Häkchen auslaufende Spitze entwickelten ſich erſt nach und nach. Das Ganze iſt einer rauchenden Tabackspfeife, oder auch der Kapſel eines Laubmooſes, die ihren Staub ausſtreut, nicht unähnlich. Von den bepden im linken Auge iſt das eine gegen den innern Augenwinkel hin befeſtigt und beſteht aus einem Bündel von unzähligen, feinen, ſich im Verlauf vielfach zertheilenden Faſern, die immer feiner werden, und mit einer Menge kleiner Kugelhäuſchen beſetzt find. Das Ganze gleicht einer Ruthe oder einem Fächer, der ſeine Spitze dem Augenwinkel zuwendet und ſich gegen die Mitte des Auges hin ausbreitet. Dieſes Gebilde liegt gewöhnlich hinter der Iris verborgen, und kommt nur vorübergehend Iſis 1851. Hft. 10. 1026 zum Vorſchein, wenn ich das Auge raſch von innen nach außen ſchnelle, wo daun jener Büſchel raſch hervorſchießt, und ſeine unzähligen Faſern mit ihren Knötchen bunt durch einander wogen. Bey ihm zeigt ſich, durch ſein ſchnelles Zurückſpringen hinter die Iris, wenn, nach feinem größt— möglichen Hervorſpringen, das Auge wieder zur Ruhe kommt, auf das Entſchiedenſte, daß er dort einen Be ſe⸗ ſtigungspunct haben müſſe. Das andere Gebilde macht eine ziemlich bedeutende Wolke, welche vermittelſt unzähli⸗ ger, dicht an einander liegender, hoͤchſt zarter, und darum kaum ſichtbarer Fädchen von oben herabhängt. Unter dies ‚fen Fädchen iſt eines von jenen ſchon erwähnten croftal= bellen, in dem ich keine einzelnen Kügelchen unterſcheiden kann, und das ſich beym Auſwaͤrtsbewegen des Auges, wo— bey die Wolke ſteigt, anſpannt, und wenn dann das Auge ruht und die Wolke wieder ſinkt, merklich erſchlafft und deutlich mit ziemlicher Regelmäßigkeit ſchlängelt, zum Bea weiſe, daß im erſten Falle die Wolke mit Widerſtreben nach oben gezogen wird, während fie, im zweyten Falle, veym Niederſinken durch die Flüſſigkeit, in der ſie ſchwimmt, einigen Widerſtand findet, und alſo die Fäden, an denen fie hängt nicht belaͤſtigt und ſpannt, welche Flüſſigkett dann die ebenfalls herabſinkenden Fäden durch den nämlichen Widerſtand ſchlängelt. Aehnliche Wolken befinden ſich auch im linken Auge, beſonders eine von bedeutendem Umfange, gegen den äußern Winkel hin, die dort auf gleiche Art be= feſtigt iſt, wie die eben beſchriebene. Obenhin geſehen er— ſcheinen alle dieſe Wolken als Knäuel oder kleine Flocken ſehr feiner Härchen; allein bey genauerer Unterſuchung fin⸗ det es ſich, daß dieſe ſcheinbaren Härchen die höchſt feinen Umriſſe der einzelnen Kügelchen find, aus denen die Wol⸗ ken beſtehen. Faſſe ich nun alles bisher Geſagte zuſammen, fo ers gibt ſich daß ich ſo glücklich oder ſo unglücklich bin, in dem eigenen Auge das urſprüngliche Bildungsgeſchäft der organiſchen Natur jeden Augenblick mit anzufehen; denn auf keine andere Weiſe, wie es hier geſchieht, kaun die erſte Bildung der Urfäſerchen zu Stande kommen, aus des nen alle Theile des Körpers, vom feinſten Zellgewebe an bis zum Nerven-, Muskel- und Knochengewebe hinauf, beſtehen. In einer belebten Urflüſſigkeit bilden ſich orga— niſche Kügelchen, und dieſe reihen ſich zu Blättern, Faſern und Geweben an einander. Aber nunmehr frägt es ſich, in welchem Theile des Auges findet jener abnorme Lebensproceß Statt? Ich er— kläre unbedenklich, daß dieß in der waͤſſerigen Feuchtigkeit bender Augenkammern geſchehe. Wohl weiß ich, daß man ſich bemüht hat, darzuthun, es ſey ein deutliches Sehen in einer ſolchen Nähe vor der Linſe nicht möglich, und nur im hintern Raume der Glasfeuchtigkett könnten die Bes dingungen dazu vorhanden ſeyn; auch weiß ich, daß man den Umſtand als Gegenbeweis hat anführen wollen, daß Perſonen, bey denen man den grauen Staar durch Zer— ſtückelung operiert hat, niemals Theilchen der zerbrochenen Linſe, ſondern, wenn dieſelben vorhanden find, nue eine Verminderung der Lichtſtärke wahrnehmen. Allein der letz⸗ tere Fall ſcheint hier gar nicht herzugehören, da die Linſe hier überall und mit ihr die durch ſie bedingte microſco- piſche Wirkung fehlt, die das Auge 115 gewiſſen Umſtän⸗ 5 1027 den vielleicht in den Stand ſetzt, ſehr kleine Gegenftände in den Augenkammern wahrzunehmen. Obgleich die Brechungsgeſetze des Lichts im Auge nach den optiſchen Geſetzen, wie fie im Gebiete der lebloſen Natur Statt haben, ven großer Wichtigkeit für die Er— klärung des mechaniſchen Sehens ſind, ſo müſſen wir uns gleichwohl hüten, eben auch das lebendige Auge bloß als ein fodtes Sehrohr, oder wie eine dunkle Kammer zu be— trachten. Denn daß das Sehen von noch ganz andern Um— ſtänden abhängen müſſe, als die mechaniſche Vorrichtung des Auges vermuthen läßt, und daß dieſelbe nur ſehr be— dingungsweiſe mit in Betracht kommt, ſcheinen uns vie mans cherley wunderbaren und von einander abweichenden Ein— richtungen bey den verſchiedenen Thierclaſſen zu beweiſen. Wirkte blos der Mechanismus des Auges bey dem Durch gange der Lichtſtrahlen durch die verſchiedenen Theile des— ſelben, ſo würde ſchon blos deßhalb kein deutliches Sehen zu Stande kommen, weil dieſe Theile weit entfernt von einer vollkommenen Durchfichtigfeit find. Auch iſt es gar nicht wahrſcheinlich, das der Glaskörper, nach Maaßgabe der an ihm im lebloſen Zuſtande ausgemittelten Dichtig— keit, brechend auf die Lichtſtrahlen wirft, die aus der Linſe in ihn übergehen; vielmehr iſt es ſehr möglich, daß ſein eigenthümlicher Zellenbau, verbunden mit einem lebendigen Einfluß auf die durch ihn hingehenden Lichtſtrahlen unter gewiſſen Umſtänden dergeſtalt wirke, daß fie ſich erſt fpäter hinter der Line vereinigen, als es nach den bekannten me— chauiſchen Geſetzen geſchehen ſollte. Die Gründe aber, die mich vorzüglich beſtimmen, den Sitz jener Afterorganiſatio— nen in den Augenkammern zu finden, ſind dieſe: Die Bewegungen, welche dieſelben ganz in Ueberein— ſtimmung mit allen Bewegungen des Auges ſelber anneh— men, harmonieren auch mit den, gleichzeitig außerhalb des Auges geſehenen Gegenſtänden, fie müſſen alſo mit dieſen auf der nämlichen Seite der Cryſtalllinſe liegen, denn lägen fie hinter derſelben, zwiſchen ihr und der Netzhaut, fo wür— den ſie ſich in einem umgekehrten Verhältniß, in Bezug auf jene Gegenſtände, zu bewegen ſcheinen, aufwärts ſteigen, wenn fie durch ihre Schwere ſänken, rechts gehen, wenn ſie links giengen, und umgekehrt. Befänden ſie ſich aber wirklich hinter der Cryſtalllinſe, fo müßte man, um die Harmonie zwiſchen ihren Bewegungen und der Lage der äußern Gegenſtände wieder herzuſtellen, annehmen, daß ſich das Auge bey allen ſeinen Bewegungen genau wie eine ro— tierende Kugel verhalte, bey welcher der Mittelpunct der Bewegung mit ihrem eigenen Mittelpuncte in Eins zuſam— meufällt, fo, daß ſich der eine Endpunct eines ihrer Durch— meſſer in demſelben Verhältniß hebt, als der entgegenge— feste Punct deſſelben ſich ſenkt, und ſich rechts wendet, wenn dieſer ſich links bewegt. Allein auf dieſe Weiſe kann ſich das Auge ſchon um deßwillen nicht bewegen, weil der in dasfelbe eintretende Sehnerve eine ſolche Bewegung gar nicht zuläßt, und wenn er ſie zuließe, dabey auf eine ſehr gewaltſame Weiſe gezerrt und verdreht werden würde. Der - Augapfel rollt nicht um feinen Mittelpunct, wie eine frene ſich umkreiſende Kugel, ſondern erhebt und ſeukt ſich, wen— det ſich rechts und links, wie ein, an einem biegſamen Körper befeſtigter Gegenſtand, fo daß der Mittelpunct der Bewegung nicht in dem Mittelpuncte des Augapfels, ſon⸗ 1028 dern da liegt, wo der Sehnerve aus der Schädelhöhle Hers vor in die Augenhöhle tritt. Ueberdieß würde in keinem Theil des Auges für dieſe fremdartigen Gebilde ein ſo freyer Spielraum der Bewegung vorhanden jenn, als eben in den Augenkammern; deun bey ihrem, lufenthalt hinter der Linſe, müßte man, um ihre Bewegungen möglich zu finden, zu einem widernatürlich entſtandenen Raum ſeine nehmen. Auch würde in dieſem Falle die Schnelligkeit und Heftigkeit der Bewegungen bey weitem nicht ſo groß ſeyn können, als wirklich iſt, weil fie dort dem Centrum der bewegenden Kraft viel zu nahe lägen. Was aber die Sache noch mehr, als dieſe theoretiſchen Betrachtungen aufklärt, iſt der Umſtand, daß, ſeit ich weitſichtig geworden und ſich die ſchwebenden Geſtalten in meinem Auge zeigen, ſich das: felbe offenbar, um mich fo auszudrücken, in zwey verfchie= dene optiſche Vorrichtungen, gleichſam in ein Fernrohr und in ein Microſcop, zerlegt hat. Sofern es die im Gebfelde vorhandenen Erſcheinungen zulaſſen, ſehe ich ferne Gegen— ſtände noch eben ſo deutlich, als früher; aber nicht minder ſehe ich auch Dinge, die faſt oder ganz unmittelbar das Auge berühren, ziemlich deutlich, und zwar merklich ver: größert z. B. die Härchen auf der Naſenhaut in der Nähe des Auges, die Augenwimpern, und was mehr iſt, Wellen der Thränenfeuchtigkeit, welche bey faſt geſchloſſe— nem Auge über die Hornhaut hinfließen. Dinge um ſo deutlicher und größer von mir erblickt wer— den, je näher ſie dem Auge liegen, ſo iſt es für mich kei— nem Zweifel unterworfen, daß ich ſehr kleine Gegenſtände, welche der Linſe noch näher liegen, auch mit noch größerer Deutlichkeit wahrnehmen werde. des teleſcopiſchen und microſcopiſchen Sehens liegt ein Zuflucht die — r 1 Da nun dieſe Zwiſchen dieſer Gränze Raum undeutlichen Wahrnehmens, welcher ſich vor und mit 5 dem Entſtehen meines Augenübels eingefunden, und mich eben in den Zuſtand der Weitſichtigkeit verſetzt hat. Genug mein Auge ähnelt einem Fernrohr, deſſen Ocular zugleich ein Miſcroſcop iſt. Man lege innerhalb der Röhre eines ſolchen Fernrohrs, dicht hinter das Ocularglas, ſebr kleine microſcopiſche Körper, fo wird man dieſelben und zwar vergrößert, mit den äußern Gegenſtänden zugleich ſehen. Es iſt mir ſehr wahrſcheinlich, daß die das Weitſehen un= - ſtreitig begleitende größere Abplattung der Cryſtalllinſe mit dazu beyträgt, die Strahlen, die von dieſen kleinen, vor ihr liegenden Körperchen ausgehen, auf der Netzhaut zu Bildern zu vereinen, da ſie vor der größern Abplattung zu früh, noch innerhalb der gläſern Feuchtigkeit, vereint, und alfo nicht eher ſichtbar wurden, als bis die Weitſich⸗ tigkeit einen gewiſſen Grad erreicht hatte. Ein tieferes Eins gehen in die Geſetze der Optik, ſo wie eine kritiſche Unter⸗ ſuchung der Anwendung derſelben auf die Geſetze des leben- dicht digen Sehens liegt außerhalb der Gränze eines Hier zuläs ßigen Vortrags, wenn ich auch, wie es nicht der Fall iſt, im Beſitze aller der dazu erforderlichen pſychologiſchen, phy⸗ ſiologiſchen, anatomiſchen und phyſtcaliſchen Kenntnige wäre. Ich begnüge mich daher, Herren Zubödrer, welche mit den genanten Kenntniſſen aus- gerüſtet und zu einer ſolchen Arbeit aufgelegt ſind, dleſen diejenigen meiner hochgeehrten höchſt anziehenden Gegenſtand des Forſchens ihrer Aufmerk- ſamkeit zu empfehlen. 1 Bis ich eines andern belehrt ſeyn werde, nehme ich aljo an, der Aufenthaltsort der fchiveben- den Körper ſey die wäſſerige Feuchtigkeit, mithin die vordere 1029 und hintere Augenkammer. Es frägt fich aber nun, auf welche Weiſe ſind dieſelben hineingekommen. Wenn wir die Beſchaffenheit der veranlaſſenden Ürſache erwägen, die mit Berückſichtigung aller ihr vorhergegangenen und ſie beglei— tenden Umſtaͤnde, ohne Widerrede rein örtlich iſt, ſofern überall eine rein örtliche Störung im Organismus denk— bar, jo möchte, hinſichtlich der Entſtehung des Uebels, der Hergang etwa dieſer ſeyn: Durch allgemein ſchwächende Einflüſſe herbeygeführt, trat bey mir früher, als es vielleicht ſonſt der Fall gewe— ſen ſeyn würde, eine größere Abplattung des Augapfels und eine Schwächung derjenigen Vorrichtung ein, vermöge de— ren ſich die Sehaxe verlängert und verkürzt, je nach dem Bedürfniß des Nabe: oder Fernſehens. Anſtatt nun dieſen einmal erlittenen Verluſt durch ein zweckmäßiges Unter— ſtützungsmittel, eine meinem Augenübel angemeſſene Brille, möglichſt zu erſetzen, ſtrengte ich abſichtlich durch vermeh— ten Lichtreiz und das Leſen kleiner Schrift, die Vorrichtung, die zur Aenderung der Augenaxe beſtimmt iſt, zu einer Thätigkeit an, der ſie nicht gewachſen war, und ein hoher Grad von Ueberreizung war die Folge davon. Als dieſe Ueberreizung einen gewiſſen Grad erreicht hatte, ſtellte ſich das Uebel plötzlich ein, und es iſt alſo keinem Zweifel unter— worfen, daß dieſelbe als die nächſte veranlaſſende Urſache zu betrachten iſt. Aber worin beſteht nun die Vorrichtung des Auges, vermittelſt welcher es in den Stand geſetzt wird, ſich dem Sehen ſowohl entfernt- als nahe liegender Gegenſtände anzubequemen? Ich geſtehe, daß ich im All: gemeinen der Meinung derjenigen beytrete, welche fie vor: zugsweiſe in der Iris ſuchen; wobey ich die Möglichkeit nicht läugnen will, daß vielleicht auch der Raum zwiſchen der Cryſtalllinſe und der ſie umgebenden Haut etwas dazu beytrage. Es iſt eine bekannte Sache, daß ſich beym Fern— ſehen, wie im Dunkeln, die Pupille erweitert, d. h. die Iris ſich zuſammenzieht, beym Sehen naher Gegenſtände aber, wie bey ſtarkem Lichtreiz, verengert, d. h. die Iris ſich ausdehnt, Welcher Zuſtand iſt nun der der Spannung, welcher der der Erſchlaffung? unſtreitig der letztere. Ich ſtelle mir den Bau der Iris nehmlich ſo vor, daß der ſich erweiternde und verengernde innere Kreis ein Muskelring, und zwar der zarteſte im ganzen Körper iſt, die Strahlen aber, die vom Umfange der Iris gegen ihn hinlaufen, aus Gefäßen beſtehen, die unter einander bogenförmig anaſto— moſierend, ſich bei der Verengerung der Pupille füllen und ſtrecken, bey der Erweiterung aber entleeren und zuſam— menziehen, gerade, wie es bey dem ſchwammigen Körper der Nuthe ſich zutraͤgt. Daß dieſe Anſchwellung der Jris-Gefäße die Folge ei: nes Reizes ſey, und daß derſelbe Reiz gleichzeitig auch auf den Ringmuskel der Pupille zuſammenziehend wirken wer— de, leuchtet von ſelbſt ein, wie es auch einleuchtend iſt, daß die Zuſammenziehung dieſes Muskels, in Verbindung mit der Anſchwellung und Ausdebnung der Irisgefäße, ein Streben erzeugen müſſe, die Augenkammern in ihrem Quer— Durchmeſſer zu verengern, oder durch Preſſung der wäſſeri— gen Feuchtigkeit in der Richtung der Sehaxe zu verlängern. Ein vermehrter Zufluß von Feuchtigkeit gegen die Iris und die Augenkammern hin findet alſo bey der Verengerung der Pupille, fie geſchehe nun Bepufs des Naheſehens, oder well 1050 ein ſtaͤrkeres Licht auf dieſelbe wirkt, unbezweifelt Statt; daher iſt es auch nicht unwahrſcheinlich, daß dieſe Zuſam— menziehung der Pupille zugleich mit vermehrter Aushau— chung von wäſſeriger Feuchtigkeit, ſowohl in den Augenkam— mern, als auch zwiſchen der Linſe und ihrer Haut vers bunden fen, wodurch dann der ganze vordere Theil des Auges ſtrotzender und gewölbter werden würde; wie im Gegentheil in der Periode der Erſchlaffung der Iris, mit dem zurücktreten der Säfte, auch eine ſchnell vermehrte Nückſaugung von Feuchtigkeit vielleicht eintritt, wobei ich abermals an das, was in dem ſchwammigen Körper vorgeht, erinnere. Wenn dem nun wirklich ſo wäre, könnte man ſich alsdann, um die Entſtehung unſeres Uebels zu erklären, wohl einen natürlichern und ungezwungenern Grund den— ken, als die Annahme, daß durch die Ueberreizung des zur Verlängerung und Verkürzung der Sehaxe beſtimmten Or— gans ein übermäßiger Andrang der zu deſſen Schwellung herbeigeſührten Säftefülle veranlaßt worden, in Folge deſ— fen die Mündungen der aushauchenden Gefäße widernatür— lich erweitert und gelähmt, und einige der zufübrenden, oder bloß zur Schwellung der Iris beſtimmten Gefäße zer— riſſen wurden. Wenn nun auch dieſe feinen, die Iris und ihre nächſte Umgebung bildenden Gefäße im entzündungs— loſen Zujtande kein rothes Blut führen, fo enthalten fie doch noch immer eine gröbere Flüſſigkeit, als diejenige iſt, welche in die Augenkammern und in die Linſencapſel aus— gehaucht wird, in welcher man, meines Wiſſens, noch keine Lymphkügelchen entdeckte. Dieſe Lymphkügelchen find aber unbezweifelt in den mehr genannten Gefäßen enthal— ten, und mußten ſich folglich, als ihre Mündungen erwei— tert oder gar ihre Wandungen theilweiſe zerriſſen wurden, in die Augenkammern und vielleicht auch in die Linfencapfel ergießen. Ein ſolcher krankhafter Erguß war aber in mei— nen Augen um fo leichter möglich, da ſich bereits fchon ſeit beinahe zwei Jahren ein Andrang lymphatiſcher Säfte eingeſtellt hatte. Die, nicht durch mechaniſche Veraulaſſung, nicht durch paſſive Congeſtion, ſondern durch einen body geſteigerten Act des Lebens ſelbſt bewirkte Ergießung von plaſtiſcher Lymphe, deren Daſeyn die Kügelchen hinlänglich beurkunden, innerhalb eines, von der Außenwelt abge— ſchloſſenen Raumes, und rings umber von Theilen umge— ben, die ein ſtets reges Leben erfüllt, mußten bei weitem mehr Neigung zeigen, ſich ſelbſtſtändig zu organiſieren, als ſich dem verhaltnißmäßig viel ſchwächern Einfluß der einſau— genden Gefäße zu unterwerfen. So eutſtanden und entſte⸗ hen noch innerhalb der Augenkammern, und vielleicht auch der Linſencapſel, jene pſeudoorganiſchen Gebilde, die ſich vermittelſt eines zwar untergeordneten, nichts deſtoweniger aber ſelbſtſtaͤndigen Lebens erhalten und fortbilden, wobei fie zugleich ihre urſprüngliche Geſtalt innerhalb gewiſſer Gränzen behaupten. Wie alle ſolche Aftergebilde Haben ſich dieſelben da angeleimt, wo ſie entſtanden, und wo verhältnißmäßig die meiſte Ruhe iſt, d. h. zu beiden Sei⸗ ten der Wurzeln der Iris. Daher kommt es denn, daß ſie in zwei Lagen oder Blättern hinter einander liegen, die unſtreitig durch die Iris von einander getrennt ſind; daher kommt es, daß ein Theil von ihnen der Gränze des deut- lichen, microſcopiſchen Sehens näher liegt, als die andern; 1051 daher kommt es endlich, daß einzelne Verbindungsfäden von einem Blatte zum andern gehen, indem die Pupille dazu einen hinlänglichen Raum läßt. Ich wende mich nunmehr, nachdem ich die Urſachen und die Art der Entſtehung dieſer Augeninfuſorien mit gro— ßer Wahrſcheinlichkeit dargelegt zu haben vermeyne, zum Ecklärungsverſuch einiger beſonderer Erſcheinungen, welche dieſelben darbieten. Daß die einzelnen Kügelchen bald in der Mitte hell, bald dunkel, und im erſtern Falle ſchärfer, im letztern weniger ſcharf begränzt erſcheinen, iſt nichts Beſonderes; jeder, der mit den Geſetzen des Sehens eini— germaßen bekannt iſt, weiß daß dieſe Erſcheinung von der Lage abhängt, in welcher ſie ſich zu der Gränze des deut— lichen Sehens befinden. Aber räthſelhaft erſcheint es, daß ich dieſe Gebilde als kleine, ſcharf begränzte, ſchwarze Zeick— nungen erblicke, in denen ich die einzelnen Kügelchen nicht unterſcheiden kann, wenn ich dieſelben während der Zeit betrachte, wo das Auge auf einen ſehr nahe liegenden Ge— genſtand z. B. auf die Handfläche oder ein Blatt Papier gerichtet iſt, betrachte, dahingegen ich fie ſehr vergrößert, nur in mehr undeutlichen Umriſſen, jedoch ſo ſehe, daß ſich jede einzelne Kugel, aber mit dunkelm Mittelpuncte, ers kennen läßt, wenn ſie zu einer Zeit beobachtet werden, wo das Auge auf einen entfernten Begenſtand z. B. den Ho— rizont blickt; daß aber endlich die Erſcheinungen nicht nur im Ganzen, ſondern auch in jedem einzelnen Kügelchen, und dieſe durchaus hell und durchſichtig unter einer mittleren Vergrößerung, erſcheinen, wenn ich die Augenlieder faſt ganz ſchließe, ſo daß nur wenig Licht durch die Augen— wimpern in das Auge fällt. Daß dieſe drei verſchiedenen Erſcheinungsarten, die ſich ſämmtlich auf das Größenver— pältuiß, alſo auf den Werth des Sehwinkels beziehen, uns ter dem die Geſtalten im Auge wahrgenommen werden, nur von der größern und geringern Entfernung abhängen können, in welcher ſie ſich in den drei gegebenen Fällen von der Eryſtalllinſe befinden, liegt, dünkt mich, ohne Wi: derrede zu Tage. Beim Sehen auf eine nahe Fläche iſt das Auge am gewölbteſten, der vordere Theil der Sehaxe am längften, und die Iris am weiteſten von der Linſe entfernt; da nun die fremdartigen Gebilde um die Iris herum ihre Befeſtigungs puncte haben, fo werden auch dieſe ſich mehr von der Linſe entfernen und unter einem ſpitzigen Sehwinkel, mithin kleiner und nun deutlich in den allge— meinen Umriſſen erſcheinen. Wird das Auge auf einen entferntern Gegenſtand gerichtet, fo flächen ſich die Kam— mern mehr ab, die Iris mit den Gebilden treten der Linſe ſehr nahe, und letztere werden nun unter einem weniger ſpitzen Winkel, alſo in demſelben Maaße vergrößert wahr— genommen, fo daß nicht nur ihre Geſammtgeſtalt, ſondern auch die fie bildenden Kügelchen microſcopiſch geſehen wer: den; da aber zugleich die Gränze des deutlichen Sehens überſchritten wird, ſo iſt die Wahrnehmung nicht hinläng— lich deutlich, ſondern verwiſcht und nebelhaft. Nur bei dem Schließen der Uugenlieder dis auf einen Punct, bei dem nur eben fo viel Licht einfällt, um die Geſtalten hin— länglich ſichtbar zu machen, ſcheint der Raum, den die bei— den Augenkammern bilden, eben jenen mittlern Grad von Wölbung zu erhalten, der die Iris mit den ihr anklebenden Inſuſotien in die angemeſſenſte Lage bringt, um in allen Falle verlängert, im letztern verkürzt. 1052 Theilen möglichſt deutlich geſehen zu werden. Dieſes Se— hen wird dann auch noch beſonders durch den gemäßigten Lichtgrad, wie durch den Mangel an Zerſtreuung unter— ſtützt, der durch die gänzliche Abweſenheit der Bilder von äußern Gegenſtänden herbeigeführt wird. Möglich iſt es daher auch, daß bei dem Sehen mit ganz offenen Augen einerſeits die zwiſchen den äußern Gegenſtänden und den innern Gebilden getheilte Aufmerkſamkeit die größere Un— deutlichkeit der letztern herbeiführt, welches Getheiltſeyn natürlich in einem höbern Grade ſtatt finden muß, wenn fern liegende Gegenſtände betrachtet werden, als wenn man auf eine nahe einförmige Fläche ſieht; eine Anſicht, die auch noch dadurch beſtätigt zu werden ſcheint, daß eine größere Deutlichkeit der oft genannten Gebilde beim An- ſchauen des unbewölkten, als des bewölkten Himmels, oder des Horizontes ſich zeigt, wo man gleichzeitig eine Menge von andern Dingen mit erblickt. Andererſeits kann eine bekannte optiſche Täuſchung dabei mitwirken, nach welcher Gegenſtande, die dem Auge näher liegen als andere, re— lativ größer oder kleiner ſcheinen, je nachdem die Entfer— mung der letztern größer oder kleiner iſt, indem jene im erſteren Falle einen relativ größern, im letztern einen rela— tiv kleinern Theil von ihnen bedecken. Außerdem dürfte der Einfluß nicht ganz zu überfehen ſeyn, welchen die Er: weiterung und Verengerung der Pupille, abgeſehen von ihrem Einfluß auf die Wölbung und Abflachung der Augen— kammern, bloß rückſichtlich des größern oder kleinern Um⸗ fangs hat, welchen ſie von der Linſe bedeckt oder frey läßt. Die Linſe iſt bekanntlich, wie jeder biconvexe Körper, ver— gleichungsweiſe ſehr erhaben in der Mitte, und bedeutend abgeflacht gegen den Umfang; überdieß iſt fie aus concen— triſchen Lagen gebildet, die zuletzt einen faſt kugelförmigen Kern, gleichſam eine kleinere convexere in einer größeren flächeren Linſe in fich ſchließen. Bei moͤglichſt erweiterter Pupille ſcheint alfo der Cryſtallkörper in feinem ganzen Um- fange mehr als eine ziemlich flache Linſe, dei möglichſt verengter Pupille aber mehr durch ihren mittelſten Theil, durch den fait kugelförmigen Kern, und alſo dort weniger, pier ſtärker vergrößernd zu wirken, was, dem Erfolge nach, eben daſſelbe iſt, als würde die Sehaxe im erſtern Es ſcheinen alſo in der That bei dem Anbequemungsgeſchäfte des Auges, um nahe und entfernte Gegenſtände gleich deutlich zu ſehen, drei verſchiedene Sehverhältniſſe zuſammen zu wirken, was der Eigenthümlichkeit organiſcher Vorgänge überhaupt ſehr wohl entſpricht, die faſt ohne Ausnahme nicht das Ergeb— niß einfacher, ſondern mehr oder weniger zuſammengeſetz— ter, und mit einander übereinſtimmender Thaͤtigkeiten ſind, von denen eine die andere unterſtützt, um den beabſichtigten Zweck um ſo gewiſſer zu erreichen. Zum Schluſſe ſey es mir nun noch erlaubt, darauf hinzudeuten, daß bis jetzt unter dem Namen, den unſere Krankheit führt, mehrere ganz verſchiedene Augenübel ver— ſtanden werden. Die beweglichen Geſtalten, wie ſie ſich mir zeigen, find zunächſt ganz etwas anders, als die unbe⸗ weglichen, d. h. diejenigen, die zwar bei den Bewegungen des Auges in Bezug auf die äußern Gegenſtände, nicht aber in Bezug auf einander und gegen die verſchiedenen Theile des Auges ſelbſt, Ort und Lage ändern. Die letz— 1055 4 tern befinden fich in keiner Flüſſigkeit, ſondern in einem feften Gewebe, und müſſen, je nachdem fie ſich in dem Au— gennerven, der Netzhaut oder den übrigen Gebilden des Auges befinden, ſelbſt wieder unter ſich ſehr verſchieden ſeyn. Nur in dem Falle, wo ſie ihren Grund in der Netz— haut oder in dem Augennerven haben, können fie unmit- telbare Vorboten des ſchwarzen Staares ſeyn; ich fürchte denfelben nicht, weil die Reizfähigkeit des Sehnerven big: her nicht gelitten hat, und das Sehen klar und deutlich iſt, wenn die ſchwebenden Geſtalten nicht zwiſchen die Ge— genſtände und ihr Bild auf der Netzhaut treten und daſſelbe mehr oder weniger verdunkeln; es ſey denn, daß durch den anhaltenden fremdartigen Reiz auf das Ciliarſyſtem, die Sehfähigkeit des Sehnerven endlich conſenſuell leide, oder daß eine eigenthümliche Art von Blindheit durch Zerrüttung und Lähmung des Ciliarſyſtems ſelbſt, ein ei— gentlicher Ciliarſtaar, möglich ſey. Alle bisher von mir verſuchten Heilmittel ſind ohne Erfolg geblieben: zertheilende, kühlende und reizmildernde Dinge, mit Einſchluß der Narcotica und der Blauſäure, haben nichts bewirkt; eigentliche Reizmittel, Ammonium, ätheriſche Oele und geiſtige Mittel zeigten ſich ſchädlich, indem fie die krankhafte Reizbarkeit nur noch vermehrten. Ableitende Dinge, wie Blutegel, ſpaniſche Fliegen, reizende Einreibungen, Brechmittel, Abführungen, ſelbſt von der Natur allein bewirkte Hautreize und Ausflüſſe, als Schweiße, Schnupfen und wochenlang vorhandene, ſtark eiternde Blurgefibiwüre äußerten nicht den mindeſten hemmenden Einfluß auf dieß ſonderbare Uebel, vielmehr ſteigerten ſie die allgemeine Reizbarkeit und mit ihr die Empfindlichkeit der Augen. Sollte nicht vielleicht die vorſichtige Anwen— dung des negativen Pols der galvaniſchen Säule tödtend und auflöſend auf die fremden Gäſte wirken; denn eine mögliche Heilung ſcheint allein darauf zu beruhen, daß jene ihres ſelbſtſtändigen Schmarotzerlebens beraubt werden, ſey es durch Aufhebung des Zuſammenhangs mit dem ſie er— nährenden Boden oder durch unmittelbare Tödtung. Denn hätten ſie erſt aufgehört, ſelbſtſtändig zu leben, ſo würde auch die Aufſaugung derſelben kein Hinderniß finden, indem ja ſogar die außer ihrer lebendigen Verbindung geſetzte harte Cryſtalllinſe aufgeſogen wird. Unendlich würde ich mich verpflichtet fühlen, wenn einer oder der andere von meinen hier anweſenden achtba— ren Herren Collegen, beſonders von denjenigen unter ih— nen, welche ſich vorzugsweiſe mit der Augenheilkunde be— ſchäfſtigen, mir mit Rath und That beiſtehen könnte, um mich und andere von dieſem läſtigen Uebel zu befreien. Da aber unſer ſehr beſchränktes Beiſammenſeyn, und die Kürze der dem Verein zugemeſſenen Zeit keine Muße zu einer perſönlichen Berathung geſtattet, ſo würde ich es mit der größten Dankbarkeit erkennen, wenn diejenigen, welche meiner Perſon und meiner Krankheit ihre. Aufmerkſamkeit zu ſchenken geneigt ſeyn möchten, ihre Anſichten und Heil— vorſchläge in Hufelands- oder von Gräfe- und von Wal— thers Journal zu meiner Kunde bringen wollten. 3 u ſ getz 1. Mit Hydatiden ſcheinen die Gebilde keine Aehnlichkeit zu haben, es ſey denn, daß man ihre Bildungstheilchen Isis 1831 Heft 40. 1054 die kleinen Kügelchen für Hydatiden halten wollte. Dieſe Annahme würde aber leicht zu der Anſicht führen, als ents halte die plaſtiſche Lymphe ſchon dergleichen Gebilde, da jene Kügelchen allem Anſchein nach eben nichts anders als Lymphkügelchen ſind. Zu ſatz 2. Früher, als ich noch annahm, daß die Afterbildungen ſämmtlich, ohne alle Verbindungen mit ihren Umgebungen, frei in der wäſſerigen Feuchtigkeit umherſchwämmen, hatte ich die Idee, daß die Ablaſſung jener Feuchtigkeit dieſelben entfernen werde; allein ſeit ich die Bemerkung gemacht zu haben glaube, daß ſie, wenn nicht alle, doch wenigſtens ein großer Theil von ihnen, wirklich irgendwo, und na— mentlich in der Gegend der Anheftung der Iris beſeſtigt find, iſt es mir zweifelhaft geworden, ob dieſe Operation irgend einen Erfolg verſprechen dürfte, Anmerk. Sehr angenehm uͤberraſchte es mich, daß, bei einer fluͤchtigen unterhaltung mit dem Herrn Präfidenten Ruſt, uͤber dieſen Gegenſtand, mir derſelbe die intereſſante und Ei meine Anſicht im Weſentlichen beftätigende Bemerkung mittheilte, daß er die ſchwebenden Geſtalten, nach Ablaf⸗ fung der waͤſſerigen Feuchtigkeit, habe verſchwinden fehen, Ich erlaube mir, die Herren Augenoperateure zu erſu⸗ chen, ihre Aufmerkſamkeit auf dieſen letzten Umftand ganz befonders zu richten, und in vorkommenden Fällen die abgelaſſene Feuchtigkeit, und fen es auch nur das Tröpf⸗ chen, welches an dem Inſtrumente haͤngen bleibt, unter ein ſtark vergroͤßerndes Microſcop zu bringen, um zu unterſuchen, ob auf dieſe Weiſe jene feinen Gebilde nicht auch dem fremden Auge ſichtbar werden ſollten. — Eis nige haben dieſelben für bloße Geſichts taͤuſchungen erkläͤ⸗ ren wollen, allein wer ſie jemals aus eigener Erfahrung kennen lernte, wird, ihrer großen Beſtaͤndigkeit wegen, dieſen Gedanken, als mit den Erſcheinungen ſelbſt im Wi⸗ derſpruche ſtehend, alsbald aufgeben. Zu ſatz 3. Das Zucken im linken Auge und deſſen Umgebungen, nehmlich der Augenlieder, beſonders des obern, ſcheint durch den wechſelnden Zuſtand einer krankhaften Reizbarkeit be— gründet, und durch den Pulsſchlag der in dieſe Theile ges henden Arterien veranlaßt zu werden. Hiermit ſcheint eine andere im Innern des Auges ſelbſt Statt findende Erſchei— nung Aehnlichkeit und Verwandtſchaft zu haben, und die darin beſteht, daß plötzlich von der Mitte des Sehfeldes aus ein kleiner Punct entſteht, den ich eigentlich keine Lichterſcheinung nennen kann, der aber das Sehen gewiſ— ſermaßen blendet. Dieſer Punct befindet ſich, faſt wie ein Stern, in einer eigenthümlichen, ſchnellen, halb zitternden, halb wellenartigen Bewegung von der Mitte gegen den Umfang, der dabei, durch die immer größer werdenden Wellenſchwingungen, ein regelmäßiges, buchtiges Anſehen bekommt, etwa wle der Rand einer lebendig ſich bewegen— den Meduſe oder Meerneſſel. Dabei wird er immer grö— ßer, bis er endlich das ganze Sehfeld einnimmt, und das Auge nun gänzlich in einen Zuſtand verſetzt, wie wenn es von ſtarkem Lichte geblendet worden. 5 einigen Minus 5 * ten verſchwindet dann die ganze Erſcheinung wieder, doch fühle ich noch längere Zeit eine beſondere Mattigkeit im Auge. Nur zweimal habe ich, und zwar einmal im vori⸗ gen Sommer, und das andere Mal im vorigen Herbſt, Anfangs Novembers, dieſen Zufall bemerkt, und es iſt mög⸗ lich, daß er ein krampfhaſtes Zucken der Iris, oder gar der Sehnerven und der Netzhaut ſey. 154. Nagel in Altona ſprach über die Schleimhaut— entzündung der Gebärmutter, welche zu Verwachſungen der Placenta mit dem Uterus Veranlaſſung gibt. Wenn ich mir es erlaube, Ihnen, meine hochzuvereh— renden Herren, einige Worte über die Wichtigkeit der frühzeitigen Erfenntniß einer Schleimhaut- entzündung der ſchwangeren Gebärmutter mit⸗ zutheilen, ſo iſt es fern von mir, Sie belehren zu wollen, daß ich vielmehr zu dieſem kleinen Vortrag nur durch den Wunſch: von Ihnen über den von mir in Auregung zu bringenden Gegenſtand belehrt zu werden, mich veranlaßt geſehen habe. Flüchtig bingeworfen ſind meine Worte, nur Andeutung iſt mein Vorhaben, und ſo darf ich gewiß auf Ihre Nachſicht, was die Materie anbetrifft, hoffen; für die Form, für die Sprache muß ich ſie aber außerdem in An— ſpruch nehmen, da mir, dem Dänen, gar zu leicht einige Sprachſehler werden entſchlüpfen können. Daß ich es vor— gezogen habe, meine wenigen Worte niederzuſchreiben, iſt lediglich geſchehen, um nicht zu wortreich, weitſchweifend, mich ſelbſt wiederholend, und ſomit gar zu langweilig zu werden. — Unter den verſchiedenen Urſachen der Nachgeburtszö— gerungen nimmt gewiß die der Verwachſung der Pla- centa mit der Gebärmutter ſowohl ihrer nicht ſeltenen Erſcheinung als beſonders der mit ihr verbundenen Gefahr wegen einen wichtigen, ja vielleicht den wichtigſten Platz ein. Dieſe Verwachſung, die ſogar in einem Falle, den, irre ich nicht, Siebold erzählt, ſich über den ganzen Um— fang der Häute verbreitete und den nnabwendbaren Tod der Kreiſenden hervorbrachte, erfordert faſt immer die ge— walt ſame Lostrennung der Nachgeburt, und bes dingt eben dadurch die ſie begleitende große Gefahr, es möge mancher Geburtshelfer auch noch ſo leichtſinnig über dieſen Aet denken und demgemäß handeln. Die ſichtbare Urſache einer jeden widernatürlichen Verbindung der Nach— geburt mit der Gebärmutter liefert eine Reihe von krank— baften Formationen, die, nach der eudlichen Hinwegſchaffung der Placenta, auf ihrer Oberfläche, an ihren Näudern in Form und Größe verſchiedenartige Gebilde liefern, die in ihrer Conſtruction und Geneſis durchaus gleichartig ſind. Dieſe widernatürlichen Verbindungspuncte ſind bald dem Anſcheine nach bloße gelatinöſe Verklebungen, bald wirk— lich cartilaginöſe Verwachſungen, ja wohl gar kalkartige Concremente, wie man einige Male will gefunden haben. Bald find fre einzeln, bald in Menge vorhanden, bald nur an der Placenta, bald an einzelnen Parthieen der Haͤute, und im Umfange variirend von der Form eines Filaments bis zu der einer umfaſſenden Conglutination oder Concrefcenz. Abgeſehen von dem augenſcheinlichen Beweiſe für die Wahr- heit dieſer Schilderung, die Jeder, der eine angewachſene Nachgeburt zur Welt förderte, in den mehrſten Fällen ſich 1056 ſelbſt verſchaffen kann, gibt die geringere oder größere Schwierigkeit, womit die Operation der künſtlichen Pla— centalöſung verbunden iſt, am einfachſten Zeugniß für dieſe Thatſache. — Könnte man nun wohl in den niedern Gra— den dieſes krankhaften Zuſtandes das pathologiſche Product mit dem vergleichen, welches mitunter in der Form einer conſiſtenten Haut beym Croup aus der Luftröhre geſtoßen wird, ſo habe ich doch immer gefunden, daß es mehr Aehn— lichkeit mit den Erzeugungen hat, die aus krankhafter Thä— tigkeit der ſeröſen Haut entſpringen, wobep ich nur an die Sectionsbefunde der an acuter oder chroniſcher Bruſt— waſſerſucht Verſtorbenen erinnern will, wo ich fo oft das ganze mediastinum anticum mit ähnlichen Aftergebilden angefüllt gefunden habe. Was nun aber eigentlich dieſe Verwachſung der Pla— centa bervorbringe, darüber ſoll man gänzlich in Unwiſſen— heit ſeyn; nach der Meinung eines neueren, gewiß übri— gens höchſt ſchätzbaren Verfaſſers (Carus) eines Lehrbuchs der Gynagiologie. Fünf Jahre vor Erſcheinung dieſes Buchs fprach aber Elias Siebold ſchon von der Gebärmutterent— zündung als Urſache der Placentaverwachſungen, und jetzt, im Jahre 1850, alſo nach Verlauf von 10 für die patho— giſche Anatomie unſchätzbaren Jahren, kann ja wohl nicht mehr die Rede davon ſeyn, ob man einen gewiſſen in Form und Materie wohl häufig verſchiedenen Entzündungsproceß als unbeſtreitbare Urſache aller ähnlichen krankhaften Orga— niſationen im menſchlichen Körper annehmen darf oder nicht. Wenn ich übrigens hiebey mich des Wortes Entzünd— ung bediene, ſo erkläre ich ein für alle Mal, darunter den außerordentlichen Zuſtand des thieriſchen Körpers“) zu verſtehen, wo Plaſticität, überwies gendes, hypergenetiſches Leben des Bluts, bey Erſchlaffung, Her abſtimmung der umſchlie— ßenden Gefäße bemüht iſt, neue fabelhafte Geſchöpfe zur Welt zu bringen, alfo krank⸗ baft zu wirken oder verlorne Theile naturge⸗ mäß wieder herzuſtellen, alſo heilend zu er ſcheineu. Ich kann mich in meiner jetzigen kurzen Andeutung das her auf keinen weitläufigen Beweis für die Behauptung: die Urſache der Placentaverwachſung ſey eine Entzündung, einlaſſen; ich muß Sie, meine verehrten Herren, bitten, vor der Hand mit mir ſolches zu glauben. Daß dieſe Entzündung nun nicht füglich von der Mißs geburt ausgehen koͤnne, ſcheint mir dadurch leicht erwieſen, daß die letztere eigentlich keine abſon dernde Oberfläche, aber allerdings eine ganz beſondere, in eis genthümlicher Verbindung mit der Gebärmutter ſtehende hat, die gerade durch ihre von aller Analogie im übrigen thieriſchen Körper verſchiedene Eigenthümlichkeit bre tem— poräre Exiſtenz und Beſtimmung beurkundet. — Die Ent zündung und ihr Product kann alſo nur aus der Schleim- haut der Gebärmutter, aus der, die fo thätig war, zur Bildung der Hülle des Kindes mitzuwirken, aus der Mutter „) Daß in den Pflanzen auch ähnliche Erſcheinungen ſichtbar ſind, bezweifle ich gar nicht. 1057 der Tunica decidua entfpringen, Wie aber eine mucöfe Haut ſehnichte Filamente, Verknorpelungen u. ſ. w. her— vorbringen kann, das weiß ich in der That nicht, das weiß ich eben ſo wenig, wie ich es ſagen kann, wodurch das Fruchtwaſſer entſteht, oder gar wie es denn eigentlich bey der Zeugung hergeht. Gegen den ſiebenten Monat der Schwangerſchaſt ſcheint es mir zu ſeyn, wo dieſe Entzündung gewöhnlich entſteht. Die Schleimhaut hat jetzt kaum etwas mehr mit dem Feuchtey zu thun, als die Verbindung zwiſchen Mutter und Kind mittelſt der Nachgeburt zu erhalten, und dieſe iſt dann der hauptſächlichſte Punct, worauf jene ihre krank— haften Aeußerungen fortpflanzen kaun. Warum fie aber nicht früher entſteht, weiß ich nicht, vielleicht aber weil dann die Schleimhaut mit ernſteren Dingen beſchäftigt iſt, dennoch aber mitunter auf dieſe pathologiſche Freyheit vers fällt, wie eben das Beyſpiel von Siebold, wo die Häute in ibrem ganzen Umfange mit der Gebärmutter „ waren, zu beweiſen ſcheint. — Iſt denn eine ſolche Schleimhautentzündung während ihres Entſtehens und Fortſchreitens zur Bildung der An— wachſungen zu erkennen? — Ich glaube ja! Die pathognomoniſchen Zeichen, ſo weit ich ſie zu be— obachten Gelegeudeit hatte, find folgende: Um die genannte Zeit der Schwangerſchaft ſtellt ſich plötzlich, nach einer ges eigneten äußern Urſache, mehr oder weniger Fieberfroſt, Hitze und dann ein Gefühl von Schwere, Druck, Schmerz, beſonders aber von Hitze im Unterleibe au einer bejtimm: ten Stelle ein. Die Kranken fühlen dieſe Beſchwerden in der Tiefe des Bauches, der Leib iſt nicht empfindlich, der Schmerz ſelten heftig, der Stuhlgang meiſt natürlich, das Fieber im Verlaufe höchſt unbedeutend, Momente zur Unterſcheidung von peritonitis, metritis, enteritis oder Schleimhautentzündung des Darmcanals; nie aber fehlt eine bedeutende Hitze der Vagina, als Ausdruck des confenfuellen Leidens ihrer Schleimhaut. Die Krank— heit gebt, oft bey kaum bemerkbaren Beſchwerden, ruhig ihren Gang fort ohne Paroxysmen oder bedeutende Exacer— bationen, durchläuft einen Zeitraum von wenigen Tagen bis zu 5 Wochen und hört dann ohne weitere Folgen auf, oder hinterläßt die gedachten Verwachſungen. Vergleichen wir nun dieſes Krankheitsbild mit dem des Wigandiſchen rheumatismus uteri, womit Mancher von Ihnen vielleicht ſchon geglaubt bat, daß ich gegenwärtigen Zuſtand ver— wechſele, ſo findet man gleich ein bedeutendes Unterſchei— dungszeichen dey dem Auftreten dieſer letzten Krankheit. Jene entſteht, wie geſagt, gewöhnlich um den ſiebenten Monat, auch wohl früher, dieſe, nach Wigands Zeugniß, gewöhnlich in den letzten Tagen, höchſtens Wochen der Schwangerſchaft, und tritt dann auf mit einem reißen: den allgemeinen Schmerz des ganzen Bauches, nebſt Schmerzen des Kreuzes, der Lenden und anderer Glied— maßen, Zufälle die paroxysmenartig, beſonders aber des Abends im Bette erſcheinen oder an Heftigkeit zunehmen. Einen ganz beſonders wichtigen Beytrag zur Diagnoſe gibt aber das von Wigand zuerſt bemerkte Oeffnen des Mutter mundes beym rheumalismus uteri. Ich halte dieſes Zeichen für untrüglich, falls man in Zweifel 1038 über die Natur eines vorhandenen conereten Falles ſeyn ſollte; ich habe es ſo oft gefunden, daß ich nicht daran zweifle, es ſey conſtant bey dem Rheumatismus. Endlich glaube ich, daß die indicatio ex juvantibus et nocentibus auch dazu beytragen kann, die Gegenwart der Schleimhaut— entzündung, wenigſtens die Abweſenheit des Rheumatismus zu conſtatieren. Sind die Verwachſungen gebildet, fo er— kennt man es gewöhnlich daran, daß eine Stelle der Ges bärmutter, beſonders im kundo, während der noch übri— gen Zeit der Schwangerſchaft empfindlich bleibt und bey ſtärkeren Bewegungen des Kindes Schmerzen verurſacht. Was ihre Eigenthümlichkeit während der Eutbindung be— trifft, das gehört nicht hieher, ſondern zur practiſchen Ge— burtshülſe. — Daß die Krankheit, wo ſie einmal da ge— weſen iſt, gewöhnlich wieder kommt, ſcheint ſich mir zu be⸗ ſtätigen. Von 6 Fallen, die ich beobachtet habe, (batte ich nicht vor 7 Jahren ſchon aufgehört practiſcher Accoucheur zu ſeyn, ſo wäre mir vielleicht Gelegenheit geworden, meine Erfahrungen über dieſen Gegenſtand zu erweitern oder zu berichtigen), von 6 Fällen war die Krankheit bey dreyen zum zweyten Male da, und alle 6 Frauen hatten ſchon Kinder geboren (mit Ausnahme einer einzigen), die eine ſo— gar ſchon 4 ehe fie das erſte Mal von dieſer Krankheit ohne ſichtbare Urſache ergriffen wurde. So wie ſchweißtreibende Mittel und Opium den rhen- matismus uteri beſchwichtigen, ſo iſt ein paſſendes auti— phlogiſtiſches Verfahren gewiß im Stande, die Schleim— hautentzündung der ſchwangern Gebärmutter zu heben, oder wenigſtens in ihren bedeutenden Folgen weniger ſchäd— lich zu machen. — Der erſte Fall, worauf ich aufmerkſam wurde, brachte die Frau in die äußerſte Lebensgefahr durch die partielle Lostrennung der Nachgeburt und den daraus entſpringenden enormen Blutverluſt, der bis zu meiner Ankunft bey der Kreiſenden ſtatt fand. Ich mußte hier die Placenta mehr abreißen als ſorgfältig und langſam los— trennen, weil keine Secunde zu verlieren war, und die Anſicht ihrer Oberfläche zeigte auch die Unmöglichkeit, durch ein gelinderes Verfahren zum Ziel kommen zu können, in— dem fie drey gelbe, gegen 4 Linien dicke, runde Verknor— pelungen darbot, die offenbar mit ahnlichen Stellen an der innern Fläche der Gebärmutter correfpoudiert hatten. Uns derthalb Jahre ſpäter war die Frau wieder ſchwanger. Ich hatte ſie gewarnt, und wurde daher ſogleich davon benach— richtet, als etwa im 2 Monate Schmerzen und die übri— gen Zeichen unſerer Krankheit ſich einſtellten. Ich wandte paſſende Mittel an, die Krankheit gieng in etwa 12 — 14 Tagen vorüber, und als das Kind geboren war — adhä— rierte wieder die Nachgeburt, aber dießmal lange nicht ſo ſtark als das vorige. Ich konnte es dreiſt abwarten, ob die Natur allein im Stande fen das Entbindungsgeſchäft zu vollenden, und erſt nachdem dieſe Hoffnung mir verge— bens ſchien, förderte meine Hand mit geringer Mühe eine Nachgeburt zur Welt, die die gedachten Verwachſungen in weit geringerem Grade als das vorige Mal darbot. Die Mittel, wovon ich Gebrauch gemacht habe, waren Blutegel, Calomel in kleinen Doſen, Einreibungen von Mercurialſalbe und erweichende Lavements. Ich wüßte in der That nicht, wie man dieſe Krankheit anders behandeln wollte. — 1039 Iſt es nun wohl der Mühe werth, der Wiſſenſchaft und der Wichtigkeit des vom Arzte zu leiſtenden Beiſtandes wegen, dieſem Krankheitszuſtande etwas mehr Aufmerkſam— keit zu widmen, als bisher der Fall geweſen iſt? Ich frage Sie, meine Herren, darum, und wünſche ſehr, Ihre Meinung zu hören. Nie, ich geſtehe es, wird dieſe Krank— beitsform mir unbedeutend erſcheinen. In meinen kleinen Torfhungen über die Krankheiten der Schleimhäute würde es mir ſehr leid thun, wenn dieſes Glied mir fehlte, ein Glied welches in ſeiner Eigenthümlichkeit ſich ſo deutlich ausſpricht, wenn erſt ſeine Gegenwart eingeräumt und er— kannt worden iſt. — Von dieſer Seite betrachtet ſchließt ſich dieſe Schleimbautentzündung genau an die in meiner kleinen Schrift über das Entkräftungsfieber der alten Leute, Altona 1829. beſchriebene. Beide find nicht immer leicht zu erkennen, haben einen ſtillen, unſcheinbaren, nicht kurzen Verlauf, bringen oft Gefahr und Tod, laſſen ſich nur im Anfange durch ein zweckmäßig eingeleitetes Verfahren he— ben, und geheilt oder ungeheilt bleiben ſie dem Pathologen und Phyſiologen noch in manchen Erſcheinungen Probleme, wohl werth von ſolchen Männern, wie hier ſich verſammelt haben, gehört zu werden. 155. Heckſcher in H. ſtellte einen Kranken mit Blutſchwamm auf der Stirn vor, bei welchem er früher die Operation verrichtet hatte. Es war ein 12jähriger Knabe, der an der Stirne eine Geſchwulſt trägt, deren Unterlage ein Blutſchwamm bildet, deſſen Oberfläche aus einem mannigfach verſchlunge— nen Conbolute aneurismatifcher Arterien beſteht. So merf- würdig dieſer Fall an ſich ſelbſt iſt, ſo intereſſant iſt auch die dabey gemachte Erfahrung, daß, als die Heilung def: ſelben im Jahre 1827 durch Unterbindung beider Temporal— arterien und eines großen, von der occipitalis in die Ge— ſchwulſt verlaufenden Aſtes vergebens verſucht, und die ſo— dann intendirte Unterbindung beider Carotiden von dem Vater des Kranken abgelehnt wurde, die bereits aufgebro— chene und wiederholte heftige Blutungen veranlaſſende Ge— ſchwulſt durch die fortgeſetzte Anwendung von kalten Waſ— ſerumſchlägen wieder zur Vernarbung gebracht werden konnte, daß die heftigen Pulsationen in derſelben ſeitdem bedeutend ſich gemindert haben, und die frühere hochrothe und blaue Färbung bedeutend bläſſer geworden iſt. 156. Sach ſe aus Ludwigsluſt hielt einen mündlichen Vor— trag, in welchem er die Auſmerkſamkeit der Aerzte auf die Verſchwärungen im Darmcanal zu richten ſuchte. Brouffais zeigte den Weg, den Puchelt und Pom— mer wiſſenſchaftlicher verfolgten. Louis Monographie liefert treffliche Leichenöffnungen, doch eine mangelhafte Therapie, indem einſeitig nur Aderläſſe und Blutegel zur Bekämpfung der Krankheit anempfohlen werden. Tiedemann, Gmelin und Geudin brachten die Donfiologie und Pathologie der cee des Darm—⸗ canals bedeutend weiter. Leſſer in ſeiner guten Monographie hält die Krank— heit ebenfalls für entzündlich, und greift fie mit Calomel an. Er liefert eine biftorifche Beſchreibung der gewiß nicht neuen Krankheit ſeit Hippocrates, vergaß aber die Beſchrei⸗ 1040 bungen, welche das 18te Jabrtundert lieferte, namentlich Keßler und Caſimir Medicus. Er habe das Fieber in Ludwigsluſt häufig im Hofpis tale beobachtet. Es characteriſiert ſich durch große Hinfäl⸗ ligkeit, Wanken, geringe Hitze, leichten Kopfſchmerz, Ein- genommenheit der Sinne. Die eingefchlagene exſpectative Methode führte nicht weiter. Es trat Diarrhoe ein, Collapsus virium, das Sensorium wurde ergriffen, das Fieber ſtärker bei faſt nor- malem Pulſe, kein Durſt bey trockener hochrother glänzen— der Zunge, Begierde nach Eſſen, ohne beym Darreichen von Speiſen dieſelbe befriedigen zu können. Bei unbeholfenem Sprachvermögen fungieren die übri— gen Sinne nach Willkühr. Es findet ein Widerſpruch in allen Symptomen Statt. Die Diarrhoe wird ſtärker, blu— tige Streifen werden in ihr ſichtbar, ja wahre Blutabgänge; häufig entſteht eine Incontinentia alvi aus Lähmung der Sphincteren. Fühlt man bei ſolchen Kranken den Unterleib, ſo iſt er wenig ſchmerzbaft; dennoch ſcheint beym tiefern Druck in der Gegend des lleum ein Schmerzgefühl zuweilen Statt zu finden. Der Typus des Fiebers ſcheint fi ſich zum intermittieren⸗ den zu neigen; dieſer wird wenigſtens deutlich bey Beſſe— rung der Kranken. Das Calomel mit Opium verbunden hat ſich als ein gutes Mittel bewährt; es vermehrte die Diarrhoe nicht, fondern brachte in einem Falle fäculente sedes hervor, nach welchen Geneſung eintrat. Das Mittel wirkte indeſſen, mit Rhabarber verſetzt, zu ſtark. Der Kranke ſtarb, und die Fäulniß war nach wenigen Stunden ſo fortgeſchritten, daß die Section nicht gemacht werden konnte. Bey der Section ſolcher Kranken findet man Röthe im Darmcanal, welche gegen das Ileum immer ſtärker wird, bis fie zuletzt in der Gegend der Coecum, wo Grup— pen von Peyerſchen Drüſen liegen, in Puſteln ausartet, die ulcerierend oft alle Häute bis auf der Peritonealhaut Durchs bohren. Welche Natur hat die Krankheit? entzündlich iſt ſie nicht; dem widerſpricht die Natur des Fiebers; das Gehirn zeigt gleichfalls bey der Section keine Alienation; die an— tiphlogiſtiſche Heilmethode ſchadet immer unläugbar. Sollte man nicht eher einen faulichten Zuſtand der Säfte anneh— men müſſen? Louis fand dieſelben Geſchwüre bei hectiſchen Fiebern. Die Brandflecken in faulichten Fiebern haben die Farbe dieſer Geſchwüre. Zur Erklärung des Vorkommens der Geſchwüre im Ileo dient, daß dieſes am tiefſten in der Bauchhöhle liegt; dort iſt auch die valvula, wo die Säſte aufgehalten werden; hier liegen auch die meiſten Drüſen, welche, durch die Schärfe derſelben angegriffen, in aſthe— niſche Entzündung gerathen und in Verefterung übergehen. Stockungen im Pfortaderſyſtem finden ebenfalls bei der Krankheit Statt, dieß beweißt ſchon der vergrößerte und mürbe Zuſtand der Milz, ſo wie der morbide, erweichte Zuſtand der Tunica villosa des Darmcanals, auf Aſthenie und Putrescenz hindeutet. 1041 Aus der Rötbung des Darmes dürfen wir nicht immer auf Entzündung ſchließen. Tiedemann hat bewieſen, daß dieſe Röthung überall vorhanden iſt, wo ſich Speiſe— brey befindet; auch an den Stellen, wo Würmer lagern, iſt ſie ſichtbar. Die innere Schleimhaut, der Einwirkung der Luft ausgeſetzt, röthet ſich. Schwer iſt es daher, dieſe Färbungen von der Entzündungsröthe zu unterſcheiden. b) Sachſe erklärte ſich bereit, in Betreff des Vorſchla— ges des Geheimen Ratbs Harleß, mit feinem Landesfür— ſten zu reden, und forderte die Aerzte, welche in gleichen Verhältniſſen wären, auf, ein Gleiches zu thun. c) Der Geheime Rath Vogel und der Geheime Rath Sachſe zeigten an, daß ſie morgen abzureiſen genöthiget wären, und dankten für das ehrenvolle Zutrauen, welches die verſammelten Aerzte ibnen bewieſen hatten. Achter Tag. Samſtag der 25. September. Vierte und letzte öffentliche Sitzung. a) Sämmtliche Secretäre der einzelnen Fächer erſtatteten Bericht über ihre Verhandlungen, was, da des Stoffs ſebr viel war, eine geraume Zeit dauerte, und mit Aufmerkſam— keit und Erſtaunen von der verfammelten Menge vera nommen wurde. b) Darauf theilte der Secretͤr des botaniſchen Fachs“ Dr. Siemers, im Auftrage feiner Abtheilung der allge- meinen Verſammlung mit, daß die Botaniker beſchloſſen hätten, eine Dankſagung an De. Wallich und an die oſtindiſche Compagnie zu London wegen der (ſchon berührten) fo beyſpielloſen Schenkung der oſtindiſchen Pflanzen fait an alle Anſtalten und Botaniker der Welt zu erlaſſen und die letztere zugleich zu bitten, ſie möchte zum Beſten der Wiſ— ſenſchaft den Dr. Wallich ſo lange in Europa laſſen, bis das prächtige und fo nützliche Werk der Plantae asiaticae vollendet wäre, welches natürlicher Weiſe nur durch Wal— lich gehörig bearbeitet werden kann. Es ſey auch in der— ſelben Abſicht eine Bitte an Se. Maj. den König von Eng— land aufgeſetzt und alle 5 Briefe fenen bereits von der bo> taniſchen Abtheilung der Naturforſcher unterzeichnet; fie wünſche daber, daß ein Gleiches von der ganzen Verſamm— lung der Naturforſcher geſchehen möge. Da außer dem Kreiſe der botaniſchen Abtheilung nie— mand etwas von dieſem Plane wußte, ſo ſchwieg anfangs alles ſtil, und ben der Aufforderung zur Abſtimmung dafür erhoben ſich mehrere Hände. Ehe aber die Gegenabſtimmung, welche zur Abzählung der Stimmen nöthig iſt, vorgenom- men wurde, erhoben ſich Oken und Lichtenſtein und ſagten, daß man Unterſchriften für einen Gegenſtand ver— lange, von dem niemand etwas wiſſe, und unter Briefe, die niemand kenne. Dieſes wäte eine Sache, welche die Verſammlung in Verlegenheit ſetzen müßte, da man gar nicht wiſſe, ob ſie irgend vor ihr Forum gehöre, um ſo mehr, da hohe Perſonen und Behörden im Spiele ſeyen. Der Secretär der allgemeinen Verſammlung ſuchte zwar dieſe Einwendungen durch die bereits erfolgte Abſtim— mung abzuweiſen; da aber die Gegenprobe nicht gemacht Iſis 1931. Hft. 40. 1042 war, fo wurde die Sache noch einmal vorgenommen und die Ableſung der Briefe verlangt. Der Secretär des botanifhen Fachs las daher zuetſt den Dankſagungsbrief an Dr. Wallich, ſodann den an die oſtindiſche Compagnie und zuletzt den on den König. 1) An Dr. Wallich. Sir! The arrangement You have adopted for the distri- bution and knowledge of the immense collections which have been made in the East-Indies under Your parti- cular direction and the noble protection of the Honou- rable East-India-Company, deserves the greatest gratitude not only of those institutions or botanists which have participated on the distributions, but generally of all the botanical world, This has been so deeply felt by the botanists as- sembled for this year at the general meeting of Ger- man Naturalists und Physicians at Hamburgh, that they have resolved to direct to You by these lines the ex- pression of their thankfulness and of the hope that You might happily finish what You have begun so suc- cessfully. We remain with true respect Sir Your most obliged humble servants. Dieſer Brief war unterfchrieben von; Mertens, Wikſtröm, Waitz, Siemers, Ohlendorff, Hayne, Hornemann, Bentham, P. Boye, Lehmann, Plank, Böͤhlcke, Nolte, J. Booth, Jacquin, Agardb, Frölich, Fleiſcher, J. Fiſcher, Buek, Steinheim, Horkel, Eſtreicher, Fintelmann, Fr. Otto, Szubert, Wilbrand, Hornſchuch, Lindenberg, Neuber, Berg, Chamiſſo, Lehmann (aus Ko⸗ C. Presl, Sternberg, penhagen). Mit dieſem Brief war jedermann einverſtanden, da er eine verdiente Huldigung für die großen Entdeckungen und Bemühungen Wallichs ausſprach. 2) Darauf wurde der Brief an die oſtindiſche Com— pagnie geleſen. To the Chairmen and Deputy -Chairmen of the Honourable Court of Directors of the East - India- Company. Gentlemen! The botanical Commitee of the society of German Natnralists and Physicians, assembled for the present year in the city of Hamburgh, are sensible of a duty incumbent on them to offer to You the exprellion o the moft heartfelt gratitude for the benefits Yon havf 66 1043 conferred to science in causing so valuable a collection of East- Indian plants to be distributed by the medium of Dr. Wallich for the promotion and improvement of natural science in this quarter of the world. This fact stands so completely isolated in the an- nals of history, that we can not but admire the gene- rosity that had induced You to act in this manner, and we can only complain of the want of words to exprels our feelings in a becoming way. The mode in which the determination and arran- gement of these plants has been hitherto carried on by Dr. Wallich, convineing us that he alone is inabled to complete this most important undertaking, we hope we may be excufed in taking this opportunity of ex- prelsing the confidence with which we trult You. will crown Your noble work by granting to him luch a prolongation of his ftay in England, as may allow him to bring to a conclusion that which had been commen- ced under fo happy aulpices, and that the splendid re- sults to be derived from his labours may not be lost to the [cientific world. By favonring us with a contiruation of Your highly generous dilpofitions towards us, You would greatly add to the obligations we are under to You, which will never fail to be an incitement for us to prove to You how much we are Gentlemen Your most obedient humble servants. (Dieſelben Unterſchriften.) 5) Der Brief an den König. Ew. Königliche Majeſtät! Die hochanſehnliche oſtindiſche Compagnie hat ſich um die Fortſchritte der Naturwiſſenſchaſten durch die höchſt groß— müthige Vertheilung der auf ihre Veranſtaltung in Oſtin— dien geſammelten Pflanzenſchätze fo große Verdienſte erwor— ben, daß die Geſchichte, ſelbſt die von Großbritanien, nie ein ähnliches Beyſpiel dargeboten hat. Sie hat zu dieſer Vertheilung, ſo wie zu der Anordnung der Bekanntmachung dieſer Reichtbümer den Mann gewählt, welcher allein durch feine ausgebreitete Kennt niß der Flora jener Länder im Stande war, eines ſo großartigen Auftrages ſich einſſchts— voll und würdig zu entledigen. Die außerordentliche Wichtigkeit dieſes Gegenſtandes bat die botaniſche Section der Geſellſchaft deutſcher Natur— forſcher und Aerzte bey ihrer dießjährigen Zuſammenkunft in Hamburg bewogen, ihre untertbänige Bitte, daß Ew. Königliche Majeſtät dieſes herrliche Unternehmen mit Dero Theilnayme beglücken und unter Dero böchiten und beſon— dern Schutz nehmen möchten, Ew. Königlichen Majeſtat ehrſurchtsvoll auszudrücken! Mit der tiefſten Ehrfurcht legen wir dieſe Geſinnungen vor den Thron Ew. Königl. Majeſtät nieder. (Dieſelben Unterſchriften.) 1044 Nach Anhörung dieſer Briefe wurde, beſonders auf den Vorſchlag des Geſchäftsführers, dieſe Sache an einen Aus— ſchuß verwieſen. Der Geſchäftsführer und Seeretär hörte die Anſichten von den Vorſtänden der botanifchen Abtbe lang Mertens und Siemers; ferner von Lehmann, Lichtenſtein und Oken. Man billigte ſowohl den Zweck als auch den Jahalt dieſer Briefe, hielt jedoch den an den König nicht für nothwendig und war daher der Meinung, daß es hinlänglich wäre, wenn die zwey anderen von den Geſchäftsführern unterſchrieben würden, weil die Verfamm: lung bereits auseinandergegangen war und die Unterſchrif— ten der einzelnen Mitglieder nicht mehr zuſammengebracht werden konnten. Es iſt nicht zu zweifeln, daß die oſtin— diſche Compagnie, welche fo ungewöhnlich viel für die Na— turgeſchichte thut, den Dank der Verſammlung gefällig aufnehmen und den gewiß billigen Wunſch, Wallich noch länger in Europa zu laſſen, zum Wohle der Wiſſenſchaften erfüllen werde. c) In dem medicinifchen Berichte vom Seeretär dies ſes Fachs, Dr. Ph. Schmidt, wurde angezeigt, daß Harleß die Nothwendigkeit einer allgemeinen Pharmaco- poea germanica auseinander geſetzt und darauf angetragen habe, man möge dafür bey den Regierungen wirken und . ſich dann an den Bundestag wenden ; auch ſolle dieſes Un: ternehmen von der Verſammlung zu Hamburg an datieren. Alle Aerzte hätten die Nothwendigkeit und den Nutzen ei— ner ſolchen Pharmacopoe ſo einſtimmig und lebhaft aner— kannt, daß der geh. Med. Rath Sach ſe aus Ludwigsluſt ſogleich verſprochen habe, er wolle bey feiner Regierung dahin wirken, daß die Pharmacopoea Meklenburgensis, woran man arbeite, aufgegeben werde, und man ſich an die Förderung der Pharm. germanica anſchließe. Da dieſes die letzte Sitzung war und alles drängte, ſo konnte die Verſammlung nicht von dem ganzen Vor— trag von Harleß in Kenntniß geſetzt werden, und es war daher auch nicht möglich darüber zu berathen und einen Beſchluß zu faſſen, der auf jeden Fall beyfällig geweſen wäre; denn wer ſieht nicht die unfäglichen Nachtheile ein, welche durch die Verwirrung der vielerley Pharmacopoen in Deutſchland entſtehen, und wie oft dadurch ſelbſt das Leben der Kranken in Gefahr kommt. Es wird auch ge— wiß dieſer Gegenſtand in Wien wieder vorgenommen wer⸗ _ den. Allein wie iſt die Ausführung eines ſolchen allerdings großen und ſchönen Unternehmens möglich, wenn nicht vor: her in Deutſchland einerley Maaß, Gewicht und Geld ein: geführt iſt? In jedem Lande, ja in jedem Ländlein fin= den ſich eigene Hohlmaaße mit abweichenden Benennungen; ebenſo verſchiedene Längenmaaße, und ſogar das Apothe— kergewicht iſt nicht überall gleich; von dem Gelde nicht zu reden, womit es, beſonders im nördlichen Deutſchland, viel ſchlimmer ſteht als in der Schweiz. Vor allem müßte da— her die Verſammlung ſich an den Bundestag mit der Bitte um Einführung von gleichfürmigen Maaß, Gewicht und Geld wenden. Die Sache iſt auch wirklich nicht fo ſchwer, als mau ſich diefelbe vorſtellt. Erſtens haben die meiſten Regierungen in der neuern Zeit Regulierungen, alſo Aende— rungen in dieſen Dingen vorgenommen; das Volk iſt da— ber daran gewöhnt und würde nicht widerſtreben. Unglück⸗ licher Weiſe hat ſich aber dabey in jedem Lande die wahr: 1045 haft kleinliche Citelfeit gezeigt, ein eigenes Maaß zu haben, ſo daß kein Fuß und keine Elle mit den andern überein— ſtimmt. Wie ſehr dieſes ſelbſt den Kraͤmerhandel auf den Jahrmärkten ſtört, und zu wie vielen Betrügereyen es Veraulaſſung gibt, weiß jedermann, Die Einführung wäre zweytens nicht ſchwer, wenn man ſo wenig als möglich vom Gebräuchlichen und Na— türlichen abwiche. Das Natürliche aber für das Längen— maaß ſo wie für das Gewicht iſt der menſchliche Leib, und dieſet liegt auch allen unſern Maaßen zum Grunde. Die Länge des menſchlichen Leibs oder die Ausſpannung der Arme oder der Füße iſt das Klafter; das Gewicht des Men— cen iſt der Centner. Dabey müßte man bleiben und dieſe Verhältniſſe uur ſtreng beſtimmen. . Die Eintheilung müßte ferner ebenfalls die natürlichſte ſeyn, nehmlich ſo, daß bey der Halbierung ſo ſelten als möglich Brüche zum Vorſchein kämen, was nur beym Duo— decimalſoſtem möglich iſt; dieſes iſt auch wieder das ge— bräuchliche. Mögen die Mathematiker, Phyſiker und Che— miker, überhaupt die Gelehrten zu ihrer Bequemlichkeit ſich des Decimalſoſtems bedienen; das iſt eine Sache, um welche ſich die Regierungen nicht bekümmern müßen, fon: dern nur um das, was im gemeinen Leben allein gang und gäbe werden kann. Nun gibt es aber in der Welt nur ein einziges, ſeit Jahrhunderten in allen Wiſſenſchaften und Künſten einge— führtes Maaß, dieſes iſt der Pariſer Fuß. Es gibt ferner nur einen einzigen wiſſenſchaftlich beſtimmten und mithin bleibenden Maaßſtab, nehmlich das franzöſiſche Metre, das überdieß auf den Pariſer Fuß gegründet iſt. Es wäre ge— wiß ein ſonderbarer und engherziger Patriotismus, und weil er ein ſchaͤdlicher wäre, ein Unpatriotismus, wenn man dieſen Maaßſtab, weil er ausländiſch iſt, nicht anneh— men wollte; es verriethe einen Eigenſinn, wie der der grie— chiſchen Kirche iſt, als welche den richtigen Calender nicht annehmen will, weil ihn eine andere Religionsparthey zu— erſt eingeführt hat. Man nehme alſo ohne weiteres das franzöſiſche Metre als den Normal⸗Maaßſtab an. Nun iſt aber dieſes Métre ziemlich nahe 3 Fuß, mit— hin ein Stab. Zwey Metres oder Stäbe find das Klaf— ter, welches mithin eine ſtarke Mannshöhe iſt. Dieſes Klafter theile man wie gewöhnlich in 6 Fuß, den Fuß in 12 Zoll, dieſen in 12 Linien u. ſ. w. Zwey ſolche Fuße ſind eine Elle, 10 ein Ruthe. Auf dieſe Weiſe wird in der Sprache des Volks und ſelbſt im Gebrauche der Elle im Grunde nichts geändert, und man wird bald die großen Vortheile im Verkehr fühlen, und gerne nach der neuen Elle meſſen. Daſſelbe gilt vom Hohlmaaße. Sonſt hielt der Schoppen oder das Nöſel 1 Pfd. Waſſer, die Maaß 4 Pf. jest iſt fat alles kleiner geworden, und überdieß in allen Gegenden verſchieden, ſo daß der Arzt nie weiß, wie viel er verſchreibt, und der Apotheker immer Unzen und Drach— men zu Hülfe nehmen muß, wenn er einen Schoppen u. ſ. w. geben ſoll. Auch iſt 1 Pf. oder ein Schoppen Wein gerade ſo viel, als man auf einem Sitze zu ſich neh— men kann; kurz der natürliche Sinn und Geſchmack des Volks hat hier überall das Richtige getroffen. Man müßte 1046 daher wieder einen einpfündigen Schoppen einführen und ein Pfund, welches dem gewöhnlichen Nürnberger oder Kölner Pfund ziemlich gleich wäre. Nun iſt ein Zehntels Cubikmeter Waſſer ein Litre und dieſes wiegt 1000 Gramm oder ein Kilo— gramm, wenig über zwey Pf. Pariſer; auf dem linken Rheinufer wird allgemein das halbe Kilogramm Pfund genannt und als ſolches auf den Markt gebracht, z. B. ein Pfund Butter wiegt 2 Kilogramm oder 500 Gramm. Dies ſes Pf. theilte man, wie gewöhnlich in 32 Loth, weil man beym Gewicht mehr zu halbieren hat, als irgendwo. Da nun das Litre ein Kilogramm, mithin 2 Pf. wiegt, ſo müßte man den Schoppen einem halben Litre gleich ma— En mithin wären vier Schoppen oder die Maaß zwey itre. Was das Geld betrifft, ſo iſt ein Franken ungefähr 274 kr. und ziemlich genau 6 gr. ſächſ. Den Thaler könnte man daher auf 4 Franken ſetzen, den Gulden auf 2 Frau— ken. Die übrige Eintheilung in Kreuzer und Groſchen u. ſ. w. könnte bleiben. Sechs Groſchen wären 30 kr. und der Groſchen hätte gerade 5 kr., während er jetzt 44 kr. hat. Man ſieht, daß nur äußerſt wenig zu ändern wäre, um gleiches Maaß, Gewicht und Geld zu erhalten, wel— ches gewiß bald in ganz Europa um ſich greifen würde. Es wird deßhalb bey der Verſammlung zu Wien ein förm— licher Antrag geſtellt werden. Denn ehe dieſer ausgeführt wird, iſt an eine Einführung einer allgemeinen Pharma: copoe nicht zu denken. 157. Fiſcher aus Petersburg hielt ſodann Vortrag über den botanifchen Garten zu Petersburg. Es iſt dieſer Garten aus dem von Peter dem Gro— ßen auf der Apothekerinſel angelegten Medicinalgarten, durch den Willen des Kaiſers Alexander, einen dem Gou— vernement angehörigen, den andern wiſſenſchaftlichen Ans ftalten des Reiches entſprechenden und botanifchen Gär— ten anderer Länder vergleichbaren botaniſchen Garten in Nußland zu bilden, hervorgegangen. Das Aufhören des Gräfl. Nazumowskyſchen Gartens in Gorenki gab dazu die Veranlaſſung; die Ukaſe- zur Beſtätigung der Organiſa— tion dieſes neuen Gartens wurde am 22. März 1823 ge= geben. Die Gewächshäuſer ſind bis zu dieſem Augenblicke der Haupttheil des Gartens und der einzige als beynahe ausgeführte anzuſehen. Dieſe Häuſer bilden in drei Reihen ein doppeltes Parallelogramm von ungefähr 100 Faden Länge und etwa 76 Faden Breite; die mittlere und die Extremitäten der ſüdlichen Linie ſind für tropiſche, die nördliche und der Centraltheil der ſüdlichen Linie für Pflan— zen der gemäfigten Zonen beſtimmt.) Die ganze Lange aller dem bötanifchen. Garten zu Gebote ſtebenden Glas— häuſer beträgt 4130 engl. Fuß. Die niedrigſten der neuen Häuſer find 14, die Höchſten 32 Fuß hoch. In mehreren Abtheilungen derſelben hat man geſucht, den Beobachtern durch das Anpflanzen der Gewächſe ins freye Land ihr nas turgemäßes Wachsthum in vollerem Maaße als man es in manchen botanifchen Gärten zu ſehen pflegt, darzuſtellen. Der Garten, welcher bisher unter dem Miniſterium des Innern ſtand, mit 73,000 Rubel jährlicher Summe zur einen „) Der Bau dieſes Gebäudes hat bis 560,000 Rubel Afign. geekoſtet. 1047 Ausgabe, iſt zu Folge des beſondern Schutzes, in welchen denſelben der regierende Kaiſer nahm, ſeit dem ıten Mai 1850 unter das Miniſterium des Eaiferlichen Hauſes verſetzt, mit einer Erhöhung des Etats der jährlichen Ausgaben auf 123,000 Rudel (die Gehalte eins geſchloſſen.) Der Kaiſer hat zugleich eine bedeutende Sum⸗ me aus ſeinem Cabinete zu botaniſchen Reiſen zum Vortheil des Gartens bewilligt, welche in dieſem Jahre 1850 ſich auf 11,500 Rubel beläuft. Die Ansführung dieſer Reiſen iſt dem bekannten Pharmaceuten, Szowits aufgetragen, welcher in dieſem Jahre die Gränzgebirge von Gruſien und dem türkiſchen Kleinaſien bereiſt, und dem Hofrath Tur— tſchaninow, welchem auf eine Reihe von Jahren die bo— taniſche Exploration des öſtlichen Sibiriens übertragen wor— den iſt, und der einen ſolchen Feuereifer für feine Lieblings— wiſſenſchaft hat, daß er geſonnen iſt, den nächiten Winter nach. .. am Irkutzk zurückzukehren, feine Beſitzun— gen in Rußland zu verkaufen, und ſich auf eine Reibe von Jahren in dem öſtlichen Sibirien, zum Frommen der Bo— tanik niederzulaſſen. Ausgaben des Gartens. Rubel. Eln Director, Sb; A - 8 4 . 5000 Tiſchgeld . . E F f > . 5000 Equipagengelder . . . - ® . 1500 Erſter Gebilfe . . 5 2 a 5 4000 Zweiter - 3000 Secretär für die fremde Correſpondenz, zuge Bis bliothekar und Conſervator 2000 Seeretär für die ruſſiſche Correſpondenz, zugleich Caſſier . - . 8 8 2 . 2000 Ein Pflanzenmaler . * > . . 3000 Ein Obergärtner . x 5 3 8 8 3000 Zwey Gehilfen ‚ 8 4 A 3000 Zwey Untergärtner erſter Ordnung 8 8 1800 Zehn do zweiter Ordnung 5 5 2 5 6000 Zwei Lehrlinge erſter Ordnung : 8 . 600 Zehn do zweiter Ordnung = 8 B 8 2400 Denſelben zur Kleidung . 5 a . 700 Wache und Auffiht . - . A & 7000 Taglöhner und Handwerker - 5 b 15000 Heisung und Beleuchtung . 0 . 15000 Wagen und Geſchirr mit 4 Pferden . B 2500 Ankauf von Gartenmaterialien und Juſtrumenten 7000 Für Correſpondenz, Fracht, Büchereinbindung und Kanzleyausgaben s 2 a E F 4500 Für lebende Pflanzen 8 4 3 . 6500 Bibliothek b a - x 2 2 6000 Eehaltung der Gebäude - 8 8000 Für Samen- und Pflanzenſammeln in Rußland 2500 Muſeum, Druck und Kupferſtiche 5 - 6000 Für Pflaſter und Straßenbeleuchtung . 2000 Summa 125,000 Wenn eine der ſpeciellen Summen nicht hinreichend späte, fo kann von einer andern genommen werden. Die Beamten und Diener erhalten in Krankheitsfällen dieſelbe ärztliche Hilſe wie das übrige Perſonal des kaiſerl. Hofs. (Ausſührlicher in der botan. Zeitung 1851, Nro. 6.) : IA 1048 158. Stierling von Hamburg ſprach über die Freyheit und Zurechnungsfähigkeit in pſychiſch 8 Hinſicht. 159. Stinzing aus Altona machte Vorſchläge über die Bearbeitung verſchiedener Werke über die Nature wiſſenſchaften. Aus meiner literariſchen Dunkelheit hervortretend, meine Herren! habe ich den Muth zu einer fo bochanfehn= lichen Verſammlung zu reden, weil mein Thema gewiſſer— maaßen eine Nationalſache betrifft, zu deren Förderung, falls fie Ihnen auch werthvoll erſchiene, ich Sie ſammtlich auffordern möchte. Sie würde zu ihrer Einführung ſich einem Ueberblicke über die beſtehende naturwiſſenſchaft⸗ liche Literatur unſers Vaterlandes in ihren Vorzügen und Mängeln au zu ſchließen haben; dürfte ich die ſo köſtlichen Momente Ihres Hierſeyns mit einem Gegenſtande ausfül— len, der Ihnen, die Sie ſelbſt Miterzeuger deſſelben ſind, zu bekannt iſt, als daß er durch meine Darſtellung noch einiges Licht erlangen könnte. — Ich gehe deßhalb ſogleich zur Sache ſelbſt. Dieſe iſt: die Herausgabe eines Werks in jedem einzelnen Zweige der Naturwiſſenſchaft, welches das für wahr oder wahrſcheinlich gehaltene der Majorität des deutſchen Volks (fo weit es feine in⸗ tellectuellen Kräfte auf Naturwiſſenſchaft wendet) enthielte. Dieſes Stammwerk ſollte nach ſeinem Erſcheinen beglei— tet werden von einer auf daſſelbe beſtändig Bezug nehmer— den periodiſchen Schrift, welch letztere alle aus deut— ſchem Geiſte entſprungenen oder durch ihn entdeckten, mins deſtens, wenn auch bei andern Völkern zuerſt gefunden, doch durch ihn deſtätigten Naturwahrheiten oder Wahr— ſcheinlichkeiten in ſich faßte, und fo beſſernd, ändernd, vernichtend auf das Stammwerk hinwieſe. Nach eis ner Reihe von Jahren, ſeyen es 10, ſeyen es 20, würde dann eine neue Ausgabe des Stammwerks nach dem In— halte der daneben laufenden, periodiſchen Schrift, gemäß der Billigung oder Mißbilligung der Majorität unſers Vol— kes, verändert und hoffentlich bereichert hervorgehen müſſen. Der Nutzen eines ſolchen Stammwerks würde darin beſtehen: 1) Daß unſer Volk ſich ſeines derzeltigen Wiſſens und Meynens in der Naturwiſſenſchaft der Majorität nach bewußt würde. Daß, wenn andere Völker auf gleiche Weiſe ver: führen, wozu das gegebene Beyſpiel möglicherweiſe veranlaſſen könnte, Nationen ſich in ihrem Wiſſen und der Art ihrer Geiſtesthätigkeit einander bez ſchauen könnten, wie jetzt einzelne Apes ein⸗ zelne Autoren. 5) Daß es den Männern des Fachs, die etwas Neues und Lehrreiches erfinden oder entdecken, keichter würde, dieſes dem Publicum mitzutheilen, und zwar in Verbindung mit der Geſammtheit des Wiſſens der Categorie, wohin es gehört, indem in der periodiſchen Schrift nur der $. oder die Seite des Stammwerks genannt zu werden brauchte, wo das Neue beleuchtend, beſtätigend, abändernd, vernichtend 2) 1049 wirke, ohne daß dann nöthig wäre, ein ganzes Werk zu ſchreiben, worin das Bekannte und oft Geſagte aufs Neue wieder geſagt würde. 4) Dem Gelehrten, dem Liebhaber der Naturwiſſen⸗ ſchaft, dem Arzte, der ſich des Stammwerks zu ei- gen gemacht hätte, würde dadurch die Möglichkeit gegeben, mit leichter Mühe und geringem Zeitauf— wande, die neuen, mehr oder weniger ſchätzeuswer— then Producte des Geiſtes oder die neuen Entdeckun— gen im Zuſammenhange mit dem ganzen Gebiete ſeines Fachs kennen zu lernen, ohne wie jetzt ge— nöthigt zu ſeyn, in den größern Werken der einzel- nen Autoren aus der Maſſe das längſt bekannte, das hie und da zerſtreute Neue hervor zu ſuchen. 5) Die Vervollkommnung des Stammwerks, wie ſie in der begleitenden periodiſchen Schrift von der Mi— norität verſucht würde, gäbe ein fortwirkendes, bes lebendes Band aller Freunde der Naturwiſſenſchaſt, da jeder bey dem Anſehen, welches das Stamm— werk gewänne, ſich verpflichtet fühlen müßte, jedem Irrthume nach allen Kräften vorzubeugen, und der Wahrheit ihren Thron zu ſichern. 6) Die 10 oder 20jährige Erneuerung des Stamm— werks ſammt den periodiſchen Schriften etwa ein Saeculum durchgeführt, würde die Geſchichte der geiſtigen Entwicklung deutſcher Nation in den Na— turwiſſenſchaften, ohne weiteres Zuthun, der Nach— welt klar vor Augen legen. Findet bis dahin der Gedanke Beifall, ſo entſteht die Frage nach der Art der Ausführung, und hierzu ſcheint mir die ſchon beſtebende jährliche Verfammlung der Naturfor— ſcher und Aerzte die beſte Gelegenheit zu geben. — Möge es den einzelnen Abtheilungen gefallen, jede aus ihrer Mitte 3 oder 5 Mitglieder zu ernennen, welche den Vor— ſtand bilden, und die Leitung übernehmen. Dieſem Vor— ſtande fen es anheim geſtellt, unter den anerkannten Auto— ren unſers Vaterlandes diejenigen auszuwählen, die von ihm Namens der ganzen Verſammlung erſucht würden, jeder, je nachdem von ihm am mehrſten cultivierten Theile der Naturwiſſenſchaft, ein Werk zu edieren, welches ſeiner Meynung nach den ganzen Umfang des bis jetzt als wahr oder wahrſcheinlich beſtehenden Wiſſens in ſeinem Fache enthielte. — Nachdem ſolche Werke erſcheinen, würde je— der deutſche Naturforſcher aufgefordert werden, feine ab— weichenden Meynungen, feine widerlegenden Erfahrungen und Entdeckungen dem Vorſtande einzuſenden. Dieſer hätte dann die Obliegenheit, das Eingeſandte zu ordnen, und nach Ablauf eines vorher zu beſtimmenden Termins dem Drucke zu übergeben, mit der Aufforderung an alle deutſche Naturforſcher, prüfend das Werk und die vorgeſchlagenen Veränderungen durchzugehen, und ſich zu entſcheiden. In einer der folgenden allgemeinen Verſammlungen würde ſodann in den einzelnen Abtheilungen, ſowohl von den Anweſenden als Abweſenden, welche letztere vorher um ſchriftliche Mittheilungen erſucht werden müßten, durch Stimmenmehrheit entſchieden, ob die vorgeſchlagenen Ver— änderungen angenommen und ins Stammwerk eingetragen werden ſollten oder nicht. Sid 1851. Hft. 10. 1050 Das Ergebniß würde dann ſeyn: daß wir ein Werk bekämen, welches alles das enthielte, was für jetzt die Mehrheit des die Naturwiſſenſchaften betreibenden Theils unſeres Volkes als wahr und begründet anſähe. Bei Puncten, die nur eine geringe Majorität für ſich hätten, müßte eine Anmerkung dieſes verkünden. Man wird vielleicht einmal in Maſſe ſchreiben, den— ken und handeln; ganze Gemeinden, ſelbſt Nationen wer- den ein Werk unternehmen, ſagte ahnend Novalis. Sind Sie geneigt, meine Herren, dieſen Brachacker zu bebauen? Damit waren die öffentlichen Vorträge geſchloſſen. a) Der Secretär theilte nun die Begrüßungsfchreiben und Glückwünſche der naturforſchenden Geſellſchaft zu Görlitz und zu Altenburg mit. b) Er zeigte ferner an, daß der Kupferſtecher Ro s⸗ mäsler beabſichtige, die Naturforſcher und Aerzte Deutſchlands in Kupfer zu ſtechen, wovon er das erſte Heft bereits eingeſandt habe. Es lag den Nachmittag und Abend in dem Apolloſaal zur Sub— feription auf, fo wie die Medaillen von Loos. ce) Endlich ſagte er noch, daß die zoologiſche Ab— theilung ihre Sitzungen forthalten werde. d) Darauf trug Harleß aus Bonn auf eine Dank ſa⸗ gung an Hrn. v. Hoßtrup an, für die ausgezeich⸗ nete Liberalität, mit welcher derſelbe nicht allein den Sitzungsſaal eingeräumt, ſondern auch den Ein— tritt in die Leſezimmer der Börſenhalle erlaubt habe. Der Vorſchlag wurde mit allgemeinem Beifall an⸗ genommen, und die Geſchäftsführer wurden erfucht, diefen Dank im Namen der Verſammlung abzuſtat⸗ ten. e) Der Geſchäfts führer beſchloß die allgemeinen Sitzungen mit dem herzlichen und ebenſo aufgenom— menen Wunſche: Daß es den Gefchäftsführern gelungen ſeyn möchte, durch die That bewieſen zu haben, wie ſehr es ihnen am Herzen gelegen, aus möglichſten Kräſten dazu beizutragen, damit der Hauptzweck der Geſellſchaft, ſich perſönlich ken⸗ nen zu lernen, und ihre Anſichten, Erfahrungen und Ent— deckungen einander ungehindert mittheilen zu konnen, er- füllt werde. Er ſetzte hinzu, daß die Geſchaͤftsführer einen erwünſchten Beweis der Zufriedenheit der bochverehrten Herren mit ihren Bemühungen darin finden würden, wenn ſie geneigen wollten, nach Ihrer Entfernung von Hamburg ſich zuweilen an ihre Stadt, und an die darin herrſchende Empfänglichkeit für alles Schöne und Gute wohlwollend zu erinnern, und den Geſchäftsführern ein Andenken zu er= halten, als es für diejenigen zurückzubleiben pflegt, mit des nen man einige frohe und glückliche, nicht ganz nutzlos vergangene Tage durchlebt hat. „Wir ſcheiden von Ib⸗ nen,“ bemerkte er ſchließlich „achtungsvoll und ergebenſt, mit den herzlichſten Wünſchen für das Gelingen aller Ib— rer, dem Wohl der Menſchheit gewidmeten Bemühungen, und mit der frohen Ausſicht eines glücklichen Wiederſehens im kommenden Jahre in der erhabenen Kaiſerſtadt am Ufer der Donau. Heil und Segen möge Sie in ihre Heimath begleiten!“ 66 * 1051 f) Tiedemann aus Heidelberg erwiederte als vorjähris ger Geſchäftsführer darauf folgendes: ) „Die Zeit unſeres Vereins in Hamburgs Ringmauern iſt verfloſſen. Männer aus allen Staaten Deutſchlands waren abermals ſehr zahlreich verſammelt, um zur Erwei— terung der Wiſſenſchaften, der fie ihr Leben widmen, das Ihrige beizutragen, und ſie haben nicht ohne Erfolg ge— wirkt. Viele ausgezeichnete Naturforſcher und Aerzte des nördlichen Europa's, Rußlands, Polens, Schwedens, Däuemarks, Britanniens und der Niederlande, und ſelbſt der americaniſchen Freiſtaaten, beglückten die Verſammlung mit ihrer Gegenwart, und fie verſäumten nicht, durch treff liche Mittheilungen die Erreichung unſeres Zweckes zu fordern. Allgemein wurde die Ueberzeugung gewonnen, daß die vor— jährige Wahl, ſowohl des Verſammlungsortes als der Geſchäftsſührer, eine der glücklichſten war, welche die Ge— ſellſchaft jemals getroffen hat. Hamburg iſt aus einer trau— rigen Cataſtrophe, die zu ihrer Zeit Deutſchland mit Theiluahme erfüllte, verjüngt an Bürgerſinn und Geiſtes— cultur hervorgegangen, und hat ſich zu einer Stufe empor— geſchwungen, die es berechtigt, mit jeder deutfchen Stadt in die Schranken zu treten. Sprechende Beweiſe ſind der trefflich angelegte botwmifihe Garten, daß fo großartig und zweckmäßig eingerichtete Krankenhaus, die neu aufgeführte Sternwarte, die anatomiſche Anſtalt und die ſchönen na— turhiſtoriſchen und Kunſtſammlungen ſo vieler Privaten, die wir zu bewundern Gelegenheit hatten. So iſt die ge— werbſame freye Stadt Hamburg nicht nur das Herz des deutſchen Handels, ſondern auch ein Heerd für wiſſenſchaft— liche Forſchungen zu nennen, und ſie iſt ohnſtreitig eine der fchönjten Proben des deutſchen Seelenbundes. Daß es den hier verſammelten Männern möglich ward, ihr ausgeſtecktes Ziel zu erreichen, iſt allein der ſorgſamen Anordnung und der unermüdlichen Thätigkeit der Herren Geſchaͤftsführer zuzuſchreiben, und ich fühle mich durch den Auftrag beglückt, bei der herannahenden Stunde des Schei— dens das Organ zu ſeyn, den wärmſten und herzlichſten Dank für ihre großen Bemühungen auszuſprechen. Vor allem bitte ich Ew. Magnificenz, den lebhafteſten Dank der Geſellſchaft zu empfangen, daß Sie, hochverebrter Mann, bei den vielfältigen and ernſten Geſchäften, die Sie dem öffentlichen Wohle dieſes Freyſtaates widmen, nicht ver: ſchmäht haben, in der dießjährigen Verſammlung den Vor— *) Da es den Fremden unmöglich iſt, theils wegen des Zeitder⸗ luſts, theils wegen Mangel an Kenntniß der Ortöverhälts niffe den einzelnen Perſonen, welche ſich um die Verſamm⸗ lung verdient gemacht haben, perſoͤnlich durch einen Aus— ſchuß zu danken, dieſes auch in ein laͤſtiges, kaum aus⸗ führbares Ceremonienweſen ausarten würde: fo hat man ſeit den erſten Verſammlungen die Sitte beybehalten, den Dank durch einen Vorſtand oder wenigſtens ein Mitglied vom vorigen Verſammlungsort in der oͤffentlichen Verſamm⸗ lung ausſprechen zu laffen, und die Geſchaͤftsfuͤhrer, als welche nach den Statuten allein alles zu verhandeln haben, zu bitten, möthigen Falls die Dankſagungen brieflich zu beſorgen. 6 — 1052 fiß zu führen, wodurch fich die Geſellſchaft ſo hoch geehrt fühlt. Angelegentlichſt erſuche ich Ew. Magnificenz, dem hochweiſen Senate und den achtbaren Bürgern Hamburgs die Gefühle des heißeſten Dankes für die ehrenvolle Auf— nahme und die uns geſchenkte Aufmerkſamkeit darzubringe n, von denen jeder der Anweſenden durchdrungen iſt. Den wärmſten Dank fage ich Herrn Dr. Frick, der mit jo gro— ßer Pünctlichkeit und ſo vieler Aufopferung an Zeit die läftigen Geſchäfte des Secretariats beſorgt hat. Dank als leu, die uns freundlich entgegen gekommen ſind, und ihre Inſtitute und Sammlungen von Natur- und Kunſtſchätzen ſo bereitwillig geöffnet haben. Herzlichen Dank endlich zollen wir den ſorgſamen Lenkern des Dampfboots, welche uns geſtern von Helgolands Felſeninſel durch die ſchäumen⸗ den Wogen des vom Sturme bewegten Meeres glücklich geleitet haben. Unauslöſchlich wird das Andenken an die Verſammlung in Hammonia's Ringmauern fortdauern, in welcher deutſchen Stadt ſich die Geſellſchaft auch in Foins menden Jahren verfammeln mag. Leben Sie wohl! edle Bürger Hamburgs, und geneh— migen Sie die Verſicherung, daß wir ſtets mit Dankbar— keit und Wärme der frohen Stunden gedenken werden, die wir in Ihren gaſtlichen Wohnungen, in Ihren lachenden Gefilden und auf den Wellen ihres ſtolzen Stromes verlebt haben. Die nach allen Richtungen ſich zerſtreuenden und in ihre Heimath zurückeilenden Fremden, von den Bewei— ſen des Wohlwollens durchdrungen, werden allen deutſchen Gauen, ja fie werden Europa verkünden, daß emſige Thä— tigkeit, Sinn für Geiſtescultur, Biederkeit, offenes Entge⸗ genkommen, Gaſtlichkeit und alle Bürgertugenden noch im— mer die Bewohner Hamburgs zieren, welche ſchon vor Jahrhunderten die Bürger der edlen Hanſa ſo rühmlichſt auszeichneten.“ g) Die Mittagstafel war wieder durch den Sängerchor erbeitert. Es wurden dießmal folgende Lieder gefungen : 1) Weihe, comp. von Sutor; 2) deutſches Lied bon Claudius, comp. von Methfeſſel; 5) Ich bin nicht gern allein, comp. von Fr. Schneider; 4) der Schmidt von Uhland und Kreutzer z 5) Geſang, Liebe, Wein, comp. von Schneider; 6) deutſches Trinklied von Kö r⸗ ner und Neldhard. Dazwiſchen wurden die Dankſa⸗ gungs- und Abſchießsgeſundbeiten von beyden Seiten aus- gebracht, fo wie die Begrüßungsgeſundheiten in Bezug auf Wien. B) Befoudere Sitzungen. a) Phyſiealiſch⸗chemiſches Fach. 160) Es wurde elne Abhandlung, welche Proſeſſur Mitchell aus Philadelphia eingeſchickt hatte, über das Cautſchuk mitgetheilt. 161) Deßgleichen über das Verbrennen des Phosphors im faſt luftleerem Raume, von Alex. Dallas Bache, Prof. der Phyſik und Chemie an der Univerfität in Pennſylvanien. In dem erſten Bande der Berzeliusiſchen Chemie, fran⸗ zöſiſcher Ueberſetzung S. 262. wird eine Mittheilung meh⸗ rerer intereſſanter Verſuche von Van Bemmeln über den Phosphor in der verdünnten Luft eines Recipienten ge⸗ 1055 macht, und Berzelſus wendete gegen die von dem Ver— faſſer dafür aufgeſtellte Theorie ein, daß fie nicht befriedi— gend genug ſey. Dieſelben Verſuche aber erregten bey Wiederholung derſelben ſo viel Jutereſſe in mir, daß ich mich bey einer Reihe angeſtellter Experimente bemühte, dle nähern Urſachen des von van Bemmeln beobachteten Phänomens auszumittein. Obgleich nun meine Arbeiten einer Politur bedürfen, um daraus ganz befriedigend die Urſachen des in Frage ſtehenden Phänomens zu erklären; ſo erlaube ich mir doch ſie hiermit kürzlich mitzutheilen, da mir einige erhaltene Reſultate nicht unintereſſant zu ſeyn ſcheinen. Van Bemmeln fand, das Phosphor mit Harz oder Schwefel gemiſcht und auf Baumwolle unter den Re— cipienten einer Luftpumpe gebracht, ſich beym Entleeren deſſelben entzündet, und daß dieſelbe Wirkung hervorge— bracht wird, wenn eine Phosphorftange in Baumwolle eins gehüllt, unter den Recipienten gebracht und ausgepumpt wird. Eine Entzündung findet Statt, wenn Phosphor al— lein unter den Reelpienten gebracht und die Luft darunter verdünnt wird, welchen Verſuch ich mehrmals wiederholt babe. Aber die Entzündung, welche durch Phosphor, ge— miſcht mit Harz, hervorgebracht wird, iſt ganz verſchiede— nen Characters von der des Phosphors mit Schwefel. Außer dieſen beyden bereits erwähnten Subſtanzen, die die Entzündung des Phosphors unter dem theilweiſe luftleer gemachten Necipienten einer Luftpumpe erleiden, fand ich, daß 4) Kohle, 2) Platiuſchwamm, Antimon und Arſenik 5) Deuto-Schwefelqueckſilder, Schwefelantimon, 4) Queckſilberhyperoryd, Bleyhpperoxyd, Manganhy— peroxyd, 5) Kalihydrat, Kalk-, Talk⸗ und Baryterde, 6) Kieſelerde, 7) Chlorſodium, Salmiak und Chlorkalk, 8) Kohtenſaurer Kalk, Salpeter, ſalpeterfaures Bley, Flußſpath und ſalzſaures Platin- Ammoniak. 9) Boraxſaure, wenn fie gepulvert mit Phosphor unter den Necipienten ges bracht werden, dieſelbe Wirkung bey einer Temperatur von 600 F. äußern. Meine Meinung ift, daß Ben dieſen Fällen eine Ur⸗ ſache nicht hinreichend ſey, um die Entzündung zu bewirken; daß Schwefel wahrſcheinlich eine chemiſche Wirkung auf die von van Bemmeln vermuthete Weiſe erleidet (und ſo andere Subſtanzen, die dem Schwefel angereiht werden können), während auf alle übrigen Pulver eine verfchie- dene Theorie der Wirkung angewandt werden muß. Doch um mich nicht zu ſehr auf Speculationen einzulafen, will ich lieber zu fernern Beobachtungen ſchreiten. Ich fand, daß Carbon in der Form der thierifshen Kohle oder als Kienruß, bey einer Temperatur von 60° F. die Entzündung einer damit in Berührung gebrachten Phos⸗ phorſtange, entweder in offener Luft oder in geſchloſſenem Reeipienten von mittlerer Größe bewerkſtelligt. Fein zers theilter Platinſchwamm, Antimon, Kalihydrat, Kalk und Kieſelerde und koßlenſaurer Kalk ꝛc. bewirken unter obiger Temperatur eine Schmelzung. Dieſe Wirkungen werden, 1054 wie es ſich erwarten ließ, durch die Erhöhung der Tempe— ratur über 60 Fahrh. unterſtützt. Nach meinen noch nicht vollendeten Experimenten zu ſchließen, glaube ich, daß dieſe Reſultate deym Gebrauche des Phosphors iu der Eudyometrie nützliche Anwendung finden werden. 162) Der Hofapotheker F. L. Winckler aus Zwingenberg im Großherzogthum Heſſen ſchickte an den Secretär zwey Abhandlungen mit folgendem Schreiben ein: Beſondere Verhältniffe machen es mir unmöglich, bey der nahen Zuſammenkunft der Deutſchen Naturforſcher und Aerzte im Hamburg zugegen ſeyn zu können. Der Wunſch in weiter Entfernung im Geiſte an einem Verein Theil zu nehmen, auf deſſen Begründung Deutſch— land ſtolz ſeyn darf, und die Abſicht, der Geſellſchaft meine Achtung bezeugen zu wollen, veranlaßten mich indeß zu der Ausarbeitung beyfolgenden kurzen Vortrags über die Feſt— ſtellung einer für ganz Deutſchland gültigen Benennung der chemiſch-pharmaceutiſchen Präparate, eines Verſuchs einer Zuſammenſtellung paſſender Namen, und einer Mittheilung über die Zerſetzung des Fettes durch Phosphor. Ueber chemiſch-pharmaceutiſche Nomenclatur. Hochachtbare Verſammlung! Wenn Erinnerungen an vergangene Genüſſe irgend eis ner Art zu der Zeit entſchädigen können, wo wir entbeh— ren müſſen, ſo wird zuverläßig das Andenken an einen wahrhaft geiſtigen Genuß dazu am geeignetſten ſeyn. In dem vergangenen Jahre wurde mir das Glück zu Theil, einen Tag in der Mitte der in Heidelberg verſammelten Nas turforſcher und Aerzte zubringen zu können; dieſer Tag wird mir unvergeßlich bleiben! Die perſönliche Bekanntſchaft mit ſo vielen ausgezeich⸗ neten Männern, deren Namen mit Flammenſchrift in die Geſchichte der Wiſſenſchaſten eingetragen ſind, das überall bemerkbare wiſſenſchaftliche Streben, gepaart mit wahrer Humanität, der Eifer belehren und belehrt ſeyn zu wollen, haben auch in mir den Vorſatz befeſtigt, immer ernſter nach jenem Ziele zu ringen, deſſen Erreichung allein als die Aufgabe ſo vieler mühevollen Beſtrebungen angeſehen werden muß. Aus dieſem Grunde wurde ſchon damals, als Hamburg. zum Orte der nächſten Zuſammenkunft beſtimmt wurde, und ich leider im voraus ſah, daß mir eine Reiſe in die ferne Stadt des deutſchen Nordens unmöglich ſeyn würde, der Wunſch in mir rege, mich wenigſtens ſchriftlich mit den dort anweſenden Mitgliedern der Geſellſchaft unterhalten zu können; und ich rechne nun um ſo mehr auf Ihre gütige Nachſicht, wenn ich zu dieſer Unterhaltung einen ſehr viel⸗ ſeitig beleuchteten Gegenſtand gewählt habe, da deſſen Er⸗ örterung immerhin ſo lange allgemeines Iutereſſe darbie⸗ tet, bis durch gemeinſames Wirken erreicht ſeyn wird, wor⸗ nach der Einzelne vergebens ſtreben würde. Dieſer Gegenſtand iſt die Feſtſtellung einer dem jetzigen Standpuncte der Wiſſenſchaft entſprechenden, mög⸗ lichſt kurzen und beſtimmten Benennung der che in iſch⸗ 1055 pharmaceutiſchen Präparate, welche für ganz Deutſchland geſetzliche Gültigkeit erhalten könnte. Wer nur einigermaaßen mit der Entwicklungsgeſchichte der Naturwiſſenſchaften vertraut iſt, dem iſt hinlänglich bes kannt, wie die Benennung der Dinge zu allen Zeiten ein treues Bild des Entwickelungszuſtandes der Wiſſenſchaften ſelbſt war. In den früheſten Zeiten, wo das wechſelſeitige chemi— ſche Verhalten der Körper zu einander nicht aus wiſſen— ſchaftlichem Eifer erforſcht, ſondern nur wie es ſich zufällig ergab, zu meiſt eigennützigen Zwecken benutzt wurde, be— nannte man die Subſtanzen, deren man ſich bediente, ge— wöhnlich mit ſolchen Namen, die geeignet waren, waͤnder— lichen Ideen Eingang zu verſchaffen, oder zur Bemäntelung grober Betrügereyen zu dienen. Bey der fortfchreitenden Ausbildung der Wiſſenſchaften, änderten ſich die Namen mit den Anſichten. Mit der Be— gründung eines wiſſenſchaftlichen Spſtems der Chemie war auch die Feſtſtellung einer richtigeren Benennung der Sub— ſtanzen gegeben, und erſt von dieſer Zeit an wechſelten die Namen nach wiſſenſchaftlichen Principien. Eine ganz natürliche Folge hievon war nun, daß ſich die Zahl der Namen mit jedem neuen Sypſteme vermehr— ten; die älteren Benennungen wurden von Vielen beobe— halten, und ſo benennen wir jetzt ein und daſſelbe chemi— ſche Präparat vielleicht mit mehr als zehn Namen. denjenigen, welcher ſich deſonders mit Chemie beſchäftiget und ſich deßhalb ohnehin mit den verſchiedenen Soſtemen ſehr vertraut machen muß, um die Vorzüge und Fehler derſelben kennen zu lernen, wird es nicht ſchwer ſeyn, dieſe Benennungen insgeſammt zu verſtehen; nicht aber für den practiſchen Arzt. Will ſich dieſer von den neueſten Erfahrungen in dem Gebiete der practiſchen Medicin gehörig unterrichten, und das unentbehrliche Studium der Anatomie, Phofiologie u. ſ. w. fortfeßen; fo bleibt ihm keine Zeit für das wieder— bolte Studium der Chemie übrig, welches ohne die erfor: derlichen beweiſenden Experimente ohnehin faſt werthlos iſt. Kann nun der Arzt in dieſer Beziehung mit der Wiſ— ſenſchaft nicht gleichen Schritt halten; ſo hört er die neuen Namen, ohne zu einer klaren Vorſtellung von der Sache gelangt zu ſeyn, und Mißverſtänduiſſe find deßhalb kaum zu vermeiden. Hiezu kommt noch die Sucht mancher Chemiker, Na— men ganz ohne Noth zu ändern, und die Einführung einer Menge neuer chemiſcher Verbindungen als Arznepmittel, während früher bekannte und angewandte meiſt ohne Grund außer Gebrauch . aber dennoch nicht ver- geſſen werden dürfen. Schon oft wurde hierüber gerechte Klage geführt, und namentlich hat der würdige Hufeland mehrmals darauf aufmerkſam gemacht, ohne daß bis jetzt ernſtliche Schritte zu zweckgemäßen Abänderungen getban worden wären. Die Chemie wie ſie jetzt iſt, bietet, beſonders in ſo weit ſie auf die Pharmacie Anwendung findet, die größte Einfachheit dar. Die Stöchiometrie hat in derſelben eine mathemati— Für 1056 ſche Gewißheit begründet, und das wechſelſeitige chemiſche Verhalten der Elemente erſcheint jetzt viel einfacher und beſtimmter als früher. Dadurch ſind in Beziehung auf die Benennung der chemiſchen Verbindungen viele Schwierig— keiten gehoben; viele auf ſehr ſchwankenden Stützen ruhen: de Eintheilungen ſallen weg, wir haben jetzt ein, durch die Angabe des characteriſtiſchen chemiſchen Verhaltens der Elemente, wohlgeordnetes Ganzes vor uns. Es wird hiernach nicht ſchwierig ſeyn, aus den bereits vorhandenen Namen diejenigen auszuwählen, welche ſich durch Beſtimmtheit und Einfachheit für die practifche Me: diein am beſten eignen, und für neue, als Arzneymittel eingeführte chemiſche Verbindungen, paſſende Benennungen feſtzuſetzen. Sehr wünſchenswerth wäre es daher, wenn ſich ein Ausſchuß von Aerzten, Chemikern und Pharmaceuten bil: dete, welcher ſich dem Geſchäfte unterziehen wollte, eine dem jetzigen Standpuncte der Chemie durchgängig entſpre— chende, dabey möglichſt kurze und beſtimmte Nomenclatur zu entwerfen. Eine einfache Aufforderung an die Aerzte und Chemi— ker Deutſchlands dürfte ausreichen, eine ſolche Nomencla— tur, nicht nur in den deutſchen Pharmacopöen aufgenom— men zu ſehen, ſondern auch in allen deutſchen chemiſchen und pharmaceutiſchen Zeitſchriften einzuführen, da einerſeits nur Aerzte und Pharmaceuten Landespharmacopöen abfaſ— ſen können, anderſeits aber auch jedem der Nutzen einleuch— ten wird, welcher durch die Herſtellung dieſer Gleichför— migkeit erreicht werden würde, und deßhalb auch die Re— dactionen der Journale willig die Hand bieten werden. Die Benennung der Arzneymittel iſt, außerdem daß fie dazu dient, dieſelben Arzueymittel von einander zu un: terſcheiden, die Sprache zwiſchen dem Arzt und Apotheker; und wie viel kommt in dieſer Beziehung auf Beftimmts heit an! Eben fo wenig, wie man es dem practiſchen Arzte zus muthen kann, das Heer der chemiſchen und pharmaceuti— ſchen Journale zu ſtudieren und ſich außerdem noch mit der neueſten Literatur in dieſen Fächern bekannt zu machen, wird man dieſes von der Mehrzahl der Apotheker verlan— gen können, da ſich hierzu nicht überall Gelegenheit findet, auch oft ein ſehr bedeutender Koſtenaufwand erforderlich iſt, der leicht die Kräfte des Einzelnen überſteigt. Die Namen vieler, oft höchſt verſchiedener Arzuey— mittel find nicht ſelten wegen großer Aehnlichkeit leicht mit- einander zu verwechſeln; wie viel Veranlaſſung zu ſolchen Verwechſelungen und Mißverſtändniſſen wird nun noch das durch gegeben, daß es den Aerzten zuſteht, ſich bey der Receptur jedes beliebigen Namens bedienen zu dürfen! - Auch dieſem Nachtheil iſt nur durch eine beſtimmte, allgemein angenommene und geſetzlich eingeführte Nomen⸗ clatur vorzubeugen; und dringend nöthige Abänderungen einzelner Benennungen, ſo wie die Beſtimmung der Namen für neue chemiſche Verbindungen würden durch beſondere Beſchlüſſe und nachherige öffentliche Bekanntmachung leicht zu bewerkſtelligen ſeyn. — | 1057 Dabey bleibt es einem jeden, der im dieſer Nomen— clatur keine Sprache für ſeine Ideen findet, unbenommen, die Namen mit anderen zu vertauſchen und ſich vielleicht auf dieſe Weiſe einen ſchnelleren Ueberblick von ſeinen Ar— beiten zu verſchaffen. Nie darf aber Willkühr da geſtattet werden, wo fie ſchaden kann! Gewiß, Sie alle hochachtbare Anweſende! find von der Wahrheit des Geſagten überzeugt, und dieſes berechtigt mich zu der erfreulichen Hoffnung, daß beſonders diejenigen unter Ihnen, welche Einfluß auf die Ausbildung des Me— dieinalweſens der Staaten haben, und die Nedactoren che— miſcher und pharmaceutiſcher, fo wie medieiniſcher Zeit— ſchriſten, welche vielleicht hier zugegen ſind, dieſen Vor— ſchlag Ihrer beſonderen Berückſichtigung würdigen werden In einer Beylage habe ich eine Zuſammenſtellung meh— rerer paſſender Namen verſucht. Dieſen Verſuch empfehle ich Ihrem nachſichtsvollen Urtheile, und mich Ihrem gü— tigen Andenken. Zuſammenſtellung paſſender Namen für die Elemente und für die, als Arzuey— mittel oder Reagentien angeführten, chemiſchen Verbindungen. 7 I. Elemente. Latefniſche Namen. Iſis 1931. Heft 40. Deutſche Namen. Argentum. Silber. Arsenicum. Arſenik. Aurum. Gold. Bismathum. Wißmuth. Cadmium. Cadmium. Cuprum. Kupfer, Ferrum. Eiſen. Hydrargyrum. Queckſilber. Manganum. Mangan, Plumbum. Bley. Stannum. Zinn. Stibium. Spießglanz. Zincum. Zink. Kalium. Kalium. Natrium. Natrium. Baryum. Barpum. Calcium. Calcium. Magnesium. Magnefium. Aluminium. Aluminium. Boronium. Boron. Bromium. Brom, Carbonium. Kohlenſtoff. Jodium. Jod. Phosphorus, , Phosphor. Sulphur. Schwefel. Chlorium. Chlor. Hydrogenium. Waſſerſtoff. Nitrogenium. Stickſtoff. Oxygenium. Sauerſtoff. II. Chemiſche Lateiniſche Namen. 1) Argentum oxydatum. Argentum oxydatum ace- ticum. Argentum oxydat. nitri- cum crystallisatum. Argentum oxydat. nitric. fusum. 2) Aurum oxydatum. Aurum chloratum. Aurum oxydatum hydro- chloricum. Aurum fulminans. Aurum natrio- chloratum. 5) Bismuthum oxydatum. Bismuthum oxydat. nitri- cum basicum. 4) Cadmium oxydatum. Cadmium oxydatum sul- phuricum. 5) Cuprum oxydatum. Cuprum oxydatum aceti- cum basicum venale. Cuprum oxydat. aceticum neutrale crystallisatum. Cuprum oxydatum sul- phuricum. Cuprum oxydat. ammo- niato - sulphuricum. Cuprum oxydat. sulphu- ric. aluminato-nitratum, 6) Ferrum oxydulatum. Ferrum oxydatum. Ferrum oxydo -oxydulat. Ferrum chloratum. Ferrum bi- chloratum. Ferrum sulphuratum, Ferrum oxydulatum car- bonicum. Ferrum oxydulat. hydro- chloricum. Ferrum oxydatum hydro- chloricum. Ferrum oxydulatum sul- phuricum. Ferrum oxydatum sulphu- ricum. Tinctura ferri oxydati ace- tici aetherea. 7) Hydrargyrum oxydulat. Hydrargyrnm oxydatum, Hydrargyrum chloratum. Hydrargyr. bi-chloratum, Hydrargyrum bromatum. Hydrargyr. bi-bromatum. Hydrargyrum sulphurat. rubrum. Hydrargyrum iodatum. 1058 Verbindungen. Deutſche Namen. Silberoxpd. Eſſigſaures Silberoxyd. Crypſtalliſiertes ſalpeterſaueres Silberoxpd. Gegoſſenes ſalpeterſaures Sil— beroxyd. Goldoxod. Chlorgold. Chlorwaſſerſtoffſaueres Gold— oxyd. Knallgold. a Chlorgoldchlor-Natrium. Wißmuthoxyd. Baſiſch-ſalpeterſaueres Wiß⸗ muthoxyd. Cadmiumoxyd. Schwefelſaures Cadmiumoxyd. Kupferoxyd. Käufliches baſiſch-eſſigſaueres Kupferoxyd (ft. Grünſpan). Erpſtalliſtertes neutrales eſſig⸗ ſaueres Kupferoxyd. Schwefelſaueres Kupferorpd. Ammoniakhaltiges fchwefel- ſaueres Kupferoxyd. Alaun- und ſalpeterhaltiges ſchweſelſaueres Kupferoxyd. Eifenorpdul. Eiſenoxyd. Eiſenoxod⸗Oxpdul. Chloreiſen. Doppeltchloreiſen. Schwefeleiſen. Kohlenſaueres Eiſenoxydul. Chlorwaſſerſtoffſaueres Eiſen⸗ orpdul, 0 Chlorwaſſerſtoffſaueres Eiſen⸗ bxdd. Schwefelſaures Eiſenoxpdul. Schweſelſaures Eiſenoxyd. Aetheriſche eſſigſaueres Eiſen⸗ oxyd haltige Tinctur. Queckſilberoxydul. Queckſilberoxpd. Chlorqueckſilber. Doppeltchlorqueckſilber. Bromqueckſilber. Doppeltbromqueckſilber. Rothes Schwefelqueckſilber. Jodqueckſilber. f 67 1059 Lateiniſche Namen. Hydrargyrum bi- iodatum Hydrargyrum sulphura- tum nigrum. 5 Hydrargyrum stibiato-sul- phuratum. Hydrargyrum oxydulat. IIitricum. Hydrargyınm oxydatum nitricum. . Hydrargyrum oxydatum sulphuricum basicum. Hydrargyrum oxydatum ammoniato - hydrochlo- ricum basicum. Hydrargyr. oxydulatum ammoniıato-nılrıcum su- perbasicum, 8) Manganum oxydatum. Manganum superoxydat. Acidum manganicum. Mauganum chloratum. Manganum oxydatum sul- phuricum, 9) Plumbum oxydatum. Plumbum superoxydulat. Jumbum superoxydatum Plumbum chloratum. Plumbum oxydatum ace- ticum acidum. Plumbum oxydatum ace- ticum neutrale solutum. Plumbum oxydatum car- bonieum. Plumbum oxydatum phos- phoricum. Plumbum oxydatum sul- phuricum. 10) Stannum oxydulatum, Stannum oxydatum. Stannum chloratum. Stannum bi- chloratum. Stannum oxydulatum hy- drochloricum. ! Stannum oxydatum hy- drochloricum. 11) Stibium oxydulatum, Stibium oxydatum. Stibium sesqui-chloratum. Stibium sesqui - sulphura- tum nigrum. Stibium sesqui -sulphura- tum rubrum. Stibium sulphuratum au- ratum. 12) Zincum oxydatum sub- limatum. Deutſche Namen. Doppelt Jod Queckſilber. Schwarzes Schweſelqueckſil⸗ ber. Schwefelſpießglanzhaltiges Schwefelqueckſilber. Salpeterſaures Queckſilber⸗ orpdul. Salpeterſaures Queckſilber⸗ oxyd. Baſiſch⸗ ſchwefelſaures Queck— filberoryd. Baſiſches ammoniakhaltiges Chlorwaſſerſtoffſaures Queckſilberoxyd. Ueberbaſiſches ammoniafhals tiges ſalpeterſaures Queck— ſilberoxydul. Manganoxyd (ſt. Manganoxp— dul.) Manganſuperoxyd. Manganſäure. Chlormangan. Schwefelſaures Manganoxyd. Bleyoxpd. Bleyſuperoxydul (ſt. Mennig.) Bleyſuperoxyd. Chlorblei. Saures eſſigſaures Bleyoxyd (it. Bleyzucker.) Aufgelößtes neutrales eſſigſau— res Bleyoxyd (it. Bleyex— tract.) Kohlenſaures Bleyoxyd. Phosphorſaures Bleyoxyd. Schwefelſaures Bleyoxpd. Zinn oxydul. Zinnoxyd. Chlorzinn. Doppeltchlorzinn. Chlorwaſſerſtoffſaures oxydul. Chlorwaſſerſtoffſaures Zinn⸗ oxyd. Spießglanzoxpdul. Spießglanzoxyd. Anderthalb Chlorſpießglanz. Schwarzes anderthalb Schwe— felſpießglanz. Nothes anderthalb-Schwefel⸗ fpießglanz (it. Kermes) Goldſchwefel. Zinn⸗ Sublimiertes Zinforyd. Lateiniſche Namen. Zincum oxydatum prae- cıpıtatum, Zincum oxydat. aceticum. Zincum oxydatum hydro- chloricum, Zincum oxydatum phuricum, - Zincum oxydatum ferri- oxydulo hydrocyanicum. 15) Kali causticum. Kalium chloratum. Kalium bromatum. Kalium 1 Kalium sulphuratum. Rali aceticum. Ralı chloricum. Rali arsenicicum. Rali ärsenicosum. Kali citricum. sul- ali carbonicum basıcum. Kali carbonicum .neutrale. Kalı nitricum crudum. Kali nitricum depuratum. Rali oxalicum neutrale. Ralı oxalicum acidum. Kali sulphuric, neutrale. Kali sulphuricum acidum. Rali tartaricum neutrale, Rali tartaricum acidum. Kali ammoniato bi -tar- taricum. Kalı natronato bi- tarta- ricum. Kali boraxato bi - tarta- ricum. Bali stibiato bi-tartaricum. Rali ferri oxydulo-hydro- cyanicum. 14) Natrum causticum. Natrium chloratum. Natrium jodatum. Natrum aceticum. Natrum boronicum basi- cum. Natrum carbonicum ba- sicum. Natrum carbonicum neu- trale. Natrum chloricum. Natrum pyro-phosphoric Natrum phosphoricum. Natrum sulphuricum ery- stallisatum. Natrum sulphuricum ex- siccatum. Natrum ammoniato-phos- phoricum. Deutſche Namen. Gefälltes Zinkoxyd. Eſſigſaures Zinkoxyd. Chblorwaſſerſtoffſaures Zink— oxyd. Schwefelſaures Zinkoxyd. Eiſen oxydulbaltiges epanwaſ— ſerſtoffſaures Zinkoxyd. Aetzkali. Chlorkalium. Bromkalium. Jodkalium. Schwefelkalium. Eſſigſaures Kali. Chloörſaures Kali. Acſenikſaures Kali. 1 Arſenichtſaures Kali. = Zitronenſaures Kali. 5 Baſiſch kohlenſaures Kali. \ Neutrales kohlenſaures Kali. Rober Salpeter. Gereinigtes ſalpeterſaures Kali. Neutrales kleeſaures Kali. Saures kleeſaures Kali. Teutrales ſchwefelſaures Kali. Saures fihwefelfaures Kali. Neutrales weinſteinſaures Kali. Saures weinſteinſaures Kali. Ammoniakhaltiges weinſteins ſaures Kali. Natronhaltiges weinſteinſau— res Kali. Boraxhaltiges weinſteinſaures Kali. Brechweinſtein. Blauſaures Eiſenoxydulkali. Vetznatron. Chlornatrium. Jodnatrium. Eſſigſaures Natron. Baſiſch Boronſaures Natron Baſiſch kohlenſaures Natron. Neutrales kohlenſaures Na— tron. Chlorſaures Natron. Pprophosphorſaures Natron. Phbosphorſaures Natron. Cryſtalliſiertes ſchwefelſaures Natron. Ausgetrocknetes Glauberſalz. Ammoniakhaltiges phosphor⸗ ſaures Natron. 1061 Lateiniſche Namen. 15) Baryta caustica. Baryta acetica. Baryta carbonica. Baryta hydrochlorica. Baryta nitrica. Baryta sulphurica. 16) Calcium chloratum. Calcaria chlorata. Calcaria chlorica. Calcaria usta. Calcaria extincta, Calcium sulphuratum. Calcium stibiato - sulphu- ratım. 8 Calcaria carbonica. Calcaria hydrochlorica. Calcaria sulphurica. 17) Magnesia. Magnesia carbonica basica. Magnesia sulphurica. 16) Alumen kalicum. Alumen natricum. Alumen ammonicum. 19) Acidum arsenicosum. Acidum arsenicicum. 20) Acidum boronicum. 21) Acidum hromicum. Acidum hydrobromicum. 22) Acidum carbonicum. 23) Acidum iodieum. Acidum hydroiodıcum. 24) Acidum phosphoricum. Acidum phosphoricum ex ossibus. Acidum pyro-phosphoric. 25) Acidum sulphuricum concentratum purum. Acidum sulphuricum con- centratum venale. Acidum sulphuricum con- centratum fumans ve- nale. Acidum sulphuricum di- lutum purum. Acidum sulphurosum. Acidum hydrosulphuric. 26) Acidum chloricum. Acidum hydrochloricum. 27) Acidum nitricum purum. Acidum nitricum venale. Acıdum nitroso - nitricum fumans, Acidum hydrochlorico-ni- trıcum. Acidum hydrocyanicum, Ammonium liquidum aquosum, Ammonium carbonicum basicum. Deutſche Namen. Aetzbaryt. Eſſigſaurer Baryt. Kohlenſaurer Baryt. Chlorwaſſerſtoffſaurer Baryt. Salpeterſaurer Baryt. Schweſelſaurer Baryt. Chlorcalcium. Chlorkalk. Chlorſaurer Kalk. Gebrannter Kalk. Gelöſchter Kalk. Schwefelcalcium. Schwefelſpießglauzhaltiges Schwefelcalcium. Kohlenſaurer Kalk. Cblorwaſſerſtoffſaurer Kalk. Schwefelſaurer Kalk. Magneſia. Baſiſch⸗kohlenſaure Magneſia. Schwefelſaure Magneſia. Kalialaun. Natronalaun. Ammoniakalaun. Arſenichte Säure. Arſenikſäure. Boronſäure. Bromſaure. Bromwaſſerſtoffſäure. Kohlenſäure. Jodſäure. Jodwaſſerſtoffſäure. Phosphorſäure. Phosphorſäure aus Knochen. Pyrophosphorſäure. Reine concentrierte Schwefel- ſäure. Käufliche concentrirte Schwe— felſäure. Käufliche coucentrierte chende Schwefelſäure. rau⸗ Reine verdünnte Schwefel— ſäure. Schweflichte Säure. Schwefelwaſſerſtoffſäure. Chlorſäure. Chlorwaſſerſtoffſäure. Heine Salpeterſäure, Käufliche Salpeterſäure. Rauchende ſalpetrichte Säure haltige Salpeterſäure. Salpeterſalzſäure. Cyanwaſſerſtoffſäure. Flüſſiges Aetzammonium. Baſiſch⸗kohlenſaures Ammoni— um. 1002 Lateiniſche Namen. Deutſche Namen. carbonicum Neutrales kohlenſaures Am— neutrale. monium, Ammonium aceticum, Eſſigſaures Ammonium. Ammonium hydrochloric, Salzſaures Ammonium. Ammonium ferri oxydo- Eiſenoxbdhaltiges ſalzſaures chloricum. Ammonium. Ammonium III. Auflöſungen. Solutio kali caustici aquosa. Wäſſeriges Aetzkali. Solutio kali carbonici basici Aufgelöſtes baſiſchskohlenſau— aquosa. res Kali. Solutio chlorici aquosa. Chlorwaſſer. Solutio ‚calcariae aquosa. Kalkwaſſer. Solutio ammenii acetici Aufgelöſtes eſſigſaures Am— aquosa. monium. Solutio kali acetici auuos. Aufgelöſtes eſſigſaures Kali. Solutio kali acetici spiri- Weingeiſtige Auflöſung des tuosa. eſſigſauren Salt, le s. w. 165. Derſelbe über die Zerſetzung des Fettes durch Phosphor. Die Beobachtung, daß die Verbindung des Phosphors mit Fett, welche anfangs einen auffallenden Geruch nach pbospboriger Säure beſitzt und im Dunklen leuchtet, nach längerer Zeit dieſe Eigenſchaſten verliert, veranlaßte mich zu folgenden Verſuchen. Zwei Unzen ganz friſches, mit der größten Vorſicht ausgelaſſenes, fait geruchloſes Schweinenſchmalz wurde in einem porcellanenen Mörſer, welcher im Waſſerbad bis zu 50 N. erwärmt erhalten wurde, fo lange anhaltend mit 12 gr. oxpdfreiem Phosphor abgerieben, bis ſich kein Phos- phor mehr auflöſte. Die Phosphorauflöſung wurde hierauf von dem nicht gelöſten Phosphor durch vorſichtiges Abgie— ßen getrennt, und ein porcellanenes Gefäß ganz damit auz gefüllt. Nach dem Erkalten erſchien die Phosphorauflöſung ſehr weiß, ziemlich feſt, beſaß einen ſtarken Geruch nach phosphoriger Säure, und leuchtete, beſonders etwas ers wärmt, im Dunklen auf der Oberfläche. Das Gefäß wurde mit feuchter Blaſe und doppeltem Wachspapier luſtdicht verbunden, und an einem Fühlen Orte aufbewahrt. Nach anderthalb Jahren, während wel⸗ cher Zeit nicht nachgefeben wurde, öffnete ich das Gefäß. Das Gemiſch hatte eine gelbliche Farbe angenommen, war bedeutend weicher von Conſiſtenz als anfangs, und leuchtete nicht im Dunklen. Der Geruch nach phosphori⸗ ger Säure war gänzlich verſchwunden, jetzt aber ein ande: rer bemerkbar, welcher an den des ranciden Fettes, aber auch an den des durch Salpeterſäure oxydierten Fettes erin: nerte. Der Geſchmack des Gemiſches war ſauer, und an⸗ genehm durch einen Nebengeſchmack, der mit dem Geruch der Verbindung übereinkam. Eine gelind erwärmte Probe röthete beim Durchdringen das Lacmuspapier ſtark. um die vorhandene Säure zu ſcheiden, wurde das 1003 Gemiſch wiederholt mit der doppelten Gewichtsmenge deſtil— lierten Baſſers bei gewöhnlicher Temperatur behandelt, und die abfiltrierten Auszüge mit einander vereinigt. Dieſe Flüſ— ſigkeit erſchien farblos, röthlich klar, reagierte und ſchmeckte merklich ſauer, und beſaß den eigenthümlichen Geruch des Gemiſches. Barytwaſſer bewirkte in derſelben augenblicklich Aus— ſcheidung eines weißen Niederſchlags, ebenſo Bleizuckerauf— löſung. Beide Verbindungen verhielten ſich in vielen Ver— ſuchen wie phosphorſaure, ſchwärzten ſich aber anfangs über der Weingeiſtflamme vorübergehend, wobei ſich ein eigenthümlicher, unangenehmer Geruch verbreitete. Da noch die letzteren mit dem Gemiſch abgeriebenen Mengen kalten Waſſers merklich ſauer reagitten, fo wurde das Gemiſch in einem mehr hohen als weiten Gefäße, un— ter beſtändigem Umrühren einige Zeit mit der achtfachen Gewichtsmenge deſtilirten Waſſers gelinde gekocht, hierauf an einem kühlen Orte der Ruhe überlaſſen. Nach dem vollſtändigen Erkalten ließ ſich das oben aufliegende Fett leicht trennen. Daſſelbe erſchien jetzt weißer als zuvor, da ſich während des Erkaltens eine hellbraungelbe Subſtanz ausgefchteden hatte, welche zunächſt auf der wäſſerigen Flüſſigkeit lagerte. Ein nicht unbedeutender Antheil derſel— den Subſtanz hatte ſich auf dem Boden des Gefüßes, un— ter der wäſſerigen Flüſſigkeit abgelagert. Dieſe Subſtanz klebte ſtark zwiſchen den Fingern, wie zäh gewordene Wachsſalbe, beſaß den eigenthümlichen Ge— ruch des Gemiſches im hohen Grade, und lößte ſich leicht in kaltem Aether und Weingeiſt von 82°, aber weder in kaltem noch kochendem Waſſer. Sowohl die ätheriſche ats weingeiſtige Auflöſung wurde durch Zuſatz von deſtil— liertem Waſſer ſtark weiß getrübt. In gelinder Wärme ſchmolz die Subſtanz zu einer nicht völlig klaren gelblichen Flüſſigkeit; in ſtarker Hitze zerſetzte ſich dieſelbe unter Verbreitung eines unangeneh— men Geruchs, und hinterließ eine ziemlich ſchwer einzu— äſchernde Kohle. Das mit dem Gemiſch gekochte Waſſer war völlig klar und farblos, reagirte und ſchmeckte ſtark ſauer, und be— ſaß den eigenthümlichen Geruch des Gemiſches. Barytwaſſer und Bleyzuckerauflöſung bewirkten in dem— ſelben die oben beſchriebenen Niederſchläge. Ein Theil dieſer Flüſſigkeit wurde mit völlig ſalzſäure⸗ freiem, neutralem kohlenſauren Kalk bis zu einem kaum vemerkbaren Säureüberſchuß geſättigt, durchs Erhitzen die Miſchung von jeder Spur Koblenſäure befreit, nach dem Erkalten filtrirt, und mit ſalpeterſaurem Silberoxod ge— prüft. Es erfolgte anfangs nur eine kaum bemerkbare Trübung, das Gemiſch nahm aber nach einiger Zeit eine dunkle Farbe an, der bald darauf ein flockiger, beinahe ſchwarzer Niederſchlag folgte. Dieſer Niederſchlag war in dep nur höchſt unbedeutend, entfprach der in der Flüſſig— keit enthaltenen Menge phosphorſaurem Kali keinesfalls, verkohlte ſich über der Weingeiſtflamme unter Verbreitung des eigenthümlichen Geruches eines ſich im Feuer zerſetzen— den Fettes, und hinterließ nach heftigem Glühen metalli— 1064 ſches Silber, und eine unwägbare phosphorſaures Silberoxyd. 5 Dieſer Verſuch wurde in der Art widerholt, daß das Gemiſch nach dem Zuſatz des ſalpeterſauren Silber— orxyds ſogleich ins Dunkle gebracht wurde. Daſſelbe Nefultat als zuvor wurde erhalten; ein Beweis daß keine der Erſcheinungen als Folge der Einwirkung des Lichtes angeſehen werden kann. 0 Der andere Theil der Flüſſigkeit wurde in einem por— cellanenen Gefäße eingedampft. größerer Einengung der Flüſſigkeit nichts fett- oder ölähn— liches aus. Zuletzt blieb ein dunkelbrauner Rückſtand von Syrupçonſiſtenz und ſehr ſaurem Geſchmack, der immer noch den Geruch des Gemiſches beſaß. Bei weiterem Er: hitzen blähte ſich der Rückſtand auf, verfphlte ſich unter Verbreitung eines unangenehmen Geruchs, und hinterließ nach dem ſtarken Glühen eine ſchwer einzudſchernde Kohle, die eine äufßerjt geringe Menge Foblenfauren Kalk, aber keine Spur freie Phosphorſäure enthielt. Dieſe wurde demnach während des Glühens zerſetzt, und der gebildete Phosphor verflüchtigt. Das Fett, welches von der oben beſchriebenen gelben Subſtanz getreunt worden war, erſchien bei derſelben Tem— peratur viel weicher, als zur Zeit wo es zur Phospborauf— löſung verwendet wurde, und ſchien überhaupt eine che— miſche Veränderung erlitten zu haben, die ſich freilich nicht genauer ermitteln läßt. Aus den Reſultaten dieſer Verſuche iſt nun folgender Schluß zu ziehen. Die Auflöſung des Phosphors im Schweinenſchmalz zerſetzt ſich nach und nach, und zwar ſchon bei gewöhnli⸗— cher Temperatur und ohne Einwirkung der atmoſphaͤriſchen Luft. Der Phosphor oxvpdiert ſich dabei durch einen Theil Sauerſtoff des Fettes, und gebt nach und nach in Phos— phorſäure über. Hierdurch wird das Fett in feiner Grund— miſchung geändert, es bildet ſich eine eigenthümliche bell— braungelbe Verbindung, die zwar noch mit dem Fett ver— einigt bleibt, ſich aber bei der Behandlung des letzteren mit kochendem Waſſer ausſcheidet, und zwar noch große Aehnlichkeit mit dem Fett hat, ſich aber durch die Leicht löslichkeit im Weingeiſt hinlänglich unterſcheidet. Gleichzeitig wird in dem Verlaufe dieſer Zerſetzung eine zweite eigenthümliche Verbindung erzeugt, welche bei der Behandlung des phosphorſäurehaltigen Fettes mit kal— tem oder kochendem Waſſer, mit der Phosphorſäure von dem Waſſer aufgenommen wird, und bei der Vereinigung der Phospborſäure mit Baſen mit in die ſich bildenden Verbindungen übergeht. Letztere Erſcheinung berechtigt zu der Annahme, daß ſich dieſe organifche Verbindung nicht indifferent verhält, ſondern in dieſen Verbindungen entweder die Nolle einer Baſe oder die einer Säure übernimmt, oder vielleicht zu den amphoteren organiſchen Verbindungen zu zählen iſt. Bekanntlich erleidet die Auflöſung des Phosphors in Aether, beſonders leicht bei Einwirkung der Luft, ebenfalls Spur geſchmolzenes Es ſchied ſich ſelbſt dei 1065 ſehr bald eine chemiſche Zerſetzung; es bildet ſich aber rothes Phosphoroxyd und Phosphorfäure, Dieſe Zerſetzung erſolgt nach meiner Erfahrung auch ohne Einwirkung der Luft, alsdann aber weit langſamer, und ohne Erzeugung von rothem Phosphoroxyd. Ebenſo wird die Auflöſung des Phosphors in gerei— nigtem Terpentinöl durch Einwirkung der Luft äußerſt leicht zerſetzt. Es ſcheidet ſich dabei eine weiße Subſtanz aus, die ſich wie eine Verbindung von Phosphorſäure mit einer barzäbnlichen Subſtanz verhält. Höchſt wahrſcheinlich zerſetzen ſich auch die Auflöſun— gen des Phosphors in den übrigen fetten und ätheriſchen Oelen nach und nach, und es dürfte überhaupt ſehr zu bes zweifeln ſeyn, daß es Phospborauflöfungen gibt, in denen das Auflöſungsmittel nicht in einer weit innigeren chemi— ſchen Wechſelbeziehung zum Phosphor ſteht, als man die— ſes bei Auflöſungen im gewöhnlichen Sinne wohl anneh— men kann. 164. Es wurde eine durch Herrmann aus Schönes beck mitgetheilte Probe von Saliein vorgezeigt. 165. R. Brandes aus Salzuffeln theilte eine Probe, von einem dem Emetin ähnlichen Stoffe, aus der Cainca— wurzel gezogen, mit. Eben derſelbe reichte zur Vertheilung Exemplare von Nr. 19. der pharmaceutiſchen Zeitung ein, den Bericht über die zehnte jährliche Stiftungsfeyer des pharmaceutiſchen Vereins enthaltend. 166. Eimbcke in H. zeigte ein Barometer, nach einer neuen Idee, vor. Ebenſo eine Flaſche zu genaueren Ausmeſſungen der Volumina von Flüſſigkeiten. Weiter zeigte derſelbe eine Röhreneinrichtung für gaſometriſche Verſuche. Ebenderſelbe reichte auch eine Schrift ein, Vorleſungen über die Keunzeichenlehre der Roharzneyen. Hamb. 1830. 8. 114. 167. Marx aus Braunſchweig theilte Bemerkungen über das Verhältniß des Selens zum Lichte mit und zeigte dabey Verſuche mit dem Polariſations-Inſtrumente. 168. Bons dorf aus Helſingsfors bemerkte in Beziehung auf die phyſiſchen Eigenſchaften des Selenium, wovon jetzt die Rede geweſen war, daß er, um die metalloidiſche Na— tur von dieſem Körper darzulegen, im vorigen Winter in Helſingfors, wo eine ſtarke und lang anhaltende Kälte ei— nen fo hohen Grad von Trockenheit in der Luft der be— wohnten und eingeheitzten Zimmer hervorgebracht hatte, daß ſich erpſtalliſirtes Caliumchlorid vollkommen trocken hielt, Verſuche mit einem Stück Selenium (von der Zuberei— tung des Herrn Batka) angeſtellt, und dabei gefunden babe, daß dieſer Körper ſehr deutlich idiolectriſch iſt. Der Vortragende ſtützte ſich dabei zugleich darauf, daß es der Theorie nach auch nicht wohl anders ſeyn könnte, da der Entdecker des Selenium vollkommen dargelegt, daß dieſer Körper ein Nicht-Leiter wäre, er demerkte übrigens, daß in der electro negativen Reihe der einfachen Körper das Selenium als mehr eleetro- negativ zu betrachten fen als der Schweſel, da der Sauerſtoff offenbar eine größere Verwandtſchaſt zum Schwefel als zum Selenium zeige. 169. Derſelbe ſprach über ein künſtliches Thonerde— Hydrat, das in feiner Zuſammenſetzung und auch in Nück⸗ Iſis 1831. Hft. 20, 1006 fiht feiner äußern Charactere mit einem im Mineralreich vorkommenden Thonbydrat, dem Gibbſit übereinſtimmt. Dieſes Hydrat wird hervorgebracht, wenn man eine volle kommene cauſtiſche Kalilauge mit Thonerdegallert auf das vollkommenſte ſättigt, gleich nachher filtrirt, und in einem zugeſchloſſenen Gefäße ſich ſelbſt überläßt. Es ſetzt ſich dann ab in kleinen Erpſtallen, oder bildet eine Kruſte, ſehr ähnlich dem ſogenannten Geyſerſinter. Dieſes Hydrat bildet ſich mehr, wenn eine Thonauflöſung in Kali nach und nach durch die Einwirkung der Kohlenſäure aus der Luft recomponirt wird. Dieſe Thonerdeverbindung wird nicht verändert bey 1000 Wärme; iſt beynahe unauflöslich in kalten Mineral— ſäuren, löst ſich in kochender Schwefelſäure, doch langſam; in kochender Salzſäure auch, aber noch langſamer auf, Die Analyſe hat gegeben 65,55 Thonerde 34,65 Waſſer Welche Quantitäten eine gleiche Quantität Sauerſtoff in beiden Beſtandtheilen, und alſo die Formel Ag. ans gibt. Er bemerkte, daß man bey Mineralanalyſen die Bil— dung von dieſem Thonerdehndrat bei Abſcheidung der Thon— erde vermeiden müſſe, und ſetzte hinzu, er glaube, daß da die Analyſe von dieſem Hpdrate einen gleichen Sauer— ſtoffgehalt in den beiden Beſtandtheilen angegeben hätte, und da der Sauerſtoffgehalt des Waſſers fo vollkommen und genau von Berzelius und Dulong beſtimmt wäre, man den Sauerſtoffgehalt der Thonerde wie auch das Atomen— gewicht des Alumiums genau aus der Analyſe dieſes Thonhydrats berechnen könnte. 170. Derſelbe gab eine kurze Darſtellung von ſeinen Anſichten über Chlor, Fluor, Jod und Bro m, die er als Säurenbildende und Baſenbildende Körper betrachtete. Er erinnerte an das, was er bereits darüber, beſonders die Chlorverbindungen betreffend im vorigen Jahre in den ſchwediſchen Abh. (Poggendorffs Annalen) geſagt hatte, und ſetzte hinzu: daß er in dieſem Jahre analoge Verſuche mit den Bromverbindungen angeſtellt, und dabei auch voll— kommen analoge Nefultate bekommen hätte. Er ſtellte in der Abtheilung etliche Verſuche an, welche zeigten, daß ſo wie Queckſilberchlorid als Säure auf Lakmus reagir, und dieſe Reaction von den Chloriden der electropofitiven Metalle wieder aufgehoben wird, ebenſo das Queckſilber— Bromid als Säure reagirt, und dieſe Reaction wieder durch die Bromide electropoſitiver Metalle aufgehoben oder neu— traliſirt werde. Das Platinbromid reagiert wie das Pla— tinachlorid gleichfalls als Säure, und beide werden ganz analog neutraliſirt. Das Queckſilberbromid bildet Salze mit allen Bros miden electropoſitiver Metalle, von welchen mehrere iſo— morph ſind mit den entſprechenden Verbindungen der Queck— ſilberchloride. Das Platinbromid bildet ebenſo Salze mit allen electropofitiven Bromiden, mit denen man, der Theorie nach, es verbinden will. Unter dieſen Salzen zeich— net ſich das Bromo-Platinas kalicus aus, das ganz und gar onalog in der Zuſammenſetzung und in den Eigen— ſchaften mit Cploro-Platinas kalicus oder dem ſchon lange gekannten ſchwerlöslichen, ſogenannten Doppelſalz, iſt. Von den übrigen ſind ſehr viele 1 mit den fr 7 * 1007 entſprechenden Chlorplatinaten. — Ebenſo verhalten ſich Goldbromid and Paladiumbromid , und geben Salze ohne Ausnahme mit den electropofitiven Bromiden. Zuletzt bemerkte er, daß die Chloride, die Bromi— de, die Fluoride und die Jodide electropoſitiver Metalle auch zum Theil auf Fernambukpapier, und auf die blaue Farbe der Aquilegia wie Alkalien zu reagiren ſcheinen, daß aber dieſe Reaction nur dann ſtatt finden kann, wenn die genannten Verbindungen Verwandtſchaft zum Waſſer haben und dasſelbe in einem gewiſſen Ueberſchuß auf— nehmen können, welcher Umſtand eine Bedingung zu ſeyn ſcheint für alle ſolche alkaliſche Reactionen. Zum Beweiſe von dieſem Verhalten ſtellte er Verſuche an, wel— che andeuteten, daß eine vollkommen geſättigte Löjung in Waſſer von kauſtiſchem Kali und von Kalikarbonat nicht auf ein vollkommen trocknes Fernambukpapier reagiert, daß aber, ſo bald dieß feucht iſt, die Reaction im Augen— blick entſteht. — Verſuche wurden ebenſo angeſtellt, um darzuſtellen, daß die Chloride, Bromide ꝛc., welche größere Verwandtſchaft zu dem Waſſer haben, oder welche deli— queſcierend find, wie Alkalien, obgleich ſchwach uud lang— ſam reagieren. 171. Littrow aus Wien warf die Frage auf: rum die Fäden an den Mierometern der Fernröh— ren nicht von der Hitze des Lichts angegriffen würden, wie dieſes bei Feuerſchwamm u. d. gl. der Fall iſt, wenn ſie von ungefähr an denſelben Ort gebracht werden. Bekanntlich vereinigen ſich die unter ſich parallel auf das Objectiv eines Fernrohres einfallenden Lichtſtrahlen in einem Puncte auf der Nückjeite des Objectivs, und ſtellen dadurch das Bild des auf der Vorderſeite des Glaſes ſte— henden leuchtenden Gegenſtandes dar. Dieſe Vereinigung der Strahlen erzeugt in dem Orte des Bildes eine bedeu— tend erhöhte Temperatur, da das Objectiv hier ganz die Stelle eines gewöhnlichen Brennglafes vertritt, wie denn auch der Zündſchwamm und andere, beſonders dunkel ge— färbte entzündliche Gegenſtände, an den Ort jenes Verei— nigungspunctes gebracht, wenn das Objectiv von der Sonne beſchienen wird, ſogleich zu rauchen und dann auch aufzu— flammen pflegen. Die Aſtronomen haben in der Ebene des erwähnten Bildes verſchiedene Syſteme von meiſtens ſehr feinen Fä— den angebracht, Metallfäden ſowohl als auch die feinen Geſpiunſte jener kleinen Spinnen, die unter dem Namen des fliegenden Sommers bekannt ſind. An dieſen Fäden werden alle aſtronomiſchen Beobachtungen angeſtellt, und von ihrer Einführung durch Picard in Frankreich datiren ſich eigentlich die großen Fortſchritte, welche die neuere Beobachtungskunſt vor jener unſerer Vorgänger gemacht bat. Bey dem gegenwärtigen ſehr vervollkommneten Zus ſtande der Wiſſenſchaft und der Inſtrumente fehlt es nicht an Mitteln, ſich von der Unveränderlichkeit der gegenſeiti— gen Lage dieſer Fäden auf das ſchärfſte zu verſichern, und es muß daher auffallen, daß dieſe Fäden, andere, hygrome— triſche und ähnliche Einwirkungen abgerechnet, oft viele Jabre lang bey ſortgeſetzten Sonnenbeobachtungen ihre erſte Spannung und ihre gegenſeitige Lage ganz unverän— dert beibehalten, während die oben genannten Gegenſtände wa 1068 durch die in jener Gegend des Fernrohrs herrſchende höhere Temperatur nicht nur großen Veränderungen, ſondern ſo— gar einer ſchnellen Zerſtörung durch die Hitze ausgeſetzt ſind. Das erſte Mittel zur Erklärung dieſer auffallenden Erſcheinung glaubte ich darin zu finden, daß jene feinen Faden dem Lichte eine zu geringe Oberfläche darbieten, um eine Veränderung durch daſſelbe zu leiden. Allein dieſer Grund erſcheint ganz unzureichend, da in den Fernröhren zu beſondern Abſichten, z. B. zur Vermeidung der Beleuch— tung bei Nachtzeit, auch oft ſehr dicke Fäden, wie Roß— haare und ſelbſt mehrere Linien breite Streifen von dün— nen Metallblättchen in demſelben Orte des Fernrohres an— gebracht werden, die von der Sonne eben ſo wenig Ver— änderung erleiden, als jene feinen Fäden. Dieſelben breis teren Streifen erlauben auch nicht, eine zwepte Erklärung anzunehmen, nach welcher die Erſcheinung ſich durch die bekannte Inflexion des Lichtes darſtellen ließe, durch welche der der ſcharſen Schneide eines Meſſers begegnende Strabl zu beiden Seiten der Schneide umgebogen und ohne das Meſſer ſelbſt zu berühren, vorbeigeleitet wird, eine Erklä— rung, die ſich nur auf die feinſten jener aſtronomiſchen Fa— dennetze anwenden läßt, aber mit den erwähnten breitern Streiſen im Widerſpruche ſteht. Noch iſt eine dritte Er— klärung übrig, die vielleicht die meiſte Wahrſcheinlichkeit für ſich hat. Nach Herſchel's d. A. bekannter Entdecke ung haben die leuchtenden Strahlen der Sonne einen von dem der wärmenden Strahlen verſchiedenen Vereinigungs— punct, und die Diſtanz dieſer beiden Puncte kann bei Ob— jectiven von größerer, Focallänge beträchtlich genug ſeyn, um wenigſtens bei der erſten Anſicht für ſich einzunehmen. Da aber auch die leuchtenden Strahlen aller Farben, wie die Verſuche mit dem Thermometer zeigen, ſchon für ſich eine beträchtliche Wärme entwickeln, vielleicht weil ſie mit mehreren blos wärmenden vermengt ſind, ſo möchte auch wohl dieſe Erklärung nicht ganz genügend erſcheinen. Da dieſer nicht unintereſſante Gegenſtand durch einige einfache Verſuche, zu denen es mir aber in meiner gegens wärtigen Lage auf der Reiſe an einem Fernrohre fehlt, entſchieden werden muß; ſo erſuche ich meine verehrten Herren Collegen, die Sache ihrer Aufmerkſamkeit werth zu halten, und einen Gegenſtand näher zu unterſuchen, der, ſo viel mir bekannt, noch in keiner unſerer vielen optiſchen Schriften auch nur berührt worden iſt. 172. Johnſton aus Edinburg warf eine Frage auf über die chemiſche Wirkung des reflectierten Lichts, und gab Beobachtungen an, woraus er ſchloß, daß das reflectierte Licht andere chemiſche Wirkungen habe als das directe. Auch theilte er ein Verfahren mit, Kali, Natron und Lithion von einander zu trennen. 173. Runge aus Breslau zeigte ſeine Verſuche über die Bewegung des Queckſilbers, welche durch gewiſſe 9 berührungen hervorgebracht wird. 174. Bergen aus Hamburg theilte eine ſehr volftändige Tabelle über die Droguenpreiſe von 1818 — 1830 mit, und legte ſeine Reſultate darüber vor. Die Tabelle, 1069. * eine außerordentlich mühevolle Arbeit, wurde fpäter ge— druckt. 175. Hünefeld in Greifswald ſchickte eine chemi— ſche Notiz über die Beſtandtheile der Adoxa moschatel- lina ein. Dieſe Pflanze wacht hier um Greifswald ſehr häufig. Der Geruch der Blumen iſt am ſtärkſten, wenn ſie kürzlich ſich aufgeſchloſſen baben, und noch mehr grünlich find; hat man dann eine ganze Partie Blumen im Zimmer, ſo iſt der Geruch penetrant und betäubend. Der ſtaͤrke Geruch der adoxa mosch. iſt alfo an eine gewiſſe Zeit geknüpft, und ich habe davon gefprochen, weil einige Botaniker den Geruch als einen höchſt ſchwachen zu bezeichnen ſcheinen. In der That iſt er auch ſehr unbedeutend, wenn die Blu— menblätter ſchon mehr gelblich geworden und längere Zeit aufgeſchloſſen waren. Der Geruch gleicht vollkommen dem des durch ſchwefelſauren Baryt u. ſ. w. abgeſchiedenen Gal— lenſtoffs oder Choleins. Ob dieſer Geruch der Adoxa an ein ätheriſches Oel gebunden, iſt zweifelhaft. Als ich die Blüthen mit Waſſer deſtillirte, verſchwand der Geruch gänzlich, und das Waſſer hatte ihn nicht angenommen. Das Decoct der Adoxa wurde mit Ammoniak verſetzt: nach einigen Tagen zeigten ſich kleine, durchſichtige Cryſtallkörner an den Glaswänden. Sie löſten ſich ohne Aufbrauſen in Salzſäure, und die So— lution gab weder Gyps, noch ſonſt ein Kalkſalz zu erken— nen. Amoniak ſchlug aus der ſalzſaueren Solution die Subſtanz wieder nieder. Vor der Flamme des Löthrohrs verſchwand der größte Theil, die reſtirenden Partikeln ſchie— nen pbosphorfauere Talkerde zu ſeyn. Die Quantität je= ner Crpſtallkörner war zu gering, um nähere Verſuche da— mit anzuſtellen, und vielleicht ein Adoxin nachzuweiſen; gleichwohl iſt es ganz wahrſcheinllch, daß Adoxa eine eigen: thümliche Subſtanz enthalte, und es wird mein Vorſatz bleiben, im kommenden Jahre darauf naher zu prüfen. Die getrocknete Pflanze wurde im Platintiegel einge— äſchert. Dabey gab fie reichlich Ammoniakentwick— lung. Waſſer zog kohlenſaures Kali aus der Aſche, was weiter durch Weinſteinſäure als ſolches nachgewieſen wurde. Mit Salpeterſänre geſättigt, trübte die Auflöſung der Aſche in Waſſer Silber- und Barytſalze, und enthielt demnach ſchwefel⸗ und ſalzſauere Salze. Der im Waſſer unauflösliche Rückſtand der Aſche wurde unter Brau— ſen in Salzſäure gelöſt, und zeigte bey näherer Prüfung einen Gehalt an kohlenſaurem Kalk und phos— phorſaurem Talk; aber auch durch Schwefelwaſſerſtoff— Waſſer entſtand ein ſchwärzlicher Niederſchlag, der ſich in der Säure nicht auflöſte. Mit aqua regis oxpdirt, und dann mit Ammoniak verſetzt, wurde eine unmerklich blaue Solution gewonnen; als ſie aber verdampft und dann mit einem Zinkſtab berührt wurde, zeigte ſich ein Ueberzug von Kupfer, und auch durch andere Reactionsmittel wurde in der durchs Verdampfen concentrirten Solution das Kupfer eekannt. Die Adoxa gehört ſomit zu den Pflanzen, wel— che Kupfer entbalten. Es muß jedoch bemerkt wer⸗ den, daß zur Einäſcherung die ganze Pflanze genommen wurde, und das Kupfer vielleicht nur in der Wurzel ent⸗ halten war. Im Uebrigen war dieſelbe von allem Erdigen — — — S —— 1070 zuvor geſaͤubert worden. In Bezug auf John's Unterſuch— ungen und Bemerkungen (ſ. Berlin. Inhab. f. d. Pharm. 1820. XXI. S. 116. vergl. auch Fechners Nepert. der or— gau. Chem. 1 B. p. 64), nach welchen jede Pflanze, wel— che in einem mit Kupfer ungeſchwängerten Boden wächſt, auch dieſes Metall enthält, und umgekehrt jede Pflanze, welche Kupfer in ſich hat, auf einem kupferhaltigen Boden wachſen müſſe, wie er dieß am Iycopodium complanatum von Norwegen beſtätigt fand, muß man weiter erwarten, ob dieſes Metall in dieſen und andern Pflanzen, wor— in Kupfer ſteckt, nur ein zufälliger Beſtandtheil ſey oder nicht. a) Der Hofrath Dr. Nürnberger zu Sorau ſchickte einen im Morgenblatt Nro. 144. gedruckten Auſſatz über das Nordlicht ein. b) Es wird hier, ſo wie in den audern Abtheilungen an— gezeigt, daß nächſtens von Hru. van der Maelen zu Brüſſel 200 Exemplare Landcharten zur Vertheilung ankommen würden. Sie ſollten der Verſammlung vorgelegt werden, als Muſter von Genauigkeit und Schönheit, welche man in ſeiner Anſtalt zu erreichen ſtrebt. Schon in Heidelberg wurde die Gegend um Conſtantinopel vertheilt, wo die Arbeit allgemeinen Beyfall fand. — Die angekündigten Exemplare ſchei— nen nicht angekommen zu ſeyn; wenigſtens haben wir nichts davon geſehen. c) Die Phyſiker beſuchten wiederholt die Sternwarte und die Navigationsſchule. Jene gehört dem Staate die Inſtrumente aber noch größtentheils der Fomilie' Repſold; dieſe ſteht unter der Schiffahrts- und Haven— Deputation, welche aus 14 Senatoren und mehreren Buͤrgern zuſammengeſetzt iſt. Lehrer an derſelben iſt Metz, Examinatoren der Steuerleute derſelbe nebſt Schuback, J. T. Meyer und Ehlers. Dieſe An— ſtalt ſo wie auch die Rettungsanſtalt iſt von der pa— triotiſchen Geſellſchaft ausgegangen. Tonnies iſt nicht Vorſtand derſelben, wie S. 799 geſagt iſt, ſon— dern Bevollmächtigter einer Aſſecuranz - Geſellſchaft für Seeſchäden. b) Mineralogiſches Fach a) Müller aus Bremen zeigte als Fortſetzung ſeines Vortrages vom 25. September, mehrere auf ſeinen Reiſen geſammelte Mineralien vor. b) Der Vorſtand las einen Brief des Dr. Bou, Frem— denjecretairs der geognoſtiſchen Gefellſchaft Frank— reichs zu Paris, legte das réglément constitutif und die erſte Nummer des von Boue, Jobert ſen. und Rozet redigierten »Journal de Geognosie« vom May d. J. vor. — N Dieſe Geſellſchaft der Mineralogen, welche gleichfalls ſich jährlich an verſchiedenen Orten verſammeln will, ver⸗ dient aus allen Kräften befördert zu werden. c) Bey dieſer Gelegenheit wurde auch das ſo nützliche, und man kann ſagen, ſo erſtaunenswürdige Unternehmen von Feruſſac erwähnt, nehmlich fein bulletin universel für deſſen Verbreitung jeder ſein Möglichſtes thun ſollte. Man kann durch Actien Theilnehmer werden. Die Actie 1071 Eee ift 1000 fl. Es können aber 4 zuſammen eine erhalten. Da: vurch wird man Mitglied der société pour la propagation des connaissances scientifiques et industrielles. 176. Marx aus Braunſchweig zeigte die Einrichtung und den Gebrauch eines ſehr einfachen und ſinnreichen In— ſtruments zur Beſtimmung der optiſchen Eigenſchaften der Mineralien. = 7. Menge aus Lübeck zeigte mehrere neue Abarten von Mineralien vor. 5 Der Catalog der reichhaltigen Mineralienſamm— lung des verſtorbenen Bauereis zu Nürnberg wird eingeſchickt, um den Mitgliedern, welche ſie ganz oder theilweiſe zu kaufen Luſt hätten, vorgelegt zu werden. Dieſe iſt eine der ausgezeichnetſten Samm— lungen Deutſchlands und verdient ſowohl deßwegen als wegen des geringen Preiſes beſonders von grö— ßeren Anſtalten, Univerfiäten, polytechniſchen Inſtituten ꝛc. alle Berückſichtigung. Sie wurde in der Verlaſſen— ſchaft nur auf 5000 fl. angeſetzt, obſchon ihr Werth auf das Doppelte angeſchlagen war. Der gegenwär— tige Beſitzer, Fr. E. Weber, Fabrikbeſitzer zu Gera läßt fie im Ganzen ab für 5000 fl. Es werden jedoch auch einzelne Parthien davon verkauft. Den Catalog kann man von ihm erhalten. e) Der Vorſtand M. R. v. Struve zeigt feine ſchöne Mineralien-Sammlung, die nach Rußland geht, und nur deßhalb noch nicht eingepackt war, damit ſie die Fremden noch genießen könnten. H Dr. Sander zu Toſtedt im Hannöverſchen ſchickt an den Vorſtand folgenden Brief: Da die großen Sandlager und Steinblöcke des nörd— chen europäifchen Continents, namentlich die Geſchiebe der Lüneburger Haide ſich der Nachforſchung mehre— rer Gelehrten zu erfreuen, aber demungeachtet weder ein Hausmann noch ein de Luc uns ganz befriedigende Er— Zlärungen über das wunderbare Vorkommen jener großen Trümmer von Urgebirgen gegeben haben; jedoch die Mei— nung von Hausmann: „daß jene mächtigen Geſchiebe, in Eismaſſen eingehüllt, in nordöſtlicher Richtung herbeyge— ſchwemmt worden ſepen“ — unter allen über dieſen Gegen— ſtaud aufgeſtellten Hypotheſen diejenige iſt, welche das Meiſte für ſich hat; ſo könnte es vielleicht zur gänzlichen Löſung dieſer Aufgabe nicht vergeblich erſcheinen, einige Bemerkungen hierüber den Naturforſchern vorzulegen. Tief in Lehm oder Mergellagern finden ſich in dieſer Gegend keine von jenen Gebirgsarten; oberflächlich wohl, eingedrückt, wie es ſcheint; tiefer aber Feuerſtein, Echini⸗ ten und andere Verſteinerungen. In einer Gegend, in welcher viele jener Granit- und Urgedirgsarten liegen, bey Steinbeck, anderthalb Stunden von hier an der Straße nach Hamburg fand ich zweyer— lep Arten verſteinerten Holzes. Eine halbe Stunde davon die Verſteinerung des Seitentheils eines Krebſes. Weiter unten in dem kehmichten Boden eines Thales ſchöne Echi⸗ niten. Noch tiefer, aber eine Stunde davon entfernt, in reinem Quarz⸗ und Granitſand eine ſechsſeitige, anderthalb Fuß hohe, einen Fuß dicke, vollkommen gut erhaltene Bas 2 1072 ſaltſäule, welche ich auch hieher bringen und vor meiner Wohnung aufſtellen ließ. Es wird gewiß bekannt ſeyn, daß ſich außer den er— wähnten Mineralien in dieſer Gegend faſt überall, oft in ſehr großen Stücken folgende und noch andere Minera— lien verbreitet finden, als: ſehr verſchiedene Arten grob⸗ und feinförniger Granit, weißer, töthlicher, blauer Quarz, Syenit, Feldſpath, Gränken, Granat, Porphyr, Schörl, Hornblende. Sollte ſich nun vielleicht in Schweden und Norwegen jemand für die ganz ſpectelle Gebirgskunde intereſſie ren, fo könnte es, um endlich die Fragen zu löſen: woher dieſe oft gewaltigen Trümmer größtentheils von Urgebirgsarten, und auf welche Art dieſelben in unſere und andere Gegenden gekommen ſind — ſich wohl der Arbeit loh— nen, wenn von den in Schweden und Norwegen ge— ſammelten Gebirgsarten Proben nach einem paſſenden Ort geſendet, daſelbſt von einem Kenner mit den ver— ſchiedenen Geſchieben verglichen würden, welche ſich in den europäljchen Küſtenländern zwiſchen der Newa und Ems finden. Ich erkläre mich bereit, nach einem zu beſtimmenden Orte Proben von allen Geſchiebe-Arten, welche in dieſer Gegend der Lüneburger Haide nur immer aufgefunden wer— den können, zu dieſem Zwecke zu fenden, Wenn nun Ew, es der Mühe werth halten, dieſes der Verſammlung der Naturforſcher und Aerzte mitzutheilen, und wenn Ew. ſich bereit finden wollten, Sammlungen von Mineralien, welche in einem Theile der fraglichen Länder angeſchwemmt, in dem andern Theile aber urſprüng— lich vorkommen, anzunehmen, zu vergleichen und das ſich hieraus ergebende Reſultat feiner Zeit bekannt zu machen; ſo könnten die dunkeln Puncte recht bald und gründlich zum Heile der Wiſſenſchaft aufgehellt werden. Da dieſer Brief erſt am 26. September geſchrieben wurde, ſo konnte er nicht mehr vorgelegt, und daher auch kein Beſchluß darüder gefaßt werden. Es iſt aber wohl kein Zweifel, daß der Miuiſt. Reſ. von Struve die Hand dazu bieten wird, und es iſt daher zu rathen, daß jeder Mineralog, der Luſt und Gelegenheit hat, friſchzu foinmele und nach Hamburg ſchicke. Die Koſten könnten ja aus der Kaſſe der Verſammlung beſtritten werden. c) Botaniſches Fach. 178. Hünefeld in Greifswald ſchickt eine Mom ſtroſität von anemone nemorosa ein. Unter den Monftrofitäten der Pflanzen zeigt fich eine ganz intereſſante an der anemone nemorosa, von der viel— leicht nur wenige Botaniker Notiz haben. Vielleicht iſt aber auch die bepliegende noch gar nicht beobachtet worden; ſollte dieß indeß doch der Fall ſeyn, fo bitte ich um Entfchuldis gung. Gleichwohl möchte es mehrere Botaniker intereſſie— ren, dieſe Monſtroſität in natura zu ſehen. Die vorliegende iſt offenbar das Mittel zwiſchen dem Blatt und der Blume der anemone nemorosa, In eini⸗ 1075 — ger Entfernung hatte ſie das Anſehen einer Astrantia, und wie dieſe iſt oder war auch die Monſtroſität gefärbt. Es würde zwecklos ſeyn, über dieſen Gegenſtand mehr zu ſa— gen; nur noch bemerken will ich, daß ich fie in der Umge- gend von Greifswald unter einigen ausgebildeten Exempla— ren, von anemone nemorosa und von adoxa moschatellina in Menge umgeben, gefunden, Es wäre intereſſant, bey hinreichender Quantität dieſer und anderer ähnlicher Mon— ſtroſitäten, durch die chemiſche Analpſe zu erfahren, ob die Beſtandtheile zwiſchen denen der Blätter und denen der Corolla das Mittel halten; ich möchte dieß aus mehreren früheren Verſuchen mit Sicherheit vermuthen. — Der Boden, auf welchem dieſe Monſtroſität vorkam, ſcheint Spuren von Kupſererz zu enthalten; ob ſolche Be⸗ ſchaffenheit des Bodens Einfluß auf die Erzeugung von Monſtroſität haben mag? es dürfte Einiges dafür ſprechen. 178. Horkel aus Berlin las eine Abhandlung über die bisherige Vernachläßigung in der Beobachtung der An— theren⸗Bildung bey Najas. Er glaubte, daß Sprengel, Reichenbach und ans dere mit Unrecht 2 Genera Najas und Caulinia ufgeſtellt hätten, und ſchließt ih R. Brown an, der nur ein genus Najas annimmt, da das perianthium bep allen Arten gleich ſey, ſowohl bey denen, die zu der Najas major als denen, die zu Najas minor gehören. Nur die Antheren ſind an— ſcheinlich verſchieden; er will das genus zur Dioecia ſtel⸗ len, wenn gleich Najas minor zur Monoecia gehört; Na— jas major aber ift Diöcift, obgleich einige fie als Monoe— ciſten betrachtet haben. Micheli hat die männliche Blume für die Frucht gehalten und daraus eine Art: Najas tetra- sperma gemacht, die noch Dietrich 1824 als eine Va⸗ rietät von Najas major angiebt. Willdenow ſtellt die fem. als monosperma, die masc. als tetrasperma auf. Aber nirgends iſt eine wirkliche tetrasperma gefunden wor— den, auch nicht in Italien von Savi. Kunth wollte fie bey Berlin gefunden haben, geſtand aber fpäter, daß er ſich getäuſcht habe. Sehr wichtig wäre es, das Auſſpringen der Antheren bey najas major zu beobachten. Dann ließ fib Horkel über die Dehlscenz der Untheren bey der na- jas minor, über die Bildung der Granula und die Art der Befruchtung weitlaͤufig aus, 179) Staudinger aus Flottbeck trug feine Anſich— ten über einige Pflanzenkrankheiten, namentlich über die Entſtehung des Mutterkorus, des Roſtes (uredo) und des Brandes im Getreide vor. 180) Wikſtröm aus Stockholm zeigte einige ſelte— nere und ſchoͤnere nordiſche Pflanzen zur Berichtigung der Identität derſelben mit einigen damit verwechſelten Specie— tus vor. 181) Dr. Hoppe, Director der k. bayer. botaniſchen Geſellſchaft zu Regensburg ſchickt 100 oberkärnthniſche Alpe n⸗ pflanzen an Prof. Lehmann, um ſie der Verſammlung vorzulegen. Es wurde daben bewerkt, daß Hoppe vor 50 Jahren feine erſte botaniſche Bildung im Hamburg erhal— ten habe. Man bewunderte die unvergleichlich ſchön einge⸗ Iſis 1831. Hft. 10. + —_ S —— 107& legten Pflanzen und wünſchte dem Veteran noch lange Ger ſundheit und günſtige Verhaltniſſe, damit er die jährlichen, der Wiſſenſchaft ſo nützlichen Alpenwanderungen noch lange möchte fortſetzen können. a) Von Lehmann wurde eine Preis aufgabe vorge⸗ 7 legt und vertheilt, welche die Hamburger Geſellſchaft für Beförderung der Künſte und nützlichen Gewerbe beſchloſſen batte. Der Gegenſtand betrifft die Bes ſchränkung des den Elbinſeln ſo nachtheiligen Schach⸗ telbhalms oder Duvocks (equisetum). Der Preis (eis zum 1. Auguſt 1853 offen) iſt 100 Ducaten. Da nur Botaniker oder Landwirthe aus der Gegend von Hamburg dieſe Aufgabe bearbeiten können, ſo theilen wir ſie hier nicht mit. b) Außerdem wurde die litbographierte Abbildung des verſtorbenen Profeſſor Webers in Kiel vertheilt. c) Von Mertens mehrere Tange, als ein Andenken an ihn und die jüngſt verlebten frohen Tage. Er ſchloß ſodann die Sitzungen mit einem Danke ges gen Profeſſor Lehmann, der in feiner Wohnung die botaniſche Abt heilung aufgenommen hatte, und mit einigen herzlichen Worten des Abſchieds. Während der Verſammlungszelt hatten die Botaniker wiederholt, ſowohl zuſammen als einzeln, den botanifchen Garten, den Garten der Gebrüder Booth in Flottbeck, ſo wie die intereffanten Pflanzen in den Gärten und Gewächs— bäufern des Senators Merk in Horn und des Spndicus Sieveking in Hamm beſucht, wo beſonders das vom Baumeiſter Chateauneuf ſinnreich ausgedachte runde Gewächshaus die Aufmerkſamkeit auf ſich zog. d) Zoologiſches Fach Reinhardt in Kopenhagen, der zum Vorſtande für die heutige Sitzung erwählt war, entſchuldigt ſich ſchrift⸗ lich, daß er Krankheitswegen die Sitzung nicht beſuchen könne. Statt feiner wird Jarotzky aus Warſchau zum Vorſtande gewählt. 182) Otto aus Breslau lieſt einen Aufſatz von Mun⸗ cke über Infuſorien vor. Das phyſicaliſche Cabinet in Heidelberg beſitzt ein aus⸗ gezeichnetes Microſeop von Plößl in Wien mit einem Fraunhoferſchen Meßapparate. Die ſchon bey der vor jährigen Verſammlung der Naturforſcher und Aerzte auer kannte vorzügliche Güte deſſelben beſteht in einer ſeltenen Klarheit der Bilder, welche alles bisher geleiſtete übertrifft, und dabey hat dieſes Exemplar noch den beſondern Vor⸗ zug, daß die Vergrößerungen deſſelben aus dankbar an⸗ zuerkei nender Gefälligkeit gegen mich durch den Herrn Ba⸗ ron v. Jacquin nach deſſen bekannter Methode völlig genau beſtimmt find, mithin auch alle Angaben hierüber als ab- ſolut richtig gelten können. Mein verehrter College, ge⸗ heimer Rath Tiedemann bediente ſich deſſelben zu einer Reihe von Verſuchen über Infuſo rien, wobey ich bloß einige Hülſe leiſtetez allein dieſer Umſtand veranlaßte mich, zugleich viele Zeit auf eine andere Reihe von Beobachtun⸗ gen zu verwenden, deren Reſultate zwar minder wichtig, — — 1075 aber gewiß intereffant genug find, um öffentlich dekauut ges macht zu werden, um fo mehr als ich überzeugt din, daß die fo außerordentlich verbeſſerten Microſcope für die Uns terſuchung dieſer merkwürdigen Thierchen ein ganz neues Feld eröffnen. Gern beſcheide ich mich, daß man meiner Darſtellung den Mangel zoologiſcher Kenntniſſe anmerken wird; auf die Kunſt und die durch Uebung erlangte Fer⸗ tigkeit, genaue Beobachtungen anzuſtellen, glaube ich je- doch gerechte Anſprüche zu haben, und außerdem bemerkte ich bald, daß die durch Tiedemann mie gefälligſt mit: getheilten älteren Beobachtungen wegen mangelnder Anz: gabe der gebrauchten Vergrößerungen gar nicht geeignet ſind, die meinigen ais Fortſetzung oder Berichtigung daran zu knüpfen. Zwar habe ich weit mehr Zeit aufgewandt, als man glauben wird; dennoch hade ich nur von einigen we⸗ nigen Subſtanzen die Infuſorien kennen gelernt, die ich nacheinander beſchreiben, und woran ich endlich einige al⸗ gemeine Bemerkungen knüpfen werde, um mich nicht ganz aus dem Gebiete der Phyſiker zu verirren, welche als les auf allgemeine Geſetze zurückzuführen ſtreben. Die Be⸗ obachtungen ſind in den heißen Tagen der Monate Juny und Julp gemacht, als die Infuſorien leicht und in sro— ßer Vollſtändigkeit erzeugt wurden; indeß habe ich die Un⸗ terſuchungen bis durch den Monat Auguſt herabgeführt. 1) In der wäſſerigen Infuſion einer Nelke, welche et⸗ wa 14 Tage in einem ſehr warmen Zimmer leicht bedeckt geſtanden hatte, erkannte ich folgende Infuſorlen: A. Große Blaſenthierchen. Mit welchem Namen andere dieſe Thierchen benennen, weiß ich nicht,“) weil ich mich aus den Bezeichnungen nicht finden konnte. Meine Benennungen ſind nach dem äußern Habitus gewählt. Sie unterſcheiden ſich durch eine außerordentliche Be⸗ weglichkeit; denn ſie durchlaufen das ganze Geſichtsfeld bey 255facher Vergrößerung des Durchmeſſers in etwa 0,1 Sec. und bleiben in dieſer ſteten Unruhe des Hin- und Herſchwim⸗ mens, des Ueberſchlagens, Umdrehens u. ſ. w. bis an ihren Tod. Sie beſtehen aus einer ſehr zarten Haut mit einer Menge eingeſchloſſener, kugelrunder und ungleich großer Bläschen, die in einer etwas weniges getrübten Flüſſigkeit enthalten ſind, und dey dem Wechſel der Form des Thier⸗ körpers zwar ihre gegenſeitige Lage ändern, ſie jedoch bey der Herſtellung der urſprünglichen Geſtalt wieder anneh⸗ men. Die normale Form ihres Körpers iſt wohl die eines am einem Ende ſtumpfen, am andern ungewöhnlich ſtark zugeſpitzten Hühnereies, und ihre Größe iſt von der einfa⸗ chen bis vierfachen des Durchmeſſers verfchieden, Es glückte mir zweymal, eines der größten Exemplare durch Ammoniak ſo zu betäuben, daß es ſtill lag, ohne jedoch zu zerplatzen, und da gab die Micrometer⸗ Meſſung das erſtemal 0,0195 Lin. des Längen⸗ und 0,0148 des Breitendurchmeſſers, das anderemal bey dem größten Exemplare, welches ich geſehen zu haben glaube, 0,052 Lin. Längen⸗ und 0,0255 Lin. Brei⸗ tendurchmeſſer. e) Gibts denn keine Zoologen in Heidelberg, die diefe Infuſorien naͤher beſtimmen konnten? Leuckart. 1076 Am 19. überzeugte ich mich durch anhaltende Beob⸗ achtung, nachdem ich fie durch Ammoniak getödter hatte, daß die eingeſchloſſenen Bläschen nicht Thiere in den Thies ren ausmachen, ſondern ein Eingeweideartiges Geflechte von kugelförmigen Körpern bilden, welche ungleich groß durch feine, dichtere und dünnere Häutchen verbunden ſind, und ein Verſchieben an einander geſtatten, wodurch die Forma änderung des Körpers und ſomit die Bewegung der Thier— chen möglich wird. Bey der Bewegung ändert ſich nehm—⸗ lich die Form des Körpers beſtändig; doch werden ſie nie kugelförmig, deſto öfter vorn ſpitzer und gekrümmt, und richten bey horizontaler Bewegung allzeit den ſpitzen Theil ihres Körpers voran. Die ſchnell fortſchreitende Bewegung dieſer Thierchen in wenig gekrümmter Bahn iſt ein Zei- chen ihres regen Lebens: denn wenn dieſes ſpäter vermin- dert iſt, oder ſehr wenig Ammoniak, welches jedoch allezeit nur neben den Infuſorientropfen, nie in Benfelben gebracht wird, ſie unwohl macht; ſo ſchlagen ſie ſich über und be⸗ wegen ſich in Curven, zuweilen in Kreiſen, die endlich ſo klein werden, daß ihr dünneres Ende um das Ende des dickeren einen Kreis beſchreibt, deſſen ganze Fläche mit ih⸗ rer Längenaxe als radius vector beſchrieben wird. Ob dieſe Thierchen, welche alle übrigen von mir be: obachteten an Größe fo ſehr übertreffen, aus kleineren alls mählich wachfen, konnte ich nicht ausmitteln, und würde dieſes elne eigene Reihe mühſamer Verſuche erfordern. Für jetzt iſt es mir bloß wahrſcheinlich, daß dieſe am meiſten lebendig beweglichen, zugleich aber durch alle jcharje Dünſte am leichteſten ſterbenden Thierchen anfangs kleiner gebildet werden, größer zum Vorſchein kommen, wenn die Fäulniß der erzeugenden Subſtanz ihrer Bildung vorzüglich günſtig iſt, ſpäter in geringerer Zahl und kleiner von Körper er— ſcheinen, und früher, als die übrigen, zu entſtehen aufbören. Am 15. July nehmlich waren fie ſchon in großer Menge, aber von ungleicher Größe vorhanden; am 15. tödtete ich ſie durch Ammoniak, und zählte dann 119 Individuen in einem Tropfen von 0,6 Linien Chorde und 0,2 Lin. Höhe. Am 19. waren ſie etwas weniger zahlreich, aber faſt alle von gleicher und ausgezeichneter Größe, und fiengen an ab⸗ zuſterben: am 20. war ihre Zahl ſchou auffallend geringer, und ſie hielten ſich meiſtens am Rande der entſtehenden häutigen Verdickungen auf, ſchwammen in dieſer und durch fie verzögert. Dieſe anfangs mit unbewaffnetem Auge nicht wahrnehmbare, unter dem Microſcope dunkel und trüber erſcheinende Maſſe, bildet im Zuſtande ſtarker Verdickung die Haut über ſolchem Waſſer, worin ſich die faulenden Subſtanzen befinden, und es iſt mir durch den Verfolg ih⸗ rer Beobachtung vom erſten Entſtehen an nicht zweifelhaft, daß fie aus den Cadavern der Infuſorien gebildet wird. In ihr vermißt man die ſpäter zu erwähnenden vereinten Cy⸗ linderchen, welche dann entſtehen, wann Infuſorien unmit⸗ telbar zur Erzeugung von Pflanzen übergehen; das Ganze it ein ſehr feines, ſich mehr und mehr verdickendes Ge- webe, welches zuletzt den mit unbewaffnetem Auge ſichtba⸗ ren Schimmel erzeugt. B. Die Nelken-Infuſion hatte ferner kleine Bla⸗ ſenthierchen, bey 255facher Vergrößerung ſcheinbar fo groß, als ein ſtarkes Senfkorn, ohne Bläschen im Innern, mehr durchſcheinend, und dem Anſehen nach von feinerer 1077 Maſſe, aber entfchieden von ſtärkerer Lebensfähigkeit, ins dem fie durch genähertes Ammoniak nicht ſo leicht ſterden als die großen Blaſenthiere. Ihre Bewegung ift unause geſetzt, aber nur ſelten fortſchreitend, und nie fo ſchnell, als die der großeren Blaſenthiere, oft bloß zitternd, meis ſtens ſo, daß ſie ſich überſchlugen und in kleinen Kreiſen oder in kurzen Räumen hin und her bewegen. Es gelang mie zweymal, die Durchmeſſer einiger der größten nach der Betäubung durch Ammoniak zu meſſen, und da erhielt ich anfangs 0,0061, nachher genauer 0,0045 bis 0,006 Lin. wobey zu bemerken, daß ſie gleichfalls etwas länglich ge— ſtaltet ſind, aber keineswegs ſo, daß der Unterſchied der Durchmeſſer durch genaue Meſſung beſtimmbar iſt. Ihre Menge iſt anfangs minder bedeutend, ſteigt aber nachher ausnehmend, und war ſchon am 25. fo groß, daß ein Be— obachtungstropfen von etwa der oben angegebenen Größe mehrere Tauſende enthielt, indem ſie ſich faſt überall be— rührten, und wegen der vorhandenen Menge kaum fort rücken konnten. Bey ſtärkerem Lichte zeigten ſie die ſchö— nen Farben des Seifenſchaums, und auch dieſe hielten ſich gern in der Nähe des oben beſchriebenen zarten Gewedes auf, welches ohne Zweifel auch aus ihren Cadavern gebil- det wird. (Beydes ohne Zweifel Monaden. O.) C) Oſt glaubte ich außerdem noch ſehr kleine Bla⸗ ſentbierchen, rund und ſehr zart zu entdecken, dann aber ſchien es mir wieder, als ob dieſe nicht exiſtierten, fondern zu den nachfolgenden Colindertbierchen gehörten, welche bloß am einem Ende geſehen kugelförmig erſcheinen müſſen. Stärkere Vergrößerungen konnten hierüder keine Gewißheit geben, indeß gelangte ich ſpäter durch anhaltend wiederholte Beobachtungen zu der Ueberzeugung, daß auch dieſe als eigenthümliche Species wirklich exiſtieren. Sie ſind völlig kugelförmig, ſehr transparent, bewegen ſich ſchuß— weiſe ſortſchreitend in einzelnen Abſätzen nach kleinen Pau— ſen, drehen ſich oft, und widerſtehen dem Ammoniak beſ— ſer als die unter B beſchriebenen. D. Der Cplindertbierchen glaube ich 3 Species annehmen zu dürfen. Sie gleichen insgeſammt Colindern mit kugelförmig abgerundeten Enden, und unterſcheiden ſich hauptſächlich durch ungleiche Länge. a) Die größten haben eine ihre Dicke 10 bis 20mal übertreffende Länge, liegen oft ſtill, bewegen ſich bald langſamer bald ſchneller, beydes dadurch, daß fie ih⸗ ren langen Körper in mehr oder weniger, von 1 bis böchſtens 6 Krümmungen verſetzen, die oft unglaubs lich ſchnell erfolgen, und ihnen eine raſche Bewes gung geben. b) Eine kleinere Species hat gleiche Dicke mit jenen, aber ihre Länge übertrifft dieſe nur um etwa 5 bis mal. Sie waren am 14. und 15. in ſehr großer Menge vorhanden, ſtatt daß die größten ſich ſtets nur in geringer Zahl zeigten. Beyde Arten, unter denen jedoch die letztere am munterſten iſt, bewegen ſich ſchußweiſe auf kurze Strecken hin und her, legen ſich zuweilen mit ihrem einen Ende feſt, und beſchrei⸗ beu um dieſen Punkt mit dem ganzen Körper eine Kreisfläche, ſeltener nehmen ſie die Geſtalt einer Schraubenwindung an, und drehen ſich ſo um eine 1078 lothrechte Axe, oder beſchreiben zugleich mit dem ganzen ſchraubenförmig gewundenen Körper eine Ke— gelfläche. (Wohl Bacillarien. O.) c) Ganz kleine, bey denen es ſchwer fallt, entweder we⸗ gen ihrer Lage, oder wegen zu geringer Größe einen Unterſchied der Länge über ihre Breite wahrzunehmen. Indeß halte ich fie für Cylinder, weil es mir nie glücken wollte, ſie von verſchiedenen Seiten geſehen als bloße Puncte zu erkennen, denn ſobald ſich eins derſelben, was lange als ſolcher erſchienen war, feits wärts zeigte, kam auch ein Ueberſchuß der Länge zum Vorſchein. Sie bewegen ſich langſam, ohne daß ich die Art, wie ſie dieſelbe bewerkſtelligen, unterſcheiden konnt. (Etwa Enchelys. O.) Im Allgemeinen will ich noch hinzuſetzen, daß die Cy⸗ linderthierchen dann erſt vorzüglich wahrnehmbar werden, wann die Menge der unter B genannten abnimmt. Alle genannten Arten dauerten in ungleicher Menge fort, als die gebildete Haut hart und dick geworden und niedergeſunken war. So war der Erfolg bis zum 9. Auguſt, als ich die Beobachtungen von dieſen aufgab. II. Chylus von einem Hunde hatte vom 1. bis 15. July in einem meiſtens offenen, oder leicht bedeckten Glaſe in einem warmen Zimmer geſtanden. Auf der Oberfläche hatte ſich ein kaum ſichtbares, hauptſächlich nur durch ſeine etwas hellere Farbe von der bräunlich gelben Maſſe unter— ſcheidendes Häutchen gebildet, welches unter dem Miero— ſcop einem zwar dichten, aber aus den feinſten Fäden beſtehenden Gewebe glich. Die Beobachtung der Flüſſig— keit war bey weitem nicht fo intereſſant, als die der Nel- keninfuſion, denn fie beſtand anſcheinend aus lauter fo Eleis nen Thierchen, daß zwar deren Bewegung mit 255facher Vergrößerung geſehen wurde, aber keine Form zu unter« ſcheiden war, die ſich jedoch mit 50ofacher Vergrößerung deutlich als die eines Cylinders von zwey- bis dreyfacher Länge gegen die des Durchmeſſers zeigte. Dabey ſchien es merkwürdig, daß der großen Hitze ungeachtet die Subſtanz fo wenig in Fäulniß und Zerſetzung übergieng: denn bis zum 2. Auguſt herab war ihre eigene Beſchaffenheit und die der enthaltenen Inſuſorien nicht verändert, außer etwa daß das feine Häutchen etwas dicker wurde; auch war neben dieſem, und überhaupt an der Oberfläche, die Zahl der Thierchen ungleich größer, als wenn ich beydes mit einem Glasſtäbchen zur Seite ſchob, und an dieſer Stelle dann ein Tröpfchen mit einem Glasſtängelchen zur Unterſuchung nahm. Gleich anfangs glaubte ich, außer den wahrhaſt zahlloſen Cylinderthierchen, noch kleine kugelrunde, ſehr durchſichtige Blaſenthierchen zu entdecken, und am 2. Aug. nahm ich deren etwa 8 bis 12 in einem Beobachtungs- Tröpfchen wahr, das ich aus dem vor drey Tagen mit dem Vierfachen des Volumens reinen Waſſers verdünnten Chplus genommen hatte. Sie batten bey 500facher Ver⸗ größerung die ſcheinbare Größe eines kleinen Senſkorns, und mehrmals hiengen deren zwei bis drey zuſammen, die ſich dann gemeinſchaftlich mit anſcheinend verſchiedenem Willen bewegten. III. Spelzmehl in Waſſer geworfen hatte etma 3 Wochen gejtanden , ehe ich an die Unterſuchung deſſel⸗ 1079 den kommen konnte. Es war gleich anfangs größtentheils zu Boden gefallen, aus dem obenauf ſchwimmenden An⸗ theile aber hatte ſich eine dicke weißliche Haut gebildet, unter welcher ein etwas gelblich trübes Waſſer ſtand. Die zarteren Theile dieſer Haut (deren dickere undurchſichtig und für dieſe microſcopiſchen Beobachtungen nicht geeignet waren) zeigten ſich theils von der Art, wie ſie aus den Cadavern der Infuſorien als bloß verdichtete Maſſe zu entſtehen pflegen, theils waren ſie aus ſolchen Theilen zu— ſammengeſetzt, welche unmittelbar zur Pflanzenbildung die⸗ nen, worüber bald einige nähere Beſtimmungen folgen werden. Im Waſſer, welches dicht neben dem Häutchen weggenommen war, zeigten fi A. eine oft prodigiöſe Menge der kleinen Blaſenthierchen. Sie find ohne Zwei: fel mit unbedeutender Verſchledenheit dle nämlichen als in der Nelkeninfufion, jedoch ſchienen fie lebhafter, beweg— ten ſich ſchneller und mebr in gerader Richtung, verän⸗ derten die Körperform viel und ſchnell, fo daß fie oft ganz länglich wurden; auch glaubte ich mit 50 o facher Ver— größerung und bey vorzüglich günſtiger Beleuchtung ver⸗ ſchwindend kleine Bläschen in ihrem Innern wahrzunehmen. Unter andern ſah ich am 25. ein folches, zur Geſtalt eines kleinen Fiſches zuſammengeſchrumpftes Thierchen mit ſehr lebhafter Bewegung und anſcheinend ſich ſehr wohl befins dend; auch bin ich nach dem übrigen Habitus dieſes einzi⸗ gen Exemplares überzeugt, daß es bloß mißgeſtaltet war, und keiner eigentbümlichen Species angehört. Auch dieſe Thierchen ließen ſich durch Ammoniak betäuben, wurden dann faſt kugelrund und hatten nach widerholter Meſſung einen Durchmeſſer von im mindeſten 0,005 bis höchſtens 0,0055 Lin. B. Auch Cplinderthierchen waren in unglaubli= cher Menge vorhanden, jedoch nur die zwey kleinern Ar— ten, und nicht die größte, die ich in der Nelkeninfußon beobachtete, aber auch dieſe waren ungleich lebhafter und ſchneller in ihren Bewegungen, als die dort geſehenen. Im Allgemeinen will ich nur noch bemerken, daß bald die Blaſenthlerchen, bald die Cylinderthierchen in größerer Meuge vorhanden waren, und daß beide Arten ſich gern neben dem häutigen Gewebe aufhalten, welches ihnen zur Grabſtatte dient. Nach langem Stehen bis zum gten Aug., als die Flüſſigkeit ſtark faulicht roch, waren ſtets noch beide Arten in großer Menge vorhanden, jedoch waren fie Flei= ner und minder lebhaft in ihren Bewegungen, und über— haupt ſcheinen dieſe beiden Species während des ganzen Stadiums der Fäulniß erzeugt zu werden, denn ich ſah dieſelben auch in dem bräunlichen Waſſer einer Nelkenin— fufion, worin die Nelke und die gebildete dicke Haut ſchon ſeit mehreren Wochen niedergeſunken waren. IV. Ein Stück ſogenanntes gemiſchtes Brod hatte ohngefähr 3 Wochen im Waͤſſer gelegen. Ein Theil der aufgelockerten Broſamen war zu Boden gefallen, der größte Theil der Maſſe aber ſchwamm oben, dicht umgeben und gleichſam verwachſen mit einer dicken und zähen Haut. In der Flüſſigkeit zeigte ſich nie, ſelbſt bis zum Anfang des Septembers irgend ein lebendes Weſen, dagegen be= ſtanden die zarteren Theilchen der ſchnell erzeugten Haut, aber wie bey der Stärkemehlinfuſion, aus ſchon bei 180fa+ cher Vergrößerung deutlich erkennbaren Eplinderchen von der 1080 doppelten bis vierfachen Länge ihres Durchmeſſers, welcher doppelt bis dreyfach jo groß als der der Eylinderthierchen war, mit kugelſörmiger Abrundung der Enden. Solche Cylinderchen liegen zwar vielfach unordentlich neben und über einander, meiſtens aber mit ihren Enden fo aneinanz der, daß fie einen Winkel von 135 bis 120 Graden bil- den, und ſo entſteht aus ihnen das erſte zarte Geflechte der Haut, welches ſich allmählich verdichtet, und bald in Schimmel übergeht. Als Folgerung aus dieſen Beobachtungen fiel mir ein, ob vielleicht die Hitze, welche die Pflanzenſubſtanz im Brode beym Backen erlitten hatte, die Kraft zur Erzeugung le— bender Jufuſorien zerſtöre, und ich ſtellte daher folgende Reihe von Verſuchen an. V. Am 24ften July wurden 1) ein Stück Kalbsbraten einige Tage alt und etwas übel riechend; 2) ein Stück Nindfleifh, aber gekocht und noch warm; 5) ein Stück einer neuen rohen Kartoffel, welches zur innigern Berührung auf der Oberfläche etwas ge— ſchabt wurde; 4) ein dieſem gleiches Stück einer neuen gekochten Kar: toffel; 5) ein Stück Zwieback, jedes in ein kleines Trinkglas geworfen, mit etwas Waſſer zur völligen Bedeckung übergoſſen, die Gläſer mit ſteifem Papiere bedeckt und deſſen Ränder ums gebogen, und fo vor ein Fenſter geſtellt, welches von 1 Uhr an den Sonnenſtrahlen ausgeſetzt iſt. Es war am zaſten etwas trübe, am 25ſten ſehr heiß und ſtets klar, und am 20ten um halb 4 Ubr ſetzte ich die Präparate ind: geſammt in den Saal des Cabinettes, um die Beobach tun— gen zu beginnen. Bei Nro. 1, dem Kalbsbraten, war das Waſſer weißlich und trübe, hatte an einigen Stellen eine dünne Haut; auf dem Fleiſche ſaßen einige röthliche Flecken, welche unter dem Microſcope bei 50ofacher Vergrößerung als ein zartes Gewebe ohne alle Lebensbewegung erſchienen, und vermuthlich etwas hervorgequollenes Blut waren. In dem Waſſer zeigten ſich bey 255facher Vergrößerung winzig kleine, lebhaft ſich bewegende, bis zu bloßen Fünctchen an Größe abnehmende Cylinderthierchen in unzählbarer - Menge, deren Häute fo fein waren, daß ſie völlig durch: ſcheinend erſchienen. Merkwürdig waren einige häutige Concretionen, nicht von einer gemeinſchaſtlichen Haut ums ſchloſſen, und ihre Form wechſelnd; allein fie ſcheinen eis genthümliche Bewegung zu haben, wenn fie anders nicht durch die Thierchen ſortgeſtoßen wurden, oder aus einer Menge folcher werdenden Thierchen beſtanden. Die Cylin— derthierchen waren etwas größer als die im Chylus des Hundes erzeugten. Am 28ten waren die rothen Flecken verſchwunden, die ganze Flüſſigkeit mit einer Haut übers deckt, welche bloß bei ſehr ſtarkem Lichte fo weit durch— ſcheinend war, um ihr zartes, meiſtens aus kugelförmigen Theilchen beſtehendes Gewebe wahrzunehmen. Im Waſ— 1081 fer waren einzelne Partikelchen mit Brown'ſcher Molecu— larbewegung zu ſehen, aber keine Spur von Leben zeigte ſich; die vitale Productionskraft mußte alſo ſchon zerſtört ſeyn, und ich wurf das Ganze des übeln Geruches wegen fort. Nro. 2. Das Waſſer auf dem Rindfleiſch war etwas ins Violettbraune ſpielend, und durchaus belebt, ober erſt bey der dritten Probe gelang es mir, die Cyplin— derform der winzig kleinen Thierchen bei soofacher Vergrö— ßerung zu erkennen. Die Urſache hievon lag weniger an ihrer Kleinheit, als vielmehr an der ſtarken Durchſchein— barkeit ihrer Häute, welche im Lichte die Farde des Sei— fenfchaumes ſpielten. Von den unter Nro. 1 erwähnten Coneretionen waren gleichfalls mehrere vorhanden, auch hatte das Fleiſch auf der von Waſſer nicht bedeckten Ober— flache mehrere dachziegelrothe Flecken, welche unter dem Mierofeope undurchſichtig, vermittelſt der Beleuchtung für für opake Körper keine Spur von Leben zeigten. Letztere waren am 28ſten ſtark vermehrt, das Waſſer hatte keine Haut, zeigte nicht die mindeſte Spur eines lebenden We— ſens, und ich warf das Ganze des übeln Geruches wegen fort. Neo. 3. Das Waſſer der rohen Kartoſſel war am 26ſten trübe, und enthielt viele rundliche Koͤrperchen, aber keine Thierchen. Dieſe fehlten auch am 28ſten, ob— gleich das Waſſer ſehr dünnflüſſig und mit einer dicken Haut bedeckt war, auch eine große Menge ſolcher Cylin— der enthielt, welche zur Pflanzenbildung dienen. Rührte ich das Waſſer über der Kartoffel etwas mit einem Glas— täbchen um, und brachte ich dann einen Tropfen unter das Microſcop, ſo beobachtete ich Brown'ſche Molecular— bewegung, aber keine Spur von Leben. Ich goß etwas reines Waſſer hinzu, worauf ſich am ſolgenden Tage ein feines Häutchen gebildet hatte, unter welchem ich viele unmeßbar kleine Colinderthierchen, zugleich aber eine große Menge kleiner Dlaſenthierchen entdeckte. Letztere waren ſehr lebendig, und ſchoſſen bei 255facher Vergrößerung ſchnell durch das ganze Geſichtsſeld. Am 2ten Aug. war die Haut dick, und unter ihr befanden ſich eine Menge kleiner Luftblaſen als Zeichen einer vorhandenen Gaͤhrung. In dem Waſſer zeigten ſich eine große Menge kleiner Bla— ſenthierchen von 0,0055 Lin. Durchmeſzer die größten, ſehr lebendig, höchſt dünnhäutig, bey der Bewegung faſt eiför— mig und die Geſtalt ihres Körpers vielfach wechſelnd. Cy— linderthierchen waren nur wenige, kaum fo viele, als der Slafenthierchen vorhanden, und am gten als faſt das Ganze in eine dicke Haut verwandelt war, konnte ich keines der— ſelben entdecken, obgleich die Cylinderthierchen noch in Menge vorhanden waren. Am 18ten Aug. waren auch dieſe verſchwunden, ſtatt deſſen aber zeigten ſich zahlreiche größere und kleinere Cylinder-kugel- und eiförmige Kör— perchen, welche ohne Zweiſel die Beſtandtheile der ſtets ſich erzeugenden, allmählich verdickenden und in Schimmel übergehenden Haut abgeben. Nro. 4. Das Waſſer der gekochten Kartoffel war am 26ffen weißlich und trüber als das der rohen, und zeigte eine Meuge Coagulationen, aber keine Spur von Leben. Am 28ften hatte es ein feines Häutchen, war Iſis 1831 Heft 40. 1082 noch trüber und enthielt eine Menge kleiner Blaſenthier— chen wie Nro. 5. Am 29ſten war das Waſſer ſehr trübe, und erſt nach Verdünnung durch reines Waſſer zeigten ſich mehrere Blaſenthierchen, doch konnte ich keine ſonſtige wahrnehmen. Am Aten Aug. waren dieſelben Thierchen in ſolcher Menge vorhanden, daß fie ſich nicht frey neben einander bewegen konnten, auch ſchien es mir nicht zwei— ſelhaft, daß aus ihren Häuten die Haut der Flüſſigkeit ges bildet werde. Am 18ten Aug, war es ganz wie Nro. 3. Nro. 5. Das Waſſer auf dem Zwieback war am 26ſten minder trübe, am 28ften und 29ſten trüber, bildete vom Aufang an eine ſeine Haut, welche am 2ten Auguſt bedeutend dick war, am igten ſehr dick, und am 18ten bis zum Aten Sept. in eine ſchwärzlichbraune, dicke Flüſ— ſigkeit verwandelt war, über welcher der braunſchwarze dunkle Schimmel ruhete, in welche beide Subſtanzen die ganze Maſſe des Zwiebackes und Waſſers ſich allmäh— lich verwandelt hatte. In dem anfangs trüben Waſſer, und nachher in der dickflüſſigen Jauche, wenn dieſe mit Waſſer verdünnt war, zeigten ſich allezeit eine Menge cylinder— förmige, ovale und kugelrunde Körperchen von ungleicher Größe, indem der Durchmeſſer vom tfachen bis öfachen verſchieden war, deren Brown'ſche Molecularbewegung oft ein vorhandenes Leben anzudeuten ſchien, aber ſortgeſetzte Beobachtungen überzeugten mich beſtimmt, daß die Flüſſig— keit nie Infuſorien enthielt. Beſtätigen alſo weitere Erfahrungen die Reſultate der hier mitgetheilten Verſuche, ſo vernichtet zwar keineswegs die Hitze des Siedens, wohl aber die des Backens in den vegetabiliſchen Subſtanzen die Kraft zur Erzeugung lebens der Infuſorien. . VI. Es möge dieſen Beobachtungen noch eine Reihe hinzugefügt werden, welche durch einen Nebenumſtand ein beſonderes Intereſſe gewinnt. Schon vor längerer Zeit war ich mit meinem hochgeſchaͤtzten Collegen Gmelin aus theoretiſchen Betrachtungen über das Weſen der belebten organiſchen Materie dahin einverſtanden, daß in ganz reis nen Stoffen und ohne Zutritt der freyen atmoſphäriſchen Luft keine Bildung organiſcher Körper erfolgen könne. Um dieſen Satz durch die Erfahrung zu prüſen, ſtellten wir mehrere Verſuche an, die nicht hierher gehören; unter diefen aber auch folgenden. Eine Löſung von gekochtem Stärkemehl in ſo vielem deſtillirtem Waſſer, daß die Miſchung waͤſſerig, flüſſig und weißlich opaliſterend war, wurde in ein weißes, ſehr helles Glas gegoſſen, wovon noch 2 des Naumes mit atmoſphäriſcher Luft angefüllt blieben. Nachdem das Glas mit einem ſehr genau einge— ſchmirgelten Glasſtöpſel verſchloſſen, und die Fuge noch obendrein mit weichem Harzkitte geſichert war, ſtellte ich daſſelbe im Juny 1820 vor ein Fenſter nach Weſten, und ließ es daſelbſt bis gegen den Winter ſtehen, wobei ſich das Präparat durchaus nicht veränderte, ausgenommen daß die Stärke ſich ein wenig ſenkte; von der Bildung eines Häutchens, welche nach den mitgetheilten Erfahrun⸗ gen das Vorhandenſeyn der Infuſorien allezeit begleitet, war keine Spur vorhanden. Drei Jahre hindurch ſtand dieſes Glas abwechſelnd in kürzeren und längeren Zeiträus men bald am genannten Fenſter, bald 695 einem ger 1035 heitzten Ofen, bald im Keller oder in einem Schranke mit dickem Papiere umwickelt im Dunkeln, wenn etwa das Licht einen die organiſche Bildung ſtörenden Einfluß aus— üben möchte, aber die eingeſchloſſene Subſtanz blieb ganz unverändert, und ſo ſtellte ich daſſelbe endlich in einen Schrank mit einem Drahtgitter, fo daß es dem Eiufluſſe des Tageslichtes, ohne direct auffallende Sonnenſtrahlen in dem geheitzten Zimmer ausgeſetzt war, eigentlich in der Abſicht, das Glas bei vorkommender Gelegenheit ander— weitig zu benutzen. Am 14ten July d. J. fiel mir ein, die Subſtanz microſcopiſch zu unterſuchen. Das Waſſer war weißlich getrübt, und in demſelben ſchwamm eine regellos geformte, ſo weit coagulierte Maſſe, daß ſie mit einem Glasſtäbchen aufgehoben werden konnte. Sie kam nie an die Oberfläche des Waſſers, ruhete aber auch nicht mit einem wahrnehmbaren Uebergewichte auf dem Boden. In dem Waſſer zeigte eine 255fache und eine 500fache Ver: größerung einzelne verſchieden geformte, eckige, abgerun— dete, hauptſachlich kugelrunde und eifürmige, den Blaſen— thierchen ähnliche Körperchen. Da der coagulierten Sub: ſtanz konnte ich zwar gleichfalls ſolche Körperchen wahe— nehmen, im Ganzen aber beſtand dieſelbe aus ſcheinbar ſtark in einander gefilzten Fäden, die bei ſtarken Vergrö— Beeungen nicht deutlich zu unterſcheiden waren, bei 40facher Vergrößerung aber glich dieſelbe namentlich an den Fäden frappant einem Büſchel des feinſten Flachſes, indem die einzelnen Fäden ſeidenartig glänzend genau wie bei dieſem bervorragteu. Ich that einen Theil des Waſſers und der coagulierten Subſtanz in ein kleines Becherglas, und ſtellte dieſes, nebſt dem eritgenannten Glaſe beide offen unter eine Campane, deren Nand an der einen Seite auf einem 4 Lin. hohen Hölzchen ruhete, auf einen Tiſch im phyſica⸗ liſchen Cabinette. Am 20ſten July fand ich alles unver: ändert, und keine Spur von Jufuſorien. Ich that daher etwa von dem Waſſer und von der coagulierten Subſtauz in ein anderes Becherglas, bedeckte dieſes mit Papier und ſtellte es vor ein Fenſter nach Weſten, aber auch hierin waren am 23ten July, am 27jten und am 2ten Aug. bei 500 facher Vergrößerung keine Infuſorien wahrnehmbar, und am 9. Auguſt war dieſer Theil vertrocknet. Den Inhalt der bepden Gläſer unter der Campane habe ich bis zum 2. Sept. abwechſelnd unterſucht, und ohne Spur von Infuſorien im Ganzen unverändert gefunden, nur ſchien mir zuletzt die coagu— lierte Maſſe anzufangen, ſich mehr im Waſſer zu vertheilen, ſo daß ich fie aufbewahren werde, ob nicht dennoch endlich dieſenigen Veränderungen darin vorgehen, welche die Ent— ſteh aug der Infuſorien bedingen. Iſt es erlaubt, auf dieſe beſchränkte Reihe von Ver— ſuchen ſchon einige allgemeine Schlüſſe zu bauen, fo wären es etwa folgende. 1) Die Infuſorien gehören insgeſammt zur Claſſe der Würmer, und reihen ſich ſomit an dieſe niedere Thier— art an, beiteben aus einer Haut mit eingefchlojjener, ein— geweideartiger Maſſe, und bewegen ſich durch die Verän— derung ihrer Körperform, ohne daß ich wagen darf zu be— ſtimmen, wodurch letztere bewirkt werde. 2) Es zeigt ſich in dieſem, dem unbewaffueten Auge nicht wahrnehmbaren Gebiete der Schöpfung ein Uebergang der organiſchen Materie vom Pflanzenleben zum Thierle— ben, und umgekehrt, ähnlich den Proceſſen, welche die 1084 Natur im Großen darbletet. Vegetabiliſche Subſtanzen nehmlich erzeugen die meiſten, größten und belebteſten In— fuſorien, hauptſächlich in ihrem geſteigertſten, vegetativſten Lebenszuſtande zur Blüthezeit; der größte Theil ihrer Maſſe, wo nicht die ganze, wird belebt, die lebenden Weſen ſterben wieder ab, und geben den Stoff zur Erzeu⸗ gung der niedrigſten Vegetabilien im Schimmel und zur Bildung von Dammerde, die dann widerum den Pflanzen zur Nahrung dient. Die im Chylus noch nicht völlig zur Bildung animaliſcher Körpertheile verwandte organiſche Materie läßt ſich hier anreihen, indem aus ihr dauernd Infuſorten gebildet werden, welche zwar klein ſind, aber anhaltend entſtehen; völlig ausgebildete thieriſche Theile dagegen erzeugen zwar im erſten Stadium ihrer Verweſung Infuſorien, gehen aber ſo ſchnell in eigentliche Zerſetzung über, daß mit ihrer Auflöſung in die einfachen Beſtand— theile zugleich die Erzeugung lebender Weſen aufhört. 5) Neben der Erzeugung der Infuſorien und der Bil— dung von Pflanzenſtoffen und Pflanzen findet auch ein Uebergang thieriſcher und vorzüglich vegetabiliſcher Sub— ſtanzen unmittelbar zu vegetabiliſchen Stoffen ſtatt, indem die organische Materie aus ihren Elementen zur Colinder— form, zun Kugel- und Eiform vereinigt, zu einer Haut verdichtet wird, und aus dem flüſſigen in den confijtenteren Zuſtand übergeht. 4) Ohne den Zutritt der freien Luft findet in den einfacheren vegetabiliſchen Subſtanzen (denn wie es mit friſchen Pflanzen und Blumen ſeyn mag, verdient erſt er— forſcht zu werden) keine Bildung von Infuforien ſtatt, und ſelbſt das Streben nach der Bildung von Vegetabilien zeigt ſich als ein untergeordnetes, ein gehemmtes. Dieſes liegt, nach meiner Anſicht, deutlich in dem Verhalten der ge⸗ kochten Stärke, die ſich zwar pflanzenartig vereinigt hatte, jedoch ohne eigentliche Erzeugung eines Pflanzenſtoffes. Das Wenige, was ich mich beehrt habe, hier mit zu⸗ theilen, zeigt mehr, wie viel in dieſem noch unerforſchten weitläufigen Gebiete zu unterſuchen iſt, als daß es als eine erſchöpfende Darſtellung gelten könnte. Indem ich deßwegen um geneigte Entſchuldigung und Nachſicht bitten muß, darf ich doch zur Würdigung dieſer und ähnlicher Bemühungen nicht unbemerkt lajjen, daß fie keineswegs ſo leicht ſind, als es bei oberflächlichee Anſicht ſcheinen könnte. Ich darf wohl ſagen, daß ich zur Erhaltung die— fee mitgetheilten Reſultate gegen drei Wochen täglich drei volle Stunden verwandt habe, um die erforderlichen, Beobachtungen zu erhalten und aufzuzeichnen; denn fo große Fertigkeit in der Manipulation des Microſcops man auch bald erlangt, ſo gibt doch nicht jede Beobachtung fo= fort ein ſicheres Reſultat, und man muß fie nicht ſelten zehnmal widerholen, um ein ſolches zu erhalten. Uebri⸗ gens werde ich, ſollte es auch ohne alle äußere Aufforde— rung geſchehen, dieſe Unterſuchungen künftig fortſetzen, weil es ein unbeſchreibliches Vergnügen gewährt, mit ſo vortrefflichen Apparaten die Natur in ihren verborgenſten Operationen zu beſchauen. a) Darauf berichtete Chirurg Roſenfeldt, der jeden Frühling die von Hamburg zum Wallfiſchfang ausgerüſte⸗ ten Schiffe begleitet, und auch dießmal dabey war, einiges über das Blaſen der Wallfiſche. Sie ſcheinen nach ſeinen 1085 lusſagen bloß Luft oder Dunft auszublaſen, wenigſtens alle kein Waſſer herunter. Blaſen hoch, wenn ſie ruhig chwimmen. Verwundet, namentlich mittelſt eines Lanzen⸗ His durch die Lungen, ſpritzen fie Blut aus, 10 — 127 doch, u. ſ. w. 185) Sachs aus Berlin legte einen Proſpect zur Begründung einer wiſſenſchaftlichen Phyſiognomik vor. Derſelbe: Grundlinien für eine vollſtändige mo- nographiſche Würdigung des Barthaargebildes. Bende find Conſpectus wie ein darüber zu ſchreibendes Buch zu ord⸗ nen wäre. 184) Fiſcher aus Moskau ſprach über verſchiedene. foſſile Elephantenſpecies, die man unter dem Namen Mam— mont (unrichtig Mammouth) begreift. 1. Elephas mammonteus, dentibus molaribus rectis, Jaminis numerosis angustis, parum elevatis, anguste fimbriatis. Dies find bey weitem die gewöhnlichſten, die man in den Sammlungen ſieht. 2. Elephas panicus, dentibus molaribus rectis, laminis latis elevatis, parum fimbriatis, latere longe distinctis. Von der Seite gleichen fie einer Panpfeife daher der Name. Ein einziges Exemplar iſt in dem Muſeum der Akademie zu St. Petersburg. Tileſius hat dieſen merk: würdigen Unterkiefer in den mémoires de Pacadémie de St. Petersbg. abgebildet. 3. Elephas proboletes, dentibus molaribus rec- tis, laminis elevatis, profunde fimbriatis, oblique projectis. Nouv. mémoires de Moscou. 1. tab. RYILUE 4: 4. Elephas pygmaeus, dentibus similibus jis mammontei, sed plus quam dimidio minoribus, laminis numerosioribus. Nouv. mem, de Moscou. IE LIRVM 4.02, 5. Elephas campylotes dentibus molaribus sub- arcuatis, laminis angustis, numerosis, arcuatis, parum elevatis. 6. Ele phas kamenskii, molaribus subarcuatis utrinque attenuatis, laminis parum elevatis, nu- merosis, medio annulatis. Beyſpiele finden ſich von dieſen Abarten in dem Mu— ſeum der moskoviſchen Univerſität mit Ausnahme Nro. 2. Vergl. Bulletin de Nat. Moscou. 1829. p. 272. 185) Nordmann aus Abo ſprach über Helminthen im Auge, beſonders der Fiſche.“) ) Dieſe hoͤchſt intereſſante und merkwuͤrdige Abhandlung wird naͤchſtens gedruckt erſcheinen. Es ſind microſcopiſche Diſto⸗ men, welche im Augenwaſſer ſchwimmen, und zwar bey allen Fiſchen. Ich erinnere mich, von einem Fiſcher gehört zu haben, daß die Suͤßwaſſerfiſche zu gewiſſen Jahreszeiten den grauen Staar bekämen und denſelben wieder verloͤren, iſt wahrſcheinlich eine Anhaͤufung dieſer Wuͤrmer. O. 1086 186) Gurlt aus Berlin knüpfte hieran Bemerkungen über filaria papillosa, die er lebend im Auge eines Pferdes beobachtet batte. Er bemerkte zugleich, daß zuweilen Helz minthen, einer spiroptera (lacrymalis) in den Thränen⸗ gängen des Pferdes vorkommen. 187) Schultze aus Freyburg im Breisgau demon⸗ ſtrirte an einem coluber natrix den nervus sympathicus. 188) Leuckart aus Heidelberg zeigte einige Fötus von squalus acanthias vor, die ihm von einem 22 — 3“ lan⸗ gen weiblichen Dornhap, den er noch Iehenn auf Helao— land erhalten Hatte, in feinem Zimmer daſelbſt geboren worden waren. Taf. VII. Es wurden die Embryonen, von denen ich 6 erhielt, (4 wurden geboren ') und zwey fand ich in dem reiten Eyerleiter) frey und ohne Eyhäute zu Tage gefördert. Ob vielleicht ſchon früher, bevor die Mutter in meinen Beſitz kam, von dieſer Junge abgeſetzt waren, kann ich nicht wiſſen. Totallänge eines Embryo — Maulöffnung breit — 3% 5“ (Rh.) Afterſpalte — 13/. Kopflänge — 6%, Doru a. der erſten Rückenfloſſe Schwanzfloſſe — 7, : — 1%, Bruſtfloſſen — 3", Dorn a. d. zweyten Rückenfloſſe Bauchfloſſen — 12 — 2%. - — 11 Erſte Rückenfloſſe — 2 — 2", Durchmeſſer der Augen zn, Zweyte » — 1 — 13", Länge d. ganz. Dotterſacks 4% Theil zwiſchen Kopf und er: Davonder Dottergang 1272 ſter Bruſtfloſſe — 4%. Abſtand der erſten Kiemenöff: Längſte äußere Kiemenfäͤden — nungen jeder Seite, von un— 5 — 4/%%¼. ten gemeſſen 892 Breite der Spritzſpalten etwas über 17%. Die Farbe des Körpers iſt oberhalb bräunlich, unter- halb weiß. Die Augen ſind ſehr groß, mit noch deutlicher, von Kieſer beſonders bey den Vögeln ſo ſchön beſchrie— benen Spalte am untern Rande der Pupille, Kiefer noch zahnlos. Naſeulöcher deutlich, eben ſo die Spritzlöcher, hinten am Kopfe. Deutkich, aber noch ganz weich, findet man auch die Dornen vor den Rückenfloſſen, und mit die— fen völlig verbunden. Das Merkwürdigſte an jenen Embry— onen find die im friſchen Zuſtande ſchön hellroth ge- färbten, “) äußeren, fadenfürmigen, den Athmungs⸗ organen mehrerer Würmer ähnlichen Kiemen. Sie ſind von verſchiedener Länge und die längſten zeigen die oben angegebenen Längendimenſionen. Es ſitzen dieſe Kiemen vorn an jeder, die Kiemenſpalten überdeckenden Haut und zwar mehr an der untern und innern Fläche derſelben- nicht büſchelförmig, ſondern als mehrere nebeneinander ge, reihte einfache, oftmals, allein doch nicht immer, gegen das freye Ende hin etwas verdickte Fäden. Ein etwas kleinerer Embryo als der, von dem die Dimenſionen des Körpers angegeben ſind, und den ich aus dem Eyleiter nahm, hat weit längere und zartere Kiemen als der andere. Die läng⸗ ſten Fäden meſſen etwas über 2 Zoll. Da fünf Kiemen⸗ ) Offenbar wurden dieſelben viel zu früh aus dem mütterlichen Körper entfernt und nur gewaltſam ausgetrieben. *) Im Weingeiſte wurden fie ſehr bald wei ß. 1087 öffnungen jederſeits vorhanden find, fo finden ſich alſo fünf Reihen ſolcher Kiemenfäden an jeder Seite vor. Offenbar verſchwinden dieſe äußern Kiemen allmählich ſchon in den Epleitern. Bey einigen größern 6 — 7“ laugen Fötus derſelben Hapfiſchart, die in unſerer vergleichend anatomi— ſchen Sammlung aufbewahrt werden und an denen ſich noch ein beträchtlich großer Dotterſack zeigt, findet ſich keine Spur mehr davon. N Sehr intereſſant und wie ich glaube, neu, ſcheint mir die Beobachtung, daß aus den Spritzlöchern, die ſchon anſehnlich geöffnet erſcheinen, einige kurze, etwa 1 — 12 Linie lange, wu ber Spitze etwas verdickte Fäden bervorragen, die ganz ähnlich jenen Kiemen⸗ fäden find und unſtreitig wohl dieſelbe Be deutung habe n. Man ſieht in dem Spritzloche eine deutlich erhabene Querleiſte, mit ganz kurzen nach hinten gerichteten Vorragungen oder Zacken, wodurch dieſelbe wie Fammartig geſtaltet erſcheint. Ich halte dieſe kleinen Zacken für die Reſte von Fäden; denn die erwähnten wenigen län— geren Fädchen ſitzen auch an jener Leite, nach dem äußern. Rande des Spritzloches hin. Dieſe Bildung bemerke ich ‚ben den drey Embryonen, die ſich noch in meiner Samm— lung finden. Merkwürdig wäre es, wenn das Vorkommen ſolcher Fäden bey andern mit Spritzlöchern verſehenen Em— bryonen von Plagioſtomen beobachtet würde. Dieſe Lö— cher für urſprünglich dem Kiemengebilde an⸗ gehörend zu halten, läge wohl nicht fern. Man Tönnte fie dann, wie ich glaube, nicht unpaſſend, mit je— nen beyden beſonderen Oeffnungen vergleichen, die ſich das ganze Leben hindurch jederſeits am Halſe des von mir un— ‚ter dem Namen Cryptobranchus“) zuerſt aufgeſtellten Ba: etrachergeſchlechts und des verwandten genus Amphiuma“') „vorfinden. — Man kann ſchon recht gut das Geſchlecht bey weinen Hayfiſch- Embryonen unterſcheiden. Bey zweven davon finde ich deulich die ſogenannten Halter an den Bauch⸗ floſſen ausgebildet, über eine Linie lang. Es find alſo of— fenbar Männchen. Bey dem andern Exemplare iſt keine Spur davon zu bemerken und es iſt ohnſtreitig ein Weibchen. Der Dotterſack iſt oval, größer im Umfang als sein Hühnerey. Die Farbe des Dotters iſt gelblich weiß. Der Dotterſack beſtebt deutlich aus zwey feinen, dünnen, durchſichtigen Häuten, einer äußern zärtern, gefäsloſen und einer innern ſtärkern, gefäßreichen. Ich konnte pbeyde ziemlich leicht von einander trennen. ö Bekanntlich iſt der squalus ciliaris Schn. (ſ. Blochü »systema ichthyologiae etc. p. 152. Tab. 31.) ein ſolches Individuum, bey dem ſich die äußeren Kiemen noch vor— finden. Auffallend dabey iſt mir nicht ſowohl die große *) Iſis Jahrg. 1821. eitterariſcher Anzeiger. S. 257. ſ. Taf. 5. — Später hat Harlan dieſes genus Menopoma ges nannt. — *) Vergl. Cuvier sur le Genre de Reptiles Batraciens, nommé Ampbiuma ete. in den Memoires da Museum d’hist, natur, Tom, XIV. 1827. p. 1. sq. Pl, 1. (u. 2.) 1088 Anzahl von Kiemenfäden, als ihre Länge, insbeſondere da der Fiſch ſchon beträchtlich groß und ohne Spur von Dot: terſack vorgeſtellt iſt. Ich kann kaum glauben, daß die Zeichnung nach der Natur gemacht iſt. Meckel, Li ch⸗ tenſtein, Nudolpbi, J. Macartney, der Abbe Cbierghi in Chioggia (letzterer, wie Rudolphi anz gibt, wobl zuerſt) und and. haben jene Fäden früher ſchon als äußere Kiemen erkannt und fie bei verſchiedenen Plagioſtomen, wie bei Arten der Geſchlechter Torpedo, Rhinobatus, Squalus, Pristis gefunden. *) Rudolphi gtos tm ſeiner Phyſiologie (a. a. O.) an, er habe gewöhn— lich vier zarte Fäden aus jeder Kiemenſpalte hervorhän— gen fehen. Bei meinen vor mir liegenden Dornhay— embryonen finde ich weit mehr als 50 Faͤden; alſo ragen aus jeder Kiemenſpalte etwa ein Dutzend und mehr Fäden hervor. Man kayn ſte nicht genau zahlen. * Bei dem noch mit einem großen Dotterſacke verſehe— nen Fötus einer Rochenart, die 5 — 6“ lang iſt, welche ich im Mittelmeere fand und ſelbſt aus der hornartigen Eoſchale nahm, finde ich keine Spur von jenen Kiemen— fäden, eben jo wenig bei einem 23“ langen, ollein ſchon völlig ausgebildeten Exemplare von Torpedo Narke Risso, was ſich in meiner Sammlung befindet. Dieſe Beobach— tung, die ich bei dieſer Gelegenheit nur wiederhole, habe ich fchon früher mitgetheilt. “) Es bleibt für die Folge noch die Frage beſtimmter zu beantworten, ob bei allen Arten der Plagioſtomen ſolche äußere Kiemen, wie ſie in dem früheſten Embryonenleben bei verfchiedenen Arten dieſer Kuorpelfifche bis jetzt geſun— den ſind, vorkommen; oder ob ſie manchen gänzlich fehlen. Ob ſie nicht vielleicht nur bei den lebendiggebährenden Arten zugegen ſind, den Eierlegern dagegen mangeln u. ſ. w. Wir wiſſen ferner nicht, wie und wann die Fäden ver— ſchwinden; ihre Verbindung mit dem Gefäßſyſteme iſt noch nicht ausgemittelt, u. ſ. w. In dem Augenblick mit der Ausarbeitung des zoolo— giſchen Berichts beſchaͤftigt, von dem dieſe meine Notiz ein Stücklein iſt, habe ich nicht die nötbige Zeit, eine genaue anatomiſche Unterſuchung meiner Embryonen jetzt vorzuneh— men. Ich behalte mir dieſe aber vor, und wenn ich et— was Intereſſantes finde, ſoll es in dieſer Zeitſchriſt nach» geliefert werden. l Hierbey die Abbildung eines männlichen Embryo, woran die Halter ſchon zu ſehen ſind. Fig. 1. Fie. 2) Der Vordertheil eines Embryo, vergrößert, mit beſonderer Andeutung der Spritzlöcher, worin dis kammartige Querleiſte und woraus einige Fäden vorragen. 180. Der ſelbe zeigte ferner die Abbildung zu feis ner Anatomie von Holothuria (Fistularia) vittata, als ein *) S. Rudolphi in der Iſis. 1817. Hft. 7. S. 1018. Ferner Rudolphi's Phyſiologie. Bd. 2. Abth. 2. 1828. S. 362. — 2) Peudarts Verſuch einer naturgemäßen Eintheilung der Helminthen, u, ſ. w. Heidelb. 1827. 8. S. 55. 1089 neues Genus: Tiedemannia Leu ck. aufgefteht, (Vergl. Ifis 1850. Heſt V. S. 085.) 190. Endlich ſprach er über das zu der Familie der Blätter» oder Sternkorallen gehörende Genus Fungia, und zeigte mehrere Arten deſſelben, worunter verſchiedene neue, der Geſellſchaſt vor. Er bemerkte dabei, daß viel— leicht die Caryophyllia Cyathus und Meandrina areolata am paſſendſten zu den Fungien gerechnet werden könnten, indem die für die Genera Caryophyllia und Meandrina von Lamarck, Cuvier u. a. angegebenen Charactere nicht recht auf jene beiden Arten paßten. “) a) Oben aus München trug darauf an, den wacke— ren Führern des Dampfſchiffes, die uns nach Helgoland begleiteten, und uns von dort bei Sturm und Meeres: brauſen wieder glücklich zurückführten, für ihre Aufmerk⸗ keit, Thätigkeit, Anſtrengung und ſelbſt Aus ſetzung von Lebensgefahr einen herzlichen Dank darzubringen. Allge— meine Zuſtimmung. e) Medieiniſches Fach. Da Sachſe aus Ludwigsluſt abgereiſt war, ſo wurde Harleß erſucht, den Stuhl des Vorſtandes einzu— nehmen. Dr. P. Schmidt las das Protokoll der Medizini⸗ ſchen Abtheilung vor; Holſcher das der Chirurgiſchen: fehlt. 191. Martini aus Lübeck theilte intereſſante Fälle aus der Praxis mit. 1) Bei einem gjährigen Mädchen war, durch rothe Präeipitatſalbe, ein Kopfgrind raſch vertrieben wor— den. Bald darauf entſtand ein Leiden der Schleimhaut des Darmcanuls, Zehrfieber; endlich wurde das Zabnfleiſch auf der rechten Seite des untern Kiefers ergriffen, zog ſich von den Zähnen zurück; dafür trat ein Körper in die Höhe; Zunge, Unterlippe ſchwoll, gläſerner Speichel floß reichlich aus dem Munde. Der Körper ſtieß ſich zuletzt ganz los und zeigte ſich als die halbe Seite des Unterkie— fers, in welcher noch die Zähne ſaßen. Das Knochenjtüc wurde vorgezeigt. Bei einer ſtärkenden Diät, dem Ge— brauche der Asa foetida, des Calmus verbeſſerte ſich das Allgemeinbefinden. Das Zahnfleiſch ſchloß ſich wieder und das Hervortreten neuer Backenzähne gab die Reproduction eines neuen Kiefers zu erkennen. 2) Eine Frau von 36 Jahren war ſeit 16 Jahren nicht regelmäßig menſtruiert, auch war die Oeffnung fo verſtopft, daß fie nur durch Kunſthülfe herbeigeſchafft wer— den konnte. Das Uebel datierte von einer Lungenentzün— dung, welche die Kranke im 16ten Jahre erlitten hatte und gegen die mehrere Aderläſſe angewendet werden mußten. 4 *) Ich arbeite an einer Monographie des Gen. Fungia. Die Naturforſcher, welche mich dabei durch Beitraͤge, durch Mittheilung von Arten unterſtuͤtzen wollen, werden mich ſehr verbinden und ich werde ihnen dankbar dafuͤr ſeyn. Leuckart. Hft. 40. Iſis 1851. 1090 Die Menses kehrten nicht wieder und glelchzeitig ward der Stuhlgang träge. Formey nahm die Kranke nach Carlsbad, ohne Nutzen: nur eine Diarrhoe konnte künſt⸗ lich erzwungen werden; ſpäter wurde Eger und andere Bäder verſucht; Alles ohne Erfolg. Das Nervenſoſtem fieng an zu lelden, und die Kranke kam in einem elenden Zuſtande nach Lübeck. Dr. M. rieth ihr erſt Kräfte zu ſammeln, ſchickte fie aufs Land und hieß fie warme Kuh- milch trinken. Kaum war letzteres geſchehen, als ſich un— glaublich viele und dicke Stuhlausleerungen einſtellten, und bald die Menſtruation. Die Kranke genaß vollſtändig, nur darf ſie den Gebrauch der warmen Kuhmilch nicht aus ſetzen, von der fie allein lebt, weil bey anderer Nahe rung, namentlich Zleifhdiät, die Verſtopfung ſogleich zus rückkehrt. 5) Eine 36jährige Frau wurde von 4 Kindern, 2 Kna⸗ ben und 2 Mädchen entbunden, in Verlauf von 16 Stun— den. Die Kinder kamen theils mit dem Kopfe, theils mit den Füßen, und lebten 16 Stunden. Alle waren klein, doch vollkommen ausgetragen. Es waren 2 Placentae vorhanden. Die Frau hatte ſchon früher mehrere Kinder gehabt, und iſt ſeitdem wieder von einem entbunden wor⸗ den. Zum erſten Fall lieferte Harleß ein Beiſpiel, welches er zu Fürth in einer Spiegelfabrik beobachtete. Die Hy- drargyriasis iſt hier häufig. Bei einem 16jährigen Mädchen, das an Angina tonsillaris und Rothlauf zu leiden ſchien, ſtieß ſich die linke Unterkieferſeite ab; nur der processus coronoideus blieb übrig. Der Kiefer reproducierte ſich ſpä— ter gleichfalls. 192. Stinzing in Altona ſtellte einen 54jährigen Mann vor, welcher an großen Fettgeſchwülſten litt. Er hatte eine Bruſt, wie ſie nur Frauen mit Fettbrüſten zei— gen, ähnliche Geſchwülſte an dem Bauche, der regio in- guinalis, dem Rücken, auf den Armen; beſonders große Geſchwülſte im Nacken und unter dem Unterkiefer. Seit 30 Jahren litt der Vorgeſtellte ſchon an dieſem Uebel, wel— ches aber ſtets zunahm. Sein übriges Befinden ſcheint gut zu ſeyn. 193) Bebn aus Lübeck las zwey Krankheitsſaͤlle, die Ausdehnung des ungeſchwängerten uterus betreffend vor. 1. Bey einer Erſtgebärenden auf dem Lande, welche ſeit 24 Stunden unter den heftigſten Wehen der Geburts— arbeit litt, war das Kind, deſſen Geſicht der symphysis ossium pubis zugekehrt war, durch einen auswärtigen Ge⸗ burtshelfer vermittelſt der Zange zur Welt gebracht. Es war ungemein groß und wog gegen 11 Pfund. Das Perir näum ward dabey mehrere Linien weit eingeriſſen. Neun Monate darauf ward ich von dem Mann über ihren Zuſtand zu Nathe gezogen. Seine Frau, fagte er, fen ſeit einigen Monaten krank, habe öfters Erbrechen, Schwindel, eine fortwährende Angſt, Anſchwellen des Un= terleibes, Beengung in demſelben, gänzlichen Mangel des Monatlichen ſeit ihrer Entbindung. Auf meine Frage, ob ſie ſchwanger ſey, verſicherte der Mann, er habe ihr ſeit dem Wochenbette nie wieder beygewohnt. 1091 Ich fuhr hierauf zur Frau, und fand fie in einem höchſt kachectiſchen Zuſtand, übrigens ſo wie der Mann fie beſchrieben batte. Bey der Unterſuchung des Unterlei- bes fühlte ich deutlich einen runden, birnförmigen, über den Nabel hinaufgetretenen Körper (den uterus), der ſich hin und her bewegte, übrigens der Lage der Frau folgte, und ein deutliches Schwappern, ſo wie eine eigenthümliche Wärme durchfühlen ließ. Mit vieler Mühe beredete ich die Frau zur Exploration der Geſchlechtstheile, und hier entdeckte ich, daß die Mutterſcheide gänzlich zuſammenge— wachſen und verſchloſſen ſey. Durch den Maſtdarm er: kannte ich an der Härte und Zuſammenſchnürung, daß dieſe Verſchließung beynahe längs der ganzen vagina ungefähr 3 Zoll lang ſtatt finde. Hinter ihr fühlte man einen Theil der augedehnten Mutterſcheide, und eine Fluctuation in dieſem Theile derſelben. Die Operation war das einzige Rettungsmittel. Vergebens ſuchte ich fie zu bereden, Diez ſerhalb nach der Stadt zu kommen. Es blieb nichts übrig, als dieſelbe auf dem Lande zu machen. Dieß geſchah am nämlichen Tage. Ein erfahrner Chirurg machte ſie mit großer Vorſicht, um weder Maſtdarm noch die Urinwege zu verletzen. Der Zeigefinger der linken Hand, den er in den Maſtdarm geführt hatte, diente ihm zum ſichern Wegwei⸗ ſer, und mehrmal uuterſuchte er den Einſchnitt, bevor er ihn erweiterte oder fortführte. Endlich fühlte er deutlich, daß er gegen eine dünne Stelle, eine Art Haut, hinter der ein leerer Raum ſich befand anſtoße. Nun ward das In— ſtrument durchgeführt. Sogleich quoll ein heißes, rauchen: des, zähes, braungelbes, jauchenähnliches, übelriechendes Blut in Menge hervor, und das um ſo ſtärker, je mehr man auf den über den Nabel bervorſtehenden Uterus drückte. Der letzte ward immer kleiner, bildete darauf eine Kugel über den Schaambeinen wie nach einer Geburt, und vers ſchwand endlich dem Gefühle nach gänzlich. Die ausge— leerte Blutmaſſe betrug ungefähr 5 Pfund. Es wurden hierauf reinigende Einſpritzungen gemacht und nach einer Stunde, wo nichts mehr abfloß, ein mit Charpie, welche mit unguentum saturninnm beſtrichen ward, umgebenes Stück Preßſchwamm in die geöffnete Scheide gelegt. Dieß verurſachte der Kranken aber ſo viele Schmerzen, daß ſie es gleich nach unſerer Abreiſe herausnahm, und nachber nur mit Mühe geſtattete, eine eben fo beſtrichene Wieke einzulegen, welche man allmälich dicker zu machen beabſich⸗ tigte. Uebrigens war die neue Oeffnung ſo weit, daß man den Zeigefinger bequem einführen und vermittelſt desſelben den den ſchwammig anzufühlenden und etwas geöffne— ten Muttermund unterſuchen konnte. Der Mann verbat ſich aber hierauf alle Beſuche, er werde nimmer zugeben, daß eine Mannsperſon feine Frau weiter an dieſen Theilen berühre. Wir unterrichteten die Wehmutter über das fernere Verfahren, fo weit es mög— lich war, und mußten gegen unſern Willen dieſer die Be— bandlung allein überlaſſen. Nach etwa 10 Wochen kam die Frau zur Stadt, um mir ihre Herſtellung anzuzeigen. Die Mutterſcheide war wirklich ausgeheilt, hatte ſich aber ſo zufammengezogen, daß nicht mehr der Finger, ſondern nur noch eine ſtarke Federſpule frey durchdringen konnte. Um— ſonſt ſuchte man die Frau auf alle Weiſe zu bereden, ſich noch einmal operieren, oder doch wenigſtens durch aus⸗ 1092 dehnende Mittel behandeln zu laſſen, und in der Stadt ihre Heilung abzuwarten; umſonſt verſprach man ihr, ſie in dieſem Falle ſo herzuſtellen, daß Coitus und Schwanger— ſchaft ohne Nachtheil ſtatt finden könnten. Sowohl fie als ihr Mann erklärten, fie befinde ſich bis gegenwärtig voll kommen wohl, und habe die beyden letzten Male ohue alle Beſchwerden ihre menses gehabt, auf Kindergebären leiſte ſie gänzlich Verzicht und ſey mit ihrem jetzigen Zuſtande völlig zufrieden. Seitdem ſah ich ſie nicht wieder, da ſie ibren Wohnſitz mehrere Meilen weit verlaſſen. Ich erfuhr aber über ihren ferneren Zuſtand noch folgendes; Fünf Jahre fpäter zeigte fie der Wehmutter ihres Or— tes an, fie habe ſeit 6 Monaten ihre Regeln nicht mehr, und fühle Bewegung. Ein hinzugezogener, jetzt verſtorbe— ner Geburtshelfer fand die Schwangerſchaft gegründet, aber die Mutterſcheide fo enge, daß er nur mit Mühe eine feine Sonde durchführen konnte. 2 Eine immissio penis was in dieſem Falle unmöglich geweſen, ja es ließ ſich nicht einmal denken, daß auch nur ein Tropfen der Saamenfeuchtigkeit durch einen ſo langen und engen Kanal habe dringen können. Uebrigens tbat der Geburtshelfer für den Augenblick nichts. Erſt als die Frau am Ende des 9. Monates Wehen fühlte, erweiterte er die Scheide durch mehrere ziemlich tiefe Einſchnitte, die jedoch nicht ſtark bluteten, fo daß er leicht mit dem Finger ein: gehen konnte. Die Blaſe ſprang, der Kopf trat vor, man machte noch mehrere einzelne Einſchnitte, aber der Kopf rückte ungeachtet der ſtärkſten Wehen nicht weiter vor— wärts. Der Geburtshelfer legte hierauf die Zange an, und nach langer und ſehr gewaltſamer Arbeit brachte er den Kopf hervor. Auch dieſes Kind war ſehr groß, und kam todt zur Welt. Die Nachgeburt gieng leicht ab. Die Blu- tung war unbedeutend. Die Wöchnerin ſchien ſich ziemlich wohl zu befinden, aß auch nach einigen Stunden mit gutem Appetite. Am nächſten Tage jedoch ſtarb ſie nach vorher— gegangenem Froſt und deliriam. Mehr habe ich nicht erfahren können. Indeß ſchien dieſer Fall mir gleich merkwürdig wegen des durch lang verhaltenes Blut ausgedehnten Uterus, wie wegen der Schwangerſchaft, ungeachtet der fo überaus engen und zu: ſammengepreßten vagina. 2. Eine 16jährige noch nicht menſtruierte Jungfrau zartem Körperbau ward Plötzlich von einem bef— tigen Erbrechen mit Verſtopfung und Leibesſchmerz be— fallen. Dieſer Zuſtand, welchen die Aeltern dem Andrang der Katamenien zuſchrieben, weil ſie 4 Wochen vorher ähn— liche, obwohl nur unbedeutende Beſchwerden gehabt hatte, dauerte mit gleicher Heftigkeit, unerträglichen Schmerzen, hartem entzündlich aufgetriebenem, die Berührung nicht er: tragendem Unterleib und gänzlicher Verſtopfung ſiebenzehn Tage lang fort, nur hörte dos Erbrechen am ſechſten Tage der Krankheit gänzlich auf. - Vergebens waren kühlende, einhüllende, mild auslee⸗ rende und krampfſtillende Mittel, vergebens wiederholte Blutegel auf die leidenden Theile, Klyſtiere aller Art täg⸗ lich zu drey bis viermal angewandt und lauwarme Bäder. Der Zuſtand blieb ſich immer gleich, und die Kranke nahm von 1093 unter andern allmälich innerhalb 3 Tagen fieben und drey⸗ ßig Unzen Ricinusöl, ohne zu erbrechen und ohne eine ein— zige Oeffnung zu erwirken. Da endlich giengen auf ein aus 3 Unzen mit Eygelb abgeriebenen Leinöls, 2 Unzen magnesia sulphurica, 6 Unzen aqua chamomillae, und einer halben Unze aqua laurocerasi beſtehendes Klyſtier am ſiebzehnten Tage der Krankheit mehrere Blähungen und einige Stücke der Haut von früher genoſſenen Pflaumen nach unten ab, am folgenden Tage ein Spulwurm, darauf einige faeces, die ſich täglich mehrten, und wobey alle Krankheitsſymptome ſich allmälich verloren, auch der bis da— hin harte, tympanitiſch aufgetriebene Leib weicher wurde, fo daß man denſelben wieder berühren, unterſuchen Fonute, Nun fühlte man eine längliche, birnförmige Geſchwulſt aus dem Becken hervortretend und bis zum Nabel hinauf— reichend; gerade in der Mittellinie des Unterleibes ſich be— findend, wenn die Kranke auf dem Rücken lag; nach den Seiten ſich hinneigend, wenn ſie ſelbſt ſich ſeitswärts be— wegte, und dicht unter den Bauchdecken liegend, ſo daß man die Umriſſe derſelben auf daß deutlichſte erkennen und abmeſſen konnte. Wie lange dieſelbe ſtatt gefunden hatte, ließ ſich nicht ausmitteln, da es vorher unmöglich geweſen war, den Leib mit einiger Sorgfalt zu unterſuchen. Schon am folgenden Tage war die Geſchwulſt etwas kleiner, täg— lich ſank ſie tiefer zum Becken hinab, am vierten Tage war ſie gänzlich verſchwunden. Was war die Urſache dieſer Erſcheinung? Die Harn: blaſe konnte es nicht ſeyn; der Harn floß reichlich, keine Beſchwerde deutete auf Anhäufung desſelben. Es blieb nichts übrig, als ſie für den aufgetriebenen jungfräulichen Uterus zu halten, eine Meinung, der mehrere Aerzte, wel— che die Geſchwulſt durch die Bauchdecken mit großer Ge— nauigkeit unterſuchten, beypflichteten. Gerne hätte ich die Exploration der vagina unternommen, aber bey einem jun: gen, höchſt unſchuldigen Mädchen von angeſehener Familie war dieß nicht möglich, Die Kranke ward vollkommen hergeſtellt, aber kein Tropfen Blut floß aus dem Uterus. Ihre Angehörigen erwarteten alle 4 Wochen ähnliche Zufälle, oder doch den Ausbruch des Monatlichen, aber beydes unterblieb. Grit nach einem Jahre traten die Katamenien ohne anderweitige Beſchwerden ein, und die junge Dame erfreut ſich einer blühenden Geſundheit. 194. Müller in Hamburg theilte 4 Falle mit, in welchen er große Geſchwülſte in abdomine durch die Ope— ration des Bauchſchnitts wegzuſchaffen, verſucht hatte. In zwey Fällen glückte die Operation vollſtändig, in den ans dern folgte der Tod, ohne daß man dieſen der Operation beymeſſen darf. Die zwey exſtirpierten Geſchwülſte, von denen eine drüſiger Natur zu ſeyn ſchien und 7 Pf. wog, wurden vorgezeigt. 195. Holſcher aus Hannover berichtete über die Heis lung eines hydrops ovarii durch Injection. Der hydrops befand ſich am linken Ovarium und hatte elne ſolche Aus⸗ dehnung daß Stuhl und Urin nicht mehr gelaſſen werden konnten. H. machte die Punction, entleerte das Waſſer, und ſpritzte nun mittelſt der Weißiſchen Magenpumpe zwei Bouteillen Portwein in den Sack, und zog den Wein mit 1094 eben dem Inſtrument wieder aus. Es entſtand eine Adhä— ſiventzündung, und der Sack verwuchs unter ſich, und die Kranke war vollſtändig geheilt. Holſcher empfiehlt die Magenpumpe als beſonders zweckmäßig, weil durch dieſe die injicierte Flüſſigkeit wieder ausgezogen werden kann. 196. Boeneck aus Elmshorn las über eine eigen⸗ thümliche Entartung der weiblichen Bruſt: Wenn es wahr iſt, daß ohne Conſtatierung der Form einer Krankheit das Weſen derſelben unmöglich ergründet werden kann, ſo darf ich vielleicht auf Nachſicht rechnen, wenn ich einer hochverehrten Verſammlung einen Beitrag zur Erweiterung der Kenntniß der carcinomatöſen Entartung der weiblichen Bruſt zur Prüfung vorlege. Ich maaße mir keineswegs an, dieſe Varietät des Kreb— ſes, welche durch präponderierende Bildung von Blutge— ſchwülſten characteriſtiſch bezeichnet iſt, eine noch nicht beſchriebene zu nennen. So viel iſt aber gewiß, daß ich mir viel Mühe gegeben habe, ähnliche und gleiche Fälle aufzufinden, und daß es mir nie gelungen iſt, ähnliche zu finden. Die erwähnte Varietät des Krebſes verhält ſich aber folgendermaßen: Mit einem, nach einer äußerlichen Beſchädigung ent— ftandenen Scirrhus der weiblichen Bruſt verbindet ſich ſowohl in der anfangenden, als in der vorgerückten Periode ſeiner Entwickelung die Bildung von Blutgeſchwülſten. Dieſe haben insgemein die Größe und Geſtalt eines Tau- beneies, beſtehen aus zwei Häuten, einer äußeren fibroſen und einer inwendigen ſeroſen Haut, und enthalten dünn- flüſſiges ſchwarzes Blut. Auf einer gewiſſen Stufe der Ausbildung platzen dieſe Blutgeſchwülſte, entleeren ihr Con⸗ tentum und unterhalten insgemein zwei bis drei Tage hindurch eine blutige Secretion aus ihrer Serosa, welche zuletzt wäſſerig und dann jauchig wird. Die abgeſonderte Jauche iſt mißfarbig, übelriechend, ſcharf und profus. Jetzt kehren ſich die Ränder des Geſchwüres einwärts, und das: ſelbe verheilt, indem feine Wandungen ſich contrahieren und ſeine Höhlung ſich mit einer knorpeligen Subſtanz ausfüllt. Die entſtehende Narbe iſt feſt und glänzend. In anderen Fällen zerſtört der Vereiterungsproceß diejenigen unregel⸗ mäßigen Zellen, welche zunächſt die Blutgeſchwulſt umge— ben, nebſt der in dieſen Zellen enthaltenen verſchiedenartig cohärierenden u. gefärbten ungeformten Subſtanz, und es bils den ſich ſinuöſe und fiſtulöſe Geſchwüre unter den Phäno— menen des carcinoma apertum. Man erkennt deutlich, daß dieſe Blutgeſchwülſte we— ſentlich, von den Balggeſchwülſten und Hndatidenäbnlichen Körpern verſchieden ſind, welche man hin und wider in die Bildung des Bruſtkrebſes eingehen ſieht. Denn wäh- rend dieſe in der fortfchreitenden Entwickelung des Nebels eine durchaus untergeordnete Rolle ſpielen, erſcheinen jene als die hauptſächlichſten Träger der Verderblichkelt. Beobachtungen, welche ſich genau an die vorgetragene anſchließen, habe ich, wie geſagt, nirgends auffinden kön⸗ nen. Monro gibt uns in dem fünften Bande der Edin- burgh medical Essays mehrere Histories of collections of bloody lymph in cancrous breasts. Derſelbe ſaß nehm: 1005 lich mehrmals bei der Eröffnung einer krebſigen Bruſt zwei, drei bis 4 Pfund einer blutigen, ſchwaͤrzlichen, gelb- lich wäſſerigen, dünnen, geruchloſen, ſalzigen, am Feuer gerinnenden Lymphe ausfließen. Jedoch vermißt man jede Erwäbnung von Blutgeſchwülſten, von Bälgen, welche das entleerte Fluidum enthalten hätten. Dr. John Bodmann theilt im 3oten Bande des Edin- burgh medical and surgical journal die Beobachtung einer, einen unregelmäßigen Character annehmenden, jedoch der weiblichen Bruſt eigenthümlichen Blutgeſchwulſt mit. Dieß kommt ſchon der Sache näher; allein Bodmanns Blutgeſchwulſt entſteht ſofort auf eine äußere Beſchädigung, ſie entſteht ſchnell und in Begleitung einer allgemeinen ent⸗ zündlichen Anſchwellung der ganzen Bruſtdrüſe, mit den Phänomenen von Schmerz, Hitze, Spannung, Röthe, Klopfen und zu einer bedeutenden Höhe geſteigerten Fie— berbewegung. Man it demnach nicht berechtigt, dieſelbe als eine Abart des Scirrhus zu betrachten; ſie ſcheint viel⸗ mehr bis jetzt als eine iſoliert ſtehende Krankheitsſpecies an⸗ geſehen werden zu müſſen. Derjenige Fall, in welchem ich dieſe Varietät beobach⸗ tete, gewinnt noch dadurch an Intereſſe, daß die 64jährige, robuſte und gefaßte Frau, als ich, nach vollendeter Opera— tion, welche nur zehn Minuten gedauert hatte, (es wurde die Amputatio mammae gemacht) eine heſtig ſpritzende Art. thoracica externa unterbinden wollte, in eine Ohn— macht fiel, aus welcher fie nicht wieder erwachte. Erſt zu ſpät erfuhr ich jetzt, daß ſie etwa zehn Mi⸗ nuten vor der Operation einen entſetzlichen inneren Kampf mit ſich ſelbſt beſtanden hatte, welcher auf ihr Verlangen uns Aerzten geheim gehalten wurde. Es hatte alſo kurz vor der Operation eine ſtarke Gemüthsbewegung in Ver— bindung mit einem noch ſtärkeren Beſtreben ſich zuſammen zu nehmen, ſtatt gefunden, welche höchſt wahrſcheinlich ihr Nervenſyſtem in einen Zuſtand verſetzt batte, in wel— chem es der Einwirkung des Schmerzes nicht zu widerſte⸗ hen vermochte. Uebrigens war die erwähnte Perſon we— der zu hyſteriſchen Zufällen, noch zu habituellen Ohn⸗ machten geneigt. Glücklicherweiſe find ſolche verhängniß volle Kataſtro— phen bei dieſer Operation, welche ſich dem practiſchen Wundarzte ſo häufig darbietet, deren Technicismus ſo höchſt einfach iſt, und welche einen frappant günſtigen Erfolg ge⸗ währt, wenn ſie anders zeitig und umſichtig unternommen wird, (welches freilich, ſelbſt da wo man es am meiſten erwarten ſollte, bei weitem nicht immer geſchieht) höchſt ſeltene Erſcheinungen. Sie find aber in einzelnen Fällen nicht zu vermeiden; dieſes beweiſt der Umſtand, daß ſie einem Ruſt zweimal und einem Dupuytren mehrere Male im Verlaufe ibres vieljährigen und ſegenreichen Wirkens vorgekommen find, Zur Verdeutlichung der Form, unter welcher ſich die vorgetragene Varietät des Krebſes beurkundet, erlaube ich mir zwei Abbildungen zur Anſicht mitzutheilen, von mels chen die eine die andere oder obere, die andere aber die bintere oder untere Fläche der entarteten Bruſtdrüſe, wel: che fünf Pfund wog, darſtellt. 1096 Martini theilte einen ähnlichen Fall, einer Blutge⸗ ſchwulſt auf dem Krebſe mit. 2 197. Dornblüth aus Plau zeigte einen Apparat zur Heilung des Spitzfuſſes und des verkrümmten Kniegelen⸗ kes vor. 198. Barries in H. theilte ſeine Anſicht über den thieriſchen Magnetismus mit. 199. Cederſchjöld, Prof. der Geburts hülfe in Stock⸗ holm ſchickt eine Tabelle über den Krankheitszuſtand in Stockholms Entbindungsbaufe im Jahre 1826 mit dem Verhältniß des Barometers und der Winde verglichen, ein. Sie iſt eine Art anſchau⸗ lichen Auszuges des umſtändlichen Berichts, der in den Ae⸗ ten der ſchwediſchen Geſellſchaft der Aerzte erſcheinen wird. Ich habe fie hauptſächlich darum angelegt,, um aus⸗ zumitteln, ob die Barometer: Verhältuijfe der Luft, der Wind und die Mondswechſel auf den Krankheitszuſtand eis nigen Einfluß haben. Ich wage es nicht, beſtimmte Re⸗ fultate anzugeben; fonderbar iſt es aber, daß das ganze Jahr durch eine Art Streit der Winde mit den Jahreszei— ten ausgezeichnet geweſen iſt, dergeſtalt, daß die Winde während der Wintermonate aus den ſüdlichen und weſtli— chen, während der Sommermonate aber im Gegentheil aus den nördlichen und öſtlichen Gegenden gewöhnlich ge— kommen ſind. Und kaum bemerkte man, daß eine ent— zündliche Fieberkrankheit — d. h. weder febris puerpera- lis noch pleuritis oder phlegmatica maligna, welche beude letztere, nebenher geſagt, nur Modificationen oder, wenn man will, Complicationen vom febris puerperalis waren,. — ein einziges Mal während eines Windes ausgebrochen wäre, der mit der Jahreszeit in Uebereinſtimmung geſtanden hätte. April iſt der einzige Monat, der eine Ausnahme davon zu machen ſcheint, er iſt aber auch eine Uebergengsperiode vom Winter zum Sommer; weßhalb auch das Verhältniß dann unbeſtimmter und ſchwankender zu ſeyn ſcheint. Viel⸗ leicht mit mehr Sicherheit konnte man dem langwierigen und ſtürmiſchen Nordwind Mitte Mays irgend eine Art Cauſal- Verhältniß zu der pleuritiſchen Form zuſchreiben, die das Puerpuralfieber dann bey zwey Patienten aunahm. Allein ich weiß wohl, daß mehrjährige Vergleichungen, be= ſonders in größeren Fieberlazaretben, erforderlich find, um einige beſtimmte Neſultate erhalten zu können. Ich habe auch deßhalb dieſe Tabelle nur als einen Vorſchlag der Art darlegen wollen, auf welche das Reſultat am ſicherſten und leichteſten gewonnen werden dürfte. a. Der Buchhändler Arnz zu Düſſeldorf läßt den ſchönen anatomiſchen Atlas vom Profeſſor Weber in Bonn vorlegen und die Aerzte zur Subſeription einla= den. Er wurde ſehr günſtig aufgenommen. b) Harleß wiederholte ſeinen Vorſchlag in Betreff der Gründung einer pharmacopoea universalis germanica, und ſchlug vor, Deutſchland in 6 oder 3 Diſtricte zu tbei- len; jeder derſelben ſtellt zwey Mitglieder, dieſe bilden eine Commiffion, welche die Sache vorbereitet. c) De rſelbe trug ferner vor, ob es nicht bey dem neuen Erſcheinen der cholera morbus in Europa zweck- 1097 mäßig ſey, die Regierungen auf etwaige Sicherheitsmaßre— geln auſmerkſam zu machen, und fo das Weiterverbreiten dieſer gefährlichen Peſt zu verhüten. ) Dagegen erhob fib Julius, der zu erweiſen ſuchte, daß die Cholera morbus, nach allen Erfahrungen, die wir bisher über fie befiken, durchaus endemiſ h- epide— miſch, keineswegs aber contagiös fey, und mit der käl— teren Jahreszeit von ſelbſt aufbäre. Folgender Brief vom kaiſ. ruſſ. Generalconſulate kam zu ſpät, um berathen werden zu können. „Da nach den letzten Nachrichten zus Rußland die Cholera Morbus noch immer in einem Grade in den öſtli— chen Provinzen des Reichs wüthet, daß neulich nahe an vierzig Aerzte aus St. Petersburg nach den von dieſer Krankheit heimgeſuchten Gegenden geſandt worden ſind; ſo glaubt man die günſtige Gelegenbeit, wo ſo viele ausge— zeichnete Aerzte hier anweſend find, benutzen zu dürfen, um dieſelben zur gütigen Mittheilung der etwaigen Mittel u. ſ. w., die ſie zur Heilung dieſer Seuche als die zweck— dienlichſten erkannt haben, zu erſuchen.“ Es wurde noch ausgemacht, dem Dr. Fricke den wärmſten Dank für feine Bemühungen ausdrücken zu laſ— ſen, und ſomit wurden die Sitzungen für geſchloſſen er— klärt. Um die Gründung, Erbauung und Einrichtung des herrlichen Krankenhauſes, welches ſo häufig der Sammel— platz der Aerzte geweſen, haben ſich vorzüglich verdient ge— macht der verjiorbene Senator Haſſe, der gleichfalls verſt. Dr. Ritter, damals Arzt des Haufes, und der Baumeiſter Wimmel. — Dr. Günther iſt nicht mehr Hilfsarzt, wie es S. 854. heißt, ſondern Dr. Schra— der. Neunter Tag. Sonntag der 26te September. Zoologiſches Fach. Die Zoologen, von denen die meiſten noch länger blie— den, hatten beſchloſſen, ſich noch ferner zu verſammeln, theils weil noch vieles vorräthig war, theils um die gänz— liche und jedem unangenehme Zerſtreuung zu hindern. a) Nordmann zeigte die von ihm entdeckten Helmins then (Trematoden) aus dem Auge einer vom Markte ge— bolten perca cernua unter dem Microſcop. b. Darauf legte Gray fein Werk vor; IIustrations of Indian Zoology, consisting of coloured Plates of new or hitherto unfigured Indian animals from the collection of Major-General Hardwicke. Selected and arranged by J. C. Gray. Lond. 1830. fol. 200. Boie las über die Verſchiedenheit der Nah— rungsmittel ben Vögeln. Ich erlaube mir als Ornitholog, die Abtheilung noch auf einen Geſichtspunct aufmerkſam zu machen, aus dem die genauere Unterſuchung der Nahrungsmittel der Vögel höchſt intereſſant wird, auf den Turnus, dem, wie ich glaube, alle Arten in dieſer Beziebung unterworfen ſind. Neuere Unterſuchungen haben ergeben, daß z. B. Schwalben und Sumpfvögel im Herbſte von Beeren leben; Iſis 1851. Hft. 10. 1098 bekanntlich freſſen dagegen Hühner im Frühling Inſecten, wann es an Körnern fehlt. Unendlich viele Arten verzeh⸗ ren zur Paarungszeit faſt ausſchließlich nur Käfer, und es iſt eine Hypotheſe, die mir zur Seite ſteht, daß eben dadurch die betreffenden Theile zur Zeugung geſchickt ger macht werden. Merkwürdig ijt überhaupt, wie ſchnell die Vögel Nahrungsſtoffe aſſimilieren. Sollte nicht die Chemie uns in den Stand ſetzen, dereinſt nicht davon zu reden, was ein Thier verſchlucke, ſondern was es in ſich aufnimmt? So verſchluckt im Früh— ling die Waldſchnepfe (Scolopax rusticola) eine mir noch unbekannte Speiſe, die ſie (in Folge einer Unterſuchung des Etatsraths Pfaff) bis auf die reine Harnſäure völlig aſſimiliert. Die practiſchen Jäger unterſcheiden die Er cremente der Waldſchnepfen dadurch, daß fie weiß find ohne Bepmiſchung gefärbter Partikeln. Schließlich bitte ich meine Collegen, nachzuſorſchen, ob niche die Arten der Sippe Turdus (nicht Turdus Linne) ſich im Frühlinge von Schneckenevern und ſpäter von Schnecken (Helix) nähren. Letzteres theilte mir Dr, Beck in Kopenhagen in Beziehung auf Turdus musicus mit. Die Contenta im April vor. J. von mir untere ſuchter Mägen von T. iliacus waren Schneckeneyer. Es entſtand darauf eine Unterhaltung Grund ſätze zur Beſtimmung der Genera, an Boie, Lichtenſtein, Froriep, Oken, Fiſcher, Leuckart u. a. Theil nahmen. 201. Oken ſprach über die Stellung der Aetinien im Syſteme, ob ſie nehmlich zu den Quallen oder gar Polypen (nach Cuvier) oder den Holothurien gehören. Er behauptete, zu den letztern, weil ſie nicht bloß eine in den Leib gebohrte Magenhoͤhle, ſondern einen ächten, ab— gelößten, haͤutigen Magen hätten, was er ſchon in feiner Naturgeſchichte S. 348 angeführt, und den er an einem von Hel⸗ goland lebendig mitgebrachten Exemplare vorzeigte. Ott o wollte dieſen Magen nicht als ſelbſtſtändig gelten laſſen, weil er theilweiſe mit dem Leibesrand zuſammenhängt ). 202. Müller aus Bremen theilte Bemerkungen über die welcher Otto, „) Ich habe allerdings bei Actinienarten (wie actinia effoeta, Cereus u. a), die ich im Mittelmeere fand, ebenfalls eine deutliche Magenbildung beobachtet. Auch Rapp (Ueber die Polypen im Allgemeinen, die Actinien insbeſondere. M Abb. Weimar 1829. 4. S. 46. hat den Magen der Actinien un⸗ terſucht und beſchrieben. Ich habe ferner einen Magen bei einem actinienähnlichen, von Ruͤppell aus dem rothen Meere mitgebrachten, und von mir unter dem Namen Tha- lassianthus Aster (S. Ruͤppell's zoologiſchen Atlas Heft 9. Wirbelloſe Thiere S. 5. Taf. 1. Fig. 2. b. c.) beſchriebenen Zoophyten gefunden. Was die natuͤrliche Stellung jener Thiere anbetrifft, ſo glaube ich doch, daß ſie am zweckmaͤßigſten mit den Polypen verbunden werden, wie ich dieß auch ſchon in einer fruͤhern Schrift (Verſuch einer naturgemaͤßen Einthei- lung der Helminthen u. ſ. w. Heidelb. 1827. 8. S. 45.) angedeutet habe. Nach mir hat Prof. Rap p (a. a. O. S. 48) die Actinien zu den Polypen gerechnet, und ſie den Madreporen angereiht. Auch Cuvier, der fie ſonſt als ei: gene Abtheilung den Acalephen einverleibte, hat ſie nun in der 2ten Ausgabe feines Regne animal. Tom. III. 1830. p. 291. in die 60 der Polypen geſtellt. Leuckart. 9 1099 mit über die bekannte Giftmiſcherinn in Bremen, beſonders üder die Schädelbildung in craniologifcher Beziehung. Nach ibm ſoll bei jener Perſon das Diebsorgan nicht ausgebil- det ſeoyn; dagegen ſtark vorſtehend, breit und entwickelt der Hinterhauptstheil, alſo der Sinn für den Geſchlechts— trieb. Er meynt daher, daß dieſer Trieb beſonders bei der Ausführung ihrer Verbrechen und Morde im Spiele geweſen ſey. 203. Prof. Hünefeld in Greifswald ſchickte drey Aufſätze ein. Altes Fangeiſen. Taf. VI. Fig. 9. A. B. Das hier gezeichnete Inſtrument, auf Rügen, und namentlich auf der Jnſel Jasmund ausgegraben, iſt im Beſitz des Gaſtwirths Schepler in Sagard, der den Reiſenden durch eine Sammlung von rügiſchen Petrefacten dekannt iſt. Es iſt von Eiſen, und etwa noch einmal ſo groß, als es die Zeichnung darſtellt. Es iſt wohl keinem Zweifel unterworfen, daß es von den Vorältern, jedoch ſchon jüngeren, als ein Fangeiſen für Füchſe u. dgl. ges braucht worden iſt. Die Rügenſchen Jäger kennen es nicht, und ſollte es ganz unbekannt ſeyn, ſo iſt es wohl der Mittheilung nicht unwerth, da es für zoologiſche Ex— peditionen nützlich werden könnte. Die Fig. K. lehrt Dies ſes Fangeiſen kennen, wie es gefpaant iſt, und von oben geſehen: a. a. a. find zwei Reihen eijerner Zähne, welche deutlicher bei B. von der Seite gezeichnet; b. iſt ein ſchma— ler Theil des durch eine Feder geſpannten unteren Arms 2, und wird durch den verſchiebbaren Theil e., an welchem ſich zwei Ringe c. c. befinden, zurückgehalten. d. d. d. bedeutet einen eiſernen Ring, welcher einen Theil des Ober- Arms 1. ausmacht. Der mutbmaßliche Gebrauch des In— ſtruments iſt nun deutlich bei B. zu ſehen: Die Lockſpeiſe wird bei a. a. aufgeſteckt, die Arme, und mit ihnen die Feder k. werden zuſammengedrückt, und find bei i. nach Art einer Scheere u. dgl, vereinigt. Die Feder k., und fo= mit die Gewalt des Fangeiſens wird durch den verſchieb— baren Theil e. zurückgehalten dadurch, daß b. unter e. ge⸗ ſpanut wird. An den Ringen c. c. find nur Stricke g. g. beſeſtigt, wodurch e. hinauf gezogen und geſchoben werden kann, wo dann die Arme mächtig auseinander ſpringen. Iſt alſo vielleicht der Ring d. d. d. in einem Baum u. dgl. befeſtigt, die Stricke g. g. ebenfalls im laxen Zus ſtande, und das Thier ſucht das Fleiſch abzuziehen und zu verſchlingen, ſo zieht es zugleich e. zurück: Der Rachen wird dann aus einander geſperrt, und ſo das Thier gefangen. Ich mene nun, daß ein ſolches Inſtrument in verſchiedener Größe. mit guter, ſtarker Feder verſehen, und mit leichter Vers ſchiebbarkeit von e. auf zoologiſchen Reiſen, um kleinere und größere Thiere, gefahrloſe und gefährliche zu fangen, von großem Nutzen ſeyn dürfte; auch könnte man es jede Nacht, die man im Freyen zubringt, anwenden, um ſich vor dem Augeiffe der wilden Thiere zu ſichern. 204. Derſelbe: Beytrag zur Naturgeſchichte der Vogel. Seit mehreren Jahren, in dieſem zum drittenmal, baute eine Krähe ihr Neſt auf dem faſt ſtets beweglichen Geſtänge des hieſigen Gradierwerkes. Das Geſtänge, in deſſen 5 gabelförmig zuſammenſtoßenden Theilen das Neſt 2600 liegt, iſt wenigſteus am Tage, mit ſeltenen Ausnahmen, wann der Wind fehlt, auf und nieder in Bewegung. 2835 Das Thier hat hier gebaut, Eier gelegt und ausge⸗ brütet, ohne ſich von den Arbeitern ſtören zu laſſen, nur vor Fremden flog es weg. Ein ähnlicher Fall ereignete ſich vor 1 — 2 Jahren auf dem Fährboot nach Rügen, in welchem trotz der ſteten Bewegung hin und her, eine Bachſtelze gebaut und geb.itet Hatte, und nur durch Fremde geſtört, aufflog. 205. Derſelbe über Bernſteininſecten. Das mineralogiſche Cabinet zu Greifswald, dem der Unterſchriebene, außer dem chemiſchen Inſtitut vorſteht, zeichnet ſich aus durch eine ſchöne und ziemlich reiche Samm- lung von Bernſtein, die einſtens aus der Retziusiſchen Samm⸗ lung herrührt, welche von der hieſigen Akademie, nach des Negius Tode angekauft worden ill. Das Intereſſanteſte davon iſt nun, daß ſich in den meiſten in der Regel gro- ßen Stücken theilweis ſehr wohl erhaltene Inſeeten befins den, worauf ich die Entomologen aufmerkſam zu machen, für Pflicht erachte, von denen gewiß Manche auf einer Keife nach Rügen unſere Muſenſtadt beſuchen. Diefe In⸗ ſecten find erſt ehelängſt von einem kenntnißreichen jungen Naturforſcher, Dr. Burmeiſter, einem meiner früheren Zu— hörer auf meine Bitte beſtimmt worden: Ein Stück enthält verſchiedene Ameiſen und Jassus; in der Mitte ein nicht zu beſtimmendes Inſect. „ Formica rufa, und einen Fuß von Cerambyx, „ mehreren Formicae cephalicae „ Psocus und Evania „ Termes (?) Conf. Germar's Magazin III. B., Ciea- dae aus dem Gen. Jassus und Blatta „ Hymenopt. aus der Fam, der Bienen „ Zweiflügler aus der Gattung Mycetophila „ Ameiſen und ein Inſect aus der Gattung Haltica „ Platypus cylindr., Cecidomyia und ein kleines Hyme- nopteron „ Psoci und Flügel aus der Fam. der Cicaden. „ Phryganea, aus der Gattung Mystacides „ Zweiflügler aus Mycetophila, Aranea und Psocus. „ Termes, Tipula, Empis und ein unbeſtimmbarer Käfer in 2 Exempl. „ Zweiflügler aus der Fam. Muscaria. Flügel von Phryganea, der Gattung Mystacides „ Platypus cylindr., Mycetophila in mehreren Species und verwandte Gattungen. Blatta, Tacbinus, kleine Fliegen aus der Gattung Hemerodromia, Laufkäfer aus Cymindis, Anthomyia und mehrere andere Fliegen. „ mehrere Käfer aus Bostrychinis „ mehrere kleine Spinnen 5 „ Termes und Ceraphron „ unbekannte Zweiflügler aus der Familie Muscaria „ kleine (Meigens) Tipulariae „ Termes und Formica, und Inſecten aus der Fam. Cicada und Mycetophila k Musca, Ceratopogon und andere Zweiflügler. c) Oken zeigt ein Stück von einem foſſilen Kiefer mit einigen Zähnen vor, was Dr. Schottin in den bekann⸗ 2001 ten Gopsgruben bey Köſtritz gefunden hatte. Die Zähne waren ſo abgerieben, daß ſie ſich ohne Vergleichungen nicht ſicher beſtimmen ließen. Otto erſuchte daher Rudolphi zu Berlin, es zu thun. Er war vom Hirſch. d) Lichtenſtein zeigte die große Abbildung (von Dr. Feuchtwanger zu Philadelphia verfertigt) eines in Nord— amerika gefundenenen Mammuths, theilte darauf Verzeich— niſſe von Thieren, durch Deppe aus Mexico eingeſchickt, aus, und legte Abbildungen zu neuen Heften ſeines Wer— kes »Darſtellung neuer oder wenig bekannter Säuge— tbiere u. ſ. w. » insbeſondere von Nagern, vor. e) Tiedemann zeigte Steinchen, in Venen gefun⸗ den, ſo wie auch ein Präparat von Profector Dr. Arnold in Heidelberg, woran die Bildung der Zahnſäckchen darge— ſtellt war. Endlich machte er die Verſammlung mit Prof. Johannes Müllers (in Bonn) Werke: de penitiori Glandularum secernentium structura earumque prima formatione in homine atque animalibus, Lips. 1830. Fol. c. Tab. XVII. bekanut. ) Ein Herr Garnier legte in dieſer Sitzung Prä— parate in Wachs, Hirntheile darſtellend, vor. g) Der Naturalienhändler Hofmann aus München zeigte an, daß er allerley Thiere zum Kaufe mitgebracht babe. h) Am Schluſſe dieſer Sitzung zeigte und vertheilte Lehmann aus Kopenhagen mehrere Stücke Holz, die durch Teredo navalis zerſtört waren, und empfahl eine ge— nauere anatomiſche Unterſuchung dieſes Thieres, mit dem Bemerken, die nöthigen Exemplare zu liefern. Leuck art, nachdem er insdeſondere der Arbeiten von Sellius und E. Home in Bezug auf dieſes Weichthier gedacht hatte, erklärte ſich zu der Unterſuchung bereit und bat ihm mög— lichſt friſche Exemplare zu ſchicken.“) Siehuter Tag. Montag der 27. September. Gerſon in H. zeigte an, daß im anatomiſchen Hör: faale gegen ein Dutzend Seehundsköpfe in Salzlake, die Chirurg Roſenfeldt vom Wallfiſchfang mitbrachte, von den Zoologen erworben werden könnten. Es waren folgende: 1. Junge Sattlerrobbe, erlegt unter 720 33˙N. B. 2. Junge Klappmütze, erlegt 28% EI 5. Grieſe oder vorjährige Klappmütze 2 6 4. Klappmützenweibchen 79 10 5. Klappmützenmännchen 79 10% 6. Sattler- Männchen 72° 30 hauf. 7. Sattler : Weibchen 72 30 8. Klappmützen⸗Männchen 79° so mäß. 9. Schornſteinfeger-Männchen 789 60 ſelten. 10. Die Bruſt⸗, Bauch- und Beckeneingeweide von einer Klappmütze. 11. Die ſämmtlichen Eingeweide von einem kleinen Sees hunde. Sattler-Robbe iſt Phoca groenlandica, Klappmütze phoca cristata. ) Bis jetzt habe ich noch keine erhalten. L. 2002 Der Preis für jeden Kopf iſt, wenn wir nicht irren, ein Friedrichdor. Nro. 3, 4, 5, 8 find verkauft an Rus dolphi in Berlin und Otto in Breslau. Roſenfeldt wohnt alte Wallſtraße Nr. 12. Auf der Anatomle im Kur: bauſe ſteht auch eine ſehr gut erhaltene, große Physalia für 10 Rthlr. feil. Nordmann theilte darauf folgende vier Abhandlun⸗ gen von den Doctoren Brandt und Ratzeburg mit, 205. Hauptreſultate aus der Unterſuchung über Natur⸗ geſchichte der Störarten, v. Br. u. R. Die Herausgabe eines Werkes über die offizinellen Thiere, welches Brandt und Natzeburg unternahmen, gab Ges legenheit, die Gattung der Störe genauer zu prüfen. Von den ältern Schriftſtellern hat die Störe Marſigli am bes ſten gekaunt und unterſchieden. Bloch war in dieſer Gat— tung viel weniger dewandert als ſein Vorgänger, den er über alle Gebühr vernachläßigt hat. Die Blochiſchen Ab— bildungen von Stören find faſt unkenntlich und ſehr unge⸗ nau. Güldenſtädt gab in den Petersburger Memoiren Diagnofen von Stören, die feine Kenntniſſe der ruſſiſchen Arten dewähren, doch dieſe Diagnoſen reichen nicht zur Beſtimmung der ſo nahe verwandten Arten hin. Das— ſelbe trifft Kramer in Bezug auf die Donauſtöre. Pal— las hat in ſeiner Zoographie den Hauſen, den Sterlet und den Sternhauſen trefflich beſchrieben, die von uns ale A. Güldenstädtii aufgeſtellte Art aber wie Güldenſtädt mit dem Stör, A. Sturio für identiſch gehalten. Somit war es nicht überflüſſig, das vorhandene zuſammenzuſtellen und bey dem gänzlichen Mangel guter Abbildungen alle Arten darzuſtellen, die wir uns verſchaffen konnten. Hierbey be— günſtigten die Herausgeber eine Reiſe des H. Prof. Lich⸗ tenſtein nach Wien, wo er ſchöne Exemplare vom Ster— let, dann ein Exemplar des A. Güldenstädtii und 1 Exemp. des stellatus für das zoologifche Muſeum acquirierte. Ehren— berg brachte von ſeiner Sibiriſchen Reiſe zwey Exemplare von A. Schypa Güldenſtädt und einen kleinen Hauſen. Das Muſeum beſaß ein treffliches Exemplar von A. Sturio, A. Lichtensteinii und A. obtusirostris. Durch dieſe Ma⸗ terialien waren die Verfaſſer im Stande, die Kennzeichen der Arten genauer zu erforfchen und paſſende Diagnofen zu entwerfen. So ähnlich die Störe auf den erſten Blick zuweilen erſcheinen, ſo verſchieden ſind ſie oft nicht bloß im äußern, ſondern ſelbſt in der Form der innern Theile. Das Verhältniß der Schnauzenlänge zum Körper. — Ihre Breite im Verhältniß zu ihrer Länge, die Weite der Maulöffuung, der Stand der Bärtel im Verhältniß zur Spitze der Schnauze und zur Maulöffnung. Die Form der Oberlippe, ob ſie ganz, ausgerandet oder eingeſchnitten iſt, und die Structur der Hautbedeckung, ebenſo wie die Form und Bildung nicht aber die Zahl der Schilder geben die conſtanteſten Merkmale zur Unterſcheidung der Arten. An Arten find nach der Autopſie ausführlich befchriee ben und abgebildet auf Taf. I. A. Huso Linn. pull,, A. Schypa (Güldenstädt.) juv., A. obtusirostris (le Sueur.), A. Lichtensteinii, A. Ruthenus, A. Güldenstädtii, A. stella- tus, A. Sturio, 2005 Alle befchriebene Störarten konnten die Verfaſſer bis -jegt noch nicht unterſuchen. Im Wiener Muſeum ſollen noch drey neue ſeyn, worunter 2 ſchon von Marſigli ge- kannte und eine italieniſche. Daun fehlen noch 2 ruſſiſche und 5 americaniſche Arten. 204. Beobachtungen über die Spſteme der Eingewei— denerven der Inſecten, von J. F. Brandt. Taf. VII. hg. 3 — 7. Swammerdamm lehrte wie bekannt die Ein, e⸗ weidenerven bey der Larve des Nashornkäfers und bey der Seidenraupe, und Enonet noch viel genauer in der Raupe des Weidendohrers kennen. Später waren die Eingeweidnerven der Inſecten nicht der Gegenſtand genauer Forſchungen, weil ihre Präpara— tion allerdings viel Geduld, geſunde Augen und den anbal— tenden Gebrauch guter Gläſer erfordert. In den neueren Zeiten trat aber J. Müller in den Schriften der Leopoldis niſch⸗Caroliniſchen Academie mit einer ſchönen Abhandlung über die Nerven der Inſecteneingeweide auf, und theilte feine an mehrern Inſecten aus verſchiedenen Adtheilungen gemachten Beobachtungen mit, ohne dabey die Entdeckungen älterer Naturforſcher zu übergehen. Durch die Bearbeitung einer Auatomie von Meloe für die Darſtellung offieineller Thiere wurde das Streben zu Unterſuchungen über dieſen Gegenſtand bey mir ange— regt. Ich entdeckte ſchon 1827 mit meinem Freunde Ratze— burg, außer dem ſchon von Swammerdamm und Müller befchriebenen unpaaren Nerven, ein eigenes Ganglium bins ter und zur Seite des ſogenannten Hirns, welches ſowohl mit dem Hirn als auch mit dem unpaaren Nerven zuſam— menhängt. Später (1828) erſchien Straußens Anatomie des Mapkäfers, worin wir dann unſern Knoten am May: kaſer dargelegt fanden, Ich ſetzte indeſſen durch den Verluſt der Priorität der Entdeckung des erwähnten Knotens nickt entmuthigt unab— hängig von Ratzeburg meine Unterſuchungen zu Zeiten, namentlich im verfloſſenen Sommer, an Inſecten aus ver— ſchiedenen Abtheilungen fort, und hatte das Vergnügen noch mehrere Beobachtungen zu machen, wovon ich die Haupt- reſultate einer hochgeehrten Verſammlung mitzutheilen mir erlaube. I. Der von J. Müller bloß den Schmetterlingen zugeſchriebene unpaare Nerve oder richtiger das unpaarige Nervenſyſtem, findet ſich auch bey den Heuſchrecken und den Libelleu, und wie mir es ſcheint auch bey den Bienen. Hiuſichtlich der Bienen behalte ich mir aber von noch meine Beobachtungen zu vervielfältigen. II. Es exiſtiert außer dem Syſtem des unpaaren Neoven bey allen erwähnten Inſectenabtheilungen jeder— ſeits ein eigenes, hinter dem Hirn zu den Seiten des Darm— canals liegendes Nervengeflecht, welches hauptſächlich zu den Eingeweiden geht. Ich möchte es das paare, ſomme— triſche oder ſeitliche Syſtem der Eingeweidenerven nennen und dem Sympathicus der höhern Thiere im engſten Sinne des Wortes gleichſtellen. Dieſes Spſtem ſtebt ſowohl mit dem Hirn als mit dem unpaaren in Verbindung. Lyonet und Swammerdamm und vorzüglich Müller haben dasſelbe ſchon theilweiſe gekannt. Lyonet hat es aber für dem Kopf 2004 angehörig angeſehen. Müller handelt das unpaare und paare Spſtem unter der Rubrik Eingeweidnerven ab. Doch wird dieſe Anſicht durch meine vielfachen Beobuchtungen, die ich in meinen in wenigen Monaten erſcheinenden Bey— trägen, ausführlich vortragen werde, wiederlegt. III. Das Unpaare und Paare Nervenſypſtem finden ſich dey den von mir unterſuchten Inſecten gleichzeitig, aber in verſchiedener relativer Entwickelung. Wo das eine mehr entwickelt iſt, tritt das andere zurück. 1) Das Unpaare Nervenſyſtem iſt ſtärker und vorwal⸗ tend entwickelt bey den Käfern, Schmetterlingen und Li⸗ bellen. Bey dieſen Thieren findet ſich im Weſentlichen die Anordnung, wie fie die beygefügten Abbildungen (Copien von meinen Originalzeichnungen) an bombyx mori nach- weiſen. Fig. 3. iſt der Kopf der Raupe und 4. des vollkom- menen Thieres dieſes Inſects. aa ꝛc. bezeichnen an den Fi— guren die Theile des Unpaaren und b des Paaren Syſtems. Der untere oder hintere Knoten des Paaren Syſtems b“ wurde von mir zuerſt dargeſtellt, der obere oder vordere b“ aber ſchon von Lyonet, Swammerdamm und Suecow beobachtet. Müller copiert in feiner Abhandlung Lyonet. Aber keiner dieſer Schriftſteller hat die Verbindung mit dem unpaaren Syſteme dargeſtellt oder darin den Anfang eines eigenen Syſtems geahndet. 2) Das Paare Nervenſpſtem iſt bey den Gryllen uns gemein und vorwaltend entwickelt, und bildet, indem ſich der vordere obere Knoten fpaitet ſogar 3 Knoten, dagegen finder ſich vom Unpaaren nur der von Müller überſehene vordere oder Kopftheil. Bey den Bienen ſcheint ein ähn- licher Fall zu ſeyn. Als Typus für dieſe Entwickelungsform der Eingewei— denerven möge die Figur 5. dienen, welche einen vergrößer— ten Kopf der Wanderheuſchrecke darſtellt. a find die Theile und Zweige des Unpaaren und b des Paaren oder Seit— lichen Syſtems. Die Fig. 3 und 4 mit einander verglichen, geben auch einen Begriff von der Metamorphoſe der Eingeweid— nerven bei der Umwandlung der Puppe in den Schmetterling. Man ſieht, daß im Weſentlichen das Syſtem daſſelbe bleibt, und kleiner wird, beſonders im obern Knoten b. des ſeitlichen Syſtems. 205. Einige Bemerkungen zum Maywurm, v. Brandt und Ratzeburg. 7 Nicht ohne Jutereſſe dürfte vielleicht der noch bey weitem nicht fertige, noch ungeätzte Abdruck der Tafel des vor mir und Dr. Nageburg, gegenwärtig Docent an der Forſtakademie zu Neuſtadt-Eberswalde unweit Berlin, her⸗ ausgegebenen Werkes über officinele Thiere in doppelter Hinſicht ſeyn. Sie enthält neben elner Abbildung des übrigen Ner— venſoſtems eine Darſtellung der Eingeweidnerven. — Mau ſieht auch bier, wie das Unpaare Nervenſoſtem ſtark ver— wickelt iſt, wie beym Schmetterling, worauf in der Ab- handlung über Eingeweidenerr en aufmerkſam gemacht wurde. Ferner eine Darſtellung des Darmeanals und des Nerven: ſpſtems der Mapwurmslarve zeigt beſonders im Vergleich mit dein vorigen, daß bey der Mapwurmslarve, wie bey der Raupe, mehr Knoten da find als beym entwickelten 1 1105 Thiere, daß alſo während der Metamorphoſe mehrere Kno— ten verſchmelzen, wie es Herold beobachtet hat. 206) Beytraͤge zur Anatomie der Spinnen, v. Br. u. R. Taf. VII. fig. 6. 7. . Die, wie ſchon ältere Meiſter der Inſectenanatomie ſagen, ungemein ſchwierige Spinnenzergliederung hat ſeit des trefflichen Treviranus umfaſſenderen Arbeit nur wenige Liebhaber gefunden. Im vorigen Jahre verſuchte ich mich ebenfalls viele Monate darin und fand durch wiederholte Unterſuchungen an der Kreuzſpinne mehrere wohl nicht uninte— reſſante Thatſachen, die mit des Trevir anus Darſtel- lung ſtreiten. g Das von Treviranus (Verm. Schriften S. 9), als aus ſtrahlenförmigen Faſern gebildete Haut, deſchriebene Ges bilde iſt nach meinem Dafürhalten eine Muskellage. Die Krenzſpinne hat nicht 6 Spinngefäße (wie Verm. Schriften S. 11. ſteht) ſondern auf jeder Seite 9 in 3 Formen. Drei davon (die längſten) aaa. fig. 7. liegen nahe der Mittel» linie, laufen anfangs ganz gerade und erweitern ſich hinter dem Ende des Magens, biegen ſich daun um, verengen ſich wieder und enden einfach blinddarmartig und gefchlängelt. — Drey andere bbb beginnen ſchon anfangs etwas geſchlän— gelt, aber dünn, erweitern ſich dann etwas, verdünnen ſich wieder und enden mit einem baumförmig⸗äſtigen Anhang o. Die drey letzten ddd find einfach, geſchlängelt, nicht ers weitert. Der Vormagen Fig. 6. A der Kreuzſpinne hat die Anhänge in einer andern Form als ſie Treviranus bey A. atrox ſah. Es finden ſich an ihm jederſeits 5 (aaaaa). In der Mitte iſt der Vormagen durch einen ovalen Zwiſchenraum getheilt; durch dieſen Zwiſchenraum tritt ein ſtarker Mus- kel, der an das Zungenbein geht. Auch ſcheint ein Ner— venfaden? (ob recurrens ?!) hindurch zu treten. Die letztere Thatſache erfordert aber noch wiederholte Unterſuchungen. In dem eigentlichen Magen B glaube ich Gänge vom fos genannten Fettkörper aus eintretend geſehen zu haben. (Uehnliches demerkte Meckel wie bekannt bey Mygale). Dieſe Beobachtung ſpräche für die von vielen angenommene Lebernatur des Fettkörpers. Doch dürfte nicht alles, was bey der Spiune Fettkörper genannt wird, dasſelbe Organ ſeyn und die Leber repräſentieren. Die ſogenannten Gallengefäße, welche Treviranus uns veräſtelt darſtellt, bilden ein durch den Fettkörper verbreite tes baumförmig⸗äſtiges Syſtem, auf ähnliche Art wie bey den Scorpionen (Fig. 6. dd.) Das Bauchnervenſyſtem macht bei der Kreuzſpinne we⸗ der im Stiel noch im Hinterleibe einen Knoten, wie ihn Tre dir anus aus einer Art, die er nicht nennt, bei feinem Neürvenſyſtem der Spinne abbildet. Die von Treviranus als Herzmuskeln abgebildeten und beſchriebenen Muskelbündel, über deren Urſprung dieſer achtbare Naturforſcher im Zweifel iſt, kommen von der Rückenwand des Hinterleibes und ſetzen ſich neben der vor— dern Herzſpitze an den pedicellus, doch hängen fie aller- dings mit der Spitze des Herzens zuſammen. Indeſſen kann man ſie wohl nicht als dem Herzen angehörig betrachten. Zſis 183 1. Heft 10. 1106 Der Verf. dieſes ſtimmt Cuviern und deon-Du— four bei, daß es dei den Spinnen keine Rückenſtigmate gibt, ſondern daß ſich unter den ſtigmenaͤhnlichen Eindrücken Muskeln inſerieren. So viel des Weſentlichen von meinen Beobach— tungen über die Spinnen. Ein mehreres in meinen Bei⸗ trägen und im zten Heft des II. Bandes der Darſtellung offieineller Thiere. b) Nordmann legt den Probebogen von einer Monographia Amaroidum Auct. des Chr. Zimmermann (in Berlin) vor, und forderte zur Subſcription für dieſe ſehr ausführliche und practiſche Monographie einer zu den Carabicinen gehörenden Käferabtheilung auf. 207. Schultze aus Freyburg legte die Abbildung einer männlichen Mißgeburt, welche ſieben Wochen lebte, vor. Eine Doppelbildung der Arme, der Eingeweide, das bel nur drei hintere Extremitäten, indem zwei zu einer verſchmolzen. Die Eingeweide doppelt. Zwei Herzen in einem Herzbeutel u. ſ. w. Es befindet ſich dieſe Monſtro⸗ ſität in der anatomiſchen Sammlung zu Freydurg im Breisgau. 208. Derſel be ſtellte die Frage auf, ob die ſogenannten Halter (Holders, engl.) an den hinteren oder Bauchs floſſen der Rochen und Hayen, nicht als Waffe zu betrach- ten ſeyen. Er habe ſich, an der Schneide derſelben bei der Unterſuchung verletzt. Dann meynt er noch, ſie für ſtark entwickelte Daumen halten zu können. — Jacobſon gibt an, daß man Rochen gefunden habe, die an einander geklammert geweſen. Oken hält fie für Andeutungen von Fußknochen, welcher Meynung Otto widerſpricht ). c) Leuckart macht die Mitglieder auf einige ſehens⸗ werthe Naturalienſammlungen auſmerkſam, und namentlich auf die ſchöne Inſectenſammlung des Herrn von Wint— Dem, beſonders reich an Dipteren, aber auch anderen In— ſecten, und auf die Conchylienſammlung des Naturaliens „) Offenbar ſind jene Halter weiter entwickelte und ausgebil⸗ dete Floſſenſtrahlen, die gewiß insbeſondere zum Feſthalten der Weibchen bei der Begattung dienen. Am paſſendſten wohl, mit Prof. Schultze, als Daumenanalogon zu betrach⸗ ten. Es erinnert jene Bildung in Bezug auf ihre Function in der That an den Daumen der Froͤſche, woran ſich, vor— zuͤglich zur Begattungszeit entwickelt, eigenthuͤmlich ſchwarze rauhe Wuͤlſte befinden, die das Maͤnnchen in den Stand fegen, beim Umfaſſen des Weibchens während der Begattungs⸗ periode, dieſes längere Zeit feſt zu umſpannen und zu halten. L. Was ich bereits in meiner großeren Naturgeſchichte S. 155. angegeben habe, nehmlich daß fie den hintern Gliedern ent— ſprächen, habe ich ſeitdem durch neue u. wiederholte unterſuchungen beſtaͤtigt gefunden, und zwar find fie das Schienbein ſammt der Fußwurzel; die Zehen fehlen. Auch ſind die Floſſenſtrahlen keine Zehen, ſondern zertheilte Naͤgel oder vielmehr Schup⸗ pen wie die Federn. Die Halter ſind alſo keine eigenthuͤmli⸗ chen Organe mit befendern Zwecken und Bedeutungen. Die Hayen brauchen fie naturlich, wozu alle Thiere ihre Hinter⸗ füge brauchen. O. 70 1107 baudlers Bachmann. Er gedenkt auch der ausgezelch⸗ neten Inſectenſammlung des Kaufmanns Sommer in Altoua, beſonders reich an Schmetterlingen, und bemerkt dabey, daß derſelbe mehrere Arten exotiſcher, vornehmlich americaniſcher Schmetterlinge ſelbſt aus Eyern gezogen habe. d) Naturalienhändler Bachmann zeigte darauf den Mitgliedern einige Hefte feiner fo eben herausgekommenen Befchreibung des Geviſchen Conchyliencabinets, nebſt den Abbildungen. Es ward mir von den Buchhändlern Herold und Wahlſtab in Lüneburg der Auftrag zu Theil, zu den von dem verſtorbenen Maler Geve ohne Text hinterlaſ— ſenen 35 Kupfertafeln (Abbildungen von Conchylien ent— haltend) die nöthige Beſchreibung zu beſorgen, welches ich mit Freuden übernahm, indem ich hoffe weiterhin nach Erſcheinung dieſer 8 Hefte, eine Fortſetzung nach eigner Auswahl veranſtalten zu können, die entweder nur neue Sachen oder Abbildungen enthalten ſoll, oder ſolche, wel— che in anderen Werken zu undeutlich ausgefallen ſind. Da ferner in dem erſchienenen Verzeichniſſe der hieſt— gen Privatſammlungen die meinige nicht mit aufgeführt worden iſt, fo nehme ich mir hiemit die Freyheit, Ihnen die Anzeige zu machen, daß ich außer meiner eigenen Sammlung, über 6000 Nro. von Aſterien, Echiniten, Con chylien und Corallen, beſonders Madreporen enthaltend, einen ſehr großen Vorrath dergleichen Gegenſtände zum Verkauf und Vertauſch beſtimmt aufgeſtellt habe. Im nächſten Jahre erwarte ich eine ſehr reichhaltige Sendung, indem mein Bruder gegenwärtig die Küſten Südamericas vom Cap Horn dis zur Meerenge von Ealis fornien bereiſet. Gi fer Da g Dienſtag der 28ſte September. Da der Secretär am heutigen Tage abreiſte, fo hatte Dr. Fallati die Gäte, für die Anfertigung des Proto— colls Sorge zu tragen. 209. Der Vorſtand theilte eine Ueberſicht mit aus dem eingeſchickten Aufſatze vom Prof. Eichwald in Wilna: Verſuche einer Eintheilung des Thierreichs in 6 Haupttypen. 1. Seit Ariſtoteles, dem ehrwürdigen Naturfor— ſcher des griechiſchen Alterthums, bis auf unſere Zeiten ſind die mannichfachſten Verſuche zur Eintheilung der Thiere gemacht worden, und wenn keine bisher als genügend an— erkannt worden iſt, fo liegt der Grund nur darin, daß das Thierreich als ein an den mannichfachſten Formen reis ches, in ſich geſchloſſenes Ganzes von den verſchiedenſten Seiten betrachtet werden kaun, und immer eine neue Seite darbietet, nach der die einzelnen Glieder dieſes un— endlichen Ganzen aneinandergereiht werden können. 2. Nachdem Linne, der große Reformator der wils ſenſchaftlichen Naturgeſchichte, die Grundlage aller Claſſi— fication, eine richtige Terminologie feſtgeſetzt batte, faben wir auch bald das Thierreich auf die mannigfachſte Art betrachtet, und fo die verſchiedenartigſten Eiutheilungen entſtehen; dort berückſichtigte man ſcharſſiünig das Nerven— ſyſtem, hier die Athmung oder Kreislaufswerkzeuge, und bob endlich auch die Organe der Bewegung hervor, wo— durch man ein bald mehr bald minder natürliches Syſtem bildete, das die Geſammtzahl der Thierformen in ein Ganzes umſchloß. 1108 3. Endlich machte Cuvier, einer der größten Anato⸗ men unſeres Jahrhunderts, auf die Haupitypen der thie— riſchen Organiſation aufmerkſam, und zeigte uns ſo einen Weg, auf dem wir zur Vervollkommnung einer natürlichen Eintheilung des Thierreichs ficher weiter gehen konnten. Allein da ſich Cuvier nicht mit den Ideen der deutſchen Naturphiloſophen bekannt machen konnte oder wollte; ſo mußte er offenbar viele ihrer Unfichten, die von großem Einfluß auf eine philoſophiſche Eintbellulng der Thiere ſind, und die vor allen Oben fo vortrefflich darſtellte, aus der beſchreibenden Zoologie verbannen, und dadurch viele Lücken geben. 4. Wenn daher Cuvier aus geringer Berückſichti⸗ gung jener Grundlehren der Naturgeſchichte das geſammte Thierreich in 4 Haupttypen allgemeiner Organiſation, in den Typus der Wirbelthiere, der Weichthiere, der Gliederthiere und der Strahlthiere unterzubrin— gen bemüht iſt, ſo ſcheint es uns dagegen, daß eher 6 derſelben angenommen werden müſſen, die wir jedoch nicht nach einem Theile oder einem anatomiſchen Syſteme, duch alle Klaſſen und Typen geführt, abzutheilen im, Stande ſind, in denen wir dagegen nach den verſchiedenen Thierformen verſchiedene Syſteme zu berückſichtigen ges zwungen werden. Jeder Typus iſt benannt und errichtet nach dem in ihm vorzugsweiſe ausgebildeten und vorherr— ſchenden Syſteme und der davon abhängigen, eigenthüm⸗ lichen, allgemeinen Form des Körpers. 5. Es ergeben ſich daraus folgende Haupttypen: 1) der der Wirbelthiere (Spondplozoen), 2) der Fußthiere (Podozoen), die zuſammen das erſte Land der Relhenthiere oder Taxozen bilden, weil fie in einer ununterbrochenen Reihe auf einander folgen, in der ein inneres Skelet und die Fußbildung vorherrſcht. Andre, von ihnen gänzlich verſchiedene, viel niedere Typen bilden 5) die Maſſenthiere (Therozoen), 4) die Linien⸗ thiere (Grammozoen), 5) die Kreisthie re (Cy⸗ clozoen), und 6) die Pflanzenthiere (Phyto⸗ zo en), die alle zum zweiten Lande der Gegenthiere oder Heterozoen gehören, und keine beſtimmte Reihe bilden, ſondern vielmehr einander entgegengeſetzt ſind, und gerade dadurch ihre ganz verſchiedene Entwicklung beur- kunden. Folgendes Schema diene zu ihrer Erlänterung : Spondylozoen = Vertebrata. J x Podozoen - Insecta. Therozoen - Mollusca. Grammozoen Cyeloz den (Vermes) (Badiaria) Phytozoen. 1109 * Chaos. 6. Zu dieſen Formen der mannichfachiten Thiertypen gehören aber nicht jene microſcopiſch kleinen, lebenden Körper, die unter dem Namen der Infuſorien bekannt, bald als eigene Klaſſe von Thieren, bald als Abtheilung der Phytozoen betrachtet werden. Sie bilden nehmlich kleine Schleimkügelchen oder Schleimbläschen, die ſich oft ſehr ſchnell bewegen, im Sunern immer kleinere Kügelchen, aber ſomit weder äußere noch innere Organe enthalten; ſie entſtehen nur da, wo im Waſſer organiſche Gebilde zerfallen, und ſcheinen daher nur die aänzerſtörbare orga— niſche Maſſe zu bilden, deren Leben gerade durch die Be— wegung jener Schleimkörper erkannt wird, und deren Ge— genwart zur freiwilligen Entſtehung beſtimmter Thier- und Pflanzenformen erforderlich iſt. Wir nennen fie daher das Chaos der organiſchen Schöpfung, und ſetzen dieß gleich den Keimen der untern Thierclaſſen, die ſich ebenſo, ohne Entwicklung beſtimmter Geſchlechtstheile, von der Geſammt— maſſe des Thierkörpers löſen, und ſich ganz und gar in eine Thierform derſelben Art umwandeln. Daher zeigen auch die Keime dieſer Thiere diefelbe freie Bewegung und dieſelbe Organiſation; ſie beſtehen aus einem meiſt eyrun— den Schleimkörper, in dem ſich wiederum Kügelchen kleine— rer Art finden; ja einige find von außen mit kleinen Härs chen oder Clien beſetzt, gleich den chaotiſchen Trichoden; andere Keime zeigen außer jener freiwilligen Bewegung ein Zuſammenfalten und Verkürzen oder Verlängern ihres Kör— pers, gleich den chaotiſchen Pareo mäcien oder Col po— den, ſo daß an der Aehnlichkeit der Körper beider Art nicht gezweifelt werden kann; man vergleiche nur die chaotifchen Schleimkörper mit den Gemmen oder Keimen der Fluſtren, Campanularien, Carpopholleen, Plumularien, Lobularien, und vielleicht der meiſten Phytozoen, endlich auch mit den Kei— men der Meduſen, die ſich als wahre Paramäcien geitalten. ie Keime dieſer Thierformen kommen auch in fo fern den Eykrn höherer Thiere nahe, weil auch fie aus einer Menge kleiner Kügelchen beſtehen, die beim Zerplatzen im— mer kleinere ausſchütten; indem dieſe heranwachſen und wieder platzen, ſcheinen die Eyer an Größe zuzunehmen, aber ſpäterhin bilden ſich aus der Aneinandergruppirung dieſer Dotterkügelchen beſtimmte Gebilde des Embryo. Etwas Aehnliches bildet die chaotiſche Volvoxkugel. Vielleicht iſt ſelbſt das ſogenannte purkinjiſche Bläschen der Fußthiere, fo des Flußkrebſes, ein ſolches Kügelchen, das nur durch ſeine Größe und durch ſeine weiße, lichte Färbung vor den übrigen hervorragt, aber ihnen darin gleicht, daß es eben fo platzt, und die erſten Anfänge des thieriſchen Kör— pers hervorruft. Die Eyer der Cyclopen, als chaotiſcher Thierſormen ihrer Klaſſe, gleichen aber in allem den chao— tiſchen Schleimkörpern. So wie es endlich ein animali— ſches Chaos gibt, ſo gibts auch ein vegetabiliſches, und die Gränze beider iſt ſo wenig ſtreng, daß man mit dem— ſelben Nechte einzelne Formen eben ſo gut zu jenem, als zu dieſem rechnen könnte; dahin gehören die Bacilla— rien, Oscillatorien, Conjugaten. IJ. Das Land der Heterozoen. 7. Sehen wir von dieſem chaotifchen Gewirre der lebenden organiſchen Materie ab, ſo ſtellen ſich die Hete⸗ 1110 rozoen als 4 Haupttypen ihrer Geſammtorganiſation dar, die eben ſo viel Klaſſen entſprechen. Sie enthalten Thier— formen, die ſich durch Gegenſätze entwickeln, in denen ſich alſo die pflanzenartige Bildung der Phytozoen der thier artigen der Therozoen, fo wie die kreis för⸗ mige Geſtalt der Cyclozoen der linien artigen der Grammozoen direct entgegenſetzt, die aber alle in ih: ren niederſten Formen als chaotifche Gewirre durch freiwillige Erzeugung entſtehen. Es ſind daher alle Waſſerthiere, de— ren höchſte Ordnungen zuweilen Landthierformen darſtellen, die aber immer noch in oder auf der feuchten Erde leben und dadurch den Uebergang zu den Reihenthieren vermitteln. Aber allen fehlt ein inneres Skelet, und wo ſich ein horn- oder kalkartiger Stamm findet, entſteht er nur durch fortwährende Umwandlung thieriſcher Maſſe, fo in den Phytozoen, nie aber als urſprüngliche, den Haupt typus ſelbſt beſtimmende Bildung, wie in jenen Reihen⸗ thieren. Erſt er Typus und erſte Klaſſe. Phytozoen. 8. Die Phytozoen oder Pflanzenthiere ſetzen ſich durch vorherrſchende, vegetabiliſche Biidung ihres pflan— zenartigen Körpers den Therozoen oder Maſſenthie⸗ ren (eigentlich Thierthieren) mit vorberrſchender rein thieriſcher Bildung entgegen, und ſtellen dadurch die niedere Stuſe dar, auf der ſie in der Reihe der Thierorganismen ſtehen. Gleich den Pflanzen entfalten ſie ſich nach allen Seiten in zahlreichen Aeſten, und zeigen gleich ihnen ein unbeſchränktes Wachsthum; ihre Größe hängt daher von der Entfaltung ihrer Uefte ab, die bis zu ihrem Abſterben entſtehen. Während die untere Ordnung der Mon oh p len rein chaotiſche Gattungen bildet, deren einzelne jedoch, ſo die Hydren, durch ihre ausgezeichnete Regenerations— kraft ihre rein tbierifche Bildung beurkunden, ſtellen die Heterohylen pflanzenartige Formen dar, deren Stamm und Aeſte im Innern aumäbſich abſterben, unorganiſch wer⸗ den, und zu einer Horn- oder Kalkmaſſe erhärten, ſo wie ſich das Innere der Baumſtämme in Holzmaſſe verwandelt, während der eigentlich thieriſche Antheil die Enden und den Umfang des Stammes einnimmt, und fo die unorganiſche Maſſe umhüllt; der thieriſche Bildungsſtoff fliebt alſo al: mählich das Centrum und fest ſich auf der Peripherie des Körpers feſt. Außer der Magenböhle der einzelnen Poly: pen fehlen dieſen alle innern Organe, und ſelbſt die freie tbierifche Bewegung (3. B. der Seefe dern) iſt nur als Ausnahme einigen eigenthümlich, während fie bei den Mo» nohylen ziemlich allgemein bemerkt wird; die andern ſitzen gleich Pflanzen feſt und erneuern auch ihren Stamm von der Wurzel aus, immer von unten nach oben wachſend. Allen fehlen endlich Gefäße, Nerven, ein beſtimmtes Reſpiratjons⸗ und andere innere Organe; die Fortpflanzung der meiſten geſchieht durch traubenförmige chaotijche Gemmen; den Mas genmund umgibt eine bewegliche Strahlenkrone, deren ein⸗ zelne Cilien oder Tentakeln zum Einfangen ihrer Beute dienen. 1111 Zweiter Typus und zweite Klaſſe. Cyclozoen. 9. Die Cyclozoen oder Kreisthiere, den Gram— mozoen oder Linienthieren direct entgegengefetzt, zeichnen ſich dadurch vor allen andern Thierformen aus, daß ihr Körper eine beſtändige Tendenz zue Kreisbildung zeigt, und zuweilen in Strahlen ausläuft, die als Radien dieſes Kreiſes zu betrachten find. Durch dieſe Bildung bedingt, erreicht ihr Körper nie eine bedeutende Länge, zuweilen aber eine ausgezeichnete Höhe, wie in den Holothur ien, auch wohl in einzelnen Echinen, in denen allen die Mundöff, nung dem After gegenüberſtebt. Daher nimmt in allen die Mitte die Magenhöhle ein, und um fie lagern ſich in ans dern, fo in den Meduſen, andre Magenböhlen, ferner die Athmungs, die (weiblichen) Geſchlechtsorgane, die erſten Spuren eines Geſäß und Nervenſoſteims, wodurch eben fo ſebr ihre Eigenthümlichkeit, als auch ihr höherer Stand in dem Thierreiche ausgezeichnet hervortritt. Da das Wuchs: thum nach allen Richtungen gleich groß iſt, ſo eutſteht ihr kreis- oder ſtrahlenförmiger Körper, und grade durch die Befchränfung , in die Breite zu wachſen, erhebt er ſich zu— weilen auffallend in die Höhe: und nur fo läßt ſich die aus— gezeichnete Höhendimenſion der Holothur ien erklären, deren cylinderförmiger Körper aufrecht ſtehend gedacht wer— den muß. Andere Gattungen find blaſenförmig, jo die Php: falien, Phypſophoren, Rhizophypſen; eine größere mittlere Blaſe wird zuweilen von kleinern ſeitlichen umringt, doch zeigt die mittlere immer einzelne innere Organe im Centrum, und von dieſem hängen eine Menge Anhänge mannigfacher Art herab, Dieſe Anhänge können gleich den Hutlappen der Meduſen oder den Strahlen der See— ſterne abgeſchnitten werden, ohne daß das Thier dadurch ſtirbt; meiſt werden fie durch's Wachsthum erneuert, ſo lange nur der Mittelpunct unverletzt bleibt. Merkwürdig iſt die kalkartige aus viereckigen Stücken beſtehende äußere Hüte der Seeſterne und Seeigel, die den vielklappi⸗ gen Kalkſchalen der Schalthiere fo der Cbitonen u. a. entſpricht, aber durchaus nicht einem Skelete verglichen wer⸗ den kann. Daſſelbe gilt auch von den ſogenannten Füßen der Seeſterne und Seeigel, die nur den Namen mit ihnen gemein haben, da fie eher Saugwerkzeuge bilden und nur als Hülfsorgane der Bewegung zu betrachten ſind. Eben ſo wenig ſind die Stacheln der Seeigel Füße, da ſie durchaus ſtarr und ungegliedert find, und nur als Stütz⸗ punkte bei der Bewegung dienen; ſie gleichen darin ganz und gar den Borſten der Grammozoen, oder Rin⸗ gelwürmer. Alle Enclozoen find Bewohner des of⸗ fenen Oceans, oder wenigſtens des ſalzigen Meereswaſſers, und daher iſt die Zahl chaotiſcher Formen unter ihnen ſehr gering, vielleicht auch gar nicht vorhanden: denn nur zwei⸗ ſelbaft ſind einige kleine Meduſen und Seeblaſen als ſolche anzuſehen. Dritter Typus und dritte Klaſſe. Grammozoen., — 10. Ganz anders verhält ſich dagegen die den Enclo: zoen entgegengeſetzte Bildung der Grammozoen, deren 1012 meiſt linienförmiger Körper unaufhörlich in die Länge wächſt, wodurch die Sonderung eines Mund- und Afterendes eins tritt; eine Folge dieſer Sonderung iſt endlich das Zerfallen des ftarf verlängerten Körpers in viele Ringe. Nie herrſcht die Höhendimenſion vor, und wo ein ausgezeichnetes Wachs⸗ tbum ſtatt findet, da geſchieht dieß immer in der Längen⸗ richtung, ſo daß dies grade den vorzüglichſten Character der Grammazoen bildet. Daher gibt es unter ihnen Thies re, die unaufhörlich in die Länge wachſen, fo die Bands würmer, deren Körper mithin nie ausgewachſen erſcheint. Ehe noch die vordern Ringe völlig ausgewachſen find, fals len fchon die hintern als völlig entwickelten ab, wodurch der Gegenſatz beider Enden des Körpers fo ſehr ausgeſprochen iſt. In den niedern chaotiſchen Formen der Ringel wür⸗ mer iſt überhaupt die Trennung dieſer Ringe der Quere nach, als eine geſetzliche Art der Fortpflanzung zu betrach- ten, ſo in den Maiden, wodurch ſchon ein ſelbſtſtändiges Einzelleben dieſer Körperringe ausgeſprochen wird. Dahin gehört auch das Doppelleben mehrerer Einge weidwür⸗ mer, fo der Cercarien, deren Leib ſich vom Schwanze als ganz geſondert zeigt, und eine ganz andere Bewegung offenbart. In einem andern Typus außer in dieſem ſind daher Doppelthiere zu erwarten. Als eigenthümliche innere Bildung iſt hier zu nennen der Umlauf eines rothen Bluts, das in Gefäßen fließt, die jedem Körperringe eigenthümlich find, fo daß dadurch in jedem derſelben ein füt fich beftes bender Kreislauf vollzogen wird. Daſſelbe gilt von den Athmungsorganen, den kleinen Reſpirationsbläschen, die im Blutegel in jedem Ringe paarweiſe befindlich find, oder die als verzweigte Kiemen von außen paarweiſe den meiſten Körperringen der Nerelden, Arenicolen u. a. Rin⸗ gelwürmer aufſitzen. Aehnliche paarweis gruppirte Bläs— chen ſind die Geſchlechtstheile, die Hoden, die hier zuerſt auftreten, und eben ſo die einzelnen Ringe einnehmen. Eine ähnliche Bildung zeigt auch der Darmkanal einiger Ringel⸗ würmer, ſo des Blutegels, des Naide u. a.; er iſt in re⸗ gelmäßigen Entfernungen ſackförmig erweitert, und bezeich⸗ net durch feine Verengerungen die Einſchnitte der Körper— ringe. Auch der Nervenſtrang beſitzt eine Menge Knoten, die in den einzelnen Ringen llegen, und dadurch noch mehr das Einzelleben deſſelben beurkunden. Nur ſelten zeigen ſich einzelne unbedeutende Spuren von Sinnesorganen, na⸗ mentlich von Augen, die aber nur die erſten unvollkomme— nen Redimente derſelben bilden. Die paſſiven Bewegungs— organe, die Füße, fehlen gänzlich, und was man als folche in ihnen anſieht, find nur ſteife Borſten, die nur als Stütz— punkte bei der Bewegung dienen, aber ſelbſt nicht gebogen werden können, daher ungegliedert erſcheinen. Als höhere Entwicklung dieſes Typus zeigen ſich beiderlei Geſchlechts⸗ organe, meiſt hermaphroditiſcher, felten getrennter Bildung; weit häufiger iſt dagegen in den untern chaotiſchen Formen, fo in der großen Ordnung der Eingeweid würmer eine freiwillige Erzeugung; da dieſe im Innern anderer Thiere, alſo nicht in der allgemeinen organiſchen Urmaſſe, entſtehen, ſo wird ihre innere Entwicklung weit mehr geſteigert, als die der chaotiſchen Formen in den vorhergehenden Typen; viele derſelben ſind geringelt und plattgedrückt, andere un— geringelt und rund, oder auch platt und weniger verlängert. Sie bilden überhaupt die größere, und eben fo auch die niedere Zahl der Thierformen dieſes Typus. Die andern, * * 11183 meiſt höher ſtebenden Ringelwürmer mit rothem Blute, le- ben dagegen außer dem thieriſchen Körper im Waſſer, oder in der feuchten Erde, und zeigen grade dadurch ihre Selbſt— ſtändigkeit im Entſtehen und Beſtehen an; daher wird ihre innere Bildung fchon fo ſehr geſteigert, daß fie an die The— rozoen gränzen. Vierter Typus und vierte Klaſſe. Therozoen. 11. Dle Therozoen, als höchſter Typus der Hete— rozoen, zeigen in allem die rein thieriſche Bildung am höchſten entwickelt; vorzüglich iſt der Kreislauf des Bluts dadurch ausgezeichnet, daß ein Mittelpunct desſelben, ein Herz, entſteht, daß das Blut aus den Reſpirationswerkzeu— gen empfängt, und es in den Körper treibt; es iſt alſo ein wahres Aortenherz, und mit ihm find auch Venen von Arterien deutlich geſchieden; die Reſpirationsorgane bilden meiſt Kiemen, ſeltner Lungen, das Verdauungsſpſtem wird durch eine große Leber, die auch vieles zur Decarboniſation des Blutes beiträgt, verſtärkt; ihr geſellen ſich eine nieren— artige und andre Drüſen hinzu, wodurch ſchon die große Secretion dieſer Thiere angedeutet wird; andre Drüſen be— ſetzen den Mantelrand und dienen vorzüglich zur Bildung der Kalkſchalen dieſer Thiete. Am meiſten aber find die Geſchlechtsorgane der Therozoen entwickelt, die meiſt von auffallender Größe ſind, und durch viele ſe- und excerni— rende Nebenorgane verſtärkt werden, ſo daß vorzüglich da— durch die hohe rein thieriſche Bildungsftufe dieſes Typus bervorgeht. Das Nervenſypſtem beſteht endlich aus vielen zerſtreuten Ganglien, die durch Nervenfäden verbunden wer: den; die Sinnesorgane ſind weniger ausgebildet, doch finden ſich in den höhern Gattungen überall Augen, oft an der Spitze von musculöjen, einjtülpbaren Fühlfäden, die zugleich als Taſtorgane dienen; fonſt fehlen ihnen alle Füße, und fie bewegen ſich meiſt träge vermöge einer fleiſchigen Sohle. — Alle jene Organe ſind nach dem Innern gedrängt, ſo daß wegen der gedrängten Lage derſelben nirgends Höhlen bemerkt werden, wie dieſe in den Fuß- und Wirbelthieren ſo ſtark entwickelt ſind. Ihr ganzer Körper bildet daher eine dicht gedrängte Maſſe, und daher ſind auch die Thiere dieſes Typus Maſſentbiere genannt. Während des vorherr— ſchend ausgebildeten Ernährungsproceſſes geſchieht ihr Stoff— wechſel ſehr ſchuell, und als bein mechaniſcher Abſatz der thieriſchen Maſſe nach außen enſteht hier eine bald ſpiral— förmig gewundene (in den Schnecken), bald zweiklappige (in den Muſcheln) Kalkſchale, die die Thiermaſſe umhüllt und einſchließt: fo drängt fich hier das thieriſche Leben nach dem Centrum, während die unorganiſche Kalkmaſſe die Pe— ripberie einnimmt, wodurch grade der Gegenſatz mit den Phytozoen entſteht. Die untern Thierformen ſitzen feſt, und daher darf man bei ihnen noch weniger Füße, als Bewe— ſtens Hülfsorgane der Neſpiration, gungsorgane erwarten, obgleich ſich einzelne fußartige Ru— dimente bei den Lepaden, Balanen u. a. finden: dieſe Theile find aber deutliche Neſpirgtions organe, oder wenig— und keinesweges Füße; denn dieſe ſind anſangs Athmungsorgane und verlieren erſt ſpäterhin die ihnen als ſolche eigenthümliche Function, und werden alsdann zur Ortsbewegung deſtimmt. Das Leben Iſis 1838. Hft- 10. 1114 der Balanen gibt ſich durch die raſche, unaufhörliche Bewe— gung ihrer gegliederten Cirren zu erkennen, die man ganz unpaſſend Füße, und die Ordnung, zu denen dieſe Thiere gehören, Cirripeden genannt hat. Die einzelnen Strah— len der Kiemen des Flußkrebſes ſind eben ſo gegliedert, und ihre Kiemen ſelbſt in unaufhörlicher Bewegung. Die Ba— lanen ziehen ihre Reſpirationscirren gleichzeitig in den Ath- mungsſpalt zurück, und ſtrecken ſie eben ſo wieder hervor, fo daß dadurch offenbar ein Reſpirationsorganismus ange- deutet wird, weßhalb ſie ohne allen Grund Antennen ge— nannt werden; zuweilen, vorzüglich wenn das Thier leiſe berührt wird, ſtrecken ſich nur die vordern Cirren hervor, und ziehen ſich eben fo raſch in den Athmungsſpalt zurück; meiſt treten auch die hintern Cirren zugleich hervor, und ziehen ſich mit ihnen gleichzeitig zurück. Ganz ſo iſt die Bewegung der Kiemen in den Cruſtaceen, aus der Ordnung der Branchiopoden. Zwiſchen den vordern Cirren der Balanen liegt in der Tiefe des Athmungsſpaltes die röhren— förmige Mundöffnung, die vom Thiere oft bald hierhin, bald dorthin gewandt wird, um nach Nahrung zu greifen. Hinter den größern Cirren, alſo an ihrer Außenſeite, befindet ſich die Aſteröffnung als röhrenförmiger, nach dem Ende verſchmälerter Canal, der von Zeit zu Zeit die Auswurfs— materie abſetzt. Noch niedriger, als dieſe Cirripeden, ſtehen die Apoden, die jedoch als zu dem höchſten Typus der Heterozoen gehörig, nicht mehr die chaotiſche Urmaſſe, ſon— dern vielmehr den zuſammengeſetzten Polypenſtamm der Phytozoen wiederholen: daher ſieht man in ihnen eine ganze Gruppe einzelner Thiere, den Polypen vergleichbar, in ei— ner Gallertmaſſe ſtecken; oft hängt der Körper der einzel— nen Thiere durch einen Faden am Hintertheil zuſammen, enthält aber immer einen von der Mundöffnung geſchiede— nen After, und andere innere, dieſer Klaſſe eigenthümliche Organe; wodurch ſich dieſe ganze Ordnung der Apo den von allen Photozoen weit entfernt. Die Klaſſe Ther o— zoen heißt beim Ariſtoteles die Oſtracodermen, und Cuvier nennt fie die Mollusques, während uns ter dieſem Namen Ariſtoteles nur die Sepien ver— ſteht, die wir auch mit ihm von jenen Mollusken trennen und zu dem folgenden Typus der Podozoen rechnen. II. Das Land der Taxozoen. 12. In allen Taxozoen wird eine größere oder ge⸗ ringere Anzahl von innern Wirbeln beobachtet, die meiſt zu einer Wirbelfänfe verbunden erſcheinen und in ihrem auf dieſe Art entſtandenen Canal das Nervenſyſtem, — Gehirn— und Rücken⸗ oder Bauchmark, aufnehmen. Die Urtheile eines Wirbels find ein Wirbelkörper, 2 Bogentheile und ein Stachelfortſatz, die mancherlei Umwandlungen, Verlän— gerungen oder Verkürzungen und ähnliche Veränderungen eingehen. Im erſten Entſtehen iſt die Wirbelſäule eine Kopfwir— belſäule, aus wenigen Wirbelrudimenten beſtehend, zur Auf: nahme des Gehirns beſtimmt, dann bildet ſich eine Reihe von Bruſtwirbeln aus, die in ihrem Kanal das an der Bauchſeite des Körpers liegende Bruſtmark der andern Po— dozoen aufnehmen, und endlich geſtaltet ſich bei zurücktre— tender Bruſtwirbelſäule die Rückenwirdelſäule in den Spon— To* 1115 dylozoen, die in ihrem Canale das Rückenmark umſchließt. Dieſe verlängert ſich eben ſo ſehr in die zahlreichen Schwanz— wirbel, als ſie ſich in die Kopfwirbel Bart eriveitert, um hier das Gehirn aufzunehmen. Je niedriger die Spondylozoen ſtehen, deſto mehr ver: längern ſich, (ſo in den Fiſchen) bei zurücktretenden, ja faſt fehlenden Vogentheilen die Stachelfortſätze, werden alsdann doppelt, und bilden ſelbſt den Nückenmarkskanal, da die Bogentheile fehlen. Ganz dieſelben Stachelfortſätze wieder: holen ſich auch an der untern Seite der Wirbelkörper in den Spondplozoen, vorzüglich an den Schwanzwirbeln vie— ler Lurche und Fiſche; ſie ſind eben ſo gleich jenen, die wir zum Unterſchiede von dieſen untern die obern nennen, ge— doppelt, und bilden eben ſo einen Kanal, nur nicht zur Aufnahme von nervöſen Gebilden, ſondern zur Umſchließung der abſteigenden Aorta, des größten arteriellen Gefäßes be— ſtimmt. So wie ſich in den obern und untern Stachelfort— ſätzen die Bogentheile der Wirbel wiederholen, fo ſtellen ſich dieſe an den Seiten der Wirbelſäule in ihren Quer— fortſätzen dar. Dieſe finden ſich jederſeits vorzüglich au den Halswirbeln der Vögel und Säugthiere, und beſtehen gleich den Bogentheilen aus 2 Schenkeln, die an ſich die Rippen als ſeitliche Stachelfortſätze hängen haben, und ei— nen Kanal zur Aufnahme der Wirbelarterie bilden, ſo daß auf dieſe Art die Wirbelkörper von 5 Gefäß- und einem Ner— veukanal umgeben werden. Wegen Mangel dieſer 5 Ge— ſaßkauäle an der Wirbelſäule des Schädels erweitert ſich dieſe ſo ſehr, und mit ihe iſt gleichzeitig ein größerer Um— fang des Gehirns verbunden. Andere Umwandlungen erleiden die Stachelfortſätze, indem ſie ſich ſchon in einigen ſehr ſeltenen Säugthieren (im Gaur) der Quere nach theilen, aber viel häufigere Quer- und Längentbeilung in den Fiſchen zeigen, wo die obern und untern Stachelfortſätze des Schwanzes auf dieſe Art getheilt und ſtark verlängert, feine gegliederte Strah— len ihrer Rücken-, Steiß- und Schwanzfloſſen bilden, die uns ſo auf die erſte Entwicklung und Bedeutung der Füße führen. In jenen Floſſen erkennt man nehmlich in den dicken, breiten, ungetheilten Strahlen ziemlich deutlich die erſten Spuren des Oberſchenkels, und auf ihm fisen erſt die gegliederten Floſſenſtrahlen ſelbſt, die nicht minder deut— lich Fingerglieder bilden; ſie ſind oft ſehr zahlreich mit ei— ner Schwimmhaut verbunden und bilden vereint die Fiſch— floſſen. : In der Bruſt- und Bauchwirbelſäule, die vorzüglich in den Podozoen entwickelt iſt, und nur in einigen Rudi— menten als Bruſtbein und Becken in den Spondylozoen vorkommt, herrſcht ein anderes Verhältniß der einzelnen Wirbeltheile. Deutlich werden die Wirbelkörper in der Mitte des Bruſtbeius erkannt, weniger deutlich find die Bo— genthelle in den Spondylozoen, weit deutlicher als in ih— nen, dagegen in den Podozoen, und während dort die Sta— chelfortſätze ſich als falſche Rippen darſtellen, treten ſie hier gänzlich zurück, fallen nach den Seiten herab und verbin- den ſich vielfach mit einander in den Krebſen. Anders iſt es mit den ſeitlichen Querfortſätzen der Bruſt— wirbelſäule; fie verlängern ſich ſtark, als Füße, und indem fie ſich der Quere nach brechen, entſtehen ihre Glieder, die 1116 Schenkelknochen nebſt den Zehengliedern. Die Füße der Fiſche gleichen als Bruſt- und Bauchfloſſen ganz und gar - | den oben erwähnten Schwanzfloſſen und zeigen unverkenn⸗ bar ihre eigentliche Bedeutung. Aehnliche Füße, als fie ſich ſehe oft zahlreich an der Bruſt- und Bauchwirbelfäule ent⸗ wickeln, bilden ſich auch in den Kiefern am Kopfe aus; ihre Fußähnlichkeit und ihre Anzahl iſt deſto größer, je niedriger die Thiere ſtehen; daher enthalten die größte Anzahl der am meiſten entwickelten Kopffüße die Podozoen, wäß— rend fie in den Spondplozoen von ihrer Urform gänzlich zurücktreten und wahre Kiefer bilden. Fünfter Typus der Podozoen. 15. Die zahlreiche Fußbildung des Podozoen iſt fo ſehr ausgezeichnet, daß ſie die hauptſächlichſte Bildung ihres Körpers zu ſeyn ſcheint; daher verſchwindet der Leib in eins zelnen Gattungen ſo ſehr, daß er vor der Länge der Füße faſt gar nicht erkannt wird. Deu Podozoen überhaupt kom⸗ men deutliche Kopf-, Bruſt- und Bauchfüße zu, doch fo, daß in einigen jene, in andern dieſe vorherrſchen, und ein», ander gegenſeitig verdrängen. So herrſchen in den Kopffüßlern, den Cephalopoden Cuvier's, die Kopffüße, In den Bruſtfüßlern, den Arachni⸗ den, die Bruſtfüße, in den Pſeudobauchfüßlern oder Cru— ſtaceen und in den Bauchfüßlern oder Snfecten die Bauch- füße vor, während jedoch die Bruſtfüße nicht ganz unters drückt bleiben, oft ſogar (in den Cruſtaceen) das Ueberge— wicht vor dieſen erhalten, weßhalb auch letztere in ihnen nur falſche Bauchfüße genannt werden. In dieſem Fall. bilden ſich nicht ſelten Hundert und mehr Bruſtfüße aus, und unterdrücken dadurch nicht allein Kopf- und Bauchfüße, ſondern ſogar die Ausbildung innerer Wirbelrudimente, die nur in höhern Ordnungen erkannt werden, wo wiederum die Zahl der Füße, als ſeitliche Stachelfortſätze ſich ſtark verringert. — Uebrigens bilden die Podozoen die erſten Thiere mit völlig getrenntem Geſchlecht, und gegenſeitiger Begattung; nirgends trifft man auf Zwitterbildung, wohl aber in den untern Ordnungen einer jeden Klaſſe auf bloß weibliche In— dividuen, die, durch chaotiſche Zeugung entſtanden, ſich ohne Begattung durch Keime fortpflanzen, die ihrem Körper ent— ſproſſen. Nächſt den Verdauungsorganen von mannichfacher Ausbildung, ſind in ihnen vorzüglich Empfindungs- und Athmungswerkzeuge entwickelt; nur einige Haben ein ge— ſteigertes Gefäßſyſtem, das in andern dagegen bei ſtark entwickeltem Atbmungsſoſtem ſehr zurücktritt. Die Wirs belſäule der Bruſt und des Bauchs nimmt eine Ganglien⸗ kette auf, die als ſolche ganz und gar dem Rückenmarke der Spondylozoen entſpricht, nur die gegliederte Urbildung zeigt, wie überhaupt außerdem auch andere Theile, das Herz, die Fühlhörner, die Füße gegliedert erſcheinen. Die Fühlhörner, einem gelösten Floſſenſtrahl der Fiſche, (3. B. in den Triglen) vergleichbar, bilden auf dem Kopf einge— fügte, wiederholte Füße; daher auch ihre Fußähnlichkeit und Bedeutung als Taſtorgane; nächſtdem entwickeln ſich andere Sinnesorgane in den Podozoen, ſo die Augen, als einfache und zuſammengeſetzte Werkzeuge des Geſichts, ſerner das Gehör und Geruchsorgan, wiewohl nur in den hößbern 1117 Ordnungen dieſes Typus. Nicht minder ausgezeichnet find die nierenartigen und andern Drüſen, vorzüg'ich aber die Le— ber, die ebenſo aus aneinander gereihten Drüſenkörpern beſteht; ihnen geſellt ſich eine ausgezeichnet ausſondernde Thätigkeit der Haut hinzu: daher find die meiſten Podo— zoen mit einer ſtein- oder hornartigen Schale oder einer kalkartigen Cruſte umhüllt, die jedoch durchaus in keiner Verbindung mit der Wirbelfäule ſteht, und als reines Crs cret der Haut anzuſehen iſt. g Fünfte Claſſe. Kopffüßler. FT 14. Die unterſte Klaſſe der Podozoen fängt mit Thieren an, die nur Kopffüße, alſo weder Bruſt- noch Bauchfüße beſitzen; dieß find die Weicht hiere (ra nadaxıa des Ariſtoteles), die Cephalopoden Cuviers, deren Bildung alle übrigen Mollusken eben ſo ſehr über— trifft, als fie ſchon nach der Anſicht des großen griechiſchen Naturforſchers ſelbſtſtändig und ganz einzeln dazuſtehen ſcheint. Wegen der auffallenden Fußbildung tritt in ihnen gleichzeitig die erſte Spur einer Kopfwirbelſäule auf, die aber noch knorplig bleibt, obgleich ſie ſonſt ganz und gar ihre Bedeutung erhält; der Kopfknorpel, oft von bedeuten— der Größe, nimmt gleich dem Schädel höherer Thiere das Gehirn und die Sinnesorgane, ſo die Augen und das Ge— hörorgan auf, und erweitert ſich nach unten in einen halb bogenförmigen kleinern Knorpel, der zwiſchen der Grund— fläche der Füße liegt, und dieſelben befeſtigt. Indem dieſe, 8 oder 10 an der Zahl, den Kopf um— geben, ſchließen ſie von unten in ihrer Mitte ein paar Kiefer, die dem Papagayenſchnabel auffallend gleichen, ein, und zeigen dadurch an, daß ſie wahre Kopffüße, nicht etwa die als Füße ſich darſtellenden Kiefer ſind, da dieſe für ſich beſtehend vorkommen. Uebrigens haben jene Theile nicht etwa die Bedeutung der Füße, ſondern ſie bilden wahre Füße, indem ſich durch ihre Hülfe die Thiere, den Kopf ſtets nach unten gewandt, im Meeresgrunde fortbe— wegen, und ſich auch ihrer Beute bemächtigen; daher ſind ſie fleiſchig, kraftvoll, und nach allen Seiten beweglich, wiewohl ungegliedert; denn ſie bedurften nicht der Gelenke, da ſie im Innern ohne Knochen, alſo ganz weich ſind. Un den Fußſpitzen beſitzen einige ſcharſe Krallen und Nä— gel, fo die Onychoteuthis, wodurch ihre Fußähnlichkeit noch mehr hervorgeht; und an der Stelle der Gelenke ſieht man bei den meiſten Fangnäpfe, an deren Grund— fläche kleine Knorpelſcheiben im Innern bemerkt werden. Dieſe Fangnäpfe dienen den Füßen zur Befeſtigung, und erinnern an die falſchen Fangſüße vieler Schmetterlings⸗ raupen, die ſich ebenſo durchs Anhängen mit denſelben fortbewegen. Die Füße der Cephalopoden ſind meiſt mit einer Schwimmhaut verbunden, und dienen ihnen daher zum Schwimmen; außerdem haben ſie noch an den Seiten 2 Floſſen, die ſich ebenſo an zwei Knorpelſtreifen befeftis gen und Hülfsorgane beim Schwimmen bilden. Von aus ßen hängt dem Thiere eine vielkammerige, ſpiralgewundene Kalkſchale an, deren größte Kammer das Thier ſelbſt aufnimmt, indem es hier durch ein Ligament, das alle Scheidewände durchbohrt, beſeſtigt wird. Dadurch iſt 1118 dieſe Schale von den verwandten Kalkſchalen der Oſtra— codermen oder Schnecken und Muſcheln verſchieden, indem ſich in den Kopffüßlern durch Aus ſonderung der Haut all— mählich eine Kammer nach der andern anſetzt, die alle an Größe von einander verſchieden, excentriſche Windungen zeigen. Ebenſo bildet ſich durchs Abſtreifen der alten Haut der Klapperſchlange ein Ring der Klapper nach der andern; dieſe bleiben am Schwanzende des Körpers ſtehen, und bilden einzelne Höhlen oder Kammern, die mit einander wenig zuſammenhangen. Außerdem findet ſich noch die Sepienſchuppe unter der Haut dieſer Thiere, und bildet einen eigenthümlichen räthſelhaften Theil, der oft von man— nichfacher Geſtalt und Größe vorkommt; ihr ähnlich ſind die oft microſcopiſch kleinen kalkartigen Thierreſte, die in den älteren Kalkbergen ſo ungemein häufig vorkommen, und in den Meeren der Vorwelt ohne Zweifel die chaoti— ſchen Arten dieſer Klaſſe bildeten. Eigenthümlich iſt end— lich das doppelte Lungenherz der Kopffüßler, das bei kei— nem der vorhergehenden Typen vorkommt, wo nur ein Aortenherz bemerkt wird, das auch hier in der Mitte der beiden Lungenherzen, alſo von ihnen gänzlich getrenut liegt; dieſe ausgezeichnete Bildung des Herzens ſcheint doch zu einem Herzen vereint, bei den Krebſen widerzu— kehren, und gränzt offenbar an die Fiſchbildung. Ferner bemerkt man außer einigen zerſtreuten Ganglien ein ziem— lich großes Gehirn, das gleich den großen Augen und dem ausgebildeten Gehörorgane, wie dieſe Sinneswerkzeuge in den Fiſchen gebildet, vom Kopfknorpel unterſtützt wird. Als Waſſerthiere athmen die Kopffüßler durch Kiemen, und pflanzen ſich, traubenfürmig aneinandergruppierte Eier legend, fort. Jene Theile liegen im Innern einer großen Höhle, wie überhaupt dieſe Höhlenbildung in den Spon— dylozoen allmählich zur größten Vollkommenheit gelangt, da hingegen den Therozoen, zu denen jene Kopffüßler ge— rechnet wurden, nirgends Höhlen im maſſigen Körper be— merkt werden. Die Kopffüßler haben als unterſte Podo— zoen in ihrer innern Bildung auffallend viele Verwandt— ſchaft mit den Fiſchen , den unterſten Spondyplozoen; beide athmen durch Kiemen, haben ein ähnliches Blutgefäßſyſtem und ähnliche Sinnesorgane, und beide legen aneinander gruppierte Eier in großer Menge, die ohne Zweifel erſt außer dem Körper befruchtet werden. Sſechſte Klaſſe. Bruſtfüß ler. 15. Nicht minder ausgezeichnet find die Bruſt füß⸗ ler oder Arachniden in ihrer Bildung; in ihnen herrſcht die Bildung von meiſt 8 Brujtfügen vor; dieſe Zahl iſt fo beſtändig, daß nie mehr als 8, aber wohl in den chao— tiſchen Formen der untern Ordnung ein Paar weniger be— merkt werden. Während die Bauchfüße gänzlich unterdrückt ſind, entwickeln ſich bei fehlendem Kopfe, am Vordertheile des Bruſtſtückes Ober- und Unterkiefer mit ihren Taſtern (Palpen), als übrig gebliebene Andeutungen der Kopffüße. Alle dieſe Füße befeſtigen ſich an einige Bruſtwirbel, die jedoch nur in höhern Gattungen, (ſo in der Solpuga von mir zuerſt beobachtet), ausgebildet ſind. Ihre Hauptſtücke bilden zwei Körpertheile der beiden Bruſtwirbel; die an 1119 der oßern Fläche zur Aufnahme der Ganglienkette der Bruſt mit einer Rinne verſehen ſind. Der erſte Wirbel liegt zwiſchen dem erſten und zweiten Fußpaar, der zweite zwi— ſchen dem dritten und vierten. Jeuer ſendet einen vordern kürzern Fortſatz an einen zangenartigen Bruſtvorſprung, enen andern von beiden Seiten an das erſte Fußpaar, und außer einem mittlern hintern ſehr ſtarken Fortſatz, entſpringen nur zwei dünnere Knochenſtreiſen von dieſem, um ſich zum zweiten Fußpaare zu begeben, das ſich mit ſeinen Muskeln an dieſe befeſtigt. An dem Vordertheile des erſten Wiebels erhebt ſich ein Knochenbogen, der beis derfeits mit einer breiten Grundfläche emporſteigt, und dann verſchmälert in ein ſchaufelförmiges breites Endſtück übers geht, um ſich nach oben mit dem Endſtücke der andern Seite zu verbinden. Auf dieſe Art entſteht hier ein Wir— velbögen, der jenem Wirbelkörper aufſitzt, das Bauchmark einſchließt, und vielen Muskelgebilden zum Auſatze dient; ein Stachelfortſatz iſt nirgends zu bemerken. Eine ähuliche Geſtalt beſitzt der zweite Bruſtwirbel; fein ſeitlicher Fort fab geht ſchräg nach hinten zum vierten Fußpaar über, während ein mittlerer, hinterer Fortſatz ſich mit dem erſten Bauchſegmente und ein ähnlicher vorderer ſich mit einem queren, dünnen Knochengürtel verbindet, der zwiſchen dem erſten und zweiten Bruſtwirbel inne liegend, als Nudiment eines dritten Wirbels betrachtet werden könnte. Er ſteigt zu beiden Seiten unter einem rechten Winkel in die Höhe, und verbindet ſich vorn mit dem linken Fortſatze des erſten, und hinten mit dem vordern Fortſatze des zweiten Wirbels, fo daß er auf dieſe Art als Verbindungsgürtel zwiſchen deiden Wirbeln erſcheint, und vorzüglich zur Befeſtigung des dritten Fußpaars dient. Endlich eutſpringen noch zwei feine Knochenſpitzen von dem hintern Fortſatze des zweiten Wirbels, und dienen ſeitwärts zur Befeſtigung einiger Bauchmuskeln. An dieß Knochengerüſt befeſtigt ſich vorn der zungenartige Bruſtvorſprung, eine ſehr kurze knochige Nobre, die mit dem vordern Fortſatz des erſten Wirbels zufammenhäugt, und nach vorn in einen hornig⸗knochigen, fchnabelförmigen, von den Seiten zuſammengedrückten Vor— fprung ausläuft, der hier zwei ſehr ſpitze, etwas beweg— liche, von den Seiten ganz zuſammengedrückte, ſenkrechte Kaochenblättchen auf ſich ſitzen hat, die als Kieferrudimente zu betrachten find, und einigermaßen einem Papageyen— oder Sepienſchnabel gleichen; die Mundöffnung liegt aber nicht zwiſchen ihnen, ſondern an beiden Seiten der röh— renartigen Hervorragung, in welche ſich von innen die Speiſeröhre verliert, fo daß auf dieſe Art das Thier zwei Kundöffnungen beſitzt. An dieſe Schnabelröhre ſetzen ſich jederſeits andere feine Knochenſtrahlen, die zum Unterkie— fer, oder dem Kieſertheil der Taſter übergehen, und dief defeſtigen; beide Kiefertheile nehmen jene Schuabelröhre felbjt zwiſchen ſich auf, und entſprechen ähnlichen breiten Grundtheilen, die an der Grundfläche aller Füße liegend, das Bruſtſtück der Solpuga bilden, und die Wirbeleudi— mente aufnehmen; die Taſter unterſcheiden ſich nur durch ihre länge von den Füßen, und dadurch, daß fie mit einem dlaſenſörmigev Ferſengliede ohne Nägel endigen. An allen Füßen bemerkt man eine meiſt dreitheilige Hüfte (Cora), einen Ober- und Unterſchenkel (Femur und Tibia), und sine Ferſe (Tarsus), an die ſich oft 2 Glieder des Wetatarſus ſetzen, deren letztes Glied zwei Nägel führt. 1120 Von dieſer Fußbildung gänzlich verſchieden ſind die Ober— kiefer; ſie bilden ovale Knochenblaſen, die innen hohl und an der Spitze ſcheerenförmig find; das obere Nagelglied iſt mit dem untern von gleicher Länge und gezähnelt, nach in- nen gebogen, und faſt unbeweglich; das untere dagegen et— was beweglicher, aber gleich jenem undurchbohrt, ſo daß alfo das Gilt, wenn die Solpuga dieß etwa beſitzt, woran jedoch zu zweifeln iſt, nicht aus dem Oberkiefer, ſondern nur aus der doppelten Mundöffnung hervorfließen konnte; an die Knochenblaſe befeſtigen ſich mehrere Muskeln von innen, und von außen ein feiner linienförmiger Knochens ſtrahl, der nach allen Seiten beweglich die feine aber feſte, ſehnenartige Bruſthaut zwiſchen den einzelnen Kieferfüßen und dem mittlern Vorſprung auszuſpannen beſtimmt iſt. Durch das Vorherrſchen der Bruſt der Arachniden wird nicht nur der Kopf, ſondern zuweilen auch der Hinterleib unterdrückt, fo daß das ganze Thier nur aus einem Bruſt⸗ ſtücke beſteht, mit dem zuweilen der Hinterleib verſchmilzt, (fo in den chaotiſchen Formen der Acariden); meiſt bildet dieß ſich in hoͤhern Arten ſelbſtſtändig aus, und übertrifft alsdann die Bruſt an Größe, ſo in den eigentlichen Spin— nen. Seltner iſt der eigentliche Hinterleib aus mehrern verſchmälerten eckigen Segmenten zuſammengeſetzt, (ſo im Scorpion) und enthält an dem Ende einen Giftſtachel. We— gen des mangelnden Kopſes ſetzen ſich die zahlreichen, re— gelmäßig geſtellten Augen auf dem Vordertheile der Bruſt feſt, aber durch ihre vorherrſchende Ausbildung treten die andern Sinnesorgane zurück, wiewohl das Gehirn ganz deutlich hervortritt und das Bruſtmark ſich als ein dicker Nervenſtrang geftaltet. Nicht minder eigenthümlich iſt der Bau der Athmungswerkzeuge, die deutliche Lungen bilden, obgleich fie von dem gewöhnlichen Baue dieſer Theile bes deutend abweichen. Auch das Herz iſt oft ſehr laug, ges gliedert, und zeigt deutliche Gefäßverzweigungen; die Leber und ähnliche Drüſen find nicht weniger entwickelt; jene nimmt als Fettkörper einen großen Theil der Bruſthöhle ein. Die Geſchlechtswerkzeuge find immer gefondert; alle legen Gier und die Bruſt überſteht weiter keine Metamor: phoſe, obgleich die ausgebildeten Thiere mehrere Jahre le; ben. Bei der Entwicklung dieſer Thiere bildet ſich der un— tere Theil des Bruſtſtücks zuerſt, und es entſtehen zuvor die Füße, ehe ſich der Rücken ſchließt; hier nehwlich liegt der Dotter, aus deſſen Kügelchen die allmähliche Hervorbil- dung der einzelnen Theile vor ſich geht. Sie bente Klaſſe. Pſeudobauchfüßler. 16. Su den Pfeudobauchfüßlern oder Cruſta— ceen nimmt endlich die Zahl der Füße ſo bedeutend zu, daß man in den Mopriapoder an anderthalb Hundert zählt, und außer Kopf- und Bruſtfüßen auch falſche Bauchfüße entwickelt werden, die nicht ſowohl zum Gehen, als zum Befeſtigen der Eier in den Weibchen dienen, und in Kiemen verwandelt werden, oder wenigſtens Deckblättchen der Kie— men bilden, und als ſolche als Hülfsorgane beim Schwim— men dienen. Seltner übernebmen auch die vordern über: zähligen Bruſtfüße des Nomphons das Geſchäft, im Weib⸗ chen die Eier zu tragen; die Kiemen befeſtigen ſich dagegen 1121 N an alle Füße, am meiſten wohl an Bruſt- und Bauchfüße, nicht ſelten auch an die Kopffüße, oder die Ober- und Unz terkiefer, fo in einigen Entomoſtraken, in der Cypris. Zur Befeftigung der Füße überhaupt dient eine oft ungemein ſtark entwickelte Bruſtwirbelſäule, die aus 5 oder 7 Wir- beln beſteht, in denen man die Körper und Bogentheile deut— lich erkennt; indem aber die obern Stachelfortſätze an ih— rem obern naturgemäßen Orte fehlen, entwickeln fie ſich da= gegen zur Seite als vorherrſchende Bildung, und verbinden ſich als ſenkrechte, kalkartig ſtarre Blätter vielſach unter einander, ſo daß ſie Rippenanaloga bilden, an die ſich bei den Decapoden die Kiemen anlegen, während ſie an den Hüften der Bruſtfüße feſtſitzen. Auf dieſelbe Art ſetzen ſich die Kiemen der Fiſche an die rippenartigen Kiemenbögen des Bruſtbeins und die Lungen der Vögel zwiſchen die Rip⸗ pen der Rückenwirbelſäule. In dem großen Kanale jener Bruſtwirbelſäule der Decapoden legt ſich das Bruſtmark dieſer Thiere als Ganglienkette, während ſeine Fortſetzung als Bauchmark nur von rudimentären Körpertheilen der Bauchringe aufgenommen wird; an fie befeſtigen ſich auch die falſchen Bauchfüße, während die 5 Paar Bruſtfüße den 5 hintern Bruſtwirbeln anſitzen, von den 2 vordern, mit dieſen innig verwachſenen Wirbeln dagegen die beiden un— tern falſchen Kiefer mit ihren Taſtern aufgenommen werden. Schon in einigen Decapoden, ſo im Alpheus, zeigt das unterſte Paar dieſer falſchen Kiefer oder Nebenfüße feine wahre Bedeutung als Füße dadurch, daß es dieſem zum Gehen dient; und in den Garneelen (Gammarus) blei⸗ ben beide untere Paare wirkliche Füße, ſo daß ihnen 7 Paar Bruſtfüße zukommen, während das dritte Paar dieſer Kie— ferfüße mit einander verbunden, die Unterlippe bildet: daher kommt es auch, daß den Squillen alle 3 Paar der falſchen Kiefer wahre Füße bilden, und ihnen mithin 8 Paar Bruſt— füße zukommen. Und daher nehmen auch in den Myria— poden die Bruſtfüße auf Koſten der Bauchſüße an Menge ſo ſehr zu, daß endlich im Julus, in der Scolopendra u. a., nur Bruſtfüße vorhanden zu ſcheinen, da die Bauchſüße ganz und gar ihre Geſtalt annehmen. In den Iſopoden endlich gehen die falſchen Bauchfüße noch eine andere Umwandlung in breite Lamellen ein, die die Kiemen decken und befeſtigen, ſo daß ſie mit vielem Rechte als zum Athmungsapparate gehörige Theile zu be— trachten find. Dieſe Umwandlung der Füße in Kiemen er— greift ſogar noch deutlicher die Bruſtfüße einiger Entomo— ſtraken, ſo des Argulus, deſſen hintere Bruſtfüße an der Spitze ſtatt in Fingerglieder, in Athmungsfäden auslaufen, während die beiden vorderſten Füße in wahre Sauggruben umgewandelt werden, die an die Saugnäpfe der Sepienfüße erinnern. In andern Entomoftrafen, fo im Apus, gehen die Spitzen der beiden erſten Füße in antennenartige Cirren über, und erläutern auf dieſe Art die Entſtehung der Fühler (Antennen), die gleich den Taſtern (Palpen) durch Thei— lung und Trennung der letzten Fußglieder in ihre Phalan— gen hervorgehen: wir erwähnten ſchon oben, daß auch die einzelnen Floſſenſtrahlen der Trigla ähnlich abgelöste Zehen— glieder der Bruſtfloſſen find, und auf die Fühler s oder Ta⸗ ſterbildung hindeuten. Endlich geht die Identität der Fühler mit verwandel⸗ ten Kopffüßen noch deutlicher durch andere Entomoſtraken Isis 1831. Hft. 10. 1122 hervor; fo find fie bei den Cyclopen, der Copris gabe förmig getheilt, und dienen ihnen zum Schwimmen als wahre Füße, während die Bruft- und Bauchfüße ihre Bedeutung als Bewegungsorgane verlieren, und theils zur Unterſtü⸗ tzung der Kiemen, theils zum Tragen der Eier angewandt werden. Am meiſten ſelbſtſtändig als wahre Füße find end: lich in der Copris die zwei vor den Oberkiefern am Kopfe figenden Füße entwickelt, die alſo die merkwürdige Bildung der Kopffüße eben fo ſehr erläutern, als gleichzeitig über die Stelle dieſer Coprisarten im Syſtem zur Genüge un⸗ terrichten: denn ausgebildete Kopffüße ſind überall ein Zei— chen einer niedern Stufe der Thiere; und in der That ge: hört die Cypris zu den niedrigſten choatiſchen Gattungen der Cruſtaceen: daher umkleidet ſie auch eine zweiſchalige Klappe, die ſie den Muſcheln annähert. Nicht minder merkwürdig iſt die Bildung der Bruſt⸗ füße der höbern Entomoſtraken, aus der Familie der Gna— thopoden; hier vertreten (im Limulus) die ſtachlichten Hüften der einzelnen Bruſtfüße die Stelle der Kiefer, und dienen zum Kauen, indem die Mundöffnung zwiſchen den Bruſtſü⸗ ßen ſelbſt befindlich iſt, und außer zwei rudimentären Ober— kiefern, über jenen Füßen, keine andern Kiefer bemerkt wer: den. Daher ſind auch die Fühler dieſer Thiere ſo ſehr un— terdrückt, und daher bleiben auch die falſchen Bauchfüße auf der niedern Stufe als Athmungswerkzeuge ſtehen, ohne zu einer weitern Entwicklung zu gelangen. Die Verdauungswerkzeuge der Cruſtaceen ſind in ſo fern ausgezeichnet, als bei einigen, fo dem Flußkrebſe, ein knöchernes Zahngerüſt im Magen vorkommt, grade wie ein ähnliches Zahngeſtell im Magen der Seeigel bemerkt wird; ihre Leber iſt ſehr groß und beſteht aus vielen mit einander verbundenen blinddarmähnlichen Drüſenſchläuchen. Die mei: ſten Crnſtaceen athmen durch Kiemen, die ſich meiſt an die Bruſt⸗ oder Bauchfüße befeſtigen; doch enthalten auch die Kieferfüße der Decapoden, ja ſelbſt die Oberkiefer der Ey pris, einzelne Kiemenblättchen; nur felten athmen einzelne Gattungen, ſo die Myriapoden, durch Luftröhren, die die einzelnen Körperſegmente durchbohren. Als Mittelpunct des Geſäßſoſtems findet ſich in allen ein Herz, das meiſt an ſeinem ſtarken Pulsſchlage erkannt wird. Im Flußkrebſe iſt das Blutgefäßſyſtem ſehr zuſam⸗ mengeſetzt; doch gelang mir bisher nur eine Anfüllung der arteriellen Gefäße. Das Aorteuherz, über den Geſchlechts theilen liegend, zeigt, auf dieſe Art angefüllt, leicht die bei— den vordern Aorten, deren jede nach vorn und unten eine mehrfach getheilte Leberarterle in die Leber ſchickt; auch die Geſchlechtstbeile ſcheinen alles Blut aus dieſer Arterie zu erhalten; die beiden Aorten theilen ſich darauf in 2 Aeſte, deren einer, der nach innen gelegene kürzere, als Magenars terie, in den Magen dringt, der andere, nach außen gele— gene viel längere, als Kopfarterie, ſich um den Schläfen⸗ muskel umbiegt, kleine Aeſte in die grüne Speicheldrüſe, in die Fühler, Augen, und ſo ins Gehirn ſendet. Aus dem hintern Theile des Herzens entſpringt eine größere Arterie, die hintere Aorte, die ſich oft gleich beim Urſprunge in 2 Arterien, in die Bauch- und Bruſtarterie theilt; jene dringt nach oben in die obern Bauchmuskeln bis zu den Schwanz⸗ ſchuppen, und gibt jederſeits 6 Seitenäſte ab; fo viel find 71 i 1123 auch Bauchganglien da. Der zweite Aſt iſt der gröſte, und dringt in den abfüh renden Saamengang oder den Eierleiter; aber die Baucharterie nicht minder dick als jene, biegt ſich an der linken Seite des Darmeanals nach unten um, dringt in den Spalt der Ganglienkette, und fo in den Bruſt— markkanal, wo fie unter jener bis weit nach vorn ver» läuft. Ehe fie, aber dorthin gelangt, ſchickt fe nach bins ten einen Aſt ab, der unter dem Bauchmarke verläuft, und an die unteren Bauchmuskeln, und in die falſchen Jüße kleine Aeſte ſendet. Die Bruſtarterie ſelbſt ſchickt endlich fo viel Seiten— zweige ab, als Bruſtſußpagre und Kieferfüße da find; außer— dem dringen noch 2 kleine Aeſte in jede einzelne Kieme und jeder Unter- und Oberkiefer erhält einen ähnlichen Aſt: wo nehmlich der äußerſte Aſt der Bruſtarterie an den Schlund ſtößt, theilt er ſich in 2 Aeſtchen, die ihn umfaſſen, und kleinere Zweige in die Oberkiefer ſenden. Alle dieſe Ge- fäße laſſen ſich mit leichter Mühe vom Aortenherze aus anfüllen: nicht jo die venöfen Gefäße. Dieſe gelang es mir visher noch nicht im Zuſammenhange darzuſtellen; das aus den Kiemen zum Herzen zurückkehrende Blut wird hier vermöge zweier Oeffnungen, die mit Klappen verſehen find, von der Vorkammer aufgenommen und zur Herzkammer geführt: Die Geſchlechtstheile der Cruſtaceen find ferner in allen Arten doppelt und völlig getrennt, bis auf wenige Gattungen (wohin Cypris und Apus gehören), in denen nur weibliche Theile vorkommen. Schon in den höheren Cruſtaceen, (3. B. in der Scolopender), findet ſich eine auffallende Aehnlichkeit beiderlei Geſchlechtstheile, und läßt mithin ers warten, daß es auch Thiere in dieſer Claſſe geben müſſe, in denen dieſe Identität ſo ſehr vorherrſchen werde, daß nur einerley Geſchlechtstheile, nehmlich die weiblichen, übrig bleiben, und dieß iſt gerade bei jenen beiden chaotiſchen Gattungen der Fall. Merkwürdig iſt endlich die Entwicklung der Cruſtaceen, und erläutert noch mehr die eigenthümliche Stufe, auf der dieſe Claſſe ſteht, fo wie fie überhaupt die Bedeutung der ganzen Typus der Podozoen aufklärt. Diejenigen Theile nehmlich, die fi) aus der Dottermaſſe des Eis zuletzt ent wicklen, find die Fühler, Ober- und Unterkiefer und Bruſt— füße; jene eutſprechen den Kopffüßen und deuten durch ihr frübzeitigeres Entſtehen auf die niedere Stelle der Kopf— füßter im Syſtem, wie fie auch gleichzeitig anzeigen, daß die Kopffüße immer vor den Bruſtfüßen, fo wie dieſe wie— derum vor den Bauchfüßen entſtehen. Dieſer Satz iſt um Ko wichtiger, als dadurch die Eigenthümlichkeit dieſes Ty⸗ pus erhellt, und erwieſen wird, daß die Bruſtwirbelſäule mit der Bruſtganglienkette, der wichtigſte Theil dieſes Ty⸗ pus fen. Eben fo eigenthümlich iſt die andere Beobachtung, daß ſich die Rückenſeite ſpäter ſchließt, und von hieraus der Dotter in den Körper aufgenommen wird, gerade wie bei den Arachniden, alſo direct entgegengeſetzt der Ent: wicklung der Wirbelthiere, wo die Aufnahme des Dotters weder an der Nückenſeite (bier hiudert die Nückenwirbel- ſäule), noch an der Bruſtſeite (bier hindert die Bruſtwirbel— fäule), ſondern an der Bauchſeite ſtatt findet, wo die Weichgebilde gerade die Aufnahme des Dotters begünſti⸗ gen; hieraus folgt natürlich, daß die Bruſtſeite der Cruſta— ceen nicht der Rückenſeite der Wirbelthiere gleich zu ſetzeu, 1124 ſondern ihr völlig entgegengeſetzt ſey, und daß dieſe Thiere keineswegs auf dem Rücken kriechen, wie dieß wohl von den Cruſtaceen und Inſecten irrig angenommen worden iſt. Alch t e la ſ e. Bauchfüßler. 17. Die Claſſe der Bauchfüßler oder Snfecten umfaßt endlich die höchſten Podo zoen, in denen außer einem Paar meiſt an Größe verringerter, verkümmerter Bruſtfüße zwei Paar wahre, oft ſtark verlängerter Bauch: füße entwickelt find, während die Kopffüße in wirkliche Kauorgane, in Ober- und Unterkiefer mit Taſtern vers wandelt erſcheinen; außerdem ſitzen am Kopfe zwei Fühler, oft von ausgezeichneter Länge. Zur Befeſtigung der oft ſehr verlängerten, ſtarken Füße dient ein inneres Wirbel⸗ gerüſt, das vorzüglich in einigen Coleopteren und Orthop— teren, jo in der Gryllotalpa, in Gryllus, Orpetes u, a. ſtark entwickelt iſt, und aus einigen Bruſtwirbeln be— ſteht, die zur Aufnahme der Ganglienkette einen Kanal bilden. Die gegliederten Füße enthalten dieſelben Theile, wir in den Cruſtaceen und Arachniden, an die Ferſe (den Tar— ſus) ſetzen ſich 2 — 5 Zehenglieder (Phalanges), deren Zahl jedoch in einigen Iuſecten an verſchiedenen Füßen verſchieden iß. Ihr ganzer Koͤrper iſt gegliedert, und be— ſteht daher aus einer bald größeren, bald geringeren Au— zahl Segmente, deren erſtes, meiſt größtes in den Coleop— teren u. a. das eigentliche Bruſtſtück (den Prothorax nach Audouin) bildet, und das erſte Paar der Füße, die Bru, » füße, befefligt; das zweite und dritte Körperſegment (de Meſothorax und Metathorax nach Audouin), bildet dage— gen die beiden erſten Bauchſegmente, an die ſich die beiden Bauchfüße, von oben aber 2 Flügel feſtſezen, und die oft von den übrigen Segmenten an Größe bedeutend abwei— chen, und von dem Bruſtſtücke völlig geſchieden find. Das her bilden fie durchaus nicht die Bruſt der Jnſecten, und erhalten in den entomologiſchen Handbüchern mit dem größten Unrechte dieſen Namen, ſelbſt wenn ſie mit dem Bruſtſtücke innig verwachſen, wie in andern Inſectenord— nungen. Sie bilden dagegen offenbar den Anfang des Hinterleibes (Abdomen), deſſen hintere Segmente einander: an Größe gleich, bedeutend kleiner, als ſie erſcheinen, weil fie keine Füße an ſich ſitzen haben. Uekerhaupt iſt das Vorheerſchen der beiden erſten Bauchſegmente in den In— ſecten fo auffallend, daß durch fie das Bruſtſtück oft gänz— lich verdrängt wird, oder nur als ein kleines Nudiment nachbleibt, das bald dem Kopfe, bald dem erſten Bauch- ſegmente feſt anſitzt und die Bruſtfüße aufnimmt, z. B. in den Lepidopteren, Dipteren, Apteren. So iſt in den Schmetterlingen das erſte Fußpaar oder die Bruftfüße, ganz verſchieden von den hintern Bauchfüßen; fie find weit fleiner als dieſe, und ſitzen auf einem dünnen, rudimen— tären Bruſtſtücke, das unten deutlich von den beiden erſten Bauchſegmenten geſchiedeu iſt, obgleich Bruſt- und Bauchs ſegmente innig mit einauder verſchmolzen, einen Theil zu bilden ſcheinen, der gänzlich von allen andern Bauchringen verſchieden iſt, und uneigentlich als ein Theil der Bruſt (Thorax) genannt wird. 5 1125 N Bei den Zweiflüglern, ſo dem Tabanus, ſitzen die beiden Bauchſußpaare an den erſten beiden Hinterleibsſeg— menten, die innig mit den andern hintern Leibesringen ver— bunden ſind, und ihre gegenſeitige Identität anzeigen; die beiden Bruſtfüße dagegen find an einem kleinen Bruſtſtück befeſtigt, das deutlich von den erſten Bauchſegmenten ver— ſchieden iſt. Noch mehr verkümmert das Bruſtſtück in einigen Apteren, wie im Floh, und die Bruſtfüße ſcheinen dadurch am Kopfe ſelbſt zu ſitzen; dagegen werden die bei? den erſten Unterleibsſegmente, welche die Bauchfüße aufs nehmen, ſo groß, daß ſie ſich von den übrigen dadurch fo fepr unterſcheiden, und eine Art Bruſt zu bilden ſchei— nen. Doch iſt auch ſchon in andern Ordnungen, fo in den Neuropteren, das Bruſtſtück groß, doch von den darauf folgenden zwar viel größern Bauchſegmenten be— ſtimmt geſchieden, und nimmt die beiden kleinern Bruſt— füße auf, während die größern beiden Bauchfüße an jenen Bauchſegmenten ſitzen, die mit dem darauf folgenden drit— ten Bauchringe der ganzen Länge nach verwachſen. Noch deutlicher geſchieden erſcheint das Bruſtſtück der Hemipteren; er iſt oft ſehr breit, aber dann von gleicher Geſtalt mit den darauf folgenden beiden erſten Bauchſeg— menten, die dagegen nur durch ihre Größe an dem drit— ten, mit dem fie der Länge uach verwacfen, verſchieden ſind. Endlich ändert ſich dieſe Bildung noch etwas in den Hymenopteren; das ſehr kurze Bruſtſtück, von den Bauch— ſegmenten völlig geſchieden, nimmt das erſte Fußpaar auf; die erſten beiden Bauchſegmente mit ihren vier Bauchfüßen zeichnen ſich dadurch aus, daß das erſte derſelben, (der ſog. Meſothorax) das größte iſt, während das zweite (als Metathorox) mit dem darauf folgenden Bauchringe der ganzen Länge nach verwächſt, und mit dieſem als ein con— tinuierlicher Theil betrachtet werden muß, wie z. B. in Tenthredo; häufiger iſt dagegen das zweite Bauchſegment vom dritten, ſich oft als langen Stiel geſtaltenden, gänz— lich geſchieden; feltuer dieß letztere ſogar geſondert, wie in den Ameiſen, wodurch auch die gewöhnliche Sonderung des zweiten und erſten Bauchſegments erläutert wird; ja zuweilen geſchiebt es ſogar, daß die Bauchringe vom drit— ten an, ſich ſehr verſchmälern, ſiark verlängern, und ver- möge eines kleinen Stiels dem zweiten Bauchſegmente, daß das dritte Fußpaar trägt, anſitzen, wodurch der Hin— terleib ſo klein wird, daß er faſt als ein fremder Theil erſcheint; dieß namentlich erweiſt, daß das erſte und zweite Bauchſegment, als fußführendes unter allen andern Bauch— ringen das wichtigſte iſt. Wie ſehr endlich die Fühler den Füßen entfprechen, ſieht man daraus, daß ſte ganz deutlich in den Juſecten aus denſelben Theilen wie dieſe, beſtehen (ſo entſpricht die Radicula der Hüfte, der scapus und pedicellus dem Ober- und Unterſchenkel, und die einzelnen, oft ſehr zahle reichen Glieder des llagellum ſind wahre Tarſusglieder.) Daher kommt es auch, daß ſich in einigen Käfern, wie in der Melolontha die erweitert blattförmigen Glieder des Flagellum während des Fluges entfalten, und ihnen als Fallſchiem dienen, um ſich in der Luft zu erhalten, und nicht plötzlich uiederzufallen. Ihre eigentlichen Flugorgane bilden die Flügel, deren obere zuweilen in Flügeldecken, und deren untere ſeltner in Schwingkölbchen umgewandelt 1126 werden; fie können vielleicht als Stachelfortſätze der beiden durch ihre Größe ausgezeichneten Bauchſegmente angeſehen werden, denn ſie gleichen auffallend den Flügeln der Vö— gel, enthalten gleich ihnen, doch ſehr ſelten, ſo im Ptero— phorus, geſonderte Federbildungen oder den Federn vergleich— bore Schüppchen, wie die Schmetterlingsflügel; und fo wie die Röhrenknochen der Flügel in den Kögeln von vie— len Luftbehältern durchſetzt werden, ſo dringen auch ähn— liche Lufröhren in die Inſectenflügel nach allen Richtungen. Daher iſt auch der Reſpirationsmechanismus dieſer beiden Thierclaſſen ſo ausgezeichnet groß; in den Inſecten durch— ſetzen eine Menge Tracheen oder Luftröhren eigenthümlicher Art den ganzen Körper, durchdringen alle Organe, und um— ſpülen überall das Blut; gerade ſo findet ſich die freie Luft in allen innern Theilen der Vögel. Das Blut der Inſecten findet ſich dagegen ohne alle Gefäße im Innern des Körpers, und beſpült auch ſeinerſeits alle innern Ge— bilde. f Das gegliederte Herz, oder das Rückengefäß der In— fecten, nimmt das Blut durch zahlreiche Seitenöffnungen, die gleich den Herzkammern mit Klappen verſehen ſind, auf, und eine Kammer übergidt es allmählich der andern, bis es in die letzte vorderſte Kammer gelangt iſt, wo das einzige Gefäß, das vom Herzen entſpringt, die (vordere) Aorta das Blut in den Kopf und den Vordertheil des Körpers überhaupt, treibt. Merkwürdig iſt es, daß in einigen Larven, ſo der Epbemere, deutliche Gefäße und Gefäßſtrömung vor— kommt, während fie in dem ausgebildeten Inſect allmählich verſchwinden, ſo daß alſo jener Zuſtand ein wenig ent— wickelter, unvollkommner genaunt werden müßte, und eher Waſſerthieren zukäme, daher leben auch jene Inſectenlar— ven im Waſſer, während die ausgebilderen Inſecten die vollkommenſten Luftthiere ſind. Daher kommt es auch, daß überhaupt die Waſſerthiere dieſes Typus, ſo die Claſſe der Cephalopoden oder Sepien, und die Claſſe der Cruſta— ceen ein ſehr ausgebildetes Gefaͤßſyſtem, bei gleichzeitiger Kiemenathmung beſitzen, während in den beiden andern Claſſen, den Arachniden und Snfecten, als wahren Luft— thieren, die ausgebildetſte Luftathmung, und der unvoll— kommenſte Blutumlauf ſtatt findet, der um ſo unvollkom— mener iſt, je mehr ſich das Thier von der niedern Stufe der Spinnen entfernt. Andere Eigenthümlichkeiten zeigen die Verdauungsorgane, die von zahlreichen Drüſenſchläu— chen umgeben werden, und das Nervenſyſtem, vorzüglich in der höchſten Ordnung der Coleopteren, deren Gehirn aus 2 großen Gehirnknoten beſteht, die an Größe alle übrigen übertreffen und viele Nerven ausſenden; die größ- ten erhalten die Fühler und Augen; von unten ſtoßen an das Gehirn 2 kleine Nebenknoten, und vor ihnen tiefer in einer Reihe 2 Nervenknoten der Lebensorgane mit ihren Nerven. Unter der Speiſeröhre liegt darauf der erſte Nervenknoten, der mehrere Nerven in die Ober- und Un⸗ terkieſer und ihre Taſter ſendet. Im Bruſtſtück liegt endlich ein ausgezeichneter Nervenknoten, der vorzüglich in die Bruſtmuskeln und das erſte Fußpaar Nervenfäden ſendet, und hierauf folgen in den beiden erſten Unterleibsſegmenten, (dem ſogenannten Meſothorax und Metathorax) 2 mit einander verbundene, und in der Mitte durchbohrte ſtarke 1127 Nervenknoten, die viele Nervenfaͤden in die ſtarken Bauch- muskeln, in die Flügel und die 4 Unterleibaͤfüße ſenden. An die letztern Nervenknoten legt ſich von unten ein anderer kleinerer, der vierte in der Reihe, wenn jene beiden verei⸗ nigten für einen Knoten genommen werden; deſer ſendet 5 Nervenpaare in die 5 hintern Unterleibsringe und 2 ſehr lange Nervenſchekkel mit vielen Seitenäſten in den äußer- ſien Unterleib. Merkwürdig iſt auch die Umwandlung des Nervenſyſtems, die daſſelbe in der Metamorphoſe, z. B. in den Schmetterlingen, erleidet, während mehrere Knoten verſchwinden, und überhaupt die ganze Ganglienkette viel kürzer wird. Wegen der höbern Stufe des Nervenſyſtems iſt auch die Ausbildung der Sinnesorgane und ein oft ausgezeichne⸗ ter Inſtinet in den Inſecten ſo ſehr entwickelt, daß ſie darin ale andern Podozoen weit übertreffen, und daß nur in den Spinnen eine ähnliche Bildung wiederkehrt. Die Geſchlechtsorgane find in allen Inſecten eben fo ausgezeich⸗ net gebildet, immer getrennten Geſchlechts, ſelbſt in den chaotifchen Formen, und oft von ſehr vielen, aus- und ab⸗ ſondernden Nebenorganen umgeben; alle legen Eper, aber bevor das vollkommene Inſect entſteht, überſteht es eine merkwürdige Metamorphoſe, als Larve und Puppe, wäh- rend ſich die innere und äußere Bildung des ganzen Kör— pers auf die mannichfachſte Art umändert, und in dem früs hern Zuſtande als wurmähnliche Larve offenbar an den nie- dern Typus der Grammazoen erinnert. Der hoͤchſte Typus der Heterozoen alſo; die The⸗ rozoen erheben ſich nicht über die Bildung der Waſſer— tbiere, während die beiden Typen der Taxozoen mit Waſſerthieren anfangen, und ſich mit Luftthieren endigen, die in den Podozoen den reinen Character derſelben offen— baren, in den Spondylozoen dagegen die höhere Landthier— bildung darſtellen, während die Luftthierbildung als unter— geordnet zurücktritt. Sechſter Typus, der Spondylozoen. 18. Den höchſten Hauptbildungstypus ſtellen die Spon— dplozoen dar; alle beſitzen eine Rückenwirbelſäule, aus einer meiſt ſehr großen Anzahl von Wirbeln beſtehend, die in ihren Kanal das Rückenmark aufnehmen, und wo ſie ſich im Kopf als Schädelwirbel erweitern, das Gehirn enthal— ten. Durch dieſe ausgezeichnete Entwickelung der Rücken⸗ wirbelſäule tritt die Bruſtwirbelſäule, als Bruſtbein, zwar ungemein zurück, aber verſchwindet nie ganz, während das gegen die Bauchwirbelſäule, als Becken, nur in einem ſehr verwandelten, verkümmerten Rudimeate bemerkt wird, und gleich wie jener Bruſtgürtel die deiden Bruſtfüße, als Kno- chengürtel des Unterleibes die beiden Bauchfüße befeſtigt, während die beiden Kopffüße, als Ober- und Unterkiefer, an der Schädelwirbelſäule hängen, und nur die phyſiologi— ſche Bedeutung der Füße, nicht mehr ihre Form darſtellen. So wie aber die Bruſtfüße durch ein Schlüſſelbein, als Bo— gentheil, und ein Schulterblatt, als Stachelfortſatz, mit der Bruſtwirbelſäule zuſammenhängen, fo hängt an dem Rudi⸗ ment der Bauchwirbelſäule das Paar der beiden Bauchfüße durch das Sitzbein, als Bogentheil, und das Darmbein, als Stachelfortſatz. Und während ſich bei der Bruſtwirbelſäule ein doppeltes Schlüſſelbein (oder Bogentheil) in dem Ga⸗ belknochen findet, ſtellt ſich in dem Schooßbein ein doppel- tes Bogentheil der Bauchwirbelſäule das. So wie endlich dieſe wahren Füße durch jenen knöchernen Gürtel mit der Bruſt- und Bauchwirbelſäule zuſammenhängen, beſitzen auch die verwandelten Kopffüße einen ähnlichen Knochengürtel in den einzelnen Theilen des Schläfenbeins, der Pauke und dem Labyrinth, welche beide in ihre Höhlen, gleich der Bruſt- und Bauchhöhle, die zierlichen Gehörknöchelchen, als ihre Eingeweide, aufnehmen, während das Quadratbein oder der Gelenkfortſatz des Schläfenbeins, der ſich ſpäterhin in das Schuppenbein ausbreitet, einen bogentheilartigen Kno- chen bildet, um die in Kiefer verwandelten Kopffüße mit der Schädelwirbelſäule zu verbinden. In den verſchiedenen Klaſſen der Spondylozoen erleiden die beiden Wirbelfäulen (des Rückens und der Bruſt) ſo⸗ wohl, als auch ihre ſeitlichen Querfortſätze, die Füße, ſo mannichfache Umbildungen, daß man ſchon daraus einen Character zur Unterſcheidung der einzelnen Klaſſen, der Fi— ſche, Lurche, Vögel und Säugthiere, hernehmen könnte, ohne ihrer andern äußern und innern Unterſchiede zu gedenken. Neunte Klaſſe. Fiſche. 19. In den niedrigſten Spondylozoen, den Fiſchen, wo die Rückenwirbelſäule zuerſt auftritt, herrſchen in dieſer der Zahl nach, die Bauch- und Schwanzwirbel vor, wäh⸗ rend diejenigen Rückenwirbel, die die Bruſthöhle mitzubilden pflegen, gänzlich fehlen, da die Fiſche keine eigentliche Bruſt⸗ höhle beſitzen, ſondern dieſe mit dem Bruſtbein unter dem Schädel befeſtigt iſt, und die Kiemen aufnimmt. Ja ſelbſt die Bauchwirbel werden an Zahl von den Schwanzwirbeln übertroffen, die wiederum durch ihr Vorherrſchen die Schäs delwirbel verdrängen, und ſie auf einer niedern Stufe der Ausbildung erhalten. Eine andere Eigenthümlichkeit des Fiſchſkelets iſt noch die, daß der Wirbelkörper im früheſten Zuſtande feiner Bils dung hohl iſt, und die Wirbelbögen von den vorherrſchen— den, ſehr langen, meiſt gedoppelten Stachelfortſätzen gänz⸗ lich verdrängt werden: fie alſo bilden den Canal, in wel⸗ chem das Rückenmark liegt. Aber ſo wie ſich die obern Stachelfortſätze den Wirbelkörpern anſetzen, ſo geſchieht dieß auch mit den untern Stachelförtſätzen der Schwanzwirbel, die hier auf dieſelbe Art einen ähnlichen Canal zur Aufnah⸗ me der herabſteigenden Aorte bilden, die ſich alſo als ar⸗ terielles Gefäß dem Nervenſtrang des Rückenmarks entge- genſetzt. Wegen Mangel der obern Bogentheile fehlen auch die ſeitlichen, oder die Querfortſätze, und an ihrer Stelle zeigen ſich die ſeitlichen Stachelfortſätze oder Rippen, an Zahl und Länge zuweilen bedeutend vorherrſchend, vereini— gen ſich grade zu mit den Wirbelkörpern, und bilden gleich jenen obern Stachelfortſätzen eine Höhle, die Bauchhöhle, die zur Aufnahme der Unterleibseingeweide beſtimmt iſt. Wegen der vorherrſchenden Schwanzwirbel bleibt der Schädel noch auf einer ſehr niedern Stufe der Bildung fter hen; daher iſt die Zahl der einzelnen Schädelknochen fo 1128 ee 1129 groß, und daher bleiben fie auch ihr ganzes Leben hindurch von einander getrennt: dieß Zerfallen der Schädelknochen iſt die Urſache, daß alle 5 Kopfwirbel, der Ohr-, Zungen‘, Augen-, Naſen- und Taſtwirbel, deutlich entwickelt find: aus demſelben Grunde wird auch die ziemlich große Schä— delhöhle nicht ganz vom Gehirn erfüllt. Was nun die Bruſtwirbelſaͤule der Fiſche betrifft, ſo— iſt ſie wegen mangelnder Bruſt in ihnen, aus ihrem natur— gemäßen Ort verdrängt, und befeſtigt ſich unter der Kopfwir— belſäule, mit Ausnahme der Haien und Rochen, den höch— ſten Fiſchen, denen eine eigene Bruſthöhle zugeſchrieben wer— den muß, die ſich hinter dem Schädel, unter den knorplichten Rückenwirbelu feſtſetzt. In den Knochenfiſchen begränzt jene Höhle das Bruſtbein, in dem man deutliche Wirbelkörper, Bogentheile und Stachelfortſätze erkennt, von denen die Ich: tern den falſchen Rippen entſprechen, und die Kiemen befeſti— gen; daher werden dieſe Theile der Bruſtwirbelſäule auch Kie— menbögen genannt. Was endlich die Bruſt- und Bauchfüße der Fiſche, oder ihre Bruſt- und Bauchfloſſen, betrifft, ſo feh— len ſie nur in wenigen Gattungen, aber meiſt finden ſie ſich in ſtarker Entwicklung vor; und während ſich jene an die Schäͤdelwirbelſäule befeſtigen, da das Bruſtbein zu weit nach vorn gerückt und zu tief verborgen iſt, ſetzen ſich dieſe im Fleiſche feſt, und ſind beweglich; bald rücken ſie mehr nach vorn, bald mehr nach hinten, und helfen ſo die Ordnungen der Fiſche bilden; immer zeigen ſie aber einige Beckenrudi— mente, als knöcherner Gürtel, an dem ſie feſtſitzen, gleich wie die Bruſtfloſſen einen ähnlichen Knochengürtel in dem Schlüſ— ſelbeine und Schulterblatte beſitzen. Wegen Verkümmerung der Ober- und Unterarmknochen berrſcht in den Fiſchen die Fingerbildung vor; daher iſt die Zahl der Floſſenſtrahlen ſo groß, und daher zerfallen dieſe auch der Quere nach ſo ſehr, daß dadurch eine Menge Glie— der in dieſen, gleich den Füßen der Podozoen inwendig bob: len, fingerähnlichen Knochenſtrahlen entſtehen, und dieſe den Fühlhörnern der Inſecten auffallend gleichen, denen na— mentlich einige von den Bruſtfloſſen der Trigleu gelöſte Knochenſtrahlen entſprechen; wegen der vielen Nerven, die ſich in ſie verbreiten, muß in ihnen auch ein ſehr feines Gefühl vorhanden ſeyn. Daß aber die Füße wirklich ſeit— liche Stachelfortſätze find, und alfo den Rippen entſprechen, zeigen die Rücken-, Steiß- und Schwanzfloſſen, die offen: bar durch die Wucherung der obern und untern Stachel— fortſätze der Schwanzwirbel entſtehen, indem ſich dieſe ver— längern, der Länge und Quere nach theilen, und nach dem Ende hin in eine immer größere Zahl von Strahlen zer— fallen, die ganz und gar den andern Floſſenſtrahlen entſpre— chen, und daher auch als vorzügliche Bewegungsorgane beim Schwimmen zu betrachten ſind. Wegen der auffallenden Fußbildung der Fiſche ſind auch die Kopffüße oder Kiefer ihrer Bildung nach ſo ſehr verſchieden, und ihnen ſo ei— genthümlich: bald verläugern ſich Ober- und Unterkieſer in eine lange Schnauze, bald verkürzen ſie ſich ſo ſehr, daß nur ein kleines Rudiment von ihnen an den Geſichtsknochen und dem Kiemendeckel ſitzen bleibt; dieſer iſt aber ſelbſt nichts anders, als die ſtark erweiterte hintere Hälfte des Unterkiefers. Wegen der zahlreichen Floſſenſtrahlen iſt die große Anzahl von Zähnen, als Wiederholung der Zehen— Iſis 1831 Heft 10. 1130 bildung der Kopffüße, in beiden Kiefern der Fiſche ſo ſehr ausgezeichnet. Zehnte Klaſſe. Lurche. 5 20. Auffallende Verſchiedenheiten zeige! die beiden eins ander entgegengeſetzten Wirbelſäulen der Lurche. In der unterſten Ordnung der Batrachier herrſcht eine Entwicklung der Bruſtwirbelſäule mit ihrer Fußbildung vor, während die Rückenwirbelſäule dadurch verkümmert und die Zahl der Wirbelbeine ſehr ſtark verringert wird; ſo ſetzen ſich an das große Bruſtbein ſehr lange ſtarke Füße, bei der gleichzeitig geringſten Anzahl von Rückenwirbeln. Da aber das Schwanz⸗ bein ſo ſtark verkümmert, ſo nimmt die Wirbelſäule des Schädels an Größe und Breite dergeſtalt zu, daß auch hier die beiden Kiefer, als Kopffüße breit, wiewohl nur dünn erſcheinen; dieſe Bildung findet ſich in den Fröſchen und Kröten, in denen das Bruſtbein die ziemlich bedeutende Bruſt— höhle ſchließt. Wo aber in den fiſchartigen Gattungen, z. B. dem Olm, die Fußbildung als minder ausgebildet zu— rücktritt, gewinnt die Rückenwirbelſäule an Länge, und die Zahl der Schwanzwirbel nimmt bedeutend zu. Noch auf— fallender wird dieſer Unterſchied in den Ophidiern, denen beim gänzlichen. Mangel einer Bruſtwirbelſaͤule alle Füße mangeln; daher rührt das ſtarke Vorherrſchen der Rücken— wirbelſäule, mit der die große Zahl von Wirbeln gegeben iſt; hiermit hängt auch die vorherrſchende Rippenbildung zuſammen; nicht nur die Zahl der Rippen nimmt bedeutend zu les finden ſich in den Schlangen eben ſo zahlreiche Schwanz- als Halsrippen), ſondern ſie ſcheinen ſo ſehr ver— längert, daß ſie beim Kriechen als wahre Bewegungsorgane dienen, und dadurch grade die Identität der Rippen mit den Füßen, als ſeitlichen Stachelfortſätzen, erweiſen. Auch ſind endlich wegen der fehlenden Rumpffüße die beiden Kie— fer, als Kopffüße, verlängert, und oft mit vielen langen Zähnen dewaffnet. Eben fo zeigt ſich auch in den Cheloniern eine vor— herrſchende Rippenbildung, d. h. ein Vorherrſchen der feite lichen Stachelfortfäße, die oben das Rücken -, unten das Bruſtſchild bilden; und grade wegen des Herrſchens dieſer ſeitlichen Stachelfortſätze fehlen ihnen, ſo wie allen jenen Lurchen, die obern und untern Stachelſortſätze. In deu Sauriern tritt endlich ein Gleichgewicht zwiſchen der Fußbildung und der Rückenwirbelbildung ein, ſo daß ſie als die höchſte Ordnung der Lurche darin an die Säugthiere gränzen. Uebrigens entwickeln ſich in ihnen auf Koſten des Schädels ſehr zahlreiche Schwanzwirbel, an denen jedoch alle 4 Stachelfortſätze, die obern und untern, ſo wie die ſeitlichen ſtark ausgebildet ſind, weßhalb ſich grade in der Schädelwirbelſäule die Bogentheile fo ſehr entwickeln, und in ihrer größern Schädelhöhle ein größeres Gehirn ein— ſchließen. Erft e K ae Vogel. 21. Die Rückenwirbelbildung der Vögel, die durch ein Vorherrſchen der Bruſtwirbelſäule, in Folge ihrer auss l * 1131 gebildeten Reſpiestionstbätigkeit, verdrängt wird, zeichnet ſich vorzüglich durch die geſteigerte Entwicklung der Bogen— theile aus, während in den Lurchen die ſeitlichen, in den Fiſchen dagegen die obern und untern Stachelſortſätze vor— hertſchen. Daher erſcheinen auch die Querfortſätze der Vö— gel fo ſehr entwickelt, daß fie, vorzüglich an den Halswir— bein, einen Längscanal bilden, in dem jederſeits die Wir: belarterie verläuft, Rückenmarkcanal hinabſteigt, und das kurze, aber deſto dickere Rückenmark aufnimmt. Aber wegen der vorherr— ſchenden Entwicklung der Wirbelfortſätze, vorzüglich der Schwanzwirbel, treten die Wirbelkörper ſelbſt zurück, wer— den au Zahl ſtark vermindert, und verwachſen oft innig mit einander; in Folge der verkümmerten Schwanzwirbel tritt die Ausbildung des Schädels ſo ſehr hervor, daß ſeine große Höhle von einem verhältnißmäßig ſehr großen Gehirn eingenommen wird. Endlich wird die ſo ſtark entwickelte Bruſtwirbelſäule von einem ſehr breiten Bruſtbeine gebil— det, in dem man im frühern Alter ſehr deutlich einen gro— ßen Körper, mehrere kleine Bogentheile und Stachelfort— füge, als falſche Rippen, bemerkt; das Schlüſſelbein und Gabelbein bilden ähnliche Bogentheile, und ſetzen ſich an den Bruſtbeinkamm, als Wirbelköper, feſt, während das Schulterblatt, oft ſtark verlängert und verſchmaͤlert, einem Stachelfortſatze gleicht, der an der Verbindungsſtelle mit dem Schlüſſelbein die Bruſtfüße oder Flügel, als der Quere und Lange nach gebrochene ſeitliche Stachelfortſätze, auf— nimmt. Aber während dieſe Flügel, als Füße an der ſo ausgebildeten Bruſtwirbelſäule zurücktreten, herrſcht die Bil— dung der wahren Füße an der verkümmerten Bauchwirbel— ſäule, dem Becken der Vögel, fo ſehr vor, daß fie ſich di e⸗ ſer Füße allein als wirklicher Bewegungsorgane bedienen, und dieſe oft eine auffallende Länge erreichen. 3 wölfte Klaſſe. Säugthiere. 22. In den Säugtbieren findet endlich ein unauf⸗ hörliches Vorherrſchen und Zurücktreten der beiden End⸗ puncte der Rückenſäule, des Schädels und Schwanzes, ſo wie der Füße unter einander, ſtatt. Im Ganzen herrſcht aber die Körperbildung der Wirbel, und nächſt ihr die Ents wicklung der Bogentheile vor; pon den Stachelfortſätzen ſind nur die obern ausgebildet, die untern gänzlich unter— drückt; die ſeitlichen Stachelforſätze ſtellen ſich bloß als we— nig zahlreiche Rippen dar. In den ſchwimmenden Säug⸗ tbieren herrſchen am Schädel die beiden Kiefer durch ihre Länge vor, fo im Delphin, während dadurch die Schwanz⸗ wirbel, fo wie die Fußbildung, unterdrückt wird. In ans dern Thieren dagegen, ſo in den reißenden, wo die beiden Kiefer weniger vorragen, überwiegt die Länge des Schwan- zes, aber gleichzeitig erhebt ſich auch die Fußbildung. In der Bruſtbildung erkennt man am deutlichſten die Körper: rudimente; die Stachelfortſätze bleiben knorplicht als falſche Rippen, wodurch ſie ſich den knöchernen wahren entgegen— ſetzen. Ein ähnlichee Gegenſatz findet ſich zwiſchen den Füßen ſelbſt; fo find die Hinterfüße mehrerer Seeſäugthiere un: entwickelt, und oft mit dem Rudimente des Schwanzes in⸗ während zwiſchen beiden Canälen der. PN 1152 nig verbunden, während die Vorderfüße weit deutlicher als Schwimmfüße hervortreten; in andern, wie in den Springs bafen, verkürzen fich auffallend die Vorderfüße, während die Hinterfüße ſich ſtark verlängern, und als einzige Bewegungs⸗ organe beim Springen dienen. den Säugthieren wegen des Vorherrſchens der Körper- und Bogentheile der Rücken- und Schädelſäule, das größte Rückenmark und das größte Gehirn, während die zahlrei— chen Schwanzwirbel wegen Verkümmerung der Bogentheile das Rückenmark nicht mehr in ſich aufnehmen. In den höchſten Säugthieren, den Affen der alten Welt, die dem Menſchen zunächſt ſtehen, verliert ſich ſogar die große Zahl der Schwanzwirbel, und ſie bleiben unge— ſchwänzt; daher erreicht in ihnen der Schädel die höchſte Ausbildung, und da auch bei ihnen ein Vorherrſchen der Füße des Rumpfs ſtatt findet, ſo treten die beiden Kiefer, als Kopffüße fo ſehr zurück, daß fie grade dadurch den größ— ten Geſichtswinkel beſitzen. Der Men ſch. 25. An dem Endpuncte der Thierwelt ſteht als höch— ſtes Maaß für alle andern Thierbildungen der Menſch, deſſen aufrechter Gang ſeine ganze körperliche und geiſtige Einzelbildung bedingt. So wie nehmlich in allen Gäug- thieren 4 deutliche Füße vorkommen, die, wenn ſie gleich ö in den Affen die Form von Händen annehmen, doch nur zur Bewegung des Körpers beſtimmt ſind, ſo zeigt ſich im Menſchen, der böchiten Bildung der Thierſchöpfung, nur ein Fußpaar, das, dem Unterleibe anſitzend, zur Fortbewe— gung dient, während das Paar der Beuſtfüße in die kunſt⸗ vollen Hände, als die feinſten Taſtorgane, umgewandelt wird. Gerade dieſe geringſte Zahl der vollkommenſten Be— wegungsorgane ſetzt auch die übrige Vollkommenheit im ganzen innern Bau der Menſchen voraus, und bedingt eine nicht minder vollkommene Handbildung. Während endlich dem Menſchen unter allen Thieren das kleinſte Schwanz— bein zuerkannt werden muß, da die Schwanzwirbel eben ſo ſehr an Zahl, als an Größe verkümmern, bildet ſich mit ihm im Gegenſatz die größte Kopfwirbelſäule aus, die in ihrer geräumigen Schädelhöhle das verhältnißmäßig größte Gehirn und die ſeinſten Sinnesnerven einſchließt. Aber durch das Vorherrſchen der Schädelknochen, vorzüglich ih— rer Bogentheile, treten auch die Kinnladen auffallend zurück, was wiederum im Zuſammenhange ſteht mit der vollfoms menſten, ſo ſehr vorherrſchenden Ausbildung der beiden Füße: und da alfo die Kinnladen am wenigſten vorragen, bei gleichzeitig ſtarkem Vortreten des menſchlichen Kinnes, ſo muß offenbar im Menſchen der größte Geſichtswinkel entſtehen, wie wir ihn bei keinem Säugthiere wiederfinden. Das aber grade dieſe eigenthümliche körperliche Bildung ſeine hohe geiſtige bedingt, und nur dem Menſchen jene unbegränzte geiſtige Perfectibilität zukomme, braucht hier nicht weiter erwähnt zu werden. Dieß ſind nur flüchtige Andeutungen einer Eintheilung des Thierreichs, wie ich ſie für meine Vorleſungen an der Univerſität Wilna in den beiden erſten Bänden meiner 7 Ueberbaupt findet ſich in 1153 Zoologie ausführlicher auseinander zu fetzen verſucht habe, 5. Zoologia specialis, in qua ponuntur ani- malia tum viva, tum fossilie potissimum Rossiae in universum, et Poloniae in specie I. Vilnaz, 1829, con- tinens propaedenticam Zoologiae atque specialem Hete- rozoorum ‚expositionem, II. Vilnae, 1850, continens e Taxozoorum serie Podozoorum expositionem. — Es wurde die Wichtigkeit der in dieſem Aufſatze ent— haltenen Anſichten und zum Theil neuen Beſchreibungen an— erkannt und dann darüber geſprochen, ob die hier aufge— ſtellte Claſſification, welche vorzüglich auf äußere Verhält— niſſe gegründet iſt, und die inneren Cbaractere weniger be— rückſichtiget, als natürlich werde anerkannt werden. Prof. Schultz aus Berlin meynte, daß das neue Sp— ſtem den in Deutſchland angenommenen, von ihm als rich— tich anerkannten Principien der ſtufenweiſen Entwicklung nicht entſpreche; daß aber auch die Franzoſen, welche ver— ſchiedene Reihen neben einander ſtellten, zu berückſichtigen ſeyen. Jacobſon aus Kopenhagen erhob einige Zweifel über den Platz, der einzelnen, in gewiſſer Hinſicht niedrig ſtehen— den Thieren im Spſtem anzuweiſen fen, wenn man ein ein— zigee Princip durchführen wolle, da dieſelben in einer Hin— ſicht zuweilen ſehr hoch ausgebildet ſeyen, wie z. B. die Sepien in der innern Organiſation, dagegen ſehr wenig in der äußern; umgekehrt die Inſecten viel in der äußern, wenig in der inneren. Es entſpann ſich hierauf eine Discuſſion unter Jacob: fon, Schultz und Oken über den Rang einzelner Organe, wie der Sinnorgane gegen die anderen, der Bewegungs- organe gegen die Verdauungsorgane u. ſ. w., beſonders in Beziehung auf den Nang der Inſecten und Mollusken, wel— che die Franzoſen und die Deutſchen ganz umgekehrt ſtellen, jene die Schnecken wegen der vollkommenern Eingeweide zu oberſt, dieſe dagegen die Inſecten wegen der vollkomme— nern Bewegungsorgane. Jacobſon äußert, daß kein Princip durch die ganze Reihe der Organiſation conſequent durchzuführen ſey. Oken glaubt: allerdings; aber das Princip müſſe ſich nicht auf die Ausbildung eines einzigen anatomiſchen Syſtems beſchränken, ſondern auf die Zahl und den Nang der Spſteme oder Organe. Er vertheidigt die ſtufenweiſe Entwicklung in den einzelnen Reihen oder Claſſen, welche ſelbſt jedoch wieder wie Leitern neben einander ſtänden, und zwar ſo, daß jede Claſſe wieder unten anfange. Das unterſte Thier einer je höhern Claſſe ſey unvollkommener, als das höchſte der zunächſt tiefer ſlehenden. Auf dieſe Weiſe entſtände ein Parallelismus, wobey dennoch die ent: ſprechenden Thiere von je 2 neben einander ſtehenden Claſ— ſen verſchiedenen Rang hätten, beſtimmt durch die Zahl und den Rang ihrer Orgaue. Die animalen Syſteme müßten für höher betrachtet werden, als die vegetativen, wie Ge— fäß⸗, Verdauungs⸗, Athmungs- und Geſchlechts-Syſtem. Um die Sache zu verdeutlichen, könne man ſagen, das Thierreich ſo wie das Pflanzenreich, beſtehe aus mehreren 1154 "Leitern, welche zwar auf einem gemeinfchaftlichen Boden ſtänden, der jedoch für jede Leiter ſelbſt wieder eine andere Erhöhung habe. Steinheim iſt der Meynung, daß man bei der Auf— ſtellung einer Reihenfolge auf die verſchiedenen Syſteme, als Nerven-, Gefaß-Syſtem u. ſ. w. Nückſicht zu nehmen babe. Schultz gibt ſeine Meynung über das Relative der Reihenfolge, und berückſichtigt das Animale und Vegetative der präponderierenden Erſcheinung in der Entwicklung. Er verſpricht darüber eine Ueberſicht zu Protocoll zu geben und eine Abhandlung über dieſen Gegenſtand einzuſchicken. Oken brachte ſodann das Geſpräch auf einzelne Thiere, welche bei jeder Claſſification den Syſtematiker in Verle— genheit ſetzen: fo die Infuſorien, Porpiten, Actinien, Ler— näen, Cirripeden, Cephalopoden, Campreten, Cacilien, der Flamingo, der Klipdaß u. ſ. w. Die Meynung dieſer Herren gebt dahin, daß die Claſſe der Inſuſorien wegen der verſchiedenartigen darinn enthalte nen Thiere, jo wie wegen des Princips der miferopijchen Größe anders beſtimmt und zum Theil zerlegt werden . müſſe, worin Schultz beyſtimmte. Oken glaubt jedoch, daß der von ihm aufgeſtellte Begriff der Urthiere (Protozoa), darſtellend nehmlich die allereinfachſte Organiſation, gültig ſey, und als Princip den ächten Infuſorien zu Grund ges legt werden könne. g Senator von Heyden aus Frankfurt erwähnt biebey. die Wichtigkeit der neueren Entdeckungen von Ehrenberg. Sie wären ein gutes Hülfsmittel für die richtige Claſſifica- tion der Jufuſorien. Schultze aus Freyburg macht auf die im Jahre 1774 von Gleichen bereits befolgte, der Ehrenbergi— ſchen ähnliche Methode mit der Fütterung durch gefärbte Flüſſigkeiten aufmerkſam, und behält ſich vor, hierüber aus: fühtlichere Mittheilungen zu machen. Schultz aus Berlin gibt ſodann eine Auseinander⸗ ſetzung ſeiner Anſicht vom Uebergang der vegetativen Or⸗ ganiſation in die animaliſche. a) Der Naturalienhändler Hofmann aus München, der öfters nach Italien reiſet, um Amphibien und andere Tbiere zu ſammeln, erzählte einiges über ihre Lebensart und über ihre Wirkung auf den menſchlichen Leib, wenn man fie verzehrt. Auf der Reife habe er oft, in abgele⸗ genen Gegenden durch die Noth gezwungen, Säugthiere, Amphibien, beſonders Schlangen und Fröſche roh gegeſſen. Er bemerkte dabey keine andere Wirkung als eine größe Neigung zum Jähzorn und einen ſchmierigen Ausfluß aus den Augen. Das Fleiſch von Schlangen und Fröſchen habe auf den Geſchlechtstrieb keinen Einfluß, und auch keinen nachthelligen auf die Verdauung. Das Kauen des rohen Fleiſches ſey ihm nicht ſchwieriger als des gekochten. Er unterſcheide am Geſchmacke die Art und ſelbſt das Al⸗ ter der Thiere, deren rohes Fleiſch er vorher gegeſſen. Auf die Ausdünſtung bemerkte er keinen Einfluß; wenn er gleich nachher trinke, bekomme er Auſſtoßen. Er habe auch jetzt noch immer große Luſt zum rohen Fleiſch, und 1155 erbot ſich ſogleich, eine Ringelſchlange zu verzehren, was jedoch nicht verlangt wurde. Schultz aus Berlin ſchickte ſpätrr folgenden Aufſatz ein: Ueber eine natürliche Einthellung des Thierreichs. Indem die Frage berührt wurde, ob das Thierreich als eine Stufenreihe niederer und höherer Formen zu bes trachten und daruach einzutheilen ſey, in dem Sinne, wie es von Bonnet phyſiologiſch dargeſtellt und neuerlich von Oken und mehreren deutſchen Zoologen bei der Claſſifica— tion angewendet worden iſt '), oder ob vielmehr jene ſtu— fenweiſe Entwickelung nicht ſtattfinde, und das ganze Thier— reich ein Netz bloß neben — und nicht über einander liegen— der Formen und Gruppen bilde, dergeſtalt, daß ſich bei der Eintheilung nur die Hauptgruppen fondern und neben eins ander hinſtellen laſſen, wie es in den neueren franzöſiſchen zoolegifchen Werken, namentlich von Cuvier, im Gegenſatz gegen die deutſchen Arbeiten, geſchehen; — erlaube ich mir eine Bemerkung über den Weg, welchen ich ſeit mehreren Jahren bei meinen naturhiſtoriſchen Vorträgen in dieſer Beziehung eingefchlagen. Die Wahrheit ſcheint mir in der Vereinigung der beis den ſo eben genannten entgegengeſetzten Eintheilungsprin— cipien zu liegen, und die Widerſprüche, welche jedes einzelne derſelben für ſich zeigt, darin nothwendig begründet, daß man das im allgemeinen einerſeits richtige und natürliche Princip auf eine künſtliche Weiſe im Beſondern bei den ein— zelnen Abtheilungen angewendet hat, deren eigenthümliche beſondere Entwickelung auch eine natürliche entſprechende Modification des allgemeinen Eintheilungsprineips gefordert hätte. Bei unſerer gegenwärtig zoologiſchen Kennkniß wird niemand läugnen, daß Bonnet unrecht hatte zu behaup— ten: vom Polppen bis zum Menſchen gehe eine einzige uns unterbrochene Stufenleiter der Entwickelung, dergeſtalt, daß jede Abſtufung wieder durch Ulebergänge verbunden erſcheine; aber eben fo wird Jeder anerkennen müſſen, dem die Ent: wickelungsgeſchichte nicht ganz fremd geblieben iſt, daß deſſen⸗ ungeachtet, wenn gleich auf mannichfache Weiſe unterbro— chen, zwiſchen den einfachen und zuſammengeſetzten Thier— claffen eine höhere und niedrere Stufe der Eutwickelung ſtattfindet, indem man Schritt für Schritt die allmähliche *) Ich muß dieſe Ehre ablehnen. Ich glaube zuerſt gezeigt und ausgefuͤhrt zu haben, daß die Organiſationen keine einfache Leis ter bilden, ſondern mehrere; daß zwar eine ſolche Leiter in je⸗ der einzelnen Claſſe ſich nachweiſen laſſe, die Claſſen ſelbſt aber nicht ununterbrochen fortlaufen, ſondern parallel neben einane der ſtehen, und dennoch jede wieder hoͤher geſtellt iſt als die andere, weil der Boden, auf dem die Leitern ſtehen, ſelbſt wies der treppenförmig erhöht if. Es verſteht ſich übrigens von ſelbſt, daß dieſes Princip ſich auch in jeder Claſſe wie⸗ derholt, und die Familien wieder auf dieſelbe Weiſe neben einander ſtehen, ſo wie auch uͤber einander. Ich habe geglaubt, die Sache klar genug gemacht zu haben; beſſer weiß ich es nicht darzuſtellen, als es in meinee Nat. Gefh. und N. Ph. geſchehen iſt. O. 1136 Ausbildung der einzelnen Organe wie der ganzen Organi— ſation verfolgt. In der ganzen Naturgeſchichte der neuern Zeit iſt die Erkenntniß einer ſolchen ſtufenweiſen Entwick- lung vom niedern zum höhern das allerwichtigſte Neſultat geworden. - Dem gemäß konnte man zu der Vorausſetzung in der Zoologie, daß das Princip der ſtufenweiſen Entwickelung ſich bei det Eintheilung nicht anwenden laſſe, nur durch den Umſtand gelangen, daß man die beſondere Art der ſtuſen— weiſen Entwicklung in den einzelnen Claſſen noch nicht ge— hörig erkannt und berückſichtigt hatte, um deren beſondere Modificationen naturgemäß ausſprechen und anwenden zu können; und es iſt leicht einzuſehen, daß das Princip der Bildung neben einander ſtehender Gruppen oder allgemeiner Typen, wie fie Cuvier nenut, darin bedeutende Wider— ſprüche zeigen muß, daß man widernatürlich die Verwandt— ſchaften einzelner Thiere in den verſchiedenen Gruppen ver» nachläßigt. Die Strahlenthiere, Gliederthiere, Mollusken und Wirbelthiere Cuviers enthalten ſämmtlich Gattungen und Arten, welche offenbar höhere oder tiefere Entwicke— lungsſtufen einer andern Claſſe ſind. Die Cephalopoden und Cirropoden unter den Mollusken find offenbar höher entwickelte Polypen, Actinjen u. ſ. w. Man könnte die Echinodermen eben ſo gut unter die Mollusken, wie um— gekehrt die Cephalopoden zu den Strahlenthieren claſſificie— ren. Die Eingeweidwürmer unter den Strahlenthieren ha— ben ihre fortlaufende Entwickelungsſtufe in den Anneliden unter den Gliederthieren u. ſ. w. Dennoch iſt man ge: zwungen, indem man jenes Eintheilungsprincip verfolgt, jenem zum Theil künſtlichen allgemeinen Typus der Claſſe zu Gefallen, auf diefe natürlichen Verwandtſchaften und Ent— wickelungsſtufen zu verzichten. Auf der andern Seite iſt es durchaus richtig, daß deſ— ſenungeachtet jene Haupttypen nicht eine einzige Reihe fort— laufender Entwickelungsſtufen zeigen, ſondern zum Theil nach eigenthümlichen Formen gebildet ſind, welche ſich im allgemeinen und allein durch höhere und tiefere Entwicklungs— fen nicht bezeichnen laſſen, ſondern zugleich in ihrer beſon— dern Eigenthümlichkeit aufgefaßt werden müſſen, wie die Bildung der Echinodermen unter den Radiarien, der Gaſte— ropoden unter den Mollusken u. ſ. w. Indem Cuvier dieſes gezeigt hat, ſetzte er der allge— meinen Vergleichung der Aehnlichkeiten in der bloßen Form durch Aufzeigung innerer Unterſchiede Gränzen. Durch dieſe vergleichende Bemerkung über beide Ein theilungsprincipien wünſche ich zu zeigen, daß in beiden Wahrheit zu finden iſt, eben ſo gut, als ſie auch Wider⸗ ſprüche und Unvollkommenheiten zeigen. Die Aufgabe kann alſo nur ſeyn, durch Vereinigung jener Widerſprüche in den Principien, die Unvollkommenhei— ten der Syſteme aufzuheben. Um dieſes zu bewerkſtelligen, unterſcheide ich Stufen der Entwickelung und Typen der Entwickelung, und benutze beide zum Eintheilungsprincip, doch dergeſtalt daß die Stu: fen der Entwickelung das oberſte, die Typen der Eutwicke— lung das untergeordnete Princip der Claſſification ſind. 1137 Zum näheren Verſtändniß bepder Prinzipien mache ich noch folgende Bemerkung: die Stufen der Entwickelung ſind bedingt durch die zuſammengeſetztere und vollkomme— nere Entwickelung der ganzen Organiſation; die Typen hingegen durch die relative Entwickelung einzelner organi— ſcher Syſteme im Uebergewicht gegen die anderen, und in eigenthümlichen Sormen, Den Typen der Entwickelung liegt überall mehr oder weniger eine höhere oder tiefere Ausbildung eines organiſchen Spſtems für ſich zum Grunde ohne gleichzeitige Entwickelung der übrigen, aber die ei— genthümliche Form, welche die Organiſation dadurch erhält, erſcheint dabey im Uebergewicht und macht den Ty— pus, während die Stufen durch größere Zuſammenſetzung der Organiſation und höhere Einheit der verfchiedenen or— ganiſchen Syſteme bedingt erſcheinen. Die Typen erſchei— nen alſo als die beſonderen Modificationen der Stufen. Daß die Typen dem Eintheilungsprincipe Cuviers, die Stufen dem der deutſchen Zoologen entſprechen iſt einleuch— tend. Erſtere beziehen ſich mehr auf die äußere Geſtalt, letztere mehr auf das Weſen und die innere Bedeutung der Organiſation, und ſchon deßhalb müſſen die Stufen das oberſte Eintheilungsprincip ſeyn. Die Cuvleriſchen 4 Haupttypen: Strahlenthiere, Mollusken, Gliederthiere, Wirbelthiere; können alſo nicht als Claſſen von gleicher Bedeutung ſich gegenüber geſtellt oder einander coordiniert werden, indem die 3 erſten Zweige bloße Typen einer ziemlich gleichen Entwickelungsſtufe, die Wirbelthiere aber eine höhere Stufe ſelbſt ausmachen, wel— che ſich in mehrere Typen entwickelt. Der Streit über die höhere oder tiefere gegenſeitige Stellung der Mollusken und Inſecten muß dahin entſchieden werden, daß ſie unter ſich bloß verſchiedene Typen einer und derſelben Entwicke— lungsſtufe ſind, und alſo durchaus auf gleicher Höhe ſtehen, und eine Stufenvergleichung nur entweder mit den Wir: beltbieren oder anderſeits mit den Radiarien Statt finden kann, weil beyde ſich dadurch unterſcheiden, daß bey einer gleich zuſammengeſetzten Organiſation in den Inſecten das animaliſche Spſtem im Gegenſatz des vegetativen, bey den Mollusken das vegetative im Gegenſatz des animalen im Uebergewicht entwickelt erſcheinet. Die große Mannigfaltigkeit in der Organiſation und den Formen der Thiere wird einzig und allein durch die relative Entwickelung und höhere Ausbildung einzelner Sy— ſteme und Organe gegen die übrigen hervorgebracht; ſchon aus dieſem Grunde, um in der Claſſification dem Gange der Natur hier auf der Spur zu folgen, iſt die Berückſich— tigung dek Typen bey den Unterabtheilungen, wenn fie na— türlich ſeyn ſollen, von der größten Bedeutung. In jedem einzelnen Typus unterfcheiden ſich wieder mehrere Reihen, welche vorzüglich durch die natürliche Verwandtſchaft des Habitus der Thiere bedingt werden. Ueberhaupt ſind bey Feſtſtellung der Stufen und Typen mehr die Unterſchiede im Großen und Allgemeinen; hinge— gen bei Bildung der Reihen mehr die Aehnlichkeiten und Formen der natürlichen Verwandſchaft im Auge zu halteu. Wir haben nach dieſen Geundſätzen zwei große Stufen des Thierreichs, und eine dritte, welche den Menſchen be— greift. Die oberſten Glieder der Reihen zeigen gewöhulich eine zuſammengeſetzte höhere Organiſatiou. Iſis 1831. Oft. 40. = 8 1158 Erſte Stufe Hautſkelet-Thiere. Periphe⸗ riſche Thiere. In allen ſind die Centralorgane, das Wes fen der Animalität, böchſt unvollkommen oder gar nicht ausgebildet, dagegen die periipherifchen Theile im Ueberge— wicht entwickelt. Von der Haut in ihrer Entwickelung nach innen um eine gemeinſchaftliche Höhle gehen die vor= züglichſten Organe aus.“ Erſter Typus. Pflanzenthiere. Phytozoen. Meiſt unentwickelte Einheit aller thieriſchen Syſteme im Innern mit äußerer centraler Form der ganzen Organiſation. Das gemeinſame Element, woraus ſich alle höheren, Thierſormen in verſchiedenen Reihen entwickeln. Was man unter dem Namen Infuſorien bisher begrifs- fen, gehört hierher, fällt aber als eigene Reihe weg, weil zes ein Chaos von Thieren ganz verſchiedener Organiſation iſt, die weder allein noch alle durch freywillige Erzeugung in Infuſionen entſtehen. Sie werden ihrem Typus gemäß den verſchiedenen Reihen anugeſchloſſen, zu denen ſie ſich entwickeln: fo gehören die Vorticellen und Räderthiere zu den Polypen, die Brachionen zu den Krebſen, die rundlichen Kugel-, Becherthiere, Enchelyden u. ſ. w. zu den Meduſi— nen. Ein großer Theil derjenigen Thiere, die man zu den Cercarien rechnet, find noch keine ſelbſtſtändigen Thiere, fondern ein bloßer Generationsproceß von Thieren aus einer vegetierenden Subſtanz, aus welcher ſich ſpäter die verſchiedenſten Formen ſogenannter Jafuſorien bilden. An einem andern Orte will ich die Beobachtungen, welche ich über die Erſcheinungen des Generationsproceſſes dieſer Thiere gemacht, näher darſtellen, und bemerke hier nur, daß bereits Needham diefer Sache durchaus auf der Spur war. Der Gang der unmittelbaren Generation it dieſer. Die zerfallene orgauiſche Subſtanz lößt ſich zus erſt in der Infuſion zu einer gleichförmigen Gallertmaſſe auf. In dieſer bilden ſich ſchlauchartige, vegetative Faden, welche ſich ſehr ſchnell verlängern, und auf eine dreifache Weiſe in die Thierbildung übergehen. 1) die Fäden ſchwellen an der Spitze Feulenförmig an, und bewegen ſich pendelartig hin und her. Dieß iſt die Stufe der Cercarienbildung, wie fie auch in dem mit Waf⸗ fer verdünnten Saamen der Thiere Statt findet. Dieſe oscillatoriſche Bewegung iſt noch keine wirklich freye thieriſche, macht aber den Uebergang dazu. Der Fortgang zur vollſtaͤndigen Thierbildung iſt nun, daß die augeſchwollenen Enden ſich vou den Fäden losreißen und. frey herum zu ſchwimmen anfangen. 2) Die Fäden ſchwellen an der Spitze ſtärker Fenlens förmig an, bewegen ſich aber ſehr ſchwach oder gar nicht. Sie füllen ſich dagegen im Innern mit kugelförmigen Kör⸗ peru, platzen alsdann, und indem dadurch die kugelförmi⸗ gen Körper ausgeleert werden, zeigen dieſe eine thieriſche Bewegung. 3) die ſadenförmigen Vegetationen ſchwellen an der Spitze nicht an, ſondern ſchnüren ſich der Länge nach in Glieder ab. Die einzelnen Glieder trennen ſich von einanz der und von der allgemeinen Gallertmaſſe, worin ſie ſich erzeugen, und ſchwimmen ſrey als e \ 1159 Die urſprüngliche Generation der Infuſorien iſt alfo durchaus der Vermehrung der Polypen ähnlich; die boegetie— renden Fäden und ihre Entwickelung iſt einem Polppen⸗ ſtamm durchaus zu vergleichen. Die Beobachtung dieſer unmittelbaren Entſtehung der Infuſorien aus einer vegetierenden Subſtanz iſt alſo der beſte Beweis, daß hier an eine Entſtehung durch Eier nicht zu denken iſt. Ueberall erſcheint bier die Vegetatlon als eine Vor⸗ ausſetzung und Uebergangsſtufe zur Thierbildung, und man muß wohl beachten, die Erſcheinungen dieſes Generationss proceſſes der Thiere nicht als eine conſtante vollendete Mita telbildung zwiſchen Thier- und Pflanzenreich zu betrachten, wie es neuerdings von mehreren Seiten geſchehen. Die Beobachtung des ganzen Verlaufs dieſer Entwickelungen kanu hierüber nur Aufſchluß geben. Erſte Reihe. Polypen. Hierher gehören die Vorticellen und Räderthiere, die Hydren, Sertularien, Gorgonien, Seefedern und Verwandte. Die Vorticellen ſtehen in ihrer innern Organiſation höher als die Hydren. Urceolarien find abgelößte Vorticellen. Die höchſte Stufe dieſer Reihe bilden die Aetinien. Zweite Reibe. Meduſinen. Quallenartige Thiere. Von den ſogenannten Infuſorien: die wahren Bacillarien, welche zwey gegenüberſtebende kegelförmige Enden und ein belles Centrum in der Mitte haben, die Enchelyden, Vol— vor, Trichoden, Leucophren, Keronen. Ferner die Gat— tung Meduſa von den microſcopiſchen Arten an, die Be: roen, Rhizoſtomen, Phyſalien. Die Reihe der Polypen ſetzt ſich in den höheren Tp: pen in Form der Sepien und Nautilus fort. Die Reihe der Meduſinen geht höher in die Echino— dermen und anderſeits in die Acephalen über. Wie diefe Reihen ſich höher hinauf entwickeln, fo wur⸗ zeln die Würmer durch ihre Paraſiten in tieferen Formen, und greifen zwiſchen dieſe Reihen rückwärts durch, wenn man die Würmer zu den Gliederthieren rechnet. Man könnte ſie auch zu den Pflanzenthieren rechnen, und ihre Entwickelung zwiſchen die höheren Reihen verfolgen. Je— deufalls müſſen alle Würmer zuſammenbleiben, da die Blutegel fo gut wie die Spulwürmer einen fternfücmigen Mund baden. Zweyter Typus. Mollusken. Faſt im Sinne von Ariſtoteles. Von der unentwickelten Einfachheit der Organiſation der Pflanzenthiere aus gebt der Typus der Entwickelung in zwey Zweige auseinander, von denen der eine eine höhere und überwiegende Ausbildung der vegeta— tives Organe im Verhältniß zu denen des animalen Lebens zeigt. Dieß ſind die Mollusken. Außer den Acephalen, Gaſteropoden, Cirropoden und Cephalopoden Cu viers rechne ich bierher noch die Seeigel und Seeſterne, weil beide eine höhere Organiſation als die acephalen Molluss ken haben, und ſchon aus dieſem Grunde nicht in eine tiefere Stufe geſtellt werden können. Die Bedeutung ih— rer ſtrahlenförmigen Geſtalt iſt vorper erörtert. Das Weſen — 1140 ihrer inneren Organkſation iſt durchaus wie bey den übri⸗ gen Mollusken. ite Reihe. Seeigel, Seeſterne, Cephalopoden, Enerinus, Lepas. 7 2te Reihe. Acephalen. ste Reihe. Gaſteropoden. Dritter Typus. Gliederthlere, Articulata, Ueberwiegende Entwickelung des animalen Lebens auf dieſer Stufe. ite Reihe. Würmer: fangen mit den paraſitiſchen oder Eingeweidewürmern an; an dieſe ſchließen ſich vorn die infuſoriellen, wie denn auch viele Enthelminthen ſchon Ins fuſorien ſind. Vibrio und verwandte. Es folgen die Blut⸗ egel, Regenwürmer u. ſ. w. . 2te Reihe. Inſecten: Schließen ſich darum an die Würmer, weil ihre Larven aͤußerlich und innerlich den Würmern ähnlich find. zte Reihe. Krebſe: fangen mit den infuforiellen Brachionen und den paraſitiſchen Formen an, und gehen zu den kurzſchwänzigen Krebſen fort, welche ſich au die Spinnen anſchließen. ate Reihe. Spinnen. Die beyden Typen der Mollusken und Gliedeethiere zuſammengenommen könnte man im Gegenſaß der folgen» den Stufe auch Bauchmarkthiere nennen. Ilte Stufe. Nervenffelet:Tpiere. Erſter Typus. Fiſche. ite Reihe. Knorpelfiſche. 2te Reihe. Gräthenfiſche. Rückenwirbelthiere. Zweyter Typus. ite Reihe. 2te Reihe. zte Reihe. ate Reihe. Amphibien. Lurche. Fröſche und Salamander. Eidechſen. Schlangen. Schildkröten. Dritter Typus Vögel. In 6 Reihen. Vierter Typus. Sängethiere. In 9 Reihen von den Zabnloſen bis zu den Affen. Hlte Stufe. Der Menſch. Er darf gar nicht zum Thlierreich gerechnet werden. Höchſte Einheit organiſcher nud geiſtiger Entwickelung. Da die Mannigfaltigkeit der Formen an Arten und Gattungen in den niedern Stufen und deren Topen auch durch die Mannichfaltigkeit der Entwickelungsſtufen der verfchiedenen innern Organe bedingt erſcheinen; ſo nimmt ſolche noth⸗ wendig mit der höheren Einheit der Entwickelung ab, und verſchwindet faſt gänzlich in der höchſten Stufe, dem Menſchen. Daher iſt natürlich bet ihm elne Glaffification 1141 verfchiedener Formen wie bei den Thieren nicht anwendbar, und es iſt bier Einheit aller Reihen und Typen, die ſich im Thierreich entwickelt finden. a) Bey der Zuſammenkunft am Abende des 25ten Sept., nehmlich des Schlußtages der öffentlichen Verſammlun— gen beredeten ſich die Helgolandsfahrer über eine Dankjas gung an die trefflichen Männer, welche mit fo viel Auf— opferung, Gefahr und Geſchick die Leitung des Schiffs übernommen und die Aus- und Einſchiffung beſorgt hats ten. Man beſchloß, jedem zum Andenken die Münze von Loos auf die Verſammlung zu Hamburg mit einem Dank— ſagungsſchreiben zu ſchicken, und die Beſorgung Lichten⸗ tein und Oken zu ee was durch folgende Briefe geſchah: 1. An den Inſpector Sich E. Abendroth, an den Mäkler Herrn J. Hütt mann jun. den Capitain Hrn. J. H. Knaack und an den Capitain Hrn. C. Siegbahn. Hamburg den 26ten Sept. 1830. Die Unterzeichneten entledigen ſich hiedurch mit gros ßem Vergnügen des ihnen gewordenen Auftrags, Ew. Wohlgeboren im Namen ihrer Genoſſen den aufrichtigſten Dank für die vielfachen Beweiſe Ihrer Auſmerkſamkeit während der Reiſe nach Helgoland darzubringen. Ew. Wohlgeboren haben ſich ſowohl durch die freundliche und lehrreiche Weiſe, in welcher Sie einer, des Seeweſens unkundigen Geſellſchaft von allem Wiſſenswürdigen Aus⸗ kunft gaben, als durch Ihre Theilnahme an einer ſicheren leitung des ganzen Unternehmens, ganz beſonders aber durch die kräftige und gewandte Unterſtützung, die Sie den Paſſagieren in den keineswegs gefahrloſen Augenblicken des Eine ſchiffens auf offener Rheede und in den nicht minder bedenk— lichen einer ungewöhnlich heſtigen Bewegung des Schiffes auf ſturmbewegtem Meer geleiſtet haben, die gerech⸗ teſten Anſprüche auf den Dank aller hier verſammelt gewe⸗ ſenen Gelehrten erworben. Es iſt nicht zu verkennen, daß ohne Ihre eben fo angenehme als hülfreiche Begleitung der Nutzen und die Freude, den eine ſo großartige Unterhaltung der Geſell⸗ ſchaft gewähren ſollte, nur unvollſtändig würde erreicht wor⸗ den ſeyn. Die Unterzeichneten erlauben ſich, dieſem gebührenden Ausdruck der allgemeinen Geſinnung ein Exemplar der bey. Gelegenheit der dießjährigen Verſammlung geſchlagenen Medaille als ein Zeichen der Erinnerung an die unver⸗ Se Tage ihrer gemeinſchaftlichen Seefahrt pinzu zu ügen. In auftichtigſter Hochachtung und Ergebenhelt Lichtenſtein. Okeu. 2. An den holländiſchen Capitain H. S. Kool: Die Unterzeichneten haben das Vergnügen, Ihnen Herr Eapitän, im Namen der Naturforſcher und Aerzte, welche an Bord des unter Ihrem Befehl ſtehenden Dampf⸗ ſchiffes Willen der erſte in den drei Tagen vom 22ſten dis — ä — 1142 24ſten Sept. eine fo intereſſante Fahrt nach Helgoland ges macht haben, für Ihre freundliche Aufnahme, für ihre ftäte Sorgfalt und für die ſichere und erfahrene Leitung des ganzen Unternehmens die aufrichtigfte Anerkennung auszu⸗ drücken. Sie bitten zugleich, die beyfolgende, bey Gelegenheit der dießjährigen Verſammlung der Naturforſcher und Aerzte geprägte Medaille als ein Andenken an eine fo ungewöhn— liche Reiſegeſellſchaft bewahren zu wollen. Lichtenſtein. Oken. Darauf erfolgten am 28 ten die Antworten: Hochwohlgeborne Herren! Schon der Antrag von Ihnen, eine ſo allgemein in Europa geachtete und geehrte Geſellſchaft auf der Fahrt nach Helgoland zu begleiten, war für die Unterzeichneten ſehr ehrenvoll, und mit Vergnügen folgten dieſelben dieſer Aufforderung. Wie um ſo mehr mußte uns Ihr werthes Schreiben vom 26ten dieſes Monats überraſchen, in wel— chem Sie, bochverehrte Herren, für Leiſtungen, die wir als unſere Schuldigkeit erachteten, uns Ihren Dank fo ſchmeichelhaft und in ſo hohem Grade abſtatteten. Empfangen Sie hiemit die Verſicherung, dieſe Fahrt für immer im Gedaͤchtniß bleiben, und auch die beygefügte Denkmünze uns als ein Beweis Ihrer wohlwollenden Öefinnungen gegen uns dienen werde. Mit dem aufrichtigſten Wunſche, es möge der Vor— ſehung gefallen, dieſe für die Menſchheit ſo ſegensreich und wohlthätig wirkende Geſellſchaſt in feinen väterlichen Schutz zu nehmen, und auch unſerem Hamburg die Ehre noch recht oft zu Theil werden, viele der Mitglieder in ſeiner Mitte zu ſehen, empfehlen wir uns Ihnen auch in der Ferne Ihrer wohlwollenden Erinnerung, und haben die Ehre mit aller Hochachtung und Ergebenheit zu zeichnen: J. Hütt mann (jun.), Abendroth, J. H. Knaack, C. Siegbahn. daß uns 2) Die Autwort von Herrn Kool hat ſich leider vers ſchoben. b) Nun begannen erſt recht die Ausfahrten nach der Ge⸗ gend, das Beſehen der Stadtmerkwürdigkeiten und die bes ſonderen Einladungen, bei denen gewöhnlich die meiſten noch anweſenden Naturforſcher und Aerzte gegenwärtig waren und ſich in den wohlthuenden Familienzirkeln erfreuten. c) Während der Verſammlungszeit wurden, nebſt dem Theater, die mit Zeitfchriften reich belegten Leſezimmer der Börſenhalle und der Harmonie fleißig beſucht; vor- züglich ergetzten ſich die Naturforſcher in dem Buchladen von Perthes und Beſſer an den mit großen Koſten ei⸗ gens für dieſe Gelegenheit herbeigeſchafften engliſchen und franzöfifchen Prachtwerken. So wenig es auch zu erwarten iſt, daß den Fremden von ihrer Reife noch Geld übrig bleibt, um unterwegs Bücher oder Naturalien, Wachspräparate, Inſtrumente und Maſchinen zu kaufen, welche fie auch ob» 1443. nehin nicht packen und mitnehmen könnten; fo wird dennoch das Ausſtellen dergleichen Gegenſtände, wie es ſeit mehre— ren Jahren bei der Verſammlung geſchieht, nicht ohne die beabſichtigten Folgen bleiben. Man lernt die Waare ken⸗ nen und die Orte und die Männer, von denen man die— ſelbe, nachdem man heimgekehrt iſt, ſich kommen läßt oder fie anderen empfiehlt. Das Haus Perthes und Beſſer it in Deutſchland als dasjenige rühmlich bekannt, von dem man ſchnell und billig alle engliſchen Werke erhält. Die Naturalienhändler, Wachspräparaten- und Inſtrumenten— Verfertiger, welche ſich gewöhnlich bey der Verſammlung einfinden, werden gewiß ſpäter manche Beſtellungen erhal— ten, die ohne dieß nicht gekommen wären. Am Sonntag den 26. Mittags war man beym Sena— tor Merck auf ſeinem Garten in Horn, audere beym Se— nator Sillem; am Montag beym Syndicus Dr. von Sienen, ein anderer Theil beym Profeſſor Lebmann, om Dienfteg beim Dr. med. Schleiden, am Mittwoch beym Syndieus Dr. Sie veking, am Donnerſtag beim ER a Dr. Bartels, am Freytag beym Senator Dr. Dammert. Ueberdieß fanden eine Menge Einiaduns Bi zu Frühſtücken auf dem Lande und zu Abendgeſellſchaf— ten ſtatt, namentlich beym Baron v. Voght in Flottbeck, Hrn. von Bauer bey Blankeneſe, Hrn. von Eſſen in Barmbeck, Hrn. Nathsbuchdrucker Meißner in Eppendorf, bei den Dr. Siemers und Buek, den Profeſſoren La p— penberg und Ulrich u. ſ. w., was wir nicht alles er— fahren konnten. Auſtern und Schildkröten, Meer- und Süßwaſſer⸗-Fiſche, Hummer und mitunter zum Spaß Gar— neelen waren die Gegenſtände, welche in, dieſen Verſamm— lungen vorgetragen wurden, und dazwiſchen den Botanikern oft: und weſtindiſche Früchte und Gewürze aus dem reich lich verſorgten Laden von Goedelt. So endete dieſe denkwürdige Verſammlung mit dem Gefühle der Zufriedenheit und Dankbarkeit der Fremden, und mit deren Wunſche, daß auch die Hamburger, als ſie wieder zur Ruhe kamen, ſich mit Zufriedenheit der Fremden möchten erinnern können. Zu dieſem Glauben gaben den letztern folgende Nachrufe die ſchmeichelhafte Hoffnung. In den Originalien Nro, 116 von Lotz erſchien folgendes Gedicht von Dr. Stierling, unter dem Namen Heidenwaldt: Blickt auf Germanien's Eiche hin, die hehre, Seht, wie ihr Rieſenbau zur Höhe ſteigt; So ſtrebt der Völker Sinn nach lichter Sphäre, Die Nebelnacht der Finſterniß entweicht. Zur Selbſterkennung iſt der Menſch gekommen, Es hebt in freud'ger Hoffnung ſich die Bruſt, Des Aberglaubens Wahn iſt ihm genommen; Im Vorwärts» Streben liegt des Lebens Luft, Frei waltet der Gedankenflug, uns zwängen Nicht Feſſeln mehr, frei athmet Herz und Geiſt, EN Wir dürfen uns zum edlen Kampfſpiel drängen, Der Preis iſt unſer, der Veredlung heißt. Mal 1 8 Der Siegeskranz wird unverwelklich blühen, Die Nachwelt kündet laut des Forſchers Fleiß, Nacheifer wird die Kommenden erglühen, Zum Baum geſtalten ſich das ſchwache Reis. An dieſem wird mit freudigem Verlangen, Heiß dürſtend nach des Wiſſens Quell, Das Aug' des Weiſen, ſo wie jetzo, hangen, Und was verborgen blieb, wird klar und hell. — Euch Jüngern der Natur folgt dann der Segen, Der Ruhm, weil Ihr mit weiſer Hand geführt Den Menſchen von den nachtumhüllten Wegen Zum Tempel, wo die Klarheit nur regiert. Es ſchmückt ſich bräutlicher durch Euch die Erde, Euch ward, Herakles gleich, Unſterblichkeit; Durch Euren Fleiß entſtand ein zweites Werde, Euch ſeguen Voͤlkerſchaften nah und weit! Die Schätze der Natur ſehn wir ſich mehren, Und ihre hohen Kräfte zeigt Ihr klar, Wir ſtaunen, wenn wir Eure Lehren hören, Wir preiſen jubelnd Gäg's Lieblingsſchaar. Die Volker ſeh'n auf Euch mit Wohlgefallen, Und in dem Schooße der Natur wird's Licht, Geachtet und geliebt ſeid Ihr von Allen, Ihr offenbart, was unſ'rer Kraft gebricht. — Es treten Neue einſt in Eure Schritte, Und thun uns manches noch Verborg'ne kund, Doch lebt Ihr geiſtig in der Brüder Mitte, Vom Enkel wird geſegnet Euer Bund. Wie auch die Gegenwart mag ſchnell entſchwinden, Die von Euch neu entdeckten Werke ſteh'n, ; Und jubelnd wird man Euren Namen künden, Mit Stolz auf das, was Ihr geleiſtet, ſeh'n. Wer fühlt nicht dankbar, daß vereintes Streben Das tief Verborgenſte ergründlich macht? Was auch die Nachwelt mag zum Licht erheben, Heil denen, dle die Flamme angefacht! — b Das zweyte im Hamburger Beobachter: Abſchieds gruß an die Geſellſchaft der deutſchen Naturforſcher und Aerzte in Hamburg. Die Ihr aus fernen Ländern, wo Wiſſenſchaften blüh'n, Und für des Lebens Höchſtes die Herzen warm erglüh' n, Aus Albions Gefilden, wie aus America, Dem eiſenreichen Schweden, wie aus Polonia, Weither aus kaltem Norden — jetzt hier verſammelt ſeyd: Euch Allen, bied're Männer! ſey dieſer Gruß geweiht! Zu hohem Zweck verbunden, vereint aus fern und nah, Willkommen an der Elbe nannt' Euch Hammonia! — Als wie aus ehrner Zunge, nach Nord, Weſt, Süd und Oſt, Erſcholl die laute Ladung, ergieng die Ehreupoſt: u 4145 Daß an dem Elbgeſtade, der maſtenreichen Stadt, Die für das höchfte Wiſſen ein reges Streben hat, Den Männern aller Zonen, im Vaterland geehrt, Sey gaſtlich frei erbauet ein vaterſtadtſcher Heerd. Ihr fandet dentſche Herzen und deutſche Biederkeit, Thaliens Tempel hatte Euch einen Gruß geweiht; Ihr fandet reiche Schätze, aus Ländern fern geſandt, Die Einer aus der Mitte zum Ganzen ſchön verband, — Ja, alle Elemente, die Schätze dieſer Welt, Sie hatten der Betrachtung das Beſte ausgeſtellt. So fandet Ihr denn Nahrung, ja, doppelt für den Geiſt, Wie es die frohe Stimmung des Einzelnen beweis't. Nun wollt Ihr uns verlaſſen, die Heimath iſt das Ziel, Ach, laßt uns doch ein Zeichen, daß es Euch hier gefiel! Wir haben keinen Fürſten, dem Ihr es anvertraut, Auch academ'ſche Säle ſind hier nicht aufgebaut; Hier ſind die Bürger Brüder, auch Fürſten, wenn Ihr wollt, Und Bürgertugend glänzet als Orden mehr und Gold; Hier wird in ſchlichter Weiſe dem Guten nachgeſtrebt, Und jeder iſt ein Bruder, der den Geſetzen lebt. Die Weiſe des Empfanges war zwar nur gaſtlich ſchlicht, Doch iſt der Wunſch von allen: „Vergeſſet Hamburg nicht!“ Seht, wie die freie Hanſa am Elbgeſtade blüht, Sie hat fo manchen Bürger, der auch für Kunſt erglüht, Und für das Unerforſchte mit reger Geiſteskraft Im ſinnig ſtillen Forſchen genützt der Wiſſenſchaft; Sie hat ſo manchen Braven, den Ihr ſelbſt fern erkannt, Und der zum höchſten Streben ſich mit Euch längſt verband; Sie hat des Wiſſenswerthen, des Schönen auch gar viel; Laßt darum uns ein Zeichen, daß es Euch hier gefiel. Und habt Ihr uns verlaſſen, und ſeyd Ihr heimgekehrt, Und werden ernſte Dinge der Jugend dort gelehrt: Dann ſprecht vom Elbgeſtade, von Hamburgs ſtillem Gluͤck, Und ſcheukt uus in Erinnerung auch einen frohen Blick, — Wie eine Stadt des Nordens, ſtolz deutſch zu ſeyn und frei, An Kunſt, an Wiſſenſchaften werth deutſchen Ruhmes ſey; Wie man in ihrer Mitte Euch vielwillkommen hieß, Freigebig alle Schaͤtze, die hier geſammelt, wies; Wie Männer, deutſch und kräftig, hier an der Spitze ſteh'n, Die mit dem Strom der Zeiten in gleichem Schritte geh'n. So lebt denn wohl! — Es ſchwindet des Menſchen Lebenskraft, Doch ewig bleibt die ernſte, die hohe Wiſſenſchaft! 5. In den litterariſchen Miscellen vom 2. October ſtand auch ein freundlicher und beherzigenswerther Nachruf von einem Arzte, Dr. Siemers. 4. Der Chor eröffnete beim letzten gemeinſchaftlichen Mahle am 25. Septbr. feinen Geſang mit der: Weihe. (Componiert von Sutor.) Freundlich nimmt des heitern Saales Weite Uns in ſeine ſchöne Mitte ein, Und die Muſen geben das Geleite, Und die Grazien im lieblichen Verein! Sfis 1831. Hft. 10. 1146 Heil uns, die die Göttlichen begleiten! Wonne werden ſie uns ſtets bereiten! Wo die Muſen und Grazien wohnen, Blühet immer der Lieblichkeit Kranz, Und die gütigen Götter belohnen Ihre Verehrer mit Sang und mit Tanz, Wandernde Thiere. Den Naturforſchern ſehr gelegen befand ſich gerade Aken in Hamburg mit einer Menge ſehr ſeltener Thiere, welche den Vorzug vor den meiſten reiſenden Thierfamme lungen haben, daß fie wiſſenſchaftlich und zwar von Lich⸗ tenſtein beſtimmt ſind. Es befindet ſich hier eine ganze Löwenfamllie, welche ſchon mehrmals in Europa Junge hervorgebracht hat. Sie gehört zu der barbarifchen Art; es iſt ein altes und ein junges Paar vorhanden, welches letztere am 25ten May 1826 in Amſterdam geworfen wurde. Der Alte iſt ſchon Vater von 20 Jungen; außerdem 4 Junge von 7 Wochen. Die Löwinn wirft zugleich 5 — 4 Junge, wovon aber ge— wöhnlich 2 am Zahnen ſterben. Sie trägt 108 Tage; die Jungen find 5 — 7 Zoll lang und bleiben 9 — 14 Tage blind; fie wachſen 6 — 7 Jahre und leben 20 — 25 Jahre. Vom Tiger (Felis tigris) ein Männchen und ein Weibchen; F. Onca, leopardus, concolor, mitis. Hyaena maculata m., striata. Ursus arctos aus Sibirien, maritimns. Canis aureus, lagopus, anthus, canadensis.“ Viverra civetta, genetta. b Halmaturus giganteus; Didelphys virginiana m. Cavia aguti. Das weißſchwaͤnzige Gnu (Antilope taurina) m. aus Africa, verſchieden vom gemeinen. Camelus lama. Equus zebra. Lemur flavus aus Jamaica, M. und W., macaco m, et fem. aus Madagascar. Simia mormon, sphinx, jacchus. Casuarius indicus m. et f., novae hollandiae. Pele- canus onocrotalus. Ardea pavonia. - Crocodilus lucius. Python tigris aus Oſtindien; die ächte Boa und die Anaconda; das Chamäleon. Eine Menge Papageven: Psittacus macao, ararauna, militaris, illigeri, auricapillus, versicolor, torquatus, alexandri, haematodus, pennantii, eximius, pullarius, erithacus, aestivus, leucocephalus, molluccensis, galea- tus, sulphureus. Loxia, oryzivora, maja, malacca, dominicana; Fringilla amandava. Das Lama ſpritzt wirklich auf einen gewiſſen Befehl den Speichel gegen die vor ihm ſtehenden. Denkmünzen auf die Naturforſcher. f Die Subferiptionsbedingungen der Berliner Medaillen— Münze von Loos ſind folgende: 1) man ſubſeribirt nur auf 6 Münzen; 2) jede Münze wird nicht früher als beym Empfang be— zahl-; 5) der Preis für Bronze iſt 1 Nhlr., für Neugold 12, für Silber 3 Rhlr; 5 72% 1147 Die Subferibenten zahlen aber für 6 Stück Bronze nur 5 Rhlt., Neugold 775, Silber 17 Rhlr. 4) die Subſcription kann an einen andern abgetreten wer— den; 5) es werden nicht bloß Naturforſcher und Aerzte, welche die Verſammlung beſuchen, geliefert, ſondern auch andere berühmte Namen. Kupferſtiche auf die Natur forſcher und Aerzte. Prof. Ros mäsler liefert ein Kupferwerk in 4to mit den Abbildungen der Naturforſcher und Aerzte. Es ſind davon bereits 2 Hefte erſchienen und es ſollen deren 16 werden, jedes mit 6 Tafeln. Er geht dabei nach den Ländern, und zwar nach dem Alphabet: Baden, Bayern, freye Städte, Hannover, Heſſen, Meklenburg, Oeſterreich, Preußen, Sachſen, Schweitz, Wür— temberg. Man kann beim Verfaſſer, auch bei der Redaction der Iſis, und bei den jedesmaligen Geſchäftsführern ſubſcri— bieren. Andenken an die Fahrt nach Helgoland. Der Maler Bendixen in Hamburg, welcher die Fahrt nach Helgoland mitgemacht, hat verſchiedene Anſich— ten von dieſer Inſel und Scenen auf dem Dampfſchiffe gemalt, und wird dieſelben, fo viel wir hören, ebenfalls heraus— geben. Gedrucktes wurde vorgelegt. A) mit Namen: E Agaſſiz, ſ. ©. 918. Ammon, ſ. ©. 970. Bachmann, f. S. 1107. Barries, das Hamburger Alexander-Bad. Berendt, die Inſecten in Bernſtein. Danzig 30. H. v. Bergen, Ueberſicht verſchiedener Droguerie-Preiſe. Tabelle in Folio. Biſchoff, ſ. S. 970. R. Brandes, Bericht über die zehnte Stiftungs- Feyer des pharmaceutiſchen Vereins. Braudes und Tegeler, die Mineral-Quellen zu Ta— tenhauſen. Lemgo. b. Meyer. 30, 8, 235. Brandt, ſ. S. 1102. Ebrenberg, ſ. S. 918, 940. Eimbcke, ſ. S. 970. G. Fiſcher, ſ. S. 878, 977. Ga lette, ſ. ©. 970. Geve, ſ. S. 1107. Grahl, ſ. S. 1006. Gray, Synopsis Reptilium. 3. Vergl. S. 1097. Geoos, ſ. S. 9%. Günther, ſ. S. 970. Hennemann, ſ. S. 996. Hoefnagel, ſ. S. 918. Jacobſon, ſ. S. 877, 951. en Jan, Observationes criticae in Plinii secundi etc. nachii 50, 4, 32. Jarotzki, ſ. ©. 918. Lappenberg, ſ. ©. 951. Lehmann, ſ. S. 1101. Leonardo da Vinci, ſ. S. 917. Mo- — A Leonbard, ſ. S. 869. Lüders, das intermittierende Wundfieber. Mehlis, ſ. S. 877. Du Menil, über die Schwefelwaſſer zu Eilſen. 30. B. Meyer, ſ. S. 874. - Mitchell, an Oration before the Philadelphia medical Society. 25, 8, 28. 5 Idem on the Treatment of Curvatures of the Spine. 8, 19; on Nat 1148 Hamburg 31 1 | Corpus luteum; Chronic Dysentery; Instrument of Li- gatures. W. L. Müller, sSoojährige Witterungs- Geſchichte. men bei Schünemann. 23, 8, 184. 6. Th. Neuber, ſ. S. 974, 1007. Derſelbe, meteorologiſche Beobachtungen. j Derſelbe, Eutdeckung der Condergenz des Sonnenlichts, indem es die Atmoſphäre durchdringt. Kopenhagen. 1850. Nordmann, ſ. S. 3874. Riedel, ſ. S. 971. 2 P. Schmidt, ſ. S. 791. Schmitz, Bewegung der Erde und der andern Planeten von ihrem Urſprung bis zu ihrem Ende. Berlin 50, 8, 40 Schultze, ſ. S. 994. ; Schumachers Charte, ſ. D. 865. 3 Schweiggers Bericht üder den Verein zur Verbreitung von Naturkenntniß ꝛc. 1827 und 1828, 8, 12. Derſelbe, aus dem Leben feines als Opfer feiner Wiſſen⸗ ſchaft gefallenen Bruders. Halle 30, 8, 84 Bre⸗ Siemers Bericht über die Anſtalt künſtlicher Minerals | wäſſer in Eppendorf 26, 8, 26; vergl. S. 970. Steinmetz, Pyrmont und ſeine Mineral- Quellen, Thueſſink, ſ. S. 928. ö Wagler, ſ. S. 878. Weber, ſ. S. 1006, 1096. Wiedemann, ſ. S. 917. Zieten, ſ. S. 869. Zimmermann, ſ. S. 1106. 5 5 B) Obne Namen: Abhandlungen der Petersburger Aerzte, ſ. S. 928. Bittſchrift an deutſche Fürſten über Neligions-Freiheit. Bulletin des naturalistes de Mosoou 1829 et 1850. Edinburgh Journal of nat. and geogr. Science I., 30, 8, 480. Führer durch Hamburg und Altona. Geſetze des ärztlichen Vereins in Hamburg. 50, 4, 26. Kiel. Geſetze der mediciniſch-chirurgiſchen Geſellſchaft in Ham burg. 4, 8. 8 a Geſetze der Hamburger Wittwen-Caſſe für Aerzte u. ſ. w. 29, 8, 16. 5 5 to the Library of the Lyceum of natural history of New -York. 30, 8, 72, Hamburg in naturhiſtoriſcher und medieiniſcher Beziehung, zum Andenken an die Verſammlung ꝛc. (von Dr. Ph. Schmidt). 30, 8, 207. 3. Taf. Hamburger Preisaufgabe, ſ. S. 1074. 1395 Lebensverſicherungs-Bank in Gotha und Leipzig. Mainzer Oefen. Mainz bei Wirth. 26, 8, 31. Daſſelbe ausführlicher. Frankfurt dei Streng; 27. 4, 134. 19. Taf. - e Daſſelbe kürzer. Mainz 30, 5, 27. 1. Taf. — 117% ua. Mittbeilungen aus dem Gebiete der geſammten Heilkunde, von einer medieiniſch-chirurgiſchen Geſellſchaft in Ham— burg; bei Hoffmann. 30, 8, 590. 1. Th. Verzeichniß der Mitglieder der naturforſchenden Geſellſchaft zu Görlitz. 30. Verzeichniß der Pflanzen des botanifchen Gartens zu Ham— burg. 30, 8, 92. 5 Verzeichniß der Pflanzen v. Booth zu Flottbeck. 30, 8, 126. Verwaltungs-Bericht des Hamburger Krankenbauſes. 27, 4. Vortrag bei der Stiftungs-Feyer der Geſellſchaft der Freunde des vaterländiſchen Schul- und Erziehungsweſens zu Hamburg, von Wedderihn; und Siemers, der Arzt an den Schullehrer. 27, 8, 24 u. 43. Außer den vielen Berichten über die Verſammlung in Zeitſchriften ſind erſchienen: Der amtliche Bericht über die Verſammlung deutſcher Naturforſcher und Aerzte in Hamburg im September 18330, erſtattet von den damaligen Geſchäftsführern, J. H. Bartels und J. C. G. Fricke. Nebſt eis ner lithograpb. Sammlung eigenhändiger Namens— züge der Theilnehmer. Hamburg bei Perthes und Beſſer. 51, 4. Bericht über die dießjährige neunte Verſammlung der deutſchen Naturforſcher und Aerzte zu Hamburg. Mit eritifchen Anmerkungen für das größere Publicum. Hamburg bei Hoffmann und Campe. 31, 8, 144. Berichtigungen. S. 799 und 354. Aerzte am Krankenhauſe zu Hamburg ſind richtig angegeben S. 1097. Tonnies int nicht Vorſtand der Navigationsſchule, ſon— dern Bevollmächtigter einer Aſſecuranz-Geſellſchaft. — S. 808. Die Sammlung in Königswart hat Hr. Huß aus Eger zuſammengebracht; er iſt nun Vorſteher derſel— ben. ? In Seite. Al A. Nach der Reihe. 785. Einleitung, Vorbereitung. 796. Anſtalten Hamburgs. 800. Sammlungen daſelbſt. 802. Anſtalten und Sammlungen an anderen Orten. 810. Anſtalten und Sammlungen Straßburgs ausführlich. 825. Verzeichuiß der Mitglieder, alphabetiſch, nach den Orten, Ländern und Fächern. 843. Verzeichniß der Schriftſteller. 1) Saͤmſtags, den 18. Septbr. 845. Eröffnungsrede von Bartels. 847. Vorträge von Struve und Wendt. 848. Mittagsmahl, Theater. 4 2) Sonntags, den 19. Septbr. 851. Fahrt in den Garten von Booth zu Flottbeck. 3) Montags, den 20. Septbr. 853. Michaelisthurm, Krankenhaus. Oierſted über phyſlcaliſchen Vortrag. — Wilbrand. 857. Pfaff über Coffein 862. Denkmünze von Loos auf die Verſammlung. 863. Traill, Anemoſcop. — Schumacher. 1150 Reuß zu Bilin iſt todt. . Der Gründer und Vorſteber des Bamberger Naturalien— Cabinets heißt Linder. S. 809. Eſchweiler ift todt. S. 910. Schilderung Straßburgs. Aerzte am Bür⸗ ger⸗Spital ſind: Schahl, Schweighäuſer, Ri⸗ ſtelhueber: Chirurg: Marchal. Die mediciniſche Clinik hat Lobſtein; dle chirurgiſche Ehrmann; die gedurtshilfliche Flamant. Lehrer an der Hedammen- Schule iſt Lobſte in. Am Millitärſpital ift Vorſteher der mediciniſchen Abtheilung Roux, der chirurgiſchen Beclard, des Apothcker— weſens Fabulet. — S. 814. Prof. Hammer iſt weggezogen und wohnt jetzt auf dem Ingershof in Schwaben, zwiſchen Monheim und Wemdingen, wo ihn beſonders die Geologen mit Nutzen beſuchen können. S. 318. Vorſteher der Bibliothek ſind die Profeſſoren Schweighäuſer und Herrenſchneider; Adjonct iſt Prof. Jung. Während der Revolution hat Ober- lin dieſe Schätze gerettet und zum Theil zuſammenge— bracht. Er hat fie vorzüglich den deutſchen Literatoren geöffnet, und Panzer veedankt ihm viele intereſſante Notizen über die Jucunabeln. — S. 321 Zeile 9. Der römiſche Becher wurde 1826 ge⸗ funden. Von der Umſcheift find nur noch folgende Un: cialbuchſtaben vorhanden.. . XIM .. NE. GUS TE; die übrigen find ausgebrochen. Man erſetzt: Salve Maximiane Auguste. — S. 322. Nachio wor Biſchof in Straßburg. — S. 874 ſetze Hypudaeus. S. 918. Die fogenannte Bienenmutter it ein Schmetter— ling, welcher einen Stachel haben ſoll; es ſey aber nichts auders als die männliche Ruthe. S. 1008 ſ. Iſarien ſtatt Iſauren. 1 A . Seite. 865. Oerſted, Electromagnetismus; Queckſilber in der Feuer⸗ Vergoldung. — Marx. 866. Runge, chemiſches Verhalten der Rinden und der Blüthen— offe. e Batka, Th. Martius, Geiger, Waden: roder, Bergen, Crone, Sartorius, Marx, Brandes. 869. Siems ſen, Regenbogenfarben auf Bley. — Zieten, Leonhard, Menge. 870. Jacquin, Syringa josikaca, Sternberg, verſteinerte Pflanzen. — Mertens, Ru: dolphi. 372. B. Meyer, Farbenänderung bei Vögeln. — Nordmann. 374: Mehlis, Hypudaeus hercynicus; Eingeweidwürmer. — Otto. 877. Jacobſon, Rö ding, Wagler, Froriep, Jacob fon, Tiedemann, Fiſcher. Sach ſe, thieriſcher Magnetismus. di Lüders, Wundfieber. — Fricke, Ekſtröm, Har⸗ leß, Böneck. 881. Meyn, Vorfall der Harnblaſe. | ; 863. Hegewiſch, Brechmittel gegen haͤutige Braune. — Wie demann. 4) Dienſtags, den 21. Septbr. Feſt im botaniſchen Garten. - Simon, Würde der Naturwiſſenſchaften. Wahl des nächſten Verſammlungsorts. Verhandlungen wegen Plinius. — Jan, Sillig, Gers⸗ dorf, Dietz, Feder. Eintadungg = Art der Gelehrten; Sitze. * Tonnies, Brandes, Bergen. Holger, Zerlegung des Bohumiliger Meteorelſens; Cortex adstringens; Glauberit; Pakfang. Draft, Vertheilung der Electricität; Apfelſaͤure und Rus pferammoniak. — Reichenbach, Traill, Fiſcher, Forchhammer, Berzelius. Lehmann, verſteinerte Kunſtproduete. — Bonsdorff. Hünefeld, Geognoſie um Greifswald, Prüfung der Sorlen. — Müller. Menge, Lagerſtätte der Edelſteine. Steinheim, Polyporus agardhii. — Booth, Run⸗ ge, Fleiſcher. Reum, Wachsthum der Bäume. — Leuckart, Opper⸗ mann, Bergmann, Wiedemann, Jarotzki, Rü⸗ pfel, Agaſfiz, Schleep, Tiedemann, Ehre n⸗ berg, Heinemann, Reich, Zincken, Sachſe. bange, frühreifer Knabe. — Münchmeyer, Behr. Jameſon, gelbes Fieber. Hartmann, Analogie in Krankheiten. Schön, Atrophie des Augapfels. Behre, Phlegmasia alba dolens. Schmidt, Mutterpolyp. Fallati und Schon: Arcus senilis capsulae lentis. Homann, Unterſtützung des Mittelfleiſches. Fallati, Menſchenpocken; Präparate, — Vezin, Wolff. 5) Mittwochs, den 22. Septbr. ahrt nach Helgoland. 1 Trocknen der Pflanzen. Gärtner, Erzeugung von Baſtard⸗ Pflanzen. — Leh⸗ mann, Agardh, Z. Fiſcher, Ehrenberg, Wal: lich. Zincken, Fütterung der Seidenraupe. Huſchbe, erſte Bildung des Auges und Ohres. — Otto, Jacobſon, Hauch. Hünefeld, Manganſäure ꝛc., Strychnin, nung. — Dornblüth. Plagge, Ekinaharz. Bang, Krankheits-Tabellen. Otto, Gefangnißkrankheiten. Harleß, Pharmacopoea nationalis. H. Schmidt, vergleichende Pathologie. Wedekind, Wirkungsart der Heilmittel. — Groos, Ammon, Galette, E. Biſchoff, Siemers, Gün⸗ ther“, Eimbcke, Riedel. 6) Donnerſtags, den 23. Septbr. Hechts Füllungs⸗ Maſchine. Feuchtwanger, Arſenik-Vergiftuug. — Oerſted, Holger. Traill, Regiſter-Barometer. — Buek, Munde, Der ſted, Menge, Baumgartner, Stahl. Hüuefeld, Beſtandtheile der Trilobiten; Maugauſäure. — Müller, G. Fiſcher. — Lehmann, Wallich. Berendt, Pflanzeureſte in Beruſtein. — Jacquin, Lehmann. — Bergmann. Stann ius, Anatomie der Amphinome T. 6. — Schultze, Olfers, Otto, Horuſchuch, Berendt. — Wolff. Wendt, Diabetes mellitus. — Hennemann. Selbſtverbren⸗ Neuber, Seite. 996. 1003, 1007- 1008. 1009. 1010. 1011. 1012. 1014. 1018. 1017. 1035. 1039. 1041. 1044. 1946. 1048. 1050. 1051. 1052. 1054. 1061. 1065. 1067. 1068. 1152 Stromeyer über Klumpfüße, Maſchine zu Beinbrüchen Kinnladenverrenkungeu, Behre. 8 588 Marſchfieber, Martius, Grahl, We: er. £ 7) Freytags, den 24fen Septbr. Seife, Pfaff (Sand), Neuber, Lohſe. Ohlendorff, Vermehrungsart der Pflanzen. Siemers, Pilze auf Inſectenlarven. Mertens, Tange. J. Booth, neue Pflanzen. N Berg, Abarten von Iris. Fiſcher, Steinheim, Schul ße, Hornſchuch. Bo ie, Bildung der Sippen. Sundevall, Symbius blattarum. — Winthem. Mark, Verfärbung der Fiſche. — Sageſen, Fiſch er, Jacobſon, Gray, Winthem, Steinheim. Holger, Kropfwaſſer. — Münchmeyer. Neuber, ſchwebende Flecken im Auge. Nagel, Schleimhautentzündung der Gebaͤrmutter. — Heckſcher. Sachſe, Verſchwaͤrungen im Darmcanal; tritt dem Vor⸗ ſchlag von Harleß bey. 5 8) Samſtags, den 25fen Septbr. Briefe an Wallich u. ſ. w. Harleß, Pharmacopoea germanica. Gleiches Maaß, Gewicht und Geld Fiſcher, Garten zu Petersburg. Stierling, Zurechnungsfähigkeit. Stinzing, Geſammtwerk der Naturwiſſenſchaften. Briefe von Görlitz, Altenburg, Kupferſtiche von Ros— mäsler, Dankfagnng an Hoßtrup. 3 Schluß der allgemeinen Verſammlung durch den Geſchäfts⸗ führer. Tiedemann, Abſchiedsworte. Mitchell, Kantfchuf. Bache, Verbrennung des Phosphors. Winkler, chemiſche Nomenclatur. Derſ. Zerſetzung des Fetts. Herrmann, Saliein. 7 R. Brandes, Cainca-Wurzel. Eimbcke, Barometer, Gaſometer. Marr, Selen, Polariſationsinſtrument. Bonspdorff über Selenium, Thouhydrat, Chlor-, Brom-Verbindungen u. ſ. w. Littrow, Micrometerfäden. Johnſtou, reflectiertes Licht ꝛc. Runge, Bewegung des Queckſilbers. v. Bergen, Droguenpreiſe. Hünefeld, Beſtandtheile der Adora. - Nürnberger, Maelen, Sternwarte, Navigations⸗ ſchule. Müller, Boue, Feruffac. Marr, Menge, Bauereis, Struve. Sander, Lüneburger Geſchiebe. Hünefeld, Mißbildung von Anemone. Horkel über Najas. — Staudinger, Wikſt rom, Hoppe, Preisaufgabe. Weber, Mertens, Gärten, Munde, Infuſorien. Roſenfeldt, Blaſen der Wallfiſche. — Sachs. Fiſcher, foſſile Elephauten. Nordmann, Würmer in Fiſchaugen. — Gurlt.— Schultze, nervus sympathicus bey Coluber. Leuckart, Fötus vom Dornhay, T. VII. Tiedemannia, Fungia, N - 1153 Seite. 1089. 1090. 1093. 1094. 1096. 1097. 1098. 1099. 1100, 1101. 1102. 1103. 1104. 1106. 1107. 1133. 1134. 1135. 1141. 1143. 1146. 1147. 1147. 1149, 785. 796. 796. 800. 804. 810. 825. 845. 847. 848 · 850. 862. 892. 895. 901. Is Dankſagung an die Führer des Dampfſchiffs. Martini, Erſetzung des Unterkiefers, , Vier⸗ ling. — Harleß. Stinzing, Fettgeſchwülſte. Behn, Verengerung der Scheide, Ausdehnung der Ge— bärmutter. Müller, Bauchgeſchwülſte. Holſcher, Hydrops ovarii. Boöneck, Bruſtkrebs. — Martini. Dornblüth, Apparat zum Spitzfuß. — Eederfhjöld, Krankheitstabellen. — Harleß, Pharmacopoea universalis; 5 bus. Brief vom ruſſiſchen Conſulat, Krankenhaus. 9) Sonntags, den 26ten Sept. Nordmann, Würmer in Fiſchaugen. — Grays in— diſche Zoologie. Boie, Nahrungsmittel der Vögel. Oken, Stellung der Aetinien. Müller Giftmiſcherinn. Hünefeld, altes Fangeiſen, Niſten der Vögel. Burmeiſter, Bernſteininſecten. Schottin, Feuchtwanger, Lichtenſtein, Arnold, J. Mül⸗ ler, Garnier, Hofmann, Lehmann. 10) Montags, den 27ten Septbr. Verkauf von Seehundsköpfen. Brandt und Ratzeburg, Störarten. Brandt, Eingeweidnerven der Inſecten. T. VII. f. 3 — 8. Br. und R., Melos. Die ſ., Anatomie der Spinnen. T. VII. f. 6 — 7. — Zimmermanns Amaroides. Schultze, Mißgeburt, Halter der Rochen. — Inſectenſammlungen von Winthem, Sommer; Con— chylienhandel von Bachmann; Geves Werk. 11) Dienſtags, den 28ten Septbr. Eichwald, Eintheilung des Thierxeichs. Unterhaltung darüber. Hofmann, Wirkung des rohen Fleiſches. Schul ttz, Thiereintheilung- Dankſagung an die Führer des Schiffs. Abſchiedsgedichte. Thiere von Aken. Denkmünzen, Kupferftihe, Scenen von Helgoland. Verzeichniß der vorgelegten Bücher, Charten, Abbildungen. Berichtigungen. B. Nach den Gegenſtänden. 1. Allgemeines. Vorbereitungen in Hamburg. 802. Auſtalten daſelbſt. Johanneum, Gymnafium- Bibliotheken. Fabriken zu Schönebeck und Haldesleben. Anſtalten zu Straßburg. Verzeichniß der Mitglieder. Eröffnung der Verſammlungen. Struve, Aſtronomie. 849. Gedichte. Theater. 1139. Denkmünze auf Hamburg- Simon. Würde der Naturwiſſenſchaften. Wahl des Verſammlungsortes. Verhandlungen wegen Plinius. Einrichtung der Verſammlungen. 1831, Heft ae. Barries. Webers Atlas. Cholera mor- — — — Seite. 115⁴ 928. 1089. Fahrt nach Helgoland. 1041. 1044. 1046. 1048. 1050. 1051. 1147 799. 847. 854. 857. 863. 865. 866. 867. 868. 869. 903. 904. 905. 973. 974. 975 976. 977. 978. 1007. 1052. 1054. 1062. 1065. 1065- 1066. 1067. 1068. Brlef an Wallich u. f. w. Allgemeines Maaß, Gewicht und Geld. Fiſcher, Garten zu Petersburg. Stierling, Zurechnungsfähigkeit. N Stinzing, Werk über die Naturwiſſenſchaften. Bartels, Schluß der Verſammlung. Tiedemann, Abſchiedsrede. Kupferſtiche auf die Naturforſcher und Aerzte. Münzen. II. Phyſik, Chemie und Pharmageie. Sternwarte. Sternwarte zu Altona. Struve über Aſtronomie. O erſted, Phyſicaliſcher Vortrag. Wilbrand, Ebbe und Fluth. Pfaff, Zerlegung des Kaffees. Traill, Anemoſcop. Oer ſted, Eleetromagnetismus, Feuervergolduug. Marx, optiſches Inſtrument Runge, Pflanzeuchemie. Muncke, Electrieität. Batka, Pharmacologie. Trommsdaorff, cortex adstringens, Martius, Chinarinden. Geiger, Aconitum. Materialien- Sammlung, Deſtillierapparate. Carottin 2. Cortex adstringens. 5 randes Mineralwaſſer. Bergen, Paraguaythee. 5 Holger, Meteoreiſen, Rinden, Plößls Lolpe, Pack⸗ ang. Pfaff, Electrieität, Apfelſäure. Reichenbach, Paraffin. Traill, Syrinr. Heehts Füllmaſchine. Feuchtwanger, Vergiftung mit Arſenik. Neuber, Oerſte dz Meteorologie. v. Holger, Stahlwaſſer. Traill, Regiſterbarometer. Buek, Oer ſted, Temperatur. Baumgartner, Stahl, Gaſteinerwaſſer. Hünefeld, Beſtandtheile dee Triboliten. Derſ., Manganſäure. Plößls Microſcop. Dampfapparat. Neuber, Urſtoffe. Loh ſe, Landchartendruck. Mitchell, Kautſchuk. Bache, Verbrennung des Phosphors. Winckler, pharmaceutiſche Nomenclatur. Derſ., Zerſetzung des Fettes. Herrmann, Saliein. R. Brandes, e Eimbcke, Barometer, Gaſometer. Marr, Selen, ec Bonsdorff, Selenium. 4 Derſ., Thonhydrat. ; Derf., Chlor, Fluor, Jod und Brom. Li ttrow, Miecrometerfäden. 5 Johunſton, veflectiertes Licht Runge, Bewegung des Queckſilbers. v. Bergen, Droguenpreiſe. 75 1155 Seite. 1068. 1069. 800. 802. Hünefeld, Beſtaudtheile der Adora. Nürnberger, Nordlicht. Maelen, Landcharten. Sternwarte und Navigationsſchule. III. Naturgeſchichte. Naturhiſtoriſche Sammlungen und Anſtalten zu Hamburg und Altona. Zu Kiel, Berlin, Greifswald, Stettin, Bremen, Braun⸗ ſchweig, Pyrmont 804. 808. 801. 869. 904» 905. 906. 907. 915. 976. [ 977. 1007. „1070. 1071. 208. 799. 811. 870- 871. 916. 936. 937 · 940. 941. 978. Zu Magdeburg, Halle, Leipzig, Altenburg, Jena, mar, Erfurt, Gotha, Tharand, Dresden, Prag, Bayreuth, Banz, Bamberg, Erlangen., Eichſtädt, Neuburg, Regensburg. Zu Crefeld, Neuwied, Maynz, Frankfurt, Darmſtadt, Heidelberg, Carlsruhe, Straßburg. IV. Mineralogie. Sammlungen von Struve, Müller Sartorius, Apatit. Marr, Amethyſt. R. Brandes, Blitzröhren. Siemsſen, Bleyfarben. Zieten, Leonhard, Menge. v. Holger, Glauberit. Fiſcher, Geſchiebe. Forchhammer, Seegeberg. Berzelius, Palladium. Lehmann, Technolith. Bonsdorff, Mineralien. Hünefeld, Geognoſtiſches, Soole. Müller, Feuerſtein. Menge, Edelſteine. 1070. Derf., Mineralien. 1070. Müller, Mineralien. Fiſcher, Oryctographie, Calajt. Pfaff, ſchwarzer Sand. Boue, zoologiſche Geſellſchaft. Feruſſacs Bulletin. Marx, optiſches Inſtrument. Bauereis, Mineralienſammlung. Struve, Mineralienſammlung. Sander, Geſchiebe. V. Botanik. 892. Botaniſcher Garten zu Hamburg. 851. Booths Garten. 1074. Andere Gärten. Straßburger Garten. v. Jacquin, Syringa. Graf Sternberg, vorweltliche Flora Mertens, Rudolphi, Algobogie. Steinheim, Boletus. Booth, Dryandra. Runge, Blumenſtoffe. Fleiſcher, Viola. Reum, Wachsthum. Hünefeld, Pflanzenkrocknen. Gärtner, Baſtardpflanzen. Lehmann, — — Agardh, Metamorphoſe. Fiſch er, Petersburger Garten. Ehrenberg, Infuſorien. Dankſagung an Wallich. Berendt, Pflanzen in Bernſtein. Lehmann, Ichthyosma, Seite. 1007. 1008. 1010. 1011. 1041. 1046. 1068. 1072. 1073. 1074. 800. 801. 872. 874. 877. 878. 917. 918. 918. 919. 941• 950. 951. 978. 979. 993. 994. 10117. 10 12. 1014. 1015. Ohlendorff, Vermehrungd s Methode, Siemers, Pilze. Mertens, Tange. v. Berg, Varietäten der Iris. Fiſcher, Holzſammlung. Steinheim, Daedalea. Briefe an Wallich ı«. Fiſcher, Petersburger Garten. Hünefeld, Beſtandtheile der Adora. Derſ., Mißbildung der Anemone. Horkel, Najas. Staudinger, Pflanzenroſt. Wikſtröm, Pflanzenverwechslung. 5 pepe, eingelegte Pflanzen. reisaufgabe über Equiſetum. VI. Zoologie, Anatomle und Phyſiologie. Rödings Muſenm. Sammlungen von Vögeln, Inſecten, Conchplien u B. Meyer, Abbildungen. Nordmann, Emberiza. Mehlis, Hypudaeus. Jacobſon, Primordial⸗ Nieren. Röding, Fötus vom Känguruh. Wagners Amphibien. Froriep, Eyer des Schnabelthiers. Jacobſon, Kalk im Chorion. Tiedemann, Scolopendra morsitans. Oppermanns Vögel. Bergmann, Hirnbildung. Wiedemann, Midas, Achias, Jarotzki, Auerochs. Rüpfel, Hoefnagels Abbildungen. Agaſſiz, Fiſchwerk. Schleep, anomale Fiſche. Tiedemann, Regeneration der Nerven. Ehrenberg, Infuſorien. Heinemann, Wachspräparate. 1150. Reich, Schmetterlingsſtachel. Zincken, — — — Seidenraupen- Fütterung. Huſchke, Augenbildung. Otto, Mißbildungen des Herzens. Jacobſon, Muſchel⸗ Junge. Derſ., Haruſäure in Mollusken. Hauch, Kiemenlöcher. Derf., Afterklauen bei Wiederkältern. Bergmann, Hirmpräparafe, Stann ius, Ban einer Amphinome. Schultze, Herz der Natter. Olfers, Phyſalien. Otto, unverdaute Arterien. Schultze, Muskelfaſern, Moberule. Hornſchuch, Generatio aequivooe: Neekes, Thierfamminng. Berendt, Bernſtein-Inſecken. Schultze, Blut der Natter. Hornſchuch, Vögel ꝛc. Boie, Sippenbildung. Sundevall, Symbius blattarum. Mark, Sageſen, Verfärbung der Fiſche. Fiſcher, Biſam. Jacobſon, Einſaugung. Gray, Ctenodactylus, Winthem, Thomiſus. fh w. 1157 1158 Seite. Seite. 1015. Steinheim, Hayen⸗Embryo. 881. Meyn, Prolapsus vesicae. 1074. Muncke, über Jufuſorien. 883. Hegewiſch, Croup. 1084. Roſenfeldt, Blaſen der Wale. 891. Wiedemann, Kaiſerſchnitt. 1885. Sachs, Phyſionomik, Bart. 919. Sachſe, Waſſerſucht. Fiſcher, verſteinerte Elephanten. Lange, frühreifer Knabe. 1085. 1097. Nordmann und Gurlt, Würmer im Auge. 920. Münchmeyer, frühreifes Mädchen. 1086. Schultze, nervus sympaticus bey Coluber, Behr, Opium. Leuckart, Hayen-Foͤtus. Jam eſon, gelbes Fieber. 1088. Derſ., Tiedemannia, Fungia, Hartmann, Analogie der Krankheiten. 1097. Grays indiſche Zoologie. 921. Medieiniſch⸗chirurgiſche Geſellſchaft. Boie, Nahrungsmittel der Voͤgel. Schön, Atrophie des Augapfels. 1098. Oken, Stellung der Aetinien. 922. Behre, Phlegmasia alba, Müller, Giftmiſcherinn in Bremen. 923. Schmidt, Mutterpolyp. 1099. Hünefeld, altes Fangeiſen. 924. Fallati, Schon und Ammon, Arcus senilis, Derſ., Niſten der Vögel. 925. Homann, Unterſtützung des Damms. 110» Derſ. und Burmeiſter, Bernſtein-Inſecten. 927. Fallati, Kuhpocken. Schottin, foſſiler Hirſchkiefer. 952. Hünefeld, Manganſäure, Strychnin Selbſtverbrennung. 1101. Feuchtwanger, Mammuths-Zahn. 954. Dornblüth, künſtliche Füße. Lichtenſtein, neue Säugthiere. Plagge, Chinaharz. Arnold, Steiuchen in Venen. 955. Bang, Krankheitstabellen. J. Müllers Werk über die Druͤſen. 957. Otto, Gefängnißkrankheiten. Garnier, Wachspräparate. 958. 1044. 1096. Harleß, Pharmacopoea universalis. Hoffmanns Thierhandel. 959. H. Schmidt, vergleichende Pathologie. Lehmann, Teredo navalis. 968. v. Wedekind, Wirkungsart der Heilmittel. Roſenfeldts Seehunds⸗ Verkauf. 994. Wolff, Waſſerſcheu, Bruch, Stein, prolapsus der 1102. Brandt und Ratzeburg, Store. Blaſe, Trepanation. 1103. Brandt, Eingeweid-Nerven der Inſecten. 995. Wendt, frühere Beſchlüſſe, Diabetes. 1104. Brandt und Ratzeburg, Anatomie von Melos. Hennemann, Inſtrumente. 1105. Dieſelben, Anatouie der Spinnen. 996. Stromeyer, Klumpfüße u. ſ. w. 1106. Zimmermanns Monographia Amaroi dum. 1003. Behr e, Noma. Schultze, Mißgeburt. Dohrn, Marſchfieber. Derſ., über die Halter der Rochen. 1015. v. Holger, Kropfwaſſer. Oken, Otto und Leuckart auch darüber. 1016. Münchmeyer, Soolbäder. Inſectenſammlungen von Winthem und Sommer. 1017. Neuber, ſchwebende Augenflecken. 1107. Bachmanns Conchylienhandel. 1035 Nagel, Schleimhautent zündung. Geves Conchylien-Werk. 1039. Hekſcher, Blutſchwamm. Eichwald, Eintheilung des Thierreichs. Sach ſe, Verſchwärungen im Darmeanal. 1133. Unterhaltung darüber. Derf., Pharmacopoea universalis. 1154. Hofmann, Wirkung des rohen Fleiſches. 1089. Martini, Erſetzung des Unterkiefers, Verſtopfung, Vier⸗ 1135. Schultz, Thier-Eintheilung. linge. 1146. Akens Thiere. 1090. Harleß, Erſetzung des Unterkiefers. Vorſtände waren: G. d. Fiſcher, Schleep, Ja Stinzing, Fellgeſchwülſte. cobſon, Traill, Gray, v. Jarotzty, M. Behn, verengerte Scheide, Auftreibung der Bärmutter. Lehmann, Schultze, Oken. 1093. Müller, Bauchgeſchwülſte. VII. Medic in. 9 ol ſcher, Hydrops ovarii. 799. 884. 1097. Krankenhaus. 1094. B e der Bruſt. 799. Aerztlicher Verein. 1096. Martini, Krebs. 802. Pharmaceutiſche Sammlung. Dornblüth, Spitzfuß. . teiniſ, A Barries, thieriſcher Magnetismus. 811. Straßburger mediciniſche Anſtalten. 2 8 ei Cederſchjöld, Krankheits- Tabellen. 847. Wendt, Lebensmagnetismus. atomiſcher A 862. Künſtliche Mineralwäſſer in Eppendorf. Webers auatomiſcher er 879. Sachſe, thieriſcher Magnetismus. Harleß, Cholera morbus. CV 1097. Brief deßhalb vom ruſſiſchen Conſulat. — —— ͤ E—¹l4dl.4kkꝛ 58ßÄbůĩ˖U3ðX⸗Pꝓ— ñ¼——i5i85ĩ5rßr3.—ĩ5ßX—,V—ĩ—5v·¼Z— i —uL—— —— ——— EEE Em r II. N E N 1 ſt E T. A. Sach ⸗Regiſter. Seite. Selte. Seite. 2 Selte. Seite. Salte. Abölldungen ... 918] Algen. . . 1008 Anddooen . .. 931 Atrophie d. Augapfels 921 Bernſtein .. . 978, 1065 Blu menſtoffe. .. 966 Abhandl., Petersb. 923 Algologie 871 Anguis Auerochs 917 Beſchlüſſe 9ot, 968, 995 Blüthenſtoffe .. 861 Abſchiedsworte .. . 4051 | Amaroides 1106 Apatit 869˙[ Augapfel 921 Biſam 1015 Vlutſchwamm . . . 1039 Achiasss . 917] Amethyſtt 869 Apſelſaͤue 905 Augenbildung ... 950 Biſch oft. 970 | Bombyx capensis 919 Aconitum 868 Ammon 970 Apparate 1007 Autoaͤ Gh 869 | Blaſenſtenn . 99 Brande 1075 Actinien 1097] Amphinome .... 979 Arcus senilis „ 925 | Barometer 10655 Regie Blauſucht 927 Briefe 595, 1051, 4050, Ado 1068 | Anemone 4072 Arſenie „ 973 ter 975 | Bien: Farben... . 869 1097, 10814. Agaſſz cn 918 Anemoſcop .. . 863 Arterien 994 | Vaſtardpflanzen 957 | Bligröhren .... 869 Brom 1 1159 Eeite. Bruch 944 Erinras Wurzel .. 1065 Carottin 869 Sautihuf. 2...» 1032 Charten 863, 1007, 1069 China-Rinden 808, Harz 95h. Chlor 1066 Cholera 1096 Giajjiiiention der Thiere 1107, 1135 Coffein 88 Coluber 995, 1491, 1086 Conchylien .. . 4107 Eonſerba ... 99 Corrices . . 867, 905 Cretinismus .. . 1016 Eron ß; 3885 1015 932 1011 1059 1050 Ctenodactylus ... Cyanogen ... Daedalia . Darme anal Dentmünzen 862, Diabetes 995 Diſtoma .. 1083, 1097 Droguen-Preiſe . 1068 Dryandra 910 Ebbe und Fluth . 557 Edelſteine . 945 Ehrenberg. . . 918, 940 Eimbcke 970 Ein ſaugung . » . 1013 Eleerricität .. 807, 90% Electromagnetismus 565 Elephass . 4055 Emberiza 874 Entzündung der Gebär⸗ .. mutter 1035 Equiſetum .. 1074 Er ffnungsrede . 845 Eidechſen . 1015 Fangeiſen 1099 Farben, Bley: . . 569 Vogel- 872 Farbſäure . 866 i 062 Abendroth 1141 Agarbh . . 871, 940 Ammon 924 Amſin ck 3801 Arnold 14401 Bache 4052 Vachmann 801, 1107 Sang 1001058 VBarries . 1096 Bartels . 845, 1050 Sie 567 Vaue reis. 1070 Vaumgarken .. 870 en „ 978 1090 S 920 Veore 922, 928, 1005 Bendinren 1146 Verendt . 978, 90 Berg 1010 Vergen 902, 869, 905, 1068 Tergmann . 917, 975 Verzelius . 906 e Doje 4021, 1097 Voueck 5881, VBonsdorff . 907, Voot h.. . 940, 1009 Büttier , 898 Brandes, N. 869, 905, 1065 Brandt.. . 1402, 41105 ENT ae ER 3 Vurmeiſter . . . 1100 Cedex ſchjold .... 1096 1094 1005 Seite. ⸗Geſchwülſte 1089 Feuerſtein 915 Fieber, gelbes ... 920 Wund⸗ 579 Marſch⸗ . 1005 Stlaria- 2.2... . 1056 G. Fiſcher .. 878 Fiſche 18 Verfärbung 1012 Fledermauſe .. 876 Flora der Vorwelt. 870 Füße, künſtliche .. 954 Klumpfüße 996 1089 918 970 1074 1046 1065 976 1090 Fungia Gadus morrhua . Galette Gärten zu Petersb. 950, Gaſo meter Gaſteiner Maffer Gebärmutter 1055, Geſchwülſte 1059, 1095 Gedichte 848, 849, 14145 Generatio aequivoca 994 Geognoſie 905, 907, 1070, 171 Georginſäure .. 866 ä— 22 Geſammtwerk .. 1048 Geſchiebtte . . 1071 Gere 1407 Gift 952,-Miſcherin. 1098 Glauberit . 904 Grahl. 1006 Greifswald... 907 Grovs „970 Günther. 970 Halmaturus ... 877 Halter 1106 Hamburg 785 Harnſäure . 951 Hayen 1106, «Embryo 1015 Heilmittel.. Be 965 Helgoland 902, 928, 1089 Herzbauu 995 Hirn⸗Vau 917, 978. Wil: dung 931, Sand 978 Crone 869 Dietz 896 Dobbeler . . 801 Dohrn 2. 1008 Dornblüth .. 954, 1090 Eichwald 1007 Eimbcke 10065 Str n 880 0. Fallati .. 924, 927, 925 D727 Feuchtwanger 978, 1101 Fiſ cher . 905 Fiſcher G. 877, 977, 1015 RA 1085 Fiſcher J. 940, 1011, 1040 Fleiß 3 Forchhammer .. 906 Forsmaunn . 501 DR LE 80 Froriep 877, 878 Garnier 1101 Gärtues 938 Geiger . 888 Gersdorf... 807 Gray, . 1018, 4097 Hachmann. 927 Harleß 881, 955, 1090, 5 1090 Hartmann.. 920 Hauch. 931 Hecht 973 Hegewiſch. . 885 Heinemann — 948 Heckſcher . „1039 Hennemann ... 395 Seite. Seite. Hirſch h... 4400 Menzieſia aus Sieben: Hoefnagel lz-Pflanzen .. Holz⸗Sammlung . Hydrophobie ... 994 Hydrops ... 919, 1095 Hypudaeus hereynieus 874 Ichthyosma ... 975 Infuſorien 918, 940, 1074 Inſerten 1100, ⸗Samm— lung 1106 Inſtrumente 995, 996, 1068, 1070 918 91 1011 —— * II 1010 Kaiſerſchnitt ... 891 Kalime tall... 867 Kater dreyfarbiger . 917 Kiefer 14083 Kiemen, 1086, -Löcher 915 Klauen, After⸗ . 951 Klump füße... 990 Krankheikstabellen 955, 1096 Krankheiten, Analogie der 920, Gefängniß⸗ 957 Krebks 4098 Kropfwaſſer . . 1013 Kupferoryd. . 806 Kupferſtiche . 1050 Lehmann 977 Leonhard. . 869 Leonardo da 7 917 ih!!! 1988 Lindenbergia ... 978 Lithion 1068 Loupe von Plößl! 904 Maaß und Gewicht 1044 n 879, 1096, Electro⸗ Magn. 88 Mangan ſäure 952, 977 Meduſſa 993 Melos 14404 Menge . 689 B. Per ſon e Herrmann. .. 063 Heyden 1133 „ 903, 975, 1015 2321093 Hofmenn Hoi 6 5 Holpcher Homann. =. 925, 927 Diner 591 Hoppfe 1075 Hork el 1075 Hornſchuch .. 994, 1011 Hoßtru ß . 1050 Hunefeld 907, 956, 95%, 976, 1008, 1072, 1099 Huſchte „ 0 Hüttmann . 4141 Jacobſon 877, 878,931, 1015, 1106, 1155 Jacquin .... 870, 895 Jameſon ll Jan , re I Idrotzet e e N Johnſton . 1008 Julius 1096 Knaack 131 Woll. 1 Sünde re Lappenberg. .. e. 951 Senn wo Lehmann 501, 940, 977, 978 M. Lehmann . 906, 1101 Leuckart 1956, 1038, 1106 Lichtenſtein .. - - 1101 Littrow . . 395, 1067 hie 98 2008... 862, 150. 1146 bürgen 870 Metebreiſen .... 905 Meteorologie .. . 974 Micrometer .. . . 1067 Microſcop von Plößle 978 Midas 917 Mineralien 907, 976, 977 1070, Sammlung 4070 Mineralwaſſer 903, 975, 976 41106 925 1015 994 953 1017 951 994 923 Mißgeburt..... Mittelfleiſch ... Mollusken .. Monas Morphium Mouclies Yolantes Müuraenophis . .. Muskelſubſtanz Mutterpolyh .. » Nahrungsmittel .. 1097 Najas 1073 Naturalienhand. 804,110 Navigationsſchule 1070 Neekes . 993 Neuber. . . 973, 1017 Nerven 1105, -Negene— ration 918 Nervus sympathicus 1056 Nieren, Primordial- 877 Niſten 1099 N oma 4003 .. Nomenclatur .. . 1054 Nordlicht. . 1069 Ohrenbildung .. 950 Opium 920 Otis houbara . 874 Oryd, Kupfer⸗ . 866 Pak fang. 904 Palladium. 906 Paraffin 905 Paratudo ... 669 Pathologie, vergleich. 959 Petersb. Abhandlen. 928 Garten . 940, 1046 Pflanzen 109, 173, Vaſt. pfl. ns Regiſter. ers . De RG Maelen . 1069 Maß en dee Mark NM Martin 1059 Martius. .. 808, 1006 Marx 866 869, 1055, 1070 77 1070 Mehlis . „ 87%, Menge 915, 956, Mertens 871, 1008, 1074 Methfeſſel . . . 850, 1052 Ni RB B Mehr Men se vr Mitchell.. 105 Müller 801, 913, 977, 1070, 1093, 1098 Münchmeyer . 920, 1016 Munde. . 867, 1074 Nagel 4883 Nathuſtus . 80 Neuber . 1007, 1017 PVoo dt: 38902 Nordmann 874, 1055, 1097 Nürnberger . . 1009 Oberdörffer . 888 Oerſted Ssa, 865, 974, 975 Ohlendorff. . 1007 u 12 Oken 1095, 4166, 4155 SHEre EN Un Oppermanu - 917 | | \ x 1160 Seite. Seite. 957, Holzpfl.. . 916, Soolbäd. 1016, Quell. 913 Trocknen. 956 Spinnen 1105 Pharmacopoea germanica | Spiroptera ... 1086 958, 1044 Squalus . „ 1086 Phlegmasia . . 922 Stecklinge 4007 Phosphor .. 1052, 1062 Sternwarte . . 4079 Phyſa lig... 995 Störe 4402 Phyſical. Vortrag . 854 Straßburg... 810 Pilze . . . 1008, 4011 Strychnin 953 Pleuronectes . 918 Symbius . . 1013 Plinius. 895 Syringa josikaea . 870 Plößl .. . 904, 978 Syrin r 905 Pocken 927 Taching 4013 Polariſation. . .. 1065 | Techno lith.... 906 Polyporus agardhii 919 Temperatur . ... 975 Präparate, Wachs- 918 Tereddod 1101 1101 | Thiereintheil. 1107, 1150 Preisaufgabe .. . 1071 Thomiſus . . . . 1015 Prolapsus vesicae 881 99% | Thonhydrat ... 1061 Pubertät.... 919] Tiedemannia . . 41089 Queckſilber 865, 1068. 1089 [Trepanation ... 995 Rengger .. 878 Trilobiten , 976 Riedel... 970 Unverdaulichkeit .. 993 Rochen . 1105 Uredgo 4968 Nüpfel 918 Urſtoffe 3 RO Saliein .. . . 1065 | Varietäten . . 4010 Sammlgen. 1101,10 70, Vergoldung, Feuer⸗ 865 1106, 917 | Verſchwärung ... 1039 Sand . . 1007 | Verſtopfung .. . 1089 Säure, Apfel: 908, Farbe [ Ve zin 928 und Georgin- Ss, Harn-] Viola hirta . 916 951, Mangans 952, 977 Vogel⸗Farben . . 872, Seegebe rg... 906 Sammlung... 917 Seehunde .... 1101 | Wachspräparate 918, Selbſtverbrennung - 955 1101 Selen . . 906, 1065 Waſſer, Minerals — un⸗ Scheltopuſik . ... 951 tee M. Schluß 1050 Wundfieber . .. 879 Schmetterlings ſtachel 918 Zieten . 869 Schnabelthier-Eyer 878 Zimmermann .. 1106 Scolopendra .... sss Zurechnungsfähigkeit Scotoma . 1017 1038 Seidenraupen .- 940 Siemers 970 > Sippen . 101 Siſymbrium . 919 Otto 876, 878, 951, Sommer .. 802, 1107 995, 1098, 1106 Spangenberg... 801 C. Otto 957 Stahl 976 Pfaff . 857, 904, 1007 | Stannius . 979 Plagge . 954 Staudinger . . . 1075 Natzeburg .. 1702, 1105 Steez . 801 Neichh ...... 918] Steinheim 916, 1041, Reichenbach 905 * 4015, 1154 Reum 22220... 916 Sternberg 870 Riedel. ... 970 Stierling .. 1035, 1143 Röding ... 800, 877 Stinzing . . 4048, 1090 Roſenfeldt ... . 1101 Stromeyer . 996 Rosmasler . 1050, 1146 Struve. 801, 1071 Nudolph i... 871 Sundevall .. 4012 Runge . 366, 916, 2065 Thierſhch h.. 895 Sander . 1071 Thore 508 Sachs . . . 1055 Tiedemann 877, 918, 1051 Sachſe 879, 881, 919 Tonnies + 905 1039 | Traill ... 865, 905, 975 Sageſen . .. . 4014 | Trommsdorf. „.. « 862 Sartorius... 867 Wackeuroder ... 869 Sareſen . . 809 Wallich . . 941, 4048 Schlee. 948 Wedekind. 968 H. Schmidt. 959 Wende 395 Ph. Schmidt 923 Wenke 917, Schön . 921, 924 Wiedemann. . 891,917 Schottin . . 1100, Wikſtröm 4073 Schulg . . . 4135, 1155 Wilbrand. 857 Schultze 995, 99a, 1011, Wilten 898 41056, 4106, 1134] Winckler . 1054 Schumacher.. 803 Winthem 501, 1098, Siegbahn 141 1014, 1015, 1106 Siemers 1008 Wolf! = 99 Siemsſen . 569] Zeiſe . 869, 1007 Silligg ... 895 Zimmermanu ... 1106 Simbcrn .. 8921 Zincken . . . 989, 944 1 Warum ich gerade die Küſte Guinea zum Ziel meiner Reiſe gewählt babe, bedarf wobl keiner nähern Beleuchtung; der große Reichthum dieſer in fo langer Zeit nicht erforſch⸗ ten Gegenden und das verhältnißmäßig ſo geringe Vorkom— men dortiger Naturalien in den europäifcheu Sammlungen, ſpricht von ſelbſt hinlänglich dafür. Hamburg im May 1831. C. H. Bescke. Der Naturalienhändler Bescke iſt wohl allen Natur⸗ forfchern bekannt, denen, welche bei der Verſammlung in Hamburg geweſen, insbeſondere. Er geht zunächſt nach der Veſte Cbriſtiansburg, wohin er viele Empfehlungen hat, und er wird von da aus Ausflüge ins Land machen. Uns ſcheint dieſe Gegend ſehr glücklich gewählt, ſowohl wegen des Reichthums ſeltener Thiere, wovon unfere Sammlun— gen ſo gut wie nichts beſitzen, als wegen der Unterſtützung, die er ben den Dänen, feinen halben Landsleuten, finden wird. Vielleicht ſtöbert er dort den Schimpanſe und Bos— mans Potto oder Sluggard auf, und gewiß entdeckt er noch viele der kleinern Säugthiere, von Vögeln und Lur⸗ chen nicht zu reden. Welche ſeltene Mollusken ſich in je⸗ nen Meeren, Flüſſen und auf dem Lande befinden, hat Adauſon gezeigt, welche Pflanzen Paliſots Flora von Oware. Vor allem ſind wichtig die Landſchnecken, die Wür⸗ mer, die Waſſer⸗Ampbibien; auf dieſe, die Meerſchnecken (nicht Muſcheln), Würmer und Quallen, natürlich alles in Branntwein, nehme ich eine Actie. Verkauf von Inſecten und Conchylien. Bey Unterzeichnetem, welcher bekanntlich ſeit vielen Jahren in naturhiſtoriſcher Hinſicht reiſte, um zu ſammeln, zu trockieren, zu kaufen und zu verkaufen, ſind nachſtehende Gegenſtaͤnde um ſehr billige Preiſe zu haben: Erſtens eine auserleſene Sammlung von Cole opteren (Käfer) aus allen Gegenden der Welt mit doppeltem Ver⸗ zeichniſſe dazu, nach dem batreille'ſchen Syſtem geordnet und getreu beſtimmt, circa 8000 Species in 12000 Exem— plaren, ſihr feſt und compendiös zuſammengeſteckt und für alle Transporte eingerichtet, für 2000 fl. rhein.; Zweitens eine Sammlung von Land- und Süßwaſſer— Conchplien, circa 805 Species, die gewiß mehr als 2000 Exemplare ausmachen und auch getreu nach Lamarck bes ſtimmt ſind, auch aus allen Himmelsſtrichen, für 1000 fl. rhein. Die Vollſtändigkeit der Conchylien wird außer dem k. k. Naturalienkabinete zu Wien ſonſt Niemand in Deutſch⸗ land aufweiſen können. Drittens beſitzt der Unterzeichnete außer den Samm— lungen noch ſehr viele Dubleten von Käfern und Conchy⸗ lien aller Art, wie auch Schmetterlinge, Antliaten, Pieza— ten und Spinnen aus allen Theilen der Welt, doch beſon— ders aus den Königreichen Sizilien, ferner aus Dalmatien und Albanien, wo er ſelbſt mehreremal ſich längere Zeit aufhielt, um dergleichen Gegenſtände zu ſammeln, die ein— zeln in kleinen und großen Parthieen zu haben ſind. Auf Verlangen wird auch Unterzeichneter Sammlun— gen für Schulen zum Unterrichte, mit Angabe derer, welche nützlich oder nachtheilig ſind, und welche auch den Forit- mann, Oekonomen und Landmann intereſſieren dürften, her⸗ richten, und gewiß unerwartet billige Preiſe machen. C. E. Hofmann, Naturaliſt, Thereſienſtraße Nro. 580. 2 Stock in München. Hr. W. Schimper, welcher zu dem ſchönen Fiſch— werke von Agaſſiz (ben Cotta) die Skelete präpariert hat, iſt gegenwärtig am mittelländiſchen Meer, und wünſcht Aufträge von Naturalienſammlern für Pflanzen und Thiere; er will Fiſchſkelete liefern, je eines für einen Carolin, wenn man eine ganze Reihe nimmt, was uns ſehr bilig ſcheint. Die Redaction der Iſis nimmt Beſtellungen an. Inhalt. b 8 Verſammlung der Naturforſcher und Vorbereitungen. Anſtalten und Sammlungen zu Hamburg und andermärts. Anſtalten zu Straßburg. Verzeichuiß der Mitglieder. Erſter Tag, den 18. Septbr. Eröffnungsrede u. a. A Zweiter Tag, den 19. Septbr. Booths Garten. N Dritter Tag, den 20. Septbx. Oerſted, phyſtcaliſcher Vortrag. Pfaff, Coffein. . Traill, Anemoſcop. Oerſted, Electro-Magnetismus. Runge, Pflanzenchemie. Verhandlungen der Pharmacenten, Mineralogen und Bor tanifer. B. Meyer, Beſchreibung der Vögel. Mehlis, Hypudaeus hereinieus T. VII. Lüders, Wundfieber. Meyn, Prolapsus resieae. Hegewiſch, Behandlung des Cronps. Vierter Tag, den 21. Septbr. Wahl des Verſammlungsorts. Verhandlungen wegen Plinius. Holger, Meteoreiſen u. a. Pfaff, Electricität, Apfelſäure. M. Lehmann, Technolith. Hünefeld, Geognoſie um Greifswald. Reum, Wachſen der Holzpflanzeu. Lange, frühe Pubertät.! Mediciniſch⸗ chirurgiſche Geſellſchaft. Fünfter Tag, den 22. Septbr. Fahrt nach Helgoland. Gärtner, Baſtardpflanzen. Zincken, Fütterung der Seidenraupen. Huſchke, Bildungsgeſchichte des Auges. Hünefeld, giftige Säuren u. a. Plagge, Chinaharz. Bang, Krankheits- Tabellen. Otto, Gefängniß-Krankheiten. Harleß, Pharmacopoea nationalis. H. Schmidt, vergleichende Pathologie. Wedekind, Prüfung der Heilmittel. Sechſter Tag, den 23. Septbr. Feuchtwanger, Arfenik = Vergiftung. Traill, Regiffer - Barometer. Hünefeld, Zerlegung der Trilobiten. Stannius, Anatomie der Amphinome. T. VI. Wendt, Diabetes mellitus, Stromeyer, Klumpfüße. Dohrn, Marſchfieber. Siebenter Tag, den 24. Septbr. Boie, Aufſtellung der Sippen. geſchloſſen hat; in Rußland iſt fie aber deſſenungeachtet noch 1 Aerzte zu Hamburg. Ä Sundevall, Symbius blattarum, Markt und Sageſen, Verfärbung der Fiſche. Holger, Kropfwaſſer. Neuber, ſchwebende Flecken im Auge. f Nagel, Schleimhaut-Entzündung der Gebärmutter, Sachſe, Verſchwärungen im Darmcanal. Achter Tag, den 28. Septbr. Fiſcher, botaniſcher Garten zu Petersburg. 1 Stinzing, Werke über die Naturwiſſenſchaften. t Schluß der öffentlichen Verſammlungen. Bache, Verbrennen des Phosphors. Winckler, chemiſche Nomenclatur. Derf., Zerſetzung des Fettes durch Phosphor. Bonsdorff, Selenium, Thonhydrat, Chlor ꝛc. Littrow, Micrometer = Fäden, Hünefeld, Beſtandtheile der Adora. Munde, Infuſorien. Leuckart, Fötus vom Dornhay, T. VII. 1 Martini, Kraukheitsfälle. Behn, deßgl. Böneck, Krebs. Neunter Tag, den 26. Septbr. Zoologiſche Verhandlungen. Hünefeld, altes Fangeiſen. T. VII. Zehnter Tag, den 27. Sepebr. et und Ratzeburg, Störmten, Inſecten⸗Nerven T. VII. a Eilfter Tag, den 28. Septbr. Eichwald, Thier ⸗Claſſification. 1012. 1014. 1015. 1017. 1035. 1039. 1041. 1046. 1048. 1050. 1052. 1054. 1061. 1068. 1067. 1069. 1074. 1086. 1089. 1090. 1094. 1097. 1099. 1101. 1102. 1107. 1135. Schultz, deßgl. N 1141. Dankſagung an die Führer des Schiffs. U 1143. Abſchieds⸗ Gedichte. 2 © 1147. Verzeichniß der vorgelegten Bücher. . 1150. Regiſter. f 0 um ſchlag. Ya Besckes Reiſe nach Guinea. Hofmanns Inſecten- und Conchylien-Verkanf. W. Schimpers Reiſe. Kupfertafel VI. zu S. 979 Amphinome. VII. zu S. 374 Hypudaeus, S. 1086 hay, S. 1099 Fangeiſen, S. 1102 Nerven von byr, Gryllns; Eingeweide von Aranen. ' Ver Fe der Auf geschehene Anfragen dient zur Antwort, daß die fi keineswegs in Oeſterreich verboten iſt, ſeit fie die Politik a verboten. AR, Am 15. Septbr. iſt zu Schaffhauſen bey den Gebrüdern von Waldkirch die Verſteigerung von Rud. Meyers naturwiſſenſchaftl cher, ſehr reichhaltiger Bibliothek. 5 ö MEER Der Preis von 12 Heften iſt 8 Thlr. fähf. der 14 fl. 24 Xr. theiniſch, und die Zahlung iſt ungetheilt zur Leipziger Oftermeffe des laufenden Jahres zu leiſten. 5 Man wendet ſich an die Duchhandlung Brockhaus zu Leipzig, wohin auch die Deströge zu ſchicken find. Unfrankierte Bücher mit der Poſt werden zuruͤckgewieſen. . — 8 Wee — = * 4 222 Nin z e Histoire naturelle des contrees orientales de l'Asie etc. p. Remusat. Dr. Med. Abel : Remufat hat ſich ſeit 20 Jahren ſo⸗ wohl mit den oſtaſiatiſchen Sprachen, beſonders der chineſiſchen und japaniſchen, wie allgemein bekannt iſt, als auch mit der“ Naturgeſchichte beſchaͤftiget, und hat waͤhrend dieſer Zeit alles ausgezogen und abbilden laſſen, was ſich in den naturhiſt. Wer⸗ ken der Chineſen, Japaneſen, Tartaren, Annaniten, Tibetaner und Indier findet, und die Mineralien, Pflanzen und Thiere zu beſtimmen geſucht, wobey er auch die beruͤhmteſten Pariſer Na⸗ tur forſcher zu Rath gezogen hat. Es iſt daraus ein Werk ent⸗ ſtanden, welches 2 Bände in Ato von je 65 Bogen füllen, und in Lieferungen von 6 Bogen mit mehreren Steintafeln erſchei⸗ nen wird. Man unterſchreibt darauf ohne Vorausbezahlung. Sobald eine binlaͤngliche Zahl Subſcribenten ſich ee hat, wird der Druck beginnen. Dieſes Werk wird enthalten die: 1) ueberſicht aller Claſſiſicationen der Völker des öftlihen Aſiens in der Botanik, Zoologie und Mineralogie, nebſt einer Abhandlung uͤber den Urſprung und den Fortgang der Naturwiſſenſchaften bey den Chineſen und Jar paneſen; 2) Beſchreibung aller Gattungen der Pflanzen, Mineralien, ausgezogen; 3) Synonyme mit unfsrer gegner Nomenclatur; 4) Angabe de 5 Gebrauchs ſowehl in der Medicin, der Kuͤche, der Haush altung, als in den Gewerben; 5) Erwähnung verſchiedener Verfahrungsarten in der Phar⸗ macie, in Gewerb, Acker- und Gartenbau. Thiere und zum erſten Mal aus den Original⸗Schriften Das Werk wird ein vollftändiges Regiſter aller Namen je⸗ ner Sprachen enthalten. Es ſind deren uͤber 20000. Folgendes iſt die Ueberſicht des Inhalts nach den chineſiſchen Claſſiſicationen: * e n. Bot antique. 2) H. odoriferantes 74; 3) H. des terrains arroses 166; H. veneneuses 4; 5) H. volubiles 122; 7) H. saxatiles 25; gees 212. Cl. II. O. 1) H. eereales 45; 2) H. legumineuses 17; 3) H. alliacdes 39; 4) H. oleracees 54; 5) H. cucurbitaedes 14; 6) H. oléracées aquatiques 8: 7) H. fungiformes 20. Cl. III. Ord. 1) Fruits domestiques 15; Y Fruits de montagnes 45; 3) F. exotiques 41; 4) F. sapides 14; 5) F. cucurbitaces 12; 6) F. rar a 885 7) F. divers 28. „ AVROE N ode riförants. 2) A. à tige haute 68; 3) Pe 65 BA g 2 16; 5) Bau. 9 ee 1 4 bous RR 3 A. divers 34. Cl. I. Ord. 1) Dal ep plddes domestiques 18; 2) jr. drupedes 38; 3) Rongeurs 225 40 Singes 8. Cl. II. 1) Oiseaux aquatigues 5 2) O. des 8 3) O. des forets- 17. Cl. III. 1) Poissons. eile 59; 2) P. nuds 55; a Sauriens 15; 4) Ophidiens 25. Cl, In. 1) Cheloniens et Crabes 17; 2) Testacds 166. Cl. v. 1) Insectes nes d'un oeuf 59; 2) I. n. par mé- Classe I. Ordre 1) Herbes de montagnes, 89 Pe 6) H, aquatiques 29; 8) H. musciiormes 21; 9) H. melan. 485; tamorpliose 37; 3) I. n. de 1 39. TE l 3 Cl. I. O. 1) Eaux du ciel 13; 2) E. de la terre 30. g Cl. II. 1) Feu 11. . u i CL III. 1) Terres 61. Ol. IV. 1) Metaux 28; 2) Gemmss 14; 3) Pierres 71 4) Sels 47. 3 4 Aphorismen für Meditation und Naturdihtung. Vom Grafen Georg von Buquoy. Ven der medulla oblongata aus erhebt ſich einer⸗ ſeits cerebrum ſammt derebellum, vorſtehend der Perception von Außen nach Innen, ſo wie den hiernach ſich bildenden fernern Selbſtbewußtſeyns⸗ Thaͤtigkeiten, und niederſenket andererſeits die medulla spinalis, vorſte⸗ hend der willkuͤhrlichen Bewegung von Innen nach Außen. Auf analoge Weiſe bemerken wir, ein Aufſteigen nach Zenith und ein Niederſenken nach Nadir — binſichtlich der plumula und radicula, vom punctum saliens des Keimes im Pflanzepe (faͤlſchlich Same genannt) aus. 1 ee Sieg bus Be Berm Aaffuchen d n zien vorf man ae bevm Naturſtudium fih e dende grell hervorſtehende Abs weichungen und ſcheinba Conttaſte im Erſcheinen, nicht itte geleitet werden. Es bedarf in folchen Fällen bloß eines hoͤhern Scharſſinnes, um die Analogie dennoch zu entdecken. Vergleicht man z. B. das Nervenſyſtem der Krabbe mit jer nem des Krebſes, beyde den Cruſtaceen zufallend; ſcheint beym erſten Anblide an der Krabbe ein einziges Zhorarganglion, hingegen am Krebſe ein aus vielen Gang; lien gebildeter Bauchmarkſtrang, ſich erſtteckend vom Kopfe Anus. Bey näherer Unterſuchung ſpricht ſich aber bis zum jenes Thoraxganglion als Conglomerat der Ganglienkette am Krebſe aus; oder es erſcheint bey der Ganglienkette am Krebſe dasjenige in ſeine Theile getrennt, was an der Krabbe zu einem Klumpen e iſt, Dieß e us an * 2802 © Meine Verſuche Steräber iv dem Serben! 2 uguby 1 8 . zen zu einem Geſes buche der Natur, Iſis 1881, Heft 11. fo ers niert auch ganz mit ber gebehnten, hinſichtlich der Theile auseinander gewichenen, Geſtalt am Krebſe, im Gegenſatze zu der in ſich ſelber zuſammengedraͤngten Kugelgeſtalt an der Krabbe. ken wir uns fü unbildlich, und im Geiſte analptis . ſcher Geometrie, durch den Lauf einer Curve jene Succeſ⸗ fion vitaler Metamorphoſen ausgedrückt, wonach die ſich entwickelnde Conferve von bloß vegetativem Leben, zu einem beſtimmten Zeitpuncte, mit (Infuſionsthierchenaͤhnlicher) willkuͤhrlicher Bewegung begabte Fortpflanzungskoͤrperchen produciert,, welche Koͤrperchen wieder neue mit bloßem Pflanz⸗ leben begabte Conferven in die Erſcheinung rufen; ſo tritt jener Zeitpunct hervor, als das Analogon des Endpunctes an jenem Abſeiſſenwerthe, dem eine zur Abfeiffenare paralleı le Tangente entſpricht, inſoferne wir nehmlich Pflanz⸗ und Thierleben zuſammengenommen als einen und benfelben hoͤhern Accent am Naturwalten auffaſſen, und zugleich die zooifhe Aeußerung als Akme phanerobiotiſcher “ e tion . Der Bequemlichkeit und Kürze des Ausdrucks wegen, erlaubt man ſich in der hoͤhern (mathematiſchen) Analpſis, für unendlich wachſende Größen eine Grenze zu fingieren, welche durch das Zeichen od vorgeſtellt, und gerade zu — „den Crpptobiotismus beziehen wir aufs Winerolreich. 73 1163 eine unendliche Größe — genannt wird. Daß man dieſe Redensatt nicht buchſtaͤblich zu deuten habe, weiß jeder wahre Geometer (der kein bloßer Formelnſchmieder iſt). Ueberhaupt vermag ſich der Menſch bloß endliche Größen vorzuſtellen, die größer, abermals größer, u. f. w. werden. Alle Selbſtbewußtſeynsthaͤtigkeit im Menſchen beurkundet deren phyſiſche Natur und Weſenheit. Auch das fogenannt Metaphyſiſche vermag der Menſch nie anders auszudrüs cken, als unter dem Symbole des Körperlichen, ſinnbildlich nehmlich als Metapher, Allegorie u. ſ. w. \ * 5 So wie an den Erſcheinungen des hoͤhern Naturle⸗ bens ein gewiſſer ſich widerholender Kreislauf des Lebens⸗ proceſſes beſteht, ſo wie hier gewiſſe Cykeln der Lebensent⸗ faltung ſtatt finden, wie dieß ganz vorzüglich am Vogel bemerkbar iſt, da dieſer mittelſt der Mauſer einen jaͤhrlichen Kreislauf feines Lebensprozeſſes vollführt, der ſich auf das reproductive Syſtem bezieht, und eine wahre alljährliche Regeneration zu nennen iſt u. ſ. w.; eben ſo laſſen ſich durch Operationen der analpytiſchen Dynamik am Mecha⸗ nismus gewiſſe mechaniſche Cpkeln als beſtehend darthun. Alle aus den menſchlichen Selbſtbewußtſeynsthaͤtigkei⸗ ten, Verſtand, Vernunft, Einbildungskraft hervorgebenden Reſultate befaſſen ſtets nur Endliches, und es iſt eine bloße poetiſche Uebertreibung, wenn es heißt, der Menſch dringe ſelbſt in das Unendliche ein, er enthuͤlle die Geſetze am Unendlichen, u. ſ. w. Die Wahrheit des bier Behaupteten leuchtet aus Richts — ſo klar ein, als aus der tief verfolgten Betrach⸗ tung der von den Geometern, ſeit Newton und Euler, gelieferten, ſo ſcharfſinnig, ſo ſchlau und mit ſo ungemeiner Subtilitaͤt erſonnenen, Entwicklungen und Beweisfuͤhrungen in der hoͤhern Analpſis; man gelangt dem gemaͤß allemal zu der Ueberzeugung, daß jedes jener in Staunen uns ſe⸗ genden Reſultate des Calculs nur inſoferne wahr ſey, als die Vorausſetzung gegründet iſt, eine jedoch als richtig nicht zu erweiſende Vorausſetzung, daß nehmlich der zwi⸗ ſchen endlichen Großen veſtgeſetzte Algorithmus unabge⸗ andert ſeine Bedeutung auch da noch beybehalte, wo er mit unendlichen Groͤßen gerechnet werden will, und daß ein und dieſelben Rechnungsoperationen geſtattet ſeyen, man we mit endlichen oder aber wit Unendlichen Größen rechnen. — nn * All mein Philofophieren kann nur meines Bewußtſeyns ausgehen. den ſtatt an meinem ſelbſtbewußten Ich; ſie deuten aber auf zweyerley hin oder wenigſtens haben fie für mich den Schein einer zweyfachen Hindeutung; die einen je⸗ von Thatſachen Dieſe insgeſammt fin⸗ ———— 4164 ner Thatſachen nehmlich ſcheinen mir auf Solches hinzu. deuten, das ich aus meinem ſelbſtbewußten Ich — als hervortretend zu detrachten mich genoͤthigt fühle; hingegen die dern jener Thatſachen auf Solches, das ich mich genothigt fühle als bervortretend zu betrachten aus Etwas, das ſich mir nicht mehr als mein ſelbſtbewußtes Ich — darſtellt, ſondern als ein außer meinem Ich — Befindliches, mit meinem ſelbſtbewußten Ich bloß in Rapport Stehendes. — Ich will dieſe zweyerley Thatſachen des Bewußtſeyns folgendermaßen benennen: Ichliche und auferichliche, wodey jedoch nicht zu ver, geſſen iſt, daß beyde in dem Ich vor ſich gehen. Ein Philoſephieren, das bloß von einer der That: ſachen des Bewußtſeyns ausgienge, oder bloß von den ichlichen, moͤchte wohl nicht anders ausfallen koͤnnen denn als ſehr einſeitig und gehaltleer; ein von fogenannten Ptincipien, oder wohl gar von einem Urprincipe, ausge⸗ hendes Philoſophieren floͤßt mir kein Zutrauen ein, erſcheint mir ſtets nur als leere Traͤumerey, deren Gebilde mit jenen der Wirklichkeit keineswegs harmonieren moͤchten. Sollen die Reſultate meines Philoſophierens mit der wirklich in mir aufgehenden Welt der Erſcheinungen Übers einſtimmen, wie dieſe am Ich und am Nichtich wirklich vor ſich zu gehen mir vorkommen [vielleicht iſt Alles nur Schein, allein eben hinſichtlich dieſes Scheins — foll mein Philoſophieren mich mit mir ſelber ‚verfländigen ], ferner wie ſie in ihrer ganzen Vielſeitigkeit und Leben⸗ digkeit an meinem ſelbſtbewußten Ich auftreten; ſo muß mein Philoſophieren jederzeit ausgehen von einem mir als echte Darſtellung vorſchwebenden Totalbilde vom Natur⸗ walten, welches Bild ſich meiner innern Anſchauung all⸗ maͤhlich, als der Grundton aller im Forſchen von mir zu erſpaͤhenden Harmonie, einverleibte, u. z. dadurch zum Totalbilde mir ward, daß ich unablaͤſſig eine in ſich ge⸗ ſchloſſene Totalitaͤtivon Thatſachen des Bewußtſeyns — aller Art — zu erreichen ſtrebte⸗ F ; Hierauf ließe ſich nun freylich erwiedern, daß ſolchem Streben nachzuhaͤngen e an weil That ſachen allemal nur dem horacter eines Fragmentariſchen entſprechen koͤnnten, und weil aus bloßen Btuchſtücken nie eine ſyſtematiſch geordnete, unter ſich wechſelſeitig Ders knuͤpfte, harmoniſch ſich ausſprechende, Totalität her⸗ vorgehen koͤnne. Allein hierauf antworte ich, daß ſich das 711. ſtuͤtzt ſich darauf, daß der de i einer mehrfach unterbrochenen Succeſſion wirklich auf⸗ gefaßter Thatſachen, die zwiſchen dieſen als Glieder einer Reihe zu betrachten liegenden Glieder, obenerwaͤhnte Suc⸗ 2165 effion zu einer gefegimäßigen Reihe erſt completierend, zu interpolieren, welches Letztere auf zweyfache Weiſe vor ſich geht. Es beſteht nehmlich ein Interpolieren auf ſpeculativem Wege, durch klar bewußten Vernunft⸗ ſchluß, durch evident erſchaute Beziehung unter den ſich fuccedierenden Gliedern, wofür der Geometer in feiner In. terpolationsmethode bey der Lehre von den Reihen Proben boͤchſter erlangter Meiſterſchaft ablegt. Es gibt aker auch ein Interpolieren durch Ahnung, durch fo zu ſagen in⸗ ſtinctmaͤßig gefühlte Beziehung, wobey die Zuſtimmung nicht auf klares Bewußtſeyn geſtuͤtzt if, ſondern auf ei⸗ nen durch anhaltende und ſinnige Anſchauung wirklich auf⸗ gefaßter haͤuftger Thatſachen erlangten Waturanſchauens⸗ tact, und ſtets Wurzel faßt (jene Zuſtimmung) in dem errungenen innern Bewußtſeyn (gleichfalls ein inſtinetmaͤßig Gefühltes) von der Allem und Jedem ſein Gepraͤge aufdruͤckenden Weltlaufsmacht. — Letztere Art dis Interpolierens, in Ermangelung eines moͤglichen Eintre⸗ tens des Interpolierens der erſtern Art, muß ſehr oft aus huͤlfsweiſe angewandt werden, wenn man auf Philoſophie— ten, uber die Mathematik hinaus und Uber einigen engbe⸗ graͤnzten Gebieten des Empiriſchen weg, nicht gaͤnzlich Ver⸗ zicht leiſten will. 2 Die Bafis all meines Philoſophierens iſt, ftguͤrlich geſprochen, durch vorläufig emſiges Hinwegloͤſchen mit ein ganz reines Blatt zu verſchaffen, und auf dieſem dann un⸗ ausgeſetzt an jenem Grundbilde zu conſtruieren, das all meinem Philoſophieren, als mannichfacher Spiegelung, das univerſelle — Norm und Typus ausſprechende — Original ſeyn ſoll, in welchem Grundbilde fo viele Züge als moͤglich von der Hand der Erfahrung gewiſſenhaft zu entwerfem, die übrigen. Zuͤge aber, inſoferne fie meinem Bilde von je ner ſichern Hand nicht geliefert werden konnten, ſo nachzu⸗ tragen ſind, daß an dem Bilde durchaus Nichts, als un⸗ barmoniſch, den geübten und ſonach feinen richtigen Sinn beleidigen konnte. R . d l Wenn ich philoſophiere, fo find die, durch Wahrneh⸗ mung oder Selbfiproduction veranlaßten, an meiner Selbſt⸗ bewußtſeynsſphaͤre ſtatt habenden Vorſtellungen — mit der ſpeculativen Thaͤtigkeit meines Selbſtbewußtſeyns — in Wechfſelwirkung begriffen, woraus eines Aufgefaßtwerdens am Selbſtbewußtſern faͤhige Gebilde hetvortteten, welche von mir inſoferne als Wahrheiten — betrachtet werden, als jene Gebilde mit der Form meines Denkens in Sar⸗ monie — ſtehen. FRA: Heier ſehe ich ein, daß jene Harmonie nicht noth⸗ wendig in Hinſicht auf die Form des Denkens uberhaupt ſtatt finden muͤſſe, da nichts mich zu der Behauptung berechtigt, als ſey meine Particutarvernunft identiſch mit der Vernunft an ſich. Der Ausſpruch: Das iſt eine philoſophiſche Wahrheit — hat daher flets nur eine ſubjecttwe Geltung. — 1166 Wenn ich mit innerer Ueberzeugung irgend etwas behaupte, fo beſleht meinerſeits: Entweder T. ein auf em⸗ piriſchem Wege zu Stande gekommener Ausſpruch, oder 2. ein auf ſpeculativem Wege zu Stande gekommener Ausſpruch, oder 3. ein auf dem Wege höherinſtinctmä⸗ ßig gefuͤhlter Sarmonie zu Stande gekommener Aus⸗ ſpruch, in welch letzterem Falle die unter den (ſomboliſch ges» ſprochen) ein Geſammtbild conſtituierenden Zuͤgen, unter den Licht-, den Schattens und den Helldunkel⸗ Parthien, unter den Coleritmünzen ſtatt findenden, einen mein Ges fühl befriedigenden Geſammtaccord hervorrufenden, Bezie⸗ hungen von mir nicht ſo eigentlich in Vernunftklarheit auf⸗ gefaßt als vielmehr in auf eigenthuͤmliche Weiſe uͤberzeugen⸗ der Ahnung erſchauet werden. . * Ob ich gleich bey meinem Philoſophieren, das in jeder Hinſicht neu und eigenthuͤmlich zu nennen iſt, von keinem fogenannten Grundprincip ausgehe, und daraus, auf bereits ſchulgerecht gewordene Weiſe, ein Syſtem fpinne, das immerhin auf Alles paſſen mag, nur nicht auf die Wirklichkeit der Erſcheinungswelt; odwohl viel mehr mein Philoſophieren durchgehends eine Succeſſion gewagter Aufſchwuͤnge in die hoͤchſten Sphaͤren abſtracten Denkens und Phantaſtebelebten Dichtens * iſt, den erſten ſichern Anlauf ſtets nehmend von einem, auf empirifhem und ſpe⸗ culativem Wege erlangten Geſammtebilde aus; fo läßt ſich nichtsdeſtoweniger auch bey meiner — Phitoſo⸗ phierensmethode, eine Grundregel — angeben, welche nehmlich auf allgemeine Weiſe die unabaͤnderliche Norm zu beſtimmen hat, wornach obenerwähntes Bild urſpruͤng⸗ lich zu fliggieren und dann unabläffig weiter zu vollenden iſt. Da, den Reſultaten meines Philoſophierens gemaͤß, der Menſch bloß integrierender Theil an der Natur iſt, und des Menſchen ſaͤmmtliche Fähigkeiten fo wie Thaͤtigkeiten in das allgemeine Wirkungsvermoͤgen und in die durchge⸗ hends herrſchende Bildens- und Zerſtoͤrensactivitaͤt am Nas turwalten hinein fallen; da ferner die geſammte Natur, mir erſcheinend durchgehende am Ich, ſich jedoch (wenig⸗ ſtens ſcheinbar) beziehend auf Ich und Nichtich, mir am Ende eine Oscillation iſt, reſultierend aus dem ewigen Selbſtbeſchauungsacte am Abſolutum, u. ſ. w., da mir ſelbſt die Hervorbringungen an meiner Selbfibemußtfeynsiphäre, 3. B. Fictionen, bloße Naturproducte find; fo. hat für mich das Ding, das man bis hieher Metaphyſik nannte, eine ganz andere Bedeutung als in den mancherley philoſo⸗ phiſchen Schulen. Ich geſtehe dem Menſchen, als einem durch und durch Oscillatoriſchen, gar nicht bie Fähigkeit zu, uͤber das Oscillatoriſche hinaus — ſelbſtproductiv zu meditieren, nehmlich über das Phyſiſche hinaus Über das hr a BT „Ich kann mir ein — durch Dichtung nicht zugleich in Lebenscolorit verſetztes — Phileſophieren, ein bioß Specularjpes, gar nicht als ein Philoſophieren denken, das auf die wirkliche Et cheinungstctalttät paſſen ſoilte. 1167 beſtimmten Naturgefegen oder beffer beſtimmten Naturwal⸗ tensnormen Unterliegende hinaus. Soll ich doch ja um die angenommene Schulſprache nicht ganz zu verläugnen, von einer Metaphyſik ſprechen, ſo reduciert ſich mei⸗ ne — Methaphyſik — auf Folgendes: Die eigentliche Bedeutung alles Erſcheinens, das für mein Philofophieren nur inſoferne Gegenſtand ſeyn kann, als jenes Erſcheinen an meinem Selbſtbewußtſeyn vor ſich geht, mag es ſich uͤbrigens beziehen auf etwas mir ſchein⸗ bar Ichliches oder mir ſcheinbar Nichtichliches, u. ſ. w., die eigentliche Bedeutung alles Erſcheinens, mein Ich mit einbegriffen, iſt ein Daſeynsloſes — eine bloße Oscillation — als Reſultat des Selbſtbeſchauungsactes am Abſolutum; dieſer Selbſtbewegungsact am Abfo: lutum iſt der letzte Grund alles Erſcheinens an ſich, und zugleich alles Erſcheinens ſo und nicht anders, der letzte Grund der Natur, des Weltalls, Univerſums, mein Ich mit einbegriffen, u. ſ. w. Ich, als durch Oscillatori⸗ ſches, vermag bloß aus dem Oscillatoriſchen auf das Seyn des Abſolutums, als des Supraoscillatoriſchen, zu ſchließen, und hieraus zugleich die Nichtexiſtenz der Natur (mich mit einbeyriffen) zu folgern; ich vermag aber, als durch und durch Oscillatoriſches, nicht, über Supraos⸗ cillatoriſches, ſelbſtproductiv zu meditieren. Alles Erkennen meinerſeits vom Weſen des Abſolutums, alle mir werdende Ausbeute ſuprascillatoriſcher Erkenntniß, Alles das daher aus der Metaphyſik mir zu Theil werden kann, vermag ich (durch und durch Oscillatoriſches —) zu ers tingen — bloß auf dem Wege ſtreng glaͤubigen Er⸗ forſchens der vom Abſolutum her an die Natur erſchallenden Offenbarung, welche letztere mir ein noth⸗ wendiges Factum iſt. * Mir iſt metaphyſiſches Trachten und Streben daſſelbe als — myſtiſch glaͤubi⸗ ge Religionsuͤbung. (Fortſetzung folgt.) Die Zeit und die Philoſophie, von J. J. Wagner. Von jeher war es das Beduͤrfniß nach Form der Er⸗ kenntniß, was der Geiſt in der Phekoſophie zu befriedigen ſuchte, denn ihren Inhalt erhielt die Erkenntniß e theils durch die (natürliche oder kuͤnſtliche) ſinnliche Anſchauung, theils auch durch das Gemuͤth, welches in der Approfundierung feiner Gefühle und in der Erpanfion feiner Triebe, wie die Religionen beweiſen, nothwendig zuletzt auf das kommen mußte, was, als das Univerſelle, die Wiſſenſchaft nachher mit dem Namen der Ideen bezeichnete. Das Gemüth, das auf dieſe Art Quelle der Ideen von ihrer inhaltigen Seite geworden war, wurde denn von der Philoſophie fpäterer Zeit unter dem Namen der practiſchen Vernunft der theo⸗ tetiſchen Vernunft, als formaler Ideenquelle, an die Seite „ Buquoy Anregungen für philoſophiſch⸗ wiſſenſchaftliche For⸗ ſchung u. ſ. w. ; —— — T a 1193 geſetzt; und wenn die theoretifche Vernunft, wie bey Kant, a daran verzweifelte, die Ideen zur Form bringen zu koͤnnen, ſo ließ ſie dieſelben, um ſie nur nicht aufgeben zu müſſen, g von der practiſchen Vernunft poſtulieren. So lange nun der Baum des Gemuͤths in religioͤſer Lebendigkeit die Ideen als Früchte hetvortrieb, konnte der Geiſt unbekuͤmmert um ihre Form ſich in ihrem Anſchauen ergoͤben, indem jeder Baum ſeinen Aeſten, Zweigen und Früchten ihre Exiſtenz durch feinen Stamm ſichert; ſodald aber dieſe religiöfe Productivitaͤt des Gemuͤthes aufhoͤrte, welches zunaͤchſt dey dem profanen Voͤlkchen der Griechen der Fall war, ſo mußte der Geiſt entweder auf die Frucht der Ideen Verzicht thun, oder fie auf fein Gebiet uͤberſetzen und durch ihre Form neu producieren. Bey den Gries chen war es daher Zeit zur Philoſophie, und wenn auch orientaliſche, befonders hindoſtaniſche, Religionen in det Production der Ideen ſehr in das feine, ja ſpitzfindige Detail eingiengen, und daher bey ſpaͤtern oberflaͤchlichen Beurtheilern für orientaliſche Philoſophie galten; ſo iſt, doch ſehr leicht zu beweiſen, daß dieſe religioͤſen Subtilitä⸗ ten, ſelbſt wenn ſie ſich des mathematiſchen Ausdruckes be⸗ dienten, indem die Mathematik anfangs ſelbſt religiös war, dennoch die Form der Erkenntniß nie felbſt zum Gegenftande ihrer Reflexion machten, alſo in der That nie Philoſophie waren. Die Form der Erkenntniß beſteht aber bloß in Verhaͤltniſ⸗ fen, nach welchen die Erkenntniſſe unterſchieden oder zuſammem gefaßt, untergeordnet oder beygeordnet, auseinander entwickelt oder aufeinander reduciert werden; und als dey den Griechen die Zeit zu dieſem Geſchaͤfte des Formfindens gekommen war, ſo fanden ſie nach manchen vergeblichen Verſuchen, aus den Materialien des Myſteriencultus ein Weltſyſtem aufzufuͤh⸗ ren, endlich mit Huͤlfe der eleatiſchen Schule und des Ari⸗ ſtoteles die Verhaͤltniſſe des Urtheils, deren zuſammenhaͤn⸗ gende Entwicklung die Logik ausmacht. Da nun alle Er⸗ kenntniß in ihrer Entwicklung durch die Form des Urtheils hindurchgehen muß, ſo ſchien mit der Logik auch die allge⸗ meine Erkenntnißform gefunden zu ſeyn, und die Griechen unterliegen nicht, ſich des neuen Fundes in vielfacher Anz. wendung zu freuen. Weil aber die Logik ſich nur in ihrem ſubjectiven Weſen vollendet und an die nothwendige Iden⸗ tität des Erkenntnißgeſetzes mit dem Weltgeſetze gar nicht gedacht hatte; ſo ſcheiterte fie an der in den Dingen ſelbſt liegenden allgemeinen Form des Gegenſatzes, nach welchem jedes Entgegengeſetzte die gleiche Demonſtration zuließ und ſo Demonſtration ſich mit Demonſtration aufhob. Dieſe Entdeckung machte die griechiſche Dialectik ſehr bald, und die natuͤrliche Folge davon war, daß die griechiſche Philo⸗ ſophie als Scepticismus an aller ſelbſtſtaͤndigen Wahrheit verzweifelnd ſich ſelber vernichtete. Eine mit dem Weltge⸗ ſetze völlig identiſche Form der Erkenntniß, welche die Ge⸗ genfäge zugleich hervorrufend und wieder aufloͤßend ihrer Meiſter geweſen waͤre, wuͤrde die Philoſophie vor dieſem Tode gerettet haben. 5 In der alexandriniſchen Periode, welche auf die in Griechenland ſelbſt eingetretene Erſchoͤpfung der Philoſophie folgte, hatte die Zeit nicht Zeit, ſich weiter mit der Form der Philoſophie zu befaſſen, indem die an dem Ptolemaͤer⸗ 1169 Hofe bewirkte Berührung des orientaliſchen Geiſtes mit dem occidentaliſchen ein aͤhnliches Wechſelſpiel beyder Principien zur Folge hatte, wie es fruͤhet den Geiſt Platons zerriffen und intereſſant gemacht; daher denn die alexandriniſche Phi— loſophie allerdings ein im Großen wiederhohlter Platonis⸗ mus (Neuplatomsmus) genannt worden. Und als die ca⸗ rolingiſche Periode im Decident ihr neugewonnenes Chriſten⸗ thum ſich anzueignen begann, ſo fand ſie es ebenfalls be: quemer, zu dieſem Aſſimilationsproceſſe ſich einer bereits fertigen wiſſenſchaftlichen, Form zu bedienen, als erſt eine Form ſelber zu ſuchen. So bewies fie denn ihre Dogma⸗ tik ariſtoteliſch, und widerlegte die Ketzereyen eben fo ſieg⸗ reich; der liber sententiarum des lombardiſchen Peters war ihr Hochwerk. ud Tuts f Indeß hatte doch bereits Ariſtoteles ſich getrieben ges fühlt, acht objective Begriffe, nehmlich: Weſen, Quanti⸗ tät, Qualität, Zweck, Ort, Zeit, Lage, Haben, Thun, Leiden als Categorien ſeiner Metaphyſik zum Grunde zu le⸗ gen, und das ſcholaſtiſche Mittelalter verfiel mehrmals auf den Gedanken, mit Huͤlfe dieſer Categorien und der Logik eine Kunſt des Organismus aller Erkenntniß zu Stande zu bringen; namentlich verwandten Raimund Lullus und Gior⸗ dano Bruno eine gewaltige Kraft an die Realiſierung dieſer Idee. Bey dem gaͤnzlichen Mißlingen ihres Verſuches bes gnügte ſich endlich das Zeitalter, in den bekannten Fragen: quid? ubi? quibus auxiliis? cur? quomodo? quando? einen aͤußern Leiſten fuͤr die Verfertigung von Abhandlun⸗ gen gefunden zu haben, und als die Zeit mit Descartes, des ſcholaſtiſchen Wiederkauens der dogmatiſchen Begriffe uͤberdrüſſig, die Philoſophie wieder mit Weltinhalt großar— tig zu treiben anfieng, verlohr ſich das deſondere Streben nach Form über der Entwicklung des reichen Inhaltes fo ganzlich, daß hoͤchſtens hin und wieder daran gedacht wurde, den neu erſchaffenen Gebaͤuden der Weltanſicht durch eine Demonſtrationsmethode, womit allenfalls die Mathematik aushelfen konnte, einige Architectur zu vetſchaffen. In den glänzenden Syſtemen der Periode vom drey⸗ ßigjährigen Kriege bis zu Beendigung des fiebenjährigen hatte aber die Philoſophie wie in den Syſtemen der Grie⸗ chen das unſeelige Schickſal erfahren, ſich ſelbſt nie genüs gen und das Zeitalter nicht uͤber die Gegenwart binaus be⸗ friedigen zu können, und war eben darum auch wieder zur ſceptiſchen Selbſtvernichtung gekommen. ah: So war die Philoſophie eine Sache der Schule ge⸗ worden, die dem Leben ferne ſtehend ſammt der Logik hoͤch, ſtens noch als eine nuͤtzliche Uebung im Denken betrachtet wurde, als Kant durch eine tiefe Analpſe des Erkenntniß⸗ vermoͤgens und eine critiſche Scheidung der Beſtandtheile der bisherigen Philoſophie ſie wenigſtens zum Bewußtſeyn über ſich ſelbſt, und zur Einſicht darüber, was ihr moͤglich oder was ihr verſagt ſey, zu bringen verſprach. Die Re⸗ ſultate feines großen Unternehmens waren: die Anerkennung der ſinnlichen Anſchauung mit ihren zwey aprioriſchen For⸗ men, Raum und Zeit als Inhalt aller Erkenntniß, eine Anzahl von den logiſchen Formen des Urtheils abſtrahierter allgemeiner Begriffe (Categorien), die in Verbindung mit der Sinnenerkenntniß und allein fuͤr dieſelbe allgemeine Grundfäge, als den Inhalt der theoretiſchen Vernunft, ge Iſis 1831. Heft il, N —— 1170 ben ſollten; Ausſchließung alles uͤber die einzelne und relative Sinnen- und Verſtandeserkenntniß hinausreichenden Univer⸗ ſellen aus dem Gebiete der theoretiſchen Vernunft, wo: fuͤr dagegen die practiſche Vernunft die Ideen zu po⸗ ſtulieren bekam, und endlich wurde noch zwiſchen bey⸗ den Vernunften unter dem Namen der theologiſch u. aͤſthe⸗ tiſch richtenden Urtheilskraft ein drittes Erkenntnißvermoͤgen aufgeſtellt, das von jenen beyden etwas an ſich haben ſollte. Neben der fo zerſchlagenen Philoſophte blieben denn die feit Ariſtoteles in ihrer Beſchraͤnktheit gluͤckliche Logik und die auf eine eigene Art von Apriorität fußende demonſtrations⸗ ſtolze Mathematik erfreut ſtehen, beyde ſich gegenfeitig zus rufend: Gott ſey gedankt, nicht wir find todt! Ungeachtet zu Kants Zeit die Philoſophie gänzlich der Schule anheimgefallen war, und die ſeit der Reformation durch das gelehrte Latein wiſſenſchaftlich verbundenen euros paͤiſchen Nationen nach Ausbildung ihres Idioms ihre Li⸗ teratur den empitiſchen und aͤſthetiſchen Beſtrebungen zuges wandt hatten, fo daß kaum noch in Deutſchland die Schul: philoſophie Theilnahme finden konnte; ſo hatte doch die von Kant in der Philofophie bewirkte Revolution das Zeitalter von mehreren Seiten zu intereſſieren vermocht, theils in⸗ dem allgemein die Erwartung aufgeregt wurde, ein ſo gewal⸗ tiger und durchgreifender Proceß, in welchen die Philoſo⸗ phie durch Kant geworfen worden, muͤſſe nothwendig ein⸗ mal zu einem letzten Reſultate in dieſer proteusartigen Wiſ⸗ ſenſchaft führen, und ſollte es auch durch bedeutende Opfer erkauft werden muͤſſen; theils auch, weil die von Kant der practiſchen Vernunft eingeraͤumte Rolle das religiöſe Inter⸗ eſſe fuͤr die Unmacht oder die Dialectik der theoretiſchen Vernunft zu entſchaͤdigen verſprach; und endlich, weil die kantiſchen Categorien ohne Zweifel etwas beſſer als die ari⸗ ſtoteliſchen und die oben erwähnten lateiniſchen Fragworte einen bequemen Leiſten für die Verfertigung von Abhand⸗ lungen und Buͤchern darboten, in welche dadurch einige Methode gebracht wurde. Alle dieſe Hoffnungen ſchwanden aber gar bald, indem Kants Philoſophie, einzig auf ſinnli⸗ cher Anſchauung fußend, dieſe nur im fubjectiven Sinne ge⸗ nommen, und die objective Bedeutung derſelben theils un⸗ gewiß gelaſſen, theils mit entſchieden idealiſtiſcher Tendenz zweifelhaft gemacht hatte, ſo daß ſchon die erſten Kantia⸗ ner, wie Beck und Reinhold, zu Verſuchen geführt wur, den, auf dieſer idealiſtiſchen Tendenz als Grundlage der kan⸗ tiſchen Philoſophie irgend ein von dem großen Manne zwar angedeutetes nicht aber wirklich entwickeltes Syſtem zu er⸗ richten, was denn endlich Fichte vollendete, welcher vollkom⸗ men überzeugt war, durch feine Wiſſenſchaftslehre den Kan tianismus bloß zur Entwickelung ſeines Keimes und zur organiſchen Geſtaltung gebracht zu haben. Zugleich wurde das religiöfe Intereſſe des Zeitalters theils durch das Fantis ſche Werk: die Religion innerhalb der Gränzen der bloßen Vernunft, theils durch mehrfache Verſuche in Bearbeitung religioͤſer Aufgaben im kantiſchen Sinne, endlich auch durch Fichte's Critik aller Offenbarung, um die Hoffnungen ge⸗ bracht, die es ſich anfangs von der practiſchen Philoſophie Kants gemacht, und die in den Schriften der Kantianer monotoniſch wiederkehrende Categorienmethode fieng endlich an, das Zeitalter auch gegen dieſe Frucht der kantiſchen Philoſophie gleichgü tig zu machen. Am ſchmerzhafteſten 74 1171 aber wurde die Taͤuſchung über. das einmal gehoffte Endre⸗ ſultat der Philoſophie empfunden. f In dieſer ſubjectividealiſtiſchen Wendung der deutſchen Phitoſophie, die vollends in Kants categoriſchem Impe⸗ rativ ihr Motto gefunden, hatte ſich die eine Seite des deutſchen Characters, die ſpeculativ gemuͤthliche und ernſte, bis zur Extremitaͤt ausgeſprochen, und ſo war es Zeit, daß neben ihr ſich auch die andere, zur heitern Objectivität neis gende, ebenfalls hervorthat. Das Studium der Griechen und Roͤmer war laͤngſt unter uns mit Eifer und ſtaunen⸗ der Bewunderung dieſer beyden Voͤlker und ihrer literari⸗ ſchen Werke getrieben worden, und ſchon in den erſten Zei⸗ ten der nach dem ſiebenjaͤhrigen Kriege eigenthuͤmlich auf: lebenden deutſchen Literatur hatte ſich ein aus ſeinem ſchwaͤbiſchen Vaterlande nach Weimar verſetzter Schriftſtel⸗ ler, C. M. Wieland, die Aufgabe gewaͤhlt, das Bild des Lebens, das er aus dem Studium der Alten gewonnen, und das mit unſerm deutſchen offentlichen und Privatleben viel⸗ fach genug contraſtierte, verſetzt mit franzoͤſiſcher Lascivität in Romanen und andern Gedichten zur Schau auszuſtellen. Wieland ſelbſt gelangte durch dieſe Nachbildungen zu dem Rufe eines deutſchen Claſſikers, und wirkte tief auf die Zeit, in welcher er den Sinn fuͤr objective Lebendigkeit rege erhielt. Aber, was er begonnen, vollendete J. H. Voß durch ſeine homeriſche Ueberſetzung, in welcher er der deut⸗ ſchen Gegenwart den concentrirten Geiſt griechiſcher Vorzeit und Objectivitaͤt aneignete. Zwar war hier die nach Aehn⸗ lichkeit des franzoͤſiſchen Stils conventionell gebildete deutſche Wortfuͤgung u. Saͤtzeverbindung furchtbar geradebrecht worden; aber dieß fuͤhrte naͤher zum Griechiſchen, und Voß hatte durch dieſe Ueberſetzung und die Nachklaͤnge derſelben in der Luiſe und andern Idyllen evident gemacht, daß die poetiſche Kunſt Zo⸗ mers in ganz objectiven Epitheten ſtecke, an welche wir Deutſche noch nicht gewöhnt feyen, fo. daß der wohigegläͤt⸗ tete Schrank und das wohlgedrechſelte Stuhlbein homeriſche Möbeln zu werden vermoͤchten. Bald darnach ſagte es end; lich Friedrich Schlegel in feiner Schrift: die Griechen und Roͤmer, gerade heraus, das Objective ſey es, was die Grie⸗ chen vor uns fo verherrliche, und nun fieng man an all maählich zu entdecken, daß man bisher an Söthe ſchon ei⸗ nen ſehr objectiven Dichter gehabt, den man aber nur nicht verfianden, und auf den eben jetzt die beyden Schlegel die Bewunderung lenkten. War das Objective nun einmal als Loſungswort für die Tendenz der Zeit ausgeſprochen, fo rannte alles, was in Verſen gieng, nach dem Objectiven und der Kunſt, und ſelbſt das unmachtige Sehnen darnach wollte noch für ein Verdienſt gelten, wie denn einer dieſer Kunſtſuͤchtler woͤrtlich fang! f „Ich haͤrme mich und ſehne Mich nach der hohen Kunſt; al Doch immer fließt die Thraͤne, 11 Und ferne bleibt die Gunſt.“ 885 Dieſe objective Tendenz brach denn auch in der Philoſophie durch, und die Frucht derſelben iſt die Naturphilofophie Schellings, der anfangs die kantiſch⸗fichtiſche Specula · tion theilend durch ſeinen eigenen Reichthum an naturwiſ⸗ ſenſchaftlichen Kenntniſſen und die ſinnvollen Andeutungen kann kein anderes ſeyn, Kielmeyers in ſeinen Vorleſungen an der Univerſitaͤt Tu, bingen ſich getrieben fand, der Fichteſchen Ichphiloſophie eine Naturphiloſophie gegenuͤber zu ſtellen. Jetzt war alſo die Philoſophie in die doppelte, ſubjective und objective Tendenz des Zeitalters eingegangen, und wenn fuͤr die Phi⸗ loſophie von der ſubjectiven Art zuvoͤrderſt Theologen und Juriſten (letztere wegen des Naturrechts) ſich intereſſiert hatten, ſo fand die Philoſophie der Natur bey Aerzten und Aeſthetikern ‚fröhliche: Aufnahme, und namentlich erwartete man von ihr die endliche Aufſtellung einer Kunſtwiſſenſchaft, zu welcher ſchon Kant fruchtbare Keime in ſeiner Critik der Urtheilskraft niedergelegt hatte. | 1 81 Aa j j 2 Für die formale Vollendung der Philoſephie hatten Fichte und Schelling zunaͤchſt nicht geſorgt. Zwar glaubte die Fichteſche Philoſophie ſich darum auch Wiſſenſchafts⸗ Lehre (Formalphiloſophie) nennen zu duͤrfen, weil in den drey Acten des Ich: Setzen: Entgegenſetzen und Gleichſetzen, alle Form des Seyns und Erkennens ausgedrückt ſeyn ſoll⸗ te; allein dieſe Conſtruction, die, durch die drey Seiten des rechtwinkligen Dreyeckes darfiellbar, Kreis gar nicht betuͤckſichtigt hatte, wurde von Fichte ſelbſt außer ſeiner Darſtelkung der Wiſſenſchaſtslehre gar nicht be⸗ achtet; und Schelling, der an die Stelle jener drey Acte des Ich die drey fubjectiv und objectiv zugleich gültigen Momente des Endlichen, Unendlichen und Ewigen zu ſetzen verſuchte, hatte zwar in den beyden erſten Momenten die Relativität der Dinge richtig bezeichnet, in dem dritten Mo⸗ mente aber, der ihr Abſolutes ausdrucken ſollte, die entge⸗ gengeſetzte Natur des Punctes und Kreiſes, des Eins und der Null, nicht unterſchieden, und wuͤrde daher, wenn er dieſe Conſtruction ſelbſt nach vielen Richtungen durchzufuh⸗ ren verſucht hätte, nothwendig ein vielfaches Mißlingen er⸗ fahren haben. Indeß muß man ihm die Gerechtigkeit wi⸗ derfahren laſſen, daß er bey ſeinem Suchen nach einer Ver⸗ mittlung des die Philofophie ſpaltenden Gegenſatzes auf die Idee einer abſoluten Indifferenz des Idealen und Realen ſtoßend in dieſer und der intellectuellen Anſchauung, durch welche ſie aufzufaſſen iſt, den wahren Standpunct aller Ideen bezeichnete. Es kam jetzt nur noch darauf an, jene Indifferenz, in welcher alle Gegenſaͤtze erlöſchen, zugleich von der anderen Seite, nach welcher alle Gegenſaͤtze aus ihr hervorgehen, ſomit uͤberhaupt als Leben zu begreifen, und für das Entſtehen „und, Erläfchen der Gegen ſaͤtze einen fuͤr das Ideale und Reale gleich geltenden Typus, das Weltgeſetz aufzuſtellen, wodurch dann die Philoſophie für immer ihr Organon haͤtte. i BEE Dieſe Aufgabe zu loͤſen blieb mir, und ich loͤſte fie durch mein im vorigen Jahre erſchienenes: Organon der menſchlichen Erkenntuiß gerade zu einer Zeit, wo bey den Voͤlkern Europa's die alte Zeit des Gemuͤthslebens in offentlichen und Privatperhaͤltniſſen ſchwindet, und das Le⸗ ben vom ſubjectiven Geſetze entbunden der Selbſtzerſtöͤrung entgegengehen muß, wenn es nicht einem neuen Geſetze un⸗ terworfen wieder Haltung gewinnt. Dieſes neue Geſetz als in jeder Hinſicht die klar ers kannte Natur der Sache, welche durch die Wiſſenſchaft beſtimmt ausgeſprochen als Regel in das öffentliche und Privatleben eingeführt wird, und die Wiſſenſchaft kann es 1172 r den Punct und den vr 1173 nicht finden und beſtimmt ausſprechen, wenn ſie nicht die Form der Dinge, welche auch zugleich Form der Erkennt- niß iſt, tein aufgeſtellt und für alle Seiten und Stufen der Dinge genau nachgewieſen hat. Zwar hat Oken, Scel: lings objective Richtung im Philoſophieren verfolgend, die Symmetrie der Gegenfäge und die Continuitaͤt der Ueber: gaͤnge in der Natur ſinnvoll beachtet, und uns dadurch aus der bloßen Naturphiloſephie, als innerer Anſchauung des Naturlebens, zu einer Naturgeſchichte als Geſtaltenlehre der Natur gebracht, und dadurch der objectiven Richtung von Schelling die Krone aufgeſetzt, und das Weltgeſetz als Naturform anſchaulich gemacht; es kam aber, wenn die Menſchheit zur vollendeten Erkenntniß des Weltgeſetzes und zu ſeiner allfachen Anwendung gelangen ſollte, darauf an, eine von allem beſondern Inhalte unabhaͤngige und fuͤr jede Anwendung gültige Darſtellung deſſelben zu geben, wobey denn auch die Wiſſenſchaft nach allen Seiten nur eine ein⸗ zige werden, und Logik und Mathematik, welche bey Kant nebenaus geſtellt wurden, in ſich aufnehmen mußte. Die Philoſophie trifft alſo hier wieder mit dem Beduͤrfniſſe des Zeitalters zuſammen. Von dieſem ſeiner Natur nach zu einer allgemeinen Verbreitung geeigneten Werke erſcheint nun naͤchſtens eine von dem Herrn Grafen Michael Wielhorski aus Peters⸗ burg bearbeitete franzoͤſiſche Ueberſetzung mit Anmerkungen, welche wohl auch manchen deutſchen Leſern willkommen ſeyn werden, indeß fie dem franzöfifchen Leſer zum Verftändnig des Werks unentbehrlich ſind. Der Herr Graf, fuͤr deſſen Großvater einſt Rouſſeau feinen Essai sur le Gouverne- ment de la Pologne geſchrieben, hielt ſich geraume Zeit hier in Wuͤrzburg auf, um Sache und Ueberſetzung mit mir zu be⸗ ſprechen, und es iſt nicht Ein Paragraph der Ueberſetzung, der nicht nach Inhalt und Ausdruck von uns beyden reiflich erwogen und gebilligt worden waͤre. Der durch umfaſſende Gelehrſamkeit und philoſophiſchen Geiſt gleich ausgezeichnete Bearbeiter der Ueberſetzung hatte ſeine Aufgabe im hoͤchſten Sinne begriffen, und dadurch die Schwierigkeiten beſeitigt, welche aus der Verſchiedenheit des franzoͤſiſchen und deutſchen Idioms fuͤr dieſe Arbeit nothwendig entſtehen mußten: wie der Zeichner eines Menſchenkopfes zeichnete er nicht die Haare, ſondern die Haarmaſſen, die Locken. Zugleich bot aber auch das deutſche Werk ſelbſt, das in Conception und Darſtellung keiner einſeitigen Geiſtesform unterliegt, die Moͤglichkeit dar, ſeinen Sinn in jedem fremden Idiom wiederzugeben. a Was iſt eigentlich Philosophie? Oder: Was iſt der eigentliche Gegenſtand derſelben? — Nebſt i 55 einer Anzeige. K Daß die Philoſophie nicht, wie andere Wiſſenſchaf⸗ ten, einen beſondern und ſo eigenen Gegenſtand habe, ward neuerlich von mehr als Einem behauptet: auch von Sol⸗ chen, die ubrigens wohl von einander abweichen, z. B. den H. H. Blaſche und Serbart. 1174 In einem Buche, das ſo eben erſchienen iſt e), wird dagegen als eine Grundanſicht der Satz aufgeſtellt und durchgefuͤhrt: Nur das Eine, was unbedingten Werth hat was keine bloße Form, und eine ganz andere Sache iſt als dasjenige, welche Gegenſtand oder Object irgend einer an: dern Realwiſſenſchaft heißen mag, — nur jenes Sachliche (Reale), was nun vornehmlich das Ueberſinnliche (in Er⸗ mangelüng eines anderen Wortes) heißt, und woran eben die Menſchheit in ihrem Unterſchiede von der bloßen Natur (Pvcig) nach allen ihren Geſtaltungen weſentlich Theil nimmt, iſt der eigentliche Gegenſtand der Philoſophie. Nicht der Phyſik oder Naturlehre — in der Be— deukung, die nun einmal, ſelbſt academiſch, entſchieden iſt — tritt die Philoſophie auf ſolche Art feindlich entgegen: ſie tritt mit derſelben vielmehr, in Abſicht auf den Geſammt⸗ zweck der Menſchheit, freundlich zuſammen; aber mit dem Naturalismus, im beſtimmten, eigentlichen Sinne des Worts, — mit dem Materialismus ſteht fie im feindli⸗ chen (trennenden, nicht bloß unterſcheidenden oder einen Sachunterſchied ausſprechenden) Gegenſatze. Nur in die: 155 e e . 9 9 Gegenſatze ergibt ür den Philoſophierenden als fol i f Standpunct. x ER In tler Wird die allgemeine Naturwiſſenſchaft iloſophi („Naturphiloſophie“) genannt, wie da e thematik, nach ihrem ſchweſterlichen Bande mit der Logik eintritt und mit der Phyſik zuſammenwirkt; fo iſt der Na⸗ me, „Philoſophie“, hier eine Art von Metapher, und mag dann in ſolcher Weiſe und an ſeinem Orte wohl gelten. So kann er ſelbſt auf jene Harmonie, auf jenes ſchoͤne, freundliche Zuſammenwirken mit der Philoſophie hin- oder zuruͤckweiſen. Ganz anders aber iſt der Fall, wenn dieſer Name im vollen Ernſte der Wiſſenſchaftlichkeit, mithin als eigentlich, der (bloßen) Logik, der Mathematik oder auch der Phyſik, irgend einem Zweige der Naturwiſſenſchaft als ſolcher, ge— geben wird. Dann — ſo wird eben dort behauptet und gezeigt — I. verſchwindet Rrafe oder vermöge der Solgerichtigkeit (Conſequenz), alle Philoſophie; und dann II. gibt es kein Mittel mehr, dem neu = auf⸗ ſtrebenden Poſitivismus, zum Behufe der Pfarrey und Defpotie (auf Koften des Staates und der Kirche!), dem neuen, ſchlauen Obſcurantismus, dieſem Mönc⸗ und Pfaffenthum, fo wie dem fernern Myſticis⸗ mus, einem Dogmatiſierenden, dieſer Möncherey felbſt nahe verwandten, und insbeſondere dem » „Die literariſche Stellung des Proteſtanten zu dem Katholiken; in Abſicht auf einen Ge⸗ meinzweck in Deutſchland. Geſchichtliches u. Wiſſenſchaftliches, betreffend das hoͤch ſte der Menſchheit. Mit Zugaben über Neues im deutſchen Oſten und Süden.“ Landshut, bey Sof. Thomann (d. h. Attenkofer; denn der Verleger und Mi“ unternehmer der berüchtigten „lit. Zeit. fuͤr katholiſche“ ꝛc. lebt nicht mehr); 45 Bogen in gr. 8: Preis — nur 4 fl, chin, oder 2 rhl.6 gr. 1175 Ultracatholicismus (auch in proteſtantiſchen Laͤn⸗ dern!) von Grund aus zu begegnen. Zwiſchen dem proteſtantiſchen im catholiſchen Deutſchlande wird ein ganz beſonderer Zuſammenhang auf— gezeigt: wie da fo manche neue, vermoͤge der bekannten Reaction eingetretene Erſcheinung beſonders im Norden dem neuaufſtrebenden Obfeurantismus (oder Sefuitismus 2) im Suͤden zu Statten gekommen! Da Übrigens der wuͤrdige Ref. Über die neuen Aufl. meiner Lehrb. der Philof, und Pſychol. in dieſer Zeitfchrift ſeine Erinnerungen nicht mir zudenken wollte; ſo moͤchte ich Hen. Blaſche einladen, mit beſonderm Ernſte, mit ges ſchaͤrftem Blicke nachzuſehen, ob der Verf. wohl laut dem, was in dieſem Buche — 1) uͤber den Gang ſeiner wiſſen⸗ ſchaftlichen Bildung, und 2) über feine Grundanſicht von der Philoſophie vorkommt, in irgend einem Syſteme, in ir⸗ gend einer beſondern Vorſtellung dieſer Art jemals erſtarren oder feſtſizen konnte. — Zurückweiſend in das claſſiſche Alterthum, tritt feine Grundanſicht auch dem neuen Intel lectualismus, welcher die Philoſophie (bloß) Speculation nennt und jenem Feinde der Menſchheit mittelbar dient, ſcharf entgegen. Freymuͤthigkeit in Verbindung mit der Humanitaͤt war, ſo wie Reichhaltigkeit im Ganzen, eine Hauptaufgabe des Verfaſſers. 5 Landshut, im May 1831. > Dr. 55 Salat. Scholae logico-mathematicae, in quibus ars cogitandi et eloquendi, inveniendi et demon- strandi circa unam propositionem, quae est Euclidis Elemen- torum theorema primum, multis modis et magna exemplo rum varietate exercetur. Proponuntur et varia generalia de methodo et nova quaedam tum ad logicam theoreticam per- tinentia, tum de porismatibus in analysi geometrica antiquo- rum. Auctore F. C. Hauber, Ephoro seminarii Maulbronnen- sis. Stuttgardiae ap. Franckh. 29. 8. 433. tab. 8. Den Inhalt von dieſem Werke kann man nicht beſ— ſer anzeigen, als es der Verfaſſer ſelbſt im Titel gethan hat, und man wird auch alles in dieſer Hinſicht ſo darge⸗ ſtellt finden, daß die Mathematiker dadurch zum Studium unb zur weiteren Bearbeitung ſich aufgefordert fühlen wer: den. Man findet hier uͤber den genannten Hauptſatz eine Menge Beyſpiele, Abwechslungen, Folgerungen udgl., fo daß an Eprereitien aller Art kein Mangel iſt, und jeder, der ſich hier durcharbeitet, in allen Wendungen des Denkens ſich verſuchen kann. Der Luftelectrophor und feine Vervollſtaͤndigung und Zurückfuͤhrung feiner Erſchei⸗ nungen auf beſtimmte Geſetze. Sendſchreiben an den Frhrn. C. v. Moll, von Dr. J. v. Weber, Prof. d. Phyſik ꝛc. Muͤnchen b. Weber, 31. 8. 29. 1 T. Der durch ſeine phyſicaliſchen Schriften berühmte Vers faſſer hat hier ſeinen ſchon vor vielen Jahren entdeckten 1176 Ku teleetrophor verbeſſert, abgebildet und durch verſchiedene Verſuche damit die Theorie deſſelben zu geben verſucht. Schon früher hat die Academie zu München uͤber dieſe Ver⸗ a ſuche das Urtheil gefällt, daß fie einſtens in ihrer Entwick⸗ lung auf die dunkle Electricitätslehre großes Licht verbreiten dürften, was auch durch des Verfaſſers Bemühungen und ſcharfſinnige Abwechslungen der Verſuche ſendlich gelungen iſt. Wir empfehlen daher den Phyſikern und Naturfors ſchern uͤberhaupt die Leſung dieſer Schrift; auch iſt nicht zu zweifeln, daß dieſer Luftelectrophor wegen ſeiner großen Einfachheit gewiß einſt im Leben, vielleicht bey Krankheiten, mancherley Anwendung finden wird. $ Lehrbuch der Phyſik von F. S. Beudant; nach der Aten Ausgabe überfegt von Dr, K. Hartmann. Leipzig b. Brockhaus. 30. 8. 550, ; 15 T. in 4to. Beudants Arbeiten ſind hinlaͤnglich bekannt; ſie em⸗ pfehlen ſich ſowohl durch Gruͤndlichkeit als leichte Verſtaͤnd⸗ lichkeit, in welch letzterer Eigenſchaft denn auch die Franzo⸗ ſen ein beſonderes Talent vor uns voraus haben. Es er⸗ ſcheinen auch in dieſem Fache nun ſo viele Lehrbuͤcher, daß man an Recenſionen dabey kaum noch denken kann und man ſich, beſonders die Iſis, begnuͤgen muß, um von ihrem Daſeyn in der Welt Kunde zu ertheilen. 1725 Das Werk iſt in 7 Bücher getheilt, wovon jedes wie⸗ der in mehrere Capitel. Das erſte Vuch enthält die allge: meinen Bemerkungen und Begriffe uͤber den Raum, Körper, das Gleichgewicht und die Bewegung, und handelt ſodann die Statik, die Dynamik, die Gravitation und At⸗ traction ab. Das ꝛ2te Buch handelt von den Eigenſchaften der veſten Koͤrper, der Geſtalt, Poroſitaͤt, Undurchdringlich⸗ keit, Theilbarkeit, Dehnbarkeit, Biegſamkeit, Compreſſibili⸗ tät, Elaſticitaͤt, Härte, Veſtigkeit, endlich die Bewegung, den Stoß, die Reibung, Schwingung uſw. ab. 9 8 Abe Im zten Buch kommt die Lehre von’ den flüffigen Körpern ziemlich nach derſelben Ordnung der oben genannten Eigenſchaften; im Iten folgen die Gaſe auf dieſelbe IReife, Sodann kommt der Verfaſſet auf die unwägbaren Potenzen, die Warme, das Licht, Electricitaͤt und den Magnetismus mit allen ihren Erſcheinungen, die uͤberall durch Verſuche und Zeichnungen erläutert find, Es ſcheint uns dieſes Buch uͤber alles Aufſchluß zu geben, was man in demſelben ſu⸗ chen kann, wozu außer dem Rahmen ein Regiſter, welches jedoch vollſtaͤndiger ſeyn könnte, behilflich iſt. Voran hat der Ueberſetzer die noͤthige Literatur gegeben. Das Werk hat das Volumen, wie es für ein Lehrbuch paßt und von die x jedem Studierenden oder Freunde der Naturkunde ange⸗ ſchafft werden kann. 1177 | 4 der Lehrbuch der reinen und angewandten Eryſtallographie, von Or. C. Nau⸗ mann, Prof. zu Freyberg. Leipzig b. Brockhaus. 30. 8. Bd. 1. 5 515. 22 T.; Bd. II. 556. 17 T. Die Ctyſtallographie iſt allmaͤhlich ein corpus von Wiſſenſchaft geworden, welches kaum mehr als Theil der Mineralogie, ſondern als eine ſelbſtſtaͤndige Wiſſenſchaft bes trachtet werden muß, welche eigentlich ein neuer Theil der angewandten Mathematik iſt und als ſolcher abgeſondert, ſowohl auf Univerſitaͤten als auf Bergſchulen gelehrt wer: den muß. Auch find dieſe beyden Bände fo groß, daß! man ſich ſehr wohl 2 Semeſter damit beſchaͤftigen kann. Sie ſind auch ein voͤllig neues Werk, gegruͤndet zwar auf die Lehren von Hauy, Weiß und Mohs, aber doch mit ganz eigenthuͤmlicher Bearbeitung und mit vielen neuen Zuthaten, ſo daß man dem Verfaſſer das Lob ertheilen muß, nicht bloß dieſe Wiſſenſchaft nun jedem zugänglich gemacht, fons dern auch betraͤchtlich erweitert und in ihrer Ganzheit zum Lehrvortrage hergeſtellt zu haben. Indeſſen vermiſſen wir ſehr ungern den Rahmen und das Regiſter, d. h. Vorder⸗ und Hinterthuͤr an dieſem wirklich ſchoͤnen, ſymmetriſchen und reichlich ausgeſtatteten Gebäude, worinn ſelbſt die Vers fertigung der Netze, Modelle uſw. nicht vergeſſen iſt. Es iſt unmoͤglich, eine Ueberſicht des reichen Inhalts zu geben. der ſich uͤbrigens auch ſchon aus dem Vorſtehenden ermeſ— ſen laͤßt. Es iſt ein Gluͤck, daß der Verfaſſer auf einem ſolchen Poſten ſteht, wo er Gelegenheit hat, der Wiſſen— ſchaft Nutzen und der Bergacademie Ehre zu verſchaffen. Freyberg war nicht bloß die erſte mineralogiſche Schule der Zeit, ſondern auch dem Rang nach, und dieſen Titel weiß ſie ſich ungeachtet des Verluſtes ihres großen Schoͤpfers auf eine erfreuliche Weiſe zu erhalten. Es bleibt nur noch uͤbrig, daß die vielen geognoſtiſchen Charten, welche die ſaͤchſiſche Regierung ſchon ſeit einem halben Menſchenalter hat aufs nehmen laſſen, der Welt mitgetheilt werden. Woͤrterbuch der Naturgeſchichte dem gegenwärtigen Stande der Botanik, Mineralogie und Zoo⸗ logie angemeſſen. Weimar, Induſtrie Comptoir. Bd. 7. 31. 8. nik Atlas Taf. 91 — 100. Dieß iſt die zweyte Hälfte des ſiebenten Bandes, geht von Hymenatherum bis Justicia, und iſt auf dieſelbe Weiſe bearbeitet, wie die vorigen Baͤnde. Wir koͤnnen nur wiederholen, was ſchon fo oft geſagt worden iſt, daß nehm lich dieſes Woͤrterbuch einem beſonderen Beduͤrfniſſe für Deutſchland abhilft und gewiß vielen Nutzen ſtiften wird, indem es die Naturgeſchichte allgemein verbreitet und den eigentlichen Raturforſchern Gelegenheit gibt, mit Schnellig⸗ keit alles ihnen Zweifelhafte nachzuſchlagen. Nicht leicht wird man einen Artikel vermiſſen und man muß der Bear⸗ beitung das Lob ertheilen, daß ſie ſowohl in der Characteri⸗ ſtik als in der Synonpmie und Literatur das Mögliche: lei» ſtet. Die Abbildungen enthalten groͤßtentheils die neu auf⸗ geſtellten Sippen und find. daher von beſonderem Intereſſe; Iſis 1831. Heft 11. 5 ü S 1178 auch iſt der Preis fo billig, daß ſich jederman dieſes Werk, welches nach und nach erſcheint, anſchaffen kann. Anſichten über die neuere Geogenie und Geognoſie. Entſtehung des Planeten. Es iſt ein großer Unterſchied zwiſchen der Geſchichte des Menſchen- und jener des. Natur: Lebens. In der Weltgeſchichte wird die Gegenwart von der Vergangenheit, in der Geſchichte des Planeten aber die Vergangenheit von der Gegenwart beleuchtet. Die Geogenie oder die Wif- ſenſchaft von der Entſtehung des Planeten, beſteht bloß in der Anwendung der uns bekannt gewordenen Geſetze des ge— genwaͤrtigen planetariſchen und cosmiſchen Lebens auf jene Denkmaͤler der Urzeit, die uns die Geognoſie kennen lehrt, und ſucht hieraus die Proceſſe zu ergruͤnden, welchen der Planet fein Daſeyn verdankt. Die Hauptquellen dieſer Wif ſenſchaft find daher: 1) Chemie; 2) Aſtronomie; 3) Geognoſie. Mit den Geſetzen des telluriſchen Lebens macht uns die Chemie, mit jenen des cosmiſchen die Aſtronomie bekannt, und ein Bild von den raumlichen Verhaͤltniſſen der Erde liefert die Geognoſie. Wie weit wir uns dem Ideal einer Geogenie naͤhern können, wird die Beleuchtung ihrer Quellen, wie weit wir ihm uns wirklich genaͤhert haben, eis ne gedraͤngte Ueberſicht ihrer Benutzung lehren. 1) Nach dem Stande der jetzigen Erfahrungen koͤnnen wir mit der groͤßten Wahrſcheinlichkeit ſchließen, daß unſer Planet auch ſeine Urbildung den Kraͤften verdanke, aus de⸗ ren Wechſelwirkung ſeine Fortdauer in der gegenwaͤrtigen Geſtalt hervorgeht. Wenn man aber bedenkt, welche com plicierten Verbindungen ein Chaos von 54, oder noch meh⸗ rern einfachen, in chemiſche Action gerathenen Stoffen herz vorbringen mußte: ſo wird die Schwierigkeit, jenen Ur⸗ proceß Schritt für. Schritt zu verfolgen klar. Ueberdieß lie⸗ fert die Chemie zur Zeit noch zu wenig Schemate der com⸗ plicierteen Verbindungen, um nach ihnen eine Conſtruction unſers Erdballs wagen zu koͤnnen. Aber ſelbſt, wenn die Wiſſenſchaft den hoͤchſten Grad ihrer möglichen Vervollkomm⸗ mung erreicht haben, und die Zahl der jetzt noch unzerleg⸗ ten Stoffe bedeutend verringert, vielleicht bis auf jene zwey Urſtoffe, welche die zwey Urpolaren Kraͤfte repraͤſentieren, reduciert ſeyn wird; muß in unſerer Erkenntniß eine große Luͤcke bleiben. Denn zwey vorzuͤgliche Hilfsmittel, deren ſich die Natur zu ihren Experimenten im Großen bedient, ſtehn dem Chemiker in feinen Operationen nur in ſehr beſchraͤnk⸗ tem Maaße zu Gebote, nehmlich Zeit und Waͤrme. Es gibt in der Natur Prozeſſe, die wahrſcheinlich viele Jahre zu ihrer Vollendung erfordern und folglich die kurze Dauer eines Experiments, und vielleicht eines Menſchenlebens weit uͤberſteigen. Ein Beyſpiel davon liefert die, erſt nach Jah⸗ ren erfolgende Cryſtalliſation der Kieſelerde, aus einer Cali⸗ auflöfung. Ferner vermögen wir durch das intenſivſte Feu⸗ er der galvaniſchen Batterie, oder des Knallluft⸗Geblaͤſes, 74° 1179 . 15 wodurch es in den neueſten Zeiten gelang, die Erden und Alcalien zu desorydieren, weder die Kohle noch das Iridium und Alumium⸗Oxyd zu ſchmelzen. Noch weniger koͤnnen wir die hinreichende Hitze erzeugen, um jene Oxyde und Doppel⸗Oxyde, die wir Edelſteine nennen, durch Schmelzung ihrer Beſtandtheile darzuſtellen. Daß übrigens den chemi— ſchen Operationen im Kleinen Graͤnzen geſetzt ſind, darf uns um ſo weniger wundern, als ſelbſt die chemiſchen Pro⸗ ceſſe im Großen in den verſchiedenen Epochen der planeta⸗ riſchen Fortbildung wahrſcheinlich verſchiedene Producte lie⸗ fern. So ſchafft ja auch die organiſche Lebenskraft zwar ſtets organiſche Gebilde; aber die verſchiedenen Perioden ih⸗ res Erwachens, Culminierens und Sinkens ſind durch eben ſo vielfach modificierte organiſche Gebilde bezeichnet. Weſentlichen Einfluß auf die telluriſchen Entwickelun⸗ gen haben ferner 5 2) die cosmiſchen Kraͤfte. Es iſt hoͤchſt wahrſchein⸗ lich, daß zur Zeit der Urbildung das Verhaͤltniß der Erde ſowohl zur Sonne, als auch zu den übrigen Weltkoͤrpern ein anderes war, als gegenwaͤrtig. Ein wichtiges Agens bey den damaligen chemiſchen Procefjen iſt uns daher un⸗ bekannt, und muß es ſeiner Natur nach bleiben. 3) Die moͤglichſt genauen Kenntniſſe von der Natur der bey dem Urproceſſe thaͤtigen „Kräfte und Einfluͤſſe reichen jedoch nicht hin, um eine Vorſtellung von jenem Proceſſe zu geben, ſo lange uns die Kenntniß von ſolchen Gebilden fehlt, welche unmittelbar Producte der Urzeit ſind. Denn in ihnen allein koͤnnen wir jene Proteſſe nachweiſen, und aus den Succeſſionen der Wirkungen die Sucteſſion der Proceſ⸗ ſe erſchließen. Die Geognoſie beweiſt aber durch hinlaͤngli⸗ che Thatſachen, daß der Planet geraume Zeit nach ſeiner Urformations-Periode bedeutende Veränderungen erlitt, und dadurch wenigſtens auf feiner Oberflähe die Formen verlor, welche ſeiner Kindheit angehoͤrten. Es iſt daher ſchwer, wenn nicht unmöglich zu trennen, was Folge der erſten, was Folge der ſpaͤtern Proceſſe war, und ob die letztern die Erdrinde nicht ſo tief veraͤnderten, daß unſere Nachforſchun⸗ gen die primitiven Gebilde nicht mehr erreichen koͤnnen! Die. Geognoſie zaͤhlt zwar unter den verſchiedenen Fels⸗ maffen, aus denen die Erdrinde beſteht, auch ſolche auf, deren Urſprung ſie der Urzeit zuſchreibt. Da aber auch uͤber ihr Alterthum nicht unbedeutende Zweifel obwalten, fo bleibt bloß eine Annahme noch uͤbrig. Wir finden nehm⸗ lich die binaͤren Zuſammenſetzungen der Veſtandtheile der Gebirgsarten, worunter alle Erden gehoͤren, — mit Aus⸗ nahme der vulcaniſchen Producte, in den verſchiedenſten und von einander entfernteſten Zeiträumen unverändert, ja dieß gilt ſelbſt von einigen quateraären Zuſammenſetzungen, z. B. Feldſpath, Serpentin ie. Dieſe Erfahrung ſcheint zum Schluß zu berechtigen, daß dieſe Verbindungen der erſten u. zwepten Stufe den Aufloͤs⸗Mitteln fpäterer Umwaͤlzungspe⸗ rioden wenigſtens im Ganzen widerſtanden, und die verſchie⸗ denen Revolutionen mehr nur die Lagerungs- und Struc⸗ tur⸗Verhaͤltniſſe im Großen, als die weſentlichen chemiſchen Zuſammenſetzungen der Gebiegsarten veränderten. Wit wer⸗ den fpäter hierauf zuruͤckkommen. Die Lücke, welche durch die Abweſenheit, oder das zweifelhafte Daſeyn wirklicher Utgebilde entſteht, ſetzt daher ſphaͤriſche Luft. allen geogoniſchen Theorien unuͤberſteigliche Schranken. Im gluͤcklichſten Falle werden fie bloß ein Bild des moglichen Verlaufs jener Urproceſſe, und auch dieß nur in den allge⸗ meinſten Zügen entwerfen. So ahnt auch die Voͤlkerge⸗ ſchichte die Anfaͤnge der Staatenbildungen, welche in die un⸗ hiſtoriſche Zeit des Nomadenlebens fallen, nur aus der in⸗ nern Nothwendigkeit der Bedingungen, welche das rechtliche Zuſammenleben im Staate und dadurch das hoͤhere ſittliche Leben moͤglich machen. 13 Da die Anfihten über die Entſtehung des Planeten mit jenen uͤber die Veraͤnderungen ſeiner Rinde gewoͤhnlich vereinigt werden, ſo wird von den Reſultaten der bisherigen geogoniſchen Hypotheſen weiter unten die Rede ſeyn. Wir verſuchen hier daher bloß, — nach dem gegen⸗ waͤrtigen Stande der Wiſſenſchaft, — ein Bild jener Pro⸗ ceſſe, nach den obangedeuteten Skizzen in den allgemeinſten Umriſſen zu entwerfen. 3 g Ohne die transcendente Frage zu beruͤhren, woher und wie jene 54 einfachen Stoffe gerade in dieſem Verhaͤltniſſe zuſammentrafen, nm durch ihre wechſelſeitige Einwirkung un; fern Planeten zu bilden, heben wir bloß jenen Moment her⸗ 1180 E aus, wo diefe Stoffe, ſoweit die Anziehungskraft der Erde, d. i. die Atmofphäre reichte, nach vorhergegangenen, uns uns bekannten Proceſſen im Zuſtande einer allgemeinen Aufloͤ⸗ ſung im Waͤrmeſtoff, alſo in Gasgeſtalt vorhanden, und folglich zum chemiſchen Proceſſe praͤdiſponiert waren. Ob die Erde in dieſem Zuſtande, nach der Meynung mehrerer Naturforſcher, ein Comet war, koͤnnen wir, bey dem Man⸗ gel eines feſten Standpunctes, kaum je beſtimmen. Da ſich nun diejenigen Stoffe am erſten verbinden mußten. welche ſich am naͤchſten verwandt waren, das Oxy⸗ gen aber nicht nur zu allen einfachen Koͤrpern die vorwie⸗ gendſte Verwandtſchaft beſitzt, Menge auf unſerm Planeten vorhanden iſt; ſo mußte der erſte große telluriſche Proceß ein Grydations⸗Proceß ſeyn. Dieſer konnte aber wieder nur in derjenigen Stufenfolge vor ſich gehn, als die einfachen Koͤrper in ihrer Verwandtſchaft zum Oxygen auf einander folgen. lehrt die Chemie, daß die Metalloide im reguliniſchen Zu⸗ ſtande zum Oxygen eine ſo große Verwandtſchaft haben, daß ſie daſſelbe ſchon bey der gewoͤhnlichen Temperatur mit der groͤßten Begierde anziehn, und dadurch eine große Men⸗ ge gebundenen Waͤrmeſtoffes frey machen. Ihre Oxydation mußte alſo zuerſt erfolgen; es entſtanden die mineralogiſch einfachen Gebirgsarten erſter Zuſammenſetzung; und da fie bey weitem den größten Beſtandtheil der Erdrinde ausmar chen, fo mußte jener Prozeß eine ſolche Erhitzung zur Fol⸗ ge haben, baß hiedurch die hohe Temperatur entſtehen konn⸗ te, welche zur Oxydation vieler einfacher Stoffe erforderlich iſt. In dieſe Periode fallt die Bildung vieler Metalloryde, hauptſaͤchlich aber der Gasarten. Aus der Oxydierung des Hydrogens entſtand Waſſer, aus der des Azots die atmo⸗ Hiemit war der große Oxydations⸗Proceß geſchloſſen. Die atmoſphaͤriſche Luft und die ubrigen neu⸗ gebildeten Gasarten draͤngten fich, vermoͤge ihrer ſpecifiſchen Leichtigkeit nach oben, das Waſſer und die uͤbrigen ſchweren Koͤrper von ihr geſchieden, nach unten. ſondern auch in der groͤßten In dieſer Beziehung 1181 In dieſer zweyten Epoche waren demnach die ſpeciſiſch leichtern Körper in der atmoſphaͤriſchen Luft, die ſchwerern im Waſſer, theils aufgeloͤſt, theils mechaniſch vermengt, und der Proceß gieng theils in der atmoſphaͤriſchen Luft, theils im Waſſer vor ſich. Einen Zuſtand anzunehmen, in wel⸗ chem der Planet ein Einziges (wenn auch in einzelnen Thei⸗ len chemiſch verſchiedenes) Auflösmittel, — ein Urmeer, — mar, berechtigt uns die runde, an beyden Polen abge⸗ plattete Geſtalt der Erde, welche nur unter dieſer Vorausſe⸗ gung zu erklaren iſt. Denn ein vollkommenes Ellipſoid haͤt⸗ te nur entſtehen koͤnnen, wenn die Wirkung der Centralfräfs te durch kein Hinderniß geſtört worden waͤren. Da nun die Gradmeſſungen und Pendelſchwingungen, verbunden mit den übrigen Erfahrungen, die Reſultate geben, daß die Erde kei⸗ ne regelmäßige Geſtalt habe; fo kann fie dieſe nur dadurch verloren haben, daß jene Wirkung der Centralkraͤfte durch die, im Einzelnen weit energiſcher wirkenden, u, unter pola— tem Einfluffe ſtehenden, folglich unter dem Aequator thätigern chemiſchen Kraͤfte unter den in jenem Aufloͤſungsmittel be⸗ findlichen Stoffen gehemmt und modificiert wurden (Rezenſ. im Hermes 3. St. für das Jahr 1825 S. 24), Da durch die Erhitzung des Waſſers eine beträchtliche Quantität deſ⸗ felben zu Dämpfen aufgeloͤſt werden mußte, war dem Lich⸗ te der Zutritt in die atmoſphaͤriſche Luft verſperrt. Daß aber das Waſſer nicht gaͤnzlich verdampfte, hinderten theils die in demſelben im gemengten und aufgeloͤſten Zuſtande ent⸗ haltenen neu gebildeten Koͤrper. Dieſe vereinigten ſich nun auf naſſem Wege zu hoͤhern Zuſammenſetzungen, und cry⸗ ſtalliſterten um den Mittelpunct der Erde um ſo leichter, weil eine große Menge des Waſſers verdampft, und uͤber⸗ dieß ein großer Druck, folglich die Bedingungen zu eryſtalli⸗ niſchen Bildungen im höhern Grade vorhanden waren. Dieſe Hypotheſe einer doppelten Urbildungs⸗Epo⸗ che laßt ſich in folgenden geognoſtiſchen Erfahrungen nach⸗ weiſen: a 1) Beynahe alles Geſtein, welches die einfachen und ge⸗ mengten Gebirgsarten ausmacht, beſteht aus Metaloid⸗ oxyden, welche theils unter ſich zu Doppeloxyden, theils mit Saͤuren zu einfachen und Doppelſalzen verbunden, theils endlich im Zuſtande einer wechſelſeitigen Aufloͤ⸗ ſung enthalten ſind. Da nun dieſe Metalloide, wie aus dem Vorigen erhellt, zum Oxygen unter allen be⸗ kannten Stoffen (einige in geringer Menge Vorkom⸗ mende ausgenommen) die nächſte Verwandtſchaft ha⸗ ben; da fie die Hauptbeſtandtheile unſerer Erdrin⸗ de ausmachen, folglich in ungeheurer Menge vorkom⸗ men; ſo ſcheint hieraus hervorzugehn, daß ihre Oxy⸗ dierung das erſte Stadium des Uroxydations⸗Proceſ⸗ ſes war. 2 | a HART 5 2) Die ſogenannten ältern Metalle kommen im Verhaͤlt⸗ niſſe zu den Metalloiden in’ beträchtlich geringer Men, ge, und ſelbſt dann groͤßtentheils mit einander zu Dop⸗ pel⸗Metallen, oder mit Schwefel zu Metallſulphuriden verbunden vor. Die Urſache ſcheint in ihrer geringern, und bey den meiſten nur in höherer Temperatur wirkſa⸗ men Verwandtſchoft zum Oxygen zu liegen. Als nehmlich durch die Bildung der Metalloidoryde immer ‘ 1182 mehr und mehr Wäͤrmeſtoff frey wurde, ſchmolzen die ſchweter oxydierbaren, z. B. Gold, Platin ꝛc. nach Maaßgabe ihres Zuſammentreffens zuſammen, und nur einige leichter oxydierbare: wie Mangan, Eiſen, Arſenik, verbanden ſich bey ſteigender Temperatur mit dem Sauerſtoff. Die ate Stufe der Zufammenfe: gung der altern Metalle iſt daher wahrſcheiulich ent» ſtanden, als die leichtern groͤßtentheils ſchon gebildet waren. Die Edelſteine ſind zuſammengeſchmolzene Oxyde oder Doppeloxyde von Metalloiden (mit einigen weni⸗ gen Ausnahmen, z. B. Diamant ꝛc.). Wir haben dieſe Schmelzung durch die intenſivſte kuͤnſtliche Hitze noch nicht bewirken koͤnnen; ſie muß alſo ſehr groß geweſen ſeyn, und da die Edelſteine, ungeachtet ihre Beſtandtheile (meiſtens Thon und Kieſelerde) zu den haͤufigſten gehoͤren, ſelten ſind: ſo ſcheint dieß darauf hinzudeuten, daß die Hitze nur an einzelnen Puncten jenen Grad erreichte, der zu ihrer Schmelzung erfor⸗ derlich war, und daß fie daher als der Culminations⸗ punct, und das letzte Stadium der erſten Epoche zu betrachten ſind. Die zweyte Epoche laͤßt ſich wegen der vielen Veraͤn⸗ derungen, welche die Erdoberflaͤche ſeither erlitten hat, nicht mehr nachweiſen, und ihre Producte bleiben daher immer zweifelhaft. f Wenn demnach die neuern Geologen (Vergl. Berzelius Jahresber. v. J. 1828 S. 349) die Entſtehung unſeres Planeten theils auf naſſem, theils auf trockenem Wege zu erklaͤren ſuchten, und ſich daher in Neptuniſten und Vulca⸗ niſten trennten; ſo hatten beyde Partheien theilweiſe Recht. Denn Feuer und Waſſer ſind ſelbſt nur Producte des chemiſchen Proceſſes. In wie weit nun der erſte pla⸗ netariſche Proceß ein Oxydations- d. i. ein Verbren⸗ nungsproceß war, haben die Vulcaniſten, und in wie weit die verbrannten, d. i. drodierten Körper ſich ſodann groͤßten⸗ theils im Waſſer zu hoͤhern Zuſammenſetzungen verbanden, haben die Neptuniſten Necht. 5 Ob wir uns nun gleich die Vorſtellung von irgend ei⸗ nem Anfangspunct, deſſen weiterm Impuls unſer Erdkoͤr⸗ per ſeine gegenwärtige Geſtalt verdankt, machen; ſo duͤrfen wir uns keineswegs einen Ruhepunct jener Bildungen den⸗ ken. Ja ſelbſt jener erſte Impuls kann nur relativ und bloß fuͤt unſern beſchraͤnkten Verſtand als ſolcher gelten, in⸗ dem auch er nur eine Wirkung uns unbekannter cosmiſcher Urſa⸗ chen war. Wenn wir daher von Entſtehung des Planeten ſpre⸗ chen; ſo heben wir aus dem Weltleben bloß den Moment heraus, in welchem unſer Planet als ſolcher ſich zu ge⸗ ſtalten anſieng, und im Verlaufe dieſer Entwickelungen ſeine gegenwaͤrtige Geſtalt erhielt. 3) Fortbildung des Planeten. Das Wenige, was uns uͤber die weitere Entwickelung des Planeten bekannt iſt, beſchraͤnkt ſich: Shih: J. auf die Reſultate der Geognoſie. Dieſe, erſt ſeit Werner zu einiger Selbſtſtaͤndigkeit gelangte Wiſſenſchaft 1183 umfaßt die raumlichen Verhältniſſe ſowohl des Innern und hauptſaͤchlich der Rinde, als auch der Oberflaͤche des Planeten. Ohne ſich uͤber die Entſtehung der Gebirge in Erörterungen, welche ausſchließlich der Geogonie und Geolor gie angehören, einzulaffen hat fie bloß die Merkmale, wo: durch ſich die raͤumlichen Verhaͤltniſſe der einzelnen Selsarten von einander unterſcheiden, aufzufaſſen und nach denſelben die Gebirgsgruppen zu kleinern Ken größern Ganzen zu ordnen und zuſammenzu⸗ tellen. BEN Nach dieſen Beziehungen beſtimmt ſie daher: a) Die Formen der Gebirgsablagerungen. Nur dann find wir im Stande ein volltändiges Bild hievon zu erhalten, wenn die Unebenheiten der Oberflaͤche und ihre Verhaͤltniſſe zu einander, ſo wie die innere Cruſte vollkommen unterſucht ſeyn werden. Da aber bis jetzt nur ein kleiner Theil derſelben bekannt, und Africa, Aſien und der größte Theil der weſtlichen Hemiſphaͤre noch unbekannt ſind; ſo iſt klar, daß wir haͤufig in den Fall gerathen muͤſſen, von einzelnen Erſcheinungen unrichtig auf das Ganze zu ſchließen. N ? b) Die nähern Beſtandtheile der Gebirgsarten durch Hilfe der Mineralogie; die Entfernten durch Hilfe der Chemie. Wiewohl die letztere von den meiſten, bisher bekannten Foſſilien Analyſen geliefert hat; ſo vermag ſie zur Zeit nur wenige oder gar keine Verſu⸗ che zu Syntheſen, welche den Gebirgsarten gleichen, aufzuweiſen. So lange dieſes aber nicht geſchieht, ent⸗ behrt die Geogonie eines der wichtigſten Criterien zur Entſcheidung uͤber den neptuniſchen oder vulcaniſchen Urſprung zweifelhafter Gebitgsarten. f 37 0 c) Die Aufeinanderfolge und das relative Alter ſowohl einzelner Schichten, als auch ganzer Sormationen. Da nebſt den Cryſtalliſations⸗ und Lagerungs- Verhaͤltniſſen, das Alter der Gebirgsarten hauptſaͤchlich durch die Petrefacten beſtimmt, und die⸗ ſen ihre Stelle in der Reihe der organiſchen Gebilde durch die Botanik, Zoologie und vergleichende Anato⸗ mie angewieſen wird; fo erhalten dieſe 3 Hilfswiſſen⸗ ſchaften eine große Wichtigkeit. Schon die Alten kannten jene organiſchen Ueberbleibſel; doch ſchei⸗ nen ſie ihre Aufmerkſamkeit mehr nur auf Meerespro⸗ ducte gerichtet zu haben, um durch ſie zu beweiſen, daß das feſte Land einſt an vielen Orten Meeresgrund war. S. Herodot. L. 2. c. II. Ovid, Met. I. XV. v. 262. Die erſten chriſtlichen Schriftſteller fan⸗ den in dieſen zerſtoͤrten Reſten die noch ſichtbaren Spur ren der Suͤndfluth, und ſuchten dieſe darnach zu er⸗ klaͤren, wie auch Buͤttner [Zeichen und Zeugen der Suͤndfluth. Ulm ro], Scheuchzer uſw. Als man aber unter den foſſilen Knochen keine von Menſchen fand — [denen doch die Suͤndfluth hauptſaͤchlich ges golten hatte], — ſo verfiel man auf den ſonderbaren Gedanken, daß der Erde eine vis plastica, oder for- mativa inne wohne, und die Petrefacten im Schooße derſelben gleichſam unvollendet gebliebene Nachbildun⸗ gen der Organismen auf ihrer Oberflache ſeyen, S. Sr —— — — 1184 Link's Umwelt S. 8. * Zwar erkannten ſelbſt in dieſen Zeiten einzelne Männer, wie Lifter ıc. den Werth der Petrefacten-Studien für Geognoſie; aber erſt genauere Vergleichungen der jetztlebenden Organis⸗ men mit den foſſilen, durch Blumenbach, Cu: vier, Schlotheim, Sternberg ac brachten in die ſes Chaos einige Klarheit und halfen die Grundzüge jener Wiſſenſchaft verzeichnen. d N Doch ſtehn der Petrefactenkunde noch Hinderniſſe im Wege: denn 1) iſt die Diagnoſe derſelben aͤußerſt ſchwietig; vorzüg⸗ lich von nicht mehr lebenden Arten. Gewoͤhnlich fin⸗ det man nur Bruchſtuͤcke, Blätter, Stuͤcke von Zwei: gen, Baumſtaͤmmen ıc., einzelne, felten ganze Knochen, weit ſeltner vollkommen erhaltene Pflanzen, oder Thier⸗ Skelete. Es if daher kein Wunder, weun die Zoo⸗ phyten, deren Formen zwiſchen dem Pflanzen » und | immer Wichtige Thierreiche ſchwanken, bald für Pflanzen, bald für Thiere, bald fuͤr Mineralien gehalten wurden; wie die Belemniten; — wenn Naturſpiele, wie die meiſten Dolithen, der Hahn des Agricola, deren rein mineral ſcher Urſprung jetzt keinen Zweifel mehr leidet, für or⸗ ganiſche Reſte galten; ja wenn man ſogar jetzt noch ſchwankt, zu welchem organiſchen Reiche Agnostus pi- silormis im Stinkſtein bey Heltis in Schweden und mehrere andere gerechnet werden ſollen, Fruͤger II. 562. Noch ſchwieriger iſt die Unterſcheidung einzelner Geſchlechter, z. B. der Süßwaſſer⸗ und Meergebilde ze. Erſt in den neueſten Gebirgen, in welchen ſchoͤn Dico⸗ tyledonen und Saͤugethiere vorkommen, finden ſich die Verſteinerungen beſſer erhalten und erleichtern die Er⸗ kennung und Claſſificierung der organiſchen Reſte. Wie um die antidiluvianiſche Flora Schlotheim, Stern⸗ berg und Adolf Brongniart, hat Cuvier um die Fauna durch Anwendung der vergleichenden Anatomie große Verdlenſte ſich erworben, und wir zaͤhlen bereits gegen 600 foffile Pflanzenſpecies (Sieh Poggendorffs Journal für Phyſik ꝛc. Band XV. St. III. S. 387) und eine große Menge von Thieren aller Gattungen. Aber die mathematiſche Methode, nehmlich aus dem Bau und den Verhaͤltniſſen einzelner foſſiler Knochen den Bau und die Formen des ganzen Stkelets zu erſchließen, wenn auch in manchen Faͤllen zu uͤberraſchenden Reſultaten führend, hat doch zu mehreren Itrthuͤmern Veranlaſſung gegeben. So hielt man, ehe man ein ganzes Skelet des Ohio⸗Thiers gefunden hatte, von dem Groͤßen⸗Verhaͤltniſſe feiner Zähne ausgehend, daſſelbe für viel größer, als es wirklich war; ſo moͤgen wir die Formen noch vieler ande⸗ rer foſſiler Gebilde, von einzelnen Bruchſtuͤcken ſchließend, uͤber ſchaͤtzen. - Die allgemeine Formel, aus welcher ale einzelnen Ver⸗ haͤltniſſe im Bau der Organismen entwickelt werden koͤn⸗ . Neuerlich hat Graf Buquoy in ſeiner „ideellen Verherrli⸗ wieder angeregt. chung 70.“ dieſe Idee, jedoch mehr in poetſſcher Beziehung niſſe von demſelben klar. * 1135 nen, iſt noch immer ein Problem der mathematifchen Na⸗ turkunde. ; 2) Die urweltlichen Organismen, beſonders Pflan⸗ zen, gleichen größtentheils den tropiſchen. Wie wenig kennt man aber noch die Flora und Zoophyten⸗ welt der tropiſchen Länder und Meere? Wie viele Irr⸗ thuͤmer durch die Fortſchritte in dieſen Kenntniſſen noch zu berichtigen ſeyn mögen, lehren ſchon jetzt meh tere Beyſpiele. So hielt man die Trigonien fuͤr eine ausgeſtorbene Muſchelart, bis Peron auf der Kingsinſel an der Kuͤſte von Neuholland eine noch lebende Art entdeckte, Kruger II. 443; fo die Terebratuliten, die man erſt in den neueſten Zeiten in allen Meeren, aber mehrere 100 F. tief entdeckt hat, Idem II. p. 488. 8) Erſt in den neueſten Zeiten iſt man auf die foſſilen Reſte aufmerkſam geworden, und wuͤrdigt ſelbſt die zartern, bisher unbeachtet gebliebenen Knochen. Dieſem letzten Umſtande ſcheint hauptſaͤchlich der Mangel an Ornitholiten zuzuſchreiben zu ſeyn. Auf dieſe Reſultate der Geognoſie wendet nun der SGeolog II. die Kenntniß von den jetzt thaͤtigen Proceſſen an, und ſchließt von der Wirkung nach der erkannten Moͤg⸗ lichkeit auf die Urſache. Die Schwierigkeit dieſes Ganges iſt aus den vorhergehenden Anſichten über das telluriſche "Les ben des Planeten und dem geringen Umfange unſerer Kennt⸗ Und doch muͤßte dem Vulcaniſten die Natur der vulcaniſchen, ſo wie dem Neptuniſten jene der Meeresbildungen genauer bekannt ſeyn, um ihren geologi⸗ ſchen Schluſſen einen, in der Natur gegründeten Anhalts⸗ punct zu geben. Dieſe Schluͤſſe werden nun durch die ſpaͤrlichen ge⸗ ſchichtlichen Notizen uͤber jene Thatſachen controlliert. Die Geſchichte ſteigt aber kaum 5 oder Gtauſend Jahre hinauf, und ſelbſt während dieſer Epoche iſt es nur ein kleiner Zeits raum, von welchem wir verzeichnete Beobachtungen haben. Daher wird dieſe Controlle ihre Wichtigkeit erſt nach vielen Jahrtauſenden erhalten, wenn eine, auch fuͤr den Lebenscy⸗ clus des Planeten bedeutende Periode vor dem beobachten⸗ den Auge voruͤber gerollt ſeyn wird. Ueber die räumlichen Verhaͤltniſſe der Oberflache und Cruſte der Erde wiſſen wir nun folgendes: Die Beſtandtheile der Erdcruſte ſind groͤßtentheils in homogenen Schichten uͤbereinander gelagert. Einige die⸗ ſer Lager haben eine große Ausdehnung nach allen drey Di⸗ menſionen. Dieſe machen die Hauptmaſſen der Gebirge aus (Allgemeine Lagerſtaͤtten, Sauptgebirgsarten). Andere haben eine viel geringere Ausdehnung, und kommen in den erſten gleichſam nur eingeſchachtelt vor (Beſondere Aagerſtaͤtten). Dieſe zerfallen wieder in untergeordne⸗ te und fremdartige. Jene begleiten immer die nämlichen allgemeinen Lagerſtaͤtten, ohne in andern vorzukommen, waͤh⸗ Iſis 1831. Heft 11. — 1186 rend dieſe, gleich Paraſiten, beynahe in allen anzutreffen find. Die Lager find häufig durch Spalten, welche mit ihr nen mehr oder weniger ſchiefe Winkel bilden, und theils mit Foſſilien angefuͤllt, theils leer find, durchſchnitten. Nach der Verſchiedenheit der Längen und Breiten- Dimenfionen heis ßen ſie Gaͤnge, Stöcke oder Neſter. Außer dieſer ſchich⸗ tenartigen Zuſammenſetzungsform gibt es noch beträchtliche Gebirgsſtrecken, welche bloß unfoͤrmliche Maſſen von ver⸗ worrenem, blaſigem Gefüge darbieten und alle Kennzeichen eines vulcaniſchen Urſprungs an ſich tragen. Die Gebirgss lager find ſelten wagrecht, ſondern häufig unter den verſchie— denſten, manchmal ſogar unter ſenkrechten Winkeln gegen den Horizont geneigt. Die bisherige Beobachtung, daß der Schichtenfall mit dem Alter der Formationen zunehme, hat ſich nicht als allgemein bewaͤhrt. Denn ſelbſt im Urgeſtei⸗ ne finden ſich, nach Humboldt (G. V. S. 57) haͤufig wag⸗ rechte Lager. Die Abſonderungsformen dieſer Maſſen ſind wieder theils ſchieferig, theils maſſig, theils ſaͤulenfoͤrmig, theils kugelig; letztes beſonders haͤufig in den Cordilleren der Andes. Idem p. 184. Jene Hauptmaſſen laſſen ſich ruͤckſichtlich ihrer naͤhern Beſtandtheile in zwey Hauptclaſſen bringen. Entweder bes ſtehn ſie aus mineraliſch einfachen, oder zuſammengeſetzten Gebirgsarten. Unter jenen verſteht man ſolche, die ſich ganz als mineraliſch homogene Maſſen darſtellen. Hiezu gehoͤ⸗ ren die Kalk-, Thonz, Quarz-, Serpentinz,Byp3:, Steinſalz-, Steinkohlen-, Eiſenthon-, Eiſenglim⸗ merſchiefer- und ein Theil der Trapp-Gebirge. Die zus ſammengeſetzten beſtehn aus mehrern einfachen, die auf ver⸗ ſchiedene Act verbunden find. In einigen derſelben find dies fe Beſtandtheile in gleicher Menge vorhanden, und ohne lein bemerkbares Bindemittel, bloß durch die eigne Cohaͤſions⸗ Kraft vereinigt, welches auf eine gleichzeitige Entſtehung ſchließen laͤßt [Granit-, GSneus-, Glimmerſchiefer, Syenit]. In andern iſt bloß eine Gebirgsart vorwaltend, und in derſelben einzelne Gemengtheile entweder zerſtreut eingewachſen, wie im Porphyr, oder in druſenartigen Zu⸗ ſammenhaͤufungen lim Mandelſteine] enthalten. Endlich gibt es noch ſolche, deren Gemengtheile durch ein Binde⸗ mittel zuſammengehalten werden [conglutinierte Gebirgss Arten, Breccien, z. B. Sandſtein, Grauwacke, Pudding⸗ ſtein, Nagelfluh!. Als entfernte Beſtandtheile finden ſich in den man⸗ nichfaltigſten Verbindungen die chemiſch einfachen Stoffe, von denen jedoch Azot und Phosphor, ſo wie noch einige andere in unbedeutender Menge vorkommen. Dieſe Gebirgsmaſſen ſind theils als allgemeine, theils als beſondere Lagerſtaͤtten in den verſchiedenſten Verhältniſ⸗ fen der Aufeinanderfolge und geographiſchen Ver⸗ breitung gelagert. Als Fußgeſtell der Alpen, wie der Tha ⸗ ler, nicht ſelten als Gerippe, oft ſelbſt als Kuppe der Hoch⸗ gebirge ſtellt ſich gewöhnlich der Granit, Gneus und Glim⸗ merſchiefer dar; Geſteine, welche aus denſelben einfachen Mineralien, nehmlich Quarz, Feldſpath und Glimmer, ſe⸗ doch in wechſelndem Verhaͤltniſſe der Menge und Structur zuſammengeſetzt find, und daher häufig in einander uͤbergehn. Die unbedeutende Tiefe, bis zu welcher wir gedrungen, hin 1187 dert uns jedoch, das Daſeyn dieſer Maſſen als Grundlage unſerer Erdfeſte überall nachzuweiſen, und wenn gleich un⸗ ter jenen drey Mobificationen der Granit ſich als das älter ſte Geſtein characteriſiert; ſo finden wir ihn doch in den Pyrenäen mit Kalk abwechſelnd, in Norwegen auf Thon⸗ ſchiefer, bey Mittelwald auf Syenit, im St. Gotthard auf Kalk gelagert. Durch dieſe Lagerungs⸗Verhaͤltniſſe glauben jedoch die Geogneſten ſich bloß zum Schluſſe berechtigt, daß jene Granite von ſecundaͤrer Entſtehung ſeyen, und daher keineswegs zum Urgebiete gehören. Auf jene Urfelſen lagern ſich die uͤbrigen in verſchiede⸗ ner Aufeinanderfolge. Man hat in den neueſten Zeiten vers ſucht, dieſe Lagerungsfolgen an den verſchiedenſten Puncz ten auf einen gemeinſamen Typus zurückzufuͤhren. Nies zu veranlaßte nehmlich die Beobachtung, daß die Lagerungs-, Structur⸗, und oryctognoſtiſchen Verhaͤltniſſe, ja ſelbſt die Petrefacten gewiſſer Felsarten in beyden Hemiſphaͤren auf⸗ fallend uͤbereinſtimmen, und ein Syſtem von gleichzeitiger und auf dieſelbe Art, ſogar in entfernten Gegenden wieder holter Entſtehung bilden; daß ferner jene Uebereinſtimmung felbft bey veränderten oryctognoſtiſchen Verhaͤltniſſen doch noch in der gemeinſamen Lagerungsweiſe Statt fand., Dar: aus gieng der Schluß hervor, daß gewiſſe Felsarten — ja ſelbſt ganze Suiten derſelben ſich wechſelſeitig vertreten. Sie werden geognoſtiſche Aequivalente, parallele For— mationen genannt. Die weſentlichſte Eigenſchaft eines ge— ognoſtiſchen Aequivalentes iſt: die Selbſiſtaͤndigkeit oder Unabhängigkeit deſſelben, welche nach Buch, durch das unmittelbare Aufgelagertſeyn auf Felsarten von verſchie⸗ dener Natur angedeutet wird. Die geognoſtiſchen Aequi— valente beſtehn entweder bloß aus einzelnen Felsarten, wie im Urgebiete, oder aus ganzen Gruppen, wie bey den mei⸗ ſten Uebergangs- und Floͤtz Gebirgen, z. B. die Verbin⸗ dung von Thonſchiefer, Gruͤnſtein und Grauwacke; von Thonſchiefer und ſchwarzem Kalk; ferner die hornblende— reichen, aber faſt quarzfreyen, erzfuͤhrenden Porphyre Mexi⸗ co's und Ungarns ꝛc. — Die Möglichkeit, ein Geſetz zu entdecken, nach welchem in die Reihenfolge der Lagerungen eine, in der Natur gegruͤndete ſyſtematiſche Ordnung ge— bracht werden koͤnne, iſt nicht zu laͤugnen. Noch liegen aber zu viele Beobachtungen iſoliert und ohne irgend auf ein allgemeines Reſultat ſchließen zu laſſen, da, z. B. Veil⸗ hau's Unterſuchungen über das ſuͤdliche Norwegen, wo Urs, Uebergangs» und vulcaniſche Gebirge fo ſonderbar in einander greifen, daß die Theorie noch nichtſim Stande iſt, hieraus ein Ge— ſetz abzuziehn; auch hat man von dieſem Standpunct aus zu wenig beobachtet, um den Gang der übrigen empiriſchen Naturwiſſenſchaften, welche die Individuen in Arten, dieſe in Gattungen, und endlich in große Naturreiche claſſificie⸗ ten, einzuſchlagen, und nach derſelben Analogie das relative Alter der einzelnen Felsmaſſen zum Grunde legend, die zu einer Formation gehoͤrigen Geſteine zuſammenzureihen und aus den einzelnen Formationen endlich jene umfaſſenden Gruppen zuſammenzuſtellen, welche einer großen Periode ihs re Entſtehung verdanken. Die geographiſche Verbreitung der Gebirgszuͤge würde durch die Mannichfaltigkeit ihrer Erſcheinungen mehr a uͤberraſchen, wenn ſich nicht, — nach dem Vorhergehenden, 1188 dieſelben, oder wenigſtens ähnliche Formationen in den ent: fernteften Gegenden wiederholten. Zwar ſtehn noch immer einzelne Laͤnderſtriche entweder durch die Eigenthuͤmlichkeit der bloß in ihnen angetroffenen Gebirgsmaſſen und Suiten, oder durch die gaͤnzliche Abweſenheit der in andern häufig vorkommenden Geſteine. So ſind für das ſuͤdliche Ameri⸗ ca die betraͤchtlichen Formationen von Quarzfels und Eifens glimmerſchiefer, — dem Fundorte des Itacolumits, — ſo wie fuͤr den Norden des alten Continents die Abweſenheit der Floͤtzgebirge characteriftifh. Bedenkt man aber, wie die bisher in Europa beynahe ifoliert geſtandenen Porphyr- und Trachyt-Formationen von Ungarn in den tropiſchen Regio nen America's das auffallendſte Analogon gefunden haben, — indem die Porphyre und Trachyte den groͤßten und hoͤch⸗ ſten Theil der Andeskette bilden, und der Granit, welcher auf dem Montblanc eine Hoͤhe von 18680 Fuß erreicht, nach Humboldt auf jenen Hochgebirgen ſich nie zu einer Höhe erhebt, welche die Gipfel der Pyrenaͤen uͤberſteigt; — wie die gewaltigen Felsmaſſen des Himalaya die auffallend⸗ fie Aehnlichkeit mit den Lagerungsverhaͤltniſſen der Schweiz zer Alpen darbieten; — und dieſelben geognoſtiſchen Ver⸗ haͤltniſſe, unter welchen das Platin unter dem Aequator ges funden wird, in den neueſten Zeiten von Engelhardt am Ural beobachtet wurden; wie endlich dieſe Uebereinſtimmun⸗ gen mit der Menge der Beobachtungen zunehmen; ſo ſcheint die Vermuthung nicht ungegruͤndet, daß zuletzt alle Glieder der Gebirgsreihen in ein zuſammenhaͤngendes organiſches Ganze gebracht werden koͤnnen. x N Außer dieſen Reſultaten über die raͤumlichen Verhaͤlt⸗ niſſe der Erdrinde bietet ein großer Theil jener Felſen-Nie⸗ derlagen noch das wunderbare Phaͤnomen einer verſteinerten Welt vegetabiliſcher und animaliſcher Organismen dar. Die⸗ fe sorganifchen Ueberreſte, welche entweder als eigentliche Petrefacten, d. i. von Mineralien durchdrungene vegetas biliſche oder animaliſche Koͤrper und föſſile Knochen [in denen die Gallerte aufgeloͤſt und der phosphorfaure Kalk ganz oder groͤßtentheils in kohlenſauten Kalk verwandelt ift), — oder als Steinkerne [Abdrüde der innern] und Spur⸗ ſteine [Typolithen, Abdruͤcke der äußern Oberfläche der ein» geſchloſſenen Organismen] vorkommen, find in betraͤchtlicher Höhe und Tiefe, fo wie in allen Breiten und beyden Erd» haͤlften anzutreffen. Man hat fie auf den ſavoyiſchen Alpen 5900 Fuß, bey Ber in der Schweiz 7870 Fuß, auf dem Mont Perdu 10500 Fuß, auf den Anden 15000 Fuß, und ein Crocodil auf dem Campo di Gigante bey Santa, Je 8200 Fuß hoch uͤber dem Meeresſpiegel, — dagegen in Pembrokſhire 1000 Fuß, zu Whitehaven 2000 Fuß tief ge⸗ funden. Parry ſah noch unter 75° 12“ und 749. 39“ N. VB. Abdruͤcke von Schalthieren. Wie aber gewiſſe Felsmaſ⸗ ſen, gleich einem zweyten Vaterlande jener erſtarrten Gebil⸗ de, kaum ohne fie vorkommen; ſo finden ſich wieder andere, in denen noch kein Beobachter Spuren derſelben entdeckte. Es zerfallen demnach alle Felſenlager der Erdrinde in zwey große Claſſen, nehmlich in ſolche, welche Verſteinerungen enthalten, und ſolche, denen ſie fehlen. Dieſe bezeichnet die Schule mit dem Namen der primitiven, jene mit dem der ſecundaͤren Gebilde. Bis jetzt hat man kein conſtantes Verhaͤltniß zwiſchen den organiſchen Reſten und den fie ums» ſchließenden Lagern gefunden. Denn dieſelben Gebilde wie, 1189 derholen ſich oft in den verſchiedenſten Formationen und Pe⸗ rioden wieder, und denſelben mineraliſchen Maſſen fehlen häufig die, anderwaͤrts in ihnen vorkommenden foſſilen Ges ſchlechter. Dagegen ſcheint in der Aufeinanderfolge der Verſteinerungen ſelbſt eine Art von Stufenfolge obzuwalten. Die unterſten, unmittelbar auf das Urgebirge gelagerten Schichten enthalten gewoͤhnlich bloß Typolithen von Sumpf⸗ gewaͤchſen, und Steinkerne von Zoophyten und Mollusken, deren Bildung von den Jetztlebenden groͤßtentheils abweicht. Werner trennte dieſe Gebirgsgruppen von den jüngern, in babe; „über welchen die Menge der Verſteinerungen zunimmt und ihre Typen ſich immer mehr den Jetztlebenden naͤhern. Dieſes ganze Gebiet begriff er unter dem Namen der Ueber— gangs und Floötzgebirge. Da aber die foſſilen Knochen der Quadrupeden und anderer großer Landthiere bloß in den oberſten Floͤtzen vorkommen, ſo theilen die franzoͤſiſchen Ge— ognoſten das Floͤtzgebirge (das Uebergangs-Gebirg mit eins begriffen) in ein älteres und juͤngeres (terrains secondai- res et tertiaires), und ſtellen als Graͤnze das Vorkom⸗ men der Quadrupeden, als dem tertiairen gehörig, auf. Die neueſten Gebirge enthalten Verſteinerungen, welche aus— ſchließlich der Jetztwelt gleichen und ſich noch fortwährend bilden [Aufgeſchwemmtes Landl. Die Geologen glauben in den angefuͤhrten Thatſachen deutliche Merkmale zu finden, daß die Erdcrufte feit ih— rer Entſtehung bedeutende und durch größere oder kleinere Zeitraͤume von einander entfernte Umwaͤlzungen erlitten Es feige ſich nun: find jene Merkmale hinreichend u hinlaͤnglich geordnet, um nach ihnen a 1) ſowohl die Aufeinanderfolge jener Umwaͤlzungen im Ganzen, als auch das relative Alter der Gebirgs— gruppen jeder einzelnen Hauptperiode beſtimmen, und hieraus ; 9) die möglichen Urſachen und den Verlauf dieſer ſecun⸗ daͤren Bildungen nachweiſen zu koͤnnen. Um die zweyte und wichtigſte Frage genügend beant⸗ worten zu Einnen, muß zuvor das ganze Gebiet der Geog— noſie geordnet, und die zu einem Entſtehungsganzen gehoͤri— gen Felsgruppen vollkommen und ſcharf von einander ge— trennt ſeyn. In wie weit die neueſte Geognoſie dieſes Ideal erreicht hat und in wie weit es zu erreichen wahrs ſcheinlicherweiſe moͤglich iſt, macht den Gegenſtand der erſten Unterſuchung aus. A I. Die Geognoſten find über die Eintheilungsgründe der Gebirgsformationen eben ſo uneinig, als die Geologen die Urſachen und den Verlauf jener Umwaͤlzungen. Doch ſtimmen die meiſten darinn uͤberein, daß gewiſſe, weit⸗ verbreitete Felsmaſſen vor der Schoͤpfung der organiſchen Welt, und daher wahrſcheinlich in der Urzeit entſtanden ſeyen. Das ganze Gebiet der Geognoſie zerfällt demnach in dieſer Hinſicht in zwey Haupt⸗Abtheilungen, von denen die erſte die ſogenannten Urgebirge, die zweyte aber die 1190 ſecundaͤren, oder nach der organiſchen Schöpfung gebil, deten begreift. „Die characteriſtiſchen Kennzeichen der primitiven Ge⸗ birge beſtehn: 95 a; In der Abweſenheit aller foſſilen Reſte. b. In dem cryſtalliniſchen Gefuͤge. c. In den Lagerungs-Verhoͤltniſſen; indem fie, ſoweit wir in das Innere der Erderuſte gedrungen ſind, nicht nur die unterſten Lagen derſelben einnehmen, ſondern ſich auch an einigen Puncten bis zu den hoͤchſten Kup⸗ pen der Oberflaͤche erheben. x Zu den ſecundaͤren Gebirgen werden alle jene gerech— net, welche entweder ſelbſt. Verſteinerungen enthalten, oder auf ſolche gelagert ſind. Die Werneriſche Schule theilt fie in Webergangss, Floͤtz⸗ und angeſchwemmtes Gebirge. Das Uebergangs⸗ Gebirg characteriſiert ſich durch folgende Merkmale: a. Die Verſteinerungen find ſelten und beſtehen bloß aus Zoophyten und Mollusken, deren Typen unter den Jetztlebenden entweder ſehr verändert oder gar nicht vorkommen. b. Sie find unter ſich meiſtens parallel und auf die Urs gebirge abweichend und uͤbergreifend gelagert, c. Ihre Structur iſt theils cryſtalliniſch, theils maſſig. Dieſes Gebiet umfaßt zwey von einander weſentlich verſchiedene Claſſen von Gebirgslagern. Die erſte beſteht aus ſolchen, welche dem Urgebirge eigenthuͤmlich ſind und nur darum nicht zu demſelben gerechnet werden, weil fie auf Floͤtzen ruhe, die Verſteinerungen enthalten. Die zweyte Claſſe enthaͤlt ſolche, in welchen Verſteinerungen vorkommen. Die erſten gleichen ſowohl in den Lagerungs- als auch Structur-Verhaͤltniſſen dem Urgebirge, waͤhrend die letzten ganz das Gepraͤge regenerierter Entſtehung an ſich tragen. Die Hlöngebirge enthalten 2. Schon Verſteinerungen von Organismen einer hoͤhern Ordnung; nehmlich aus dem Pflanzenreiche Dicotyles donen, aus dem Thierreiche dagegen alle Claſſen bis auf die vollkommenſten Quadrupeden in großer Men⸗ ge, ſo wie auch bedeutende Kohlenlager. a a b. Die Floͤtze find groͤßtentheils horizontal gelagert. c. Die Structur maſſig. 12 d. Die Gebirgsarten hoͤchſt abwechſelnd und compliciert. Die aufgeſchwemmten Gebirge bedecken die Vor⸗ hergehenden. Man trennt gewöhnlich Diluvial- und Allu⸗ vial⸗Niederſchlaͤge. f : In der Claſſificierung der vorhergehenden zwey Haupt⸗ Perioden iſt hauptſaͤchlich die An- oder Abweſenheit der Verſteinerungen zum Grunde gelegt worden. Außer dieſen finden ſich aber noch bedeutende Gebirgszuͤge, die ebenfalls keine Verſteinerungen enthalten, und dennoch wegen ihrer Structur⸗Verhaͤltniſſe nicht zu den Urgebirgen gerechnet wer⸗ den koͤnnen. Da ihre vulcaniſche Entſtehung wenig Zwei⸗ 1191 fel übrig läßt, fo werden fie unter dieſem Namen als ein eigs nes abgefondertes Gebiet aufgeführt. Sie zerfallen in zwey Abtheilungen, nehmlich in Trachyte und Baſalte; je nach⸗ dem die feldſpaͤthigen oder augitiſchen Beſtandtheile vorwal⸗ ten, und characterifieren ſich durch ihr poroͤſes, blaſiges und ausgetrocknetes Anſehn. Dieſes Gebiet kommt in einer bes traͤchtlichen Ausdehnung vor. Die Trachypte der weſtlichen Hemiſphare begleiten beynahe die ganze Andeskette, und er⸗ reichen nicht felten eine bedeutende Maͤchtigkeit. In Euros pa bilden fie in Ungarn ꝛc. nicht minder betraͤchtliche Maſ— fen; im Norden dagegen werden dieſe durch die baſal⸗ tiſchen Bildungen vertreten. Die Eintheilungsgruͤnde für dle Arten, Gattungen und Claſſen der organiſchen Welt find von verſchiedenen Merkmalen hergenommen. Die Uebereinſtimmung der In⸗ dividuen in gewiſſen Eigenſchaften beſtimmt die Art, jene der Arten die Gattung und ſofort. Das erſte Geſetz bey dieſer Claſſifications-Methode iſt: die Feſtſtellung eines Hauptmerkmals für die ganze Gruppe. Die Vernachlaͤſſi— gung dieſes Geſetzes macht man z. B. der Linneiſchen Ein⸗ theilung des Pflanzenreichs in 24 Claſſen nach mehrern, von einander verſchiedenen Merkmalen mit Recht zum Bor: wurf. Dieſer Mangel an Einheit der Eintheilungsgründe fällt der jetzigen Geognoſie nicht wenig zur Laſt. Die pri⸗ mitiven und ſecundaͤren Gebilde werden nach Verſchieden⸗ heit der Lagerungs- und. Cryſtalliſations-Verhaͤltniſſe, dann nach der Ans oder Abweſenheit der Verſteinerungen; die vulcaniſchen dagegen nach den Merkmalen ihres Urſprungs geſchieden. Die Aufgabe der Geognoſie iſt: Feſtſtellung der unabhaͤngigen Formationen. Wee iſt ihre Loͤſung aber möglich, wenn nicht einmal bey Claſſificierung der Haupt- Gebirge ein Merkmal, ſondern theils die Entſtehungsart, theils bloß räumliche Verhaͤltniſſe zu Grunde gelegt wer> den? Man konnte zwar einwenden, daß nach der Art der Entſtehung auf naſſem oder trockenem Wege die primitiven und ſecundaͤren Gebirge zu einer, die vulcaniſchen zur an⸗ dern Haupt⸗Abtheilung gerechnet werden. Aber abgeſehen davon, daß Erörterungen über den Urſprung der Gebirge der Geognoſie fremd bleiben muͤſſen, iſt die Frage uͤber den vulcaniſchen oder neptuniſchen Urſprung des Granits, fo wie noch vieler anderer Gebirgsarten nichts weniger als entſchieden. Sollte ſich nun die Meynung der Geognoſten, welche den Granit fuͤr ein vulcaniſches Product erklaͤren, beſtätigen, wuͤrden dann die juͤngeren vulcaniſchen Gebirge nicht gleichſam als bloße Fortſetzungen des Urgebirges gel⸗ ten? Können die vulcanifchen Gewalten nicht in jeder Epos che thätig geweſen feyn, und find daher, — wie dieß Hum⸗ boldt wirklich verſucht hat, — die vulcaniſchen Gebilde nicht theils den juͤngern, theils den aͤltern Formationen als Anhaͤnge einzuſchalten. Der Nachtheil dieſer Unbeſtimmtheit in der Claſſi⸗ fications⸗Methode geht auch daraus hervor, daß die Selbſt⸗ ſtaͤndigtant und Begraͤnztheit der aufgeſtellten Haupt⸗Ge⸗ birge ſich eben wegen der Unzuverlaͤſſigkeit der angegebenen Merkmale nicht apodictiſch nachweiſen läßt. Den erſten Beweis hievon llefert das Urgebirge ſelbſt. i Denn die Moͤglichkeit iſt wohl denkbar, daß zu einer Zeit, wo die ſogenannten Urgebirge ſich praͤcipitierten, eine orga⸗ niſche Welt zwar exiſtieren, aber durch das allgemeine Auf, loͤsmittel in ihre entfernten Beſtandtheile aufgelöͤſt, folglich in unorganiſche Producte ungeaͤndert werden konn⸗ te; worauf das fruͤhe Erſcheinen des Kohlenſtoffs theils als untergeordnetes Kohlenlager und Graphit, theils als Kohlen ſaͤure im Urkalk deutet; — da ferner mehrere Urgebiegsar⸗ ten, z. B. der Thonſchiefer, nicht cryſtalliſch, mehrere Floͤtz— gebirge dagegen oft ſehr cryſtalliſch find; da endlich die all⸗ gemeine Verbreitung des Granits nur relativ — d. i. für die geringe Tiefe, die wir kennen, allgemein iſt: ſo koͤnnen wir jene verſteinerungsloſen Felsmaſſen zwar mit vieler Wahrſcheinlichkeit, aber durchaus nicht mit apodictiſcher Ge⸗ wißheit für primitive Gebilde halten, und folglich ihre Bil⸗ dungspetiode von der der uͤbrigen trennen. Die ſecundaͤren Gebirge werden in Uebergangs⸗, Floͤtz⸗ und aufgeſchwemmte Gebirge nach folgenden Merkmalen ger ° ſchieden. e 1) Nach dem Vorkommen der Verſteinerungen. a. Auf einer je tiefern Entwickelungsſtufe die foſſilen Organismen ſtehn, und je mehr ſie in ihrer Bildung von den Jetztlebenden abwei⸗ chen, für deſto aͤlter werden die Sloͤtze, in wel⸗ chen fie vorkommen, gehalten, und umgekehrt. Welchen Schwierigkeiten die Diagnoſe dieſer Gebilde unterliegt, iſt ſchon oben bemerkt worden. Aber ſelbſt in dem Falle, wenn jene von der Jetztwelt abweichen⸗ de Bildungen genau beſtimmt wären: koͤnnte von ih⸗ rem Daſeyn in einem Gebirge nur mit großer Vor⸗ ſicht und Hilfe anderer Umftände auf fein relatives Alter geſchloſſen werden. Denn die ſpaͤtern Fluthen wuͤhlten wahrſcheinlich die Niederſchlaͤge früherer auf, und ſo vermengten ſich auch die in den fruͤhern ent⸗ haltenen Verſteinerungen mit den ſpaͤtern. Woher koͤnnte ſonſt das Vorkommen der Belemniten, Ammo⸗ niten ꝛc. lauter ausgeſtorbener Geſchlechter — in den neuern Floͤtz⸗, ja ſogar aufgeſchwemmter Gebirge er⸗ klaͤrt werden? Hier gilt daher die Regel: bloß jene Floͤtze als juͤnger anzunehmen, in denen foſſile Bil⸗ dungen vorkommen, die in keinem aͤltern Gebirge, wohl aber in der Jetztwelt gefunden werden. 75 b. Man hat ferner beobachtet, daß gewiſſe foſſile Ge⸗ ſchlechter manchen Gebirgsſchichten eigenthuͤmlich ſind, manche denſelben gewoͤhnlich fehlen. So finden ſich im Uebergangs⸗Geſteine hauptſaͤchlich Reſte von ausgeſtorbenen Zoophyten und Mollusken. Dagegen find fie frey von andern, die in jüngern häufig vor⸗ kommen. Dieſe Erſcheinung iſt beſonders fuͤr das tertiäre Gebiet characteriſtiſch, und dieſelben Muſcheln begleiten ziemlich conftant dieſelben mineraliſchen Maſ⸗ ſen. Dennoch würde ein unbedingter Schluß auf das relative Alter einer Schicht von dem Nichtvorhan⸗ denſeyn gewiſſer Verſteinerungen, oder dem Der; miſchtſeyn derſelben mit ſolchen, die gewoͤhnlich nur 1192 ; und 1193 Iſis 1831. Heft 11. - in verſchiedenen Formationen vorkommen, fehr gewagt ſeyn. Im erſten Falle haben wir Beyſpiele, daß das Vorkommen foſſiler Organismen haͤufig von einzelnen Localitäten abhaͤngig iſt, während die mineralogiſchen Maſſen ſich bey ihrer Bildung dem Einfluffe des Cli⸗ ma's und der Breite ganz entzogen zu haben ſcheinen. Im zweyten Falle verbietet jenen Schluß die Beobs achtung, daß in einem Lagerungsganzen die verſchie— denſten Verſteinerungen vorkommen oder ganz fehlen, und die uͤbrigen Merkmale durch die Einheit der Gruppe außer Zweifel ſetzen; daß ferner nach Gillet de Laumont und Beudant Fluß- und Meermuſcheln in einer Schicht, oder in abwechſelnden, aber zu einer Formation gehoͤrigen Lagern, wie am Montmartre vorkommen. Das Naturgeſetz, welches dieſen Erſchei⸗ nungen zum Grunde liegt, iſt uns demnach noch vers borgen, und bis zur Entdeckung deſſelben koͤnnen ein⸗ zelne Beobachtungen bleß Analogien, aber keine Eins theilungsgruͤnde fuͤr das Ganze der Erſcheinungen werden. 2) Nach den Lagerungs- Verhaͤltniſſen. a, Der erſte und natuͤrlichſte Eintheilungsgrund des res lativen Alters iſt die Beobachtung der Stelle, wel: che eine Felsmaſſe in der Reihenfolge ihrer Nachbarglieder einnimmt. In einer Reihenfolge von Schichten a, 8, 7, von denen à die unterſte, 7 die oberſte iſt, muß y jünger und a älter als 8 ſeyn. Mit dieſem Eintheilungsgrund reichen wir zwar zur Beſtimmung des relativen Alters ſolcher Felsarten hin, wo das untere und obere beſtimmt iſt, nicht aber der obere. In ſolchen zweifelhaften Faͤllen werden von jenen Gebilden, deren relatives Alter nach oben beſtimmt worden, die Eigenſchaften negativ oder pofl- tiv beſtimmt und auf jene zweifelhaften angewendet. So haben wir vom Urgranit mehr negative, Sum⸗ boldt G. V. Seite 99. Wie unſicher jedoch dieſe Merkmale find, beweiſen mehrere Uebergangs - Thone ſchiefer in den Tropen America's, Humb. eodem P. 92. b. Uebergaͤnge der Felsarten in einander deuten im⸗ mer auf ein Verbundenſeyn derſelben zu einem Ent⸗ ſtehungs⸗Ganzen. Sie kuͤndigen ſich entweder durch die innerliche Entwickelung des Beſtandtheils ei⸗ ner Formation aus einer nachbarlichen, oder durch untergeordnete fremdartige Lager an; je nachdem ſie ſich allmaͤhlich oder ploͤtzlich bilden. So liegen in dem Schieſer der Uebergangszeit ſchon die Elemente zu koͤrnigen und porphyrartigen Gebilden verborgen, und es hänge von der uͤberhandnehmenden Menge oder Cryſtalliſations-Neigung derſelben ab: ob ſich Gneus, Granit, Syenit, Quarzfels oder Grauwacke bilde. So erſcheinen ferner die Porphyre im Urge⸗ birge als unbedeutende untergeordnete Lager, im Ue⸗ bergangs-Gebirge ſchon in großer Maͤchtigkeit, und treten als ſolche auch ins Floͤtzgebiet uͤber. Werden nun große Umwaͤlzungs-Epochen von einander getrennt, fo muß nothwendig auch in der Art des Auflosmittels, ſo wie des Niederſchlages jeder beſondern Periode * 1194 eine Verſchiedenheit angenommen werden, welche ſich f mit jenen beobachteten Uebergaͤngen nicht vereini⸗ gen laͤßt. Die Gleichfoͤrmigkeit des Streichens und Fallens laͤßt auf gleichzeitigen Niederſchlag ſchließen; uͤbergrei— fende Lager dagegen muͤſſen jünger als die bedeckten ſeyn. Es laͤßt ſich zwar nicht laͤugnen, daß dieß Er’ terium ſich oft bewährt, wo alles übrige auf gleichzeis tige Entſtehung deutet. Aber wie häufig find For⸗ mationen von anerkannt verſchiedenem Alter parallel aufeinander gelagert? Daher iſt auch dieſes Merkmal bloß dann anwendbar, wann es als Beſtaͤtigung bereits erkannter Lagerungs⸗Verhaͤltniſſe gilt. 85 Aus dieſen Bemerkungen geht hervor, daß zwiſchen den als unabhängige Ganze aufgeführten Hauptgebirgen kei⸗ neswegs ſcharfe Graͤnzen ſich vorfinden, ſondern bloße Ve— bergaͤnge ſich darbieten. Es duͤrfte daher ſchwer fallen, die Richtigkeit obiger Eintheilungen mit ſiegenden Gruͤnden dar⸗ zuthun. Der Geognoſt hat demnach dem Geologen bey weitem noch nicht hinlänglihe Materialien geliefert, um hieraus die zweyte Frage: Über die Urſachen und den Ver⸗ lauf jener Umwaͤlzungen beantworten zu koͤnnen. Verſuche hiezu liefert uns ſchon das graue Alterthum, indem die Geo⸗ genien keinen unbedeutenden Theil der Mythen ausmachen. Wenn indeſſen ihre Deutung in anderer Hinſicht auch hͤchſt intereſſant iſt; ſo gewaͤhren ſie in der Wiſſenſchaft eben ſo wenig Vortheil, als die Geogenien der neuern Zeit. Erſt die Fortſchritte der Geognoſie haben in den neueſten Zeiten eine Reihe geogoniſcher Hypotheſen erzeugt, von denen zwar keine ihre Aufgabe loͤſen kann; deren Kenntniß jedoch über den gegenwaͤrtigen Zuſtand dieſes wiſſenſchaftlichen Zweiges die beſte Auskunft gibt. BUN! ! Aſterios. * Supplementum primum. Prodromi Florae Novae Hollandiae exhibens Proteaeeas novas, quas in Australasia legerunt DD. Baxter, Caley, Cunningham, Fraser et Sieber; et quarum e siccis exemplaribus characteres elaboravit R. Brown. Londini typis R. Taylori. 30. 8. 40. Alles, was R. Brown bekannt macht, iſt nicht bloß teich an Thatſachen und genauen Unterſuchungen, ſondern auch an ſcharfſinnigen Vergleichungen und Deutungen. Die Bekanntmachung derſelben muß daher unſeren Leſern ange⸗ nehm ſeyn. Da wir im Jahr 1819 Heft VI. des Verfaſ⸗ ſers Prodromus haben abdrucken laſſen, ſo wuͤrden wir uns für verpflichtet halten, auch diefe Nachtraͤge ganz mitzutheis len, wenn ſie nicht naͤchſtens in der von Wees veranſtalte⸗ ten Ausgabe von Browns Schriften würden abgedruckt wer⸗ den. Wir geben daher nur F a 7 1195 Petrophila crassifolia, media, longifolia, anceps, ericifolia, phylicoides, linearis, sessilis, canescens; crispata, serruriae, striala, macrostachya, divaricata, propinqua, biloba, dubia. - Isopogon petrophiloides, divergens, peduncula- tus, asper, anemonifolius, petiolaris, tripartitus, lou- doni, latifolius, uncinatus, spatliulatus, baxteri. Adenanthos apiculata. Simsia latifolia. Conospermum itnbricatum, lanceolatum, pro- pinquum, spicatum. distichum, longifolium, tripli- nervium, petiolare, flexuosum. Synaphea. Franklandia. Symphionema montanum. Agastachys; Cenarrhanes. Persoonia saccata, fraserf, tenuifolia, chamae- pitys, acerosa, hirsuta, fastigiata, curvifolia, stria- ta, caleyi, angulata, rigida, sericea, revoluta, ob- longata, myrtilloides, cunninghamii, oxycoccoides, thymifolia, nigrophylla, lanceolata, daphnoides, cor- nifolia, marginata, attenuata, media. Bellendena. Anadenia caleyi, triſida. Grevillea laurifolia, oleoides, diffusa, sulphu- rea, trinervis, concinna; canescens; obtusiflora, fer- ruginea, myrtacea, baueri, floribunda, lanigera, eri- cifolia, glabella, divaricata, rosmarinifolia; fascicu- lata, depauperata; anethifolia, triternata; ilicifolia „ acanthifolia, gaudichaudii, longifolia, caleyi, baxteri, erithmifolia, pectinata, rigens, synapheae, bipinnati- fida, quercifolia, cunninghamiii, angulata, agrifo- lia, robusta, heterophylla, angustata, mimosoides, pyramidalis, obliqua, leucadendron. Hakea lorea, cunninghamii, fraseri, virgata, propinqua, adnata, tephrosperma, decurrens, patula, sulcata, intricata, lissocarpha, lasiocarpha, bipinna- tifida, tuberculata, cristata, baxteri, glabella, denti- culata, corymbosa, lasiantha, incrassata, eriantha, stenocarpa, falcata, ulicina, laurina, pandanicarpa, repanda, cucullata, stenophylla, macrocarpa. Lambertia ericifolia, formosa, propinqua, echi- nata. Xylomelum pyriforme, occidentale. Orites excelsa, acicularis. Telopea. Lomatia silaifolia, sinuata, ilicifolia, fraseri. Stenocarpus cunninghamii. Banksia cunning- hamii, media, caleyi, baueri, menziesii, solandri, 70 „ goodi, rostrata, dryandroides, brownii; ili- cifolla. ü — on * 1196 Dryandra serra, concinna, foliolata, squarrosa, baxteri, arctotidis, fraseri, seneciifolia; bipinnatiſida; nervosa, calophylia, Hemiclidia baxteri. . : Ueber den rothen Schnee, v. Hug, zu Solothurn, ® In meiner Alpenreiſe ſagte ich einiges uͤber den rothen Firn (Schnee genannt). Ich widmete auch letzten Som⸗ mer dem Gegenſtande meine Aufmerkſamkeit. Das Mitge⸗ theilte iſt durchaus richtig, und ich kann nicht begreifen, wie es je moͤglich war, die Sache als Infectenauswurf oder Flechtenſtaub (die nirgends exiſtieren) zu betrachten, was leider noch in der letzten Verſammlung der ſchw. Naturfors ſcher auf dem Bernhard geſchah. Zu dem Mitgetheilten moͤchte ich als Reſultat naͤherer Unterſuchung dieſes bemer⸗ ken: Das Firnpftaͤnzchen, wie ich es beſchrieben, iſt nur auf dem eigentlichen Firne von etwa 8000 bis 9000 Fuß Meereshoͤhe zu Haufe, wo die Firnmaſſe vollkommen koͤr⸗ niges Gefuͤge angenommen. An tieferen Stellen bleibt oft der Schnee den ganzen Sommer liegen und beginnt dann gegen den Auguſt ſich ebenfalls zu koͤrnen, aber ſehr unbe⸗ ſtimmt, und die Oberflaͤche gleicht oft mehr einer eisartigen Cruſte. Das gleiche iſt mehr oder weniger auch der Fall, wo der Schnee im Sommer auf dem Gletſcher nicht ganz zu ſchmelzen vermag. Auch hier gibt es rothen Firn, den man wohl rothen Schnee nennen koͤnnte. Man findet j = doch hier nicht das beſchriebene regelmaͤßige Pflaͤnzchen, ſon⸗ dern etwa 1½ Linie unter der Fläche ein rothes, aderiges, unregelmaͤßiges Geflechte, mehr die Maſſe ſelbſt durchziehend, als (wie beym vollkommnen Firn) durch die Raͤume zwi⸗ ſchen den Koͤrnern aufſteigend. Auf der Oberflaͤche jedoch er⸗ ſcheinen, wie beym beſchriebnen, die gleichen Körner. Auch beym Filtrieren verhaͤlt ſich Korn und Waſſer gleich (wie angefuͤhrt) Ich halte beyde Pflanzenformen für identiſch; nur geſtattet hoͤher die vollkommene Bildung des Firns auch eine regelmaͤßige und vollkommnere Entwicklung, was tiefer beg mehr zuſammengefinterter Schneemaſſe nicht moͤglich iſt. Eine ganz eigne Art des rothen Firns jedoch unterſucht⸗ ich diefen Sommer. Ich ſah ſie ſchon früher, hielt fie aber mit obiger identiſch. Sie ſteigt ſelten unter 9,000 Fuß Meereshoͤhe herab und hebt ſich dann gegen 11,000. Letz⸗ ten Sommer machten wir mehrere Tage auf dem Roththa⸗ fin Haushaltung. Wir nahmen die Gegenden topogra⸗ 1 Der ruͤſtige Verf. der Alpenreiſe (Leipzig b. Fr. Fleiſcher), non der in der Iſis H. III. die Rede geweſen, iſt ſchon wieder auf den Hochalpen, wahrſcheinlich auf dem Monte rosa. Die tuͤchtigſte Expedition wurde lezten Sommer ausgeführt. An die übrigen Naturforſcher ſchloß ſich auch der treffliche Hauptmann Schmid v. Solothurn an. Ein verdrehter Fuß und eine gebrochne Rippe ausgenommen, kam Hugi allenthalben gluͤcklich durch. Dieſem Manne fehlt nichts, als ein eigentlich naturwiſſenſchaftlicher Wir⸗ kungskreis; denn das Schulweſen in der Schweiz gibt wer nig Ausſicht zu etwas hoͤherem; es find der Städtlein zu viel, und daher zu arm. O. 1197 phiſch auf, ſammelten alle Pflanzenformen, Gebirgsarten, unterſuchten, beobachteten und kletterten fortwaͤhrend. Jeden Morgen, wann wir unſre Hütte verließen, ſahen wir den ganzen Firn um die Huͤtte mit rothen Stellen beſetzt, die % bis 4 Quadr. F. hatten. Je kleiner dieſe Stellen was ten, deſto mehr waren fie mit der Fläche des Firns gleich hoch, je groͤßer aber, deſto mehr waten ſie ſchuͤſſelartig ver⸗ tieft, ſo daß ſtellenweiſe der Firn wie ein wogendes Meer ausfah. Große zuſammenhaͤngende Flaͤchen, wie beym tie: feren rothen Firn, waren nirgends. Man beobach— tete auf das beſtimmteſte, daß die Pflanze nur an kleineren, Stellen beginne und dann nach und nach ringsum wei ter ſchreite. Bey näherer Unterſuchung fand ſich nicht das, regelmaͤßige Firnpflaͤnzchen, obwohl der Firn aͤußerſt voll kommen koͤrnig war, ſondern unter der Flaͤche ein unregek⸗ maͤßiges, faſeriges Gewebe, das auf der Flaͤche nicht jene Körner hatte wie ſie angegeben, ſondern kleinere, mehr ſchuppenartige und aͤußerſt zarte, fo daß fie wie die übrige Maſſe mit dem Schmelzen des Firns ebenfalls zerfloßen. Was aber dieſe Pflanze characteriſiert, iſt dieſes: Am Morgen war immer die Pflanze im ſchoͤnſten Roth, das doch nie, wie beym tie⸗ fern, in Carmin ſpielte; ſchien die Sonne ſo bleichten ſich die Stellen und gegen eilf Uhr war auch nicht mehr die ge— tingſte rothe Spur vorhanden; das Ganze vielmehr war in ſchwarzen Moder uͤbergegangen, der in den tiefern Aus⸗ hoͤhlungen fo zunahm, daß er wirklich eine eigentliche Damms erde bildete. Aus dem Ganzen gieng hervor, daß die— Pflanze gegen Morgen zu keimen beginne, ſchnell aufbluͤhe und ſchon vor Mittag das Ende ihres Daſeyns erreiche. So keimt jeden Morgen eine neue Vegetation an der alten Stelle auf, die taͤglich an Umfang zunimmt. Dauerte die⸗ fr Wechſel ohne Unterbrechung nur ein Jahr fort, fo wäre der ganze Firn unter Dammerde verborgen. Allein gewiß keine Woche vergeht, wo nicht neuer Schnee faͤllt, den Firn deckt und bald ſich koͤrnt; wo daun an einzelnen kleinen Puncten die Firnvegetation aufs neue beginnt. In den naſſen regneriſchen Jahren 1827, 1828 und 1829 fand ich auf dem gleichen Firn auch nicht die geringſte Spur dieſer ſonderbaren Vegetation. — Auch von jener S. 375 be⸗ ſchriebnen Gletſchertremelle beobachtete ich eine zweyte Spe⸗ cies. Sie iſt auch hochgelb, nur oft mehr dem Zinober ſich naͤhernd. Sie iſt nur klein, ſelten ein Zoll Durchmeſ— fee und dabey nur ſehr wenig mit einer blaſigen, gallertar⸗ tigen Maſſe uͤber dem harten Gletſcher ſich frey entwickelnd, da fie zolltief in die Maſſe des Gletſchers herab ſich ver: zweigt, oder vielmehr die Gletſchermaſſe netzartig durchſtrickt. Sie verhält ſich im uͤbrigen wie die angeführte; nur waͤchſt fie nie anders, als am Rande ſehr kleiner Gletfcherfpalter, gleichſam begierig nach der darinn enthaltenen Luft. Sie bildet fo immer lange Reihen über den Gletſcher. Zu bes merken iſt doch, daß ſie nie an Hauptſpalten waͤchſt, die ſich erweitern, fondern nur an Laͤngeſpalten des Gletſchers, die nie ſich oͤffnen, ſondern nur durch eignes Gefuͤge der Gletſchermaſſe entſtehen. Ich fand dieſe Pflanze ſchon fris here Jahre auf dem Unter⸗Aargletſcher, hielt ſie aber mit jener Gruͤbchentremelle fuͤr gleich, bis naͤhere Beobachtung 1 700 Auf dem Aletſchgletſcher fand ich ſie letztes Jahr aͤufig. — —— — 1198 Beytraͤge zur Obſtbaumzucht und zur Naturgeſchichte der den Obſtbaͤumen ſchädlichen Inſecten von Joſ. Schmidberger, regul. Chor⸗ herrn des Stifts St. Florian. Linz b. Haslinger. Heft J. 7, 8, 195, Von dieſer intereſſanten, ſowohl den Gartenfreunden als Zoologen wichtigen Schrift haben wir ſchon das 2te Heft angezeigt, weil es vor dem erſten eingegangen iſt. Man wird nicht leicht einen erfahrenern und eiferigeren Pomolo— gen als den Verf. finden, dem nicht bloß ein großer Garten zu ſeinen zahlreichen Verſuchen zu Gebote ſteht, ſon— dern der auch alles beruͤckſichtiget, was in der pomologi— ſchen Literatur neues erſcheint. Er hat ſchon 1824 ei⸗ nen leichtfaßlichen Unterricht von der Erziehung der Obſt— baͤume und eine Schrift über die Obſt-Orangerie und eine uͤber die Erziehung der Zwergbaͤume herausgegeben. In der vorliegenden ſind wieder viele nuͤtzliche pomologiſche, phy— ſiologiſche und entomologiſche Beobachtungen niedergelegt, worunter ſich hauptſaͤchlich die vielen nuͤtzlichen Regeln aus: zeichnen, welche er uͤber die Behandlung der Baͤume, das Verſetzen, Pfropfen, Oculieren, Ringeln u. f. w. aufſtellt, ſo wie die genaue Verfolgung der Lebensart, des Scha— dens und der Vertilgung der Raupen und anderer Larven. Zuerſt handelt er uͤber den Vorzug des Apfelzwergbaums vor dem Birnzwergbaum, wobey alle edlen Birnſorten nach ihrer Behandlung aufgefuͤhrt werden. Hier wirb beſonders auch vom Copulieren, Ringeln, von der Lebensart der Py- ralis pomana, der Phalaena brumata u, ſ. w. geſpro⸗ chen. S. 63 theilt er auf viele Erfahrungen gegruͤndete Be⸗ merkungen über die Erziehung des Pfirfhbaumes mit, bes ſonders im Bezug auf das Oeculieren, die Bewahrung vor dem Froſte, die Aphis persicae, pruni und ihre Feinde, die Larven von Syrphus ribesii, balteatus, pyrastri, der Coccinella. S. 99 handelt er vom Mehlthau der Pfirſchbaͤume, über die Urſachen von deſſen Entſtehung und über die Mit⸗ tel, derſelben vorzubeugen; S. 118 befchreibt er eine neue Pfirſchſorte, welche er Carl Schwarzenberg nennt und zu⸗ faͤllig aus den Kernen gezogen hat, und wobey manches bes herzigungswerthe uͤber die Entſtehung der Abarten, die kei⸗ neswegs durch kuͤnſtliche Befruchtung hervorgebracht wuͤrden, geſagt iſt. 5 S. 127 wird eine neue Pflaume unter dem Namen Mayers Koͤnigspflaume, die ganz roth iſt, beſchrieben und ſehr empfohlen, iſt aber den Verfolgungen der Blattweſpe (Tenchredo morio) ausgeſetzt, andere Pflaumen der T. ferruginea und dem Rhynchaenus cupreus. S. 134 folgen die ſchon geruͤhmten Regeln uͤber das Ringeln der Obſtbaͤume, welche von jedem Pomologen ernſt⸗ lich beruͤckſichtigt zu werden verdienen. S. 157 gibt endlich der Verf. die ausfuͤhrliche und ſehr intereſſante Naturgeſchichte der Birnblattweſpe (Ten- thredo haemorrhoidalis), welche gluͤcklicher Weiſe vom Ophion mercator fehr verfolgt wird. 1199 S. 171 eben fo die Naturgeſchichte des Apfelruͤſſel⸗ kaͤfers (Attelabus bacchus), welchen man Rebenſticher zu nennen pflegt, weil er in den Rheingegenden den Trau⸗ ben ſehr ſchadet, was aber der Verf. in ſeiner Gegend nie beobachtet hat; vielmehr iſt er es, welcher dort die Aepfel vorzuͤglich angeht, obſchon Weinſtoͤcke ganz in der Nähe vorkommen. 5 S. 179 die Naturgeſchichte des Birnſaugers (Cher- mes pyri), ebenfalls genau beobachtet und mit feinen eins zelnen Theilen, fo wie deſſen Entwicklung ausführlich bes ſchrieben. Man ſieht aus dieſen Angaben, mit welcher wiſſen⸗ ſchaftlichen Ueberſicht der Verf. feine Gegenſtaͤnde behandelt, und wie lehrreich dieſelben den Oeconomen und den Nas tutforſchern ſeyn muͤſſen. b Bulletin botanique ou Colleetion de Notices originales et d'extraits des ouvrages botauiques, par N. C. Seringe. Genäye chez Barhezat. 30. 8, 176, avec pl. in 4to. Genf iſt in der neueren Zeit zu einer Art von Cen⸗ tralpunct für die Botanik geworden, wo alle botanifchen Neuigkeiten zuſammenſtrömen, und von wo fie daher auch mit Leichtigkeit in alle Welt verſchickt werden koͤnnen. Der ruͤhmlichſt bekannte Herausgeber iſt daher in Verhaͤltniſſen, welche ihm erlauben, etwas tuͤchtiges zu leiſten, wenn er hinlaͤnglich durch Abnehmer unterſtuͤtzt wird, woran es kaum fehlen kann, da die franzoͤſiſche Sprache allgemein bekannt iſt, und der Verf. ſeine Zeitſchrift, wie uns ſcheint, nach einem ſehr guten Plane bearbeitet, indem fie nicht bloß No: menclaturen liefert, wie die meiſten engliſchen botaniſchen " Zeitfchriften, ſondern vollſtaͤndige Aufſaͤtze und Auszüge, uns gefaͤhr wie die Linnaea, mit Rubtiken ziemlich ſo, wie die botaniſchen Literaturberichte der Flora. Monatlich erſcheint ein Heft, das einen Franken koſtet. Vor uns liegen die 6 erſten Hefte von 1830, welche zuſammen 7 Kupfertafeln in 4to enthalten. Die Abhandlungen beziehen ſich auf Organographie, Phyſiologie, Monographieen, Floren, Gaͤr— ten, Herbarien, angewandte Botanik, neue Werke, gelehr⸗ te Geſellſchaften, Reifen, neue Entdeckungen, Anfragen u. dgl. Der Inhalt iſt folgender: Ueber eine Miß bildung der Diplotaxis tenuifolia, Tetragonia expansa et Arabis alpina von Seringe und Heyland, e. 1, 2. — Daraus ſchließen die Verf., daß die Blume aus mehreren Spiralen von Blaͤttern beſtehe, in deren Achſeln die Zweige gewoͤhnlich verkuͤmmern. Dann folgt etwas von Cambeſſedes über die Elati⸗ neen, uͤber Gartenverzeichniſſe, Wallichs Pflanzengeſchenke, neue Werke und Bemerkungen über Zea hirta, Cryſtalle aus der Frucht von Theligonum cynocrambe u. dgl. S. 25. Beſchreibung und Abbildung von Ränuncu- Ius tridentatus t. 3, Auszug aus Wallichs Pflanzen, mit Abbildung der Melanorrhoea t. 4; von Marcet uͤber Alnus glutinosa, Vateria indica, Auszug aus Hookers + Flora boreali-americana S. 499 — 85, t. 5; S. 87 Turpin über die Kartoffeln und Sanukartoffeln t. 6; S. 109 Wallner uͤber das Pfropfen der Paeonia moutan auf die Wurzeln der P. officinalis; über allerley Abweichun⸗ gen bey den Kreuzblumen, Pinus sylvestris, Apfelbaum; S. 127 Pflanzen der mediciniſch-botaniſchen Geſellſchaft zu London; S. 134 Auszug aus Buchs Canarien, des juͤn⸗ gern Decandolles Campanulaceen; S. 149 über Araca- cha von Decandolle. a S. 153 über Prunella von Fr. Samilton, aus⸗ fuͤhrliche Monographie t. 7; S. 167 Ph. Mercier uͤber Platysyna urens, Hibiscus sagraeanus; S. 171 Mori⸗ OSalicin, cands americanifhe Pflanzen; S. 175 Peſchier über das Es iſt mithin in dieſer Zeitſchrift manch intereſſantes enthalten, was derſelben einen gluͤcklichen Fortgang verfpres chen kann. - Naturgeſchichte e der Saͤulchenflechten, oder monographiſcher Abſchluß über die Flechtengattung Cenomyce Acharü von Fr. W. Wallroth. 7 Naumburg b. Zimmermann. 29, 8, 192. Wallroths große botaniſche Thaͤtigkeit neben ſeinen Amtsgeſchaͤften als Phyſicus in Nordhauſen iſt wirklich ber wundernswerth, um ſo mehr, da ſie ſich nicht auf bloßes Sammeln richtet, was unter feinen Verhaͤltniſſen ſchon loͤb— lich genug wäre; ſondern auf gruͤndliches Vergleichen, Zers legen, microſcopiſches Betrachten und ſinnreiches Deuten. Er und Meyer haben naͤchſt Floͤrke der Lehre von den Flechten eine ganz neue Geſtalt gegeben und auf eine Weife aufgeraͤumt, welche hoffen laͤßt, daß auch andere kommen werden, welche in anderen Pflanzenfamilien der Specifere: rey ein Ende machen. Bey Wallroths Arbeiten wäre nur zu wuͤnſchen, daß er weniger neue termini einführte, indem man dadurch gezwungen iſt, die Wiſſenſchaft wieder ganz neu zu ſtudieren; es taugt überhaupt nichts, für die Eryptogamen eine beſondere Termindlogie aufzuſtellen, ſtatt die Theile, welche doch entſchieden denen der Phaneroga- men analog find , nach dieſen zu benennen, wodurch allein die Einheit in der Wiſſenſchaſt erhalten und dem Studium berſelben viele Pfleger gewonnen werden. Faſt darf man ſagen, man habe in Wallroths Buͤchern mehr mit einer uͤberſchuͤſſigen deutſchen Gruͤndlichksit zu kaͤmpfen, um zur klaren Einſicht zu kommen, als mit der Vorausſetzung, daß man dem Leſer etwas zutrauen und ihn manches ergänzen laſſen duͤrfte. Indeſſen waͤre es unrecht, ſolches als Tadel auszuſprechen, da der Verf. mit dem beſten Willen fo reich⸗ lich ſpendet. g Dieſe Schrift ſetzt das gruͤndliche Studium ſeiner 1200 Naturgeſchichte der Flechten (Frankfurt, 1825), von der wir keine Anzeige liefern konnten, weil ſie uns nicht zuge⸗ kommen iſt, voraus. Sie iſt in 3 Buͤcher getheilt. Die Phytographie enthält das Geſchichtliche, die Benennungen und den Begriff, ferner den Nutzen in ſich. u Die Phytologie S. 22 ſchildert mit großer Ausfuͤhr⸗ lichkeit die Theile dieſer Flechten, das Lager, das Saͤulchen, 1201 die Schichten und das Fruchtgehaͤuſe, mit einer großen Maſſe von neuen Benennungen, aber auch mit muſterhaf⸗ ter Analpſe, welche zu entdecken kaum noch etwas uͤbrig laͤßt. - Erin mn Das Syſtem S. rıg iſt es nun, welches die Unzahl der früher erfundenen Species auf ſeht wenige zutuͤckfuͤhrt. Er ſtellt Hoffmanns alte Sippe Patellaria wieder her für Lecidea Achar. und bringt all die manchfaltigen Geſtalten auf 4 Species zuruck: P. fusca mit zahlloſen Unterabtheilungen, P. foliacea, coceinea und sanguinea; eine erfreuliche Erſcheinung fuͤr alle, welche das Werk des Acharius vom Studium der Flechten zuruͤckgeſchreckt hat. Es iſt Schade, daß der Verf. nicht an einer botaniſchen Anſtalt angeſtellt iſt; beſonders an einem großen Herbario würde feine Liebe für dieſe Wiſſenſchaft und feine unwider⸗ ſtehliche Thaͤtigkeit von großem Nutzen ſeyn. 162 „ Abhündlung über die Arzneykrafte der Pflanzen, verglichen mit ihrer Struc— tur und ihren chemiſchen Beſtandtheilen, von Djerbach, Pro⸗ feſſor zu Heidelberg. Lemgo b. Meyer. 31, 8, 392. Seit De Candolle die Bahn gebrochen, iſt keine ſo vollſtaͤndige Arbeit uͤber dieſen Gegenſtand erſchienen, wie dieſe, von der man mit Recht ſagen darf, daß in ihr alles zuſammengetragen iſt, was beſonders in der neueren Zeit uͤber die Beſtandtheile und die Wirkungsart verſchiedener Pflanzenſtoffe gearbeitet worden, und das will viel ſagen: denn bekanntlich wurde, feit dem Frieden, in den Naturwiſ⸗ ſenſchaften und deſonders in der organiſchen Chemie mehr geleiſtet, als in allen Jahrhunderten vorher. Der Verfaſſer hat auch uͤberall die Schriftſteller, beſonders die Chemiker angeführt, jedoch, was ein Fehler iſt, ohne die Schriften ſelbſt zu nennen, wodurch dem Werk ein weſentlicher Nu» gen abgeht, der vorzüglich darinn beſtehen würde, daß man, und beſonders der Arzt, die Verſuche und Beobachtungen ausfuͤhrlich nachleſen koͤnnte, was nun faſt ganz unmoͤglich iſt. Ohne dieſes hätte der Verf. fein Werk zu einem wah⸗ ren Repertorium für die Botaniker, Chemiker, Pharmaceu— ten und Aerzte gemacht und demſelben gewiß einen reißen⸗ den Abgang verſchafft, waͤhrend es jetzt eigentlich nur denen erwuͤnſcht iſt, welche ſich eine wiſſenſchaftliche Einſicht über dieſe Verhaͤltniſſe verſchaffen wollen. Aber in dieſem Be⸗ tracht verdient es auch alle Anerkennung, obſchon das Er⸗ gebniß, welches der Verf. am Schluſſe heraushebt, ein bes truͤbendes iſt, indem aus ſeinen Zuſammenſtellungen her⸗ vorzugehen ſcheint, daß ſich die Kraͤfte der Pflanzen nicht ſo genau nach den Familien richten, wie De Candolle ge⸗ gemeynt hat, indem faſt in jeder Familie Stoffe der mauch⸗ faltigſten Art vorkommen und man daher bey neuentdeckten Pflanzen kaum mit einiger Sicherheit auf die Wirkungsart fliegen darf. Was uͤbrigens das Ergehniß der Wiſſen⸗ ſchaften ſey, iſt gleichgültig; der Werth liegt in der Wahr⸗ heit, und es iſt gewiß kein kleiner Gewinn, wenn der Arzt Due daß er von dem einen auf das andere nicht ſchließen darf. - ſis 1831. Heft 11, ann, — 1202 Der Verf. verfolgt die Familien nach De Candol— le's Syſtem nnd führt darinn unendlich viel mehr Sippen und Gattungen auf, als es De Candolle begreiflicher Weiſe vor faſt 30 Jahren thun konnte. Man findet uͤberall den Gebrauch der Pflanzentheile bey allen Voͤlkern angegeben, im Allgemeinen die Beſtandtheile und die Wirkungsart, mit Vergleichungen, die ein ſchoͤner Beweis ſind von dem Fleiß des Verfaſſers. Was alles in den Pflanzen liegt, in ſofern ſie zum Menſchen im Verhaͤltniſſe ſtehen, erkennt man aus dieſem Buch, und erſtaunt uͤber den Reichthum von Kraͤften, welche hier die Natur hervorzubringen gewußt hat. Jeder wird daher dieſes Buch mit Intereſſe leſen und im vorkommenden Fall bey demſelben um Rath fragen koͤn⸗ nen, was ein Regiſter ungemein erleichtert. Ein Conspec- tus hätte wohl vorangehen koͤnnen. Rohlings Deutſchlands Flora, nach einem veränderten und eribeiterten Plane bearbeitet von F. C. Mertens, Prof. zu Bremen, und W. D. J. Koch, Prof. zu Erlangen. Frankfurt. b. Wilmans. Bd. III. 81, „574. Wenn irgend ein Werk deutſchen Fleißes und deut⸗ ſcher Kenntniſſe aus der Preſſe hervorgegangen iſt, fo iſt Res das vorliegende, welches auf übermäßig beſcheidene Weiſe ſich Roͤhlings Flora nennt, was es in gar keinen Hinſicht iſt, weder in der Anordnung, noch in der Charasterifierung, Beſchreibung, Citation, noch im Volumen, wobey an ein Taſchenbuch gar nicht mehr gedacht werden kann und auch nach der Abſicht der Verf. nicht mehr gedacht werden fol, Es iſt ihr Buch, ganz und gar ihr Eigenthum, welches Roͤhling eben fo wenig als jemand anders in Anſpruch neh men koͤnnte; es iſt die ausfuͤhrliche Flora Deutſchlands von W. u. K., welche nur ſie zu bearbeiten im Stande ſind, weil niemand ſich derſelben ſo ausſchließlich gewidmet, deß⸗ halb fo viele Reiſen gemacht und fo vieles aus allen Wins keln Deutſchlands zuſammengebracht, und nicht nur jedes Pflaͤnzlein in ſeinen weſentlichen Theilen, ſondern jedes Haͤrlein daran verglichen hat. j RER Dieſer Band enthält Claſſe 8 bis Claſſe 12; Charac: tere und Beſchreibungen in deutſcher Sprache, jene meiſtens ſehr kurz, ganz im linneiſchen Sinn und Styl, aber uͤber⸗ all neu geſchaffen mit Berudfihtigung der neueren Entde⸗ ckungen und der philoſophiſchen Anſichten uͤber den Blumen⸗ und Groͤpsbau. Die Sippen, Chargstere jeder Claſſe ſtehen abgeſondert voran, wodurch das Auffinden außerordentlich erleichtert wird; dann foigt der Leib der Claſſe mit feinen einzelnen Organen; der Sippencharacter nun ganz weitlaͤu⸗ fig; dann die Gattungen mit weſentlichem Character kurz und linneiſch; darunter die Abbildungen, Synonyme und die Provincialnamen; auch eine Angabe der Schriftſteller, wo die Beſchreibungen ausfuͤhrlicher zu finden ſind; dar⸗ auf kommt nun ſelbſt eine ſolche Beſchreibung, aber in ge⸗ drängter Sprache, jedoch meiſtens ½ Seite und auch mehr einnehmend, ſo daß man für jede Gattung eine Seite an⸗ nehmen kann. Die Zahl der Gattungen läuft von 1142 bis 1522 mithin 381 auf 556 Seiten. Die Angaben an⸗ derer Schriftſteller ſind i een einer critiſchen Beur⸗ 7 a 15 8 1203 theilung begleitet. Wie viel größer die Zahl der Gattungen in diefer Flora werden wird, als in anderen, kann man ſchon daraus ermeſſen, daß ſie bis jetzt nur dis zur raten Claſſe läuft. Zur Erkenntniß der Vollſtaͤndigkeit brauchen wir nur die Gattungen der zahlreicheren Sippen aufzu⸗ führen: Epilobium hat 14: E. angustifolium, dodonaei, denticulatum, hirsutum, parviflorum, montanum, hypericifolium, palustre, virgatum, tetragonum, ro- seum, trigonum, origanifolium, alpinum. 75 Sazxifraga hat 46: S. cotyledon, aizoon, elatior, crustata, mutata, burseriana, aretioides, squarrosa, caesia, patens, retusa, oppositifolia, biflora, aspera, tenella, aizoides, hirculus, stellaris, leucanthernifo- lia, cuneifolia, umbrosa, hirsuta, geum, pedemon- tana, muscoides, exarata, decipiens, sponhemica, hypnoides, aphylla, sedoides, hohenwartii, planifo- lia, seguierii, androsacea, controversa, tridactilites, ponae, granulata, bulbifera, rotundifolia, paradoxa, arachnoidea, nivalis, hieracifolia. Dianthus hat 18; Silene 22; Rosa 16, wobey viele eingezogen ſind. Bey den deutſchen Floren ſollte man Folgendes be⸗ tückſichtigen. Von der Naturgeſchichte gibt es keinen Zweig, welcher fuͤr die Frauenzimmer paßte, als die Botanik; al⸗ lein viele werden davon abgehalten, weil die Terminologie ſich für den Mund eines Frauenzimmers nicht ſchickt: wes nigſtens kann es nicht wohl immer von dreymaͤnnigen, zwey⸗ weibigen Blumen, von Eyerfiöden, von Begattung u. dgl. teden. Wozu braucht man denn Triandra, Digyna, Ovaria etc. wörtlich zu uͤberſetzen? Dreyfaͤdig, Zweygriffe⸗ lig, Samenſtock, Samen, Befruchtung u. dgl. waͤren ja eben ſo deutlich, und koͤnnten von jedem Munde ausge⸗ ſprochen werden. Die Zeit iſt doch wohl gekommen, daß man mehr auf die Verbreitung der Wiſſenſchaften unter dem Volke als auf ihre weitere Ausbildung ſehen darf. Wer daher beſonders kleinere Floren, Bücher für Zierpflan⸗ zen u. ſ. w. ſchreibt, ſollte vorzuͤglich auf eine ſchickliche Sprache ſehen. ur Etwas weiteres zur Empfehlung dieſes Buches Hinzu: zuſetzen, koͤnnte den Verf. unmoͤglich angenehm ſeyn. Ge⸗ nug, daß man wiſſe, daß dieſer Band erſchienen iſt. Einige Bemerkungen und Nachtraͤge zu Meigen's „Syſtematiſcher Beſchreibung der europäiichen zwey⸗ fluͤgeligen Juſeeten“ v. Ruthe, O. L. zu Berlin. Culex vexans M., Meig. VI. p. 241. 16. iſt in der Umge⸗ gend Berlin's, vorzuͤglich im May, auf naſſem Boden in ungeheurer Menge, fpäter viel ſeltener. Das Maͤnn⸗ chen 3 — 4 Linien lang: zweytes und drittes Taſterglied ſchwarzbraun, diefes mit gelbem Grunde, das viekte und vorzuͤglich an der Innenſeite mit goldgelben Zot⸗ ten. Bruſtſeiten hellgrau; Rüden hellbraun, in ge wiſſet Richtung mit 5 dunkelbraunen Striemen, wo⸗ a x \ — Flecke mehr in die Länge gezogen. von die mittelſte doppelt iſt, (alſo 6.) Bey dem Weib⸗ chen iſt der Rüden gewohnlich einfarbig caftanienbraum, ſelten heller und mit einigen kaum merklichen dunkle⸗ ren Linien. Der Hinterleib des Maͤnnchens graubraͤun. lich, gewoͤhnlich mit dunkelbrauner unterbrochener Ruͤ⸗ ckenlinie und meiſt beyderſeits mit einer dergleichen Kis nie, aber immer weniger deutlich; auch am Hinter⸗ leibe des Weibchens find dieſe Linien bisweilen merk lich, gewöhnlich aber iſt er einfarbig braͤunlichgrau, auch ohne die von Meigen erwähnten weißen Einſchnit⸗ te. Beine hellbraun, auch das erſte Fußglied; die uͤbri⸗ gen Fußglieder halb weiß kopf hellbraun. mm —³ Culex dorsalis M. M. VI. p. 242. 18. 1 Ich hielt dieſe Art früher für C. punctatus M. aber die ſtillſchweigend als einfarbig angegebenen Fußglieder und die verſchiedene Zeichnung des Ruͤckenſchildes ließen eine ans dere Art vermuthen. Taſter- und Fuͤhlerhaare des Maͤnn⸗ chens dunkelbraun, dieſe auf der ganzen Oberſeite und jene ſtellenweiſe mit hellem Seidenſchiller. Die ganze Bruſt iſt hellgrau oder faſt weiß, auf dem Ruͤcken mit 3 breiten braunen Laͤngsſtriemen, eine in der Mitte, welche ſelten ge⸗ theilt iſt und die anderen beyden die Seiten einnehmend, fo daß nur 2 helle Linien auf dem Ruͤckenſchilde übrig bleis ben, welche etwas vor den Flügeln, (nur bey gut erhalte nen Exemplaren 2) ſich theilen. Die ſchwarzen Flecke des Hinterleibes meiſt auch auf den letzten Ringen mehr weniger deutlich, bisweiten aber iſt die Spitze des Hinterleibes ganz mit weißen Haarſchuͤppchen bedeckt. Bey dem Maͤnnchen ſind auch hier, wie bey C. punctatus M., die ſchwarzen Genau genommen iſt bey ihm der ganze Hinterleib ſchwarzbraun: der Vorderrand aller Ringe mit einer ſchmalen Binde von ſilberweißen Haar ſchuͤppchen, von welcher 3 dergleichen weiße Linien auslau⸗ fen, die ſeitlichen ſchraͤg und den Hinterrand nicht voͤllig er⸗ reichend, die mittleren zuſammengenommen eine unterbro⸗ chene Ruͤckenlinie bildend. Alle Fußglieder am Grunde weiß⸗ lich. — Ruͤſſel und Taſter gewoͤhnlich braun. Ich habe aber auch Exemplare vor mir, deren Ruͤſſel gelblich iſt und nur mit dunkelen Enden; auch die Taſter des Weibchens hell, mit brauner Spitze, übrigens gar kein Unterſchied. — Dieſe Art iſt in der ganzen Mark an feuchten fandigen Stellen gar nicht ſelten. * . Anopheles maculipennis M., die in der Mark hier und da in waſſerreichen Gegenden gar nicht ſelten, und nament⸗ lich bey Freienwalde in der Mitte des Sommers fehr häufig iſt, ſticht von allen mir bekannten Muͤcken bey weitem am empfindlichſten, und ihr Stich laͤßt viel uͤb⸗ lere Folgen zuruͤck. Auf einer mehrtaͤgigen botaniſchen Excurſion, die ich mit einigen Schülern machte, ſah ich, daß auf den Stich tiefe eiternde Loͤcher erfolgten, die unter forgfamer aͤrztlicher Pflege erſt nach mehre⸗ ten Wochen heilten. g 5 e 1204 K. “ 3 . > £ 1 halb ſchwarz. Schwinger⸗ 4 1205 Corethra Meig. Bon dieſer Gattung habe ich ein, durch viele Merkmale ausgezeichnetes, Exemplar vor mir. Ich nenne es 8 e C. velutina. Braun; Bruſt einfarbig; Hinterleib weiß geringelt; das erſte Glied aller Fuͤße viel kuͤrzer als die bey⸗ den folgenden. Fusca; thorace concolore; abdomine albido- fasciato; tarsorum articulo primo duobus in- sequentibus multo breviore. Faſt ganz von dem Anſtande und der Größe der Cor. plumicornis M., nur etwas gedrungener. Taſter und Fuͤh⸗ ler braun. Die ganze Bruſt einfarbig braun, ſammetartig, an den Seiten wenig heller, mit fuchstothen Haaren befegt, ohne Spur von helleren Linien. Auch das Schildchen ift braun. Die Ringe des Hinterleibes an beyden Enden hel⸗ ler, die beyden letzten Ringe des Hinterleibes eins farbig ſchwarzbraun. Die Flügel zeigen wenig verſchie⸗ denes, nur ſind die Quernerven noch naͤher beyſammen. Schwinger blaß zi der Kropf an der Spitze braun. Beine blaßbraun: die Schenkel an der Spitze dunkeler; das erfte - Glied aller Füße viel länger als das zweyte und dritte, an den vorderen Füßen verhaͤltnißmaͤßig noch kurzer und nicht den vierten Theil des zweyten erreichend; das zweyte Glied von doppelter Laͤnge des dritten. Nach der Laͤnge aufge⸗ fuͤhrt folgen die 5 Tarſenglieder, und zwar an den vorde— ten Füßen: 2. 3. 4. 5. 1. und an den Hinterfuͤßen 2. 3. 1.4.5. Das letzte Fußglied hat am Grunde einwaͤrts einen Hoͤcker, der mit einem Buͤſchel Haare beſetzt faſt hakenfoͤrmig wird. Die Krallen ſind viel groͤßer als bey den anderen Arten, haben in der Mitte einen langen bogenfoͤrmig gekruͤmmten Zahn und einen kleinern am Grunde. — Dieſe Art ſcheint felten zu ſeyn. Sie iſt wohl hinlaͤnglich von den übrigen Arten verſchieden. Schwerlich iſt ſie eine dunkele Varietaͤt von Cor. culiciformis Meig., die ich nicht kenne; denn abgeſehn von der verſchiedenen Zeichung und Faͤrbung des Ruͤckenſchildes, wie würde Meigen das abweichende Verhaͤlt⸗ niß der Tarſenglieder uͤberſehen haben? Chironomus Meig. Von dieſer überaus reichen Gattung gibt es in Deutſchland gewiß noch eben ſo viel unbe⸗ ſchriebene Arten, als Meigen beſchrieben hat. Allein in der Gegend um Berlin uͤberſteigt die Artenzahl ſicher⸗ lich 100. Von mehreren neuen Arten führe ic jetzt nur eine auf. Vielleicht, wenn es mir die Zeit ver⸗ ſtattet, mache ich mir das Vergnuͤgen, den Freunden der Naturgeſchichte mehr über dieſe, nur zu ſehr ver⸗ nachlaͤſſigten Thierchen mitzutheilen. f Ch. viridanus. Grun; Ruͤckenſchild mit braͤunlichen Striemen: Hins terleib kaum merklich heller geringelt; Beine gruͤn⸗ lich: Füße dunkelbraun, die beyden erſten Glieder breit weiß geringelt. N Viridis; thorace subfusco - vittato; abdomine — * zieht. 1206 obsolete pallidius annulato; pedibus vires- centibus: tarsis obscure fuscis, articulo pri- mo et secundo late albo- annulatis. Maͤnnchen über 3 Linien, Weibchen etwa 2 ¼ Linie lang. Der ganze Koͤrper gruͤn, am dunkelſten der Hinter⸗ leib; das Maͤnnchen blaſſer und vorzuͤglich im trocknen Zu⸗ ſtande ſich ins Braͤunliche neigend. Taſter und Fuͤhler bleich. Die Bruſtſeiten auch im Leben etwas ins Hellbraune zie⸗ hend. Flügel auf den Flaͤchen kahl, milchweiß, etwas iri- ſierend, ohne Spur eines dunkelen Punctes, auf den Ner⸗ ven des Vorderrandes etwas braͤunlich. Schwinger gruͤnlich, im trocknen Zuſtande etwas bräunlich. Beine blaßgruͤn; die Schienbeine an der aͤußerſten Spitze dunkelbraun. Das er⸗ ſte Fußglied 2 Drittheile weiß; das zweyte faſt ganz weiß, nur mit ſchwarzbrauner Spitze. Vorderfuͤße verlängert: das erſte Glied um den dritten Theil laͤnger als das Schienbein, uͤbrigens, auch bey dem Maͤnnchen, ohne Auszeichnung. Dieſe Art habe ich im Spaͤtſommer nur an der Spree gefunden, vorzuͤglich an dem Gelaͤnder der Bruͤcken. — Noch eine Art, welche ich Meigen unter dem Namen Tanypus occultans zuſchickte und jetzt feine Chir. occul- tans Th. VI. 254. 109. muß ich hier berühren. Sie iſt, wenn die Fuͤhler entſcheiden ſollen, von beyden Gattungen verſchieden und verdient eine eigene Gattung. Dieſes kleine ſchwarze Thier findet man im Anfange des Fruͤhlings auf dem Waſſer geſchickt umher huͤpfen und in ſolcher Menge, daß es ganze Flaͤchen wie mit einem ſchwarzen Flor übers Die Maſſe dieſer Thierchen uͤberſteigt faſt allen Glau⸗ ben, noch nie iſt mir ein anderes Inſect auch nur in einer annaͤhernden Zahl vorgekommen: denn Wolken von Muͤcken, die in feuchten Laubholzwaͤldern bey ſchwuͤlen Sommeraben⸗ den jeden Beſucher aus ihrem Lieblingsplatze verjagen, ſind hiermit verglichen eine Einheit gegen eine Million. Im Anfange des Aprils 1830, gieng ich, bey etwas ſtarkem Winde, theils um dieſes Inſect zu beobachten, theils um am Rande der weit und breit uͤberſchwemmten Niederungen aus dem angeſpuͤlten Schutte vorzuͤglich Käfer hervorzuſu⸗ chen. Hier fand ich allen Schutt von dieſen Thierchen hoch uͤberdeckt und ſo uͤberhaupt die ganze weite Waſſerflaͤche mit einem breiten ſchwarzen Saume eingefaßt. Dieſer Saum, theils auf dem Waſſer ſchwimmend und ſchwankend, theils auf dem Ufer liegend, war ſtellenweiſe gegen 10 F. breit und hier und da mehrere Zoll, ja an einigen Orten und beſon⸗ ders in Buchten über einen Fuß dick! Woher alle dieſe Thierchen? N Schon im März fand ich fie auf dem Waſſer Häufig in Begattung und gar nicht ſelten 2 Maͤunchen an einem Weibchen beveſtigt, fa ein Paar ſelbſt 3 Maͤnnchen mit ei⸗ nem Weibchen vollſtaͤndig und veſt verbunden. Manchmal fand ich kleine Haufen von der Groͤße einer dicken Erbſe auf dem ruhigen Waſſerſpiegel ſich langſam fortkugeln: in ſolchen Haufen war ſtets ein Weibchen und viele, mehrmal über 20 Maͤnnchen. — Gegen Ende des May’s war kein dergleichen Thierchen mehr zu finden. — Auch in der Naͤ⸗ he von Spandau iſt dieſes Inſect auf und an der Havel 1207 in einer ähnlichen Maſſe 2 Jahr hinter einander bemerkt worden. i x x Daß das Thierchen fliegen kann, ſcheint aus der Ein⸗ richtung und dem Verhaͤltniſſe der Flügel hervorzugehen, doch habe ich es nie fliegen ſehen: es huͤpft in kurzen Saͤ⸗ ben und laͤuft auf dem Waſſer geſchickt, wenn auch eben nicht ſchnell. e g Ich nenne es Psilocerus. Fühler fadenfoͤrmig: beym Maͤnnchen 3gliederig, kahl; beym Weibchen 7gliederig: das letzte Glied bey deyden Geſchlechtern faſt gleich lang, verlaͤn⸗ gert, kegelfoͤrmig. Antennae filiformes: maris ı3articulatae, im- berbes; feminae 7articulatae: articulo termi- nali utriusque sexus subaequali, elongato- conico. Ps. occultans. Der ganze Körper ſchwarz, nur der als eine duͤnne Haut halbkreisfoͤrmig vorſtehende und den Kopf theilweiſe uͤberdachende Hals, (— Prothorax —) der vordere Seiten: rand des Bruſtſchildes, Schwinger und Beine ſind pech— braun, beym Weibchen immer heller, deſſen Hinterleib eben— falls mehr weniger ins Braͤunliche zieht. Fuͤhler des Maͤnn— chens faſt von doppelter Kopflaͤnge, beym Weibchen kaum ſo lang wie der Kopf: die mittleren Glieder kurz walzen⸗ foͤrmig, mit wenigen kurzen Boͤrſtchen beſetzt, fo dicht ans einander geſchoben, daß fie ſehr ſchwer zu zählen find. Fluͤ⸗ gel ſchwarzgrau, ziemlich genau wie dey chironomus, beym Weibchen kuͤrzer, als der lange walzenfoͤrmige Hinterleib. Vorder⸗ und Mittelbeine — auch mit den Fuͤßen — von gleicher Länge, die hinterſten etwas kurzer: Schenkel an der Spitze unterhalb mit kurzem Sporn; das vorletzte Fuß⸗ glied am kuͤrzeſten. vorn, in gewiſſer Richtung 2 matt grauſchillernde Linien ſichtbar. Maͤnnchen 1, Weibchen 1 ½ Linie lang. Ctenophora F. Meig. Die Farbe allein kann, beſon⸗ ders bep dieſer Gattung, die Artrechte nicht beweisen: 5 ſie iſt hier bald mehr, bald weniger intenſiv, und hell und dunkel geht deutlich in einander über, Die Ex⸗ e treme der Färbung haben hier zu der Aufſtellung eini⸗ ger Arten verleitet, die nach meinem Dafuͤthalten wie⸗ der eingehen muͤſſen: fo finden ſich außer Farbe bey Ct. atrata F. und ruficornis Meig. durchaus keine andere Merkmale. Das Weibchen hat einen bald mehr bald weniger ſichelfoͤrmig aufgebogenen Hinterleib, ohne daß die angegebene Faͤrbung der beyden Arten immer damit uͤbereinſtimmte. Auch Ct. nigricornis Meig. ſcheint der Beſchreibung nach nicht weſentlich verſchie⸗ den zu ſeyn. Here Erichſon, Candidat der Medicin, fand das Maͤnnchen von Ct. atrata mit dem Weib⸗ chen von Ct. ruficornis in Begattung: Weibchen: “Bühler gelb, an bepden Enden braun; die erſten Hin⸗ terleibstinge durchaus glänzend ziegelroth, das Ende Auf dem Halsſchilde werden, beſonders * deſſelben ſtark ſichelfoͤrmig gebogen: Maͤnnchen: durch⸗ aus glänzend ſchwarz, nur alle Trochanteren, die Mit⸗ telſchenkel am Grunde und die. Vorderſchenkel mit Ausnahme der Spitze rothgelb. Ich beſitze ein aͤhnli⸗ ches Maͤunchen, deſſen Hinterſchenkel auch zur ‚Hälfte hellbraun ſind. Der Hinterleib des Maͤnnchens der der Ot. ruficornis hat bald mehr bald weniger braun, und wird auch ganz einfarbig gefunden. Ein Maͤnn⸗ chen meiner Sammlung hat an den Schenkeln keine Spur von Braun. 7 Ctenophora bimaculata F. Meig. Von dieſer Art hat Herr Krichſon bey Berlin eine ausgezeichnet ſchoͤne Varietaͤt gefunden: das Ruͤcken⸗ ſchild iſt nehmlich ganz bräunlich roth, hat in der Mit⸗ te einen ſchmalen ſchwarzen Streifen und beyderſeits 2 ſchwarze Flecke, von denen der hintere in das ſchwar⸗ ze Schildchen übergeht. Der Anfang dieſer abweichenden Faͤrbung wird nicht ſelten durch zwey mehr oder weniger deutliche helle Li⸗ nien angedeutet, die auf dem Vordertheile des Ruͤcken⸗ ſchildes ſich befinden und hinten zuſammenſtoßen. Trichocera Meie. Die Taſter ſcheinen mir nur Aglie⸗ derig zu ſeyn: das letzte Glied nehmlich iſt in der Mitte buchtig und daher ſcheinbar aus zwey Theilen beftes Ich habe bey mehrmaliger, in dieſer Beziehung hend. angeſtellter Betrachtung, eingeſehen, daß der zwepte Theil des Endgliedes, nehmlich das fünfte Glied — bewegt wird, da doch die Bewegung in den uͤbrigen Gelenken lebhaft war. Dixa Meig. Ich füge dieſer, noch armen Gattung eine kleine Art hinzu: : j D. humilis m. Schwarzbraun, Hinterleib dunkler; Ruͤckenſchild eins farbig, ohne Striemen; der gewoͤlbte Hinterruͤcken und die Beine blaßbraun; Fluͤgel rauchgrau. Nigro-fuscus, abdomine obscurior; thorace concolore evittata; metathorace convexo pe- dibusque subfuscis; alis fumigatis. Wenig laͤnger als 1 Linie, alſo die kleinſte bekannte Art. Dunkelſchwarzbraun; der Mittelleib etwas heller, be⸗ ſonders an den Seiten, ſonſt ohne alle Auszeichnung. Alle. Fuße und die hinterſten Schienen ſchwarz. Schwinger mit braͤunlichem Stiele und dunkelem Knopfe. - Macrocera, Die Fühler find ſelten unverſehrt zu erhalten und daher meiſtens beträchtlich länger, als fie beſchrie⸗ ben werden. So habe ich von Macr. lutea Meig. ein Maͤnnchen vor mir, das nur 2½ Linie lang iſt und die Laͤnge der Fuͤhler betraͤgt 7 Linien, und doch ſcheinen fie noch an der Spitze verſtuͤmmelt zu ſeyn; ferner ein Maͤnnchen von Macr. fasciata Meig. ſtark 3 Lin. lang, hat über acht Lin. lange Fühler. Die Fuͤh⸗ ler der Weibchen ſcheinen beträchtlich kuͤrzer zu ſeyn. 1208 Uebrigens kein Unterſchied. taog Sciophila Meig. Dieſe Gattung wird von verſchiedenen Seiten gewiß noch vielen Zuwachs an Arten erhalten. Ich fuͤge den bekannten hier zwey neue Arten hinzu: Sc. elegans m. 5 Blaßgelb; Ruͤckenſchild mit drey glaͤnzend ſchwarz⸗ braunen Striemen; Hinterleib ſchwarz geringelt; Fluͤgel faſt glashell, Zelle und Spitze dunkel. Pallida; thorace vittis tribus nitidis atrofus- cis; abdomine nigro-fasciato; alis suhhyalinis, cellula apiceque obscuris. Dieſes huͤbſche Thierchen hat den Anſtand und die Größe — 3 Linien — der Sc. striata Meig., iſt aber durch ſeine Zeichnung und die abweichende Bildung ſeiner Fluͤgel weſentlich davon verſchieden. Kopf gelblich, auf der Mitte des Scheitels, wo die beyden glaͤnzenden Punctaugen ſtehen, gebraͤunt; von den Fuͤhlern zwiſchen den Punctaugen durch bis faſt nach dem Hinterkopfe zieht ſich ein ſchwarzbrauner Strich, der über den Fuͤhlern ſchwach rinnenförmig zu ſeyn ſcheint, zwiſchen den Fuͤhlern ſeldſt aber ſich kammfoͤrmig erhebt. Fuͤhler etwa von Laͤnge des Mittelleibes, unten gelb, nach der Spitze zu allmaͤhlich braun werdend. Mit⸗ telleib blaßgelb, mit wenigen kurzen ſchwaͤrzlichen Haͤrchen beſetzt: die ſeitlichen Striemen vorn verkuͤrzt, hinten zuge⸗ ſpitzt, genaͤhert und nicht voͤllig das blaſſe auch ſchmal braun⸗ gerandete Schildchen erreichend; die mittelſte Strieme durch eine feine Linie getheilt, hinten zugeſpitzt und vor dem En— de der ſeitlichen verſchwindend. als doppelter Länge des Vorderleibes, nach hinten allmaͤh⸗ lich etwas dicker: die vordere Haͤlfte der Ringe gleichbreit ſchwarz, der erſte nur mit einem ſchwarzen Flecke, die bey: den letzten und der After gelb. Die glasartigen oder nur wenig getruͤbten Fluͤgel find ziemlich genau wie Tab. 9 fig. 6 des Meigenſchen Werkes, nur iſt die Zellen viel kleiner, und der erſte Laͤngsnerv beendigt ſich dicht unter dem aͤuße⸗ ten Quernerven der Zelle, ohne einen Aſt nach dem Rand⸗ nerven zu ſchicken. Die Zelle iſt dunkelbraun eingefaßt und daher ihter Kleinheit wegen faſt ſchwarz; etwa das letzte Viertheil der Fluͤgel iſt deutlich abgegraͤnzt rauchgrau, und der Zelle gegenüber am Innenrande ein wenig deutlicher grauer Fleck, faſt wie Meig. Tab. 9 fig. 5. Schwinger blaß. Beine blaßbraͤunlich mit dunkleren Schienen und faſt ſchwarzen Füßen, Ich habe dieſe Art erſt zweymal im Herbſt gefangen. Sc. tergemina m. Graugelblich; Ruͤckenſchild mit 3 braunen Strie⸗ men; Hinterleib keulenfoͤrmig, mit 3 Reihen ſchwar⸗ zer Flecke; Flügel rauchgrau getruͤbt, ungefleckt. Cinereo-flavicans; thorace vittis tribus obscu- re fuscis; abdomine subclavato, trifariam nigro-maculato; alis subfumigatis, imma- culatis. Fühler beym Männchen etwas länger als der Vor⸗ derleib: die beyden unterſten Glieder gelb, die übrigen braun, Iſis 1831. Heft 11. — — —— Hinterleib von etwas mehr — \ ; 1210 Stirn und Scheitel ſchwarzbraun, keine Spur von Grau. Der ganze Koͤrper mit braunen, auf dem Halsſchilde faſt ſchwarzen ziemlich langen Boͤrſtchen beſetzt. Die Rüden ſtriemen wie bey der vorhergehenden Art, aber ohne Glanz. Bruſtſeiten in der Mitte etwas dunkeler. Schildchen und Hinterruͤcken faſt grau. Hinterleib von dreyfacher Länge der Bruſt: jeder Ring, mit Ausnahme des erſten, beider— ſeits mit einem laͤnglichen ſchwarzen Flecke, und alle mit einer etwas unterbrochenen Ruͤckenlinie. Beine graugelblich: Fuße ſchwarzbraun. Fluͤgel faſt genau wie Meigen I. Tab. 9 he. 6. — Länge 3 ½ Linie. Auch von dieſer Art habe ich erſt 2 maͤnnliche Exem⸗ plare in der Mitte des Octobers gefunden. Lestremia Meig. VI. p. 308. Zwey maͤnnliche Exempla⸗ re in meiner Sammlung maͤrkiſcher Dipteren veranlaſ⸗ ſen hier eine kleine Bemerkung. Die Fluͤgel auf Tab. 65 lig. 16. ſtimmen faſt ganz mit meinen Exemplaren überein, nur kann ich die Laͤngsader hinter der Gabel nicht ganz bis zum Grunde verfolgen; die Fuͤhler aber weichen weſentlich ab. Sie find nehmlich vielgliederig, perlſchnurfoͤrmig: jedes Glied kugelrund, mit langem duͤnvem Stiele. Nach den Fluͤgeln alfo gehören meine Exemplare zur Gattung Lestremia, nach den Fuͤhlern aber zur Gattung Cecidomyia. Zugleich moͤchte ich es nicht unterlaſſen, hier auf ein ſonderbares Inſect aufmerkſam zu machen. Leider beſitze ich nur ein Exemplar davon, das noch dazu verſtuͤmmelt iſt, fo daß »es nach allen Theilen keine genaue Beſchreibung zulaͤßt. Doch zeigt fein Fluͤgelbau beſonders fo viel Abwei⸗ chendes, daß es wohl einer Erwähnung verdient. Ich nenne es = ä Diadoeidia. (von Diadokis, Der Querbalken.). Fühler 14gliederig, (ſcheinen aber an der Spitze ver⸗ ſtuͤmmelt zu ſeyn, alſo vielleicht 1ögliederig:) das erſte Glied kurz und dick; das zweyte walzenfürmig, von allen das längfte, wie das erſte gelb; die übrigen von gleicher Länge, nur die aͤußeren duͤnner und alle dunkelbraun. Der ganze Kopf ſchwarzbraun, (leider! vorn eingedrückt, und daher die Form der Augen nicht zu erkennen; Punctaugen ſchei⸗ nen 2 vorhanden zu ſeyn.) Der ganze Mittelleib braͤun⸗ lichgelb. Beine gelblich, mit braunen Füßen: die Schien⸗ beine an der Spitze mit 2 mittelmaͤßigen Sporen, ohne alle Seitendornen. Fluͤgel breit, rings fein gewimpert, auf den Flaͤchen mit kurzen Haaren bedeckt, von eigenthuͤmlichem Aderbaue: Am Vorderrande 3 Laͤngsnerven, wovon die erſten beyden fein ſind, und zwar der erſte am Ende des erſten Drittheils, der zweyte etwas uͤber der Mitte in den Randnerven mündet; der dritte ſtärkere, mit dem Randner⸗ ven parallel gehend, endigt unter der aͤußerſten Fluͤgelſpitze. Außerdem laufen vom Grunde noch 2 kurze Laͤngsnerven nach dem Hinterrande, ſteigen aber über das erſte Drittheil deſſelben nicht hinaus: der N derſelben, (alfo der viecte,) 7 1211 iſt anfangs gerade, liegt ſchräg und biegt ſich dann IR dem Rande; der zweyte (fünfte) iſt ganz gerade und ſehr fein. Etwas uͤber der Muͤndung des erſten Längsnerven geht von dem dritten Nerven nach dem vierten ein, nach vorn etwas gebogener Quernerve; (— woher die Benen⸗ nung — :) diefer traͤgt zwey gerade Laͤngsnerven, wovon der vordere ſich gabelig theilt, — die Gabel von Länge des Stiels, — und der hintere nach dem Hinterrande Hulk et⸗ wa am Ende des zweyten Drittheils. Ich bewahre dieſes mir merkwuͤrdige Exemplar in mei: ner Sammlung unter dem Namen: Diadocidia flavicans m. auf, Ein in allen ſeinen Theilen ausgezeichnetes, zu den Tipularien gehoͤriges Thier, nenne ich Thaumalea Fuͤhler vorgeſtreckt, fein, ſehr kurz, rogliederig: die beyden erſten Glieder dick, die 4 folgenden ringfoͤr— mig; die letzten walzenfoͤrmig, und das Endglied mit 3 Borſten gekroͤnt. Taſter ſeitwaͤrts gerichtet, eingekruͤmmt, groß: das erſte Glied klein; die beyden folgenden verlaͤngert, gleichgroß, etwas breiter als die uͤbrigen; die bey⸗ den letzten eng verbunden, faſt walzenfoͤrmig, ſtumpf. Stirn und Untergeſicht ſehr klein. Punctaugen fehlend. Hinterleib 6ringelig. Flügel verlaͤngert, mit 7 Längsnerven. Schienen an der Spitze wie an den Seiten wehrlos. Antennae porrectae, tenues, brevissimae, 10 articulatae: articulo primo et secundo in- crassatis; insequentibus 4 annuliformibus; extremis cylindricis; apicali setis tribus coro- nato. Palpi divergentes, incurvi, maximi: articulo primo parvo; secundo et tertio elongatis, aequalibus, latioribus; duobus terminalibus arcte conjunctis, subcylindricis, obtusis. Frons et hypostoma minima. Ocelli nulli, Abdomen segmentis sex. Alae elongatae, nervis longitudinalibus septem. Tibiae apice Jateribusque inermes. Wenn von Verwandtſchaft mit anderen Dipteren die Rede ſeyn ſollte, fo koͤnnte allenfalls die ſonderbare Aspistes Meig. genannt werden; aber auch hiervon iſt dieſes 1 himmelweit verſchieden. Thaumalea testacea m. Kopf faſt kugelrund, niedergedruͤckt; der Hinterkopf unter das Bruſtſchild zurficgegogen; Scheitel breit, etwas gewoͤlbt, graubraun, mit feinen Beige beſetzt; von Ne⸗ ä — dernatürliche Form durch das Trocknen ꝛe. ® 1212 benaugen keine Spur deutlich; Augen groß, wenig gewoͤlbt, auf der ganzen Stirn dicht zuſammenſteßend, fo daß kaum ein fgeyer Punct über den Fuͤhlern übrig bleibt. klein: zwiſchen dem Grunde der Taſter ragt ein rundliches Stuͤckchen wie eine Lefze vor. Fühler ſehr kurz und fein, die Kopflaͤnge nicht völlig erreichend, ſchwarzbraun: das ers ſte Glied dick und faſt walzenfoͤrmig; das zweyte etwas duͤnner aber laͤnger und hat die Form eines abgeſtutzten Kegels; die 4 folgenden Glieder ſind ringfoͤrmig, das erſte derſelben groͤßer; die letzten 4 Glieder walzenfoͤrmig, mit ſehr kurzen ſchwarzen Boͤrſtchen befegt: alle, mit Ausnah⸗ me der beyden unterſten ſehr ſchwer zu unterſcheiden. Taſter etwas laͤnger und viel dicker als die Fuͤhler, graubraun: das erſte Glied klein, faſt kugelig; die beyden folgenden von gleicher Laͤnge, etwas laͤnger und breiter als die uͤbrigen; die beyden letzten ebenfalls von gleicher Laͤnge, um ein Drit⸗ theil kuͤrzer als die vorhergehenden, ſchwer von einander zu unterſcheiden. Der Hals nur als ein feiner, in der Mitte unterbrochener Saum deutlich. Bruſtſchild hochge. woͤlbt, mit abgeſetzten Schultern, vor dem Schildchen bey: derſeits mit einem rundlichen Eindrucke, ſo daß in der Mit⸗ te eine ſchwache kielfoͤrmige Erhabenheit entſteht. Schild⸗ chen vorſtehend, nach der Fluͤgelwurzel als ſchmale Leiſte Hinterruͤcken halbkugelrund, wie der ganze ſich verlierend. Mittelleib graubraun und mit einigem Glanze. Hinterleib Untergeſicht ſehr * * 9 bringelig, ſchwarzbraun; Afterglied groß, blaſig, vorſtehend, hellbraun, unterhalb mit einer zweygliederigen Afterzange. (Das erſte Glied des Hinterleibes wie ein faſt halbkreisfoͤr⸗ miger eingekerbter Bogen vorragend, ſcheint aber eine wi⸗ erhalten zu ha⸗ ben.) Fluͤgel etwas breit, graubraun getruͤbt, kurz gewim⸗ pert, auf den Flaͤchen mit ſehr feinen, nur durch eine ſchar⸗ fe Loupe wahrzunehmenden Haͤrchen dicht beſetzt. Schwin⸗ ger ſtrohgelb, ohne Knopf: nur ein am Grunde breiter und haͤutiger, uͤbrigens runder zugeſpitzter Stiel. Beine etwas verlaͤngert, hellbraun, nur mit ſehr feinen Haͤrchen beſetzt; die Hinterſchenkel auf der Innenſeite laͤnger behaart; Fuß⸗ glieder dunkelbraun, in den Gelenken wenig verdickt, mit 2 deutlichen aber feinen Krallen. Die Laͤnge betraͤgt etwas über 1 Linie, jedoch iſt der ganze Koͤrper ſtark gebogen ; die Flügel find über 1 ½ Linie lang und ragen alfo über den Hinterleib hinaus. Ich beſitze nur ein, ziemlich gut erhaltenes maͤnnliches Exemplar von Frankfurt an der Oder, was ich unter vie⸗ len anderen feltenen Inſecten meinem Freunde, dem Ober⸗ lehrer Zeller daſelbſt verdanke. Aspistes Berolinensis Meig. Das letzte — achte — Fuͤh⸗ lerglied iſt laͤnglich, zuſammengedrüͤckt, Seiten in der Mitte vertieft; bey einem anderen Exem⸗ plare, was ich ſah, war das letzte Glied faſt walzen⸗ foͤrmig, ſtumpf und zeigte nicht den geringſten Ein⸗ druck. Der Seitennerv, welcher der Abbildung Tab. 11. fig. 16 zufolge, zunaͤchſt dem Vorderrande aus dem Cubitalnerven entſpringt, erreicht denſelben nicht. von beyden Auf dem Vorderruͤcken liegt nein abgeſetztes, halbellip⸗ tiſches, flaches, nach hinten allmählich erhabenes, fein ix 1213 | ne ; 1274 ES gekoͤrneltes Schild. Augen entfernt. Von Taſter und etwas über 3 bis faſt 8 Linien Laͤnge, auch habe ich Ruͤſſel ſind nur erhabene Hoͤckerchen wahrzunehmen. noch kleinere und größere geſehen. — Der Hinterleib an. 4 ae iſt entweder glaͤnzendſchwarz oder er hat mehr weniger Aspistes inermis m. ö 0 Rothbraun. Dieſes zeigt ſich bey einigen Erem⸗ Pechbraun; Schultern, Bruſtſeiten und Beine gelb⸗ plaren nur durchſcheinend; als Fleck auf dem zweyten lich; Schnabel wehrlos. 3 i Ringe, oder als Binde, welche die Seitenraͤnder er⸗ Piceus; humeris, pleuris pedibusque flavescen- reicht oder nicht; auch der dritte Ring mit einem tibus; femoribus inermibus. Flecke, einer Binde oder er iſt ganz roth; fo auch ber — vierte Ring; ja auch der fuͤnfte iſt an einem Exemplare Dieſe Art weicht von Asp. berolinensis M. vorzuͤg⸗— ganz rothbraun. Die Beine der Exemplare mit ein⸗ lich dadurch ab, daß an der Spitze der Vorderſchienen keine farbig ſchwarzem Hinterleibe find allerdings gewohnlich Sporen, ſondern ein nur wenig bemerkbares Zaͤhnchen ſteht, etwas blaſſer, und doch die Schienbeine der Hinter daß die Schenkel auf der Unterſeite keine Sporen von Stas fuͤße nach der Spitze zu etwas dunkeler, aber auch die⸗ cheln haben, und das ſonderbare Schild auf dem Vorder— ſes Merkmal iſt nicht beſtaͤndig. — Eher moͤchte ich ruͤcken fehlt. Sie verbindet dieſe Gattung mit Scatopse, glauben, daß X. compeditus Wied. ſpeciſiſch ver⸗ wohin ich ſie ohne Bedenken ſetzen wuͤrde, ſo ſehr auch der ſchieden ſey, von welcher Vatietaͤt nach Meigen, ich Fluͤgelbau abweicht, wenn nicht die Zahl * der Fühlerglie⸗ ein Exemplar von mir habe: Viel ſchlanker, Laͤnge 4 der und die Form des Endgliedes hauptſaͤchlich dagegen Linien; Beine blaßgelb; an den Hinterbeinen die Spi⸗ ſpräche. — Kopf ſchwarz. Punctaugen drey. Netzau⸗ benhaͤlfte der Schenkel oben auf, die Schienen faſt ganz gen groß, auf der Stirn und auf dem Untergeſichte zuſam⸗ und die 5 Tarſenglieder, mit Ausnahme des Grundes menſtoßend, jo daß nur ein Gruͤbchen zwiſchen ihnen übrig am erſten Gliede, ſchwarzbraun. An den vorderen bleibt, worinn die Fuͤhler ſtehn. Dieſe aufwaͤrts gebogen, Fuͤßen ſind nur die beyden letzten Glieder braun. Das wenig laͤnger als der Kopf, ſchwarz, neungliederig: das erſte Fuͤhlerglied iſt verhaͤltnißmaͤßig etwas laͤnger; guch Wurzelglied ſehr klein; das zweyte faſt walzenfoͤrmig, an die Adern der Flügel zeigen geringe Verſchiedenheit. der Spitze etwas dicker; die folgenden ringförmig, allmaͤh⸗ Aber alles dieſes ſcheint veraͤnderlich zu ſeyn, und ich lich etwas groͤßer werdend; das Endglied das groͤßte und glaube daher, daß dieſe 3 Arten nur Varietaͤten einer dickſte und, beſonders an der Spitze, zuſammengedruͤckt. ſehr veraͤnderlichen Art ſind. ; Ruͤſſel kurz, duͤnn, wenig vorragend. Die Taſter ſcheinen zweygliedrig zu ſeyn; Endglied walzenfoͤrmig i an⸗ l liegend. Bruſtſchild gewoͤlbt, mit kurzen greiſen Haͤrchen Xylophagus marginatus Meig-, den ich in der Nähe von arſam beſetzt, pechbraun: die etwas abgeſetzten Schultern, > 1 e und das haarige Schildchen gelblich. Hin⸗ Berlin an altem . ſechsmal gefangen habe, terleib achtringelig, pechſchwarz, die beyden letzten Glieder ee Form un 0 Er a weſentli⸗ gelblich; letzter Ring am Bauche eingekerbt. Schienen ges cher ns er N er Were 1 ‚ 10 daß ein gerade, nach der Spitze zu etwas dicker werdend; Hinter⸗ a Freun En er at: beit 0 male zur Genuͤge ſchienen an der Spitzenhaͤlfte mit weißen Haͤrchen gepolſtert. finden a 0 ach 1 0 ensart iſt hoͤchſt wahr⸗ Fuͤße, mit Ausnahme der Ferſe, braun. Schwinger blaß, ſcheinlich verſchieden. — Die and find ges mit breitem Knopfe. Slüͤgel glashell, etwas weißlich, die bogen und alle 5 0 einne der verdickten beyden Randnerven blaßgelblich; der Randnerv zart gefranzt, Schenkel, deren Außerer 0 and mit ie Hoͤcker⸗ auch der Hinterrand ſparſam gewimpert, die Flaͤchen mit chen wie mit en 115 I ie Taſter aufs ſehr kurzen Haͤrchen beſetzt. Ihr Aderbau faſt wie Meig. wärts gerichtet und dicht ie Untergeſicht gepreßt, I. tab. 11. fig. 16., nur erreicht der erſte ſeitliche Laͤngsnerd ſo daß auf feiner ganzen Länge zwey dlaßgelbe erha⸗ den Cubitalnerven nicht, und der zweyte entſpringt genau bene Striemen zu ſeyn feinen, an der kleinen Querader. — Laͤnge beynah 1 Linie. — x i Mir iſt von dieſer Ark erſt ein männliches Exemplar zu Geſicht gekommen. 5 1 = Xylöphagus ater und cinctus F. M. habe ich immer als Varietaͤten betrachtet und kann auch jetzt noch nicht von ihrer ſpecifiſchen Verſchiedenheit mich Überzeugen. Ich habe mehrere Exemplare von beyden vor mir, von Leptis conjungens m. Ruͤckenſchild aſchgrau mit drey dunkelen Striemen; Hinterleib rothgelb mit drey Reihen ſchwarzer Fle⸗ cke; Fuͤhler und Taſter ſchwarz; Beine rothgelb, Huͤftglieder und Fuͤße ſchwarz; Fluͤgel ungefleckt. Thorace cinereo, vittis tribus obscuris; abdo- mine rufo, trifariam nigro-maculato; anten- N a nis palpisque nigris; pedibus rufis coxis tar- Bey allen mir dekannten Arten der Gattung Scatopse find sisque nigrisz alis immaculatis. die Fühler elfgliedrig, auch bey Se. brevicornis M. Der i 4 8 Fluͤgelbau zeigt dagegen bey vielen weſentliche Verſchie⸗ Dieſe Art hat ganz das Anſehen der scolopacea F. obe lich 1 Dr nt ne ae a die Flügel aber von L. tringaria F. Stirn und Unterge⸗ W e ee eee grau, bey dem Weibchen etwas ins Gelbliche zie⸗ N 5 i - nten ausma⸗ ſicht hellgrau, 2 15 5 3 En SET 85 e en Se hend. Das dritte Fuͤhlerglied faſt kugelrund, etwas kleiner * * Be , > 5 > 1215 als das zwente. Die dicken ſchwarzen aufliegenden Taſter mit filberweißen Haͤrchen dicht beſetzt. Ruͤckenſchild mit 3 breiten grauſchwarzen Striemen, wovon die mittelſte, be: ſonders vorn, durch eine feine graue Linie getheilt iſt. Bruſt⸗ ſeiten ſo wie die bepden ſchwarzen Huͤftglieder mit hell. grauen Seidenhaͤrchen dicht beſetzt. Schildchen einfarbig grau. Hinterleib: der erſte Ring ungefleckt ſchwarz; die 3 folgenden Ringe bey dem Maͤnnchen auf dem Ruͤcken mit laͤnglichrundem Flecke, am Rande faſt ununterbrochen braun geſaͤumt, am Bauche gelblich und ungefleckt; die 3 letzten ringsherum ſchwarz, nur der fünfte am Hinterrande mit einer nach vorn ausgerandeten rothgelben Binde, und der ſechſte fein rothgelb geſaͤumt. Bey dem Weibchen iſt der ganze Bauch ſchwarz mit kaum merklich helleren Ring— raͤndern; auf dem Rüden haben die Ringe nach vorn einen Breiten ſchwarzen Saum, welcher dreylappig in den ſchmaͤle⸗ ten rothgelben Hinterrand hineintritt; auf dem zweyten Ringe nimmt das Nothgelbe faſt die ganzen Seiten ein. Fluͤgel blaßbraͤunlich getruͤbt, bey dem Weibchen mehr glas: hell, am Vorderrande gelb, ohne Spur von dunklerem Randmale. — Länge 5 Linien. Ich habe von dieſer Art 3 maͤnnliche und 1 weibli⸗ ches Exemplar aus hieſiger Gegend vor mit. Thereva eximia Meig. Von diefte ausgezeichnet ſchoͤnen Art habe ih ein Maͤnnchen vor mir, das ich in der Mitte Juny 1829! in einem Laubholzwalde auf Po- pulus tremula fieng. — Ich füge der Meigenſchen Beſchreibung, welche auf mein Exemplar ſonſt ganz genau paßt, noch folgendes hinzu: Die Stirn hat die Form eines gleichſeitigen Dreyecks. Die Augen naͤhern ſich zwar ſehr, ſtoßen aber auf dem Scheitel nicht voͤl⸗ lis zuſammen. Das ſchwarze Untergeſicht ſchimmert in gewiſſer Richtung ſilberweiß, und tiefer Schimmer zieht ſich ſeitwaͤrts bis etwas uͤber die Fuͤhler hinauf. Der zweyte Ring des Hinterleibes iſt betrachtlich groͤ— ßer als der erſte; auch auf dem ſechſten Ringe zeigt ſich eine Binde, ſo daß alſo, von vorn nach hinten geſehen, auf dem fuͤnften und ſechſten Ringe 2 ſchmale dicht beyſammen ſtehende ſilberweiße Binden erſcheinenz auch ſchimmert in derſelben Richtung faſt der ganze Bauch ſilberweiß. Thereva nigripennis m. Dunkelſchwarz, glänzend; Hinterleibsringe weiß ges 8 Beine ſchwarz; Fluͤgel ſchwarzbraun ge⸗ truͤbt. g Atra, nitida; segmentis albo marginatis; pedi- bus nigris; alis nigro- fuscis. Dieſe Art, von der ich ein weibliches Exemplar vor mie habe, hat, der Beſchreibung nach, eine große Aehnlich⸗ keit mit dem Weibchen der Th. imberbis Meig., iſt aber großer — beynah s Linien lang, — auch durch ganz ſchwarze Beine und dunkelgebraͤunte Flügel unterſchieden. Unterge⸗ ſicht in gewiſſer Richtung weiß ſchillernd; Stim neben den —— — weiß. Beuſtſeiten faſt matt, grauweißſchillernd. Ruͤcken⸗ ſchild mit 2 wenig deutlichen weißen Schillerlinien, in ganz ſchraͤger Richtung mit duͤnnem grauen Anfluge; ſeitwaͤrts, hinter und am Schildchen ein Paar ſchwarze Borſten, ſonſt faſt ganz kahl. Der erſte Hinterleibsring ſeitwaͤrts mit eis nem hellen Silberflecke; zweyter Ring am Hinterrande mit einer dergleichen ſchmalen ganzen Binde, die bepderſeits fleckenartig breiter wird; dritter mit noch viel ſchmaͤlerer Binde, die beyderſeits und etwas auch in der Mitte flecken⸗ artig erſcheint; vierter überall glaͤnzendſchwarz; fuͤnfter an beyden Seiten mit einem großen Silberflecke, auch der ſech⸗ fie Ring zeigt ſich in guͤnſtiger Richtung bepderſeits etwas weiß. Am Bauche iſt vorzüglich der - zweßyte Ring am Hin⸗ terrande weiß, aber weniger lebhaft. Uebrigens iſt der Hin terleib faſt ganz kahl, und nur an den Seiten mit ſehr kurzen Haͤrchen. Schwinger durchaus ſchwarzbraun. Fluͤ⸗ 1216 Fuͤhlern mit weißem Flecke. Backen⸗ und Kinnbart dunn, 5 gel ſchwarzbraun getruͤbt, vorzuͤglich an den dunkelbraunen Adern; Randmal ſchwarz. Beine durchaus ſchwarz, kaum merklich ins Braune ziehend. r Im Brieſelang bey Berlin vom Hn. Erichſon gefangen. Anthrax. keine der vorhandenen Beſchreibungen recht paſſen will. Ich halte ſie daher fuͤr neu und nenne ſie 1 A. humilis. 5 5 ai Schwarz; Untergeſicht braͤunlich; Hinterleib ſtumpf, mit gleichfarbigen Binden; Fluͤgel waſſerklar, im Randfelde kaum merklich braͤunlich, am aäußerſten Grunde ſchwarz; Schwinger braͤunlich. 300 Niger; hypostomate fuscescente; abdomine obtuso fasciis concoloribus; alis hyalinis, margine obsolete fuscescentibus, extimo basi nigris; halteribus fuscis. \ Die abgeriebenen Exemplare ſind ganz ſchwarz. Ruͤſ⸗ ſel etwas vorragend. chen Haaren, denen einige ſchwarze untermiſcht ſind; Stirn oben ſehr ſchmal, ſchwarzhaarig; Hinterkopf mit graubraunen, ſchwaͤrzlich ſchillernden Haͤrchen. Ruͤckenſchild lang behaart, in der Mitte braͤunlich; nach den Seiten ins Weiße uͤber⸗ gehend. Hinterleib etwa von Laͤnge der ganzen Bruſt, ſchwach gewoͤlbt, faſt linealiſch, mit abgerundeter Spitze, überall mit weißen Haaren beſetzt, die am Hinterrande der Ringe we⸗ nig deutliche Binden bilden. ſilberſchillernden Haarſchöͤppchen. Grund und Randfeld der Flügel mattbraͤunlich, übrigens glashell. Schwinger bis⸗ weilen ins Braͤunliche ziehend. — Weibchen: Der ganze Kopf mit braͤunlichen Haaren dicht beſetzt, auf der Stirn mit ſchwarzen untermiſcht; Uebrigens iſt der ganze Körper mit graubraunen, auf dem Hinterleibe und vorzuͤglich an den Seiten mit etwas helle⸗ ren Haͤrchen beſetzt; Binden auf dem Hinterleibe deutlicher. Von dieſer Gattung beſitze ich eine Art, worauf Beine ſchwarz, kaum merklich ins Braͤunliche ziehend, beſonders auf den Schienbeinen mit der hintere Augenrand heller. Maͤnnchen: Untergeſicht mit bräunli» _ After ins Fuchsrothe ziehend. — Länge 3 bis faſt 4 Li⸗ nien, r Bey Berlin an manchen Orten in Junp und July nicht ſelten. 1 Einige halten dieſe Art für Rhagio Hesperus Rolsi, fie iſt aber davon ganz gewiß verſchieden. g Dasyposon brevirostris Meig. Von dieſer Art habe ich 4 Exemplare vor mir, ein Maͤnnchen, was Hr. Erichs fon nicht fern von Berlin fieng, und drey Weibchen. Die Beſchreibung des Maͤnnchens, auch ſeiner ſonder⸗ baren Hinterbeine ſtimmt faſt genau uͤberein, nur ſind die langen Haare auf dem hinteren Theile des Ruͤcken⸗ ſchildes nicht weiß, ſondern ſchwarz; auf dem Schild— chen etwas ins Graue ziehend. Auch an dem hintes ten Augenrande oben ſind die Boͤrſtchen ſchwarz. Die Fluͤgel weder bey Weibchen noch Männchen irgendwo gilashell, ſondern fie find dunkelbraun getruͤbt, vorzuͤg⸗ lich an der Grundhaͤlfte nach dem Vorderrande hin; am Hinterrande und vor der Spitze find einige lich» tere Stellen, aber bey beyden Flügeln nicht gleich. — Schwerlich find die berliniſchen Exemplare ſpecifiſch vers ſchieden, wiewohl die weißen Haare, wie ſie Meigen bey dem Maͤnnchen angibt, und die ſchwarzen Haare wie ich ſie finde, zugleich die etwas bedeutendere Groͤße und die getruͤbten Fluͤgel wohl ſo etwas vermuthen ließen. Asilus flavicornis m. Ruͤckenſchild aſchgrau, mit braunen Sttiemen; Hin⸗ terleib graugelblich, mit undeutlichen braunen Fle⸗ cken; Fuͤhler und Beine gelblich; Knebelbart weiß. Thorace cinereo, vittis fuscis; abdomine cine - reo-flavicante, maculis obsoletis fuscis; an- tennis pedibusque pallidis; mystace albo. Kopf weißlich, wenig ins Graue ziehend; Knebelbart duͤnn, ohne Spur von ſchwarzen Haaren; auch an dem graulich⸗weißen Hinterkopfe iſt kein ſchwarzes Haͤrchen. Fuͤh⸗ ler durchaus blaßgelb, mit ſchwarzer feiner Borſte; die bey den unterſten Glieder mit kurzen, wenig abſtehenden ſchwar⸗ zen Boͤrſtchen ſparſam beſetzt. Taſter und Ruͤſſel ſchwarz. Auf dem Ruͤckenſchilde iſt in gewiſſer Richtung nur eine, vorn durch eine feine Linie getheilte, dunkel⸗graubraune Strieme ſichtbar; in anderer Richtung treten auch die Sei⸗ tenſttiemen als 2 oder 3 Flecken hervor, deſſen vorderer auch wohl doppelt erſcheint; kurze ſchwaͤrzliche Boͤrſtchen überall, an den Mändern und auf dem aſchgrauen Schild⸗ chen wenige lange gelblich⸗weiße, vor dem Schildchen auf dem Rüden einige ſchwarze Borſten. Bruſtſeiten lichtgrau, faſt ſil⸗ bergrau. Hinterleib in gewiſſer Richtung graugelblich, und in der Mitte jedes Ringes mit mehr oder weniger großerſcheinen⸗ dem ſchwarzbraunem Flecke; in anderer Richtung ſchwarz⸗ braun, und nur die abgefegten Ringraͤnder ſchimmern graus gelb; die Behaarung ſparſam, ſehr kurz, ſchwarz und grau, vor den abgeſetzten Raͤndern mit dünnem Kranze gelblicher Borſten, der aber auf dem erſten Ringe in der Mitte ſchwarz iſt. Bauch aſchgrau. Afterſpitze des Weibchens Iſis 1831. Heft 11. 8 = 1218 ſchmal, gerade, lanzettlich, glaͤnzendſchwarz, 1¼ Linie lang. Fluͤgel faſt glashell, nur etwas grau getruͤbt, an dem letz⸗ ten Viertel faſt abgeſetzt grau, welches matter werdend an dem Hinterrande hinabzieht und verſchwindet; der aͤußerſte Grund und die Randnerven bis über die Mitte braͤunlich⸗ gelb. Schwinger gelblich. Beine blaßbraͤunlichgelb, auch das zweyte Huͤftglied von derſelben Farbe; die Coxen find braͤunlich und ſchimmern wie die Bruſtſeiten lichtgrau; die 4 letzten Fußglieder glaͤnzend⸗braun, vorzuͤglich von ſchwar⸗ zen Boͤrſtchen, alle aber am Grunde hellbraun. Die Haare an den Beinen ſehr kurz, auf der Unterſeite der Vorder⸗ ſchenkel einige lange Haare; die anderen Schenkel und die Schienen ſparſam mit ſchwarzen und wenigen gelblichen Dornen beſetzt. An der aͤußerſten Spitze aller Schenkel iſt beyderſeits ein kleiner ſchwarzbrauner Fleck. — Laͤnge, oh⸗ ne Afterſpitze, ſtark 8 Linien. Ich fieng ein Weibchen bey Freienwalde. Dieſe Art ſcheint ſehr nahe mit A. brunnipes F. verwandt zu ſeyn, doch ſcheinen einige Merkmale ihre ſpe— cifiſche Verſchiedenheit zu beweiſen. Fabricius ſagt aus- druͤcklich: „Antennae cinereae, apice nigrae“. Wie⸗ demann wiederholt in ſeiner Beſchreibung — Meigen II. p. 351 — dieſes Merkmal, gibt auf der Grundhaͤlfte der Vorderſchenkel einen ſchwarzen Fleck an und nennt die Bei⸗ ne braunroth, alles Merkmale, die auf mein Exemplar und auf ein anderes, welches ich auf dem hieſigen Königl, zoo⸗ logiſchen Muſeum ſah, nicht zuſtimmen. Asilus pallipes Meig. II. 327. 32. iſt, wenn ich zu der a Beſchreibung das rechte Thier herausgefunden habe, in der Umgegend von Berlin, beſonders in Laubholz⸗ waͤldern, gar nicht ſelten. Ich füge zu der, ſonſt vol, lig ſtimmenden Beſchreibung, noch folgendes hinzu: Die Fühler find ganz ſchwarz. Der obere Theil des duͤnnen Knebelbartes beſteht aus einigen ſchwarzen Borſten. Stirn und Scheitel grau, in gewiſſer Rich⸗ tung ſchwaͤrzlich; der hintere Augenrand oben mit ſchwarzen Borſten. Auf dem Ruͤckenſchilde und am Schildchen einige ſchwarze, und vor dem abgeſetz⸗ ten Rande der Hinterleibsringe kurze gelbliche oder Rauch wohl reinweiße Boͤrſtchen. Die Hinterſchenkel find Häufig, und die Mittelſchenkel bisweilen ganz eine farbig; die Hinterſchienen an der Spitze immer ſchwarz⸗ braun. Die Cexen hellaſchgrau ſchillernd und mit ziemlich langen weißen Haaren beſetzt; die Trochante⸗ ren glaͤnzendſchwarz. N Sollte dieſe Art wohl von A. omissus Wied. ver: ſchieden ſeyn; Auch A. fulvipes Meig. verräth hier. mit ſehr nahe Verwandtſchaft. 5 Asilus rufinervis Meig. II. 324. 27. Von dieſer Art habe ich ein Dutzend Exemplare vor mir, von denen aber keins mit der Meigenſchen Beſchrei⸗ bung voͤllig übereinſtimmt, wiewohl ein Exemplar von Mei ⸗ N 77 1 1319 5 gen ſelbſt beſtimmt iſt. Es gibt hierunter vorzüglich zwey⸗ erley verſchiedene Arten: die eine roͤthlich⸗gelb mit braun⸗ lichgelben Barthaaren, und dieſes iſt A. rufinervis Hgg.; die andere, mehr aſchgrau und mit weißlichen Barthaaren, iſt die mir von Neigen beſtimmte A, rufinervis, aber nicht nach der Beſchreibung. Sollten vielleicht unter die⸗ ſem Namen noch mehr Arten verſteckt liegen? Faſt mochte ich dieſes aus einigen Puncten der Meigenſchen Befchreis bung vermuthen und glauben, daß dieſelbe nach ruſſiſchen, — vielleicht verſchiedenen, — oder nach oͤſterreichiſchen Exempla⸗ ren entworfen find. Ich will es verſuchen, hier einige vers wandte Arten zu beſchreiben, beſonders da ich wuͤnſche, daß der Zweifel, welcher über einer Fabricius'ſchen Art ſchwebt, nehmlich dem A. tibialis F., gelöft werden möchte. Asilus rufinervis Hgg. Roͤthlichgelb; Ruͤckenſchild braun geſtriemt; Hinters leib mit drey Reihen undeutlicher Schillerflecke; Beine rothgelb, mit ſchwarzbraunen Schenkeln und letztem Fußgliede; Fluͤgel mit roͤthlichgelben Adern; Untergeſicht ſeidenartig⸗weißlich, Knebelbart oben ſchwarz, unten wie der Backenbart weiß. Rufescens; thorace fusco-vittato; abdomine trifariam obsolete maculato; pedibus rufis, femoribus articuloque tarsorum ultimo nigro- fuscis; venis alarum rufis; hypostomate se- riceo-albicante, mystace supra nigro, infra barbaque rufescente. Das Untergeſicht hat in gewiſſer Richtung einen grauen Schiller. Der Knebelbart bedeckt uͤber drey Viertel der Laͤnge des Untergeſichts, hat oben einige kuͤrzere ſchwarze Haare, alle übrigen ziemlich langen Barthaare find bey großen Exemplaren mehr fuchsroth, bey kleineren etwas hel ler und wenig ins Graue ziehend. Fuͤhlerborſte an der Spitze zuſammengedruͤckt und bey guͤnſtiger Richtung deut: lich breiter. Die Behaarung des Ruͤckenſchildes lang, gelb⸗ lich, auch ein Paar aufgerichtete weißliche Borſten auf dem abgeſetzten Rande des Schildchens; die kuͤrzeren Boͤrſtchen auf der Mitte des Ruͤckens ſchwarz. Der Hinterleib des Maͤnnchens faſt walzenfoͤrmig, mit dicker Afterzange; des Weibchens mehr ſpindelfoͤrmig, mit ſchwarzer, ſpitzer, ſtarker, 1 Linie langer Legeroͤhre; auf den Ringen 3, in gewiſſer Richtung hervortretende Flecke, wovon die ſeitlichen ſchräg rückwaͤrts von außen nach innen gerichtet find, und die mitt: leren eine Ruͤckenlinie bilden; in anderer Richtung kommt auf jedem Ringe ein großer, dunkelbrauner, halbkreisrun⸗ der Fleck zum Vorſchein; die Behaarung iſt durchaus gelb⸗ lich⸗weiß, unterhalb auf dem Aftergliede des Maͤnnchens toͤthlich, aber nicht dicht. Haare und Dornen auf den Beinen roͤthlich⸗gelb, nur auf den Vorder- und bisweilen auch auf den Mittelſchienen einige, ſowie auf den Fußgliedern meiſtens ſchwarze Dornen. Die Unterſeite der Vorder- und ſparſamer der Mittelſchenkel mit kurzen ſchwarzen Dornen bewaffnet. Auf dem erſten Ringe des Bauches ſind die Haare viel laͤnger. Die Spitze der Hinterſchienen beym Männchen bisweilen ſchwarzbraun. Flügel faſt uberall bei: bräunlich, nur die Spitze und weniger der Hinterrand mehr grau; dſe Nerven roͤchlich⸗gelb, an der Spitze und die bep⸗ — rer Re 15% den feineren abwechfelnben Grundnerven braun. Schwinger * g durchaus gelblich. — Laͤnge 7 — 10 Linien. Dieſe Art iſt bey Berlin gar nicht ſelten. 5 . x Asilus xanthopygus m, A. rufinervis Meigen in lit, Aſchgrau; Ruͤckenſchild ſchwarzgeſtriemt; Hinterleib grauſchwarz, mit weißlichen Ringraͤndern und we⸗ nig® deutlicher Ruͤckenlinie; Schienen und erſtes Fußglied rothgelb; adern roſtgelb; Untergeſicht weißlich, oben ſchwarz, unten wie der Backendart weiß; Af⸗ terglied des Maͤnnchens ſchwarz, unten dicht faſt goldgelb behaart. 8 . Fluͤgel⸗ Cinereus; thorace nigro- vittato; abdomine ni- gricante, segmentis albido marginatis et li- nea dorsali obsoleta; pedibus atro-fuscis, ti- biis articuloque tarsorum primo rufs; venis alarum ferrugineis; hypostomate albido, my- stace supra nigro, pygidio maris nigro, infra pilis densis subau- reis vestito. Größe der vorhergehenden, nur iſt die Hauptfarbe des ganzen infra barbaque albidis; Br’; Dieſe Art hat faſt genau die Körperhildung und die 9 4 4 F Beine ſchwarzbraun, Knebelbart Koͤtpers aſchgrau. Das Untergeſicht ſchillert auf dem be⸗ haarten Theile ſtark ins Graue. Der dichte Knebelbart iſt oben und ſeitwaͤrts ſchwarz; die uͤbrigen Barthaare ſind weiß mit einem Stich ins Graue, nur iſt der Backenbart beller und faſt reinweiß. Die Fuͤhlerborſte ungefähr von Laͤnge des dritten Gliedes, an der Spitze deutlich verdickt. Am hinteten Augenrande oben einige ſchwarze Borſten. Das Ruͤckenſchild mit drey breiten ſchwarzbraunen Striemen, die mittelſte durch eine feine graue Linie getheilt; die Borſten, vorzuͤglich nach hinten und auf dem Schildchen, weißlich. Hinterleib in gewiſſer Richtung glaͤnzend dunkelbraun, mit hellgrauen Binden, oder auch mit breiten trapezoidiſchen Flecken; von vorn nach hinten geſehen faſt ganz aſchgrau, und bey guͤnſtigem Einfalle des Lichtes mit einer deutlichen ſchwaͤrzlichen Ruͤckenlinie; die Behaarung weißlich, an den Seiten laͤnger, auf der Mitte der Ringe kurz; die drey er⸗ ſten Bauchringe viel laͤnger behaart. Das Afterglied klein, glaͤnzend blauſchwarz, ſchwarzhaarig, auf der Unterſeite dicht mit fuchsrothen ins Goldgelbe ſchimmernden von bepden Seiten gegen einander gebogenen Haaren beſetzt. Schenkel ſchwarzbraun, mit feinen Haͤrchen beſetzt: auf den Vorder, ſchenkeln keine oder nur ein Paar ſchwarze Dornen; die mittleren auf der Vorderſeite ſtark mit ſchwarzen auch eini⸗ gen weißen Dornen bewaffnet; auf den Hinterſchenkeln ſchwarz und weiß. Schienen mit ſchwarzbrauner Spitze und ſchwar⸗ zen Dornen und nur hier und da einem weißen. Vorder⸗ und Hinterſchienen ſo wie die Ferſe nach innen ununter⸗ brochen mit dichtem goldgelben Filze. Fußglieder am Grun⸗ de mehr weniger rothgelb. Schwinger blaß. Fluͤgel grau getrübt, beſonders nach der Spitze: Nerven am Grunde und am Vorderrande roſtgelb, nach dem Hinterrande ins Braune uͤbergehend. — Länge: 7, 8 — Io Linien. 1 Ich habe von dieſer Art 6 männliche Exemplare in meiner Sammlung; auch in anderen Sammlungen habe ich Maͤnnchen, aber noch nie ein Weibchen geſehen. Auf Meigen's Autorität, daß A. tibialis F. das Weibchen von A. germanicus fey, habe ich dieſe Art als neu aufgefuͤhrt. In einigen Sammlungen wird ſie unter dem Namen A. kibialis F. aufbewahrt, und iſt auch nach Bouche's Verſicherung von Hrn. v. Winthem unter demſel⸗ ben Namen nach Berlin geſchickt. — Fabricius Beſchrei⸗ bung nach iſt es ſehr wahrſcheinlich, daß er ein kleines Ex⸗ emplar des A. germanicus vor ſich hatte, denn Alae ob- scurae paßt darauf recht gut, weniger oder gar nicht auf A. xanthopygus m. Ferner ſpricht auch der Umſtand fuͤr die Richtigkeit meiner neuen Art, daß Fabricius, der Ent, Syst. nach, das Weibchen des A. germanicus L. nicht kannte. Asilus macrurus m. Aſchgrau; Ruͤckenſchild mit breiten ſchwarzbraunen Striemen; Hinterleib graulich-ſtahlblau, mit aſch⸗ Afterglied groß, Beine ſchwarz⸗ grauen Einſchnitten, langhaarig; glaͤnzend ſchwarz, ſchwarzhaarig; braun, gliede; Fluͤgeladern braͤunlich; Untergeſicht grau: gelblich, ſchwarzſchillernd, Knebelbart oben ſchwarz, unten wie der Backenbart grauweiß. Cinereus; thorace vittis latis nigro- fuscis; ab- domine griseo-chalybaeo, villoso, incisuris ci- nerascentibus; pygidio magno, nitido, pilis “undique nigris; pedibus nigro-fuseis, tibiis cum metatarso interne rufis; nervis alarum fuscescentibus; hypostomate griseo-flavican- te, nigro-micante, mystace supra nigro, infra barbaque griseo-albidis. Diefer Asilus hat eine große Aehnlichkeit mit vorftes hender Art, unterſcheidet ſich aber durch mehr gedrungenen Körper, längere Behaarung, und hauptſaͤchlich durch die brei⸗ ten, glänzend ſchwarzen, überall mit ſchwarzen Haaren ſpar⸗ ſain beſetzten Afterzangen. Knebelbart groß und dicht, die obere Hälfte ſchwarz. Die beyden unteren Fuͤhlerglieder faſt von gleicher Länge, wie die graue Stirn mit ſchwarzen Bots ſten beſetzt. Auch im Nacken ſtehen einige ſchwarze Bor: ſten. Die Striemen auf dem Bruftfgilde faſt dicht zuſam⸗ menſtoßend, die mittlere vorn und hinten nur wenig merk⸗ lich getheilt; auf dem Ruͤcken überall mit ſchwarzen Haa⸗ ren und Borſten, hinten beyderſeits und auf dem Schildchen weißborſtig. Der Hinterleib, ſchraͤg geſehen, mit deutlichem ſtahlblauem Schimmer, in anderer Richtung ganz aſchgrau, grauweiß behaart, die Haare am Bauche, ſo wie auf dem Ruͤcken der erſten Ringe vorzuͤglich lang. Vorderſchenkel mit keiner Spur von Dornen, aber lang behaart, vorzuͤg⸗ lich an den Huͤften; Mittel: und Hinterſchenkel mit weni⸗ ger weißen, Übrigens wie die Schienen mit ſchwarzen Dor— nen. Schienenſpitze und Fußglieder glaͤnzend ſchwarzbraun, letztere, mit Ausnahme der Ferſe, am Grunde kaum merk⸗ lich roͤthlich. An Vorder- und Hinterbeinen die ganze In⸗ nenſeite des Schienbeines und erſten Fußgliedes mit gold⸗ mit rothgelben Schienen und erſtem Fuß⸗ 1222 gelben Haͤrchen gepolſtert. Die inneren Nerven der Flügel braun; uber der erſten Verzweigung des Cubitalnervens ein langer waſſerheller Streifen, Schwinger blaß. Laͤnge 9 Linien mit der eine Linie langen After zange. Von dieſer Art habe ich erſt ein Männchen geſehen. Vorſtehend ſind folgende Dipteren aufgefuͤhrt: Culex vexans M. Thaumalea testacea R. — dorsalis M. Aspistes Berolinensis M Anopheles maculipennis M. — inermis R. Corethra velutina R. Xylophagus ater etc. M. Chironomus viridanus R. marginatus M. Psilocerus R. Leptis conjungens R. chir. occultans M. Thereva eximia M. Ctenophora NM. — nigripennis R. — bimaculata M. var. Anthrax humilis R. Trichocera M. Dasypogon brevirostris M. Dixa humilis R. - var: Macrocera M. Asilus flavicornis R. Sciophila elegans R. pallipes NI. — tergemina R. rufinervis Hffgg. Lestremia NM. 5 xanthopygus R. Diadocidia flavicans R. macrurus R. — Beſchreibung einer neuen Goleopteren.Gattung, Symbius Blattarum; bey der Verſammlung der Naturforſcher und Aerzte in Hamburg, den 24. Sept. der zoologiſchen Abtheilung vorgelegt von Carl J. Sundevall. — Tafel VIII. Unter den Coleopteren kannte man bis jetzt außer Drilus keine einzige Gattung, deren Larve als wirklicher Paraſit in den inneren Theilen anderer lebendiger Thiere wohnte, welche Lebensart faſt nur unter den Hymenopteren und Dipteren vorkommt. Ein aͤhnliches Beyſpiel zeigen zwar die Larven von Anthribus, welche Dalman und fpäter Pallot * in den Coccus⸗Weibchen gefunden haben, ohne aber eine Beſchreibung oder ausfuͤhrliche Nachrichten darüber zu liefern. — Mir ſcheint es, als lebe die An- thribus-Larve nur in dem lebendigen Coccus⸗ Weibchen, um es zu tödten, wonach fie deſſen Eyer verzehrt. — Ueber⸗ dieß iſt unter den Coleopteren faſt nur Melos als Paraflt bekannt, deſſen Larven, wie De Geer zuerſt gezeigt hat, als Laͤuſe auf der Oberflaͤche der Fliegen und Immen leben. Die Lebensart der Larve von Claviger, welche Gattung, fo wie auch Lomechusa: und einige Aleocharen nur in Ameiſenhaufen vorkommen, iſt, ungeachtet der trefflichen Un⸗ Saen des Heren Paſtor Müller,? noch nicht ganz ekannt. - Ft 1 S. Annales des Sc. nat. XIII. 68. 2 Ge Magazin Tom. 3. p. 103. P 5 Das hier zu beſchreibende Inſect, welches der Gat⸗ tung Ripiphorus am naͤchſten kommt, lebt als Larve im Körper lebendiger Schaben, wie die Ichneumonen in Raus pen; daß aber dieſe Lebensart den Coleopteren nicht ganz gemaͤß iſt, zeigt ſein von den uͤbrigen ſo ſehr abweichender Habitus, daß man es beym erſten flüchtigen Anblicke kaum als wirklichen Coleopter erkennt. Unter den affinen Gat⸗ tungen kennt man nur wenige Larven, die aber nicht fo [wie dieſe leben: von der des Ripiphorus paradoxus glaubt man, daß fie in Weſpenneſtern lebe; entweder als Raubin⸗ ſect von den Weſpenlarven, oder vielleicht wie die von Ho- ria maculata, welche die für die Larven des Xylocopa teredo bereitete Nahrung verzehren.? — Die Larve von Ripiphorus bimaculatus ſoll in Wurzeln von Eryngium campestre leben,“ und die Mordellen Larven ſind Holz⸗ freſſer. — Weil unſer Inſect mit noch mehr Recht von Ripi- phorus abgeſondert werden muß, als dieſes Genus von Mordella, ſo habe ich ihm den generiſchen Namen — STM BIUS (von Suußiog, contubernalis) gegeben. Character. (Imago et Larva.) Os palpis 2 maxi- mis, rectis, cylindricis; reliquis parti- bus cibariis incavitate oris absconditis, — Corpus teres posterius conicum. Imago: capite exserto, per collum an- gustum membranaceum thoraci aflı- xo; apertura oris collo opposita; tarsis 5 articulatis. — N cf Antennis flabelliformibus, oculis ma- ximis, elytris incompletis, alisque in- structus. — 2 Aptera, antennis filiformibus, oculo- rum rudimento. — Larva intestinalis, antennulis biarticulatis, pedibusque 6 conicis rectis. — Pupa aflıxa, vaginibus artuum brevissimis, concretis. — : Species unica cognita. S. Blattarum vid. fig. 1-20. Descriptio: mas (fig. 1. 2. 3.): longitudine circa 6 millim, totus crebre profunde punctatus, tenue pubescens, nigrofuscus opacus, antennarum femo- rumque parte dimidia basali, genubusque pallidiori- bus; in nuper exclusis totum corpus pallide ‚fuscum apparet. — Antennarum articuli ı et 2 plerumqu nigri; alae fuscae pellucidae. — ; 3 Guilding. Linn, Trans. XIV. 2. 813. 4 Farines. Ann. des Sc. nat, VIII. 244. 1224 Caput (fig. 6 et 7) globosum, deflexum, medio corpore duplo angustius, — Os collo polariter oppo- situm quare latus inferius capitis non minus test duam superius. — Apertura oris minuta, palpis 2 (maxillarıbus?) cylindricis, biarticulatis, porrectis, longitudine ½ capitis, indicata. — Reliquae partes cibariae intra os latent. — Antennae in fronte ap- proximatae, longitudine capitis cum thorace, 11 ar- ticulatae; art. 1. longior, conicus; reliqui breves, membranis inter se conjunctis; 2 et 3 simplices, se- quentes omnes latere anteriore in stylum loneissi- mum, paullo arcuatum producti, flabellum magnum, 8 radiatum, superne convexum, apice aequalem for- mantes. — Oculi maximi, supra subtusque arete co- haerentes, praesertim totum latus inferius capitis oc- cupantes; areolis rotundatis, verrucaeformibus, nec 6 gonis, minus regularibus quam in plerisque aliis in- sectis, compositi. — g 3 Thoracis segmentum primum superne conve- xum jnaequale, linea media eleyata, interdum obso- leta; antice valde angustatum rotundatum, postice truncatum angulis productis truncatis; margines sim- plices, acuti, laterales praesertim antice deflexi. — Segm. secundum (fig. 3, b.) in dorso evidens, mar- gine postico loco scutelli in lobum brevissimum, trans- versum, postice emarginatum producto- Segmentum tertium ut in plerisque coleopteris, majus, nitidum, pectore magno compresso. Abdomen conicum, in vieis teres. — Elytra parva longitudine thoracis (segmenti primi) cum capite, apice angustato rotundato; in statu quiescente dorsum non tegunt: - marginibus enim se invicem non attingunt. Alae sat magnae, longitudine abdominis, semper exsertae, rectae, tantum longitudinaliter plicatae, va- sibus 3 longitudinalibus, simplicibus quorumprimum in macula costali ante apicem desinit. Pedes (fig. 4.) teretes, aequales, coxis anteriori- bus sat elongatis, — Femur trochantere sat, magno, distincto. Tibia brevis mutica, caret etiam spinis 2 apicis (calcariis Rirby) quae vix in aliis coleopteris desunt. 285 - Tarsus porrectus, ſiliformis, longitudine tibiae, articulis 5 simplicibus, quorum 3 et 4 breviores, 5. longior. — Tarsus posticus 4articulatus apparet: articulis ı et 2 concretis (conf. tars. feminae) ungues 2 simplices. — 77 851 Femina (fig. 8. 9.) longit. 7— 10 millim, tota nigra, crebre profunde punctata, teres, aptera. Caput (fig. 11. 12.) transversum, depressum, marginibus acutis, superne inaequale, subtus linea trans versali profunde impressa; antice truncatum angulis acutis, apertura oris transversa, latitudine capitis (inter partes capitis planas superiorem et infe- riorem vifig. 12.). — Palpi ut in mare; reliquae par- sn 1225 tes oris eodem modo latent: tantum basis labii (men- tun Latr.) subtus apparet (fig. 12.). — Oculi latera- es, parvi, fere ut in oniscis constructi, difhcilius a reljiqua superficie punctata capitis discernuntur, — ‚Antennae capite duplo longiores, filiformes, crassi- usculae; 11 articulatae: Artieulo ı° conico longiore, 20 et 3° brevibus basi angustioribus, sequentibus bre- vibus, parum inter se distinctis, ultimo truncato, re- liquis paullo majore «fig. 11.). — Thorax a reliquo corpore parum distinctus, seg- mentis3 persuturas, nec per articulationes conjunctis; antice rotundatum, superne convexum, subtus pro receptione pedum concavus, unde margo ejus latera- lis acutus deflexus. — Abdomen conicum, teres, segmentis 7 evidenti- bus; octavum angustius rufescens, jretractile, quasi vagina oviducti longissimi, filiformis, mollis, albi dia- phani, retractilis, undique maxime mobilis. Pedum structura ut in mare sed pro corpore paullo minores sunt. — Tarsi (fig. 10.) sub 5 articu- ati: articulo 4 minore et a 5° parum vel non di- stincto, praesertim in tarsis posticis (fig. 10. b.), qua- re etiam femina heteromera vel potius tetramera esse videtur (conf. tarsos posticos maris fig. 4. b. quo- rum art. ı et 2. concreti sunt). — 2 Larva (fig. 16. 17.), adulta imagine panllo ma- jor, maris minor quam feminae, — Tota pallide fus- co- cinerea, superſicie glutine obducta; teres, undi- que immarginata, posterius conica. Summa latitudo ein Segm. 2° et 3% = / totius longitudinis. Seg- menta corporis 11, marginibus imbricatis, longitudi- ne aequalia, ultimum vero minutum ano simplici, priinum antice rotundatum. — Linea lateralis e pli- cis 2 latis non prominulis (v. fig. 20. ). — Caput (fig. 18.) depressum, parvum, sessile, po- stice paullo latius, nec in collum contractum (f. 18.); superne lineola media longitudinali impressa; lateri- bus macula fusciore oculiformi; antice palpis 2 ma- ximis, porrectis, conicis 4 articulatis, inter quos aper- tura oris, reliquis partibus cibariis, ut videtur, desti- tuta, adest. \ Antennde minutae, conicae biarticulatae, Pedes (fig. 19.) conici, recti, expansi, sub late- ribus corporis aflıxi, longitudine diametri dimidii corporis; ad ingressum fere inepti. — Spiracula a me non observata, Pupa (ſig. 18. 14. 15.) rufa, teres, antice rotun- data, posterius conica ano obtusiusculo; mutica, va- ginibus partium inter se concretis ut in Lepidopteris, solito minoribus. — Pupa maris (fig. 1g.) vaginibus elytrorum, Feminae (fig. 14.) harum defectu insignis, — Vaginae antennarum extus non obseryantur. — — Sf 1831. Heft 11. 1226 Die Geſchlechts⸗Verſchiedenheit dieſes Inſects iſt aufe fallend, wie die Beſchreibung zeigt; und durch die ſehr abweichende Structur des Kopfes und der Tarſen beyder Geſchlechter, noch größer als bey Drilus und Lampyri-, deren Weibchen auch flügellos find. — Mit dieſen beyden ſcheint es ſonſt, der aͤhnlichen Fuͤhler des Drilus ungeach⸗ tet, geringere Affinitaͤt zu haben als mit den Aleocharen, Lomechusa, Pselaphus und Claviger, die zuſammen eine naturliche Series bilden, welche der Symbius der Serie der Mordellonen zu verbinden ſcheint. — Die äußere Structur hat auch etwas den Strepſipteren (Xenos, Stylops) nicht unaͤhnliches: vielleicht wird man, durch ein noch unbekann⸗ tes Mittelglied, hier den natuͤrlichen Zuſammenhang dieſer rt en Geſchoͤpfe mit den übrigen Inſecten wieder⸗ nden? Ich fand zuerſt das Maͤnnchen einzeln in Caleutta (April 1828) auf dem Schiffe, wo ich mich damals befand. — Seitdem ſah ich einzelne waͤhrend meiner Ruͤckreiſe von Indien in demſelben Jahre, und fand auch einmal ein Weibchen unter einigen Kleidern liegend; konnte aber da⸗ mals kaum ahnen, daß dieſe beyde Formen zuſammen gehoͤr⸗ ten. — Bald nachher fiel mir, als ich einmal eine Blatta germanica zerdrückte, wovon es im Schiffe wimmelte, ein Thierchen in die Hand, das ich ſogleich aus der Aehnlichkeit mit dem vorher gefundenen wunderlichen Weibchen, als feis ne Larve zu erkennen glaubte, natuͤrlicherweiſe auf dieſen Gedanken durch die Analogie mit Lampyris geleitet; daß es aber aus der Schabe gekommen ſey, erfuhr ich erſt, als ſich mir dieſes zum zweyten Male ereignete. — Nun ſam⸗ melte ich in einer Buͤchſe alle die Schaben, die ich nur er⸗ haſchen konnte, und hatte bald das Vergnuͤgen, darinn ei⸗ nige ſolcher Larven herausgekrochen zu finden nebſt einigen todten Schaben, aus welchen die Larven gekommen waren. Die todten Schaben waren inwendig nicht ganz verzehrt. — Um eben dieſe Zeit (September), als wir in den tropiſchen Gegenden ſehr heißes Wetter hatten und die Schaben ſich ungeheuer vermehrten, fiengen auch die Paraſiten an, ſehr haͤufig vorzukommen, und in allen Schlupfwinkeln, wo ſich die Schaben haͤufig aufhielten, zwiſchen Buͤchern, Papieren und Kleidern ſaßen die Puppen oder ihre leeren Ueberreſte angeklebt. — Die naͤhere Unterſuchung, wie ſich die Larve in dem Körper der Schaben benimmt, von welchen Theilen fie vorzüglich lebt uſw., ward durch ein ſehr langwieriges ſtuͤrmiſches und unruhiges Wetter abgebrochen, wonach die Kaͤlte im Norden ſowohl Schaben als Paraſiten allzu ſelten machte, um dieſe Unterſuchungen zu erlauben. — In jeder Schabe habe ich nur eine Larve gefunden, die im Abdo- men liegt und noch vor dem letzten Haͤuten det Schabe, ehe dieſe Flügel erhalten hat, ausgewachſen wird. — Sie draͤngt ſich dann zwiſchen den hinterſten Segmenten hinaus, wonach die Schabe, die vorher munter herum lief, bald ſtirbt. — Solche Blatten werden daran erkannt, daß ſie etwas dick, wie traͤchtig ausſehen, haben aber noch keine Fluͤgel erhalten. — Daß die Parafit:Larve hauptſaͤchlich von Fluͤſſigkeiten lebe, beweiſen ſowohl ihr Mund als der nicht leete Ueberreſt der Schabe. — Die ausgekrochene Larve hat faſt keinen Gebrauch ihrer Füße, ſondern bleibt auf dem Platze, wo ſie herausgekommen iſt, durch die klebrige Feuch⸗ tigkeit, womit ſie bedeckt iſt, len, und verwandelt ſich nach 2 77 f 1227 8 16 Stunden in eine Puppe. — Das vollkommene In⸗ fect geht nach wenigen Tagen hervor. © ° \ Das ausgebildete Männchen iſt bey Tageslicht in Ihär tigkeit, fliegt ſehr leicht, beynahe wie die Dipteren; laͤuft auch unruhig kuͤrzere Strecken umher, die Antennenfaͤcher ausbreitend, und ſtuͤrzet mit Ungeſtuͤm auf das Weibchen, wenn es in feine Nähe kommt. — Das Weibchen kann nur ſehr wenig fortkriechen, und bleibt deßwegen ungefähr da, wo es aus der Puppe gefoms men iſt. — Es beugt unaufhoͤrlich den ſehr lang ausge⸗ ſtreckten, aͤußerſt beweglichen Eyerleger nach allen Seiten hin und legt die Eyer umher, welche ſehr klein, weiß, nachher braun ſind; wie ſie aber in den Koͤrper der ſchnelllaufenden Schaben kommen, weiß ich nicht mit Gewißheit. — Ich habe dieſe Weibchen zuſammen mit ſehr jungen Schaben eingeſchloſſen, aber den Vorgang nicht ſehen koͤnnen. — Die Schaben ſchienen dem Feinde gar nicht auszuweichen, ſon⸗ dern liefen bisweilen quer uͤber ſie hin. — Vermuthlich bleibt dabey eins der ſehr kleinen klebrigen Eyer auf ihrer Haut ſitzen, wodurch die kleine Larve hineindringen kann. — Auf unſer Schiff kam dieß Inſect mit den Schaben durch die Ladung, welche in Calcutta eingenommen ward; während der Hinreiſe hatten wir keine an Bord, ob es gleich von Myriaden von eben derſelben Blatta germanica wims melte, welche aus Liſſabon herſtammten, wo ſie ins Schiff, im Jahre vorher, mit der Ladung hineingekommen waren. — Den darauf folgenden Winter hatte das Schiff in Stock- holm zugebracht, wo wahrſcheinlich nur wenige Eyer vor der Kälte gerettet waren, um einer neuen Generation unter guͤnſtigeren Umſtaͤnden Urſprung zu geben. — Doch iſt es wohl moͤglich, daß der Symbius im ſuͤdlichſten Europa vor⸗ komme, wo ſich die Schaben den ganzen Winter hindurch fortpflanzen koͤnnen; und wahrſcheinlich iſt er nun durch Schiffe mit den Schaben nach allen tropiſchen Weltgegenden verpflanzt. — Ich fand die Larve auch einmal in einer jungen Blat- ta americana, welche Art im Schiffe ſelten war. — Es fraͤgt ſich, ob dieß Inſect auch in andern, auf ähnliche Weiſe lebenden Orthopteren, z. B. Acheta, Forſicula, fid) fortpflanzen kann. — N f Erklärung der Siguren. Fig. 1. Männchen — natürlihe Größe, mu, ure — 2 a vergrößert. — 5b. Ruͤckenſchild des ziweyten Thorax Segments. — 4a. Vorderfuß des Maͤnnchens. \ — Ab. Hintertarſe deſſelben. — 3 — Fluͤgel. — 6 — Kopf des Manachens von oben. — 1- — — — von unten. 70 8. Weibchen — naturliche Größe... ’ — 9. — vergroͤßert. * N an — loa. — Vorderfuß. bie m In — 10b. — Hintertarſde. 11 N — 11. er Kopf von oben. ei . 12. Weibchen, Kopf von unten. a 5 15. Puppe — natürliche Groͤßßfe. 14. des Weibchens vergroͤßert. 11 15. des Maͤnnchens.— ; 16. Larve. Natuͤrliche Größe, 17. vergroͤßert. 18. Kopf derſelben. 19. Fuß derſelben. Rune nal 20. Ein Segment vom: Körper der Larve, von der Seite gefehen. — ATi om Annales des Sciences naturelles Tom. IX. 0 ©. 545. V. Audouin und M. Edwards über Ni- cothos, einen ſonderbaren! Schmarotzer auf Hummer. Tafel VIII. EN Dieſes Thier erſcheint in natürlicher Größe (Fig. 1.) ½% Lin. lang und beynahe 3 Lin. breit wegen der zwey Paare Seitenfluͤgel, wovon das vordere gelblich roſenfar⸗ ben, das hintere lebhaft roſenroth iſt. Der weiche Leib hat eine farblofe, durchſichtige Epidermis. Unter der Loupe zeis gen ſich noch keine Fuͤhlhoͤrner, keine Augen und Fuͤße, bloß die vorderen Flügel erſcheinen als die Erweiterung der Haut⸗ decke mit Eingeweiden, und die hinteren äls Saͤcke, in de⸗ nen man erſt bey gmaliger Vergrößerung Eper bemerkt. Selbſt in dieſem Zuſtand noch moͤchte man das Thier für eine Lernaea halten; unter einem guten Mieroſeop aber bes obachtet, Fig. 2., gehoͤrt es augenſcheinlich zu den Cruſta⸗ ceen; man unterſcheidet einen Ruͤckenſchild oder Thorax mit 2 Augen, beſtehend aus 4 Ringeln, an denen feitlich die großen, hinter dem Aten Ringel entſpringenden Fluͤgel an⸗ liegen. Sie ſcheinen nur eine ungewohnliche Entwickelung des öten Thorax Ringels zu ſeyn, welches bey Monoeulus L. (Cyclops Mill.), womit übrigens das Thier ganz ver wandt iſt, ſehr kurz, durchſichtig und immer weicher als die übrigen iſt. Unter der. äußeren, durchſichtigen, etwas leder⸗ artigen Haut dieſer Fluͤgel liegt eine zweyte durchſcheinende, aber gefärbte, und man bemerkt inwendig 2 darmartige Ge⸗ bilde mit periſtaltiſcher Bewegung, etwa 2 Coeca oder Aeſte des Darmcanals. Latreille, der das Thier gleichfalls uns terſuchte, vermuthet, daß dieſe Flügel der Reſpiration anges hoͤren. Das Abdomen iſt ſchmal und beſteht aus 5 Rin⸗ geln, von deren erſtem die Eyerſaͤcke ausgehen, und deren letztes 2 lange Haare beſitzt. Liegt das Thier auf dem Ruͤ⸗ cken, Fig. 3., fo unterſcheidet man 2 ziemlich lange, vıglies derige Fühler mit 11 Haaren an der inneren. Seite, Fig. 4., und den Mund (wegen ſeiner Kleinheit nicht abgebildet) mit weichen Mandibeln und 2 Paar Marillen, die wie Hilfe: kiefer ausſehen, To daß noch die eigentlichen Marillen und mithin in allem 6 Paar Mundtheile vorhanden ſeyn koͤn⸗ nen. Latreille will an der unteren Scheibe des Kopfs eine ziemlich große Kreisoͤffnung bemerkt haben, die nach ihm um fo wahrſcheinlicher einen Sauger austreten laͤßt, als alle Schmarotzer der Branchiopoden, in welche Ordnung auch dieſes Thier gehoͤrt, Saugthiere ſind und eine bald nach außen liegende, bald verborgene Saugroͤhre (Siphon) oder ähnliches Organ, und die Dichelesthia nebſt einem fol 1229 e au, ba en geen Napa de ni 5 5 e en ee Beide Dana ar Palpen ‚hält, „Die coeca in den, vorderen Fluͤgeln bes ER Ba he nie Shine me 1,,weiliie zum Theil von einem dunklen, ſtigen oͤrper (a), ahrſchein⸗ lich dem inneren Eyerſtocke, bedeckt ſind. Das Thier hat uͤbrigens noch 5 daß Fuͤße; das Endglied des erſten Paars iſt einwaͤrts gebogen, bildet eine Art Haken mit 3 ſpitzigen, einwaͤrts gekrümmten Binnen d uͤbereinander, Fig. 5., und dient wahrſcheinlich zum Anhängen. an die Kiemen, woran es ſaugen will; die übrigen Fuße find ziemlich gleich unter ſich, und find am Ende in zwey dreygliederige, bes haarte Stücke geſpalten, Fig. 6—9., fo daß fie wie Ruder r e te W dh de bunt Dieſes Kruſtenthier, gehoͤrig in die Ordnung der Branchiopoden, moͤchte Latreille in die Section der Poe: cilopodes ſetzen, ſteht aber vielleicht beſſer bey den Lo- phyropodes. Auf jeden Fall aber iſt es neben die Cyclo- pes zu ſtellen, mit denen es ſo verwandt iſt, daß man es damit vereinigen koͤnnte, wenn es nicht durch die Seiten⸗ flügel und durch zwey Augen weſentlich davon verſchie⸗ den waͤre. N 3 ‚Nicotho®:, Augen 2, Fühler 2, Mund mit Kiefern; 5 Fuß paare, erſtes hakenfoͤrmig, die anderen ruderfoͤrmig; Ruͤckenſchild aus Querringeln beſtehend; Abdomen gerad, in 2 Faden geendigt, an der Seite (bey erwachſenen Weib⸗ chen) 2 Eyerfäde. Am Thorax ſeitlich 2 hernienartige Vers längerungen (bey Individuen im angehefteten Zuſtande). VN. astaci; roſenfarben, vordere Seiten⸗Verlaͤnge⸗ rungen gelblich, Eyerſaͤcke ſchoͤn roſenroth. Steckt ziemlich tief und fat zwiſchen den Kiemenfaͤden des Hummers. — , L. lang, bey 3 Linien breit (wegen der Seitenfluͤgel). Findet ſich nicht auf allen Hummern und in geringer Anzahl. un e u en en de Das Thier konnte weder durch mechaniſche Reizmit⸗ tel noch durch Vermiſchung des Waſſers mit Alcohol, we⸗ der im luftleeren Waſſer noch von den Kiemen des Hum⸗ mers weggenommen zur Bewegung veranlaßt werden. Wle nun ein ſo unbewegliches Weſen mit ſo großem Leibe und fo kleinen Fuͤßen zum erſten Male in die Kiemen des Hum⸗ mers habe kommen koͤnnen, erklärt der Verfaſſer durch die Hypotheſe, daß Nicothoé bey ihrem Ausſchliefen aus dem Ey noch keine Fluͤgel, hoͤchſtens nur Andentungen davon und wahrſcheinlich auch keine Eyerſäcke befige: denn es iſt weder anzunehmen, daß das Ey ganzlich durch Zufall, noch daß es durch Ruption der Eyerſaͤcke von ſchon vorhandenen Individuen in die Kiemen gekommen ſey, indem man das Thier auch auf dem jungen Hummer findet. Da alle in den Kiemen beobachteten Thiere ziemlich gleich groß waren und Everſaͤcke trugen, fo wäre es moͤglich, daß, wenn fie keine Hermaphroditen find, nut die Weibchen im Zustande ihrer Beweglichkeit entweder nach vorgusgegangener Paa⸗ rung oder vor derſelben ſich in jenen Theilen veſtſetzen, wähs rend die Maͤnnchen ungeflügelt, folglich ſeht klein, faſt un⸗ m. ag en re herumſchweiften! Obige Hy⸗ potbefe wird durch die Beobachtung von Dr. Surxiray ziet i eh d en denn er un del en eker. naea (nach Blainville zu Lernocera gehörig) ganz klei⸗ S 1230 ne, der Mutter ganz unaͤhnliche Foͤtuſſe mit vollkommen proportſontertem Leibe und Schwimmfuͤßen bemerkte, waͤh⸗ rend die Mutter monſtröͤs und unbeweglich an einem Fiſch angeheftet war. Der Verfaſſer vermuthet daher auch, daß die Lernden groͤßtentheils nichts anders als Crustacea bran- chiopoda ſind, daß fie alle mictoſcopiſch wären und erſt durch ſpaͤteres Erhalten der haͤutigen Anhaͤngſel, welche fie monſtroͤs, aber auch zugleich untauglich machen, ſichtbar würden. Daß ſolche Thiere erſt ſpäter Schmarotzer werden und erſt als ſolche ihre umgeſtaltete Form erhalten, läßt ſich ſelbſt aus mäherer Betrachtung der Organiſation unſerer Nicothos ſchließen, wegen der Kleinheit ihrer Fuͤße, die natuͤrlich, ſobald der Schmarotzer⸗Zuſtand angetreten war, bey der beftändigen Anheftung ihre Bedeutung verloren und ſich nicht mehr entwickelt haben, wogegen die Nahrüngsſaͤf⸗ te vorzüglich dem Verdauungs- und Geſchlechts⸗Apparat und den Bedeckungen zufließen. 2 Erklaͤrung der Tafel VIII. Fig. 1. Nicotho& astaci, nat. Gr. — 2. N. a., ſehr vergr., von oben: Fuͤhler; Ringel, am erſten ein Paar Augen; 2 vordere feitliche Verlaͤngerungen, gefüttert durch eine tu- nica membranosa, worinn 2 coeca, die ſich in der linea mediana des Leibes vereinigen; zwey Eyerfäde am Abdomen, welcher aus 5 Ningeln beſteht, am letzten 2 lange Faͤden. Thorars — 3. Dibe von unten: Inſertion der Fühler unter ve dem erſten Bruſtringel; 2 Reihen Füße; die 3 vorderen Paare nach vorn, die 2 hinteren rüds wärts gerichtet; aa 2 Maſſen mit ausgezacktem Rande, vermuthlich die inneren Eyerſtoͤcke. — 4. Fühler, W ji — 5-9, erſter bis fünfter Fuß? noch mehr Hergr. 3 at. Bey Oniscus thoracicus Montag (Jane Latr.) iſt gleichfalls das Weibchen beftändig angeheftet und ſehr wenig beweglich, während das Maͤnnchen frey beweglich bleibt. Etſteres hat Anhaͤngſel, wie Nicothoe, aber es find deren ſd viele Paare als Ringel; beym Männchen findet ſich nichts dergleichen, iſt regelmäßig gebildet und ſehr klein. Der Verfaſſer fand unter der Schale von Cancer subterraneus zwiſchen dem Schild und den fleiſchigen Thei⸗ len einige Male 2— 3 ſolche Schmarotzer immer nebſt dem Maͤnnchen, welches ſich mittels feiner Zangen veſt an die Abdominal⸗Anhaͤngſel des Weibchens anhaͤngt. Montagu (Transact. of the Linnean Society of London vol. IX. p. 105. pl. 3. f. 5. 4.) gibt davon folgende Be⸗ ſchreibung: an. en. Leib oval, ungleichſeitig, mit etwa 15 undeutlichen, durch Einſchniſte an den Seiten bezeichneten Gliedern; die 6 hinteren mit aͤſtigen, fleifchigen und buͤſchelfoͤrmigen Anz haͤngſen; am hinteren Ende 2 einfache, gekrümmte Anhaͤng⸗ fel, unter allen die groͤßten; 4 kurze Fuͤhler, die aͤußeren, = — = 1231 welche auf der Ruͤckenſeite allein ſichtbar ſind, länger als die inneren; an jedem der 2 erſten Glieder zwey laͤngliche, platte, fleiſchige Floſſen oder Cirren; an den uͤbtigen Glie⸗ dern aͤhnliche, eber kuͤrzere Anhaͤngſel; 14 ſehr kurze, has kenfoͤrmige, unter dem Thier verborgene Füße, Abdominal⸗ Klappen ſehr groß. bedecken den ganzen unteren Leib, ent halten die blaßerangengelben Eder (oft mehrere Tauſend). — Länge, die hinteren Anhaͤngſel mitgerechnet, kaum ½ 3.5 Farbe orangengelb, ſeitliche Anhängſel weißlich. Männchen weit kleiner, laͤnglicher, vorn am Leib 195 Anhaͤngſel; dieſe an den hinteren Ringeln, nicht 19 — Da dieſe Beſchreibung ziemlich verſchieden iſt von der, die man fur Jone gibt, und Latreille bey Aufſtellung dies ſer Sippe nur das Weibchen gekannt zu haben ſcheint, da die gegebenen Charactere nicht auch auf das Maͤnnchen paſ⸗ fen, jo wird er dieſelben wohl modificieren muͤſſen. Fig. 10. das Maͤnnchen; Fig. 11. das Weibchen; jedem zur Seite die natürliche Groͤße. Die Inſecten in Bernſtein. Ein Beytrag zur Thiergeſchichte der Vorwelt von Doct. G. C. Berendt. Berlin b. Nicolai. Heft 1. 30. 4. 39. Der Verfaſſer beſitzt eine große Sammlung von 1200 Bernſtein Stuͤcken, worunter 750 ſich mit Kerfen finden, und welche ſowohl er als ſein Vater zuſammen gebracht hat. Er iſt daher im Stande, etwas Neues und Vollftäns diges in dieſem Fache zu leiſten, bejonders da die früheren Werke uͤber Bernſteinkerfe kaum brauchbar ſind. In dieſem erſten Hefte beſchaͤftigt er ſich nur mit dem geognoſtiſchen Vorkommen, mit der Verſchiedenheit der Maſ⸗ fe und der geographiſchen Verbreitung, und mit den Baͤu⸗ men, welche dieſes Harz geliefert haben; es ſind Nadelhoͤl⸗ zer. In den folgenden Heften wird er die Kerfe ſelbſt ber ſtimmen und abbilden. Bis jetzt hat er gefunden Staphy- lini, Oestri, Araneae, Nepa, Prombidium, am meiſten Mucken, einen Sphinx, kleine Raupen, Blatta, Cicada, Cimex, Hemorobius, Ichneumon, Formica, Apes, Vespae, Bombilius, Dermestes, Cerambyx, Scolopen- dra, Phalangium, Julus, Locusta. Sehr ſelten Waflers kerſe, kein Dytiscus. Sie gleichen keinen europäifchen, wohl aber americaniſchen, und zwar aus dem waͤrmeren America. Das Harz zeigt unwiderſprechliche Spuren, daß es aus dem Stamm und aus den Zweigen fluͤſſig hervorge⸗ zuollen und die Kerſe bedeckt hat; ſonderbar iſt es aber, daß ſich hoͤchſt ſelten Tannennadeln, und überhaupt faſt gar kei⸗ ne Blätter, Movie, Sand u. dgl. darinn finden. Die Nüffe in den Beenſteinlagern ſcheinen von Coccoloba uvifera zu ſeyn; hin und wieder Blaͤtter oder Pflanzentheile, wie von Luzula, Genista, Vaccinium, Myrtus, Andromeda, Sedum, Polytrichum, Jungermannia. Die Maſſe des Bernſteins iſt auntekeed jetzt noch werden jaͤhrlich von 8 und Danzig Hunderte von Cenmnern cus. efuͤhrt. Wir wuͤnſchen, daß es dem Verfoſſer e die Abbildungen bald erſcheinen zu laſſen. * MM Manuel de histoire naturelle des Mollusques et de leurs gie par Sander 1 Offitier etc. Paris cher Roret. 29. 12. 390. k. 8. 2 955 Bekanntlich hat der Verfaſſer eine Reiſe um deen gemacht, worauf er viele Mollusken entdeckte, die wir groͤß⸗ tentheils in der Iſis mitgetheilt haben. War daher irgend jemand im Stande, ſolch ein Taſchenbuch auszuarbeiten, welches den Reiſenden zur Begleitung mitgegeben werden koͤnnte, ſo war es der Verfaſſer, der die meiſten dieſer Thie⸗ re lebendig geſehen, ihr Vorkommen und ihre Lebensart be⸗ obachtet und fie häufig anatomiert hat. Die Schrift iſt auch wirklich mit viel Verſtand bearbeitet, in den Beſchreibungen it das Weſentliche herausgehoben, das Neue weitlaͤufiger behandelt und die Synonyme find mit großer Sorgfalt vers glichen. Im Ganzen richtet ſich der Verfaſſer zwar nach Cuvier, hat aber viele eigenthuͤmliche Abtheilungen und manche andere Stellung, ſo wie man denn auch nicht we⸗ nig neue Sippen eingeführt findet. Die Gattungen ſind nicht characteriſiert, aber in Gruppen abgetheilt mit einigen Beyſpielen. Voran geht eine Beſchreibung des Baues dieſer Thie⸗ re; dann folgen die Claſſificationen von Cuvier, La: marck, eruſſac, Blainville und Latreille, und dar⸗ auf ſeine eigene in einer Tabelle in Folio. Das Buch iſt auch beſonders darinn nuͤtzlich, daß man alle Namen. aufge: führt findet, welche in der neueren Zeit eingefuͤhrt würden, kurz, daß man nun ein vollſtaͤndiges Compendium der Con⸗ chyologie beſitzt, begruͤndet auf den Bau der Thiere. Wir glauben, unſeren Leſern einen Dienſt zu erweiſen, wenn wir ihnen die Claſſification mittheilen. "MOLLUSQUES, I. Classe. Cephalopodes. Ordre. Cryptodi branches. 1) Fam. Octopodes: Argonaute, Bellörophe, Poul pe, Elèdone, Calmatet.. 2) Fam. Decapodes: Cranchie, : Sepiole, choteuthe, Calmar, Sepioteuthe, Seiche. II Ord. Siphoniferes. 1) Fam. Spirulés: Sprrule. 2) Fam. Nautilaces: Nautile (Nautile, Aganide); Lituite, Orthocératite. 3) Fam. Ammonés: Baculite, Hamite, Scaphite, Ammonite, Turrilite. 4) Fam. Peristelles: Ichthyosarcolite, Belemaite. III. Ord. Foraminiferes. hr On y- inte 1232 1 ) F. Stichostegues: Nodosaire (Glanduline, No- saire, Dentaline, Orthocerine, Mucronine); Frondiculaire, Linguline, Rimulinę, Meine, Marginuline, Planulaire, Pavonie. 2) F. Enallostegues: Bigénérine (Bigénérine, Gem- muline); Textulaire, Valvuline, Dimorphine, Polymorphine (Polymorphine, Guttuline, Glo- buline, Pyruline); Virguline, Sphéroidine. Ang 1 3) F. Helicostögues: Clavuline, Uvigérine, Buli- mine, Valvuline, Rosaline, Rotalie (Rotalie, Dis- corbe, Trochuline, Turbinaline); Calcarine, Glo- bigérine, Gyroidine, eee Planuline, Planorbuline, Operculine, Soldanie, Cassiduline, Anomaline, Vertébraline, Polystomelle, Dendriti- Be, Pemerople, Spiroline, Robuline, Cristellaire (Gristellaire, Saracenaire),, } Nonionine, Nummu- line (J., Assiline); Sidéroline. a 4) F. Agathistegues: Biloculine, Spiroloculine, Triloculine, Articuline, Quinqueloculine, Ade- losine. 2 5 F. Entomostögues: Amphistegine, Heterostegi- ne, Orbiculine, Alv eoline, Fabulaire. 2 Cl. Ptéropod es. 1) Fam. Hyales: Cymbulie, Limacine, Hyale, Cleodore (Cl., Creseis, Triptere), raus Eu- ribie, Psyche. 2) F. Clios: Clio, Pneumoderme. III Ci. Gasteropodes. I Ord. Nucleo branches. 1) Fam. Firolides: Firole, Carinaire. 2) F. Atlantides: Atlante. II Ord. Nudi branches. 1) F. Pterosomes: Pterosome. 2) F. Glauques: Glauque, Laniogere, Briaree, Eo- lide (E., Cavoline); Tergipe. 3) F. Tritonies: Thétis, Melibee, Scyllée, Tritonie. 4) F. Doris: Polycere, Doris, Onchidore. 5) F. Plagobranches: Placobranche. In Ord. In ferobranc heb. ı) F. Phyllidiens: Phyllidie, Diphyllidie. 2) — Semi- Phyllidiens: Ancyle, Pleurobranchee, Pleurobranche, Ombrelle, Spiricelle, Siphonaire. IV Ord. Tectibranches. 1) E. Aplysiens: Aplysie (A., Notarche); Bursa- telle, Actéon. 2) — Aceres: Acere, Bulle . Bulle); Gasté- roptère, Sormet. v. Ord. Pulmones inopercules. 1) F. Limaces: 138 Onchidie, Limacelle, 5 mace (Arion, L.); Parmacelle, Testacelle. - Jſis 1831. Heft 11. ! 1234 2 — Limagons: Vitrine, Helice (Hélicophante, Cochlohydre, Helicogene, Helicodonte, Helici- gone, Helicelle, Helicostyle, Cochlostyle, Cochli- tome, Cochlicopgy Cochlicelle,Cochlogene, Coch- lodonte, Cochlodine); Vertigo, Partule, x 3) — Auricules: Carichie, Auricule, Piétin, Sca- rabe. 4) — Limneens: Planorbe, Limnee, Physe, VI Ord, Pulmones operculds. 1) F. Helicines: Helicine. 2) — Turbicines: Ferussine, Cyclostome. VII Ord. Pectinibranches. a) un appendice membraneux pour introduction de l'eau dans les branchies, 1) F. Zurbines: Paludine (P., Melanie, Rissoaire, Littorine); Turitelle, Proto, Vermet, Siliquaire, Magile, Valves, Natice. 2) — Trochoides: Navicelle, Neérite, Ampullaire, Janthine, Litiope, Phasianelle, Toupie (Sabot, Mel&agre, Monodonte, Dauphinule, Eperon, Fripiere, Cirrhus, Cadran, Eomphale, Enton- noir, T., Telescope); Pleurotomaire, Scalaire, Melanopside, Planaxe. b) un siphon pour Pinfroduction de l'eau dans les branchies, 3) — Cerites: Cerite, 4) — Pourpres: Buccin (B., Eburne); Harpe, Ponpre, Concholépas, Nasse, Tonne, Cassidaire, Casque, Cancellaire, Ricinule, Rocher. (R. Ranel- le, Struthiolaire, Triton); Columbelle, Turbi- nelle, Pyrule, Fasciolaire, Fuseau, Pleurotome, Rostellaire. 5) — Strombes: Strombe (St., Pterocere), 6) — Cönes: Cöne, Alene. 7) — Enroules: Vis, Mitre, Tariere, Ancillai- re, Olive, Porcelaine, Ovule, Volvaire, Mar- ginelle. 8) — Volutes: Volute, Yet. c) point d’appendice membraneux ni de siphon. ) F. Sigarets: Coricelle, Sigaret, Cryptostome, Stomatelle, Stomate, Velutine. VIII Ord. Scutibranches. 1) Fam. Ormiers: Haliotide, 2) — Cabochons: Calyptree, Crepidule, Wire Hipponice, Cabochon. bt 5) — Patelloides: Parmophore, Emarginule, Fis- surelle. IX Ord. Cirrhobranches. ' ı) Fam. Dentales: Dentale. X Ord. Cyclobranches. 1 Fam. Patelles: Patelle. 2) — Oscabrions; Oscabrion (O., Öncabreile). 78, 1235 1 5 MGA. Aesp Rate. ae a) Aceéphales testacẽs. ORT 1 Ord. Brachiopodes. # 1) Fam. Lingules: Lingule. 2) — Terebratules: Ferebratule, Thecidee, Cal&ole. 3) — Cranies: Cranie, Orbicule (O., Discine). II Ord. Rudistes. — Fam. Acardes: Spherulite, Hippurite. III Ord. e ebr ange . Monomypyaires. 1) Fam. Ostraces: Huitre, Gryphee. 2) — Pectinides: Podopside, Spondyle, Hinnite Plicatule, Peigne, Dianchore, Houlette, Plagio- stome, Lime. 5) — Malleaces:,Posidonie, Vulselle, Perne, Cre- natule, Marteau, ger vilie, Inocerame, Pulvini- te, Lime, 4) — Avicules: Avicule (A., Pentadine), ß. Dimyaires. 5) — Arcaces: le, Trigonie. 67 — Mytilaces: neau. \ 7) — Submytilaces: Anodonte, Mulette, Cardite, Cypricarde. 8) — Camaces: Iridine, Bucarde, H&micarde, Capse, Donace, Gratelupie, Telline, Lucine, Cor- beille, Amphidesme, Cyprine, Mactre, Erycine, Cyclade, Cyrene, Galathde, ‚Crassatelle, Astarté, Venus, Vénérupe, Pétricole, Coralliophage, Clo- tho, Onguline. Strophonëme, Anomie, Placune, Harpace, Cucullée, Arche, Pétoncle, Nucu- Moule, Lithodome, Jambon- 9) — Pylorides: Corbule, Pandore, Thracie, Peri- plome, Anatine, Mye, Lutraire, a Soletelline, Sanguinolaire, -Sol&curte, Solen, So- lemie, Glycimere, Panopee, Saxicave, Byssomie, Rhomboide, Hiatelle. 10) — Tubicoles: chene, Pholade, Jouannetie, Taret, Cloissonnaire, Térédine. b) Acephales nus. IV Ord. Heterodbranches. 1 Fam. Ascidiens: Ascidie, Bipapillaire, e Pyure, Distome, Botrylle, Sinoique, , Arrosoir, Clavagelle, Gastro- Fistulane, 2) — Salpiens: Biphore, Timorienne, Monophore, Phyllirhoe. , cl. Cirripedes. 2 Fam. Lepadiens: Alépe. Gymmoltpe, rs T ollicipede; Polylèpe, e — —— ͥͤ — 1236 * FR — Balanides: Pyrgome, Verrue, Creusie, Co- nnie, Tubicinelle, e ee Chtamale, Balane, Acaste, Octomère. . T ir Genres non classes. 85 3 Pyrgo, Dermatobranche, We Atlas, Plen- rocere, Oxinoé. Memoires, < présentées par divers savans à l’Academie royale des sciences de Institut de France et imprimees Ber son ordre. Scien- ces mathematiques et physiques. T. II. 30, 4. 818. Seit mehr als 20 Jahren iſt kein Band der ſoge⸗ nannten Savans etrangers bis auf den gegenwärtigen ers ſchienen. Er enthaͤlt eine einzige Abhandlung, wenn man das Werk fo nennen will, von Dr. Robineau Desvoidy unter dem Titel: Eszai sur les Myodaires du Canton de Saint-Sauveur, Département de l'Tonne 1826, ganz ans gefuͤllt von neuen Mucken Sippen und Gattungen mit ei⸗ ner Einleitung uͤber den aͤußeren Bau dieſer Thiere. Die Myodaires gehören zu der Abtheilung Athericerae Latr. und entſprechen faſt ganz der Abtheilung Muscidae, deren weiche, fußloſe Larven Athemloͤcher längs dem Leibe haben. ſollen; der Mund 2 ſenkrechte Häkchen, Puppe tonnenfoͤr⸗ mig; RNuͤſſel der Fliege fehlt oder iſt haͤutig, zuruͤckziehbar, in der Mitte gebrochen, zweylippig, enthält nur 2 1 2 obere Palpen, ſelten 2 oder 4 untere. Der Kopf wird in 6 Gegenden getheilt; was man ſonſt hypostoma genannt hat, heißt hier facies; die Hoͤhle, in welche ſich der Ruͤſſel zurückzieht, peristoma; deren obe⸗ rer Rand epistoma. Ptilinmmn iſt eine vorſtoßbare Haut unter der Stirn, wahrſcheinlich das Riechorgan. Die Fuͤh⸗ ler beſtehen aus 5 Gliedern, das erſte klein; das 2te groß, beſteht aus mehreren verwachſenen Gliedern; das z3te iſt das größte, welches wegen feiner ſtarken Entwicklung die 3 letzten Glieder auf die Seite ſchiebt, wo ſie die ſogenannte Borſte (chaetum) bilden, Der Ruͤſſel (broboscis) beſtehe nicht aus der Unter lippe, wie bey den Immen, ſondern aus den Unterkiefern, umgeben an der Wurzel von der Unterlippe mit ihren 2 Palpen; die Lippen ſelbſt haben wieder Palpen. Die 2 Saug⸗ borſten entſprechen den Oberkiefern. Die Slüͤgel hängen am mesothorax; fie tonnen ö Rips pen haben, je mit 4 Selen verbunden, was jedoch manch⸗ faltig adandert, 2 Fluͤgelſchuppen find Falten der- Flu gel und heißen hier calypta. Am äußeren Rand der Fluͤ⸗ gel find oft 2 Häkchen, unguicnli, Neißt man die halte⸗ res ab, fo geht der Flug verloren. Der Verfaſſer hat be ſonders Fallen und Meigen berückſichtigt. Die Er theilt die Myodariae in 9 Unterfamilien (Gen- tes), deren Charactere jedesmal angegeben werden, ſo wie die der Sippen und Gattungen, meift mit einer kurzen Be⸗ ſchreibung. Das Werk iſt zu reichhaltig, als daß wir im Stande waren, die Charactere mitzutheilen, duet da A 1237 a — 1238 ſelbſt die der Unterfamilien zu weltläufig ſind und der we⸗ IV. Stirps Thryptoccratae. ſentliche Character nicht kurz hervorgehoben iſt, was auch 1) Germaria latifrons. U von den Sippen gilt. Die Gattungs:Charactere dagegen bes 2) Osmaea grisea. e are 2 Zeilen. Es iſt zu bedauern, daß keine 3) Neaera In Abbildungen gegeben werden. | 9 4) Aclia cingulata, pilipennis. i 5) Ceromya erythrocera, abdominalis, rubri- frons, testacea, microcera# | 1 6) Ceranthia ful vipes, podacina. 7) Aphria abdominalis, servillii. \ I. Gens: Calypteratae: Larvae in fimetis etc. * Chaetum saepius nudum. A. Zoobiae: Larvae parasitae, a. Trib. Oestrideae: Gasterophilus, Oestrus, Ce- haleinyia, Hypoderma, Cephenemyia, Cuterebra: nicht beſchrieben. b. Trib. Entomobiae, I. Stirps Macromydae. 1) Genus Dejeania brasiliensis, capensis. 2) Jurinia metallica, brasiliensis, aterrima, bos- ci, gagatea, indica, scutellaris, chrysiceps, leucostoma, fulviventris, testacea, aurifacies, 3) Dumerilia rubida. 4) Peleteria javanica, leschenauldi, lalandii, ab- dominalis. - 5) Faurella meridionalis. 6) Fabricia ferox (Musca ferox). x 7). Echinomyia Dum. grossa, picea, lapilaei, le- feburei, errans, nigricornis, rubricornis, rube- scens, fera L., intermedia, tessellata F, ver- nalis, punctata, testacea, lateralis, cuculliae (lurida F.). f 8) Servillia ursina M., pilosa, subpilosa, II. Stirps Anthophilae. 1) Linnaemyia sophia, sylvestris, heraclei, ana- lis, distincta, aestivalis, borealis. 2) Bonnetia longipes, oenanthis. 3) Bonellia tessellans, lateralis, rubiginosa, 4) Marshamia analis, nigripes. Ill. Stirps Microceratae. 1) Crameria oestroidea. 2) Ernestia microcera, 3) Brachelia westermanni. 8 g 4) Fausta nigra, scutellaris, abdominalis, virides- cens, florea. e 5) Mericia erigonea. 8 . 6) Erigone anthophila, scutellaris, myophoroi- dea, puparunı, flayipennis, tessellans, viridu- lans, dubia. 7) Panzeria lateralis. ; . 8) Meriania sylvatica, borealis, capensis, 9) Nemoraen bombylans, aſſinis, fulva, scutella- ta, obliqua, brunicornis. IV. Stirps Gonidae. 1) Rhedia vernalis, testacea, vicina, sicula, bom- bylans, capensis, diversa, fulva, atra. 2) Spallanzania picea, gallica. 4 3) Rdaumuria lalandii, capitata, M., blondelii, melanura, timorensis, olivieri. f 8) Siphon M. (Bucentes Latr.) geniculata M., ‘ cinerea IM,, analis, pusilla. VI. Stirps Brachyceratae. ı) Miltogramma M. fasciata M., punctata M., Parasita. 2) Megaerd dira (conica M.), atrox, crudelis, fera, inimica, | 3) Amobia conica. f VII. Stirps Graosomae. 1) Hebia flavipes. 2) Myobia fragilis, sublutea, zuficrus M., cine- rascens, nana, nitens, 3) Leskia flavescens. 4) Fischeria bicolor, 5) Melia albipennis, VIII. Stirps Faunidae, 1) Belvosia bicincta. 2) Latreillia bifasciata F., unifasciata, campe- stris, albifrons, lalandii, testacea, hirta, cu- culliae, sylvestris, minor. 5) Salia bombycivora, velox, echinura, cirrata, erythrocera, nigricornis, blondeli, metallica. 4) Athricia erythrocera, flavescens. 5) Lydella‘grisescens, agrestis, nitida, dubia, hydrocampae, campestris, myoidaea, pallidi- palpis, nigricornis, floricola, fulvipes, scu- tellaris. 8 ; 6) Olinda brasiliensis. 7 Platymya rubescens; aestivalis, Blondeli. 8) Phorinia aurifrons, gracilis, micromera, mac- quarti, minor, borealis. 9) Ophelia agilis, festiva, gracilis, lutescens, ci-- nerea-. ; ı0) Blondelia nitida, abdominalis, pallidipalpis, fasciata. g ner 11) Rhinomya gagatea, ı2) Lydina nitida, cuprea, macromera, 15) Erynnia nitida. - ı4) Wagneria gagatea, 7 5 15) Araba n. fastuosa M., philanthi, argyrocepha- la M., minuta, leucocephala M., obscura, assimilis, squamipallens, grisea, fulva. 26) Phorocera agilis, rapida, scutellaris, apri- cans, fera, noctuarum, nitens, prorsae, an- tiopis, iovora, pygerae, Caiae, myoidea, bom- 1239 bycivora, flavipennis, gracilis, vernalis, velox, limpidipennis, cylindrica, botyvora, cirrata. 17) Medina elongata, cylindrica, carceli, wint- hemi, tristis, Juctuosa MM. 18) Lypha dubia M., sylvatica. IX. Stirps Erycinae. 1) Phryno rustica, agilis, brunea, nigripes, hae- f mispbaerica, bucentoidea. 2) Roeselia arvensis, agrestis, cylindrica, syl- vatica. 3) Erycia grisea, scutellaris, villica, winthemi, ‚limpidipennis. 4) Zenais sylvestris, fera, sicula. 5) Zaira agrestis. 6) Zaida agilis, crataegellae, falculae. X. Stirps Agridae, ı) Zenillia lepida, libatrix F., ciligera. 2) Pales florea, petrosa, vernalis, blondeli, vi- -ridescens, brunicans. 3) Elophoria myoidea, flavisquamis, bruni- .squamis, 4) Phryxe zonata, servillii, sabulosa, ciliata, pa- lesioidea, rotundata, consobrina, subrotunda- ta, microcera, blondeli, villica, prompta, scu- tellaris, depressa, grisescens, macquarti, co- arctata, superba, lasiocampae, sphingivora, pavoniae, bombycivora, typhaecola, larvico- la, florida, scutellata, agilis, athaliae, punc- tata, cinerascens, velox, similis, arvensis, fla- vipalpis, frontalis, carceli. XI. Stirps Bombomydae.)] 1) Sturmia atropivora, vanessae, floricola, con- color. 2) Winthemia ciligera, variegata, flavescens, ca- tocalae, nobilis, viarum, quadripustulata F, vinulae. 3) Carcelia lepida, bombylans, festiva, pupa- rum F., vernalis, macroura, amoena, rubrel- la, distincta, duponcheli, nigripes, plusiae, rapida, diversa, bombycivora, scutellaris, gri- sea, fuscipennis, aurifrons, velox, flavescens, 4) Schmidtia vernalis, myoidea. 5) Aplomya nitens, zonata. XII. Stirps Tachinariae, 1) Tachina M., rapida, vagans, scutellaris, ru- hescens, villica, macrocera, rustica, littoralis, ‚hispida, aurifrons, campestris, abdominalis, diaphanipennis, germana, distincta, aurea, soror, florum, albida, claripennis, festi va, lae- ta, affinis, vicina, diversa, pratensis, arvensis, sylvestris, atra, nigra, grisea, atrata. 2) Varia latifrons, — 2 | . — 3) Guerinia festiva, musca, vivax, winthemi, a 8 SH) FERIEN | nana, gagateaı. 4) Meigenia cylindrica, grisescens, borealis, bi- signata M., immaculata, flavescens, vernalis, floralis M., parva, nitida, nana. a 5) Acemya oblonga, subrotunda, myoidea. XIII. Stirps Macquartidae, 885 ı) Macquartia flavescens, egens M., rubripes, germanica, viridescens; microcera, brachyce- ra, grisescens. 2) Amadea scutellaris. 3) Erebia temula L., flavipennis« 4) Minella nitida. < 5) Albinia buccalis. 6) Novia cylindrica. XIV. Stirps Sericoceratae. 1) Microptera nitida. 0 — * 2) Phyllomya volvulus F. 3) Phorophylld palpata. N 4) Thelaira abdominalis, bifasciata Dexia b.? M.) 5) Uramya producta. . 6) Mintho compressa F., obscuripennis, ca- pensis. f XV. Stirps Ptiloceratae.’ 1) Phyto nigra, prompta. 2) Stevenia tomentosa, nitens, nigripennis, velox, , 5) Ptilocera palpalis, conica. XVI. Stirps Ocypteratae. 1) Icelia flavescens, brasiliensis. 2) Ervia triquetra lip. a 5) Hemyda aurata. N 4) Hermya afra, hottentota. 5) Duvaucelia bicincta. 6) Olivieria lateralis F. : 50 - 7) Ocyptera pentatomae (O. bicolor Oliv., coc- cinea M.), fulva, similis, brassicaria F., M., intermedia M. * 8) Parthenia cylindrica F., M., carolinae, bos- cii (Ocyptera radicum F) \ 9) Besseria reflexa. 10) Meberia appendiculata. 110 Phania M. curvicauda M. 12) Clairvillia pusilla (Ocyptera Fall.). N XVII. Stirps Gastrodeae. 1) Gymnosoma Fall., M., rotundata L., obli- qua, latreillii, fuliginosa, atra, minuta, nitens Wied., M., microcera. 2) Pallasia globosa F., ovata, XVIII. Stirps Occemydae. 1) Myopa F. (Conops L.) picta Pan. M., buc- cata L. F., testacea L. F., umbripennis, lon- nigro-grisescens, palpalie, cylindrica ee N ET — 1242 girostris, pictipennis, pellucida, lasc ĩa⸗ a NI. C. Sarcobiae, Coprobiae. n Cephipeinen F.), variegata BI. Fall. (nitidula 1. Viötparae, F., vcculta Wied., dorsalis F. M., annuli- pes, nigra M., argentea, fulvipes, bicolor MI, rubrifrons, atra F. M., pallipes M., nana. 2) Dalmannia gemina (Myopa g. Wied. M.), meridionalis, punctata F. (virens Fall.), fla- vescens M., stigma, Slavipes, . 3) Zodion Latr. cinereum F. Eulr., notatum M., carceli, pedicellatum. XIX. Stirps Dufouridae. 1) Dionaea forcipata, aurulans. 2) Phanemya musca. 3) Clelia agilis, rapida, minor, enythrocera; 4) Feburia rapida. 5) Dufouria aperta, nuda, clausa, petiolata. 6) Rhinopkora nigripennis, gagatea, metallica, tessellata, hottentotta, pusilla, XX. Stirps Gagateae. : ı) Nyctia carceli, servillei, claripennis, trifaria, nitida, rubescens, pusilla. 2) Morinia velox, fuscipennis, parva, rubescens, claripennis. 5) Medoria agilis. 4) Megerlea nitida, picea, claripennis. 5) Kirbya vernalis, hyemalis. 6) Scopolia rupestris, carbonaria M., viatica, rufipes, parasita. 7) Paykullia rubricornis, riparia, fuliginosa. 8) Melanophora M. Latr. roralis Latr., viola- cea, atra, festiva, distincta, rubescens. 9) Illigeria atra, minor. B. Botanobiae. — Larvae botanophagae. a. Trib. Phasianeae. 1) Gen. Trichopoda Latr. pennipes Bosc. F., fla- vicornis, hirtipes Bosc. F., melanopus, lanipes Bosc. 85 plumipes Bosc. F., haitensis. 2) Freraea gagatea. 3) Xysta NM. latreillii. 4) Clytia dalmatica, atra, cylindrica, gentilis, con- tinua F., pratensis, vaga. 5) Phasia Latr. crassipennis Latr., nigra, helvea _ Latr., oblonga, campestris, agrestis, arvensis, albifacies, taeniata, obscuripennis. ‚6) .Alophora subcoleoptrata F., bs ip test M., pi- losa, ferruginea. 7) Elomya nebulosa Panz., re Wirken, nigra, abdominalis. 8) Hyalomya atropurpurea M. hamata Latr. M., obesa F., basalis, albipennis M., nebulosa, en naria, leren . seinem kee Fall. M., semicinerea M. 5 Chaetum saepius k Iſis 1881. Heft 11. a, Trib. Macropodeae, i) Gen. Estheria tibialis, ahnen, Ämpera- toriae, floralis, vicina. 2) Dinera fulvipes, grisea, punctata, cylindrica, pysmaea. 3) Aria fulvicrus. 4) Feria rubescens, nitida, 5) Calilia nitida, 6) Dexia M. rustica M., melanocera, dejeanii, cincta, gracilis, canina M., grisea, capensis. 7) Zelia ta strenua, analis, apicalis, velox. . 8) Prosena St. Farg. et Serv. sybarita L. 9) Sophia pellucida, punctata, gagatea, filipes. 150 Rutilia leonina F., formosa Donov., vivipa- ra F., durvillei. ı1) Macromya depressa, analis. ı2) Harrisia scutellaris, brasiliensis, 15) Leschenaultia cilipes, hirta. 14) Theresia tandrec. 15) Phorostoma subrotunda. . 16) Myostoma microcera, scutellaris. 17) Billaea grisea. 18) Myocera longipes, calcium, ra fera, nomada, grisescens. b) Trib. Theramydae, i) Gen. Peckia imperialis, lamanensis, verein, plumipes, lanipes. 2) Theria palpalis. 3) Myophora (Sarcophaga NM.) brasiliensis, humboldti, chrysella, fla veola; her minieri, argyrostoma, haemorrhoidalis Fall. M., villi- ca, cognata, peronii, fulvicornis, Fieidescens, cubensi-, squalida, crocata, rubiginosa, con- temta, agilis, blondeli, haemorrhoa Fall. M., aestivalis, consobrina, riparia, albicans, 5 naris, limpidipennis, hemisphaerica, hortico- la, campestris. M. carnaria L., soror, capensis, brunifacies, carceli, rustica, intermedia, fuliginosa, nigra, atrata, sordida, livida, livens, duvaucelii, vil- lana, squamosa, florea, sericea, striata, squa- migera, grisea, agricola, depressa, obscuricau- 772 aurifacies, abdominalis, com ar, ar vicola, aprilis, conica, cinerea, vernalis, specialis, squalens, afünis, peregrina, subrotunda, lati- crus, obscura, majalis, arvensis, subnitens, vi- vida, albidipennis, obscuripennis, rubescens, grisescens, camporum, musca, rapida, atra, nigricans, fuscipennis, arvorum, flavescens, grisea, nana: q Si Phorella arvensis, florum, nid, atrata, despecta, morio. 5) Cynomya mortuorum L., chrysocephala De- geer, cadaverina, ocaniae. a 78 * 1243 6) Onesia floralis, riparia, claripennis, viarum, vulgaris, cuprea, lepida, viridi-cyanea, viridu- la, tessellata, viridulans, caerulea, prompta, velox, cyanea, gentilis. 7) Gymnochaeta viridis M. H. Oviparae, Tribus Muscidae. a) M. floricolae. 1) Gen. Clytho aurulenta, argentea. 2) Agria punctata, grisea, grisescens, punctula- ta, bipunctata, gesnerioidea. 3) Gesneria erythrocera, brunicans, elaripennis, einerea, rapida, campestris, grisea, riparia, albifrons, luteifrons, musca, Aera aurifa- cies, agrestris, fuliginosa, aurifrons, griseo- flavescens. 4) Myorhina campestris. ' 5) Conomya tibialis. b) M. zoomyae. 6) Stomoæis Geoffr. calcitrans L., sugillatrix, aculeata, pungens, infesta, inimica, libatrix, dira. e 7) Haematobia ferox, geniculata, serrata, ti- bialis. 8) Nemorkina palpalis. c) M. armentariae. 9), Plaxemya sugillatrix. 10) Byomya carnifex, violacea, stimulans. 11) Sphora nigricans, australis, 12) Musca L. F. campestris, aurifacies, stomo- xidea, corvina F. M., aurulans, fulvescens, floralis, riparia, Po vina, domestica L., soror, vagatoria, hottentotta. d) M. vagantes. 15) Mesembrina M. meridiana M., latreillii, mystacea L. M. i 14) Macrosoma lardaria F., floralis. 15) Grapkomya maculata M. Fall., vulpina, minor, americana, media. 16) Morellia agilis, horticola, concolor, ae- nescens. 5 ® 17) Muscina pabulorum Fall. M., stabulans Full. M., grisea, picaena, concolor, fun- givora. 18) Dasyphora agilis M., fervens, viridula, fu- liginosa. e) M. tomentosae: 19) Stomina rubricornis. 20) Pollenia fulvicornis, viatica, vivida, rudis F. M., cyanescens, pumila, autumnalis, agi- lis, floralis, bicolor, vernalis, tomentosa, mi- cans, pubeseens, atrata, metallica. 21) Nitellia vespillo F. M., nana. 43) Beria inflata. * — 1% 122 50 M. rostratae. ar ec 235) Idia M. xanthogastera Westerm,, flavipes, syrphoidea, bengalensis, rostrata, fasciata M., cinerea, 1 24) Rhinia testacea. 5 8 25) Cos mina fuscipennis, elaripemnis, arabica. 26) Rkyncomya felina F. 12 g) M. testaceae, or 27) Bengalia testacea, labiata, pallens, mela- nocera. 28) Plumosia abdominalis, pallidula, belvosii. 2g) Ormia punctata, 350) Palpostoma testacea. R) M. caeruleae. 5 a4 31) Muffetia autissiodorensis. : 32) Achias Bosc. F. oculatus Bose. EF. 35) Calliphora fulvibarbis, brunibarbis, vomito- ria (Musca v. Z. F. etc.), littoralis, vicina, spitzbergensis, musca, myoidea, monspelia- ca, nana, aurulans, viridescens, villosa, peru- viana, oceaniae, compressa, rostrata. 34) Melinda caerulea Mf. 2, albiceps, leucocera, azurea, coelestis, soror, gentilis. 1) M. metallicae. 35) Amenia imperialis, leonina, 36) Chrysomya idioidea, viridula, aſſinis, fulvi- crura, tibialis, Iherminieri, alia, caerulescens, socia, decora, plaei, lepida, buccalis, regalis, dejeanii, hyacinthina, lalandii, soror, duvau- celii, gratiosa, brunicornis, capensis. 57) Lucilia caesar L, lepida, dorsalis, amica, in- dica, pubescens, modesta, limpidipennis, so- ror, azurea, germana, peruviana, usta, vici- na, eximla, cornicina F. M., splendida M., carolinensis, compar, viridescens, aurulans, elegans, virgo, calens, fervida, brunicosa, cu- prea, bengalensis, timorensis, peronii, rostrel- lum, pallipes, sapphirea, delicatula, fulvicor- nis, hyacinthina, smaragdula, l 38) Pyrellia violacea, vivida, usta, cuprea, ig- nita, calida, lilloralis, bicolor, feryida., 39) Phormid caerulea, regina M., philadelphi, ca, fulvifacie, cuprea, terrae-novae, vittata, squalens, II. Gens: A,_Larvae mucivorae. — Tribus Aricinae:- a) Aricinde terrestres. 1) Gen. Fellaea fera, florea, nigripes, erratica, agilis, rubrifrons, nigrifrons. ’ Mesomydae. — Larvae in foliis etc. 2) Mydaea floricola, pellucida, suillorum, ra- pida, scutellaris, humeralis, musca, liturata nigripes. g 3) Phaonia viarum, vagatoria, aricieidea, villa- na, canaliculata, j n 4) Trennia nigricornis. 5) Euphemia pratensis; claripennis, tibialis, plumata. * 6) Aricia impunctata, rüstica, claripennis, lu- teipes, biguttata, nigricans, bisbinotata, 4-punc- tata, vittata. 7) Rohrella testacea F., soror, blondeli, hume- ralis, cognata, dorsalis, fragilis, germana, punctata. 8) Helina euphemioidea, aricioidea, bipunctata, claripennis, nigripes, tibialis, rustica. 9) Mydina fulvicorais, analis, impunctata, dis- par, ‚nigricans, communis, claripennis, limpi- dipennis, nigripes, vernalis, fuliginosa, ciner- ascens, ludibunda, campestris, pellucida, lae- tifica, nitens, soror, maura, nigra, pallustris, mollis. ro) Eginia cylindrica. b) Aricinae kttorales aut aquaticae. 11) Hydrophoria potamogeti, nymphaeae, tra- pae, fuliginosa, tibialis, sagittariae, nymphaei- cola, testacea, littoralis. 12) Potamia littoralis, pallipes. 13), Stagnia nymphaearum, potamogeti. 14) Hydrotaea monacantha, nebulosa, inermis, claripennis, nymphaea, _flavifacies, cinerea, riparia, fulisinosa, palpalis, meteorica L., gracilis, velutina, gagatea, nitida, atrata, floralis. d a 15) Blainvillia palpata. 16) Ophyra nitida, pubescens, rutilans, vi- ridescens, 17) Peronia rostrata. 18) Limnophora bengalensis, palustris, analis, obscura, ınacei, rivularis, {luviatilis, soror, lit- toralis, vicind, trapae, punctatella, frontalis, nitida, aquatica, coenosa, atra, gentilis, bru- nicosa, meridionalis. 19) Cuculla cinerea, grisea, palustris. 20) Lispa Latr. nymphaeicola, fluviatilis ( Musca tentaculata F.), riparia, potamogeti, tarsalis, aurulans, paludosa. 21) Zuphne hylemioidea, egerioidea. B. Larvae rhizophagae. — Tribus Li mo- sellae. 1) Caricea femoralis, communis, plumosula, vulgaris, analis, paludosa, 'vittata, fusca, lit- toralis, limpidipennis, riparia, pallipes, tristis, distincta, lappae, erythrocera, tarsalis, leu- " cophaea. RR 2) Limosia scirporum, rubripes, brunipes, cine- rea, albidula, campestris, agrestis, riparia, ni- tens, stagualis, rivularis, liktoralis, albida, ri- - N 1 een) — . ' 1246 pieola, paludosa, obscura, picena, fuliginosa, hydrocotylis, alismatis, juncorum, limpidi- pennis, nigripes, immaculata, palustris, nigri- Facies, pallidipes, nitidula. : 3) Palusia menyanthidis, flavescens, acuta, fla- vicornis, brunicornis, sagittariae, punctata, . testacea, pallidicornis, ſemoralis. 0 C. Larvae coprobiae. — Tribus Antho- mydae. a) Hylemydae. 1) Hylemya strenua, plebeia: F., sylvicola, lutei- pes, hyemalis,, tibialis, vivida, nigripes, rusti- ca, liturata, flavipennis, florea, autumnalis, flavoptera, arvensis, agrestis, 2) Egeria sylvatica, hortensis, testacea.. b) Anthomydae herbicolae. 3) Nerina cinerea, albipennis, flavescens, deje- anii, prompta, 4) Adia oralis. 5) Phorbia musca, rustica, claripennis, arvensis, rısea. 6) Chloe sylvicola. 7) Drymeia M. obscura M. 8) Leucophora grisea, floralis, einerea, sericea, gagatea, N c) Chorelleae. 9) Fannia saltatrix. a ; 10) Philintha canicularis E., pallipes, testacea, flava, 11) Aminta lubibunda, grisea, brunipennis, ri- vularis, floralis. ı2) Delia flavicola, riparia, vicina, deceptoria, agricola, arvicola, viatica, atrata, fuligo, mau- ra, plumosula, liturata, cinerascens, vernalis, tessellata, campicola, pratensis, chorea F., calthae, palustris, herbicola, soror; vulgaris, glabra, umbellatarum, anthophila, fuscipen- nis, ger mana, littoralis, albipennis. 15) Anthomya Latr. F. fluviatilis Latr. F, cho- rea, flavescens, soror, mollis, floralis, gagatea, nigricans. 13) Egle vulgaris, lubibunda, campestris, agilis, anthophila, nitida, labiata F., fabrieii, au- tumnalis, floricola, pulverulenta, pallipes, communis, viridescens, florum, festiva, fla- vescens, claripennis, praecox, parva, nigra, exigua. - d) Azelidae, ı5 Azelia florea, gentilis, nebulosa, ı2-puncta- ta, obscura, dorsalis, agilis, vernalis, tibialis, D. Larvae phyllophagae, — Tribus Pego- my da e. a \ - 1247 1) Pegomya hyoscyami F., brunicornis, cerasi, brunicosa, brunnea, flavipes. 2) Zabia longipes. a 3) Phoraea flavescens, scutellaris, myoidea, hu- meralis. \ 4) Chlorina thoracica, phyllioidea, 5) Phyllis flaya, plumosula, rohrelliformis, brunnea., E III. Gens: Malacosomae. — Larvae in fun- gis etc. A. Larvae merdivorae. — Tribus Scato- Phagin.ae. 1) Dryope communis (Musca flaveola F.), li- turata. 2) Oblicia testacea. 3) Chiromya fenestrarum. 4) Thyreophora Latr. M. cynophila M., furca- ta Latr., anthropophaga. 5) Scatophaga Latr. scybalaria Latr., capensis, nemorosa, umbrarum, thoracica, nigricor- nis, stercoraria Latr., merdivora, humilis, claripennis, carolinensis. i 6) Scatina claripennis. 7) Amina parisiensis. 8) Tomella guerini, B. Larvae succivorae. — [Tribus Tere- nidae, 1) Estelia cinerea, herbarum, impunctata. 2) Sylvia, apicalis, punctata, 4-punctata, cinerea, mollis. 3) Lycia tflava, .4-punctata, 6-punctata, impunc- iata, femoralis, umbraculata, nigricornis, tho- racica, liturella, liturata, 4) Terenia suillorum, ‚laticrus, grossipes, deli- catula, 7 5) Suillia tuberivora, fungorum,, claripennis, communis (Musca suilla F.)), liturata, 6-no- 'tata, ‚fragilis, cinerea, flaveola, lineata, vio- lascens, arcuata. 6) Minetlia luctuosa, claripennis, nemorosa, Pa- lustris, testacea, ſlavipes, fla va. 7) Odinid 3-notata, peleterii. 8) Lisella flav a. 9 Scyphella flavicornis, nigricornis. C. Larvae comydae, 1) Leria fungivora, humida, domestica, fenestra- rum, cunicnlorum, subterranea, peleterii. 2) Thelida ſiliformis. 3) Lentephora flaveola. 4) Orbellia myopiformis, .ornithivora, putrivorae. — Tribus Mala- IV. Gens: Palomydae. — Larvae in plantis humidis etc. ’ | Tribus Palomydae. 1248 1) Loxocera Dumer. paradoxa Latr., ichneumo- nea Dum., intermedia. N Mr 2) Dasyna fuscipennis, peleterii. 3) Phrosia scirpi. 4) Delina tibialis, dejeanii. - 5) Mosina pubera L., nigra, dejeanii, latreillii, connexa Latr., fulva, filipes. 1 6) Norellia pseudonarcissi. 7) FVolusid nitida. 8) Sargella-.cylindrica, (9) Myopina reflexa. . 10) Sepedon Latr. pseudoacori (Baccha palustris F.), javanensis, peleterii, aquaticus. f 11) Cylidria femorata, 12) Chione sepedonoidea, monea. 15) Tetanocera Dum. stictica Dum., paludosa, marginella, claripennis, maritima, 14) Retellia ctaropunctata. 45) Salticella saltatrix. 5 1 16) Limnia limbata F., claripennis, marginalis, marginata, (Musca m. F.), dejeanii. 17) Pherbina gentilis, fla vescens, reticulata Dum. , cayennensis, communis, vicina, limbata, bos- cii, soror, ger mana, paludosa. 18) Hydromya caeruleipennis, rubicunda. 19) Dyctia herbarum, claripennis, nebulosa, pa lustris, nigricornis, paludosa, guerini. 20) Melina riparia. 21) Pherbellia vernalis. 22) Arina obscura. 23) Chaetacera claripennis. 24) Herbina suillioidea, rubetra. > 7 communis, ichneu- V. Gens: Phytomydae. — Larvae in plantis et fructibus etc. A. Antennis longioribus. q) Tribus Myodinae. 1) Dichromya brasiliensis. 2) Pulpomya lalandii. 3) Hesyquillia lugubris, seminationis L. 4) Heramya nebulosa Latr., populicola- Latr. 5) Myoris sylvatica. 8 N 6) Oscinis Latr. thamnicola, herbarum, nobilis. 7) Blainvillia [bis] formosa Latr., jucunda. 8) Meckelia elegans Latr., philadelphica. 9) Melieria gangraenosa Latr., rubrella, obscu- ra, pallipes, pulicaria. _ . - 10) Myennis fasciata. 11) Strauzia inermis, armata. 5 12) Vidalid impressifrons. N 15) Delphinia thoracica, . 14) Acidia guerini, cognata, Mint h. 15) Myrmecomya formicaria; micropezoidea, 16) Polystodes ichneumoneus, 17) Stylophora zonata. ee 18) Herina violacea, sinensis, marginata, thora - — 1249 eica, liturata, limbata, sentellaris, longicor - nis, fasciata, violascens, rufipes. 19) Myoding urticae F. a . 20) Richardia saltatoria. * U 21) Rivellia herbarum, viridulans, boscii. 22) Boisduvalia rutilans, testacea, nitida, cya- nea, tibialis. . 25) Clidonia basalis. 24) Selellia afra. 25) Chlorophora, liturata. B. Antennis abbreviatis. b) Tribus Thelidomydae, 1) Neria (Nerius F.) geometra, hottentota, cay- ennensis, indica, longipes F., carolinensis, atripes, inulae (Musca ephippium Bosc.), tflavipes. . 2) Calobata Latr. solidaginis (Musca petronella L.), soror, 5) Phantasma filiforme F., thoracicum. 4) Micropeza Latr. cynipsea Latr., thoracica, fulgida, vivida, nitida, atripes, pygmaea, 5). Nemopoda putris, brunicosa, gagatea. 6) Themira pilosa, phantasma. 7) Saltella longipes, nigripes, nana. ferruginea, stercoraria, VI. Gens: Aciphoreae, — Larvae in gallis cor- ticalibus. Tribus Aciphoreae, ı) Ensina chrysanthemi, herbarum, pratensis, - ‚linariae, scorzonerae (Musea sonchi? F.), doronici. 2) Stylia maculata, mentharum, bidentis. 3) Oxyna cinerea, flavescens, femoralis, ma- culata. 4) Oxyphora pyrethri, cardui. 5) Terellia palpata, luteola. 6) Prionella beauvoisii, villosa. 7) Foretlia onopordi, dauci, brunithorax, 8) Xyphosia cirsiorum, lappae, aryensis. 9) Sitarea scorzonerae (Musca doronici? De- geer), dejeanii. ; 10) Orellia flavicans. 11) Tephritis Latr. jaceae, dorsalis, pusilla, cy- lindrica, impunctata, arctii Degeer, abdo- minalis. g 5 12) Urophora cardui F., solstitialis L., femora- lis, reaumurii (Mouche en zigzags Geoffr.), liturata, sonchi, centaureae F., dejeanii. 13). Aciura femoralis, tibialis. 14) Sphenella linariae. 15) Urellia calcitrapae, parisiensis. 16) Acinia jaceae, pediculariarum, arctii, annu- lata, millefolii, plantaris, claripennis. 17) Noeeta flavipes, brunicosa. Iſis 1831. Heft 11. . 1250 VII. Gens: Napeelleae. — Larvae in putridis etc. A. Larvae phytophagae. — Tribus Hy- drellideae. 0 x / 1) Nupharia rivularis. . 2) Ochthera Latr. manicata F. 3) Dryxo lispoidea. . 4) Keratocerd palustris, stagnicola, trapae, ful - vicornis, brunipes, nigra, viridescens. 5) Hydrellid communis, aurifacies, nitida, chry- sina, chrysella, viridula, brunifacies, fuligino- sa, nigripes, viridescens, argyria. 6) Hydrina nitida, aurata, vernalis, nigricruris, maculipennis, viridula, cardaminis. 7) Saphaea proboscidea. s B. Larvae putrivorae — Tribus Putrel- lideae. 1) Napded stagnicola, pygmaea. 2) Coenia caricicola. 3) Scatella buccata, cinerea. 4) Nerea riparia, stercoraria, nitida. 5) Bacchis cellarum, ludibunda, leucoptera, pu- tris, geniculata, 6) Mycetia communis, tibialis, claripennis, vul- garis, pallipes. 7) Sphaerocera- Latr, communis, fuliginosa, co- privora. 8) Lordatia merdarüm, stercoraria, cadaverina, coprina, .necrophaga. 5 a 9) Coprina bovina. 10) Fimetia limpidipennis, cadaverina, atrata. 11) Scatophora merdaria, carolinensis. 12) Olina clavipes, capensis, hirtipes, pallipes, nudipes, “ VIII. Gens: Micromydae und IX Muciphoreae find noch nicht bearbeitet. 7 Wo kein anderer Autor ſteht, da iſt Sippe und Gat⸗ tung neu. a N ö f Natuͤrliches Syſtem der Amphibien mit vorangehender Claſſiſication der Saͤugthiere und Vögel. Ein Beytrag zur vergleichenden Zoologie von Prof. J. Wag ler. Muͤnchen b. Cotta. 30. 8. 354. 8 Taf. in Folio. Der Verfaſſer erhielt im Jahr 1826 auf Vorſchlag von Spir den Auftrag von der Academie der Wiſſenſchaf⸗ ten, ein Syſtem der Amphibien auszuarbeiten; ſie wies ihm fuͤr Koſten von Druck und Stich der Tafeln eine Sum⸗ me an. Der Verfaſſer unterzog ſich dieſer Arbeit mit ſei⸗ nem bekannten Fleiß, und verglich groͤßtentheils die Gegen⸗ ſtaͤnde ſelbſt, von denen er auch ſehr viel zerlegte und zum Theil in ihren Skeleten, beſonders die Schildkroͤten, abbil⸗ den ließ. Man muß dem Verfaſſer das Zeugniß geben, daß er mit raſtloſem Eifer dieſer Arbeit obgelegen, daß er uberall die Natur verglichen, bis ins Einzelne der Organe, “79 1251 5 BE — | a 1252| ber Eingeweide und der Knochen gedrungen, und die Ueber⸗ einſtimmungen und die Unterſchiede ſcharf herausgehoben habe, wodurch es ihm gelungen iſt, eine Menge der inter— eſſanteſten Zuſammenſtellungen zu machen und die Aufftel« lung des natuͤrlichen Syſtems ungemein zu foͤrdern. Dabey iſt er jedoch, wie es bey dem erſten Verſuch einer gänzlis chen Umſchmelzung nicht wohl anders ſeyn kann, auch in eine Menge fonderbarer Zuſammenſtellungen gerathen, wel⸗ chen wohl keine Anerkennung zu Theil werden wird; auch hätte er die Anordnung des Buches etwas bequemer machen und bey den kleineren Gruppen ſchaͤrfere Charactere geben ſollen, damſt das Studium uͤberſichtlicher geworden waͤre und leichter Eingang gefunden haͤtte. Indeſſen iſt hinlaͤng— lich geſchehen durch Lieferung einer großen Maſſe von neus em Material, welches nun andere weiter verarbeiten moͤgen. Der Verſaſſer ſchickt uͤberſichtlich die Claſſification der Sites und Voͤgel voraus mit Angabe und Sichtung der Sippen und Gattungen und zum Theil mit neuer Anz ordnung, beſonders bey den Voͤgeln, Die Saͤugthiere folgen ſo aufeinander: 1) Homines, 10) Ursi, 2) Simiae, 11) Feles, 5) Lemures, ı2) Canes, 15) Cameli, 14) Pecora, 15) Equi, 16) Ceti, 17) Orycteropodes, 18) Glottides Bey den Gattungen iſt gewoͤhnlich die beſſere Abbil⸗ dung angegeben. Nach der Claſſification folgen ausführliche Bemerkungen über die Familien, beſonders Über ihre Ver⸗ wandtſchaften, woruͤber ſich uͤberhaupt vieles ſagen liehe, wenn die Saͤugthiere hier die Hauptſache waͤren. 4) Vespertiliones, 5) Sorices, - 6) Scrofae, 7) Hyraces, 8) Glires, 9) Didelphydes, S. 57 ſtellt der Verfaſſer Geoffroys Monotrema- ta auch als eine eigene Claſſe auf unter dem allerdings paſſenderen Namen Greife, mit denen er den Ichthyosau- rus, Plesiosaurus und Pterodactylus vereinigt, von wel⸗ chem letzteren er beſonders eine ausführlihe Beſchreibung gibt, nach dem Original in der Muͤnchener Sammlung, und Cuvier wie fen zu widerlegen ſucht, daß ſie dieſes Thier zu den Lurchen ſtellen. Ce ſtimmt mehr für Sommer⸗ ring, vergleicht es aber nicht mit Fledermaͤuſen, ſondern mit den Delphinen, und glaubt, die ſogenannten Fluͤgel waͤren Floſſen geweſen. Dieſes iſt eine neue Anſicht der Sache, welche ſchon deßhalb Beruͤckſichtigung verdient. Um aber darüber entſcheiden zu koͤnnen, müßte man aufs neue Stuͤck für Stuck durchgehen, was der Gegenſtand einer eigenen Abs. handlung, nicht einer bloßen Anzeige, ſeyn koͤnnte. Dieſem Thier iſt eine ganze Foliotaſel gewidmet, worauf es auch ſchwimmend dargeſtellt iſt, nebſt einer langfloſſigen Schild⸗ kröte und dem Schädel vom Delphin und Schnabelthier. So wenig als wir uns überzeugen können, daß das letzte Eyer lege und nicht zu den Saͤugthieren gehoͤre: wenig koͤnnen wir glauben, liches Br ſey; wohl aber gehört er in die Nachbarſchaft eben fo: daß der Plerodactylus ein aͤhn⸗ des Ichthyosaurus, welchem man ſein Recht auf bie Claſſe der Lurche vergebens abſtreitet. Sein Schaͤdel, beſonders die deutliche Wirbelbildung der Schaͤdelknochen, welche wir in Paris und Banz geſehen haben, ſind denſelben Theilen des Crocodills ſo aͤhnlich, wie ein Ey dem andern. Uebri⸗ gens gibt es kein Princip, worauf man eine Claſſe zwiſchen Saͤugthieren und Voͤgeln gründen koͤnnte; doch das iſt eine Sache, die man nicht hoͤren will, und woruͤber man gabe beſſer ſchweigt. Sie exiſtiert dennoch. S. 77. Vögel, auf dieſelbe Weise behandelt, wie die Saͤugthiere, jedoch nur mit Angabe der Sippen. Hier hat nun der Verfaſſer am meiften ſonderbare Zufammenftelluns gen gemacht, welche zu verfechten ihm ſchwer ſeyn werden, obſchon er ſehr muthig in die Schranken geht. Indeſſen werden die Gegner den Handſchuh wohl nicht fruͤher auf⸗ heben, als bis er nicht bloß nebenbey, wie hier, davon ſpricht, ſondern ex professo. Er hat folgende 17 Ord⸗ nungen: 5 tr 8 10) Corvi, 11) Spelecti, 12) Trochili, 13) Pici, 14) Tantali, 15) Ardeae, 16) Anseres, 17) ee 1) Striges, 2) Hirundines, 3) Accipitres, 4) Gallinae, 5) Columbae, 6) Otides, 7) Cuculi, 8) Psittaci, 9) Passeres. Dieſe Anordnung weicht, wie man fieht, von den ges wohnlichen ſehr ab; jedoch gibt er davon überall Gruͤn⸗ de an, welche ſich allerdings aus eigenen Unterſuchun— gen und Beobachtungen ergaben; allein irgend einige Kennzeichen aufzufinden, wodurch ein Vogel auch mit den entfernteſten Familien- in Verwandtſchaft ſteht, kein Recht zur Vereinigung oder Reihung. Warum die Eus len oben ſtehen und die Strauße ganz unten, und zwar nach den Gaͤuſen, iſt, ungeachtet aller een Gruͤnde, nicht Unter Hirundines ſtellt der Verfaſſer auch Merops, einzuſehen. Glareola, Sterna, Rhynchops Au Larus, Das s er vertheidigen. Unter Gallinae ſteht auch Grus und Peoptia > ag Unter Columbae auch Pterocles, Unter Otides: Unter Caculi: Opisthocomus, Colius. Unter Corvi: Lanius, Parus, Pipra, Motacilla, Alauda. 5 > Spelecti begreifen die Baumlaͤufer. Unter Tantali ſteht Upupa, Buceros, En Ci- conia, Procellaria. Unter Ardeae: Colymbus, Alca, Didus. Dieſes find alles Zuſammenſtellungen, woruͤber man ſich wundern wird; dennoch wird man mit Intereſſe der Mühe folgen, die ſich der Verfaſſer 5 5 Vereinigun⸗ gen als natürlich darzuſtellen. Scolopax, Recurvirostra. 14 gibt noch e 1283 Si. 129 folgt nun der eigentliche Gegenſtand des Buchs, nehmlich die Lurche, worinn wirklich alles neu iſt, nicht bloß die Claſſification und die Kennzeichen, ſondern auch eine kaum überſehbare Menge von Sippen aller Ord— nungen, welche der Verfaſſer groͤßtentheils nach eigenen Un⸗ terſuchungen aufſtellt und characteriſiert. Es iſt unſeres Er— achtens daher nicht moglich, vor Ablauf mehrerer Jahre ein Urtheil uͤber dieſe Arbeit zu faͤllen, außer dem ſchon beruͤhr— ten Lobe des großen Fleißes, der eigenen Vergleichung und der eritiſchen Sichtung. Beſonders aben fällt hier die Uns beguemlichkeit des Rahmens auf, indem die Sippen nicht da eingetragen ſind, wo die Tabelle der Charactere ſteht, und man daher gezwungen iſt, ſich das Schema ſelbſt zu verfertigen. Ein großes Gewicht, und zwar mit Recht, legt der Verfaſſer in die Zunge und die Zaͤhne, welche letztere noch niemand in die Claſſification in einer ſolchen Ausdehnung eingeführt hat. Er trennt die Eydechſen-Sippſchaften durchs gängig in ſolche, deren Zähne im Kieferrand eingewachſen oder nur angelegt ſind, was allerdings ein guter ſyſtemati— ſcher Character iſt, aber bey alle dem manche Sippen zer⸗ reißt, die in vielen anderen Hinſichten ſich nahe ſtehen; in— deſſen ſind ſolche ſcharfe Charactere immer von Nutzen, und waͤre es auch nur, weil ſie zur Einſicht bringen, daß man darnach nicht trennen duͤrfe, wie es z. B., man darf wohl ſagen, leider! mit den Zaͤhnen der Saͤugthiere der Fall iſt, welche ſo vortreffliche Charactere liefern, aber dennoch in manchen Ordnungen weder Zuſammenſtellungen noch Tren⸗ nungen erlauben, wie bey den Nagthieren, den Fledermaͤuſen und ſelbſt den Reißenden. Dieſe Betrachtungen muͤſſen die Ueberzeugung veſtſtellen, daß durchaus kein einzelnes Kenn— zeichen claſſtficieren darf, ſondern der geſammte Character des Thiers. Wenn vollends die Familien in ſo viele Sippen zerſchliſſen werden, wie hier, ſo muß zu ſolch unbedeutenden Verſchiedenheiten in dem Bau unbedeutender Organe gegrif⸗ fen werden, daß ſich der Begriff des weſentlichen Characters gänzlich. ins Nebelhafte verliert und das Gemälde der Mas tur wieder eben fo verwiſcht darſtellt, wie vor Linne's Zeitz von dem Schrecken, den der Laie oder die Jugend vor der Naturgeſchichte bekommt, nicht zu reden. J Unter den Schildkroͤten werden nicht weniger als 21 Sippen aufgefuͤhrt; unter den Eydechſen ſogar 87; unter den Schlangen 96, unter den Froͤſchen ſogar 28 mit Aus⸗ ſchuß der 6 Sirenen; uͤberdieß gibt es 6 Angues und 5 Caeciliae, alſo Lurche im Ganzen 247, gewiß eine erſtau⸗ nenswuͤrdige Zahl, wenn man die 67 damit vergleicht, wel che in Merrems vor wenigen Jahren erſchienenem Werk aufgeführt find. Die Schildkröten derfuͤßige⸗, ſchwimm- und ſchreitfuͤßige. gen die Crocodille in 3 Sippen. Die Eydechſen theilen ih in 4 Familien: Platt⸗ zuͤngler (Geckones), Dickzuͤngler (Basiliscus), Freyzuͤng⸗ ler (Lacerta ꝛc.) und Scheidenzuͤngler (Chamaeleo ꝛc). Der Verfaſſer laͤßt mit Recht die Geckonen auf die Crocodille folgen; wir haben uns ſchon ſeit mehreren Jahren überzeugt, daß fie mit einander vereinigt werden follten.! theilen ſich wie gewoͤhnlich in ru⸗ Dann fol⸗ — 1254 In der Abtheilung der Lacerta ſteht auch Anguis, Seps, Scincus; dagegen find unter dem Namen Angues verei⸗ einigt und nach den Schlangen geſtellt: Acontias, Chiro- tes und Amphisbaena. Die vielen Sippen der Eydech⸗ fen find großentheils neu und uns als ſolche unbekannt, da- her wir nichts daruͤber ſagen koͤnnen, als was wir ſchon ge⸗ ſagt haben, nehmlich daß die Schilderungen und Verglei⸗ chungen intereſſant ſind. 8 Die zweyte Familie theilt ſich wieder in zwey Zuͤnfte: mit niedergedrücktem Rumpf (Trapelus); mit zuſammenge⸗ drücktem (Basiliscus). Jede Zunft zerfällt wieder nach den Zähnen in eingekeilte (Trapelus), angelegte (Tropidurus) uſw. Die letzte Abtheilung findet ſich auch bey der Iten u. ten Familie. 4 Bey den Schlangen iſt die Sache viel ſchlimmer, weil es in der Claflification gaͤnzlich an allen Unterabtheis lungen fehlt, und giftige und ungiftige durch einander fies hen, vielleicht nicht mit Unrecht, wenn nur dem Leſer ſonſt zu Hilfe gekommen waͤre. Im eigentlichen Text der Schlan⸗ gen find fie zwar in Gruppen getheilt, aber ohne weſentli⸗ chen Character, ſondern nur mit ausführlicheren Schilderun⸗ gen, welche von des Verfaſſers vielſeitigem Studium zeu⸗ gen. Auch die vielen Froͤſche ſind nicht anders behandelt; doch kann man ſich dabey leichter zurecht ſinden. Zum Schluſſe folgen S. 521 genauere Beſchreib ungen der Zähne der Crocodille und Eydechſen in lateiniſcher Spra- che, die Erklärung neuer Kunſtausdruͤcke und das Regiſter. Zum Buche ſelbſt gehört weſentlich nur die Tafel mit dem Pterodactylus nebſt einer ſchematiſchen Verwandt⸗ ſchaftstafel der Saͤugthiere, Greife, Voͤgel und Lurche. Die anderen Tafela kann man für ſich kaufen. Sie dienen als eine vollſtaͤndige Oſteologie der Schildkroͤten-Sippen, und ha⸗ ben eine Erklärung für ſich, jedoch ohne ſpecielle Benennung der Knochenſtuͤcke ſelbſt. Auch ſind die Schildkroͤten ganz abgebildet. Eine Tafel iſt dabey mit den Crocodillen, größe tentheils Oſteologie; alles vortrefflich auf Stein gezeichnet von C. Weber mit Angabe der Nähte, fo daß ſich dieſe Tafeln an die beſten ſtellen koͤnnen, welche wir bis jetzt ha⸗ ben, waͤhrend ſie zugleich das vollſtaͤndigſte ſind, was uͤber die Schildkroͤten⸗Oſteologie exiſtiert. Wir zweifeln daher nicht an dem Abgang dieſes Werkes, beſonders da es auch ſpottwohl⸗ feil iſt; indem es ſammt allen Tafeln nicht mehr als 8 fl. koſtet, alſo 4½ Thlr. u e bent die Polypen im Allgemeinen und die Actinien insbeſondere. Na⸗ turhiſtoriſcher Verſuch von W. Rapp, Prof. in Tübingen. Wei⸗ mar, Ind. Compt. 29. 4. 62, 3 T. ill. Noch vor Kurzem wußte man Über den Bau u. beſon⸗ ders die Anatomie dieſer Thiere ſehr wenig; ſeit einigen Jah⸗ ren aber haben ſich mehrere tuͤchtige Maͤnner damit beſchaͤf⸗ tiget, und Rapp, der mehrere Reiſen an verſchiedene Meere gemacht hat, ſchließt ſich eiferig an dieſelben an. Dieſe Schrift liefert mehrere neue Beytraͤge ſowohl zur beſſeren Kenntniß der Fuͤhlorgane Liefer Thiere und ihrer Fortpflan⸗ * 1255 zung als auch zur richtigeren Claſſification. Es find hier reine Beobachtungen, welche ſowohl der Anatom als der Zoolog vortheilhaft wird benutzen koͤnnen. Die Sippen find nach den Thieren, vorzuͤglich nach ihren Fuͤhlfaͤden geordnet, nachdem der Verfaſſer eine allgemeine Ueberſicht des Baus vorangeſchickt hatte. Er theilt dieſe Thiere in Exoarier und Endoarier, je nachdem die Fortpflanzung durch Her⸗ vorſproſſen an der aͤußeren Oberflaͤche geſchieht oder inwendig durch Eyer. a 5 > Die erſteren theilt er wieder in Hydren, Coryneen, Milleporen. 1) Zu den Sydren, deren Bau und Fortpflanzung umſtaͤndlich beſchrieben wird, rechnet er auch Hydra ge- latinosa. 2) Zu den Coryneen: Sertularia, Tubularia (im Meer) und Coryna. Es haben alle äußere Eyerſtoͤcke. Daß viele von Eſpers Tubularien nur Eyerhülſen von Schne— cken ſind, iſt bekannt. An Acetabulum hat der Verfaſſer nichts thieriſches entdecken koͤnnen. Die Süß waſſer Tubus latien haben einen beſonderen Darm und ſcheinen dem Ver: faſſer nicht zu den Polypen zu gehören, ſondern mit den Flu⸗ ſtren verwandt zu ſeyn, welche durch ihren Bau ſich den zu⸗ ſammengeſetzten Afeidien nähern. Raſpails und Meyens Unterſuchungen waren dem Verfaſſer noch nicht bekannt. Die Charactere der Sippen werden aufgeſtellt, die Gattungen aber nicht aufgeführt. z) Vom Bau der Milleporen iſt wenig bekannt; an Nullipora polymorpha fand der Verfaſſer keine Spur von Polypen, auch nicht durch die Loupe an ganz friſchen Erems plaren in Seewaſſer; dennoch iſt fie kein unorganiſcher Nies derſchlag, indem eine weiche, tremellenartige Subſtanz in der alten Geſtalt übrig bleibt, wenn man die Kalktheile durch Salzſaͤure auszieht. Er hält fie für eine Pflanze. Die Endoarier enthalten Eyer, welche durch die Mund⸗ oͤffnung oder beſondere Eyergaͤnge zwiſchen den Fuͤhlfaͤden ausgeleert werden. Hieher gehoͤren die Alcyoneen. Die Polypen von Alcyonium arboreum und A. exos werden beſchrieben. Die Faſern in A. aurantium beſtehen, merke würdig genug, aus Kieſelerde; eben fo bey A. cranium u. cidaris. Auch viele Spongien enthalten Kieſelerde. A. au- rantium enthalt an der Oberfläche mehrere Oeffnungen, welche ſich zuſammenziehen koͤnnen, aber von Polypen keine Spur; er glaubt, daß alle genannten zu den Spongien ge: hoͤren, ſo wie auch A. domuncula et bursa. A. ficus, synoicum et schlosseri find zuſammengeſetzte Aſcidien. 4) Unter die Alcyoneen gehoͤren Anthelia, Xenia, Amothea, Lobularia (exos, arboreum). f 5) Tubiporen nach Quoy und Gaimard beſchrieben. 6) Corallen haben 8 gefiederte Fuͤhlfaͤden und 6—8 Epergaͤnge, welche ſich zwiſchen denſelben öffnen. — Hieher Corallium, Gorgonia, Isis, Antipathes. 7) Pennatulen, 8 gefiederte Fuͤhlfaͤden mit 6 Eyer⸗ gaͤngen. Er beobachtete Veretillum cynomorium, Pen- natula phosphorea et grisea; das Leuchten kommt vom Schleim an der Oberflache; ſchwimmen nicht frey, ſondern — = 1256 ſtecken im Sand. — Hieher Pennatula, Scirpearis, Pa- vonaria, Renilla, Veretillüm, Umbellularia.- A 8) Zoanthen: Cornularia, Zoanthus. \ 1 N \ . N Cornularia iſt Cavolinis Tubularia cornucopiae. Der Verfaſſer hat keine ſelbſt beobachtet. Leſueurs Mamillifera et Corticifera ſcheinen zu den Actintien zu gehoͤren. . 9) Madreporen, Fuͤhlfaͤden zahlreich, ungeſiedert, meiſt in mehrfachen Kreiſen. Zwiſchen den Kalkblaͤttern find Fals ten des Thiers, worinn die Eyer mit einem Eyergang. Kein beſonderer Darm oder Magen, wie bey den ſonſt aͤhnlichen Actinien. Der Verfaſſer beobachtete die Thiere bey Garyo- phyllia calycularis. Die krebsſcheerenartigen Fuͤhlfaͤden der Madrepora ramea bey Donati ſeyen Ovarien. N. denudata bilde den Uebergang zu den Actinjen. Dieſes wird ſich erſt entſcheiden laſſen, wenn man die Verhaͤltniſſe des Darms kennt. I ; S. 43 folgt eine Abhandlung uͤber die Actinien, deren Bau und Lebensart ausführlich beſchrieben wird. Sie brin⸗ gen lebendige Junge hervor, welche weniger Fuͤhlfaͤden has; ben als die Alten; abgeſchnittene Fuͤhlfaͤden, ſelbſt die obere Haͤlfte des Thiers erſetzt ſich wieder, ja eine laͤngs durch⸗ ſchnittene Actinia wird zu 2 Thieren. Der Magen iſt ein freyer Sack ohne After; zwiſchen demſelben und der muſeu⸗ loͤſen Leibeswand ſind Zellen, welche in die hohlen und am Ende geoͤffneten Fuͤhlfaͤden auslaufen, ſo daß Waſſer ausge⸗ ſpritzt werden kann. In jeder Zelle liegen 2—5 Ovarien mit Eyergaͤngen, die ſich in den Magen oͤffnen. Bey jeinis gen oͤffnen ſich auch die Zellen durch die Leibeswand. Wahr⸗ ſcheinlich ſind ſie daher Athemorgane. Nerven hat er nicht entdeckt. Bey manchen hat der Schleim der Oberflaͤche eine neſſelnde Eigenſchaft. geſtellte Sippe Cereus, ſpaͤter Anemonia Risse, welche Die in unſerer Naturgeſchichte aufs - . 1 Ilmoni im Heidelberger Bericht der Iſis umſtaͤndlicher bey ſchrieben und abgebildet hat, beruͤckſichtigt der Verfaſſer nicht, ſondern fuͤhrt die dazu gehoͤrigen Gattungen ohne weiteres unter Actinia auf. Es waͤre wohl der Muͤhe werth gewe⸗ fen, dieſelbe mit der neuen Sippe, welche er aus feiner Tu- bularia solitaria (Leopoldiniſche Academie Bd. XIV. II. t. 38.) aufftellen will, zu vergleichen, damit man doch einmal Uns ſcheint ſie mit uͤber die Synonymie ins Reine kaͤme. Cereus cupreus einerley zu ſeyn. Ungeachtet des fo zus ſammengeſetzten Baus der Actinien will er fie doch zu den Madreporen ſtellen. Wir wiſſen nicht, was man bey die⸗ fen Thieren noch verlangt, um ihr Recht unter den Echino⸗ dermaten geltend zu machen. 7 Der Verfaſſer fuͤhrt folgende Gattungen auf: Actinia verrucosa (gemmacea), squamosa, bellis (pedunculata), coriacea (senilis), glandulosa, mesem- brianthemum (rubra, corallina, crassicornis, equi- na 2), rufa (candida), undata, effoeta (maculata, Pria- pus polypus), plumosa (dianthus, polymorpha), gi- gantea, cereus (sulcata, Anemonia edulis), quadrico- lor, ſiliformis n., diaphana, depressa n., carcinopados (picta), quadrangularis, aster, anemone, helian- thus, reclinata, cavernata 23; alle characteriſiert. ? „ 1257 Sehr ſchoͤn von Node⸗Viran zu Cette gemahtt und ganz vortrefflich illuminiert find A. bellis, coriacea, me- sembryanthemum, effoeta, cereus, plumosa, filifor- mis, depressa. 1 Die vielen eigenen Beobachtungen in dieſer Schrift, fo wie die Zuſammenſtellung und die ſchoͤnen Abbildungen werden gewiß allgemein mit Dank aufgenommen werden. Annales des Sciences naturelles T. V, 1824. St. 381. Requien über einige seltene oder neue Pflan⸗ zen der franzöfifchen Flora. . Alnus elliptica ſteht zwiſchen A, glutinosa u. cor- difolia; A. glutinosa aus Provence und Corſica duͤrfte von der aus Norden als eine eigene Gattung getrennt werden. 8 5 1 A. suaveolens, ſehr verwandt mit A. viridis iſt nicht, wie De Candolle thut, unter Betula zu ſtellen, hat zwar eben fo viel Staubfaͤden, die Frucht aber iſt ganz die⸗ einer Alnus. Dieſe Gattung bildet auf Corſica am Inoſee ſehr großes ſchwaͤrzlichgrünes Geſtraͤuch von 6 — 8 Fuß Höhe, das man nur mit Muͤhe durchdringt, wobey man voll Harz wird, welches die Blaͤtter bedeckt und einen fehr angenehmen balſamiſchen Geruch verbreitet. Balsamita audibertii auf Corſica im Walde von Valdoniello am Inoſee, in einer Hoͤhe von mehr als 800 Klaftern uͤber dem Meer. giellium nivale verſchieden von B. bellidioides, waͤchſt auf den hoͤheren Bergen von Corſica, nahe an der Schneegraͤnze. Euphorbia corsica auf Corſica häufig bey Cam - polite, 1000 Klafter über dem Meer. Helxine, neue Sippe zwiſchen der Parietaria und Urtica. H. soleirolii bey Cervione und am Cap Corse. Lepidium humifusum im Wald von Valdonielo, auf dem Groſſo und Corcione. Polypogon subspathaceum, verſchieden von P. mons- peliense und maritimum; auf der Inſel Laveiro. Thymus glandulosus ſteht in der Mitte zwiſchen Th. calamintha, nepeta und Th. creticus, fruticosus, Am Calarimafluß. Thymus parviflorus, haͤufig am Crenoſee; ſcheint wegen des nicht 2lippigen Kelchs, der regelmäßigen Blume und der gleichen Staubfaͤden eine eigene Sippe bilden zu duͤrfen. 2 * z S. 387. Fr. Soret über die verfchiebenen Arten von Amphibole und Pyroxene, vom Wolfsberg bey Czerlochin in Boͤhmen. ö Sie 18317 Heft 11, 1258 S. gor. Alex. Crichton tiber das Clima der ante⸗ diluvianiſchen Welt, über feine Unabhängigkeit von ſolarem Einfluß, und über die Granitbildung. (Annals of Phi- losophy. Febr. and March 1825). l S. 428. Leon Dufour über Senecio difficilis. 0 Iſt eine jaͤhrige Pflanze, in Spanien nicht ſelten, fängt im März zu blühen an; zwiſchen den Fingern gerie⸗ ben, riecht fie fehr ſtark und unangenehm. Wurde wahr⸗ ſcheinlich mit S. gallicus Villars und squalidus L. ver mengt, hat keine Aehnlichkeit mit Jacobaea minor abro- tani folio de Barrel. ic. 262, II, welche De Candolle als Synonym von S. squalidus und gallicus Vill. an: S. 430. Berzelius uͤber verſchiedene Mineralien (Polymignite, Levyne, Mesole, Wuͤrfelerz, Scorodite von Sachſen, Tantalit von Finnland ꝛc.) 1 S. 433. Raſpail, Claſſification der Gramineen sub). Schon gegeben Iſis 1827 (Bd. XX) 922. f S. 461. L. P. Walmſtedt, Analyſe des Peridots. — Kieſelerde 4008; Talkerde 44,24; Eiſenprotoxyd 15,26; Manganprotoxyd 0,48; Thonerde 0,18. 8 — S. 462. Bory de St. Vincent, über Drynaria, neue Unterſippe der Polypodien. j Der Verf. bildet fie aus Polypodium quercifolium, welche Benennung auf 5 feht verſchiedene Pflanzen paßt. Dieſe ſind folgende: 1. Polypodium (Drynaria) linnei t. 12 (P. quer- cifolium L., sylvaticum Schküuhr t. 8, indicum Rumph. VI, t. 56), in den waͤrmſten Theilen von Chi— na und der Polvyneſie. N 2. P. schkuhrii (P. quercif. Schl.); hieher auch P. quercif. Brown. In Indien und Neuholland. 3. P. willdenowii t. 13 (P. quercif. Milld.) auf Isle de France, und Madagaskar. A 4. P. gaudichaudii, auf Rawak, t. 14. ri 5. eine hieher gehoͤrige Gattung von der Polyneſie, ziemlich aͤhnlich mit P. aureum oder vielmehr decuma- num. Das Exemplar iſt ſehr unvollſtaͤndig, und wird da⸗ her nicht beſchrieben. a S. 472. De Baſoche über, einige Foſſilien in der Gegend von Falaiſe. Hier findet ſich Calymene de Tristan, ziemlich haͤufig ganze Schalen einer noch unbeſchriebenen Gattung Cypricardia, ähnlich der C. cyclopea Brongn., ferner eine Producta, der P. depressa ſehr ähnlich; ‚eine andere ſehr laͤngliche Schale ſieht aus wie Modiola plicata; dann 79 1259 Terebratula spinosa Lam., Lima gibbosa Sow., Pec- ten lens So., P. orbicularis Sow., P. obscurus Sow,, Avicula inaequivalvis Sow,, Meleagrina cadomensis Defr., Plagiostoma punctata Sou, nebſt einem noch un» beſchriebenen dreyeckigen Pinit. ©. 476. Quoy und Gaimard über die Säugthiere und Voͤgel der Seehundsbay und von Neuſuͤdwallis. Auf den Inſeln Doore und Bernier findet ſich Pe⸗ rons geſtreiftes Kaͤnguruh, fo wie auf Dirck-Harticks; hier ſieht man unter Mimoſen-Büſchen ziemlich große Cs cher, waheſcheinlich einer großen Gattung Perameles an⸗ gehoͤrig. Dem Verf. ſchienen dieſe Thiere im Vorbeylau⸗ fen die Größe eines mittleren Kaͤnguruh zu haben; fie lau⸗ fen ſehr ſchnell, immer auf Vieren, und ohne Sprünge zu machen. Des Nachts kommen ſie an die Kuͤſte, um den Auswurf des Meeres zu durchſuchen. Merkwuͤrdig iſt, daß ſie auf dem feſten Lande nicht zu treffen ſind. Auf dieſer Inſel kommt zugleich ein Dugong vor, von dem ſte fedoch nut 2 Unterkiefer mitbrachten, die ein groͤßeres Kinnloch zeigen, als bey der bekannten Gattung; dann die Kängus tubratte (Potoroo) ziemlich häufig, da die Verf. eine Menge ganzer Köpfe mit Stüden von Vögeln, Schlangen, Eydechſen, Cruſtaceen und ſelbſt Fiſchen unter dem Horſte eines Adters oder Falken mit weißem Bauch und grauem Rücken fanden. Das Neſt dieſes Vogels, 5 — 6 F. hoch, aus Baumzweigen beſtehend, befand ſich auf einem einzels nen uber dem Meer hervorragenden Felſen, war dis oben voll und enthielt ein fahles, braungeſprenkeltes Ey, von der Größe eines Huͤhnereys, welches vom Weibchen bebruͤ— tet wurde. Dieſe Vögel leben einzeln, freſſen ſehr viel Fleiſch. — Auf der Halbinſel Peron gibt es eine neue Gattung Perameles (bougainvillii) unter Mimofenbüs ſchen, wo dieſe Thiere wie Haſen herumſpringen; verwun⸗ det ſchrepen fie ſtark, wie die Ratten; fie ſcheinen nicht groß zu werden. Die merkwuͤrdigſten Voͤgel find der ſtaffelſchwaͤnzige Adler, ein geſchäckter Baumlaͤufer, verſchiedene Steinſchmä⸗ tzer, worunter Saxicola elegans, einige Philedonen, Tau. ben mit Metallglanz, ein ſchwarz und weißer Fliegenſchnaͤp⸗ per, der weißſtirnige Regenpfeifer, der ſchwarze Auſternfteſ⸗ ſer, der Brillenpelican, große ganz ſchwarze Kraͤhen, Ma— lurus textilis und leucopterus, welch letzterer neu. Dann findet ſich noch ein ſehr ſonderbarer Vogel, deſſen Geſang um Sonnenaufgang wie Glockentoͤne klingt; er iſt gelblich⸗ gruͤn, dem Pliledon maculatus fehe ahnlich, etwas größer. Im Jackſonshaven bis an die blauen Gebirge gibt es ſehr viele wilde Hunde (dort Ouarragal genannt), auf die man ſehr ſtark Jagd macht, ſo wie auch auf die Kaͤngu⸗ ruh (um Sydney Bourous genannt), deren Fleiſch gegefs fen, und deren Pelzwerk zu Kleidern und Huͤten gebraucht wird. Man ſieht ſie daher nur noch in einſamen Gegen⸗ den heerdenweiſe bepfammen. Man jagt fie mit großen engliſchen Doggen, wobey fie immer auf den Vieren laus fen, ohne Spruͤnge zu machen, ſondern den Kopf nahe an die Erde hallen und ſich niederbuͤcken. Nur außer Gefahr gehen fie auf den hintern Fuͤßen, wobey fie mit ihrem lan⸗ S ————— — — — Kangurus banksianus nennen moͤchten). 1260 gen und ausgeſtteckten Schwanze balancieren. Sie konnen mit einem Schwanzſchlag die Hunde betaͤuben, und ihnen mit dem großen Nagel an den Hinterfuͤßen gefaͤhrliche Wun⸗ den verſetzen. Odwohl fie vorzuͤglich Pflanzen freſſen, ſo nehmen ſie doch alles mit, was ihnen vorkommt, Brod, Fleiſch, ſelbſt geſalzenes und geſottenes Rindſleiſch, Zus cker ꝛc., trinken auch Wein und Branntwein. Ihr Fleiſch iſt ſchmackhaft, fat wie Hirſchfleiſch. Die Verf. fanden eine neue Gattung dieſer Thiere, die im zoolog. Atlas der Reiſe der Urania als Kangurus laniger wird beſchrieben werden. Dieſe Benennung paßt auch vollkommen auf das rothe Kaͤnguruh im Jackfonshaven (wahrſcheinlich verſchie⸗ den von Baralliers Ouaring oder Waring, den die Prf. Jenem KR. la- niger ſeht ahnlich iſt eine andere nere, grauliche Gattung, von ihnen K. griseo-lanosus genannt. "N Die Kaͤnguruhratten find fehr fanfte Thierchen, nicht ſo furchtſam, wie die Kaͤnguruh. Die Verf. geben eine gute Abbildung von der um Sydney vorkommenden Gat⸗ tung unter dem Namen Hypsiprymnus white, wovon die in den blauen Gebirgen, welche in Hütten ganz heim⸗ lich die Reſte der Nahrungsmittel aufſucht und dann, wie die Ratten, auf ein Loch zulaͤuft, nur eine Varietaͤt ſey. — Die größeren Gattungen der Phalanger (die fliegenden hei⸗ ßen hier Ouobing) werden von den Europäern ihrer lan⸗ gen Seidenhaare wegen alle getoͤdtet, ſo wie die ſchaͤdlichen, nächtlichen Däfyuren, deren Betragen wie das der Mar⸗ det, und deren Fleiſch von den Eingebornen gegeſſen wird. Um Sydney, Parramatta, Windſor find verſchiedene kurzſchwaͤnzige Papagepen (Perroquets) und zwar in gro⸗ ßer Anzahl; ſelbſt in den blauen Gebirgen um einzelne Meyereyen ſehr häufig die ſchoͤnen Psittaci omnicolores. So iſt es auch mit den weißen Cacatoes, mit den zuthäs tigen Barita tibicen (Cassican), einigen Philedonen, vorzuͤglich dem Corbi-Calao (Merops corniculatus Lat /i), der auf der Ebene eben fo häufig, wie in Gebirgen ſelten, und mit den herrlichen Saxicolae, von denen die Gebuͤſche wimmeln; kurz ihre Anzahl richtet ſich nach der Cultur der Gegend, was auch in Braſilien der Fall iſt, und auf Isle de France, das feine vielen grauföpfigen kleinen Papagepen nut dem hier angebauten Getreid verdankt. Am merkwuͤr⸗ digſten find: der rieſenhafte Martin- Chasseur Choucas, mitten in Waͤldern, mit einer außerordentlich hellen Stim⸗ me, fo daß mehrere einen fuͤrchterlichen Lärm machen, det dem eines unmaͤßigen Gelaͤchters gleicht; ferner einen neuen, ganz grauen Cassican (Barita griseus), größer als eine Kraͤhe; uͤbrigens haben hier die Cassicans zwey Farben, Schwarz und Weiß, und find größer als die der Papous⸗ Inſeln; dann der Corbi-Calao und blaukoͤpfige Papagey (P. der blauen Berge genannt), welche beyde Vögel ganz dieſelben, wie auf Timor, das 24 Breitegrade entfernt. Der nackthalſige Corbi-Calao iſt in den großen Wäldern um Parramatta; thut man ihm etwas zu Leide, ſo verur⸗ ſacht er mit feinen Klauen ſchmerzhafte Wunden, und fein Geſchrey ruft die anderen herbey. Auf Nepean, zu Regent Ville, findet ſich eine neue huͤhnerartige Taube (Colum- ba jamiesoni.) 9 8 In den Thaͤlern der blauen Gebirge an ruhigfließen⸗ 1261 den Gewaͤſſern wohnen Ornithorhynchus paradoxus und die ſchwarzen Schwaͤne (Moulgo); auf naſſen Ebe⸗ nen die Caſuare (Maran der Eingedornen), der auf Neuholland das, was die Strauße im ſandigen Afri⸗ ca; auf den Höhen der ſchwarze Crave mit weis ßen Fluͤgeln, Guckgucke, Cacatoes banksii, mehrere langſchwaͤnzige Papagepen, worunter der rothgebaͤnderte, welcher lang nach dem Tode noch den aromatiſchen Geruch der Früchte von Eucalyptus, wovon er ſich nährt, beybe⸗ hätt, und eine Menge neuer Gattungen von Falco, La- nius, Barita, Muscicapa, Philedon, Feigenfreſſer, Guck⸗ guck u. ſ. w. Der vorzüglichſte Vogel dieſer Gegend iſt aber der Leyerſchwanz (Dlenura), gern auf felſigen Bergen ſehr haͤufig am Poſten von Springwood. . Auf dem ungeheueren Miefenland am Macquarie find die Coturnices, deren Gefieder anders als bey den unſeri⸗ gen; um Vathurſt Schaaren von ſchwarzen und weißen Schwalben, deren Schlammneſter an den Haͤuſern eine cpr linderfoͤrmige, einige Zoll lange Oeffnung haben. Unter den Saͤugthieren finden ſich hier Kangurus griseo-lanosus, der in den Berggegenden, wie die Phalan⸗ ger, mehr auf den Hoͤhen als in den naſſen Thaͤlern lebt, und ein neuer Perameles (P. lawsoni.) mit rothem Pelz, oben braun, unten fahl. Im Jackſonshaven, wo die große Banksia, Wälder von Eucalyptus, Xanthorhea, Melaleuca, Styphelia und andere Bäume, die reich an honigartigem Saft, wohnen vorzuͤglich die Philedonen. Die größte Gattung iſt die mit Trotteln (Corvus paradoxus Daud.), dann kommt eine grauliche. Die Verf reden hier von den eigentlichen Phi⸗ ledonen, von welchen ſich der Corbi-Calao, die weißge⸗ ſtirnte und die feltene olivenfarbene Gattung durch eine nicht retractile Zunge unterſcheiden, ſich alſo nicht, wie jene, von Saͤften naͤhren, und ihren Wohnort leichter verändern, waͤhrend er bey den eigentlichen Philedonen auf die genann⸗ ten ſaftteichen Gewaͤchſe beſchraͤnkt iſt. Eine Cereopsis, ſo groß wie eine Gans, fraß Gras. Der ſchoͤne Oriolus regens iſt ſelten. Annal. des Sciences T. VI 1828. S. 5. Cuvier, Bericht über den zoologifhen Theil der Expedition unter Duperrey. Die Sammlungen in Bezug auf die Wirbelthiere wurden gemacht von Leſſon und Garnot, die ſich auch mit Mufcheln, Mollusken und Madrepoten beſchaͤftigten; Durville dagegen ſammelte die Inſecten und die anderen Gliederthiere. Mitgebracht worden find mehrere Schädel. der Alfoutous, eines noch wenig bekannten Voͤlkerſtamms in Neuguinea; 12 Saͤugthiere, worunter das ſchwarze Ca⸗ ninchen von den Malwinen, welches neu ſcheint, die große gefledte Phalangista, und 2 Schädel des weißſchulterigen Delphins; unter 254 Vögeln, wovon 46 noch unbeſchrieben find, merkwürdig eine Barita mit ſchoͤnem Metallglanz, ein vollſtaͤndiges Weibchen des Paradiesvogels aus Neuguinea, und Lacepedes Prion (Pachyptila) nebſt Lathams Vagi- nalis; ferner 63 Gattungen Lurche, wovon 15 — 20 wahr⸗ ſcheinlich neu, unter andern ein faſt 7 Fuß langer Python aus Neuholland; 288 Gattungen Fiſche in Branntwein, wovon ſicher mehr als 8o neu, und mehr als 70 von Leſ⸗ 1262 fon mit ihren natürlichen Farben abgezeichnet. Merkwür⸗ dig find Squalus philippi, wovon man bisher nur die Kiefer hatte, in welchem die Zähne ſpiralfoͤrmig ſtehen; ein neuer mit Sphagebranchus verwandter Aal; der bisher bloß aus Renards Werk bekannte Nlacolor, der zur Sippe Diacope gebört. Von den Mollusken und Zoephyten hat Leſſon ebenfalls über 150 nach dem Leben gezeichnet; in Branntwein wurden mitgebracht 50, wovon wenigſtens 20 neu; wie z. B. Glaucus, das Thier von Concholepas, eine Anatifa faſt ohne Schale, die als eigene Sippe neben den Otionen ſtehen wird; von Schalthieren 120 Gattungen, wovon 50 Univalven, unter andern ein Monoceros, merkwür⸗ dig wegen feiner Größe und verlängerten Form. Unter den Zpo— phyten in Branntwein zeichnen ſich große Holothurien mit ſehr gut erhaltenen Farben aus; dann noch mehrere Seeigel und Seeſterne, und eine Isis hippuris, noch mit der Poty⸗ pencruſte überzogen, ein Beweis, daß jene Coralle den Gor— gonien nahe ſteht. — Der von Dutville in feinen Muße⸗ ſtunden geſammelten Inſecten find faſt 1290 in 1190 Ggt⸗ tungen, und zwar 361 Coleopteren, 428 Lepidopteren; ums gefähr 300 derſelben werden noch nicht beſchtieben ſeyn. Uebrigens hat Leſſon noch etwa 60 Cruſtaceen geſammelt, wotunter einige neu find, f S. 21. De la Harpe, Structur der Glieder oder Lebensknoten bey. den Gramineen und Cyperaceen. Mit Ads bildungen t. 3. S. as. Quoy und Gaymard, über die Biphoren und Beroen, beobachtet auf Freycinets Weltreiſe. - S. al. p a e. I. Sect.: mit Anhaͤngſeln. A. ein Anhängſel an jedem Ende. 1. Salya maxima Forsk.: corpore utroque api- ce appendiculato; rostrato Lamk. — Bis 7 Zoll lang. Im Mittelmeer. g B. zwey Anhaͤngſel am hintern Ende. 2. S. coslata n: postice bicaudata, transverse costata; oribus terminalibus; appendicibus apice vi- ridibus. — 6 — 8" l.; zwiſchen Isle de France u. Neu⸗ holland, dann zwiſchen den marianiſchen und Sandwichs⸗ Inſeln. 8 3. S. bigibbose n.: postice bicaudata, inſra et supra verrucosa, gibbosa; orificiis terminalibus; ap- pendicibus apice viridibus. — Zwiſchen den Marianen und den Sandwichs⸗Inſeln, unter 389 N. B. I S. hexagona n. t. 1 f. 4: cylindrica, postice bicaudata3 lineamentis triangularibus longitrorsum sex, fasciis musculosis trans versalibus novem. — Um die Carolinen, 13 N. B., im Februar. 5. S. gibbosa n. t. 1 f. 7: postice bicaudata; corpore irregulari; verrucoso, gibberibus referto, — Um die Geſellſchafts⸗Inſeln, im October. 6. S. longicauda n.: postice prolixe bicaudata; plurimis fasciis musculosis transversalibus, — 2“, 55 unweit dem Jackſonshaven, im November. C, mehr als 2 Anhaͤngſel am hinteren Ende. 1263 7. S. fricuspidata n. t. 1 f. 8: extremitate po- stica tricuspidata; antico .orificio terminali; fasciis musculosis. — Unweit der Seehundsbay, im October. P. Bloß ein Anhaͤngſel an einem der beyden Enden. Hieher gehört 5 5 8. eine Gattung, deren naͤhere Bezeichnung verloren gieng. II. Sect. ohne Anhaͤngſel. 5 2 9. S. infundibuliformis n.: corpore amplo; nu- eleo gibboso, cartilaginoso, verrucoso; ostio antico crasso, denticulato; postico elongato, infundibulifor- mi. — Verwandt mit 8. cristata Cuv., zwiſchen Isle de France und Neuholland, im Auguſt. 10. S. suborbicularis n.: suborbicularis, hyali- na; apertura antica crista mobili clausa, postica an- gusta. — Am Jackſonshaven, im November. 17. S. informis n.: informis; corpore gibboso; ostio antico rugoso, plicato. — Um die Papous-⸗Inſeln. 12 S rhombzues n. t. 1 f. 5 et 6: minima, rhomboides, aggregata, hyalina; nucleo .caeruleo. — Zwiſchen Bourbon und Neuholland, im September haͤufig. f 13. S. triangularis n-: triangularis, angulis den- ticulatis; orjficio antico terminali, postico laterali.— Etwa 3“ l., in ber Nähe von Neuguinea, 14. S. emarginata n. t. 1 f. 3: extremitate po- stica emarginata, subtus tricuspidata; ostio antico terminali. — Ebd., 30 N. B. 15. S. Holy morpha n, t. 1. f. 9 et 10: prisma- tica, recurvata; oribus terminalibus proximis. Bun ol ale 1. Beroe multicornis n. t. ı f. 1: irregularis, colore subroseo; tentaculis plurimis plus minus ve longis. — Häufig im Mittelmeer. 2. B. roseus n. t. 1 F. 2: status; ore abdito. — im November. Außerdem ſahen die Verf. auf der Rheede von Syd⸗ ney und im Jackſonshaven ungefaͤrbte Beroen, der B. ova- lis Browne ſehr aͤhnlich, 2“ l. St. 31. D' Urville über die Vertheilung der Farren auf der Erdoberflaͤche. Ränder ovato-roseus', sexco- Zwiſchen Timor und Ombai, — Tropiſch. America 4000 110 Nordamerica 3000 85 Neuholland 4000 107 Japon 1800 47 Cochinch ina 1400 34 Ceylon 388 16 Schottland 800° 26 Großbrittanien 1485 42 Schweden 945 27 Spaa 900 25 Herborn 800 21 Friedrichsthal 830 20- 0 Berlin 880 20 Schweiz 1715 39 Jamaica 900 | 104 Canariſche Inſeln 587 27 Magellans⸗Straße 158 11 Island 554 20 ——.—ñ — [Pflanzen Farren[ Länder 6214 Der Vrf. fand auf feiner Reiſe auf St. Catharina unter 390 Pflanzen 38 Farren, die hier unter allen Formen vorfom; men; auf den Malwinen unter 110 nur 6, nehmlich 2 Ly⸗ copodien, 2 Lomarien, wovon L. magellanica Desv. die Hauptvegetation dieſer Inſeln bildet, und 2 Hymenophyl⸗ len, wovon eine Borys Trichomanes flabellätum, eben ‚fo klein als H. cespitosum Gaud.; auf den Kuͤſten von Chili unter 300 Gattungen nur 15 Farren; in Peru zu Lima unter 110 nur 3, zu Payta nur 1; auf Taiti und Bora⸗ bora unter 16e faſt 40 die von den Trichomanen dis zu den Cya⸗ theen 21 Sippen angehören. Die Taitenfer effen zur Zeit der Noth die Schoͤßlinge und die nech zarten Rippen von An- giopteris evecta (Nehai genannt), und nehmen die Blaͤtt⸗ chen davon, um dem Cocosoͤl, womit fie ſich einreiben, einen angenehmen Geruch zu geben, oder ſtatt derſelben die juͤngſten Blaͤttchen von Polypodiam phymatodes (Ore genannt nach ihrer mächtigften Gottheit, zu deren religisſer Verehrung jene hauptſaͤchlich gebraucht werden); mit den kriechenden Stengeln von Lygodium semi-bipinnatum (Tafıfi-hieie) bekranzen fie ihr Haupt, und mit den fein ausgeſchnitzelten Blättern von Filix rngulosa (Titi), die ſie mit der Farbe des Matai (Ficus mate) benetzen und auf die Stoffe legen, machen fie zierliche Zeichnungen., An den Kuͤſten von Neuirland fand der Verf. unter 60 Pflanzen 13 Farren; im Haven Fofahak der Papous unter 122 etwa 28, worunter 4 Gattungen von Lindsaea; für Bourou fand er das Verhältniß 1½73, für Amboina 489 % fut Neufuͤdwallis 2/4, für Neuſeeland ag, wo die gedoͤrrte Wurzel von Pteris esculenta (Roi, in Aus ſtralien Dingaoui genannt) das iſt, was den Europäern das Brod; für Ualan 2/5, für Neuguinea 2%, für Moritz o, für St. Helena /, für Aſcenſion 0 Es iſt zu bemerken, daß dieſe Verhaͤltniſſe keine abſolute Guͤltigkeit haben, da ſie nur auf die Zeit, zu der der Verf. dieſe verſchiedenen Gegenden beſucht hat, und auf die Dauer ſeines Aufenthalts ſich beziehen. Will man ſie genauer haben, ſo muß man ſie mit Hilfe der beſten Flo⸗ ren beſtimmen, wie es bey folgenden Angaben, die jedoch auch nur approximativ find, der Fall iſt. [Pflanzen Farren Krain 1283 9 Paris 1550 31 Orleans 1050 20 Pyrenden 2500 45 Frank reich 3795 60 Piemont 2427 40 Provence 1500 22 Zoulon 1500 20 Neapel 1951 26 Griechenland 2563 28 5 Atlantiſcher Ocean 1600 18 6 Portugal 2200 19 Griechiſcher Archipelag 907 4 Aegypten 97¹ 1 Groͤnland 200 20 Nordcap 2 26 4 4 Ganze Erde — 1806 f 22000 700 5 — — —1824 1400 45000 1265 Uebrigens find in Betreff der Farrenſippen am meis ſten allgemein verbreitet Pteris, Asplenium, die nur auf den Malwinen fehlen, Polypodium, Aspidium und Tri- chomanes; Blechnum und Lomaria fehlen nur in we⸗ nig Gegenden. Adiantum findet ſich in allen Breiten, während Davallia, Mertensia und Schizaea, fo wie Vittaria, Lygodium und Angiopteris auf die heiße Zone, Marattia auf Morig, Anemia und Didymochlaena auf Braſilien, Gleichenia auf Neuholland und Grammitis auf St. Helena beſchraͤnkt zu ſeyn ſcheinen. — Ruͤckſicht⸗ lich der Gattungen iſt Pteris pedata die einzige in Braſi⸗ lien und auf den Geſellſchafts⸗Inſeln; die Farren der Mals winen gehen nicht über die magellaniſchen Länder hinaus, und Chili beſitzt ganz eigenthuͤmliche Gattungen. Dagegen finden ſich von den Marquiſen bis an die Molucken und ſelbſt bis Isle de France Lycopodium phlegmaria, Bern- hirdia dichotoma, Hemionitis plantaginea, Merten- sia dichotoma, Polypodium phymatodes, Asplenium etc. nidus, Pteris vespertilionis, Lygodium semi-bipin- natum, Angiopteris evecta, Blechnum orientale, Da- vallia epiphylla, tenuifolia, Schizaea cristata, Acro« stichum aureum, Vittaria elongata, einige Cyatheae Auch finden ſich in verſchiedenen Gegenden analoge Fartengattungen, fo entſpricht Asplenium sacilifolium in Braſilien dem A. lineatum auf Moritz und dem fal- catum auf St. Helena, Doodia aspera im Jack ſonsha⸗ ven der Woodwardia caudata in Neuſeeland, Blechnum occidentale von St. Catharina vollkommen dem B. orien- tale der Polpnefie, Lomaria magellanica und Aspidium mohrioides d’Urv. der Malwinen den L. lineata und A. ferrugineum der Conception, Vittaria lineala in Braſilien der V. elongata des ganzen ſtillen Oceans. Schi- zaea penicillata findet ſich auf St. Catharina, pumila auf den Malwinen, cristata auf der ganzen Oceanie, bifida im Jackſonshaven u. ſ. w. S. 74. Quoy und Gaimard, Beſchreibung von 5 Sippen der Weichthiere (Cleodita, Triptera etc.) und von 4 Sippen der Zoophpten- (Tetragonum etc.). — Schon gegeben Iſis 1827 Heft XII. S. 1012. und 1020, l. 5 8 * * S. 88. Leſſon über die geographiſche Vertheilung einiger Meervoͤgel. Die Meervoͤgel koͤnnen in geographiſcher Ruͤckſicht in 3 Hauptgruppen getheilt werden, in grands voiliers, na- geurs und maritimes. I. Grands voiliers. — Petrel, Albatros, Phaäton. 1. Petre ( Procellaria). Der Sturmvogel (P. pe- lagica) bewohnt die europäifhen Meere der gemäßigten Zone, und findet ſich bisweilen in denen der heißen. Im großen Ocean ſahen fie eine ganz ſchwarze Gattung, größer als pelagica, fo wie die kleine weißbauchige P. fregatta Gm. Von ihrem Eintritt in die heiße Zone bis an St. Catharina hin zeigte ſich P. puflinus, außer den Wende⸗ kreiſen P. capensis (Petrel Damier, bey den Spaniern pardela und pintado genannt), zeigt ſich zuerſt unter 24 S. B. und wird gegen Südamerica und die Malwinen hin und bis zu 60 S. B. immer gemeiner; fliegt nicht fo gut Sig 1831. Heft 11. e 1266 wie die andern Gattungen und iſt gerne in der Schiffsfaͤht⸗ te, um da die aufgerührten kleinen Mollusken wegzufan⸗ gen. — P. aequinoxialis (Petrel brun) eine ſchwarze Gattung mit weißem Hals, iſt gerne zwiſchen 35 und 45° S. B. ſo wie um das Cap d. g. H. und das Diemencap. Unter 40° ©. B. zeigt ſich Petrel antarctique de Cook, ſo groß wie P. capensis, unten atlasweiß, oben und vor dem Hals bis zur Bruſt braunſchwarz, taucht gerne mit einer Flügelſpitze ins Waſſer. P. gigantea (Ouebranta- huessos) iſt von 45 — 60 S. B., am Horncap und bey den Malwinen 1c. Zwiſchen 55 u. 60° wohnt eine Gate tung (Petrel cendr& Cook?) fo groß wie P. capensis, aber ſchmaͤchtiger, oben hellblaͤulich aſchgrau, unten am Hals, Bauch und Steiß atlasweiß, mit bläulihem Schna⸗ bel und einigen purpurrothen Flecken an den Fuͤßen. Von 50 — 60° in der Nähe vom Feuerland zeigt ſich der ſchoͤne blaue Petrel (P. vittata Gm.), noch einmal fo groß, als P. pelagica, oben und auf dem Kopf blaͤulichgtau, mit braungrauen Flügeln; ein dunkleres Band geht quer über den Rüden und die Fluͤgel; an den Seiten des Halſes und hinter den Augen ſind ſchwaͤrzlichgraue Federn; Bauch und Kehle ſchneeweiß, auch ein weißer Streif uͤber dem Auge; Schwanz aſchgrau, ſchwarzgeſaͤumt; Schwimmhaut weiß, Fuͤße ſchwarz; Schnabel an der Baſis breiter als bey den übrigen Gattungen, nach welchem Character Lacepede und Cuvier die Unterſippe Prion aufſtellten. — Unter 600 S. B. iſt, obgleich ſelten, P. pacifica, ½ kleiner als P. gigan- tea: Füße ſchwarz; mit großer Schwimmhaut; Schnabel 19 880 ſtäͤrker gekrümmt, als bey den andern; der ganze uͤ rige Leib rußiggrau, Kopf und Fluͤgeldeckfedern dunkler, Fluͤgel Fehr lang und zart, Schwanz regelmäßig viereckig. 2. Albratros ( Diomedea) von den Seeleuten Mou- [3 ton du Cap oder Vaisseau de guerre genannt; fie lie ben vorzüglich das ſtuͤrmiſche Wetter und finden fih am haͤufigſten von 35 — 40% S. B., beſonders an den 3 ſuͤd⸗ lichſten Vorgebirgen. Sie entfernen ſich am weiteſten vom Lande. Die Verf. nehmen 4 Gattungen an, wovon die 3 erſten gewöhnlich unter 40°, die letzte zwiſchen 80 u, 60°, D. exulans L. (Albatros commun), von der Größe einer Gans; Flugweite ungefähr 6 Fuß; Kopf weißlich; Leib, Fluͤgel, Bauch hellcaftanienbraun, grau und weiß ge⸗ ſchaͤckt; Schnabel hornfarben. Die Faͤrbung dieſer Gattung iſt verſchieden, wahrſcheinlich nach Alter, Geſchlecht oder Jahreszeit, und fie koͤnnte dahet manchmal mit der vierten Gattung verwechſelt werden, bey der jedoch das Caſtanien⸗ braun dunkel und beſtaͤndig iſt. D. epomophora n. (A. à epaulettes), etwas klei⸗ ner; Leib, Hals, Kopf, Bauch, Schwanz, Ruͤcken und Steig ſchneeweiß; Fluͤgeldeckfedern lebhaft ſchwarz; am Fluͤ⸗ gelbug zwey breite weckenfoͤrmige weiße Flecken; Schnabel gelblich. ö erſte; Kopf, Hals, Bauch, Steiß, ſo wie der ſchwarzge⸗ ſaumte Schwanz unten weiß; Ruͤcken und Fluͤgeldecken dun⸗ kelbraun; Schnabel und Fuͤße gelb. D. spadicea Forst. (Alb. fuligineux), ſo groß, wie die erſte; ganz dunkelcaſtanienbrann, oder ins Chocola⸗ 125 80 8 D. clororhynchus Gm., nur halb ſo groß, als die 1267 debraune. D. fuliginosa ober sooty (Albatross brown) von Forſter bemerkten die Verf, nicht, geben aber zu, daß ſie ſelbe vielleicht mit D. spadicea vermengt haben. 3. Paille-en- queue (Phaeton). Dieſe Vögel leben gewöhnlich in der heißen Zone, entfernen ſich aber manch⸗ mal ſehr weit vom feſten Lande, bis 300 S. B. Sie flie⸗ gen ganz ruhig, wobey fie häufig die Flügel zuſammenſchla⸗ gen, nur manchmal ſchießen fie ploͤtzlich abwärts. Sie naͤ⸗ bern ſich gerne den Schiffen. Man kennt davon 2 Gat⸗ tungen: Ph. aethereus Gm. (Paille-en- queue ordinaire), die größere, ſcheint auf den atlantiſchen Ocean beſchraͤnkt, und nicht weiter als bis in die indiſchen Meere zu gehen. Ph. phoenicurus (P. a brins rouges) mehr im tropiſchen Ocean. Beyde Gattungen ſind indeſſen gleich⸗ haͤufig auf Isle de France und Bourbon. N II. Oiseaux nageurs. — Manchot, Gorfou, Sphé- nisque. Die Manchots (Aptenodytes) find Vögel, die nicht zum Fliegen geeignet find, mitten im Meere leben, und nur zu beſtimmten Zeiten, wo fie legen oder brüten ꝛc., an die Kuͤſten kommen. Sie bewohnen die ſuͤdliche Haͤlfte und niſten hier an den Spitzen von America, Neuholland und Africa. Drey Gattungen finden ſich in den magellanifchen Laͤndern; nur die gemeinſte (Apt. demersa Gm.) geht ausnahmsweiſe laͤngs der americaniſchen Kuͤſte am ſtillen Ocean bis Lima, unter 12°, Apt. patagonica Gm. (Le grand Manchot ou le Pingoin roi des marins) lebt in der Regel einſam, oder nur Maͤnnchen und Weibchen, faſt bloß in den kleinen Buch⸗ ten von Neuſchottland; ꝛc. auf den Malwinen ſehr ſelten. A. demersa Gm. (Manchot à lunettes) wohnt 6 Monate an allen magellaniſchen Kuͤſten, geht dann mit den Jungen in die hohe See. Beſchrieben von Pernetty (Voyage aux Malouines T. II. p. 17) und von Quoy und Gaimard. Unter 45 S. B. zeigte ſich Apt. chrysocoma Gm. (Gorfou sauteur) im November, gepaart, und ſehr weit vom Lande entfernt. Ihre fo zu ſagen haarigen Federn find immer ſchluͤpferig von einer oͤligen Abſonderung der Haut. Sie ſchwimmen ſehr geſchwind, und konnen ſich in Saͤ⸗ ten oder Spruͤngen nach Art einiger Scombern über das Waſſer erheben. III. Oiseauæ maritimes. — Fou, Frégate, Nod- di, Sternes, Stercoraire, Chionis. Dieſe Vögel finden ſich immer nahe am Land, hoͤchſtens 1° weit im Meere, und wenn ſich auch Chionis und der Verkehrtſchnabel (Bec tg ) manchmal weiter finden, fo iſt dieß mehr zu⸗ ig. ’ Die Sulae (Fous) ſuchen ihre Nahrung im Meere und flürzen mit in Form eines Pfeils, wovon der Schna⸗ bel die Spitze bildet, getragenen Fluͤgeln auf ihre Beute herab. Uebrigens fliegen fie ſchnell horizontal, wobep fie 5 ———— — 1268 den Kopf beſtaͤndig hin und het wenden. Sie ſind in a e len, lieber jedoch in warmen Meeren; jeden Abend kehr ſie auf ihre Felſen zuruͤck. 85 l Sula communis (Fou brun) iſt häufig durch die ganze heiße Zone; e S8. candida Briss. (Fou blanc à ailes noires) vot- zuͤglich in der Suͤdſee, heißt auch manche de velours; Varietäten davon find zur Hälfte ſchwarz und weiß, oder gaͤnzlich braun und weiß gefleckt (Pelecanus maculatus Gm.), welche in Menge auf Afcenfion niſten, die Jungen haben anfangs einen dichten flockigen Flaum. win Pelecanus aquilus L. (Fregate), ber gefräßigſte Vogel, iſt nie weiter als 15 — 20 Stunden vom Lande, liebt das warme Clima, haͤufig im atlantiſchen Ocean, und in der Suͤdſee; auch auf den Societäts-Infeln und den Ca» rolinen eine Varietaͤt davon. a Sterna stolida (Noddi) bewohnt die ganze Aequa⸗ torialzone, hockt ſich gerne auf das Tackelwerk, wo er ſich mit der Hand fangen laßt. — Sterna minuta ſehr haͤufig auf den Malwinen; dieſe Meerſchwalben legen ihre Eyer auf die in der Franzoſenbucht zerſtreuten Inſeln, und vertheidigen ſie oder die Jungen ſehr tapfer gegen die Raub⸗ vogel. — \ ein he Auf den niederen Inſeln der Pomotous oder auf Bo: rabora gibt es eine Sterna (S. pacifica?), von den In. fulanern Piraé genannt, fo groß wie die kleine europaiſche Meerſchwalbe, blendend weiß; die Schäfte der Federn ſind braun, Füße und Schnabel himmelblau. St. panayensis Gm. braun, oben gelbgefleckt, Bauch weiß, Fuͤße u. Schna⸗ bel ſchwarz; um die Canale, welche die großen Sunda⸗Ju⸗ ſeln trennen. Stercororia catarhactes wohnt nur weit im Suͤden, häufig um die Malwinen. 5 7 Chionis alba Forst, ein plumper Vogel, von den alten Schiffern pigeon blanc antarctique genannt, vor- züglich am Staatenland, an den Malwinen, am füdlichen Diemensland und Neuholland; gehoͤrt zu den Himantopoden. S. 103. Stromeyer und Saußmann, Analpſe einer naturlichen Verbindung von Selen und Bley von Clausthal. S. 113. Cuvier und Dumerils Bericht über Bar⸗ rys: Unterſuchungen über die Blutbewegung in den Veuen. S. 121. De Lafoffe über Whewells Berechnunge⸗ weiſe der Cryſtallwinkel. - SR S. 127. Gideon Mantell, über Iguanodon, foſ⸗ files Reptil, kuͤrzlich entdeckt im Sandſtein des Waldes von Tilgat, in der Grafſchaft Suffer. % Hier finden ſich Zähne, von der Form und dem Bau, wie die der Iguana, wahrſcheinlich der gemeinen, die man in Oſtindien ißt. Der Unterkiefer dieſes Thiers mit den Bühnen von einem 3“6“ langen Skelete iſt nebſt jenen foſ⸗ ſilen Zähnen auf t. 10 zur Vergleichung abgebildet. Es zeigen ſich keine ſehr großen Unterſchiede. Ob nun das 1269 Thier, dem die foſſilen Zaͤhne angehoͤren, zu der genannten Sippe oder zu Conybeares Enaloſauren zu ſtellen ſey, will der Verf. nicht entſcheiden; iſt es jedoch ein Lurch, ſo laßt ſich nach der Beſchaffenheit der damit vorkommenden Foſſilien ſchließen, daß es nicht im Meere, ſondern in Fluͤſ⸗ ſen und Suͤdwaſſerſeen gewohnt habe. Es ſcheint faſt groͤ⸗ ßer als e 1155 nach einigen Zaͤhnen zu urttheilen, ſelbſt über 60 Fuß lang. S. 134. Al guſt St. Silaire, Vergleichung der Sip⸗ pen Buttneria und Commersonia. Haare auf den Capſeln können nie einen ſippiſchen Unterſchied begründen, wie man ihn bisher für beyde ges nannten Pflanzen angab; auch nach der Anzahl der Spal⸗ tungen der Staubfadenröhre kann kein ſolcher Statt finden, da man die verwandteſten americaniſchen Gattungen tten⸗ nen und eigene Sippen daraus bilden müßte, Characteri, ſtiſcher iſt der Untetſchied des Zuͤngelchens, in welches ihre Blumenblaͤtter ſich endigen. Bey Commersonia (C. echi- nata und platyphylla) haͤngt das Zuͤngelchen vollkommen mit dem untern Theile des Blatts zuſammen und iſt nur das obere Ende; die Blattränder neigen ſich gegen die Mitte der Blume, und das Zuͤngelchen bleibt gerade oder nach außen. Bey Buttneria dagegen (B. scabra und übers haupt den americaniſchen Gattungen) neigen ſich die Blaͤt⸗ ter mit ihrer Spitze einwaͤrts, welche veſt mit den Spal⸗ tungen der Staubfadenroͤhre verwächſt und über dem Staub⸗ beutel ein Gewoͤlbe bilder, und unter welcher Spitze ein dor⸗ ſales Zuͤngelchen befindlich iſt, fo daß Runth ſagt: Peta- la dorso in ligulam producta. Hiezu kommt noch, daß bey Commersonia 3 — 6 Eyerchen im Eyerſtock, und eine dehiscentia loculicida, waͤhrend bey Buttneria nur 2 Eyerchen und eine dehiscentia septicida. Endlich fin: den ſich nach Gay und Gaͤrtner bey C. echinata, ſo wie nach dem Verf. bey C. gaudichaudii flache Cotyledonen und ein fleiſchiges Perispermum, bey den Buttnerien aber gerollte Cotyledonen ohne Periſperm. Nach dieſen Bemer⸗ kungen gibt der Verf. die lateiniſchen Charactere beyder Sippen, gemäß welchen C. dasyphylla And. und her- manniaefolia Gay unter Commersonia ſtehen bleiben, ſo daß beyde Sippen zugleich nach ihrem Wohnort geſchie⸗ den ſind, indem C. der Oceanie, B. dagegen America an⸗ gehoͤrt. S. 138. Quoy und Gaimard über die Saͤugthiere und Vögel auf Timor, Rawack, Boni, Vaigiou, Guam, Rota und Tinian. : Timor: Zurteltauben und Papageyen am gemeinften; Columba purpurata Lath. (colombe kurukuru), C. maugei und Vinago (Colombar) unicolor; der kleine weiße Cacadu, zahmer als die gleichgefaͤrbte große Gattung vom Jackſonshaven; Conurus erythropterus (Perruche erythr.), und P. à face bleue, welcher letztere auch auf der Suͤdweſtſpitze von Neuholland; Merops corniculatus Lath. (Philedon corbi - calao, nach ſeinem Geſchrey Koak genannt) naͤhrt ſich von Beeren, kommt auch im Jackſons⸗ baven vor. In der Gegend von Coupang Ocypteri (0. leucogaster, Langrayen à ventre blanc heißt hier Ra- meko), welche wie die Schwalben fliegen, und ganze Tage . 1270 kang in det Höhe ſchweben konnen; gruͤne Choucaris (Graucalus), kleine Drongos (Edolius Cuv,, hier ka- kraya genannt), welche gerne von dem Safte der Lata- nusPalme naſchen; verſchiedene Moucherolles (Musci- peta); ferner Emberiza calfat (Padda), einige Soui- mangas (Cinnyris), mehrere Bengalis, und Merops thouini Levaill, (Quépier à longs brins). Papous Inſeln: Auf Rawack und Vaigiou bie Calaos (Buceros) faſt immer auf dem Gipfel hoher Bäus me, beſonders der Muscatbäume, deren Früchte fie ganz verſchlucken, wovon ihr Fleiſch ſehr ſchmackhaft wird; Bu- ceros ruficollis heißt hier Mandahouène, auf Guebe Massouahou und Boro. Ferner große Gattungen von Columba aenea (C. muscadivore, hier Manroua, auf Guebe Ouapine genannt) und von C. coronata; grüne Papageyen, Psittacus aterrimus (Ara noir microslolse ou a trompe, hier Sankiéme, auf Guebe Manifalkou- me genannt); Cassicans (Barita), worunter auf Rawack B. sonerati (Mangahouki, auf Guebe Oukouakou ges nannt), ein lebhafter, geſcheidter, ſehr zaͤhmbarer Vogel, der den Geſang anderer Voͤgel ſehr leicht nachahmt; die Cassicans halten ſich gewoͤhnlich auf den Gipfeln der Co» cosbaͤume auf, um hier Inſecten zu finden. Auf Rawack wohnt auch noch die ſchoͤne Columba pinon (hier Am- pahene, auf Guebe Bioutine genannt). Dann Schaaren von rothen u. dreyfarbigen Loris (Stenops, hier Magnia- ourou und Maniauri, auf Guebe Lori), welche mit durchdringenden Geſchrey ſchnell und leicht herumfliegen; fie fraßen die fleiſchigen, Sehr ſuͤßen Bluͤthen eines großen Myrtenbaumes; nach dem Tode glänzen ihre Farben ſtaͤr⸗ ker, als im Leben; ferner eine kleine Gattung des ſchwar⸗ zen Cacadu, in Geſtalt und Geſchrey dem weißen aͤhnlich; große jagende Eisvogel (Martin chasseurs), die ſich durch die Form des Schnabels von den fiſchenden (Martin-pe- cheurs) unterſcheiden, mitten in Wäldern an fruchten Orten leben, wo fie Inſecten und Würmer aufſuchen, und gewohnlich weit im Lande ſich finden. Auf der Inſel Bo⸗ ni neue Hühnerfippe mit langen Füßen, iſt halb zahm, kann kaum fliegen, flattert nur auf der Erde fort; die Def. nen- nen fie Megapodius freycineti (auf Vaigiou Mankirio, auf Guebe Blevine). Columba corenata (dort Ran- brouk, hier Manebi) auf Vaigicu zahm; die Paradies⸗ vögel (Manhefor) find hier nicht ſelten. Von den Saͤugthieren dieſer Laͤnder entſprechen die Phalangistae den Faulthieren; ſie leben zum Theil im Dunkeln, und haben bey zu viel Licht beſtaͤndig den Kopf zwiſchen den Beinen, außer wenn ſie freſſen, was ſehr gie⸗ rig geſchieht; in den Waͤldern leben ſie von aromatiſchen Fruͤchten, die gefangenen aßen jedoch auch rohes Fleiſch; ihre Haut iſt ungemein fein und zart, ſo daß ſie einander im Kampf leicht Stucke abreißen; man kann fie daher wenn ſie mit ihren ſcharfen Klauen ſich veſthalten, nicht, ohne fie zu verletzen, gewaltſam beym Pelze nehmen. Zwep in einem Kaͤſig vertrugen ſich gewoͤhnlich gut; kam ein drittes dazu, fo erfolgte unter Grunzen und durchdringendem Schreyen der hitzigſte Kampf. Die Verf. brachten mit: Ph. quoyi und maculata, welche beyde auf Vaigtou Ram- bave, auf Guebe Do heißen; letztere Gattung kennt man auf Amboina unter dem Namen Couscous. 1271 Die Mariannen beſtzen nur ein einziges eigenthims liches Säugthier, Pteropus Rerandren (hier Fanihi, auf einigen Carolinen Po&), in zahlreichen Schaaren; auf der Cocosinſel ſahen fie die Vrf. am hellen Tage im Sonnen⸗ ſchein herumfliegen; fie ſchweben, wie die Raubvogel; in der Ruhe hängen fie an Bäumen oder Felſen; auf den Ma tiannen ißt man ihr en ungeachtet feines unangeneh⸗ men Geruchs. — Der Hund heißt hier Galagou (ein vom Meere her gekom menes Thier, von gaga Thier, und lagou Meereskuͤſte), iſt alſo eingefuͤhrt, wie eine kleine Gat⸗ tung von Cervus axis, die von den Philippinen herſtammt, aber auf Guam ungemein haͤuſig iſt; das Geweih wenig entwickelt, ein merkwürdiger Auswuchs in der Achſel des Hauptzinkens; Petz ſchwaͤrzlich, rauh; Hirſchkalb rothgelb, nie gefleckt, wie das europäifche ; die Weibchen fegen gegen Ende Marz; verfolgt ſtuͤrzen ſich die Thiere ins Meer und ſelbſt in die Brandung; fie ſchwimmen ſchnell, den Hals bis an die Bruſt uͤber dem Waſſer. In den Waͤldern wer⸗ den ſie von den Legionen Inſecten geplagt, die ihre Eper unter die Haut derfelben legen und fo eine Menge Ge⸗ ſchwuͤre darauf verurſachen. (Fortſetzung folgt.) G. C. Muehry de Spinae dorsi distorsionibus et Pede equino disgu. patholo- gico-therapeutica, adjecta novarum machinarum a viro cele- berrimo Langenheck inventarum descriptione. Goettingae ap. Dieterich. 29, 4, 60, 3 t. in fol. Dieſe fleißige Schrift verdient Beachtung und daher eine kurze Anzeige iy der Iſis. Nach den noͤthigen anato⸗ miſchen Bemerkungen wird die Natur und der Urſprung der Ruͤckgrathsverdrehungen mit ihren Verſchiedenheiten und bes ſonders die Cyphosis, Lordosis und Scoliosis nebſt ihren Wirkungen, der Prognoſe und der Heilatt dargeſtellt, mit Beruͤckſichtigung der einſchlaͤgigen zahlreichen Literatur. Dann folgt S. 52 die Beſchreibung der von Langenbeck ausgedachten Maſchine nebſt einer kurzen Angabe der fruͤ⸗ heren Erfindungen. S. 58 wird auch Langenbecks Maſchine zur Heilung des Klumpfußes beſchrieben. Beyde werden auf den 3 Tafeln ſehr deutlich und man kann wohl fagen, geſchmackvoll abgebildet, fo daß wohl jeder Chirurg in Stand geſetzt iſt, bey irgend einem Mechanicus dieſe Ap⸗ parate verfertigen zu laſſen. in unſere Graͤnzen eingebrochen war. 2. W. Haucke (Medicinal⸗Rath): g prophylactiſches Heilverfahren bey Verletzungen von tollen Hun⸗ i Non, und Behandlung der 3 A Breslau bet Goſohorsky. 30, 8, 103. Es kommt uns nicht zu, ſolche Schriften weder aa fuͤhrlich anzuzeigen, noch zu beurtheilen, da der Name des Verf. hinlaͤnglich dafür forgt. Man findet hier alles noͤ⸗ thige, was zur Erkennung und Heilung dieſes Uebels er- forderlich fl; woran einiges über die Anſteckungsſtoffe im Allgemeinen, dann die verſchiedenen Methoden, ſo wie das therapeutiſche und prophylactiſche Verfahren bey Bißwun⸗ den, ſowohl im Allgemeinen als im Beſonderen. Darauf ſtellt der Verf. die Erſcheinungen, die Urſachen und die Be⸗ handlung des Starrkrampfes mit der Wuthkrankheit zuſam⸗ men, ſucht die Aehnlichkeit beyder Krankheiten nach zuweiſen, und gibt zuletzt das Heilverfahren bey dem Ausbruch der Wuth an. Bey einem ſo fuͤrchterlichen Uebel, meiſten aber ein ſolcher, welcher von einem ll chen Arzte kommt. Ch. Elsner, Prof. über die Cholera. Ein Verſuch, dieſelbe zu beuten. Sönigeberg, Un:v. Buchhandl. 31, 8, 71. (10 gr.). Jeder Beytrag, naͤhernden, gleich der Peſt verheerenden Seuche entgegenzu⸗ wirken, iſt dankenswerth, und das Verdienſt des Verf. iſt um ſo groͤßer, als er einer der erſten iſt, welcher die Mit⸗ tel, der Krankheit vorzubeugen und ſie zu heilen, dem deut⸗ ſchen Publicum mitgetheilt hat, noch viel fruͤher, als ſie Die Schrift hat indem der Verf. die manchfaltigen Erſcheinungen der veränders Werth auch in phyſiologiſcher Hinſicht, ſich bemuͤht, ten Proceſſe naturgemaͤß zu deuten, wodurch man allein in den Stand geſetzt wird, ihr mit einer vernünftigen Behand⸗ lungsart entgegenzutreten. Der Arzt und ſelbſt der Laie wird hier vieles beachtenswerthes finden und wenn auch eben kein ſpecifiſches und unfehlbares Mittel angegeben wird, fo erhält man doch hinlaͤnglich Auskunft über Vorbauung und Heilung. Das Bächlein verdient daher beherziget zu wer⸗ den. / — 0 3220 u wie das bier behandelte, iſt gewiß jeder Bepttag dankenswerth, am dieſer mit ſchnellen Schritten ſich | S. 1222 = In allem 3333 Gattungen, welche Zahl wahrſcheinlich nach weiter läuft. Der vollſtaͤndige Titel lautet: * Histoire naturelles des contrees orientales de Asie, ou Tableau des especes des trois regnes decrites pax les nutura- listes Chinois, Japonais et Tartares; avee lindieation deleurs usages medicinaux, économiques, industriels, tels qu'ils sont exposés dans les traites de Matiere médicale et de Technolo- gie, publiée à la Chine et au Japon, par M. Abel-Römusat, Doct. en Med. de la faeulte de Paris, niembre de l’institut et associé libre de l’academie royale de Médecine, 2 Voll. in 40. Opiz nomenclator botanicus, ; Bey meinem Naturalientauſch-Unternehmen bin ich ges zwungen, um eine genaue Ueberſicht aller Wuͤnſche und deren Bes friedigung zu erlangen, hieruͤber eine eigene Vormerkung in ſtreng alphabetiſcher Ordnung zu fuͤhren. Dieß hat mich gleich Anfangs bewogen, da jedoch keiner der beſtehenden Nomenclatoren, ungeachtet Steu— dels Nomenclator alles Lob verdient, meinen Wuͤnſchen ganz ent⸗ ſprach, waͤhlte ich meinen eigenen Weg, und habel bereits auf mehr als 50,000 Blattchen dieſen Nomenclator begonnen, der taglich durch neue Auszüge an Zuwachs gewinnt. Dorſelbe iſt hauptſaͤchlich dahin gerichtet, daß nichts bekanntes ausgelaſſen, daß jedem das Seine ſtrenge bewahrt werde, und daß ſelbſt das Andenken der Finder einer Art oder Varietaͤt erhalten werde. Nur aus den Quellen ſebbſt ſchoͤpfe ich, daher faͤllt jede Nach— ſchreiberey unbeachtet hinweg, ſo wie alle Fragezeichen. Er ent⸗ haͤlt die nachſtehenden Rubriken: 1) Das Jahr der Entdeckung, Aufſtellung oder ueber⸗ taufung. x : 2) Den Namen der Pflanze- ' 3) In einer Klammer den Namen des Finders. 4) Den Namen und das Werk des Aufſtellers oder Ueber: taufers, mit Beyfuͤgung des Bandes, der Seite, dor Sa: fel und der Figur. 5 5) Die von ihm angeführten Synonyme, oder die Namen, die andere zu dieſer Pflanze ziehen. - So werden nicht bloß die Arten, ſondern auch die Varie⸗ täten behandelt, doch muß ich leider bemerken: daß man bey Ba⸗ "rietäten nur zu ſelten feine Vorgänger beachtet, und jeder dieſe anders bezeichnet. Es darf ſich ein jeder uͤberzeugt fuͤhlen, daß ich überall mit dem ſtrengſten Streben nach Wahrheit vorgehe. Dieſe Arbeit duͤrfte beſonders jenen angenehm und willkommen ſeyn, welche Monographien einzelner Gattungen bearbeiten, aber auch jedem andern, der feine Sammlung lebender oder getrockne⸗ ter Gewaͤchſe ſtudieren will. Aber erſuchen muß ich alle jene Herren Naturforſcher, welche ihre unter der Feder begriffenen, oder jene Arbeiten, welche nicht in Buchhandel kommen, von mir benutzt wünſchen, wenn fie mir gefälligft durch die an mich ge⸗ langenden Naturalien Transporte, oder auf einem andern für mich ganz koſtenfreyen Wege ihre neuen Entdeckungen oder neuen Namengebungen, mit Anfuͤhrung des Entdeckungs- oder Aufſtellungsjahrs, dann den allenfaͤlligen ſichern Synony⸗ men mittheilen wollen, weil nur das, was noch im Mſt. iſt, oder in Buchhandel nicht gelangt, auf einem andern Wege nicht be— nutzbar wäre, ich aber eben dieſes nicht gerne unbenutzt ließe. Dieß würde mir auch die beſte Gelegenheit bieten, in der Flora od. botaniſchen Zeitung von Zeit zu Zeit jene Namen namhaft zu - machen, welche bereits von andern gebraucht worden ſind, wo die Herren Einſender dann noch vor der Publication ihrer Ma⸗ nufcr. Gelegenheit hätten, andere noch nicht vergriffene Ramen einen Nomenelator zum Grunde zu legen; - zu wählen. uebrigens berichte ich eben fo gut die allerneu als die altern und die antelinneiſchen , über 2 5 tere mein verehrter Freund Herr Kaufmann F. A. Fiſcher zu Nixdorf bereits mehrere Jahre, ohne von meiner Arbeit etwas gewußt zu haben, auf das eiftigfte arbeitet. Dieier Nomencla— tor wird nach und nach alle Werke benutzbar machen, da er als ein wahres Repertorium des Geleiſteten wird angeſehen werden koͤnnen, wenn ich hierzu die noͤthige Zeit und Kraft und Unter⸗ ſtuͤtzung erhalte. Wer die Geſchichte einer Gattung wird zuſam⸗ menſtellen wollen, wird dieß nach meinem Nomenclator eben ſo leicht können, als wenn er irgend etwas wird nachzuſchlagen Has ben, waͤhrend bey allen gegenwaͤrtigen Nomenclatoren dieß in nur ſeltenen Fallen moͤglich ift, und will man über eine oder die andere Gattung etwas arbeiten, fo iſt doch das allererſte Beduͤrf⸗ niß, daß man die ſtufenweiſen Entdeckungen in derſelben kenne ſonſt wird man nie mit gehoͤriger Gründlichkeit vorgehen können. Um das Neue gut zu characteriſieren, muß man das Aeltere ge: nau kennen. Eben fo will ich, um die Priorität der Entdecküͤn⸗ gen zu ſichern, mit vielem Vergnügen die Diagnoſen neuer, noch unbeſchriebener Gewaͤchſe, wenn ſie ganz koſtenfrey an mich gelangen, ſtets in den nächſten Bogen dieſes Nomen⸗ clators aufnehmen. um einen Anfang mit der Herausgabe dieſes Nomencla— tors zu machen, eröffne ich hiemit den Weg der Praͤnumeration mit der Bemerkung: daß ſobald 25 Pränumeranten beyfammen ſeyn werden, ſogleich der Druck des Iſten Bogens beginnen, urd ſo wie immer neue 25 Praͤnumeranten zuſammen kommen, cin neuer Bogen erſcheinen wird. Die Namen der Herren Praͤnume— ranten werden auf jedem Bogen beygedruckt, und dieſe als die eifrigſten Beförderer dieſes Unternehmens angeſehen werden. Fuͤr jede 10 Bogen pränumeriert man bey mir mit 24 kr. CM. Wer ſein eigenes Intereſſe beachten, andern Theils aber auch dem Unternehmen ein ſchnelles Gedeihen ſichern will, wird die moͤglichſt größte Zahl von Praͤnumeranten ſammeln, weil, wenn es günſtig von Statten geht, dieß mit einem weſentlichen Vor⸗ theil verknuͤpft feyn wird: denn für jeden Praͤnumeranten, den man fammelt, erhaͤlt man den Anſpruch auf 10 Bogen, wenn ſie herauskommen, ohne eine weitere Zahlung zu leiſten was die rege Theilnahme des Publicums nur ſelbſt. beſtimmen wird. Im Buchhandel werden 10 Bogen 1 fl. CM. koſten, de⸗ gegen ſteht es den Herren Buchhaͤndtern frey, ſich ihre Proviſion dieſem Preiſe zuzuſchlagen, weil nur gegen gleich baare Bezah⸗ an ur Preiſes von 1 fl. EM, Exemplare von mir erfolgt erden. Prag am 50, Dec. 1830. = P. M. Opiz, Altitadt, Rittergaſſe Nr. 539, im 2ten Stock, Fur Aerzte, Apotheker und Botaniker. Die zweyte Auflage von Moͤßlers Handbuch der Gewaͤchs— kunde, herausgegeben von Dr. L. Reichenbach. 5 Theile. gr. 8. 6 Thlr. 18 gr. iſt jetzt in 3 Theilen complet bey J. F. Hammerich in Altona erſchienen. Es enthält auf 150 Bogen in groß 8. alle die Dfianz zen, welche dem Arzt und Apotheker, dem Färber, Gärtner und Landwirthe Nutzen bringen. Der Hr. Hofrath und Profeſſor Dr. L. Reichenbach in Dresden hat mit unermuͤdetem Eifer das Werk bearbeitet, deſſen große Zweckmaͤßigkeit die erſten Botaniker anerkannt haben. Okens Naturphiloſophfe, Zteumgearbeitete Aufl., Jena b. Frommann, iſt erſchienen (2 Thlr. 16 gr. oder 4 fl. 48 kr.) ——— W S l en A. Allgemeines. S. ur, © Bauen Aphorismen für Meditation und Natur: — 1167. 3. J Wagner, die Zeit und die Philofophie, — 1173. Salat, was iſt eigentlich Philoſophie? 1 B. Phyſik u. Mineralogie. — 1176. Haubers Scholae logico- mathematicae. — — Webers Luftelectrophor. 1176. Beudants Lehrbuch der Phyſik. 1177. Naumanns Lehrbuch der Cryſtallographie. — Woͤrterbuch der Naturgeſchichte. 1178. Aſterios Anſichten uber die neuere Geogenie und Geognoſie. . . 11H C. Botanik. VORN — 119. R. Browns Proteaceae novae. — 1196. Hug i über den rothen Schnee. — 1198. Schmidbergers Obſtbaumzucht. — 1199. Seringes Bulletin hotanique. — 1200. Wallroths Saͤulchen⸗Flechten. 1201. Dlerbachs Abhandlung über die Arzneykräfte der Pflanzen. N — 1202. Rohlings Deutſchlands Flora. D. Zoologie. — 1203. Ruthe, Bemerk. der zweyfluͤgeligen Inſecten. — 1222. Sun devall über Symbius blattarum T. VIII. 1228. Audouin und Edwards, über Nicothoë, Oniscus thoracicus T. VIII. — 1231. Die Inſecten in Bernſtein, v. Berendt. — 1232. S. Rang, ‚Histoire naturelle des Mollusques et de leurs coquilles. 5 f — 1256. Robincau Desvoidy, Essai sur les Myodaires, — 1250. Waglers Syſtem der Amphibien. * 1854. Rappes Polypen und Actinien. E. Me dicin. 1257, Auszüge aus den Ann. des Scienc. nat. — Requien, feltene Pflanzen. 1258. Leon Dufour, Senecio difficilis. — Walmſtedt, Analyſe des Peridots. — Bo ry uͤber Drynaria. — Baſoche, verſteinerte Muſcheln. 1259. Auoy und Gaimard, Säugthiere und Bo Seehundsbay. Saͤugthiere und Vögel der — 1261. Annal. des Scienc, T. VI. — 5 Thiere von Duperreys Reiſe. 0 111i ©. 1268. G. Mantell, Iguanodon. * — 1269. Auguſt St. Hilaire, Buttneria et Commersonia. — 1269. Quoy und Gaimard, Saͤugthiere und Voͤgel auf Timor ac. i — 1271. Muehrys Rückgraths⸗Verkruͤmmungen. — 1272, Hanckes Hundswuth. — — Eilsners Cholera. E 3 Fr . um ſchlag. Remuſats aſiatiſche Naturgeſchichte. * 95 Opizens Nomenclator hotanicus. Moͤßlers Gewaͤchskunde. Okens Naturphiloſophie, 2te Auflage. Taf. VIII. zu Seite 1222: Symbius. ? — — — — 1228: Nicothoe, Oniscus- thoracicus, G, Br 85 Der Hamburger Bericht iſt zugeſchickt worden allen Mitgliedern, welche etwas vorgetragen haben, allen, welche die Fahrt nach Helgoland mitgemacht, endlich allen, welche irgend ein Geſchaft bey der Verſammlung gehabt haben. Dh Eingegangen. E. An Aufſätzen. Von Gr, in K., von F. F. B. An Büchern. e W. Rapp, Prof. zu Tubingen, über die Polypen im Allge⸗ meinen und die Actinien insbeſondere. Weimar, Ind. C. 29. 4. 61. 2 ill. T. 1 J. Salat, die literariſche Stellung des Proteſtanten zu dem Catholiken. Landshut bey Thomann. 31. 8. 704. E. Schilling, de Melanozi diss. inaug. Francofurti ad M. 31. fol. parvo. en A f A. Braun, vergle Schuppen an 2 ‚den Tannenzapfen, als Einleitung zur, un⸗ 206. 34 . 2 lattſtellung überhaupt. Carls ruhe. 31.4. ende Unterſuchung über die Ordnung der ueber Gymnaſten als allgemeine, gelehrte Bildungsſchulen, mit Ruͤckſicht auf Bayern; ein Verſuch von Humanus. Augs⸗ burg. 30. 8. 110. 1 5 Chr. Fr. Krauſe, Abriß des Syſtems der Philoſophie. Söt⸗ tingen b. Dieterich. 8. Abth. 1. 28. 106. 2 5 Derſelbe, Voxleſungen uͤber das Syſtem der Philofophie; ebend. 28. 608. 2 4 Derſ., ne Ebend. 28. -8:: 1 5 4 l Ei Merk. Wach: Syſtems der Philoſophie des Rechts. Ebend. 28. 22 Ri Blumenbachs Handbuch der Naturgeſchichte. 12te Aufl, Ebend. 30. 8. 668. 2 T. (2 ½ The). ‚ Dr. B. Meyer. (Hofr.), Reiſeſkizzen. Frankf. a. M. bey Sau⸗ erländer. 31. 8. 140. ; — e Aer Logik als philoſoph. Wiſſenſchaft. 4 1, A Ci REISTE hi u von | Ki de | | = n 2 a x en 18 3 1. Er 5 J Ai U Da. © 5 Ckxaſel IX.) > es | 7 a ; . E 7 a Pi ' Der Preis von Heften iſt 8 zB. Käse oder 14 fl. 24 Xr. kheiniſch, und die Zahlung IN ungetheilt zur i Leipziger See des laufenden Jahres zu leiſten. g Man wendet ſich an die Buchhandlung Brockhaus zu Leipzig, wohin ri die 1 zu ſchicken u. Unfrankierte Bucher mit der 5 werden zuruͤckgewieſen. Naturalientauſch-Unternehmen von Gpiz. Da die Schilderungen des Beſtands von naturhiſtoriſchen Anſtalten une Unternehmungen in der Iſis den zweckmaͤßigſten Plat finden: fo dürfte auch von Zeit zu Zeit eine oͤffentliche Nachricht uͤber Are weitere Vervollkommnung dem Publicum nicht unlieb ſeyn. In entwichenen Jahre wurden kurze Andeutungen meines Naturalentauſch-unternehmens in dieſer Zeitſchrift aufs genommen; ich glaube daher nicht zu fehlen, wenn ich am Schluſſe eines jcen Jahres eine wahre und gebrängte ueberſicht des Geleiſteten ſefere; man wird hieraus manche Folgerung zie⸗ hen, beſonderß wenn man das Ziel der Leiſtung auf einen hoͤhern unct ſetzt auch mehrſeitig ſich beſtreben koͤnnen, dieſem ſich moͤglichſt à naͤhern, wenn es auch nicht ſtets erreichbar wäre. m Schluß des Jahres 1829 zählte mein unternehmen 470 Hr. nehmer, es find i Pflanzen an Inſecten an Conchyliein 3,999 Exempl. 63,716 Exempl. 75 Ex. eingeliefert. 386,392 — 37,778 — 20 — an die einzelnen Sammlungen abgegeben worden. Die erſtere Summe hätte bey: nahe in einem Jahre erreicht werden können, wenn jeder einzel⸗ ne Herr Abnehmer binnen Jahresfriſt etwas über 1000 Exem⸗ plare geliefert hätte, — die Summe ber Abgabe, wenn alle Herrn Abnehmer ihre ſtreng alphabetiſch gereihten Sammlungs⸗ Cataloge eingeſendet, und alles darinn fehlende genommen haͤt⸗ ten, dadurch haͤtte ein ſchnellerer Umtauſch gegenſeitiger Kennt⸗ niſſe, eine moͤglichſt baldige Berichtigung des Fehlerhaften Statt finden, und ſich ſomit das Wiſſen des Einzelnen durch Mitwir⸗ kung fo Vieler noch ſchneller bereichern können, beſonders wenn ſich jeder Einzelne vorzugsweiſe dem Studium einer Familie hin⸗ gegeben DARe, Bey Pflanzen lieferten im J. 1829 die meiſten Exemplare ein: M. C. Wondracek in Prag mit 4,361, Regierungerath Lomler in Meiningen 3,460, Apotheker Sch treiber in „en er Profeſſor Reinegger 50 Moͤlk in Oeſterreich 1 Die meiſten ſchoͤn und characteriſtiſch erhaltenen Pflanzen: i Theol. Sand. Roß maͤßler zu Weyda in Thuͤringen, Ch. C. Beneſch in Wien, M. 850 Trachſel zu Riggisberg nächſt Bern in der Schweiz, „ Aſſeſſor Günther in Breslau. 7 Die meiſten Species hat abgegeben: „ Franz Konrad, Stubiofus der Oeconomie in Prag, un⸗ tergaͤrtner Gal in Keßthely, D. Trachſel, M. E, De | fer in Prag. | Das meifte Seltene lieferte: | Beneſch in Wien — Trachſel — Helfer — Frau Apothekerin Joſephine Kablik is Sohenelbe — i praktikant von Iſtler in Prag. Die entfernteſte Sendung machte: Trachſel — Gal — Prof. Szentozy n e in ungarn — Apotheker Kitzing zu Magdeburg. DR Bey Inſecten: 19 85 BR Die meiften Exemplare: a e Konrad 2,055 — Friedr. Kolenaty, Stud. der Phi⸗ loſophie in Prag 2,003 — Reinegger 1112 Ex. 4 Die am beſten erhaltenen Inſecten: 4 Kaufmann Demel in Prag — Kolenaty — Reineg⸗ ger — M. C. Reiſer in Prag. ; Die meiften Species: 5 50 Stud. Stifter in Prag — Apotheker 65 zu 85. gerndorf in Schleſien — Demel — - Kolenatyı 5 Das Seltnere: | Reinegger — Demel — ne 9 in u — J. u. C. Hineiß in Prag — J. D preißler, Es Bergmeiſter in Zbirow. | Bey Conchylien machte bloß Apoth. Spazier eine Sendung. Bam Bun 8 Eu Aphorismen für 163 7. 1 ns + feine ! Eine Unzahl von groͤßtentheils in bloße Traͤumereyen (rE- ves ereux) ausartenden Fragen, welche die Philoſophen bisher an die ſogenannte Metaphyſik ſtellten, kann mir, bey meiner Art und Methode des Philoſophierens, bey dem Sinne (den exacten Wiſſenſchaften analog), den mein Philoſophieren hat, bey meiner Art der Feſtſetzung des Gegenſtandes am Philoſophieren u. ſ. w., gar nicht in den Sinn kommen. Fragen ſolcher Art ſind mir, dem über den Naturgeſetzen hinaus, oder beſſer über den Nas turwaltensnormen hinaus, nichts mehr ſeyn kann, weiter nichts als das unerfaßbare Abſolutum ſelbſt, aus welchem Begriffe (nehmlich des Abſolutums), als einem mir nichts ſagenden, ich nichts zu folgern vermag u. ſ. w.; jene Fragen find mir ein durchaus leeres, inſipides, abgeſchmacktes, ein 4 dene ein intexeffelo es Sin⸗ und Her⸗ ‚fragen u. ſ w., auf das nie eine andere Antwort erfol⸗ gen kann als, daß es ſo im Weſen des Selbſtbeſchau⸗ ungsactes am Apſolutum liege. Wenn z. B. irgend ein P ilofoph an mich folgende Frage ftellen moͤchte: dem ‚Semüthe, als einer Einheit, iſt, laut Thatſachen des Ber wußtſeyns, eine Mehrheit von Beſtimmungen zuzuſchreiben; wie laßt fi aus der Metaphyſik entwickeln, daß überhaupt * mehreres einem zukommen koͤnne; auf dieſe Frage koͤnn⸗ te ich nur folgendermaßen antworten: daß die Einheit als — Vielheit und umgekehrt die Vielheit als Einheit ſich aus⸗ ſpreche, dieß iſt allgemein herrſchende Norm an der Natur, d. h. an der Totaloſcillatien; “ es liegt alfo im Weſen des Abſolutums und deſſen an ſich nothwendigen Selbſtbeſchau⸗ 11 A 2 34 5 4 1 3 n ind eee 77915 i Sehr klar ſpricht ſich dieſe Naturwaltensnorm u. a- da aus, wo die Betrachtung ſich der vergleichenden Anatomie zuwendet, e ng ; sketch Iſts 1831. Heft 12, 2 m 1 . 3 e uin 82 97 in % F e ‚u g EEE r Meditation und Naturdichtung. Vom Grafen Georg von Bu quoy. Re ungsactes, daß die Oſcillation eben jener beſagten Norm entſprechend vor ſich gehe; hier nach einem Warum fra» gen, hieße die Weſenheit des Abſolutums ergruͤnden wollen, ein Unternehmen, das dem Menſchen, als einem durch und durch Gſcillatoriſchen, nimmermehr ent⸗ ſprechen kann. 5 u 378 1701 ite ent Als man noch an Geiſtererſcheinungen glaubte, frug man nach der Art und Weiſe, wie doch koͤrperloſe Weſen Leibesform annehmen mochten u. ſ. w.; ſeit der Glaube an Geſpenſter nicht mehr in unſern Köpfen, ſpukt, Nelt man jene läppiſchen Fragen nicht mehr auf. Viele Fragen beru⸗ hen auf zu fixen Ideen gewordenen Fictionen und Phantass men, jene ſchwinden mit dieſen; und eine Wohlthat iſt's, wenn hiedurch vernünftigerer Beſchaͤftigung, als die Loͤſung ſolcher Fragen iſt, Zeit geliefert wird. Iſt denn aber am Ende, was die Philoſophen für Metaphyſiſches, d. h. für Außernatürhaftes ausga⸗ ben, auch wirklich ein ſolches, oder war es niche viel⸗ mehr von jeher ein durch und durch Nat an wie z. B. Heraklits abſolutes Werden (Werden liegt allen No- ; g iner Sc des in 1 ah de zi un inne nen „Das fobenannte Abſolute der Philoſophen zieht feinen Ur: ſprung eben fo. aus der Wirklichkeit, wie das ſobenannte Unendliche der Mathematiker; weder das Lune nes je Andere vermag der Gedanke des Menſchen je zu erringen Das Unendliche der Mathematiker iſt nur eine Fagon de parler, der Mathematiker kann ſich darunter doch nur et⸗ was Endliches denken, daher auch, beym Rechnen mit ſo⸗ genanntem Unendlichen, ganz und gar denſelben Algorith⸗ mus und dieſelben analptiſchen Operationen anwendet, als beym Rechnen mit Endlichmm. 1915 80* — — 7 ui 3» I, rt 1275 F — — — turerſcheinungen zum Grunde), oder wie der Eleaten abſo⸗ oder wie Leukipps Volles, Leeres und Kleinſte Köoͤrperchen, oder wie die Zahlen der Pythagoraͤer (Zahlen beziehen ſich auf Maaßeinheit, durch welches Beziehen der Menſch an Naturgegenſtaͤnden das Meſſen verrichtet), oder wie Platons Ideen (die Idee iſt ein Naturpro⸗ duct, hervorgehend aus Meunſchenthaͤtigkeit, einem Thei⸗ fe der Natur⸗Thaͤtigkeit überhaupt) u. ſ. w.? Man nimmt vielleicht an, das von Phitofophen bis zum Ue / berdruß getriebene Exgotierte über Unſterblichkeit der ſoge⸗ nannten Seele, ſey etwas Metaphyſiſches; allein alles hier beutet auf ein Naturhaftes hin; denn die Seele iſt eine Fiction, daher ein Product der die Maturktaft integrierens den Menſchenkraft, daher ein Naturproduct ſogut wie jede Pflanze; ferner bildet ſich der Begriff des Unſterblichen aus Kein und ſterblich, welche beyden Begriffe der Art des Maturerſcheinens entlehnt find. Aus dem auf ſogenannt Yelerfinnliches “ bezogenen Hergange an der menſchlichen Se bſtbewußtſeynsſphaͤte, der hypothetiſch eine Seele unter, ſch ben wird, auf vermeintliche Unſterblichkeit jener vermeint⸗ lic en Seele ſchließen, dieß iſt um Nichts mehr etwas Me⸗ tar hyſiſches, als aus den Eigenſchaften des Magnets auf die Weſenheit des vermeintlichen maguetiſchen Fluidums fa ließen. f lutes Seyn, Wenn ich meln Anſchauen und Meditieren nach meis nem Innern hinlenke, fo entdecke ich unmittelbar nur eine individuelle Ichheit, d. h. eine Combination (ih ſelbſthe⸗ wußthaſt ausſprechender Momente, welche zuſammen in Cie nes gefaßt, mir eine Vorſtellung von meinem gerade ſo und nicht anders beſtehenden Ich liefern. Manche Philoſophen wähnen nun, es müſfe hinter dieſem individuellen Ich — ein Ich an ſich — Statt fm: den, gleichſam den Kern bikdend, um den ſich alle jene oben beſagten Momente wie Actidenzen, anſchloͤſſen. Allein dieſe Anſicht iſt ganzlich grundlos, und entſpringt Ben der falſchen Meynung, daß die Umſtaͤnde des Le⸗ bens ja auch anders hätten kommen Finnen als ſie wirklich gekommen find, daß fie (welche die obenerwahnten Momente zugleich ſind) als etwas Zufaͤlliges zu betrachten feyen, da doch Nichts zufällig iſt, ſondern da an der Totaloſeillation, dis auf den unbedeutendſten Oſcillationsbogen hin, alles ge⸗ rade nut ſo vor ſich, wie es nothwendig vor ſich gehen muß, wie es nehmlich dem ſedesmaligen Stadium, des Selbſtbe⸗ ſchauungsactes am Abſolutum entſpricht. Aus jenet fal⸗ ſchen Suppofition von einem Zufälligen gelaugen jene Philoſophen auf das falſche Keſultat von einer allen je: nen vermeintlichen Zufaͤlligkeiten als Träger zu Grunde liegen ſollenden conſtanten Perſönlichkeit, welche ſich, wie jene Phiteſophen meynen, uns darſtellen muß, wenn wit von allen jenen Zufälligkeiten abſtrahieren, gleichwie I * 1 Kan 1 —— — A | s ſogenannt ueberſinnliche — iſt am Ende wohl nur eis + — ehrliche Modification deſſen, ſo man gemeinhin Sinnliches nennt. 8 * 1276 a wir auf den Koͤrper des Vogels gelangen, wenn wir ihm alle Federn ausrupfen. So wenig hier die Federn etwas Zufaͤlliges find, ſondern fo gut fie vielmehr aus dem zog⸗ biotiſchen Bildungstriebe ganz fo als nothwendiges Zugehoͤr zum Vogel hervergiengen, wie deſſen knochiger, ſehniger, muffeliger, eelluloͤſer, nervoͤſer u. ſ. w. Antheil am Vogelot⸗ ganismus; eben jo wenig iſt die Summe deſſen, das ſich uns etwa darſtellen moͤchte als auf eine vermeintliche Per⸗ ſoͤnlichkeit am Ich ſich beziehende Zufälligkeiten, wirklich nur ein Aggregat von Zufaͤlligkeiten, nach deſſen Hinwegnahme die Ich⸗Perfoͤnlichkeit zuruͤckbliebe. Was hier zurückbliebe, wäre entweder gar nichts, oder ein ruͤckgebliebenes Aggregat von nebſt den weggedachten Momenten nach mit das Ich bildenden Momenten. Wenn ich dem Vogel die Federn ausrupfe und einen Koͤrpertheil nach dem andern los reiße und wegwerfe, fo bleibe mir endlich nichts in der Hand zurück; wenn ich aber bloß die Federn ausrupfe, ſo bleibt mir der Vogelkoͤrper zuruͤck, der ehedem, in Gemeinſchaft mit den Federn, den ganzen Vogel ausmachte. e Fettbildung am Thierorganismus entſteht vorzüglich vor Eintritt des Winterſchlafs, und überhaupt bey deprimiers tem Spontoſeismus (3. B. bey träger Lebensweiſe), alſo bey Hinneigung des Thierörganismus nach 5 f ben. Hiemit harmoniert auch der Fettſubſtanz ehemiſcher Habitus, entſprechend weſentlich dem Kohlen ⸗, Waſſer⸗ und Sauerſtoffe mit aͤußerſt wenig Stickſtoff, welcher letztere Hauptkriterion der Thierſubſtanz iſt. 0 185 5 z Wenn, wie dieß bis zum Weberdruß Häufig geſchieht, gefragt wird, ob bey einer boͤſen That der Ansüber als freywillig Boͤſer zu betrachten ſey, und ob daher eine Zurechnung Statt finde (in jenem daher — liegt eine bizarre Verworrenheit der Begriffe), jo antworte ich: dieſe Frage beruht auf einem ſolchen Wirrwarr von Anſichten, daß ſie, ſelbſt abſurd, keiner vernünftigen Beantwor⸗ tung fähig iſt, Statt alſo hier unmittelbar zu antworten, rathe ich den beſagtermaußen Fragenden, von klarern An fihten über Handeln und über Wuͤrdigen des Handelns aus zugehen; es wird ihm dann gae nicht in den Sinn kommen, jene ſonderbare Frage aufzuſtellen. Um aber jes ner klaren Anſichten theilhaft zu werden, betrachte er die Sache folgendermaagen: 1 Ehe der Menſch einen Willen faßt, überläßt er ſich dem Wechſel der Eindruͤcke durch die mancherley die Sinn⸗ lichkeit, Vernunft, das Gefühl u. ſ. w. affısierenden Motive. Aus ſolchem Wahlacte tritt nun ein vom Belieben des denſchen gänzlich unabhängiges Wollen hervor; der Menſch iſt außer Stande, beliebig dieß oder jenes zu er⸗ wollen. Nach ſolchem Wollen, das wuͤrdig oder un⸗ würdig ausfaͤlt, je nachdem es mit dem ethiſchen Gefühle harmoniert oder disharmoniert, handelt der Menſch; wir hingegen, als Beobachter ſeines Handelns, billigen oder tadeln fein Handeln, und finden es belohnens⸗ oder 1 NE: beſtrafens⸗werth. Auf dieß letztere bezieht ſich die foges nannte Zurechnung. f 25 Nach der hier aufgeſtellten Anſicht, geſchoͤpft aus der klaren unbefangenen Anſchauung der wirklichen, nicht fin⸗ gierten Menſchennatur folgt die Bedeutungsloſigkeit des aus det Chimäre einer moraliſchen Freyheit hervorgeſchoſſe. nen trivialen Begriffes von einem Dafuͤrkönnen und des hierauf geſtuͤtzten Sinnes, welcher der Zurechnung ge⸗ woͤhnlich, d. h. nach herrſchenden Vorurtheilen ertheilt wird. Nach den oben berichtigten Begriffen vom Wollen und Handeln, ſo wie vom darauf folgenden Wuͤrdigen, deſteht zwar, auch bey vernunftgemaͤßer Betrachtung, allerdings elne Zurechnung, aber freylich in einem ganz andern Sinne, als fie von jenen genommen wird, die von dem Wahne einer moraliſchen Freyheit befangen ſind und von einem ſogenannten Dafuͤrkonnen träumen. s Jene vernunftgemaͤß betrachtete Zurechnung zerfaͤllt in die moraliſche und bürgerliche. Erſtere bezieht ſich auf Lob oder Tadel, auf Achtung oder Geringſchaͤtzung u. ſ. w., ganz in demſelben Sinne als dey Wuͤrdigung des Verfertt⸗ gers eines Gemäldes, das entweder ein Kunſtwerk oder ein Pfuſchwerk iſt. Hier beſteht nehmlich, ſelbſt bis zur Ber wunderung ſteigende Hochſchaͤtzung, oder dis zur Verach⸗ tung herabſinkende Geringſchaͤtzung, obgleich, hinſichtlich der reichen Talentausſtattung im Gegenſatze zur ſtiefmuͤt⸗ terlichen Ausſtattung, von einem Dafurkönnen keine Rede ſeyn kann. Mein ethiſches Gefühl entzuͤckt ſich vor der edlen Natur deſſen, aus deſſen Wahlact, eben jener edlen Natur zufolge, nur würdevolles Wollen hervorgehen kann; ganz fo wie mein ͤſthetiſches Gefühl der hoͤchſten Wonne theilhaft wird durch die edle Natur deſſen, der in feinem Bilden fo vollendete Schoͤnheit zu erringen ver⸗ mag u. ſ. w. g Aber auch eine bürgerliche Zurechnung, ſich auf Strafe weſentlich beziehend, findet vernunftgemaͤß Statt. Der Sinn jener ergibt ſich von felbſt jederman aus dem klaren Auffaſſen folgender Wahrheiten: der Zweck der Stra⸗ fe iſt kein anderer, als der Strafandrohung ihre Gel⸗ tung zu ertheilen; der Zweck der Strafandrohung iſt ‚aber der, dem unfreyen Menſcheu in feiner Unfrey⸗ heit huͤlfreich beyzuſpringen, d. h. in ihm ein Wollen zu erkünſteln, das er (der Menſch, der Buͤrger), ſeiner Unfreyheit nach nicht vermag, aus eigener Kraft in ich ſelber zu producieren; die Strafandrohung be⸗ abſichtigt nehmlich, mittelſt eingeflößter Furcht, au dußern Motiven des Abhaltens zu erſetzen, was an innern Motiven des Abhaltens dem Bürger mangelt, und zwar Häufig gegen feine eigenen Wuͤnſche (wenigſtens in feinen beffern Augenblicken des Lebens) mangelt; duch ſolchen Zwang wird es dem Bürger möglich gemacht, ſo zu han⸗ deln, wie es der Wuͤrde des Bürgers entſpricht u. ſ. w. (Die Fortſetzung folgt.) — rn neun — ben herum, wogegen wir uns ſchon in der Iſis 1278 Der Oberdonaukreis des Königreichs Bayern unter den Nöͤmern; von Doct. v. N dis for, Regierungs: Director. Augsburg. 30. 4. 96. * 2 T. in Fol. ö Der Verfaſſer iſt einer der thaͤtigſten Alterthumskor⸗ ſcher in Deutſchland, und fest mit wan gegen e Theil im Verein mit Beyſchlag die von Stichaner bes gonnene Unterſuchung von Oberſchwaben, ſo wie die eo lung von Alterthuͤmern im Antiquario romano von Augs⸗ burg fert. Nirgends wie hier und in Speyer findet man eine ſolche Menge alter Denkmäler beyſammen, und weiß man, woher ſie ſtammen und was ſie zu bedeuten haben. Seit faſt 20 Jahren bereiſt der Verfaſſer die genannte Ge⸗ gend nach allen Richtungen; kaͤßt ſelbſt nachgraben, und for⸗ dert andere zum Nachgraben, Einliefern, Berichten u. . w. auf, wozu ihm feine amtliche Stellung ſehr förderlich iff, Die einzelnen Entdeckungen hat er gewöhnlich im Intelli⸗ genzblatt des Kreiſes bekannt gemacht, von Zeit zu Zeit in einzelnen kleinen Schriften: Viaca, Guntzia, Denkwuͤrdig⸗ keiten des Oberdonaukreiſes, Lauingen, Drusomagus und Sedatum. Die gegenwärtige Arbeit iſt theils eine Zu⸗ fammenfteßung der fruͤheren, theils eine Vermehrung der⸗ ſelben und wird zwey Hefte lumfaſſen, wovon das vor⸗ liegende die Roͤmermale von Augusta Rauracum bis Au- gusta Vindelicum enthält mit einer Landcharte, worauf alle Orte zwiſchen Lindau und der Amber verzeichnet find, wo man Spuren von Roͤmern bemerkt hat; außerdem fin⸗ den ſich 81 Abbildungen von Schanzen, Mauern, Gräbern, Thuͤrmen, Kirchen, welche auf roͤmiſchen Mauern ſtehen u. dgl. Um zu einiger Gewißheit uber die Lage der Römer orte, und beſonders derer, welche in der Peutinger'ſchen Charte, in der Notita imperif und in dem Antoniniſchen Itinerarium verzeichnet find, zu kommen, iſt der eingeſchla⸗ gene Weg nehmlich alle Roͤmerſpuren auf einer Charte eins zutragen und fie fo genan als moglich zu beſchretben, der einzig richtige; und das hat der Verfaſſet mit zaftiofer Mühe ſowohl durch Unterſuchungen des Bodens als der ale ten Schriftſteller unternommen. Zu verlangen, daß der Verfaſſer ſich in der Beſtimmung keines Ortes geitrt habe, wäre eine unbillige Forderung; ihm gebührt das Verdienſt, nicht nur viele frühere Beſtimmungen beſtätigt, ſondern auch viele neuere gegeben zu haben, beſonders was die Peuterin⸗ giſche Charte und die Gegend derfelben langs dem Allgäuer und oberbayeriſchen Gebirge betrifft: denn in der unteren Gegend führt er die an der Donau laufende Straße eben⸗ falls, wie einige der neueren, in Franken und Notdſchwa⸗ i t uns 3 1825 Heft VIII. mit Gründen erklart haben. Das Buch enthaͤlt ſehr viele Rubriken über alle möglichen Verhaͤttniſſe dieſes Lan. des unter den Römern. Zuerſt über Vindelicien, erſtes und zweytes Rhaͤtien, deren Bewohner Eroberung, ſodann die Straßenzuͤge und die einzelnen Orte, nebſt ihren Merkwür⸗ digkeiten, Muͤnzen, Bildern, Mauern, Meilenſteinen, Gräs bern u. ſ. w. Der Verfaſſer leitet Vindelicien von der Wer⸗ tach und dem Lech ab. Das Wort Vin iſt aber wohl ei⸗ nerley mit Finne, Venne, nehmlich Sumpf, was es auch in Finnland bedeutet. In der fruͤhern Zeit haben ohne Zweifel Celten, Bojer daſelbſt gewohnt. Das Trophaeum 1279 Alpium auf Tibers Sieg ſucht der Merfaffer zu erklaͤren. Dann folgen die Straßenzuͤge nach allen vorhandenen Ur« kunden, wobey der Verfaſſer manchen glücklichen Fund ge⸗ macht zu haben ſcheint. Zuerſt Augusta Rauracum (ift übrigens nicht Kaiſeraugſt, ſondern Baſelaugſt), Vindonissa, Adfines, Vitodurum, Constantia, Arbor felix, ad Rhe- num (Rheineck), Brigantia, Receptaculum Tiberii, jetzt Lindau, woran wohl nicht zu zweifeln iſt. Der römifhe Straßenzug S. 51 von Rrigantia über Vemania nach Campodunum, und von da nach Tyrol und nach Augsburg iſt dagegen ſehr ſchwer zu beſtimmen, und die Orte Navos, Rostrum Nemaviae, Rapis, Es- cone, ad Ambre ſind noch ſehr zweifelhaft; jedoch iſt hier alles mögliche darüber zuſammengetragen, «fo daß nun der Unterſuchung die Materialien reichlich gegeben ſind. Um dieſe Straßen zu beſtimmen, wäre es durchaus noͤthig, daß man auf öffentliche Koſten Aufgrabungen und zwar in gro⸗ ßen Strecken veranſtaltete. Der Verfaſſer glaubt, daß Ca- stra Vemania, jo wie Viaca mehrere zerſtreute Orte be⸗ zeichnen, jene in der Nähe von Wangen an den beyden Ar⸗ gen, dieſe tiefer unten an der Iller. Es iſt kein Zweifel, daß Wangen, Isny, Oberguͤnzburg, Türkheim roͤmiſche Orte geweſen. Abodiacum iſt wohl ohne Zweifel Epfach am Lech: Escnne haͤlt der Verfaſſer für Echt unter Füßen, welchen letzten Ort man Fauces Alpium juliarum zu nen⸗ nen pflegt, obſchon ſich nicht eine Spur von roͤmiſchen Denk⸗ maͤlern daſelbſt findet. Na vos bedeute auch mehrere castra um Oberguͤnzburg; Rostcum Nemaviae deßgleichen um Tuͤrtheim; Kapis ſey Schwabeck; ad Novas iſt wohl Lands⸗ berg; Coveliacae ſey bey Ammergau, Urusa am Amber⸗ fee, Pontes tessenii ſüdlich von Murnau, wie Pallhauſen. Ban ſieht hieraus, welche Muͤbe fich der Verfaſſer ge⸗ geben hat, um Licht in dieſes graue Dunkel zu tragen. Er iſt der erſte von den vielen Schriftſtelleen, die ähnliches un⸗ ternommen, wie beſonders Welſer, Pallhauſen und Buch⸗ ner, welchem die Verhaͤltniſſe erlaubten, überall an Ort und Stelle ſelbſt nachzuſehen und Unterſuchungen mit der nöthigen Autoritaͤt anzuordnen; daher find auch feine Me: ſultate viel zahlreicher und die Deutungen nicht ſelten beſſer getroffen. Mögen nun andere ein Gleiches thun zur Hebung der Zweifel Über die Orte zwiſchen Bregenz u. Kempten, un⸗ ter Kempten an der Iller, ſo wie zwiſchen Partenkirchen und Augsburg, was ohnehin außer dem Kreiſe des Verfaſ⸗ ſers liegt. Coveliacae, Pontes tessenii, Urusa fordern noch viele Unterſuchungen; das letzte paßte ſehr wohl auf den Würmſee, das zweyte auf Dießen am Amberſee, das erſte auf den Kofelberg bey Oberammergau, wenn man ſich nach den Namen richten dürfte; allein vor allem muͤßte durch Nachgrabungen von Staatswegen entſchieden werden, ob in den Sümpfen an der Loiſach von Eſchenlohe nach Murnau eine Römerſtraße geweſen, was ſehr unwahrſchein⸗ lich iſt, da durch das ganze Mittelalter hindurch die Straße von Venedig nach Augsburg eben wegen der Verſumpfung keineswegs uͤber Weilheim, ſondern über Ethal, Ammergau, Saulgrub und Schongau gieng, wie im Grunde jetzt noch. Es ſcheint, die Peutingerſche Charte ſey hier, wie an fo vielen andern Orten, ganzlich verſchrieben, wie denn auch Bregenz an der Stelle von Rheineck ſteht, und Campo- dunum öſtlich von Augsburg, welche Irrthuͤmer übrigens — Neiſen auszudrucken geſucht, als feine geogno 5 1280 ſchon betichtiget ſind. Eben ſo koͤnnte Isunisca zu Jane gehören Sind aber ſolche Fehler jauf der Charte, fo iſt nicht eher zu einem Ziel zu gelangen, als bis man irgendwo in Africa oder Aſien noch ein anderes Manuſcript entdeckt hat. Es wäre auch -mögtich, daß auf der Charte nicht bloß die Orte an der Heerſtraße, fondern auch in gewiſſen Ent⸗ fernungen, au den Strömen udgl angezeigt waͤren. In die⸗ ſem Falle würde man am beſten thun, ſich an die Namen zu halten. Doch das muß alles die Zukunft lehren, für welche gewiß noch mehr Pata in der Erde ſtecken, als man vermuthet. Was iſt denn auch geſchehen zur Aufklärung dieſetr Dinge? Von Seiten der Staaten iſt noch kein Hel⸗ ler dafür verwendet worden; nur einzelne haben ſich müh⸗ ſelig, die Schaufel in der eigenen Hand, damit geplagt. Was kann aber der Einzelne fördern, da, wo es ſich um eine ganze Welt handelt, und nicht einmal um eine ſichtba⸗ re, ſondern um eine unter dem Boden und unter neueren Haͤuſern vergrabene? 1 Möge indeſſen der Werfafser getroft fortfahren; gewiß wird er noch vieles ans Licht ziehen, den Eifer im Lande verbreiten, damit wenigſtens nichts zetſtoͤrt und verſchleudert werde; und iſt einmal das Intereſſe im Volke dafür ge⸗ weckt, ſo wird es nicht fehlen, daß auch der Staat auf öf⸗ fentliche Koſten die noͤthigen Nachgrab ungen veranſtalte. 19 nm Umriſſe nach der Natur von J. F. L. Hausmann. Göttingen bey Dieterich. 31. 8. 203. . Wir glaubten anfangs, hier geognoſtiſche Betrachtun⸗ gen zu finden, nur beſtimmt fuͤr die Maͤnner vom Fach; allein bald ſahen wir, daß der Verfaſſer hier dem allgemei⸗ nen Leſer eine wirklich anziehende und zugleich lehrreiche Schilderung in einer bluͤhenden, oft begeiſterten Sprache vorhaͤlt, welche man mit Vergnügen betrachtet und mit Er⸗ hebung und Befriedigung anhört. Es find Phyſtonomien der erhabenften und manchfaltigſten Gegenden unſeres Eu⸗ ropas, gegründet auf die manchfaltigen und ſonderbaren For⸗ men der Gebirge mit ihren Gipfeln, Klüften, nN Thaͤlern, Baͤchen, Fluͤſſen, Gletſchern und Schneefeldern mit ihren Wolken, Nebeln und Farben bey Tag und in der Dämmerung, nicht vergeſſen die Burgen, Kirchen, Huͤtten, Dörfer und Staͤdte, ſelbſt Thiere und Pflanzen, wel e dies ſes Gemälde zieren und beleben. Mehr die eigenen Gefühle hat der Verfaſſer in feinen, verſchiedenen Lagen während der ſtiſchen Beoba D tungen mitzutheilen, welche anderswo ihren Plas fit den werden; und ſo wird es ihm auch gelingen, die Gef hie im Leſer hervorzurufen und für die Gegenden, fo wie für die Wiſſenſchaft zu gewinnen, welche den Wanderer da⸗ bin fährt. Sehr paſſend ſtellt der Verfaſſer die fo ſehr abſtechen⸗ de Phyſionomie von Scandinavien voran, laßt ſodann die Wanderung aus dem Chamouny-Thal nach Courmayeur in Piemont folgen, wo die ſchauerlichen Umgebungen des Montblanc abwechſelnd wieder mit lieblichen Gegenden die 1281 Aufmerkſamkeit in beſtaͤndiger Spannung erhalten. Daran ſchließt ſich die Gegend von LePuy in Velay in der Au⸗ vergne an. S. 94 kommen zum eigentlichen Contraſt Bli— cke auf die ſuͤdeuropaͤiſche Natur; Schilderungen der Phy— ſionomie von ganz Italien, wobey auch befonders das Pflan— zenreich eine abweichende Rolle ſpielt; eine Vergleichung der Pyrenaͤen mit den Alpen; endlich eine Schilderung von ganz Spanien, die aͤußere Geſtaltung und die Structur der Gebirge, die Uebergaͤnge zwiſchen den Phyſionomien Frank⸗ reichs und Spanien, die baskiſchen Provinzen, Alt- und Neucaſtilien, ſo wie das ſuͤdliche Spanien, der Abfall der Sierra Morena, das Thal des Guadalquivir, die Gebirge von Jaen, die Vega von Granada, die Sierra Nevada, die Alpujaras, endlich die Suͤdkuͤſte und der Fels von Gi— braltar. Man wird nicht nur mit Vergnügen dieſen Schil⸗ derungen folgen, ſondern auch einen andern Begriff von den Naturforſchern bekommen, als waͤren ſie Leute, welche uͤber das Begucken der einzelnen Mineralien die Natur nicht ſaͤ—⸗ hen, noch viel weniger empfaͤnden. Solche Buͤcher ſind der eigentliche Wegweiſer, welcher im Stande iſt, das gebildete Publicum für das Studium der Naturgeſchichte zu gewin⸗ nen und derſelben Achtung und Anerkennung, mithin allges meine Förderung zu verſchaffen. Ueber die Stoͤchiometrie in Beziehung zur Phyſiologie und Biologie. Von F. Feuchter, 3 hollaͤnd. Geſundheitsofficter. Vorrede. Als Platon über die Thuͤre feines Hoͤrſaals den be: ruͤhmten Spruch ſchrieb: Ovdeis ayswusronros -Elocırw, da war die ſpeculative Philoſophie mit der Erfahrungswiſ— ſenſchaft zugleich fortgeſchritten, und obwohl beyde auf kei⸗ ner hohen Stufe der Ausbildung ſtanden, ſo ſprach ſich doch die Harmonie unter ihnen auf eine bewunderungswuͤrdige Weiſe in allen Verhaͤltniſſen und Leiſtungen der damaligen Griechen aus. Die Voͤlker verſanken in Tyranney der Un⸗ wiſſenheit und in Deſpotismus des Aberglaubens, und als fie endlich aus dem Schlummer der Jahrhunderte erwach— ten, übte die ſcholaſtiſche Philoſophie des Ariſtoteles ihre geiſttoͤdtende Gewalt, welche ſich bis auf unſere Tage in eis ner Sucht zu claſſificieren und ſyſtematiſieren ausſprach. Die Erfahrungen blieben unbenutzt, denn der Schluͤſſel zur Natur wiſſenſchaft, die Mathematik, war entweder wenig bes kannt, oder wurde zur Eröffnung von ſubjectiven Gemein⸗ plaͤtzen benutzt. Hippocrates Zeichenlehre iſt das Element der organiſchen Dynamik, und Borelli hat der Mechanik des Körpers, der rationalen Anatomie den Grundſtein ge⸗ legt. Von hieraus verbreitete ſich eine undurchdringliche Nacht, denn die inneren Bedingungen des geſunden und kranken Lebens, die Atomenkraͤfte und Imponderabilia, mußten zuvor aufgefaßt und erkannt werden. Auch dieſe Hyroglyphenſchrift der Natur wird uns die Mathematik ent ziffern, gleich wie fie uns durch Beppler und Newton die Sterne leſen lernte; ob es aber damit an der Zeit ſey, iſt eine andere Frage. Serbart hat verſucht, die Grunds Iſis 1881. Heft 12. = 5 2 Gegenſtaͤnde der Chemie machte die erſten beſtimmten Andeutungen in dieſer Lehre. 1282 formen der Pſychologie metriſch zu begruͤnden, und diefer Verſuch kann Fruͤchte tragen. Unſere Abſicht iſt es aber, die Meßkunſt der Elemente, ſo weit ſie bis jetzt bekannt iſt, in der Kuͤrze und im Weſentlichen zuſammenzutragen und die Erfolge hin und wieder anzudeuten, welche ſich dar⸗ aus für das natürliche Gleichgewicht im thieriſchen Organis⸗ mus ergeben. Wir find von der Wichtigkeit diefer Art Un⸗ terſuchungen, als der einzig möglichen Grundlage einer wiſ— ſenſchaftlichen Medicin ſo ſehr uͤberzeugt, daß wir uns un⸗ bedingt einer nachſichtsvollen Beurtheilung dieſer Blaͤtter, welche ihrer Natur nach nur Andeutungen enthalten, verfi: chern zu koͤnnen glauben. §. 1. SGeſchichte der Stöchiometrie. Daß die geformten Koͤrper nach gewiſſen Geſetzen, und, inſofern fie organiſch find, unter Einfluß einer gewiſ— fen Symmetrie theils zuſammengeſetzt find, theils neu ers ſchaffen werden, haben ſchon die aͤlteſten Naturforſcher ges ahnet; ſo nimmt Anaxagoras eine Zuſammenſetzung der vier ſogenannten Elemente aus den Homoͤomerien an, welches al— fo die Atome find. Nach Heraklit umgibt das megıeyov, d. i. die allgemeine Vernunft oder der Weltgeiſt den Men⸗ ſchen, und er athmet ſeine beſondere Vernunft daraus; eben deßwegen beftand bey ihm im meoızyov- das Folgeleben. Ders ſelbe hielt ferner die av νν%,ẽνge Soc, d. |. luftfoͤrmige Aus⸗ duͤnſtung für die Bedingung des anımalifchen Lebens. Daß dieſen Vorſtellungen eine innere Anſchauung unferer Im» ponderabilia zum Grunde lag, leuchtet ein. Pythagoras und Philo theilten aͤhnliche Anſichten, welche, beſonders bey erſterem, in Abficht der plaſtiſchen Grundverhaͤltniſſe ſehr be⸗ ſtimmt waren. Wenzel (Lehre von den Verwandtſchaften der Koͤr⸗ per, Dresden 1777) war aber der erſte, welcher dieſe Pros portionen näher nachwies, indem er zeigte, daß zwey neu trale Salze, wenn fie ſich zerſetzen, ihre Neutralität bey, behalten. Tob. Bergmann (de diversa Phlogisti quanti- tate in metallis. Upsalae 1782) verfolgte dieſen Gegen⸗ ſtand weiter. Das Reſultat feiner Forſchungen war: Phlo- gisti mutuas quantitates praecipitantes et praecipi- tandi ponderibus esse inversae proportionales. J. B. Richter endlich (Anfangsgruͤnde der Stoͤchio⸗ metrie. Breslau 1792—94, III Theile, und uͤber die neuen 1—11. Berlin 1791 — 1802) Ihm folgte Berthollet (Essai de statique chimique. Paris 1802). Wenn Richter bloß Formeln fuͤr die Verwandt⸗ ſchaften aufſuchte, ſo zeigte Berthollet, daß dieſe Phaͤnome⸗ ne von dem Geſetze der allgemeinen Schwere abhängig waͤren. Prouſt bewies, daß Metalle, ſowehl mit Schwefel als mit Sauerſtoff, nur eine oder zwey Vereinigungen in 7 81 1283 beſtimmten und un veränderlichen Proportionen eingehen, und daß die vermeintlichen Zwiſchenſtuſen bloße Gemenge von zwey unter ſtetigen Proportionen gebildeten Verbindungen jenen. Dieſer Grundſatz hat ſich vollkommen beſtaͤtigt. Siggins (a comperative view of the phlogistic and antıphlogistic theories 1789), ein Irlaͤnder, hatte ſchon vor Richter eine neue Anſicht uͤber die Vereinigungs⸗ ſtufen zweyer Körper auf ungleichen Oxydationsſtufen aufges ſtellt. Er behauptete, die Körper beftänden aus Atomen, und jedes zu einem Oxyde (4. 1. H) hinzuttetende Atom Sauerſtoff, bilde einen neuen Oxydationsgrad (R, i. uſw.). Doch ahnete er die Multipla ider Verhaͤltniſſe noch nicht. Dalton (New System of chemical philosophy. II Tom. 1808) ſtellte fpäter dieſelbe Idee auf, mit ausge: dehnterer Anwendung. Nach ihm kann ſich ein Atom eis nes Elements mit 1, 2, 3 und mehreren Atomen eines an— dern Elements verbinden, ohne daß Zwiſchengrade (Brach⸗ theile) vorkommen. So auch verbinden ſich zuſammenge⸗ ſetzte Körper auf gleiche Weiſe. Dieſe Annahme hat ſich beſtaͤtigt. Seine Grundformel war: AB, A 2 B, K 5 B, u. ſ. f. AR Gay:Zuffac (sur la combinaison des substan- ces gazeuses les unes avec les autres. Memoires de le Soc. d’Auteuil, Tom. II. Paris 1809) entdeckte nun, daß Gasarten fih in dem Verhaͤltniß mit einander verbin: den, worin ein Maaß des einen Gaſes I, 1½, 2, 3, oder mehrere gleiche Maaße verſchlucken. Setzt man hier Maaß für Atom, fo findet man die Daltoniſche Lehre beſtaͤtigt. Berzelius (Afhandlingar Fysik, kemi och Mi- neralogi im 3, 4, 5 und 6. Hefte), angereitzt durch Les ſung der Richterſchen Schriften, ſetzte die Unterſuchungen fort, und fand, daß wenn man alle Salze, die von einer Säure, mit allen Baſen, und dann alle diejenigen Salze, die von einer Baſis mit allen Säuren gebildet werden koͤn⸗ nen, einer genauen Analyſe unterwuͤrfe, daraus ſodann die Zuſammenſetzung aller derjenigen Salze durch die Negelsdes tri muͤſſe berechnet werden koͤnnen, welche durch doppelte Zerſetzung, unser Beybehaltung ihrer Neutralität, gebildet werden. Alle Körper, welche unter dem Einfluß beſtimmter, d. i, ſymmetriſcher Proportionsformen zu Stande kom⸗ men, beſitzen ein feſtes Gepraͤge — die erpſtalliniſche, Ge⸗ ſtalt; Incommenſurabilitaͤt unter den conſtituierenden Ele⸗ menten (Molecular Kräften) bilden den Aggregatzuſtand, und AJrrationalitaͤt der Factoren mit dem Product kann nur ei⸗ nen Augenblick beſtehen in der Auflöfung oder dem Verfall, Aber bey der Bindung und Entbindung, von dem zweyfa⸗ chen Atom bis zum menſchlichen Körper, find Impondera- bilia das primum movens und die Verhaͤltniſſe unter den bildenden Elementen koͤnnen als Formen ihrer Wirk⸗ ſamkeit betrachtet werden, gleich wie ſich das Princip der Schwere in dem gallileiſchen Geſetz des Falles ſchwerer Koͤrper ausſpricht. Aus dieſem Geſichtspuncte betrachtet iſt die Stoͤchiometrie, deren Geſchichte wir ſo eben in ihren Grundzügen entworfen, von der groͤßten Erheblichkeit für theoretiſche und practiſche Mediein, obgleich erſt dann, nach⸗ FETT widerſtehenden Ganzen anwachſen; phyſio⸗pathologiſchen Organon vereint ſeyn wird, die Perio⸗ de der ſtreng wiſſenſchaftlichen Heilkunde eintreten kann. Der Verfaſſer wird bey der Verfolgung feines Gegenſtan⸗ des dieſe Idee ſo weit entwickeln, als es die Einſichten ei⸗ nes Individui von dem gegenwärtigen. Standpunete aus uͤberhaupt geſtatten. Wenden wir uns nun in — 9. 2. zu den chemiſchen Proportionen und ihren Urſachen. Wir unterſcheiden mechaniſche und chemiſche Be⸗ ſtandtheile der Materie, die erſteren werden durch Attra— etion, d. i. Maſſen-Anziehung, verbunden, und laſſen zwi⸗ ſchen ſich Poren verſchiedener Ordnungen, welche in den anorganiſchen Eryſtalliſationen nach arithmetiſchen Progreſſionen, in den organiſchen nach geometriſchen, und in den animalifchen nach aus beyden Reichen zu⸗ ſammengeſetzten Functionen zu einem taſtbaren und die letztern durch Co⸗ haͤſion, d. i. Flaͤchen⸗Anziehung, welche den Partikeln nicht eigen iſt, ſondern durch ein allgemeines Bindungs- und Loͤ⸗ ſungsmittel zu Wege gebracht wird und unter der Form von Polapiſierung und Verwandtſchaft zu Tage dringt. Je⸗ nes allgemeine Bindungs- und Loͤſungsmittel pflegen wir nach feinen verſchiedenen Verhaͤltniſſen zu der Attraction der Urbeſtandtheile Licht, Wärme, Electricitaͤt, Magne⸗ tismus und Galvanismus zu nennen, je nachdem ſie die Verbindung der Molecule von der erſten bis zur fuͤnften Potenz — das hoͤchſte auf der Erde darſtellbare Gebilde — betreffen. Dieſe Molekule find nun die einfachen, chemi⸗ ſchen, darſtellbaren Beſtandtheile der Materie, aber ſie ſelbſt ſind auf manchfaltige Weiſe aus den Atomen zuſammenge⸗ ſetzt und hienach ſehr verſchieden in ihren Eigenſchaften. Die Atome koͤnnen nicht als Materie beſtehn, ſondern durch⸗ ſtroͤmen das Univerſum als Anlage zum Seyn, fixieren ſich auf der erſten Stufe des Wirklichen in den Koͤrpern als Vraͤfte, werden auf der zweyten zu Imponderabilia und gehen auf der dritten in Molekule ein, oder kehren daraus zu einer früheren Geſtalt zuruck. Daß nun bey dieſem ſte⸗ ten Wechſel das Verhältniß zwiſchen der Summe der Mo⸗ lekularkraͤfte und der Atomenwirkſamkeit, deſſen Exponent die materielle Schwere genannt wird, ſtets unveraͤndert bleibt — wenigſtens mit nicht merkbaren Uebergaͤngen in der großen Periode der Planeten- und Sonnenbildung — dieſes iſt eben das Princip der Erhaltung, welches, wie die Vis inertiae in der Mechanik, organiſchen Dynamik ſteht. Die Molekule (welche wir alſo nie mit den Atomen verwechſeln werden) ſind endlich und von beſtimmter, obwohl ſehr kleiner Größe, und beſitzen ohne Zweifel — wie ſich aus dem Vermoͤgen der Körper in den tropfbaren oder ela— ſtiſch fluͤſſigen Zuſtand uͤberzugehen klar ergibt — die Kugel- geſtalt; ferner haben fie, den Weltkoͤrpern ähnlich, rotierende und progreſſive Bewegung in Linien des zweyten Grades, Ellipſe, Parabel, Hyperbel, als Fluidum, Dunſt oder Gas. Nach dem Cxyſtalliſieren, d. i. Feſtwerden, wird durch Eos haͤſion das Gleichgewicht der Attraction aufgehoben, und es r * 1284 dem ſie mit ihrem Gegenſatze, der Electrodynamik, zu einem an der Spitze der * 4 1285 bilden ſich Centralpunete oder Pole der Bewegung, welche nach den Graden der Verwandtſchaft zwiſchen den verſchie— denen Molekulen die Zahl und Lage der primären Poren, d. i. den Zuſtand der Feſtigkeit, Schwere u. ſ. f. bes ſtimmen. 8 Wir haben bereits oben geſagt, daß der formelle Un⸗ terſchied zwiſchen, den unorganiſchen und organiſchen Koͤr— pern in der Poroſitaͤt zu ſuchen ſey, je nachdem nehmlich dieſe Poren von der erſten bis zur letzten, durch den Rang des Gebildes bedingten Ordnung, entweder eine arithmetis ſche oder eine geometriſche Progreſſion ausmachen; mir fü- gen nur die Beſtimmung hinzu, daß zu jener nur zwey, zu dieſer mindeſtens drey heterogene Glieder dder Mole— kule im Aggregat:Zuftande, d. i. in der chemiſchen Auf— löſung erforderlich ſind. Das iſolierte Seyn nehmlich oder der Aggregatzuſtand, als Merkmal des anorganifchen, wird formell durch b+x = a vorgeſtellt, wo x —= a— bals Reſultat der mechaniſchen oder chemiſchen Theilung hervor: tritt. Nur zwey heterogene Molekule koͤnnen in ein ſolches abſolutes Aggregatverhaͤltniß eintreten; denn damit daſſelbe als Anorganısmus wirklich beſtehe, muͤſſen fie fähig ſeyn, die fluͤſſige Form anzunehmen, wofern ſie dieſelbe nicht ges rade beſitzen. Da nun die elementariſchen Molekule (0.9 durch Maſſenanziehung verbunden ſind, ſo geben ſie nur dann ein völlig verſchiebbares Syſtem (o*o *o*), wenn ſich dieſe Anziehungen gegenſeitig aufheben, welches ſchon bey drey heterogenen Molekulen (o o U) nach allen Richtungen begreiflich nie der Fall ſeyn kann; deßwegen iſt kein organiſcher Körper, als felcher, weder veſt noch fluͤſ— ſig, ſondern immer das eine und andere zugleich, relativ zu verſchiedenen Richtungen und Zuſtaͤnden. Dieſes dependie— rende Seyn im conſtitutiven Zuſtande, als Merkmal des Organiſchen, kann nur als eine relative Gleichheit von Wech— ſelwirkungen gedacht werden, in welchen der Dualismus des Aggregatzuſtandes als productiv erſcheint, d. i. in der Sprache abſtracter Zeichen a. b = . X, fo daß das Ge— bilde x durch die Bedingungsglieder oder Grenzwerthe a und b und durch den Exponent c folgendermaaßen bezeichnet werden muß a . a. b 1 c:a=b:x, woraus folgt x - Sa. b. 2; U G 0 unter den drey Factoren, welche das organiſche Molekul x conſtituieren, dient alſo der Exponent c als Modulus der abſoluten Einheit des Gebildes, ſo daß in ihm die Tendenz zu verfallen beſtaͤndig vorwalten muß, der nur durch aͤu⸗ ßern Einfluß, alſo durch Flaͤchenanziehung, entgegengewirkt werden kann. 5 $. 3. Chemiſche Proportionen der unorganiſchen In Natur. Kr 1 Wenn nur zwey heterogene Molekule ſich in jeder Grundpartikel vereinen, jo heißt der Beſtand von der er⸗ ſten Ordnung; zuſammengeſetzt wird derſelbe, wenn eins der Elemente a, welches wir die Baſis nennen wol⸗ ten, ein anderes d, den Denominator, zu wiederholten malen in ſich aufnimmt; ſo entſteht für den Index der Ordnun⸗ gen 1, 2, 3, . „ n, folgende arithmetiſche Progreſſion —— ö _— 1286 der erſten Ordnung: ad, 242d, a4 3d, 45 a+.nd. Das Maximum von n würde die Zahl 12 ſeyn, wenn man annehmen wollte, die Molekule wären von glei⸗ cher extenſiver Groͤße; dieſes aber iſt eine unmoͤgliche An: nahme; denn da die Molekular-Attraction ihrer Maſſe pros portional iſt, ſo haben wir im Zuſtande des Gleichgewichts at 5 f a nd, alſo ro d, fo daß mithin m bis in's Unendli⸗ che anwachſen kann, wo dann a und d wirkliche Atome wer: den, wie dieſes z. B. bey der ſtrahlenden Waͤrme der Fall iſt. g 2 ! Setzt man noch eine Progreſſion aus den Elementen o und o zuſammen: a Hd, a T 20, 30, «+ m o, addiert fie gliederweife zu der vorangehenden: (a + a) + (d r ))], (a T + 2 (d 4 0), late) + 3 (d 1 0) J, . . ., [(a + ) + n (d )). und wickelt nun dieſe Reihe auf, d. h. ſummiert die lie: der vom erſten bis zum letzten, wobey wir der Kürze wer gen das Molekul (a + c — b und das Molekul (d 26) = A ſetzen wollen, fo entſteht: b + A, 2 b + 5 N. 5 b T6 A nb nn die Progreſ⸗ ſion des Beſtandes der zweyten Ordnung. Eben ſo gelangt man durch Wiederholung deſſelben Verfahrens bey dieſer Reihe zu: b’+ A, 3 b“ + 4 A“, 6 b. + 10 N (n+ı)n (n T2) (n + i) en . e a EEE der Pro. greſſion des Beſtandes der dritten Ordnung u. ſ. f. zu höheren Ordnungen. Beſonders find es die erſten Bil: dungsglieder nach dem Grundgliede, und namentlich 2 b 4. 35 A und 5 b . 4 Q, welche in Bezlehung zu den höheren Ordnungen häufig in unſern Laboratorien dar⸗ geſtellt werden, obwohl nicht der mindeſte Zweifel obwal⸗ ten kann, daß ſie ſich ſaͤmmtlich in der Natur vorfinden, namentlich bey dem Chemismus der organiſchen Boͤr⸗ per, gleich wie fie formell in dem Gefüge des cryſtalljni⸗ ſchen Beſtandes als Ordnungen der Poroſitaͤt den Ag⸗ gregatzuſtand documentieren. Waͤre es unſere Abſicht, eine rational-empiriſche Phyſik oder Chemie, Phyſiologie oder Anatomie zu ſchreiben, ſo muͤßten wir bey der Unterſuchung über Porofität, welche immer den natuͤrlichen Anfang machen wuͤrde, da beginnen, wo wir hier aufhoͤren. Aber die Stoͤchiometrie iſt nur die Propaͤdeutik zu ebengenannten vier Wiſſenſchaften, und was wir hier geben, hoͤchſtens eine Andeutung, wie jener Vorplatz mit Sicherheit koͤnne gewon⸗ nen und betreten werden. 0 Die Progreſſion der erſten Ordnung b. b. b + 5 AN. , und die Bildungsglieder der Progreſ⸗ ſion der zweyten und dritten Ordnung 2 b 4 3 A und 5 b + 4 H, geben zu folgenden Progreſſionen Ahlaß 1. 1 1 2½ 1: 3, „ ferner 2 5 und 3: 45 in welchen erfahrungsmäßig zwey heterogene Elemente zu einem Beſtande gemiſcht erſcheinen. Kommen mehrere fols che Beſtandtheile (die relativ ſelbſt oft Elemente genannt 1 1287 werden, wenn es noch nicht hat gelingen wollen, fie zu tren⸗ nen, d. i. abſolut formlos zu machen) zu einander, und wird ihnen Gelegenheit gegeben, ihre Wirkungsſphaͤren in Beruͤhrung zu bringen, ſo aͤußert ſich die Flaͤchenanziehung nach innen zu als chemiſche Derwandtfchaft. Je groͤ⸗ ßer nun die Zahl der heterogenen Beſtandtheile if, um fo größer muͤſſen auch die primären Poren ausfallen und um fo kleiner alſo wird der Effect, der von jedem zuſammen⸗ geſetzten Molekul nach außen wirkenden Vereinigungskraft. Nehmen wir nun die Formel (a + a) Tn (dd wieder vor, um an ihr die- conſtante oder momentane Viel⸗ fachheit und die damit verbundene Commenfürabilitit und Incommenſurabilitaͤt der Partikeln eines Beſtandes zu be: trachten, ſo ergibt ſich ſogleich, daß wenn man d = o ſetzt, der Gegenſatz, die Bedingung des Gefüges wegfaͤllt, mithin ſogleich d aus der Verbindung von a und à ausge ſchieden werden muͤſſe; damit aber dieſe Ausſcheidung übers haupt Statt finden kann, alſo die Molekule der Stoffe (a + &) und (a + ud) aufeinander zu wirken vermoͤ⸗ gen, muͤſſen wir erwaͤgen, daß in der Formel (a + c) Tu (dt) — n nicht ſubjectis als Inder, ſondern objectiv als Summe einer Progreſſion von Atomen erſcheint, die mit ı anhebt bis zu der factiſch gegebenen k, fo daß mit hin, wenn », nun als Index, die Zahl der Glieder bedeutet, wirklich iſt u — 5 (K T= K. v T , folglich k. „ u, mithin # ein Mehrfaches von v feyn muß. Hieraus folgt nun unmittelbar die Regel: Daß zuſammengeſetzte Atome der erſten Ordnung, die ein gemeinſchaftliches elec⸗ tronegatives (d. i. aus der Summe im Aggregat zuſtande hinauszuſtoßendes) Element (8) haben, ſich ſtets in ſolchen Verhaͤltniſſen mit einander verz einigen, daß die Zahl der Atome des electronegati⸗ ven Elements bey dem einen, ein Vielfaches in ei⸗ ner ganzen Fahl von der Anzahl der Atome deffel: ben Elements bey dem andern iſt. Betrachten wir nun das allgemeine Vereinigungsglied der zuſammengeſetzten Molekule der dritten Ordnung, nehmlich n. b + A . worinn b a Ta Ta“ + a“ und dd“ c, fo ergibt ſich wegen des zuvor in Beziehung zu den Atomen geſagten, und wegen des gemeinſchaftlichen Factor n bey den ſich verbindenden Hauptmolekulen, namentlich die oxydierten Korper anbe— langend, folgendes: zwey Atomen der zweyten Ordnung, der electronegative Be⸗ ſtandtheil einerley iſt (z. B. bey zwey Salzen, welche ei nerley Saͤuern und verſchiedene Baſen haben), ſo iſt die Anzahl der Sauetſtofftheilchen der einen Baſis ein Vielfa⸗ ‚ fo daß alfo en = 0 + ches in einer ganzen Zahl von der Anzahl der Sauerſtoff theilchen in der Baſis des andern Salzes, und alſo auch die Saͤuern. Zum Beyſpiel im Alaun enthält die Thonerde dreymal ſo viel Sauerſtoff als das Cali (RS +L2 A! 8 ). Im weinſteinſaueren Cali⸗Natron enthalten beyde Calien ei⸗ ne gleich große Anzahl Sauerſtoff-Atome, und ſind als (Ä — 2) wenn bey einer Vereinigung von 1288 ſo mit gleich großen Mengen Weinſtein⸗Saͤuern vereinigt (R T. TNa 12). b) Bey Vereinigung der zuſammen⸗ geſetzten Atome der zweyten Ordnung, in welchen der elec⸗ tropoſitive Beſtandtheil, d. h. in den Aggregatzuſtand auf⸗ zunehmendes Element 6 (z. B. bey Salzen, die einerley Baſis und verſchiedene Saͤuern haben) iſt 1) entweder die Zahl der Sauerſtoff-Atome des electropoſitiven Oxydes (deß⸗ jenigen Theils der Baſis, der mit einer Saͤure verbunden iſt) ein Vielfaches in einer ganzen Zahl von der Sauerſtoff- welche in dem mit der andern Saͤure verbundenen menge, Theile der Baſis vorhanden iſt (z. B. im Datholith iſt eine Verbindung eines Kalkerde-Borats mit einem Kalkerde⸗-Si⸗ licate, in welcher die Kalkerde zwiſchen der Borax⸗Saͤu— re und der Kieſelerde gleich vertheilt iſt, Ca B +T Ca S1 T 2 A. In der weiſſen Mag neſie und in der Kupferlaſur iſt die Baſis fo zwiſchen Koh lenfäure und Waſſer vertheilt, daß in der Kupferlaſur die Saͤure zweymal, in der Magneſie aber Zmal fo viel Baſis aufnimmt, als das Waſſer; nehmlich Kupferlaſur 2 u A d + 2 Gu 62, und Magneſia der Apothe⸗ ker = FI g A4 + 5 Mg G. Oder 2) es iſt auch die Anzahl der Sauerſtoffpartikeln in dem einen zuſammen⸗ geſetzten Atome der zweyten Ordnung (d. h. in der Baſis und Saͤure des einen Salzes zuſammengenommen) ein Multiplum in ganzen Zahlen von der Summe dee Sauer- ſtoffmengen des andern Salzes (3. B. der Topas iſt eine Vereinigung von flußſpathſaurer Thonerde mit Thonerde⸗ Silicat, worinn der Sauerſtoffgehalt der Thonerde und Fluß⸗ [2 das iſt: Ein ſpatſaͤure im Fluat zuſammengenommen halb fo groß iſt, als die Sauerſtoffmenge der Thonerde und Kieſelerde im Silicate zuſammengenommen, nehmlich Al- F 4 4 Als i). RR §. 4. Chemiſche Proportionen in der organiſchen Natur. . Hier haben wir als Grund-Schema des Aggregatzu⸗ 8 = ſtandes (von woraus alle objective Erkenntniß ihren Anfang nehmen muß) eines Gebildes: a. b. e, a- b. es, a. b. e, a. b. e u. ſ. f. ins Unendliche; denn wegen der beftändigen Tendenz aus dem ſeſten Zuſtand in den fluͤſſigen, oder umge⸗ kehrt, uͤberzugehn, hat die Zahl der Partikeln nirgends eine veſte Grenze. Damit nun dennoch etwas Wirkliches momentan zu Stande komme, muͤſſen wir uns den Exponenten der Vile d. i. als ein dung e nothwendig als einen achten Bruch, d. n Vielfaches in Beziehung zu einer abſoluten Einheit denken; demnach ſey e = =, wo e das dritte conſtituierende Ele ßerung, d. i. der abſoluten Schwere des Gebildes — 2 Verſtehn wir ferner unter s ſeinen Beſtand, d. i. die in⸗ tenſive Größe der organiſchen Subſtanz, * — ment, den Modulus für die zweyfache Baſis a und b bee zeichnet, und zwar in Beziehung zur permanenten Kraftäus ſo haben wir, 8 1 1 1 1 — 55 1 3 K FF A 1239 en 9 —.— Nun ſey ferner die ertenſive Große —me+ßtz und Z S8. ꝙ, a = a. , 6 b. , 1 — e, wo ꝙ, v, a und g die Coefficienten des Raums bezeichnen, ſo haben wir ne * * a . ı) a. b Ne e tm. 55 = i 6 gn die verwandtſchaftskraft des Gebilde = k, und — 25 die Raumeinheit = E bezeichnet, fo daß mithi = Z. E. — mithin 22 un = 2) Folgt aus * 1 r ve, - — W ri 1 91 * aßz 8, worinn a + b + 3 fee te Bm N * das E77 von 4 5. Vereinigungs⸗Vermoͤgen der conſtituierenden T & * ar 5 ; : 0.23 1940 Beſtandtheile = N, hingegen die Brüche En =kı,— d k 25 ihte gegenſeitige Capacitäten bezeichnen, 5 Piel 3181 Fey fo daß mithin durch die Gleichung N= (r + ka g. K 59. 8 gelehrt wird, daß bey einem fundamentalen organi⸗ ſchen Gebilde die ſpecifiſchen Verwandtſchaftskrafte den conſtituierenden Factoren, d. i. ihr Atomen⸗Ver⸗ ö 5 * haltniß durchaus gleich ſey; ferner folgt aus ee 141 ee k, a) Ze < 2 18, ; y k 3. S = , der Exponent der Bildung e = worinn offenbar = enotßvotrrn . (ah TEE A . 1290 konnte), weder poſitiv noch negativ genommen, den Modulus erreichen darf; im erſteren Falle würde das Gebilde unend⸗ lich werden, d. h. ſich in ſeine Uratome zerſtreuen, und im andern müßte der Modulus fein natürliches Maaß der Gleich⸗ heit zwiſchen Wirkung und Gegenwirkung überfchreiten, ſo daß alſe 7 überhaupt nicht pofitiv gedacht werden kann, d. h. bey organiſchen Gebilden iſt wohl der Verfall aber nicht die Erhöhung chemiſch begruͤndet. Es bedarf hiezu alſo ei⸗ nes neuen Princips. Bevor wir indeſſen zu ihm uͤbergehen, wollen wir noch folgende hiſtoriſche Anmerkung beyfuͤgen: Körper der unorganiſchen Natur, wenn ſie ſich in Gasge⸗ ſtalt befinden, verbinden ſich nicht nur dem Gewichte nach in beſtimmten Proportionen, ſondern auch dem Volumen nach. Dieſe Volumenproportionen ſind dieſelben wie die Gewichts⸗ proportionen, d. i. 1: 2, 3, 4 uſw. Daraus hat man eine eigene Theorie abgeleitet, und ſie der Corpusculartheorie ent⸗ gegengeſtellt. Allein dieß Eteigniß bey den wenigen Körpern, die in Gasgeſtalt darſtellbar find, beweiſt wohl nichts anders, als die Ausdehnung verſchiedener einzeiner Atome (Molecu: le) in einen gleichen Raum, und beyläufig die gleiche Groͤſe jener Atome. Wir kennen bloß zwey Körper, die in Gasge⸗ ſtalt meßbar find, den O und H. Die Einfachheit des Stick⸗ ſtoffs iſt, ſeit Entdeckung der Metallifation des Ammoniaks, noch bedeutenden Zweifeln unterworfen, und das Volumen der Kohle laͤßt ſich nur auf indirecte Weiſe finden. — Ein Volumen 0 Gas wird durch Verbindung mit Kohle zu koh⸗ lenſaurem Gaſe noch einmal ſo groß, und dieſer Zuwachs wird der Kohle zugerechnet. Indeſſen koͤnnte dieſer Schluß aus guten Gruͤnden wohl unrichtig ſeyn. Nach . 3. iſt aber, wenn n den Grad der Poroſitaͤt und k die Zahl der in einer Partikel enthaltenen heterogenen Atome bedeutet, 1 2. EN, fo daß alſo bey allen unorganischen Körpern, weil dort k immer gerade iſt, n immer intommenſurabel, d. h. untheilbar erſcheint, und mithin die Poren nie gleich ver- theilt ſeyn Fönnen, es ſey denn, daß zu noch ein freyes Atom (Wärmeftoff) hinzukommt, wo dann n den Zuſtand der Fluͤſſigkeit in dem Maaße bezeichnet, worjinn dieſes fremde Atom eine innigere Verwandtſchaft mit den in k enthaltenen eingeht; waͤre aber k = 1, fo bezeichnete n den Gaszuſtand, weil uun Gleichheit der Poren, aber Formloſigkeit Statt fin⸗ det. Hienach ſcheint Dalton's Anſicht richtig zu ſeyn, der⸗ zufolge ſich verſchiedene Gasarten nur mechaniſch mengen. ar 2 h ein Atom mehr oder weniger in dem Modulus der 3 Baſis veraͤndert die Capacität des Ge: bpildes. (Wir wollen als Beyſpiel die Pflanzenfäuren neh: 1 * 5 und 8 unterſcheiden ſich durch ein Atom O, nehm⸗ Für die organiſche Poroſitaͤt, wo im Allgemeinen n = o d. i. der Grad unbeſtimmbar iſt, haben wir noch fo eben 8 AH 40 740 und S —=4H+4C+30; he Effigfäure iſt von der Bernſteinſaͤure nur durch zwey Atome H, 1 6H 4 C+3 O, von der Gallusſaͤure 6H + 6043 0 nur durch 2 Atome Kohlenſtoff verſchie⸗ € dn A dat v Maximum dieſer Veraͤnderlichkeit zu finden, fege man em > +7, woraus folgt 1. ——, ſo daß fo die durch =’ bezeichnete Zahl der At: T 1 F 7 15 € — me. (welche man den Abweichungs⸗ Meſſer nennen Iſis 1831. Heft 12. | 1 - die Bedingungsformel abgeleitet * =, + 7, fo daß mit⸗ chin en — Sr, b, i, die Zahl der diſponiblen Ato⸗ me nur dann Selbſtſtaͤndigkeit erhält, wenn Adie in der Capacitaͤt begründete Legitimität des Bildungs⸗ Exponenten entweder ein Bruch von der Geſtalt 15 oder 1 iſt; das eine ſetzt Dependenz von einem erhaltenen Princip, und das andere den Act der Ent⸗ ſtehung voraus. f a N Bı* 1291 §. 5. Electro chemiſche Theorie. Wenn die beyben heterogenen Elemente a und bwirk⸗ lich zu einem dritten Molekul c werden wollen, d. i. wenn man materiell das Product a. b — c bilden will, fo bedarf es hiezu, wie wir oben geſehen haben, eines Stro— mes freyer Atome, deren Intenſitaͤt ſtark genug iſt, um die Stelle des Exponenten in dem erſten Gliede der organi⸗ ſchen Bildung vertreten zu koͤnnen. Um nun auch das Ag⸗ gregat; Verhältnig unter jenen Elementen zu geſtalten, muͤſ⸗ ſen wir die Intenſitaͤt des Atomen⸗Stromes zur Baſis des natuͤrlichen Potenzenſyſtems machen, und zwar in Bezie⸗ hung zu einer ſpaͤter zu beſtimmenden Einheit. Setzen wir demgemaͤß a Sex, ber und c=ek, fo haben wir Xx + y = k, und es kommt nun zunaͤchſt auf die Beſtim⸗ mung der Exponenten x und y an, weil k durch die Größe der Vereinigungs⸗Bewegung, d. i. durch den electro⸗ dynamiſchen Effect gegeben wird. Wir haben nun ſo⸗ fort folgende Gleichungen = ») für das Gleichgewicht der Ruhe ay Tx aK und 2) fuͤr das Beſtreben nach Bewegung 2 2 en” E97 — (5. woraus folgt 60 t) 2 = 3) Für das Moment der virtuellen Geſchwindigkeit 2 0 y oͤ x = (oh) — (d s) 2, fo daß alfo 4) k nicht conſtant ſeyn kann, wie auch an ſich einleuch⸗ tet; es ſey demnach g 5) k Ss +dòs; denn wäre k s, fo wuͤrde das Mo: ment der virtuellen Geſchwindigkeit 2 ͥͤ y oͤx So wer den, folglich ſich die bewegenden Urſachen oͤy und Öx, d. i. die entgegengeſetzten Electricitaͤten der heterogenen Molekule a und b neutralifieren, welches unmoͤglich iſt, wenn durch fie das Gebilde c entfichen ſoll; wäre aber s um ein namhaftes groͤßer als k, ſo wuͤrde s hiedurch einen Beſtand gewinnen, mithin a und b in ein planetariſches Verhaͤltniß eingehn, welches der Annahme widerſpricht, derzufolge a und b in dem Producte c denfelben Raum durchdringen. Wir ge winnen nun durch Subſtitution von Nr. 5. in Nr. 3., indem wir (oz s) als Licht oder Waͤrme (ie nachdem s die + E oder — E beſitzt) vernach⸗ laͤſſigen 6) öydx = oͤs . & 25, woraus folgt (weil s in Bes ziehung zur Baſis e 1 zu ſetzen, ſobald nehmlich 6 als Factor und nicht als Aggregattheil vorkommt, und unter derſelben Bedingung ös die Wirkſamkeit ei⸗ nes Atoms bedeutet) x.y — s?, und wenn wir dieſe Gleichung mit der anfänglichen X T y K combinieren, fo ergibt ſich 7 welches die geſuchten Huͤlfsgleichungen find, fo daß mithin nun noch alles auf die Unterſuchung des Ef⸗ - u BR a FE, 2 Pe 2 2 2 dert; wäre hingegen x und x, alſo auch y und J, mithin Sage. | fectes k ankommt, bey welcher s zur Einheit ange» nommen wird. ; 15 Betrachten wir zu dieſem Zwecke die Gleichung &. y — 8? näher, fo ergibt ſich, daß, für x = o, y == O, hingegen für y=0,x = co werden muͤſſe. Da nun unendlich wer⸗ den hier, wie ſich aus früheren Eroͤrterungen ergeben, wei⸗ ter nichts heißt, als die Auflöjung eines Molekuls in einen Strom feiner Atomen, ſo folgt, daß das Gebil⸗ de c, deſſen Modulus s iſt, zwey Central-Puncte oder Pole beſitzen muͤſſen, in welchen die Elemente a und b durch den Modulus s vertreten werden (es = a S is und es b = 1 s), und von woraus alſo die Bildung vor ſich geht oder geleitet wird, und zwar auf die Weiſe, wenn nehmlich die Kette geſchloſſen iſt, d. h. das Gebilde e ei⸗ nen augenblicklichen Beſtand hat, daß der eine () Pol die frey gewordenen Atome aus ſich ſtroͤmt, wahrend ihn der andere (—) Pol in ſich aufnimmt. Dieſes letztere erhellt beſonders aus der Gleichung x y = k, worinn ſich k nur durch die Mirkfamkeit des Gebildes von dem Modulus s unterſcheidet, fo daß, wenn man dieſe wegnimmt, alſo s So ſtellt, d. i. einen anorganiſchen Beſtand zwiſchen den Elementen a und b annimmt, X Ty So, alſo x = wird. (Auch kann man durch die Gleichung xy —s? zu - der Vorſtellung von zmeg entgegengeſetzten Hyperbeln gelans gen, in welchen die Brennpuncte die Pole vorſtellen, welches feinen beſondern Nutzen bey der Verfolgung der electriſchen Stroͤme hat, in welchen Gegenſtand wir uns aber weiter einzugehen hier verſagen muͤſſen). Nennen wir nun die Summe aller Werthe von s innerhalb der durch & * und y So bezeichneten Grenzen = k, fo wird 580 den Schwer- oder vielmehr Indifferenz-Punet des Syſtems der heterogenen Atome a und b bezeichnen muͤſſen; denn obwohl ſich die Pole in Beziehung zu den freyen Atomen entgegen⸗ geſetzt verhalten, ſo ſind ſie doch, was die gebundenen an⸗ belangt, einſtimmig, d. h. Centra der Flaͤchenanziehung. Hieraus folgt, daß wenn auch ein mehrfaches Syſtem von heterogenen Molekulen ein electrodynamiſches Verhaͤltniß eine geht, nur immer zwey Pole in Thaͤtigkeit treten koͤnnen, um welche ſich alle übrigen Indifferenzpuncte als ein Aegqua⸗ tot lagern. Was nun endlich zwey iſolierte electrodynami⸗ ſche Syſteme anbelangt, z. B. a. b S c und a. 8 = , ſo ergibt ſich, daß ſie nur durch Flaͤchenanziehung, alſo durch ihre Pole auf einander wirken können; um dieſer Bedin⸗ 1 1 gung zu genügen, muß man aus x Ty s und + y — 5, bilden ( + *.) 4 4 ) = 6480. Sollnan gemeinſchaftliche Polariſierung Statt finden, ſo wird, wie 8 U oben entwickelt, x T Xx S o und y + y = o, alſo * 2 und y=— 55 alſo bey obwaltender Tendenz zum Austauſch der Pole, d. i. bey, dem Phänomen der An⸗ ziehung, Entgegenſetzungen der Klectricitäten: gefor⸗ die Electricitäten ſelbſt einſtimmig, fo gibt es keine ge⸗ meinſame Polarifierung, keine Neutralitaͤt des Beſtrebens 1293' zur Aufloͤſung, die eleetriſchen Ströme werden ſich begegnen und die Koͤrper zu entfernen ſtreben. N Zuſatz 1. Die Polariſierung der Sonne mit der Erde heißt Licht und Wärme; die Polariſierung der Erde mit den Körpern Magnetismus und Galvanismus; die Polarifies rung der Körper mit ihren Partikeln + und — Electticitaͤt. Der pofitive Atomen⸗Strom, von der Sonne kommend, der Licht genannt wird, durchlaͤuft die Körper, trägt zu ih⸗ rer Bildung bey, und wird mehr oder weniger als Waͤrme⸗ ſtoff neutraliſiett; der negative Atomenſtrom von der Erde kommend, heißt Waͤrme; ſie entflieht beſtaͤndig und wird in jedem Augenblick erſetzt; inſofern ſie aber gebunden iſt, kann fie nur electrodynamiſch entwickelt werden — der Ver⸗ brennungsproceß. Das Licht, welches ſich beym Verbrennen der Erdkoͤrper erzeugt, iſt wirklich Sonnenlicht, durch eine partielle und ſcheinbare Umkehrung der Pole hervorgebracht; das Licht, welches bey electriſchen Erſcheinungen ſichtbar wird, iſt Erdenlicht, nehmlich polariſiertes Sonnenlicht. Licht und Wärme koͤnnen ineinander übergehen, doch laſſen ſie ſich bis zu einer gewiſſen Grenze abgeſondert darſtellen. Licht und Wärme find einander nicht entgegengeſetzt, ſon⸗ dern nur in der Bewegung der Atome verſchieden; in der That, das Licht der Sonne bewegt ſich, wie wir oben in Formel (6) gezeigt haben, in Hyperbeln, deren Focallaͤnge von der Erde bis zur Sonne reicht, fo daß er mithin als ſtrahlend erſcheint; das Licht der brennenden Koͤrper hingegen findet unendlich viele Gegenpole und macht daher hyperpoli⸗ ſche Undulationen und hat feine eigene photometriſche Po⸗ laritaͤt; nur die reflectierbaren, d. h. Schenkelſtrahlen, ver⸗ urſachen das Sehen, weßwegen, wenn die Schwingungen ſehr heftig und die reflectierende Pole zu nahe liegend und zu ungleich verbreitend find, oft die Wärme ſehr fuͤhlbar ſeyn kunn, ohne Licht bemerken zu laſſen, d. h. ohne Polariſie⸗ rung mit unſern Augennerven einzugehen; umgekehrt, ſind die Schwingungen ſo ſchwach, daß der Strahl in die Rich tung der Aſymptote uberzugehen firebt, fo wird ſich Licht ohne Waͤrme darſtellen. Hienach ergeben ſich manche auf⸗ fallende Erſcheinungen; wenn man in einem dunkeln Zim⸗ mer Sauerſtoffgas in die Flamme einer Weingeiſtlampe blaͤſt, fo. werden die Gegenftände dadurch nur ſchwach erhellt; bringt man aber einen Platinadraht (+ E) in die Flamme, der ſtark genug iſt, um nicht zu ſchmelzen, fo geräth dieſer in wenigen Augenblicken in das intenſivſte Weißzluͤhen, und erleuchtet die Gegenſtaͤnde rund umher. „Berzelius wagt nicht dieſes Phänomen. zu. erklären; es erklaͤrt ſich aber nach un⸗ ſerer Anſicht ſehr leicht. Indem nehmlich der Alcohol (6H+4C +20) verbrennt und in Eſſigſaͤure, durch Hin⸗ zutreten von einem Atom O auf jedes Molekul (6H. 4 C +50) verwandelt wird, wird der negativ: electriſche Koͤrper und mit ihm das Licht gebunden und die Wärme wird frey; tritt aber der poſitiv electriſche Korper, das Platina hinzu, fo bindet dieſer die Wärme und das Licht wird frey. Aus Herſchels Verſuchen (investigation of the powers of the prismatic colours to heat and illuminate objects etc.) falgt, daß man mittelſt eines Prisma den Licht⸗ und Waͤr⸗ mepol iſoliert darſtellen koͤnne, wo dann die leuchtenden Strahlen als Aſymptoten, die etwaͤrmenden als undulierende — —] documentiert; 1294 Evolution der durch &. y iss bedingten Bahn bezeichnen. Bey der Polariſierung der Erde mit den Körpern iſt jene beſtaͤndig iſoliert; ſoll aber auch ein Koͤrper iſoliert werden, fo muß ſich der magnetiſche Erdſtrom auf feiner Oberfläche firieren ; ſuſpendiert dieſer Strom aber bey zwey heteroge⸗ nen Syſtemen von Molekulen die electriſche Polaritaͤt der Flaͤchenanziehung, ſo bildet ſich der ſpecielle Galvanismus. Zuſatz 2. Bey den chemiſchen Verwandtſchaften muß man ſtets den allgemeinen Atomenſtrom, die Polaritaͤt zwiſchen Erde und Sonne, d. i. Licht und Wärme beruͤckſichtigen, wo dann der Lichtſtoff die + E und der Waͤrmeſtoff die — E theils weiſe oder ganz zu annihilieren im Stande ſeyn wird. So gut wie es ein electrochemiſches Syſtem der Körper gibt, fo gut gibt es auch ein caloro — photo — chemisches, und bepde ſtehen in genauer Wechſelwirkung. Bey Verei⸗ nigung zweyer — E Körper z. B. wird Licht gebunden und Waͤrme frey, und das gebundene Licht ſchafft hier eine In⸗ differenz, die ſich als feſtes Zuſammenhalten der Molekule eben darum iſt die electriſche Polarität keine conſtante Größe, ſondern von der Temperatur abhängig. Kohle z. B. hat in der gewohnlichen Temperatur eine ganz ſchwache Polarität, nimmt aber in der Rothglühhige einen hohen Grad derſelden an. Das Gold verhält ſich gerade umgekehrt. Phospher oxydiert in einer Temperatur, in wel⸗ cher s und c noch keine Veraͤnderung erleiden — ſeine Oxy⸗ dation iſt aber mit vieler Lichtentwicklung verbunden. Die Cohaͤſion beſteht in der Neutraliſation der + E und — E in den Atomen; Fluͤſſigkeit iſt keine . E (electriſche), wohl aber eine caloriſche Aufhebung dieſer Cohaͤſion, d. h. das Ca⸗ lorium ſtrebt die Pole der Atome zu vetſchieben und die ent⸗ gegengeſetzten einander zu naͤhern. Die Atome fangen an, ſich abzuſtoßen, einen größeren Raum einzunehmen und be⸗ weglich zu werden. Daß dadurch die chemiſche Reaction (Verwandtſchaft) beſoͤrdert werden muß, iſt folgerecht. Voöl⸗ lige Umkehrung der Pole wuͤrde Zerſtreuung der Atome, ab⸗ ſolute Auflöfung in Lichtſtoff zun Folge haben. Wie ſich aus unſern Formeln ergeben, bedurfte es aber hiezu einer unendlich großen Intenſitaͤt, die nur im Acte der Entſte⸗ hung denkbar iſt; fo kann aber die Umkehrung der Pole nur bis zu dem gemeinſamen Meridian geſteigert werden, welches der Gaszuſtand iſt; innerhalb der Wendekreiſe der rotieren den, um ihren gemeinſamen Schwerpunct kreiſenden Atome, ſchwanken mit ſtetem Streben zum verlornen Gleichgewicht die Dunſt und Dampfgeſtalt. Chemiſche Proportionen und dynamiſches Cauſalverhaͤltniß der belebten Natur. Wir haben in §. 4 geſehen, daß die Grundform ei⸗ nes organiſchen Gefüges durch * a. 5 e bezeich; net werde, wor den Abweichungsmeſſer innerhalb der Graͤnzen 5 K. 6. s=a.b = unds= , é den Moduls, a und b bie he⸗ terogenen Grundſtoffe in der wägburen Baſis bezeichnen. 1295 Ferner bat fih aus 8. werden Toll, ſeyn müffe f 1) Esg. nat. a + Log. nat. b. = K. 2) Log. nat. a J Log. nat. b = 82, wo k der elec⸗ trodynamiſche Effect und s der Modulus der Baſis c. Soll nun ein organiſches Gefuͤge plaſtiſchen Ausdruck erhalten, d. i. zu einem wirklichen Gebilde werden, fo muͤſſen beyde 5. ergeben, daß wenn a. b 1 Gleichungen s a. b. und a, b Sc zugleich S — 1 beſtehn, d. i. es muß ſeyn st — err und es iſt leicht zu erachten, daß es, um die Möglichkeit zu ? geſtalten 5 ö dieſer! Annahme, eines eigenen Princips (Animus) bedarf, welches in jedem Augenblicke die Neutralifierung der beyden Electricitaͤten aufhebt und innerhalb der Peripherie ſeiner Pole den Strom der freyen Atome thätig erhält, Gerade darinn, daß dieſes Princip in den Polen feinen Sitz hat (unterdeffen z. B. bey dem ſogenannten galvaniſchen Per- petuum mobile der Kreislauf der Atome durch Neutraliſie⸗ rung eines äußern Atoms unterhalten wird — welcher Fall ſich freylich bey den belebten Körpern gleichfalls, aber nicht als inneres, ſondern als äußeres Erhaltungsprincip in dem Acte der Aſſimilation darſtellt), wovon der eine (Netr) die Urſach, der andere (Muſkel) die Wirkung enthaͤlt, der erſte (Gehirn) bildet, der zweyte (Ganglie) reproduciert, liegt der Begriff der Individualität. Um nun auch die Sub⸗ jectivität, die intenſive Größe des Organismus, durch ein Schema zu geſtalten, haben wir in Gemaͤßheit von 5. 2. und der eben geſagten: S 0 N 8 * E — 6’ u 6 „ Fee * f 1 worinn o. — der Anfangspunct und . = punct bezeichnet; denn wir haben in F. 4. erwieſen, daß der Abweichungsmeſſer 1 nicht kleiner als o, und nicht grös ßer als der Modul es werden kann. Es iſt nun unfere Ab⸗ ſicht, die innerhalb dieſer Graͤnzen des ſtarren Beſtandes und der vollen Aufloͤſung in freye Atome, enthaltenen organiſchen Glieder in eine Summe, das belebte Gebilde E, zu verei⸗ nen, und zu dieſem Zwecke haben wir ſogleich Z = e. , worinn c das materielle Produet und u die noch zu be⸗ gründende Intelligenz oder Pſyche bedeutet, je nachdem man in ihm den poſitiven oder negativen Pol betrachtet. Man ſetze für den Anfang dieſer Unterſuchung s = o, ſo wüͤr⸗ de w = Log. nat. (o) 5 d. h. wenn der Modulus = = o, fo ſteht die Pſyche an der Grenze moglicher Bil ⸗ dung, und das Gebilde, das Urinfuſorium, das belebte Mole⸗ kul, hat die kleinſte intenſive Große, Stande kommen kann; hieraus beſtimmt ſich der Regula⸗ Log. nat. (o) = O den End⸗ tor (o = ius s = 1, fo kaun der Regulator ö weder mo noch = K welche uͤberhaupt zu Setzen wir ferner den Modu⸗ 1290 ſeyn. Wire nun aber 8 =, ſo würde u — 00, über welchen Zuſtand der abſoluten Freyheit wir weiter keine Rechenſchaft zu geben vermoͤgen; wäre hingegen 8 = 0, fo würde S = co den Zuſtand des Chaos bezeichnen. End⸗ lich wird für 8 . = 2,y(?) = — Log. nat. (>) Y Log. nat. (o), . alfo weil, wie wir zuvor gefunden, u ah 7 Log. nat. (o n Kin 0% =. EYE das animaliſche Gebilde der zweyten Ordnung iſt ein Product des belebten Molekuls mit dem Regu⸗ lator. Auf gleiche Weiſe findet man fuͤr 1 7 IC) ZPO). AH) ZU. (5). u. f. f... d. h. das belebende Princip einer jeden höheren Thierart iſt ein Product aus der entſprechenden 12 98 des Regulators mit dem belebenden Mo⸗ ekul. | Betrachten wir nun, noch immer vorausſetzend, daß der Modulus s S, die Werthe von ap, welche enthalten find innerhalb der Graͤnzen für oͤ =o und fr d = T, ſo ergibt ſich, daß dieſe aus einem pofitiven und aus einem neı gativen Beſtandtheil zuſammengeſetzt ſind; wo mithin beyde zuſammentreffen, da wird ein Nullpunct Statt finden, d. h. die Individualität ſich theilen. Hiedurch entwickelt fi der Begriff von einem Organ, als ein in dem Gebil⸗ de S, ſeiner Jutenſitaͤt nach, ſelbſtſtaͤndig, als Ag⸗ gregattheil, auftretendes belebtes Gefüge, Demnach haben wir 1) für 8 = ½ folgende Werthe: nne ne e 2) fuͤr 7. aus he ra !7 ß“ FI, FE), 0. Cal ee ulm. Das Gefe der Symmetrie, welches wir bey plaſtiſchen Formen uͤberall in der Natur realifiert finden, fordert nun, daß ſich, von dem Indifferenz-Puncte angerechnet, rechts und links gleich viele identi⸗ ſche, nur der Intenſitaͤt nach entgegengeſetzte Glie⸗ der oder Theilglieder befinden, fo daß ſich mithin die Zahl und Form der Glieder genau beſtimmen läßt, ſobald die Baſis des Gebildes und der Regulator des Organs ge⸗ geben find. Das moͤglichſt einfachſte Organ in dem moͤg⸗ lichſt einfachſten Gebilde beſitzt alſo die Form * 1 I Sm 1 T mm" + h. m beſteht zu jeder Seite Sa des Indifferenzpunctes aus einem doppelten A tom mit ent⸗ gegengeſetzten Electrieitäten. Dieſes Organ bildet den Ue⸗ bergang zur unorganiſchen Stufe, weil darinn nur zwey Atome thaͤtig find“ Bey dem naͤchſt hoͤheren Organ deſſel⸗ ben Gebildes befinden ſich zunaͤchſt bey dem Indifferenzpun⸗ 7 ner. 1297 de Molekule von drey Atomen mit antgegengeſetzter Electri⸗ eität; dann folgen, unter derfelben Form, drey halbe Ato⸗ me / d. h. wenn man die Atome in der hoͤchſten organiſchen Verbindung, worinn ſie anzutreffen fi find (was man bey unor⸗ ganiſchen Verbindungen die Saͤttigungs⸗ Ca pacitaͤt nennt), auf die Haͤlfte ihrer Intenſitaͤt reduciert (Hiebey iſt zu bes merken, daß wir das Wort Atome, der Kürze wegen, ſtatt primäre Molekule fegen), Weil in dem einfachſten Gebilde nur drey Atome zu einem (belebten) Molekul vereint vorkommen konnen, fo ergibt ſich, daß daſſelbe auch nur zwey Organe beſitzt, wo⸗ von das erſtere, einfachere, umhuͤllende, mit einem electri⸗ ſchen —, das zweyte, zuſammengeſetzte, eingehuͤllte, mit einem galvaniſchen Apparate der einfachſten Art zu verglei⸗ chen iſt; wir ſagen einhuͤllend; denn da beyde Syſteme einen gemeinſchaftlichen Indifferenz⸗ oder Centralpunct haben, ß folgt dieſes aus dem Grundſatz der Erfahrung lebender täfte, demzufolge die intenſive Größe in dem Maaße eben fo abnimmt, als die ertenfive anwaͤchſt. Eigentlich iſt dieſe Regel ſo nicht genau genug beſtimmt; denn durch Combi⸗ nation der Formeln von §. 4., nehmlich 2 Ss. ꝙ, Mia a und ——® = E, 00 A folgt E. 2 2 =k.9.5, oder, aus die Kraft ( der hlt, EZ = R .s, ſo daß alſo die Intenſilaͤt mit der wachſenden Groͤße der Oberflaͤche abnimmt, wenn (e) (8 K unverändert bleiben fol, was 5 K Res bedeu⸗ 9 te. Sısen wir nun amlk — 2 — 5) d. i. betrach⸗ ten wir ein einzelnes Molekul, ſo haben wir 2 — 82 alſo Z = 87, d. h. die eytenſive Größe eines or⸗ ganiſchen Molekuls iſt die dritte Wurzel aus dem Guadrar der intenfiven Große, folglich bedeutend klei⸗ — ( Setzen wir hingegen k 5 Dq, d. i. denken wir uns Be Kaum ee von gen ausgefüllt, fo wee 27 = E, elſo E S 1 und s S tenfive‘ Größe wäre der ertenfiven Große eines Atomes gleich (Die Anwendung dieſer fuͤr die Phyſiolo⸗ gie 8 0 wiesen Saͤtze kann hier nicht aufgenommen Fu Wera wir It das nächſt Höhere betbes Gebil: de er die Pfpdhe ee ae in welchem A410 rde conſtruierende Partikel aus 4 herren Molekulen beſcht, ſo haben wir außer n 2 50 1 5 = =7 1 Werthe: 188 eit 3 4 1 IWF 105 Fe 790 Sr 8 70 Sie 1831. Heft 12, „d. h. die in⸗ ſchen Gefüges bey der Janisch n Bildung: & . y — 1298 fo daß alſo die letzte umgebende Hülle aug drey Membra⸗ nen beſteht, weiche durch Molekule aus vier Atomen mit ganzer, halber und drittel Intenſität erzeugt werden. Hieraus ergibt ſich nun der Werth für den Re, gulator 0 5 yi — 1.05 dit 5 e In der That iſt aber der fundamentale Regulator ö in con- creto gar nicht darſtellbar, weil f W Bedingung y? S Log. nat. o — (i 275 N 54 3 000. die Summe aller Subdiviſionen des 4 9 Ge⸗ bildes (w) bezeichnen würde, In Gemaͤßheit von 5. 4. duͤr⸗ fen wir nun beyaupten, daß der Abweichungsmeſſer, fo bald er ſich auf Individualität beziehen ſoll, poſitiv oder negativ genommen, um eine Einheit kleiner als der Modulus blei⸗ ben muͤſſe; da nun dieſer Modulus, ſeiner objectiven Viel⸗ heit nach, durch die Zahl der heterogenen Atome beſtimmt wird, die zu einem Molekul organiſch urſprünglich und noth⸗ wendig zuſammentreten, ſo haben wir s! „ alſo x 2, mithin für das Maximum der Bildung er TS Syſteme aus 3, 4 und 5 Molekulen bilden alſo die Partikeln der e Thierförper, unterdeſſen die electro-galvaniſchen Centra der Organe von vier Suͤllen umgeben werden, welche aus 1,2,3/ 4 Mem⸗ branen zuſammengeſetzt ſind. Setzen wir in Gemaͤßheit von §. 8. in a. b = c, 5 Log. nat. a, y Log. nat. b, 2 = Log, nat. c, fo haben wir & X 3, 5 AT 5 alſo fuͤr die Productionsfähigkeit GGR ANY Ns, wel⸗ ches das pythagoraiſch-phyſiologiſche Grundgeſetz der plaſtiſchen Bildung im höohern Organismus iſt, und nach welchem die Wirkſamkeiten zweyer organiſchen, unmittelbar zuſammengefuͤgten Aggregattheile, ſo wie die Catheten eines rechtwinklichen Dreyecks verbunden gedacht werden muͤſſen, wo dann die Hypotenuſe den gemeinſamen Effect repraͤſentiert. Dieſes Geſetz iſt fo aber nur in con- - creto ausgeſprochen, weil wir ſtillſchweigend den Effect aus dem Moment der virtuellen Geſchwindigkeit, d. i. 2 A x , gleich Null geſetzt haben; in der That beſitzt aber dieſer Effect einen Factor, deſſen Grenzen o und 1 find, der alſo, wenn ꝙ den Winkel bedeutet, unter welchem die Seiten der Productionsfaͤhigkeit A x und A y aufeinan⸗ der folgen, durch Cosinus ꝙ bezeichnet werden kann. Dem⸗ gemäß ift allgemein Az’=Ax’+Ay 2 + 2AxX. Ay. cos. ꝙ, ein Ausdtuck, der ſeinen Aae Werth erhält, wenn 9 — o wird, d. h. wenn die Productionsfaͤhigkeiten in einer Richtung wirken. 1 5. 7. Production und Reproduction im chieri⸗ ſchen Organismus. 1 Wir haben im F. 5. die Gleichung des elementari⸗ sR, aus dem Momente der virtuellen Geſchwinbigkeit (welche dem 82 1299 materiellen Beſtande als inhärierend gedacht wird) abgeleitet, unter Vernachlaͤſſigung der evolutoriſchen Variation [(d? s) 2] von dem Effecte des Gebildes (F); wir find indeſſen zu die⸗ fer Vernachlaͤſſigung nur fo lange berechtigt, als wir ein augenblickliches Seyn, ein Beſtehn an ſich ſelbſt betrachten. Aber die Dauer des Daſeyns, dependiert von jenem Fluſſe uranfaͤnglicher Molekule, welcher in einem jes den Indiolduo das Band zwiſchen der Sonne und dem Pla- neten repraͤſentiert. Durch Beruͤckſichtigung jener Effluente bey der Reduction des (durch das Product a . b bedingten) Gefuͤges gewinnen wir: xy s s. oͤes, wobey wir wieder die Fluxion der noch höheren Ordnung vernachlaͤſſi⸗ gen; es iſt aber unter derſelben Bedingung nach §. 5. Nr. 6. oͤs . & 8 2 a x. o y, folglich x y s + x. d y, n welchem Ausdruck für Xx = o, y nicht unendlich wird, 28 ͥͤs iſondern den Werth von = den wir erhalten, wenn wir die Function x. y s? unter der Vorausſetzung derivieren, daß y einen conſtanten Werth 8 oͤ s d (x erhält? y = 25 Zee en, und es folgt hieraus, daß ein organiſches Gefuͤge unter dem Einfluſſe der all⸗ gemeinen Polaritaͤt an feinem poſitiven Pole be— ſtaͤndig neue Atome anſetzt, unterdeß der negative Pol die neutraliſierten in gleichem Naaße abſtoßt. erlangt; eben daſſelbe wuͤr⸗ Die Fluxion der virtuellen Geſchwindigkeit iſt die Le⸗ benskraft der organiſchen Gebilde, welche wir, inſofern daſſelbe vollendet genannt werden kann, als conſtant an⸗ nehmen muͤſſen; hieraus folgt, daß die zweyte Potenz der Derivation des Modulus der Bildung (d. i. (oͤ s) 2) unter derſelben Annahme, quantitativ S 0 zu ſetzen ſey. Dem: gemäß haben wir aus k Ss Ts (H. 5. Nr. 5.) folgendes: k 2 = 52 + 2sòs, und ſubſtituiert in §. 5. Nr. 7. gibt x = Are! oder ax—k=y2sdos = V Y), alſo, weil Xx y = R, (X- ) S d (xy). Nehmen wir nun an, daß das organiſche Gefuͤge, von dem hier geredet wird, das urſpruͤngliche Argument von ei⸗ nem organiſchen Gebilde ſey, fo wird feine Fluxion der ab⸗ ſoluten Einheit entſprechen, mithin haben wir für den Fun⸗ damentalfall 0 (K y) = 28 (X - y) ?, alſo (x - y)* = 4 xX y, d. h. das urſpruͤngliche Argument von ei⸗ nem belebten organiſchen Gebilde iſt gleich dem vier— ten Theile der vierten Potenz von ſeiner eigenen Polaritäts⸗ Differenz, worunter wir den Defect, d. i. das Beſtreben des Arguments verſtehen, in den unorgani⸗ ſchen Zuſtand zurückzukehren. Dieſer Satz, combiniert mit dem vorangehenden, bildet die Grundlage der ſtoͤchjometri⸗ ſchen Theorie von der Production und Reproduction im thieriſchen Organismus. Denn betrachten wir nun zunaͤchſt die Gleichung des vorigen §., 2 . m, oder genauer bezeichnet ( 7) Sc Log. nat. (o) 6 * A „fo folgt, daß zur Er» haltung aller hierin liegenden ‚Individualität noch des Br⸗ te niere eee , se b dingung x. 9 =s?+ 5x. dy entſprochen werden mie, in welchem Schema ſich s? auf das ſtabile Gleichgewicht im Microcosmus, hingegen dx . m. 5 Mic ö 0 5 oͤy auf den macrocosmi⸗ ſchen Einfluß bezieht. Die merkwuͤrdige Thatſache, de⸗ ren Nothwendigkeit wir bereits im vorigen ‚$. rational be « 3 (2) gruͤndeten, nehmlich daß für n — 1, wo alſo 2 ICH (2) 3 FR Log. nat. (o) = g. „ „ bie Pſyche des belebten Ges bildes gar keinen Regulator beſitzt, unterdeſſen dieſer bey al⸗ len höheren Gebilden, und ſelbſt bey dem noch niedrigen, ab⸗ — — S (1) NETTE folut fundamentalen, S S . Log. nat. (0) (8) . (2) Pr ee a mindeſtens als Subbivifion, thaͤtig er⸗ 0) ſcheint, loͤßt ſich nun in volle Harmonie auf; denn ſobald a der Exponent des Regulators (n — 1) = 0 wird, iſt die (xy). 0 (&) 8 worfen, und weil nun die neutralifierten Atome im Zuſtand des Gleichgewichts der Kraͤfte von dem materiellen Beſtande Polarität des Gebildes der Bedingung y — c aufgenommen werden, fo findet ſtetes Wachſen und Weiterbilden Statt (um fo zuſammengeſetzter die mate⸗ um ſo hoͤher ſteigert ſich das Gebilde). rielle Baſis wird, Das Maximum und Minimum dieſer Weiterbildung er⸗ gibt ſich aus der Polaritaͤtsdifferenz mittelſt der Formel (x -) Ax y; denn verſchwindet die Polaritaͤts⸗ differenz, fo wird das elementarifche Gefüge ein Maximum, und das organiſche Gebilde hat feine volle Stabilität erlangt. Aber von dieſem Augen⸗ blick an tritt der Defect in Rraft, der macrocos⸗ miſche Einfluß wird negativ und die Lebensperiode des Gebildes culminiert. Um dieſen Culminationszu⸗ ſtand des Gebildes formell vor Augen zu haben, kann uns die Gleichung (x — y) AK (welche nun ſcheinbar = co wird) nicht nuͤtzlich ſeyn, weil niemals ein abſoluter Stillſtand wahrnehmbar iſt, ſondern wir muͤſſen fie derivies ren, und zwar in Beziehung zu dem cosmologiſchen Einfluß auf das Princip der Echaltung lebender Kraͤfte. So erhal⸗ Y. ten wir die Formel x = y 5 + „ - & ) d. h. bey glei⸗ cher intenſiver Größe der Pole wird die extenſive Größe des negativen Pols (x) fo groß als die Summe der extenſſven Größe des pofitiven Pols (y) und feinem, Beſtreben ) Lund dem ne⸗ L nach der räumlihen Dimenfion_(y bey gleicher ex⸗ gativen cosmiſchen Einfluß (— oy) ſeyn; tenſiver Größe der Pole hingegen haben wir wirklich & y Wen. 12 bone cz 1 a we RT zu fegen, wo dann o = Y — A, d. h. es wird ſich das Beſtreben nach der räumlichen Dimenſion und der cosmiſche Aus fluß 1 aufheben, das organiſche Gebilde iſt depolariſiert, befindet ſich in 2300. feinem Untergangspungt — erſtirbt. Iſt hingegen die Polaritaͤtsdifferenz dollſtaͤndig vorhanden, ſo wird das ele⸗ mentariſche Gefuͤge ein Minimum, und das organiſche Ge⸗ bilde beſitzt noch gar keine Stabilitäl. Der Effect ift voll⸗ ee eee ee er eee 1 Ei 8 len — 1301 ſtaͤndig, der cosmiſche Einfluß poſitiv und die Lebenspetiode des Gebildes beginnt; wir erhalten nun durch Derivation 1 Y 3 die Formel y i x f + (X — dx), in welcher wir 1) den poſitiven Pol y S o zu ſetzen haben; dann wird dx = N 5 x+x 5 „ d. h. der cosmologiſche Einfluß iſt nun genau ſo groß als die Wirkſamkeit des negativen Pols und ſein Beſtreben nach Raͤumlichkeit (dieſes iſt namentlich der Fall bey dem Foetus, in welchem der poſitive Pol durch die Na— belſchnur neutraliſiert, d. i. ſeiner extenſiven Groͤße oder bildenden Wirkſamkeit nach annulliert wird). 2) Setzen wir in jene Grundformel für y an die Stelle a y, ſo gewinnen * 8 l / wir das zweyte Minimum, nehmlich öyHöx=x-+x t ; ® Yz d. h. die Ausbildungsfaͤhigkeit (x X ) iſt gleich der Summe des cosmiſchen und geodifhen Einfluſſes (oͤy To x); da nun aber dieſe letzteren Summen die Veraͤnderlichkeit des Effectes (ö k) bezeichnen, von dem kleinſten Puncte der Ent: wicklung (Keim) bis zum vollen Beſtehn (Geburt), ſo haben wir dieſe Graͤnzen noch beſonders zu betrachten. Nun ha: ben wir in H. 6. geſehen, daß wenn der Regulator S o wird, das Gebilde ſich im Zuſtande des Chaos befindet; be— vor dieſes jedoch geſchehen kann, muß der Effect des Gebils des, d. i. der Ausdruck ſeines Daſeyns, ſein kleinſtes Maaß, den Anfangspunct erreichen, d. b. der Regulator wird zum Embryon; ſollte hingegen der Regulator dem Modulus des Gebildes gleich kommen, ſo wuͤrde der ideale Zuſtand der abſoluten Freyheit dargeſtellt werden; die Veraͤnderlichkeit des Effects kann aber nicht unendlich anwachſen, ſo wenig als fie. = o zu werden vermag; ihren groͤßten Werth wird ſie aber erhalten, wenn der Modulus der Bildung durch den Regulator erſchoͤpft wird, d. i. wenn ſich alle in dem Embryon enthaltene Molekule polariſiert haben wer: den (daß die allgemeine Polariſierung anhebt, zeigt ſich beym bebrüteten Ey in dem electrodynamiſchen Verhalten ſeiner Pole, welche ſich als Licht und Waͤrme⸗Evolution zunaͤchſt durch Temperatur⸗Verſchiedenheit zu erkennen gibt), Gehen wir nun auf die Formel fuͤr das belebte Atom 1 10 60 1 f y ld: SC Zr fo ergibt ſich, daß daſſelbe nun durch Subdiviſion eines eigentlichen Individui beſteht, in⸗ dem der Regulator (8) nichts als die Art und Weiſe an⸗ (2) zeigt, auf welcher das der Entwicklung fähige Gebilde z ſich aus ſeinen Entwicklungskeimen erzeugt; dieſe Art und Weiſe der Bildung wird nun gerade im Embryon factiſch dargeſtellt, ſo daß es mischer Lebensperiode wirklis cher Individua cosmiſcher Einfluͤſſe, hingegen zur Erhaltung der belebten Molekule einer individuellen Polaritaͤt bedarf — ſo wie es ſich in den von dem Organis⸗ mus ausgeſtoßenen Partikeln darſtellt. In den hoͤheren Ge— bilden find. ganze Spfteme von urſpruͤnglichen Embryonen zu einem höheren Embryon, dem Keime der Individualität, verbunden, und der Regulator bezeichnet immer auf's neue die Art und Weiſe der Formation. Im Maaße dieſe Po⸗ rr — 1302 tenzlerung aufſteigt, waͤchſt auch das organiſche Gefuͤge und der materielle Beſtand in ſeiner Mehrfachheit; dieſer wird durch Zahl der heterogenen Atome bedingt, welche noch ani⸗ maliſche Verwandtſchaft einzugehn vermögen, und das or⸗ ganiſche Gefuͤge iſt dem Geſetz der Symmetrie unterworfen. Die hoͤchſte Potenz des irdiſchen Lebens, die vollkommenſte N f ; 65) Plaſtik und Symmetrie wird der Form nach durch 2 . ap bezeichnet, und ſeine-Productionsfaͤhigkeit ift in Bezie⸗ hung zu je zwey Factoren a und b, 8 2 8 2 0 2 8 8 (% 2) (d x) T ( y) +2(8 ) ( y) cos 9; allein die nähere Unterſuchung dieſer Formeln muß bis da⸗ hin verſchoben bleiben, bis wir die Atomen⸗Verhältniſſe des Beſtandes, die Polaritaͤt der Gefüge und den Macrocose mus des Gebildes, phyſiologiſch und biologiſch näher er— gründet haben werden. Möge unſer Bemühen um die Er: oͤffnung eines wenig betretenen, aber zu weiten Ausſichten führenden Pfades nicht völlig unbeachtet bleiben; möge man einen Gegenſtand von hohem Intereſſe nicht darum verwer⸗ fen, weil er raͤthſelhaft ſcheint, ſondern ihn lieber einer genauen Pruͤfung unterwerfen! 0 Bemerkung zu Keferſteins Aufſatz Heft 1. von H. W. Brandes in Leipzig. In Heft J. der Iſis Seite 9 iſt eine Abhandlung von Veferſtein mitgetheilt, wozu ich mir eine kleine Bes merkung erlaube. Er ſtellt die Behauptung auf, daß das Steigen und Fallen des Barometers mit dem Hervor⸗ dringen von Luft aus der Erde in Verbindung ſte⸗ he, und dieſe Behauptung ſcheint mir ſehr viele Aufmerk⸗ ſamnkeit zu verdienen, ſelbſt dann, wenn auch die daran geknuͤpften hypothetiſchen Schluͤſſe noch eine Berichtigung erfordern ſollten. Um uͤber den Zuſammenhang jener bey⸗ den Erſcheinungen fürs erſte mehr Beobachtungen zu er halten, wäre es ſehr wuͤnſchenswerth, wenn die Auffes her von Bergwerken die Tage anmerkten und in einem phyſicaliſchen Journale bekannt machten, wo die boͤſen Wers ter ſich auffallend in den Bergwerken zeigten. Als ich im Jahre 1817 die Steinkohlengruben am Hochwald (nahe bey Waldenburg in Schleſien) beſuchte, erloſchen uns die Lam⸗ pen fo oft, daß wir zuletzt, nachdem wir einigemal zu Arbeitern (die, weil der Lampen mehrere waren, ſich noch das Licht erhalten hatten, obgleich ſie auch klagten, daß eine Lampe um die andre erloͤſche) zuruͤckgekehrt waren, end» lich uns entſchließen mußten, im Dunkeln einen langen Stollen im Waſſer fortwatend herauszugehen. Die Berg⸗ leute ſahen dieß als Vorbote von Regenwetter und Sturm an, und beydes erfolgte auch am naͤchſten Tage im ſtaͤrk⸗ ſten Maaße. Wenn man viele ſolcher Beobachtungen haͤt⸗ te, ſo würde ſich genauer, als es nach den, zwar beach, tenswerthen, aber doch wenigen Beobachtungen, die Ke⸗ ferſtein anfuͤhrt, geſchehen kann, entſcheiden laſſen, wel cher Zuſammenhang als durch Erfahrung beſtaͤtigt nachge⸗ wieſen werden kann. f f ſtaͤndlich beſchrieben, 1303 Hiemit ſteht aber noch eine zweyte Frage in Verbin: dung. Es ſcheint einige Otte auf der Erde zu geben, wo das Barometer mehr als an andern geneigt iſt, ſehr tief zu fallen, z. B. am Canal und an den franzoͤſiſchen und engliſchen Kuͤſten weit mehr als in allen in gleicher Breite in Europa liegenden Orten; koͤnnte dieß mit der Beſchaf⸗ fenheit des Innern der Gebirge oder der nädhften Erdſchich— ten in Verbindung ſtehen; ſo waͤre es hoͤchſt merkwuͤrdig, die Orte aufzufinden, die gleichſam die Quelle der niedri: gen Barometerſtaͤnde heißen koͤnnten. Ich habe einige Bey⸗ traͤge zu ſolchen Nachweiſungen in meiner Abhandlung: de repentinis variationıbus in pressione atmosph. observatis, und in meinen Unterhaltungen fuͤr Freunde der Aſtronomie und Phyſik geliefert; aber ich denke, es werde gewiß ſehr zur Förderung der Kenntniß dieſer Ges genftände beytragen, wenn hier darauf aufmerkſam gemacht und die Unterſuchung daruͤber anempfohlen wird. Repertorium fuͤr die Chemie als Wiſſenſchaft und Kunſt von Hannover bey Hahn. Bd. 1. 26. 4. 810 R. Brandes. GN Verfaſſer und Verleger werden uͤber die Iſis ſehr ungehalten ſeyn, daß uͤber dieſes allerdings wichtige Werk noch keine Anzeige geliefert worden iſt; allein ſie ſind ſelbſt Schuld daran. Wir haben die Lieferungen ſo un— ordentlich erhalten, daß wir uns nie darinn zurecht fin⸗ den konnten und daher abwarten wollten, bis wenigſtens das, was wir hatten, ſo vollſtaͤndig waͤre, daß es ge⸗ bunden werden konnte. Der Verfaſſer liefert hier eine moͤglichſt vollſtäͤndi⸗ ge Darſtellung des Wichtigſten uͤber die bekannten Stoffe der Chemie, die Beſtandtheile der Mineralien, Pflanzen und Thiere mit beſonderer Ruͤckſicht auf die practiſche Ans wendung auf die Pharmacie, Mediein, Agricultur und Gewerbskunde, wie nicht minder auf die Entwicklung der Grundzuͤge der Wiſſenſchaft und der Anwendung ihrer Principien auf die Naturerſcheinungen überhaupt und die ꝙphyſiologie, Eryſtallographie, Geognoſie und Meteorologie insbeſondere. Er hat dabey Ure's Dictionary of Che- mistry zum Grunde gelegt, daſſelbe aber Überall ergänzt und das neue, ſeitdem entdeckte hinzugefuͤgt. / Es iſt nicht zu läugnen, daß dieſes Werk in jeder Hinſicht vollſtaͤndig it und man wohl über nichts verge⸗ bens nachſchlagen wird; auch find alle Proceſſe fo ums daß über das Verfahren. dabey wohl aum ein Zweifel bleiben kann. Wenn es fuͤr ein gutes Buch überhaupt ein Tadel iſt, daß es zuviel gibt, fo wär te dieſes hier der einzige Tadel. Die Artikel ſind biswei⸗ len unmäßig lang; Ammoniak läuft von S. 191 bis S. 450, freylich in jeder Hinſicht vollſtaͤndig und vortrefflich, aber für ein Woͤrterbuch, wenn es auch gleich ein Re⸗ pertorium iſt, offenbar viel zu groß, vielleicht nicht an ſich und in Bezug auf die Wiſſenſchaft, aber in Bezug auf den Abſatz, indem ſolch ein Werk den Schein der a 1304 Endloſigkeit annimmt und daher die Käufer abſchreckt, was freylich nicht ſeyn ſollte, um ſo weniger, da der Preis maͤßig genug iſt. Auch koͤnnten gewiſſe Artikel, wel⸗ che die Chemie kaum beruͤhren, wie die Claſſification der Thiere, die Anatomie, phyſicaliſche Gegenſtaͤnde, beſon⸗ ders Inſtrumente ꝛc. viel kuͤrzer behandelt werden. Dieſe Nebenſache abgerechnet kann man von dem Buch nichts an⸗ ders als gutes ſagen und es in jeder Hinſicht empfehlen. Der erſte Band geht von A bis Antiken, und enthaͤlt ſechs Kupfertafeln mit den nöthigen Inſtrumenten und Apparaten, wie auch mit Cryſtallen deutlich und ver _ ſtaͤndlich abgebildet. Hinter jedem Artikel ſteht der Buchs ſtabe des Bearbeiters U oder B, fo daß man die neuen Zus fäge, welche zahllos find, leicht unterſcheiden kann. Das Werk iſt daher keineswegs als eine Ueberſetzung, ſondern wirklich als neu zu betrachten und macht dem Fleiße und den Kenntniſſen des auch ſonſt für feine Wiſſenſchaft fo aͤußerſt thaͤtigen Verfaſſers alle Ehre. Durch ſeine Voll⸗ ſtaͤndigkeit macht es ſich jedem Chemiker, Apotheker, Arzt und Gewerbsmann nothwendig, und es iſt daher nicht zu zweifeln, daß es ungeachtet feiner Staͤrke Abſatz fin: den werde. N 1 Oeconomiſche Neuigkeiten und Verhandlungen; herausgegeben von Chr. Andre und 8. Elsner; Prag bey Calve 30. Band 1 und 2. 4. 768. Mit Abbildungen. ' a an Fauͤr die Oeconomen und Forftleute, fo wie für dei Staatswirth iſt dieſe Zeitſchrift, welche alle Zweige 94 Land- und Hauswirthſchaft, des Forſt⸗ und Jagdwe umfaßt, und alles, was in der Welt in dieſer Hin erſcheint, ſo ſchnell als moͤglich liefert, von großer Wich tigkeit. Nicht bloß eigene Aufſuͤtze, Nachrichten, k Bemerkungen, Warnungen und dergleichen, ſondern au eine Menge Auszüge aus fremden Werken und Rece ſionen der innlaͤndiſchen, Beſchreibungen von Wirthſchaf⸗ ten, Vieh- und Wollmaͤrkten, Vergleichungen der Preis ſe uſw. werden hier dem Publicum reichlich mitgetheilt. Die von dem nun leider verſtorbenen Andre mit ſo viel Kraft und Umſicht begonnene Zeitſchrift wird von Elsner in demſelben Geiſte und mit demſelben [Eifer fortgeführt, ſo wie denn auch die Verlagshandlung alle Opfer bringt, > dieſem nützlichen Unternehmen feinen alten Ruhm zu erhalten. 1 1305 Reiſeſkizzen von Hoft. Dr. B. Meyer (zu Dfienbad ). Frankfurt b. Sau⸗ erländer, 31, 8, 140. Dieſe munter beſchriebene Reiſe von Frankfurt nach Kiel, woruͤber der Verf. am meiſten ſpricht, von da nach Hamburg zur Verſammlung der Naturforſcher, enthaͤlt eis nige naturhiſtoriſche Notizen uͤber Helgoland, welche Inſel aus rothem Thonſtein beſteht; darauf hoͤchſtens 60 Pflan⸗ zengattungen, worunter Elymus arenarius, Arenaria pe- ploides, Bunias cakile, Salsola Rali, Armeria vulga- ris, Chrysanthemum maritimum, an der Suͤdweſt⸗ wand wild in ziemlicher Menge Brassica oleracea; etwa ein Dutzend Tange. 5 5 Von Saͤugthieren nur die Hausmaus und die Wan⸗ derratte, 2 Pferde, 2 Eſel, 3 Kühe und einige Schafe; im Meer Delphinus phocaena, Phoca vitulina. Es brüten daſelbſt nur Schwalben und gelbe Bach⸗ ſtelzen, Larus marinus, argentatus, canus, minutus. Uria troile, Mormon fratercula, Haematopus ostra- legus, Sterna cantiaca, hirundo, arctica, minuta. Strichvoͤgel kommen in Menge hieher. 5 Fiſche werden gefangen vorzuͤglich Schellfiſche mit Ammodytes tobianus, weniger mit Arenicola piscato- rum, jährlich über 2 Millionen. Hummer faͤngt man in Netzen mit getrockneten Schellfiſchkoͤpfen, jaͤhrlich 40 — 50 Tauſend, wovon das Stuͤck etwa 24 Xr. koſtet. Außer. dem ſind vorhanden: Gadus morrhua, molva, callarias, Blennius viviparus, Scomber scomber, Trigla cucu- lus, Trachinus draco, Squalus acanthias. Ferner Can- cer maenas, pagurus, maja, bernhardus; Buccinum undatum, Sepia officinalis, Ostrea edulis, Cardium edule. Die Auſternbaͤnke liegen jedoch an der Holſteini⸗ ſchen Küſte. Der Mann, von welchem man Thiere kau⸗ fen kann, iſt der Wundarzt Roppmann; Zange bekommt man vom Apotheker Threde. ö Handbuch der Naturgeſchichte von Blumenbad). Göttingen e. Dieterich. 12. Aufl. 30, 8, nee? ee . Nicht leicht hat ein Naturforſcher ſo kraͤftig f fuͤr die Aufnahme der Naturgeſchichte in die allgemeine Bildung ges ' wirkt, wie Blumenbach. Gegenwaͤrtig fuͤhlt man freylich dieſe Wirkung nicht mehr ſo ſehr, weil die Jugend ſchon darinn aufwaͤchſt. Bedenkt man aber, daß vor 50 Jahren, nehmlich im Jahr 1779, wo die erſte Auflage dieſes Werks erſchien, das Volk ſich um die Naturgeſchichte faſt gar nicht kuͤmmerte, und ſelbſt unter den Studenten die Meynung herrſchte, als wäre fie nur gut für die Mediciner; und nimmt man dazu, daß ſeit jener Zeit faſt auf alle 4 Jahre eine neue Auflage kommt, waͤhrend kaum einem anderen Lehrbuch die Ehre einer zweyten Auflage zu Theil wurde: ſo kann man ſchon ermeſſen, wenn man auch die wirklichen Erfolge nicht kaͤnnte, mit welchen raſchen Schritten die Naturgeſchichte ſich in Deutſchland durch Blumenbachs Iſis 1831. Heft 12. 1306 Lehre und die paſſende Einrichtung feines Buches ausgebrei— tet hat. Auch die vergleichende Anatomie hat Blumen: bach zuerſt auf den Lehrſtuhl gebracht, von demſelben ver, kündet, und die anderen Univerfitäten angeregt, daſſelbe zu thun. Die Anerkennung, welche dieſen Verdienſten zu Theil geworden iſt, indem ſie den wuͤrdigen Mann nicht bloß unter die erſten Naturforſcher Deutſchlands, ſondern der ganzen Welt ſetzen; iſt ſelbſt wieder ein Beweis ſeiner Wirkſamkeit, indem ohne dieſelbe die Einſicht in den Werth der Naturgeſchichte vielleicht noch nicht ſo allgemein wach geworden wäre, wie gegenwaͤrtig, wo dieſer Zweig des Wiſ⸗ ſens, wenn noch nicht in den erſten Unterricht aufgenom— men, doch uͤberall an dem Ehrentiſche einen Platz findet. Dieſes danken wir in Deutſchland vorzuͤglich Blumenbach. Das Buch ſelbſt hat übrigens im Ganzen feine Ges ſtalt und ſeinen Inhalt behalten, jedoch die wichtigeren neue⸗ ten Entdeckungen, Schriften und Abbildungen, ſo weit es das kleine zum Unterricht paſſende Volumen erlaubt, nach— getragen. Die Charactere ſind lateiniſch und im Ganzen die Linneiſchen. Ueberall iſt die beſte Abbildung beygefuͤgt, nebſt einer kurzen Bemerkung in deutſcher Sprache, ſo wie denn auch der eigentliche Tert deutſch iſt. Das Anatomis ſche iſt groͤßtentheils weggelaſſen. Die Literatur ſteht vor jeder Claſſe. Doch wozu viele Worte, da die Einrichtung des Buches hinlaͤnglich bekannt iſt. Moͤge der Verf. noch lange in Wort und Schrift wirken und ſich der Ehren er⸗ freuen, welche ihm ſo allgemein zuerkannt worden. Caroli Hauff descriptio telescopi rienksiani. Gandayi ap, Verhaeghe. 30, 4, 68, f. 3. Es kommt uns nicht zu, ein Urtheil uͤber dieſes In⸗ ſtrument zu geben; es ſey daher genug, zu ſagen, daß der tuͤhmlichſt bekannte Verf. daſſelbe als ganz vorzüglich lobt und es durch alle phyſicaliſchen Praͤdicamente hindurch mit Beruͤckſichtigung der bis jetzt bekannten anderen Inſtrumente beſchreibt und genau abbildet. Auf jeden Fall wird dieſe Schrift den Aſtronomen ein angenehmes Geſchenk ſeyn, und das Inſtrument ſelbſt wird, wenn es die hier geſchilderten Vortheile gewaͤhrt, woran wir nicht zweifeln, allgemeinen Beyfall finden, vorzuͤglich auch wegen ſeiner großen Ein⸗ fachheit, welche erlaubt, es uͤberall anzubringen und kein Geſtell erfordert, welches einem Zimmerwerk gleicht. Es iſt erfreulich, daß Hauff, welchen das Schickſal nach den unruhigen Niederlanden verſchlagen hat, ſich in feiner: wiſſenſchaftlichen Ruhe nicht ſtoͤren läßt, ſondern raſtlos fortfaͤhrt, der Wiſſenſchaft zu nuͤtzen und feinem Vaters lande auch in der Entfernung Ehre zu machen. Man muß ſich wundern, daß man in Deutſchland bey Beſetzung der phyſicaliſchen Catheder ſogleich die Maͤnner vergißt, welche um ihre Thaͤtigkeit zu aͤußern, aus ihrem Vaterland zu gehen gezwungen waren. Was koͤnnte dieſer Mann leiſten, wenn er auf einer deutſchen Univerfität Profeſſor der Phyſik oder Aſtronomie wäre! 2 et) 82* 1307 ueberſicht ber Mineralförper nach ihren Beſtandtheilen. worfen von Dr, G. Suckow, f u Jena. ſtadt b. Leske. 31, 4, 6 Darm⸗ Obgleich nicht zu laͤugnen iſt, daß bey ſolchen Tabel⸗ len ſehr viel Raum unnuͤtz verſchwendet wird, ſo muß man doch geſtehen, daß ſie wegen der leichten Ueberſicht dem Stu: dium große Vortheile gewaͤhren, beſonders wenn fie mit jo viel Umſicht und Ueberlsgung entworfen find, wie die vor- liegenden. Der Verf., ſchon ruͤhmlich bekannt durch feine Preisſchrift über das Licht, hat ſich hier die Aufgabe ges ſetzt, für die Anordnung der Mineralien die Chemie und zwar in der Weiſe zu waͤhlen, daß die Mineralien nicht in einer nur quantitativen Reihe, in welcher jedem Stoff das gleiche Recht mit jedem anderen gegeben wird, aufgeſtellt, ſondern daß eine chemiſch⸗ qualitative Bedeutſamkeit ihrer einzelnen Beſtandtheile und deren Verbindungsweiſe beachtet werde. Er theilt demnach die Mineralien in 4 Reihen: Sauerſtoff-Verbindungen, wozu auch die Zuſammen⸗ fegungen mit Chlor, Fluor ꝛc. gehören; gediegene Me— talle; Schwefel- Verbindungen, wobey auch die mit Selen, Arſenik und Tellur ſtehen; endlich Xohlenſtoff⸗ Verbindungen. Er ſtellt demnach folgende Claſſen auf: Erſte Cl. Nicht erzmetalliſche Oxyde. 1. waſſerfreye: Quarz, Corund. II. waſſerhaltige: Diaſpor, 9 Opal, ſiahydrat, Borſaͤure. Magne⸗ Zweyte Cl. Nicht ⸗ erzmetalliſche Salze. 1. borſaure: Tinkal; Boracit. II. phosphorſaure: Apatit, Yttriaphosphat, Am- blygonit; Wavellit, Calait, Lazulit. III. ſchwefelſ.: Baryt, Coöleſtin, Anhydrit, Glaube⸗ tit; Glauberſalz, Ammoniac⸗Alaun, Alaun, Alaun⸗ ſtein, Aluminit, Gyps, Polyhalit, Bitterſalz. IV. chlorſ, ꝛc.: Steinſalz, Salmiak. V. ſalpeterſ.: Kaliſalpeter, Natronſalpeter. VI. e Trona, Natron, Talkſpath, Bitter ſpath, Kalkſpath, Arragonit, Strontianit, Witherit, Barocalcit. VII. flußſ.: Flußſpath, Yttrocerit, Fluor Cetin, Fluor⸗ Ytttium, Ktyolith. VIII. alumf: Spinell. IX. kieſelſ.: A) ohne iſomorphe Baſen a. mit Waſſer. Apophyllit, Datholith, Meſolith, Thom⸗ fonit, Fahlunit, Brewſterit, Perlſtein, Stilbit, Heu⸗ landit, Scolecit, Prehnit, Laumontit, Chabaſit, Meſotyp, Analcim, Pechſtein, Harmotom, Thorit. b. ohne Waſſer: Andaluſit, Diſthen, Chryſoberyll, Schmaragd, Zirkon, Topas, Tafelſpath, Triphan, Pe⸗ talit, Tetartin, Hauyn, Labrador, Orthoclas, Leucit, Obſidian, Eläolith, Sodalith. In Tafeln ent⸗ 1308 B) mit iſomorphen Baſen. a. ohne Waſſer: Axinit, Idocras, Granat, Epidot, Eudialyt, Scapolith, Turmalin, zweyaxiger Glimmer, Staurolith, Titanit, Gadolinit, Lievrit, Aemit, Py⸗ toren, Amphibol, Dichroit, Hyperſthen, Chryſolith, _ Bronzit, Chondrodit, einaxiger Glimmer, Talk, Chlorit. b. mit Waſſer: Schillerſpath, Serpentin. Dritte Claſſe: Erzmetalliſche Salze. 1. kieſelſaure: Rubinſpath, Helvin, Carpholit, Or thit, Pyrorthit, Cerit, Dioptas, Kieſel-Malachit, Zink⸗Kieſelerz. II. alumſaure: Bleygummi, Automolit, Ceplanit. III. flußſ.: Fluot⸗Cerium, Fluor-Yitrium. IV. kohlenſ.: Ceroxydul, Eiſenſpath, Manganſpath, Weißbleyerz, Chlordley, Zinkſpath; Zinkbluͤthe, Mas lachit, Kupferlaſur. V. chlorſ. ze: Atacamit, Que fiber Hernetz, Horn⸗ ſilber, Cotunnit. VI. ſchwefelſ.: Blepvitriol, Kupfervitriol, Zinkvitriol, Eiſenvitriol. VII. phosphorſ.: Eiſenbley, Uranit, Chalcolith, Phosphor⸗Kupfer, Huraulith, Hetepozit; Triplit, Pyromorphit. 01 VIII. arſenikſ.: Ppromorphit, Linſenerz, Euchroit, Kupferglimmer, Olivenit, Cobaltblüche, Nickelocher, Scorodit, Wuͤrfelerz, Pharmacolith. an wolframſ.: e Wolftam, Scheel⸗Bley⸗ path. » - X. molybdaͤnſ.: Geldbleyerz XI. chromſ.: Rothbleyetz, Vauquelinit. XII. titanſ.: Crichtonit, Menacan, Migein, Stmenit, Polymignit. XIII. tantalſ.: dunkler Yttro⸗Tantal, Brobdbe⸗Tan⸗ talit, gelber Yttto-Tantal, Kimito⸗Tantalith, Fimbo⸗ Tantalit, Bodenmais⸗ Tantalit. Vierte Claſſe: Erzmetalliſche Oxyde. 1. waſſerhaltige: Glanzmanganerz, Mad, ſchwatzer Erdkobalt, Brauneiſenerz, Uranocher. 2. waſſerfreye: Uranpecherz , Wißmuthocher, Zinnſtein, Mennige, Arſenikbluͤthe, Antimonblüthe, Chromeiſen⸗ etz, Anatas, Rutil, Rothkupfererz, Hartmanganerz, Schwarzmanganerz, Franklinit, Rotheiſenerz, Magnet⸗ eiſenſtein. Sünfte Claſſe, Gediegene Metalle: Eiſen, Wißmuth, Kupfer, Queckſilbet, Amalgam, Silber, Gold, Elec⸗ trum, Platin, Osmiridium, e Antimonſi la ber, Antimon, Tellur, Arſenik. Sechſte Claſſe: Schwefel: Metalle. 1. Arſenik⸗Verbindungen: Kupfernickel, Ae Speiskobalt, Glanzkobalt, Mißpickel. . 1309 2. Tellur⸗Verbindungen: Tellur-Wißmuth, Schriftetz, Weißtellur, Blaͤttererz, Tellur⸗Silber. ö 3. Selen⸗Verb.: Selen: Silber, Eukairit, Selen Kupfer, Selen⸗Bleykupfer, Selenkupferbley, Selen— kobaltbley, Selenqueckſiberbley, Selenbley. 4. Schwefel⸗Verb.: Bleyglanz, Waſſerbley, Zinkblen⸗ de, Schwefelkobalt, Haarkies, Manganglanz, Mag: netkies, Schwefelkies, Leberkies, Kupferkies, Bunt⸗ kupfererz, Kupferwißmutherz, Nadelerz, Wißmuth⸗ glanz, Zinnkies, Glaserz, Sproͤdglaserz, Miargyrit, Dunkelrothguͤlden, Lichtrothguͤlden, Fahlerze, Bour⸗ nonit, Zinkenit, Jameſonit, Federerz, Grauſpieß⸗ glanzerz, Rothſpießglanzerz, Zinnober, Realgar, Op: perment, Schwefel. : Siebente Claſſe, Kohlenſtoff: Diamant; Graphit; An⸗ thracit, Steinkohle, Braunkohle; Erdpech, Elaterit, Asphalt, Retinasphalt, Bernſtein; Honigſtein, Hum⸗ boldtit. ; 0 a a Die Tabellen ſind in 3 Spalten getheilt; in der er⸗ ſten die Namen, in der zweyten die Beſtandtheile mit ihren Zahlen, in der dritten die chemiſchen Formeln, oft mit Bemerkungen. ’ Die Cryſtallgeſtalten der Kupferlaſur, von Zippe, Cuſtos am Muſeum zu Prag; b. Haaſe; 30, 8, 53, 5 T. in Ato. N a Dieſer aus den Abhandlungen der boͤhmiſchen Geſell⸗ ſchaft der Wiſſenſchaften beſonders abgedruckte Aufſatz ent⸗ hält eine Menge bisher unbekannter Formen der Kupferlas ſur und iſt uͤberhaupt als eine vollſtaͤndige Monographie dieſer intereſſanten Mineralſpecies zu betrachten, welche nicht nur ſehr viele Eigenthuͤmlichkeiten zeigt, ſondern auch in ihrem Typus von den meiſten Mineralien, deren Formen dem naͤmlichen Cryſtallſyſtem angehoͤren, ſehr abweicht und faſt nur mit dem Glauberſalz und dem Epidot einige Aehn⸗ lichkeit zeigt, auch in der Manchfaltigkeit der Formen ſo fruchtbar als ein anderes Mineral iſt. Zuerſt beſtimmt der Verf. die Grundgeſtalt und das Cryſtallſyſtem, welches das hemiprismatiſche iſt, wie es ſchon Mohs beſtimmt hat. Dann werden die einfachen Geſtalten nach der naumanni⸗ ſchen Bezeichnung beſtimmt und ſodann die Combinationen nach Cryſtallen von Cheſſy, aus Sibirien, Kornwallis, Tyrol, Bannat und von Zinnwald angegeben, eine ſehr muͤhſame und ſcharfſinnige Unterſuchung, welche den Verf. als vorzüglichen Cryſtallographen bewährt, Es ſind nicht weniger als 69 Cryſtallvarietäten abgebitdet. ueberſicht der Gebirgsformationen in aa von Zippe. ’ * Prag ebend. Wir koͤnnen nicht bergen, daß uns das Studium der neuen Terminologie in Brongniarts Geognoſie ſo ab⸗ ſchreckend vorkommt, daß wir uns noch nicht haben daran machen koͤnnen. Der Verf. führt nehmlich alle böhmifchen 1310 Gebirgsformationen nach dieſer Terminologie anf, mit aus ßerordentlicher Kenntniß des Landes ſo wie der Formationen. Die Benennungen: Jupiters Periode, Saturns⸗Periode, Iys ſiſche, phlogoſiſche, clysmiſche, yzemiſche, agalyſche Forma⸗ tionen find nur dußerlich den Dingen angehängt und wenn gleich beſtimmte Begriffe damit verbunden werden, doch ein bloßes Gedaͤchtnißwerk, was man von Urperiode, Ueber⸗ gangs, Floͤtz⸗Periode u. ſ. w. nicht ſagen kann. Doch das ſey dahingeſtellt: die Schrift iſt fleißig, volftändig, vielfaͤl⸗ tig gegliedert und wohlgeordnet. Nebſt den Gebirgsarten werden auch die Verſteinerungen namentlich aufgefuͤhrt, ſo wie die Orte, wo fie vorkommen; und ein Anhang gibt endlich die Meereshoͤhen der vorherrſchenden Formationen, ſo wie ein Regiſter der Seitenzahlen, wo ſie aufgeführt werden. Dieſe Schrift iſt ein Muſter von geognoſtiſcher Schilderung in nuce. Jahrbuch vo für Mineralogie, Geognofie, Geologie und Petrefactenkunde, von Leonhard und Bronn. Heidelberg b. Reichard. Jahrg. 1, 30, H. 4; J. II, 31, H. 1, 2 in 8vo mit Abb. Ueber die Einrichtung und den neuen Schwung, wel⸗ che dieſe Zeitſchrift genommen, haben wir ſchon früher ge: ſprochen; ihr großer Werth iſt auch hinlaͤnglich anerkannt, und wir brauchen daher nur unferen Leſern die raſche Forts ſetzung anzuzeigen. Es ſind der Auffäge fo viele, daß es unmoͤglich iſt, auch nur die Namen der Verf. zu nennen, beſonders, wenn es ſich um den Briefwechſel und die Aus⸗ zuͤge aus anderen Schriften handelt. Im Iten Heft find Auffäge von Hoff, Muͤnſter, Soͤninghaus nebſt ſehr vielen Briefen und kurzen Notizen; im ıffen H. von Ben⸗ zenberg, Cordier, Veferſtein, Bronn; im 2ten von Bobell, Soͤninghaus, Bronn, großentheils ſehr aus⸗ führlih und lehrreich, und über die verſchiedenſten Gegen» ſtaͤnde. Es iſt befonders der lebhafte Verkehr zwiſchen der Redaction und faſt allen Mineralogen Europa's fo wie die Benutzung aller Schriften, welche in dieſem Fache erſchei⸗ nen, die man bewundern muß, und welche auch dieſer Zeit⸗ ſchrift einen Werth ertheilen, welchen kaum eine andere ſich erwerben kann; fie wird ſich daher gewiß im Publicum er⸗ halten und dadurch in Stand geſetzt werden, immer ſo voll⸗ ſtaͤndig fortzufahren, wie bisher. Hr. v. Soff ſpricht uͤber die Thalbildung bey Gelegenheit einer befonderen Erſchei⸗ nung im Werrathal; der Graf Muͤnſter uͤber einen neuen Pterodactylus, foſſile Sepie und Exetemente; Söning⸗ haus gibt die geognoftifhe Eintheilung feiner Verſteinerun⸗ gen; Benzenberg ſchildert die warmen Ouellen von Aachen; leinſchrod theilt Cordiers naturliche Claſſification der Gebirgsarten mit; Referſtein gibt eine Notiz über foffile Menſchenknochen; Bronn uber foſſile Zähne eines neuen Dickhaͤuters, Coelodonta; Hr. v. Kobell theilt verſchiedene mineralogiſche Bemerkungen mit; Bronn uber die Ge⸗ birgsbildungen bey Bensberg. Die vielen kleineren Berichte und Notizen wird derjenige, den die Wiſſenſchaft intereſſiert, ſchon von ſelbſt ſuchen. i 14311 Vollſtaͤndiger Inbegriff der Pharmacie in ihren Grundlehren und practiſchen Theilen; fuͤr Aerzte und Apotheker; von J. A. Buchner, Prof, zu Münden. Nürnberg b. Schrag. 29. Th. IV Bd. I: Handbuch der Mineralogie von E. F. Glocker, Prof, zu Bres⸗ lau. 8, 2009. Dieſe Mineralogie iſt ein ganz vollſtaͤndiges Werk über dieſe Wiſſenſchaft, faſt nur zu vollſtaͤndig für den Zweck oder fuͤr die Baͤndereihe, in die es gehoͤrt, wo zwar alles aufgefuͤhrt, aber nur das einſchlagende weitlaͤufiger abgehandelt ſeyn ſollte. Beſſer hätte wohl der Verf. ge: than, wenn er dieſes Buch ſelbſtſtaͤndig in die Welt ger ſchickt und einen Auszug davon in das Buüchneriſche Un— ternehmen gegeben haͤtte. Da man indeſſen dieſen Band auch für ſich bekommen kann, ſo koͤnnen ſich die eigentlis chen Mineralogen damit troͤſten. Die erſte Abtheilung iſt bereits 1829 erſchienen und enthält die Einleitung und die allgemeinen Verhaͤltniſſe der Orpctognoſie, die Lehre von den Cryſtallen ganz äusfuͤhr— lich; eben ſo die phyſiſchen und chemiſchen Eigenſchaften. Dazu gehören die 4 Tafeln, wo auf jeder ein Syſtem ab⸗ gebildet iſt, das reguläre, rhombosdriſche, quadrgtiſche und thombiſche. Wie geſagt, man entbehrt hier nichts, was zu einem vollſtaͤndigen Lehrbuche gehoͤrt. Die zweyte Abtheilung S. 313 enthaͤlt die Öryes tognofie und Geognoſie, wo alle bis jetzt zum Vorſchein gekommenen neuen Mineralien aufgeführt fi find. Die Claſſifi⸗ cation iſt nach der neueren Mode, natuͤrlicher als die meiſten anderen und wurde voriges Jahr in der Iſis mitgetheilt. Sie enthält 8 Ordnungen. 1. Kohlen und Harze, 2. Sulphure, 3. Metalle, 4. Metallorpde, 5. Metalloidoxyde (Zeolith ꝛc.), 6. Metallhaloide (Bleyfpath ic.) 7. Metall⸗ oidhaloide (Kalkſtein ꝛc.), 8. Salze. Fauͤr das größere Publicum wäre es offenbar beſſet, bey der alten Eintheilung in 4 Claſſen zu bleiben, auch abgeſehen von ihrem wiſſenſchaftlichen Character, der ſich wohl beweiſen laͤßt, und zu dem man auch ſicher zuruͤck— kehren wird, wann man ſich in den Zerſplitterungen nicht mehr zurecht finden kann; doch dazu iſt es noͤthig, da fman alle Irrwege durchgemacht hat, wozu es bey dem jetzigen Jagen nach Neuheit nicht mehr lange dauern wird. Bey jeder Sippe iſt der ausfuͤhrliche Character gegeben mit Crp— ſtallform u. ſ. w.; bey den Gattungen, die alle aufgeführt ſind, deßgleichen, ſo wie alle Fundoͤrter nebſt den Walen theilen. Die Geognofie S. 996 iſt kurz und gebrängt be⸗ handelt, ſo wie ſie der Beſtimmung dieſes Buches an iſt. Ueber die Altersfolge, Schichtung, Streichen und Fal⸗ len ‚hätte ſogar noch mehr geſagt werden können. i Wir zweifeln nicht, kern, welchen es zunaͤchſt beſtimmt iſt, nicht zu groß ſeyn! daß die Mineralogen in dieſem Buche ihre Rechnung finden werden; möge fie den Apothe⸗ Caroli Linnaei. * 7 Genera Plantarum,. Ed. nona, curante C. Sprengel, Göttin- gae ap. Dieterich. 31, II, 463 — 870. Dieſes von Sprengel unternommene herculiſche Werk iſt nun zur Vollendung gebracht, indem dieſer zweyte Theil Claſſe 14 bis 24 enthält. _ Ueber die Bearbeitungsart has ben wir das noͤthige ſchon Heft II geſagt; wir finden aber, daß die Monoecia und Dioecia fo wie die Polygamia bey⸗ behalten find, Auch hat der Verf. hier die lateiniſchen Na: men von Schreber den wilden in der Regel vorgezogen, wie es der Wurde der Wiſſenſchaft und der von Einne fo richtig aufgeſtellten und bis auf die neuere Zeit mit Aus⸗ nahme der Franzoſen befolgten Regel gemaͤß iſt. Es waͤre zu wuͤnſchen, daß die Franzoſen in anderen Laͤndern keine Nachahmung faͤnden. Sehr gut iſt es, daß die Jahreszahl der Aufſtellung der Sippe, ſo wie der Autot beygefuͤgt iſt, wie nicht minder die beffere Abbildung und die Synonyme. Es iſt gewiß nichts ſchwieriger, als kurze Charactere aus den langen Beſchreibungen zu ziehen, die leider Mode ge⸗ worden find; und dieſes ſcheint dem Verf. uberall wohl ge⸗ lungen zu ſeyn. Eine Critik davon zu geben, muͤſſen wir den Meiſtern in der Wiſſenſchaft uͤberlaſſen, ohſchon auch dieſe vor der Große der Arbeit zurückſchrecken werden, wie denn uͤberhaupt Werke der Art ſich ſelten einer geſchriebenen Ctitik zu erfreuen haben, ſich aber dafuͤr durch den allge⸗ meinen Gebrauch troͤſten koͤnnen. Seit Schrebers Aus: gabe ſind bereits 40 Jahre verfloſſen und es iſt daher das Beduͤrfniß nach einem Genera plantarum fo groß gewor⸗ den, daß man gewiß mit Sehnſucht nach l neuen Bei arbeitung greifen wird. Zum Schluß gibt der Verf. eine ueberſecht der Fami⸗ lien, bezeichnet aber die darunter gehoͤrigen Sippen nur mit Zahlen, was die Ueberſicht erſchwert; die Namen Hätten wenig Raum weggenommen. Der Verf. iſt unſerer Anſicht in der Naturgeſchichte der Pflanzen (Weimar. Induſtr. C.) in Bezug auf den Rang der Pflanzenfamilien beygetreten, daß nehmlich die Polycarpen, namentlich die Magnolien und Anonen, die hoͤchſten Pflanzen ſeyen, weil ſie am meiſten Organe und dieſelben in der größten Geſchiedenheit und Regelmaͤßigkeit beſitzen. Wir ifreuen uns einer ſol⸗ chen Anerkennung, waͤre es auch nur, weil man doch einmal der Frage nach dem Rang der Pflanzen, fo wie im Thierreiche, Gehör ſchenkt. Außer der Vielheit, Geſchiedenheit und Regelmaͤßigkeit ſcheint es uns aber, daß auch der Werth des einzelnen Organs ſelbſt beruͤckſichti⸗ get werden muͤſſe, und hier ſcheint uns die Frucht von als lem oben an zu ſtehen, weil ſie das Compendium des gan⸗ zen Pflanzenleibes iſt, ſo wie das Auge das Compendium aller Thierorgane. Freylich iſt es ſchwer zu entſcheiden, welche Frucht unter den vielen wieder die hoͤchſte ſey, und da muͤſfen wir geſtehen, daß wir noch zu keinem Entſchluß daruber haben kommen koͤnnen. Man muß daher fo lange an den Familien hin und her ſchieben, bis ſich eine allge⸗ meine Meynung uͤber die Eigenſchaften der hoͤchſten veſtge⸗ ſetzt hat. Vieles ſpricht dafür, daß der Apfel die hoͤchſte Frucht ſey, obſchon es in Oſtindien viel ſchmackhaftere gibt; ſie ſind aber im Grunde alle nur engen „ keineswegs 1313 3 Speiſe, wie der Apfel, mit dem allenfalls das Menſchen⸗ geſchlecht ſein Leben friſten koͤnnte. Dieſes iſt zwar, wird man ſagen, kein botaniſcher Character; allein betrachtet man den Apfel für ſich, fo erſcheint er als diejenige Frucht, in welcher alle Bluͤthentheile und alle Säfte der Pflanze ſynthe— ſiert find: Samen, Gapfel und Blume (im Kelch), wäh: rend die oſtindiſchen Pflaumen nur aus Samen und Capſel beſtehen. Sollte ein einzelner zur Frucht gewordener Bluͤ— thentheil als der hoͤchſte anerkannt werden; ſo muͤßte es der Kern der Nuß ſeyn, wobey ſich aber gewoͤhnlich die Blumentheile verkuͤmmert finden. Das Mehl der Kerne iſt allerdings eine nahrhaftere Speiſe als der Apfel; allein dieſer iſt Speiſe und Getraͤnk zugleich. Solang man uͤber dieſe Dinge nicht im Reinen iſt, muß man jährlid eine neue Anordnung der Familien verſuchen, unbekuͤmmert um die ſelbſtgenuͤgſamen und alleinweifen Schreyer, die ſich ärgern, daß fie Minerva abfahren läßt, und daher uͤber die nach allen Seiten forſchenden und immer neu verſuchenden ſchimpfen, waͤhrend ſie aufgeblaſen im Alten ſtecken bleiben. Compendium Florae Germanicae. Sect. II: Plantae cryptogamicae s. cellulosae, Script. Bluff et Fingerhut. Norimbergae ap. Schrag, Tom. III: Filices, Li- chenastra, Musci et Lichenes, auct. Wallroih. 31, 12, 654. Von den 2 erſten Bänden hat die Iſis noch keinen Bericht gegeben, weil ſie ihr nicht zugekommen ſind. Der vorliegende iſt eine Arbeit des eiferigen und in dieſem Fache allſeitig bewanderten Wallroth, durch deſſen Kenntniſſe und eigenthuͤmliche Anſichten die hier abgehandelten Ord— nungen ein ganz neues Gewand, man kann faſt fagen ei? nen neuen Leib erhalten haben. Wir konnen zwar nicht ſagen, daß uns die vielen Zerſplitterungen der Phaneroga— men befonders angeſprochen hätten, geſtehen jedoch gern, daß die fleißige Bearbeitung alle Anerkennung verdient. Von dem vorliegenden Baͤndchen muͤſſen wir daher beſonders lo— ben, daß der Verf. der Zerſplitterung Einhalt gethan und die zahlloſen Varietaͤten, welche ſich uͤberall frech als Gat— tungen eingedraͤngt hatten, an ihren verdienten Platz ges wieſen hat; nur iſt es ſchlimm, daß man wieder eine ganz neue Terminologie einſtudieren muß, welche das Studium, beſonders der Flechten von einer neuen Seite her erſchwert, während es durch die Einziehung der Gattungen und ſelbſt Sippen erleichtert wird. Indeſſen haben wir nun wieder ein Taſchenbuch für die Cryptogamen, welches ſich bequem mittragen laͤßt und alles enthaͤlt, was in der ſo ungemein reichen neueren Zeit entdeckt worden. Es hätte zwar unſe⸗ res Erachtens noch viel compendioͤſer ausfallen koͤnnen, wenn die Beſchreibungen kuͤrzer gemacht und die vielen Citate, welche nicht recht hieher gehoͤren, weggelaſſen worden waͤ⸗ ren; auf dieſe Weiſe waͤre das Buch um die Haͤlfte kleiner geworden und man haͤtte den nachfolgenden Theil, welcher die Pilze enthaͤlt, fuͤglich koͤnnen daran binden laſſen, ſo daß bey gleicher Deconomie in den Phanerogamen dieſe ganze Flora ſich in 2 Taſchen hätte ſtecken laſſen, was für teiſende Botaniker unumgaͤnglich noͤthig iſt. Wir begreifen nicht, warum man von dem muſterhaften Hoffmann ab⸗ gewichen iſt, und ſich niemand findet, der in demſelben Sfis 1831. Heft 12. 1314 Format und mit denſelben kurzen Characteren eine Flora herausgibt. Gewiß müßte eine ſolche alle anderen überflüs geln; und wenn jemand fid daran machte, aus den. gegenz waͤrtigen voluminoͤſen Baͤnden ſolch ein Taſchenbuͤchlein zu extrahieren, fo wuͤrde er gewiß ein verdlenſtliches Werk uns ternehmen. Doch das im Allgemeinen. Wallroths Arbeiten ſind hinlaͤnglich bekannt und ſeine Beſtimmungen haben uͤberall Vertrauen erworben, wie ſie auch nicht anders verdienen. Er hat beſonders bey der Verſammlung zu Berlin an den Flechten gezeigt, wie genau ihm alle ihre Geheimniſſe und alle ihre taͤuſchenden, viels foͤrmigen Geſtalten bekannt find, und mit welcher Gewandt— heit er die uͤppigen Auswuͤchſe und ſcheinbaren, ſich geltend machen wollenden Unterſchiede auf ihren gehoͤrigen Werth zuruͤckfuͤhrt. . } Dieſer Theil enthält die Farren, Lebermooſe, welche hier Lichenastra heißen, Mooſe und Flechten. Die erſten und dritten find ziemlich nach den bereits eingeführten Mes thoden claſſificiert; die zweyten aber und vierten nach neuen Grundſaͤtzen, welche dem Verf. eigenthuͤmlich find. Die Filices zetfallen in Rhizopterides, Gono-, Phyllo - Cnemi- etStachyopterides, mit 21 Sippen. Unter die Cnemipte- rides ſtellt der Verf. allein Hymenophyllum. Neue Sippen find hier keine gemacht. — Dann folgen als zwepte Claſſe die Lichenastra, welche in Cryptocephala (Ric- cia), Ceratocephala (Anthoceros), Sphaerocephala (Marchantia) et Tetracephala (Jungermannia) ein- getheilt werden, Sippe 22 — 28. Die Mooſe zerfallen in 3 Ordnungen: Astomi, Ano- plostomi et Odontostomi, Sippe 29 — 73. Die Flechten zerfallen gleichfalls in 3 Ordnungen: Pyrenocymatii (Verrucaria), Discocymatii (Graphis, Patellaria), et Coniocymatii (Calycium), Sippe 74 — 86. Es waͤre zu wuͤnſchen, daß uͤber den Rang der Le⸗ bermooſe einmal recht ernſthafte Pruͤfungen angeſtellt wuͤr⸗ den, um zu entſcheiden, ob beſonders der Fruchtbau höher ſteht als der der Mooſe. Voraus eine Clavis systematica mit dem Character der Sippen und den Unterabtheilungen der Gattungen, wo ſie zahlreich ſind. Dann folgt der eigentliche Text mit den Characteren der Claſſen, Ordnungen und der Sippen weit⸗ laͤufiger, wobey überall lange Reihen von Synonymen und Abbildungen, welche in ein Taſchenbuch der Bequemlichkeit wegen nicht gehören, ſondern nur in ein vollſtaͤndiges Sy⸗ ſtem. Wer einmal Zeit hat, andere Werke und beſonders Abbildungen nachzuſchlagen, muß ohnehin zu Hauſe ſitzen, wofuͤr das Taſchenbuch nicht beſtimmt iſt. Die Charactere der Gattungen ſind fuͤr die jetzige Mode noch ziemlich kurz, aber die beygefuͤgten naheren Beſchreibungen zu lang, obs ſchon verdienſtlich; von den Citaten gilt daſſelbe. Die Sippen der Flechten hat der Verf, auf 10 zur ſammengezogen. Unter Patellaria ſtehen Lecidea, Lepi- doma, Psora, Cenomyce, Lemniscium, Stereocau- lon; unter Parmelia ſteht Lecanora, Psoroma, Circin- naria, Platisma, Usnea, Collema, mit einer großen a 83 1315 ganz durch und durch gründlich und aus dem Friſchen bes arbeitet und wird daher gewiß Bepfall finden. ; Novarum et minus cognitarum Stirpium pugillus tertius auct. J. G. Ch - Lehmann. Hamhurgi. 31, 4, 55. . Wir haben erſt kuͤrzlich das zweyte Heft dieſer neuen Pflanzen angezeigt; der raſtloſe Verf. iſt aber ſo thaͤtig mit der Bekanntmachung des vielen Neuen, was ihm groͤßten⸗ theils aus England zukommt, daß ihm kaum der Bericht⸗ erſtatter nachkommen kann. Die meiſten hier beſchriebenen Pflanzen ſtammen aus dem berühmten Geſchenke der oſtin— diſchen Compagnie durch Wallich; manche hat der Verf. auch von Siſcher in Petersburg, von Don, Mirbel, Ecklon. Nach dem ziemlich kurzen Character folgt eine aus⸗ fuͤhrlichere Beſchreibung und Vergleichung nebſt Angabe der Synonyme, wenn ſchon wenige vorhanden ſind. Es ſind in dieſem Heft nicht weniger als 81 Gattungen beſchrieben, was mithin eine bedeutende Bereicherung des Syſtems iſt. Es ſind folgende: Potentilla rigida, parvifolia, davurica, micro- petala, leschenaultiana, leuconota, polyphylla, pe- duncularis, commutata, microphylla, melifolia, dis- secta, chinensis, gerardiana, confertiflora, pulchella, nivalis, astragalifolia, moorcroftii, wallichiana, lep- topetala, monanthes, cuneata, eriocarpa, argyro-- phylla, cataclines, mithin ein großer Beytrag zur Ver⸗ volftändigung von des Verf. berühmter Monographie der Potentillen. Melica dendroides; Poa floccosa; Enneapogon mollis, scaber; Danthonia distichophylia, Jungermannia wallichiana, ecklonii, brunnea, alata, fusca, -tabularis, expansa, vermicularis, fle- xuosa, heteromorpha, semiteres, muricata, ‚scario- sa, congesta, colorata, lindenbergiana, tenuissima, aurita, leucoxantha, fastigiata. Alle vom Vorgebirg der guten Hoffnung, außer der erſten. Pflanzengeographie nach Al. v. Humboldts Werk mit Anmerkungen, groͤßeren Bey⸗ lagen ꝛc., v. Beilſchmid zu Ohlau. Breslau b. W. Korn. 8 31, 8, 201, 1 Fab. u. 1 Ch. . Wir haben ſchon fruͤher eine kurze Ueberſicht von die⸗ fer Arbeit mitgetheilt. Hier iſt fie nun zu einer größeren Schrift geworden, indem der Verf. die Hauptſtellen aus Humboldts geographiſcher Verbreitung der Gewaͤchſe ausge- hoben und mit Zufaͤtzen vermehrt hat. Außerdem find 3 Beylagen gegeben: über die Verbreitungsbezirke der Pflan⸗ zen, aus Schouw S. 107, über die Entwicklung der Pflanzen im Frühjahr nach Schuͤbler S. 118, und eine Menge Varietäten und Monfteofitäten; kurz das Werk ift - NE 5 1316 vergleichende Ueberſicht der Vegetation in der gemuͤßigten und Eis⸗Zone. a — S. 126, folgt eine Excuts über einige bey pflanzen⸗ geographiſchen Vergleichungen zu beruͤckſichtigende Puncte, nachgewieſen mittels der Flora Schleſiens; endlich S. 16“ Hoͤhenausdehnung der Verbreitung von Gebirgspflanzen in Frankreich aus Decandolle, tadellariſch dargeſtellt. Ein brauchbares Regiſter ſchließt das Buch. Auf der Charte find iſotherme Linien verzeichnet v. A. Rupffer. Man findet alſo in dieſem Büchlein eine vollſtaͤndige Zuſammen⸗ ſtellung, was bis jetzt vorzuͤgliches über die Pflanzengeogra⸗ phie gearbeitet worden iſt, und kann ſich auf dieſe Weiſe leicht eine Ueberſicht verſchaffen, ſo wie man denn auch vor⸗ kommenden Falls bequem nachſchlagen kann, was man zu wiſſen wuͤnſcht. - i f In Beilſchmids Aufſatz, Iſis 1830 H. IX. ©. 868 in der Anmerkung iſt zu ſetzen: nehmlich Wimmers Flora Silesiae u. Spenners Flora Friburgensis. S. 877 vierte Columne oben Lappland ſtatt Cap. 2 Osservazioni sulle Gessaje del territorio sinigagliese su i Filliti, gl’ Ictioliti ed altri og⸗ Roma getti contenuti nelle medesime fatte da V. P. Ricci. pr. Poggioli. 28, 8, 102, 5 t. in 4to. Obſchon in dieſem Werke auch von Fiſchverſteinerun⸗ gen und anderen geredet wird, ſo ſind doch nichts anders als Blattabdruͤcke abgebildet und zwar von Pflanzen, welche mit den noch lebenden Aehnlichkeit haben; es iſt aber ſehr ſchwer, ſich darein zu finden, weil weder die Tafeln noch die einzelnen Figuren, deren im Ganzen 71 vorhanden, beziffert ſind. Wir koͤnnen daher nur im Allgemeinen auf dieſe Schrift aufmerkſam machen, damit die Geognoſten 7 und Botaniker wiſſen, daß das Buch vorhanden iſt. Der Prof. Canali von Perugia ſchrieb dem Verf. uͤber ſein Buch einen ausfuͤhrlichen geognoſtiſchen Bericht, groͤßten⸗ theils uͤber das, was in andern Laͤndern in dieſem Fache gearbeitet worden iſt. Der Verf. glaubt folgende Blaͤtter gefunden zu haben und es ſtimmten mit ihm uͤberein Pe⸗ trucci und Orſini: Acer campestre, pseudoplatanus, monspessula- Taxus baccata. nen: Quercus cerris, robur, pedunculata, ilex. Carpinus betulus, ostrya. Rhus cotinus, _coriaria. Populus nigra, alba, tremula; Castanea vesca; Evonymus europaeus: Salix alba. num. Fraxinus excelsior; Ulmus campestris; Cornus sanguinea; Mespilus germanica. Juniperus oxycedrus; Equisetum arvense; Rosa canina. \ Piburnum opulus, tinus; Dracocephalon cana- riense; Liriodendron tulipifera rotundifolia. ** 1 1317 Centaurea moschata; Olea europea; Laurus nobilis; Tamarix gallica; Rosmarinus officinalis; Rubus idaeus. Juglans regia; Tilia europea; Amygdalus com- munis; Corylus avellana?; Zizyphus vulgaris; Erica vulgaris; Pinus pinea. a Rina Ein Journal fuͤr die Botanik in ihrem ganzen Umfange. Her⸗ ausgegeben von Prof. v. Schlechtendal. Berlin b. Duͤmm⸗ ler. Bd. II. 27, 8, 738, T. 8. Wir haben zuletzt in der Iſis 1827 (Bd. XX.) S. 836 von dieſer fo nuͤtzlichen, in einem wiſſenſchaftlichen Geiſte bearbeiteten Zeitſchrift geredet, und koͤnnen jetzt erſt wieder damit fortfahren, weil fie uns ſpaͤt zugekommen iſt. In der Beſchreibung der von Chamiſſo auf der Ro⸗ manzoffiſchen Weltumſegtung geſammelten Pflanzen ſtehen die Verfaſſer, nehmlich Chamiſſo und Schlechtendal, an den Roſaceen, wovon beſchrieben werden: a, Spiraea chamaedrifolia. b. Dryas octopetala; Geum macrophyllum. - Sieversia rotundifolia, glacialis, rossii, humilis; Rubus spectabilis, chamaemorus, arcticus, tagallus, vitifolius, ursinus, urticaefolius, discolor, imperia- lis,. fastigiatus, chrysocarpus, mundtii, pinnatus; Tragaria chilensis; Potentilla nivea, villosa, elegans, stipularis, fruticosa, biflora, anserina; comarum; fragariodes. Horkelia Ch. et Schl.: calyx campanulatus, semi-decemſidus, laciniis alternis accessoriis; petala 5 parva; stamina 10 biseriata, calycis parietibus: in- serta; receptaculum conicum, siccum, villosum; ovaria indefinite numerosa; styli simplices cum ova- rio articulati subterminales;. achaenia calyce inclu- sa, — 2 — H. californica, herba perennis, cubita- is; Sibbaldiae proxima. Sibbaldia procumbens; Agrimonia repens. c. Alchemilla aphanes, capensis; Acaena pinnati- fida, trifida, eupatoria; ovalifolia, argentea; Sangui- sorba canadensis; Cliffortia filicaulis, serpyllifolia. d. Rosa camtschatica, pimpinellifolia. ; e. Osteomeles anthyllidifolia; Pyrus sambucifolia. S. 38. Sieberſche Lichenen, beſchrieben von Laurer t. 1. 2 3 Parmelia sieberiana f. 1, coniocarpa, limbata f. 2, propinqua, quercizans. Sticta flofowiana, aspera, dissecta, glaberrima, damaecornis; Peltidea floerkeana f. 3; Ramalina fraxinea. 5 N A e Eh, Cenomyce terebrata, firma; Sphaerophoron au- strale, insigne, tenerum f, 4. ©. 47. L. Treviranus, Nachricht von einem wenig gekannten Kupferwerke des Rivinus. — Beſtimmung der Platanus occidentalis, orientalis, Celtis australis; 1318 Pflanzen in dem feltenen Tomus Supplementorum ad’ 0 botanicum constans tab. aen. 112; fehr dankens⸗ werth. 5 * ©. 55. Meyen: Beobachtungen und Bemerkungen uͤber die Gattung Chara, t. 2 u. 33 critiſch und mit ei⸗ genen Unterſuchungen. a. Charae utriculis simplicibus: tata, tenuissima, barbata. b. Charae utriculis duplicibus: Ch. vulgaris, hir- . . o U ta, pulchella, latifolia. o Ch. utr. dupl. aculeis obtectis: Ch. hispida, to- mentosa, r S. 82. Varia auctore Roeper. Bemerkungen über Verkuͤmmerung, Stellung, Zahl, Symmetrie verſchiedener Pflanzentheile. g S. 86. Bücher» Anzeigen aus verſchiedenen Laͤndern, ausfuͤhrlicher von den Amaranthaceen des Martius, Sa— gerets Hybriden, Raddis Farren, Cunninghams neu⸗ hollaͤndiſchen Pflanzen in Fields Werk. S. 145. Chamiſſo's mitgebrachte Pflanzen t. 4, 5, 6. Violaceae: V. pinnata, palustris, odorata, ca- nina, rubella, tracheliifolia. : Anchietea sellowiana. Cistineae: Helianthemum brasiliense. Alismaceae: Triglochin striatum, maritimum, palustre. Alisma grandiflorum; Sagittaria chilensis, mon- tevidensis. - Potamogeton densus, pectinatus, filiformis, striatus, pusillus, trichoides, pauciflorus, obtusifo- lius, acutifolius, zosterifolius, polygonus, crispus, perfoliatus, praelongus, coloratus, proteus, hybridus, rufescens, oblongus, natans, fluitans. Ch. flexilis, capi- S. 234. Link, de Festuca loliacea auct. S. 237. Drees, Observationes aliquot botani cae: Monotropa hypophegea, Zannichellia, Chara tenuissima. ©. 241. Ehrenberg über die Manna⸗Tamariſke, ſehr ausführlich; kurz in der Iſis im Berliner Bericht 1829. S. 283. Buͤcher⸗Anzeigen, ausfuhrlich von Den⸗ hams Reiſe, auch in der Iſis. 0 S. 345. Chamiſſo's Pflanzen. Salicarieae 1. 5 Heimia: calyx basi bibracteatus, campanulatus, ı2-dentatus, dentibus interioribus majoribus in fruc- tu conniventibus. Petala 6. Stamina 12 exserta. Capsula sabglobosa, quadrilocularis (abortu rarius trilocularis), quadrivalvis, dehiscentia loculicida. Se- mina numerosa aptera, spermophoris 4 centralibus axillaribus affixa. f E 1319 H. salicifolia, myrtifolia; fonft Lythra aus Ames rica. 1 Friedlandia Ch. et Schl.: Character nimis lon- gus, differt a Lythro capsula uniloculari, a Pemphi- de spermophoro duplici; frutices e Brasilia. — F. amoena, buxifolia, hirsuta, hirtella, sta- chyoides. Pemphis acidula; Lythrum hyssopifolia, puni- cifolium, maritimum; Cuphea spicata, ligustrina, calophylla, balsamona, ericoides, linarioides, thy- moides, glutinosa, ingrata, tuberosa, origanifolia, Iysimachioides; Ammannia octandra, baccifera, ca- tholica. 8 S. 380. L. Treviranus, einige Bemerkungen über die Gattung Coronilla: vaginalis, minima, coronata, fberica, varia. E S. 388. Meyen uͤber die Prieſtleyiſche gruͤne Mate rie, wie über die Metamorphoſe des Protococcus viridis in Priestleya botryoides und in Ulva terrestris, t. 7.— Viele eigene Beobachtungen. S. 410. Derſelbe über Spirogyra und über bie Bewegung und Metamorphoſe der Sp. princeps insbefons dere t. 7. Sp. quinina, princeps; Zygnema curvatum, arc- tum, inflatum, longatum, condensatum, quininum, nitidum, adnatum, fasciatum; mit vielen Beobach⸗ tungen. S. 433. Derſelbe: Actinomyce, neue Pilzſippe. ©. 445. Laſch über verſchiedene Formen der Gat⸗ tungen Circaea, Linnaea, Scorzonera, Veronica. S. 453. Buͤcher⸗ Anzeigen; ausfuͤhrlich Meisners Polygonum, Pohls braſiliſche Pflanzen, Lin? u. Otto's Melocactus, Annal. des Scienc. nat. IX. Sookers Farren, Wallichs Flora nepalensis. S. 541. Chamiſſo's Pflanzen. Nachtrag zu den Roſaceen: Photinia arbutifolia, Cerasus sphaerocar- pa, brasiliensis; Hirtella triandra, corymbosa, glan- dulosa, hexandra, floribunda; Licania humilis, tu- riuva. Onagreae arcticae: Epilobium angustifolium, latifolium, luteum, origanifolium, palustre. Scrofularineae: Sarmienta repens; Veronica al- pina, stelleri, serpyllifolia, beccabunga, anagallis; Gymnandra gmelini, stelleri, pallasii; Calceolaria sal- viaefolia, dentata; Schizanthus pinnatus. ‚.Achetaria Ch. et Schl. Char. nimis longus; sprengelii (Herpestes erecta); Bonnaya brachiata, grandiflora, brachycarpa; Gratiola peruviana; Tore- nia crustacea, hirta; Herpestes monieria, lanigera, serpylloides, flagellaris, tenella, chrysantha; Euphra- sia officinalis; Bartsia viscosa; Castilleia toluccensis, lithospermoides, pallida. Rhinanthus crista galli; Pedicularis capitata, chamissonis, palustris, lapponica, euphrasioides, su- 1320 detica, comosa, lanata, versicolor; Escobedia scabri- folia; Mimulus glutinosus, guttatus; Buchnera elon- gata, amethystina, lobelioides, lavandulacea, juncea; Linaria canadensis; Angelonia integerrima; Hemi- meris urticifolia; Buddlea thyrsoidea, elesans, gran- diflora, stachyoides, brasiliensis, neemda, brachiata. Franciscea uniflora, pauciflora, latifolia, ramo- sissima, macrophylla; Scoparia dulcis, flava, erica- cea, plebeja. Sphaerotheca Ch. et Schl., Char. nimis longus; scoparioides e Brasilia; Ramanzoffia unalaschcensis. Cephalanthus sarandi (Buddlea glabra.) N ©. 612. A. v. Schönberg über die botaniſche Li⸗ teratur des Koͤnigteichs beyder Sicilien in der neueſten Zeit: Tenore, Gussone, Bivona, Chiaje, Briganti. S. 632. Meyen über die Circulation des Lebens⸗ ſafts in den Pflanzen. N i S. 671. Schlechtendal, Nachricht von einer neuen capiſchen Pflanze: Ichthyosma whedemanni, t. 8. S. 674. Bücheranzeigen, ausfuͤhrlicher Kings Reiſe (auch in der Iſis). x Ä \ Ein Regiſter beſchließt dieſen Band. Es wäre eine Nachweiſung für die Kupfertafeln zu wuͤnſchen. u: Jahrgang 1828, Band III. 3 Tafeln. Berlin b. Oehmigke. Chamiſſo's Pflanzen. Scrofularineae: Rufselia alata; Stemodia phi- lippensis, parviflora, verticillaris, palustris, hyptoi- des, stricta. = g Geochorda Ch. et Schl.: calyx 5-partitus ae- qualis. Corolla infundibuliformis, limbo subaequali A-partito. Stamina 4 subaequalia breviter exserta; antherae oblongae, biloculares, loculis oppositis me- difixis. Capsula calyce persistente inclusa, bilocula- ris, loculicide dehiscens; dissepimentum e valvarum. margine involuto; spermophorum centrale stipita- tum. 5 - G. cuneata, e Brasilia, herba. Gerardia communis, linarioides, genistifolia, brachyphylla, gnidioides, caesarea; Nortenia thou; arsıı Beyrichia Ch.et Schl. ocymoides, herba bra- eiliensis, Glossostylis Ch. et Schl. aspera, herba bra- siliensis. Orchideae arcticae: Orchis latifolia, kamtschati- ca; Habenaria borealis, schischmarefliena, chorisiana, viridis; Spiranthes romanzoſſiana; Listera cordata; Calypso borealis; Cypripedium macranthum, gutta- tum; Malaxis diphyllos; Corallorhiza intacta. Polygoneae: Koenigia islandica; Polygonum bis. 1321 torta, vixiparum, alf inum, fagopyrum, tamnifo- lium, meisnerianum, beyrichianum, persicarioides, persicaria, strictum, acre, virgatum, glabrum, acu- minatum, diospyrifolium, adenophyllum, aviculare, maritimum, paronychia, stypticum. Coccoloba sagittifolia; Triplaris laurifolia, sali- cifolia, Oxyria reniformis; Rumex pulcher, cuneifo- lius, crispus, domesticus,, salicifolius, giganteus, lu- naria, bucephalophorus; Eriogonum latifolium. S. 64. C. Bouchè, einige Beobachtungen über Ce- rastium vulgatum, viscosum, semidecandrum und Barbarea ar(uata. S. 70. L. Treviranus uͤber das Inſeet, welches die wilden Feigen in Oberitalien bewohnt, t. 1. Vergl. den Dresdener Bericht, Iſis 1827. * S. 78. Drees, Observationes in Ajugam gene- vensem. CR ©. 84. Eyſenhardt: die Gattung Phragmidium und Puccinia potentillae in Bezug auf Bildungsgefege erläutert, t. 1. — P. pot.; Phr. bulbosum, interme- dium, clavatum. Bücher: Anzeigen; ausfuͤhrlicher Semina in horto Hamburgensi, Lindleys neue Pflanzen aus dem Garten zu Chiswick. : S. 115. Chamiſſo's Pflanzen. Hypericineae: Vis- mea decipiens, magnoliaefolia, latifolia, parviflora; Hypericum grandifolium, brasiliense, campestre, my- rianthum, tamariscinum, connatum, cAprifoliatum, cespitosum, anagalloides; Sarothra gentianoides. Valerianeae: Valeriana chamaedrifolia, polysta- chya, crispa, capitata, scandens. Orobancheae: O. rossica, californica; Aeginetia indica. 5 i Caprifoliaceae: Linnaea borealis; Lonicera ni- gra, caerulea, ledebourii; Cornus suecica, canaden- sis, cireinnata; Sambucus australis. S. 142. Dierbach, Verſuch einer Anordnung der in den Rbeingegenden cultivierten Varietäten des Weinſtocks. S. 153. Lasch, Enumeratio Agaricorum mar- chiae Brandenburgicae, nondum in floris etc. Novi: A. mappa, friesii, parvannulatus, seminudus, lenti- cularıs, ambiguus, roseo-violascens, obscuratus, li- lacinus. S. 163. Derfelbe über die Pulſatilen der Mark Brandenburg, und uͤber Salix viminalis et mollissima. P. palens, intermedia, vernalis, propinqua, vul- garis, aſſinis, pratensis. f a S. 171. Bartling über den Pollen der Dipſaceen. St. 174. Eysenhardt, Observationes in structu- ram Algarum. — Fucus fastigiatus; Chordaria fi- lum; Conferva mutabilis; Nostochium muscorum. S. 194. Schlechtendal, Nachtrag zu der Ichthyos- ma. rattinnick zeigt, daß fie Sparmann in den Iſis 1831. Heft 12. — .—-Z 1322 ſchwediſchen Schriften 1776 unter d 8 a beſchrieben habe. f em Namen arcophyte Buͤcher⸗ Anzeigen; ausfuͤhrlicher Pflanzen, Samiltons Commentar zu Rheede (vollſtaͤndig überfeßt in der Iſis), Tenore's Flores neapolitana, Wikſtroͤms Flora von St. Barthelemy. S. 199. Chamiſſo's Pflanzen. Lorantheae: Viscum orientale, imyriilloides, ca- pense, moniliforme; Loranthus philippensis, tetran- drus, buxifolius, glaucus, oleaefolius, elegans, ame- ricanus, formosus, cuneifolius, flagellaris, eugenioi- des, thyrsiflorus. retusus, saliciflorus, radicans, po- dopterus. ; pohls brafilifche Rubiaceae: a) Galium rubioides, triidam, mu- cronatum, aparine, triflorum, croceum, hirtum, ericoides, humile, cotinoides. — Rubia fruticosa, orinocensis, relbun, indecora, vilis, vallantioides, ephedroides, equisetoides. St. 234. Söppert über die Reizbarkeit der Staub⸗ faͤden von Berberis; viele Verſuche. S. 251. Schlechtendal, Florula insulae St. Tho- mae. . Anona muricata, palustris, cinerea. . Cissampelos pareira, Argemone mexicana, aA CS» . Lepidium virginicum; Cakile aequalis. 5. Gynandropsis pentaphylla; Caparis cynophal- lophora, amygdalina, breynia, 5 6. Malva tricuspidata, spicata; Malachra capi- tata; Urena lobata; Hibiscus tiliaceus; Tespesia po- pulnea; Gossypium vitifolium; Sida spinosa, carpi- nifolia, ciliaris, rhombifolia, arguta, humilis al- thaeifolia, tristis; Bastardia viscosa. 7. Helicteris jamaicensis- 8. Guazuma ulmifolia; nodiflora; Waltheria indica. 9. Corchorus siliquosus, hirsutus; Triumfetta semitrilobata. 1 S. 277. Schwabe, zur Entwicklungsgeſchichte von Puccinia rosae et rubi. N ©. 279. Eyſenhardt, Beobachtungen an Fucus vesiculosus. 8 Bücher: Anzeigen; ausfuͤhrlicher Sreville's joniſche Cryptogamen, Dons Combretum etc. aus Linnean transactions (auch in der Iſis), Eſchſcholtzens califor- niſche Pflanzen, des Trinius Gräfer, die Ocios-de Espannoles emigrados, das Journal der Academie zu Philadelphia. EEE S. 309. Chamiſſo's Pflanzen, ? Rubiaceae. ; b) Anthospermeae, nullae. 83. Melochia tomentosa, 1323 ? c) Borreria verticillata, globularioides, saturei- aefolia, ferruginea, brachystemonoides, eryngioides, aenella, scabiosoides, asclepiadea, sideritis, stricta, cymosa, virgata, saponariaefolia, ericoides, eupato- rioides, centranthoides, angustifolia, verbenoides, valerianoides, laxa, equisetoides, umbellata, aralioides. Diodia rigida, radula, anthospermoides, poly- morpha, palustris, dasycephali ; Richardsonia sca- bra, emetica, grandiflora, stellaris, humistrata ; Sper- macocehis pida, riparia; Psyllocarpus laricoides; Mi- tracarpum humboldtianum, torresianum, sellowia- num; Stashia thymoides. 367. Junceaeauct. E. Meyer J. procerus, compres- sus, densiflorus, microcephalus, buffonius, tenuis, graminifolius, falcatus, platycaulus, capensis, ensi- folius, triglumis, castaneus; Luzula melanocarpa ar- cuata, campestris, spicata. 2 ©. 378. Lasch, Agarici marchiae Brandenbur- gicae. — Novi: A. squalidus, superbus, absinthia- tus, gratiosus, retipes, retifolius, atromarginatus, laevigatus, echinipes, amoenus, menthicola, polya- delphus, caricicola, calyciformis, glaucophyllus, phi- lonotis, macrorhizus, molluscus, suavis, cicatrisa- tus, neglectus, riparius, fraternus, alutipes, gum- mosus, fucato-phyllus, turcicus, verruculosus, luci- fer, inelegans, innocuus, antipus, mniophilus, fu- moso-purpureus, rusiophyllus, recalvus, molestus, atro-brunneus, crenatus, fagicola, nigrorhizus, pu- rifluus, militaris. Bücher: Anzeigen ; ausfuͤhrlicher Schraders Blumen- hachia etc. Den Band beſchließt ein Regiſter. Jahrgang 1829, Bd. IV., 5 Tafeln. S. x. Chamiſſo's Pflanzen. Rubiaceae: d) Machaonia acuminata, spinosa; Declieuxia chiococceides, oenanthoides , spergulifolia, cordigera, glauca, pulverulenta, mucronulata, her- bacea; Chiococca racemosa etc.; Ixora stricta; Pali- curea rigida, fastigiata, tetraphylla, nicotianaefolia, margravii; Psychotria alba, philippensis, leiocarpa, formosa, nitidula, nonatelioides , cuspidata; Tetra- merium montevidense, latifolium, stipulaceum; Cof- fea arabica, lugoniensis, kaduana, mariniana. ©. 37. Campanulaceae arctica auct. Chamisso: C. uniflora, dasyantlia, lasiocarpa, punctata, ho- mallanthina. ©. 43. H. Mertens, Bericht über verſchiedene Fu- S (auf der Weltumfeglung), und über den Norfolk⸗ und. S. 74. W. L. E. Schmidt (zu Stettin): Medi- cago corymbifera n. t. 1. 4 ©. 77. Chamisso de Digitali purpurea heptan- ra. S * — 1324 S. 78. Schlechtendal, Florula insulae St. Tho- mae. f 80 605 1. Mammea americana. 2. Erythroxylum brevipes. 5. Malpighia glabra; Banisteria periplocaefolia. 4. Cardiospermum halicacabum; Serjana lucie da; Melicocca bijuga; Dodonaea viscosa. 5. Melia azedarach. 6. Eissus sicyoides. en 7. Tribulus maximus. 8. Elaeodendron xylocarpum; Myginda latiſo- lia. 9. Ceanothus reclinatus, ferreus; Gouania do- mingensis. 10. Samyda serrulata; Casearia ramiflora; par- viflora. 5 \ i 11. Anacarpium occidentale; Comoeladlia ilici- folia; Spondias purpurea; Bursera gummifera; Su- riana maritima. a S. 94. Ehrenderg piadearum. S. 98. E. Meyer über das periodiſche tägliche Wachethum einiger Getreidarten; viele genaue Beobach⸗ tungen. S. 114. Fr. Rudolphi: Plantae vel novae vel minus cognitae t. 2. Puccinia pulvinulata, drabae; Sorosporium n. saponariae; Asteroma macularis; Phacidium tetracerae; Rhytisma psidii; Hysterium . speciosum; Trichia ramulosa; Arcyria trichioides. * de antheris et polline Ascle- S. 121. J. H. Schultes: Bessera u. g. e Brasilia, ad Narcissos; B. elegans. : ©. 128. Schlechtendal, Botrychium lunaria. Bücher: Anzeigen; ausführlicher Zenkers Flechten in Göbels pharmaceutifher Waarenkunde, Bancrofts Ar- racacha, Otto's Gesnera latifolia, Sweet's Flora australasica, Guſſone's Index seminum, das philadel⸗ phiſche Journal. { S. 129. Chamiffo’s Pflanzen. Rubiaceae: d) Canthium thunbergianum, mun(- tianum. * i e)Cephaelis ipecacuanba, ruelliaefolia, nuda; Geophila reniformis. 178 f) Coccocypselum repens, condalia, laceola- tum, canescens, aureum, cordifolium, campanuli- florum, sessile, obovatum, ovatum pedunculare, ery- throcephalum; Burchellia capensis. ) Cephalanthus sarandi; Nauclea africana; Mo- rinda citrifolia, bracteata. i N h) Dentella repens; Hedyotis angustifolia; Ge- rontogea racemosa, biflora; Kohautia n. senegalen- sis; Madua n. cookiana, cordata, menziesiana, ra- 1325 manzofhensis, acuminata, aſſinis; Rondeletia coria- cea; Sipanea pratensis, biflora. i) Manettia glabra, gracilis, pubescens, villosa, fimbriata, pseudodiodia, ciliata. ) Cinchona ferruginea; Buena hexandra; Exo-- stemma cuspidatum, australe,. formosum; Augusta. lanceolata. I) Guettarda speciosa, viburnoides,. uruguensis;. Chomelia obtusa, pubescens; Burneya: n., forsteri: (Erithalis. cymosa),. gaudichaudii.. m) Hamelia patens; Sabicea: grisea; Axanthes: philippensis; Gonzalagunia dicocca; Plocama pen-- dula; Mussaenda: frondosa; Posuquersa latifolia. n). Gardenia sellowiana, ferox, formosa; Hillia bräsiliensis.. S. 203. Chamiſſo: Lessingia: germanorum: e California, ad Tageteas. u S. 205.. Botaniſche Berichte aus Mexico von Schie- de; eine lebhafte Schilderung jener reichen Gegenden in dotaniſcher Hinſicht. Si. 237. E. Meyer: de insolita quadam; Mercu- rialis specie; M. triandra. a capite bonae spei. f S. 240; Lessing :: de Synanthereis herbarii bero-- linensis. I. Ein ſehr gruͤndlicher und ausfuͤhrlicher Aufſatz— mit Beſchreibung. der Gattungen folgender Sippen: Vernonia 91 species, Dialesta ı, Piptocoma 1, Lichnophora 1, Eremanthius n. 1, Pacourinopsis 2, Andromachia 2, Liabum 2, Centratherum, 4, Stoke- sia 1, Spiracantha 2, Elephantopus 4, Distreptus 2, Gorymbium 5, Rolandra 1, Lagascea: ı, Gundelia ı, Sparganophorus 1, Ethulia 2, Ödontoloma. 1, Adeno-- cyclus n. 1, Cacosmia 1. Pacourina 1, Heteropoma 2, Albertinia 2, Tri- chospira 2. S. 357. Lehmann Hepaticae- capenses ab Eck- Lon collectae. — Jungermannia 46 Spec., Marchan-- tia 2, Fimbriaria, Riccia. 2. NER ©. 372. ingerhut, einiges zur deutſchen Flora t: 5. — Crataegus kyrtostyla, monogyna, oxyacantha; Ru- mex thyrsiflorus;, Ornithogalum octandrum t. 4; Co- rylus intermedia. 5 ©. 387. Fr. Rudolphi; Plantae minus cogni-- tae. — Caeoma 3, Puccinia 2, Sphaeria, Hysterium,, Trentepohlia, Clypeolaria. S. 396. Ehrenberg, nova genera plantarum. Hemprickia (Terebinthaceae), differt a Burse-- ra ovulis singulis in: utraque pyrena; H. erythraea fru- tex in insula maris rubri. Actinanthus (Saniculeae). syriacus;. Leiotulus- (Selineae) alexandrinus, herba; Trichanthera: (Zygo- phylleae) modesta, herba ex Arabia; Anatropa: (Zy- gophylleae) tenella, Alexandriae, herba;, S. 405. Laſch, Varietäten und Baſtardformen ein⸗ 1326 heimiſcher Gewaͤchſe,. — Euphrasia, Convolvulus, Son- chus, Fragaria,. Scleranthus, Hypericum, Galium, Mentha, Verbascum, Polygonum, Drosera, Poten- tilla, Pulasatilla. Buͤcher⸗ Anzeigen, ausfuͤhrlicher Colla's Hortus ri- pulensis, Moris Stirpes sardoae. S. 435. Chamiſſo's Pflanzen; Boraginege auct. Chamisso: Anchusa italica, dasyantha, cruciata, stoechadifolia, ciliata; Myosotis alpestris, villosa , aretioides, chorisiana, sylvatica, intermedia; Lithospermum incanum, plebejum; Pul- monaria inaritima, denticulata, pilosa; Trichodesma indicum, zeylonicum; Echium plantagineum. b). Tiaridium:. indicum, elongatum; Heliotro- pium tiaridioides,. monostachyum, curassavicum, gracile, anchusaefolium, sidaefolium, polyphylium, Humistratum, ocellatum. c) Tournefortia argentea, laevigata, urvilleana, tuberculosa, floribunda, paniculata, elegans. d) Cordia tomentosa, grandis, subcordata, su- perba, magnoliaefolia,. diospyrifolia, sellowiana, ob- scura, salicifolia,. discolor, urticifolia,. hermanniaefo- lia, patens, calocephala, sessilifolia, curassavica, mul- tispicata; Patagonula americana. e) Phacelia.circinnata,- malvaefolia. ©. 497: Chamiſſo, Aquaticae quaedam diversae aflinitatis. Zostera marina; Naias major, muricata, minor, indica, flexilis;. Ceratophyllum submersum etc. 6; Myriophyllum scabratum; Callitriche 2; Hippuris montana.2.. * S. 509. Fi. Rudolphis: Plantae minus cognitae. — Caeoma 6, Puccinia 2, Asteroma 1, Erineum 1. S. 516. Schlechtendal: Meyna roxburghii (spi- nosa) =- Canthium. g S. 518. Lasch, Agarıci marchiae Brandenbur- gicae. — Novi: — A. hispidus, cyclopeus, mallei- pes, fusco-albus,. nigro:marginatus, impolitus, con- spicuus,. ursipes,.fallax,. crassus, cerealis, mundulus, solidus, simplus, nigrescens, angustissimus, galba- nus, flavus, rugulosus, rigidus, pravus, aridus, an- thracophilus, excisus, raeborhizus, scopoli, oligo- phyllus,, rubro- marginatus, adscendens, floccosus, atrides, anatinus, eyanulus, parilis, griseo-rubellus, rhodocylix, flammiger, quercicola, impexus, hirsutus, spiculus, infirmus, alveolus, rhodomelas, fulvo-denti- culatus, ignescens,. medealis,. amblycephalus, lu- teolus. ö Cantharellus 9 Spec.; Merulius fulyus, inter- plicatus, 6. S. 554. Schiede⸗ s dritter Bericht aus Mexico. — Vanilla 4 spec. etc. — Regiſter. 3 Jahrgang 1830 (Bd. V.). 8 2485 S. ı. Leſſing: de Synanthereis herbarii Beroli- nensis II, t. 1, 2 Nastigophorus 1, Triachne, Tripti- lion, Nassauvia 2, Polyachyrus, Caloptilium, Pam- phalea 5, Cephalopappus, Leuchaeria, Lasiorrhiza 3, Dumerilia, Perezia 14, Trixis 9, JIungia 4, Moscharia. S. 43. Chamiſſo's Pflanzen. Rutaceae auct. Ch.: a) Tribulus .cistoides; Zy- gophyllum debile, horridum, microcarpum, lich- tensteinianum, dichotomum, pinnatum, miniatum, portulacoides. bp) Diosma recurva; Acmadenia alternifolia; Ba- rosma pulchra; Agathosma alaris, elegans, blaerioi- des, mundtii; Almeida myriantha. c) Zanthoxylum lamarckianum. S. 60. Mertens: über die Floren der Koragind- In; feln und der Behrings⸗Straße; ausfuͤhrliche Schilderung. S. 72. Schiede und Deppe. Plantae mexicanae auct. CR. et Schl. 1. Piperaceae: Piper auritum, macrophyllum, aduncum, oblongum, discolor, melastomoides; Pe- peromia obtusifolia, dendrophila, asarifolia, quadri- folia, deppeana. ; 2. Coniferae: Pinus teocote, occidentalis; Abies religiosa; Juniperus mexicana. 3. Cupuliferae: Quercus mexicana, xalapensis, almaguerensis, germana, lancifolia, oleoides, calo- phylia; Carpinus americana. Myrcieae: Myrica xalapensis. . Betulinae: Alnus zorulensis. Saliceae: Salix humboldtiana. . Pletanoideae: Platanus. Urticeae: Celtis ..; Broussonetia tinctoria; Boehmeria petiolaris, elongata; Urtica caracasana re- pens, pumila; Parietaria ..; Dorstenia contrayerva; Ficus 2. 9. Euphorbiaceae : Euphorbia callitrichoides, hypericifolia, maculata, pilulifera, graminea, ozy- moides, heterophylla, prunifolia, dentata, xalapen- sis, marginata, cämpestris; Croton pseudochina, xa- lapensis, stipulaceus, palustris, glandulosus, globa- tus, gracilis, maritimus; Tragia 2; Acalypha 5; Ja- tropha curcas; Manihot; Cnidoscolus michauxii, na- paeifolius; Adenoropium gossypifolium; Phyllanthus niruri, -acuminatus, - ans D 20. Cucurbitaceae: Sicyos. 11. Passifloreae: Passiflora rubra, biflora, sicy- oides, stipulata, acerifolia. ı2. Thymeliae: Daphne bonplandiana. 15. Laurineae: Persea amplexicaulis, 14. Polygoneae: Polygonum acre, meisneria- num; Rumex. ? * = 15. Chenopodeae: Chenopodium graveölens, ru- brum; Rivina humilis; Phytolacca actandra, decan .dra, 2: 16. Amarantaceae: Amarantus spinosus; Gom- phrena decumbens; Aplotheca interrupta; -Iresine 3 17. Nyctagineae; Boerhaavia virgata, polymor- Pha; Oxybaphus glabrifolius. i Okenia n. Schiede: involucrum triphyllum, uniflorum, minimum; calyx corollaceus, limbo 5-f- do regulari, lobis emarginatis; stamina 19 — 18, fi- lamentis basi monadelphis; achenium basi calycis tectum demum indurata, suberosa, 10-costata, apice clausa.— O.hypogaea:herba perennis, caules .complu- res prostrati, foliague glutinosa; pedunculi terram petunt et ibi fructus maturantur. In collibus areno- sis prope Vera-Cruz. N ee 18. Plumbagineae: Plumbago scandens. 19. Primulaceae: Anagallis arvensis; Centuncu- lus pentandrus; Micranthemum orbiculatum. . 5 F BR EULRE. 1378. 20. Lentibulariae: Utricularia biflora; Pingui- cula lilacina. 21. Plantagineae: Plantage, mexicana, tomentosa. 22. Acanthaceae: Justicia heterophylla; Aphe- landra schiedeana, deppeana; Ruellia ovata, stre- bens, euitensis, lacustris. P »5 =‘. 25. Verbenaceae: Hosta grandifolia; Callicar- pa. .; Duranta plumieri; Citharaexylum reticula- tum, lucidum; Lantana camara, canescens; Lippia- nodiflora, myriocephala; Verbena caroliniana; Priya mexicana, lappulacea; Tamonia scabra. 24. Labiatae: Salvia occidentalis, tiliaefolia, afınis; Monarda fistulosa; Stachys agraria, boragi- noides; Lepechinia spicata; Thymus xalapensis; Hyp- tis capitata, radiata, suaveolens, polystachya, pro- cumbens, lilacina; Dracocephalum mexicanum; Pru- nella vulgaris; Scutellaria rumicifolia; Perolomia fru- ticosa. ; 4 811 25. Scrofularineae: Castilleia integrifolia, scor- zonerifolia, arvensis; Pedicularis orizabae; Lamou- rouxia cordata, multiſida, xalapensis; Gerardia pur- purea, dasyantha; Veronica agrestis; Buddlea sphaer: antha, decurrens; Caprazia hirsuta, saxifragaefolia; Polypremum procumbens; Russelia floribunda; Che- lone gentianoides; Herpestes monieria, tomentosa,, repens, chamaedryoides; Gratiola acuminata; Mimu- lus glabratus; Escobedia laevis; Angelonia salicariae- folia; Calceolariaa f „e Lync ea n. Schiede. — ‚Calyx 5-Adus, dein 'inflatus; corollae tubo brevissimo, campanulato in- fundibuliformis, limbo bilabiato 5-lobo, labio supe- riore 2-lobo, inferiori 3-lobo, lobis subaequalibus .; capsula subglobosa, bilocularis, placentis septo adna- tis . .; semina numerosa, elongato- cuneiformia. — L. kispida, herba 3 pedes alta. 7 1328 1329 Gesnereae: Gesneria spicata, deppeana. Solaneae: Nicotiana plumbaginifolia; Datura stramonium, metel; Physalis curassavica, pennsylva- nica; Solanum tuberosum spontaneum ), nigrum, diphyllum, micranthum, sylvaticum, geminiflorum, obtusifolium, torvum, aculeatissimum; Capsicum; Cestrum pendulinum. Boragineae: Myösotis grandiflora; Lithosper- mum; Cynoglossum mexicanum; Tiaridium indi- cum; Heliotropium curassavicum, inundatum, par- viflorum; Cordia dentata, hermanniaefolia, serrati- folia, ambigua, ferruginea. Hydrophylleae: Phacelia peruviana. N Convolvulaceae: C. variabilis, polyanthus, apo- eynoĩdes, ampelopsifolius, arenarius; Ipomoea mari- tima, coccinea, hederacea, eustachiana; funis; Evol- vulus sericeus, argenteus, linifolius; Dichondra seri- cea; Cuscuta 2. 1 b f Hydroleaceae: H. spinosa; Nama jamaicensis, undulata, dichotoma. > > Bignoniaceae: Amphilophium AN mol- le; Zune < diandra, triloba; Urescentia alata. ' "Polemoniaceae: Polemonium ; Hoitzia ‚coceinea, Gentianeae: Swertia piantaginea, parviflora, mi- chäbxiana; Lisianthus exaltatus; Spigelia humboldtia- na; Villarsia humboldtiana. en Apocyneds: Asclepias linaria, cürassävica, glau- cescens, oenotheroides; Oxypetalum riparium; Ma- crocepis obovata; Cynanchum lanceolatum; Neta- stelma parviflora; Gonolobus barbatus; Tabernae- montana. Rauwolfia heterophylla. Myrsineae: Ardisia revöluta; Jacquinia. Styracinae: Symplocos coceinea, Ericeae: Arctostaphylos pungens; Gualtheria ciliata, acuminata; Chimaphila maculata; Clethra tinifolia. Campanulacede: C. perfoliata; Lobelia cardina- lis, laxiflora, cliffortiana, pauciflora. u Synantherèae: ‚Carduus cernuus, lappoides, j ie ee nivalis, subcoriaceus, pyrochros. 2. Leria nutans. 2 . 3. Hieracium abscissum, mexicanum; Achyro- phorus roseus. 0 4. Lorentea n. satureioides (Lauta); Elephanto- pus carolinianus; Elephantosis yandvifloyas Lassen mollis. ir 55 Eupetorium prunellaefolium, n oliganthes, divergens, micranthum, denticulatum; Ageratum conyzoides; Stevia purpurea, rhombeifo- lia, fascicularis, arbutifolia; Celestina caerulea; Pi- queria 3 Isocarpha n.:\achenia elsa. — I. echioides. He al 71 46. a asperrimus, | divergens, ee Sfis 1831, Heft 12. ! Men Ta Fa 2 AA _— 1330 scaberrimus, rivularis, jamisinzin dhe Diplopappus gra- minifolius; Diplocoma villosa; Erigeron canaden: se, schiedeanum; Conyza sophiaefolia, obtusa, mvoso- tifolia; BAechants scandens, multiflora, parviflora, philippensis; Epaltes mexicana; Wiborgia acmella; Sabazia sarmentosa; Eclipta erecta; Georgina va- riabilis; Polymnia maculata; Melampodium ameri- canum, paludosum. 7. Paleolaria carnea. 8. Ambrosia cumanensis; Iva asperifolia; Par- thenium hysterophorus; Scolospermum n.: achenia calva, foliolis involucri intimis capsulatim inclusa, triquetra; embryo triqueter, cotyledonibus condu- plicatis. Sc. baltimoroides; Heliopsis laevis; Acmella hirta; Gymnolobia microcephala; Aldama dentata; Verbesina humboldtii; Bidens dondiaefolia, alausen- sis, squarrosa, leucantha; Zinnia tenuiflora; Mela- nantheralinnaei; Tridax procumbens; Spilanthes pseu- dacmella, fimbriata; Calea peduncularis, cacosmioi- des; Achillea millefolium. Matricaria chämomilla; Unxia achilleoides; Ta- getes lucida, micrantha, clandestina; Bahia sinuata; Senecio bellidifolius, calcareus, flaccidus, grandifo- lius; Cacalia runcinata; Crassocephalum valerianae- folium; Artemisia mexicana; Gnaphalium pellitum, sylvaticum. 26. Valerianeae: V. eden 27. Rubiacede: a) Galium mexicanum, obo vatum; Rubia incana. . b) Crusea n. Schiede, rubra (Spermacoce), bra- chyphylla, Borreria verticillata; Diodia radula, di- versifolia; polymorpha; Richardsonia scabra; Sper- macoce tenuior; echioides; Mitracarpum c) Chiococca racemosa; Fahcoupea: ı crocea; Psy- chotria alba. d) Coccocypselum cordifolium, ae. lium. e) Deppe a n. Ch. et Schl. differt abHedyotide loculis monospermis. D. erythrorhiza: fruticulus sesquipedalis; Hedyotis cervantesii; Gerontogea mi- crotheca, deppeana; Bouvardia jacquinii. f) Hamelia 2; Gonzalagunia panamensis. g) Gardenia 2. 28. Caprifoliaceae: Viburnum microcarpum; Sambucus bipinnatus; Gernus toluccensis, grandis. 29. Lorantheae: Viscum vaginatum, falcatum ; Loranthus schiedeanns, deppeanus, quercicola. 30. rer BReRS A. capitata, ene eg echi- nops. , S. 175. Pflanzen: Mißbildungen, gefammelt von D. v. Schlechtendal: Cerasus, Euphorbia. Bücher Anzeigen, ene Senkers bon. in Söbels Waaren kunde. 84 1331 a 1332 ©. 177. Schlechtendal, Florula insulae St: Anonaceae: Anona palustris, cinere. Thomae. 2 5 Menispermeae: Cissampelos pareira, 4 2) Crotalaria verrucosa, retusa, Berberideae: Mahonia trifolia. incana; Indigofera anil; Clitoria ternatea, virgini- ei 5 ana; Galactia dubia; Tephrosiä caribaea, cinerea; Cruciferae: Nasturtium impatiens, orizabae; Sabinea florida; Piscidia erythrina. 5) Pictetia aristata; Zornia reticulata; Stylo- santhes procumbens; Aeschynomene americana; Des- modium incanum, tortuosum, molle, spirale, triflo- rum; Alysicarpus nummularifolius. 5) Abrus precatorius; Rhynchosia punctata, reticulata; Phaseolus semierectus; Dolichos ungui- culatus; Lablab vulgaris; Canavalia obtusifolia; Ca- janus flavus; Erythrina corallodendron, 6) Ecastophyllum brownei. 8) Mimosa pudica, ceratonia; Inga unguiscati; Desmanthus depressus, . virgatus; Adenanthera pa- vonina; Acacia nudiflora, benklrand; farnesiana, we- stiana, lebbek. 9) Andira inermis. 10) Moringa pterygosperma; Guilandina bon- duc; Libidibix coriaria; Poinciana pulcherrima; Parkinsonia aculeata; Tamarindus indica; Cassia obtusifolia, bicapsularis, occidentalis, chamaecrista; Hymenaea courbaril. | Combretaceae: Bucida buceras; Conocarpus erecta; Laguncularia racemosa. Rhizophoreae: : Rh. mangle. Lythrarieae: Ammannia sanguinolenta; Anthe- rylium rohri. Melastomaceae: Myrtaceae: Psidium pomiferum; Calyptran- thes syzygium; Eugenia cordata, buxifolia, virgul- tosa; Jambosa vulgaris. Tetrazygia elaeagnoides. S. 201. Wenderoth, über eine neue Edwardsia der Gaͤrten; macrophylla, microphylla und myrio- phylla. . S. 204. Martius, 3 neue mexicaniſche Palmen, eingeſandt von Schiede: Chamaedorea schiedeana, ele- gans, elatior. S. 206. Schlechtendal et Chamisso: mexicanae a Schiede et Deppe collectae. Umbelliferae: Eryngium proteaeflorum, carli- nae, schiedeanum, deppeanum; Sanicula liberta; Hy- drocotyle umbellata, mexicana; Spananthe panicu- lata; Sison ammi; Cicuta maculata; Daucus mon- tanus. e Clematis caracasana, sericea; Ranunculus tridentatus, ren fascicularis, dicho- tomus. bi Magnoliaceae: Drymis granatensis. Med Plantae Draba toluccensis; Lepidium virginicum, humboldtii; Raphanus raphanistrum. Caparideae: Cleome speciosa. Sapindaceae: Cardiospermum halicacabum; Se- riana camibessedeana; Paulinia pteropoda, Bages, Hippocrateaceae: Lacepedea insignis. Malpighiaceae: M. glabra; Gaudichaudia all- Heteropteris . Tetrapteris schiedeana. 1 da; Hypericeae: H. formosum, 5- nervium, praten- se, philonotis, collinum; Ascyrum Ware e 8 Guttiferae. — Mur - Ternstroemiaceae: T. sylvatica; iat ser- rata. Yard Nl Meliaceae: Trichilia spondioides. Ampelideae: Cissus elliptica; vitis caribaea. Geraniaceae: Erodium cicutarium; Geranium mexicanum. 980 Oxalis latifolia, enrnienlate, pentantha, acumi- nata, dendroides. Euryanthe Sch. et D. Bean Herba mal voides etc. Malvaceue: Sida carpinifolia, amplexifolia; ; Anoda dilleniana; Malva spicata, tricuspidata, gera- nioides; Malachra capitata; Malvaviscus re concinnus; Hibiscus uncinellus? Buettneriaceae: Riedleya serrafas Waltheria americana; Guazuma. Tiliaceae: Corchorus er Triumfetta mol- lissima, obovata. Cistineae: Helianthemum glomeratum, dense?; 0 n cana- Viola striata; Jonidium riparium. Polygaleae: P. paniculata, pubescens, caraca- sana, pulchella; Monnina xalapensis, sylvatica. Rutaceae: Tribulus maximus; Xanthoxylum melanostictum. Caryophylleae: Drymaria gracilis, palustris, villosa; Stellaria cuspidata, ovata; Cerastium semi- decandrum, arvense?; Arenaria leptophylla, scopu- lorum, decussata, nemorosa; Lychnis pulchra. Lineae: nellum. ©. 237. Leſſing / de Spnanthereis herbarii Be: rolinensis III. t. 3. 4. * Scklechtendalia n. dalla Dine n. ‚arborea;' Barnadesia 3; Bacazia 2 Dasyphy L. mexicanum, schiedeanum, te- llum 13 1333 Fulcaldea 2; Flotovia 4; Oldenburgia n. paradoxa; Seris n. polymorpha, discoidea; Lycoseris 35 Chu- quiraga 3; Gochnatia 5; Stiftia 2; Mutisia 17; Prin- tzia 2; Dicoma 6; Proustia 1; Chaetanthera 4; Cherina ı; Trichocline 5; Gerbera 7, S. 299. W. Cruſe, über den Bluͤthenbau der Gras mineen. — Ein intereſſanter Aufſatz über die Bedeutung der Theile. i S. 336. Chamiſſo, Mantissa in genus Cerato- phyllum; muticum. T. 4. Bucher Anzeigen; ausfuͤhrlicher die Reiſe von Spir und Martius; Presl's neue Pflanzen. j S. 338. Lessing, de Synanthereis: Onoseris g; Isotypus 1; Anandria 2; Perdicium 1; Chaptalia 2; Lasiopus 1, Leria 4; Lieberkühnia 1; Oæydon n. bi- color; Loxodon 1; Chevreulia 2; Lucilia 3; Pha- celis 1. 1 S. 366. Kunth, Synonyma ad plantas Hum- ‘ boldtianas e Mantissa tertia Roemeri et Schultesii. S. 370. Schlechtendal, Obs. in Plectroniae genus, 5 5 N S. 371. Lehmann, plantae novaé in horto Ham- burgensi: Alstroemeria psittacina; Chironia serpyllifolia; Ciclochia tenuifolia, Echium lucidum; Euphorbia kunzei; Grindelia coronopifolia; Helianthus ovatus; Iris clandestina ; Logostemon n. echioides a capite b. sp. (Asperifol.); Marica coelestis; Mentha brevispi- cata; Pentacrypta n. atropurpurea e Mexico, herba (Conium); Phlox procumbens; Scilla rosea; Stylole- pis n. gracilis e nova Hollandia (Podolepis); Utricu- laria neglecta. . S. 388. Junghuhn, Obs. mycologicae: Agaricus friesii, anginaceus, stolonifer, chloroticus, caseosus, elegans, acicola, carneo-violascens, lugens, fuscescens, cinnamomeus, brunneo-villosus, albo-crenatus, moro- sus, tomentosus, gilvo-brunneus, undulatus, purpu- reo brunneus, superbus, caliginosus, sceptrum. Clavaria cristata, ochraceo - virens; Himantia flammea; Bullardia inguinans; Sphaeria lucifuga. : S. 411. Griesselich, plantae rariores: Geigeria africana (Syngen.); Ursinia filiformis; Barkhausia glandulosa; Lobelia Ieptocarpa; Cyphea volubilis; Moquinia rubra (ad Lorantheas), S. 425. Wydler, descript. quarundam planta- rum: Goezea n. elegans, arbor ebenacea ex insula Puerto-Rico t. g.; Lagurostemon pygmaeus, liatroi- des; Cryptocoryne spiralis. 5 S. 431. Caſch, Varietäten und Baſtard⸗Formen ein⸗ heimiſcher Gewaͤchſe: Potentilla, Geum, Ranunculus, Pulsatilla, Crataegus, Rhinanthus, Ajuga, Hieracium, Fragaria, Arctium, Carex. 5 N 1334 S. 465. Schiede, vierter botaniſcher Bericht aus Mexico. S. 478. Laſch, über das Trocknen der Fleiſchpilze. S. 492. Schlechtendal, Pflanzen Miß bild \ Feitillaria, Vitis, gefchädte Blätter, g Mane Buͤcher⸗Anzeigen, worunter ausfuͤhrlicher Corda's Le⸗ bermooſe. a S. 498. Fries, Eclogae Fungorum t. 10. 115 Ue⸗ ber den Bau, und viele Gattungen beſchrieben von Agari- cus, Favolus, Cyclomyzes n., Pterula, Laschia. ©. 554. Schiede und Deppe's mexicaniſche Pflanzen. 1) Paronychia ramosissima, 2) Echeveria racemosa, 3) Weinmannia intermedia, 4) Ribes jorulense, 5) Rhipsalis. 6) Portulaca pilosa, 7) Fuchsia microphylla, arborescens ; Epilobium mexicanum; Gaura epilobioides; Oenothera sinuata, tetraptera; Jussiaea polygonoides, octofila; Lopezia hirsuta; Gongylocarpus n. rubricaulis, 8) Proserpinaca palustris, 9) Combretum farinosum. 10) Turnera ,. ; „ 11) Psidium pomiferum ; Myrtus tabasco, capu- li?, truciflora?; Eugenia xalapensis, macrocarpa, ı2) Melastoma pyramidale, minutiflorum, im- petiolare, ibaguense, xalapense, mexicanum, subtri- plinervium, quadrangnlare, petiolare, cornoides, glo- buliflorum, scorpioides; Rhexia diversifolia, versico- lor 7, schiedeana; deppeana, inaequilateralis. 13) Rotala mexicana; Ammannia sanguinolen- ta, catholica; Lythrum maritimum; Cuphea nitidu- la, procumbens, scabrida, spicata, salicifolia, balsa- mona, hyssopifolia; mimuloides, 15 14) Chrysobalanus icaco; Cerasus ,; Geum ,; Rubus fagifolius; Fragaria ..; Potentilla candicans, hyemalis; Agrimonia parviflora; Alchemilla hirsuta, sibbaldiaefolia, pectinata, venusta; Acaena elongata ; Crataegus crus galli, eh 15) Crotalaria parviflora, bupleurifolia, bractea- ta, incana, maypurensis, lupulina. Trifolium amabile, reflexum. Indigofera anil, ornithopodioides; Clitoria mari- ana, virginiana. 5 Dalea alopecuroides, cliffortiana, citriodora, mu- tabilis, domingensis, verbenacea, uncifera; Tephrosia littoralis, oroboides?; Lonchocarpus. .; Diphysa car- thaginensis. Phaca mollis; Astragalus canadensis, 1335 Trib. 5. Amicia zygomeris; Zornia reticulata, thymifolia, laevis; Stylosanthes guianensis, viscosa; Aeschynomene hirsuta, elegans, fascicularis; Nicol- sonia villosa; Desmodium acuminatum, aparines, tri- florum, serotinum, cumanense, plicatum. Trib. 4. Vicia humilis. Trib. 5. Rhynchosia menispermoidea, reticula- ta, erythrinoides, diffusa, grandiflora; Phaseolus spe- ciosus; Canavalia obtusifolia; Mucuna urens;- Lupi- nus perennis, campestris, leptophyllus, vaginatus; Ru- dolphia dubia, Trib. 8. Limosa floribunda, tricephala, aspera- ta; Inga spuria, pungens, canescens; Schrankia acu- leata; Acacia sphaerocephala, spadicigera, edulis, ma- cracanthoides, flexuosa, filicina, portoricensis, tetra- gonia. Trib. 10. Guilandina bonduc; Poinciana pul- cherrima; Cassia puberula, laevigata, astroides, se- ricea, humilis, occidentalis, diphylla, Kuntllia- na, tristicula, propinqua, cinerea; Bauhinia . 8 16) Rhus terebinthifolia. 17) Icica ..; Bursera gummifera.“ 18) Ceanothus alamani, celtidifolius; Gouania tomentosa. 19) Myginda uragoga, latifolia. 20) Besonia heracleifolia, nelumbiifolia, populi- folia, martiana. 21) Acrostichum vestitum, peltatum, aureum; Gymnogramma tartareum, calomelanos; Polypodium lepidotum, taeniosum, crassifolium, areolatum, cali- fornicum, plebejum, puberulum, plumula, furfura- ceum, incanum, squamatum, fraternum, heteromor- phorum, concinnum, pruinatum, fallax? — Aspidium trifoliatum, nobile, patens, aculea- tum, fragile; Woodwardia radicans; Asplenium ca- staneum, pumilum, formosum, monanthemum, ere- ctum, auritum, furcatum, lacerum, cicutarium; Antrophyum lanceolatum; Blechnum confluens, ono- cleoides ?; Pteris grandifolia, plumieri, intramargi- nalis, fexusda} aculeata, pulchra, Aa e lanusi- nosa; Vittaria lineata. Adiantum macrophyllum, radistum, tefraphyl- . lum, trapeziforme, capillus-veneris, cunestum, tene- rum; Cheilanthes ferruginea, microphylla; Cibo- tium schiedei; Cyathea mexicana; Davallia diva- ricata; Trichomanes trichoideum, pyxidiferum, ra- dicans; Hymenophyllum pulchellum, undulatum, ci- liatum, fucoides, jalapense, millefolium. 8 b) Gleichenia hermanni, furcata. c) Lygodium mexicanum; adiantifolia, d) Ophioglossum reticulatum; 5 Botrychiamöblt- quum, virginicum. — Aneimia phyllitidis, 1336 22) Bernhardia complanata; Lycopodium cla - vatum?, hyoides, circinale ?, stoloniferum, serpens, linien, rigidum, Eee nitens, Rityonden, 23) Equisetum myriochaetum 24) Marsilea polycarpa; tundifolia; Azolla. S. 627. Nees, über Reſtiaceen in Ruͤckſicht auf Gat⸗ tungen und Arten. Die von Ecklon eingeſandten Reſtia⸗ ceen, beſchrieben, 35 Speties; ferner Nematanthus n. 1, Hypolaena ı, Willdenowia 2, Lepidanthus n. 1. 129 S. 667. Runtb, neue Familie, die Geissoloma. S. 679. Mees, über die Anlage zu einer W gen Frucht bey den Gräfern t. 11. S. 682. Schlechtendal, Thomae. Salvinia laevigata, ro- „über bie Thymelaͤen und eine Penaaceen: 3 88 55 e Florula insulae ae Desmodium scorpiurus; Acadia krondese. ld Momordica balsamina. W Passiflora suberosa, peltata, laurifolia, b 8 Trianthema Wagna Portulaca oleracea, pilosa. 29 Melocactus communis. Anethum foeniculum. Lorarfthus uniflorus? Boreria verticillata, vaginata; Spermacoce te- nuior; Diodia rigida; Ernodea litoralis; Chiococea racemosa; Psychotria 3; Rondeletia geillora ; Exo- stemma caribaeum. 28 S. 689. Agaricos synonymos in Terdgsgi My- cologia et systemate suo mycologico reconciliat E. Fries. — Eine ſehr nuͤtzliche Arbeit. — Dann folgt das Regiſter. Buͤcher⸗Anzeigen, ausführlicher Lindley's, Dons ſulte⸗ ne Pflanzen in Horticultural Transachioma et Linnpan Transact. 1830. Linnaea Band VI. für 1831. " Berlin pie oeh. migke. ? RR S. 1. W. Cruſe, de Anthospermeis, Rubiace- arum sectione. Anthospermum bergianum, aethiopicum, cilia- re, lanceolatum, hirtum, "scabrum, PERF lich- tensteinii, spermacoceum, Ambraria glabra (Nenax), hirta; Phyllis nobis, galopina. S. 82. Schiede und Deppe 8 meritaniſche Pflanzen. 1) Pothos podophyllus; Pistia stratiotes. 2) Typha; Najas flexilis. 4) Cypreus articulatus, polystachyos, surinamen- sis, flavicomus, thyrsiflorus, eiliatus; Ryllingia ‚odo- 1337 rata; Mariscus'mutisii; Fuirena ..; Isolepis aspe- rula, buffonia, dichotoma, ferruginea; Seirpus tri- choides, capitatus, mutatus; Dichronema radicans; Chaetospora ferruginea, aurea, triceps; Scleria hir- tella, filiformis, melaleuca; Carex muricata, lepori- na, mexicana, viridis. 5) a) Paspalum humboldtianum, conjuga- tum, vaginatum, notatum, furcatum, plicatu- lum, virgatum; Stenotaphrum glabrum; Pani— cum ascendens, leucophaeum, divaricatum, ma- ximum, trichoides, acuminatum, arenarium, pallens; Oplismenus setarius; Setaria purpurascens; Penni- setum purpurascens; Cenchrus echinatus, tribuloi- des; Echinolaena polystachya; Manisuris granu- laris. c) Podosaemum stipoides ; Aegopogon cenchroi- des; Agrostis purpurascens, virginica; Vilfa ramu- losa, tenacissima; Crypsis stricta, macroura, d) Deyeuxia recta, eriantha; Avena elongata; Bromus segetum, lividus; Festuca toluccensis; Poa aeptans, mexicana, megastachya, ciliaris, annua; Bri- za lamarckiana. e) Eleusine indica; natum. g) Saccharum oſſicinarum; Andropogon mon- tufari, glaucescens, condensatus, stipoides; Anthisti- ria foliesa; Elionurus tripsacoides, Dactyloctenium muero- i) Leersia; Oryza sativa. k) Tripsacum dactyloides. 1) Bambusa. 6) Juncus communis, compressus, tenuis; Luzu- la racemosa, 7) Lacis foeniculaceus. 8) Sagittaria guianensis. 9) Eriocaulon microcephalum? 10) Commelina caroliniana, tuberosa, mexicana, Tradescantia. 155 11) Heteranthera reniformis, limosa; ria cordata. 12) Veratrum oflicinale, frigidum. 13). Smilax cordifolia, medica, cumanensis, do- mingensis, mollis, pseudochina. 14) Dioscorea convolvulacea. 119. U } 2 42 . . 15) Conanthera echeandia, albiflora; Allium. 106) Amaryllis ..; Alstroemeria acutifolia, glo- riosa. sa. 5 17) Hypoxis elongata? 18) Tucca acrotricha. Pontede- 19) Tillandsia usneoides, recurvata, azurea, ve- stita, filifolia, punctulata, tricolor, caespitosa, pa- niculata, aloides, apicroides; Agave polyanthoides. Si 1831, Heft 12. Marchantia androgyna; cia glauca, 1338 20) Chamaedorea schiedeana, elegans, elatior. 21) Xyphidium floribundum. 22) Sisyrinchium scabrum; Tigridia pavonia. 25) Heliconia bihai, hirsuta. | 24) Amomeae 3. 25) Habenaria 5-seta; Malaxis umbellulata, ma- janthemifolia; Vanilla sativa, sylvestris, pompona, in- odora; Isochilus linearis, major; Epidendrum coch- leatum; Oncidium carthaginense; Lepanthes pul- chella; Stelis. 26) Zamia muricata. — 27) Gymnostomum euchlorum; Grimmia apicu- lata; Dicranum curvatum, filiforme; Polytrichum juniperinum; Macromitrium longifolium, longiro- stre; Bartramia uncinata, affinis; Pohlia minor; Acidontium kunthii; Pterogonium seriatum, -ful- gens; Cryptotheca cochlearifolia, densa; Neckera crassa, longiseta, deppei, remotifolia, pumila, penna- ta; Climacium neckeroides; Leskea capillaris, fle- xilis; Hypnum reptans, sellowianum, megapoli- tanum. . 28) Jungermannia filicina; Fimbriaria fragans; Targionia hypophylla; Ric- S. 65. Schmidt (in Stettin), Beobachtungen über die Ausſcheidung von Fluͤſſigkeit aus der Spitze der Blaͤtte des Arum colocasia. - S. 76. Chamiſſo's Pflanzen. — Geographiſche Auf⸗ zahlung der Labiaten. S. 85. Leſſing, Synanthereae t. 1. Centaurea 5 Spec., Saussurea 2, Carlina i, Acan- tholepis n. i, Haplocarpha n. 1, Stobaea 1, Veni- dium n. 1, Microstephium n. 1, Othonna 2, Osteo- spermum 2, Calendula 1, Tripteris n. 2, Mutisia 2, Chaetandera 1, Proustia 1, Facelis 1, Prenanthes 1, Sonchus ı, Hieracium 1, Rothia 1, Leontodon s, Tragopogon 1, Porcellites 2. Elephantopus 2, Distreptus 1, Vernonia 3, Co- rymbium i, Eupatorium i, Ageratum 1, Adeno- stemma 1, Nardosmia 1, Adenocaulon 1, Chiliotri- chum 1, Diplopappus 11, Rhinactina 1. Aster 10, Eri- geron 2, Elphegea 1, Madia 1. Myriactis n. 2, Lep- tocoma n. 1, Lagenophora 1. a Rleinia 3, Chrysocoma 1, Inula 1, Conyza 8, Molina 13, Baccharis 2, Sphaeranthus 1, Pluchea 2, Tessaria 1, Leptogyne n. 1, Palanis 1, Eclipta 2, Siegesbeckia 2, Cryphiospermum 1, Euxenia 1, Me- lampodium 1, Centrospermum t. Xanthium 1, Ambrosia 1, Eriocepalus 1, Un- xia 1, Meyera 1, Wedelia 3, Bidens 1, Dubantia 1, Sphenogyne 2, Athanasia 2, Oedera 1, Cyrtolepis 1, Achillea 1, Pyrethrum 3, Pinardia 2, Chrysan- themum 2. } ! 84° 1339 S. 171. Plantae Ecklonianae. Algae auct. Fr. Rudolphi. ; Macrocystis pyrifera; Ecklonia buccinalis; Fu- cus vesiculosus, serratus; Sphaerococcus vittatus, cenfervicola, dilatatus, cri- spus, radula, erinaceus, laciniatus, cartilagineus, cor- ‚nutus, vermicularis, musciformis; ‚Ptilota. flaccida; Mertensia tumbricalis; Rytiphlaea complanata; Po- lysiphonia fuliginosa, sulcata; Asperocaulon colla- bens; Gaillonia n. lehmanni; Ceramium diapha- num; Ulva purpurea, lactuca; Solenia intestinalis; Codium tomentosum; Conferva hospita, eckloni; Sporochnus herbaceus; Halymenia furcellata? Chor- daria flagelliformis. f S. 187. Lycopodiaceae et Filices auct. Kaulfuss. Lycopodium pygmaeum, bryoides, gnidioides; Ophioglossum capense; Gleichenia polypodioides; Todea africana, Mohria thurifraga; Schizaea pecti- nata; Acrostichum conforme, angustatum; Gymno- gramme capensis, cordata, totta; Polypodium ensi- forme, belsianum; Nothochlaena marantae; Pleo- peltis linearis; Aspidium thelypteris, coriaceum, pungens; Lomaria capensis, cinnamomea, auriculata, heterophylla; Blechnum australe; Asplenium mo— nanthemum, erectum, furcatum, adiantum, nigrum; Darea rutaefolia, Pteris auriculata, hastata, calo- melanos, capensis, arguta; Adiantum aethiopicum; Cheilanthes multiida, praetexta, pteroides, hirta, parviloba, aspera; Hemitelia capensis; Trichoma— nes cormophilum; Hymenophyllum tunbridgense, flabellatum. S. 188. Bruniacese auct. de Schlechtendal, Berzelia abrotanoides, lanuginosa, intermedia, rubra, cordifolia; Brunia nodiflora, passerinoides; Berardia paleacea, fragarioides; Staavia radiata, glu- tinosa; Linconia cuspidata. * S. 191, Celastrineae. Celastrus laurinus, pterocarpus, acuminatus, ili- cinus, pyracanthus, buxifolius, multiflorus; Cassine capensis; Hartogia capensis. S. ıg5. Rhamneae: Rhamnus prynoides; Cea- nothus capensis, africanus; Phylica stipularis, parvi- flora, ericoides, eriophoros, secunda, villosa, ‚rosmari- nifolia, cordata, strigosa, pumila, capitata, buxi- folia. S. 196. Rutaceae: Tribulus terrestris; Zygo- phyllum morgsana, fulvum, spinosum; Calodendron capense; Adenandra unillora, amoena, umbellata, brachyphylla, marginata; Coleonema album; Piosma succulenta, vulgaris, glabrata, ramosissima; Acmade- nia juniperina, tetragona; Barosma serratifolia, pul- chella, ovata, dioica; Agathosma erecta, ner n. . cilia- bricata, thunbergiana, biſida, serpyllacea, ta, villosa, obtusa, microphylla, apiculata, linifolia, 5 Delesseria platycarpa; pellucidum, longior. Nasloͤcher rund, dort laͤnglich. 1340 thymifolia, pilifera, minuta, gnidioides, ericoides, se- dlifolia, joubertiana, montana, eckloniana; Macrosty- lis lanceolata; Empleurum serrulatum. x Fiore nale di Scienze, lettre e arti per la Sicilia. Palermo. 1829. T. 26. anno 7. nr. 77. 51 Von dieſer Zeitſchrift, welche wohl kaum in Deutſch⸗ land ſich finden moͤchte, iſt uns nur das Mayheft zugekom⸗ men. Ihre Einrichtung iſt ziemlich die der Biblioteca italiana. Sie zerfaͤllt in 2 Abtheilungen: Wiſſenſchaften, Literatur und Kunſt. ' 1 ©. 113. Ein Auszug aus Dr. Greco's zu Palermo mediciniſcher Reiſe nach Wien, Paris und London, gedruckt zu Neapel 1829, mit Bemerkungen uͤber Tommaſinis Theorie. S. 128. Suritano, Prof. der Chemie, leichte Mit⸗ tel, die Weinverfaͤlſchungen zu erkennen. 161K S. 138. Cocco, über einige neue Fiſche des Meeres um Meſſina. Leptocephalus trichiurus: corpus -taenioidenm versus caudam valde attenuatum, ro- strum acutum, cauda capillaris. Alae pectorales nullae. N Hat auf dem Rücken und auf dem Bauche eine Laͤngs⸗ linie ſchwarzer Puncte. 5 L. gussoni: corpus lanceolatum, pellucidum, rostrum obtusum, NMlandibula longior, Alae pecto- rales apparentes, ! N Gleicht fehr dem L. morrisii, aber die Bruftflaffen ſind ſehr gut entwickelt. — Beyde Fiſche ſind gemein und werden oft an den Strand geworfen. 5 * Lotta ioptera: corpus compressimum, versus caudam attenuatum, fusco-violaceum, cauda integra, elongata. Pinnae dorsales, analis caudalisque viola- 8 ceae. — A. 1a D. 10., 2a 57. — P. 24. V. 4. A. 62. G. 22. - 1 Heißt Lupacchi; naͤhert ſich der L. lepidion Risso, welche jedoch fleiſchfarben iſt und eine geſpaltene Afterfloſſe hat, auch andere Zahl von Strahlen in der erſten Ruͤcken⸗ und in den Kehlfloſſen. 5 RT ur Merluccius attenuatus: corpus attenuatum, fusco-carneum, nucha et frons planae. Mandibula Dentes acuti, distantes, minimis intermix- ti. Membrana branchiarum septem-radiata. — A. la D. 11. 2a 62. — P. 21. V. 6. A. 66. C. 20. Heißt auch Lupacchi; nähert ſich dem M. märal- di R., welcher aber 5 Kiemenſtrahlen hat; Nacken gefurcht, N Merlangus pertusus: corpus compressum; ma- "SHE, xilla longior, lateribus sex foraminibus notata; quin- que majora ad opercula, cauda bifida. A. ıa D. und 2a 12. — 3a 24. — P. 18. V. 8. 4. 1a 30. 2a 25. — C. 40 circa. Mit dem ächten recent der aber keine Loͤcher im Kiemended t, nicht 2 Seitenlinien und keinen Stift am Winkel des Kiemendeckels; beyde heißen Sarda di Spania. Tripterygion: alis 3 dorsalibus; jugularibus di- dactylis. 7 F. melaenocephalus: corpus aurantiacum fus- co-fasciatum; radium primum secundae dorsalis se- taceum elongatum. Appendices binae parvae inci- sae inter oculos, totidem minimae simplices ad na- res, A. 1a D. 5. 2a 18. 3a 12. — P. 15. V. 2. A. 27. C. 12. Heißt Bausa russa. Trachinus aureo-vittatus: versus caudam attenuatum. latera. Cauda integra, lutea, nigro-marginata. A. D. 1a 5. 2225. — P. 15. V. 6. A. 26. C. 20. Heißt Tracina di Rina, nur 3 Zoll lang. Eine neue Familie zwiſchen Echeneis und Gadus heißt Gymnocephali. Kopf ganz nackt, lange Ruͤckenfloſſe, faͤngt auf der Mitte an; Bruſtfloſſen an der Wurzel etwas durch eine Haut vereinigt. Gymnocephalus: corpus squamosum, opercula difella, margine denticulata, membrana branchiarum quadriradiata. corpus compressum, Vittae duae aureae ad G. messanensis: corpus castaneum, uniforme, mandibula longior, dentes acuti simplici serie dispo- siti: linea lateralis curva, cauda bifurca. A. D.30.— P. 20. — V. 5. A. 21. C. 30. In großer Tiefe, ſelten, Bodianus peloritanus: Aricciola di Faru. corpus rubrum, oper- cula angulata bi-aculeata, Linea lateralis dorsalis, cauda semilunaris, radii exteriores setacei elonga- ti. — N. D. 11. 10, P. 19. V. 1. 5. A. 3. 10. C. 16. . Sehr ſelten, oben roͤthlich, ſeitwaͤrts roſenroth, unten ſilberweiß; Floſſen gelb, rothgefleckt. Pomatomus cuvieri: corpus zubrotundum ca- staneum, oculi maximi elliptici, palpebra lata squa- mosa cincti, cauda bifurca diyaricata, — N. 1a D. 7 spin. 2a 1 Bin et 11.5 P. 19. V. 1 spin. 5. — A. 1 spin. 11. N Sehr ſelten, nur 2½ Fuß lang; Augen ſehr groß, elliptiſch, 1¼ Zoll breit, heißt Cefalu di Fundu, ähnelt dem P. telescopus R., der aber runde Augen hat; Schnau— tze zugeſpitzt und 2 kurze Stacheln vorn an der Schwanz⸗ floſſe. P. cuvieri: . ſtumpf, ein Stachel vor der Afterfloſſe. Scopelus coceo: corpus lanccelatum, compres- — a : 2 Clupeae: Leib vieleckig, ſehr zuſammengedrückt; 1342 sum versus caudam attenuatum elongatum, argen- teo, aureo caeruleoque varium, squamis subrhom- boidalibus tectum; puncti lucidi, caerulei, duplici se- rie longitudinali ad ventrem, membrana branchiali quinque radiata, A. 1a D. 10. 2a o. — P. 12. V. 6. A. 20. C. 18. a a Nur 2 Zoll lang, duͤnn; Schwanzfloſſe geſpalten. Scopelus risso: corpus ovato- oblongum, squa- mis ellipticis tectum, puncti argentei, pellucidi, ni- gro cincti ad opercula, latera maxillae et duplici se- rie longitudinali ad . membrana branchia- rum septem radiata. A. 14a D. 12. — 2a o. P. g. V. 10. A. 18. C. 26. Nur 1 Zoll lang, Seiten ſilberweiß, Schwanz ats ſpalten. Myctophum: corpus conicum squamosum, ca- put obtusum, dentes minimi, membrana branchialis 9 v. ı0-radiata, Dorsalis prima analibus opposita, Steht zwiſchen Scopelus und Gasteropelecus. M. metopoclampum: corpus castaneum, punc- tis caeruleis pellucidis adspersum, Horum lineaebi- nae longitudinales ad ventrem, frons translucida, 8 longior, cauda biida, — N. D. ia 13. 2a o. P. 10. V. 8. A. 15. C. 26. Rafinesque hat dieſe Sippe gegründet, aber nicht gehoͤrig characteriſiert; ſein M. punctatum iſt verſchieden. Gasteropelecus acanthurus: corpus oblongum, compressum, argenteum, puncti argentei, quadrupli- ci serie longitudinali ad ventrem, squama subovali acuta, vitrea ad opercula, maxilla longior, membra- | na branchiarum ı2-radiata, spinae 5 v. 6 distinctae, recurvae ad caudam. — N. ıa D. 12. 220. P. ız, V. 5. A. 30. C. 24. Maul weit, Zähne groß, fpig und krumm; Augen klein; Schwanzfloſſe geſpalten. Neue Familie Argyropeleci zwischen, Salmones und Oberkiefer an den Seiten der Zwiſchenkiefer; ein Knochengegeh A am Bauch und nur eine kleine Ruͤckenfloſſe. Argyropelecus: corpus eteroganıum, difella, maxillae denticulatae, spina ossea inarticulä- ta ante dorsalem, ala abdominalis solitaria, A. hemigymnus: corpus securiforme argenteum, posterius attenuatum, denudatum, maxilla longipı, spina dorsalis ossea, triangularis acuta 6- radiata. — A. I. 9, W 6.8.72 C us. 8 Ziemlich haͤufig; Schwanzwurzel, eine hinter der Afterfloſſe. Man konnte dieſe 4 Sippen als eigene Ordnung aufſtellen unter dem Na⸗ men Ciliobranchen, weil ſie lange Wimpern am concaven Theil der Kiemendoͤgen tragen. S. 149: Sulci, Prof. in Catania, „Abänderung: von ELaennecs Sthetoſcop. erna zwey ſchwarze Binden, eine an der 1343 = 153 false Literatur und Kuͤnſte. S. 219. Sitzungen der Academia gioenia di scien- 2. Hegner in Catania; lauter mediciniſche Gegenſtaͤnde. 7 Eine e meteorologiſcher Beobachtungen. Verdufkan; Academiens Handlingar för Ar 1829. Stokholm 30, 8, 304, 8 t. S. E . Berzelius, Unterfuchung des Thorits. S. C. U. Ekſtröm, kunft der Zugvögel in Moͤrkoͤ und Suͤdermannland 1828. 1) Tab.: Vögel, welche im Frühjahr ankommen, und im Herbſt fortziehen. Ank. Wegz. Alauda arvensis II. rar 1255 ‚Dit. Corvus monedula ; Sturnus vulgaris Columba venas . . Fringilla cannabina . . Mergus merganser . . Anas boschas Ralco milx us Alauda arbereemn Falco buteo . ee Anthus pratensis Vanellus cristatus Motacilla alba... : » Columba palumbus } Numenius arquata . Ale Benn Sylvia rubecula . . e e te oe . — . Falco tinnunculus , Numenius phaeopus. —— —— HꝛZꝛZ—eö nn ww N = Hum 9 0 Ke * 7 r 2 woman ee e eee ee 8 — * Be 2 8 Scolopax rustico lia 10. Oct. Scolopax gallin agg 3. 19. Falco. Hallaeti sn 3 2 Totanus ochropuis 13. 2 Emberiza schoeniclus . 13. 10. Saxicola oenanthe . Anthus arbèéreuuns. 114. 4. Oct. Turdus musicus En a I Er) 2 jiliscnn sg u. 15. 2 Sylvia phoenieurus . 2. 26. 12. Spt Motacilla.flava ». » Hager Hirundo :rustica“ . « “4-0 22.0127 [I. «Totanus hypoleucus „ 2 Sylvia trochilus 30. ® [18 Saxicola rubetra . . . a a Caprimulgus europaeus . 16. Mey 15. Hirundo urbia „ „ erh 28. Aug. Cypselus apuns 24. 30. 8 2) Tab.: Vögel, welche im Herbſt ankommen, und im Frühjahr wanbebeit Pyrrhula vulgaris Accentor modularis ens Lanius excubitoe r 3. Oct. 6. 2 8. 5 3. 1 * Tabellen über die An⸗ Emberiza niv alis Fringilla linar ia Ampelis garrulus 20. Oct.] 28. März 9. 3 „ 27. we ED 3) Voͤgel, welche einzeln während der augen enen. f Cygnus melanorhynchus . — gibbus Grus cinerea . . Anser segetum . Falco lagopus .e tr „4 n 4) Voͤgel, welche ſich während det Zugzeit einige Se auf- halten. ruͤhlin erb Charadrius apricarius 505 0% | 15 795 Tringa pugnax Flle Ye? 4 2% % Totanus rr Katie pe 23 2 Tringa subarquata Pl I 2 1.1% 5) Voͤgel, deren Wegzug ſchwet zu beſtimmen iſt. | Wegzug Iynx torquillla Cuculus canorus 20. Gallinula creed 20, May ‚-? 6) Voͤgel, Corvus corni Kk Turdus viscivoruns Fringilla coelebs . . . » Loxia chloris . , ER Caryocatactes guttatus ie welche nur zum Theil wegziehen. 9. | 19. 24. 21. 8. 2 „dr 8 7) Vögel, deren Ankunft und Wegzug veraͤnderlich iſt. Loxia pityopsittacuns — curviros tra . De „ 5, 8. Aub ee 1 8) Hier ſeltene Vögel. e ER: Lagopus subalpina . . . . II. Febr. Falco strigicee s: 19. Apr. Anser albifrons . . 5s. May Tringa temminck i! 423. Sterna caspia . „46. Jun. Strix ulula . „ Vanellus meianogaster E Strix passer ma 27. Deb. Es folgen noch Bemerkungen über Cygnus melmorhyn- chus und gibbus, Charadrius apricarius, Cuculus ca- norus, Loxia pityopsittacus, curvirostra, Lagopus subalpinus, Anseralbifrons, Tringa temmincki, Ares caspia, Vanellus melanogaster. S. 42. N. Nordenſkioͤld über Jeiſerung des La⸗ bradorſteins, t. 1. 134 | 8 I Apr. 16. Aug. 11. Märzj 18. Oct. 5 2 3. Febr. 6. Nob. 42 — 1345 - | -©. 55. A. F. Svanberg, Analyſe der Pyramide, t. 2 ni S. 80. Ekſtröm, Bemerkungen über Haushalt und Lebensart einiger ſchwediſchen Saͤugthiere und Voͤgel. Ueber Mus sylvaticus, Strix passerina, Tetrao urogalloides (Nackelhahn), Falco rufus, Hirundo ur- bica, Anas stelleri, Podiceps rubricollis, cristatus, Picus tridactylus, leuconotus, Limosa rufa, Anser torquatus, Sylvia atricapilla, rufa. S. 90. Schagerſtrom, Mugil cephalus et Perca labrax, zwey ungewohnliche Fiſche an den ſchoniſchen Kü> ſten gefangen, t, 5, 4 Ausfuͤhrlich beſchrieben und zerlegt. Der erſte 14½ Zoll lang, 3 ½ breit; der zweyte 13 ½ Zoll l., wog 1¼ Pfd., kommt bey Bloch unter 3 Namen vor: Sciaena labrax, diacantha et punctata. S. 103. A. Retzius, Beſchreibung eines neuen Spul⸗ wurms aus Python bivittatus, t. 5. Im Darmcanal, 5 Zoll par. lang. S. 109. Derfelbe, Beſchreibung einer neuen ſcandinaviſchen Lernaea aus der Nordſee, L. dalmani, von A. Retzius, t. 6; Iſis T. 9. Waͤhrend meiner kurzen Anweſenheit bey Chriſtians— ſund im Auguſt 1822 fand ich in der Naſenhoͤhle einer großen Baia batis drey Exemplare einer ungewöhnlich gro— ßen Lernaea, welche ich in Weingeiſt aufbewahrte. Seit: dem habe ich vergebens in den zoologifhen Schriften nach— geſucht und ich halte ſie daher fuͤr neu. Kopf laͤnglich, faſt walzig, gegen den Mund etwas zuſammengedruͤckt, faſt in einem rechten Winkel vom Leibe abſiehend. A Auf jeder Seite am Hintertheil des Kopfs iſt eine runde Erhöhung, welche bey einem fluͤchtigen Blick einem Paar kleiner, vorragender runder Augen gleichen k. 1, 2, 3, Auf der Oberſeite des Kopfes, naͤher dem Munde, iſt ein anderes Organ, welches wie eine Naſe über die Pros fillinie des Kopfs hervorſteht f. 2, 3, 5, e; es beſteht aus einer mondfoͤrmigen Erhoͤhung, deren Hoͤrner ſich vorn in 2 runde Warzen endigen, und aus dem Bug kommen 2 andere parallele, gleichdicke, kurze Warzen oder Füͤhlfaͤden, Die Mundoͤffnung, am vorderen Ende des Kopfs, iſt rund und fo klein, daß man kaum eine Schweinsborſte einfühs ren kann. An beyden Seiten dieſer Oeffnung ſitzt ein ha⸗ kenfoͤrmiger Hocker wie eine geſpaltene Klappe oder Klaue, deren beyde freye Enden gegen einander gewendet ſind, ſo daß das Ganze unvollkommenen Kiefern gleicht f. 3, 5, F. 1. Ueber der Mundoͤffnung, zwiſchen den oberen Kanten der genannten Klappen, liegt ein anderer nach vorn und unten gerichteter Bogen gleich einer Oberlippe f. 4, 5, J. 2. Unmittelbar unter der Mundöffnung und den ange⸗ führten Klappen iſt eine eine Unterlippe f. 5, F. 3. Iſis 1831. Heft 12. — querliegende kleine Erhöhung, wie 1346 Gleich unter dem Mund iſt noch ein anderer kleiner, kegelfoͤrmiger, grad nach unten gehender Fortſatz f. 2, 5, g. Vom hinterſten Theil des Kopfes oder vom convexen Theil des Bogens, den der Kopf mit dem Leib bildet, ge— hen auch 2 lange, faſt walzige, geringelte Arme aus, me’: che ausgeſtreckt etwas laͤnger als der Leib ſind und ſich in einen Knopf ſchließen k. 1, 2, aa. Die Hautbedeckung aller Theile iſt elaſtiſch, hornar⸗ tig, perlmutterglaͤnzend, halbdurchſichtig, wie bey den Spul⸗ wuͤrmern. Beyde Arme gehen in einen dicken, vorn quer ausge⸗ hoͤhlten Knopf uͤber k. 1, 2, 5, und ſind durch einen ge⸗ bogenen Querknorpel verbunden k. 1, c, f. 4, welcher gelb bernſteinartig und durchſcheinend iſt. Der Leib k. 1, 2, m iſt faſt dreyſeitig, und langer als breit; hinten daran hängen die 2 Eyerftöde, wie feine Röhren k. 1, k, und dazwiſchen der After Z als eine Längs⸗ ſpalte; an deſſen Seiten 2 Fußſtummeln Ah, gebogen, Eür- zer und etwas duͤnner, als die Eyerſtoͤcke. Die Haut hat Laͤngs⸗ und Ringsfaſern. Der Darm geht grad vom Mund zum After. Den Raum zwiſchen demſelben und der Haut fülte ein Zellgewebe aus. Laͤnge des Leibes oder Rumpfs — — 9 Lin. par. Breite — — — — = 43 >» Kopflaͤnge — — — — — 5 N Breite — — — — — 2½ » = Arme — — — — = x7 — Fußſtummeln — — — — 657% „ Eyerſtoͤcke — — — — — 77%, Meine drey Exemplare [hatten Eyerſtoͤcke; Sißler beſchreibt Maͤnnchen und Weibchen von der Lernaea sal- monea, (Schwediſche Abhdign 1751). Die Lernaͤen leben auf der Schleimhaut in- und aus⸗ wendig auf dem Leibe; L. cyprinacea auf der aͤußeren Haut; pectoralis, clavata und uncinata an den Floſſen; nodosa und radiata im Munde; branchialis und asellina an den Kiemen; elongata an der Cornea; die hier be⸗ ſchriebene in der Naſenhoͤhle. Char. specif., Lernaea dalmani: corpore cor- dato elongato; capite elongato, tuberculis lateralibus subglobosis; ore terminali valvulis tribus discretis, lateralibus furcatis curvatis, superiori conica. Papillis (tentaculis?) in latere superiori capitis quatuor par- vis. — Papilla mentalis conica, brevis, unica. Bra- chiis extensis corpore longioribus, condylis termina- lihus unitis, cartilagine lunari transversa munitis. Pedibus incurvatis, cylindricis, ano approximatis. Ovariis externis pendulis cylindricis. F. 1. Lern. dalmani von vorn in natürl. Groͤße; aa Arme, bb Endknoͤpfe, e Querknorpel, dd augenartige Erhöhungen, Ah Fußſtummeln, Ak Eyerſtoͤcke, 1 After, m Leib. F. 2 von der Seite; e naſenfoͤrmige Warzen, g has Eenförmige Warze. 85 1347 F. 3 Kopf von oben, vergr.; e nafenfürmige Wars zen, F 1. Seitenklappen des Mundes, F 2. Eegelförmige Klappe. F. 4 Querknorpel. F. 5 e, 1, f 2, g wie vorher, Fs Erhöhung wie Unterlippe. \ S. 120. Setterberg, Unterfuhung einiger kohlen⸗ ſauren Salze. S. 129 (145) Bolhriocephalus Pythons, eine neue Art beſchrieben von Prof. A. Vetzius in Stock⸗ holm, t. 7; Iſis T. IX. Der Kopf iſt groß, unbewaffnet, mit zwey Saug⸗ grübchen verſehen, und dieſe von zwey urnenfoͤrmigen Br: chern gebildet, die an der Mitte die groͤßte Weite haben, und ſich hinten kurz, abgeſtumpft, und ſchmal endigen. Sie befeſtigen ſich an einer ſchmalen Verlangerung (Scheibe) des vorderſten Theiles des Körpers, deren freye Raͤnder den platten Oberflaͤchen des Körpers entſprechen, und deren Verbin⸗ dungsoberflaͤchen Verlaͤngerungen der Seitenraͤnder deſſelben ſind. Innerhalb des Randes eines jeden Bechers (Saug— gruͤbchens) ſitzen zwey einander entſprechende, ſchneeweiße, breite, zugeſchaͤrfte Raͤnder, zwey breiten Zähnen aͤhnelnd, welche die vordern Muͤndungen der Becher mehr wie halb zuſchließen. Die groͤßte Laͤnge des Koͤpfes 2 Lin. Fr. M. Die groͤßte Breite deſſelben 17 Die Sauggruͤbchen enthielten eiwas Schleim, mit Galle vermengt. Auf einem kleinen Exemplar hatte ſich das hin⸗ tere Ende des Körpers in den einen Becher hineingedraͤngt, oder vielmehr eingeſogen, und den Boden deſſelden durch— drungen, fo daß mehrere Glieder hinter demſelben hiengen. Deßwegen moͤchte ich glauben, daß der Boden der Becher offen ſey, allein die Oeffnungen habe ich nicht entdecken konnen. Die vorderſten Glieder, oder vielmehr Gliedſtuͤckchen, ſaßen ſehr dicht an einander, und hatten ſaſt keine Laͤnge, weil ſie dichten, ſchmalen, parallelen Falten, mit zwiſchen⸗ liegenden Furchen, aͤhnelten. Bey den größten Exemplaren war ihre groͤßte Breite ungefähre ı Lin. Mehr nach hin: ten nahmen die Glieder ſowohl an Laͤnge als Breite zu, reihenweiſe in einander uͤbergehend, fo daß diejenigen, die dem Kopfe näher lagen, querliegenden Rectangelm glichen, dieje⸗ nigen aber, die ſich der Mitte naͤherten, Quadraten. Nach den Quadratfermen nahm! wieder die Lange uͤberhand, indem die Glieder Länglich rectangelförmig wurden. Dieſe letztere Form nahm an Länge mehr und mehr zu, indem die Breite ver mindert ward, je nachdem ſich das Gliedſtuͤckchen dem letz⸗ ten Ende des Thieres näherte. Der hintere Rand eines je— den Gliedes bildete auf den deutlichen Gliedern einen wei⸗ ßeren Saum, der am ganzen Umkreiſe deſſelben Randes etwas hervorragte, und den beyden Seitenrandern des Koͤr⸗ pers ein fägeförmiges Ausſehen gab. Dieſer Saum war auf den vordern, deutlichen Gliedern faſt gerade; im Ver⸗ hältniß ihrer zunehmenden Länge war er bogenförmig, und bildete auf den laͤngern, ſchmaͤlern, an der Mitte einen Winkel die Spitze nach hinten. 3 pe unterſcheiden zu koͤnnen. 1348 Die Gruͤbchen der Gliedſtuͤckchen (Foramina -arti- culorum Rudolphi) ſind auf den vordern kuͤrzern Glie⸗ dern nicht zu finden, auf den folgenden ſieht man Spu⸗ ren dazu, auf den deutlichern groͤßern Gliedern aber wer⸗ den ſie erſt mit einem zirkelrunden, erhöhten Rande voll⸗ ſtaͤndig ausgebildet Sie ſitzen in der Mittellinie der Bauch⸗ ſeite eines jeden Gliedſtückchens, eins auf jedem. Die größten von dieſen Grübchen, deren Raͤnder zugleich die erhoͤhteſten waren, befanden ſich auf den hinterſten Glied⸗ ſtuͤckchen. 8 In den meiſten dieſer Gruͤbchen erſchienen kleine, nach hinten gebogene, ahlenfoͤrmig ſtachelige Fortſaͤtze, (Lemnisci, Cirri Rud.), die dem unbewaffneten Auge kaum merkbar find. Die groͤßern Lemnisci ſchienen gelblich, von einer ganz andern, und dabey etwas feſtern Subſtanz, als die Gliedſtuͤckchen ſelbſt zu ſeyn, und behielten eine gewiſſe, ſich nach hinten neigende Richtung ohne auf dem Rande des Gliedgruͤbchens zu ruhen. Wenn man die Gliedgruͤbchen mit einfachem Glas beym voͤlligen Tageslichte betrachtet, zeigen ſich die kleinern Lemnisci als kleine Erhabenheiten oder Inſeln. Ich kann nichts beſtimmt entſcheiden, ob jes des ausgebildete Gliedgruͤbchen ſeinen eigenen Lemniscus habe, in mehreren der kleineren konnte ich keinen finden. Von den groͤßeren, deutlichern Gliedgruͤbchen ſtreckte ſich ein weißeres Streifchen nach hinten zu, das ſich mit einem kleinen dem Saume nahe liegenden undurchſichti⸗ gen, gelblich-weißen Klumpen (der Eyerſtock) endigte. Gleich vor dieſem Klumpen glaubte ich eine eigene, hoͤchſt feine Oeffnung, viel kleiner als das Gliedgruͤbchen, welches ſich als ein waſſerklares Fleckchen zeigte, mit Beyhülfe einer Lou Das fo eben erwähnte Streifs chen ſchien ein kurzer Canal zu ſeyn, der ſich nach hinten gegen den Eyerſtock ſtreckte. a Die Groͤße der Exemplare war ſehr verſchieden. Ein Theil davon endigte ſich hinten mit gelblichen zuſammenge⸗ ſchrumpften oder verwelkten Gliedſtuͤckchen, von der laͤnglich rectangulaͤren Form, die am Ende einen Ausſchnitt hatten. Ein anderer Theil dagegen endigte ſich mit friſchen Glies dern; nehmlich von den Ordnungen gegen die Mitte, von welchen die hinten liegenden benachtbarten Glieder deutlich kurz vorher losgegangen waren. Kein einziges dieſer Thiere hatte eigene Endglieder; ob ſolches bey dieſen Thieren ein allgemeiner Fall iſt, wird die Zukunft erklaͤren. Meiner Meynung nach, iſt es am wenigſten wahrſcheinlich, weil die Anzahl der Exemplare in dieſem Python ſehr bedeutend war, und die Würmer mit der größten Vorſicht abgenommen wurden. Die richtige Laͤnge kann wegen dieſes Verhaͤltniſ⸗ ſes nicht nach der gewohnlichen Art gemeſſen, ſondern nach den mehrerern oder wenigern Uedergangsformen der Glied⸗ ſtücke beſtimmt werden; von denen mit überwiegender Breite zu den gleichſeitig vierſeitigen, und von dieſen wieder zu den laͤnglich, vierſeitigen oder longitudinal-rectangulaͤren. Kurze Exemplare ſind alſo nicht diejenigen, die auf eine oder an⸗ dere Art, durch den Verluſt eines oder mehrerer Gliedſtuͤcke verkuͤrzt worden ſind, ſondern diejenigen, deren Gliedfor⸗ men in einer geringern Zahl, und auf einer kuͤrzern Strecke, die brey oben erwaͤhnten, weſentlichen Formen zeigten. Die größte Länge eines ſolchen Thieres, das ich zu meſſen Gele 1349 genheit bekam, betrug ſich auf 19 Zoll 4 Lin. Fr. M. Die größte Breite der Gliedſtuͤcke der größten und breiteſten Exemplare, war etwa 1½ Lin. Auf andern ſchmaͤlern was ren die Gliedſtuͤckchen kaum halb fo breit. Unter den ſchmalen Specimina war eines gaͤnzlich mißbildet, alle Gliedſtuͤckchen waren ſchief, theils trapetzfoͤr— mig, theils dreyſeitig, wodurch das Thier, ausgeſtreckt, wellenfoͤrmige Seitenränder zeigte. Ein anderes beſaß auf mehreren Gliedſtuͤckchen größere laͤngliche Klumpen (einen auf jedem Gliedſtuͤckchen) von gelblich weißer Farbe, die et— was erhaben waren und ſich vom vordern Rande des Glied— gruͤbchens bis zum Saume ſtreckten. Sie wurden mit Ver: groͤßerungsglas unterſucht, allein ich konnte keine Eyer dar⸗ inn unterſcheiden; es wäre vielleicht moglich, daß fie durch einen Krankheitsproceß entſtanden waren. Wenn die oben angedeutete Vermuthung, daß die mehr ausgewachſenen Exemplare dieſes Thieres beſondere Endglieder nicht beſitzen ſollten, gegründet wäre, führte fie zu einer ziemlich beſtimmten Anſicht des Wachsthums dieſer Thiere. Ich moͤchte deßwegen gern glauben, daß ſich das Thier nicht durch Entwickelung der Glieder von dem hin— terſten, ſondern am aller vorderſten Ende fortpflanzen koͤnne. Am vorderſten Ende ſieht man kaum Spuren von Glie— dern, Die erſten Andeutungen derſelben find querlaufende äußerſt feine Furchen, die dicht aneinander gereihet find, Dieſe unvollftändigen Andeutungen von Gliedern zeigen noch keine Spur von Saͤumen oder Gliedgruͤbchen. Dieſe bey— den Bildungen entſtehen erſt auf den mehr deutlich von einander getrennten Gliedſtuͤckchen, und fangen, fo wie die Glieder ſelbſt, ſich ſehr unvollſtaͤndig zu zeigen, an. Die vorderſten Andeutungen davon liegen nehmlich dem Kopfe naͤ— her; und je mehr ſie ſich dem hintern Ende naͤhern, deſto mehr ſind ſie auch ausgebildet. Auf den vordern kuͤrzern Gliedern zeigt ſich das Gliedgruͤbchen erſt als ein Punct, drauf als ein kleines, weißes Fleckchen, mehr nach hinten ſieht man ein Gruͤbchen; noch mehr nach hinten ſieht man dieß Gruͤbchen von einem eigenen Rande umgeben, und am letzten ragt dieſer Rand an der Bauchſeite des Thieres hervor. In derſelben Ordnung, obgleich etwas ſpaͤter, folgt die Entwickelung des erwaͤhnten Streifchens und der Eyer— ſtoͤcke. Dieſer Anſicht gemäß, ſollte der Kopf ſelbſt eben ſo alt wie das Thier ſeyn, die vordern Glieder die juͤng— ſten, und die hintern die älteſten. Die vordern Glieder ſollten ſich alſo in ſucceſſiver Ordnung nach und nach zu laͤngern hintern ausbilden, bey zunehmendem Alter den hin: terſten Theil des Thieres ausmachen, darauf endlich ſterben und abfallen. Solch ein Thier muß wegen der immer fort— gehenden Bildung neuer Glieder recht lange fortleben koͤn⸗ nen, und in gewoͤhnlichen Faͤllen keinem allgemeinen Tode unterworfen ſeyn, ſondern das Leben muß ſtuͤckweiſe in den älteften und hinterſten Gliebſtuͤckchen erloͤſchen. 1 Da die Schlange, die dieſen Bothriocephalus ent⸗ hielt, mehrere Tage todt geweſen war, ſo kam es wohl da— her, daß auch die Wuͤrmer keine Spur des Lebens zeigten; uͤbrigens waren doch alle in ſehr friſchem Zuſtande. Sie kamen im dicken, ſo wie im duͤnnen Darme vor; theils dem Kothe beygemiſcht, theils an die Wand des Darmes angeheftet. Ihre Anzahl war ſehr bedeutend, doch nur we⸗ 1350 nige Exemplare davon konnten unbeſchaͤdigt abgenommen werden; theils weil ſie ſehr in einander verwickelt waren, theils im Koth ſteckten. — nn nn Fig. 1. Das ganze Thier. ; a — 2. 1705 Kopf eines großen Exemplares, von oben ge⸗ ehen. — 3. Derſelbe Kopf geſpalten, wo die zahnfoͤrmigen Er⸗ habenheiten zum Vorſchein kommen. — 4. Kürzere Glieder, mit Gliedgruͤbchen und Eyer⸗ ſtoͤcken. — 5. Kuͤrzere Glieder mit Lemnisci; zwey Glieder mit kraͤnklich veränderten Eyerſtoͤcken. ; — 6. Ein Kopf, worauf das Ende den Boden des einen Bechers durchdrungen. — 7. Der Kopf von der Seite geſehen. St. 152. Berzelius über Goldchloride, mit Chlor⸗ kalium und Chlornatrium. „S. 157. F. Rudberg über latente Wärme beym fluͤßigen Zinn und Bley, t. 8. S. 176. Beſchreibung einer neuen Gattung Hydro- baenus zu Tipularide gehörend; von Dr. B. Fr. Fries in Lund, t. 9, Iſis T. 9. Zu den Waſſermuͤcken, oder denjenigen Muͤcken, mels che waͤhrend des Larvenzuſtandes im Waſſer leben, gehoͤren unter andern, wie bekannt, bey Meigen, “.) 2 Gattungen Chironomus und Tanypus, welche einander ſehr nahe kommen. - Da man weiß wie fein die Kennzeichen find, welche dieſe Gattungen unterſcheiden, und da man zugleich findet, wie conſtant alle die zahlreichen Arten, welche unter eine jede derſelben gehoͤren, alle Gattungscharactere beybehalten, wird man eben ſo wenig geneigt ſeyn zu glauben, daß die Theile, woher die Gattungscharactere genommen werden, ir— gend einer Veraͤnderung unterworfen ſeyn Könnten, als ji vorzuſtellen, daß ſich die Natur einen noch unmerkbareren Uebergang zwiſchen zwey Formen vorbehalten habe, welche in der Dauptfumme der Bildung einander ſo aͤhnlich find. — Das Inſeet, welches bekannt zu machen ich nun zur Abſicht habe, iſt gerade in Liefer Hinſicht dadurch merkwuͤr⸗ dig, daß es ebenerwaͤhnte beyde Formen noch näher zu ver- ketten ſcheint. — Lange war ich unentſchloſſen, ob dieſes Inſect als ein neues Genus aufgenommen oder unter Chi- ronomus, als eine Uebergangsform, beſchrieben werden muͤſſe; erſteres halte ich hier fuͤr das richtigſte; theils um die Entomologen deſto aufmerkſamer auf dieſe kleine Muͤ⸗ ckenart zu machen, theils um nicht genoͤthigt zu ſeyn, einen allgemein angenommenen Character genericus bey der art⸗ reichen Gattung Chironomus zu ändern, welcher bisher wenigſtens keine Ausnahme gezeigt hat. Hydrobaenus, wie ich das neue Genus genannt, iſt aus den griechiſchen 1 Syſtem. Beſchreib. d. bekannt, zweyflüg. Inſecten, v. W. Meigen. Aachen, 1813, . 1351 Wörtern: no — Waſſer und Balvo—ich gehe, ſteige, zuſammengeſetzt, wozu die Lebensart des Inſects vollkom⸗ mene Veranlaſſung zu geben ſcheint. — Folgender Character bezeichnet " Hydrobaenus: Antennae. porrectae, pilosae: Maris ı4 articulatae: articulo ultimo ovato, acuminato, ceteris crassiori;* : Feminae 7 articulatae, articulo ultimo elongato, incrassato. Palpi exserti, quadriarticulati: articulo ulti- mo ceteris validiori, truncato, subquadrato. Alae. deflexae, lanceolatae; directione nervo- rum ut in fig. 8. Die nahere Beſchreibung iſt folgende: Der Vopf klein, nach vorn platt, ſitzt unter dem vorwaͤrts gewoͤlbten Halskragen. Die Augen nackt, mondfoͤrmig, ihr unterer Winkel breiter und mehr abgerun— det, ihe oberer zugeſpitzt und ſchmaͤler. — Keine Punct⸗ augen. — Die Fühler an der Stirn beveſtigt, von den Augen umgeben, beym Maͤnnchen aus 14 Gliedern zuſam⸗ mengeſetzt, von welchen das erſte oder Baſalglied halb fu: gelfoͤrmig und am größten iſt; 2 das zweyte eyfoͤrmig, die eilf darauf folgenden kleiner, kugelrund, dicht mit einander verbunden und gegen die Spitze der Fühler nach und nach an Groͤße abnehmend; das letzte iſt, naͤchſt dem Baſalgliede, das größte, eyfoͤrmig mit etwas verlaͤngerter Spitze (fig. 7); beym Weibchen ſind die Fuͤhler aus 7 Gliedern zuſammen⸗ geſetzt, von denen das erſte und zweyte dieſelbe Form, wie beym Maͤnnchen, haben, die darauffolgenden vier ſind ab⸗ gerundet epfoͤrmig und das letzte etwas dicker wie auch längs licher. (F. 6). Bey beyden Geſchlechtern find die Fühler bloß zer ſtreut mit Haaren beſetzt und koͤnnen keinesweges gefiebert genannt werden. ? Das Untergeſicht (clypeus) iſt hervorſtehend, cons ver, nicht abwaͤrts ſteigend und haarig. Die Taſter ſind kurz, aber unterhalb des Mundes haͤngend, hagrig, aus 4 Gliedern zuſammengeſetzt, von des nen das innerſte am kleinſten, das Aeußerſte am breiteſten 2 Europas berühmter Dipterolog Meigen zählt dieſes Glied nicht zu den Fuͤhlern, er nennt es: eine ſchei⸗ benförmige oder walzenfoͤrmige Erhöhung. Sieh 1. e. Tom. I. pag. 1, 18 und 55. Ich kann dieſer Meynung nicht ſeyn, da ſowohl deſſen Bildung als deſſen Beveſtigungsart hinlänglich zeigen, daß es ein Glied von den Fuͤhlern iſt. Demzufolge werden die Fuͤhler bey Chironomus, Tanypus und mehrern ein Glied mehr erhalten als die Zahl, welche Meigen angibt. 3 Vergleichen wir hiermit die Fuͤhlerbildung bey Chirono- mus und Tanypus: fo werden wir finden, daß die Fuͤh⸗ ler bey Hydrobaenus eine Zwiſchenform zwiſchen denen derſelben ausmachen, denn die Fuͤhler des Letztern ſind in fofern denen bey Chironomus ähnlich, daß fie beym Maͤnnchen aus 14 Gliedern, und aus 7 beym Weibchen beſtehen, (das Chargcteriſtiſche bey Chironomus); aber in⸗ ſofern Tanypus ähnlich, daß das letzte Glied verdickt, beynahe keulenfoͤrmig (das Characteriſtiſche bey Tanypus) * kommt. quer abgeſtutzt iſt, (fig. 1, a.); fie find an der Baſis des 1 Ruͤſſels beveſtigt, welcher kurz, wenig hervorſtehend, aus 2 Theilen zuſammengeſetzt, einem obern membranoͤſen, wel⸗ cher erweitert und retractil, und einem untern, der nach vorn convex, hornartig, nach hinten weicher und biegfam iſt (fig. 5.); der untere Rand dieſes Ruͤſſels oder das ſo⸗ genannte Labium, iſt weich, fleiſchig, nicht ausgerandet, an den Seiten wenig haarig. Der mittelleib (Stethidium) bat in Allem dieselbe Bildung, welche den uͤdrigen Gattungen der Familie zu: Der Sinterleib iſt aus 8 Segmenten zuſammenge⸗ fest, beym Maͤnnchen laͤnglicher und gegen die Spitze ſchmaͤler werdend, beym Weibchen gleichfoͤrmig, faſt oval und verhaͤlt⸗ nißmäßig größer. — Die aͤußern und ſichtbaren Anhaͤngſel der Geſchlechtstheile deſtehen beym Maͤnnchen aus 2 Haken (fig. 9. u. 10.), ein jeder aus 2 Gliedern zuſammengeſetzt, der Innerſte am größten, auf der aͤußern Seite convex und auf der innern concav; durch eine Articulation mit dem ans dern Gliede vereinigt, welches letztere ſichelfoͤrmig (falca- tus) iſt und auf deſſen innerm Rande eine Reihe ſteifer Haare ſitzen; beym Weibchen hingegen ſieht man bloß auf der Spitze des letzten Segments zwey warzenfoͤrmige Organe. Die Beine ſind verhaͤltnißmaͤßig kurz; eine faſt un⸗ wahrnehmbare feine Wolle bekleidet die Fuͤße. — Die Fluͤgel find kurzer als der Hinterleib, ohne Haare und liegen dicht am Körper an. — Wenn man die Rippen in den Flügeln, die ich fig. 8. abgezeichnet, mit denen der naͤchſtſtehenden Gattungen vergleicht: fo ſieht man deutlich, daß Hyd robaenus in dieſer Hinſicht Chironomus am naͤchſten ſteht, obgleich man ſehr wohl ein Streben nach der Fluͤgelbildung des Tanypus bemerkt. — Bisher habe ich nicht mehr als eine einzige Art von dieſer Gattung gefunden, und nenne ſie: Hydrobaenus lugubris, atro-fuscus, pedibus pal- lidioribus, alis nigricantibus, A fig. 11; 2 fig. 12. long. ı. lin, Der ganze Körper ſchmutzig⸗ſchwarz, ohne irgend eine Zeichnung; man findet bloß bey dem lebendigen, eyervollen . Weibchen die Einſchnitte des Hintetleibes gelblich. Die Beine ſind etwas blaſſer als der Koͤrper, mit dunkeln Ge⸗ lenken. — Die Schwinger fo wie die Flügel, ſchwaͤrzlich. Dieſe kleine Muͤcke habe ich mehrere Jahre zeitig im Fruͤhlinge bey Lund in Schonen gefunden. — Was zuerſt meine Aufmerkſamkeit auf fie zog, war die Fähigkeit, leicht auf der Oberflaͤche des Waſſers zu laufen. — Obgleich dieß Phaͤnomen bey einigen Waſſerfliegen nicht ſo ſelten iſt, kann ich mich doch nicht erinnern je eine Muͤcke geſehen zu haben, die dieſe Fertigkeit in fo vollkommenem Grade bes ſaß. Anfangs Maͤrz derjenigen Jahre, in welchen das Waſſer nicht zugefroren iſt, kommen dieſe Muͤcken aus den Puppen hervor, und man ſieht ſie alsdann zu tauſenden die Waſſerflaͤche kleiner Teiche und Pfuͤtzen bedecken: fie law fen theils, theils ſeegeln ſie mit dem Winde umher, ſelten aber ſieht man fie fliegen. Dieſes Spiel wie ich dieſe Be, 1363 wegungen auf dem MWaffer nennen will, iſt durchaus ana- log mit dem gewohnlichen Muͤckentanze in der Luft; denn während deſſelben geht die Paarung vor ſich, und nach Voll ziehung derſelben nehmen ſie weiter keinen Theil an dem Spiele, ſondern ſitzen ſtille und unthaͤtig. — Durch ſorgfaͤltige Aufmerkſamkeit und langwieri⸗ ges Nach ſuchen gelang es mir ein Mal, mehrere von ihren Larven aus dem Schlamme aufzugraben. Daß dieſe teif waren, erkannte ich daran, daß, als ſie kaum nach Hauſe gebracht und eine davon abgezeichnet war, dieſelbe ſich unter meinen Augen in eine Puppe verwandelte. — Die Verwandlung der übrigen zoͤgerte noch einige Tage, während welcher Zeit ich Gelegenheit hatte fie genauer zu beobachten. — Den Larven von Chironomus und Tanypus gleich, ſpannen ſie im Schlamme kleine Gehaͤuſe um ſich, von der Geſtalt einer Roͤhre, worinn ſie ſich aufhielten und welche fie felten verließen, inſofern das gläferne Gefäß, in welchem ſie eingeſchloſſen waren, nicht umgeſchuͤttelt wurde. — Inzwiſchen ſah man ſie beſtaͤndig den Kopf und den vordern Theil des Koͤrpers hervorſtecken und mit vieler Leb⸗ haftigkeit im Waſſer um ſich her ſondieren. Hieraus kann man ſchließen, daß ſie ihre eigentliche Nahrung in gewiſſen Stoffen ſuchen, die im Waſſer ſchwimmen und daß ſie ſich des Schlammes bloß zu einem Zufluchtsorte oder Schutze bedienen, auf dieſelbe Art, wie die Larven mehrer Neurop— tera ihre weichen Körper mit cylindriſchen Hülfen von klei⸗ nen Schnecken, Halmen und Sand umgeben. — Wenn die Hydrobaen-Latven ja einmal ihre Hoͤhlen ganzlich verließen, ſchlaͤngelten fie ſich im Waſſer hin und her und kamen endlich, nach vielen Anſtrengungen, auf die Oberflache; ſobald fie ſich ſtille hielten, ſanken fie haſtig auf den Boden des Gefaͤßes zuruck. — 5 Die Larve (fig. 17.) hat eine Laͤnge von beynahe 2 Linien; durch das Vergroͤßerungsglas geſehen, zeigt ſie ſich blaß⸗gruͤnlich, beynahe durchſichtig. — Der, der Länge nach gehende Darmcanal liegt in der Mitte des Körpers und iſt dunkel, wenn er mit Nahrungsſtoffen angefüllt iſt. — Der Koͤrper iſt cylindriſch, beynahe gleichdick mit den 3 Segmenten, welche dem Mittelleibe entſprechen, bloß etwas breiter und größer. — 8 Der Kopf iſt kleiner als das erſte Segment des Mit⸗ telleibes, ſtumpf, herzfoͤrmig, hornartig und ſchwarz. — Der Mund iſt mit 2 Marillen (fig. 18. c.), 2 Mandi⸗ deln und 2 Taſtern (fig. 18. b.) verſehen. Die Augen klein und einfach, find wie gewohnlich zwey, eins auf jeder Seite. — Die Fühler. (fig. 18. a.) kurz, aus 3 Gliedern zuſammengeſetzt, wie gewöhnlich bey Larven conſtruiert. — Das erſte Segment des Mittelleibes iſt auf der untern Sei⸗ te nach vorn ausgeſchnitten, und laͤßt dadurch Raum für die vordern Bewegungsorgane der Larve (fig. 19. a.); die⸗ ſe beſtehen in 2 kurzen, gleichfoͤrmigen und an den Enden quer abgeſtutzten Tentakeln, welche an der Baſis mit einan⸗ der verwachſen ſind. Die vordere Kante des Endes dieſer ne iſt mit kurzen und ſteifen Borſten verſehen (fig. 20.).— I W 0 een . Siis 1831. Heft 12. 1354 Die Bewegung dieſer Organe iſt auf Flexion und Ex⸗ tenſion beſchraͤnkt, wozu fie von dem Thierchen unter die Schaale des Segments eingezogen werden konnen. Das eilfte Segment führt auf ſeiner obern Seite zwey bewegliche Röhren (fig. 17. c.), welche an der Spitze mit einem ſehr langen Haarpinſel verſehen ſind; in dieſen Spi⸗ gen Öffnen ſich die deyden Hauptſtaͤmme der Luftroͤhren. — Auf der untern Seite dieſes Segments fand ich die mem⸗ branöfen. Lappen (fig. 17. e.), welche die Larve von Chi- ronomus characteriſiert, aber ich konnte bloß zwey und zwar ſehr kurze entdecken. — Am Ende des letzten Segments des Korpers findet man das hintere Paar der Bewegungsorgane (fig. 17. b), welches im Ganzen genommen, ebenſo wie das Vordere or⸗ ganiſiert iſt, nur laͤnger, mehr retractil und am hintern Rande des Endes mit kurzen, ſteifen, Borſten verſehen. — Zwiſchen dieſen beyden Tentakeln oͤffnet ſich der Anus von 4 kleinen, blattfoͤrmigen Lappen umgeben (fig. 17. d.), von welchen, wenn mich das Microſcop nicht getaͤuſcht, ein jeder mit feinem Haarpinſel ver ſehen iſt. Wenn man dieſe Beſchreibung der Hydrobaen-Larve mit denen des Chironomus und Tanypus vergleicht, wird man finden: 1. 5905 die 3 Gattungen eine einander ahnliche Form haben. 2. Daß ſich die Hydrobaen-Larve durch die beyden be⸗ weglichen Rohren am eilften Segmente, welche dem Chironomus entweder gaͤnzlich fehlen, oder doch nur rudimentaͤr bey demſelben vorhanden ſind, am mei⸗ ſten dem Tanypus naͤhert. A 3. Daß fie der Larve des Chironomus durch das Das ſeyn der membranoͤſen Lappen, unter demſelben Seg⸗ mente, aͤhnlich iſt; welche dagegen dem Tanypus fehlen. 4. Daß ſie ſich von der Larve des Tanypus, außer den genannten Lappen, auch dadurch unterſcheidet, daß die Tentakeln beym Tanypus “ rund umher mit langen Haa⸗ ren verſehen ſind. Man findet demnach, daß die Larve von Hydrobaenus, wie auch deſſen Imago die Charactere der beyden mehrer⸗ waͤhnten, verwandten Gattungen vereinigt; doch aber, mes gen der angeführten Kennzeichen, leicht von beyden unters ſchieden werden kann. Die Verwandlung von Larve zur Puppe geſchieht ha⸗ flig und geht auf die gewohnliche Art von Statten; die Haut berſtet nehmlich über dem Mittelleibe, und die Pup⸗ pe, welche ſchon unter der Larvenhaut gebildet iſt, tritt hervor. — . i ; Die erſten Tage nach der Verwandlung liegen die Puppen groͤßtentheils ſtill am Boden, auf dem Rüden ru⸗ hend und in einer etwas gekrümmten Stellung, wie fig. 13. zeigt; aber ſobald ſie auf eine Art beunruhigt werden, äußern fie große Lebhaftigkeit in ihren Bewegungen und uͤberwerfen fi hin und her im Waſſer. — Wenn die Zeit 4 Vergl. Monographia Tanypodum, welche ich im Jahr 1823, in ee habe. 5 5 ) 1355 des Ausktiechens nahet, welches mehrentheils am ten Tage geſchieht: naͤhert ſich die Puppe der Waſſerflaͤche und wird nachher immer daſelbſt liegend gefunden; ihre Farbe wird alsdann immer dunkler, und einige Stunden vor der letzten Entwickelung der Muͤcke wird die Puppe, zufolge der zwi⸗ ſchen die Puppenhaut und das darunterliegende Thierchen eindtingenden Luft, beynahe ſilberweiß und fo viel leichter als das Waſſer, daß ſie ſich nicht ohne große Schwierigkeit zu Boden ſenken kann. — Waͤhrend ſie an der Oberflaͤche liegt, findet man im⸗ mer den Rüden aufwärts gewandt und den Hinterleib et— was nach unten gebogen. In dieſer Stellung erwarten ſie ihre Befreyung und wenn dieſe eintritt ſtrecken ſie den Köre per vollkommen aus. Die Haut zerplatzt darauf der Laͤnge nach über dem Ruͤckenſchilde und die Muͤcke ſteigt nach und nach hervor, anfangs ganz blaß, und weich, wird aber all⸗ maͤhlich dunkler und haͤrter an der Luft. — Waͤhrend dieſes Vorganges ſtellt die Puppenhaut ein kleines Boot vor, in welchem die kleine Muͤcke aufrecht ſitzt und umherſegelt, bis fie ihre Füße freg bekoͤmmt, wor⸗ auf fie alsdann unerſchrocken aus und auf die Waſſerfläche ſteigt, und bekommt innerhalb weniger Minuten gehörige Veſtigkeit und Stärke. (ig. 14.) Die Puppe (fig. 15. 15.) iſt 1½ Linien lang, nackt, beweglich {und frey; ihr vorderer Theil iſt verdickt, ihr hinterer cylindriſch und gegen die Spitze ſchmaͤler wer dend. Am vordern dickern Theile kann man deutlich die kuͤnftige Form des Kopfes und Mittelleibes am Imago unterſcheiden. — Von den Seiten des erſten Segments des Mittelleibes gehen zwey [Kleine und kurze Roͤhren hervor, eine von jeder Seite (fig. 13. a, 15. a.); dieſe find bes weglich und haben dieſelbe Bedeutung bey der Puppe, als die laͤngern und am eilften Segmente befindlichen Roͤhren bey der Larve, nehmlich den Hauptſtaͤmmen der Luftröhren zum Ausgange zu dienen, und folglich aͤußere, zur Reſpi— ration gehoͤrige Organe zu ſeyn. Auf der untern Seite des Mittelleibes findet man mehrere kleine Scheiden, dicht am Körper und ſymmetriſch liegend, unter welchen die Extremi⸗ tat Bildung vor ſich gehet. — 2 Der Hinterleib beſtehet aus 8 Segmenten, welchen die longitudinale Seitenmembran fehlt, die die Puppe des Ta- nypus characterifiert. — Das letzte oder Analſegment hat jedoch am Ende eine kleine Seitenmembran, welche in der Mitte ansgerandet iſt (fig. 16. a.), fo wie einen Buͤſchel langer Haare, welcher von jeder Seite ausgehet (lig. 16. b.).— Als Puppe findet man Hydrobaenus folglich aͤhnlich: I. Dem Tanypus durch die roͤhrenfoͤrmigen aͤußern Re⸗ ſpirationsorgane, welche ſie gemeinſchaftlich beſitzen, und welche man bey Chironomus unter einer ganz andern Form, nehmlich gefiedert, antrifft. 2. Dem Chironomus durch die Bildung des Analſeg⸗ ments. Dem Tanypus fehlen an demſelben die Haare gänzlich. um eine noch vollſtaͤndigere Kenntniß der Gefchichte diefer Muͤcken zu erlangen, nahm ich mehrere befruchtete Weib⸗ chen und ſchloß ſie in ein Glas mit Waſſer. b 5 7356 Zwey bis drey Tage giengen fie voll Eper herum; i als fie endlich (am 19. März) ihre Eyer legten, wurde dieß Geſchaͤft in ungefähr 10 Minuten verrichtet. Die Eyer, von einer Gallerte oder einem Schleime umgeben, wurden von dem Weibchen an einen kleinen Sten gel beveſtigt, den ich vorher auf die Oberflaͤche des Waſſers gelegt hatte, ohne daß es dabey irgend eine Ordnung beob⸗ achtet hätte (fig. 21. 22.). : = Sie waren indeffen nicht in einen Klumpen zufam: mengepackt, wie Tanypus feine Eyer legt. — Der Form nach waren fie länglidysevförmig, an der einen Seite etwas abgeplattet (fig. 25.), von Farbe graulich; die Schaale war glatt und veſt. eh Ein Monat nach Legung der Eyer, wurden die, Ans» fangs kaum ſichtbaren Larven ausgebruͤtet, die ich nachher ohne Schwierigkeit aufzog, und ich hatte waͤhrend dieſer Zeit Gelegenheit meine fruͤhern Wahrnehmungen zu con⸗ trollieren: — Im May kam die zweyte Generation zum Vorſchein; allein andere Beſchaͤftigungen verhinderten mich fernere Be⸗ obachtungen daruͤber anzuſtellen. a N . Daß dieſe Muͤcke waͤhrend des Larvenzuſtandes meh⸗ rere Male die Haut ablegte, ſah ich beſtimmt, konnte aber nicht erfahren, wie oft dieß geſchah. — Aus vorſtehenden Beobachtungen kann man nun fol« gende Reſultate ziehen: a e 1. Hydrobaenus hat eine ſehr kurze Lebensperlode. In ungefaͤhr zwey Monaten durchlaͤuft er alle ſeine Ver⸗ wandlungs⸗Stadien, vom Ey bis zum Imago. Als Ey liegt er die halbe Zeit, als Larve den groͤß⸗“ ten Theil der uͤbrigen, beſonders da bloß 4 Tage zur Puppenperiode erforderlich ſind. 2 Als Imago iſt er kurz nach ſeiner Entwicklung im Stande ſich fortzupflanzen, und die Eyer bleiben nicht laͤnger als 3 bis 4 Tage nach der Befruchtung im Koͤrper des Weibchens. 2. Alle Eyer werden durch eine einzige Copulation be> fruchtet und werden fuccefive innerhalb 10 Minuten gelegt. 5 3. Wenigſtens 2 Generationen entſtehen beſtimmt in je⸗ dem Jahre, nach dem, was ich ſelbſt geſehen; wenn man aber bedenkt, daß ſich die zweyte Generation ſchon im May zeigt: fo iſt es ſehr wahtſcheinlich, daß noch eine, ja zwey, und folglich 3 dis 4 jaͤhrlich entſtehen. 4. Waͤhrend des Winters liegen ſie theils als Eper, theils als Larven am Boden im Schlamme und die erſte Generation zeigt ſich, ſo zu ſagen, ſobald das Eis verſchwindet. 3 5. Waͤhrend feiner erfien Perioden, als Larve und Pup⸗ pe, nähert ſich Hydrobaenus am meiſten dem Ta- nypus; als Imago hingegen ſtehet er dem Chirono- mus naher; dennoch kann er während aller 3 Perio- den leicht von bepden unterſchieden werden. 1357 6) Im natürlichen Syſteme muß dieſes Genus als ei⸗ ne Uebergangsform von Chironomus zu Tanypus angeſehen werden. — 7 Tab. IX. ſtellt mehr ober minder vergroͤßert vor: Fig. 1. Der Kopf des Hydrobaenus, von vorn, mit noch daranſitzendem Baſal⸗Gliede der Fuͤhler. a. Die Taſter. — 2. Derſelbe Kopf von hinten und unten, a. Ruͤſſel. 3. Derſelbe im Profile mit den Fühlern, Taſtern und dem Ruͤſſel. — 4. Derſelbe ohne Fühler und Taſter. — 5. Der Ruͤſſel fo verlaͤngett, daß fein oberer mem: branoͤſer Theil ſichtbar wird. a. Rudiment vom Haustellum, — 6. Der Fuͤhler des Weibchens. — 7. Der Fuͤhler des Maͤnnchens. — 8. Fluͤgelrippen. — 9. Das Analſegment des Maͤnnchens mit den Au: Bern hakenfoͤrmigen Anhängfeln der Generatione-Dr: gane. — 10. Einer von diefen Haken noch mehr vergrößert. — 11. Das Männchen“ von Hydrobaenus, ſehr ver: — 12. Das Weibchen groͤßert. — 13. Die Puppe von Hydrobaenus in ruhender Stellung, a. die aͤußeren Reſpirations-Roͤhren. — 14. Dieſelbe noch mehr vergrößert, a. die Roͤhren. — 15. Die Puppe während der Entwicklung. — 16. Das Analſegment der Puppe mit ſeinem Aus hange. 5 a. Die Membran an der Spitze des Segments. b. Die Haarpinſel. e 17. Die Larve von Hydrobaenus, Paar, — c, Die Reſpirations⸗Roͤhren mit ihrem Haar— pinſel. d. Die vier Lappen, welche den Anus umgeben, ein jeder mit ſeinem Haarpinſel. e. Die Lappen unter dem eilften Segmente. a. das vordere — 18. Der Kopf der Larve, mehr vergrößert. a, Die = Bühler. b. Die Taſter. c. Die Maxillen. N — 19. Das erſte Segment nebſt dem Kopfe, von un⸗ ten. a. Das vordere Paar der Bewegungsorgane. — 20. Daſſelbe Pont abgeſondert und noch mehr vers aged — 21. Eyerhaufen in natürlicher Große und am bal me beveſtigt. — 22. Die Eyer vom Schleime umgeben, vergrößert. — .23. Ein FR in ee “ / b. das hintere der Bewegungsorgane.“ | 1358 ©. 188. C. J. Sundevall, Beſchreibung der ſchwe⸗ diſchen Spinnen. f Sehr ausfuͤhrlich. Neu ſind: Pachygnatha clerckii, listeri, degeerii, Linyphia longipalpis, graminicola, hortensis, pu- silla, rufipes, triangularis (Clerck), montana, clathra- ta, nebulosa. ©, 220, an Unterſuthung einiger +Tis tanerze. S. 230. Biographien von Schwan / Ackermann, Leopold, NEN Zetterftron, v. Platen. Zoological Journal Vol. IV. No. XVI. 1829. + 51) S. 401. W. Abhandlung in den Linnean Transactions Vol, p. 479. über Syſteme und Methoden. 52) S. 416. G. Johnſton, Beytraͤge zur briti⸗ ſchen Fauna. Doris tuberculata: corpore ovato- oblongo, su- pra tuberculis rotundis granulato, fusco-marmorato; tentaculis superioribus conicis, e foveis nudis exse- rentibus. — D. tuberculata? Lamk. (Anim. sans ver- tebr. VI. 1. 311. Bey age 8. Zoll lang, faſt 2 breit; 11 gefieder⸗ te Kiemen; ſieht ziemlich aus wie D. argo in Pennants Zoologie IV. t. 24. edit. 1812, unterſcheidet ſich aber durch Farbe und die hoͤckerige Cloake, iſt aber doch vielleicht einer— ley damit und verſchieden von Lamarcks D. argus und auch von Cuviers D. tuberculata. Gammarus (Lamk) spinipes: corpore albo, lae- vi, lineis rubris transversis picto, palma pedlis se- cırndi dilatata, apice triangulari, monodactyla, spina valida inferne terminata. — Hab. littora maris Bri— tannici. 2), Zoll lang; Fuͤhlhoͤrner viergliederie; iſt nicht Le⸗ achs 133 pulchella, deren unterſte Fuͤhlhoͤrner die laͤng— ſten ſind. Unter Sertuiarien aus der Tiefe. ©. Mac⸗Leay über Bichenos XV. Alcyonium kirsutum Flemming brit. anim. p. 517: aͤſtig, ſtrohgelb, mit vielen gelben Flecken; Polypen mit 16 fadenfoͤrmigen Fuͤhlern, von kleinen Wimpern ums geben. Gemein an den Kuͤſten von Norddurham und Ber⸗ wickſhire an Meerpflanzen, beſonders Ptilota plumosa, Delesseria coccinea und Laminaria digitata. Lycoris viridis viridis; segmento antico lineis pallidis longitudinaliter striato. Zwiſchen Tangen; 4 Zoll lang; viele Ringel, wovon das erſte (hinter dem Kopf) convex, glatt und mit weißen Laͤngslinien geſtreift iſt. Süße in 4 Kegelfzrneht Fortſaͤtze e Durch ein Verſehen iſt Nr. XVII. Ribes abgedruckt Vbrben (in Heft 7.), als dieſe Nummer, 1359 getheilt, an deren einem ein Buchel ſchwarzer Vorſten; Schwanz in 2 Fäden geendigt. Selten. Linne’s grüne Nereis ſcheint nach Fabricius eine Phyllodoce zu feyn. Lycoris margaritacea Leach iſt gemein, gut abge- bildet im Supplement zu der britiſchen Encyslopädie; jeder⸗ ſeits 4 Fuͤhlfaͤden, wovon 2 viel länger. Lumbricus pellucidus Zool. Journal II p. 327 halte ich jetzt für eine Kerflarve. 2 55) S. 422. Seineken zu Funchal auf Madera (Oetbr. 1828), uͤber die Reproduction der Füße bey den Spinnen und Inſecten. * Zerquetſchte Füße werfen die Jaͤgerſpinnen früher ab als die Weberſpinnen. Schienbein gequetſcht bey drey Epeira fasciata, wur; den nach 3, 6, 20 Tagen im Gelenk abgeworfen und wie⸗ der erſetzt. Am 2ten Dec. ſchnitt ich zweyen Oniscus armadillo ein Fuͤhlhorn ab; fie hatten am 12. Jan. daſſelbe wieder hervorgebracht. Zwoͤlf dergleichen brachten ſie in 2 Mona⸗ ten hervor. Eine Larve ber Blatta maderae, welcher am 25fſten July beyde Fuͤhlhoͤrner abgeſchnitten worden, verwandelte ſich am gten Auguſt und ‚reproducierte 2 kurze Fuͤhlhoͤrner mit 30 Gliedern. Eben ſo eine Puppe von Reduvius vom 8. Aug. bis Aten Sept. Vollkommene Blattae, For- ficulae, Grylli, Locustae, Acridia reproducierten binnen 2 Monaten nichts, warfen aber die verletzten Fuͤße ab, wie die Spinnen. Im aten Band von Kirby und Spences Einleitung in die Entomologie (Stuttgard bey Cotta) wird geſagt, daß eine Weberſpinne, welche 5 Fuͤße verloren hatte, dieſelbe wider erhalten und ſodann eine Jaͤgerſpinne geworden ſey. Ich habe daſſelbe verſucht, aber ſie ſind alle geſtorben, leb⸗ ten jedoch 8 — 14 Tage, haden aber während dieſer Zeit nie gejagt, ſondern etwas geſponnen und bisweilen eine Fliege wie gewöhnlich getödtet. 54) S. 455. A. Smith (Aufſeher des -füdafricas niſchen Muſeums), Beytraͤge zur Naturgeſchichte von Suͤd⸗ Africa. Pteropus leachii n.: supra fusce-cinereus, infra sordido-cinereus, cauda libera. Länge bis zur Schwanzwurzel 4 Zoll, Schwanz , Zoll, Flugweite 15 Zell. Häufig in den Gärten der Cap» ſtadt, oft ſchaͤdlich den Weingarten während der Nacht. — Eine groͤßere Gattung im Innern. Rhinolophus geo froyii n.: supra ligneo-fuscus, subtus sublignicolor, membranis nigris, interfeino- rali transverse venosa; cauda vix praeter apicem porrecta; superiore membranae nasalis lobo supra acuminato. Laͤnge 3 Zoll, Interfemoralhaut 1 Zoll, Flugweite 13 Zoll. In ganz Suͤdaftica; unterſcheidet ſich von Sors⸗ fields Rh. aflinis und minor durch Größe und Farbe und 1360 durch den tieferen Einſchnitt im Äußeren Rande der Ohr: muſchel. a f 4 Nycteris capensis n.: cervice et dorso nigro- fuscis, colli lateribus sordidp-albis; partibus inferio- ribus subcinereis; membranis rubro-fuscis; apice tra- gi semicirculari cum crista villi albescentis. Länge 2 Zoll, Flugweite o. Im Innern. Nyct. aſſinis n.: cervice et dorso rubro-fulvisz colli lateribus rubro-albis; a tergo aurium subrufa, partibus inferioribus fulvo- albis; membranis nigro- fuscis; dentibus primoribus maxillae in paria dis- Positis. 5 b N Länge 2 Zoll; obere Schneidezähne paarweiſe, vorn getrennt; Schwanzende geſpalten; vorletztes Wirbel am laͤngſten. > Vespertilio capensis n.: supra flavo-fuscus, sub- tus flavo-albus; membranis nigro-fuscis, interfemo- ‚rali longe ultra pedes extensa et postice acuminata, ubi caudae est terminatio; auriculis indentatis ex- terne, et apicibus subacutis, trago lineari, subfal- ciformi. 5 i Länge 1%, Zoll, Schwanz /, Flugweite 9. Gleicht dem V. temminckii Horsf., aber hier iſt die Interfe⸗ motalhaut mehr ſpitzig, dort bey dem vom Cap mehr rund. Macroscelides n.: dentes primores 705 discreti ‚seu dimofi; superiores verticales compressi et acu- minati; inferiores procumbentes aciebus incisoriis. ‚Laniarii 2 supra primoribus breviores, discreti, lateribus compress et coronis plus minusve bicuspi- datis; infra approximati et partim ita imbricati, ut posteriorum margo anterior antecedentium lateribus paullum obducatur; anterior tricuspidatus; secun- dus, tertius et quartus bicuspidati. Molares 3. 5 supra anterior quinquecuspidatus, tertius et quartus quadricuspidati, quintus subtriangularis et tricuspi- datus; infra, duo anteriores lateribus compressi, tricuspidati; tertius, quartus et quintus quadricuspi- dati; summa dentium in maxilla viginti et totidem in mandibula. Rostrum angustum et antice in pro- boscidem longam et subcylindraceam desinens, na- res in apice habens. Oculi mediocres. Auriculae magnae et rotundatae. Corpus villosum. Cauda elon- gata, squamata, annulata, raropilosa. Pedes distincti, plantigradi, pentadactyli. Ungues falculares. Sceli- des antepedibus multo longiores. — Genus post So- ricem L. locum habet. i M. typus n.: supra fuscus, nitore ful vo, infra subalbus. 7 Lange 4%, Zoll, Schwanz 3%, ; Füße mit kurzen weis ßen Haaren. Ohren auswendig faſt nackt, Schwanz mit kurzen, ſteifen, ſchwarzen Haaren dünn beſaͤet, Schnurrhaa⸗ re weiß und ſchwarz geſchaͤckt, Klauen kurz, ſchwarz, zuſam⸗ mengedrüdt und ſpitzig. Im offenen, flachen Lande im In⸗ 1361 f nern, ſichtbar unter Tags unter Buͤſchen, lebt unter der Erde. Ckrysochloris hottentottus n.: rostro elongato, nudo et rufo: fronte plus minusve albo variegata; corpore rufo- fusco ad ferrugineum transeunte, Laͤnge 4 Zoll; im Innern. Mangusta urinatrix n.: subnigra aut nigro-fus- ca; crinibus dorsi et caudae fere ad apicem, etiam- que totius capitis, circulis coloris subrubri aut sub- albidi variegatis; cauda attenuata apice simplici acuto. Länge 10 5“, Schwanz 13“. In Suͤmpfen an Bär chen von ganz Südafrica, frißt Froͤſche, Krebſe, taucht uns ter und bleibt manchmal mehrere Minuten; der NM. ja- vanica Horsf. aͤhnlich. M. levaillantii n.: supra rubro-fulva, pilis fus- cis et nigricantibus intermixtis variegata; infra sub- fulva; apice caudae albo. a Länge 1“ 5", Schwanz 10“; Pupille quer. durch ganz Suͤdaftica in dürrem Lande. Gemein Myoxus erythrobronchus n.: supra fusco-gri— seus; latera rufo- alba; infra cinereus; ingluvie, gutture, parte anteriore pectoris, latere interiore an- tepedum et margine labii superioris ferrugineis. Schwanz buſchig, roͤthlich. In Bäumen der Wälder. Dendromus n.: dentes primores, utrinque duo, supra pagina antica sulco longitudinali exarata; in- fra longi, graciles, scalpro cuneato. Pro laniariig diastema. Molares utrinque terni: supra, primus tuberculis 6 in duplici serie, duobus praeterea indi- stinctis, quorum unum ad anteriorem partem coro- nae dentis, alterum juxta alterum seriei internae tuberculum, pone lamina trans versa incisoria; secun- dus duabus aut tribus longitudinalibus laminis inci- soriis secus marginem externum coronae suae, cu- jus in medio 3 aut 4 obtusa tubercula transversa seriatim jacent; tertius duabus laminis incisoriis trans- versis sulco interjacente: infra, primus tuberculis sex fere in duplici serie; secundus 4 obtusis eodem ordine dispositis; tertius perparvus, undatis aliquot laminis transversis et sulcis interjectis. Rostrum acu- tum. Labrum fissum. Auriculae oblongae nudius- culae, et intus juxta cranium duabus valvulis trans- versis, membranaceis, quarum inferior meatui audi- torio externo superjacet. Cauda elongata, annulata, räropilosa. Pedes distincti ambulatorii, antici digitis 3 et verruca hallucari, postici pentadactyli. Ungues falculares. — Positio adhuc, in Familia Murium non bene determinata est; sed fortasse post Murem lo cum habet. n D. typus n.: supra fuscus aut ferrugineus; in- fra rubro-albus; cauda elongata; linea nigra indi- stincta et longitudinali in medio dorso. Länge 37," Schwanz 4¼ % braͤunlich. wo es auch niſtet. * Zſis 1831, Heft 12. Auf Zweigen, — tus griseo-fuscus, fusco- maculatus; 1362 } Sciurus ocularis: supra caeruleo-canus, subtus albescens;; rostro maculaque supra et una post sin- gulas aures albis; ingluvie ferruginea, latere capitis cum linea nigra transversa. Länge 4“, Schwanz 5½, buſchig, federförmig, oben graulich, unten ſchwaͤrzlich. Nur ein Stuck in einem hoh⸗ len Baum an Plettenbergs-Bay. Bathyergus ludwigii n.: supra rufo-griseus in caeruleo-griseum transiens, subtus eodem colore, sed minus austero; incisores omnes antice plani. Länge 6“, Schwanz ½“; Füße roͤthlich; nicht fo ſtark als B. capensis, und hat auch nicht das Geſchaͤckte am Kopf; weniger haufig; beſucht Gärten und zerſtoͤrt Zwiebeln. Lepus rufinucha: supra griseo-fuscescens nigro | inspersus, subtus albus, nucha rufa; cauda supra nigra, subtus alba. Länge 14“, Schwanz 2“, Höhe 6“; in Felſengegen⸗ den, heißt kleine Klip⸗Haas, vielleicht Lepus saxatilis Fr. Cuv. - Phocaena homeii n.: supra nigra pura, capi- tis corporisque lateribus nigricante et albo variega- tis: dentibus supra utrinque 40, infra 36; posterio- \ ri pinnae dorsalis margine falcato, Länge 6 Fuß, häufig in der Tafelbay gefangen. Bucephalus n. (Serpens): caput cubiforme, multo latius collo; maxilla 4 dentium ordinibus, omnium solidorum, praeter paucos pösteriores ordi- nes externi qui a radicibus usque ad apices canali- culati sunt; corpus subgracile, ad medium crassius- culum; in singulis scutorum lateribus praesertim prope caput distincta cutis laxae plica; cauda gra- cilis teres circa quartam totius longitudinis partem duplicis subtus squamarum serie; squamae corporis carinatae, cingulis transversis curvatis ordinatae. B. typus n.: supra fuscus, griseus fusco tinctus. Länge 5—6 Fuß, über daumensdick, auf Zweigen und dem Boden in den oͤſtlichen Strichen. B. jardinii n.: supra nigro - viridis, subtus cro- ceus in viridi-croceum transiens. f 5 Länge wie vorige, auf Zweigen um die Capftadt. B. gutturalis n.: supra viridi- fuscus, parva ma- cula viridi-alba in plurimis squamis variegatus; sub- initium juguli fascia transversa rutilo-flava distinctum. Länge 3 Fuß, fingersdick, auf Zweigen im Oſten. B. belli n.: supra nigro- viridis, macula parva viridi-alba in plurimis squamis; subtus flavo- viridis; singula scuta linea obscura transversa in margine posteriori. 8 Länge 5—6 Fuß, daumensdick, wohnt wie Ne. 1 G a subtus argenteo- 1363 - Anodon n.: maxilla et mandibula edentulae; hiatus mediocris; corpus nonnihil supra carinatum, longum, et gracile; cauda teres. A. typus n.: supra cinereus seriebus tribus macularum nigrarum; subtus argenteus; ase carinatae. i Länge 2—3 Fuß, kleinfingersdick; von der Capſtadt weſtlich bis zum Orangefluß, frißt vorzuͤglich Eyer, die ſie ganz verſchluckt. -Rhincodon n. (squalus): dentes graciles breves leniter curvati, ordinibus longitudinalibus ita dispo- siti, ut lineae in anteriore maxillae, nec non etman- dibulae parte jacentis, speciem habeant; caput la- tum, depressum, quadrangulare, os ad apicem capi- tis, cui latitudine fere par est; latera liris longitudi- nalibus et carina perquam distincta in utroque cau- dae latere; spiraculum a tergo utriusque oculi; pin- na analis alteri pinnae dorsali paene opposita. Rh. typus n.: supra viridi-griseus macnlis et lineis albis numerosis; subtus rubro-albus ad rubrum transiens; dorso ante anteriorem suam pinnam cari- nato, post rotundato, deinde plano. Länge 15 Fuß, Umfang 9 Fuß; gefangen in der Ta⸗ ſelbay im April 1828, fuͤrs Darifer Muſeum gekauft fuͤr 6 Pf. Selg. 55) S. 444. E. N. Bancroft über den Fiſch, der auf Jamaica Sea:Devil heißt. i Wurde am 8. May 1828 am Haven von Kingston Rorgens um 8 Uhr harpuniert, aber erſt um 4 Uhr Nach⸗ mittag uͤberwaͤltiget; zog 5—4 aneinander gebundene Boo⸗ te 4 Seemeilen weit in der Stunde; wurde vom Gouvers neue Reane der Geſellſchaft von Jamaica geſchenkt. Iſt eine Raia, wurde von Patrick Browne Seite 457 beſchrieben als Lophius maximus monoceros, ge- hört: zu Dumerils Cephalopterus; ähnliche Größe haben Raia giorna, mobular (diabolus), fabroniana, bank- siana et manatia. Die Fortſaͤtze oder Flügel find nicht Fortfäge der Bruſtfloſſen, wie Cuvier S. 138 ſagt, ſou⸗ dern hängen mit den letzteren gar nicht zuſammen, find viels mehr 18 Zoll davon entfernt, articulieren mit einem dicken, geraden Knorpel, welcher ziemlich dem Os malae des Men⸗ ſchen entſpricht und das nach hinten vom Mundwinkel ges gen den Bruſtrand ſich erſtreckt, 5 Zoll hinter dem Auge; etwa 21 Zoll lang, 1 Fuß breit am Urſprung, 9 Zoll in der Mitte und 1 Zoll dick; beſtehen aus knorpeligen Laͤngs⸗ rippen oder Strahlen mit Muſkelfaſern bedeckt; helfen nicht zum Schwimmen, ſondern treiben das Waſſer zum Mun⸗ de; zur Zeit der Ruhe ſind ſie aufgerichtet, wie zwey Hörner. Der Leib gleicht einem Rhombus, vorn an der Spitze abgeſtutzt. Länge bis zur Spitze der Baudfloffen 6½ Fuß, Breite 5“, Dicke 18“, Bruſtfloſſen 4½ lang; Nu 10“ lang, 5“ breit; Ruͤckenfloſſe 10“ lang, 7“ hoch; Theil auf dem Schwanz; Schwanz 5½“; nur 8“ im fang an der Wurzel, vierkantig; ſchwillt 5“ hinter der Wur⸗ eee 8 jr 1364 zel in einen Knopf an, auf deſſen Ruͤcken in einer Grube ein Stachel 7“ lang, dreykantig. Obſchon ein Maͤnnchen, ſo fanden ſich doch die Halter zwiſchen den Bauchfloſſen und dem Schwanze nicht, dagegen bey einem kuͤrzlich beob⸗ achteten Weibchen, was alſo wider die gewöhnliche * nung iſt. Mundweite 27“, Mundhoͤhle aber zweymal fo weit und 3“ tief, nirgends ein Zahn, und keine Zunge. Augen nicht oben, ſondern am Seitenrande des Kopfes, 3 ½“ von einander, 3½“ dick; keine Nickhaut. Kiemenloͤcher 9“ hinter den Augen, je 5; die vorderen 18“, die hinteren 12“ lang. Haut glatt, doch voll harter Körner; Farbe braͤunlich ſchwarz, unten weiß. Das Gewicht wurde — eine - ne geſchaͤtzt. ; Unterſchieden von Raia giorna, massena, mobulat und den genannten. Ich nenne ihn. 5 Cephalopterus manta: Sab r RAe N laevis, piceus, pinnis acute elongatis, nigro-griseis; subtuslal- bus maculis plumbeis; cauda corpore paullo brevio- ri, basin versus aculeo triangulari instructa, sub-qua- drangulari, gracillima. In Anſons Reiſe Bd. 1. S. 1830 hat ein Fiſch Manta die Perlfiſcher zwiſchen Panama und Guayaquil verſchlungen, welcher unſer Fiſch zu ſeyn ſcheint; indeſſen iſt in meiner Gegend noch keins ſolches Ungluͤck geſchehen, ob— ſchon dieſer Fiſch in Heerden erſcheint, bis auf 11, meiſt Weibchen; fie ſpringen bisweilen übers Waſſer. 56) S. 457. G. Tradescant, Bemerkungen uͤber einen Pteropus von der Inſel Bonin. ö Die hier von mir oft beobachtete Gattung Pteropus unterſcheidet ſich von allen durch die gleichfoͤrmige Faͤrbung, und die Laͤnge und das Verhaͤltniß ihrer Zaͤhne; ich nenne ſie Pt. pselaphon, weil ſie unter Tags ihren Weg mehr fühle als ſieht. ER Flughaut breit, ſchwarz beym Leben, braͤunlich nach dem Tode; Interfemoralhaut am Steißbein ſehr klein und hier oben faſt ganz behaart; Pelz glatt, vorn lockerer, braͤun⸗ lichſchwarz mit laͤngeren grauen Haaren untermiſcht, beſon⸗ ders varn. Klauen ſcharf; das Thier macht ſich mit der vorderen oft die Haare auf dem Kopf zurecht. Obere Schneidzaͤhne regelmaͤßig, von den unteren ſprin⸗ gen die 2 mittleren etwas vor; der Eckzahn vertritt oft die Stelle der Schneidzaͤhne und umgekehrt. Nasloͤcher gewun⸗ den. Zunge groß, fleiſchig. Magen haͤutig, enthält gewoͤhn⸗ lich etwas ſaͤuerlichen Brey; Darm lang, gleichweit ohne Blinddarm. Leibeslaͤnge 10 Zoll, Flugweite 217“ Vorder⸗ arm 5“, zwiſchen Nasloch und Auge 11“; lebt vorzüglich von den Fruͤchten der Sapota und des Pandanus, deren Säfte das Thier ausſaugt und die faferigen Theile weg⸗ wirft. Unter Tags haͤngt es verkehrt und verſchließt die Pupille ganz, ſo daß man nur die braune Iris ſieht. In dieſem blinden Zuſtand klettert es auf die hoͤchſten Zweige. Der Geruch ſcheint ſehr gut zu ſeyn; gefangen ſchneutzt es ſich, wahrſcheinlich wegen des großen Reizbarkeit der Riech⸗ 2365 haut. Hält man ihm die reife, wohlriechende Frucht von Pandanus odoratissimus in der Entfernung von 3 Fuß vor, ſo kann es ſich ungeachtet der Furcht nicht enthalten, ſich zu naͤhern, dieſelbe mit dem Maul zu nehmen und da⸗ von zu eilen. Ins Waſſer geworfen ſchwimmt es nach ei⸗ nem Boote; kann es daſſelbe nicht erreichen, ſo ſenkt es ſich in verkehrter Richtung und erſaͤuft. Iſt es durſtig, ſo ſteigt es vom Baum herunter an eine Quelle, ſaͤuft ein we⸗ nig und klettert dann wieder hinauf. Auf Schiffen frißt es ohne Furcht und klettert ſodann auf das hoͤchſte Tas ckelwerk. 57) S. 459. W. Narrell, über den Bau und die Mufkeln des Schnabels des Kreuzſchnabels (Loxia curvi- rostra) t. 14. Die zwey Gattungen Kreußzſchnaͤbel ſind die einzigen Voͤgel in England, deren Unterſchnabel ſich ſeitwaͤrts bewes gen kann. — Knochen und Mufkeln werden beſchrieben. 528) S. 465. Narrell, Bemerkungen über einige enge liſche Fiſche. N In Nr. XIV. des Zoolog. Journ. habe ich uͤber den Unterſchied von Whitebait und Shad geſprochen; er beſtaͤ⸗ tiget ſich. Schads, nur 2 ½ Zoll lang im November, ſind Junge von demſelben Jahr; 4 Zoll lang, vom vorigen Jahr, und haben immer Flecken an den Seiten, welche den jungen Whitebait fehlen. Es ſind gewoͤhnlich ihrer 5, aber auch die juͤngſten haben wenigſtens einen hinter dem Kie⸗ mendeckel. Ich nannte den Whitebait Clupea alba, iſt aber wahrſcheinlich Duhamels Prétre ou Spret de Ca- lais, le Franc-Blaquet ou Franche-Planche. Whitebait iſt kein junger Schad, und der Sprat kein junger Häring, welchen die Fiſcher Lawling nennen. Sprat hat 17 D., 15 P., 7 V., 18 A., 19 C. Herring - 17, 14, 9, 14, 20 Sprat hat 48 Wirbel, Herring 56, ſo der Whitebait, welcher an den Küften der nördlichen Inſeln gar nicht vor⸗ kommt, während der Häring in Millionen; der Whitebait iſt häufig in der Themſe während des Sommers bis zum Auguſt, während der Häring den Rogen erſt im October abſetzt. 1235 N Solea pegusa t. 16. bey Brighton im Hornung ein einziges Stuck gefangen; groͤßer als S. vulgaris, 8 Zoll lang, z breit, mit den Floſſen 4 Zoll breit; S. vulgaris 8% Zoll, 2, 3 ½ · b s. v. 84 0 J P., 5 V., & A 176. 8. peguzsa 81 D., 8 P., 5 V., 69 A., 17 C. Jene hat 47 Wirbel, dieſe 45. Die neue iſt oben gelb und braun gefleckt, heißt Lemon Sole. Kurz beſchrie⸗ ben bey Lacepede IV. p. 659, auch bey Kiſſo, Ichthyo⸗ logie S. 30g, unter dem Namen Sollo de Rocco, d'arga, Product. III. p. 258, Es gibt 2 Flußaale; einer mit dunner Schnautze, der andere mit ſtumpfer, jener Anguilla vulgaris bey Bloch, dieſer abgebildet bey Meyer t. 42., wahrſcheinlich Pennants rig; beyde gleich lang NF 10 1366 Cottus bubalis; 3 gefangen an der Mündung der Themſe im Sommer; Kopf beſſer bewaffnet als bey C. GN ‚(Father 8500 8 Schneider I. pag. 62, uvier régne anim. 30 tockholme e 506, Stockholmer neue Abhandlungen * scorpius 10 D. + 14 D., 17 P, 3 V., 10 A» 12 C. C. bubalis 8 D. + 11 D., 10 C. Atherina hepsetus in Menge bey Brighton im Früh⸗ jahr, heißen Sea-Smelt et Sand- Smelt, aber nicht fo ſchmackhaft als der achte Smelt; kommt ſelten auf den Markt von London. Sparus lineatus Montagu Wern. M&m. II. pag. 451 t. 22. iſt Blochs Sp. sargus aus dem Mittelmeer, Schneider I p. 270. > 59) S. 472. E. T. Bennett, uber Mus barba- 15 P., 3 s. 4 V., 9 A, rus L. In der Sammlung der zoologiſchen Geſellſchaft wa⸗ ren kuͤrzlich 3 lebendige Stuͤcke, welche Linne allein beob⸗ achtet und in den Zuſaͤtzen zu feiner ı2ten Ausgabe fo bes ſchrieben hat. M. b.: cauda mediocri, corpore fusco striis 10 pallidis, palmis tridactylis, plantis pentad actylis. Corpus M. musculo minus supra fuscum. Ab- domen pallidum. Dorsum striis 10 pallidis et saepe lineola vix manifesta inter strias laterales. Pedes an- tici digitis 3 unguiculatis; praeterea pollice obsole- to; sub planta ipsa rudimentum quinti digiti. Cau- da nudiuscula, subverticillata, longitudine corporis. Gmelin hat auch hier Unordnung gemacht, weil er das „saepe lineola vix manifesta inter strias latera- les“ ausgelaſſen hat, ſo wie die Beſchreibung der Vorder⸗ füße, daher er fragte, ob nicht das Thier zu den Cavien ger höre. Desmareſts Beſchreibung iſt noch fehlerhafter, Groͤße zwiſchen Hausmaus und der Ratte; Grund⸗ farbe oben roͤthlichbraun, mit einigen gelben Haaren; jeder ſeits 5 oder 6 fortlaufende gelbliche Laͤngslinien, ſchmaͤler als ihre Zwiſchenraͤume und allmaͤhlich in die untere Seite uͤbergehend, welche blaß iſt und zwiſchen den Vorderfuͤßen faft weiß. Ohren mäßig, rundlich, mit ſehr kurzen Haaren bedeckt und daher faſt wie nackt. Vorderfuͤße mit 5 Zehen, wovon die Außere und ins nere nur als Spur; die 2 inneren am laͤngſten; hinten auch 5 Zehen, aber auch nur die 3 mittleren lang, die in⸗ nere nur als Spur, und die äußere: fo kurz, daß fie nicht die Wurzel der nachbarlichen erreicht. Kürzlich ſtarb eine, und die Zähne zeigten, daß fie wirk⸗ lich zur Sippe Mus gehoͤren. 3 Backenzaͤhne, hoͤckerig, mit Wurzeln; unten der erſte mit verlaͤngerter Krone, faſt ſo lang, als beyde hintere zugleich, und hinten etwas brei⸗ ter; quer in 3 Stuͤcke getheilt, wovon das vordere kleiner; alle Stücke mit einer Mittelfurche von vorn nach hinten, ſo daß 6 ſchwache Hoͤcker entſtehen, wovon der vordere und « gelb; 1367 äußere der kleinſte iſt. Krone des aten viereckig, Hoͤcker getheilt. 1 Krone des hinteren Bedig, Spitze nach hinten, be: ſteht aus 2 Stäcken, wovon das vordere ahoͤckerig, das hintere ungetheilt. Im Oberkiefer eben fo; Kronen fla⸗ cher; in der Mitte eine Reihe größerer Hoͤcker, aus, und inwendig von kleineren begraͤnzt. Krone des uſten mit 3 Mittelhoͤckern; außerdem 3 aͤußere, wovon der vordere und hintere klein; noch 2 innere. Zweyter Zahn hat 2 mittle⸗ te, 5 äußere und 2 innere Köder. Der dritte hat, ı mitts leren, 2 innere und 1 hinteren. Schaͤdel länger als bey der Hausmaus, 1“ 3“ Breis S 60) S. 475. w. S. Mac⸗Leay, Bemerkung uͤber Ceratitis citriperda, ein den Pomeranzen ſehr ſchaͤdliches Kerf, t Jaͤhrlich werden] in England go — 100,000 Po- meranzen eingeführt, wovon die meiſten von den Azo⸗ ren kommen. Davon find aber nur ½ brauchbar, ja bis— weilen iſt die ganze Ladung verdorben. Im Jahr 1822 und 1824 war es ſchlimmer als 1825. Die von St. Wi: chael faulen früher, als alle übrigen, z. B. die von Liſſa⸗ bon. Daran iſt die Larve einer kleinen Mucke Schuld, welche man zur Zeit der Reife, Maͤrz, April und May, immer dabey findet, wie es ein Freund auf Isle de France und ich ſelbſt in London bemerkt habe. Latreille fagt ſchon in Cuviers Thierreich 640, daß eine Gattung von Tephritis auf Isle de France die Eyer in die Citro⸗ nen lege und man daher faſt keine geſund und reif erhal: ten koͤnne. Herr Cattoire auf Isle de France ſagte mir aber, daß die Mucke die Eyer nicht in die Limonien, ſon⸗ dern in die Pomeranzen lege. Man ſieht in den Früchten den Stich von der Legroͤhre. Manchmal find ganze Ladun⸗ gen der St. Michael-Pomeranzen angeſtochen, manchmal gar keine. Man ſollte ſolche Pomeranzen ſogleich beym Pffuͤcken beſehen und zerſtoͤren, da ſie doch nichts taugen; ſolche Pomeranzen ſind weich und, ſtatt glaͤnzend, matt oliven⸗ auch iſt eine Stelle mißfarben, in deren Mitte ein kleines, weißes Loch, verſchieden von der Oeffnung, aus wel⸗ cher die Larve kriecht vor der Verpuppung. Inwendig iſt der Saft verſchwunden und an deſſen Stelle liegt blaͤulicher und weißer Mulm. Das Maͤnnchen iſt ſehr vergroͤßert ab⸗ gebildet, hat zwiſchen den Augen = Feulenförmige Hörner, wie noch ein Paar Fuͤhlhoͤrner; fehlen dem Weibchen. Uns terſcheidet ſich von Tephritis auch durch die Fluͤgeladern. Augen metalliſch⸗ſchillernd, aber violet. 61) S. 485. Bücher Anzeigen. 62) S. 499. Vechandlungen gelehrter Geſelſchaften. Ende. — — — in vier 8 1368 Die Inſecten in Bernſtein, ein Beytrag zur Thiergeſchichte der Vorwelt. Erſtes Heft. nem geliebten Vater, Herrn Dr. N. Berendt, am 8. G. C. Berendt. Danzig 1830. 4 Nachdem der Verfaſſer in dieſer Schrift einige allge⸗ meine, meiſtens bekannte Bemerkungen über das Vorkom— men und die Verbreitung urweltlicher organiſcher Formen vorgetragen hat, ſpricht er über das Vorkommen des Bern⸗ ſteins. ihm nicht mehr. die man in verſchiedenen Laͤndern, Polen, weſtlich bis zur Oder uſw. findet, ſind durch Fluthen dorthin geſchwemmt. Der Bernſteinbaum hatte ſeinen geo⸗ Der Baum, der denſelben erzeugte, exiſtiert nach Die einzelnen Stücke des Bernſteins, graphiſchen Mittelpunet im Grunde des baltiſchen Meeres, in deſſen ſuͤdoͤſtlichem Theile, und die geographiſche Verbrei⸗ tung des Bernſteins iſt der des Baumes gleich, von dem er Der Mittelpunct feiner Lager iſt zwiſchen der herſtammt. Memel und der Weichſel, und zwar in der Gegend des heu⸗ tigen Samlands zu ſuchen. Hier findet er ſich nicht mehr bloß in einzelnen Stocken ſondern auch haͤufig in Ne⸗ ſtern und Adern. In Palmnicken hat man ihn auch in Slötzen von hingeſtreckten Baͤumen gefunden. — Jeder z. B. Liefland, Curland, Sel⸗ Maͤrz 18995 dem Tage feiner 50jaͤhrigen Jubelfeyer, ee von de. ' nördliche Sturm wirft Bernſtein ans Land. Jede Kuͤſte hat ihre eigenthuͤmliche Sorte. Palmnicken liefert den ſchoͤn⸗ ſten. Samlands übrige Kuͤſte gibt ihn tiſſig, blaſig und ſchlecht. Die Cruſte des ausgeworfenen Bernſteins iſt eben, falls verſchieden nach dem Strande, wo man ihn findet. Der ſamlaͤndiſche hat die dickſte Cruſte. Wo der Bernſtein ruhig und veſt im Meere liegt, da iſt feine Cruſte am flärks ſten, und hier, wo ſie ſich am unverſehrteſten erhielt, da ſind wir ſeiner Wiege am naͤchſten. S. 20 und ferner ſpricht der Verfaſſer von den verfchütteten Holzarten, die ſich in jenen Gegenden finden und die verfchiedenartiger Na⸗ An Unter dieſen finden ſich auch Tannen und Tann⸗ zapfen. me dem Genus Pinus angehoͤrt haben. geſtorben oder im Laufe der Zeiten in eine andere uͤberge⸗ gangen. Es duͤrfte der Bernſtein ſelbſt von mehreren Ar⸗ ten jenes Genus abzuleiten ſeyn. Außer Pinus- Arten grünte aber einſt auch Laubholz in den Wäldern jener Ge⸗ genden. Es kommen nicht ſelten auch im Bernſtein einge⸗ ſchloſſene Vegetabilien vor. Der Bernſtein, ſeit Jahrtau⸗ ſenden bekanntlich ein bedeutender Luxusartikel verſchiedener Voͤlker, quoli als Tropfſaſt, gleich dem Gummiharze der Pflaumenbaͤume, aus der Rinde der ihn erzeugenden Baͤu⸗ me und erhaͤrtete. ßend, am Stamm wurzelnde Moſe uſw. daran veſt und wurden davon uͤberzogen. Winde warfen an denſelben verſchiedene Subjtanzen, Blaͤtter, Aeſte, Sand uſw. — Inſecten aus den verſchiedenen Ordnungen findet man darinn, und faſt alle liegen da, als wären fie eines au⸗ genblicklichen, ſchmerzloſen Todes geſtorben, z. B. Inſecten in der Paarung, ein Phalangium ( Chelifer) cancroides, der mit ſeiner Scheere ein Spinnenbein an den Mund zieht uſw. Jenes ausfließende Harz muß von verſchiedener Con⸗ ſiſtenz geweſen ſeyn: hoͤchſt duͤnnfluͤſſig, ſo daß die fein⸗ ſten Inſectentheile ſich darinn ausbreiten konnten; theils Inſecten klebten Er glaubt, daß die verſchwundenen Bernſteinbaͤu. Die Art iſt aus⸗ Er bedeckte und uͤberzog, abwärts flies 1 Pi dickſfuͤſſig. Der Bernſtein iſt ſehr verſchieden ges Es gibt, obgleich ſelten auch milchweiße Tropfen, 1 die reinſten find, und die weiße Farbe ſoll die ur⸗ ugliche geweſen fern, Standort, Alter, Jahreszeit, Re vielleicht ſelbſt Art des Baums, mögen mit Anlaß zu der verſchiedenen Farbe des Bernſteins geweſen ſeyn. und meiſtens Waldinſecten. Waſſerinſecten erſcheinen als Ausnahme von dieſer Regel. Sputen von warmbluͤtigen Thieren, uberhaupt von Wirbelthieten, kommen nie datinn vor. Am haͤufigſten finden ſich in demſelben Dipteren, am ſeltenſten Lepidopteten. Die Zahl der Neuropteren darinn iſt nicht Wa ee Auch Kaͤferarten, Orthopteren, Myria⸗ poden, Inſecten Larven u. ſ. w. findet man hier eingeſchloſ⸗ ſen. Faſt alle dieſe Thiere gehoͤren noch lebenden Ber ſchlechtern an, aber die Art iſt, wo nicht ausgeſtorben, doch wenigſtens aus jenen Gegenden verſchwunden und mag in einem ſuͤdlichern Clima noch exiſtieren. Nur ſehr wenis ge finden ſich jetzt noch tebend dort vor. Am Ende bemerkt Dr. B., daß ſeine Bernſteinſammlung jetzt aus 1200 Stuͤ⸗ cken beſtehe, worunter ſich 750 mit Inſecten befinden. Dich iſt etwa in der Kuͤrze der weſentliche Inhalt jener intereſ⸗ fanten Schrift, durch deſſen Mittheilung ich den „Wunſch des Vrf. erfüllt zu haben hoffe. Sehr erfteulich wäre die Forts ſetzung derſelben und die genauere Beſchreibung der Bern⸗ ſteininſecten. Möge Dr. Berendt dazu die noͤthige Muße und Unterſtuͤtzung, wie die noͤthigen Huͤlfsquellen haben. Der Gegenſtand iſt in der That ſehr ſchwierigz obgleich es an Vorarbeiten wie von Sendelius, Schweigger u. a. nicht gang fehlt. Leuckart. 3473 Briefe üben die ‚Chofena‘ 1 ö (aebruckt ende Septbrs °" T id Folgende Brief⸗Auszuͤge von ee Perſonen der b heren Stände aus Jaſſy meiftens an ihre Söhne, welche in München fiudieren, geben den beften Aufſchluß über die Anſteckungsart der Cholera morbus und zeigen dadurch, wie man dieſem N das ee als die a iſt, ausweichen könne. Den a 22058 HL äh, vie von der Frau eines Bojarın an ihre Söhne ede 1 0 n 52 1 BER . Jaſſy 3 3. Juny n. St. 1831. Wir haben die Cholera zu Jaſſy; die Sterblichkeit iſt eng, ‚groß; fie ſteigt auf 20 — 30 Perfonen taͤglich; ins en 'befümmern. wir uns wenig darum und beobachten nicht die geringſte Vorſicht. Wir ſtellten uns etwas viel ſchrecklcheres vor, als wit von dieſet Krankheit reden horten. 2. Von derſelben an dieſelben. 2 B. d. 18. Juny. Rn kann euch die traurige Lage, in der ſich Jaſſy befindet, nicht genug ſchildern. Die Cholera morbus iſt © Ein von einer Mauer Wee Landgut, in der Nähe von Jaſſy. Isis 1881. Heft 12. Der Bernſtein enthält von Thieten nut Land⸗ 1370 eine wahre Geiſel, welche nicht aufhört, ungeheure DVerhees rungen anzurichten; die Sterblichkeit iſt ſo groß, daß taͤg⸗ lich 180 Perfonen daran ſterben. In der Stadt herrſcht gaͤnzliche Verzweiflung, und in dieſer mich quaͤlenden Angſt eile ich euch davon zu unterrichten, daß dieſe Krankheit, im Falle dieſe Geiſel auch zu euch kommen ſollte, hochſt anſte⸗ ckend iſt. Ihr koͤnnt euch nicht vorſtellen, um wie vieles ſie ärger iſt, als die Peſt; man ſtirbt in einem Augenblick. Palady, Sandlaki, Stourza, Greciano und fein Sohn, G. Kantakuzeno, die Aerzte Huber, Fumetti, Peres, Buͤr⸗ ger und eine Menge von euren Bekannten ſind ſchon zu Grunde gegangen. , 3. Brief des Sohnes eines Ates an feinen Bruder Grande) Jaſſy den 25. Juny. Die Cholera richtet in unſerem armen Vaterlande fürchterliche Verwuͤſtungen an; in der Stadt ſterben täglich 150 Perſonen. Dieſe ſchreckliche Geiſel iſt ſelbſt in unſer ungluͤckliches Haus gedrungen; alle unfere Leute find todt; unſer lieber Vater iſt auch davon ergriffen. 4. Von der Bojarinn, B. d. 27. Juny. Ich vermag nicht euch die Tragoͤdie unſeres ungluͤck⸗ lichen Landes zu ſchildern; unfere Stadt exiſtiert nicht mehr. Außer der Sterblichkeit zündet man noch die Stadt an und pluͤndert die Kloͤſter. Der unglückliche Vater von C. [der kranke Arzt] iſt todt, fo wie faſt alle feine Leute. Um euch einen Begriff von unſerem Ungluͤck zu geben, will ich folgenden Fall anfuͤhren. Nachdem die Frau v. B. ihren Schwiegerſohn G. und deſſen Kinder verloren hatte, nahm ſie ihre unglückliche Tochter mit einem einzigen ihr übrig gebliebenen Kinde in ihren Wagen; unterwegs ſtarb dieſe Tochter im Wagen; ſie legte die unglückliche auf die Erde und floh davon, in der Hoffnung, das Leben des Kindes zu retten. Der Caſſier B. und die juͤngſte Tochter von St. ſind enk todt. Hier befinden wir uns gottlob alle wohl; ich bewahre ſelbſt den Thorſchluͤſſel und laſſe. alle Speiſen vor der Be⸗ rührung in Waſſer abſpülen. Ich hade einen Mann zur - Stadt geſchickt, um meinem Hausmeiſter zu Jaſſy, der vor Hunger ſterben wollte, Mehl bringen zu laſſen; dieſer Mann war binnen 2 9 in der Stadt, zuruck, und todt. Ich beſchwoͤre auc, wenn dieſes Uebel bis dorthin fortruͤcken ſollte, euch ja in Acht zu nehmen, und es für keinen Scherz zu halten. Wann die Witterung trocken iſt, ſo iſt das Uebel nicht ſo ſchlimm; iſt ſie aber feucht, ſo entkommt ihm keiner, der davon angegriffen wird. 5. Brief von einem Arzt (deutſch). vg Jaſſy d. 8. July. Apſtatt nach ſo langem Schweigen Ihnen eine ange⸗ nehme Nachricht mitzutheilen, 2 ich Ihnen nur die un⸗ 86° 1371 angenehmſte ſchreiben. Unſre Freunde, Dr. Rolla, Fumetti, Huber, der Apotheker Paburi und eine Menge unſeter Bes kannten ſind ein Raub der Cholera geworden. Die Ein⸗ wohner find zerſtreut, die Bojaren auf ibre Güter gegan⸗ gen; aber auch dort ereilt fie der Tod. Nun hat zwar die Krankheit bedeutend nachgelaſſen, aber unſere Freunde ſind nicht mehr zu erwecken. Von den Aerzten leben nur Dr. Czihak, Illaſzek und Zotta. — Die Dr. F. u. V. ſind davongelaufen. Einen traurigen Anblick bot die Stadt ei⸗ nige Wochen dar: alle Buden geſperrt, auf den Straßen kein Menſch, alle Häufer leer, nichts zu eſſen, auf allen Geſichtern Angſt und Schrecken; über 200 ſtarben taglich, jetzt nur noch 8. 6. Brief von B. d. 24. July. Man hat die Erfahrung gemacht, daß das Bad gegen die Cholera huͤlfreich iſt. Th. Kr. der in unſerem Hauſe in Jaſſy wohnt, iſt angeſteckt worden, und wurde ſchon zu den Todten gerechnet; wirklich halbtodt wurde er in ein Bad gelegt, wo er dald wieder zu ſich kam, und nun ganz wohlbehalten iſt. Da dieſe Krankheit in Kraͤmpfen deſteht, die den Menſchen ſehr bald toͤdten; ſo hat man nebſt dem Bade auch Blutegel am Bauche, nahe an dem Magen an⸗ gewendet; fie haben ſich gleichfalls huͤlfteich erwieſen. 7. Brief von der Bojarinn an den Führer ih rer Soͤhne. | B. b. 26. July. Ich bitte Sie, laſſen Sie ſich ja nicht bereden, daß die Krankheit nicht anſteckend ſey. Um Sie davon zu über zeugen, führe ich Ihnen ein Bepſpiel an. Meine Schwe⸗ ſter fürchtete ſich außerordentlich vor der Krankheit und fluͤch⸗ tete ſich auf ein Landhaus, in das ſie ſich nur mit 4 ihrer Dienſtboten einſchloß. Einer davon geht aufs Feld, um die Pferde zu weiden; vor dem Haufe findet er einen todten Menſchen und eine Geiſel; ohne dem Leichnam nahe zu kommen, nimmt er die letztere und geht ins Haus zurück. Schon am Morgen waren 2 Perſonen dahin, diejenige, welche die Geiſel genommen hatte, und eine andete. f 8. Brief der Bojarinn (neugriechiſch). B. d. 29. July. Sage denjenigen, welche behaupten, daß die Cholera nicht anſteckend ſey, daß ſie nicht wuͤßten, was ſie reden. Jetzt, nachdem die unglücklichen Einwohner der Moldau eingeſehen haben, daß ſie wirklich anſteckend iſt, ſterben we⸗ niger, weil fie ſich nicht unter einander miſchen. Ich will dir auch eine Thatſache erzählen, die ſich in unſerem Haufe in Jaſſy zugetragen hat; dort wohnt Hr. Th. Kr. Eines Morgens fährt er auf das Landgut der Frau v. P., um ihr einen Beſuch abzuſtatten, deten Gatte, Hr. Hetman P., wie du weißt, vor drey Wochen an dieſer Krankheit verſtotrben war. Halbtodt brachte man Hr. Kr. in die Stadt zuruck, denn obgleich ſchon drey Wochen ſeit dem Tode des Hetman verfloſſen waren, wurde et dennoch ans 1372 geſteckt. Füge ferner hinzu, daß ich hier mit 60 im Hauſe ſeit zwey Monaten lebe; Krebſe, e Früchte aller Art genieße, und daß wir deſſen ungeachtet ſehr geſund find; weil ich ſelbſt den Hausſchlüſſel in Ver⸗ wahrung habe, und denſelben Niemanden anvertraue, Das Thor darf nur in meiner Gegenwart geoͤffnet werden, wenn die nöthigen Lebensmittel eingeführt werden. Im Dorſe rings um unſer Haus herum wüihet die Cholera, und Nwir fahren fpaziesen, ohne aber Jemanden zu berühren, und befinden uns ſtets ſehr wohl dabey. eee. ir 791340 * 8. ** t 1b mi 7 9. Brief von der Bojarinn. ge ste. { ü 7 a a B. 5. 7. kuguſt. i Ich bin in der größten, Angſt, feit ich hoͤre, daß die Cholera auch in Ungarn iſt und ſich den Gränzen- des Lan⸗ des nähert, wo ihr euch befindet. Laßt euch um des Him⸗ mels willen nur nicht durch die Meynungen taͤuſchen, welche bey euch über dieſe Krankheit ausgeſtreut werden. Man bekommt fie durch die Berührung, ganz fo wie die Peit, Hier in meinen Doͤrfern herrſcht diefe Krankheit, aber in unſerem Hauſe wurde niemand von ihr ergriffen, weil ich den Schluͤſſel ſelbſt verwahre und alles, was ich von außen em: 5 1 aeg laſſe. In der Stadt hat die tankheit faſt aufgehoͤrt; es ereignen ſich des Tags nich mehr als 6 — 8 Todesfälle, en 2: Ba DA 10. Brief von derſelben. 8 al ( 8 5 Si ee Zaſſy b. 9. Aug. Gott ſey es gedankt, die Cholera hat hier ganzlich aufgehört; die meiſten, welche ſich aufs Land geflüchtet hats ten, find nach Jaſſy zuruͤck. Gegenwärtig find es die Doͤr⸗ fer, wo dieſe Krankheit herrſcht. (Aus dieſen hoͤchſt merkwuͤrdigen, ohne alle Befangen: heit geſchriebenen Briefen geht hervor 1) daß die fteywillige Abfonderung und Zerſtreuung das einzig ſichete Mittel vor der Cholera iſtt 2) daß man alle Berührung vermeiden müffe, wie be e e > — 4 3) daß Perſonen, welche mit Cholerakranken umgehen, ſich an den Anſteckungsſtoff gewö nen, und daß daher 4) Fremde durchaus kein Haus beſuchen m in wel» chem früher ein Cholerakranker geweſen. nn ne Das Gift iſt offenbar ein Nerven⸗, kein Blutgift und mithin auch eine univerſale, keine a ben. am sic welche etwa bloß das Verdauungsſyſtem angienge, delt ſich daher nicht um Curierung des Erbrechens und des Durchfalls, fondern um Belebung des Nervenſyſtems, wel · ches plotzlich durch das Gift neutraliſtert zu werden ſcheint. Daher find Praͤparate der Blaufſaͤure zu verſuchen. O.) .1373 2 n . Mittheilungen YA übe > die Mor enlaͤndiſche Brechruhr von Dr. A. Riecke. Stutt⸗ an 75 b. Hoffmann 31, 8, B. I. 174, II. 326. Dieß iſt eine der wichtigſten Schriften uͤber dieſe fürdh terliche Krankheit und kann als ein Codex derſelben betrach⸗ tet werden, indem ſie ihre Geſchichte von ihrem Urſprung an in Indien feit 1817 bis auf dieſe Stunde verfolgt, und alles, was bis jetzt darüber ſowohl von Engländern, als Holändern, Franzoſen, Ruſſen und Deutſchen darüber be⸗ kannt gemacht worden, ausführlich mittheilt, wie nicht mins der die amtlichen Berichte, beſonders aus Rußland. Der erſte Band umfaßt Aſien und Rußland; der zwey. te Rußland insbeſondere und handelt ſodann in eigenen Abs ſchnitten von den Symptomen, dem Verlauf, den Leichen: Öffnungen und der Behandlung. N Z3auerſt wurde fie ärztlich beobachtet und zwar von Tyt⸗ ler im Jahr 1817 am Ganges; von da gieng fie nach In⸗ doſtan, Ceylon, St. Motitz, Bourbon, Siam, Java, Coch⸗ inchina, China, Tartarey, Manillen, Molucken, 1821 nach Arabien, Perſien, Meſopotamien, Syrien, an den Tiger und Euphrat, 1822 nach Tauris; im May 1823 uͤberſchritt fie nach Rehmann zuerſt die Graͤnzen Rußlands in der Provinz Taluſchin, gieng nach Gruſien, Aſtrachan, wo fie Seidlitz beobachtete, 1829 nach Drenburg, 1830 nach Cau⸗ taſten, Moscau. Ucberall iſt die Behandlungsweiſe der Aerz⸗ te in den verſchiedenen Ländern beygefügt, fo wie die Art der Fortpflanzung. Der erſte Band hat noch 2 Beylagen: „Kurze Anweiſung zur Heilung vom Medicinal⸗Rath in Pe⸗ tersburg 1823 aus Zufelands Journal“, und des Mini⸗ ſters Sakrewskis Bericht an den Kaiſer 2830 Der zweyte Band beginnt mit einer Einleitung über weitverbreitete Seuchen und ee en Schilderung et nptome und der Leichenoffnungen. * N an kommt eine beſondere Beſchreibung der Brech⸗ ruhr in Orenburg, Aſtrachan und Moscau nebſt dem Tage⸗ buch des Paſtors Zuber in Saratow. Dann folgen große Abhandlungen über die Symptome und den Verlauf dieſer Krankheit, fo wie Andeutungen über ihr Verhallniß zur gewohnlichen Brechruhr und das Weſen dieſer Krankheit; ieder über die Ergebniffe der Leichenoͤffnungen und endlich über die Behandlung; ferner Beylagen: „Amtliche Unter⸗ 1 tuſſiſchen Actenſtücken von Kichtenſtädt; Inſtruction * und die Contumazanſtalten von Seiten Oeſtertreichs im Novbr. 1830. ; Hieraus ſieht man, daß dieſes Werk wirklich alles lies fert, was 815 dieſe Krankheit bis jetzt bekannt geworden zu ihter A wendung und Heilung zu wiſſen noͤthig iſt. it glauben nicht, daß ein Arzt es vor feinem Gewiſſen verantworten kann, wenn er dieſes Werk nicht beſitzt; auch der Lare wird wohlthun, wenn er es um Rath frägt, ja er muß ſich in Kenntniß von den erſten Symptomen und den Vorkehrungsmaaßregeln ſetzen, um nicht unvorbereitet uͤbertafcht und dadurch der Mittel zur Rettung beraubt zue werden. a — e über die Anſteckung der Cholera durch Waaren, 1374 Die Lehre von den chemiſchen Heilmitteln oder Handbuch der Arzneymittet⸗ lehre, als Grundlage fuͤr Vorleſungen und zum Gebrauche prac: tiſcher Aerzte und Wundaͤrzte, bearbeitet von Chr. H. E. Biſchoff, Prof, zu Bonn, b. Weber, Bd. III. 7 8, 780, Dieſes mit einem großen Aufwand von Kenntniffen, Fleiß und Talent unternommene große Werk iſt nun bis auf ein Baͤndchen Nachtraͤge und Regiſter vollendet. Der Verf. gibt darinn nicht bloß die Lehren von den Arzneywirkungen oder chemiſche und pharmaceutiſche Notizen über die Arzney⸗ mittel, ſondern den wiſſenſchaftlich⸗vereinigten Inbegriff die⸗ ſer Lehren in einer eigenthümlichen Anordnung und Darftel: lung, fo daß dieſes Werk ſchon allein dadurch alle Anerken⸗ nung verdiente. Es kommt uns nicht zu, eine Beurthei⸗ lung über ein Werk zu liefern, welches vorzüglich der prat⸗ tiſchen Medicin zugewendet iſt, und welches auch keiner Em⸗ pfehlung bedarf; das Publicum wird daher zufrieden ſeyn, wenn wir ihm nur fagen, wovon dieſer Band handelt. Er enthaͤlt des Verf. dritte Claſſe der Arzneymittel, nehmlich die poſitivselecttiſchen von ſaurer Qualität und zwar in der erſten Ordnung die Säuren, welche er unter den Begriff acidum aromaticum bringt, wie Benzoeſaͤure u. dal. In der zweyten Ordnung ſteht materies extractiva S. 48, worunter die Bitterſtoffe, rein oder mit Schleim, Harz, Ep: weiß u. ſ. f. verbunden. Die dritte Ordn. S. 171 begreift die Gerbſtoffe wieder auf dieſelbe Weiſe in Sippen abgetheilt, worunter beſonders viele Rinden, Wurzeln u. Kräuter gehoͤ⸗ ren. Die gte Ordn. S. 304 enthält die Bohlen; die- Ste S. 314 die zuſammengeſetzten Saͤuren nehmlich die Pflanzen: und Thierſaͤuren, die öte S. 420 die ſauren mi: neralwäſſer; die 7te S. 428 die einfachen oder minera- liſchen Säuren; die gte S. 505 die medicamina halo. genia, nehmlich Chlor⸗, Jod⸗ Bromverbindungen und die hergehoͤrigen Mineralwaͤſſer; die gte endlich S. 661 die Eiſenwäſſer und Eiſenmittel überhaupt. Die Claſſi⸗ fication iſt ſehr klar und uberſichtlich auseinandergeſetzt und die Schilderung der Mittel iſt nach allen Ruͤckſichten voll: ſtaͤndig und wöhlgevrdnet, ſo daß man ſich in dem Buche leicht zurechtfinden kann. Wir zweifeln nicht, daß dieſes Werk die ihm gebührende Anerkennung finden und der Verf Urſache haben werde, damit zufrieden zu ſeyn. . 1375 = Waglers Bemerkung zu Herrn Profeſſor Müllers Beobachtung der Kiemenldcher an einer Cäcilie (Sfis 1831. Hft. VII. S. 709.) Herr Prof. Müller hat das Gluͤck gehabt an ei⸗ nem jungen Epicrium Haſseltii (Caecilia hypocyanea Ha ſs.) Kiemenlöcher zu entdecken. In Folge dieſer Ent deckung bemerkt derſelbe, es iſt nun ausgemacht, daß die Cäkilien, welche fo viele anatomiſche Aehnlichkeit mit den nackten Amphibien haben, wirklich zu dieſen gehoͤren, und daß fie ſich verwandeln. Sie gleichen auch im äußern Bau den Amphiumen, welche bey einer wurmfoͤrmigen (2) Bil: dung (2) des. Körpers ihre Kiemenloͤcher durchs ganze Leben dehalten, ohne daß die Kiemen bleiben (ſind denn dieſe auch wirklich vorhanden?) Die Abtheilung der Battachier iſt zu eng und einſeitig. Alle beſchuppten oder deſchildeten Am» phibien (Crocodile, Eydechſen, Schlangen, Schildkroͤten) haben als gemeinſame Charactere einen deutlichen Penis oder 2, einen doppelten Vorhof, 2 Fenſter am Gehoͤrorgan und eine Schnecke. Dieſe muͤſſen eine Abtheilung bilden. Alle nackten Amphibien haben keinen Penis, nut einen Vorhof, nur ein Fenſter und keine Schnecke am Gehöror, gan. Alle Amphibia nuda haben entweder früher Kies men, ſpaͤter Lungen oder beyde durchs ganze Leben. Die Ordnungen der Amphibia nuda find folgende: 1. . Gymnophidia seu Caeciliae. Fußlos, Kiemenlöher in der Jugend.“ II. Derotremata, von Ösen Hals und zonua Loch. Vier Fußrudimente; ** Löcher am Halſe durchs ganze Leben ohne Kiemen. Hierher gehört Amphiuma (auch Menopoma.) 8 f III. Proteidea. Kiemen und Lungen durchs ganze Leben. Proteus, Acholotl, Menobranchns, Siren. IV. Salamandrina. V. Batrachia. Nach dieſer Rede des Herrn Prof. Müller frage ich denſelben, ob er mein Buch „Natuͤrliches Syſtem der Amphibien“ kennt? Wird uns dieſe Frage mit einem Nein beantwortet, ſo kann ich ihm bloß mein Bedauern ausdrucken, daß er mit feinen vorftehenden‘, angeblich neuen Ordnungen wenigſtens um anderthalb Jahre zu ſpaͤt kommt: Sollte vielmehr heißen: Kiemen in der Jugend, denn Hr: Muͤller ſah dieſe ja! % Die Amphiumen welche ich ſah, hatten wirkliche Fuͤße! %s Ein Paar Zeilen höher ſagt Herr Prof. Müller: Die Caͤcilien gleichen auch im aͤußern Bau den Amp:hius men, welche ihre Kiemenlöcher durchs ganze Leben behal⸗ ten, ohne daß die Kiemen bleiben. Das Nicht⸗ bleiben der Kiemen ſetzt ihr Dageweſenſeyn voraus. Meine Amphiumen hatten immer nur ein bloßes Loch auf jeder Halsſeite, fo wie fie auch Füße beſaßen. Die Amphiu⸗ 2 1376 verſichert mich aber derſelbe mein Buch zu kennen und durchblaͤttert zu haben, dann muß ich ihn geradezu eines Plagiates beſchuldigen, da er mich bey Aufzah⸗ lung ſeiner Ordnungen nicht nennt, und er in dieſem Falle wiſſen wird und muß, daß ich die Cäcilien zur eigenen Ordnung „Caeciliae, Blindiolihlene erhoben und den Fröſchen unmittelbar vorangeſetzt habe, daß ſeine zweyte und dritte Ordnung der Amphibien auf meiner Ordnung „Ichthyedi, Siſchliuge, Fiſchmolche“ und zwar ſei⸗ ne zweyte auf meinen Obnfiemenfifhlingen... (Ich- thyod. ebranch.), feine dritte auf meinen Riemenſiſch⸗ lingen (Ichthyod. branch.), und feine vierte, und fünfte Ordnung auf meiner Ordnung der Froſche, Range, und zwar wieder feine vierte auf meinen geſchwaͤnzten Froͤ⸗ ſchen (Ran. caud.), feine fünfte auf meinen ungeſchwänz⸗ ten Froͤſchen (Ran. ecaud.) beruhe. Hr. Prof, Muller hat mithin keine neue Ordnung aufgeſtellt, ſondern meine Ordnungen nur verſtellt und anders getauft, oder meinen Zuͤnften in denſelben Ordnungsnamen vorausgeſetzt, was ich eben ſo gut haͤtte thun koͤnnen, wenn ich es für natur⸗ gemäß gehalten haben würde. — Anderes, was Hr. Prof. Muͤller in Bezug auf den weſentlichſten Character der nackten Amphibien zuerſt, wie es ſcheint, auszuſprechen ver⸗ meynt, laſſe ich unberührt; nur wuͤnſche ich, daß ſeine, i einem beſondern Nachtrage in Meckels Archiv, folgen, den anatomiſchen Unterſuchungen in Bezug auf ſeine Ord⸗ nungen der Froͤſche, ſo wie ſeine näher zu entwickelnden Gruͤnde fuͤr ſeine Eintheilung der Schlangen in anomale und ächte, nicht wieder, wie die gegenwärtigen, mit den meinigen in meinem Buche zuſammentreffen moͤchten, um der Laſt uͤberhoben zu ſeyn, das Anomale zu: befämpfen, und das Aechte gegen den Angriff des Anomalen zu ſchuͤben 2 b ORT Münden den gten Septbr. 1831. 98 “> 11 19 a 12 4 Wegen Leuckart und Ruͤppell. * „A In Bezug auf die im 4. Hefte der Iſis dieſes Jahres enthaltene, gegen Hn. Dr. E. Ruͤppell gerichtete Erklärung des Hn. Prof. Dr. Leuckart in Heidelberg, finden wit uns veranlaßt zu bemerken, daß ſich Hr. Dr. Ruͤppell ſchon ſeit Ende des Jahres 1830, neuerdings in Africa auf Reiſen be⸗ findet. Od derſelbe nach einſtiger Zutückkunft und erhaltener Kenntniß von jener Erklärung ſich veranlaßt fehen wird dar⸗ auf zu antworten, müffen wir alsdann feinem eignen Sieden. ken überlaffen. Auf jeden Fall wird auch jetzt ſchon das lite⸗ rariſche Publicum einftweilen beurtheilen können, ob auf die genannte, im Ruͤppellſchen Atlas enthaltne und an Cuvier ge; richtete kleine Note, eine Erklärung, wie die, des Hn. Prof. Dr. Leuckart, als paſſend erſcheint. 4 Frankfurt a. M. d. 14. Sept. 1831. Die Senkenbergiſche natutforſchende Geſellſchaft. ad men des Herrn Prof. Müller find demnach wohl Am: phiumen eigener Art! i mu — —————— Inhalt MET Iſis, Seren Dan Heft 1 — XIII — — — A) Nach der Reihe. S. 282 Wiegmann, gefleckte Katzen. H e 1 75 291 Derfelbe, 9 Chamseleepsis S. 301 Eimbeck, Mergus anatarius T. III. 1 Buquon, Preis, Theuer und Mobifeit, Handel. . Sb eee Fragmenge, 2% bei 1 TRIER: Säwantungen, 5 315 e e e ee IR HEHE anniu ichopus af. I. = . 68 Mehlis, Creplins Gingeweide Wuͤrmer, T. 1 85 ne e e 100 Aubouin, Hippono& et Euphrosyné, K. I 35 Schmidts Sommerfieber, 101 Heineken, Cerascopus, Hegeter, Cermatia T. I. 105 Broderip, Chelyosoma, F. I. 106 Blackwall, Guckguck. 107 Ogilby, Paradoxurus leucopus, — Scouler, Schädel der Indianer. — Hardwicke, Osphronemus olfax. 108 Yarrell, Eingeweide von Lutra etc, 110 Guthrie, Herz von Testudo indica. Dev Ruͤppells Reifen, Kaſtners Archiv. Leonhards Jahrbuch. 1 Winthers Literatur. Andres oͤconomiſche Neuigkeiten. 342 Zinckens Seidenbau. — Holberton, Testudo tabulata. — Woͤrterbuch der Naturgeſchichte VII. — Douglas, Vultur californianus. 343 Burmeiſters Naturgeſchichte und Snfecten. 112 Ehrmanns Pharmacie. 325 Eichwalds Lithauen. 7 ; 346 Straßburger naturh. Abhdigen. H e f t II. 348 Raſoumovskys Geognoſie T IV. 377 Wallichs plantae asiaticae 15 II. 383 Savis toscaniſche Ornithologie. 403 Michahelles, Motacilla feldegg. = Siawziler, Snfuforien. 113 Buquoy, Theuer und Wohlfeil. 118 Zenkers Botanik. 120 Annalen der Gewächskunde. 121 Sprengels Genera plantarum. 122 Stannius, Dolichopus. 404 Bruch, Bartgeyer. "= 145 Brehm, Bewegung der Vögel, 406 Meyer, Otis houbara. 166 Mehlis, Eingeweidwuͤrmer. 410 Entomologie der Schleſier. 199 Michahelles, neue Fiſche. 413 Ruͤppells Verſteinerungen, Nilſiſche, Krabben. 203 Eichwalds Zoologie II. 417 Brandts Arzneythiere II. 204 Menkes Mollusken. 418 Lichtenſteins Hernapdez. 209 Thie nemanns Eyer. 424 Xeudart gegen Rüppell. 213 Douglas, Gerrus leucurus, Ovis californiana, 427 Geoffroy St. Hil. Noologie philosophique, 214 Nichardſon. Aplodontia leporina. 429 Siebold, Apus cancriformis, 434 437 438 4⁴⁰ 216 Lowe, Helicolimax lamarckii. — Vigers, Skizzen — 220 Broderip, TFrichotrapis- 221 Horsfield, Felis maculata, 'nepalensis,. 222 Fickers Mineralquellen. 224 Langenbecks Chirurgie. Heft III. 225 Brücke Baco. 15 Schreibers Cornelia. 227 Neumanns Gedichte. Sharpey, Flußigkeitsbewegung an Thieren. Jacobſons Primordial-Nieren. 2 Bolfmanns Thier Anatomie. Pitſchafts Hippocrates, Ballings Venen⸗Entzuͤndung. Charvet's Opium. Nau's Staphylome. Carro's Karlsbad. Boer de arte obstetricia. Brandes Tatenhauſen. Waitzens javaniſche Arzneyen. N 5 Hamburger meditiniſche Mittheilungen. 441 — Rixners Hippel und Jean Paul. — Chateaubriands Werke. 228 Flemmings Piyhologie, 229 ‚Meyers Naturgeiſter. Die Vorzeit VIII u. IX. 230 Bulletin de Moscou I, II. 233 Geognoſie von Tyrol. 238 Hugis Alpenreiſe. Ehrenfels Bienenzucht. Leuckart wegen Proteus. Tod von H. Mertens. Hef k N. gackpedes Alter der Natur. Choulants Vorwelt. 241 Endlichers Flora poloniensis, 450 Sinnes Briefe an Garden. 243 R. Browns Schriften IV. 451 Wagner, Dolomit 244 Gopperts Garten zu Breslau, n eee 454 Kobells Mineralien II. 245 Hoͤß Botanik.“. — i Gebirgsarten 247 476 Freies lebems Magazin III. 248 Stannius, Dolichopus. 272 276 Theodori, deßgleichen. Iſis 1831. Heft 12. Sıjtl, Kerfe im Cepal, Verbreitung der Kerfe. Brehm, Klugheit des Hundes, Funken aus ar a 274 Muͤnſter und Goldfwg, 1 477 478 480 Leonhards Geognoſte. Botaniſche Ztg. 1880. Sturms Flora. e Cryptogamen von Nees. 87 1379 D h 1380 481 Bartlings pflanzenſyſtem. 722 Au uvagesia, ? : - u 8 . x 55 7 er ee a regt, e Se. Lehmanns Stirpes II. 8088 5, Don Coba Et - 3 490 al e A — S en del, Capsella- * 0 edicinalpflanzen. . = 2 g 2 N 491 Schmidbergers Ooſtbaumzucht. 744 a 55 er 495 Gitt, Scene. 1 ; 245 Magendie, Geruchs Nerven, 5tes Paar, 5 - rling. 5 f a 746 Leon-Dufour, Anatomie der Käfer 6 Derfelbe, Inſecten. 3 747 Serres, Nerven 499 Michahelles, Proteus anguinus. — Zuoy, Meerſiſche. a 505 Stratil, Fortpflanzung deſſelben. 15248 Poiteau, Apodanthes. 835 re Thiere, 1 1 85 749 Henry, Kaulſchuk ; ayer, Eyer der Blutegel T. V. If. r SF 5 J 538 Bote, Sippen der Vögel. = Den e nA Fledermauſe aus Brafilten. 545 Creplin, Eingeweid⸗Würmer. 750 Gau dich ud, neue Pflanzen ? 550 R. Wagner, foffile Thiere T. V. 5 — Quoy, Phosphoreicenz des Meeres 555 A. Wagner, urweltliche Thiere. 5 751 DeCanbolte, Oxalis eriocarpa. 557 Straußens Maykaͤfer. — Prevoſt, Gewictsverluft der Eher. N 559 Einneiſche Verhandlungen, Debr. 1827 — Sptbr. 1828. — Valenciennes, Ictides. SF 752 De Candolle, Leguminoſen. H e f 15 ’ 753 Pylaie, Laminaria. 561 Buguoy, Geſetze herrſchen, Aphorismen. „ Rh, BEER TOT e . = BEFORE Che Abbildungen der Naturforſcher. 785 lie gie 567 Binden, Nordlicht. N - ail, Glas-Embryo. 577 De Canbolle's Prodromus IV, Botanik zu Genf. = P pla ie, 15 1 584 A. de Candolle's Glockenblumen. Latreille, Polistes lecheguana, 536 Wallich, plantae asiaticae IV. 750 8 1 ur, . S, 593 Baer, Raupen: Berwültung. 5 ällemin, net B 8 604 Wagler, Faulthiere, Lagostomus, Dasyprocta. a 5 71 e 5 e — QAuoy, Vogel in Braſtlien. 4 629 Wieds Abbildungen XIV. 761 Prevoſt, Verdauung, Blut. 8 857 85 igens me tens IT) 1 u Rn ei 5 31 i n 6 thi — . 1 6 18 * Nane >= Leon Zufo ur, Ever des Regenwurms. 633 Voiths Beobachtungen. 1 5 1 634 Wiedemanns Mucken II. 2563 Buzareingues und Baikly, Geſchlechter⸗Zahl. 643 Harlans Fauna americana. 264 Fray, Infuſorien. 1 i 778 650 Groh über Bagliv. = 5 Bine der Malwinen. 1 riften von Lamouroux. 5 667 Zoologiſcher Eiubb zu e 75 Ad e Nee 3 775 Leſſon, Suͤdſee Inſeln. H e f t VII. 777 Lamourour, Geographie der Meerpflanzen. 2 673 Buquoy, Organiſation, Aphorismen. 778 Deshayes, Hippuriten. £ 677 Bonſtettens Gcandinavien. 779 Orbigny, Sepien-Scnäbel, NN 679 Karſtens Archiv. — Gaudichaud, Adriana, 5 * 22 701 Gourcy, Motacilla feldegg, Alauda calandra. — Duvau, Blattlauſe. ; 705 Brehm, Rohrhuͤhner. 780 Cuviers Bericht. W 5 709 Müller, Kiemenlöder an Caecilia. 782 Prevoſt, Fortpflanzung der Malermuſchel. 712 Wilbrand wegen Urin⸗Syſtem. — Bogros, Hohlheit der Nerven. g — Schinzens Saͤugthiere XVI — XXVII. 783 Marcel de Serres, Knochenhoͤhlen. 42 714 Zoolog. Journ. 1829. — Dureau de la Malle, Reproduction der Pflanzen. Lyon, Neſt der Colibri. 784 Zoologiſcher Clubb zu London. SR — Woods, Antilope personata, a 716 Guilding, Clinidium, Chitonidae, 4 721 Stoke 4, Volver globator. 8 8 H K f t VIII X. 722 Weſtwood, Ctenostoma, Aderus etc. 785 — 1160 Verſammlung der Naturforſche 6 5 725 Heineken, Fringilla canaria ete. S. 1149. 5 beſcher an eee 726 Bancroft, Tyiere aus Jamaica. ’ h 728 Grant, Orang⸗Outang 8 — Stutch l 1 15 Myochama, Cleidothaerus. 9 2 f t XI. 229 Booth, Helix oblonga. 1161 Buquoy, Aphorismen. 730 Horsfield, Folter, 1167 J. J. Wagner, die Zeit und die Philofophie, 731 Curtis, Stylops. 1173 Salat, was iſt eigentlich Philoſophie? 4 732 Mindings Verbreitung der Saͤugthiere. 0 1175 Haubers Scholae logico- mathematicae. 733 Funds Euphones, Webers Lufl-Electrophor. 734 Sturms Vogel. b 1176 Beudants Phyſik. 735 Graps Spicilegia. er 1177 Naumanns Eryſtallographie. 5 739 Graba's Faͤrde. E s — Woͤrterbuch d. Naturgeſchichte. - * 741 Annal., des Scienc. nat. III — V. 1178 Aſterios, Geogenie. Latreille, NMyrmecium rufum. 1194 R. Browns neue Proteaceen. 742 Gap, Arenaria tetraquetra. ; 1196 Hugi, rother Schnee. 1381 ö 1198 Schmidbergers Obſtbaumzucht 1. 1199 Seringes Bulletin hotanique. 1200 Wallroths Saͤulchen Flechten. 1201 Dierbachs Arzneykraͤfte der Pflanzen. 1202 Koch u. Mertens Flora. 1203 Ruthe, Mucken. 1222 Sundevall, Symbius blattarum T. VIII. 1228 Aubouin, Nicothoe, Oniscus thoracicus T. VIII. 1231 Berendts Inſecten in Bernſtein. 1232 Ranges Mollusken. 1236 Robineaus Mucken. 1250 Waglers Amphibien. 1254 Rapps Polypen. 1257 Annal., des Sciens. nat. V, VI. Requien, feltene Pflanzen. 1258 Leon Dufour, Senecio difficilis, — Walmſtedt, Peridot. — Bory, Drynaria. — Baſoche, verſteinerte Muſcheln. 1259 Quoy, Thiere der Seehundsbay. 1261 Duperreys Reiſe. 1262 Quoy, Salpen und Beroen. 1263 b’Urvilles Farren. 1265 Ceſſon, Meervoͤgel. 1268 Mantell, Iguanodon. 1269 Auguft. St. Hil. Buttneria et Commersonia, — Quoy, Thiere auf den Südfee:Infeln. 1271 Mührys, Ruͤckgraths⸗Verkruͤmmungen. 1272 Hankes Hundswuth. Elsners Cholera, Heft den, 1273 Buquoy, Aphorismen. 1278 Raifers Oberdonaukreis unter den Römern. 1280 Hausmanns umriſſe nach der Natur. B. Phyſik und Chemie. 1281 Feuchter, phyſiologiſche Stoͤchiometrie. 1302 H. Brandes zu Keferſteins Aufſatz über Erdluft. 1303 R. Brandes, Repertorium der Chemie. 1304 Andre u. Elsners dconom. Neuigkeiten. 1305 B. Meyers Reiſeſkizzen. — Blumenbachs Naturgeſchichte. 1306 Rienks Teleſcop von Hauff. . C. Mineralogie. 1307 Succows ueberſicht der Mineralkörper. 1309 Zippes Kupferlaſur : Dieſſen Gebirgsformationen Böhmens. 1310 Leonhard und Bronns Jahrbuch. 1311 Glockers Mineralogie. . f D. Botanik. 1312 Sprengels Genera plantarum. 1313 Wallroths Cryptogamen. 1315 Lehmanns Stirpes III. — Beilſchmids pflanzen⸗Geographie. 1316 Riccis Gessaje. 1317 Schlechtendals Linnaea II — V. E. Zoologie. 1340 Cocco, neue Fiſche des mittellaͤndiſchen Meers. 1343 Schwediſche Abhandlungen fuͤr 1829. Ekſtroͤm, Tabellen uͤber die Zugvögel. — Schagerſtroͤm. Mugil cephalus et Perca labrax. 1345 Retzius, Lernaea dalmani T. IX. 1347 Derſelbe, Bothriocephalus pythonis T. IX. 1350 Fries, Hydrobaenus lügubris T. IX. 1358 Sundevall, ſchwediſche Spinnen, * 1382 1358 Auszüge aus Toclogical- Journal II — V. (1827 — 1880.) Johnſton, Beyträge zur britiſchen Fauna. 1359 Heineken, Reproduction der Füße bey Kerfen. A. Smith, ſuͤdafricaniſche Thiere: Macroscelides, Den- dromus, Bucephalus, Anodon, Rhincodon, 1363 Bancroft, Raia manta. 8 1855 997 desc = tvay, Pteropus von Bonin. arrell, Schnabelbau des Kreu i iſche. 1366 Bennett, Mus barbharus. 1 gische ige 1367 Mac⸗Leay, Ceratitis citriperda. 1368 Berendt 's Bernſtein⸗Inſecten. F. Medicin. 1368 Wegen Leuckart und Ruͤppell. 1369 Briefe über die Cholera morbus. 1374 Wagler gegen J. Müller.» 1376 Biſchoffs Lehre v. den chem. Heilmitteln. Tafeln. I. H. I: Dolichopus S. 28; Hippono et Euphrosyne S. 110; Hegeter et Cermatia S. 104; Chelyosoma S., 105. II. H. I: Eingeweidwurmer ©. 93. III. H. III: Mergus anatarius S. 299, IV. H. IV; Geognoſie S. 348. V. H. V: Eyer der Blutegel S. 535; foſſile Knochen S. 550. VI. H. VIII — X: Amphinome S. 979. „ VII. H. VIII — X: Hypudaeus S. 874; Squalus S. 1086; Fangeiſen S. 1099; Kerf⸗Nerven S. 1102. Z. VIII. H. XI: symbius S. 1222; Nicothoé, Oniscus thora- cicus S. 1228. Z. IX. H. XII: Lernaea dalmani S. 1345; Bothriocephalus pythonis S. 1347; Hydrobaenus S. 1350. B. Nach den Wiſſenſchaften. (Hamburger Verſammlung ſ. Heft VIII — X. S. 1153.) 1. Allgemeines. (Aufſaͤtze). Buquoy, Preis, Handel 0 H. 1 S. 13 H. — 111 a R¹hnmh Derſelbe, Geſetze herrſchen 5 567 Baer, Verwüftung des Leins durch Raupen 9 593 Buquoy, Aphorismen VI, 563; VII, 675; XI, 1161; XII, 1273 Derſelbe, Organiſation 755 8 & VII, 673 Bonſtettens Scandinavien A » . < 677 Verſammlung der Naturforſcher . . VIII — X. 785 Wagner, d. Zeit u. d. Philoſophie » 5 XI, 1167 Salat, was iſt eigentlich Philoſophie ? 2 5 1173 Buquoy, Aphorismen für Meditation u. Naturdichtung 1273 Raiſers Oberdonaukreis unter den Roͤmern. 7 1278 Hausmanns Umriſſe nach der Natur 1 2 1280 II. Mathematik, Phyſik und Chemie; Keferftein, Barometer: Schwankungen 8 1 S. 9 Zincken, Nordlicht B . * 5 VI 367 VII 749 Henry, Kautſchuk £ . . 3 Vauquelin, Wolfram, Manganeiſen . 8 R 765 Feuchter, phyſiologiſche Stoͤchiometrie i XII 1281 H. Brandes zu Keferſteins Auffag uͤber Erdluft „13802 R. Brandes, Repertorium 8 A ® 2 1303 Andres oͤconomiſche Neuigkeiten . . 8 1304 B. Meyers Reiſeſkizzen . . 5 . A 1305 Blumenbachs Naturgeſchichte . . 5 5 —— RNienks Zelefcop von Hauff . 5 + 1 1306 III. Mineralogie. Raſoumovsky, Geognoſie von Mähren 8 IV 838 A. Wagner, Dolomit um Muggendor 5 * 451 Cordier, Gebirgsarten . . 2 464 g XI 1178 Aſterios, Geogenie 8 rl RE Succows Ueberſicht der Mineralkoͤrper N XII 1307 x 1383 Zippes Kupferlaſur und Grbicgkformationen in Böhmen Leonhard und Bronns Jahrbuch an; h G lockers Mineralogie r Matti s plantae asiaticae. Bartling, Ordines plantarum Linneiſche Verhandlungen De Candolles pflanzenſyſtem IV. Botanik. 2 iv, 377; v1 * . R. de Candolles Glockenblumen Aus Annales des Scienc, nat, III — V: Say, Arenaria VII, 742; Luguſt St. Hil., Sauvagesiae; Don, 0 Capsella; A. J baeae S. 743; Frankoa 744; danthes 7485 Graphiola 749; niart, foſſile de Ca 192175 zen 753; Tamariſcinen b’ Urväille, Sendel, Nees Nepenthes 747 Laxarſa Alamania Gandichaud, 757; Leguminosen 75 Rafpail, Gras: Embrye 785 Guillemin Juſſieu, Phebalium 759. Pflanzen 7643 749; Noise au, Apo- Poiteau, neue Pflanzen 7505 DeGandolie Trifolium magelianicum 7513 Brong⸗ Pflanzen 761, 754, 738; Agardh, Chara; Pylaie, neue Pflan⸗ Des vaux, Bluͤtbenſtaub 7585 Choiſy, Prevostea 762; Leon ⸗Dufour, Pflanzen 765; Gaudichaud', Flora der Malwinen 7633 Leſſon, Suͤdſee⸗Inſeln 775; Lamouroux, Meer: pflanzen 777; Gaudichaud, ‘Adriana 779; De la Harpe, Gramineen 783; Dureau, Succeſſion der Pflanzen 783; Hugi, rother Schnee A , Aus Annal. des Sciene. nat. V, VI: Requieny feltne Pflanzen 1257; Leon Dufour, Senecio difficilis 12583 Born; Drynaria 1258; lung 1263; Auguſt St. Hil. e Commerso- nia 1269. Auszuͤge aus der Linnaea 1827 — 1830 . XII Pflanzennamen. Ahelmoschus 380 Cirrhopetalum Aconitum 379 Clematis Actinanthus 1325| Cohaeae Adenophorus 750 Coelogyne Adenocyclus 1325] Commersonia Adriana 779| Convolvulus Aeschynanthus 332| Corylus Alamania 749, Curcuma Allantodia 3810 Cyclostegia Alnus 1257| Cyrtotropis Amomum 381] Dammara Anatropa 1525| Dendrobium Aphanochilus 878g‘ Desmodium Apodanthes 748 Drynaria Apostasia 553, Dufourea Arenaria 242, 652 Dysophylla » Argyreia 586| Echites Barleria 587 Eremanthus Begonia 591| Eria Bessera 1524| Eriolaena — Beyrichia 1320] Farren Bignonza 5901 Filicites Bolbophyllum 382] Franca Bombax 587 | Freyeinetia ‚ Boottia 581] Fuci Buttneria 1269| Geochorda a 584 Glolsostylis Capsella 7 743 : Centranthera 380 ER Ceropegia — 382 | us Chara . 752] Hemprichia Chirite 380 Hibiscus 0 d' Urvillees Farren⸗Verthei⸗ 1384 / < 7 — 1809 Horkelia «1317| Phaseolus > 381 1310 Hoya 383] Phehalium 7 1311 lehthyosma Pr 1321 Pinonia 7. Iris 589] Piper 6 89 Justicia 377, 382, 590 Podocarpus 93 827 Raempheria 377, 381 Pollen 779 8855 255 3886 Fnoxia 3780 Polygala 1 W. | 431 Labiatae 378, 592, Polypodium 1288 559 Laminaria 753] Pongamia 1 5868 577 Leguminosae 752 Prevostea 9 762 534 Leiotulus 1325 Quercus - 380 Lessingia 1325| Roylea 382 Liparis g 379 Ruellia 378, 588 Llaupanke 745| Sauvagesiae 722 Lyncea 13281 Senecio 11258 Majana = 878 Sigillaria 231 Melhania 5860 Sphaeropteris 330 Meriandra 378 Sterculia 381 Meyna 1326) Tamarifcineae 757 Monotropa_ 743! Tephrosia 381 Mucuna 0 330] Thomsonia 591 Myricaria 757 Trias 382 Myristica 589] Trichanthera — Nepenthes 741] Uraria 379 Nilsonia 754| Urena 377 Okenia 1523] Viburnum 331 Otochilus 382] Wightia 837 Oxalis Zi 751 Zingiber 381 1196 Oxyſpora 589 V. Zoologie. \ Stannfus Dolichopus 1 5 1, 28; III 248. 1317 Mehlis Eingeweid-Wuͤrmer 5 I, 68; II, 166. Audeuin, Hipponoè et Euphrosyne . 5 I, 100 Aus Zoological Journal: Heineken, Cerafcopus I, 101, Hegeter, Cermatia; Vroder ip, Chelyosoma 105; 382 Blackwall, Guckguck 106; Ogilby, Paradoxurus 107; 591 Hardwicke, Osphronemus 107; Douglas, Vultur K 743 californianus 110. R811 379 Brehm, Bewegung der Vögel . II, 145. 1269 Mich ah elı es, neue Fiſche, Rhombus etc. $ at 199 330 Aus Zoological Journal: Douglas, Cervus leucurus, 589 Ovis californiana 213; Richardſon, Aplodontia 214; 381 Lowe, Helicolimax 21; Vigors Skizzen 2165 Bro: 381 d erip, Weichthiere 2203 Horsfield, neue Saͤugthie⸗ 38 re 221. * 377 Giſtl, Kerfe in Copal, Verbreitung der Kerfe III, 247 377 Brehm, Klugheit des Hundes, e aus Reiherfedern 272 590 Theodori, Pterodactylus 5 A N 25 1255 Wiegmann, gefleckte Katzen . — 282 762 Derſelbe, Otocryptis, Chamaeleopsis . s 8 291 378 Eimbeck, Mergus anatarius 8 0 9 299 380 Giſtl, enfomotogifce Fragmente . 2 301 1325 Döbner, Deligwerden der Schmetterlinge 2 3 379 Savis toscanifche Ornithologie . ie 3 863 381 Michahelles, Motacilla feldegg e 1263 Eſchweiler, Infuſorien A 1 „ 403 754 Bruch, Bartgeyer . 3 > 3 FREE 744 Meyer, Otis houbara . f . . 8 406 750 Bruch, Bemerkungen . x . 408 777 Lichtenſtein, Säugthiere des Gernande; F 418 1320 Leuckart wegen Proteus. 8 . u BAT 1320 ———— wegen Rüppell . 2 F 424 749 Giſtl, Bemerkungen über Kerfe . V. 497. 1318 Michahelles, und Stratil, Fortpflanzung des Pro- teus B 5 8 499 1325 Wagler, mexicaniſche Thiere 1 1 380 Derſelbe, neuer Wurm: Nigga EB ® 3 838 1385 — 1386 Rayer, Eyer der Blutegel * 42 . . 535 Anthracothorax 645! Ctenophora 12 7 Boie über Vogelſippen 4 . . „ 538 Anthrax 1216} Ctenostoma 6, Creplin, Eingeweidwürmer u > . „ 548 Antilope personata 714 Cucujida 34 R. Wagner, foſſile Thiere 4 . . 1 550. Aplodontia 214 Cueulidae 541 A. Wagner, urweltliche Thiere. . . VI, 555 Aptenodytes 773, 1267| Cuculus 388 Baer, Raupenfraß u RE 1 ; 593 Aranea 1359] Culex 1203 Wagler, Faulthiere — . 4 . . 604 Ardea 109, 530] Cygnus 109 Derſelbe, Legostomus, Dasyprocta , 5512 Argyropelecus 1342, Cynanthus 547 Voith, Beobachtungen. 8 A 5 633 Ascaris 90 Asilus 1217 Cyphus f 314 Harlans americaniihe Fauna. . .. R 643 Aspistes 4212| Dasypogon 121 Zoologiſcher Elubb a x VII. 784; VI. 667 Atherina 1 1366| Dasyprocta 61 Gourcy, Motacilla feldegg, Alauda calandra VII, 701 Atlapetes 526 Daulius 542 Brehm, Rohrhuͤhner 1 . . . 705 - Bartgeyer 404| Delphinus 109 Müller, Kiemenlöder an Caecilia 5 a 709 Basilinna 546 Dendromus — Aus Zoological Journ. V: Son, Colibri⸗Neſt 714; Woode, Bassaris 1 123, 512, Diadoeidia 1210 Antilope personata 714; Guilding, Clinidium 7163 Bathyergus 1362 Diomedea 1266 Chitonidae 718; Stokes, Volvox 721; Weſtwood, Bellatrix 544 Distomum 176 Otenostoma, Notoxidae 722; Amydetes 7245 Hors⸗ Beroae 1263 Dixa re field, Falter 724, 730; Heineken, Fringilla canaria Blatta 135 Dolichopus 23, 122, 248 etc, 725; Bancroft, Thiere aus Jamaica 726; Grant, Bomhyecilla Doris 13:8 Orangoutang 728; Stutchbury, neue Mufcheln Bombyx graminis 5 3 Echinorhynchus 82, 166 728; Booth, Helix oblonga 729; Gould, Sylvia ti- Bothriocephalus 101, 1347 Engeweidwuͤrmer 33, 166, 548 thys 730; Curtis, Inſecten 731. Bradypus 604] Epeira 5 1359 Grays Spicilegia zoologica 5 3 5 735 Bucephalus 1362 —| Euenemis 748 Aus Annal. des Science. nat. III — V: Huot, Berftei: Bulimus 729 Euglenes h 723 nerungen 741; Latreille, Myrmecium 741; Des: Calliphlox 544| Eulampis 547 hayes Navicella 743; Auoy, Meerſiſche 747; If. Ge: Callomys 612| Euphones 733 offroy, brafil. Fledermaͤuſe 7493 Fiſcher, Physodacty- Calymene 1285| Euphrosyne 100 lus 749; QAuoy, Phosphorescenz des Meeres 7503 Va⸗ Campontia — | Eurysoma ii 303 lenciennes, Ictides 751; ®,ylaie, Loligo piscato- Campylopterus 548 Falco 516, albicilla 405 rum 755; Latreille, Polistes lecheguana 757; Pre⸗ Caprimulgus 381, 533 Felis pardalis 108, macula- voſt, Verſteinerungen 7583 Mantell, Iguanodon 759; Caranx f 203 ta, nepalensis 221, leo- Quoy, braſil. Vögel 759; Loͤwe von Suͤdafrica 761; Poli, Cavia 511, 620 pardus etc. 282. 1 Argonauta 762; Leon Dufour, Eyer der Regenwürmer Celeus 542! Fratercula i 220 762; Auody, Meervoͤgel 768; Leſſon, Suͤdſee⸗Inſeln, 7755 Centrolophus 203| Fringilla 5:5, canaria 745 Deshayes, Hippuriten 778; Orbig ny, Sepien⸗Schnä⸗ Cephalopterus 1364 Fulica 518 bel 779; Duvau, Bluttläufe 7793 Marcel de Ser» Cepola 200] Gammarus 1358 res, Verſteinerungen 783, Gerascopus 101| Gecinus 115.542 Zoologiſcher Elubb . . 0 E a 5 784 Qexratitis 1367| Geococeyx 59% Rut 0 e, Mucken * „ 0 0 XI, * 1203 Cermatia 104 Geomys 647 Sundevall, Synbius 9 7 eur 1222 Certhia 352] Glaucis 545 NKudouin, Nicothoe, Oniscus thoraeicus a . 1223 Cervus leucurus 213 Goramy 197 Rang, Weichthiere 5 . u = 1232 Chamaeleopsis 296 Guckguck 106 Robineau, Mucken . a . . „ 1236 Charadrius 520 ‚ Gypaetus 404 Aus Annal. des Scienc. nat, V, VI: Baſoche, Verſtei⸗ Chelyosoma 105 Halieus 530 nerungen 12583 Quoy, Thiere von der Seehundsbay Chinchilla 108, 614, 738 Harengus 1365 1259; Leſſon, Thiere 1261; Quoy, Salpen u. Beroen Chionis 1268 Hegeter 104 1252; Leſſon, Meervoͤgel 1265; Mantel l, Iguanodon Chironomus 1205! Heliactin 546 1268; Quoy, Thiere der Suͤdſee⸗Inſeln 1269. Chitonidae 718 Helicolimax 216 Cocco, neue Fiſche 5 5 5 N, 1340 Cholus 302 Heliothryx 547 Ekſtroͤm, Tabellen über die Zugvoͤgel 4 1343 Chrysochloris 1361 Helix oblonga 729 Schagerſtroͤm, Mugil, Labrax . 5 1343 Chrysolampis 5460 Heteromys 738 Regius, Lernaea dalmani T. IX. 5 « 1345 Ciconia 109| Himantopus 5.0 Derſelbe, Bothriocephalus pythonis T. IX. 1347 Cinclus 393) Hipponoe 100 Fries, Hydrobaenus Iugubris T. IX. 4 „ 1350 Cleidothaerus 729 Hippurites 778 Sundevall, Spinnen . . . . 1350 Clinidium 716 Hirundo 389 Aus Zoological Journal XVI: Johnſton, zur britiſchen Coccothraustes 218] Hirudo 535 Fauna S. 1358; Heineken, Reproduction der Inſecten⸗ Coccyzus 389, 524! Holoptilus 103 glieder 13593 A. Smith, ſuͤdafricaniſche Thiere 1359; Colaptes 219] Holestomum 174 Bancroft, Raia manta 1363; TradescantLay, Columba 511 Hydrobaenus 1350 Pteropus von Bonin 1364; Parrell, Fiſche 1365 Colymbus 109, 530| Hylobius 302 Bennet, Mus barbarus 1366; Mac, Leah, Ceratitis eitri- Conchotrya 737| Hylocharis 546 perda 1367, . Coracias 383] Ibis 530 Ibla 737 Thier » Namen. Corethra 1205 Iguanodon 1268 Accentor] 403] Amblypodia 731 Coriocella 737! Infusoria 403 Acentrolopus 203] Ammobates 33, 268 Corvus 384, 527 Iunco 526 Acridotheres 352; Ampelis 528 Coryphaena 202] Lagostomus 108, 612 Aceropteryx 308] Amydetes 724 Corythaix 109 Lampornis 548 Aderus 722] Anas 220, 532 Cottus 1366 —| Lanius 383 Agouti 108, 617] Anodon — Cryptonyx 217] Larus 220, 515 Alcedo 391 Anopheles 1204 - Cryptostoma 737| Lecheguana 577 Alcyonium 1353| Anser 109, 530 Otenodactylus 738 „Lementina 737 Lepidopus 200 W 5 1214 Fr. 511, u Lernaea 1345 Lestremia 1210 Lichia 201 Liostoma 533 Loligo 726, piscatorum 255 Loxia 1365 Loxura 731 Lucanus goliath. 303 B abricns 762, 1359 Lutra 108 Lycoris 1358 Lyriocephalus 294 Macrocera 1208 Macroscelides 1360 Magilus 137 Manatus 649 Mangusta 1351 Manta 726, 1364 Mellisuga 545 Mergus 300 Merops 390 Merulidae 542 Mitra 737 Monochamus« 308 Monostomum 171 Motacilla feldegg 403 Mucken 1203 Mugil 1345 Myctophum 1342 Mus barbarus 1366 Muscicapa 529 Myochama 728 Myoxus 1551 Myrmecium 74 Navicella 743 Neotoma 647 Nicothos 1228 Noctua gamma 503 Nucifraga 387 Numenius 219 Nycteris 1360 Oniscus thoracicus 1230 Oriolus 392 Osphronemus 107 Osteopera 646 Otis 520, houbara 406 Otocryptis 291 Ovis californiana 213 Paradoxurus 107, 108 Parra 5 517 Pavo 109 Pelecanus 1286 Penelope 517 Pentastomum 190 Phaedra 731 Phaöton 1267 Phalangista 1270 Phocaena 1362 Physaloptera 75 Physodactylus 749 Pica 218 Picidae 541 Picus 219, 387 Pithecops 730 Platalea 350 Platycantharus 308 Ploiaria 103 Pneustes 291 Podiceps 109 Polistes lecheguana 757 Polyno& — Polytmus 545 1388 Phrethornis 548 Vultur 517, californianus 110 W * a 1213 Prionites 528 Weichthiere 220 Yunx 387 Procellaria 726, 12655 Wnitebait 13651 Zelus 103 2 514 Xiphias 202 : L Proteus 499 5 Psarocolius 527 IV. Anatomie und Phyſiologie. g 3 7 = Mehlis, Eingeweidwürmer Heft I. S. 68 II. 166 Pailtacns 525 Scouler, Schaͤdel der Indianer 1 5 107 Pretodactyins 271 Darrell, Eingeweide . 108 en 1359, 1364 Gouthrie, Herz der Schildkröte eee ee „4385 Holberton, Schildkrote 110 Raia " 726 Sebold, Apus cancriformis a IV, 429 i 1363 Sharpey, Fluͤſſigkelts⸗Bewegung an Thieren . 89 1 219 522 Stratil, Fortpflanzung des Proteus „ 505 Beduyins — R. Wagner, foffile Thiere . . . 550 eee 1363 A. Wagner, deßgleichen . 5 x 585 Eihinolopkus 1359 Voith, Beobachtungen ° 2 VII. 688 Rhombus 199 Müll er, Kiemenlöcher an Caecilia A „% M 7 Salpae -1262 Wi ilbran d. Urinſyſtem . . . . — „ 712 84 15 393 Lund, Euphones . . . . > 17283 Seisphile 1209 Grant, Orangoutang . 5 b 5 728 For Booth, Helix oblonga . 1 5 729 ea 510, a Prevoft, Embryo . 8 8 99733 er 202 Magendie, Riechorgan, Nervendurchſchneidung —27⁴⁵ Sewellel 214 Serres, Nervenſyſtem . 5 es 7A - Shad 1565 Quoy, eden des Meers 3 0 2780 Sigaretus 737 Prevoſt, Gewicht der Eper ‘ . » “7751 Sigmodon 647 Breſchet, Nervendurchſchneidung . . f 5281 Sitta 387 Prevoſt, Verdauung, Foͤtusblut . A . 1761 Smaragdites 547 Buzareingues, Geſchlechter⸗Zahl . . 2763 Smilium 737 Bailly, Geſchlechts⸗Einfluß . 5 764 Salca 1365 Edwards, Muskel⸗Contraction . . 761 a Fray Zeugung . . . — nn sr Orbigny, Sepien⸗Schnaͤbel . 5 ir) piroptera 2 4 730 Squalus carcharias 747 Cuvier, phoſtol, Bericht r 3 3 8 Fe era 1268 Prevoſt, Fortpflanzung der Muſcheln > 35 782 Strepsilas 219 Bogros, Hohlheit der Nerven 5 . 938 e m VII. Medicin und Pharmacie. ur Stylops 731 Raſoris, Broufais und Hahnemanns Lehren I. Sula 1267 Groh uͤber Bagliv 5 a ra 393, tithys 730 Briefe über die Cholera morbus XII. . 1370 Symbiu 1222 - 3 Taeuia 194 C. Buͤcher anzeigen. ee 7 — I. Allgemeines. N Testudo 110 Brück, Bacons Organon x A „ Thaumalia 1211 Schreibers Cornelia . . 1 A Thereva 1215 ̃ Neumanns Gedichte 0 . 2 . N27 Tichodroma 391 Rirners Hippel und Jean Paul . „ N Totanus 521 Chateaubriands Werke > . . 3 Toxostoma 528 Flemmings Pſychologie . 5 1 228 3 190 2 eyers Naturgeifter = 8 8 22982 Trichocera 1208 fe Vorzeit . . . . . . — Trichosomum 73 Rüppells Reiſen IV. 387 Trichopteryx 304 Andres dconom. Neuigkeiten * . he 1 Trichotropis 221 Zinckens Seidenbau » . 2 Wen 1 Tripterygion 1334 am Re Bar auf Karlsbad . 4 + rochilidae 542 renfels ienenzu . . . . rn Trochilus 547, 714 Lacbpedes Alter der Natur 2451 gi FO Ania = Troglodytes 402 Choulants Vorwelt .. =. 8 Er Trogon 523 Rosmäͤslers Abbildungen der Naturforſcher VI. 366 Turdus 528 Raiſers Oberdonaukreis unter den * i, — 782 Hausmanns umriſſe . 128 Uria + II. Mathematik, Phyſik 5 Chemie une Mineralogie. Verſteinerungen 758, 783, 1258 Meyers Naturgeiſter . 0 Ei III. 9 eee 749, 1 Aae en . »- joy « . 3 ” IScaccıa aſtners Archiv 0 „ . « „ j Viverra 737 eonhards Jahrbuch r E . Volvox 721 Memoires de Ia Soc, d’hist, nat. de Stralsbourg . K 1389 Kobells Characteri ea 0 . V. 464 72571240 5 Mess 12 8 5 — 476 en Geologie “ Ins . . 5 „476 2 If ettens Scanbinavien . III. 677 Karſtens Archiv 9 679 Haubers Scholae logieo- mathematicae Xu 1225 Webers Luft: Electrophor 2 * - —— 2 = — Beudants Pbyſik A = 2 .. 1176 Naumann Sryitallographie R . 3 Brandes, . Meyer, Sau Succom, Zippe, Leonhard, Glo⸗ Ker ſ. S. 1381 Hft. XI 5 III. Haturgeräiäte Bulletin de Moscoun ; A u Nuppells Reifen E 3 „ ee Winther, Literatura rerum naturalium „84 Woͤrterbuch der Naturgeſchichte XI. 1177; IV. 342 Burmeiſters Naturgeſchichte PR P Pag: Eichwalds Lithauen 8 wi x 4 344 Memoires de Strasbourg 1 2 5 346 Lacdpedes Alter der Natur 4 . „ 449 Ehoulants Vorwelt . Be . 2.0 Sinnes Briefe 8 q x u „450 Einneiſche Verhandlungen 5 > 559 Blumenbachs Naturgeſchichte . Arge — IV. Botanik. i But kers Botanik 2 2 = 75 9 118 Annalen der Gewaͤchskunde . 5 = - 3120 Sprengels genera plantarum, . a ER 121 Endlichers Flora posoniensis . III i R. Browns Schriften - N . AR 2243 Göpperts Garten zu Breslau > . ‘ . 244 Deſſelben n = . 2 — Hoͤß, Forſtbotanik. — 245 Wallichs plantae asiaticae. . . "A 370 VI. 586 Botan. Zeitung 5 1 S 0 A 5 477 Sturms Flora N fl 8 8 478 Nees, Cryptogamen von Java in 2 2 480 Bartling, Ordines pläntarum N 22 481 ‚Presls Symphysia . . . . 489 Lehmann, Stirpes S 5 4 2 7 — Brandts Giftgewaͤchſe 1 . 2 F 400 Biſcho ff, plantae medicinales 8 . } 2 ES Schmidbergers Obfibaumzudt . XI, 1198, V. 491 R. Browns Schriften 5 5 x 5 492 DeCandolles Prodromus er VI, 577 Deffelben, Geſchichte der Botantk 5 8 582 A. de Candolles e ; 5 er 534 R. Bromns Proteaceae , STD. 9 1! 1194 Seringes Bulletin 5 8 1199 Wallroths Saulchen⸗Flechten 0 2 1200 Dierbachs Arzneykraͤfte per Dr 2 1 1201 Kochs Flora 8 1202 Wallrothe Toſchenbuch der Cryptogamen XII. 1313 Schlechtendals Linnaea 1517 a Sprengel, Lehmann, Beilſchmid, Nicci f. S. 1381 H. XII. \ V. Zoologie. Ereplin s Eingeweidwuͤrmer . I. 1685 II, 166 Eichwalds Zoolsgie 4 5 = II, 203; VI., 628 Menckes Mollusken 2 2 . . II, 204 Thienemanns Eyer 8 „ 209 Muͤnſter und Goldfuß, nn E III, 274 Savys toscaniſche Ornithologie N . «+ I 383 Beyfräge der Schleſier zur Entomologie . 410 Rüppells Verſteinerungen, Nilſiche, Krabben 413 Brandts Arznenthiere * 7 = 417 Lichtenſteins Hernandez . 8 418 Wieds Abbildungen f 2 VI, 629 Meigens Schmetterlinge . . 5 630 Schintzens Saͤugthiere . 8 VII, 712; VI, 631 Wiedemanns Mucken . : A „ 6534 ara — Harlans Fauna a e 5 643 Mindings Geographie ber elugchiere 5 „ VII, Sunds Euphones , . 2 8 4 t urms Vogel =. 1 8 4 39 731 Gray's Spicilegia . 2 7 0 R na Graba's Faͤrde & \ 1 739 Berendts Bernſtein⸗ Infecten * 3 NM 1231 Rangs Mollusken. — 8 A — 1232 Robineau's Mucken A 8 5 1235 Waglers Amphibien k 2 4 1250 Rapps Polypen. . . . 8 „1254 Schwediſche Abhandlungen > 2 5 1243 Berendts Bernſtein⸗Inſecten 1368 VI. Anatomie und Phyſiologie. Mehlis, Eingeweidwuͤrmer 5 I., 58; IM 166 8 eoffroy St. Hil., Toologie 5 IV, 427 Jacobſons Primordial⸗Nieren 8 437 Volkmann e Tafeln . u. A E 438 Straufens Maykäfer. 557 Linneiſche Verhandlungen von Dee. 1827 — Sept. 1888 VII. Medicin und Pharmacie. Ehrmanns Pharmacie. 8 2 x L 112 Fickers Driburger Waſſer 5 . 8 II. 222 Langenbecks Chirurgie . 8 224 Hieſer, Femina daemoniaca ‚ . „III, 333 Schmidts Sommerfieber . B 8 Pitſchafts Aphorismen des Sipporrates” . VI, 440 Ballings Venenentzuͤndung 8 „ — Charvets Opium . . . . 4441 Rau's Staphylome . „ . s — Carro's Karlsbad > er . * 0 . 442 Boer ars obstetricia , 4 v 7 x „ 443 Brandes, Waſſer von Zatenhaufen. A 4 — Waitz, javaniſche Arzneyen . . - 444 Hamburger medicin. Mittheilungen 1 8 2 445 Muͤhry's Ruͤckgraths-Verkruͤmmungen XI, 1271 Hanckes Hundswuth . . » 5 5122 Elsners Cholera morbus . 2 . XI, 1369 D. Perſonen⸗Regiſter. I. Verfaſſer der Aufſaͤtze. 1 Agardh 752 Cuvier 780 Anonymi 233, 315] De Candolle 751, 752 Aſterios "1177 Deshayes 743, 778 Audouin 100, 1228] Desvaux - 757 Sabre St. Hil. 742, 757, 1269] Döbner 311 Baer 593] Don 743 Bailly 746} Douglas 110, 213 Bancroft 726, 1363] Dumas 743, 751 Baſoche 1258 Dureau 783 Belcher 220) Deurville 764, = Bennett 1366] Duvau 779 Blackwall 106) Edwards 110, 754, 764, 1223 Bogros 782] Eimbeck 299 Boie 5380 Ekſtröm Bl LTE Bonſtetten 677, Eſchweiler 405 Booth 729 Fiſcher 749 Bory 1258 Feuchter 1281, Brehm 145, 272, 706 Fray TE Breſchet 2754 Fries 5 Broderip⸗ 105, 220) Gaimard 297, 750, 759, 765. Brongniart 751, 754, 7580 1259, 1262, 1269 Bruch — Gaußichaud 756, 765, 779 Buch Gay 722, 752 Buquop_ 1, 111, 561, 673, 111, Gen St. Hil. — 749 247, 30 A 763 FR it 728 Choiſy 752 Cocco 1340} Gourcy 701 Cordier 464 Grant 72³ Creplin 548 Groh 650 Curtis 731! Guilding 716 1394 sm — — > u: 1392 Guillemin 758 Quoy 768, 747, 750, 759, Jacobſon 437] Ratzeburg 417, Guthrie 110 1259, 1262, 1269 Karsten 679 Remwartt 480 Ricci 1255 Harpe 783 Raſoumobsky 348 Kaſtner 340 | Rixner Sa Hardwicke 107 | Raſpail 755 Kieſer 333 | Robineau "1236 Heineken 101, 725, 1359 Rayer 535 Koch 1202| Roͤhling 1202 Henry 749 Requien 1257 Kobell 464] Rosmaͤsler 566 Holberton 110 Retzius 1345 Kronfels 227 Ruppel 837, 413 Horsſield 221, 730 1 214 Bacepede 419 Savi 383 Hugi 1196 | Ruthe 1203 Langenbeck 224 Shing 81, 712 Suot 741 | Salat 1173 Lehmann 1315, 489 | Schlechtendal 1317 Johnſton 1358 Schagerſtroͤm 1345 Leonhard 1310, 340, 476 Schmidberger 491, 1198 Suffieu 744, 759 | Scouler 107 Lichtenſtein 418 Schmidt 335 Kleinſchrod 464 Sendel 743 Linne 450 Schneller 10 12277 Lamouroux 768, 777 | Serres 747 Lüders 450 Schreiber 225 Latreille 741, 757 Sharpey 434 Rund 733 | Seringe 1199 8 783 Siebold 420 Meigen 622, 630 | Sprengel 1812, 121 Eaxarſa 749 Smith 1359 Mencke 204 = Leon⸗Dufour 746, 762, 765, | Stannius 28, 122, 248 Mertens 1202 B. Meyer 1305 Park: 478, 734 Succow 1307 1774, 125 Stokes 721 H. Meyer l 449 Tegeler 443 Le Royer 761 | Stratil 505 R. Meyer 229 Thienemann Kr 209 Leſſon 775, 1761, 1205 Stutchbury 728 Minding a 732 Volkmann ; 433 Leuckart 1375, 424, 447 Sundevall 1358, 1222 Muͤhry 7 1271 Wagler 1250 Lowe 2161 Tyeodorie 2276 Münfter 274 Waiß 444 Lyon 714 | Tradescant⸗Lay 1364 Naumann 1177 Wallich 377, 586 Mac Seay 1367 Valenciennes 751 Nees 243, 480, 492 Wallroth 18 31, 200 Magendie 745 | Vauquelin 768 Neumann 227 Weber 1175 Mantell 759, 1268 Vigors 216 Pitſchaft 440 Wied 629 Mannerheim 748 Voith 683 Presl 489] Wiedemann 634 Marcel 783 Wagler 1375, 510, 604 Raiſer 1278 Winther 341 Mehlis 68, 166 X Wagner 541, 555 Rang 1232| Zenker 118 B. Meyer 406 J. Wagner 1167 Rapp 1254| Zincken 342, Bippe 1309 Mice e 199, 383. 499 S 2 5 7 550 3 uͤller 709 almſtedt 1258 N Deild 107 | Weſtwood 722 III. Verleger. Orbigny 779] Wiegmann 282 Amiet 238 Lauffer 438 Leske 1307 Poiteau 748, 762 Wilbrand 712 Anton 342 Levrault „457 Poli 4 714 Barbazat 582 Liebeskind 442 Prevof 743,751,758,761, 22275 Yarrell 108, 1365 Bärede 118 | Mär 244 Pylaie 753, 755 | inden 567 Barth f = 1 ui ri Baumgärtner ever . EL Verfaſſer der Bücher. Bran 833 | Oßwald "490 Andre 1304, 3 Dierbach 1207 Brockhaus 225, 444 Perthes 566 Baco Ehrenfels 446 Brodtmann 631 Pichon — 27 Balling Ehrmann 112 Bronner 413, 449 Puſtet 120, 227 Bartling 481 Bellſchmid 2 — Eichwald 203, 344, 628 Cal ve 1304, 341, 446 lu 2 Berendt 1368, 1231 Elsner 1303, 341, 172 Campe 445 Reichart 1310, 340. Beudant 1176 Endlicher 241 aus, 476 Reimer 40 Biſchoff 1376, 490 Sluff 4818 Eschweiler 120 Des 534 Sauerländer 1305, 228 Blume 480 Ficker 230 Fingerhut 1313 Dieterich 121,224, 481, 1271, en Schrag 1319,1311,.243, 464, Blumenbach 1505 Fiſcher 230 Duͤmmler 492, 1280, 1305, 1312 Bock 443 Flemming 228 Ebner 225 Schulz 622, 635 Bonſtetten 677 Freiesleden 476 Engelmann 224, 476 Stahel 440 Brandes 1305, 443 Geoffroy St, Sil. 427 Finley 643 Stein 340 Brandt 417, 490] Glocker 1311 Fleiſcher 238 Straus 245 Bronn 1310, 340 | Goldfuß 274 Gerlach 476 Sturm an 478 R. Brown 243, 492, 1194 1 Goͤppert 244 Gerold 227 Treuttel 377, 577, 586 ruͤck Graba 239 Gehlen 448 Univ. Buchhandl. 1272 Buchner — | Gray 735 Goſohorsky 1272 | uslar 204 Burmeifter 343 Hancke 1272 Graß 480, Haaſe 1309 | Voß 344, 410 Carro 442 Harlan 5 643 Hahn 1303, Haslinger. 491] Wagner 227 Charvet 441 Hauber 1175 Hauff 1306 Henslin 228 Wahl 841 Chateaubriand 227 Hausmann 1280 Hirſchwald 417 Weſener 835 Choulant 449 Hoppe 477 Hoffmann 445, Korn — Wilmans f 337 Ereplin 68, 166 Hoͤß 245 Landes Wuͤrtz - 877, 577, 586 De Candolle 577 Hugi 238 Landes- Ind. Compt. 342, 620 Zawadzki 205, 344 Die meiſte Theilnahme fand bey Pflanzen, eine weit ge: ringere bey Inſecten, und faſt gar keine bey Conchylten Statt. Fur Botonik haben ſich im allgemeinen Pharmacevten, Medici⸗ ner, Profeſſoren, auch einige Geiſtliche thaͤtig intereſſiert; bey Inſecten ein ſehr gemiſchtes Publicum. Unter Wundörzten, Erz ziehern, Gärtnern, Gartenliebhabern, Oeconomen, Forſtmännern und Technologen, war die Theilnahme noch äußerſt unbedeutend, eben unter Jenen, welche vermoͤge ihres Berufes die meiſte Ge: legenheit hätten der Wiſſenſchaft in ihrer practiſchen Anwendung zum Vortheile des Allgemeinen zu nuͤtzen. Wie noͤthig iſt das Studium dem Wundarzte, der ifoliert, entfernt von Apo⸗ theken ſich feine Pflanzen ſelbſt ſammeln und verwenden fol? wie leicht kann daher durch Verwechslungen manches unguͤnſtige Reſultat herbeygefuͤhrt werden? — Der Erzieher wird durch Hinleitung feiner Zoͤglinge auf die Natur, als die Allernährerinn des Menſchen zuerſt den Beobachtungs- und Forſchungsgeiſt ſei⸗ ſie durch Anſchauung der Werke Gottes auch zu einem innern Hochgefuͤhle ſtimmen, das ihnen ſonſt ganz fremd geblieben waͤre. — Dem Gärtner iſt dieſes Wiſſen dringendes Beduͤrfniß, denn wenn er nicht die richtige Kenntniß der Gewächſe beſitzt, wird er das Vergnügen ſeines Brodherrn ganz trüben und Unrichtigkei⸗ ten verbreiten, hat er aber gehörige Kenntniß des Faches, dann wird er durch feine Natur⸗ und Landſchaftsmalerey (durch Aus⸗ pflanzungen) die Gegenden zu einem wahren Eden umſchaffen koͤnnen, beſonders wenn ihm auch der Oeconom und Forſtmann hierzu nachbarlich die Hand bieten werden. Wie nöthig die Kennt⸗ niß der Gewachſe dem Oeconomen ſey, wird jeder Kenner faſ⸗ ſen, denn nur auf ihr baſieren ſich richtige comparative Anbau⸗ verſuche. Sehr wichtig iſt es zu wiſſen, welche Gewaͤchſe mehr Nahrungsſtoffe enthalten, weil dieß bey einem noch fo kleinen Vortheil, bey fo vielen Tauſend und Tauſend Mezen, einen äu⸗ ßerſt bedeutenden Nutzen ſchaffen kann — auch der Anbau von Handels⸗ und Arzneygewaͤchſen kann nur durch ihre Kenntniß gedeihen. Der Technologe wird manches bisher ganz Unbe⸗ achtete, gehörig zu benutzen wiſſen, und das, was oft vor ſei⸗ ner Thur waͤchſt, nicht mehr aus Frankreich oder andern Gegen⸗ den des Auslands verſchreiben. — Oadurch müßte der Landes— reichthum, der durch vervielfachte oder veredelte Cultur und Han: del nach Außen gedeiht, allerdings geſteigert werden. Der For ſt⸗ mann wird nicht bloß dafuͤr Sorge tragen, verſchiedenartiges Holzmateriale, für die verſchiedenſten techniſchen Beduͤrfniſſe an⸗ wendbar, zu cultivieren, ſondern auch hauptſaͤchlich durch richtige Kenntnis der Forſtinſectologie und der Natur überhaupt manchem bedeutenden Schaden feines Forſtes kräftig entgegen wirken, waͤh⸗ rend ihn jetzt in den meiſten Faͤllen dieſer unvorbereitet übers raſcht. Wie unbedeutend erſchien zuerſt die Entdeckung der Erd⸗ äpfel? wie ſegenreich hat ſich ihre Cultur uͤber ganz Europa ers ſtreckt? wie mancher Hüngersnoth vorgebeugt? Deßhalb darf der Laye keine Entdeckung im Fache des Naturwiſſens ganz ver⸗ achten, — auch das Unbedeutende kann oft zu nuͤtzlichen Reſulta⸗ ten führen — und wäre ihr Nutzen kein anderer als geſteigertes Gefühl für den Allſchoͤpfer, fo iſt ſchon die phyſiſche Veredlung gewonnen. 4 Im Laufe des J. 1829 wurden nachſtehende Entdeckungen der Hn. Abnehmer der bey mir aufbewahrten authentiſchen Samm⸗ lung eingereihet, deren Anſicht, Vergleichung und wiſſenſchaftliche Benutzung einem jeden Liebhaber des Raturſtudiums am Dien⸗ ſtag und Samſtag zwiſchen 3—4 uhr Nachmittags in meiner Wohnung St. Gallikloſter Nr. 539 im 2ten Stock freygeſtellt iſt. Die mit einem Sternchen bezeichneten Gewaͤchſe find Beyträge zur. Flora Böheims, - ® Rosa coriacea Opiz. Chotekia sericea Opiꝝ et Corda (von D. Wallich in Calcutta). * Erineum mierotrichum Cor- da. Sphaeria fusca et orbicularis Wimmer. * Sphaeria se- cialis f major. Tagetes, erecta tubulosa Opiz. Lecanora car- nea. Trisetum condensatum Presl. Thlaspi pubescens Ti- neo. Silene inflata Tineo. Trifolium intermedium Gus- sone, Volantis rostrata Pr. Jungermannia geminiflora C. rum O. Achillea millefolium, ner Zöglinge auf eine angenehme Art in Bewegung fegen, und Viola intermedia Rofsmälsler. Acer Tauschianum O. Cam- panula medium apetala O. Peperomia cordifolia O. (geſam melt, ſo wie alle nachfolgenden Piperarten von unſerem unver. geßlichen Landsmann Dr. Hände in Sübamerica). Piper ma- rianum O., nutans O., abbreviatum O., reticvlatum O. canaliculatum O., stipulaceum O., californicum C B. Presl, eblongatum O., arcuatum O., Phytolaccaefoljum O., vi- minale O., glandulosum O. Veronica compacta Tausch, pulverulenta T., menzelii O. (vom Caplan Menzi in Grot⸗ tan). Viola hirta, f fraterna Reichenbach, y ericetorum ö lucorum R., Riviniana R. * Veronica chamaedrysericeto- alustris Wieræbicke. + dittrichii Ortmann. Anoda nen ea, BE tirrhinum capitatum Presl. Anemone nemorosae degene. ratio singularis Knaf, Houstonia puberula O. Rubus loci. tenweberi Orim, * Jungermannia wondracekü Corda. Cra. taegus trigyna Haberle. Bromus racemosus var. agrariu Hornung. Marchantia kablikiana Corda (von ber Frau Apo. thekerinn Joſephine Kab lik). Fusarium buxi Corda, * Cor daea muscarum Vondracek. ® Tilia obliquaefolia Ortm. * Preslii Ortm, Mollis Ortm. * Rubus Fieberi Ort.“ * tiliaefolius Ortm., * Weihii Ortm. * Tilia pilosa Presp' e e 1 S. Nepeta scordifolia . Gompholobium tetrathecoides 8. Sisymöri nn nun ymörium argee 8. Ich wuͤnſche nichts ſehnlicher, als am Schluffe des Jahr 1831 einen noch günftigeren Erfolg meines A Die in ir fen Blättern berichten zu können. Nur durch allgemeine Aner: kennung des guten Willens, durch allſeitige Unterftügung kann der Vollkommenheit naͤher geſchritten werden. Dieß hat auch Herr Prof. Dr. Hoppe, dieſer wuͤrdige Gelehrte, der einen ſo mädjtigen Einfluß auf die fo allgemeine Verbreitung des Natur⸗ ſtudiums in Deutſchland gewonnen hat, erkannt, und ſich in der Flora oder botaniſchen Zeitung 11828 S. 495 mit folgenden aufmunternden Ausdruͤcken uͤber mein Unternehmen geäußert. „In der That wird dieſe Tauſchanſtalt durch den lobenswerthen Eifer des H. Opiz hoͤchſt wichtig, — es wird ſich das Inſtitut immer mehr heben, ſehr viel Nutzen ſtiften, zur Verbreitung naturhiſtoriſcher Kenntniſſe beytragen und unſerem Vaterlande zum Ruhm gereichen. Moͤchten ſich daher noch immer mehre⸗ i einfinden und die obigen Zwecke defoͤrdern elfen. Prag im Januar 1830. P. M. Op ie Bey mir iſt erfihienen und in allen Buchhandlungen des In, und Auslandes zu erhalten: 2 Fechner (Guſtav Theodor), Maaßbeſtimmungen uͤber die galvaniſche Kette. Mit einer lithographierten Tafel. Gr. 4. 34 Bogen auf feinem Druckpapier. 3 Thlr. Leipzig, im Juny 1831. - ö - F. A. Brockhaus. N a A. Allgemeines. S. a GE Aphorismen für Meditation und Natur⸗ ichtung — 1278. Raiſers Oberdonaukreis unter den Römern. — 1280. Hausmanns Umriffe nach der Natur. B. Phyſik, Chemie und Naturgeſchichte. = wer e Stoͤchiometrie in Beziehung zur Phy⸗ iologie — 1302, H. Brandes zu Keferſteins Auffag über Erdluft. — 1303. N. Brandes, Repertorium. — 1304. Andres dconomiſche Neuigkeiten. — 1305. B. Meyers Reiſeſkizzen. Blumenbachs Naturgeſchichke. — 1505, Rienks Teleſcop von Hauff. C. Mineralogie. — 1307. Succows ueberſicht der Mineralkoͤrper. — 1309. Zippes Kupferlaſur und Gebirgsformationen in Boͤhmen. 1 1310. Leonhard und Bronns Jahrbuch. 1311, Glockers Mineralogie. — D. Botanik. — 1312. Sprengels Genera plantarum. — 1313. Wallreths Gryptogamen. — 1315. Sehmanns neue Pflanzen. — — Beilſchmids Pjlanzen-Geographie, — 1316. Riccis Blätter-Abdrüde. — 1317. Schlechtendals Linnaea II — V. E. Zoologie. — 1340. Cocco, neue Fiſche des mittelländiſchen Meers. — 1343. Schwediſche Abhandlungen für 1829, - Ekſtroͤm, Tabellen über bie Zugvögel. 1345. Retzius, Lernaea dalmani T. IX. . Derfelbe, Bothriocephalus pythonis T. IX, Fries, Hydrobaenus lugubris T. IX. Auszüge aus Zool. Journ. N. XVII. f Johnſton, Beyträge zur britiſchen Fauna» — 1359. Heineken, Reproduction der Füße bey Kerfen. A. S mi th, füdafricanifhe Thiere: Macroscelides, Dendromus, Bucephalus, Anodon, Rhincodon. . Bancroft, Cephalopterus manta. x Tradescant, Pteropus pselaphon. . Yarrell, engliſche Fiſche. . Bennett, Mus barbarus, Mac Leay, Ceratitis citriperda. Berendt 's Bernſtein⸗Inſecten. F. Medicin. . Briefe über die Cholera morbus. Riecke, über die morgenlaͤndiſche Brechruhr. Biſchoffs Lehre v. den chem. Heilmitteln, 5. Wagler gegen F. Müller. 8 Wegen Leuckart und Rüppell. — 1377, Inhalt des ganzen Jahrgangs. 4 8 — um ſchla g. 2 Naturalientauſch-unternehmen von Opiz. Fechners Maaßbeſtimmungen über die galvaniſche Kette. Taf. IX. zu S. 1345 Lernaea dalmani. — — — — 1347 Bothriocephalus pythonis, ee | — — — — 1350 Aydrobaenus. a 3 Ber k h ö enn e eee, 2 A. An Aufſätzen. B. über Importation, Aphorismen. — B. Was ift Erfahrung? — B. Goldhaͤhnchen. — EL. Pilze. B. An Buͤchern. Hausmann, umriſſe nach der Natur; Frankf. a. M. aM Sauerlaͤnder. 31. 8. 203 (1 Thlr.). Sprengel, Linnaei Genera plantarum, ed. nona; ibd. 31. I. class. 14—20. 8. 870 (1 Thlr. 18 gr.). C. H. Schultz, Prof., die homdobiotiſche Mebicin des Theo⸗ phraſtus Paracelſus, hiſtoriſch, vergleichend, ſyſtematiſch und als Quelle der Homdopathie dargeſtellt. Berlin bey Hirſchwald 30. 8. 263 (1 Thlr. 3 gr.). | Phoͤbus, ſpecielle Ärztliche Receptierkunſt; ebend. 31. 8. 518 (2 Thlr. 20 gr.). Van der Hoeven, Handhoek der Dierkunde, Rotterdam by Allart, II, 1, 30. 8. 113, t. 5—11 in 4to. J. B. Friedreich, Analecten der Natur ⸗ und beukunde. Würzburg. 31. 4. 109. ei Pflanzengeographie. Korn. 31. 8. rk er, Beobachtungen und Unterſuchungen über eink⸗ ge bey Trieſt im Meer lebende Thiere; ebend. 31. 8. 166. Vetenskaps Academiens Handlingar for Ar 1829. e 30. 8. 304. 8 t. Lehmann, novarum et minus cognitarum stirpium raue Ztius. Hamburgi. 31. 4. 58. Opiz, Beytraͤge zur Naturgeſchichte als Kortfegung des Natu⸗ ralientauſchs. Prag bey Enders. 28. 8. Nr. 12. 559674. J. Nürnberger, aſtronomiſche Abend-unterhaltungen auf ei⸗ | nem Waldſchloſſe. Berlin b. Nauck. 31. 8. 104. Smets neue Dichtungen aus den Jahren 1324350 Bonn > b. Habicht. 31. 8. 142. | B. Rabe, Aphorismen über Neligion und Dogmatiemus. Coͤln bey Dietz. 30. 8. 195. Achterfeldt (Prof.), Catechismus der Griftcatgolifgen Lehre; 2te Aufl. Bonn b. Habicht. 31. 8. 192. H. Veiſsbrod, Diss. in., Obs. pathologicae duae, praecipue Ve. nam cavam descendentem tangentes. Monachü 31. 4.34. C. An Zeitſchriften. Andre und Elsners dͤconomiſche Neuigkeiten. Prag b. Calpe. 30. II. 4. 385768. a Pogge ndor fs Annalen d. Phyſik. 30. Nr. 12; 31. Nr. 1—6. N a. Journ. f. techn, u. öcon. Chemie. 30. Nr. 11 u. 12. Nr. 1—7. Brandes, Archiv fuͤr Pharmacie. 30. 185 12.; 31. H. 1— 9; pharmaceut. Zeit. 31. Nr. 4 — Schweigger⸗Seidels neues Saheb. 1 Chem. u. e A | 4 | Breslau b. ’ Frorieps Notizen 31. Nr. 635—671. Blätter f. literar. Unterhaltung — 242. — — — _ Ani Le eier 146-70 DE Me NY, Taf. u. . is 1831. #3 2 her" 80 zn wmmmmun ‚er Aw. a N Kl san or : Kant IRRE RN 1 Ban 1 a IN? man, IPA u 1 1 n ee Literariſcher Anzeiger. (Zu den bei F. A Brockhaus in Leipzig erſcheinenden Zeitſchriften.) 1831. Nr. Dieſer Literariſche Anzeiger wird den Zeitſchriſten: Blätter für literariſche Unterhaltung, Iſis, Der canonifde Waͤchter, Zeitgenoſſen, beigelegt oder beigeheftet, und betragen die Inſertionsgebuͤhren für die Zeile 2 Gr. Neue Unterhaltungsſchriften. Bei mir ſind erſchienen und in allen Buchhandlungen des Jus und Auslandes zu erhalten: Eitelkeit und Flatterſinn, Liebe und Treue, in Bildern aus der großen Welt. 8. 17 Bogen auf feinem Druckpapier. 1 Thlr. 12 Gr. Wachsmann, C. von, Erzaͤhlungen und Novellen. Zwei Baͤnbchen. 8. 42 Bogen auf feinem Druckpa⸗ pier. 3 Thlr. 12 Gr. Leipzig, im Januar 1831. F. A. Brockhaus. An alle evangeliſche Prediger. Einem großen Mangel und Beduͤrfniß wird hoffentlich durch die ſoeben bei uns von einer Anzahl beruͤhmter und bekannter Kanzelredner erſchienene Sammlung auserwaͤhlter Beicht- oder Abendmahlreden, vom Oberhofpr. Dr. v. Ammon, Superint. Fiſcher, Su⸗ perint. Dr. Greiling, Prof. Pr. Krehl, Paſtor Küchen: meiſter, Paſtor M. Pietſch, Superint. Dr. Schuderoff, Pred. M. Thenius, Paſt. Trautſchold, Generalſuperint. Dr. Zeh und dem Herausgeber DL. Gehe, abgehslfen werden. Zum leichtern Ankauf auch fuͤr kargbeſoldete Prediger haben wir bis mit der Oſtermeſſe 1831 für 30 Bogen gr. 8. einen Preis von nicht mehr als 1 Thlr. 8 Gr. feſtgeſetzt, wofuͤr ſolche in allen namhaften Buchhandlungen zu bekommen ſind. Nach der Oſtermeſſe tritt der Ladenpreis von 2 Thlr. 12 Gr. ein. j Dresden und Leipzig, im November 1830. Arnold'ſche Buchhandlung. In der Nicolai'ſchen Buchhandlung in Berlin, Stettin und Elbing it erſchienen und in er en Deutſchlands zu haben. ö 0 1„Zeitſchrift fuͤr geſchichtliche Rechtswiſſenſchaft. Herausgegeben von N F. C. v. Savigny, C. F. Eichhorn. d un J. F. L. Goͤſchen. VII. Band. Iſtes, 2tes Heft. Jedes 16 Gr. rene Heft J. Ueber das Rechtsſpruͤchwort: „Der Todte erbt den Lebendigen“. Von Herrn Prof. Phillips. — Die Freiheit der Eheſcheidung nach älterm roͤmiſchen Rechte. Von Herrn Prof. Klenze. — Der Nechtsgelehrte Dr. Jourdan in Paris und fein Verhaͤltniß zur Reform der Rechtswiſſenſchaft in Frankreich. Von Herrn Prof. Warnkoͤnig. — Ueber den Rechtsgrund der poſſeſſoriſchen Interdicte. Von Herrn Prof. Rudorff. Heft II. Vorſchlaͤge zur Reviſion des Juſtinianiſchen Coder in Hinſicht feiner Integrität. Von Hrn. Geh. Juſt. R. Dr. Biener. — Ueber Petri Blesensis opuscula de origine juris canonici. Von Herrn Dr. Lappenberg. — Recen⸗ ſion: Ueber die Litis Conteſtatio von Mayer. Von Herrn Prof. Rudorff. \ (Das Ste Heft wird in Kurzem ausgegeben.) * * Mehrfachen Anfragen zu begegnen, erlauben wir uns, bei dieſer Gelegenheit ergebenſt anzuzeigen, daß wir, um die Anſchaffung dieſer gehaltvollen Zeitſchrift zu erleichtern, uns entſchloſſen haben, 8 die erſten fünf Bände derſelben im Preiſe herab⸗ zuſetzen, und zwar von 10 Thlr. 4 Gr. auf 5 Thlr., wenn fie zuſammen genommen werden; jedes einzelne Heft aber von 16 Gr. auf 12 Gr. j Der im vorigen Jahre erſchienene Gte Band Eoftet im Las denpreiſe 2 Thlr., jedes einzelne Heft deſſelben 16 Gr. Da der Vorrath, befonders von den erſten 3 Bänden, nun noch gering iſt, ſo bitten wir, die Beſtellung auf complette Exemplare moͤglichſt zu beſchleunigen. Jede Buchhandlung iſt von uns in den Stand geſetzt, die Zeitſchrift für die bemerkten Preiſe liefern zu koͤnnen. — .,., ̃⅛—7ꝶm7 é. ˙ A In der Weiſe'ſchen Buchhandlung in Elberfeld und Barmen iſt erſchienen und durch alle Buchhandlungen zu erhalten: 4 Sander, Paſtor, Jehova Zidkenu. Der Herr unſere Gerechtigkeit. Geh. 6 Gr., oder 27 Kr. a Wer ſich über den Werth obiger Schrift näher unterrichten will, wolle das 8Ifte Stuͤck der Evang. Kirchenzeitung nachleſen, in welcher über dieſelbe weitläufig abgeſprochen wird. Bei H. L. Brönner in Frankfurt a. M. ſind erſchie⸗ nen und in allen Buchhandlungen zu haben: ei Leiters and journals of Lord Byron, with notices of his life, by Thom. Moore, compl. in one vol. Royal 8. Geh. - 1ste-Hälfte. Preis 2 Ihe. Krebs, Dr. J. P., Anleitung zum Lateiniſchſchreiben in Regeln und Beiſpielen, zur Uebung und zum Gebrauche der Jugend. te, verm. und verb. Aufl. 8. Preis 1 Thlr. 4 Gr. Segur, Geſchichte Ludwigs XI. Ueberſetzt von W. Su⸗ ckau und J. C. Wagner. Gr. 8. Geh. Preis 1 Thlr. 15 Gr. ; ? Ueber die eigentliche Bedeutung der Aufgabe einer Verei⸗ nigung von Rationalismus und Realismus, als der beiden Hauptrichtungen philoſ. Anſichten. 8. Geh. Preis 6 Gr. a für Freunde des Schoͤ⸗ Zuſammengeſtellt und Geh. Die hoͤchſten Ideen uͤber Kunſt, nen und angehende Kuͤnſtler. herausgegeben von D. G. von Ekendahl. 8. Preis 1 Thlr. 18 Gr. - In der Schleſinger'ſchen Buch- und Muſikhandlung in Berlin iſt ſoeben erſchienen: Lebensbilder von Balzac. A. d. Franz. — v. Dr. Schiff. 2 Bde. Geh. hlr. 8 Gr. j en. Die Blutrache. — Der Geizhals — Der Ball im Freien. — Die tugendhafte Frau. — Der Demantring. — Glanz und Elend. — Das Abenteuer. . Jede dieſer Erzählungen ſpielt in einer der intereſſanteſten Perioden der neueſten franzoſiſchen Geſchichte, und die verſchie⸗ denen Themas ſind mit ſo viel Zartheit und Geſchmack behan⸗ delt, daß in dieſer Beziehung nur wenige Werke der . Novellenliteratur dieſem an die Seite geſtellt werden . Wir empfehlen es beſonders allen Damen, denen es eine ebenſo angenehme als intereſſante Unterhaltung gewaͤhren wird. Von den ſaͤmmtlichen Schriften von . A. von ne A 2 i onen und wohlfeilen Taſchenausgabe der te, Kr et erſchienen uud durch alle namhafte Buch⸗ handlungen zu bekommen. Der 17te und 18te Band werden in Kurzem nachfolgen. Alle 18 Bände ſind noch im 1801 reiſe von 7 Thlr. zu 1 . Nach der Oſtermeſſe 18 i denpreis von r. ein. 9 15 reichhaltig der Inhalt it, geht daraus hervor: daß darin die Pappenheimer in 4 Theilen, Franz von de 5 Theilen und außerdem eine Menge Erzaͤhlungen von ein oder zwei Theilen enthalten ſind, welchen allen der ungetheilteſte Beifall des Publicums zu Theil geworden it. — Beſonders als ein Geſchenk fuͤr Damen kann dieſe Sammlung dienen, bei welcher dem ſittlich ſchoͤnen Innern das reine Aeußere, verbun⸗ den mit einer großen Wohlfeilheit, zur Seite ſteht und mithin dem ſchoͤnen Geſchlecht nur erfreulich ſein wird. Dresden und Leipzig, im Nov. 1830. Arnold'ſche Buchhandlung. In der Weiſeiſchen Buchhandlung in Elberfeld und Sas en it erschienen und in allen Buchhandlungen zu haben: Sander, Paſtor, Der Kampf der evangeliſchen Kirche mit dem Rationalismus. Geh. 4 Gr., oder 18 Kr. Bei mir iſt ſoeben erſchienen und verſandt worden: Die Winde, oder ganz abſolute Conſtruction der neuern Weltgeſchichte durch Oberon's Horn, gedichtet von Abs olutus von Hegelingen. 8 Wilhelm Nauck. Soeben iſt erſchienen und in allen Buchhandlungen zu N E. Henke's 24 Handbuch des Criminalrechts und der Griminal- politik. Dritter Theil. (Inhalt: Verbrechen an der Perſon und dem Eigenthum eines Andern.) Gr. 8. 47 Bogen. Preis 3 Thlr. 12 Gr. Ueber den Iſten und 2ten 7 dieſes Werks faͤllt die alleſche Literaturzeitung folgendes Urtheil: rg g ele gehoͤrt dieſes Werk zu den geiſtreichſten und wichtigſten, welche je auf dem Gebiete der Criminalwiſſenſchaft erſchienen ſind, es iſt vorzüglich Denen zu empfehlen, welche an N der Geſetzgebung ſelbſt thaͤtigen Antheil zu nehmen berufen ſind, aber auch fuͤr die zahlreiche und ehrenwerthe Claſſe Derjenigen, welche ſich mit der peinlichen Rechtspflege beſchaͤftigen, iſt es von hoher nicht zu berechnender Wichtigkeit. Man wird in dem Werke große Ausführlichkeit und Vieles finden, was man bis jetzt in den baͤndereichſten Handbuͤchern der Staatswiſſenſchaft vergeblich geſucht hat u. ſ. w.“ Verlag der Nicolai'ſchen Buchhandlung in Berlin, Stettin und Elbing. Bei Karl Hoffmann in Stuttgart iſt ſoeben fol⸗ gende intereffante Schrift erfchienen und in allen Buchhandlun⸗ gen zu haben: Di CHOLERA MORBUS, oder die orientalifhe Brechruhr. Von einem praktiſchen Arzte. 8. Broſch. 9 Gr., 36 Kr. Der Verfaſſer dieſer hoͤchſt zeitgemaͤßen Schrift, deren In⸗ halt die Gefahr Europas ſchildert, aber auch zur Beruhigung feiner Bewohner beitragen ſoll, widmet dieſelbe nicht blos Aerz⸗ ten, ſondern auch, und vorzuͤglich, jedem gebildeten Nichtarzte, dem es darum zu thun iſt, die Geſchichte, den Verlauf und die Heilung einer Krankheit kennen zu lernen, deren Wuth Tauſende hinweggerafft, und deren Ausdehnung in Europa nicht zu berechnen iſt. Bei F. Tendler in Wien iſt erſchienen und in allen Buchhandlungen Deutſchlands zu erhalten: Geſchichte der Magyaren von Johann Grafen Mailäth. Ater u. öter Bd. Gr. 8. 4 Thlr. 16 Gr., oder 8 Fl. 24 Kr. Rhein. Durch das Erfcheinen des Aten und sten Bandes iſt dieſes ausgezeichnete Werk beendet. Das einſtimmige guͤnſtige Urtheil, welches deutſche, franzoͤſiſche und engliſche Blätter gefällt ha⸗ ben, uͤberhebt mich jeder Anpreiſung und ich zeige nur noch an, daß complette Exemplare zu 11 Thlr. 16 Gr., oder 21 Fl. Rhein., zu haben ſind. In der Buͤſchler'ſchen Verlags-Buchhandlung in El⸗ berfeld iſt ſoeben erſchienen und in allen Buchhandlungen zu haben: 5 i e IARNLE HR E des HIP P OK RAT E S, ihrem wahren Werthe behauptet von Dr. F. Bährens. XXII und 648 Seiten gr. 8. Preis 3 Thlr. 12 Gr. Der Verf. ſtellte ſich die große Aufgabe, jene uralte, die duͤrrſten feindlichſten Zeiten uͤberſtandene, noch in keiner Semio⸗ tik gewuͤrdigte Lehre des Hippokrates, die nur von wohls feiler trivialer Anſicht und vornehmem⸗plattem Weiſethun, mit dem Afterbild — Uromantie verwechſelt, verdaͤchtigt wird, in wahrem Werth laut Natur und Geſchichte in die Medizin, als hoͤchſtes Beduͤrfniß der Pathologie und Therapie, wieder einzuſetzen. Die phyſiologiſche Abtheilung unterſucht die Andeutung und Geneſis der Harnorgane der ganzen Thier⸗ welt, und ganzen Umfang und kritiſche Bedeutung des Harn⸗ prozeſſes des Menſchen. Die pathologiſche offenbart uns im Harn als dem Naturausdruck des innern Krankheitswe⸗ ſens, — gleich dem Fluͤſſigen als urſpruͤnglich Lebensempfaͤng⸗ lichen der Natur — die Geneſis und Metamorphoſe der Krank⸗ heit, genau je nach Periode und Subject, und belegt den Nutzen für Semiologie u. ſpec. Diagnoſtik. Die Grundſaͤtze der Praxis ſtellen das vollendete Secretionsbild als prognoſtiſche Evolution der wichtigſten Krankheiten fuͤr alle Zeiten dar, eine Fülle wichtiger geiſtreicher Saͤtze, woraus mit Evidenz die Hei⸗ lungsgeſetze zur innern wiſſenſchaftlichen Haltung und Feſtigkeit am Krankenbette reſultiren, als Kriterium der Klinik. — Durch⸗ drungen von der Hoheit der Heilkunſt und ſo ſein Leben ganz feiner Forſchung weihend, zeigt ſich der Verf. als wahrer Uro⸗ log und befriedigt gewiß jeden gebildeten Arzt, der ſich ſehnt nach einer claffifchen. Harnlehre. Einfache und volksgebraͤuchliche Heilmittel der Wurm: krankheit, dargeſtellt von Dr. J. Ch. R. Proͤb⸗ ſting. Preis 5 Gr., oder 64 Sgr. Man findet hier fuͤr dies ſo wichtige und haͤufige Uebel dle einfachſten, ſicherſten Mittel aller Zeiten und Werke gedraͤngt und klar dargeſtellt, ſelbſt jeder Hausfrau, jedem Heimlichkran⸗ ken genügend, genau und reichhaltig (218 Mittel gegen Oſian⸗ der's 73). Das Werkchen ergänzt und erſchoͤpft dem Arzt anthhelmintiſch die vernachlaͤſſigte natuͤrliche Heilkunde. Laien wie Kennern gleich intereſſant, zeigt ſich bald fein echt Lite: rariſch⸗ praktiſcher Werth. Neue Commiſſionsartikel von Karl Hoffmann in Stuttgart, welche in allen Buchhandlungen zu haben ſind: Troxrler, Dr., Die Geſammthochſchule der Schweiz und die Univerſitaͤt Baſel. Gr. 8. Broſch. 1 Thlr. Bornhauſer, Th., Gemma von Arth. Ein Trauerſpiel. Gr. 8. Broſch. 1 Thlr. Hirtenbrief eines neuen Blutzeugen uͤber den Werth der Eheloſigkeit der kathol. Geiſtlichen. Heraus: gegeben von einem Seminariſten. Zte Aufl. Gr. 8. Broſch. 3 Gr. Soeben iſt erſchienen und in allen Buchhandlungen zu haben: or Jet ich ri fe fuͤr wiſſenſchaftliche Bearbeitung des preuß. Rechts. Herausgegeben von A. H, S i m o n, Geh. Sberjuſtiz⸗ und Reviſionsrathe; und HC. don Ster a m g f. = Juſtizrathe. leer Sant. Ates Heft. Gr. 8. Preis: 1 Thlr. 5 Sgr. Geh. Inhalt dieſes Heftes. 1) Ueber die donatio renumeratoria. Von Herrn Geh. Ober⸗ juſtizrath Muͤller in Berlin. 1 2) Kann eine im Wege der Execution angedrohte Geldſtrafe, ohne Weiteres, per decretum, oder nür, nach vorgaͤngigem rechtlichem Gehör, per sententiam feſtgeſtellt werden? Von Herrn Oberlandesgerichtsvicepraͤſident Fuͤlleborn in Magdeburg. 3) Ueber die Ruͤckfoderung einer aus Irrthum geleiſteten Zah⸗ lung. Von Herrn Oberlandesgerichtsnrath Duͤnsberg in Berlin. 4) Ueber gemeſſene und ungemeſſene Dienſte. Von Herrn Zu: ſtizcommiſſarius Silberſchlag in Magdeburg. 5) Ueberſicht der Lehnsverhaͤltniſſe in der preuß. Monarchie. Von Herrn Oberlandesgerichtsrath Duͤnsberg in Berlin. 6) Ueber die Verjaͤhrung der Zinſen. Von Herrn Oberlandes⸗ gerichtsrath von und zur Mühlen in Berlin. 7) Ueber die Zwangspflicht zur Berichtigung des Beſitztitels bei dem Grund⸗ und Hypothekenbuche. Von Hrn. Sethe Chefpraͤſident des Neviſions⸗ „ — 8) Ueber hypothekariſche Proteſtationen und Entſtehung der Hypothek im Wege der Rechtshülfe nach preuß. Recht. Von Herrn Oberlandesgerichtsrath Schiller in Glogau. ß 9) Ueber die rechtliche Vermuthung fuͤr die eheliche Vaterſchaft! Von Herrn Oberlandesgerichtsrath Wuͤnſch in Berlin. 10) Ueber die Eintragungsfaͤhigkeit einer auf die Nutzungen eines Grundſtuͤcks beſchraͤnkten Hypotheke. Von Herrn Dberlandesgerichtsrath Goͤſchel in Naumburg. 11) ueber den Erlaß einer Geldſchuld durch die Ruͤckgabe des Schuldſcheins. Von Herrn Tribunalrath und Profeſſor Schweikart in Koͤnigsberg. f 12) Von welchem Zeitpunkt an find dem auf Zahlung des Kauß⸗ preiſes klagenden Verkaͤufer einer Sache Verzugszinſen von dem ruͤckſtaͤndigen Kaufgelde in dem Falle zuzubilligen, wenn im Kaufcontracte wegen der Zeit der Zahlung nichts Ben ſonderes ſtipulirt worden, die Uebergabe der Sache aber er⸗ folgt, und die Klage innerhalb der im §. 224, Tit. II, Th. I. des Allgem. Landrechts beſtimmten achttaͤgigen Friſt nicht angemeldet worden iſt? Von Herrn Oberlandesgerichtsaſſeſſor Fritze in Magdeburg. 1 Der Druck des erſten Heftes des zweiten Bandes wird bin⸗ nen Kurzem beginnen. Nicolai'ſche Buchhandlung, in Berlin, Bruͤderſtraße Nr. 13, Stettin | und Elbing. 1 £ * 1 7 rs Bon BEL N J. J. Berzelius, Lehrbuch der Chemie, iſt ſoeben des vierten (letzten) Bandes erſte Abtheilung (Thier⸗ chemie) erſchienen, welcher die zweite und dritte Abtheilun (chemiſche Operationen und Inſtrumente, chemiſche Analyſe und Kryſtallographie) Ende Februar 1831 nachfolgen, und damit das ganze Werk beendigt ſein wird. ; Nach dem Willen des Herrn Verfaſſers ſoll nun dieſes Lehrbuch auch fuͤr Unbemittelte durch beſonders billigen Preis käuflich werden, und fo find wir entſchloſſen: die drei erſten Bünde in 6 Abtheilungen, ſtatt des Ladenpreiſes von 16 Thlr. 18 Gr., von jetzt an bis mit der Oſtermeſſe 1831 fuͤr 12 Thlr., den vierten Band aber, in 3 Abtheilungen mit Kupfern, ſtatk des Ladenpreiſes von 9 Thlr., für 6 Thlr. 18 Gr. abzulaſſen, ſodaß ſaͤmmtliche 4 Bände oder 9 Abtheilungen fuͤr 18 Thlr. 12 Gr., ſtatt des Ladenpreiſes von 25 Thlr. 18 Gr., durch namhafte Buchhandlungen ohne weitern Nachſchuß zu bekommen find. Nach der Oſtermeſſe 1831 tritt der volle Ladenpreis ein, der auch jetzt bei einzelnen Bänden ſtattfindet. Dresden und Leipzig, im Nov. 1830. Arnold'ſche Buchhandlung. Ankündigung. — I 2 DEUTSCHE ALLGEMEINE BERICHTE; für Politik, Culturgeschichte und historische Leber- lieferung. Nebst Zugaben über Handel, Geweröfleiss. und Literatur. 13 Für das Jahr 1831. Diese Zeitung erscheint ohne Unterbrechung auch für 1831 dreimal die Woche, und gibt alles Neue, aus der Geschichte des Tages und die wichtigsten Ereignisse, ohne sich deshalb zu den Tageblättern zu zählen, oder mit diesen wetteifern zu wollen. Dagegen wird das vorzüglich- ste Bestreben dieses Blattes dahin gerichtet sein, niclit nur, wie schon gesagt, aus der neuesten Politik und Culturge- schichte das Wichtigste vollständig zu geben, und dagegen das Unwichtigere nur kurz zu erwähnen oder zu über- gehen, sondern auch den Lesern eine Uebersicht zu gewäh- ren, die denselben ohne zu grossen Zeitaufwand befriedigen soll. Wenn in dem verflossenen ersten Jahrgange (1830) dieses Blattes, in dieser Hinsicht sehr Viel in den Leistun- der D. A. B. zu wünschen übrig blieb, so. lag dieses in den damit verbundenen Schwierigkeiten; doch fehlte demselben an keinem Orte und in keiner Gegend, wo sich dasselbe Eingang und Freunde verschafft, Belau, Aufmunterung, sogar Belobung urtheilsfähiger Dlabner, sodass diese Uuter⸗ nehmung, ungeachtet vieler Aan Eutgegenstellenden Hiuder- nisse, fortzubestehen hoffen darf. Bestellungen darauf übernehmen kanikliche löbl. Ober- Postamts-Zeitungs-Expeditionen in ganz Deutsch- land, zur posttäglichen Lieferung in halbjährieem Abonne- ment, nach Massgabe der Entfernung vom Verlagsorte, zu circa 10 Thlr. pr. Cour, fürs Jahr. Die Buchhandlungen erhalten solches franco Leipzig wöchentlich geliefert, jedech nur im Jahres- Abonnement zu D 8 Gr. preuss. Cour. Für Hamburg ist der Preis jährtieh 20 Mark Courant, dr sechs Monate 11 Mark, für drei Monate 6 Mark. Insertionsgebühren Kostet die gedruckte Zeile 2 Sch., oder 14 Gr. Die D. A. Berichte sind berechtigt, gerichtliche Be- kanntmachungen, sowie alle Ankündigungen literarischen, mercantilischen , industriellen, ökonomischen u. s. W. Inhalts aufzunehmen, insofern die Privilegien und Vorrechte der hier bexeits ‚erscheinenden Zeitungen deren Aufnahme nicht entgegenstehen; und wird das gesammte in- und ausländische. Publicum zu. Benutzung, der D. A. Berichte eingeladen, zumal die Iasertionsgebühren nur mit 14 Gr. für die gedruckte Zeile (2 Sch. Courant) berechnet werden. Ausserdem erbietet sich die Redaction, in allen Fällen die Hand bereitwillig zu reichen, wenn es darauf ankommt, der Oeffentlichkeit alles Das zu übergeben, was sich im Han- del (dem grössern wie dem kleinern), in dem inländischen wie dem ausländischen Gewerbfleisse und in der Lite- ratur, durch Vorschreiten, durch Ausbildung und Empor- streben, Wichtiges und Merkwürdiges, dazu eignen wird! Doch erbittet die Redaction alle Zuschriften deshalb postfrei. Hamburg, im Dezember 1830. Die Expedition der Deutschen Allgemeinen Berichte. Im Verlage von A. D. Geisler in Bremen hat for eben die Preſſe verlaſſen: Dr. H. C. G. Paulus, (Geheimer Kirchenrath in Heidelberg, eee Beitraͤge Kirchen Religions - Au Dogmengeſchichte. Gr. 8. 25 enggedruckte Bogen. Preis 1 Thlr. 20 Gr. Der Titel bezeichnet, daß der unermüͤdete Herr Verfaſſer, deſſen Scharfſinn für die Zeit und die Zukunft ein Gegenſtand der Bewunderung ſein und bleiben wird, hier aus dem wichtig⸗ ſten Theile ſeiner Leiſtungen und Forſchungen Reſultate bietet, welche fuͤr den Theologen von Beruf ſowol als fuͤr Jeden, der zum Nachdenken uͤber des Menſchen Heiligſtes ſich gedrungen fuͤhlt, von der hoͤchſten Wichtigkeit und um ſo anziehender ſein muͤſſen, als das raſtloſe Wirken des Herrn Verf. das feltene Verdienſt hat, die Tiefen der Wiſſenſchaft mit dem Beduͤrf⸗ niffe und der Exkenntnißfaͤhigkeit des Lebens ſo in Verbindung zu ſetzen, wie ſie allein nur zu geiſtiger Freiheit, zu Beruhi⸗ gung des Gemüuͤths ad zu. ie | Vervollkommnung fuͤhren nnen. Es derdient daber von fe. vielen Werken, die wir ſeinem reichen Geiſte verdanken, dieſe Sammlung, welche fuͤr den gan⸗ zen Lauf der Geſchichte der Religionen vom Mythiſchen, Orphi⸗ ſchen „ Philoſophiſchen, Juͤdiſchen, Urchriſtlichen, Kirchlich chriſt⸗ ger Confeſſion betrachtet werden. lichen, bis auf den Rationalismus herab in XVI Abſaͤtzen sw einer ſehr freimuͤthigen Vorrede mancherlei Licht gewährt, wo einer vorzugsweiſen Beachtung. Bei C. 8. Henning in Greiz find. erfchienen m 1.000 Johann der Beſtaͤndige, il, J von Sachſen, und Friedrich Wilhelm III nig von Preußen. Ein evangeliſches Cabinetſtuͤck. Zur Nachfeier des dritten Jubelfeſtes unſers evangeliſchen Glaubens. 8. Geh. 3x Bogen. 6 Gr. i Krankentabellen fuͤr praktiſche Aerzte. Mit Erlaͤu⸗ terungen zum zweckmaͤßigen Gebrauche derſelben. og ausgegeben vom Nath und Leibarzt Dr. E. F. W. Streit in Waldenburg. Zweiter verbeſſerter Abdruck. Fol. 24 Bogen Schreibpap. 12 G r. Verdient befondere Beachtung, da ſich der erſte Abdruck in ſechs Monaten vergriffen hat. Schmidt, Dr. G., Die Geſchichten der heiligen Schrift. Zum Gebrauch in Buͤrger- und Landſchulen. Zweite Auflage. 8. 16 Bogen enger Druck. 6 Gr. (Par⸗ tiepreis: 25 Exempl. 3 Thlr. 12 Gr. Sächſ. netto baar.) Die zu Anfang 1830 erſchienene ſtarke erſte Auflage konnte, wegen unerwartet haͤufiger Nachfrage in der naͤhern Umgebung, nich in den Buchhandel gebracht werden. Concordia Die ſymboliſchen Buͤcher der evangeliſch-lutheriſchen Kirche mit Einleitungen = herausgegeben von Dr. Friedrich Auguſt Koethe, großherzoglich fachfen= weim. Conſiſtorialzathe, Superintendenten und f farrex in Allſtädt. 334 Bogen auf feinem Velindruckpapier. 1 Thlr. 12 Gr., oder 2 Fl. 42 Kr. Rhein. Gr. 8. moͤglichſt wohlfeile, dabei anſtaͤndige und durcha correcte Handausgabe den Gebrauch der evangeliſchen kenntnißſchriften zu erleichtern und zu befoͤrdern, und hat ſich dazu mit dem Unterzeichneten verbunden. Der deutſche Tert Der Herausgeber wuͤnſchte durch eine begueme 0 a iſt nach ſorgfäͤltiger Reviſion treu, und auch für ſchwache Au⸗ gen deutlich abgedruckt, eine Abhandlung uͤber kirchliche Glau⸗ bensbekenntniſſe überhaupt, und beſondere geſchichtliche Ein⸗ leitungen gehen voran, und das ganze Werk kann als ein Bei⸗ trag zu der voriges Jahr ſtattgefundenen Jubelfeier der augsbur⸗ In der Vorausſetzung, daß dieſes Unternehmen dem Wunſch und Beduͤrfniß Vieler ent⸗ ſpricht, wird die Verlagshandlung, um den Ankauf zu erleich⸗ tern, den ſchon im Dezember 1829 angezeigten aͤußerſt wohl⸗ feilen Subicriptionspreis von 1 Thir. 12 Gr. auf unbe ſtimmte Zeit noch fortbeſtehen laſſen, und iſt es dafür durch alle c Ju beziehen. Leipzig, im Januar 1881. 0 a rockhaus. Literariſcher Anzeiger. (Zu den bei F. A Brockhaus in Leipzig erſcheinenden Zeitſchriſten.) . 1 Nr. II. Dieſer Literariſche Anzeiger wird den Zeitſchriften: Blätter für literariſche unterhaltung, Iſis, Der canoniſche Wächter, Zeitgenoſſen, beigelegt oder beigeheftet, und betragen die Inſertionsgebuͤhren fuͤr die Zeile 2 Gr. ö Preis aufgabe. Der unterzeichnete Verleger des Taſchenbuchs Urania, von dem Wunſche beſeelt, daſſelbe immer wuͤrdiger und intereſſanter auszuſtatten, fodert alle deutſche Dichter und Dichterinnen auf, zu einem Preiſe zu concurriren, den er hiermit fuͤr die a Novelle oder Erzählung ausſetzt. Dieſer Preis beſteht darin, daß er die Novelle oder Erzaͤhlung, die von den eingeſendeten für die ausge⸗ zeichnetſte und werthvollſte erkannt wird, mit zehn Louisdor in Gold fuͤr den Bogen von 16 Seiten honoriren wird. In der Wahl des Stoffes wird voͤllige Frei— heit gelaſſen und nur hinſichtlich des Umfanges bes ſtimmt, daß derſelbe fuͤnf Bogen nicht uͤberſchreiten darf, wenigſtens wuͤrde, wenn einer Novelle oder Erzaͤhlung der Preis zufallen ſollte, die im Druck mehr als 5 Bo⸗ gen betruͤge, dann überhaupt nur die Summe von funfzig Louisdor dafuͤr gezahlt werden. Außerdem verſpricht der Unterzeichnete, alle Novellen oder Erzaͤhlungen, die zwar nicht des Preiſes wuͤrdig er— kannt werden, aber die er doch für die Urania geeig— net erachtet, und zu deren Benatzung Raum vorhanden iſt, mit 1 fuͤnf Louisdor in Gold fuͤr den Bogen von 16 Seiten zu honoriren, jedoch unter der obigen Einſchraͤnkung, daß uͤber 5 Bogen gar kein Honorar gezahlt wird. Es wird von allen Einfendungen angenommen, daß ſie zu dieſen Bedingungen benutzt werden duͤrfen, wenn ihnen nicht der Preis zufallen ſollte. Die Zahlung des Honorars findet nach der Aus⸗ gabe des Taſchenbuchs ſtatt. Uebrigens kann erſt 5 Jahre nach der Erſcheinung des Taſchenbuchs jeder Autor uͤber ſeinen reſp. Beitrag anderweitig verfuͤgen. 0 Jede Einſendung iſt mit einem Motto zu bezeich⸗ nen, das auf einem verſiegelten Zettel, der den Namen und Wohnort des Verfs. enthaͤlt, zu wiederholen iſt. Bis Ende Maͤrz 1831 bleibt die Concurrenz offen, und Ende Mais erfolgt die Entſcheidung, ſodaß wer im Laufe des Juni keine Nachricht erhalten, daß ſeiner Ein⸗ ſendung der Preis zuerkannt iſt, oder dieſelbe doch be⸗ nutzt wird, darüber verfügen kann. Ein Jahr lang blei⸗ ben die Manuſcripte zur Disposition der Einſender lie⸗ gen, nach dieſer Zeit aber werden fie nebſt den verſiegel⸗ ten Zetteln vernichtet. Es wird um recht deutliches Manufeript gebeten, und alle Einſendungen werden franco oder durch Gelegenheit erwartet. Leipzig, 15ten Juli 1830. 5 F. A. Brockhaus. Fuͤr praktiſche Aerzte. Bericht über einige neue, vorzüglich für die viel befchäfe tigten praktiſchen Aerzte wichtige mediziniſche Werke, welche ſoeben im Verlage von C. H. F. Hartmann in Leipzig erſchienen ſind: h h 0 15 0 1) Dr. M. J. Schmidt, Recepte der beſten Aerzte aller Zeiten, fuͤr die verſchiedenen Krankheiten des menſchlichen Organismus, nebſt einleitendem Formulare und einer Do⸗ ſenlehre der Arzneimittel, fomie mit einem Anhange über die Behandlung bei Schein⸗⸗ todten und Vergifteten. 1830. Gr. 12. In Taſchenformat und in farbigem Umſchlage broſchirt. ueber den Werth und die Nützlichkeit ſolcher Sammlungen fuͤr den praktiſchen Arzt iſt nur eine Stimme. Von allen ähnlichen Schriften der Art zeichnet ſich die vorſtehende durch ihre ungemeine Reichhaltigkeit, Vollſtaͤndigkeit, aber ganz vorzuͤglich dadurch aus: daß die Recepte nach den verſchiedenen Krankheiten, nach ihren Haupt⸗ beſtandtheilen und ihren Stadien geordnet ſind und alſo im Augenblicke, ohne allen Zeitverluſt, aufgefunden werden koͤnnen. Der Hauptvorzug einer ſolchen Sammlung beſteht jederzeit in der groͤßtmoͤglichſten Vollſtandig⸗ keit der Recepte (wie fie obiges Werk darbietet), damit dem Beſitzer deſſelben eine große Wahl und die Moglichkeit der Verbindung mehrer geruͤhmten Vorſchriften dargeboten wird. Der Anhang: die aͤrztliche Behandlung bei Vergifteten und Scheintodten iſt ebenſo erſchöpfend und alles aus den beſten Quellen bearbeitet. Bei jeder Vorſchrift iſt die Autorität an⸗ gegeben; ein wahres Pantheon der vorzüglichſten Aerzte aller Zeiten! 2) Deſſelben: Die aͤrztliche Behandlung der ver⸗ ſchiedenen Krankheitszuſtaͤnde des, menſch⸗ lichen Organismus, ſammt genauer Auf zaͤhlung der in denſelben angewandten Arz⸗ neimittel. In alphabetiſcher Ordnung der Krankheiten. Gr. 8. 1830. 2 Thlr. e Auch dieſes Werk iſt ganz geeignet, große Theilnahme unter den praktiſchen Aerzlen zu finden, wenn fi dieſe durch eignes Urtheil von der großen Reichhaltigkeit und Zweckmäßig⸗ keit deſſelben überzeugt haben werden. Es enthält in al pha⸗ betiſcher Ordnung der Krankheiten einen wahren Schatz von Erfahrungen der vorzuͤglichſten Aerzte bis auf die neueſten Zeiten. Was das früher mit ſo großem Beifall aufgenommene Werk Bernſtein's über die Chirurgie iſt, das leiſtet Herrn Schmidt's Werk in der Alateria medica, und gewährt abermals praktiſchen Aerzten die größte Erleichterung in Auffindung aller nur exiſtirenden Mittel gegen krankhafte Zuftände. 85 8) Dr. Soſibius, Repertorium der vorzuͤglichſten Arz⸗ neiformeln in allen Zeitraͤumen und Formen des Trip⸗ pers und der veneriſchen Krankheit, nach den Metho⸗ den der beruͤhmteſten Aerzte. Mit einem Anhange, enthaltend die vorzuͤglichſten Methoden und Mittel gegen den Bandwurm, mehre Beobachtungen uͤber die Kubeben und einige andere Zuſaͤtze. 8. 1831. Bro: ſchirt. 1 Thlr. 12 Gr. Was zur Empfehlung der obigen Werke des Herrn Dr. 0 Schmidt geſagt werden kann, daß laßt ſich auch auf das des Herrn Dr. Soſibius anwenden. Auch ihm werden es die Mehr⸗ zahl der praktiſchen Aerzte Dank wiſſen, daß er eine fo voll⸗ ſtändige und zweckmaͤßige Sammlung von bewährten Arznei⸗ formeln uͤber die veneriſchen Krankheiten zuſammengeſtellt hat. Auch in dieſem Werke find die Autoritäten angegeben und darin die Erfahrungen der beruͤhmteſten Aerzte bis auf die neueſte Zeit benutzt. 4) Dr. V. L. Brera, Kliniſches Receptbuch. Aus d. Italieniſchen überſetzt und bevorwortet von Dr. J. J. Albrecht v. Schoͤnberg. 8. Broſch. 1 Thlr. Das Werk des auch in Deutſchland rühmlichſt bekannten Brera leiſtet in der Klinik ähnliches; es hat mit den obigen Werken gleiche Tendenz, naͤmlich die: den viel beſchaͤftigten Praktikern eine Ueberſicht der Heilmittel zu verſchaffen, ſodaß ſie nicht noͤthig haben, ihre Zeit mit Aufſuchen der in andern Werken zerſtreut ſtehenden Formeln zu verderben. 5) Summarium des Neueſten aus der geſammten Me⸗ dizin, eine ſyſtematiſch geordnete Ueberſicht aller litera— riſchen Erſcheinungen in der aͤrztlichen Wiſſenſchaft und Kunſt, in engen Auszuͤgen nach den Jour⸗ nalen, kritiſchen Zeitſchkiften, Literaturzeitungen u. ſ. w., unter Mitwirkung der DD. Braune, Brand, Carus, Haͤnel, Hille, Meißner, Meurer, Oehler, Pabſt und Nadius bearbeitet und herausgegeben in Vereinigung mit dem Prof. Buſch in Berlin von den DD. Unger und Kloſe in Leipzig. Gr. 8. Broſch. Jahrgang 1829. 6 Thlr. 16 Gr. Jahrgang 1830. 6 Thlr. 16 Gr. Das Summarium der Medizin hat ſich in kurzer Zeit einen großen Kreis von Freunden erworben, und wird auch im Jahre 1831 ungeftört erſcheinen. Je großer die Maſſe der periodiſchen Schriften, in welchen die neueſten Erfahrungen des In- und Auslandes in allen Fichern der Medizin niedergelegt zu werden pflegen, in Deutſchland angewachſen iſt, um ſo unentbehrlicher wurde ein Werk wie das Summarium, welches die Fortſchritte der Wiſſenſchaft in ſyſtematiſcher Ueberſicht im Auszuge mittheilt. Jeder praktiſche Arzt, der den Wunſch hegt, mit der Wiſſenſchaft in Rapport zu bleiben, jeder, dem es darum zu thun iſt, nicht hinter den neueſten Erfahrungen zuruͤck zu blei⸗ ben, ſollte ſichs zur Pflicht machen, ein Repertorium der Art als Eigenthum zu beſitzen und die wenigen Thaler jährlich dafür nicht ſcheuen. Selbſt wenn er im Stande iſt, alle exiſtirenden mediz. Journale zu leſen, ſo wird dennoch das Summarium als die Quinteſſenz und das Depoſitum aller Vorfaͤlle in der mediz. Wiſſenſchaft und Kunſt, in ſei⸗ ner Bibliothek einen werthvollen Platz einnehmen. 1 GO Dr. C.R.Lechla,De staphylomate sceleroti- cae. Dissertatio medica cum tabula lith. 4. maj. 1830. 12 Gr. . 5 7) Dr. R. Leonhardi, De myelitids, Disser- tatio inauguralis medica. 8. maj. 1830. 8 Gr. S Dr. G. H. Vogel, De acido nitro-muriatico. Dissertatio inauguralis mediea. 4. maj. 1830. 8 Gr. * 9) Prof. u. Dr. Moritz Hasper, Ueber die Natun und Behandlung der Krankheiten der Tropenlaͤnder, durch die mediziniſche Topographie jener Laͤnder erlaͤu⸗ tert, nebſt der in den Tropenlaͤndern zur Verhuͤtung derſelben zu beobachtenden Diaͤtetik; nach den beſten altern und neuern Quellen in geſchichtlicher, literari⸗ ſcher und mediziniſch⸗praktiſcher Hinſicht für Aerzte, und für Diejenigen, welche nach den Tropenlaͤndern reis ſen, bearbeitet. 2 Bde. Gr. 8. 1830. 5 Thlr. Dieſes Werk, auf deſſen Ausarbeitung der gelehrte Herr Verfaſſer wahrend einer Reihe von Jahren anhaltenden Fleiß verwendet hat, erhaͤlt jetzt um ſo mehr eine doppelt wichtige Stelle in unſerer wiſſenſchaftlichen Literatur, da es ſich, wie über alle Krankheiten der Tropenlaͤnder, über die wichtig⸗ ſten derſelben, die Cholera, das gelbe Fieber und die Peßf⸗ krankheiten, welche jetzt ihre fuͤrchterlichen Verheerungen auch in Europa ausüben, ausführlich verbreitet. ar . Es iſt daher das obige Werk für deutſche Aerzte in der jetzigen Periode eine doppelt wichtige und intereſſante Erſchei⸗ nung, da es zu ihren erſten und heiligſten Pflichten gehoͤrt, ſich uͤber die Symptome, den Verlauf und die Heilung der fuͤrchterlichſten aller Krankheiten, der Cholera morbus, welche aus Rußland kommend auch Deutſchland heimzuſuchen droht, ſo ausführlich als moͤglich zu orientiren, damit auf den wahre ſcheinlichen, ungluͤcklichſten Fall kein Arzt unvorbereitet ſein moͤge, ſein und ſeiner Nebenmenſchen Leben zu retten. In Indien hat die Cholera nach authentiſchen Quellen binnen 2 Jahren 3 Millionen Menſchen hingerafft!! x TTT Ign der Weiſe'ſchen Buchhandlung in Elberfeld und nen iſt ſoeben erſchienen und in allen Buchhandlungen zu haben: N Müller, Rector J. H., Europa und vornem⸗ lich Deutſchland in feiner neueſten Geſtalt. Ein geogr. Lehr- und Leſebuch für Schule und Haus. Gr. 8. 21 Bogen. 10 Gr., oder 45 Kr. Der Herr Verfaſſer, bekannt durch fein Lehrbuch der Exd⸗ kunde, wovon bereits die Ste Auflage vorhanden iſt, hat durch vorliegendes Werk den obern Abtheilungen höherer Elementar und Buͤrgerſchulen ein jenes Lehrbuch erweiterndes und erlän terndes Leſebuch geliefert, welches ſich um fo mehr zu die ſem Gebrauch eignet, als von unſerer Seite alles Moͤgliche gethan worden, demſelben durch einen Außerft billigen Preis Eingang zu verſchaffen. R 7 Bei Aug. Wilh. Unger in Königsberg if erſchienen und in allen Buchhandlungen zu haben: \ Dr. Herm. Olshauſen's biblifcher Commentar uber ſaͤmmtliche Schriften des Neuen Teſtaments, zunaͤchſt für Prediger und Studirende. After Band (die drei erſten Evangelien bis zur Leidensgeſchichte enthaltend). Der Subſcriptionspreis iſt 3 Thlr., und gilt ſolcher noch bis Monat April d. J., dann aber tritt der Ladenpreis von 4 Thlr. 12 Gr. ein. R ! ———— — ——-—— —— Fur alle Stände A. Müller, Woͤrterbuch der richtigen Ausſprache auslän⸗ diſcher Eigennamen aus allen Theilen der Wiſſenſchaft und Kunſt, durch Schrift- und Tonzeichen. Ein Hand⸗ buch für Gebildete. ö ‚Wer hätte es nicht faſt täglich erfahren, daß ein und dew ſelbe auslaͤndiſche Name in einer Geſellſchaft von nur wenigen Perſonen ganz verſchieden und oͤfters wol durchgaͤngig unrichtig ausgeſprochen wird. Der Verfaſſer hat ſich die unglaubliche Mühe gegeben, diefe ungewißheit durch vieljähriges Forſchen und Berichtigen zu heben. In dem ſoeben erſchienenen Probeheft, deren zwei oder drei nachfolgen werden, iſt von dieſem raſtloſen Beſtreben Re— chenſchaft gegeben, wie fie hoffentlich ausreichen wird. * Um nun den Ankauf eines allgemein nuͤtzlichen Buches, woran es bis jetzt ganz fehlte, nicht zu erſchweren, ſo uͤber⸗ laſſen wir das Ganze bis mit der Oſtermeſſe 1831 fuͤr den gewiß ſehr billigen Preis von 2 Thlr., wofuͤr ſolches in allen Buchhandlungen zu haben iſt. Nach der Oſtermeſſe tritt der Ladenpreis von 3 Thalern ein. Dresden und Leipzig, im Nov. 1830. 5 Arnold'ſche Buchhandlung, Soeben verlaͤßt die Preſſe der zweite und letzte Band von Dr. F. Straß, Handbuch der alten Geſchichte. 287 Bogen in gr. 8. Velinpapier, Ladenpreis 1 Thlr. 18 Gr. ‚Die überaus guͤnſtigen Beurtheilungen, welche dem erſt vor einem halben Jahre erſchienenen erſten Bande in See⸗ bode's Kritiſcher Bibliothek und den Blaͤttern fuͤr literariſche Unterhaltung zu Theil geworden ſind, die ſchon jetzt erfolgte Einführung deſſelben in Schulen und die wo moͤglich noch ſorg⸗ faͤltigere Bearbeitung und Correctheit des zweiten ſichern dieſem verdienſtvollen Werke eine ſchnelle und allgemeine Verbreitung, beſonders unter Gymnaſiaſten und allen Denjenigen, die mit dieſen auf ungefaͤhr gleicher Stufe der Kenntniſſe und Bil⸗ dung ſtehen. Vorzüglich eignet es ſich daher auch zum Praͤ⸗ mienbuche auf Gelehrtenſchulen. — Das Papier iſt ein flars kes Druckvelin, der Druck mit ganz neuen Lettern. Jena, den 1ſten Dezember 1830. Fr. Frommann. Zur Nachricht für Jedermann: über den Fortgang der Zeitſchrift: uUnſer Planet, Blätter für Unterhaltung, Literatur, Kunſt und Theater fuͤr 1831. Herausgegeben r von Dr. L. Storch in Leipzig. Dieſe Zeitſchrift, an welcher die erſten Schriftſteller Deutſch⸗ lands zu Mitarbeitern gewonnen ſind, und die das gebildete Leſepublicum im laufenden Jahre mit ſo ausgezeichneter Theil⸗ nahme beehrt hat, wird auch im kuͤnftigen Jahre ungeftört erſcheinen und iſt, ſowol in allen Buchhandlungen jedes Ortes, als auch von allen Poſtaͤmtern und Zeitungserpeditionen in Deutſchland, England, Frankreich, Italien, Rußland, Po: len, Ungarn, der Schweiz, Holland, Schweden, Daͤnemark zu beziehen. Alle Wochen erſcheinen regelmäßig 6 Nummern auf dem feinſten Patentpapier; der Preis des Jahrganges iſt Zehn Thaler Saͤchſ., oder 18 Fl. Rheiniſch, wofür es uͤberall geliefert werden kann. Der Planet enthaͤlt folgende Hauptrubriken: I. Das Unterhaltungsblatt; alle Wochen 4 Num⸗ mern, darin: a) Gedichte, Novellen, Erzählungen, ſatyr.⸗humoriſt. Aufſätze, Epigramme, Raͤthſel, hiſtoriſche, politiſche, philoſophiſche Aufſaͤtze x. b) Eine fortlaufende Reiſezeitung, in welcher kleine Reifen, Auszüge aus größern Reiſebeſchreibungen, namentlich des Aus⸗ landes, Rügen erfahrener Unbill allerlei Art auf Reifen, in: tereſſante Charakter- und Sittenſchilderungen fremder Laͤnder und Völker mitgetheilt werden. c) Neueſtes Leben und Treiben auf unſerm Planeten, enthaltend: Correſpon⸗ denznachrichten aus den größten und vorzuͤglichſten Staͤdten Europas. 1 5 II. Das Literatur- und Kunſtblatt, alle Wo— chen eine Nummer, wort die vorzuglichſten neuen Ergebniſſe 7 5 ran und Kunſt freimuͤthig und parteilos beurtheilt III. Das Theaterblatt, alle Wochen eine Nummer, enthaltend: a) dramaturgiſche Aufſaͤge; b) Berichte über die vorzuͤglichſten Theater Deutſchlands und des Auslandes (na⸗ Bi fe 159 a München, London und Paris); c) Biographien berühmter Buͤhnenkuͤnſtler und⸗Kuͤnſtlerinne und d) Theateranekdoten. en Die Redaction dieſer Zeitſchrift geht von den liberalſten Grundſaͤtzen aus und zieht einen parteilofen, ruhigen aber bes ſtimmten Ton aller niedrigen Polemik und faden Witzelei vor, welche manche andere Blätter für Satyre verkaufen mochten. Alle Halbheit, alle Libertinage, alle Achſeltraͤgerei ift aus dies ſem Blatte verbannt. Der Herr Herausgeber, ein freifinniger Mann, und bei der Lefewelt als ein Romandichter beliebt, ge⸗ hört keiner Schule in der Literatur anz er haßt alle Abgöͤtterei in 92 aber er iſt fuͤr alles Große und Schoͤne in ihr be⸗ geiſtert. Die Probeblaͤtter für 1831 find ſoeben erſchienen und durch die oben angegebenen Wege überall zu beziehen. C. H. F. Hartmann in Leipzig. — . — — — — Zu Polter abenden. Eine Sammlung von Anreden fuͤr Einzelne und Scenen für geſellſchaftliche Vereine, mit Andeutungen über die Coſtume. Nebſt Strohkranzreden. Herausgegeben von Karl Muͤchler. Mit einem Titelkupfer. 1829. 8. Eleg. geh. 1 Thlr. 12 Gr. Sinnig und zart ſind die Anreden gewaͤhlt, deren ſehr große Anzahl und Verſchiedenheit das Inhaltsverzeichniß an⸗ gibt. Fuͤr Verlarvte und fuͤr Diejenigen, welche ohne Verklei⸗ dung an den Freuden des fröhlichen Feſtes Theil nehmen wollen, iſt genuͤgend geſorgt, und moͤchten die angehaͤngten Strohkranzreden, welche die Freuden des lendemain ſo ſehr erhoͤhen, eine um ſo angenehmere Zugabe ſein, als der⸗ gleichen noch in keiner ähnlichen Sammlung erſchienen find. Berlin, Schlesingersche Buch- und Musikhand- lung. In allen ſoliden Buchhandlungen zu haben. ä —————— — — In unſerm Verlage ſind im Laufe dieſes Jahres folgende Werke erſchienen und in allen Buchhandlungen zu haben: Abhandlungen, Hiſtoriſche und literariſche, der koͤniglichen deut⸗ ſchen Geſellſchaft zu Königsberg. Herausgegeben vom Prof. Dr: F. W. Schubert. Ifte Sammlung. Gr. 8. 1 Thlr. Gr. ? Barthold, Dr. F. W., Der Koͤmerzug König Heinrichs von Luͤtzelburg. In ſechs Buͤchern dargeſtellt. 2 Theile. Gr. 8. 5 Thlr. 0 Gr. 3 (Dieſes Werk fließt ſich unmittelbar an „Raumer's Ge⸗ ſchichte der Hohenſtaufen “.) „ Bessel, Prof. F. W., Tabulae Regiomontanae, reductio- num observationum astronomicarum ab anno 1750 usqus ad annum 1850. 8. maj. 6 Thlr. 16 Gr. v. Bohlen, Prof. P., Das alte Indien, mit beſonderer Ruͤckſicht auf Aegypten. 2 Theile. Gr. 8. 4 Thlr. 8 Gr. Ebert, D. F., IKEA sive Commentariorum de Sici- liae veteris Geographia, Historia, Mythologia, Lingua, Antiquitatibus Sylloge. Accedunt praeter Inscriptionum eliquot enarrationem, Scriptorum ut ratione Siculorum, ita horum, qui de rebus Siculis egerunt, vitae cum reli- quiis Operum illustratis. Vol. I. p. I. 8. maj. 20 Gr. Noͤſſelt, Fr., Handbuch der Geographie fuͤr Toͤchterſchulen und die Gebildeten des weiblichen Geſchlechts. Zter u. letzter Theil. Gr. 8. 2 Thlr. Richter, O. L. W., Handbuch des Strafverfahrens in den koͤniglichen preußiſchen Staaten, mit Ausnahme der Provin: | en, wo noch franzöft ſches Recht gilt. Eine Zuſammen⸗ ellung aller, fuͤr das geſammte Strafverfahren beſtehenden geſetzlichen Vorſchriften, mit Zuziehung der beſten Huͤlfsmittel der rechtswiſſenſchaftlichen und f mediziniſchen Litera⸗ tur. Iſter, 2ter und Iter Band. 8 Thlr. (Der Ate und letzte Band erſcheint in einigen Wochen.) Sachs, Prof. L. W. und Dr. F. Ph. Dulk, Handworter⸗ buch der praktiſchen Arzneimittellehre. Iſter Band. Gr. 8. 4 Thlr. 12 Gr. Voigt, Joh., Geſchichte Preußens von den aͤlteſten Zeiten bis zum Untergang der Herrſchaft des deutſchen Ordens. ater Band. Mit 2 Kupfern. Gr. 8. 3 Thlr. Be im Dezember 1830. Gebrüder Bornträger. 6 Ein alter Roman in neuem Gewande. Soeben iſt erſchienen: gedruckt im Kyffhaͤuſer und zu finden in allen deutſchen Buchhandlungen: Cavalier, Der im Irrgarten der Liebe herumtaumelnde, oder Reiſe und Liebesgeſchichte eines vornehmen Deut⸗ ſchen von Adel Herrn von St***, Ehedem zuſammenge⸗ tragen durch Herrn E. v. H. Jetzt aber zum Nutzen und zur Warnung fuͤr Jung und Alt von Neuem herausgegeben, commentirt und gloſſirt durch den Stach— lichten, weiland der hochloͤbl. fruchtbringenden Geſell— ſchaft Ehrenmitglied. 2 Thle. 8. 1831. 2 Thlr. 8 Gr. Der vorſtehende Roman machte vor nun beinahe 100 Jah⸗ ren in Deutſchland großes Auffchen, und erlebte viele Auflagen, von denen die letzte ungefähr in den Goer Jahren erſchien. Ein Exemplar deſſelben war in unfern Tagen eine Seltenheit und wurde mit vielem Gelde bezahlt. Das Buch enthaͤlt die Memoiren eines Deutſchen von Abel, der feiner Zeit vielen Frommen und Gottfeligen ein Stein des Anſtoßes und Aergerniſſes war und fpäterhin fein Leben zum Nutzen und Frommen aller argen Suͤnder in puncto puncti beſchrieb. Die neue Ausgabe hat nicht allein durch eine moderne und elegante aͤußere Ausſtattung gewonnen, ſondern auch durch die ſorgfaͤltige Reviſion des Herausgebers, eines Eremiten im Kyffhaͤuſer, der den Cavalier noch uͤberdem commentirt und gloſſirt hat. Sollte die Aufnahme des Cavalier den Erwartungen des Herausgebers entſprechen, ſo iſt er willens, noch einige altere gute Romane der Deutſchen, welche die jetzige Generation Längft, dergeſſen hat, auf ähnliche Weiſe ans Licht zu ziehen. FI ora ROSS Ii c a. Soeben sind erschienen und bei mir zu haben: Ledebour, C. F. a, Icones plantarum novarum vel imperfecte cognitarum floram Rossicam, imprimis Altaicam, illustrautes. Tom. II. Fasc. 1 et 2. Cum tab. 101— 200. Fol. maj. Der Preis für jeden Fasciculus ist colorirt 87 Thlr. 12 Gr., schwarz 21 Thlr. 12 Gr. Leipzig, den 3ten Januar 1881. Leopold Voss. « Bei den Gebrüdern Schumann in Zwickau ist erschienen und in allen ee des In- und Aus- landes zn haben: Cervantes Werke. 16ter und letzter Theil. Numancia; Trauerspiel, übers. von E. O. Spazier. — Leben des Cervantes von J F. Muller. Walter Scott Romane. 109ter — 112ter Theil. der schott. Geschichte. Bärmann. 4 Theile. W. Scott poetische Werke. 19ter u. 20ster Theil. Der Bräutigam von Triermain eto. Gedieht in 3 Ges. — Harold der Furchtlose. Gedicht in 6 Gesängen. Metrisch übertr. von Sp g,. Be * Walter Scott Works. Vol. 150 - 153. Tales of a Grandfather; being Stories taken from Scottish History. Sth Series. 4 Volumes. U Erzählungen eines Grossvaters, aus Zte Folge. Der Ladenpreis eines jeden Theils mit einem Titelku- pfer ist geheftet 9 Gr., und roh 8 Gr, Sie sind, wie alle unsere Taschenausgaben, auf schweizer Velinpapier mit schöner Schrift correct gedruckt. * A! 5 Für Freunde ſchoͤnwiſſenſchaftlicher Literatur, Les » ſecirkel und Leihbibliothefen. Erholungsſtunden. Vierter Jahrgang 1831. Her⸗ ausgegeben von G. Döring. 12 Monatshefte in 8. 5 Thlr., oder 8 Fl. N Durch die forgfältige Auswahl des Herausgebers wird dem Publicum eine Zuſammenſtellung des Gediegenſten geboten, wie es ſich nicht leicht in einer andern Zeitſchrift finden dürfte, Zugleich bürgen auch die Namen der bisherigen Mitarbeiter: Adrian, Kruſe, Moſengeil, Naͤnny, Rüdert, Schacht, Schopenhauer, Starkloff, Zſchokke u. A. m. für die Tuͤchtigkeit eines Unternehmens, dem Redaction und Verlags⸗ ar ihre beſten Kräfte widmen werden. J. D. Sauer linder in Fr ankfurt a. M. Durch alle Guten und Poſtaͤmter iſt zu beziehen: Nuͤrnberger Blaͤtter. Eine literariſche Zeitſchrift aus und fuͤr Suͤddeutſchland. N a Wir melden. hiermit vorläufig, daß, den ausgeſendeten Probeblaͤttern und Anzeigen gemäß, die Nürnberger Blaͤt⸗ ter, begruͤndet durch Herrn Dr. R. O. Spazier, vom Ja⸗ nuar 1831 zu wöchentlich 3 Nummern, Preis 5 Thlr. 8 Gr. Saͤchſ., oder 9 Fl., im Weſentlichen wie fruͤher, jedoch nach der bekannten Verweiſung des Herausgebers, unter unſerer Ver⸗ antwortlichkeit und in veraͤnderter Form, fort erſcheinen wer⸗ den. Wir erſuchen daher die auf die Probeblaͤtter und Anzei⸗ gen eingegangenen Beſtellungen an uns gelangen zu laſſen. 12 verſprochene letzte Probenummer wird heften von uns verſendet. Nürnberg, den Sten Dez. 1830. Riegel und Wießner. fir Schrag. Bei mir iſt erſchienen und in allen Bucpandtungen des In- und Auslandes zu erhalten: * Franz Bacon's neues Organ der Seifenpsifen. Aus dem Lateiniſchen uͤberſetzt, mit einer Einleitung und ee begleitet von Anton Theobald Bruck. Gr. 8. 154 Bogen auf De 2 Thlr. 4 Gr. 8 Leipzig, im Januar 1831. : „ F. A. Brodhaus, \ Vebers. von G. N. 7 Literariſcher Anzeiger. (Zu den bei F. A. Brockhaus in Leipzig erſcheinenden Zeitfchriften.) 1831. Nr. III. Dieſer Literariſche Anzeiger wird den Zeitſchriften: Blätter für literariſche unterhaltung, Iſis, Der canoniſche Wachter, Zeitgenoſſen, beigelegt oder beigeheftet, und betragen die Inſertionsgebuͤhren für die Zeile 2 Gr. Bericht über die im Laufe des Jahres 1830 bei F. A. Brockhaus in Leipzig erſchienenen neuen Werke und Fortſetzungen. 1. Annalen, Allgemeine medizinische, des neunzehnten Jahr- hunderts. Neue Folgereihe, von ihrer zweiten einviertel- hundertjährigen Periode an. In Verbindung mit dazu ein- geladenen Gelehrten herausgegeben von Johann Friedrich Pierer. Jahrgang 1830. 12 Hefte. Gr. 4. 108 Bog. auf gutem Druckpap. 6 Tulr. 16 Gr. mE Zeitſchrift iſt zu folgenden herabgeſetzten Preiſen zu er⸗ alten: Ki Die Folge von 1798 — 1830. 33 Jahrgänge, nebſt 20 Heften Sup⸗ at Gr. 4. Ladenpreis 203 Thlr. 10 Gr. Jetzt funfzig Die Folge von 1806—15. 10 Jahrgaͤnge, nebit 8 Heften Supple⸗ mente. Er. 4. Ladenpreis 62 Thlr. Jetzt 18 Thlr. 16 Gr. . Die Folge von 1811 — 15. 5 Jahrgaͤnge. Gr. 4. Ladenpreis Thlr. 8 Gr. Jetzt 12 Thlr. Die Folge von 1816 — 25. 10 Jahrgaͤnge. Gr. 4. Ladenpreis 2 5 Gr. 1 Ber 5 25 8 ie Folge von — U. Jahrgaͤnge. r. adenprei 33 The. 8 Gr. Jetzt 12 Thlr. 3 a Die Folge von 1821—30. 10 Jahrgaͤnge, nebſt 12 Heften Sup: A n Jahrgang 1821—25. Gr. 4. Ladenpreis 73 Thlr. 20 Gr. Jett 24 Thlr. N (Einzeln koſten: Jahrgang 1795—1810 A 4 Thlr. 8 Gr.; die Sup⸗ lemente zu 1801 — 10, 3 Tylx.; Jahrgang 1811 — 12 a 8 Thlr. 16 Gr.; 1813—30 A 6 Thlr. 16 Gr.; die Supplemente zu 1826—28 à 2 Thlr. 6 Gr.) 2. Bacon (Franz), Neues Organ der Wiſſenſchaften. Aus dem Lateiniſchen uͤberſetzt, mit einer Einleitung und Anmer⸗ kungen begleitet von Anton Theobald Bruck. Gr. 8. 153 Bogen auf gutem Druckpapier. 1 Thlr. 4 Gr. 8. Bibliothek claſſiſcher Romane und Novellen des Auslandes. Erſter bis zweiundzwanzigſter Band. 12. Auf Druckpapier. Geh. 13 Thlr. 5 Gr. Erſter bis vierter Band: Der ſinnreiche Junker Don Quixote von La Mancha, von Don Miguel de Cervantes Saavedra. Neu überſetzt durch Dietrich Wilhelm Soltau. Mit einer Einleitung. 603 Bogen. 1825. 2 Thlr. 12 Gr. Fünfter Band: Der Landpresiger von Wakefield, eine Erzaͤhlun von Oliver Goldfmith. Neu überfegt durch Karl Eduar von der Oelsnitz. Mit einer Einleitung. 111 Bogen. 1825. 15 Gr. Sechster bis neunter Band: Gil Blas von Santillana, von Alain René gde Sage. Aus dem Franzöſiſchen. Mit einer Ein⸗ leitung. 451 Bogen. 1826. 2 Thlr. Zehnter Band: Seſchichte und Leben des Erzſchelms, genannt Don Paul, von Don Francisco de Quevedo Villegas. Tus dem Spaniſchen uͤberſetzt durch Jobann Georg Keil. Mit einer Einleitung. 81 Bogen. 1826. 12 Gr. Elfter bis vierzehnter Band: Geſchichte Tom Jones, eines Find⸗ Ungs, von Henry Fielding. Aus dem Enaliſchen uͤberſetzt durch un 97 > on Lüdemann. Mit einer Einleitung. 50 Bo⸗ en. le. 12 Er. x Sunfzebnter Band: Niels Klim's Wallfahrt in die Unterwelt, von Ludwig Holberg. Aus dem Lateiniſchen üͤberſetzt durch Ernſt Gottlob Wolf. Mit einer Einleitung. 13. Bog. 1828. 15 Gr. Sechs zehnter Band: 11 Briefe des Jacopo Ortis, von Ugo s Aus dem Italieniſchen uͤberſetzt durch Friedrich it ſch. Mit einer Einleitung. 134 Bogen. 1829. 15 Gr. Siebzehnter bis neunzehnter Band: Delphine, von Anna Ger⸗ ne 180 Gleich. el, Aus r Einkatund. x es 7 riebri eich. einer Einleitung. gen. k Telr. 20 Ge. 5 4 5 Zwanzigſter bis zweiundzwanzigſter Band: Das Decameron, von Giovanni Boccaccio. Aus dem Stalienifchen uͤberſezt. Mit einer Einleitung. 42 Bogen. 1830. 2 Thlr. (Jeder Roman iſt unter beſonderm Titel auch einzeln zu den be⸗ merkten Preiſen zu erhalten.) 4. Blätter für literariſche Unterhaltung. (Heraus gegeben unter Verantwortlichkeit der Verlagshandlung.) Jahr⸗ gang 1830. Außer den Beilagen 365 Nummern. Gr. 4. N Busen Druckpapier. 12 Thlr. ür die fruͤhern Jahrgaͤnge dieſer Zeitſchrift gelten folgende der abgesetzte reise hrgaͤng i Zeitſchrift g folg . Literariſches Wochenblatt, 6 Bünde, oder Jahrgang 1818 — 20. (Erſter bis fuͤnfter Band herausgegeben von Auguft v. Kozes bue; ſechster Band herausg, von Friedrich Arnold Brock⸗ haus.) 4. Ladenpr. 25 Thlr. Jetzt 12 Tblr. (Einzelne Bande as Thlr. Literariſches Converſations⸗Blatt. 11 Bände, oder Jahrg. 1821—25, und Jan. bis Juni 1826, (Herausgegeben unter Verantwortlichkeit der Verlagshandlung.) Gr. 4. Ladenpreis 55 Thlr. Jetzt 25 Thlr. Werden beide Folgen, „Lit. Wochenblatt“ und „Lit. Conver⸗ ſations⸗Vlatt““, zuſammengenommen, fo erlaffe ich fie für 32 Thlr. Blätter für literariſche Unterhaltung, 1825, Juli bis Dezember, 150 Nummern, koſten 5 Thlr., die Jahrgaͤnge 1827 — 29 a 10 Thlr. 5. Concordia. Die ſymboliſchen Buͤcher der evangeliſch-luthe⸗ riſchen Kirche, mit Einleitungen herausgegeben von Friede rich Auguſt Koethe. Gr. 8. 33 Bogen auf feinem Velindruckpapier. Subſcriptionspreis 1 Thlr. 12 Gr. 6. Converſations⸗ Lexikon, oder Allgemeine deutſche Realency⸗ klopaͤdie für die gebildeten Stände, In 12 Bänden. Sie⸗ bente Originalauflage. Zweiter durchgeſehener Abdruck!) Gr. 8. 659 Bogen. Praͤnumeratfonspreis für das game Werk: Nr. 1, auf weißem Druckpapier 15 Thlr. Nr. 2, auf gutem Schreibpapier 20 Thlr. Nr. 3, auf extrafeinem Velinpapier 36 Thlr. 7. Crawfurd (John), Ansicht von dem gegenwärtigen Zustande und den künftigen Aussichten des freien Han- dels und der freien Colonisirung. Nach der zweiten ver- mehrten Ausgabe aus dem Englischen übersetzt von H. Fick. Gr. 8, 11 Bogen auf feinem Druckpapier. Geh. 20 Gr. 8. Eitelkeit und Flatterſinn, Liebe und Treue, in Bildern aus der großen Welt. 8. 17 Bogen auf feinem Drudpapier, 1 Thir. 12 Gr. 9. Ergaͤnzungen der Allgemeinen Gerichtsordnung und der Allgemeinen Gebuͤhrentaxen für die Gerichte, Juſtizcommiſ⸗ ſarien und Notarien in den preußiſchen Staaten, des Stem⸗ pelgeſetzes, Salariencaſſenreglements, ſammt der Inſtruction fuͤr die Oberrechnungskammer, enthaltend eine vollſtaͤndige Zuſammenſtellung aller noch geltenden, die Allgemeine Ge⸗ richtsordnung, die Allgemeinen Gebührentaren, das Stem⸗ pelgeſetz, das Salarzencaſſenreglement und die Inſtruction für die Oberrechnungskammer abändernden, ergänzenden und er⸗ laͤuternden Geſetze, Verordnungen und Miniſterialverfuͤgun⸗ gen, nebſt einem chronologiſchen Verzeichniſſe derſelben und Regiſter, herausgegeben von Friedrich Heinrich von Strombeck. Dritte, ſehr verbefferte und vermehrte Aus⸗ gabe. 3 Bände. Gr. 8. 134 Bogen. Auf Druckpapier 5 Thlr. 16 Gr., auf Schreibpapier 7 Thlr. 12 Gr. 10. Frederic le Grand, Oeuvres historiques. Nouvelle &di- tion, avec des notes et renseignemens. 4 volumes. Gr. 8. 107 Bogen. Geh. Auf feinem geglätteten Druckpapier 6 Thlr., auf feinem geglätteten Velinpapier 10 Thlr. 1 11. Geſchichte der Kriege in Europa feit dem Jahre 1792, als Folgen der Staatsveraͤnderung in Frankreich unter Kö: nig Ludwig XVI. Erſter bis vierter Theil. Mit Karten und Plänen. Gr. 8. Auf feinem Schreibpapier. 11 Thlr. a Theil. Mit 4 Plänen, 2 Bogen. 1827. 3 Thlr. Zweiter Theil. Mit 1 Plan und 1 Ueberſichtskarte. 201 Bogen. 1828. 2 Thlr. 8 Gr. z Dritter Theil. Mit 3 Ueberſichtskarten. 29 Bogen. 1829. 3 Thlr. Vierter Theil. Mit 3 Plänen. 28 Bogen. 1830. 3 Thlr. 12. Geſchichte der Staatsveraͤnderung in Frankreich unter König Ludwig XVI., oder Entſtehung, Fortſchritte und Wirkungen der ſogenannten neuen Philoſophie in dieſem Lande. Erſter bis fuͤnfter Theil. Gr. 8. Auf feinem Schreibpapier. 9 Thlr. 16 Gr. Erſter Theil. Mit 2 Tabellen. 244 Bogen. 1828. 2 Thlr. Zweiter Theil. 224 Bogen. 1827. 2 Thlr. Dritter Theil. 201 Bogen. 1828. 1 Thlr. 16 Gr. Vierter Theil. 213 Bogen. 1829. 2 Thlr. Fünfter Theil. 243 Bogen. 1830. 2 Thlr. 13. Henke (Adolf), Abhandlungen aus dem Gebiete der gerichtlichen Medizin. Als Erläuterungen zu dem Lehr- buche der gerichtlichen Medizin. Zweite vermehrte Auflage. 4 Bände. Gr. 8. Auf Druckpapier. 6 Thlr. 12 Gr. Erster Band. 19 Bogen. 1828. 1 Thlr. 12 Gr. Zweiter Band. 271 Bogen, 18233. 1 Thlr. 16 Gr. Dritter Band. 283 Bogen. 18%. 1 Thlr. 12 Gr. Vierter Band. 231 Bogen. 1830. 1 Thlr. 20 Gr. 14. Hermes, oder Kritiſches Jahrbuch der Literatur. Vierund⸗ dreißigſter und fuͤnfunddreißigſter Band. (Herausgegeben un⸗ ter Verantwortlichkeit der Verlagshandlung von Karl Ernſt Schmid.) Gr. 8. Geh. Preis des Bandes von 2 Hef⸗ ten, jedes Heft von 12 — 13 Bogen auf gutem Druckpapier, 2 Thlr. 12 G r. Dieſe Zeitſchrift koſtet im herabgeſetzten Preiſe: N Jahrgang 1819 — 24, mit alphabetiſchen Repertorien zu jedem Jahrgange, und fünfunbanangtoiter bis fuͤnfunddreißigſter Band. (1819 herausgegeben von Wilhelm Traugott Krug, 1820 — 23 herausgegeben von F. A. Brockhaus. 1824 fg. von Karl Ernft Schmid.) Gr. 8. Geh. Ladenpreis 87 Thlr. 16 Gr. Jetzt dreißig Thaler. Jeder Band einzeln 1 Thlr., jedes Reper⸗ torium 8 Gr. 15. Iſis, oder Encyklopaͤdiſche Zeitſchrift. Oken. Jahrg. 1830. 12 Hefte. Gr. 4. Druckpapier, mit Kupfern. 8 Thlr. Die fruͤhern Sahrgänge, diefer Zeitſchrift find zu folgenden herab- ten Preiſen zu erhalten: geg dhe. Aa 23 Ladenpreis 46 Thlr. Jetzt 24 Thlr. 7 — 22. r. (Einzeln koſten: 1817, 6 Thlr.; 1818—22, fowie 1823—29 a 8 Thlr.) 16. Küſtner (Karl Theodor), Ruͤckblick auf das leipziger Stadttheater. Ein Beitrag zur Geſchichte des leipziger Thea⸗ ters, nebſt allgemeinen Bemerkungen uͤber die Buͤhnenleitung in artiſtiſcher wie finanzieller Hinſicht. 8. 23 Bogen auf feinem Druckpapier. Geh. 1 Thlr. 12 Gr. 17. Melanchthon's (Philipp) Werke in einer auf den all: gemeinen Gebrauch berechneten Auswahl. Herausgegeben von Friedrich Auguſt Koethe. 6 Theile. Erſter bis vier⸗ ter Theil. 8. 77 Bogen auf gutem Druckpapier. Su b⸗ ſeriptionspreis für alle 6 Theile, gegen 100 Bogen enthaltend, 2 Thlr. 8 Gr. 18. Muͤller (Wilhelm), Vermiſchte Schriften. Herausge⸗ geben und mt einer Biographie Müller’s begleitet von Gu⸗ ſtav Schwab. 5 Baͤndchen. Mit Müller's Bildniß. 8. 148 Bogen auf dem feinſten geglätteten Velinpapier. Sub: fcripfionspreis 6 Thlr. x 19. Naumann (Karl Friedrich), Lehrbuch der reinen und angewandten Krystallographie. In 2 Bänden, Erster Band. Mit 22 Kupfertafeln. Gr. 8. 33 Bogen auf gu- tem Druckpapier. 3 Thlr. 12 Gr. a 20. Odeleben (Ernft Freiherr von), Die franzoͤſiſche Res volution, oder Geſchichte alles Deſſen, was ſich von 1789 bis zum Jahr 1815 in Frankreich zugetragen hat. Alles getreu und wahrhaft erzaͤhlt und als ein Leſebuch fuͤr den deutſchen Bürger und Landmann bearbeitet. 12. 182 Bo: gen auf gutem Druckpapier. Geh. 18 Gr. Herausgegeben von 150 Bogen auf 21. Peſchel (C.), Das Buch Tobia in elf bildlichen Dar⸗ ſtellungen. Zur Foͤrderung frommen Sinnes herausgegeben und mit einem Vorworte begleitet von Auguſt Hahn. 4. Auf feinem Druckpapier. Geh. 1 Thlr. 22. Provinzialrechte aller zum preußiſchen Staat gehoͤrenden Laͤnder und Landestheile, inſoweit in denſelben das Allge⸗ meine Landrecht Geſetzeskraft hat, verfaßt und nach demſelben Plane ausgearbeitet von mehren Rechtsgelehrten. Herausge⸗ geben von Friedrich Heinrich von Strombeck. Er⸗ ſten Theils erſter Band, zweiten Theils erſter und zweiter Band, und dritten Theils erſter Band. Gr. 8. Auf Druck⸗ apier. x Pu unter den Titeln: Provinzialrecht des Fuͤrſtenthums Halberſtadt und der zu demſelben gehoͤrigen Graf- und Herrſchaften Hohenſtein, Re⸗ genftein und Derenburg, von Leopold Aug uſt Wilhelm Lentze. 31 Bogen. 1827. 1 Thlr. 12 Gr. Provinzialrecht der Provinz Weſtfalen. Erſter Band: Provinzialrecht des Fuͤrſtenthums Muͤnſter und der ehemals zum Hochſtift Muͤnſter gehoͤrigen Beſitzungen der Standes⸗ herren, imgleichen der Grafſchaft Steinfurt und der Herr— ſchaften Anholt mit Gehmen, von Clemens Auguft Schluͤter. 38 Bogen. 1829. 1 Thlr. 20 Gr. Provinzialrecht der Provinz Weſtfalen. Zweiter Band: Provinzialrecht der Grafſchaft Tecklenburg und der Obergraf⸗ ſchaft Lingen, von Clemens Auguſt Schlüter. 152 Bogen. 1830. 20 Gr. Provinzialrecht der Provinz Weſtpreußen. Erſter Band: Provinzialrecht der Diſtricte des preuß. Landrechts von 1721, von Leman. Gr. 8. 50 Bogen. 1830. 2 Thlr. 12 Gr 23. Schopenhauer (Johanna), Saͤmmtliche Schriften. In 24 Baͤnden. Mit dem Bildniſſe der Verfaſſerin. Erſte Lieferung, oder Band I, II, III, VII, VIII, IX. 16. 109 Bogen. Subſcriptionspreis für das ganze Werk auf gutem Druckpapier 12 Thlr., auf extrafeinem Velinpa⸗ pier 16 Thlr. 24. Schweikert (Georg Auguſt Benjamin), Materia⸗ lien zu einer vergleichenden Heilmittellehre zum Gebrauch für homdopathiſch heilende Aerzte, nebſt einem alphabetiſchen Regiſter uͤber die poſitiven Wirkungen der Heilmittel auf die verſchiedenen einzelnen Organe des Koͤrpers und auf die ver⸗ ſchiedenen Functionen derſelben. 4 Hefte. Gr. 8. Auf gu⸗ tem Drudpapier. 10 Thlr. 8 Gr. Erſtes Heft. 26 Bogen. 1826. 1 Thlr. 20 Gr. N Heft. 21 Bogen. 1827, 1 Thlr. 16 Gr. rittes Heft. 34 Bogen. 1828. 2 Thlr. 12 Gr. Vierten Hefts erſte Lieferung. 35 Bogen. 1828. 2 Thlr. 12 Gr Vierten Hefts zweite Lieferung. 251 Bogen. 1830. 1 Thlr. 20 Gr. 25. Taſchenbuch (Hiſtoriſches). Mit Beitraͤgen von Paſſow, Rau⸗ mer, Voigt, Wachler, Wilken, herausgegeben von Fried rich von Raumer. Zweiter Jahrgang. Mit dem Bildniſſe des Kaiſers Maximilian II. 12. 254 Bogen auf feinem Druck⸗ papier. Cart. 2 Thlr. Der erſte Jahrgang, von denſelben Mitarbeitern (20 Bogen, mit dem Bildnifje des Cardinals Richelieu), koſtet auch 2 Thlr. 26. Urania. Taſchenbuch auf das Jahr 1831. Mit 7 Stahl⸗ ſtichen. 16. 31 Bogen auf feinem Druckpapier. Geb. 2 Thlr. a She 1830 koſtet 2 Thlr. 6 Gr. Die Bildniſſe von Shakſpeare, Ernſt Schulze, 219 Tieck, Bottiger, Canova, Jean Paul, Scott, Thorwaldſen, Wilhelm Muͤller, Uhland, Cornelius, Calderon, Kurt Sprengel, Baggeſen (letztere 3 nicht aus der Urania) koſten in erleſenen Abdrä⸗ cken in gr. 4. jedes acht Groſchen. 27. Wachsmann (C. von), Erzaͤhlungen und Novellen. 2 Bändchen. 8. 42 Bogen auf feinem Druckpapier. 3 Thlr. 12 Gr. 28. Zeitgenoſſen. Ein biographiſches Magazin für die Ge⸗ ſchichte unſerer Zeit. (Herausgegeben unter „ keit der Verlagshandlung von Friedrich Chriſtian Au⸗ guſt Haſſe.) Zweiten Bandes drittes bis achtes Heft. (XI - XVI) Gr. 8. Geh. Jedes Heft von 6 — 7 Bogen auf gutem Druckpapier 12 Gr. 90 Sowol die erſte als neue Reihe der Zeitgenoſſen, jede in 6 Bän⸗ den oder 24 Heften, koſtet im herabgeſetzten Preiſe auf Druckpapier * anſtatt 2 Thlr. nur 16 Thlr., und auf Schreibpapier anſtatt 36 Thlr. nur 24 Thlr. Werden beide Folgen zuſammengenommen, ſo sage ich fie auf Drudpapier zu 4 Thlr. und auf Schreibpapier zu 86 Thlr. Einzelne Hefte, ſowol von der erſten als neuen Reihe, koſten auf Druckpap. 1 Thlr., auf Schreibpapier 1 Thlr. 12 Gr. Aus fremdem Verlag erkaufte ich: 29. Cobbett (William), Engliſche Sprachlehre in einer neuen und faßlichen Darſtellung der auf ihre richtigen und einfachſten Grundfäge zurüdgeführten Regeln. Für Schulen und zum Selbſtunterricht. Mit vielen Uebungsſtuͤcken und einem beſondern Anhange für Kaufleute. Für Deutſche bear- beitet und vermehrt von Heinrich Pleßner. 1824. Gr. 8. 224 Bogen auf Druckpapier. 12 Gr. 30. Heym, Ruſſiſches Leſebuch, oder Auswahl auserleſener proſaiſcher und poetiſcher Aufſaͤtze aus den beſten ruſſiſchen Schriftſtellern. (Mit einem franzoͤſiſchen und deutſchen Woͤr⸗ terbuch.) 1805. Gr. 8. 141 Bogen auf Drudpap. 12 Gr. 81. Ka ramſin, Geſchichte des ruſſiſchen Reichs. Nach der zweiten Originalausgabe uͤberſetzt. Erſter bis zehnter Band. Mit Karamſin's Bildniß. 1820—27. Gr. 8. 231 Bogen auf gutem Druckp. Fruͤherer Preis 20 Thlr. Jetzt zehn Thaler. (Einzelne Baͤnde koſten 2 Thlr.) Außerdem iſt durch alle Buch- und Kunſthandlungen von mir zu beziehen: Codex diplomaticus Hungariae ecclesiasticus ac civilis. Studio et opera Georgii Fej er, bibliothecarii regii. 6 Bände in 12 Abtheilungen nebst Index und mehren Anhängen. Ofen, 1829 — 30. Gr. 8. 13 Thlr. 8 Gr. Monumens inedits d'antiquité figurée grecque, étrusque et romaine, recueillis pendant un voyage en Italie et en Si- cile dans les années 1826 et 1827, par M. Raoul- Ro- cheile. Erste bis vierte Lieferung. Text Bog. 1—31, und Tafeln 1—48. Paris, 1829—30. In Folio auf feinem Velinpapier. Preis der Lieferung 5 Thlr. 12 Gr. Sketsches for Shakspeare’s plays. Designed and drawn by Lewis Sigismund Ruhl. 4 Hefte. 1827 — 28. Gr. 4. 5 Thlr. Operations géodésiques et astronomiques pour la mesure d'un are du parallele moyen, executees en Piemont et en Savoie par une commission composée d’officiers de Leétat major general et d'astronomes piemontais et autri- chiens en 1821, 1822, 1825. (Milan, de l’imprimerie imper. et royale, 1827.) 2 Bände. 4. Nebſt Atlas. 18 Thlr. Bulletin universel des sciences et de Pindustrie, publié par la société pour la propagation des connaissances scienti- fiques et industrielles sous la direction de M. le baron de Ferussae. Jahrgang 1830. 25 Bände von zuſammen 720 Bogen. Gr. 8. 85 Thlr. 5 Dieſe Zeitſchrift erſcheint in 8 Sectionen, die faͤmmtlich einzeln unter beſondern Titeln zu folgenden Preiſen zu erhalten ſind: Erſte Section: Sciences mathématiques, physiques et chimi- 7 — Der Jahrgang von 12 Heften (80 Bogen in 2 Baͤnden) r. Zweite Section: Sciences naturelles et géologie. Der Jahrgan (120 B. in 4 Bdn.) 14 Thlr. 20 Gr. 8 5 Dritte Section: Sciences medicales etc. Der Jahrgang (120 B. in 4 Bdn.) 14 Thlr. 20 Gr. 7 8 Vierte Section: Sciences agricoles, economiques etc. Der Jahr⸗ gang (72 B. in 3 Bdn.) 8 Thlr. 21 Gr. — Fuͤnfte Section; Sciences 1 40 mit 12 Kupfert. in 3 Bdn.) 10 Thlr. 12 G r. ? Sechste Section: Sciences pe „ Seon. publique; . voyages. Der Jahrgang (132 B. in 4 Bdn.) 16 Thlr. 8 Gr. Siebente Section: Sciences histoxiques, antiquite, philologie, Der Jahrgang (86 Bogen in 3 Bdn.) 11 Thlr. 21 Gr Achte Section: Sciences militaires. 2 Bdn.) 6 Thlr. 6 Gr. Herabgeſetzter Preis. Moſch (Karl Friedrich), Die Baͤder und Heilbrunnen Deutſchlands und der Schweiz. Ein Taſchenbuch fuͤr Brun⸗ Der Jahrgang (72 B. r. Der Jahrgang 48 Bog. in nen= und Badereiſende. 2 Theile. Mit 50 landſchaftlichen Anſichten und einer Karte. 8. Geh. Auf feinem Schreib⸗ papier. 5 Fruͤherer Preis 5 Thlr. 8 Gr., jetzt fuͤr zwei Thaler und zwoͤlf Groſchen. Moſch (Karl Friedrich), Daſſelbe Werk ohne Kupfer, aber mit Karte. Fruͤherer Preis 3 Thlr., jetzt für einen Thaler und zwoͤlf Groſchen. i Storch's neue Romane. Allen Freunden der Dichtkunſt und Unterhaltungslecture kann der Unterzeichnete die angenehme Nachricht geben, daß nachſtehende Werke eines der ausgezeichnetſten Belletriſten un⸗ ſerer Zeit bei ihm erſchienen und durch alle Buchhandlungen zu beziehen ſind: Storch, Ludw., Der Freiknecht, hiſtoriſcher Roman aus der zweiten Haͤlfte des vierzehnten Jahrhunderts. 3 Theile. Auf Patentpapier. Elegant broſchirt. Gr. 12. Preis 5 Thlr. Der 2te und Zte Theil erſcheint im Julimonat 1831. — —, Die Fanatiker, hiſtoriſcher Roman aus den Zei— ten der St.⸗Barthelemy. 2 Theile. 1830. 8. 2 Thlr. — —, Foͤrberts-Henns. Novelle aus dem Leben eines Wundermannes der neuern Zeit, nach wahren Bege⸗ benheiten dargeſtellt. Eleg. broſch. 1830. Gr. 12. 1 Thlr. 12 Gr. — —, Der Glockengießer. Novelle, nach einer deut: ſchen Volksſage bearbeitet. Broſch. 1830. 1 Thlr. 8 Gr. Storch gehört feit drei Jahren zu den beliebten Schrift⸗ ſtellern im Fache der Belletriſtik; er wird nun, nach dem Er⸗ ſcheinen der augekuͤndigten Werke, zu den beliebteſten gehören, und es ſteht keinem Zweifel unterworfen, daß er, bei der über- raſchenden Fuͤlle, Kraft und Lieblichkeit ſeiner Poeſie, ſeiner Kenntniß des Lebens in deſſen verſchiedenſten Geſtaltungen, des menſchlichen Herzens und endlich bei ſeiner treffenden und wah⸗ ren Charakteriſtik, welches Alles ſich ſeit dem Erſcheinen ſeiner erſten Romane ſchon ſo weit und herrlich ausgebildet hat und ſtets noch in hoͤherer Ausbildung begriffen iſt, in kurzer Zeit die erſte Stelle unter den jetzt lebenden deutſchen Romanciers einnehmen wird. Wenn er in ſeinen groͤßern hiſtoriſchen Ro⸗ manen dem jetzt ſo viel geleſenen Spindler gleichkommt, ſo uͤber⸗ trifft er ihn in der kleinern Novelle und Erzaͤhlung. „Der Freiknecht“ iſt ein hiſtoriſcher Roman, wie Deutſchland noch keinen hervorgebracht hat, Spindler's „Juden“ ausgenommen, und es wird ſehr intereſſant ſein, die Verſchiedenheit beider Schriftſteller zu beobachten. „Die Fanatiker“ ſind nicht minder ein hoͤchſt anziehendes Gemaͤlde einer vielbewegten Zeit. In den beiden Novellen: „Foͤrberts-Henns“ und „Der Glocken⸗ gießer“, bethaͤtigt der Verf. ebenſo ſeine Meiſterſchaft in dieſem Zweige. Die erſtere iſt idylliſcher, die zweite dramatiſcher Na⸗ tur. Dort führt er uns in eins der romantiſchen Thaler des Thuͤringerwaldes, macht uns mit dem darin lebenden Volke, ſeinen Sitten und Gebraͤuchen bekannt; hier bringt er Schiller's ewig wahre Worte: „Das eben iſt der Fluch der boͤſen That, daß fie fortzeugend Boͤſes muß gebaͤren“, zur lebendigſten An⸗ ſchauung. \ . : C. H. F. Hartmann in Leipzig. ——— — —̃ —— — a — ——— — O eſtreichiſche militairiſche Zeitſchrift— Zwoͤlftes Heft des Jahrgangs 1830. Mit 1 Plan. Dieſes Heft wurde ſoeben verſandt und enthält; I. Ge⸗ ſchichte des oͤſtreichiſchen Erbfolgekriegs. Nach dſtreichiſchen Originalquellen. Dritter Theil. Feldzug im Jahre 1743 in Baiern. Dritter Abſchnitt. Mit dem Plane der Bela⸗ gerung von Ingolſtadt. — II. Tagebuch des Prinzen Eugen von Savoyen über den Feldzug 1701 in Stalien (Schluß). Kriegsereigniſſe in Oberitalien vom Sten September bis zum Schluſſe des Feldzugs. — III. Würdigung des Auf⸗ ſatzes: „Ideen über die praktiſche Ausbildung der Offiziere für den Felddienſt“. — IV. Miszellen: Neue Arten, Geſchuͤtze und Gewehre loszufeuern. Die königlich niederlaͤndiſche Armee. Neuerfundene Saͤttel. V. Neueſte Militafrveränderungen. — VI. Ankuͤndigung der Fortſetzung der Oeſtreichiſchen militairiſchen Zeitſchrift für 1831. — VII. Verzeichniß der in den Jahrgaͤn⸗ gen der Oeſtreichiſchen militairiſchen Zeitſchrift 1811—12 zwei⸗ ter Auflage, dann 1813, endlich 1818 bis einſchluͤſſig 1830 enthaltenen Aufſaͤtze. In wiſſenſchaftlicher Ordnung. Wien, den 20ſten Dezember 1830. i J. G. Heubner, Buchhändler. Durch alle Buchhandlungen und Postämter ist zu be- ziehen: 7 Allgemeine medizinische Annalen des neunzehnten Jahrhunderts, oder Kritische Annalen der Medizin als Wissenschaft und als Kunst vom dritten Jahr- zehende des neunzehnten Jahrhunderts an. Sup- plementenband 1821 — 25. Herausgegeben von Joh. Friedr. Pierer. Elftes Quartalheft. Juli bis September 1828. Preis für 4 Hefte 2 Thlr. 6 Gr. Leipzig, den 14ten Januar 1331. F. A. Brockhaus. ä ———— H—v— ———— — Ein unentbehrliches Buch fuͤr Jedermann. Bei C. H. F. Hartmann in Leipzig iſt ſoeben er⸗ ſchienen und in allen Buchhandlungen zu haben: Syſtematiſches Lehrbuch der Welt⸗ und Er d⸗ beſchreibung, Kosmo- und Geographie. Fuͤr Gebildete jedes Standes. Auch unter dem Titel: Teutſche Encyklopaͤdie, oder ſyſtematiſches Lehrbuch der jedem Gebildeten noͤthigen Kenntniſſe. Ein Buch fuͤr Schule und Haus. Bearbeitet von Dr. J. G. Stemler. Gr. 8. 1830. 2 Thlr. 5 25 (In Partien fuͤr Schul⸗ und Privatanſtalten billiger.) Das vorſtehende, nach den neueſten und beſten Huͤlfsmitteln bearbeitete Werk, enthält a) ein vollſtaͤndiges Lehrbuch der Aſtronomie, b) ein vollſtaͤndiges Lehrbuch nicht allein der neuen Geographie (in der Ausführlichkeit wie Cannabich's Lehrbuch), ſondern auch der alten Geographie. Dies iſt eine ſo von ſelbſt in die Augen ſpringende zweckmaͤßige Verbindung, welche noch kein einziges Werk ähnlicher Art auf zuweiſen hat, daß die Ausführung derſelben gewiß allge⸗ meine Anerkennung in Deutſchland finden wird, um ſo mehr, da der Preis für 48 enggedruckte Bogen des größten Octav⸗ formats ſo aͤußerſt billig geſtellt ift. a Alle Gebildeten, denen ein ſolches Werk zum täglichen Gebrauch faſt unentbehrlich iſt, vorzüglich aber Lehrer und Vorſteher von Schul- und Privatanſtalten, werden auf dieſes Werk hiermit aufmerkſam gemacht. ä — mm Anzeige. Die Deutschen Allgemeinen Berichte f. Po- litik, Culturgeschichte und historische Ueber- lieferung; nebst Zugaben über Handel, Gewerbfleiss und Literatur. Zweiter Jahrgang 1831. erſcheinen wöchentlich drei Mal in gr. 4. auf Velinpapier, und find durch die ſaͤmmtlichen Oberpoſtamts + Zeitungserpeditionen zu Hemburg poſttäglich zu circa 5 Thlr. pr. Cour. fuͤrs halbe Jahr oder durch die Buchhandlungen in wöchentlicher Lieferung, den Jahrgang ungetheilt, fuͤr 9 Thlr. 8 Gr. franco Leipzig zu erhalten. Probenummern und ausfuͤhrliche Ankuͤndi⸗ gungen erhält man auf denſelben Wegen und bei Herrn F. A. Brockhaus in Leipzig. Inſerate koſten 1 Gr. 3 Pf., oder 2 Schill. die Zeile. Fuͤr Freunde dramatiſcher Lecture. Bel C. H. F. Hartmann in Leipzig ſind ſoeben er⸗ Ken und in allen Buchhandlungen um deigeſetzte Preiſe zu haben: 2 Johann Friedrich der Sechste, Herzog von Sachſen-Weimar. Hiſtoriſche Novelle in dramati— ſcher Form. Von O. L. B. Wolff, Prof. in Jena. 8. Broſch. 15 Gr. f Moritz Kurfuͤrſt von Sachſen. Vaterlaͤndiſches Schauſpiel in 5 Aufzuͤgen. Von Guſtav Herr⸗ mann. 8. Broſch. 18 Gr. er Der Stoff der vorſtehenden Schauſpiele ift aus der ſaͤch⸗ ſiſchen Geſchichte entlehnt, und die Wahl der Helden derfel ben ebenſo gluͤcklich als intereſſant. Der Name eines fo ruͤhm— lich bekannten Gelehrten wie der des Herrn Profeſſor Wolff buͤrgt fuͤr die Wahrheit dieſer Behauptung. Das Drama des Herrn Hermann, welches bereits zur Auffuͤhrung auf dem Theater zu Leipzig beſtimmt war, hat eigne Schickſale gehabt, welche der Herr Verfaſſer in der Vorrede erzaͤhlt. Für Freunde vaterlaͤndiſcher Geſchichte und Literatur wer⸗ den beide Werke doppelt anziehend ſein. In meinem Verlage erſchien ſoeben:— Zeitſchrift für Civilrecht und Prozeß. Heraus- gegeben von Linde, Marezoll, von Wening⸗ Ingenheim. IV. Bds. 1fles Heft. Gr. 8. Broſch. Ladenpreis des Bandes von 3 Heften 2 Thlr., oder 3 Fl. 36 Kr. Inhalt dieſes Heftes: 5 I. Ueber die Appellation von Beiurtheilen, von Linde. — II. ueber das Recht des correus debendi, von dem andern correus theilweiſen Erſatz der gezahlten Correalſchuld zu ver⸗ langen. Von Dr. W. Sell, Privatdocent in Gießen. (Be⸗ ſchluß.) — III. Iſt der Pfandglaͤubiger, welcher ein Pfand⸗ recht an der Sache hatte, bevor dieſelbe vom Gemeinſchuldner erworben wurde, Separatiſt? Von Dr. F. C. Th. Hepp, Privatdocent in Heidelberg. — IV. Ueber die bei der Teſta⸗ mentserrichtung zu beobachtende Einheit des Ortes, des Tages, der Zeit und des Rechtsactes. Von Marezoll. — V. Ueber die Regel: Dies interpellat pro homine. Von Dr. von Schröter, Profeſſor in Jena. — Es hat dies gediegene, reinwiſſenſchaft⸗ liche Unternehmen bereits eine ſo uͤberaus guͤnſtige Aufnahme in dem geſammten juriſtiſchen Publicum gefunden, daß ſchon ein zweiter, unveraͤnderter Abdruck von des Iften Bds. 1ftes Heft, kaum nach Verlauf von einigen Jahren, noͤthig gewor⸗ den iſt. Fortwaͤhrend find jetzt wieder vollſtaͤndige Exemplare auch der frühern Bände durch alle Buchhandlungen zu erhalten. Gießen, im Januar 1831. B. C. Ferber. — — — 8 —j : Becker’s Augusteum, Durch alle Buchhandlungen des In- und Auslandes find Anzeigen einer neuen wohlfeilen Ausgabe von Becker's Augusteum zu erhalten und Probedruͤcke daſelbſt einzuſehen. Das Werk erſcheint in 3 Bänden oder 13 Heften in Royal⸗Folio, mit 154 Kupfertafeln, und das Heft, deſſen Preis fruͤher 9 Thlr. 16 Gr. war, koſtet im Subſcriptionspreiſe, der bis Ende März 1831 fortdauert, nur 1 Thlr. 21 Gr. Leipzig, im Januar 1831. F. A. Brockhaus. BEE © Anzeiger, (Zu den bei F. A. Bro Ahaus in Leipzig erſcheinenden Zeitſchriften.) 9 1 1831. Nr. IV. — — — — — —: - ů— -w —2ę¼⸗⸗ 4 ̃ .-vvüͤ· ͤa—[)k!möꝛ313ͤ˖ů 33333323 Dieſer muerte Anzeiger wird den Zeitſchriften: Blatter für literariſche Unterhaltung, Iſis, Der canoniſche Waͤchter, Zeitgenoſſen, beigelegt oder beigeheftet, und betragen die Inſertionsgebuͤhren fuͤr die Zeile 2 Gr. Durch alle Buchhandlungen und Poſtaͤmter des In⸗ und Auslandes ſind Probenummern von folgender im vorigen Jahr begonnenen und bereits der groͤßten Verbreitung und der allgemeinſten Achtung genießenden Zeitſchrift zu erhalten: Der ranonische Wächter. Eine e Zeitſchrift Er und Kirche und für alle chriſtliche Confeſſionen. Herausgegeben 1 von Alexander Müller. Es erſcheinen von dieſer Zeitſchrift außer den Beilagen wöchentlich 2 Nummern in gr. 4., und der Preis des Jahrganges von 104 Nrn. mit den, Beilagen beträgt 5 Thlr., oder 9 Fl. Rhein. Die Poftämter wenden ſich mit ihren Beſtellungen an die koͤnigl. ſaͤchſ. Zeitungsexpedition in Leipzig, oder an das koͤnigl. preuß. Grenzpoſtamt in Halle, die Buchhandlungen an die un⸗ a Commiſſtonshandlung. Leipzig, im Januar 1831. F. A. Brockhaus. In der unterzeichneten Verlagshandlung ſind im Laufe des Jahres 1830 erſchienen und in allen guten Buch⸗ handlungen zu haben: Almanach des Dames pour l’an 1831. bunden. 3 Fl. Annalen, Allgemeine politiſche. Neueſte Folge. Herausgegeben von C. v. Rotteck. Iſter bis 4ter Band, 12 Hefte. 8. Broſch. . Ausland, Das, ein Tageblatt fuͤr Kunde des geiſtigen und ſitt⸗ 16. In Futteral ge⸗ lichen Lebens der Voͤlker. Mit Lithographien. Ster Jahr⸗ gang. 1330. Gr. 4. 16 Fl. i Baumann, J., Bilder aus der Heimath. ‚After Band. 8. 1 Fl. 36 Kr. Beschreibung der Stadt Rom von E. Plattner, C. Bun- sen, E. Gerhard und W. Röstel. Erster Band. Allgemeiner Theil. Mit synchrostischen Tabellen, einem grossen Stadtplan und einem geognostischen Blatt. Gr. 8. 6 Fl. 45 Kr. (wobei zu bemerken ist: dass der angezeigte grosse Stadtplan nebst dem geognost. Blatt hier fehlen und besonders ausgegeben und berechnet werden:) Bibliothek ausführlicher Voͤlker⸗ und Staatengeſchichten, nach den bedeutendſten claſſiſchen Werken des Auslandes. Erſter Band. Be von Perſien. Erſter Theil. Gr. 8. i Blick auf Ge eſinnung und Streben in den Jahren 1774 78. Aus eine Briefwechſel dreier Offiziere der potsdamer Gar⸗ niſon. Saas von Karoline de la Motte Fou⸗ que. 8. 5 Briefwechſel zwiſchen Shiker und W. von Humboldt. Mit einer Vorerinnerung uͤber Schiller und den Gang ſeiner Gei⸗ ſtesentwickelung, von W. v. a 8. 3 Fl. 12 Kr. Bröndsted, Reisen und een im eigentlichen Griechenland. 2tes Buch. Folio. Velinpapier 28 Fl. Ord. Ausgabe 18 Fl. 36 Kr. — —, Ueber den Aufsatz im Hermes: „Villoison und Bröndsted, ein Beitrag zur Geschichte der Plagiate“, lies: Ein Beitrag zur Geschichte der Pasquille. Als Beilage zu den keischen Untersuchungen. Gr. 8. 1 Fl. 48 Kr. Confucii Chi-King sive liber carminum, ex latina P. La- charme inter pretatione edidit Julius Mohl. 2 Fl. 24 Kr. Correſpondenzblatt des wuͤrtemb. landwirthſchaftlichen Vereins. 1830. 12 Hefte. Gr. 8. Broſch. 3 Fl. Aga v., Schauſpiele. After Band. Gr. 8. 1 Fl. Elener, J. G., Die deutſche Landwirthſchaft 550 wen 22 5 Zuſtande dargeſtellt. After Band. Gr. 8. 1 Fl. Phil., Prof., Geſchichte der Halbinſel Morea waͤhrend Br Mittelalters. Iſter Band. Geſchichte des Untergangs der Hellenen im Peloponnes. Gr. 8. 4 Fl. Fischer, J. B., Synopsis Mammalium cum addendis. Gr. 8. 5 Fl. 48 Kr. Fragmens relatifs à la religion de Zoroastre, extraits des mantßerite persans de la bibliotheque du roi. Gr. 8. 1 Fl. 21 Kr. Freyberg, M., Freih. v., Sammlung e Schriften und Urkunden. III. Iſtes und 2tes Heft. Gr. 8. Fl. Gerhard, Ed., Antike Bildwerke, zum ersten Mal be- kanntgemacht. Kupfer cent. I. Ztes, Ates Heft. Folio. 1830. 10 Fl. Goͤthe, v., Saͤmmtl. Werke. Taſchenausgabe in 40 Baͤnd⸗ chen, 7te und Ste Lieferung, oder 31ſtes bis 40ſtes Bändchen. Ladenpreis fuͤr alle 40 Baͤndchen Velinpapier 43 Fl. 12 Kr., . Druckpapier 28 Fl. 48 Kr. „Saͤmmtliche Werke. Gr. 8. 4te bis 7te Lieferung, oder 16ter bis 35ſter Band. FS 91 Fl. 12 Kr. Fallmerayer, J Praͤnum. für alle 40 Boͤchn. Schweizerpapier 72 Fl. Druckpapier 57 Fl. 36 Kr. Graff, E. G., Diutiska, Denkmaͤler deutſcher Sprache und Literatur. III. gtes. Gr. 8. 2 Fl. 36 Kr. 3 Haindl, S., Construction der Verzahnungen mit besonde- rer Riicksicht auf die beste Form der Zähne mit 9 Plat- ten. Gr. 8. 1 Fl. 36 Kr. Hebel, J. P. Dr., Bibliſche Geſchichte fuͤr die Jugend. 2 Theile. Neue Auflage. 8. 36 Kr. Herder, J. G. von, Sämmtliche Werke. Taſchenausgabe in 60 Bondchen. Ste bis 10te Lieferung, oder 48ſtes bis 60ſtes 8 5 1 Jede Lieferung Velinp. 4 Fl. 48 Kr. Druckp. l. Ber u Hesperus, 8 Zeitſchrift, für gebildete Leſer. Her⸗ ausgegeben von C. C. André. Vehrgang 1830. Gr. 4. Hördt, S. v., n Verletzung eines Pferdes durch den Blitz. Fol. 48 K Hoffmann, Fr., bete Atlas vom nordwestli- chen Deutschland. 18 Fl. Hohn, Prof. Dr. K. F., Geograph. ⸗ſtatiſt. Veſchreibung des Regenkreiſes im Königreich Baiern. 1 Fl. 36 Kr. Jahrbücher für wissenschaftliche Kritik. Herausgegeben von einer Societät für wissenschaftliche Kritik. Jahrgang 1830. Gr. 4. 21 Fl. n 4 Jahrbücher, Würtembergifche, für vaterländifche Geſchichte, Geo: graphie, Statiſtik und Topographie. 1828. 2 Hefte. 8. 3 Fl. 30 Kr. 1 8 Immermann, K., Gedichte. Neue Folge. 8. 2 Fl. 24 Kr. — —, Miszellen. After Band. 8. 2 Fl. Journal, Polytechn., herausgegeben von Dingler. Jahrgang 1830. 24 Hefte. Gr. 8. Broſch. 16 Fl. ; Juſtiz⸗, Kameral⸗- und Polizeifama, Allgemeine. 1830. Gr. 4. 9 Fl 2 Kunſtblatt, herausgegeben von Dr. Ludwig Schorn. Mit Kupfern und Umriſſen. Jahrgang 1830. Gr. 4. 6 Fl. Linné, C. A., Systema Vegetabilium curant J. A. et J. H. Schultes. T. VII. p. 2. 10 Fl. 36 Kr. eiteraturblatt. 1830. Redigirt von Dr. Wolfgang Menzel. Gr. 4. 6 Fl. Malchus, C. A., senschaft und Finanzverwaltung. 80 Kr. Mayr, ! Freih. von, Handbuch der Finanzwis- y 2 Theile. Gr. 8. 7 Fl. A., Methodus Differentiandi. 8. 12 Kr. Memminger, J. D. G., Beſchreibung der Oberaͤmter Wuͤr⸗ tembergs. 7tes Heft. Blaubeuren. Gr. 8. Mit einer Karte des Oberamts und einer Anſicht von Blaubeuren. 1 Fl. 12 Kr. N ar Menzel, W., Narciſſus, ein dramatiſches Maͤrchen. 8. 2 Fl. — —, Caſchenbuch der neueſten Geſchichte. Erſter Jahrgang. Geſchichte des Jahres 1829 mit 24 Bildniſſen. 12. 3 Fl. Morgenblatt für gebildete Stände, ſammt den oben angeführten Beiblättern, Literaturblatt, Kunſtblatt ſammt Intelligenzblatt. 24fter Jahrgang. 1830. Gr. 4. 20 Fl. Prechtl, J. J., Technologiſche Encyklopaͤdie, oder alphabe: tiſches Handbuch der Technologie, der techniſchen Chemie und des Maſchinenweſens. Zum Gebrauche für Kameraliſten, De: konomen, Kuͤnſtler, Fabrikanten und Gewerbtreibende jeder Art. 2ter Band mit 18 Kupfertafeln. Gr. 8. Ladenpreis 6 Fl. R: ee er, Dr. A. L., Vollſtaͤndige hiſteriſch und kritiſch bear: beitete Sammlung der wuͤrtembergiſchen Geſetze. Zter Band. Gr. 8. Subſcriptionspreis 3 Fl. 40 Kr. Für Liebhaber von einzelnen Bänden Subſcriptionspreis 4 Fl. 24 Kr. La⸗ denpreis 5 Fl. 30 Kr. Schaffle, Präceptor, Beitrag zur Methodik des Rechnens. Mit einem Steindruck. Gr. 8. 36 Kr. NM Schiller's Leben, verfaßt aus Erinnerungen der Familie, ſeinen eignen Briefen und den Nachrichten ſeines Freundes Koͤrner. 2 Theile. 8. 4 Fl. 48 Kr. — —, AR! * Gr. i en. 1 5 22 end J. Sn Die altsächsische Evangelienharmonie in genauem Abdruck der münchner Handschrift mit den Lesearten und Ergänzungen der Cottonischen zu London, - Velinpapier 4 Fl. Schreibpapier 3 Fl. 24 Kr. Schnitzler, J. H., Ausfuͤhrlicher Bericht eines Augenzeugen uͤber die letzten Auftritte der franzoͤſiſchen 8 waͤhrend der zwei Wochen vom 26. Julius bis zum 9. Auguſt 1830. Gr. 8. Mit dem Bildniſſe Lafayette's und dem Grundriſſe von Paris. 48 Kr. 5 t Schnurrer, Fried., M. PD., Die Cholera morbus, ihre Ver⸗ breitung, ihre Zufälle, die verſuchte Heilmethode, ihre Eigen⸗ thuͤmlichkeiten und die im Großen dagegen anzuwendenden Mittel. Mit der Karte ihres Verbreitungsbezirks. Gr. 8. roſch. 1 Fl. 24 Kr. ek. 5 A. Dr., Geſchichte der Seele. 2 Theile. Gr. 8. 7 Fl. 12 Kr. Mr Staatsakten und Urkunden, Neuefte, in monatl. Heften. 15ter bis 18ter Band. 12 Hefte. Gr. 8. Broſch. 16 FJ l. Taſchenbuch fuͤr Damen auf das Jahr 1831. Mit 10 engl. Stahlſtichen. 16. In Futteral mit Goldſchnitt 5 Fl. 24 Kr. x 5 N 8. In einem Bande in 2 Ab⸗ Stoff für dichteriſche und kuͤnſtleriſche Behandlung. Thibaudeau, Napoleon Bonaparte, dargeſtellt in einer um⸗ faſſenden Geſchichte feines öffentlichen und Privatlebens, ſei⸗ ner politiſchen und militairiſchen Laufbahn, feiner Regierung und feiner Adminiſtration. Sechster Band. Conſulak. Er⸗ ſter Theil. Gr. 8. 1 Fl. 30 Kr. * Thierſch, E., „Die Forſtkaͤfer, oder vollſtaͤndige Naturge⸗ ſchichte der vorzuͤglichſten den Gebirgsförften ſchaͤdlichſten In⸗ ſekten, hauptſaͤchlich der Borkenkaͤfer, mit Angabe der Mit⸗ tel zu ihrer Vertilgung. Mit 2 illum. Abbildungen. Gr. 4. 1 Fl. 36 Kr. GT Thier ſch, 1 Fl. 45 K — —, Ueber den Zuſtand der Univerfität Tubingen ſeit dem 18ten Januar 1829. Gr. 8. 36 Kr. ih | — —, Ueber den angeblichen Jeſuitismus und Obſcurantismus A; 1 Schulplans vom 8ten Febr. 1829. Gr. 8. Troxler, Dr., Logik, die Wiſſenſchaft des Denkens und Kri⸗ tik aller Erkenntniß zum Selbſtſtudium und fuͤr unterricht auf hoͤhern Schulen. Zter Theil. Gr. 8. 2 Fl. a van Enſe, Erhard's Denkwuͤrdigkeiten. Gr. 8. Vogel, A. H., Lehrbuch der Chemie. cken. Gr. 8. 4 Fl. 48 Kr. ste Vorſchriften für das heilige Inquiſitionsgericht, aus dem Spa⸗ niſchen uͤberſetzt von Dr. S. — 8. 1 Fl. 36 Kr. Wagler, Dr. I., Descriptio Amphibiorum. Fasc., II. Fol. 6 Fl. 36 Kr.“ 16 — —, Natürl. System der Amphibien. 8. Schreibpap,, mit 8 Kupfern und einer Verwandtschaftstafel, 8 Fl. Druckp., mit 1 Kupfer und einer Verwandtschaftstafel, 3 Fl. 48 Kr. Wolff, Prof. O. L. P., Sammlung historischer Volkslieder. Gr. 8. 4 Fl. 48 Kr. * Zeitung, Allgemeine. Jahrgang 1830. Gr. 4. 16 Mit 4 Bteipabärü- Fl. Namen⸗ und Sachregiſter dazu. für den Jahrgang 1829. Gr. 4. 30 Kr. 7 4 6 Stuttgart und Tübingen, im Jan. 1831. N J. G. Cotta'ſche Buchhandlung. Nordiſche Mythologie nach wiſſenſchaftlichen Grundfügen bearbeitet. Soeben iſt bei C. H. F. Hartmann in Leipzig er⸗ c und in allen Buchhandlungen des In- und Auslandes zu haben: s 155 Ne Alkuna. Nordiſche und nordſlaviſche Mythologie für Dichter und Kuͤnſtler, mit 13 Abbildungen nach Antiken und Stammtafeln. Herausgegeben von Dr. G. Thormod Legis. Gr. 12. Broſch. 1830. Preis auf extrafein. Patentp. 2 Thlr. 12 Gr. auf weißem Patentpap. 2 Thl. Das Beduͤrfniß einer umfaſſenden, den vorhandenen zuel⸗ len treu nachgearbeiteten nordiſchen Mythologie iſt ſeit Leſſing und Herder in Deutſchland nur zu häufig. gefühlt worden und der Wunſch, unſere Literatur mit einer ſolchen be⸗ reichert zu ſehen, erſt neuerlich noch von Goͤthe lebhaft aus: geſprochen worden. 5 ER Dieſes Bedürfnis iſt nun durch den ebenfo geiſtreichen als ſachverſtaͤndigen Literator, den Herausgeber der Fundgruben des alten Nordens, Herrn Dr. Legis genügend ausgeführt wor⸗ den. Die nordiſche Mythen- und Sagenwelt enthält einen gro⸗ ßen Schatz poetiſcher Fictionen und eine reichhaltige Maſſe von Die Alkuna wird ſich alſo einer ausgezeichneten Theilnahme zu erfreuen haben, um ſo mehr, da der Verleger es an einer würdigen typographiſchen Ausſtattung dieſes Leſebuchs nicht hat fehlen laſſen; 13 Abbildungen nach Antiken geben der Alkuna ein erhöhtes Intereſſe. 1 Von demſelben Verfaſſer iſt fruͤher die erſte Verdeut⸗ ſchung der Edda unter folgendem Zitel erſchienen: . Fr., Ueber gelehrte Schulen. III. 2. Gr. 8. Ye er Fun herausgegeben durch Dr. Gust. Thormod Legis. Zweiter bis vierter Band. Auch unter dem Titel: © Edda, die Stammmutter der Poesie und der Weis- dgruben des alten Nordens. Bearbeitet und | baltniffez indem in dieſen Bildniſſen die zuſammenwirkenden Zeitgenoſſen in Gruppen nebeneinandergeſtellt ſind und ſomit ER auf dem unermeßlichen Felde dieſer Wiſſenſchaft als Zoöhen⸗ punkte ins Auge fallen und das Gedaͤchtniß orientiren helfen. Volle Bedeutung und Werth erhaͤlt aber dieſe durchaus neue Idee erſt durch den beigegebenen Text. In demfeiben werden heit des Nordens. TLyrisch epische Dichtungen, nicht nur die Thaten und Schickſale der einzelnen perſonen Mythen und Sagen der gotho- germanischen Vor- je zeit. Zum erstenmal aus der isländischen Urschrift üb mythologischen Erläuterungen, einem fortlaufenden Commentar und Register versehen von Dr. Gust. an einer kosmologischen Chärte. Gr. 8. 1830. 4 Thlr. 16 Gr. ! J Die zweite und dritte Abtheilung erſcheint zu Oſtern 1831. Durch alle Buchhandlungen und Poſtaͤmter iſt von mir zu | derholung der einzelnen in dem Converſations⸗Lexikon vorkom⸗ bezieh 1831. Monat Januar, oder Nr. 1-31, mit 3 Bei⸗ 9 lagen: Nr. 1 —3, und 3 literariſchen Anzeigern: Nr. 1 III. Gr. 4. Preis des Jahrgangs von 365 Nummern (außer den Beilagen) auf gutem Druck⸗ A papier 12 Thlr. f Für die fruͤhern Jahrgaͤnge dieſer Zeitſchrift gelten fol- gende du der Gruppe in ihrer Wechſelwirkung betrachtet, ſondern auch urch Uebergaͤnge die Gruppen unter ſich in Verbindung gebracht und auf dieſe Weiſe ein zuſammenhaͤngender Leitfaden ertragen, mit ästhetisch- kritischen Bemerkungen, durch die allgemeine Weltgeschichte aufgeſtellt. Solcher Art iſt dieſes Werk ein ſelbſtaͤndiges, das in der Hand keines jun⸗ gen Studirenden, oder überhaupt Gebildeten fehlen ſollte. Fuͤr hormod Legis. Erste bis dritte Abtheilung mit | die Beſitzer des Converſations-Lexikons (Ite Auflage) kann es nicht nur ſeiner Kupfer, ſondern auch ſeines Textes wegen eine paſſende Ergaͤnzung abgeben und iſt deshalb auch ruͤck⸗ ſichtlich des Formats auf jenes vielverbreitete Werk Rück- ſicht genommen worden. Denn nach dem Obengeſagten iſt leicht zu erkennen, daß der Text nicht etwa eine trockene Wie⸗ en: menden Blographien, ſondern ein ſynchroniſtiſches Ta⸗ Blaͤtter fuͤr literariſche Unterhaltung. Redigirt unter [bleau der hiſtoriſchen Hauptmomente iſt, welche 5 55 durch Verantwortlichkeit der Verlagshandlung. Jahrgang di herabgeſetzte Preiſe. Literariſches Wochenblatt. 6 Baͤnde, od. Jahrg. 1818 — 20. ; (Erſter bis fünfter Band herausgegeben von Auguft | Deutfhlands Vergangenheit und Zukunft, verſat atter fuͤr literariſche Unterhaltung, 1826, Juli bis De⸗ Bla 7 2 Leipzig, den 31ſten Januar 1 von Kotzebuez ſechster Band herausgegeben von | d Friedrich Arnold Brockhaus.) 4. Ladenpreis e alphabetiſche Ordnung auseinandergeriſſen, immer nur in rer Einzelnheit daſtehen, wogegen hier die Menſchen und ihre Zeit unter ihrer gegenſeitigen Wechſelbeleucht : trachtet werden. 2 25 Meund.ge Alte Seſchichte mit 180 Portraits, in 22 Lieferungen. lle 3 Wochen eine Lieferung mit beilaͤufig 8 Portraits. — . —— — — — Te ERRERTETEN Ale t hie i g, Jahrgang 1830. X. Heft. Enthaltend: ie Gefahren, welche ihm drohen, und die Mittel, denſelben zu begegnen. - 24 Thlr. Jetzt 12 Thlr. (Einzelne Bände 4 Thlr.) ; : N ikeratiſches Gonverſſttens⸗Blatt. 11 Bände, oder Jahr- Ein Wort der Seit, des Friedens und der Cini gang 1821 — 25 und Januar bis Juni 1826. Gr. A. Ladenpreis 55 Thlr. Jetzt 25 Thlr. (Der Jahrgang 10 Thlr.) a b Werden beide Folgen, „Lit. Wochenblatt“ und „Lit. Con⸗ ions⸗ Blatt“, zuſammengenommen, fo koſten fie 32 Thlr. zember, 150 Nrn., koſten 5 Thlr., die Jahrgaͤnge 1827 — 29 à 10 Thlr., 1830 12 Thlr. 2 In Anton Dolls univerſitaͤtsbuchhandlung in Wien erſcheint; Bildnißſaal zum Converſations „Lexikon, sg ſoeben verſendet. Der Preis des halben Jahrgangs iſt oder Chronologiſch geordneter w Portraits und Lebensbeſchreibungen der berühmteften | Männer und Frauen, welche in dieſem und ähnlichen enchklopaͤdiſchen Werken aufgeführt werden. Nebſt einem univerſalhiſtoriſchen Ueberblick der Begeben⸗ heiten, mit denen die Thaten und Schickſale jener Per- 7 0 59 n % De Yu ler Gr. 8. 1831 Was Ratten. als unentbehrliches dium der Geographie leiſten, um die Raumverhältniſſe durch erwar neten g v fonen in Wechſelwirkung geſtanden, zugleich als Leitfa— Kun 0 ' ech die allgemeine Weltgeſchichte. Von | 1. Ing eten Lieferungen a 12 Gr. ſinnliche Anſchauung dem Gedaͤchtniſſe einzuprägen: daſſelbe ten wir für das Studium der Un iverſalgeſchichte von dieſen, Sie e und mg bn [UHR Quellen gezeich⸗ bi ortraits zur Verſinnlichung der hiſtoriſchen zeitver⸗ re * gung an die Regierungen und die Nation. Von Dr. E. Muͤnch. Auch beſonders zu haben. 5 0 Die Verlagshandlung. Von der Praktiſchen Predigerzeitung, 8315 | Beiblatt zur Allgemeinen Kirchenzeitung, un⸗ F. A. Brockhaus. ter Mitwirkung des Herrn Hofprediger Dr. Zimmermann in Darmſtadt herausgegeben von Ar Superintendent Dr. Lomler, ird auch in dieſem Jahre fortgeſetzt, und find die erſten Blaͤt⸗ Thlr. a 4 5 Hildburghauſen, im Januar 1831. 8 Ke 1 ſelringeſche } Hofbuchhandlung. Neueſtes, vollſtaͤndiges Werk Über die Cholera morbus! Mittheilungen . 5 über die ’ f morgenlaͤndiſche Brechruhr, 9 von Adolf Riecke, Dr. Med. ‚Dülfsmittel beim Stu: |. s 4 en Erſter Band. Stuttgart, bei Karl Hoffmann. 1831. Preis 20 Gr., oder 1 Fl. 30 Kr. Bei dem allgemeinen Intereſſe, welches gegenwärtig der s Rußland gedrungenen und auch das übrige Europa mit ih⸗ n Verheerungen bedrohenden oſtindiſchen Brechruhr geſchenkt \ x wird, iſt eine Schrift, in welcher ſich die an fo mancherlei Or⸗ ten zerſtreuten Nachrichten über dieſen Gegenſtand zu einem wohlgeordneten Ganzen vereinigt finden, gewiß ein von Vielen gefuͤhltes Beduͤrfniß. Eine ſolche verläßt ſoeben unter obigem Titel die Preſſe, und wir glauben, diefelbe mit Recht Jedem, der ſich mit dieſer Krankheit genau bekanntzumachen wuͤnſcht, empfehlen zu duͤrfen. Obgleich zunaͤchſt fuͤr das aͤrztliche Pu⸗ blicum beſtimmt, wird dieſe Schrift doch auch gebildeten Nicht⸗ ärzten, die der Gegenſtand intereſſirt, Befriedigung gewaͤhren. Der zweite Band wird in kurzer Zeit nachfolgen, und damit eine die oſtindiſche Brechrühr in allen Beziehungen beleuchtende Abhandlung in den Händen des Publicums fein. Bei Karl Schumann in Schneeberg ist erschienen und durch alle Buchhandlungen zu haben: ANLEITUNG ZUR GRUBENMAUERUNG VON M. F. GAETZSCHMmAN N, KÖNIGL, SACHS. MASCHINENBAU-SECRETAIR IN FREIBERG. f MIT 35 PLATTEN ZEICHNUNGEN, Ladenpreis 5 Thlr. Neueſtes Handbuch fuͤr Reiſende in Italien. Bei C. H. F. Hartmann in Leipzig iſt neu erſchie⸗ nen und in allen Buchhandlungen zu haben: - Natur, Volksleben, Kunſt und Alterthum in Italien. Als neueſtes allgemeines Hand— buch für Reiſende. A. u. d. Titel: Italieniſche Reiſe. Von K. Fr. Scholler. Gr. 8. 2 Thle. 1830. 3 Thlr. 8 Gr. : R Das Beduͤrfniß eines vollftändigen Führers fuͤr Diejenigen, welche Italien, das Land der Kunſt und des claſſi⸗ ſchen Alterthums mit Nutzen bereiſen wollen, wurde immer fuͤhlbarer, je weniger die vorhandenen literariſchen Huͤlfsmittel daſſelbe hinreichend befriedigten. Herr Scholler hat dieſe Auf⸗ gabe gelöft. Er hat die Reife nach Italien felbft gemacht, alle Merkwürdigkeiten und Kunſtſchaͤtze dieſes Landes ſelbſt geſehen und theilt nun die Reſultate feiner Forſchungen mit zweckmaͤßiger Benutzung der vorzüglichſten Werke feiner Vorgänger mit. Auf dieſe Weiſe iſt Herrn Scholler's Werk ein wahrer Schatz für alle Diejenigen, welche eine Neife nach Italien be⸗ abſichtigen, und wird ſowol zum Vorſtudium als zum Fuͤh⸗ rer auf der Reiſe ſelbſt der treueſte und beſte Rathgeber fein. ö C ho lex ea. Von dem Herrn Geheimerath und Profeffor Harles in Bonn iſt in kurzer Zeit ein Werk uͤber die Cholera Indiens und Rußlands, ihren wahren Charakter, uͤber die bei ihr weſentlich eintretende Art des Darmleidens und über die der Cho= lera am heilbringendſten entſprechende Kurmethode, ſo— wie uͤber die fuͤr den Staat wichtigſten Punkte zur Verhuͤtung und Abhaltung dieſer Krankheit | in meinem Verlage zu erwarten. LE ö Der Name des Verfaſſers buͤrgt für die Wichtigkeit dieſes Werkes, welches den Erwartungen des Publicums um ſo ſiche⸗ rer entſprechen wird, da der Verfaſſer ſelbſt einen ſehr heftigen Anfall von Cholera ausgeftanden und ſich nach jener Methode ſchneil geheilt hat. — — . — Der Preis für die Subſeribenten wird 1 Thlr. 8 Er. ſein und alle Buchhandlungen ſind erſucht, Beſtellungen anzunehmen. Braunſchweig, im Januar 1831. 5 3 z Friedr. Vieweg. Das 5 f mediziniſche Converſationsblatt, N herausgegeben von Herrn Dr. Hohnbaum in Hildburghauſen und 2 Herrn Dr. Jahn in Meiningen, F ö wird auch in dieſem Jahre 1831 fortgeſetzt, und find die erſten Blätter an die verehrlichen Beſteller ſowol, als an alle Buch⸗ handlungen verſendet, wo ſolche zur Einſicht zu haben find. Der halbe Jahrgang koſtet 1 Thlr. 12 Gr. iR Hildburghauſen, im Januar 1831. » Keſſelring'ſche Hofbuchhandlung. Soeben iſt in der Creutz'ſchen Buchhandlung in Magde⸗ burg erſchienen und durch alle Buchhandlungen zu bekommen: Der Dom zu Magdeburg, 5 herausgegeben von der Commiſſion zur Wiederherſtellung deſſelben, f Clemens, Mellin, Roſenthal. 0 iſte Liefrg. in 6 Blättern, Imper.⸗Folio, mit Erlaͤuterung, Subſcr.⸗ Preis 2 Thlr., wobei zugleich derſelbe Betrag als Praͤnumeration für die 5te und letzte Liefrg. erbeten wird, welche dann feiner Zeit unberechnet nachzuliefern iſt. Nach Erſcheinen der 2ten Liefrg. in wenigen Monaten wird der Preis der erſten auf 2 Thlr. 12 Gr. erhoͤht. er. Neue Romane u Bei E. H. F. Hartmann ift neu erſchienen und in allen Buchhandlungen zu haben: ie: 5 Die Ran Von J. J. Janin. 8. 1830. Broſchirt. 21 Gr. b Von demſelben Verfaſſer erſchien ein Jahr fruͤher: \ Der todte Eſel und das guillotinirte Maͤd⸗ chen. Fiei aus dem Franz. uͤberſetzt von L. v. Al⸗ vensleben. 8. 1829. 18 Gę . Der geiſtreiche Verfaſſer obiger Unterhaltungsſchriften wird nicht mit Unrecht der franzöſiſche Jean Paul genannt; er nä⸗ hert ſich in der That dieſem ſeinem Vorbilde. Beſonders in⸗ tereſſant iſt es in der Beichte deſſelben die Anſicht eines Franzoſen über die katholiſche Religion, wie ſelbe in ihrer jetzigen Stellung zum Proteſtantismus iſt, kennen zu lernen. ü Bei Aug. Wilh. Unzer in Koͤnigsberg iſt erſchienen und in allen Buchhandlungen zu haben: x Dr. Herm. Olshaufen's bibliſcher Commentar über ' ſaͤmmtliche Schriften des Neuen Teſtaments, zunaͤchſt für Prediger und Studirende. After Band (die drei erſten Evangelien bis zur Leidensgeſchichte enthaltend). Der Subſcriptionspreis iſt 3 Thlr., und gilt ſolcher noch bis Monat April d. J., dann aber tritt der Ladenpreis von 4 Thlr. 12 Gr. ein. F 5 Werder Pot 2 Ze Soeben iſt bei mir erſchienen und in allen Buchhandlun⸗ gen des In⸗ und Auslandes zu finden: r Bemerkungen uͤber den Zuſtand Polens unter ruſſiſcher Herrſchaft im Jahre 1830. Nach eignen, im Lande ſelbſt gemachten Beobachtungen zuſammengeſtellt von C. G. Freimund. 8. 3 Bogen auf Schreibpa⸗ pier. Geh. 6 Gr. 1 Leipzig, im Januar 1831. F. A. Brockhaus. 1 (Nachſtehend angezeigte Schriften find in allen Buchhandlungen zu erhalten.) Bericht über die im Laufe des Jahres 1830 bei F. A. Brockhaus in Leipzig erſchienenen neuen Werke und Fortſetzungen. —ü—— nr — — — —— ꝗe.— —— Annalen, Allgemeine medizinische, des neun- zehnten Jahrhunderts. Neue Folgereihe, von ihrer zweiten einviertelhundertjährigen Pe- riode an. In Verbindung mit dazu eingela- denen Gelehrten herausgegeben von Johann Friedrich Pierer. Jahrgang 1830. 12 Hefte. Gr. 4. 6 Thlr. 16 Gr. Dieſe Zeitſchrift iſt zu folgenden herabgeſetzten Preiſen zu erhalten: Die Folge von 1798 — 1830. 33 Jahrgaͤnge, nebſt 20 Heften Supplemente. Gr. 4. Ladenpreis 203 Thlr. 10 Gr. Jetzt funfzig Thaler. Auch verſchiedene andere Folgen ſind im Preiſe bedeutend herabgeſetzt. Bacon (Franz), Neues Organ der Wiſſenſchaften. Aus dem Lateiniſchen uͤberſetzt, mit einer Ein— leitung und Anmerkungen begleitet von Anton Theobald Bruͤck. } Gr. 8. 1 Thlr. 4 Gr. Bibliothek claſſiſcher Romane und Novellen des Auslandes. Erſter bis zweiundzwanzigſter Band. 12. Geh. 13 Thlr. 9 Gr. Erſter bis vierter Band: Der ſinnreiche Jun⸗ ker Don Quixote von La Mancha, von Don Mi⸗ guel de Cervantes Saavedra. Neu uͤber⸗ ſetzt durch Dietrich Wilhelm Soltau. Mit einer Einleitung. 1825. 2 Thlr. 12 Gr. Fuͤnfter Band: Der Landprediger von Wake⸗ field, eine Erzaͤhlung von Oliver Goldſmith. Neu uͤberſetzt durch Karl Eduard von der Oelsnitz. Mit einer Einleitung. 1825. 15 Gr. Sechster bis neunter Band: Gil Blas von Santillana, von Alain René Le Sage. Aus dem Franzoͤſiſchen. Mit einer Einleitung. 1826, 2 Thlr. Zehnter Band: Geſchichte und Leben des Erz⸗ ſchelms, genannt Don Paul, von Den Fran⸗ cisco de Quevedo Villegas. Aus dem Spaniſchen uͤberſetzt durch Johann Georg Keil. Mit einer Einleitung. 1826. 12 Gr. Elfter bis vierzehnter Band: Geſchichte Tom Jones, eines Findlings, von Henry Fielding. Aus dem Engliſchen uͤberſetzt durch Wilhelm von Luͤdemann. Mit einer Einleitung. 1826. 2 Thlr. 12 Gr. ® Funfzehnter Band: Niels Klim's Wallfahrt in die Unterwelt, von Ludwig Holberg. Aus dem Lateiniſchen uͤberſetzt durch Ernſt Gottlob Wolf. Mit einer Einleitung. 1828. 15 Gr. Sechszehnter Band: Letzte Briefe des Jacopo Ortis, von ugo Foscolo. Aus dem Italieni⸗ ſchen überfegt durch Friedrich Lautſch. Mit einer Einleitung. 1829. 15 Gr. Siebzehnter bis neunzehnter Band: Delphine, von Anna Germaine von Stasl. Aus dem Franzoͤſiſchen uͤberſetzt durch Friedrich Gleich. Mit einer Einleitung. 1829. 1 Thlr. 20 Gr. Zwanzigſter bis zweiundzwanzigſter Band: Das Decameron, von Giovanni Boccaccio. Aus dem Italieniſchen uͤberſetzt. Mit einer Einleitung. 1830. 2 Thlr. (Jeder Roman ift!unter beſonderm Titel auch einzeln zu den bemerkten Preiſen zu erhalten.) Blaͤtter fuͤr literariſche Unterhaltung. (Herausgegeben unter Verantwortlichkeit der Verlagshandlung.) Jahrgang 1830. Außer den Beilagen 365 Nummern. Gr. 4. 12 Thlr. Concordia. Die ſymboliſchen Buͤcher der evangeliſch-lutheriſchen Kirche mit Einleitungen herausgegeben von Friedrich Auguſt Koetbe. Gr. 8. 334 Bogen auf feinem Velindruckpapfer. 1 Thlr. 12 Gr. Der Herausgeber wuͤnſcht durch dieſe be⸗ queme und moͤglichſt wohlfeile, dabei an⸗ ſtaͤndige und durchaus correcte Handaus— gabe den Gebrauch der evangeliſchen Bekenntniß⸗ ſchriften zu erleichtern und zu befoͤrdern. Der deutſche Text iſt nach ſorgfaͤltiger Reviſion treu, und auch fuͤr ſchwache Augen deutlich abgedruckt, eine Abhandlung uͤber kirchliche Glaubensbekennt⸗ niſſe überhaupt, und beſondere geſchichtliche Ein⸗ leitungen gehen voran und das ganze Werk kann als ein Beitrag zu der Subelfeier der augsburger Confeſſion betrachtet werden. Converſations-Lexikon, oder Allgemeine deutſche Real-Ency⸗ klopaͤdie fuͤr die gebildeten Staͤnde. In 12 Baͤnden. Siebente Originalauflage. (Zweiter durchgeſehener Abdruck.) Gr. 8. 659 Bogen. 5 Praͤnumerationspreis für das ganze Werk: Nr. 1, auf weißem Druckpapier 15 Thlr. Nr. 2, auf gutem Schreibpapier 20 Thlr. Nr. 3, auf extrafeinem Velinpapier 36 Thlr. Zum erſtenmale ſeit vielen Jahren iſt dieſes Werk jetzt vollſtaͤndig. — Crawfurd (John), Ansicht von dem gegen- wärtigen Zustande und den künftigen Aus- sichten des freien Handels und der freien Colonisirung. Nach der zweiten vermehrten Ausgabe aus dem Englischen übersetzt von H. Fick. Gr. 8 Geh 20 Gr Ergaͤn zun gen des Allgemeinen Landrechts fuͤr die preußiſchen Staaten, enthaltend ein vollſtaͤndige Zuſammenſtellung aller noch gelten den, das Allgemeine Landrecht abaͤndernden ergaͤnzenden und erlaͤuternden Geſetze, Ver ordnungen und Minifterialverfügungen, nebf einem chronologiſchen Verzeichniſſe derſelben und Regiſter, herausgegeben von Friedrich Heinrich von Strombeck. Dritte, ſehr vermehrte und verbeſſerte Ausgabe. 3 Baͤnde. 1829. Gr. 8. 203 Bogen. Druckpapier 6 Thlr. Schreibpapier 8 Thlr. Ergänzungen der Allgemeinen Gerichtsordnung und der Allgemeinen Gebührentaren fuͤr die Gerichte, Juſtizcommiſſarien und Notarien in den preußifhen Staaten, des Stempelgeſetzes, Salariencaſſenregle⸗ ments, fammt der Inſtruction für die Oberrechnungskammer, enthaltend eine vollſtaͤndige Zuſammenſtellung aller noch geltenden, die Allgemeine Gerichts⸗ ordnung, die Allgemeinen Gebührentaren, das Stempelgeſetz, das Salariencaſſenreglement und die Inſtruction für die Oberrechnungs— kammer abaͤndernden, ergänzenden und erlaͤu⸗ ternden Geſetze, Verordnungen und Miniftes rialverfuͤgungen, nebſt einem chronologiſchen Verzeichniſſe derſelben und Regiſter, herausgeben von Friedrich Heinrich von Strombeck. Dritte, ſehr verbeſſerte und vermehrte Ausgabe. 3 Baͤnde. 1829. Gr. 8. 134 Bogen. Druckpapier 5 Thlr. 16 Gr. Schreibpapier 7 Thlr. 12 Gr. OEUVRES HISTORIQUES DE FREDERIC LE GRAND. NOUVELLE EDITION, AVEC DES NOTES ET RENSEIGNEMENS. QUATRE VOLUMES. Gr. 8. 107 Bogen. Geh. Auf feinem geglätteten Druckpapier 6 Thlr. Auf feinem geglättetem Velinpapier 10 Thlr. Vielen unserer Zeitgenossen sind die histori- 83 . B-Ln-. m cht durch eigne Anschauung bekannt, was zol nur darin seinen Grund haben mag, dass e sich in 2 ziemlich theuern Sammlungen erstreut befinden, von denen die eine (unter em Titel: „Oeurres posthumes de Frederic II os de Prusse‘““) noch dazu mit oft gerügter dachlässigkeit redigirt ist. Und doch verdient, vas der grosse König über die Geschichte sei- er Kriege und seiner Regierung niederge- chrieben, so sehr die Beachtung des Kriegs- annes, des Geschichtsfreundes und Jedes, wel- her sich für den preussischen Staat interessirt, lass man sich wundern muss, jenen Uebelstand och nicht beseitigt zu sehen. Ich versuche es durch diese Ausgabe, welche lie historischen Schriften des Königs in fol- zender Ordnung enthält: 1) Memoires pour servir a l’histoire de la maison de Brandebourg. 2) Du militaire, depuis son institution Jus- quäla fin du regne de Frederic Guillaume, 3) Des moeurs, des coutumes, de Vindustrie, des progres de Vesprit humain dans les arts et dans les sciences. 4) Du gouvernement ancien et moderne des Brandebourg. 5) Histoire de mon temps. 6) Histoire de la guerre de sept ans. 7) Memoires depuis la paix de Huberts- \ bourg 1765 jusqu’a la fin du partage de la Pologne 1775. 8) Memoire de la guerre de 1778. Diese neue Ausgabe besteht keineswegs in eineın blossen Wiederabdrucke. Irrthümer, wel- che sich hier und da finden, werden in Anmer- kungen kurz angedeutet, besonders in Bezug auf die Kriegsgeschichte, bei welcher man keine der abweichenden Darstellungen unbeachtet ge- lassen hat, welche seitdem erschienen sind und Glauben verdienen. Nächstdem werden die Ur- kundensammlungen nachgewiesen, in welchen die im Text erwähnten diplomatischen Verhand- lungen, Tractaten u. s. W. zu finden sind. Ist im Texte das Datum eines irgend bedeutenden Ereignisses nicht bemerkt, so wird es am Ran- de angegeben; und wie die Randüberschriften das Nachschlagen sehr begünstigen, so wird es noch mehr durch die Inhaltsverzeichnisse vor jedem Bande erleichtert, welche zugleich als chronologische Uebersichten dienen können. Bei dieser Behandlungsweise werden hoffentlich selbst Diejenigen diese Schriften mit Nutzen und Vergnügen lesen, welche nicht hinlängliche historische Kenntniss besitzen, um ohne andere Hülfe der weitgreifenden historischen Darstel- lung des Königs folgen zu können. Dass für die Wiederherstellung der bisweilen sehr verstümmelten Eigennamen und für die möglichste Correctheit des Druckes gesorgt wor- den ist, bedarf kaum der Erwähnung, sowie dass der Herausgeber nicht versäumt hat, Al- les zu vergleichen, was über die Werke des grossen Königs und in Bezug auf sie geschrie- ben worden ist. So steht denn zu hoffen, dass wenigstens von einer Abtheilung dieser Werke eine Ausgabe geliefert worden, welche ihres erhabenen Verfassers nicht ganz unwürdig ist. Geſchichte der Staatsveraͤnderung in Frankreich unter König Ludwig XVI., oder Entſtehung, Fortſchritte und Wirkungen der ſogenannten neuen Philoſophie in dieſem Lande. Erſter bis fünfter Theil. Geſchichte der Kriege in Europa ſeit dem Jahre 1792, als Folgen der Staatsveraͤnderung in Frankreich unter König Ludwig XVI. Erſter bis vierter Theil. Mit Karten und Plänen. 182730. Gr. 8. 11 Thlr. 8 Gr. Eitelkeit und Flatterſinn, Liebe und Treue, in Bildern aus der großen Welt. 8. 1 Thlr. 12 Gr. Henke (Ado/f), Abhandlungen aus dem Ge- biete der gerichtlichen Medizin. Als Erläuterungen zu dem Lehrbuche der gerichtlichen Medizin, Zweite, vermehrte Auflage. 4 Bände. 1823—30. Gr. 8. 6 Thlr. 12 Gr. Hermes, oder Kritiſches Jahrbuch der Litera⸗ tur. Vierunddreißigſter und fuͤnfunddreißigſter Band. (Herausgegeben von Karl Ernſt Schmid.) Gr. 8. Geh. Preis des Bandes von 2 Heften, 2 Thlr. 12 Gr. Dieſe Zeitſchrift koſtet im herabgeſetzten Preiſe: Jahrgang 1819 — 24, mit alphabetiſchen Re pertorien zu jedem Jahrgange, und fuͤnfundzwan— zigſter bis fuͤnfunddreißigſter Band. (1819 herz ausgegeben von Wilhelm Traugott Krug, 1820 — 23 herausgegeben von F. A. Brockhaus, 1824 fg. von Karl Ernſt Schmid.) Gr. 8. Geh. Ladenpreis 87 Thlr. 16 Gr. Jetzt drei— ßig Thaler. Jeder Band einzeln 1 Thlr., jedes Repertorium 8 Gr. Iſis, oder Encyklopadiſche Zeitſchrift. Heraus- gegeben von Oken. Jahrg. 1830. 12 Hefte. Gr. 4. Mit Kupfern. 8 Thlr. Die fruͤhern Jahrgaͤnge dieſer Zeitſchrift ſind zu folgenden herabgeſetzten Preiſen zu erhalten: Jahrg. 1817 — 22. Gr. 4. Ladenpreis 46 Thlr. Jetzt 24 Thlr. (Einzeln koſten: 1817, 6 Thlr.; 1818 — 22, ſowie 1823 — 29 à 8 Thlr.) In meinem Verlage erſchien fruͤher von dem Herausgeber der „Iſis“: Naturgeſchichte fuͤr Schulen. Mit 4 Kupfer⸗ tafeln. 1821. Gr. 8. 3 Thlr. Vermiſchte Schriften von Wilhelm Muͤller. Herausgegeben und mit einer Biographie Muͤller's begleitet von Guſtav Schwab. Fuͤnf Baͤndchen. Mit Muͤller's Bildniß. 8. 148 Bogen auf dem feinſten geglaͤtteten Ve⸗ linpapier. Subſcriptionspreis 6 Thlr. Der fruͤhe Tod Wilhelm Muͤller's, in wel⸗ chem Deutſchland feit geraumer Zeit einen ſei⸗ ner beſten lyriſchen Dichter und einen ausgezeich⸗ r tber erkannte und den es neuerdinas auch als erſindungsreichen Erzähler ſchätzen lernte, hat leider ſeinem Wirken in einer Zeit ein Ziel geſetzt, in welcher man immer neue Fruͤchte deſ— ſelben zn erwarten berechtigt war. Lange vor der Zeit hat dieſer Tod das Beduͤrfniß einer gefchlofe ſenen Sammlung ſeiner in vereinzelten Theilen erſchienenen Gedichte, ſeiner Erzaͤhlungen, zer⸗ ſtreuten Kritiken und Miszellen, kurz, derjenigen Arbeiten, welche ſeinen Ruf als eines Lieblings⸗ ſchriftſtellers der Nation begründet haben, erzeugt. Die Verlagshandlung hat ſich daher nach ge⸗ ſchloſſener Uebereinkunft mit der Witwe des Frühe verewigten gern dem Verlage der vermiſchten Schriften Wilhelm Muͤller's unterzogen, und ein Freund des Verſtorbenen und der Witwe, Profeſſor Guſtav Schwab in Stuttgart, hat die Anordnung des Ganzen als ein theures Bere maͤchtniß uͤbernommen. Die groͤßern unabhaͤngi⸗ gen und zum Theil ſtrengwiſſenſchaftlichen Werke ſind von dieſer Sammlung ausgeſchloſſen geblie⸗ ben. Die Gedichte, ihrer zufaͤlligen Titel, durch welche der junge Saͤnger ſie einfuͤhren und em⸗ pfehlen zu muͤſſen geglanbt, und die er ſpaͤter ſelbſt weggelaſſen haben wuͤrde, entledigt, ſind mit na⸗ tuͤrlicher Zuſammenſtellung des nach Form und Inhalt Verwandten gegeben, von den fruͤhern die wenigen, die Muͤller nicht ſelbſt verworfen zu ha⸗ ben ſcheint, und von den ſpaͤtern alle diejenigen, von welchen vorausgeſetzt werden kann, daß er ſie einer neuen Sammlung einverleibt haben wuͤrde, hinzugefügt; aus den kritiſchen Aufſaͤgen und Res cenſionen ſind diejenigen, welche die bedeutendern Erſcheinungen aͤlterer und neuerer, einheimiſcher und auslaͤndiſcher Literatur in ausfuͤhrlicherer Be⸗ urtheilung behandeln, ausgewaͤhlt worden. f Hiernaͤchſt iſt Folgendes der Inhalt der ver miſchten Schriften Muͤller's: . Erftes Baͤndchen: Müllers Leben, von Guſtav Schwab. Gedichte unter nachſtehen⸗ den Ueberſchriften: Die ſchoͤne Muͤllerin; Johan⸗ nes und Eſther; Reiſelieder (3 Sammlungen); Ländliche Lieder (2 Sammlungen); Fruͤhlings⸗ kranz aus dem plauenſchen Grunde bei Dresden; Muſcheln von der Inſel Rügen; Lieder aus Frans zensbad bei Eger; Die ſchoͤne Kellnerin von Ba⸗ charach und ihre Gaͤſte; Berenice; Vaterlaͤndi⸗ ſches; Die Monate; Muſterkarte; Deviſen zu Bonbons. = 2 Zweites Baͤndchen: Tafellieder für Lie dertafeln; Lieder aus dem Meerbuſen von Sa— lerno; Staͤndchen in Ritornellen; Reime aus den Inſeln des Archipelagus; Griechenliederz; Epis gramme. Drittes Baͤndchen: Der Dreizehnte. No⸗ velle. — Debora. Novelle. — Biographie Lord Byron's. Viertes Baͤndchen: Klopſtock's Saͤcu⸗ lar feier in Quedlinburg. — Erinnerungen aus Toscana. — Reiſe von Wunſiedel nach Baireuth. — Kritiſche Aufſaͤtze über die neueſte lyriſche Poe⸗ ſie der Deutſchen; Friedrich Auguſt Wolf; Schmidt von Luͤbeck und Juſtinus Kerner; Hans Sachs; die deutſchen Ueberſetzungen des Homer; Dante. Fuͤnftes Baͤndchen: Kritiſche Aufſaͤtze über Ariofto; Tao; Byron; Moore; die elegi⸗ ſchen Dichter der Hellenen; Platen; Ruͤckertz Goͤthe und Eckermann; Walladmor und aͤhnliche Romane; und fragmentariſche Aeußerungen über deutſche Dichter. Dieſe Aufſaͤtze, aus den verſchiedenſten bes urtheilenden Zeitſchriften, wo ſie zerſtreut in lan⸗ gen Zwiſchenraͤumen erſchienen, ſind ohne Zweifel einem großen Theile des Publicums neu, oder werden wenigſtens erſt hier mit Sammlung und Aufmerkſamkeit geleſen werden, und in ihrer fies ten Beziehung aufeinander in ein neues, helles Licht treten. Fuͤr die wuͤrdige typographiſche Ausſtattung bat der Verleger alle Sorae getragen und Muͤl⸗ ler's vermiſchte Schriften ganz uͤbereinſtimmend mit der Vieweg'ſchen Ausgabe von Muͤll⸗ ner's Werken, die man mit Recht als hoͤchſt geſchmackvoll ruͤhmt, drucken laſſen. Der Verleger uͤbergibt dieſe Sammlung ver— trauensvoll dem deutſchen Publicum: es wird die in ihr vereinigten Schriften des Dichters und Denkers, den es waͤhrend ſeines kurzen Lebens feierte, als ſeinen unter uns fortlebenden Geiſt betrachten und ſo willkommen heißen. Kuͤſtner (Karl Theodor), Ruͤckblick auf das leipziger Stadt⸗ theater. Ein Beitrag zur Geſchichte des leipziger Theaters, nebſt allgemeinen Bemerkungen über die Büh- nenleitung in artiftifcher wie finanzieller Hinſicht. 8. Geh. 1 Thlr. 12 Gr. Fruͤher erſchien in meinem Verlage: Geſchichte des Theaters in Leipzig, von deſſen erſten Spuren bis auf die neueſte Zeit. (Von Hein⸗ rich Bluͤmner.) 1818. 8. Geh. 1 Thlr. 12 Gr. Melanchthon's (Philipp) Erze in einer auf den allgemeinen Gebrauch berechneten Auswahl. Herausgegeben von Friedrich Auguſt Koethe. 6 Theile. 1829-30. 8. 1074 Bogen. Subſcriptionspreis 2 Thlr. 8 Gr. Ich bemerke uͤber dieſe Auswahl aus Me— lanchthon's Werken nur, daß fie im Aeußern ſich ganz an die zweite Auflage der bei Friedrich Per— thes in Gotha erſchienenen Auswahl aus Luther's Werken anſchließt und allen Beſitzern von letztern beſonders willkommen ſein wird. Naumann (Karl Friedrich), Lehrbuch der reinen und angewandten Krystalle raphie. ände mit 39 Kupfertafeln. ‘ Gr. 8. 7 Thlr. Das Buch Tobi in elf bildlichen Darſtellungen von C. Peſchel. Zur Foͤrderung frommen Sinnes herausgegeben und mit einem Vorworte begleitet von Auguſt Hahn. 4. Geh. 1 Thlr. Dem Publicum und vorzuͤglich der Kinder— welt wird hier ein Werkchen geboten, deſſen be— ſondere Richtung die Foͤrderung frommen Sinnes und ſittlicher Bildung iſt, welchem Zweck es durch Anſpruchloſigkeit wie durch Wuͤrde ſentſpricht, und deshalb gewiß in Familien Eingang zu finden ver⸗ dient. Die fuͤr jedes Alter und jeden Stand ver— ſtaͤndliche und anziehende Erzaͤhlung der Schick— ſale des frommen Patriarchen Tobias entwickelt in gedraͤngter Kuͤrze einen Reichthum der ſicher— ſten Grundſaͤtze und hoͤchſten Tugenden des Lebens. Einen neuen ungewoͤhnlichen Reiz fuͤr das Herz wie fuͤr die Phantaſie aber gewaͤhren die 11 bild⸗ lichen Varſtellungen, durch welche in R.. Folge der verdienſtvolle Kuͤnſtler C. Peſchel die Hauptmomente der Geſchichte des Tobias in ei: nem dem Geiſt und der Wuͤrde der Schrift ſelbſt entſprechenden Charakter ausdrucksvoll und leben— dig dargeſtellt und zugleich den Sinn des Ganzen in dem Titelblatt gluͤcklich aufgefaßt und entwi⸗ ckelt hat, welches das Vorwort erlaͤutert. Hier— durch erlangt dieſes Werkchen eine nicht gewoͤhn— liche Auszeichnung vor andern Bilderbuͤchern, in: dem es nicht allein das ſinnliche Auge neugierig anzieht, ſondern zugleich das innere ergreift und die Phantaſie fuͤr eine hoͤhere Richtung belebt. Ja ſelbſt dem in naͤherer Richtung der Kunſt zu— gewandten Auge bieten dieſe Vorſtellungen einen befriedigenden Genuß und ertheilen dem Werkchen einen ſeltenen Gehalt. Von Seiten des Verlegers iſt nichts verſaͤumt worden, durch die gefälligfte aͤußere Ausſtattung und durch billigen Preis die Verbreitung dieſes Bilderwerkes in die verſchie— denſten Staͤnde zu befoͤrdern. Odeleben (Ernſt Freiherr von), Die franzoͤſiſche Revolution, oder Geſchichte alles Deſſen, was ſich von 1789 bis zum Jahre 1815 in Frank: reich zugetragen hat. Alles getreu und wahrhaft erzählt und als ein Leſebuch fuͤr den Buͤrger und Landmann bearbeitet. 12. Geh. 18 Gr. rr I em en Provinzialrechte aller zum preußiſchen Staat ges hoͤrenden Laͤnder und Landestheile, inſoweit in denſelben das Allgemeine Landrecht Geſetzes— kraft hat, verfaßt und nach demſelben Plane ausgearbeitet von mehren Rechtsgelehrten. Her— ausgegeben von Friedrich Heinrich von Strombeck. Erſten Theils erſter Band, zwei— ten Theils erſter und zweiter Band, und drit— ten Theils erſter Band. Gr. 8. Auch unter den Titeln: Provinzialrecht des Fuͤrſtenthums Halberſtadt und der zu demſelben gehoͤrigen Graf- und Herrſchaf— ten Hohenſtein, Regenſtein und Derenburg, von Leopold Auguſt Wilhelm Lentze. 1827. 1 Thlr. 12 Gr. Provinzialrecht der Provinz Weſtfalen. Erſter Band: Provinzialrecht des Fuͤrſtenthums Muͤn— ſter und der ehemals zum Hochſtift Muͤnſter gehoͤrigen Beſitzungen der Standesherren, im— gleichen der Grafſchaft Steinfurt und der Herr— ſchaften Anholt mit Gehmen, von Clemens Auguſt Schluͤter. 1829. 1 Thlr. 20 Gr. Provinzialrecht der Provinz Weſtfalen. Zweiter Band: Provinzialrecht der Grafſchaft Tecklen— burg und der Obergrafſchaft Lingen, von Cle— mens Auguſt Schluͤter. 1830. 20 Gr. Provinzialrecht der Provinz Weſtpreußen. Erſter Band: Provinzialrecht der Diſtricte des preuß. Landrechts von 1721, von Leman. 1830. 2 Thlr. 12 Gr. Schweikert (Georg Auguſt Benjamin), Materialien zu einer vergleichen— den Heilmittellehre zum Gebrauch fuͤr homoͤopathiſch heilende Aerzte, nebſt einem alphabetiſchen Regiſter uͤber die poſitiven Wirkungen der Heilmittel auf die verſchiedenen einzelnen Organe des Koͤrpers und auf die verſchiedenen Functionen derſelben. b A 2 Saͤmmtliche Schriften von Johanna Schopenhauer. Vierundzwanzig Bande in Zafchenformat, Mit dem Bildniſſe der Verfaſſerin. Subſcriptionspreiſe: Auf gutem milchweißen Druckpapier 12 Thlr. Auf extrafeinem Velinpapier 16 Thlr. Von dieſen Schriften iſt jetzt die erſte und zweite Lieferung oder: Band I u. II. Fernow's Leben. 2 Theile. „III. Ausflucht an den Rhein. s IV u. V. Johann von Eyck und feine Nachfolger. 2 Theile. „VII- IX. Gabriele. 3 Theile. „XIII u. XIV. Die Tante. 2 Theile. » XV u. XVI. Reiſe durch England 8 und Schottland. 2 Theile. erſchienen und an alle Buchhandlungen verſendet worden. Huber die Zeit der Erſcheinung und die Bes dingungen der Subſeription bemerke ich Folgendes: 1. Das Ganze erſcheint in 4 Lieferungen, jede zu 6 Bänden; die uͤbrigen 2 folgen in Zwiſchen⸗ raͤumen von 4 zu 4 Monaten, ſodaß die ganze Ausgabe im J. 1831 in den Haͤnden des Pub⸗ licums iſt. 2. Der Subſcriptionspreis für das Ganze ift moͤnlichſt billig fur die Ausgabe auf gutem milchweißen Druckpapier auf 12 Thlr. und fuͤr die Ausg. auf extrafeinem Velinpap. auf 16 Thlr. beſtimmt; hiervon iſt die eine Haͤlfte beim Em⸗ pfange der erften, die andere Hälfte bei Eme pfange der dritten Lieferung zu entrichten. Von einzelnen Schriften der Verfaſſerin erſchien bei mir fruͤher: Ausflucht an den Rhein und deſſen naͤchſte Umgebungen im Sommer des erſten fried⸗ lichen Jahres. 1818. 8. 1 Thlr. 16 Gr. Reife von Paris durch das ſuͤdliche Frankreich bis Chamouny. Zweite, verbeſſerte und vermehrte Auflage. 2 Baͤnde. 1824. 8. 3 Thlr. Reiſe durch England und Schottland. Dritte, verbeſſerte und vermehrte Auflage. 2 Bande. 1826. 8. 4 Thlr. Gabriele. Ein Roman. Zweite, verbeſſerte Auflage. 3 Theile. 1826. 8. 5 Thlr. Die Tante. Ein Roman. 2 Bände, 1823. 8. 4 Thlr. Sidonia. Ein Roman. 3 Theile. 1828. 8. 5, Thlr. Johann von Eyck und ſeine Nachfolger. 2 Baͤnde. 1822. 8. 2 Thlr. 12 Gr. — — — Hiſtoriſches Taſchenbuch. Mit Beiträgen von Paſſow, Raumer, Voigt, Wachler, Wilken, . herausgegeben von Friedrich von Raumer. Zweiter Jahrgang. Mit dem Bildniſſe des Kaiſers Maximilian II. 12. Cart. 2 Thlr. Der erſte Jahrgang, von denſelben Mitarbei⸗ tern, mit dem Bildniſſe des Cardinals Richelieu, koſtet auch 2 Thlr. Von dem Herausgeber erſchien ferner bei mir: Vorleſungen uͤber alte ec Zeſchichte der Hohenſtaufen und ihrer BG Zeit. > Bände. Mit 9 Kupfern, 2 Planen und 2 Kar: ten. 1823 - 25. Gr. 8. Feines franz. Druckpapier 20 Thlr. Feines franz. Velinpapier 40 Thlr. Feines franz. Schreibpapier in gr. 4. 30 Thlr. Feines franz. Velinpapier in gr. 4. 50 Thlr. Ueber die preußiſche Staͤdteordnung, nebſt einem Vorworte über bürgerliche Freiheit nach franzöfifchen | und deutſchen Begriffen. 1828. 8. Geh. 8 Gr. Zur Rechtfertigung und Berichtigung meiner Schrift uͤber die preußiſche Staͤdteordnung. 1828. 8. Geh. 4 Gr. Ueber die geſchichtliche Entwickelung der Begriffe von Recht, Staat und Politik. 1826. 8. 1 Thlr. Urania. Taſchenbuch auf das Jahr 1831. Mit 7 Stahlſtichen. 16. Geb. 2 Thlr. Der Jahrgang 1830 koſtet 2 Thlr. 6 Gr. Die Bildniſſe von Shakſpeare, Ernſt Schulze, Goͤthe, Tieck, Boͤttiger, Canova, Jean Paul, Scott, Thorwaldſen, Wilhelm Muͤller, Uhland, Cornelius, Calderon, Kurt Sprengel, Baggeſen, G. von Kügelgen (letztere 4 nicht aus der Urania) koſten in erleſenen Abdruͤcken in gr. 4 jedes acht Groſchen. Wachsmann (C. von), Erzaͤhlungen und Novellen. 2 Baͤndchen. 8. 3 Thlr. 12 Gr. Zeitgenoſſen. Ein biographiſches Magazin fuͤr die Geſchichte unſerer Zeit. (Herausgegeben von Friedrich Chriſtian Aug uſt Haſſe.) Zweiten Bandes drittes bis achtes Heft. (XI — XVI.) Gr. 8. Geh. Jedes Heft 12 Gr. Sowol die erſte als neue Reihe der Zeitge⸗ noſſen, jede in 6 Baͤnden oder 24 Heften, ko⸗ ſtet im herabgeſetzten Preiſe auf Druckpapier an⸗ ſtatt 24 Thlr. nur ſechszehn Thlr., und auf Schreibpapier anſtatt 36 Thlr. nur vier und- zwanzig Thlr. Werden beide Reihen zuſam— mengenommen, ſo erlaſſe ich ſie auf Druckpapier zu vierundzwanzig Thlr. und auf Schreib- papier zu ſechsunddreißig Thlr. Einzelne Hefte, ſowol von der erſten als neuen Reihe, ka- ſten auf Druckpapier 1 Thlr., auf Schreibpapier 1 Thlr. 12 Gr. 2 — i m ˙i˙ PUUUUU—x . ˖— mn m ̃ ————— — — Außerdem iſt durch alle Buch- und Kunſthandlungen von mir zu beziehen: Codex diplomaticus Hungariae ecclesiasticus ac civilis. Studio et opera Georgii Fejer, bibliothecarii regii. 6 Bände in 12 Abthei- langen nebst Index und mehren Anhängen. Ofen, 1829 — 30. Gr. 8. 13 Thlr. 8 Gr. —— —— Monumens inedits d’antiquite figurée grecque, étrusque et romaine, recueillis pendant un voyage en Italie et en Sicile dans les anndes 1826 et 1827, par M. Raoul- Rochette. Erste bis vierte Lieferung. Text Bog. 1 — 31, und Tafeln 1— 48. Paris, 1829— 30. In Folio auf feinem Velinpapier, Preis der Lie- ferung 5 Thlr. 12 Gr. Die kritischen Institute Frankreichs und Deutschlands haben bereits die Wichtigkeit die- ses Werks, mit dessen Herausgabe sich Herr Raoul- Rochette unausgesetzt beschäftigt, an- erkannt, und ich bemerke daher nur, dass das- selbe, zugleich ein Meisterstück französischer Typographie und Lithographie, aus 2 Bänden mit 200 Tafeln bestehen und ungefähr 60 — 70 Thlr. kosten wird. Die erste und zweite Lieferung geben eine Achilleide, die dritte und vierte eine Oresteide. Aus fremdem Verlage erkaufte ich: Cobbett (William), Engliſche Sprachlehre in einer neuen und faßlichen Darſtellung d * er auf ihre richtigen und einfachſten Grundſaͤtze zuruͤckgefuͤhrten Regeln. Fuͤr Schulen und zum Selbſtunterricht. Mit vielen Uebungsſtuͤcken und einem be⸗ ſondern Anhange fuͤr Kaufleute. Fur Deutſche bearbeitet und vermehrt von Heinrich pleßner. 1824. Gr. 8. 12 Gr. Dieſe Sprachlehre zeichnet ſich neben ihre in: nern Vorzuͤgen beſonders auch durch einen unge— mein billigen Preis aus. r ei ET ee ER I Heym, Ruſſiſches Leſebuch, oder Auswahl auser: leſener proſaiſcher und poetiſcher Aufſaͤtze aus den beſten ruſſiſchen Schriftſtellern. (Mit ei) nem franzoͤſiſchen und deutſchen Woͤrterbuch.⸗ Sketches for Shakspeare's plays. Designed and drawn by Lewis Sigismund Ruhl. 4 Hefte. 1827 — 28. Gr. 4. 5 Thlr. Operations geodesiques et astronomiques pour la mesure d'un are du parallele moyen, exé- cutées en Piemont et en Savoie par une com- mission composde d’officiers de état major general et d’astronomes piémontais et autri- chiens en 1821, 1822, 1823. (Milan, de P’imprimerie impér. et royale, 1827.) 2 Bände. 4. Nebſt Atlas. 18 Thlr. Bulletin universel des sciences et de industrie, publié par la société pour la propagation des connaissances scientifiques et industrielles sous la direction de M. le baron de Ferussac. Jahrgang 1830. 25 Bände von zuſammen 720 Bogen. Gr. 8. 85 Thlr. Dieſe Zeitſchrift erſcheint in 8 Sectionen, die ſaͤmmtlich einzeln unter beſondern Titeln zu fol: genden Preiſen zu erhalten ſind: Erſte Section: Sciences mathématiques, physi- ques et chimiques. Der Jahrgang von 12 Heften (60 Bogen in 2 Baͤnden) 8 Thlr. Zweite Section: Sciences naturelles et géologie. Der Jahrgang (120 B. in 4 Bdn.) 14 Thlr 20 Gr. Dritte Section: Sciences medicales etc. Der, Jahrgang (120 B. in 4 Bdn.) 14 Thlr. 20 Gr. Vierte Section: Sciences agricoles, &conomiques W Jahrgang (72 B. in 8 Bdn.) 8 Thlr. 21 Gr. REN, Fünfte Section: Sciences #echmologiques. Der Jahrgang (72 B. mit 12 Kupfert. in 3 Bdn.) 10 Thlr. 12 Gr. Sechste Section: Sciences géographiques, Econ, publique, voyages. Der Jahrgang (132 B. in 4 Bdn.) 16 Thlr. 8 Gr. Siebente Section: Sciences historiques, anti- quite, philologie. Der Jahrgang (96 Bo⸗ gen in 3 Bdn.) 11 Thlr. 21 Gr. Achte Section: Sciences militaires. Der Jahr⸗ gang (48 Bog, in 2 Bdn.) 6 Thlr. 6 Gr. Zugleich erneuere ich die Anzeige, daß ich alle Zuſendungen von Buͤchern, Zeitſchriften u. ſ. w., die mir durch Buchhandlungen oder por⸗ tofrei fuͤr das Bulletin universel zukommen, be⸗ foͤrdere. : Karamſin, Geſchichte des ruſſiſchen Reichs. Nach der zweiten Originalausgabe uͤberſetzt. Erſter bis zehnter Band. Mit Karamſin's Bildniß. 1820—27. Gr. 8. 231 Bogen. Fruͤherer Preis 20 Thlr. Jetzt zehn Thlr. (Einzelne Baͤnde koſten 2 Thlr.) Von Karamſin erſchien fruͤher in meinem Verlage: Aglaja. Sammlung von romantiſchen und hiſto⸗ riſchen Erzählungen, Aus dem Ruſſiſchen über: fest von Ferdinand von Biedenfeld, 1819. 8. Geh. Fruͤherer Preis 1 Thlr. 8 Gr. Jetzt fuͤr ſechs zehn Groſchen. Herabgeſetzter Preis. Moſch (Karl Friedrich), Die Bader und Heilbrunnen Deutſchlands und der Schweiz. Ein Taſchenbuch fuͤr Brunnen- und Badereiſende. 2 Theile. Mit 50 landſchaftlichen Anſichten und einer Karte. 8. Geh. Auf feinem Schreib⸗ papier. Fruͤherer Preis 5 Thlr. 8 Gr. Jetzt fuͤr zwei Thaler und zwoͤlf Groſchen. Daſſelbe Werk ohne Kupfer, aber mit Karte. Fruͤherer Preis 3 Thlr. Jetzt fuͤr einen Thaler und zwoͤlf Groſchen. Für Brunnen- und Badereifende erſchien noch in meinem Verlage: Kreyſig (Friedrich Ludwig), Ueber den Ge⸗ brauch der natuͤrlichen und kuͤnſtlichen Mine⸗ ralwaͤſſer von Karlsbad, Embs, Marienbad, Eger, Pyrmont und Spaa. Zweite, verbeſſerte Auflage. 1828. 8. 1 Thlr. 8 Gr. Kreysig (V. L.), De l'usage des eaux minerales naturelles et artificielles de Carlsbad, Embs, Marienbad, Eger, Pyrmont et Spa. Ouvrage traduit de l’Allemand, sur la seconde edi- tion revue et corrigee. 1829, 12. Geh. 1 Thlr. 12 Gr. Literariſcher Anzeiger. 8 l Gu den bei F. A. Brockhaus in Leipzig erſcheinenden Zeitſchriften.) 1831. Dieſer Literariſche Anzeiger wird den Zeitſchriften: Blatter für literariſche Unterhaltung, Iſis, Der chter, Zeitgenoſſen, beigelegt oder beigeheftet, und betragen Nr. V. canoniſche die Inſertionsgebuͤhren für die Zeile 2 Gr. Soeben iſt bei mir erſchienen und in allen Buchhandlun⸗ gen des In- und Auslandes zu erhalten: Atterbom (D. A.), Die Inſel der Gluͤckſeligkeit. Sa— genſpiel in fünf Abenteuren. Aus dem Schwediſchen überfegt von H. Neus. Erſte Abtheilung. Gr. 8. 153 Bogen auf feinem Druckpapier. 1 Thlr. 12 Gr. Leipzig, im Januar 1831. 5 F. A. Brockhaus. ——— —— —ͤ— —— — ——— Das neueſte und vollſtaͤndigſte Kochbuch. In allen Buchhandlungen Deutſchlands, namentlich in Leipzig bei C. H. F. Hartmann, in Dresden beim Verfaſſer, Badergaſſe Nr. 436, und in der Walther'ſchen Hofbuchhandlung, iſt folgendes Kochbuch zu haben: Der dresdner Koch; oder die vereinigte deut— ſche, franzoͤſiſche und engliſche Koch- und Backkunſt, nebſt Anleitung zu Deſſert-Zucker⸗ baͤckereien, Gefrornen, Einmachfruͤchten, Getränken w., ſowie eine Sammlung von Speiſezetteln und Anweiſung zu Anord— nung der Tafeln. Ein Buch fuͤr alle Staͤnde, von Joh. Friedr. Baumann, Koch Sr. Excellenz des Landtagmarſchalls Herrn Grafen von Buͤnau auf Dahlen. 2 Theile. Gr. 8. Mit 8 lith. Abbild. 1830. Auf fein Pap. 3 Thlr. 12 Gr. Auf weiß. Druckp. 2 Thlr. 16 Gr. Das vorſtehende Kochbuch enthaͤlt auf beinahe 60 Median⸗ Druckbogen alle nur ‚mögliche Vorſchriften und Recepte der Kochkunſt 2c. und übertrifft an Vollſtaͤndigkeit, Eigenthuͤmlich⸗ keit und Zweckmaͤßigkeit des Vortrags alle fruͤhern. Das aus⸗ fuͤhrliche Regiſter gibt über die Reichhaltigkeit des Werks den beſten Aufſchluß. Der Preis iſt fuͤr den Umfang des Werks erſtaunend billig. Eine unparteiiſche Wuͤrdigung dieſes Werks in Nr. 296 der Sachſenzeitung hat dieſes Kochbuch auf eine ausgezeich⸗ nete Weiſe empfohlen und daſſelbe einen Coder der Koch⸗ kunſt genannt und dieſem Lobe noch hinzugefuͤgt: daß der Ver⸗ faſſer alle ſeine Vorgaͤnger uͤbertroffen habe. ———— — — In der Univerſitäts⸗ Buchhandlung, zu Koͤnigsberg in Preußen iſt erſchienen: Hamann's, Joh. Mich., Kleine Schulſchriften. Nach feinem Tode geſammelt, nebſt einer Denkſchrift auf den Verſtorbenen, von Ludwig von Baczko. 8. 1 Thlr. 12 Gr., oder 1 Thlr. 15 Sgr. Dieſe laͤngſt erſchienene Schrift wurde erſt vor wenigen Monaten in der Jenaiſchen Literaturzeitung auf eine fo ehren⸗ volle Weiſe angezeigt, daß wir es für Pflicht halten, dieſe Anzeige auch im Auszuge durch mehre öffentliche Blätter zu verbreiten, damit die Abſicht des Recenſenten, die Aufmerkſam⸗ keit des Publicums darauf zu lenken, deſto mehr erreicht wird. Er wuͤrdigt dieſes Werk einer ſehr ausfuͤhrlichen Beurtheilung, die auf folgende Art anfängt: „Faſt moͤchten wir uns ſelbſt anklagen, eine Schrift nicht fruͤher angezeigt zu haben, die ſowol wegen ihres hochverdien⸗ ten nun verewigten Verfaſſers, als wegen ihres reichen noch jetzt belehrenden Inhalts Aufmerkſamkeit verdient und manches baͤndereiche Buch übertreffen möchte. Wir beeilen uns das Ans denken an das vorliegende Werk zu erneuern und es wird uns Freude gewaͤhren, wenn es uns gelingen ſollte, durch unſere Anzeige jungen Schulmaͤnnern, denen in der Flut des taͤglich ſich haͤufenden paͤdagogiſchen Apparats das vortreffliche aus fruͤherer Zeit zu entgehen Gefahr laͤuft, fuͤr die Leſung einer Schrift zu gewinnen, die recht dazu geeignet ſcheint, den an⸗ gehenden Schulbeamten fuͤr einen Beruf zu begeiſtern, der von Vielen gewählt, aber von Wenigen in feiner wahren Bedeu⸗ tung verſtanden und begriffen wird. Möchten Gymnaſien, Bi⸗ bliotheken und Lehrvereine die Hamann'ſchen Schulſchriften ih⸗ ren Buͤcherſammlungen einverleiben und moͤge der darin ausge⸗ ſtreute Samen reiche Früchte bringen, wie er ſie gewiß auch hier und da ſchon gebracht haben wird“. Die ausführliche Anzeige des Inhalts, derſelben befindet ſich in 118 Jenaiſchen Literaturzeitung, 1830, Ergaͤnzungsblaͤtter Nr. 12. Bei Friedrich Vieweg in Braunſchweig iſt ſoeben die nachſtehende freifinnige und intereſſante Schrift erſchienen: Ein Blick - auf die gegenwärtige Geſtaltung Sachſens in Beziehung auf Staat, Wiſſenſchaft und Kirche. BR Gr. 8. Geh. 4 Gr. Bei den @ebrüdern Schumann in Zwickau ist erschie- nen und durch alle Buchhandlungen des In- und Auslandes zu erhalten: Walter Scots Romane vollständigste und wohlfeilste aller Ausgaben. 100ter — 11 2ter Theil, Preis eines jeden — vier Groschen. 100ter — 403ter, 109ter — 112ter Theil. Erzäh- lungen eines Grossvaters, aus der schott. Geschichte. 2te, 3te Folge. Aus dem Engl. treu übers. von Dr. G. N. Bürmann. 8 Theile. 1 Thlr. 8 Gr. 104ter — 108ter Theil. Anna von Geierstein; oder das Nebelmädchen. Uebers. von Dr. Burmann. 5 Theile. 20 Gr. Von allen erschienenen Ausgaben W. Scott's ist nur dies e die einzige vollständige, und bei ihrer schönen Aus- stattung (auf Schweizervelin) auch die wohlfeilste. — Verzeichnisse kann man in allen Buchhandlungen gratis erhalten, und wird jeder Roman einzeln abgelassen, A . Sesit, Geschichte von Schetlland. Aus dem Engl. von Dr. Bärmann. 7 Theile. 1 Thlr. 4 Gr. 5 Für einen so geringen Preis das neueste Werk des be- rühmten Schotten zu erhalten, wird gewiss allen Abnehmern der Romane dieses Autors angenehm sein. (EL — — Bei mir iſt erſchienen und durch alle Buchhandlungen und Poſtaͤmter zu erhalten: n es, oder Kritiſches Jahrbuch der Fuͤnfunddreißigſter Band. Erſtes Heft. Redigirt unter Verantwortlichkeit der Verlagshandlung 1 von Karl Ernſt Schmid. 114 Bogen. Preis des Bandes von 2 Heften 2 Thlr. 12 Gr. 2 Inhalt dieſes Heftes. 1. über den gegenwärtigen Standpunkt der Pſy⸗ chologie. Zweiter Artikel. Heinroth's Lehren. Von K. F. Bachmann. II. 1. Tableau des terrains qui composent l’&corce du globe, ou essai sur la structure de la partie connue de la terre. Par Alexandre Brongniart. 2. Geognoſtiſches Gemälde von Deutſchland. Mit Ruͤckſicht auf die Gebirgsbeſchaffenheit nachbarlicher Stagten. Von Ami Boué. Herausgegeben von C. C. v. Leonhard. Mit 8 Steindrucktafeln. 8. Die umwaͤlzungen der Erdrinde in naturwiſſenſchaftlicher und geſchichtlicher Beziehung. Vom Baron G. Cuvier. Nach der fuͤnften Originalausgabe uͤberſetzt und mit beſon⸗ dern Ausführungen und Beilagen begleitet von J. NS g⸗ gerath. 2 Baͤnde. III. Geſchichtliche Darſtellung des Handels, der Gewerbe und des Ackerbaues der bedeutendſten handeltreibenden Staaten unſerer Zeit. Von Guſtav v. Guͤlich. Erſter und zweiter Band. IV. Verſuch einer Zuſammenſtellung der Materialien fuͤr das Forſchen der Geſchichte des Revolutionskrieges, vom Jahre 1792 1815, von einem ehemaligen Generalſtabsoffizier. Erſter Band. Mit 3 Karten. Literatur. Gr. 8. Geh. V. Kritik der Hegel'ſchen Philoſophie nach der „Encyklopädie der philoſophiſchen Wiſſen⸗ ſchaften“. Zweiter Artikel. VI. Kritiſche Miszellen. Das zweite Heft des fuͤnfunddreißigſten Bandes wird im Maͤrz 1831 ausgegeben. Leipzig, im Februar 1831. F. A. Brockhaus. Von dem ſeit 10 Jahren mit ungetheiltem Beifalle aufge⸗ nommenen ö Magazin der ausländiſchen Literatur der geſammten Heil⸗ kunde und Arbeiten des aͤrztlichen Vereins zu Ham⸗ burg, herausgegeben von Dr. G. H. Gerſon und Dr. N. H. Julius, beginnt, um einem vielfach ausgeſprochenen Wunſche zu genuͤ⸗ gen, mit dem Jahrgange 1831 eine neue Folge. Die Herren Herausgeber werden fortfahren, dieſem Journale durch gedie⸗ gene Aufſaͤtze feinen Werth zu erhalten und ihn zu erhoͤhen fuchen. Wie bisher, wird dieſe Zeitſchrift, was das Ausland aus der Arzneikunde Merkwuͤrdiges lieferte, den deutſchen Aerz⸗ ten auch baldigſt mittheilen. So enthaͤlt z. B. das Magazin über die oſtindiſche Cholera, die jetzt ud in Europa fü - heerend umſichgreift und ſelbſt unfere weſtlichen Grenzen zu bedrohen ſcheint, die vollſtaͤndigſten Mittheilungen, die ſchon in feinem erſten Bande anfangen, im Aten, 7ten, 15ten, 19ten, 20ſten bis in das jetzt erſcheinende Heft fortlaufen, und die auch zum Theil die ruſſiſche Regierung hat über⸗ tee laffen. Der Jahrgang zerfällt in 2 Bände, oder 6 Hefte, wel wie die letzten Jahrgaͤnge, 6 Thlr. koſten 18 ö a Damit nun auch Denjenigen, welche das ganze, eine Ueber⸗ ſicht der neuern aͤrztlichen Entdeckungen und Erſcheinungen des Auslandes darſtellende Werk kaufen wollen, die Anſchaffung erleichtert werde, haben die unterzeichneten Verleger ſich ente ſchloſſen, die erſten 18 Bände oder 9 Jahrgänge im Preiſe herabzuſetzen. Bei Abnahme ſämmtlicher 18 Baͤnde koͤnnen dieſe durch alle Buchhandlungen zu einem Drittheile des urſpruͤnglichen Ladenpreiſes, alſo: die Bde. 1—12 (1 — 6ter Jahrg.) zu 10 Thlr. 16 Gr., ſtatt ſeither zu 82 Thlr.; die Bände 13 — 18 (7 gter Jahrg.) zu 6 Thlr., ſtatt feither zu 18 Thlr., bezogen werden. Fuͤr ein⸗ zelne Baͤnde der erſten neun Jahrgaͤnge iſt der Preis auf die Hälfte des fruͤhern Preiſes ermäßigt. Das Regiſter uͤber die 10 erſten Baͤnde koſtet 20 Gr. Hamburg, im Dezember 1830. Perthes und Beſſer. In der Gerftenberg'ichen Buchhandlung in Hildes⸗ heim iſt erſchienen und in allen Buchhandlungen zu haben: Roland und Maria. Romantiſches Trauerſpiel in fünf Aufzügen aus den Zeiten der Kreuzzuͤge von Karl Bahrs. a Gr. 8. Geh. Schreibp. 1 Thlr. 8 Gr. Druckpapier. 1 Thlr. In der Univerfitätsbuhhandlung zu Koͤnigs⸗ berg in Preußen iſt erſchienen: Ueber die Cholera. Ein Verſuch dieſelbe zu deuten von Chr. Joh. Heinr. Elsner, Profeſſor der Me a 9 05 der Univerſitaͤt in Königsberg. 8. Geheftet. 10 Gr. ? TR 5 120 (fe In unterzeichnetem Verlage iſt erſchienen und wird näd)- ſtens verſendet: . Ritt u a nach dem Geiſt und den Anordnungen der Fatholi- ſchen Kirche, g \ oder Praktiſche Anleitung für den katholiſchen Seel⸗ ſorger zur erbaulichen und lehrreichen Verwal⸗ tung des liturgiſchen Amtes. Zugleich ein Erbauungsbuch für die Glaͤubigen. Gr. 8. Preis 1 Thlr. 8 Gr. In einer Menge von werthvollen Schriften achtbarer ka⸗ tholiſcher Schriftſteller hat ſich das Beduͤrfniß ausgeſprochen. daß den ehrwuͤrdigen Formen nicht nur jener Öffentlichen Got⸗ tesverehrung, woran das geſammte Volk unmittelbar Antheil nimmt, ſondern auch der feierlichen Ausſpendung der Sacra⸗ mente und andern feierlichen Kirchenverrichtungen nach dem Sinne der aͤlteſten kirchlichen Anordnungen durch ihre Belebung mit dem Geiſte der heiligen Schriften mehr und mehr der ih— nen gebuͤhrende Einfluß auf die Erbauung und Belehrung der Chriſtengemeinden nach ihrem dermaligen Grade religioͤſer Bil— dung verſchafft werde. Dieſem Beduͤrfniſſe ſucht das angekuͤndigte Werk in einer Weiſe abzuhelfen, in welcher es bisher noch nicht geſchehen iſt. Mit Ausſchließung Deſſen, was entweder in ein Geſang— und Andachtsbuch der Gläubigen, oder in das biſchoͤfliche Pon: tifical gehört, beſchraͤnkt ſich dieſes Werk auf die liturgiſchen Formen bei der Ausſpendung der Sacramente, bei den Begraͤb— niſſen, bei feierlichen Bittgaͤngen und bei einfachen Einweihun⸗ gen und auf die öffentlichen Kirchengebete bei beſondern An— laͤſſen. Man hat ſich befliſſen, uͤberall die paſſendſten Stellen der heiligen Schriften in Anwendung zu bringen, ſodaß Alles ſo viel moͤglich mit ihren erhabenen, licht- und gehaltvollen Wor⸗ ten ausgedruͤckt iſt; auch iſt uͤberall der Geiſt des kirchlichen Alterthums und der ehrwuͤrdigſten Kirchenſatzungen mit genauer Achtſamkeit beruͤckſichtigt worden; man hat ſich dabei die edle Einfachheit der alten Kirchenſprache zum Vorbild gewählt; zu: gleich unterließ man aber auch nicht, mit ſorgſamer Auswahl alles Werthvolle zu benutzen, was bereits fuͤr eine Verbeſſerung im Fache der Liturgie war vorgearbeitet worden. Das Werk iſt ganz eigentlich das Geſammtergebniß der Arbeiten verſchiede— ner Verfaſſer, die alle den Einen Zweck im Auge hatten. Der Herausgeber war auf Vollſtaͤndigkeit und auf Man: nichfaltigkeit, mit Ruͤckficht auf verſchiedene Umftände und Ver⸗ haͤltniſſe, bedacht und iſt ſich bewußt, Alles aufgeboten zu ha— ben, um den frommgeſinnten, von reinem Eifer durchdrunge— nen Seelenhirten ein Werk in die Haͤnde zu liefern, das ihnen die fruchtbare Verwaltung des liturgiſchen Amtes ſehr erleich⸗ tern wird. Zugleich iſt Alles ſo eingerichtet, daß das Werk auch von jedem Glaͤubigen mit Nutzen zur Privaterbauung gebraucht wer— den kann. Das Werk iſt den ſaͤmmtlichen Erz- und Biſchoͤfen Deutſch⸗ lands und den kuͤnftig von ihnen abzuhaltenden Synoden gewid— met, mit dem ehrerbietigen Wunſche, daß ſie Alles prüfen mögen und das Gute behalten. Stuttgart und Tübingen, den 1ſten Januar 1331, J. G. Cotta'ſche Buchhandlung. Durch alle Buchhandlungen und Poſtaͤmter iſt zu beziehen: Iſis, oder Enepklopaͤdiſche Zeitſchrift. Herausgegeben von Oken. Jahrgang 1830, oder dreiundzwanzigſter Band. Zwöͤlftes Heft. Gr. 4. Preis des Jahr⸗ gangs von 12 Heften, zuſammen 150 Bogen auf Druckpapier, mit Kupfern, 8 Thlr. ü Allgemeine medizinische Annalen des neunzehnten Jahr- hunderts. Neue Folgenreihe von ihrer zweiten ein- viertelhundertjährigen Periode an. In Verbindung mit dazu eingeladenen Gelehrten herausgegeben von Joh. Friedr. Pierer. Jahrgang 1830. Okto- ber. Gr. 4. Preis des Jahrgangs von 12 Heften, zusammen 108 Bogen auf gutem Druckpapier, 6 Thlr. 16 Gr. Leipzig, den 1ſten Februar 1831. F. A. Brockhaus. G. Fincke in Berlin verkauft: Erſch und Gruber, Encyklopädie, 28 Bde., 4., und Prän.: Schein f. 2 Bde., Leipzig, Edpr. 177 Thlr. für 50 Thlr. — Melanchthonis opera omnia, 5 vol. fasc., Basileae, 1541, für 14 Thlr. — Gonverfationg » Lerifon, 10 Bde., 8., Leip⸗ zig, 5 Thlr. 12 Gr. — Thaer's Rationelle Landwirthſchaft, 4 Bde., 4., Berlin, 1810, beſte Ausgabe, f. 15 Thlr. — Su: feland's Journal, complett, Berlin, v. 1795 — 1830, 45 Thlr. — Deſſen Bibliothek, Berlin, 1799 — 1830, compl., 20 Thlr. — Nuſt's Repertorium, compl., Berlin, 1830, in 24 neuen H. Englbaͤnden., 15 Thlr. — Erhardt, Salzburger mediz. Zeitung, compl., Salzburg, 1830, ſchoͤnes Exemplar, 50 Thlr. — Description de l’Egypte, ou recueil des observations et des recherches faites en Egypte pendant l’expedition de l’armee frangaise. Seconde édition, publ. par Panckouke, 25 vol. 8. de texte et 900 gravures form, gr, Atlas, gr. Aigle, gr. Monde, et format dit grande Egypte. Ganz com⸗ plett 26 Bände, da ein Band mehr erſchienen, als im Pre⸗ ſpectus erwaͤhnt iſt, ſtatt 750 Thlr. fuͤr 350 Thlr. — Buͤf⸗ fon's Naturgeſchichte, 8., mit illuminirten Kupfern, die allge⸗ meine, die der vierfuͤßigen Thiere und die Naturgeſchichte der Voͤgel, complett, ſchoͤn gebunden, für 50 Thlr. Kleinere und größere Buͤcherſammlungen werden fortwaͤh⸗ rend gekauft. Neue Novellen von Leopold Schefer. Bei C. H. F. Hartmann in Leipzig find ſoeben er⸗ ſchienen: Neue Novellen von Leopold Schefer. Iſter Band, enthaltend: 1. Der Unſterblichkeitstrank; 2. Der Seelenmarkt. 8. 25 Bogen auf feinem Papier. 2 Thlr. Wir machen die zahlreichen Freunde Schefer's ſowie das geſammte gebildete Leſepublicum auf dieſe neue Sammlung ſei⸗ ner Novellen aufmerkſam. Als Novellendichter nimmt Schefer naͤchſt L. Tieck die hoͤchſte Stelle in unſerer Literatur ein. Je⸗ des ſeiner neuen Gebilde iſt ein neues Meiſterſtuͤck und ein Blatt des Ruhms mehr in ſeinem Dichterkranze. Der Unſterb⸗ lichkeitstrank iſt ein neuer Beleg zu obiger Anerkennung. Tiefe der Gedanken, Fülle neuer Ideen und ſchoͤner Bilder, Genie und Originalität ſtroͤmen dem Leſer auf jeder Seite zu. ———— — een Oeſtreichiſche militairiſche Zeitſchrift 1831. Das erſte Heft mit einer Karte iſt ſoeben erſchienen und an alle Buchhandlungen verſandt worden und enthaͤlt: I. Die funfzigjährige Jubelfeier Seiner Eaifertichen Hoheit des Erzherzogs Karl, als Inhaber des k. k. dritten Linien-Infan⸗ terieregiments. Am 15ten und 16ten September 1830. — II. Den Winterfeldzug in Holland vom Ende Dezember 1794 bis Ende März 1795. Nach oͤſtreichiſchen Originalguellen. — III. Den Krieg der Englaͤnder gegen die Birmanen in den Jahren 1824 — 26. Nach engliſchen Quellen. Erſter Abſchnitt. Mit einer Karte des Birmanenreiches. — IV, Des Feldmarſchalls Grafen Suwaroff Feldzug 1794 in Polen. Erſter Abſchnitt. — V. Miszellen: Neuerfundene Patron⸗ taſchen und Piſtolenhalfter. — Neue Art Feldſchmieden. — Ei⸗ ferne Bettſtellen bei der franzöfifchen Armee. — Die Flotten verſchiedener europäifchen Staaten. — Die franzoͤſiſche Armee. — Die franzoͤſiſche Garde. — Blecherne Kanonen der Schotten im 17ten Jahrhundert. — Ueber die Erfindung der Bajonnette. — Das perſiſche Heer. — VI. Neueſte Militairveraͤnderungen. Der Praͤnumerationspreis für den Jahrgang von 12 Hef⸗ ten iſt acht Thaler Saͤchſ. Wien, den 20ſten Januar 1831. J. G. Heubner, Buchhaͤndler. Stuttgart. [Belletriftifhe Taſchenliteratur.] Das zu Anfange des vorigen Jahres von uns angezeigte Un⸗ ternehmen, die Herausgabe von Hauff's ſämmtlichen Schriften iſt nun beendigt, und wie wir mit Ueberzeugung fagen dürfen, zur Zufriedenheit aller Intereſſenten ausgefallen. Der feſtge⸗ ſetzte Termin wurde genau gehalten, die Ausſtattung war faſt noch beſſer als wir verſprochen, und das ganze Werk liegt vollftändig und gefchloffen in den Händen der werthen Ab: nehmer. N Der früher beſtandene Subſcriptionspreis a 12 Kr. (3 Gr.) per Baͤndchen hoͤrt von jetzt an auf, und tritt dagegen der La⸗ denpreis von 10 Fl. 48 Kr. (6 Thlr.) fuͤr das vollſtaͤndige Exemplar ein. l In Verbindung mit obiger Anzeige erlauben wir uns, auf ein neues, von uns begonnenes Unternehmen aufmerkſam zu machen. Es erſcheinen naͤmlich in unſerm Verlage E. T. W. Hoffmanns erzählende Schriften, in einer 797 Ain ß ens h e Herausgegeben von feiner Witwe Micheline Hoff— mann, geb. Roxer. Nebſt i tz i ads: Aus Hoffmanns Leben und Nachlaß. 18 Bändchen in Taſchenformat. Subſcriptionspreis per Baͤnd⸗ chen 18 Kr. (4 Gr.) Schon vor einigen Jahren begannen die Herren Gebr. Franckh die Herausgabe obiger Auswahl, das Unternehmen gerieth jedoch ins Stocken, und das Verlagsrecht ging an uns über. Durch die Herausgabe von Hauff's Schriften woll⸗ ten wir dem Publicum erſt zeigen, daß es uns mit unſern Verſprechungen Ernſt iſt, dann aber den frühern Plan der Her⸗ ausgabe von Hoffmann's Schriften ins Leben treten laſ⸗ ſen. Um nun aber Denjenigen, welche die Taſchenausgabe von Hauff's Werken beſitzen, das Buch in einer Form zu bieten, welche ſich an jene Reihe mehr anſchließt, haben wir ein gefäl: ligeres, Hauff ſich mehr naͤherndes Format gewaͤhlt. f Zum Lobe Hoffmann's, zur Empfehlung feiner Schriften etwas zu ſagen, halten wir für überflüflig, da er als ein für alle Zeiten origineller Schriftſteller ganz einzig daſteht, da er in mehren Sprachen uͤberſetzt, und ſogar in England in vers ſchiedenen Ausgaben erſchienen iſt. i F Hinſichtlich der Einrichtung und Ausftattung verweiſen wir auf die in jeder ſoliden Buchhandlung vorliegenden Probebaͤnd⸗ chen — woſelbſt auch 5 angenommen wird, und aus⸗ ührliche Anzeigen zu haben find. 115 Eu die Eubferibenten auf die bei den Gebr. Franckh erſchienene Ausgabe bemerken wir noch, daß wir uns erbieten, falls ſie ſich an das jetzige Unternehmen anſchließen, die bereits in Händen habenden drei Bändchen unentgeldlich umzutauſchen; und ſehen wir die Zuruͤckgabe dieſer Bändchen als Praͤnumeration auf die letzten drei Baͤndchen der bei uns erſcheinenden Ausgabe an. Stuttgart, im Januar 1831. Fr. Brodhag'ſche Buchhandlung. . ————————— — — — Durch alle Buchhandlungen des In- und Auslandes iſt von mir zu beziehen: William Cobbett's engliſche Sprachlehre in einer neuen und faßlichen Darſtellung der auf ihre richtigen und ein⸗ fachſten Grundfäge zuruͤckgefuͤhrten Regeln. Fuͤr Schu⸗ len und zum Selbſtunterricht. Mit vielen Uebungs⸗ ſtuͤcken und einem beſondern Anhange für Kaufleute. Fuͤr Deutſche bearbeitet und ſehr vermehrt von Hein⸗ rich Pleßner. Gr. 8. 225 Bogen auf Druckpa⸗ pier. 12 Gr. . . Dieſe Sprachlehre zeichnet ſich neben ihren innern Vorzuͤgen beſonders auch noch durch einen ungemein billigen Preis aus. Leipzig, im Januar 1831. F. A. Brockhaus. — ——— — iZ ——᷑ BEE EURER — — — Berlin, im Verlage von Duncker und Humblot ist soeben erschienen und in allen Buchhandlungen zu haben: Pie. em Ein historisch- geographisch- statistisches Taschenbuch für Reisende, Geschäftsmänner und Zeitungsleser. Von L. Freiherrn von Zedlitz. Geh. 20 Gr. Bei F. E. C. Leuckart in Breslau iſt erfchienen und durch alle Buchhandlungen zu beziehen: Anleitung zum Ueberſetzen aus dem Deutſchen ins Lateiniſche für die untern und mittlern Claſ— ſen in Gymnaſien, ausgearbeitet von J. Heimbrod, Oberlehrer am koͤnigl. Gymnaſium zu Gleiwitz. Preis 20 Gr., oder 25 Sgr. Dieſe Anleitung von einem praktiſchen Schulmanne unter⸗ ſcheidet ſich von Ähnlichen Uebungsbuͤchern durch eine allgemein als zweckmaͤßig anerkannte Einrichtung, wornach den Beiſpielen die lateiniſchen Bedeutungen nicht untergeſetzt, ſondern zur Be⸗ foͤrderung der Selbſtthaͤtigkeit der Schüler beim Vorbereiten am Schluſſe des Werks in einem aphabetiſch geordneten Vers zeichniſſe enthalten ſind. Der Einuͤbung jeder Hauptregel folgt ein zuſammenhaͤngender Abſchnitt gluͤcklich gewaͤhlter Beiſpiele aus der deutſchen Geſchichte, damit die Schüler die Re⸗ geln der Syntax auch außer der Ordnung anwenden lernen. Ueberall iſt ein ſtufenweiſer Gang vom Leichten zum Schwerern beobachtet, Theorie und Praxis zweckmaͤßig verbunden, und im⸗ mer darauf Ruͤckſicht genommen, das Selbſtdenken der Schüler als die ſchoͤnſte Frucht des Unterrichts in den Anfangsgründen - und der Syntax der alten Sprache zu uͤben. Dies hat auch der Beurtheiler obiger Anleitung in der Leipziger Liter.⸗Zeit., 1830, Nr. 318, anerkannt und fie den Gymnaſien zum Ges brauche empfohlen. Intereſſante Neuigkeit. In allen Buchhandlungen Deutſchlands iſt zu haben: Das Koͤnigreich Polen ſeit 1815, ne be ſt Urſachen der jetzigen Revolution. Nach dem Franzoͤſiſchen des Alphonſe d'Herbelot. Preis 6 Gr. Dieſe hiſtoriſchen Skizzen, aus der Feder eines jungen begeiſterten Franzoſen gefloſſen, aber doch mit großer Wahr⸗ heitsliebe abgefaßt, geben einen richtigen Ueberblick des jetzigen Zuſtandes Polens. Soeben iſt bei mir erſchienen und in allen Buchhandlun⸗ gen des In- und Auslandes zu erhalten: Lehrbuch der Phyſik von F. S. Beudant. Nach der vierten franzoͤſiſchen Originalausgabe uͤberſetzt von Karl Friedrich Alex. Hartmann. Mit 15 lithographirten Tafeln. Gr. 8. 36 Bogen auf Druckpapier. 3 Thlr. Leipzig, im Januar 1831. F. A. Brockhaus. Literariſcher Anzeiger. (Zu den bei F. A. Brockhaus in Leipzig erſcheinenden Zeitſchriften.) 1831. Nr. VI. Dieſer Literariſche Anzeiger wird den bei F. A. Brockhaus in riſche unterhaltung, Iſis, Der canoniſche Waͤchter, Leipzig erſcheinenden Zeitſchriften: Blätter für literos Zeitgenoſſen, fowie der Allgemeinen mediziniſchen Zeitung beigelegt oder beigeheftet, und betragen die Infertionsgebühren fuͤr die Zeile 2 Gr. Handbuch der Archaͤologie der Kunſt, K. O. Müller, Profeſſor in Gottingen. 1830. Breslau, Joſef Max und Comp. Beurtheilt vom Profeſſor Franz Paſſow. Abgedruckt aus der „Buͤcherſchau“ der neuen Breslauer Zeitung. Die Saat, die Winckelmann ausgeſaͤet, Heyne, Boͤt⸗ tiger, Hirt und einige Andere ſorgfaͤltig gehegt und gepflegt haben, lag lange im Erdſchoße verborgen, doch nur um zu ſei⸗ ner Zeit gekraͤftigt und erſtarkt daraus hervorzugehen. Dieſe Zeit ſcheint anjetzt gekommen zu ſein. Die Gruͤndlichkeit, mit der die philologiſchen Studien beſonders in Deutfchland getrie— ben wurden, fuͤhrte von ſelbſt zu immer vollſtaͤndigerer, immer vielſeitigerer Umfaffung, und man erkannte, was Bröndfted ausſprach, daß man das Alterthum nur durch Ein Auge an⸗ ſchaue, ſo lange man es nur durch das Wort betrachte. Ein⸗ zelne gluͤckliche Entdeckungen, wie die von Aegina und Phiga⸗ lia, Verpflanzungen bisher faſt unzugaͤnglicher Bildwerke erſten Ranges, wie der vom Parthenon ins britiſche Muſeum, ſelbſt die Hinwegſchleppungen unter Napoleon wirkten von Außen be⸗ lebend und beguͤnſtigend ein, den acchaͤologiſchen Forſchungen friſche Anregung und auch unter den deutſchen Gelehrten Freunde zu erwecken. Die Zahl Derer, die mit Ehre neben den ausge⸗ zeichnetſten Archäologen Italiens, Frankreichs und Englands genannt werden koͤnnen, iſt jetzt ſchon bedeutend, und auch Schleſien hat dazu beigeſteuert; was bereits von K. O. Muͤl⸗ ler, Gerhard und Panofka in dieſer Beziehung geleiſtet worden, iſt bekannt und bedarf nicht erſt der Anempfehlung. Doch war es nicht zu verkennen, daß ein ſicherer und geiſt⸗ reicher Ueberblick uͤber dies weite Gebiet voll zerſtreuter Truͤm⸗ mer noch ganz fehle, daß noch keine ordnende Hand das Ein⸗ zelne zum Ganzen zu verbinden angefangen, und darum auch die vorhandenen trefflichen Beitraͤge noch nicht nach ihrem vol⸗ len Werthe gewuͤrdigt werden konnten. Wie leicht war es, durch Fabricius, Groddeck, Schoͤll, Baͤhr u. A. ſich von dem Material des griechiſchen und roͤmiſchen Schriftweſens eine vollftändige, theilweis ſelbſt gründliche und erſchoͤpfende Kenntniß zu verſchaffen; wo aber war für eine ſolche Ueberſicht des herrlichen alten Kunſtlebens, ſo weit es uns noch in ſeinen Ueberbleibſeln vorliegt, auch nur der Beginn gemacht? Dieſem großen Beduͤrfniß, von deſſen Erledigung das All⸗ gemeinerwerden archaͤologiſcher Kenntniſſe abhängt, iſt nun durch K. O. Müller auf eine Art abgeholfen, wie man es von die- ſem Forſcher zu erwarten berechtigt war, oder richtiger, mit einer Meiſterſchaft, die von einem erſten Unternehmen dieſes Umfangs zu fodern Niemand die Unbilligkeit gehabt haben würde. Allerdings ſieht der Verf. ſich durch mancherlei Um: ftände begünftigt, durch finnvoll benutzte Reiſen, durch eine reiche Autopſie, durch eine Bibliothek, die in dieſem Fache We⸗ Gr. 8. niges vergeblich ſuchen laſſen möchte. Indeß ſolche Zufaͤlligkei⸗ ten vermoͤgen nicht weſentlich auf das Entſtehen eines Werkes von eigenthuͤmlichem Geiſt einzuwirken; vielmehr freuen wir uns, daß ſie hier gerode an den rechten Mann gekommen ſind, der von ihnen den rechten Gebrauch zu machen verſtanden hat. Ein gedraͤngter Ueberblick über den Inhalt wird am geeig⸗ netſten ſein, nicht blos von dem allgemeinen Sachreichthum, der in dieſem Handbuche niedergelegt iſt, ſondern auch von der muſterhaften Anordnung, die dem Ganzen organiſches Leben verleiht, einen klaren Begriff zu geben. Die kurze theoretiſche Einleitung entwickelt den Begriff der Kunſt, ſtellt ihre erſten und allgemeinſten Geſetze auf und theilt ſie nach der Beſchaffenheit der Formen ein, durch welche fie darſtellt: zum Beſchluß Allgemeines über die geſchichtliche Erſcheinung der Kunſt, beſonders der bildenden. Es folgt eine literariſche Einleitung, deren Beſtimmung an ſich klar iſt. Das Werk ſelbſt theilt fi) in zwei Hauptmaſſen, Ge⸗ ſchichte der Kunſt im Alterthum, — S. 281, und ſyſte⸗ matiſche Behandlung derſelben, — S. 610. Die Ge⸗ ſchichte der Kunſt iſt eigentlich nur Geſchichte der Kunſt der Griechen; ſie wird von ihren erſten Anfängen an durch fünf Perioden bis ins Mittelalter herabgefuͤhrt. Jede Periode beginnt mit den bedeutendſten Ereigniſſen und dem Charakter der Zeit in Beziehung auf die Kunſt; dann behandelt ſie in geſonderten Abſchnitten die Architektonik, die bildende Kunſt, mit Einſchluß der Stein⸗ und Stempelſchneidekunſt, und die Malerei. Als Epiſode zum vierten Zeitabſchnitt (Ol. 111 158, 3) iſt die griechiſche Kunſt bei den itali⸗ ſchen Voͤlkern vor Ol. 158, 3 behandelt, bei dem älteften griechiſchen urſtamm, den Etruskern und den Römern vor der Stadt; von da an fließt ſie mit der griechiſchen zuſam⸗ men. — Ein Anhang endlich befaßt die nicht griechiſchen Volker, die Aegyptier, die ſyriſchen Stämme (Bo⸗ bylonier, Phoͤnikier und benachbarte Stämme, beſ. Juden), die vom ariſchen Stamme und die Indier. Dem ſyſtematiſchen Theil iſt ein propäbeutifcher Abs ſchnitt vorangeftellt, eine Geographie der alten Kunſt⸗ denkmäler, ſowol auf Vergangenheit als auf Gegenwart be⸗ zuͤglich, Grundlage der Eregefe oder Periegeſe und der Mufeos graphie, — S. 313. Das Kunſtſyſtem ſelbſt zerfällt in zwei Hauptabſchnitte, Tektonik (Architektonik) — S. 364 und bildende Kunſt, mit Einſchluß der Malerei, — S. 610. Der der Tektonik gewidmete Hauptabſchnitt theilt ſich in Gebäude, die eigentliche Architektonik (Baumateria⸗ lien, einfache geometriſche Grundformen der Gebäude, Archi⸗ tekturſtücke, Arten der Gebäude) und in Geräͤthe, infofern auch dieſe dem Gebiete der Kunſt anheimfallen. Dem zweiten Hauptabſchnitt von der bildenden Kunſt nebſt der Malerei gehört die ganze andere Hälfte des Buches an. Er beſteht wieder aus drei Theilen, von der Technik der alten Kunſt, von den Formen derfelben und von ihren Gegenſtaͤnden. — Die Technik iſt eine mechaniſche und eine optiſche, von denen jene wieder aus einer Plaſtik im weitern Sinne und der 10 ei 5 u 1 5 7 Ba IR eht; dieſe Plaſtik aber ift thei ildnerei i Be ae Maſſen (Arbeit in Thon, Metallguß), theils Arbeit in harten (Holzſchnitzerei, Bildhauerei, Arbett i etallen und Elfenbein, in Edelſteinen, in Glas, Stempel⸗ er Die Zeichnung auf ebener Flaͤche beſteht in Auftragung von Farbeſtoffen weicher und fluͤſſi⸗ ger Art (einfarbige Zeichnung und Malerei, Malerei mit Waſſerfarben, Enkauſtik, Vaſenmalerei) und in Zuſammen⸗ fügung feſter Stoffe, Moſaik. — Der zweite Theil, von den Formen der alten Kunſt, handelt zuerſt vom menſchlichen Körper und insbeſondere von dem Charakter und der Schönheit der einzelnen Formen! (Geſicht, uͤbriger Koͤr⸗ per, Proportionen, Colorit, Miſchung mit andern Formen, Kor- per und Geſichtszuͤge in Bewegung); dann von der Beklei⸗ dung des Körpers (allgemeine Grundſaͤtze, Maͤnnerkleider, Frauengewänder, roͤmiſche Tracht, Waffentracht, Draperie); endlich von den Attributen und von der Comp oſition. — Den dritten und letzten, ungemein reich ausgeſtatteten Theil bilden die Gegenſtaͤn de der alten Kunſt: fie, find von zweier⸗ lei Art, mythologiſche und aus dem wirklichen Leben entnommene Die my thologiſchen Gegenftände find in vier Claſſen getheilt, die zwoͤlf olympiſchen Tempelgdͤtter, der bak⸗ chiſche Kreis, Nebengoͤtter ſammt untergeordneten, mythiſchen Weſen (Eros, Muſen, Heilgoͤtter, Urwelt, Unterwelt, Schickſal u. dgl. nebſt den altitaliſchen und fremden, orientaliſchen Gott⸗ heiten) und Heroen. Die Gegenſtaͤnde aus dem wirklichen Leben endlich ſtellen ſich theils als individueller Art dar (geſchichtliche Darſtellungen, Bildniſſe), theils als allge- 1 fi N 8 ES pfe einer Art, wozu Cultushandlungen gehören, Wettlamp ? Krieg, Jagd und Landleben, haͤusliches Leben, Tod, Amulete und Symbole, Thiere und Pflanzen, Arabeste, Landſchaft. Die Klarheit dieſer Anordnung entſpricht die der Darſtel⸗ lung: fie iſt gedrängt, einfach, wuͤrdig, fern von falſchem Re⸗ deprunk, wenig Worte, aber viel Gedanken und viel Thatſachen. Der Verf. hat die vollſtaͤndigſte Kunde von den bisherigen Ar⸗ iten der Archäologen, und er läßt nicht leicht etwas wahr⸗ te 7298 unerwähnt: ebenſo häufig aber begeg⸗ nen wir den Früchten eigner Forſchung, wenn fie auch, der Beſtimmung des Buches gemaͤß, nur in ihren Endergebniſſen mitgetheilt werden konnen, wie S. 232 die ſehr ſcharfſinnige Herſtellung des Obelisken von Hermapion. Mit groͤßtem Dank aber haben wir der nirgends vermißten literariſchen Nachwei⸗ ſungen zu gedenken, und nicht blos ihrer Reichhaltigkeit, ſon⸗ dern ebenſo ſehr ihrer beſonnenen Auswahl 17 55 3 aß zu Ergänzungen, umordnungen, Berichtigungen immer noch En bleibt 907 einem Felde, auf dem noch jeder Tag Neues ans Tageslicht bringt, weiß der Verf. ſelbſt am beſten. Hier nur ein paar Bemerkungen. Unerwartet war es uns, S. 531 im erotiſchen Kreiſe nach dem Pothos, Himeros und Hymendos, den Chariten und dem Hermaphroditen die Eilei: thia, wie der Verf. ſelbſt ſagt, eingeſchoben zu finden: ſie iſt doch dieſen Nachbarn ganz fremd, und wuͤrde paſſender entweder im Gefolg der Here, der Juno Lueina, ihren Platz gefunden haben, oder auch ©. 477, bei dev Artemis als Be⸗ ſchutzerin des epheſiſchen Heiligthums. — S. 583 hätten wir die Bedeutſamkeit der Hermenform fuͤr die Portraitbüfte gern etwas ſtaͤrker hervorgehoben geſehen: fie erſcheint von dem herr⸗ lichen farnefifchen Homeroskopfe an bei allen Werken dieſer Art, die im hoͤhern Sinne gedacht ſind, und iſt vorzugsweis geeignet, dem ſtets Individuellen eines menſchlichen Hauptes den hoͤchſt möglichen Grad von Idealität zu geben, den die Hin⸗ zufuͤgung des Korpers oder der obern Glieder nur ſtoͤren konnte. — Das Alter der Arabeske iſt S. 610 zwar mit Beziehung auf die Vaſen und Candelaber anerkannt: doch duͤrfte ſie noch bedeutend älter fein als auch die aͤlteſten von dieſen: die koſtli⸗ chen Erzarbeiten, Miſchgefaͤße und Becken, die bei Homer wies derholt als blumige bezeichnet werden, laſſen ſich ſchwerlich anders als von arabeskenartigen Blumengewinden verſtehen. — Auch mag die Berichtigung von ein paar Druckfehlern, die ſich aus dem Zuſammenhange nicht ergeben, hier ihre Stelle finden: S. 84, 3. 22 muß das Citat aus Boͤckh's Inscr. p. 177, nicht p. 477, ſein; S. 164, 3. 13 ſoll die Jahreszahl 696 wol, wie in der Inhaltsanzeige ſteht, 606 der Stadt heißen, nicht dieſe aus dem Text verbeſſert werden, da ohne Zweifel L. Hoſtilius Mancinus als Exeget des Gemaͤldes von Karthagos Eroberung den geſchichtlichen Abſchnitt beſtimmt. — Uebrigens iſt die Cor⸗ rectheit muſterhaft zu nennen, und — was leider in Deutſch⸗ land noch immer als eigenthuͤmliches Verdienſt hervorgehoben werden muß — auch die Verlagshandlung hat für das anſtaͤn⸗ digſte Aeußere ruͤhmliche Sorge getragen. Indem wir alſo dies Werk als eine der erfreulichſten und folgenreichſten Erſcheinungen unſerer neuern Literatur begrüßen, das als Lehrbuch und Handbuch von gleicher Brauchbarkeit, dem gelehrten Forſcher und dem Freunde des Alterthums, be⸗ ſonders aber auch dem gelehrten Schulmanne, eine lang empfun⸗ dene Lücke ausfüllen wird, koͤnnen wir uns den Wunſch nicht verſagen, daß der Verfaſſer, der ſich jetzt vorzugsweis auf Hirt und Millin bezieht, durch Beifuͤgung eines nach ſer⸗ nem Plan und ſeiner Auswahl gearbeiteten Bilderwerkes ſeiner Lehre auch die nur ſo zu erlangende unmittelbare Anſchaulichkeit verleihen moͤge. Franz Paſſow. Saͤmmtliche Schriften von Johanna Schopenhauer. Vierundzwanzig Baͤnde in Taſchenformat. Mit dem Bildniſſe der Verfaſſerin. Subſceriptionspreiſe: Auf gutem, milchweißen Druckpapier 12 Thlr. Auf extrafeinem Velinpapier 16 Thlr. 1 Von dieſen Schriften iſt jetzt die erſte und zweite Lie⸗ ferung, oder: Band I u. II. Fernow's Leben. 2 Theile. 5 „III. Ausflucht an den Rhein. ; „ IV u. V. Johann von Eyck und fel.ie Nachfolger. 2 Theile. 5 s VII- IX. Gabriele. 3 Theile. » = XIII u. XIV. Die Tante. 2 Thelle. „ XV u. XVI. Reiſe durch England und Schott⸗ land. 2 Theile. erſchienen und an alle Buchhandlungen verſendet worden. Die dritte und vierte Lieferung erſcheinen noch im Laufe d. Jahrs. 0 Von obigen Subſcriptionspreiſen iſt die erſte Haͤlfte beim Empfange der erſten, die andere Haͤlfte beim Empfange der dritten Lieferung zu entrichten. Leipzig und Frankfurt a. M., im Februar 1831. F. A. Brockhaus. J. D. Sauerlaͤnder. r ———— EEE TEE SETS gr In der Buchhandlung des Waifenhaufes in Halle ift eben erſchienen und an alle Buchhandlungen Deutſchlands verſandt: Welche Zeit iſt es im Reiche Gottes 18302 ſchriftmaͤßig beantwortet von einem vormaligen Superin⸗ tendenten in Dobrilugk. 8. Broſchirt. Preis 4 Gr. Neue Ausgabe von Xenophon’s Symposion. Bei uns ist soeben erschienen und in allen Buchhand- lungen zu haben: Eevopwrrog Fvunooıoy. Mecognovit et illu- stravit G. A. Herbst. 8. 1830. 18 Gr. Der Herr Verfasser, welcher sich bereits durch seine Ausgabe der Anabasis als Bearbeiter Xenophontischer Werke dem philologischen Publicum rühmlichst bekanntgemacht hat, liefert hier in dem Symposium eine neue, ebenso kri- tische, als durch eignes Studium und Benutzung der neue- sten Hülfsquellen reichhaltige Arbeit, Da diese Ausgabe auch vorzüglich zur Benutzung für Schüler bestimmt ist, so hat die unterzeichnete Verlagshandlung einen im Ver- gleich zu der Stärke des Werkes nur sehr mässigen Preis stellen zu müssen geglaubt. Halle, Dezember 1830, Gebauer’sche Buchhandlung. Empfehlungswerthes Geſchenk für Konfirmanden. Bei Brüggemann in Halberſtadt iſt erſchienen: Die Feier der Religion. Ein Andachts buchz Juͤnglingen, Jungfrauen und allen Verehrern des Heilig— ! ſten geweiht. Von H. Müller. Mit einem Titelkupfer. Preis 16 Groſchen. Zu haben in allen guten Buchhandlungen. Bei mir iſt erſchienen und durch alle Buchhandlungen und Poſtaͤmter zu beziehen: Zet ie ga or e n Ein biographiſches Magazin { für die Geſchichte unſerer Zeit. Dritten Bandes erſtes Heft. (XVII.) Nedigirt unter Verantwortlichkeit der Verlagshandlung . | von Friedrich Chriſtian Auguſt Haſſe, Profeſſor der hiſtoriſchen Huͤlfswiſſenſchaften an der Univerfität zu Leipzig. Gr. 8. 104 Seiten. Geh. 12 Gr. Sun halt: Blographien und Charakteriſtiken. Georg IV. Bernhard Erasmus, Graf von Deroy. Biographiſche Andeutungen. Johann Philipp Gabler. Von Henneberg. Johann Auguſt Apel. Pierre Simon Marquis de Laplace. Miszellen. Nekrologe aus Strasburg. Friedrich Auguſt Engelbach. Thomas Lauth. Daniel Friedrich Engelhardt. Franz Daniel Reißeiſſen. Georg Daniel Arnold. Zu Lautſch's Biographie Wilhelm Heinſe's. Das zweite Heft des dritten Bandes erſcheint im März 1831. Sowol die erſte als neue Reihe der Zeitgenoſſen, jede in 6 Baͤnden oder 24 Heften, koſtet im herabgeſetzten Preiſe auf Druckpapier anſtatt 24 Thlr. nur ſechszehn Thlr., und auf Schreibpapier anſtatt 36 Thlr. nur vierundzwanzig Thlr. Werden beide Folgen zuſammengenommen, ſo erlaſſe ich ſie auf Druckpapier zu vierundzwanzig Thlr. und auf Schreibpapier zu ſechsunddreißig Thlr. Einzelne Hefte, ſowol von der erſten als neuen Reihe, koſten auf Druckpapier Thlr, auf Schreibpapier 1 Thlr. 12 Gr. Leipzig, im Februar 1831. 0 N F. A. Brockhaus. Air n ene se über die Beendigung der neuen Ueberſetzung von Barthelemy's Retfe des jungen Anacharſis durch Griechen— land, in der Mitte des vierten Jahrhunderts vor der * chiſtlichen Zeitrechnung. Neu aus dem Franzoͤſiſchen uͤberſetzt von Chr. Aug. Fiſcher und Th. von Haupt. 14 Bände. 2114 ord. 8. Bogen, mit ei⸗ ner Karte von Griechenland, dem Plan von Athen, Sparta und von dem altgriechiſchen Theater. Mit dem ſoeben fertig gewordenen und an alle Buchhand⸗ lungen verfandten 14ten Bändchen iſt dieſes von dem Publicum und allen kritiſchen Blättern fo günftig aufgenommene claſſiſche Werk in ſeiner neuen, bluͤhenden Ueberſetzung nun beendigt und noch, elegant geheftet, um den Subſeriptionspreis von 5 Thlr. 20 er oder 10 Fl. 30 Kr., durch alle ſolide Buchhandlungen zu beziehen. Auch ſind noch Exemplare von den trefflich, unter des Herrn Profeſſors Frommel Leitung, geſtochenen dreißig Anſichten Griechenlands in großimperial 8. um den Subſcriptionspreis von 5 Thlr., oder 8 Fl., zu haben, welche gleichſam als vorzügliche Zierde zu Anacharſis' Reiſe gehoͤren. f Mainz, im Dezember 1830. F. Kupferberg. Subscriptions angeige. In allen guten Buchhandlungen ist zu haben: C. CORNELII TACITI We RECENSUIT ET COMMENTARIOS SUOS ADIECIT GEORG. HENR. WALTHER. IV tomi. 8 maj. HALIS SAXONUM APUD CA. SCHWETSCHKE ET FILIUM, Von dieser Ausgabe, welche wir unterm 30sten Mai 1830 durch einen ausführlichen Prospeetus ankündigten, ist nun der erste und zweite Theil erschienen und an die Sub- seribenten versandt worden. Der dritte und vierte Theil folgen in kurzer Zeit nach. g Ueber seinen Plan hat sich der Herr Herausgeber in jenem Prospectus umständlich und erschöpfend ausgespro- chen; über seine Leistungen zu urtheilen steht den Gelehr- ten zu. Uns liegt es nur ob, öffentlich unsern Dank für die so zahlreich eingegangenen Subseriptionen auszuspre- chen und zu bemerken, dass der Preis von 5 Thlr. für alle vier Bände wenigstens noch bis zur Vollendung des Ganzen bestehen wird. K | Halle, im Dezember 1830. C. A. Schwetschke und Sohn (Literatur.) Seit Anfang des Jahres erſcheint im Ver lage der unterzeichneten Buchhandlungen die Fortſetzung der ce e Nürnberger Blätter, eine Literarifche Zeitſchrift aus und für Suͤddeutſchland, herausgegeben a von a Dr. Richard Otto Spazier für das Jahr 1831. Woͤchentlich Z Nummern, und der Preis des Jahrgangs iſt 5 Thlr. 8 Gr., oder 9 Fl. ) Inhalt des Monats Sanuar. Nr. 1 — 13. Erſte Abtheilug, fuͤr AH des offentlichen Lebens. 1) An die Leſer von den Verlegern. 2) Die deutſchen publi⸗ ciſtiſchen Schriften und Broſchuͤren, als Einleitung. 3) Des Biſchofs von St.⸗Ander Hirtenbrief. 4) Blicke auf ſuͤddeub ſche Zeitſchriften (Hesperus, die Muͤnchner politiſche Zeitung). 5) Blick auf die Richtung des Zeitgeiſtes (herrſchende Mei⸗ nung). 6) Die Wanderung der Cholera nebſt diaͤtetiſchen und mediziniſchen Vorkehrungslehren gegen den Anfall der⸗ ſelben, von Dr. Tileſius. 7) Die deutſchen publiciſtiſchen Flugſchriften und Broſchuͤren (eine Stimme aus Baden). 8) Reflectionen uͤber die deutſchen Theater in der Neujahrsnacht 1831. 9) Die Schnellſchreibekunſt. 10) Eine Stimme aus Hanover, accompagnirt von einer aus Baiern. Zweite Abtheilung, als Repertorium für ſuͤddeut⸗ ſche Verlagsliteratur. 1) Taſchenbuch der neueſten Geſchichte, von Dr. Menzel. 2) Fichte's Leben, von feinem Sohne herausgegeben. 8) Lehr: buch der mathematiſchen und phyſikaliſchen Geographie, von A. P. Reuter. 4) Etwas über die bairiſchen Lyceen, von Meyer. 5) Leben und Traͤume, von Zimmermann. 6) Ueber das Weſen des Gefuͤhles, von H. Bekkers. 7 Alpenblumen, von Th. Moͤrtl. 8) Phantaſiegemaͤlde, von G. Doͤring. 9) Malcolm's Geſchichte von Perſien, von Dr. Spazier. 10) Kaſpar Hauſer, von R. Giehrl. 11) Spaziergang an das Mittelmeer, von L. Wuͤrth. 12) Die Araucana, aus dem Spaniſchen, von Winterling. 13) Byron's ſaͤmmtliche Werke, von Dr. Adrian. 14) Ta⸗ ſchenbuch für Geſchichte, von J. Fr. von Hormayr⸗ 15) Quellenſammlung zum öffentlichen Recht des deutſchen Bun⸗ des, von J. L. Klüber. 16) Die Doppelmayr ſchen Vor⸗ legeblaͤtter zum Zeichnen. 17) Gemälde aus dem Nonnenle: ben. 18) Der Rechtsweg, von Dr. v. Holz ſchuher. 19) Zeitſpiegel, von C. Spindler. 20) Humoriſtiſche Abende, von M. G. Saphir. 21) Beſchreibung der Stadt Rom, von E. Platner, C. Bunſen ꝛc. 22) Taſchenbuch fuͤr Damen auf das Jahr 1831. Dritte Abtheilung. Miszellen. Auch die Num. 14— 16 find ohne Unterbrechung erſchienen, und die regelmaͤßige Fortſetzung zu ge waͤrtigen. Nurnberg, den Sten Februar 1831. , Riegel u. Wießner. J. L. Schrag. Durch alle Buchhandlungen und Poſtaͤmter iſt zu beziehen: Iſis, oder Encyklopaͤdiſche Zeitſchriſt. Herausgegeben von Oken. Jahrgang 1831. Erſtes Heft. Mit 2 Kupfern. Gr. 4. Preis des Jahrgangs von 12 Heften mit Kupfern 8 Me Frühere Jahrgänge dieſer Zeitſchrift find zu folgenden her⸗ bgeſetzten Preiſen zu erhalten: 1 1 1817-22. Gr. 4. Ladenpreis 46 Thlr. Jetzt 24 Thlr. . koſten: 1817, 6 Thlr.; 181822, ſowie 1823—30 a 8 Thlr.) Leipzig, im Februar 1 F. A. Brockhaus. ä — EEE Neues geographisches Lehrbuch für den weiblichen Unterricht. In allen Buchhandlungen ist zu haben: Leist, J. H. E., Lehrbuch einer Erd- und Lünder- beschreibung für den weiblichen Schul- und Privatunterricht. 1829 — 30. Drei Abtheilungen. Gr. 8. 1 Thlr. 18 Gr. Auch einzeln: ste Abtheilung: Deutschland. 12 Gr. Ate Abth.: Die übrigen Länder Europas. 12 Gr. Zte Abth.: Die übrigen Erdtheile. 12 Gr. Geachtete Kritische Blätter haben sich bereits über dieses Werk, von welchem die zwei ersten Abtheilungen schon im Jahre 1829 versandt wurden, mit fast ungetheiltem Beifall ausgesprochen, und auch in mehre weibliche Er- ziehungsanstalten hat das Buch Eingang gefunden. Indem dasselbe demnach wol keiner weitern Empfehlung bedürfen möchte, können wir jedoch nicht umhin, die Herren Vor- steher von Töchterschulen, sowie Privatlehrer weiblicher Jugend nochmals mit dem Bemerken darauf zu verweisen, dass wir auch jetzt noch gern erbötig sind, auf dessfalls geäusserte Wünsche Exemplare zur Ansicht und Prüfung zu überschicken, sowie bei directen grössern Bestellungen an- gemessene Partiepreise zu bewilligen. Schliesslich glauben wir noch, die so ausführliche Behandlung der Geographie Deutschlands als ein vorzügliches Verdienst des Werkes hervorheben zu dürfen. Halle, Dezember 1830. Gebauer' sche Buchhandlung. Schriften in Bezug auf die jetzige Zeit, vom Freiherrn G. A. v. Maltitz, ſoeben erſchienen und durch alle Buchhandlungen zu bekommen: 1. Ein herzliches Wort zum Herzen deutſcher Fuͤrſten. Geh. 3 Gr. 2. Rede an den deutſchen Adel jetziger Zeit. Geh. 3 Gr. 3. Rede an den deutſchen Wehrſtand jetziger Zeit. Geh. 3 Gr. Ferner iſt ſoeben fertig geworden: Polen, wie es war und iſt. Hiſtoriſch-geographiſch-ſtatiſtiſche Darſtellung zur Verbrei⸗ tung naͤherer Kunde der Beſchaffenheit und Verfaſſung Polens und zur Beſtimmung und Berichtigung der Urtheile über die politiſche Lage deſſelben. Geh. 5 Gr. Schuberth und Niemeyer in Hamburg. — — —— — —— Bei Friedrich König in Hanau ſimnd erſchienen und in allen Buchhandlungen zu haben: Der Verfaſſungsfreund, ein Landtagsblatt fuͤr Deutſchland, herausgegeben von Chr. E. Graf von Benzel-Sternau. After Bd. 1ftes Heft. Broſchirt. 4 Gr. Für Freunde dramatiſcher Kunſt, von Bern⸗— hard Freihold. Broſchirt. 14 Gr. Der Geſundheits-Magnet, oder das Nuͤtzlichſte in der Haushaltung. Kurzer faßlicher Unterricht vermittelſt des Magnets alle Schmerzen des Koͤrpers zu heilen. Broſchirt. 7 Gr. Semper luſtig Nunquam traurig. Sammlung von aus⸗ erleſenen Toaſts und Geſundheiten fuͤr fröhliche Gefelk ſchaften in allen Ständen. Broſchirt. 6 Gr. Kurheſſiſche Verfaſſungsurkunde vom Jahre 1831. Bros ſchirt. 4 Gr. Antereffante Neuigkeit. Soeben erſcheint bei mir und iſt in allen Buchhandlungen zu erhalten: Die große Woche der Polen, oder Darſtellung der merkwuͤrdigen Begebenheiten in Ware ſchau vom 29. November bis zum 5. Dezember 1830. Aus dem Polniſchen uͤberſetzt. Gr. 8. Geh. 8 Groſchen. Leipzig, im Februar 1831. F. A. Brockhaus. Ankündigung eines wichtigen botanischen Werks. —— Tre HO UNIVERSATIS ın — colorirten Abbildungen, ein Kupferwerk zu den Schriften Linnes, Willdenows, De Candolle's, Sprengels, Homer und Schultes u. A. herausgegeben von David Dietrich. Bekannt sind die im In- und Auslande erschienenen ältern und neuern botanischen Kupferwerke; aber eben so bekannt ist es auch, dass diese Werke ihrer Seltenheit und Kostbarkeit wegen für den Privatmann meist unzugänglich sind, und selbst in den meisten Bibliotheken nur theilweise angetroffen werden, nicht zu gedenken, dass selbst die vollständigste Samm- lung dieser theuern Werke doch nie ein vollkommenes Ganze ausmachen, sondern immer noch bedeutende Lücken behalten würde. Die Herausgabe einer neuen allgemeinen Flora, zweckmässig zu einem Ganzen zusammengestellt und durch grössere Wohlfeilheit zugänglicher ge- macht, dürfte demnach wohl kein überflüssiges Unternehmen seyn. Der obengenannte Verfasser hat, ohne die damit verbundenen Schwie- rigkeiten zu verkennen, die Herausgabe dieses umfassenden Werkes begon- nen, und hofft sich dadurch die Anerkennung und Theilnahme eines jeden Botanikers zu verdienen. Unterstützt von mehreren achtbaren Gelehrten und Rünstlern, und umgeben von den Hülfsmitteln, welche die Bibliothe- ken, Gewächshäuser und botanischen Gärten zu Jena, Weimar und Belve- dere darbieten, kann er dem Publicum einen raschen und ungestörten Fort- gang des Werkes sicher versprechen. Die Flora universalis soll in einzelnen Heften, alle Monate ungefähr ein Heft, erscheinen. Zehn Foliotafeln auf feinem Velinpapier und in ge- schmackvollem Umschlag bilden das Heft; auf jeder Tafel sind im Durch- schnitt 10 Pflanzen, also im Ganzen 100 Pflanzen abgebildet und mit ihren Namen versehen. Verkleinerungen der Gegenstände kommen nicht vor; da- gegen wird von manchen Pflanzenarten, wenn sie von der Hauptform nicht wesentlich abweichen, nur die Blüthe, und wo es nöthig, ein Blatt oder ein anderer charakteristischer Theil abgebildet. Jede Tafel enthält Pflanzen einer Gattung; wo die Arten nicht ausreichen, schliesst sich die zunächststehende Gattung an. — Beschreibungen sollen nicht gegeben werden; am Ende jedes Jahres jedoch oder sonst bei einem passenden Abschnitte folgt ein Re- gister der gelieferten Gegenstände nebst Citaten und Synonymen. Da dieses Werk nicht blos für den Botaniker von Fach, sondern auch für Gärtner und Dilettanten bestimmt seyn soll, so ist die Einrichtung ge- troffen, dass in einem Hefte immer Pflanzen einer, oder, wo diele nicht aus- reicht, der angrenzenden Familie beisammen sind, und jedes Heft ohne Preiserhöhung einzeln abgegeben wird, so dass also Jeder, der das Ganze nicht anzuschaffen wünscht, sich beliebige Monographieen auswählen kann. Hinsichtlich der äussern Ausstattung kann das Werk den besten in die- sem Fach erschienenen dreist an die Seite gesetzt werden. Der saubere Stich, die sorgfältige und feine Illumination und das schöne Papier werden gewiss jeden Kenner befriedigen. Der Preis eines Heftes ist 2 Thlr. Sgr., und wird beim jedesmaligen Em- pfang desselben entrichtet. Das erste Heft (Liliaceen und Irideen enthaltend) ist bereits fertig und möge als Probe des Ganzen dienen. Bestellungen auf dieses Werk können durch jede Buchhandlung gemacht werden; doch bittet der Verleger, die Bestellungen bald zu machen, da bei der Wohlfeilheit des Werkes keine grosse Anzahl illuminirt werden kann. Jena, im Januar 1831. August Schmid, Verleger. Literariſcher Anzeiger. (Zu den bei F. A. Brockhaus in Leipzig erſcheinenden Zeitſchriften.) 1831. Nr. VII. Dieſer Literariſche Anzeiger wird den bei F. A. Brockhaus in Leipzig erſcheinenden Zeitſchriften: Blätter für litera— riſche Unterhaltung, Iſis, Der canoniſche Waͤchter, Zeitgenoſſen, ſowie der Allgemeinen mediziniſchen Zeitung beigelegt oder beigeheftet, und betragen die Inſertionsgebuͤhren für die Zeile 2 Gr. Bericht über die Verlagsunternehmungen für 1831 | FA Brockhaus in Teinzig. Die mit * bezeichneten Artikel werden beſtimmt im Laufe des Jahres fertig; von den übrigen iſt die Erſcheinung ungewiſſer. 1. An Zeitſchriften wird für 1831 fortgeſetzt: 1. Blätter für literariſche Unterhaltung. (Herausgegeben un— ter Verantwortlichkeit der Verlagshandlung.) Jahrgang 1881. Außer den Beilagen taͤglich eine Nummer. Gr. 4. Auf gu⸗ tem Druckpapier. 12 Thlr. Wird in Leipzig Dienſtags und Freitags ausgegeben, kann aber auch in Monatsheften bezogen werden. „2. Iſis, oder Encyklopaͤdiſche Zeitſchrift. Oken. Jahrgang 1831. 12 Hefte. Gr. 4. 150 Bogen auf Druckpapier, mit Kupfern. 8 Thlr. (Commiſſionsartikel.) 3. Der canoniſche Waͤchter. Eine antijeſuitiſche Zeitſchrift fuͤr Staat und Kirche und fuͤr alle chriſtliche Confeſſionen. Herausgegeben von Alexander Muͤller. Jahrgang 1831. Wöchentlich außer den Beilagen 2 Nummern. Gr. 4. Auf gutem Druckpapier. 5 Thlr. (Commiſſionsartikel.) Wird woͤchentlich Freitags in Leipzig ausgegeben. „4. Zeitgenoſſen. Ein biographiſches Magazin fuͤr die Ge⸗ ſchichte unſerer Zeit. (Herausgegeben unter Verantwortlich keit der Verlagshandlung von Friedrich Chriſtian Au⸗ guſt Haſſe.) Dritten Bandes erſtes Heft und folgende. (Nr. XVII u. fgde.) Gr. 8. Geh. Preis des Heftes von 6 —7 Bogen auf gutem Druckpapier 12 Gr. Es erſcheint jede 4—6 Wochen ein Heft. Zu den genannten 4 Zeitfchriften erſcheint für literariſche Bekannt⸗ machungen aller Art woͤchentlich ein „5. Literariſcher Anzeiger, der jeder derſelben beigelegt oder beigeheftet wird. Fuͤr die geſpaltene Zeile wird zwei Groſchen berechnet. 5 3 Gegen Vergütung von 3 Thlrn. werden Anzeigen, Antikritiken ꝛc. den Blättern für literariſche Unterhaltung, und gegen Vergütung von 1 Thlr. 12 Gr. der Iſis, oder dem Canoniſchen Waͤchter, oder den Zeitgenoſſen beigelegt oder beigeheftet. „6. Bulletin universel des sciences et de l’industrie, publié par la societ€ pour la propagation des connaissances scientifiques et industrielles sous la direction de M. le baron de Ferussac. Jahrgang 1831. 25 Bände von zu: ſammen 720 Bogen. (Paris.) Gr. 8. 85 Thlr. (Com: miſſionsartikel.) Dieſe Zeitſchrift erſcheint in 8 Sectlonen, dle ſaͤmmtlich einzeln unter befondern Titeln zu folgenden Preifen zu erhalten find: Erſte Section: Sciences mäthématiques physiques et chimi- ques. Der Jahrgang von 12 Heften (60 Bögen in 2 Bänden) 8 Thlr. weite Section: Sciences naturelles et geologie, Der Jahrgan a 4120 S. in 4 Bon.) 14 Thlr. 20 Gr. 1 es Dritte Section: Sciences médicales etc, Der Jahrgang (120 B. in 4 Bon.) 14 Thlr. 20 Gr. 8 Vierte Section: Sciences agricoles, economignes etc, Der Jahrgang (72 B. in 3 Son. 8 Thlr. 21 Gr. Fünfte Section: Sciences tec Be Der Jahrgang (2 B. mit 12 Kupfert. in 3 Bdn.) 10 Thlr. 12 Gr. x Sechste Section: Sciences 22 aphiques, &con. publique, voyages. Der Jahrgang (1 B. in 4 Bon] 16 Shin 3 On Herausgegeben von Sicbente Section: Sciences historiques, antiquité, philologie. Der Jahrgang (96 B. in 3 Bon.) 11 Thlr. 21 Gr. Achte Section: Sciences militaires. Der Jahrgang (48 B. in 2 Bdn.) 6 Thlr. 6 Gr. 9 Zugleich erneuere ich die Anzeige, daß ich alle Zuſendungen von Büchern, Zeitſchriften u. ſ. w., die mir durch Buchhandlungen oder portofrei für das Bulletin universel zukommen, befördere. II. An Reſten, die nicht berechnet werden, liefere ich bis zur Meſſe und im Laufe des Jahres: 7. Ersch (Johann Samuel), Handbuch der deutschen Li- teratur seit der Mitte des achtzehnten Jahrhunderts bis auf die neueste Zeit, Systematisch bearbeitet und mit den nöthigen Registern versehen. Neue, mit verschiede- nen Mitarbeitern besorgte Ausgabe. Gr. 8. "Auf gutem Druckpapier, auf feinem franz. Schreibpapier, und auf demselben Papiere in gr. 4. mit breitem Rande, Zweiten Bandes zweite Abtheilung: Literatur der schö- nen Künste, (Bearbeitet vom Prediger Rese in Hal- berstadt.) Vierten Bandes zweite Abtheilung: Literatur der ver- mischten Schriften. (Bearbeitet vom Registrator König in Merseburg.) Leider liefern die Bearbeiter dieſer noch fehlenden Abtheilungen das Manuſcript ſo aͤußerſt ſpaͤrlich, daß der Druck nur ſehr langſam fortſchreiten kann, und ich bin daher nicht im Stande, über die Er⸗ ſcheinung etwas feſt zu beſtimmen. Die Literatur der ſchoͤnen Kuͤnſte iſt bis auf einige Bogen ausgedruckt, es will mir aber nicht gelin⸗ gen, den Reſt des Manuſcripts von Herrn Reſe zu erlangen, und es it nicht thunlich, dieſe Literatur durch einen Andern beendigen zu laſſen. Um übrigens die Beſitzer des Erſch'ſchen Handbuchs eini⸗ forgnabre zu entſchaͤdigen, laſſe ich die Literatur bis Ende 1830 ortfuͤhren. Das ganze aus 4 Bänden beſtehende Werk koſtet auf Drudpapter 12 Thlr., auf Schreibpapier 16 Thlr. und auf Schreibpapier in gr. 4. mit breitem Rande 24 Thlr. 2 n 8. Melanchthon's (Philipp) Werke in einer auf den allgemeinen Gebrauch berechneten Auswahl. Herausgegeben von Friedrich Auguſt Koͤthe. In 6 Theilen. Fuͤnfter und ſechster Theil. 8. Auf gutem Druckpapier. Preis für alle 6 Theile, 1031 Bogen, 2 Thlr. 8 Gr. An ſonſtigen Fortſetzungen erſcheint bis zur Oſter⸗ meſſe und im Laufe des Jahres: 9. Bibliothek deutſcher Dichter des ſiebzehnten Jahrhunderts. Begonnen von Wilhelm Muͤller. Fortgeſetzt von Karl Foͤrſter. »Zwoͤlftes Bändchen und folgende. 8. Auf feinem Schreibpapier. Geh. . Das zwoͤlfte Bändchen (15 Bogen, 1 Thlr. 8 Gr.) enthält Friede rich . das dreizehnte wird Hoffmanns waldau und Lo⸗ henſtein enthalten. . 8 10. Geſchichte der Kriege in Europa ſeit dem Jahre 1792, als Folgen der Staatsveraͤnderung in Frankreich unter Koͤnig III. Fünfter Theil und folgende. Mit Karten Ludwig XVI. und Planen. Se. 8. Auf feinem Schreibpapier. (Sommiſ⸗ und Planen. ſionsartikel.) 15 ber ichte der Staatsveraͤnderung in Frankreich unter Koͤ⸗ a za XVI., oder Entſtehung, Fortſchritte und Wir⸗ kungen der ſogenannten neuen Philoſophie in dieſem Lande. Sechster Theil und folgende. Gr. 8. Auf feinem Schreib: papier. (Commiſſionsartikel.) 1 12. Hartlaub (Georg Christian) und Trinks (Karl Fried- rich), Reine Arzneimittellehre. Dritter Band. Gr. 8. Auf feinem Druckpapier. „13. Horn (Franz), Shakſpeare's Schauſpiele erlaͤutert. Fünfter Theil. Gr. 8. Auf gutem Druckpapier. N *14, Naumann (Karl Friedrich) , Lehrbuch der reinen und angewandten Krystallographie. In 2 Bänden. Zwei- ter Band. Mit 17 Kupfertafeln. Gr. 8. 36 Bogen auf gutem Druckpapier. 3 Thlr. 12 Gr. +15. Provinzialrecht aller zum preußiſchen Staate gehörenden en a 5 inſoweit in denſelben das Allge⸗ meine Landrecht Geſetzeskraft hat, verfaßt und nach demſel⸗ ben Plane ausgearbeitet von mehren Rechtsgelehrten. Her⸗ ausgegeben von Friedrich Heinrich von Strombeck. Drikten Theils zweiter Band. Gr. 8. Auf Druckpapier. Auch unter dem Titel! Provinzialrecht der Provinz Weſtpreußen, Zweiter Band. , * openhauer (Johanna), mmtliche riften. 125 Sa n Zac user Mit dem Bildniſſe der Ver⸗ faſſerin. Zweite, dritte und vierte Lieferung, oder Band ae en Fr en noch fort und betraͤgt ehr ie Wa e a Drudpapier 12 Thlr., auf Aa Belinpapier 16 Thlr., wovon die eine eilte beim Empfan 1 755 erſten, die andere beim Empfange der dritten Lieferung zu bez len iſt. 8 4 . 8 x i „dritte und vierte Lieferung enthalten: Iv Aud . Kobann von Eyk und ſeine Tach fe re er = Eine Reiſe in die Niederlande, die die Verfaſſerin im Jahr 182 unternommen, ſetzt ſie in den Stand, bedeutende Verbeſſerungen damit vorzunehmen. 2 8 e Jahrszeiten. — Unter dieſem Titel reiht di . Verfaſſerin pier Erzählungen, von denen eine bis jetzt ungedruckt, u einem Roman n wozu ſie gleich bei ihrer erſten Entiehung beſtimm e ahren, da ungünſtige Zufälligteiten bei feiner Entſte⸗ Bund Den. wie fie es gewuͤnſcht und ihn ſich gedacht hatte. ante. i land und Schottland. I and te on Paris durch das ſüdliche ankreich bis Chamouny.— Aus beiden Reiſebeſchrei⸗ 7 wird Alles, was jetzt kein Intereſſe mehr darbieten kann von Leman. XXIV. E 0 J f XIX eden berfelben diefer Sammlung einverleiben. kſpeare's Vorſchule. H b bt von Ludwig Tieck. Dritter Band. Auf feinem Druckpapier. 8 5 e ubuch (Hiſtoriſches). Herausgegeben ve ed⸗ Ka EN 1. 12 Dritter Jahrgang. Mit einem Bild⸗ niſſe. 12. Auf feinem Druckpapier. Cart. 5 „19. Urania. Taſchenbuch auf das Jahr 1831. Mit dem Bildniſſe von Oehlenſchlaͤger und 6 Stahlſtichen nach beruͤhm⸗ ten franz. Gemälden. 16. Auf Velinp. Geb. in Goldſchnitt. IV. An neuen Auflagen und Neuigkeiten erſcheint bis zur Meſſe und im Laufe des Jahres: * ie Stände des Königreichs Sachſen. Im Februar bl. 8. 23 Bogen auf Schreibpapier. Geh. 6 Gr. „21. Atterbom (D. A.), Die Inſel der Gluͤckſeligkeit. Sa⸗ genſpiel in 5 Abenteuren. Aus dem Schwediſchen uͤberſetzt von H. Neus. Gr. 8. Auf feinem Druckpapier. 5 Die erſte Abtheilung, 184 Bogen, iſt bereits erſchienen und oſte . 12 Gr. 4 2 (W. G.), Augusteum, Dresdens antike Denk- mäler enthaltend. Wohlfeile Ausgabe. 3 Bände oder 13 Hefte in Royal- Folio, mit 154 Kupfertafeln. Subscriptionspreis eines Heftes 1 Thlr. 21 Gr, In allen Buchhandlungen des In⸗ und Auslandes find Anzeigen zu erhalten und Probedruͤcke daſelbſt einzuſehen. Früher koſtete das Heft 9 Thlr. 16 Gr. Der Subſcriptionspreis dauert bis Ende Maͤrz 1831 fort. 23. Beudant (F. S.), Lehrbuch der Phyſik. Nach der vierten franzoͤſiſchen Originalausgabe uͤberſetzt von Karl Friedrich Alex. Hartmann. Mit 15 lithographirten Tafeln. Gr. 8. 36 Bogen auf Druckpapier. 3 Thlr. 24. — —, Lehrbuch der Mineralogie. Deutſch bearbeitet von Karl Friedrich Alexander Hartmann. An⸗ hang, der das Neue der zweiten Auflage des Originals enthaͤlt. Mit einer lithographirten Tafel. Gr. 8. Auf Druckpapier. 25. Cobbett (William), Engliſche Sprachlehre in einer neuen und faßlichen Darſtellung der auf ihre richtigen und einfachſten Grundſaͤtze zuruͤckgefuͤhrten Regeln. Fuͤr Schulen und zum Selbſtunterricht. Mit vielen Uebungsſtücken und einem beſondern Anhange fuͤr Kaufleute. Fuͤr Deutſche bear— beitet und ſehr vermehrt von Heinrich Pleßner. Gr. 8. 22: Bogen auf Druckpapier. 12 Gr. Dieſe Sprachlehre zeichnet ſich neben ihren innern Vorzuͤgen be⸗ ſonders auch noch durch. einen ungemein billigen Preis aus. 26. Conſtitutionen, Die, der amerikaniſchen Staaten. Ergaͤn⸗ zungsband zu den Europaͤiſchen Conſtitutionen. Gr. 8. Auf Druckpapier. \ *27. Cuvier (Baron G. von), Das Thierreich, geordnet nach ſeiner Organiſation. Nach der zweiten vermehrten Ausgabe uͤberſetzt und zum Specialwerk erweitert von F. S. Voigt. 5 Baͤnde. Gr. 8. Auf gutem Druckpapier. Die Zoologie umfaßt auf ihrer gegenwaͤrtigen Hohe ein fo unge⸗ heures Feld, daß ein Specialwerk, durch alle Claſſen derſelhen hindurchgefuͤhrt, kaum noch möchte zu Stande gebracht werden Fon= nen, wenn man nicht auf treffliche Vorarbeiten baut. a nun der Beſitz eines ſolchen Buchs zum Handgebrauch gegenwaͤrtig gewiß wuͤnſchenswerth iſt, ſo hat ſich Hr. Hofrath Voigt entſchloſſen, die ſoeben erſchienene zweite Ausgabe des „Regne animal“ des gen Baron von Cuvier in der Art einem ſolchen Plane zu runde zu legen, daß daſſelbe zwar in treuer Ueberſetzung erſcheint, zugleich aber über alle Thiere dahin vermehrt und erweitert wird, daß jedes Thier mit einer Differenz, viele noch mit einer etwas ausfuͤhrlichern Ane be er Nat ſeien. Es bedarf dabei wol Baum der Erwähnung, daß hier nicht von allen Thieren ohne Ausnahme die Rede ſein kann, fuͤr welche, wie z. B. die zahl⸗ loſen Eingeweidewuͤrmer, oder fehr wenig bekannte andere Claſſen, eigne Specialwerke verbleiben muͤſſen. er Plan wird aber imme eine ſo reſche Auswahl ins Auge faſſen, daß man nicht leicht ei Thier, was man angegeben zu finden nur erwarten kann, gänzlich vermiſſe. Die Zuſaͤtze werden ſich auch vorzuͤglich nur auf dieſen Kreis der Exweiterung beſchraͤnken, und weder neue theoretiſche Anſichten noch veraͤnderte Nomenclatur anzubringen ſuchen, ſondern etwanigen Beduͤrfniſſen hierin durch Synonyme, Citate und andere dazu gehürige Angaben die das Original uͤbergangen hat, aushel⸗ fen elbſt fuͤr die Beſchreibungen wird das Meiſte aus andern be⸗ ruͤhmten Werken benutzt werden. 28. Der Kampf im weſtlichen Frankreich 1793 — 96. Mit 2 Ueberfihtöfarten. 12. Auf Druckpapier. Geh. 29. Ebert (Friedrich Adolf), Lehrbuch der Bibliogra⸗ phie. 2 Bände. Gr 8. Auf gutem Druckpapier. Der Verf, beſchaͤftigt ſich jetzt ernſtlich mit der Abfaſſung des Werks, und hat die Ablieferung des Manuſcripts zu Ditern feſt ugeſagt. 30 l Ersch (Johann Samuel), Literatur der schönen Künste seit der Mitte des achtzehnten Jahrhunderts bis Auf die neueste Zeit. Systematisch bearbeitet und mit den nöthi- gen Registern versehen. Neue fortgesetzte Ausgabe (vom Prediger Rese in Halberstadt). Gr. 8. Auf gutem Druck- apier. 31. 5 —, Literatur der vermischten Schriften seit der Mitte des achtzehnten Jahrhunderts bis auf die neueste Zeit. Systematisch bearbeitet und mit den nöthigen Re- gistern versehen. Neue fortgesetzte Ausgabe (vom Re- gistrator König in Merseburg). Gr. 8. Auf gutem Druckpapier. ; +32, Fechner (G. TI.), Massbestimmungen über die gal- vanische Kette. Mit einer lithographirten Tafel. 4. Auf feinem Druckpapier. „33. Freimund (C. G.), Bemerkungen über den Zuſtand Polens unter ruſſiſcher Herrſchaft im Jahre 1830. Nach eig⸗ — nen, im Lande ſelbſt gemachten Beobachtungen zuſammenge⸗ ſtellt. 3 Bogen auf Schreibpapier. Geh. 6 Gr. 34. Gerhard (Wilhelm), Blick auf einige Steuerverhaͤlt— niſſe im Koͤnigreich Sachſen. 8. 33 Bogen auf Schreib⸗ vapier. Geh. 6 Gr. 5 535. Hartmann (Karl Friedrich Alexander), Hand: woͤrterbuch der Mineralogie und Geognoſie. Supplement⸗ heft. Mit einer lithographirten Tafel. 8. Auf Druckpapier. Es werden hier alle Bereicherungen, die dieſe Wiſſenſchaften in den letzten Jahren erhalten haben, mitgetheilt. 36. Heller (Joſeph), Das Leben und die Werke Albrecht Duͤrer's. Zweiten Bandes dritte Abtheilung. Gr. 8. Auf Druckpapier. Mit dieſer Abtheilung, die Duͤrer's gedruckte Werke, Schriften mit Abbildungen von und nach Duͤrer, mit hiſtoriſchen und biblio⸗ graphiſchen Anmerkungen, Medaillen auf Duͤrer und nach Durer enthalten wird, iſt der zweite Band geſchloſſen. Ich habe die erſten beiden 1 von dem fruͤhern Verleger, Kurz in Bamberg, an mich gebracht, und werde für alle 3 Abtheilungen einen billigen Preis ſtellen. Der erſte und dritte Band erſcheinen fpäter. 37. Huber (Thereſe), Erzählungen. Geſammelt und herausgegeben von V. A. H. In 6 Theilen. 8. Auf feinem Druckpapier. Der erſte und 100 Theil, 50 Bogen, ſind bereits erſchienen r und koſten 4 Thlr. 2 38. Kurzer Abriß der bisherigen ſtaͤndiſchen Verfaſſung im Koͤnigreiche Sachſen. Im Februar 1831. 8. 5 Bogen auf Schreibpapier. Geh. 8 Gr. 39. Martens (Charles de), Guide a l’usage de ceux qui se destinent a la carriere diplomatique. 2 volumes. Gr. 8. Auf feinem Druckpapier. Geh. Dies ift eine neue, ganz umgearbeitete und ſehr vermehrte Auf- lage von deſſelben Verfaiferd „Manuel diplomatique‘, 40. Moſt (Georg Friedrich), Encyklopaͤdie der medizi⸗ niſch⸗chirurgiſchen Praxis. Im Verein mehrer praktiſcher Aerzte und Wundaͤrzte bearbeitet. In alphabetiſcher Ord— nung. 4 Baͤnde. Gr. 8. Auf gutem Druckpapier. Es wird naͤchſtens durch eine beſondere Anzeige zur Subſcription auf dieſes Werk eingeladen werden. 41. Raumer (Friedrich von), Briefe aus Paris und Frankreich im Jahre 1830, 2 Theile. 12. 26 Bogen auf feinem Druckpapier. Geh. 3 Thlr. F 42. — —, Briefe aus Paris zur Aufklaͤrung der Ge ſchichte des ſechszehnten und ſiebzehnten Jahrhunderts. 12. Auf feinem Druckpapier. 43. — —, Ueber die geſchichtliche Entwickelung der Begriffe von Recht, Staat und Politik. Zweite, ſehr vermehrte Auf⸗ lage. 8. Auf gutem Schreibpapier. 4. Schmalz (Theodor), Wiſſenſchaft des natürlichen Rechts. Gr. 8. Auf gutem Druckpapier. 45. Schmid (Reinhold), Die Geſetze der Angelſachſen. In der Urſprache mit Ueberſetzung und Erlaͤuterungen. Gr. 8. et gutem Drudpapier. 5 Drud des Werks zu Bſtern nen pe e ee aher 46. Schopenhauer (Johanna), Ausflug an den Nieder⸗ rhein und nach Belgien im Jahr 1828. 2 Theile. Mit einer e 8. 40% Bogen auf feinem Druckpapier. 3 Thlr. r Schließt ſich im Aeußern an die Übrigen Reiſen der Verfaſſerin an. 47. Schulze (Ernſt), Die bezauberte Roſe. Romantiſches Gedicht in 3 Geſaͤngen. Mit 7 neuen Stahlſtichen. In ver⸗ ſchiedenen Ausgaben. In dieſer Ausgabe hoffe ich in jeder Beziehung etwas ganz Aus⸗ gezeichnetes zu liefern. 48. Stieglitz (Chriſtian Ludwig), Geſchichtliche Ent⸗ wickelung der Eigenthumsverhaͤltniſſe an Wald und Jagd in Deutſchland. Gr. 8. Auf gutem Druckpapier. 49. Ueber die neuere Revolution in Frankreich. Ein Wort zur Zeit. Geſchrieben zu Paris im September 1830. Gr. 8. 4 Bogen auf feinem Schreibpapier. Geh. 10 Gr. 50. Winckell (Georg Friedrich Dietrich aus dem), Leitfaden beim öffentlichen und Selbſtunterricht in den ges ſammten Zweigen der Jagdkunde. Gr. 8. Auf Druckpapier. ß nn mn ————7v—v—ð—ꝙQ᷑rꝑ ꝛ f m — ———— ͤ—„—-—⅜ AR Bei mir iſt erſchienen und in allen Buchhandlungen zu aben: Rom und Belgien, oder: was will der roͤmiſche Papſt noch im neunzehnten Jahrhunderte? und was ſollen die Regierungen? Beantwortet und mit Actenſtuͤcken begleitet von einem Freunde der Wahrheit und allſeiti⸗ ger Freiheit. Gr. 8. 1831. Geh. Preis 12 Gr., oder 54 Kr. (Dem Papſte mag, wer will, die Füße kuͤſſen; aber die Hände muß man ihm binden!) Voltaire. Neuſtadt a. d. O., im Februar 1831. J. K. G. Wagner. Soeben ist erschienen und an die Herren Subscribenten versendet worden, die siebente Lieferung von: TOTIUS LATINITATIS LEXICON, CONSILIO ET CURA JACOBI FACCIOLATI, OPERA ET STU- DIO AEGIDII FORCELLINI CORRECTUM ET AUCTUM LABORE VARIORUM. ; ‚Subseriptionspreis für diese Lieferung 1 Thlr. Schneeberg, im Januar 1831, Karl Schumann, Für Freunde der Geschichte. Etui, Historisches, oder chronologische Uebersicht der merkwürdigsten Weltbegebenheiten mit besonderer Rücksicht auf die neuesten Zeiten von Entstehung der Staaten bis 1830. Achte Auflage. Bandfor- mat in einem Röllchen. 1830. 18 Gr. Das rege Interesse, welches 0 in diesem Augenblicke für die neuesten Zeitereignisse so laut und dringend aus- spricht, hat die gelte Auflage des vorstehenden Werkchens nothwendig gemacht. Der Leser, welcher in den Tages- blättern den Gang der politischen Begebenheiten zu verfol- gen gewohnt ist, findet in dem historiscben Etui ein beque- mes Hülfsmittel, um die allerneuesten geschichtlichen Vor- fälle mit denen, welche bis gegen die Mitte des Jahres 1830 stattfanden, leicht und übersichtlich zusammenzureihen. In allen Buchhandlungen Deutschlands zu haben. Halle, Dezember 1830. Gebauer'sche Buchhandlung. ( ũ d d d — ——Z 5b Bei mir ſind erſchienen und in allen Buchhandlungen zu aben: Krug, Prof., Univerſalphiloſophiſche Vorleſungen fuͤr Gebildete beiderlei Geſchlechts. (Nor scholae, sed vitae.) Gr. 8. 1831. Preis 2 Thlr. 18 Gr., oder 4 Fl. 57 Kr. Neuſtadt a. d. O., im Februar 1831. J. K. G. Wagner. Bei uns ist erschienen und in allen guten Buchhand- lungen zu haben: 5 Grundriss der Krystallkunde, für Vorträge und Privatunterricht bearbeitet von Z. F. Germar, Dr. und Prof. der Mineralogie. 8. 286 Seiten, mit 11 Kupfertafeln. 1 Thlr. 12 Gr. Dies Werkchen, das auch als Ergänzung zu des Hrn. Vfs. Lehrbuch der Mineralogie betrachtet werden kann, hat den Zweck, das Studium der Krystallkunde Denjenigen zu erleichtern, welche die naturhistorische Darstellung der Krystalle mehr anspricht, als die mathematische Betrachtung. Es stellt daher die Naturgesetze, welchen die Bildung der Krystalle unterworfen ist, in einer gemeinfasslichen Sprache, und möglichst frei von allen mathematischen Formeln und Zeichen auf, und entwickelt daraus die verschiedenen ein- fachen Gestalten und ihren Zusammenhang unter einander, doch gibt auch ein besonderer Abschnitt eine Anleitung zur Berechnung derselben. Der äusserst billige Preis erlaubt selbst dem weniger Bemittelten die Anschaflung dieses Wer- kes, das für den angehenden Mineralogen unentbehrlich ge- nannt werden kann, aber auch für die Wissenschaft über- haupt manche neue Ansichten aufstellt. Halle, im Dezember 1830. C. A. Schwetschke und Sohn. — — —— — — Durch alle Buchhandlungen und Poſtaͤmter iſt zu beziehen: Blätter für literariſche Unterhaltung. Redigirt unter Ver⸗ antwortlichkeit der Verlagshandlung. Jahrgang 1831. Monat Februar, oder Nr. 32—59, mit 3 Beilagen: Nr. 4—6, und 2 literariſchen Anzeigern: Nr. IV, W. Gr. 4. Preis des Jahrgangs von 365 Nummern (außer den Beilagen) auf gutem Druckpapier 12 Thlr. Leipzig, 1ſten März 1831. F. A. Brockhaus. Bei C. A. Schwetschke und Sohn in Halle ist erschienen und in allen guten Buchhandlungen zu haben: Grundriss der römischen Literatur von G. Bernrhardy. Gr. 8. Preis 1 Thlr. 12 Gr. Wie viele grössere oder kleinere Werke über diesen Gegenstand wir auch besitzen, so gewährt doch keins der- selben weder einen wissenschaßtlichen Ueberblick des ge- sammten, so mannichfaltigen Gebietes, noch den umfas- senden Begriff des Bildungsganges und der Erscheinungen, auf denen der Zusammenhang. der römischen Cultur und Productionen ruhet. Diese Lücke auszufüllen und auf solche Weise eine frühere Grundlage für das lebendige Quellen- studium der römischen Literatur zu schaffen, ist der Zweck des vorliegenden Werkes, welches wir der Aufmerksamkeit des philologischen Publicums empfehlen. Halle, im Dezember 1830. C. A. Schwetschke und Sohn. — l - — ——— Bei Boike in Berlin ist erschienen: Schlemm, Dr. F., Arteriarum capitis super- ficialium icon nova. Accedunt tab. II. Fol. max. 2 Thlr. 12 Gr. Dieses Werk liefert die Abbildung eines "seltenen Präpa- rats, was sich auf dem anatom. Museum zu Berlin befin- det, an welchem die Arterien bis zu dem feinsten Verlaufe ausgearbeitet worden, und nicht blos für den Anatomen, sondern auch für jeden Arzt von Interesse sein muss, Bei uns wird erſcheinen eine llgemeine A Preußiſche Hauschronik f Dr. Rau ſchnick, in ungefähr 12 Heften, welche theils die Geſchichte der einzel⸗ nen Provinzen und der Staͤdte Danzig, Dortmund, Soeſt, Stralſund, Greifswald, Stettin, Magde⸗ burg, Breslau, Erfurt und Köln, theils die Geſchichte der Geſammtheit des preußiſchen Staats enthalten. Jeden, wer ſich für die Geſchichte wichtiger Weltbegebenheiten intereſſirt, ganz beſonders aber jeden Preußen, der fein Vater- land und ſein Regentenhaus liebt, machen wir aufmerkſam auf dieſes Werk, als ein hoͤchſt nuͤtzliches und unterhalten⸗ des Haus buch für den Hoͤhern wie für den Geringern. In jeder Buchhandlung ſind unentgeltlich ausfuͤhrlichere Anzeigen mit den nähern Beſtimmungen des Inhalts und des billigen Preiſes zu haben. — Noch im Laufe des Maͤrz wird das erſte eo nee erhalten in jeder Buch⸗ ndlung au remplare ein elftes a i . Halle, im Februar 1831. \ ei. Renger'ſche Verlagsbuchhandlung. Soeben iſt erſchienen: Polen s S th 1 TE eit 1 .7:@% 3 bis zu dem Augenblicke, wo es ſich fuͤr unabhaͤngig erklärte. Motto: Polen! — — Wirſt du's jetzt nicht: wirſt du niemals frei! In der Weltgeſchichte ſteht die Frage: Ob ein Polen noch, ob keines ſei. { . C. Herloßſohn. Velinpapier, elegant broſchirt 18 Gr. Bei uns ist erschienen und an alle Buchhandlungen versandt: Co m men ta r „zu dem Evangelium des Lucas, nebst einem Anhange über den Brief an die Laodiceer. Von M. K. N. Stein. ne Gr. 5 1 Thlr. 8 Gr. ei dem grossen Mangel an leicht Hülfsmitteln zum Studium der drei ersten en ra dieses Werk von einem Gelehrten, dessen Name bereits in der theologischen Literatur rühmlich beKannt ist, gewiss für so Manchen eine willkommene Gabe sein. Alle Theile des Ev. Lucä, welche einer Aufhellung bedürfen, sind mit mannichfachen, lehrreichen Beinerkungen und Winken ver- sehen, und besonders wird man von dem Verfasser des Lehrbuchs der christlichen Apologetik die apologetischen Bemerkungen mit Vergnügen lesen, welche er hier und da en e der evangelischen Geschichte einge- Halle, im Dezember 1350, C. A. Schwetschke und Sohn. Bei mir iſt erſchienen und in allen B = a ch uchhandlungen zu er⸗ Kuͤſtner (Karl Theodor), Ruͤckblick auf das leipziger Stadttheater. Ein Beitrag zur Geſchichte des langer Theaters, nebſt allgemeinen Bemerkungen uͤber die Buͤh⸗ a u . wie finanzieller Hinſicht. 8. 23 Bogen auf feinem Druckpapier. Geh. 1 Thlr. 12 Leipzig, im Mär 1834. . ee \ F. A. Brockhaus. Literariſcher Anzeiger. (Zu den bei F. A. Brockhaus in Leipzig erſcheinenden Zeitſchriften.) — g 1831. Nr. VII. —ääb . — — ! —irßi5cJ4 — — Uv ˙7Xã— 2 Dieſer Literariſche Anzeiger wird den bei F. A. Brockhaus in Leipzig erſcheinenden Zeitſchriften: Blätter für litera— riſche unterhaltung, Iſis, Der canoniſche Wächter, Zeitgenoſſen, fowie der Allgemeinen mediziniſchen Zeitung beigelegt oder beigeheftet, und betragen die Inſertionsgebuͤhren fuͤr die Zeile 2 Gr. Anterefjante Neuigkeit. Bei mur iſt erſchienen und durch alle Buchhandlungen des In⸗ und Auslandes zu beziehen: Briefe N aus Paris und Frankreich im Jahre 1830 von Friedrich ban Raumer. Zwei Theile. 12. 264 Bogen auf feinem Druckpapier. Geh. . 3 Thlr. Leipzig, im Maͤrz 1831. F. A. Brockhaus. Subſcriptionsanzeige. Die ausfuͤhrliche Ankündigung einer vollſtaͤndigen und kritiſchen Biographie Jean Paul Friedrich Richters in 2 Supplementbänden zu deſ⸗ A, ſaͤmmtlichen Werken, die unter dem Titel: Jean Paul Friedrich Richter in ſeinem Leben, ſeinem Wirken, ſeinen Werken und ſeinen Planen. Von Dr. Kichard Otta Spasier. circa 60 Bogen ſtark in unſerm Verlage erſcheint, iſt in allen Buchhandlungen zu finden, worauf wir alle Verehrer des Dich⸗ ters und beſonders die Beſitzer von deſſen ſaͤmmtlichen Werken aufmerkſam machen, Sie erſcheint in 3 Ausgaben: auf ie Drudpapier, Subſcriptionspreis 3 Thl auf Schreibpapier 3 Thlr. 12 Gr. auf Velinpapier 4 Thlr. Nach beendigtem Druck tritt ein höherer, noch zu beſtim⸗ mender Ladenpreis ein. Man kann in jeder Buchhandlung darauf ſubſcribiren. Leipzig, Iſten 5 1831. 8 Dyk'ſche Buchhandlung. j —— —————— — Ueber die ostindische Cholera, nach vielen eignen Beob- achtungen und Leichenöffnungen von James An- nesley nach der zweiten Auflage aus dem Englischen übersetzt von Dr. G. Himly. Nebst einem Anhange, enthaltend die Instruction der östreichischen Regie- rung an die Sanitäütsbehörden und Quarantaineanstal- ten, um das Eindringen der Cholera zu verhindern und bei wirklichem Eindringen deren Ausbreitung zu hemmen, Gr. 8. 17 Bogen. 1 Thlr. 6 Gr. Unter allen neu erſchienenen Schriften uͤber dieſe Krank⸗ beit iſt obiger Autor der Einzit r ſolche aus eigner Erfah⸗ rung kennt, und unzaͤhlige! hu und Indier, ER 2 0 2 NS a 1 1 28 1 . 3 beschriebenen Thiere schon gedachten. 1 B ſelbſt, vom erſten Anfall bis zur Leichenoͤffnung beobachtet, und die Stadien von Stunde zu Stunde aufgezeichnet, und im Ver⸗ lauf ſeiner langen Praxis gezeigt hat, auf welche Art man der Krankheit Meifter werden koͤnne, und wie die eigenthümliche Veraͤnderung des Blutes ſchon vor dem Ausbruch der Krank⸗ heit eintritt. Zu haben in allen Buchhandlungen aus dem Verlage der Helwing'ſchen Hofbuchhandlung in Hanover. Bei uns ist soeben erschienen und durch alle Buch- Br zu bekommen: 15 . zur Naturgeschichte Brasiliens, von Maximilian, Prinzen von Wied. XV. Lieferung. Gr. Royalfolio, Velinpapier. Jede in Umschlag geheftete Lieferung von 6 ausge- malten Kupfertafeln mit deutscher und französi- scher Erklärung kostet für Subscribenten auf das ganze Werk 3 Thlr. Sächs., oder 5 Fl. 24 Kr. Rhein. Für Nichtsubscribenten 4 Thlr., oder 7 Fl. 12 Kr. Diese Lieferungen enthalten eine Sammlung brasiliani- scher Thiere, welche Se. Durlaucht der Prinz Maximilian an Ort und Stelle in den lebenden Farben abbildete, Die kurze Erklärung gibt die Kennzeichen der Thiere an, theilt Nachrichten über Aufenthalt, Lebensweise ete. derselben mit und verweist auf andere Schriftsteller, beson- ders auf die Stellen der Reise nach Brasilien, welche gr Die Ausführung in Stich und Illumination, sowie Druck und Papier, entsprechen allen Anfoderungen, die man an ein solches Werk zu machen berechtigt ist. 2. 7 Beiträge . 5 zur : Naturgeschichte von Brasilien, von Maximilian, Prinzen von Wied. III. Bandes 2te Abth. 41 Bogen. Gr. 8. Auf schö- nem weissen Druckpapier. Mit 1 Tafel Abbildun- gen. 2 Thlr. 6 Er. Sächs., oder 4 Fl. 3 Kr. Rhein. — Preis des ganzen Werks in 160 Bogen mit 9 Tafeln Abbildungen 10 Thlr. 8 Gr., oder 18 Fl. 27 Kr. netto. In diesen Beiträgen übergibt Se. Dorchisschk die wäh- rend seines Aufenthalts im östlichen Brasilien gesammelten zoologischen Bemerkungen, welche die drei höhern Classen des e * a die ee Vogel und Amphibien 3 „* f umfassen, von denen die neuen Arten genau beschrieben, die bekannten nur erwähnt und mit Bemerkungen versehen worden sind. nr 3. Wörterbuch der Naturgeſchichte, dem gegenwärtigen Stande der Botanik, Mine⸗ ralogie und Zoologie angemeſſen. VII. Bandes 2te Hälfte. 20 compreß gedruckte Bogen in gr. 8. Geheftet. Hymenatherum — Justica. Preis fie Subſcribenten auf das ganze Werk 1 Thlr. 6 Ge. Saͤchſ., oder 2 Fl. 15 Kr. — fuͤr Nichtſubſcri⸗ benten 1 Thlr. 12 Gr. Saͤchſ., oder 2 Fl. 42 Kr. Rhein. Eine neue Lieferung des Atlas dazu wird mit dem naͤch⸗ ſten Bande ausgegeben. Gemeinsame deutsche Zeitschrift für Geburts Kunde, von einem Vereine von Geburtshelfern, herausgegeben durch D. N. Il. Busch, L. Mende, und F. A. Ritgen. VI. Bandes 1stes Heft. 1 Thlr. 12 Gr. Sächs., oder 2 Fl. 42 Kr. Rhein, Inhalt. I. Geburtshülfliche Bemerkungen, von Dr. Ra u. — II. Untersuchungen über das Kindbettfieber, von Dr. Ritgen (Fortsetzung). — III. Probe einer neuen Be- arbeitung der weiblichen Geschlechtskrankheiten, von Dr. Mende, — IV. Beiträge zur Gynäcologie, von Dr. Bal- ling (Fortsetzung). — V. Zweiter Jabrsbericht über die Ereignisse in der herzogl. nassauischen Hebammenlehr - und Entbindungsanstalt zu Hadamar, vom Jahr 1829, von Dr. Ricker. — VI. Auszug aus dem Generalberichte des kö- nigl. rheinischen Medicinalcollegii über das Jahr 1827. — VII. Literatur. x * Weimar, im Februar 1831. Grossh. S. p. Landes- Industrie - Comptoir. —— EEE EEEEEEESEEERe GEBE Soeben ift erſchienen und in allen Buchhandlungen zu. haben: Morſtadt, C. E., Kritiſch-pragmatiſcher Commentar über Mittermaier's Grundfäge des deutſchen Privat: rechts. Erſtes (arretirt geweſenes) Heft, als Probe. Auch unter dem Titel: — , Kritiſch-pragmatiſcher Commentar uͤber Mitter⸗ maier's Theorie von Schrifteigenthum, Nach— druck und Collegienheften. Gr. 8. 73 Bogen. In Velinumſchlag. Broſch. 1 Fl. 12 Kr. Rhein., 18 Gr. Säͤchſ. Heidelberg, 20ſten Februar 1831. Auguſt Oßwald. * Oeſtreichiſche militairiſche Zeitſchrift. 1831. Zweites Heft. r Dieſes Heft iſt an alle Buchhandlungen verſendet worden. Es enhält folgende Auffäge: I. Den Wuterfeldzug in Hol⸗ fand vom Ende Dezember 1794 bis Ende März 1795. (Fort⸗ ſetzung.) — II. u ber militairiſche Selbſtbildung. — III. Den Krieg der Englän zer gegen die Birmanen in den Jahren 1824 26. (Fertſetzunz.) — IV. Des Feldmarſchalls Grafen Su: * 62 — ” waroff Feldzug 1794 in Polen. Zweiter Abſchnitt: Des G.:L. Ferſen Sieg uͤber Kosciuszko bei Maczewice 5 10ten . — Suwaroff's Sieg bei Kobytka am 26ſten Oktober. Erſtuͤrmung von Praga am Aten November. Beſitznahme von Warſchau am ten November. (Schluß.) — V. Miszellen: Die nordamerika⸗ niſche Armee. Die preußiſche Armee. — VI. Neueſte Militair⸗ veraͤnderungen. f Auf den Jahrgang 1831 dieſer Zeitſchrift, welcher aus zwölf Heften, jedes von 7—8 Bogen, beſteht, er den Unterzeichneten alle Buchhandlungen die Beſtellung an. Der Praͤnumerationspreis iſt acht Thlr. Saͤchſ. Für eben dieſen Preis kann jeder der aͤltern Jahrgaͤnge von 1818—30 von mir bezogen werden. Wer die ganze Sammlung dieſer dreizehn Jahrgaͤnge zugleich abnimmt, bezahlt fuͤr jeden Jahrgang nur ſechs, daher für die ganze Sammlung ſtatt 104 nur 78 Thlr. Wien, den 26ſten Februar 1831. 5 ; J. G. Heubner, Buchhaͤndler in Wien. Niemeger's Charakteristik der Bibel. 1 Nicht nur dem theologischen Publicum, sondern auch dem gebildeten Leser jeden Standes, Frauen, Jungfrauen und Jünglingen, verdient mit vollem Recht empfohlen zu werden: Nie meyer's, A. H., Charakteristik der Bibel. 5 Theile. Neue Auflage. Gr. 8. Subscriptions- preis 5 Thlr. Ladenpreis 7 Thlr. 12 Gr. Von diesem, ganz das eigenthümliche Geistesgepräge des um Menschenbildung nnd Beförderung wahrer Religio- sität so hoch verdienten verewigten Verfassers tragenden Werke sind bereits drei Bände ausgegeben, welchen binnen Kurzem die beiden letzten Theile nachfolgen werden, und ist die Subscription auf das Ganze bis zur Beendigung des- selben noch offen. Halle, Dezember 1830. 5 Gebauer'sche Buchhandlung. Durch alle Buchhandlungen und Poſtaͤmter iſt zu beziehen: Iſis, oder Eneyklopaͤdiſche Zeitſchrift. Herausgegeben von Oken. Jahrgang 1831. Zweites Heft. Gr. 4. Preis des Jahrgangs von 12 Heften mit Kupfern 8 Thlr. N Allgemeine medizinische Annalen des neunzehnten Jahr- hunderts. Neue Folgenreihe von ihrer zweiten ein- viertelhundertjährigen ' Periode an. In Verbindung mit dazu eingeladenen Gelehrten herausgegeben von 1 Friedr. Pierer. Jahrgang 1830. Novem- er. 10 108 Bogen auf gutem Druckpapier, 6 Thlr. 16 Gr. Leipzig, Iſten März 1831. i F. A. Brockhaus. Neue Verlagsbuͤcher von Franz Varrentrapp, £ in Frankfurt a. M. Aſchbach, J., Geſchichte der Ommaijaden in Spanien, nebſt einer Darſtellung des Entſtehens der ſpaniſch⸗chriſtlichen Reiche. 2 Thle. 8. Druckpap. 3 Thlr. 18 Gr., Schreibpap. 5 Thlr., Poſtpap. 7 Thlr. 12 Gr. Brentano, D. v., Die heilige Schrift des Alten Teſtaments von Dr. Dereſer beforgre Ausgabe. Gr. 8. ifter Thl. 1fter 2ter Bd. 1820, 1828, welche das 1fte bis Ate Buch Moſes ent⸗ halten, 4 Thlr. 8 Gr. ter Thl. 1ſter Bd. 1827. Die Buͤ⸗ cher Joſua, Richter, Ruth und Samuel, 2 Thlr. 16 Gr. * Gr. 4. Preis des Jahrgangs von 12 Heften, 4 1 42 * ter Thl. 2ter Bd. 1827. Die Bücher der Könige, der Chronik, Esra und Nehemia, 2 Tylr. 21 Gr. Ster Thl. iſter Bd. 1815. Die Pfalmen, 1 Thlr. 16 Gr. Zter Thl. 2ter Bd. 1825. Die Spruchwoͤrter, die Prediger, das hohe Lied, das Buch der Weisheit und Jeſus Sirach, 2 Thlr. 8 Gr. ter Thl. 1ſter Bd. 1808. Prophet Jeſaias, 1 Thlr. 2 Gr. àter Thl. ter Bd. 1809. Prophet Jeremias, Klag⸗ lieder und Prophet Baruch, 1 Thlr. 4 Gr. 4ter Thl. Zter Bd. 1810. Propheten Ezechiel und Daniel, 1 Thlr. 9 Gr. NB. Die kleinen Propheten und das Uebrige des A. T. werden von dem beruͤhmten Hrn. Prof. J. M. A. Scholz in Bonn bearbeitet. Catalogue de livres frangais en grande partie rares et précieux qui se vendent aux prix rabattus indiques chez Varrentrapp. Nr. 1— 3783. 8 Gr. Catalogus librorum magnam partem raxissimorum ex omni scientiarum artiumque genere qui latina, graeca aliisque linguis literatis conscripti inde ab initiis artis ty- . pographicae ad nostra usque tempora in lucem prodierunt et pretiis solito minoribus venales prostant apud Varren- trapp. Nr. 1 — 129 et Nr. 1—6315. 15 Gr. 5 Forcellini, Aeg., Totius latinitatis Lexicon c. append. Ed. II. locupl, 4 Vol. Fol. Pavii 1805. Commifſion. Vorauszahlung. 26 Tylr. Gmelin, L., Handbuch der theoretiſchen Chemie. 2 Bde. Gr. 8. te Aufl. 1826 — 30. 9 Thlr. 6 Gr. Kopp, U. E., Palaeographia critica. Tom. 1, 2. 4. maj. 1817, cum fig. Commission. Vorauszahlung 10 Du- katen: Tom. 3, 4, 1829. Etiam separatim sub titulo: De interpretatione eor,. quae aut vitiore vel subobscure, aut alienis a sermone literis sunt scripta. 10 Dukaten. NB. In Nr. 1649 der London literary Gazette v. 27 ſten Juni 1829 iſt von dieſem Werke gefagt: „Ein Erſtaunen erregendes Denkmal menſchlichen Fleißes und Gelehrſamkeit, ein hoͤchſt außerordentliches Werk“. Kopp, U. F., De varia ratione inscriptiones interpretandi obscuras. 8. 1827. 4 Gr. = Kopp, U. F., Bilder und Schriften der Vorzeit. 2 Bde. Mit ſehr vielen Holzſchnitten, illum. und ſchwarzen Kupfern und Inſchriften. Gr. 8. 1819 - 21. Commiſſion. Vor⸗ ausbezahlung 9 Thlr. 21 Gr. 6 Pf. Schloſſer, F. L., Univerſalhiſtoriſche Ueberſicht der Ge⸗ ſchichte der alten Welt und ihrer Cultur. Iſter Thl. 1ſte — ste Abth. ter Thl. 1ſte — 2te Abth. Ster Thl. 1ſte —2te Abth. Druckpap. 14 Thlr. 14 Gr.; Schreibpap. 19 Thlr. 12 Gr.; Poſtpap. 29 Thlr. 4 Gr. ! 5 Schmidt, G. G., Anfangsgruͤnde der Mathematik. Gr. 8. Iſter Bd. 1822. Arithmetik, Geometrie, Trigonometrie und Buchſtabenrechenkunſt, 2 Thlr. 2ter Bd. 1ſte Abth. 1830. Statik, Hydroſtatik, Aeroſtatik und Mechanik feſter Koͤrper, 2 Thlr. 9 Gr. 2ter Bd. 2te Abth. 1816. Hydraulik und Maſchinenlehre, 2 Thlr. Zter Bd. Iiſte Abth. 1829. Ana⸗ tyſis After Thl. 1 Thlr. 12 Gr. ster Bd. 2te Abth. 1807. Analyſis 2ter Thl. 1 Thlr. 14 Gr. NB. Da von dieſem Werke Iſter Bd. 2ter Bd. 1ſte Abth. Ste Aufl., ter Bd. 2te Abth. Zter Bd. Iiſte Abth. 2te Aufl. erſchienen, iſt es nicht nöthig, wegen der Vorzüge auf die Re⸗ cenſionen aufmerkſam zu machen. 5 Schmidt, G. G., Beſchreibung eines neuen Planimeters, wodurch man den Inhalt ebener gradeliniger Figuren ohne Rechnung finden kann. Gr. 8. 3 Gr. Schmidt, G. G., Graphiſche Darſtellung der abgewickelten Flaͤche des ſchiefen Cylinders des ſchiefen und elliptiſchen Ke⸗ gels, ſowie der drei Kegelſchnitte auf der abgewickelten Fläche des geraden Kegels, aus der Elementarmathematik, ohne Beihülfe des hoͤhern Calculs abgeleitet. 8. 4 Gr. Schmidt, G. G., Anleitung zur Verfertigung von Viſir⸗ ſtaͤben für volle und nicht volle Faͤſſer. Gr. 8. 4 Gr. Scholz, Dr. J. M. A., Die heilige Schrift des N. T. uͤber⸗ ſetzt, erklart und in hiſtoriſt einzelnen Buͤchern erlautert. Gr. 8. Iſter Bd. 1829, die ze 9 * 1 . I. : 7 6 1 itiſchen Einleitungen zu den ** vier Gvangetien, 2 Thlr. 10 Gr.; Mer Bb. die Apoſtelge ſchichte und die katholiſchen Briefe, 1 800 Bd. 1830, die vierzehn Briefe des heiligen Apoſtels Paulus, 2 Thlr. 8 Gr.; 4ter Bd. 1828, die Apokalypſe des heiligen MN * e ee Evangeliſten, 16 Gr. iebo A. El. v., Journal für Geburtshülfe i Kue und Kinderkrankheiten. ee Kupfer und Steindr. Gr. 8. 1813—23. 23 Thlr. 6 Gr. Sie bold, A. El. v., Journal, fortgeſetzt von Ed. Kaſp. Jak. v. Siebold. 7ter — 10ter Bd., auch unter dem Titel: 3 Journal“ Ifter — ter Bd. 1827 — 31. 21 Thlr. r. Außer den gewöhnlichen Vortheilen gebe ich von meinem ſaͤmmtlichen Verlage, bei gleichzei- tiger Abnahme von 12 Exemplaren, 1 Freiexem⸗ plar; bei 25 35 bei 50 7, und bei 100.15 Frei⸗ exemplare. Dieſe beſondere Vergütung hat daher das Publicum von jeder Sort imentshandlung zu verlangen. Franz Varrentrapp, Buchhaͤndler in Frankfurt am Main. Bei uns ſind ſoeben erſchienen und in allen Buchhandlun⸗ gen zu erhalten: Gedichte von Adelbert von Chamiſſo. VI u 413 S. 8. Wehen Elegant broſchirt. Preis: „ A, Leipzig, 1ften März 1881. 7 1 Weidmann'ſche Buchhandlung. In der Hartmann'ſchen Buchhandlung in Leipzig, N. (Nicolaiſtraße, Amtmannshof) iſt erſchienen: Rechtliche und ſtaatswiſſenſchaftliche Mittheilungen mit beſonderer Ruͤckſicht auf das Könige, Sachſen. Gr. 8. Preis 12 Gr. 2 Inhalt: 1) Einleitung. — 2) Landftände und ftändi Volksvertreter. — 9 Ueber ae des hen der Beſteuerung der Ritterguͤter. 0 Bei A. Goſohorsky in i i i allen eee zu 3 9 9 Handbuch der neuern franzoͤſiſchen Sprache und Literatur zum Gebrauch für hoͤhere Schulanſtalten, enthaltend langere Proben aus den Werken von Ancillon, Moe. de Stael, Cha⸗ teaubriand, Joſeph de Maiſtre, Lacretelle, Napoleon Bonaparte, Las Caſes, de Pradt, Segur d. Juͤn⸗ gern, Segur d. Aeltern, Jomini, Raymond Deſeze, Salvandy, Foy, La Baume und Charles Lacretelle. Mit kurzen biographiſchen Notizen; geſammelt und herausgegeben von Karl Adolf Menzel, koͤnigl. preuß. Conſiſtorial- und Schulrathe. Zweite vermehrte und verbeſſerte Auflage. Gr. 8. 1 Thlr. 73 Sgr. Die Brauchbarkeit des Buches fuͤr die Schulen wird durch das bald entſtandene Beduͤrfniß einer zweiten Auflage bezeugt. In derſelben ſind anziehende Abſchnitte aus Salvandy's Don Alonſo, aus La Baume's Geſchichte des umſturzes des Napo⸗ leon'ſchen Kaiſerthums, aus Lacretelle's Geſchichte der fran⸗ zoͤſiſchen Religionskriege, aus Fopy's Geſchichte des Krieges in der pprenaͤiſchen Halbinſel, ferner die Einleitung zur Geſchichte der Revolutionskriege von Jomini und die Rede von De: ede zur Vertheidigung Ludwigs XVI. hinzugetreten. Cha⸗ teaubriand's Beſchreibung feiner Reife in Patäftina und ſei⸗ nes Aufenthaltes in Jeruſalem bat einige Zu aus dem ; N * # A 4 f * . 2 1 Thlr. 10 Gr.; Ster 6 Bde., nebſt Regiſter, mit Texte erhalten, welche das Intereſſe derſelben vermehren werden. Auch ſind Amerkungen zur Erlaͤuterung mancher nicht allgemein bekannten Beziehungen und zur Berichtigung mancher einſeiti⸗ gen Behauptungen der Schriftſteller, theils unter dem Texte, theils am Schluſſe des Buches beigefügt worden. Auch abge⸗ ſehen von Unterrichtszwecken wird das Ganze Freunden und Kennern der franzoſiſchen Literatur als Mittheuung mancher zeither uͤberſehener oder wegen Koſtbarkeit ſolcher Werke, wie die ven Jomini und Foy, unzugaͤnglicher Muſterſtücke will: kommen fein und kann die Aufmerkſamkeit derſelben in Anſpruch nehmen. 5 Von den Muſterſtüͤcken aus Salvandy, La Baume, Lacre⸗ telle, Deſeze, Foy und Jomini, welche der erſten Auflage ent⸗ weder ganz oder theilweiſe abgehen, iſt aus billiger Ruͤckſicht auf den Schulgebrauch ein beſonderer Abdruck veranſtaltet wor⸗ den, der zur Ergänzung der erſten Auflage für 75 Sor. be⸗ ſonders verkauft wird. ke" a Eugen, Baron v. Va erſt, Politiſches Neujahrsgeſchenk. Gr. 8. 6 Gr. ä —5ð. 222 Soeben iſt erſchienen und durch alle Buchhandlungen zu haben: 2 Geſchichte der Regierung Ferdinand des Erſten, aus gedruckten und ungedruckten Quellen herausgegeben » von F. B. von Bucholtz. After Band und Praͤnumeration auf den 2ten 4 Thlr. 8 - Velinpapier 6 Thlr. Dieſes Werk, welches einen für die Geſchichte fo wichtigen Zeitraum behandelt, iſt auf 6 Bände berechnet, wovon der 2te beſtimmt kuͤnftige Oſtern erſcheint, und dann regelmaͤßig alle 6 Monate zwei Bande. Der Pränumerationspreis, welcher nach Erſcheinen des vierten Bandes um ein Drittheil erhoͤht wird, iſt fur den Band 2 Thlr. 8 Tugführliche Auzeigen ſind in der unterzeichneten Buch⸗ handlung unentgeltlich zu haben. Wien, im Februar 1831. C. Schaumburg und Comp. — — — — — — In der J. G. Cottaſchen Buchhandlung in Stutt⸗ gart und Tübingen iſt erſchienen: 2 Dingler's polytechniſches Journal. Zweites Februarheft 1831. Inhalt. Alban, Beſchreibung meines Dampfentwi⸗ ckelungs-Apparates ) : cke, ſowie eine kurze geſchichtliche Darftellung aller meiner Be: mühungen zur Einführung deſſelben ins praktiſche Leben. Mit Abbildungen. — Ure, Ueber Schießpulver und Knallpulver. — Kilby's Verbeſſerung an den Glaslampen oder Brennern. Mit Abb. — Verbeſſerungen an den Maſchinen, die man zur Schifffahrt braucht. Mit Abb. — Dreh: oder ſchiebbares Fid, zur Befeſtigung und Herabnahme der obern Maſte der Schiffe und Fahrzeuge. Mit Abb. — Marbot's verbeſſerte Ma⸗ ſchine, um aus Holz allerlei Geſimſe, Verzierungen, gefurchte Saulen ꝛc. zu ſchneiden. Mit Abb. — Verbeſſerungen auf Ma⸗ ſchinen zur Verfertigung der Spulen⸗Netz⸗Spitzen. Mit Abb. — Lenormand, Ueber das Bleichen, Schwefeln, Faͤrben und Zubereiten des Strohes und uͤber die Verfertigung kuͤnſtlicher Stroharbeiten. Mit Abb. — Dingler, Beſchreibung eines Verfahrens, wodurch man die Eſſiggaͤhrung außerordentlich be⸗ ſchleunigen und ſtarken Eſſig ohne Unterbrechung in 24 Stun⸗ den auf oͤkonomiſche Weiſe im Großen bereiten kann. — Mis⸗ zellen. Engliſche Patente. — Preisaufgabe über das Roͤſten und Hecheln des Hanfes und Flachſes. — Der Ertrag der Li⸗ verpool⸗ und Mancheſter⸗Eiſenbahn. — Wirkung des Froſtes für Dampfmaſchinen von ſehr hohem Dru⸗ und Schnees auf die Liverpool: und Mancheſter⸗Eiſenbahn. — Taxe auf den Dampf in England. — Eine Anekdote aus der Geſchichte der Dampfmaſchinen. — Ueber den Purpur des Cafe ſius. — Ein Wort uͤber die Theorie und Nutzanwendung von A. Bernhard's Kraft- oder Hobeapparat tropfsarer Flüffige keiten, zum Erſatz der Hamdi Mit Abb. Von dieſem ſehr gemeinnuͤtzigen Journale erſcheinen wie bisher monatlich zwei Hefte mit Kupfern. Der Jahrgang, welcher mit einem vollſtaͤndigen Sachregiſter verſehen wird, macht fuͤr ſich ein Ganzes aus, und koſtet durch die Poſtaͤmter und Buchhandlungen 9 Thlr. 16 Gr., oder 15 Fl. Münze. J. G. Cotta'ſche Buchhandlung. . Lang LO w c c / / / ((( In Commiſſion bei C. A. Schwetſchke und Sohn in ae iſt erſchienen und durch alle Buchhandlungen zu er⸗ alten: Die Wespen, Epigramme von Dr. H. Wilh. Ak bert. 8. Geh. 6 Gr. 3 Dieſes Werkchen wird ſich gewiß des Beifalls aller Freunde des Witzes wie der ernſten Satyren erfreuen, da es in vielfa⸗ cher Hinſicht das Treiben der Zeit beruͤhrt und zur Schau ſtellt. A — 2 5 Bei mir ſind erſchienen und in allen Buchhandlungen zu aben: 5 Eiſenſchmid, L. M., Römiſches Bullarium, oder Auszüge der merkwuͤrdigſten paͤpſtlichen Bullen, aus authentiſchen Quellen, durch alle Jahrhunderte bis auf die neueſte Zeit, uͤverſetzt und mit fortlaufenden hiſtoriſchen, archaͤologiſchen und andern noͤthigen Bemerkungen verſehen. After Band. Vom Jahre 453 — 1535. Gr. 8. 1831. Preis 2 Thlr. 6 Gr., oder 4 Fl. 3 Kr. Geburt, Die natuͤrliche, Jeſu von Nazareth, hiſtoriſch beurkun⸗ det durch Flavii Joſephi juͤdiſche Alterthuͤmer Buch XVII, Cap. 2, §. 4. Nebſt einer Skizze der Regierung Herodes des Großen. Geſchrieben von einem Greiſe im Jahre 1823. Gr. 8. 1830. Geh. Preis 18 Gr., oder 1 Fl. 21 Kr. Handbuch fuͤr gebildete Bibelfreunde, welche uͤber alterthuͤm⸗ liche und Sprachdunkelheiten ſowie über intereſſante Derter, Perſonen und Begebenheiten der heiligen Schrift Belehrung ſuchen, oder ihrem Gedaͤchtniſſe zu Huͤlfe kommen wollen. Nach den bewaͤhrteſten Huͤlfsmitteln alphabetiſch bearbeitet von einem Freunde des Lichtes aus Gott. Lex.⸗Form. 1830. Preis 1 Thir. 3 Gr., oder 2 Fl. 2 Kr. Haurenski, E., Obſcurus, oder Carriere und Geftändniffe eines modernen Finſterlings, in vertrauten Briefen gewech⸗ ſelt zwiſchen einem Bewohner der Sonne und dem eines Ne⸗ belſternes. Gr. 8. 1831. Preis 21 Gr., oder 1 Fl. 36 Kr. Deſſen Alethophilus, oder der neue Glaube in der Chriſten⸗ heit. Zur Prüfung dargelegt im Jubeljahre der proteſtanti⸗ ſchen Kirche 1830. Eine Fortſetzung des Obſcurus, oder Carriere und Geſtaͤndniſſe eines modernen Finſterlings. Gr. 8. 1831. Preis 1 Thlr. 9 Gr., oder 2 Fl. 30 Kr. (Iſt als 2ter Band des „Obſcurus“ anzufehen.) Oettel, M. J. F. W., Predigten, groͤßtentheils nach den epiſtoliſchen Perikopen des weimariſchen Evangelienbuches, nebſt einigen Amtsreden. Gr. 8. 1831. Preis 1 Thlr. 12 Gr., oder 2 Fl. 42 Kr. g Schuderoff, Dr. J., Zum Frieden in der Kirche. Gr. 8. 1831. Geh. Preis 4 Gr., oder 18 Kr. Neuſtadt a. d. O., im Februar 1831. J. K. G. Wagner. Bei mir iſt erſchienen und in allen Buchhandlungen Sach⸗ ſens zu erhalten: _ Un die Stände des Koͤnigreichs Sachſen. Im Februar 1831. e 8. Geh. 6 Groſchen. N 3 Leipzig, im Februar 1831. F. A. Brockhaus. z Literariſcher Anzeiger. (Zu den bei F. A. Brockhaus in Leipzig erſcheinenden Zeitfchriften.) 1831. Nr. IX. Diefer Literariſche Anzeiger wird den bei F. A. Brockhaus in Leipzig erſcheinenden Zeitſchriften: Blätter für litera— riſche unterhaltung, Iſis, Der canoniſche Wächter, Zeitgenoſſen, ſowie der Allgemeinen mediziniſchen Zeitung beigelegt oder beigeheftet, und betragen die Inſertionsgebuͤhren fuͤr die Zeile 2 Gr. Herahgeſetzter Preis. Aus dem Verlage von C. J. G. Hartmann in Riga habe ich an mich gebracht und iſt durch alle Buchhandlungen des In- und Auslandes von mir zu beziehen: Karamſin's Geſchichte des ruſſiſchen Reichs. Nach der zweiten Originalausgabe uͤberſetzt. Erſter bis zehn— ter Band. Mit Karamſin's Bildniß. Riga, 1820 27. Gr. 8. 231 Bogen. Fruͤherer Preis 20 Thlr. Herabgeſetzter Preis zehn Thlr. (Einzelne Baͤnde koſten 2 Thlr.) Leipzig, im Maͤrz 1831. F. A. Brockhaus. Sehr wohlfeile Taſchenausgabe von Johannes von Muͤller's 2 2 7 * ſaͤmmtlichen hiſtoriſchen Werken ö in vierzig Bändchen, jedes 15 — 18 Bogen. Subfcriptionspreis 18 Fl., oder 10 Thlr. Saͤchſ., für alle 40 Baͤndchen, oder fuͤr jede Lieferung von 5 Baͤndchen 2 Fl. 15 Kr.; bei baarer Vorauszahlung auf das Ganze aber findet ein Praͤnumerationspreis von 15 Fl., oder 8 Thlr. 8 Gr. Sauͤchſ., ſtatt. Die erſte Ausgabe von Muͤller's Werken in groß Octav iſt ſo theuer (27 Baͤnde koſten 86 Fl. 24 Kr.), daß nur der Wohlhabende dieſelbe kaufen kann. Eine wohlfeilere Ausgabe muß daher zur groͤßern Verbreitung der Werke des groͤßten deutſchen Geſchichtſchreibers Vieles beitragen, und wird den zahlreichen Verehrern deſſelben in allen Ständen jedenfalls ſehr willkommen ſein. Die Unterzeichnete, im Beſitz des Verlagsrechtes der ſaͤmmt⸗ lichen Werke, hat ſich aus dieſem Grunde entſchloſſen, eine wohlfeile Ausgabe derſelben zu veranſtalten, und zwar in vier⸗ zig Bänden von je 15 — 18 Bogen. Der Inhalt derſelben iſt folgender: Die Weltgeſchichte, oder vier und zwanzig Buͤcher allge⸗ meiner Geſchichten, beſonders der europaͤiſchen Menſchheit. Die Schweizergeſchichte, oder die Geſchichten ſchweizeri⸗ ſcher Eidgenoſſenſchaft, nebſt deren Anmerkungen. 3 zur Geſchichte des deutſchen Fuͤrſten⸗ undes. Kleine hiſtoriſche Schriften. Rede zu Kaſſel gehalten beim Antritt der Lehrſtelle der Ge⸗ ſchichte. — Reiſen der Paͤpſte. — Briefe zweier Dom⸗ herren. — Ueber die Geſchichte Friedrichs II. — ueber den Untergang der Freiheit alter Voͤlker. — Der Cid. — Verſuch uͤber die Zeitrechnungen der Vorwelt. — Ueber: ſicht der Geſchichte Perſiens. — Das Chriſtenthum. — Vue generale de Thistoire politique de I Europe dans le moyen äge, — De l’influence des Anciens sur les Mo- dernes. — Histoire de Petablissement de la domination temporelle du Souverain Pontife. — L’Allemagne. — « De la gloire de Frederic. — Chriſtian Thomaſius. — Ueber Studium und Ueberſetzung des Tacitus. — Mo— hammed's Kriegskunſt. — Notiz und Auszug des erſten Theils der Informazioni politiche. — Muſik der Franzo⸗ fen. — Fuͤnftauſend Eligibles nach der neueſten franzöſi⸗ ſchen Conſtitution von 1800. — Der Cimoriſche Krieg. — Geſchichte der Landſchaft Saanen. — Beobachtungen uͤber Geſchichte, Geſetze und Intereſſen der Menſchen. — Philippiken. — Von den Geſchichtſchreibern der Schweiz und vom Urfprung des gegenwärtigen Zuſtandes von Europa. — Einleitung zu der Geſchichte der Schweiz. — Zuſchrift an alle Eidgenoſſen. — Considerations sur le gouvernement de Berne. — Lettre sur les troubles de la republique de Geneve, — Fragmente von dem Kriegsweſen fuͤr die Schweizer. — Einige Ideen uͤber die Geſchichte der Schweiz. — Abriß der Geſchichte der rö- miſchen Republik. — Einleitung zu Vorleſungen uͤber die neuere Geſchichte Italiens. — Einige Beobachtungen aus der Geſchichte. — Ueber Preßfreiheit. — Rede am Schluß 4 der erſten Verſammlung der Reichsſtaͤnde in Weſtfalen. Beiträge zur Bibliothek der ſchweizeriſchen Ges ſchichte und zur Literatur und Geſchichte der Schweiz. Recenſionen. Hiſtoriſche Kritik und Nachleſe. Johannes von Muͤller's Lebensgeſchichte von ihm ſelbſt beſchrieben. a eee aus Joh. von Muͤller's Jugendge⸗ ich te. 2 Johannes v. Müller’s Briefe in einer Auswahl. Die Ordnung des Erſcheinens, die Subſcriptionsbedingun⸗ gen und die Preiſe diefer Ausgabe faſſen wir folgendermaßen zuſammen: { 1) erſcheint dieſelbe auf ſchoͤnem weißen Druckpapier, Schrift und Format wie die Taſchenausgaben unſers Verlags von Goͤthe's, Herder's und Schiller's Werken, 2) und zwar in 8 Lieferungen, jede zu 5 Baͤndchen; 3) die erſte Lieferung wird Michaelis 1831 ausgegeben, der ſodann Oſtern 1832 die zweite, und ſo von Meſſe zu Meſſe die weitern Lieferungen folgen, ſodaß in vier Jah⸗ ren die ganze Sammlung vollendet ſein wird; 4) Diejenigen, welche bis zur Oſtermeſſe d. J. unterzeichnen, zahlen bei der Unterzeichnung 2 Fl. 15 Kr., und ebenſo viel bei jeder neuen Lieferung; die letzte Lieferung erhalten ſie dann unentgeldlich; 5) wer ſogleich zur Oſtermeſſe den ganzen Betrag vorausbe⸗ zahlt, hat nur 15 Fl. fuͤr das ganze Werk zu zahlen; 6) wer bei uns direct auf 6 Exemplare 90 Fl. baar ein⸗ ſendet, erhält das 7te Exemplar unentgeldlich, ſodaß dann das Exemplar nicht volle 13 Fl. koſtet; 7) die Herren Buchhaͤndler genießen einen angemeſſenen Ra⸗ batt, ſowol bei der Subſcription als Praͤnumeration. Wer Exemplare auf Velinpapier zu erhalten wuͤnſcht, er⸗ haͤlt die Lieferung fuͤr 3 Fl., oder alle 40 Baͤndchen fuͤr 24 Fl, oder 13 Thlr. 8 Gr. Saͤchſ.: + bei Unterzeichnung, 3 bei Empfang der Zten und das letzte $ bei Empfang der ten Lie⸗ ferung zu bezahlen. Die unterzeichnete glaubt durch dieſe niedern Preisbeſtim⸗ mungen ihrerſeits Alles, was in ihren Kraͤften ſteht, zur groͤß⸗ ten Verbreitung der claſſiſchen Werke Johann v. Muͤller's beigetragen zu haben, und bittet, um die Auflage mit Sicher⸗ heit beſtimmen und alle Subſcribenten zugleich befriedigen zu konnen, um baldige Unterzeichnung. Stuttgart und Tuͤbingen, im Februar 1831. J. G. Cotta'ſche Buchhandlung. Durch alle Buchhandlungen iſt zu erhalten: Naturhiſtoriſche Alpenreiſe von Franz Joſ. Hugi. Mit 20 Kupfern und Karten. Solothurn und Leipzig 1830, bei Friedrich Fleiſcher. Preis geheftet 3 Thlr. Es kann hierbei mit vollſter Ueberzeugung bemerkt wer⸗ den, daß dies eins der lehrreichſten und intereſſanteſten Werke iſt, welches die neueſte Literatur bervorgebracht hat. Bei Rei⸗ fenden, die die Schweiz in wiſſenſchaftlicher Hinſicht bereiſeten, wird es nur die Nennung des Verfaſſers bedürfen, um ihr Intereſſe rege zu machen. Durch alle Buchhandlungen und Poſtaͤmter iſt zu beziehen: Der canoniſche Waͤchter. Eine antijeſuitiſche Zeitſchrift für Staat und Kirche und für alle chriſtliche Confeſ⸗ ſionen. Herausgegeben von Alexander Muͤller. Jahrgang 1831. Monat Januar und Februar: Nr. 1 — 16, mit 2 Beilagen, und 5 literariſchen Anzeigen: Nr. I— V. Gr. 4. Preis des Jahrgangs von 104 Nummern (außer den Beilagen) 5 Thlr. Leipzig, im März 1831. F. A. Brockhaus. Im Verlage der Hofbuchdruckerei in Altenburg iſt erſchjenen: 1 Briefe der frommen Männer des 19ten Jahrhunderts. Preis 20 Gr. Das Gemälde religidſen Irrwahnes und dadurch verkehrter Sittlichkeit iſt nirgends verabſcheuungswuͤrdiger aufgeſtellt, als in dieſem Spiegel wahrer Frömmigkeit. Der Schauder allein, welchen derſelbe vor aller Frömmelei einfloͤßt, it im Stande, ein Sporn wahrer Froͤmmigkeit zu ſein. Wie Jeſuiten und Froͤmmlinge verwandt ſind, veranſchaulicht dies Buch, welches Unerfahrnen ein Warner ſein kann vor den Gefahren an Leib und Seele, worin die angeblich fromme Proſelytenmacherei ſie ftürzen kann. Neuer Roman von dem Verfaſſer der „Heer- und Querſtraßen“. Soeben iſt in unſerm Verlage erſchienen und durch alle Buchhandlungen zu haben: Die Erbin von Bruͤgge. Jahre Sechzehnhundert, von Deutſche übertragen von K. L. Meth. Muͤller. 4 Thle. Geh. 4 Thlr. 12 Gr. Das Talent des Verfaſſers im Schildern und Erzaͤhlen iſt bereits rühmlichſt bekannt, und dieſer neueſte Roman thut es noch glänzender dar. — Wenn indeſſen dieſe Erzählung, nach dem Ausſpruche mehrer Leſerinnen und Leſer, bereits an und für ſich ein hohes Intereſſe gewaͤhrt, ſo duͤrfte es noch dadurch erhöht werden, daß ihre mit lebhaften Farben gezeichnete Scene ein Land (Belgien) iſt, welches durch die jüngſten Ereigniſſe darin die Aufmerkſamkeit fo ſehr in Anſpruch nimmt. Duncker und Humblot in Berlin. Eine Erzaͤhlung aus dem Th. C. Grattan. Ins W. Tielke, J. In meinem Verlage wird im Laufe d. J. erfcheinen: I. Ein Anhang zu dem „Lehrbuch der Mimelogt von F. S. Beudant, deutſch bearbeitet von K. F. A. Hartmann“ (1826, 4 Thlr.), worin das Neue der zweiten Auflage des Originals aufgenommen wen den wird. H. Ein Supplementheft zu dem „Handwoͤrterbuch der Mineralogie und Geognoſie von K. F. A. Harte mann“ (1828, 3 Thlr. 8 Gr.), worin alle Berei⸗ cherungen, die dieſe Wiſſenſchaften in den letzten Jah⸗ ren erhalten haben, mitgetheilt werden ſollen. Leipzig, im Maͤrz 1831. F. A. Brockhaus. Sa Anton Doll's Univerſitaͤtsbuchhandlung in Wie erſcheint und iſt in allen Buchhandlungen Deutschlands zu — — S ch ü tz 5 ’ Allgemeine Erdkunde in 30 Baͤnden mit 150 Kupfern neu bearbeitet von 2 G. Sommer, W. Blumenbach, J. G. Fr. Cannabich, A. Gruͤnes, Dr. Neige⸗ baur, v. Schlieben, A. Wolf und G. A. Wimmer. Eintheilung des Werkes. yon. Gech ui Sechs fa d . I. Geſchichtliche Ueberſicht der Erdkunde und ihrer ſchritte durch Entdeckungsreiſen, Schiffahrt 5 FR Iſter und 2ter Band. — II. Aſien, nebſt einer allgemei» nen Einleitung in die Erdkunde überhaupt, Iter— 6ter Band. — 2 Amerika und Weſtindien, 7ter — 10ter Band. => IV. Afrika, liter und 12ter Band. — V. Europa, 18ter — 2Sfter Band. — VI. Auftralien, After Band, en nn der neueften in: ſeit Magellan's exe er Weltumſegelung, als Schluß der erften Abthei des ganzen, Werks, 30ſter Band. ä di’ 855 Im Laufe des gegenwaͤrtigen Monats (Februar 1831 ER on e ak der zehnte und eilfte eieferg and verſendet; das Publicum hat dann fol d complet in Händen: a f fuß r ee a) Tielke, Geſchichtliche Ueberſicht der Erdkunde, 2 B b ) 8 9955 ‚Gemätde von en 4 Bände mit 23 K pe c) v. Schlieben, Gemälde der preußiſche i 0 1 Band mit 5 Kupfern. 5 een ee Wolf, Gemälde Spaniens und Portu mit 6 Kupfern. 9 a e) Cannabich, Gemälde Frankreichs, 1 9 5 Kupfern. “ = Sn Neigebaur, Gemälde der Schweiz, 1 ) 5 Kupfern. A ö 1 0 * g) Blumenbach, Gemaͤlde der oͤſtreichiſchen Iſter Band mit 5 Kupfern. eee Bei dem Eifer welchen die HH. Mitarbeiter der Befoͤrde⸗ rung dieſes Unternehmens widmen, wiederholen wir mit aller Zuverſicht unſer Verſprechen, daß daſſelbe im Laufe von 2 Jah⸗ ren ganz zum Ziele gefuͤhrt ſein wird. Da indeß bei dem ſchnellen Vorwärtsſchreiten die heft⸗ weiſe, in den oͤſtreichiſchen Staaten veranſtaltete Ausgabe (wor⸗ nach jeder Band in drei Heften verabfolgt wird) der Verbreitung deſſelben großen Vorſchub leiſtet, und von vielen Intereſſenten des Auslandes gewuͤnſcht worden iſt, ſo hat ſich die Verlags⸗ handlung dazu entſchloſſen, und verſendet in dieſer e n Ausgabe es näherliegenden Intereſſes wegen — zuerſt die e uropaͤi⸗ ſche Abtheilung. Der Preis jedes Heftes von 8 bis 10 * Wogen, meift mit 2 Kupfern, iſt 12 Gr. Saͤchſ, ohne alle Vorausbezahlung und andere Verpflichtung. Die Hefte folgen ſich von 14 Tagen zu 14 Tagen ohne Unterbrechung. Unter Worausfesung, daß ohnehin die Vorzüge dieſes Werks ruͤckſichtlich feiner Neuheit, feiner ausgezeich ne- ten Bearbeiter, ſeiner erſchoͤpfenden Ausführ: lichkeit und ſeiner Kup fer ausſtattung (für welche theils Driginalzeichnungen, theils Copien aus den koſtbarſten neueſten Prachtwerken verwendet werden) allgemein, anerkannt find, wollen wir nur den einzigen nicht unberuͤhrt laſſen, der noch unbeſprochen im Hintergrunde ſteht, aber — ſobald er in die Erſcheinung tritt — dieſe Unternehmung erſt vor allen fruͤhern ähnlichen auszeichnen wird. Um naͤmlich dieſe Erdkunde vor einem — allen geographifch : ftatiftifchen Arbeiten von jeher an: klebenden — Krebsſchaden, dem Veraltern, zu bewahren, wird ſich um die Zeit der Vollendung, alſo beilaͤufig gegen Ausgang des kuͤnftigen Jahres, eine Quartalſchrift in gleichem Druck und Format anſchließen, welche den Beſitzern dieſes umfaſſenden Werks (gegen die jährliche Ausgabe von hoͤchſtens 1 Thlr. 12 Gr.) alle von Zeit zu Zeit noͤthig wer⸗ denden Berichtigungen und Ergaͤnzungen nach dem jedesmaligen Stande der Dinge mittheilt, und ſomit dieſes geographiſche Geſammtgemaͤlde der bewohnten Erde fortwaͤhrend auf der Hoͤhe der Gegenwart erhaͤlt. Schließlich müffen wir noch bemerken, daß, neben der heft⸗ weiſen Ausgabe, die Verſendung der Lieferungsbaͤnde ununter⸗ brochen fortgeſetzt wird. Bei Karl Schumann in Schneeberg ist erschienen und in allen soliden Buchhandlungen zu haben: FINGAL, Av EPIC POEM IN SIX.BOOXs BY OssIan. THE SCHOOL FOR SCANDAL. &A comEpy IN FIVE ACTS BY SHERIDAN. Der Subscriptionspreis von dieser schönen Ausgabe be- trägt für ein Bändchen von 10 bis 12 Bogen nur 8 Gr., oder 36 Kr. Ausführliche Anzeigen sind durch alle Buch- handlungen zu erhalten. . ———ß— nn BB m —— — Alt⸗franzoͤſiſche Volkslieder geſammelt und mit erklaͤrenden Anmerkungen verſehen von Dr. O. L. B. Wolf. Leipzig 1831, bei Friedrich Fleiſcher. 1 Thaler. Freunden der Volkspoeſie und Sprachkunde wird dieſes niedliche Baͤndchen eine angenehme Erſcheinung ſein. Für Architekten und Freunde der ſchoͤnen Künſte und des Alterthums. In der Verlagshandlung von C. W. Leske in Darm⸗ ſtadt und Leipzig find erſchienen und durch jede Buch- und Kunſthandlung zu beziehen: . } Quatremère de Quiney, Geſchichte der beruͤhmteſten Architekten und ihrer Werke vom XI. bis zum Ende des XVIII. Jahrhunderts, nebſt der Anſicht des merk— wuͤrdigſten Gebäudes eines Jeden derſelben, auf 47 Kupfertafeln dargeſtellt. Aus dem Franzoͤſ. uͤberſ. von Dr. Friedr. Heldmann. 2 Bande in Royal: octav. Carton. 7 Thlr. 12 Gr., oder 13 Fl. 30 Kr. Sämmtlihe Abbildungen find Abdruͤcke der Kupfertafeln, welche fuͤr die pariſer Originalausgabe unter des berühmten Verfaſſers unmittelbarer Aufſicht von den vorzuͤglichſten Kuͤnſt⸗ lern gefertigt wurden. Schwerlich iſt im Fache der Architektur, trotz des kleinen Maßſtabes, durch den Grabſtichel etwas Nied⸗ licheres, unbeſchadet der Deutlichkeit, geliefert worden. Der Ueberſetzer hat ſich bei feiner Arbeit des Rathes des ruͤhmlichſt dekannten Architekten, Oberbauraths Dr. Moller, zu erfreuen gehabt. ! 1 glaubt der Verleger jeden Käufer vollkommen befriedigt zu wiſſen. Den Befigern der Denkmäler der deutſchen * Durch die äußere Ausſtattung und den billigen Preis Baukunſt don Moller wird dieſes Werk, in welchem die ſogenannte gothiſche Baukunſt gänzlich unberuͤckſichtigt geblieben iſt, zur kritiſchen Vergleichung der Monumente von beſonderm Intereſſe ſein. \ Wolff, J. H., Ueber Plan und Methode bei dem Studium d. Architektur. Roy. 8. Geh. 12 Gr. od. 54 Kr. ; Der Hr. Verf. hatte dieſe Abhandlung vor dem Drucke bereits der göttinger gelehrten Societät eingeſandt, welche der⸗ ſelben in Nr. 81 der Gött. gelehrt. Anz. vom J. 1830 ehren⸗ voll erwaͤhnte. Moller, Dr. G., Denkmäler der deutschen Baukunst, 21stes Heft, der Münster zu Freiburg im Breis- gau. Ste Lieferung. Royalfolio. 2 Thlr. 20 Cr., oder 4 Fl. 48 Kr. Mit der folgenden oder Atem Lieferung wird der erläus ternde Text erſcheinen und damit das ganze Werk geſchloſſen ſein. Die in dieſer Lieferung enthaltene Anſicht des Innern des Muͤnſters zu Freiburg, 5 geſtochen von Grünewald, iſt zu 1 Thlr., oder 1 Fl. 48 Kr., beſonders zu haben, gleiche wie alle übrigen mit dem Gradftichel ausge ührten Blätter. Die Blätter, welche Verzierungen im alfdeutfchen Geſchmacke darſtellen, werden einzeln zu 8 Gr., od. 36 Kr. gegeben. Moller's, Dr. G., u. Fr. Heger's, Entwürfe aus- geführter und zur Ausführung bestimmter Gebäude. Stes u. Ates Heft, die Cavaleriecaserne zu Darm- stadt, ausgeführt von Heger, enthaltend. Royak folio. 2 Thlr. 16 Gr., oder 4 Fl, 48 Kr. Das 5te Heft wird das im Bau begri Mainz, ausgeführt von Moller, e 8 Bei der langen Unterbrechung, welcher die Erſcheinung dieſes Werkes, ohne des Verlegers Schuld, unterworfen war, werden die verehrl. Käufer des Iften und 2ten Heftes gebeten, dieſe Fortſetzungen bei ihren reſp. Buch- oder Kunſthandlungen zu verlangen. Alterthümer von Athen und mehren andern Theilen Griechenlands. Als Supplement des Stu- art u. Revett'schen Werkes. II. u. III. Lieferung, Royalfolio. Subseript.-Pr. der Ausgabe auf fein Ve- linpap. à 1 Thlr. 16 Gr., od. 3 Fl., die auf ord. Velinpap. à 1 Thlr. 6 Gr., oder 2 Fl. 15 Kr., für jedes Heft. Es werden rur noch zwei Hefte geliefert und dann au der erlaͤuternde Text erſcheinen. 8 0 ————ů— en Durch alle Buchhandlungen des In- und Auslandes iſt von mir zu beziehen: N Heym's ruſſiſches Leſebuch, oder Auswahl auserlefenen proſaiſcher und poetiſcher Aufſaͤtze aus den beſten ruf ſiſchen Schriftſtellern. (Mit einem franzoͤſiſchen und deutſchen Woͤrterbuch.) Riga, 1805. Gr. 8. 144 Bogen auf Druckpapier. 12 Gr. f Leipzig, im Maͤrz 1831. 12 F. A. Brockhaus. Bei Boike in Berlin ist erschienen: . Encyklopädisches Wörterbuch der medizinischen Wis- senschaften. Herausgegeben von den Professoren der medizinischen Facultät zu Berlin: D. W. H. Busch, C. F. v. Gräfe, C. W. Hufeland, H. F. Link, K. A. Rudolphi. Sechster Band. Blutge- tasse — Cardialgia. Subscriptionspreis 3 Thlr. 8 Gr. Im Verlage der unterzeichneten Buchhandlung erſchien vor einigen Jahren: 7 } Voͤlkerrechtliche Erörterung des Rechts der europaͤiſchen Mächte, in die Verfaſſung eines einzelnen Staats ſich zu miſchen. (Von Sr. Excellenz dem koͤnigl. wirft. Geheimen-Rath ꝛc. Herrn von Namptz zu Berlin.) Gr. 8. Geheftet. Preis: 25 Sgr. Die vorgenannte Schrift eines ausgezeichneten Staats⸗ mannes, welche ein ſo wichtiges Dogma des europaͤiſchen Voͤl⸗ kerrechts behandelt, erregt ohne Zweifel durch die über dieſen Gegenſtand ftattfindenden Verhandlungen der Conferenzen in Lon⸗ don bei den gegenwärtigen Zeitverhaͤltniſſen die größeſte Aufmerk⸗ ſamkeit, weshalb wir uns dieſe Hinweiſung auf dieſelbe erlauben. Bei dieſer Gelegenheit machen wir noch auf nachſtehende, ebenfalls ganz zeitgemäße Schrift aufmerkſam, welche wir, um die Verbreitung derſelben zu befördern, auf die Hälfte des Ladenpreiſes herabgeſetzt haben: Hiſtoriſche Entwickelung des Einfluſſes Frankreichs und der Franzoſen auf Deutſchland und die Deutſchen. Von Fr. Ruͤhs. Gr. 8. 24 Bogen geheftet 1 Thlr. (früherer La: denpreis 2 Thlr.) Beide Schriften ſind in allen Buchhandlungen Deutſch⸗ lands zu haben. Nicolai'ſche Buchhandlung in Berlin, Stettin und Elbing. —— — — Vollſtaͤndig iſt nun wieder in allen Buchhandlungen zu haben: British Theatre. Tragedies, Comedies, Operas and Farces from the most classic Writers with Biography and explanatory notes by Owen Williams Esq. Second Edition. Complete in one Volume. Leipzig 1831, bei Friedrich Fleischer. Cart. 3 Thaler. ä — Im Verlage von J. G. Engelhardt in Freiberg iſt erſchienen und in allen Buchhandlungen zu haben: Katechismus der chriſtlichen Kirchenreforma— tionsgeſchichte. Nach deren früheſten Urſachen, Anfange und Fortgange bis zum Beſtehen einer evan— geliſch-proteſtantiſchen Kirche für deren zahlreiche Schulen auf alle kuͤnftige Jahre brauchbar und nuͤtz⸗ lich zuſammengeſtellt von einem evangel. Prediger. 8. Preis 3 Gr. Es ſoll ein Lehrbuch für die proteſtantiſche Jugend fein, in welchem nicht blos tabellariſch und chronologiſch die geſchicht⸗ lichen Ereigniſſe dargeſtellt werden, ſondern wo hauptſaͤchlich das jugendliche Herz fuͤr die große heilige Sache erwaͤrmt wer⸗ den ſoll durch Hindeutung auf die unſichtbare Macht, welche die Finſterniſſe der Nacht durchbrach, das Licht der Wahrheit leuchten und immer heller und ſtaͤrker ſcheinen ließ. Ein Lehr⸗ buch ſoll es ſein, durch welches die proteſtantiſche Jugend die evangeliſche Lehre als goͤttliche Wahrheit hochſchaͤtzen und mit Freuden und unerſchuͤtterlichem Muthe feſthalten lernen ſoll an dem Bekenntniß der Wahrheit, welcher Gott ſo viele und herr⸗ liche Siege erringen ließ. — Wie nothwendig und wie nuͤtzlich ein ſolches Buch jetzt für unſere Schulen iſt, fühlt ein Jedes, welches die jeſuitiſchen Umtriebe, die liſtige Proſelytenmacherei und die Schriften gegen die proteſtantiſchen Glaubensgenoſſen als Ketzer in unſerer ſo viel bewegten Zeit kennt. — Ein gruͤnd⸗ licher und deutlicher Unterricht mache das Herz der Jugend gewiß! Obgleich der Preis ohnehin ſo billig als möglich geſtellt iſt, ſo geſtattet dennoch die Verlagshandlung Denjenigen, welche ſich direct an ſie wenden, bei Abnahme von 50 Exemplaren auf einmal, und porto⸗ freier Einſendung des Betrags, einen Partiepreis von 4 Thlr. 4 Gr. Saͤchſ., ſoweit der Vorrath gegenwaͤrtiger Auflage dies noch erlaubt. Freiberg, 28ſten Februar 1831. 7 J. G. Engelhardt'ſche Buchhandlung. — —ͤ——%̃ ——— —„—V¼— —ů x ————— In der Rein'ſchen Buchhandlung in Leipzig iſt ſoeben erſchienen und in allen Buchhandlungen zu haben: Panegyrikus 8 auf die E Som id & d nebſt Apotheoſe ihres Begruͤnders. 8. Geh. Preis 8 Gr. Es fehlte bis jetzt an einer Schrift, welche den Beweis fuͤhrt, daß die Homdopathie eine goͤttliche Kunſt ſei und ſolcher Beweis iſt die Baſis dieſer Schrift, welche dem unſterb⸗ lichen Din tenfaſſe des unſterblichen Entdeckers der unſterblichen Homdopathie gewidmet iſt. Cs gibt ſonach nur zwei weltbe⸗ rübmte Dintenfaͤſſer auf Erden; das, welches Luther dem Teufel nachwarf, und das, aus welchem Hahnemann die goͤtt⸗ liche Homdopathie deſtillirte. A Bei mir find erſchienen und in allen Buchhandlungen zu aben: l Conſtant, Benjamin de, Ueber Verantwortlichkeit der Miniſter. Aus dem Franzoͤſiſchen uͤberſetzt von Dr. G. von Ekendahl. 1831. Gr. 8. Geh. 6 Gr. Demagogie, Ariſtokratismus, Jeſuitismus und die neue⸗ ſten Revolutionen. Ein Abſchiedswort an das Jahr 1830 nebſt Bemerkungen uͤber das Demagogiſche im preußiſchen Agendenſtreite ſowie in den Machinatio⸗ nen der ſogenannten Evangeliſchen. 1831. 8. Geh. 4 Gr. ’ Von Staat und Kirche. Ein Beitrag zum Beſſerwerden in beiden. Allen Regierungen und deren Organen in Staat und Kirche, wie nicht minder den Voͤlkern wohlmeinend zugeeignet beim Beginne des Jahres 1831. 8. Geh. 9 Gr. Neuſtadt a. d. O., Maͤrz 1831. J. K. G. Wagner. — es Soeben iſt erſchienen und durch Karl Andrae in Leip⸗ zig zu haben: Homerus slavicis dialectis cognata lingua scripsit. Ex ipsius Homeri carmine ostendit Greg. Dankovsky litter. graec. in R. Academia Posoniensi Professor. Folium V. IIiados lib. I. 202— 303. Slavice et graece idem sonans et significans, adjecta nova ver- sione latina et commentario graeco -slavico. Gr. 8. Vindobonae. Typis congregationis Mechitaristicae. 1831. 6 Gr. (Folium I—IV. Iliados lib. I. 1—201. koſtet auch à 6 Gr.) a —— EESEESEEEEEEEEEEEESERERSEEEERETHRERERTEN Durch alle Buchhandlungen des In- und Auslandes iſt von mir zu beziehen: Codex diplomatieus Hungariae ecclesiasticus ac civilis. Studio et opera Georgii Fejer, bibliothecarii regi. 6 Bände in 12 Abtheilungen nebst Index - und mehren Anhängen. Ofen, 1829—30. Gr. 8. 13 Thlr. 8 Gr. Leipzig, im März 1831. F. A. Brockhaus. — ꝶ—H . M— uvy„ṽ Q. HORATIVS FLACCVS RECENSITVS AD CODICES MSS. DVODECIM ANTIQVISSIMOS ACCYRATISSINME DESCRIPTOS ATQYE SYMMA QVA PAR EST CYA COLLATOS, ADDITIS F. PITHEI VARIS LECTIONIBYVS ET IVDICUS EXPOSITIONIBVS ACRONIS ET PORPHYRIONIS QVANTVYM INVESTIGANDO EX LIBRIS SCIRE LICET INTEGRIS, QVAS.CVM VETERB A CRT OTTO EDITO COMMENTATORE NONNVLLISQVE CYM SCHOLIS INEDITIS NVNC PRIMVM CONTVLIT re a EX XV CODD. uss. P. DANIELIS ET MELIORIBYS ZELFETIE, FRANCOGALLIE, ITALIE, GERMANLE E NW = N D A WIT er FERDINANDVS HAVT HAL. E DET TO ANT N O R. 2 Hoe S8 M. Lie PAS: LA E. SVHTISVS LISBRARIAB BAVMGAERTNERIANAE Die unterzeichnete Buchhandlung hat sich entschlossen, den Verlag einer neuen kritischen Ausgabe des Horaz und seiner alten Ausleger zu übernehmen, weil sie die Ueberzeugung hegt, dadurch ein wis- senschaftliches Zeitbedürfniss mit befriedigen zu helfen und den Wünschen vieler Gelehrten auf Schulen und Hochschulen zu. begegnen. Der Herausgeber hat bereits in den Jahnschen Jahrbüchern für Philologie und Pädagogik durch einen Aufsatz, auf welchen er hiermit verweist, die Unternehmung angekündigt, und daselbst darzuthun gesucht, dass ohne Benutzung von Handschriften und vorzüglich von solchen, die über die Zeit der Auffindung des Porphyrion durch Enoch von Ascoli, und über das angebliche Jahr der Erscheinung der in Rom von Gul- dinbeck gedruckten editio prineeps der Scholien Aerons und Porphyrions hinaus gehen, eine kritische Aus- gabe derselben gar nicht möglich sey, wenn sie wissenschaftlichen Anforderungen entsprechen soll. Er suchte dadurch zugleich die Erklärung, die er Andern und sich selbst schuldig zu seyn glaubte, dass das gleiche Unternehmen einiger andern Buchhandlungen an sich zwar löblich, aber bei Ermangelung aller Hülfsmittel eben so unzweckmässig als schädlich sey, zu begründen, und sprach jene Erklärung um so nachdrücklicher aus, je mehr er seiner eben so mühsamen als kostspieligen Arbeit mehrerer Jahre auch im Buchhandel eine gute Aufnahme wünschen und sichern zu dürfen glaubte. Er hat in den so oft wiederholten Bearbeitungen des Horas nicht blos einen Beweis gefunden, dass dieser Dichter allgemein gelesen wird, sondern auch bei vielen das Streben aller Kritiker erkannt, endlich dem Abschlusse der Lesarten des Textes sich zu nähern. Dieses Ziel glaubte er nicht besser erreichen zu können, als durch Benutzung der ältesten Quellen desselben in der Schweiz, in Frankreich und Ita- lien, die eben so zahlreich als wichtig sind, die aber bis jetzt grossentheils noch nicht einmal ihrem In- halte oder Werthe nach bekannt, und entweder gar nicht, oder nur halb, oder doch nur halb recht be- nutzt, oder auch noch nicht als wenig benutzenswerth bezeichnet, sind. Zu diesen ältesten Quellen gehören nicht blos die Handschriften des Textes, sondern auch die seiner alten Ausleger. Von jener enthalten einige wenige — in "aris zwei — die Spuren der ältesten bekann- ten Recension vom Consul Vettius Agorius; diese aber, die alten Handschriften der Scholiasten, sind auch für die Feststellung des Textes sehr wichtig, nicht gerade weil sie sich oft auf frühere Recensionen beziehen, sondern weil sie selbst durch ihre Commentare eine kritische Ausgabe dieses Dichters gegeben, und wie es an vielen handschriftlich verbürgten Stellen sichtbar ist, auch beabsichtiget haben, und weil das Alter dieser Scholien über das aller vorhandenen Texthandschriften hinausgeht. Nun aber ist der Text derselben noch eben so unsicher als fehlerhaft: unsicher, weil in den alten Handschriften die Namen der Verfasser der Scholien nicht angegeben sind, und weil die jüngern meist alle erst der Zeit der wie- derauflebenden Wissenschaften angehören, wo ein findefröhlicher Eifer, auch ohne genaue Untersuchung, anonyme Scholien, selbst verschiedener Verfasser, die zu einer und derselben Stelle oft drei- und vier- fach an einander gereiht sind, unter einem einzigen Namen vereinigte; fehlerhaft, weil entweder die, welche sie aus den Codd. abzuschreiben hatten, die vielfach abgekürzten Scholien und Glossen nicht sicher genug lesen konnten, oder weil die Handschriften selbst so fehlerhaft oder unleserlich geschrieben waren. Wenn nun schon die, welche jener Zeit so nahe standen, wie ein Parrhasius u. A., öffentlich ihren Arg- wohn aussprechen konnten, was später Manche mit mehr oder weniger Ueberzeugung wiederholten oder bestritten, — dass uns nämlich durch Benamung der Scholien ein vielfacher Betrug geschehen sey, so ist dieser Umstand wenigstens dem, der bei dem jetzigen Standpunkte der Philologie die erste kritische Aus- gabe dieser Scholiasten zu bewerkstelligen gedenkt, einer genaueren Berücksichtigung und Prüfung werth; denn wir haben allerdings bis jetzt eben so wenig eine kritische Ausgabe derselben, als auch nur einen Aufsatz über ihr Leben oder über ihre Schriften, über deren Aechtheit und Umfang, der auf den Namen einer Untersuchung Anspruch machen könnte. Und in der That ist beides, die kritische Ausgabe und die Untersuchung, eins ohne das andere nicht möglich, für beides aber die Benutzung der ältesten Quellen unerlässlich. Diese nun sind aber sehr selten, und noch seltener sind sie vollständig, ihre Benutzung aber eben so mühsam als zeitraubend. Darum haben wahrscheinlich auch Nurnius und Carrio dem öffentlich ausgesprochenen Plane wieder entsagt, jener den 4ceron, dieser den Porphyrion besonders herauszugeben; Cruguius aber hat mit dem mühsam gehäuften Stoffe, den seine verschiedenartige Scholiensammlung ent- hält, auch die Schwierigkeit vermehrt. Die Verdienste von G. Fabricius beschränken sich darauf, dass er aus zwei verstümmelten Handschriften, deren Alter er gar nicht, und deren Werth er sehr gering be- zeichnet, den vorhandenen Text verbesserte und ihn uns so, aber freilich in einer noch sehr jämmerliehen Verfassung überlieferte, in welcher er nun seit fast 300 Jahren geblieben ist; denn der von Nie. Höniger beaufsichtigte Abdruck von 1580 hat zu den vielen Druckfehlern nur noch mehr gedruckte Fehler hinzugefügt. Da nun diese alten Scholien, deren Abfassung allerdings in die Zeit des noch bestehenden heidni- schen Götterdienstes fällt (denn die wenigen spätern Zusätze, welche christliche Farbe haben, sind durch sich selbst verdächtig), nach Ermittelung und Bestätigung ihrer Integrität durch ausreichende Quellen und durch gesunde Kritik, die älteste Recension der sämmtlichen Gedichte des Horaz gewähren, so ist ihr grosser Werth für den Kritiker nicht zu bestreiten, wenn es sich um eine quellenmässige kritische Geschichte des geschriebenen und gedruckten Textes des Horaz handelt, die in der Litteratur dieses Dich- ters eine um so grössere Lücke ausfüllen müsste, je unerlässlicher sie für die Feststellung des Textes und seiner Familien zu seyn scheint. In Bezug auf diese Feststellung der Textfamilien, die man wohl bei einem so häufig abgeschriebenen Schriftsteller, wie Horas ist, annehmen kann und muss, dürfte das Verhältniss der ältesten Texthandschrit- ten zu einander sowohl, als zu den jüngeren der verschiedenen Jahrhunderte, in innerer Hinsicht (Les- arten und Satzzeichnung) und in äusserer Hinsicht (Rechtschreibung, Ueberschriften, Unterschriften u. dgl.), ihr Verhältniss endlich zu den ältesten Drucken; — alles dieses dürften Punkte seyn, welche dureh eine genauere Bibliographie der Handschriften und der alten Ausgaben und durch ihre stete und aufinerksame Vergleichung mit einander eine grössere Bestimmung zu erhalten verdienen, und welche bei der Aufsu- chung der unterscheidenden Merkmale früherer Recensionen oder der einzelnen Codicesfamilien den Kriti- ker zu leiten haben möchten. Dergleichen unterscheidende Merkmale oder Kriterien aber können dann auch den einmal mehrere Jahre hinter einander für einen Schriftsteller in Handschriften arbeitenden Kri- tiker in den Stand setzen, auch eine grosse Anzahl von Handschriften, die er nicht ganz zu benutzen vermag, oder welche eine durchgehende Bearbeitung nicht verdienen, in kürzerer Zeit zu würdigen, als es bei der redlichen langwierigen Collationirung vorzüglich solcher Handschriften möglich ist, bei denen der vielfach verfälschte und erklärte Text eines auch in frühern Jahrhunderten vielgelesenen Dichters in genauerer Beziehung und Verbindung mit seinen Scholien steht. Der Herausgeber hat sich das angedeutete Ziel in einer grössern Ausgabe gesteckt: den kritischen Apparat für den Text und für die Scholien möglichst vollständig zu sammeln, und eine Sonderung und Ordnung desselben zu versuchen und auch den bibliographisch-kritischen Theil theils durch eigene Ansicht von Handschriften oder Drucken auf seiner wissenschaftlichen Reise, theils durch die gütigen Beiträge einiger Gönner und Freunde möglichst vollständig zu machen. Der Engländer Babington, vortheilhaft durch seine Beurtheilung der Neapolitaner Ausgabe von Arnold von Brüssel bekannt, hat seine Collatio- nen der alten Drucke des XV. Jahrhunderts zugesagt, der Herr Prof. I. C. Orelli in Zürich die Mitthei- lung einer Abschrift eines Münchner Porphyrion aus dem X. Jahrhundert, der Herr Prof. Obbarius in Rudolstadt kritische Auszüge alter und neuer. Horazprogramme, der Herr Prof. Dübner in Gotha Hmen- dationen der Scholien, der Herr Diac. Bardili in Urach, so wie der durch seine grossen Bücherschätze und Bücherkenntnisse ausgezeichnete Engländer Richard Heber bibliographische Beiträge, und der Her- ausgeber hegt die vertrauensvolle Hoffnung, dass von den zahlreichen Freunden des Venusiners auch der eine oder der andere durch kürzere oder längere Nachrichten über unbekannte Hülfsmittel das hiermit vorläufig angekündigte Unternehmen wohlwollend befördern werde, über welches zu seiner Zeit eine aus- führlichere Anzeige bekannt gemacht werden wird. — Vorbereitend zu dieser grössern Ausgabe, welche die erste selbstständige möglichst umfassende Ge- schichte der Kritik des Horazischen Textes, wenigstens nach der Bestrebung des Herausgebers, bieten soll, erscheint diese kleinere Ausgabe, deren Titel zu Anfange dieser Anzeige steht, in zwei Bänden, der eine zu Ostern 1832, der andere zu Ostern 1833. Der Verfasser bezweckt dadurch vorzüglich auch, die Eröffnung der Ansichten und Rathschläge der sachkundigen Gelehrten zu veranlassen, um davon für die grössere Ausgabe möglichst grossen Nutzen zu ziehen. Bei dieser kleinern Ausgabe beabsichtigt er ausser der Mittheilung der gewissenhaften Collationen von 12 der ältesten Texthandschriften besonders die durch- gängige quellenmässige Verbesserung des Textes der Scholien, welche nicht blos eine durchgehende Ver- mehrung, sondern auch am Schlusse des letzten Briefes, wo die bisherigen Ausgaben mitten in einem Satze abbrechen, Vollständigkeit erhalten. Unter den 'Texthandschriften befinden sich die 7 ältesten der königlichen und eine jüngere von guter alter Abkunft in der St. Genovefa- Bibliothek in Paris und vier Berner, von denen die eine mit „sächsi- schen“ Charakteren geschriebene aus dem VIII. Jahrhundert unter allen bekannten die älteste ist, seitdem das Nichtvorhandenseyn der 4utunschen (vergl. Jahn. Jahrb. a. a. O.) sich erwiesen hat. Wenigstens 10 dieser ehrwürdigen Quellenhandschriften, von denen jede das X. Jahrh. berührt, glaubt der Verfasser für die ältesten aller vorhandenen erklären zu dürfen, da, bis auf einige Ausnahmen, die überalpischen Handschrif- ten des Horas wie des Cicero aus litterär-historischen Gründen älter sind, als die voralpischen. Die noch unbekannten Urtheile und Collationen des berühmten P. Pithou, die er seinem Exemplar der ältesten da- tirten Mailänder Ausgabe beischrieb, werden keine unwillkommene Zugabe seyn. Die möglichst genauen Collationen, welchen kurze beurtheilende Bemerkungen, beigefügt werden, sollen theils beweisen, wie die Kritik über den Text der Satyren und Briefe, ungeachtet der gediegenen Arbeiten von Schmid und Ob- barius und von Kirchner, der für den Apparat der Satyren mit deutschem Fleisse sehr brav vorgearbei- tet hat, gar wohl noch der Basis der alten Handschriften bedarf (vergl. Schmid Band II. S. VI.), theils dass die Arbeiten von Valart und Pottier ganz unbefriedigend, und selbst die des sonst gewissenhafteren und sachkundigeren Vanderburg zu den Oden auch in Hauptsachen nicht ausreichend ist. Der wichtigere Theil dieser Ausgabe ist den Scholiasten gewidmet, deren Text nach 15 Handschriften vorläufig verbessert und vermehrt erscheinen soll, mit Beisetzung der wichtigsten Quellen Unter den Bernischen Handschriften zeichnen sich die Marsischen und die ausgewählten Collationen von P. Daniel aus, unter denen in Paris aber, ausser einigen besonders geschriebenen, vor allen der ziemlich vollständige Aeron in dem Texteo- dex y, und die Codd. B und 9, mit welchen die Bruchstücke im Cod. C. ganz übereinstimmen, und welche, wie der Text selbst, ausser einzelnen sonderbaren Zusätzen, durchgehends den Text der alten Scholiasten enthalten. Für den Schluss des so seltenen Acron zu den Briefen, welcher bis jetzt noch nicht gedruckt ist, der aber bereits durch die Handschriften B und ꝙ seine Ergänzung gefunden, werden noch einige italiänische Quellen, namentlich der Ambrosianer in Mailand und der Mediceer in Florenz zu Rathe ge- zogen. Die Resultate der bessern italiänischen Handschriften, begleitet mit einer Beschreibung und Be- urtheilung der unbedeutenderen (auch der uns fast unbekannten Feaschen), so wie auch die Lesarten der in den Jahnschen Jahrbüchern bereits genauer bezeichneten editiones principes werden aus Mangel an Raum und — an Zweckmässigkeit erst in die grössere Ausgabe aufgenommen, da in dieser kleineren die Ver- besserung des Textes des Dichters und der Scheliasten vorzugsweise aus Handschriften als Aufgabe ge- setzt ist, um so bei einer gewissen Einheit, Abgeschlossenheit und Gleichförmigkeit als passende Vorar- beit für die grössere zu dienen, und so desto leichter auf gleiche Weise den Wünschen der Lehrenden wie der Lernenden auf Schulen und Hochschulen zu entsprechen. Der zweite Band, die Satyren und Briefe mit den Scholien enthaltend, wird dem erstern vorausgehen, welcher die sogenannten Carmina mit den Scholien umfassen soll. . | Nach Vollendung des Horaz ist der Herausgeber gesonnen, auf gleiche Weise den Persius mit den verbesserten Scholien des Corzutus und mit Y. Daniel's sorgfältiger Ueberarbeitung des Foquelinischen Commentares herauszugeben. 1 a f Das Werk wird in gross Octav elegant ausgestattet erscheinen. — Wir empfehlen diese Unterneh- mung der öffentlichen Aufmerksamkeit. Leipzig, im März 1831. Baumgärtner’s Buchhandlung. Literariſcher Anzeiger. Gu den bei F. A. Brockhaus in Leipzig erſcheinenden Zeitfchriften.) 1831. Nr. X. Dieſer Literariſche Anzeiger wird den bei F. A. Brockhaus in Leipzig erſcheinenden Zeitſchriften: Blätter für litera— riſche Unterhaltung, Iſis, Der canoniſche Wachter, Zeitgenoſſen, fowie der Allgemeinen mediziniſchen Zeitung beigelegt oder beigeheftet, und betragen die Inſertionsgebuͤhren fuͤr die Zeile 2 Gr. Bei mir ist erschienen und in allen Buchhandlungen des In- und Auslandes zu erhalten: Lehrbuch der reinen und angewandten Krystallographie, Karl Friedrich Naumann. Zwei Bände. Mit 39 Kupfertafeln. Gr. 8. 69 Bogen auf gutem Druckpapier. 7 Thlr. Leipzig, im April 1831. F. A. Brockhaus, Gegen Ende des vorigen Jahres erſchien in unſerm Verlag: Enky moplas ma. Der schwangere Uterus und der Blutum- lauf im Fötus; dargestellt auf einer zum Auseinanderlegen eingerich- teten Klappentafel, von E. N. Tuson. Mit Erklärung. Nach dem Englischen. Roy.-Folio. : tonnirt. 2 Thlr. S., oder 3 Fl. 36 Kr. Rhein. Von demselben Verfasser lieferten wir in den Jahren ö 1826 — 28: Myopolyplasiasmus. Die Muskeln des menschlichen Körpers in ihrer Lage über und neben einander; zum Auseinanderlegen dargestellt. Nebst Erläuterungen Nach dem Englischen, Auf Leinwand gezogen, colorirt und in Pappe gebunden, Imp.-Folio. Erste Lieferung: Taf. 1 und 2, enthaltend die Muskeln der untern Extremitäten. 5 Thlr. S., oder 9 Fl. Rh. Zweite Lieferung: Taf. 3 und 4, die Muskeln der obern Extremitäten. 4 Thlr., oder 7 Fl. 12 Kr. Dritte Lieferung: Taf, 5 und 6, die Muskeln des Unter- leibs und Rückens. 4 Thlr., oder 7 Fl. 12 Kr. Vierte Lieferuug: Taf. 7 u. 8, die Muskeln des Kopfes, Halses, Auges, der Zunge etc. 4 Thlr., oder 7 Fl. 12 Kr. Alle 4 Lieferungen 17 Thlr., oder 80 Fl. 36 Kr. Weimar, 1831. Car- Landes- Industriecomptoir. Für Bruſtkranke. a 1 (Aus der Magdeburger Zeitung.) Für meine, an der Bruſtkrankheit leidenden Mitmenſchen. Schon ſeit mehren Jahren litt ich an Bruſtbeſchwerden, die jedoch von Jahr zu Jahr zunahmen, ſodaß ſie endlich in förmliche Lungenſchwindſucht uͤbergingen. — Alle, ſelbſt die bei den beruͤhmteſten Aerzten nachgeſuchte Huͤlfe blieb fruchtlos, und ich ſah mich leider als unheilbar aufgegeben. Auf einer im verfloſſenen Herbſte nothgedrungenen Geſchaͤftsreiſe nach Deutſchland wurde mir ein (ſogenanntes) curatives Mittel ge— gen die Bruſtkrankheit, Schwind- und Lungenſucht ꝛc. empfoh— len, welches in einem Trank beſteht und bei einem gewiſſen F. Winther in Hamburg, Schulterblatt Nr. 463, die Flaſche nebſt Gebrauchzettel fuͤr einen holl. Dukaten und 8 Sgr. fuͤr Emballage zu bekommen iſt. Ob zwar kein Freund von gehei⸗ men Mitteln, entſchloß ich mich, als Huͤlfsloſer, dennoch, mit einer Flaſche, die ich mir kommen ließ, den Verſuch zu ma⸗ chen. — Mit der unbeſchreiblichſten Freude ſpuͤrte ich bald die heilſamſte Wirkung dieſes kraftvollen Trankes. Sogleich ver⸗ ſchrieb ich mir noch 3 Flaſchen auf einmal. — Meine Geſund⸗ heit nahm hierauf fortwaͤhrend fuͤhlbar und ſichtbar zu, ſodaß ich mich jetzt, Gott Lob! als voͤllig hergeſtellt betrachte. — Da ich es fuͤr Pflicht halte, dieſes unſchaͤtzbare Heilmittel allen meinen Leidensgefaͤhrten gewiſſenhaft zu empfehlen, ſo weihe ich dem Erfinder deſſelben hiermit ein ſchuldiges Dankopfer. E. F. v. Kruſinski, Rittergutsbeſitzer bei Miet au. Durch alle Buchhandlungen und Poſtaͤmter iſt zu beziehen: Der canoniſche Waͤchter. Eine antijeſuitiſche Zeitſchrift fuͤr Staat und Kirche und fuͤr alle chriſtliche Confeſ— ſionen. Herausgegeben von Alexander Muͤller. Jahrgang 1831. Monat März: Nr. 17 — 25, mit 1 Beilage, und 4 literariſchen Anzeigern: Nr. VI—IX. Gr. 4. Preis des Jahrgangs von 104 Nummern (aus ßer den Beilagen) 5 Thlr. Leipzig, 31ſten März 1831, F. A. Brockhaus. In unserm Verlage ist soeben erschienen und in allen Buchhandlungen des In- und Auslandes zu haben: Aristotelia von Dr. A. Stahr. Erster Theil. L Das Leben des Aristoteles von Stagira. II. Ueber die verlornen Briefe des Aristoteles. Gr. 8. Druckpa- pier 21 Gr. Schreibpapier 1 Thlr. 6 Gr. Diese Schrift eröffnet eine Reihe ähnlicher Untersu- chungen über Leben, Schüler und Schriften des Aristote- les. Der vorliegende erste Theil bietet in der ersten Ab- handlung eine aus den Quellen geschöpfte kritische Dar- stellung der Lebensverhältnisse des Philosophen; ein Gegen- stand, für welchen seit mehr als 200 Jahren wenig oder nichts geschehen ist. Der zweite Aufsatz: „ Leber die verlornen Briefe des Aristoteles“, bringt einen Gegenstand zur Sprache, wel- cher bisher nur gelegentlich von Herausgebern wie Casau- bonus und Menage in kurzen Bemerkungen berührt wor- den ist. Der Verfasser, seit mehren ‚Jahren ausschliesslich mit dem Aristoteles beschäftigt, hat seinen Gegenstand mit ge- wissenhafter Benutzung aller vorhandenen Hülfsmittel bear- beitet; und wir glauben daher, diese Schrift der Aufmerk- samkeit des Publicums um so eher empfehlen zu können, als sie für das jetzt neu erwachende Studium der Werke des Stagiriten ein nicht unwillkommener Beitrag sein dürfte. I. A. Ernesti Clavis Ciceroniana sive Indices rerum et verhorum philologieo-eritici in Opera Ciceronis. Accedunt Graeca Ciceronis necessariis observationi- bus illustrata. Editio VI. prioribus auctior atque emendatior. 8 maj. Druckpapier 2 Talr. Schreib- papier 2 Thlr. 16 Gr. Ueber den Werth der Ernesti'schen Clavis Ciceroniana kein Wort hier — nur erlauben wir uns zu bemerken, dass sich diese 6te Auflage vor den frühern durch sorgfältige Correctur, Entfernung und Berichtigung vieler durch die frühern Auflagen fortgepflanzte und den Gebrauch störende Druckfehler, sowie auch durch weisses Papier und guten, deutlichen Druck — vortheilhait auszeichnet, und wird der Beifall des philologischen Publicums diesem vortrefflichen Werke Ernesti's in der gegenwärtigen Gestalt wol in noch erhöheterm Masse zu Theil werden. Schützü, C. G., Opuscula philologiea et philosophica ex iis potissimum quae per XXIV annos Jenae pro- grammatibus novi prorectoratus indicende causa edi- tis nomine suo haud addito adjecit selecta nune pri- mum conjunctim edita et aliquot recentioribus aucta. 8 maj._ 1 Thlr. 12 Gr. Wir übergeben hiermit dem philologischen Publicum die Sammlung der kleinen Schriften eines Mannes, dessen Thätigkeit seit mehr als funfzig Jahren von dem grössten Einflusse auf die philologischen Studien gewesen ist. Zwar sind diese 34 Abhandlungen, mit Ausnahme der letzten, ganz neu hinzugekommenen, schon früher theils in Jena theils in Halle gedruckt worden; aber die Seltenheit dieser einzel- nen Programme wird unsere Sammlung den zahlreichen Ver- ehrern dieses Veteranen der Philologie gewiss erwünscht machen. Eine Menge von Beiträgen zur Kritik und Erklä- rung des Homer, Aeschylus, Sophokles, Euripides, Plato, Theokrit, Lucian, Cicero, Quintilian, Horaz u. A. sind darin enthalten, und die Uebersicht derselben durch ein ge- naues Verzeichniss der behandelten Stellen sehr erleichtert. Dass auch die auf die Kantische Philosophie sich beziehen- den Schriftchen des Verfassers nicht fehlen, wird Vielen sehr angenehm sein. Halle, im Februar 1831. Buchhandlung des Waisenhauses. Soeben erſcheinen bei mir und find in allen Buchhandlun⸗ gen Sachſens zu erhalten: Kurzer Abriß der bisherigen ſtaͤndiſchen Verfaſſung im Koͤnigreiche Sachſen. Im Februar 1831. 8. Geh. 8 Gr. Gerhard (Wilhelm), Blick auf einige Steuerverhaͤlt⸗ niſſe im Koͤnigreich Sachſen. 8. Geh. 6 Gr. Leipzig, im Maͤrz 1831. a F. A. Brockhaus. Oeſtreichiſche militairiſche Zeitſchrift 1831. Drittes Heft. Das dritte Heft dieſer Zeitſchrift iſt ſoeben an alle Buch: handlungen verſendet worden. Daſſelbe enthält folgende Auf⸗ fäge: I. Ueber militairiſche Selbſtbildung (Schluß). — II. Den Krieg der Engländer gegen die Birmanen, in den Jahren 1824 — 25 (Fortſetzung). — III. Den Feldzug der Ruſſen 1829 in der Türkei. — IV. Miszellen: Bemerkungen über das osma⸗ niſche regulirte Militair 1829. Aus den Briefen eines Reiſen⸗ den. — V. Literatur. — VI. Neueſte Militairveraͤnderungen. Für die unterzeichnete Buchhandlung nehmen alle Buchhand⸗ lungen des In- und Auslandes Praͤnumeration auf den Jahr⸗ gang 1831 dieſer Zeitſchrift mit acht Thaler Saͤchſ. an. Auch ſind durch dieſelben alle aͤltern Jahrgaͤnge der Zeitſchrift ſeit 1818 zu erhalten. Wer die ganze Sammlung von 1818 bis einſchluͤſſig 1830 auf einmal abnimmt, dem wird jeder Jahr⸗ gang nur zu ſechs Thaler berechnet, und der Preis der geſamm⸗ ten dreizehn Jahrgaͤnge iſt dann achtundſiebenzig Thaler Saͤchſ. Wien, am Zoſten März 1831. J. G. Heubner, Buchhaͤndler. Bei uns erſchien: EEE natürliche Familien des Thierreichs. Aus dem Franzoͤſiſchen. Mit Anmerkungen und Zuſaͤtzen von Dr. A. A. Berthold. Gr. 8. 1827. Preis 2 Thlr. 21 Gr. Saͤchſ., oder 5 Fl. 10 Kr. Rhein. Schon der Name des Verfaſſers buͤrgt für den Werth dies fer Schrift. Der Ueberſetzer hat nicht allein die dunkeln Stel⸗ len des Originals deutlicher dargeſtellt, ſondern auch eine be— deutende Anzahl von Druckfehlern und Unrichtigkeiten verbeſ— ſert und berichtigt, wodurch die deutſche Bearbeitung wirkliche Vorzuͤge vor dem Original erhalten hat. Das Werk eignet ſich ſowol zum Selbſtſtudium der Zoolo— gie, als auch zu Vorleſungen; ſowol unentbehrlich fuͤr einen Anfaͤnger, als intereſſant und wichtig fuͤr einen ſchon mehr Kundigen. Von einem Hauptnutzen wird es fuͤr einen reiſen⸗ den Zoologen ſein und dieſen, vorzuͤglich auf ſeinen Excurſionen, hinreichend genügen. Großh. S. pr. Landes-Induſtriecomptoir. Durch alle Buchhandlungen und Poſtaͤmter iſt zu beziehen: Blätter für literariſche Unterhaltung. Redigirt unter Vers antwortlichkeit der Verlagshandlung. Jahrgang 1831. Monat März, oder Nr. 60 — 90, mit 3 Beilagen: Nr. 7 — 9, und 4 literariſchen Anzeigern: Nr. VI IX. Gr. 4. Preis des Jahrgangs von 365 Nummern (außer den Beilagen) auf gutem Druckpapier 12 Thlr. Leipzig, 31ſten Maͤrz 1831. F. A. Brockhaus. Bei W. Engelmann in Leipzig iſt ſoeben erſchienen: Gallimathias. Vom Verfaſſer. 8. Velinpapier, elegant broſch., 10 Gr. 6 Pf. Daß ein Jeder in dieſem ſchriftlichen Allerlei wenigſtens einen appetitlichen Biſſen finden wird, dies glaubt der Verle⸗ ger, wie es ihm verſichert iſt, wieder verſichern zu koͤnnen. An kundig ung für Organiſten, und Solche, die ſich zu Organiſten bilden wollen. Handbuch des Organisten, von Dr. Friedrich Schneider, herzoglich anhalt-deſſauiſcher Hofcapellmeiſter. Das unter dieſem Titel vor zwei Jahren angekuͤndigte Werk, welches alles Dasjenige umfaßt, was ein Organiſt, oder Derjenige, welcher ſich zum Organiſten bilden will, ge⸗ braucht, welches zum Selbſtunterricht, beſonders aber zum Unterricht in Seminarien und andern 1 Lehranſtal⸗ ten geeignet iſt, iſt jetzt vollftändig erſchienen. Es zerfaͤllt in drei Theile: 1) Grundzuͤge der Harmonielehre, 2) Orgelſchule, 3) Choralbuch und zugleich Beiſpielſammlung der beiden erſten Theile. ö Um die Verbreitung dieſes Werkes nicht zu hindern, ſoll der außerordentlich billige Praͤnumerationspreis von 3 Thlr. 8 Gr. (für 78 Notenbogen) noch einige Zeit fortbeſtehen. Eins zelne Theile ſind zu etwas erhoͤhetem Preiſe zu haben. Halberſtadt, im März 1831. Karl Brüggemann. _ nr — — —————— Soeben iſt bei r Friedr. Volke, Buchhändler in Wien, erſchienen und in allen Buchhandlungen Deutſchlands zu haben: Supplimento ad ogni Dizionario Italiano-Tedesco e Tedesco-Ita- liano, che comprende tutte le voci ed espressioni neologiche, tecniche, cu- riali, mercantili e marittime, infine piü parole e ter- mini provinciali oggidi frequemente in uso, i quali non sono nei vocabolarj italiani. Supplementband e zu jedem italieniſch-deutſchen und deutfch = italienifchen Woͤrterbuche, enthaltend: alle neologiſche, techniſche, Curial-, Mercantil- und Ma⸗ rineausdruͤcke; dann ſehr viele, heutzutage gebraͤuchliche, aber in den italieniſchen Dictionnairen nicht enthaltene Woͤrter und Provinzialismen, von Johann Ritter von Vogtberg, des . 8 Marine-⸗ Departements Rechnungsrath un k. k. Profeſſor an der wiener Hochſchule. Gr. 8. Preis ungeb. 1 Thlr. 4 Gr. Il Dialogista tedesco-italiano, con un ’aggiunta di varj componi- menti di frequente uso nella civile ‚societä, come let- tere, quietanze, petizioni, conti etc. di Luigi F. A. Argenti, Professore di lingua e litteratura tedesca in Milano, Brosch. Preis 1 Thlr. 4 Gr. Librairie de V. Zirges à Leipzig. Nouvelle Grammaire frangaise sur un plan tres-methodique, avec de nombreux exercices d’or- thographe, de syntaxe et de ponetuation, tirés de nos meilleurs auteurs, et distribues dans l’ordre des regles; par M. Noel, inspecteur general de Puni- versite, chev. de la legion d’honneur; et M. Chopsal, professeur de grammaire generale. Deuxième des editions revues et augmentées en faveur des Alle- mands, par M. Taillefer, professeur .de langues à Leipzig. 2 vol. in 12. Leipzig, 1831. Brosch. 1 Thlr. La rapidité avec laquelle la premiere des Editions revi- söes de cet ouvrage a été enlevée, prouve quelle place im- portante il doit occuper dans Fenseignement de la langue frangaise. M. Taillefer dont le suffrage de quantité de journaux et de plusieurs centaines d’eleves constate les talens et les succes dans la littérature et dans l’enseignement, a bien voulu enrichir encore cette nouvelle édition, en y ajoutant un chapitre et des exercices sur les formes de langage inherentes au genie de la langue frangaise et sur celles qui s’en écartent, chapitre interessant et le plus propre à con- duire les jeunes gens à l'élégance frangaise, Malgré ces additions considérables et les sains appor- tes à Pexécution typographique, le prix ma pas été aug- mente. Un troisieme volume contenant le corrige des exer- cices, est sous presse et parattra incessament. Bei mir ift erſchienen und durch alle Buchhandlungen und Poſtaͤmter zu beziehen: %% SRRHLELLE, Ein ; biographiſches Magazin für di te Geſchichte unſerer Zeit. Dritten Bandes zweites Heft. (XVII.) Redigirt unter Verantwortlichkeit der Verlagshandlung von Friedrich Chriſtian Auguſt Haſſe, Profeſſor der hiſtoriſchen Huͤlfswiſſenſchaften an der Univerfität zu eipzig. Gr. 8. 104 Seiten. Geh. 12 Gr. Inhalt: Biographien und Charakteriſtiken. Leben der A. L. Karſchin, geb. Durbach. Von ihr ſelbſt, in Briefen an Sulzer. Mit Ergaͤnzungen von Wil⸗ helm Korte. Robert Bloomfield. Von Adrian. Chriſtian Wilhelm Ahlwardt. Schroͤder. Biographiſche Andeutungen. Malte-Brun. Jakob Glatz. James Watt. Miszellen. Benjamin Conſtant. Etienne Henri Méhul. Das dritte Heft des dritten Bandes erſcheint im Mai 1851. Leipzig, 31ſten März 1831. F. A. Brockhaus. Von Auguſt Bei G. Fincke in Berlin iſt zu haben: Die halleſche Allgemeine Literaturzeitung von 1785 bis 1830. Geb. Pappbd. m. T. fuͤr 45 Thlr. Der Allgemeine Anzeiger der Deutſchen 1791 — 1825 incl. Henglbd. 15 Thlr. Bei J. D. Sauerländer in Frankfurt am Main iſt ſoeben erſchienen und in allen ſoliden Buchhandlungen zu haben: Hochverrathsprozeß der Miniſter Karls X. von Frankreich. Mit hiſtoriſcher Einleitung von Th. von Haupt. Vollſtaͤndig in 9 Baͤnd⸗ chen. 81 Bogen ſtark. Mit den Bildniſſen der vier Mi— niſter. Geh. 3 Thlr., oder 5 Fl. 24 Kr. Es iſt dies die vollſtaͤndigſte Bearbeitung eines der denk⸗ wuͤrdigſten Prozeſſe aus der neuern Geſchichte. So ausführlich wie hier ift derſelbe in keiner andern Ausgabe und in keiner Zeitung geliefert worden. Die Bildniſſe der Miniſter ſind von ausgezeichneten Kuͤnſtlern während ihres Erſcheinens vor dem Pairshofe aufgenommen worden. Dieſe Ausgabe empfiehlt ſich auch noch durch die Wohlfeilheit des Preiſes. — un? Bei uns erſcheinen unverzuͤglich: F Authentiſche Memoiren über den Hof Karls X. Nach dem Franzoͤſiſchen. 8. Die Ausgabe dieſer hoͤchſt intereſſanten Memoiren erfolgt in Lieferungen von 10 Druckbogen. Die Iſte Lieferung erſcheint Mitte Aprils. In allen Buchhandlungen werden vorläufige Be⸗ ſtellungen angenommen. J. B. Metzler'ſche Buchhandlung. —— ame Er EEE EEE SED Die Hartmann'ſche Buchhandlung in Leipzig verſen⸗ det ſoeben den zweiten Band des Werkes: Die ſtaatsbuͤrgerlichen Garantien, oder uͤber die wirkſamſten Mittel, Throne gegen Empoͤrungen und die Bürger in ihren Rechten zu ſichern. Von Ludwig Hoffmann, Appellations⸗Gerichtsrath in Zweibruͤcken. Ladenpreis beider Bände, 68 Bogen in gr. 8., 4 Thlr. 18 Gr. Inhalt des zweiten Bandes. . Cap. I. Von den Gebrechen und Misgriffen in der Regierungs⸗ verwaltung. : II. Allgemeine Bemerkungen über Veranlaſſungen, Urſachen, Ausführung und Wirkungen der innern Empoͤrungen in monarchiſchen Staaten. III. Betrachtungen über den Mismuth der Völker durch Misbrauch der monarchiſchen Gewalt, als Quelle von Empörungen und Revolutionen. 1. Beiſpiele von misbrauchter monarchiſcher Gewalt und ihren Folgen. 2. Prüfung der Hauptſyſteme über die Quelle und den Umfang der monarchiſchen Gewalt. A. Theorie der Urvertraͤge. B. Theorie der ur: ſpruͤnglichen unbedingten freiwilligen Unterwerfung. C. Theorie der gewaltſamen Unterwerfung. D. Theo: rie des göttlichen Rechts; a) als göttliches Inſtitut; b) als urſpruͤngliches Hausherrnrecht; e) als Legi— timität und monarchiſches Princip. 3. Wahre Grundlage der monarchiſchen Gewalt. IV. Betrachtungen über die Urſachen des Misvergnugens und der Empörung der Voͤlker durch die Abhängigkeit der Fuͤrſten von ihren Umgebungen und der ungluͤcklichen Auswahl ihrer Raͤthe und Beamten. Betrachtungen über die Gefahren der Throne wegen Verkennung und Nichtachtung der oͤffentlichen Meinung und des Zeitgeiſtes. 1. Verſuch zur Verfinſterung. 2. Verſuche zur Einfuͤhrung des Univerſaldespotismus. 3. Verſuche zur Unterdruͤckung der Freiheit der Voͤlker. s VI, Betrachtungen über die irrigen Anſichten in Cabinetten und von Gelehrten über die Urſachen der jüngften Revo⸗ lution und Empörungen. VII. Betrachtungen über die Rechtlichkeit oder Widerrecht⸗ lichkeit der Revolution. » VIII. ueber das Schreckbild der Volksſouverainitaͤt. Cap. IX. Betrachtungen uͤber einige Maßregeln der Cabinette ge⸗ gen Empoͤrungen. 1) Staatsſchulden. 2) Stehende Ars meen. 3) Allianzen. 4) Das Interventionsſyſtem. Zweiter Theil. 5 Von den Gewaͤhrſchaften der Verfaſſungen und der ſtaats⸗ buͤrgerlichen Rechte. Erſte Abtheilung. Weſenheit der rein⸗-monarchiſchen Regierungs⸗ verfaſſung. Cap. I. Begriff und Grundlage der reinen Monarchie. II. Organiſation der Regierung. 1. Von den Urverſamm⸗ lungen. 2. Wahlmaͤnner. 3. Der Areopag. 4. Ger heime Abftimmung. 5. Das Syſtem der Vorſchlaͤge für die Beſetzung der Staatsaͤmter. 6. Oberſte Leitung und Aufſicht der Regierung. 7. Verabfaſſung der Geſetze. 8. Nothwendigkeit, Form und Reviſion der Verfaſſungs⸗ urkunde. Zweite Abtheilung. Organiſation der Gemeinde- Bezirks- und Kreise verwaltungsautoritaͤten. Dritte bie i lun g. Von den wichtigſten Inſtitutionen und Grundge⸗ ſetzen zum Schutze der Throne, der ſtaatsbuͤrgerli⸗ chen Rechte und zur Realifirung des Zwecks der buͤrgerlichen Geſellſchaft. Cap. I. Petitionsrecht. II. Religions- und Gewiſſensfreiheit. III. Von den Lehr- und Unterrichtsanſtalten. IV. Von der Rede- und der Preßfreiheit und der Cenſur. „ V. Von der Oeffentlichkeit und Muͤndlichkeit gerichtlicher Verhandlungen. VI. Von Verhaftungen und proviſoriſcher Freilaſſung gegen Cautionsleiſtung. 5 = VII. Beſchraͤnkung des Begnadigungsrechts. = VIII. Widerrechtlichkeit des Buͤchernachdrucks. 2 ni Gewaͤhrſchaften für die äußere Sicherheit des aats. KX. 1. Alljaͤhrliche Sendſchaften. 2. Jaͤhrliche Darſtellung des aͤußern und innern Zu⸗ ſtandes des Landes. 3. Volkszeitung. 0 (Obiges Werk iſt durch alle ſolide Buchhandlungen Deutſch⸗ lands zu beziehen.) Bei J. A. Mayer in Aachen iſt ſoeben erſchienen und an alle Buchhandlungen Deutſchlands ꝛc. ꝛc. verſandt: Emſter, Peter und Heinrich van, Poeſien. 8. Eleg. geh. 12 Gr. Falkland, vom Verfaſſer des Pelham, Verſtoße— nen, Devereur und Paul Clifford. Ueberfegt von C. Richard. 8. Geh. 1 Thlr. 12 Gr. Lauff's, Leonhard (katholiſchem Pfarrer), Religioͤſe Bis bliothek zur Belehrung und Erbauung fuͤr die gebilde⸗ tere Claſſe. Erſtes Baͤndchen. 8. Geh. 14 Gr. Muͤnch, Ernſt, Renea von Eſte und ihre Toͤchter: Anna von Guiſe, Lukrezia von Urbino und Leonore von Eſte. Erſter Band. — Auch unter dem Titel: Erinnerun⸗ gen an ausgezeichnete Frauen Italiens, ihr Leben und ihre Schriften. Erſter Band. 8. Geh. 1 Thlr. 16 Gr. Bei mir iſt erſchienen und durch alle Buchhandlungen des In- und Auslandes zu erhalten: Erzaͤhlungen von Thereſe Huber. herausgegeben von V. A. H. ſter und zweiter Theil. 8. Druckpapier. 4 Thlr. 12 Gr. Leipzig, im April 1831. Geſammelt und In ſechs Theilen. Er⸗ 50 Bogen auf feinem F. A. Brockhaus. Herabgesetzte Preise trefflicher Ueberſetzungen von a CLASSISCHEN SCHRIFTSTELLERN der italienischen, spanischen, englischen, franzö⸗ sischen, dänischen, schwedischen und russischen Literatur. | 7 Nachſtehend verzeichnete bei mir erſchienene Schriften ſind zu den dabei bemerkten billigen, meiſt ſehr ermaͤßigten Preiſen durch alle Buchhandlungen des In- und Auslandes zu beziehen. Fuͤr den Werth derſelben buͤrgen die Namen der Verfaſſer und Ue— berſetzerz im Aeußern zeichnen fie ſich durch eine vorzuͤgliche Aus— ſtattung aus. a Leipzig, im Februar 1831. F. A. BROCKHAUS. 8 5 * Kt R 4 n we mr 2 te nr YA 10 5 EV ene * wi aim. . Bm pi u te N N An ar 1 580 nie er dee War kl ke I. Italienische Literatur. DANTE. 1. Die goͤttliche Komoͤdie des Dante. Ueberſetzt und erklaͤrt von Karl Ludwig Kan negießer. Zweite, ſehr veraͤnderte Auflage. 3 Theile. Mit einem Titelkupfer und geometriſchen Plänen der Hölle und des Paradieſes. 1825. Gr. 8. 604 Bogen auf dem feinſten franzöͤſiſchen Druckpapier. Fruͤherer Preis 6 Thlr. Jetzt für zwei Thaler und zwoͤlf Groſchen. 2. Dante Alighieri's lyriſche Gedichte. Italieniſch und deutſch herausgegeben von Karl Ludwig Kannegießer. 1827. Gr. 8. 314 Bogen auf dem feinſten franzöſiſchen Druckpa⸗ pier. Früherer Preis 2 Thlr. 8 Gr. Jetzt fuͤr einen Thaler. Beide Schriften zuſammen fuͤr drei Thaler. Die Verdienſte dieſer Ueberſetzungen des Dante find allgemein anerkannt und ich bemerke nur, daß der Goͤttlichen Komoͤdie Einleitungen und ausführliche Commentare beigefügt find, von den lyriſchen Gedichten aber es weder in Itatien eine vollſtaͤndige Ausgabe des Originals noch in Deutſch⸗ land irgend eine Ueberſetzung gibt. 3. Ich beſitze mehre Exemplare einer uͤberaus ſchoͤn gedruckten Ausgabe von: La divina commedia auf Velinpapier in Quart, und erlaffe ſie, deren Ladenpreis fruͤher 25 Thlr. war, um danit auf⸗ zuraͤumen, fuͤr ſechs Thaler. 4. Dreißig Umriſſe zur Hölle nach Flarman von Hummel. Quer: folio. Früherer Preis 5 Thlr. Jetzt fuͤr zwei Thaler. PETRARCA. I. Le rime di Francesco Petrarca. Francesco Petrarca's ita⸗ lieniſche Gedichte, uͤberſetzt und mit erlaͤuternden Anmerkungen begleitet von Karl Foͤrſter. 2 Theile. 1818-19. 63 Bogen auf Schreibpapier. Fruͤherer Preis 5 Thlr. Jetzt fuͤr zwei Thaler. Das Original iſt dieſer anerkannt gelungenen Ueberſetzung gegenuͤberge⸗ druckt und die ſchwierigen Stellen find in Anmerkungen erklärt, — BETE Eine gute Zugabe hierzu bildet: 2. Francesco Petrarca, dargeſtellt von C. L. Fernow. Nebft dem Leben des Dichters und ausfuͤhrlichen Ausgabenverzeichniſſen herausgegeben von Ludwig Hain. 1818. 8. 221 Bogen auf Schreibpapier. Fruͤherer Preis 1 Thlr. 12 Gr. Eh für zwoͤlf Groſchen. TASSO. 1. Torquako Taſſo's befreites Jeruſalem, überfegt von Karl Streckfuß. 2 Baͤnde. 1822. 8. 45 Bogen auf feinem Druckpapier. Geh. Fruͤherer Preis 3 Thlr. Jetzt fuͤr einen Thaler. 2. Torquato Taſſo's befreites Jeruſalem, uͤberſetzt von Karl Streckfuß. Mit gegenuͤbergedrucktem Originaltext. 2 Bände. 1822. Gr. 8. 514 Bogen auf gutem Druckpa⸗ pier. Geh. Fruͤherer Preis 3 Thlr. 12 Gr. Jetzt fuͤr einen Thaler und zwoͤlf Groſchen. Es iſt allgemein anerkannt, daß die Streckfuß ſche Ueberſetzung die Reize des Original am treuſten wiedergibt und ſich wie dieſes durch anmuthige Leichtigkeit auszeichnet. Einen Commentar zu den hier angefuͤhrten Werken bildet Sismondi's Werk uͤber die Literatur des ſuͤdlichen Europas, woruͤber das Naͤhere unter IV. Franzoͤſiſche Literatur. ALHERI. Denkwuͤrdigkeiten aus dem Leben Vittorio Alfier's. Von ihm ſelbſt beſchrieben. Nach der erſten italieniſchen Originalaus⸗ gabe von Ludwig Hain. 2 Theile. 1812. 8. 43 Bogen auf . Druckpapier. Fruͤherer Preis 3 Thlr. Jetzt fuͤr einen Thaler. BOC CAC CIO. Das Decameron, von Giovanni Boccaccio. Aus dem Italieni⸗ ſchen uͤberſetzt. Mit einer Einleitung. 3 Theile. 1830. 12. 42 Bogen auf Druckpapier. Geh. Ladenpreis: Zwei Thaler. — 5 — UGO FOSCOLO. eehte Briefe des Jacopo Ortis, von Ugo Foscolo. # Aus dem Italieniſchen uͤberſetzt durch Friedrich Lautſch. Mit einer Einleitung. 1829. 12. 134 Bogen auf Drudpapier. Geh. Ladenpreis: Funfzehn Groſchen. II. Spanische Literatur. CALDERON. 1. Schauspiele von Don Pedro Calderon de la Barca. Ueber⸗ ſetzt von Ernſt Friedrich Georg Otto von der Mals— burg. 6 Bände. 1819 — 25. 12. 115 Bogen auf dem feinſten Druckpapier. Geh. Fruͤherer Preis 12 Thlr. Jetzt fuͤr vier Thaler. Einzelne Baͤnde fuͤr einen Thaler. Die 6 Baͤnde dieſer Ueberſetzung des Calderon, die von den competente⸗ ſten Richtern als vorzuͤglich anerkannt worden, enthalten folgende Stuͤcke, und jedem Bande iſt noch eine auf Calderon bezuͤgliche Einleitung beigefügt: I. Es iſt beſſer als es war. Es iſt ſchlimmer als es war. II. Fuͤrſt, Freund, Frau. Wohl und Weh. III. Echo und Narciſſus. Der Gartenunhold. IV. Die Seherin des Morgens. Die Morgenroͤthe in Copacavana. V. Der Schultheiß von Zalamea. Weiße Haͤnde kraͤnken nicht. VI. Graf Lucanor. Weine, Weib, und du wirſt ſiegen. 2. Comedias de Don Pedro Calderon de la Barca, co- dejadas con las mejores ediciones hasta ahora publica- das, corregidas y dadas a luz por Juan Jorge Keil. 3 Bände. Mit Calderon’s Bildniss. 1820 — 22. 12. 102 Bogen auf dem feinsten Druckpapier. Geh. Frü- herer Preis 9 Thaler. Jetzt für drei Thaler. Der Inhalt dieſer Baͤnde iſt folgender: J. La vida es sueno. Casa con dos puertas mala es de guardar. EI Pur- atorio de san Patricio. La gran Cenobia. La devocion de la Cruz, La puente de Mantible, Saber del mal y del bieu. Lances de amor y for- tuna. La Dama Duende. Peor estä que estaba. b II. El principe constante, EI, mayor encanto amor. El galan fantasma. Ju- das Macabeo, El medico de su honra. Argenis y Poliarco, La virgen 5 tat en ario, El mayor monstruo los zelos. Hombre pobre todo es tra- reto agravio OR venganza. El sitio de Bréda. BR fingido. Amor, 2 y poder. Los tres mayores prodigios, En esta vida todo es verdad y todo mentira. El maestro de danzar, Maianas de Abril y Mayo, Los hijos de la fortuna. Afectos | de odio y amor. La hija del ayre, parte primera y segonda, 3. Die ſaͤmmtlichen Stuͤcke des erſten und zweiten und das erſte Stuͤck des dritten Bandes find auch unter beſondern Titeln einzeln zu erhalten. Der wenn Er „„ 8 iſt 16 Groſchen. 4. Calderon's Bildniß koſtet in beſondern Abdruͤcken in gr. 4. 8 Groſchen. N * — CERVANTES, Der finnreihe Junker Don Quixote von La Mancha, von Don Miguel de Cervantes Saavedra. Neu überfegt durch Dietrich Wilhelm Soltau. Mit einer Einleitung. 1825. 12. 603 Bogen auf Druckpapier. Geh. Ladenpreis: wei Thaler und zwoͤlf Groſchen. Einen Commentar zu Calderon und Cervantes bildet Sismondi's Werk über die Literatur des ſuͤdlichen Europas, worüber das Nähere unter IV. Franzoͤſiſche Literatur. QUEVEDO. Geſchichte und Leben des Erzſchelms, genannt Don Paul, von Don Francisco de Quevedo Villegas. Aus dem Spaniſchen uͤberſetzt durch Johann Georg Keil. Mit einer Einlei⸗ tung. 1826. 12. 8% Bogen auf Druckpapier. Geh. * Ladenpreis: Zwölf Groſchen. III. Englische Literatur. 5 Bibliothek neuer engliſcher Romane. 6 Theile. 1814 - 17. 8. Auf Druckpapier. Fruͤherer Preis 8 Thlr. 8 Gr. Jetzt fuͤr drei Thaler. Dieſe 6 Theile enthalten: ” I. Denkwuͤrdigkeiten des Grafen von Glenthorn, von Miß er Ueberſetzt von Karoline von Woltmann. 1814. 35 Bogen. Fruͤ⸗ berer Preis 1 Thlr. 8 Gr. Jetzt für 12 Groſchen. II. Schleichkuͤnſte, von derſelben Berfafferin und 1 ne 29 Bogen. Früherer Preis 1 Thlr. 8 Gr. Jetzt für 1 Groſch IH a. IV. Darſtellungen aus dem wirklichen Leben, von ae 85 . u ae Ueberſetzt von Henriette Schubart. 2 Theile. 1816. 53 Bogen. Fruͤherer Preis 2 Thlr. 16 Gr. Jetzt fuͤr 1 Thaler 7 V u VI. Der Guerilla- Anführer, von Miſtreß Emma Parker. Ueber ſetzt von Henriette Schubart. 2 Theile. 1817. 46 Bogen. Fruͤ⸗ herer Preis 3 Thlr. Jetzt fuͤr 1 Thaler. BYRON — CRABBE — MOORE — SCOTT. 1. Britiſche Dichterproben. (Ueberſetzt von L. Breuer.) Mit ge- genuͤbergedrucktem Originaltext. 3 Hefte. 1819— 27. 8. Auf feinem Druckpapier. Geh. Fruͤherer Preis 4 Thlr. 6 Gr. Jetzt fuͤr zwei Thaler. Erſtes Heft. Nach Thomas Moore und Byron. (1. Das Paradies und die Peri. Aus Lalla Rookh von Thomas Moore. 2. Harems⸗ Lieder. Aus Lalla Rookh von Thomas Moore. 3. Pariſina. Von Byron. 4. Drei Lieder. Von Byron.) 1819. 112 Bogen. Fruͤherer Preis 1 Thlr. 12 Gr. Jetzt fuͤr 16 Groſchen. Zweites Heft. Nach Georg Crabbe und Byron. (1. Die Belage⸗ rung von Korinth. Nach Byron. 2. Finſterniß. Nach Byron. 3. Hebraͤiſche Lieder. Nach Byron. 4. Der natürliche Tod der Liebe. Von Crabbe.) 1820. 13 Bogen, Fruͤherer Preis 1 Thlr. 12 Gr. Jetzt fuͤr 16 Groſchen. Drittes Heft. (Die Inſel, oder Chriſtian und ſeine Kameraden. Nach Byron.) 1827. 12 Bogen. Fruͤherer Preis 1 Thlr. 6 Gr. Jetzt für 16 Groſchen. 2. Byron, Manfred. Trauerſpiel. Deutſch von Adolf Wag—⸗ ner. (Mit gegenuͤbergedrucktem Originaltext.) 1819. 15 Bogen auf feinem Druckpapier. Geh. Fruͤherer Preis 1 Thlr. 12 Gr. Jetzt fuͤr ſechszehn Groſchen. 3. Byron, Childe Harold's Pilgrimage, a romaunt in four eantos. 2 Bände. (1. Childe Harold. 2. Notes to Childe Harold.) 1820. 8. 29 Bogen auf Schreibpapier. Geh. Fruͤherer Preis 2 Thlr. Jetzt für ſechs zehn Groſchen. 4. Scott, Schottiſche Lieder und Balladen. Ueberſetzt von Hen— riette Schubart. 1817. Gr. 8. 16 Bogen auf Druck⸗ papier. Geh. Fruͤherer Preis 1 Thlr. Jetzt für zwoͤlf Groſchen. 5. Scott, Die Jungfrau vom See. Frei uͤberſetzt von Hen— riette Schubart. 1819. 8. 144 Bogen auf Schreibpa⸗ pier. Geh. Fruͤherer Preis 1 Thlr. 8 G . Jet fuͤr zwoͤlf Groſchen. rs 8 Pen: SHAKSPEARE. 1. Shakſpeares Schauſpiele, uͤberſetzt von Johann Senke Voß und deffen Söhnen Heinrich Voß und Abraham Voß. Mit Erlaͤuterungen. 9 Baͤnde. Leipzig u. Stuttgart, 1818 — 29. Gr. 8. 3564 Bogen auf Druckpapier. Fruͤ⸗ herer Preis 27 Thaler. Rn Jetzt für neun Thaler, Einzelne Baͤnde für einen Thaler und acht Groſchen. Die Verdienſte dieſer nun vollſtaͤndigen Ueberſetzung Shakſpeare's ſind von den geachtetſten Kritikern anerkannt worden, und vor der Pe hat fie in jedem Fall den Vorzug, daß fie e iſt. Die einzelnen Baͤnde enthalten: ' I. Der Sturm. Der Sommernachtstraum. Roe und Julia. Viel Laͤrm um nichts. II. Der Kaufmann von Venedig. Maß fuͤr Maß. Was ihr wollt. Der Liebe Muͤh' umſonſt. III. Wie es euch gefaͤllt. Koͤnig Lear. Die gezaͤhmte Keiferin. Timon von Athen. IV. König Johann. König Richard II. König Heinrich IV. Erſter und zweiter Theil. V. Koͤnig Heinrich V. Koͤnig Heinrich VI. Erſter, zweiter und dritter Theil. VI. König Richard III. König Heinrich VIII. Troilus und Kreſſida. Coriolan. VII. Othello. Julius Caͤſar. Antonius und Kleopatra. Die Irrungen. VIII. 215 in luſtigen Weiber von Windſor. Cymbelin. Ende gut es gu IX. Wintermäechen Die beiden Veroneſer. Macbeth. Titus Androntcus. Einzeln abgedruckt ſind hieraus: 2. Shakſpeare 's Romeo und Julia, uͤberſetzt von Johan 9 ein⸗ rich Voß. Mit Erläuterungen. 1818. Gr. 8. 104 Bo⸗ gen auf Druckpapier. Geh. Fruͤherer Preis 1 Thlr. Jetzt fuͤr zwoͤlf Groſchen. n 3.— — Kaufmann von Venedig, uͤberſetzt von Johann Heinrich Voß. Mit Erläuterungen. 1818. Gr. 8. 94 Bo⸗ gen auf Druckpapier. Geh. Fruͤherer Preis 21 Gr. Jetzt fuͤr zwoͤlf Groſchen. 4. ——— König Lear, uͤberſetzt von Heinrich, Voß. Mit Erlaͤuterungen. 1819. Gr. 8. 14 Bogen auf Druckpapier. Geh. Fruͤherer Preis 1 Thlr. 4 Gr. Jetzt fuͤr zwoͤlf Groſchen. 5 Als Commentar zu Shakſpeare, ſowol fuͤr die Beſiſ det von Originalausgaben als irgend einer Ueberſetzung iſt zu betrachten: 5. Shakſpeare's Schaufpiele, erläutert von Franz Horn. 4 Theile. 1823 — 27. Gr. 8. 854 Bogen auf gutem e Ladenpreis: 6 Thlr. 12 Gr. Der erſte Theil enthält außer den Erläuterungen 11. 8 A eine Einleitung: „Shakſpeare in Deutſchland“, der vierke außer den Erlaͤu⸗ terungen zu 10 Schauſpielen noch einen Anhang: Andeutungen uͤber einige beſtrittene Dramen Altenglands und Shakſpeare's, uͤber Ludwig Tieck's Ver⸗ dienſte um dieſelben und uͤber die Muſik in denſelben. Ein fuͤnfter Theil, der unter der Preſſe iſt, wird das Werk beendigen. Wichtig fuͤr das Studium Shakſpeare's iſt auch: 6. Shakſpeare's Vorſchule. Herausgegeben und mit Vorreden bes gleitet von Ludwig Tieck. Erſter und zweiter Band. 1823 — 29. Gr. 8. 55 Bogen auf feinem Druckpapier. Ladenpreis: 5 Thlr. 6 Gr. Erſter Band: I. Die wunderbare Sage vom Pater Baco. Schauſpiel von Robert Green. II. Arden von Feversbam, eine Tragoͤdie. III. Die Hexen in Lancaſhire, von Thomas Heywood. 29 Bogen. 2 Thlr. 18 Gr. Zweiter Band: I. Die ſchoͤne Emma, ein Schauſpiel. II. Der Tyrann, oder die. Jungfrauentragoͤdie, ein Trauerſpiel von Maſſinger. III. Die Geburt des Merlin, oder das Kind hat ſeinen Vater gefunden, ein Schauſpiel von W. Shakſpeare und W. Rowley. 26 Bogen. 2 Thlr. 12 Gr. 7. Shakſpeare's Bildniß, vorzuͤglich in Kupfer geſtochen, koſtet in einem Abdruck in gr. 4. 8 Groſchen. GOLDSMITH. Der Landprediger von Wakefield, eine Erzählung von Oliver Goldſmith. Neu uͤberſetzt durch Karl Eduard von der Oelsnitz. Mit einer Einleitung. 1825. 12. 114 Bogen auf Druckpapier. Geh. Ladenpreis: Funfzehn Groſchen. FIELDING. Geſchichte Tom Jones, eines Findlings, von Henry Fielding. Aus dem Engliſchen uͤberſetzt durch Wilhelm von Luͤde— mann. Mit einer Einleitung. 4 Theile. 1826. 12. 59 Bogen auf Druckpapier. Geh. Ladenpreis: Zwei Thaler und zwoͤlf Groſchen. IV. Französische Literatur. RACINE VOLTAIRE. Claſſiſches Theater der Franzoſen. (Ueberſetzt von Friedrich Peucer.) Mit gegenuͤbergedrucktem Originaltext. u u 4 Baͤndchen. 1819— 23, 8. Auf feinem Schreibpapier. Geh. Fruͤherer Preis 5 Thlr. 8 Gr. Jetzt fuͤr zwei Thaler. Erſtes Baͤndchen. Zaire, von Voltaire. Mit einer Einleitung. 1819. 224 Bogen. Fruͤherer Preis 1 Thle. 16 Gr. Jetzt für 12 Groſchen. Zweites Baͤndchen. Semiramis, von Voltaire. 1820. 17 Bo⸗ gen. Fruͤherer Preis 1 Thlr. 4 Gr. Jetzt für 12 Groſchen. Drittes Baͤndchen. Caͤſar, von Voltaire. 1821. 11 Bogen. Fruͤherer Preis 1 Thlr. 4 Gr. Jetzt fuͤr 12 Groſchen. Viertes Baͤndchen. Iphigenia, von Racine. 1823. 17 Bogen. Fruͤherer Preis 1 Thlr. 8 Gr. Jetzt für 12 Groſchen. DELAVIGNE. ö Der Paria. Trauerſpiel in 5 Aufzuͤgen mit Choͤren. Aus dem Franzoͤſiſchen des Herrn Caſimir Delavigne von J. F. von Moſel. 1823. 8. 104 Bogen auf Druckpapier. Geh. Fruͤherer Preis 18 Groſchen. Jetzt fuͤr acht Groſchen. SISMONDl. Die Literatur des ſuͤdlichen Europas, von J. C. L. Simonde de Sismondi. Deutſch herausgegeben und mit Anmerkun— gen begleitet von Ludwig Hain. 2 Bünde 1816-19. Gr. 8. 100 Bogen auf Druckpapier. Fruͤherer Preis 6 Thlr. Jetzt fuͤr zwei Thaler und zwoͤlf Groſchen. Dies Werk iſt als ein trefflicher Commentar zu den oben an- gezeigten Werken der italieniſchen und ſpaniſchen Literatur zu betrachten. LE SAGE. Gil Blas von Santillana, von Alain René Le Sage. Aus dem Franzoͤſiſchen uͤberſetzt. Mit einer Einleitung. 4 Theile. 1826. 12. 454 Bogen auf Druckpapier. Geh. Ladenpreis: Zwei Thaler. STAEL. Delphine, von Anna Germaine von Stael. Aus dem Franzoͤ⸗ ſiſchen uͤberſetzt durch Friedrich Gleich. Mit einer Einlei⸗ tung. 3 Theile. 1829. 12. 423 Bogen auf Druckpapier. Geh. Ladenpreis: Einen Thaler und zwanzig Groſchen. — 1 — V. Dänische Literatur. BAGGESEN. 1. Parthenais, oder die Alpenreiſe. Ein idylliſches Epos in 12 Geſaͤngen von Jens Baggeſen. Neue Auflage. 2 Theile. Mit 6 Kupfern. 1819. 8. 30 Bogen 181 feinem Schreib papier. Cart. Fruͤherer Preis 2 Thlr. 16 Gr. Jetzt fuͤr einen Thaler und acht Groſchen. 2. La Partheneide, poëme de M. J. Baggesen, traduit de allemand par J. Fauriel. Mit einem Kupfer. 1810. 12. 141 Bogen auf Schreibpapier. Geh. Fruͤherer Preis 1 Thlr. 12 Gr. Jetzt fuͤr achtzehn Groſchen. 3. Heideblumen. Vom Verfaſſer der Parthenais. Nebſt einigen Proben der Oceania. Mit Baggeſen's Bildniß. 1808. 8. 21 „Bogen auf Velinpapier. Geh. Früherer Preis 2 Thlr. Jetzt fuͤr einen Thaler. 4. Baggeſen's Bildniß koſtet in beſondern Abdruͤcken in gr. 4. Groſchen. HOLBERG —- ' EHLENSCHL/EGER. 1. Holberg's Luſtſpiele. Ueberſetzt von Dehlenfhläger. 4 Theile. 1822 — 23. 8. 111 . 65 feinem Druckpapier. Geh. Fruͤherer Preis 9 Thlr. 8 Jetzt fuͤr vier Thaler. Einzelne Theile für einen Thaler. Die einzelnen Theile enthalten: 1. Der politiſche Kannengießer. Jean de France. Jeppe vom Berge. Geert Weſtphaler. Der elfte Junius. Die Wochenſtube. II. Das arabiſche Pulver. Die Weihnachtsſtube. Die Maskerade. Ja⸗ kob von Tybo. Ulyſſes von Ithacia. Die Reiſe zur Quelle. III. Melampe. Heinrich und Pernille. Diederich Menſchenſchreck. Zauberei. Der verpfaͤndete Bauerjunge. Der gluͤckliche Schiffbruch. IV. Erasmus Montanus. Pernille als Tochter vom Hauſe. Die Unſicht⸗ baren. Viel Geſchrei und wenig Wolle. Die honette Ambition. Der Poltergeiſt. Don Ranudo de Colibrados. 2. Niels Klim's Wallfahrt in die Unterwelt, von Ludwig Holberg. Aus dem Lateiniſchen uͤberſetzt durch Ernſt Gott: lob Wolf. Mit einer Einleitung. 1828. 12. 131 Bo⸗ gen auf Druckpapier. Geh. Ladenpreis: Funfzehn Groſchen. 3. Alabdin, oder: Die Wunderlampe. Dramatiſches Gedicht von Oehlenſchlaͤger. Neue, verbeſſerte Auflage. 2 Theile. Mit 2 Kupfern. 1820. 8. 414 Bogen auf feinem Schreib⸗ papier. Geh. Fruͤherer Preis 4 Thlr. Jetzt fuͤr zwei Thaler. 4. Der Hirtenknabe. Dramatiſche Idylle von Adam Oehlen— ſchlaͤger. 1821. 8. 9 Bogen auf feinem Schreibpapier. Geh. Fruͤherer Preis 20 Groſchen. Jetzt fuͤr acht Groſchen. VI. Schwedische und russische Literatur. 1. Schwediſche Dichtungen, von Tegnér, Geyer, Atterbom und andern beruͤhmten Verfaſſern. Ueberſetzt von Ludolf Schley. 1825. 8. 74 Bogen auf Schreibpapier. Geh. Ladenpreis: Zwoͤlf Groſchen. 2. Atterbom (D. A.), Die Inſel der Gluͤckſeligkeit. Sagenſpiel in 5 Abenteuren. Aus dem Schwediſchen uͤberſetzt von H. Neus. Erſte Abtheilung. 1831. Gr. 8. 184 Bogen auf feinem Druckpapier. Ladenpreis: Einen Thaler und zwoͤlf Groſchen. 3. Karamſin, Aglaja. Romantiſche und hiſtoriſche Erzaͤhlungen. Nach dem Ruſſiſchen von Ferdinand von Biedenfeld. 1819. 8. 174 Bogen auf Schreibpapier. Geh. Fruͤherer Preis 1 Thlr. 8 Gr. Jetzt fuͤr ſechszehn Groſchen. 4. Fuͤrſt Wladimir und deſſen Tafelrunde. Altruſſiſche Heldenlieder. 1819. 8. 11 Bogen auf feinem Schreibpapier. Geh. Fruͤ⸗ herer Preis 1 Thlr. Jetzt fuͤr zwoͤlf Groſchen. Literariſcher Anzeiger. Gu den bei F. A. Brockhaus in Leipzig erſcheinenden Zeitſchriften.) 1831. Nr. XI. Dieſer Literariſche Anzeiger wird den bei F. A. Brockhaus in Leipzig erſcheinenden Zeitſchriften: Blätter für litera— riſche unterhaltung, Iſis, Der canoniſche Waͤchter, Zeitgenoſſen, ſowie der Allgemeinen mediziniſchen Zeitung beigelegt oder beigeheftet, und betragen die Inſertionsgebuͤhren fuͤr die Zeile 2 Gr. Vollſtändig iſt nun erſchienen und durch alle Buchhand⸗ lungen des In- und Auslandes von mir zu beziehen: Philipp Melanchthon's We nee, in einer auf den allgemeinen Gebrauch be— rechneten Auswahl. Herausgegeben von Dr. Friedrich Auguſt tüthe. 6 Theile. 1829 — 30. 8. 1074 Bogen. Subſcriptions⸗ preis: 2 Thlr. 8 Gr. Um die Anſchaffung zu erleichtern, laſſe ich den ungemein billigen Subſcriptionspreis einſtweilen noch fortdauern. Leipzig, im Mai 1831. F. A. Brockhaus. Soeben ist erschienen und an die Herren Subscribenten versendet worden, die 8te Lieferung von: TOTIUS LATINITATIS LEXICON, CONSILIO ET CURA JACOBI FACCIOLATI, OPERA ET STU- DIO AEGIDI FORCELLINI. CORRECTUM ET AUCTUM LABORE VARIORUM. Subscriptionspreis für diese Lieferung 1 Thlr. Schneeberg, im Februar 1831. Karl Schumann. In Hartleben's Verlagsexpedition in Leipzig ift fo: eben erſchienen: Die dreizehnte Lieferung Bibliothek der wichtigſten neuern Geſchichtswerke des Auslandes in Ueberſetzungen von einer Geſellſchaft deutſcher 5 Gelehrten unter Redaction des Hoſraths und Profeſſors Pülitz in Leipzig. Die guͤnſtigen Urtheile, welche alle gelehrten Tribunale über dieſe Unternehmung ausſprachen, und die große Theilnahme, welche derſelben von Deutſchlands Geſchaͤftsfreunden und gebil⸗ deten Ständen bewieſen wurde, machten es moͤglich, ſelbe mit größter Puͤnktlichkeit fortzuſetzen und durch jede neue Lieferung den Beweis zu fuͤhren, daß hier nur ausgezeichnet gediegene Werke Aufnahme finden, und zu einem hoͤchſt billigen Preiſe, wie er ſelten ftattfindet, geliefert werden. Die Verlags hand⸗ lung glaubt jeder weitern Empfehlung dieſer Unternehmung uͤberhoben zu ſein, da der allgemein verehrte Herr Redacteur als reiche Buͤrgſchaft für dieſelbe gilt. Die bisher erſchiene⸗ nen 13 Lieferungen enthalten folgende Werke: Malcolm's Geſchichte Perſiens. 2 Bde. Flaſſan, Der Wiener Congreß. 2 Bde. Neroulos, Neuere Geſchichte Griechenlands. Bignon's Geſchichte von Frankreich. Band 1—3. Raynouard's Geſchichte des Municipalrechts. 2 Bde. Villemain, Geſchichte Cromwell's. Browning's Geſchichte der Hugenotten. 2 Bde. Ségur's Geſchichte Ludwig XI. Die vierzehnte Lieferung erſcheint binnen einigen Wochen; zunachſt folgt die Fortſetzung von Bignon's Geſchichte von Frankreich und Daru's Geſchichte der Bretagne. Die erſten 6 Lieferungen koſten nun jede 1 Thlr. 6 Gr., alle uͤbrigen ſind noch fuͤr einige Zeit zum erſten Praͤnum.⸗Preis, jede Lieferung zu 1 Thlr., zu haben und durch alle ſolide Buch» handlungen Deutſchlands zu beziehen. In unſerm Verlag erſchien ſoeben: Tagebuch der Geſandtſchaft an die Hoͤfe von Siam und Cochinchina. Von John Crawfurd. Aus dem Engliſchen. 584 Bogen. Gr. 8. Mit einer Karte in gr. Folio und 2 Tafeln Abbildungen in gr. 4. Auch unter dem Titel: Neue Bibliothek der Reiſebeſchreibungen, zur Erweiterung der Erd- und Voͤlkerkunde. 56ſter Bd. Preis 4 Thlr. 12 Gr., oder 8 Fl. 6 Kr. Spaniſche Literaturkarte. ‚Silent aneh Ueberſicht ſpaniſchen Literatur Europa und Amerika, ſeit ihrem Urſprunge bis auf unſere Zeiten. Nach dem Franzoͤſiſchen der HH. A. J. de Maney und Ferd. Denis vermehrt und berichtigt. Ein colorirtes Blatt im größten Landkartenformak. Preis 12 Gr., oder 54 Kr. Als Seitenſtuͤck zu den in den Jahren 1828 und 1829 bei uns erſchie⸗ nenen Karten der roͤmiſchen, griechiſchen, orientaliſchen und deutſchen Literatur. Weimar, Maͤrz 1831. Großh. S. pr. Landes-Induſtrie⸗Comptolr. In allen deutſchen Buchhandlungen iſt zu erhalten: e beer die polniſche Frage. 8. Geh. 4 Gr. (Paris, 1831) In der Sof. Lindauer'ſchen Buchhandlung in Muͤn⸗ chen iſt erſchienen und in allen Buchhandlungen zu haben: Handbuch für Reiſende durch das Etßzherzogthum Oeſtreich, Steiermark, Salzburg, Krain, Kärnten, Ti— rol, Illyrien, Dalmatien und das lombardiſch-venetia⸗ niſche Koͤnigreich, oder geographifch = malerifhe Schilde— rung der merkwuͤrdigſten Reiſerouten durch dieſe Pro: vinzen, nebſt Meilenzeiger und alphabetiſchem Ortsre⸗ giſter von Anton. Johann Groß. Gr. 8. Geh. 2 Thlr. 8 Gr., oder 4 Fl. 12 Kr. Rheiniſch. Der Verfaſſer, vortheilhaft bekannt durch fein „Reiſetaſchen— buch fuͤr Donaufahrer“, ſowie durch ſein Wirken im Bereiche der ſchoͤnen Wiſſenſchaften iſt in dieſem empfehlungswerthen Werke von der Weiſe der meiſten Reiſehandbuͤcher abgegangen, und hat ſeine eignen Reiſeſchilderungen mit fremden Darſtellun⸗ gen ſo verbunden, daß dieſes Werk ebenſo befriedigend fuͤr die Lecture als auch für den Reiſenden als Handbuch verwendet wer⸗ den kann, da es die intereſſanteſten Partien der öftreichifchen Gebirgswelt umfaßt. Die lebendige und kraͤftige Darſtellungs⸗ gabe des Verfaſſers vermehrt das Intereſſe des Gegenſtandes, ſowie die beigefügten Regiſter, Meilenzeiger und vorausgehen- den ſtatiſtiſchen Notizen die Brauchbarkeit des Buches fuͤr den gebildeten Reiſenden fichern, Durch alle Buchhandlungen und Poſtaͤmter iſt zu beziehen: Iſis, oder Enecyklopaͤdiſche Zeitſchrift. Herausgegeben von Oken. Jahrgang 1831. Drittes Heft. Mit 1 Kupfer. Gr. 4. Preis des Jahrgangs von 12 Hef— ten mit Kupfern 8 Thlr. Allgemeine medizinische Annalen des neunzehnten Jahr- hunderts. Neue Folgenreihe von ihrer zweiten ein- viertelhundertjährigen Periode an. In Verbindung mit dazu eingeladenen Gelehrten herausgegeben von Joh. Friedr. Pierer. Jahrgang 1830. Dezem- ber. Gr. 4. Preis des Jahrgangs von 12 Heſten, zusammen 108 Bogen auf gutem Druckpapier, 6 Thlr. 16 Gr, Blaͤtter fuͤr literariſche Unterhaltung. Redigirt unter Ver⸗ antwortlichkeit der Verlagshandlung. Jahrgang 1831. Monat April, oder Nr. 91 — 120, mit 3 Beilagen: Nr. 10 — 12, und 1 literariſchen Anzeiger: Nr. X. Gr. 4. Preis des Jahrgangs von 365 Nummern (außer den Beilagen) auf gutem Druckpapier 12 Thlr. Der canoniſche Waͤchter. Eine antijeſuitiſche Zeitſchrift fuͤr Staat und Kirche und fuͤr alle chriſtliche Confeſ— ſionen. Herausgegeben von Alexander Muͤller. Jahrgang 1831. Monat April: Nr. 27 — 34, mit 1 Beilage und 1 literariſchen Anzeiger: Nr. X. Gr. 4. Preis des Jahrgangs von 104 Nummern (außer den Beilagen) 5 Thlr. Leipzig, im Mai 1831. F. A. Brockhaus. Erſchienen iſt nunmehr und wurde an alle Buchhandlungen verſandt: Napoleon, oder die hundert Tage. Ein Drama von Grabbe. 21 Bogen. Weiß Druckpapier. Broſch. Thle. 16 Gr. Saͤchſ., oder 3 Fl. Rhein. Es wurde dieſes neue Werk des durch feine fruͤhern Poe⸗ ſien dem gebildeten deutſchen Publicum hinlaͤnglich bekannten Dichters bereits in der vorigen Oſtermeſſe von uns angekuͤndigt, und war daſſelde auch bis Mitte 1830 in der Hand des Ver⸗ faſſers vollendet, nur traten ſeither aͤußere Umſtaͤnde dem fruͤhern Erſcheinen deſſelben in den Weg, ſodaß deſſen Publi⸗ cation erſt jetzt erfolgen konnte. Die Idee des Verfaſſers, den letzten Kampf Napoleons zu einem Drama (das inzwiſchen nicht die gewoͤhnlichen Anſpruͤche fuͤr die Buͤhne erfuͤllen konnte) zu benutzen, erregte gleich an⸗ faͤnglich Intereſſe beim Publicum, und es zeigte ſich uns durch die vielen und haͤufigen Nachfragen, daß man begierig war, was Grabbe bei feiner anerkannten Originalitaͤt aus dieſem großartigen Stoff ſchaffen wuͤrde. Wir glauben annehmen zu duͤrfen, daß dieſe Dichtung den gehegten Erwartungen ent⸗ ſpricht und daß wol kein gebildeter Leſer die richtige Auffaſſung und Schilderung jener denkwuͤrdigen Zeitperiode, die ſcharfe und treffende Charakteriſirung der in ihr handelnden, zum Theil jetzt noch lebenden hiſtoriſchen Perſonen, die großartige Compo⸗ ſition des Ganzen, wie die intereſſante Behandlung des Einzel⸗ nen verkennen werde und uͤberhaupt nicht durch ein dichteriſches Werk angeregt werden ſollte, das der jetzigen Zeit ſo nahe liegt, und in welchem ſelbſt Manches gefagt iſt, was die letzten Tage in Erfüllung brachten. Frankfurt a. M., im April 1831. Joh. Chriſt. Hermann'ſche Buchhandlung. 4 41 Gab Soeben iſt erſchienen und in allen Buchhandlungen zu aben: Vertheidigung des Rationalismus gegen dis Angriffe und Schmaͤhungen des Dr. Rudelbach, Superintendenten zu Glauchau, in ſeiner Schrift: Das Weſen des Rationalismus u. ſ. w. In Beziehung auf Kirche und Staat geführt von Reli⸗ gioſus Nerus. Preis geheftet 18 Gr. Leipzig, im April 1831. Immanuel Muͤller. Im Verlage der Dieterich'ſchen Buchhandlung in Goͤt— tingen iſt erſchienen und in allen Buchhandlungen Deutſch⸗ lands zu haben: Theorie und Politik des Handels. Ein Handbuch fuͤr Staatsgelehrte und Geſchaͤftsmaͤnner von Dr. Karl Murhard. 2 Thle. in gr. 8. Erſter Theil: Theorie des Handels. Laͤngſt ift von Staatsgelehrten und Geſchaͤftsmaͤnnern das Beduͤrfniß eines Werks gefuͤhlt worden, was die in unſern Ta⸗ gen fo wichtige Lehre vom Handel im Lichte der Zeit darger ſtellt und in ſyſtematiſchem Zuſammenhange entwickelt. Dieſem Beduͤrfniſſe abzuhelfen, eine weſentliche Luͤcke der Literatur aus⸗ zufuͤllen, zur Aufhellung der Begriffe uͤber Verkehr und Handel und zur allgemeinen Verbreitung echter Grundſaͤtze in dieſer Be⸗ ziehung beizutragen, war der Zweck, welchen der Verfaſſer bei Herausgabe dieſes Werks vor Augen hatte. Indem derſelbe, die wiſſenſchaftliche Muße benutzend, welche eine gluͤckliche Unabhaͤn⸗ gigkeit ihm geftattet, und die reichen Erfahrungen, welche ein vielbewegtes praktiſches Geſchaͤftsleben im hoͤhern Staatsdienſte und ausgedehnte Reiſen in fremden Laͤndern ihm geliefert, dieſer Arbeit ſich unterzog, war ſein Streben vor Allem dahin gerich⸗ tet, in einer allgemein verſtaͤndlichen, von der Schulform moͤg⸗ lichſt entkleideten Sprache die Natur und das Weſen des Ders kehrs in ſeinen mannichfaltigen Beziehungen darzuſtellen, die Art und Weiſe zu ſchildern, wie derſelbe auf Cultur und Wohlſtand der Völker einwirkt, und die Mittel und Wege anzudeuten, wie er zu beleben und zur Sluͤte zu bringen. Was die Art der Ausführung des dem Werke zum Grunde gelegten Plans betrifft, ſo wollen wir uns in dieſer Hinſicht jeder lobpreiſenden Aeußerung enthalten, denn hinlaͤngliche Buͤr— gen dafuͤr ſind des Verfaſſers Name und fruͤhere Schriften. Ein erhöhetes Zeitintereſſe aber gewinnt daſſelbe in unſern Tagen, wo der Handel eine ſo hochwichtige Rolle ſpielt in den Verhandlungen der Regierungen und der ſtellvertretenden Ver— ſammlungen; mit Recht glauben wir daher dieſes Werk inſon⸗ derheit den oͤffentlichen Beamten, den Volksvertretern und dem gebildeten Kaufmannsſtande als ein ſehr nuͤtzliches und ſehr lehr— reiches Handbuch empfehlen zu duͤrfen. Durch alle Buchhandlungen des In- und Auslandes iſt von mir zu beziehen: William Cobbett's engliſche Sprachlehre in einer neuen und faßlichen Darſtellung der auf ihre richtigen und ein— fachſten Grundſaͤtze zuruͤckgefuͤhrten Regeln. Für Schu: len und zum Selbſtunterricht. Mit vielen Uebungs— ſtucken und einem beſondern Anhange für Kaufleute. Fuͤr Deutſche bearbeitet und ſehr vermehrt von Hein— rich Pleßner. Gr. 8. 224 Bogen auf Druckpa⸗ pier. 12 Gr. 8 Dieſe Sprachlehre zeichnet ſich neben ihren innern Vorzuͤgen deſonders auch noch durch einen ungemein billigen Preis aus. Leipzig, im Mai 1831. F. A. Brockhaus. Bei uns erſchien: Dr. T h. R. Beck's“ Elemente der gerichtlichen Medizin. Nach der zweiten, von W. Dunlop, mit Noten und Zufägen verſehenen Ausgabe, aus dem Engliſchen uͤberſetzt. VIII und 1030 Seiten. Gr. 8. 1827. Preis 4 Thlr. 18 Gr. Saͤchſ., oder 8 Fl. 33 Kr. Rhein. Inhalt. Verſtellte Krankheiten. — Untauglichmachende Krankhei— ten. — Impotenz und Unfruchtbarkeit. — Zweifelhafte Fälle rückſichtlich des Geſchlechts. — Nothzucht. — Die Schwanger: ſchaft. — Die Entbindung. — Kindermord. — Die Legitimi⸗ tät oder eheliche Geburt. — Vermuthung des Ueberlebens. — Das Alter und die Identitat. — Geiſtesſtoͤrung. — Todtgefun⸗ dene Perſonen. — Wunden am lebenden Koͤrper. — Gifte. — Mineraliſche Gifte. — Vegetabiliſche Gifte. — Animaliſche Gifte, nebſt zwei Anhängen des Verfaſſers und von Dunlop Großh. S. pr. Landes-Induſtrie-Comptoir. Es hat nunmehr die Preſſe verlaſſen und wurde an alle Buchhandlungen verſandt: Becker, Dr. K. F., Schulgrammatik der deutſchen Sprache. 154 Bogen. Gr. 8. Preis 16 Gr. Saͤchſ., oder 1 Fl. 12 Kr. Rhein. Nachdem der Herr Verfaſſer durch ſeinen im Jahre 1827 in unſerm Verlage erſchienenen Organism der Sprache zuerſt den Grund zu einem neuen Spſtem der Sprachwiſſenſchaft legte, und dann durch die Bearbeitung ſeiner 2 Jahre darauf erfolgten groͤßern deutſchen Grammatik, deren beider Bekannt⸗ ſchaft wir bei allen gebildeten Schulmaͤnnern mit Recht voraus⸗ fegen Eönnen, feine Ideen praktiſch aus führte und erwies, zeigte ſich ihm und Andern das Beduͤrfniß eines in demſelben Beifte bearbeiteten, für den Zweck des Unterrichts und für den Schüs ler ſelbſt beſtimmten Lehrbuchs der deutſchen Sprache, welches wir nun hiermit den Maͤnnern vom Fach und dem Publicum uͤbergeben. Frankfurt a. M., im April 1831. Joh. Chriſt. Hermannſche Buchhandlung. Herabgeſetzte Preiſe. In allen Buchhandlungen des In- und Auslandes iſt ein Verzeichniß von Schriften gratis zu erhalten, die bei mir erſchienen und zu bedeutend herabgeſetzten Preiſen zu beziehen ſind. Es enthaͤlt hauptſaͤchlich treffliche Ueberſetzungen von claſſiſchen Schriftſtellern der italieniſchen, ſpaniſchen, engliſchen, franzoͤſiſchen, dänis ſchen, ſchwediſchen und ruſſiſchen Literatur, und namentlich Werke von Dante, Petrarca, Taſſo, Calderon, Shakſpeare und Holberg. Alle Freunde der Lite ratur werden auf das Verzeichniß aufmerkſam gemacht. Leipzig, im Mai 1831. F. A. Brockhaus. . ppc ß ß (ccc ( Bei Karl Hoffmann in Stuttgart iſt ſoeben er ſchienen und in allen Buchhandlungen zu haben: Elementarbuch der franzoͤſiſchen Sprache von Praͤceptor C. H. Eſenwein. 213 Seiten in 8. Cartonnirt. Preis 54 Kr., oder 12 Gt. Durch dieſes Elementarbuch, welches der k. würt. Studien⸗ rath der darin durchgefuͤhrten Methode wegen zweckmaͤßig, und für den erſten Unterricht empfehlungswerth gefunden, wer⸗ den dem Schuͤler auf eine hoͤchſt praktiſche Weiſe in auffallend kurzer Zeit, und fuͤr Lehrer und Schuͤler anziehend, das Leſen, die Redetheile, Formen ꝛc. der franzoͤſiſchen Sprache beiges bracht, ſodaß man ſogleich nach Gebrauch deſſelben zu irgend einem leichtern franzoͤſiſchen Schriftſteller uͤbergehen kann. Ueber die Tendenz und den zweckmaͤßigen Gebrauch des Werkes ſpricht ſich der Verfaſſer in der Vorrede deutlich aus; der Vers leger verweiſt alſo auf dieſelbe alle Lehrer und Liebhaber der franzoͤſiſchen Sprache. Bei einer directen Beſtellung auf mehr als neun Exemplare wird ein zehntes gratis für aͤrmere Schüler gegeben. Predigtſammlung z ur Bildung eines Unterſtuͤtzungsfonds fuͤr Predigerwitwen und ⸗Waiſen im Königreich Hanover. Der erſte Band dieſer „Predigtſammlung für Freunde und Freundinnen haͤusli⸗ cher Erbauung aus den gebildeten Mittelclaſſen“ iſt ſoeben fertig geworden, und iſt eine Sammlung von echten Muſterpredigten, die nicht nach neuerer Art aus bereits vor⸗ handenen zuſammengetragen, ſondern lauter Originale enthaͤlt, und aus unzähligen von hanoverſchen Theologen hiezu geliefers ten Arbeiten, von zur Beurtheilung beſtimmten competenten Richtern, ausgewaͤhlt worden, denen die Verfaſſer unbekannt ge⸗ blieben, um die Auswahl keiner perfönlichen Rüͤckſicht auszuſetzen, vielmehr nur auf den innern Gehalt zu beſchraͤnken. Druck, Papier und Einband laſſen nichts zu wuͤnſchen übrig, und ber für den erften Band von 19 Bogen, groß Octav, noch auf eine kurze Zeit beſtehende Subſcriptionspreis von 23 Gutegroſchen Conventionsmuͤnze fürs Inland, und nach Maß: gabe der Entfernung etwas hoͤher fuͤrs Ausland, wird gewiß ſehr billig gefunden werden. Auswärtige Beſteller wollen ſich an ihre naͤchſte Buchhand⸗ lung wenden, und iſt das Werk durch alle gute Buchhandlungen in ganz Deutſchland, Preußen, Oeſtreich, Polen, Ungarn, der Schweiz, Holland, Dänemark u, ſ. w. zu haben. Hanover, im Dezember 1830. Helwing' ſche Hofbuchhandlung. = ‚ B „4„k44 ͤ 2 . Bei J. A. Mayer in Aachen iſt ſoeben erſchienen und an alle Buchhandlungen bean on der 3 Reſtaur ation und von der Wahlmonarchie, oder: Antwort an einige öffentliche Blätter über meine Weige⸗ rung, mich der neuen Regierung anzuſchließen. Aus dem Franzoͤſiſchen des Herrn von Chateaubriand. 8. Geh. Preis 74 Sgr. (6 Gr.) 27 Kr. An alle change bee wir ſoeben verſandt: as Beduͤrfniß der Volkswirthſchaft na ihrem dermaligen Standpunkte in den mehrſten deutſchen Bundesſtaaten. Ein Sendſchreiben an alle loyalen Regierungen, Staatsbeamte, Landſtaͤnde und Staatsbuͤrger aller Claſſen und Laͤnder, von Karl Friedrich Schenck. 2 Theile. Gr. 8. 78 Bogen. Es freut uns dem Publicum das Erſcheinen dieſes, in einem ausführlichen Proſpectus ſchon früher angekündigten Werkes, das die ganze Volkswirthſchaft umfaßt, anzeigen zu koͤnnen. Obgleich die Bogenzahl unſere Berechnungen bei weitem überftieg, fo laſſen wir doch, um der weitern Verbreitung dies ſes gemeinnuͤtzigen Werkes nicht hinderlich zu ſein, den wirkli⸗ chen Ladenpreis noch nicht eintreten, ſondern erlaſſen ſolches bis zum Schluſſe dieſes Jahres zu 6 Fl. 24 Kr., oder 4 Thlr. Nach dieſem Termin wird der Preis um ein Drittel erhoͤht. N Stuttgart, im April 1831. E. Schweizerbart's Verlagshandlung. — — —2 ?ęũ—e —m—⁰˙I«˙˙—— — Naͤchſtens erſcheint in der Hinrichs' ſchen Buchhandlung in Leipzig: Carové, Dr. F. w., Der Saint⸗Simo⸗ nismus und die Philoſophie des 19. Jahr— hunderts in Frankreich. Gr. 8. Pölitz, Hofr. K. H. LA., Staatswiſſen⸗ ſchaftliche Vorleſungen fuͤr die gebildeten Staͤnde in conſtitutionellen Staaten. Gr. 8. Circa 40 Bogen. ungewitter, Dr. F. B., Geſchichte der Nie derlande bis auf die allerneueſte Zeit. Gr. 8. Berlin, im Verlage von Duncker und Humblot iſt ſoeben erſchienen und in allen Buchhandlungen zu haben: Ancillon, F., Zur Vermittelung der Extreme in den Meinungen. Zweiter Band: Philoſophie und Poeſie. Gr. 8. Geh. 1 Thlr. 16 Gr. (Der erſte Band: Geſchichte und Politik, erſchien 1828 und koſtet 1 Thlr. 20 Gr.) 5 Heinſius, Dr. Thd., Die Bildung zur deutſchen Be— redtſamkeit. In Briefen an einen Staatsmann. Gr. 8. Geh. 12 Gr Durch alle Buchhandlungen iſt zu beziehen: Graſer, Dr. F. B., Die literariſche Erziehung auf das Princip der ſich ſelbſt entwickelnden Natur gegruͤndet. Beobachtungen und Vorſchlaͤge. Neue Ausgabe. 8. Landshut, Kruͤll. 1831. 27 Bo⸗ gen. 1 Fl. 12 Kr., oder 18 Gr. — —, Prüfung der Unterrichtsmethode der praktiſchen Religion von dem Standpunkte der Zweckmaͤßigkeit aus betrachtet. Fuͤr Re⸗ ligionsfreunde und Religionslehrer. Neue Ausgabe. Gr. 8. Elberfeld. 1831. 48 Bogen. 2 Fl. 42 Kr., oder 1 Thir. 16 Gr. Soeben iſt erſchienen und in allen Buchhandlungen zu n: Deutſchlands Zukunft. Eine politiſche Flugſchrift von Dr. Karl Eduard Roſen. Preis geheftet 5 Gr. Leipzig, im Mai 1831. Weygand'ſche Buchhandlung. habe In der Theiß ing'ſchen Buchhandlung in Muͤnſter iſt erſchienen und in allen Buchhandlungen zu haben: Baader, Franz, Philoſophiſche Schriften und Auffäge. Vom Verfaſſer geſammelt und neu durchgeſehen. Iſter Bd. Gr. 8. 1 Thlr. 20 Gr. Kreuzhage, Albert, Mittheilungen uͤber den Einfluß der Philoſophie auf die Entwickelung des innern Lebens. Gr. 8. Geheftet. 1 Thlr. 12 Gr. Zur Vermeidung von Colliſion. Im Verlage des Unterzeichneten erſcheint gleichzeitig mit dem pariſer Originale: Gay-Luſſac, Handbuch der Probirkunſt, uͤberſetzt von Dr. A. Liebig, ordentlichem Profeſſor der Chemie und Phyſik in Gießen. Braunſchweig, Maͤrz 1831. Friedr. Vieweg. Soeben erſcheint bei mir und iſt in allen Buchhandlungen des In- und Auslandes zu erhalten: Ueber die neuere Revolution in Frankreich. Ein Wort zur Zeit. Geſchrieben zu Paris im September 1830. Gr. 8. 4 Bogen auf feinem Schreibpapier. Geh. 10 Gr. Leipzig, im Mai 1831, ’ F. A. Brockhaus. Literariſcher Anzeiger. (Zu den bei F. A. Brockhaus in Leipzig erſcheinenden Zeitſchriften.) 1831. Nr. XII. Dieſer Literariſche Anzeiger wird den bei F. A. Brockhaus in Leipzig erſcheinenden Zeitſchriften: Blätter für litera⸗ riſche Unterhaltung, Iſis, Der canoniſche Wachter, Zeitgenoſſen, ſowie der Allgemeinen mediziniſchen Zeitung beigelegt oder beigeheftet, und betragen die Inſertionsgebuͤhren für die Zeile 2 Gr. Intereſſante Meuigkeit. Bei mir iſt erſchienen und in allen Buchhandlungen des In- und Auslandes zu erhalten: Ausflug an den Niederrhein und nach Belgien im Sahre 1828. Von Jahanna Schopenhauer. 2 Theile. Mit einer Vignette. 8. 404 Bogen auf feinem Druckpapier. 3 Thlr. 12 Gr. Leipzig, im Mai 1831. F. A. Brockhaus. Neue Musikalien von Breitkopf Härte! n ep zig. Für Orchester. Beethoven, L. v., Les Adieux, l’Absence et le Retour, Op. 81. arr. p. G. B. Bierey. 2 Thlr. — , Ouverture et Entr'actes d' Egmont. Partition. 3 Thlr. Gährich, W., lere Sinfonie. Es-dur. 4 Thlr. Marschner, H., Ouverture zur Oper: des Falkners Braut. 2 Thlr. 8 Gr. Miltitz, C. B. v., Ouverture im Ossianischen Charakter, 2 Thlr. Für Harmoniemusik. Lobe, J, C., Ouverture de l’Opera: les Flibustiers, arr. par Hinkel. 1 Thlr. 16 Gr, Neithardt, A., Variations sur l'air Tyrolien de l' Opéra; la Fiancée d’Auber. Op. 80. 1 Thlr. 20 Gr. Für Bogeninstrumente. Beutler, F., Pot-Pourri p. Violon av. Orch. sur des chemes fav. de l’opera: la Dame blanche. Op. 15. — —, Le meme avec Pianoforte. Böhner, L., Fantaisie et Variations sur un theme origi- nal p. Violon av. Orchestre. Op. 94. 18 Gr. — —, Le meme av. Pianoforte. 8 Gr. Götze, C., Variations instructives p. Violon av. 2d Violon. Cah. 1. Op. 20. 1 Thlr. Kummer, F. A., Trois Duos conc. et brill. p. Violon et Violoncelle. Op. 15. 1 Thlr. 12 Gr. Nr. 1, Adagio et Rondo sur un theme de la Muette de Portici. Nr. 2. Fantaisie sur des Airs frangais et espagnols. Nr. 3. Adagio, Recitatif et Variations. Qaslo m Rz, Quintuors p. Violon en Partition. Nr. 1—6. a G ährich, W., Concertino p. Viola av. Orch. Op. 2, 1 Tulr. 16 Gr. — —, Le meme av. Pianoforte. 20 Gr, Dehn, 22 Etudes pour Violoncelle d’apres les 40 Etudes p- Violon de Rode, Kreutzer, Baillot ete. 1 Thlr. 8 Gr. Dotzauer, J. J. F., Collection d’airs d’Operas favoris avec. acc. de Basse. “ah. II. 16 Gr. Für Blasinstrumente. Camus, Trois Fantaisies et Variations pour la Flüte seule sur les plus jolis motifs d’Einmeline de Herold. Op. 24. 1. 2. 3. à 8 Gr. Fürstenau, A, B., Caprices pour la Flüte seule. Op. 30. 20 Gr. , Nocturne concert. Nr. 6, p. Flute et Pianoforte. Op. 81. 20 Er. — , Divertissement sur des themes de la Muette de Portici p. Flüte avec Orch. Op. 82, 2 Thlr. — —, Le me&me avec Pianoforte. 1 Thlr. — —, Trois grands Duos conc. p. 2 Flütes, 9e Liv. des Duos. Op. 83. Kummer, G., Trio pour 3 Flütes. Op. 65. 12 Gr. — , Quintuor p. Flüte, Violon, 2 Altos et Basse. Op. 66. 1 Thlr. 12 Gr. Lobe, J. C., lere Concertino p. Flüte av. Orch. Op. 21. — —, Le meme av. Pianoforte. 20 Gr. , Fantaisie p. Flüte et Pianoforte sur des thèmes de opera: les Flibustiers. Op. 22. Blatt, F. T., Exercices amusants p. la Clarinette. Op. 26. 16 Gr. — —, Trio pour 3 Clarinettes. 2e Liv. des Trios. Op. 27. 12 Gr. — — Introduction et Variations brill. pour la clarinette sur un theme de l’Opera: le Barbier de Seville, av. Acc, de l’orchestre. Op. 28. 1 Thlr. 8 Gr. — —, Le meme avec Pianoforte. 12 Gr. — —, 3 Duos concertans pour 2 Clarinettes. Op. 29. 1 Tlur. 4 Gr. — —, 20 Exercices pour l’Hautbois et le Cor anglais. Op. 50. 16 Gr. Jacobi, C., Divertissement pour le Basson avec Orchestre. Op. 11. Gallay, lere Concerto pour le Cor av. Orchestre. Op. 18. 2 Thlr. Für Pianoforte mit Begleitung. Kummer, G., Sonate p. Pianoforte et Flute arr. d'aprés son Quintuor. Op. 66. 1 Thlr. 4 Gr. — — Trio p. Pianoforte, Flute et Violoncelle, arr. d'après le m&me ouvrage. Für Pianoforte zu vier Hände Brunner, C. T., Exercices progressifs et doigtes. Liv. 1. 12 Gr. Götze, C., Ouverture zu: der Majoratsherr. 16 Gr. Kalli woda, J. W., 3 grandes Marches. Op. 26. 16 Gr. Krae gen, C., Polonaise brillante sur des théines de l'opèra: la Muette de Portici par Auber. Op. 13. 20 Gr. Mozart, W. A., Fugue tirée d'une Fantaisie, arr. par J. P. Schmidt. 8 Gr. f ! — —, Divertissement avec gr. Trio pour Violon, Viola et Violoncello. Op. 19. arrangé par J. P. Schmidt. Mozart, W. A., Sinfonie Nr. 4. (D-dur.) Op. 87. arran- gée par C. T. Brunner. 1 Thlr. 12 Gr. 24 — —, Do. Nr. 5. (Es-dur.) Op. 58. arr. par le méme. 1 Thlr. 12 Gr. — —, Quatuor p. Pfte. Violon, Viola et Violoncelle. Op. 88. (G-moll) arr. p. J. P. Schmidt. 1 Thlr. 16 Gr. Müller, G. A., Sonatine. Op. 67. 16 Gr. Reissiger, C. G., Ouverture de Neron, arr. par Mock- 16 Gr. Für Pianoforte allein. Blatt, F. T., Dix Allemandes et Coda pour le Carneval. 8 Er. Götze, C., Ouverture zu: der Majoratsherr. 8 Gr. Herold, F., Rondo brillant preced& d'une Introduction sur un theme d'Emmeline. Op. 53. 10 Gr. — , Ouverture de l’Opera I'Illusion (die Täuschung). 6 Gr. Kalliwoda, J. W., Rondo. Op. 23. 16 Gr. Lobe, J. C., Ouverture de l’Opera: les Flibustiers. 8 Gr. — , Ballet (Pas d’Espagnol) du meme Opera. 10 Gr. , Esquisse. Op. 19. 6 Gr. Richter, Jahreszeiten - Walzer. 8 Gr. Siegel, D. S., Variations sur un Choeur de l’Opera: Figaro. Op. 54. 12 Gr. Suchane ck, Frang., Grande Sonate. 16 Gr. Wustrow, A. F., 12 Divertissemens progressifs. Liv. 1. 2. Op. 11. à 16 Gr. witz. Für Orgel. Bach, J. S., Musikalisches Opfer. Neue Ausgabe mit ei- ner Vorrede, die Entstehung dieses Werks betreffend. Schneider, Joh., Fantasie und Fuge. 3s Werk. 16 Gr. Für Gesang. Basili, Kyrie, Partitur. 10 Gr. — —, Offertorium do. 8 Gr. Beutler, F., 3 Gesellschaftslieder für 4 Männerstimmen: „Die Lebensfahrt“. „Ohne Frohsinn fröhlich sein“. „Gute Nacht“. 133 Werk. 16 Gr. Bierey, G. B., Das Dasein Gottes, Motette für 4 Solo- stimmen und 2 Chöre. Partitur. 20 Gr. — — Alt und Jung, Wechselgesang f. 8 Männerstimmen zum Gebrauch f. Liedertafeln. Partitur und Stimmen. Blüher, A., 6 leichte vierstimmige Gesänge für Sopran, Alt, Tenor und Bass. 20 Gr. Blum, C., Die Gewalt des Augenblicks für 4 Männerstim- men mit Chor. 116s Werk. 1 Thlr. 8 Gr. — , Der Prager Musikant, Gesang für eine Tenorstimme mit Begleitung des Pianoforte, Clarinette und 2 Waldhör- ner, oder auch für Pianoforte und Singstimme allein; als Concertscene componirt. 1178 Werk. 1 Tbl. — —, Prager-Musikanten-Walzer für 4 Männerstimmen. 1178 Werk. 16 Gr. Burckhardt, Sal., 6 Lieder f. 1 Bassstimme m. Piano- forte, 12 Gr. Grimmer, Fr., Acht Lieder von H. Heine mit Begleitpng des Pianoforte. 5s Werk. 8 Gr. Lobe, J. C., Die Flibustier, Oper in drei Aufzügen, Kla- vierauszug mit deutschem und italienischem Texte. 4 Thlr. 12 Gr. — —, Dieselbe in einzelnen Partien. Riem, 7 vierstimmige Lieder. 1 Thlr. Rossini, Trost u. Erhebung, nach einem Miserere v. Demselb. 2 Thlr. Schmidt, J. P., Alfred der Grosse. Nr. 8. Romanze u. Terzett. „In des Sturmes Nacht“. 8 Gr. Nr. 12. Recitativ u. Arie. „Ia tapfere Briten“. 16 Gr. Nr. 14. Duetto. „Welch ein Erwachen“. 8 Gr. Nr. 15. Arie. „Höre unser lautes Flehen“. 12 Gr. aus dem Klavierauszuge besonders herausgegeben. Schuster, A., 6 Lieder für eine Singstimme mit Beglei- tung des Pianoforte. 6s Werk. 12 Gr. ' Theorie. . Lehmann, M. J. T., Anleitung die Orgel rein und rich- tig stimmen zu lernen und in guter Stimmung zu erhalten, Nebst einer ausführlichen Beschreibung über den Bau der Orgel etc. Ein Handbuch für angehende Organisten, Schullehrer etc. 4 Gr. Müller, Dye W. C., Aesthetisch- historische Einleitungen in die Wissenschaft der Tonkunst. 2 Thle, mit 2 Titel- lithographien und Musikbeilagen. Gr. 8. 3 Thlr. ; Portraits. Zelter, Dr. C. F. 8 Gr. Später erscheint: Marschner, H., Des Falkners Braut, kom. Oper in 3 Aufzügen, Klavierauszug und übrige Arrangements. — 2 —— —— a De BE ET a Bei mir iſt erſchienen und in allen Buchhandlungen des In⸗ und Auslandes zu erhalten: Sr Atterbom (D. A.), Die Inſel der Gluͤckſeligkeit. genſpiel in fuͤnf Abenteuren. Aus dem Schwediſchen überfegt von H. Neus. Erſte Abtheilung. Gr. 8. 18 Bogen auf feinem Druckpapier. 1 Thlr. 12 Gr. Leipzig, im Mai 1831. F. A. Brockhaus. ä PEAK Bei uns ist soeben erschienen und durch alle Buchhand- lungen zu bekommen: 1. Abbildungen zur Naturgeschichte Brasiliens, von Maximilian, Prinzen von Wied. XV. Lieferung gr. Royalfolio, Velinpapier. Jede in Umschlag geheftete Lieferung von 6 ausge- malten Kupfertafeln mit deutscher und französischer Erklärung kostet für Subseribenten auf das ganze Werk 3 Thlr. S., oder 5 Fl. 24 Kr. Rh. Für Nicht-Subscribenten 4 Thlr., oder 7 Fl. 12 Kr. Liese Lieferungen enthalten eine Sammlung brasiliani- scher Thiere, welche Se. Durchlaucht der Prinz Maximilian an Ort und Stelle in den lebenden Farben abbildete. Die kurze Erklärung gibt die Kennzeichen der Thiere an, theilt Nachrichten über Aufenthalt, Lebensweise etc. derschen mit und verweist auf andere Schriftsteller, beson- ders auf die Stellen der Reise nach Brasilien, welche der beschriebenen Thiere schon gedachten. 9 Die Ausführung in Stich und Illumination, sowie Drück und Papier, entsprechen allen Anfoderungen, die man an ein solches Werk zu machen berechtigt ist. 2.2. Filez Beiträge Naturgeschichte von Brasilien Maximilian, Prinzen von Wied. III. Bandes 2te Abfh. 41 Bogen gr. 8. Auf schönem weissen Druckpapier. Mit 1 Tafel ‚ Abbildungen. 2 Thlr. 6 Gr. S., oder 4 Fl. 3 Kr. Rhein. — Preis des ganzen Werks in 160 Bogen mit 9 Tafeln Abbil- dungen 10 Thlr. 6 Gr., oder 18 Fl. 27 Kr. netto. In diesen Beiträgen übergibt Se. Dureblaucht die wäh- rend seines Aufenthalts im östlichen Brasilien gesammelten zoologischen Bemerkungen, welche die drei höhern Classen des Thierreichs, die Säugethiere, Vögel und Amphibien um- fassen, von denen die neuen Arten genau beschrieben, die bekannten nur erwähnt und mit Bemerkungen versehen Wor- den sind, 3 [4 * Woͤrterbuch der Naturgeſchichte, dem gegenwärtigen Stande der Botanik, Mine⸗ ralogie und Zoologie angemeſſen. VII. Bandes 2te Hälfte. 20 compreß gedruckte Bogen in gr. 8. geheftet. Hymenathkrum — Justica. Preis für Suoſcribenten auf das ganze Werk 1 Thlr. 6 Gr. S., oder 2 Fl. 15 Kr. — für Nicht-Subſcribenten 1 Thlr. 12 Gr. S., oder 2 Fl. 42 Kr. Rhein. Eine neue Lieferung des Atlas dazu wird mit dem naͤch⸗ ſten Bande ausgegeben. 4. Gemeinsame deutsche Zeitschrift für Geburts kunde, von einem Vereine von Geburtshelfern, herausgegeben durch D. V. H. Busch, L. Mende und F. A. Ritgen. VI. Bandes 1. Heft. 1 Thlr. 12 Gr. Sächs., oder 2 Fl. 42 Kr. Rhein Inhalt. I. Geburtshülfliche Bemerkungen, von Dr. Rau. — II. Untersuchungen über das Kindbettfieber, von Dr. Ritgen (Fortsetzung). — III. Probe einer neuen Bear- beitung der weiblichen Geschlechtskrankheiten, von Dr. Mende. — IV. Beiträge zur Gynäkologie, von Dr. Bal- ling (Fortsetzung). — V. Zweiter Jahrsbericht über die Ereignisse in der herzogl. nassauischen Hebammenlehr- und Entbindungsanstalt zu Hadamar, vom Jahr 1829, von Dr. Ricker. VI. Auszug aus dem Generalberichte des Königl. rheinischen Medieinalcollegü über das Jahr 1827. — VII. Literatur. ; Weimar, 1831. Comptoir. 25 a — ᷑ f!!! K ½—:- Bei mir iſt erſchienen und in allen Buchhandlungen des In⸗ und Auslandes du erhalten: 5 4 Bibliothek deutſcher Dichter des ſiebzehnten Jahrhunderts. Begonnen von Wilhelm Muͤller. Karl Förſter. Zwoͤlftes Bändchen: Auserleſene Gedichte von Friedrich Spee. d 15 Bogen auf O. feinem Schreibpapier. Geh. 1 Thlr. 8 Gr. Das erſte bis elfte Bändchen (1822 — 29) koſtet 15 Thlr. Leipzig, im Mai 1831. en F. A. Brockhaus. —: — —— — — "7 HIEDBURGHAUSEN unp NEWYORK. 22 Im Verlage des BiBLIOGRAPHISCHEN Ixs rTruxs sind vom S. April bis 18. Pai an Fortsetzungen und Neuig- keiten erschienen und an alle prompt zahlende Be- steller versendet worden: 0 Hiniatur bibliothek deutscher Classiker, 2 Groschen jedes Bach. 118ter — 1 20ster Bd. Eabinelsbibliotheꝶ deutscher Class iker, 4 Groschen jeder Baud. 117 ter — 11 ter Bd. ig Grossh. S. pr. Landes- Industrie- Fortgeſetzt von Bibliothek deutscher Kanzelberedsamkeii e Be , e, ce Classische Casualpredigten. Aus der Bibliothek deutscher Kanzelberedsamkeit besonders abgedruckt. 8. 2 Theile in 1 Band, mit 2 Kupfern. 1 Thlr. 8 Gr. Sächs. Wee ee e der deutschen Classiker. Mit Ku- ern. . Das Bändchen von 144 Sei 3 Gr 15 1 Bi + Seiten 3 Groschen. abineis- Eneyklopädie deutscher Classiker. Mit 12. 6 Groschen das Bändchen von 140 1 13ter Bd. ; PRACHTAUSGÄABE per LUTHERISCHEN BIBEL. Kirchen- und Pastoralbibel mit 50 Kupfern. 4. In 24 Lief. II. und III. Lief. a 12 Groschen Sächs. : Haus- und Familienbibel_mit 24 Kupfern, Imperial 8. In 12 Lief. II. u. III. Lief. à 8 Groschen. Haus- und Familienbibel mit 36 Kupfern. Imperial 8. Auf Velin. In 12 Lief. II. u. III. Lief. à 12 Groschen. Confirmandenbibel mit 12 Kupfern, Royal 8. In 12 Lief. IV. u. V. Lief. a 5 Gr. K UNS TARTIK EL. Galerie der Zeitgenossen. III. Jahrgang, die Nummern 53 — 78 enthaltend. \ Der Preis jeden Portraits bei Subscription auf den ganzen Jahrgang von 26 Nummern ist nur 2 Gr. Sächs. Einzelne Nummern 3 Gr. g Nr. 53. Königin Therese von Baiern. Stahlstich von C. Barth. 54. König Ludwig von Baiern. Von Demselben. 55. „„ Krug. Von Falke. | 56. Prinz-Regent Friedrich von Sachsen, In Stahl von Wagner. Alle 14 Tage ein Portrait. Galerie der Dichter. Nr. 8. Göthe von Barth. 8 Ebenfalls jedes Portrait nur 2 Groschen. Portefeuille für Zeichner und Kunstfreunde. Nr. 12, 13. Imperialfolio. schen Sächs. ’ Meyer's Schulatlas der neuesten Erdheschreibung, in 18 Karten. II. Lieferung. Nr. 4—6. 6 Groschen Sächs. 4) Australien, 5) Schweden. 6) Nordamerik. Frei- staaten und Mexiko. j Meyer’s ‚Universalatlas der neuesten Erdbeschreibung, für Zeitungsleser und Reisende. In 64 Karten. II. Lief. Nr. 5 — 8. 8 Groschen Sachs. 5) Schweden. 6) Nordamerika. labrien. 8) Europa. 83 Beide Atlasse (die ers ten in Deutschland auf Stahl gestochen) sind, man betrachte sie von der wissenschaftli- chen oder von der artistischen Seite, bei weitem das Beste, was in diesem bequemen Formate jemals, sowol in Deutschland als im Auslande, erschienen ist. Auch die Illu- mination ist trefflich und ausgezeichnet, und der Preis 8 0 wohlfeil, als er kaum gedacht werden kann. — Jede Karte kostet nur 2 Eros chen ddeW9 Kreu- zer Rhein. 1 241 Bei Wilh. Kaiſer in Brem allen Buchhandlungen zu haben: r er Ueber ſtaatsbuͤrgerliche Anfoderungen unferer Zeit, insbes ſondere an das neue Verfaſſungswerk fuͤr den bremi⸗ ſchen Freiſtaat. Von Dr. F. L. Voget. Gr. 8. Broſch. 9g G r. „ SUE PORIeN Bei der Menge von Schriften, welche in neueſter Zeit über ſtaatsrechtliche Verhaͤltniſſe der Völker monarchiſcher Staa⸗ ten erſchienen ſind, hat ſich bisher immer noch keine Stimme aufklärender Beruhigung aus den freien "Städten hören laſ⸗ fen. Wenn das aber ein Fehlſchluß fein würde, aus ſolchem Schweigen einen unverbeſſerlichen Zu tand daſelbſt zu folgern, und dieſe Gtäbte als Glieder des deutſchen Bundes und als Bis jetzt er- schienen V. Lief. Jede Lieferung 8 Gro- 7) Sicilien und Ca- en if erſchienen und in im verfaffungsmäßigen Beſitze der jetzt überall fo lebhaft ins Auge gefaßten buͤrgerlichen Freiheit, jeden Deutſchen in hohem Grade intereſſiren, ſo erſcheint die obige Schrift gewiß als eine allgemein willkommene Gabe. — Ein beſonderes Intereſſe wird fie indeß außer Bremen den übrigen freien Städten, vor⸗ zuͤglich Hamburg und Luͤbeck gewaͤhren, wo nicht un⸗ wahrſcheinlich gleiche Wuͤnſche in Anſehung gleicher oder aͤhnlicher Grundmaͤngel der Verfaſſung den Buͤrger beſee— len. Ruhige Haltung und jener Freimuth, der vor allen dem Republikaner geziemt, bilden den Ton der Schrift; friedliche Erhoͤhung und Befeſtigung des Gemeinwohls ihren uͤberall durchblickenden Zweck. ——— ————ů—— — ů ů ů ee — ů ů ²³Q•̊̃ — Oeſtreichiſche militairiſche Zeitſchrift fuͤr 1831. Viertes Heft. Das vierte Heft dieſer Zeitſchrift iſt ſoeben an alle Buch⸗ handlungen verſendet worden. Es enthält I. Die Originaldenk⸗ ſchrift des Feldmarſchalls Prinzen von Koburg über den Opera: tionsplan des Feldzugs 1794, vorgelegt und angenommen im Kriegsrathe zu Bruͤſſel am 4. Februar 1794. Nebſt Betrach⸗ tungen deruͤber. — II. Den Krieg der Engländer gegen die Birmanen in den Jahren 1824 — 26 (Schluß d. erſten Ab: ſchnittes). — III. Den Winterfeldzug in Holland vom Ende Dezember 1794 bis Ende Maͤrz 1795 (Fortſetzung). — IV. Militairiſche Einrichtungen der Praͤſidentſchaft von Griechen: land. — V. Die neueſten Militairveraͤnderungen. Alle Buchhandlungen des In- und Auslandes nehmen für die unterzeichnete Handlung Beſtellungen mit acht Thaler Saͤchſiſch auf den Jahrgang 1831 dieſer Zeitſchrift an. — Auch ſind um dieſen Preis alle fruͤhern Jahrgaͤnge der Zeit— ſchrift ſeit 1818 einzeln zu erhalten. Das Inhaltsverzeichniß dieſer altern Jahrgaͤnge iſt im X. Hefte des Jahrgangs 1830 zu erſehen. Wer die ganze Sammlung von 1818 — 30 zu: gleich abnimmt, erhaͤlt einen Rabbat von 25 Procent, indem diesfalls jeder Jahrgang nur zu ſechs, die ganze Sammlung der dreizehn Jahrgaͤnge zu achtundſiebenzig Thaler berechnet wird. Wien, den Aten Mai 1831. J. G. Heubner, Buchhaͤndler. ——— m k ͤ — ¶ů (Literatur). Bei Wilhelm Kaifer in Bremen iſt ſoeben erſchienen und an alle gute Buchhandlungen Deutſch— lands verſandt worden: Lebensgeſchichte der Giftmörderin Geſche Margarethe Gottfried, geb. Timm. Nach erfolgtem Straferkentnniſſe hoͤchſter Inſtanz g herausgegeben von dem Defenſor derſelben Dr. F. L. Voget. Gr. 8. Broſch. Preis 1 Thlr. Hier iſt die laͤngſt erwartete genaue und wahrhafte Lebens⸗ geſchichte der allgemein bekannten, fetzt rechtskraͤftig verurtheilten Verbrecherin, von dem ihr zugeordneten Defenſor mit der groͤß⸗ ten Sorgfalt nach den Acten und außerdem nach den genaueſten, ſowol bei der Miſſethaͤterin ſelbſt, als bei ihren Bekannten ein⸗ gezogenen Erkundigungen verfaßt. Die verbrecheriſchen Thatſa— chen ſelbſt ſind ſchauderhaft und Entſetzen erregend. Aber die vorliegende Geſchichte wuͤrde wenig Verdienſt haben, wenn ſie die Darſtellung derſelben zu ihrem Hauptzweck gemacht haͤtte. Sie ſucht vielmehr dieſes fo tief verſunkene Leben in feinen er— ſten Anfaͤngen zu erforſchen, und von Stufe zu Stufe in ſeinen Fortſchritten es verfolgend, bis zur ſchrecklichen Vollendung darzuſtellen. So iſt dieſe Biographie zu einem pſycholo- giſch und moraliſch hoͤchſt wichtigen, belehrenden und warnenden, Gemälde menſchlicher Verblen⸗ dung und Entartung geworden. Man erblickt hier ein ſchreckendes Beiſpiel, wohin die uͤber alle Stände ſich je mehr und mehr verbreitende Halbeultur und Verfeinerung, Eitelkeit, Doppelherzigkeit und Doppelzuͤngigkeit führen, und wie aus kleinem unbeachteten oder wohl gar in thö= riger Liebe gepflegten Keime das groͤßte Unheil erwachſen koͤnne. Aeltern, Lehrer und Erzieher werden beſonders in benannter Hin— ſicht wichtige Warnungen daraus ſchoͤpfen, und dem Freunde des Volks und der Wahrheit wird das Buch tiefere Blicke in das Volksleben und deſſen Ausartungen eröffnen.. Der Verf. hat ſeinen Gegenſtand mit großer Sorgfalt und moͤglichſter Ruhe, ſelbſt nicht ohne ein Gefuͤhl des Mitleids mit der ſo ſchwer verſchuldeten Miſſethaͤterin bearbeitet, und dadurch 0 erſchuͤtternden Ganzen die hiſtoriſche Haltung ge⸗ geben. Moͤge denn dieſe Geſchichte ſchrecklicher Unthaten, deren Geruͤcht ſich zu allen civiliſirten Voͤlkern verbreitet, nicht blos Schauder und Entſetzen erregen, ſondern vielmehr in den Her— zen Derer, die dazu helfen koͤnnen, den ernſten Wunſch erzeu⸗ gen und beleben mit Rath und That fuͤr echte einfache Volks⸗ bildung in Einfalt des Herzens und der Sitten, kraͤſtig zu wirken! Soeben iſt erſchienen und verſandt: Die Geſchichte Polens. Bearbeitet von Fr. A. v. Witzleben. Premierlieutn. im k. preuß. Generalſtabe. 15 Bogen in 8. Geheftet. Preis 16 Gr. Die Geſchichte der Polen ift ein gegenwärtig fo hoͤchſt in⸗ tereſſanter, und dabei noch ſo wenig behandelter Gegenſtand, daß gewiß Jedermann obiges Buͤchlein, welches ſich durch gedie⸗ gene Bearbeitung, leicht faßlichen Styl und gedraͤngte Kürze auszeichnet, willkommen heißen wird. Der Verf. führt den Le⸗ ſer von der Sagenzeit der Geſchichte der Polen bis auf die al⸗ lerneueſte Zeit, wo dieſe hochherzige Nation wiederum die Theil⸗ nahme von ganz Europa erweckt. Leipzig, im Mai 1831. Kl Brüggemannfhe Verlaggerpedition, Fr. Mofenoeil, Sommerabendftunden in Idas Garten. Erzaͤhlungen. 2 Baͤndchen. N Hildburghauſen, im Verlag der Keſſelring'ſchen Hofbuch⸗ handlung. 1831. 8. Broſch. 1 Thlr. 18 Gr. Bluͤhende Phantaſie und tiefes Gefuͤhl, Gediegenheit und treu durchgeführte Charaktere haben ſchon laͤngſt dem Herrn Verfaſſer einen Platz unter unſern beliebteſten Erzaͤhlern erwor⸗ ben. Druck und Papier iſt ſchoͤn, die aͤußere Ausſtattung übers haupt geſchmackvoll. Ueber die Staͤdteordnung. In dem jetzigen Zeitpunkt verdienen folgende 2 kleine Schrif⸗ ten, die in allen Buchhandlungen zu erhalten find, vorzügliche Beachtung: ? l Raumer (Friedrich von), keber die preußiſche Staͤd⸗ teordnung, nebſt einem Vorworte über bürgerliche Frei⸗ heit nach franzöſiſchen und deutſchen Begriffen. Geh. 8 Gr — je Zur Rechtfertigung und Berichtigung meiner Schrift über die preußiſche Staͤdteordnung. Geh. 4 Gr. Leipzig, im Mai 1831. F. A. Brockhaus. Literariſcher Anzeiger. (Zu den bei F. A. Brockhaus in Leipzig erſcheinenden Zeitſchriften.) 1831. Nr. XIII. Dieſer Literariſche Anzeiger wird den bei F. A. Brockhaus in Leipzig erſcheinenden Zeitſchriften: Blätter für litera⸗ riſche unterhaltung, Iſis, Der canoniſche Waͤchter, Zeitgenoſſen, ſowie der Allgemeinen mediziniſchen Zeitung beigelegt oder beigeheftet, und betragen die Inſertionsgebühren fuͤr die Zeile 2 Gr. Bei Eduard Brandenburg in Berlin, Oberwallſtraße Nr. 6 (Leipzig, Hartmannſſhe Buchhandlung), ſind folgende werthvolle Werke zu ſehr ermaͤßigten Preiſen zu haben: 1. Abhaͤndl. der ſchwed. Akademie. 34 Bde. 8. 2te Aufl. | Leipzig, 1768. Halbengl. Bd. 5 Thlr. 29. Gibbon, Hist. of the roman empire. 12 vols. M. K. Lond., 1818. 8. Neu. 16 Thlr. 2. Adelung's deutſch. Wörterbuch. Leipz., 1801. 4 Bde. 4. 30. Gibbon, Hist. of the roman emp. 12 vols. Lips,, 1821. In Halbfrzb. neu. 18 Thlr. 3. Ariosto, Orlando furioso, Broſch. 7 Thlr. 4. Beskrivelse over danske Mynter og Medailler i den Kon- gelinge Samling. Kiöbenhavn, 1791. M. Kupf. Compl. Fol. 15 Thlr. 5. Bibliorum sacr. vulg. vers. ed. Paris, 1785. II vol. 4. Velinp. Unbeschn. 10 Thlr. 6. Biblia maxima versionum et annot. De la Haye. 1660. 19 Bde. Fol. (Weigel, 70 Thlr.) 32 Thlr. 7. Bode, Astron. Jahrbücher von 1776 — 1830. Ganz compl. 8. (Ldp. 120 Thlr.) 30 Thlr. 8. Bode, Uranographie. Gr. Fol. (Ldp. 24 Thlr.) 6 Thlr. 9. Bruckerii, Hist. crit. phil. ed. II. VI Vols. Lips., 1767. Halbfr. 4. 8 Thlr. 7 10. Bussler's Verzierungen aus dem Alterthum. 18 Hefte in kl. Folio. 9 Thlr. 11. Buͤſching's Erdbeſchreibung. Compl. in 19 Bon. Ham: burg. 8. 12 Thlr. 12. Calderon, Las comedias del celebre poeta. 11 vol. Au- tos sacrament. 6 vol. Madrid, 1760 — 63. Schwolrbd. 17 vol. 4. 40 Thlr. 13. Chardin, Voyage en Perse. Amst., 1735. 4 vols. Avec fig. 4. 8 Thlr. 14. Cook's ſaͤmmtl. Seereiſen im Suͤdmeer. Compl. in 10 Bdn. mit K. 4. (Edpr. 50 Thlr.) 25 Thlr. 15. Cook's 3 erſte Reiſen im Suͤdmeer. 7 Bde. 4. Mit Kupf. (Edpr. 38 Thlr.) 18 Thlr. 16. Couché, galerie du Palais Royal. Schöne Abdruͤcke. Fol. 22 Thlr. 17. Dictionnaire hist. par Bayle et Chaufepied. Amst., 1750. 8 vols. Fol. 20 Thlr. 18. Bayle seul. 4 vols. Fol. 8 Thlr. 19. Dietrich's Gaͤrtnerlexikon. 21 Bde. 8. Berlin, 1825. (Edpr. 65 Thlr). 21 Thlr. 20. Dio Cassius ed. Reimarus. Hamburgi. 2 vol. Fol. Herr: liches Expl. in Frzbd. c. fragment. ed. Moullins. Paris, 1807. 36 Thlr. 21. Euripidis Tragoed. ed. J. Barnes. Cantabr., 1694. Prgb. Fol. 15 Thlr. 2 an lade, Works. 12 vols. London, 1785. 8, Hfrzbd. r. 23. Frederic II, Les oeuvres de, compl. en 25 vols. 8. Halbfr. 10 Thlr. 24. Les memes. Tom. 1—15. 5 Thlr. 25. Dieſelben deutſch. 5 Thlr. 26. Galerie des Belvedere in Wien. 40 Hfte. 4. Wien, 28 St. 80 Thlr. 40 Thlr. . Galletti, Weltgeſchichte. Compl. in 26 Bon. 8. Got 1818. 10 hl. . 0 fr 28. Ein beſſer erhaltenes Ex. 12 Thlr. 5 vol. Milano, 1812. 8. Par., 165 pl. av. texte. 8. Ganz neu. Pppbd. 6 Thlr. 31. Goldsmith's hist. of England. 4 vols. Neu. 8 Thlr. 32. er ſaͤmmtl. Werke in 46 fehönen Halbfrzbdn. 8. 24 Thlr. 33. Hirſching, Hiſt.⸗lit. Handbuch berühmter Perſonen, welcke im 18. Jahrhundert geſtorben find. 10 Bde. Leipz. 8. (Ldpr. 25 Thlr.) 10 Thlr. 34. Hirt, Die Baukunſt der Alten. Fol. dpr. 30 Thlr.) 12 Thlr. 35. Hiſtorie, Allgem., der Reiſen zu Waſſer und zu Lande. 21 Bde. 4. Leipzig. 10 Thlr. 12 Gr. 1 36. Hist. milit, de Flandre, dep. Fan. 1690 — 94, p. d. Beaurain, Vvols. Par., 755. Mit Kupf. u. Karten. Halbfzbd. Fol. 10 Thlr. ; 37. Jacobſon's technol. Woͤrterbuch. Compl. m. Fortſ. in 8 Halbfzbdn. 8. (edpr. 32 Thlr.) 8 Thlr. N 38. Joͤcher's Gelehrtenleriton. Compl. mit Fortſ. in 10 Halb⸗ fzbdn. 4. (ebpr. 72 Thlr.) 40 Thlr. 39. Koͤhler's Muͤnzbeluſtigungen. Compl. 22 Bde. u. 2 Re⸗ giſt. 4. Fuͤr 20 Thlr. 40, Krünitz, Oekonom. Encyklopaͤdie. 116 Halbfzbde. 8. (Edpr. 350 Thlr.) Fuͤr 50 Thlr. 41. Complett. 151 Bde. Halbmaroquin. 110 Thlr. 42. Schütz, Auszug aus Kruͤnitz's Eneyklopaͤdie. 32 Bde. 8. 10 Thlr. g 43. Laharpe, Cours de litter. Paris. 15 Bde. 8. In ſchoͤnen Halbfzbd. 10 Thlr. 44. Martini's Conchiliencabinet. 10 Bde. Halbfzbd. m. v. Kupf. Nürnberg. 4. (Ldpr. 200 Thlr.) 75 Thlr. 45. (Marsigli), Danubius Pannonico-Myricus, in 6 Tom. c. fig. et tab. geogr. Amst., 1726. Fol. (Weigel 60 Thlr.) 20 Thlr, — — 46. Millot's Univerfalhiftorie, herausg. v. Chriſtiani. 13 Thle. Leipz., 1788. 8. 5 Thlr. i Dr 47. Montfaucon, PAntiquité de Herculanum et Pompeji. 15 vols. Paris, 1719. Compl. Halbfzbd. Fol. 70 Thlr. 48. Mureti Opera oınn. ed. Ruhnkenii. IV Tom. Lugd. B. Halbfzbd. 8. 10 Thlr. B 49. Onomasticon lit. ed. Saxio. Ed. II. VIII Part. Traj. a R., 1803. 8. 10 Thlr. I 50. Parnasso degl’ italiani viventi. Pisa. 241 Halbfzbd. 8. 8 Thlr. a 51. Polybe, Hist de, par Folard. VI vols. Par., 1727. Gfab. av. fig. et ch. 4. 5 Thlr. 3751755 52. Polhbius' Geſchichte v. Oelsnitz. 7 Bde. Frzb. Berlin, 4 M. Kupf. u. Ch. 4. 7 Thlr. 4 5 5 53. Protokolle der deutſchen Bundesverſammlung. 1—12; ur träge 1 — 5, zufammen 17 Halbfzbde. Frankf. a. M., 1817. 17 Thlr. f Lond., 1819. 8. 2 Bde. 54. Psyche, La fable de, fig. de Raphael. Paris, 1802. Fol. 7 Thlr. 55. Rasche, Lexicon universae etc. VI Tom in 11 vols. 8. Halbfzbd. 10 Thlr. 86. Reynolds, Memoirs, London, 1813. Velinp. Unbeſchnitten. 4. 8 Thlr. 57. Richardson, Works. 19 vols. London, 1811. 8. Vel.⸗Pap. Cart. (Ldpr. 53 Thlr.) 25 Thlr. 58. Richardson, Clarissa. 8 vols. 7te Ed. Lond., 1784. Frzbd. 8. 5 Thlr. ; R 59. Le Sage, Atlas historique, genealogique et géographique. Les Fastes Napoléon de 1796 — 1806. Fol. 10 Thlr. 60. Schmidt, D. buͤrgerl. Baumeiſter. 7 Bde. mit Kupf. Gotha, 1790. Halbfzbd. Fol. 10 Thlr. 61. Schrämbl’s allgem. grosser Atlas. Wien, 1800. Compl. Gr. Fol. 8 Thlr. 62. Schröter's Fragmente zur Kenntniss der Mondfläche etc. 2 Bde. m. K. 4. (Edpr. 37 Thlr.) 18 Thlr. 63. Shakspeare’s, W., Plays in 8 vols. Lond., 1811. 8. M. schönen Vign. Velinp. 8 Thlr. 64. Spanhemii Dissert. ed. nova. II Tom. Fol. Lond., 1706. 6 Thlr. 65. Stephanus, Henr., Thesaurus linguae graeci. 39 vol. Londini, 1827, Fol. Fehlt im Buchhandel. St. 500 Thlr. 180 Thlr. 66. Sterne, Works. 10, vols. London, 1793. Frzbd. Vel.⸗Pap. M. Kupf. 8. 10 Thlr. 67. Steglitz, Zeichnungen aus der schönen Baukunst. M. 115 Kpf. Fol. Prachtexpl. (Pr.⸗Pr. 40 Thlr.) 15 Thlr. 68. Stuart und Revett, Alterthümer zu Athen. Herausg. v. Eberhardt. 20 Hefte m. Kupf. Fol. (Pr.⸗Pr. 34 Thlr.) 15 Thlr. 69. Teatro italiano antico. 10 vol. Milano, 1808. Broſch. M. Titelk. Gr. 8. 12 Thlr. 70. Teller, Die heil. Schrift. 4. Halbfzbd. 10 Thlr. 71. The works of the english poets from Chaucer to Cow- per, by A. Chalmers. London, 1810 — 21. Gr. Octavbd. (Prachtausgabe auf Velinp. unbeschnitten.) (Ldpr. 150 Thlr.) 80 Thlr. 72. Voyages imaginaires. 39 vols. Amsterd. 8. Mit Kupf. (Edpr. 70 Thlr.) 12 Thlr. i 73, Voltaire, Oeuvres compl. edit. de Beaumarchais. 70 Bde. Gr. 8. Velinp. Ein Prachtexempl. 45 Thlr. 74. Id. lib. av. fig. p. Moreau. 60 Thlr. 75. Voltaire, Oeuv. compl. 70 vols. Gotha. 8. 27 Thlr. g 76. Weltgeſchichte, Allgem., von Guthrie und Gray. Aus d. Engl. 17 Thle. in 39 Halbfzbd. 8. 25 Thlr. 77. Welthiſtorie von Baumgarten. 1fter —45ſter Bd. Compl. 4. 10 Thlr. 78. Daſſelbe Werk compl. 79 Bde. 36 Thlr. 79. Winckelmann's Werke, herausg. v. Fernow u. And. 11 Bde. m. Kupf. Dresd. u. Berl., 1825. Halbfzbd. 8. 14 Thlr. 80. Winckelmann's alte Denkmaͤler der Kunſt. 2 Bde. Fol. M. Kupf. (Edpr. 29 Thlr. 12 Gr.) 12 Thlr. 81. Zach's geographiſche Ephemeriden. 50 Bde. 1 Reg. — Neue Eph. Liter — 12ter Bd. 8. (dp. 174 Thlr.) 45 Thlr. 19 Bde. m. K. Leipz., 1749. Hfrzbd. Schoͤn. 82. Aeliani var, hist. c. n. Gesnerii c. Gronovio. II Tom, Lugd. B., 1731. Prgld. 4. 8 Thlr. 83. Aeliani de nat. anim. c. Gronovio. 1744. Gfrzbd. 4. 7 Thlr. 12 Gr. 84. Appiani Alex. Rom. hist. ed. Schweighäuser. III vol. Lips, 1785. 8. 6 Thlr. b 85. Aristophanis com. ed. Invernizo, Bak et Dindorf. 17%. Halbfzbd. U Tom. Lond., XIII Tom. 8. Lips., 1826. 24 Thlr. 86. Aristophanes, ed. Küster. Amst., Fol. 22 Thlr. ö 5 87. Aristotelis de animal. hist, lib. X, gr. et lat, ed. Schnei- der. IV Tom. Lips, 1811. 8. Schrbp. 7 Thlr. 118. 88. Aristophanis comoediae c. Brunck. III Tom. Argent. 1783. 8. 6 Thlr. ; i 89. Arriani ed. Gronovius. Leyd., 1704. Prgb. Fol. 6 Thlr. 90. Athenaeus ed Schweighäuser. XIV Tom. 8. 1807. (Neu.) Halbſzbd. 25 Thlr. 91. Callimachi Hymni c. J. A. Ernesti. II Tom. 1761. 8. M. K. 6 Thlr. 92. Damm, Novum Lexicon gr. etym. Halbfzbd. 12 Thlr. 93. Oeuvres de Démosthènes et d’Eschine trad. p. Auger. 6 vols. Angers, 1804. 8. Frzbd. 8 Thlr. 94. Dionysii Hal. opera omn. gr. et lat. ed Reiske. Lips., 1777. VI vol. 8. 10 Thlr. 95. Diogenis Laert. ed. Meibomius. M. sehr, viel. Bildn. Amstd., 1682. 4. Halbfzbd. 10 Thlr. 96. Etymologicum gr. ling. Guidianun ed. Sturzius. Lips., 1308. Halbfzbd. et Etym. magn., op. Sylburgii. 1816. 4. 12 Thlr. 97. Euclide, en grec, en latin et en france. par Peyrard. III Tom. Par., 1818. 4. 10 Thlr. 98. (Gaisfort), Poetae minores gr. IV vol. Oxf., 1820. 8. (Unbeſchnitten.) 10 Thlr. 99. Galeni opera omnia. gr. V Tom, Basil, 1538. Fol. Prgbd. 8 Thlr. 100. Herodoti ed. Wesseling. Amstd., 1763. Prachtexpl. Fol. 32 Thlr. 101. Hörodote, Hist. d', trad. du Grec, par Larcher, n. Ed. IX Tom., Par 1802. 8. 8 Thlr. 102. Hippocratis op. omn. c. Faesii. II Tom. Geneve, 1657. Fol. Prgbd. 10 Thlr. 103. Hogeveen, Doctr, particul. I. gr. II Tom. Lugd. B., 1769. 4. 5 Thlr. 10. Homeri op. omn. cur. Ernesti. V Tom, Lips., 1764. 8. Halbfzbd. 7 Thlr. 105. Homeri Ilias, ed. d’Ansse de Villoison. Venet., 1788. Fol. Halbfzbd. 7 Thlr. 106. Medicorum graecorum opera c. Kühn. Vol. 1 — 26. Lips., 1830. 8. Halbfzbd. (Ldpr. 80 Thlr.) 40 Thlr. 107. Pindari carmina cur. Heyne. III vol. Götting., 1798. 8. Halbfzbd. 5 Thlr. . 108. Platon ed. Stephanus cur. Tiedemann. Bipont., 1787. XII vol. 8. Gfzbd. 14 Thlr. 109. Platon's Werke v. Schleiermacher. 3 Bde. Berlin, 1809. 8. Halbfrzbd. 5 Thlr. 110 a. Polluci's, J., Onomasticon. gr. et lat. ed. Hemsterhuis. II Tom. Amstd., 1706. Fol. Prgbd. 18 Thlr. 110 b. Plotini operum philosophicorum C. G. Olearii. Leipz. Fol. Prachtexpl. 8 Thlr. 111. Schleusner, Nov. lex. gr.-lat. in n. test. Ed. IV. Lips., 1819. 4 vol. 8. Halbfzbd. 5 Thlr. e 112, Sophoclis Tragoediae ed. Brunck. III Tom. Argent, 1789. 8. Halbfzbd. 7 Thlr. 113. Stephano, Thesaurus ling. gr. Pergbd. et Glossaria duo. Lutet., 1573. 50 Thlr. 114. Strabonis rerum geographicarum gr. et lat. c. n. Ca- saubonis. II Tom, Amstd., 1707. Fol. Prgbd. 22 Thlr. 115. Strabonis rer. geogr. ed. Siebenkees et Tzchucke. VII Tom. Lips., 1818. 8. Halbfzbd. 12 Thlr. 116. Theophrast ed. Schneider. V Tom. Lips., 1821. 8. Halbfzbd. Neu. 12 Thlr. 117. Thucydides ed. Bekker ac. schol, gr. et Dukeri Was- silque. III vol. Berol., 1821. 8. Velinp. Halbfzbd. 8 Thlr. Thucydides ed. Pappe. IV vol. Lips., 1826. 8. 5 Thlr. 119. Cicero ed. Graevius. Orationes. III Tom. Epistolarum lib, XVI. IV Tom. De off. lib. III. I Tom. compl. in 11 Gnfzbd. 8. 25 Thlr. 120. Ciceronis Opera ed. Schütz. Lips., 1821. 8. Ganz neu. 12 Thlr. 121. Ejusdem lib. Halbſzbd. 15 Thlr. L. Bat., Berolini, 1765. 4. Compl, in 26 vol. IV Tom. 1572. Fol. 122. Ciceronis opera, vet Clay. ed. Ernest. IV Tom. in 8 vol. 8. Hall., 1777. Gfzbd. 9 Thlr. 123. (Cicero), Nicolii Lex. Cic. ed. Faccivlati. III Tom. 8. Lond., 1820. Unbeschnitten. 7 Thlr. 124. Florus ed. Dukerus. Ed. II. Lugd. B., 1744. 8. NM. 1 Karte, Prgmbd. 5 Thlr. 125. Horatii opera. Parma, Bodoni, 1791. Fol. Frzbd. Goldschn. 20 Thlr. 3 126. Horatii opera. 2 vol. Lond., Pine, 1733. Frzbd. Goldschn. 10 Thlr. 127. Horatius, ed. Lambini. Paris, 1604. Fol. Pergamentbd. 5 Thlr. 128. Livius, ed. Drakenborch. 7 vol. Lugd. B., 1750. 4. Schön Exempl. 50 Thlr. 129. Livius, ed. Drakenborch. I—X vols. Halbſzbd. Stuttg., 1820. 8. 12 Thlr. 130. Melae, ed. Tzchucke. 1807. 8. Halbfzbd. Neu. 131. Ovid, cur. Burmann. Halbfzbd. 24 Thlr. 132. Ovidii opera omn. c. n. Heinsii ed. Knipping. III Tom. Amstd., 1702. 8. Prgmbd. 6 Thlr. 183. Plinii epist., lib. X. c. Gronovius. III Tom. Lugd. VII Part. c. 1 tab. Lips., 7 Thlr. IV Tom. Am td., 1727. 4. B., 1669, 8. Prenbd. 10 Thlr. 134. Plinius, e. Schwarz. Norimb., 1746. 4. Halbſzbd. 5 Thlr. 135. Quintilian, cur. Burmann. II Tom. Lugd. Bat., 1720. 4. Halbf. 10 Thlr. 136. Quintilian ed. Spalding. IV Tom. Lips., 1798 — 1816. 8. Halbfzbd. 5 Thlr. 137. Scriptores rei rusticae, ed. Schneider. VIII vol. Lips., 1796. 8. M. Kupf. Ganz neu. 10 Thlr. 138. Senecae opera ed. Gronoyius. 1672. 8. Prgmbd. 10 Thlr. 139. Senecae trag. c. n. Gronovä. 1738. 4. Prgmbd. 5 Thlr. 140. Senecae opera omn. ed. Ruhkopf. V Tom. Lips., 1811. 8. 5 Thlr. 141. Suetonii opera, cur. Pitisci. II Tom. Leevard., 1714. 4. Gfabd. 6 Thlr. 142. Taciti opera ed. Brotie. VII Tom, Par., 1776. 8. Gzfzbd. 6 Thlr. Amstd., 1673. 8. II Tom. III Tom. Amstd., II Tom. Delphis, 143. Taciti opera ed. Gronovius. II vol. Gizbd. 6 Thlr. 144. Terentius ed. Westerhovius. 1726. 4. Prgmbd. 10 Thlr. 145. Thesaurus antig. Rom. ed. Graevio. XII Tom. Lugd. Bat., 1694. Fol. 40 Thlr. 146. Thesaurus nov. antiq. Rom. ab, Sallenger. III Tom. Hag., 1716. Fol. Prgmbd. 12 Thlr. 147. Valerius maximus c. Torrenius, Leidae, 1726. 4. Prembd. 5 Thlr. a 148. Virgilius ed. Burmannus. Halbfzbd. 15 Thlr. 149. Virgilius c. Certa. III Tom. Colon. Agrip., 1642. Fol. Prgmbd. 8 Thlr. 150. Vitruvii de architect. ed. Schneider. Lips., 1808. 3 Tom. 8. 5 Thlr. Saͤmmtliche Buͤcher ſind gut erhalten und ohne Tadel; uͤbrigens wird fuͤr jeden Defect eingeſtanden. Die Preiſe ſind aufs billigſte geſtellt und kann daher nichts billiger erlaſſen werden. E. Brandenburg, in Berlin, Ober-Wallſtraße Nr. 6. Hagae - C., IV Tom. Amstd., 1746. 4, Antereffante BDeuinkeit, Bei mir ift erſchienen und durch alle Buchhandlungen des In- und Auslandes zu beziehen: i aus Paris und Frankreich im Jahre 1830 von Friedrich van Baumer. Zwei Theile. 12. 26 9 auf feinem Druckpapier. Geh. Thlr. Leipzig, im Mai 1831. F. A. Brockhaus. Bei C. Haslinger in Linz ſind erſchienen und in allen Buchhandlungen (in Leipzig bei A. G. Liebeskind in Com⸗ miſſion) zu haben: Schmidberger (J.), Beitraͤge zur Obſtbaumzucht und zur Naturgeſchichte der den Obſtbaͤumen ſchaͤdlichen In⸗ ſekten. 1ſtes Heft. 8. 1828. 16 Gr. —, Deſſen Ates Heft. 1830. 22 Gr. Kurzer praktiſcher Unterricht von der Erziehung der Obſtbaͤume in Gartentoͤpfen, oder den ſogenannten Obſtorangeriebaͤumchen. 8. 1828. 10 Gr „Leichtfaßlicher Unterricht von der Erziehung der Obſtbaͤume, gegeben in einer kritiſchen Darſtellung des gegenwaͤrtigen Zuſtandes der Obſtbaumzucht in Oeſt⸗ reich ob der Enns. Mit einem Anhange von der Na⸗ turgeſchichte einiger den Obſtbaͤumen ſchaͤdlichen Inſek⸗ ten. 8. 1823. 1 Thlr. — —, Leichtfaßlicher Unterricht von der Erziehung der Zwergbaͤume. Mit einem Anhange von der Naturge⸗ ſchichte des Zweigabſtechers, des gruͤnen Spanners und des Apfel- Ruͤſſelkaͤfers. 8. 1821. 16 Gr. Durch alle Buchhandlungen und Poſtaͤmter iſt zu beziehen: Iſis, oder Encyklopaͤdiſche Zeitſchrift. Herausgegeben von Oken. Jahrgang 1831. Viertes Heft. Mit 1 Kupfer. Gr. 4. Preis des Jahrgangs von 12 Hef⸗ ten mit Kupfern 8 Thlr. Allgemeine medizinische Annalen des neunzehnten Jahrhunderts, oder: Kritische Annalen der Medizin als Wissenschaft und als Kunst vom dritten Jahrze- hende des neunzehnten Jahrhunderts an. Supple- mentenband 1821 —25. Herausgegeben von Joh. Friedr. Pierer. Zwölftes Quartalheft. Oktober bis Dezember 1828. Blaͤtter fuͤr literariſche Unterhaltung. Redigirt unter Ver⸗ antwortlichkeit der Verlagshandlung. Jahrgang 1831. Monat Mai, oder Nr. 121 — 151, mit 3 Beila⸗ gen: Nr. 13 — 15, und 2 literariſchen Anzeigern: Nr. XI, XII. Gr. 4. Preis des Jahrgangs von 365 Nummern (außer den Beilagen) auf gutem Druck⸗ papier 12 Thlr. Der canoniſche Wächter. Eine antijefuitifche Zeitſchrift für Staat und Kirche und für alle chriſtliche Confeſ— ſionen. Herausgegeben von Alexander Muͤller. Jahrgang 1831. Monat Mai: Nr. 35 — 43, mit 1 Beilage und 2 literariſchen Anzeigern: Nr. XI, XVII. Gr. 4. Preis des Jahrgangs von 104 Nummern (außer den Beilagen) 5 Thlr. F. A. Brockhaus. Leipzig, im Mai 1831. Verſteigerung der Bibliothek des Weite Padagogarch Dr. Gräter. Dieſe, namentlich im Fache der altdeutſchen und der tan dinaviſchen Literatur vor andern ſehr vollſtaͤndige und reich⸗ Stuttgart. haltige Bibliothek wird im Anfang des Monats November, im Wege der oͤffentlichen Verſteigerung einzeln verkauft. Der Katalog wird bis Ende Julius fertig und bis dahin an dieze— nigen Liebhaber, die denfeiben zu erhalten wuͤnſchen und bes- halb portofreie Anzeige — die von Entferntern auf dem Wege des Buchhandels durch Hrn. F. A. Brockhaus in Leipzig gemacht werden kann — an mich gelangen ließen, unentgeld— lich verſandt werden. J. F. Autenrieth, Antiquar und Auctionator. Bei mir iſt erſchienen und in allen Buchhandlungen zu erhalten: Bibliothek en cher D iſch ter des ſiebzehnten Jahrhunderts. Begonnen von Wilhelm Muͤller. Fortgeſetzt von är Förſter. Erſtes bis zwoͤlftes Baͤndchen. 8. Auf feinem Schreibpapier. Geh. 16 Thlr. 8 Gr. Erſtes Baͤndchen: Martin Opitz. 16 Bogen. 1822. 1 Thlr. 12 Gr. Zweites Baͤndchen: Andreas Gryphius. 154 Bogen. 1822. 1 Thlr. 12 Gr. Drittes Baͤndchen: Paul Flemming. 194 Bogen. 1822. 1 Thlr. 12 Gr. Viertes Bändchen: Rodolf Weckherlin. 15: Bogen. 1823. 1 Thlr. 12 Gr. Fuͤnftes Baͤndchen: Simon Dach; Robert Rober⸗ thin; Heinrich Albert. 17 Bogen. 1823. 1 Thlr. 12 Gr. Sechstes Baͤndchen: Friedrich Logauz Hans Aßmann von Abſchatz. 15 Bogen. 1824. 1 Thlr. 4 Gr. Siebentes Baͤndchen: Julius Wilhelm Zindgref; An⸗ dreas Tſcherning; Ernſt Chriſtoph Homburg; Paul Gerhard. 16: Bogen. 1825. 1 Thlr. 8 Gr. Achtes Baͤndchen: Joh. Rift; Daniel Georg Mor: hof. 151 Bogen. 1825. 1 Thlr. 4 Gr. Neuntes Baͤndchen: Georg Philipp Harsdoͤrffer; Johann Klaj; Sigmund von Birken; An⸗ dreas Scultetus; Juſtus Georg Schottelz Adam Olearius; Johann Scheffler. 15 Bo⸗ gen. 1826. 1 Thlr. 4 Gr. Zehntes Baͤndchen: Johann Chriſtoph Guͤnther. Bogen. 1827. 1 Thlr. 4 Gr. ä Elftes Bändchen, herausgegeben von Karl Foͤrſter: a: kob Schwieger; Georg Neumark; Joachim Neander. 184 Bogen. 1828. 1 Thlr. 12 Gr. Zwoͤlftes Bändchen, herausgegeben von Karl Foͤrſter: Friedrich Spee. 15 Bogen. 1831. 1 Thlr. 8 Gr. Jedes Baͤndchen, mit Biographien und Charakteriſtiken der darin enthaltenen Dichter verſehen, iſt unter beſonderm Titel auch einzeln zu den bemerkten Preiſen zu erhalten. Leipzig, im Mai 1831. F. A. Brockhaus. Tübingen. (Neue Schrift.) Bei H. Laupp iſt fo- eben erſchienen und in allen Buchhandlungen zu haben: Die Cholera morbus, oder oſtindiſche Brechruhr. Eine fuͤr Jedermann faßliche Zuſammenſtellung des Wich⸗ tigſten aus den vorzuͤglichſten bisher uͤber dieſe Krank: heit erſchienenen Schriften. Gr. 8. Broſch. 24 Kr. 133 In der Nauck'ſchen Buchhandlung in Berlin ift erſchienen und in allen Buchhandlungen zu haben: Einiges über Mehrer e das Uns nahe geht. Ein Beitrag zur Verſtaͤndnißlehre der Dialektik Tagesblaͤtter. Nebſt einer Chronologiſch-tabellariſchen Ueberſicht der im europaͤiſchen Staatenſyſteme theils beſtehenden, theils wieder erloſchenen ſchriftlichen Verfaſſungsurkun⸗ den und darauf Bezug habenden bedeutendſten organiſchen Edicte, vom Jahre 1791 bis zu den Juli-Tagen 1830 durch charakteriſtiſche und geſchichtliche Andeutungen fummariſch erlaͤutert, nebſt einer Nachweiſung der Sammlungen, in welchen dieſe Verfaſſungsurkunden und Edicte enthalten ſind. Gr. 8. Sauber cartonnirt. Preis 1 Thlr. 8 Gr. Preußen 1807 und jetzt, oder was iſt in Preußen ſeit dem Jahre 1807 ausgefuͤhrt, um den geſellſchaftlichen Zuſtand zu verbeſſern und zu erheben? Eine kurze, den Freunden des preußiſchen Vaterlandes geweihte Abhandlung von Dr. Th. Janke. Berlin, 1831. Gr. 8. Sauber cartonnirt. Preis 121 Sgr. J. A. Eberhard's ſynonymiſches Handwörterbuch * deutſchen Sprache fuͤr Alle, die ſich in dieſer Sprache richtig ausdruͤcken wollen. — Nebſt einer ausführlihen Anweiſung zum nuͤtzlichen Gebrauch deſſelben. j Sechste verbefferte Auflage. Berlin, 1831. Gr. 12. Geb. Preis 2 Thlr. 8 Gr. In unſerm Verlage iſt ſoeben erſchienen, und in allen ſo⸗ liden Buchhandlungen zu haben: Kurzer Abriß der Geſchichte Polens bis auf die neue— ſte Zeit aus dem Franzoͤſiſchen nach Malte Brun's Tableau de la Pologne ancienne et moderne, nou- velle édition par Leonard Chodzko. Paris, 1830. Preis 20 Gr., oder 25 Sgr., oder 1 Fl. 30 Kr. Rhein. F. C. Loͤflund und Sohn in Stuttgart. franzöfifcher Herabgeſetzter Preis. Aus dem Verlage von C. J. G. Hartmann in Riga habe ich an mich gebracht und iſt durch alle Buchhandlungen des In- und Auslandes von mir zu beziehen: Karamſin's Geſchichte des ruſſiſchen Reichs. Nach der zweiten Originalausgabe uͤberſetzt. Erſter bis zehnter Band. Mit Karamſin's Bildniß. Riga, 1820—27. Gr. 8. 231 Bogen. Fruͤherer Preis 20 Thlr. Herabgeſetz⸗ ter Preis zehn Thlr. (Einzelne Baͤnde koſten 2 Thlr.) Leipzig, im Mai 1831. F. A. Brockhaus. a F. A. Brockhaus in Leipzig iſt erſchienen und durch alle Buchhandlungen des In⸗ und Auslandes zu beziehen: F Ä I. u Philipp Melanchthon's 3 Werke, n | einer aufden allgemeinen Gebrauch berechneten 8 Auswahl. HpPeraus gegeben > von r. Friedrich Auguſt Roethe. Sechs Theile. 1829 - 30. 8. 1074 Bogen. Subſcriptionspreis: 2 Thlr. 8 Gr. Man iſt laͤngſt daruber einverſtanden, daß Melanchthon der gelehrteſte, un⸗ befangenſte und thaͤtigſte Mitarbeiter Luther's war, auf die Entwickelung des evan- geliſchen Lehrbegriffs, auf die Ausbildung des echten Proteſtantismus und auf das ganze große Werk der Reformation einen maͤchtigen Einfluß hatte. Um ſo mehr iſt es zu verwundern, daß ſeine vielen trefflichen Schriften, deren mehre auch durch edle Popularitaͤt ſich auszeichnen, in neuerer Zeit weder einzeln wieder abgedruckt worden, noch in Auszuͤgen, noch in einer vollſtaͤndigen Ausgabe erſchienen find, weßhalb ſie denn den meiſten Nichttheologen unzugaͤnglich und fremd bleiben. Der Eintritt des Jubeljahres der augsburger Coafeſſion mahnte nachdruͤcklich an die unſterblichen Verdienſte ihres hochherzigen Verfaſſers, und es ſchien jetzt beſonders an der Zeit zu ſein, ſeine Wirkſamkeit auch durch weitere Verbreitung der ausge— waͤhlteſten Fruͤchte feines reichen Geiſtes zu erneuen. Der Verleger der vorliegen— den Sammlung, welche in Format und Druck an die zweite Auflage der bei Per⸗ thes in Hamburg erſchienenen Auswahl aus Luther's Schriften ſich anſchließt, ging auf den Antrag des Herausgebers bereitwillig ein, weil auch er einen werthvol⸗ len Beitrag zu der bedeutungsvollen Jubelfeier liefern und den zweckmaͤßigen Plan, die gediegenen Arbeiten Melanchthon's unſern Zeitgenoſſen in erneuerter Geſtalt darzubieten, unterftügen wollte; auf feinen eignen Vortheil ſah er dabei fo wenig, daß er die angekündigten ſechs Theile (zuſammen 1075 Bogen, welche nach den jetzt uͤblichen Buͤcherpreiſen auf 6 Thlr. zu berechnen geweſen waͤren) den Subſcribenten zu 2 Thlr. 8 Gr. darbot, welcher Preis auch jetzt noch fortbeſtehen ſoll, um auch den Minderbemittelten den Ankauf eines ſo reichhaltigen Werkes zu erleichtern. Daffelbe iſt nun vollſtaͤndig erſchienen, und der Herausgeber iſt ernſtlich bemüht geweſen, feine Aufgabe moͤglichſt befriedigend zu loͤſen. Nicht Anszuͤge, fondern ganze Schriften, „und zwarin einer auf den allgemei— nen Gebrauch berechneten Auswahl“, — alſo auch für den Nichttheolo— gen und Nichtgelehrten brauchbar, ſowol Belehrung als Erbauung enthaltend, folten in deutſcher Sprache vorgelegt werden. Die Mannichfaltigkeit und Reich⸗ haltigkeit dieſer Auswahl erhellt aus folgender Ueberſicht des Inhalts: Erſter Theil. Melanchthon's Biographie. Erſte Haͤlfte, als Einleitung in das Verſtaͤndniß feiner Schriften. — Unterricht an die Viſitatoren in Sach⸗ ſen. 1527. — Von der leipziger Disputation. 1519. — Wider die pariſer . Theologen. 1521. — Wider die Artikel der Bauernſchaft. 1525. — Hiſtori Thomas Muͤnzer's. 1525. — M. an Oecolampadius über das heil. Abend: mahl. 1529. — 33 Briefe aus Augsburg. 1530. — Bericht vom augsb. Reichstage. 1530. N We Zweiter Theil. Die augsburger Confeſſion und ihre Apologie, letztere in einer neuen und treuen Überſetzung. 19 2 N Dritter Theil. Gutachten und Bedenken (von 1524—50), die wichtig- ſten Streitfragen der Zeit umfaſſend. 7 Vierter Theil. M's eigne ſorgfaͤltige Bearbeitung feiner loci theologici oder Hauptartikel chriſtlicher Lehre, — eine vollſtaͤndige Entwickelung 5 evangeliſchen Lehrbegriffs, lichtvoll und gründlich. nn 5 Fuͤnfter Theil. Ausgewählte Reden geiſtlichen und geſchichtlichen Inhalts. Sechster Theil. Aus M.’s Poſtille und Pfalmenerklaͤrung. — M.’s Bio⸗ graphie. Zweite Hälfte. 1 9 So iſt hier Alles, was fuͤr den allgemeinen Gebrauch ſich eignet, ſorgfaͤltig zuſammengeſtellt. f f ö f II. 9 5 Concordia. Die ſymboliſchen Buͤcher der evangeliſch⸗ lutheriſchen Kirche, 4 mit in eit ungen herausgegeben von Dr. Sriedrich Auguſt Koethe. 40 Bogen. Gr. 8. Subſeriptionspreis: 1 Thlr. 12 Gr. } Sn einer Zeit, da der Geift des Forſchens und Pruͤfens allgemeiner als je erwacht iſt, da Viele ernſtlich darnach ſtreben, ihres Glaubens und ihres Verhaͤltniſſes zu der Kirche, der ſie angehoͤren, gewiß zu werden, da zudem mancherlei Abweichungen von den kirchlichen Bekenntniſſen hervortreten, und die Proſelytenmacherei ihr nicht immer redliches Spiel treibt, da es um fo noͤthiger iſt, daß Jeder die weſentli⸗ chen Unterſcheidungslehren ſeiner Kirche genau kenne und mit Einſicht wuͤrdige, ſcheint eine neue Ausgabe der ſymboliſchen Buͤcher dem unverkennbaren Beduͤrfniß zu entſprechen. Obwol mehre aͤltere und neuere Ausgaben vorhanden ſind, ſo kommen dieſe doch meiſt nur in die Hände der Geiſtlichen; eine bequeme, durchaus correcte, auf ſchoͤnem weißem Papier ſehr anſtaͤndig und auch für ſchwache Augen leſerlich gedruckte, dabei hoͤchſt wohlfeile Handaus gabe wird daher hoffentlich Vielen willkommen ſein, und die allgemeinere Bekanntſchaft mit den evangeliſch-lutheriſchen Bekenntniſſen be⸗ foͤrdern, um ſo mehr, als die vorangeſtellten Einleitungen auch dem Nichtgelehr⸗ ten deutliche und vollſtaͤndige Aufſchluͤſſe über die Bedeutung, den Werth und die Gultigkeit kirchlicher Symbole überhaupt, und über den Urſprung, die Abfaſſung und die übrigen gefchichtlichen Verhäͤltniſſe jedes einzelnen Bekenntniſſes mitthei⸗ len. Moͤge denn die wohlmeinende Abſicht dieſes Unternehmens erreicht werden! Verkauf von Naturalien, Kunſtſachen un un Db Alterthuͤmern. I: dem von der Hochfeligen verwittweten Frau Fuͤrſtin Christiane von TMaldeck nachgelaſſenen Natura: lien = Cabinet find folgende befondere Sammlungen ente halten: I. Eine Naturaliensammlung aus allen drei Beichen, beſtehend aus: a) Thieren aus allen Claſſen, in Spiritus, in Glaͤ⸗ ſern aufbewahrt, 209 Nummern; bp) ausgeſtopften oder getrockneten Thieren, auch See— gewaͤchſen, hinter Glas, 75 Nrn.; c) trockenen Naturalien aus allen Reichen, als ausge— ſtopften Baͤlgen (darunter Crocodil, Schildkroͤten ꝛc.), Baͤlgen, Schaͤdeln, Hoͤrnern, Geweihen, Hufen, 45 Nrn.; j d) Corallen und Vegetabilien, 55 Nrn.; e) Sinter, Dornſteinincruſtaten, Steinſalz in Maſſen und Sachen daraus, Metallmaſſen und einem ſtar— ken Magnet, 15 Nrn.; 4) Naturalien in Schubladen aus allen Reichen, als Schädeln, Zähnen, Hoͤrnern, Geweihen, Wirbeln, getrockneten Fiſchen, Raſſel einer Klapperſchlange mit 8 Ringen, Krebſen, thieriſchen Concretionen, Fruͤch— ö ten, Saamen, Kryptogamen und Pflanzenthieren, 87 Nrn. „ 5 (NB. Unter den Nummern find meiſtens mehre Erems plare begriffen.) ; 300 Rthlr. II. Eine Conchpliensammlung. Dieſe enthaͤlt, außer einigen großen Seeſternen und Seeigeln, eine zahlreiche Ueberſicht von Conchylien, aus allen Sippen, darunter die mehrſten geſuchteren, intereſ— ſanten und ſeltenern Arten, eine große Pinna, Malleus, viele Coni u. ſ. w. Die Muſcheln und Vielkammerigen (Nr. 570 — 711) find nach Linné-Gmelin beſtimmt. 400 Nthlr. III. Eine Mineraliensammlung, enthaltend aus den Geſchlechtern Zirkon 1 Nr., Kieſel 415 Nrn., Thon 45 Nrn., Talk 18 Nrn., Kalk 566 Nrn., Baryt 40 Nrn., ſalzige Foſſilien 24 Nrn., brennliche Foſ— ſilien 35 Nrn.; an Metallen: Gold 110 Nrn., Queck⸗ ſilber 98 Nrn., Silber 106 Nrn., Kupfer 172 Nrn., Eiſen 163 Nrn., Blei 64 Nrn., Zinn 31 Nrn., Wismuth 4 Nrn., Zink 41 Nrn., Spiesglanz 35 Nrn., Tellur 15 Nrn., Mangan 19 Nrn., Nickel 3 Nrn., Kobalt 21 Nrn., Arſenik 25 Nrn., Molybdaͤn 1 Nr., Scheel 3 Nrn., Uran 1 Nr. (JB. Unter den edlen Metallen find viele koſtbare Pracht: ſtucke befindlich.) Verſchiedenartige Geſteine (Achat, Bandjaspis, Berg- kryſtall, Avanturino, Achatjaspis, Carneol, Marmor, ꝛc.) 5 | aus dem Ruſſiſchen Reiche, in 286 geſchliffenen Tafeln, und 60 Stuͤck angeſchliffene Gebirgsarten. 6 1160 Mthlr. Außerdem iſt vorhanden: ein Schrank (6) mit Doubletten aus ber größeren Mineralienſammlung 40 Rthlr. ein Schrank (II) mit zum Theile Waldeckſchen Mine— ralien und Petrefacten 80 Rthlr. IV. Eine Petrefactensammlung (in zwei großen Glasſchraͤnken), enthaltend Petrefacten aus beiden Reichen der organi— ſchen Natur, aus allen Gebirgsformationen, zumal aber aus franzoͤſiſchem und italieniſchem Grobkalke, mehren— theils in vorzuͤglichen Exemplaren und mehrfacher Anzahl. 200 Rthlr. V Munstsachen (in zwei kleinen Glasſchraͤnken), beſtehend groͤßtentheils aus gedreheten Sachen, Nelief: arbeiten, Gefaͤßen, Doſen, Bechern, kuͤnſtlichen Arbeiten aus Elfenbein, Bechern aus Steinbockshorn, Schalen und Moͤrſern aus Achat und Carneol, einer Pyramide aus Jaspis, einem Kirchengebaͤude aus Moſaik, einer Capelle aus florentiniſchen Dendritenmarmor ü. ſ. w. 500 Rthlr. VI. Alterthümer und Curiosa (in Schubladen). a) Germaniſche und roͤmiſche Alterthuͤmer, Streitkolben und Streithaͤmmer, metallene Waffenſtüͤcke, Urnen, Lam: pen, Ring, Schluͤſſel, dgl., 21 Nummern; b) Exotica, zum Theile indiſche, auch neuſeelaͤndiſche, auf Religion, Staat, Krieg, Haushalt, Kunſt Bezug 4 habende curiosa; darunter der vollſtändige Anzug eines japanifchen Mandarins, mit deſſen Ordenszeichen, Schreib- zeug u. f. w. 130 Rthlr. Obige Sammlungen wuͤrden ſich zue Begrundung oder auch zur Vervollſtaͤndigung eines Muſei, z. B. für eine Univerſitaͤt, trefflich eignen. Sie ſollen, entweder ſaͤmmtlich, und im Gunten oder in den, unter obigen ſechs Rubriken angegebenen einzelnen Sammlungen abgelaſſen werden. Die beige— ſetzten Preiſe enthalten das, von Sachverſtaͤndigen ange- gebene, niedrigſte Taxatum. Die Schraͤnke koͤnnen den Kaͤufern billig abgelaſſen werden. Diefe Sammlungen, nebſt den Special: Bers zeichniſſen, ſind, dahier, jederzeit einzuſehen. Die Antraͤge der Kaufliebhaber find, bis zum November d. J., bei der unterzeichneten Curatel gefäligft einzugeben, wo dann nähere Aufſchluͤſſe ertheilt und der Verkauf obgeflffen! | werden kann. Arolſen, im Fuͤrſtenthume Waldeck, den of Mat 1831, | Der Regierungds Rath Müller, | als Fürſtl. Witthums-Curator. 0 — Zu Literariſcher Anzeiger. (Zu den bei F. A. Brockhaus in Leipzig erſcheinenden Zeitſchriften.) 5 1831. Nr. XIV. Dieſer Literariſche Anzeiger wird den bei F. A. Brockhaus in Leipzig erſcheinenden Zeitſchriften: Blätter für liter riſche Unterhaltung, Iſis, Der canoniſche Waͤchter, Zeitgenoſſen, ſowie der Allgemeinen mediziniſchen Zeitung beigelegt oder beigeheftet, und betragen die Inſertionsgebuͤhren für die Zeile 2 G r. Soeben iſt bei mir erſchienen und durch alle Buchhandlun⸗ gen zu erhalten: aa ec, geordnet nach ſeiner Organiſation. Als Grundlage der Naturgeſchichte der Thiere und Einleitung in die verglei⸗ chende Anatomie. Vom Baron uon Cußpier. Nach der zweiten, vermehrten Ausgabe uͤberſetzt und durch Zuſaͤtze erweitert von J. S. Vaigt. Erſter Band, die Saͤugthiere und Voͤgel enthaltend. Gr. 8. 64 Bogen auf gutem Druckpapier. 4 Thlr. Leipzig, im Jum 1831. F. A. Brockhaus. Soeben ist bei mir erschienen und in allen Buchhand- lungen des In- und Auslandes zu erhalten: Fechner (Gustav Theodor), Massbe- stimmungen über die galvanische Kette. Mit einer lithographirten Tafel. Gr. 4. 34 Bogen auf feinem Druckpapier. 3 Thlr. Leipzig, im Juni 1831. F. A. Brockhaus. Vollſtaͤndig iſt nun bei mir erſchienen und in allen Buchhandlungen des In- und Auslandes zu erhalten: Heller (Joſeph), Das Leben und die Werke Albrecht Duͤrer's. In drei Baͤnden. Zweiter Band. Mit drei Abbildungen. Gr. 8. 683 Bogen auf Druckpapier. Car⸗ tonnirt. 5 Thlr. Dieſer Band enthaͤlt Duͤrer's Zeichnungen, Gemaͤlde, plaſti⸗ ſche Arbeiten, Bildniſſe, Kupferſtiche, Holzſchnitte, und die nach ihm gefertigten Blaͤtter; Duͤrer's Werke, Schriften mit Abbildungen von und nach ihm, mit hiſtoriſchen und bibliogra⸗ phiſchen Anmerkungen, Medaillen auf Duͤrer und nach Duͤrer. Die dritte Abtheilung des zweiten Bandes koſtet einzeln 16 Gr. Der erſte und dritte Band erſcheinen ſpaͤter. Leipzig, im Juni 1831. F. A. Brockhaus. 06 ⁵² d A A un Soeben iſt bei mir erſchienen und in allen Buchhandlungen zu erhalten: Stimme aus Preußen. 8. Geh. 6 Gr. Leipzig, im Juni 1831. F. A. Brockhaus. Soeben iſt bei mir erſchienen und durch alle Buchhandlun⸗ gen des In- und Auslandes zu beziehen: Shakſpeare's Schauſpiele, erlaͤutert von Franz Horn. Fünfter Theil. Gr. 8. 214 Bo⸗ gen auf gutem Druckpapier. 1 Thlr. 12 Gr. Die 4 erften Theile (182327, 854 Bogen) koſten 6 Thlr. 12 Gr., das ganze nun beendigte Werk 8 Thlr. Leipzig, im Juni 1831. F. A. Brockhaus. Soeben iſt bei mir erſchienen und in allen Buchhandlungen des In- und Auslandes zu erhalten: Der Kampf im weſtlichen Frankreich 17931796. Mit zwei Ueberſichtskarten. Gr. 12. 15 Bo⸗ gen auf Druckpapier. Geh. 1 Thlr. In dieſem Augenblick, wo jene Gegenden wieder die Aufs merkſamkeit aufſichziehen, verdient dieſe Schrift beſondere Beachtung. Leipzig, im Juni 1831. F. A. Brockhaus. Soeben iſt bei mir erſchienen und in allen Buchhandlungen des In- und Auslandes zu erhalten: Geſam⸗ Erzaͤhlungen von Thereſe Huber. melt und herausgegeben von V. A. H. In ſechs Theilen. Dritter und vierter Theil. 8. 504. Bogen auf feinem Druckpapier. 4 Thlr. 12 Gr. Der erſte und zweite Theil, von gleicher Stärke, koſten auch 4 Thlr. 12 Gr. Leipzig, im Juni 1831. F. A. Brockhaus. Bei Wilhelm Gottlieb Korn in Breslau iſt ſo⸗ eben erſchienen und in allen Buchhandlungen Deutſchlands zu haben: Ueber die Wiſſenſchaft der Idee. Erſte Abtheilung: ‘ Die neueſte Identitätsphiloſophie und Atheismus uͤber die immanente Polemik. Gr. 8. 235 Seiten. XXXVIII Seiten. Preis: 1 Thlr. 7+ Sgr. Dieſe Schrift rührt von dem Verfaſſer des 1829 bel Koll⸗ mann erſchienenen Buches: Abſolutes Wiſſen und mo⸗ derner Pantheismus her. Die Recenſion deſſelben vom Herrn Prof. Hegel in den Jahrbüchern fuͤr wiſſenſchaftliche Kritik noͤthigte den Verfaſſer zu einer tiefern Durchdringung bes behandelten Gegenftandes und führte gegenwärtige Schrift herbei, die auf den Brennpunkt aller Philoſophie naͤher einzu⸗ gehen ſich bemüht. Daher empfiehlt ſie die Verlagshandlung der Würdigung des Publicums. 5 — — Bei mir iſt erſchienen und durch alle Buchhandlungen und Poftämter zu erhalten: er ne, oder Kritiſches Jahrbuch der Fuͤnfunddreißigſter Band. Zweites Heft. Redigirt unter Verantwortlichkeit der Verlagshandlung von Karl Ernſt Schmid. 11 Bogen. Preis des Bandes von 2 Heften 2 Thlr. 12 Gr. z Inhalt dieſes Heftes. VII. Nationelle Grammatik in Frankreich. Grammaire de la langue grecque et de ses diflerens dia- lectes, présentée dans un ordre analytique et synoptique, par A. Gerfaux. . VIII. Hiſtoriſche ueberſicht der Militair⸗Literatur. Dritter Abſchnitt. Die Kriegsgeſchichte ſeit dem Jahre 1740. Von v. Hoyer. IX. Blick auf Nordafrikas Geſchichte, inſoweit ſie aus arabiſchen Quellen geſchoͤpft iſt. Von Karl Theodor Johannſen. X. Was iſt für die deutſche Geſchichte in der letz⸗ ten Zeit geſchehen? und was thut auf dem da⸗ durch gewonnenen Standpuncte beſonders Noth? Zweiter Artikel. Von Heinrich Leo. XI. Die Seherin von Prevorſt. Eröffnungen uͤber das innere Leben des Menſchen und uͤber das Hereinragen einer Geiſterwelt in die unſere. Mitgetheilt von Suftinus Kerner. Zwei Theile. XII. Kritiſche Miszellen. Mit dieſem Hefte hoͤrt der Hermes auf zu erſcheinen. Im herabgeſeßzten Preiſe koſtet der Hermes: Jahrgang 1819 —24, mit alphabetiſchen Repertorien zu jedem Jahrgange, und fuͤnfund z wanzigſter bis fuͤnf⸗ unddreißigſter Band. (1819 herausgegeben von Wil⸗ belm Traugott Krug, 1820 — 23 herausgegeben von Friedrich Arnold Brockhaus, 1824 fg. herausgegeben von Karl Ernſt Schmid.) Gr. 8. Geh. Ladenpreis 87 Thlr. 16 Gr. Jetzt fir dreißig Thaler. Jeder Band einzeln 1 Thaler. = Jedes Repertorium 8 Gr. Leipzig, im Juni 1831. Literatur. Gr. 8. Geh. F. A. Brockhaus. —— Se Nuͤtzliche und wohlfeile Schriften. Von uns find ſoeben verſandt und durch alle Buchhandlun⸗ gen zu haben: 0 5 Allgemeine Lehren von den epidemiſchen und anſteckenden Krankheiten, insbeſondere der Cholera, und den zu ihrer Hemmung oder Minderung geeigneten Maßregeln. Von Dr. J. J. Sachs. 8 Gr. Ueber die eigenthuͤmliche Seelenſtörung der ſogenannten „Seherin von Prevorſt“. Von Dr. D. G. Kiefer, Profeſſor in Jena. 8 Gr. Nützliche Erheiterungen für die Jugend. Herausgegeben von einem ſorgſamen Vater. (Mit Beitraͤgen von ſehr beliebten Schriftftellern.) Cart. 12 Gr. Ein aufmerkſames Publicum wird durch unſere Verlags⸗ artikel ſelbſt, ſowie durch die öffentlichen Beurtheilungen ſich immer mehr uͤberzeugen, daß wir nur Gepruͤftes zum Druck befoͤrdern. Berlin. Vereins-Buchhandlung. In unſerm Verlag erſchien ſoeben und iſt durch alle Buch⸗ handlungen zu bekommen: Verſuch 1 Geſchichte europaͤiſchen Colonien Weſtin dien, nebſt geographiſchen und ſtatiſtiſchen Abhandlungen uͤber dieſe Laͤnder. Nach den Quellen bearbeitet von Dr. C. E. Meinicke. 50 Bogen in gr. 8., auf weißem Druckpapier. Preis 4. Thlr., oder 7 Fl. 12 Kr. Weimar, im Juni 1831. 8 Großh. ſ. pr. Landes-Induſtrie-Comptoir. in 3 et g . Der Sybillen Weissagungen und Prophezeihungen oder Salomonischer Schlüssel zur Zukunft, Aus dem ſchriftlichen Nachlaſſe eines im Jahre 1830 in dem Kloſter Tſchenſtochau auf dem Berge Jasnagora in Polen verſtorbenen Moͤnchs vom Orden des heiligen Paul des Eremiten und . wie dieſe Weiſſagungen und Prophezeihungen in dieſen le ten Zeiten werden erfüllt werden u. ſ. w. Aus dem Polniſchen ins Deutſche uͤberſetzt. Hanau, 1831. In Commiſſion der Buchhandlung von Friedrich Koͤnig. Preis geheftet 4 Gr. Niemand wird die obige Schrift bei Seite legen ohne dar⸗ über in ein tiefes Nachdenken und Erſtaunen verſetzt worden zu fein. Denn es heißt in der Offenbarung St.⸗Johannis Cap. 13, V. 18: „Hier iſt Weisheit! Wer Verſtand hat, der überlege die Zahl des Thiers: denn es iſt eines Menſchen Zahl und feine Zahl iſt Sechs Hundert Sechs und Sechszig“ — und das iſt, der Geiſt des großen Adlers von der Fel⸗ ſeninſel. (Vorraͤthig in allen Buchhandlungen.) Tee — Bei Mauritius in Greifswald iſt erſchienen, und in allen Buchhandlungen zu haben: Abu dschaferi Taberistanensis Annales, ex Codice manuscripto Berolinensi arabice edidit in latinum transtulit Joa. Godofr. Ludov. Kosegarten. Vol. I. 4 maj. Supscript.-Preis. 6 Thlr. 16 Gr. Velina perg. 13 Thlr. 8 Gr. — Erichſon, J., Ueber die Theodicee. 4. 6 Gr. Finelius, J. Chr. Fr., Die Perſoͤnlichkeit des Regen⸗ ten in ihrem Einfluſſe auf die Wohlfahrt des Staates. Eine Rede. 8. 4 Gr. Fries, E., Lichenographia Europaea reformata 8 maj. 3 Thlr. 8 Gr. Moraliſche, religioͤſe und meſſianiſche Lehren juͤdiſcher Schriftſteller aus dem Talmud, dem Sohar, den Mi⸗ draſchim und andern Werken uͤberſetzt von L. Lewis. Bevorwortet von W. Boͤhmer und J. G. L. Koſegar⸗ ten. 8. 16 Gr. Schoemann, G. Fr., De Bogislao Magno, Pomera- niae principe. 8 maj. 8 Gr. N Theomela oder Hallelujah. 2 Theile. Zweite Ausgabe mit Titelk. von M. Retasch. 2 Thlr. 16 Gr. Median 3 Thlr. 8 Gr. Zachariaͤ, Fr., Ueber die richtige Berechnungsart des Interuſurii nach Grundſaͤtzen des Rechts. 8. 8 Gr. Graf Francesco di Soberto. Eine abenteuerliche Geſchichte aus den Zeiten der Revolution in Neapel von C. Nor⸗ den. 2 Theile. 8. 1 Thlr. 12 Gr. Bei mir iſt erſchienen und durch alle Buchhandlungen und Poſtaͤmter zu beziehen: l Ge ie De Tech, Ein bisgränp te Magazin fuͤr die Geſchichte unſerer Zeit. Dritten Bandes drittes Heft. IX) Gr. 8. 96 Seiten. Geh. 12 Gr. Inhalt: Biographien und Charakteriſtiken. Sir Humphry Da vy. Verſuch einer Lebensbeſchreibung von Dr. O. B. Kuͤhn. Biographiſche Andeutungen. Fuͤrſt Bluͤcher von Wahlſtadt. Cramer. Michael Graf Wiczay. Louis Francois Eliſabeth Baron Ramond. Das vierte Heft des dritten Bandes erſcheint im Juli 1831. Leipzig, im Juni 1831. F. A. Brockhaus. Von Friedrich Soeben iſt erſchienen und in allen Buchhandlungen zu haben: Geſin nung eines preußiſchen Landwehrmannes. in drei Brille fen, Ausgeſprochen 8. Geheftet. 5 Sgr. Verlag der Nicolaifhen Buchhandlung in Berlin, Stettin und Elbing. Oeſtreichiſche militairiſche Zeitſchrift 1831. Fuͤnftes Heft. 5 Dieſes Heft iſt ſoeben an alle Buchhandlungen verſendet worden. Es enthält folgende Auffäge: I. Fortſetzung des Winterfeldzuges 1794 — 95 in Holland. — II. Ueber die Ver: in Wiener⸗Neuſtadt. — VI. Literatur. wendung der großen Geſchuͤtzreſerve in den Schlachten. — III Feldzug 1788 der k. k. Hauptarmee gegen die 5 * Feldzug des dritten deutſchen Armeecorps in Flandern 1814. — V. Nachricht uͤber das Denkmal des F. S.⸗M. Grafen Kinsky — VII. Fortſetzung des Ehrenſpiegels der k. k. dſtreichiſchen Armee. — VIII. Die neueſten Militairveraͤnderungen. Wien, am 7ten Juni 1831, J. G. Heubner, Buchhaͤndler. — Bei mir iſt erſchienen und in allen Buchhandlu In- und Auslandes zu erhalten: 0 en Ueber die neuere Revolution in Frankreich. Ein Wort zur Zeit. Geſchrieben zu Paris im September 1830. Gr. 8. 4 Bogen auf feinem Schreibpapier. Geh. 10 Gr, Leipzig, im Juni 1831. F. A. Brockhaus. — Bei C. M. Schuͤller in Krefeld iſt erſchienen und i allen Buchhandlungen zu haben: 0 50 „Auswahl der vorzuͤglichſten Gedichte des Petrarca, zur Befoͤrderung einer genauern Kenntniß des Dichters woͤrtlich ins Deutſche uͤberſetzt von W. Daniel. 12. 12 Gr. Ueber die Sinnesempfindung, oder Verſuch einer vergleichenden Anatomie und Phyſio⸗ logie der Sinnesorgane. Von Dr. Steifenſand. Mit einer Steindrucktafel. Gr. 8. 21 Gr. Fuͤnf Predigten in Bezug auf die neueſten Erſcheinungen in der proteſt. Kirche, von L. Weydmann. Gr. 8. 10 Gr. Bei J. H. Bon in Königsberg erschien und ist in allen Buchhandlungen zu haben: Loder, J. Ch. v., Staatsr. und Leibarzt in Moskwa. Ueber die Cholera krankheit. 8. Geh. 9 Gr. Obige Schrift des berühmten Verfassers, der selbst ei- nem Cholera - Hospital vorstand, wird gewiss allen Aerzten und selbst Laien eine willkommene Erscheinung sein. Ich habe die Ehre hiermit anzuzeigen, dass ich eine sehr gute Uebersetzung von den so interessanten M EM OIRES - DE LA DUCHESSE pm’ABRANTES unter der Presse habe. Erschienen in Paris in 4 Bänden in 8. zu dem Preis von 30 Fr., oder 10 Thlr. Bei den gegenwärtigen Umständen wird von diesem Werke keine franz. Ausgabe in Brüssel erscheinen und wird diese Uebersetzung zu einem sehr niedrigen Preise an das Publicum geliefert werden, ) Ferner erſcheinen: — Der St.⸗Simonismus, oder die Lehre des St.⸗Simon und feiner Anhänger. Nach dem Franzoͤſiſchen, dargeſtellt von Karl Wilhelm Schiebler, Dr. der Philoſ. ꝛc. 1 Band. Ladenpreis 18 Gr. Das Schloß von Coppet im Jahre 1807. Hiſtoriſche Novelle aus dem Nachlaſſe der Graͤfin von Genlis. Nach dem Franzoͤſiſchen frei bearbeitet von C. G. Hennig. 1 Band. Ladenpreis 1 Thlr. 3 Gr. Leipzig, den 13ten Juni 1831. Allgemeine niederl. Buchhandlung. Bei Vandenhoeck und Ruprecht in Göttingen ist soeben erschienen: Blicke in die verhängnissvolle Gegenwart und Zu- kunft, oder Beruhigung und Rath für Alle, welche die Gefahren und Unfälle fürchten, die durch die mannichfachen Krankheiten unserer Zeit über das Kindes- und Mannsalter verhängt werden. Von Dr. Fr. Sertürner. 8. Geh. 5 Gr. Bei J. A. Lift in Berlin iſt ſoeben erſchienen und in allen Buchhandlungen zu haben: Uebungen aus der * . 14 Statik und Mechanik der feſten Körper für Techniker und beſonders Architekten, Artilleriſten, In⸗ genieure, Forſt- und Bergbaubeamte ꝛc., bearbeitet von Dr. Ephraim Salomon Unger. Erſte Abtheilung mit 3 Kupfertafeln (der „Uebungen aus der angewandten Mathematik“ zweiten Bandes erſte Ab— theilung). Gr. 8. Weiß Druckpapier. 310 Seiten. 1 Thlr. 18 Gr. (1 Thlr. 224 Sgr.) Fuͤr die Subſcribenten 1 Thlr. 8 Gr. (1 Thlr. 10 Sgr.) Die koͤnigl. preuß. Studiencommiſſion der vereinigten Ars tillerie- und Ingenieurſchule zu Berlin fügt ihrem Zeugniſſe uͤber die „beſondere Brauchbarkeit“ des erſten Theils am Schluſſe hinzu: „Ein beſonderes Intereſſe wird die für den zweiten Theil verſprochene Anwen⸗ dung auf die mechaniſchen Wiſſenſchaften gewaͤh— ren und eine gefühlte Luͤcke ausfüllen“ — Auf aͤhnliche Weiſe ſpricht ſich der Herr Recenſent in dem Februar: heft der „Göttinger gelehrten Anzeigen“ am Schluſſe der ſehr lo: benden Recenſion aus. — Der erſte Theil (VIII und 668 Sei⸗ ten mit 5 Kupfertaf.) erſchien im Herbſte 1830, enthaͤlt „Ue— bungen aus der reinen und angewandten Stereo⸗ metrie“ und koſtet 3 Thlr. (Subfeript.- Pr. 2 Thlr. 6 Gr.) Mittheilungen uͤber die Cholera. Bei Karl Hoffmann in Stuttgart iſt ſoeben er⸗ ſchienen: Riecke, Dr. V. A., Mittheilungen uͤber die morgen: laͤndiſche Brechruhr. After Bd. 1831. 114 Bo: gen. 1 Fl. 30 Kr., oder 21 Gr. — ter Band. 1831. 20 Bogen. Gr. 8. Broſch. 2 Fl. 30 Kr., oder 1 Thlr. 15 Gr. Ausführlicher Anzeige oder Anpreiſung bedarf dieſes Werk nicht; die bisherigen Recenſionen in Hufeland's Bibliothek, Beck's Repertorium f. Lit., Pierer's Mediz. Zeitung ꝛc. haben bei Erſcheinen des erſten Bandes das Ärztliche Publicum genuͤ⸗ gend darauf aufmerkſam gemacht; gewiß iſt, daß es das vollſtaͤndigſte Werk uͤber eine Krankheit zu heißen verdient, deren rieſenhafte Fortſchritte auch Deutſchland immer ernſter bedrohen! Oſterlied für Europa, von Ernſt Ortlepp. Gr. 8. 1831. 3 Gr. Pfingſtgedicht für Europa, von Ernſt Ortlepp. Gr. 8. 1831. 3 Gr. g Bei W. Zirges in Leipzig erſchienen und in allen Buchhandlungen Deutſchlands zu bekommen. Bi 2 Berlin, im Verlage von Duncker und Humblot iſt ſoeben erſchienen und in allen Buchhandlungen zu haben; Geſchichte der deutſchen Reformation. Von Dr. Philipp Marheineke. Iſter und 2ter Theil. 8 Zweite verbeſſerte und vermehrte Auflage. Der Subſcriptionspreis von 3 Thlr. 8 Gr. für 3 Theile hoͤrt Ende Juni auf und tritt dann der Ladenpreis von 4 Thlr. 12 Gr. fuͤr 3 Thle. unwiderruflich ein. Zur Vermeidung von Colliſion zeige ich hierdurch an, daß von den ſoeben in Paris erſchienenen und mit außerordentlichem Beifall aufgenommenen letzten Werke des beruͤhmten Charles Nodier: Souvenirs, episodes et portraits pour servir à Thistoire de la revolution et de empire. 2 vols. eine von Herrn Louis Lax ſorgfaͤltige und mit erlaͤuternden Anmerkungen verſehene Ueberſetzung bereits bei mir unter der Preſſe iſt und in kurzem verſandt wird. Aachen, den 30ſten Mai 1831. J. A. Mayer. Soeben iſt erſchienen: 255 Freiheitskampf Polen gegen die Russen. Erſte Abtheilung. Von dem Augenblicke, wo Polen ſich für unabhängig er⸗ klaͤrte, bis zu dem Kampfe am 31. März, Motto: Im finſtern Kerker der Adler lag: Da zuckt' es wie Wetterſchein. Die Nacht zerriß; es graute der Tag, Der Morgen ſchien blutig herein, Da ſprengte der Adler die Kette entzwei! Er iſt wieder Aar! — Sein Fittig frei! W̃ 8. Velinpapier, elegant broſchirt. 12 Gr. Bei J. H. Bon in Koͤnigsberg erſchien und iſt in allen Buchhandlungen zu haben: Elementis Alexandrini Libellum quis dives sal- vetur, in usum scholarum recudi curavit Dr. H. Olshausen, Prof. ord. in Univers. Regiom. 8. Geh. 10 Gr. Jacobſon, H. F., Kirchenrechtliche Verſuche zur Be gruͤndung eines Syſtems des Kirchenrechts. 8. Geh. 20 Gr. Hertz, Dr., Vorschlag zu einer Heilmethode Cholera. 8. Geh. 4 Gr. 5 Bei mir iſt erſchienen und in allen Buchhandlungen des Sn: und Auslandes zu erhalten: j Lehrbuch der Phyſik on . F. S. Beudant. vierten franzoͤſiſchen Originalausgabe uͤberſetzt von ö j Karl Friedrich Alex. Hartmann. Mit 15 lithographirten Tafeln. j Gr. 8. 36 Bogen auf Drudpapier. 3 Thlr. Leipzig, im Juni 1831. F. A. Brockhaus Nach der Literariſcher Anzeiger. (Zu den bei F. A. Brockhaus in Leipzig erſcheinenden Zeitſchriften.) 1831. Nr. XV. TC len... ]% XK. ] ͤ—— ]⅛ vk... ] v e . ee Dieſer Literariſche Anzeiger wird den bei F. A. Brockhaus in Leipzig erſcheinenden Zeitſchriften: Blätter für litera⸗ riſche Unterhaltung, Iſis, Der canoniſche Wächter, Zeitgenoſſen, ſowie der Allgemeinen mediziniſchen Zeitung beigelegt oder beigeheftet, und betragen die Inſertionsgebuͤhren fuͤr die Zeile 2 Gr. Herabgesetzte Preise. In allen Buchhandlungen des In— und Auslandes iſt ein Verzeichniß von Schriften gratis zu erhalten, die bei mir erſchienen und zu bedeutend herabgeſetzten Preiſen zu beziehen ſind. Es enthaͤlt hauptſaͤch— lich treffliche Ueberſetzungen von claſſiſchen Schriftſtellern der italie— niſchen, ſpaniſchen, engliſchen, franzoͤſi— ſchen, daͤniſchen, ſchwediſchen und ruſſi— ſchen Literatur, und namentlich Werke von Dante, Petrarca, Taſſo, Cal— deron, Shakſpeare und Holberg. Alle Freunde der Literatur werden auf das Verzeichniß aufmerkſam gemacht. Leipzig, im Juni 1831. F. A. Brutthaus. — — — — — — —— In der Karl Gerold'ſchen Buchhandlung in Wien, ſowie auch in allen ſoliden Buchhandlungen Deutſchlands iſt zu haben: Theoretiſcher und praktiſcher Curſus zur Erlernung der franzoͤſiſchen Sprache, nebſt der Kunſt des Briefwechſels und einem hiſtoriſchen Gemaͤlde der drei Jahrhun— derte der franzoͤſiſchen Literatur, von Fer— dinand Leopold Rammſtein, oͤffentli⸗ chem Lehrer der franzoͤſiſchen Sprache und Literatur an der k. k. Hochſchule und an dem neuen Convict zu Prag. Neue umgearbeitete und beträchtlich vermehrte Auflage. Erſter Band, enthaͤlt: Allgemeine Sprachlehre; zwei⸗ ter Band: Ideologie und Lerigraphiez dritter Band: Syntax des Artikels, der Subſtantive, der Adjec⸗ tive, der Pronomia und der Participien. Gr. 8. Wien, 1827 — 1831. In umſchlag broſchirt. Preis eines jeden Bandes 1 Thlr. 16 Gr. Saͤchſ. Der ſoeben erſchienene dritte Band, der die Syntax der Subftantive, Adjective, Fürwörter und Par⸗ ticipien enthält, und die ſchwerſten und bisher raͤthſelhafte— ſten Fragen der franzoͤſiſchen Grammatik mit einer auf unum⸗ ſtoͤßlichen Beweiſen ruhenden Beſtimmtheit Löfet, und deßwegen in den Haͤnden eines jeden franzoͤſiſchen Sprachlehrers ohne Ausnahme ſein ſollte, bietet den ſicherſten Leitfaden dar, ſich aus dem Labyrinthe der grammatikaliſchen Regeln herauszu⸗ finden. Die abſtracteſten Gegenſtaͤnde ſind mit ſo viel Witz und Waͤrme behandelt, daß alle Diejenigen, welche vor der Trockenheit einer gewoͤhnlichen Grammatik zuruͤckſchrecken, von einem Ge⸗ fuͤhle ergriffen werden muͤſſen, das, wie mehre kritiſche Beur⸗ theiler von Profeſſor Rammſtein's Cours de langue behaupten, friſchen Muth gibt, auf dieſer neu betretenen Bahn fortzus ſchreiten. 8 Der vierte und letzte Band dieſes Sprachcurſus, der im Laufe künftigen Jahres erſcheinen wird, enthält die Syntax der Zeitwoͤrter und der unveränderlichen Theile der Rede, ſammt der ideologiſchen, gebraͤuchlichen, vollen und elliptiſchen Con: ſtruction, der Punctuation u. ſ. w. Das Handbuch des franzoͤſiſchen Correſpondenzſtyls, und die Geſchichte der franzoͤſiſchen Literatur, ſowie auch die Darſtellung der Urs ſachen der Univerfalität der franzoͤſiſchen Sprache werden eigne Werke bilden. Reine Grundlehre der engliſchen, Sprache, einem Leſebuche nach dem Interline ar⸗Syſtem e bearbeitet von Karl Gaulis Clairmont, befugtem Lehrer der engliſchen Sprache in Wien. Gr. 8. Wien, 1831. g In Kanefaß gebunden. Preis 1 Thlr. Saͤchſiſch. Die erſten Bogen dieſes Werkes enthalten nichts als die Anleitung, welche einem Schüler noͤthig iſt, ein leichtes Buch ins Deutſche zu uͤberſetzenz naͤmlich einen kurzen Auszug ber reinen Grundlehre des Engliſchen, ohne Einmiſchung einer ein⸗ zigen Sylbe uͤber die Wortfuͤgung. Das Leſebuch beſteht aus einer Reihe ſtufenweiſe fortſchreitender Leſeſäͤtze und Geſchichten, mit buchſtablicher, zwiſchen den Zeilen gegebener Ueberſetzung, wodurch der Gebrauch des Wörterbuches für Anfänger gänzlich beſeitigt wird. 5 72 Der Verfaſſer ſchmeichelt ſich einen weſentlichen Dienſt zu leiſten, indem er auf dieſe bisher in Deutſchland unausgeübte Lehrart aufmerkſam macht, welche ſchon in ihrer Kürze und Einfachheit des Vortrags einen beſondern Vortheil beſitzt. Die Wörter in ihren verſchiedenen Bedeutungen und Stellungen werden durch das Interlinearſyſtem dem Gedaͤchtniſſe unbemerkt und weit leichter und ſicherer als durch das beſchwerliche Auf fuchen im Worterbuche eingeprägt, und der eifrige Schüler kann, auf dieſer fo geebneten Bahn, in einem Drittel der fonft hierzu verwendeten Zeit nicht nur woͤrtliche, ſondern auch bes trächtliche grammatiſche Kenntniſſe im Engliſchen erwerben. Italieniſche Chreſtomathie fuͤr Kaufleute, oder Sammlung deutſcher Handlungsbriefe zum Ueberſetzen ins Italieniſche mit gegenuͤberſtehenden Bez deieutungen nach der italieniſchen Wortfolge, um nebſt dem Handlungsſtyle auch die ſo ſehr von der deutſchen abweichende Wortfuͤgung (Conſtruction) dieſer Sprache auf eine leicht faßliche Weiſe zu erlernen, mit vorzüglihem Bedacht auf den Selbſtunterricht. Nebſt einer Zugabe italieniſcher Wechſelformen, Anwei⸗ ſungen, Empfangſcheinen, Quittungen, Vollmachten, Land- und Seefrachtbriefen (Conoissemens), von Karl Gansmiller, Lehrer der italienifhen Sprache und Handelscorreſpondenz. Gr. 8. Wien, 1831. Preis 1 Thlr. Saͤchſiſch. Vor den ſeitherigen Huͤlfsbuͤchern über den italieniſchen Handelsſtyl hat das gegenwaͤrtige weſentliche und entſcheidende Vorzuͤge. Während jene meiſt entweder ganz italieniſch find, oder den deutſchen Tert gegenüber haben, iſt dieſes fo einge: richtet, daß unmittelbar aus dem Deutſchen uͤberſetzt werden kann, da in dem deutſchen Texte ſelbſt die italieniſchen Aus: druͤcke beigeſetzt ſind. Dadurch wird denn ſowol das ſtoͤrende und zeitraubende Nachſchlagen in Wörterbüchern erſpart, als die Uebung und Vervollkommnung im Italieniſchen wie von ſelbſt auf das Einfachſte und Leichteſte befördert. Ebenſo iſt neben jeder Redensart die italieniſche Conſtruction buchſtaͤblich gege⸗ ben. Ueberall iſt auf die Eigenthuͤmlichkeit beider Sprachen genaue Ruͤckſicht genommen, und dahin gewirkt worden, eine durch die andere zu unterſtuͤtzen, ſodaß der Benutzer des Bu: ches ſich in beiden zugleich ausbildet. Sehr zweckmaͤßig hat der Herr Verfaſſer Ueberſetzungen italieniſcher und ſolcher Briefe geliefert, die in ſeinem Vaterlande muſtergültig ſind; und nachdem er laͤnger als 20 Jahre auf mehren Comtoirs gedient hat, ſo koͤnnen auch ſeine Erfahrung und Sachkenntniß fuͤr den praktiſchen Gehalt des Buches vollguͤltig buͤrgen, indem nicht blos einzelne unzuſammenhaͤngende Briefe, ſondern vollkommen ausgeführte Geſchaͤfte aller Art darin vorkommen. Bes r bau ch Arithmetik und Algebra. Herausgegeben von Joſe ph Salomon, k. k. Proſeſſor. Zweite, durchaus verbeſſerte Ausgabe. Gr. 8. Wien, 1831. Preis 2 Thlr. 16 Gr. Saͤchſ. Dieſes Lehrbuch hatte ſchon in der Form, in welcher es zum erſten Male erſchien, ſich eines großen Beifalls von Seite des gelehrten Publicums zu erfreuen; es ward ihm in der Leip⸗ ziger Literaturzeitung vom 24. Juli 1821, Nr. 179, S. 1427, das Prädikat vorzüglich beigelegt, und uͤberhaupt als eines der beiten Vorleſebuͤcher anempfohlen. Allein durch die gegenwärtige neue Bearbeitung hat dieſes Werk an Gruͤndlichkeit, Deutlich: keit und Vollſtaͤndigkeit des Vortrages, ſowie auch an Correctbeit im Satze und an äußerer Eleganz fo ſehr gewon⸗ nen, daß die Verlagshandlung glaubt, einer geſteigerten Theilnahme an dieſer Schrift in ihrer neuen Geſtalt mit vollem Rechte entgegenſehen zu duͤrfen, und zwar um ſo mehr, da der Verfaſſer wiſſenſchaftliche Strenge mit der praktiſchen Bildung durchgehends zu vereinen bemüht war, wie der ſachverſtaͤndige Lofer nicht wird verkennen konnen. Wegen der erwaͤhnten Eis genſchoͤften, durch welche ſich dieſes Buch von ſelbſt empfehlen wird, dürfte es nicht nur zum Leitfaden bei akademiſchen Vor⸗ leſungen, ſondern auch fuͤr den Privat- und Selbſtunterricht ganz geeignet ſein. Beſchreibung und Abbildung eines neu zuſammengeſetzten ch brüurgiſche n OInſtrumenten- Apparates fuͤr das Schlachtfeld. Nebſt 3 g einem Anhang über die Brauchbarkeit deſſelben fix den Landwundarzt. Von Dr, :3-0 Nee k. k. Regiments-Feldarzte. Mit 2 lithographirten Tafeln. Gr. 8. Wien, 1831. In Umſchlag broſchirt. Preis 8 Gr. Saͤchf. Die Erfahrung hat es hinlaͤnglich nachgewieſen, daß dem Feldarzt, und namentlich dem auf dem Schlachtfelde handelnden, in Bezug auf ſeinen Inſtrumenten-Vorrath noch ſo Manches zu wünſchen übrig ſei. Deshalb wurden auch ſchon zu verfchiedes nen Zeiten und an mehren Orten Vorſchlaͤge zur Verwirklichung jener Wünfche gemacht; aber noch iſt es keinem derſelben gelune gen, eine allgemeine Guͤltigkeit und Anwendung von Seite der Sachverſtaͤndigen zu erlangen. In vorliegender Schrift werden nun nicht allein alle bis auf dieſen Augenblick bekannt gewordenen chirurgiſchen Sn ſtrumenten-Apparate für das Schlachtfeld hiſto⸗ riſch — ihrem Inha'te nach — und kritiſch aufgeführt, ſondern auch ein ganz neuer Vorſchlag zu einem ſolchen Inſtrumenten⸗ Apparat gemacht, der alle fruͤhern an Zweckmaͤßigkeit und Voll⸗ kommenheit uͤbertreffen duͤrfte, und ſich noch uͤberdies beſonders dadurch empfiehlt, daß er auch für den Landwundarzt in hohem Grade brauchbar iſt. In unſerm Verlag erſchien ſoeben und iſt durch alle Buch⸗ und Landkartenhandlungen zu beziehen: Das Planetensystem der Sonne, zuerst von Copernicus 1543 aufgestellt, durch Kepp- ler und Newton bewiesen und durch Olbers, Herding, Piazzi, Herschel u. A. erweitert und berichtigt. Entworfen und gezeichnet von C. F. Weiland. Auch als Supplement zum grossen Handatlas in 60 Blättern. Ein Blatt in Imp.-Fol. 8 Gr., oder 10 Sgr., oder 36 Kr. f Weimar, im Mai 1831. . Das geographische Institut. Anzeige für Blumenfreunde. Bel Karl Hoffmann in Stuttgart iſt erſchienen: Der Blumengaͤrtner, herausgegeben von F. L. Finckh und G. F. Ebner. Jahrg. 1831. iſtes Heft mit 2 Abbildungen. Gr. 8. Broſch. Preis fuͤr den Jahrgang von 6 Heften 4 Fl. 48 Kr., oder 3 Thlr. 1 Dieſer 2te Jahrg. einer Zeitſchrift, deren Anfang eine fo freundliche Aufnahme fand, wird den zahlreichen Blumenfreun— den Deutſchlands und der Schweiz gewiß manche angenehme Stunde, und manchen Vortheil gewähren. Ein ausführlicher Plan des Werkes findet ſich in der Vorrede obigen Heftes, dem auch der Inhalt des vorigen Jahrgangs angehängt iſt. Bei Wilhelm Gottlieb Korn in Breslau soeben erschienen und in allen Buchhandlungen zu haben: Pflanzengeographie, ist nach Alexander von Humboldts Werke Ueber die geographische Vertheilung der Gewächse mit Anmerkungen, grössern Beilagen aus andern pflanzengeographischen Schriften und einem Excurse über de bei pflanzengeographischen Floren - Vergleichungen nöthigen Rücksichten, von C. T. Beilschmied, Apotheker zu Ohlau, einiger gelehrten Gesellschaften ordent - lichem, correspondirendem oder Ehrenmitgliede, Mit einem Kärtchen. Gr. 8, 8 Seiten Dedication, 200 S. Text. . 12 Gr., oder 1 Thlr. 15 Sgr. Der Zweck ist, wie die Dedication sagt: Alexander von Humboldt's Lehren und Forschungen in diesem Zweige auch dem grössern Publicum, Anfängern, Reisenden, Samm- lern in ihrer Muttersprache und in engen Kaum gedrängt näher zu legen; denn es schien, als fehle es für die Meisten, welche je nach Wohnort und Gelegenheit für diese Wissen- schaft mitwirken könnten, nur gleichsam an Verbreitung der von A. v. H. mit praktischen Belegen mitgetheilten Instructio- nen, nach welchen mannichfachen Rücksichten die Gewächse in ihrem Vorkommen u. s. W. zu betrachten sind, — ja als sei weder das Angenehme noch der Nutzen dieser Art der Forschung genug bekannt, in welcher die verschiedenen Thatsachen und Folgerungen einander wechselseitig erklä- ren. — Man verspricht sich, dass auch der Mann vom Fache in dieser Sammlung ihm Brauchbares finden werde, deren Schluss die Höhenerstreckung aller Gebirgspflanzen Frankreichs (also auch der meisten von Deutschland) nach De Candolle in einem nach DC.’s natürl. Systeme geordne- ten Verzeichnisse mittheilt. — Ein ausführliches Sach- und Namenregister erleichtert den Gebrauch. Wir theilen hier die dem Werke vorausgeschickte Uebersicht des In- halts mit. Anzahl der (bis zum Jahre 1815) entdeckten Pflanzen, — Vertheilung derselben. — Einleitung: Ueber die Me- thode. — Klimatische Vertheilung der wichtigsten Fa- milien, — Gesellige Pflanzen. — In wie weit beide Con- tinente gleiche Pflanzen erzeugen, verglichen mit der Verbreitung der Thiere. — Temperatur der verschiede- nen Breiten in der alten und neuen Welt. — Einfluss der Höhenverschiedenheit auf die Vegetation in den ver- ‚ schiedenen Zonen. — Modificirende Einflüsse auf die Temperatur und die Vegetation. — Klima, welches die bekanntesten cultivirten Pflanzen fodern, — Bemerkungen über einzelne natürliche Familien, Preis 1 Thlr. Beilagen: 1. Ueber Verbreitungsbezirke der Pflanzenarten; nach Schouw. 2. Verschiedenheit des Erwachens im Früh- jahre; nach Schübler. 3. Verhältnisse der Familien in verschiedenen Zonen; nach Mirbel, . 3 Excurs: Ueber die bei Vergleichungen nöthigen Rücksichten. — Verschiedene Verbreitung von Pflanzen nach der Höhe; nach De Candolle. — Zusätze nach Sch in- wardt, D’Urville u. A, ae: In unſerm Verlag erſchien Buchhandlungen bezogen werden: Biographiſche Skizzen und authentiſche Anekdo— ten von Pferden und den Thieren derſelben Gattung. Vom Hauptmann Thomas Brown. Aus dem Engl. 35 Bogen. Gr. 8. Mit 9 Tafeln, enthaltend Abbildungen beruͤhmter Pferde. Geh. Preis 3 Thlr., oder 5 Fl. 24 Kr, Weimar, im Mai 1831. Großh. ſ. pr. Landes-Induſtrie-Comptolr. ſoeben und kann durch alle Vollſtaͤndig iſt jetzt erſchienen und verfandt; en im ſiebzehnten Jahrhunderte, oder Johannes der Dritte, Sobieski, und ſein Hof. Von Alexander Branikatuskt. 5 Baͤnde in 8. Broſch. Preis 8 Thlt. Alm N nad Novellen und Sagen, - herausgegeben von Alexander VBranikofugkt, J. Jahrg. 1ſtes und Ates Bdchn. 12. Broſch. Preis jedes Bdchns. 16 Gr. Inhalt. 1ſtes Bdchn. Der Urſprung des aue genuef. Volksſage, u: von A. Bronikowski. Die Schickſale des Harald Hardrada, von M. Adolphi. Das 2te und Zte Bdchn.: Erzählungen von Broniko enthaltend, find unter der Preffe, a n Leipzig, im Juni 1831. Bruͤggemann'ſche Verl.⸗Exp. In unſerm Verlage iſt eben erſchienen und durch a handlungen Deutſchlands zu ce re Franzoͤſiſche Sprachlehre für Schulen. Zunaͤchſt für die Lehranſtalten des koͤnigl. Paͤdagogiums und Waiſen⸗ hauſes zu Halle. Von Dr. Fried. Chr. Kirchhof, Rector am Lyceo zu Hanover. Vierte, verbeſſerte und vermehrte Auflage. N (16 Bogen. Gr. 8. 12 Gr.) Ungeachtet der ziemlichen Verbreitung, welcher ſich dieſe franzdͤſiſche Sprachlehre zu erfreuen hat, verfehlen wir nicht, die Herren Directoren und Rectoren gelehrter Schu⸗ len, denen daſſelbe noch unbekannt ſein duͤrfte, auf die Erſchei⸗ nung dieſer vierten Auflage aufmerkſam zu machen. Der Herr Verfaſſer richtete ſein Buch fo ein, daß es nach dem Beiſpiel der zweckmaͤßigſten lateiniſchen und griechiſchen Grammatiken, welche in Deutſchlands Schulen eingefuͤhrt ſind, nur Das liefert, was eigentlich der Grammatik angehoͤrt. Seine Sprachlehre enthaͤlt daher nur: eine vollſtaͤndige Bearbeitung 1) der Formenlehre, nach den neueſten in Frankreich erſchiene⸗ nen grammatiſchen Werken; 2) der Syntax; ferner eine kurze Anleitung zur Proſodik; und endlich eine Abhandlung uͤber die Ausſprache, das Leſen, den Accent und die Orthographie. Ei— genthuͤmlich ſind dem Werke die Tabellen uͤber die Verba, die Bearbeitung der Lehre vom Artikel und von dem ſchwieri⸗ gen Gebrauch der tempora und die Art und Weiſe, wie er die Ausſprache behandelt hat. Das ganze Werk iſt in Paragraphen eingetheilt, und ein alphabetiſches Regiſter zur leichtern Auf findung der Regeln beigefügt. Halle, im Mai 1831. Buchhandlung des Waiſenhauſes. — . — — — — — —— — Bei Wilhelm Gottlieb Korn in Breslau ist so- eben erschienen und in allen Buchhandlungen zu haben: Tergestina, oder Beobachtungen und Untersuchungen über einige, bei Triest im Meere lebende Arten der Gattungen Octopus, Doris, Pinna, Ascidia, Serpula, Echinus, Asterias, Ophiura, Holothuria, Actinia, Caryo- phyllia, Aetinotus, von I. IL. C. G@ravenhorst, königl. preussischem Geheimen-Hofrathe, Professor der Naturge- schichte und Director des zoologischen Museums an der Universi- tät Breslau. Gr. 8. 7 Seiten Vorrede, 166 Seiten Text. Preis 1 Thlr. 6 Gr., oder 1 Thlr. 7% Sgr. Ein fünfwöchentlicher Aufenthalt bei Triest, im August und September des Jahres 1830, hatte dem Verf. häufig Gelegenheit verschaflt, die Lebensweise und das Benehmen von mancherlei Seethieren genau zu beobachten und mit Dem, was bereits darüber geschrieben ist, zu vergleichen. Da er nun fand, dass manche seiner Beobachtungen theils noch neu waren, theils zur Berichtigung und Vervollständigung des schon Bekanntgemachten dienten, so hat er eine Auswahl der- selben in dieser kleinen Schrift herausgegeben, die deshalb viel- leicht manchem Naturforscher nicht unwillkommen sein möchte. Ueber die Art und Weise, wie Octopus das Wasser einathmet, hatte man bisher eine ganz irrige Vorstellung. Die Gattungen Doris, Serpula, Actinia, Caryophyllia, sind mit einigen neuen Arten bereichert worden. Actinotus ist eine ganz neue Gattung, und enthält nur Eine, bisher unbekannte, Art, welche mit den Tubulariis verwandt, aber doch hinlänglich von ihnen verschieden ist. In Hinsicht der Gattungen Pinna und Serpula ist der Verf. insofern etwas über-die eigentliche Grenze dieser Schrift hinausgegangen, als er auch manche nicht in dem adriatischen Meere befindliche Arten mit in den Kreis seiner Bearbeitung hineingezogen und ihre Beschreibungen und Synonymen ergänzt und berichtigt hat. Lu a ——ü—ͤ——nũ— —— m mn nn m nn m 2 arm m — nun Das ausfuͤhrlichſte und vollſtaͤndigſte Werk über die Cholera. In dem nachfolgenden wichtigen Werke, von welchem ſo⸗ eben der zweite Band erſchienen iſt, findet man außer allen übrigen mehr oder weniger mit der Cholera in Verbindung ſtehenden tropiſchen Krankheiten, auch die vollſtaͤndigſte Monographie der Cholera morbus ſelbſt: Ueber die Natur und Behandlung der Krank- heiten der Tropenlaͤnder durch die medizi— niſche Topographie jener Laͤnder erlaͤu⸗ tert, nebſt der in den Tropenlaͤn dern zur Verhuͤtung derſelben zu beobachtenden Diaͤ— tetik. Nach den beſten aͤltern und neuern Quellen in geſchichtlicher, literariſcher und mediziniſch-praktiſcher Hinſicht fuͤr Aerzte und fuͤr alle Diejenigen, welche nach den Tropenlaͤndern reiſen oder ſich vor Anſteckung präſerviren wollen, bearbeitet vom Profeſſor Dr. M. Haſper in Leipzig. 2 Baͤnde Median. 8. 84 eng⸗ gedruckte Bogen ſtark. Preis 6 Thlr. 18 Gr. Dieſes, unſerer vaterlaͤndiſchen Literatur Ehre machende, hoͤchſt zeitgemäße Werk iſt nicht allein für alle praktiſche Aerzte und Phyſici unentbehrlich, ſondern auch ein brauchbares Hand— buch für alle Diejenigen, welche ſich vor Anſteckung der Chos lera oder ſonſtigen Krankheiten der Tropenlaͤnder ſicherſtellen wollen, da in demſelben alle Erfahrungen eng liſcher, fran= zoͤſiſcher und ruſſiſcher Aerzte (nach Autopfie) ge- ſammelt und niedergelegt worden ſind. Von demſelben Verfaſſer iſt noch eine kleinere Schrift uͤber die Cholera unter folgendem Titel erſchienen: Die epidemiſche Cholera, oder die Brechruhr. S. 2 Bogen. Broſch. Preis 4 Gr. welche im Auszuge das Wiſſenswertheſte uͤber dieſe Krankheit enthaͤlt. C. H. F. Hartmann. Seit Kurzem ſind in unſerm Verlag folgende Fortſetzungen erſchienen: Elemente der Phyſik oder Naturlehre, dargeſtellt ohne Huͤlfe der Mathematik. Von Neil Arnott. Nach der Sten Auflage des engl. Originals uͤberſetzt. ten Bandes 1fte Lief. 18 Bogen. Gr. 8. Mit 5 Taf. Abbild. 1 Thlr. 6 Gr., oder 2 Fl. 15 Kr. Handbuch der Chemie, in ihrer Anwendung auf Künfte und Gewerbe. Von Dumas. A. d. Franz. Aten Bandes 2te Lief. 33 Bogen. Gr. 8. Mit Atlas zum ganzen 2ten Bande in 22 Tafeln gr. 4. 4 Thlr., oder 7 Fl. 12 Kr. Deutſchland, geognoſtiſch-geologiſch dargeſtellt und mit Karten und Durchſchnittszeichnungen erlaͤutert, von Ch. Keferftein. 7ten Bandes 1ſtes Stuͤck. Nebſt Zei⸗ tung fuͤr Geognoſie, Geologie und Naturgeſchichte des In— nern der Erde. 10tes Stuͤck. 144 Bgn. Gr. 8. 1 Thir. 6 Gr., oder 2 Fl. 15 Kr. Kliniſche Kupfertafeln, eine Sammlung der auserlefen- ſten colorirten und ſchwarzen Abbildungen in Bezug auf Diagnoſtik und Klinik innerer Krankheiten. Ste Lief., Taf. 25 — 30. Mit Erklärungen. Gr. 4. 1 Thlr. 12 Gr., oder 2 Fl. 42 Kr. Gemeinsame deutsche Zeitschrift für Ge- burtskunde „von einem Vereine von Gelehrten heraus- gegeben durch Dr. . H. Busch, L. Mende und F. A. Ritgen. 6ten Bandes 2ter Heft. Gr. 8. Mit 1 Tafel Abbild. 1 Thlr. 12 Gr., oder 2 Fl. 42 Kr. Weimar. Das Landes-Induſtrie-Comptoir. Bei mir ist erschienen und in allen Buchhandlungen des In- und Auslandes zu erhalten: Lehrbuch der reinen und angewandten Krystallographie, von E Karl Friedrich Naumann. Zwei Bände. Mit 39 Kupfertafeln. Gr. 8. 69 Bogen auf gutem Druckpapier. 7 Thlr. Leipzig, im Juni 1831. F. A. Brockhaus. TLiterärische Anzeige. | Im Verlage der J. G. Calve'schen Buchhandlung in Prag iſt ſo eben erſchienen und durch alle ſolide Buchhandlungen zu haben: Die Einrichtungskunſt der Landgüter, auf fortwährendes Steigen der Bodenrente. Aus einer zwanzigjährigen Praxis an mehr als achtzig Gütern in den verſchiedenſten Ländern und Klimaten Teutſchlands, hiermit zu Grundriß und Syſtem gebracht von C. M. Nebbien, Wirthſchaftsrath. In drei Baͤnden. Mit ſechs erklärenden Einrichtungskarten, drei Syſtem- und neun Uebergangstabellen verſchiedener Landgüter. Gr. 8. 1831. 75 Bogen ſtark. Preis: 6 Rthlr. 21 gr. Das Werk, welches wir hier dem geſammten ſtaats- und landwirthſchaftlichen Publikum ankündigen, iſt gewiß eine der eigenthümlichſten, tiefgedachteſten und folgenreichſten Erſcheinungen der Literatur; denn es wird, wenn die Ideen des Herrn Verfaſſers allgemeine Anerkennung finden, den Landbau auf eine Stufe der Vollkommenheit bringen, welche wahrſcheinlich noch Niemand geahnet hat, deren Einwirkung aber auf das Wohl des Einzelnen wie des Ganzen von unabſehbaren Folgen ſeyn dürfte. E Es iſt jedoch unmöglich, von dem Werke felbft, ohne die Originalität des Herrn Verfaſſers, zu der auch feine ganz eigenthümliche Darſtellungsweiſe gehört, mehr oder weniger zu verwiſchen, einen auch nur gedrängten Auszug zu geben, wenigſtens nicht in einem ſo beſchränkten Raume, wie ihn eine bloße Ankündigung darbietet. Wir begnügen uns daher, nur auf das Weſentlichſte hinzudeuten und auf den oberſten Zweck aufmerkſam zu machen, welcher durch das neue Syſtem des Herrn Verfaſſers erreicht werden ſoll. Dieſer iſt nämlich kein anderer, als: „Ohne neuen Aufwand bloß mit den Hilfsmitteln, welche Natur und Localität ſelbſt und für ſich allein an die Hand geben, die Bodenkraft der Landgüter jährlich zu mehren und dadurch die Produktion und folglich die Rente zu ſteigern.“ Dieſem oberſten Zwecke gemäß lehrt das Werk den Landwirth 1. wie er den Uebergang von ſeiner bisherigen Bewirthſchaftungsweiſe zu der neuen, dom Herrn Verfaſſer angegebnen, bewirken kann, ohne dazu anfänglicher Kapitalvorſchüſſe zu bedürfen, indem er zeigt, wie das Gut alle Hilfsmittel, von der erſten Stufe des Uebergangs bis zu der höchſten feiner vollendeten Ausbildung, ſelbſt liefert; 2. zeigt er, daß bei ſeinem Syſteme weder Störungen des bisherigen Wirthſchaftsganges, noch Ausfälle in den bisherigen Einkünften denkbar ſeyen, ſondern daß daſſelbe vielmehr alle Störungen und Nachtheile, denen die Landgüter nach der bisherigen Bewirthſchaftungsart ausgeſetzt ſind, unmöglich mache; 3. beweiſt er, daß ſeine neue Einrichtungskunſt der Landgüter ihrem Beſitzer die unbeſchränkteſte Sicherheit gegen die Wechſelfälle der Natur in der Wahl der Früchte und der Fruchtfolge, in der Art und Weiſe, dieſelben den Abſatzverhältniſſen, Böden, Lagen und den Oertlichkeiten überhaupt anzupaſſen, und viele andere Vortheile mehr gewähre. f Ganz eigenthümlich iſt dem Syſteme des Herrn Verfaſſers der Begriff, welchen er mit dem Worte Arbeit verbindet, und die Anwendung, die er davon macht, indem das, was er unter Arbeit verſteht, oft eben ſo viel iſt, als Arbeiterſparung. Alles muß bei ihm arbeiten, nicht bloß der Menſch und das Vieh, ſondern auch der Boden, der Weg, der Waldbaum, der Obſtbaum, der Strauch, die Gebäude, und zwar nicht bloß durch Anwendung der Kräfte, durch Thätigkeit oder Arbeit im gewöhnlichen Sinne, ſondern ſchon durch ihr bloßes Daſeyn und ihre Lebensäußerungen, durch ihre Verbindung mit, und ihr Verhältniß zu einander. Eine Landwirthſchaft im Sinne des Herrn Verfaſſers iſt, wie er ſie ſelbſt ſehr geiſtvoll bezeichnet, ein wahrer Organismus, ein lebendiges Ganzes, deſſen Theile nicht einzeln für ſich, ſondern Jeder für Alle, und Alle für Jeden da ſind und wirken. 8 Ein Haupthebel, deſſen ſich der Herr Verfaſſer bei feiner Organiſation der Landgüter bedient, iſt unter andern auch die Rückſicht auf die moraliſche Natur des Landbaues. Er zeigt die Unmöglichkeit, auf eine andere Weiſe durch den Landbau wohlhabend zu werden, als durch eine ſtetige und gefliſſentliche Entwickelung und Anwendung nicht bloß der Kunſt fähigkeiten, ſondern auch des Eifers, der Treue und Anhänglichkeit des geſammten Wirthſchaftsperſonales, vom oberſten Beamten bis zum letzten Taglöhner und deſſen Familie herab. Das Mittel, ſich derſelben zu verſichern, findet er in dem, was er den Ausführungsantheil nennt, oder eine beſtimmte Tantieme, welche ſowohl Beamten und Pächter, als auch Geſinde und Tagelöhner über ihre bisherigen Gehalte und Löhnungen, von dem jährlichen Betrage der Rentemehrung und der Ertragsmehrung erhalten ſollen, jene nämlich von der Erſteren, oder in Gelde, dieſe von der Letzteren, oder in natura. Sein Syſtem ſoll alſo hervorbringen: einen immer wohlhabendern Grundbeſitz, und zwar einerſeits: durch einen, verhältnißmäßig zu demſelben, mittelſt größerer Bewirth⸗ ſchaftungskunſt, immer wohlhabender werdenden, landbaulichen Mittelftand (d. h. der Pächter und Beamten); andererſeits: durch ein, mittelft immer geſchickterer Arbeit, immer größeren Eifer, Treue und Anhänglichkeit, ebenfalls in feiner Art immer wohlhabender werdendes Landvolk, d. h. Geſinde und Taglöhner. | Und nun denke man fih die finanziellen Vortheile, die aus einer Einrichtung der Landgüter nach dem Syſteme des Herrn Verfaſſers für den einzelnen Beſitzer ſowohl als für den ganzen Staat hervorgehen dürften. Er zeigt, daß nach einem allgemeinen Durchſchnitte fein Syſtem dem einzelnen Beſitzer ſchon in den erſten zehn Jahren wenigſtens einen dreimal größern Getreldeertrag und einen fehsmal größern Futterertrag — wohl zu merken: Alles, ohne den bisherigen Koſtenaufwand zu erhöhen! — ſchaffen müſſe. Eben ſo berechnet er, in nationalökonomiſcher Beziehung, für eine Maſſe Wirthſchaftsländereien von nur 10 Quadratmeilen, ſchon für die erſten 20 Jahre eine Boden-Ertragsmehrung von 20 Millionen Gulden Conventlons⸗ Münze, ungerechnet die Einwirkung, welche dieſe aus dem Boden allmählich gewonnenen Kapitalien auf die Steigerung des Nationaireichthums äußern müſſen, und die wahrſcheinlich eben ſo viel betragen dürfte. V der vorzüglichſten landwirthſchaftlichen Verhältniſſe, in ſo fern ſie auf Bewirthſchaftung des Grundes und Bodens und die damit verbundene Nebenzweige der Oekonomie 195 Bezug haben. Ein handbuch für praktiſche Landwirthe und Freunde der Landwirthſchaft. Ver faßt Rudolph André. Dritte verbeſſerte und vermehrte Auflage. Neu bearbeitet und mit Anmerkungen verſehen von Auguſtin Rieger. Gr. 8. Prag, 1831. 12 Bogen ſtark. Broſch. 1 Rthr. 6 gr. Wie beifällig dieſe Schrift von dem landwirthſchaftlichen Publikum aufgenommen wurde, beweiſen die bereits vergriffenen zwei Auflagen; es bedarf daher nur der Anzeige der eben erſchienenen dritten Auflage, welche Herr Verwalter Rieger durch bedeutende Zuſätze und Ergänzungen bereicherte. Allgemeines Forst- und Iagd-Iournal. Jeitblatt für Forst- und Tandwirthe, Jagdliebhaber, Derrschaffsbesifzer und Freunde der Industrie. Herausgegeben von Ehristoph Liebich, k. k. quiesc. Kameral-Forſtingenieur von Böhmen, Forſt-Inſpector einiger Herrſchaften, korreſpondirendem Mitgliede der k. k. Landwirthſchaftsgeſellſchaft von Krain, korreſpondirendem Ehrenmitgliede der naturforſchenden Geſellſchaft in der Oberlauſitz, wirkenden Mitgliede des pomologiſchen Vereins im Königreiche Böhmen ꝛc. ꝛc. Erſter Jahrgang, 1831, in 4 Heften, Der Jahrgang enthält 24 bis 26 Bogen Text in gr. 4. mit den nöthigen Beilagen. Der Pränumerations— Preis iſt: ganzjährig 2 Rthlr. 16 gGr.; halbjährig 1 Rthlr. 8 gGr. ſächſiſch. Die Journale ſind die Mutter wiſſenſchaftlicher Kultur; es dürfte kein reges thätiges Leben in einem Fache nachgewieſen werden können, das nicht aus ihrem fruchtbaren Schooße hervorging. Ihnen verdankt der öſterreichiſche Staat größtentheils den hohen 7 8 ſeiner Landwirthſchaft; ja, ſie ſind der Wärmeleiter, der ſelbſt dort Leben erweckt, wo dieſes oft ganz zu ehlen ſcheint. f Die ſeit wenig Jahren gemachten Verſuche, dem vaterländiſchen Forſtweſen einen Sprechſaal zu eröffnen, haben für den Unterrichteten alle Erwartungen übertroffen, es ſind hier Gegenſtände verhandelt und bis zur Evidenz bewieſen worden, die ſonſt, ungeachtet der Wahrheit, die ihnen zur Seite ſtand, gänzlich untergegangen wären. Der dadurch errungene Stand— punkt fordert nun aber ein erweitertes Unternehmen, dem ſich der Herausgeber des aufmerkſamen Forſtmanns um ſo williger unterzieht, als ihm nun 20 Herrſchaften und Güter, deren Waldungen unter ſeiner Leitung regulirt wurden, und nach ſeinen Einrichtungen bewirthſchaftet werden, das Materiale bieten, ſeinen Anſichten und Vorſchlägen den praktiſchen Werth an die Seite ſtellen zu können, indem dieſe unter den extremſten Lokalverhältniſſen in einer Entfernung von mehr als 70 Meilen vorkommen und die verſchiedenartigſte, nicht an Generalregeln gebundene, vielmehr den Ortsverhältniſſen ganz zuſagende Bewirthſchaftung erhalten haben. Die aus dieſen Regulirungen hervorgegangenen Reſultate haben alle Erwartungen weit hinter ſich zurückgelaſſen. Die Material- Etate find bei denſelben früheren Umtrieben und der unſtreitig nachhaltigſten aller Wirthſchaften meiſt auf das Doppelte und Dreifache geſtiegen. Alle ſcheinbar unüber— ſteigbaren Hinderniſſe, in Bezug auf Arbeitskräfte und Holzabſatz, ſind in wenig Jahren beſiegt worden, und die bald erfolgten geſteigerten Netto-Renten haben die Behauptung des Herausgebers bis zur Unumſtößlichkeit erhoben, daß der Wald—⸗ beſitz bei einer plangemäßen und razionellen Wirthſchaft alle Einkünfte von veredelten Schafheerden und landwirthſchaftlichen Zweigen weit überbietet, daher aber auch die Aufmerkſamkeit hoher Regierungen, der Herren Herrſchaftsbeſitzer und ihrer Bevollmächtigten um ſo mehr anſpricht. - Bei ſolchen Thatſachen, welche ſich um fo mehr Vertrauen erworben haben, als die Operate, auf welche ſich jene ſtützen, vom Herausgeber ſammt allen Dokumenten öffentlich zur Prüfung angetragen und mehrſeitig von ſehr ausgezeich⸗ neten Forſtmännern, ſowohl ihrer Theorie nach, wie im Walde ſpeciell, geprüft wurden, kann es nicht an Materiale für ein Zeitblatt fehlen, welches insbeſondere auf dem Wege der Erfahrung ruhig aber feſten Schrittes wandeln, und auch dem Landwirthe ſehr nützliche Erfahrungen mittheilen ſoll. Ein Unternehmen, wie es hier vorliegt, fordert jedoch große Unterſtützung; es bedingt außerordentliche Bekannt⸗ ſchaft mit der alten und neueſten Literatur, eine ausgedehnte koſtbare Correſpondenz neben einem hohen Grade von Energie, wenn die Worte fruchtbringend in den Wald eingehen, und der todte Buchſtabe Leben erhalten ſoll, daher der Redacteur unabläſſig und unermüdet aufmuntern, und zu Verſuchen und Unternehmungen überall die Hand bieten muß. An alle Beförderer der Forſt- und Landwirthſchaft, an die k. k. Landwirthſchaftsgeſellſchaften, an alle Freunde der Induſtrie, an alle Forſt⸗ und Landwirthe, insbeſondere auch an alle hier am meiſten betheiligten Herren Waldbeſitzer wird deßhalb die Bitte geſtellt, dieſes Unternehmen zu unterſtützen. S 5 ar „Bei vielen Dominien iſt eine kleine Geldſumme zur Anſchaffung von Forſtbüchern den Forſtämtern alljährlich firiet. Möchte doch dieſe äußerſt wohlthätige Einrichtung allgemeine Nachahmung finden. Waldvorſteher werden dann pflichtgemäß die Wiſſenſchaft befördern müſſen, ſtatt fie zu unterdrücken. Das erſte Heft dieſer Zeitſchrift iſt bereits erſchienen und durch jede ſolide Buchhandlung zu haben, Jahrbücher des böhmischen Museums 5 für 3 Natur⸗ und Länderkunde, Geſchichte, Kunſt und Literatur. Zweiter Jahrgang, 1831, in 4 Heften. Gr. 8. Prag. Pränumerationspreis für den ganzen Jahrgang: 2 Rthlr. 16 fGr. Dieſe Jahrbücher erſcheinen ſeit 1830 jährlich in 4 Heften, jedes zu ungefähr acht Druckbogen, zu Ende der Monate Januar, April, Juli und Oktober. Der Pränumerationspreis iſt für den Jahrgang 2 Thlr. 16 gGr. ſächſ. Die früheren Jahrgänge dieſer Zeitſchrift, welche in den Jahren 1827 — 1829 unter dem Titel: „Monatſchrift der Geſellſchaft des vaterländiſchen Muſeums in Böhmen“ zu 12 Heften jährlich erſchien, ſind ebenfalls noch zu haben, und zwar der Jahrgang der Mongtſchrift einzeln genommen für 5 Thlr. ſächſ., und wenn alle Jahrgänge (1827 — 1831) zu: ſammen genommen werden, für 17% Thlr. ſächſ. — Einzelne Hefte werden jedoch nicht abgelaſſen. Symbolae botanicae, icones et descriptiones plantarum novarum vel minus cognitarum. Auctore Carolo Bor. Presl, Medicinae Doctore, in Museo Bohemico Custode. Fasciculus I. — III. Quart maj. Pragae 1830 et 1831. Jedes Heft 4 Thlr. 6 gGr. Reliquiae Haenkeanae, descriptiones et icones plantarum, quas in America meridionali et boreali, in insulis philippinis et marianis collegit Thaddaus Hoaenke, Philosophiae Doctor, Phytographus regis Hispaniae. Redegit et in ordinem digessit Carolus Bor. Presl, Medicinne Doctor, in Museo boh. custos, Bot. prof. extraord. Tomus II. Fasciculus I. Cum tabulis XII aeri incisis. Quart. Pragae 1831. Carton. 5 Thlr. sächs. Fi — ER PANNE Bir EN Gedruckt bei C. W. Medau in Leitmeritz. a er Literariſcher Anzeiger. (Zu den bei F. A. Brockhaus in Leipzig erſcheinenden Zeitſchriften.) 1831. Nr. XVI. Dieſer Literariſche Anzeiger wird den bei F. A. Brockhaus in Leipzig erſcheinenden Zeitſchriften: Blatter für litera⸗ riſche unterhaltung, Iſis, Der canoniſche Waͤchter, Zeitgenoſſen, ſowie der Allgemeinen mediziniſchen Zeitung beigelegt oder beigeheftet, und betragen die Inſertionsgebuͤhren fuͤr die Zeile 2 Gr. Soeben iſt bei mir erſchienen und in allen Buchhandlungen zu erhalten: Stimme aus Preußen. 8. Geh. 6 Gr. Leipzig, im Juni 1831. F. A. Brockhaus. Die nachſichtsvolle Aufnahme, welche die kleine Schrift: „Die Namen der wichtigſten Straßen, Gebaͤude, Brüden und Plätze Berlins; nach Chroniken ety⸗ mologiſch erklart und herausgegeben von Alex. Cosmar“ — bei dem berliner Publicum fand, veranlaßte die Unterzeichneten zur Herausgabe des folgenden Werkchens: Sagen und Miszellen aus Berlins Vorzeit. Nach Chroniken und Traditionen; herausgegeben von Alex. Casmar. Preis: 1 Thlr. 8 Gr. Sauber geheftet, mit 6 feinen Kupfern, worauf folgende Abbildungen: 1. Die weiße Frau. 2. Das berliner Rathhaus. 3. Das Kreuz auf dem Marien-Kirchhofe. 4. Der Neid: — 5. Der Luſtgarten. 6. Der Schloßplatz im Jahre 1690. Der vorſtehende Titel ſpricht deutlich den Inhalt des Bu: ches aus, welches ſich keineswegs in die Reihen der wiſſen⸗ ſchaftlichen Werke uͤber Berlin von Kuͤſter, Nicolai, Koͤnig, Gaͤdicke u. A. draͤngen, ſondern dem gebildeten Buͤrger eine freundliche Unterhaltung von dem Intereſſanteſten der Vorzeit feiner Vaterſtadt bieten will. Aber nicht allein Berlins Ein- wohner, auch Fremde duͤrften die „Sagen und Miszel⸗ len“ — ſelbſt wenn ihnen der Schauplatz derſelben unbekannt wäre — vielleicht nicht ohne einiges Intereſſe leſen! So viel Werke auch uͤber Berlin erſchienen ſind, ſo hat doch keines derſelben eine ähnliche Tendenz; denn wenn auch vielleicht eine einzelne Sage, wie z. B. die von der weißen Frau ſchon fruͤher in einer andern Geftait gedruckt wurde, fo exiſtirt doch noch keine Sammlung dieſer Art, deren Hauptinhalt dem größten Theile des Publicums bis jetzt gewiß ganz unbe⸗ kannt geblieben iſt. Cosmar und Krauſe in Berlin. In Fr. Wilmans' Verlagshandlung in Frankfurt 3 en iſt erſchienen und durch alle Buchhandlungen zu be⸗ ziehen: - Röhling, Deutschlands Flora, nach ei- nem veränderten und erweiterten Plane bearbeitet von Prof. T. C. Mertens und Prof. Dr. Koch. Zter Bd. Gr. 8. 3 Thlr. 12 Gr., oder 6 Fl. 18 Kr. Kruſe, C., Mir und Mich, oder vollftändige An— weiſung zum richtigen Gebrauche des Dativs und Accuſa⸗ tivs. Zweite Aufl. Durchgeſehen und verbeſſert von G. A. Ph. Lorberg. 8. Broſch. 10 Gr., oder 45 Kr. Behlen, S., Lehrbuch der deutſchen Forſt— und Jagdgeſchichte. Gr. 8. 1 Thlr. 8 Gr., oder 2 Fl. 24 Kr. Durch alle Buchhandlungen iſt von J. A. Mayer in Aachen zu beziehen: Obras literarias de D. Francisco Martinez de la Rosa. 5 Baͤnde. Mit dem Portrait des Verfaſſers. Gr. 8. Elegant geheftet. Preis 11 Thlr. 16 Gr. Daraus einzeln: Aben Humeya 6 la rebelion de los Moriscos, Drama historico. 8. Geheſtet. 16 Gr. Daſſelbe in franzoͤſiſcher Sprache. 8. Geheftet. 16 Gr. . ——————— ————— — Fuͤr Freunde der franzoͤſiſchen Literatur iſt ſoeben bei Karl Hoffmann in Stuttgart erſchienen: La France. Journal periodique, redige par CHAR- LES COURTIN. Premiere Année, p. 1831. 12 eah. in 8. Pap. vel. Ier semestre. Livr. 1 à 6. Prix 3 Fl., oder 2 Thlr. Ausfuͤhrliche Proſpecte dieſer beſonders fuͤr die jetzige Zeit hoͤchſt intereſſanten Zeitſchrift, ſowie die erſten 4 Monatshefte derſelben, ſind in allen Buchhandlungen zu haben, und moͤgen alle Freunde der franzoͤſiſchen Literatur uͤberzeugen, daß es dem Herausgeber um wuͤrdige Ausfuͤhrung ſeines Planes Ernſt iſt. Das Aeußere iſt geſchmackvoll zu nennen. . — — >>, Bei mir ſind ſoeben erſchienen und in allen Buchhandlun⸗ gen zu haben: Actenſtuͤcke, Zwei merkwuͤrdige, zur Kenntniß des Papſt⸗ thums und der roͤmiſch-katholiſchen Kirche, aus dem ſechszehnten und achtzehnten Jahrhunderte nach Chriſto. Allen Katholiken, denen das wahre Chriſtenthum am Hetzen liegt, in chriſtlichem Sinne gewidmet von K. 8. Geh. 1831. Preis 4 Gr. f Auch mit dieſen beiden Actenſtuͤcken bekaͤmpft der Herausge⸗ ber die roͤmiſch⸗katholiſche Kirche und deren verderbliche Grundſaͤtze und frevelhafte Zwecke. Das erſte Actenſtuͤck iſt das Gutachten, welches im Jahr 1553 drei Biſchoͤfe über die beſte Art und Weiſe, das wankende Anſehen der roͤmiſchen Kirche zu befeſtigen, dem Papſte Julius III. auf Verlangen gegeben haben; das andere iſt das Glaubensbekenntniß, welches der ſaͤchſiſche Kurprinz Friedrich Auguſt, nachheriger Kurfuͤrſt Friedrich Auguſt II., bei feinem öffentlichen Uebertritte zur roͤ⸗ miſch⸗katholiſchen Kirche abgelegt haben ſoll. Denn kann auch der Herausgeber die Authenticitaͤt deſſelben nicht gehoͤrig nachweiſen, ſo zeigt er doch die innere Uebereinſtimmung deſſelben mit dem Weſen der römiſch⸗katholiſchen Kirche. Er hat die Schrift allen Katholiken, denen das wahre Chriſtenthum am Herzen liegt, gewidmet: auch er kaͤmpft für die chriſtlich⸗katholiſche Kirche gegen die roͤmiſch⸗katholiſche. r Eiſenſchmid, L. M., Roͤmiſches Bullarium, oder Auszüge der merkwuͤrdigſten paͤpſtlichen Bullen, aus authentiſchen Quellen, durch alle Jahrhunderte, bis auf die neueſte Zeit, uͤberſetzt und mit fortlaufenden hiſtoriſchen, archaͤblogiſchen und andern nöthigen Be⸗ merkungen verſehen. ter Band. Vom Jahre 1535 1830. Gr. 8. 1831. Preis 3 Thlr. 12 Gr. Freimund, Was verlangt unſere Zeit in Staat und in Kirche von den Regierungen und Voͤlkern? Ein Wort des Ernſtes und des Friedens. 8. Geh. 1831. Preis 3 Gr. Der Verfaſſer gibt in dieſen Bogen fuͤr Regierungen und Völker einen Beitrag zur Erkenntniß Deſſen, was unſere Zeit für Staat und Kirche fodert. Er gründet dieſe Foderungen auf den Grundſatz allſeitiger Freiheit und wendet denſelben nicht im Sinne des Demokratismus, ſondern denſelben be⸗ kämpfend im Allgemeinen und Einzelnen auf unſere ſtaatlichen und kirchlichen Vereine an. Karl und ſein Oheim, oder der aufrichtige Katholik. Allen aufrichtigen Katholiken, beſonders den 127 glei— ches Glaubens und Sinnes, wie auch allen redlichen Proteſtanten gewidmet. Herausgegeben von Thimo⸗ theus Chriſtianus. 8. 1831. Preis 18 Gr. Dieſe Schrift verdient mit Recht von Katholiken und Pro: teſtanten geleſen und beherzigt zu werden! Sincerus, Chr., Beleuchtung der Grundzuͤge der rein katholiſchen Kirche. 8. Geh. 1831. Preis 4 Gr. Neuſtadt a. d. O., im Juni 1831. J. K. G. Wagner. — —— — rn En Durch alle Buchhandlungen und Poſtaͤmter iſt zu beziehen: Iſis, oder Encpklopädifche Zeitſchrift. Herausgegeben von Oken. Jahrgang 1831. Fuͤnftes und ſechstes Heft. Mit 1 Kupfer. Gr. 4. Preis des Jahrgangs von 12 Heften mit Kupfern 8 Thlr. Blaͤtter fuͤr literariſche Unterhaltung. Redigirt unter Ver⸗ antwortlichkeit der Verlagshandlung. Jahrgang 1831. Monat Juni, oder Nr. 152 — 181, mit 3 Beila⸗ gen: Nr. 16 — 18, und 3 literariſchen Anzeigern: Nr. XIII - XV. Gr. 4. Preis des Jahrgangs von 365 Nummern (außer den Beilagen) auf gutem Drud: papier 12 Thlr. Der canoniſche Waͤchter. Eine antijeſuitiſche Zeitſchrift für Staat und Kirche und für alle chriſtliche Confeſ— ſionen. Herausgegeben von Alexander Müller. Jahrgang 1831. Monat Juni: Nr. 44 — 52, mit 1 Beilage und 2 literariſchen Anzeigern: Nr. XIII, XIV. Gr. 4. Preis des Jahrgangs von 104 Nummern (außer den Beilagen) 5 Thlr. Leipzig, im Juni 1831. F. A. Brockhaus. Tuͤbingen bei H. Laupp iſt erſchienen: Jahresbericht über die Fortschritte der physischen Wis- senschaften von Jakob Berzelius, eingereicht an die schwedische Akademie der Wissenchaften den 31sten März 1830. Aus dem Schwedischen übersetzt von F. Wöhler. 10ter Jahrgang. Gr. 8. 2 Fl. 24 Kr. In unſerm Verlag erfchien vor Kurzem: i o m ment are uͤber die Urſachen, Geſtaltungen, Symptome und mora⸗ liſche wie mediziniſche Behandlung des Wahn fi enn von George Man Burrows, M. D. Aus dem Engliſchen. Auch unter dem Titel? - Kliniſche Handbibliothek. Eine auserleſene Sammlung der beſten neuern kliniſch-mediziniſchen Schriften des Auslandes. IV. Band. 53 Bogen. Gr. 8. Preis 3 Thlr. 18 Gr., oder 6 Fl. 45 Kr. Weimar, im Juni 1831. Großh. ſ. pr. Landes-Induſtrie-Comptoir. Bei P. G. Kummer in Leipzig iſt erſchienen: Wachsmuth, W., Hiſtoriſche Darſtellungen aus der Geſchichte der neuern Zeit. After Theil: Das Reformationszeitalter bis Ende des Löten Jahrhunderts. Gr. 8. 1 Thlr. 18 Gr. (Der 2te Theil erſcheint zu Michaelis.) Bei Joh. Ambr. Barth in Leipzig iſt erſchienen: Ludwig Anthom. Ein Fragment aus einer Biographie. 8. Geh. 1 Thlr 6 Gr. Eine erſt kuͤrzlich uͤber dieſe Briefſammlung gegebene Kritik ſagt: „Erfreulich iſt es wenn jetzt ein Werk erſcheint, das, wie Anthom's Biographie, an die Tage erinnert, wo mit Goͤthe's aufgehendem Geſtirne ein neuer Glanz uͤber unſere Literatur geworfen wurde. Jedem gefuͤhlvollen Leſer kann ich die Biographie nicht genug empfehlen. Moͤge den Verfaſſer das Lob, das ich ihm aus vollem Herzen ſpende, an⸗ feuern, weiter zu ſtreben auf der ruͤhmlich betretenen Bahn; bei ſeinem Reichthum an Ideen, bei der Correctheit ſeiner Sprache, bei ſeiner wiſſenſchaftlichen und allſeitigen Bildung laßt ſich nur Schönes und Vortreffliches von ihm erwarten“. n s et mr; Annalen der geſammten theologiſchen Literatur und der chriſtlichen Kirche uberhaupt. Herausg, von mehren Gelehrten, unter Mitwirkung von Eiſenſchmid, Gruner, Henkel, Jacobi, Lomler, Alex. Muͤller, Pertſch, Schreiber, Schwabe, Wald, Weber und Wohlfahrt 3 erſcheinen wie bisher bei uns in monatlichen Heften von 6—7 Bogen zu dem halbjaͤhrigen Preis von 2 Thlr. 16 Gr. (4 Fl. 48 Kr. Rhein.) und ſind durch alle ſolide Buchhandlungen Deutſchlands zu beziehen. Die allgemeine Theilnahme im Pu⸗ blicum und die ruͤhmliche Anerkennung, die dieſe Zeitſchrift in kritiſchen Blättern erlangt hat, mögen als Thatſachen ſtatt aller Empfehlung ſprechen. Eine zweite Auflage der erſten Hefte ſetzt uns in den Stand allen Nachbeſtellungen zu genügen, In beſonderm Abdruck wird ausgegeben: Die Repraͤſentation der evangeliſchen Kirche nach ihrer rechtl., polit. und ſittlichen Nothwendigkeit und ihrer unabweislichen Zeitdringlichkeit. Ein Votum der Kirche (Joh. XVIII, 23). Gr. 8. 4 Bog. 10 Gr. Das Intereſſe, welches der beſprochene Gegenſtand gegen⸗ wärtig, namentlich in Sachſen erregt, macht dieſe Abhandlung auch fuͤr den Nichttheologen beſonders wichtig, der uͤber das Verhaͤltniß der Kirche zum Staat in gegenwaͤrtiger Zeit ein richtiges Urtheil bei ſich zu begründen wuͤnſcht, und wir hoffen durch dieſen Abdruck eine allgemeine Verbreitung richtiger Anſichten hieruͤber moͤglichſt erleichtert zu haben. Zu 6 Exem⸗ plaren wird das 7te gratis gegeben. 0 Ferner iſt bei uns erſchienen: 2 „Allerlei“. Ein ergögliches Weihnachts- und Geburts— tagsgeſchenk zur Unterhaltung und Bildung der Jugend durch Schauſpiele, Erzaͤhlungen, Maͤrchen, ſinnreiche Geſpraͤche und Gedankenſpiele, von Luiſe Hoͤlder. Mit einem Titelkupfer. Preis 1 Thlr. Saͤchſ. Der in der literariſchen Welt ſeit einer Reihe von Jahren vielfach begründete Ruhm der Verfaſſerin im Fache der Su: gendſchriften verbuͤrgt dieſem Werkchen ſchon an ſich in den Strudel erſcheinender Schriften dieſer Art eine aufmerkſame Beobachtung, die gewiß bei genauerer Wuͤrdigung ſich reichlich belohnt finden wird. Katechismus der Sittenlehre, von Dr. Joh. Georg Schloſſer, vormaligen badenſchen Geheimen Rathe, vornemlich fuͤr Buͤrger und Landmann. Die vierte verbeſſerte Ausgabe mit einer Haustafel fuͤr das chriſt— liche Landvolk und einem Anhang zur Kindererziehung von Dr. Joh. Heinr. Erneſti. Variations pour le Pianoforte, composdes par Chrétien Henri Henkel. is Koburg und Leipzig, im Juni 1831. Sinner'ſche Buchhandlung. Bei mir iſt erſchienen und in allen Buchhandlungen des In⸗ und Auslandes zu erhalten: Lehrbuch der Phyſik 7 von 5 F. S. Beudant. Nach der vierten franzoͤſiſchen Originalausgabe uͤberſetzt von Karl Friedrich Alex. Hartmann. Mit 15 lithographirten Tafeln. Gr. 8. 36 Bogen auf Druckpapier. 3 Thlr. Leipzig, im Juli 1831. F. A. Brockhaus. Bei Perthes und Beſſer in Hamburg iſt ſoeben er⸗ ſchienen und in allen Buchhandlungen zu haben: e Romantiſches Gemaͤlde aus der Jugendgeſchichte des großen Kurfuͤrſten Friedr. Wilhelm von Brandenburg. Herausgegeben v. Georg Lotz. Preis 1 Thlr. Der Name des durch belletriſtiſche Arbeiten ruͤhmlichſt be⸗ kannten Herausgebers verbuͤrgt, daß die Leſewelt auch in dieſem neuen Werk eine hoͤchſt anſprechende, anziehende Unterhaltung finden werde. a 5 Anzeig 5 — e über die Verſteigerung einer 40,000 Baͤnde ent⸗ | haltenden Bibliothek. ö Am 15ten September 1831 und an den folgenden Tagen foll in Schaffhauſen die an naturwiſſenſchaftlichen Werken reiche Bibliothek des berühmten aͤltern aarauer Naturforſchers Ru: dolf Meyers öffentlich verſteigert werden. Sie umfaßt als mehr oder minder verwandt folgende Wiſſenſchaften: Mathematik, Phyſik, Chemie (Alchymie, Magie), Medizin, Botanik, Aſtro⸗ nomie, Mineralogie, Naturgeſchichte, Geographie (Reiſebeſchrei⸗ bungen), Kriegswiſſenſchaft, Technologie und Landwirthſchaft, worin koſtbare encyklopaͤdiſche und Prachtwerke, Inkunabeln, akademiſche und Socletäͤtsſchriften eingeſchloſſen find, nebſt vie⸗ len Diſſertationen, im Ganzen 40,000 Bände enthaltend. Dieſe kurzen Bemerkungen werden hinreichen, um Liebhaber und Kenner zur Theilnahme aufzufodern und wir bemerken nur noch, daß Kataloge in Berlin bei d. Hrn. Antiquaren Asher, Fincke und Liſt, in Leipzig bei Hrn. Proclamator Weigel, in Muͤnchen bei Hrn. Buchhaͤndler Fleiſchmann, in Halle bei Hrn. Antiquar Lippert, in Gottingen bei Hrn. Anti⸗ quaren Schneider und Otto, in Hamburg, Frankfurt, Heidelberg, Nuͤrnberg und Tuͤbingen bei ſaͤmmtlichen Herren Antiquaren, ſowie in den bedeutenden Staͤdten bei Ein⸗ zelnen gratis zu haben ſind. Schaffhauſen, den 1ſten Juni 1831. Gebruͤder von Waldkirch. —— urn) Der grosse Absatz von POLEN von BROUGHAM (wovon die erste Auflage von 3000 Exempl. vergriffen ist), hat den Herausgeber dieses Werks veranlasst in Druck zu nehmen Den politischen ZUSTAND VON EUROPA im Jahr 1831, als Fortsetzung von Polen von Brougham. 1 vol. in 18. (Uebersetzt aus dem Englischen.) Diese wichtige politische Bekanntmachung hat in Eng- land die grösste Sensation erregt; man sagt das dieses Werk von einem Mitglied des Cabinets geschrieben worden ist. Der Herausgeber schmeichelt sich, dass es auf den Continent mit dem nämlichen Beifall aufgenommen. werden wird. — Die Uebersetzung ist der nämlichen Feder anver- traut worden, welche Polen von Brougham übersetzt hat, Druck und Format dieses neuen Werkes ist derselbe, so- dass es den zweiten Band bildet, der Preis ord. ist | 1 Thlr. Die Allgemeine Niederländische Buchhandlung in Leipzig nimmt Bestellungen auf dieses von Brüssel ange- kündigte Werk an. PP — Unterhaltungsſchriften zu aͤußerſt billigen Preifen; In der Sof. Lindauer'ſchen Buchhandlung in Muͤn⸗ chen iſt erſchienen und in allen Buchhandlungen zu haben: Harro Harring's Erzaͤhlungen aus den Papieren eines Reiſenden. Wohlfeile Ausgabe. 8. Geh. 16 Gr, oder 1 Fl. 12 Kr. i Die drei Novellen die dieſes Buch enthaͤlt: Der Moͤnch, Das gebrochene Herz und Der Fluͤchtling, gehören wol mit zu dem Intereſſanteſten, was die Romanenliteratur unſerer Tage aufweiſt, und beurkunden die reiche Phantaſie und Darſtellungskunſt des Verfaſſers, der ſich bereits unter den Dichtern und Erzaͤhlern einen geachteten Namen erwor⸗ ben hat. ; Harro Harring's Theokla, ein Trauerſpiel in vier Aufzuͤgen, und Der Arme— nier, ein Trauerſpiel in fünf Aufzuͤgen in einem Bande. Wohlfeile Ausgabe. 8, Geh. 16 Gr., oder 1 Fl. 12 Kr. } Beide Tragoͤdien, die ſich durch den Ausdruck eines tief⸗ fühlenden Gemüths und durch eine blühende und kräftige Sprache auszeichnen, wurden fruͤher im Manuſcripte von der k. Hoftheaterintendanz dahier zur Darſtellung angenommen, was in gegenwaͤrtiger Zeit gewiß ein beſſeres Zeugniß fuͤr den Werth derſelben als jede Lobpreiſung ſein duͤrfte. Harring, Harro, Serenaden und Phantaſien eines frieſiſchen Saͤngers, nebſt Klaͤngen waͤhrend des Stimmens; als Vorläufer des Rhonghar Jarr. Gr. 12. Geheftet. 1 Thlr., oder 1 Fl. 48 Kr., jetzt 12 Gr., oder 54 Kr. Harring, Harro, Rhonghar Jarr, Fahrten eines Frieſen in Dänemark, Deutſchland, Ungarn, Holland, Frank reich, Griechenland, Italien und der Schweiz. In vier Bänden nebſt einem Vorläufer. Mit einem Wort an Johannes Witt, genannt v. Doͤrring. Alle 4 Baͤnde, die nicht getrennt werden. 8. Im Um⸗ ſchlag geheftet. 5 Thlr. 12 Gr., oder 9 Fl. 54 Kr., jetzt 2 Thlr. 12 Gr., oder 4 Fl. 30 Kr. Die Preiſe der beiden letztern beſtehen jedoch nur auf kurze Zeit. Vor Kurzem iſt erſchienen und durch alle Buchhandlungen zu haben: Neue merkwuͤrdige Erſcheinungen in Sachen des Lichts und der Finſterniß, belegt durch Actenſtuͤcke aus dem Jahre 1830, oder: Bei— traͤge zur Kenntniß Roms und ſeiner Kampfgenoſſen in Sachſen und Baiern, von einem anti-jeſuiti⸗ ſchen Rechtsfreunde aus Weimar, jetzt in Leipzig. Gr. 8. 14 Gr. Die große Einheit der CXXVI anti- roͤmiſchen Katholiken in Dresden, oder: Die neu anhe— bende rein⸗-katholiſche chriſtliche Kirche im Lande der Sachſen. Ein Wort zur gegenſeitigen geiſtigen Ver⸗ vollkommnung in Lehre und That und zur allſeitigen Entfeſſelung von Rom. Gr. 8. 9 Gr Wider roͤmiſche Verketzerungsſucht. Gutachten eines aufrichtigen Canoniſten uͤber die, von der Katho— liſchen Kirchenzeitung des Dr. Goͤſchl und dem Allge— meinen Religions- und Kirchenfreunde des Dr. Ben— kert, erhobene Anklage gegen Dr. Frhrn. v. Reichlin Meldegg zu Freiburg. 8. 8 Gr. Dieſe drei Schriften find in jetziger Zeit nicht nur äußerſt intereſſant ihres Inhalts wegen, ſondern es iſt derſelbe auch ſo zweck- und zeitgemäß vorgetragen, daß fie. verdienen allgemein geleſen und beherzigt zu werden. Darum aber auch wird ſie kein Kaͤufer unbefriedigt aus der Hand legen. Bei J. A. Mayer in Aachen iſt ſoeben erſchienen und an alle Buchhandlungen verſandt: Baur, P., Neue Liederſammlung fuͤr Gymnaſien, hoͤhere Bürgers, Toͤchter- und Elementarſchulen. Er⸗ ſtes Heft, enthaltend zweiſtimmige Lieder. Quer 4. Geheftet. 6 Gr. Kempen, Des ehrwürdigen Thomas von, vier Buͤ⸗ cher von der Nachfolge Chriſti; nebſt Morgens- und Abends⸗, Meß-, Beicht⸗ und Communion-Gebeten, über: ſetzt und verfaßt von J. Erkens, Kanonikus, mit einer Vorrede von J. M. Claeſſen, Propfti ıc. 8. Geheftet. 12 Gr. Liebmann, Fr., Priedrich Wilhelm der Dritte, König von Preußen. Regenten- und Charakters gemälde in zwei Theilen. Erſter Theil. 1797 — 1809. 8. Geheftet. 20 Gr. Muͤffat, P C,, Die Buchhaltungskunde, oder: Gruͤnd⸗ liche, theoretiſch-praktiſche Abhandlung der einfachen und doppelten Buchhaltung, mit beſonderer Ruͤckſicht der daruͤber erſchienenen Geſetze und namentlich des in den Rheinprovinzen beſtehenden Handelsgeſetzbuches (Code de commerce), fuͤr Handelsinſtitute, hoͤhere Buͤrgerſchulen und zum Selbſtunterricht angehende Kaufleute. 8. Geheftet. 1 Thlr. N Muͤnch, Ernſt, Schwarzwaldroſen, gant cartonnirt. 12 Gr. In der F. E. C. Leuckart'ſchen Buch- und Kunſthand⸗ lung in Breslau ſind folgende von den hohen Behoͤrden der Schulen zur Einfuͤhrung empfohlene und in öffentlichen Bläts tern guͤnſtig beurtheilte Schriften erſchienen: Bibliſche Geſchichte des Alten und Neuen Teſtaments für katholiſche Schulen, von Joſeph Kabath, Director des koͤniglichen Gymnaſiums zu Gleiwitz. 2 Theile. Dritte Auflage. 1ſter Th. avı und 260 S. 2ter Th. 138 S. 14 Gr. Bibliſche Geſchichte des Alten und Neuen Teſtaments im Auszuge fuͤr katholiſche Elementarſchulen nach ſeinem groͤßern Werke bearbeitet von Joſeph Kabath. Dritte Auflage. vr und 125 S. 6 Gr. Kleine Gedichte fuͤr das fruͤheſte Jugendalter, geſammelt 5 Joſeph Kabath. vin und SO S. Gebunden. 8 Gr. Deutſches Leſe- und Declamatlonsbuch - für die untern Claſſen der Gymnaſien und fuͤr hoͤhere Buͤrgerſchulen, von Joſeph Kabath. Zweite vermehrte und verbeſſerte Auflage. x und 163 S. 10 Gr. N 5 Bei Karl Schumann in Schneeberg ist erschienen und durch alle solide Buchhandlungen zu haben: THE LIFE AND OPINIONS OF TRISTRAM SHANDY, GENTLEMAN, BY L. STERNE, 3 vols. Brosch. 1. Thlr. Der Subscriptionspreis von dieser schönen 3 be- trägt für ein Bändchen von 10 — 12 Bogen nur 8 Gr., oder 36 K Neue Baer und Blaͤtterſprache. Ein Weihge⸗ ſchenk fuͤr das Herz mit ſeinen verborgenen Leiden und Freuden. Broſch. 6 Gr. Soeben ist erschienen und an die Herren Subscriben- ten versendet worden, die neunte Lieferung von: Velin, eier TOTIUS LATINITÄTIS LEXICON, CONSILIO ET CURA JACOBI FACCIOLATI, OPERA ET STUDIO AEGIDIT FORCELLINI. CORRECTUM ET AUCTUM LABORE VARIORUM. Pränumerationspreis für diese Lieferung 1 Thlr. Intereſſante Neuigkeit. Bei mir iſt erſchienen und in allen Buchhandlungen des Sn: und Auslandes zu erhalten: Ausflug an den Niederrhein und nach Belgien im Sa e 8. Johanna ern | 2 Theile. Mit einer Vignette. 8. 402 3 auf feinem Drudpapier. 3 Thlr. 12 G Leipzig, im Juli 1831. 5 F. A. Btedhous Literariſcher Anzeiger. (Zu den bei F. A. Brockhaus in Leipzig erſcheinenden Zeitſchriften.) 1831. Nr. XVII. Diefer Literariſche Anzeiger wird den bei F. A. Brockhaus in Leipzig erſcheinenden Zeitſchriften: Blätter für litera⸗ riſche Unterhaltung, Iſis, Der canoniſche Waͤchter, Zeitgenoſſen, ſowie der Allgemeinen mediziniſchen Zeitung beigelegt oder beigeheftet, und betragen die Inſertionsgebuͤhren für die Zeile 2 Gr. Soeben iſt bei mir erſchienen und in allen Buchhandlungen des In⸗ und Auslandes zu erhalten: Der Kampf im weſtlichen Frankreich 1793 — 1796. Mit zwei Ueberſichtskarten. Gr. 12. 15 Bo⸗ gen auf Druckpapier. Geh. 1 Thlr. In dieſem Augenblick, wo jene Gegend wieder die Auf— merkſamkeit aufſichzieht, verdient dieſe Schrift beſondere Beachtung. Leipzig, im Juli 1831. a F. A. Brockhaus. a ———— p p p—ͤ —-— Bei Karl Hoffmann in Stuttgart iſt ſoeben er ſchienen: Schopenhauer, Joh., Meine Großtante. Aus den Papieren eines alten Herrn. 1831. 8. Velinp. Broſch. 1 Fl. 30 Kr., oder 1 Thlr. Dieſer neueſte Roman der mit Recht verehrten Verfaſſerin ſteht ihren fruͤhern Erzählungen keineswegs nach; allen Freun⸗ den der belletriſtiſchen Literatur wird er willkommen, und in jeder auch nur mittelmaͤßigen Leihbibliothek zu fin den ſein. Verlagsanzeigen der Buchhandlung Joſef Max und Comp. in Breslau. Wie ich wieder Lutheraner wurde und was mir das Lutherthum iſt. Eine Confeſſion von Henrich Steffens. 8. 1831. Geheftet. 18 Gr., oder 224 Sgr. Inhalt: 1) Einleitendes. 2) Fragment aus meinen Knaben⸗ jahren. 3) Unſterbliche Perfönlichkeit. 4) Das Chriſten⸗ thum. 5) Luther. 6) Kirche. Gemeinde. 7) Theologen. Laien. 8) Duldung. Anerkennung. 9) Wiſſenſchaft und Kunſt. 10) Myſticismus. Fanatismus. Mit der bereitwilligen Anerkennung der Union, als einer welthiſtoriſchen Erſcheinung, verbindet der beruͤhmte Verfaſſer dieſer Schrift die entſchiedenſte Anhaͤnglichkeit an die lutheri⸗ ſche Kirche, und der Endzweck dieſer Schrift iſt, das fernere Beſtehen dieſer Kirche, gegen die Union, die fie zu verſchlingen droht, zu vertheidigen, ohne doch dieſe irgendwie anzugreifen. Damit aber klar werde, daß es ſich hier nicht um einzelne theologiſche Meinungen, ſondern um eine lebendige, ſelbſtaͤn⸗ dige, in ſich abgeſchloſſene religiöſe Geſinnung handele, ſo ver— wandelt der Herr Verfaſſer dieſe Vertheidigung in ein perfün- liches Bekenntniß, in welchem er ſein inneres Leben, mit der ſeltenſten Aufrichtigkeit, mit der reinſten, unbefangenſten Hin⸗ gebung enthuͤllt. In dem klaren Spiegel einer unter einfachen Verhaͤltniſſen hoͤchſt einfach und doch wahrhaft großartig und bedeutſam ſich geſtaltenden, von einer trefflichen frommen Mut⸗ ter treu gepflegten Kindheit, deren liebliche Schilderung in lee bendiger Anſchaulichkeit und innerer Wahrheit von nichts Aehn⸗ lichem in unſerer neueſten Literatur uͤbertroffen wird, ſchauen wir die Geſinnungen und Ueberzeugungen vorgebildet, zu denen der Mann im reifern Alter nach mancherlei geiſtigen Kaͤmpfen, die er mit ſeiner Zeit redlich theilte, zuruͤckgekehrt iſt. Die Gegenwart feines religidſen Lebens ſtellt ſich dar in Bekennt⸗ niffen über unſterbliche Perſönlichkeit, über das Chriſtenthum im Allgemeinen und die Bedeutung, die das Wunder darin hat, uͤber das heil. Abendmahl, das Weſen einer Gemeinde und das Verhaͤltniß zwiſchen Theologen und Laien. — Wem der große kirchliche Kampf unſerer Tage nicht ganz gleichguͤltig iſt, fuͤr den wird dieſe Schrift, indem ſie ihn tiefer in das Weſen und den Grund dieſes Kampfes hineinfuͤhrt, unfehlbar das hoͤchſte Intereſſe haben. Von der fal ſchen Theologie dem wahren Glauben. der Gemeinde aus von Henrich Steffens. Zweite unveraͤnderte Ausgabe. 8. 1831. Geheftet. 20 Gr., oder 25 Sgr. Dieſe Schrift zerfällt in folgende Abſchnitte: 1) Eins leitendes. ) Erſte Anſicht des Chriſtenthums. 3) Widerlegung der erſten Anſicht aus der zwei? ten. 4) Was eine Mythe ſei und wie ſie auf die heil. Schrift angewendet worden. 5) Der wahre Glaube. 6) Die Lehrer. 7) Die Union. Das Heil in Chriſto und feine Aneignung und Verſchmaͤhung. Drei Predigten von „Julius Müller, evangeliſchem Pfarrer in Schönbrunn. Gr. 8. 1831. Geheftet. Preis 8 Gr., oder 10 Sgr. Die Predigerliteratur Deutſchlands hat durch obige Pre⸗ digten des Herrn Pfarrer Julius Muͤller — der ſeitdem einen Ruf als Univerſitaͤtsprediger in Göttingen angenom⸗ men hat — eine gewiß ſehr dankenswerthe und ſehr anzuer⸗ kennende Bereicherung erhalten. Wie der Titel andeutet, ſtehen fie in einer engen Beziehung zu einander, und bilden Eine Stimme gewiſſermaßen ein zuſammenhaͤngendes Ganzes. Die eigenthüm⸗ i eiſt und Gemüth anſprechende Auffaſſung und Ent: 400 56 Texte, ſowie die Gediegenheit der Dar— ſtellungsform und die Schoͤnheit der Sprache und des Aus⸗ drucks werden dieſen Predigten uͤberall Eingang verſchaffen, und wir find im Voraus überzeugt, daß die oͤffentliche Kritik dieſelben nicht blos den Herren Predigern, ſondern auch allen religioͤs Gebildeten als eine wahrhaft erbauende Lecture drinz gend anempfehlen wird. Memairen literatur. Denkwuͤrdigkeiten einer Frau vom Stande uͤber Ludwig XVIII., ſeinen Hof und ſeine Regierung. 8 Aus dem Franzoͤſiſchen uͤberſetzt von Karl Schal l. Ater Band. 8. 1831. Geheftet. 1 Thlr. 12 Gr. ie Lit. Beilage zu den Schleſiſchen Provinzial⸗ Fiöter n Jahrg. 1880 en Stüd, urtheilt über dieſe hoͤchſt i tigen Memoiren wie folgt: een unter allen Umftänden überaus intereffante und merkwuͤrdige Buch erhält durch die neueſten Staatsveraͤnderun⸗ gen in Frankreich den hoͤchſten Grad von Wichtigkeit. Dieſe letzten werden erſt vollkommen und in ihren eigentlichen Urſa⸗ chen verſtanden, wenn man die mancherlei Umtriebe, Intriguen und Beſtrebungen der Ultraroyaliften, die Ordnung der Dinge vor der franzoͤſiſchen Revolution zuruͤckzuführen, uͤberſchaut, von welchen dieſe Denkwuͤrdigkeiten ein hoͤchſt lebendiges, ohne allen Zweifel wahres, mitunter aͤrgerliches, immer aber die Aufmerkſamkeit im hoͤchſten Grade ſpannendes Gemaͤlde liefern. Es iſt daher kaum ein literariſches Erzeugniß namhaft zu ma⸗ chen, welches ſo in jeder Hinſicht zeitgemaͤß erſchiene, als eben dieſes“. um mit dem noch geringen Vorrath der drei erſten Bände gänzlich aufzuraͤumen, find dieſe auf 1 Thlr. 15 Sgr. im Preiſe herabgeſetzt. Das vollftändige Werk in 4 Bänden, 110 Bogen, iſt nun fuͤr 3 Thlr. zu haben. Soeben iſt erſchienen: änige, Dr. Al. Albr., En t wu e f eines Grundriſſes der Forst wissenschaft in ihrem ganzen Umfange erlaͤutert durch eine ſyſtemakiſche Reihenfolge der wichtig⸗ ſten Fragen in jedem einzelnen Zweige dieſer Wiſſenſchaft. . Erſte Abthlg. Gr. 8. ; 14 Gr. Sädf., oder 54 Kr. Rhein. Von allen Zweigen der Staatswiſſenſchaft und der Staats⸗ verwaltung beruͤhrt keiner ſo unmittelbar die Wohlfahrt auch des Geringſten im Volke, als das Forſtweſen und ſeine Be⸗ bandlung; und keiner iſt folgereicher und darum wichtiger, da bei keinem in gleichem Maße richtige oder falſche Behandlung auf Jahrhunderte fortwirken. Von jeher iſt dieſes erkannt; Vieles iſt fuͤr die Ausbildung der Wiſſenſchaft, fuͤr ihre möge lichſt richtige Anwendung geleiſtet; aber ebenſo oft iſt durch die Etirme zerſtdrender Zeitverhaͤltniſſe das forgfältig Begruͤn⸗ dete vereitelt worden, als dieſes durch Anwendung irriger Grundſaͤtze und gewagter Verſuche geſchehen iſt, und fort⸗ wahrend beſteht noch mit letztern ein gefährlicher Kampf. > * Der Herr Verfaſſer, welcher ſich der Wiſſenſchaft fuͤr Theorie und Praxis mit ſeltenem Fleiße und Hingebung gewid— met, welcher ſich mit ihrer Anwendung in den verſchiedenſten Laͤndern durch eignen Augenſchein bekanntgemacht, und auch in der Literatur ſchon für manche Leiſtungen verdiente Anerken⸗ nung gefunden hat, geht von der Ueberzeugung aus, daß nur durch Sicherſtellung und ebenſo gruͤndliche als deutliche Ent— wickelung der erſten und oberſten Grundſaͤtze ein gedeihliches Res ſultat der Wiſſenſchaft erzielt und gefoͤrdert werden koͤnne, und hat dieſe Ueberzeugung hier mit unermuͤndlichem Fleiße und mit ſeltener Umjicht auszuführen begonnen. Es wird dieſes Jedem bei Anſicht der erſten Abtheilung in die Augen ſpringen und die Begierde nach der Fortſetzung unfehlbar ebenſo leb⸗ haft ſich aͤußern, als der Verfaſſer dieſelbe zu liefern ſich zum gewiſſenhaften Anliegen machen wird. Wir empfehlen bei dieſer Gelegenheit ſeine fruͤhere Schrift, welche ohne Anfangs in den Buchhandel zu kommen, doch fo ſtarke Nachfrage gefunden hat, daß davon nur noch ein kleiner Vorrath vorhanden iſt. Könige, Dr. Al. Albr., Von dem nachhaltigen Ertrage der Wald bei verſchiedenen Betriebsarten in Hinſicht auf Nationalwohlſtand und Steuerung des Holzmangels wenn bei der Ausmittelung des Geldertrages der Waͤlder das Holz nur als Brennmaterial in Anſchlag gebracht wird. 16 Gr. Saͤchſ., oder 1 Fl. Rhein. Heidelberg, Juni 1831. Auguſt Oßwald's Univerſitaͤts-Buchhandlung. 100 mir iſt ſoeben erſchienen und in allen Buchhandlungen zu haben: Bley, Dr. L. Fr., Taſchenbuch fuͤr Aerzte, Chemiker und Badereiſende, die Beſtandtheile und phyſiſchen Eis genſchaften der vorzuͤglichern Mineralquellen Deutſch⸗— lands, der Schweiz und angrenzender Laͤnder, nach den neueſten und beſten Analyſen derſelben enthaltend. Mit einem Vorworte von Dr. J. W. Trommsdorf. 516 Seiten, gebunden. 1 Thlr. 18 Gr. Die Menge der Heilquellen, welche man in allen Gegenden Deutſchlands und einiger Nachbarlaͤnder aufzufinden, chemiſch zu unterſuchen und zu beſchreiben bemuͤht geweſen iſt, machte es fuͤr Aerzte und Kranke ſehr wuͤnſchenswerth, eine genaue Aufzaͤhlung derſelben in einer Schrift von wenigem Umfange zu erhalten. Fruͤher waren zwar ſchon einige Schriften dieſer Art erſchienen, aber wie groß war die Menge neu aufgefundener Heilquellen, ihre chemiſchen Unterſuchungen und der uͤber ſie er⸗ ſchienenen Schriften geworden! Der Verfaſſer gegenwärtigen Taſchenbuchs hat daher eine verdienſtliche Arbeit unternommen, daß er gegen 300 Brunnen- und Badeorte in alphabetiſcher Ordnung aufgefuͤhrt, ihre Beſtandtheile nach den neueſten chemi⸗ ſchen Analyſen bemerkt und die Schriften genannt hat, welche ſie beſchrieben und ihre Heilkraͤfte bekanntgemacht haben. Der Werth dieſer Schrift iſt auch ſchon von ſachkundigen Beurthei⸗ lern anerkannt worden. Ich habe meinerſeits dieſe Schrift durch correcten und guten Druck und ſchoͤnes Papier auszuſtatten mir angelegen ſein laſſen. Leipzig, im Juni 1831. Karl Cnobloch. a il Bei mir iſt erſchienen und durch jede andere ſolide Buch: handlung zu beziehen: 855 * Ib Vorleſungen uͤber die Naturlehre zur Belehrung Derer, denen es an mathematiſchen Vor⸗ kenntniſſen fehlt, von H. W. Brandes. Iſter, 2ter Theil mit 9 Kupfertafeln. 6 Thaler. Der erſte Theil enthält die Mechanik, die Lehre vom Gleichgewichte feſter und fluͤſſiger Koͤrper, nebſt der Akuſtik. Im zweiten Theile ſind die Erſcheinungen der Anziehungskraft, ſofern fie ſich bei der Cohaͤrenz, Adhaͤſton, in den Haarroͤhr⸗ chen und bei chemiſchen Wirkungen aͤußert, und ſodann die Op— tik abgehandelt. Die ſchwierigen Lehren von den Interferenzen und der Polariſation des Lichtes, ſowie die Pruͤfung der fuͤr die Undulationstheorie aufgeſtellten Beweiſe, machen einen Haupttheil der in der Optik gelieferten Unterſuchungen aus. Der dritte, letzte Theil wird gegen Ende dieſes Jahres er⸗ ſcheinen. 4 Georg Joachim Goͤſchen in Leipzig. In der Schweighauſer'ſchen Buchhandlung in Baſel iſt erſchienen und durch alle Buchhandlungen zu beziehen: Bernoulli, Prof. Ch., Schweizeriſches Archiv fuͤr Statiſtik und Nationalökonomie, oder Beitraͤge zur Kenntniß und Foͤrderung unſers Nationalwohlſtandes. Fuͤnftes Bändchen, 1ſtes und 2tes Heft. 1 Thlr. 8 Gr. (Die erſten vier Baͤndchen jedes 18 Gr.) C. Crispi Salustii quae exstant. Recognovit varias lectiones, e codieibus Basiliensibus, Bernensibus, Turicensibus, Parisinis, Erlangensi, Tegernseensi, ceterisque quos Wassius, Havercampius, Cortius aliique editores contulerunt, collectas, commentarios atque indices locupletissimas adjecit Fr. Dor. Ger- lach, Prof. Vol. III. Auch unter dem Titel: Commentarii et indices in C. Salustü Crispi Cati- lina, Jugurtham et historiarum fragmenta accedunt, fragmenta Vaticana, Julii Exsuperanti de bellis ei- vilibus Marii lepidi ac Sertori opusculum et varietas lectionis e codicibus Parisinis, Sangallensibus et Ein- sidelensi, auctore Fr. Dor. Gerlach. Vol. II. 4. 3 Thlr. 3 Gr. Velinpapier 4 Thlr. 9 Gr. Bei Anzeige des dritten Bandes dieſes hoͤchſt wichtigen, auch durch typographiſche Ausſtattung ausgezeichneten Werkes, wo⸗ mit daſſelbe nun beendigt iſt, glauben wir mit Recht ſaͤmmt⸗ liche Bibliotheken und Philologen auf die beiden erſten Baͤnde wiederholt aufmerkſam machen zu dürfen, wovon der erſte den Text mit den Varianten enthaͤlt und der zweite den erſten Theil der Commentarien bildet. Das ganze Werk in 4. koſtet auf ſchoͤn weiß Druckpapier, über 130 Bogen ſtark, 9 Thlr. 9 Gr., auf Velinpapier 13 Thlr. 3 Gr.; jeder Band einzeln 3 Thlr. 3 Gr. Rengger, Dr. J. N., Naturgeschichte der Säug- thiere von Paraguay. Gr. 8. 1 Thlr. 21 Gr. Frey, Dr. Em. Rem., Die Quellen des basler Stadtrechts, ein Beitrag zur Bildungsgeſchichte ſchwei⸗ zeriſcher Stadtgeſetze; nebſt einigen Nachrichten uͤber die Schickſale des roͤmiſchen Rechts in einzelnen Ge— genden der Schweiz. Gr. 8. 15 Gr. Bernoulli, Prof. Ch., Rationelle oder theoretiſch— praktiſche Darſtellung der geſammten mechaniſchen Baumwollenſpinnerei, für Fabrikanten, Techno⸗ logen, Mechaniker und alle Freunde der Induſtrie, mit einem Atlas von 14 Steindrucktafeln. Gr. 8. 4 Thlr. Auch dieſes Werk wurde in verſchledenen Zeitſchriften guͤn— ſtig beurtheilt und der bedeutende un im Ele e 1 ſeinem praktiſchen Werthe. Hanhart, Prof. R., Erzaͤhlungen aus der Schweizer⸗ geſchichte nach den Chroniken. 3 Theile. 8. Mit Lithographien. 4 Thlr. Der erſte Theil enthält den Zeitraum von den Helvetiern gegen Cäſar bis zum erſten Bund, der zweite von da bis Waldmann's Tod, der dritte bis zum boromäifchen Bund, der vierte unter der Preſſe befindliche wird die Erzählungen bis auf die neueſte Zeit enthalten. Auch von dieſem Werke erſchienen mehre ſehr guͤnſtige Re⸗ cenſionen, Jung und Alt werden immer mit Intereſſe daſ— ſelbe leſen. — —, Abriß der Schweizerhiſtorie zum Schulgebrauch. Gr. 8. 12 Gr. f Mit ſteter Hinweiſung auf obiges Werk für den Lehrer. Bei uns erſchien vor Kurzem: Grundzuͤge der Anfangsgruͤnde der Botanik von John Lindley, Prof. d. Bot. zu London. Aus dem Engliſchen. 5 Bogen. Gr. 12. Mit 4 Tafeln Abbild. 15 Gr., oder 1 Fl. 72 Kr. Dieſe Schrift enthält die Grundlage der vom Verf. zu London gehaltenen Vorleſungen, durch welche die erſten Grund⸗ züge der Botanik auf ihre einfachfte Form zurückgeführt und dem jungen Anfänger das Verſtehen der Säge erleichtert were den fol, welche aus Thatſachen entnommen find, wie ſie Zutrauen verdienende Beobachter und der Verfaſſer geſam⸗ melt haben. Weimar, im Juni 1831. Großh. ſ. pr. Landes⸗Induſtrie-Comptoir. Kuͤrzlich iſt erſchienen: Leſebuch zum Ueberſetzen Deutschen ins Französische, zum Unterricht und zu eigner Uebung von Profeſſor G. Tkißsling, Hauptlehrer an der Nealanſtalt zu Heilbronn und öffentlich der franzoͤſiſchen Sprache an dieſer Anſtalt und a ee daſelbſt. 8. 10 Gr. Saͤchſ., oder 42 Kr. Rhein. Die franzöſiſche Sprache, welche ſeit Jahrhunderten in ganz Europa das einzige allgemeine Verſtaͤndigungsmittel für höhere Staatsverhandlungen, für die Unterhaltung der Gebil- deten und fuͤr Handel und Verkehr der verſchiedenſten Zungen geweſen iſt, hat in neuerer Zeit wieder ein geſteigertes Intereſſe gewonnen durch die Ereigniſſe, welche jetzt die Aufmerkſamkeit der ganzen Welt beſchaͤftigen, und itre Kenntniß wird, durch die Theinnahme an Staats- und Volks angelegenheiten, deren Verbreitung bis zu den niederſten Claſſen aus der Entwickelung unſerer Zeit gefloſſen iſt, und ihre daraus ſich ergebenden, ver⸗ mehrten und vervielfaͤltigten Beziehungen zum unentbehrlichſten Beduͤrfniß. Der Herr Verfaſſer des vorliegenden Leſebuchs hat dem unterrichte in dieſer Sprache eine Seite abgewonnen, weiche denſelben nicht nur für Lehrer und Schüler gleichmaͤßig erleich⸗ tert, el auch das Wali au ie cee dieſer Sprache bisher häufig verſaͤumte Weiſe befeſtigt; ſodaß feine Anwendung im Leben ſich daraus gewiſſermaßen von ſelbſt er⸗ gibt. Seinen entſchiedenen Beruf hierzu hat er bereits bewaͤhrt in feinen phraſeologiſchen Bearbeitungen von Florian's Guil- laume Tell, Numa Pompil und Voltaire'8 Charles XII, welche ſich neben den zahlreichen davon beſtehenden Ausgaben eines fo ausgezeichneten Beifalls erfreuten, daß mehre ‚davon, nach kur⸗ zer Friſt in neuen Auflagen erſcheinen mußten. 27 unſer Leſebuch, welches durch das Intereſſe der gewählten Uebungsſtuͤcke die Aufmerkſamkeit fortwährend belebt, erleichtert in den beigefuͤgten Noten durch die ſorgfaͤltigſte Nuancirung von Wort und Ausdruck die fuͤr Deutſche ſo oft verfehlte Schwierigkeit, den Geiſt der Sprache richtig zu treffen, ſowie die Stufenfolge der Erkenntnißfaͤhigkeit darin nach den vieljährigen Erfahrungen des Herrn Verfaſſers treu: lich beobachtet iſt. Wir dürfen ihm daher zuverſichtlich einen Vorzug und nach Maßgabe deſſelben eine recht vielfaͤltige Auf⸗ nahme verſprechen, welche der Verleger, bei dem an ſich ſchon aͤußerſt billigen Preiſe, für Anwendung ig, größerer Zahl, bei Lehranſtalten durch moͤglichſt billige Bedingungen begünſti⸗ gen wird. Heidelberg, Juni 1831. Auguſt Oßwald. —— —5 — —— —— —ů Dun a m mm m Bei C. H. Henning in Greiz ſind neu erſchlenen: Anger, M. C. E. (Pfarrer und Superintendent zu Blankenhayn im Weimariſchen), Kern des evangeliſch⸗ chriſtlichen Glaubensbekenntniſſes. In einer Folge von Predigten zur dritten Saͤcularfeier der Uebergabe der augsb. Confeſſion uͤber ausgewaͤhlte Stellen derſel— ben in Verbindung mit bibl. Texten gehalten. 8. 16 Bogen. 20 Gr. 5 Die kurze Angabe der Hauptſaͤtze der einzelnen Predigten wird den Leſer ſogleich in Stand ſetzen zu beurtheilen, wie alles Weſentliche überall berührt iſt. 1. Das Jubeljahr. 2. Die freie Kirche. 3. Die Ueberlieferung. 4. Das Irdiſche und das Himmliſche. 5. Die fromme Gemeinſchaft mit den, Vollendeten. 6. Der Menſch in ſeiner Schwaͤche und in ſeinem natürlichen Unvermoͤgen. 7. Der Menſch unter dem Einfluſſe der goͤttl. Gnade. 8. Die chriſtliche Tugend. 9. Die Buße. 10. Das Sacrament. 11. Fromme Wuͤnſche für unſere eban⸗ gel. Kirche am Morgen ihres vierten Jahrhunderts. Jubelpre⸗ digt. 12. Ausſichten in die Zukunft der Kirche. Als Anhang iſt beigefügt: Evangeliſcher Jubelgeſang beim dritten Saͤ⸗ cularfeſte der Uebergabe des augsburgiſchen Glaubensbekennt⸗ niſſes. Fouqué, Friedrich Baron de la Motte, Jakob Boͤhme. Ein biographiſcher Denkſtein. 8. Geh. 94 Bogen. 12 Gr Krankentabellen für praktiſche Aerzte. Mit Er⸗ läuterungen zum zweckmaͤßigen Gebrauche derſelben. Herausgegeben vom Rath und Leibarzt Dr. E. F. W. Streit in Waldenburg. Zweiter verbeſſerter Abdruck. Fol. 24 Bogen Schreibpapier. 12 Gr. Als beſtes Huͤlfsmittel fuͤr vielbeſchaͤftigte Aerzte, beſonders in gegenwaͤrtiger Zeit drohender Epidemien, verdienen dieſe Tabellen vorzuͤgliche Beachtung. Schmidt, Dr. G., Die Geſchichten der heiligen Schrift. Zum Gebrauch in Buͤrger- und Landſchulen. Zweite Auflage. 8. 16 Bogen enger Druck. 6 Gr. (Par⸗ tiepreis: 25 Exempl. 3 Thlr. 12 Gr. Saͤchſ. netto baar.) Die zu Anfang 1850 erſchienene ſtarke erſte Auflage konnte, wegen unerwartet häufiger Nachfrage in der nähern Umgebung, nicht in den Buchhandel gebracht werden. Schmidt, M. K. C. G. (Lehrer an der Domſchule in Naumburg), Das Oſterfeſt, oder Glaube und Liebe. 8. Geh. 7 Bogen. 10 Gr. Ehre In der Weife des Krummacher' ſchen Feſtbuͤchleins, und als Ergaͤnzung deſſelben, entwickelt obige Schrift in dem anziehenden Gemälde eines ländlichen Familienlebens, die Gründe für unfere perſoͤnliche Fortdauer und für das Wieder⸗ ſehen unſeder Lieben. Sie wird darum für Viele, be⸗ ſonders auch ‚für, jugendliche Gemüther, eine recht willkommene Feſtgabe ſein. 2 5 1 Bei J. H. Bon in Königsberg erschien soeben: Loder, J. Ch. v., Staatsr, und Leibarzt in Moskwa, Zusätze zu seiner Schrift über die Cholera. 8. Geh. 6 Gr. | 92 Obiges wird gewiss allen Abnehmern der ersten Schrift des berühmten Verfassers über die Cholera, die auch noch um 9 Gr. in allen Buchhandlungen zu ha- bemätst, willkommen sein. 3 j — — Literariſche Neuigkeit. Bei uns iſt ſoeben erſchienen und in allen Buchhandlungen fuͤr 12 Gr. zu haben: . \ Agnes Bernauerin. Dialogiſirte e che Novelle. on — Dr. Schi f f. tape Vereins-Buchhandlung. * — — — ——— — — — — — Bei mir iſt ſoeben erſchienen und in allen Buchhandlungen zu haben: ö { Kübler, J. G., Unterricht im Schoͤnſchreiben für Schus len und fuͤr Diejenigen, welche ſich der Handlung, wid⸗ men wollen. tes Heft, deutſche Currentvorſchriften, 2tes Heft, engliſche Vorſchriften, jedes in 48 Blättern, Preis für, beide Hefte 2, Thlr. * Herr Kübler, Lehrer bei 2 hieſigen oͤffentlichen Schulen, gab bereits 2 Hefte Vorſchriften fuͤr Stadt- und Landſchulen heraus, welche großen Beifall fanden und namentlich in Sachſen in ſehr vielen Schulen eingeführt wurden. Die jetzo erſchiene⸗ nen ſind vorzuͤglich fuͤr junge Leute beſtimmt, die ſich der Hand⸗ lung widmen wollen, und ein Jeder wird bei Anwendung der von Herrn Kübler angegebenen Lehrmethode finden, daß man in kurzer Zeit eine ſchoͤne Handſchrift erlernt. Der beigefuͤgte Steindruck liefert eine genaue Abbildung von der richtigen Hal⸗ tung des Koͤrpers und der Feder. Leipzig, im Juni 1831. Berlin, Karl Cnobloch. Vollſtaͤndig iſt nun bei mir erſchienen und in allen Buchhandlungen des In- und Auslandes zu erhalten: Heller (Joſeph), Das Leben und die Werke Albrecht Duͤrer's. In drei Baͤnden. Zweiter Band. Mit drei Abbildungen. Gr. 8. 684 Bogen auf Druckpapier. Cars tonnirt. 5 Thlr. Dieſer Band enthaͤlt Duͤrer's Zeichnungen, Gemaͤlde, plaſti⸗ ſche Arbeiten, Bildniſſe, Kupferſtiche, Holzſchnitte, und die nach ihm gefertigten Blätter; Duͤrer's Werke, Schriften mit Abbildungen von und nach ihm, mit hiſtoriſchen und bibliogra⸗ phiſchen Anmerkungen, Medaillen auf Dürer und nach Dürer. Die dritte Abtheilung des zweiten Bandes koſtet einzeln 16 Gr. Der erſte und dritte Band erſcheinen ſpaͤter. Leipzig, im Juli 1831. ö F. A. Brockhaus. Literariſcher Anzeiger.“ (Zu den bei F. A. Brockhaus in Leipzig erſcheinenden Zeitſchriften.) 1831. Nr. XVIII. — — — H m — —-¼ — —ę— —uyę-¼ — — — — — Dieſer Literariſche, Anzeiger wird den bei F. A. Brockhaus in Leipzig erſcheinenden Zeitſchriften: Blätter für litera— riſche Unterhaltung, Iſis, Der canoniſche Waͤchter, Zeitgenoſſen, fowie der Allgemeinen mediziniſchen Zeitung beigelegt oder beigeheftet, und betragen die Inſertionsgebuͤhren für die Zeile 2 Gr. Bulletin universel. Durch alle Buchhandlungen des In- und Auslandes iſt von mir zu beziehen: Bulletin universel des sciences et de l’industrie, publié par la société pour la propagation des connais- sances scientifiques et industrielles sous la direction de M. le baron de Ferussac. Jahrgang 1831. 25 Baͤnde von zuſammen 600 Bogen. Gr. 8. 85 Thlr. Dieſe Zeitſchrift erſcheint in 8 Sectionen, die ſaͤmmtlich einzeln unter beſondern Titeln zu folgenden Preiſen zu er— halten ſind: Erſte Section: Sciences mathématiques, physiques et chi- miques. Der Jahrgang von 12 Heften (48 Bogen in 2 Baͤn⸗ den) 7 Thlr. 12 Gr. Zweite Section: Sciences naturelles et géologie. Der Jahr: gang (96 B. in 4 Bon.) 14 Thlr. 4 Gr. Dritte Section: Sciences médicales etc. Der Jahrgang (96 B. in 4 Bdn.) 13 Thlr. 12 Gr. Vierte Section: Sciences agricoles, économiques etc, Jahrgang (60 B. in 3 Bon.) 8 Thlr. 12 Gr. Fuͤnfte Section: Sciences technologiques. Der Jahrgang (60 B. mit 12 Kupfert. in 3 Bdn.) 10 Thlr. 12 Gr. Sechste Section: Sciences géographiques, &con. publique, voyages. Der Jahrgang (120 B. in 4 Bdn.) 16 Thlr. Siebente Section: Sciences historiques, antiquité, philolo- gie. Der Jahrgang (84 Bogen in 3 Bdn.) 11 Thlr. 21 Gr. Achte Section: Sciences militaires. Der Jahrgang (36 Bog. in 2 Bdn.) 6 Thlr. Zugleich erneuere ich die Anzeige, daß ich alle Zus ſendungen von Buͤchern, Zeitſchriften u. ſ. w., die mir durch Buchhandlungen oder portofrei fuͤr das Bulletin universel zukommen, befoͤrdere. Leipzig, im Juli 1831. Der F. A. Brockhaus. Verkauf eines bedeutenden Herbarii. Die Pflanzensammlung des am 9. Dez. 1830 verstorbe- nen ord, Prof. Dr. G. F. Kaurruss zu Halle soll verkauft werden. Sie enthält ungefähr 12,000 Arten, unter welchen 1242 Farrnkräuter, gegen 700 Laub- und Lebermoose, über 300 Flechten, 200 Algen und 500 Pilze. Man er- wartet, unter einer der später erwähnten Adressen, bis zu dem Schlusse der Auction der Kaurruss’schen Bibliothek und spätestens bis zu Ende dieses Jahres Gebote. Diese dürften für die ganze Sammlung nicht unter 800 Thlr. Pr. C. betragen, Die Erben sind jedoch geneigt, auch auf die einzelnen Abtheilungen Offerten anzunehmen und es würde das Herbarium in 4, Abtheilungen zerfallen können: I. Phanerogamen, Gebot nicht unter 500 Thlr. P. C. II. Farrnkräuter, a 2 2800 A III. Laub- und Lebermoose - = — 70. — IV. Flechten, Algen und Pilze, - - - 40 - Nähere Auskunft ertheilt auf portofreie Briefe der Prof. Dr. Kunzz und die Voss’sche Buchhandlung in Leip- zig. Um in Halle das Herbarium in Augenschein nehmen zu können, wendet man sich an den Justizrath Dr. Dayanpen. Halle, im Juli 1831. In Karl Gerold's Buchhandlung in Wien iſt ſoeben erſchienen und daſelbſt ſowie in allen Buchhandlungen Deutſchlands zu haben: Handbuch der allgemeinen und techniſchen Ci Bosse m i a Zum Selbſtunterricht und zur Grundlage ſeiner ordentlichen und außerordentlichen Vorleſungen, entworfen von P. T. Meißner, Magiſter der Pharmacie, ordentl. und oͤffentl. Profeſſor der techni⸗ ſchen Chemie am k. k. polytechniſchen Inſtitute in Wien und mehrer gelehrten Geſellſchaften Mitgliede. Fuͤnften Bandes dritte Abtheilung: detaillirt die noch nicht näher unterſuchten und problematiſchen Subſtanzen. Auch unter dem Titel: Anfangsgruͤnde des chemiſchen Theiles der Naturwiſſenſchaft. Gr. 8. Wien, 1831. Preis 4 Thlr. Saͤchſ. In dieſer Abtheilung der organiſchen Chemie findet der Leſer umfaſſende Abhandlungen uͤber den Aether und die verſchiedenen Naphten, die aͤtheriſchen Oele und Kampferarten, das Amylum und die ver⸗ wandten Subſtanzen, die minder vollſtaͤndig unterſuchten organiſchen Baſen, die verſchiedenen Ar⸗ ten des Bitters, den Extract ivſtoff und die Extracte, das Caoutchouc und die verwandten Stoffe, die verſchiede⸗ nen Arten des Gummi und Baſſorins, die dem Ei⸗ weiß und Faſerſtoff verwandten Stoffe, die Fettſub⸗ ſtanzen und verwandten Stoffe, die Harze und verwandte Subſtanzen, und verfchiedene andere neuerlich bekannt gewordene organiſche Stoffe. Man darf kaum erinnern, daß der wohlbekannte Verfaſſer auch in dieſem Theile ſeiner Arbeiten neue Proben geliefert hat, von der ihm vor vielen Andern eignen Gabe, die verwor⸗ renſten Gegenſtaͤnde zu ordnen, und zu jener einfa⸗ chern An- und Ueberſicht zurüdzuführen, die bei dem gegenwärtigen Zuſtande der Wiſſenſchaft mit jedem Tage dringender erfoderlich wird. Ganz vorzuͤglich aber wird man in der Abhandlung vom Aether eine ſehr gelungene Arbeit finden, da der Aether als organiſche Baſis erſcheint, und alle Naphten als Verbindungen dieſer Baſis mit verſchiedenen Säuren, und insbeſondere die ſogenannten ſchweren Naphten, ſehr einfach, als Verbindungen einer andern Baſis des Weinöls, mit Saͤuren nachgewie⸗ ind. 9 len die Verlagshandlung alle weitere Empfehlung die⸗ fer Fortſetzung für uͤberfluͤſſig hält, iſt fie zugleich ermächtigt, bekanntmachen zu koͤnnen, daß der Beſchluß dieſes in ſeiner Art vollſtaͤndigſten Werkes, welcher nebſt einigen andern neuen Gegenſtaͤnden der organiſchen Chemie, die Pigmente, die noch nicht aufgeführten organiſchen Säuren, die Gerbſtoffarten und die zweifelhaften or⸗ ganiſchen Subſtanzen umfaſſen ſoll, bereits bearbeitet, und ohne Zweifel im Verlaufe dieſes Jahres vollendet wer: den wird. Die Arteſiſchen Brunnen in und um Wien. Von Freiherrn J. von Jacquin. e Geognoſtiſch en Bemerkungen ber dieſelben von PA ul Part ſſch. Mit einer lithographirten Tafel. Gr. 8. Wien, 1831. In umſchlag broſchirt. Preis 8 Gr. Saͤchſ. Selten erregt ein techniſcher Gegenſtand ſo allgemeine Aufmerkſamkeit, und verdient ſie in ſo hohem Grade, wie dieſes mit den axteſiſchen Brunnen der Fall iſt. Die daruͤber erſchienenen Werke wurden ungemein ſchnell aufgekauft und mußten in neuen Auflagen erſcheinen. Unter ſolchen umſtaͤnden muß wol jede weitere Empfehlung des obengenannten Werkes als überfluͤſſig erſcheinen; die Verlagshandlung wuͤrde auch kein Wort mehr darüber verlieren, wenn nicht umſtaͤnde ftatt: fänden, welche dieſes Werk befonders auszeichnen. Es iſt daſſelbe namlich von zwei unſerer ausgezeichnetiten Gelehrten verfaßt, und handelt von den Bohrbrunnen in jener Gegend, wo dieſelben in ſo großer Zahl vorhanden ſind, wo man ſie ſchon über 150 Jahre kennt, und von wo ſie ſelbſt die Fran⸗ zoſen, die ihnen doch den Namen gaben, erſt kennen lernten. Die geognoſtiſchen Bemerkungen über die Gegend um Wien, welche einen Theil dieſes Werkchens ausmachen, werden als ganz originell und noch nie im Drucke erſchtenen auch fuͤr den Geognoſten ein beſonderes Intereſſe haben. Erinnerungen aus Aegypten und Kleinaſien. on Anton von Prokeſch, Major in der k. k. Marine und Ritter mehrer Orden. ritter Band. 12. Wien, 1831. In umſchlag broſchirt. Preis 1 Thlr. 16 Gr. Saͤchſ. Dieſem Bande ſind in fuͤnf Tafeln die Hieroglyphenringe beigefuͤgt, durch welche der ruͤhmlichſt bekannte Herr Verfaſſer die Zeitfolge aller Monumente aus der pharaoniſchen, ptole⸗ mäifchen und roͤmiſchen Zeit beſtimmt hat, welche zwiſchen den großen Katarakten des Nil und der Muͤndung dieſes Stromes in das Meer ſich befinden. Herr v. Prokeſch iſt zwei Jahre vor dem Herrn Champollion gereiſet; ſein Verdienſt in Erklärung der Hieroglyphenringe iſt daher unangefochten. Jeder Oeſtreicher wird in dieſem Werke ein Nationalgut ſehen und es als ſolches ehren. Dieſer Band enthält unter andern ſehr anſprechenden Auffägen eine Schilderung von Troja, die vollſtaͤndigſte, die noch irgend geliefert worden iſt. Die alte Hauptſtadt des Kroͤſus, Sardis, mit ihren koͤniglichen Gräbern, Bruſſe, Nicäa, Cyrikus, das Idagebirge, Pergamus u. ſ. w. ſchildert der Verfaſſer mit Farben der Wahrheit. Wer über dieſe Länder ſich Kenntniſſe verſchaffen will, kann keinen beſſern Wegweiſer finden als dies Werk une ſers vielgewanderten Landsmannes. Die erſten beiden Baͤnde ſind gleichfalls jeder zu 1 Thlr. 16 Gr. Saͤchſ. in obiger Buchhandlung zu haben. hee, id i g enn an Im Jahr 1829. von A. Prokeſch, Ritter von Oſten, k. k. Major. 12. Wien, 1831. In Umſchlag broſchirt. Preis 12 Gr. Saͤchſ. Mit Vergnuͤgen legen wir vor die Augen des Publicums dies neueſte Werkchen des durch ſeine Reiſen in drei Welt⸗ theilen durch ſchriftſtelleriſchen Ruf und durch den Beifall aller gelehrten Blaͤtter des In- und Auslandes ruͤhmlichſt bekannten Verfaſſers der Erinnerungen aus Aegypten und Kleinaſien. Es iſt uͤber die Wiege unſerer geheilig⸗ ten Religion kein Gemaͤlde ſo umfaſſender Natur, ſo treuer Zeichnung und eigenthuͤmlich angemeſſener Faͤrbung in irgend einem Lande gegeben worden. Es blieb unſerm Landsmann vorbehalten, innerhalb dem kleinen Umfange dieſes Werkchens Alles zu vereinigen, was dem Geſchichtforſcher, dem Archaͤolo⸗ gen, dem Beobachter der Umwandlungen unſerer Tage, und dem Chriſten wichtig ſein kann. Die Einfachheit und der Ernſt des Styles iſt des Stoffes wuͤrdig. d. Victor Hugo. Bei Karl Hoffmann in Stuttgart iſt ſoeben er⸗ ſchienen: Victor Hugo, Notre-Dame de Paris. 2 vols. 8. Pap. velin. Broché. 2 Fl. 42 Kr., oder 1 Thlr. 18 Gr. Eine correte und ſchoͤne Ausgabe des neueſten Romans von Victor Hugo, deren Preis jedem Liebhaber franzöfifcher Literatur die Anſchaffung moͤglich macht. Die pariſer Aus- gabe dieſes herrlichen Werkes erlebte in zwei Monaten fuͤnf Auflagen! Es iſt kuͤrzlich erſchienen und an alle Buchhandlungen ver⸗ ſandt worden: ! Kerndörffer, Dr., Chreſtomathie für Decla mation, ein Leitfaden zu dem öffentlichen Unterrichte und zum Privatgebrauche, für die Bildung des richti⸗ gen muͤndlichen Vortrages, mit beſonderer Hinſicht auf das Charakteriſtiſche der verſchiedenen Dichtungsarten. Gr. 8. 2 Thlr. In der Ueberzeugung, daß dieſes neue Werk des ruͤhmlich bekannten Verfaſſers wegen ſeiner Brauchbarkeit keiner beſondern Lobpreiſung beduͤrfe, begnüge ich mich mit der einfachen An⸗ zeige, daß der Inhalt dieſes Buches vornaͤmlich auf den Fode⸗ rungen beruhet, welche bei der fortgeſchrittenen wiſſenſchaftlichen Bildung, namentlich auch in Anſehung des vollkommenen redne⸗ riſchen Vortrages ftattfinden. Mit genauer Hinſicht hierauf, find nicht allein die weſentlichen Grundregeln echter Declamirkunſt in einer gedraͤngten, leicht faßlichen Ueberſicht entwickelt worden, ſondern es iſt auch demſelben eine reichhaltige Beiſpielſammlung von hierher gehoͤrigen Muſterſtuͤcken, fuͤr die Anwendung dieſer Negeln beigefügt. Die dabei befindlichen beſondern Bemerkun⸗ gen werden ſehr zweckmaͤßig dazu dienen, die beſtimmtere ge⸗ naue Verſtaͤndlichkeit dieſer Aufgaben, ſowie die beſſere und leich⸗ tere Anwendung der aufgeſtellten Regeln, in Anfehung der rich: tigen Benennung und des declamatoriſchen Ausdrucks, hauptſaͤch⸗ lich fuͤr den Privatgebrauch des Buches zu befoͤrdern. Leipzig, im Juni 1831. 0 Karl Cnobloch. Bei Joh. Ambr. Barth in Leipzig iſt erſchienen und in allen Buchhandlungen zu erhalten: Ä Koethe, Dr. F. A., Die chriſtliche Volksbildung nach ihren Hauptgeſichtspunkten dargeſtellt. Gr. 8. 4 Thlr. Soeben iſt erſchienen: ud wig Older Luiſe Feld, oder Toͤchterbildung und Toͤchterſchulen. Weihgeſchenk für deutſche Toͤchter von Christian Tudmig Fecht, Profeſſor in Lahr. a 8. 16 Gr. Saͤchſ., oder 1 Fl. Rhein. \ unerſchoͤpflich ift die Aufgabe für Erziehung und Bildung, ſowie ihre Loͤſung fortwährend wichtigſter Wunſch und Beſtre⸗ ben aller Aeltern und jedes Menſchen bleibt, dem menſchliche Wohlfahrt heilig iſt. Die neuere Zeit hat ſich vorzuͤglich ausge⸗ zeichnet in der Erkenntniß, daß der weiblichen Erziehung und Bildung eine groͤßere Aufmerkſamkeit gebühre als ihr fruͤher gewidmet wurde und des Guten und Trefflichen iſt viel darin geleiſtet, aber auch manche Misgriffe ſind begangen. Beides nach den Reſultaten vieljaͤhriger eigner Erfahrung und nach gewiſſenhafter Pruͤfung ins Gleichgewicht zu ſtellen, das die Aufgabe des Herrn Verfaſſers, der feinen Beruf dazu ſchon durch mehre anerkannte paͤdagogiſche Schriften bewaͤhrt hat, und zur Herausgabe der vorliegenden nach Mittheilung der Handſchrift aufs dringendſte aufgefodert worden iſt. — Die gewählte Form in Briefen dürfte wol die geeignetſte fein, um den Gegenſtand dem Leben recht nahe zu ruͤcken, und ebenſowol als die dadurch entwickelten Grundſaͤtze für Erzieher, für Muͤt⸗ ter und Erzieherinnen, fowie für ihre Zoͤglinge ſichere Befriedi⸗ eben. . gend Fefaliges Aeußere dient dem Werkchen zu weiterer Ems: pfehlung. 5 eidelberg, Juni 1831. 5 0 Auguſt Oßwald's Univerſitaͤts-Buchhandlung. Soeben iſt erſchienen und durch alle Buchhandlungen zu aben: . 5 ee zur Erörterung vaterlaͤndiſcher An— gelegenheiten. Geſammelt und herausgegeben von Heinrich Karl Hofmann. 5 Inhalt der erſten Lieferung: J. Grundzuͤge der Geſchichte des deutſchen Volkslebens. II. Die deutſche Volks⸗ partei. III. Die Sache des Volkes. IV. Ein Wort uͤber das Duelliren der Studenten. V. Die perfönliche Freiheit des Staatsbuͤrgers im Großherzogthum Heſſen in der Theorie und in der Praxis. VI. Ruſſenſcheu. VII. Antwort auf die luxem⸗ burgifhe Frage. VIII. Betrachtungen, veranlaßt durch die neueſte franzöfifche Revolution. IX. Ueber Honoratioren. X. Das conſtitutionnelle Deutſchland; erſter Aufſatz; zweiter Aufſatz. XI. Mancherlei. Jeder Band wird 21 bis 24 Bogen enthalten und die wei⸗ tern Lieferungen ſollen ſchnell folgen. Der Preis dieſer 1ſten Lieferung iſt 12 Gr., oder 54 Kr. Es wird hinreichen, darauf aufmerkſam zu machen, daß der Verfaſſer der wegen demagogiſcher Umtriebe fo lange in Un⸗ terſuchung geweſene und endlich gaͤnzlich freigeſprochene Ab: vocat Hofmann ſei, der hier in Gemeinſchaft mit ſeinen Freunden ſeine Anſichten freimuͤthig ausſpricht, um die Theil⸗ nahme des Publicums auf dieſe neue Erſcheinung zu lenken. Darmſtadt, den Sten Juli 1831. C. W. Leske. Bei Fleiſchmann in Muͤnchen iſt erſchienen und an alle Buchhandlungen verſandt worden: Taubmanniana, oder des launigen wittenberger Pros feſſors, Fr. Taubmann, Leben, Einfaͤlle und Schrift⸗ proben. Kritiſch bearbeitet vom Profeſſor Oertel. Mit Taubmann's Bildniß. Gr. 12. In Umſchlag. 1831. 12 Gr., oder 45 Kr. Taubmann, diefer höchft originelle Mann, gehört unter die vortrefflichſten Geifter, die man bewundern und lieben muß. Sein Leben laͤßt uns einen Blick in den Geiſt jener Zeit thun; ſeine Schriften geben uns nähern Aufſchluß uͤber das damalige Studium der Gelehrſamkeit, und die launigen Anekdoten von ihm gewaͤhren eine ſehr angenehme Unterhaltung. Dieſem un⸗ gemein intereffanten Werkchen, reichlich ausgeftattet mit froͤhli⸗ cher Laune und gutmuͤthiger Satyre, wird aber der verdiente Bei⸗ fall gewiß nicht fehlen. In der erſchienen: Storch, L., Kunz von Kauffung. 3 Theilen. 2te wohlfeile Ausgabe. 12 Gr. Hartmann'ſchen Buchhandlung in Leipzig iſt Novelle in 8. Preis 2 Thlt. Im Verlag des Landes-Induſtrie⸗ Comptoirs zu Weimar erſchien: heater der Hindus. Aus der englischen Uebertragung des Sanscrit- Originals von Ha H. WA I 6 f metrisch übersetzt von O. L. B. Wolff 2 Bände von 44 Bogen. Gr. 8. 1828 und 1831, Preis. Geh. 3 Thlr. 18 Gr., oder 6 Fl. 45 Kr. Ohne Widerſpruch iſt dieſes Werk, wovon das Publicum hier eine genaue Uebertragung erhält, eine der wichtigſten Er⸗ ſcheinungen der neuern Literatur. Nachdem bisher in Europa nur ſehr wenig von der dramatiſchen Literatur Indiens bekannt war, was ſich in Deutſchland faſt ausſchließlich auf die Sacon- tala beſchraͤnkte, haben wir hier auf einmal durch H. H. Wil⸗ ſon eine, das Ganze umfaſſende und faſt vollſtaͤndige, Ueberſicht derſelben. Die drei Baͤndchen des engliſchen Originals ſind ohne Abkuͤrzung, des bequemen Gebrauchs wegen, in zwei vereinigt. Der erſte Theil enthaͤlt außer der Einleitung, I. eine ſehr inter⸗ eſſante Abhandlung uͤber das dramatiſche Syſtem der Hindus; II. ein Verzeichniß von ſechzig indiſchen Dramen; III. Mrichakati, oder das Kinderwaͤgelchen; ein Drama in zehn Akten (vollftändig); IV. Vicrama und Urvasi, oder der Held und die Nymphe; ein Drama von Kalidäs (dem Pf. der Sa- eontala), in fünf Akten (vollſtaͤndig). — Der zweite Theil ent⸗ hält: I. Malati und Madhava, oder die heimliche Heirath, ein Drama in zehn Akten (vollſtändig); II. Rebnävali, oder das Halsband, ein Drama in vier Akten (vollftändig); und III. mehr oder minder vollſtaͤndige Auszüge und Bruchſtücke von vierund⸗ wanzig indiſchen Dramen. $ ? Ueber 5 Werth der Uebertragung des erſten Theils haben kritiſche Blätter ſich ſchon ausgeſprochen. Druck und Papier find gefällig. 2 . oz Bei A. Ruͤcker in Berlin erſchienen: Journale: Annalen, Möͤglinſche, der Landwirthſchaft. Herausgegeben von den Lehrern der Akademie des Landbaues zu Moͤg⸗ lin. XXVII. Band. iſtes Stuͤck. 8. Der Jahrgang 6 Thlr. Journal für die neueſten Land- und Seereiſen. Redigirt von Dr. Friedenberg. Gr. 8. Januar bis Juni. Der Jahrgang mit 12 Kupfern 7 Thlr. 15 Sgr. Zeitblatt für Gewerbtreibende und Freunde der Gewerbe. Unter Mitwirkung mehrer Techniker und Fabrikanten herausgegeben von dem Fabriken-Commiſſionsrathe Weber. Gr. 8. Band V. Nr. 1—17. Der Band von 36 Nummern mit Kupfern 3 Thlr. 10 Sgr. Graaf, B. C., Handbuch des Staats-, Caſſen- und Rechnungsweſen im koͤnigl. preuß. Staate. Gr. 8. 35 Bogen. 2 Thlr. 15 Sgr. Ideler, Ludwig, Lehrbuch der Chronologie. Gr. 8. 33 Bogen. 2 Thlr. 10 Sgr. Panſe, Karl, Geſchichte des preußiſchen Staates ſeit der Entſtehung bis auf die gegenwaͤrtige Zeit. 8. Ster Band. 184 Bogen. 25 Sgr. Thierry, A., Geſchichte der Eroberung Englands durch die Normannen. Aus d. Franz. uͤberſ. von A. Bol: zenthal. Band 2. Gr. 8. 25 Bogen. 1 Thlr. 15 Sgr. unter der Preſſe befinden ſich: 7 Naumann, Dr. M. E. A., Handbuch der mediziniſchen Klinik. Zter Band. Afte Abtheil. Gr. 8. Circa 50 Bogen. 5 8 Poinſot, Lehrbuch der Statik. Aus dem Franz. uͤberſ. von Dr. Hartmann. Mit 3 Kupfern. 8. Circa 16 Bogen. iR Ri‘ Richter, Dr. G. A., Ausführliche Arzneimittellehre. Supplementband. Gr. 8. Circa 40 Bogen. ä — In unſerm Verlage iſt ſoeben erſchienen und in allen Buch⸗ handlungen des In- und Auslandes zu erhalten: Der Prophet Joel, uͤberſetzt und erklärt von Dr. Karl Auguſt Credner, Prof. d. Theol. in Jena. Gr. 8. 1 Thlr. 15 Sgr. j In diefem Gommentare erhält das theologiſche Publicum die erſte freie und durchaus ſelbſtaͤndige Erklärung des Prophe⸗ ten Joel, welcher durch den Inhalt und Vortrag feiner Weif- ſagung ebenſo ſehr das aͤſthetiſche als theologiſche Intereſſe der Leſer in Anſpruch nimmt. In den ausfuͤhrlichen Prolegomenen wird die Anlage des Ganzen, das Zeitalter und Verhaͤltniß Joel's zu andern Propheten, auf eine durchaus neue Weiſe klar und gruͤndlich dargethan. Die Ueberſetzung ſtrebt nach Treue, ohne darum der deutſchen Sprache Gewalt anzuthun, und be⸗ wegt ſich innerhalb eines gewiſſen Rhythmus. In der Er⸗ klaͤrung ſelbſt, welche man einen commentarius perpetuus mit Recht nennen kann, wird, mit ſteter Ruͤckſicht auf Ideengang und Vorſtellungsweiſe, das Sprachliche und Sachliche gruͤndlich erörtert und in allen dieſen Beziehungen viel ganz Neues bei⸗ gebracht, und mit verwandten Erſcheinungen bei andern Voͤl⸗ kern verglichen. Wir verweiſen namentlich auf die Unterſuchun⸗ gen über das Kalenderweſen, die hohen Feſte der Hebraͤer u. A. m. Die am Schluſſe befindliche Beilage verbreitet ſich uͤber die Naturgeſchichte der Heuſchrecken und deren Namen im A. T., wobei zugleich ſammtliche hierher gehörige Stellen des A. T. erlaͤutert werden. ire Von demſelben Verfaſſer erſcheinen in unſerm Verlage: Beitrage zur Einleitung in die bibliſchen Schrif⸗ ten, deren erſter Band zu Michaelis die Preſſe verlafe ſen wird. 5 Halle, im Mai 1831. Buchhandlung des Waiſenhauſes. Neue Jugendſchrift. Aeltern, die ihren Kindern ein ſchoͤnes und unterhal⸗ tendes Bilderbuch kaufen wollen, mache ich auf nachſtehendes, bei mir ſoeben fertig gewordenes und an alle Buchhandlungen verſandtes aufmerkſam: 8 5 Bilder der Jugend, Unſchuld und Tugend zum Vergnuͤgen und zur Belehrung fuͤr das Kindheitsalter der Knaben und der Madchen, abwechſelnd und nach alpha— betiſcher Ordnung dargeſtellt von H. Muͤller (Verfaſſer von Bitte! Bitte!) mit 49 fein colorirten Bildern. Gebunden in ausgemaltem Umſchlag. Preis 1 Thlr. 21 Gr. Ich glaube nicht, daß es zu anmaßend von mir iſt, wenn ich behaupte, daß dieſes Bilderbuch eines der huͤbſcheſten und zugleich angenehmſten iſt, das ſeit mehren Jahren erſchienen und ich zweifle nicht, daß daſſelbe allgemein gefallen wird. Leipzig, im Juni 1831. Karl Cnobloch. — — za Bei Wienbrack in Leipzig iſt erſchienen und in allen Buchhandlungen zu haben: Henrici, Dr. G., Sammlung einiger Predigten und religioͤſen Gelegenheitsreden. Gr. 8. Preis 1 Thlr. 4 Gr. Vorſtehende Predigten ſind zur haͤuslichen Erbauung fuͤr gebildete Leſer beſtimmt. Bei Abfaſſung derſelben hat der Ver⸗ faſſer ſich wol mit Recht den Unterſchied, welcher zwiſchen den Verhaͤltniſſen eines Hörers und Leſers zu dem Redner ſtattfindet, zur Richtſchnur dienen laſſen. Das lebendige Wort ergreift maͤchtiger, rauſcht aber ſchneller voruͤber; das geſchriebene wirkt zwar machtloſer, aber dauernder. Der denkende Leſer macht daher auch großere Anſpruͤche auf den innern Werth einer Predigt. Daß der Verfaſſer dieſen Ans ſpruͤchen zu genuͤgen geſucht hat, davon wird ſich der Leſer gewiß uͤberzeugen und ſeine Erwartungen nicht getaͤuſcht finden. ä ann nn nn nn LT NEST TEE — — — — —— — Soeben iſt bei mir erſchienen und durch alle Buchhandlun⸗ gen zu erhalten: Das Thierr eich, geordnet nach feiner Organiſation. Als Grundlage der Naturgeſchichte der Thiere und Einleitung in die verglei— chende Anatomie. Vom Baron von Cuuter. Nach der zweiten, vermehrten Ausgabe uͤberſetzt und durch Zuſaͤtze erweitert von F. 3 Vaigt. Erſter Band, die Saͤugthiere und Voͤgel enthaltend. Gr. 8. 64 Bogen auf gutem Druckpapier. 4 Thlr. Leipzig, im Juli 1831. F. A. Brockhaus. Die Lebensverſicherungsbank ce ER. De = tibhland. Auf Oeffentlichkeit und Gegenſeitigkeit im Jahr 1827 gegründet. Eröffnet am erſten Januar 1829. Sammelte in zwei Jahren einen Reſervefonds von 98891 Thlr., und Einen Sicherheitsfonds von 72937 Thlr. Erſpart wurden zum Beſten der Theilhaber bereits 41108 Thlr. Am 1. Juni 1831 war: Die Geſammtſumme der Verſicherungen 3,6089000 Thlr. Der Geſammtfonds der Bank 301081 Thlr. Die Zahl der Verſicherten 1895. VBankvorstand zu Erfurt, Hr. Staatsrath Krauſe in Erfurt, Dirigent. | » Regierungsſekretair Straube in Erfurt. Bankdirektor. Hr. Rath E. W. Arnoldi in Gotha. Gotha und Mieimar. Hr. Oberkonſiſtorialdirektor Peucer in Weimar, » Geheimregierungsrath Stieler in Gotha. Bankarst. Hr. Medizinalrath Dr. Buddeus in Gotha. Die Lebensverfiherungen find Maaßregeln der Vor: ſicht gegen die Wechfelfälle des menſchlichen Lebens. Sie dienen dem Familienvater, um den Seinen, auf den Fall eines fruͤhen oder ploͤtzlichen Todes, ein Kapital zu ſichern, dem Geſchaͤfts— mann, um ſich Kredit oder Gewaͤhrsleute zu verſchaffen, dem Ka— pitaliſten, um Verluſten bei Darlehen oder Forderungen vorzu— beugen. Dieſe Huͤlfsmittel auf dem mindeſt koſtſpieligen und ſicherſten Wege den Bewohnern der deutſchen Staaten zu gewaͤhren, war die Abſicht der Begruͤnder der Le— bensverſicherungsbank. Sie iſt minder koſtſpielig für die Verſicherten als alle andern bis jetzt beſtehenden Anſtalten. Alle diejenigen, welche ſich ſelbſt oder einen Andern bei der Bank auf Lebenszeit verſichern, ſind Theilhaber der Anſtalt. Ih— nen gehoͤren alle ſich ergebenden Ueberſchuͤſſe; einem jeden un— ter ihnen werden dieſelben entweder an feinen Beiträgen zu gut gerechnet oder baar ausgezahlt werden. Bei den auf kaufmaͤnni— ſche Spekulazion gegruͤndeten Anſtalten nehmen die ſogenannten Akzionaire entweder den ganzen Ueberſchuß für ſich, oder fie laſſen den Verſicherten, denen keine Rechenſchaft abgelegt wird, nur einen Theil deſſelben zukommen. Sie ſteht auf einer feſten Grundlage, dem ge— genſeitigen Verband ihrer Mitglieder. Die Erfahrung von mehr als einem halben Jahrhundert ſpricht für dieſe unter allen engliſchen Anſtalten iſt das Vorbild der Bank, die auf Gegenſeitigkeit beruhende Equitable die aͤlteſte, angeſehenſte und reichſte. Außerdem ſteht der Lebensverſicherungsbank ein fortwährend anwachſender Reſerve- und Sicherheitsfonds zu Gebote, wovon erſterer für den kuͤnftigen wahrſcheinlichen Bedarf, letzterer bei außeror- dentlichen Faͤllen eine mehr als ausreichende Sicherheit darbietet. Der Sicherheitsfonds wird allmaͤhlig, ſo wie etwas davon ent— behrt werden kann, den Banktheilhabern zuruͤckgegeben, womit, aller Wahrſcheinlichkeit nach, ſchon im Jahr 1834 der Anfang gemacht und den Verſicherten ſomit eine betraͤchtliche Er— leichterung in den Beitraͤgen wird gewaͤhrt werden. Sie iſt unzugänglich für Eigennutz und Will kuͤhr. Die Oeffentlichkeit der Verwaltung, die jaͤhr— liche genaue Rechnungsablegung vor dem ganzen deutſchen Publikum iſt die beſte Buͤrgſchaft dafuͤr. Nur Verſicherte haben Stimme bei der obern Leitung der Anſtalt und dieſe werden aus drei verſchiedenen deutſchen Staa: ten gewaͤhlt. Die Lebensverſicherungsbank iſt für ganz Deutſchland und ganz für Deutſchland berechnet. Agentſchaften derſelben ſind faſt in jeder bedeutendern deutſchen Stadt; ihre Zahl betraͤgt uͤber dreihundert. Die Agenten ertheilen jede gewuͤnſchte naͤhere Auskunft uͤber das Weſen und Grundlage; die Bedingungen der Anftalt, und vermitteln den Abſchluß der Verſicherungen. Eine ganz Deutſchland umfaſſende An— ſtalt muß aber nothwendigerweiſe feſtere Stuͤtzpunkte gewinnen, und zu einer hoͤhern Entwickelung gelangen als andere, die fuͤr einzelne deutſche Staaten berechnet find. Das Bürger: recht in allen deutſchen Landen erwirbt ſie beſonders dadurch, daß ſie die empfangenen Gelder in den Laͤndern, woher ſie ſtam— men, ſo viel immer thunlich wieder ausleiht, daher ſie fuͤr je— den Staat gleich einer ihm eignen Anſtalt handelt. Abgehende Theilhaber der Bank erhalten gegen Zu— ruͤckgabe der Policen eine Entſchaͤdigung aus dem Reſer— vefonds nach Verhaͤltniß der eingezahlten Beitraͤge. Dieß wird beſonders Militairperſonen, wenn die Theilnahme an einem aus— brechenden Kriege ſie zum Ausſcheiden aus der Anſtalt veranlaßt, zu Statten kommen. Abgehende Mitglieder behalten uͤberdieß eben fo, wie die Erben Verſtorbener, Anſpruch auf Vergütung des eingezahlten Antrittsgelds und der Dividende fuͤr die Jahre ihrer Mitgliedſchaft. Auch als Wittwenkaſſe kann die Lebensverſicherungs— bank mit Vortheil benutzt werden. In ſehr vielen Faͤllen wird der Wittwe ein Kapital willkommner ſeyn und nuͤtzlicher werden als ein Jahrgehalt. Die Bank hat keine Probe jahre wie die meiſten Wittwenkaſſen; ſie bezahlt die volle verſicherte Summe, wenn auch der Verſicherte ſchon im erſten Jahre ſterben ſollte. Bei ihr gehen auch nicht, wie bei Wittwenkaſſen der Fall iſt, die Beitraͤge verloren, wenn die Frau vor dem Manne ſtirbt. Es ſteht dieſem in einem ſolchen Falle frei, die Beitraͤge fortzuzahlen und das Kapital bei ſeinem Tode einem Andern zu beſtimmen, oder ſeinen Verſicherungsſchein, gegen Entſchaͤdigung aus dem Reſervefonds, der Bank zuruͤck zu geben. Außerdem gewähren die Verſicherungen bei der Bank noch mehrere eigenthümliche Vortheile: Bei Anmeldungen zur Verſicherung wird keine Vor— ausbezahlung verlangt. Es Finnen Summen von 300 Thlr. bis 7000 Thlr. ver: ſichert werden. Wenn der Aufzunehmende ſich nicht fuͤr die Lebensdauer verſichern will, ſo kann die Verſicherung nach ſeinem Belieben auf 1 bis 10 Jahre abgeſchloſſen werden. Verſicherungen auf das Leben eines Andern erheiſchen nur vor ihrem Abſchluß, aber nicht nach dem Tode des Verſicher— ten die Nachweiſung eines beſtehenden Intereſſes. £ Bei Bezahlung der jährlichen Beiträge werden dem Verſi— cherten, wenn er es wuͤnſcht, vier Wochen Friſt geſtattet. Vorausbezahlung von Prämien auf mehrere Jahre kann bei der Bank Statt finden, und dieſelbe vergütet dabei für jedes Jahr drei Prozent Rabatt. Die Verſicherungsſcheine koͤnnen beliebig cedirt werden. Die Zahlungen bei Todesfaͤllen geſchehen an den Inhaber der Police; die bei andern Geſellſchaften erforderlichen, immer koſtſpieligen und oft ſchwierigen Beweiſe uͤber das Eigenthums— recht an den Policen werden bei der Bank nicht verlangt, Jährliche Beiträge für 100 Thlr. Verſicherungsſumme. In Preuß. Thlrn. zu 30 Silbergroſchen. Auf 5 Jahre. ſpf. thlr. ſgl. 6x] 073 38 20 Auf Lebenszeit. 1 Jahr. Jahre. ſthlr. fgl 15 35 16 9 — SO BDBROXDLDOBOADN-I — O 0 0 — — mr — 222 ———— OD OO © 5 Ot Ones 2 ——— ——— ey nn 888888 N — ASG = OE ers 1 1 1 2 2 2 2 & 2 2 2 2 2 2 2 2 2 2 2 2 2 3 3 Gotha, 1831. ſpf. thlr.ſgl. ſpf. 11 O 24 3 Auf Auf Lebenszeit. 5 Jahre. thlr. ſgl ſpf. thlr. fat. ſpf. 6 2 20 8 8 11 14 17 21 24 28 Auf 1 Jahr. thlr. ſgl. ſpf. 11 20 0 20 20 21 21 21 23 24 27 Alter, Jahre. 38 — S Gesees —— — a — — PFOOPR,POOPFOSTOSCBOTMIPO DOG PB AGO DOD AO OD 88 9 n 0 0 G d do S d d d e do — 5 00 0 0 e G D d d e d ee —— S — Das Bureau der Tebensversicherungsbank. 1 Wenn ein Verſſcherter an der Cholera ſterben ſollte, fo wird die Bank, wie es ſich von ſelbſt verſtebt, ihre Zahlungsver— bindlichkeit in gleicher Maaße erfuͤllen, als wenn er an irgend einer andern Krankheit geſtorben waͤre. An zeige. Handbuch der Akiurgie. Zum Gebrauche bei Vorleſungen und zum Selbſtunterrichte bearbeitet von Dr. Ernſt Blaſius, Profeſſor der Medizin zu Halle. 1r und 2r Theil a 1 Thlr. 12 gr. oder 15 for. Je mehr unſere Literatur in allen ihren Zweigen mit Schriften uͤberhaͤuft iſt, die, aus der Schriftſtellerma— nie unſeres Zeitalters entſprungen, mit ſeichter Oberflaͤch— lichkeit ihren Gegenſtand behandeln, und ſo der Wiſſen— ſchaft mehr Schaden als Nutzen bringen, deſto erfreuli— cher iſt es, das Publikum auf ein Werk hinzuweiſen, das nur aus der vollen Ueberzeugung entſprungen iſt, dadurch eine merkliche Luͤcke unſerer Literatur auszufüllen, und bei deſſen Ausarbeitung der emſigſte Fleiß mit der hinreichen— ſten Kenntniß des zu behandelnden Gegenſtandes Hand in Hand gingen. Als ein ſolches Werk duͤrfen wir gewiß das obige bezeichnen, und wir find feſt überzeugt, daß ein jeder uns in dieſer Hinſicht beipflichten wird, der ſich naͤ— her damit bekannt macht. Der Herr Verfaſſer ging bei der Bearbeitung dieſes Handbuches von drei verſchiedenen Geſichtspunkten aus. Zuerſt ſtellt er allgemeine, bei der Ausübung der einzelnen Operationen, leitende Grundſaͤtze auf; dann beſchreibt er ſaͤmmtliche brauchbare Operatio— nen, Operationsmethoden und Verfahren in allen ihren Beziehungen, und zwar fo, daß die Faͤlle für ihre Anwend— barkeit moͤglichſt genau beſtimmt, und faßliche und genuͤ— gende Anweiſungen zu ihrer Ausuͤbung am Lebenden gege— ben ſind; drittens liefert er eine kurze Geſchichte der ein— zelnen Operationen, und eine Ueberſicht der weniger nutz— baren Verfahrungsarten nebſt kritiſchen Anmerkungen über dieſe. — Bei einem ſolchen ausführlichen Plane, dem der Herr Verfaſſer folgte, mußte er mit der größten Umficht und Maͤßigung zu Werke gehen, wenn ſein Buch die Graͤn— zen eines Handbuches nicht uͤberſchreiten ſollte. Wie wohl ihm dies gelang, kann ein ider ſelbſt beurtheilen, wenn er annimmt, daß der ganze reiche Stoff in 3 Baͤnden (der Ste erſcheint in einigen Wochen, und wird die Operationen am Stamme und den Extremitaͤten enthalten) abgehandelt iſt, und daß gewiß nichts fehlt, was zur Vollſtaͤndigkeit und praktiſchen Nuͤtzlichkeit beitragen konnte. Um die Anſchaf— fung dieſes Werkes nicht zu erſchweren, wurde es vorge- zogen, demſelben keine erlaͤuternden Kupfertafeln beizuge— — ben, ſondern der Herr Verfaſſer wies bei der Behandlung einzelner Operationen ſtets auf die Abbildungen hin, die er als die beſten erachtete, und die vermoͤge ihrer allgemei- nen Verbreitung einem jeden zur Vergleichung leicht zu— gaͤnglich ſind. — Auch ſtehen die ſo eben (bei Herbig in Berlin) vom Verfaſſer obigen Handbuches erſcheinenden chirurgiſchen Kupfertafeln in genauer Verbindung mit dem mehrfach erwähnten Werke, und beide ergaͤnzen ſich wech—⸗ ſelſeitig. — — Uebrigens hat die Theilnahme, die das Werk ſeit dem Erſcheinen des erſten Bandes fand, bereits genugſam er— wieſen, wie vollguͤltig ſeine Brauchbarkeit von dem Publi— kum anerkannt worden iſt, und wenn wir es auch unter— laſſen, die ſchmeichelhaften Privaturtheile aufzufuͤhren, die der Herr Verfaſſer von vielen der beruͤhmteſten Chirurgen unſerer Zeit erhielt; ſo koͤnnen wir doch nicht umhin, we— nigſtens der ſehr empfehlenden Recenſionen zu erwaͤhnen, die in nachfolgenden Zeitſchriften erſchienen ſind. Siehe: Heckers Jahrbuch 1830 Octoberheft. Altenburger med. Zeitſchrift 1830. Auguſtheft. Ebendaſelbſt 1831. Januar⸗ heft. Casper Repertorium 1831. 1s Heft. Halleſche allgem. Lit. Zeit. 1831. Nr. 53. u. a. m. N Halle, am 1. July 1831. Anton und Gelbcke. Literariſcher Anzeiger. (Zu den bei F. A. Brockhaus in Leipzig erſcheinenden Zeitſchriften.) ö 1831. Nr. XIX. Dieſer Literariſche Anzeiger wird den bei F. A. Brockhaus in Leipzig erſcheinenden Zeitſchriften: Blätter für litera⸗ riſche Unterhaltung, Sfis, Der canoniſche Wächter, Zeitgenoſſen, ſowie der Allgemeinen mediziniſchen Zeitung beigelegt oder beigeheftet, und betragen die Inſertionsgebuͤhren fuͤr die Zeile 2 Gr. Soeben iſt bei mir erſchienen und in allen Buchhandlungen des In⸗ und Auslandes 11 erhalten? Erzaͤhlungen von Thereſe Huber. Geſam⸗ melt und herausgegeben von V. A. H. In ſechs Theilen. Dritter und vierter Theil. 8. 504 Bogen auf feinem Druckpapier. 2 Thlr. 12 Gr. Der erſte und zweite Theil, von gleicher Staͤrke, koſten auch 4 Thlr. 12 Gr. Leipzig, im Juli 1831. F. A. Bei J. A. Mayer in Aachen iſt ſoeben erſchienen und an alle Buchhandlungen verſandt: Erinnerungen, Epiſoden und Charaktere aus der Zeit der Revolution und des Kaiſerthums, von Charles Nodier. Aus dem Franzöfifgen uͤberſetzt und mit Anmerkungen begleitet von Ho, u, i 8. L ax. 8. Zwei Baͤnde. Elegant geheftet. Preis 2 Thlr. Nodier's literariſcher Ruf iſt bekannt. Charakter, Phan⸗ taſie, originelle Schreibart haben ihm einen hohen, ihm eigen⸗ thuͤmlichen Standpunkt angewieſen. Was er erzählt, hat er geſehen; die Portraits, die er zeichnet, leben; die Zeit, die er ſchüdert, ſteht vor uns; die Epiſoden, die er einflicht, würden dem Dichter Ehre machen, aber ſie ſind wahr. Roman und Ge⸗ ſchichte; dies Buch iſt Beides. Brockhaus. In Karl Gerold's Buchhandlung in Wien iſt ſoeben erſchienen und daſelbſt ſowie in allen Buchhandlungen Erg u haben; chirurgiſ chen, Operationen von Michael Hager, Doctor der Medizin und . — e k. k. Rathe und Stabs⸗ eldarzte. Mit vier Kupfertafeln. Gr. 8. Wien, 1831. Preis 2 Thlr. 16 Gr. Saͤchſ. Bei den ſich täglich mehrenden Verbeſſerungen der chirur⸗ giſchen Operationen war es wol nöthig dieſelben mit ihren Vervollkommnungen zuſammenzutragen und in einer faßlichen Ordnung aufzuſtellen, um den Anfängern das Studium und die Ausübung derſelben zu erleichtern. Der Hr. Verfaffer hat ſich bemüht, nicht nur dieſe Aufgabe nach Moͤglichkeit zu loͤſen, ſondern auch einige Inſtrumente zu vereinfachen, die Handgriffe bei den kleinern und größern Operationen deutlich zu beſchrei⸗ ben und die wichtigſten Methoden der einzelnen Operationen alle anzufuͤhren. Er hat im Allgemeinen auf ausgebreitete An⸗ wendbarkeit der gewohnlichen bekannten und wohlfeilen Inſtru⸗ mente aufmerkſam gemacht und namentlich ein Beſteck (Etui) für die Amputationen und die Trepanation abgebildet und be⸗ ſchrieben, welches den Wundarzt im Felde ſowie den Land⸗ wundarzt in den Stand ſetzt, die genannten Operationen mit aller Genauigkeit zu verüben, die heutzutage dabei ge⸗ fodert wird. Beſchreibung und Abbildung eines neu zuſammengeſetzten WDF Inſtrumenten⸗ Apparates fuͤr das Schlachtfeld. Nebſt einem Anhang uͤber die Brauchbarkeit deſſelben fuͤr den Landwundarzt. Von Dr. Joſeph Koeth, k. k. Regiments ⸗Feldarzte. Mit de lithographirten Tafeln. Wien, 1831. Sn Huſchleg tre fir. Preis 8 Gr. Saͤchſ. Ehren fp der Fu A öͤſtreichiſchen Armee. Darſtellung ergeht k. k. Militairindividuen, welche in- und auslaͤndiſche Ritterorden, Wuͤrden und Ehrenzeichen beſitzen, in alphabetiſcher Reihenfolge der europäifchen Staaten geordnet. Nebſt einer gedrängten Geſchichte und Beſchreibung ſaͤmmtlicher Orden und Ehrenzeichen. Nach den vorzüglichen „ großentheils offiziellen Quellen bearbeitet von Franz Sales Kandler, k. k. Artillerie⸗Hauptzeugamts⸗Concipiſt. Gr. 8. Wien, 1831. In Umſchlag broſchirt. Preis 1 Thlr. 4 Gr. Saͤchſ. Skizzen einer Reiſe Wien über Prag, Teplitz, Dresden, Berlin, Leipzig, Weimar, Frankfurt am Main, Darm⸗ ſtadt, Heidelberg, Manheim, Karlsruhe, Stutt⸗ gardt, Muͤnchen, Salzburg, Linz, und von dort nach Wien zuruͤck, in Brieſen an einen Freund von Deinhardſtein. 12. Wien, 1831. In umſchlag broſchirt. Preis 20 Gr. Säͤchſ. In der Voß'ſchen Buchhandlung in Berlin iſt ſoeben erſchienen und in allen Buchhandlungen zu haben: Orfila, M., Rettungsverfahren fuͤr vergiftete und asphyciſche Perſonen. Begleitet mit den Mitteln die Gifte zu entdecken, verfaͤlſchte Weine zu erkennen und den wahren Tod von dem Scheintode zu unter: ſcheiden. Nach der Aten Auflage aus dem Franzoͤſi⸗ ſchen überfegt von Dr. und Prof. J. F. John. 8. 1831. 20 Gr. Nachdem die erſte Auflage dieſes nüglichen Werks ver⸗ griffen war, haben wir nach der neueſten franzoſiſchen Aten Ori⸗ ginalausgabe von 1830 uns veranlaßt gefunden, durch den ruͤhmlichſt bekannten Herrn Dr. und Prof. J. F. John eine neue Auflage zu veranſtalten, welche ſich durch getreue Wie: dergabe des Originals beſonders auszeichnet, und glauben wir daher das Publicum auf ein ſo hoͤchſt wichtiges Werk aufmerk⸗ ſam machen zu muͤſſen. Heinemann, N., Ueberſetzung des Koheleth, nebſt grammatiſch⸗ exegetiſchem Commentar. 8. 1831. 18 Gr. Vorbenanntes Werk koͤnnen wir allen Freunden der heili⸗ gen Schrift aufs beſte empfehlen, da der Hr. Herausgeber zur Ueberſetzung und Erklaͤrung dieſes aͤußerſt ſchwierigen Theils der Bibel aufgefodert, und als hoͤchſt brauchbar gefunden wurde. Bei Joh. Ambr. Barth in Leipzig iſt erſchienen und in allen Buchhandlungen zu haben: Treitschke, Dr. G. C., Alphabetische Encyklopädie der Wechselrechte und Wechselgesetze. 2 Bände. Gr. 8. 7 Thk. Dieses für jeden Juristen, Geschäftsmann und Kauf- mann unentbehrliche Werk verdient wegen seiner Vollstän- digkeit, sorgfältigen Zusammenstellung aller das Wechsel- recht der europäischen wie aussereurop. Staaten betreffen- den Gesetze, und der Klarheit und Bündigkeit der verar- beiteten überreichen Stoffe, die angelegentlichste Em- pfehlung. Bei Partien von 12 Exempl. wird das 13te gratis gegeben. In der Hartmannfchen Buchhandlung in Leipzig iſt ſoeben erſchienen: — ie Weihe der Jungfrau bei dem Eintritt in die großere Welt. Von Th. Huber. 8. Gebunden. Preis 1 Thlr. 3 Gr. Dieſes Büchlein gehört nach den mehrfach ausgeſprochenen urtheilen von Männern, die langjährig ſich mit der Erziehung junger Mädchen befchäftigten, unbedingt zu den beiten der über dieſen Gegenſtand erſchienenen Schriften. Der geſchaͤtzten Ver⸗ faſſerin war es hauptſaͤchlich darum zu thun, an „die eine fuͤr weitere Ausbildung ſorgende Mutter, Schweſter u. ſ. w. entbehren, zu der Anmuth und feinen Geſellig⸗ keit anzuleiten, welche die Natur dem ſchoͤnen Geſchlechte als eine vorzuͤgliche Mitgabe gewaͤhrte. Von dieſen aͤußern Weihgeſchenken der Natur fuͤhrt die Verf. immer auf die ſüttlichen Gründe zuruͤck und zeigt fo, daß wahre Anmuth und Schönheit nur auf ſittlicher Wuͤrde beruhen, und im In⸗ nern Anklang finden muͤſſen. 4 Im Verlage des Geographischen Instituts zu Weimar ſind ſeit Kurzem folgende Landkarten erſchienen: ; Das Kauer, Polen u. die Gour. Wilno, Grodno, W itepsk , Mohylew, Minsk, Volhynien, Podolien und Bialystock, von C. F. Weiland. 3 Grenzillum. 4 Gr. S., oder 5 Sgr., oder Grundriss von Warschau und Praga. Royalfolio. 6 Gr. S., oder 74 Sgr., oder 27 Kr. Rh. Das Grossherzogthum Luxemburg, von C. F. Wei- land. Gr. Fol. Mit Grenzillum. 6 Gr. S., oder 72 Sgr., oder 27 Kr. Rh. 1 Specialkarte von dem Harzgebirge und den umliegen- den Gegenden, vorzüglich für Reisende in dieses Gebirge und auf den Brocken, von C. F. Weiland. Imper.- Fol. 16 Gr. S., oder 20 Sgr., oder 1 Fl. 12 Kr. Rh. Das Herzogthum Nassau nebst dem Grundriss von Wiesbaden, von C. F. Weiland. Imper.-Fol. Mit Grenzillum. 8 Gr. S., oder 10 Sgr., oder 36 Kr. Rh. Das nördliche Italien u. Corsica, mit 2 Bei- kärtchen, enth. Rom und Venedig nebst Umge- 1 1 cn 4 F. ee Ein Blatt in Imper.- . Mi 2 3 = Me renzillum. 8 Gr. S., oder 10 Sgr., oder Arabien, nebst 2 Beik., enth. das Petraeische Arabien und die Umgeb. von Derayeh, von C. F. Weiland. Ein Blatt in Imper.-Fol. Mit Grenz- illum. 8 Gr. S., oder 10 Sgr., oder 36 Kr. Rh. Die intereſſante Schrift: Meémoires et actes autentiques relatifs aux negociations qui ont précédées le partage de la Pologne, tires du portefeuille d'un ancien ministre de XVIIIieme siecle. 18 Bogen. Gr. 8. 1810. 1 Thlr., oder 1 Fl. 48 Kr. kann durch alle Buchhandlungen bezogen werden. Bei C. W. Leske in Darmſtadt i b i und an alle Buchhandlungen verſendet: e e Dr. E. Zimmermann (großh. Hofprediger und Her: ausgeber der Allg. Kirchen- und Schulzeitung), Stimmen aus dem Reiche Gottes an und fuͤr die bewegte Zeit. Gr. 8. Preis geheftet 20 Gr., oder 1 Fl. 30 Kr. In zwölf verſchiedenen Abhandlungen und chriſtlichen Vor⸗ tragen ſpricht der wuͤrdige Verfaſſer ſeine ebenſo freiſinnigen als echt chriſtlichen Anſichten uͤber unſere ernſte Zeit hier aus. Zur nähern Bezeichnung derſelben moͤgen nachfolgende Worte aus dem Vorwort dienen: „Ich kann die mit jedem Tage von Neuem ſich begruͤndende Ueberzeugung nicht aufgeben, daß es durchaus kein Heil mehr für unſere Zeit gibt, als Ruͤckkehr zu chriſtlichem Glauben und Leben. Gebe oder ertrotze man Ver⸗ faffungen, Gefege und Ordonnanzen, wie man nur immer kann und will: ohne ein fittlich=veligiöfes Leben der Völker, wie es das Chriſtenthum bildet, iſt ein Zuſtand dauernder Wohlfahrt nicht zu erzielen; die immer haltloſer und ungezuͤgelter werdende Beweglichkeit der Gemuͤther wird unbedenklich morgen wieder niederreißen, was heute unter jubelnder Acclamation gebaut ift, und wenn die Welt nicht bald zur Beſinnung kommt, ſo bedarf es keiner Prophetengabe, um in der Kürze die tollgewordenen Voͤlker in den Wirren eines politiſchen Veitstanzes ſich zu Tode revolutionniren zu ſehen“. Durch alle Buchhandlungen und Poſtaͤmter iſt zu beziehen: Blaͤtter fuͤr literariſche Unterhaltung. Redigirt unter Ver— antwortlichkeit der Verlagshandlung. Jahrgang 1831. Monat Juli, oder Nr. 182 — 212, mit 2 Beila⸗ gen: Nr. 19, 20, und 3 literariſchen Anzeigern: Nr. XVI-XVIII. Gr. 4. Preis des Jahrgangs von 365 Nummern (außer den Beilagen) auf gutem Druck— papier 12 Thlr. Der canoniſche Waͤchter. Eine antijeſuitiſche Zeitſchrift fuͤr Staat und Kirche und fuͤr alle chriſtliche Confeſ— ſionen. Herausgegeben von Alexander Muͤller. Jahrgang 1831. Monat Juli: Nr. 53 — 60, mit 2 Beilagen und 3 literariſchen Anzeigern: Nr. XV — XVII. Gr. 4. Preis des Jahrgangs von 104 Num— mern (außer den Beilagen) 5 Thlr. Leipzig, im Auguſt 1831. F. A. Brockhaus. Privat- und Leihbibliotheken mache ich auf nachſtehenden ſehr intereſſanten Roman aufmerk— fam: Die zwoͤlfjaͤhrige Heldin, Fürftin Nadeshda Pugatowsky. Ein hiſtoriſcher Roman des ſiebzehn— ten Jahrhunderts, nach verſchiedenen Kloſterlegenden frei erzaͤhlt von L. F. W. Borck. 2 Baͤnde. 2 Thlr. Leipzig, im Juni 1831. Karl Cnobloch. Bei Wilh. Kaifer in Bremen iſt erſchienen und in allen Buchhandlungen zu haben: Weſernymphe, Novellen und Erzählungen, herausgege— ben von Theod. v. Kobbe. Mit Beitraͤgen von A. Andreſen, Baͤrmann, Ed. Kloſter, A. M. Gebauer, Ernſt Greif, G. von Halem, H. Heine, Ernſt v. Heimburg, Hedwig Huͤlle, Karl Meyer, A. v. Rennenkampf, Praͤtzel u. A. 8. Broſch. 1 Thlr. 8 Gr. Der unſterbliche Schiller hat ſich in ſeinen Epigrammen an die Weſer verſuͤndigt. Das Bett dieſes Stromes fließt durch Gegenden, mit Recht beneidet von einem großen Theil des übrigen Deutſchlands. An feinen Ufern wandeln Menſchen, die in geiſtiger Hinſicht mit ihren uͤbrigen Landsleuten die Pa⸗ rallele mindeſtens aushalten. Männer von abſtracter ausge⸗ zeichneter Gelehrſamkeit, ſchoͤnwiſſenſchaftlich Gebildete, Dichter u. ſ. w. wohnen in den Gegenden, durch die er ins Welt: meer das Verbindungsmittel des Verkehrs aller Voͤlker ſich ergießt. N Die Weſernymphe, eine angenehm unterhaltende, mit rei: chem Humor ausgeftattete Schrift ift das Werk von Schrift: ſtellern aus den Gauen der Weſer, laͤngſt zu Deutſchlands aus⸗ gezeichnetern mit Recht gezählt. Daher wird die freundliche Voͤſurgina im lieblichen Gewande ſich überall da Freunde er⸗ werben, wo des gemeinſamen Vaterlandes Ströme vorüber: rauſchen. x Die Nymphen der Donau, der Elbe, der Oder und des Rheins werden die beſcheiden einherſchreitende Weſer ihren naͤhern und fernern Nachbarn gern und freundlich zufuͤhren, da ihr ausgezeichneter Werth der zu Empfehlenden uͤberall nur zu Ehre und Freude gereichen wird. Humoriſtiſche Skizzen und Bilder von Theod. von Kobbe. 8. Broſch. 21 Gr. Dieſes neueſte Product des bekannten geiſtreichen Herrn Verfaſſers bedarf nur der Anzeige ſeiner Erſcheinung. — —— ——— —é—e Bei mir ist soeben erschienen und in allen Buchhand- lungen zu haben: Die Staats wissenschaft geschichts- philosophisch begründet von Johann Schoen, Doctor der Philosophie und der Rechte, Privatdocenten der Staatswissenschaften an der königlichen Universität in Breslau. Gr. 8. X u, 400 Seiten. Preis: 1 Thlr. 22 Sgr. 6 Pf. Zur Anempfehlung dieses gründlich ausgearbeiteten Werkes bedarf es nur der Inhaltsanzeige. Einleitung. Begriff der Staatswissenschaft. Gewöhn- liche Begründungsweisen. Geschichtsphilosophische Be- gründungsweise. — Staatslehre. Erscheinung des Staates. Natürliches Element der Erscheinung. Freies Element. Naturzweck des Staates. Vernunftzweck. Ur- sprung des Staates. Widerlegung des Staatsvertrages. Vielfältigkeit des Staates. Dauer des Staates. Idee des Staates. — Staatsrecht. Inneres Staatsrecht. A. Das öffentliche Recht. Die Majestät. Die Herrschaft. Die Regierung. Die gesetzgebende Gewalt. Die vollzie- hende Gewalt. Verhältniss beider Gewalten. Die Hohei- ten. a. Die Justizhoheit. b. Die Polizeihoheit. c. Die Finanzhoheit. d. Die äussern Hoheiten. Die Verfassung. B. Das Privatrecht. Ansicht desselben. Das Perso- nenrecht. Das Sachenrecht, Das Vertheidigungsrecht. Die Vorrechte. Rechtliche Minderung des Privatrechts. — Aeusseres Staatsrecht. Ansicht desselben. Die Selbstständigkeit. Die Verträge. Die Gesandtschaften. Der Krieg. Die Neutralität. Der Frieden. Das Staaten- system. Das Staatengericht. — Staaiskunst. I. Die Verfassungskunst. Grundgesetze. Die Staatsformen. a. Monarchie, Polyarchie. -b. Wahlherrschaft, Erbherrschaft. Einfluss der Herrschaftsformen auf die Regierung. Die Regierungsformen, a. Die absolute Regierung. b. Die getheilte Regierung. System der Mischung. Repräsenta- tivsystem. c. Die beschränkte Regierung. Die ideale Be- schränkung. Die realeBeschränkung. Das ständische System. Das System der reinen Stellvertretung. Das Zweikammersy- stem. Die Staatsformen. a. Die absolute Monarchie. b. Die Republik. c. Die constitutionnelle Monarchie. Erhaltung der Verfassungen. Umänderung der Verfassungen. — II. Die Regierungs'ikunst. Allgemeine Grundsätze. A. Ge- setzgebungskunst. Die Gesetzgebung. Der Gesetz- geber. Eigenschaften des Gesetzes. Theile der Gesetz- gebung. 1. Die Justitzgeseizgebung. Das bür- gerliche Gesetz. Ueber die persönlichen Verhältnisse. Ue- ber die dinglichen Verhältnisse. Ueber die Vertragsver- hältnisse. Ueber die bürgerliche Genugthuung, Das pein- liche Gesetz. Ueber die Verbrechen. Ueber die Strafen. Ueber die Zurechnung. Die gerichtliche Vertheidigung des Rechtes. 2. Die Polizeigesetzgebung. Zusammen- hang und Unterschied zwischen Polizei und Justiz. 4. Die Sicherheitspolizeigesetzgebung. Grund- richtung der Sicherheitspolizeigesetze. Beförderung der öffentlichen Sicherheit. Beförderung der Privatsicherheit. b% Die Wohlfahrtspolizeigesetzgebung. Die Tendenz der Wohltährtspolizeigesetze. Ueber die Güterer- zeugung, Ueber die Gütervertheilung. Ueber die Güter- verzehrung. c. Die Culturpolizeigesetzgebung. Grundbestimmung der Culturpolizeigesetze. Ueber das Schulwesen. Ueber das Kirchenwesen. Ueber das Sitten- wesen. 3. Die Finanzgesetzgebung. Ansicht der Staatshaushaltung. Ueber die Stsatsausgaben. Ueber die Staatseinkünfte. Ueber directe und indirecte Steuern ins- besondere. Ueber Staatsschulden. — Die Codifica- tion. — B. Verwaltungskunst. Bestandtheile der Staatsverwaltung. Die Organisation der Behörden. Die a. Die innere Verwal- Die Justizverwaltung. Wirksamkeit der Behörden, tung. Die Systeme derselben. Die Polizeiver waltung. Die Finanzverwaltung. b. Die äussere Verwaltung. Die Systeme derselben. Die Kriegsverwaltung. Die Friedensverwaltung. — Schluss. Die Staatswissenschaft und die Staatswissenschaiten. Breslau, den 10. Februar 1831. Wilhelm Gottlieb Korn. Pe EEE Bei Fr. Laue in Berlin iſt erſchienen: 1172 7 1 a Algier und Paris im Jahre 1830, In 2 Novellen (Die Aventure und Die Juliustage) von L. Rellſt ab. 3 Bde. 66 Bogen. 8. Brochirt 4 Thlr. 12 Gr. Dieſe beiden Novellen gruͤnden ſich auf denkwürdige Ereig⸗ niffe des vorigen Jahres, deren Folgen noch jetzt Europa bewe—⸗ gen. Sie ſtehen durch die darin auftretenden Perſonen unter ſich im innigſten Zufammenhange, ſodaß fie ein Ganzes, jedoch in zweien für ſich organiſch gegliederten Haͤlften, bilden. Sie find durchaus auf bekannte, hiſtoriſche Thatſachen geſtuͤtzt und empfehlen ſich demnach, außer durch ihren aͤſthetiſchen Werth, zugleich als ein treues Gemaͤlde jener großen Begebenheit. Von der muͤnchner Sammlung der röm. Claſ⸗ ſiker hat ſoeben bei Fleiſchmann in Muͤnchen die Preſſe verlaſſen und iſt in allen Buchhandlungen zu haben: Des Cajus Salluſtius Krispus Werke. Ueberſetzt und erklärt von J. H. M. Erneſti. Gr. 12. 1831. 20 Gr., oder 1 Fl. 30 Kr. Der große Beifall, deſſen ſich die treffliche Ueberſetzung des Horaz von demſelben berühmten Gelehrten erfreut, wird in eben dem Maße auch dieſer Ueberſetzung zu Theil werden. Auch hier bilden die erklaͤrenden, alles erſchoͤpfenden Anmerkungen, worin der Verfaſſer wol ſeines Gleichen ſucht, einen wahren Schatz. Nur ſo behandelt koͤnnen Ueberſetzungen der alten Claſſiker fruchttragend werden. —ů — Oeſtreichiſche militairiſche Zeitſchrift. 1831. Sechstes Heft. Dieſes Heft wurde ſoeben an alle Buchhandlungen verfen- det. Es enthaͤlt: I. Fortſetzung der Geſchichte des Feldzugs 1788 der k. k. Hauptarmee gegen die Tuͤrken. — II. Bemer⸗ kungen über Jomini's Tableau analytique des principales com- binaisons de la guerre. — III. Den Feldzug des dritten deut- ſchen Armeecorps in Flandern 1814. — IV. Briefe des Feld⸗ marſchalls Grafen von Suwaroff. — V. Neueſte Militairver⸗ aͤnderungen. Alle Buchhandlungen nehmen auf den Jahrgang 1831 Praͤnumeration mit acht Thaler Saͤchſiſch an. Auch iſt für die⸗ ſen Preis jeder der fruͤhern Jahrgaͤnge dieſer Zeitſchrift zu er⸗ halten. Wer die ganze Sammlung der Jahrgaͤnge 1818 — 30 zugleich abnimmt, dem wird jeder Jahrgang nur zu ſechs Tha⸗ lern gerechnet. Die frühern fünf Hefte dieſes Jahrgangs 1831 enthalten folgende Auffäge: Winterfeldzug in Holland 1794 — 95. — Krieg der Engländer gegen die Birmanen 1824 — 26, mit einer Karte des Birmanenreichs. — Suwaroff's Feldzug 1794 in Polen. — Feldzug der Ruſſen 1829 in der Türkei. — Ueber militairiſche Selbſtbildung. — Denkſchrift des Feldmarſchalls Prinz Koburg uͤber den Operationsplan zum Feldzug 1794 am Rheine. — Verwendung der großen Geſchuͤtzreſerve in den Schlachten. — Die Flotten der verſchiedenen europaͤiſchen Staa⸗ ten. — Skizzen der Armee von Frankreich, Preußen, von der Tuͤrkei, von Perſien, Nordamerika, Griechenland u. ſ. w. J. G. Heubner, Buchhaͤndler in Wien. a Bei mir find erſchienen und in allen Buchhandlungen zu aben: Fryxel, A., Leben und Thaten Guſtavs I. Waſa, Koͤ⸗ nigs von Schweden. Aus dem Schwediſchen uͤberſetzt von Dr. G. v. Ekendahl. 1831. Gr. 8. Preis 21 Gr. Haurenski, E., Stimme eines Unbekannten an das edle Sachſenvolk, nach den traurigen Ereigniſſen im April 1831 vernommen und wiederholt. Motto: „Sehet euch vor, vor denen, die in Schafskleidern zu euch kommen, inwendig aber reißende Woͤlfe ſind“. 1831. Gr. 8. Geh. Preis 6 Gr. Neuſtadt a. d. O., im Juli 1831. J. K. G. Wagner. Liederbuch mit beigedruckten Melodien. In unſerm Verlage erſcheint Ende Oktober: Liederbuch fuͤr deutſche Kuͤnſtler, herausgegeben von Franz Kugler und A. Reinick, Maler. Zweihundert Kuͤnſtler- und Volkslieder, die Melodien mit neuen Notentypen gedruckt; dazu zwölf bis funfzehn neuer Vignetten im Holzſchnitt (von Gubitz und unter deſſen Leitung gefertigt). Subſcriptionspreis (bis Ende Oktober) 20 Gr., nachheriger Preis 1 Thlr. 6 Gr. 5 Das Nähere daruͤber im „Kunſtblatt“ (zum „Geſellſchaf⸗ ter“) Nr. 8. Berlin. Vereins- Buchhandlung. Erſchienen iſt und in allen Buchhandlungen zu haben: Geſchichte der geheimen Verbindungen der neueſten Zeit. 5tes Heft. Gr. 8. 18 Gr. Auch unter dem Titel: Geſchichte der geheimen Verbindungen in Polen. Die Herausgeber, denen die ſicherſten authentiſchen Quellen zu Gebote ſtanden, bieten dem Hiſtoriker wie dem Liebhaber der Geſchichte der ſo uͤberaus wichtigen Ereigniſſe der letzten Jahre in dieſer Arbeit nur actenmaͤßige, der Wahrheit ganz getreue Darftellungen, und es dürfte deshalb gerade dieſe Sammlung vor der großen Menge compilatoriſcher und mit ſubjectiven Anfichten begleiteter ähnlichen Artikel die beſon⸗ dere Aufmerkſamkeit aller Unparteiiſchen in Anſpruch nehmen. n me on nom na Damen Ich befige ein ganz neues Exemplar der londner Ori⸗ ginal ausgabe von ? Lingard, Dr. John, A history of England from the first invasion by the Romans. Second edition. 12 vols, die in England über 40 Thlr. koſtet, und bin bereit es für dreißig Thlr. Preuß. abzulaſſen. Leipzig, im Auguſt 1831. F. A. Brockhaus. Literariſcher Anzeiger. Gu den bei F. A. Brockhaus in Leipzig erſcheinenden Zeitſchriften.) 1831. Nr. XX. Dieſer Literariſche Anzeiger wird den bei F. A. Brockhaus in Leipzig erſcheinenden Zeitſchriften: Blätter für literas riſche Unterhaltung, Iſis, Der canoniſche Wächter, Zeitgenoſſen, ſowie der Allgemeinen mediziniſchen Zeitung beigelegt oder beigeheftet, und betragen die Inſertionsgebuͤhren fuͤr die Zeile 2 Gr. Bei F. A. Brockhaus in Leipzig iſt erſchienen und durch alle Buchhandlungen des In- und Auslandes zu beziehen: J. Philipn Melanchthaws Werke, in einer auf den allgemeinen Gebrauch berechneten Auswahl. Herausgegeben von Dr. Friedrich Auguſt Roethe. Sechs Theile. 1829 — 30. 8. 107% Bogen. Subfcriptionspreis: 2 Thlr. 8 Gr. Man ift längft darüber einverftanden, daß Melanchthon der gelehrteſte, unbefangenſte und thaͤtigſte Mitarbeiter Luther's war, auf die Entwickelung des evangeliſchen Lehrbegriffs, auf die Ausbildung des echten Proteſtantismus und auf das ganze große Werk der Reformation einen maͤchtigen Einfluß hatte. Um ſo mehr iſt es zu verwundern, daß feine vielen trefflichen Schriften, deren mehre auch durch edle Popularitaͤt ſich auszeichnen, in neuerer Zeit weder einzeln wieder abgedruckt worden, noch in Auszügen, noch in einer vollſtaͤndigen Ausgabe erſchienen find, weshalb ſie denn den meiſten Nichttheologen unzugaͤnglich und fremd bleiben. Der Eintritt des Jubeljahres der augsburger Confeſſion mahnte nachdrücklich an die unſterblichen Verdienſte ihres hochherzigen Verfaſſers, und es ſchien jetzt beſonders an der Zeit zu ſein, ſeine Wirkſamkeit auch durch weitere Verbrei⸗ tung der ausgewaͤhlteſten Fruͤchte ſeines reichen Geiſtes zu er⸗ neuen. Der Verleger der vorliegenden Sammlung, welche in Format und Druck an die zweite Auflage der bei Perthes in Hamburg erſchienenen Auswahl aus Luther's Schriften ſich an⸗ ſchließt, ging auf den Antrag des Herausgebers bereitwillig ein, weil auch er einen werthvollen Beitrag zu der bedeutungsvollen Jubelfeier liefern und den zweckmaͤßigen Plan, die gediegenen Arbeiten Melanchthon's unſern Zeitgenoſſen in erneuerter Geſtalt darzubieten, unterſtuͤtzen wollte; auf ſeinen eignen Vortheil ſah er dabei jo wenig, daß er die angekuͤndigten ſechs Theile (zu: ſammen 1072 Bogen, welche nach den jetzt üblichen Buͤcherprei⸗ ſen auf 6 Thlr. zu berechnen geweſen waͤren) den Subſcribenten gu 2 Thlr. 8 Gr. darbot, welcher Preis auch jetzt noch fortbe⸗ ſtehen ſoll, um auch den Minderbemittelten den Ankauf eines ſo reichhaltigen Werkes zu erleichtern. Daſſelbe iſt nun voll⸗ ftändig erſchienen, und der Herausgeber iſt ernſtlich bemüht ges weſen, ſeine Aufgabe moͤglichſt befriedigend zu loͤſen. Nicht Aus⸗ zuͤge, ſondern ganze Schriften, „und zwar in einer auf den allgemeinen Gebrauch berechneten Auswahl“, — alſo auch für den Nichttheologen und Nichtgelehrten brauch⸗ bar, ſowol Belehrung als Erbauung enthaltend, ſollten in deut⸗ ſcher Sprache vorgelegt werden. Die Mannichfaltigkeit und Reichhaltigkeit dieſer Auswahl erhellt aus folgender Ueberſicht des Inhalts: Erſter Theil. Melanchthon's Biographie. Erſte Haͤlfte, als Einleitung in das Verſtaͤndniß feiner Schriften. — Uns terricht an die Viſitatoren in Sachſen. 1527. — Von der leipziger Disputation. 1519. — Wider die pariſer Theolo⸗ gen. 1521. — Wider die Artikel der Bauernſchaft. 1525. — Hiſtorie Thomas Muͤnzer's. 1525. — M. an Oecolampa⸗ dius uͤber das heil. Abendmahl. 1529. — 33 Briefe aus Augsburg. 1580. — Bericht vom augsb. Reichstage. 1530. Zweiter Theil. Die augsburger Confeſſion und ihre Apo⸗ logie, letztere in einer neuen und treuen Ueberſetzung. Dritter Theil. Gutachten und Bedenken (von 1524 — 50), die wichtigſten Streitfragen der Zeit umfaffend. Vierter Theil. M.’s eigne forgfältige Bearbeitung feiner loci theologici oder Hauptartikel chriftlicher Lehre, — eine vollſtaͤndige Entwickelung des evangeliſchen Lehrbegriffs, lichtvoll und gruͤndlich. Fuͤnfter Theil. Ausgewählte Reden geiſtlichen und ge⸗ ſchichtlichen Inhalts. Sechster Theil. Aus M.'s Poſtille und Pſalmenerklaͤ⸗ zung. — M.'s Biographie. Zweite Hälfte, So iſt hier Alles, was für den allgemeinen Gebrauch ſich eignet, ſorgfaͤltig zuſammengeſtellt. II. Concordia. Die ſymboliſchen Buͤcher der evangeliſch⸗lutheriſchen Kirche, mit Einleitungen herausgegeben von Dr. Friedrich Auguſt Roerbe. 40 Bogen. Gr. 8. Subſcriptionspreis: 1 Thlr. 12 Gr. In einer Zeit, da der Geiſt des Forſchens und Prüfens allgemeiner als je erwacht iſt, da Viele ernſtlich darnach ſtreben, ihres Glaubens und ihres Verhaͤltniſſes zu der Kirche, der fie angehoͤren, gewiß zu werden, da zudem mancherlei Abweichungen von den kirchlichen Bekenntniſſen hervortreten, und die Proſely⸗ tenmacherei ihr nicht immer redliches Spiel treibt, da es um fo noͤthiger iſt, daß Jeder die weſentlichen Unterſcheidungslehren ſeiner Kirche genau kenne und mit Einſicht wuͤrdige, ſcheint eine neue Ausgabe der ſymboliſchen Bücher dem underkennbaren Be⸗ duͤrfniß zu entſprechen. Obwol mehre aͤltere und neuere Ausga⸗ ben vorhanden ſind, ſo kommen dieſe doch meiſt nur in die Haͤnde der Geiſtlichen; eine bequeme, durchaus correcte, auf ſchoͤnem weißem Papier ſehr anftändig und auch für ſchwache Augen leſerlich gedruckte, dabei hoͤchſt wohlfejle Handausgabe wird daher hoffentlich Vielen willtommen fein, und die allgemeinere Bekanntſchaft mit den evangeliſch- lutheriſchen Bekenntniſſen befördern, um fo mehr, als die vorangeſtellten Einleitungen auch dem Nichtgelehrten deutliche und vollſtaͤndige Aufſchluͤſſe über die Bedeutung, den Werth und die Guͤltigkeit kirchlicher Symbole uͤberhaupt, und uͤber den Urſprung, die Abfaſſung und die uͤbrigen geſchichtlichen Verhältniffe jedes einzelnen Bekenntniſſes mittheilen. Möge denn die wohlmeinende Abſicht dieſes Unternehmens erreicht werden! —————— Or eg Bei Fr. Laue in Berlin iſt ſoeben erſchienen: A. Frhr. von Forſtner, Lehrbuch der theoretiſchen Mechanik (Gleichgewichts⸗ und Bewegungslehre) feſter, tropfbarer und luftfoͤrmiger Koͤr⸗ per, inſofern dieſe Lehren ohne Kenntniß der hoͤhern Mathematik vorgetragen werden koͤnnen, mit Hinwei⸗ fung auf die praktiſche Mechanik und auf die weitere Ausführung durch höhere Mathematik. After Band. Mit 3 Kupfertafeln. Preis 2 Thlr. 16 Gr. In Partien zu 15 Exemplaren fuͤr Schulen 2 Thlr. Vorſtehendes Lehrbuch fest die Kenntniſſe der niedern (rei⸗ nen) Mathematik voraus, iſt ganz wiſſenſchaftlich begruͤndet und geht alſo nur ſo weit, als es mit Huͤlfe der niedern Mathema⸗ tik geſchehen kann. Demnach empfehle ich daſſelbe außer den Gewerbſchulen beſonders allen Denen, welche, nur mit obigen Vorkenntniſſen ausgeruͤſtet, doch eine gruͤndliche Belehrung in den fo äußerſt intereſſanten mechaniſchen Wiſſenſchaften zu erlan⸗ gen wünſchen. Da der ſtrengwiſſenſchaftliche Vortrag des Herrn Verfaſſers aus ſeinen fruͤhern Werken bereits hinlaͤnglich bekannt iſt, ſo bedarf es auch nur der Anzeige, um dieſem neuen Werke eſer und Freunde zu gewinnen. ic, Der 15 (und lite) Band erſcheint zur Michaelismeſſe d. J. und wird einzeln etwa 1 Thlr. 16 Gr. koſten; in Par⸗ tien 1 Thlr. 6 Gr. Im Verlage der unterzeichneten iſt ſoeben erſchienen und an alle namhafte Buchhandlungen verſandt: Die vierte durchaus umgearb., verb. und vermehrte Auf⸗ lage von dem Handbuch der franzöſiſchen Sprache, einer neuen ſyſtematiſchen Darſtellung derſelben. Eine faßliche Eroͤrterung aller Regeln dieſer Sprache ſowol fuͤr Lehrer zur Erleichterung des Vortrags als für Diejeni⸗ gen, welche ſich in dieſer Sprache noch völlig ausbil⸗ den wollen, entworfen von Auguſt Barthel, Lehrer der deutſchen und franzoͤſiſchen Sprache zu Freiberg. rſter Theil. 22 Bogen. Auf weiß Mediandruckp. Ladenpreis 1 Thlr. 6 Gr. Der in dieſem Werke nicht zu verkennende praktiſche Takt des wackern Herrn Verfaſſers, die Gruͤndlichkeit, und der viel⸗ jährige ausgezeichnete Fleiß, mit welchem er ſeine Aufgabe löſte, die überall ſich zeigende Klarheit, Deutlichkeit und Ber ſtimmtheit in der Darſtellung, und die Entſcheidung des Pu⸗ blicums ſowol, als das öffentliche Lob, welches man dieſem Werke zu Theil werden laͤßt, der billige Preis deſſelben, und endlich der ſchnelle Abſatz der drei erſten Auflagen beweiſen ſchon genügend, daß es ebenſo brauchbar als würdig iſt in allen franzoͤſiſchen Lehranſtalten eingefuhrt zu werden. Indem der erſte Theil die ſyſtematiſche Aufſtellung aller Redetheile, ſowie die logiſche Darſtellung der Conſtructionen der feanzöfifchen Sprache enthält, fo wird der zweite Theil, welcher bereits unter der Preſſe iſt und ebenfalls auf ſo oft wiederholtes Verlangen binnen Kurzem erſcheinen wird, die praktiſchen Ausarbeitungen durch metaphoriſche Darſtellungen ſaͤmmtlicher Redetheile enthalten, die fo faßlich entwickelt find, daß der Lehrer dem Schüler faſt keine Erklärung zu geben be⸗ darf, und daher der Deutſche ſowol als der Franzoſe gleichen Nutzen daraus ſchoͤpfen koͤnnen. Da nun, wie ſchon das Urtheil über den erſten Theil günftig genug gefällt worden ift, dies Buch eine Encyklopaͤ⸗ die aller Regeln umfaßt, fo koͤnnen wir unbedingt und mit Recht behaupten, daß es alle Lehrbuͤcher dieſer Sprache erſetzt. Der Preis fuͤr den zweiten Theil wird den des erſten nicht viel uͤberſteigen. Uebrigens geben wir bei Partien von je 10 Exempl. 1 Freiexemplar und überdies noch einen annehmlichen Rabatt. Freiberg, den 25ſten Juli 1831. Engelhardt'ſche Buchhandlung. Soeben iſt erſchienen und verſandt: Geſchichte Rußlands un Peters des Großen, vom General, Grafen von Sèé gur, Verf. der „Geſchichte Napoleons und der großen Armee während des Jahres 1812“/. Aus dem Franzoͤſiſchen von C. D. H. Grim m. Erſtes Baͤndchen. 12. In eleg. Umſchlag broſch. Preis 8 Gr., oder 10 Sgr. Das Ganze wird aus drei, ſchnell auf einander erſcheinen⸗ den Baͤndchen beſtehen. Leipzig, im Auguſt 1831. Bruͤggemann'ſche Verl.-Expedit. In der Neuen Guͤnter'ſchen Buchhandlung zu Glogau iſt erſchienen und in allen Buchhandlungen zu bekommen: Handbuch der Geburtshuͤlfe mit beſonderer Beruͤckſichtigung der in den Pruͤfungen uͤber Geburtshuͤlfe vorkommenden Gegenſtaͤnde. Ein Huͤlfs- und Repetirbuch für Aerzte überhaupt, ins—⸗ beſondere aber fuͤr angehende Praktiker, Studirende der Medizin und vorzuͤglich fuͤr ſolche, die ſich zum geburts— huͤlflichen Examen vorbereiten wollen. Nach Boer, Buſch, Carus, Froriep, Joͤrg, Dfiander, Sie bold u. ſ. w. bearbeitet und mit einem Anhange: „Die beim mündlichen und ſchriftlichen Examen über Geburts⸗ huͤlfe vorkommenden Fragen“ verſehen von Dr. Wilh. Cohnſtein. Mit einer hyſterographiſchen Tabelle und 3 lithogr. Tafeln. 8. Preis 1 Thlr. 20 Gr. Bei J. A. Liſt in Berlin iſt ſoeben erſchienen und in allen Buchhandlungen zu haben: TAE ANO PQ HIN H scripsit et edidit Ludovieus Philippson. Gr. 8. Weiß Druckpapier (VIII und 252 Seiten). broſchirt. 1 Thlr. 12 Gr. (1 Thlr. 15 Sgr.) Inhalt: I. De internarum hum. corp. partium cogni- tione Platonis et Aristotelis. — II. I) Theo- phrasti Eresii fragmentum hist. -philos. de sensu et Sauber sensilibus. Textus denuo recognitus, prima conversio latina, annotatt. crit. et commentt. de Parmenide, Empedocle, Alcmaeone, Anaxagora, Clidemo, Diogene Apoll, Democrito et Platone. — 2) Aristotelis doctrina de sensibus. — 3) Theophrasti Er. fragmenta de sensu, phantasia et intellectu e Pris- ciani Lydi metaphrasi primum excerpta. In der e zu Ko: nigsberg iſt erſchienen: N 5 Belehrung für Nichtaͤrzte über die Verhütung der Cholera. Im Auftrage der Sanitaͤtscommiſſion zu Königsberg, von K. F. Burdach, Profeſſor und Medizinalrat daſelbſt. 8. Geheftet. 10 Gr. Bei J. A. Mayer in Aachen iſt ſoeben erſchienen und an alle Buchhandlungen Deutſchlands, der Schweiz, Nieder: lande ꝛc. ꝛc. verſandt: Geſchich t e des Hauſes Nassau, Oranien. Dr. Ernst Münch. Profeſſor und Bibliothekar Sr. Maj. des Königs der Niederlande im Haag. Er ſter Band. Gr. Subſcriptionspreis: auf weißem Druckpapfer 1 Thlr. 16 Gr.; auf Velinpapier 2 Thlr. 12 Gr. einem ſchoͤnen und erhabenen Denkmale, welches der ges, Verfaſſer feinem literariſchen Ruhme ſich in dieſer großen und hoͤc t bedeutungsvollen Arbeit zu ſetzen denkt, erſcheint hier der Grundſtein in dem erſten, ſoeben fertig gewordenen Bande. Die Geſchichte der Naſſauer iſt bis jetzt nur unvollkommen und mangelhaft bearbeitet worden. Dem Verfaſſer haben ſich alle Quellen geoͤffnet, ihn mit ihrem lang verſchloſſenen Reichthum zu unterſtützen. Seine beſten Kräfte hat er an ein „Werk geſetzt, gleich wichtig fuͤr den Forſcher, wie anziehend fuͤr den Freund der Geſchichte. Unparteilichkeit, Freimuͤthigkeit, echt deutſcher Sinn, gruͤndlicher Fleiß leiten, dichteriſche Phantaſie und Sprache beleben dieſe an großen Thaten und Charakteren ſo reiche Geſchichte, deren wuͤrdigen Beſchreibung man ſchon ſo lange mit Verlangen entgegengeſehen hat. In der Allgem. niederl. Buchhandlung in Leipzig ſind erſchienen und durch alle Buchhandlungen Deutſch⸗ lands zu bekommen: Memoiren der Herzogin von Abrantes, oder hiſtoriſche Denkwuͤrdigkeiten uͤber Napoleon, die Revo⸗ lution, das Directorium, das Conſulat, das Kaiſer⸗ reich und die Reſtauration. Aus dem Franzoͤſiſchen. 3 Baͤnde in 8. Ladenpreis 4 Thlr. 12 Gr. Leipzig, den Sten Auguſt 1831. Im Verlage der Gebruͤder Schumann in Zwickau iſt erſchienen und in allen Buchhandlungen zu erhalten ci Voigt, F. A., Lehrbuch der Arithmetik, als Leitfaden beim Unterrichte auf Gelehrtenſchulen. 8. 20 Gr. In Partien weit billiger. Weiske, C. A., Quaestiones Gr. 8. Velinpapier. juris civilis. Geh. 12 Gr. SUBSCRIPTIONS- ANZEIGE. Meyer’s*) BRITISH CLASSICS. The love for the noble language and literature of Bri- tain, ever characteristic to the learned and polite of our country, has of late become almost universal. The avidity to partake of the inexhaustible sources of refined pleasures, which are opened to the English student, is now no more a passion reserved for the higher ranks: it has manifested itself in all classes of society. This new and powerful impulse given to the literary taste and pursuits of the country cannot be to much commended: for it is one of the most effectual means to improve our public spirit, to inspire the nation with the stern and lofty virtues, — these bulwarks of freedom! — for which Albion is so distin- guished and the principles of which are imprinted on every page of the noblest works of British Genius, And nevertheless a publication of the standard and popular works of the BRITISH CLASSICS and most distinguished writers OF THE DAY in a form to combine the advantages of CHEAPNESS, CONVENIENCE and BEAUTY is, in Germany, still a desideratum. True, a medley collection of English poetical and Prose - writers, badly printed and in an unsightly form, has been running on for a number of years and its success has been great. But this only proofs the want, not supplies it. Under these circumstances it is presumed by the edi- tor, that his undertaking will meet with a favourable re- ception and kind patronage in all the circles, where the study of the English language is cultivated, His editorial task, he is well aware, is not a heavy one; yet the more positive is his will to do it well. He has for this purpose been collecting for several years the best original editions of the classical works of British Literature, and every possible information respecting their Writers. Their Chef- d’oeuyres, and from voluminous authors only these will be selected, — he will have prefixed by a eritical and bio- graphical memoir and embellished by an authenticated por- trait engraved on steel in the first line of the art. Abso- Jute correctness will be aimed at, Paper and typography will rival with the most beautiful productions of the Bri- tish press. The choosen size, a small Octavo, will be deemed both convenient and elegant. Adding to all this a price, often not so much as ONE TENTH of that charged for the original London editions, and in general infinitely lower than the prices of the vilest counterkeits issued from german presses, the editor and publishers think themselves justified in hoping, the ama- teurs of the English language will haste to secure themsel- ves the extra- advantages in price reserved for those, who effectually patronize the undertaking by immediate sub- scription. SUBSCRIPTIONS- um ERS CHEINUNGS- BEDINGUNGEN. MEYER’S BRITISH CLASSICS erscheinen in monat- lichen Bänden (englisch cartonnirt) jeder von mindestens 240 Seiten. Die Ausstattung wird in jeder Beziehung vor- trefflich sein. Der Subseriptionspreis für jeden Band ist 16 Groschen Sächsisch. Die ersten eintausend Subseri- benten, welche sich bei uns anmelden, geniessen aber auf sämmtliche Bände am Subscriptionspreise EIN VIER THEIL ERLASS. SIE zahlen folglich nur zwölf Gro- schen Sächsisch — ...... für jeden Band dei Ablieferung. ) Late editor of the British Chronicle, translator of the wri- tings of Shakspeare, and author of several works on Bri- lish Literature. Die Subscription verpflichtet keineswegs zur Abnahme sämmtlicher erscheinenden Bände, Der Unterzeichner kann vielmehr aufkündigen wenn er will, und ist in dem Fall nur zur Abnahme der nächst erscheinenden 3 Bände ver- pflichtet. Man kann bei allen soliden Buchhandlungen Deutsch- lands und des Auslandes unterzeichnen. VOL. I und II. — ROBERT MONTGOMERY’S POETICAL WORKS complett. enthaltend, — kommen zuerst unter die Presse und erscheinen im Dezember. * * Sie kosten in der londoner Ausgabe 16 Thaler; in unserer den ersten Unterzeichnern nur ein Thaler! Die Subscription wird den 1. Dezember GE- SCHLOSSEN. DANN gilt der LADENPREIS. Er ist ein Thaler Sächsisch für jeden Band. In Aucust 1831. Das Bibliographische Institut zu Hildburghausen und Neuyork. a —— Bei Fr. Laue in Berlin iſt ſoeben erſchienen: Dr. und Prof. P. F. Stuhr, An t et in ch un g e über die Urſpruͤnglichkeit und Alterthuͤmlichkeit der Stern— kunde unter den Chineſen und Indiern, und uͤber den Einfluß der Griechen auf den Gang ihrer Ausbildung. 12 Bog. Gr. 8. Preis 1 Thlr. Soeben iſt erſchienen: Die Aufhebung, Abloͤſung nnd Umwandlung nach Rechtsgrundfaͤtzen betrachtet. Mit Ruͤckſicht auf die Verhandlungen des badenſchen Landtags vom Jahre 1831. Von 7 22 Dr. ITtarl Salama Tachariä, Großherzogl. badenſchen Geh. Rathe, ord. öffentl. Rechtslehrer auf der Univerſitaͤt in Heidelberg, Command. des großherzogl. bad. Ordens des zaͤhringer Loͤwens. Heidelberg, Juli 1831. Auguſt Oßwald's Univerſitaͤts⸗ Buchhandlung. Interessante literarische Neuigkeit. Im Verlage der Heinſius'ſchen Buchhandlung in Gera iſt ſoeben erſchienen und auf feſte Beſtellungen in allen Buchhandlungen zu haben: Et bie, Nove lte in drei Abtheilungen. Von Karoline v. Woltmann, geh. Naſch, Verfaſſerin der Bildhauer. Velinvapier. Preis 4 Thlr. 16 Gr. Wer ſich der Bildhauer erinnert, welche in franzoͤſiſchen, engliſchen, ſchweizeriſchen und faſt allen deutſchen geachteten literariſchen Blättern, namentlich im „Wegweiſer zur Abendzei⸗ tung“ durch Theodor Hell (1829, Nr. 61), in der „Jenaer Li⸗ teratur-Zeitung“, Nr. 135, eine Anerkennung fanden, wie man — — ſie ſelten den Leiſtungen einer weiblichen Feder gezollt, wird eilen ſich den Genuß der Lecture des Erbes zu verſchaffen, welches bei allen der Frau v. Woltmann eignem Zauber der Charakterſchilderung und Seelenmalerei, vor jenem Roman den Vorzug einer die Leſer im Allgemeinen mehr anſprechen⸗ den Handlung hat, die uns durch die Art der Darftellung zu dem Grade des Antheils hinreißt, welche man ſonſt nur dem Selbſterlebten zollt. Bei J. A. Mayer in Aachen iſt ſoeben erſchienen und an alle Buchhandlungen verſandt: Preussen die RNehalu tionen. Von C. L. W. Aldefeld. 8. Geh. Preis 8 Gr. Bei Fr. Laue in Berlin iſt ſoeben erſchienen: M. Heinemann, Die allerneueſte Buchhaltungsform fuͤr Kaufleute und Banquiers, mit Ruͤckſicht auf den Kleinhandel und das Wechſel- und Fondsgeſchaͤft. Preis 22 Gr. (27 Sgr.) Bei Ferdinand v. Ebner in Nuͤrnberg iſt erſchie⸗ nen und an alle Buchhandlungen verſandt worden: Galerie der vorzuͤglichſten Kloͤſter Deutſchlands, hiſtor.-ſtatiſt. topogr. von Vielen beſchrieben und her⸗ ausg. vom koͤnigl. Bibliothekar Jaͤck. Aften Bandes Iſte Abthlg. Mit der ſauber geſtochenen Anſicht der Abtei Ebrach. 8. Broſch. Subſcriptionspreis 14 Gr., oder 1 Fl. Dieſer Band enthaͤlt: Tegernſee bei Muͤnchen. — Ebrach. — St.⸗ Urban im Canton Luzern. — Dr. Luther's Klo⸗ ſter. — Antonier zu Hoͤchſt. — Fuͤrſtenfeld. — Kloſter Neu⸗ burg bei Wien. Bei J. E. Schaub in Duͤſſeldorf iſt ſoeben erſchie⸗ nen und in allen andern Buchhandlungen zu haben: Ueber die Vorzüge und Mängel der indirecten Beſteuerung. Nebſt einem Anhange uͤber eine, in der franzoͤſiſchen Kam mer der Deputirten vorgekommene, dieſen Gegenſtand be⸗ treffende Verhandlung. Von J. C. Freiherrn von Ulmenſtein, koͤnigl. preuß. Regierungsrathe zu Duͤſſeldorf. In farbigem Umſchlage geheftet. Preis 8 Gr. Soeben ist bei mir erschienen und in allen Buchhand- lungen des In- und Auslandes zu erhalten: Fechner (Gustav Theodor), Massbe- stimmungen über die galvanische Kette. Mit einer lithographirten Tafel. Gr. 4. 34 Bogen auf feinem Druckpapier. 3 Thlr. Leipzig, im August 1851, F. A. Brockhaus. Literariſcher Anzeiger. (Zu den bei F. A. Brockhaus in Leipzig erſcheinenden Zeitſchriſten.) 1831. Nr. XXI. Dieſer Literariſche Anzeiger wird den bei F. A. Brockhaus in Leipzig erſcheinenden Zeitſchriften: Blätter für litera⸗ riſche Unterhaltung, Iſis, Der canoniſche Wächter, Zeitgenoſſen, ſowie der Allgemeinen mediziniſchen Zeitung beigelegt oder beigeheftet, und betragen die Inſertionsgebuͤhren fuͤr die Zeile 2 Gr. Bollftändig iſt nun bei mir erſchienen und in allen Buchhandlungen des In- und Auslandes zu erhalten: Heller (Joſeph), Das Leben und die Werke Albrecht Duͤrer's. In drei Baͤnden. Zweiter Band. Mit drei Abbildungen. Gr. 8. 684 Bogen auf Druckpapier. Car⸗ tonnirt. 5 Thlr. Dieſer Band enthaͤlt Duͤrer's Zeichnungen, Gemälde, plaſti⸗ ſche Arbeiten, Bildniſſe, Kupferſtiche, Holzſchnitte und die nach ihm gefertigten Blaͤtter; Duͤrer's Werke, Schriften mit Abbildungen von und nach ihm, mit hiſtoriſchen und bibliogra⸗ phiſchen Anmerkungen, Medaillen auf Dürer und nach Dürer. Die dritte Abtheilung des zweiten Bandes koſtet einzeln 16 Gr. Der erſte und dritte Band erſcheinen ſpaͤter. Leipzig, im Auguſt 1831. F. A. Brockhaus. Cholera. Soeben iſt erſchienen und verfandt: Die indiſche Cholera nach allen ihren Beziehungen, geſchichtlich, pathologiſch— diagnoſtiſch, therapeutiſch und als Gegenſtand der Staats— und Sanitaͤtspolizei, dargeſtellt von Dr. Chriſtian Friedrich Harleß, koͤnigl. preuß. Geh. Hofrath und Profeſſor ꝛc. 2 Abtheilungen. Gr. 8. ee Velinpap. Geheftet. 2 Thlr. 17 Der Namen des Verfaſſers bürgt für die hohe wiſſen— ſchaftliche Bedeutung der Arbeit, und wird das geſammte aͤrztliche Publicum auf dieſes wichtige Werk um fo mehr auf merkſam gemacht, je raſcher die drohende Gefahr herannaht. Braunſchweig, Juli 1831. Friedrich Vieweg. In der Joſ. Koͤſel'ſchen Buchhandlung in Kempten iſt eben erſchienen und in allen Buchhandlungen zur Einſicht vorraͤthig: g L o r. v. Weſtenrieder s ſaͤmmtliche Werke. Erſte vollſtaͤndige Originalausgabe. Erſtes Baͤndchen, enthaͤlt: Schriften uͤber bildende Kunſt. Zweites Baͤndchen: Geſchichte des dreißigjaͤhrigen Krieges. Preis fuͤr das Baͤndchen 8 Gr., oder 30 Kr. Neue landwirthſchaftliche Schriften, welche in der Arnold'ſchen Buchhandlung in Dresden und Le ip N i 8 erſchienen und durch alle Buchhandlungen zu bekom⸗ men ſind: Schweitzer, Dr. A. G., Kurzer Abriß eines Unterrichts in der Landwirtſchaft, zum Gebrauch bei Vorleſungen uͤber dieſelbe. Erſte Abtheilung: Ackerbau. Gr. 8. 1 Thlr. Falke, J. E. L., Das Auflaufen oder die Trommel: ſucht der Rinder und der andern Pflanzenfreſſenden Hausthiere. Mit 1 K. Broſch. 6 Gr. Blume, J. A., Die arteſiſchen Brunnen. Broſch. 4 Gr. Einige Worte über die k. ſaͤchſiſchen Staatsforſte und deren Adminiſtration. Broſch. 4 Gr. Müller, Fr., Kryptogamen Sachſens und der angren⸗ zenden Gegenden. Zweites Hundert. 3 Thlr. In Karl Gerold's Buchhandlung in Wien iſt ſoeben erſchienen und daſelbſt ſowie in allen Buchhandlun⸗ gen Deutſchlands zu haben: J a her b uͤcher der Literatur. Vierundfunfzigſter Band, oder EIKE April. Mai. Juni. Inhalt. Art. I. ueberſicht von dreiundſechzig Werken ara⸗ | biſcher, perſiſcher und türkiſcher Literatur. II. Hiſtoriſch⸗genealogiſch⸗geographiſcher Atlas von Le Sage, Grafen Las Cafes. Aus dem Tranzöfifchen der neueſten Ausgabe ins Deutſche uͤberſetzt von Alexander von Duſch. Karlsruhe, 1826. III. Monumens inedits antiquité figurèe Grecque, Etrus- que et Romaine, recueillis pendant un voyage en Italie et en Sicile, dans les années 1826 et 1827. Par M. Raoul - Rocliette. Deux volumes. Paris. IV. Syſtem der Logik, von W. Eſſer. Zweite umgearbei⸗ tete Auflage. Muͤnſter, 1830. v. 1) Der Paria, Trauerſpiel in einem Aufzuge, von Michael Beer. Stuttgart und Tübingen, 1829. 2) Struenſee, Trauerſpiel in fuͤnf Aufzuͤgen, von Michael Beer. Stuttgart und Tübingen, 1829. VI. Das gerettete Malta. Epiſches Gedicht in zwei⸗ 14 5 5 Geſaͤngen, von A. C. Lindenhan. Altona, 18 VII. Ueber die Behandlung der griechiſchen Dichter bei den Engländern, nebſt Bemerkungen über Homer und die Fragmente der Sappho. 8 VIII. Geſchichte der deutſchen Poeſie im Mittelalter, Karl Roſenkranz. Halle, 1830. Inhalt des Anzeigeblattes Nr. N De epigrammate, carminibus Catulli in codicibus et editione principe praemisso. Selbſtkritik von Flügel. von Dr. Bemerkungen über die erſte griechifche Ausgabe von Aristotelis et Theophrasti Opera, Venetüs, Aldus, 1495 — 98. Fuͤnf Baͤnde in Folio. ! . . — 9 A n 5 fe 1 - das ärztliche Puhlicnm von wichtigen Werken die Cholera betreffend. Im Verlage bei C. F. Dfiander in Tübingen iſt er— ſchienen und in allen Buchhandlungen zu haben: Die oſtindiſche Cholera, aus dem Engliſchen des John Maſon Good überfegt und mit einigen Zuſaͤtzen verſehen von Dr. F. G. Gmelin, 8 3 rer der Heilkunde zu Tuͤbingen. eh. 1881. 10 6. Ba Schrift i unächſt eine Ueberſetzung aus ein en gn 1 15 5 das nur in den Händen weniger deutſchen Aerzte ſein dürfte, und fie enthält eine aus den beſten Originalquellen geſchoͤpfte Zuſammenſtellung der 89855 ſachen, welche die Cholera betreffen. Die Zuſaͤtze des Be Ueberſetzers verbreiten ſich uͤber das Alter, die Natur, die Behandlung und die Urſachen dieſer Krankheit, und ſetzen durch die populaire Darſtellung der Verſchiedenheit endemiſcher, epidemiſcher und anſteckender Krankheiten auch den Nichtarzt in den Stand, über den jetzt herrſchenden Streit, was man von der Cholera in Deutſchland zu fuͤrchten habe, ein Urtheil zu fällen. Der Herr Ueberſetzer hat beſonders durch viele Thatſachen zu beweiſen geſucht, daß dieſe Krankheit anſteckend ſei, und ihr fomit durch Quarantainen der Eintritt ins weſt⸗ liche Europa verſperrt werden konne. In dem jetzigen Zeit⸗ punkt, wo die Gefahr ſo drohend iſt, wird dieſe Schrift fuͤr Aerzte und Nichtäͤrzte gewiß von dem größten Intereſſe ſein. — — Allgemeine Krankheitslehre, gegruͤndet auf die Erfahrung und auf die Fortſchritte des neunzehnten Jahrhunderts, von Dr. Fr. Sch nurrer ; ‚ naffauifchem Leibmedicus. 18317 Cr. 8.6 Thlr. 12 Gr. x . Nicht ein weitläufiges neues Compendium der Krankheits- lehre, ſondern feſte innere Begründung derſelben und gewiſſen⸗ hafte Benutzung und Pruͤfung alles Deſſen, was in den letzten dreißig Jahren beſonders auch die ausländifche Literatur Lies ferte, war Hauptaufgabe des Hrn. Verf. Die Arbeit, die aus zwanzigjaͤhrigem Beobachten und Nachdenken allmälig fi er⸗ gab, ift daher zunächſt eher ein Rapport uͤber Alles, was bis zur Homdopathie für die Krankheitslehre während des neun⸗ zehnten Jahrhunderts verſucht wurde. Alles aber iſt zu einem organiſchen Ganzen vereinigt und führt zu ſehr wichtigen Re⸗ ſultaten. In dem Abſchnitte über die allgemeinen Urſachen der Krankheiten hat der Hr. Verf. theils Das, was die neue⸗ ſten Nachrichten und fernere Forſchungen aus Originalwerken und ungedruckten Berichten tiber die Cholera weiter ergaben, geliefert, theils deren nahe Verwandtſchaft mit dem Schweiß⸗ und Wechſelfieber, ſowie die hieraus folgenden Regeln für die Praͤſervation und Eur dieſes zunächft drohenden Uebels nachge⸗ wieſen. Daß der Leſer überhaupt nirgends bloßes Raiſonne⸗ ment, ſondern überall Thatſachen und forgfältig und kritiſch gewaͤhlte Belege und Beiſpiele finden wird, dafuͤr buͤrgen wol des Herrn Verfaſſers fruͤhere Arbeiten. Chronik der Seuchen in Verbindung mit den gleichzeitigen Vorgüngen in der physischen Welt und in der Geschichte des Menschen. 2 Auch unter dem Titel: 12 Krankheiten des Menschengeschlechts historisch und geographisch betrachtet von Dr. FrıEDRICH ScHNURRBER, d. Z. herzogl. nassauischem Leibarzte. 2 Thle. Mit einem vollständigen Register, Gr. 8. 1823 — 25. 4 Thlr. 4 Gr. Materialien zu einer allgemeinen Naturlehre der Epidemien und Contagien. Von Ebendemselben. 8. 1810. 14 Gr. Den verehrten Subseribenten auf die in meinem Ver- lage erscheinende Ausgabe der . SCRIPTORES HISTORIAE BYZANTINAE, wie allen geneigten Gönnern und Beförderern dieses Unter- nehmens, beehre ich mich hiermit die erfreuliche Nachricht mitzutheilen: dass die königlich preussische Hohe Aka- demie der Wissenschaften, den von mir im Interesse dieses Werkes gehorsamst geäusser- ten Wünschen mit grossmüthiger Bexeitwilligkeit entsprechend, einstimmig den Beschluss gefasst hat, die wissenschaftliche Leitung desselben zu übernehmen. Demzufolge werden die fernern Theile von jetzt an unter der Oberaufsicht der Hohen Akademie, unter dem Titel: 8 CORPUS SCRIPTORUM HISTORIAE BYZANTINAE. EDITIO EMENDATIOR ET COPIOSIOR, A. B. G. NIEBUHRIO INSTITUTA, AB ACADEMIA REGIA BORUSSICA CONTINUATA. BONNAE, IMPENSIS ED. WEBERI erscheinen. 2 8 f Es ist dieser ruhmvolle Beschluss, durch welchen unter der persönlichen Theilnahme dieses bei allen Nationen mit Verehrung anerkannten Vereins gelehrter Männer, dem auch Niebuhr anzugehören stolz War, für die fernere gedie- gene Ausführung und Vollendung dieses Werkes eine so glänzende Bürgschaft gewährt wird, wie allerdings kein Einzelner in dem Maasse zu bieten im Stande ist, von zu hoher Wichtigkeit, als dass er von der gelehrten Welt, wie überhaupt von Allen, die sich für grossartige literari- sche Bestrebungen interessiren, nicht mit lebhafter Theik- nahme, von den Verehrern und Freunden des verewigten grossen Mannes aber mit innigem Dankgefühl gegen die Hohe Akademie vernommen werden sollte. Der Druck geht ununterbrochen fort. Soeben ist er- schienen: Jo. Cantacuzens Hisioriae cur. Schopenus, Fol. II; unter der Presse sind Fol. III. et ult. dessel- ben Autors und das Chronicon paschale s. Alexandrinum ed. Lud. Dindorfius, nach deren Beendigung der Druck des Procopius beginnen wird. Bonn, im Juni 1831. Eduard Weber. — Te me me . ̃]—P! ˙— . —— nnn us Bei mir iſt erſchienen und durch alle Buchhandlungen und Poſtaͤmter zu beziehen: N fe n. Ein biographiſches Magazin fuͤr die Geſchichte unſerer Zeit. Dritten Bandes viertes und fuͤnftes Heft. (XX. XXL) Gr. 8. 195 Seiten. Geh. 1 Thlr. Inhalt: Biographien und Charakteriſtiken. Don Gaspar Melchor de Jove Llanos. Von V. A. Huber. Jo ſeph Chlopicki. Klamer Eberhard Karl Schmidt. Biographiſche Andeutungen. Johann Jakob Hottinger. Von Heinrich Eſcher. Carlo Rosmini. 0 Ludwig Choris. Graf de Puiſaye. Das ſechste Heft des dritten Bandes erſcheint im Okto⸗ ber 1831. Leipzig, im Auguſt 1831. F. A. Brockhaus. . —— — — — — W W- Schmalz, Dr. E., XIX. Tabulae Anatomiam Ento- zoorum illustrantes, congestae, nec non explication praeditae. Gr. 4. find ſoeben erſchienen und in allen Buchhandlungen für 2 Thlr. 12 Gr. zu bekommen. Dresden, im Juni 1831. Arnold'ſche Buchhandlung. Soeben iſt erſchienen: x 8 Die lateiniſchen Praͤpoſitionen zum Gebrauch 197 gelehrte Mittelſchulen erklärt von Chr. Ch. Schuch. 8. 6 Gr. Saͤchſ., oder 27 Kr. Rhein. In den früͤhern und gewöhnlichen lateiniſchen Sprachlehren begnügte man ſich mit der nothduͤrftigen Angabe der Bedeu: tungen der Präpofitionen, ohne auf die Grundbedeutungen die abgeleiteten in einer genetiſchen und lichtvollen Ordnung zuruͤck⸗ zuführen; und Lehrende und Lernende mußten bei der Lecture der Claſſiker ſich oft in Schwierigkeiten verwickelt ſehen, und machten aus der einen oder andern Stelle beliebige Erklaͤrun⸗ gen. Erſt Grotefend, Zumpt und Ramshorn ſuchten dieſen Uebelſtand in ihren fo verdienftvollen Lehrbuͤchern durch eine vernünftigere Theorie zu beſeitigen, wie auch unter andern Herzog, Vremi in ihren Ausgaben mancher Schriftſteller. Da aber die meiſten dieſer Werke der ſtudirenden Jugend unzu⸗ gaͤnglich ſind, und wenn ſie auch welche alle haben, es ihnen doch ſchwer wird, ſich aus den zerſtreuten Bemerkungen einen deutlichen Begriff von dem Weſen jeder Praͤpoſition zu machen, und claſſiſche Stellen zum Beleg zu ſinden, ſo wird durch dieſe Schrift dem Lehrer wie dem Schuͤler ſehr gedient ſein; da ſie darin die ſo wichtige Lehre aus einem philoſophiſchen Geſichts⸗ punkte ausfuhrlich und verſtaͤndlich von einem gelehrten Schul⸗ mann behandelt finden. Das Werkchen zerfällt in 4 Capitel: 1) Von den eigentlichen Praͤpoſitionen. 2) Von ihren Bes deutungen in der Zuſammenſetzung. 3) Von ihrer Conſtruction, wenn fie mit. Zeitwörtern zuſammengeſetzt find. 4) Von meh⸗ ren verdächtig ſcheinenden Phraſen. ‘ Die genannten Eigenſchaften ſichern ihm die Aufmerkſam⸗ keit und den Beifall der Lehrer und der Außerft billige Preis bei ſchoͤnem und correctem Druck erleichtert die unfehlbar zahl⸗ reiche Anwendung. 3 Heidelberg, Auguft 1831. Auguſt Oßwald's Univerſitaͤts-Buchhandlung. Neues Werk uͤber die Cholera, welches die neueſten Erfahrungen und Entdeckungen der vor⸗ zuͤglichſten praktiſchen Aerzte, ſowie alle darüber bis zum 9. 10. h. a. bekannt gewordenen Mittel und Heilmethoden enthaͤlt. nt * N “ l A Binnen 8 Jagen erſcheint im Verlage des Unterzeichneten: Die bewaͤhrteſten und auf Autoritäten gegründeten Heil⸗ methoden und Arzneivorſchriften über die bis jetzt be— kannt gewordenen verſchiedenen Hauptformen der er a, h oder das Wiſſenswuͤrdigſte uber die ſogenannte epidemiſche afiatifche Brechruhr, nebſt einer vollſtaͤndigen Pharma- copoea anticholerica aus den neueſten Erfahrungen und den darüber erſchienenen Berichten engliſcher, franz zoͤſiſcher, ruſſiſcher, polniſcher und deutſcher Aerzte, ſowol fuͤr Civil- und Militairaͤrzte und Wundaͤrzte Deutſchlands als auch insbeſondere für Nichtaͤrzte bes arbeitet; und namentlich fuͤr alle Diejenigen, welche ſich uͤber das Weſen dieſer fuͤrchterlichen Krankheit, ſowie über die zu haltende Diaͤt und ſonſtige Vor⸗ ſichtsmaßregeln dabei unterrichten wollen. Von Dr. F. F. Wilhelmi. 15 Bog. Gr. 8. Broſch. Preis 18 Gr. Dieſes Werk iſt ſo aͤußerſt zeitgemaͤß und wichtig, daß es keiner Anempfehlung deſſelben bedarf. Der gelehrte Herr Vers faſſer hat mit großer Geſchicklichkeit alles Weſentliche uͤber die Cholera zuſammengeſtellt, aus einer Flut von Werken, Jour⸗ nalen und Zeitungen, welche Erfahrungen uͤber dieſe Krankheit mitgetheilt haben. Der praktiſche Arzt wie der Nichtarzt hat ſonach den Vortheil, in dieſem Buche alle poſitiven und halt⸗ baren Erfahrungen und Mittel zuſammengeſtellt zu finden, ebenſo die wichtigſten Reſultate der Leichenoͤffnungen, die Diage noſe, Prognoſe und Behandlung der Cholera, ſammt einer vollſtaͤndigen Pharmacopoea anticholerica. Alle Diejenigen, welche das Werk zu beſitzen wuͤnſchen, wollen bei der ihnen zunaͤchſt gelegenen Buchhandlung in Zeiten Beſtellung machen. Leipzig, am 10. Auguſt 1831. C. H. F. Hartmann. I — —— —ͤ———— —— nz Bei Eduard Weber in Bonn iſt ſoeben erſchienen und in allen Buchhandlungen zu haben: Bifheff, Dr. Ernſt, Die Lehre von den chemi⸗ ſchen Heilmitteln. Dritten Bandes zweite Abtheilung. Gr. 8. f welche namentlich auch die Salzbilder (Jod, Brom, Chlor) zuerſt zu einer pharmakologiſchen Ordnung begruͤndet und volftändig wiſſenſchaftlich praktiſch bearbeitet begreift. g Indem dieſes Werk hiermit ſeine Vollendung erreicht, die Nachträge aber ihres großen Reichthumes wegen nebſt dem Negiſter beide bereits bearbeitet und im Drucke befindlich, i wenigen Wochen als ein kleines Supplementbaͤndchen an werden ſo dient hiermit zur Nachricht, daß der bis dahin dargebotene ungewöhnlich niedrige Preis von 8 Tha⸗ lern für alle 3 Bände mit dem Anfange künftigen Jahres er⸗ liſcht, und bei dem unerwartet reichen Anwachſe des ganzen Werkes, wie Dr, neue Ankäufer vom 1. Januar 1832 ab auf n Thaler erhöht wird. 925 1 Gar aber wird geſondert mit 16 Groſchen bezahlt, und auch bei dieſer erhoͤheten Beſtimmung der Preis fuͤr ein Werk von ſolchem Umfange und wiſſenſchaftlich umfaffenden Reichthume feines Inhaltes nur für durchaus ge: maͤßigt erkannt werden koͤnnen. — y Soeben iſt erſchienen: Der Freiheitskampf Polen gegen die Russen. Zweite Abtheilung. Vom 1. April bis zum Tode des Feldmarſchalls Diebitſch. 0 0: Im Feld bei Oſtrolenka Da ſchwebt das Abendroth Im blut'gem Flor hernieder, Und druͤber ſitzt der Tod. Im Feld bei Oſtralenka Gruͤnt doch die Eiche fort, Und ihre Blaͤtter flüftern Gar manch prophetiſch Wort. „Im Feld bei Oſtrolenka So lang die Eiche ſteht“, So lebt im Voik die Sage, „Nie Polen unter ekie 2 4 E. Ortlepp. 8. Velinpapier. Elegant broſchirt. 12 Gr. i Soeben if, erſchienen: Forsbungen indem Gebiete der hoͤhern Analyſis mit de Reſultaten n 5 TER Anwendung von X. Oettinger, Profeſſor in Heidelberg. Gr. 4. 2 Thlr. 16 Gr. Saͤchſ., oder 4 Fl. 30 Kr. Rhein. Der Herr Verf., welcher feinen Beruf zu hoͤhern Leiſtun⸗ gen in der Mathematik ſchon durch manche literariſche Arbeiten und neuerlich durch ſein Werk: „Differenzial- und Diffe⸗ renzen-⸗Calcul“, bewährte, hat in den vorliegenden Forſchun— gen ſeinen ſeltenen Fleiß Problemen gewidmet, welche vor⸗ zuͤglich in neuern Zeiten die größten Meiſter in der Mathe: matik beſchaͤftigt haben, und deren Loͤſung fortwährend drin: gend gewuͤnſchter Gegenſtand fuͤr Theorie und Praxis geblieben war. Er liefert dieſelbe auf einem Wege, welcher nicht allein durch die Neuheit der aufgefundenen Mittel dem Studium aufs hoͤchſte förderlich fein muß, ſondern auch die unmittelbare An: wendung von einem ſo wichtigen Theile der Mathematik, der jedoch nach Maßgabe ſeiner Schwierigkeit bisher manchem Praktiker unzugaͤnglich geblieben, ungemein erleichtert und ſo⸗ mit denſelben gewiſſermaßen erſt ins Leben einfuͤhrt; und mit ihm die wichtigen und bedeutungsreichen Folgen, welche aus dieſer Anwendung unfehlbar ſich verbreiten muͤſſen auf alle Zweige menſchlichen Wiſſens und Wirkens, fo in der Stern- und Schiffahrtskunde, als in der Staats- und Kriegs: wiſſenſchaft, in der Naturkunde und Mechanik und endlich in jedem Gewerbe. In einer ausfuͤhrlichen Vorrede hat der Herr Verfaſſer ſelbſt uͤber die von ihm entdeckten und ein⸗ geſchlagenen Wege, ihre Quellen und gluͤcklichen Erfolge — Rechenſchaft gegeben, und wir dürfen daher zur Begründung des Geſagten vertrauensvoll auf dieſes Vorwort verweiſen. Heidelberg, Auguſt 1831. Auguſt Oßwald's Univerſitaͤts-Buchhandlung. Neue Unterrichtsbuͤcher zur Erlernung der ſcanzoͤſiſchen Sprache. 5 Die vierte verbeſſerte Auflage der Geſpraͤche für das geſellſchaftliche Leben; zur Erlernung der Umgangsſprache im Deutſchen und Franzoͤſiſchen, von Fr. Beauval, ö iſt ſoeben in Taſchenformat erſchienen und bis zur Michael⸗ meſſe fuͤr einen ungemein billigen Preis von 1 Thlr. fuͤr alle 3 Baͤndchen, welche Morgen-, Tag- und Abendgeſpraͤche enthalten, in allen Buchhandlungen zu bekommen. Der nach⸗ herige Ladenpreis iſt 1 Thlr. 12 Gr. — Einzeln werden die Theile nicht verkauft. Dresden und Leipzig, im Juni 1831. Arnold'ſche Buchhandlung. Im Verlage der Math. Rieger'ſchen Buchhandlung (J. P. Himmer) in Augsburg iſt erſchienen und durch alle Buchhandlungen Deutſchlands zu haben: 8 Joh. Jak. Balde's Oden und Epoden in fuͤnf Buͤ⸗ chern. Aus dem Lateiniſchen in das Deutſche uͤberſetzt von Joſ. Aigner, k. Studienrector am kath. Gym⸗ naſium in Augsburg. 8. (23 Bogen) Velinpap. Mit Balde's Portrait. 2 Fl. 24 Kr., oder 1 Thlr. 12 Gr. (Zugleich als vierter Theil der Chriſtl. lat. Muſe.) 7 Der Name Balde's iſt bekannt und ſeine im Geiſte und in der Sprache des erſten roͤmiſchen Lyrikers ſingende Muſe be—⸗ darf keiner Anpreiſung. Aber auch den Namen des Ueberſetzers kennt ein großer Theil des gelehrten Publicums, und dieſes wird nach den fruͤhern Arbeiten deſſelben in der Erwartung ſich nicht getaͤuſcht finden, daß die Ueberſetzung nicht minder ausge⸗ zeichnet und wahrhaft claſſiſch ſei, als die Urſchrift des vater⸗ laͤndiſchen Horatius iſt. Einige Oden und Epoden blieben un⸗ uͤberſetzt; das Latein iſt dem Deutſchen nicht beigefuͤgt. Z arm Lan mm or ME —— —¾—ę-—ꝛ¼ ͥ — — —— — Bei Eduard Weber in Bonn iſt ſoeben erſchienen: Die Identitaͤtslehre des Naturaliſten und die des Supra⸗ naturaliſten im Gegenſat. Von M. N. H. Heraus: gegeben von Dr. K. H. Sack, Profeſſor und Pfarrer zu Bonn. 8. Geh. 8 Gr., oder 36 Kr. Der Herr Herausgeber dieſer intereſſanten Schrift be- merkt daruͤber unter Anderm: „Hier einmal iſt ein großer Ge⸗ genſatz in der Zeit, ja in aller Zeit mit dialektiſcher Schärfe und Fülle des chriſtlichen Glaubens zugleich dargeſtellt, und durch den Charakter des aufrichtigen und wohlwollenden Brief⸗ wechſels fern gehalten von perſoͤnlicher Bitterkeit und kleinlicher Streitſucht. Dieſer Beitrag zur Polemik wird durch Materie und Form reinigend nnd erhebend wirken auf Viele in den freilich nothwendigen, aber oft unerfreulich gefuͤhrten Kaͤmpfen der heutigen Theologie u. ſ. w.“ 2 —— —— —-——— ——— — — ann Bei mir iſt erſchienen und durch alle Buchhandlungen des In⸗ und Auslandes zu beziehen: r Shakſpeare's Schauſpiele, erläutert von Franz Zorn. Fünfter Theil. Gr. 8. 214 Bogen auf gutem Druck⸗ papier. 1 Thlr. 12 Gr. Die 4 erſten Theile (182327, 854 Bogen) koſten 6 Thlr. 12 Gr., das ganze nun beendigte Werk 8 Thlr. Leipzig, im Auguſt 1831. F. A. Brockhaus. Literariſcher Anzeiger. (Zu den bei F. A. Brockhaus in Leipzig erſcheinenden Zeitſchriften.) 1831. Nr. XXII. —:: ——e—T—— —. .. . — —— Dieſer Literariſche Anzeiger wird den bei F. A. Brockhaus in Leipzig erſcheinenden Zeitſchriften: Blatter fuͤr litera⸗ riſche Unterhaltung, Iſis, Der canoniſche Waͤchter, Zeitgenoſſen, ſowie der llgemeinen mediziniſchen Zeitung beigelegt oder beigeheftet, und betragen die Inſertionsgebuͤhren für die Zeile 2 Gr. Recenſentenunfug. Prof. Aſchbach's Recenſion von Dr. Lembke's Ge: ſchichte von Spanien in den Berliner Jahr buͤ⸗ chern fuͤr wiſſenſchaftliche Kritik. In einer Anzeige des 1. Bandes von Lembke's „Geſchichte von Spanien“ in Nr. 213 — 216 der „Blätter für lit. Unter: haltung“ fand ich mich veranlaßt, das Verhaͤltniß zwiſchen Lembke und Aſchbach als Nebenbuhler auf demſelben Felde hiſtoriſcher Forſchung zu berühren und die Hoffnung, den Wunſch auszu⸗ druͤcken, daß die Keime gehaͤſſiger, kleinlicher Leidenſchaften, die etwa in dieſen Verhaͤltniß liegen konnten, ſich auch von Aſch— bach's Seite ſchon geregt hatten, noch zur rechten Zeit durch beſſere, der edeln Wiſſenſchaft und ehrenwerther Maͤnner wuͤr— digere Geſinnung verdraͤngt und unterdruͤckt wuͤrden. Aſchbach's Recenſion von Lembke's Schrift im Juliheft der „Berliner Jahrbuͤcher“ beweiſt mir, daß ich mich in dieſer Hoffnung getaͤuſcht habe, und daß die Geſinnungen, auf denen ich ſie gruͤndete, bei Hrn. Prof. Aſchbach nicht ſtark genug ſind, um unwuͤrdige kleinliche perſoͤnliche Ruͤckſichten und Leidenſchaf⸗ ten zu uͤberwinden. Es wird nun zwar Lembke nicht ſchwer fallen, den Ungrund und die Gehaͤſſigkeit der Beſchuldigungen, welche Aſchbach hier gegen ihn erhebt, darzuthun, allein abge: ſehen von dem Rechte, was Jeder hat, ſeine Misbilligung eines oͤffentlichen Unfugs auszuſprechen, ſteht mir in dieſem Falle dies Recht um fo mehr zu, da mein eignes oͤffentlich ausgefpro- chenes Urtheil uͤber Lembke's Werk als eine lobhudelnde Faſelei erſcheinen muß, wenn Aſchbach's Tadel den geringſten Grund haben konnte; waͤhrend im entgegengeſetzten Falle es meine Pflicht oder mein Recht iſt, oͤffentlich zu erklaͤren, wie ſehr ich mich in meiner, bei dieſer Gelegenheit in Bezug auf Aſchbach's Gefuͤhl für literariſche Rechtlichkeit, Würde und Ehre geaͤußerten Er: wartung getaͤuſcht habe. Ohne mich auf Nebendinge in Aſch⸗ bach's Recenſion einzulaſſen, muß ich alſo erklaren, daß die an verſchiedenen Stellen mehr oder weniger deutlich ausgeſprochene Behauptung: „Lembke's Werk ſei nicht das Reſultat eigner ges wiſſenhafter Unterſuchungen und Arbeiten, ſondern derſelbe habe dabei weſentlich nur die beiden Werke von Aſchbach über den— ſelben Gegenſtand (Geſchichte der Weſtgothen und der Omaja— den) benutzt und ausgeſchrieben, ohne derſelben als ſeiner Quel: len zu erwaͤhnen“ — eine Unwahrheit iſt. Wer Lembke's Werk kennt und mit deſſen Gegenſtand einigermaßen bekannt iſt, ja wer überhaupt nur eines geſunden unbefangenen Urtheils uͤber den Charakter treuer wiſſenſchaftlicher Forſchung faͤhig iſt, der bedarf freilich weder meines noch irgend Jemandes Zeugniß da⸗ fuͤr, daß dieſes Werk ſo ſehr und ſo offenbar wie irgend eines in unferer Literatur die Frucht der gewiſſenhafteſten und umfaſſendſten eignen Forſchung iſt. Aſchbach iſt mehr wie irgend Jemand im Stande, dies Verdienſt ſeines Nebenbuhlers zu erkennen und kennt es ſo gut wie ich, und es iſt allerdings unbegreiflich, wie er ſich durch Neid und Eiferſucht ſo ſehr be— thoͤren laſſen konnte, dies Verdienſt zu leugnen und wiſſent⸗ Lich und öffentlich eine grobe Unwahrheit auszusprechen. Unbe⸗ greiflich, weil nicht nur Billigkeit, Ehrgefuͤhl, Rechtlichkeit, ſondern auch die gewoͤhnlichſte Klugheit und Vorſicht ein ſolches Verfahren ausſchließen ſollte; denn ich muͤßte mich ſehr irren oder der Schaden, den Aſchbach durch dieſe Verleumdung Lembke zugedacht hat, wird auf ihn ſelbſt zuruͤckfallen: Unwillen des beſſern Theils des Publicums und der gelehrten Welt, die kaum durch ſeine unleugbaren Verdienſte als Gelehrter verſoͤhnt wer— den duͤrfte. Wer Lembke's Buch geleſen hat und beurtheilen kann, für den bedarf es, wie geſagt, keines Beweiſes, daß Aſch— bach wiſſentlich eine Unwahrheit ſagt, wenn er ihn ſeinen Plagia— tor nennt, fuͤr das größere Publicum wird hoffentlich mein Zeugs niß um ſo unverdaͤchtiger ſein, da meine oͤffentlich ausgeſpro— chene Anerkennung von Aſchbach's Verdienſt als Geſchichtsfor— ſcher meine Unparteilichkeit verbuͤrgt. Sollte dies und meine Verſicherung, daß ich von Lembke's gewiſſenhafter und gruͤndli— cher Art zu arbeiten als Augenzeuge ſpreche, nicht hinreichen, fo würde es auch nicht an ſolchen Zeugniſſen fehlen, die noͤthi⸗ genfalls gerichtlich beweiſen würden, daß zu der Zeit als Afch- bach's Werk im Buchhandel erſchienen iſt, Lembke faſt alle weſentlichen Vorarbeiten fuͤr ſeine Bearbeitung derſelben Zeitab— ſchnitte vollendet hatte. Wenn aber Lembke's Werk fpäter er⸗ ſchien als Aſchbach's, fo lag die Urſache eben in dem Umſtande, der jenem einen entſchiedenen Vorzug vor dieſem geben muß; naͤmlich in der Benutzung der arabiſchen Quellen, die Aſchbach unzugaͤnglich waren. Aſchbach thut in ſeiner Recenſion, als wenn dieſe Quellen von keiner Wichtigkeit waͤren; aber erſtlich verſteht Aſchbach nur ſehr wenig Arabiſch, und zweitens kann er uͤber das von Lembke benutzte gothaer Manuſcript des Elmokri gar nicht urtheilen, da er es nicht in Haͤnden gehabt; ſodaß er ſich in dieſer Hinſicht (ebenſo wie ich ſelbſt) an Das halten muß, was Lembke daruͤber ſagt. Aber Aſchbach hatte ſich von vorn herein vorgenommen, nicht zuzugeben, daß Lemb— ke's Werk irgend ein Verdienſt habe. Da ſich nun in demſelben wie in jedem groͤßern Werke der Art einige Punkte finden, die beſtritten, andere, die ewig zweifelhaft bleiben werden, ſo hebt er erſtlich dieſe mit kleinlicher Krittelei heraus, als wenn ſeine Reſultate daruͤber unbedingt und allein entſcheidend waͤren; da aber Lembke in vielen wichtigen Punkten dieſelben Reſultate erhalten hat wie er, was bei der Benutzung derſelben verhaͤltnißmaͤßig wenig zahlreichen Quellen unvermeidlich war, ſo beſchuldigt er ihn des Plagiats, und verlaͤßt ſich darauf, daß dieſe Verleum— dung wegen der zufällig fruͤhern Erſcheinung feines Werkes bei dem unkundigen oder leichtſinnigen und ſchadenfrohen Leſer ſei— ner Recenſion Glauben finden werde. Da ihm aber nicht ent⸗ gehen kann, daß die Grundlofigkeit feiner Beſchuldigung ſehr bald an den Tag kommen muß, ſo troͤſtet er ſich ohne Zweifel mit einem semper aliquid haeret, und ſchmeichelt ſich vielleicht allen Ernſtes, die literariſche Laufbahn eines Mannes, der gleich bei ſeinem erſten Auftreten ſo große Erwartungen erregt hat, vergiftet zu haben. Aber wahrlich, er irrt ſich gewaltig, oder es muͤßte um unſere Literatur noch viel ſchlimmer ſtehen, als es freilich leider nach ſolchen Erſcheinungen den Anſchein hat. Dieſe ganze Sache hat auch ihre ſehr laͤcherliche Seite und ver⸗ diente vielleicht, daß ich einen ſich aufdraͤngenden Vergleich mit der alten Frau von Genlis, die auch und mit eben ſoviel Recht immer uͤber Plagiate klagte, weiter ausfuͤhrte. Aber in dieſem Augenblick wenigſtens überwiegt der Unmuth über ſolches Trei⸗ ben die Luſt, die Bloͤßen zu benutzen, welche es der Perſiflage darbietet. Erklären kann ich mir Aſchbach's Betragen nur dadurch, daß er ſich in die edle Schloſſer⸗Bercht'ſche Zunft hat einweihen laſſen, und dies ift ein Grund mehr für mich, öffent: lich meine Meinung uͤber ſein Verfahren auszusprechen, in der Hoffnung, für meine eigne etwanige literariſchen Arbeiten die Schmaͤhungen dieſer Herren zu erwerben, die nachgerade zu einem ehrenvollen Zeugniß werden duͤrften. Noch bliebe mir übrig zu fragen, wie die Redaction der „Berliner Jahrbuͤcher“ dazu kommt, unter obwaltenden Verhaͤlt⸗ niſſen Lembke's Buch gerade Aſchbach zur Anzeige anzuvertrauen? Ohne Zweifel ging ſie von der ſehr gegruͤndeten Anſicht aus, daß, was Kenntniß des Gegenſtandes betrifft, Aſchbach mehr wie irgend Jemand zu dieſer Arbeit befugt war und daß die gewöhnlichſte Delicateſſe ihn vermoͤgen werde, eben wegen jenes Verhältniſſes zu Lembke in ſeinem Urtheil uͤber ihn die groͤßte Billigkeit und Unparteilichkeit walten zu laſſen. Dieſe Herren haben ſich ebenſo ſehr in ihren Vorausſetzungen geirrt wie ich felbſt. Warum aber ward eine auf den erſten Blick als par⸗ teiiſch und unredlich zu erkennende Recenſion dennoch abgedruckt? Wahrſcheinlich ſah man eben darin, daß Aſchbach zu ſolchen Mitteln greifen mußte, den beſten Beweis fuͤr Lembke's Verdienſte. V. A. Huber. —— Bei mir iſt erſchienen und durch alle Buchhandlungen zu erhalten: ieee geordnet nach ſeiner Organiſation. Als Grundlage der Naturgeſchichte der Thiere und Einleitung in die verglei> chende Anatomie. Vom Baron han Cuvier. Nach der zweiten, vermehrten Ausgabe uͤberſetzt und durch Zuſaͤtze erweitert von „ . Da n t. Erſter Band, die Saͤugthiere und Voͤgel enthaltend. Gr. 8. 64 Bogen auf gutem Druckpapier. 4 Thlr. Leipzig, im Auguſt 1831. F. A. Brockhaus. Neues Werk für Verwaltungs- und Waſſerbaubeamte, Land⸗ und Staatswirthe, Hydrographen und Geo— logen. Bei Friedrich König in Hanau iſt ſoeben erſchienen und in allen ſoliden Buchhandlungen zu haben: Die Gewaͤſſer und der Waſſerbau der Bin: nenlande, in naturwiſſenſchaftlicher, techniſcher und ſtaatswirthſchaftlicher Beziehung, oder ſpyſtematiſche Darſtellung der Grundſaͤtze, nach welchen alle nicht am Meere gelegenen Waſſerbauten zu entwerfen und aus⸗ zuführen find; von Karl Arnd, kurh. Waſſerbau⸗ meiſter und Straßenbauingenieur. Gr. 8. 17 Bo⸗ gen. Mit 3 Kupfertafeln. Preis 1 Thlr. 6 Gr. Der dem Publicum durch feinen Straßen- und Wer gebau bereits vortheilhaft bekannte, mit der Theorie und Praxis gleich vertraute Verfaſſer ſucht durch dieſe Schrift ein gewiß ſehr allgemein gefuͤhltes Beduͤrfniß zu befriedigen, da er dem praktiſchen Waſſerbaumeiſter ein theoretiſch begruͤn⸗ detes und wiſſenſchaftlich geordnetes Syſtem ſeiner eh lichſten Kenntniffe und dem Staatswirthe eine naturgemaͤße Anleitung darbietet: wie die Gewaͤſſer für die allgemeine Wohlfahrt am wirkſamſten benutzt werden koͤnnen; ferner möchte die Gedraͤngtheit der Darftellung fie zu einem Leitfaden bei akademiſchen Vorträgen und die Reichhaltigkeit und licht- volle Behandlung ihres Stoffes zu einem Handbuche fuͤr Poli⸗ zei- und Verwaltungsbeamte, Landwirthe und Muͤhlenbeſitzer vorzuͤglich empfehlen. N Unterzeichnete Hält es dem gegenwärtigen Zeitintereſſe an⸗ gemeſſen, ein vor mehren Jahren von einem alten gedienten Offizier herausgebenes Werk fuͤr die leichte Reiterei aufs Neue empfehlen zu duͤrfen, da die Brauchbarkeit dieſes Buchs allge⸗ mein anerkannt iſt. Der Titel deſſelben iſt: Das Wichtigſte des Felddienſtes der leichten Reiterei von Karl von Reinhardt, koͤnigl. wuͤrtemb. Oberſt und Commandeur eines Reiterregiments jc. Nach deſſen Tode herausgegeben und mit einer Vorrede begleitet von F. von Batz, Oberſtlieutenant der Eönigl, wuͤrtemb. Reuterei. Mit dem Bildniß des Verfaſſers. (1823.) um den Ankauf von unſerer Seite ſoviel als moͤglich zu erleichtern, haben wir den bisherigen Ladenpreis von 4 Fl. ir Kr. auf unbeſtimmte Zeit gegen baar auf 2 Fl. — herab: eſetzt. g 5 OStutkzäkt und Tuͤbingen, im Juni 1831. J. G. Cotta'ſche Buchhandlung. An alle Gebildete. Von dem Woͤrterbuch der richtigen Ausſprache auslaͤndiſcher Eigen⸗ namen, aus allen Theilen der Wiſſenſchaft und Kunſt, von A. Muͤller, iſt die zweite Abtheilung erſchienen und das Ganze noch fuͤr 2 Thlr. bis zum Erſcheinen der letzten Abtheilung in allen Buchhandlungen zu bekommen. Der ſpaͤtere Ladenpreis wird 3 Thlr. betragen. Dresden und Leipzig, im Juni 1831. A rnold'ſche Buchhandlung. PP App y Ad d /c Bei mir ſind erſchienen und in jeder ſoliden Buchhandlung zu haben: Vermiſchte Schriften aus den Kreiſen der Geſchichte, der Staatskunſt und der Literatur uͤberhaupt, von K. H. L. Poͤlitz, königl. ſaͤchſ. Hofrath ac. Zwei Bände. 50 Bogen. Gr. 8. Weiß Druckpapier 3 Thlr. 18 Gr. Auf een Thlr. 12 Gr. Auf Velinpapier Thlr. : Der ruͤhmlich bekannte Herr Verfaſſer hat in dieſer Sammlung feine beſten, fruher in vielen Zeitſchriften zerſtreu⸗ ten, Abhandlungen vereinigt, mit neuen Zuſätzen bereichert, und ihr ein großes Intereſſe dadurch geſichert, daß er in der Auswahl dieſer Abhandlungen beſonders Ruͤckſicht darauf ge⸗ nommen, was unter den jetzigen Zeitverhältniſſen die Aufmerkſamkeit am Meiſten feſſeln muß. Der Raum geſtattet hier nicht den Inhalt beider Bände anzu⸗ führen. Das Ganze bietet dem Leſer eine reiche Abwechſelung ernſter und belehrender Unterhaltung, und mit vollem Recht hat der Herr Verfaſſer ſelbſt dieſe Abhandlungen „die Kin- der der Liebe ihres ſchriftſtelleriſchen Vaters“ genannt. g Georg Joachim Goͤſchen in Leipzig. r ——— — —— — Ze Für Medizin Studirende. enn 1 Bei Orell Fuͤßli und Comp. in Zürich ik ſoeben erſchienen: 0 J Von der N Erfahrung in der Arzneikunſt, von Dr. J. G. Ritter von Zimmermann. 3te Auf: lage. 8. 1 Thlr. 8 Gr., oder 2 Fl. Durch alle Buchhandlungen und Poftämter iſt zu beziehen: Blätter für literariſche Unterhaltung. Redigirt unter Ver: antwortlichkeit der Verlagshandlung. Jahrgang 1831. Monat Auguſt, oder Nr. 213 — 243, mit 2 Beila⸗ gen: Nr. 21, 22, und 2 literariſchen Anzeigern: Nr. XIX, XX. Gr. 4. Preis des Jahrgangs von 365 Nummern (außer den Beilagen) auf gutem Druck⸗ papier 12 Thlr. Der canoniſche Wächter. Eine antijeſuitiſche Zeitſchrift fuͤr Staat und Kirche und für alle chriſtliche Confeſ— ſionen. Herausgegeben von Alexander Muͤller. Jahrgang 1831. Monat Auguſt, oder Nr. 61—69, mit 4 literariſchen Anzeigern: Nr. XVIII — XXI. Gr. 4. Preis des Jahrgangs von 104 Nummern (außer den Beilagen) 5 Thlr. Iſis, oder Eneyklopaͤdiſche Zeitſchrift. Herausgegeben von Oken. Jahrgang 1831. Siebentes Heft. Gr. 4. Preis des Jahrgangs von 12 Heften mit Kupfern 8 Thlr. F. A. Brockhaus. Leipzig, im Auguſt 1831. Neues Handbuch des verſtaͤndigen Gaͤrt— ners. Stuttgart und Tübingen in der J. G. Cotta’: ſchen Buchhandlung iſt erſchienen und an alle Buchhandlungen verſandt: Handbuch, Neues, des verſtaͤndigen Gaͤrtners, oder neue Umarbeitung des verſtaͤndigen Gaͤrtners von 1824. Aus dem Franzoͤſiſchen des Almanach du bon jardi- nier von 1825 — 28 frei uͤberſetzt und aus eignen und fremden Erfahrungen anſehnlich vermehrt, von J. F. Lippold, nebſt bedeutenden Zuſaͤtzen und Ver— beſſerungen, mitgetheilt von den Gebruͤdern Baumann, den bekannten Kunſt- und Handelsgaͤrtnern zu Boll: weiler im Departement Oberrhein, von dem Ritter der Ehrenlegion Soulange-Bodin, Eigenthuͤmer des gro— ßen Pflanzeninſtituts zu Framont bei Ris in der Naͤhe von Paris, von dem Eigenthuͤmer und Handelsgaͤrtner Geoffroy, in Ville d'Arvay bei Paris u. a. m. After Band mit 65 lithographirten Zeichnungen und 3 gro= ßen Tabellen. Preis 4 Fl. 48 Kr. Neue zeitgemaͤße Schriften im Verlage der Arnold'ſchen Buchhandiung in Dresden ü und Leipzig. Frei, Dr., Der Staat. Zeitgemaͤße Eroͤrterungen. 8. Broſch. 6 Gr. — —, Die Kirche. Seitenſtuͤck zum Erſtern. 8. Broſch. 8 Gr. — —, Preußen, in ſeiner gegenwaͤrtigen Stellung im Innern und nach Außen. Ein kurzer Ueberblick. 8. Broſch. 4 Gr. Speck, K., Grundzuͤge zu einem Regulatid fuͤr außer⸗ ordentliche Einquartirung. Gr. 8. Broſch. 4 Gr. Sammlung mehrer Schriften der Einwohner von Dres: den an den Mitregenten Prinzen Friedrich Auguſt, Herzog zu Sachſen ꝛc. Gr. 8. Broſch. 12 Gr. Aktenſtuͤcke und Verordnungen über die Verhaͤltniſſe der katholiſchen Glaubensgenoſſen im Königreiche Sachſen, ſeit dem poſener Frieden. Gr, 8. Broſch. 18 Gr. Was wuͤnſcht man im Königreiche Sachſen und was iſt zu wuͤnſchen? Broſch. 2 Gr. Sendſchreiben an die 127 abfälligen Katholiken in Dres⸗ den. Von Sixtus. Broſch. 3 Gr. Grundzüge der rein Eatholifch = chriftlichen Kirche, zunaͤchſt in Sachſen und Schleſien. Broſch. 5 Gr. — In der F. Beck'ſchen Univerſitäts⸗ Buchhandlung in Wien, Seitzergaſſe Nr. 427, im ben dem Kriegsgebaͤude ges genuͤber, ſind nachſtehende Werke erſchienen und durch alle Buchhandlun⸗ gen um beigeſetzte Preiſe in C.⸗M. zu erhalten: Archiv, Oeſtreichiſches, fuͤr Geſchichte, Erdbeſchreibung, Staatenkunde, Kunſt und Literatur. 1831. Herausgegeben von J. W. Ridler. 156 Nummern. Gr. 4. Mit monatli⸗ chen Umſchlaͤgen. 8 Thlr. Braune, Fr. A. v., Salzburg und Berchtesgaden. Ein Taſchenbuch für Reiſende und Naturfreunde. 2te Ausgabe. Mit 2 Fafeln und einer Anſicht von Salzburg. 1829. Gr. 12. 1 Thlr. 12 Gr. Garnier, F., Ueber die Anwendung des Bergbohrers zur Aufſuchung von Brunnenquellen. Mit 20 Steintafeln. 1824. Gr. 8. Druckpap. 3 Thlr., Velinpap. 4 Thlr. Waldauf von Waldenſtein, J., Die neueſten Beobach⸗ tungen und Erfahrungen von Garnier, Hericart de Thury, Baillet, Omalius d'Halloy, Flachat, Beurrier, v. Bruce mann u. A. m., über die Anlage der arteſiſchen Bruns nen. Mit 4 lithographirten Tafeln. 1831. Gr. 8. Geh. 1 Thlr. 8 Gr. — —, Die beſondern Lagerſtaͤtten der nutzbaren Mine⸗ ralien. Mit vier ſchwarzen und illum. Kupfert. und einer Tabelle. 1824. Gr. 8. Druckpap. 4 Thlr., Velinpap. 5 Thlr. Host, N. Th., Flora Austriaca. 2 Vol. 1827, 1831. 8 maj. 7 Thlr. 8 Gr. Ueber die Cholera morbus. Humpel, J. G., De abdomine cantharidibus exulce- rando in Cholerae merbi curatione remedio. 1830, 8. Geh. 6 Gr. Burg, A., Handbuch der geradlinigen und ſphaͤriſchen ee Mit 2 Kupfert. 1826. Gr. 8. 2 Thlr. r. — —, Aufloͤſung algebraiſcher Gleichungen des erſten und zweiten Grades, und ſolcher Aufgaben, die zu derlei Gleichungen fuͤhren. 1827. Gr. 8. 2 Thlr. 16 Gr. — —, Sammlung trigonometriſcher Formeln. Auch ein Nachtrag zu ſeinem Handbuche der Trigonometrie. 1827. Gr. 4. 2 Thlr. ‘ Mayer, Dr. A. M., Anatomiſche Beſchreibung des gan- zen menſchlichen Körpers, Fünfte umgearbeitete und betraͤcht⸗ lich vermehrte Auflage, beſorgt von Dr. A. L. Jeitteles. 1831. Gr. 8. 1 Thlr. 12 Gr. Mitis, Ferd. Ritter v., Das Nivellement mit einem neu erfundenen Inſtrumente. Gr. 4. Mit 19 Tabellen und 5 Steinplatten in Folio, worauf 21 Figuren. 1831. Geh. Thlr. Scholz, Dr. B., Lehrbuch der Chemie. 2 Bde. 2te Aufl. Gr. 8. Mit Kupfert. 1829, 1831. 7 Thlr. 8 Gr. Vega, G. Freiherr von, Vorleſungen uͤber die Mathe⸗ matik. After Band, die Rechenkunſt und Algebra enthal⸗ tend. Fuͤnfte e 1829. Gr. 8. 2 Thlr. 12 Gr. Zang, J. B., Darſtellung blutiger heilkuͤnſtleriſcher Operationen als Leitfaden zu ſeinen akademiſchen Vorleſungen und fuͤr operative Heilkuͤnſtler. 4 Thle. in 5 Abtheilungen. 1818 — 24. Gr. 8. Compl. 14 Thlr. 20 Gr. f Zappe, J. R., Mineralogiſches Handlexikon, oder: Al⸗ phabetiſche Aufſtellung und Beſchreibung aller bisher bekann⸗ ten Foſſilien, nach ihrer alten und neuen Nomenclatur und Charakteriſtik, nach ihrem geognoſtiſchen Vorkommen und techniſch- oͤkonomiſchen Gebrauch, ſammt der in die Ordnung des Alphabets eingeſchalteten Kennzeichenlehre und vielen aus der Chemie und Bergmannsſprache ausgehobenen noͤthigen und nützlichen Kunſtwoͤrtern. Zweite verbeſſ. Aufl. 3 Bde. 1817. Gr. 8. 6 Thlr. ———— ————ꝛ— — RABEN En Bei mir iſt erſchienen und in allen Buchhandlungen des In— und Auslandes zu erhalten: Geſam— Erzählungen von Thereſe Huber. melt und herausgegeben von V. A. H. In ſechs Theilen. Dritter und vierter Theil. 8. 504 Bogen auf feinem Druckpapier. 4 Thlr. 12 Gr. Der erſte und zweite Theil, von gleicher Staͤrke, koſten auch 4 Thlr. 12 Gr. Leipzig, im Auguſt 1831. F. A. Brockhaus. Vollſtaͤndiges Woͤrterbuch der Artillerie. Zu dem im Verlage der unterzeichneten Buchhandlung laͤngſt erſchienenen ruͤhmlich bekannten: Hoyer, von, Allgemeines Woͤrterbuch der Artillerie, welches die Erklaͤrung aller verſchiedenen Kunſtwoͤrter, Begriffe und Lehrſaͤtze der Geſchuͤtzkunſt in theoretiſcher und praktiſcher Hinſicht, nebſt der Geſchichte der wich— tigſten Erfindungen in derſelben enthaͤlt. iſt nunmehr ein Supplementband erſchienen, der in gleichem Format mit dem vorſtehenden und mit ſieben großen lithogra— phirten Tafeln verſehen, alle Entdeckungen, Erfahrungen und Fortſchritte enthaͤlt, durch welche dieſes Fach in den letzten zwanzig Jahren und bis auf die neueſte Zeit fo vielfach berei— chert und ausgebildet worden iſt. Mit Recht kann daſſelbe daher allen Bibliotheken, Quar⸗ tiermeiſterſtaͤben, Adjutanturen, Artillerie, Commandos und Re— gimentern, ſowie jedem gebildeten Artillerieoffizier empfohlen werden. Der Preis des Ganzen von 3 Baͤnden in 5 Abtheilungen, oo 25 Kupfertafeln und 7 lithographirten Tafeln, ift 18 Fl. Kr. Stuttgart und Tübingen, im Juli 1831. J. G. Cotta'ſche Buchhandlung. Bei Boike in Berlin iſt erſchienen: Pfeil, Dr. W., Neue vollſtaͤndige Anleitung zur Be— handlung, Benutzung und Schaͤtzung der Forſten. Ein Handbuch fuͤr Forſtbeſitzer und Forſtbeamte. Dritte Abtheilung. Forſtſchutz und Forſtpolizeilehre. Zweite Ausgabe. 2 Thlr. 6 Gr. Deſſelben Werks vierte Abtheilung. Forſtbenutzung und Forſttechnologie. Zweite Ausgabe. 2 Thlr. 6 Gr. Die erſten Abtheilungen, die fruͤher erſchienen ſind, enthalten: = Fr Abtheilung: Die Literaturnachweiſung. 1 Thlr. r. Die zweite Abtheilung: Holzkenntniß und Holzerziehung. Zweite Ausgabe. 1 Thlr. 20 Gr. Die letzte Abtheilung, die Forſttaxation enthaltend, wird bald folgen. Herabgeſetzte Preiſe. * In allen Buchhandlungen iſt ein Verzeichniß von Buͤchern meines Verlags, belletriſtiſchen und wiſſenſchaftlichen Inhalts, welche ich bis Ende dieſes Jahres bedeutend im Preiſe herabgeſetzt habe, gratis zu erhalten. Georg Joachim Goͤſchen in Leipzig. . Dr Can Tg —— — — — 5 Bei F. E. C. Leuckart in Breslau iſt ſoeben er⸗ ſchienen: 8 Bibliſche Geſchichte des alten und neuen Teſtaments, im Auszuge fuͤr Ea= tholiſche Elementarſchulen, nach ſeinem groͤßern Werke bearbeitet von J. Kabath, Director des kathol. Gymnaſiums zu Gleiwitz. Mit hoher fuͤrſtbiſchöͤfli⸗ cher Approbation. Vierte Auflage. 5 Gr. Durch die ganz beſondere Empfehlung der hohen geiſtlichen und weltlichen Behörden, und durch die guͤnſtigſten Beurthei⸗ lungen in kritiſchen Blättern, hat ſich vorſtehendes Werkchen eines Beifalls zu erfreuen gehabt, die ihm die Einführung in allen Schulen der Provinz, ſowie des ganzen katholiſchen Deutſchlands verſchaffte, ſodaß binnen kurzer Zeit drei ſehr ſtarke Auflagen vergriffen wurden. — —ð᷑ã⁵ʒÜ p 22 ] ̃ ̃˙²k—j — — — Im Verlage von Loͤflund und Sohn in Stuttgart iſt erſchienen: Populaire Botanik, oder faßliche Anleitung zur Kenntniß der Gewaͤchſe ze. ıc. Von Profeſſor M. Ch. F. Hochſtetter zu Eß⸗ lingen. 2 Theile. Mit 328 unter Leitung des Verfaſſers gezeichneten Abbildungen auf 3 ſchwarzen und 25 forgfältig gemalten Tafeln. Gr. 8. Preis 4 Thlr. 12 Gr., oder 7 Fl. 12 Kr. Poppe, Dr. J. H. M., Technologiſche Bilder: galerie ic. Nach dem jetzigen Zuſtande der techni⸗ ſchen Gewerbe fuͤr Jung und Alt, beſonders auch fuͤr Lehrer in Schulen bearbeitet. Mit 40 Steindruckta⸗ feln. 1831. Gr. 8. Preis 2 Thlr. 4 Gr., oder 3 Fl. 54 Kr. Soeben iſt erſchienen: Kritz, Dr. P. L., Darſtellung praktiſcher Materien des roͤmiſchen Rechts. Erſter Band: Ueber die Vindication und die Publicianiſche Klage. Gr. 8. und in allen Buchhandlungen fuͤr 1 Thlr. 8 Gr. zu bekommen. Dresden und Leipzig, im Juni 1831. Arnold'ſche Buchhandlung. Ich glaube ſowol meinen mir guͤnſtigen Leſern als mir ſelbſt die einfache Erklaͤrung ſchuldig zu ſein, daß das ſieben Bogen ſtarke Buͤchelchen, betitelt „Meine Großtante“, welches Herr Karl Hoffmann, Buchhaͤndler in Stuttgart, als den in ſeinem Verlage herausge⸗ kommenen neueſten Roman von Johanna Schopen⸗ hauer, der Leſewelt, vor Allem aber den Leihbibliotheken, fuͤr einen Thaler anbietet, nichts anders iſt, als ein ohne meine Einwilligung und ohne mein Vorwiſſen unternom⸗ mener Separatabdruck einer Erzaͤhlung, die ich fuͤr ſein „Pantheon“, auf ſein oft wiederhohltes Anhalten darum, ihm gegeben, und die auch gleichzeitig mit jenem Abdruck im letzten Bande deſſelben erſchienen iſt. Unkel am Rhein, den 7. Auguſt 1831. ® Johanna Schopenhauer. Be ER u Literarische Anzeige. In der Anton Dollſchen Univerſitaͤtsbuchhandlung in Wlen erfheint und iſt durch alle Buchhandlungen Deutſchlands zu beziehen: 7 Sſchuͤtz' s 5 N allgemeine Erdkunde oder 8 ‚ Beſchreibung aller Lander der fünf Welttheile, ihrer Lage, ihres Klima's, ihrer Naturproducte, Landescultur, merkwurdigſten Städte, Kunſtwerke, Ruinen und Denkmäler; dann ihrex Einwohner, deren Lebensart, Kleidung, Handel, Kuͤnſte, Wiſſenſchaften, Religion und Staatsverfaſſung. In 30 Baͤnden mit 150 Kupfern. Neu bearbeitet von W. Tielke, J. G. Sommer, W. Blumenbach, J. G. Fr. Cannabich, A. Grünes, Neigebaur, v. Schlieben, A. Wolf 5 und G. A. Wimmer. ) Eintheilung des Werkes. — Sechs Abtheilungen. Asch, I. Geſchichtliche Ueberſicht der Erdkunde und ihrer Fortſchritte durch Entdeckungsreiſen, Schifffahrt und Handel. Ir und Ar Band. » II. Aſien, nebſt einer allgemeinen Einleitung in die Erdkunde überhaupt. Zr — Er Band. „ III. Amerika und Weſtindien, 7r — 10: Band. „ IV. Afrika, Ile und 12: Band. „ V. Europa, 13r — 28r Band. „ VI. Auſtralien, 29r Band, und Geſchichte der neueſten Entdeckungen ſeit Magellans erſter Weltumſeglung, als Schluß der erſten Abtheilung und des ganzen Werkes 30r Band. Bei dem Eifer, welchen die H. H. Mitarbeiter der Beförderung dieſes Unternehmens, widmen, wiederholt die Verlagshandlung mit aller Zuverſicht ihr Verſprechen, daß daſſelbe im Laufe von zwei Jahren ganz zum Ziele geführt fein wird. Von dieſem Werke hat fo eben die Preſſe verlaſſen der zehnte und eilfte Lieferungsband, nämlich: Neueſtes Gemaͤlde der Oeſterreichiſchen Monarchie. Von W. Blumenbach. Erſter Theil. gr. 8. Mit 5 Kupfern. broſch. 1 rthlr. 12 gr. Welchen Freund des deutſchen Vaterlandes, an das ſich der dͤſter⸗ relchiſche Staatenbund mit ſeinen bevoͤlkertſten Gebietstheilen an: ſchließt, wird ſich nicht freuen, hier die ſeit 40 Jahren (fett de Luca) ſchmerzlich gefühlte Lücke unſrer Literatur ausgefüllt zu ſehen und eine vollkandige, ſtatiſtiſch-geographiſch⸗ethnographiſche Darſtellung der Geſammtmonarchie von einem Gelehrten zu er— balten, der den Quellen nahe ſteht und durch feine Bearbeitung anderer vaterlaͤndiſcher Gegenſtaͤnde (3. B. Darſtellung des Fabriks⸗ und Gewerbsweſens im oͤſterr. Kaiſerſtagte) als einen Schriftſteller bewährt hat, der jenen Quellen emſig nachgeht und ſie mit ge⸗ wiſſenhaftem Fleiße benutzt. Mit dieſem Werke glauben wir die wohl bisher nicht grundloſen Klagen des Auslandes uber Unzulaͤng⸗ lichkeit der oͤſterr. Landeskunde ganzlich beſchwichtigt zu ſehen. Das ganze Gemälde ſoll in 3 Theilen vollendet werden. Der gegenwärtige enthält? die allgemeine Ueberſicht der Geſammtmo⸗ narchie, und von dem Einzelnen: die Darſtellung des Landes unter und ob der Ens mit Salzburg, der Steyermark und Tyrols. Die 8715 liefern Anſichten der Städte Wien, Linz, Salzburg, rätz und Innsbruck. Neueſtes Gemaͤlde der Schweiz. Von Dr. Neigebaur. gr. 8 Mit 5 Kupfern, broſch, Urthlr 12 gr. - Den Stcoffreichthum dieſes Landes für intereffante Natur = und Sittenſchilderungen konnte gewiß keine Feder beſſer verarbeiten, als die des Verfaſſers der beiden Reiſehandbücher von Italien und von England (Leipzig, 1826 und 1829), welche in allen be⸗ urtheilenden Zeitſchriften als Muſter fuͤr Werke dieſer Gattung aufgeſtellt werden, und ein großes Publikum gefunden haben, da⸗ her wir gegenwärtigen Band auch für ſich beſonders als das neueſte und brauchbarſte Hand buch fuͤr Reiſende in der Schweiz empfehlen koͤnnen. Die Kupfer, ſaͤmmtlich nach den neueſten Ori⸗ ginalen gearbeitet, liefern Anſichten a) eines Schweizer bau⸗ ernhauſes, b) der Umgegend von Zuͤrich, c) des Klüne thals im Canton Glarus, d) der obern Stadt Freyburg, e) der Stadt Brieg mit dem Anfange der Simplonſtraze. Mit dieſen 2 neuen Banden hat nun das Publikum folgende Gemaͤlde complet in Handen . a) Tielke, geſchichtliche Ueberſicht der Erdkunde. 2 Bände. b) Sommer, Gemälde von Affen. 4 Bände mit 23 Kupf. e) v. Schlieben, Gemälde der preußiſchen Monarchie. 1 Band mit 5 Kufern. 8 d) Wolf, Gemaͤlde Spaniens und Portugals. 1 Band. mit 6 Kupfern. N ; e) Can nabich, Gemälde Frankreichs. 1 Bd. mit 5 Kupf. J Neigebaur, Gemalde der Schweiz. 1 Bd. mit 5 Kupf. g) Blumenbach, Gemälde der öſterreichiſchen Monar⸗ ns he; erſter Theil mit 5 Kupfern. Neben diefer Ausgabe in Bänden, worin jeder Band für ſich a Urthlr. 12 gr. verkauft wird, beſteht elne — dem ſchnellen Vorwaͤrtsſchreiten und der Verbreitung des Werkes beſonders foͤrderliche, jedoch ebenfalls weder er mit Vorausbezahlung noch mit andern Verbindlichkeiten belaſtete: N * 05 = * 5 Ausgabe in Heften à 12 gr. ſaͤchſ. jedes Heft meiſt mit zwei Kupfern und beiläufig 10 Bogen Text; 3 Hefte einen ganzen Band ausmachend; dieſe Hefte folgen ſich von 14 zu 14 Tagen ohne Unterbrechung. Der Anfang iſt bei dieſer heftweiſen Ausgabe — des naͤher liegenden In⸗ tereſſes wegen — mit der europaͤiſchen Abtheilung gemacht worden, und find bereits fünf Hefte verſendet. Re Anter Vorausſetzung, daß ohnehin die Vorzuͤge dieſes Werks, ruͤckſichtlich ſeiner Neuheit, feinee ausgezeihne ten Bearbeiter, feiner erſchoͤpfenden Ausfuͤhrlichkeit und feiner Kupferausſtattung (für welche theils Ori⸗ ginalzeichnungen, theils Copien aus den koſtbarſten neueſten Prachtwerken verwendet werden) allgemein anerkannt ſind, ſoll hier nur des einzigen erwaͤhnt werden, der noch unbeſprochen im Hintergrunde ſteht, aber — ſobald er in die Erſcheinung tritt — dieſe Unternehmung erſt vor allen früheren ähnlichen auszeichnen wird. . Um naͤmlich dieſe Erdkunde vor einem — allen geographiſch- ſtatiſtiſchen Arbeiten von jeher anklebenden — Krebsſcha⸗ den, dem Veraltern zu bewahren, wird ſich um die Zeit der Vollendung, alſo beilaͤufig gegen Ausgang des kuͤnftigen Jahres, eine Quartalſchrift in gleichem Druck und Format anſchließen, welche den Beſitzern dieſes umfaſſenden Werkes (gegen die jährliche Ausgabe von hoͤchſtens Iurthlr. 12 gr. C. M.) alle von Zeit zu Zeit nöthig werdenden Berichtigungen und Ergänzungen nach dem jedesmaligen Stand der Dinge mittheiltt und ſomit dieſes geographiſche Geſammtgemaͤlde der bewohnten Erde fortwaͤhrend auf der Hoͤhe der Gegenwart erhaͤlt. 1 So eben verlaͤßt in demſelben Verlag die Preſſe und wied im Monat Mai an alle Buchhandlungen i Deutſchlands verſendet: f Der erſte Band einer Reiſe durch Oberitalien mit vorzuͤglicher Ruͤckſicht auf den gegenwaͤrtigen Zuſtand der Landwirthſchaft, die Beſteuerung und den Kauf⸗ und Pachtwerth der Gründe. Von Dr. Johann Burger kaiſerl. koͤnigl. Gubernialrath mc. ꝛc. 2 Bände. gr. 8. 1831. broſch. Subſeriptionspreis: 2 rthlr. 18 gr. fächf., wovon bei Empfang des erſten Bandes 1 rthlr. 18 gr., für den, zur naͤchſten M. Meſſe erſcheinenden, zweiten Band, 1 rthlr. erlegt werden. Später wird der Preis erhöht, Bei den anerkannten Verdienſten, welche ſich der Verfaſſer des „Lehrbuchs der Landwirthſchaft, ze Aufl. 1830. Wien bei Gerold) ſowohl durch dieſes Werk ſelbſt als durch mehre andere kleine Schriften und zerſtreute Journal⸗Aufſaͤtze, um die Belehrung und Ausbildung rationeller deutſcher Landwirthe erworben hat, kann ſich die Verlagshandlung nicht anmaßen, ein neues in daſſelbe Fach einſchlagende Werk deſſelben Gelehrten bei dem Publikum mit einer Empfehlung einfuͤhren zu wollen. Es iſt genug zu ſagen, daß der Herr Gubernialrath Burger im J. 1828 im Verfolge einer Amtsreiſe Gelegenheit fand, die meiſten Provinzen des lombardiſch- venezianiſchen Königreichs zu beſuchen, allenthalben über bie gemeinuͤblichſten Wirthſchafts⸗ weiſen Erkundigungen einzuziehen und die Bekanntſchaft der verſtaͤndigſten Oekonomen Oberitaliens zu machen, um auch ſchon im Voraus wiſſen zu koͤnnen, wie er dieſe Gelegenheit benutzt haben, und wie er, bei der Ueberzeugung, daß der ausgezeich⸗ nete Wohlſtand jenes Landes nur auf feiner Landwirehſchaft beruht, ſich beſtreben wird, auf die moͤglichſt praktiſche Weiſe den neuerworbenen Schatz von Kenntniſſen in dieſem Werke auf dem Altare des Vaterlands niederzulegen. ö Der erfte Band enthält neben dem mit hiſtoriſchen, ſtatiſtiſchen, geographiſchen und vorzüglich landwirthſchaftlichen Be⸗ merkungen reichlich ausgeſtatteten a) Tagebuch der Reiſe ſelbſt, b) die erſte Abtheilung der Beſchreibung der Land⸗ wirthſchaft Oberitaliens in folgenden Abhandlungen: 1) Vom Ackerbaue, ſowohl im Allgemeinen, als von der Cultur der Getreidearten und Futterpflanzen ins. Beſondere. — 2) Von der Cultur der Weinreben. — 3) Von der Cultur der Oliven. — 3) Von der Cultur der Limonien⸗Frucht⸗ und Kaſtanien baͤume. Be Der zweite Band fest dieſe Abhandlungen uͤber die Landwirthſchaft fort und handelt 5) Von der Cultur der Maul⸗ beerbäume und der Größe der Seidenzucht. — 6) Von der Anlage, Pflege und dem Ertrage der Wieſen. — 7) Von dem Arbeitsviehe und den Kühen. — 8) Von der Erzeugung des Parmeſankaͤſes. Dieſen rein landwirthſchaftlichen Abhandlungen ſchließen ſich einige andere an, welche mit dem Ackerbaue mittelbar zufgmmenhängen und zum Theile ſtatiſtiſchen, zum Theile ſtaatswirthſchaftlichen Inhalts find, als: 0 ö „ 99 Von der abſoluten und telativen Größe der direkten Steuern und ihrer Umlage im lombardiſch-vvenezianiſchen Königreiche. — 10) Vom Kauf- und Pachtwerthe der Gründe. — 11) Vom Zuſtande, in welchem ſich die Pächter und Tageloͤhner befinden ꝛc. — 12) Kurzgefaßte Geſchichte des Mailaͤndiſchen Kataſters und Darſtellung des gegenwär⸗ tigen Zuſtandes deſſelben. — 13) Von der Handelsbilanz der lombardiſchen Provinzen und den Preiſen der natuͤrlichſten Produkte ꝛc. Literariſcher Anzeiger. (Zu den bei F. A. Brockhaus in Leipzig erſcheinenden Zeitſchriften.) 1831. Nr. XXIII. Dieſer Literariſche Anzeiger wird den bei F. A. Brockhaus in Leipzig erſcheinenden Zeitſchriften: Blätter für litera⸗ riſche unterhaltung, Iſis, Der canoniſche Waͤchter, Zeirgenoſſen, ſowie der Allgemeinen mediziniſchen Zeitung beigelegt oder beigeheftet, und betragen die Infertionsgebühren für die Zeile 2 Gr. Soeben iſt bei mir erſchienen und in allen Buchhandlungen des In⸗ und Auslandes zu erhalten: Taſchenbuch ohne Titel das Jahr 13 32. 12. Auf feinem Velinpapier. Cart. 1 Thlr. Inhalt: Sibylliniſches Vorwort. Frachtbrief vom Prior Anaſtaſius Spiridion. I. Epiſtel uͤber den Frieden zu Adrianopel von Frater Simplicius an Ubalricus Germanus. II. Was häben die Kaufleute von den jetzigen politiſchen Kriſen zu hoffen? Zeitbetrachtung und Second sight vom Prior Anaſtaſius Spiridion. III. Homdopatho-Maſtix, geflochten von ungri⸗ ſchen Aerzten. Mitgetheilt von Dr. Anſelmus Eber— hardtus junior. IV. Als Anhang: Fortgeſetzte Proben aus dem mediziniſchen Converſations— Lexikon des Dr. Eberhardtus sen. V. Etwas uͤber Goldſchmidts Jungen und deſ⸗ ſen drei Kraftgedanken. Von Frater Lampadius. VI. Gedanken eines publiciſtiſchen Freiſchuͤtzen über Intervention und Nicht-Intervent ion. Von Frater Hippolytus a Lapide. VII. Endſpiel der Rubberpartie, welche Mr. Charles Le Sot und ſein Partner Mr. Ig⸗ nace Crepin Le Clerc in den aroßen Tagen der großen Woche (27.—29. Juli 1830) gegen Mr. Louis Philippe Le Franc und Mr. Jeannot Le Peuple⸗Changeant verloren haben und dabei Groß⸗Slam geworden ſind. Kritiſch dar⸗ geſtellt von Frater Cebes, Artium Liberalium et Ludi- Magister. VIII. Rüffe aus verſchiedenen Weltgegenden. Geſammelt von Frater Timoleon. 1829 — 31. IX. Schlußwort. Leipzig, im September 1831. F. A. Brockhaus. Bei mir ſind erſchienen und in allen Buchhandlungen zu »Klopſtock's Oden. Mit erlaͤuternden Anmerkungen und einer Biographie des Dichters von J. G. Gruber. f 56 Bogen. Gr. 8. Weiß Druckpapier. 3 Thlr. 8 Gr. Ueber die Vollkommenheit von Klopſtock's Oden etwas zu ſagen, wäre uͤberfluͤſſig; nur waren mehre derſelben für. viele Leſer und Verehrer Klopſtock's, theils ganz, theils in einzelnen Stellen noch immer dunkel und unverſtaͤndlich. Eine Ausgabe wie die vorliegende war daher ein laͤngſt gefuͤhltes Beduͤrfniß. Zwei Baͤnde. Außer den Erläuterungen, welche ſich der würdige Herausgeber, Profeſſor Gruber, einſt von Klopſtock ſelbſt erbeten und freundſchaftlichſt erhalten hatte, konnte er noch Cramer, Dek bruͤck und Vetterlein benutzen. Keineswegs iſt er aber dieſen Vorgaͤngern gefolgt, nannte ſolche auch nur da wo er ihnen beipflichtete, ungleich ſeltener wo er ſie beftreiten zu müffen glaubte. Das Leben des Dichters vorangehen zu laſſen, war nothwendig. In gediegener Kürze findet man Alles darin, was zum Verſtaͤndniß von Klopſtock's lyriſchen Gedichten dient, vermißt nichts was in den Umfang von deſſen literariſcher Thaͤ⸗ tigkeit gehört, und erhält zugleich ein getreues Bild von Klop— ſtock dem Menſchen. Georg Joachim Goͤſchen in Leipzig. Unterrichtsbuͤcher in der arabiſchen Sprache. Fables de Loqman surnommé Lesage. Edition arabe, avec une traduction frangaise et accomp. de re- marques et d'un vocabulaire arabe- frangais p. Ch. Schier. 4. Brosch. ſind ſoeben erſchienen und in allen Buchhandlungen fuͤr 1 Thlr. zu bekommen von der Arnold'ſchen Buchhandlung. Soeben ſind folgende intereſſante Schriften erſchienen und in allen Buchhandlungen zu haben: Antiromanus, Chr., Zur Emancipation der Eatholis ſchen Kirche von Rom und zur wahren Gleichſtellung aller chriſtlichen Kirchen, oder: Verfaſſungsentwuͤrfe und Grundzuͤge Verſchiedener fuͤr die chriſtlich-katholi— ſche Kirche Deutſchlands. Pruͤfet Alles und das Gute behaltet. 8. 1831. Geh. Preis 9 Gr. Die Opfer des Coöͤlibates. Hiſtoriſche Gemälde aus der Gegenwart. „Glaubet dem Leben, es lehret beſſer als Lehre und Buch“. (Goͤthe.) Gr. 12. 1831. Preis 4 Gr. Stimmen aus der katholiſchen Kirche Deutſch⸗ lands. Erſtes Heft. Gr. 8. 1831. Geh. Preis Gr. 5 (Wird in zwangloſen Heften fortgeſetzt.) Neuſtadt a. d. O., Auguſt 1831. J. K G. Wagner. Bei Heinr. Ludw. Broͤnner in Frankfurt a. M. ſind erſchienen und in allen Buchhandlungen zu haben: Gedichte, zum Gebrauch in und außer der Schule, aus⸗ gewaͤhlt von E. W. G. Bagge. In 2 Abehig. Gr. 8. Zuf. 36 Bogen. Preis jeder Abtheilung be ſonders 15 Gr. 5 N Schirlitz, Dr. S. C., Materialien, zu latein. Styl⸗ übungen, für mittlere und höhere Claſſen in Gelehr⸗ tenſchulen. 8. 124 Bogen. Preis 12 Gr. ve, Dr. F. W., Kosmorama, eine Reihe von en zur Orientirung in Natur, Geſchichte, Staat, Philoſophie und Religion. 8. 244 Bogen. Geh. Preis 1 Thlr. 9 Gr. 2 Frank, Sebaſtian, Spruͤchwoͤrter, Erzaͤhlungen und Fabeln der Deutſchen. Herausgegeben v. B. Gat⸗ tinſtein. 12. 9% Bogen. Geh. Preis 18 Gr. Gehring, J., Ueber die Wirren und Wandelung im Kirchlichen und Politiſchen. Zwei Briefe und eine Nachſchrift. 8. 31 Bogen. Geh. Preis 6 Gr. Schelver, F. J., System der allgemeinen Therapie, im Grundsatze der magnetischen Heilkunst. Iſter Bd. 4. 43 Bogen. Preis 3 Thlr. 4 Gr. Voltaire, Histoire de Charles XII, Roi de Suede. Edit. steréotype. 94 Bogen. 12. Geh. Preis 9 Gr. 5 Byron, Lord, Select works,- vol. I. contains Beppo and Don Juan. 12. 184 Bogen. Geh. Preis 1 Thlr. Corpus poetarum veterum latinorum, cum diversae lectiones adnotatione brevissima, uno vol. absolven- dum, cur. G. E. Weber. Royal 8. iſte Liefe⸗ rung. Geh. Subſcriptionspreis für das Ganze auf weiß Druckpapier 4 Thlr. 12 Gr., Velinpapier 6 Thlr. Dies durch die ſorgfaͤltigſte Bearbeitung, Correctheit und typographiſche Ausſtattung ſich auszeichnende Werk wird noch dieſes Jahr beendigt und der aͤußerſt billige Subſcriptionspreis bleibt nur bis dahin offen. Später wird er bedeutend erhöht werden. Proſpecte davon ſind in jeder Vuchhandlung gratis zu haben, Bei G. Reimer in Berlin iſt erſchienen: Ideen zu einer erneuerten Kritik der Vernunft, von Dr. Eduard Schmidt, Privatdoc. d. Phil. in Roſtock. Erſter Theil, Kritik der Urtheilskraft; a. u. d. Tit.: Erſter Verſuch einer Theorie des Gefuͤhls. 23 Bog. Gr. 8. 1 Thlr. 12 Gr. g Zur funfzigiährigen Jubelfeier der neuen Philoſophie. Aphorismen uͤber den Geiſt der Philoſophie ſeit Kant, ſowie uͤber die Idee der Logik oder Wiſſenſchaftslehre, von Dr. Eduard Schmidt, Privatdoc. d. Phil. in Roſtock. 5 Bog. Gr. 8. Soeben ist erschienen und an die Herren Subscribenten versendet worden, die zehnte und elfte Lieferung von: TOTIUS LATINITATIS LEXICON, CONSILIO ET CURA JACOBI FACCIOLATI, OPERA ET STUDIO AEGIDII FORCELLINI. CORRECTUM ET AUCTUM LABORE VARIORUM, Pränumerationspreis für diese beiden Lieferungen 2 Thlr. — —ẽ '. Oeſtreichiſche militairiſche Zeitſchrift 1831. Siebentes Heft. es Heft iſt ſoeben an alle Buchhandlungen derſendet Ra a a I. Den zweiten Abſchnitt der Ge⸗ ſchichte des Feldzugs 1788 der k. k. Hauptarmee gegen die Tür⸗ ken. — II. Den Schluß des Feldzugs des dritten deutſchen Ar⸗ meecorps in Flandern, im Jahre 1814. — III. Die Fortſetzung des Winterfeldzugs in Holland vom Ende Dezember 1794 bis Ende März 1795. — IV. Literatur. — V. Kartenankuͤndi⸗ gung. — VI. Neueſte Militairveraͤnderungen. Fur die unterzeichnete Buchhandlung nehmen alle Buch⸗ handlungen des In- und Auslandes Beſtellungen auf den Jahr⸗ gang 1831 gegen Vorausbezahlung von acht Thaler Saͤchſiſch an. Auch ſind auf dieſem Wege alle fruͤhern Jahrgaͤnge der Zeitſchrift ſeit 1818 zu erhalten. 7 In unſerm Verlage erſchien und iſt in allen Buchhandlun⸗ gen zu haben: Philippſen, Dr. P., Beitraͤge zu den Unterſuchungen uͤber die Cholera morbus. Preis geheftet 21 Gr. Creutz'ſche Buchhandlung in Magdeburg. Neue Schriften uͤber Dresden und die Umgegend. Matthaͤy, J. G., Verzeichniß der im Mengs'ſchen Muſeum enth. antiken und modernen Bildwerke in Gyps. Mit 1 K. 8. Broſch. 12 Gr. Landsberg, A. v., Das gruͤne Gewoͤlbe in Dresden. 8. Broſch. 9 Gr. Lindau, W. A., Taſchenbuch für den Beſuch der ſaͤch- ſiſchen Schweiz und der angrenzenden Gegenden Boͤh⸗ mens. Zweite verbeſſerte Ausgabe, mit 1 Titelkupfer und einer Reiſekarte. 12. Geb. 12 Gr. Dazu 31 Kupfer von L. Richter. Broſch. 1 Thle. 6 Gr., welche ſoeben erſchienen und in allen Buchhandlungen zu has ben ſind. Arnold'ſche Buchhandlung. I ů — ů ů —— — — — — — — Soeben ſind bei mir erſchienen und in allen Buchhandlun⸗ gen zu haben: Schincke, Dr. J. Ch. G., Evangeliſche Geſchichten und Reden in frommen Dichtergaben. Zur Erbauung denkender Verehrer Jeſu geſammelt und mit Einlei- tungen und Anmerkungen begleitet (als Anhang zu: Jeſus Chriſtus oder das Evangelium in frommen Ga: ben ausgezeichneter deutſcher Dichter. Ein Erbauungs⸗ buch fuͤr denkende Verehrer Jeſu. Halle. 1826). Gr. 12. 1831. Preis 18 Gr. i Wohlfahrt, A. H. F., Der Menſchengeiſt und feine Beſtimmung. Zur Befoͤrderung der Selbſtkenntniß. 8. 1831. Preis 6 Gr. Neuſtadt a. d. O., Auguſt 1831. J. K. G. Wagner. Bei Georg Joachim Goͤſchen in Leipzig iſt er⸗ ſchienen und in allen Buchhandlungen zu haben: T. Lucretius Carus von der Natur der Dinge. Ueberſetzt von Karl Ludwig von Knebel. Zweite vermehrte und verbefferte, wohlfeilese Ausgabe. 20 Bogen. Gr. 8. Auf Druckpapier 1 Thlr. 8 Gr. Auf Velinpapier 1 Thlr. 18 Gr. Schon die erſte Ausgabe dieſes claſſiſchen Gedichts erfreute ſich des allgemeinſten Beifalls, wovon außer allen in öffentli⸗ chen Blättern erſchienenen Beurtheilungen auch ſchon der Ume ſtand, daß bereits eine zweite Auflage nöthig wurde, das befte Zeugniß gibt. Dieſe neue Ausgabe iſt weſentlich verbeſſert und bereichert. Die hauptſaͤchlichſten Bereicherungen beſtehen in „Einige Worte uͤber Lukrez“, in einer gediegenen Abhandlung über das Leben und die Weisheit des Epicur“, wovon Gothe ſelbſt in einem beigedruckten, auch in anderer Hinſicht leſens⸗ werthen Schreiben alſo urtheilt: „Der Aufſatz uͤber das Leben und die Weisheit des Epicur iſt anmuthig überzeugend, die Be— trachtung gründlich und die Zeugniſſe der Vorfahren am rechten Orte“; fund in einer „Zeugniß“ überfchriebenen Ode zur Ver— errlichung des Dichters. - De kurze Anzeige wird hinreichen Freunde der alten Li: teratur auf dieſe treffliche Ueberſetzung aufmerkſam zu machen. In allen Buchhandlungen iſt — ſoeben in der Creutz'⸗ ſchen zu Magdeburg erſchienen — geheftet fuͤr 6 Gr. zu haben: Beſchreibung und Abbildung eines einfachen und wohlfei⸗ len Zeltes und Bettes fuͤr Dampfbaͤder in beliebigen Waͤrmegraden, als das zur Zeit bewaͤhrteſte Vorbeu⸗ gungsmittel und Heilmittel gegen die orientaliſche Cholera, nebſt einer kurzen Gebrauchsanweiſung von Dr. E. F. Koch, prakt. Arzte und Wundarzte. Bei E. Schulze in Celle iſt erſchienen: N RA Januari Nepotiani epitoma librorum Valerii Maximi edita ab Angelo Majo, bibliothecae Vaticanae prae- fecto. Accedunt excerpta e Juli Paridis epitoma eorundem librorum, Editio in Germania prima. 4. 12 Gr. 0 5 Luciani somnium ad privatum usum primorum ordinum discipulorum ed. G. Steigertahl. C. indice grammat. 4 Bogen. 6 Gr. od Steigertahl, G., Die regelmaͤßige griech. Conjugation. 8. 6 Gr. g b Dieſe kleine Schrift ift für den Gebrauch in der vierten Claſſe des Lyceums zu Celle entſtanden. Das Verbum in mi iſt in das regelmäßige Verbum eingeſchloſſen. Durch das Ganze herrſcht Eine Eintheilung, Eine Art der Abwandlung, damit der Schuͤler ſowol das Ganze uͤberſehen als das Einzelne leicht behalten koͤnne. Der Gebrauch der Buttmann'ſchen Grammatik iſt damit verbunden. Br Hüpeden, L. Ph., Disputatio de Periclis laudatione funebri. Thucydides U, 35 ss. 4. 3 Gr. Hüpeden, Nachricht über das Lyceum zu Celle. Eine Schulſchrift. 4. 4 Gr. Neuigkeiten von Graß, Barth und Comp. in Bres-⸗ Tau. Zu beziehen durch alle ſolide Buchhandlungen. Es enbeck, Nees ab, Enumeratio Plantarum erypto- gamicarum Javae et Insularum adjacentium. Gr. 8. 2 Gr. 11 J. C. G., Darſtellung Deſſen, was der Ar⸗ chitekt, der Feldmeſſer und der Bauprofeſſioniſt lernen muͤſſen, wenn fie den gegenwärtig an ſie zu machenden Foderungen genuͤgen ſollen. Nebſt einer Abhandlung über Einrichtung techniſcher Schulen, und insbeſondere über Bau- und Baugewerksſchulen. 8. 8 Gr. Hoffmann, H., Fallerslebensis. Horae Belgicae. Pars I. Gr. 8. 16 Gr. Kannegießer, K. L., Chriſtus und ſeine Lehre, nach dem Zeugniß der Evangeliſten, als Andeutung einer Grundlage fuͤr die Vereinigung der chriſtlichen Kirche und als Geſchenk bei der Chriſtenweihe. 8. Geh. 4 Gr. Koch, Denkwüuͤrdigkeiten aus dem Leben der Herzogin 1 Dorothea Sybilla von Liegnitz und Brieg, geb. Mark⸗ graͤfin von Brandenburg, und ihrer Leibe und Hebe⸗ amme Margaretha Fuß. 8. Geh. (Brieg.) 12 Gr. Schnabel, T., Erſtes Buch fuͤr Kinder, oder Uebun⸗ gen im Leſen, Sprechen und Denken. Nebſt eini⸗ gen Uebungsblaͤttern im Schreiben, zur Beſchaͤftigung der Kinder außer den Schulſtunden. te verbeſſerte Aufl. 8. 3 Gr. Schnabel, T., Zweites Buch für Kinder, oder Leſe⸗ übungen zur Bildung des ſittlichen Gefuͤhls, zur Uebung der Denk- und Urtheilskraft. 8. 9 Gr. Thiemann, K., Italieniſche Anthologie, mit beigefuͤg⸗ ten Sprach- und Sacherklaͤrungen, als Vorſchule zum Leſen der italieniſchen Dichter. Nebſt einer Abhand— lung uͤber die Volksſprache der Venetianer. 8. 16 Gr. Tſcheggey, Dr. S. G., Predigten und Reden. Eine freundliche Gabe an feine Zuhörer bei der dritten Saͤ⸗ cularfeier des augsburgiſchen Bekenntniſſes. Gr. 8. 1 Th. 12 Gr. — — — Soeben iſt in meinem Verlage erſchienen und an alle gute Buchhandlungen Deutſchlands verſandt: Lehrbuch der Naturphiloſophie Dienen Zweite umgearbeitete Auflage. { 9 Preis 2 Thlr. 16 Gr., oder 4 Fl. 48 Kr. Rhein. Kein Naturforſcher unb kein Philoſoph, der die Fortſchritte der Naturwiſſenſchaft ſeit dem Erſcheinen der erſten Auflage kennt und den raſtloſen Forſchergeiſt, die umfaſſende Combina⸗ tionsgabe und die Klarheit der Darſtellung an dem beruͤhmten Herrn Verf. zu bewundern gewohnt iſt, wird bezweifeln, daß dieſe neue gänzlich umgearbeitete Ausgabe eines ſeiner wichtigſten Werke eine wahre Bereicherung der Wiſſenſchaft ſei. Dennoch iſt durch die Wahl von deutſchen Lettern ſtatt der la⸗ teiniſchen und durch beträchtliche Erweiterung des Formats von der Bogenzahl der erſten Auflage ſoviel erſpart worden, daß 155 Preis der zweiten um 20 Gr. niedriger geſtellt werden onnte. Jena, im Auguſt 1831. Fr. Frommann. — —ö— 0 — ä Bei uns erschien: - Mythologie der Feen und Elfen; vom Ursprunge des Glaubens bis auf die neue- sten Zeiten. Aus dem Englischen übersetzt von Dr. O. L. B. Wolff. Zwei Bände. 34 Bogen in gr. 12. Mit 12 Tafeln Abbildungen und 1 Vignette. 1828. Preis 3 Thlr., oder 5 Fl, 24 Kr. Der Verfasser +) des vorliegenden, mit Geschmack, Scharfsinn und Gründlichkeit zusammengetragenen Werkes hat sich bereits schon die Achtung des englischen, wie des deutschen Publicums durch seine Theilnahme an der Heraus- gabe der Elfenmärchen seines Vaterlandes, Ireland, erwor- ) T. Keightley, dessen Mythologie der alten Griechen und Römer wir in Kurzem in einer deutschen Bearbeitung von Dr. Wolff liefern werden, ben. — Diese Bestrebungen führten ihn darauf, dem Ent- stehen und Fortgange des Glaubens an Feen, Elfen u. s. W., kurz an alle jene Wesen, welche in der menschlichen Phan- tasie die Mitte zwischen dem Erdensohne und der Gottheit innehaben, nachzuspüren. ’ So entstand diese Arbeit, in welcher wir zuerst mit dem Ursprunge des Namens Feen und Elfen bekanntfge- macht, dann zu den glänzenden Gebilden dieser Gattung in den Erzeugnissen der romantischen Poesie geführt, und endlich von verständiger Hand, durch die bekanntesten Länder und Völker, insofern wir bei ihnen Das, was uns hier besonders anzieht, vorfinden, geleitet werden. Die Belesenheit und Gelehrsamkeit des Autors setzt wirklich in Erstaunen; wir gewinnen ihn aber um desto lieber, je deut- licher uns aus jeder Zeile entgegentritt, dass diese Studien von ihm aus Lust an denselben gemacht wurden, und das Interesse daher nirgends geschwächt werden konnte. Uebrigens möge das Buch für sich selbst reden, wozu es der reiche und geschmackvolle Inhalt, unserer Meinung nach, vollkommen berechtigt. Weimar, im August 1831. Landes- Industrie- Comptoir. Erſchienen iſt und in allen Buchhandlungen zu haben: Geſchichte der geheimen Verbindungen der neueſten Zeit. Ates Heft. Gr. 8. 9 Gr. Auch unter dem Titel: Die Ergebniſſe der Unterſuchung in Bezug auf den Bund der Unbedingten oder der Schwarzen und die andern geheimen politiſchen Verbindungen in Deutſchland, bis zur Errichtung der mainzer Commiſſion. Herausgege— ben von Dr. Rocholz. Deſſelben Werks Ates Heft. Gr. 8. 9 Gr. Auch unter dem Titel: Aktenmaͤßige Darſtellung der Verſuche Deutſchland in Re— volutionszuſtand zu bringen. Herausgegeben von C. Follenberg. Wie bereits bei der Ankuͤndigung des Sten Heftes (ent: haltend die Geſchichte der geheimen Verbindungen in Polen. Gr. 8. 18 Gr.) bemerkt wurde, gruͤnden ſich dieſe geſchicht— lichen Darſtellungen lediglich auf die aktenmaͤßigen, alſo anthentiſche Quellen, und dürfen deshalb unpar: teiiſchen Geſchichtsfreunden beſonders empfohlen werden. Bei Hinrichs in Leipzig ſind folgende Fortſetzungen fertig geworden und verſandt: Major F. W. Streit's Atlas für Militairschulen, mit Erläuterungen. Ate Lief. Gr. Fol. Subscr.-Preis. . Then. Dr. E. Münch's vollständige Sammlung aller Con- cordate, nebst einer Geschichte ihres Entstehens und ihrer Schicksale. ter Thl. Concordate der neuern Zeit. Gr. 8. (49 B.) 1831. 3 Thlr. 18 Gr. Dieſes wichtige Werk iſt nun vollendet, unter andern ſind die Concordate von Baiern, Preußen, Niederland, der Schweiz u. ſ. w. und deren Geſchichten ſo freimuͤthig als in⸗ tereſſant dargeſtellt. Dr. C. Venturini, Chronik des 19ten Jahrhunderts. Neue Folge. Ater Bd. A. u. d. Titel: Die neue ſten Weltbegebenheiten im pragmat. Zuſammenhange dargeſtellt: Das Jahr 1829. Gr. 8. (44 B.) 1831. 2 Thlr. 18 Gr. Dieſer Jahrgang iſt mit einem Namenregiſter vermehrt worden, welches den Gebrauch ſehr erleichtert. Das denkwuͤr⸗ dige Jahr 1830 wird ſchon zur Oftermeffe 1832 in der aner⸗ kannten Originalitaͤt bearbeitet erſcheinen. Verzeichniß der Buͤcher, Landkarten u. ſ. w., welche vom Januar bis Juni 1831 neu erſchienen oder neu auf⸗ gelegt worden ſind, mit Angabe der Bogenzahl, der Verleger und Preiſe, nebſt andern liter. Nachweiſungen und einer wiſſenſchaftlichen Ueberſicht. 66ſte Fortſ. 8. 928 0 10 1 aß dieſer moͤglichſt vollſtaͤndige und zuverlaͤ an 14,000 Mal halbjaͤhrig im agen aura Buchhandel benutzt und verbreitet wird, dürfte ihm zur hin⸗ reichenden Empfehlung dienen. € a > Bei Tobias Löffler in Manheim if erſchlenen und in allen Buchhandlungen Deutſchlands zu haben: Aſſaſinen, Die, von Fr. v. Stengel. 8. 1 Thlr. 8 Gr. Boͤrſch, Fr., Tempelbilder. 8. Elegant broſch. 21 Gr. 90 eh ſich als ein trefftiches Weihnachts und Neujahrs⸗ geſchenk. Krauſe, Dr. J., Der mediziniſche Landpfarrer, oder prakt. Anweiſung, diejenigen Krankheiten, welche am meiſten auf dem Lande vorkommen, zu heilen. Allen Herren Volkslehrern, Wundaͤrzten und Buͤrgern in den Orten wo keine Aerzte wohnen, zu ihrem Gebrauche redlichſt gewidmet. Ite verb. Aufl. 8. 1 Thlr. Pazzi, Fr., Ueber den Geiſt des Zeitalters, in Faſten⸗ predigten. Neue Ausgabe. 8. Broſch. 9 Gr. Bei E. Schulze in Celle iſt erſchienen: v. Kobbe, P., Bellona, eine Zeitſchrift für Wahrheit und Recht. Aftes Heft. Inhalt: Vorwort, Das Mie nifterium Muͤnſter, Gans, Verarmung der Städte, Raumer's Briefe, Pariſer Freudenmadchen, Kneſebeck Deutſchlands Souverainen, Grundtvig's Betrachtungen, Misgriffe der Bourbons, Muͤnch's Gefahren, Krug's Worte, Vermiſchtes. Gr. 8. 16 Gr. v. Kobbe, P., Fualdes angebliche Ermordung; naͤhere Beleuchtung des merkwuͤrdigſten Criminalfalles unſers Jahrhunderts. Motto: 0 sancta simplicitas! 8. 18 Gr. f Bronikowski, F. G., Franziska das polniſche Heldenmaͤd⸗ chen. Ein hiſtoriſcher Roman aus den neueſten Zeiten der Revolution. 2 Theile. 2 Thlr. Louis Cartouche, beruͤchtigter Rauber zu Paris, und deſſen Raubgenoſſen. Hiſtoriſches Gemälde, Neu ber arbeitet und mit vielen neuen Anekdoten vermehrt. Zweite Abtheilung. : Auch unter dem Titel: Louis Cartouche's, beruͤchtigten Raͤubers, Aufenthalt in England und Suͤdfrankreich, und deſſen Raubgenoſſen. 2 Theile. 1 Thlr. 21 Gr. v. Kobbe, P., Geſchichte Frankreichs unter Ludwig XVIII. und Karl X. f Auch unter dem Titel: a Geſchichte Frankreichs ſeit Wiederherſtellung der Bons bons. After Theil. 1 Thlr. 4 Gr. 5 Soeben iſt bei F. A. Brockhaus in Leipzig erſchie⸗ nen und in allen Buchhandlungen zu erhalten: Audiatur et altera pars. 8. Geh. 8 Gr. Literariſcher Anzeiger. (Zu den bei F. A. Brockhaus in Leipzig erſcheinenden Zeitſchriften.) 1831. Nr. XXIV. Dieſer Literariſche Anzeiger wird den bei F. A. Brockhaus in Leipzig erſcheinenden Zeitſchriften: Blätter für liter a⸗ riſche unterhaltung, Iſis, Der canoniſche Waͤchter, Zeitgenoſſen, ſowie der Allgemeinen mediziniſchen Zeitung beigelegt oder beigeheftet, und betragen die Inſertionsgebuͤhren fuͤr die Zeile 2 Gr. Soeben erſcheint bei mir und iſt in allen Buchhandlungen J Kunſtblatt. 1831. Herausgegeben von Dr. Ludwig Schorn. des In- und Auslandes zu erhalten: Raumer (Friedrich von), Briefe aus Paris zur Erlaͤuterung der Geſchichte des ſechzehnten und ſiebzehnten Jahrhunderts. Zwei Theile. Mit acht lithographirten Tafeln. 441 Bo⸗ gen auf feinem Druckpapier. Geh. 4 Thlr. 12 Gr. Leipzig, im September 1831. F. A. Brockhaus. In der J. G. Cotta'ſchen Buchhandlung in Stutt— gart und Tuͤbingen iſt vergangene Oſtermeſſe er— ſchienen und an alle Buchhandlungen verſandt worden: Annalen, Neue allgemeine, politiſche. Herausgegeben von C. v. Rotteck. Neue Folge. 2ter Jahrgang. 1831. 12 Hefte. 8. Broſch. 12 Fl. Ausland, Das, ein Tageblatt fuͤr Kunde des geiſtigen und ſitt— lichen Lebens der Voͤlker. 1831. 4. 16 Fl. Bibliothek ausfuͤhrlicher Voͤlker- und Staatengeſchichten. Nach den bedeutendſten claſſiſchen Werken des Auslands. 2ter Band. (Malcolm's Geſchichte von Perſien. 2ter Theil.) Gr. 8. 2 Fl. 24 Kr. Zter Band (Mendoza, Geſchichte der Maus: ren). Gr. 8. 1 Fl. 36 Kr. Correſpondenzblatt des wuͤrtemb. landwirthſchaftlichen Vereins. 1831. 12 Hefte. 8. Broſch. 3 Fl. Freyberg, M. Freih. v., Sammlung hiſtoriſcher Schriften und Urkunden, geſchoͤpft aus Handſchriften. Zter Band. Ztes Heft. Gr. 8. 1 Fl. 48 Kr. Gell, W., Probestücke von Städtemauern des alten Grie- chenlandes. Mit 44 Steinplatten. Klein Quart. 2 Fl. 45 Kr. Hain, Dr. L., Repertorium bibliographicum, quo libri omnes ab arte inventa usque ad anum MD typis expressi, ord. alph. enumer. Tom II, sect. 1. Gr. 8. Schreibp. 10 Fl., Druckp. 8 Fl. 48 Kr. Hesperus, eine enchklopaͤdiſche Zeitſchrift für gebildete Leſer. 1831. 4. 16 Fl. Hoyer, Dr. J. G., Allgemeines Woͤrterbuch der Artillerie, welches die Erklaͤrung aller verſchiedener Kunſtwoͤrter, Be— griffe und Lehrſaͤtze der Geſchuͤtzkunſt in theoretiſcher und praktiſcher Hinſicht, nebſt der Geſchichte der wichtigſten Er— findungen in derſelben enthält. Supplementband, mit 7 Stein⸗ abdruͤcken. Gr. 8. 4 Fl. 12 Kr. Jahrbücher für wissenschaftliche Kritik. Herausgegeben von einer Societät für wissenschaftliche Kritik- 1831. 4. 21 Fl. Jahrbuͤcher, Wuͤrtembergiſche, fuͤr vaterlaͤndiſche Geſchichte, Geographie, Statiſtik und Topographie. Herausgegeben 85 J. G. D. Memminger. 1829. 2tes Heft. 8. 1 Fl. Kr. Journal, Polytechn., herausgegeben von Dingler. Jahrgang 1831. 24 Hefte. Gr. 8. Broſch. 16 Fl. 4. 6 Fl. Lippold, J. F., Neues Handbuch des verſtaͤndigen Gaͤrtners, oder neue Umarbeitung des Taſchenbuches des verſtaͤndigen Gaͤrtners. 1824. After Band, mit 65 lithographirten Ta- feln und 3 Tabellen. Gr. 8. 4 Fl. 48 Kr. Literaturblatt. 1831. Redigirt von Dr. Wolfgang Menzel. 4. 6 Fl. Memminger, Oberſteuerrath v., Beſchreibung des Königreichs Wuͤrtembergs. Stes Heft, enthaltend die Beſchreibung des Oberamts Urach. Mit einer Karte des Oberamtes, einer Anſicht von Urach und 4 Tabellen. Gr. 8. 1 Fl. 12 Kr. Memoiren einer Ungenannten. Gr. 8. 2 Fl. Morgenblatt fuͤr gebildete Staͤnde. 25ſter Jahrgang. 1831. 4. 20 Fl. Mozin, Abbe, Petit cadeau, ou nouvel A. B. C. frangais. Nouv. édition. Gr. 8. 20 Kr. eureuther, E., Randzeichnungen zu Goethe's Romanzen und Balladen. Ates Heft. Folio. 2 Fl. 40 Kr. Oltınanns, J., Hypsometr. Tafeln, oder Tafeln zur Be- stimmung der Höhen, vermittelst des Barometers nach Laplace’s Formel nebst andern neuberechneten Reductions- tabellen und zweckdienlicher Erläuterung. Zur Beförde- rung terrestrischer Höhen- und Ortsbestimmungen. Gr. 8. 54 Kr. Ritual, nach dem Geiſte und den Anordnungen der katholiſchen Kirche, oder praktiſche Anleitung fuͤr katholiſche Seelſor— ger. Zur erbaulichen und lehrreichen Verwaltung ihres Am: tes. — Zugleich eine Erbauungsſchrift fuͤr die Glaͤubigen (von Freiherrn v. Weſſenberg). Gr. 8. 2 Fl. \ Schnurrer, Dr. Friedr., Die Cholera morbus, ihre Verbrei⸗ tung, ihre Zufälle, die verſuchten Heilmethoden, ihre Eigen: thuͤmlichkeiten und die im Großen dagegen anzuwendenden Mittel. Mit einer Karte ihres Verbreitungsbezirks. Gr. 8. Broſch. 1 Fl. 24 Kr. e Schuͤbler, Prof., Nachrichten über die Verhaͤltniſſe des Wein⸗ baues in Wuͤrtemberg in den Jahren 1236 — 1830. 8. 24 Kr. Staatsakten und Urkunden, Neueſte, in monatl. Heften. 19er — 22 ſter Band. 12 Hefte. Gr. 8. Broſch. 16 Fl. - Pfizer, P. A., Briefwechſel zweier Deutſchen. Gr. 8. 2 Fl. Thierſch, Fr. von, Geſchichte des bairiſchen Schulplans von 1829 und feiner Reviſion vom Jahre 1830. Gr. 8. 1 Fl. — —, ueber gelehrte Schulen, in beſonderer Ruͤckſicht auf Baiern. ten Bandes Ites Heft. Gr. 8. Broſch. 1 Fl. 45 Kr. Ueber Wuͤrtembergs Fauna. 8. 18 Kr. Weitbrecht, C., Die Jahreszeiten in Basrelief. 4 Hefte. istes und 2tes Heft. Frühling und Sommer. 70 Blätter. Gr. Folio. 11 Fl, NE Zedlitz, J. Chr., Der Stern von Sevilla; Trauerſpiel in 5 Aufzuͤgen. Kl. 8. Velinpapier 1 Fl. 36 Kr., Druckpapier 1 Fl. 12 Kr. Zeitung, Allgemeine. Jahrgang 1831. 4. 16 Fl. 5 . OBRAS LITERARIAS pe D. FRANCISCO MARTINEZ DE LA ROSA. 5 Bände, mit dem Portrait des Verfaſſers. 11 Thlr. 16 Gr. Dr. Francisco Martinez de la Roſa, aus edler Familie, in Granada, zeichnete ſich als Juͤngling 1808 bei der Revo⸗ lution Spaniens gegen Napoleon aus, glaͤnzte als Deputirter in den gewohnlichen Cortes 1812 und 1813, ward bei Rück⸗ kehr des Könige Ferdinands in die Kerker von Melilla (an Afrikas Küfte) gefandt. Die Revolution von 1820 machte ihn frei, und als erſter Staatsminiſter von 1821 bis zum 7. Juli 1822 erwarb er ſich ſelbſt die Hochſchaͤtzung aller frem⸗ den Geſandten und Agenten. 1 Aber den ſchoͤnen Wiſſenſchaften, welchen er ſich in Gra⸗ nada gewidmet, blieb Martinez de la Roſa ergeben und treu, glänzt nun als vorzuͤglichſter neuer Dichter Spaniens. Seine literariſchen Werke hat er in Paris herausgegeben, und dieſe ſind bei Unterzeichnetem fuͤr ganz Deutſchland in Verkauf. Der 1. Band dieſer Geſammtwerke (Paris bei Didot) ent⸗ haͤlt ein Gedicht in ſechs Gefängen über die Kunſt zu dichten (Poetica). Die zahlreichen Bemerkungen zu dieſer Poetica enthalten eine faſt vollkommene Geſchichte der ſpaniſchen Lite⸗ ratur, find daher hoͤchſt wichtig. a Im 2. Bande find dieſe Bemerkungen über die epiſche Dichtkunſt, das Trauer⸗ und Luſtſpiel ausgedehnt. PERF: Der 3. Band enthält: 1. Ein vortreffliches Gedicht über Taragozas Zerftörung und Fall 1809. 2. Eine hiſtoriſche Er⸗ zahlung des Krieges der Gemeinen 1520, als Vorbericht fuͤr das herrliche Trauerſpiel: „Die Witwe des Badilla“, womit Martinez zuerſt als Theaterdichter 1809 auftrat. Dieſem Trauerſpiele folgt: „Die Tochter zu Hauſe, und die Mutter auf der Maskerade“, ein Luſtſpiel, welches dem Verf. auch in der Komddie einen ehrenvollen Platz gibt. Im 4. Bande finden wir das ſchoͤne mauriſche Trauerſpiel Morayma; eine Ueberſetzung der Epistola Horatii ad Pisones und des Trauerſpiels Oedipus. Gluͤhende Dichtkunſt macht die⸗ ſes letzte zum wahren Meifterftüc. . Der 5. Band enthaͤlt das hiſtoriſche Schauſpiel Aben Hume ya, zu Paris mit großem Prunk vorgeſtellt und das vor⸗ treffliche Trauerſpiel: „Die Verſchwoͤrung von Venedig“. 8 Das Schauſpiel Aben Humeya iſt ebenfalls bei Unterzeich⸗ netem auch einzeln ſpaniſch oder franzöſiſch a 16 Gr. zu haben. Lachen, 1851. J. A. Mayer. In Karl Gerold's Buchhandlung in Wien iſt ſoeben erſchienen und daſelbſt ſowie in allen Buchhandlungen Deutſchlands zu haben: un bereit für Krantenmwärten. Maximilian Flor. Schmidt, e der Arzneikunde, wirklichem Mitgliede der mediziniſchen Fa⸗ Pole Neulkätk und ausuͤbendem Arzte in Wien. Gr. 8. Wien, 1831. Preis: 16 Gr. Saͤchſ. Dieſes Werk enthaͤlt eine genaue Erklarung über die Art, Kranke, Geneſende, ſchwangere, kreißende und entbundene Frauen, ſowie auch neugeborene Kinder zu warten und zu pflegen, Sterbende und Todte zu behandeln, Vorſchriften zur Bereitung der Arzneimittel, welche die Krankenwaͤrter ſelbſt zubereiten koͤnnen und ſollen, ſowie auch die Vorbauungs⸗ und Verhaltungsregeln bei anſteckenden Krankheiten; daher iſt dieſes Buch für Familienvater und Muͤtter, und alle Diejenigen, welche mit Kranken umzugehen haben, als Hebammen und Krankenwaͤrter, ein unentbehrliches Handbuch, fuͤr welche Letztere es zu den alljaͤhrlich im Winterſemeſter ſtatthabenden in Len Vorleſungen an der wiener Univerſitaͤt benutzt wer- en kann. ’ Zafdbenbud Anatomie und Phyſiologie nach dem neueſten Standpunkte beider Wiſſenſchaften und zunaͤchſt fuͤr praktiſche Aerzte entworfen von Dr. Burkhard Eble, k. k. Oberfeldarzte, Profector der mediziniſch⸗ chirurgiſchen Joſephs⸗ Akademie und . der kaiſerl. Leopoldiniſch⸗ Caroliniſchen ademie der Naturforſcher. In zwei Theilen. 1831. In Umſchlag broſchirt. 12 Gr. Saͤchſ. Der Hauptzweck des Verfaſſers bei Bearbeitung dieſes Taſchenbuches war: ein Handbuch der Anatomie und Phyſiologie zu liefern, welches die wichtigſten Materien beider Wiſſenſchaften, und zwar nach dem neueſten Standpunkte dieſer letztern, und mit vorzüglicher Beruͤckſichtigung der prakti⸗ ſchen Heilkunſt, in moͤglichſter Kürze und in leicht faßlicher Sprache enthaͤlt. Ueberdies hatte der Verfaſſer, um das Werk noch gemein⸗ nuͤtziger zu machen, auch die individuelle Lage der niedern Wundärzte, ſowie der Studirenden überhaupt, welche die groͤßern anatomiſch-phyſiologiſchen Werke theils aus Mangel an Ausbildung noch nicht verſtehen, theils wegen zu großen Zeitverluſtes unmöglich auf eine nuͤtzliche Art ſtudiren konnen, fo viel nur immer ohne Beeintraͤchtigung des Haupt⸗ zwecks geſchehen konnte, fortan vor Augen. Beide Theile ſind mit einer ziemlich ausfuͤhrlichen Litera⸗ tur und einem entſprechenden Regiſter verſehen. Hand buch der Forſtwirthſchaft im Hochgebirge, für alle Jene, welche das Forſtweſen betreiben, oder mit demſelben in Be⸗ ruͤhrung ſtehen, als: Forſt⸗, Berg- und Huͤtten-, Waſſer- und Straßen⸗ bau- und politiſche Beamte, Gemeindsvorſtaͤnde, Wald⸗ beſitzer ꝛc., von ; Gottlieb 3ötl, Aſſiſtent der k. k. Forſtlehranſtalt in Mariabrunn. J. Holzerziehungskunde. Mit zwei lithographirten Abbildungen. Gr. 8. Wien, 1831. Preis 2 Thlr. 8 Gr. Saͤchſ. Mit wahrem Vergnuͤgen uͤbergeben wir hiermit dem forſt⸗ lichen Publicum ein Werk über die Behandlung der Gebirgs⸗ forſte, das ſeine Lehren im Geiſte der neueſten Schule ſtreng naturwiſſenſchaftlich begruͤndet, und mit großer praktiſcher Sachkenntniß, die Natur und die Volksverhaͤltniſſe des Hoch⸗ gebirges umfaſſend, in einem klaren und angenehmen Vortrage durchfuͤhrt. 12. Wien, Preis: 2 Thlr. * Es wird dieſes Werk in feiner Vollſtaͤndigkeit ebenſo ſehr vorigen Jahrhunderts kennen lehrten, um ſo werthvoller wird einem laͤngſt gefuͤhlten Beduͤrfniſſe des Gebirgsforſtmannes entgegenkommen, als es fuͤr jeden gebildeten Forſtmann von Intereſſe fein muß, die öftreichifchen Alpengebirge in ihrer forſt— lichen Beſchaffenheit und Bedeutung naͤher kennen zu lernen, die in der Literatur noch eine wahre terra incognita find. Fuͤr die allgemeine Forſtwiſſenſchaft aber iſt es gewiß ein willkommener Beitrag, aus dem das Beduͤrfniß des Hochgebir⸗ ges naͤher erkannt werden mag, um dieſelbe, die als Wiſſen⸗ ſchaft nicht blos einem Lande, einem Staate allein an⸗ gehoͤren darf, endlich auch uͤber einen bedeutenden Theil Deutſchlands auszudehnen, der bisher in den forftlichen Lehrbuͤchern beinahe gaͤnzlich unbeachtet blieb. Und ſo wird in mehrfacher Beziehung eine große Luͤcke in der Forſtliteratur ausgefüllt fein. Gnomonik, oder Anleitung zur Verfertigung eee von Sonnenuhren. Von J. J. Litter o w, Director der Sternwarte und Profeſſor der Aſtronomie an der k. k. Aniverſitaͤt in Wien, Ritter des ruſſ. k. St.⸗Anngordens zweiter Claſſe, Mitgliede mehrer gelehrten Geſellſchaften. Mit einer lithographirten Tafel. Gr. 8 Wien, 1831. In Umſchlag broſchirt. Preis 8 Gr. Saͤchſ. In dieſen wenigen Blaͤttern hat der Verfaſſer den in— tereſſanten Gegenſtand vollſtaͤndig abgehandelt, und nicht nur die Grenzen dieſer Wiſſenſchaft dadurch erweitert, daß er die Gnomonik auch auf krumme Flaͤchen fortfuͤhrte, ſondern auch zugleich zum Schluſſe der Abhandlung eine allgemeine und Je⸗ dermann verſtaͤndliche Anleitung gegeben, Sonnenuhren jeder Art mit der groͤßten Schaͤrfe ohne Rechnung und ohne alle an— dere Vorkenntniſſe, auf jeder gegebenen Flaͤche mechaniſch zu verzeichnen. Bei mir iſt erſchienen und in allen Buchhandlungen des In⸗ und Auslandes zu erhalten: Der Kampf im weſtlichen Frankreich 1793—1796. Mit zwei Ueberſichtskarten. Gr. 12. 15 Bo⸗ gen auf Druckpapier. Geh. 1 Thlr. In dieſem Augenblick, wo jene Gegend wieder die Auf— merkſamkeit aufſichzieht, verdient dieſe Schrift beſondere Beachtung. Leipzig, im September 1831. F. A. Brockhaus. In der unterzeichneten Verlagshandlung iſt erſchienen und durch alle Buchhandlungen zu beziehen: Synopsis Mam mali um. Auctore J. B. Fischer, med. et chir. Doctore. XLVI und 527 S. Addenda et emendanda 138 S. Index nominum synonymorumque latinorum, graecorum et barbarorum 79 S. Conspectus distributionis mamma- lium geographicae. 2 Bogen. 8 maj. 5 Fl. 48 Kr. Je auffallender es bisher fein mußte, daß noch kein Hand⸗ buch aufzuweiſen war, welches den Kern fo vieler ausgezeich— neter und zum Theil in den koſtbarſten Werken zerſtreuter zoolo—⸗ giſchen Notizen mit Kritik geſammelt und zu einem gleichfoͤr⸗ migen Ganzen verſchmolzen, und, neben den fruͤher beſchriebenen, auch die Menge von neuen Saͤugthieren enthielte, welche uns die vereinten Bemuͤhungen vieler Naturforſcher ſeit Ende des die Erſcheinung des vorliegenden Werkes ſein. Nach der Grundlage und dem Muſter von Desmareſt, nur erſt angefangenem Werke, enthält das Fiſcher'ſche außer der Literatur eine Ueberſicht der Ordnungen und Gattungen, nach der Methode, welcher der Verfaſſer ſich bediente, und welche folgende find: I. Primates. II. Chiroptera. III. Ferae. IV. Bestiae. V. Glires. VI. Bruta, VII. Belluae. VIII. Pecora. IX. Cete. Dieſelben find zugleich auch charakteriſirt, und die Diagnoſen der darunter gehörigen Gattungen, die — foſſilen nicht ausgeſchloſſen, gegeben. Hierauf folgt eine Skizze des Linné'ſchen Syſtems nach der 12ten Ausgabe des Systema naturae und ſeiner ſieben Ordnungen; ſofort Cu— vier's Syſtem mit ſeinen acht Ordnungen. Den Schluß macht Illiger's Zuſammenſtellung nach deſſen Prodromus system. mammal. et avium, indem zuerſt die Ueberſicht 15 aufgeſtellter Ordnungen oder Familien und zuletzt deren Diagnoſen noch beſonders aufgefuͤhrt werden. Stuttgart und Tuͤbingen, im Juli 1831. J. G. Cotta'ſche Buchhandlung. Cho le . g. Bei mir iſt ſoeben erſchienen: Anſichten und Bemerkungen uͤber die B ade ch ru h und deren Behandlung von Johann Friedr. Hoffmann. Gr. 8. Broſch. 36 Kr., oder 9 Gr. Der Verfaſſer mehrer ruͤhmlichſt bekannten Werke uͤber Milzbrand-Carbunkel hat in dieſer neueſten Schrift eine neue Theorie der Behandlung der Cholera aufgeſtellt, deren Pruͤfung und praktiſche Anwendung hoͤchſt wahrſcheinlich das guͤnſtigſte Reſultat herbeiführen duͤrfte. Karl Hoffmann in Stuttgart. Neue Verlagsbuͤcher bei Ferdinand Rubach in Magdeburg. Wachsmann, Geometrie fuͤr Handwerker. Ein Lehrbuch zum Sebſtunterricht, beſonders aber als Leitfaden beim Un— terricht in Gewerbſchulen. Mit 11 Kupfertafeln. 20 Gr. Schäffer, K., Uebungsaufgaben im Briefſtyl, mit beſonders gewähltem Stoff, den Kindern die Antworten zu erleichtern, und ſie im Briefſchreiben und andern ſchriftlichen Arbeiten ſchnell auszubilden; fuͤr Toͤchterſchulen und zum Privatunter⸗ richt. 10 Gr. - Allgemeiner Volkskalender. Jahr 1832. 8 Gr. Witzleben, F. A. v., Darſtellung des ruffifch = türkifchen Feldzuges im Jahre 1829 in Europa und Aſien. Als Fort⸗ ſetzung des Feldzugs 1828. Nebſt 2 Schlachtplaͤnen. 16 Gr. Lucas, Fr., Erſter Unterricht im Leſen. Zte verb. Auflage. 2 Gr. Fragen und Antworten uͤber den Garniſon- und Feld⸗ dienſt für die Soldaten der koͤnigl. preuß. Infanterie. Ste verb. Aufl. 4 Gr. Zimberg, Karl, 32 Calculationen mit Tabellen zum Ges treidehandel von den Saalgegenden und Magdeburg. 16 Gr. Schulvorſchriften fuͤr den erſten Unterricht im Schoͤn⸗ ſchreiben. Ates Heft für Geuͤbtere. Zte Auflage. 9 Gr. Didron, Fr. von, Leitfaden fuͤr den mathematiſchen Unter⸗ richt und fuͤr den Unterricht im militairiſchen Aufnehmen. 6 Gr. Anſichten vom Harz, nach der Natur gezeichnet und ge: ſtochen von Albert. Ste, te Suite. à 6 Blatt. Colorirt. 18 Gr. Iter Jahrgang, a. d. Sonnenburg, C. F., Unentbehrliche Zins- und Procent⸗ Berechnungen, zum praktiſchen Gebrauch bei Bank- und ſonſtigem Depoſitalverkehr, fuͤr Depoſitalrendanten, Calcula⸗ toren und andere mit dem Depoſitalweſen beſchaͤftigte Juſtiz⸗ beamte, ſowol bei den Landesjuſtizcollegien als bei den ſaͤmmt⸗ lichen Untergerichten in Preußen. 20 Gr. Vorſchriften fuͤr Volksſchulen. Nach Anweiſung des Methodenbuches von C. C. G. Zerrenner. 6 Hefte. 4. Je⸗ des Heft 8 Gr. Witzleben, Atlas der alten Welt in 18 Karten. 2 Thlr. Buntes Allerlei, in merkwuͤrdigen und unterhaltenden Ge— ſchichten u. ſ. w. Ster Band. (Auch Volkskalender 1831.) 6 Gr. Alle 8 Baͤnde im herabgeſetzten Preiſe 1 Thlr. Romane. Bilder aus dem Leben. Novellen und Erzaͤhlungen von Th. Muͤgge. 1 Thlr. 12 Gr. Graf Gundolf. Roman von F. W. Genthe. lr. 12 Gr. e eee Erzaͤhlungen von F. Holm. Gr. Bei Ch. E. Kollmann in Leipzig iſt ſoeben erſchie— nen und in allen guten Buchhandlungen zu haben: Blüten und Perlen die herrlichſten der echten deutſchen Lyrik in ein ia deem gewunden fuͤr Deutſchlands finnige Frauen, von Ferdinand Stolle. Taſchenformat mit Goldſchnitt und in Futtr. 1 Thlr. 8 Gr. Ein neues Taſchenbuch, aber keins aus der Gattung jener ſchoͤn ausgeftatteten Schmetterlinge, die jeden Herbſt ihren Aus: flug halten, aber mit dem Erſcheinen des Jahres, deſſen Zahl fie an der Stirn tragen, beinahe auch ſchon wieder vergeſſen find, ſondern eins, welches auf längere Dauer mit Recht An: ſpruch machen kann, biete ich hiermit der ſinnigen Frauenwelt dar. — Es entbehrt den Bilderglanz jener ſchon genannten Schmet— terlinge, nichtsdeſtoweniger aber hat es ein einfach ſchoͤnes edles Aeußere, ganz berechnet zarten Frauenhaͤnden zu gefallen. Dies ſeine Außenſeite, aber nun noch einige Worte uͤber den Inhalt, den zwar der Titel ſchon hinlaͤnglich andeutet. Es fehlte zeit: her an einem recht eigentlich zu jeder Zeit für Damen paſſen⸗ den Geſchenk, welches neben Schiller und Goͤthe, die in faſt allen Haͤnden ſind, ihnen eine Bluͤthenleſe der herrlichſten neuen Dichtungen in ſinniger Zuſammenſtellung lieferte, da die voll— ſtaͤndigen Gedichtſammlungen der Verfaſſer, aus welchen dieſe Bluͤten und Perlen genommen, nicht durchgehend fuͤr Damen berechnet ſind. Mithin eignet ſich dieſes Taſchenbuch vor allen andern zu einem Geburtstagsgeſchenk, Vielliebchen, kurz zu ei— nem bei jeder Veranlaſſung trefflichen Damengeſchenk. Soeben iſt in der Hinrich s'ſchen Buchhandlung in Leip— zig erſchienen und zu haben in allen Buchhandlungen: Staatswiſſenſchaftliche Vorleſungen für die gebildeten Stände in conftitutionnellen Staaten. Vom Hofrathe, Ritter und Prof. Polis. Erſter Band. 23 Bogen. Gr. 8. 2 Baͤnde. 2 Thlr. 18 Gr. Welcher Gebildete naͤhme nicht gerade in der gegenwaͤrti— gen Zeit an dem Verfaſſungswerke ſeines Vaterlandes den reg— ſten Antheil, und wer koͤnnte uns daruͤber wohl beſſer belehren als Poͤlitz? Im Iſten Bande iſt die Staatsbeg ruͤndung und Staatsverfaſſung, im 2ten wird die Staatsre—⸗ gierung und Staatsverwaltung und darin die Ger meinde⸗ und Staͤdteordnungen, die erfoderlichen Eigen⸗ ſchaften für Wahlmaͤnner und Volksvertreter, die Staatswirthſchaft in Hinſicht auf Ackerbau, Ge⸗ werbfleiß, Handel, Innungen, Meſſen, Steuern, Polizei u. ſ. w. klar und beſtimmt dargeſtellt. Der 2te Band wird im Herbſt nachgeliefert. In der Unterzeichneten iſt erſchienen und durch alle Buch⸗ handlungen zu beziehen: Die medizinischen Systeme und Heil- methoden der neuesten Zeit, insonderheit in Beziehung auf die Fragen: ob die Heilkunst ihrer allgemeinen Natur nach einer wissenschaftlichen Behandlung nach einem Princip fähig, inwiefern? und welches ist das in dieser Hinsicht aufzustellende Princip? kritisch bearbeitet und dargestellt von dem königl. bair. Medizinalrath Dr. J. J. Reuss. Gr. 8. Preis 4 Fl. Inhalt. Einleitung: Ausmittlung eines wissenschaftlichen Prin- cips für die gesammte praktische Heilkunde. Iste Abtheilung: Kritische Darstellung des Browni- schen und neuen französischen physiologischen Systems von Broussais, 2te Abtheilung: Grundsätze des contrastimulistischen Sy- stems der italienischen Aerzte; Grundsätze des homöo- pathischen Systems von S. Hahnemannz jedes Sy- stem mit kritischen Bemerkungen; Versuch eines, nach dem aufgestellten wissenschaftlichen Princip aufzustel- lenden nosologischen und therapeutischen Systems vom Verfasser dieses Werkes. & Stuttgart und Tübingen, im Auguſt 1831. J. G. Cotta'ſche Buchhandlung. Erwiderung. Die verehrte Frau Johanna Schopenhauer be⸗ ſchwert ſich in Nr. XII dieſes Lit. Anzeigers darüber, daß ich ihren bei mir herausgekommenen neuen Roman: Die Großtante, aus dem Pantheon ohne ihr Wiſſen apart abgedruckt habe, und gebraucht dabei den undeutlichen Ausdruck: „fie habe mir dieſe Erzählung auf wiederholtes An⸗ ſuchen für mein Pantheon gegeben“. Unter Geben ver⸗ ſtehet Mancher: Schenken! Um dieſen etwaigen Irrthum zu berichtigen, habe ich zu erwidern, daß ich der geſchaͤtzten Verfaſſerin fuͤr dieſes kleine Werkchen 277 Fl. (4 Friedrichsdor fuͤr den Bogen) Honorar gezahlt habe, daß es demnach mein Eigenthum iſt, und ich daſſelbe ſo benutze, wie ich es fuͤr gut halte. Die Verfaſſerin hat durchaus kein Recht mehr auf dieſe theuer erkaufte Erzaͤhlung. Stuttgart, im September 1831. Karl Hoffmann. Soeben ist bei mir erschienen und in allen Buchhand- lungen zu erhalten: Reine Arzneimittellehre von Dr. Aarl Georg Christian Hartlaub und Dr. Karl Fried- rich Trinks. Dritter Band. Gr. 8. 23 Bo- gen auf gutem Druckpapier. 2 Thlr. Der erste und zweite Band (1823—29) kosten auch jeder 2 Thlr. ARE, Leipzig, im September 1831. F. A. Brockhaus. Literariſcher Anzeiger. (Zu den bei F. A. Brockhaus in Leipzig erſcheinenden Zeitſchriften.) 1831. Nr. XXV. Dieſer Literariſche Anzeiger wird den bei F. A. Brockhaus in Leipzig erſcheinenden Zeitſchriften: Blätter für litera⸗ riſche unterhaltung, Iſis, Der canoniſche Wächter, Zeitgenoſſen, fowie der Allgemeinen mediziniſchen Zeitung beigelegt oder beigeheftet, und betragen die Inſertionsgebuͤhren fuͤr die Zeile 2 Gr. Soeben iſt bei mir erſchienen und in allen Buchhandlungen des In⸗ und Auslandes zu erhalten: a. E G N Taſchenbuch auf das Jahr 1832. Mit Oehlenſchlaͤger's Bildniß und ſechs Stahlſtichen nach franz. Gemaͤlden. 16. Auf feinem Velinpapier. Mit Goldſchnitt geb. 2 Thlr. SL e e I. Das Dampfſchiff. Niederlaͤndiſche Unterhaltungen auf dem Rheine. Von W. Alexis. II. Der moderne Fortunat. Novelle von Georg Döring. III. Der Schatzgraͤber. Von Friedrich Voigts. IV. Der Mondſuͤchtige. No: velle von Ludwig Tieck. Oehlenſchlaͤger's ſehr aͤhnliches Bildniß koſtet in beſondern Abdruͤcken in gr. 4. 8 Gr. Leipzig, im September 1831. F. A. Brockhaus. In der unterzeichneten Verlagshandlung iſt erſchienen und durch alle gute Buchhandlungen zu beziehen: Geognostischer Atlas vom nordwest- lichen Deutschland, von Friedrich Hoffmann. Preis 18 Fl. Dieſer, dem Herrn A. v. Humboldt gewidmete Atlas iſt dazu beſtimmt, die Ueberſicht ſowol in der Verbreitung als auch in den Lagerungsverhaͤltniſſen der Gebirgsarten zu erleich— tern. Er beſteht aus einer geognoſtiſchen Generalkarte im Maßſtabe von / % bo und aus zwei Blättern Profilzeichnun— gen in einerlei Laͤngen- und Hoͤhenmaßſtab, ferner zwei Blaͤt— tern Erlaͤuterungen, mit paſſendem Umſchlag. Die Karte gibt ein genaues und ſehr uͤberſichtliches Bild der Gebirgsformationen des nordweſtlichen Deutſchlands und ihr Studium wird ſehr dadurch erleichtert, daß den Farben Buch— ſtaben beigefuͤgt ſind. Einen ebenſo weſentlichen als vorzuͤglich ſchoͤnen Theil des Atlaſſes bilden folgende geognoſtiſche Durchſchnitte: 1) Profil durch den thuͤringer Wald und durch den Harz, bis an die magdeburger Ebene. — 2) Profil durch den Petersberg bei Halle, durch den Ramberg und den Brocken bis ins Leinethal bei Alefeld. — 3) Profil durch die nordoͤſtliche Spitze des niederrheiniſchen Schiefergebirges, uͤber den Solling bis in die Ebene zwiſchen Braunſchweig und Hildesheim. — 4) Profil durch das ſuͤdliche Ende des teutoburger Waldes uͤber den Rheinhardswald und durch das goͤttinger Thal bis ins Eichs⸗ feld. — 5) Profil durch den nördlichen Abfall des niederrheini- ſchen Schiefergebirges und die Ebene von Muͤnſter, bis ins Huͤgelland nordweſtlich von Osnabruͤck. — 6) Profil durch die Grafſchaft Ravensberg und die Porta Weſtphalica, bis zum ſteinhuter Meer. — 7) Profil des Landes zwiſchen Iburg, Osna— brück und Bramſche. — 8) Profil durch den teutoburger Wald, durch das pyrmonter Thal und die Weſerkette bis in die Ebene bei Hanover. — 9) Profil durch das driburger Thal und die Hochebene von Paderborn bis zum Solling. — 10) Allgemei⸗ ner Durchſchnitt aller Schichten der norddeutſchen Floͤzgebirge nach ihrer mittlern Maͤchtigkeit. Es iſt dies der erſte Verſuch einer graphiſchen Darſtellung der normalen Verhaͤltniſſe der norddeutſchen Floͤzgebirge, wie wir uns feine Schichten, als durch ſucceſſiven Niederſchlag urſpruͤnglich horizontal auf einan— dergelegt, denken koͤnnen; ein Verſuch, wie ihn ſchon fruͤher Hr. de la Beche in ſeiner „Tabular and proportional view of the superior, supermedial rochs“ (2d edit., 1828), wagte, dabei aber England mehr als das Feſtland beruͤckſichtigte. Stuttgart und Tuͤbingen. J. G. Cotta'ſche Buchhandlung. Nicht zu übersehen!! Dis AUTHENTISCHEN Bildnisse der polnischen Helden, deren Ruhm, — dem des Leonidas gleich, — kein Misge- schick im ungleichsten Kampfe jemals verdunkeln kann, sämmtlich treu nach dem Leben gezeichnet, und von den geschicktesten Künstlern in &a gestochen, werden dem jetzt erscheinenden dritten Jahrgang unserer @ALERIE DER ZEITGENOSSEN eingereiht. Bereits sind erschienen die Portraits von SERZYNECKI us CZARTORYSKE, Subseription auf den dritten Jahrgang, der 26 Por- traits (in Royal- Quartformat) der berühmtesten Zeitge- nossen enthält, ist (zu 2 Groschen für jedes Portrait) och offen. Alle solide Buchhandlungen nehmen Bestellung an. Auch erschien soeben: MDA ms der NEUESTEN ERDBESCHREIBUNG in 18 Karten. DRITTE LIEFERUNG. Nr. 7. Europa. — 8. Spa- NIEN. — 9. ASIEN. Subscriptionspreis: Sechs Groschen Sächsisch. Im Oktober wird fertig und versendet: MEYER’S UNIVERSALATLAS in vierundsechzig Karten entworfen für den Gebrauch gebildeter Familien, mit besonderer Rücksicht auf den Bedarf der Geschäftsmänner und ZEITUNGSLESER. ‚DRITTE LIEFERUNG. Nr. 9. Spanıen. — 10. Süp- AFRICA. — 11. ITALIEN. — 12. Bereıen und HoLLanD. Subscriptionspreis für jede Lieferung von vier Karten nur acht Groschen Sächsich! — — Beide Atlasse, für welche wir bereits fast ZEHN- TAUSEND Subseribenten zählen, sind die ersten in Deutsch- land auf Stahl gestochenen, und sie übertreffen an Schönheit des Stichs, an Reichthum, an Reinheit und Genauigkex der Illumination und an Correetheit der Zeichnung‘, nach dem einstimmigen Urtheil aller Sachkundigen, alles in ähn- lichem Formate früher erschienene. Es sind Einrichtungen getroffen, welche fortan BEIDER _Atlasse regelmässigstegs Erscheinen (monatlich eine Lieferung) verbürgen. SUBSCRIPTIONS-EROÖFFNUNG für MEYERS STÄDTEATLAS von AWO Dieses ebenso zeitgemässe als bedeutende, jedem Gehil- deten, jedem Reisenden, jedem Geschüftsmann, jedem Lehrer der Geographie und Geschichte, und hauptsächlich auch dem Zeitungsleser äusserst nützliche, ja wir möchten behaupten ganz unentbehrliche Werk, erscheint in 25 Lie- ferungen. Jede Lieferung enthält (in saubern Umschlag) VIER Städtepläne nebst Beschreibung und ZWANZIG An- sichten der merkwürdigsten und prächtigsten Bauwerke. Plüne und Ansichten sind sämmtlich genau nach der Natur aufgenommen und gezeichnet, auf das trefflichste in Sta fil gestochen. Noch existirt kein gleiches Werk; weder in Deutschland noch in der Fremde. — Iın Vertrauen auf die kräftigste und allgemeinste Unterstützung des gebildeten Publicums für dies Unternehmen wagen wir es, den Sub- scriptionspreis so NIEDRIG zu stellen, als man ihn wol qiemals erwarten mochte; — wir setzen ihn nämlich auf Zy GroscHENn Swcusisch für jede Lieferung von vier Plänen und zwanzig Ansichten fest! DIE ERSTE LIEFERUNG des STÄEDTEATLAS- SES, welche die Pläne von Lonpon, Penis, BEAN und Drsspen mit Beschreibung und zwanzig Abbildungen der schönsten Gebäude dieser Städte enthält, erscheint zu An- fang nächsten Jahres. 0 Ihr folgt (hinlängliche Theilnehmer vorausgesetzt) alle zwei Monate regelmässig eine gleich starke Lieferung. Den mit Jahresschluss unwiderruflich eintretenden jedenfalls WEIT HÖHERN LADENPREIS werden wir spä- ter anzeigen, Zu Bestellungen empfehlen wir alle solider Buchhand- lungen des In- und Auslandes. Hildburghausen und Neuyork, Ende September 1831. Das Bibliographische Institut. In der Weygand'ſchen Buchhandlung in Leipzig iſt ſoeben erſchienen und daſelbſt ſowie in allen Buchhandlungen Deutſchlands zu haben: Der Liberalismus weltgeſchichtlichen Entwickelung. „ eee. DR Gr. 8. Wien, 1831. In Umfchlag broſchirt. Preis 12 Gr. Saͤchſ. Dieſes Werkchen dürfte fich nicht allein wegen feines zeit⸗ gemaͤßen Inhalts, ſondern auch wegen der Eigenthuͤmlichkeit und Selbſtaͤndigkeit, mit welcher der Verfaſſer den durch den Titel angedeuteten Gegenſtand aufgefaßt und durchgeführt hat, einer allgemeinen Theilnahme erfreuen. Der gebildete Menſch, der Geſchichtsforſcher und der Staatsmann findet hier manche intereſſante und wichtige Frage berührt, und vielleicht fo be antwortet, daß er ſeine bisherige Anſicht einer neuen Prufung unterwirft. Gewiß aber iſt das Intereſſe, was dies Werkchen anregt, ſo groß, daß es Niemand unbefriedigt aus den Haͤn⸗ den legen wird. In der unterzeichneten Verlagshandlung iſt erſchienen und in allen guten Buchhandlungen zu haben: Miscellen von Karl Immermann. Preis 2 Fl. Wenn Herrn Immermann's großes Talent im dramati⸗ ſchen Fache und in verſchiedenen Gattungen der lyriſchen Poeſie immer mehr und mehr die verdiente Anerkennung findet, jo dürfen wir gewiß mit Recht auch fuͤr dieſe Erzeugniſſe ſeiner ſchriftſtelleriſchen Thaͤtigkeit die Aufmerkſamkeit der Leſer in Anſpruch nehmen. - Stuttgart und Tübingen. J. G. Cotta'ſche Buchhandlung. Durch alle Buchhandlungen und Poſtaͤmter iſt zu beziehen: Blaͤtter fuͤr literariſche Unterhaltung. Redigirt unter Ver— antwortlichkeit der Verlagshandlung. Jahrgang 1831. Monat September, oder Nr. 244273, mit 2 Beila⸗ gen: Ne. 23, 24, und 4 literariſchen Anzeigern: Nr. XXI XXIV. Gr. 4. Preis des Jahrgangs von 365 Nummern (außer den Beilagen) auf gutem Druck- papier 12 Thlr. Der canoniſche Waͤchter. Eine antijeſuitiſche Zeitſchrift fuͤr Staat und Kirche und fuͤr alle chriſtliche Confeſ— ſionen. Herausgegeben von Alexander Müller, Jahrgang 1831. Monat September, oder Nr. 70—78, mit 1 Beilage und 3 literariſchen Anzeigern: Nr. XXI - XXIV. Gr. 4. Preis des Jahrgangs von 104 Nummern (außer den Beilagen) 5 Thlr. Iſis, oder Encyklopaͤdiſche Zeitſchrift. Herausgegeben von Oken. Jahrgang 1831. Achtes bis zehntes Heft. Mit 2 Kupfern. Gr. 4. Preis des Jahrgangs von 12 Heften mit Kupfern 8 Thlr. Leipzig, im September 1831. F. A. Brockhaus. —:!: ..... u Ze Bei A. Wienbrack in Leipzig und Torgau erſchien ſoeben: 7 Barries, Dr. C., Wodurch kann die Weiterverbrei⸗ tung der Cholera in Deutſchland verhindert und der Stoff zu dieſer Krankheit in der Wurzel vernichtet werden? Gr. 8. Geh. 4 Gr. Dieſe intereſſante Schrift iſt in allen Buchhandlungen zu haben. Bei Joh. Fr. Baerecke in Eisenach ist erschie- nen und durch alle Buchhandlungen zu haben: Jahn, Dr. Ferd., Die Naturheilkraft in ihren Aeusse- rungen und Wirkungen. Gr. 8. 2 Thlr. 18 Gr. Die Weltgeſchichte für gebildete Leſer und Studirende dargeſtellt vom Hof rath, Ritter und Prof. Poͤlitz. Sechste bericht., verm. und ergaͤnzte Auflage in 4 Baͤnden. (152 Bogen in gr. 8. a 8 Pf., oder 3 Kr.) 1830. Dieſe bis zur Mitte des Jahres 1830 fortgefuͤhrte Aufl. hat beim Publicum die verdiente Anerkennung gefunden, ſodaß die Ausgabe auf Patentdruckpapier faſt vergriffen iſt. Um nun die Anſchaffung dieſes trefflichen Werks noch mehr zu erleichtern, und jeder etwaigen Concurrenz im Voraus zu begegnen, ſtellen wir den Preis auf etwas geringerm Druckpapier, ſo weit die Auflage ausreicht, zu 4 Thlr. 12 Gr. feſt, und hoffen am Ende des Jahres 1832 den Beſitzern dieſer ſechsten Auflage die Ueberſicht der Weltbegebenheiten von der Mitte des Jahres 1830 an bis zum Schluſſe 1832 nachliefern zu koͤnnen. Leipzig, im Auguſt 1831. J. C. Hinrich s'ſche Buchhandlung. Bei mir ist erschienen und in allen Buchhandlungen des In- und Auslandes zu erhalten: Fechner (Gustav Theodor), Massbe- stimmungen über die galvanische Kette. Mit einer lithographirten Tafel. Gr. 4. 34 Bogen auf feinem Druckpapier. 3 Thlr. Leipzig, im September 1831. F. A. Brockhaus. Neue Bücher, welche soeben im Verlage von Duncker und Humblot in Berlin erschienen und durch alle Buchhandlungen zu haben sind: Kunth, K. Sgm., Handbuch der Botanik. 8. 3 Thlr. 12 Gr. — —, Dasselbe, Velinschreibpapier. Gr. 8. 4 Thlr. 12 Gr. . Ranke, Lp., Ueber die Verschwörung gegen Vene- dig im Jahre 1618. Mit Urkunden aus dem ve- netianischen Archive. Gr. 8. Geh. 1 Thlr. 4 Gr. Soeben ift bei Unterzeichnetem erfchienen: , * r NOUVEAUTES de la littérature frangaise, livr. 24 et 25. Prix à 5 Gr., cont., ou 18 Kr. Marion de Lorme, par Victor Hugo. Auf dieſes neueſte, hoͤchſt geiſtreiche Product des beruͤhm— ten Verf. folgt: Le diable boiteux à Paris, von Victor Hugo, Lamartine, Delavigne, Jouy, Barthélemy, Beéranger, ſowie überhaupt von den genialſten Köpfen Frank— reichs, welche ſich ſaͤmmtlich dazu vereinigt haben, herausgege— geben. Es läßt ſich alſo etwas ganz Ausgezeichnetes von dies ſem Werke erwarten. Karl Hoffmann. In der Lit. artiſtiſchen Anſtalt in Muͤnchen iſt erſchienen. und in allen Buchhandlungen zu haben: Beſchreibung des Koͤnigreichs Hanover, von H. D. A. Sonne. Viertes Buch. Specielle Chorographie. Auch unter dem beſondern Titel: Beſondere Beſchreibung des hanoͤverſchen Landes und Staates. Erſte Abtheilung. Chorographie. Von H. D. A. Sonne. Muͤnchen, 1830. Gr. 8. 2 Thlr., oder 3 Fl. 24 Kr. Das verdienſtvolle Unternehmen des Verfaſſers, eine gründ⸗ liche und allen Anfoderungen der vorgeſchrittenen Zeit entfpre- chende Beſchreibung des Koͤnigreichs Hanover in geographiſcher, ſtatiſtiſcher, hiſtoriſcher und politiſcher Hinſicht zu liefern — wahrlich kein geringes Unternehmen —, geht raſchen Schrittes vorwaͤrts. Die bis zu vorliegendem Aten Buche erſchienenen Abtheilungen des in ſeiner Art bis jetzt noch einzigen Werkes verdienen alle Aufmerkſamkeit und Wuͤrdigung. Mit Ueberzeu⸗ gung kann verſichert werden, daß der Verfaſſer ſeinen treffli⸗ chen Plan auch in dieſem Aten Bande, welcher die ſpecielle Chorographie liefert, mit gleihmäßigem Eifer, mit unvermin⸗ * \ derter Gruͤndlichkeit und Gediegenheit fortgefü 3 bi 0 geführt hat; es laß ſich daher beſtimmt ſagen, daß dieſes blech Werk 15 das Königreich Hanover, deſſen Staatsverfaſſung, in Folge der letzten Ereigniſſe, jedenfalls einer Verbeſſerung entgegengeht, ein wahres Nationalgut ſein und bleiben muͤſſe, da es die raͤumlich feſtſtehende Natur, in ſteter Verbindung mit den ge⸗ A nn ron und Wandlungen dieſes Reiches, ster Genauigkeit und mit wahre i un: fern Blicken entfaltet. **» In gegenwaͤrtiger Chorographie werden die einzelnen röͤ⸗ ßern Landſtriche des Koͤnigreichs, und dieſe wieder 0 den Gr e tee rl geſchloſſenen Gerichten und errlichkeiten u. ſ. w. in aller nur erdenkli inſi a aa nklichen Hinſicht ge: Geologie, Klimatologie und Geſchichte machen jedesmal den Anfang, dann folgt das eigentliche Geographiſche und Statiſtiſche, mit Einſchluß der Staatsverfaſſungs- und Juris⸗ EN den Beſchluß macht bei jedem Abſchnitte eine vollſtaͤndige Literaturaufzaͤhlung unter de ift: „Zur Literatur“. e en Dem Ganzen iſt ein alphabetifches Verzeichniß der choro— graphiſchen Abtheilungen nach Aemtern, geſchloſſenen A: 8 und Herrlichkeiten u. ſ. w., mit Ausnahme der Staͤdte, bei⸗ gab 8 5 5 er find 268, und auch hier ift ge⸗ naue Orts- und Sachkenntni owie der hoͤ i ee, 5, f. r hoͤchſte Fleiß zu Demnaͤchſt wird die ſpecielle Beſchreibung des Köniarei Hanover folgen. 1 bu a NER An alle Buchhandlungen wurde ſoeben wieder verſandt: Die zwoͤlfte verb. und vermehrte Auflage von Der Rathgeber vor, bei und nach dem Bei— ſchlafe, oder faßliche Anweiſung, den Beiſchlaf ſo auszuuͤben, daß der Geſundheit kein Nachtheil zuge⸗ fügt, und die Vermehrung des Geſchlechts durch ſchoͤne, geſunde und ſtarke Kinder befördert wird. Nebſt ei⸗ nem Anhange, worin die Geheimniſſe des Ge— ſchlechts und der Zeugung des Menſchen erklaͤrt ſind, herausgegeben von Dr. G. W. Becker. Pr. 12 Gr. 5 Unter allen Gegenſtaͤnden, welche die Aufmerkſamkeit des Juͤnglings wie des Greiſes reizen, iſt wol keiner ſo bedeutend ſo ſehr anziehend, als der, den dieſe Schrift behandelt. Der Verf, wuͤnſcht, durch fie über ihn mehr Licht in den mittlern Staͤnden zu verbreiten, Manches zur Sprache zu bringen, was Jeder wiſſen ſollte und nur Wenige zu wiſſen pflegen. Man hat verſchiedene Male ſchon den Wunſch geaͤußert, namentlich der verehrungswerthe Geheimerath Hufeland ſelbſt in ſeiner Makrobiotik, daß Neuverheiratheten ein Buͤchelchen in die Hände gegeben werden moͤchte, das ſie uͤber den (phyſiſchen) Zweck der Ehe, und die Mittel, ihn ſicher zu erreichen, ohne den andern Beſtimmungen der Organiſation Eintrag zu thun, belehrte; vielleicht iſt es dazu geeignet, und der Verfaſſer freut ſich fehr, daß unparteiiſche Richter den Ausſpruch faͤllten, dieſen Zweck er reicht zu haben. nu Bei W. Engelmann in Leipzig i i und an alle Buchhandlungen ed en Golbsurrn, O., The Vicar of Wakeſield. A Tale. Accentuirt, mit einer Erläuterung der Aussprache, erklärenden Anmerkungen und einem vollständigen Wörterbuche von C. R. Schug. 8. Velinpapier, elegant broschirt. 1 Thlr. Das Wörterbuch, auch zu allen andern Ausgaben des Vicar passend, kostet apart 9 Gr. Kunath, G., Erſtes elementariſches Leſebuch für Kin— der zum Leſenlernen nach der Lautmethode. Nebſt zwei Blättern elementariſcher Vorſchriften. 2te umge⸗ arbeitete und verbeſſerte Auflage. 8. 4% Gr. Recepttaschendbuch, Vollständiges, zur zweck- mässigen Behandlung aller syphilitischen Krankhei- ten. Eine gedrängte Auswahl der besten und neue- sten Recepte und Heilmethoden gegen die s. g. syphilitischen und mercuriellen Leiden. 16. Ele- gant cartonnirt. 21 Gr. Schloſſer, L., Hiſtoriſcher Jugendfreund, oder Dar: ſtellungen aus dem Leben merkwuͤrdiger Perſonen. 1ftes Baͤndchen. Alphons von Albuquerque. Eduard Pacheco. Pereira. te Auflage. Mit einem Tie telkupfer. 8. Elegant gebunden. 15 Gr. Hoͤchſtintereſſante Schrift. Soeden iſt im Verlage von Wilh. Ludw. Weſché in Frankfurt a. M. erſchienen und um beigeſetzten Preis in allen Buchhandlungen Deutſchlands zu haben: Paradoxen der Zeit. Gr. 8. Geh. 20 Gr., oder 1 Fl. 30 Kr. Ein treuer Spiegel unſerer Tage, der den Zeitgenoſſen, ohne zu ſchmeicheln, mit ſtrenger Unparteilichkeit ſagt, was ſie ſind, und ſo zu ihrer Selbſterkenntniß beitraͤgt. Herrſcher und Untergebene, Staatsmaͤnner, Volksrepraͤſentanten, Schrift— ſteller, Theologen aller Confeſſionen, Paͤdagogen — moͤgen hineinſchauen und des gegenwärtigen Lebens Treiben darin be- trachten. Der Staaten und Voͤlker ſonderbares Gewirre, wun— derliche Geſtalten auf kirchlichem und religiöfem Boden, der Jeſuiten Intriguen, Kaͤmpfe und Siege, der Journaliſten, Zeitungsſchreiber und Autoren buntes Spiel, das Erziehungs— und Univerſitaͤtsweſen — zieht hier vor den Augen der Zu— ſchauer voruͤber, und das Ganze geſtaltet ſich zu einem Pano— rama der jetzigen Welttollheiten, zu dem Ende aufgeſtellt, damit man durch deſſen aufmerkſame Betrachtung wieder zur Beſin— nung kommen moͤge. Bei Juſtus Perthes in Gotha iſt erſchienen und in allen Buchhandlungen zu 1 Thlr. (1 Fl. 48 Kr.) zu haben: Gothaiſcher genealogiſcher Hofkalender auf das Jahr 1832. 69ſter Jahrgang, mit 8 fuͤrſtlichen Bildniffen. Der Werth und die Zuverlaͤſſigkeit dieſes auch alljährlich in franzoͤſiſcher Sprache unter dem Titel: ALMANACH DE GOTHA erſcheinenden Almanachs iſt an allen Höfen Europas, wie auch von Diplomaten und Geſchaͤftsmaͤnnern jedes Stan: des anerkannt. Soeben iſt erſchienen: Der zweite Theil der Lebensgeſchichte der Giftmoͤrderin Geſche Marg. Gottfried, geb. Timm. Nach Vollzug des Todesurtheils bearbeitet und herausgegeben von dem Defenſor derſelben, Dr. L. Voget. 30 Bogen in gr. 8. In 2 Abtheilungen. Broſchirt. Preis 1 Thlr. 12 Gr. Auch unter dem Titel: Die Giftmörderin Geſche Margarethe Gottfried, in der Gefangenſchaft bis zur Hinrichtung. . In zwei Abtheilungen. Höchſt intereffant muß es nicht allein für jeden Juriſten, ſondern auch jeden gebildeten Leſer fein, in der erſten Abthei— lung dieſes Werks das gerichtliche Verfahren uͤber dieſe ſchau— derhafte Verbrecherin ganz ausfuͤhrlich mitgetheilt zu finden. — Von noch allgemeinerm Intereſſe aber und hoͤchſter Wichtigkeit iſt der Inhalt der zweiten Abtheilung. Wir finden hier Aufs klaͤrung, wie es möglich war, daß ein menſchliches Geſchoͤpf der Suͤnde ſo weit verfallen koͤnne, bis es nicht mehr im Stande iſt, ſich den Ketten der Finſterniß zu entreißen. — An⸗ ziehend ſind auch noch die merkwuͤrdigen Viſionen der Gottfried während ihres dreijährigen Kerkerlebens, ihr Briefwechſel, ſo— wie ihr Betragen in den letzten Tagen bis zum Augenblicke ihrer Hinrichtung. — Seit langer Zeit erſchien wol kein ſo inhaltſchweres Werk in dieſer Art als gegenwaͤrtiges. Bremen, September 1831. C. Schuͤnemann. In allen Buchhandlungen iſt zu haben: An ſ i cht ern eines Vereins praktiſcher Aerzte in Leipzig uͤber die Verbreitung der aſiatiſchen Cholera auf doppeltem Wege. Dargeſtellt und mit einer diätetifchen Haustafel fuͤr die Cholerazeit herausgegeben don Dr. Joh. Chriſt. Aug. Clarus, kön. ſaͤchſ. Hof- und Medizinalrathe, ordentlichem Profeſſor der Kli nik, Stadtphyſicus, des k. ſ. Civilverdjenſt⸗ und des kaiſ. ruſſ. Wla⸗ dimirordens vierter Claſſe Ritter. Leipzig, Verlag von Gerhard Fleiſcher. In Commiſſion bei A. Frohberger. 1851. Preis 2 Gr. Arn ae i ee, Von dem in Paris unter der Preſſe befindlichem, von 90 der erſten Schriftſteller (Jouy, Salvandy, Casimir Delavigne, Victor Hugo, Chateaubriand, Lamartine, Barthelemy, Beranger etc. etc.) herausgegebenem Werke: „Le diable boiteux à Paris, ou Paris et les moeurs, telles qu'elles sont“, erſcheint im Verlag der J. G. Cotta'ſchen Buchhandlung gleichzeitig eine deutſche Ueber— ſetzung mit Anmerkungen von dem Unterzeichneten Th. v. Haupt. Soeben iſt bei mir erſchienen und in allen Buchhandlungen des In- und Auslandes zu erhalten: Glyptothek treffender Bilder und Gemaͤlde aus dem Leben für alle Stände. Herausgegeben von einem Verein fuͤr Kunſt und Wahrheit begeiſterter Freunde. Erſter Band. Gr. 8. 18 Bogen auf gutem Druckpapier. Geh. 1 Thlr. 8 Gr. Ein geachtetes Blatt aͤußert uͤber dieſe Schrift: „Der wahrhaft freiſinnige Geiſt, welcher in dieſen Novellen und Erzählungen weht, iſt nur aͤußerſt ſparſam in den belle— triſtiſchen Schriften unſerer Literatur zu finden, und ein Buch, das gereiftere Lebensanſichten darbietet, verdient daher mit vol— lem Rechte die Anerkennung der beſſern Leſewelt. Faͤhrt die Redaction auf dem gluͤcklich begonnenen Wege fort, ſo verſpricht dieſes Werk mit der Zeit ein wahres Muſterbuch für Deutſchlands reifere Jugend zu werden. Unter den ſechs Novellen und Erzaͤhlungen, die der erſte Band enthaͤlt, iſt „Der Pole und ſein Sohn“ unſtreitig das ſchoͤnſte Denkmal, welches gegenwärtig dem Freiheitskampf dieſer Heldennation er⸗ richtet werden kann. In ruͤhrenden Farben find die gigantiſchen Leiden des unterjochten Volkes geſchildert“. Leipzig, im September 1831. F. A. Brockhaus. Literariſcher Anzeiger. (Zu den bei F. A. Brockhaus in Leipzig erſcheinenden Zeitſchriften.) 1831. Nr. XXVI. Dieſer Literariſche Anzeiger wird den bei F. A. Brockhaus in Leipzig erſcheinenden Zeitſchriften: Blätter für litera⸗ riſche unterhaltung, Iſis, Der canoniſche Wächter, Zeitgenoſſen, ſowie der Allgemeinen mediziniſchen Zeitung beigelegt oder beigeheftet, und betragen die Inſertionsgebuͤhren für die Zeile 2 Gr. Soeben iſt bei mir erſchienen und in allen Buchhandlungen des In⸗ und Auslandes zu erhalten: Aus Jens Baggeſen's Briefwechſel mit Karl Leonhard Reinhold und Friedrich Heinrich Ja— cobi. Mit 28 Beilagen. Zwei Theile. Gr. 8. 584 Bogen auf gutem Druckpapier. 5 Thlr. Leipzig, im Oktober 1831. F. A. Brockhaus. Verlags Anzeigen Buchhandlung Joſef Max und Comp. in Breslau. Als eine der bedeutendſten Erſcheinungen der neueſten Li: teratur wird unſtreitig das ſoeben fertig gewordene Werk: Malkolm. Eine norwegiſche Novelle. Von Henrich Steffens. 2 Baͤnde. 1831. 8. Preis 4 Thlr. allgemein anerkannt werden. Druck und Papier ſind ganz be⸗ ſonders ſauber und elegant, und der Preis von 4 Thlr. fuͤr 58 fo ſchoͤn gedruckte Bogen ungemein billig geſtellt. Und fo hoffen wir, wird dieſes Werk unter den Gebildeten des deut— ſchen Publicums einer guͤnſtigen und beifaͤlligen Aufnahme, in jeder Beziehung, ſich zu erfreuen haben. Ungeachtet der für den Buchhandel fo ungünftigen Zeiten, wird der Druck der zum erſtenmale in arabiſcher Sprache erſcheinenden 1001 Nacht nicht unterbrochen, ſondern fortgeſetzt und es erſcheint ſoeben: Tauſend und Eine Nacht. Arabiſch. Nach einer Handſchrift aus Tunis, herausgegeben von Dr. Max. Habicht. Fuͤnfter Band. 1831. 8. Geheftet. Preis 3 Thlr. Die vier erſten Baͤnde koſten 12 Thlr. Wahrheit aus Jean Paul's Leben. Sechstes Heftlein. 1831. 8. Preis 1 Thlr. 20 Gr., oder 1 Thlr. 25 Sgr. Den Beſitzern der fuͤnf erſten Heftleins dieſes inhaltreichen, trefflichen und anmuthigen Werkes, wird die Anzeige von der Erſcheinung des §ten Heftleins gewiß ſehr willkommen und er⸗ freulich fein. Denjenigen, welche es noch nicht kennen, ſteht durch die Bekanntſchaft mit demſelben ein hoher Genuß bevor. Die Preiſe der fruͤhern Heftleins find folgende: das ſte koſtet 1 Thlr.; das 2te 1 Thlr. 6 Gr.; das Ste 2 Thlr. 8 Gr.; das ste 1 Thlr. 20 Gr.; das Ste 1 Thlr. 20 Gr. Denkwuͤrdigkeiten einer Frau von Stande, uͤber Ludwig XVIII., ſeinen Hof und ſeine Regierung. Aus dem Franzoͤſiſchen uͤberſetzt von Karl Schall. Ater Band. 1831. 8. Geheftet. 1 Thlr. 12 Gr., oder 1 Thlr. 15 Sgr. Mit dem Aten Band iſt dieſes intereſſante und ee wichtige Werk zur Geſchichte der Reſtauration in Frankrei geſchloſſen. Es exiſtirt kein anderes, welches die Geſchichte der franzoͤſiſchen Regierung, von Napoleons Sturz bis zum Tode Ludwigs XVIII. enthalt. Wie die Julitage des Jahres 1830 ſchon unter der Regierung Ludwigs XVIII., von Seiten der Ultras vorbereitet worden, und wie fie demnach erfolgen muß⸗ ten, erhellt klar und augenſcheinlich aus dem Aten Bande. Der Preis für den Iſten — Zten Band dieſes Werkes iſt ungemein wohlfeil; dieſe koſten nicht mehr wie 1 Tolr. 12 Gr. Das ganze Werk in 4 Baͤnden koſtet alſo nur 3 Thlr. Tabula qua Graecia superior, qualis tempore belli Peloponnesiaci ineuntis fuit, descripta est a C. Odofredo Müller. Mit dem hierzu gehoͤrigen Texte: Zur Karte des noͤrdlichen Griechenlands. Eine Beilage 4 zu den Geſchichten helleniſcher Stämme und Gtübte, von K. O. Muͤller. 1831. Royalfolio und gr. 8. Preis 1 Thlr., beſſere Ausgabe 1 Thlr. 4 Gr., oder 1 Thlr. 5 Sgr. Philologen und Allen, welche für alte Geſchichte und Geo⸗ graphie ſich intereſſiren, wird dieſe in London von J. und C. Walker trefflich geſtochene Karte eine wichtige Erſcheinung fein. Sie ergänzt und ſetzt fort die früher von demſelben Vers faſſer erſchienene: Karte des Peloponnes, waͤhrend des peloponneſiſchen Krieges, von K. O. Muͤller. Geſtochen von K. Kolbe in Berlin. Preis 18 Gr., oder 221 Sgr. Wie ich wieder Lutheraner wurde 3 und was mir das Lutherthum iſt. Eine Confeſſion von Henrich Steffens. 1831. 8. Geheftet. 18 Gr., oder 227 Sgr. Inhalt: 1) Einleitendes. 2) Fragment aus meinen Knaben⸗ jahren. 3) Unſterbliche Perſoͤnlichkeit. 4 Das Chriſten⸗ tum. 5) Luther. 6) Kirche. Gemeinde. 7) Theologen. Laien. 8) Duldung. Anerkennung. 9) Wiſſenſchaft und Kunſt. 10) Myſticismus. Fanatismus. Von der falſchen Theologie und dem wahren Glauben. Eine Stimme aus der Gemeinde, von . Henrich Steffens. Zweite unveraͤnderte Ausgabe. 1831. 8. Geheftet. 20 Gr., oder 25 Sgr. Dieſe Schrift zerfällt in folgende Abschnitte: 1) Einlei⸗ tendes. 2) Erſte Anſicht des Chriſtenthums. 3) Widerlegung der erſten Anſicht aus der zweiten. 4) Was eine Mythe ſei und wie ſie auf die heil. Schrift angewendet worden. 5) Der wahre Glaube. 6) Die Lehrer. 7) Die Union. Das Heil in Chriſto, ſeine Aneignung und Verſchmaͤhung. Drei Predigten von Julius Müller, evangeliſchem Pfarrer in Schoͤnbrunn. 1831. Gr. 8. Geheftet. Preis 8 Gr., oder 10 Sgr. Drei Zeitalter der chriſtlichen Kirche, argeſtellt in einem dreifachen Jahrgange kirchlicher Perikopen, von Dr. G. F. W. Suckow, evangeliſchem Prediger. 1881. 8. Preis 1 Thlr. 4 Gr., oder 1 Thlr. 5 Sgr⸗ Beobachtungen uͤber die epidemiſche Cholera, geſammelt in Folge einer in amtlichen Auftrage gemachten Reiſe nach Warſchau, und mit hoͤhern Orts eingeholter Genehmigung herausgegeben von Dr. C. J. W. P. Remer. 1831. Gr. 8. Geheftet. Preis 14 Gr., oder 174 Sgr. — — — n — In allen Buchhandlungen iſt zu haben: C. F. Brehm (vieler naturforschenden Gesellschaften Mitglied) Handbuch der Paturgeſchichte aller Vögel Deutſchlands, Worin nach den ſorgfaͤltigſten Unterſuchungen und genaue⸗ ſten Beobachtungen mehr als 900 einheimiſche Voͤgel⸗ gattungen zur Begruͤndung einer ganz neuen Anſicht und Behandlung ihrer Naturgeſchichte vollſtaͤndig bes ſchrieben ſind. Mit 47 ganz treu nach der Natur ge⸗ zeichneten und kunſtvoll illum. Kupfet., welche mehrere 100 Voͤgelarten vorſtellen. Gr. 8. Geb. 10 Thlr. Dieſes ganz neue und herrliche, Seiner Majeſtaͤt von Preu⸗ ßen gewidmete Werk, nimmt die groͤßte Aufmerkſamkeit der Naturforſcher überhaupt und der Ornithologen insbeſondere in Anſpruch. Sie finden hier die ganze Summe deſſen, was des Hrn. Verfs. tiefes Studium (in Vereinigung mit ſeinen vielen eifrigen und gelehrten Freunden, worunter, ſehr gefeierte Na⸗ men glänzen) für dieſe Wiſſenſchaft ermittelt und womit er fie bereichert hat. Der große Ruf dieſes beruͤhmten Ornithologen uͤberhebt uns jeder weitern Anpreiſung. — Was aber den ar⸗ tiſtiſchen Theil des Buches, naͤmlich die beigegebenen 47 kunſt⸗ voll illuminirten Kupfertafeln anbetrifft, ſo wird ein Blick dar⸗ auf jeden Kenner uͤberzeugen, daß bis jetzt noch kein aͤhnliches deutſches Werk etwas fo Sorgfaͤltiges, Naturgetreues und Flei⸗ ßiges geliefert hat, dem ſich nur einige wenige große und kaum bezahlbare Prachtwerke der Engländer und Franzoſen an die Seite ſtellen koͤnnen. Papier und Druck des 69 Bogen ſtarken Textes wetteifern an Schoͤnheit mit den Kupferſtichen, weshalb der obige Preis als ein Muſter von Wohlfeilheit gelten kann. Neue und intereſſante Romane, die ſoeben an alle Buch- handlungen Deutſchlands verſandt worden ſind: Harro-Harring, Der Livorneſermoͤnch. Ein Roman nach Thatſachen. 8. 1 Thlr. 8 Gr. Hellmuth, P., Anſelmus, oder die Fruͤchte des Wahnes. 2 Theile. 2 Thlr. 8 Gr. Lorenz, W., Bona von Lombarda. Ein hiſtori⸗ ſcher Roman aus dem 15. Jahrh. 2 Theile. 2 Thlr. 6 Gr. Penſeroſo, die Hofdame und der Feind. 3 Theile. 3 Thlr. 12 Gr. Leipzig, im September 1831. A. Wienbrack. In der Univerſitäts-Buchhandlung in Koͤnigs⸗ berg iſt erſchienen und in allen Buchhandlungen zu erhalten: Belehrung für Nichtaͤrzte über die Verhür tung der Cholera. Im Auftrage der Sanitaͤts⸗ commiſſion zu Koͤnigsberg verfaßt von K. F. Bur⸗ dach, Profeſſor und Medizinalrathe daſelbſt. 8. Ge⸗ heftet. 10 Gr. In der Bremer Zeitung vom 6. September empfiehlt der dortige berühmte Profeſſor und Phyſicus Herr Heineken dieſe Schrift mit folgenden Worten: „Bei den viele Furcht exe regenden und irreleitenden Nachrichten uͤber die aſiatiſche Cholera und bei der Anpreiſung der dagegen zu gebrauchenden Mittel, halte ich es fuͤr Pflicht, das Publicum auf eine von einem der fhäsbarften Aerzte Deutſchlands verfaßte, unter obigem Titel erſchienene Schrift aufmerkſam zu machen, welche nicht allein in Hinſicht der Belehrung, die fie gibt, ſondern auch der Bes ruhigung, welche daraus geſchoͤpft werden kann, ein Wort zu ſeiner Zeit iſt und ſich durch Wahrhaftigkeit, Deutlichkeit und Klarheit ſo ſehr empfiehlt“. Soeben iſt bei mir erſchienen und in allen Buchhandlungen des In- und Auslandes zu erhalten: Schmalz (Theodor), Die Wiſſenſchaft des natuͤrlichen Rechts. Gr. 8. 144 Bogen auf gutem Druckpapier. 1 Thlr. Leipzig, im Oktober 1831. F. A. Brockhaus. r —— G. Fincke in Berlin verkauft: Sammlung alt-, nieder» und oberdeutſcher Gemälde. der Brüder Boiſſeré e und J. Bertram, lithogr. v. Strix⸗ ner. 20 Hefte. Fol. 100 Thlr. Dieſes ausgezeichnete Exempl. befand ſich im Nachlaß Ihrer Maj. der verſtorb. Königin von Würtemberg. Kerner hortus semper virens. 15 vol. Fol. Halbmaroqbd. 180 Thlr. Die 180 darin enthaltenen Pflanzenabbildungen find ebenſo viel in Waſſer⸗ farben ausgeführte Handzeichnungen. Dieſes ausgezeichnetſte Prachtwerk Deutſchlands fehlt in den bedeutendſten Bibliothe⸗ ken. Heinſius gibt den Preis des erſten Bandes mit 143 Thlr. an. Augustini op. ex edit. Benedict. 11 vol. Fol. Paris, chart, max., et Appendix Augustiniana ex edit. Clerici. Ant- werpiae, 1708. Einige Bände waſſerfleck. 40 Thlr. Rymer foedera, conventiones, litterae et acta publica inter re- es Angliae et alios principes eur. G. Holmes. 20 vol. ‘ol. Hagae-Comit. 1745. 100 Thlr. Bei Gerhard in Danzig ift ſoeben erſchienen und in allen Buchhandlungen zu haben: Die Behandlung der Cholera in ihren verſchiedenen Perioden und Graden von Dr. Ernſt Barchewitz. 8. Geh. Preis 8 Gr., oder 10 Sgr. Der Herr Verf. iſt einer von den vier Aerzten, welche zu der Zeit, als die Cholera in Moskau wuͤthete, im Auftrage des Königs von Preußen dorthin gingen, um die Krankheit zu ſtudiren. Spaͤtere Beſtimmungen haben ihn nach Danzig, und allenthal— ben dahin gebracht, wo die Cholera im Regierungsbezirk Dan— zigs wuͤthete. Das Reſultat feiner Forſchungen, deren Werth das Inland und Ausland anerkennt, iſt, ſo weit ſie das the— rapeutiſche betreffen, in den angekuͤndigten Blaͤttern niederge— legt, welche folgenden Inhalts find. §. 1. Beſchreibung der Cholera. $. 2. Urſachen. §. 3. Diagnoſe. §. 4. Vorbauungs⸗ mittel. §. 5. Cur der Vorboten. $. 6. Cur der Cholera. A. Nach den Gelegenheitsurſachen. B. Nach den verſchiedenen Graden; a. milder Grad; b. höherer Grad; c. hoͤchſter Grad. §. 7. Verſchiedene Arten der Cholera. $. 8. Einige vorzuͤglich empfohlene Heilmittel. §. 9. Eur der Nachkrankheiten. 9. 10. Prognoſe. — Welchen Werth uͤbrigens ein Buch uͤber die Cho— lera, welches ſich auf ſchon in Preußen gemachte Erfahrungen gruͤndet, vor jenen haben muß, welche uͤber die Krankheit un⸗ ter fremden Himmelsſtrichen redet, leuchtet von ſelbſt ein. In der Univerfitäts- Buchhandlung in Königs: berg iſt erſchienen und in allen Buchhandlungen zu erhalten: Voß, Joh. Heinr., Zeitmeſſung der deutſchen Sprache. Zweite mit Zuſaͤtzen und einem Anhange vermehrte Ausgabe, herausgegeben von Abraham Voß. 8. 1 Thlr. 16 Gr. Bei T. Trautwein in Berlin iſt erſchienen und in allen Buchhandlungen zu haben: a Grundriß der neuern Gefchichte für Gymnaſien und andere hoͤhere Lehranſtalten und zum Selbſtunterricht für Gebildete von Dr. E. A. Schmidt, Privatdocent an der Univerfität — an der Cadettenanſtalt zu erlin. Gr. 8. Preis 10 Gr. (94 Bogen.) In allen Buchhandlungen iſt zu haben: Joh. Aug. Fr. Schmidt (Diaconus zu Ilmenau) phyſikaliſche Experimente und Beluſtigungen. Eine ſyſtematiſch geordnete Sammlung vieler phyſikaliſchen Verſuche und Kunſtſtuͤcke, auch mancher fuͤr Gewerbe und Haushaltung nuͤtzlicher Vorſchriften; als erlaͤu⸗ ternde und unterhaltende Zugabe zu jedem Handbuch der Phyſik, insbeſondere aber zu feiner eignen Natur: lehre, deren zweiten Theil ſie bildet. Mit 10 litho⸗ graphirten Tafeln. 8. 2 Thlr. Phyſikaliſche Experimente, durch welche ſich uns die Ge⸗ heimniſſe der Natur deutlicher erklaͤren, haben gewiß für jeden denkenden und gebildeten Menſchen ein großes Intereſſe und dienen ihm zur angenehmen und beluſtigenden Unterhaltung. Da unſere Literatur noch elner Schrift entbehrt, welche wie dieſe eine vollſtaͤndige und deutliche Anweiſung zur Anſtellung der vorzüglihften und unterhaltendſten phyſikaliſchen Experi⸗ mente in ſyſtematiſcher Anordnung enthält, fo füllt fie eine bes deutende Lucke aus und bietet namentlich Lehrern die Mittel dar, ihren Unterricht noch belehrender, eindringlicher und une terhaltender zu machen. Aber auch Kuͤnſtler, Fabrikanten, Handwerker ‚und Oekonomen, ja ſelbſt Frauenzimmer werden darin ſehr nuͤtzliche Winke zum erfolgreichen Vetriebe und man- ches brauchbare Mittel finden. Noch ein beſonderer Vor ug dieſer Schrift iſt, daß überall die Grundurſachen der Erſchei⸗ nungen angegeben find und zum leichtern Verſtändniß ſtets auf die Erlaͤuterungen in des Hrn. Verf. Naturlehre, als deren 2ter Theil die vorl. Schrift erſcheint, hingewieſen wird. — Bei C. H. Henning in Greiz iſt erſchienen: Theodulia, Jahrbuch fuͤr haͤusliche Erbauung auf 1832. Mit Beitraͤgen von Alberti, Engel, v. Fouqué, Francke, Girardet, Gittermann, Grumbach, H. Hoffmann, Hundeiker, Kaͤuffer, Kochen, Koͤthe, Lutz, Oesfeld, Lina Reinhardt, K. C. G. Schmidt, Schorch, J. Schuderoff, Schwabe, Trautſchold, Weir cker und Andern herausgegeben von Dr. C. B. Meiß⸗ ner, Dr. G. Schmidt und E. Hoffmann. Sechster Jahrgang. Mit Kupfern und 4 Muſikbeila⸗ gen. Kl. 8. Elegant gebunden in Futteral mit Gold⸗ ſchnitt. 204 Bogen. 1 Thlr. 12 Gr. Victor Hugo. Soeben iſt erſchienen: Marion de Drame par Victor Hugo. 8. Broſch. 12 Gr., oder 48 Kr. Stuttgart, September 1831. Karl Hoffmann. Oeſtreichiſche militairiſche Zeitſchrift 1831. Achtes Heft. Dieſes Heft iſt ſoeben erſchienen. Es enthält: I. Den zweiten Abſchnitt des Krieges der Engländer gegen die Birma— nen 1824 — 26. — II. Betrachtungen über die Wirkungen des Feldgeſchuͤtzes. — III. Fortſetzung der Geſchichte des Feld⸗ zugs 1788 der k. k. Hauptarmee gegen die Tuͤrken. — IV. Li⸗ teratur. — V. Fortſetzung des Ehrenſpiegels der k. k. oͤſtr. Armee. — VI. Die neueſten Militairveraͤnderungen. — VII. Die Ankuͤndigung der Fortſetzung dieſer Zeitſchrift fuͤr das Jahr 1832. Wien, den 28. September 1831. J. G. Heubner Buchhaͤndler. Lor me. 15 Soeben iſt erſchienen und durch alle Buchhandlungen zu aben: Epistolae Bentleii, Graevii, Ruhnkenii, Wyt- tenbachii selectae. Annotatione instruxit Fri d. Carol. Kraft, Th. et Ph. D., Joh. Hamb. Dir, et Prof. 8 maj. Altona, J. F. Hammerich. 1 Thlr. 12 Gr. Dieſes Werk enthaͤlt eine aus den groͤßern Sammlungen veranſtaltete Auswahl von mehr als hundert der ausgezeichnete ſten Briefe des Bentley, Grävius, Ruhnken und Wyt⸗ tenbach. Mit ſorgfaͤltiger Beruͤckſichtigung der Bebürfniffe ſtudirender Juͤnglinge ſind von dem der gelehrten Welt ruͤhm⸗ lichſt bekannten Herrn Herausgeber vorzuͤglich ſolche Briefe aufgenommen, die ſowol durch ihre claſſiſche Sprache die Bil—⸗ dung des lateiniſchen Styls, als durch ihre literariſchen Bes ziehungen und ihren Reichthum an Sachen eine vielſeitige ge⸗ lehrte Ausbildung befördern konnen. Für beide gedachten Zwecke iſt auch durch die zahlreichen Anmerkungen geſorgt, die Herr Dr. Kraft hinzugefuͤgt und in denen er theils den lateiniſchen Ausdruck der Verfaſſer beurtheilt und oft berichtigt, theils ge— waͤhlte literariſche Nachrichten in der ihm eignen trefflichen La— tinitaͤt mitgetheilt hat. Ein fo ausgeſtattetes Werk glaubt der Unterzeichnete mit Recht allen Vorſtehern und Lehrern der Gymnaſien zur Beach— tung empfehlen zu duͤrfen. Altona, im Oktober 1831. J. F. Hammerich. In allen Buchhandlungen iſt zu haben: Dr. I). Weng. Jahrbuch aller neuen wichtigen Erfindungen und Entdeckungen, sowol in den Wissenschaften, Künsten, Manufacturen und Handwerken, als in der Land- und Hauswirth- schaft. Mit Berücksichtigung der neuesten deut- schen, französischen und englischen Literatur. VI. Jahrgang (Erfindungen von 1827). Gr. 12. Car- tonnirt. 2 Thlr. Die uͤberaus vielen ehrenvollen Urtheile, welche ſowol deutſche als franzoͤſiſche Kritiker uͤber dieſes Unternehmen ge— faͤllt haben, ſtimmen darin uͤberein, daß unter allen Werken in Europa, die ſich mit der Geſchichte des menſchlichen Fortſchrei⸗ tens beſchaͤftigen, vorſtehendes Jahrbuch nicht allein das voll: ftändiafte, ſondern auch das beſtgeordnetſte ſei. (Wird jährlich fortgeſetzt.) Bei Gerhard in Danzig iſt ſoeben erſchienen und in allen Buchhandlungen geh. fuͤr 4 Gr. zu haben: * “ — © — Stimme aus Danzig uͤber die Cholera. Zur Beruhigung Aller die ſie fuͤrchten. Moͤchte doch dieſe kleine Schrift, welche nach dem Urtheile aller Aerzte und Nichtärzte die fie laſen, wahrhaft ver⸗ nünftige Anſichten enthält und aus welcher die Haude- und Spener'ſche Zeitung vom 2. Sept. bereits vor dem Druck Eini⸗ ges mitgetheilt hat, aller Orten, auch da wo die Cholera noch nicht herrſcht, recht viel geleſen und beherzigt werden! Die Cholera wuͤrde dann manches Opfer weniger finden. In der Schuͤppel'ſchen Buchhandlung in Berlin find ſoeben erſchienen und in allen Buchhandlungen zu haben: Aſcherſon, Dr. M., Pharmazeutiſche Botanik in Tabellenform. Eine kurzgefaßte Anleitung zur Kenntniß ſaͤmmtlicher, in der fuͤnften Ausgabe der preuß. Pharmakopoe aufgefuͤhrten, und vieler andern mit ihnen verwandten Pflanzen. Nebſt einer faßli⸗ chen Darſtellung der offizinellen Pflanzenfamilien nach Juſſieu's natuͤrlichem Syſtem. Mit 2 Kupfert. 4. Geheftet. 1 Thlr. Rockſtroh, Dr. Heinr., Gemeinnuͤtzige Vorſchule zu einer gruͤndlichen Geographie; oder Anweiſung zu einer leichtſaßlichen aſtronomiſchen Erdkunde. Nebſt einer Anweiſung zur mathematiſchen Geo— d graphie und des Gebrauchs der kuͤnſtlichen Him- mels- und Erdkugel. Mit 8 erlaͤut. Kupfertafeln. Gr. 8. 14 Gr. Sachs, S., koͤnigl. Reg.-Bauinſpect., Ueber das Baurecht in ſeinem ganzen Umfange, oder Grund— lage einer vollſtaͤndigen und zeitgemaͤß verbeſſerten Bau⸗ ordnung. Ein Handbuch fuͤr Baumeiſter, Juriſten, Polizeibeamte, Grundbeſitzer, ſowie für Jeden, der uͤber die Rechte bei Bauanlagen jeder Art ſich gruͤnd— lich unterrichten will. Zwei Baͤnde. Gr. 8. 2 Thlr. 16 Gr. Lorinſer, C. I.,, koͤnigl. Reg.-Medizinalrath u. ſ. w., Unterſuchungen uͤber die Rinderpeſt. Gr. 8. Engl. Druckpap. 1 Thlr. 12 Gr. Soeben iſt in der Wienbrack'ſchen Buchhandlung in Torgau und Leipzig erſchienen: a Der Rathgeber 5 bei dem Sthief⸗ und Buckeligwerden, oder Faßliche Darſtellung der verſchiedenen Verkruͤmmungen des Ruͤckgrates und der diaͤtetiſch-gymnaſtiſchen Mittel, durch welche dieſe Ver— kruͤmmungen verhuͤtet und leichtere Grade derſelben ge— g heilt werden koͤnnen, gebildeten Aeltern und Erziehern gewidmet von Dr. Friedr. Albr. Schmidt. 0 8. Geh. 16 Gr. Dieſes Schriftchen wird allen Aeltern und Erziehern gewiß hoͤchſt willkommen ſein, indem es ſie mit den erſten Zeichen der entſtehenden Verunftaltung und den zweckmaͤßigſten Mitteln, fie zu verhuͤten und zu heben, bekanntmacht. 5 Bei mir iſt erſchienen und in allen Buchhandlungen zu aben; 1 Anti ⸗ Carus, oder hiſtoriſch-kritiſche Beleuchtung der Schrift: „Die natuͤrliche Geburt Jeſu von Nazareth, hiſtoriſch beurkundet durch Flavii Joſephi juͤdiſche Alterthuͤmer, Buch XVII, Cap. 2, §. 4”. Nebſt einigen Bemerkun⸗ gen uͤber das Zeugniß des Joſephus von Chriſtus. Von M. Prof. Wilhelm Ferdinand Korb. Gr. 8. 54 Bogen. Broſchirt. 12 Gr. Georg Joachim Goͤſchen in Leipzig. Soeben erſcheint bei mir und iſt in allen Buchhandlungen zu erhalten: Ausflucht eines Ruſſen nach Deutſchland. Ro— man in Briefen von Nikolai Gretſch. Aus dem Ruſſiſchen von C. Eurot. 8. 253 Bogen auf feinem Druckpapier. 2 Thlr. Leipzig, im Oktober 1881. F. A. Brockhaus. u Literariſcher Anzeiger. (Zu den bei F. A. Brockhaus in Leipzig erſcheinenden Zeitfchriften.) 1831. Nr. XXVII. Dieſer Literariſche Anzeiger wird den bei F. A. Brockhaus in Leipzig erſcheinenden Zeitſchriften: Blätter für literas riſche Unterhaltung, Iſis, Der canoniſche Wächter, Zeitgenoſſen, ſowie der Allgemeinen mediziniſchen Zeitung beigelegt oder beigeheftet, und betragen die Inſertionsgebuͤhren fuͤr die Zeile 2 Gr. Entgegnung. Auf die in den Blaͤttern fuͤr literariſche Unterhaltung (Li— terariſcher Anzeiger, 1831, Nr. XXII) enthaltenen Angriffe des Hrn. Huber gegen mich wuͤrde ich nichts erwidert haben, weil derſelbe weder Orientaliſt (nach feiner eignen Verſicherung), noch Hiſtoriker genug iſt, um uͤber das Verſtehen der arabi— ſchen Sprache und den Werth geſchichtlicher Werke ein compe— tenter Richter ſein zu koͤnnen. Nur die Kritik von ſachkundigen Gelehrten verdient Beachtung. Da aber Hr. Huber ſich nicht damit begnuͤgt uͤber Dinge zu urtheilen, die er nicht verſteht, ſondern in ſeiner Uebereilung und Leidenſchaftlichkeit, die aus allen ſeinen Worten jedem Leſer bemerklich ſein muͤſſen, ſich ſoweit vergeſſen hat, daß er meinen Charakter anzugreifen un— ternimmt, indem er mich der Verleumdung beſchuldigt: ſo kann ich dieſen Angriff nicht mit Stillſchweigen uͤbergehen. Bei Denen, welche mich kennen, beduͤrfte es zwar nicht irgend einer Erwiderung auf ſolche unwuͤrdige Angriffe: bei den uͤbrigen aber wird es genuͤgen, ſie auf meine Recenſton ſelbſt (in den berliner Jahrbüchern für wiſſenſchaftl. Kritik, Juli 1831, Nr. 6 und 7), deren Inhalt Hr. Huber entſtellt angegeben hat, und auf feine Recenſion über Lemoke's Geſchichte von Spanien (in den Blättern für literar. Unterhaltung, Nr. 213 — 216) zu verweifen. Ich vertraue dem gefunden Urtheile jedes Leſers, daß er, nach der Vergleichung beider Recenſionen und nach der nochmaligen Durchſicht der Angriffe des Hrn. Huber gegen mich, den Recenſentenunfug nicht bei mir finden wird. A ſchbach. Intereſſante MNeuigfteiten. Soeben erſchienen bei mir und ſind in allen Buchhand— lungen zu erhalten: x Ä Oehlenſchlaͤger (A.), Morgenlaͤndiſche Dich— tungen. 2 Baͤndchen. 12. 24 Bogen auf feinem Druckpapier. Geh. 3 Thlr. Inhalt. Die Fiſcherstochter. Ein dramatiſches Ge⸗ dicht. — Die Drillingbruͤder von Damask. Ein Luſtſpiel. Romainville (Leontine), Die beiden Li— beralen. Aus den Memoiren eines jungen Pariſers. 8. 22 Bogen auf feinem Druck— papier. 2 Thlr. Leipzig, im November 1831. F. A. Brockhaus. Bei P. G. Kummer in Leipzig iſt ſoeben erſchienen und in allen Buchhandlungen zu haben: Wachsmuth, W., Hiſtoriſche Darſtellungen aus der Geſchichte der neuern Zeit. Zweiter Theil. Willens aus dem 17. Jahrhunderte. Gr. 8. 1 Thlr. 18 Gr. MAGENDIEs neue Arzneimittel. Vorschriften zur Bereitung und Anwendung einiger neuen Arzneimittel von F. MAGENDIE. Aus dem Französischen. Nach der 7ten Auflage des Originals besorgt und mit Anmerkungen und Zusätzen versehen von Prof. Dr. G. KUNZE. Sechste, von Neuem verbesserte und vermehrte Auf- lage. Gr. 8. Verlag von LsoporD Voss. 15 Gr. Leipzig, 1831. Preis Scriptorum classicorum de praxi medica en e eee Von dieser so beifallswürdigen Sammlung erschienen bei Leopold Voss in Leipzig: G. Heberdeni Opera medica. Recognovit, vitam auctoris adjecit atque edidit Lud. Herm. Fried- laender. 8. Lipsiae, 1831. 1 Thlr. 4 Gr. G. E. Stahlii Theoria medica vera physiologiam et pathologiam tanquam doctrinae med. partes vere contamplativas e naturae et artis veris fundamentis intaminata ratione et inconcussa experientia sistens. Edit. reliquis emendat. et vita auetoris auct. cur. Lu d. Choulant. Tom. I. Physiologia. 8. Lip- siae, 1831. 1 Thlr. 21 Gr. welche den 10ten und 14ten Band bilden. Cho Pathologie und Therapie. Lehrbuch der speciellen Pathologie und Therapie des Menschen. Ein Grundriss der praktischen Medizin für akademische Vorlesungen, von D. Ludwig Choulant, Professor der praktischen Heilkunde und Director der Klinik an der chirurgisch-medizinischen Akademie zu Dresden. XXX u. 754 S. Gr. 8. Leipzig, 1831. Verlag von Leo- pold Voss. Preis 3 Thlr. 16 Gr. Bei Leopold Voss in Leipzig sind zu haben: Windischmann, C. J. H., De penitiori auris im amphibiis structura. Acced. III tabb. lith. 4 maj. Lipsiae, 1831. 1 Thlr. Wimmer, G. E., De Hyperceratosi. Acced, tabula lith. 4 maj. Lipsiae, 1831. 12 Ge. Eichwala, E., Naturhistorische Skizze von Lithauen, Volhynien und Podolien, in geognostischer, botani- scher und zoologischer Hinsicht. Mit 3 Steindruck- taf. Gr. 4. Wilna, 1530. 3 Thlr. 12 Gr. — —, Zoologia. specialis quam expositis animalibus tum vivis, tum fossilibus potissimum Rossiae in uni- versum et Poloniae in specie. Pars I et II. Ac- ced. IX tabb. lith. 8 maj. Vilnae, 1829, 1830. 4 Thlr. Holke, F. A., Disquisitio de azie oculi dextri et Si- nistri in mille ducenti hominibus sexu, aetate et vitae ratione diversis examinata. Cum supplement. II. 4 maj. Lipsiae, 1831. 1 Thlr. Kaͤſtner's Sprachlehren. Soeben erſchien: . E Kunſt, in zwei Monaten Franzoͤſiſch leſen, verſtehen, ſchreiben und ſprechen zu lernen. Ste, vermehrte und verbeſſerte Auflage. Gr. 8. Leipzig, 1831. Verlag von Leopold Voß. Preis 18 Gr. Das Urtheil gediegener Schulmaͤnner hat laͤngſt uͤber die Vortrefflichkeit der Kaͤſtner'ſchen Sprachunterrichtsmethode ent: ſchieden und der Beifall, welchen die Sprachlehren des Herrn Verfaſſers gefunden, wird abermals durch die eben erſchienene Ste Auflage der franzoͤſiſchen hinreichend dargethan. — Früher erſchienen: Kunſt, die Regeln der deutſchen Sprache ge— ſchwind zu erlernen, gut zu behalten und leicht auszuuͤben. Gr. 8. 18 Gr. Anweiſung zum guten ſchriftlichen Vortrage in der deutſchen Sprache. Gr. 8. 12 Gr. Kunſt, in zwei Monaten griechiſch zu lernen. 2te, verbeſſerte, mit einer vergleichenden griechiſchen Sprachlehre und mit einer kleinen neugriechiſchen Grammatik vermehrte Auflage. Gr. 8. 12 Gr. Kunſt, in vier Wochen hebräiſch leſen und ver- ſtehen zu lernen. Gr. 8. 12 Gr. Kunſt, in zwei Monaten italieniſch leſen, ver- ſtehen, ſchreiben und ſprechen zu lernen. Gr. 8. 16 Gr. Wichtige Choleraſchrift. Beobachtungen über die aſiatiſche Cholera. Auszug aus dem Reiſebericht an die koͤnigl. Regierung zu Magde— burg, vom Kreisphyſikus Dr. Niemeyer. Magdeburg bei F. Rubach. Preis 6 Gr. PENELO PE, Taſchenbuch fuͤr das Jahr 1832. Herausge— geben von Th. Hell. Einundzwanzigſter Jahrgang. Mit 8 Kupfer- und Stahlſtichen. 16. In gepreßtem Einband mit Goldſchnitt. 1 Thlr. 16 Gr. Dieſes ſeit ſo vielen Jahren in der verdienten vorzuͤglichen Gunſt des Publicums ſtehende Taſchenbuch iſt wieder ſo ſchoͤn ausgeſtattet, daß kein Kaͤufer der „Minerva“, „Orphea“, „Roſen“, des „Vergißmeinnicht“, „Damen- und Frauentaſchenbuch“ und anderer Taſchenbuͤcher, die fuͤr 1832 nicht erſcheinen, es bereuen wird, Penelope an ihre Stelle gewaͤhlt zu haben. Die Bilderchronik der theatraliſchen Zeiterſcheinungen nach Mor. Retzſch bietet uns 4 wohlgelungene Darſtellungen aus Fauſt, Pfeffer⸗Roͤſel, Feindliche Brüder und Templer und Juͤ⸗ din. Raphaele, Chamilla und Andromache ind 3 liebli weibliche Portraits. Die Erzaͤhlungen von 1 1 arten Blumenhagen, 3 Schopenhauer und Ritchie, ſowie die Dichtungen von Caſtelli, Tiedge, Trautſchold v. Luͤdemann u. A. find ungemein anſprechend und der ruͤhmlichſt bekannten Dichter wuͤrdig. Niemand wird dies treff⸗ liche Buͤchlein unbefriedigt aus der Hand legen. Die Jahrgaͤnge 1825 — 30 incl. ſind jetzt auch einzeln auf 18 Gr., zuſammengenommen auf 4 Thlr. herabgeſetzt. ; Leipzig, im Oktober 1831. J. C. Hinrichs'ſche Buchhandlung. Durch alle Buchhandlungen und Poſtaͤmter iſt zu i : Blätter für literariſche Unterhaltung. ehlate unter Ber antwortlichkeit der Verlagshandlung. Jahrgang 1831 Monat Oktober, oder Nr. 274 - 304, mit 2 Beila⸗ gen: Nr. 25, 26, und 2 literariſchen Anzeigern: Nr. XXV, XXVI. Gr. 4. Preis des Jahrgangs von 365 Nummern (außer den Beilagen) auf gutem Druck⸗ papier 12 Thlr. Der canoniſche Waͤchter. Eine antijeſuitiſche Zeitſchrift für Staat und Kirche und für alle N Ene ſionen. Herausgegeben von Alexander Müller, Jahrgang 1831. Monat Oktober, oder Nr. 79—86 mit 1 Beilage und 2 literariſchen Anzeigern: Nr. XXV, XXVI. Gr. 4. Preis des Jahrgangs von 104 Nummern (außer den Beilagen) 5 Thlr. Leipzig, im November 1831. F. A. Brockhaus. J)Jõũũũũũ ————— Anzeige für Prediger, Schullehrer und Bibel freunde. Summarien, oder kurzer Inhalt, Erklaͤrungen und erbauliche Betrachtungen uͤber die heilige Schrift des Neuen Teſtaments zum Gebrauch bei kirchlichen Vorleſungen, zur Vorbereitung für Prediger auf freie, erklaͤrende und erbauliche Vor: träge über ihre Vorleſungen, und zur häuslichen Er⸗ bauung für jeden fleißigen Bibelleſer. Erſter Theil, erſte und zweite Abtheilung vom Anfange des Lebens Jeſu bis zur letzten Pfingſtfeier. Von F. A. Gutbier, Superintendent in Ohrdruff. Leipzig, Wien⸗ brack. Gr. 8. Preis 18 Gr. Vorſtehendes Werk iſt ſoeben an alle Buchhandlungen ver⸗ ſandt, woſelbſt auch ausführliche Anzeigen darübe 1 115 ch hrliche Anzeigen darüber zu befom- } Subscriptions - Anzeige. Ueber die gottesdienstlichen Vorträge bei de n Jud en; ein Beitrag zur Alterthumskunde und biblischen Kritik, zur Literatur- und Religionsgeschichte, Sr Von Dr. Zunz. n dieser Schrift wird der Ursprung und die Geschi der bei den Juden üblichen gottesd leer: For ö träge (Gesetzeserläuterungen „religiösen Reden, Predig- ten) gründlich dargestellt, sodass zugleich sich.die Gele- genheit dargeboten, sehr wichtige Punkte der bib lischen Kritik und ganze Fächer der ältern Jüdischen Literatur, unter andern das Wesen der jüdischen Sagen und Midraschi m, die Geschichte der israelitischen Gebete, die Targumim, die kabbalistischen, talmudisc hen und viele andere Werke der rabbinischen Literatur, theils mit Forschungen zu bereichern „theils wöl- lig neu zu begründen, Eine Darstellung des gegenwärtigen Zustandes des jüdischen Synagogenwesens be- schliesst die Reihe dieser, einen Zeitraum von mehr als 21 Jahrhunderten umfassenden, Untersuchungen. Auf obiges Werk, das in den ersten Monaten des näch- sten Jahres erscheinen wird, nehmen alle gute Buchhand- lungen Subseription (ohne Vorausbezahlung) an; der Preis für Subscribenten ist auf 1 Thlr. 15 Sgr. (1 Thlr. 12 Gr., oder 2 Fl. 36 Kr. Rhein.) bestimmt, nach dem 15. Januar 1832 tritt ein erhöheter Ladenpreis ein, Berlin, Oktober 1831. A. Asher. In Fr. Wilmans' Verlagshandlung in Frankfurt a. M. iſt erſchienen und an alle Buchhandlungen verſendet worden: Taſchenbuch fuͤr das Jahr 1832 der Liebe und Freundſchaft gewidmet. Herausgegeben von Dr. St. Schuͤtze. Mit Kupfern nach Ramberg und Beiträge von W. Blu: menhagen; A. Chamiſſo; A. Franz; Th. Hell; L. Kruſe; Fr. Lohmann; C. B. v. Miltitz; St. Schuͤtze. Preis 1 Thlr. 12 Gr., oder 2 Fl. 42 Kr. In Saffian als Brieftaſche 2 Thlr. 12 Gr., oder 4 Fl. 30 Kr. In Saffian und Saffianetui 4 Thlr., oder 7 Fl. 12 Kr. Bei mir iſt erſchienen und durch alle Buchhandlungen des In- und Auslandes zu beziehen: Shakſpeare's Schauſpiele, erlaͤutert von Franz "Horn. Fünfter Theil. Gr. 8. 214 Bo⸗ gen auf gutem Druckpapier. 1 Thlr. 12 Gr. Die 4 erſten Theile (1823—27, 853 Bogen) koſten 6 Thlr. 12 Gr., das ganze nun beendigte Werk 8 Thlr. Leipzig, im November 1831. F. A. Brockhaus. Soeben iſt erfchienen: i Grundriß der medizinischen Botanik, als Leitfaden bei Vorleſungen, ſowie zum Selbſtudium, und beſonders zur repetitoriſchen Ueberſicht fi ur Studiren dez; auch zum Gebrauche fuͤr Aerzte und Pharmaceuten. Nach den natuͤrlichen Familien des Gewaͤchsreiches, mit Angabe der Linn é'ſchen Claſſification bearbeitet - von Dr. Gottlieh Milhelm Biſchoff. Gr. 8. 2 Thlr. 18 Gr. Saͤchſ., oder 4 Fl. 48 Kr. Rhein. Der Zweck dieſer Schrift ift, das Nothwendige und Wiſ— ſenswerthe aus dem Gebiete der mediziniſchen Botanik nach den neueſten Erfahrungen in moͤglichſt gedraͤngter Kürze darzulegen, um namentlich dem ſtudirenden oder zum Staats⸗ examen ſich vorbereitenden Arzte und Pharmaceuten einen leich⸗ tern Ueberblick dieſes fuͤr ihn ſo wichtigen Zweiges der Pflan— zenkunde und Arzneimittellehre zu geben, eines Zweiges, der in den gewoͤhnlichen Hand- und Lehrbuͤchern meiſt ſehr weitlaͤufig behandelt und oft durch die Aufnahme vieler an ſich weniger wichtigen Gegenſtaͤnde zu ſehr ausgedehnt erſcheint. Es wi ſich daher dieſe Schrift, welche eine end 27 5 was dem Arzte und Pharmaceuten zu wiſſen unentbehrlich, von Dem, was jetzt veraltet oder nur noch etwa von hiſtoriſchem Intereſſe iſt, bei dem ohnedies ſo vieler Huͤlfswiſſenſchaften be⸗ duͤrfenden Studium der Heilkunde, des Beifalls und der Theil⸗ nahme nicht blos des Lehrers, fondern auch des Studirenden und ſelbſt des praktiſchen Arztes und Pharmaceuten um ſo gewiſſer erfreuen duͤrfen, als dadurch nicht nur eine we— ſentliche Luͤcke ausgefüllt, ſondern auch ein bedeutendes Erleich⸗ terungsmittel von ſo bewaͤhrten Haͤnden gegeben iſt, deſſen Er: werbung der verhaͤltnißmaͤßig aͤußerſt billige Preis noch um ſo angenehmer macht. Heidelberg, im Oktober 1831. Auguſt Oßwald's Univerſitaͤts- Buchhandlung. Hoͤchſt vortheilhaftes Anerbieten fuͤr Buͤcherfreunde und Leihbibliotheken. Bei Unterzeichnetem iſt ſoeben eine ausfuͤhrliche Anzeige und Verzeichniß von guten Romanen und andern Unter⸗ haltungsſchriften zu aͤußerſt billig herabgeſetzten Preiſen fuͤr einzelne Artikel ſowie im Ganzen, erſchienen, und bei ihm ſowie in allen Buchhandlungen Deutſchlands gratis zu haben. Briefe werden franco erbeten. Tobias Loͤffler in Manheim. Bei Juſtus Perthes in Gotha iſt kuͤrzlich er ienen: H. Luden's Geſchichte des deutſckelt Volkes 6ter Band. Gr. 8. Subſcriptionspreis. Velinpapier 3 Thlr. (5 Fl. 24 Kr.), w. Druckpapier 2 Thlr. 5 (3 1 5 Kr.) Die nun erſchienenen ſechs Baͤnde dieſes de Volke zur Ehre gereichenden Werkes ſind noch 1 Suben pre ue Thlr. 115 15 EL 11 1555 fuͤr die Ausgabe auf . Drudpapier, und zu r. 9 ir di Belinaußgabe zu ben ae e AD. STIELER’S HANDATLAS. Vte [letzte] Sup- plementlieferung. Subscriptionspreis 1 Thlr. 16 Gr. (3 Fl.) Der mit diefer Lieferung nun vollſtaͤndi — ATLAS in 75 Karten (in oinſecht auf ae 1 7785 chen Gehalt, Genauigkeit und äußere Schoͤnheit eine der ausgezeichnetſten geographiſchen Erſcheinungen der neuern Zeit) koſtet nebſt Erläuterungen 19 Thlr. (84 Fl. 12 Kr.) cartonnirt. — Zu Begegnung eines in Heilbronn unternommenen mangelhaften Nachſtichs von 31 K. aus dem⸗ ſelben iſt eine AUSWAHL von 31 Karten aus STIELER’S HAND- ATLAS. Preis 6 Thlr. (10 Fl. 48 Kr.) herausgegeben worden, welche einen vorzugsweiſe die europäi- ſchen Laͤnder, aber auch in Generalkarten die ganze Erde dar⸗ ſtellenden Atlas bildet. i Bei uns iſt ſoeben erſchienen und durch alle guten Buch⸗ handlungen zu beziehen :: Richardett, ein Rittergedicht von Niccolo Forti— guerra, uͤberſetzt von J. D. Gries. Erſter Theil. Preis 1 Thlr. 16 Gr., oder 3 Fl. Dieſes Gedicht wurde bei ſeinem erſten Erſcheinen im Jahre 1738 in Italien mit dem groͤßten Beifalle aufgenommen, ſehr oft wieder aufgelegt und in mehre Sprachen uͤberſetzt. Man kann den Richardett gewiſſermaßen eine Fortſetzung von Arioſt's raſendem Roland nennen, obwol Forti⸗ guerra von den hiſtoriſchen Angaben Arioſt's in manchen Stuͤ⸗ cken abweicht. Der Held und viele der Hauptperſonen jenes unſterblichen Romanzo kommen auch hier wieder vor, wenn⸗ gleich in etwas veränderter Geſtalt. Denn allerdings trägt Fortiguerra die Farbe der Komik ſtaͤrker auf als Arioſt; daß er indeſſen der geiſtreichſte und unterhaltendſte aller Nachfolger des großen Meiſters ſei, hat ihm bis jetzt eben Niemand ſtreitig gemacht. Was die Ueberſetzung deſſelben betrifft, ſo duͤrfte ſie wol vorzuͤglich genannt werden, da ſich Herr Gries als einer der ausgezeichnetſten Ueberſetzer bewaͤhrt hat. Das ganze Werk beſteht aus drei Theilen, wovon die beiden letzten in moͤglichſt kurzen Zwiſchenraͤumen ſich folgen ſollen. Stuttgart, im Oktober 1831. F. C. Loͤflund und Sohn. Bei A. Wienbrack in Leipzig und Torgau iſt ſo— eben erſchienen: Gutbier, Dr. A. R., Bibliothek der Elementarpaͤdago⸗ gik. Zter Band 1ſte Abth. A. u. d. T.: Sprech⸗ und Denkuͤbungen, verbunden mit dem erſten Reli— gionsunterricht, oder Wegweiſer durch das Gebiet der ſinnlichen Anſchauungen. 1ſte Abth. Gr. 8. Preis 12 Gr. Bei uns erſchien: Handwoͤrterbuch der praktiſchen Chemie, angewendet auf die andern Zweige der Naturkunde, wie auf Kuͤnſte und Gewerbe Von A. Ure. Nach der neueſten Ausgabe des Originals, mit Beruͤck— ſichtigung der franzoͤſiſchen Bearbeitung von Riffault, aus dem Engliſchen uͤberſetzt, durchgeſehen und mit Anz merkungen und Zufägen ausgeſtattet von J W. Doͤ⸗ bereiner. 65 Bogen im größten Lexikon-Octav (wel— che 180 Bogen gewoͤhnlichem Median-Octav gleich ſind), ſehr eng, aber deutlich gedruckt, auf ſchoͤnem weißem Pa— pier, mit 14 Kupfertafeln. 1824 und 1825. Preis 7 Thlr. 12 Gr. Saͤchſ,, oder 13 Fl. 30 Kr. Rhein. Naͤchſt der Bequemlichkeit, welche die alphabetiſche Ord— nung für das Nachſchlagen hat, gibt die Einleitung einen all- gemeinen Plan der Chemie, nach ihren verſchiedenen Hauptge⸗ genſtaͤnden und ihren wichtigſten Beziehungen zu einander, ſo⸗ daß die Leſer dieſes Handbuchs es in ihrer Willkuͤr haben, den Inhalt deſſelben in einer ſyſtematiſchen Reihenfolge zu ſtudiren. Von Zeit zu Zeit werden wir einen Ergaͤnzungsheft folgen laſ— ſen, worin alle noch mangelnden und alle ſeit der Erſcheinung bekannt gewordenen neuen Entdeckungen aufgenommen werden. Das Landes-Induſtrie-Comptoir zu Weimar. Bei L. C. Kehr in Kreuznach ſind erſchienen und durch alle Buchhandlungen zu beziehen: . Die Bibel im Auszuge. Kern und Geiſt der heiligen Schrift Alten und Neuen Teſtamentes in Beziehung auf das Chriſtenthum. Herausgegeben von L. C. Kehr. 8. Gebunden. 1 Thlr. 8 Gr. Bluͤten aus Bethanien. Zur Befoͤrderung eines vernunft— gemaͤßen Chriſtenthums und zum weitern Nachdenken. en von L. C. Kehr. Gr. 8. Geheftet. 16 Gr. Grabrede und Leichenpredigt bei der Beerdigung des Herrn Karl Ebert's, Superintendenten der evangeliſchen Synode von Kreuznach. Nebſt den am Grabe und in der Kirche ausgefuͤhrten Geſaͤngen und einigen Bemer— kungen über das Leben und den Charakter des Vers ewigten. Herausgegeben von L. C. Kehr. Gr. 8. Geheftet. 4 Gr. In Leipzig liefert Herr K. F. Koͤhler fuͤr ſeine eigne Rechnung aus. Bei mir iſt erſchienen und in allen Buchhandlungen zu haben: 2 e * Bilder fuͤr die Jugend herausgegeben von Ernſt von Houwald. Dritter Band mit ſieben Kupfern und einer Muſikbeilage. Cartonnirt. 1 Thlr. 12 Gr. Der ungetheilte Beifall, welcher den fruͤhern Jugendſchrif— ten des gefeierten Verfaſſers zu Theil wurde, wird auch dieſem neuen Bande, deſſen Inhalt in ſechs Erzaͤhlungen, einem Maͤr⸗ chen und zwei Dramen beſteht, nicht fehlen. Mit voller Ueber: zeugung kann ich daher dieſe Bilder als ein ſehr paſſendes und nuͤtzliches Weihnachtsgeſchenk fuͤr die Jugend empfehlen. Georg Joachim Goͤſchen in Leipzig. Bei Boike in Berlin ist erschienen: Encyklopädisches Wörterbuch der medizinischen Wis- senschaften. Herausgegeben von den Professoren der medizinischen Facultät zu Berlin: D. W. H. Busch, C. F. v. Gräfe, C. W. Hufeland, H. F. Link, K. A. Rudolphi. Siebenter Band. Cardia- nastrophe bis Cirkelbinde. Prän.-Preis 3 Thlr. 8 Gr. Dieser Band enthält unter mehren andern auch folgende ausgezeichnete Artikel: China, Carditis, Cephalitis, Chloro- sis, Cholera, Circulatio sanguinis u. s. W. Der Abdruck des achten Bandes geht ununterbrochen fort. Kaufgeſuch. Von einer gelehrten Geſellſchaft beauftragt, Ältere Werke uͤber Irland anzuſchaffen, erſuche ich Beſitzer ſolcher Buͤcher unter Verſicherung ſehr vortheilhafter Bedingungen um gefaͤllige Anzeige Deſſen, was fie abzulaſſen haben. — Jede Buchhand— lung wird Einlagen fuͤr mich nach Leipzig zu befoͤrdern wol die Güte haben. Berlin, Oktober 1831. 5 A. Asher. Soeben iſt bei mir erſchienen und in allen Buchhandlungen des In- und Auslandes zu erhalten: Pa et Taſchenbuch auf das Jahr 1832. Mit Oehlenſchlaͤger's Bildniß und ſechs Stahlſtichen nach franz. Gemaͤlden. f 16. Auf feinem Velinpapier. Mit Goldſchnitt geb. 2 Thlr. ncht: I. Das Dampfſchiff. Niederläͤndiſche Unterhaltungen auf dem Rheine. Von W. Alexis. II. Der moderne Fortunat. Novelle von Georg Döring. III. Der Schaczgraͤber. Von Friedrich Voigts. IV. Der Mondſuͤchtige. No⸗ velle von Ludwig Tieck. Oehlenſchlaͤger's fehr ähnliches Bildniß koſtet in beſonder Abdruͤcken in gr. 4. 8 Gr. i Leipzig, im November 1831. N F. A. Brockhaus. Literariſcher Anzeiger. (Zu den bei F. A. Brockhaus in Leipzig erſcheinenden Zeitſchriften.) 1831. Nr. XXVII. Diefer Literariſche Anzeiger wird den bei F. A. Brockhaus in Leipzig erſcheinenden Zeitſchriften: Blätter für litera⸗ riſche unterhaltung, Iſis, Der canoniſche Wächter, Zeitgenoffen, ſowie der Allgemeinen mediziniſchen Zeitung beigelegt oder beigeheftet, und betragen die Inſertionsgebuͤhren für die Zeile 2 Gr. Bei mir ist erschienen und in allen Buchhandlungen zu erhalten: Reine Arzneimittellehre von Dr. Kar!, Georg "Christian Hartlaub und Dr. Karl Fried- rich Tens. Dritter Band. Gr. 8. 23 Bo- gen auf gutem Druckpapier. 2 Thlr. Der erste und zweite Band (1828 — 29) kosten auch jeder 2 Thlr. Leipzig, im November 1831. F. A. Brockhaus. In der Bruͤggemann'ſchen Verlags- Expedition in Leipzig iſt erſchienen und verſandt: Briefe von Johann Heinrich Voß nebſt erlaͤu— ternden Beilagen herausgegeben von Abraham Voß. Dritter Band in 2 Abtheilungen. 8. 2 Thlr. 12 Gr. In Karl Gerold's Buchhandlung in Wien iſt ſoeben erſchienen und daſelbſt ſowie in allen Buchhandlungen - Deutfchlands zu haben: ff naturhiſtoriſcher Reiſen fuͤr die reifere Jugend. Auch unter dem Titel: Des Freiherrn Alexander von Humboldt und 5 Aimé Bonpfand . Ri a ee BAT in die ialgegenden des neuen Continents. Zur belehrenden Unterhaltung fuͤr die reifere Jugend bearbeitet g 5 von G. A. Wi m meer, evangeliſchem Prediger in Oberſchuͤzen. —— Vier Bände Mit Humboldt's Portrait, neun praͤchtigen Anſichten und drei Karten. ii 12. Wien, 1 0 reis: In Umſchlag broſchirt + Thaler Saͤchſiſch t 7 5 = cartonnirt 4 Thaler 8 Gr. Saͤchſiſch. Der an der Spitze ſtehende Name des mehr beruͤhmten als bekannten großen Reiſenden verbürgt den Werth des Buches, in welchem nicht nur junge Gemüther, ſondern auch Alle, denen es um geiſtigen Genuß zu thun iſt, Belehrung und Erholung finden koͤnnen. Man hat nichts verſaͤumt, um das Werk auf Aequinoct eine wuͤrdige Weiſe auszuſtatten. Die prächtigen, von vorzüg⸗ lichen Künſtlern Wiens geſtochenen Kupfer dienen ebenſo zur Zierde als Belehrung, und bejtehen nebſt dem wohlgeſungenen Portrait aus neun Anſichten, der Karte von Columdien und zwei Grumriffen. Die Schönheit der Abbildungen, wie auch Druck und Papier koͤnnen neoſt dem aͤußerſt billigen Preiſe dem Werke nur zur Empfehlung gereichen. Dieſe vier Bändchen bilden ein Ganzes, welches ſich ganz beſonders zu Weihnachts, Geburts- und Namenstaggeſchenken eignet. Jahrbuͤcher der Literatur. Fuͤnfundfunf⸗ Juli. Auguſt. zigſter Band. 1831. September. Inhalt. Art. I. Geſchichte der Kreuzzüge, von Dr. Friedrich Wilken. Sechster Theil. Leipzig, 1830. II. Manuel de numismatique ancienne, par M. Hennin. Paris, 1830. h III. 1) Notes on the Bedouins and Wahäbys by the late John Lewis Burckhardt. London, 1850. 2) Arabic proverbs or the manners and customs of the modern Egyptians, translated and explained by the late John Lewis Burckhardt. London, 1830. 0 IV. Geſchichte der Philoſophie. Von Dr. Heinrich Rit⸗ ter. 2 Theile. Hamburg, 1829 und 1830. V. 1) Memoir of the life and public services of Sir Tho- mas Stamfort Raffles. London, 1830. 2) The life of Major-General Sir Thomas Munro, by the rev. G. R. Gleig. London, 1830. VI. Geſchichte des osmaniſchen Reichs, durch Joſeph von Hammer. Siebenter Band. Peſth, 1831. VII. 1) Geſchichte der Weſtgothen, von Dr. Joſeph Aſch— bach. Frankfurt. 2) Geſchichte der Ommaijaden in Spanien, von Joſeph Aſchbach. Frankfurt. VIII. Geſchichte der Magyaren, von Johann Grafen Mailäth. 5 Bände. Wien, 1828 — 31. IX. Rameidos Valmiceise libri septem, recensuit, inter- pretationem latinam et annotationes criticas adjecit Aug. Guil. de Schlegel. Voluminis primi Pars prior. Bonn, 189. 1 X. 1) Praktiſcher Curſus zum erſten Unterricht in der italie⸗ niſchen Sprache. Nach einer ganz neuen praktiſchen Methode bearbeitet von Edl. v. Fornaſari-Verce. Wien, 1831. x 2) A complete dictionary. of the English and German and German aud English languages. In two volumes. Vol. I. English. and German. By J. C. Flügel. Leipsic, 1830. } 8 XI. Bilder des Orients, von Heinrich Stieglitz. Er⸗ ſter und zweiter Band. Leipzig, 1831. N XII. Kunſtbemerkungen auf einer Reife über Wittenberg und Meißen, nach Dresden und Prag, von A. Hirt. Berlin, 1830. 3013 XIII. Mathematiſches Wörterbuch, Leipzig, 1831. XIV. Ludwig Anthom. Ein Fragment aus einer Bio: graphie. Leipzig, 1831. XV. Historia de la literatura Espanola, escrita en Ale- man por Bouterwek, traducida al Castellano y adicio- nada por D. Jose Gomez de la Cortina y D. Nicoles Hugalde y Mollinedo. Madrid, 1829, Lomo I. Inhalt des Anzeigeblattes Nr. LV. Perlen zur Geſchichte Oeſtreichs unter den Babe bergern, aus den urkundlichen und Handſchriftenſchaͤtzen Muͤncdens. Mustratione di una statuetta di Giano Patulcio letta dal socio ordinario D. Salvatore Cirillo. Napoli 1331. Altertyuͤmer in der oͤſtreichiſchen Monarchie. (Fortſetzung.) Falſche Denkmaͤler. ER FE TE Te TG Bei J. Hoͤlſcher in Koblenz iſt erſchienen und an alle Buchhandlungen verſandt worden: Die barmherzigen Schweſtern, in Bezug auf Armen— und Krankenpflege. Mit 3 Abbildungen. Gr. 8. Geh. 2 Thlr. Ehrenkreuz, v., Beſchreibung des letzten ruſſiſch⸗tuͤrkiſchen Krieges, vom Ausbruche deſſelben bis zum Frieden von Adrianopel; nebſt einigen kurzen biographiſchen Schil— derungen der beruͤhmteſten Helden dieſer Periode. Mit 6 lithogr. Karten und Beilagen. Gr. 8. 1 Thlr. 10 Gr. Auserleſene Reden uͤber die Epiſteln auf alle Sonn⸗ und Feſttage. 2 Theile. Gr. 8. 3 Thlr. 4 Gr. Auserleſene Reden der Kirchenvaͤter. Zter Jahrgang, ent⸗ haltend Reden auf die Heiligenfeſte. 12 Hefte. 2 Thlr. 20 Gr. Maleriſche Anſichten der Moſel, in 8 Lieferungen, jede von 3 Blaͤttern. Subſcriptionspreis fuͤr die Lieferung ſchwarz 20 Gr., illuminirt 1 Thlr. 16 Gr., ausge⸗ malt 2 Thlr. Hiervon ſind die 4 erſten Lieferungen erſchienen. c Durch alle Buchhandlungen und Poſtämter iſt zu beziehen: Iſis, oder Encyklopaͤdiſche Zeitſchrift. Herausgegeben von Oken. Jahrgang 1831. Elftes Heft. Mit 1 Kupfer. Gr. 4. Preis des Jahrgangs von 12 He ten mit Kupfern 8 Thlr. Leipzig, im November 1831. F. A. Brockhaus. — — — — —ä— æEUy ä — — Bei uns iſt erſchienen und durch alle ſolide Buchhandlun— gen zu erhalten: { Rauſchnick, Allgemeine preußiſche Hauschronik. Heft, oder: Zweiten Theiles erſtes Heft. Enthaͤlt: Die Geſchichte des preußiſch⸗brandenburgiſchen Staates von dem Anfange des dreißigjährigen Krieges bis zur Erhebung Preußens zum Königreiche. Preis 6 gute oder 7: Sgr. Naͤchſtens wird auch das ſechste Heft erſcheinen. Zu jeder Zeit koͤnnen neue Abnehmer hinzutreten. Der Stoff wird in⸗ tereſſanter mit jedem Hefte, und der Bearbeitung wird der verdiente Beifall nicht entgehen. Renger'ſche Verlagsbuchhandlung in Halle. Fuͤnftes —— — — — Im Verlage von G. F. Aderholz in Breslau ſind erſchienen und in allen Buchhandlungen zu haben: \ Cholera-Blatt. Enthaltend alle Beſtimmungen, Anordnungen u. ſ. w. der Centralcommiſſion zur Abwehrung der Cholera fuͤr Schleſien ſowie die Erlaſſe u. ſ. w. der Ortscommiſ⸗ — — —— — — ſion in Breslau. 30 Nrn. 1 Thlr. f Francolm, Dr. J. A., Die moſaiſche Sittenlehre, zum Gebrauche beim Religionsunterrichte fuͤr Lehrer und Schuͤler. Gr. 8. 1 Thlr. 16 Gr. f Hoffmann, C. J., Sammlung vierſtimmiger Geſaͤnge, zum Gebrauche bei dem oͤffentlichen Gottesdienſte auf katholiſchen Gymnaſien, ſowie bei Begraͤbniſſen. te Auflage. 4. Geh. 12 Gr. 8 Lichthorn, F. W., Blumen auf chriſtlichen Graͤbern, oder das Traueramt mit mehren Grabgeſangen zum Troſte und zur Erbauung für katholiſche Gemeinden. 8. Geb. 8 Gr. Pachaly, Fr. W., Das ſchleſiſche Provinzialrecht, nebſt einem Auszuge aus den Beſtimmungen des ſtatutari⸗ ſchen Rechts der Stadt Breslau. 8. 1 Thlr. Quint, F. G. W, Der Geiſt macht lebendig! eine Sammlung von Feſtpredigten nebſt Liedern, nach der Form der neuen preußiſchen Agende, mit einem Vor⸗ wort von Dr. Ludwig Wachler. 8. 244 S. und 1 Muſikbeilage. 20 Gr. Springauf, L. W., Schleſiens Dichter im 19. Jahr⸗ hunderte, oder kurzgefaßte Nachrichten uͤber die in Schle— fin ſeit 1800 — 30 geſtorbenen und lebenden Dich⸗ ter. 12. Geh. 8 Gr. Preis. für das erſte Vierteljahr von An alle Buchhandlungen Deutſchlands, Oeſtreichs und der Schweiz wurde verſandt: ® * * Vergißmeinnicht. Taſchenbuch für 1832. Herausgegeben von Kari Spindler. Preis 2 Thlr. 12 Gr, oder 4 Fl. 30 Kr. Drei Erzählungen des genialen Herausgebers bilden den Inhalt dieſes Taſchenbuchs. Es iſt geſchmuͤckt mit Stahl⸗ und Kupferſtichen der trefflichen Meiſter Fleiſchmann, Axmann, Paſſini und Beyer. Stuttgart, im Oktober 1831. Hallberger'ſche Verlagshandlung. Bei W. Engelmann in Leipzig iſt ſoeben erſchienen: Deutſchlands Erntefeſt. Eine politiſche Dichtung von Ernſt Ortlepp. b Motto: Ans Vaterland, ans theure, ſchließ dich an! Das halte feſt mit deinem ganzen Herzen! (Schiller.) 2 Bogen in Royal⸗8. Velinpapier. Elegant broſchirt. 6 Gr. Theologie. Vollſtaͤndiger Commentar über den Apo— ſtel Paulus. Schrader, Karl, Der Apoſtel Paulus. Erſter Theil, oder chronologiſche Bemerkungen uͤber das Leben des Apoſtels Paulus. Gr. 8. 1830. 1 Thlr. 3 Gr. Von dieſem aus 4 Baͤnden beſtehenden Werke befindet ſich jetzt der zweite Baud in der Druckerei und ſoll im Januar k. Jahres ausgegeben werden, den dritten will der Hr. Verfaſſer zu Anfang L. Jahrs liefern, ſodaß er in der Oſtermeſſe erſchei⸗ nen kann, und der vierte wird in Jahresfriſt nachfolgen. Aufgemuntert durch die ausgezeichnet guͤnſtigen Recenſio⸗ nen, welche der erſte Band bereits erhalten, erlaube ich mir nochmals darauf aufmerkſam zu machen, daß wer vor Erſchei⸗ nung des zweiten Theils obigen erſten Band kauft, und dabei die übrigen 3 Theile beſtellt, dieſe zum Subſcriptionspr ei ſe, der um ein Drittel geringer als der Ladenpreis iſt, erlangen wird. Leipzig, 29ſten Oktober 1831. Ch. E. Kollmann. Im Verlage von Duncker und Humblot in Berlin iſt vor Kurzem erſchienen und in allen Buchhandlungen zu haben: Anekdotenalmanach das Sabre 18.3%. Geſammelt und herausgegeben von marl Müchler. Mit 1 Titelkupfer. 12. Geh. 1 Thlr. 8 Gr. „Dieſer Jahrgang“, heißt es in der Zeitg. f. d. eleg. Welt 1831, Nr. 183, „ſteht ſeinen Vorgängern in keiner Hinſicht nach, denn auch er enthält unter den 366 Stuͤcken manches recht Pikante, Erheiternde, Ruͤhrende, Cbarakteriſtiſche, auf eine anſpruchloſe und um ſo wirkſamere Weiſe vorgetragen; deshalb wunſchen wir dem Büchlein ein recht freudiges Willkom⸗ men, das jetzt wohl Alles verdient, was auch nur auf einen Augenblick Erheiterung gewaͤhren mag“. —— — — Bei mir iſt erſchienen und durch alle Buchhandlungen und Poſtaͤmter zu beziehen: VV Ein biographiſches Magazin für di e Geſchichte unſerer Zeit. Dritten Bandes ſechstes Heft. (XXII.) Gr. 8. 100 Seiten. Geh. 12 Gr. Inhalt: Biographien und Charakteriſtiken. Das Bruͤderpaar Ludwig und Ebene zer Reynier. Von Karl Falkenſtein. Joſeph Longhi. Von Heinrich Haſe. Biographiſche Andeutungen. Admiral Collingwood. Ludwig Philipp Graf von Ségur. Das ſiebente und achte Heft des dritten Bandes erſcheinen im Dezember 1831. Leipzig, im November 1831. 2 F. A. Brockhaus. ä ———kF——— ſfſ:—»—:.— — Folgende wohlconditionirte und groͤßtentheils ſchoͤn gebun⸗ dene Werke und Zeitſchriften aus dem Nachlaſſe eines Gelehrten ſtehen gegen baare Zahlung Demjenigen zum Verkauf, welcher dafuͤr bis zum 1. Maͤrz 1832 am meiſten bietet. Man wendet ſich deshalb in portofreien Briefen an die Buchhandlung von G. D. Baͤdeker in Eſſen. Meuſel's Gelehrtes Deutſchland. 22 Bände in Halbfranzband. Heinſius' Allgemeines Bucherlexikon. N. A. 7 Baͤnde in Halbfranzband. Schroͤckh, Christliche Kirchengeſchichte. 35 Bände. Halbfzb. Teller's Magazin für Prediger, nebſt den Fortſetzungen von Löffler, Ammon, Tzſchirner und Roͤhr. 33 Bände. Ribbeck's Magazin von Feſt⸗ und Gafual 5 predigten u. ſ. w nebſt den Fortſetzungen von in, E 1 i 8. 1828. ge re ſtein, Eylert u. ſ. w., uͤr Chriſtenthum, eine Oppoſitionsſchrift von Schroͤt Klein, ſpaͤter von B i 185 1 a retſchneider und Schröter. Theologiſche Annalen. Rinteln, 1789 — 92 me dee, b Set) ! lan eue theolog. Annalen. Marburg, 1798 — 1807, 1815 —23 (Vom Jahrgang 1817 fehlen 2 Hefte.) mon Neueſte 901 Annalen. Zuͤrich, 1826 — 29. Journal für Prediger. 3ter — 22ſter Band. Halle, 1772— ES 61ſter — 78ſter Band. Halle, 1818 Br a iteraturzeitung, allg. halliſche. Ja 8 Compl. geb. 24 Vonde. e e ee Homiletiſch⸗kritiſche Blätter. Stendal, 1791 — 1809. Roͤhr's Neueſte Predigerliteratur. 1818 u. 19. a Kritiſche ee 1820 — 31. 12 Bände. immermann's Monatsſchrift für Predigerwiſſe er. digerwiſſenſchaften. Liter — —, Cheol. Literaturblatt. 1825 — 31. Beck's Allg. Repertorium. 1819 — 24. Wiener's und Engelhardt Kritiſches Journal. 182429. Be Archiv für Theologie. 1816 — 26. (Der 1ſte Band 0 . Hermes. Nr. 1 — 16. . — —— — —— Intereſſante literariſche Neuigkeiten. Jahrbuch deutſcher Buͤhnenſpiele; elfter Ja fuͤ 1832. (Diesmal herausgegeben 10 F. 6 Gu 1160 Inhalt: Der Kammerdiener. Poſſe in 4 Akten, von P. A. Wolff. — Das Aprilmaͤrchen, oder der ge faͤhrliche Harniſch. Phantaſtiſches Luſtſpiel in 4 Akten von Dr. Schiff. — Frauenliebe. Schauſpiel in 4 Akten von Albini. — Demoiſelle Bock. Luſtſpiel in 1 Akt von J. E. Mand. — Er hat den Hals gebrochen. Schwank in 1 Akt von C. Norbeck. — 1 Thlr. 16 Gr. ; Wanderbuch eines Schwermüthigen. Von Dan. Leß⸗ mann. Erſter Theil. (Suͤdfrankreich.) 1 Thlr 16 Gr. (Der zweite und letzte Theil erſcheint naͤchſtens.) Berlin. Vereins- Buchhandlung. 2 Bra ee Wöchentliche Lieferungen aus dem Gebiete der Romantik, der Kunſt, der Geſchichte und des Lebens. Herausgegeben von C. Spindler. Dieſe mit ſo allgemeiner Theilnahme aufgenommene und hochgeſchaͤtzte Zeitſchrift, von welcher jährlich 55 Heſte heraus⸗ kommen und die am Schluſſe eines jeden Jahres 6 große Octavbaͤnde bilden, erſcheint wie bisher, auch im naͤchſten Jahre in woͤchentlichen Lieferungen, jede zu 8 Bogen, in einem de ganten Umſchlag. Da der Herausgeber ſeinen Wohnort nach Baden-Baden verlegt hat, fo iſt der Verlag hiervon an die C. F. Müller“ ſche Hofbuchhandlung in Karlsruhe uͤbergegangen, welche vom 1. Januar 1832 an den Zeitſpiegel mit der nämlichen Eleganz und Puͤnktlichkeit, wie bieher die Lind aauer'ſche Hof tuchhandlung in Münden gethan, ausſtatten und liefern wird. = Der Name des in ganz Deutſchland fo hoch geachteten Herausgebers buͤrgte von Anbeginn für das Gediegene des gan⸗ zen Unternehmens und wie Vieles in wenigen Monaten im Verein mit geiſtreichen Maͤnnern geliefert, wie ſehr jede Er⸗ wortung des geoildeten Publicums übertroffen wurde, dieſes mag ſchon ein flüchtiger Blick auf den in mehr als 250 Ork⸗ ginalauffägen beſtehenden reichen Inhalt der erſten 6 Bünde beſtaͤtigen. Der Preis dieſer Zeitſchrift fuͤr die Abonnenten iſt per Jahr 18 Fl., oder 11 Thlr. Saͤchſ. Fuͤr moͤglichſt ſchnelle Be⸗ förderung, ſowol auf dem Wege des Buchhandels als per Poſt, iſt geſorgt. Von dem erften Jahrgang 1831 find nur noch wenige com: plete Exemplare vorhanden, worauf Leſevereine und Leihbiblio— theken beſonders aufmerkſam gemacht werden. Henrich Steffens, welche im Verlage der Buchhandlung Jo ſef Mar und Comp. in Breslau erſchienen und durch alle Buchhandlungen Deutſchlands zu beziehen find, Schriften von Wie ich wieder Lutheraner wurde und was mir das Lutherthum iſt. Eine Counfeſſion von Henrich Steffens. 8. Geheftet. 18 Gr. Von der falſchen Theologie und dem wahren Glauben. Eine Stimme aus der Gemeine. Von Henrich Steffens. 8. 20 Gr. g Anthropologie. Von Henrich Steffens. 2 Bände. Gr. 8. 2 Thlr. 18 Gr. Schriften. Alt und Neu. Von Henrich Stef— fens. 2 Baͤnde. Gr. 8. 1 Thlr. 18 Gr. Polemiſche Blaͤtter zur Befoͤrderung der ſpecu— lativen Phyſik. Erſtes Heft: Zur Geſchichte der heutigen Phyſik. Von Henrich Steffens. Gr. 8. Geheftet. 22 Gr. 0 a Ueber Deutſchlands proteſtantiſche Univerſitaͤten. Von Henrich Steffens. Gr. 8. Geheftet. 10 Gr. Ueber Kotzebue's Ermordung. Von Henrich Steffens. 8. Geheftet. 4 Gr. } Turnziel. Sendſchreiben an Herrn Profeſſor Kayßler und die Turnfreunde. Von Henrich Steffens. 8. Geheftet. 16 Gr. Ng veel eien. Die Familien Walſeth und Leith. Ein Cyklus von Novellen von Henrich Steffens. 2te verb. Auflage. 5 Baͤndchen. Gr. 16. Geheftet. 3 Thlr. 12 Gr. Die vier Norweger. Ein Cyklus von Novellen von Henrich Steffens. 6 Bändchen. 8. 5 Thlr. 20 Gr. Malkolm. Eine norwegiſche Novelle. Von Henrich Steffens. 2 Baͤnde. 8. 4 Tolr. Bei J. G. Ritter v. Moͤsle's ſel. Witwe in Wien iſt neu erſchienen: Winiwarter, Dr. J., k. k. Regierungsrathe, Das oͤſtreichiſche bürgerliche Recht, ſyſtematiſch dargeſtellt und erlaͤutert. Erſter Band. Das Perſonenrecht. 1 1831. Gr. 8. Weiß Druckpapier. 2 Thlr. 16 Gr. f 7 U Wessely, Dr. J., Abhandlung über den Gerichtstand und die Wechselfähigkeit der Weltgeistlichen des Civil- und Militairstandes, in allen Provinzen der östr. Monarchie, mit Ausnahme von Ungarn, Sie- benbürgen und der Militairgrenze. Wien, 1831. Gr. 8. Weiss Druckpapier. 1 Thlr. * Pfleger, S., Domherr, Der Pfarrproviſor, theils in ſeinem Amte, das iſt: als Temporaladminiſtrator, theils als juͤngſt inſtallieter wirkl. Pfarrer. Wien, 1831. Gr. 8. Weiß Druckpapier. 16 Gr. 13 — —, Der Dechant in ſeinem Amte, das iſt: theils in geiſtlichen Sachen, theils als Schuldiſtrietsaufſeher. Wien, 1831. Gr. 8. Poſtpapier. 16 Gr. Oberhauſer, k. k. Hofrath, Darſtellung der oͤſtreichi⸗ ſchen Zollverfaſſung nach ihrem gegenwaͤrtigen Zus ſtande. Vierte vermehrte und neubearbeitete Auflage von Gr. Edl. v. Gotthard. Wien, 1832. Gr. 8. 2 Thlr. - Kropatſchek, J., Sammlung der politifchen und Ju- ſtizgeſetze, welche unter der Regierung S. M. Kaifer Franz J. für ſaͤmmtl. Provinzen des oͤſtr. Kaiſerſtaates mit Ausnahme von Ungarn und Siebenbuͤrgen erlaſſen worden find, fortgeſetzt von W. G. Goutta, k. k. Hofſecretair. 55ſter Band, oder der Fortſetzung 30ſter Band, enthaͤlt die Geſetze vom 1. Januar bis letzten Dezember 1829. Wien, 1831. Gr. 8. 3 Thlk. 16 Gr. 3 Neue Jugendſchriften. ax 0 Bei uns find folgende Jugendſchriften erſchienen und in allen Buchhandlungen zu haben: Die Kinderfreundin. Wirklichkeit und Dichtung in Erzaͤhlungen, Maͤrchen und belehrenden Andeutungen zur Staͤrkung, des Geiſtes und Gemuͤths. Von F. Sartori (Verfaſſerin der „Großmama“). 18 Gr. Mußeſtunden. Mannichfache Sammlung zu nuͤtzlicher und angenehmer Unterhaltung der Jugend. Von Fr. Bertram. 20 Gr. „ie Nützliche Erheiterungen für die Jugend. Heraus⸗ gegeben von einem ſorgſamen Vater. 12 Gr. (Saͤmmtlich cartonnirt.) Alle von uns verlegten Jugendſchriften find im Manuſcript geprüft von einem erfahrenen und umſichtsvollen Familienvater, der die Bibliothek ſeiner Kinder in rechter Weiſe vermehren will; und wir ſtellen fo billige Preiſe, daß Jeder leicht daſſelbe thun kann. Berlin. Vereins-Buchhandlung. Bei mir iſt erſchienen und in allen Buchhandlungen des In⸗ und Auslandes zu erhalten: Raumer (Friedrich von), Briefe aus Paris zur Erlaͤuterung der Geſchichte des ſechzehnten und ſiebzehnten Jahrhunderts. Zwei Theile. Mit acht lithographirten Tafeln. 444 Bo⸗ gen auf feinem Druckpapier. Geh. 4 Thlr. 12 Gr. N Leipzig, im November 1831. F. A. Brockhaus.“ Literariſcher Anzeiger. (Zu den bei F. A. Brockhaus in Leipzig erſcheinenden Zeitſchriften.) 1831. Nr. XXIX. Dieſer Literariſche Anzeiger wird den bei F. A. Brockhaus in Leipzig erſcheinenden Zeitſchriften: Blatter für litera: riſche unterhaltung, Iſis, Der canoniſche Waͤchter, Zeitgenoſſen, ſowie der Allgemeinen mebizinifchen 3eitung beigelegt oder beigeheftet, und betragen die Inſertionsgebuͤhren für die Zeile 2 Gr. Bei mir iſt erſchienen und in allen Buchhandlungen des In⸗ und Auslandes zu erhalten: Schmalz (Theodor), Die Wiſſenſchaft des natuͤrlichen Rechts. Gr. 8. 144 Bogen auf gutem Druckpapier. 1 Thlr. Leipzig, im November 1831. F. A. Brockhaus. Bei Gerhard in Danzig iſt ſoeben erſchienen und in allen Buchhandlungen zu haben: 8 ; Die Choleraepidemie zu Danzig waͤhrend des Sommers 1831. Geſchildert von Dr. E. O. Dann. 8. Broſch. Preis 16 Gr., oder 20 Sgr. Der Hr. Verfaſſer, ſeit laͤngerer Zeit ausuͤbender Arzt, iſt waͤhrend die Cholera in Danzig wuͤthete, dirigirender Arzt im Choleralazareth Nr. 2 geweſen und hat ſowol in dieſer Stel: lung als in der Privatpraxis Gelegenheit gehabt, beinahe 200 Cholerakranke zu beobachten und zu behandeln. Seine Anz ſichten und Erfahrungen über den Verlauf und die Eigenthuͤm⸗ lichkeiten der Epidemie, die Cur und Verhuͤtung der Krankheit, ſowie über Choleralazarethweſen und Krankentransport ſind in der angekuͤndigten Schrift niedergelegt. In Commiſſion bei Chr. E. Kollmann in Leipzig iſt ein lithographirtes Kunſtblatt erſchienen: Sechswoͤchentlicher Katechismus = Unterricht, den Irr⸗ lehrern dieſer Zeit ertheilt von der Redaction der Evan⸗ geliſchen Kirchenzeitung. Chineſ. Papier 20 Gr., Ve— linpapier 12 Gr. Anzeige fuͤr Lehrer an hoͤhern Schulen. In der Verlagshandlung des Unterzeichneten iſt erſchienen und in allen Buchhandlungen zu haben: Deutſche Geſchichten aus dem Munde deut⸗ ſcher Dichter. Geordnet, mit Bemerkungen beglei⸗ tet und beſonders fuͤr den Unterricht in der deuͤtſchen Sprache und Geſchichte herausgegeben von Dr. Karl Wagner. Gr. 8. Preis 1 Thlr. 4 Gr., oder 2 Fl. (Bei Einfuͤhrung in Schulen findet ein um ein Drit— theil erniedrigter Partiepreis ſtatt, ſobald wenig: ſtens 25 Exemplare zugleich genommen werden.) _ Dieſe poetiſche Geſchichte der Deutſchen gibt einerſeits die anſchaulichſten Bilder von den Helden unſerer Nation und den großen Begebenheiten in unſerm Vaterlande, andererſeits reicht ſie als Muſter und Beiſpielſammlung zur Geſchichte und Lehre von der poetiſchen Form unter den Deutfchen hin, da fie aus⸗ gewaͤhlte Stuͤcke von mehr als hundert deutſchen Dichtern ent⸗ haͤlt. Der Verleger macht darum ſowol die Vorſteher von Lehr⸗ anſtalten, ſowie alle Freunde der deutſchen Poeſie und Ge— ſchichte darauf aufmerkſam. Da ſich dies Buch nicht minder zu einem Weihnachtsgeſchenk für die Jugend eignet, fo hat er das für geſorgt, daß ſolches auch ſauber cartonnirt zu haben iſt. Darmſtadt, den 20ſten Oktober 1331. C. W. Leske. Soeben erschien und ist in allen Buchhandlungen des In- und Auslandes zu haben: ee Chirurgische Klinik, oder Ergebnisse de von ihm, vorzüglich im Felde und in den Militairlazarethen, seit 1792 — 1829 ge- därztlichen Erfahrungen. Aus dem sammelten wun Französischen übersetzt und mit Anmerkungen ver- schen von Dr. Albert Sachs, prakt. Arzte etc. zu Berlin, Gr. 8. Dritter und letzter Theil, mit 5 Kupfertafeln, 384 Bogen. 2 Thlr. Olithin sämmtliche drei Theile, 100; Bogen in gr. 8. auf weissem Druckpapier, mit 67 u er in Kupfer gesto- chenen Abbildungen, 6 Thlr.) (Berlin, 1831. Verlag der Buchhandlung v. C. F. Amelang.) Mit diesem Bande, dem reichhaltigsten, ist die voll- ständige Uebers setzung des Werkes, Welches der Heraus- geber mit Recht eine der bedentensten Erscheinungen im Gebiete der neuern Chirurgie nennt, beendet. Die vielen Erläuterungen und Zusätze, womit Letzterer dasselbe ver- sehen hat, : zeugen von dem Fleisse, mit welchem die Bear- beitung dieses, aus der reichen Erfahrung eines höchst ge- nialen Praktikers hervorgegangenen Werks vollbracht wurde, und ist sonach die günstige Aufnahme desselben nicht zu bezweifeln, In demselben Verlage erschien früher: Gründliche Darstellung der gebräuchlichsten äussern pharmaceutischen Heilmittel etc. Von Dr. Albert Sachs etc. S. 1 Thlr. 8 Gr. : S —— — Bei uns iſt erſchienen und durch alle Buchhandlungen zu erhalten: Abrege du voyage du jeune Anacharsis en Grece. Ouvrage de feu M. Abbe Barthelemi, arrange à usage des écoles par J. H. Meynier. Cinquieme edition. Auf weißem Druckpapier. 8. Preis 1 Thlr. 6 Gr. Meckel, J. F., System der vergleichenden Anatomie. Ster Theil. Gefässsystem. Gr. 8. Preis ord. Pa⸗ pier 1 Thlr. 12 Gr., beſſeres Papier 1 Thlr. 18 Gr. h Wilda, Dr. W. E. (Prof. in Halle), Das Gildenweſen im Mittelalter. Eine gefeönte Preisſchrift. Gr. 8. Preis 1 Thlr. 12 Gr. 3 Wil da, De libertate romana, qua urbes germaniae a imperatoribus sunt exornatae, dissertatio. Gr. 8. Preis 3 Gr., oder 34 Sgr. 24 Renger'ſche Verlagsbuchhandlung in Halle. Bei mir iſt erſchienen und in allen Buchhandlungen des In⸗ und Auslandes zu erhalten: Glyptothek treffender Bilder und Gemaͤlde aus dem Leben für alle Staͤnde. Herausgegeben von einem Verein fuͤr Kunſt und Wahrheit begeiſterter Freunde. Erſter Band. Gr. 8. 18 Bogen auf gutem Druckpapier. Geh. 1 Thlr. 8 Gr. Ein geachtetes Blatt äußert über dieſe Schrift: „Der wahrhaft freifinnige Geiſt, welcher in dieſen Novellen und Erzählungen weht, iſt nur aͤußerſt ſparſam in den belle⸗ triſtiſchen Schriften unferer Literatur zu finden, und ein Buch, das gereiftere Lebensanſichten darbietet, verdient daher mit vol⸗ lem Rechte die Anerkennung der beſſern Leſewelt. Faͤhrt die Redaction auf dem gluͤcklich begonnenen Wege fort, ſo verſpricht dieſes Werk mit der Zeit ein wahres Muſterbuch fuͤr Deutſchlands reifere Jugend zu werden. ſechs Novellen und Erzählungen, die der erſte Band enthaͤlt, iſt „Der Pole und ſein Sohn“ unftreitig das ſchoͤnſte Denkmal, welches gegenwärtig dem Freiheitskampf dieſer Heldennation er⸗ richtet werden kann. In ruͤhrenden Farben find die gigantiſchen Leiden des unterjochten Volkes geſchildert“. Leipzig, im November 1831. F. A. Brockhaus. Jahrbuͤcher der Geſchichte und Staatskunſt. In Verbindung mit mehrern gelehrten Maͤnnern heraus⸗ gegeben von R. H. L. poͤlitz. Vierter Jahrgang. 1831. 12 Hefte. Leipzig, Hinrichs'ſche Buchhandlung. 6 Thlr. Abermals iſt ein Jahrgang dieſer im Sn: und Auslande hoͤchſt geſchätzten und immer weiter ſich verbreitenden Monatsſchrift voll⸗ endet. Sowie die Zeit ſelbſt, ſo erregt auch dieſer Jahrgang ganz beſonders die Aufmerkſamkeit aller gebildeten Leſer und Sta atbeamten. 35 gehaltreiche Auffäge von Em⸗ mermann, Lotz, Mittermaier, Muͤnch, Poͤlitz, v. Rotteck, Schacht, Schneller, Tittmann, Voigt, v. Weber, Weitzel, Zſchokke und mehren andern beruͤhm⸗ ten Gelehrten umfaſſen die hoͤchſten Intereſſen der Gegenwart und Vergangenheit. Dieſen Aufſätzen ſchließen ſich die Anzeigen von 113 neuen Werken an, vorzüglich aus der geſchichtlichen, biographiſchen und politiſchen Literatur. Sie gaben den Re⸗ ferenten die paſſendſte Veranlaſſung, belehrende und anſprechende Bemerkungen über die großen Zeitereigniſſe aufzuſtellen. Der fünfte Jahrgang wird ferner regelmaͤßig erſcheinen. | —— mn Anerkannt zweckmaßige 9 . Hüulfsmittel zur Erlernung der deutſchen, franzoͤſiſchen, italieniſchen und engliſchen Sprache. Verlag von Karl Fr. Amelang in Berlin und durch ſaͤmmtliche Buchhandlungen zu haben: Arlaud, L., Nouveau recueil de fables et de mor- ceaux choisis des meilleurs poétes frangais, avec des re- marques grammaticales etc. 8. Unter den, 8 Gr. — Burckhardt, I Complete Pocket-Dictionary. 2 Thlr. 8 Gr. — hardt, Der kleine Englänter. 8 Gr. — ease Prakt. engl. Grammatik fuͤr Schulen und Privatunterricht. 2 Thlr. — Ife, Oer kleine Franzos. 3te Auflage. 8 Gr. — Ife, Der kleine Italiener. 10 Gr. — Ife Faßlicher Unterricht in der franzoͤſiſchen Sprache. 18 Gr. — fe Un leitung und Materialien zum Ueberſetzen aus dem Deutſchen ins Franzoͤſiſche. 8 Gr. — Joſt, Dr. J. M., Erklaͤrendes Woͤrterbuch zu Shakspeare's plays. 1 Tblr. 18 Gr. — Ponge, Manuel de la langue frangaise à P'usage des 2 les. 2 tomes. a 12 Gr. — Rollin, Dictionnaire de poche. 1 Thlr. 18 Gr. — Schöler, A new grammar of the german tongue. 1 Tulr. — Valentini, Dr., Dizio nario portatile. 2 vol. 3 Thlr. — Valentini Italient⸗ ſche Grammatik fuͤr Deutſche. 2 Thlr. 12 Gr. — Vollbe⸗ ding's Verdeutſchungswoͤrterbuch. Ste Auflage. 1 Thlr. 16 Gr. 20 5 en gemeinnüglicher Briefſteller. bote Aufl. r. — ollbeding's Klei - e Sta e g's Kleine theoret.-prakt. deutſche 4 Neue zeitgemäße Schriften. Prolegomenen zu einer kuͤnftigen Civilgeſetzgebung i ö⸗ nigreiche Sachſen. Gr. 8. Broſch. 18 Gr. . Swe, ER Europas Wiedergeburt. Worte der Zeit an ie Einzelnen und die Geſammtheiten. 8 2005 heite Brbſch. — —, Deutſchlands Einheit, oder: worin kann „ ’ : und ſoll fie beſtehen. Allen deutſchen Patrioten gewi 8. Broſch. 6 Gr. 5 ſind in der Arnold'ſchen Buchhandlung erſchiene alle andere Buchhandlungen zu Wen feen an — —᷑̃ ᷣ—— h:. ——.— Bei Hein r. Ludw. Broͤ i find erschien und in allen ne er 199 0 a Letters and journals of Lord Byron, with notices of his life, by Thom, Moore, complete in one volume Royal 8. Second half. Preis 2 Thlr. 3 Gr.; der 80 85 des Ganzen iſt 4 Thlr. 3 Gr. . Schirlitz, Dr. S. C., Anleitung zum Ueberſetze dem Deutſchen ins Lateiniſche fuͤr die a offen Sn zwei Abtheilungen. 8. Der elementarifche Syntax, erſte Abtheilung. 144 Bogen. Preis 13 Gr. 5 In allen Buchhandlungen ist zu haben — Frankfurt a. M. bei Schmerber — Wien bei Sch u. Comp. — Berlin bei Duncker u. ee Hamburg bei Perthes u. Besser: iR o ar 1 8, ou le livre des Cent et Un, Tome 1er in Svo. Papier Velin. 1 Thlr. Neue Verlags werke von J. D. Sauerländer in Frankfurt a. M, — — durch alle ſoliden Buchhandlungen zu beziehen ſind. A eder, K. C., Dr. und Pfarrer, Wiſſen ti = Lung der Sie von den ee errlicher Verordnungen und 2 St 4 15 Sr, ee ammbaͤumen. Gr. 8. enkard, J. P., Dr., Conſiſtorial- und Ki Pfarrer, Leitfaden zum Unterricht in der e Lehre. Dritte verbeſſerte und vermehrte Auf: ET: 5 79 en 2 5 Fl. 12 Kr. L yron, Lord, aͤmmtli e Werke, herausgegeben v . feſſor Dr. Adrian. Mit dem Bilbnig Byrors, einem Facſimile ſeiner Schrift und einer Anſicht von Newſtead⸗ Abtey. 12 Bünde. Geh. Auf geglätteten Velinpapier 8 Thlr. 224 Sgr., oder 14 Fl. Auf Druckpapier 6 Thlr. 224 Sgr., oder 11 Fl. * Diefe in jeder Hinſicht empfehlenswerthe Ausgabe iſt voll: ſtändiger als die neueſten londoner und pariſer Ausga— ben. Die zwei fehlenden Baͤnde erſcheinen noch in dieſem Jahre. 8 Donrainen:Streit, Der, im Herzogthume Naſſau, aus feinen Urquellen erläutert und nach Nechtsgrundfägen gewuͤr— digt. Gr. 8. Geh. 1 Thlr. 15 Sgr., oder 2 Fl. 42 Kr. Doͤring, Georg, Novellen. 4 Theile. Auf Velinpap. 6 Thlr., oder 10 Fl. 48 Kr. Auf Druckpapier 5 Thlr., oder 9 Fl. — — Das Kunſthaus. Novelle in drei Theilen. Geheftet. 4 Thlr. 25 Sgr., oder 8 Fl. 24 Kr. — —, Phantaſiegemaͤlde für 1832. Mit 1 Kupfer. Gr. 8. Geb. 1 Thlr. 15 Sgr., oder 2 Fl. 45 Kr. — — Van Spyk. Ein Heldengedicht. Gr. 8. Geheftet. 114 Sgr., oder 40 Kr. Erholungsſtunden. Zeitſchrift fuͤr gebildete Leſer. Vierter Jahrgang. 1831. 5 Thlr., oder 8 Fl. * Diefes Journal wird für 1832 fortgeſetzt. — , Erholungsſtunden. Zeitſchrift für gebildete Lefer. Iſter — ter Jahrgang. Herabgeſetzter Preis für den Jahrgang 2 Thlr., oder 3 Fl. 36 Kr. * Ausführliche Anzeigen hieruͤber ſind in allen Buchhandlun— gen unentgeltlich zu haben. Hahn, C., Lehrer an der Muſterſchule, Arithmetiſches Exempelbuch für den Schul- und Privatgebrauch. Erfter Curſus. Zweite Auflage. Gr. 8. 10 Sgr., oder 30 Kr. Haupt, Theodor von, Hochverrathsproceß der Miniſter Karls X. von Frankreich. Mit einer hiſtoriſchen Einleitung. 9 Baͤndchen mit 4 Bildniſſen. Preis per Bändchen 10 Sgr., oder 36 Kr. Jahrbuch zur Verbreitung naturwiſſenſchaftlicher Kenntniſſe, veranſtaltet vom phyſikaliſchen Vereine zu Frankfurt am Main. Fuͤr das Jahr 1831. Mit 2 illuminirten Tafeln. Gr. 8. Geh. 1 Thlr., oder 1 Fl. 48 Kr. Irving, Waſhington, Saͤmmtliche Werke. 41ſtes—43ſtes Baͤndchen: Reiſen der Gefaͤhrten des Columbus. Ueberſetzt von Ph. A. G. von Meyer. Auf Velinpapier 174 Sgr., oder 54 Kr. Auf Druckpapier 10 Sgr., oder 36 Kr. * Die erſten 40 Bändchen enthalten: Das Skizzenbuch. — Er⸗ zaͤhlungen eines Reiſenden. — Bracebridge-Hall. — Einge⸗ machtes. — Leben und Reiſen Chriſtoph Columbus. — Ero⸗ berung von Granada. — Humoriſtiſche Geſchichte von Neu: vork. Preis auf Velin 7 Thlr. 15 Sgr., oder 12 Fl. 30 Kr., auf Druckpapier 5 Thlr. 10 Sgr., oder 8 Fl. 42 Kr. Kupfersammlung hierzu; erste Lieferung. 20 Sgr., oder 1 Fl. 12 Kr. — Cooper's Werke enthalten in 63 Baͤnd⸗ chen: Der Spion. — Der Letzte der Mohikaner. — Die Anſiedler. — Der Lootſe. — Lionel Lincoln. — Die Steppe (Prearie). — Der rothe Freibeuter. — Die Nordamerika— ner. — Die Grenzwohner. — Die Waſſernixe. Preis auf Bes lin 11 Thlr. 10 Sgr., oder 17 Fl. 48 Kr., auf Druckpapier 7 Thlr. 172 Sgr., oder 12 Fl. 12 Kr. Kupfersammlung hierzu; erste Lieferung, 25 Sgr., oder 1 Fl. 24 Kr. Lendroy, J., Profeſſor, Neues franzoͤſiſches Abebuch mit mündlichen und ſchriftlichen grammatiſchen Uebungen, als Vorbereitung zur Syntax der franzoͤſiſchen Sprache. Zweite durchaus verbeſſerte und vermehrte Auflage. Gr. 12. 10 Sgr., oder 36 Kr. Meyer, B., Hofrath und Dr., Reiſeſkizzen. 8. Geheftet. 15 Sgr., oder 54 Kr. Nahmer, W. von der, Handbuch des rheiniſchen Particular⸗ rechts. Erſter und zweiter Band. Auch unter dem Ti⸗ tel: Die Landrechte des Ober- und Mittelrheins. 2 Baͤnde. Gr. 8. 3 Thlr. 15 Sgr., oder 6 Fl. Pierre, H., Profeſſor, Five plays of the new british „ theatre, with german explanatory and english critical notes etc. Auch unter dem Titel: Künf engliſche Buͤhnenſtuͤcke aus dem neuen britifchen Theater, mit deutſchen Seuche 95 om DB Noten, bearbeitet für eutſche un nglander. 8. Geh. 1 Thlr. . 15 re Fr 9 0 hir. 10 Sgr., oder ‚euss, A., Med. Dr., Das russische Dampfbad zu F — furt a. M. Gr. 8. Geh. 21 Sgr., 997 8 Kr. . Rheiniſches Taſchenbuch, auf das Jahr 1832, Mit Beitraͤgen von Adrian, W. Blumenhagen, A. von Tromlitz und H. Zſchokke. Mit Kupfern. In ordinairem Einband 1 Thlr. 20 Sgr., oder 3 Fl. In Pariſerband 2 Thlr. 25 Sgr., oder 4 Fl. 48 Kr. Vorſtellung der Handelsleute zu Würzburg wegen Bewirkung einer geeigneten Abänderung des Zollgefeges und des Zollta⸗ rifs. 34 Sgr., oder 12 Kr. — ET Oeſtreichiſche militairiſche Zeitſchrift 1831. Das neunte Heft des Jahrgangs 1831 dieſer Zeitſchri wird ſoeben verſendet. Dieſes enthaͤlt: I. 9 Schluß ue Winterfeldzugs in Holland 1794 95. — II. Einzelnes über leichtes Fußvolk. — III. Die Fortſetzung der Geſchichte des Feldzugs 1788 der k. k. Hauptarmee gegen die Tuͤrken. — IV. Literatur: Beurtheilung uͤber des Oberſt Okuneff Feldzug 1812 in Rußland. — V. Die neueſten Militairveraͤnderungen. Alle Buchhandlungen nehmen Beſtellungen auf den naͤchſten Jahrgang 1832 mit acht Thaler Sächſiſch an. Auch find für eben dieſen Preis die Jahrgaͤnge 181881 der Zeitſchrift zu erhalten. Wer die ganze Sammlung auf ein Mal abnimmt, dem wird ein Nachlaß im Preiſe von 25 Procent zugeſtanden. Wien, am 3Often Oktober 1831. J. G. Heubner, Buchhaͤndler. — . — — Ech eier a kart Bei Gerhard in Danzig iſt ſoeben erſchienen und in allen Buchhandlungen für 12 Gr. oder 15 Sgr. zu haben: Ueberfichts karte der Verbreitung der Cholera morbus in preuß. Staaten bis zum 1ſten Oktober 1831. 3.0.1010: Diefe ſehr zweckmaͤßig eingerichtete Karte ift illuminirt, zeigt die verſchiedenen aufgeſtellt geweſenen Cordons, gibt eine chronologiſch geordnete Ueberſicht der Ausbruͤche von Tag zu Tag, und iſt auf Schreibvelin gedruckt, damit ſpaͤtere Aus: A ohne Schwierigkeit mit der Feder nachgetragen werden oͤnnen. Im Verlag des Unterzeichneten iſt erſchienen und in allen Buchhandlungen zu haben: Anleitung zur Forſtverwaltung und zum Forſtgeſchaͤftsbetriebe, von G. W. Freiherrn von Wedekind, großherzogl. heſſ. Oberforſtrath und Mitglied mehrer gelehrten Geſellſchaften. Mit 116 Mu- ſtern. Darmſtadt, 1831. Gr. 8. Preis 4 Thlr., oder 7 Fl. Dieſes Werk, aus dem Geſchaͤftsleben hervorgegangen und fuͤr daſſelbe vorzugsweiſe beſtimmt, gruͤndet ſeine Lehren ebenſo ſehr auf den neueſten Stand als auf die Erfahrungen der prak— tiſchen Anwendung in den verſchiedenen Staaten des deutſchen Bundes und gibt eine anſchauliche pragmatiſche Darſtellung der Wirkſamkeit aller Stufen des Forſtdienſtes und der Beziehun⸗ gen, in welchen andere Behoͤrden zur Forſtverwaltung ſtehen, Es enthaͤlt zugleich den Stoff fuͤr die Verordnungen, Regulative und Inſtructionen über Gegenſtaͤnde der Dienſtord nung, der Forſtpolizei, der Verwaltung der Forſtdomainen, des Rechnungsweſens und des Communalforſthaus⸗ haltes. Darmſtadt. C. W. Leske. Es —— — A n z NE: Im Verlage der Gebruͤder Schumann in Zwickau ſind erſchienen und in den meiſten Buchhandlungen vorraͤthig: 1. Walter Scott's Tu e r b ez neue Folge. 1ſter — Ater Band. „Großvaters Er⸗ zaͤhlungen aus der franzoͤſiſchen Geſchichte“. 4 Baͤnde. 8. 1 Thlr. 12 Gr. Sauber geheftet. THE WORKS OF W. SCOTT; A NEW SERIES, Vor. 1—4 „TALES or A GRANDFATHER FROM tar HISTORY or FRANCE“ 4vor. in 8. 1 Thlr. 12 Gr. Geheftet. um den von vielen Seiten gegen uns ausgefprochenen Wuͤnſchen zu begegnen, haben wir zu der Ueberſezung deut: ſche Lettern, fowie zu beiden Ausgaben dieſer neuen Folge, welche auf das ſchöͤnſte Patentvelinpapier gedruckt find, größeres Format (ein gefülliges Octav) und etwas größere Schrift gewählt. Man wird bei naͤherer Anſicht dieſer Aus⸗ gaben die größte Wohlfeilheit mit moͤglichſter Eleganz vereinigt finden. Walter Scott's nächſtens in London herauskom⸗ mendes neueſtes Werk: „Robert von Paris“, wird bald⸗ moͤglichſt als Fortſetzung zu beiden Ausgaben bei uns er⸗ ſcheinen. Zwickau, im Oktober 1831. 5 Gebruͤder Schumann. Mit dem Jahre 1832 erſcheint bei Florian Kupfer⸗ berg in Mainz in monatlichen Heften von 14 — 15 Bogen: HIV für die neueste Gesetzgebung aller deutschen Staten. Im Vereine mit mehren Gelehrten herausgegeben von . ALEXANDER MULLER, grossherz. Sachsen -\WVeimarischem Regierungsrathe. Drei Hefte bilden einen Band, der mit einem Regiſter verſehen wird. Jeder Band, oder 3 Hefte, koſten 2 Thlr. 20 Gr., oder 5 Fl. Neue vorzuͤgliche Schriften zum Unterricht. Hornig, G. S. (Baucommiſſar), Sammlung prakti⸗ ſcher Zimmerwerksriſſe, theils ausgefuͤhrter, theils für verſchiedene Zwecke entworfener Baugegenſtaͤnde. 2 Hefte mit 12 großen Steindrucktafeln. Fol. Broſch. 3 Thlr. Loͤhmann, Fr., Geometriſche Formeltafeln. Erſte Ab: theilung: Berechnungen über die Figuren der ebenen Geometrie in rein algebraiſchen Ausdruͤcken und combi⸗ natotiſch geordnet, nebſt 1 Figurentafel. 8. Broſch. Praͤn.⸗Preis bis Oſtern 1832 1 Thlr. 12 Gr. Schubert, J. A., Handbuch der Mechanik fuͤr Prakti⸗ ker, oder die Grundlehren der Mechanik auf die Con- ſtruction der Maſchinen und auf die Baukunſt bezogen. Erſter Band. Statik feſter Koͤrper, mit 3 Kupfer⸗ tafeln. 8. Praͤn.⸗Preis bis Oſtermeſſe 1832 1 Thlr., Ladenpreis 1 Thlr. 12 Gr. 8 Otto, Ch. Tr., Kurzgefaßte Religionslehre für pro: teſtantiſche Schulen. Zweite, verbeſſerte Auflage. 8. 9 Gr. Arnold'ſche Buchhandlung in Dresden und Leipzig. 1 Thlr., Ladenpreis Ueber die Cholera im Allgemeinen und die aſiatiſche Cholera insbeſondere, von Dr. Georg Freiherrn von Wedekind, großherz. heſſ. Geheimen Staats⸗ rathe und erſtem Leibarzte u. ſ. w. Frankfurt a. M., bei Franz Varrentrapp. Broſch. 12 Gr., oder 54 Kr. 1 Ein Veteran der Heilkunde, ein ſeit 40 Jahren beruͤhmter Schriftſteller ſpricht ſich hier mit der ihm eigenthuͤmlichen Klar⸗ heit, wiſſenſchaftlichen Conſequenz und reichen Fulle von Ger lehrſamkeit aus. Belehrung wird Jedermann hier finden. Der ungewoͤhnlich ſchnelle Abſatz einer ſtarken Auflage in der kurzen Zeit von nicht 4 Monaten gibt zu erkennen, welch allgemeines Vertrauen der hochgeachtete Verfaſſer in der gelehrten Welt und bei dem geſammten Publicum genießt. Bei mir iſt erſchienen und in allen Buchhandlungen des In- und Auslandes zu erhalten: Taſchenbuch ohne Titel das Jahr 18 3 2. 12. Auf feinem Velinpapier. Cart. 1 Thlr. In ha l Sibylliniſches Vorwort. Frachtbrief vom Prior Anaſtaſius Spiridion. I. Epiſtel über den Frieden zu Adrianopel von Frater Simplicius an Udalricus Germanus. II. Was haben die Kaufleute von den jetzigen politiſchen Kriſen zu hoffen? Zeitbetrachtung und Second sight vom Prior Anaftafius Spiridion. III. Homdopatho-Maſtix, geflochten von ungri⸗ ſchen Aerzten. Mitgetheilt von Dr. Anſelmus Eber⸗ hardtus junior, 2 IV. Als Anhang: Fortgeſetzte Proben aus dem mediziniſchen Converſations⸗ Lexikon des Dr. Eberhardtus sen. V. Etwas uͤber Goldſchmidts Jungen und deſ⸗ fen drei Kraftgedanken. Von Frater Lampadius. VI. Gedanken eines publiciſtiſchen Freiſchuͤtzen über Intervention und Nicht-Intervention. Von Frater Hippolytus a Lapide. VII. Endſpiel der Rubberpartie, welche Mr. Charles Le Sot und ſein Partner Mr. Ig⸗ nace Crepin Le Clerc in den großen Tagen der großen Woche (27.—29. Juli 1830) gegen Mr. Louis Philippe Le Franc und Mr. Jeannot Le Peuple-Changeant verloren haben und dabei Groß⸗-Slam geworden find. Kritiſch date geftellt von Frater Cebes, Artium Liberalium et Ludi- Magister.“ 2 VIII. Nuſſe aus verſchiedenen Weltgegenden. Geſammelt von Frater Timoleon. 1829 — 81. 3 IX. Schlußwort. . Leipzig, in November 1831. F. A. Brockhaus. Literariſcher Anzeiger. (Zu den bei F. A. Brockhaus in Leipzig erſcheinenden Zeitſchriften.) 1831. Nr. XXX. Dieſer Literariſche Anzeiger wird den bei F. A. Brockhaus in Leipzig erſcheinenden Zeitſchriften: Blätter für litera⸗ riſche Mater kae Iſis, Der canoniſche Waͤchter, Zeitgenoſſen, ſowie der Allgemeinen ng Zeitung beigelegt oder beigeheftet, und N die Inſertionsgebuͤhren fuͤr die Zeile 2 Gr. Soeben iſt bei mir erſchienen und in allen Buchhandlungen zu erhalten: Raumer (Karl von), Beſchreibung der Erd— oberflaͤche. Eine Vorſchule der Erdkunde. Gr. 8. 54 Bogen auf gutem Druckpapier. 4 Gr., oder 18 Kr. Rhein. Dieſe Schrift kann als eine Einleitung und Vorſchule zu jeder andern Geographie benust werden. Der Preis iſt ſo billig wie moglich geſetzt, um aber die Einführung in Schulen zu er: leichtern, bewillige ich auf 25 Ex. drei, auf 50 Ex. acht Freiex., welche Vortheile von jeder Buchhandlung in Anſpruch genommen werden konnen. Leipzig, im November 1831. F. A. Brockhaus. Neue wichtlge forſtmaͤnniſche Schriften. Cotta, H. (k. ſ. Oberforſtrath), Grundriß der Forſt⸗ wiſſenſchaft. Zwei Abtheilungen. Gr. 8. 1 Thlr. 18 Gr. Praͤn.⸗Preis bis Oſtermeſſe 1832. — Die zweite Abtheilung erſcheint vor Oſtern, wo dann der Ladenpreis von 2 Thlr. 6 Gr. eintreten wird. Arnol d'ſche Buchhandlung in Dresden und Leipzig. 9 Gr. Il a paru äL’Allgemeine niederländische Buchhandlung à Leipzig: CHATEAUBRIAND. De la nouvelle proposition relative au banissement de Charles X et de sa famille, ou suite de mon dernier écrit de la restauration et de la monarchie elective. 1 vol. in 18. Edité par A. PEETERSs à Bruxelles, In allen Buchhandlungen ift zu haben: Er. m p, dder Mythologie der Aegypter, Griechen und Roͤmer. Zum Selbſtunterricht fuͤr die erwachſene Jugend und an⸗ gehende Kuͤnſtler. Von A. H. Petiscus, Profeſſor. Vierte verbeſſerte und vermehrte Auflage. 315 Seiten in Octav. Velinpapier. Mit 40 Kupfern. Ge⸗ heftet. 1 Thlr. (Berlin. Verlag der Buchhandlung von C. Fr. Amelang.) Die noͤthig gewordene vierte Auflage vorſtehender Schrift hat das einſtimmige Urtheil oͤffentlicher kritiſcher Blaͤtter noch mehr bewaͤhrt: daß dieſelbe die großen Schwierigkeiten des Unterrichts der Jugend in der Mythologie gluͤcklich uͤberwinden hilft, und bei der ihr eigenthuͤmlichen vorſichtigen Saͤube⸗ rung alles Anſtoͤßigen aus dieſem Lehrgegenſtande, is dem zur Jungfrau heranreifenden Maͤdchen, und jedem dem Juͤnglingsalter annahenden Knaben mit beſonderm Erfol ge in die Haͤnde gegeben werden koͤnne. Durchaus verbeſſert und durch BZufäse anſehnlich vermehrt erſcheint dieſe vierte Auflage, — und möge durch Einführung in oͤffentliche Lehranſtalten ihr ent⸗ ſchiedener Nutzen fuͤr die Jugend noch immer aus gebreiteter werden! Bei Beens Franz, Buchhaͤndler in Münden, 1 iſt erſchienen: Taſchen buch fuͤr die baer m mieſehe Geſchichte, herausgegeben von Joſeph Frhrn. von Hormahr. Neue Folge. Dritter Jahrgang 1832. Mit & Portraits in Stahl geſtochen. Preis 4 Fl. 30 Kr., oder 2 Thlr. 12 Gr. Saͤchſ. enn Portraits. I. Joh. Ph. Graf v. Stadion. II. Karl Ph. Fuͤrſt v. Wrede. III. Clemens v. Raglopich. IV. Alb. Freih. von Beſſerer. V. C. W. v. Heideck. e x k, T. Kriegsgalerie der Baiern. II. Kurfürft Friedrich, der Sieghafte, von der Pfalz. Balladen von Duller. III. Die Burgen: 40. Werdenfels. 41. Boskowitz. 42. Die hohe Oſter⸗ witz. Nachtraͤge zu den Burgen: Theben, Ploſſenſtein, Schar⸗ fenſtein. IV. Ein Lied aus den Tagen d. Krieges der Fürs ſten und Staͤdte. V. Der Reichstag zu Regensburg. VI. Deß Ritterlichen Graffn Heinrich Matthes v. Thurn Gebett. (Das Taſchenbuch liefert eine hoͤchſt originelle Sammlung der wichtigſten Volkslieder aus verſchiedenen Epochen.) VII. Me⸗ moire der boͤhmiſchen Exulanten. VIII. Ein huͤbſcher ſpruch von hertzog Albrecht vonn bayren vnd hertzog Ruprecht vom rhein. IX. Bairiſche Reiſende aus der Vorzeit. Von den Kreuzzuͤgen bis zur Entdeckung der neuen Welt und bis zu den neueſten Weltumſeglungen. X. Muͤnchner Volkslied von der allinger Schlacht. XI. Rede Dr. Aug. Baumgaͤrtner's, Geſandten Alberts V. Herzogs von Baiern, in d. allg. Vers ſammlung d. heil. tridentiniſchen Conciliums, am 17. Juni 1562. XII. Der Judenmord in Deggendorf 1357, XIII. Das ungariſche Municipalweſen. (Eine Skizze von hoͤchſter Wichtigkeit, je mehr Aufmerkſamkeit das deutſche und italieniſche, — ja das Staͤdteweſen uͤberhaupt ge⸗ funden hat.) XIV. Oeconomia Bohemorun. XV. Sagen und Legenden. XVI. Sitten und Gebräuche, Charakterzuͤge, Luxus und Handel der Vorzeit. XVII. Ahnentafel Nr. 35. Die Stadion. (Eine Fortſetzung der, nicht nur in Deutſch⸗ land, ſondern auch in England und Frankreich mit Beifall aufgenommenen Skizze des 40 jährigen Minifteriums Kaunitz.) XVIII. Sanct Ludgerus. Legende v. Caſtelli. XIX. Gerech⸗ tigkeit. Ballade v. Demſelben. XX. Moͤnchsurtheil uͤber den großen Arnulf, Luitpold's Sohn. XXI. Die Maxelrainer und Schön Ameley. Ballade v. Duller. b Baiern vor allen, ja ganz Suͤddeutſchland haben ſich der großartigen Ausbeute dieſes nun ſchon uͤber 30 Jahre be⸗ ſtehenden hiſtoriſchen Taſchenbuches zu erfreuen, ebenſo ſehr Oeſtreich, Boͤhmen und Ungarn, deren wichtigſte Intereſſen hier zur Sprache gebracht werden. a ä — is Soeben iſt bei mir erſchienen und in allen Buchhandlungen Polens Unter: | zu erhalten: \ Raumer (Friedrich von), gang. 12. Geh. 16 Gr. Leipzig, im November 1831. F. A. Brockhaus. ä — Tl Neue Musikalien von Breitkopi.k Härtel in Pei 25 ig. 18531. Michaelismesse Für Orchester. I. L., Zephirwalzer mit Variationen über ein 955 Werk. 20 Gr. 128 shrich, V., 2e Sinfonie. 3 Thlr. r. Kuller, ©. G., Sinfonie. Op. 6. 3 Thlr. 12 Cr. Tolbecque, J. B., Quadrille de eontredanses (siehe Bo- geninstrumente). 12 Gr. Für Bogeninstrumente. { Beethoven, L. v., Quatuor pour 2 Violons, Viola et Violoncello, arr. d’apres son oeuyre 14. par Bierey. 1 Thlr. Götze, C., Variations instr. pour Violon avec Acc. d’un second Violon, pour servir d’etude des positions les plus en usage dans Fort de jouer le Violon. 2e Position. Cah 2. Op. 20. 20 Gr. . 1 Ous low, G., Quintuors p. Violon en Partition. i ; Rousselot, S., 4e grand Quintuor pour 2 Violons, 2 Al- tos et Violoncello. Op. 23. 1 Thlr. 16 Gr. 0 Serwaczinski, St., Introduction et Variations brillantes sur un theme de F p. Violon avec Acc. de l’Or- 8 1 r. j a ach 55 J. B., Quadrille de Contredanses pour 2 Vio- lons, Alto, Basse et Flüte, 12 Gr. Für Blasinstrumente. — Carulli, F., Fahtaisie pour Flute et Guitare sur Ho- ute du Pirate de Bellini. 7 337. — 88 r, G., Trios pour "Jütes. r. Bie K . Etudes pour la Clarinette. Op. 33. 16 Gr. Dauprat, Theme varıe suivi d'un Rondo Bolero pour le Cor avec Acc. de Pianoforte. Op. 23. 12 Gr. Gallay, Trois Récréations pour le Cor avec Acc. de Basse. Op. 22. 16 Gr. 8 Für Guitarre. Carulli, F., Duo concertant pour 2 Guitares, Op. 328. 16 Gr. J : Für Pianoforte mit Begleitung. Böhner, Originalthema. Cah. 7 . 3 8 in Ori- öhner, L., Zephirwalzer mit Variationen über ein 1 für Pianoforte mit Begleitung der Oboe oder Violine. 958 Werk. Für Pianoforte zu vier Hände. a Brunner, C. T., Trois petits Rondeaux agréables et ins- tructifs. Op. 2. 16 Gr. Gährich, V., de Sinfonie arr. par Pauteur. 1 Thlr. 12 Gr. . Herz, H., ler Caprice. 16 Gr. Kalli woda, J. W., Divertissement. Op. 28. 16 Gr. Louis, Ferd., Quintuor p. Pianoforte etc., arr. par C. G. Bierey. Op. 1. — —, Quartetto p. Pianoforte etc., arr. par le meme. Op. 5. 2 Thlr. 55 5 nn p- Pianoforte etc,, arr. par Mockwitz. p. 6. Marschner, H., Ouverture de l’opera: Des Falkners Braut (La Fiancee du Fauconnier), arr. par J. P. Schmidt. 16 Gr. Mozart, W. A., Concerto pour Pianoforte avec Or- chestre Nr. 11, arr. par C. T. Brunner. 1 Thlr. 12 Gr. Müller, C. G., Sinfonie, arr. par l’auteur. Op. 6. 1 Thlr. 12 Gr. Für Pianoforte allein. | Böhner, L., Zephirwalzer mit Variationen über ein Ori- ginalthema. 95s Werk. Burkhardt, Sal., Rondeau brillant. 16 Gr. Chaulieu, Ch., Capricietto sur un theme d’Edouard Bru- guiere: Les Montagnards Tyroliens. Op. 83. 6 Gr. — —, Rondeau sur air: Point de malheur qui ne soit oublie etc. Op. 86. 10 Gr. Claudius, O., Variazioni brillanti. Op. 14. 16 Gr. Donizetti, Ouverture de l’opera: Anna Bolena. 12 Gr. Droling, J, M., Rondo brillant sur les plus jolis motifs de Mathilde di Schabran. Op. 29. 10 Gr. Karr, H., Les Etrennes, deux Divertissemens. Op. 206. 8 Gx. Kulenkamp, Trois Pieces caracteristiques. 16 Gr. Lobe, J. C., Le Bouffon, Piece caractéristique. Op. 23. Marschner, H., Ouverture zur Oper: Des Falkners Braut. 8 Gr. Richter, C., 18 Redoutentänze. 10s Heft. 16 Gr. Schubert, T. L., Variations brillantes sur le theme favori de l’opera: Le Templier et la Juive (Der Templer und die Jüdin) „Brüder wacht! habet Acht!“ Op. 13. 12 Gr. Sponholz, A. H., Les charmes de Doberan, grande Fan- taisie pittoresque. 16 Gr. — —, Six Galopades favorites. 6 Gr. Tolbecque, J. B., Quadrille de Contredanses, composs sur motifs de Paganini. 6 Gr. Für Orgel. Bach, J. S., 4stimmige Choralgesänge. 3 Thlr. Niemeyer, 12 Gr. Neue Ausgabe, Choräle nach den alten Kirchentonarten. Für Gesang. Basili, Fr., Ave Maria, a 3 voci. 6 Gr. Bierey, G. B., Agnus Dei nach Opus 10 Nr. 1 von L. van Beethoven, für Orchester- und Singstimmen. Par- titur. 12 Gr. — —, Kyrie, nach Opus 27 No, 1 von L. van Beetho- ven. 12 Gr. Haydn, J., Motette: „Des Staubes eitle Sorgen“, Neue Ausgabe. Partitur. 1 Thlr. Marschner, H., Des Falkners Braut (La sponsa pro- messa del Kalconiere), komische Oper in 3 Aufzügen von W. A. Wohlbrück. 658 Werk. Klavierauszug mit deutschem und italienischem Texte. 8 Thlr. — —, Dieselbe in einzelnen Partien. Aus dieser Oper werden auch Tänze für das Piano- forte besonders erscheinen. Mozart, W. A., Das Bändchen, ein scherzhaftes Terzett. Neue Ausgabe. 9 Gr. Nohr, Fr., 6 deutsche Lieder von W. Gerhard, für eine Singstimme mit Begleitung des Pianoforte. 28s Werk. Richle, J., Sechs Lieder für eine Bass- oder Baritoa- stimme mit Pianofortebegleitung. 12 Gr. Sichmidt, J. P., Bundeslied von Loest nüt Begleitung des Pianoforte. 6 Gr. — —, Opferlied von Matthisson, für 4 Männerstimmen mit Begleitung des Pianoforte. 12 Gr. Theorie. Musikalische Zeitung, Register zu dem 2Isten—30sten Jahr- gang, die Jahre 1819 — 28. 1 Thlr. 8 Gr. (Als Fortsetzung des Registers zu dem 1sten — L Osten Jahrgang der musikalischen Zeitung.) In allen Buchhandlungen ist zu haben — Frankfurt a. M. bei Schmerber — Wien bei Schalbacher u. Comp. — Berlin bei Duncker u. Humblot — Hamburg bei Perthes u. Besser: a T i s, ou le livre des Cent et Un. Tome 1er in 8vo. Papier Velin. 1 Thlr. Neues chriſtliches Gebetbuch. Jaspis, Dr. L. S., Unterhaltungen auf dem Kran— kenlager. Zweite, verm. und verb. Aufl. Gr. 8. Praͤn.⸗Preis bis Oſtermeſſe 1832. 1 Thlr. Laden: preis 1 Thlr. 12 Gr. Des Verfaſſers Bildniß von Vogel und Suter fuͤr die Kaͤufer dieſes Buchs 6 Gr., Ladenpreis 10 Gr. Durch alle Buchhandlungen zu bekommen von der Arnold’ ſchen in Dresden und Leipzig. Oekonomiſche und technologiſche Schriften, welche im Verlage der Buchhandlung von C. Fr. Ame— lang in Berlin (Bruͤderſtraße Nr. 11) erſchienen und ebendaſelbſt ſowie in allen Buchhandlungen des In- und Auslandes zu haben ſind: Grebitz, Caroline E., Die beſorgte Haus frau in der Kuͤche, Vorrathskammer u. dem Kuͤchengarten. 2 Theile. Zweite Aufl. 75 Bog. compl. 2 Thlr. — Grebitz, C. E., Huͤlfsbuch für Kuͤche u. Haushaltung, Feld- u. Gar: tenbau. Geh. 224 Sgr. — Hermbſtaͤdt, Dr. S. F., An: leitung zur Cultur und Fabrication des Rauch- u. Schnupf⸗ tabacks. 2 Thir. 15 Sgr. — Hermbſtaͤdt's Kunſt Bier zu brauen. 2 Theile mit 6 Kupfert. 3 Thlr. — Hermbftädts Kunſt Branntwein zu brennen. 2 Theile mit 19 Kupfert. 6 Thlr. 10 Sgr. — Hermb- ſtñdt's Grundfäge d. Deſtillirkunſt u. Liquerfabrica⸗ tion. Mit 4 Kupfert. 2 Thlr. 20 Sgr. — Hermbſtaͤdt's Gemeinnuͤtziges Handb. oder Anleit. ſelbſt zu färben. 1 Thlr. 5 Sgr. — Hermbſtaͤdt's Gemeinnügliher Rath: geber f. d. Buͤrger u. Landmann. 6 Theile mit Kupfern. 4 Thlr. 15 Sgr. — Hermbſtaͤdt's Anleit. Butter u. die bekannteſten Arten von Kaͤſe aller Länder zu fabriciren, mit 5 Kupfert. 1 Thlr. 5 Sgr. — Hollefreund, C. A., Theor.⸗ prakt. Anleit. z. gründl. Kenntniß und vortheilhaften Aus- uͤbung der Landwirthſchaft, mit 3 Kupfert. 1 Thlr. 15 Sgr. — Raſchig, K. G., Die Obſtbaumzucht im Kleinen u. Großen. 1 Thlr. 15 Sgr. — Raſchig's Hand⸗ buch d. Bienenkunde u. Bienenzucht, mit 4 Kupfert. 1 Thlr. — v. Reider, J. E., Anleit. z. zweckmaͤßigen Gar: tenanlagen, mit 6 Kupfert. 2 Thlr. — Scheibler, Sophie W., Deutſches Kochbuch f. bürger!. Haus: haltungen. VII. Aufl. 1 Thlr. — Daſſelbe, zweiter neu hinzugekommener Theil mit 2 Kupfert. 20 Sgr. — Syſtem d. Gartennelke. 222 Sgr. — Koelle, Dr. A., Die Branntweinbrennerei mittelſt Waſſerdaͤm⸗ pfen, mit 6 Kupfert. 3 Thlr. — Lorenz, Walter, An⸗ leit. zur Deſtillirkunſt, ſowie Bereitung d. Liqueure auf. kaltem Wege mit ätheriſchen Oelen. 15 Sgr. — Weſt⸗ phal, C. C., Anleit. z. Kenntniß der Scha fw s ren Sortirung⸗ 15 Sgr. — 1 508, a: 9 5 Gartenfreund. III. Aufl. 2 Thlr. K ’ — Gone SE Osnabrück bei Friedrich Rackhorſt iſt erſchienen: Vezin, Dr. H., Vorſchriften wie man ſich beim Herannghen und während des Herrſchens der Cholera zu verhalten und wie man die von derſelben befallenen Kranken in dem erſten Zeitraum zu behandeln hat. 8. Geh. 4 Gr. Der Verfaſſer dieſer Vorſchriften hat in Berlin die aſiati— ſche Cholera kennen gelernt und iſt dieſe Schrift hinchtlich der erna die ſie A a wegen der daraus zu fchöpfenden eruhigung vor allen andern derartigen Schriften E ders zu empfehlen. g ee Lamby, Dr. A., Versuch einer Construction der asiatischen Cholera. Gr. 8. Geh. 10 Gr. Abaͤlard und Heloiſe. Tragoͤdie in fuͤnf Akt 8. Geh. 1 Thlr. er Lenz, A., Raphaele. Romantiſche Erzählung. Geh. 6 Gr. 8 . — — 4 — U—U Im Verlage der unterzeichneten Buchhandlung erſchien kuͤrzlich und iſt in allen Buchhandlungen zu haben. Blaſche, B. G., Die goͤttlichen Eigenſchaften in ihrer Ein— 12 0 als Principien der Weltregierung dargeſtellt. Gr. 8. r. — —, Philofophifche Unſterblichkeitlehre. ſich das ewige Leben. Gr. 8. 1 Tklr. Desber ger, Dr., Encyklopaͤdie der Staatslehre und die Lehr⸗ anſtalten von der objectiven Seite aufgefaßt. 8. 3 Gr. — —, Megiſtologie, oder phüoſophiſches Wiſſen und Lehren in Beziehung auf Staatswirthſchaft. 8. 3 Gr. Jahrbuͤcher, Allgemeine, der Forſt⸗ und Jagdkunde, herausgege⸗ ben von Freiherrn von Wedekind und S. Behlen. 3tes und Ates Heft. Auch mit dem Titel: Zeitſchrift für Forſt- und Jagdweſen mit beſonderer Ruͤckſicht auf Baiern; herausg. von Dr. C. F. Meyer, fortgeſetzt von S. Behlen. Neue Folge. Vierten Bandes Iſtes und 2tes Heft. Gr. 8. 20 Gr. Inſtruction für Forſtwirthſchafts⸗ Einrichtung; insbeſondere für Herſtellung der Forſtbeſchreibungen, Wirth ſchaftsplaͤne, und Wirthſchafts⸗Controle-Buͤcher im Königreich Baiern, mit einleitenden hiſtoriſchen Bemerkungen. Gr. 8. 1 Thlr. Krauſe, G. C. L., Bodenkunde und Claſſiſication des Bodens nach ſeinen allgemeinen phyſiſchen Eigenſchaften, nach ſeinen ſpeciellen Beſtandtheilen und beſondern Eigenſchaften und nach ſeinen Culturverhaͤltniſſen. 8. 1 Thlr. 8 Gr. — —, Ueber Geſetzgebung der Gemeinheitstheilung oder Erör: terungen der Principien, auf welche die Geſetzgebung fuͤr die Gemeinheitstheilung und Abloͤſung der paſſiven Berechtigun⸗ gen beim Landbau nach den Foderungen der rationellen Wirths ſchaft begründet werden muß. 8. 12 Gr. Sartorius, A. von, Zeichnungen aus dem Leben und der Vergangenheit. 8. Velinpapier. 1 Thlr. 12 Gr. Spangenberg, Forſtmeiſter von, ueber die Luftjagd der Vorzeit. Nach Eſparron u. A. Gr. 8. 8 Gr. Viarda's Blick in die Zukunft, oder die Kunſt des Kartenle⸗ gens, der Chiromantie und Geomantie, nebſt gruͤndlicher Ans weiſung zur Nativitätftellung durchs Horoskop. Ein geſell⸗ ſchaftlicher Scherz von Conradin. 2te Auflage. 16. Druckp. 6 Gr. Velinp. elegant, in Futteral 12 Gr. Gotha, im Oktober 1831. Flinzer'ſche Buchhandlung. Oder: Wie offenbart Wichtige Schrift in der ſich jetzt naͤhernden Gefahr vor der Cholera, erſchienen und zu haben bei Georg Franz, Buchhaͤndler in Muͤnchen: Koppenſtaͤdter, J., Nuͤtzliche Erfindung eines Dampf: und Waſſerheizapparats, nebſt Abbildung und einer kurzen Gebrauchsanweiſung. Ein zuverläfjiges Heilmittel gegen die orientaliſche Cholera, ſowie gegen viele acute und chroniſche Krankheiten; mit 7 Abbildungen. 8. Broſch. 9 Gr., oder 36 Kr. Dieſe Schrift ſucht zu beweiſen, daß innerliche Mittel, ſie moͤgen heißen wie ſie wollen, in dieſer gefuͤrchteten Krankheit ohne Wirkung bleiben, und daß das einzige Heil in permanenter, den Schweiß erregender Waͤrme zu ſuchen iſt. Deswegen war der Verfaſſer bemüht, die bis jetzt bekann— ten Vorrichtungen der Dampfbaͤder zu beſchreiben, eine ſehr verbeſſerte anzugeben, eine ſo weſentlich verbeſſerte, daß ihre Erfindung nicht allein in dieſer verheerenden Krankheit, ſondern auch in vielen andern chroniſchen acuten Uebeln der leidenden Menſchheit große Vortheile gewaͤhren wird. Allgem. niederl. Leipzig (ſtehen zum Verkauf). a 9 Groſchen. De la nouvelle proposition relative au bau- nissement de Charles X et de sa famille, ou suite de mon dernier écrit de la restauration et de la monar- chie elective. Par Mr, de Chateaubriand. (Bruxelles, A. Peeters.) 9 Gr. Man bittet diefe Ausgabe nicht mit einer andern unter dem Titel Paris (welche ebenfalls nur ein Nachdruck iſt) zu verwechſeln. Paris ou le livre de cent-et-un, (Bruxelles, A. Peeters.) 10 Thlr. De la politique rationelle, par A. de Lamar- tine. 1 vol. in 18. (Bruxelles, A. Peeters.) 9 Gr. Revelations d'une femme de qualité sur 1330 et 1831. 4 vols. in 18. (Bruxelles, A. Peeters.) Jeder Band 1 Thlr. 12 Gr. Nouvelles soirées de Walter Scott à Paris, par J. Jacob. 1 vol. in 18. (Bruxelles, A. Peeters.) 1 Thlr. 12 Gr. Le Divorce par J. Jacob. A. Peeters.) 1 Thlr. 12 Gr. Memoires de la Duchesse d' Abrantes. 18. (Bruxelles, A. Peeters.) 9 Thlr. Memoires du Comte de Lavallette. 18. (Bruxelles, A. Peeters.) 3 Thlr. In der Buchhandlung in 10 vols. in 18. 1 vol. in 18. (Bruxelles, 6 vols in 2 vols. in Deutſche Ueberfegungen, Memoiren und geſchichtliche Erinnerungen des Grafen von Lavalette, Adjutanten des General Bo: naparte, Staatsraths und Generalpoſtmeiſters des Kaiſer— reiches. Nach ſeinen Originalpapieren herausgegeben von ſeiner Familie. Deutſch von L. v. Alvensleben. 2 Baͤnde. (Gr. 12. Velinpapier, jeder Band 23—24 Bogen ſtark.) Preis 3 Thlr. Memoiren der Herzogin von Abrantes, oder hiſto⸗ riſche Denkwuͤrdigkeiten über Napoleon, die Revo⸗ lution, das Directorium, das Conſulat, das Kaiſerreich und die Reſtauration. Aus dem Franzoͤſiſchen. 1ſter, ter und Ster Band. Gr. 8. 4 Thlr. 12 Gr. 8 (Der 4te, Ste, öte und letzte Band erſcheint im Monat Januar 1832.) Die neue Propofition in Bezug auf die Ver⸗ bannung Karl X. und ſeiner Familie, oder Fort⸗ ſetzung meiner letzten Schrift uͤber die Reſtauration und die Wahlmonarchie, deutſch von L. v. Alvensleben. 9 Gr. Zur Vermeidung von fernern Concurren⸗ zen in franzoͤſiſcher Literatur kundige ich hier: mit an, daß ich alle Werke, die durch andere 1 Häufer angekündigt werden, jederzelt 25 Pro⸗ cent billiger verkaufe. u Neue Allgemeine Kirchenzeitung, zum Ausbau der Kirche Chriſti, von Dr. Stephani und Weber. Dieſe Zeitung hat durch Beihuͤlfe der vortrefflichſten Mit⸗ arbeiter und die gelieferten gediegenen Abhand'ungen, Recenſio⸗ nen und Nachrichten aus der alten und neuen kirchlichen Welt, allenthalben bei Geiſtlichen ſowol als auch und faſt noch mehr bei gebildeten Laien die waͤrmſte Theilnahme gefunden, und wird den ſich vorgeſetzten hohen Zweck mit gleichem bis jetzt ſo ſicht⸗ bar von Gott geſegnetem Erfolge fortzufegen ſuchen. Vorzuͤg⸗ lich wird ſie von nun an getreuen Bericht von dem Ergebniſſe der allgemeinen Bewegung ertheilen, welche darnach ſtrebt, un⸗ ſerer Kirche endlich einmal eine rechtliche Verfaſſung zu geben, ohne welche ſie ſich nie in voller Lebenskraft zum Heile der Staaten und der Menſchheit entwickeln kann. Baiern wird hierbei die allgemeinſte Aufmerkſamkeit auf ſich ziehen, da dem— naͤchſt zu Nuͤrnberg eine allgemeine Kirchenverſamm⸗ lung zu obigem Zwecke gehalten werden ſoll, welche leicht ein Vorbild fir andere Länder werden kann. Wir bitten um Ver⸗ breitung dieſer Nachricht, und um zeitige Beſtellung bei allen Poftämtern, wo dieſe Kirchenzeitung, wovon woͤchentlich ein ganzer Bogen, für 6 Fl. Rhein. oder 3 Thlr. 12 Gr, der ganze Jahrgang, geliefert wird, ſowie in allen guten Buchhandlun⸗ gen zu haben iſt. Die Expedition der N. Allg. Kirchenzeitung in Nuͤrnberg. In unſerm Verlage iſt erſchienen und in allen Buchhand— lungen zu haben: g N en A a ein Briefwechſel uͤber ſpeculative Philoſophie in ihrem Conflict mit Wiſſenſchaft und Sprache von O. F. Ger u p pe, Gr. 8. Geheftet. 2 Thlr. 25 Sgr. Dies Werk behandelt einen alten Streit unter neuen Ges ſichtspunkten und es wuͤrde ſchon auf ein allgemeines Intereſſe zu rechnen haben, wenn auch ſeine Ergebniſſe weniger gluͤcklich und beſtimmt waͤren. Der Gelehrte von Fach wird dies Buch, das eine große Aenderung in den bisher geltenden Anſichten ver⸗ anlaſſen duͤrfte, nicht umgehen koͤnnen, waͤhrend jeder Gebildete hier in der Elarften Darſtellung einen Weg in das Innere der Philoſophie eröffnet findet, welcher ihm ſonſt nur allzu ſehr ver⸗ ſchloſſen ſein moͤchte. Neuheit, Gruͤndlichkeit und Umfang der Studien bei einer glaͤnzenden Darſtellung wird kein Leſer darin verkennen. Berlin im November 1831. Nauck'ſche Buchhandlung. Intereſſante Deuigkeiten, Bei mir ſind erſchienen und in allen Buchhandlungen zu erhalten: Oehlenſchlaͤger (A.), Morgenlaͤndiſche Dich— tungen. 2 Baͤndchen. 12. 24 Bogen auf feinem Druckpapier. Geh. 3 Thlr. Inhalt. Die Fiſcherstochter. Ein dramatiſches Ge⸗ dicht. — Die Drillinghrüder von Damask. Ein Luftfpiel. Romainville (Leontine), Die beiden Piz beralen. Aus den Memoiren eines jungen Pariſers. 8. 22 Bogen auf feinem Druck- papier. 2 Thlr. Leipzig, im November 1881. F. A. Brockhaus. Pre A Im Verlage der J. G. Calv e ſchen Buchhandlung in Prag iſt ſo eben erſchienen und in allen ſoliden Buchhandlungen zu haben . Gemälde der phyſiſchen Welt, 55 ander unterhaltende Darſtellung der Himmels- und Erdkunde. Nach den beſten Quellen und mit beſtändiger Rückſicht auf die neueſten Entdeckungen bearbeitet 12 von 0 NEN Johann Gottfried Lommer. 9 1 j Schfen Band. he dh Auch unter dem Titel: } — ie mälde der or ganiſchen Wert. Zweite verbeſſerte und vermehrte Auflage. gr. 8. Prag, 1831. (40 Bogen ſtark.) Preis 2 Rthlr.“? Auch dieſer ſechſte Band, welcher die neue Auflage des ganzen Werkes beſchließt, iſt vom Herrn Verfaſſer aufmerkſam durchgeſehen und theils mit einzelnen Berichtigungen, deren ſich faſt auf jeder Seite finden, theils mit erweſternden größern Zufägen ausgeſtattet worden, fo daß der aufmerkſame und ſachkundige Beurtheiler überall die wichtigſten neueſten Entdeckungen im Gebiete der Naturgeſchichte an ihrem Orte nachgewieſen finden wird. Auch iſt zur Erleichterung des Nachſchlagens ein Regiſter hinzugekommen. 4 511 Die Schnelligkeit, mit welcher die erſte Auflage dieſes bändereſchen Werkes vergriffen worden iſt, ſpricht wohl mehr, als es die lobpreiſendſten Anzeigen und Empfehlungen vermöchten, für die Vortrefflichkeit und Brauchbarkeit desſelben. Es bewährt ſich immer mehr, daß wie fruchtbar auch die deutſchen Preſſen an literäriſchen Erzeugniſſen aller Art in der neueſten Zeit geweſen find, dennoch Hrn, Prof. Sommer's Gemälde der phyſiſchen Welt als populäre Schrift unübertroffen da ſteht. Das Werk enthält nicht nur aus dem ganzen weiten Ge⸗ biete der Aſtronomie, der phyſiſchen Erdkunde, der Naturlehre und der Naturgeſchichte Alles dasſenige, was jedem Menſchen, der ſich unter die Gebildeten zählen will, von dieſen Gegenſtänden zu wiſſen unentbehrlich iſt, ſondern der Hr. Verfaſſer hat auch eine ſolche Form der Behandlung und eine fo gemeinfaßliche Darſtellung gewählt, daß durchaus keine gelehrten Vorkenntniſſe zum Verſtehen desſelben erfordert werden. Viel⸗ fältige mündliche und ſchriftliche Aeußerungen, die dem Hrn. Verf, ſowohl als der Verlagshandlung, zum Theil von ganz unbekannten und in weiter Ferne wohnenden Leſern zugekommen ſind, enthalten das Geſtändniß, durch die Lektüre dieſes Werkes Luſt und Liebe zur Beſchäftigung mit den Naturwiſſenſchaften und gründliche lichtvolle Belehrung über ſo Manches, das ihnen bisher am Himmel und auf der Erde unbekannt oder unverſtändlich-war, erhalten zu haben. Bei der hohen Stelle, welche die Naturwiſſenſchaften heut zu Tage in der Reihe der menſchlichen Kenntniſſe einnehmen; bei dem großen Einfluffe, den die Bekanntſchaft mit der Natur faſt auf alle Künſte und Gewerbe ausübt; bei der innigen Verbindung, die zwiſchen Naturkenntniß, Geiſtesbildung und Religioſität Statt findet, verdient ein Werk, wie das hier angezeigte, gewiß allen Gebildeten jedes Standes und Geſchlechtes, ja ſelbſt jenen Gelehrten, zu deren Beruf die Naturwiſſenſchaften nicht eigentlich gehören, welche aber doch eine allgemeine Kenntniß derſelben, nach ihrem neueſten Zuſtande, zu erlangen wünſchen, angelegentlich empfohlen zu werden. Schlüßlich geben wir noch eine Ueberſicht der einzelnen Bände dieſes Werkes. 1. Band: Das Weltgebäude. Zweite verbeſſerte und vermehrte Auflage. (33 ıf2 Bogen.) Mit 12 Kupfer- u. Stein⸗ tafeln. 1827. 2 Thaler fühl. — 2. Band: Phyſikaliſche Beſchreibung der feiten Oberfläche des Erdkörpers. Zweite verbeſſerte und vermehrte Auflage. (36 Bogen.) Mit 14 Kupfer- und Steintafeln. 1828. 2 Thaler ſächſ. — 3. Band: Phyſikaliſche Beſchreibung der flüſſigen Oberfläche des Erdkörpers. Zweite verbeſſerte und vermehrte Auflage. (37 Bogen.)“ Mit 7 Kupfer- und Steintafeln. 1829. 2 Thaler ſächſ. — 4. Band: Phyſikoliſche Beſchreibung des Dunſtkreiſes der, Erdkugel. (31 Bogen.) Mit 6 Kupfer- und Steintafeln. 1830. 1 Athlr. 16 gr. — 5. Band: Geſchichte der Erdober⸗ fläche. (30 Bogen.) Mit 7 Kupfer- und Steintafeln. 1831. 1 Rthlr. 16 gr. — 6. Band: Gemälde der organiſchen Welt. (40 Bogen.) 1831. 2 Thaler ſächſ. . Alle 6 Bände koſten jedoch, wenn ſie auf Einmal genommen werden, in engliſchen Pappeband gebunden, nur Acht Thaler ſächſ. \ Im Monat Dezember wird an alle ſolide Buchhandlungen verſandt: TEN VE zur Verbreitung geographiſcher Kenntniſſe. Eine Ueberſicht des Neueſten und Wiſſenswürdigſten im Gebiete der geſammten Länder- u. Völkerkunde. Heraus gegeben von 1 1 Johann Gottfried Sommer, Zehnter Jahrgang. Mit 6 Kupfer- und Stahltafeln. Kl. 8. 1832. (Gedruckt bei Vieweg und Sohn in s Braunſchweig.) Gebunden 2 Rthlr. Der hier angezeigte Jahrgang dieſes immer mehr Freunde getvinnenden Taſchenbuches hat nicht nur von Seiten der Verlagshandlung ein gefälligeres und zierlicheres Gewand erhalten als das, wotin ſeine ältern Brilder bisher auftraten, ſondern auch der Herr Verfaſſer hat Sorge getragen, dem Innern jene Vorzüge zu bewahren, welche dem Buche ſeit nunmehr 10 Jahren eine ſo freundliche Aufnahme bei allen Klaſſen von Leſern verſchafft haben. Was dem gegenwärtigen Jahrgange zur beſondern Zierde gereicht, iſt ein Original-Aufſatz über die zum Fürſtenthum Piemont gehörige, noch nirgends im Einzelnen beſchriebene Riviera d' Orta (Ufergebiet des ro⸗ mantiſchen Sees Orta, weſtlich vom ſüdlichen Theile des Lago maggiore), aus der Feder des kenntnißreichen Geodäten, und ngmentlich durch feine Monographie des Monte Rofa, dem geographiſchen Publikum aufs ehrenvollſte bekannten k. k. Brigadiers und Generalmajors, Freiherrn von Welden. Eben ſo hat Herr Profeſſor Petter, zu Spalato in Dalmatien, einen ſehr gehaltvollen Aufſatz über das noch fo wenig durchforſchte Mo n⸗ tenegro mitgetheilt. ’ Die übrigen Auffäge enthalten: 1) eine Darſtellung der außerhalb des öſterreichiſchen Kaiſerſtaates bei weitem noch nicht genug bekannten Alpenſtraße, welche aus Tyrol über das Stilfſer Joch nach Mailand führt, und ſowohl der Anlage als der Ausführung nach, da ſie weit über die Gränze des ewigen Schnees hinaus geht, den berühmten Straßen über den St. Bernhard, Simplon und Splügen den Rang abläuft; 2) eine Schilderung Venedigs nach ſeinem neueſten Zuſtande; 3) eine Ueberſicht der Ruſſiſchen Häfen am Schwarzen Meere, nach dem engliſchen Schiffskapitän Jones, und 4) ein Gemälde der einſamen auſtrali⸗ ſchen Inſel Pitcairn, welche in neuerer Zeit durch die von John Adams, einen der Meuterer gegen Lieut. Blig h, im Jahre 1789, gegründete kleine Anſiedlung merkwürdig geworden iſt. } Die als Einleitung dieſen Auffätzen vorausgebende Allgemeine Ueberſicht der neueſten Reiſen und geographiſchen Entdeckungen gibt Nachricht von mehr als fünfzig Reiſenden, welche im letztver⸗ floſſenen Jahre für die, Bereicherung unſers geographiſchen Wiſſens Geſundheit und Leben aufs Spiel geſetzt, zum Theil auch wirklich geopfert haben. Die Kupfer (das Bildniß des John Adams, See von Orta, eine Partie der Alpenſtraße über, das Stilffer Joch, zwei Anſichten aus Venedig, und die Infel Pitcairn) ſind von den HH. Döbler in Prag, Hyrtl in Wien und Poppel in Carlsruhe geſtochen. r m EEE SET ass rn Allgemeines Forſt⸗ und Jagd- Journal. a gr at für Forſt⸗ und Landwirthe, Jagdliebhaber, Herrſt chaftsbeſitzer | | und Freunde der Induſtrie. | Herausgegeben von Chriſtoph Aiebich, k. k. quiesc. Fammeral-⸗Forſtingenſeur von Böhmen, Forſt⸗Inſpector einiger Herrſchaften, korreſpondirendem Mitgliede der k. k. Landwirthſchaftsgeſellſchaft von Krain, korreſpondirendem Ehrenmitgliede der naturforſchenden Geſellſchaft in der Oberlauſitz, wirkendem Mitgliede des pemologiſchen Vereins im Königreiche Böhmen ꝛc. ꝛc. 15 Erſter Jahrgang, 1831, in 4 Heften. b Der Jahrgang enthält 24 bis 26 Bogen Text in g. 4. mit den nöthigen Beilagen. Der Pränumera— tions-Preis iſt: ganzjährig 2 Rthlr. 16 gr. (Das ite bis Ste Heft find bereits erſchienen und das 4te wird Mitte Dezember ausgegeben werden.) | se. N: | MRäſten des Rindviehes, der Schafe, Schweine, Gänſe, Hühner und Truthühner. N e b ſt nem g g 7 Über le Räucherungsart des Hamburger Rindfleiſches, der Weſtphäliſchen Schinken und der Pommerſchen Gänſebrüſte. a ee Nach den Lokalverhältniſſen Böhmens bearbeitet von Anton Seibt, Wirthſchaftsbuchhalter. (Aus den Oekonomiſchen Neuigkeiten 1831 beſonders abgedruckt.) gr. 8. Prag, 1831. (6 Bogen). Broſchirt 12 ggr. Der Herr Verfaſſer hat in dieſem Werkchen, auf eine leichtfaßliche Art, ſeine beinahe dreißigjährigen Erfah— rungen in dieſem Wirthſchaftszweige zuſammengeſtellt, und hofft dadurch dem ökonomiſchen Publikum weſentlichen Nutzen zu bringen. — Vorzüglich erſchöpfend iſt die Rindviehmaſtung abgehandelt, und auf praktiſchem Wege nachgewieſen worden, wie eine gut eingerichtete Maſtanſtalt, ohne die Getreiderente im Mindeſten zu ſchwächen, mit Erfolg betrieben werden kann. \ 5 Bei den gegenwärtigen Zeitumſtänden, wo der Eintrieb von fremden Vieh vermindert, das Schlachtvieh geſucht. und auf ſolche Art die Fleiſchproduktion beſonders begünſtigt wird, dürfte das Erſcheinen dieſer Schrift dem land— wirthſchaftlichen Publikum nicht unwillkommen ſeyn. Im heurigen Jahre läßt ſich um ſo mehr erwarten, daß bei den wohlfeilen Futter materialien, beſonders in Böhmen die Maſtung des Rindviehes ſich ſehr gut rentiren werde, und nicht nur ein anſehnlicher Reinertrag erzweckt werden, ſondern auch durch Anwendung des kraftvollen Maſt— düngers eine Verbeſſerung der Aecker zur Folge haben wird. 3 Fleiſchhauer in Landſtädten, welche ſich mit der Rindviehmaſtung ſelbſt beſchäftigen, oder dazu Gelegenheit haben, werden in dieſer Schrift Belehrung finden, in welchen Zuſtand man die Maſtungsmittel verſetzen muß, damit ſie verdaulicher werden, und wie man mit weniger Futter das Vieh eben ſo ſchnell und noch ſchneller fett machen kann, als durch einen häufigen Futterverbrauch im rohen Zuſtande. Zur beſſern Ueberſicht laſſen wir den Inhalt folgen: Vortheile der Maſtung überhaupt. Hinderniſſe, die einer Maſtungsanſtalt bisher in Böhmen im Wege ſtanden. — Von der Maſtung des Rindvie hes, und zwar Maſtfähigkeit der Thiere. — Einrichtung der Maſtſtälle und Beobachtung der Reinlichkeit. — Von der Maſtzeit. — Eintheilung der Maſtung. — Von der Stallmaſtung 4) als Gewerbe in Brantweinhäuſern, 5) mit Oehlkuchen, ch mit verſchiedenen Abfällen. — Von der mit der Landwirthſchaft verbundenen Maſtung. — Von der Weidemaſtung. — Von der Stallmaſtung. — Von den Futter materialien zur Maſtung. — Nahrungsfähigkeit der Futter materialien. — Zubereitung derſelben als Maſtfutter a) durch Zertheilung, 5) durch Einweichen, c) durch Brühen, d) durch Einſalzen, e) durch Gährung, F) durch Kochen. — Vorbereitung des Maſttyieres. — Quantität des zu reichenden Futters. — Fütterung während der Maſtzeit. — Reizmittel zur Beförderung der Verdauung. — Zeit der Maſtdauer. — Verſchiedene Rückſichten bei einer Maſtanſtalt. — Verkauf des fetten Viebes. — Etwas über die höhere Rindviehmaſtung. — Maſtung der Kälber. — Von der Maſtung der Schafe. Von der Weidemaſtung dieſer Thiere. — Von der Stallmaſtung. — Von der Schweinemaſtung. Von der Waldmaſtung dieſer Thiere. — Von der Stallmaſtung. — Vom Mäſten des Hausgeflügels. Mäſten der Gänſe. — Mäſten der Hühner. — Mäſten der Truthühner. — Vom Räuchern des Fleiſches. Räucherung des Hamburger Rindfleiſches. — Räucherung der Weſtphäliſchen Schinken. — Räucherung der Gänſe. \ Geſchichtliche Darſtellung f meiner neuen Schaf kultur, i das zwei⸗ und dreiſchürige Electoral ⸗Schaf. Von J. M. Freiherrn von Ehrenfels. (Aus den Oekonom. Neuigt. 1831 beſonders abgedruckt.) gr. 8. Prag, 1831. (64 Bogen) Broſchirt 12 ggr. Revisionis Saxifragaruım 1c On i bus ee en STATE Supplementum. secundum. Auct ore 1 Casparo comite de Störfibere, suae c. r. Majestatis apostolicae consiliario ab intimis actuali, Soeietatis Musei nie et o. r. oeco- nomico-patrioticae praeside, societatum et academiarum litterariarum plurimarum sodali. Fol. maj. Pragae, 1831. In Commissis.“ Symbolae botanicae, sive icones et descriptiones plantarum novarum vel minus cognitarum. Auctore F. Carolo Bor. Presl, Medicinae Doctore, in Museo Bohemico Custode. Fasciculus IV. Ouart maj. Pragae, 1831. 4 Rchlr. 6 gr. Die Eombinativns - und Sicherheits ⸗ Sorier. Herausgegeben von Thomas Hölz e kerreſpondirendem Mitgliede der k. k. Landwirtschafts- Geſellſchaft i in Laibach. Mit einer Vorrede von F. A Mbit emu bin der, Profeſſor der Technologie am k. k. polytechniſchen Inſtitute in Wien. 1—5te3 Heft, auch unter dem Titel: Abbildungen von Schloſſerwaaren im neueſten Wiener, Pariſer und Londoner Geſchmack. Ein Handbuch für Baukünſtler, Ingenieurs, Wirthſchaftsbeamte, Eiſenfabrikanten, Eiſenhändler und vorzüglich für Schloſſer. i 23 bis 28ſtes Heft. Quer-Quart, Prag, 1831. (In Commiſſion.) Broſchirt 3 Rthlr. 8 gr. Der Preis der bis jetzt erſchienenen 28 Hefte des Schloſſerbuches iſt, wenn ſie auf Einmal genommen werden: 12 Rihlr. — In einzelnen Lieferungen genemmen, iſt der Preis: Für das 1—12te Heft 6 Thal. ſächſ. 13—18te Heft 3 Thaler ſächſ. 19 —22te Heft 1 Rthlr. 16 gr. 23—28te Heft 3 Rthlr. 8 gr., wofür es jede ſolide Buchhandlung liefern wird. Einzelne Hefte können nicht verkauft werden. Prag, wie es war und wie es iſt, nach Actenſtücken und den beſten Quellenſchriften geſchildert von Profeſſor Julius Max Schottky, I. Band. gr. 8. Prag, 1831. Ausgabe mit Kupfern 3 Rthlr. 6 gr., ohne Kupfern 2 Rthlr. 6 gr. (Der 2te und letzte Band iſt unter der Preſſe und erſcheint Ende Dezember.) Die Burg Karlſtein nebſt ihren Umgebungen Sue: von Profeſſor Julius Max Schottky, Mitgliede der Oeſenſchaft für ältere deutſche Geſchichtsforſchung, der ſchleſiſchen Geſellſchaft für vaterländiſche Cultur, und der Berliner Geſellſchaft für deutſche Sprache. (Aus der Monatſchrift des böhm. Muf, beſonders abgedruckt.) gr. 8. Prag, 1831. (3 Bogen ſtark.) Broſch. 6 gr. b > he 2 Uerlagsberielit des Jahres 1831. Folgende Buͤcher ſind bei Carl Schumann in Schneeberg erſchienen und in Leipzig bei Brockhaus zu erhalten: A. B. C. und Leſebuch für Buͤrger- und Land: ſchulen nach der genaueſten Stufenfolge vom Leichtern zum Schwerern. Vierte vermehrte und verbeſſerte Auflage. gr. 8. geb. 2 Gr. (Partiepreiß billiger.) Unter der großen Anzahl von Buͤchern dieſer Art zeichnet ſich vorſtehendes vor allen durch feine Außerft zweckmäßige Einrichtung aus, die übrigens der moͤglichſten Vervollkommnung entgegen geht, da der Herr Verfaſſer ein erfahrener Schulmann iſt, und es ſich beſonders angelegen ſeyn läßt, dieſes Buͤchlein feiner hoͤchſten Nutzbar⸗ keit näher zu bringen. Daß fein Werth übrigens auch bereits anerkannt iſt, zeigt, außer dem Beweiß einer vierten Auflage, das lobende Anerkenntniß vi ler Schulmaͤnner, die es mit außerordentlichem Nutzen eingefuͤhrt haben. ’ e * = „ 3 NM. Die nötbieften Vorkenntniſſe zum Kopf- und Tafelrechnen für den Gebrauch in Schulen und im gemeinen Leben. 8. broſch. 1 Gr. (In Partien billiger.) Auch dieſe kleine Schrift, der vorigen an zweckmaͤßiger Einrichtung und Nutzbarkeit nicht nachſtehend, kann - ich allen denen empfehlen, deren Geſchaͤft der Jugendunterricht iſt. Die vielen Lehrer wenigſtens, welche ſich deſſelben beim Unterrichtgeben bedienen, und es in ihren Schulen eingefuͤhrt haben, erklaͤren allgemein, daß fie eines gluͤcklichen Erfolges mit Huͤlfe dieſes Büchleins verſichert ſeyn koͤnnten. Strubell, M. J. T., Hauptinhalt der chriſtlichen Lehre in bibliſchen Denkſpruͤchen mit zweckmaͤßigen Liederverſen begleitet. Dritte Auflage. 8. geb. 2 Gr. Auch dieſes Schulbüchlein hat bereits in vielen Händen unendlichen Nutzen geſchafft, und wir koͤnnten mit gutem Gewiſſen eine lange Empfehlung folgen laſſen, wenn nicht deſſen zahlreiche Verbreitung, fo wie die zahl⸗ zeichen lobenden Urtheile aller Schulmaͤnner, die es in ihren Schulen einführten, die ganz zweckmaͤßige und von den günſtigſten Erfolgen beim Unterricht der Kinder begleitete Einrichtung des Buͤchleins genugſam an den Tag legte; ſo daß wir auch dieſe Erwaͤhnung nur deshalb uns erlauben, um vielleicht Entfernteren Gelegenheit zu verſchaffen, von demſelben Gebrauch zu machen. Bonafont, C., Herbſtblumen zur Unterhaltung in Winterabenden. Inhalt: Asthaly, oder die Kraft des Glaubens. — Treue und Untreue. — Der Ring. — Johann Jakob Rouſſeau's letzte Augenblicke. — Der Hund des Ver— bannten. — Marlborough's erſte Liebe. — Das dunkelgelbe Kleid der Madame, Cotz tin. — Der Emigrant. — Die Macht des Gewiſſens. — Die Wahl der Freundin. 8. broſch. 1 Thlr. 8 Gr. Ö 2 Wäre der Name des Herrn Verfaſſers nicht ſchon durch eine Menge Arbeiten dem Publikum vortheilhaft bekannt, ſo muͤßte ihm dieſe Sammlung von Herbſtblumen allein einen ehrenvollen Platz in den Reihen der ge⸗ leſenſten deutſchen Belletriſten verſchaffen; wenn anders geſchmackvolle Auswahl der Stuͤcke, Kraft und Rundung des Styles, 125 ein das Ganze durchgreifender hoher moraliſcher Sinn, auf eine ſolche Auszeichnung Anſpruch zu machen haben. . F 855 ee Briefe eines Geiſtlichen an einen Amtsbruder über das rationaliſtiſche Verfahren beim Conſirmandenunterricht. 8. broſch. 12 Gr. Dieſes ausgezeichnete Werkchen iſt mit ſolchem Beifall aufgenommen worden, daß man von allen Seiten her nur eine Stimme uͤber den Werth deſſelben vernehmen konnte, und daß bei demſelben die ſeltene Erfahrung in der litteraͤriſchen Welt gemacht wurde, daß ſich auch nicht ein Urtheil hören ließ, deſſen Quelle eitle Tadel ſucht, das Wahre und Schoͤne muthwillig verkleinernde Selbſtſucht geweſen waͤre. Ich mache daher das Publi⸗ kum nur noch auf einen Vorzug des Buchleins aufmerkſam, daß es nämlich in einem Tone gehalten iſt, der eben fo gewandt, als leicht, ſelbſt Laien verſtaͤndlich iſt, ein Vorzug der deshalb beſonders Erwaͤhnung ver⸗ diente, weil er Büchern, die über abſtrakte Gegenſtaͤnde geſchrieben find, fo ſelten eigen ift, Reue Blumen- und Blaͤtterſprache. Ein Weihgeſchenk für das Herz mit feinen verborgenen Leiden und Freuden. 12. broſch. 6 Gr. 5 Daß dieſes kleine Schriftchen wirklich ganz geeignet iſt beides, die verborgnen Leiden des Herzens zu mil⸗ dern, und ſeine Freuden zu erhoͤhen, dem giebt der aͤußerſt zarte, die tiefer liegenden Gruͤnde menſchlicher Em⸗ pfindungen gleichſam hervorzaubernde, und lebendig darſtellende Geiſt, welcher, wie ein ſanfter Zephyr die lieblichen Kinder des Lenzes ſcherzend und koſend durchzieht, fo von Anfang bis zu Ende den Leſer mit freunde licher Gewalt feſthaͤlt, und gleichſam von einem Genuße zum Andern fuͤhrt, vollkommnes Zeugniß. Wir koͤnnen alſo dem ſchoͤnen Geſchlechte, als dem eigentlichen Beherrſcher des Zarten und Schoͤnen, und zugleich dem kom- petenteſten Richter in Sachen des feinen Geſchmackes, dieſe Blumen⸗ und Blaͤtterſprache ganz abſonderlich em⸗ pfehlen, da auch die äußere Ausſtattung dem Inhalte in Bezug auf Eleganz nicht nachſteht. Gätzschmann, M. F., Anleitung zur Gruben- mauerung. Mit 55 Platten Zeichnungen. gr. 4. 5 Thlr. Ich unterlasse es, dieses ausgezeichnete Werk dem verehrten Publikum auch nur mit einem Worte zu empfehlen, da dem ehrenvollen Urtheile, welches ihm von Meistern im Fache gesprochen worden ist, wohl schwerlich etwas hinzugefügt werden kann, das sein wohlverdientes Lob nur im geringsten zu erheben im Stande seyn dürfte. Dafs übrigens mit diesem Werke einem wirklich gefühlten Bedürfnisse abgeholfen wor- den ist, dem kann zum Beweise dienen, wie die nicht unbedeutende Auflage trotz dem, dafs das eigent- liche Publikum des Werkes nicht eben ein grofses ist, bereits bis auf wenige Exemplare geschmolzen ist. Herbſtabend-Unterhaltungen von dem Wer: faffer der Memoiren einer Zeitgenoſſin. Aus dem Franzoͤſiſchen von Carlo Minona. 1 5 Inhalt: Das Maͤdchen von Beſſonis, oder die Verhaftung des Marſchall Ney. — Der Gefangene im Schloſſe If. — Die Maulſchelle wegen des Herzogs von . Wellington. — Das Schlafgemach in den Tuillerien, oder Joſephine und Na— poleon. — Duͤroc's Tod, oder Fanny. — Die Waiſe von Verona oder der namenloſe Beſchuͤtzer. — Der Mann mit dem ſchwarzen Halstuche, oder ein Zug aus dem Leben des General Foy. — Der franzoͤſiſche Handwerksmann in Wien, oder die Bitte des Soldaten. — Der Wachtmeiſter des General Laſalle. — Eine Handlung der Wohlthaͤtigkeit von Talma. — Noemi und Joachim Murat. — Das zu Orca geleiſtete Verſprechen, oder Michels Pathe. 8. broſch. 18 Gr. 2 5 Schon die Inhaltsanzeige legt dar, daß es dem Büchlein nicht an dem fehlen kann, was das Intereſſe des bLeſers ſtets lebendig erhaͤlt: naͤmlich Neuheit und Großartigkeit des Stoffes. Die Ereigniſſe, welche es ers zählt, gehören alle zu denen, die man hier zum erſten Male lieſt; und fie muͤſſen ſchon deshalb die Aufmerk— ſamkeit feſſeln, weil fie dem Leben der Männer angehören, von denen jeder unter den Ausgezeichnetſten in den Annalen der Geſchichte ſeinen Platz hat. Zudem hat der Ueberſetzer den leichten, abgerundeten Styl des franzoͤſiſchen Originals gluͤcklich wieder zu geben gewußt, und es wird dem Publikum mit dieſem Baͤndchen kein ſogenanntes Fabrikgut in die Haͤnde gegeben, ſondern eine Arbeit, die in gluͤcklicher Muſe gefertigt, im wirk— lichen Sinne des Wortes den Namen einer Ueberſetzung verdient. ö K „* Citi K ion itt 5 [ 115 J oͤrner, Julius, Kaiſer Julian der Abtruͤnnige, oder die traurigen Folgen der Verunſtaltung des reinen Chriſtenthums. 8. 2 Thlr. a Der geiſtreiche Verfaſſer hat mit dieſem Werke der gebildeten Welt ein Geſchenk gemacht, das, je ſeltner es in ſeiner Art iſt, eine ebenſo ſeltne ehrenvolle Anerkennung ſeines Werthes gefunden hat. Ich mache daher das Publikum nur darauf aufmerkſam, daß wer über das finſtere Thun und Treiben des Pfaffenthums, was zwar nie aufgehoͤrt, aber beſonders in unſeren Tagen wieder angefangen hat, ſein unheiliges Haupt mehr als je zu erheben, wer über die nichtswuͤrdigen Kunſtgriffe der Verfinſterer des menſchlichen Verſtandes, und über die Vernichter des wahren, vernuͤnftigen Chriſtenthums in einer Sprache ſich unterrichten will, die eben ſo neu, wie die ganze Behandlung des Stoffes iſt, weil ſie mit einer Klarheit uͤber Gegenſtaͤnde ſich verbreitet, die, an ſich dunkel, gewoͤhnlich noch mehr durch die Sprache, in welcher ſie abgehandelt ſind, verdunkelt zu werden pflegen, der leſe dieſes Buch, und er wird es nicht ohne die vollſte Befriedigung aus den Händen legen, Minona, Carlo, Erzaͤhlungen. 2 Bdchen. Inhalt: Katinka Tarrakanof. — Wilhelmine, oder die Folgen der Untreue. — Sara, oder Liebe und Treue. — Drei Tage in Dresden, oder der Wahnſinnige. — Die beiden Freunde. 8. broſch. 1 Thlr. 12 Gr. Es iſt dies eine Auswahl von Erzaͤhlungen von außerordentlichem Intereſſe, was vorzuͤglich dadurch aufs hoͤchſte geſteigert werden muß, daß ſie alle nicht Kinder der Phantaſie, ſondern getreue Kopien des Lebens ſind. Neben den Vorzuͤgen der Kraft, und Tuͤchtigkeit und jener anſprechenden Mannichfaltigkeit, wie dieſelbe nicht ſo leicht in Stuͤcken der Erfindung ſich darbietet, wo nur zu oft durch Ueberhaͤufung der Eindruck vernichtet wird, haben ſich dieſe Novellen aber auch einer Sprache zu erfreuen, wie ſie nur in den beſten Arbeiten der Art gefunden wird. 7 ’ 14 7 N e — 8 „ J wan, eine hiſtoriſch-romantiſche Erzaͤhlung. 8. broſch. 18 Gr. Es bietet ſich den Leſern in dieſer hiſtoriſch-romantiſchen Erzaͤhlung ein Gemaͤlde dar, das eben ſo ſehr durch ſeine mannigfaltige Gruppirung, wie durch die Lebendigkeit der Farben und die Wahrheit ſeiner Schil— derungen hoͤchſt anziehend iſt. Wenn man auf der einen Seite die ſchmaͤhlichſte Unterdruͤckung, die im Finſtern ſchleichende Intrigue mit ihrem ganzen ſchrecklichen Gefolge voll tiefen Unwillens betrachtet; eröffnet ſich dort eine Ausſicht, bei der das gekraͤnkte Herz ſich ſchnell erholt; denn es zeigt ſich ihm die feſteſte Treue, die innigſte Zaͤrtlichkeit, die hoͤchſte Liebe, die uneigennuͤtzigſte Aufopferung, wie man faſt nicht glaubt, daß fie in der Wirk: lichkeit alſo ſich vorfaͤnde. Kurz es wird Niemand dieſes Bändchen ohne die vollkommenſte Befriedigung leſen. Pocket-Edition of the most eminent English Authors of the preceding century. 10 Vol. brosch. Containing: Vol. 1. The man of Feeling. 8 Gr. Vol. 2. 3. Swift, J., tale of a tub. 16 Gr. — Vol. 4. Sterne’s, L., sentimental journey through, France and Italy. 8 Gr. — Vol. 5. Ossians Fingal, an epie poem in six Bocks, 8 Gr. — Vol. 6. Sheridan, R. B., che school for scandal. 8 Gr. — Vol. 7 — 9. Sterne’s, L., the life and opinions of Tristram Shandy. 1 Thlr. — Vol. 20. Goldsmith, Dr. O., the vicar of Wakefield. 10 Gr. # Vorstehende Ausgaben der englischen Classiker des vorigen Jahrhunderts sind auf dem schönsten Velin- papier höchst correct gedruckt, und sind ganz geeignet, für den Gebrauch von Schulen, da man bereits aus den genannten Numern ersieht, dafs die Auswahl keine zufällige, sondern eine sorgfältige Ausscheidung des Zweckdienlichen ist; während zugleich auch der Preis ein solcher ist, dafs selbst der Unbemittelte nicht ge- hindert wird sich dieselben anzuschaffen. * 7 * Par 7 a Reiß, C. W., der erzgebirgiſche Ligueur-Fa⸗ brikant, oder gründliche Anweiſung nicht allein den gemeinen Korn-, ſon— dern auch vorzuͤglich den Erdaͤpfel-Branntwein zu veredeln und daraus die feinften Liqueure zu bereiten, nebſtden hierzu erforderlichen Recepten. 16 Gr. Der Herr Verfaſſer, welcher in dieſem Buche ſeine reichen, praktiſchen Erfahrungen Betreffs der Veredlung des gemeinen Korn- und Erdaͤpfelbranntweins zum Beſten des Publikums niedergelegt hat, erwirbt ſich ein wirkliches Verdienſt dadurch, daß er durch ſeine gruͤndliche Anweiſung fuͤr Zubereitung aller Sorten Liqueure zugleich den fernern Gebrauch ſchaͤdlicher und die Geſundheit vernichtender Ingredienzien aufhebt, indem er mit heilſamen und von keinen ſchaͤdlichen Folgen begleiteten Mitteln denſelben und noch gluͤcklicheren Erfolg zu er⸗ reichen weiß, ohne daß die Koſtſpieligkeit derſelben ihre Anwendung verhindert. Roſenhauer, M., Gedichte. 8. broſch. 12 Gr. TOTIUS LATINITATIS LEXICON CONSILIO ET CURA JACOBIFACCIOLA TI OPERA ET STUDIO AE- GIDII FORCELLINI ALUMNI SEMINARH, CORRECTUM ET AU- CTUM LABORE VARIORUM. EDITIO IN GERMANIA PRIMA CUM PRI- VILEGIO REGIS SAXONIAE. TOMUS PRIMUS A — C. gr. Fol. 165 Bo- gen. Zweiter Pränumerations-Preifs 10 Thlr. 21 Gr. (Mit Inbegriff der 2 Thlr. Vorausbezahlung für die letzten 50 Bogen des letzten Bandes, welche dann gra- tis nachgeliefert werden. Der zweite Band erscheint noch vor Ostern 1832.) Vom Reiche Gottes. Ein Katechismus, zunaͤchſt für feine Katechumenen, von dem Verfaſſer der Briefe über das Chriſten— thum. 12. 1 Gr. (In Partiepreiß billiger.) Mit frommen, aͤcht chriſtlichen Sinn iſt dieſes Buͤchlein geſchrieben, und es iſt ganz geeignet, wenn uͤber⸗ haupt in den oberen Claſſen der Buͤrgerſchulen eingefuͤhrt, ſo vorzuͤglich den Juͤnglingen und Jungfrauen in die 5 gegeben zu werden, die zu reiferem Alter vorgeſchritten, ſelbſtſtaͤndiges Bekenntniß ihres chriſtlichen laubens zum erſten Male ablegen, und nun recht eigentlich erſt in die Gemeinde der Chriſten als handelnd auftreten wollen. » Witzleben von, M. E. J., Geſchichte von Sachſen in ſieben Tabellen. gr. Royal. 1 Thlr. Dem Freunde der vaterlaͤndiſchen Geſchichte , der lch en irgend ein Factum derſelben zu unterrich- b ten wuͤnſcht, ohne Gelegenheit oder Zeit zu haben in grö d Werken nachſchlagen zu koͤnnen, werden dieſe Ta- bellen eine hoͤchſt erfreuliche Erſcheinung ſeyn, da dieſelben zweckmaͤßiger Kuͤrze dennoch Alles enthalten, was irgend von allgemeinem Intereſſe und von umfaſſenden Einfluß auf die Geſchichte unſers Vaterlandes geweſen iſt. "lm 9810